Sao Vanniır DR LEANN DORDE a ee \ N KERNE eh EA) ELDER N 2 RED un renknee Sehnen hr Re IR ER Haken tern, DEEEERLRERN f% / 4 % EEE Dee “ A . “ h % BEN Hl Kar ‘ INEEN) Au ei ö aa EEE 2 5? ie Ic (2 h Kinder N Sen ; we Any Bee re leniase “ “ RENT IT RTRRCH BER TI " N A EN RN 2 ec RT R Re RE POCKHENK RE Y ne ke ee ..s “ Sn 2 BR Er De Er yee ” Be DER ER RN RR Re eh era N Fi ki UMSO ANORG U VL NN AN, { A Ham Ah SER HRaK ‚Y un = en = j GE k N j u NUN) F\ F i Kr I r f v ‚ u M ul J Dt ik A A 1% x A ı, AN R ) BOTc a, Ä { ‚ Han | AO \ ( N 1 f } fi , ; ar AETY, pn E 7 FR vr u I. % ar N x hi hi \nasu ’ ‚ { 2.320 (Ol, er | j | e; [’ LAN. MEINE I a uf \ , \ I J rn IR f \ DB Ram te } ] Al u AR ht ut N N { ü ' N N f - b ie et \ | h Bi { | B\ j 1) ! k u r PL LA v I b u u N N Ri i a niet Ar j j y/ N Mn 01 Y fi ENT PN N Mi RR NG an AED. T 1 % | 1 - ir Mi # ) f I # “ \ } im“ } 1 ln u ie TERN u j ih j Da 2, 2 i H L} 0 en v n 1 AN 113 11% \ [ ; dchli die ki | u Mu M, ' \ ’ h ir } \ t N Do r [ eh R nf‘ DN.74 I als \ "u {} Tr y ) {N | 3 I LU \ VA { TEN, "TER Au f ' N h ! hy Kia N dur mi NER Why N DES IV 1 27 hi ji Y T T N | Y [ di m M Ka a © | { A ) | N NT ß j h j rar a) u er I h ) { % { y hi Ci N en ih " 44 h FIN I) 118) vo ' Bl) N u Al Y N Ir h Ir NA NUN URL UN EN RN! Dual Dunta, f) SITZUNGSBERICHTE DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. nn, = JAHRGANG 1904. ZWEITER HALBBAND. JULI BIS DECEMBER. STÜCK XXXV—LV MIT ACHT TAFELN, DEM VERZEICHNISS DER EINGEGANGENEN DRUCKSCHRIFTEN, NAMEN- UND SACHREGISTER. BERLIN 1904. VERLAG DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. IN COMMISSION BEI GEORG REIMER. Lau 2, en vEIWEn E Fr Inhalt. Tu. Wırsann und von WıLamowırz- MoELLENDoORFF: Ein Gesetz von Samos über die Beschaffung von Brotkorn aus öffentlichen Mitteln (hierzu Taf. IX). van’r Horr: Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der een ee XXXVI. Kaliumpentacaleiumsulfat und eine dem Kaliborit verwandte Doppelverbindung . : Coxze: Jahresbericht über die Thätigkeit des Kaiserlich Deutschen Archaeologischen Instituts . Heımert: Zur Ableitung der Formel von C.F.Gauss für den mittlern Beobachtungsfehler und ihrer Genauigkeit ; J. Sıeger: Beiträge zur Ban de en Krein: Mittheilungen über Meteoriten van’t Horr und G. L. VoErman: a an, über m Eee in Rn Salz- ablagerungen. XXXVIIl. Die Identität von Mamanit und Polyhalit Dies: Festrede Zimmer: Antrittsrede Dies: Antwort an Hrn. Zimmer Sc#Ärer: Antrittsrede . Meyer: Antrittsrede Scaurze, W.: Antrittsrede - Dıers: Antwort an Hrn. W. Scuuıze . Branpu: Antrittsrede Dies: Antwort an Hrn. BranpL : Preisausschreiben aus dem Errer’schen Te Preisaufgabe der Ouartortten - Stiftung Preis der Dırz- Stiftung Preisausschreibung aus der Graf Stiftung ‘Stipendium der EnuArn GErHARD -Stiftung . Seite 917 935 940 950 965 978 984 989 1000 1003 1005 1012 1016 1019 1021 1023 1025 1026 1027 1027 1027 ee | em N k Re Bu hr FERN In. arRr, : EDS ap TR Bere en ee mir ı N, 5 ER Maler \| Bu Br Din N sah RU WELLE u un ” [ 5 a Mn, e Er ee hl Br wen ca nV Hu Da I. Zı Dur ie 5‘ Eh: er & w ig Te DIRT 4 } IR). 2 u A re WRnmn I © ENIPATT: G. Linpau: Über das Vorkommen des Pilzes des Taumellolehs in altaegyptischen Samen. Kreis: Über die Namen Siderophyr und Bronzit-Pallasit Or se A. Durıs und N. Zuntz: Bericht über einige Untersuchungen zur Physiologie a Menschen im Hoc gebirge . & : Harsack: Über die Herkunft A 48 a7) « ersten "Päpste 5 Erman: Ein neues Denkmal von der grossen Sphinx EEE ee Vanten: Beiträge zur Berichtigung der römischen Elegiker. I. Catullus Burovacn: Die älteste Gestalt des West-östlichen Divans. (Nachtrag) DR K.F. Geroxer: Die neunte Gäthä des Zarathushtra und der Honover als Probe einer vollständigen Übersetzung der zarathushtrischen Reden . . > A. Tornquist: Die Gliederung und Fossilführung der en Trias auf Se rdinten : E. Lanpau: Über eine Verallgemeinerung des Pıcarn’schen Satzes K.F. Gerpxser: Bruchstück eines Pehlevi-Glossars aus Turfän, Chinesisch - Turkestan Pısch£L: Neue Bruchstücke des Sanskritkanons der Buddhisten aus IdykutSari, Ohinensch Murkesten an Taf. X—XI) . Monnusen-+-: Das Verhältniss des Tacitus zu den Neten ds Senats O. Lesen: N Ulpianfragmente (hierzu Taf. XIII und XIV). O.Mann: Kurze Skizze der Lurdialekte 2 NE WargurG: Über den spectralanalytischen Nachweis de in Fee a erachen Luft, Nach Versuchen des Hrn. LiLıEnr£Lo er ; . B a L. Grunmacu: Experimentelle Bestimmung der Öherfächenspanzung nl des Molkeslasgertkhte von verflüssigtem Stickstoffoxydul 5 G. Torsıer: Entstehen und Bedeutung der Farbhleidmuster der Eideehsen, en Schlangen r Kontrausca und E. Grünzısen: Das Leitvermögen wässriger Lösungen von Elektrolyten mit zwei- werthigen Ionen . . . E Kontrauscn und F. Mruws: Über abi een es Na na . re a Wargurs: Über die chemische Wirkung kurzwelliger Strahlung auf gasförmige Körper. Nach Ver- suchen von E. REGENER ® F. Frhr. Hırter vox GAERTRINGEN: eek aus Hans a 5 Scnortky: Über den Pıcarp’schen Satz und die Borzr’schen Varkahaneen 8 Toeter: Etymologisches 5 x : ee er H. Stönser: Centralasiatische Sn eeittert in Brahmischrift ; aus en, Chinesisch. Turkestan. 16 (hierzu Taf. XV und XV]) . E. Conn: Zur Elektrodynamik bewegter en & H. Stönner: Sanskrittexte in Brähmischrift aus a Chinesisch Turkestän. IL. (hierzu Taf, xvm F. N. Fıncx: Die samoanische Partikel ‘o Warpeyer: Bemerkungen über das »Tibiale externum« Fısc#er und U. Suzurı: Polypeptide der Diaminosäuren . KoEsıGsBERGER: Das Energieprineip für kinetische Potentiale beltehizer Dance ad einer as Anzahl abhängiger und unabhängiger Variaben. . » 2 2 2 2 nenn none Seite 1031 1039 1041 1044 1063 1067 1079 1081 1098 1118 1136 1138 1146 1156 1173 1196 1198 1203 1215 1223 1228 1236 1244 1264 1282 1294 1310 1318 1326 1333 1342 Inhalt. H. Jusne: Über die Perioden der redueirten Integrale erster Gattung K.Foy: Die Sprache der türkischen Turfän-Fragmente in manichäischer Schrift, ji E. Conx: Zur Elektrodynamik bewegter Systeme. II. e van’r Horr und W. Mevernorrer: Untersuchungen über die ld erhälteiese ee chen Salz- ablagerungen. XXXIX. Bildungstemperaturen unterhalb 25° G. Hermann: Über die relative Regenarmuth der deutschen Flachküsten . Scnurze, W.: Lit. klausiu und das indogermanische Futurum Druckschriften -Verzeichniss Namenregister . Sachregister Seite 1381 1339 1404 1418 1422 1434 1443 1453 1492 ee © SITZUNGSBERICHTE DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. XXXV. 7. Juzı 1904. BERLIN 1904. VERLAG DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. IN COMMISSION BEI GEORG REIMER. Auszug aus dem Reglement für die Re Redaction der »Sitzungsberichte«. 4 gl. 2. Diese erscheinen in einzelnen Stücken in Gross- Octav regelmässig Donnerstags acht Tage nach jeder Sitzung. Die sämmtlichen zu einem Kalender- jahr gehörigen Stücke bilden vorläufig einen Band. mit fortlaufender Paginirung. Die einzelnen Stücke erhalten ausserdem eine durch den Band ohne Unterschied der Kategorien der Sitzungen fortlaufende römische Ordnungs- nummer, und zwar die Berichte über Sitzungen der phyai- kalisch-mathematischen Classe allemal gerade, die über Sitzungen der philosophisch -historischen Classe ungerade Nummern. 82. 1. Jeden Sitzungsberieht eröffnet eine Übersicht über die in der Sitzung vorgetragenen wissenschaftlichen Mit- theilungen und über die zur Veröffentlichung geeigneten geschäftlichen Angelegenheiten. 2. Darauf folgen die den Sitzungsberichten über- wiesenen wissenschaftlichen Arbeiten, und zwar in der Regel zuerst die in der Sitzung, zu der das Stück gehört, druckfertig übergebenen, dann die, welche in frülieren Sitzungen mitgetheilt, in den zu diesen Sitzungen gehö- rigen Stücken nicht erscheinen konnten. Mittheilungen, welche nicht in den Berichten und Abhandlungen er- scheinen, sind durch ein Sternchen (*) bezeichnet. 85. Den Bericht über jede einzelne Sitzung stellt der Seeretar zusammen, welcher darin den Vorsitz hatte. Derselbe Seeretar führt die Oberaufsicht über die Redac- tion und den Druck der in dem gleichen Stück erschei- nenden wissenschaftlichen Arbeiten. S 6. 1. Für die Aufnahme einer wissenschaftlichen Mit- theilung in die Sitzungsberichte gelten neben $ 41, 2 der Statuten und $ 28 dieses Reglements die folgenden beson- deren Bestimmungen. 2. Der Umfang der Mittheilung darf 32 Seiten in Octav in der gewöhnlichen Schrift der Sitzungsberichte- nicht übersteigen. Mittheilungen von Verfassern, welche ‚der Akademie nicht angehören, sind auf die Hälfte dieses Umfanges beschränkt. Überschreitung dieser Grenzen ist nur nach ausdrücklicher Zustimmung der Gesammt-Aka- demie oder der betreffenden Classe statthaft. 3. Abgesehen von einfachen in den Text einzuschal- tenden Holzschnitten sollen Abbildungen auf durchaus Nothwendiges beschränkt werden. Der Satz einer Mit- theilung wird erst begonnen, wenn die Stöcke der in den Text einzuschaltenden Holzschnitte fertig sind und von besonders beizugebenden Tafeln die volle erforderliche Auflage eingeliefert ist. 87. 1. Eine für die Sitzungsberichte bestimmte wissen- schaftliche Mittheilung darf in keinem Falle vor der Aus- gabe des betreffenden Stückes anderweitig, sei es auch nır auszugsweise oder auch in weiterer Ausführung, in Jeutscher Sprache veröffentlicht sein oder werden. 2. Wenn der Verfasser einer aufgenommenen wissen- sehaftlichen Mittheilung diese anderweit früher zu ver- Die Akademie versendet ihre »Sitzungsberichte« an diejenigen Stellen, mit denen sie im Shrek steht, wofern nicht im besonderen Falle anderes vereinbart wird, jährlich drei Mal, nämlich: die Stücke von Januar bis April in der ersten Hälfte des Monats Mai, NrRkbh » Mai bis Juli in der ersten Hälfte des Monats August, » October bis December zu Anfang des nächsten usa. Bank ; Fertigstellung de Riten. F \ | öffentlichen beabsichtigt, . ihm dies nach den Belle den Rechtsregeln zusteht, so bedarf er dazu der Ein- willigung der Gesammt- Akademie oder der betreffenden Classe. j £ Be 88, a TE ANEER u: 5. Auswärts werden Correeturen nur au uf besonderes Verlangen verschickt. Die Verfasser ve auf Erscheinen ihrer MI LUDErE, nach ‚acht Bi - \ 2 3 1. B \ Br ey 1. Der Verfasser einer unter den. »Wissenschaftlichen. ‘ Mittheilungen« abgedruckten Arbeit erhält unentgeltlich fünfzig Sonderabdräcke mit einem Umschlag, auf welchem. der Kopf der Sitzungsberichte mit Jahreszahl, ‚Stück- nummer, Tag und Kategorie der Sitzung, darunter der Ba der Mittheilung und der Name des Verfassers ; stehen. ei Mittheilungen, die mit dem Kopf a j Be "und einem angemessenen Titel nicht. über z\ Seiten füllen, fällt in der Regel der Umschlag. fo 3. Einem Verfasser, welcher Mitglied der Akademie ist, steht es frei, auf Kosten der Akademie weitere gleiche Sonderabdrücke bis zur Zahl von noch hundert, und auf seine Kosten noch weitere bis zur Zahl von zwei- "hundert (im ganzen also 350) zu unentgeltlicher Ver- theilung abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigirenden Secretar angezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrücke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es der Genehmigung der Gesammt- Akademie oder der betreffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 50 Freiexemplare und dürfen nach rechtzeitiger ‚Anzeige bei dem redigirenden Seeretar weitere 200 aa, Br auf ihre Kosten ‚abziehen lassen. D s28. TEE 1. Jede zur Aufnahme in die Sitzungsberichte be- stimmte Mittheilung muss in. einer akademischen Sitzung“ wönpelset: ‚werden. Abwesende Autellader,s sowie alle Fache EN rdenlehen: Mitgliedes zu Re. Wenn schriftliche Einsendungen. auswärtiger ‚oder corre- spondirender Mitglieder direet bei der Akademie ‚oder bei einer der Classen eingehen, so hat sie der vorsitzende Secretar selber oder dureh ein anderes Mitglied zum { Vortrage zu bringen. Mittheilungen, ı deren Verfasser der ‚Akademie nicht angehören. „ hat er einem zunächst geeignet scheinenden Mitgliede zu überweisen. a [Aus Stat. $ Al, 2. — Für a es einer eratneulieher Genehmigung der ‚Akadeı einer der Classen. Ein Sri ee i €20. ” 1. Der redigirende Seoretar ist für ara As 3 geschäftlichen Theils der Sitzungsberichte, ‚jedoch nicht (ür die darin aufgenommenen kurzen Inhaltsangaben der \ gelesenen Abhandlungen verantwortlich. Für diese wie | für alle übrigen Theile der 'Sitzungsberichte sind nach jeder Richtung nur Ale ‚Verfasser verant- wortlich. EN Er INH | ‚h 5 3 FR N Fu 2) Ak. 77 SITZUNGSBERICHTE 1904. AXXXV. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 7. Juli. Gesammtsitzung. —— — -— Pu = Vorsitzender Secretar: Hr. VAHLEn. *]. Hr. Branco sprach über das Flugvermögen der Thiere. Er erörterte die verschiedenen Wege, auf denen Flugvermögen von den Thieren erworben wurde, mit besonderer Berücksichtigung der Flugsaurier und legte Gründe dar, welche dafür geltend gemacht werden können, dass die Flieger ihren ersten Ur- sprung nicht ausschliesslich nur von auf dem Lande lebenden Fallschirmthieren ge- nommen haben, sondern auch von im Wasser lebenden, mit Schwimmhaut versehenen Formen. 2. Hr. Pıscaer legte eine Abhandlung des Hrn. Prof. Dr. K.F. GELnxeEr in Berlin vor: Die neunte Gatha des Zarathushtra und der Ho- nover als Probe einer vollständigen Übersetzung der zara- thushtrischen Reden. (Erscheint später.) Der Verfasser giebt eine neue Übersetzung der Gätha Yasna 44 und eine ver- besserte Deutung des Ahuna vairya, dessen Verwandtschaft mit Yasna 44, 16c ver- muthet wird. 3. Hr. Enerer überreichte eine Abhandlung des Privatdocenten Prof. Dr. Lmpau: Uber das Vorkommen des Pilzes des Taumel- lolehs in altägyptischen Samen. 4. Derselbe überreichte »Das Pflanzenreich. Im Auftrage der Akademie herausgegeben von A. EnsrEeR. 19. Heft. Betulaceae von H. Winkter. Leipzig 1904.« 5. Hr. Erman überreichte ein Exemplar des von ihm heraus- gegebenen Aegyptischen Glossars. Berlin 1904. 6. Hr. Hırscareio legte »Corpus inscriptionum Latinarum XII, ı, 2 (Insceriptiones Belgicae) ediderunt Orro HırscureLn et Caronus ZAnGE- MEISTER« vor. Die Bearbeitung der innerhalb Deutschlands Grenzen gefundenen Inschriften hat Hr. von Domaszewskı in Heidelberg an * Erscheint nicht in den Schriften der Akademie. Sitzungsberichte 1904. 87 1030 Gesammtsitzung vom 7. Juli 1904. Stelle des vor Beginn der Ausarbeitung verstorbenen Hrn. ZANGEMEISTER ausgeführt. 7. Die Akademie hat durch die physikalisch-mathematische Classe Hrn. Dr. Paur Kuckuck in Helgoland zum Abschluss seiner Unter- suchungen über die Fortpflanzung der Phaeosporeen 300 Mark be- willigt. Seine Majestät der Kaiser und König haben durch Allerhöchsten Erlass vom ı. Juni d. Js. die Wahl des Directors des Instituts für Infeetionskrankheiten und ordentlichen Honorar-Professors an der Friedrich Wilhelms-Universität zu Berlin, Geheimen Medieinalraths Dr. Rogerr Kocn zum ordentlichen Mitglied der physikalisch-mathe- matischen Classe der Akademie zu bestätigen geruht. 1031 Über das Vorkommen des Pilzes des Taumellolehs in altägyptischen Samen. Von G. Linvau. (Vorgelegt von Hrn. Ensrer.) IE Jahre 1898 hatte Voer' darauf aufmerksam gemacht, daß sich in den Samen von Lolium temulentum fast regelmäßig ein Pilzmycel befindet, das zwischen den Zellen oberhalb der Aleuronschicht wuchert. Seine Entdeckung wurde kurz darauf von Hanavsex’, NEsTLer® und GuErın' bestätigt. NESTLER stellte den Entwickelungsgang des eigentüm- lichen Pilzes in den Hauptzügen fest, indem er nachwies, daß das Mycel aus dem Samen in die junge Pflanze hineinwächst, in ihr empor- wuchert, um dann schließlich im Samen wieder zur Bildung eines Mycellagers zu schreiten. Freeman’ hat dann die Resultate NEstrers bestätigt und erweitert. Von besonderer Wichtigkeit sind seine Unter- suchungen über die Verbreitung des Pilzes. Er untersuchte Samen des Taumellolehs, die aus den verschiedensten botanischen Gärten Europas stammten und fand in ihnen mit verschwindenden Ausnahmen den Pilz stets vor. Er konnte sich sogar davon überzeugen, daß die pilz- freien Samen weniger gut ausgebildet waren als die pilzhaltigen. Daraus geht hervor, daß wir es hier mit einer eigenartigen symbiontischen Erscheinung zu tun haben, deren Aufhellung bisher noch nicht gelungen ist. Der Pilz ist nicht bloß auf Zolium temulentum beschränkt, sondern auch andere Arten der Gattung beherbergen dasselbe oder wenigstens ein sehr ähnliches Mycel. Lolium linicolum enthielt das Mycel stets, während von Lolium perenne, italicum, strictum und multiflorum nur ein geringer Prozentsatz der Samen davon befallen war. Lolium rigidum zeigte sich pilzfrei. ! Zeitschr. für Nahrungsmitteluntersuch., Hygiene und Warenkunde XII, 28 (1898). ®2 Berichte d. Deutsch. Botan. Ges. XVI, 203 (1898). 3 Ebenda XVI, 207 (1898). * Journal de Botanique XII, 230, 384 (1898). 5 Philos. Transact. Roy. Soc. London. Ser. B. Vol. 196, p. r (1903). 87* 1032 Gesammtsitzung vom 7. Juli 1904. Während wir über die Entwickelung des Pilzes in der Pflanze und über seine geographische Verbreitung einigermaßen orientiert sind, wissen wir über seine systematische Stellung noch nichts, da bisher noch keine Fortpflanzungsorgane nachgewiesen worden sind. Die Ver- mutung, daß wir es mit einer rudimentären Ustilaginee zu tun haben, läßt sich nicht erweisen, obwohl das Wachstum des Mycels manche gemeinsame Züge mit den von BrEFELD untersuchten Arten von Usti- lagineen aufweist. Die weite Verbreitung des Mycels in Europa legte die Vermutung nahe, daß es auch in außereuropäischen Ländern zu finden sein würde. Es war mir deswegen außerordentlich willkommen, daß mir Hı. Prof. Dr. &. Schweisrurt# einige Loliumsamen übergab, die er bei Rosette und Gassatin in Ägypten gesammelt hatte. Außerdem aber erhielt ich von ihm wohlerhaltene Ährchen des Grases mit reifen Samen aus altägyptischen Gräbern. Bei den Ausgrabungen, die Dr. BoRCHARDT 1903 bei Abusir anstellte, wurden in den Fundamenten des schon früh- zeitig verfallenen Totentempels des Königs Ne-woser-re (V. Dynastie um 2400 v. Chr.) zwei Gräber gefunden, die aus der Zeit des mittleren Reiches (um 2000 v. Chr.) stammten und bis jetzt noch uneröffinet waren. Sie waren mit Spreu vom Emmer (Triticum dicoccum) angefüllt und dazwischen fanden sich zahlreiche Ährchen des Taumellolchs. Das Alter dieser Reste beträgt also etwa 4000 Jahre. Die altägyptischen Reste sind von rezenten Exemplaren des Grases nicht zu unterscheiden. Sie stimmen morphologisch völlig mit unserem heutigen Lolium temulentum überein, nur sind sie durch das Alter hellbraun gefärbt. Der Same selbst ist äußerlich braun gefärbt, zeigt aber innen nur eine ganz geringe Bräunung, die nach der Aufhellung beinahe verschwindet. Die Zellwände und die Inhaltsstoffe der Körner sind tadellos erhalten und unterscheiden sich kaum von denen rezenter Exemplare. Beide Arten von ägyptischen Samen habe ich nun auf das Vor- handensein des Mycels untersucht. In allen von mir präparierten Samen fand es sich in schönster Ausbildung vor. Die Untersuchung selbst gestaltete sich sehr einfach. Die alten Samen wurden möglichst von den Spelzen befreit und dann zwischen Korkplättchen geklebt, damit sie beim Schneiden handlicher waren. Mit dem Rasiermesser wurden feine Querschnitte angefertigt, die sofort in Chloralhydrat gelegt wurden. Die Schnitte blieben gut im Zusammen- hang, nur die Stärkeschicht splittert meist ab, wie dies bei rezenten Samen in noch höherem Maße der Fall ist. Die Zellmembranen der äußeren Schichten waren nur wenig gebräunt, während die Membranen der Aleuron- und Stärkeschicht fast unverändert waren. Durch die G. Lınoav: Taumellolchpilz. 1033 Einwirkung des Chloralhydrates quellen die Membranen der Zellen und Hyphen etwas auf: die Aleuron- und Stärkekörner quellen wie bei frischen Samen nur wenig. Nach längerem Liegen in Chloralhydrat und später in Glyzerin trat noch weitere Aufhellung der Schnitte ein. Das Bild, das die Schnitte von alten Samen zeigten, war im wesent- lichen dasselbe wie bei den rezenten. Da die früheren Untersucher bereits ausreichende Beschreibungen des mikroskopischen Aussehens gegeben haben, so beschränke ich mich hier auf die notwendigsten Angaben mit Bezug auf die alten Samen. Da das Spelzengewebe fast vollständig vor dem Schneiden ent- fernt war, so liegen von ihm an der äußeren Seite der Fruchthüll- schichten nur noch wenige Reste, die in den Figuren oberhalb der Schichten f schematisch angedeutet sind. Die Lagen der Samenumhüllung' sind meist undeutlich zusammengedrückt und werden erst beim Liegen in Chloralhydrat etwas besser sichtbar. Die äußerste Lage besitzt mehr rundliche Zellen, die aber meist nur schwer sichtbar waren und häufig auch mit dem Spelzengewebe entfernt worden waren. Die inneren Schichten dagegen bestehen aus ziemlich diekwandigen, länglichen Zellen, deren Lumen nicht immer deutlich hervortritt, meist aber doch noch als Strich zu erkennen ist. In den Figuren sind die Lagen der Samenumhüllung aus zeichnerischen Gründen etwas deutlicher gehalten, als sie meist in Wirklichkeit sich darbieten. Nach innen folet dann die Aleuronschicht, die aus ziemlich großen, fast isodiametrischen oder etwas radial gestreckten Zellen besteht, die ziemlich dicke Membran besitzen. Meistens ist die Aleuronschicht aus zwei Lagen zusammen- gesetzt, doch findet sich auch nur eine Lage. Daran schließt sich dann im Innern das stärkeführende Parenchym an. Mit dem Inhalt der Zellen habe ich mich nicht weiter beschäftigt, da er dem der rezenten Samen durchaus gleicht. In den Figuren wurde er ausgelassen. Die Pilzhyphen befinden sich zwischen den Lagen der Samenum- hüllung und der Aleuronschicht, unmittelbar über der letzteren. Meistens zeigen sich feine, ziemlich dicht verflochtene Fäden, an denen manchmal mit vollster Deutlichkeit die Querwände zu sehen sind. Nach längerem Liegen der Schnitte in Glyzerin verschwinden sie aber vollständig, weshalb sie auf den Figuren nicht gezeichnet werden konnten. Die Dieke dieses lockeren Plektenchyms wechselt außerordentlich. An manchen Stellen besteht es nur aus einzelnen Hyphen, die sich über der Aleuronschicht hinschlängeln. Allermeist aber ist es dicker, etwa von der Dicke der Membranen der Aleuronschicht, bisweilen aber wird ' Unter der farblosen Bezeichnung »Samenumhüllung« verstehe ich hier die Lagen der Fruchthülle und der Samenschale. 1034 Gesammtsitzung vom 7. Juli 1904. es viel stärker und erreicht dann etwa die Hälfte des Gesamtdurch- messers der Aleuronzellen. Unter bestimmten Umständen aber entwickelt es sich zu einer noch viel größeren Mächtigkeit, was meines Wissens bei rezenten Samen noch nicht gesehen worden ist. Wenn nämlich durch irgendeinen Zufall die Zellen der Aleuronschieht etwas aus- einandertreten und dadurch größere Interzellularräume entstehen, so erhalten die Hyphen Gelegenheit, sich in den Hohlräumen auszubreiten und dicke Schichten von lockerem Plektenchym zu bilden. Eine solche Stelle zeigt Figurı. Die Zellen der Aleuronschicht a, die hier durch- Fig. 1. Fig. 2. i Z. Quersehnitte durch Samen von Zolum temulentum aus altägyptischen Gräbern. I. Schnitt ungekocht in Chloralhydrat und Glyzerin liegend mit zusammenhängender Hyphenschicht. U. Mit sich auflösender Hyphensehicht nach dem Kochen / Lagen der Samenumhüllung, darüber Zellfragmente, A Hyphenschicht, a Aleuronschicht, s Stärkeschieht. Vergrößerung 480. Original. gängig zweizellig ist, haben sich in der Mitte etwas verschoben und dadurch einen breiten Interzellularkanal zwischen sich eröffnet. In diesen sind die Hyphen hineingewachsen und haben die Zellen schein- bar noch weiter auseinandergedrängt. Im allgemeinen bilden die Hyphen über den Aleuronzellen eine Schicht, von denen weder nach außen noch nach innen Fäden abgehen. Bisweilen sieht man aber doch einzelne Fäden auf ganz kurze Strecken sich zwischen zwei Aleuronzellen eindrängen. Wahrscheinlich war dann auch ein kleiner Interzellularraum vorgebildet, in den der Faden hinein- gewachsen ist. Niemals aber sind mir Bilder vorgekommen, die etwa den Schluß nahelegen, daß der Pilz eine allmähliche Zertrümmerung der zusammenhängenden Zellagen herbeiführt. Die Hyphenschicht überdeckt kontinuierlich die Aleuronschicht. Nur höchst selten findet man daher auf Querschnitten Stellen, wo die Hyphen aufhören und ein Stück davon entfernt wieder beginnen. na G. Linpau: Taumellolchpilz. 1035 Um jeden Zweifel zu heben, daß es sich hier wirklich um Pilz- fäden und nicht etwa um zusammengedrückte undeutliche Zellreste handelt, habe ich die Schnitte unter dem Deckglase in Chloralhydrat gekocht. Dadurch verquellen die Zellmembranen ziemlich stark und das Hyphengeflecht lockert sich außerordentlich auf, indem gleich- zeitig auch die Pilzmembranen etwas aufquellen. Dadurch nun, daß sich durch die ungleiche Quellbarkeit der Membranen die Aleuronschicht von den Sehiechten der Samenumhüllung trennt, werden die Hyphen isoliert und zeigen nun aufs deutlichste die Fadenstruktur. Ein solches Bild von einem stark gekochten Präparat stellt Fig. 2 dar. Es stammt vom Ende eines Schnittes, wo die Lagen der Samenumhüllung sich weit abgehoben haben und die Pilzfäden nun vollständig frei in dem so entstandenen Raume liegen. Leider läßt sich an solchen außer- ordentlich lehrreichen Präparaten die Struktur der Hyphen nicht mehr näher studieren, da die Aufquellung doch eine zu starke ist; nament- lich die Querwände verschwinden vollständig. In anderen als an der angegebenen Stelle des Samens kommt das Mycel nicht vor. Haustorien in den Zellen der Nährpflanze wurden weder von den früheren Untersuchern noch von mir gesehen. Von den alten Samen wurden fünf aus verschiedenen Ährchen untersucht. In allen diesen sowie in den rezenten ägyptischen Samen fand sich der Pilz stets vor. Obwohl sich dies Resultat fast mit einiger Gewißheit voraussagen ließ, so hat doch der Fund insofern eine gewisse Bedeutung, als er zeigt, daß sich in dem langen Zeitraum von beinahe 4000 Jahren in der Lebensweise der Pilze nichts geändert hat. Wir sind also wohl berechtigt, ihn für diesen Zeitraum als eine konstante Art in der ägyptischen Flora zu betrachten. Damit ist freilich noch nicht be- wiesen, ob er in unseren Breiten sich seit ebensolanger Zeit schon solehen eigentümlichen Lebensbedingungen angepaßt hat. Diese Frage läßt sich wohl stellen, aber schwerlich beantworten, da sich so alte Reste von Lolium wohl kaum in unseren Breiten erhalten haben. Es war bereits in vielen Fällen möglich, Pilzmycel in fossilem oder subfossilem Zustande nachzuweisen — ich erinnere nur an die in Versteinerungen von Hölzern und Blättern vorkommenden Mycelien, an die Bernsteinfunde u. a. —, aber es war bisher kein Fall bekannt, in dem der Pilz der Präparation noch so unmittelbar zugänglich war wie hier. Gleichzeitig aber sei im Anschluß an diesen Fund noch darauf hingewiesen, daß sich vielleicht auch an anderen altägyptischen Pflan- zenresten parasitische oder saprophytische Pilze nachweisen lassen. Da wir sonst bei Vergleichung der Flora der niederen Kryptogamen 1036 Gesammtsitzung vom 7. Juli 1904. eines Gebietes in heutiger und alter Zeit meist nur auf Vermutungen und vage Schlüsse angewiesen sind, so eröffnet sich hier ein Ausblick auf Untersuchungen, bei denen wir festen Boden unter den Füßen haben. Wir kennen die Pilze des heutigen Ägyptens ausreichend und können daher leicht Vergleiche anstellen, wie die Pilzflora im alten Ägypten ausgesehen haben mag, sobald die Gräberreste unter diesem Gesichtspunkte einmal untersucht sein werden. Ausgegeben am 14. Juli. Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerei SITZUNGSBERICHTE DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. XXXVI XXXVI 14. Jurı 1904. BERLIN 1904. VERLAG DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. IN COMMISSION BEI GEORG REIMER. Auszug aus dem Reglement für die Redaction der »Sitzungsberichte @, gl. 2. Diese erscheinen in einzelnen Stücken in Gross- Octav regelmässig Donnerstags acht Tage nach jeder Sitzung. Die sämmtlichen zu einem Kalender- jahr gehörigen Stücke bilden vorläufig einen Band mit fortlaufender Paginirung. Die einzelnen Stücke erhalten ausserdem eine durch den Band ohne Unterschied der Kategorien der Sitzungen fortlaufende römische Ordnungs- nummer, und zwar die Berichte über Sitzungen der physi- kalisch-mathematischen Classe allemal gerade, die über Sitzungen der philosophisch - -historischen Classe ungerade Nummern. 8.2. 1. Jeden Sitzungsbericht eröffnet eine Übersicht über die in der Sitzung vorgetragenen wissenschaftlichen Mit- theilungen und über die zur Veröffentlichung geeigneten geschäftlichen Angelegenheiten. 2. Darauf folgen die den Sitzungsberichten über- wiesenen wissenschaftlichen Arbeiten, und zwar in der Regel zuerst die in der Sitzung, zu der das Stück gehört, druckfertig übergebenen, dann die, welche in früheren Sitzungen mitgetheilt, in den zu diesen Sitzungen gehö- rigen Stücken nicht erscheinen konnten. Mittheilungen, welche nicht in den Berichten und Abhandlungen er- scheinen, sind durch ein Sternchen (*) bezeichnet. 85. Den Bericht über jede einzelne Sitzung stellt der Seeretar zusammen, welcher darin den Vorsitz hatte. Derselbe Secretar führt die Oberaufsicht über die Redac- tion und den Druck der in dem gleichen Stück erschei- nenden wissenschaftlichen Arbeiten. 86. 1. Für die Aufnahme einer wissenschaftlichen Mit- theilung in die Sitzungsberichte gelten neben $ 41, 2 der Statuten und $ 28 dieses Reglements die folgenden beson- deren Bestimmungen, 2. Der Umfang der Mittheilung darf 32 Seiten in Octav in der gewöhnlichen Schrift der Sitzungsberichte nicht übersteigen. Mittheilungen von Verfassern, welche der Akademie nicht angehören, sind auf die Hälfte dieses Umfanges beschränkt. Überschreitung dieser Grenzen ist nur nach ausdrücklicher Zustimmung der Gesammt-Aka- demie oder der betreffenden Classe statthaft. 3. Abgesehen von einfachen in den Text einzuschal- tenden Holzschnitten sollen Abbildungen auf durchaus Nothwendiges beschränkt werden. Der Satz einer Mit- theilung wird erst begonnen, wenn die Stöcke der in den Text einzuschaltenden Holzschnitte fertig sind und von besonders beizugebenden Tafeln die volle erforderliche Auflage eingeliefert ist. < WE 1. Eine für die Sitzungsberichte bestimmte wissen- schaftliche Mittheilung darf in keinem Falle vor der Aus- gabe des betreffenden Stückes anderweitig, sei es auch nur auszugsweise oder auch in weiterer Ausführung, in deutscher Sprache veröffentlicht sein oder werden. 2. Wenn der Verfasser einer aufgenommenen wissen- schaftlichen Mittheilung diese anderweit früher zu ver- Verlangen verschickt. einer der COlassen eingehen, so hat sie der vorsitzende P2 J 4 öffentlichen beabsichtigt, FE ihm dies nach A gelten- den Rechtsregeln zusteht, so bedarf er dazu der Ein- willigung der Gesammt- Akademie ‚oder der are = 2 Classe. ? 88. [ ; 5. Auswärts werden Correeturen nur auf. Team Die Verfasser verziehten damit auf Erscheinen ihrer Mittheilungen nach acht Tagen. $1l. er 3 Mittheilungen« Fe Arbeit erhält Eee fünfzig Sonderakdräcke: mit einem Umschlag, auf wele ıem der Kopf der Sitzungsberichte mit Jahreszahl, Stück- f* nummer, Tag und Kategorie der Sitzung, darunter der, Titel der Mittheilung und der Name des Verfassers ‚stehen. " 2. Bei Mittheilungen, die mit dem Kopf der Sitzungs- x berichte und einem angemessenen Titel nicht über zwei Seiten füllen, fällt in der Regel der Umschlag fort. 3. Einem Verfasser, welcher Mitglied der Akademie ist, steht es frei, auf Kosten der Akademie weitere gleiche Sonderabdrücke bis zur Zahl von noch hundert, und auf seine Kosten noch weitere bis zur Zahl von zwei- hundert (im ganzen also 350) zu unentgeltlieher Ver theilung abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigirenden Secretar angezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrücke zur Vertheilung® zu erhalten, so bedarf es der Genehmigung der Gesammt- Akademie oder der betreffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 50 Freiexemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigirenden Secretar weitere 200 Exem- plare auf ihre Kosten abziehen lassen. 8 28. 1. Jede zur Aufnahme in die Sitzungsberichte be- stimmte Mittheilung muss in einer akademischen Sitzung vorgelegt werden. Abwesende Mitglieder, sowie alle Nichtmitglieder, haben hierzu die Vermittelung eines ihrem Fache angehörenden ordentlichen Mitgliedes zu benutzen. Wenn schriftliche Einsendungen auswärtiger oder coıre- spondirender Mitglieder direet bei der Akademie oder bei Secretar selber oder durch ein anderes Mitglied zum Vortrage zu bringen. Mittheilungen, deren Verfasser der Akademie nicht angehören, hat er einem zunächst ‚aesignet | scheinenden Mitgliede zu überweisen. [Aus Stat. $ 41, 2. — Für die Aufnahme bedarf es einer ausdrücklichen Genehmigung der Akademie oder einer der Classen. Ein darauf gerichteter Antrag kann, sobald das Manuscript druckfertig vorliegt, gestellt und sogleich zur Abstimmung a en 3428.99: 1. Der ee Seeretar ist für ah Zabate ‚des geschäftlichen Theils der Sitzungsberichte, jedoch nieht \ für die darin aufgenommenen kurzen Inhaltsangaben. der gelesenen Abhandlungen verantwortlich. Für diese wie für alle übrigen Theile der Sitzungsberichte sind nach jeder Richtung nur ‘die Verfasser TER wortlich. A ee u Ar ie ET Die Akademie versendet ihre »Sitzungsberichte« an diejenigen Stellen, mit denen sie im Schriftverkehr nieht, wofern nicht im besonderen Falle anderes vereinbart wird, jährlich drei Mal, nämlich: die Stücke von Januar bis April in der ersten Hälfte des Monats Mai, » Mai bis Juli in der ersten Hälfte des Monats August, October bis December zu Anfang des nächsten Jahres nach Fertigstellung des s Regiters. - \ ” 1037 SITZUNGSBERICHTE - 49% XXXVI DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 14. Juli. Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe. Vorsitzender Secretar: Hr. WALDEYER. 1. Hr. Enertmann las über die Erschlaffung des Herzmuskels. (Erscheint später.) Die Geschwindigkeit des Erschlaffens der Muskelfasern von Vorkammer und Kammer des Wirbelthierherzens (Fische, Amphibien, Reptilien, Säuger) ist viel weniger variabel als die gewöhnlicher Muskeln. Viele Umstände, welche sie bei diesen auf- fällig herabsetzen — Ermüdung durch anhaltende Reizung in kurzen Intervallen, Auf- hören des Blutstroms, Wasserentziehung, Einwirkung von CO, u. A. — haben beim Herzmuskel innerhalb sehr weiter Grenzen keinen, zum Theil sogar eher einen be- schleunigenden Einfluss auf die Wiederverlängerung der Fasern. Diese functionelle Eigenthümlichkeit ermöglicht eine gleichmässigere Wiederfüllung des klopfenden Herzens und damit eine grössere Constanz des Blutstroms in den Gefässen, muss also als eine besonders zweckmässige Einrichtung bezeichnet werden. 2. Hr. Krems sprach über die Namen Siderophyr und Bron- zit-Pallasit. Es werden die gegen letzteren Namen erhobenen Einwände widerlegt. 3. Hr. Branco legte eine Arbeit des Hrn. Prof. Dr. ALexanper Torn- guist in Strassburg i. E. vor: »Die Gliederung und Fossilführung der ausseralpinen Trias auf Sardinien.« Während die Trias-Bildungen Sardiniens im Allgemeinen alle Hauptabtheilungen der ausseralpinen Trias wiedererkennen lassen, so dass hinsichtlich ihrer Zugehörigkeit zu dieser kein Zweifel bestehen kann, beginnt in der oberen Etage des mittleren Keupers ein Facieswechsel, indem hauptdolomitähnliche Lagen sich in die Steinmergel- bänke einschieben. Darin zeigt sich also der beginnende Einbruch des alpinen Meeres in das sardinische Binnenmeer. Dass dieser Einbruch dann zu einem völligen Siege des alpinen Meeres hier führte, ergiebt sich daraus, dass das Rhät Sardiniens eine völlig alpine Facies in Form von Korallen- und Lithodendron - Kalken besitzt. 4. Hr. EnerLmann legt vor: »Bericht über einige Unter- suchungen zur Physiologie des Menschen im Hochgebirge« von Prof. A. Durıe (Wien) und Prof. N. Zuntz (Berlin). Es ergab sich, dass der Ruhestoffwechsel in 2900” kaum merklich, in 4600" erheblich erhöht war; vorangegangene bedeutende Muskelanstrengungen hatten erheb- liche Steigerungen im Gefolge. Sonnenstrahlung und Wind hatten keinen, die elek- Sitzungsberiehte 1904. 88 1038 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 14. Juli 1904. trischen Verhältnisse der Atmosphäre keinen deutlichen Einfluss. Die Gewichtsmenge der pro Minute eingeathmeten Luft erwies sich, entgegen Mosso, in beiden Höhen fast constant. 5. Hr. Schwarz legte eine Mittheilung des Hrn. Dr. Enmunp Lanpau (Berlin) vor: »UÜber eine Verallgemeinerung des Pıcarn’schen Satzes.« (Erscheint später.) Der Herr Verfasser beweist folgenden Satz: Wenn eine ganze transcendente Function Fa) = on +2 +a22 +... + amar+... gegeben ist, in welcher a. von Null und Eins verschieden, a, von Null verschieden ist, so giebt es eine nur von a, und a, abhängende, also von allen folgenden Coeffi- cienten unabhängige Zahl R — R(as, a) von der Beschaffenheit, dass innerhalb des Kreises |x| = So N; Prinzen, der spazieren geht; was er dabei erlebt hat, ist zwar weg- gebrochen, ist aber gewiß eine ähnliche Geschichte gewesen, wie sie uns die Sphinxstele von Thutmosis IV. erzählt; die Sphinx wird auch ihm sich offenbart haben, und er hat ihr dafür Gutes getan. Will man nun nicht annehmen, daß es zur Zeit der 18. Dynastie überhaupt die Beschäftigung der Prinzen gewesen ist, in Giseh bei der großen Sphinx spazieren zu gehen, so wird man beide Inschriften so beurteilen müssen, 1064 Sitzung der philosophisch -historischen Classe vom 14. Juli 1904. wie ich es für die Sphinxstele vorgeschlagen habe. Die Priester der großen Sphinx haben dem Ansehen ihres Gottes dadurch aufzuhelfen gesucht, daß sie ihm sein Heiligtum mit Inschriften versahen, die von Erscheinungen des Gottes berichteten und von Taten alter Könige für ihn. Daß ihre Phantasie dabei dann zweimal auf Königssöhne verfiel, zeigt nur, daß ihr Gedankenkreis nicht eben weit war; doch bedenke man auch, daß Prinzen und Prinzessinnen in allen ägypti- schen Märchen die gebräuchlichsten Figuren sind. Ob ein Prinz Amenmose wirklich unter Thutmosis I. gelebt hat, weiß ich nicht, doch ist das für die Beurteilung der Sache auch ziem- lich gleichgültig. Interessanter ist, daß sich das neue Denkmal ungefähr Hatieren läßt; die halb syllabische Schreibung von $uwhot mit $ für $ ent- spricht Schreibungen, wie sie in den Inschriften Ramses’ III. in Me- dinet Habu vorkommen, und in diese Zeit etwa möchte ich daher das Stück des Louvre setzen. Ausgegeben am 21. Juli. Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerei. AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. XXXVM. 21. Juzı 1904. GE SITZUNGSBERICHTE j DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN BERLIN 1904. VERLAG DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. IN COMMISSION BEI GEORG REIMER. e5c52525252 ee . ____- [-IST=JTleTelSTeleTel Taler 1eTeleTeeT=lerejeTeleTalsTeleT1 Tel eraleTzleraleTe TS ETeETS TS STSJSPELSTeISTeISTS STE ST jSTelSTelSTeler=1 Te lSTeLeTeISTeloTZJSTeleTeJeTe]ere[STeereleTzie Auszug aus dem Reglement für die die Redaction der »Sitzungsberichte«. R 81. 2. Diese erscheinen in einzelnen Stücken in Gross- Octav regelmässig Donnerstags acht Tage nach jeder Sitzung. Die sämmtliehen zu einem Kalender- jahr gehörigen Stücke bilden vorläufig einen Band mit fortlaufender Paginirung. Die einzelnen Stücke erhalten ausserdem eine durch den Band ohne Unterschied der Kategorien der Sitzungen fortlaufende römische Ordnungs- nummer, und zwar die Berichte über Sitzungen der physi- kalisch-mathematischen Classe allemal gerade, die über Sitzungen der philosophisch historischen Classe ungerade Nummern. 82. . Jeden Sitzungsberieht eröffnet eine Übersicht über I in der Sitzung vorgetragenen wissenschaftlichen Mit- theilungen und über die zur Veröffentlichung geeigneten geschäftlichen Angelegenheiten. 2. Darauf folgen die den Sitzungsberichten über- wiesenen. wissenschaftlichen Arbeiten, und zwar in der Regel zuerst die in der Sitzung, zu der das Stück gehört, druckfertig übergebenen, dann die, welche in früheren Sitzungen mitgetheilt, in den zu diesen Sitzungen gehö- rigen Stücken nicht erscheinen konnten. Mittheilungen, welehe nicht in den Berichten und Abhandlungen er- scheinen, sind durch ein Sternchen (*) bezeichnet. 85. Den Bericht über jede einzelne Sitzung stellt der Seeretar zusammen, welcher darin den Vorsitz hatte. Derselbe Secretar führt die Oberaufsicht über die Redac- tion und den Druck der in dem gleichen Stück erschei- nenden wissenschaftlichen Arbeiten. 86. 1. Für die Aufnahme einer wissenschaftlichen Mit- theilung in die Sitzungsberichte gelten neben $ 41, 2 der Statuten und $ 28 dieses Reglements die folgenden beson- deren Bestimmungen. 2. Der Umfang der Mittheilung darf 32 Seiten in Oetav in der gewöhnlichen Schrift der Sitzungsberichte nieht übersteigen. Mittheilungen von Verfassern, welche der Akademie nicht angehören, sind auf die Hälfte dieses Umfanges beschränkt. Überschreitung dieser Grenzen ist nur nach ausdrücklicher Zustimmung der Gesammt-Aka- demie oder der betreffenden Classe statthaft. 3. Abgesehen von einfachen in den Text einzuschal- tenden Holzschnitten sollen Abbildungen auf durchaus Der Satz einer Mit- Nothwendiges beschränkt werden. theilung wird erst begonnen, wenn die Stöcke der in den Text einzuschaltenden Holzschnitte fertig sind und von besonders beizugebenden Tafeln die volle erforderliche Auflage eingeliefert ist. 87. 1. Eine für die Sitzungsberichte bestimmte wissen- schaftliche Mittheilung darf in keinem Falle vor der Aus- gabe des betreffenden Stückes anderweitig, sei es auch nur auszugsweise oder auch in weiterer Ausführung, in deutscher Sprache veröffentlicht sein oder werden. 2. Wenn der Verfasser einer aufgenommenen wissen- schaftlichen Mittheilung diese anderweit früher zu ver- » öffentlichen beabsichtigt, als ihm dies ee gelten- den Rechtsregeln zusteht, so bedarf er dazu der Ein- willigung der Gesammt- Akademie oder der a Classe. ER $8. 5. Auswärts werden Correcturen nur auf besonderen. Verlangen verschickt. Die Verfasser verziehten. damit auf Erscheinen ihrer Mittheilungen ‚nach acht Sagt { su. 1. Der Verfasser einer unter den „Wissenschaßllichen Mittheilungen« abgedruckten Arbeit erhält "unentgeltlich fünfzig Sonderabdräcke mit einem Umschlag, auf welchem 2 der Kopf der Sitzungsberichte mit Jahreszahl, Stück- nummer, Tag und Kategorie der Sitzung, darunter ‚der Titel der Mittheilung und der Name des Verfassers stehen. 2. Bei Mittheilungen, die mit dem Kopf der Sitzungs- berichte und einem angemessenen Titel nicht über zwei Seiten füllen, fällt in der Regel der Umschlag fort. 3. Einem Verfasser, welcher Mitglied der Akademie ist, steht es frei, auf Kosten der Akademie weitere gleiche Sonderabdrücke bis zur Zahl von noch hundert, und auf seine Kosten noch weitere bis zur Zahl von zwei- hundert (im ganzen also 350) zu unentgeltlicher ' Ver- theilung abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigirenden Seeretar angezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrücke zur Vertheilung. zu erhalten, so bedarf es der Genehmigung der Gesammt- Akademie oder der betreffenden Classe, — Nichtmitglieder erhalten 50 Freiexemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigirenden Secretar weitere 200 Exem- plare auf ihre Kosten abziehen lassen. i 3 28. ; ıR ne zur Aufnahme in die Sitzungsberichte be- stimmte Mittheilung muss in einer akademischen ‚Sitzung vorgelegt werden. Abwesende Mitglieder, sowie alle Nichtmitglieder, haben hierzu die Vermittelung eines ihrem Fache angehörenden ordentlichen Mitgliedes zu benutzen. Wenn schriftliche Einsendungen auswärtiger oder eorre- spondirender Mitglieder direct bei der Akademie oder bei einer der Classen eingehen, so hat sie der vorsitzende Secretar selber oder dureh ein anderes Mitglied : zum Vortrage zu bringen. Mittheilungen, deren Verfasser < der Akademie nicht angehören, hat er einem zunächst geeignet scheinenden Mitgliede zu überweisen. [Aus Stat. $ 41, 2. — Für die Aufnahme bedarf es einer ausdrücklichen Genehmigung der Akademie ‚oder einer der Classen. Ein darauf gerichteter Antrag. kann, sobald das Manuseript druckfertig vorliegt, gestellt und sogleich zur Abstimmung gebracht werden.] 829. Er 1. Der redigirende Secretar ist für ‘den Inhalt des geschäftlichen Theils der Sitzungsberichte, jedoch nicht für die darin aufgenommenen kurzen ‚Inhaltsangaben der gelesenen Abhandlungen verantwortlich. Für diese wie für alle übrigen Theile der Sitzungsberichte sind nach jeder Richtung nur die Verfasser verant- wortlich. Die Akademie versendet ihre »Sitzungsberichte« an diejenigen Stellen, mit denen sie im Schrterkehr u wofern nicht im besonderen Falle anderes vereinbart wird, jährlich drei Mal, nämlich: die Stücke von Januar bis April in der ersten Hälfte des Monats Mai, » Mai bis Juli in der ersten Hälfte des Monats August, “ ? E = October bis December zu Ayfang des nächsten Jahres nach. Fiertigelellung de Register, + urn Dis RER - she ech ee Abe An 1065 SITZUNGSBERICHTE 1904. AXXVIN DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 21. Juli. Gesammtsitzung. Vorsitzender Secretar: Hr. VAuten. l. Hr. Vanten las Beiträge zur Berichtigung der römischen Elegiker. I. Catullus. Dies erste Stück beschäftigt sich vornehmlich mit der Schreibung und Deutung des Widmungsgedichtes an Cornelius Nepos. 2. Hr. Scnumipr überreichte einen von Hrn. Burpacn eingesandten Nachtrag zu seiner im Sitzungsbericht vom 19. Mai 1904 veröffent- lichten Abhandlung über "Die älteste Gestalt des West-östlichen Divans’. 3. Hr. Vanten legte eine Abhandlung des Hrn. Prof. Dr. O. Lese in Strassburg i. Els. über neue Fragmente des Ulpian vor. (Ersch. später.) Die jetzt mitgetheilten Bruchstücke stammen aus derselben Schrift Ulpians und gehören zu derselben Handschrift, wie die in dem Sitzungsbericht vom 22. October 1903 bekannt gemachten, und stehen ihnen an Werth und Interesse nicht nach. 4. Hr. Sacnau überreicht eine Abhandlung des Prof. Dr. Oskar Mann: Kurze Skizze der Lurdialekte. (Ersch. später.) Es wird in engem Rahmen eine phonetische und morphologische Schilderung der Sprache der Luren gegeben. Beigefügt sind Proben der Dialekte der Mamma- seni, Bakhtiaren und Feili in Transliteration und mit neupersischer Übersetzung. 9. Derselbe überreicht eine Abhandlung des Directorial-Assisten- ten im Museum für Völkerkunde, Dr. F.W.K. Mürrrr: Handschrif- ten-Reste in Estrangelo-Schrift aus Turfan, Chinesisch-Tur- kistan. II. Theil (deren Aufnahme in den Anhang zu den Abhandlungen genehmigt wird). Die Abhandlung enthält: ı. Ergänzungen und Nachträge zum Alphabet. 2. Auf- findung eines Bruchstückes des von Mani verfassten Buches Schäpurakän, desgleichen aus seinem Evangelium. 3. Auffindung einiger Citate aus dem Neuen Testament. 4. Reste der manichäischen Kosmologie, Liturgie, Polemik, Chronologie u. s. w. 5. Nach- Sitzungsberichte 1904. 91 1066 Gesammtsitzung vom 21. Juli 1904. weis eines bisher nicht bekannten Pehlevi-Dialekts. 6. Neupersischer Text mit ara- bischen Lehnwörtern. 7. Fragmente in nestorianischer Schrift. 6. Hr. von Wıramowırz-MoELLENDORFF legte vor: Inscriptiones Graecae. Vol. XII Fase. 3 Supplementum ed. Fr. HıLer DE GAERTRINGEN und Frıevrıcn Freiherr HırLLer von GAERTRINGEN, Thera. Bd. II. Stadt- geschichte von Thera. Berlin 1904. 7. Vorgelegt wurde ferner das Werk des correspondirenden Mit- glieds Hrn. G. Hasertanpr in Graz “Physiologische Pflanzenanatomie'. 3. Auflage. Leipzig 1904. 1067 Beiträge zur Berichtigung der römischen Elegiker. Von J. VAuLENn. I. Catullus. len habe unlängst Haupt’s römische Elegiker in sechster Auflage, der dritten meiner Bearbeitung, erscheinen lassen, und benutze die sich bietende Gelegenheit über einige Neuerungen mich auszusprechen, die ich in die neue Ausgabe eingeführt habe, vor Allem bei dem ersten derselben, dem Catullus. Ich kann damit beginnen, dass ich in dem ersten Gedicht der Sammlung die Schlussverse jetzt so edirt habe: Quare habe tibi quidquid hoc libelli; Qualecumque tuo patrone verbo 10 Plus uno maneat perenne saeclo. Das handschriftliche (9) guod patrona virgo, das durch Einsetzung eines o metrisch möglich gemacht worden, lässt keine befriedigende Erklärung zu. Denn wollte man sich auch hinwegsetzen über das sprachliche Bedenken, dass die Muse mit dem einfachen Wort virgo' angeredet wird, so ist doch die Anrufung der Muse selbst und dass der Dichter die Dauer seiner Gedichtsammlung unter ihren Schutz (patrona) gestellt wissen wolle mit dem Ton und Charakter dieser Widmung nicht in Einklang zu bringen. Dass vielmehr eine Rück- beziehung auf den Adressaten des Gedichts erwartet werde, haben mehre gesehen, die angemessene Form dafür hat allein Wilhelm Fröhner” gefunden, tuo patrone verbo, eine Schreibung, die den über- lieferten Zügen guod patrona virgo nahe genug bleibt, um von der Seite kein Bedenken aufkommen zu lassen; aber befolgt hat die Berichti- gung von neuern Herausgebern meines Wissens nur Bernhard Schmidt (p. eva sq.), aber auch er, ohne, wie ich glaube, die Satzform richtig zu fassen oder die Schlussfolgerungen zu ziehen, zu denen der so ! Bei Propertius ır 30, 33 empfängt nec tu virginibus reverentia moveris ora Seine Beziehung aus dem vorigen (27) und ist nicht ohne Absicht gesetzt; Catullus schreibt 65, 2 a doctis virginibus. 2 Rhein. Mus. xuı (1858) S.147- 91° 1068 Gesammtsitzung vom 21. Juli 1904. hergestellte Schluss des Gedichtes zu berechtigen scheint. Denn quale- cumque, so bequem es sich an quidquid hoc libelli anschliessen würde!, kann nicht der relativen Anknüpfung, wie ein qguod qualecumque, dienen, sondern muss neuen Satz beginnen’, und damit gewinnen wir zwei parallele Sätze mit umgedrehter Anordnung der Theile: (Quare habe tibi, quidquid hoc libelli, die Anrede des Adressaten und den Ausdruck der Bescheidenheit des Dichters, und umgekehrt Qualecumgue tuo patrone verbo Plus uno maneat perenne saeclo, Catull’s bescheidenen Ausdruck in Verbindung mit der Anerkennung seines Beschützers: eine Gliederung vergleichbar der Satzform in Ho- ratius ep. 16, 25 simul imis saxa renarint Vadis levata, ne redire sit nefas, Neu conversa domum pigeat dare lintea, quando Padus Matina laverit cacumina. Und nun versuche ich die berichtigten Schlussverse in ihrer Beziehung zum Ganzen zu betrachten. Catull hat einen neuen und schön hergerichteten Band seiner gesammelten Gedichte vor sich liegen, den er einem seiner Freunde widmen will: auf die Frage wem? antwortet er ‘dir, Cornelius; denn du pflegtest von meinen Sächelchen etwas zu halten, schon damals als du den ganzen Weltenlauf in drei Büchern zu entfalten unter- nahmst’: Corneli, tibi: namque tu solebas Meas esse aliquid putare nugas, Jam tum cum ausus es, unus Italorum, Omne aevum tribus esplicare chartis, Doctis, Iuppiter, et laboriosis. Es ist nie verkannt worden, dass Cornelius Nepos verstanden sei, ein älterer Landsmann des Catullus. Denn da dieser ein Werk mit dem Titel Chronica verfasst hat, von dem ein erstes Buch eitirt wird, und das, wie einige Bruchstücke erkennen lassen, vorzugsweise mit Fragen der Zeitbestimmung sich beschäftigte’, so stimmt genau die ! Tacitus ann. xıv 55 quidquid Ülud et qualecumque tribuisset. ®2 Propertius ııı 23, 9 (Qualescumque mihi semper mansere fideles, Semper et effectus promeruere bonos. Vgl. ımı 21, 16. ° Gellius xvır 21, der den Cornelius Nepos wiederholt nennt (3 ©. N. in primo chronico) und der unter den chroniei libri, die er excerpirt zu haben erklärt, diesen vorzüglich benutzt haben wird, kann von Nepos’ Werk eine ungefähre Vorstellung geben. Vanren: Beiträge zur Berichtigung der römischen Elegiker. 1069 Bezeichnung in Catull’s poetischem Ausdruck omne aevum tribus ex- plicare chartis, dem wir überdies entnehmen, dass das mehrbändige Werk aus drei Büchern bestand. In diesem Werk also, das omne aevum aufgerollt, d. h. von den Anfängen bis auf des Verfassers eigene Zeiten sich erstreckte, hat Cornelius, wie er Homer’s Zeit- alter bestimmt und von wann Archilochus’ Ruhm datirt, Anlass ge- funden, der Dichtungen seines Zeitgenossen Catullus mit einem an- erkennenden Wort zu gedenken, den ausnehmend geschätzt zu haben, er durch ein späteres Urtheil, das uns erhalten ist, bekundet hat, indem er von Attieus schreibt (vi. Att. ı2, 4) idem L. Iulium Calidum, quem post Lucretü Catullique mortem multo eleganlissimum poetam nostram tulisse aetatem vere videor posse contendere, ... post proscriptionem ... expedivit. Wir verstehen aber den temporalen Ausdruck solebas putare Iam tum cum ausus es, nicht, wie man gemeint hat', als blosse Zeitbestimmung und in dem Sinne, dass Cornelius schon damals, als er an diesem Werk gearbeitet, von Catull’s Dichtungen in münd- licher Rede günstig geurtheilt hat, sondern betrachten ihn als eine für jeden römischen Leser ausreichende Bezeichnung des Ortes, an dem das auszeichnende Lob des Dichters zu lesen war’, zumal die geflissentliche Hervorhebung, die Catullus in die Nennung dieses Werkes legt, uns noch mitfühlen lässt, wie sehr er bemüht ist, für die ihm dort zu Theil gewordene Anerkennung sich dankbar zu er- weisen. Hier also erkennen wir eine erste Gelegenheit, bei der Cornelius Catull’s ehrende Erwähnung gethan hat; aber der Ausdruck namque solebas .. putare lam tum cum ausus es lässt unzweifelhaft erwarten, dass dieser ersten andre gefolgt seien. Was für Gedichte es waren, auf die Cornelius sein erstes Urtheil gegründet, fragen wir noch nicht, nur dass es keine Sammlung von Gedichten gewesen sein wird, sondern vereinzelte, die dem Schriftsteller zu Gesicht gekommen sind: denn das liegt doch, meine ich, in den Worten fu solebas meas esse aliquid putare nugas, und es erfordert es der Gegensatz der jetzt dargebrachten Sammlung. Eine andre Sammlung aber als diese mit dem Widmungs- gedicht an Cornelius an der Spitze hat das Alterthum nicht gekannt, ! K.P.Schulze an dem unten angeführten Ort. ?2 Wenn Taeitus ann. ıv 34 von des Cremutius Cordus crimen schreibt quod editis annalibus laudatoque Bruto. C. Cassium Romanorum ultimum divisset, so verstehen wir, dass in den herausgegebenen Annalen Brutus gelobt gewesen. Und Horatius sat. ı 10, 40 über Fundanius arguta meretrice potes Davoque Chremeta Eludente senem comes garrire libellos, Fundani will nicht die Gelegenheit bezeichnen, bei der Fundanius seine libelli gedichtet sondern ihren Inhalt. — Auch darf man bei Catull nicht so interpre- tiren namque tu solebas meas esse aliquid putare nugas, lam tum solebas sondern Jam tum putabas, cum ... 1070 Gesammtsitzung vom 21. Juli 1904. und alle Bemühungen, eine andre mit dem Gedicht auf den passer anhebende aus Martialis zu dedueiren, halte ich für verfehlt. Wenn nun Catullus nach Erwähnung jener ersten Anerkennung bei Cornelius die Widmung abschließt mit den Worten: Quare habe tibi quidquid hoc libelli; Qualecumque tuo patrone verbo Plus uno maneat perenne saeclo, so entsteht die Frage, ist dies dieselbe Gelegenheit, die vorher be- zeichnet ward, und hat Catullus, da das chronologische Werk des Cornelius ein prosaisches war, nur einem dort von Cornelius geäusserten Gedanken die poetische Form geliehen in dem Vers plus uno maneat perenne saeclo? Die Möglichkeit ist nicht zu bestreiten und Fröhner selbst hat so interpretirt. Aber einräumen wird man auch, dass die poetische Feinheit des Ausdrucks so unzertrennlich mit dem Gedanken selbst gegeben sei, dass die Annahme sich aufdrängt, der Vers, den Catullus mit dem ausdrücklichen Citat angeführt, sei Cornelius’ eigener Vers. Und erinnert man sich des Verses Canescet saeclis innumerabilibus aus einem Epigramm des Q. Scaevola auf Cicero’s Gedicht Marius, den Cicero selbst im Eingang seiner Bücher de legibus erwähnt, oder Catull’s eigenen Verses in dem Gedicht auf die Zmyrna seines Freundes Cinna (95, 6) Zmyrnam cana diu saecula pervoluent, oder was Suetonius de gramm. (c. ı1) von den Gedichten des Valerius Cato Lydia und Diana angeführt, dass der Diana Cinna gedenke in dem Vers Saecula permaneat nostri Dietynna Catonis und der Lydia Tieida mit den Worten Lydia doctorum mawima cura liber?, wenn man sich, sage ich, dieser Verse erinnert, und sie zusammen- hält mit dem Schlussvers unseres Gedichts Phıs uno” maneat perenne saeclo, so gewinnt es an Wahrscheinlichkeit, dass ähnlicher Art Cornelius in ! Siehe unten S. 1073. 2 Zu dieser Gattung ankündigender Gedichte gehört auch was nach Suetonius de gramm. e.ı8 auf Crassitius’ Commentar zu Cinna’s Zmyrna gedichtet worden: Uni Crassitio se credere Zmyrna probavit: Desinite indocti coniugio hane petere. Soli Orassitio se diwit nubere velle, Intima cui soli nota sua extiterint, was Reifferscheid durch die Schreibung coniugium hoc verdorben hat. 3 plus uno ist fein geformt. In anderm Sinn und zu anderm Zweck Catull 77, 10 nam te omnia saecla Noscent et qui sis fama loquetur anus; womit c. 68, 43 sqq. in ähnlich allgemeinem Ausdruck zu vergleichen. Vauten: Beiträge zur Berichtigung der römischen Elegiker. 1071 einem Gedicht eine neu erschienene Dichtung des Catullus angekündigt und gepriesen hatte, aus dem Catullus jenen einen Vers eitirt und überliefert habe, ganz wie auch von Scaevola und von Cinna nur je ein Vers als die Pointe ihrer Gedichte sich erhalten hat. Ja die Vergleichung unseres Verses mit den angeführten drängt uns, irre ich nicht, noch einen Schritt weiter; denn warum sollte es nicht, wie Cicero’s Marius, Cinna’s Zmyrna, Cato’s Dietynna umfangreiche Ge- dichte waren, auch eine der umfangreichern Dichtungen Catull’s ge- wesen sein, der Cornelius in einem besondern Gedichte die Dauer verkündet hätte, sei es das Epyllion auf Peleus’ und Thetis’ Hochzeit (64) oder die Coma Berenices (66), die dem Hortensius zugeeignet (65), aber gewiss nicht bloss dem Hortensius bekannt geworden ist, oder (61) das Hochzeitsgedicht auf Torquatus und Arunculeia, an dem schwerlich das vermählte Paar allein sich erfreut haben wird? Doch wir wissen nichts, nur dass es ein Gedicht gewesen sein wird, das solcher Anpreisung nicht unwerth war. Dass die erwähnten Beispiele von Gedichten dieser Art Epigramme sind oder Stücke von solchen, wird nicht entgegenhalten, wer erwägt, dass der Phaläeische Vers, in welehem Cornelius’ Gedicht verfasst sein müsste, wie er dem Zweck nicht minder diente (wofür selbst Catullus’ e. 35 sich anführen lässt), so auch ausser Catull, der ihn mit be- sondrer Liebhaberei gepflegt, eine ungemein verbreitete Anwendung gefunden hat. Dem Cornelius Nepos aber ein paar Verse zum Preis einer Dichtung des ihm befreundeten Catullus zuzutrauen, hat kein Bedenken. Plinius in den Briefen (v 3, 6) beruft sich zu seiner Rechtfertigung, dass er mitunter versiculos severos parum schreibe (sie müssen wohl recht laseiv gewesen sein, da sie Aufsehen erregt und Tadel veranlasst haben), auf das Beispiel von Dichtern, wie Calvus, Hortensius, Q. Scae- vola, derselbe, den Cicero genannt hat, und zahlreiche andre, die dergleichen sich gestattet hätten, und schliesst an die Nennung des Nero, den er übergehen wolle, die Bemerkung quamvis sciam non cor- rumpi in deterius quae aliquando etiam a malis, sed honesta manere quae saepius a bonis fiunt, inter quos vel praecipue numerandus est P. Vergilius, Cornelius Nepos et prius Accius Enniusque. Uns ist von Cornelius Nepos’ poetischen Versuchen sonst nichts erhalten, aber diesen Vers wenigstens mit dem ausdrücklichen Citat sollte man den Bruchstücken aus seiner Schriftstellerei nicht vorenthalten. Wenn wir nun mit Recht annehmen, dass der Schlussvers unseres Gedichtes einem besondern Gedicht des Cornelius Nepos auf Catull entstammt, der in dem chronologischen Werk seinen Platz nicht finden konnte, so gewinnen wir eine doppelte Gelegenheit, bei der Cornelius über Catullus sich geäussert hat, und das solebas meas esse aliquid pu- 1072 Gesammtsitzung vom 21. Juli 1904. are nugas erhält in dem Gedichte selbst deutlichere Beziehung und festen Halt: an die frühere Gelegenheit (iam tum cum —) hat Catullus in bescheidenem Ton mit Worten des Dankes erinnert, aus der spä- tern seinem Patron den Vers zurückgegeben, jetzt auf die neue Samm- lung übertragen, den jener auf eine besondere Dichtung Catull’s geformt hatte, auch hier dieselbe Bescheidenheit bewährend, die das nicht grosse Gedicht von Anfang bis zu Ende durchzieht: denn zu geschweigen der Wendungen gquidquid hoc libelli und qualecumque, dass er den Vers anführt, geschieht mehr des Freundes wegen, dessen freundlichem Wort er wünscht, dass es sich bewahrheiten möge, als dass er selbst solehen Wunsch aus Eigenem ausgesprochen oder gar, was nicht sein konnte, dem Schutz der Muse anvertraut haben sollte. Aber diese Bescheidenheit, die dem kleinen Gedicht besondre Anmuth verleiht und die weit absticht von den tönenden Selbstver- herrlichungen des Horaz und Properz, ist dem Dichter sehr zum Nach- theil ausgeschlagen. Denn da er (sogar zweimal in demselben Gedicht, wie nachdrücklich betont wird) von libellus redet, den er darbrin- gen wolle, und von nugae spricht, die der Freund geschätzt, so hat man genau ausgerechnet, wieviel ein libellus enthalten könne und dürfe, und aceurat abgewogen, was für Gedichte das sein können, die ein Dichter seine nugae nennt, und ist zu dem Resultat gekommen, dass das Widmungsgedicht an Cornelius nicht bestimmt sein könne für die Sammlung, die uns heute handschriftlich vorliegt, sondern dass nur die kleinern lyrischen Gedichte (sei es die ersten 60 oder vielleicht nur die ersten 14) es seien, die Catullus in dem lepidus novus libellus dem Cornelius überreicht habe. Den Anfang mit dieser Deutung hat der finnische Gelehrte Eduard von Bruner gemacht in seiner 1861 geschriebenen Abhandlung De ordine et lemporibus carminum Valeri Catulli, die 1863 in den Acta so- cietatis scientiarum Fennicae Tom. vu p. 599 im Druck erschienen ist. Ihm hat sowohl K. P. Schulze in den 1881 in der Festschrift zu der zwei- ten Säcularfeier des Friedrichs-Werderschen Gymnasiums veröffentlichten ‘Catullforschungen’ als auch Theodor Birt in seinem Buch ‘Das an- tike Buchwesen’ (Berlin 1882), wenn auch im Einzelnen unter ein- ander und von jenem abweichend, in der Hauptsache, der Erklärung von libellus und nugae und den daraus gezogenen Folgerungen, sich an- geschlossen, und noch Bernhard Schmidt in den ausführlichen Pro- legomena, die er seiner Ausgabe des Catull (1887) vorausgeschickt, ausgesprochener Maassen Bruner’s Ansichten (denen auch Ellis bei- getreten) wieder aufgenommen und in seiner Weise weiter zu begrün- den und zu befestigen gesucht, sowohl im Übrigen als auch darin, dass er mit ihm eine besondre Sammlung Catullischer Gedichte an- Vanten: Beiträge zur Berichtigung der römischen Elegiker. 1073 nimmt, die Martial mit dem Anfangswort Passer bezeichne, was von den beiden andern mit Recht zurückgewiesen wird.' Im Leben pflegt man nicht für fein zu halten, wer uns einen bescheidenen Ausdruck mit seiner Bestätigung zurückgiebt. Sollte es in der Litteratur anders sein? Oder was giebt uns das Recht in einer Widmung, die von ausgesuchter Bescheidenheit eingegeben ist, einen Ausdruck wie nugae auf die Goldwage zu legen und zu sagen, du hast ganz Recht, es sind auch nur nugae, die du deinem Freunde darbringst. Der Veroneser Scholiast zum Virgil hat zu bucol. 6, ı prima Syracosio dignata est ludere versu nostra Thalia angemerkt ludere ut Horatius |carm. ıv 9, 9] 'nec siquid olim lusit Anacreon’, vel Vero- nensis Catullus "eui dono lepidum novum libellum arida modo pumice ex- politum? Corneli, tibi: namque tu solebas meas esse aliquwid putare nugas; item Horatius [sat.ı 9, ı] "ibam forte via sacra nescio quid meditans nu- garum’. Und von Horatius konnte man noch erinnern an epist. ı 19, 41 'spissis indigna theatris scripta pudet recitare et nugis addere pondus’ und manches andre: alles um zu zeigen, dass Ausdrücke dieser Art nicht grammatisch gepresst, sondern im Sinne des Sprechenden ver- standen sein wollen.” Und so hege ich die Ansicht, es hätten die grössten und kunstreichsten Gedichte, die Catull geschaffen hat, sein können und ihm doch gestattet sein müssen, zu sagen ‘du warst ja immer der Meinung, dass an meinen Sächelchen etwas wäre’. Ebenso mit Zibellus, ein Wort, das manchfache Anwendung erfahren, von dem aber schwer zu erweisen ist, dass es technisch genommen immer unter einer bestimmten Grenze des Umfangs geblieben sei, aber in unserem Gedicht ist es nicht technisch zu nehmen, sondern in dem Sinne ver- standen, den der bescheidene Ausdruck verlangte, zumal in Wendun- gen wie lepidum novum libellum und quidguid hoc libelli, die beide, wenn auch aus verschiedenem Grunde, für das Deminutivum besonders em- pfänglich waren. Ist es nicht seltsam, dass die Interpreten sich abmühen, die Gabe, die Catull seinem Gönner doch nicht ohne Grund darzubringen ! Vgl. Rothstein, Properz ıı S. 349. ®2 Plinius in dem Briefe ıv 14, mit dem er hendecasyllabos nostros seinem Freunde Paternus zuschickt, spricht sich weiterhin über diese Versuche so aus: sed quid ego plura? nam longa praefatione vel excusare vel commendare ineptias ineptissimum_ est: unum üÜlud praedicendum videtur, cogitare me has nugas meas inscribere hendecasyllabos, qui titulus sola metri lege constringitur: ... a simplicitate tua peto, ut quod de libello meo dieturus es alü, mihi dicas: neque est diffieile quod postulo: nam si hoc opusculum nostrum aut potissimum esset aut solum, fortasse posset durum videri dicere: "quaere quod agas', molle et humanum est “habes quod agas. Hier die nugae sammt ineptiae, der libellus (opusculum), und obwohl Plinius den Catullus, den er in dem Briefe selbst eitirt, vor Augen gehabt hat, so wird man doch danach nicht Catullus’ Widmung bemessen wollen und auf. diese übertragen, was jener von seinen hendecasyllabi ausgesagt hat. 1074 Gesammtsitzung vom 21. Juli 1904. wünscht, mit engherziger Ausdeutung der Worte so klein und so gering zu machen als irgend möglich? Wie Dichter denken und sich ausdrücken, dafür mag uns Goethe ein Beispiel geben. Ungefähr von 1787 ab, während seines Aufenthaltes in Italien, ist er eifrig dabei, eine neue Sammlung seiner Schriften in acht Bänden vorzubereiten und nach und nach erscheinen zu lassen. In der Italiänischen Reise redet er oft von diesem Vorhaben und dem allmählichen Fortrücken desselben. So äussert er in dem Brief vom 28. August 1787 "Meine Sächelchen — denn sie kommen mir sehr im Diminutiv vor — muss ich wenigstens mit Sammlung und Freudigkeit enden.” Und was für Sächelehen waren das? Aus der nächsten Umgebung erkennt man, es ist an Egmont, an Tasso, an Faust und noch manches Andre gedacht; und dass man nicht zweifle, in dem an den Brief ange- schlossenen Bericht bemerkt er in demselben Sinne, “dass ich nirgends (als in Rom) solchen Raum und solehe Ruhe für den Abschluss meiner Werke finden würde‘. Ebenso in dem Brief vom 22. September 1787: “Es ist mir wirklich sonderbar zu Muthe, dass diese vier zarten Bändchen, die Resultate eines halben Lebens, mich in Rom aufsuchen’; dagegen in dem nachfolgenden Bericht “die vier ersten Bände meiner Schriften, bei Göschen, waren angekommen’, und oftmals in ähnlicher Weise später. Nehme ich noch hinzu, dass er Herder’s Schrift über Gott und göttliche Dinge da wo sie zuerst erwähnt wird, mit den Worten einführt (in dem Brief vom 28. August 1787): “Heute zum Feste kam mir Herder’s Büchlein voll würdiger Gottesgedanken’, dann aber wiederholt mit Werk und Buch und Band betitelt, so wird aus dem Angeführten deutlich sein, dass Worte dieser Gattung nicht zu gebrauchen sind, um danach Art und Umfang der Schriften zu be- stimmen, dass sie aber die jedesmalige Stimmung des Schreibenden und die Absicht der umgebenden Stelle erkennen lassen. Sollte es im Alterthum anders sein? Wir wissen nicht, welches die Gedichte waren, auf die Cornelius sein Urtheil gegründet, das er in seinem cehronologischen Werk aus- gesprochen hatte; nur dass wir sie nicht zu gering taxiren dürfen, um Cornelius’ Lob und Catullus’ Dank zu begreifen. Wir wissen auch nicht, welchem Gedichte Catullus’ die Verse des Cornelius galten, deren letzten uns Catull aufbewahrt hat; nur dass auch dieses ein Gedicht gewesen sein wird, das des Prognosticums nicht unwerth war; und dieses Ge- dieht werden wir doch aus der jetzt überreichten Sammlung nicht ausschliessen wollen. Ja wer unserer Combination über den Schluss- vers des Gedichtes nicht beitreten wollte, müsste doch zusehen, eine Sammlung zu gewinnen, auf die der in dem Vers ausgesprochene Wunsch passend und nicht ungeschickt Anwendung finden würde. Vanren: Beiträge zur Berichtigung der römischen Elegiker. 1075 Doch wie dem sei, das ganze Gedicht, bin ich des Glaubens ist von der Art, dass es uns keinen Anlass geben kann zu der Annahme, es sei für eine andre Sammlung der Gedichte Catull’s als die uns heute erhaltene bestimmt gewesen. Bei den sonstigen Neuerungen, die ich geglaubt habe jetzt in den Text einführen zu können, standen mir von Editionen des Catull die seit 1885, dem Jahre der fünften Auflage, erschienen sind, zu Gebote die von Ludw. Schwabe (1886), der das gesammte handschriftliche Material mit seltener Akribie und Vollständigkeit ausgelegt hat; von Bernhard Schmidt (1887), dessen Prolegomena ausser den Untersuchun- gen über das Leben und die Dichtungen Catull’s auch die wichtigern Fragen der Kritik eingehend behandelt; von Joh. P. Postgate, der 1889 eine besondre Textausgabe des Catull mit kurzer adnotatio eritica besorgt und in dem von ihm redigirten Corpus poetarum Latinorum, dessen erster Band 1894 erschien, den Catull von Neuem nach seiner Recension edirt hat; von K. P. Schulze (1893) mit bereichertem kritischem Apparat und mit gründlicher Umgestaltung des Bährens’schen Textes, an den er den seinigen angeschlossen; von R. Ellis fällt in diesen Zeitraum die zweite Bearbeitung seines Commentars, während der Text der zweiten Auflage bereits 1878 erschienen ist. Aus diesen Bearbeitungen vornehmlich (denn benutzt ist auch Anderes, Älteres und aus neuerer Zeit) habe ich soviel Nutzen zu ziehen gesucht als möglich war, sowohl in dem was ich mit ihnen geneuert, als in dem was ich gegen sie behauptet habe. Denn der Differenzen unter ihnen sind viele, und sie erschweren nur zu oft die Entscheidung. Nicht von allen Änderungen, sondern nur von den wichtigern versuche ich im Folgenden mit kurzem Urtheil Rechen- schaft zu geben. Mit gleicher Zuversicht (wenn sie nur nicht trügerisch ist) wie 1,9 habe ich 41, 7 mit Ellis und Postgate nach Fröhlich’s Vermuthung geschrieben nec rogare (Qualis sit solet aes imaginosum. Denn mit aes für et der Handschriften wird fast wie durch einen Federstrich richtiger Satz und Ausdruck hergestellt; und daß aes imaginosum den Spiegel be- zeichnen könne (a1avyrea xankön Enoica Uallimachus 5, 21; a speculi sumuntur imagine fastus Ovid am. ı1 17, 9) ist nicht zu bezweifeln, eher ob der Gedanke nach dem vorangegangenen kräftig genug sei: Propinqui, quibus est puella curae, Amicos medicosque convocate: Non est sana puella nec rogare Qualis sit solet aes imaginosum. 1076 Gesammtsitzung vom 21. Juli 1904. Und stärker ist der Schluss in Haupt’s Schreibung, die Schmidt und Schulze beibehalten’: nec rogate Qualis sit: solide est imaginosa. Aber die Pointe ist, wie ich meine, auch bei jener Form gewahrt, dass nämlich ista turpieulo puella naso (vgl. e. 43), weil sie nicht weiss, wie sie aussieht, nicht bei gesunden Sinnen ist mit ihren Forderungen. In e. 30 habe ich die von Lachmann eingeführte und von Haupt beibehaltene Umstellung der Verse 4 und 5 an das Ende des Gedichtes mit sämmtlichen neuern Herausgebern wieder verlassen; es scheint einleuchtend, dass der Anschluss der caelicolae (4) an die Fides (11) nicht eben angemessen ist: ı1ı 8 tu oblitus es, at di meminerunt, meminit Fides, 12 (Quae te ut paeniteat postmodo facti faciet tui. 4 Nee facta inpia fallacum hominum caelicolis placent: (Quae tu neglegis — —; während mit der Appellation an die Fides das Gedicht um so kräftiger schloss. Aber einräumen muss man auch, dass, die Verse an ihrer Stelle belassen, die Strophengliederung, im Eingang wenigstens, minder gut ist. ı Alfene inmemor atque unanimis false sodalibus, 2 lam te nil miseret, dure, tuwi dulcis amiculi? 3 Jam me prodere, iam non dubitas fallere, perfide? 4 Nec facta inpia fallacum hominum_caelicolis placent. 5 Quae tu neglegis ac me miserum deseris in malis. 5 Eheu quid faciant, die, homines, cuive habeant fidem? Weitere Änderungen aber, wie sie in 4 und 5 wiederholt und noch Jüngst von Neneini vorgeschlagen worden, halte ich für unnöthig oder unrichtig. Denn nec V.4 ist "aber nicht, wie 62, 29 Hespere, qui desponsa tua firmes conubia flamma, Quae pepigere viri, pepigerunt ante parentes, Nec iunxere prius quam se tuus extulit ardor. Tibull ı 8, 3; ı 2, 23 nec docet hoc omnes. Und an einem pronominellen Plural (quae) mit Beziehung auf ein Einzelnes sollte Niemand sich stossen. (S. Cicero de legibus ı 2, 3). Mehr Beachtung verdient, weil es zur Abänderung mitgewirkt hat, dass in dem Relativsatz ein zweiter vom Relativum unabhängiger sich anschliesst quae neglegis ac me deseris; dies ! Was Schwabe geschrieben nec rogate (Qualis sit: solet esse imaginosa, scheint mir schwächer als beides. Vaurten: Beiträge zur Berichtigung der römischen Elegiker. 1077 wie 81,5 quem tu praeponere nobis audes et nescis quod facinus facias; 68,70; Tibullı 3, 53 vestes quas femina Coa texuit auratas disposuilque vias. Bin ich in der Anordnung dieses Gedichtes den Neuern gefolgt, so habe ich dagegen bei ce. 55 den Einschub der zehn hinter 58 er- haltenen Verse nach V.ı3 mit Lachmann und Haupt sowie Postgate und nicht nach V. 14 mit Ellis, Schwabe und Schmidt vorgenommen. Denn an einander schliessen sich 13 Sed te iam ferre Herculi labos est. 23 Non custos si fingar ile Cretum — — peresus 32 Essem te mihi, amice, quaeritando. Unmöglich aber, dünkt mich, könnte diese Ausführung an V. 14 Tanto ten fastu negas, amice? sich anschliessen; welcher Vers dagegen mit dem folgenden sich ver- bindet: 15 die nobis ubi sis futurus. Gegenüber diesem Ungeschick die zehn Verse zwischen ı4 und 15 einzukeilen, ist es eine Kleinigkeit, dass in zwei auf einander folgenden Versen 32 und 14, die aber zu verschiedenen Gedankenreihen gehören, die Anrede amice eingefügt ist. Einige kleinere Änderungen in 61, die sich hoffentlich selbst recht- fertigen werden, übergehe ich. Nicht ohne Zaudern habe ich in 63,5 mich den Neuern ange- schlossen in der Schreibung Devolsit ilei acuto sibi pondera silice; denn Haupt’s Berichtigung acuto s. rodere silicis ergab einen correeten und gewählten Ausdruck, wie Festus’ Zeugniss S. 356 Th. darthut "rodus vel raudus significat rem rudem et imperfectam. nam sawum quoque raudus appellant poetae, ut Accius in Melanippo 'constitit cognovit sensit conlocat sese in locum Celsum. hinc manibus rapere rodus saxeum grande et grave', et in Chrysippo — —. Aber das von Lachmann glücklich gefundene le genügte nicht, die seltsame Schreibung der Handschriften devolvit iletas acuto aufzuklären; das gelang mit der Genetivform iei, indem aus öei acuto unschwer ületas acuto mit Dittographie der ersten Silbe von acuto entstand. Denn andre Erklärungen dieser Schreibung bei Ellis und Schmidt erscheinen zu künstlich, um Wahrscheinlichkeit zu haben. Daher habe ich jetzt, da die Handschriften pondere silices über- liefern, es vorgezogen, mit Avantius pondera silice zu schreiben, zumal die von Schmidt und Andern angeführten Belege für ie: pondera diesen Ausdruck zur Genüge rechtfertigen. Was [as]acuto anlangt, so sei an 64, 229 genus has sedes für ac sedes und an 72, 6 erinnert multo ita me nec für multo mi tamen es. Eine einfache Dittographie, die das Richtige mit dem Falschen verbindet, ist auch 64,77 zu erkennen in Cum androgeanee, denn cum und an sind 29,4 vertauscht, cum te 1078 Gesammtsitzung vom 21. Juli 1904. für ante, und mit Unrecht hat man aus dem erstern bis in die neueste Zeit Falsches dedueirt. Vergleiche noch 67, 42 cum concilüs für cum ancıllis und 64, 116 ego cu primo für ego a primo. 0. 64 verlangt eine längere Auseinandersetzung, obwohl ich mich hier auf die Erörterungen in den Proömien zum index lectionum 1896/97 und 1897 beziehen kann. Aber mir liegt daran, nicht bloss was ich jetzt geändert zu rechtfertigen sondern auch einiges, das ich un- geändert gelassen, zu vertheidigen. Ich schliesse mich aber für beides der Abfolge der Verse an. 1079 Die älteste Gestalt des West-östlichen Divans. (Nachtrag.) Von K. Burvacn. Die oben (S. 889) angeführte Tagebuchnotiz Goethes vom 16. Dezem- ber 1814 sollte so wiedergegeben werden: "Persisches ... | Paradies... Bey Knebel: Persisches vorgezeigt. Es ist möglich, daß unter “Para- dies’ hier wie in der zwei Tage älteren Eintragung "Im Paradiese’ (vom 14. Dezember 1814) die bekannte Örtlichkeit bei Jena, die diesen Namen führt, verstanden werden muß. Um so mehr, als schon dem Eintrag vom Vormittag Paradies’ unmittelbar folgt: ‘Bey Knebel’, der am Para- dies wohnte. Dann aber mögen Goethe vielleicht doch auch jene Deutungen des Dichternamens Firdusi symbolisch anregend und mit spielendem Doppelsinn vorgeschwebt haben, denen zufolge das väter- liche Gut in Tus ‘Paradies’ hieß oder der Sultan Mahmud ihm das Kompliment gemacht habe, durch seine Kunst sei der Ort seines Aufenthalts, d. h. der Hof des Sultans, in das Paradies verwandelt worden. All dies konnte Goethe, der, von Jones und von allem übri- gen abgesehen, natürlich auch schon durch Hervers posthume “Per- sepolitanische Briefe” und die ihnen beigegebene Übersetzungsprobe des Grafen Luporr auf Firdusi hingewiesen war, von dem Örien- talisten LorsgacH wissen, der nach dem Tagebuch (zum 8., 13., 17. De- zember 1814) damals sein Berater war. Die oben (S. 890f.) mitge- teilte Geschichte von den beim Begräbnis des Firdusi verweigerten priesterlichen Ehren war damals bekannt und leicht zugänglich durch den Aufsatz von SıLvEstrE DE Sacy: “Histoire des poötes par Doulet- schah’ (Notices et extraits des manuserits de la bibliotheque nationale, Tome IV, p. 237). Auch Cmamrion in seiner englischen Übersetzung des Schahname (London 1788) bringt sie in der Einleitung. Die Re- zension Wants in der Hallischen Litteraturzeitung von 1811 kann, da sie sonst nur einige kritische Bemerkungen rein fachgelehrter Art 1080 Gesammtsitzung vom 21. Juli 1904. bietet, für Goethe, der sie nach der Tagebuchnotiz vom 20. Dezem- ber 1814 (s. meine Bemerkung in der Weimarischen Ausg. 6, S. 320) — offenbar auf Veranlassung Lorsgacns — genau gelesen haben muß, nur durch ihre bibliographischen Nachweise wertvoll gewesen sein: sie verzeichnet die gesamte damals vorliegende Literatur über Firdusi, darunter jene Abhandlung von SıLvEstRE DE Sacy und die genannte Übersetzung von Cmanrıon. 1081 Die neunte Gatha des Zarathushtra und der Honover als Probe einer vollständigen Übersetzung der zarathushtrischen Reden. Von Prof. Dr. K. F. GELDNER. (Vorgelegt von Hrn. Pıscner am 7. Juli [s. oben S. 1029).) 1. Yasna 44. 1. tat thwa peresä eres möi vaoca ahur@ nemanho @ yatha neme khsmävato mazda fryai Imvavas sahyat mavaite at ne asa fry@ dazdyai häkuren@ yatha ne @ vohu jJimat mananha. ‘Das frage ich dich, sage (es) mir aufrichtig, o Ahura, aus schuldiger Ehrerbietung — so wie es eure schuldige Pflicht ist. Mazda! Einer wie du soll einem Freunde gleich mir Rede stehen und uns durch Asa seine freundliche Mitarbeit gewähren, wie er uns durch (oder: mit) Vohumano erschienen ist.” 2. tat thwäa peres@ eres möi vaoca ahurä kath@ anheus vahistahy@ paourvim kathe swidyai ye © paitisat wo zt as@ spento irikhtem vispoibyo hard mainya ahümbis urvatho mazda. “Das frage ich dich, sage mir aufrichtig, o Ahura: Wie wird fürs erste der Wunsch nach dem besten Leben deß, der wieder wünschen soll, daß beide (Leben) zum Gewinn ge- reichen ? Denn er (der Prophet) ist segenbringend durch Asa (rechtes Tun), über die Sünde Aller wachend, in seinem Denken wohlwollend wie ein guter Regent, o Mazda. 3. tat thw@ peres@ eres möl vaoca ahur@ kasna@ zath@ pat@ asahya paouruyo kasna h’eng staremca dat advanem ke ya mäao ukhsyeiti nerefsaitt thwat lacıt mazda vasemt anyaca viduye. Sitzungsberichte 1904. 92 1082 Gesammtsitzung vom 21. Juli. — Mittheilung vom 7. Juli 1904. ‘Das frage ich dich, sage mir aufrichtig, o Ahura: Welchermann war der erste Erzeuger und Vater des Asa? Welcehermann machte der Sonne und den Sternen die Bahn? Wer, daß der Mond zunimmt und bald abnimmt? Alles das, o Mazda, wünsche ich und anderes zu wissen.’ 4. tat thwä@ peresä eres möi vaoca ahur@ kasn@ dereta zamcä ade nabaosca arapastois ke apo urvaraosca ke valaı dvänmaibyasca yaoyet asü kasna vanheus mazda damis mananho. ‘Das frage ich dich, sage mir aufrichtig, o Ahura: Welehermann befestigte die Erde unten und das Gewölk, daß es nicht herabfalle, wer (schuf) Wasser und Pflanzen? Wer schirrte dem Wind und den Wolken die beiden Renner? Welchermann ist, o Mazda, der Schöpfer des Vohumano? 5. tat thw@ peresä eres moi vaoca ahur@ ke hvapao raocaosca dat temäosca ke hvapao h’afnemca dat zaemäaca ke ya usao arem-pithwa khsapaca yao manaothris cazdönglwantem arethahya. ‘Das frage ich dich, sage mir aufrichtig, o Ahura: Welcher Künstler schuf das Licht und die Finsternis? Welcher Künstler schuf den Schlaf und das Wachen? Wer den Morgen, Mittag und die Nacht, die den Berechnenden an die Entscheidung gemahnen’?’ 6. tat thwa peresä eres möi vaoca ahur@ y@ fravakhsya yezi ta ath@ haithy@ asem Syaothandais debazeiti @rmaitis taibyo khsathrem vohü cinas mananh@ kaeibyo azım ranyo-skeretim gam taso. ‘Das frage ich dich, sage mir aufrichtig, o Ahura, — vorausgesetzt, daß was ich predigen soll, auch wahr ist, (daß nämlich) Armaiti durch ihre Werke das Asa unterstützt, (daß) sie mit Vohumano dein Reich verheißen hat — für wen schufst du die Kuh Azı als Lohnspenderin?’ 7. tat thwa peresa@ eres moi vaoca ahur@ ke berekhdhaäm tast khsathr@ mat armaitim ke uzemem cöret vyanaya@ puthrem pithre azem täis thwä frakhsni avamı mazda spenlä mainyu vispanam dätarem. ‘Das frage ich dich, sage mir aufrichtig, o Ahura: Wer bildete die liebe Armaiti zusammen mit Khsathra? K. FE. Geroser: Die neunte Gäthä und der Honover. 1083 Wer machte durch sein Beispiel den Sohn seinem Vater teuer? Mit diesen (Fragen) helfe ich zuvorkommend dir, o Mazda, als dem, der durch seinen heiligen Geist der Schöpfer aller Dinge ist (auf die Antwort). 8. tat thwa peresa eres mödi vaoca@ ahur@ mendaidyai ya toi mazda adistis yaca vohu ukhdha frast mananh@ yaca asa ahheus arem vaedyai ka me urv@ vohü urvasat agemat ta. ‘Das frage ich dich, sage mir aufrichtig, o Ahura, — damit ich beherzige deinen Befehl, o Mazda, und die Worte, die ich von Vohumanö gelernt habe und die von ASa, um die Vollkommenheit der Welt zu erreichen: Auf welche Güter darf sich meine Seele freuen, (daß) sie zu ihnen kommen werde?’ 9. tat thwäa peres@ eres möi vaoca ahur@ katha moi yam yaos daemam yaozdane yam hudanaos paitise sahyat khsathrahy@ eresvä khsathr@ thwävas asıstis mazd@ hademdi as@ vohuca@ Syas mananhäa. ‘Das frage ich dich, sage mir aufrichtig, o Ahura: Wie weit kann mir für die Religion, die ich reinigen soll als die des Frommen, einer wie du die erwünschte Herrschaft! zusagen durch seine wahrhafte Herrschaft, o Mazda, der du mit ASa und Vohumanö in einem Hause wohnst?’ 10. tat thwa peres@ eres möi vaoca ahurä tam daenäm ya hätam vahist@ ya möi gaethao asa fradöit hacemna armatois ukhdhäis Syaothan@ eres daidyat mahyao cistois thwäa istis usen mazda. ‘Das frage ich dich, sage mir aufrichtig, o Ahura, die Religion, welche die allerbeste ist, die im Verein mit Asa meine Leute fördern kann, (die) durch die Worte und das Werk der Armaiti (vollkommnen Ge- sinnung) wahr machen kann die Wünsche meines Denkens nach deinem Willen, o Mazda.’ 11. tat thwa peresa eres möi vaoc@ ahurä katha@ teng a viemyät @rmaitis yaezibyo mazda thwöi vasyete daen@ azem töi ais paouruyd fravöivide vespeng anyeng manyeus spasy@ dvaesanha. ! Wörtlich: die Wünsche oder Erwartungen der Herrschaft. 1084 Gesammtsitzung vom 21. Juli. — Mittheilung vom 7. Juli 1904. ‘Das frage ich dich, sage mir aufrichtig, o Ahura: Wie wird die Armaiti zu denen überall kommen, denen, o Mazda, deine Religion verkündigt wird? Durch diese (Erzengel) habe ich zuerst Kunde von dir empfangen; alle anderen betrachte ich mit Feindschaft im Geist.’ ı2. lat thwa@ peres@ eres modi vaoca ahurä ke asav@ yais peresäi dregvao vä katarem @ angrö va wo va angro ye ma dregvao Ihwa@ savä paiti-erete cyahhat hvo nöit ayem angro manyete. ‘Das frage ich dich, sage mir aufrichtig, o Ahura: Wer ist rechtgläubig — weil du die Frage stellen wirst — oder ein Falschgläubiger? Bist du selbst der Arge oder ist der der Arge, der mich um deine Segnungen bringt, der Lügner? Wie kommt es, daß nicht er selbst als der Arge gilt?” 13. tat thwa peres@ eres möi vaoca ahur@ katha drujem nis ahmat @ nis nasama teng @ ava yDi asrustöis perenaohho noit asahya adiwyeinti hacen@ noit frasaya vanheus cäkhnare mananho. ‘Das frage ich dich, sage mir aufrichtig, o Ahura: Wie soll ich die Druj (den Lügengeist) von uns wegbannen hin zu denen, die voll des Unglaubens nicht nach A$a (rechtem Tun) trachten durch Befolgung, noch durch Erkundigung (Belehrung) nach Vohumanö Verlangen tragen?’ 14. tat tlnw@ peres@ ere3 moi vaoca ahurä katha asai drujem dyam zastayo nt ham meräzdyai thwahy@ mäthrais senghahy@ emavaitim sinam davoi dregvası a 18 dvafseng mazda anäase ästasca ‘Das frage ich dich, sage mir aufrichtig, o Ahura: Wie kann ich die Druj dem Asa in die Hände geben, daß er sie zerdrücke nach den Worten deiner Botschaft, um gewaltiges Verderben unter den Falschgläubigen zu verursachen, um Enttäuschungen und Schmähungen über sie zu bringen, o Mazda?’ 15. tat tno@ peres@ eres möi vaoca ahuräa yezt ahya as@ poi mat khsayehr hyat hem spada anaocanha jamaete avals urvatais ya im mazda dideregh2o' kuthra ayao kahmai vananam dadao. ı Oder didere2o. K.F. Getpser: Die neunte Gäthä und der Honover. 1085 ‘Das frage ich dich, sage mir aufrichtig, o Ahura, sofern du soviel Macht hast, um im Verein mit Asa Schutz zu ge- währen, wann die beiden ungewohnten Heere zusammenstoßen, gemäß den Versprechungen, die du halten willst: welchem von beiden, wem wirst du den Sieg zuwenden?” 16. tat thw@ peres@ eres3 möi vaoca ahur@ ke verethrem ja thwa poi sengh@ yoi hentv cithra moi dam ahumbis ratum cvzdi at hoi vohn seraoso Jantu mananh@ mazda ahmai yahmai vast kahmaicıt. ‘Das frage ich dich, sage mir aufrichtig, o Ahura: Wer ist der Siegreiche? Um durch deine Botschaft alle die leben zu schützen, versprich mir, durch ein sichtbares Zeichen gleich einem guten Re- genten den Ratu einzusetzen; und ihm soll durch Vohumano gläubiger Gehorsam kommen zu jeglichem Ding, zu dem du willst, o Mazda.’ 17. tat thwa@ peres@ eres möi vaoca ahur@ kath@ mazda zarem carani haca@ khsmat asketim khsmakam hyatca moi hyat vakhs aeso saroi buzdyai haurvatä ameretal@ ava mäthr@ ye räthemö asät haca. ‘Das frage ich dich, sage mir aufrichtig, o Ahura: Wie kann ich, o Mazda, Achtung von eurer Seite gewinnen, euer Geleit, und daß meine Rede erfolgreich sei, um Haurvatat (Vollkommenheit) und Ameretät (Unsterblickeit) zu ge- meinschaftlichem Besitz vorzubereiten dureh jene Verkündigung, die nach Asa die richtige ist? 18. tat thw@ peres@ eres möi vaoca ahur@ katha as@ tat mi2dem hanant das@ aspao arsnavaitis ustremc@ hyat möi mazda apivaiti haurvata ameretäta yalha hi taibyo daonha. ‘Das frage ich dich, sage mir aufrichtig, o Ahura: Wie kann ich durch Asa (rechtes Tun) den Lohn gewinnen, zehn Stuten mit dem Hengst und ein Kamel, die (der Lohn), o Mazda, nach meinem Wissen (d. ı. Ermessen) sind, und Vollkommenheit und Unsterblichkeit, wie beide zu geben in deiner Macht steht?” 19. tat thw@ peres@ eres moi vaoca ahur@ yaslat mizdem hanente nöit däiti 1086 Gesammtsitzung vom 21. Juli. — Mittheilung vom 7. Juli 1904. ye vt ahmäi erezukhdh@ na däite ka tem ahya maenis' ahhat paouruye vidvao avam ya im anhat apemä. ‘Das frage ich dich, sage mir aufrichtig, o Ahura: Wer den Lohn dem Verdienenden nicht geben will, welchermann ihn ihm kraft seines Ehrenwortes geben sollte, welche Strafe trifft ihn dafür im voraus, indem ich jene kenne, die ihn zuletzt trifft?” 20. cithen@ mazda hukhsathr@ daeva Gonhare at vt peresa yoi pisyeintt aeibyo kam yais gam karapa usikhsca aesemai data yaca kav@ änment urüdoyata noit him mizen asa vastrem fradain'he. ‘In welcher Weise sind, o Mazda, die Devs gute Regenten gewesen? Und ich frage das: welche (Strafe weißt du) für sie, die schaden- froh zusehen, durch welche Dinge der Karapan und Usij die Kuh zum Zorn bringt und was der Kavan unverfroren sündigt? Nicht harnen sie ihn (den Regen), um mit Asa das Weideland zum Gedeihen zu bringen.’ Erläuterungen. ı. Die neunte Gathäa bildet, wie schon DArnESTETER richtig be- merkt, auch inhaltlich die Fortsetzung der achten. In jener wird die Begegnung des Zarathustra mit Ormuzd dramatisch geschildert und dabei richtet in Str. ıo der Gott an den Propheten die Aufforderung: “und frage uns, was du uns zu fragen hast‘. Yasna44 ist das Resümee einer solchen Befragung. Die erste Strophe gibt das Thema der ganzen Gatha an, ohne selbst schon eine bestimmte Frage zu stellen. Die Fragen beginnen in Str.2. In den meisten will der Fragesteller sich eigentlich nur die Richtigkeit seiner Grundlehren nochmals bestätigen lassen. Die Antwort des Gottes wird nicht mitgeteilt. Als Interpretationsregel gilt: die Frage wird stets direkt gestellt, also durch ka-, katha@ usw. eingeleitet, nie durch ya-, yez7 usw. in indirekter Rede. Anders Y.31, 14.15. 16. Nur einmal (44, ı0) steht statt der Frage ein Objekts- akkusativ. b) nemanho @ ist mit tat—peres@, yatha neme khs. mit eres vaoca zu verbinden. Die Zeile wird in dem Abschnitt über das nemo Y.58, 3 ı Oder mainis. K.F. GerLpxer: Die neunte Gäthä und der Honover. 1087 zitiert und ist dort in derselben Weise zu konstruieren, nämlich ne- manhho @ mit den Verben $yama bis @avacdayamaide und die letzten Worte mit den Infinitiven nipätayaeca usw. nemah ist hier und öfters im Av. die schuldige Ehrerbietung, und überhaupt Schuldigkeit, Verpflichtung. Der Sinn ist: ich schulde dir die Elıre in allem dich zu befragen und du schuldest mir die Ehre in allem Rede und Antwort zu stehen. Der letzte Gedanke wird in e fortgeführt. d) asa usw. sind stets Personifikationen, wenn auch die kaum durch ein Wort wiederzugebenden Abstraktbegriffe häufig durchscheinen. Die vielen eingestreuten Instr. as@, vohz mananh@, so unbequem sie auch für den Übersetzer sind, haben doch einen tiefen Sinn. Die Erzengel erscheinen bei allen Akten der göttlichen Vorsehung als die beständigen Begleiter, Berater (vgl. P. Ü. zu 47, 3), Mitarbeiter und aus- führenden Beamten, während der Gott selbst sich mehr in Reserve hält. e) vohü manahhä: die erste Begegnung des Propheten mit dem Erzengel Vohumano schildert die achte Gatha 43, 7— 13; vgl. Din- kard 7, 3, 51; Zad-Sparam 21,8, WEST SBE. 47, 47. 156. 2. Die erste Frage betrifft den Propheten selbst. Wird sein Wunsch in Erfüllung gehen und das Paradies schon auf Erden sein? Der rechte Mann dazu ist er. b—-e bilden Einen Satz. Der Gen. anheus vahistahy@ wird wohl nicht von paourvim, sondern von käthe abhängig zu machen sein, trotz 45, 3 anheus ahya paourvim. Auch in 43, 5 /yat thwa anheus zäthöi daresem paourvim gehört ja anheus zu zäthöi: "und als den segensreichen ‘erkannte ich dich, o Mazda Ahura, weil ich dich zu Anfang bei der Erschaffung der Welt (im Geiste) erschaute, und daß du die Werke und Worte belohnt (zurück) geben wirst, Böses für Böses und ein gutes Los für Gutes durch deine Kunst bei der letzten Wandlung der Schöpfung’. paouruya mit dem unausgesprochnen (44, 2) oder mit dem ausgesprochnen (43, 5; 44, 19; 45, 3) Gegensatz apema bezeich- net, was zeitlich vor jener letzten Wandlung der Dinge, dem Kardi- nalpunkt der Zoroasterlehre, liegt, die erste oder vorläufige Zeit- lichkeit im Gegensatz zur künftigen Ewigkeit und der letzten und endgültigen Gestaltung der Welt. katha ist, wie die P. Ü. richtig annimmt, s.v.a. Wunsch. In 47, 4 e—d ist die Antithese streng durchgeführt. Die korrespondierenden Glieder sind Aaseuscıt n@ ("auch ein Mann von geringem Besitz’) —isv@crt has paraos: asäune-dregvaite und kathe-akö, was wiederum an den Gegensatz aköya-ust@ in 51,8 erinnert. kätha ist also = usti, kama usw. und der Locativ in 47,4 wie ust@, 2a05E 33, 2 zu verstehen. Die Worte stidyai—paitisat umschreiben den Begriff des Sao- shyant, des salvator der zoroastrischen Lehre. Auf unsere Stelle wird 1088 Gesammtsitzung vom 21. Juli. — Mittheilung vom 7. Juli 1904. angespielt in der Definition des Saoshyant Yt. 13,129, wo der Ge- danke in zwei Sätze aufgelöst wird: yo anhat saosyäs verethraja nama astvat-eretasca nama avatha saosyas yatha vispem ahum astvantem säva- yaät, avatha astvat-eretö yatha astvao ha ustanavao astvat aithyejahhem pai- tisat. savayat entspricht dem swzidyai und paitis@t ist in beiden Fällen gleich. szidya@i ziehe ich in den Relativsatz, 7 (aus dem vorigen ist aha, vgl. uböibya ahubya, uvaeibya ahubya, uboyo ahhvo, zu ergänzen) ist entweder als Objekt von szidyai im transitiven Sinn (vgl. suyamna) oder besser von paitis@t abhängig zu machen. Im letzteren Fall ein Ace. ce. inf. paiti-is ist s.v. a. wieder-, immer wieder wünschen. Auch Yt. 17,10 ist paitisat für paitisam zu emendieren. Der Konjunktiv paitisat in 44,2 im Sinn des göttlichen Auftrages wie yaozdane in 9 und das Fut. fravakhsy@ in 6. d) Avö, auf ye in e zurückweisend, ist Zarathustra, nicht Mazda. vispoibyö ist auch mit urvathö zu verbinden. Zum Instr. mainya vel. 31, 21 ye höi mainyü Syaothanaisca urcatho. Über ahumbis s. zu Str. 16. 3. Die Strophen 3—7 sind dem Mazda als dem Schöpfer aller Dinge gewidmet und erinnern in ihrem Schwung an gewisse vedische Lieder, obwohl sonst Gathas und Suktas grundverschiedene Produkte sind. Auch die Übersetzung von Gäthä durch Hymne beruht auf falscher Voraussetzung. b) "Der erste Erzeuger’ ist eine logische Ungenauigkeit. Gemeint ist: der Schöpfer, dessen erstes Erzeugnis Asa ist. Nach Bund. ı, 23 war Vohumano seine erste Schöpfung. Hier ist in der Schöpfungs- geschichte der Amesaspentas die Reihenfolge: Asa (3), Vohumano (4), Armaiti nebst Khsathra (7). Die beiden anderen werden nicht mit aufgezählt. Nach 31,7 wurde aber Asa erst nachträglich zur Unter- stützung des Vohumano erschaffen. Auch 31,8 heißt Mazda zuerst der Vater des Vohumanöo und dann der Schöpfer des Asa. — zath@ g. von zäthan, einer an-Bildung aus zätha. d) thwat: daß ich dies schon Studien S. 114 stillschweigend dem vedischen Zvat gleichsetzte, hätte Caranp KZ. 30, 537 sich wohl denken können. 4. c) ke apö urvaraoscä eine deutliche Ellipse, vgl. ye gam taso apasca urvardoscd 51,7; apasca dat urvaräosca@ 37,1. 5. e) Die Schlußzeile hebt schon die P. Ü. auf eine höhere Stufe, wenn sie glossiert: d. h. die Zeit, wann der Söshäns erscheint, wer gibt sie? cazdönghvat nach P.Ü. — amar vicartar “die Zahl prü- fend, berechnend’, ebenso 31, 3 (dort von den Schiedsrichtern im Jüngsten Gericht), zweifellos richtig. Der Sinn ist: wer nicht in den Tag hinein lebt, sondern berechnet, daß er mit jeder Tageszeit der Entscheidung und der Ewigkeit näher rückt. Über das verwandte n. S@ RK. F. GeLpser: Die neunte Gäthä und der Honover. 1089 ved. kiyedhäs s. mein bald erscheinendes Vedaglossar. — aretha, in P.Ü. dma — datistan, ist wie gr. renoc Ziel und Entscheidung, masyo arethem in Vd.7,71 ist die höhere Entscheidung in dem Dilemma, ob man die Frau verdursten lassen oder gegen den Buchstaben des Gesetzes verstoßen soll. 6. Die Frage hebt mit Aazibyö in e an. Dazwischen schiebt sich der Bedingungssatz in b, der in c—.d seine Fortsetzung findet, denn e—d führen in direkter Rede aus, was er predigen soll. c) debazaiti vgl. 47, 6c. Worin diese Unterstützung besteht, wird nicht gesagt. Die Gathas sind zu kurz, um von der Persönlichkeit, dem Wirkungskreis und der Rollenverteilung der neben Mazda hier allein in Betracht kommenden Erzengel etwas anderes als ein ver- schwommenes Bild zu geben. d) taibyo Dat. statt Gen. Dieselbe Erscheinung auf pronomina- lem Gebiet auch im indischen Epos: aryakas tubhyam "dein Großvater’ MBh. 5, 90,63; püus tubhyam 5, 147, 42; vaco mahyam 5, 147,41; 162, 31; guravas tubhyam 5, 185,17; putrakan mahyam 1,232, 22: sutas ltubhyam 6,45.58; 58, 30; senäpatir mahyam 6,50, 33; vacanam tubhyam 6,58, 39; tanayam tubhyam 6, 58,41. e) ranyö-skeretim Ner. richtig: daksinakaram. azt ist die beste Kuhrasse oder die Kuh in ihrem besten Lebensalter (nach Ner. (die dreijährige Kuh). 7. b) berekhdhäm, weil Armaiti Mazdas Tochter ist (45, 4). c) Die Verallgemeinerung des Gedankens in b. Wie dem Mazda seine Tochter, so ist jedem Vater sein Sohn teuer. uzemem: P.Ü. döstih, Ner. pritim. Es ist Adj. s. v.a. geschätzt, teuer, lieb von uz "schätzen, hochhalten’ Y.46, 9 = sk. ah. vyana- ist auctoritas als autoritative Entscheidung 29, 6 wie als maßgebendes Beispiel, Vorbild 44,7. Masc. scheint das Wort in Yt. 10,64 zu sein: yahmi vyane daenayai srirayai perethufräkay@i maza amava nidhatem “auf welchem (Mithra) als dem Vorbild der schönen weit- verbreiteten Religion gewaltige (St. amavan? oder ist amemca zu ver- muten?) Größe (St. mazan) beruht’. d) frakhsni steht hier und in Yt. 19,48 ohne näheren Zusatz. Sonst ist es mit avi manöd “innerlich” verbunden Yt. 10, 24.46 und bildet in Yt.10,9.51; 13,92; Vp. 14, 2 den Gegensatz oder die Ergänzung zu fraoret “öffentlich, laut”. Aus Yt. 19,48 und Y.44,7 ergibt sich der wahre Sinn; es bedeutet: zuvorkommend, willig, bereitwillig, gern, aus freien Stücken. Die Ableitung von fra-sn@ = sk. pra-jn@ ist unsicher. avami, obwohl die einzige mi-Bildung der a-Konjug. (BARTHOLOMAE im Grundriß I, 1, 199), ist nach Überlieferung und Sinn ganz unverdächtig. Auch die P. Ü. zieht es zu av. — Der Schlußsatz ist eine Art Ent- 1090 Gesammtsitzung vom 21. Juli. — Mittheilung vom 7. Juli 1904. schuldigung. Nicht aus Neugierde stellt Zarathustra alle diese Fragen, sondern um dem Gott die Antwort, daß er der Schöpfer aller guten Dinge sei, in den Mund zu legen. Der Begriff ‘gut’ liegt dabei implieite in dem Zusatz spent@ mainyü. 8. Welcher Lohn winkt dem Propheten, damit er seine Mission erfülle? Auch hier ist der eigentlichen Frage in e ein langer Satz vorgelagert, der die Frage begründen soll. Das Einge- ständnis, daß der versprochene Lohn die wahre Anziehungskraft der Religion sei, ist bezeichnend für den realistischen Grundzug der ganzen Lehre. Vgl. den ähnlichen Gedanken in 47,6, zur ganzen Strophe auch 31,5. c) frast ı sg. aor. A. von fras, ebenso 45,6. Die Begriffe sich befragen und sich belehren lassen liegen beieinander. d) arem (= ved. aram, kl. alam: paryaptau Mankha) wird hier substantivisch verwendet wie öfter ved. sam. P.Ü. richtig: bundak ‘vollendet’. vazdyai stelle ich gegen P. Ü. zu vid ‘erlangen’ wie vardhıya in Y.10, 13 (‘wenn er zur Erlangung seiner Wünsche [usan] kommt’). — Asa wird als Lehrer auch 34, ı2 genannt. e) urvaz "sich freuen auf’, mit Acc. wie 34,13 ya hü-kereta asacıt urvasat (wenn dies die richtige Lesart ist) “über welche Guttaten sich selbst Asa freuen wird’ (as@ als nom. sg. wie in 29, 3; 51,16; 60,5. Yt.19, 95, s. KZ. 31, 320). Die letzten Worte sind oratio recta. 9—ıı. Hat die Religion Aussicht, die Macht zu er- langen (9), ist sie die beste und heilvollste (10), wird sie auch allgemein geglaubt werden und die Gesinnung ver- vollkommnen (1r)? 9b) yaozdane: der Ausdruck ist kennzeichnend für Zarathustras religiöse Mission. d) Über aszti s. BB. 12, 99. 10. b) hatam wohl für Aaitinam, vgl. Y. 12,9 daenam... ya haäitinämca bus'yeintinäme@ mazistäca, \t. 13, 91 daenayai yat haitinäm vahistay@i. In der Verbindung mit dem Superlativ ist hier Aatäm ganz formelhaft geworden. ce) as@ ist zunächst mit hacemn@ und beide wieder eng mit fradoit zu verbinden, vgl. as@ hacait® 34, 2; yathra as@ hacaite armaitis 46, 16; asa hacaite 10,8; und asa@... fradainhe 44, 20; asa fradente 43,6: asa Jrado 34,14; asemca fradat-gaethem 33,11; vohu fradat manahha 46,13; ärmatois gaethäo frado thwakhsanh@ 46, 12. e) Der Instr. tiw@ gehört zu usen. Dies ist hier deutlich ein Instr. ohne Kasusendung von usan, ebenso 45,9, dazu der gen. pl. usnam \.10,13 (s. 0.). BarrHoronaes Erklärung im Grundriß I, 1, 122 unterscheidet sich von der meinigen nur formell. K.F. GeLdxer: Die neunte Gäthä und der Honover. 1091 ı1. d) @ös, den Erzengeln, so richtig auch P.Ü. Auch den Sinn von fravöivide hat die P.Ü. richtig getroffen, wenn sie übersetzt: fraz navidinisnih yehabune “gib Botschaft. e) anyeng die anderen Götter’, d.h. die Devs usw., vgl. übrigens die aniy@ bagäha Beh. Inschr. IV, 61. 63. 12. Drei zusammenhängende Fragen: wer ist unter den Men- schen der rechtgläubige, wer von den beiden Geistern der Arge, warum wird dessen Wesen nicht allgemein erkannt? b) peresäi naclhı dem Metrum dreisilbig, also für peresahi 2 con). ydis peresäi ist Satzparenthese, an tat thw@ peres@ anknüpfend. Wäh- rend nach dem NT. des Menschen Sohn selbst die Gerechten und Gottlosen scheidet und richtet (Matth. 25, 31£.), teilen sich in der avestischen Eschatologie Mazda und der Prophet in das Richteramt in der Weise, daß der Prophet auf Befragen die Gläubigen namhaft machen wird. Diese Frage wird 46, 14 mitgeteilt: “Zarathustra! wer ist dein rechtgläubiger Freund oder wer wünscht für die große Be- lohnung besonders genannt zu werden’? Eine Randglosse der P.Ü. bemerkt dazu ganz richtig: Frage des Auharmazd, s. DARNESTETER z. d. St. ce) katärem (utrum) v©@ — v@ wird genau so in 31, 17 zur Doppel- frage verwendet: katarem asava@ va dregvao va verenvait® mazy0? Dem hvö der zweiten Frage muß in der ersten ein anderes Subjekt gegen- überstehen. Dies kann nur @ sein, das ich darum als Vokativ zu dem nom. € “selbst” in 29, 6 fasse. Rätselhaft ist @ noch in 31,7; und’ scheint es zu_bedeuten in 31,9; 33,5; “auch’ in 36,1. So kühn auch diese Erklärung von @ erscheinen mag, so wird sie doch durch den Zusammenhang geboten. Denn der v0, von dem es in d heißt, daß er paiti-eret@, kann nur der Ahriman selbst sein, dessen Daseins- zweck der paityara ist. Es wird also hier dem angro (mainyus) nicht der spanyäo (spentö) mainyus wie in 45,2; 57,17; Yt. 13, 76 gegen- übergestellt, sondern Ormuzd selbst wie in Vd. 1,2 u.ö. d) paiti-ar mit 2 Acc. wie bei den synonymen mard 32, 11; an- lare-mrü 49, 3; ni-jan Vd. 18,38. dregväo heißt Ahriman auch in 45,1e nach P.Ü. e) Diese Frage ist natürlich, da ja die von Zarathustra bekämpfte Religion der Lüge umgekehrt in seinem Gott den bösen Feind sehen mußte. 13—14. Wie kann ich den Lügengeist von den Gläubi- gen fernhalten (13) und ganz unschädlich machen (14)? ı3d) Es ist mit BarrnoLonmae (Arische Forschungen II, 176) hacena zu lesen, vgl. Tu. Baunack, Studien I, 2, 354. d und e sind ganz parallel gebaut; beide Verba regieren den Genit. und hacen@ ist Instr. wie frasaya. Über frasa- s. bes. 43, 7. 1092 Gesammtsitzung vom 2]. Juli. — Mittheilung vom 7. Juli 1904. 14. b) asai-drujem, in dem schließlichen Entscheidungskampf, der Yt. 19, 95£. geschildert wird. Vel. Y. 30, 8. e) ni-marz, vgl. sk. ni-mrj zerdrücken, an sich drücken RV. 7, 26.3. d—e) Die dunklen Wörter sinäm, dvafseng (vgl. 53,8) und ästäscz (vgl. bes. 46, 18) habe ich möglichst an die P.Ü. angeschlossen. 15. Wie wird der Entscheidungskampf ausfallen? Ich habe wörtlich übersetzt. Logisch ist die Periode von rückwärts auf- zurollen: Wem wirst du den Sieg geben (e) nach deinem Versprechen (d), wenn der Kampf beginnt (ce), vorausgesetzt, daß du die Macht hast, die Deinigen zu schützen (b). e) die P.Ü. hat dazu die Glosse: ‘die Seelen geben sie dem Leib zurück‘. Es handelt sich um den bevorstehenden Entscheidungskampf, in dem vielleicht die Seelen der Gläubigen und Ungläubigen mit- kämpfen, jedenfalls um einen ungewohnten Kampf, daher anaocanha. d) urväta, P.Ü. vafrıgan, vgl. bes. noch 30, ı1. Das Wort be- deutet: Wort, Prophezeiung, Verheißung, Versprechen. Die Strophen 16—ı8 befassen sich wieder mit den persön- lichen Wünschen des Propheten. 16. Wer wird der Sieger sein? Zeichne den Ratu als den künftigen Sieger schon jetzt durch den Heiligenschein aus. b) verethrem j7@, hier der Zarathustra selbst, dem der Sieg ver- heißen ist. Später ist dieser Siegreiche in der Person des saosyäs verethraja nama Yt. 13, 129 ans Ende der Welt gerückt. c) Was hier sofort ins Auge springt, ist das Nebeneinander- stehen von ratu und ahu in ahumbis, also der beiden Schlagworte des Ahunavairya, zu denen als drittes däm, inf. von da, sich gesellt (s. u.)'. Es handelt sich also um das Wort ah@ ‘Herr’. Damit er- reicht meine frühere Erklärung von ahimbis als “Lebensarzt’ (KZ. 28, 205) das Schicksal aller etymologischen Deutungen, die nicht mit zwingender Logik aus dem Zusammenhang sich ergeben: sie muß fallen. Wir haben hier einen ganz absonderlichen Gebrauch von bis, das an den Acc. sg. gesetzt — die Funktion des indischen -vdt vertritt. ahi@mbis ist = yatha ahu (ahtwm): nach Regentenart, wie ein (einen) guter Herr. Das fügt sich vortrefflich in den Zusammen- hang von 44, 2 wie von 31, 19 gasta ye manta asem ahumbis vidvao “er höre auf den (Propheten), der auf ASa (rechtes Tun) seinen Sinn richtet (vgl. 34, 8), wie ein guter Regent, der wissende”. Das eithrem aber, um das Zarathustra hier zur Erhöhung seiner Autorität (s. Zeile d) bittet, ist die Aureole, das spätere kavaezım h’areno, ! Dagegen vermag ich in Vp. 14, 2 wohl ähnliche Worte, aber keine innere oo > Verwandtschaft mit jener Formel zu finden. K.F. Geroxer: Die neunte Gäthä und der Honover. 1093 das dem Zarathustra ebenso wie allen guten iranischen Königen (also ahümbis!) anhaftete nach Yt. 19, 79.' Durch dieses sichtbare Zeichen wird er für die Menschheit erst eigentlich in das Amt des Ratu eingesetzt. 17. Wie kann der Prophet seine Mission erfüllen? b) zarem ist nach dem Metrum einsilbig, also entweder zrem oder für zar(e)merın stehend nach dem bekannten Gesetz der syllabi- schen Dissimilation. Ich nehme das letztere an und vergleiche mittel- und neup. äzarm Achtung, Ehre. Die P.Ü. ist hier unbrauchbar, doch leitet sie car@n? wieder ganz richtig von kar ab. Vor Ayatea ist das Verb nochmals zu denken. a&sa eigentlich: der seinen Wunsch erreicht hat, zufriedengestellt. d) sar (ob zu d. Schar?) hat den Sinn von ömınia Umgang, Ver- kehr, Gemeinschaft abstrakt und konkret. Im letzteren Sinn Y. 35, 8 und Vd. 15, 20 antare sairi varezäne "innerhalb einer Gemeinde, einer Stadt (?)’. bazdyai, über das vedische bhzs vgl. mein bald erscheinendes Vedaglossar. 18. Wie kann er den irdischen und himmlischen Lohn verdienen? d) möi apiaitt und taibyo daonhä bilden einen Gegensatz. Wie das erstere nach DARMESTETERS richtiger Erklärung Locat. sg. eines Verbal- nomens apivat- ist, so muß daonhä als Locat. eines Infinitivstammes dahi- das Geben (vgl. dahi Schöpfung = ved. dhäsi) gefaßt werden. Davon hängt der Ace. du. A7 ab. Für tazibyo ist taibyo (Dat. = Gen.) zu lesen, ebenso in der verwandten Stelle 34,1 ya Syaothana ya vacanh@ ya yasna@ ameretatätem | asemca@ taibyo daonha mazda khsathreme@ haurvatato | aesam toi ahur@ ehmä pourutemäis daste "durch (= für) welches Tun, durch welches Wort, durch welches Gebet die Unsterblichkeit, die Rechtschaffenheit und das Reich der Vollkommenheit zu geben in deiner Macht liegt, mit recht vielen von diesen (Werken usw.) wollen wir dir bei der Verteilung, o Mazda Ahura, erscheinen’. Wörtlich be- deutet also taibyo daohh@ in deinem Geben. Dieselbe Konstruktion bei ad@ 35,8 (Baunack a.a.0. 355). Und der tiefere Sinn von 44, 18 ist, daß Zarathustra nur über die Höhe des materiellen irdischen Lohnes sich das richtige Verständnis (apivat) zutraut, während er die Erteilung des himmlischen und ewigen Lohnes der Unsterblichkeit und Voll- kommenheit ganz dem Ermessen des Gottes überläßt. 19. Denn Jedermann ist zur Gewährung des versproche- nen Lohnes verpflichtet. ! In Stellen wie Sir. 2, 25 wird das Avareno des Zarathustra besonders neben dem kavaem hvareno und dem ahvaretem hvareno “dem nichtglänzenden oder herrenlosen (vgl. Yt. 19, 46) H. aufgeführt. 1094 Gesammtsitzung vom 21. Juli. — Mittheilung vom 7. Juli 1904. 20. Das Sündenregister der Devs, welche die Andersgläubigen für gute Herren halten. Es wird an einigen Beispielen dargetan, wie die Devs nur das Böse begünstigen (c—d), aber etwas Gutes ihnen nicht zu danken ist (e). Diese Schlußstrophe ist abweichend gebaut. peres@ä steht in der zweiten Zeile und verlangt nach der in unserer Gatha eingehaltenen Regel ein Interrogativum als Ergänzung. Dies kann nur k@äm sein, zu dem ich mit DARMESTETER maintm aus 19 und zugleich ein passendes Verbum ergänze. aeibyo sind die dazva. piSyeintt: Die P. Ü. weist wenigstens der Textkritik den richtigen Weg, indem sie das Wort mit pisyas@ in 50, 2 zusammenbringt. piSyeintt wird mit netründ, pis in 50, 2 mit panakıh (Ner. raksam) übersetzt. Nun ist aber in Pehl. neträntan nur Ideogramm für pätan. Die Lesart pisyeintz ist also geschützt und WESTERGAARDs Lesart pesyeintz, die DARMESTETER wieder aufnimmt, zu verwerfen. pi$ ist aber nicht ohne weiteres = sehen, wie ich früher (BB. ı2, 98) annahm. Mit 50, 2 erezejis asa pourusü hvare pisyast@ ist zunächst zu vergleichen 29, 5 nöit erezejyöi frajyaitis nöit fSuyente dregvasa pairt. hvare pisyası ist nur eine Umschreibung des Begriffes dregvasz “unter den Falsch- gläubigen’. Damit ist zu kombinieren, was 32, 10 von dem Irrlehrer gesagt wird, daß “er behauptet, das schlimmste für die Augen sei die Kuh und die Sonne zu sehen’. Dies gibt den Schlüssel zu den beiden anderen Stellen. pi$ ist das ahrimanische Wort für sehen, es bezeichnet eigentlich den bösen Blick, der vor allem dem Ahriman selbst eigen ist nach Bunp. 28, 2, dann dem Arask, dem Dämon des Neides (ib. 14). Personifiziert erscheint der böse Blick als aghasi Vd.20, 3. Ahrimans Blick steckt sogar den Ormuzd mit Krankheit an, Vd. 22,2. Haoma soll die Erde und das Rind vor dem bösen Blick des Feindes bewahren Y.o9, 29. piSs — eine spezifisch iranische Wurzel — bezeichnet also den bösen Blick derer, die auf das Gute mit Haß blicken, wie die Un- gläubigen in 50, 2 oder derer, die auf das Böse mit Schadenfreude sehen, wie die Devs in 44, 20, also: scheel — schadenfroh sehen. apisma' in Yt.10, 105 wörtlich ‘kein böses Auge habend’, hat genau die Bedeutung des Pehl. hacasm (West: kind-eyed, benevolent). ce) aesma der Zorn infelge der Schläge usw. (s.Ys. 29, I und die Glosse der P.Ü.). Über karapan, usij, kavan — die Bezeichnungen der Priester oder geistigen Führer der Andersgläubigen — wissen wir weiter nichts. kavan, kavi könnte einen ähnlichen Bedeutungswandel erfahren ‚haben wie daeva: der Seher (ved. kavi) wurde zum Lügenpropheten und falschen Seher, daher “die Blinden’ der Tradition. ‘ In Vd.ı3, 47 aber bedeutet es: nicht kauend, d.h. hinunterschlingend, vorn Dieb und Hund. K. F. Grtoxer: Die neunte Gäthä und der Honover. 1095 d) Hier habe ich mich in Ermangelung eines Besseren wesentlich an die P.Ü. angeschlossen. uradöyat@ ließe sich entweder mit raosta, Y.g, 24, oder mit ur@raost 51, 12, urüraodha 1, 21 verknüpfen. Die P.Ü. tut das letztere. — Bekanntlich trennt die P.Ü. änmä@ in 30, 7 und unser dnment von dnment in 45, 10. Dort soll es "bei anderem Namen’ bedeuten. Das Material reicht zu sicherer Entscheidung nicht aus. “Unverfroren’ (statt unverforen unverfert von ndd. forferen in Schrecken setzen, SANDERs) würde genau dem Ausdruck astxb (Ner. anirvinna) der P.Ü. entsprechen. e) mizen, Subjekt sind wieder die Daevas. Ahzm hinter mizen ist dasselbe wie in Yt. 5, 120 mästi z7 me him. Über die alte volkstüm- liche Vorstellung vom Regen als himmlischen Harn s. bes. PıscneL in den Vedischen Studien ı, 87. -— Über as@ s. oben zu Str. 10. 2. Der Ahuna vairya. Oben wurde eine Verwandtschaft zwischen 44, ı6e und der aller- heiligsten Ahunaformel 27, 13 vermutet. Ich möchte darum hier auf diese selbst mit wenigen Worten zurückkommen An dem fest über- lieferten Wortlaut sollte doch nicht mehr gerüttelt werden. yath@ ahu vairyo atha ratus asätcıt haca vonheus dazda mananhö Syaothananam anheus mazda khsathreme@ ahurai @ yim drigubyo dadat västarem. “Wie er der auserwählte' Regent, so wurde er von Asa selbst aus als Lehrer der Welt in den Werken des Vohumano (der guten Gesinnung) bestellt für Mazda Und die Herrschaft gehört dem Ahura, der den Hilfsbedürftigen einen Hirten bestellte.” In der Hauptsache halte ich an meiner früher (Studien S.144) gegebenen Deutung fest, insbesondere daran, daß ah, ratus und väas- tärem auf Zarathustra zu beziehen sind. Ich weiche nur in der Erklärung von dazdä ab und modifiziere meinen Versuch, yim der dritten Zeile mit dem leitenden Gedanken der Strophe in Einklang zu bringen. Von den inzwischen versuchten Übersetzungen bedarf diejenige DArnestEters (Le Zend-Avesta I, ı) als völlig ungrammatisch keiner Widerlegung. Beachtenswert sind die von BARTHOLOMAE, Arische Forschungen II, 45 und von Tu. Baunack, Studien 308. Eine reiche Blütenlese teilt Kuursneosı Eracmsı Pavrı in der Zeitschrift Zartoshti Nr.3 S.253f. mit. Wie Roru (ZDMG. 38, 437) fasse ich jetzt dazda als 3. sg. A. = ved. dhatta, aber passivisch, vgl. dadente 31,14; aojdi 50, 11 u.a.m. ! Ganz wörtlich: der Auszuerwählende. 1096 Gesammtsitzung vom 21. Juli. — Mittheilung vom 7. Juli 1904. dazda ist das Hauptverb des Satzes und eins der Schlagworte der Formel, das in 44, 16 als dam und in jüngeren Anspielungen auf die- selbe in verschiedenen Variationen wiederkehrt: dazdyai ahümca ratizmca 27, 1; dademahi ahumca ratüumca Vp.ı1, 21; dathat Yt. 5,89; fradathat 8, 44 und in der Kommentarstelle Y. 19, ı2 ahümca ratumca adadat. Das Verhältnis von ah@- und ratu- wie es BARTHOLOMAR a. a. O. 46 annimmt, ist umzukehren. ahz ist der weltliche Herr, und zwar stets, auch ohne besonderen Zusatz, der gute Herr oder Regent, während sästar oft den üblen Nebensinn des Tyrannen hat. Zarathustra ist der Gesetzgeber auch in weltlichen Dingen, und er wurde zugleich als der Richter über alle Taten der Menschen an- gesehen. Das geht besonders aus 44, 2 hervor. Er heißt darum mit demselben Recht ah@ wie in Matth. 25, 34 des Menschen Sohn auf dem Richterstuhl 56 sacınevc. ratu aber ist, wie der spätere Dastur, speziell der Leiter in geistlichen Dingen, der Seelsorger und Lehrer, der guru, wie Neriosengh treffend übersetzt. Von ratus hängt einerseits anheus (s. v. a. der’irdischen Welt, vgl. gaethyayao stois ahümca ratüumca\p. 2,4) als Gen. obj. der Person, ande- rerseits Syaothananam als Gen. obj. der Sache ab, und zu letzterem gehört wiederum vanheus mananhö, vgl. vanheus Syaothana mananho Y. 34, 14. Nach BarruoLomaE besagen die Schlußworte: “Welchen (Ahura) er (Zarathustra) den Bedrängten als Hirten eingesetzt hat.” Die gramma- tische Schwierigkeit wäre damit aus dem Weg geräumt und ich würde ihm gern folgen, wenn der Sinn es erlaubte. Wohl dürfen die Gläubi- gen in Vp. II,2I von sich sagen wir setzen den Ahura zu unserem ahu und ratu ein’, denn sie haben die freie Wahl des Bekenntnisses (Y. 31, ı1). Aber daß Zarathustra, den wir aus dem Avesta nur als das gehorsame Werkzeug und den auserwählten Dolmetscher und Voll- strecker des göttlichen Willens, höchstens als den Fürbitter für die Gläubigen kennen, selbst den Gott in das Hirtenamt eingesetzt oder zu dem Heilswerk bestimmt habe, scheint mir mit dem Geist des Dogmas, soweit ich diesem nachzudenken vermag, im Widerspruch zu stehen. Etwas der christlichen reconeiliatio cum deo Ähnliches kennt dieses Dogma nicht. Die Gätha 29, auf die sich B. beruft, gipfelt gerade darin, daß auch für die leidende Tierwelt Zarathustra der kommende Hirte sei. Für mich spricht ferner die ebenda zitierte Stelle Yt. 8, 44, wonach Ormuzd den Tistrya zum Ratu und Aufseher über alle Sterne gemacht habe, wie den Zarathustra für die Menschen. Der paitidaya ent- spricht vielmehr dem vast@ der Formel. Yima, der ursprünglich für das Prophetenamt berufen werden sollte, und der dem Zarathustra-Ideal am nächsten kommt, führt das stehende Beiwort huväthwa “der gute Hirt’. Ich glaube darum auch jetzt noch, daß der Hirte Zarathustra sein muß. K. F. GEtoser: Die neunte Gäthä und der Honover. 1097 Die Zerlegung von yim in yÖ imem ist allerdings etwas zu plump. yim ist Attraktion an vastarem für y0, wie sie in den arischen Sprachen öfters vorkommt. yem @' vasemi 1S@ khsathrim 29,9 will besagen: “der ich mit meinem Wunsch einen mächtigen Mann herbeiwünsche. Statt dessen heißt es: den ich — herbeiwünsche. Caranp hat in seiner Abhandlung ‘Zur Syntax der Pronomina im Avesta S. 43 mit Recht die beliebte Auflösung der Relativa verworfen. Er führt auf S. 40 ähnliche Attraktionen aus dem Veda an, ohne für die Er- scheinung die richtige Bezeichnung oder Erklärung zu finden, z. B. RV. 1,48, 14 ye cid dhi tvam Fsayah pürva ütdye juhüre "vase .. sä nalı, wo ye mit Attraktion an fsayahı für yam steht, ebenso 8, 6, 12 wo ye für yam steht. So ist in 6, 17, ı piba somam abhi yadm ugra tarda urvdm: ydm ein von ürvdm attrahiertes yah, wofern man nicht hinter yan die Ellipse von papivan annehmen will. In 1, 147, 3 Ye p@ydvo mäma- leyam te agne pdäsyanto andham duritad draksan | rardksa tän sukrtah ist län Attraktion an den Ace. pl. sukrtah für tebhih. Das Gebiet der mechanischen Attraktion und das der gramma- tisch-logischen Sprachentgleisungen überhaupt ist noch wenig durch- liehtet. Ein vedisches Gesetz lautet: ein Genetiv kann von dem Kasus des ihn ergänzenden Nomens attrahiert werden. So steht ‚gotrd-gäh 3, 30, 21 für goträ gavam wie 6, 65,5 zu lesen ist, fdmamsı aktün 10, 1, 2 für tamaso ”ktün (so 6, 65, I), apo drna 3, 32, 5 für apam drnd, vgl. drno apdm 2, 19, 3, ksitdyo nävagvah 1, 33, 6 für As. navagva- nam, dpo-sindhavah 1, 125,5 für sindhunam, somam üdhah 3, 45, 3 für somasya, some mäde ı, 80, ı gleichfalls für somasya, vgl. made somasya 1, 85, IO u. ö., samdänam drvantam 1, 162,16 für arvatah, ratham etasam 1,54,6 und etaseblür evaih 7, 62, 2 beide Male für etasasya. Weitere Beispiele wird mein Handbuch des Rigveda bringen. Die heilige Formel legt also das Verhältnis des Propheten zu der Menschheit und zu Gott fest. Sie lehrt 1. was er den Menschen ist, 2. daß er das nur im Auftrag des Mazda ist, 3. daß diesem allein die Macht zukommt oder wie andere Stellen (z. B. 27. ı) ausdrücklich versichern, daß Mazda der oberste ahu und ratu ist, 4. daß Zara- thustras Amt das eines bestellten Hirten ist. Was für den Muslim die Worte ‘Gott ist Gott und Mohammed ist sein Prophet‘, das be- deutete ehedem für den Zoroastrier der Honover. ! Dies ist die besser bezeugte Lesart. Sitzungsberichte 1904. 93 1098 Die Gliederung und Fossilführung der ausser- alpinen Trias auf Sardinien. Von Prof. Dr. A. Torxguıst zu Strassburg. (Vorgelegt von Hrn. Braxco am 14. Juli [s. oben S. 1037].) ke Frühjahr 1904 setzte ich meine im Jahre 1902 begonnene Unter- suchung der Triasablagerungen der Insel Sardinien fort und gelangte durch die Feststellung eines fast lückenlosen Profils der gesammten Trias und durch die Auffindung zahlreicher wichtiger Fossilien, wie vor Allem verschiedener nodoser Ceratiten, zu einem Abschluss dieser Untersuchungen auf Sardinien. Meine Bereisung der Insel im Jahre 1902' hatte sich auf den Besuch sämmtlicher Localitäten Sardiniens erstreckt, von welchen bisher Trias beschrieben worden war. Das Resultat dieser Untersuchung war im Allgemeinen das gewesen, dass Triasablagerungen nur nahe der Westküste der Insel auftreten, in dem Gebiete der sogenannten » Aussenfaltenzone«’, während im Centrum der Insel, im Bereiche der »ungefalteten Zone«, der obere Jura direkt dem alten Gebirge trans- gredirend aufgelagert ist. Über das jurassische Alter dieser transgredirenden Schichten im centralen und östlichen Theile der Insel kann jetzt ein Zweifel nicht mehr bestehen, nachdem seither Gıiorro DAmeELLı?” eine mono- graphische Beschreibung der Fossilien dieses Horizontes gab, nach welcher die transgredierenden Schichten dem Bathonien angehören, was auch schon L. Pamparont’ im Jahre 1900 wahrscheinlich gemacht hatte. Lovısaro’ hat aber auch neuerdings daran festgehalten, dass ! Ergebnisse einer Bereisung der Insel Sardinien. Sitzungsber. d. K. Preuss. Akad. d. Wiss. 1902. XXXV. S. 808. ?2 Der Gebirgsbau Sardiniens und seine Beziehungen zu den jungen, eircum- mediterranen Faltenzügen. Ebenda. 1903. XXX. S. 685. 3 Fossili batoniani della Sardegna. Boll. soc. ital. 1903. XXI. S. 253. * I terreni carboniferi di Seui ed oolitiei della Perdaliana. Rend. della R. Acad. dei Lincei. 1900. IX. 1° sem. 5“. fasc. II°. 5 Rend. del R. Ist. Lomb. di Sc. e Lett. ser. 2%. vol. 36. 1903. A. Tornguisr: Ausseralpine Trias auf Sardinien. 1099 die basalen Conglomerate und die pflanzenführenden Sandsteine, welche über dem alten Gebirge als Unterlage der oberjurassischen Serie lagern, den Buntsandstein repräsentiren, und zwar beruft sich dieser ver- diente Geologe Sardiniens darauf, dass diese Ablagerungen Pflanzen- reste erhalten, unter denen ein Pterophyllum deutlich erkennbar ist. Eine genauere Prüfung dieser Blätter auf Grund des vorhandenen, mir von Hrn. Prof. Lovısaro freundlichst zur Verfügung gestellten Materiales ergab aber — worauf mich Hr. Graf zu Sorms Lausach zuerst aufmerksam machte —, dass diese Formen nicht zur Gattung Pterophyllum, sondern zu Ptilophyllum zu stellen sind, also einer Pilanze angehören, welche in der jurassischen Serie der Gondwana- Schichten und im Dogger Englands vorkommt. Es finden sich in den weinrothen Sandsteinen und Arkosen von Laconi ausser dieser Gycadaceen-Art, welche dem Ptilophyllum ceutchense Morr. (Palaeont. indica. Ser. XI. 2. 1877. Taf. VI) sehr nahe steht, wenn sie mit dieser Art nicht vielleicht identisch ist, noch andere Pflanzenreste, welche ich mit den ebenfalls jurassischen Gattungen Coniopteris und Otozamites identificiren konnte. Bei Ptilophyllum cf. cutchense sind die Gattungsmerkmale sehr deutlich ausgeprägt und Unterschiede von Pterophyllum sehr deutlich erkennbar. Vor Allem sind die Fiedern nicht rechtwinkelig zur Spindel gestellt, sondern nach oben gerichtet; ferner sind die Fiedern der beiden Seiten nicht gegenständig, sondern alternirend gestellt; vor Allem aber sitzen die Fiedern der Spindel nicht mit gerader Basis auf, sondern sie sind am Grunde verschmälert und abgerundet. Diese von Pterophyllum stark abweichenden Merkmale kommen auch in dem ganzen Habitus der Wedel deutlich zum Ausdruck; dadurch, dass die Befestigung der Fieder an der Spindel an der Oberseite der letzteren erfolgt, sind Abdrücke der Ober- und Unterseite der Wedel sehr verschieden; die Fiedern sind stark nach oben gerichtet und ge- bogen, während die Spitzen wiederum nach unten hängen. Ptilophyllum cutchense ist aber eine Pflanze des indischen mitt- lern Jura, und zwar liegt sie in Schichten, welche dem Unteroolit gleichzustellen sind. Es stimmt diese Altersbestimmung also bestens mit derjenigen der darüberliegenden, fossilreichen Kalke, welche dem Bathonien angehören, überein. Nachdem es nunmehr heute feststeht, dass keine Ablagerung der ungefalteten Sedimentdecke in Central-Sardinien der Trias angehört, habe ich meine diesjährige Untersuchung ausschliesslich auf die Nurra von Alghero und Porto torresin Nordwest-Sardinien beschränken können. Ich hatte mich auch in diesem Jahre der liebenswürdig gewähr- ten Hülfe von verschiedenen Seiten zu erfreuen. Vor Allem besass Se. 93° 1100 Gesammtsitzung vom 21. Juli. — Mittheilung vom 14. Juli 1904. Excellenz der Hr. Staatsminister von Tirrırz die Güte, mir in Al- ghero seine Pferde zur täglichen Verfügung zu stellen, und war mir Hr. Verwalter CaLvıo dort in jeder Weise behülflich. Hr. Prof. Bückıns hatte die Freundlichkeit, die Bestimmung der von mir mitgebrachten Eruptivgesteine vorzunehmen und mir zur Verfügung zu stellen. Auch in diesem Jahre begleitete mich Hr. Dr. K. Denmeer, welcher sich nach der Feststellung der interessanten tektonischen Verhältnisse in der Nurra die Aufgabe gestellt hat, im kommenden Jahre eine genauere tektonische Untersuchung der Nurra vorzunehmen, sich in diesem Frühjahr aber vor Allem mit den Jura- und Kreide-Sedimenten be- schäftigt hat. An der Reise nahm heuer auch Hr. stud. geol. KarL Bopen Theil. Die Tektonik der südlichen Nurra offenbarte sich nicht unwesent- lich anders, als ich es nach dem Besuch der nördlichen Berge (des Mte. Santa Giusta) von Porto torres aus erwartet hatte. Während der Mte. Santa Giusta ein leicht gefaltetes Gebirgsstück darstellt, tritt im Süden (am Mte. Doglia, Timidone, usw.) die tertiäre Faltung stark zurück, und an ihre Stelle treten Verwerfungen von sehr beträchıt- lichen Sprunghöhen und Überschiebungen auf, welche sich vielleicht bei weiterer Untersuchung als von grösserem Ausmaasse herausstellen könnten und vielleicht nicht unähnlich denen sein dürften, welche Marcer Bertrann in der Basse Provence hat feststellen können. Über diese Tektonik der Nurra, welche auf dem ersten Anblick einfach er- scheint, dürfte noch lange nicht das letzte Wort gesprochen sein. Es sei hier nur hervorgehoben, dass die Darstellung, welche dieser nordwestliche Theil der Insel auf allen Karten (so auch auf der Carte geo- logique de l’Europe) erfahren hat, eine stark von den wirklichen Ver- hältnissen abweichende ist. Die grosse Gebirgsgruppe des Mte. Forte, welche als Trias kartirt ist, besteht aus alten Schiefern (Quarzitschiefern und Glimmerschiefern), der Mte. Doglia, welcher als Kreide angegeben wird, besteht aus Jura-, der Südfuss der Nurra aus Kreideschichten. Der Streifen mesozoischer Sedimente, welcher südlich Alghero an der Küste aufgeschlossen ist, wird nicht aus Jura, sondern aus Trias- sedimenten aufgebaut. Das geologische Bild der Nurra dürfte nach genauerer Untersuchung ein vollständig anderes werden. In der vorliegenden Mittheilung soll noch kein Versuch gemacht werden, auf diese tektonischen Fragen, welche die Nurra der zu- künftigen Untersuchung — jetzt gerade nach der genaueren Alters- bestimmung der verschiedenen Sedimente — stellt, einzugehen. Meine Arbeit beschränkte sich vorläufig auf die Feststellung der Schichten- entwicklung der sardischen Trias und auf die Aufsammlung der in ihr enthaltenen Fossilien. Fest steht nur, dass sich eine Anzahl grosser A. Torngrvisr: Ausseralpine Trias auf Sardinien. 1101 Brüche (durch die Nurra hindurch verfolgen lassen. So verläuft eine sehr ausgesprochene, grosse Störung von N.N.W. nach S.S.O., von den Höhen südlich Mte. Santa Giusta am Ostfuss des Mte. Rosso und Mte. Forte bis nach Alghero zu. Diese Störung trennt die südlichen Ausläufer des Muschelkalks des Giusta-Berges von den paläozoischen und azoischen Schiefergesteinen, welche den westlichen Theil der Nurra zusammensetzen. Eine andere Störung dürfte von W.S.W. nach O.N.O. am Südfuss des Mte. Forte-Massives, an den felsigen Hügeln der Punta li Candaleri, entlang verlaufen und liess hier die triadisch-jurassische Scholle des Mte. Zirra absinken. Das Vorkommen von Triasschichten in der Nurra. Triasablagerungen treten in dem Gebiete von Alghero und Porto torres in drei von einander getrennten Gebieten auf: 1. südlich von Alghero an der Küste unter der Bedeckung einer diluvialen Hochterrasse, 2. am Mte. Zirra in der südlichen Nurra, 3. nördlich des Mte. Forte in der nördlichen Nurra bis zum Mte. Santa Giusta. Die Trias des Mte. Santa Giusta wurde von mir bereits im Jahre 1902 eingehend geschildert; ich brauche auf diese daher nur ver- gleichsweise einzugehen. Hr. Dr. Desıweer, welcher in diesem Jahre dieses Gebiet noch einmal allein in seiner südlichen Verlängerung begangen hat, stellte fest, dass der Muschelkalk sich vom Santa Giusta nach Südosten bis in den Höhenzug des Mte. Corredda erstreckt und dass das Thal Baddi Campu Chervaggiu wohl die östliche Grenze sein dürfte, weil bereits bei der Ovile Zamburra jüngeres Mesozoicum angetroffen. wird. Der grösste Fossilienreichthum und die beste Glie- derung der Schichten wurde dagegen von mir in der südlichen Um- gebung von Alghero und am Mte. Zirra beobachtet. Von den Felsen, auf denen die alte Stadt Alghero gebaut ist, bis fast zur Punta Padrebellu, vier Kilometer südlich Alghero, wird die Steilküste ausschliesslich von Triasgesteinen aufgebaut. Buntsand- stein und Muschelkalk mit einer ganz geringmächtigen Überlagerung von Mergelschichten, welehe schon dem unteren Keuper angehören, treten hier leicht gefaltet mit im Allgemeinen südwest-nordöstlichem Streichen zu Tage. Die Untersuchung der Schichten ist nur an der felsigen Küste selbst möglich, weil das von dem Meere nicht abge- waschene Gehänge von einer Decke einer altdiluvialen sandigkalkigen Muschelbreceie bedeckt ist, welche auch weiter landeinwärts die Trias vollständig verhüllt. Diese altdiluvialen, marinen Schichten reichen 1102 Gesammtsitzung vom 2]. Juli. — Mittheilung vom 14. Juli 1904. bis zu S0” über dem Meere, und sie beweisen hier sehr drastisch, dass die Umgebung von Alghero sich seit dem Diluvium um min- destens So” gehoben hat. Noch bis in die südliche Nurra hinein und in die nordöstliche Umgebung von Alghero tritt dieses Sediment im Zusammenhang auf." Schon LawarmorA hat diese Bildung richtig er- kannt und an vielen anderen Punkten des nordwestlichen Sardiniens wiedergefunden.” Oben auf der Höhe über dem Steilabfall zum Meer befinden sich in den untersten Bänken dieser Ablagerung grosse, ge- rundete Blöcke des Muschelkalks und lose gerollte Muschelkalkfossilien. vor Allem beobachtete ich gerollte Exemplare von Nautilus bidor- satus. Es ist oft sehr schwer zu entscheiden, ob diese lose gefun- denen Fossilien direct aus den jüngst verwitterten Muschelkalkbänken stammen, oder ob sie schon herausgewittert in der altdiluvialen ma- rinen Hochterrasse eingebettet gewesen sind. Ein weiter Transport kann für diese in den diluvialen Schichten eingeschlossenen Verstei- nerungen und Blöcke auf keinen Fall angenommen werden, denn die- selben entsprechen stets den direct unterliegenden Ursprungsschichten. Die abgerollten Nautilus bidorsatus fanden sich nur an der einen Stelle, wo der oberste Muschelkalk direct unter der jungen Terrasse ansteht. An einem Punkte nur überragen die Muschelschichten die obere Grenze dieser Terrasse und sind dort in etwas grösserer Entfernung vom Ufer frei von jüngerer Bedeckung. Es ist das an der 108" hohen Punta Argentiera der Fall, auf deren Gipfel eine grössere Scholle Muschelkalk freigelegt ist, auf welcher hier aber local naclı Osten hin eine mit Galmei angereicherte Gehänge- und vielleicht auch Spaltenhreccie auftritt. Über die Lagerung der Triasschichten am Steilgehänge zum Meere hin stellte ich Folgendes fest: Unmittelbar südlich Alghero bei der Sperone-Bastion treten zu- nächst südöstlich einfallende, feste, dunkele Dolomitbänke auf, welche mit Kalkbänken wechsellagern, aber keine Fossilien zeigten; es dürften die Dolomitbänke des mittleren Muschelkalks sein. Etwa 300” südlich Alghero schneidet eine Vorwerfung diese Scholle ab, es fallen hier die Bänke des mittleren Muschelkalks plötzlich westsüdwestlich ein. Das Gestein besteht hier aus einem zellig zerfressenen Dolomit, in dem gelbe, steinmergelartige Dolomite und einige Kalkbänke eingelagert sind. Weiter südlich ändert sich das Fallen bald von Neuem; es treten einige kleine Sättel und Mulden in den gleichen Bänken des mittleren ! Seit prähistorischer Zeit ist eine weitere Bewegung des Strandes hier jeden- falls nicht eingetreten, denn die Nuraghen, jene uralten Steinthürme, befinden sich heute noch nahe dem Meere. ?2 Voyage en Sardaigne. III. Theil. 1857. S. 357. A. Torsgusse: Ausseralpine Trias auf Sardinien. 1103 Muschelkalks auf. Dann folgen schwebend gelagerte, klotzige, blaue Muschelkalke, welche ein wesentlich anderes Bild gewähren als die Bänke des mittleren Muschelkalks. Sie gehören dem oberen Muschel- kalk an, und hier ist die einzige Stelle am Steilabfall der Küste, an welcher der obere Muschelkalk in seiner ziemlich fossilreichen Aus- bildung vollständig bis zum Keuper hinauf aufgeschlossen ist, die Stelle, an welcher das später zu besprechende, detaillirte Profil mit den Fossilien aufgenommen worden ist. Über der Steilkante des felsigen Abfalles zum Meer treten die mergeligen und knolligen Kalkbänke des Nodosus-Horizonts in leicht geneigtem Hange auf. Das Liegende dieses ganzen Kalkeomplexes hebt sich weiter nach Süden hin mit nordwestlichem Einfallen langsam aus dem Meere heraus; es zeigen sich bald von Neuem die Dolomite des mittleren Muschel- kalks. Dann verschwindet der Muschelkalk auf grössere Entfernung unter einer bis zum Meere hinabreichenden Bedeckung der quartären Kalksandsteine, und es zeigt sich dann an der Cala Bona ein felsiger, ins Meer hineinragender Gang jungen Liparits, welcher die Triassedi- mente durchsetzt. Jenseits des Liparits erscheint nun zunächst die obere Partie des Buntsandsteins, von dem später an dieser Stelle ein genaues Profil beschrieben werden wird. Sodann wird das Mesozoicum von Neuem auf einer kleinen Strecke fast ganz von dem Quartär bedeckt, nur in der Brandungszone ragen einige Schollen des unterlagernden Bunt- sandsteins hervor. Kurz vor dem nördlich Punta Padrebellu vorsprin- genden Cap erscheint Muschelkalk noch einmal, und zwar in Gestalt östlich und nordöstlich einfallender, schliesslich stark gefalteter, fester Kalkbänke des unteren Muschelkalks. Die kleine, felsige Insel, welche hier aus dem Meere auftaucht, bildet die Axe eines kleinen Sattels, in dem Dolomite des untersten Muschelkalks von etwas höheren Kalk- bänken überlagert werden. Hier findet dann ein jähes Abschneiden der Triassedimente dadurch statt, dass ein rother, fester Trachyttuff auf weite Strecke bis an’s Meer hinan tritt. Ein weiterer Aufschluss des unteren Muschelkalks mit Fossilien befindet sich im Übrigen nur auf dem Gipfel der Punta Argentiera, wo westnordwestlich einfallende untere Muschelkalkbänke aufgeschlossen sind. Das Bild, welches die Trias in diesem Küstenstreifen südlich Alghero zeigt, setzt sich also aus einer schwach gefalteten, von SW. nach NO. streichenden Schichtenserie zusammen, in welcher einige im Streichen verlaufende Brüche auftreten. Eine Abweichung von dem allgemeinen Streichen ist nur auf der Punta Argentiera vorhanden, wo ein Streichen von SSW. nach NNO. vorherrscht mit westnordwest- 1104 Gesammtsitzung vom 2]. Juli. — Mittheilung vom 14. Juli 1904. lichem Einfallen, während die an der Sperone-Bastion anstehenden Dolomitbänke ebenfalls dieses Streichen mit einem Einfallen nach SSO. zeigen. Während diese Localität mir das vollständige Profil vom unteren Buntsandstein bis zum obersten Muschelkalk verschaffte, konnte ich weit im Norden, etwa ı2 Kilometer (Luftlinie) nördlich von Alghero, ein Profil durch den Keuper bis zur Überlagerung durch den Lias auf- nehmen. Dieses für meine Untersuchung wichtige Profil befindet sich nördlich vom Abfall des Mte. Zirra, in dem kleinen, nach Westen sich öffnenden Thälchen, in welchem sich unten das Gehöft Cuili Zirra befindet. In einer Aushebung zur Fundamentirung eines Hauses wurde ich dort zuerst der typischen, graugrünen Mergel und Stein- mergel unserer deutschen Keuperfacies ansichtig, und gelang es weiter- hin, an dem Abhange des nördlich des eigentlichen Mte. Zirra im Rio la Coda di lu Soldadu gelegenen Hügels höhere Keuperschichten, oberen Keuper und schliesslich sogar die überlagernden Juraschichten iin vollständigen Zusammenhang anzuschlagen. Die untere Keuper- partie bei Cuili Zirra zeigt ein Einfallen nach NW., während die Schichten an der Flanke der nördlichen Hügel nach NO. einfallen. Hier ist das später mitgetheilte Profil aufgenommen. Sehr eigen- thümlich ist am Westfusse dieser Berge das Auftreten eines rothen, festen Sandsteins, welcher vom Buntsandstein schwer zu unterscheiden ist, aber ihm wohl nicht entspricht. Da derselbe mit den verschieden- sten Stufen der Trias, der Kreide und des Jura in Berührung kommt als Unter- und Überlagerung, so dürfte die Tektonik der Nurra sich noch als recht complieirt erweisen. Hr. Dr. Denıserr fand in einem rothen Sandsteinblock am Mte. Elva zahlreiche schöne, kleine Rhyncho- nellen. Stratigraphie der Triasschichten. Die genaue Untersuchung der Triasablagerungen Nordwest-Sar- diniens hat jetzt vor Allem ergeben, dass die Facies dieser Schichten vom Buntsandstein bis in den oberen Keuper ausseralpin ist und eine ungeahnte Ähnlichkeit mit der Trias der nördlich der Alpen gelege- nen Gebiete, vor Allem Deutschlands, zeigt. Mit Ausnahme der obersten Keuperschichten ist kein Schichtglied der grossen Triasserie mit der alpinen oder auch mediterran genannten Triasfacies zu vergleichen. Erst die obersten Keuperschichten bekommen gewisse Anklänge an die alpine Entwicklung, und erst im Rhät tritt der Faeieswechsel deutlich hervor. Damit stimmen auch die fossilen Einschlüsse der verschiedenen Schichten überein; auch diese sind allein mit unseren deutschen A. Torxguisr: Ausseralpine Trias auf Sardinien. 1105 Triasfossilien zu vergleichen, nur ganz sparsame alpine Faunen- elemente finden sich hier und da mit ihnen vereint. Es ist diese Thatsache bei der Lage Sardiniens inmitten des westlichen Mittel- meeres gewiss eine nicht wenig überraschende. Bei der beträchtlichen Entfernung von der im Norden der Alpen entwickelten Trias ist es nun auch andererseits verständlich, dass wohl die übereinstimmende Gliederung der Schichten im Grossen wieder- erkannt werden kann, dass aber im Einzelnen nicht die so auffällig gleichartige Gliederung der Trias bis in kleinste Zonen, wie sie für viele Etagen über ganz Deutschland durchgeführt werden kann, hier in Sardinien wiederzuerkennen ist. Schon die Mächtigkeitsverhältnisse sind wesentlich andere. Was die Trias Sardiniens ihrem Wesen nach vor Allem von unserer Trias unterscheidet, ist, dass die einzelnen Schichten in ihrer horizontalen Ausdehnung durch die Nurra, also in der verhältniss- mässig geringen Entfernung von etwa 40 Kilometer, nicht unwesent- lich ihre Ausbildung und Fossilführung verändern. Die Fossilien der Triasablagerungen Sardiniens lassen sich, wie oben schon gesagt, fast alle leicht auf unsere deutschen Triasarten zurückführen; aber die meisten zeigen kleine, unwesentliche Ab- änderungen, welche durchaus nicht zur Aufstellung neuer Arten be- rechtigen, aber interessante Varianten darstellen, welche, soweit mir eine grössere Anzahl von Exemplaren derselben Art vorliegen, in Sardinien ganz constant sind. Die paläontologische Untersuchung dieser Fossilien, welche ich jetzt im Zusammenhang vornehmen werde, wird sich also im Wesentlichen auf die Feststellung dieser geringen Abweichungen erstrecken. A. Buntsandstein. In der nördlichen Nurra, am Westfuss des Mte. Santa Giusta, beob- achtet man die Auflagerung des Buntsandsteins auf das alte Gebirge und kann den Sandstein bis zur Überlagerung durch den unteren Muschel- kalk verfolgen. Derselbe ist etwa 50” mächtig und besteht in seinem unteren und mittleren Theil aus rothen, lockeren, auch entfärbten Arkosesandsteinen. Der obere Theil setzt sich dagegen aus Conglo- meratbänken und einem Gypslager zusammen, dessen Reste noch in Gestalt von Gypsresiduen, welche in gelber Dolomiterde liegen, er- kennbar sind. 20” unter der Muschelkalkgrenze treten Conglomerat- bänke mit Schiefer- und Quarzbrocken auf, welche augenscheinlich aus dem zerstörten alten Gebirge der Unterlage stammen; in diesem Niveau befinden sich auch rothe, sandige Letten und weisse Sande. 1106 Gesammtsitzung vom 21. Juli. — Mittheilung vom 14. Juli 1904. Südlich Alghero ist der Buntsandstein nur in seiner oberen und mittleren Abtheilung aufgeschlossen; es sind etwa die oberen 30" sichtbar. Die Gesteinsentwicklung ist hier eine etwas andere als am Mte. Santa Giusta. Vor Allem sind die Sandsteinbänke durchgehends fester, meist quarzitisch, ganz ähnlich der Entwicklung bei Gennamari in der Iglesiente, wo G. BornEnann' die Stufe zuerst erkannt hatte, ohne dass es dort aber möglich wäre, ein genaues Profil zu beobachten. Während aber bei Gennamari ebenfalls ein Gypslager im oberen Bunt- sandstein zu erkennen ist, fehlt ein solches vollständig bei Alghero. Die direkt unter dem Muschelkalk auftretenden Schichten zeigen kei- nerlei deutliche Anzeichen für das einstige Vorhandensein des Gypses in diesem Niveau. Unter den Rhizocorallienbänken des unteren Muschel- kalks befinden sich einige Dolomitbänke, welche mit gelben, festen Steinmergeln wechsellagern und eine Auslösung von Salzen nicht be- stimmt erkennen lassen. Dieses Niveau muss dem Gypsniveau im Norden am Giustaberge und im Süden bei Gennamari entsprechen. Damit stimmt auch gut überein, dass als Liegendes rothe, sandige, verfestigte Letten folgen, welche den rothen Letten im Liegenden des Gypsniveaus am Mte. Santa Giusta gleichen. Bei Alghero beträgt die Mächtigkeit dieser Mergel und des überlagernden Dolomites bis zum unteren Muschelkalk etwa 12". Direet unter den rothen, sandigen Mergeln beginnt eine einheit- liche Folge rother Sandsteine und rother Quarzite, welche im Han- genden noch einige unbedeutende Dolomitlager enthalten; die Serie schliesst mit Conglomeratbänken und Sandsteinen, in denen einzelne Gerölle eingebacken sind, ab, ohne dass die untere Hälfte des Sand- steins bei Alghero zu beobachten wäre. Die Parallelisirung des Buntsandsteins in Südsardinien bei Genna- mari und im Norden bei Alghero und am Mte. Santa Giusta würde also in der Weise wie in der nebenstehenden Tabelle vorzunehmen sein. Es ist wohl kaum zweifelhaft, dass der obere Buntsandstein dieser Profile ein zeitliches Aequivalent unseres deutschen Röth darstellt; dieser würde demnach in Sardinien ebenso wie in weiten Theilen Deutschlands, vor Allem in Thüringen aber auch in den Südalpen durch die Führung von Gypslagern ausgezeichnet sein. Was die tieferen Horizonte des sardischen Buntsandsteins anbelangt, so erinnern diese durch die Conglomeratbänke und conglomeratischen Sandsteine an die Ausbildung dieser Horizonte in jenen Theilen Deutschlands, in denen das Festland zur Buntsandsteinzeit in der Nähe war, wie vor Allem ! Sul Trias nella parte meridionale dell’ Isola di Sardegna. Boll. com. geol. d’ Italia, 1881, und meine erste Mittheilung in den Sitzungsber. der K. Preuss. Akad. d. Wiss., 1902, s. oben. A. Tornguisr: Ausseralpine Trias auf Sardinien. Süd-Sardinien. 1107 Nord-Sardinien. | Gennamari Alghero Santa Giusta | Oberer | Zellendolomite und Dolomitbank mit gelben Gypslager mit gelben, Bunt- Rauchwacken Steinmergeln \ dolomitischen Mergeln sandstein B) Conglomerate ? rothe, sandige Letten, |rothe, auch entfärbte, verfestigt sandige Letten ? Conglomeratbänke Mittlerer | Quarzitschiefer ! |rothe Sandsteine mit Do- |rothe und entfärbte Ar- und | mitbänkchen kosesandsteine oben mit unterer | Dolomitknauern Bunt- ?. rothe, verfestigte, sandige | rothe, sandige Letten und sandstein. Schiefer und rothe weisse, lockere Sand- Quarzite steine ? Conglomeratbänke und | Conglomeratbänke conglomeratische | Sandsteine ? ? rothe Sandsteine und san- dige Letten Altes Schiefergebirge. im südlichen Schwarzwald und in den südlichen Vogesen, aber auch im Gebiete des sogenannten Hauptconglomerates, d.i. in Lothringen und der Pfalz.” Eine Parallelisirung der tieferen Buntsandsteinstufen Sardiniens mit bestimmten Stufen des deutschen mittleren und unteren Bunt- sandsteines ist nicht möglich. Ihre Ausbildung dürfte am Rande des im Osten vorhanden gewesenen Continentes (der ungefalteten Zone) eine ziemlich locale sein. B. Der Muschelkalk. Ein ziemlich vollständiges Muschelkalkprofil habe ich im Jahre 1902 in der nördlichen Nurra am Mte. Santa Giusta mitgetheilt. Sehr viel fossilreicher und deutlicher offenbart sich der Muschelkalk südlich von ! Ich hatte diese Quarzitschiefer bei Gennamari Anfangs mit Borsemann für paläozoisch angesprochen, dieselben entsprechen aber den triadischen Quarziten bei Alghero so vollkommen, dass ich heute nicht mehr daran zweifele, sie in den Bunt- sandstein einreihen zu können. ® Der Annahme der Bildung des Buntsandsteins als continental bin ich bereits früher entgegengetreten (Vicentinisches Triasgebirge. 1901. S. 93). 1108 Gesammtsitzung vom 21. Juli. — Mittheilung vom 14. Juli 1904. Alghero. Bei Gennamari ist der Muschelkalk am unvollständigsten aufgeschlossen, dort tritt nur der unterste Muschelkalk über dem Buntsandstein auf. Wichtig für die Gliederung des Muschelkalkes ist in erster Linie die Ausbildung des mittleren Muschelkalkes in ganz Sardinien als ziemlich geschlossener Complex von festen Dolomitbänken. Diese meist zerfressenen und löcherigen Dolomite konnte ich am Mte. S. Giusta zu- erst stratigraphisch festlegen und sie mit dem bisher als tertiär an- gesehenen »Lacchitus-Dolomit« bei Gennamari parallelisiren. In gleicher Ausbildung zeigt sich diese Stufe bei Alghero. Unter und über diesem Dolomit befindet sich ein durch Fossilien gekennzeichneter, ziemlich mächtiger Kalkcomplex, der untere und der obere Muschelkalk. Der untere Muschelkalk. Südlich Alghero ist der untere Muschelkalk als Überlagerung des Buntsandsteins als eine mindestens 40” mächtige Folge fester Kalkbänke entwickelt, in denen häufig un- ebenflächige, mergelige Kalkbänke und ganz dünne Mergellagen auf- treten. Nur wenige Bänke sind hier von den verzweigten, sogenannten Rhizocorallien-Gebilden durchsetzt. Für Alghero ist in diesem Niveau im Gegensatz zum oberen Muschelkalk das Auftreten sehr fester, schwarzer Kalke mit ganz dünnen, den einzelnen Bänken eingelager- ten Mergeln charakteristisch. Besonders auffallende Bänke in irgend einem bestimmten Niveau konnte ich nicht erkennen; es muss der ganze Complex daher auch ungegliedert bleiben. Am Strand fand ich eine Bank schwarzen Kalkes, in welcher die starkgerippte Myophoria, welehe ich im Jahre 1902 am Giustaberge fand und welche BorxE- mann von Gennamari als Myophoria Goldfussi aufführt, massenhaft auftritt. Die meisten Fossilien dieses Niveaus lieferte mir aber ein Kalkbruch auf der Punta Argentiera, wo ebenfalls inmitten der schwar- zen Kalkbänke, an der Wechselfläche zu einem dünnen Mergellager, eine Anzahl Fossilien herausgeschlagen werden konnten, welche ich, unter Ausserachtlassung der oben bereits erwähnten, kleinen Abweichun- gen von den deutschen Exemplaren derselben Arten, folgendermassen bestimmen konnte: Lima lineata ScaL. in sehr grossen Exemplaren, Lima striata ScuHL., Myophoria sp., Gervillia sp. nov., Ostrea cf. spondyloides ScHL. Im Verhältnisse zum oberen ist dieser untere Muschelkalk fossil- arm; auch am Mte. Santa Giusta konnte ich neben der erwähnten Myophoria nur unbestimmbare Fossilreste finden, desgleichen ist die A. Tornquisr: Ausseralpine Trias auf Sardinien. 1109 Fossilführung bei Gennamari eine sehr dürftige. Borsemann stellte neben der Myophoria fest: Gervillia subglobosa ÜREDNER, » Panopaea« SP., Naticopsis pulla GoLpr., Litorina sp., Fischreste. Der Gesteincharakter des unteren Muschelkalks ist an allen drei Localitäten aber sehr ähnlich. Die Gesteine sind auch gewissen Bänken des deutschen Muschelkalks zum Verwechseln ähnlich. Der mittlere Muschelkalk. Der mittlere Muschelkalk zeigt sich bei Alghero genau so wie am Giustaberge und bei Lacchitus bei Gennamari als ein geschlossener, etwa 10” mächtiger Complex von festen Dolomitbänken, welche besonders dort, wo sie in der Brandung des Meeres stehen, ein löcheriges, sehr stark zerfressenes Aussehen zeigen. Bei Alghero können diese Dolomite nur unmittelbar in der Meeres- brandung beobachtet werden, welche zum Theil die etwas weicheren Bänke schon zerstört hat. Fossilien konnte ich in diesen Dolomiten nirgends beobachten. Der sardische mittlere Muschelkalk ist deshalb ebenso wenig erfreulich wie der deutsche. Unmittelbar über dem festen Dolomithorizont zeigt sich bei Alghero genau so wie am Mte. Santa Giusta ein wenig mächtiger Complex von gelben, dolomitischen Mergeln, über denen die erste Kalkbank des oberen Muschelkalks einsetzt. Petrographisch ist der sardische mittlere Muschelkalk demnach nicht unerheblich verschieden von dem deutschen mittleren Muschel- kalk, nur im Allgemeinen herrscht in beiden eine dolomitische Aus- bildung im Gegensatz zu den Kalken im Liegenden und Hangenden vor. Mit irgend einer alpinen Ausbildung dieser Stufe besitzt die sardische Facies keine Ähnlichkeit. Der obere Muschelkalk. Eine reich gegliederte und durch reichere Fossilführung ausgezeichnete Schichtfolge der sardischen Trias stellt der obere Muschelkalk dar. Südlich Alghero besitzt derselbe eine Mächtigkeit von etwa 27”. Es sind dort zwei Fossilhorizonte vorhanden, welche beide nodose Öeratiten enthalten; der untere Nodosen- Horizont befindet sich etwa 8” über dem mittleren Muschelkalk, er ist selbst etwa 7” mächtig; der obere Nodosen-Horizont folgt im Hangenden in einem Vertical- alstand von etwa 12” von dem unteren in einer Mächtigkeit von 6". Der untere dieser Horizonte besteht aus festen, blauen Kalken; der obere Horizont setzt sich aus mergeligen Kalken und Mergeln zusam- 1110 Gesammtsitzung vom 21. Juli. — Mittheilung vom 14. Juli 1904. men; im mergeligen Horizont liegen Ceratiten, welche einem höheren deutschen Nodosus-Horizont entsprechen. Der Schichteomplex, welcher diese beiden Nodosen-Horizonte enthält, ist als eine obere Stufe des oberen Muschelkalks einer tieferen etwa 8” mächtigen, fossilleeren Stufe gegenüberzustellen, welche man trotz des Fehlens von Resten von Encrinus liliformis unserem Trochitenkalk in Deutschland gleich- stellen muss. Diese untere Stufe beginnt über den Dolomiten des mittleren Muschelkalks mit einer festen Kalkbank, auf welche noch einmal eine kleine Partie gelber Steinmergel folgt, wie sie ähnlich schon im mitt- leren Muschelkalk auftritt. Dann folgt eine zusammenhängende Masse fester Kalkbänke, welche ausser sparsamen sogenannten Rhizokorallien- wülsten keine weiteren Fossilien zeigte. Erst die nun folgende feste, blaue Kalkbank, der untere Nodosen-Horizont, ist fossilreich. Ich sammelte in ihr folgende Arten: Ceratites ex aff. Münsteri (Dien.) Torng., Gervillia socialis ScHL., Myophoria sp., Myophoria cf. cardissoides ScHL., Myoconcha laevis PuL., Pseudocorbula Sandbergeri Puir., Anomia sp., Loxonema Schlotheimi QuEnSsT., Naticopsis sp., Dentalium laeve ScuL. Das bei weitem interessanteste Fossil dieses Horizontes sind die nodosen Ceratiten. Ich fand sechs Exemplare, welche alle in derselben festen Kalkbank eingewachsen waren und nur zum Theil herausge- schlagen werden konnten. Diese sechs Exemplare gleichen einander vollkommen, so dass sie einer nicht variabelen, sondern econstanten Art angehören. Mit einer der deutschen Varietäten von Ceratites nodosus kann diese Form nicht identifieirt worden. Ganz im Gegen- satz zu den deutschen Nodosen des unteren Nodosuskalkes ist die sar- dische Art ganz auffallend breitrückig; die Sculptur erinnert dabei am meisten an diejenige des Ceratites Münsteri (Dırn.) Torng. Man könnte diese Art in allgemeiner Diagnose als einen breitrückigen Ce- ratites Miümsteri bezeichnen. Wie wir später sehen werden, sind die sardischen Nodosen des oberen Nodosus-Horizontes dem Ceratites Mün- steri direet identisch, so dass dadurch diese tiefere Art noch eine be- sondere genetische Bedeutung erhält. Es verdient demnach besonders hervorgehoben zu werden, dass die allgemeinen Charaktere dieser sardischen Nodosen aus dem tieferen A. Torwquısr: Ausseralpine Trias auf Sardinien. 1111 Nodosen -Horizont durchaus nicht mit den Charakteren unserer älteren Nodosen des deutschen Muschelkalkes übereinstimmen. Nähere An- gaben muss ich der Specialbeschreibung der Nodosen gelegentlich meiner paläontologischen Bearbeitung der gesammten sardischen Muschelkalk- fossilien vorbehalten. Für diesen unteren Nodosen-Horizont ist es weiterhin charakte- ristisch, dass Gervillia socialis hier massenhaft auftritt; ganze Schicht- flächen dieses Niveaus sind dicht bedeckt mit ihren Schalen. Auf diese festen Kalke des unteren Nodosus-Niveaus folgt eine Serie mergeliger Kalke, denen auch weiche Mergelschichten zwischen- gelagert sind, während die Kalke selbst die Form von Linsen annehmen. In diesen 2” mächtigen Kalken habe ich Fossilien ebensowenig ge- funden wie in den nun folgenden festen Rhizocorallienkalken, welche unten ein etwas zerfressenes Aussehen zeigen. Erst hierüber folgt der obere Nodosus-Horizont, eine 6” mächtige Partie weicher Mergel mit einzelnen Kalkbänken, welche meist gut erhaltene Fossilien enthalten, die auch lose herauswittern können. In diesem Niveau fand ich folgende Arten: Ceratites Münsteri (Dien.) TornQ. Ceratites sp. Protrachyceras longobardieum v. Moss. Nautilus bidorsatus ScHL. Terebratula vulgaris ScuL. var. Myophoria sp. Gervillia socialis Scuu. Lima striata Scuu. Myoconcha sp. Muvoconcha laevis Prur. Diplopora ex. aff. annulata Scuarn. (diese findet sich in den Kalken des Mte. Santa Giusta). Das interessanteste Fossil dieser Stufe ist wiederum der nodose Ceratites. Derselbe stimmt fast vollständig mit dem von mir aus den vicentinischen Alpen beschriebenen Stücke (Ceratites Münsteri) überein, also einer Art, welehe auch in unserem deutschen Muschelkalk vor- kommt. Es scheint Ceratites Münsteri übrigens im Muschelkalk deut- scher Facies im Gebiet des westlichen Mittelmeeres geradezu der cha- rakteristische Nodosus zu sein, weil auch Ceratiten aus dem Muschel- kalk von Toulon nach Piswipri' mit dieser Art durchaus identisch sind. ! Die Ceratiten des oberen deutschen Muschelkalks. Paläont. Abhandl. von Koxen. VII. 1901. S.47. Von Purıprr hier als identisch mit dem Ceratites Tornquisti (wie seither nachgewiesen syn. Ceratites Münsteri) angegeben. 1112 Gesammtsitzung vom 21. Juli. — Mittheilung vom 14. Juli 1904. Alghero. Mte. Santa Giusta. 2 Z em ergelarti ge K RES > 9 Er dolomitische Mergel | Terebratelbänke ? m) Kalkknollen in Mergeln (oberer Nodosus- Horizont) = Aequivalent des deut- | Bes: Kalke und Rhizo- | Thonige Kalkplatten mit sog. = schen Nodosus-Ho- | korallienkalke Rhizokorallien = rizontes = . Ss 2” Knollenkalke mit Mergeln feste, blaue und graue = | Rhizokorallienkalke mit Kalkbänke uni En- . \ Nodosen 5" cerinus Üilüformis, Lima = ;=! (unterer Nodosus- striata, Terebratula vul- © ru vr < 4 | Horizont) garis u.S.W. Aequivalent des deut- | ‘ Gervillienbänke ee grobe Bänke eines schen Trochiten- \ Kalkbänke Io" .E und ee Be kalkes 7" gelbe Steinmergel or en aa ae Kalkbank | II: dolomitische Mergel des mitt- |dolomitische Mergelplatten des | Oo > I leren Muschelkalks | mittleren Muschelkalks Eine weitere sehr bemerkenswerthe Form dieses Horizontes ist Protrachyceras longobardicum, ein Ammonit der alpinen Triasfacies, welcher sich im Esinokalk (alpines Aequivalent des oberen Muschel- kalks und unteren Keuper) gefunden hat. Die Invasion dieser alpinen Form inmitten der im Übrigen ganz ausseralpin entwickelten Fauna des sardischen Muschelkalks ist ja nichts so sehr Erstaunliches, sie ist unter dem gleichen Gesichtspunkte zu betrachten wie die seltenen aber gelegentlich auch in Deutschland im Muschelkalk auftretenden alpinen Faunen-Elemente. Von Wichtigkeit sind die Funde nur zur Parallelisirung der ausseralpinen und alpinen Horizonte. Das Auftreten des Protrachyceras longobardieum bei Alghero zusammen mit dem Ceratites Münsteri stimmt aufs beste überein mit dem Vorkommen desselben Ceratiten mit zahlreichen Arpaditen vom Esinotypus in den oberen »Buchensteiner Schichten« des Vicentin. Es wird damit bewiesen, dass die Aequivalente des deutschen Nodosuskalkes zusammen mit anderen Horizonten bei Esino im Esinokalk vertreten sind und dass der sardische obere Nodosen-Ho- rizont dem alpinen oberen »Buchensteiner Niveau« aequivalent ist. Bei Besprechung der Fossilliste möchte ich hier noch erwähnen, dass DE Steranı' von Alghero aus den höchsten Schichten der dort entwickelten Kalke und Dolomite angiebt: Pecten sp., Halobia Lommeli ! Cenni preliminari sui terrenni mesozoici della Sardegna. Rend. R. Ace. dei Lincei. 1891. Vol. VII. p. 429. A. Tornguisr: Ausseralpine Trias auf Sardinien. 105 Wiıssm., H. simplex Gemm., Daonella styriaca Moss., neben »andern Fossilien, welche die Zone des Trachyceras aonoides repräsentiren«. Eine Aufklärung dieser Funde kann sich meines Erachtens erst bei einer Nachuntersuchung dieser Fossilien ergeben. Ich habe von Allem dem nichts gesehen und gefunden. Wie sich aus der oben (S. 1112) wiedergegebenen Tabelle ergiebt, ist die Gliederung und Ausbildung des Muschelkalks am Mte. Giusta etwas abweichend von der bei Alghero beobachteten. Die grosse Gleichartigkeit, welche unser deutscher Muschelkalk in Deutschland über weite Gebiete zeigt, ist allem Anscheine nach im westlichen Mittelmeer in dem gleich ausgebildeten Horizont nicht vorhanden. Desgleichen ist die Fossilführung des sardischen Muschelkalkes auf keineswegs sehr grosse Entfernungen hin ziemlich wechselnd. Von den zahlreichen Encrinus-Resten am Mte. Santa Giusta ist bei Alghero nichts zu bemerken, während dort wiederum die Nodosen zu fehlen scheinen. Der einzige Fund eines nodosen Ceratiten in der nördlichen Nurra bleibt auch heute noch der von mir im Jahre 1901' mitgetheilte Ceratites ex aff. evolutus Pıur., an den sich jetzt aber die zahlreichen viel besseren Funde bei Alghero anschliessen. Petrographisch ist die Ausbildung aller Bänke des sardischen Muschelkalkes mit gewissen Bänken unseres deutschen Muschelkalkes zum Verwechseln ähnlich, es ist auch die Haupteintheilung des letz- teren in Sardinien bestimmt wiederzuerkennen, aber die Überein- stimmung in beiden Gebieten ist doch nicht derartig, dass eine Pa- rellelisirung bis auf kleinste Horizonte vorzunehmen wäre. Einen solchen Versuch würde ich als ganz verfehlt ansehen. Die Verhält- nisse, welche die grossen Wechsel in der Sedimentirung zur Muschel- kalkzeit in Deutschland und im westlichen Mittelmeergebiet bewirkt haben, traten in beiden Gebieten gleichmässig ein, aber die kleineren, in den Sedimenten überlieferten Änderungen in den Verhältnissen kamen auf so grosse Entfernung nicht gleichmässig zum Ausdruck. Es hiesse, dureh übertriebene Exactheit unexact werden, wollte man Versuche der Parellelisirung einzelner Bänke in beiden Gebieten unternehmen. Es hat mich auch jetzt schon die allerdings nur eursorische Unter- suchung einiger Muschelkalkaufschlüsse bei Toulon (Hyeres) davon über- zeugt, dass diese Etage dort schon eine im Einzelnen von der Aus- bildung in der Nurra nicht unwesentliche Abweichung zeigt, sowohl in der Mächtigkeit als auch in der Gliederung. Nach meiner in Aussicht genommenen Untersuchung der Trias in anderen Gebieten des westlichen Mittelmeeres dürfte auch hierfür der Schlüssel gefunden werden. ! Centralblatt für Mineralogie, Geologie und Palaeontologie u. s. w. 1901. S. 385. Sitzungsberichte 1904. 94 1114 Gesammtsitzung vom 21. Juli. — Mittheilung vom 14. Juli 1904. C. Der Keuper. Nach den bisher über den Nachweis von Keuper in Sardinien bekannt gewordenen Angaben musste man darauf gefasst sein, diese Stufe in Sardinien in einer der alpinen Facies ähnlichen Ausbildung anzutreffen. Ich glaubte, daraufhin ein Gebiet im westlichen Mittel- meer zu erkennen, in welchem über ausseralpin entwickeltem Muschel- kalk alpin entwickelter Keuper läge, und nahm die Bezeichnung einer »tyrrhenischen Triasfacies« daraufhin auf. Puitirr' äusserte bereits berechtigte Zweifel über die Existenz einer dergestalt zu trennenden Facies; nachdem es mir aber in diesem Frühjahr gelang, auch den Keuper exclusive Rhät in Sardinien in seiner rein ausseralpin entwickelten Facies aufzufinden, stehe ich selbst nicht an, wenigstens auf Grund der Verhältnisse auf Sardinien eine sogenannte thyrrenische Triasfacies als unberechtigt zu erklären. Speciell am Mte. Zirra in der Nurra sind die Keupersedimente vor- züglich aufgeschlossen und ist ihre Entwickelung unserer deutschen fast ganz entsprechend. Keupersedimente sind mir in der Nurra in ihren tiefsten Schichten als gelegentliche Decke über dem oberen Muschelkalk bekannt ge- worden; es handelt sich hier aber meist nur um geringe Reste weicher dolomitischer Mergel, welche in geringer Mächtigkeit noch über dem festeren Muschelkalk erhalten blieben; besser sind die Aufschlüsse der höheren Keupersedimente, welche unter den festen, überlagernden Jura-(Lias-)Kalken vorhanden sind. Ein vollständiges Profil, welches den gesammten Keuper im Zusammenhang zeigt, oder auch nur die Mächtigkeit des Keupers erkennen liesse, fand ich leider nirgends. Der Keuper beginnt über den mergeligen Kalken des oberen Mu- schelkalkes in Form gelber und grauer, weicher, dolomitischer Mergel, welche irgend welche besonders auffällige Bänke südlich Alghero nicht zeigen. In der höheren Region des Keupers stellen sich sodann die typischen, dolomitischen Mergel ein, in denen Steinmergelbänke auf- treten, genau so wie in Deutschland. Gerade diese untere Partie des Keupers, die Aequivalente des Lettenkohlenkeupers habe ich aber nir- gends gut aufgeschlossen beobachtet, es bleibt die Entwickelung dieser Stufe in Sardinien noch recht unbekannt. In den mittleren Keuper ist der ganze Complex von Keuper- schichten zu stellen, welcher am Mte. Zirra aufgeschlossen ist. Unten an der Cuili Zirra waren zur Zeit weiche, dolomitische Mergel mit Steinmergelbänken und fast reine Dolomitbänke frisch aufgeschlossen, ! Centralblatt für Mineralogie, Geologie und Paläontologie. 1901, S. 551. A. Tornquısr: Ausseralpine Trias auf Sardinien. 1015 welche ihrem Aussehen nach vollständig unseren Keupermergeln glei- chen; dieselben dürften, wie das folgende Profil zeigt, der unteren Abtheilung unseres mittleren Keupers entsprechen, also dem Salz- keuper mit den festen Estherienbänken im Hangenden. Die Schichten- folge ist folgende: Ausseralpines Schichteutelee Alpines Aequivalent Aequivalent LT ee ee feste, oolithische Kalkbänke voll Fossilien Lias Korallenkalke (Lithodendronkalke) mit Hy- drozoen, Zweischaler, Cidaris u. s. w. Rhät | Lithodendronkalk gelbe, fossilleere Kalke 20” feste, zum Theil krystalline Dolomite und feste Steinmergel zum Theil breceiös und zellig Hauptdolomit Steinmergel- keuper arnollice Eınl ; osckierstalli 1" knollige Einlagerungen von grosskrystallinem Kalk (Residuen von Gyps) auch Caleit etwa 10" feste, graugrüne, dolomitische Steinmergel- Hauptsteinmergel = . SE j = bänke zu unterst gelb verwitternd mit Fossilresten Estherien- etwa 30" weisse, blaugraue, dolomitische Mergel mit schichten vielen festen, fast reinen Dolomiten und dolo- + Salzkeuper mitischen Steinmergelbänken. Diese Schichten sind zwar nur in einer Mächtigkeit von etwa 30” am Fuss des Berges aufgeschlossen, doch besteht kein Grund dafür, dass sie nicht erheblich mächtiger sind. Steigt man das sich bei Guili Zirra öffnende Thälchen hinan, so zeigt sich, dass die Mergel alsbald fester werden, und eine etwa 10” mächtige Folge fester Steinmergel- bänke ganz vom Habitus unserer deutschen steht in Felsen am Wege an. In dem unteren Complex dieser Schichten fand ich einige mässig erhaltene Schalen von Zweischalern, unter denen sich eine berippte Myophoria und vielleicht eine Corbula befinden dürften. Diese Bänke zeigen durchaus den Habitus des linksrheinischen Hauptsteinmergels. Darüber folgt ein Horizont, welcher deutliche Auslösungserscheinun- gen zeigt, in Form rother, grosskrystallinischer Kalk- oder Caleit- knollen; hier dürfte ein ausgelöster Gypshorizont vorhanden gewesen sein, welcher dem Gyps über dem Hauptsteinmergel entspräche, und nun stellen sich sehr feste Steinmergelbänke, zum Theil reine Dolo- mitbänke ein, welche in letzterer Ausbildung dem alpinen Haupt- dolomit absolut gleichen, während die mehr thonigen Lager dem süd- deutschen Steinmergelkeuper entsprechen. Dieser ziemlich mäch- tige, felsige Horizont ist eine sehr auffallende Bildung, bei der man theils an die deutschen Steinmergel theils an den alpinen Hauptdolomit erinnert wird. In diesem Horizont geht auch in der That der Facieswechsel von der ausser- 94* 1116 Gesammtsitzung vom 21. Juli. — Mittheilung vom 14. Juli 1904. alpinen zur alpinen Facies vor sich, denn was jetzt im Hangen- den folgt, hat keinerlei Ähnlichkeit mit unserem Rhät, sondern kann schon wegen seiner rein marinen Fossilführung nur eine pelagische Bildung sein, in ähnlicher Faeies wie uns das Rhät in den Alpen ent- gegentritt. In dieser Facies, und zwar nur in dieser rein pelagischen Facies, ohne irgend einen Rückschlag in die ausseralpine Facies, sind dann die ganzen sehr mächtigen Jura- und Kreidesedimente der Nurra entwickelt. Durch den Nachweis, dass der Facieswechsel, d.h. der Einbruch des rein marinen, offenen Meeres über Westsardinien in der jüngsten Zeit des Steinmergelkeupers eintrat, gewinnt dieses Profil am Mte. Zirra eine weitgehende Bedeutung und dürfte in ihm die Lösung dieser in- teressantesten und wichtigsten Frage stratigraphischer Natur, welche bezüglich der Sedimente Sardiniens bestand, gegeben sein. Über die im Hangenden des Steinmergelkeupers folgenden fossil- leeren, gelbverwitterten Kalke ist nicht viel zu sagen, um so mehr über die nun folgenden fossilreichen Kalke, in denen Cidarisstacheln. Zwei- schaler, Gastropoden und Korallen und vor Allem eine sehr eigenthüm- liche Hydrozoe auftreten. Ich rechne diese Schichten, welche sich von den mächtigen, im Hangenden folgenden, festen, oolithischen Kalken leicht durch den Mangel jeglicher oolithischen Zusammensetzung unter- scheiden, zum Rhät, weil ausser dieser auffallenden petrographischen Abweichung Korallen in ihnen auftreten, welche den rhätischen Formen, vor Allem der langkelchigen Ahabdophyllia longobardica, ausserordent- lich ähnlich sind. Die in diesem Horizont häufig in bis zu 8° grossen Stücken auftretende, neue Hydrozoe zeigt einen deutlich lamellären Aufbau mit maschigem Zwischengewebe. Sie erinnert et- was an das kürzlich von Sremmann' beschriebene Ailleporidium Remesi aus dem Tithon, doch ist sowohl Wachsthum als Struetur auch hier- von stark abweichend. Eine genauere Beschreibung auch dieses Fossils muss ich der späteren Bearbeitung vorbehalten. Schlusswort. Überbliecken wir also die Ergebnisse meiner Untersuchung der Trias auf Sardinien, so gelangen wir zu folgenden wichtigsten Schluss- folgerungen: 1. Die Entwicklung der Trias in unserer deutschen, ausseralpinen Entwicklung geht durch Südfrankreich bis weit ins westliche Mittel- ! Sremmann. Milleporidium, eine Hydrocorallina aus dem Tithon von Stram- berg. Beitr. zur Pal. und Geol. Ost.-Ung. u. d. Orients. XV. S. ı. A. Tornguisr: Ausseralpine Trias auf Sardinien. 1117 meer hinein. Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper unter Ausschluss des Rhät sind sicher bis in die Breite von Gennamari (Breite von Cosenza in Calabrien) in ausseralpiner Entwicklung vertreten. 2. Die Ostgrenze dieser Entwicklung, zugleich die Grenze gegen die im Osten folgende alpine Entwicklung der gleichen Schichtglieder ist sehr scharf durch das centralsardische und westeorsische Schiefer- und Granitgebirge, die im Tertiär ungefaltete Zone, gebildet. 3. Es lassen sich in dieser westmediterranen ausseralpinen Trias leicht die Hauptabtheilungen der deutschen Trias wiedererkennen, doch ist eine Gliederung in kleinere Stufen und eine dahingehende Parallelisirung nicht möglich. 4. Nodose Ceratiten des oberen Muschelkalkes finden sieh noch häufig in Sardinien, doch treten auch hier nicht dieselben Varietäten in derselben Vertheilung auf. Ceratites Münsteri, der einzige bisher bekannte nodose Üeratit, welcher zugleich im Gebiete der alpinen (Vieentin) und ausseralpinen Facies auftritt, findet sich ebenfalls in Sardinien und zwar hat er sein Lager hier in einem oberen Nodosen- Horizont, während 12" tiefer ein älterer Nodosen-Horizont liegt, in dem eine breitere, aber mit ihm ebenfalls nahe verwandte Form ihr ‚ager hat. Ceratites Münsteri ist demnach der in der ausseralpinen Trias verbreitetste Ceratit und zugleich der einzige, welcher bisher in der alpinen Entwicklung angetroffen wurde. 5. Während die ausseralpine Facies in Sardinien durch die ganze Trias bis in die oberen Etagen des mittleren Keupers anhält, voll- zieht sich der Facieswechsel in die alpine Ausbildung, welche die Jura- und Kreide-Sedimente zeigen, im obersten Steinmergelkeuper dergestalt, dass in diesem schon Hauptdolomit-ähnliche Lager auftreten und das Rhät bereits rein pelagisch entwickelt ist. 1118 Über eine Verallgemeinerung: des Picarpschen Satzes. Von Dr. Epmunn Lanpau, Privatdozent an der Universität zu Berlin. (Vorgelegt von Hrn. Schwarz am 14. Juli [s. oben S. 1038].) Einleitung. He Pıcarn' hat folgenden wichtigen Satz entdeckt: Eine ganze transzendente Funktion Fi) = ot mc + mp2 +: + am” + --;, welche zwei Werte a und 5b nieht annimmt, ist gleich einer Konstanten. Mit anderen Worten: wenn für jedes x die Ungleich- heitsbedingungen F(x) #a,F(x) + b erfüllt sind, so ist ==. = =mMme—(. Der Pıcarnsche Beweis dieses Satzes macht von den Eigenschaften der elliptischen Modulfunktionen Gebrauch; erst nach längerer Zeit wurde ein Beweis gefunden, welcher nur elementare funktionentheore- tische Hilfsmittel anwendet. Man verdankt Hrn. Borer” diesen bedeu- tenden Fortschritt. In der folgenden Arbeit werde ich den Borerschen Gedankengang dahin modifizieren, daß sich außer dem Pıcarnschen Satz ein neues, allgemeineres Resultat ergiebt. Dasselbe enthält den Pıearnschen Satz als speziellen Fall, scheint aber selbst für ganze rationale Funktionen bisher nicht bemerkt worden zu sein. ı „Sur une propriete des fonetions entieres,« Comptes rendus hebdomadaires des seances de l’Academie des sciences, Paris, Bd. 88, 1879, S. 1024— 1027; »Memoire sur les fonetions entieres,« Annales scientifiques de l’Eeole normale superieure, Ser. 2, Bd. 9, 1880, S.146— 148; »Traite d’analyse,« Paris, Bd. 2, 1893, S. 231 — 233. 2 „Demonstration &lementaire d’un theoreme de M. Pıcarn sur les fonetions entieres.« Comptes rendus hebdomadaires des seances de l’Academie des sciences, Paris, Bd. ı22, 1896, S. 1045— 1048; »Sur les zeros des fonctions entieres,« Acta mathe- matica, Bd. 20, 1897, S. 339— 393; »Legons sur les fonctions entieres,« Paris, 1900, S. 103— 105. E. Lanpau: Verallgemeinerung des Pıcarnp’schen Satzes. 1119 Zum Schluß ($ ı1) wird gezeigt werden, daß aus jener Eigen- schaft der ganzen rationalen Funktionen unmittelbar der Pıcarnsche Satz für beliebige ganze transzendente Funktionen folgt. Dies wird übrigens leicht dargetan werden können; das wesentliche Resultat der folgenden Arbeit liegt also nicht etwa darin, daß nachgewiesen wird, der Pıcarvsche Satz folge aus einer gewissen Eigenschaft der ganzen rationalen Funktionen, sondern darin, daß diese als richtig nachgewiesen wird. Wenn es also einem späteren Forscher gelingen wird, diese Eigenschaft direkt (d.h. ohne Benutzung der Theorie der analytischen Funktionen) zu beweisen, so wird sich dadurch ohne weiteres ein neuer Beweis des Pıcarpschen Satzes ergeben, welcher viel kürzer ist als jede bisherige Beweisanordnung. Es ist keine Einschränkung, die beiden Konstanten a und 5 von vornherein gleich 0 und 1 anzunehmen; denn wenn (x) in einem gewissen Gebiete die Werte a und db nicht annimmt, so nimmt in jenem Gebiete die Werte 0 und 1 nicht an. Ferner darf in F(x) = oa +0 +: +a„a® + :-- a, als von Null verschieden angenommen werden; denn für eine nieht konstante Funktion F(x) ist .F’(x) nicht identisch 0, so daß sich durch eine Substitution 2 = x +« stets erreichen läßt, daß der Koeffi- zient der ersten Potenz der Unbekannten nicht verschwindet. Endlich ist es keine Einschränkung, a, von 0 und 1 verschieden anzunehmen, da anderenfalls bereits F(0) einem der Werte 0 und 1 gleich ist. Der Pıcarvsche Satz läßt sich also auch folgendermaßen aus- sprechen: Wenn eine ganze transzendente Funktion Fa) = ao +mC + +: ++: gegeben ist, in welcher &0,,#1,qa-=F0 ist, so gibt es eine Zahl x, welche der Gleichung (1.) F(z)(1- F(«)) = 0 genügt. Das Neue, welches ich in der vorliegenden Arbeit diesem Satze hinzufüge, besteht in der unerwarteten Tatsache: Es gibt eine nur von a, und a, abhängende, also von allen folgenden Koeffizienten @,,a,,:--,qa,,.-- unabhängige Zahl R=R(a,,a), so daß im Kreise |x|2([l+1K), (4) 1 > log (A? +100)+9, (5) 1 > [log(ie + l2)|+ 8, (6.) a DH TA 1a| Endlich werde (7-) RB (22) gesetzt; dann ist R eine wohlbestimmte, nur von «a, und a, abhängige positive Größe, wie es der Satz verlangt. Übrigens läßt sich, wie ich in $ 10 zeigen werde, auch der Pıcarpsche Gedankengang (Anwendung der Theorie der Modulfunk- tion) dazu benutzen, um den allgemeineren Satz zu beweisen: doch gebe ich der längeren, in den $S$ ı—9 enthaltenen Beweisanordnung den Vorzug, weil sie von der Theorie jener speziellen Transzendenten keinen Gebrauch macht. un -_ Es sei ee) = aa a en rc eine mindestens für |x| (an + Bm2) ger — > (&n + Bt)g” (cos mp + isin mp) , m—0 m—0 oo Rgylge) — > g" (a, cos mp — ß,, sin mp). m—o0 Die Koeffizienten dieser Fourıerschen Reihe sind durch die Formeln darstellbar: 2r 1 n (8.) =, roter. 0 ar OD = rot) cosmgpdp für m>1, 7 0 2r = — Zn [row sinmpdp für m> 1. : 0 Daher ist für m> 2r en L [roter rar . ng" - 0 also ar je firaerntar 4 Al D Eee et Ange ale gq" q ge g" Diese nur für m>1 bewiesene Ungleichheitsbedingung gilt offenbar auch für m — (0. Wenn nun x eine beliebige Zahl mit dem absoluten Betrage p be- zeichnet, so ist für alle m>0 wegen (9.) | ma" |< 4(A(g) + 1»1)-(2) ’ also für |a|=p,0. x" |< 4(A(g) + Kos (2 _ AA +1) n=0 m—0 m—0 gq-p 4g(Alg) +|g(0 un} M(p) — Max. |y(«) |< ac Is(91), Ilen2 9-Pp Wird (10.) schließlich auf die Funktion —g(x) angewendet, so entsprechen ihr an Stelle von M(r), A(r) und B(r) beziehentlich die drei Funktionen M(r), B(r) und A(r), so daß sich B ) (11.) M(p)< ag( sl ergibt. S 2. Ich beginne nunmehr mit dem Beweise des auf S. 1120 ausge- sprochenen Satzes. A habe die auf S. ıı2ı angegebene Bedeutung einer wohlbestimmten, nur von a, und a, abhängenden positiven Zahl. Gesetzt, die Potenzreihe Fe) = u +m2+:-: + ana” + --- sei für |e|< R konvergent und habe für jeden Punkt in diesem Kreise einen von 0 und 1 verschiedenen Wert. Dann wird — als Endglied einer langen Kette von Schlüssen — daraus auf S. 1130 ein Wider- spruch hergeleitet werden, womit dann der Satz auf S. ı 120 bewiesen sein wird. Weil für |x| Ana" und H,(x) = = La m—o0 m—0 so daß für |a|1 ist wegen |k|>1, ER , log (A? + + (k— 2nr)‘ = log (A? |n ?+( (Ir |m + 2 ||) z)°) — ; log (A? + 97°) + log |» |< log (A? + 100) + log (2 + |x |) )< (log (4? + 100)+1)log(2+]|x]), folglich wegen (17.) und (4.) |T.(0)| < (log (4? + 100) +1+ 8) log(2 + |» |) 119 (a,(g) + log (2 + |r|)) (21.) © mp) S ; En =: ; 179 1126 Gesammtsitzung vom 21 Juli. — Mittheilung vom 14. Juli 1904. $4: Ich behaupte, daß die Zahl A den folgenden fünf Relationen (22.) bis (26.) genügt: (222) en (23.) BO)> (24.) R oe 0)|, (25.) AM>|a)|, (26.) M,A)> 10%. Beweis. Der Koeffizient von x" in G,(w) ist nach (13.) = — 1 er Da- her ist einem bekannten Satze zufolge also, wenn (6.) angewendet wird, (27.) u(; |zar, All > joa, > l1-a| 5 78 Sasse ; Aus (27.) folgt zunächst wegen M, (A) > (5) die Richtigkeit von (26.). N - - A Ä Ferner ergibt sich aus (20.), weın Pp= 5, = gesetzt wird, AS Sr M, ( > <8(AQA)+|E1(0)|) also nach (27.) und (3.) A G,(0)| 2 u(2)> oA >A>2(|A|+|Kk)22V® + — 2|6,(0)|, (25.) A,()>|G1(0)]: Analog erhält man für die Funktion G(x) nach (2.) IN Ne ff 28 Er |\@ A la AUE j Net YrTa 5 . N (28.) u(}) () ei >5 Sisa#wl+l80) 16(1+ 4" +k®) = 16(1+|6G(0)]|). Aus (18.) und (19.) folgt, wenn p=—, qg=X gesetzt wird, A NS a x a u(? 2 + 2|6(0)], Bo) +|G(0)| > 2 + 2|@(0)] ; AR) > 2+]|6G(0)|, BA) > 2+|G(0)], womit die Behauptungen (22.), (23.) und (24.) bewiesen sind. E. Lanoau: Verallgemeinerung des Pıcarp’schen Satzes. 1127 Aus (26.) ergibt sich noch folgendes. Weil’ für alle w>S8! und für ASr<2A nach (26.) M,(r) 2 Mı(A) > 10° > 10#® > 8! ist, so folgt für ASr<2A. 4 (29.) log Mer) 0 und wegen (23.) 1 ist, ist also 2+|n|0 ist &,(r) der Maximalwert von NT, (x) für «| — r. Er werde in @, erreicht; dann folgt, wenn (32.) angewendet wird, für = x, aus G,(&) — 2nmi = en) Er — te — | | — | G, (a) - Anmi |< M, (r) + | zuzi |< 3M fr), (34) a,(r) 1 ist also RT,(x,) negativ, folglich (r')2|T,(a)| > |RT.S) | = RT. (&ı) > log (2e°?)) = B(r)—-1log2>Bflr)-7>zBfr), und nun nach (35.) 5 5 96%? log M,(r 100%° log M, (? (36.) Bi) B(r)>|@(0)| ist, wenn B(r’) durch den in (36.) angegebenen größeren Wert ersetzt wird und r’ im Zähler durch 2A, 8r'B(r') _ 1600%° log M, (r) N er), Me) IIA A fortiori ist daher 1600%° log M, (r) (r—r)) (2) (37-) Ale) M(e) < gs. Aus der für jedes © im Kreise |x|<2? gültigen Gleichung (14.) folgt speziell für jedes « mit dem absoluten Betrage 7’, weil nach (22.) Alp’) >1 ist, ER [| hr er also nach (37.) ee 3200%° log M, (r) 8.) A,(p') = Max RG, (2) <2A(7)< a (3 1 SI ı( DIN (r—r') (r —e') $ 9. Wird in (20.) p=pr, g=?’ gesetzt, so erhält man wegen (25) und (38), sowie wegen p’<2A 4p'(Aılp) + Ar(p)) _ 16-3200 -%* log M, (r) pp Bee are 2 also, da die drei Klammern im Nenner den gemeinsamen Wert a haben und 16:3200-.27<10’ ist, M,(£) = 10’A*log M,(r) 2 Mı(o (39.) Ve. Nun ist nach (26.) und (29.) 107%: log Mı(r) ro (Mil). Wird M, ()< VM,(w) = ®(w) gesetzt, so ist ®(w) eine für 0OSw<2A mit w wachsende Funktion, Sitzungsberichte 1904. 95 1130 Gesammtsitzung vom 21. Juli. — Mittheilung vom 14. Juli 1904. welche nach (40.) für alle den Ungleichheitsbedingungen A(r-p)(8(p)) erfüllt. Die Konstante ®(A) werde mit & bezeichnet; wegen (26.) ist e — & jedenfalls >Y10®r" >8. Es soll jetzt (41.) successive auf folgende Fälle angewendet werden: en = A+33 5 allgemein p=A+l-»; r—=A+l-;%; die entsprechenden Differenzen r-p sind beziehentlich 2 2 ..., 09, und es ergibt sich SAR+,)>:(ER)) = za, SAHHYD>HEAR+H)>uut, allgemein, wie durch den Schluß von v auf v+1 einzusehen ist, (42.) een g’tl-v—2 2 In der Tat folgt aus (42.) durch Anwendung von (41.) B 1 S(A+1- rn) > FHlER+1-3)) > ST age Also ist für jedes ganzzahlige positive v wegen «>38 1 H a\:” h SRHI)>EAR + I) > an Da ) > Hierin liegt ein Widerspruch, da links eine endliche positive Größe, 6 nämlich Y Max. |)» steht, welche sicher für ein hinreichend großes v x] =ı+l von 2° überschritten wird. Damit ist der Satz auf S. 1120 bewiesen, dessen Begründung den Gegenstand dieser Arbeit bilden sollte. $ 10. Auch die Pıcarnvsche Methode läßt sich, wie ich in diesem Para- graphen zeigen werde, zum Beweise des neuen Satzes benutzen. Dabei wird allerdings die Theorie einer speziellen Funktion v(y) verwendet, welche als Umkehrung der sogenannten elliptischen Modulfunktion de- finiert ist. Sie ist unendlich vieldeutig und hat unter anderem folgende Eigenschaften. Sie verzweigt sich im Endlichen nur an den Stellen y=0( und y=1 und ist an allen anderen Stellen regulär. Der Koeffizient des imaginären Teiles von v(y) ist stets positiv. Wenn a, eine gegebene, von 0 und 1 verschiedene Zahl ist (das konstante Glied der Potenzreihe F(x), für die der Satz zu beweisen E. Lanpau: Verallgemeinerung des Pıcarv’schen Satzes. 1131 ist), so werde eine beliebige der in der Umgebung von a, gültigen Entwickelungen ‚y)=c©+ c(y— a) Ir c(y— a)” Ste zugrunde gelegt: hierin ist c, von 0 verschieden, da die Modulfunktion (die Umkehrung von v()) bekanntlich eindeutig ist. Die Koeffizienten «, und c, hängen nur von a, (nicht von a,,a,,:::) ab. Jede Bahn der y-Ebene, welche von «a, zu % zurückführt und sieh ohne Über- schreitung eines der Punkte y= 0, y=1lin a, zusammenziehen läßt, führt v(y) wieder in seinen Wert c, zurück. Wenn nun a,+0 angenommen wird, verstehe ich unter R die folgende Zahl: (43.) = IHlchs N) = 2 |e''cıa: | und behaupte: jede mindestens für ergente Potenzreihe y= Fa) =a+a2X + +40" +:* hat im Kreise |x| le "ca | emule lzl=+2R lev'c.a | was mit (44.) in Widerspruch steht. Damit ist die Verallgemeinerung des Pıcarnschen Satzes abermals bewiesen. un Ielx Ich werde nunmehr zeigen, daß, wenn der Satz für den speziellen Fall der ganzen rationalen Funktionen als bewiesen angenommen wird, er sich daraus unmittelbar für alle ganzen transzendenten Funktionen herleiten läßt. Zugleich wird sich ergeben, daß er auch für Potenz- reihen mit endlichem Konvergenzgebiete daraus folgt. Ich nehme also als bewiesen an: wenn 0, #1, a, #90 ist, so gibt es ein P = P(a,, a,) derart, daß jede ganze rationale Funktion &) = oHt+amr +0 + + aa" im Kreise l®|

2. Bei Mittheilungen, die mit ‚de berichte und einem ‚angemessenen Titel nicht, über ı Seiten füllen, fällt in der Regel der Umschlag for : 3. Einem Verfasser, weleher Mitglied der Akademie, ist, steht es frei, auf Kosten der Akademie weitere. gleiche Sonderabdrücke bis zur Zahl von noch ‚hundert „und auf seine Kosten noch weitere bis zur "Zahl von dr hundert (im ganzen also 350) zu unentgeltlicher ' Ver- . ” theilung abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig y dem redigirenden Secretar angezeigt hat; wünscht er auf ni seine Kosten noch mehr Abdrücke zur A „ erhalten, so bedaıf es ‚der Genehmigung. der Gesammi SEEN Akademie oder der betreffenden Classe. — Nichtmitglieder : erhalten 50 Freiexemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigirenden Seeretar weitere 200° a e plare auf ur ‚Kosten ‚abziehen lassen. SR 28. ee ne > \ 1, Jede zur Aufnahme in ‚die Sitzungsberichte: be stimmte Mittheilung muss in einer akademischen Sitzung vorgelegt werden. Abwesende Mitglieder, sowie alle Nichtmitglieder, haben hierzu die » Vermittelung ı eines ihrem _ "ache angehörenden ordentlichen Mitgliedes zu benutzen. Wenn schriftliche Einsendungen auswärtiger oder corre- SE spondirender Mitglieder direet bei der Akademie oder bei i einer der Classen eingehen, so hat sie der x worsitzende Vortrage zu bringen. Mittheilungen, deren ' Verfasser der Akademie nicht angehören, hat er einem zunächst g geeign scheinenden Mitgliede zu (überweisen. *& Be Be [Aus Stat. $ 41, 2. — Für die Aufnahme bedarf es en einer ausdrücklichen Genehmigung. der Akademie“ oder Bee einer der Classen. Ein darauf gerichteter Antrag SR ge sobald das MAnunSzIDE druc it Be ie k s 29. er \ 1. Der redigirende "Seeretar ist: für re R 4 geschäftlichen Theils ‚der Sitzungsberichte, jedoch nieht R für die darin aufgenommenen kurzen Inhaltsangaben der A gelesenen Abhandlungen verantwortlich. Für diese wie a“ für alle übrigen Theile der ‚Sitzungsberichte sind ee nach jeder Richtung nur die Verfasser in A wortlich. fi 1135 SITZUNGSBERICHTE 299%. XXXIX. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 28. Juli. Sitzung der philosophisch -historischen Classe. Vorsitzender Secretar: Hr. VAHLEn. *]. Hr. Coxze las über das Despoina-Heiligthum zu Lykosura. Nach einer Übersicht über die bisherigen Besprechungen führte er aus: Bau- und Bildwerk sind eine einheitliche Schöpfung, auch der Tempel ganz, wenn auch mit Reparaturen. Detailformen und Technik des Baus, wie der Sculpturen, tragen den Stempel vielfach nachlässiger Arbeit hellenistischer Zeit. Es wird die Zeit des Achäischen Bundes im zweiten Jahrhundert v. Chr. sein, und auswärtige Fürsten mögen in Lykosura, wie auf dem verwandten Samothrake, dem Heiligthum seine glänzendste Gestalt gegeben haben. 2. Hr. Scummr überreichte im Namen der Deutschen Commis- sion »Prolegomena zu einer wissenschaftlichen Ausgabe der Werke WırLAnDs« von Hrn. Prof. Dr. Seurrert in Graz. (Abh.) Der ı. Theil derselben erörtert die Ausgaben letzter Hand: Inhalt, Ordnung, Druck, Annalen der Redaction; der 2. Theil die Jugendschriften: Chronologie und Vorlage, Bilderschmuck, Bandvertheilung. 3. Hr. Pıscner legte eine Mittheilung des Hrn. Prof. Dr. GELDNER in Berlin vor: Bruchstück eines Pehlevi-Glossars aus Turfan, Chinesisch-Turkestan. Unter den von GrÜünwEDEL aus Chinesisch -Turkestän mitgebrachten Handschriften- resten hat sich ein einzelnes Blatt mit Pehlevi-Schrift gefunden. Prof. GeLoner hat es als Bruchstück eines Pehlevi-Glossars bestimmt, das mit keinem der bisher be- kannten Glossare identisch ist. Dieser Fund lässt hoffen, dass in Turfän noch weitere Reste zoroastrischer Literatur zum Vorschein kommen werden. 4. Hr. Rorrne legte den ersten Band der von der Deutschen Com- mission herausgegebenen ‘Deutschen Texte des Mittelalters’ vor: Friedrich von Schwaben aus der Stuttgarter Handschrift hrsg. von Max Hermann JeLLıner. Berlin 1904. 5. Hr. Scnmwr überreichte von WiıLHeLm von HumsoLpr’s Gesam- melten Schriften Bd. XI, ı u. 2. Berlin 1904. * Erscheint nicht in den Schriften der Akademie. Sitzungsberichte 1904. 97 1136 Sitzung der philosophisch -historischen Classe vom 28. Juli 1904. Bruchstück eines Pehlevi-Glossars aus Turfan, Chinesisch -Turkestän. Von Prof. Dr. K. F. GELDNER. (Vorgelegt von Hrn. Pıscner.) ik der Grünweperschen Sammlung hat sich ein Blatt mit echter Pehlevi- schrift gefunden. Das einzige Blatt 15 X 9°5, 14 Zeilen auf der Seite, wohl älter als dreihundert Jahre, in iranischem Duktus sauber ge- schrieben, stellenweise zerstört, sonst gut lesbar, stammt aus einem Huzvarish-Pehlevi-Glossar. Die semitischen Ideogramme des ge- schriebenen Pehlevi werden durch ihre iranischen Äquivalente erklärt. Die vorliegende Probe enthält nur Verba, und zwar werden von diesen die wichtigsten Formen in ziemlich regelmäßiger Reihenfolge aufge- führt, ähnlich wie in dem von Have herausgegebenen Pahlavi-Pazand Glossary, aber in viel größerer Auswahl als dort. Der transkribierte Text ist: Fol.a. astyunisn. alttıun .. rt. attyun .. attyunthast. aityunt. anitan. yakhsenun. yakhsenund. yakhsenune. yakhsenunet. yakhsenunät. yakhsenunam. yakhsenunem. yakhsenunam. yakhsenunänd. yakhsenunisn. yakhsenuntatt. yakhsenunthast. yakhsenuntan. yakhsenunt. dastan . vazlün. vazlund. vazlüne. vazlünet. vazlumät. vazlunam. vazlunem. vazlünam. vazlunänd. vazlunisn. vazluntait. vazlünt[has]t. vazlüntan. .zi.nte 3ulian] 2,2 dründ. dadrune. dadramer Week: dadrunem. 2a 220.» Fol.d. dadrünisn. dadrüntait. dadrunthast. dabruntan. dabrunt. bürtan . yazrün. un - ° K. F. GeLopner: Pehlevi-Glossar aus Turfän. 15537 yazrünad'. yazrüne. yazrünand'. yazrunet. yazrunam. yazrunem. s yazrunänd. yazrünisn. yazrüntatt. yazrünthast. yazrunand'. yazrünt. nitan . göpakün. gopakünd. gopakune. göpakünet. göpakunät. gopakunam. göpakünem. göpakünam. gopakünäand. 0» gopakünisn. gopakunvait. gopaküunihast. gopakuntan. göpakunt”. haskekhün. hask .... . Rushelelie .. eis Ta N he Das Glossar, von dem das aufgefundene Blatt ein Bruchstück ist, ist mit keinem der von Haus, Saremann (Über eine Parsenhand- schrift, Petersburg 1878, S. 67f.) und Sacnau (Sitzungsberichte der phil.-hist. Klasse der Wiener Akademie 1871, S. 837 f.) veröffentlichten Glossare identisch. Es gehörte zweifellos wie die übrigen seiner Art zum Bestand der Parsenlitteratur, denn für die Zoroastrier, die das Pehlevi mit den semitischen Ideogrammen schrieben, waren solche lexikalischen Verzeichnisse ein unentbehrliches Hilfsmittel. Das Frag- ment ist ein willkommnes Anzeichen dafür, daß in Ost-Turkestan vielleicht auch zoroastrische Schriften zum Vorschein kommen werden als Hinterlassenschaft einer vor Zeiten dort ansässigen Parsenkolonie. ! Die Lesung dieser Ligatur ist nicht sicher. Es handelt sich um die von Saue- MANN, Grundriß I, 1, S. 313 besprochene Ligatur und deren Modifikationen. Möglich wäre auch: ?7d, aid und ind. Das diakritische Zeichen für d, das bei -und, -and, dastan, dabruntan, dabrunt steht, wird hier nicht geschrieben. 2 Hier fehlt also das iranische Äquivalent. 1138 Neue Bruchstücke des Sanskritkanons der Buddhisten aus Idykutsari, Chinesisch-Turkestan. Von R. Pischaet. (Vorgetragen am 14. Juli 1904 [s. oben S. 1043].) Hierzu Taf. X—XI. Den Bruchstücken des Sanskritkanons der Buddhisten, die ich in diesen Sitzungsberichten 1904, S. 807 ff. herausgegeben habe, kann ich einige neue hinzufügen. Die Blockdrucke stammen ebenfalls aus Idy- kutsari. Der erste ist von GrÜNWEDEL käuflich erworben, der zweite von ihm auf einer sehr zerstörten Ruine südlich vom sogenannten Khanspalaste ausgegraben worden. Auf dem vorzüglichen Plane, den GrRÜNWEDEL demnächst veröffentlichen wird, ist diese Ruine mit K be- zeichnet. Ich werde fortan den in dem vorigen Artikel besprochenen großen Druck (S. 813—818 = S. 7—ı2 des SA.) als Blockdruck Grün- wedel I, die kleineren Bruchstücke (8.818, 26—819,15 = 8.12, 26 bis 13,15 des SA.) als Blockdruck Grünwedel II, die hier besprochenen Drucke als Blockdruck Grünwedel III und IV bezeichnen. Die Drucke IU und IV sind von I und II ganz unabhängig. Von II beweist dies schon der Schriftceharakter. Er ist zwar auch zentralasiatische Brahmiı, aber eine kursivere Abart derselben mit größeren Abständen zwischen den einzelnen Buchstaben. GRÜNwEDEL hat bei der Erwähnung unseres Blattes bereits bemerkt, daß es in fast chinesischer Weise geschrieben ist (Bulletin de l’Association Internationale pour l’Exploration historique, archeologique, linguistique et ethnographique de l’Asie Centrale et de l’Extreme Orient, publie par le Comite Russe, St.-Petersbourg, Avril 1904, N’3, p.22). Tafel X gibt ein getreues Bild dieses Druckes. Die Schrift von Blockdruck IV ist wesentlich dieselbe wie die von I und II, aber noch schöner ausgeführt und von ungewöhnlicher Größe, was um so mehr auffällt, als die Breite des Blattes sehr gering ist. Eigentümlich ist, daß in IV zwar die Länge des a durchweg be- zeichnet ist, dagegen nie die des &. Der Druck hat dtapi, viniya, ciltanupasyi. Zweimal fehlt der Anusvära in samprajana[m], wie nach der Schreibweise dieser Drucke anzusetzen ist. Ob adhyatma° in IV’, 4 neben adhyatma° in III”, 5 ein Druckfehler ist, lasse ich dahingestellt. ne et Atee u UN BIER A EL TEBLONREDT RD RT Au m = 11 == Sitzungsber. d. Berl. Akad. d. Wiss. 1904. han 2 HEN RT EN UEETICDTR ED I en up EL ARTE SEA re N iR BE nt Ad een Vertehr ar re EEE | nn, PıscheL: Neue Bruchstücke des Sanskritkanons der Buddhisten aus Idykutsari, Chinesisch -Turkestan. Pr A) “ Fr ü Ku : He 5 un N Ka 2 Re 2 N u en a RR Pıscae: Neue Bruchstücke aus Idykutsari. 1139 Blockdruck Grünwedel III ist ein einziges Blatt, das in der Breite unvollständig ist. Jede Seite enthält fünf Zeilen. Seine Höhe ist 10.6, seine Breite in der vorliegenden Gestalt 26 Zentimeter. Die Interpunktion wird an drei Stellen, III’, ı.2 und III’, 2, durch einen Punkt über der Linie angedeutet, was ich in der Umschrift nach- geahmt habe. Blockdruck IV hat in IV’,ı0 die gewöhnliche indische Interpunktion mit |. Den Punkt über der Linie haben auch die Godfrey MSS., die noch andere Interpunktionszeichen aufweisen, wie JASB. 66, Plate XXX zeigt. Vorder- und Rückseite habe ich nach der Reihenfolge des Palikanons bestimmt. Blockdruck Grünwedel IV ist nur 15 Zentimeter breit. Die ur- sprüngliche Länge des Blattes läßt sich nicht bestimmen, da eine Be- rechnung nach dem Palikanon hier besonders unsicher ist. Die erste Zeile von IV*(Tafel XI) ist so zerstört, daß nur noch Reste einzelner Buchstaben zu erkennen sind. Das erste Wort sieht wie bhanet aus. Die Bezeichnung des Virama ist dann die oben S.Sır =S.5 des SA. besprochene, also in Nagarı ur‘. Die Bezeichnung durch den Punkt über dem Buchstaben allein findet sich in ° VE:o. 10: Auf IV*, 5 steht unter dem gedruckten viharati in Kurrentschrift ge- schrieben viharati @, wo @ der Anfang des folgenden Wortes dtäpf ist. Es ist dies die erste Probe einer Kurrentschrift in zentralasiatischer Brahmı. Am Rande desselben Blattes steht eine Zahl, deren erste Ziffer unbekannt ist. Sie gleicht am meisten dem Zahlzeichen für 10, das JASB. 66, Plate XXX abgebildet ist. Die ganze Zahl wäre dann = 13. Ich lasse nun den Text in Umschrift folgen. Blocekdrucek Grünwedel II. IHa. 1. [kulkkutyandäni Saiksah $ramana bhiksuna ® gardano' Vrji- putras ca Pankada tac ca bhik[suna] 2. [a]dhieittam adhiprajüam siksa ' adhisilam siksa katama |] iha bhiksuh $ilaväm vifharati] 3. [anujmätres[v] apy avadyesu bhayadarsı samadaya siksati siksapadesu ilti] 4. [vivilktam kamair viviktam papakair akusalair dharmaih savi- tarkkam savica[ram] 5. [vitarkkavicaralnam vyupasamad adhyatmasamprasadac cetasa ekotıbhavad aviltarkkam] ! So der Druck. Lies gardabho. 1140 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 28. Juli 1904. — Mittheilung v. 14. Juli. IIIb. I. sa ye te bhiksavo bhavamti adita eva Siksakamah Siksaga 2. tasya varnasya hartta bhavati * evamrupasyaham navakasya bhilksor] 3. [$a]stä eet tasya varnam bhäseta ity apy etam pareseveyur' bhajeyuh paryul[pasıran] 4. t[e] drstyanumatam apadyeyur ye drstyanumatam apadyeyus te tatha tatha 5. hitäya sukhaya tasmad aham evamrupasya navakasya bhiksor varnam bhase Das Bruchstück gehört der Hauptsache nach zu einem Abschnitte, der Anguttaranikaya I, p. 229— 239 inhaltlich entspricht. Das ergibt sich aus dem Anfange, der metrisch ist: kkutyandani Saiksah sramana bhiksuna | gardabho Vrjiputras ca Pahkada tac ca bhik|suna || Die erste Silbe ku ergibt sich deutlich aus einem Fragmente eines Blattes, das über dem unsrigen übergeklebt war. Bei der Lösung der Blätter haben sich auf dem abgelösten Blatte einige Buchstaben besser erhalten als auf unserem Blatte. Der Strich zwischen k und , der klar sichtbar ist, deutet wohl sicher auf Verdopplung des % hin, wie in savitarkkam Wla,4, so daß also Akku zu lesen ist. Der vor diesem kku noch sichtbare Teil eines Buchstabens kann sehr wohl auf ein ku weisen. Dann wäre zu lesen [Aku]kkutyandani, und es ist anzunehmen, daß im Sanskritkanon hier das Gleichnis von den Eiern der Henne (kukkutiya andani) stand, das wir M.I, 104. 357; S. II, ı53{ff. finden. Das Sanskritwort ist dann aufzulösen in Aukkuty@ (In- strumental) + andani. Dies würde aufs neue beweisen, daß der Sans- kritkanon nicht streng der Anordnung des Palikanons folgt. In der ersten Abhandlung habe ich gezeigt, daß sich Stellen unmittelbar folgen, die im Pälikanon im Anguttaranikaya. Majjhimanikaya und wieder Anguttaranikaya stehen. Hier hätten wir Stellen aus dem Majjhimanikaya oder Samyuttanikäya und Anguttaranikäya unmittelbar hintereinander. Alle übrigen in der Strophe genannten Themata nämlich finden sich in dem angegebenen Teile des Anguttaranikaya. saiksahı entspricht dem sekho A.I, 231, Nr.34, $ramana, das metrisch für sramano steht, dem samanassa samanakaranıyani in A.I, 229, Nr. 81, ı bhiksuna dem bhikkhu A.I, 231fl., Nr. 85 —89. gardabho steht parallel dem gadrabho A.I, 229, Nr. 81, 2, Vrjiputras ca dem Vajjiputtako A.1, 1 Lies pariseveyur. Y 1141 230, Nr. 33, Pankada dem Pankadha A.I, 236f., Nr. 90. Auf diesen letzten Abschnitt beziehen sich auch die Worte tac ca bhiklsunä], wie p- 238f. zeigt, wo von dem thero, majjhimo und navo bhikkhu die Rede ist, wie in unserem Bruchstück von dem navo bhiksuh. Im Pälikanon schließt der $8 ... hitaya sukhaya ti | tasmaham Kassapa evarüpassa navassa bhikkhuno vanmam bhanami ti, im Sanskritkanon mit Aitäya sukhaya | tasmad aham evamrüpasya navakasya bhiksor varnam bhäse. Die Übereinstimmung ist also fast wörtlich. Der Wortlaut der Strophe, namentlich auch der Gebrauch der Instrumentale kukkutya und bhiksund, zeigt, daß wir es hier mit einer Zusammenfassung des Inhalts des ganzen Abschnittes zu tun haben, wie sie im Palikanon die Uddanas enthalten. Zu den drei ersten Nipatas des A. sind die Uddanas in der Ausgabe von Morrıs I, p. 300ff. abgedruckt. Sie finden sich vollständig nur in den singhalesischen MSS. und zwar zusammen am Ende des dritten Nipata. Das birma- nische Phayre MS. hat Uddanas nur für den dritten Nipata. Vom vierten Nipata an stehen die Uddanas am Ende der einzelnen Vaggas. Im Sanskritkanon stehen sie, wie es scheint, am Anfang derselben. Der Instrumental wird im Sanskrit-Uddana ganz wie im Päli ver- wendet. Für Pankadha des Pali hat das Sanskrit Pankada. Ein Vergleich unseres Bruchstückes mit dem entsprechenden Ab- schnitte des Palikanons zeigt von neuem, daß der Sanskritkanon bei aller Übereinstimmung in der Lehre doch völlig unabhängig vom Pä- likanon ist. Ferner aber ergibt sich aus dem Bruchstück, daß die Texte des nördlichen Buddhismus die Terminologie des Sanskritkanons ganz treu beibehalten. Zeile 2—5 des Bruchstückes III" entsprechen der Nr. 88 und 89 des A.I, p. 235f. Das erste -pe- des Palikanons ist, wie Morrıs bereits bemerkt hat, aus A. I, p.63 = II, ıv, 5 zu ergänzen, das zweite -pe- aus A.I, p. 53 =lI, u, 3. Ich setze die Texte nebeneinander. Pıscuet: Neue Bruchstücke aus Idykutsari. tisso ima bhikkhave sikkha | katama tisso | [adhisitam aldhieittam adhiprajpnam | adhistlasikkha adhieittasikkha adhi- siksa | pannasikkha | adhisilam siksa katama | iha bhiksuh sılavam vilharati] [anu]mätres[v] apy avadyesu bhaya- darsi samädaya $Siksati Siksapa- desu ti] | katama@ ca bhikkhave adhistlasikkh@| ı ıdha bhikkhave bhikkhu stlav@ hoti pätimökkhasamvarasamvuto viha- ratı Gcaragocarasampanno amu- mattesu vajjesu bhayadassavi sam- ädaya sikkhati sikkhapadesu |.. elar a lalıe. a 1142 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 28. Juli 1904. — Mittheilung v. 14. Juli. [vivi]ktam kamair viviktam papakair | idha bhikkhave bhikkhu vivice’ eva ka- akusalair dharmaih savitarkkam sa- vicaram vivekajam pritisukham prathamam dhyanam upasampad- ya viharati | vitarkavicäranam vyupasamad adhyatmasamprasadac cetasa ekotibhavad avitarkam avi- caram samadhijam prıtisukham dvitiyam dhyanam upasampadya viharati | mehi vivicca akusalehi dhammehi savitakkam savicaram vivekajam pitisukham pathamajjhanam upa- sampayja viharati | vitakkavicara- nam vüpasamd ajjhattam sampa- sädanam cetaso ekodibhavam avi- takkam avicaram samäadhijam pr- tisukham dutiyajjhanam upasam- payja viharati Die in Spalte ı nicht kursiv gedruckten Silben und Worte stammen aus Lalitavistara ed. Lermann p. 129 (wo Zeile 4 met zu lesen ist, wie p. 343, 17 richtig steht). Die Formel kehrt im Pälikanon wie in den nordbuddhistischen Texten oft wieder. Im Pälikanon steht sie z.B. auch. ‘A. 1,-p.163; Nr. 58, 2; p.182, Nr.63,5 »DTLıp273 8, Ne 75e P.P.p.59. Für das nördliche Schrifttum genügt es, auf Senart, Mahä- vastu I, p.552ff. zu verweisen, wo die ganze Formel ausführlich be- sprochen ist. Vgl. auch Divyavadana 391,14f. und Mahävyutpatti 67. In der südlichen Fassung steht ebenso regelmäßig vivice” eva und eko- dibhavam wie in der nördlichen viviktam und ekotibhavat oder ekotibhavat, also der Ablativ. Die südliche Fassung hat ferner hier stets nur aku- salehi dhammehi, die nördliche dagegen päpakair akusalair dharmaih. Diese Verbindung findet sich an vielen andern Stellen auch im Päli- kanon, wie S. IV, p.186, Nr.15; p.1600, Nr. 105D.T, P:70;,Nr763® A.I, p.82, Nr. VIII papaka akusala dhammä; A.1, p. 39, Nr. 14—17, wo 15 uppannänam päpakanam akusalanam dhammäanam genau dem ut- pannänam papakanam akusa|lanam dharmanam] des Bruchstücks Grün- wedel IVa entspricht. Man sieht also deutlich, daß auch bei gleichem Materiale die Rezensionen des Kanons ihre eigenen Wege gingen. Ganz derselbe Fall liegt im zweiten Teile unseres Bruchstücks Zeile 3 vor. Dieser Teil entspricht, z. T., wie schon oben gezeigt, fast wörtlich, A.1I, p.239, Nr.8. Hier heißt es: sattha hi ’ssa vannam bhanatı ti anne nam bhikkhum bhajeyyum. Dem entspricht in unserem Bruchstücke Zeile 3: [s@]st@ cet tasıya varnam bhäseta ity apy etam pariseveyur bhajeyul paryu| päsöran]. Die Ergänzung ergibt sich aus Stellen wie A.I, p. 247,3 ye kho pan’ assa sevanti bhajanti payirupäsanti und A.I, p. 124f. sevitabbo bhayitabbo payirupasitabboe. Wie sa in Zeileı zu ergänzen ist, läßt sich nicht sagen. siksaga dürfte zu Siksagamasya zu ergänzen sein. Es ent- spricht wohl dem sikkhaäsamadanassa des Palikanons. ; IR j “| a 2 nn nn m | v ku tücke des Sanskritkanons der Buddhisten aus Idy Chinesisch - Turkestän. Neue Bruchs PiscHEL Sitzungsber. d. Berl. Akad. d. Wiss. 1904. Sitzungsber. d. Berl. Akad. d. Wiss. 1904. tSari. = ä > a2} u a 3 Ss =] © _ a 3 = 3 [we] En © = a = 3 = a 17} © So © _ >) 3 _ oa = © = = m PıscHEL Turkestän. isch hines C Pıscaet: Neue Bruchstücke aus Idykutsari. 1143 Bloekdruck Grünwedel IV. IVa. . bhanet ka....ka(?) ri iha bhiksur utpannal-] nam papakanam akusal-] [lanam dharmanam] ... viharati atapi smrti[-] mam samprajanalm] viniyabhij-] dhya loke daurmanasyam il-] . dam ucyate eitte eittanu[-| pasyatasmrtyupasthaäl-] nam]! .2.. -- IVb. viharati atapi smr- DEE - timam samprajana[lm] viniyal-] bhidhya loke daurmanasyam . bahirdha eitte adhyatmabal[-] . hirdha eitte eittanupasyi Dann RER RT 8. [ildam ucyate dharmesu dharmal-] 9. nupasyatasmrtyupasthal-] 10. nam | catvari samyakpra]|-] EL [hananil...... Nach Ergänzung der Länge des i ist zu lesen dtapr, vinzya und cittanupasyr. Ob dieses Bruchstück einen Teil des Kanons bildete, ist nicht ganz sicher. Es handelt von den vier smrtyupasthana, woran sich, wie die letzte erhaltene Zeile zeigt, ein Abschnitt über die vier samyakprahana schloß. Dieselbe Reihenfolge zeigen die Mahavyutpatti 38. 39 und der Dharmasamgraha XLIV. XLV. Auch unser Bruchstück könnte also einem Kompendium entstammen, in dem, wie in Mahavyut- patti 71, die Darstellung etwas ausführlicher war. Jedenfalls hat das Bruchstück genaue, freilich zum Teil noch viel ausführlichere Parallelen im Palikanon. Was in der nördlichen Literatur smriyupasthana heißt (DE LA VALLEE Poussın, Bouddhisme p.416 s.v.), ist in der südlichen satipatthäna. Die Hauptstellen im Palikanon sind Majjhimanikaya I, 56 ff.; Dighanikaya II, 290ff.; Samyuttanikaya V, ı41ff. Ihnen entspricht unser Bruchstück in kürzerer Fassung. Ähnliche Stellen finden sich auch sonst häufig. Der Wert des Sanskritkanons tritt übrigens hier 1144 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 28. Juli 1904. — Mittheilung v. 14. Juli. sehr deutlich vor Augen. Vergleicht man die nördliche und südliche Fassung miteinander: viharati atapt smrtimam | viharati atapı sampajano samprajanam viniyabhidhya satima vineyya loke loke daurmanasyam abhijjha domanassam so fällt vor allem die verschiedene Stellung von loke auf. Die Heraus- geber der Palitexte schreiben mit wenigen Ausnahmen abhijjhadoma- nassam als Kompositum. Die nördliche Fassung beweist, daß das irrig ist; abhijh@ ist als Akkus. Plur. zu fassen. In Stellen, wie S.IV, p. 104, 10. 17: enam .. viharantam abhij)h@ domanassa papaka akusal@ dhamma@ anväassaveyyum liegt dieselbe Erscheinung vor, die ich für das Prakrit in der Grammatik $ 355. 358. 364. 367. 375. 379. 386 be- sprochen habe. Die Endung hat sich in formelhaften Verbindungen nach der Umgebung gerichtet. domanassä ist Plural für domanassani. FEER, dessen Ausgaben sonst sehr viel zu wünschen übrig lassen, schreibt S. IV, p. 104. 188 richtig abhijypha domanassa, dagegen in dem ganzen Abschnitt S.V, p.ı41fl. durchweg abhijh@domanassam. M. II, 217f. werden cha gehasitäni domanassani und cha nekkhammasitäni do- manassäni unterschieden. Vgl. Milindapaüha p.45. Zu der ersten Abhandlung habe ich einige Nachträge zu machen. Von dem buddhistischen Apabhramsa (S.S08 = S.2 des SA.) sind, worauf mich Benparı hinweist, bereits Proben erschienen im Museon, Nouvelle serie, Vol. IV und V. Auf S.Sog = 8.3 des SA. ist Zeile 9 das Fragezeichen zu streichen. Hr. Dr. O. Franke teilt mir mit, daß er Proben des T’ien tai shan MS. 1894 an Kırruorn geschickt hat, der sie in der Academy, 1894, June 16, p.498f. veröffentlicht hat. Wie Kırruorn feststellt, ist das MS. nicht früher als 1200 n. Chr. aus Nordindien oder Nepal nach China gebracht worden. Von Interesse ist, außer der Einleitung von A, besonders der Anfang des un- numerierten Blattes D, mit dem Kırruorn nichts anfangen konnte. Nach Kırtuorn lautet er so: mürkha raja ‚$röSribhojadevasabhä | mürkha | u sam tha (?) ra || Umaya@ sahito Rudrah Samkara saha Visnunä | {ha (?)- kara Sulapanis ca raksamtu $ivah sarvvada || Sarasvatr ı Kali de(?)vr (| Kalidasah || Sarasvatı | asti kas cit vak visa(?)sa | Kälidasah | Darauf folgen, wie bereits KırLuorv bemerkt hat, die Anfangsstrophen von Kalidasas Kumärasambhava, Meghaduta und Raghuvamsa. Wir haben hier eine neue Bestätigung der Erzählung, daß Kalidasa ursprünglich ein großer Dummkopf war und erst durch die Gnade der Kalı klug wurde. Darauf deutet das Wort mzrkha hin. Die Silben u sam tha(?) ra ent- sprechen dem usatara bei Taranatha, Geschichte des Buddhismus in Indien, aus dem Tibetischen übersetzt von Anton SCHIEFNER (St. Petersburg 1869) S.76, und dem usarata bei Merutunga, Prabandhacintamani p. 8, 12. Pıscuer: Neue Bruckstücke aus Idykutsari. 1145 An beiden Stellen findet sich auch die Strophe: Umaya sahito Rudrah Samkarasahito Visnuh | tamkarasulapanis ca raksantu Sivah, sarvada l wie sie bei Taranatha lautet, oder: Umaya sahito Rudrah Samkarah sülapanibhrt raksatu tvam mahrpäla tamkarabalagarvitah | wie bei Merutunga steht. Man sieht, daß das MS. in China mit der tibetanischen Fassung übereinstimmt und die Strophe im ersten Verse metrisch korrekter als Samkara[h] saha Visnuna gibt. Die Worte asti kas eit vak visa(?)sa stehen in der richtigen Fassung asti kas cid väg- visesah wörtlich bei Merutunga p.9, 16. Der Schluß des Blattes D traya (?) kavyam | satha (?) | deutet auf eine Angabe wie bei Merutunga p-9, 17f. Kumäarasambhavaprabhrtimahäakävyatrayasatprabandhan racayam äsa hin. Über andere Parallelen zu der Geschichte vergleiche man Tawsey zu seiner Übersetzung des Prabandhacintämani p.7, Anm. 6. Das Bruchstück D versetzt Kalidasa, wie Ballala im Bhojaprabandha, an den Hof des Bhoja. Daß das von HorrsLe für 70 angegebene Zeichen vielmehr = 60 ist (S.809 = S. 3 des SA., Anm.4), hat vor mir bereits Leumann be- merkt, wie er mir mitteilte (Über eine von den unbekannten Literatur- sprachen Mittelasiens St. Petersburg 1900, p.6, Anm. 3 des SA.). 828.19,,2./3 — S:4, 2.3 des SA. lies: Dr. F. W. K. Mürzee. S.811, 4=8.5,4 des SA. lies: jagalma] statt jaga[|mä] und Zeile 25 Visarga statt Anusvara, wie der Zusammenhang ergibt. Für ambakamaddart und pussaka S.824 — S. ı8 des SA. hat Harpy die Freundlichkeit gehabt, mir den Kommentar zu A.I, p. 183, 3ff. mitzuteilen. Er lautet: ambakamaddart ti khuddakakukkutika | phussakaravitam (so!) ravis- samt ti | mahakukkutam ravantam disva imassa pi dve päda dve pakkhä mahyam pi tatheva | aham pi evarupam ravissamt ti sa tassı sammukhä ravitum asakköntt tasmim pakkante racamand kukkutikaravam yeva ravi tena vuttam ambakamaddariravitam rave ti || Nach dem Kommentare ist also ambakamaddart eine kleine Henne und phussaka (so, nicht pussaka, wie der Text liest) ein großer Halın. Aufklärung wird uns der chinesische Text geben. Die Untersuchungen von Syıvaın Levi, die mir durch die Güte des Verfassers zum Teil im Korrekturabzug vorliegen, werden hier ergänzend eintreten. Sie be- stätigen glänzend, daß der Sanskritkanon, dem unsere Bruchstücke angehören, die Quelle der chinesischen Übersetzung ist. 1146 Das Verhältniss des Taeitus zu den Acten des Senats. Von Tueopor Mommsen (+). (Vorgelegt von Hrn. Hırschrerp am 14. Juli [s. oben S. 1043].) Die. Fixirung der Thatsachen, welche das einzelne Gemeinwesen be- treffen und bewegen, das heisst die Geschichtschreibung knüpft da, wo das Gemeinwesen durch eine ständige Körperschaft repräsentirt wird, mit einer gewissen Nothwendigkeit an die Aufzeichnungen der Beschlüsse und Verhandlungen derselben an. Wie jeder englische Hi- storiker seiner Erzählung Jahr für Jahr den betreffenden Jahrgang der Parlamentsbeschlüsse zu Grunde legt, so ist auch im Alterthum nicht die griechische, aber wohl die römische Geschichtschreibung aus den Senatsprotokollen erwachsen. Es ist dies den Kennern des Livius und Taeitus bekannt; aber wenn damit auch keinem etwas Neues gesagt wird, so hat man sich die Ausdehnung, in welcher die Annalistik sowohl der republikanischen wie noch mehr der Kaiserzeit von den Senatsprotokollen abhängt und beherrscht wird, schwerlich in genü- gendem Umfang zum Bewusstsein gebracht. Es soll hier versucht werden, an dem Schriftsteller, welcher für uns die Geschichtschrei- ! Mommsen las aır 24. Juli 1884 in der Sitzung der philosophisch -historischen Classe über das obige Thema, vgl. Sitzungsber. 18384 S. 853. Das Manuseript dieser offenbar damals bereits niedergeschriebenen, aber nicht veröffentlichten Untersuchung hat sich nebst zahlreichen unverarbeiteten Notizenzetteln mit Auszügen aus den ersten drei Büchern der Annalen des Taeitus in seinem Nachlass vorgefunden. Mommsen hatte, wie ich aus mündlicher Mittheilung weiss, die feste Absicht, diese Unter- suchung weiterzuführen; an der Ausführung ist er durch den Tod verhindert worden. Die Schlussbemerkungen sind offenbar nur vorläufige, zu späterer Ergänzung bestimmte Hinweise. Einige fehlende Citate habe ich ausgefüllt; die Citate aus Mommsens Staats- recht waren der zweiten Auflage entnommen; ich habe die Seitenzahlen der 1887 er- schienenen dritten in eckigen Klammern hinzugefügt. Über die Protokollierung der Senatsverhandlungen hat Mommsen später eingehend im Staatsrecht III, 2 (erschienen 1888) S.ıoı5fl. gehandelt. O.H. Monusen: Taeitus’ Verhältniss zu den Senatsacten. 1147 bung hauptsächlich repräsentirt, an Taeitus, dies Verfahren anschau- lich zu machen. Nach altem Herkommen, welches nachweislich schon in der Zeit der Zerstörung Korinths und Karthagos bestand und vermuthlich weit älter ist, gehört es zu den Amtsgeschäften insbesondere der städtischen Quästoren, die Senatsbeschlüsse, die seit alter Zeit nieder- geschrieben zu werden pflegten, nicht bloss aufzubewahren', sondern auch Jahr für Jahr in Buchform zusammenzufassen.” Dass die offi- eiellen Aufzeichnungen späterhin auf die gestellten Anträge erstreckt wurden, ist ebenfalls bezeugt’; nicht minder, dass die Dankreden, welche die Consuln bei Übernahme des Amtes an den Kaiser zu richten pflegten, denselben einverleibt wurden.“ Dagegen sind die eigentlichen Debatten wohl nie zu regelmässiger Aufzeichnung ge- langt.” Die schriftlich von dem Kaiser an den Senat gerichteten Mit- theilungen, die sogenannten orationes, sind ohne Zweifel diesen Pro- tokollen einverleibt worden und wahrscheinlich auch alle Schreiben, die an den Senat, oder vielmehr nach römischer Sitte an die zum Vorsitz im Senat berechtigten Beamten und den Senat, gerichtet oder ! Staatsrecht 22, 480. 532 [= 23, 489fg. 546]. 2 Cicero ad Att.ı3, 33, 3: ... reperiet ex eo libro, in quo sunt senatus comsulta On. Cornelio L. [Mummio] cos. (J. 608). Josephus ant. 14, IO, IO: AÖFMA CYFKAHTOY EK TO? TAMIEIOY ÄNTITETPAMMENON EK TON AEATON TÖN AHMOCION TÖN TAMIEYTIKÖN KoiNT® "Poytiaio ... KOPNHAI® TAMIAIC KATÄ TIÖAIN AENTW AEYTEPA KAI EK TÖN TIPOT@N TIPOTH. Vgl. den Senatsbeschluss betreffend Aphrodisias Lebas-Waddington n. 1627. 3 Dies zeigt am bestimnitesten der Senatsbeschluss vom Jahre 133 (C. VIII, 270 — 11451I]) descriptum et recognitum ex libro sententiarum in senatu dieltalrum K|ani, vgl. Bormann Oesterr. Jahreshefte 3 S. 13] Jun Nigri C. Pomponı Camerini co(n)s(ulum), wo wohl nur der Kürze halber nach dietarum weggelassen ist: et consultorum a senatu ‚Jactorum. Vgl. Eph. epigr. 2 p. 282. * Fronto ad M. Caesarem 2,ı p.26 Naber: Aunc (den Pius) .. ia laudo, ut laudatio mea non in actis senatus abstrusa lateat. Bekanntlich wurden die Acta des Se- nats dem Kaiser vorgelegt, und es war dies wohl die übliche Form, die Dankreden zu seiner Kenntniss zu bringen. 5 Die prozessualische Verhandlung, über die Plinius ep. 7, 33 berichtet, und in der eine von ihm als einem der dabei plaidirenden Advocaten gefallene Ausserung sogleich notirt wird (guae vox et statim excepta et postea multo sermone celebrata est), wird zwar nicht vor dem Senat geführt, sondern gehört in ein nach ’erfulgter Ver- urtheilung durch den Senat (senatus cognitione finita) vor den Consuln stattfindendes iudicium secutorium (vgl. St.R. 2, ı14 Anm.9g [= 23, ı22 Anm. 4]); sie kam als sen- sationell in das öffentliche Journal (cum sit in actis publieis), und wer sich die Äusse- rung des Plinius notirte, that dies wohl zum Zweck dieser Publication. — Auch das bekannte, dem theodosischen Codex vorgesetzte Protokoll über die im Jahre 438 wegen dessen Einführung abgehaltene Senatsverhandlung ist nicht eigentlich eine Aufzeichnung der gehaltenen Reden (vgl. zu Anfang: proceres amplissimusque ordo senatus dum convenissent habuissentque inter se aliquamdiu tractatum), sondern enthält nur die Anträge der Beamten, Acclamationen (vgl. S. 1148 A. 3) und die Abstim- mungen, 1148 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 28. Juli 1904. — Mittheilung v. 14. Juli. in gleicher Weise von diesen Beamten und dem Senat erlassen', oder welche dem Senat auf kaiserlichen Befehl oder sonst in offieieller Weise mitgetheilt wurden. Diese Aufzeichnungen, die, insofern sie über die Verzeichnung der Beschlüsse hinausgriffen, auch als acta se- nalus oder commentarü senatus bezeichnet werden”, wurden im Allge- meinen nicht veröffentlicht, wenngleich der Senat nicht selten beschloss einzelne derselben durch das Reiehsblatt, die acta urbis, dem Publicum zur Kenntniss zu bringen°’; aber es wurden nicht bloss jedem Bethei- ligten die erforderlichen beglaubigten Abschriften gewährt‘, sondern die Einsicht der Protokolle selbst stand wahrscheinlich, wo nicht etwa besondere Restrietionen getroffen waren, wenigstens jedem Senatsmit- glied von Rechtswegen frei oder war doch ohne Schwierigkeit zu er- wirken.’ ! Man wird wohl nicht irren, wenn man sich das römische Protokollbuch vor- stellt nach dem Muster des caeritischen, wovon uns ein amtlich am 13. Juni 114 ge- nommener und beglaubister Auszug erhalten ist (Orell. 3787 [= CIL. XI 3614]). Zu- nächst wird der Titel des Buches referirt; er giebt zuerst das Datum (13. April 113), ohne Zweifel denjenigen Tag, an welchem der Band angefangen wurde; es folgt die Angabe der damals vorsitzenden beiden Beamten der Stadt im Ablativ und der eigent- liche Buchtitel: commentarium_cottidianum munieipi Caeritum. Das erste Protokoll wird eingeleitet mit inde (d.h. vom Titelblatt an) pagina XXVII kapite VI, worauf ein Be- schluss der Deeurionen folgt (ohne Datum, wohl weil dieses zu Anfang der Sitzung stand und somit beim Abschreiben wegblieb). Es folgt inde pagina altera capite primo das in der erwähnten Senatssitzung vom Rath beschlossene Schreiben an den Curator der Stadt, ausgefertigt von magistratus et decuriones am 13. August. Weiter inde pa- gina VIII kapite primo die Antwort des Curators an dieselben vom 12. September. 2 Der Annahme Hübners (de senatus populique Romanis actis p. 5.12), dass diese beiden Ausdrücke Verschiedenes bezeichnen, kann ich nicht beistimmen, überhaupt nicht einräumen, dass es mehr als eine Kategorie derartiger Aufzeichnungen gegeben hat. Wenn Cicero von dem Bande spricht, der die Senatsbeschlüsse des Jahres 608 enthält, dagegen Caesar die acta senatus publieiren liess, Augustus aber dies untersagte (Sueton Caes. 20. Aug. 36), überhaupt in der Kaiserzeit nur die acta senatus oder die commentarü senatus (Tacitus 15, 74) oder der liber sententiarum in senatu dietarum (oben S. 1147 Anm. 3) erwähnt werden, so weist dies wohl darauf hin, dass diese Aufzeich- nungen sich anfangs auf die Beschlüsse beschränkten und nachher sich erweiterten; aber auf zweierlei officielle Aufzeichnungen senatorischer Actenstücke führt keine Spur. 3 Aus Plinius paneg. 75 erhellt, dass der Senat die Veröffentlichung (ir acta pu- blica mittere) der an ihn gerichteten kaiserlichen Botschaften (orationes) zu beschliessen pflegte (Beispiele Plinius ep. 5,13, 8; vita Alex. 6), unter Traian aber ausnahmsweise auch die Acclamationen zu veröffentlichen beschloss, mit welchen die einzelnen Sena- toren den Vortrag des Kaisers über die vorzunehmenden Wahlen begleiteten oder er- widerten. Dies scheint dann stehend geworden zu sein, wie ausser den Kaiserbiographien namentlich das Senatsprotokoll vom Jahre 438 (S. 1147 Anm. 5) zeigt. Vielleicht darf man auch diese als Abstimmung der Einzelnen in adulatorischer Form betrachten; beachtens- werth ist, dass nicht selten auch praktische Vorschläge in dieser Weise gemacht wurden (zum Beispiel in jenem Protokoll: codices conscripti ad provincias dirigantur). * Das zeigt namentlich das S. 1147 Anm. 3 angeführte Actenstück. 5 Dass die acta senatus in den öffentlichen Bibliotheken Roms sich befanden, kann aus der vita Probi c.2 nicht gefolgert werden und ist nicht wahrscheinlich. Monnsen: Taeitus’ Verhältniss zu den Senatsacten. 1149 Dass diese Aufzeichnungen für den Geschichtschreiber ein un- schätzbares Fundament darboten, leuchtet ein; was den römischen Senat und das kaiserliche Haus in Freude oder Leid bewegte, ging regelmässig in der einen oder der anderen Weise durch den Reichs- senat. Andrerseits liegt es ebenso auf der Hand, wie wenig diese Aufzeichnungen allein für die umfassende und pragmatische Darstel- lung der geschichtlichen Vorgänge genügten. Dennoch haben sie im Wesentlichen ausgereicht; und wenn wir Späteren uns der Thatsache gegenüber finden, dass die Geschichtschreibung der Kaiserzeit ohne Ausnahme flach und äusserlich ist und das innere Leben, wie es zum Beispiel in dem appianischen Auszug aus Pollio’s Geschichte der Bür- gerkriege pulsirt, in den folgenden drei Jahrhunderten auch nicht einen einzigen Abschnitt beseelt, so ist der letzte Grund davon ohne Zweifel darin zu finden, dass die Geschichtschreiber dieser Epoche im Grossen und Ganzen genommen sich begnügt haben, den dürren Abriss der Verhandlungen des Reichssenats zu redigiren und zu staf- firen. Es entspricht den geistigen Zuständen dieser hochgebildeten, aber matten und freier individueller Entwickelung schlechthin ungün- stigen Epoche,. dass die Schriftsteller insgemein sich diesem Herkom- men fügten. Dies äussert sich zunächst in dem Festhalten der annalistischen Form. Der Über annalis ist allerdings nicht aus dem Jahrbuch der Se- natsbeschlüsse erwachsen, wohl aber durch dessen Einfluss für alle eingehenderen Geschichtsdarstellungen die ausschliesslich gültige Form geblieben. Dass man deren Unzulänglichkeit fühlte, zeigt die in Ta- eitus’ Kriegsdarstellungen nicht selten begegnende Zusammenfassung mehrerer Campagnen zu einer fortlaufenden Erzählung, und zeigt noch deutlicher die seit dem Anfang des 2. Jahrhunderts um sich greifende Umwandelung der Geschichtserzählung in Lebensbeschreibungen der Regenten, welcher wir namentlich die chronologische Verwirrung der Kaisergeschichte von Traian abwärts verdanken. Es äussert sich dies aber auch in dem Kreise, welcher mit dieser Schriftstellerei sich beschäftigt. Taeitus spricht einmal! von den »Hi- storikern und Senatoren der Epoche«, als ob nur der die Geschichte der Zeit schreiben könne, der auch im Reichsrath sitze; in der That gilt dies wohl von allen Annalisten der Kaiserzeit, und es hat seinen guten Grund. Nicht als ob die Benutzung der Senatsacten einem Nichtsenator unmöglich gewesen wäre; aber allerdings konnte nur, wer an den Sitzungen theilgenommen hatte, dieses Werk einiger- ! Ann. 2,88: reperio apud scriptores senatoresque eorundem temporum. Die Versuche an der Lesung zu rütteln, sind jetzt wohl allgemein als verfehlt anerkannt. 1150 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 28. Juli 1904. — Mittheilung v. 14. Juli. maassen mit Fleisch und Blut ausstatten und berichten, nicht bloss was der Senat beschloss, sondern auch was die Gemüther der Sena- toren dabei erregte. Zeitgenossen und Reichsrathsmitglieder sind es gewesen, welche an der Hand der Reichsrathsprotokolle die Geschichte der Kaiserzeit zuerst schriftstellerisch fixirt haben. — Wenn ich dem- nach die geschichtlichen Schriften des Taeitus bezeichne als geflossen aus den Senatsacten, so ist dies nicht in dem Sinne gemeint, als ob für die davon uns erhaltenen Theile er dieselben unmittelbar zu Grunde gelegt habe. Für die in den verlorenen Büchern der Historien enthaltene Geschichte des flavischen Hauses, unter dessen erstem Re- genten Tacitus in den Senat eintrat, wird dies wenigstens grossen- theils der Fall gewesen sein, aber für die Epoche der julisch -elau- dischen Dynastie hat er die Senatsprotokolle wenn überhaupt, gewiss nur beiläufig eingesehen." Vor allen Dingen aber wird sowohl die Reihenfolge der er- zählten Ereignisse wie deren Auswahl durch die Beschaffenheit der Hauptquelle bedingt, beides sehr zum Schaden der historischen Oeko- nomie und der innerlichen Vollständigkeit der Erzählung. In wie weit die Reihenfolge der Erzählung der Chronologie nicht der Vorgänge selbst, sondern der durch sie veranlassten Senatsver- handlungen sich anschliesst, wird durch die am Schluss aufgestellten Tabellen? besser als durch weitläuftige Darlegung vor Augen geführt, während andrerseits die nothwendige Beschränkung dieses Satzes durch Zusammenfassung des Gleichartigen sich daraus ebenfalls ergiebt. Nur beispielsweise soll hier die Folge in den Berichten für das Jahr 22 im 3. Buch der Annalen und für das Jahr 70 in dem 4. der Historien er- örtert werden. In jenem werden berichtet die bei Eintritt der neuen Aedilen, also zu Anfang des Jahres, getroffenen Maassregeln gegen den Luxus (c. 52—55); der Antrag auf Ertheilung der tribunieischen ! Die Notiz am Schluss des ı5. Buches, die einzige, in welcher Taeitus sich geradezu auf die Senatsprotokolle beruft: reperio in commentarüs senatus Cerialem Anı- cium. consulem designatum pro sententia dixisse scheint allerdings daraus direet genommen, sieht aber auch aus wie eine nachgetragene Notiz. Ebenso kann man auffassen, wenn Tacitus 6, 7 der Aufführung einiger untergeordneter Criminalprozesse vor dem Senat, welche unzweifelhaft aus dessen Acten stammt, die Bemerkung beifügt, dass die mei- sten Historiker einen grossen Theil dieser Prozesse unterdrückt hätten (neque sum igna- rus a plerisque scriptoribus omissa multorum pericula et poenas, dum copia ‚JFatiscunt) und er vieles sonst nicht Berichtete beibringe (nobis plerague digna cognitu obvenere quam- quam ab alüs incelebrata), womit er wohl nur sagen will, dass die ohne Zweifel damals zahlreich vorhandenen Darstellungen der Kaisergeschichte der Mehrzahl nach sich kürzer fassten als Taeitus, der allerdings nach gewisser Seite hin, namentlich in Be- treff der politischen Prozesse, offenbar nach sachlicher Vollständigkeit gestrebt hat. 2 Diese in Aussicht genommenen Tabellen hat Momusen offenbar nicht aus- geführt. O.H. Monusen: Taeitus’ Verhältniss zu den Senatsacten. TH Gewalt an Drusus (ec. 56. 57), welcher, da dieser sie im Juni antrat, wohl einige Monate früher gestellt ward; die Verhandlung über die Besetzung der senatorischen Consularprovinzen und die daran sich knüpfende Controverse über die Qualification des flamen Dialis (e. 58. 59), welche, da der Amtswechsel am 1. Juli eintrat, auch im Früh- jahr erfolgt sein wird; die Verhandlung über das Asylrecht einer Anzahl Tempel in den senatorischen Provinzen (ce. 60-63); die Sup- plicationen für die Genesung der Kaiserin-Mutter, nicht lange nach der am 23. April erfolgten Dedication der Statue des Augustus (c. 64); die Senatsprozesse des C. Silanus (ce. 65—69) und des Caesius Cordus (e. 70.), dessen Anklagung im Vorjahr ce. 38 erzählt ist; die durch die Dedication an die unfindbare Fortuna equestris hervorgerufene Debatte (ec. 71), anknüpfend an die früher erwähnte Erkrankung der Livia; die Entscheidung in der e. 59 dargelegten Controverse über die Qua- lifieation des flamen Dialis (c. 71); die Verhandlungen über die Wieder- herstellung der aemilischen Basilica und des pompeischen Theaters (e. 72); die Ertheilung der Triumphalornamente an den Statthalter von Africa Junius Blaesus und bei dieser Gelegenheit über den Krieg mit Tacfarinas, ohne Zweifel am Jahresschluss nach dem Ende des Feldzugs und dem Eingang des Rapports (c. 72—74): endlich die Todesfälle des Jahres (c. 75. 76). Mit Ausnahme dieses letzten Berichts ist nicht bloss keine einzige unter all diesen Thatsachen, welche nicht erweislich im Senat verhandelt worden wäre und von diesem Gesichts- punkt aus zur Darstellung kommt, sondern die Folge ist auch deutlich die ehronologische der Senatsbeschlüsse, so dass, wo Anklage und Prozess in zwei Jahrgänge fallen, auch hier darüber an zwei Stellen gehandelt wird, ja sogar von einer staatstrechtlichen Controverse zuerst das Aufwerfen, dann die Entscheidung berichtet, endlich die Kriegs- erzählung nicht nach der Zeit der Action, sondern nach der des Rapports eingestellt wird. Allerdings ist dies Jahr durch keine hervor- ragenden Ereignisse bezeichnet, und wo dies der Fall ist, erscheint das Material mehr verarbeitet; dennoch ist dieser annalis ein schla- gendes Beispiel, wie roh und servil die römischen Annalenschreiber den Stoff wiedergeben und wie sehr sie unter dem Einfluss des se- natorischen Protokollbuchs stehen. — Der sehr ausführliche Bericht über die Vorgänge des Jahres 70 setzt ein mit einer den Senatsver- handlungen nicht entnommenen kurzen Notiz über das Ausbleiben der Kornzufuhr aus Africa und den befürchteten Abfall des Statthalters Piso (4, 38). Dann aber folgt ein sehr ausführlicher Bericht über die erste Senatssitzung dieses Jahres am ı. Januar und die zahlreichen darin verhandelten Gegenstände (ec. 39—43), wobei der Prozess gegen Celer Fortsetzung des vorjährigen Berichts (4, 10) ist; und unmittelbar Sitzungsberichte 1904. 98 1152 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 25. Juli 1904. — Mittheilung v. 14. Juli. daran schliesst sich ein gleichartiger über die nächstfolgende Sitzung (proximo senatu: c. 44—47). Die folgende Erzählung geht andere Wege: die Bewegung in Africa und Piso’s Katastrophe (e. 48—50); die Anordnungen Vespasians in Alexandrien, darunter die betreffend den Neubau des capitolinischen Tempels, woran die Feier der Grund- steinlegung sich (21. Juni) anschliesst (e. 5I—53); die Kriegsereignisse am Rhein (ec. 54—79): Mucians letzte Vornahmen in Rom vor seinem Abgang nach Gallien (c. 80) und weitere Vespasians in Alexandrien (e. 8r—84); endlich Mucians und Domitians Auftreten in Gallien (e. 35. 86) sind nicht den Senatsacten entnommen und ebenso wenig was von der Fortsetzung des Jahresberichts im 5. Buch sich erhalten hat, die Einleitung der Belagerung von Jerusalem durch Titus (e. ı bis 13) und die Fortsetzung des Berichts über den Krieg am Rhein (e. ı4fg.). In diesem Jahresbericht also zeigt sich wohl auch die Benutzung der Senatsacten und auch die gleichartige Abhängigkeit von der Reihenfolge der Vorlage, aber daneben werden die grossen geschicht- lichen Ereignisse nach anderweitigem Material erzählt. Wie die Folge, so ist auch die Auswahl der berichteten That- sachen wesentlich bedingt durch den Einfluss der Senatsaeten. Es wird angemessen sein dies für einige der wichtigeren Kategorien im Einzelnen auszuführen. Es gab zwei höchste Gerichtsstellen in Rom mit gleicher Com- petenz: das Senatsgericht und das Gericht des Princeps." Die Beamten- und die politischen Prozesse konnten vor beide gebracht werden; regelmässig wurden die wegen der Verwaltung der senatorischen Pro- vinzen erhobenen Klagen an den Senat gebracht, dagegen die Ver- walter der kaiserlichen Provinzen und durchaus die Offiziere und die Finanz- und Hausbeamten bei dem Kaiser zur Rechenschaft gezogen. Ein lebendiges Bild von diesem Verfahren giebt die Schilderung des jüngeren Plinius® von seiner Betheiligung an einer Anzahl von Pro- zessen, welche Traian während einer Villeggiatur bei Centumcellae erledigte. Wenn auch eingeräumt werden muss, dass die Prozesse gegen Senatoren der Mehrzahl nach vor den Senat gekommen sind, so ist dennoch die Thätigkeit des kaiserlichen Criminalgerichts im Guten wie im Schlimmen eine intensive gewesen und kann in ihrer allgemeinen Bedeutung dem concurrirenden Gericht des Senats nicht viel nachgestanden haben.” Nun aber sind in den Annalen des Ta- ! Vgl. darüber Mommsen: Römisches Strafrecht S. 25ıfl. O.H. ® Ep.6,31. Vgl. Staatsrecht 22, 921 [= 23, 960]. ® Wenn von Vespasian gefordert wird, ut commentariorum principalium potestatem senatui faceret, per quos nosceret, quem quisque accusandum poposcisset (Tacitus hist. 4, 40), so kann dabei nur an das Kaisergericht gedacht sein; denn die Postulation im Senats- gericht erfolgte bei den Consuln. Momnsen: Taeitus’ Verhältniss zu den Senatsacten. 1153 eitus, während Criminalprozesse vor dem Senat viele Blätter derselben füllen, Prozesse vor dem Kaiser kaum zu finden. Das Verfahren gegen Valerius Asiaticus und die Poppaea Sabina im Jahre 47 (13, ı—4) ist insofern keine Ausnahme, als dasselbe schliesslich vor dem Senat zu Ende geführt ward; und ebenso wenig kann das Strafgericht über L. Piso und seine Genossen im Jahre 65 als Ausnahme betrachtet werden, da Nero nach dessen Beendigung eine Botschaft an den Senat richtete und dieser die Prozessacten beilegte.' In einigen anderen Pro- zessen ist es zweifelhaft, vor welchem Gerichte sie verhandelt worden sind.” Aber auch wenn einige wirkliche Ausnahmen vorkommen soll- ten, ist die Thatsache kaum weniger schlagend. Dasselbe gilt von der Verwaltung der Provinzen. Verwaltungs- angelegenheiten, die die kaiserlichen Provinzen betreffen, werden so gut wie gar nicht erwähnt’, trotz der eminenten Wichtigkeit dieser Distriete. Dagegen sind dergleichen aus den senatorischen Provinzen, z. B. über die Qualification zum Proconsulat (3, 58. 71), über das Asyl- recht (3, 60. 4, 14), über die Aushebung (14, 18. 16, 13) verhältniss- mässig häufig erwähnt. Die Kriegsberichte der römischen Annalen sind in der früheren Zeit regelmässig den Berichten entnommen, welche die Feldherren dem Senat einsandten, und theilweise gilt dies auch für die Annalen der Kaiserzeit, nur dass in dieser die Berichte an den obersten Kriegs- herrn gehen und von ihm nach Befinden dem Senat vorgelegt werden. So ist z.B. schon hervorgehoben worden, dass die Schilderung des Krieges in Africa im Jahre 22 augenscheinlich den wegen der dem Feldherrn zu ertheilenden Belohnungen dem Senat mitgetheilten Be- richten des Statthalters entlehnt ist. Auch der Bericht über die thrakische Expedition des Poppaeus Sabinus geht aus von der Er- theilung der Triumphalinsignien an denselben im Jahre 26 (4, 46). Wie weit dies reicht, ist schwer zu sagen; z.B. was über den ar- menischen Krieg unter Nero berichtet wird, rührt wahrscheinlich her aus den Rapporten des Corbulo und insofern aus den Senatsacten. ! Tacitus 15,73: Nero vocato senatu oratione inter patres habita edictum apud po- pulum et collata in libros indicia confessionesque damnatorum adiunzit. ®2 Dass P. Celer wegen Erpressungen in Asien vor dem Kaiser angeklagt wurde, ist sowohl nach der Ausdrucksweise des Taeitus 13, 33 wahrscheinlich als wegen sei- ner Procuratorenstellung (13, 1); sicher ist es nicht. ® Als Ausnahme kann nur etwa der Kanalbau in Germanien (13, 53) angeführt werden. * Corbulo wird mehrfach von dem älteren Plinius (auch im Autorenverzeichniss für Buch 5 und 6) und ebenso von Taeitus (ann. 15, 16) als Gewährsmann für histo- rische und geographische Thatsachen aus dem armenischen Feldzug angeführt; es müssen sich auch Karten der neu aufgeschlossenen Gegenden dabei befunden haben 93> 1154 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 25. Juli 1904. — Mittheilung v. 14. Juli. Aber auch da, wo dies im Allgemeinen nicht angenommen werden kann und eigentliche Kriegserzählungen die Grundlage unserer Berichte sind —- wir kommen darauf zurück —, erscheinen diese mehrfach als Einlagen in die den Senatsacten folgende Darstellung. So gehören die aus den Senatsacten stammenden Angaben (1, 55), mit denen der Jahresbericht anhebt: Druso Caesare C. Norbano consulibus decernitur Germanico triumphus manente bello und 1, 72: decreta eo anno triumphalia insignia A. Caecinae, L. Apronio, C. Silio ob res cum Germanico gestas ohne Zweifel zusammen; gleich darauf kommen der am I. Januar zu leistende Eid und die den neu antretenden Beamten zu ertheilenden Instruetionen zur Sprache. Dies ist also der Anfang des chronologisch geordneten Auszugs der Senatsacten dieses Jahres, und die Ehrenbe- schlüsse für Germanicus und seine Offiziere sind gleich in der ersten Sitzung des Jahres gefasst worden. Motivirt wurden sie also durch den Feldzug des Jahres 14, und für Germanicus sagt dies Tacitus auch geradezu. Dann aber ist der zwischen jenen beiden Notizen ec. 55—71I stehende Bericht über den germanischen Feldzug des Jahres ı5 eine Einlage, und zwar eine an sehr ungeschickter Stelle eingefügte. Da- nach dürfte auch da, wo die Darstellung der einzelnen Expeditionen ausläuft in den darüber dem Senat erstatteten Bericht und die von diesem darauf gefassten Beschlüsse, wie unter dem Jahre ı4 die des Drusus nach Pannonien (1,52) und die über die Einnahme von Artaxata durch Corbulo im Jahre 58 (13, 41), die Stellung des Militärberichts durch die der entsprechenden Senatsbeschlüsse bedingt sein. Soweit eine Untersuchung dieser Art überhaupt abgeschlossen werden kann, ist für den Abschluss erforderlich, dass neben dem, was sicher oder wahrscheinlich aus den Senatsacten herrührt, auch das bezeichnet werde, was aus anderen Quellen herrührt oder herzu- rühren scheint. Zunächst mögen hier einige Einzelheiten aufgeführt werden. Die berühmte Notiz am Schluss des 2. Buches und des Jahres 19 über das Anerbieten des Chattenfürsten, den Arminius zu vergiften und über die späteren Schicksale und das Ende des deutschen Helden be- ruft sich zwar auf ein im Senat verlesenes Schreiben jenes Fürsten, kann aber unmöglich aus den Senatsprotokollen geschöpft sein, nicht bloss weil sie am Schluss des Buches und der Zeit nach am falschen Platz steht — denn wenigstens der Tod des Arminius fällt nach der (Plinius h.n. 6, 23.40). Dass dies nicht Memoiren waren, sondern die in Buchform zusammengefassten Berichte, ist wahrscheinlich wegen der situs depicti et inde (aus Armenien) missi (Plinius a. a. O.). Monmsen: Taeitus’ Verhältniss zu den Senatsacten. 1155 Erzählung selbst in das Jahr 21 — und offenbar nachgetragen ist, sondern vor allem, weil die eigenthümliche Berufung auf die serip- tores senatoresque eorum temporum bei einem in den Senatsacten ver- zeichneten Actenstücke keinen Sinn haben würde. Man wird nicht fehlgehen, wenn man die Erzählung dahin ergänzt, dass beschlossen ward, jenen mehr als bedenklichen Brief von den Senatsacten fern zu halten und ein damals im Senat Anwesender den Vorgang späterhin aus der Erinnerung nachtrug. Dies wenigstens wird Tacitus in seiner Quelle gefunden haben. Die Thatsache selbst gewinnt dadurch an Glaubwürdigkeit nicht; indess nöthigt andererseits nichts, darin eine Fälschung zu erkennen. Dass Tacitus, dem angesehenen Sachwalter und dem Verfasser der vortrefflichen Abhandlung über den Verfall der römischen Beredsam- keit, die rhetorische Litteratur der Epoche geläufig war, versteht sich, und es zeigen sich davon die Spuren. Die Aussage des P. Egnatius Celer in dem Prozess des Barea Soranus ann. 16, 32 rührt gewiss her aus der Anklagerede des C. Musonius Rufus (h. 4, 10. 40). Dass die Rede des Vitellius gegen Cn. Piso publieirt ward, ist bezeugt (Plinius h.n. 11, 37, 187); mit Rücksicht darauf lobt Taeitus (ann. 3, 13) des Vitellius Redekunst, und sicher rührt daher ein grosser Theil der detaillirten Schilderung von Pisos Auftreten vor und nach dem Tode des Germanicus. Den Bericht über eine ohne Zeugen zwischen Tiberius und der älteren Agrippina vorgefallene Unterredung entnahm Taeitus (ann. 4, 53) den Memoiren, welche deren gleichnamige Tochter über ihre und der Ihrigen Geschicke aufzeichnet; in den Annalen fand sich, wie Tacitus hinzufügt, davon nichts, vielleicht weil sie erst spät zur Veröffent- lichung gelangten. Aus derselben Quelle mag noch manche andere ergreifende Schilderung der Annalen herrühren. Als eine gleich den Senatsacten allgemeine, allerdings diesen weit nachstehende Quelle ist das Reichsjournal, die acta diurna zu betrachten; wir entnehmen aus dem jüngeren Plinius, dass es die Aufgabe des Geschichtschreibers war dies für seine Darstellung durchzugehen und auszuziehen, und in der That hat Tacitus oder sein Gewährsmann sie einmal (3, 3) für eine Begräbnissfeier eingesehen. Man wird aber unbedenklich auf diese Quelle die Verzeichnisse der in jedem Jahr vorgekommenen Todesfälle namhafter Personen zurückführen dürfen, mit denen Taeitus den Jahresbericht zu schliessen pflegt. 1156 Neue Ulpianfragmente. Von Prof. Dr. O. LeneuL in Straßburg i. E. (Vorgelegt von Hrn. Vauten am 21. Juli [s. oben S. 1065].) Hierzu Taf. XIII und XIV. 0 Erwerb der Straßburger Universitäts- und Landesbibliothek, über den ich Ende vorigen Jahres an dieser Stelle berichtete (Jahrg. 1903 S.922ff., S.1034f.), ist rasch ein neuer aus gleicher Quelle gefolgt. Diesmal sind es zwei Stücke: ein größerer Pergamentfetzen, auf dem, allerdings mit erheblichen Lücken, beiderseits 27 Zeilen erhalten sind, und ein ganz kleiner, der auf der einen Seite 7 Zeilenanfänge, auf der andern 7 Zeilenenden trägt. Die Stücke gehörten zweifellos zu der gleichen Handschrift, wie die bereits veröffentlichten. Sie bringen uns wiederum Bruchstücke aus Ulpians Disputationen; auch die Schrift, die Zeilenlänge, die ungemeine Nachlässigkeit des Schreibers stimmt genau zu dem frühern Fund. Nur die Gleichheit der Kolumnenhöhe (das Pergament vom vorigen Jahre zählte 29 Zeilen) läßt sich nicht kontrollieren, da bei dem größern Stück des neuen Erwerbs die obersten Zeilen bis auf geringe Reste zerstört sind. Auch unsere neuen Texte sind voll von Korrekturen. Einzelne Buchstaben werden durch Innen- oder Überpunktierung', Buchstaben- gruppen durch Einklammerung” annulliert, ausgelassene Zeichen über? oder auch unter* dem Texte eingeschoben. An Abkürzungen finden sich die folgenden: 6- — -bus Da 10. ıı, IId 27 (?). 9= con 15.6.7. In Uag wohl versehentlich = contra-. d. = -dem IlIa 29. dec — decennalis oder decennii IIb 10. € = est 1@3, 11a 4.5.8. 14.1.,e la 32). 115, Ia3, 152, 11@/9.210. 13. 25. 20, Ida. 2 ]JIdg. 27723, 2]1a 11220222, 0110320: * IIag. O. Lener: Neue Ulpianfragmente. 1157 EXC = exceptio, exceptionem, exceptione, IIa (17.) 18. 26“ Id 3.8. mc-() = magis II 9. mm Versehen in Idg9. n und n = nonla2, IIa8, IIb 20. 26, versehentlich = ne(?) IId ıo0. N- = -nius (Pomponius) Ib 3 (?). Nom = nomine la 17. p- = Papinianus(?) Id 10. p oder p = posse- IIb5. ’= pos- IIb 23. = potest IIB 3. = pro, 11 3. = prov- IIa ı6(P?). 27. - = provineia Ila 12. 19. = quae- IB 8. = -que? Id 2; 9- (in denique) Ha ıo. = quod ID 3. = quod Id 14. qA = quia II 5. {Rr- = quorum Iaıı. qs = quasi II 8. qu = quamvis la 2. Re resert 11514. R 5 Kelle] deitejnelGefnetnellze) = = es (statt 2?) — rescripsit Ild 25. — sed Ta: tm = tamen Ia4, IIaı6, Ib 2ı. In der nun folgenden Transkription sind die zweifelhaften Buch- staben durch Unterpunktierung kenntlich gemacht. Die Zahl der in den Lücken fehlenden Buchstaben konnte nur annähernd angegeben werden, da die Dichtigkeit der Buchstabenfolge sehr wechselt, außer- dem immer die Möglichkeit von Annullierungen und Einschiebungen, die bei unserm Schreiber so häufig sind, zu berücksichtigen bleibt. Was bei dem größern Fragment Vorder-, was Rückseite ist, ist nicht festzustellen; ich lasse die IIa bezeichnete Seite nur deshalb voraus- gehen, weil es mir aus innern Gründen wahrscheinlich ist, daß die hier behandelte Frage bei Ulpian vor der auf IId behandelten zur Erörterung kam. Sicher ist, daß die beiden erhaltenen Kolumnen ! Hier hat der Schreiber EXC zuerst falsch »ex causa« aufgelöst, dann »ausa« annulliert, aber den Strich über C wieder herzustellen vergessen. 1158 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 28. Juli 1904. — Mittheilung v. 21. Juli. die innern der Seite sind; wären es die äußern, so müßte der Text der einen sich unmittelbar an den der andern anschließen, was nicht der Fall ist. Der beigegebene Lichtdruck ist ohne vorgängige Glättung des Pergaments hergestellt worden; die mit dem vorjährigen Fragment gemachte Erfahrung hat uns belehrt, daß infolge der Glättungs- operation leicht die Buchstaben der Rückseite durchscheinen und so die Lesbarkeit beeinträchtigt wird. Ein von der Bibliotheksver- waltung nachträglich an einzelnen Stellen unternommener Glättungs- versuch ergab, daß der verwitterte Rand des Pergaments trotz äußer- ster Vorsicht zerbröckelte, so daß es geboten erschien, von diesem Versuch abzustehen. Da es nicht möglich war, bei der Aufnahme der Photographie die Ränder des Pergaments überall glatt zu legen, so sind einige Buchstaben und Buchstabenspuren im Lichtdruck nicht ersichtlich, worauf ich in der Adnotation aufmerksam mache. Ia RUMmLIBERA gunmwmaAıo eum Peiner = ere DEBEATL DIaNKeArUTIMmE OREE WIATERSERSTE Ee1.0- WM Ib onuventuse DD RR CHA pom-Ad tınpe END N Fo Roree ı CENT. 9.0 CAMINAT R €e7 m 975 0 ! Hinter M noch Anfang von A? ® Hinter M im Lichtdruck noch Spuren zweier Buchstaben (IN?), die im Ori- ginal bei dem Glättungsversuch abgebröckelt sind. ® Über OR Zeichen, anscheinend OP, die aber nicht wie eine Einschiebung aussehen. * RE ganz unsicher; nur die obersten Striche erhalten; bei der Glättung abge- bröckelt. Sitzungsber. d. Berl. Akad. d. Wiss. 1904. LeneL: Neue Ulpianfragmente. Taf. XIII. \ O. Leser: Neue Ulpianfragmente. 1159 IIa I p' RE SFOLAN OS UDVETA KA CC (3) GT U SE, SL EENU FEN TAU) (2) EUER ER „CAT, DEM DRRo Sen era N; WIE N ah 70 0,e DER, EU IN IF 1 2). Sp E ey mE WS y8.1.57Ppr 0, (34) ALT 2 (2—3) BRD ETuR A EROLESDy 0. N. 5407 SYA,e (2) eMırdenılexduon.äpon (O)EEOENESZo RD: GRÖALTerRınmıralıa (4) ER I NP UM AG € EP uU Se! (2) Menu me AT mg (2) (2>—3) lıcuse sSIINITALIAPICNUSDLdA (3—4) BO AR U UN ASTERT ET D ul (2) ENA,S OEUNST uUrR (1-00 0:N 0,m (2) Er 108, € 0 muD, A. Bde Res (5) DEU FA UN.M:g MEN € (4) a U 2): INWETIR UN A: So, ou A Tu (5) 79) euopıcnus (7) UA KAPNOEEESAVER GE NO TA, (8) (3) NIEDER OO N 1 (8) (23) WERITCESSAÄAR (7) 2 (2 —3) Ce TACECONTRARIOS” (3) GM) mer Tex cAUusALlo.c:() (MRAZUE TRUE REAL Brom SS ER OLa RE DIN ICE N US Arc (3) TU. Sam, ND BINGEN AHEHA.0.” ! Bei Aufnahme der Photographie war der obere Rand umgestülpt; daher sind statt des P die Reste von Z.2 der Rückseite sichtbar. 2 I oder N oder ähn- lich. 3 Vor R ein Strich, der Rest von T sein kann. * Vor O0 noch der obere Teil von TI sichtbar; darunter im Lichtdruck ein umgeklapptes Stückchen der Rückseite. 5° Vor R noch Spuren von TE. ° Von U nur der zweite Strich erhalten. ? Nur wenn der Schreiber über den Rand schrieb, ist hinter € noch Platz für e UM, 8 Im Ms. nur teilweise erhalten. ° ® sicher, obwohl nur teilweise erhalten. 1° Hinter M Spur von € oder C. !! Hinter A anscheinend ein annullierter Buchstabe, vielleicht T, dann ein senkrechter Strich unter der Zeile, der zu P oder Q oder R gehören kann. 12 Hinter S, aber nicht auf der Höhe der Zeile, eine Spur, die wie der obere Teil eines halb liegenden rf aussieht; beim Ver- such der Glättung abgebröckelt. 13 Das unterhalb der Zeile stehende Zeichen scheint ein nicht unziales, mehr kursivartiges RK (so L. Trauer), das vielleicht als Korrektur nachträglich beigefügt ist. 1160 Sitzung der phil.- hist. Classe v. 28. Juli 1904. — Mittheilung v. 21. Juli. Id E et (4—5) ’exceıpsırqg. ATTINETA (I) @)r RB niu VASE Eon cher dp TIL DIN et) sp’ ser (I) gaexXı ro AnNe U Sp lo) SESSOoR(I)sedsııpsequıpıc (3) (3) emdısırRAcTamRrRedEe (3) (3) CQRIPANEXCAISEXTRAN (3) (2—3) urıpossıtertmmo'mc® (2—3) oo NEIP-dDEeCExXxcEepTtIıomnmem (2-5) INFACTUM FORMmULSA c 0° ı" (3) (2) prasırursup"ra s” (6—7) Ren us 2) Aecedı Ta en pin AND. (3) ıs (4) mr (2) URN IEDrE USE) N er EL a a N ee BITTER TN) AT (9— 10) mBe€ (9— 10) Ss ul Ar SFeEW (6) TEA UN ICA DE 070205 20 (6) BU SA ch) I or (4) (6 —7) RAUM ALS EIIDER (4) (6) sTeadbominn” oE-3) (5—6) Amp vn u (To 7/3 4) (5—6) STE OLE RATE (6) 2: (4) N?®CUMPATRERAN” (3—4) ! Auf Z. 2 einige unlesbare Buchstabenreste, die auf dem Lichtdruck, da der Rand umgeschlagen war, nicht zu sehen sind. 2 Vor € Spuren, vielleicht von AC oder A&. ® Unsichere Spur, könnte auch P oder R sein. * In der Lücke Spur des fehlenden €. ° Hinter G (Spur) für mehr als 2 Buchstaben nur Raum, weil hier offenbar sehr eng geschrieben war. % Vor € zur Not Raum für UITR. Von R noch ein Rest erhalten. ? Vor mM oben ein Riss, an dessen Stelle das Einklammerungszeichen ° gestanden haben könnte. 8° Von @ nur der Anfang erhalten (daher unsicher), von G der unterste Teil, vgl. das G in lIIa 28 auf Taf. XII. ° © im Lichtdruck unsichtbar, aber sicher. on? ıı Nur der oberste Teil von P erhalten, daher unsicher. 12 Der übernächste Buchstabe hinter S scheint € oder €; dann folgte I, T oder N. 13 Nur teilweise erhalten, aber sicher. 4 Hinter Ö Spur etwa von CU. 15 Vor A ein Rest anscheinend von €, der beim Glättungsversuch zerbröckelt ist. 1 NA im Lichtdruck deut- lich, im Original durch den Glättungsversuch verschwunden; dahinter eine Spur von I oder U, anscheinend nicht M. In der folgenden Lücke scheinen die Buchstaben der Rückseite durch; erhalten ist nichts. ı" Vor S ein O oder Q? 18 Schwer- lich U, eher noch O0. 1° Hinter M unsichere Spuren: / /N? ir 2! Vor M Spur vielleicht von A, nicht von €. 2 Hinter T vielleicht €. 23 Über N ein Loch; vielleicht N? ” N sicher, jetzt leider abgebröckelt. Sitzungsber. d. Berl. Akad. d. Wiss. 1904. Taf. XIV. Dipsegiip KanRenN LeneL: Neue Ulpianfragmente. pe KR) ad O. Lener: Neue Ulpianfragmente. 1161 (2)RICHE Am U ERDE U U Si ,8%j(ı—2) (a)anes Rı SI gu UNE ATDLIONS SHE 5 50 BE) EEG BALD AIRGEREIOH RIEDEL m Puestit.: la. rum libera quamvis non maio penes eum est debeat “tingat tamen dietat resc cium in(?) Ein wunderbarer Zufall, der uns gerade diese Zeilenanfänge er- halten hat! Sie gehören zu einer vielbesprochenen Digestenstelle, und zwar zu ihrem interessantesten Passus, dessen Echtheit neuerdings von namhaften Gelehrten bestritten worden ist. Sie stellen nicht nur diese Echtheit fest, sondern ermöglichen es auch, den Hauptanstoß zu beseitigen, der den Anlaß zur Verdächtigung der Stelle gab. In fr. 32 de peculio (15.1), jener berühmten Stelle, über die einst F. L. KrLLer seine Inauguraldissertation schrieb, — sie stammt aus dem zweiten Buch von Ulpians Disputationen — ist zunächst die Rede von einem Fall, wo jemand, der der actio annalis de peculio ausgesetzt war, unter Hinterlassung mehrerer Erben gestorben ist. Es wird, im Anschluß an Julian, entschieden, jeder der mehreren Erben hafte zwar nur auf den Teil des Pekuliums, der wirklich an ihn gelangt sei (quod penes se habet); dennoch aber würden durch die Belangung auch nur eines Erben die übrigen befreit. Dann heißt es weiter: sed etsi plures sint fructuarii vel bonae fidei possessores, unus conventus ceteros liberat, quamvis non maioris pe- eulii, quam penes se est, condemnari debeat. sed licet hoc iure contingat, tamen aequitas dietat iudieium in eos dari, qui occasione iuris liberantur ....... Die oben im Druck hervorgehobenen Übereinstimmungen lassen über die Herkunft unseres Bruchstücks keinen Zweifel: wenn Lusı- ! Schwerlich €. ®2 Vor € ein schief aufwärtsgehender Strich: APX? Schwerlich ein anderer Buchstabe. Beim Glättungsversuch fast ganz abgebröckelt, im Lichtdruck aber gut sichtbar. 1162 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 28. Juli 1904. — Mittheilung v. 21. Juli. GNANı', Erman”, Ferrinı” den Passus »sed licet hoc iure contingat etc. « haben für interpoliert erklären wollen, so braucht darüber jetzt kein Wort mehr verloren zu werden, und übrig bleibt nur die ernste Mahnung zur Vorsicht bei der Interpolationenjagd. Aber unser Bruch- stück stimmt doch nicht völlig mit dem Digestentext überein, und die Abweichungen sind vielleicht nicht minder interessant als die Übereinstimmungen. In den Digesten heißt es: unus conventus ceteros liberat. Unser Schreiber kann so nicht gelesen haben, sondern höchst wahrscheinlich: alterum conventum alterum* liberare Iulianus ait. Denn während in den Digesten quamvis unmittelbar auf liberat folgt, bleibt in unserm Bruchstück hinter libera noch etwa eine halbe Zeile Raum, die der Ausfüllung bedarf. Die Kompilatoren haben hier, wie nach- weislich auch sonst mitunter’, das Zitat in eigne Meinung des Zitieren- den verwandelt und so Ulpian in den Widerspruch mit sich selbst gesetzt, der neben andern Scheingründen jene Schriftsteller veranlaßte, den Passus »sed licet hoc iure contingat« anzuzweifeln. Ulpian hat nicht, wie man nach dem Digestentext annehmen müßte, ein und dieselbe Frage zunächst von Rechts wegen so, und dann nach Billigkeit ent- gegengesetzt entschieden, sondern einfach Julians Meinung angeführt und dann ex aequitate berichtigt. Interessant ist auch, daß der Korrektor in Z.3 das grammatisch auffallende se des Schreibers, das sich auch im Digestentext findet, durch das korrekte eum ersetzt hat. Ob die Korrektur auf handschriftlicher Grundlage beruht? Schwerlich! Die Vorlage wird wohl mit der Lesung der Digesten gestimmt und der lateinkundige Korrektor nicht nach ihr, sondern nach seiner bessern Kenntnis der Grammatik korrigiert haben. Es wäre doch gar zu merkwürdig, wenn unser Schreiber aus reinem Versehen genau so geschrieben hätte wie der des Florentinus. Oder sollte der Schreiber aus einer Handschrift, die mit dem Floren- tinus stimmte, abgeschrieben, der Korrektor nach einer zweiten korri- giert haben? Noch erhalten wir durch Z.6 eine nicht unwichtige Ergänzung des Textes. Daß das von Ulpian gewährte iudieium ein iudieium rescissorium sei, wußte man längst. Unser Text gibt dazu die hand- schriftliche Bestätigung; denn sicher ist zu ergänzen: rescissorium dudieium. ! La consumazione processuale dell’ actio de peculio (1899) p. 31 sqq. 2 ZRG. Rom. Abt. XXXII S. 243 ff. 3 Daselbst XXXIV S.194f. * Hiernach müßte in seiner Vorlage zuvor nicht von plures, sondern nur von duo fruetuarii die Rede gewesen sein. 5 Krüger, Geschichte der Quellen, S. 331 n. 30. 31. O. Lener: Neue Ulpianfragmente. 1163 Ib. conventus e@ mque traetat Pomponius ad t in pe venditor conve licet eondemnan' rem consu Es wäre ebenso leicht wie zwecklos, aus den obigen Resten ver- mutungsweise einen lesbaren Text herzustellen. Sehr nahe liegt bei 2.4 die Ergänzung si nihil (oder minus) sit in peculio, bei Z.5 con- veniatur oder ähnlich. Ganz unzweifelhaft gehört auch dies Bruch- stück in den Zusammenhang des fr. 32 de peculio. Wir lesen dort in $ı mit Bezug auf das soeben erwähnte iudiecium rescissorium: In hoc autem iudieio licet restauretur praecedens, tamen et augmenti et decessionis rationem haberi oportet, et ideo sive hodie nihil sit in peculio sive accesserit aliquid, prae- sens status peculii speetandus est. quare circa venditorem quoque et emptorem hoc nobis videtur verius, quod accessit peculio posse nos ab emptore consequi nee retrorsus velut in uno iudiecio ad id tempus conventionem reducere empto- ris, quo venditor conventus sit. Auch die Echtheit dieses Passus ist nicht unbestritten geblieben; wieweit mit Recht, kann hier dahingestellt bleiben. Jedenfalls beweist er, daß Ulpian im Zusammenhang des fr. 32 die Frage der Pekuliar- haftung im Fall des Verkaufs des Sklaven erörtert haben muß, eine Frage, die im Titel de peculio an mehr als einer Stelle auftaucht.” Wahrscheinlich ist sogar ein Fall dieser Art der Ausgangspunkt der ganzen Erörterung Ulpians — darauf deutet das quare eirca vendi- torem quoque in $ı. Und eben auf einen solchen Fall bezieht sich auch unser Fragment.” If In D. (44. 3) 5 $ı — aus Ulp. lib. 3 disput. — lesen wir folgendes: Ex facto propositum est quendam, cum rem pignori de- disset, eandem distraxisse heredemque eius redemisse : quaeri- ! Im Ms. statt n der ein m bezeichnende wagerechte Strich. ® Ulp. fr.ıı $7, 13, Gai. fr. 27 $ 2 sqgq., Iulian. fr. 37 $2, Paul. fr. 47 $ 3 sq. 3 Ich vermute, daß darin Pomponius’ Meinung über den Fall referiert war, wenn der Verkäufer de peculio belangt wird, ohne daß etwas im peculium ist. Am Schlusse würde ich daher ergänzen: licet condemnandus non sit, liberari emptovem. consulendum tamen rel, 1164 Sitzung der phil.- hist. Classe v. 28. Juli 1904. — Mittheilung v. 21. Juli. tur, an heres adversus pignoris persecutionem exceptione longae possessionis uti possit. dicebam hune heredem, qui pignus ab extraneo redemit, posse exceptione uti, quia in extranei locum successit, non in eius qui pignori dederat, quemadmodum si ante redemisset, sie deinde heres ex- stitisset. Die Stelle handelt von der heutzutage sogenannten Ersitzung der Pfandfreiheit auf Grund zehn- oder zwanzigjährigen Besitzes. Die Er- örterung stand unter dem Titel de furtis'; der Anknüpfungspunkt war vermutlich, daß in der Veräußerung einer speziell verpfändeten beweglichen Sache durch «den Verpfänder ein furtum liegt. Eine solche Sache ist daher der Usukapion?, nach C. (6.1) ı auch der longi temporis praescriptio entzogen’, und am wenigsten wird man hier die Ersitzung der Pfandfreiheit zugelassen haben. Indes spielt bei der Entscheidung des Juristen die Frage der Furtivität keine Rolle.‘ Viel- mehr scheint der Jurist, nachdem er dargelegt hatte, daß die Fur- tivität als reales Vitium die Ersitzung in jeder Hand hindre, daran anschließend die Frage behandelt zu haben, ob und inwieweit bloß personale vitia auctoris dem Rechtsnachfolger schaden, — es geht dies aus den demselben Buch angehörigen Stellen D. (44. 3) 5 pr. und (50.17) 59 und aus unserer Stelle selber klar hervor: der eigentliche Grund ihrer Entscheidung ist, ger Erbe könne die Pfandfreiheit er- sitzen, weil er in bezug auf die zurückgekaufte Pfandsache Rechts- nachfolger nicht seines “Erblassers, sondern des extraneus sei. Als Rechtsnachfolger seines Erblassers hätte er nicht ersitzen können, weil dem Verpfänder nicht etwa um seines Furtums willen, sondern über- haupt diese Art Ersitzung gänzlich verschlossen war.’ In unserem Digestentext folgt die Entscheidung unmittelbar auf die Mitteilung des Tatbestandes. Im Original war dem nicht so; hier schob sich eine wahrscheinlich ziemlich umfangreiche Erörterung von Vorfragen dazwischen, die von den Kompilatoren gestrichen wor- den ist.‘ Ihr gehören die Texte an, die sich auf den beiden Seiten des größeren Pergamentstücks (II) finden. ! Vgl. meine Palingen. Ulp. nr. 73—75, wozu noch nr. 68 zu stellen ist. 2 C.(7.26)6, D.(47. 2)19 86,67 pr. 3 C.(6.1)ı rührt zwar erst von Diokletian her; wir haben aber keinen Anlaß für die Annahme, daß zu Ulpians Zeit etwas anderes gegolten habe. * Darüber, wie der Fall gedacht werden könnte, vgl. UNTERHOLZNER, Ver- Jährungslehre I S. 192 Anm. 5 Vgl. auch (©. (7. 36)ı: debitores vel qui in iura eorum successerunt. % Ganz wie in dem Jahrg. 1903 S. 935f. besprochenen Fall. O0. Lener: Neue Ulpianfragmente. 1165 a. [Nee tamen ideo quod obligationi in Italia contractae pigmus accessit, pigno]ris dandi in Italia contractus' est, sed si pignus in Italia contractum est, hoc est conventio de pignore’: ul in Furia lege spectamus, ubi sponsor acceptus est, non ubi obligatio contraeta, eui sponsus accedit. denique ex duobus sponsoribus, quorum alter in Italia alter in provincia accep- tus est, eum demum relevat qui Italieus est. Si in Italia pignus dafum est, convenit tamen, ut in provineia solvatur’, puto nomine eius exceptionem locum habere: sed in provincia datum, (si) convenerit, uf in Italia sol- vatur, magis Italieum pignus videbitur. unde si renovata pactione licel in provincia heres redemerit, cessare exceptionem placet: e contrario si redemerit‘, exceptionem locum habituram. nam si Romae pignus acceptum sit, in provincia eadem ....” Sowenig meine Ergänzungen Anspruch darauf machen, durch- weg die einzig zulässigen zu sein, so scheint mir doch über den all- gemeinen Zusammenhang des Ganzen kein Zweifel möglich. Wir er- fahren aus unserm Fragment eine bisher unbekannte, sehr interessante Tatsache: die exceptio longae possessionis setzte — wir dürfen ein- schränkend vermuten: in bezug auf bewegliche Pfänder® — ein pig- nus in provincia contractum voraus; auf pignora Italica fand sie keine Anwendung. Daß unsere exceptio durch die Provinzialedikte aufge- kommen sei, ist ja längst allgemeine Annahme; aber von dieser territorialen Beschränkung ihrer Anwendung, von diesem Stück römi- schen interprovinzialen Privatrechts, hatte man keine Ahnung.” Wir haben hier überhaupt den ersten Fall der Entscheidung einer Statuten- kollision auf dem Gebiet des Sachenrechts durch einen römischen Ju- risten vor uns. ! Zwischen Italia und contraetus ist im Ms. aus Versehen das ce wiederholt. ?2 »hoe est conventio de pignore« ist vielleicht ein in den Text geratenes Glossem. ® solvetur Ms. * imerit Ms. 5 Sollte das im Ms. etwas unterhalb der Zeile stehende durchstrichene R eine an den Schluß der Zeile gehörende Korrektur sein, was jedoch sehr unsicher ist, so wäre zu lesen: eadem res..... Was das KR sonst an dieser Stelle bedeuten könnte, steht dahin. ° Dafür spricht außer allgemeinen Gründen der Umstand, daß die ganze Er- örterung unter dem Titel de furtis steht. ” Ob von hier aus Licht auf die berüchtigte annalis exceptio Italiei contraetus fallen könnte? Ich wage keine bestimmteren Vermutungen, da hier ja doch alles in der Luft schwebt. 1166 Sitzung der phil.- hist. Classe v. 28. Juli 1904. — Mittheilung v. 21. Juli. Unser ganzer Text beschäftigt sich mit der Frage, wann das pignus als in Italia, wann als in provincia contractum gelten könne. Nicht entscheidet — dies erfahren wir zunächst — der Ort, wo die Pfandforderung entstanden ist. Denn daß dies in dem verlorenen Eingang gesagt gewesen sein muß', ergibt sich mit Notwendigkeit aus dem, was der Jurist über die analog herangezogene lex Furia de sponsu sagt. Wir wußten weiter schon aus Gaius, daß dies Ge- setz, das die Haftung der Sponsoren und Fidepromissoren zeitlich be- schränkte und bei Mehrheit der Bürgen teilte, nur in Italien Geltung hatte, Gai. III, ı21e: Sed cum lex Furia tantum in Italia loeum habeat, evenit, ut in ceteris provinciis sponsores quoque et fidepromissores .... perpetuo teneantur et singuli in solidum obligentur .... Nun erhalten wir die Auslegung dazu: die lex Furia gilt nur für sponsores in Italia accept” Und ebenso, hatte der Jurist gesagt, be- steht die Möglichkeit der exceptio longae possessionis nur für pi- gnora in provincia data. Aber ganz wie die Römer als Ort des obli- gatorischen Kontrahierens den Erfüllungsort gelten lassen: Contraxisse unusquisque in eo loco intellegitur, in quo ut solveret se obligavit’, — ganz so wird auch das in Italien gegebene Pfand zum Provinzialpfand, wenn Zahlung in der Provinz vereinbart ist, und durch die umge- kehrte Vereinbarung wird das in der Provinz gegebene zum italischen. Der Ulpian vorliegende Fall scheint dadurch kompliziert gewesen zu sein, daß das in der Provinz gegebene Pfand nachträglich mit der Be- stimmung erneuert wurde, es solle Zahlung in Italien erfolgen. Und zwar dürfte sich dies bereits aus der — in den Digesten vermutlich nicht voll- ständig mitgeteilten — species facti ergeben haben; denn unser Text setzt anscheinend den Inhalt der renovata pactio als bekannt voraus — die Lücken im Ms. sind nicht groß genug, um eine Ergänzung in dieser Richtung zuzulassen. Ulpian entscheidet, wenn wir hier richtig ergänzen, daß eine derartige Erneuerung das Pfand zum ita- lischen mache und daher die exceptio ausschließe. Der Erbe könne also die exceptio nur vorschützen, wenn er das Pfand ohne solche Er- neuerung — als reines Provinzialpfand --—- zurückgekauft habe. ! Ich übersehe die Härte meiner Ergänzung an dieser Stelle nicht, finde aber keine bessere. Die Worte »pignoris dandi in Italia contraetus (non) est« sind meines Erachtens zu übersetzen: »so liegt doch kein Kontrakt vor, der als “Verpfändung in Italien’ gelten könnte«. 2 Danach ist weder Monnusens (Staatsrecht III! S. 696 n.ı) noch Wrassaks (Röm. Prozeßgesetze II S.156f.) Auslegung richtig. ® Julian. D. (44.7) 21, Gai. D. (42. 5) 3. O. Lenen: Neue Ulpianfragmente. 1167 Wie am Schluß der Kolumne der abgebrochene Satz zu ergän- zen ist, steht dahin. Ulpian zog hier zur Unterstützung des zuvor Gesagten anscheinend einen Fall heran, wo ein zu Rom gegebenes Pfand nachher in der Provinz erneuert worden war. Ein solches Pfand mußte wohl, wenn nicht etwa bei der Erneuerung Zahlung in Italien vereinbart worden war, als Provinzialpfand gelten, und darauf wird der Jurist hingewiesen haben.' b. Re: exceptio ei prosit et, quod attinet ad formulae con- ceptionem, possederit, quia extraneus possessor est. sed si ipse qui pigneravit” rem distractam redemit, tune quaeri potest, an exceptione quasi extraneus is uti possit, et” ma- gis' est, ne’ ei Papinianus® decennali exceptione’ et in fac- tum formula eoncepta® sit ut supra” subventurus.' Eo accedit quod etiam reseripto ad ////1/! m Iulia- num, cuius supra memini, adiuvari hie nequeat.' na// I! ///IImbe/// I/II! | consularis femina ! / / / Sabiniano domum //// 1! Inam non domin() ////II!II/I a tamen ase pa////1/// postea domin ///// 11 / post multo / ! Denkbar wäre freilich auch die entgegengesetzte Entscheidung: daß nämlich das einmal in Italien bestellte Pfand durch renovatio in der Provinz nicht aufhöre, italisch zu sein, und umgekehrt. Doch scheint mir eine solehhe Deutung an sich weniger plausibel und mit dem Zusammenhang des Textes schwer zu vereinbaren. ® Der Raum ist für diese Ergänzung knapp; sie ist aber unbedingt erforderlich. 3 Das im Ms. hier folgende MO (— manumisso oder matrimonio) ist sach- lich unmöglich. Wahrscheinlich waren die Buchstaben eingeklammert. S. die Tran- skription. * Im Ms. stand sehr wahrscheinlich MG. — magis. SZENE monsım MS. ° Pp- Ms. PD = Papinianus findet sich in den fr. Vat. (Momnsens Apographum, p-1, 9 und ı2, 31). Ein Maskulinum als Subjekt des Satzes wird durch das am Schluß folgende rus, doch wohl unzweifelhaft Rest des zugehörigen Prädikats, postuliert. ? exceptionem Ms. Gleicher Fehler im ersten der vorjährigen Bruchstücke, s. Jahrg. 1903 S. 927 n. 5. ® Im Ms. vermute ich COMCEPCEPTA. °. supra kaum zweifelhaft. Dann aber muß das auf A folgende kleine 0 (X — actio) ein Schreibversehen sein. 10 Im Ms. vermute ich SUENTURUS. Vielleicht war in der Vorlage das aus- gelassene UB undeutlich hereinkorrigiert, und ist so das in n.g bemerkte Versehen des Schreibers zu erklären. - 21 N EAT Ms.’ Nequire ist bei klassischen Juristen selten, aber nicht uner- hört (Karz, Roms Juristen S.142). Die Negation ist durch den Sinn unbedingt ge- fordert, »non possit« den Spuren nach unmöglich. Sitzungsberichte 1904. 99 1168 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 28. Juli 1904. — Mittheilung v. 21. Juli. /I/I III 11 sederat' ///I/ III 1 noster” cum patre rescripsit.” an // / / exceptione eam uti non potuisse dixeris, quia possessoribus, z0n ei, qui pignori dedit, competit. So lückenhaft unser Text auch ist, und so problematisch gerade hier die Ergänzungen erscheinen, so gibt uns doch für die Beurtei- lung und Erläuterung die in der oben angeführten Digestenstelle er- haltene Entscheidung des ganzen Rechtsfalls glücklicherweise festen Anhalt. Dort sprieht Ulpian dem Erben des Verpfänders, der das Pfand von dem extraneus, d.h. vom dritten Käufer, zurückgekauft hat, die exceptio mit der Motivierung zu: quia in extranei locum successit, non in eius qui pignori dederat. Wir dürfen also, wie be- reits hervorgehoben, mit aller Bestimmtheit schließen, daß der Jurist dem Verpfänder selbst die exceptio nicht gewährt haben würde. Offen- bar gerade von diesem Gegensatz zwischen dem Verpfänder selbst und seinem Erben handelt unser Bruchstück. Die Eingangsworte werden auf den Erben zu beziehen sein. Er hat nicht nur die exceptio. sondern ihm steht auch eine formula in factum concepta zu, da er im Sinne dieser Formel »Besitzer« gewe- sen ist. Daß er dies aber gewesen ist, wird damit begründet, quia extraneus possessor est, d. h.: weil er als extraneus possessor anzu- sehen ist.‘ Diese Formel ist für uns ein Novum. Zwar berichtet Justinian in ©. (7.39) 8 Sı. daß auf Grund der longi temporis possessio schon nach den »veteres leges« eine »actio ad vindicandam rem« ge- währt worden sei, und er bezeichnet als möglichen Fall dieser aetio gerade auch den, daß der Besitzer die exceptio longi temporis gegen die Hypothekengläubiger erworben habe.” Allein indem man wohl voraussetzte, daß im Fall der Stelle die longi temporis possessio als örsitzung zugleich des Eigentums und der Pfandfreiheit gedacht sei, legte man sich die Frage, ob es eine dingliche Klage bloß auf Grund Ersitzung der Pfandfreiheit gebe, gar nicht vor. Unser Bruchstück beweist, oder macht es doch höchst wahrscheinlich, daß es eine solche Klage gab. Denn nichts — weder im Tatbestand des Digestenfrag- ments noch in dem Bruchstück selbst — deutet darauf, daß der Ver- ! possederat? 2 ]Jch vermute imperator (N —) noster. ® R statt & = reseripsit. ; * Sprachlich wäre auch die Deutung möglich: »weil der extraneus, an dessen Stelle er eingerückt ist, Besitzer ist«.. Aber dann könnte es nicht »quia ... est« heißen; es müßte »quia erat« stehen. SS iSI TQuisee er longi temporis exceptionem contra dominos eius vel ereditores hypothecam eius praetendentes sibi adquisierit posteaque fortuito casu possessionem eius rei perdiderit ..... O. Leneı.: Neue Ulpianfragmente. 1169 pfänder nicht von vornherein der wahre Eigentümer der Pfandsache gewesen wäre: für eine honorarische Ersitzung des Eigentums war also gar kein Raum. Welchen Sinn und Zweck hatte denn aber bei soleher Sachlage jene dingliche Klage? Es scheint doch weit näher zu liegen, daß der Erbe, falls ihm der Besitz abhanden kommt, die Vindikation erhebt und einer etwaigen exceptio pignoris mit der repli- catio longae possessionis begegnet. Ich habe folgende Vermutung. Die Vollendung der longi temporis possessio setzt das dem Pfandgläubi- ger kraft pactum oder späterhin kraft Gesetzes zustehende ius distra- hendi nieht ipso iure außer Kraft. Gelangt also der Pfandgläubiger nachträglich in den Besitz des Pfandes, so ist er in der Lage, durch Pfandverkauf Eigentum zu übertragen und so den Ersitzer der Pfand- freiheit der Vindikation zu berauben. Dann ist es für diesen von Inter- esse, eine besondere auf die Ersitzung der Pfandfreiheit gestützte actio in rem zu haben — eben die in unserm Bruchstück erwähnte for- mula in factum concepta. Selbstverständlich mußte in deren Formel die Kondemnation von dem »per decennium (vieennium) possedisse« des Klägers abhängig gemacht sein. Es ist aber auffallend, daß in dem Bruchstück auf das Vorhandensein gerade dieses Erfordernisses in der Person des Erben das entscheidende Gewicht gelegt, und daß noch die besondere Begründung »quia extraneus possessor est« hinzu- gefügt ist. Man sollte meinen: daß der Erbe possessor gewesen sei, liege ja ohnedies auf der Hand. Es wird daraus gefolgert werden müssen, daß nieht jeder, der im gewöhnlichen Sinn Besitzer ist, auch als possessor im Sinn der Formel galt, daß vielmehr ein »possidere« im letztern Sinne nur dem extraneus zugeschrieben wurde, der die Sache als pfandfreie erworben und besessen hatte, nicht aber dem Verpfänder selbst. Indes: die Feststellung, daß dem Erben des Verpfänders possessio im Sinn der Formel zustehe, mußte notwendig zur Aufwerfung der im Text unmittelbar folgenden Frage führen, ob nicht die exceptio doch auch dem Verpfänder selbst gewährt werden müsse, wenn er das von ihm verkaufte Pfand zurückgekauft habe. Daß Ulpian diese Frage verneint hat, wissen wir bereits. In unserm Text hebt er — wenn die von mir versuchten Ergänzungen in der Sache das Richtige treffen — zunächst hervor, daß eine Entscheidung Papinians, die offen- bar vorher zugunsten des Erben angezogen worden war, hier nicht Platz greife, da sie auf den Fall. daß der Verpfänder selbst den Rück- kauf bewirkt habe, nicht berechnet gewesen sei. Ebensowenig könne sich der Verpfänder auf ein ebenfalls zuvor angezogenes, an einen gewissen Julianus adressiertes Reskript berufen. Es wäre interessant, die Entscheidung Papinians, nicht minder, den Inhalt des Reskripts 99* 1170 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 28. Juli 1904. — Mittheilung v. 21. Juli. zu kennen —- leider versagt hier unsere Quelle. Aber wir besitzen ein an einen Julianus gerichtetes Reskript der Kaiser Severus und Caracalla. das sich gerade auf die longi temporis praescriptio bezieht — (0. (7.33)1' —, und es ist möglich, daß Ulpian eben dieses Re- skript gemeint hat. Die Stelle lautet: Cum post motam et omissam quaestionem res ad nova do- minia bona fide transierint et exinde novi viginti anni inter- cesserint sine interpellatione. non est inquietanda quae nune possidet persona, quae sieut accessione prioris domini non utitur, qui est inquietatus, ita nec impedienda est, quod ei mota controversia sit.” ($ r) Quod si prior possessor in- quietatus est, etsi postea per longum tempus sine aliqua interpellatione in possessione remansit, tamen non potest uti longi temporis praescriptione. ($ 2) Quod etiam in re publica servari oportet. Wie man sieht, eine Entscheidung, die durchaus in den eben dargelegten Zusammenhang der ganzen Untersuchung Ulpians paßt. Sie handelt von der Belangung als Hindernis der honorarischen Ersitzung und zeigt einerseits, daß die Belangung des auctor den gutgläubigen Rechtsnachfolger nicht an der selbständigen Ersitzung hindert, anderer- seits daß dem einmal belangten Besitzer selbst die Ersitzung dauernd verschlossen ist. Ulpian mag also das Reskript vorher als Beleg da- für herangezogen haben, daß die vitia auctoris dem Rechtsnachfolger nicht immer schaden — so kann insbesondere, abgesehen vom Fall der Furtivität, der Sondernachfolger des Verpfänders die Pfandfreiheit ersitzen, obwohl dieser selbst es nieht kann. Dem rückkaufenden Verpfänder aber kann dies nicht nützen: für ihn bleibt dauernd das alte Ersitzungshindernis bestehen, wie in dem Fall des Reskripts für den possessor inquietatus. Wenn die Identität des Reskripts an Julian »cuius supra memini« mit ©. (7.33) ı nicht bloß möglich, sondern sicher wäre, so müßte Ulpian in 2.17 ff. des Textes ein zweites Reskript angerufen haben. Leider ist der Text an dieser Stelle höchst lückenhaft. Wir erkennen noch, daß in dem den Kaisern — wieder Sever und Caracalla — vor- gelegten Tatbestand eine femina consularis, diese anscheinend als Ver- pfänderin°, vielleicht eines Hauses, und ein gewisser Sabinianus' eine ! Juliano pp. ist es im Kodex inskribiert. Die Bezeichnung pp. ist ohne Zwei- fel zu streichen. So auch KrÜser. ®2 Vgl. Paul. 5,285. 3 Wenn nämlich in Z. 27 richtig eam gelesen werden darf. * Ein Sabinianus kommt auch in zwei anderen Reskripten ungefähr gleicher Zeit vor — (. (6.4) ı und fr. Vat. 29. Ob er die gleiche Person ist, wissen wir nicht. 4 O. Lenen: Neue Ulpianfragmente. 17a Rolle spielten; auch dürfte sich eine Partei auf einen langen Besitz be- rufen haben.' Allein diese geringen Andeutungen geben uns nicht ent- fernt ein klares Bild des Tatbestandes. Hier gilt es, glaube ich, die ars ignorandi zu üben. Nur eines halte ich allerdings für wahrschein- lich: daß nämlich weder dieses noch irgendein anderes Reskript die Frage, ob der Verpfänder die exceptio longae possessionis habe, direkt entschieden hat. Sonst würde der Jurist dies sofort gesagt und nicht überflüssigerweise die Negative festgestellt haben, daß das Reskript an Julianus dem Verpfänder nicht zur Unterstützung gereichen könne. Nur indirekt mag aus dem Inhalt des Reskripts eine Folgerung gegen (len Verpfänder haben gezogen werden können.” Darum glaube ich auch nieht. daß die am Schluß der Kolumne wieder deutlich lesbaren Worte dem Reskript selbst entnommen sind.” Sie enthalten meines Krachtens nur die erwähnte Folgerung. Die letzten lesbaren Buchstaben in 2.26 sind Am. Ich vermute, daß zu ergänzen ist etwa: ANN-IG-X, d.h. annorum igitur decem.' Aus dem Reskript, meint Ulpian, er- gebe sich, daß die Verpfänderin die exceptio longae possessionis nicht habe benutzen können, und zwar deshalb nicht, weil diese exceptio nur Besitzern (possessoribus), nicht aber dem Verpfänder selbst zustehe. Nimmt man mit uns an, daß possessio im Sinn der exceptio und actio len Besitz der Sache als einer pfandfreien bedeutete, so versteht man sofort, warum der Verpfänder selbst als Besitzer in diesem Sinn nicht anerkannt wurde. Überschlagen wir den Gewinn, den unsere neuen Fragmente der Wissenschaft des römischen Rechtes bringen, so dürfen wir wohl zu- versichtlich behaupten, daß sie den ersterworbenen an Interesse ganz gewiß nicht nachstehen. Merkwürdig ist, daß es wiederum möglich war, mittels des dürftigen in den Digesten erhaltenen Materials den Sitz jedes einzelnen Bruchstückes mit Sicherheit festzustellen. Wir werden daraus wohl schließen dürfen, daß die Zahl der in den Dis- putationen besprochenen Rechtsfälle überhaupt nur gering war, daß ! Die Lücke Z. 23. 24 vor »possederat« wird wohl so auszufüllen sein. 2 Es könnte z.B. in dem Fall des Reskripts dem Verpfänder oder der Ver- pfänderin allerdings geholfen worden sein, aber aus besonderem Grund, nicht nach dem ius commune der exceptio decennalis. 3 Mit der entgegengesetzten Annahme wäre auch das ergänzungsbedürftige eris in 2.28 kaum zu vereinigen, vor dem den Spuren nach wohl nur ein A oder X ge- standen haben kann. Gehörten die Worte dem Reskript selbst an, so würde an dieser Stelle nur ein intellegis oder perspieis oder etwas Ähnliches passen. * Oder sollte anna zu ereänzen und an die annalis exceptio Italiei eontractus zu denken sein? Keine Lücke in unserem Ms. ist so sehr zu beklagen wie diese. 1172 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 28. Juli 1904. — Mittheilung v. 21. Juli. aber jeder einzelne Rechtsfall den Ausgangspunkt für weitausgreifende Erörterungen nach allen Richtungen bildete. Ob wohl in Zukunft noch weitere Stücke unserer Handschrift ans Tageslicht treten werden? Darauf zu hoffen, ist gewiß erlaubt, um so mehr, als die Stücke, die wir schon besitzen, unter sich nicht zusammenhängen. Der Zufall, der zwei Blätter des dritten und ein Blatt des zweiten Buches vor dem völligen Untergang gerettet hat, kann uns noch andere Überraschungen aufgespart haben. Möchte diese Hoffnung nicht täuschen! Es sei mir zum Schluß gestattet, den obigen Ausführungen noch einen Nachtrag zur Entzifferung des zweiten der früher veröffentlichten Fragmente beizufügen. Am Anfang der Z.4 dieses Fragments findet sich die Abkürzung Sc, die ich (a. a. 0. S.931 n.3) durch ein Versehen des Schreibers erklärte, weil ich an der Auflösung verzweifelte. Nun kommt aber sc in den Vatikanischen Fragmenten als Abkürzung für scripsit oder scribit vor'; und da es sich an unserer Stelle um ein Zitat handelt, so ist diese Auflösung sehr wahrscheinlich. Ich ergänze den Eingang des Fragments in folgender, unter Benutzung der üblichen Ab- kürzungen durchaus möglichen Weise: IRRE ait tulore a magistratibus municipalibus dato nullam in eos esse tute/ar nomine actionem nisi eam quae ita demum pupillo datur, si excussis facultatibus tutorum satis ei fieri non potue- rit, eamque actionem causa cognita in eos dandam scribit usw. ! Vgl. Momnsens Apographum p.14 lin. 6. 1173 Kurze Skizze der Lurdialekte. Von Oskar Mann. (Vorgelegt von Hrn. Sacnau am 21. Juli [s. oben S. 1065].) Die Lurstämme in Persien und ihre Sprache sind von jeher der europäischen Forschung eine terra incognita gewesen. Was vor dem Jahre 1558 über sie bekannt war, hat Prrer Lercen in seinen »For- sehungen über die Kurden« kritisch bearbeitet, ohne zu einem brauch- baren Resultate zu kommen. Was dann spätere Reisende berichtet haben, ist von GEORGE H. Curzon im zweiten Bande seines Werkes »Persia and the Persian question« 1892 zusammen mit einer grossen Reihe werthvoller eigener Informationen zusammengestellt. Über die ethnographische Stellung der Lurvölker sowie über ihre geographische Verbreitung, ihre Eintheilung und ihre jüngste Geschichte giebt Curzon die eingehendste Auskunft.' Aber über die Dialekte der Lurstämme kann auch Curzonx nichts (senaues angeben. Es erscheint deshalb angebracht, aus den im Jahre 1902 von mir in Schiras, Nodun, Kazerun, ferner in Isfahan und im Bakhtiarengebiete, sowie in Kirmanschah und Khorremabad gesam- ımelten Materialien eine kurze Skizze der Lurdialekte zu geben, zumal da ihre nahen Beziehungen zur persischen Schriftsprache ihnen ein ganz besonderes Gepräge geben, und sie in starken Gegensatz zu den übrigen persischen’ Mundarten setzen. Vielleicht bringt eine Dar- stellung der Sprache auch einiges Licht in die noch recht dunkle Frage nach der ethnologischen Stellung der Lurstämme. Es sollen hier aber natürlich nur die den Lurdialekten speciell eigenthümlichen Spracherscheinungen in Laut- und Formenlehre zur Darstellung gebracht werden. Die zahlreichen, fast allen persischen ! Einen argen und kaum zu rechtfertigenden Rückschritt ins Dunkele stellt das dar, was der »Grundriss der iranischen Philologie« über die Lurstämme zu sagen weiss. Siehe besonders Bd. I Abth. IL S. 249. ® Unter »persischen« Dialekten verstehe ich vorderhand alle auf persischem Gebiete gesprochenen Mundarten, ausser den kurdischen, obwohl der Ausdruck »per- sisch« besser wohl für die Dialekte von Färs und die Schriftsprache vorbehalten bliebe. 1174 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 28. Juli 1904. — Mittheilung v. 21. Juli. Mundarten einschliesslich der neupersischen Schriftsprache, wie sie sich im mündlichen Gebrauche zeigt, gemeinsamen Transformationen von Lauten, besonders die vielfachen Abschleifungen im Auslaute, die sieh im Luri wiederfinden, einzeln wieder aufzuführen, erschien nicht angebracht. Die für die Umschreibung der einzelnen Laute gewählten Typen und Zeichen sind folgende: I. Voeale. d (sehr dumpf, nach 6 hin gesprochen), d, ä. (zwischen @ und ä: auch da angewendet, wo sowohl ö wie ä in demselben Worte abwech- selnd gehört wurden), @ (beinahe wie 0). e, 61,1% 6,6; ü, u; ü,Ü. Zur Bezeichnung «der Diphthonge sind die neben einander stehen- den Vocalzeichen durch darunter gesetzte Verbindungshaken _ gekenn- zeichnet; die Quantität «der einzelnen Bestandtheile ist nach Möglich- keit wiedergegeben. I. Consonanten (in der Reihenfolge des persischen Alphabetes). L uk - (wird meist wie g oder 0 21 auch wie g% gesprochen) op» ’2 Ihıy Ent 32h Jı © x s e m ge sh on & kh @ gl 2 © (labiodental); © (interlabial) ad ET oh sy Dazu noch d, dentale Spirans, wie das sogenannte weiche eng- lische th gesprochen. n% gutturaler Nasal. ! Von dem »Hochpersischen«, wie es heutzutage wirklich gesprochen wird. seben die Sammlungen Zuukovskı's (Oöpasybı Wepenackaro HapoAHaro TBOpPuecTBa. Petersburg 1902) ein gutes Bild. Vielleicht hätte eine phonetische 'T’ransscription des persischen Textes noch manche in der Aussprache deutlich hervortretende Lautüber- gänge besser hervorgehoben; so z. B. das allgemein gültige Lautgesetz, dass ein tönen- der Auslaut durchweg durch den betreffenden tonlosen ersetzt wird. Gesprochen wird z.B. überall därät — np. >y\>2, däkh — np. &> u.s.w. Gelegentliche Einwirkungen des Anlautes des folgenden Wortes z.B. Ze ab und Ze| sl>| (S.14 und ı5 ‚des eitirten Werkes) zeigen, dass auch heute noch dieselben Lautgesetze (hier Ersatz des inter- vocalischen Z durch die Media) wie in alten Zeiten im Persischen wirksam sind. O. Mann: Kurze Skizze der Lurdialekte. 1175 Die arabischen &> werden wie “r ausgesprochen, = s; S =) ebenso © pr ey s=1t. Eintheilung und geographische Verbreitung der Lurstämme. Sehon Scheref ed-din, der Verfasser der bekannten Kurdenchronik, (1597) theilt die Lurvölker in die beiden grossen Unterabtheilungen der Luri buzurg, Grossluren und Luri ku@ik, Kleinluren. Mit dem ersteren Namen werden jetzt die drei grossen Stämme der Mammase£ni, Kühgölüi und Bakhtiari zusammengefasst, während der vierte Lur- stamm, (die Feili, auch als »Kleinluren« bezeichnet werden. Alle vier Stämme sind zum grössten Theil noch heute Nomaden. Die Mammaseni und Kühg&lü bewohnen die Provinz Fars, die Persis der Alten. Das Winterquartier der Mammaseni sind die Küstenebenen am Persischen Golf, sowie die tiefer gelegenen, also wärmeren Längsthäler der irani- schen Randgebirge. Im Sommer treiben sie ihre Herden weiter hinauf in die höheren Gebirgsstriche und zelten bis unweit der Stadt Schiraz, im Westen und Nordwesten der Stadt bis nach Ardäkän hin und nörd- lich darüber hinaus. Es sind also die am weitesten südlich hausenden Lurstämme. Die Kühgelü bewohnen im Winter ebenfalls die Küsten- ebenen am Golf etwa in der Höhe von Bender Dilem bis hinauf nach Behbehän, wo ihr Oberhaupt jetzt seinen ständigen Wohnsitz hat, und ziehen im Sommer in die nördlich von Behbehän gelegenen Berge. Die Bakhtiaren endlich, bei Weitem zahlreicher als Mammaseni und Kühg&hi, sitzen im Winter dichtgedrängt in den heissen Flussebenen des Karun bei Dizful und Schuster bis östlich hinein in die Ebene von Malamir. Im Sommer suchen sie die östlich von Malamir ge- legenen hohen Gebirge auf. Bis etwa zwei Tagereisen westlich von Isfahan reicht ihr Gebiet. Die Mundarten der Mammaseni und Kuhgelu sind nahezu iden- tisch, und nur wenige Abweichungen davon zeigt der Dialekt der Bakhtiaren:; diese werden deshalb zusammen behandelt werden. Wesent- lich anders gestaltet ist das Bild, das uns die Sprache der Kleinluren bietet; sie wird weiterhin gesondert besprochen werden müssen.’ ! Selbstverständlich finden sich allerorten allmähliche Übergänge von dem einen Dialekt in den andern. Auch das Luri im engeren Sinne, die Sprache der Feili, hat bei den dem Bakhtiarengebiet benachbarten Stämmen manche sonst nur den Grross- luren eigene Formen aufzuweisen, die der weiter nördlich hausenden Hauptmasse der Feili fehlen. 1176 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 28. Juli 1904. — Mittheilung v. 21. Juli. Die Feili bewohnen die jetzigen Provinzen Lüristäni pishi küh und Püshti küh. Sie zelten im Sommer in den Randgebirgen süd- westlich und westlich von Khorremabad, der einzigen Stadt dieses grossen Gebietes, bis an die türkische Grenze hin. Im Winter ziehen sie theils in die Tigrisebene hinab auf das türkische Gebiet, wo z.B. der Wali von Püschti küh in Mändäli _ residirt. Die der Provinz Pishi küh angehörigen Stämme, die Sägwänt. Dirägwänt u. s.w. ziehen die NW. zu SO. streichenden Thäler des Gebirges hinab bis in die Karunebenen bei Dizful. Im Norden stösst das Gebiet ihrer Sommer- quartiere an die Provinz Kirmanshah, und ist von der Stadt Kirmanshah aus in zwei mässigen Tagemärschen zu erreichen, sowohl in südlicher Richtung das Gebiet des Püshti küh, wie auch in südöstlicher Rich- tung die Bergebenen von Khävä, zu Lüristäni pishi küh gehörig. Während die Grossluren sich hinsichtlich der Sprache als ziem- lich einheitlich darstellen, lassen sich unter den unter dem Namen Feili zusammengefassten Stämmen drei verschiedene Sprachgruppen deutlich unterscheiden, zu denen als vierte noch ein Theil der süd- kurdischen Stämme hinzukommt, die auch nach ihrer eigenen Ansicht nicht mit den Feili stammverwandt sind, sondern nur zur Zeit sich ihnen politisch angeschlossen haben. Dies sind sogenannte Läkk-Stämme: Silsilä, Dilfän, Bairänwänt, Dälwänt u.s.w. Über diese Stämme und ihre Sprache wird an anderer Stelle zu sprechen sein. Sie zelten im nordöstlichen Theile der Provinz Luristan, und haben zum Theil, wie auch ihre in der Provinz Kirmanshah, um Härsin, wohnenden Stammes- genossen feste Niederlassungen. Die drei Gruppen der eigentlichen Feili sind folgende: ı. Die Määki', an der Grenze der Provinz Kirmanshah im Distriet Hülailän und südlich davon. Ihre Sprache ist der südkurdische Dialekt, den auch die kurdischen Nomaden der Provinz Kirmanshah, die Käl- hür, Zängänä u.s. w. sprechen. 2. Im Süden des Püshti küh soll zu den Feili noch ein grosser Stamm gehören, der den Namen Kürdi shuhän führt. Ihre Sprache ist nach einigen Proben, die ich erhielt, reines Kürmänji, also west- kurdisch. 3. Der bei Weitem grösste Theil der Kleinluren, also fast alle Stämme des Püshti küh, mit den unter ı. und 2. angeführten Aus- nahmen, sowie alle eigentlichen Lurstämme der Provinz pishi küh ! Sollte der Name Määki identisch sein mit dem von Scherefeddin erwähnten Sl. Mädäki? Die den Sal zukommende Örtlichkeit würde gut zu den jetzigen Wohnsitzen der Määki passen, und die beiden Namen lassen sich nach den unten zu besprechenden Lautgesetzen ebenfalls gut vereinigen, O0. Mann: Kurze Skizze der Lurdialekte. linke sprechen ein »Luri« (Kat” &zoxHin) genanntes Idiom, das hier zum Gegen- stand der Darstellung gemacht werden soll, während die kurdischen und Läkki-Mundarten ihren Platz bei den »Kurdi«-Dialekten der Provinz Kirmanshah finden müssen. Die Mundarten der Grossluren. (Mammaseni und Bakhtiari.) Gegenüber der neupersischen Schriftsprache zeigen die südlichen Lurdialekte folgende Eigenheiten': I. Lautlehre. A. Vocale. ı. Während die Schriftsprache nur d@ vor Nasalen in ö übergehen lässt, zeigt sich auch sonst, besonders vor Nasalen, eine Vorliebe für dunkele Vocale. d zu ü: M. nim Name Np. ei M. diimä Schwiegersohn » sLls M. zimi Knie el) B. zmü » (mit Metathese der Vocale). Kurze Vocale vor Nasalen. besonders vor dem Pronominalsuffix der ı. Pers. Sing.: M. ikünom ich mache Np. & B. füftöm ich falle 3 el M. käshidom ich 208 » ET B. güöom ich sagte » 3 M. Adlöm mein Zustand » IL B. ydrom meine Geliebte » eb M. aöom Mensch „ el Sonst noch: M. vür däsht er machte sich auf Np- celsr 2. % wird, wie auch in anderen Dialekten (vergl. GEIGER im Grundr. d. iran. Phil. I, Abt. II, S. 350 und 384) zu &: ! Abkürzungen: M. — Mammaseni, B. — Bakhtiari, F. — Feili, Np. = Neu- persische Schriftsprache. 1178 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 28. Juli 1904. — Mittheilung v. 21. Juli. B. här di alle Beide Np. 32,2 B. shoükhin Überfall » Ve M.B. bit er war „29 M. bäli‘ Eiche . bb M. B. ri Gesicht » 9 B. din Schwanz » e B. hin Blut ei B. Consonanten. ı. Da die Vertretung von altpers. d im Anlaut durch d oder 2 zu einem unterscheidenden Merkmale der verschiedenen Gruppen persischer Mundarten werden wird, so muss hervorgehoben werden, dass die Lur- dialekte hier im Verein mit der Schriftsprache und den Täjikdialekten von Färs d haben. Das +5 (und al) in Sa’di’'s Gedicht bei Browne im JRAS. 1895 S. 795 und 796 möchte ich nicht ohne Weiteres für zänid lesen und daraus die Schlüsse ziehen, die Geiger im Grdr. d. iran. Phil. I, II S. 385 zieht. zänäd würde wohl eher $\) geschrieben worden sein, wenn man unser weiches s hätte bezeichnen wollen. Die echten Farsdialekte haben alle d; das Sivändi gehört nicht zu.den Mundarten von Fars, sondern steht in engem Zusammenhange mit den nördlicheren Dialekten von Se deh bei Isfahan, den : Mundarten aus der Umgegend von Käshän u. s. w. 2. Inlautendes £ wird zu 8 (d), besonders im Bakhtiari. M. B. dühdär Tochter Np. >> _ B. yüoom » I gr B. girihödä er hat ergriffen » ea B. küshdin sie tödteten „ ET B. tähöä (Holz-) Gestell, Wiege » 42 B. Züfdali . Je) 3. Inlautendes d wird zu d (deutlich von 2 verschieden !), be- sonders zwischen Vocalen. Bei genauerem Befragen widerriefen zwar die Leute die spirantische Aussprache, erklärten sie für einen indi- viduellen Sprachfehler und sprachen dafür den tönenden Verschluss- laut, doch konnte ich durch unbeobachtetes Abhören vieler Individuen das ö sicher feststellen. O.Mann: Kurze Skizze der Lurdialekte. M. iöim wir geben Np. le M. B. bißän sie waren 29 M. gadäghän Befehl » ge M. däöir Weiberschleier 2b B. däßän sie gaben Nas B. piädä Fussgänger » sa 1179 4. Dieses ö geht auch in einigen Fällen weiter in y über, eventuell unter Gontraction mit «dem vorangehenden Consonanten: M. nd&öm ich sah nicht Np. pas 5. Das Np. A (aus altpers. d) wird elidirt: M. nädöm ich legte Np- ee M. inöm ich lege » es M. iöom ich gebe Fu 6. Dem Np. kh steht A gegenüber: Im Anlaut: M. hönä B. himä Haus Np. «LE B. här Esel = M. häk Staub Ale M. häsä ermüdet » Ku Behbehäni: häbär Nachricht „> Im Inlaut besonders in der Lautgruppe kht = ho: M. B. dühdär Tochter M. pühdän sie kochten B. riht er goss B. lüht nackt M. söhtöm ich brannte » Np. Be u. Se Die Farsdialekte haben im Anlaut stets Ah; der Gruppe Aht des Neupersischen steht At, bezw. Ausfall des A gegenüber. 7. bim Inlaut (und Auslaut) ist zu © erweicht und dann vocalisch seworden, besonders im Mammaseni: M. biär bringe weg (Imp.) Np. » aber M. ibäröm ich bringe weg Be ‚ Net, M. büör schneide (Imperativ) » M. büdndim lasst uns binden » ger B. noch: bevär 1180 Sitzung der phil.- hist. Classe v. 28. Juli 1904. — Mittheilung v. 21. Juli. (vergl. mivänäm ich binde, und bin (Imperativ) in einigen Farsdialekten, z. B. im Mäsärmi). Im Auslaut ist dieser Lautwandel bekanntlich fast allen Dialekten gemeinsam: dh Wasser Np. Ss) shot Nacht Np. as S. An Stelle der Np. Lautgruppe ft hat das Bakhtiari At: | B. räht er ging Np. cs) ” Fu \ B. geriht er nahm " A > B. güööm ich sagte » Fi In den beiden letzten Verben hat das Mammaseni öf, mit einer Umwandlung des labialen Lautes in den Halbvocal, und Contraetion mit dem vorangehenden Vocal: ‚ * a ” u girötöm Np. © > und götöm Np. Fi Nur in der Mundart der Bakhtiaren finden sich folgende Laut- vertretungen: 9. B. » steht an der Stelle von Np. m im Inlaut: B. jivä (rewand Np. Al B. düvän Abhang » arls B. düvd Schwiegersohn » Suls B. deöit er kam » | (Browne im JRAS. 1895, p- 816: Sl). Diese Lautvertretung ist in den kurdischen Mundarten sehr häufig. 10. B. s für. Np. sh. Nur im Pron. pers. (und suffixum) der 3. Pers. Sing. und Plur. B. isd Np. olsl (im B. wie auch das M. ishd als Anrede im Sinne von Np. %# gebraucht). Suffixe B. -s (Sing.) und -sön (Plur.) In anderen Wörtern kommt dieser merkwürdige Lautwandel nicht vor. »Der Löwe« heisst stets shir, und das ‘2 im, Mi’räjnämä des Müllä ‘Ali Ridä aus Behbehan (JRAS. 1895, p. 816) ist schon des- halb unsinnig, weil der Verbalstamm sAu- im Luri nie in der Be- deutung »werden« gebraucht wird, dafür vdbi »er wurde«. O. Mann: Kurze Skizze der Lurdialekte. 1181 II. Flexion. A. Nomen. 1. Die Pluralbildungen des Neupersischen, auf -in und auf -Ad, kommen vor: B. süvärun die Reiter Np. olalar B. düshmänün die Feinde sl B. khälä die Schönheitsmale n We Im Mammaseni selten. Gewöhnlicher ist die in den Farsdialekten, im Kurdischen und auch anderweitig häufige Pluralbildung durch Anhängung der Silbe -gäl, auch -yäl und -äl: M. üngäl jene Np. PR M. ingäl diese „ er B. züngäl Weiber » 6) M. hönäyäl Häuser „ bus B. döömyäl Menschen » lesl B. Isfahinyäl Leute aus 1. » \erle@el M. säräl Köpfe „ la M. väziräl Wezire » lay33 M. äspäl Pferde » | 2. Zur Bezeichnung des Accusativus wird dem Substantiv ein -ä, bei vocalischem Auslaut -nd angefügt: a) Pronomina: M. B. münä! mich Np. I? 3 M. B. tim dich 5 u r . u M. yünä göt dies sagte er De lvcr M. khömä vät beräsinöm ich will mich zu dir ge- langen lassen » er Eu \uea>> M. rita si bökümi mache dein Gesicht schwarz » nd oL. En) EEE ar ß “3 ri B. jeve hünd bevürä dass er die Tasche jenes beraube » > I! _ SE M. lingishä giröt erw fasste seinen Fuss » ea | rl a Dr r 3 A B. Ahüdd imänä bidmürzä dass Gott uns verzeihe » EBEN \L I ' Wird auch im Np. gehört. Ist das Us bei Zuukovskıa.a.0.S. 190 u.254 münd oder mind zu lesen? 1182 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 28. Juli 1904. — Mittheilung v. 21. Juli. M. säreshünä bürrißän sie schnitten ihre Köpfe ab » Ss Lob M. ünyälüna küshtidi du hast jene getötet » ER] M. ingälänä vel kirdin man liess diese frei „ eg bo cr! b) Endung -# an Substantiven: M. hämäye Shiraza bezänim wir wollen ganz Shiraz plündern Np. w.. lines a# M. imä ismäil khänä nikhöimün wiv wollen den R I. Khan nicht u ai sr si Jan] L M. shüme &il näfürä dürüs bökü mache das Essen ; h für 40 Personen zurecht » ER \,.® > li an Pluralen auf -(g)äl: M. i häkälä ibizöm ich siebe diesen Sand (plur.) Np. ern RgER o Kühgelii: bärf räyälä biändä dass der Schnee die Wege sperre Np. 4-4 \uleal, Jr e. Endung -nd. M. dimdnä Gvürdim wir haben den Schwiegersohn hergebracht Np. > \>Lls M. tishänä vürdäshtöm ich nahm den Mundvorrath Np. er \uas gs’ M. sät män räjimänä esddöm ich kaufte 100 män Fenchel Np. AS bb in te G_ M. Näsrüllänä giröt er ergriff den Nasrullah Np. Sal n4 ET FR - B. näküshi lüfdälinä töte nicht den Lutf “Ali Np. ES \ Je b) B. sitäränä bekäshöm bä tärke äspöm ich will die Sitärä (Frauenname) auf dem Sattel- - 5 & - & - bug meines Pferdes wegschleppen Np. = (rs as) 3, u PSRS In diesem -ä (-nä) ein Determinativsuffix zu sehen, wie es in andern Dialekten, besonders im Kurdischen, und auch in der heute gesprochenen hochpersischen Volkssprache vorkommt, geht nicht an. Wenigstens finden sich in den von mir aufgezeichneten Texten eine ganze Reihe von Beispielen, in denen jene Annahme unmöglich ist. So bei den Accusativen der Personalpronomina, bei Substantiven, welche durch ein Possessivpronominalsuffix bereits determinirt sind, und bei Eigennamen. Beispiele sind oben angeführt. Gänzlich aus- geschlossen ist eine Determination natürlich auch. wenn das Substantiv ein Zahlwort bei sich hat: B. mü yü tirä vändüm ich warf (schoss) einen Pfeil (auch: einen Schuss) Np. ei aA M. yü dühdärinä ikhö er will ein Mädchen (zur Heirath) haben Np. Aal ge sr>>2 &L Ferner findet sich das -@ nie einem Nominativ angefügt. In- struktive Beispiele sind: OÖ. Mann: Kurze Skizze der Lurdialekte. 1183 M. cäküm räht ... cäkümä neiööm mein Messer ging (verloren) ... ich fand mein Messer nicht M. jöinä da vä ismäil khän; yä säl joi ba ısmäil khan bi [der Schah] gab das Land der Javidi dem Ismail Khan; 3 Jahre war das Land der J. bei I. kh. Np. 29 0& Jul om 236 De au le: Jan] a 35 \ys23b Allerdings sind in allen Fällen die betreffenden Accusative deter- minirt, d. h. in der deutschen Übersetzung ist der bestimmte Artikel anzuwenden. Das kaun aber die Auffassung des Suffixes als Aceu- sativzeichen nicht beeinflussen, weil ja auch im Neupersischen nur determinirte, nicht generell gebrauchte Substantiva fleetirt werden, soweit noch von Flexion die Rede ist. Das neupersische Accusativ- suffix |) wird — es ist in der Volkssprache nur noch wenig ge- braucht — stets aber nur dann gesetzt, wenn es sich um ein de- terminirtes Object handelt: den von F. Rosen, Modern Persian Col- loquial Grammar, p. 12 angegebenen Unterschied zwischen p4> _- und £&> Ih! kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen. Sogar die Pluralendung wird einem generell gebrauchten Substantive nicht angefügt; vergl. FreiscHer -Isranın’s Grammatik (1875) S. ıı2ff. Den dort näher erklärten Sprachgebrauch habe ich in allen Dialekten, auch im Kurdischen, recht streng durchgeführt gefunden. Im Übrigen scheint ein wesentlicher Unterschied zwischen dem Acecusativzeichen und dem Determinativsuffix darin zu liegen, dass letzteres durchweg betont erscheint: i sägä gäshängä, dieser Hund ist schön. Beispiele sind in den am Schlusse der Skizze angefügten Textproben zu finden. Ich gehe nicht weiter auf diese Determina- tionsart ein, da F. C. Anpreas darüber eine Untersuchung in Aus- sicht gestellt hat. B. Personal-Pronomen. MER B. ı. Pers. Sing. mü mü 23 » Bü tu Se 4 >». ,— ya Np. ol — 4 = Np.. co) m » a = » ol ı. Pers. Plur. imd imd 2 » ishd isd 2 * — yimün Np. cr! himun » \e! In der 3. Pers. felılt das Pronomen personale; es wird durch die Demonstrativa ersetzt.. Neben den oben erwähnten kommen noch die Sitzungsberichte 1904. 100 1184 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 28. Juli 1904. — Mittheilung v. 21. Juli. im Persischen gebrauchten hinzu: i (&)) ö (©); Plural: M. ingäl, üngäl, B. inin, lmün. Pronominal-Suffixe. M. B. I. Pers. Sing. -m -m 2 » » -f = ar » » -sh -8 I » Plur. -mün, mü -MUN 2 » » -him, bi -tun Sure » -shim, shü -SÖN Bezeiehnend für die Stellung der Lurdialekte ist, dass sie als Pron. suff. d. 3. Person die Formen -sh (-s) und -shän (-sön) verwenden, in Übereinstimmung mit der Schriftsprache, und allen persischen Mund- arten.! Alle kurdischen Dialekte, wozu auch der von Kälün-Abdü in Fars (im Däshti Bärm) zu rechnen ist, haben -i und -iydn. C. Verbum. ı. Als Präfix zur Bildung des Präsens dient i-, im Bakhtiäri auch zu ?- und #- abgeschwächt. M. ikimöom, B. ikönöm ich thue Np. rw 2. Wie die Schriftsprache, aber im Gegensatz zu allen Farsdialek- ten und der grossen Mehrzahl der übrigen persischen und kurdischen Mundarten, bilden die Lurdialekte das Präteritum der Transitiva durch Anhängung der Personalendungen des Präsens an den Stamm des Partieipii Praeteriti (mit Ausnahme der 3. Pers. Sing. Praet, die ohne Endung bleibt). Beispiele in den Textproben. 3. Das Perfeetum und das Plusquamperfeetum werden, wie z. B. auch in den kurdischen Dialekten, durch Anhängung von -& (<= Np. <-)) und bilt) (= Np. >>) an die Formen des Präteritums gebildet: M. götömä ich habe gesagt Np. Ar götiydü du hast gesagt götü er hat gesagt B. kirdimä wir haben gethan » es kirdinä ihr habt gethan kirdinä sie haben gethan B. äshnidöm bi ich hatte gehört » wen äshnidin bi sie hatten gehört ! Nur der Dialekt von Qöhrüd hat -/, während in dem dicht bei OQöhrüd gelegenen Sö. dessen Mundart sonst der von Qöhrtıd sehr nahesteht, wieder -sh verwendet wird. — u N O0. Mann: Kurze Skizze der Lurdialekte. 1185 Im Mammaseni ist diese Bildung des Perfeets wie im B. Regel: «las Plusquamperfeetum wird meist nach schriftpersischer Art gebildet: kirdä bi8öm Np. e>> 2 Diese Bildungen kommen auch im B., doch seltener vor. 4. Personalendungen. In der ı. Pers. Plur. wird an das -im gelegentlich noch ein -un a yr y P, Ip . oder -% gefügt: M. ikhärimi(n) wir kaufen Er Diese Formen finden sich auch (ebenso daun die 2. Pers. Plur. auf -itin) in einigen Farsdialekten. Vergl. auch Io in Hafız’ Gedicht bei Browne, JRAS. 1895 S. 803. Die 2. Pers. Plur. hat die ebenfalls in Fars, z.B. im Dialekt (Jargon) von Bushir auftretende Endung -in, die an die kurdischen Formen erinnert. M. isha ei ikünin was thut ihr? Np. RT — ls B. püsht maöthin son kehrt ilnen nicht den Rücken, Np. gl Ası u 5. Die Bildung von Präsens- und Präteritalstamnı ist im Wesent- lichen dieselbe wie im Schriftpersischen. Neubildungen kommen ge- legentlich, aber selten vor. Von Interesse ist der Präteritalstamm des Verbums »fallen«. B. vist, also das mittelpersische öpästän. Ob dieser Stamm dem Bakhtiari ursprünglich zukommt (M. hat ıftddöm), wird fraglich, da er sich in einigen Täjikmundarten in Fars ebenfalls findet, z. B. Somehüni: dvdsäm ich fiel, und Käläti: vdds er fiel (aus den Sammlungen von F.C. Andreas, die mir von ihm gütigst zur Ver- fügung gestellt sind). Einige andere alte Verba, die eigentlich in das Vocahular ge- hören, seien noch angeführt: M.B. ivänüm, vändüm ich werfe, warf, Np. Se-\sl: Es ist die Awest. V van. Es ist auffallend, dass zur Bezeichnung des Begriffes: » werfen « fast in jedem Dorfe von Fars ein anderes Wort gebraucht wird, zum Theil aus alten, sonst verloren gegangenen Stämmen; z.B. Ardäkäni miböyän sie werfen (aus Anprras’ Sammlungen), das ANDREAS aus apa +Yah erklärt. An Stelle des Np. ss verwendet das Luri die Ytar itäris ev konnte nicht, ifäröm ich kann, B. nätärısän sie konnten nicht. Als Einzelheit sei hier auch das interessante M. B. td »Auge« erwähnt. 100* 1186 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 28. Juli 1904. — Mittheilung v. 21. Juli. Die Mundart der Kleinluren. Die Sprache der Feili, das »Lüri«, wie sie in Persien schlecht- hin genannt wird, ist in wenigen Worten charakterisirt: es ist weiter nichts als ein sehr stark abgeschliffenes Neupersisch. Das Lexikon zeigt Entlehnungen aus den südkurdischen Dialekten, was bei dem örtlichen Ineinandergreifen der Luren und Kurden au der Grenze der Provinz Kirmanshah ja nur natürlich ist. Das »Lüri« hat keine ihm eigenen Vertretungen altiranischer Laute, sondern hat in allen Punkten den Lautbestand des gesprochenen Persisch. A. Vocale. I. Übergang von d in ü, ö, vor Nasalen durchgeführt: rön Schenkel Np. Ol ghüldm Diener » ME Auch sonst gelegentlich dunkle Vocale: püsto Brust ol 2. ü wird (dureh ö) zu i: ri Gesicht Np. 9) khäwäli schlaftrunken Np. FELI ELF sizä Nadel Np. O3 9- B. Consonanten. Die ungewöhnlich starke Verkürzung der persischen Wörter und Formen hält sich durchweg im Rahmen der innerhalb des Neupersi- schen selbst beobachteten Elisionsgesetze. 1. d wird zu Y äyäm Mensch Np. ea) 2. Dies y wird elidirt, eventuell unter Gontraction mit dem vor- angehenden Vocal: di'm ich sah Np. gh> käshim ich zog „ee näydnä sie haben nicht gegeben » BSErEIRN 3. Auch das aus d entstandene A wird elidirt: mi'mü wir geben Np. a Ahnliches liegt vor in: mühö(R) Stute Np. öbal 4. Intervocalisches g wird ebenfalls y: beirim lasst uns nehmen Np. o OÖ. Mann: Kurze Skizze der Lurdialekte. ne aan [0 ©) I] Gelegentliche Elision von Np. -Ng- liegt vor in: ; zZ räin schön Np. ES 5. Im Auslaute fällt -n gewöhnlich ab. Die (gelegentlich noch erhaltene) Zwischenstufe besteht in der Gutturalisirung des auslauten- den -n, z. B. khön und khö, khü = Np. De Khan. sizä Nadel Np. O9 irü Iran » 8154 bärü Regen » olsb si ti euretwegen „ us 2467 qüshüneshü ihr Heer » gl O8 pürel Umfriedigung » or imü jene » el, und so mehrfach in Pluralformen, die den neupersischen auf -än ent- sprechen. Tritt ein Suffix an den Plural, so bleibt das -n erhalten: lüwönim meine Lippen Np. Aa Gelegentlich wird auch der dem Nasal vorangehende Vocal ver- kürzt: diwäkhü Audienzzimmer Np. &0|9> Auch sonst werden, besonders nach langem Vocal, auslautende Consonanten abgeworfen: silä Loch Np. dr. 6. Mit den Dialekten der Grossluren hat das Feili die Er- weichung von kh in h gemeinsam: hinä Haus Np. se a shüt Furche » ee Sogar das Neupersische >, dessen Aussprache als %% kaum sehr alt sein kann, wird zu A: mihöm ich will Np. Alp häsin sie wollten » Aule nähüri du sollst nicht essen » SE härt er ass » ESEL khdhir die Schwester, khadü der Schlaf und andere Wörter, in denen kh erhalten ist, sind wohl als ganz junge Entlehnungen aus der Schriftsprache anzusehen. 1188 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 28..Ju4i'1904:. — Mittheilung v. 21. Juli. II. Flexion. A. Pluralbildung wie im Neupersischen: 1. Np. än wird zu F. on, un, ü. zänü Weiber täziü Windhunde khähirönim meine Schwestern : = khürmäwä Jäye Türdnä Np. cu) Is,| gb Sb| > 2. Np. -Aä. Mit seeundärem / vor der Endung: bäcid (auch bäcd) Kinder Np. a4£ särkidid Obersten »„ Iso r hönid Häuser , bi dyämiä Menschen „ lesl zönid Weiber . 5 B. Der Accusativ bleibt, wie im jetzigen Neupersisch, das das \» mehr aufgiebt, gänzlich unbezeichnet, sogar beim Pronomen personale: mü bärasıı lass’ mich gelangen Np. ou, Io Doch findet sich in einigen bei den Sägwänt gesammelten Gedichten die den grosslurischen Dialekten eigenthümliche Bildung auf -& (-nä). a . . Nest! Köye x 7 E söüzänä diyäm ich habe die Säbzä (Frauenname) gesehen Np. eb> Ivo G. Verbum. 1. Präsenspräfix ist mi-, auch mi-. mitärsim ich fürchte. 2. Das Präteritum wird wie im Np. gebildet: gütim ich sagte, güti, güt, gütim , gutit, gütın. 3. Die im Bakhtiari beobachtete Bildung des Perfeets (s. oben) findet sich auch im Feil. 4. Personalendungen: wie im Np., nur: 1. Pers. Plur. auch: -imi(n) 2-01» » » - tin). In der Mundart der Sägwänt findet sich aber auch die 2.Pers. Plur. auf -in. Es scheint also als ob diese, den Bakhtiaren angrenzen- den Stämme Einiges aus der Sprache ihrer Nachbarn, mit denen sie ja besonders in den Winterquartieren bei Dizful regen Verkelır haben, herübergenommen haben. 6. Einzelne Neubildungen der Verbalstämme kommen vor, z.B. rözisin sie gossen Np. A&%. En k OÖ. Mann: Kurze Skizze der Lurdialekte. 1189 Es ist eine wohl beachtenswerthe Thatsache, dass wir hier einen alten Nomadenstamm finden, der im Gegensatze zu allen Stämmen Persiens keine eigene Sprache hat, sondern allem Anscheine nach die neupersische Schriftsprache angenommen hat, und zwar zu einer Zeit, in der sie schon auf demselben Standpunkte stand, auf dem sie sich heute noch befindet. Man findet, wenigstens im westlichen Persien, kaum einen Ort, an dem die Schriftsprache autochthon wäre. In der Hauptsache sind es nur die Städte, in denen ausschliesslich das Schrift- persische gesprochen wird, sonst existirt überall neben der Verkehrs- sprache noch irgend ein localer Dialekt, sei es auch nur im Munde der Weiber, der meist ältere Züge trägt, als das Neupersische. In anderen -Gegenden, z. B. in Adherbaidschan, um Hamadan und um Teheran, in Iräg sind dann nicht iranische, sondern türkische Idiome heimisch. Nur die Provinz Luristan macht eine Ausnahme. Sollte man vermuthen oder aus den sprachlichen Gründen schliessen dürfen, dass die Bewohner des alten Elam, dessen Gebiet ja so ziemlich mit dem von Luristan sich deckt, ihre Sprache gänzlich zu Gunsten des Neupersischen aufgegeben hätten? Dass zwar das Volk sich erhalten hätte, aber die Sprache ausgestorben sei? ge |! — Möglich, dass die noch vorzunehmende Untersuchung des Wortschatzes der Feili manches Unerwartete an den Tag bringt. Textproben. Vorbemerkung. Ich habe eine wörtliche Übersetzung in's Neu- persische gegeben und darum von einer deutschen abgesehen. Durch die persische Übersetzung, die sieh Wort für Wort herstellen lässt, wird Manches auf den ersten Blick klar, was im Deutschen lang- athmige Erklärungen nothwendig machen würde. Elegant sollte das Persisch der Übersetzung nicht werden, und ist auch von Verstössen gegen den Sprachgebrauch nicht frei. Aber es giebt die Worte des Textes klar und kurz wieder. Bei einer Publication der ganzen Sammlungen wird die deutsche Übersetzung nicht fehlen. I. Dialekt der Mammaseni. Yä lüri rähtä bi sär ya däre ball. säre hamii läghäi! ke khüsh nıshäsä bi ärrä käsisä bit ibürrißäsh. Yü shäkhse dei ümä töish vä rü bügüdärä®, gört nd a; tü sicä iEünd iküni, tü bürrißishä® khöt iuftl imiri.« Yünä väsh got vu i shakhs ra“ ! hami 9 Eu ER n L x u « ddäm läghänä bürrit üftat, khüsh häm üftat. vär isdt, jis vä dime vüt, 96° t2 »di käkd, läghä — neup. Ze Ast, Zweig. »Um auf dem Wege vorüberzugehen.« »Bis (sobald als) du ihn abgeschnitten hast.« »Sprang (rannte) hinter ihm her.« 1190 Sitzung der phil.- hist. Classe v. 28. Juli 1904. — Mittheilung v. 21. Juli. vöis, binöm tu kiei... goPt? »ei käröm däri?« göPt: »ikhöm binöm tu khöddyei yd kakdye khödäyei.. jüvdbäsh dät: »sicä?« got: »tu ei tür dimisi kö mi lüftöm?«! godt: »ii ei gädär ähmägi; tu älbättä läghänä ibürridi, khötdm värish nishäsä bidi, älbättä wüftädi; mi nü khöddyäm nä käkäye khödäyäm ; tü ähmagq bidi.« Persische Übersetzung. 39 Kusl ya Selb Ile zo bel Suede ERFREN EEE REN we A Ya an 2.56 a a le Dee se a |, sl Ay Sl fe a \zt el roll ae Bears ar Sl Is ol, OR ge ee > “ al al EHE Hal bus 5 ca Al a ei gt ae ee A “ ee A any ea oe a ö »623 515» U. Dialekt der Bakhtiaren. Yä lüri ya dühöäri däsht, oveidän i dühdärä bistöän. { lür güt: »mü si säd tömän shirbähäi ikhöm.« mükhtäsır begü ü beshnau äkhiräs güt: »divis tömän ikhöm.« häzrät? güsän: »häla ki i jürä, imd nekhöhtm« ü rähdän. did äshige dühdär bit, güt: »ülhükm mü hämi dühöärä ikhöm.« das ü bes güdän : »yü kheili shirbähd ikhö« ; güt: »älhükm hami yünä ikhom.« däs ü beüs dis märtävä rähßän bä khästgärie dühöär; e bäs beü® dühöär digat giriht 5 güt: mit äs divis tömän shirbähdi yä pil kümtär nöstöm.« yüni bäs näcdr vür güshtän. yü rindi peidd abit, güt: »mü i dühßärä si isd istönim bä shärte i ki shö6 ävväl dühdärä bedin bä khöm.« yünm rishkhändis kirdän , güdan : sro bistön ;_shöß ävväl idimis ba khöt.« yü rüht bü mäl6 dihdär, güt: »üyär mü yü pändi bä ti dom ü güsh nägirihöl, shöi iydm , tünä iküshöm.« dühdär äs tärs gävil kirt. yü öv it, ‚güt bü dühdär ki: »khütä benih bü näkhüshi.« dühdär khüsä nihät bü näkhüshi. ü pid häkim äbit*, weit bä beü dühdär güt ki: »äyär“ dühdäre tä bä fülin käsun nädäßi, dühsärit imirä.« ü piä äs sädägät güvil kirt. ü piä räht si mäle kür, güt: »kärä dürüs kirdöm. « bi üdäa ü kür rähdän si mäle duhdär > dühdärä girihdän , dwürdän , drüsi kirdän. ü piä dveit güt : »hald vägtisä, ümshoü vä dühöärä bedin hä mü. « yünün häm i ‚piänä girihdän, kirdinis mine khürjin, vändinis mine dü. ü pidnä dü bürt; dühdärä ärüsi kirdän , däsän bä kürö khüsön. ‘ Das Präsens vertritt das Futurum, wie auch oben: vifti imiri. Die Umschrei- bung >L2! A» ist auch im Neupersischen jetzt ganz ausser Gebrauch: dafür eL- ?2 Im Sinne von: »die Betreffenden, die Anwesenden«. ® Ohne Idäfe, wie öfter weiter unten! * „Wurde Arzt, machte sich zum Arzt, gab sich für einen Arzt aus.« OÖ. Mann: Kurze Skizze der Lurdialekte. 1191 Persische Übersetzung. BE el e eschke ch ol, ae Sy omg ci) EFT zu Re el Glen I 5% u gt alla er an A ER a ne le 3 0b el >53 O2 ip Bes ses oil A, os ya 4 Wal BE Fu Voir) Os eb ES A en een DEE SID DEE OUIEHENE EEE CHFUGEN SEC! aus, Ber ul; er le en es es (sp eg ne ER SIEMT oA AUS hellen E22) ey el EI IL Ro sr ea Sl We Kerle Nee BIP Synl, Sue Ds (Gola LS” yo a houses ee on % ol 3 0% Be: os ee es, SZ a le So Be Sl ae ae ER Gr Au, 0 St Bar ale el a aa Diss ab ul oe gs Ve Nana are bes >, ol 27 U I ob Asa er Ju - en III. Dialekt der Feili. Yäi üyäme lüri zi hömäye khüsh virisä wä räs ki biäyä wä shäer ei bakhära si dän häcä däsht, ‚dü kur, si dükhtär, yül zäni. yäl rüzi yäl shöü rä kirt ta räsi wä shäer. kalt wä nme bäzär, tümäshä bakänd ; di, 3 ydi dyämi nishisä wä sär6 dükküne khüsh. Ayäme lür raht, säläme ü kirt. dyäme ‚Fürs Jüwdue sälömish dd, wä güt: »di mihgi?« lür güt: „ei hönä ömämä ei basonim si bäcähd.« fürs güt: »eimihäi wä ti beim®« lür güt: »citemit; gäzi et cani mi?« äyäme färs güt: »gäzi eit yäl kürüsh mim. « dyäme lür güt: »rü ei, honäsh dir sär bärimid wä i dirü.« dyamß, färs güt: »2ü küjä di, wä küjd miri?« äyäme lür güt: »tü wd mä di käritä, :i här Jä bidm zi här jä räwom , wä ti di?« Runen färs güt: » »dönim lewäi hesi.« dydme lür ‚güt: »ürwähe bauwät, khüt löwäi det, wä mä mi lew äl; tu lewäi hesi, ki minishini dir min Üä, cüsh cäsh mäwünd , käsi niminä.: äyäme , färs güt: »ti ömdi ti eit basoni yä Jüng bakäni?« dyame lür güt: »mä di ümre kchüm ki kirdıma, güzi eit neimd yü kürüsh; gäzi it wä töi höniydye emä yäl shähiya. « äyämb , fürs beish ömä, vir isd wä räs, rishe dyäme lür giriht zi bikh, wä müsht wä särish mizä. ‚dyäme lür düs bürt, zülfish giräht, wa wä däs mizä wä bine güshe, fürs. dir i bein gäzi räsi. gäzi güt: ei khäwärä,, ai ‚lüre lewä, ömeitä wä shä® r Iewägäri bakäni?« lür kirt wi jüwdü, güt: di gsi, tü wa i yäi gäzi ispi pieämiti wä döüre särät, khüt wä äyldär häsdü nikäni, mi- näni wä lewä?« gazi güt: »i dyäme lür zi i shäfrä hflitänish wä där id rüwä wä ra. 1192 Sitzung der phil.- hist. Classe v. 28. Juli 1904. — Mittheilung v. 21. Juli. lür güt: »ydzi, hönät zi sür bärimid, kürit bämirä, dit har, ndima ‚ nint hardımä, wä honät ömamä, tu ei zi mü mihäi; i rish zi kijä ıspi kırdia® ?« güzi güt: »ai Tür, i rish khüt a kuja ispi kirdia?« lür güt: »gdei, khüdd ägl wä kürit bea, hi khüt ägl närt; irish mine äsyan ispi kirdimä: wakhti müi, tümdshä mikirdim khär, gan, gälir, dyäm häw dshü, wä tdi mi bär midwürdin zi günim , ä Jedi; ; hümä wä särö hüm miniämeshü wä dönre äsyal wä cükcäkond dürüs mikirdim ärd mikänim, dir äsyaüı yirdä mihärdim, ein! khwäshim bi ki shäh wä dimäghim nimiomä.« äyäme lür zi shäer dir ömä, rü wä mäl rät, rä kirt td räsi wä hönäye khüsh. zün ü bäciäsh dman wä nüwdi bäwäshü , gütin: »biwä, di simi dwürdiyä?« güt: srüli, här ei bähdit, sitü dwürdimäd. « zin ikäsh güt: » mer iki, khü &i ömei, &ä häwürdi?: u gütz » zinäkä, häi güti tü pidi gäni hösi; di ei kirdim? ratım wä shä® 7, äyäme färsi. fir firä wä däs zäm bine güshish, qäziye mezärispi oma diw indmiü bäkünä; qazi ham wä lewä a dwürdım ; isä ei tür ‚piäi hösimz dis? mä däri yd nä?« zinükä ‚güt: »khäk wä särit, sim häwürdiyä ki düsit däshtoum® ?« güt: »zinäkä, güshnamd ; r6 ti lükm‘ nimi sim Fr tü bühürim ; yü mäci be wüm ki jünge khii ‚dir shä?r kirdimä.« zinäkä güt: güzülkürt, ;h, wät nimim ; zü römär bühüri, khwäshim wä rüit nimiä ; dir hönd möis, si khüt ro ra, ki cäshim tu bidyü. « meräkä ‚güt: »zinäkä, ( i kirdima? wä ishkäme güshnä wä päye p it! rä kirdimä; dirieä ti ini wd mä mikäni? iüd gabül neärä. yül & biär tü bühürim, här & mikäni bäk.« zi ikä güt: » wä näzre särim, ni miim wät tä bühüri, mäe zim nähdi ; ar ide bahäi, nä nü wät mim, zi hönä därit mikänim !« meräkä güt: »zinäka, diär tobä büd, mäc fü näham. « Ü gütü güe zäne lür wä äyäme lür .Eini bi. Persische Übersetzung. > 12 > se ra [ebene ie) geld weht dgcd se ncbjsie Ee wa SKE a cl Kun al 3 AS lee bo a LE) N) Eh a > Ba >\3 mA le» 620 el ss ( Re ya Al en 5 ur Gr a ET 2 cal ei ol a u &> ET ea) gu gA> zo &> Ba Bi Su ne ea) &>o ol Was ol> b I re le ELSR erden dabei y Pe es! 2 Lu = m» oh <>. SA Sg #ly> ea > ga ie Jls 2 u ey &\y> en... et... er ai elle Fun ige ee else DE ge Een o PETE as ea I elsmir ne 0. Mann: Kurze Skizze der Lurdialekte. 1193 PIE GE SIEB EEE EEE FE RE eg ge ze ge Sr el le u le I, Fer ee BE RER Sl ode u 15as 5 EEE Je a any, Föne a Kae] ar DEE es Te ErSr ap Era lan er Fe Be a ee sa ae Sina al Al N Eee w olal ze el DE TE 5 El sy Bea A LT ol St 22% le 2 ri ar > Il N Say „io ss [or>] 5 ul rp us Ah se 22 on >| e2 Zus \yasnans ale er a ol S >» er eek anal ala ze a N, cl Se AP an BE NE a ls ge au| gs a an le er al, fe > el“ > ERIE tere Er een ze TER. ee ln: ee nr 5 use Je lyob Sal wos ee \v — gr „> = Yo SEI 2 alya a P\ysb ae En 8 Eee see werner nie dd g EB IPEIEE TEE BEER SE SO BE IESEER TE BO TEE H el a yes Sn, eb on al, ul de > ee len, eleh hdless nes Beer BE „u gr A sa Je u yacia tan Nelss a dan welya Au er er * ee sp > Jelb Jos Ausgegeben am 15. August. 12695 SITZUNGSBERICHTE 1904 DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 28. Juli. Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe. Vorsitzender Secretar: Hr. WALDEYER. *]. Hr. Fıscher las: »Über die Synthese von Polypeptiden.« Nach der Besprechung der neuen Methoden, die zum Aufbau dieser Stoffe geführt haben, wurde ihre grosse Ähnlichkeit mit den natürlichen Peptonen sowohl in den chemischen Reactionen wie in dem Verhalten gegen Fermente dargelegt. 2. Hr. Warsure las: »UÜber den speetralanalytischen Nach- weis des Argons in der atmosphärischen Luft; nach Ver- suchen des Hrn. LiLıenFELD.« Der Nachweis gelang, indem man ein mir Luft von zmm Druck gefülltes Sırer’sches Rohr ohne Elektroden parallel zur Selbstinduction eines aus Capaeität und Selbstinduction gebildeten, mit Induectorium betriebenen Schwingungskreises schaltete. Auch andere spectralanalytische Reactionen in Gemischen werden bei dieser Schaltung sehr empfindlich. 3. Derselbe legte eine Mittheilung des Hrn. Prof. Dr. Leo Grun- mach in Berlin vor: »Experimentelle Bestimmung der Ober- flächenspannung und des Moleculargewichts von verflüssig- tem Stickstoffoxydul.« Es wurde nach der Capillarwellenmethode die Oberflächenspannung des verflüs- sigten Stickstoffoxyduls bei seiner Siedetemperatur zu'26.323 dyn./cm bestimmt. Das Mo- leculargewicht des flüssigen Stickstoffoxyduls ergibt sich, aus der Oberflächenspannung berechnet, gleich 43.52, nahe übereinstimmend ınit dem theoretischen Werth 44.08. 4. Hr.Mösıus legte eine Mittheilung des Hrn. Prof.Dr.G. Tornıer in Berlin vor: »Entstehen und Bedeutung der Farbkleidmuster der Eideehsen und Schlangen.« Die gemusterten Farbkleider der Eidechsen und Schlangen zeigen entweder Furchen- oder Faltenmuster. Eine Anzahl verschiedener Faltenmuster wird be- schrieben. Die Körperform hat keinen direeten Einfluss auf das Entstehen der Farb- kleidmuster; diese treten vielmehr, wie pathologisch verbildete Farbkleider und vor allem Beobachtungen an lebenden und in Spiritus gestorbenen Thieren lehren, unter dem Einfluss der Körperbewegungen des Thieres auf: Furchenmuster bei wenig be- weglichen Thieren, Faltenmuster bei solchen mit ausgiebiger Beweglichkeit; man kann daher aus dem Farbkleid einer Eidechse oder Schlange auf deren Körperbewegungen schliessen. 1196 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 28. Juli 1904. Über den spektralanalytischen Nachweis desArgons in der atmosphärischen Luft. Nach Versuchen des Hrn. LiLıExreLp mitgeteilt von E. WARBURG. Die Empfindlichkeit der spektralanalytischen Reaktionen auf die leichten Metalle in der Flamme des Bunsen’ schen Brenners wird, so- weit bekannt, durch die Gegenwart anderer Stoffe nicht beeinträchtigt. Anders verhält es sich, wenn man Gase wie N,, H,, A, He u.a. in Geissuerschen Röhren zum Leuchten bringt. Nach E. Wırpemann' bringt die Gegenwart einer hinreichenden Menge von Quecksilberdampf das Stiekstoffspektrum zum Verschwinden; nach P. Lewis” setzt die Zu- fügung einer prozentisch sehr kleinen Menge des Quecksilberdampfs die Helligkeit des Wasserstoffspektrums bereits auf die Hälfte herab; nach J. N. Corzıe und W.Ransav” sind 37 Prozent Argon, ebenso 10 Pro- zent Helium in Stiekstoff spektralanalytisch kaum nachweisbar. Bei solehen Versuchen kommt gewöhnlich die als Glimmentladung bekannte Entladungsform zur Verwendung. Nun ist bekanntlich die Lichtemission eines Gases, welches von einem elektrischen Strome durehflossen wird, sehr von der Art dieses Stromes abhängig, und ich forderte Hrn. LiuiesreLw auf, zu versuchen, durch Anwendung anderer Entladungsformen die Empfindlichkeit der erwähnten spektral- analytischen Reaktionen in Gemischen zu steigern. Es ist ihm dies auch gelungen, indem er einen gewöhnlichen Schwingungskreis be- nutzte, gebildet aus Kapazität und Selbstinduktion, auf deren Größe es sehr ankommt. Zu der Selbstinduktion parallel war ein Sarrrsches Rohr ohne Elektroden mit kapillarem Teil geschaltet; das von diesem ausgesandte Lieht wurde beobachtet, indem man den Schwingungskreis durch ein init Wenserr-Unterbrecher betriebenes Induktorium erregte. Alle ge- nannten Reaktionen zeigten sich bei dieser Anordnung ungemein viel empfindlicher als bei der gewöhnlichen. Genauere Angaben darüber E. Wırpemann, Wien. Ann. 5, S. 517, 1878. P. Lewis, Wien. Ann. 69, S. 414, 1899. J. N. CorLıe und W.Ransay, Proc. Roy. Soc. 59, p. 275, 1896. ou. | Warsurg: Argon in der Luft spektralanalytisch nachweisbar. 1197 wird Hr. Litiesreıp a. a. O. machen; hier sei als Probe davon nur erwähnt, daß das eine Prozent Argon in der atmosphärischen Luft auf diese Weise ohne Mühe nachweisbar war, während von den Argonlinien nichts gesehen wurde, wenn die Pole des Induktoriums direkt an die Belegungen des Sarerschen Rohres angelegt wurden. Der Druck im Rohr betrug dabei 3”" Quecksilber. Als dies mit dem Auge beobachtet worden war, wurde das Luft- spektrum mit dem Argonspektrum zusammen photographiert. Indem man den kapillaren Teil des Luftrohres dem Spalt parallel, den kapil- laren Teil eines Argonrohres quer zum Spalt stellte, kamen die Linien des Luftrohres lang, die des Argonrohres kurz zum Vorschein. Das Luftspektrum enthielt das Linienspektrum des Stickstoffs und das Argon- spektrum. Für alle Linien des Argonrohres bis auf eine sehr lichtschwache stellte man die Koinzidenz mit Linien des Luftrohres fest. Die Photo- graphien wurden in der Physikalischen Reichsanstalt mit freundlicher Hilfe des Hrn. Dr. GEnReRE aufgenommen, wozu Hr. Koutrauscn gütigst die Erlaubnis erteilte. Es wird beabsichtigt, die beschriebene Schaltung zunächst zur Untersuchung der aus verschiedenen Mineralien stammen- den Gase zu verwerten; auch wird es interessant sein, die Emanation des Radiums auf diese Weise zu untersuchen. 1198 Experimentelle Bestimmung der Oberflächen- spannung und des Moleculargewichts von ver- flüssigtem Stickstoffoxydul. Von Prof. Dr. Leo GRUNMACH in Berlin. (Vorgelegt von Hrn. WArBurG.) R zwei früheren Abhandlungen, welche der Akademie vorgelegt worden sind‘, habe ich gezeigt, dass man die Capillarwellenmethode zur ge- nauen Bestimmung der Oberflächenspannungen und Moleeulargewichte verflüssigter Gase anwenden kann. In der vorliegenden Arbeit, welche eine Fortsetzung meiner Untersuchungen auf diesem Gebiete bildet, will ich mir erlauben, über meine mit Stickstoffoxydul ausgeführten Ver- suche” in Kürze zu berichten. Das verflüssigte Stickstoffoxydul wurde als chemisch rein (frei von Stickoxyd und Sauerstoff) von der englischen Firma Ash and Sons in Stahlbomben bezogen. Aus der Bombe wurde es zunächst durch ein mit eoncentrirter Schwefelsäure gefülltes Trockengefäss und aus diesem in einen als Condensationsgefäss dienenden ERLEMEYER schen Kolben ge- leitet, dessen Deckel mit zwei Bohrungen für das Zuleitungsrohr und für ein Pentanthermometer versehen war. Das Condensationsgefäss stand auf einem Glasdreifuss innerhalb eines grossen aus zwei concen- trischen Cylindern gebildeten Doppelgefässes, dessen Zwischenräume durch Watte ausgefüttert waren. Als Abkühlungsflüssigkeit im innern Cylinder wurde Petroläther benutzt, der durch Eingiessen von flüssi- ger Luft bei beständigem Umrühren auf —93° bis —95°C. abgekühlt wurde, während die Temperatur im Condensationsgefäss einige Grad höher gehalten wurde. Da Condensations- und Erstarrungstempe- ! L. Grunmach, diese Berichte 1900, S. 829, und 1901, S. 014. ®2 Die Versuche sind von mir zum grössten Theile ausgeführt worden im an- organischen Laboratorium der Technischen Hochschule. Dem Vorsteher desselben, Hrn. Prof. Dr. Ervmann, spreche ich für sein gefälliges Entgegenkommen, ferner meinen Assistenten, den HH. Dr. WırueLm RapveroLvr und Franz WEIDERT, für die ınir gewährte Unterstützung ıneinen verbindlichsten Dank aus. L. Grunmaca: Oberflächenspann. u. Mol.-Gew. flüss. Stickstoffoxyduls. 1199 ratur des Stiekstoffoxyduls nahe an einander liegen, muss sowohl die Abkühlung wie das Zuströmen des Gases sehr genau regulirt wer- den, um ein Erstarren des condensirten Stickstoffoxyduls und ein Ver- stopfen des Zuleitungsrohrs zu verhüten. Das so verflüssigte Stick- stoffoxydul wurde durch Filter in das zur Beobachtung dienende halb- kugelförmige Drwar'sche Gefäss hineinfiltrirt, welches möglichst er- schütterungsfrei auf einem die Grundplatte des Stimmgabelstativs frei durchsetzenden, also unabhängig von ihm fest aufgestellten Dreifusse ruhte. Die Versuchsanordnung und die Methode der Beobachtung war die gleiche wie bei meinen früheren Versuchen', nur habe ich diess- mal zur Berechnung der Oberflächenspannung aus der allgemeinen Gleichung on’ x? 2°C du = —— — 9 — dyn./cm, 2% AT in welcher « die Dichte, n die Schwingungszahl, A die Wellenlänge und 9 die Erdbeschleunigung bedeuten, auch das von der Schwere herrührende Correetionsglied berücksichtigt, dessen numerischen Ein- fluss ich an ‘anderer Stelle diseutirt habe.” Als erregende Stimmgabel diente wieder die mit P.T.R. II. 38 bezeichnete: sie war inzwischen zu Capillarmessungen auf flüssigem Brom und tlüssigem Jod benutzt und durch deren Dämpfe etwas an- gegriffen worden und wurde deshalb: von neuem von der Physikalisch- Technischen Reichsanstalt geprüft mit dem Ergebniss, dass ihre Glei- chung jetzt ist N, = 253.01 — 0.025 (— 19°1 0.) Als Siedepunkt des Stiekstoffoxyduls geben die HH. Caıtze- TET und Corarpeau’ den Werth —88°8 C. an ohne nähere Angabe des zugehörigen Barometerstandes, während die HH. Rausay und Smieuos’ bei Atmosphärendruck den Werth —89°8 C. finden. Da meine Beob- achtungen bei den Barometerständen 8, = 741"””ı und &, = 753" 3 ausgeführt worden sind, so habe ich den Siedepunkt besonders bestimmt und gefunden — 89°4 C. bei %, = 741"”"ı. Als Thermometer diente hierzu ein von ©. Rıcater aus Jenenser Glas 16" hergestelltes, von der Physikalisch- Technischen Reichsanstalt geprüftes Pentanthermometer ! L. GrunmacH, a.a.O.; ferner: Ann.d. Phys. 3, S. 659, 1900; 9, S. 1262, 1902. ® L. Grunmaca, Wissenschaft]. Abhandl. d. Kais. Normal- Aichungs- Commission, Heft III, S. 107, 125 u. ff. ® Die erste vor neun Jahren ausgeführte Prüfung hatte ergeben N: = 253.13 — 0.025 (t— 19°1). * L. Caırrerer et E. CoLarpeau, C.R. 106, p. 1189, 1888. 5 W. Rausay and J. SuieLos, Journ. Chem. Soc. p. 833, 1893. Sitzungsberichte 1904. 101 1200 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 28. Juli 1904. P.T.R. IT 20286. Unter Annahme der von Hrn. Camrerer' früher mitgetheilten Daten über die Tension des Stickstoffoxyduls, nämlich dass einer Druckdifferenz von 0.1 Atmosphäre eine Temperaturdifferenz von 2°C. entspricht, ergibt sich dann als Siedepunkt für den Baro- meterstand ß, = 753-3 der Werth —89°ı C. Für die Diehte des verflüssigten Stiekstoffoxyduls liegen ältere Beobachtungen vor von AÄNDREEFF”, aus denen er die Formel ableitet c = 0.9368 — 0.0039 t und neuere Beobachtungen der HH.L. CAtverer und E. Marmas°, die sie durch die Gleichung darstellen © = 0.342 + 0.00166 1+ 0.0922 / 36.4 —t. Hierbei ist indessen zu bemerken, dass die Beobachtungen von ANnDREEFF sich nur auf das Temperaturintervall von — 7° bis + 20°C. und diejenigen von Camrerter und Marnıs auf das Temperaturintervall von — 20°%6 bis + 24°C. erstrecken. Deshalb habe ich auch die Dichte bei der Siedetemperatur besonders bestimmt mittels der Monr’schen Waage und bei {= —89°4C. den Werth gefunden ce = 1.2257, ein Werth, der übrigens gut übereinstimmt mit dem aus der ÖAILLETET- Marnras’schen Gleichung für {= — 89°%4 C. extrapolirten Werth für die Dichte des flüssigen Stiekstoffoxyduls (1.2277). Für die zweite dem Barometerstande 9, = 753""3 entsprechende Beobachtungstemperatur — 89°ı C. ergibt sich dann unter Benutzung jener Formel =1.2250. Es mag besonders hervorgehoben werden, dass die Siedepunkts- und Dichtebestimmungen bei Anwendung langer eylindrischer DEwAR- schen Gefässe grosse Vorsicht und Sorgfalt erheischen wegen der Siede- verzugserscheinungen, die explosionsartig auftreten, wenn das Thermo- meter oder der Schwimmkörper der Monr’schen Waage die innere Wandung des Drwar’schen Gefässes berührt. Um nun zur Mittheilung der Ergebnisse der eigentlichen Capillar- wellenmessungen überzugehen, so sind drei unabhängige Beobach- tungsreihen ausgeführt worden, deren jede wieder aus I0—ı5 gut unter einander übereinstimmenden Einzelbeobachtungen bestand. In der folgenden tabellarischen Zusammenstellung sind nur die Mittel- werthe der drei Beobachtungsreihen mitgetheilt. Die Bedeutung der einzelnen Columnen ist aus den Überschriften ersichtlich. Zu Columne 5 sei nur hinzugefügt, dass die darin mitgetheilten Werthe der Spitzen- ! L. Camrerer, Arch. de Geneve, 66, p.ı16, 1878. 2 E. AnprEerr, Liebig’s Ann. 110, S.T, 1859. 3 L. Caıtterer et E. Marnıas, Journ. de Phys. 2. Serie (5) p- 549, 1886. L. Gruxsaca: Oberflächenspann. u. Mol.-Gew. flüss. Stickstoffoxyduls.. 1201 entfernung der Stimmgabel in Mikrometerpartes die Mittelwerthe der Messungen sind, welche am Anfang und am Schluss jeder Beobach- -tungsreihe ausgeführt worden sind, und dass diese Spitzenentfernung andererseits mittels des Horizontaleomparators zu 20""58 bestimmt 1 worden war. | | | I 2 4 | Sales 21 7 | 8 | 9 10 & = | 8 8 I Eee | 5 | 8 35 an & ee, = te Pa =] Wer ee: =! | Sa > 3 2 In B li 88 e ESRE S5 Ss5 = Se a 2 Ei Fe Eh = © AU: = Se 7, SR ES = = mo ao 28 = ES > = Oo En se | 28 | Ba) Dh Qr 5& 3 5, Em 30, = = 27 NS mr = = er a3 | 8° EZ ea || Bir 8 33 a, ers a7 m =! Ber - eo > u a} 8 = =. a BD | 25 | 05 | FE en a5 | 35 | 25 6) = a. 8.20 os Du8 os Eco 2.0 5,0 = = em Aa | & SE 55 EIR = = = 3 ne a ee == =) =.2 =a = = = = ss | 55 En aH on = Z mr S = = = = | 29 e= A == N Ä = a a | un IE. © a Tanat —89.4 | 1.2257 | 1732.0 108.600. 13.1 | 253.16 | 43.038 | 26.376 741.1 | —89.4 | 1.2257 | 1731.4 | 108.738| 13.75 253.14 43.245 | 26.503 3 753-3 | —89.1 1.2250 | 1733-7 | 108.316 | 10.75 253.22 | 42.593 | 26.089 Im Mittel ergibt sich also für die beobachtete Siedetemperatur — 89°3 die speeifische Cohäsion des flüssigen Stiekstoffoxyduls: @= 42° 959 und dieOÖberflächenspannung des flüssigen Stickstoffoxyduls: ur dyn./em E20, .2037272% Nun ergibt sich aus der Gleichung für die moleculare Ober- flächenenergie 03 = 2.27 (0—1), in welcher vo das Molecularvolumen, © die kritische Temperatur und t die Beobachtungstemperatur der Flüssigkeit bedeuten, das Molecular- gewicht derselben Ms vere>). Für die kritische Temperatur des verflüssigten Stickstoffoxyduls ergibt sich aus den Beobachtungen von Hrn. Janssen' der auch von den HH. L. Camterer und E. Marusas” bei ihren Untersuchungen über die Dichte eondensirter Gase angenommene Werth © = 36°4 0., während ı W. J. Janssen, Inauguraldissertation. Leiden 1877. Rep. Brit. Assoc. p. 211. 13876. Vergl. auch F. Roru, WıeD. Ann. 11, S.ı. 1881. 2 L. Cımrerer und E. Maruus a.2a.0. 101* 1202 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 28. Juli 1904. Hr. Dewar' © = 35°4.C. findet. Setzt man in die Gleichung für das Moleculargewicht M der Reihe nach die in der vorigen Tabelle ent- haltenen einander entsprechenden Werthe von oc, tund.« ein, so er- hält man, je nachdem man ® = 35°4C. oder ® = 36°4 C. setzt, folgende Werthe des Moleculargewichts des verflüssigten Stickstoff- oxyduls: für die kritische Temperatur OHIO, | — O0 N.0= 43.26 43.79 42.84 | 43.35 43.68 | 44.21 im Mittel: 43.26 | 43.78 Vereinigt man die beiden Werthe zu einem Hauptmittel 43.52, so erhält man damit für das Moleculargewicht des verflüssigten Stick- stoffoxyduls einen Werth, der ausserordentlich gut mit dem des gas- förmigen, nämlich 44.08 übereinstimmt. Die Abweichung fällt inner- halb der Genauigkeitsgrenzen unserer Kenntniss der kritischen und Siedetemperatur. Wir können daher aus den mitgetheilten Versuchen den Schluss ziehen, dass Stickstoffoxydul, ebenso wie schweflige Säure und Ammoniak”, im gasförmigen und im flüssigen Zustande dasselbe Moleculargewicht besitzen.” ı J. Dewar, Phil. Mag. (5) 18, p. 210. 1884. ?® L. Grunmach, diese Berichte 1900, S. 837. ® Auf Veranlassung von Hrn. van DER WaAArs hat bereits im Jahre 1895 Hr. J. VerscHArretr Messungen der capillaren Steighöhen von flüssigem Stiekstoffoxydul innerhalb des Temperaturintervalls von +4°4 bis — 20°0 Ü. angestellt. aus denen hervor- geht, dass für dieses Intervall die Eörvös’sche Constante den Werth 2.198 hat (Commun. from the Phys. Labor. Leiden. Nr. ı8, p. 12. 1895.). 1203 Entstehen und Bedeutung der Farbkleidmuster der Eidechsen und Schlangen. Von Prof. Dr. Gustav ToRNIER in Berlin. (Vorgelegt von Hrn. Mößıvs.) D: Art und Weise, wie auf einer nicht einfarbigen tierischen Haut die verschiedenen Farben angeordnet sind, wird hier die Muster- bildung im Farbkleid dieser Haut genannt. Dabei kommen für die Erklärung der verschiedenen Formen dieser Farbkleidmuster ihre natürlichen Farben nicht in Betracht (da ein und dasselbe Muster ver- schiedenfarbig vorhanden sein kann), sondern nur die Tonwerte der Farben, d. h., um einen modern technischen Ausdruck zu gebrauchen: die Farbkleider werden dabei auf ihre Schwarz-W eiß- Elemente zurück- geführt. — Dieser Begriff »Farbkleidmuster« deckt sich im übrigen durchaus nicht mit dem Emerschen Begriff »Zeichnung der Tiere«, denn Emer versteht unter der Zeichnung der Tiere nur Form und Anordnung der schwarzen Flecke in der Haut. Wenn man nun die Haut einer Eidechse oder Schlange von oben betrachtet, so erweist sie sich als von einer Menge von Furchen durchzogen, die sich als Längsfurchen, Querfurchen, Schrägfurchen mit Rechtsneigung und Schrägfurchen mit Linksneigung erweisen. Solche Furchen kombinieren sich dann auf der Haut, z.B.: Längs- und Querfurchen (Fig. 1a) und schließen alsdann allseitig begrenzte Hautbezirke ein, die als Hautfluren benannt werden mögen. Die Gestalt dieser Fluren hängt also von der Art ihrer Begrenzung ab, d.h. von der Zahl und Art der Furchen,. die an ihrer Umschließung beteiligt sind. So entstehen z. B. durch Zusammenauftreten von Längs- und Querfurchen rechteckige Fluren (Fig. ıa), die in besonders schöner Ausbildung bei Amphisbäniden gefunden werden. Die Kombination von rechts- und linksgeneigten Schrägfurchen ergibt dagegen Fluren in Rautenform, wie sie am Körper von Typhlops zu finden sind. Eine Kombination (Fig. ıb) von Querfurchen mit rechts- und linksgeneigten Schrägfurchen ergibt sechseckige Fluren, die in schräger Richtung über 1204 Sitzung der physikalisch- mathematischen Classe vom 28. Juli 1904. einander liegen und von dreieckigen flankiert werden; eine Anordnung der Fluren, für welche die Eidechsengattung Lacerta Beispiele liefert. — Eine andere häufige Kombination (Fig. ıc) von Querfurchen mit rechts- und linksgeneigten Schrägfurchen ergibt sechseckige Fluren, die mit breiter Basis auf einander liegen; sie ist bei der Eidechsenfamilie der Seineciden vorherrschend. Derartige Hautfluren sind nun einmal der Sitz von Schuppen, deren Basalform sie bestimmen, wenn die ganze Flur von einer ein- zigen Schuppe eingenommen wird, und in anderen Fällen, wo die Haut von zahlreichen gleichartigen Fluren belegt ist, entsteht auf jeder von ihnen dasselbe Farbkleidmusterelement, so daß bei diesen Tieren das Farbkleid aus dem gleichen ungemein oft wiederholten Musterelement zusammengesetzt ist. So kann z.B. jede Flur in einem derartigen Farb- kleid ganz schwarz gefärbt sein, während die umrandenden Furchen farblos sind; ein solches Muster hat z. B. Amphisbaena vermieularis am ganzen Körper; bei anderen Tieren enthält jede im wesentlichen halb- hellgefärbte Flur genau in der Mitte einen dunkeln Fleck, so auf dem Fig. 1. N a b c Rücken und an den Körperseiten von Amphisbaena mildei; bei noch anderen Tieren ist die Mitte jeder Flur hell und der Randring dunkel, so bei Individuen von Typhlops punctatus am ganzen Körper. Auf diese Weise entsteht auf der Haut des betreffenden Tieres ein Farbkleidmuster, welches wegen der Wichtigkeit der Furchen für dasselbe als Furchenmuster bezeichnet werden soll. Statt dieses Furchenmusters aber zeigt sich bei vielen Eidechsen und Schlangen (oft schon bei einzelnen Individuen einer Art, in welcher normalerweise ein Furchenmuster häufig ist) ein anderes Farbkleid- muster, das sich nicht auf das Furchenmuster zurückführen läßt und das — bis auf weiteres ohne Erklärung — als Faltenmuster be- zeichnet werden soll. Die Elemente dieses Faltenmusters sind stets viel gröber als die der Furchenmuster, und sieht man dann genauer zu, so ergibt sich, daß in ihnen dieselbe Linienbildung vorkommt, wie in den Furchen- mustern, doch treten in den Faltenmustern (Fig. 2) an die Stelle der Furchen Hellzonen bzw. Hellinien und an die Stelle der Fluren Dunkel- zonen bzw. Dunkellinien. G. Tornıer: Entstehen und Bedeutung von Farbkleidmustern. 1205 So sind also die Grundelemente dieser Faltenmuster helle Längs- oder Querlinien oder helle Schräglinien mit Links- oder Rechtsneigung. In anderen Fällen (Fig. 2b z.B.) kombinieren sich diese Hellinien zu geschlossenen Linienbezirken, welche dunkelgefärbte Zonen einschließen. Solche Dunkelzonen zeigen dann unter Umständen genau dieselbe Gestalt, wie die vorher besprochenen Fluren der Furchenmuster. Die Faltenmusterformen, welche auf diese Weise bei Eidechsen und Schlangen entstehen, kann man demnach einteilen in einfache oder Grundmuster und in Verband- oder Mischmuster. Als Faltengrundmuster kommen folgende in Betracht. Erstens das Längsfaltenmuster (Fig. 2a). In ihm wechseln ganz regelmäßig in der Längslinie des Körpers verlaufende Hell- und Dunkel- linien ab. Ein solches Längsfaltenmuster besitzen sehr viele Vertreter der Familie der Lacertiden, z. B. Eremias undata und unter den Schlan- gen auf dem Rücken Simotes octolineatus, Conophis vittata und viele andere. Ebenso häufig ist zweitens das Querfaltenmuster, wo ganz regelmäßig am Körper des Tieres helle Querlinien mit dunkelen abwechseln, so z. B. unter den Schlangen bei Atractis elaps, bei Individuen von Klapechis quentheri und vielen anderen. Drittens gibt es, wenigstens unter den Schlangen, auch Tiere, in deren Rückenfarbkleid das wesentliche Element eine Faltenmusterver- bindung von rechts- und linksgeneigten Schräglinien ist (Fig. 2b). In anderen Fällen verbinden sich die Grundmusterelemente zu Verband- oder Mischfaltenmustern. Von solchen Mischmustern seien nur folgende angeführt. Selbst die komplizierten sechseckigen Fluren des Furchenmusters haben auf dem Rücken gewisser Schlangen in vergrößerter Form ein entsprechen- des Gegenstück in einem Faltenmuster. So findet sich z. B. auf dem Rücken von Zamenis hippocrepis ein Muster (Fig. 2c), das eine sehr große Ähnlichkeit mit dem früher erwähnten Furchenmuster (Fig. ı b) aufweist, wo sechseckige Hauptfluren von dreieckigen Nebenfluren um- lagert sind. — Ja, selbst die früher erwähnten sechseckigen Fluren, welche mit breiter Basis auf einander liegen, werden bei gewissen Schlangen, so bei Coronella triangulum auf dem Rücken, in vergrößer- ter Form durch eine Faltenmusterform ganz genau wiederholt. Diese Beispiele genügen wohl zum Beweis, daß die Faltenmuster nach dem Prinzip der Furchenmuster gebaut sind, wobei die Hellzonen an die Stelle der Furchen, die Dunkelzonen an die Stelle der Fluren treten. Jedes Faltenmuster kann nun ferner in zwei Unterformen auftreten: als grobes und als feines Faltenmuster. Deren Beziehungen und Unterschiede werden dann durch ein drittes Faltenmuster, »das Ver- 1206 Sitzung der physikalisch - mathematischen Classe vom 28. Juli 1904. feinerungsmuster« erklärt; denn dieses Verfeinerungsmuster sieht wie eine Mittelform zwischen dem Grob- und Feinmuster aus, ist es aber in Wirklichkeit nicht. Die Entstehungsweise dieses Verfeinerungsmusters aus dem groben ist folgende. In einem groben Längsmuster zum Beispiel (Fig. 3a), welches aus 5 gleich breiten Längszonen besteht, von welchen die zweite und vierte dunkel sind, entstehen (Fig. 3b) in diesen Dunkelzonen 2 weitere helle Längslinien, so daß damit die Zahl der Längszonen auf 5, die der Dunkel- zonen auf 4 anwächst. Die dabei hinzugefügten Längszonen sind und bleiben aber stets schmale feine Längslinien in Halbdunkel. So ist aus dem früher 5-zonigen Muster ein 9-zoniges, mit 5 Hell- und 4 Dunkel- zonen geworden, in welchem die neuentstandenen Hellzonen durch ihre geringe Breite als nicht voll ausgebildete sofort zu erkennen sind. I Das entsprechende feine Längsmuster nun (Fig. 3c) hat dieselbe Anordnung der Zonen wie dieses Verfeinerungsmuster, d.Iı. es hat 9 Zonen, 5 helle, mit denen 4 dunkele wechseln; aber diese sämtlichen Zonen sind gleich breit und gleich hell. Einen Unterschied also zwischen breiten ganz hellen und schmalen halb hellen Zonen gibt es demnach in diesem Muster nicht. Genau so wie die drei Unterformen des eben beschriebenen Längs- musters unterscheiden sich dann die drei entsprechenden Unterformen eines Querfaltenmusters. Und auch die drei Unterformen eines Schräg- faltenmusters unterscheiden sich genau so von einander, nur daß in 1. ig. 3. I] b letzterm jede Dunkelzone alsdann durch zwei sich kreuzende Hellzonen aufgehellt wird. Daß endlich auch in noch viel komplizierteren Faltenmustern von Schlangen Verfeinerungslinien und feine und grobe Muster auftreten können, beweist als Beispiel sehr schön Homalopsis buccata, wo man das Entstehen von Verfeinerungslinien in viereckigen Dunkelzonen des Rückens durch alle Stufen verfolgen kann, denn (Fig. 4) am Halse hat dieses Tier noch die einfachen dunkelen Vierecke des entsprechenden Grobmusters; dann dringen weiter unten an seinem Körper von rechts ar te nn TE G. Tornıer: Entstehen und Bedeutung von Farbkleidmustern. 1207 und links Verfeinerungslinien in diesen Dunkelfleck ein, zu denen dann noch weiter unten am Körper ein Hellfleck auf der Rückenmittel- linie des Tieres hinzutritt; zum Schluß fließen die drei Elemente dieser Verfeinerungslinie zusammen und durchbrechen völlig den Fleck. Diese Verfeinerungslinie ist dann aber und bleibt stets viel schmaler als die ursprünglichen Hellinien dieses Tieres. Nachdem so zugleich festgestellt worden ist, daß schon bei den Verfeinerungsmustern Elemente eines Grob- und Feinmusters ge- mischt sein können, wird es nicht schwer sein, zum Schluß noch ein sehr häufiges Faltenmuster (besonders der Schlangenhaut), das Wechsel- oder Ziekzaekmuster nämlich, zu deuten. Ein solches besteht darin, daß Grobmusterelemente der einen Körperseite mit Feinmusterelementen der anderen Körperseite alternieren, wobei die Elemente beider Muster zu gleicher Größe heran- gewachsen sind. Ein Beispiel (Fig. 5), die Körper- zeichnung eines Exemplars der Schlange Trimero- rhinus rhombeatus, wird dieß am besten illustrieren. Das Grobmuster, daß diesen Tieren oben am Halse aufliegt, besteht aus zwei Hälften eines längs- Fig. 5 > | — > = geteilten Sechsecks, die mit den Halbierungstlächen aneinander liegen, eventuell zu dem richtigen Sechs- eck verwachsen sind. So liegen in diesem Grob- muster zuerst ein richtiges und gespaltenes Sechs- eck übereinander. Beim Wechselmuster aber, das (weiter unten in der Figur und am Körper des Tieres) aus diesem Grobmuster hervorgeht, liegen die beiden Hälften jedes Sechsecks nicht mehr neben einander, sondern derartig gegen einander verschoben, daß sie im wesentlichen untereinanderliegen, oder genauer gesprochen, sich nur noch ganz wenig berühren. Verwachsen dann zum Schluß so gelagerte Sechseckhälften miteinander, so entsteht jenes Ziekzackband, welches bei sehr vielen Schlangen den Rücken durchzieht, z. B. auch bei unserer Kreuzotter. Daß in der Tat in diesen Wechselmustern helle Grobmusterlinien mit hellen Feinmusterlinien wechseln, wird unwiderleglich dureh die pathologische Einlagerung von Wechselmusterstücken in sonst ganz normale Grobmuster bewiesen, auf die aber erst später eingegangen werden kann. — Beim Suchen nach den physiologischen Entstehungsursachen der Farbkleidformen stößt man sehr bald darauf, daß bei Eidechsen und Schlangen zweifellos Beziehungen zwischen Körperformen und Farbkleidmustern bestehen. So zeigt sich z. B., daß eine bei vielen Lacertiden, welche reines Längsmuster haben, in der Becken- 1208 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 28. Juli 1904. region und Körpermitte eintretende Verschmälerung des Rückens mit einer entsprechenden Farbkleidänderung verbunden ist. Es ist das eine Entwicklung, deren einzelne Abschnitte man schon bei einzelnen Arten sehr weit hin verfolgen kann und die in folgender Weise verläuft. Zwei ursprünglich parallele helle Längslinien sind durch eine zuge- hörige Dunkellinie getrennt. Es beginnt dann die Verschmälerung in der Beckenregion des Tieres und es rücken nunmehr die beiden hellen Längslinien mit ihren Hinterenden gegen einander vor. Sind sie bis zur Berührung daselbst genähert, so verwachsen sie an der Berührungs- stelle und werden daselbst zu einer einzigen Linie. Ihr Verwachsen schreitet darauf nach oben mehr nnd mehr fort, so daß nach einiger Zeit aus ihnen eine einzige, oben Y-förmig gegabelte Hellinie geworden ist. Beim nachfolgenden Fortschreiten dieser Entwicklung beginnt dann der Stiel dieses Y von hinten her zu schwinden und seine Gabeläste werden immer kürzer, bis zum Schluß das Y bis auf Spuren oder ganz verschwindet. Bei manchen Lacertiden (Eremiasarten z. B.) geht eine derartige Verschmelzung von Längslinien sehr weit. Es sind auf dem Rücken dieser Tiere im Anfang fünf helle Längslinien vorhanden, welche durch vier Dunkellinien getrennt werden; alle diese Linien laufen einander parallel. Nun beginnt die mittelste (m) von hinten her zu schwinden, und das ganze Liniensystem rückt gleichzeitig am Hinterende entsprechend zusammen. Immer stärker verschwindet die Mittellinie, und nach einiger Zeit stoßen die beiden ihr benachbarten inneren Hell- linien unten aneinander; sie bilden später, während die mittelste immer mehr sehwindet, eine Y-Form miteinander. Später schwindet die mit- telste weiter, der Stiel des Y ebenso, und die beiden äußersten Hellinien dieses Systems stoßen darauf aneinander und bilden nun auch ein Y. Zum Schluß stecken bei den extremsten derartig umgebildeten Tieren (Eremias capensis z. B.) zwei Y ineinander, während von der Mittellinie nichts mehr vorhanden ist. — Bei anderen Lacertiden, Latastia har- deggeri und spinalis, dagegen ist die Verschmelzung dieser Linien eine andere. Hier verschwindet die helle Mittellinie und verwachsen zuerst die beiden äußeren Hellinien jeder Rückenseite zu einem Y miteinander, darauf nähern sich die Stiele dieser beiden Y mit ihren Enden und bilden zum Schluß die Schenkel eines Y, dessen Gabeläste nochmals gegabelt sind. Gleichzeitig verschmälern sich auch hier die unter den Y liegenden Körperpartien des Tieres. Man könnte nun angeben, die Verschmälerung der Beckenregion bei diesen Tieren sei einmal die Ursache für die Verschmälerung der über ihr liegenden Hautbezirke und damit auch der Y-Bildung in den Hellinien; das wäre aber durchaus falsch und etwa ebenso unrichtig als wenn man sagt, bei einer Kaulquappe in der Umwandlung ver- G. Tornıer: Entstehen und Bedeutung von Farbkleidmustern. 1209 schwinde die Schwanzhaut deshalb, weil die von ihr bedeckten Schwanz- gewebe einschrumpfen. Wäre es denn gar nieht möglich, daß die Schwanzhaut der Kaulquappen unter gewissen Bedingungen beim Schrumpfen der unter ihnen liegenden Schwanzgewebe erhalten bliebe und könnte nicht ebenso bei den erwähnten Lacertiden auch die Haut der Beckenregion, wenn diese Region schmaler wird, in ihrer ursprüng- lichen Breite bestehen bleiben und sich etwa in einer Längsfalte auf dem Rücken zusammenlegen? Körperverschmälerung und Änderung des Farbkleidmusters gehen hier also Hand in Hand, sind aber von einander doch direkt unabhängig. Weshalb sie hier aber gleichzeitig auftreten, kann bis zu einer nachfolgenden Arbeit unerörtert bleiben. Eine zweite sehr wichtige Beziehung zwischen Körperform und Musterform ist folgende. Es läßt sich nachweisen. daß das Auftreten der hellen Längslinien auf Rücken und Seiten der Schlangen und Eidechsen mit einer Längskantenbildung im Körper dieser Tiere zusammenfällt, und es bilden dabei die hellen Längslinien die Firste der Kanten. Hieraus folgt, daß ganz plattgebaute Tiere keine Längslinienmuster haben, drei- kantige nur eine (auf der Rückenfirste) oder drei (noch je eine auf der Grenze zwischen Körperseite und Bauch), vierkantige vier (je eine, welche den Rücken von der zugehörigen Körperseite trennt und je eine, welehe die eine Körperseite vom Bauche trennt); bei fünfkantigen Tieren kommt eine auf der Rückenfirste hinzu. Aus diesen Sätzen folgt dann, daß die Zahl der Längskanten am Körper dieser Tiere um so größer werden muß, je mehr der Querschnitt des Tieres der Kreisgestalt näher kommt, weil der Kreis mathematisch ja als ein unendliches Vieleck aufzufassen ist. Gleichzeitig aber ergibt sich dabei dann auch: mit der wachsenden Kantenbildung an diesen Körpern erweitert sich auch die Lichtung ihrer Leibeshöhle, die Haut selbst gewinnt dabei an Umfang, die Kanten nehmen an Schärfe ab usw. Also eine ganze Reihe von Veränderungen treten alsdann gleichzeitig mit der Kantenbildung am Körper des Tieres ein und man kann daher nicht ohne weiteres nur die eine als Entstehungsursache der anderen bezeichnen. Dann kommt aber noch hinzu: die Körperform der Eidechsen ist veränderlich. Der Körper des gewöhnlichen Chamäleon z. B. hat in der Ruhestellung annähernd Eiform von mäßigem Tiefendurchmesser. Gereizt bläht sich das Tier bei tiefem Einatmen zur Walzenform auf; in die Sonne gesetzt wird es zu einer tiefen Scheibe von nur wenigen Millimetern Dicke, durch welche das Sonnenlieht hindurch- schimmert: hat das Tier aber lebende, lebhaft zappelnde Insekten hinuntergeschluckt, so zieht es den Bauch so stark ein, daß sein Körperdurchschnitt ein richtiges gleichschenkliges Dreieck bildet. Ganz 1210 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 28. Juli 1904. ähnlich variiert Lacerta muralis typica die Körperform: diese ist in der Ruhestellung ein ganz flaches Vierkant; in der Sonne breitet sie sich aber zu einer ganz flachen Scheibe aus. In der Aufregung oder bei starkem Lauf wird der Körperdurchmesser des Tieres durch heftiges Atmen abwechselnd walzenförmig und stark seitlich zusammengedrückt. Also kann man auch hier sagen: eine bestimmte dieser Körperformen geht mit der Farbkleidform des Tieres Hand in Hand, bewiesen aber ist damit durchaus nicht, daß gerade diese Körperform des Tieres die Entstehungsursache jenes Farbkleidmusters ist. Endlich zeigen gewisse pathologische Verbildungen der Farbkleider nicht nur ausgezeichnet den Zusammenhang zwischen Änderung von Körperform und Farbkleidmuster, sondern auch einen ganz klaren direkten Einblick in die Entstehungsursachen dieser Ver- änderungen. Zwei derartige pathologische Wechselmuster mögen hier besprochen werden. Es handelt sich dabei um Musteränderungen, welche — wie ganz genau nachgewiesen werden kann — bereits in sehr frühem Embryonalstadium des Tieres durch Verbiegung des Rumpfes erwor- ben sind, und zwar zu einer Zeit als die Haut noch völlig pigment- los war. Ein solches in der richtigen Verbiegung gezeichnetes Körperstück der Schlange Seophis semidoliatus (Fig. 6a) zeigt folgendes. Es ist dreimal verbogen worden: zuerst schwach nach links, dann schwach nach rechts, dann wieder nach links; es hat demnach im ersten Ver- biegungsabschnitt auf der rechten Körperseite (bei 2,) eine Verlängerung, links eine Verkürzung erfahren und infolgedessen ist der an dieser Stelle liegende Dunkelfleck rechts (bei 2,) stark verlängert worden, links entsprechend verschmälert; ja es ist sogar in seiner rechten, d.h. Zugseite (2,), eine beginnende Ausbildung einer Feinmusterhellzone zu erkennen. Es ist das also zugleich ein Beweis dafür, daß in Wechselmustern wirklich Elemente eines Grob- und eines Feinmusters wechseln. In der darauf folgenden zweiten Verbiegungszone des Tieres liegt die Zugseite (2,) links, die Druckseite rechts, und infolgedessen ist der daselbst liegende Fleck rechts verkürzt, links (bei z,) entsprechend verlängert, und da dann in der dritten Verbiegung der Körper zur normalen Gestalt zurückkehrt, so ist der hier liegende Fleck (bei d) unter der sehr starken Druckeinwirkung der Verbiegung an seiner Druck- seite so stark verkümmert, daß die beiden, ihn normalerweise nur ein- rahmenden, hellen Querstreifen unter ihm zusammenstoßen und ver- wachsen, was zugleich wieder eine Art Y-Bildung bei Körperverschmä- lerung vorstellt. G. Tornwıer: Entstehen und Bedeutung von Farbkleidmustern. 1211 Bei einem zweiten Tier, Coronella triangulum (Fig. 6b), trat die embryonale Verbiegung der Wirbelsäule nur an zwei Stellen ein, war dafür aber auch um so ergiebiger. Im Zugscheitel der Hauptverbiegung (bei 2) erscheint deshalb eine richtig gegabelte Dunkelzone, und zwar hat sich in ihr unter dem Einfluß der Zugdehnung der Verbiegung eine helle Verfeinerungslinie voll ausgebildet. An den Stellen aber, wo die Wirbelsäulenverbiegung in die normalen Körperteile umbiegt, haben an der Druckseite der Verbiegung (bei d) die dunkelen Sechs- ecke stark an Längenausdehnung verloren. Die Veränderungen der Körperform und Hautmuster gehen also in beiden Fällen Hand in Hand, sie sind aber nicht von einander direkt abhängig, sondern beide zusammen sind hervorgerufen durch eine auf Körper und Haut gleichartig einwirkende äußere Ursache: die fixierte Verbiegung; und beide sind also in letzter Instanz Folgen einer ab- normen Bewegung des Körpers, die fixiert wurde. Diese beiden pathologischen Beispiele weisen also bereits mit Entschiedenheit darauf hin, daß bei der Ausbildung der Hautfarbkleidung die Kör- perbewegungen eine Rolle spielen. Ganz zweifel- los wird das aber, wenn geeignete lebende Tiere, z. B. solche, welche helle Querlinien an beinahe senkrecht stehenden Körperseiten haben, in ihren Körperbewegungen beobachtet werden, und ferner durch Untersuchung von Tieren mit Farbkleid- mustern, welche nach dem Einlegen in Spiritus — beim Versuch der Abtötung zu entgehen — nicht, wie gewöhnlich, mit ausgestrecktem Körper, sondern in einer ihrer normalen, durch ener- gische Körperbewegung erreichten Körperstellungen abgestorben und erhärtet sind. Hierbei wird es dann ganz sicher, daß die Hellinien der Faltenmuster dieser Tiere auf denjenigen Hautstellen liegen, welche bei gewissen häufigen Körperbewegungen des Tieres normalerweise zu- sammengefaltet werden, wobei sie der Druckseite jener Körperbewe- gungen angehören, während die Dunkelzonen dieser Faltenmuster die- Jenigen Hautstellen bezeichnen, welche bei diesen Körperbewegungen auf der Druckseite der Verbiegung nicht zusammengefaltet werden, sondern ruhig auf dem Körper liegen bleiben. Und ist das erst ein- mal festgestellt, so kann an frisch abgetöteten Tieren oder geeigneten Modellen der Bewegungswert jeder einzelnen Hellinie, die ein Eidechsen- oder Schlangenkörper hat, ganz genau festgestellt werden. Es ist nun auch nicht schwer einzusehen, warum die Hautstellen, welche bei den energischen Körperbewegungen der Tiere zur Falten- bildung gezwungen werden, hell gefärbt sind, während die bei diesen 1212 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 28. Juli 1904. Bewegungen ruhig auf dem Körper liegen bleibenden dunkele Färbung haben: diejenigen Hautpartien, welche zu Falten zusammengelegt werden, werden, solange und so oft dieß geschieht, schlechter ernährt als die ruhig auf dem Körper liegen bleibenden, denn die zu ihnen führenden Blutgefäße werden bei dieser Faltenbildung mehr oder weniger zu- sammengedrückt und langgezerrt, d.h. weniger leistungsfähig, während die zu den fest liegen bleibenden Hautteilen hinführenden Blutgefäße durch jene Körperbewegungen keine Zerrungen und Quetschungen er- fahren, daher tadellos funktionieren können und so gute Pigmentbildung in den betreffenden Hautteilen ermöglichen. Es läßt sich dann ferner, und zwar schon aus den menschlichen Fingern als Modell sehr gut nachweisen, daß Hautfurchen bei Be- wegungen von Körperteilen auf der Druckseite der betreffenden Be- wegung dann entstehen, wenn die Haut den entsprechenden Körper- teilen fest anliegt, während Hautfalten auf der Druckseite einer Be- wegung an solchen Körperteilen entstehen, denen die Haut locker anliegt und daß drittens ausgiebige Körperbewegungen überhaupt nur von solehen Tieren ausgeführt werden können, deren Haut locker liegt. Daraus folgt: reine Furchenmuster der Haut kommen nur bei solehen Tieren vor, welche geringere Körperbewe- gungen haben; während reine Hautfaltenmuster bei Tieren gefunden werden, welche zu umfangreichen Körperbewe- gungen befähigt sind. Lockerer aber wird die Haut eines Tieres, dessen Körperbewe- gungen ergiebiger werden, durch Überdehnung der Haut auf der Zug- seite jeder dieser wachsenden Körperbewegungen und Fixierung dieser Hautpartien in der erlangten Überdehnung. — Die Bedeutung der einzelnen Faltenmusterformen ist nun folgende. Faltenlängsmuster weisen darauf hin, daß die Träger derselben imstande sind, die Lichtung ihrer Leibeshöhle stark zu verengern. Verteilt sich dabei diese Leibeshöhlenverengerung gleichmäßig über den ganzen Querschnitt des Tieres, so wird die ganze Haut desselben mit Längsfaltenmuster versehen sein. Geschieht die Leibeshöhlenver- engerung aber mit Bevorzugung einer bestimmten Körperpartie, so wird nur diese die Längslinien aufweisen. Ein an Eidechsen- oder Schlangenkörpern vorhandenes Querfalten- muster beweist, daß das Tier seinen Körper nach der Seite, wo das Querfaltenmuster liegt, konkav einkrümmen kann (oder wenn dieses um den ganzen Körper läuft, nach allen Seiten), und zwar so lange, bis alle hellen Querlinien des Tieres zu Querfalten zusammengelegt sind, und die Ergiebigkeit der Bewegung hängt dann von der Breite der Querfalten ab. G. Torsıer: Entstehen und Bedeutung von Farbkleidmustern. 1215 Helle Schräglinien beweisen, daß im Körper des betreffenden Tieres Drehbewegungen möglich sind, und zwar ist eine Vorderleib- drehung nach rechts möglich, wenn auf dem Rücken des Tieres die Schräglinien nach links geneigt sind, und eine Vorderleibdrehung des Tieres nach links, wenn auf dem Rücken des Tieres die Schräglinien Rechtsneigung haben. Sind aber, wie gewöhnlich, diese beiden Schräg- liniensysteme auf dem Rücken des Tieres vorhanden, so beweist das: es sind bei dem Tiere Vorderleibdrehungen nach rechts und links aus- führbar. Über die biologische Bedeutung der früher erörterten Unterformen der Faltenmuster wäre folgendes zu sagen. Jedes Grobmuster deutet darauf hin, daß der Körper des Trägers für jene Körperbewegung, welche sein Faltenmuster erkennen läßt, weniger befähigt ist, als der Körper der Tiere mit entsprechendem Verfeinerungsmuster und etwas mehr als der Körper der Tiere, welche das entsprechende Feinmuster führen. Das Wechselmuster aber zeigt an, wie mathematische Konstruktion ergibt. daß bei einer Schlange, welche es auf dem Rücken trägt, die eine Körperseite etwas mehr gebogen oder zusammengekrümmt werden kann als die andere, was bei der Kreuzotter und entsprechend gebauten Schlangen wohl damit zusammenhängt, daß diese Tiere vorwiegend mit eingerolltem Leib zu liegen und auf Beute zu lauern pflegen. (Auch hängt, nebenbei bemerkt, damit vielleicht die Atrophie der einen Lunge bei den Schlangen und die spiralige Einrollung der Schlangenembryonen zu- sammen. Nähere Untersuchungen werden dieß bestätigen oder ver- neinen.) Ein Blick auf die Furchenmuster ergibt dann, daß bei diesen aus dem Charakter der Furchen auf die Art der zugehörigen Körper- bewegungen zu schließen ist: so weisen hier Längsfurchen auf die Fähigkeit des Tieres hin, die Lichtung seiner Leibeshöhle zu ver- engern, die Querfurchen auf Konkavkrümmung des Körpers nach der betreffenden Seite; die Schrägfurchen auf Körperdrehungen usw. Auch eibt es in diesen Mustern Musterteile, welche bei den zugehörigen Körperbewegungen liegen bleiben und daher dunkel gefärbt sind, während andere zur Faltenbildung schreiten und daher hell gefärbt sind. Die Erklärung der Formen und Funktionen der einzelnen dieser Muster aber muß einer besonderen Arbeit vorbehalten bleiben. Nach dem Vorangehenden dürfte es ferner nicht schwer sein, herauszufinden, wann eine Eidechse oder Schlange einfarbig hell, halbdunkel oder dunkel gefärbt sein wird. Es wäre nun nur noch zu bemerken, daß bei jenen Eidechsen und Schlangen, welche mit ihrem Bauch normalerweise hartem Boden auf- 1214 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 28. Juli 1904. liegen, die Bauchhaut stark minderwertig oder gar nicht gefärbt ist. Hier verhindert der Bodendruck fast oder ganz das Erscheinen des Pigments auch in jenen Bauchhautbezirken, welche nach Anlage des zugehörigen Farbkleidlmusters noch stärker oder schwach gefärbt sein könnten; reiner Druck wirkt ja bekanntlich auf jedes Gewebe bis zur Vernichtung bildungshemmend ein. Jedem Farbkleidmuster einer Eidechse oder Schlange kommt also eine bestimmte biologische Bedeutung zu, und daraus folgt: wenn erst alle Farbkleidmuster gedeutet sind, wird man jeder Eidechse oder Schlange einen Teil ihrer Lebensweise direkt vom Körper ab- lesen können, und da die vorgetragenen Ergebnisse dieser Unter- suchungen, zum Teil allerdings mit geringen Modifikationen, auch für andere Tierordnungen Geltung haben dürften, so dürfte hiermit auch für deren Farbkleiderdeutung schon manches gewonnen sein. Außerdem ist der Weg für experimentelle Behandlung dieser Sache nunmehr frei, wie Vorversuche sicher ergeben. 1215 Das Leitvermögen wäßriger Lösungen von Elektrolyten mit zweiwertigen Ionen. Von F. KonrrauscH und E. GrRÜNEISEN. (Vorgetragen in der Sitzung vom 28. April 1904 [s. oben S. 803].) As Fortsetzung früherer Bestimmungen‘ werden hier einige Salze mit den Ionen Ba, Sr, Ca, Mg, Zn, Cd, Cu, Pb sowie SO,, CrO, und (6,0, untersucht, nämlich BaCl,, Ba (NO,),, Sr(NO,),, CaCL, Ca (NO,),, MgCl,, Pb.(NO,),, K.SO,, Li,S0,,.K,C,0,, M3SO,, ZnSO,,.CdSO,, :CusSO,, CaCrO,, MgC,0,. Eine systematische Vervollständigung muß vor- behalten bleiben. Herr Mvrıus gewährte bei den chemischen Aufgaben vielfach seine sachkundige Hilfe. Besonders dankbar werde hervorgehoben der wert- volle Anteil, den Mrs. Eyre Crow an einem großen Teil der Beob- achtungen genommen hat. Als Einheit der gelösten Salzmenge dient das für den Elektrizitäts- transport maßgebende Grammäquivalent. Die Ionen sind also im Vergleich mit K, Cl usw. als $Ba, #SO, usw. zu bezeichnen. Das Beobachtungsverfahren war wesentlich das früher beschriebene.” Einige Schwierigkeiten, welche die Zahlen für die verdünnten Lösungen von ZnSO, und CuSO, um etwa "/,.. unsicher machen, mögen hier nur erwähnt werden.’ ı. Salze aus einwertigen mit zweiwertigen Ionen. Die Versuchsergebnisse sollen bei diesen Salzen wie früher gleich mit der Berechnung nach einer Formel zusammengestellt werden, die ! Über Salze aus einwertigen Ionen s. diese Berichte 1899, 665; 1900, 1002 und 1902, 581. 2 Kontrausch und Marrey, diese Berichte 1899, 665; Wissensch. Abh. der Physik.-Techn. Reichsanstalt III, 157; 1900. 3 Zugleich mit der Bemerkung, daß ein Zinksulfat, welches etwa %/3000 über- schüssige Schwefelsäure enthielt, gegen das neutrale Salz im Leitvermögen einen un- erwartet großen Unterschied zeigte. Sitzungsberichte 1904. 102 1216 Sitzung der phys.-math. Classe v. 28. Juli 1904. — Mittheilung v. 28. April. s-Aau | Back Ba (NO,), Sr (NO,), Call, CaNO,), ıter | 0.0001 115.32 —46 111.714 —I8 115.17 —46 II1,9I —I5 0.0002 114.65 —32 111.07 —I3 114.55 —34 II1.IQg —I5 0.0005 117.01 —I3 113.30 —ı2 109.76 —06 113.34 —I2 109.93 —O05 0.001 115.60 +01 111.72 —o2 108.31 —o2 111.96 —o2 108.49 —oI 0.002 | 109.50 +03 106.35 +01 110.07 +02 106.54 = 0.005 105.29 -+OI 102.74 +03 106.70 -+04 103.07 +05 0.01 106.67 +08 100.96 —o5 99.04 —04 103.37 —oI 99.53 + 0.02 102.53 +oOI 95.66 -+02 94.52 —05 99.38 —09 95.18 —06 0.05 96.04 —I5 86.37 -+02 87.30 +02 93.29 —IO 88.41 -+oI 0.1 90.78 —o8 78.94 +05 80.93 -+09 88.19 + 82.48 -+06 0.2 85.18 +07 70.18 —o5 73.80 —oI 82.79 +15 75:94 +02 0.5 77-29 56.60 62.72 74-92 65.70 I 79.14 52.07 67-54 55.86 Ho 121.40 117.75 113.70 117.50 113.85 I 2.66 1.251 1.68 2.65 1.935 1000 -c= 0.5983 520.44 64.84 0.6481 19.50 AZ 209.38 202.83 184.30 198.27 185.79 — 1.7247 1.7226 1.6209 1.6875 1.6319 m g-Aqu. | Ms(l, Pb (NO;), K,SO, Li, SO,! R,0,0 Liter | 0.0001 109.43 —20 120.73 —2I 130.76 —43 125.16 (—ı31) 0.0002 108.87 —II 119.94 —0o6 | 130.08 —26 124.90 (— 79) 0.0005 107.68 —o2 118.08 —09 128.57 —II 97.86 —0o9 | 123.89 (— 30) 0.001 | 106.35 -+o2 116.13 —04 126.93 +05 | 96.422 = 122.52 — 07 0.002 104.52 = 113.54 +07 | 120.53 + 07 0.005 101.30 —o2 | 108.68 +18 | 120.29 +17 116.80 + 16 0.01 98.14 —o5 103.55 +I4 | 115.84 +03 86.855 +01 112.89 -+ 02 0.02 94.33 —oS 97.01 —o2 | 110.38 —I7 82.18 —o2 | 108.13 — ı5 0.05 88.47 +o1 86.38 —ı7 101.93 —22 - 74.69 —or | 100.83 — ı5 0.1 83.42 +08 77.27 —oı 94.91 +06 68.16 -+o2 94.84 +17 0.2 | 77.84 -+02 67.36 -+I2 87.76 61.05 —oI 88.62 + 74 0.5 69.50 53.21 73.48 50.52 I || 61.45 | 42.02 71.59 41.35 73-66 A= | III.4O 123.30 | 133.50 101.98 128.5 pD= 2.430 1.0730 1.85 1.429 2.15 1000 -.0c= 1.9067 1371.1 | 26.9 256.76 6.04 BA 179.56 240.25 | 230.09 | 190.41 206.62 B=| 1.6118 1.9485 | 1.7235 | 1.8672 1.6079 ! Bezüglich verdünnter Lösungen wurden einige Beobachtungsreihen (BaCl,, Li,SO,) vereinfacht, weil die Formel früher eine so vollkommene Uebereinstimmung 2 4 > gezeigt hatte, daß man ihre Ergebnisse mit den Beobachtungen identifizieren konnte, ja sie bei den unvermeidlichen Fehlerquellen in den größten Verdünnungen den be- obachteten Werten vorzog. Diese Kürzung ist indessen aus den nachher angeführten Gründen hier nicht als zweckmäßig zu erachten. o° Kosrrausch und E. Grüneısen: Elektrolyte mit zweiwerthigen Ionen. 1217 auf die ein- und einwertigen Salze großenteils mit einem überraschend guten Erfolg verwendbar war, nämlich' A—A ; AP ne (1) wo A das zur Konzentration m g-Äqu./Liter gehörende Äquivalentleit- vermögen, c, p und A, Konstanten des einzelnen Salzes bedeuten. A, stellt demnach das nach der Formel ı extrapolierte Äquivalent- leitvermögen in unendlicher Verdünnung, oder die Summe der beiden Ionenbeweglichkeiten im Wasser dar. Die Differenzen Beobachtung — Rechnung sind beigesetzt. So wie früher werden auch die Konstanten A und B zugefügt, welche entstehen, wenn man der Gleichung ı die Formen \—A = A U: m" oder za — B.m? gibt. Diese Zahlen sind durchweg A (A/A.)P 5 2 größer als bei den Elektrolyten aus einwertigen Ionen, in Überein- stimmung mit der bekannten Tatsache, daß die Kurven für A bei den letzteren weniger steil abfallen. Die Formel befriedigt in den Konzentrationen 0.0005 bis 0.1, häufig auch bis 0.2. In den stärksten Verdünnungen zeigen sich jedoch vielfach Abweichungen bis zu mehreren Tausendsteln, und zwar aus- nahmslos mit demselben Vorzeichen; die beobachteten Leitvermögen sind kleiner als die berechneten. Auf die größere Abweichung beim Kaliumoxalat braucht kein Gewicht gelegt zu werden; das Salz leidet wohl an der Depression, die an Elektrolyten aus Komponenten von sehr ungleicher Stärke in großer Verdünnung die Regel bildet. Aber auch bei dem Salz, welches diesem Einwande am wenigsten unter- liegen wird, bei dem Kaliumsulfat, treten bei 0.0002 und 0.0001 Unter- schiede auf, welche die Beobachtungsfehler erheblich übersteigen. Sieht man von diesen Abweichungen zunächst ab und betrachtet so, wie es früher bei den Salzen aus einwertigen Ionen durchgeführt wurde, die A, der Tabelle I als die Äquivalentleitvermögen in unend- licher Verdünnung, so leiten sich hieraus als Ionenbeweglichkeiten im Wasser, in Verbindung mit den früher aufgestellten Zahlen” fire RK Li Cl NO, 64.67 33-44 65.44 61.78, die neuen Werte ab: für +Ba Sr +Ca Mg +Pb 480, +00, 55.94% 157.02 52:06, U »AOsL 68.:5,1.68:691, 03.8 o ! Diese Berichte 1900, 1006. ? Diese Berichte 1902, 586. 102* 1218 Sitzung der phys.-math. Classe v. 28. Juli 1904. — Mittheilung v. 28. April. Beachtung verdient, daß das Blei mit seiner großen Beweglichkeit aus den übrigen zweiwertigen Metallen (vgl. auch Zn, Cd, Cu S. 1221) so stark heraustritt. Hydrolyse ist wohl nicht wahrscheinlich. Es möge hier angemerkt werden, daß auch die mechanische Beweglich- keit der Bleinitratlösungen verhältnismäßig groß ist.' An Ba, Ca und SO, kann die Probe auf das Gesetz der unab- hängigen Beweglichkeiten gemacht werden. Man berechnet A, als Summe der obigen Ionenbeweglichkeiten: für +BaCl, +Ba(NO,),, $#CaCl, ZCa(NO,), +K,SO, ZLi,SO, 121.38 117.72 117.50 113.84 133:30, 102.18 — 0.02 +0.03 = —0.01 —0.14 -+0.5 Die zugefügten Abweichungen von den A, der Tabelle ı über- steigen die möglichen Fehler nicht. 2. Elektrolyte aus zwei zweiwertigen Ionen. Dies sind die Sulfate von Mg, Zn, Cu, Cd, das Caleiumehromat und das aus den Beobachtungen von Kontrauscn und Myuus” inter- polierte Magnesiumoxalat. Die Beobachtungsresultate stehen in Tabelle 2. Tabelle 2.? m Zr MgSO0,; ZnSO, CdaSO, CuSO, CaCrO, Mg0,0,* iter 0.0001 109.90 —04 109.53 —0o2 109.84 —04 109.95 —0o8 (106.2) 94-5 0.0002 108.07 +05 107.46 +04 107.60 -+05 107.90 -+06 (109.4) 87.0 0.0005 104.21 -+OI 103.16 —oI 102.93 —OI 103.56 +06 | (109.5) 74:5 0.001 99.89 —o2 98.39 —oI 97.72 —o2 98.56 —06 106.9 63.4 0.002 94.14 (+32) 92.05 (+41) 90.92 (+54) 91.94 (+23) 102.1 51.4 0.005 84.53 81.76 79.70 80.98 93.12 38.2 0.01 76.21 72.76 | 70.34 71.74 85.03 29.6 0.02 67.68 63.73 60.95 62.40 76.56 23.0 0.05 56.92 52.68 49.60 51.16 65.93 16.4 0.1 49.68 45.34 42.21 43-85 58.77 12.7 0.2 43.19 39.08 35.89 37.66 52.53 10.0 0.5 28.74 45.03 I 28.91 26.21 23.58 25.77 38.98 Das alkalisch reagierende Caleiumehromat ist in den verdünnten Lösungen, wo sich eine starke Depression geltend macht, unbrauchbar. ı J. Wıcner, Zeitschrift für physikalische Chemie 5, 36; 1890. 2 Siehe den folgenden Aufsatz dieser Berichte. ® Über die Bedeutung der den Konzentrationen 0.0001 bis 0.002 beigefügten Differenzen vgl. $ 3. * Diese Zahlen sind aus den Beobachtungen S. 1224 graphisch interpoliert. Kouzrausca und E. Grünzısen: Elektrolyte mit zweiwerthigen Ionen. 1219 Auch diese Beobachtungen auf einer größeren Strecke durch eine Formel auszudrücken ist nicht gelungen. Der Ausdruck ı 8.1217, welcher auf die 1+1-wertigen Elektrolyte vortrefflich paßte und auf die I+2-wertigen mit dem in Tabelle I dargestellten Erfolg noch in einem weiten Gebiet anwendbar war, versagt bei den steileren Ge- fällen der 2+2-wertigen Salze. Es kann demnach der Weg, auf welchem bis dahin die Funda- mentalkonstante A, der Salze einheitlich abgeleitet worden ist, hier nicht weiter verfolgt werden. Der Notbehelf graphischer Extrapolation andrerseits ist hier noch unsicherer als sonst, weil von der größten beobachteten Verdünnung an bis zu Wasser ein viel größerer Anstieg ermittelt werden muß, als bei den früheren Salzen. 3. Ableitung von A, aus dem Quadratwurzelgesetz. Ehe man die Gleichung ı benutzte, war bei den Chloriden und Nitraten der Alkalimetalle bemerkt worden, daß der erste Teil ihrer Kurven einer einfachen Beziehung folgte, die als das Quadratwurzel- gesetz bezeichnet wurde, nämlich', wenn P eine Konstante des ein- zelnen Salzes bedeutet, A\,—A = P.m, (2) ein Ausdruck, in welehen die Formel ı im Grenzfalle sehr kleiner m übergeht. Die damals hieraus erhaltenen A, stimmen mit den später aus Gleichung ı abgeleiteten auf etwa '/,.. überein. Es zeigt sich nun, daß diesem Ausdrucke 2 sich in verdünnter Lösung nicht nur die Elektrolyte aus ein- und zweiwertigen Ionen fügen, worauf Gleichung ı noch ziemlich gut paßte, sondern auch die Sulfate der zweiwertigen Metalle, die mit Gleichung ı nicht über- einstimmen. Vel. hierüber Tabelle 3 und die in Tabelle 2 zugefügten Differenzen, welche die Abweichungen dieser Rechnung gegen die Beobachtung darstellen. Gemeinschaftlich für alle drei Gruppen bleibt also der empirische Satz bestehen: der Gang. des Leitvermögens stimmt in großer Ver- dünnung mit der Annahme, daß der Abfall des Äquivalentleitver- mögens von seinem im Wasser geltenden größten Grenzwerte der Quadratwurzel aus der Konzentration proportional ist. A/A, als elektrolytischen Dissoziationsgrad bezeichnet, kann man hierfür sagen: die Abweichung des Dissoziationsgrades von ı ist in sehr verdünnter Lösung der Quadratwurzel aus der Konzentration pro- portional. ! Kontrausch und Marrey, Wissensch. Abh. d. Reichsanstalt 11I, 219; 1900. r 1220 Sitzung der phys.-math.Classe v. 28. Juli 1904. — Mittheilung v. 28. April. Der Nachweis, daß die Beobachtungen hiermit stimmen, welcher für die I+1-wertigen Salze in den früheren Rechnungen nach Formel ı geführt ist', wird für die Salze dieses Aufsatzes durch Tabelle 3 erbracht, welehe die Konstanten P und A, der Formel 2 angibt, und zwar so, daß zu den Konzentrationen 0.0001 bis 0.001 bzw. 0.002 die Einzel- werte von A, angegeben werden, die sich durch Einsetzen der Zahl P in Formel 2 berechnen. Bis 0.001 kommen merklich konstante Werte, bei 0.002 freilich großenteils schon deutlich größere Zahlen, die bei der Mittelnahme nicht berücksichtigt werden. Tabelle A, = NApeob tr P m’. m I vr BS a” ä aly \ TI g z | ] | g-Äqu. BaCl, Ba(NO;), | Sr(NO;), | CaCl, | Ca(NO;), Mg(Cl, Pb (NO;), Liter | 0.0001 116.99 113.33 116.66 113.49 | 110.86 122.86 0.0002 117.01 113.32 116.65 113.43 110,89 122.95 0.0005 120.42 117.03 113.31 116.66 113.47 110.87 122.84 0.001 120.42 116.99 113.33 116.66 113.50 110.86 122.85 0.002 116.96 (113.46) 116.72 (113.62) | 110.90 (123.05) Tr zz ses, ZZ Mittel A, |=120.42 | 117.00 113.32 116.67 113.47 | 110.88 122.88 I engage| 158.88 148.67 158.41 142.63 212.68 m Zee Zrsae | Sn Era: armer ä KENSEIECHE “TS s-Aqu | K,SO, | Li,SO, | K,C,0, | MgSO0, | Zn SO, | CdSO, CuSO, | CaCrO, Liter | 0.0001 132.53 114.54 | 114.69 115.45 115.22 0.0002 132.59 (127.05) 114.63 | 114.75 115.54 115.36 0.0005 132.54 101.34 127.29 114.59 | 114.70 115.48 115.36 0.001 132.54 101.35 127.32 114.56 114.70 115.47 115.24 0.002 127.32 | (114.90) | (115.12) | (116.03) | (115.53) Mittel A, \= 132.55 101.34 127.3 114.58 | 114.71 | 115.49 115.30 (123) Pa 4A 155.78 151.9I | 464.10 | 515.92 561.41 527.53 Wie aus den Vorzeichen der Fehler in Tabelle ı vorauszusehen war, sind die jetzigen A, kleiner als die aus Formel ı abgeleiteten, und zwar durchschnittlich um etwa 4 Prozent. Der Koeffizient P, der das Gefälle von A mit wachsender Konzen- tration charakterisiert, ist bei den Nitraten größer als bei den Chlo- riden. Kalium und Lithium verhalten sich im Sulfat ähnlich zu ein- ander wie im Chlorid und Nitrat. Die Sulfate der zweiwertigen Metalle zeigen durchschnittlich etwa das dreifache Gefälle der anderen Gruppe. Von Interesse ist die Regel- mäßigkeit der Zahlen in der Triade Mg, Zn, Cd; die A, sind wenig ! Diese Berichte 1900, 1007; 1902, 585. Konrrausch und E. Grüneisen: Elektrolyte mit zweiwerthigen Ionen. 1221 verschieden, P steigt mit dem Atomgewicht. CuSO, unterscheidet sich von ZnSO, wenig. CaCrO, verläuft in den stärkeren Lösungen dem MgSO, fast parallel; vgl. Tabelle 2. Nach dieser Analogie ist der Näherungswert A, extrapoliert. 4. Die Ionenbeweglichkeiten im Wasser. Die Beweglichkeiten von S.1217 für K, Li, Cl und NO, sind freilich mittels der Formel ı abgeleitet worden, unterscheiden sich aber so wenig von denen, die man aus Formel 2 erhält, daß sie beibehalten werden mögen. Kombiniert man mit ihnen die jetzt für A, aufge- stellten Werte und gleicht die Abweichungen aus, so kommen die fol- genden Ionenbeweglichkeiten im Wasser, die sich, wie vorauszusehen war, von den S. 1217 abgeleiteten durchschnittlich um ı Prozent unter- scheiden. +Ba 4Sr 4Ca 3Mg 4Zn +Cd +Cu +Pb 1S0, (0,0, +Cr0, 55.I0O 5154 5146 4594 4657 4735 4716 61.10 68.14 (62.6) (72) Die Probe auf das Gesetz der unabhängigen Beweglichkeit fällt nunmehr, nachdem MgSO, einbezogen worden ist, weniger günstig aus als früher. Man findet: 3BaCl, #Ba(NO,), $CaCl, $Ca(NO,), #MgCl, 4K,SO, 4Li,SO, 4MgS0O, Aorber.« 120.54 116.88 116.90 113.24 111.38 132.81 101.58 114.08 »beob.«-»ber.« —o.12 +0.12 —0.23 +0.23 —0.50 —0.26 —0.24 +0.50 Damit die großen Abweichungen in den Magnesiumsalzen und den Sulfaten verschwinden, müßte das aus den Beobachtungen für MgSO, abgeleitete A, etwa um 1.2 verkleinert werden. Die Beweglichkeiten zweiwertiger Ionen im Wasser unterliegen also noch einer Unsicherheit. Das Leitvermögen auf unendliche Verdünnung zu extrapolieren wird hier an sich schwieriger, weil der zu ermittelnde Anstieg doppelt bis fünfmal so groß ist als bei Salzen aus bloß ein- wertigen Ionen. Zudem ließ sich auf die letzteren ein einheitliches Ver- fahren anwenden, welches den Vorzug besitzt, daß es gleichgültig ist, ob man die Extrapolation nur aus den größten Verdünnungen ableitet oder ob stärkere Konzentrationen zugezogen werden; welches ferner deswegen vertrauenswürdig erschien, weil seine Ergebnisse die Forde- rung der unabhängigen Beweglichkeit der Ionen im Wasser ausgezeich- net erfüllen. Dieses Verfahren läßt schon bei den Salzen aus ein- mit zwei- wertigen Ionen die frühere Übereinstimmung vermissen, führte indessen 1222 Sitzung der phys.-math. Classe v. 28. Juli 1904. — Mittheilung v. 28. April. hier noch zu Grenzwerten, die der unabhängigen Beweglichkeit ziem- lich gut genügen; vgl. $ ı. Bei den Salzen aus zwei zweiwertigen Bestandteilen aber versagt das alte Verfahren. Einheitlich anwenden ließ sich hier nur eine spezielle Form desselben, die bloß die Leitvermögen der stärksten beobachteten Verdünnungen heranzieht. Das auf diesem Wege extrapolierte Grenz- leitvermögen entspricht nun dem Gesetz der unabhängigen Ionenbeweg- lichkeit, wenn auch angenähert, doch mit einer bedeutend größeren Abweichung als früher. Hierbei wird folgendes im Auge zu behalten sein. Einerseits ist die Forderung, daß ein Ion in großer Verdünnung stets dieselbe Be- weglichkeit zeigt, an die Voraussetzung geknüpft, daß keine Mitwir- kung des Wassers vorliegt, eine Voraussetzung, die in unendlicher Verdünnung gewiß gerechtfertigt ist, von der man aber nicht voraus- sagen kann, bis zu welchem Verdünnungsgrad sie noch merklich be- stehen wird. Daß Hydrolyse bei Salzen aus zwei zweiwertigen Ionen wahrscheinlicher ist als bei den anderen Gruppen, wird man annehmen dürfen. Es würden nun aber Bruchteile eines Prozentes an Hydrolyse im Magnesiumsulfat genügen, um die in $ 4 gefundene Abweichung vom Gesetz der unabhängigen Beweglichkeit dadurch zu erklären. Auf der anderen Seite aber werde die Bemerkung wiederholt, daß das bisherige Beobachtungsmaterial unvollständig ist; die nächste Auf- gabe zur Entscheidung der vorliegenden Fragen wird darin bestehen, noch einige gut charakterisierte, der genauen Analyse zugängliche Salze zu untersuchen. Über wäßrige Lösungen des Magnesiumoxalats. Von F. KourrauscH und F. Myrivs. (Vorgetragen am 28. April 1904 [s. oben S. 803].) DR Magnesiumoxalat ist, wie die übrigen Oxalate zweiwertiger Me- talle, in Wasser wenig, nämlich etwa zu o°3 im Liter, löslich. Bei der Bestimmung dieser Löslichkeit! wurde gefunden, erstens, daß das Sättigungsgleichgewicht von unten wie von oben mit einer ungewöhn- lich großen Trägheit erreicht wird, ferner, daß die Löslichkeit von der Temperatur wenig beeinflußt wird; sodann zeigte das Leitver- mögen einer ungesättigten Lösung einen unerwartet kleinen Tempera- turkoeffizienten. Sehr auffällig war endlich die beispiellos große Steil- heit, mit welcher das Äquivalentleitvermögen mit wachsender Konzen- tration abfällt. Diese Tatsachen erschienen hinreichend merkwürdig, um die Be- ziehungen des Salzes zum Wasser näher zu untersuchen, und hierbei fand sich eine weitere Eigenschaft, die in so großem Maße an einem Salze wohl nicht bekannt ist, nämlich die Fähigkeit, mehrhundertfach übersättigte Lösungen zu bilden und beispielsweise einen vierzigfachen Übersättigungszustand so lange festzuhalten, daß man die Lösung noch bequem untersuchen konnte. I. Übersättigung. Die Lösungen wurden bei 0° hergestellt durch Eintragen von auf- geschlämmtem Magnesiumhydroxyd in eine Oxalsäurelösung bis zur Sättigung. Die filtrierte Flüssigkeit bedurfte dann zur Neutralisation einiger Tropfen Oxalsäurelösung. Das Verfahren nahm etwa zehn Mi- nuten in Anspruch. Man konnte so eine Lösung bis zu etwa 10 Prozent herstellen; dies bedeutet, da die Löslichkeit des stabilen Salzes Mg0,0,+ 2 H,O 0.0053 g-Äqu./Liter oder '/,, Prozent beträgt, eine 300malige Über- sättigung. Die Lösung trübte sich freilich bald, auch in der Kälte. ! Konrrausch, Zeitschrift für physikalische Chemie 44, 243. 1903. 1224 Sitzung der phys.-ınath. Classe v. 28. Juli 1904. — Mittheilung v. 28. April. Der Versuch, in niederer Temperatur ein höheres Hydrat darzu- stellen, führte zu der wahrscheinlichen Annahme, daß MgC,0O,+41,0 existiert, indem der ziemlich einheitlich aussehende Bodenkörper 37-5 Prozent (statt der berechneten 39 Prozent) Wassergehalt zeigte. Es ist aber ausgeschlossen, daß die starken Konzentrationen mit einem solchen Hydrat zusammenhängen könnten. Wasserfreies Oxalat ferner ist sehr schwer löslich. Zu den folgenden Bestimmungen diente als Ausgangslösung eine wie oben hergestellte Lösung von 11753 MgC,O,, d.h. von 0.2093 g-Äqu. im Liter. Diese setzte bei 0° sehr langsam ab und zeigte sich auch bei der Beobachtungstemperatur 18° hinreichend haltbar, um bequem auf ihre Leitung untersucht werden zu können. Das allmähliche Ausfallen aus dieser Lösung wird durch die fol- genden Zahlen illustriert, welche das Sinken der in g-Äqu./Liter gemesse- nen Konzentration in etwa 20°" bedeuten, die in einem Widerstands- fläschehen aufbewahrt und von Zeit zu Zeit gemessen wurden, wobei die Zimmertemperatur zuweilen durch eine niedrigere oder höhere er- setzt wurde. Zeit ob 10 13 22 25.6 (0°) 35.4 37T 46h Konz. 0.209 0.132 0.104 0.057 0.0460 0.0363 0.0338 0.0255 Zeit 46" (30°) 47.6 48.5 (34°) 50.7 5“ 100 200 zo0o0t Konz. 0.0255 0.0229 0.0225 0.0169 0.0154 0.0107 0.0080 0.0077 Kühlen verzögert, Erwärmen beschleunigt das Ausfallen. Auch Schütteln beschleunigte selbstverständlich, indessen nur mäßig. Selbst nach 300 Stunden oder zwei Wochen bestand also noch eine fast ı$fache Übersättigung. 2. Leitvermögen. Man verdünnte die vorgenannte, etwa 0.2 normale Lösung stufen- weise bis etwa 0.002. Die mit * bezeichneten Verdünnungen sind mit einer anderen, selbständig analysierten Lösung bereitet, die beiden äußersten Verdünnungen mit einer dritten Lösung (*), die graphisch an die anderen angeschlossen wurde. Die Tabelle enthält die Kon- zentrationen in Grammäquivalenten und die zugehörigen Äquivalent- leitvermögen A g-Äqu. g-Äqu. ee Aız ae a [6) (110) **05.0000266 102.4 0.002140 50.6 **0.0000528 99.3 *0.00248 48.6 *0.000155 89.9 *0.00495 38.6 *0.000310 81.4 0.00535 37-17 **0.000528 73-8 0.01338 26.60 *0.000620 71.1 0.03347 18.88 *0.001239 59.7 0.0837 13.54 **0,001438 57-0 0.2093 9.89 Konrrausch und F. Myrıus: Lösungen des Magnesiumoxalats. 1225 Der Grenzwert A, = 110 für unendliche Verdünnung ist durch Addition der Ionenbeweglichkeiten im Wasser gebildet.‘ Daß die bis ZU 45005 normal oder 14mg im Liter verdünnten Lösungen sich hieran gut anschließen, beweist, daß Hydrolyse nicht merklich ist. Das Äquivalentleitvermögen sinkt von diesem Werte bis zu o.2 normal nahe auf seinen ıı. Teile Wie abnorm groß dieses Gefälle ist, zeigen die Kurven, in denen sich A, zu ms als Abszisse, für A die Chloride, Sulfate und Oxalate von Kalium und Magnesium dar- stellt. Ebenso auffallend tritt die Ausnahmsstellung” in den Zahlen- verhältnissen A/A, hervor: —e ECI K,SO, K,C,0, MgCl, MsS0, MgC,0, {6} I I I I I I 0.001 0.98 0.95 0.95 0.95 0.87 0.58 0.01 0.94 0.87 0.88 0.88 0.67 0.27 0.1 0.86 0.71 0.74 0.75 0.43 0.11 0.2 0.83 0.66 0.69 0.70 0.38 0.09 Aus der Vergleichung von K,SO, mit K,C,O, sieht man, daß nicht etwa die Oxalsäure an sich zu einem stärkeren Gefälle neigt als die Schwefelsäure. 3. Temperaturkoeffizient des Leitvermögens um 18°. Es ist eine gewöhnliche Erscheinung, daß der Temperatureinfluß auf eine elektrolytische Lösung mit wachsender Konzentration zunächst ! Kosatrausch und GrÜNEISEN. Diese Berichte 1904, 1217. 2 Selbst Jodeadmium gibt etwa die doppelten Zahlen. Growrıan, Wien. Ann. 18, 177. 1883. Wersuoven, Zeitschrift für physikalische Chemie 5, 481. 1890. 1226 Sitzung der phys.-math. Classe v. 28. Juli 1904. — Mittheilung v. 28. April. sinkt’, aber auch in dieser Eigenschaft übertrifft das Magnesiumoxalat u 1 dk alles bekannte. Es wurde nämlich der Wert EgE x für 0.00015 0.0005 0.0025 0.033 normale Lösung (1/x-dx/dt),;, = 0.0236 0.0228 0.0208 0.0203. Als Grenzwert für unendliche Verdünnung wird nach dem früher angegebenen Verfahren” berechnet 0.0242. Selbst die 0.00015 n. Lö- sung bleibt hiervon noch deutlich entfernt, während andere Salze bei 0.001 n. den Grenzwert schon merklich erreichen.” Zwischen den letzten beiden Zahlen wird ein Minimum liegen. bei 18° gefunden: Die beiden Eigenschaften des Salzes, wonach erstens übersättigt gelöste Teile zum Ausscheiden bis zum Gleichgewichtszustande eine lange Zeit gebrauchen und wonach zweitens schon geringe anwesende Mengen des Salzes ihr Leitvermögen gegenseitig stark herunterdrängen, kann man gemeinschaftlich als eine große Trägheit des Salzes in Lösung bezeichnen, durch welche das Magnesiumoxalat aus den übrigen bekannten Salzen stark heraustritt. Man wird eine gemeinsame Ursache beider Erscheinungen in der Konstitution der Lösungen zu suchen haben und wird kaum fehl- greifen, wenn man sie in einer mit steigender Konzentration wachsen- den Bildung komplexer Moleküle sucht; die Lösung würde sich hier- nach den kolloidalen Lösungen nähern. Die Fähigkeit zur Polymerisierung der Moleküle wird nach chemi- schen Vorstellungen durch die Mitwirkung mehrwertiger Bestandteile befördert. Dieser Gesichtspunkt kommt möglicherweise allgemein zur Geltung für die Tatsache, daß der Abfall des Äquivalentleitvermögens mit dem Eintreten mehrwertiger Ionen in die Elektrolyte steiler wird. Es liegt nahe, die Gegenwart von zwei Atomen des vierwertigen Kohlenstoffs in der Oxalsäure als einen erhöhten Anlaß zur Verfilzung anzusehen, der das Oxalat sich so stark von den Sulfaten unter- scheiden läßt. Zu beachten ist indessen, daß das Kaliumoxalat, wie schon bemerkt wurde, keineswegs einen besonders starken Abfall des Äquivalentleitvermögens zeigt. Dieser ist (vgl. S.1225) sogar etwas schwächer als beim Kaliumsulfat. Man muß also auch dem Magnesium ı Vgl. z.B. Kontrausch und Grorrıan, PosG. Ann. 154, 224. 1875; Konr- Rausch, Wien. Ann. 6, Tafel I und II. ‘1879; insbesondere Deevisne, Diss. Straß- burg 1895. 2 Diese Berichte 1901, 1030. 3 Diese Berichte ıgo1, 1027; Proc. R. Soc. 71, 339. 1903. Kontrausca und F. Myrıus: Lösungen des Magnesiumoxalats. 1227 eine Mitwirkung zuschreiben, wozu man schon deswegen geneigt sein wird, weil das ebenfalls schwerlösliche Fluormagnesium auch zu den hervorragend trägen Salzen gehört. Trägheit bei dem Erreichen des Sättigungsgleichgewichts wahr- zunehmen und zu verfolgen lag bei den Löslichkeitsbestimmungen aus dem Leitvermögen der Lösungen oft Gelegenheit vor. In dem Auf- satze hierüber wird bei den meisten Körpern hierauf hingewiesen.' Daß sie nur bei Salzen mit mehrwertigen Ionen stark hervortrat, würde mit der obigen Hypothese stimmen. Bei den Magnesiumsalzen waren, wie gesagt, die Erscheinungen besonders auffällig. Über die Oxalate anderer zweiwertiger Metalle werde bemerkt, daß sie größtenteils ebenfalls recht träge sind, indem Übersättigungen langsam verschwinden. Bariumsalz z. B., dessen Löslichkeit nach Äqui- valenten bei Zimmertemperatur etwa den dritten Teil des Magnesium- oxalats erreicht (aber mit der Temperatur steigt), zeigte die Erscheinung in sehr lästigem Maße. Wenn sie nicht bei allen Salzen stark hervor- tritt, so kann die geringere Löslichkeit einen Grund hiervon bilden, denn die Polymerisierung der Moleküle wird mit der Konzentration der Lösung wachsen. Man hat bis jetzt das Verhalten in Lösung, insbesondere das Leit- vermögen, hauptsächlich an Salzen studiert, die man normale nennen kann, insofern sie sich, wenigstens in verdünnter Lösung, ihrer chemi- schen Konstitution entsprechend als Salze aus ein- und einwertigen, aus ein- und zweiwertigen und aus zwei- und zweiwertigen Ionen charakteristisch in Gruppen von ähnlichen Eigenschaften einteilen. Die sich absondernden, ein abnormes Verhalten darstellenden Salze sind, wenn man die Cadmiumhaloide und die Silikate ausnimmt, bis jetzt wenig eingehend untersucht worden. Man darf aber diese Aufgabe nicht unterschätzen, denn ihre Behandlung kann Gesichtspunkte liefern, welche dazu beitragen, auch bei den Lösungen der normalen Salze die Anschauungen aus dem Stadium der nicht befriedigenden Empirie herauszuheben. An dem hier behandelten Magnesiumoxalat wäre noch klarzustellen z.B. die Wanderung der Ionen, dann der Gefrierpunkt der Lösungen, auch die beachtenswerte Frage, ob etwa in klaren Lösungen so, wie bei den Silikaten, zeitliche Änderungen nachweisbar sind. ! Zeitschrift für physikalische Chemie 44, 208 ff. 1903. 1228 Über die chemische Wirkung kurzwelliger Strahlung auf gasförmige Körper. Nach Versuchen von E. Regener, mitgeteilt von E. WARBURG. (Vorgelegt am 19. Mai 1904 [s. oben S. 849].) 8 ı. Aus früheren Versuchen! habe ich geschlossen, daß die ozonbildende Wirkung der sogenannten stillen Entladung nicht den elek- trolytischen, sondern den photo- und kathodochemisehen Wirkungen zuzurechnen sei. Für die Beteiligung einer photochemischen Wirkung konnte der von Lenarn erbrachte Nachweis angeführt werden, daß kurzwellige Strahlung ozonisierend wirkt. Danach lag es nahe zu prüfen, ob auch andere chemische Wir- kungen der stillen Entladung ebenfalls durch kurzwellige Strahlung her- vorgebracht würden. Hr. E. Regener hat hierüber Versuche ausgeführt und wird dieselben an anderm Orte ausführlicher mitteilen. Ich er- laube mir hier einen kurzen Bericht über diese Versuche zu geben. $ 2. Desozonisierende Wirkung. Die stille Entladung wirkt einerseits auf den Sauerstoff ozonisierend, andererseits auf das gebildete Ozon desozonisierend.° Zur Untersuchung der desozonisierenden Wir- kung kurzwelliger Strahlung konstruierte Hr. REsexer das Fig. ı dar- gestellte Differentialozonometer. Das Ozonisierungsgefäß O0, den ring- förmigen Raum zwischen zwei miteinander verschmolzenen Quarzglas- röhren enthaltend, ist über © D E mit dem Hilfsgefäß H verbunden. Bei D ist an die in das kleine Gefäß F hineinragende Quarzkapillare © der gläserne Teil @ FE H angekittet. Das ganze wird ähnlich wie früher beschrieben? mit trockenem Sauerstoff aus Kaliumchlorat ge- füllt, alsdann ein Schwefelsäurefaden von passender Länge in die Meß- kapillare eingezogen und endlich nach Notierung von Druck und Tem- peratur bei @ abgeschmolzen, wodurch der Apparat gänzlich von der Atmosphäre abgeschlossen ist. Der Sauerstoff in O wird in bekannter ! Diese Berichte 1903 S. Io1s5. 2 Diese Berichte 1900 S. 712. ® Diese Berichte 1900 S. 714. Warsurg: Chemische Wirkung kurzwelliger Strahlung. 1229 Weise mittels innerer und äußerer Belegung durch ein kleines Induk- torium ozonisiert, wobei die Schwefelsäure in der Meßkapillare steigt und durch ihre Einstellung die Stärke der Ozonisierung anzeigt; bei dieser Messung befinden sich immer die Gefäße O und H in einem Wasserbade. Man entfernt hierauf die Belegungen und führt in das innere Rohr von O (Fig. ı) eine 7”” lange Funkenstrecke aus Alumi- niumelektroden ein (Fig. 2). Die Funken werden geliefert von einem größeren, mit Turbinenunterbrecher betriebenen Induktorium bei un- gefähr 120 Unterbrechungen pro Sekunde, in- dem zur Sekundärspule parallel eine Leidener Flasche geschaltet ist. In der Richtung der Funkenstrecke wird ein kräftiger Luftstrom durchgeblasen, welcher die Intensität der Funken steigert und zugleich ihre erwär- mende Wirkung auf das Ozonisierungsgefäß so reduziert, daß die mittlere Temperatur- erhöhung des in diesem enthaltenen Gases, beurteilt nach dem Sinken der Schwefelsäure in der Meßkapillare, nicht größer als etwa 2° war. Fig. 1. + der natürlichen Größe. 4 der natürlichen Größe. Es ergab sich, daß Desozonisierung eintrat, welche von Zeit zu Zeit bestimmt wurde, indem man die Gefäße in ein Wasserbad brachte. Die spontane Desozonisierung war während der Dauer der Versuche gänzlich zu vernachlässigen. Wurde über die Funkenstrecke ein dünnwandiges Glasrohr ge- schoben, so blieb die desozonisierende Wirkung gänzlich aus, zum Beweise dafür, daß die Wellenlänge der desozonisierenden Strahlen unter 0.3 «u liegt. Mit demselben Apparat wurde auch die ozonisierende Wirkung der das Quarzglas durchdringenden Strahlen gemessen, wobei man mit ozonfreiem Sauerstofl anfing. 1230 Sitzung der phys.-math. Classe v. 28. Juli. 1904. — Mittheilung v. 19. Mai. Fig. 3 stellt das Ergebnis zweier derartiger Versuchsreihen dar, gibt nämlich die Ozonisierung (d.h. die Zahl der O,-Molekeln geteilt durch die beim Ozongehalt Null vorhandene Zahl der O,-Molekeln) in Prozenten als Funktion der Bestrahlungsdauer; und zwar bezieht sich Kurve I auf die ozonisierende, Kurve II auf die desozonisierende Wirkung. Bei einer Ozonisierung von ungefähr 2.2 Prozent treffen sich die beiden Kurven, waren also ozonisierende und desozonisierende Wirkung im Gleichgewicht. Dieser Gleichgewichtspunkt ist abhängig von der Beschaffenheit des benutzten Quarzglases, nämlich von der Durchlässigkeit desselben für die ozonisierenden und desozonisierenden Strahlen. Fig. 3. Ozonisierung in Prozenten. 7] 70 20 30 40 50 60 Minuten Dauer der Bestrahlung in Minuten. —— $ 3. Zersetzung des Ammoniakgases. Ammoniakgas wird durch die stille Entladung fast vollständig (bis zu 3 Prozent) in Stickstoff und Wasserstoff zerlegt, wobei das Volumen sich verdoppelt. Diese Reaktion wird auch durch kurzwellige Strahlung hervorgebracht. Hr. ReGENER hat dies nachgewiesen mittels eines Differentialapparates aus zwei durch eine U-förmige vertikale Kapillare verbundenen Glasge- fäßen, von denen das eine durch ein aufgekittetes Bergkristallfenster verschlossen war. Als Sperrflüssigkeit in der Kapillare diente Queck- silber. Die Funkenstrecke befand sich 1°" oberhalb des Bergkristall- fensters; es wurden kräftigere Funken als bei den Versuchen des $ 2 benutzt, dabei wieder ein Luftstrom längs der Funkenstrecke geblasen. Das Quecksilber sank in dem auf Seite des bestrahlten Gefäßes liegen- den Schenkel um ungefähr 0””4 in der Minute, Druckvermehrung und eine Zersetzung um 0.14 Prozent des Ammoniaks anzeigend. In Wargurg: Chemische Wirkung kurzwelliger Strahlung. 1231 8o Minuten waren ıı Prozent des Ammoniaks zersetzt, wobei die Ge- schwindigkeit der Zersetzung jedenfalls nur wenig abgenommen hatte. Eine Glimmerplatte auf dem Bergkristallfenster hielt die Wirkung bis auf einen kleinen, schwer bestimmbaren Rest ab. $4. Stickoxyd, welches nach BErTHELOT durch die stille Ent- ladung unter Volumverminderung in Stickoxydul und Sauerstoff zer- legt wird, wurde in demselben Apparat wie das Ammoniak untersucht, dabei aber Schwefelsäure als Sperrflüssigkeit benutzt. Unter der Ein- wirkung der Bestrahlung fand eine Volumverminderung statt, welche anfänglich 1-2"” Anstieg der Schwefelsäure in der Minute auf Seite des Reaktionsgefäßes entsprach, doch war die Zersetzungsgeschwindig- keit nach 45 Minuten lang dauernder Einwirkung der Strahlung auf bis + des anfänglichen Betrages gesunken. Einschaltung einer Glimmer- platte in den Strahlengang hielt die Wirkung fast vollständig ab. $5. Stiekoxydul wird durch die stille Entladung unter Volum- vermehrung zerlegt, wobei rotbraune Dämpfe auftreten, die sich vor dem Spektroskop als NO, erweisen. Dieselbe Reaktion wurde in dem beschriebenen Apparat durch die Funkenbestrahlung hervorgebracht, wobei wieder Einschaltung einer Glimmerplatte in den Strahlengang die Wirkung fast vollständig aufhob. Ausgegeben am 15. August. Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerei. Sitzungsberichte 1904. 103 h TE TR j 3 nad 2 > ’ BR, Re ee ZEN, ra ee ah LE A TR Ri R ERRRE EETGNE 1 RITTeT: A der nt: unge le N ae ee Te N Kae 2: ie El FERN ar DE INDIREKT BIT OZE WE ES SET he, IRRE FENIR ; FRRUBSPEN SE ETERN SEEN A WIE U ui er { Be: ana I LIE TETEHNN Tepe My + SA u) r ß van A Dach in ev Ahr ai nr HM BOLD En =: Sandler ruhe Dee TA RL A UEIBRHDIENE EA. # ln ARE TERN Ar‘ r D: Da L FU a f ’ 5% ERTT BT fi } rl Me DR) Be ur Hılr, 1% BI E u 5 417 2 I, ia TEE IN. ne : = ; u fi { HIUFR Koh 4 al et JA 1 Me. vr E DREIER Sa ieh a YA 3 z & f R “ un ArRARnL Pe ws KR Koh za Per A} | P a = ; en, MM n7% kei which . » ee ” | u h . 4 ‘ h ‚a Bi Er a PIERRE BER + 67 Sb ET FAT in ER Zeree | n] SITZUNGSBERICHTE DER - KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. XL. 20. OcrtogEr 1904. ed ee a 7 mn Dil ih en BE A a ha nun = iin a ni in ng An 9 THRONIÄN > f BERLIN 1904. VERLAG DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. IN COMMISSION BEI GEORG REIMER. u RUIEEN sı Ei 2. Diese erscheinen in einzelnen Stücken in Gross- Oectav regelmässig Donnerstags acht Tage nach jeder Sitzung. Die sämmtlichen zu einem Kalender- jahr gehörigen Stücke bilden vorläufig einen Band mit fortlaufender Paginirung. Die einzelnen Stücke erhalten ausserdem eine durch den Band ohne Unterschied der Kategorien der Sitzungen fortlaufende römische Ordnungs- nummer, und zwar die Berichte über Sitzungen der physi- kalisch- mathematischen Classe allemal gerade, die über Sitzungen der philosophisch - historischen Classe ungerade Nummern. 82. 1. Jeden Sitzungsbericht eröffnet eine Übersicht über die in der Sitzung vorgetragenen wissenschaftlichen Mit- theilungen und über die zur Veröffentlichung geeigneten geschäftlichen Angelegenheiten. 2. Darauf folgen die den Sitzungsberichten über- wiesenen rnereeharteen Arbeiten, und zwar in der Regel zuerst die in der Sitzung, zu der das Stück gehört, druckfertig übergebenen, dann die, welche in früheren Sitzungen mitgetheilt, in den zu diesen Sitzungen gehö- rigen Stücken nicht erscheinen konnten. Mittheilungen, welche nicht in den Berichten und Abhandlungen er- scheinen, sind durch ein Sternehen (*) bezeichnet. 85. Den Bericht über jede einzelne Eee stellt der Seeretar zusammen, welcher darin den Vorsitz hatte. Derselbe Seeretar führt die Oberaufsieht über die Redae- tion und den Druck der in dem gleichen Stück erschei- nenden wissenschaftlichen Arbeiten. 86. l. Für die Aufnahme einer wissenschaftlichen Mit- theilung in die Sitzungsberichte gelten neben $41, 2 der Statuten und $ 28 dieses Reglements die folgenden beson- deren Bestimmungen. 2. Der Umfang der Mittheilung darf 32 Seiten in Octav in der gewöhnliehen Schrift der Sitzungsberichte nieht übersteigen. Mittheilungen von Verfassern, welche der Akademie nicht angehören, sind auf die Hälfte dieses Umfanges beschränkt. Überschreitung dieser Grenzen ist nur nach ausdrücklicher Zustimmung der Gesammt- Aka- demie oder der betreffenden Classe statthaft. 3. Abgesehen von einfachen in den Text einzuschal- tenden Holzschnitten sollen Abbildungen auf durchaus Nothwendiges beschränkt werden. Der Satz einer Mit- theilung wird erst begonnen, wenn die Stöcke der in den Text einzuschältenden Holzschnitte fertig sind und von besonders beizugebenden Tafeln die volle erforderliche Auflage eingeliefert ist. 87. 1. Eine für die Sitzungsberichte bestimmte wissen- schaftliche Mittheilung darf in keinem Falle vor der Aus- gabe des betreffenden Stückes anderweitig, sei es auch nur auszugsweise oder auch in weiterer Ausführung, in deutscher Sprache veröffentlicht sein oder werden. 2. Wenn der Verfasser einer aufgenommenen wissen- schaftlichen Mittheilung diese anderweit früher zu ver- ” ” - vorgelegt werden. Die Akademie versendet ihre »Sitzungsberichte« an diejenigen. Stellen, mit denen sie im Serie um, wofern nicht im besonderen Falle anderes vereinbart wird, jährlich drei Mal, nämlich: 2E En die Stücke von Januar bis April in der ersten Hälfte des Monats Mai, » Mai bis Juli in der ersten Hälfte des Monats. August, N » Der bis December zu Anfang des nächsten aubror nach Fertigung de agir 1 EN: öffentlichen Yenhsichtigt, a ihm es nach ‚den u den Rechtsregeln zusteht, so bedarf er dazu der Ein- r willigung, der en oder, der betreff AR Classe. y> 4 Bi" =! Bear» Dune? 6° 5. Auswärts werden Dre auf | , Verlangen verschiekt. Die Verfasser yı ichten. dar f wa auf Erscheinen ihrer Mittheilungen nach. acht Tagen. wie ER y 338 ay L E ge Der Verfasser einer unter den ‚»Wissenschaflichen. Mittheilungen « abgedruckten Arbeit erhält unentgeltlich fünfzig Sonderab: drücke mit einem Umschlag, : anf welchem der Kopf der Sitzungsberichte mit, Jahreszahl, Stück- nummer, Tag und Kategorie der Sitzung, darunter ( er Titel der Mittheilung und der Name des Verfas er: stehen. - 2. Bei Mittheilungen, . die mit dem I Kopf der Sitzungs- berichte und einem angemessenen Titel nicht über zw Seiten füllen, fällt in 5 Regel der Umschlag. Tor An ee: 3. Einem Verfasser, welcher. Mitglied der A u ist, steht es m auf Kosten der Akademie weitere hundert (im ganzen also. Kr zu ort theilung abziehen zu lassen, sofern er diess re htzeiti dem redigirenden Seeretar angezeigt ‚hat; u auf seine Kosten noch mehr Abdrücke zur Verth lung. erhalten, so bedarf es der Genehmigung der Gesamm! Akademie oder der betreffenden Classe. ebauieghadee eS erhalten 50 Freiexemplare und dürfen nach ı rechtzei Anzeige bei dem redigirenden | Seeretar weitere 200 isn plare auf ihre Kosten abziehen lassen. 0000 | $ 28. IE - 1. Jede zur Aufnahme in die Sitzangehentehe BR stimmte Mittheilung muss in einer akademischen. Sitzung Abwesende Mitglieder, sowie alle he Nichtmitglieder, haben hierzu die Vermittelung eines rem Fache angehörenden ordentlichen Mitgliedes zu benutz t utzen. Wenn schriftliche Einsendungen auswärtiger oder com ! spondirender Mitglieder direet bei der Akademie oder bei einer der Classen eingehen, so hat sie der eg y Seeretar selber oder durch ein anderes lied. Vortrage zu Be a BER, sr de RR, 20. BR Be % R 1. Der revidirende Seeretar t des geschäftlichen Theils der eg ee nicht (E für die darin aufgenommenen kurzen Inhalts gaben der vr. gelesenen Abhandlungen verantwortlich. Für diese wie : für alle übrigen Theile der ‚Sitzungsbei nach jeder Richtung nur die Verfasser wortlich. j SITZUNGSBERICHTE 1904. XL. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 20. October. Gesammtsitzung. Vorsitzender Secretar: Hr. Dies. 1. Hr. Dıers las über Laterceuli Alexandrini aus einem grie- chischen Papyrus Ptolemäischer Zeit. (Ablı.) Ein von Dr. O. Rusenso»n kürzlich in Abusir el Mäläq gefundenes Stück Papyrus- eartonnage etwa des ll. Jahrhunderts vor Chr. enthält Listen von Gesetzgebern, Malern, Bildhauern, Architekten, Ingenieuren, die 7 Wunder der Welt, die grössten Inseln, die höchsten Berge, die stärksten Ströme, die schönsten Quellen und Seen. Das manches Neue bietende Stück wird in Umschrift und Lichtdruck veröffentlicht. 2. Hr. von Wırauowirz-MoELLENDORFF legte eine Mittheilung des Hrn. Prof. Dr. F. Frhr. Hırıer von GAERTRINGEN vor: Archilochos- denkmal aus Paros. In dem Archiv der Akademie hat sich die Abschrift eines anschliessenden Blockes der sogenannten Archilochosinschrift von Paros (lG XIL 5, 445) gefunden, die ge- stattet, den Aufbau und die Bestimmung jenes Monumentes festzustellen. 3. Der Vorsitzende legte eine Abhandlung des Dr. P. Rırter in Berlin vor, betitelt: Neue Lrısnız-Funde, deren Aufnahme in die Abhandlungen genehmigt wird. Der Verfasser berichtet über die von ihm im Sommer d. Js. im Auftrage der aka- demischen Leısnız- Commission unternommene Forschungsreise in» Mittel- und Süd- deutschland, um das dort vorhandene Leısnız- Material aufzunehmen. Besonders er- giebig erwies sich das Gräflich Scnönsorn’sche Familienarchiv zu Wiesentheid in Unterfranken. 4. Zu wissenschaftlichen Unternehmungen hat die Akademie be- willigt: durch die physikalisch-mathematische Classe Hrn. Privatdocenten Dr. Anporr Borseerr in Bonn zu Untersuchungen über Radiolarien bei den Canarischen Inseln und im Indischen Ocean 1000 Mark; Hrn. Privatdocenten Dr. Kar Prrer in Breslau zu Untersuchungen über die Variabilität der thierischen Entwickelung 1200 Mark; Hrn. Prof. Dr. Heinrıcn Poronıe in Berlin zu Untersuchungen über die Bildung der fossilen Humusproducte, insbesondere der Steinkohle 1500 Mark; Sitzungsberichte 1904. 104 1234 Gesammtsitzung vom 20. October 1904. Hrn. Privatdocenten Dr. ALrrep Stock in Berlin zu Untersuchungen über die Zersetzung des Antimonwasserstoffs Soo Mark; durch die philosophisch -historische Classe Hrn. Coxze zur Voll- endung der durclı den Hauptmann Berrer aufgenommenen Karten der Landschaft von Pergamon 1000 Mark und dem Abtheilungsdireetor der Königlichen Bibliothek Hrn. Dr. PauL Schwenke in Berlin zur Fort- führung seiner Forschungen über den deutschen Bucheinband des 15. und 16. Jahrhunderts 1200 Mark. 5. Frau Geheimrath M. Krurser geb. ARGELANDER und Hr. Haupt- mann a. D. ARGELANDER überreichen 51 Briefe von Bessen an ihren Vater F.W. A. Ar6ELANDER aus den Jahren 1823—1844 der Akademie als Geschenk zur Vervollständigung der Sammlung der Besser’schen Correspondenz. 6. Folgende Druckschriften wurden vorgelegt: durch den Vorsitzenden: A. Martens und M. Guru, Das Königliche Materialprüfungsamt der Technischen Hochschule Berlin. Berlin 1904; G. Leseune-Dieienrers Vorlesungen über die Lehre von den einfachen und mehrfachen bestimmten Integralen. Hrsg. von G. Arenpr. Braunschweig 1904; L. Fuchs, Gesammelte mathematische Werke. Hrsg. von R. Fucus und L. Schtesinger. Bd. ı. Berlin 1904; A. Luscnin von EBENGREUTH, Allgemeine Münzkunde und Geldgeschichte des Mittelalters und der Neueren Zeit. München und Berlin 1904; Franz NEumAnN, Erinnerungsblätter von seiner Tochter Lurse NEUMANN. Tübingen und Leipzig 1904; weiter folgende durch die Akademie unterstützte Werke: Libanii opera rec. R. FoErSTER. Vol. 2. Lipsiae 1904; Die Hasimijjat des Kumait hrsg., übers. und erläutert von J. Horovırz. Leiden 1904; LicHtTengeres Briefe. Hrsg. von A. Lertzmann und (. ScuüpDEkopr. Bd. 3. Leipzig 1904: S. PassareeE, Die Kalahari. Versuch einer physisch - geo- graphischen Darstellung der Sandfelder des südafrikanischen Beckens. Textbd. und Kartenbd. Berlin 1904; durch Hrn. Sacnau: die von ihm herausgegebenen Mittei- lungen des Seminars für Orientalische Sprachen an der Königlichen FrieDrIcH -WıiLuerns-Universität zu Berlin. Jahrg. 7. 1904 und zwei von dem Herzog von Lousar veranlasste Veröffentlichungen mexika- nischer Bilderhandschriften: Codex Borgia. Erläutert von E. SELER. Bd.ı. Berlin 1904 und Codex Magliabeechiano XII. 3. Rom 1904; durch Hrn. SchmoLzer: zwei Bände der Acta Borussica, ı. Das Preussische Münzwesen im I8.Jahrhundert. Beschreibender Teil. Heft. Die Münzen aus der Zeit des Königs Frırprıcn ll. des Grossen. Bearb. von Frırprıcn Freiherrn von Scuhrörter; 2. Das Preussische Münz- Gesammtsitzung vom 20. October 1904. 1235 wesen im 18. Jahrhundert. Münzgeschichtlicher Teil. Bd. ı. Die Münzverwaltung der Könige Frieprıca I. und Frieprıcn Wıruerm 1. 1701—1740. Darstellung von Frıeprıch Freiherrn von SCHRÖTTER. Akten bearb. von G. SCHMOLLER und FRrIEDRICH Freiherrn von SCHRÖTTER. Berlin 1904; durch Hrn. Enerer: Heft 20 des akademischen Unterneh- mens »Das Pflanzenreich «, enthaltend die Zingiberaceae von K. Schumann. Leipzig 1904; Lief. 3 —35 des von der Akademie unterstützten Werkes P. Ascnerson und P. GRAEBNER, Synopsis der mitteleuropäischen Flora. Leipzig 1904; Heft S der Monographieen afrikanischer Pflanzen- Familien und -Gattungen, enthaltend die Sapotaceae bearb. von A. EnsLe£r. Leipzig 1904; durch Hrn. Eneermann: A.Fıck, Gesammelte Schriften. Bd. 3. Würzburg 1904. Seine Majestät der Kaiser und König haben durch Allerhöchsten Erlass vom 29. August die Wahlen des ordentlichen Professors an der Universität Königsberg Dr. Hermann STRUVE (seit 1. October or- dentlicher Professor an der Universität Berlin), des vortragenden Rathes im Ministerium der öffentlichen Arbeiten Geheimen Ober-Baurathes Dr. Herrmann ZımmErMAnN und des Directors des Königlichen Material- prüfungsamtes in Gross-Lichterfelde und Docenten an der Technischen Hochschule zu Berlin Geheimen Regierungs-Rathes Professors ApoLr MARTENS zu ordentlichen Mitgliedern der physikalisch -mathematischen Classe zu bestätigen geruht. Die Akademie hat in der Sitzung am 21. Juli den Professor in der rechts- und staatswissenschaftlichen Faeultät der Universität Graz Dr. ArnoLp LuscHuın von EBENGREUTH zum correspondirenden Mitglied der philosophisch -historischen Classe gewählt. Die Akademie hat das correspondirende Mitglied der physikalisch- mathematischen Classe Hrn. CLemens WInkLer in Dresden am 8. Oc- tober und das correspondirende Mitglied der philosophisch -historischen Classe Hrn. Curıstorn von Sıswarrt in Tübingen am 5. August durch den Tod verloren. 104* 1236 Gesammtsitzung vom 20. October 1904. Archilochosdenkmal aus Paros. Von Prof. Dr. Freih. F. HıLLER von GAERTRINGEN. (Vorgelegt von Hrn. von WıLamowırz-MOoELLENDORFF.) Im Hofe der Hauptkirche von Paros stand manche Jahre ein großer Quaderstein. schlecht beleuchtet und von wenigen wissenschaftlichen Reisenden flüchtig beachtet. Eingehenderes Studium ergab, daß er die merkwürdigsten Schicksale durchgemacht hatte. Die Rückseite entstellte — denn von Schmuck kann nicht die Rede sein — ein roh gearbeitetes Heroenmahlrelief. In die Vorderseite aber war eine recht- eckige Vertiefung eingehauen, welche offenbar bestimmt war, ein aus anderem Stein gefertigtes Relief aufzunehmen, dessen Giebelbekrönung flach in dem ursprünglichen Steine selbst angegeben wurde. Zu beiden Seiten der Vertiefung sind Kränze eingemeißelt, in welchen späte Grabinschriften stehen. Die Arbeit der Kränze ist schon etwas besser als die der Inschriften; sie stehen auf dem Kopfe, denn die Binden hängen nicht herab, wie sie müßten, sondern weisen nach oben. Sie beweisen, daß der Stein, als die Kränze angebracht wurden, in um- gekehrter Lage stand, die spätere Unterseite nach oben. Bei näherem Zusehen fand man aber noch mehr: älter noch als die Kränze ist eine in kleinen Buchstaben geschriebene Inschrift wohl aus dem ersten Jahrhundert v. Chr., die zuerst den Kränzen zuliebe, soweit als es nötig war, durch Glättung beseitigt wurde — also ein richtiges Pa- limpsest —, dann durch Einhauen des breiten Loches den größten Schaden erlitt. Immerhin konnte man den noch verschonten Resten ansehen, was sie bedeuteten; es waren Auszüge aus dem Werke eines Schriftstellers namens Demeas, der ausführlich von dem Leben des großen parischen Dichters Archilochos und der Vorgeschichte von Paros handelte, besonders die sagenhafte Rettung des Heros Koira- nos durch einen Delphin, einen Kampf der Parier gegen die Naxier und die Besiedelung von Thasos mit vielen Einzelheiten erzählte, F. HırLer von GAERTRINGEN: Archilochosdenkmal aus Paros. 1237 und zu allem in ausgiebigster Weise die Worte des Dichters selbst anführte. Für alles Weitere kann auf die Literatur verwiesen werden, die sich im Corpus von Paros (I& XI 5, 445) zusammengestellt findet. Darauf zurückzukommen veranlaßt ein Fund, noch unerwarteter als der erste, weil er nicht in Paros, auf dem Boden, dem die Monu- mente selbst entsteigen, sondern bei den fernen Hyperboreern, im Archive des griechischen Inschriftenceorpus der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin erfolgt ist. Er ist an Wert dem ersten nicht gleich, aber er erschließt erst das äußere Verständnis des ganzen Denkmals. Sechs Jahre nach dem Erscheinen des zweiten Bandes von Boeckns Corpus, welcher die parischen Steine enthält, ist eine Sammlung von 27 Inschriften auf 6 Quartseiten verfaßt, die sich als ‘/lapov E&mı- ypasdaı averdoroı. Avyovotw unvi 1849 (uera Tov Tuuerscn, Ross kat Lesas)’ gibt und anscheinend von Borerns Hand selbst als “schedae Stephani Cumanudis’ bezeichnet ist. Es ist nicht sicher, ob die Abschrift von den Steinen selbst diesem hochverdienten griechi- schen Gelehrten, als ein frühes Jugendwerk, verdankt wird; genaue Kopien in unserem Sinne sind es zumeist nicht, sondern teilweise nur die Quintessenz von solchen, wobei nur das gegeben wird, was der Autor verstanden hat; dies freilich in einer Weise, die Urteil verrät. Vereinzelte Buchstabenreste ohne Sinn fehlen also; ob sie in der ursprünglichen Kopie standen, wissen wir nicht; daß sich diese Kopie oder gar das Original wieder findet, mag man wohl hoffen, aber es zu erwarten, wäre schon kühn. Bis auf weiteres müssen wir uns also an das vorliegende Kumanupges’sche Exemplar halten." “Ev tn oikia Tov kuplov Mavpouuarn, ueydaAn TAaE unKovs Evös Kal Nuioews mepimov IlaAAıkov uerpov' Eyeı os 68 oTiywv Enıypa- Div, Ömpnnevnv eis Teooapas oTuNas, @v ai ÖVvo yecaı naxıora ebdapuevaı. To oynua Tov ypauudrwv lows Tov Maxredovırov n Popnaık@v xpovwv. Daneben eine primitive Skizze, ein Rechteck, etwa doppelt so lang wie hoch, durch senk- rechte Striche in vier gleichmäßig breite Teile geteilt. ! Was die Sammlung außerdem an neuem Material enthält, wird im zweiten Teile des Kykladeneorpus (IG XII 5) berücksichtigt werden. 1238 Gesammtsitzung vom 20. October 1904. | Er Tns npoTns oTnAns' RKIANIERZASPZTZEZPZOEN "Er Tns Terdprns' eTixo ı - - - _ =. INSGANIIONT TE ee BE NEHSTEEOFEA TER 6 KAIME 8... I HSZIWAIT PIANO ZTIKATA PX IN ORXIONMGEN TANORD G \ 5 = ® A ii a 3 = ä 2 ni 3 e- ’ x G 3 3 ı» Tis oe Tov Eu merpn Movowv Hepanovr’ Eydpasgev ı» mau TexeoıkAnos kovpe karayAaloas; — [4 [4 ’ x [WE ‘ ’ x x = 1, Ne&w 67 ao Ey® naX Eeryruna, ei oV um oldas‘ IE EOHAos Ewv üperns TE oly ÜmoNermouevos ıs 2Zwodevs Ilpoodevov vios Eunv MoN..M...AHN 17 TIMRNAENI... alioav ÜMEOTATATO. ’ \ ’ x mn ” kon 4 ’ 7 (4 Karwrepw de Ent rns aurns OTYANS, 6Alyov dLaoTnua- Tos ueroAaßovvros, TAÖe' » 2Zwbpoowas 0baka - - - - = = = = = 2» EUEO - - - - 2 - - =... 0. - RE NBDE Wer die parischen Steine auch nur oberflächlich in Erinnerung hatte, konnte über die Bedeutung dieser Inschrift nicht einen Augenblick in Zweifel sein, selbst wenn Z.8 nicht den Namen selbst enthielt. Hier sind vier ganze Kolumnen Schrift bei 1”5 Länge, bei dem be- kannten Archilochossteine (= A) waren es 3% Kolumnen bei 1.255 Länge. Ergänzt man die fehlende 3 Kolumne, so ergibt sich fast genau die Länge der neuen Quader (= B). In beiden Quadern waren die mittleren beiden Kolumnen zerstört; ob dies so zu verstehen ist, daß auch in B die Vertiefung für das Relief eingehauen war, die A zeigt, ist fraglich; da der Einfügung des Reliefs die Umkehrung des Steines A vorausging, müßte man annehmen, daß nachher doch wieder A auf B gelegt ist. Daß A von Anfang an oben lag, ist von vornherein wahrscheinlich, weil A Kolumne I ersichtlich die erklärende Einführung des Ganzen und dann ein Ereignis der ältesten Zeit ent- F. HıLLer von GAERTRINGEN: Archilochosdenkmal aus Paros. 1239 hält; darüber dürfte ein Profilstein mit einem Streifen, der die Über- schrift in größeren Buchstaben gab, gelegen haben, und ein ent- sprechendes Profil wird auch unten als Sockel zu ergänzen sein. Die Höhe der oberen Quader beträgt bei etwa 60 Zeilen 0625, die der unteren also bei 68 Zeilen vielleicht etwas mehr, sagen wir O0”7I, die des Ganzen mithin ohne die Profile an 1"35, mit ihnen etwa die Größe eines mittelgroßen Mannes, sagen wir 1.55— 1.75". Schwieriger ist es, etwas über die Länge zu sagen. Früher glaubte ich, aus der Tatsache, daß die vierte Kolumne des oberen Steines auf den Nachbar- stein übergriff, schließen zu müssen, daß ein vermutlich noch ebenso- langer Stein mit mehreren Kolumnen Schrift fehlt; aber eine Betrach- tung der Inschrift selbst, namentlich des Untersteins, führt dazu, daß wir die vierte Kolumne für den Schluß ansehen. Die Inschriftfläche war also nicht über 1.50 breit; ob die Basis nach rechts weiter lief, ist nicht zu sagen, es ist aber nicht unwahrscheinlich; solche lange Basen für mehrere Statuen, die sonst gar nichts miteinander zu tun hatten, gab es gerade in Gymnasien vielfach. Jedenfalls stand über der Schrift eine Fläche von 1"'50 Breite zur Verfügung für das stehende oder sitzende Bild des Archilochos. Von den überlieferten Resten erweist sich das einzige Stück der ersten Kolumne kat kaprepov schon durch die Metathesis als Archi- loehoszitat; es ist wahrscheinlich die Fortsetzung von AI, wo 2.54 eviknoav kaprepw@s Tovs Na&iovs den Hauptinhalt der nachfolgenden Verse vorwegnimmt. Von Kolumne IV ist ı ARNIO sehr vieldeutig. Z. 2.3 [Tns] | un- Tpos aurns ist unklar, wenn es “die Mutter von ihr” bedeutet, um so verständlicher, wenn es auf die Mutter (des Archilochos) "selbst’ geht, die Enipo, da wir aus Kritias bei Aelian var. hist. X ı3 wissen, daß Archilochos selbst bezeugte, örı Evımovs vios nv rns SovAns. Obwohl dieser niedrige Charakter keineswegs im Namen ausgesprochen ist, war dies doch ein Kurzname von Enipagoreia, wie sich eine wohl- geborene Dame von Thera nannte (Becuter Hermes XXXIV 1899, 395. zu IG XII 3, 489; (dazu jetzt auch der Männername Enipantidas: IG XII 3, 1324). Auch könnte man die Worte “rns dovAns’ als Bosheit des Kritias ansehen. Andererseits wäre es dem Archilochos auch zuzutrauen, daß er eine ihm selbst nicht zum Ruhme gereichende Tatsache offen bekannte; Horaz mit seinem libertino patre natus hätte es ihm dann nachgemacht. 6 kai ne oder Kal ue- - . ns marpidos, kal ApyıAoyov evravda n|aAıv uvnunv Emoinaev [0,.} seil. 6-Anueas, worauf die Verse folgten. Dies der nächste Gedanke; aber die Lücke ist nicht groß; schon Z, ı2 folgt das fast ganz er- 1240 Gesammtsitzung vom 20. October 1904. haltene Epigramm, das uns den Stifter des Denkmals selbst vorführt. Jedenfalls also war vorher ein Abschluß mit oder ohne Übergang zur Gegenwart. In dem Gedicht hat Z. 16 woA[vv]ulvov aoıönv H. Dirıs ergänzt. In Z.17 wäre devjaov Öo&jav Umeonaoaro, mit Verlesung von AOZAN in AIZAN das Ansprechendste (vov Wıramowızz); das, woran man sonst denken könnte, dev[@wv] oder unter Annahme einer stärkeren Ver- lesung a|da|varwv aioav ümeomaoaro, hat noch schwerere Bedenken gegen sich. Durch einen seltsamen Zufall, dem vergleichbar, der von dem oberen Steine zuerst nur das gleichgültigste, späteste Stück bekannt werden ließ (Bull. Hell. XXI 1897, 17, 2), ist auch der Anfang des Stiftungsepigramms zu Lr Bas gelangt (ll 2135), und von da in das Corpus (IG XU 5, 242): tis oe rov &u merpa Movowv - -, wo ich, zufällig einer richtigen Ahnung folgend, bemerkte: ‘Si [depa- rovra] sequitur, potest ad stelam anaglypho poetae ornatam referri. Die Nachahmung des Archilochos war ja klar, wie sie sich in Epigrammen oftmals findet (z.B. in Rhodos IG XI 1, 148, in Paros selbst XI 5, 299); aber freilich hätte keiner so leicht daran gedacht, daß der große Dichter selbst gemeint war. Der Wanderer fragt das Bild: “Wer hat Dich, o Sohn des Tele- sikles, den im Stein vor mir stehenden Diener der Musen, mit seinem Meißel verherrlicht?’ Archilochos antwortet: "Das will ich Dir ganz der Wahrheit ge- mäß sagen, wenn Du es nicht weißt: Ein edler Mann, Sostheus, Sohn des Prosthenes, hat meinen liederreichen Gesang geehrt und sich dadurch ewigen Ruhm erworben. Es folgt ein "6Alyov Öıaornua’, wie es zwei Gedichte zu trennen pflegt; in der Mitte mochte AaAXo stehen. Dann zwei Distichen; der erste Hexameter beginnt mit ow6bpoovvas olaka, der zweite Penta- meter schließt mit /lapos. “Wer Sostheus war, wo das Monument stand, enthüllt uns vielleicht das zweite Epigramm auf ihn. “Steuer- ruder der Sophrosyne”. Wer ist das? Wer hält das? Ich denke, der ow&bpoviortns, oder auch, wenn der Titel in Paros fehlte, der Gymnasiarch: das Gymnasion ist der rechte Fleck dafür” (von Wiıra- mowırz). Daß es ein vom vorigen getrenntes Gedicht war, zeigt schon der dorisierende Dialekt. So viel lehrt das Denkmal in seinen Überresten, ein literarisches Monument, das insofern über anderen steht, als es nicht das Werk des Stifters verewigt, wie es die parische Marmorchronik, das Weih- F. HırLer von GAERTRInNGEn: Archilochosdenkmal aus Paros. 1241 geschenk des Eratosthenes, das philosophische Testament des Epi- kureers von Oinoanda wollen, sondern dem Ruhme einer altbekannten Größe der Vaterstadt gilt — wobei sich der Stifter freilich auch nicht ganz vergißt. Daß der Stifter zugleich auch Bildhauer war, könnte man aus Tis oe - exapagev herleiten und daran erinnern, daß die Bildhauer keineswegs überall die aus Lukians Traum bekannte niedrige gesellschaftliche Stellung einnehmen — wie uns Rhodos gelehrt hat und nach der Veröffentlichung von Buiskengeres und Kıscns Funden noch viel stärker lehren wird. Aber auch der Auftraggeber konnte so sprechen. Und diesen kennen wir; er war ein reicher und vor- nehmer Bürger von Paros. Sostheus ist Kurzname von Sosthenes, wie Eurystheus und Mene- stheus zu Eurysthenes und Menesthenes; der Kurzname paßte in den Vers, da der Vollname wenigstens im Nominativ nicht genügt hätte. Die Namen Sosthenes und Prosthenes kamen dadurch zusammen, daß ein Prosthenes die Philyto, Tochter des Sosthenes, heiratete (I@ XI 5, 296); nun nannte er seinen Sohn nach dem mütterlichen Großvater: 2wodevns Ilpoodevov. In einem Verzeichnisse von Bürgern, welche Geldbeiträge zur Bestreitung der Getreideverteilung gaben — nach ler Schrift um 100 v. Chr. angesetzt' — erscheint LZwodevns I1po- odevov mit einer Gabe von 500 Drachmen (IG XI 5, 135). Einen Tempel oder Naiskos weiht um dieselbe Zeit ebenfalls Zwodevns Ipo- o#evov, Priester des Zeus Basileus und des Herakles Kallinikos, die- sen beiden Göttern (IG XII 5, 234). Man ist durch nichts gehindert, in allen drei Fällen denselben Stifter zu sehen, dessen Familie sich in Paros auch noch weiter verfolgen läßt. Wenn es demselben Manne einfiel, dem Herakles Kallinikos und Zeus und dann dem Archilochos als Vorbild für die Jugend Monu- mente zu errichten, so mochte ihm außer seiner heimischen Tradition auch das im Zeusheiligtum von Olympia gesungene ApyıAoyov ueXos — KarNivıros 6 TpimXoos KkeyAaöws vorschweben, mit dem Pindars neunte Olympische Ode beginnt. Uns aber ist von dem Reichtum der Überlieferung, die noch Sosthenes hatte, nur wenig geblieben, und dieses wenige verdanken wir nur dem Umstande, daß die Parier der römischen Kaiserzeit zu faul waren, die alten beschriebenen Steine ganz zu glätten, um sie für ihre Toten würdig herzurichten! Eine anziehende Aufgabe aber bleibt unseren Archäologen über- lassen — das Idealporträt des Archilochos, seinen Schöpfer und seine ! Nebenbei eine Parallele zu dem von Wırsann und von Wiıranowrrz heraus- gegebenen Getreidegesetz von Samos: Sitzungsber. d. Berl. Akad. d. Wiss. 1904, 917 fl. (vgl. Tuarueın Hermes XXXIX 1904, 604 ff.). Sitzungsberiehte 1904. 105 1242 Gesammtsitzung vom 20. October 1904. Wandlungen in der Kunstgeschichte zu ermitteln, bis zu dem späten Bildhauer von Paros.' ! Auf Archilochos und Homer hat die Doppelherme im Vatikan bezogen E. Q. Vısconrrı. Iconographie grecque 1808, S. 2, vgl. Textband (181r) 62ff., ohne jeden greifbaren Anlaß, wie BerwovrLı, Griechische Ikonographie I ıgor, 34 (vgl. Il 173) dartut. Eine bildliche Darstellung des Archilochos setzt das Epigramm des Theokrit (Anth. Pal. VII 664 —= Theocr. epigr. 19) in archilochischen Versen und dorischem Dia- lekt voraus. Der Archilochos als Skelett auf einen Silberbecher von Boscoreale geht uns hier nielhts an. Die Münzen von Paros ergeben nichts für Archilochos. Ausgegeben am 27. October. SD Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerei. — _ SITZUNGSBERICHTE KÖNIGLICH PREUSSISCHEN _ AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. XLIL XL. rn 27. OcroBEr 1904. 2 un LEINEN v Fa PN “ W a J \ N 2 N MAR 29 A > Si .o 05 ir > BERLIN 1904. VERLAG DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. IN COMMISSION BEI GEORG REIMER. Auszug aus dem Reglement für die $1. 2. Diese erscheinen in einzelnen Stücken in Gross- Octav regelmässig Donnerstags acht Tage nach jeder Sitzung. Die sämmtlichen zu einem Kalender- jahr gehörigen Stücke bilden vorläufig einen Band mit fortlaufender Paginirung. Die einzelnen Stücke erhalten ausserdem eine durch den Band ohne Unterschied der Kategorien der Sitzungen fortlaufende römische Ordnungs- nummer, und zwar die Berichte über Sitzungen der physi- kalisch-mathematischen Classe allemal gerade, die über Sitzungen der philosophisch historischen Classe ungerade Nummern, 8.2. 1. Jeden Sitzungsbericht eröffnet eine Übersicht über die in der Sitzung vorgetragenen wissenschaftlichen Mit- theilungen und über die zur Veröffentlichung geeigneten geschäftlichen Angelegenheiten. 2. Darauf folgen die den Sitzungsberichten über- wiesenen wissenschaftlichen Arbeiten, und zwar in der Regel zuerst die in der Sitzung, zu der das Stück gehört, druckfertig übergebenen, dann die, welche in früheren Sitzungen mitgetheilt, in den zu diesen Sitzungen gehö- rigen Stücken nieht erscheinen konnten. Mittheilungen, welche nicht in den Berichten und Abhandlungen er- scheinen, sind durch ein Sternchen (*) bezeichnet. $5. Den Bericht über jede einzelne Sitzung stellt der Seeretar zusammen, welcher darin den Vorsitz hatte, Derselbe Secretar führt die Oberaufsicht über die Redac- tion und den Druck der in dem gleichen Stück erschei- nenden wissenschaftlichen Arbeiten. 86. 1. Für die Aufnahme einer wissenschaftlichen Mit- theilung in die Sitzungsberichte gelten neben $41, 2 der Statuten und $ 28 dieses Reglements die folgenden beson- deren Bestimmungen. 2. Der Umfang der Mittheilung darf 32 Seiten in Octav in der gewöhnlichen Schrift der Sitzungsberichte nieht übersteigen. Mittheilungen von Verfassern, welche der Akademie nicht angehören, sind auf die Hälfte dieses Umfanges beschränkt. Überschreitung dieser Grenzen ist nur nach ausdrücklicher Zustimmung der Gesammt-Aka- demie oder der betreffenden Classe statthaft. 3. Abgesehen von einfachen in den Text einzuschal- tenden Holzschnitten sollen Abbildungen auf durchaus Nothwendiges beschränkt werden. Der Satz einer Mit- theilung wird erst begonnen, wenn die Stöcke der in den Text einzuschaltenden Holzschnitte fertig sind und von besonders beizugebenden Tafeln die volle erforderliche Auflage eingeliefert ist. öffentlichen beabsichtigt, als ihm dies. nach den are den Rechtsregeln zusteht, so bedarf er dazu Kr: ” willigung der? Gesammt- Akademie oder der betreffende Classe. a ERS Bd ; 1 se er 7 5. Auswärts werden Correeturen nur auf Re "Verlangen verschickt, Die Verfasser verzichten | umi 2 ‚auf Erscheinen arenE ‚Misneilungen ‚nach acht Tagen. Eee E2) % EN EREARRE: sL Be in Ne OR a £ 1. Der Verfasser einer unter den N de? 7 Mittheilungen« abgedruckten Arbeit erhält "unentgeltli ich. 2 fünfzig Sonderabdrücke mit einem Umsehlag, & auf welchem der Kopf der Sitzungsberichte mit. Jahreszahl, Stüc nummer, Tag und Kategorie der Sitzung, en Titel der Mittheilung u Ge Name en Kopk dee Bian Seiten füllen 5 fällt in der ‚Regel hier a ng 3. Einem Verfasser, welcher Mitgli der € n ist, steht es frei, auf Kosten der. Akadem; w Bere gleiche Ir Sonderabdrücke bis zur Zahl von noch hun ert, und auf seine Kosten noch weitere bis‘ zur Zahl von zwei-.. hundert (im ganzen also 350) zu unentgeltlicher Ver- PL theilung abziehen zu lassen, sofern er diess rel htzeitig dem renden Secretar angezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrücke zur Vertheilung zu . erhalten, so bedarf es der Genehmigung der samint- Akademie oder der betreffenden Classe. — Nichtn mi erhalten 50 Freiexemplare und dürfen nach : rech! eitiger ei Anzeige bei dem redigirenden Seeretar weitere. 200 Exem- ) plare auf ihre Kosten abziehen lassen, N ;* 1. Jede zur Aufnahme in die singe AL stimmte Mittheilung, muss in einer akademischen Sit: Se. vorgelegt werden. Abwesende Mitglieder, ‚sowi i - Nichtmitglieder, haben hierzu die Vermittelung ( eines ihrem Fache angehörenden ordentlichen Mitgliedes zu benutz N) Wenn schriftliche Einsendungen auswärti " ode jer corre- ! spondirender Mitglieder direct bei der Akademie ei e einer der Classen eingehen, so hat sie der vorsi Ber Seeretar selber oder durch ein anderes _ Mitgli BR ü Vortrage zu bringen. Mittheilungen ; deren ee er Aradee nicht angehören , hater einem zunächst ge ignet: 4 scheinenden Mitliede zu überwisen.. 0°. BA [Aus Stat. $ 41,2. — Für die Aufnahme bedar: auf es b+ einer ausdrücklichen Genehmigung ‚der Akademie oder Fe einer der Classen. Ein darauf gerichteter Antrag kann, ‚kann, sobald das Manuscript druckfertig vorli egt, » gestellt und ‚sogleich zur Abstimmung. (gebracht wenden] ? 87. a N 1. Eine für die Sitzungsberiehte bestimmte wissen- | 1. Der revidirende Seeretar ist für den Inhalı Ib x 6 " schaftliche Mittheilung darf in keinem Falle vor der Aus- geschäftlichen Theils der Sitzungsberichte, jedoch = > gabe des betreffenden Stückes anderweitig, sei es auch für die darin aufgenommenen kurzen Inhaltsangaben ) Se & nur auszugsweise oder auch in weiterer Ausführung, in gelesenen Abhandlungen verantwortlich. liese deutscher Sprache veröffentlicht sein oder werden. für alle übrigen Theile der Sitzungsberi chte si 2. Wenn der Verfasser einer aufgenommenen wissen- nach jeder Richtung“ nur die Era verant- schaftlichen Mittheilung diese anderweit früher zu ver- | wortlich. a 1% Die Akademie versendet ihre »Sitzungsberichte« an diejenigen Stellen, mit denen sie im Schr Ze steht, = wofern nicht im besonderen Falle anderes vereinbart wird, jährlich drei Mal, nämlich: | die Stücke von Januar bis April in der ersten Hälfte des Monats Mais: YA Fee n ” » Mai bis Juli in der ersten Hälfte des Monats August, RT EEs I SER, „ October bis December zu Anfang des nächsten Jahres nach Fortiatellun des ee . ar 1243 SITZUNGSBERICHTE 17%. XL. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 27. October. Sitzung der physikalisch-mathematischen (lasse. Vorsitzender Secretar: Hr. Auwers. Hr. Scuortey las über den Pıcarn’schen Satz und die Borer- schen Ungleichungen. Hr. Borer hat im Jahre 1896 in den Comptes Rendus einen Beweis des Pıcarv- ‚schen Satzes gegeben, der sich aber nur auf die transcendenten ganzen Functionen bezieht. Es wird die Borzr’sche Methode weiter verfolgt und der Pıcarv’sche Satz in seiner allgemeinen Fassung bewiesen. Sitzungsberichte 1904, 106 1244 Sitzung der physikalisch - mathematischen Classe vom 27. Oetober 1904. Über den Picarv’schen Satz und die BorEr'schen Ungleichungen. Von F. ScHoTtky. Far den bekannten Pıcarn’schen Satz über die Werte einer Function in der Nähe einer wesentlich singulären Stelle enthalten die folgen- den Betrachtungen einen Beweis, der nur auf dem Caucnv’schen Theo- rem beruht. Man wird sofort sehen, dass dieser Beweis bis zum Schluss von $ 2 nichts Anderes ist, als eine genauere in manchen Punkten ab- geänderte Fassung desjenigen, den Hr. BoreL in den Comptes rendus von 1896 gegeben hat. Aber die genauere Formulirung der BorEL- schen Ungleichungen ist nöthig, um die Untersuchung bis zum Ende zu führen. 772) 102 In der Ebene der complexen Grösse x seien um den Punkt x, zwei concentrische Kreise mit den Radien r und r’ beschrieben. Die Fläche des grösseren Kreises mit dem Radius r werde mit X, die des kleineren mit A” bezeichnet; dabei sollen die Punkte der begrenzenden Kreis- linien zu diesen Flächen mit hinzugerechnet werden. Ferner bezeich- nen wir mit qg den aus den Radien gebildeten Quotienten: EIER Fer Ist F(x) = X-+JYi eine Function, die sich in der Fläche X über- all regulär verhält, X,+Y,i ihr Werth im Mittelpunkt, und «’ irgend ein Punkt im Innern von X, so ist nach dem Caucnv’schen Satze: jx+ Yi)dlog (ee) — zri(2F(e') — X,—Y,i) r [r wenn die Integration im positiven Sinne über die Grenze von K er- streckt wird. Ist dagegen x” ein Punkt ausserhalb X, so ist: (X+ Fi)dlog ee) — — 2#i(X,+Y,i). u Scnorrkv: Über den Pıcarn’schen Satz. 1245 Nehmen wir in dieser zweiten Gleichung «” an als den Bildpunkt des vorigen Punktes x’ in Bezug auf den Kreis, der die Fläche X be- oO ’ grenzt. Vertauschen wir dann in ihr alle vorkommenden complexen Grössen durch die conjugirten — also speciell © — x, und «’— x, durch: J 0 0 2 2 —— und — 2 —ı, ua, so geht 2 (e — x”) (x — x’) _——_— in Const. —ı, v—ı, über. Also erhalten wir: ‚fa-raais (==) AR Bi). Addirt man diese Gleichung zur ersten, so folgt: (2 — x)’ : Frans (2% )- zri(F(«‘) —Y,i), oder, wenn wir 2&— a, = re'* einführen: 2z (2) — 2017, Al =) Xdo —ı Lässt man speciell ©’ mit x, zusammenfallen, so ergiebt sich hieraus die bekannte Formel: [X — EIER Die aufgestellte Gleichung löst die Aufgabe, den Werth einer Function für das Innere eines Kreises zu bestimmen, wenn der ihres reellen Theiles auf der Grenze und ihres imaginären Theiles im Mittelpunkte gegeben ist. Sie liesse sich leicht erweitern; statt des Mittelpunktes könnte man einen beliebigen Punkt, statt des Kreises irgend ein Ge- biet nehmen, dessen Abbildung auf die Kreisfläche bekannt ist. — Wir benutzen die Formel, um eine Ungleichung aufzustellen. Zu- nächst ergiebt sich: Y o° 2#|F(a’)|<2# o Nehmen wir jetzt an, dass der Punkt x’ der kleineren Fläche X’ angehört. Da alsdann |e— x,| = r, |x’— a,| m ist, so können wir ebenfalls einen Werth an- 227 geben, der grösser als B ist. Da EZ = 2rX, ist, so können wir o schreiben: 27 X|+X)do. 2r(B+X) = f Nun ist |X|+X = 0 oder 2log|u|, je nachdem X = log|u| negativ oder positiv ist, in’jedem Falle also kleiner oder gleich 2log M; wir erhalten daher: B+X,< 2log(M), M B<2log| —). Wir können demnach, je nachdem wir die eine oder die andere und da X, > log (m) ist: Voraussetzung machen, zwei verschiedene Sätze aufstellen. u möge eine in der Fläche Ä nirgends verschwindende reguläre Function sein, und log(w) so definirt, dass es im Mittelpunkte einen reducirten Werth hat. Dann gilt Fol- gendes: den Werth M u I. Wenn in der Fläche X weder || noch , übersteigt, so ist in der Fläche K': log(wW| m ist, so ist in der Fläche £': M llog(w)| 1, a , <2-+ |log(w)|, wenn |w|<1 ist. Dies gilt, auch wenn für log(w) ein ganz beliebiger von den unendlich vielen Werthen dieses Ausdrucks genommen wird. Denn man kann setzen: e—-a c—b ; 2 0 bc t En u: De ea Daraus folgt: t I or Ve —: it A Ist |£|>1, so wird der reducirte Logarithmus ww dargestellt durch eine : I : 5 Be Potenzreihe von —, ohne constantes Glied und mit lauter positiven ös ist daher: el <1os( = ) ir l2|>e. = e—ı Soll demnach |w|> ı sein, so Coefficienten. Dieser Werth ist aber kleiner als ı. muss nothwendig |t|e”. Somit ergiebt sich: 10 W ı|> ES e? ScHortkyY: Über den Pıcarp’schen Satz. 1249 und durch Vertauschung von w mit —w: >) w .. 1 =1>]% für |w|<ı. e Es ist daher, wenn lw|<ı ist: e® w log|t|< 2 — log |w]|; und da log|w]| der reelle Theil von log(w) ist, a fortiori: log|t| < 2 + |log (w) ’ gleichviel, wie der imaginäre Theil dieses Logarithmus gewählt ist. — Damit ist Satz III vollständig bewiesen. SE " Jetzt möge eine Function z angenommen werden, die sich in der Fläche X wie eine rationale verhält und drei gegebene Werthe a,b, c in keinem Punkte der Fläche annimmt. Über das Verhalten von 2 ausserhalb des Kreises setzen wir nichts voraus. Wir bilden zunächst die sechs linearen Functionen von 2, die für 2=a,b,c in irgend einer Reihenfolge die Werthe 0, I,c0o an- nehmen: T: 2a c—hb Fe c—a = (2, a, b, 6), usa: und hiervon die Logarithmen: IE Io2.(2,@, 0,6), log (z,b,a, ce), u.s.£. Die erste Reihe besteht aus sechs Functionen von x, die in der Fläche X regulär sind und ebensowenig die Werthe o, ı wie den Werth oo annehmen. Die zweite Reihe enthält wegen der Vieldeutig- keit des Logarithmus unendlich viele Functionen. Alle sind regulär und verschwinden an keiner Stelle von X; denn aus einer Gleichung log(u) =o würde v=ı folgen. Aber die redueirten Werthe dieser sechs Logarithmen sind in jedem Punkte von X völlig bestimmte von o verschiedene Grössen, und die absoluten Beträge davon sind paar- weise einander gleich, weil (BRaHbach (ErbRare— 1 ist. Wir denken uns für den Mittelpunkt x, diese absoluten Beträge der redueirten Werthe aufgestellt und bezeichnen den kleinsten der drei positiven Werthe, die man so erhält, mit n. Wir können dann sagen, dass im Punkte x, jede der unendlich vielen Functionen der zweiten Reihe absolut genommen grösser oder gleich n ist. 1250 Sitzung der physikalisch- mathematischen Classe vom 27. October 1904. Ferner führen wir folgende Bezeichnungen ein. M sei der grösste Werth, den die absoluten Beträge der sechs Functionen (z,a,b, ec) u.s.w. in der Fläche X annehmen, M’ die entsprechende Zahl für die Fläche X’. N sei der grösste Werth, den die absoluten Beträge der sechs Functionen log(z,a,b,c) u.s. w. in der Fläche X annehmen, wenn wir sie so definiren, dass sie im Punkte x, einen redueirten Werth erhalten, und wiederum N’ die entsprechende Zahl für die Fläche X. Eine erste Beziehung zwischen den so definirten Grössen erhalten wir unmittelbar aus dem Hülfssatz I. Es sei «% eine der Functionen I € ä : I (z,a,b,c) u.s.w. Da — derselben Reihe angehört, so ist |—| ebenso u 2 u wie |z| in der ganzen Fläche X kleiner oder gleich M. Daher ist in der Fläche X’ jede der Grössen |log(z, a, b, c)| und auch ihr Maximal- werth N’, kleiner als #+g log (M): N n ist, so folgt aus dem zweiten Hülfssatz: log(w)|ı im Punkte x’, so besteht Zu c—D z—b c—a log sie a fortiori, denn da N>n, und 2n + R- nr eV8 Ze ist, auch wenn man unter n eine ganz beliebige positive Grösse ver- steht, so ist der auf der rechten Seite auftretende Logarithmus jeden- falls positiv und der ganze Ausdruck grösser als 1. Der Ausdruck auf der linken Seite ist aber nach dem dritten Hülfssatze kleiner als L, wenn |w|>1 ist. Somit besteht die aufgestellte Ungleichung für jeden Punkt der Fläche X’. Sie besteht ausserdem für jede der sechs Grössen z—a c—b .— ass: Zebre a ö also auch für ihr Maximum M’. Demnach haben wir jetzt die beiden Ungleichungen: N 2N-+1 log (M’)) a Die erste dieser Ungleichungen schreiben wir so: 2N +1<27+1+4glog(M”). Sie wird verstärkt, wenn wir zu dem constanten Gliede 27 +1 den Factor g hinzufügen: 2N’+1 e’, daher log (8)> 2, ı6log(8)> 32, während 67+9< 32 ist. Dadurch erhalten wir einfacher: N 2N’+1< 16g°’log (Fe). Auch dies ist noch zu vereinfachen. Da allgemein log (u) < 2Y u ist, so folgt: oder: Nun werde zwischen r’ und r.eine Reihe steigender Werthe: 7,77, 7, u.8.f. in inf. in der Weise angenommen, dass „—r', und allgemein r,;, das geometrische Mittel zwischen r, und r ist. Wir denken uns die Kreise um x, mit diesen Radien, und für die Flächen dieser Kreise die Maximalwerthe: NEN eessi-ainaunie aufgestellt, die den Werthen N und N’ für die Kreise X und K’ ent- sprechen. In dieser Reihe ist N, mit N’ identisch, alle Glieder aber sind kleiner als N. — Wenden wir die letzte Formel an auf zwei auf- einanderfolgende Kreise, so erhalten wir: De @N, 4. +1) 2N, „Tı/(r), so wäre auch 2N+1>/f(p) für e 1259 Verfolgen wir diese reducirten Werthe der Funetionen A längs der Linie Z, in der positiven Richtung dieses Kreises, so können Dis- eontinuitätsstellen auftreten, in denen. bei einer oder mehreren der Functionen A, der imaginäre Theil des redueirten Werths plötzlich von + ri zu — ai übergeht, oder umgekehrt. Die Anzahl dieser Punkte nennen wir A; sie ist notwendig eine endliche, wegen des regulären Charakters der Functionen ?. Diese A Punkte, von denen wir einen’ als den ersten ansehen und mit «, bezeichnen, theilen die Peripherie in A Intervalle. Wir denken uns durch « vom Nullpunkt aus eine gerade Linie L’ gezogen. Solange diese Linie nicht überschritten wird, sind die Funetionen A in der Fläche Ä, und auch in der Kreis- fläche mit dem doppelten Radius, eindeutige Functionen. In den einzelnen Intervallen der Kreislinie Z ändern sich die re- dueirten Werthe der A stetig; die absoluten Beträge dieser redueirten Werthe ändern sich aber auch stetig beim Übergang von einem Inter- vall zu dem nächsten. Denn der reelle Theil bleibt stetig, der ima- ginäre Theil geht, wenn er unstetig ist, von einem Werthe &ri zu lem entgegengesetzten über, so dass sein Quadrat ebenfalls stetig ist. Wir können demnach sprechen von dem Minimalwerth, den die ab- soluten Beträge der redueirten Werthe der Functionen A auf der ganzen Kreislinie Z haben, und diesen Minimalwerth 'bezeichnen wir jetzt mit n. Damit ist eine sicher positive Grösse definirt, von der Folgendes eilt: Wenn wir irgend einen Punkt x, der Linie ZL in’s Auge fassen, und irgend eine der Functionen A(x), so ist der absolute Betrag von ?(x,),. und auch der des zugehörigen reducirten Werthes, grösser oder gleich n. Wir denken uns jetzt die Functionen A(2)= log(z, a,b, c) ge- nauer definirt, indem wir festsetzen, dass ihre Werthe im ersten Inter- vall der Kreislinie Z reducirte sein sollen. Wir haben dann nur sechs verschiedene Functionen A. Nehmen wir eine davon. Im ersten Inter- vall von Z hat A einen redueirten Werth. Im zweiten kann sich A von dem redueirten offenbar nur unterscheiden um 28, ri, wg, =—I,O oder I ist, im dritten um 28, ri+ 2£,ri, wo von eg, dasselbe gilt, u.s.f£. In jedem der A Intervalle kann sich demnach A(x) von dem zuge- hörigen redueirten Werth nur unterscheiden um eine Grösse 2A’ ri, wo die ganze Zahl Ah’ absolut genommen kleiner als A ist. Kehren wir vom letzten Intervall durch den Punkt c, in das erste zurück, so kann sich die Function A(&) um 2kri geändert haben; aber es muss auch k absolut genommen kleiner oder gleich A sein. Bilden wir die Differenz 65 1(2) — klog = =d(, o Sitzungsberiehte 1904. 107 1260 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 27. October 1904. so ist diese analytische Function regulär und eindeutig in der Fläche X sowie in dem grösseren Kreise mit dem Radius 2r, auch wenn x die Linie L’ überschreitet. Bei der Betrachtung der Werthe, die diese eindeutige Function im Kreise Ä annimmt, genügt es offenbar, wenn ” . . ” - TC .. wir uns auf diejenigen Werthe von A(x) und log |— | beschränken \e [o) Ce ’ ° die diese Funetionen annehmen, solange die Linie Z’ nieht durech- kreuzt wird. Wir setzen demnach voraus, dass der imaginäre Theil von 2 8 log (%) zwischen 0 und 273 liegt. Co Nun sei x ein beliebiger Punkt der Fläche X. Wir ziehen vom Nullpunkt aus durch «’ eine Gerade, die die Linie Z in «, trifft, und beschreiben um x, einen Kreis mit dem Radius r. Die Function A(x) hat im Punkte x, nicht nothwendig einen re- dueirten Werth, sondern kann sich davon um 2h’ri unterscheiden. Es | ist aber || sich wie eine rationale Function verhalten muss. Umgekehrt können wir sagen: Wenn einer dieser Punkte ein wesentlich singulärer ist, so haben im Gebiete @ die Gleichungen z=a,b,c unendlich viele Wurzeln. Ausgegeben am 3. November. od 1263 SITZUNGSBERICHTE 19% XLIM. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 27. October. Sitzung der philosophisch -historischen Classe. Vorsitzender Secretar: Hr. Diers. l. Hr. Toster las »Etymologisches«. Er zeigt darin die Herkunft des altfranzösischen Verbums re/pa//er von dem Lehn- wort, das heute e/pace geschrieben wird. Er thut den Zusammenhang dar, der zwischen dem altfranzösischen voifdie und dem alten vi/de (heute vie) besteht, in welchem letz- teren er die genaue Wiedergabe von lat. vegetus erkennt, und erklärt nebenbei das Auftreten eines d in den altfranzösischen Wörtern boifdie und oifdie. Er nimmt im Gegensatze zu unlängst im Hinblick auf span. de coro geäusserten Bedenken die An- sicht in Schutz, nach welcher c@ur auch in der Redensart par cgur das dem lat. cor, nicht das dem lat. chorus entsprechende Wort ist. 2. Es wurden vorgelegt: ı. Deutsche Texte des Mittelalters, her- ausgegeben von der Königl. Preussischen Akademie der Wissenschaften. Bd. IV. Kleinere mittelhochdeutsche Erzählungen, Fabeln und Lehr- gedichte. I. Die Melker Handschrift, herausgegeben von A. LEITzMmAnNn. Berlin 1904. 2. R. Koser, König Friedrich der Grosse. 3. Aufl. Bd. ı. Stuttgart und Berlin 1904. 3. Diwan des Regezdichters Ruba ben El’aggag. Aus dem Arabischen metrisch übersetzt von W. AHutLwARrDT. Berlin 1904. 1264 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 27. October 1904. Etymologisches. Von A. TogLer. Afz. refpa/fer, das wohl nie in anderer Schreibung (mit c für //) und nie ‚mit ve statt e in betonter Endung erscheint, also mit nfz. chaffer, embra/fer, menacer hinsichtlich der Natur seiner letzten Stammessilbe nicht zu- sammenzufassen ist, heißt ungefähr dasselbe wie afz. garir, faner, näm- lich ‚heilen’ und wird wie diese beiden transitiv, intransitiv, auch (selten) reflexiv gebraucht: Or avrai perdue ma painne, Se de ceft mal ne vos refpas, Clig. 3047; f’Ü voloit fes anfans decoler .. Et te feift dou fane ton cors laver, Ainfiz porroiez garir et refpa//er, Am. u. Am. 2808; une maniere de fievres y court .., dont l’en ne fe peut refpa/fer, fe grant adventure n’eft, Sd’Angl. 305. Nur soviel sei von dem Gebrauche des wohlbekannten Wortes noch bemerkt, daß es nicht bloß ‚frei machen’ (von einem leiblichen oder andern Gebrechen oder Leiden) bedeutet, sondern, wie garir ganz gewöhnlich, auch ‚frei halten von, bewahren vor, verschonen mit etwas’: im RCambr. sagt Bernier zu einem alten, keineswegs kranken Mann, der große Rührung zeigt, da er den jungen Julien zum Tode verurteilt sieht: ‚sage mir, was du von seiner Her- kunft weißt’; Se tu en mens, tes jors eft ajornes; Se voir en dis, tu feras refpaffes, 5003. Es gehören dazu als Ableitungen re/pa/fement ‚Herstellung, Verschonung’ und gleichbedeutend re/pas auch ‚Aufschub’, s. Scuerers Glossar zu Jehan d’Outremeuse unter repas (im Reime zu pas ‚Schritt’). Ein afz. Verbum e/paffer ‚verbringen’ und ‚Kurzweil treiben’ (it. /pa/farfi), das ich nur aus Goperroy kenne, und das die- ser an der einen seiner Stellen sicher mißdeutet, wird ein Kompo- situm von pa/fer sein; ein aus einer Freiburger Urkunde bei ihm be- legtes gleichlautendes Verbum mit der Bedeutung ‚auf einen Termin laden’ hat keinesfalls mit dem ersteren zu tun. Ein bei Levy erwie- senes prov. e/paffar (Flam.” 3540) ist ohne Zweifel dem afz. refpa/fer gleichbedeutend und nächst verwandt, während für andere gleich oder ähnlich lautende Wörter der nämlichen Sprache derartiges nicht gilt. Das afz. re/paffer scheint mir mit pa//er durchaus nicht zusammen- zuhängen, obgleich Burevy es unter pas stellt, FoERSTER im Glossar zu EEE Toter: ‚Etymologisches. 1265 Aiol es gleich *re-ex-pa/fare setzt, Littrz (unter repa/fer) augenschein- lich dasselbe annimmt, Scheter JCond. II 439 es auch nicht für un- möglich hält, wenn er gleich den Zusammenhang mit einem andern, sonst unbekannten *pa/fer — *paffare von pa/fus, Pe. von patior vor- zieht, so daß sein *re-ex-pa/fare eigentlich ce/fer de fouffrir heißen würde (wir sagen freilich ‚er hat ausgelitten’ nicht von dem Gene- senen). Doch hat der an letzter Stelle genannte Etymologe das meiner Ansicht nach Richtige sich auch durch den Kopf gehn lassen, aller- dings nur um es zu verwerfen, nämlich die Herkunft des Wortes von efpace (patium). Letzteres Wort hat in der alten Zeit sehr mannig- faltige Verwendung: es entspricht manchmal unserem ‚Raum’ (dedenz lo fpaze del cortil ‚intra [patium horti’), Dial. Greg. 39,19; andere Male unserem ‚Zeitraum, Dauer’ (D’efpace de mil ans n’i femble mie un jor, GCoins. 753, 610), insbesondere die zur Ausführung irgend eines Tuns zugemessene, gewährte ‚Frist’ (De la fante ou de l’efpace' Que m’a donnee li douz pere D’un peu löer fa douce mere, Soit il graciez et löez, eb. 673, 38; Jehucris nos doin/t per fa grafe De vivre el monde tant d’e/fpafe .., Perr. Neele Inh. 507; Quwil lor doin/t longe vie et grace De bien vivre tot lor efpace, VslMort IV); endlich die bis zum Ein- tritt eines bestimmten Geschehens eingeräumte oder genommene ‚Frist’, der gewährte oder genommene ‚Aufschub’ (Zt maintenant fanz plus d’efpace Sont twit departi de la place, Guil. d’A. 3157; Et prie qwaval et amont Par fa terre querre le face Tot fanz demore et fanz efpace, RCharr. 5234; Et leur fift batalle mander Al jour faint Jehan decolaffe, Nen orent plus jor ne efpaffe, Mousk. 29908; Li chapelains n’i fift efparfe (l. mit dem Glossar efpa/fe: trefpaffe), Ainz a un eferin def- ferme, Mont. Fabl. I S.ı4; Donne lÜ a par grant favoir Trois jours d’induces et d’efpace (Bedenkzeit), GCoins. 31, 107; A tant conmande qwen li face Un baing chaufer, et fanz efpace Fet fu, gant il l’ot con- mande, Ren. M XVII 340; und hier mag auch Gormond 269 angeführt sein, wo die e/pace gegenüber noch gelehrtere Form efpaciun (= fpa- tium), von welcher mit CHormann abzugehn ich so wenig Anlaß sehe wie VOLLMÖLLER, Rom. Forsch. II 360 oder GParıs, Rom. 16, 605: Ne par (so Hds.) nul mire de ceft mund Nen avras mais guarantifun Ne pur tun deu efpaciun. Ist refpa/fer, wie ich glaube, von dem in diesem letzten Sinn gebrauchten e/pace oder efpa/fe abgeleitet, so ergiebt sich aus der Art seiner Bildung ohne weiteres die Bedeutung ‚jemand Aufschub, Frist ! Da das Wort auf dumpfes e ausgeht und vokalisch anlautet, kann nicht über- raschen, daß es oft als Femininum auftritt: Zongue e/pace, Phil. Nov. QT 146; Leg. Gir. 242; de le premiere efpace, Regle cist. 516; une espa/fe de tamps, in Romania 33, 27 Nr. 122; ebenso S. 44. 1266 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 27. October 1904. verschaffen’ oder ‚für sich Aufschub gewinnen’ d.h. eben, wofern das Ferngehaltene Tod oder schwerer Schaden ist, ‚heilen. Wer meiner Deutung von Zen/er, Sitzungsber. 1896 S. 869, zustimmt, wird re/pa/fer ohne Bedenken mit diesem zusammenstellen; aber auch wer tenfer mit Zendere verbindet, wie diejenigen leichter als ich tun können, die (im Unterschied von SchucHarpT, Zts. 28, 54 oder Erise Rıcuter Ab S. 104) auf die Unvereinbarkeit der Bedeutungen kein Gewicht legen, wird der Deutung von re/pa/fer beipflichten dürfen. Daß das Präfix re durchaus angemessen verwendet ist, leuchtet unmittelbar ein; han- delt es sich doch um die Bezeichnung eines Tuns oder Geschehens, durch welches etwas rückgängig gemacht oder in seiner Verwirklichung gehemmt, zurückgehalten wird (s. Memıcke, das Präfix re- im Fran- zösischen. Berliner Dissert. 1904, zweiter Teil, B, Kap. 13). Was die Lautverhältnisse betrifft, so ist dazu folgendes zu be- merken. Ein lat. 're/patiare hätte als Erbwort natürlich etwas ganz anderes ergeben als was hier zu erklären versucht ist; man denke an raifon, declinaifon, afz. eflaifier, an prifer, oifeux, afz. voifos, an puifer, menuifer u. dgl. Hier aber handelt es sich um eine von den Franzosen selbst aus dem Lehnwort e/paffe gewonnene Ableitung, welches ja auch selbst schon in seinem Lautbestande nicht zu palais, puil)s, pris (jetzt prie geschrieben) stimmt, sondern gleichen Ersatz für ij nach beton- tem Vokal zeigt, wie die Nominative pr£face, dedicace (eins mit mund- artlichem ducaffe ‚Kirmes’), alt la faint Jehan decolaffe, wie gräce, ne- goce, facerdoce, aftuce, prepuce. Sehr oft findet sich die Schreibung e/pa/fe und das Wort mit solchen gereimt, die nur // haben können, wie baffe, trefpaffe, mariaffe, auch das ziemlich seltene, mit dem im Geschlechte schwankenden e/pa/fe gleichbedeutende männliche efpas (Dit Rob. Diable 500: /ens e/pas ‚ohne Säumen’) reimt mit bas, las, Judas. So reimt prefaffe: baffe, JCond. I ıı, 320. So findet ınan auch für grace nicht selten gra/fe, grafe (Aiol 10390, Perr. Neele Inh. 505, JJourni 2293) geschrieben, obgleich neben den Reimen ‚face, place, auch hache (von häir), effache (Renclus M 86) u. dgl. für das Lelinwort grace (s. Mussarıa in Rom. 18, 530) solche mit Wörtern auf altes -a//fe kaum aufzutreten scheinen. — Kommen nun die Schrei- bungen efpace und e/paffe in alter Zeit ungefähr gleich oft für das nämliche Wort vor, so kann, wofern die hier verfochtene Herkunft von re/paffer die wirkliche ist, zunächst befremden, daß die Schrei- bung *re/pacer nirgends zu begegnen scheint. Dies wird wohl darin seine Erklärung finden, daß das Wort schon in alter Zeit als das auf- gefaßt wurde, was auch später die Gelehrten irrtümlich darin gesehn haben, als ein Kompositum von pa/fer, wie repa/fer, [urpajfer, tre- pa/fer, outrepaffer, depajfer. h a Toster: Etymologisches. 1267 Afz. voifdie ist ein Wort. das man seit lange kennt und über dessen Bedeu- tung (‚Klugheit, Schlauheit’) auch kein Zweifel besteht; zu den zahl- reichen Belegstellen, die man bei Goperroy findet,' füge ich hier noch ein paar aus Texten, die ohne Glossare herausgegeben sind: car por ce font en la fainte eferiture li pechiet de teiz hommes com eft fainz Pieres et David demoftreit, ke li trebuchemenz des plus granz foit voifdie (lat. cautela) des menors, LJob 358, 28; Et la dame par grant veifdie, Por ce quwele ne voloit mie Qu'il la conöuft ne vöift, ... Mift sa guinple de- vant fa chiere, Eree 3979; Si Feftora (den Turm Gloriete) Grifaigne d’Aumarie, Uns farrazins de moult trefgrant voidie. Ne favez mie quel enging il i firent: Par defoz terre une volte foltive. Orenge 1163; I! S apanfa d’unne voifdie grant, Clere ne prowvoire ne Valaiffent penfantz; Il feft navrez el bras de maintenant (damit das Meer, das kein Blut duldet, ihn ans Land werfe), Jourd. Bl. 1258. Daß die erste Silbe des Wortes namentlich in normandischen Texten ei für oi aufweist, ist für seine Herleitung natürlich von größter Wichtigkeit: bei boisdie, auf welches Goperrov am Schlusse seines Artikels über voifdie verweist, kommt solcher Wechsel nieht vor. Schon in Texten des 12. Jahrhunderts, deren Niederschriften freilich oft jünger sind, finden wir nicht selten Formen ohne das s vor d, wie denn bekanntlich zuerst vor stimmhaften Konsonanten s verstummt ist. Die Schreibung mit ai statt oö oder ei scheint nur anglonormandisch und kann unberücksichtigt bleiben; dagegen könnte die mit £ für d, so selten sie auftritt (ein Beleg bei GoDErFROY), nicht ganz bedeutungslos sein. Was nun die Herkunft des Wortes angeht, so hat Dırz es als zunächst aus dem afz. Adjektivum voifi@ hervorgegangen angesehn, das seinerseits mit lat. vifiatus stofflich eins, wenngleich dem Sinne nach von ihm stark verschieden ist, um so näher aber in seiner Be- deutung dem Substantivum steht, von dem wir ausgegangen sind; denn ‚schlau, klug’ heißt das Adjektivum, das wir übrigens kaum anders als mit e in der ersten Silbe und z dahinter kennen. Diez hat sich nicht darüber geäußert, ob er an das dreisilbige oder an das zweisilbige Adjektivum, an ve-zi-i@ oder an ve-zie (er schreibt voisie) gedacht hat; Goperroy wirft Belege für das eine und solche für das andere durcheinander, während Horsıs« schon 1833 in seiner ver- dienstlichen Schrift, Zur Geschichte des lateinischen € vor E und], ! Die wichtige aus der Auslegung des Hiob, wo die voifdie del ferpent der fimplieiteit del colon gegenübergestellt ist, findet mau in Forrsrers Ausgabe 300, 9; die aus Micaers Tristanausgabe II 96 hätte nicht mit dem Fehler Purpenfet ai statt P. fai (d.h. jei) wiederholt werden sollen. 1268 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 27. October 1904. S.15 vezide um seines tönenden s und seines als volle Silbe zählenden i willen als halbgelehrte Bildung bezeichnet und zweisilbiges voifie nur als Eigennamen kennt.' Habe er aber so oder so gemessen, den von ihm angenommenen und nachmals von FoERSTER zu Aiol 132 und Körrıne (schon 1891 nur zögernd) anerkannten Zusammenhang zwischen voifie und voifdie gelten zu lassen hindert das d des letztern. Was man aus proven- zalischem Sprachgut herbeigezogen hat, kann jener Annahme nicht zur Stütze dienen. Ein prov. veziat, das dem afz. veziie nach Lauten und Sinn genau entspricht, ist zwar vorhanden, MG 506 (und 507), 4; MW 107; eb. 194; MG 240, 6 (malveziat); Daude de Pradas, Vert. card. 558; aber ein davon abgeleitetes "veziadia, wie es sich etwa als Seitenstück zu sp. ofadia von ofado denken ließe, ist, soviel wir wissen, nicht vorhanden, würde auch seiner Bildungsweise nach im Proven- zalischen wohl ganz vereinzelt dastehn und würde, gemäß den für das Französische geltenden Gesetzen nachgeschaffen, durchaus nicht voifdie lauten, sondern müßte für das tonlose a ein dumpfes e und könnte dahinter kein d, sondern höchstens etwa ein r aufweisen, wo- fern wenigstens der Ausgang von Wörtern wie affeterie, browillerie, ‚fächerie, effronterie wirklich auf -at-ia ruht.” Das dem zweisilbigen afz. vezie stoftlich entsprechende prov. vezat ‚gewohnt und das Verbum vezar ‚sich zur Gewohnheit machen’, für deren Existenz ich vor Zeiten gegenüber Hrn. PMryzr einzutreten hatte (Gött. Gel. Anz.1866 S.1771), die dieser jetzt laut dem Glossar der zweiten Ausgabe der Flamenca anerkennt, und die außer an den von RaynovAarp im Lex. rom. V 531 angeführten, teilweise mißdeuteten Stellen (Mans W I 144, 11199, Mann G 457, 6, Auz. cass. 737, 849) sich auch bei Nourer und CaA- BANEAU B III 144 und Arrer, Ined. 323, 20, 20 finden,’ sind sicher schr bemerkenswert und verdienten, wenn einmal die gesamte Nach- kommenschaft von lat. vitium semustert werden soll, auch um der Bedeutungen willen längeres Verweilen. Für die Erklärung des d von afz. voi/die gewähren sie nicht mehr als das dreisilbige veziat. ı Worin er wohl zu weit geht. Siehe die Stellen bei Goperroy und außerdem Cointe ert e veize chevalier, Chr. Ben. 31156; Moult par fu veziez, en apert Le brief prent, Ren. 26737, bei Marrın Varianten zu XI 2373; auch malveifie findet sich in beiderlei Messung; s. z.B. MFeeG 579, Orenge 1467 und Aiol 955. 2 Wegen desr an Stelle eines vortonigen intervokalen ?s. Zts. f. rom. Phil. 1,479 ff., wo den von GParıs in Romania 6, 129ff. geäußerten Bedenken entgegen getreten ist; die Sache ist zwischen uns leider nicht zum Austrag gebracht worden (s. Rom. 6, 630). ° Im Sinne von ‚lustig’ (— afz. envoifie) steht es an der von PMryer immer noch unerklärt gelassenen Stelle der Flamenca 737, die Scuurrz-GorA (GrRÖBERS Zts. 27. 595) ebenso wie ich zu verstehn scheint, und außerdem in atreffi m’ai razo Cum an li auzello D’effer guays e vezatz, Maun G 23, 1. Tosrer: Etymologisches. 1269 Man wird sich schon dazu entschließen müssen, das d als zum Stamme des französischen Wortes gehörig anzusehn und dieses somit von voifüf, so nahe es ihm der Bedeutung nach steht, gänzlich zu trennen. Der Stamm aber wird der sein, der in dem afz. Adjektivum vifde oder vifte, dem heutigen Adjektivum und Adverbium vite, vorliegt. Bedeutet dieses heute kaum mehr etwas anderes als ‚schnell, hurtig’, wie auch an zahlreichen Stellen alter Texte dies der Sinn des Wortes zu sein scheint, so ist doch an manchen andern unverkennbar mehr an geistige Raschheit, an geistige Gewandtheit und Beweglichkeit, also eben an Geschicklichkeit, Klugheit, Schlauheit, Tüchtigkeit, an voifdie zu denken: doufe des aifnes, Des plus viftes, des plus fenes nimmt Brutus mit sich, da er Dianas Tempel aufsucht, Brut 652 (Gottfried v. Monmouth I ıı sagt bloß duodecim majores natu); Et fe tu rens par cruaute Mal pour mal a la male gent, .. che n’eft mie favoirs; Saches de fi que c’eft li voirs: On ne te fara Ja tant vifte Que tu montes l’efchaillon Sifte, Raoul in Trouv. belg. II 226, 741; Mes dedanz (la tourele) a gent vifte et fiere, Qui tant comme il fe fouftendront, A homme ne ne la ren- dront, GGui. 117989: Paris fu molt efeientos, Vifdes, cortois et enartos, Troie 4332; in den Dialogen Gregors wird prudenter mit vifdement 116, 5, incaute gradiens mit nient vifdement alanz 144, 15 wiedergegeben. Das Schwanken des Stammvokals aber (ö und e oder oi), je nachdem der Stamm betont oder nicht betont ist, hat nichts irgend Auffälliges, wenn er auf lat. © mit daran. gezogenem © beruht; der Wechsel ist ‚derselbe wie in pri proüer, pris proifier, fix foixante u. dgl., ein Wechsel, der freilich leicht auch unterbleiben kann, indem die Gestalt des Ad- jJektivums auf die des davon abgeleiteten Substantivums eingewirkt hat, dergestalt daß neben voifdie auch viftece besteht, ein Wort, das ja immer noch fortlebt, früher auch in etwas anderer als der heutigen Bedeutung üblich war,' oder, mit voifdie auch dem Suffixe nach zu- sammenfallend, vistie, was SucHIer im Rou ll 3194 vielleicht mit Recht, freilich ohne für das Wort Belege beibringen zu können, an Stelle des überlieferten iu/tie einführen will (das von GParıs für die Stelle ! So ist nicht an ‚Schnelligkeit’ in erster Linie zu denken, sondern, wie auch GParıs im Glossar zu Ambroise anerkennt, an ‚Rührigkeit, Regsamkeit’, wenn durch esforz, pröece, hardement, viftece Hektors Brüder sein Roß dem Achilles wieder abge- winnen, Troie 12398; gleiches gilt von Chr. Ben. 11657. Dem Gale von Montigny, der bei Bouvines seinem Könige gute Dienste tat, rühmt GGuiart I S. 283 Z.6897 nach: Cis fot ajfez .. d’art, D’engin, de fens et de viftece Et fu plains de tre/grant prouece; derselbe Autor schreibt den Cholerischen zu Ire, viftece, hardement, Bon enging, Jain entendement, 11 11962; und Alexander sagt angesichts der Feinde, mit denen er sich zu schlagen hat: moult par ai grant leece, (Quant jou voi(s) me mefnie plaine de grant viftece, RAlix. 412, 23 Var. Mehr als einmal haben Herausgeber ju/tece geschrieben, wo viftece zu lesen war, so im Escanor 366, 3614, 18382 (s. GröBErs Zts. IT, 425). 1270 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 27. October 1904. vorgezogene ruftie ist besser beglaubigt), oder endlich vifte, für welches Goprrroy eine Belegstelle aus Mousket schlecht anführt, die in Wirk- lichkeit lautet: Zt de proaice et de vifte Et de largaice et de bonte Retraift del tot a fon bon pere, 22461. Bemerkenswert ist, daß vifde oder vide, das wir bisher nur als Adjektivum kennen gelernt haben, im Altfranzösischen und zwar vor- zugsweise in Denkmälern älterer Zeit auch als Substantivum im Sinne von ‚Schlauheit. List, Klugheit’ begegnet. Zu den Belegstellen, die FOERSTER zu Aiol 132 gegeben hat, wüßte ich auch heute bloß die vier aus der Prise de Cordres hinzuzufügen, die Densustanu im Glossar seiner Ausgabe dieses Gedichts verzeichnet; ich gebe hier nur die eine, wo es von einem getauften und zum Ritter geschlagenen jungen Heiden heißt: Et eil devint fi pros et de tel vide (Que tuit Pamevent et li povre et li riche, 2085°. Leider läßt von den sämtlichen mir bekannten Stellen nicht eine das Geschlecht «des Wortes erkennen. Die Wahr- scheinlichkeit scheint mir in diesem Falle für das männliche zu sprechen, weil das Masculinum des Adjektivs nicht selten mit der Bedeutung (les substantivischen Abstraktums auftritt (s. meine Verm. Beitr. II 167), namentlich wenn noch ein Art, Grad bestimmendes Adjektivum hin- zutritt, wie hier fast immer grant bei vifde steht. Was aber die Herkunft des Adjektivs vöfde betrifft, so scheint mir neben dem von Dizz bereits in Erwägung gezogenen, aber zu leicht fallen gelassenen vegetus nichts in Betracht zu kommen. Daß das lateinische und das französische Wort in der Bedeutung entweder völlig zusammenfallen oder doch die des letztern aus der des erstern leicht hat hervorgehn können, dürfte niemand bestreiten. Daß bei solcher Herkunft das fz. Wort in der Stammsilbe oi haben müßte, wird heute niemand mehr Dırz nachsprechen; wir wissen, daß unter den gegebenen Umständen o3 (ei) nur in tonloser Silbe, in betonter aber £ (für ei) zu erwarten ist. Das Schwanken zwischen ? und d, (las bei einem Etymon mit ursprünglich unmittelbar nebeneinander- stehendem s und ? befremden müßte (vgl. preft, fuft, goft und deren Ableitungen neben revisder u. del.). ist gleicher Art wie in coude neben cloute, malade neben ate, fode-ment und foudain neben gleichbedeutendem jotain. Das s endlich könnte zwar müßig, bedeutungsloses oder höchstens Dehnung anzeigendes Schriftzeichen sein und das lat. g nur in dem zweiten ö des nachmals zu ? gewordenen iei stecken. Aber die I Viftete bei GoDerroY ist mir wenig glaublich und dürfte bei näherem Zusehn ein schlecht gelesenes vi/tece sein. ®2 Die lehnwörtliche Nebenformn vite zu vie (lat. vita) ist nicht damit zu verwechseln. 1. ‚Lebenswandel’ Brandans Seefahrt 76; Chr. Ben. 5073; 2. ‚Lebensunterhalt’ Phil. Thaon Best. 2330; LMan. 705; 3. kosende Anrede: ma douce vite, Bar. u. M. 11l 156,79 (MowwaıgLon u. RaynauD VS. 173). Tosrer: Etymologisches. 1271 ganze Geschichte des lat. g vor e oder ö ist meines Erachtens noch nicht geschrieben. Fraife ist damit nicht befriedigend erklärt, wenn man vulgärlateinisches “frafum, *frafea für fragum, *fragea postuliert." orfrois ebenso wenig, wenn man behauptet, aurum phrygüm sei frülı- zeitig aurum frifium geworden; es können auch die s aufweisenden Formen von lire (legere) wenigstens in der Zeit denen von dire nicht nachgebildet sein, wo die von dire noch kein s hatten (je lis neben ‚je di; je life neben je die; il lifent neben il dient!):; vielleicht erscheint der Übergang von vegetum zu vifde auch hinsichtlich des s noch ein- mal völlig ordnungsmäßig. Wo von voifdie gehandelt worden ist, hat man gewöhnlich auch von dem nicht minder oft begegnenden sinnverwandten afz. boifdie. womit im Cambridger Psalter 54.11 fraudulentia, im Vokabular von Douai 134b verfutia übersetzt wird, gesprochen, natürlich nicht etwa um die beiden Wörter als eines hinzustellen, sondern nur um auf die Gleichartigkeit ihrer Bildung hinzuweisen. Diez war der Meinung, da ein *boifie ‚trügerisch’ nicht bestanden habe, von welchem aus man zu boifdie auf gleichem Wege hätte gelangen können (über "boifedie), wie von voifüe oder voifie zu voifdie. so müsse die nach ihm gerechtfertigte Gestalt des letzteren die sonst nicht erklärliche des ersten bestimmt haben. Ist das im Vorstehenden Vorgetragene richtig, so verhält es sich mit dem d von voifdie allerdings nicht so, wie Diez annahm; die Einwirkung dieses Wortes aber auf das andere darf unbedenklich zugegeben werden und scheint ganz allein das Auftreten eines d in gewissen Ableitungen eines Stammes zu erklären, der jenen Laut sonst nicht zeigt. Ein romanisches Adjektiv, das die genaue Wiedergabe von alıd. böfi (oder einer älteren Form mit au) wäre, kennen wir zwar nicht, doch dürfen oder müssen wir annehmen, es habe einmal be- standen, weil nur so verständlich wird. wie die Franzosen (von den übrigen Romanen sei der Kürze wegen abgesehn) zu den Ableitungen boifie (dolus, fraus) und boifier (fraudare) gelangen konnten, aus welchem letzteren dann sie weiterhin bosöfement ‚Trug’, boifeor, boifere/fe, boiferie und das postverbale boife nebst dessen Derivaten boifier ‚trügerisch’, boifos” gewannen. boifdie scheint in der Tat nur durch die Annahme der Einwirkung von voifdie begreiflich zu werden; ein bei GODEFROY fehlendes boifdice (: fervice, also vielleicht boi/dife), das in Marrıss Fergus 93. 29 steht und etwa ‚Gezänk, Wortgefecht’ zu bedeuten scheint, ist durch diese eine Stelle, an welcher die Handschrift von Chantilly ! S. darüber jetzt auch Hornıns in der Zts. f.rom.Philol. 28, 513 ff., der freilich auch in /raga oder in *fragea keine genügenden Grundlagen für das französische Wort findet. 2 boifart gibt der Londoner Gir. Ross. in Laisse 275, wo der Pariser trufart, der Oxforder Zraart haben. 1272 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 27. October 1904. statt seiner froitife bietet, nicht hinlänglich verbürgt. Dagegen wird an der Existenz des Adjektivs boi/dif, mit dessen Adverbium boifdivement in den Dial. Greg. 135, 10 fraudulenter übersetzt ist, nicht zu zweifeln sein, obgleich ein Adjektiv *voifdif, das jenem zum Vorbild gedient haben könnte, nicht erweislich scheint. Gedenken wir noch eines dritten Stammes, in welchen gleichfalls hinter oif ein unmittelbar nicht berechtigtes d sich eingeschlichen hat, vermutlich unter der Einwirkung des Stammes voi/d-, nicht eben be- stimmter aus ihm gewonnener Bildungen. otiofum ist bekanntlich afz. oifos — nfz. oifeux, der neutrale Plural otiofa das afz. Femininum oifofe ‚Müßiges, Nichtiges’ dann auch ‚Müßiggang’ (gleichbedeutend mit oi/o- ‚fete, Serm. poit. 43) geworden. Infolge einer Suffixverwechselung, die vermutlich von denjenigen nördlichen Bezirken ihren Ausgang ge- nommen hat, in welchen -ofus und -ivus sich gesetzlich in -eus be- gegnen, hat sich neben oifeux ein oifif gestellt, und an dieses haben sich außer dem ziemlich spät belegten oifivete das ältere oi/evie (mit e in der zweiten Silbe infolge der bekannten Dissimilation, wie in fenir, devin, devis u. dgl.), auch wiferie (mit r für v nach Zts. f. rom. Philol. 1, 480, wofür plantureux vielleicht ein Seitenstück ist) und, durch oifevie beeinflußt, das Verbum oi/ever ‚müßig sein’ angeschlossen. Wenn nun neben all diese in letzter Linie auf ofiofus zurückgehenden Formen solche sich stellen, die an der Stelle des / ein /d aufweisen, oifdif, oifdiver, oifdivete (Gouv. Rois 228,10), oifdivece (Best. Guill. 3648), wobei ich von den mannigfachen Schreibungen der ersten Silbe (wi, wi, hui) und dem frühzeitigen Schwunde des / vor d absehe, so wird dies seine Erklärung in dem Umstande finden, daß den zahlreichen Ab- leitungen mit rein gebliebenem Stamme boi/- die Bildungen boifdie und boifdif zur Seite standen, und vielleicht außerdem darin, daß das oben erklärte voi/die in tatsächlich unrichtiger, aber leicht begreiflicher Weise als eng zusammengehörig empfunden wurde mit dem aus vitiofus ent- standenen, ebenfalls zur Übersetzung von verfutus, aftutus, fagax ge- brauchten, also mit vifde ziemlich gleichbedeutenden Adjektiv voifos!. Stand neben voi/os ‚listig’ ein vermeintlich nächstverwandtes vo/fdie ‚List', so lag es nahe, von oifos ‚müßig’ zu oifdie ‚Müßigkeit’ vorzuschreiten. Fz. par cur. Die kurz und mit gewohnter Anmut von Francesco D’Ovipıo in den Sitzungsberichten der Akademie von Neapel vorgebrachte etimologia francefe, zu der er das Wort zu nehmen auch andere einladet, mag ! Zwei Zeilen weiter oben als die in der ersten Anmerkung dieses Abschnittes angeführte Stelle aus der Auslegung des Hiob, wo von der voi/die del ferpent die Rede ist, liest man voifous fi com li ferpent. Toster: Etymologisches. 1273 wie bei MoreL-Farıo (Romania 32, 638) so noch bei andern Zustim- mung gefunden und den oder jenen davon überzeugt haben, daß par ceur ‚auswendig’ mit c@ur ‚Herz’ nicht zusammenhänge, wohl aber mit cheur ‚Chor’, und daß, wenn man letzteres, wie nun einmal seit den Humanisten üblich geworden, mit dem sehr überflüssigen 4 schreibe, mit diesem müßigen Buchstaben par c@ur ebenfalls auszustatten sein würde. Der Nachweis, den er wenn möglich erbittet, daß afz. cuer aus chorus schon früher im Gebrauch gewesen sei, als man nach Lirrr£ annehmen dürfe, ist leicht zu geben; man begegnet dem Worte außer im Cambridger Psalter S. 281, 7 auch in Garniers Leben des h. Tho- mas 522, in Waces Nikolauslegende SSo und Rou II 10144. Doch scheint mir darauf wenig anzukommen: auch wenn so alte Belege nicht zu geben wären (und an noch anderen, die älter sind als Ruste- buef, fehlt es nicht), dürfte man an dem Bestehen des der Kirchen- sprache unentbehrlichen Wortes nicht zweifeln, das in seiner Form durchaus die Gestalt alten Erbgutes zeigt. Bei weitem wichtiger ist, wie D’Ovipıo nicht hat entgehn können, die von ihm gewünschte Ant- wort auf die zweite Frage, ob die ältesten Fälle von Anwendung der Redensart par c@ur eher auf Zusammenhang mit chorus als mit cor hinweisen. Und da muß ich denn sagen, daß unter den zahl- reichen von mir ohne jede vorgefaßte Meinung zusammengetragenen, selbstverständlich aber die Fülle des Auffindbaren lange nicht er- schöpfenden Beispielen des Gebrauchs von par c@ur nicht eines sich findet, das auch nur die geringste Spur einer vielleicht einmal mit dem Ausdrucke verbunden gewesenen Vorstellung von chorweise Gesprochenem, Gesungenem, Gelerntem erkennen ließe. Es müßte, wäre D’Ovınıos Etymologie die richtige, der eigentliche Sinn des Aus- drucks in sehr früher Zeit völlig verloren gegangen, mit letzterem ein neuer Sinn verbunden worden sein, ein Sinn, der aus dem ur- sprünglichen keineswegs naturgemäß sich entwickelt hätte, diesen vielmehr nur unter der Voraussetzung hätte verdrängen können, daß chorweise Singen ohne weiteres mit auswendig Singen zusammenfiele oder umgekehrt auswendig Singen, Reden immer chorweise stattfände, was doch ganz gewiß durchaus nicht jederzeit, schwerlich auch nur vorherrschend der Fall ist. Zunächst mag man von den übrigen Belegen diejenigen sondern, in welchen beim Gebrauch von par cuer an ein ‚auswendig’ im Gegen- satze zu ‚mit Hilfe von Schrift’ gar nicht gedacht sein, vielmehr etwa wie bei de cuer nur von einem Tun aus innerstem Herzensbedürfnis, aus echtester, ernster Denkart die Rede sein kann: Plurent des oilz de doel e de tendrur Pur lur parenz par coer e par amur, Ch. Rol. 1447; Cafeuns gifoit a terre en larmes et en plor Et fovent apeloient par cuer 1274 Sitzung der philosophisch -historischen Classe vom 27. October 1904. noftre fignor, Alex. H 756: Com plus belle eft fa char et tendre, Plus toft porift et devient cendre. (Qui ce vodreit par cor entendre, ja ne devreit rien a tort prendre, LMan. 143. Wichtiger sind für uns die Stellen, wo von einem Vortragen oder einem Wissen ohne fremden Beistand die Rede ist: De totes les changons de gefte Que tu favroies aconter, Sai ge par cuer dire et conter, prahlt der eine der beiden Bordeors ribauz, Mosr. Fabl. I S.ı2, nachdem er kurz zuvor gesagt hat Des Loherans tote Veftoire Sai ge par fens et par memoire, S. ı1: in einer ironischen Lobpreisung der Sangeskunst, über welche Avoir, der Reich- tum, verfüge, sagt Gautier von Coinsy Avoir jet plus par cuer qu°en liere; Si net pis a et fi delivre, Si clere voiz et fi treffaine Qwil chante eler comme feraine, Bare. v. M. I 295, 757 (als Werk eines andern Dichters auch gedruckt bei Jusısan NRee. I 318, dagegen fehlend bei Poguer S.93 nach Z. 712); Amer ne les puis a nul fuer (die Schein- heiligen), Quar lor barat fai tot par cuer, eb. 308, 1154; Ne ne be pas a entamer Mon teftament por autre amer; A Belacuel tout le leffai, Car treftout par cuer mon laiz fai, Rose 7665 (mit Bezug auf Z. 4830); n'il ne vous en puet ja chaloir, (Quant par cuer la changon fares Que tant öl chanter m’ares, eb. 14026 (changon hier übertragen auf die Lehren, die die Ausstaffierung des Liebenden angehn); Renart prift Malebrance Son fil Tainfne .., Ki favoit par euer tout fanz livre Tout Part le pere; il li aprift Tres [’enfance, Ren. Nouv. 1338; Or quer je.. compaignon en qui Jeuffe Fiance, qui 0 moi venift Et compaignie me tenift. Je fai le droit chemin par cuer, Watr. 240, 273; El monde n’a fi mavefe erbe (Que ele par euer ne quenoife, Tr. dits III 33 (Romania 12, 225): De la centeme part (meiner Sünden) ne moi puet forenir; Car comment poroit hom tot par cuer retenir? Poeme mor. 259d; Oublie ne voudroie avoir Ce que je vi enz, a nul fuer. Je reting du livre par cuer Les nons et les fais et les dis. Raoul de Houd. in Trouv. belg. II 199, 648; Or pouez laienz orguener, Se vos favez rien par cuer dire; Que vos mi verrez goute a lire, Ce me femble, a vo/ftre fautier, Ren. 8149 (bei Marrın Bd. Il S. 154): En ma lecon a tant contraire (die mir erteilten Lehren sind mir so zuwider) Que ge n’en fai noient aprendre, Si la fai ge bien par euer rendre, C’onc mes cuers riens n’en oblia (ein für uns sehr be- achtenswerter Vers), Rose 4983; Je ne fai que terre remaigne .. Que cis fains n’i foit apeles Et par euer et en parcemin, StJul. 87; von einem hinkenden Rosse sagt Keu, der es gegen ein tauglicheres vertauscht, dieses aber an dessen rechtmäßigen Besitzer wieder verloren hat, Orainz eftoie meneftrez, Car mes deftriers fi eftoit tez Qu’il dangoit tout ades par cuer (wie ein abgerichtetes, das ein Gaukler Kunststücke machen läßt; vgl. 23327—30 und 23359), Escan. 23431. Vom Wissen aus bloßem sicherem Erinnern ohne Beistand von außen, vom Aus- Toster: Etymologisches. 1275 üben eines Könnens einzig aus dem Gedächtnis hat man, glaube ich, altfranzösisch par euer ausschließlich gebraucht; die Ausdehnung des Gebrauches auf ein Lernen, das schließlich zum auswendig Wissen oder Können führt,' oder gar auf ein Lehren, das gleichen Erfolg hat,” die Anwendung des par c@ur auf das Durchschauen von Per- sonen, über die man durch weiteres eigenes Beobachten oder durch fremde Aussagen Neues von Wert nicht mehr glaubt erfahren zu können (avoir quelgu’un par cur), oder vollends auf Mahlzeiten, die über das Verlangen danach nicht hinausgedeihen, nur in Gedanken genossen werden (diner par ceur), ist der älteren Zeit meines Wissens noch durchaus fremd. Bedarf es nun zum Verständnis des ältesten und damit denn auch des von ihm aus leicht begreiflichen späteren Gebrauches von par c@ur mehr als der Vergegenwärtigung der Bedeutungen, in denen das aus lat. cor gewordene afz. euer auftritt? Mir scheint, nein. Eine ähnliche Mannigfaltigkeit des Wirkens, wie sie nach dem Zeugnis unserer Sprache unsere Väter dem Herzen zuerkannten, wenn sie Aus- drücke bildeten wie ‚sein Herz schenken oder verlieren, sich ein Herz fassen, sich etwas zu Herzen nehmen, im Herzen tragen’ und ähn- liches, haben die verschiedensten andern Völker und Zeiten dem wich- tigsten unserer Lebensorgane zugesprochen, insonderheit ihm spontane Tätigkeit in vielen Fällen zugetraut, wo das, was in oder an ihm vorgeht, doch nur Begleiterscheinungen von Vorgängen sind, die anderswo ihren Ursprung haben. Es würde ins Endlose führen und, so anziehend es werden könnte, hier doch nicht die richtige Stelle finden, wollte ich aus dem Wörterbuch des Altfranzösischen nach- weisen, was diejenigen, deren Wortschatz es darstellt, vom Herzen gedacht haben: ein paar Einzelheiten aber mögen aus der Fülle der Tatsachen herausgehoben sein. Als Voraussetzung alles leiblichen Le- bens ist das Herz ein überaus kostbarer, in gewissem Sinn der kost- barste Besitz des Menschen (trefchiere fuer, (Que J'aim autant come mon euer, Ch. \yon 5956; Aingois fe lairoit traire le cuer fous la poilrine, Berte 1375); sein Name wird denn auch zur kosenden Anrede für innig geliebte Personen (Di moi, di moi, biaufs] trefdouz cuers, Com- ment de mer ies iffus fuers, GCoinsy 609, 131). ‚Sein Herz fühlen’ U Nfz. apprendre par ceur ‚auswendig lernen’; j’employois ce court et precieux inter- valle.. & etudier par cur des pajjages de poötes que j’avois appris cent fois et autant de ‚fois oublies ... j’allois me promener au Iawwembourg, un Virgile ou un Roujfeau dans ma poche; et la... je rememorois tantöt une ode facree et tantöt une bucolique, JJ Rousseau, @Euvres VIII 203. 2 (Ce dont il (der Untersuchungsrichter) ne f’apergut point, c’eft qu’il leur (den von ihm vernommenen Schulkindern) avait huü-meme, fans le vouloir, dicte et appris par caur leur temoignage, AFrancr, Crainquebille 297. Sitzungsberichte 1904. 108 1276 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 27. October 1904. heißt ‚Gefühl, Bewußtsein des Daseins haben’ (Comment vous est? fentes co cuer? Thebes II 2871; Tant que je sente un poi mon cuer, ..ne favroiz chofe commander Que ne face, Ren. 25373 = M XI 1019; ne fe pot movoir D’üloques por nul eftovoir, (Que tant ne quant fon cuer ne fent, eb. 25743 = M Xl 1387); wer aus Ohnmacht wieder zur Besin- nung kommt, dem ‚kommt das Herz zurück’ (Quan li cuer furent re- venu As dous vafaus qui joftre orent, Joufr. 478: Et quant coers li re- vint, si cria hautement. BSeb. XVII 877). Das Herz ist die Stelle, wo- hin die Empfindung von Lust und von Leid, das Gefühl gemütlicher Beteiligung, auch der Scham verlegt wird; daher die immer wieder- kehrenden Ausdrücke aler au cuer, pres dou cuer; avoir, metre, prendre a cuer. Es ist der Sitz des Willens, also auch der Zu- und der Ab- neigung, der wahren Gesinnung (de euer, de tot mon cuer), des Wider- willens (contre cuer), des Mutes im Sinne furchtloser Entschlossenheit, letzteres dergestalt, daß beim Öffnen der Leichen im Leibe des Riesen ein ganz kleines, im Leibe des Helden von geringer Gestalt ein mäch- tiges Herz sich finden kann (RCambr. 3240). Aber auch die ver- ständige Überlegung, die Klugheit wird ins Herz verlegt: omnis cogi- latio a corde procedit, heißt es in der 83. Erzählung der Gesta Roma- norum, wo der naschhafte Koch das Fehlen eines Herzens bei dem erlegten Eber damit erklären will, daß ein Tier, das so dumm ge- wesen sei zum vierten Male an einen Ort zurückzukommen, wo man es dreimal verstümmelt habe, gar kein Herz gehabt haben könne.' So entspricht denn malvais euer als Dummheit oder Unbedacht un- gefähr dem, was heute eher mauvaife tete genannt wird, wenn Barat zu Haimet, nachdem ihnen Travers die ihm gestohlene Speckseite glücklich wieder abgenommen hat, jammernd sagt Certes, dift il, par malves euer Avons no bacon rüec puer, Bare. v. M. IV 248, 477 (bei Mont. Fabl. IV S.109 par povre cuer). Es wird kaum etwas in den Gedanken des Menschen vor sich gehen können, das die alte Sprache nicht ins Herz verlegte: Einsicht in die tatsächlichen Verhältnisse: ne fe vout humilier ne requerre merci a la röine; car li trefgranz orques de fon euer ne li laiffa, ainz li toli les ieus dou cuer, que il ne vit goute, Men. Reims 195; Einbildungskraft: Car n’eft nus hom qui pöuft dire De boche ne de cuer penfer La biaute que vaut amaffer Nature a faire um cors fi gent, Ferg.43, 23; zuversichtliche, auf allseitiger Erwägung ruhende Überzeugung von dem, was die Zukunft bringen oder auf- ! Zu den Versionen der Geschichte, die von OEsrErLEY in seiner Ausgabe der Gesta S. 725 verzeichnet sind und von denen Mürtensorr in der Zts. f. deutsches Altert. 18 S. 2 ff. und Scherer, Kleine Schriften I 182 ff. handeln, gehört auch Garnier S Thom. 1271 ff.. wo Avian als Quelle genannt ist, und der leckerhafte Koch von dem Eber sagt Kar fe il öuft quer, il fe fuft purpenfez. TosLer: Etymologisches. 1277 klären wird: Ja ne truiffes tu home qui ja te foit amis! Certes, ne feras tu; car li ceurs le me dift, Elie 163; Charles l’entent (daß Ogier nicht tot ist, sondern bloß in Heidengefangenschaft liegt), de joie en lermia; Li cuers li dift k’encor Ogier rara, Enf. Og. 3206. Nicht bloß les grandes penfees viennent du c@ur, wie Vauvenargues später meint, der natürlich c@ur in ganz anderem Sinne braucht als das Mittelalter, sondern im Herzen geschieht für die Alten das Denken überhaupt, wie auch einige von EsELine zu Auberee 521 gesammelte Stellen zeigen. Und so denn angemessenerweise auch das Gedenken, das Erinnern: wo Marie de France die oben erwähnte Fabel (bei Warnke die sieb- zigste) von dem vermißten Herzen, bei ihr wie bei Äsop eines Hirsches, erzählt, läßt sie den Fuchs sagen: Senz quer fu (li cers) e fenz remem- brance, Pur ceo revint par ubliance. Wer sich die hier im Fluge ge- streiften Redeweisen vergegenwärtigt, in denen dem Herzen fast jede Art nicht allein affektischer, sondern auch intellektualer Lebensäuße- rung zugewiesen ist, als deren Sitz unsere heutige Sprache viel lieber den Kopf hinstellt ‚im Kopf haben’, ‚aus dem Kopf hersagen', (siehe deutsches Wb. V 1764. Schweiz. Idiot. III 409), kann es nur folgerecht finden, wenn das Französische, wie ja auch das Englische tut, von einem Wissen und Sprechen, das auf Grund bloßer andauernder Zu- gehörigkeit zum Gedankenschatz und ohne weitere Beihilfe statthat, gesagt hat und noch immer sagt, es geschehe par cur. Schwerlich würde auch jemals irgend wer auf den Gedanken ge- kommen sein, den Zusammenhang lösen zu wollen, der zwischen diesem Ausdruck und dem französischen Namen des Herzens, man sollte denken, unverkennbar, besteht, wäre nicht die Tatsache beunruhigend zum Bewußtsein gekommen, daß die Spanier in gleichem Sinne wie ihr /aber (wissen), decir (sagen), tomar (lernen) de memoria auch f., d., t. de coro gebrauchen, in diesen Redensarten also ein Wort verwen- den, das zwar mit dem französischen c@ur wenigstens in der Ver bindung par c@ur völlig gleichbedeutend ist, ihm auch seinem Laut- bestande nach ziemlich so genau entspricht, wie eine in Spanien nach hier waltenden Lautgesetzen aus einem lateinischen Worte her- vorgegangene Form einer in Frankreich aus dem nämlichen Worte entstandenen entsprechen kann, das aber nicht ‚Herz’, sondern nur ‚Chor’ bedeutet, und das, da lat. chorus nicht minder regelmäßig als lat. cor ein französisches euer (gleichviel wie man dieses später schreiben mochte) ergab, den Gedanken nahe legen kann, man habe es in frz. par c@ur mit chorus zu tun." Nun ist allerdings zuzugeben, daß das ! Auch das Provenzalische und das Katalanische besitzen de cor nicht bloß im Sinne von ‚von Herzen’, sondern auch ‚auswendig‘, Mann Ged. 324, 2; auch das Ver- bum decorar ‚auswendig lernen’ und ‚auswendig hersagen’ ist dem Provenzalischen so 1278 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 27. October 1904. heutige Spanisch das Herz nur mit dem seiner Bildung nach immer noch nicht völlig aufgeklärten corazon' bezeichnet, und daß, wenn ältere Denkmäler neben diesem auch schon ziemlich früh (z. B. oft im PCid, im Caneion. de Baena) auftretenden Worte die unerweiterte Wie- dergabe von lat.cor verwenden, diese immer nur cor oder cuer, nie *coro, *cuero lautet, s. außer den kleinen Glossaren bei Janer auch das von Lases Cancioneiro gallego-castelhano und bei Ksusr, Mittheilungen aus dem Eskurial S. 531 die Angabe, daß die jüngere Handschrift des Libro de los buenos proverbios das euer der älteren durch corazon er- setzt. Dies darf uns aber sicher daran nicht irre machen, daß gegen die lautlich und begrifflich unmittelbar einleuchtende Einheit von par c@ur mit einem lat. per cor nicht die geringste aus der Geschichte des Französischen zu entnehmende Tatsache spricht, daß andererseits, wie schon oben bemerkt wurde, ein Zusammenhang zwischen dem Sinn von chorus und dem von par c@ur kaum oder nur in höchst gezwun- gener Weise sich herstellen läßt, und daß endlich auch für die aller- dings sehr befremdliche Tatsache des Auftretens der Form de coro®, wo wir de cor oder de cuer erwarten würden, eine andere Erklärung sich vielleicht einmal finden wird als die in einem Zusammenhang mit chorus liegende. Noch ist unsere lexikalische Kenntnis des Alt- spanischen sehr unzulänglich; wir wissen nieht, erfahren darüber auch aus Cvervo nichts, wie weit in die Vergangenheit hinauf de coro im Sinne von par ceur sich nachweisen läßt, ob es von Anbeginn in dieser Form und nicht etwa auch als “de cor, *de cuer erscheint, ob seine heutige Form nicht erst in einer Zeit auftritt, wo cor und cuer in ihrem gewöhnlichen Sinne schon völlig von corazon verdrängt waren, so daß der ‚auswendig’ bedeutende präpositionale Ausdruck nun in einen ganz irrtümlichen Zusammenhang mit coro aus chorus gebracht und demgemäß umgeändert wurde. So viel ist mir gewiß, daß, wie immer die spanische Frage beantwortet werden mag, an der gesicherten Auffassung des Sachverhaltes im Französischen dadurch nichts sich ändern wird. Und soll das allerdings noch nicht völlig verständliche wenig fremd wie in erster Bedeutung dem Spanischen, s. Lex. Rom. und Flam.? 7123. Außerhalb der Verbindung de cor kommt prov. cor sowohl als Wiedergabe von chorus wie von cor vor; s.Lex. Rom. und Flam.? 2408. ! Siehe Cornu in Romania 9, 129, GRÖBER in seiner Zeitschrift 4, 474, ZAUNER, Die roman. Namen der Körperteile, S. 152, der sich die Entwickelung des Sinnes von curationem wohl anders vorstellt als Corsu. Ein prov. cora//o (Diez, Gr. 11? 316) ist mir nur bei Rochzsupe begegnet, während an dem neuprov. Deminutiv coura/foun ich nicht zweifle. 2 Mit der durch ihren Auslautvokal ebenfalls auffallenden Form coro ‚Herz’ des Logudoresischen beschäftigt sich Mever-Lüsre, Zur Kenntniß des Altlogudoresischen, Wien 1902 S.ı3 (Sitzungsber. d. Wiener Akad. Bd. COXLV). Toster: Etymologisches. 1279 Verhalten des Spanischen es vermögen Zweifel bei uns zu wecken, warum sollte dem, was wir im Portugiesischen wahrnehmen, nicht hinlängliches Gewicht beizulegen sein, um uns wieder zu beruhigen? Hier heißt das Herz noch immer cor, und mit diesem Worte wird der Ausdruck de cor gebildet, der unserem ‚auswendig entspricht; aus chorus aber ist coro geworden, was für jenen Ausdruck jede Mög- lichkeit einer Verkennung des ursprünglichen Sinnes ausschließt. Ausgegeben am 3. November. 2 Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerei, Sitzungsberichte 1904. 109 ir] 15 v in nik DEU} EEE WER EEE WER W BIT SITZUNGSBERICHTE DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. XLIV. XLV. XLVL 32%.K0: NOVENBER 1904. MIT TAFEL XV uno XVI. nNAR 29 TR BERLIN 1904. VERLAG DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN, IN COMMISSION BEI GEORG REIMER. Auszug; aus dem Reglement für die Re $1. 2. Diese erscheinen in einzelnen Stücken in Gross- Octav regelmässig Donnerstags acht Tage nach jeder Sitzung. Die sämmtlichen zu einem Kalender- jahr gehörigen Stücke bilden vorläufig einen Band mit fortlaufender Paginirung. Die einzelnen Stücke erhalten ausserdem eine durch den Band ohne Unterschied der Kategorien der Sitzungen fortlaufende römische Ordnungs- nummer, und zwar die Beriehte über Sitzungen der physi- kalisch -mathematischen Classe allemal gerade, die über Sitzungen der philosophisch - historischen Classe ungerade Nummern. 52. 1. Jeden Sitzungsbericht eröffnet eine Übersicht über die in der Sitzung vorgetragenen wissenschaftlichen Mit- theilungen und über die zur Veröffentlichung geeigneten geschäftlichen Angelegenheiten. 2. Darauf folgen die den Sitzungsberichten über- wiesenen wissenschaftlichen Arbeiten, und zwar in der Regel zuerst die in der Sitzung, zu der das Stück gehört, druckfertig übergebenen, dann die, welche in früheren Sitzungen mitgetheilt, in den zu diesen Sitzungen gehö- rigen Stücken nicht erscheinen konnten. Mittheilungen, welehe nicht in den Berichten und Abhandlungen er- scheinen, sind durch ein Sternchen (*) bezeiclınet. 85. Den Bericht über jede einzelne Sitzung stellt der Secretar zusammen, weleher darin den Vorsitz hatte, Derselbe Seeretar führt die Oberautsicht über die Redac- tion und den Druck der in dem gleichen Stück erschei- nenden wissenschaftlichen Arbeiten, 56. l. Für die Aufnahme einer wissenschaftlichen Mit- theilung in die Sitzungsberichte gelten neben $41, 2 der Statuten und $ 28 dieses Reglements die folgenden beson- deren Bestimmungen. 2. Der Umfang der Mittheilung darf 32 Seiten in Octav in der gewöhnlichen Schrift der Sitzungsberichte nieht übersteigen. Mittheilungen von Verfassern, welche der Akademie nicht angehören, sind auf die Hälfte dieses Umfanges beschränkt. Überschreitung dieser Grenzen ist nur nach ausdrücklicher Zustimmung der Gesammt-Aka- demie oder der betreffenden Classe statthaft. 3. Abgesehen von einfachen in den Text einzuschal- tenden Holzschnitten sollen Abbildungen auf durchaus Nothwendiges beschränkt werden. Der Satz einer Mit- theilung wird erst begonnen, wenn die Stöcke der in den Text einzuschaltenden Holzschnitte fertig sind und von besonders beizugebenden Tafeln die volle erforderliche Auflage eingeliefert ist. 87. 1. Eine für die Sitzungsberichte bestimmte wissen- schaftliche Mittheilung darf in keinem Falle vor der Aus- gabe des betreffenden Stückes anderweitig, sei es auch nur auszugsweise oder auch in weiterer Ausführung, in deutscher Sprache veröffentlicht sein oder werden. 2. Wenn der Verfasser einer aufgenommenen wissen- sehaftlichen Mittheilung diese anderweit früher zu ver- Bodanaon der » Sitzungsherichte« « öffentlichen beabsichtigt, als ihm dies nach den gelten- den Rechtsregeln zusteht, so bedarf er dazu der Ein willigung der Gesammt- Akademie oder der betreffenden Classe. \ r 5. Auswärts werden Correeturen nur auf besonderes Verlangen verschickt. Die Verfasser verzichten damit auf Erscheinen ihrer ee nach acht Tagen. N 11. ; 1. Der Verfasser einer unter den » Wissenschaftlichen Mittheilungen« abgedruckten Arbeit erhält unentgeltlich fünfzig Sonderab di ücke mit einem Umschlag, auf welchem der Kopf der Sitzungsberichte mit Jahreszahl, Stück- nummer, Tag und Kategorie der Sitzung, ‚darunter der Titel der Mittheilung und der Name des Verfassers stehen. 2. Bei Mittheilungen, die mit dem Kopf der Sitzungs-.. berichte und einem angemessenen Titel nieht über zwei Seiten füllen, fällt in der Regel der Umschlag fort. 3. Einem Verfasser, welcher Mitglied der Akademie ist, steht es frei, auf Kosten der Akademie weitere gleiche Sonderabdrücke bis zur Zahl von noch hundert, und auf seine Kosten noch weitere bis zur Zahl von zwei- hundert (im ganzen also 350) zu unentgeltlicher Ver- theilung abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigirenden Seeretar angezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrücke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es der Genehmigung der Gesammt- '$8. : 3 Akademie oder der betreffenden Classe, — Nichtmitglied ex - erhalten 50 Freiexemplare und dürfen nach rechtzeitiger ö Anzeige bei dem redigirenden Seeretar weitere 200 Exem- plare auf ihre Kosten abziehen lassen. dei 8 28. ro 1. Jede zur Aufnahme in die Sitzungsberichte be- stimmte Mittheilung muss in einer akademischen Sitzung vorgelegt werden. Abwesende Mitglieder, sowie alle Nichtmitglieder, haben hierzu die Vermittelung eines ihrem Fache angehörenden ordentlichen Mitgliedes zu benutzen. Wenn schriftliche Einsendungen auswärtiger oder corre- wi spondirender Mitglieder direek bei der Akademie oder bei hr einer der Classen eingehen, so hat sie der vorsitzende Seceretar selber oder durch ein ‚anderes Mitglied. zum Vortrage zu bringen. scheinenden Mitgliede zu überweisen. Ze [Aus Stat. $. 41,2. — Für die Aufnahme RR es einer ausdrücklichen Genehmigung der Akademie oder einer der Classen. Ein darauf geriehteter Antrag kann, sobald das Manuseript druckfertig vorliegt, gestellt und sogleich zur Abstimmung gebracht werden.] 4 $29. 5 3 1. Der revidirende Secretar ist für den Inhalt des gesehäftlichen Theils der Sitzungsberichte, ‚jedoch nicht: für die darin aufgenommenen kurzen Inhaltsangaben ( der gelesenen Abhandlungen verantwortlich. Für diese ı wie für alle übrigen Theile der Sitzungsberichte sind nach jeder Richtung nur die Verfasser verant- wortlich. TACUN: Die Akademie versendet ihre »Sitzungsberichtes an diejenigen Stellen, mit denen sie im Schriftverkehr. 7 Br wofern nicht im besonderen Falle anderes vereinbart wird, jährlich drei Mal, nämlich? _ } die Stücke von Januar bis April in der ersten Hälfte des Monats Mai, A » Mai bis Juli in der ersten Hälfte des Monats August, i » October bis December zu Anfang des nächsten Jahres nach Fertigstellung ‚des Rays. ” ” ” ” 7 Mittheilungen, deren Verfasser der. n 2 Akademie nicht ren hat er einem zunächst Si, 1281 SITZUNGSBERICHTE 1904 XLIV. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 3. November. Gesammtsitzung. Vorsitzender Secretar: Hr. Diers. *]. Hr. Mürter-Beestau las: Beiträge zur Theorie der Wind- verbände eiserner Brücken. II. Im Anschluss an die in der Sitzung vom 26. October 1903 gelesene Abhandlung wird nach der dort entwickelten allgemeinen Methode die Untersuchung der Spannun- gen in einer Brücke mit zwei Hauptträgern und zwei im Scheitel durch einen lotrechten Querrahmen mit einander verbundenen Windverstrebungen durchgeführt. Es wird u.a. für eine zweigleisige Eisenbahn -Bogenbrücke gezeigt, dass beim Befahren nur des einen Gleises in dem oberen Windträger durch die lotrechten Lasten erheblich grössere Spannungen hervorgerufen werden als durch den Winddruck. 2. Hr. Pıscner legte eine Abhandlung des wissenschaftlichen Hülfs- arbeiters am Königlichen Museum für Völkerkunde Hrn. Dr. H. Srönser vor: Centralasiatische Sanskrittexte in Brahmischrift aus IdikutSahri, Chinesisch-Turkistän. I. Nebst Anhang: Vigu- rische Fragmente in Brahmischrift. Der vorgelegte Text ist das Dharmasarirasutra, ein Compendium buddhistischer technischer Ausdrücke nach Art des Dharmasamgraha. Von grossem Interesse und grosser Wichtigkeit ist der Anhang. Die Brähmischrift ermöglicht eine richtigere Lesung des Uigurischen als es bisher möglich war. 3. Vorgelegt wurde durch Hrn. von Bezorp Nr.ı5 der Neudrucke von Schriften und Karten über Meteorologie und Erdmagnetismus hrsg. von G. Herrmann: Denkmäler Mittelalterlicher Meteorologie. Berlin 1904. Seine Majestät der Kaiser und König haben durch Allerhöchsten Erlass vom 17. October die Wahl des Astronomen, Senators GIOVANNI Vır6INIo ScHiararELLI in Mailand, bisher correspondirenden Mitgliedes, zum auswärtigen Mitglied der physikalisch-mathematischen Classe zu bestätigen geruht. Sitzungsberichte 1904. 110 1282 Gesammtsitzung vom 3. November 1904. Zentralasiatische Sanskrittexte in Brahmischrift aus Idikutsahri, Chinesisch-Turkistan. 1. Nebst Anhang: Uigurische Fragmente in Brähmischrift. Von Dr. H. STÖnnErR in Berlin. (Vorgelegt von Hrn. Pıscrer.) Hierzu Taf. XV und XV1. Das den vielen Handschriften und Blockdrucken, die Prof. Grün- WEDEL, Direktor am Königlichen Museum für Völkerkunde in Berlin, von seiner so außerordentlich erfolgreichen Reise nach Chinesisch- Turkistan aus Idikutsahri mitgebracht hat, nehmen die gut erhalte- nen Handschriften und Fragmente von Handschriften bzw. Blockdrucken in Sanskrit ihrer Anzahl nach nur einen geringen Raum ein. Außer len bereits von Prof. PıscueL veröffentlichten Resten des Sanskrit- kanons der Buddhisten liegen als umfangreichere Stücke noch drei vor, von denen ich das erste im folgenden besprechen möchte. Dieser Text ist eine Handschrift, und zwar, trotz seiner Kleinheit, eine vollständige. Sie ist 32°” lang und etwa 7° durchschnittlich breit. Bezeichnet ist sie mit D ı86. Am Schluß wird der Titel ge- nannt: Dharmasartrasttra, was ich übersetzen möchte mit: das Sutra, das die Grundlage der Religion enthält. Nur die Vorderseite ist be- schrieben, die Rückseite ist völlig leer. Das Papier ist gelbbraunes chinesisches Papier. Die Schrift ist fein und zierlich, trotzdem aber sehr deutlich und auch verhältnismäßig sehr gut erhalten. Die Zeilen, 32 an Zahl, haben regelmäßigen Abstand und laufen durchaus paral- lel. Die Erhaltung der Handschrift ist bis auf das obere Ende gut. Die ersten drei Zeilen haben allerdings an der linken Seite und durch Abreißen der rechten oberen Ecke gelitten, jedoch nicht so, daß die fehlenden Buchstaben nicht leicht zu ergänzen gewesen wären. Ge- funden wurde diese Handschrift in Idikutsahri, doch sind nähere Be- stimmungen nicht vorhanden. Sie war aufgerollt in der Form der Mantras und Anrufungen, mit denen der Hohlraum bronzener Buddha- bilder usw. gefüllt ist. Vielleicht hat sie auch ursprünglich einem ähn- lichen Zwecke gedient. Wenigstens spricht der Inhalt nicht dagegen. H. Srönner: Zentralasiatische Sanskrittexte. 1. 1283 Dieser besteht aus einer kurzen buddhistischen Terminologie, wie wir sie umfangreicher im Dharmasamgraha und ähnlichen Werken vorfin- den. Eingeleitet wird diese Terminologie durch Anrufungen und be- endet mit einem Schlußwort, in dem der Inhalt des Sutras als in Ver- gangenheit, Gegenwart und Zukunft nicht zugrunde gehend dargestellt wird. Über die Datierung der Handschrift wage ich nichts zu sagen. Ich gebe nun die Handschrift in Nagarı- Umschrift, und zwar den Zeilen der Handschrift entsprechend abgetrennt. Es ist wohl kaum nötig zu bemerken, daß die in eckigen Klammern stehenden Silben ergänzt sind. NAT Spaten Ten [alata m arzıe [Alat HET [alt aılast 38 [-] at ae geammtelei] et rat smart "arena at ee] s 1 z& Uran zart am Al] gTeaeITter arte TERTIEIeTET" Tat] R After ' aaa 7a tl] Maga graz male Am al-] Aria eraferı art a See] so MATT STATE SICHOSETIU al] eier ' an Aieilerdtiet ' Eu art „Seterapanter ' a ral-] » a arerenite ° Ten teeteatet "Sog le] FT STATT" SCHBTe ti ran eitenzzram agent Tara Mare AReRT art] Fairer an lsha al-] ss HM stertertetiet SIERaneTe " Saftnter safe’ SNRIEHTETETTETETENSTEIT [set al-] artası Ta YAM Tue » aaa HaTazTet ee A hraal man mama |-] aM I UHIRNJE HTe N 110* 1284 (Gesammtsitzung vom 3. November 1904. Hierbei ist zu bemerken, daß in Zeile 24 die im Text stehende Ligatur $ + 39, die verkehrt ist und infolgedessen in Nagarı nicht nachgeahmt werden kann, durch den Anusväara vermieden ist. Die Schrift unterscheidet sich nicht wesentlich von den bereits bekannten Brahmischriften. Daß sie als Handschrift individuelle Eigen- tümlichkeiten hat, ist natürlich. Hierzu gehört aber nicht die ver- schiedene Handhabung in der Anbringung des Symbols für lang z, dessen Verschiedenheit z. B. in Zeile ı zu sehen ist, Ta und daneben .' Lang 7 und kurz ö werden nicht unterschieden.” Zwischen ta und na, ca und va ist meist kein Unterschied, da und ta gleichen sich sehr. Auffällig ist die Schreibung von r + Konsonant. Während einerseits das r, wie in Nagarı, darübergeschrieben wird, z. B. Zeile 5 UHINT; geht es andererseits mit ya eine Ligatur ein, z.B. Zeile 8 zaterzi: Die Interpunktion besteht auch in dieser Handschrift in einem Punkt oberhalb der Linie.” Manchmal fehlt er, wie z. B. Zeile 5 nach zameatzattı, manchmal ist er unrichtig gesetzt, wie z. B. Zeileı5 nach Meratıttet- Eine andere Interpunktion bildet der Doppelstrich u. Dieser steht aber nur im Anfang der Handschrift und vor und nach dem Schlußsatz u BRFMSE| AHA N. Die Sprache unserer Handschrift ist das gemischte Sanskrit nord- buddhistischer Texte, wie des Mahavastu. Hierfür einige Beispiele. Die Endung o des Nom. sing. masc. bleibt ohne weiteres vor sa und pa bestehen. Beispiele hierfür sind zahlreich: Zeile ı mt azTe. Zeile 2 Im grasnsgpalni. Ebenso schlecht steht es mit der Behandlung zweier zusammenstoßender Vokale, indem der dabei entstehende Hiatus nicht beseitigt wird. Z. B. Zeile 3 m Hrn, Zeile 5 at z& usw. Auch der Anusvära bleibt vor einem Vokal bestehen, wie z.B. Zeile 30 met HI zeigt. Im Gegensatz dazu zeigt Zeile 30 sonst einen ganz vorzüglichen Sandhi: atateaHatazsııat.: Ebenso die Stelle Zeile 28 °aamıat [sit und Zeile 3ı AIgTmAaraTH. Von einem Prinzip ist also keine Spur. Diese Fehler wurden gemacht oder nicht gemacht, ohne daß der Schreiber noch die Empfindung dafür hatte. Eine zweite Quelle von Fehlern bot die Grammatik im engern Sinne. Sehr auffällig ist hierbei wieder das Erstarren der Formen. ! Vgl. hierzu Pıscher, Bruchstücke des Sanskritkanons der Buddhisten aus Idy- kut$ari, Chinesisch-Turkestän. Sitzungsber. d. Kgl. Preuß. Akad. d. Wiss. 1904, S. 8ıı Zeile 2. 2 Vgl. Pıscaer, Neue Bruchstücke des Sanskritkanons der Buddhisten aus Idy- kutSari, Chinesisch- Turkestän. Sitzungsber. d. Kgl. Preuß. Akad. d. Wiss. 1904, S. 1138 Zeile 25. ® Vel. Pıscner, Neue Bruchstücke. Sitzungsber. d. Kgl. Preuß. Akad. d. Wiss. 1904, S. 1139 Zeile 3. AEG Sitzungsber. d. Berl. Akad. d. Wiss. 1904. Taf. XV. Sitzungsber. d. Berl. Akad. d. Wiss. 1904. Taf. XV. H. Srönner: Zentralasiatische Sanskrittexte in Brähmischrift aus Idikut$ahri, Chinesisch - Turkistan. I. H. Srönner: Zentralasiatische Sanskrittexte. I. 1285 Neutrale Endungen treten für Maskulinum und Femininum auf, z.B. Zeile 16 Sem für SYer. Das Nomen richtet sich hierbei nicht selten sogar nach den, wie im Prakrit, rein formelhaft gewordenen neutralen Zahlwörtern, z.B. für Maskulinum Zeile ro am SIATENTU für amt SIERT: , Zeile ıı für Femininum am gasttasııa für aaa: ufesitere:. Ein Beispiel dafür, daß das N sich nicht an- geähnelt hat, ist in Zeile 3 gem FIaarzT für gar RIaaTet:; vgl. dazu gunäs trini bei Kıarr, De trecentis Cänakyae poetae Indiei sententiis p-25. Auch in anderer Weise tritt ein Erstarren des alten Formen- reichtums ein, nämlich durch Anähnelung der Endungen untereinan- der. Dafür ist folgendes Beispiel: Zeile 21: SCHRAMM ger ame ArnaRaHmT für SCTHRTT: Tatet Amer: SUEEIDERE der Mala patti und Zeile 15 Aerammtımet‘ arte Aaıtır SU‘ für na Eau ee aiergelleigi) am des Dharmasamgraha, wobei sich die neutralen Endun- gen wohl nach dem vorhergehenden Jam AA und dem nach- folgenden IM Hmferamet gerichtet haben.' Ein weiterer Fehler ist das Fortlassen des Visarga im Nom. sing. und plur., z.B. Nom. sing. Zeile 8 pl für ımt:, Zeile 2ı oxHfer für ° EHTen:, Nom. plur. Zeile 7 ATSUTRT für RISUTET:- Auch fehlt der Vi- sarga bzw. das »r« der Endung des Instr. plur. konsequent, vgl. Zeile 26 fl. Fe NrArETE ANA HART AANTZENech reFRErR mas‘. Hier fehlt zweimal der Visarga und dreimal das »r«. Eine weitere Eigentümlichkeit unserer Handschrift ist die Verwendung des Anusvara in der Nominativendung -van der Partizipia und Adjektiva auf -vat, z. B. Zeile 29 muaent für mare), Zeile 30 Tai für 7Telte] , worauf schon PıscHeL” hingewiesen hat. Die Zeile 28 vor- kommende Form H&1 für *Hgle]_ ist falsch für AG] und wahrschein- lich den beiden folgenden Formen auf @m angeähnelt. Bemerkenswert ist ferner die Form Tg, die fälschlich für rat steht. Weitere Fehler beruhen teilweise wohl nur auf Nachlässigkeit, z. B. dentales n für cerebrales » Zeile 7 qITzate; lang @ für kurz d Zeile 8 amsıız; Nom. sing. für Nom. plur. Zeile 24. 25 yrf; Fe- mininendung für Maskulinendung Zeile 25 hihi: ferner Zeile 9 oe für oaffıt und Hammamet für game; Zeile 16 HmTettter für peu; Zeile 24 oezgiaf° für ozuımg° (das gutturale r in Ligatur mit $ läßt darauf schließen, daß nur ein Verschreiben vorliegt. Es ist daher diese Ligatur bei der Besprechung der Schrifteigentümlich- keiten auch nicht erwähnt); Zeile 32 arg für arg. Es bleibt un- ! Über analoge Erscheinungen im Mittelindischen vgl. Pıscher, Grammatik der Präkrit-Sprachen $ 355. 358. 364. 367. 375. 379. 386. ® Sitzungsber. d. Kgl. Preuß. Akad. d. Wiss. 1904 S. 812. 1286 Gesammtsitzung vom 3. November 1904. entschieden, ob der Anusvara fehlerhafterweise vergessen oder ob er durch das Alter abgerieben ist. In Zeile 2.3 98 —At fehlt deutlich eine Silbe, die durch Alter zerstört ist. Wie sie zu ergänzen wäre, ist zweifelhaft; vielleicht hat fälschlich dort Het gestanden, was ja bei dem schlechten Sanskrit nicht weiter auffallen würde. Merkwürdig sind die drei letzten Zeilen (30— 32) des Sütras. Nicht nur ist der Sandhi beinahe völlig korrekt, sondern der Schrei- ber bildet auch den richtigen Aorist von gg , nämlich HAIE; und im Nachsatz die ı. Person Plur. des Imperfektums von Herz. Das hinweisende Fürwort A könnte entbehrt werden, und die ı. Person Plur. ist auffällig. Offenbar wollte der Verfasser, um seiner Arbeit eine hohe Altertümlichkeit zu verleihen, sich als einen unmittelbaren Schüler Buddhas hinstellen. Wie schon erwähnt, handelt es sich bei dem Inhalt des Dhar- masarirasutra um eine kurze buddhistische Terminologie. Die Hand- schrift beginnt mit den offiziellen Ehrfurchtsbezeigungen an Buddha, die Religion und die religiöse Gemeinschaft. Nach weiteren Anrufun- gen teilt der Schreiber mit, daß er das Dharmasarıra (se. Sütra) ver- künden werde. In Zeile 5 beginnt dann die Terminologie und geht bis in Zeile 24. Darauf folgt das Schlußwort. Was in diesem das Wort gfurfe Zeile 25, das zwischen zwei Punkten steht, soll, ist un- klar, da es nur den Zusammenhang stört. Man müßte es denn als eine eingestreute Ergebenheitsphrase deuten, was aber kaum anzu- nehmen ist. Es bleibt uns noch die Terminologie. Die darin vorkommenden Termini sind fast sämtlich belegbar. Die Hälfte finden wir im Dhar- masamgraha wieder, einen weiteren Teil in der Mahävyutpatti. Von dem übrig bleibenden Rest finden sich zwei, nämlich let und rar, Zeile 22. 23, im Divyavadana S. 240 Zeile 20 wieder. Nicht belegt sind folgende: Zeile 18 sqaanurımeratme, das zwischen zwei Punkten steht; Zeile 20 gras. Beide Termini sind mir unklar. Ferner Zeile 23 NHRT und HemmT, die klar sind. Zum Schluß gebe ich die Terminologie mit Konkordanz des Dharmasamgraha und der Mahävyutpatti, soweit sich die Termini nicht im Dharmasamgraha finden, sowie Angabe der Zeile, in welcher der Terminus in der Hand- schrift steht. H. Srönner: Zentralasiatische Sanskrittexte. I. Konkordanz. N On wu m catväri smrtyupasthänäni ı calvari samyakprahanäani catvari rddhipad& . pancendriyani . panca balani sapla bodhyangani aryastango märga > saptätrimsad bodhapaksika na catvari apramanıani . catvari brahmaviharani catvari aryasalyani catväri pratisamvidhani . trini vimoksani irmi vimoksamukhani astau vimoksani astau abhibhvayatanani dasa krisnäyatanani . dasa tathagatabalani . catvari vaisaradyani . a mahäkarunani muditani maiträni upe- ksani trmi araksitäni . trimi punyakriya@vastuni . irmi ralnani - vyavakirnabhavidhani . dhyanani aranasamapatti pranidhiynanam ı präntakoti . un 5 onauatn; nürdhna Rsantya laukikä- gryadharma darsanamärga . bhavanamanrga . Saiksamärga asaiksamäarga . ed eniknada Zeile Hm OL OLXOHOOL COOLE ONE ET - - (ee DE BE & u - ml [057 I u DS HA FA A BOLNOHGOENOT EOS FON ON BD D&D oO O0 ZI 22 23 23 23 23 Dh. 42 1288 Gesammtsitzung vom 3. November 1904. Anhang. Uigurische Fragmente in Brahmischrift. Unter den Grünweperschen Brahmihandschriften fielen mir gleich im Anfang meiner Untersuchungen einige zerrissene Fragmente einer Handschrift auf, deren Schrift sich durch merkwürdige Ligaturen, wie sie im Sanskrit nicht möglich sind, sowie durch einige unbekannte Buchstaben auszeichnete. Später fanden sich noch weitere Reste der- selben Handschrift, und es gelang mir schließlich, alle diese Frag- mente zu vereinigen, so daß ich zuletzt eine, wenn auch an den Seiten zum Teil stark lädierte, Handschrift von 40 Zeilen erhielt. Die Länge der Handschrift ist 63°”, die Breite 273°. Das Papier ist braun, die Schrift manchmal nicht sehr deutlich. Das Manuskript ist ursprünglich eine chinesische Handschrift gewesen, deren freie Rück- seite man dann noch einmal benutzte. Der chinesische Text ist bud- dhistischen Inhalts, wie Hr. Dr. F.W.K. Müurer festgestellt hat. Wäh- rend für das Chinesische Linien (Blei?) gezogen waren, ist dies für den Brähmitext nicht der Fall. Die Interpunktion erfolgt durch Punkte oberhalb der Linie oder durch kleine senkrechte Striche, die aus den Punkten entstanden sind. Bei näherer Besichtigung ergab es sich, daß der Text Sanskrit- wörter enthielt, die in einer unbekannten Sprache augenscheinlich glos- siert waren. Nach verschiedenen vergeblichen Versuchen gelang es mir endlich, das Wort kilmisim, welches das Sanskritwort Ärtam Zeile 22 und nochmals Zeile 40 erklärt, als türkisch durch Hrn. von Le CoQ festzulegen. Aber erst der Mitarbeit des Hrn. Dr. F.W. K. Mürzrr ge- lang es, weitere türkische Wörter zu belegen und das unten erwähnte phonetische Gesetz festzustellen. Damit erhielten wir nieht nur die Grundlage für weitere Forschungen, sondern auch die Werte für einige neue Zeichen. Es sind dies folgende: \9 fa, nur einmal vorkommend Zeile 25 got, ga, gebildet durch einen Strich aus dem vorhandenen Aa, nach harten Vokalen; vgl. die Tabelle. ; ya, gebildet durch einen Strich aus dem vorhandenen ra, ( ra, H. Srönner: Zentralasiatische Sanskrittexte. 1. 1289 Als Virama wird ein Punkt über dem betreffenden Konsonanten, genau wie der Anusvara und ohne weiteres mit diesem zu verwech- seln, gebraucht. Vgl. hierzu Pıscner, Bruchstücke." Ein außerdem noch neben dem Konsonanten stehender Punkt kommt nicht vor. Die Gram- matik im Sanskrit ist wieder lau gehandhabt. Aus der ganzen Anlage der Handschrift — siebenmal wird das Wort käya, zweimal krtam und sehr häufig api usw. erklärt — scheint hervorzugehen, daß wir es mit einem fortlaufenden Sanskrittext zu tun haben, der Wort für Wort glossiert wird, doch war es bisher nicht möglich, etwas Sicheres darüber festzustellen. Ein weiterer Beweis, daß wir es nicht mit einem Vokabular, sondern mit fortlaufendem Text zu tun haben, ist eine Glosse mit Negation Zeile 16: na .nyang . cintayati . sagim mäsar, wo na cintayati durch sägin-mäs-ar erklärt wird. Der Erklärer wußte sich offenbar für die Wort-für-Wort-Erklärung nicht anders zu helfen, als daß er, da die Negation im Türkischen im Verbum steckt, ein belangloses Wort näng »etwas« einschob. Für die Transkription ist als Gesetz zu merken, daß der Buchstabe ya palatalisierend wirkt, aus a wird ä, aus u wird ö, aus o wird ö. Danach ist also Aya als kä zu lesen usw. Auch im Anlaut wird ä durch eine Ligatur gebildet, aber merkwürdigerweise nicht mit a, sondern mit e: 4 —@ NV die Entzifferung sehr erschwerte, ist, daß sehr viele Abstrakta vor- kommen. Ich gebe nun im folgenden eine kurze Tabelle der bis jetzt festgelegten Vokabeln. Zeile Se Sanskrit Ba Bon | Türkisch | er Brähmi 2 \rudhiram api | ganni ymya gan-ni yimä 6 | | nomlati nomlati 9 kusala(kriyasu) ‚eyatkyulyuy glineli ätkülük glillineli 7 kayasya ‚eyatyusnuyung ät-üs(-nüng) 23 'kayo hi eyatyusincis ät- üs(-indis) Bel, 17 |kaya eyatiyusyuy ättüs(-üry) 833, 834 31 kayam eyatyusyuy | ätüs(-üy) 1290 39 ‚kayo eyatiyus ättüs 22u.40 krtam | gilmisim gülmisim 25 |amte | kenendya kimindä R.I 1345 25 |bhuja got got R.II 583 ı Sitzungsber. d. Kgl. Preuß. Akad. d. Wiss. 1904, S. 8ır Zeile 5. 2 R. = Rıprorr, Versuch eines Wörterbuches der Türk -Dialeete. St. Peters- burg 1888 ff. Gesammtsitzung vom 3. November 1904. Zeile | Sanskrit et Türkisch 26 sämyam tyusyuk | tüzük 27 |rupa kyorkmyangis 'körk mängis R.11 1259 28 |jagatparivarjaniya \yertencyokya tar- |yertencökä (vgl. Mong. aus garqulug d. Tibet.) \ targargqulug R. IM 30 jagati yerteneyodhya yertencö- dä 851—853 30 |kasya kimning kim-ning R. II 1402 30 |karmane glineyusy@ glilline üzä 3a 'Subhena | ariy | ariy 37 | yuktam tyukyalliyiy ‚tükälliyiy. Diese kurze Tabelle genügt wohl, um festzustellen, daß es sich bei dieser unbekannten Sprache in Brahmischrift um Alttürkisch (Ui- Es bleibt aber noch viel zu entziffern übrig, unter anderem auch noch eine unbekannte Ligatur. Weiteres hoffen wir im Anhang zu einer späteren Nummer der Sanskrittexte veröffentlichen zu können. gurisch) handelt. Tafel XVI bringt die zuerst gefundenen Fragmente (vereinigt). Sie bilden Zeile 25—38 in natürlicher Größe. Ausgegeben am 17. November. Sitzungsber. d. Berl. Akad. d. Wiss. 1904. Taf. XV. H. Stönner: Zentralasiatische Sanskrittexte in Brahmischrift aus Idikutsahri, Chinesisch-Turkistan. I 1291 SITZUNGSBERICHTE 19%. XLV. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 10. November. Sitzung der philosophisch -historischen Classe. Vorsitzender Secretar: Hr. Dies. *]. Hr. Brunner las: Zur Geschichte der Friedlosigkeit. 1. Über Wolf und Wolfshaupt. Die Abhandlung erörtert die germanische Gleich- stellung des Friedlosen mit dem Wolf; sie weist nach, dass nach normannischem und anglonormannischem Rechte der Friedlose lebendig oder todt der öffentlichen Gewalt ausgeliefert werden sollte, bespricht die englische Sitte, den utagatus als Wolfshaupt auszurufen und prüft die Glaubwürdigkeit der Nachricht des Mirror of ‚Justices, dass für die eingelieferten Köpfe der Friedlosen und der Wölfe der gleiche Preis bezahlt worden sei. 2. Über die Friedlosigkeit des Weibes. Der Verfasser handelt von den germanischen Rechten, nach welchen eine eigentliche Friedloslegung des Weibes aus- geschlossen war, insbesondere von der mulier aspellis des salischen und von der mulier wayviata des anglonormannischen Rechts und untersucht die Bedeutung des langobar- dischen Rechtssatzes: mulier fegangi esse non potest. 2. Hr. Pıscaeı legte eine Fortsetzung der Abhandlung des wissen- schaftlichen Hülfsarbeiters am Königlichen Museum für Völkerkunde Hrn. Dr. H. Srönner vor: Sanskrittexte in Brahmischrift aus Idi- kutsahri, Chinesisch-Turkistan. II. (Ersch. später.) Der Text enthält ein Fragment des Suvarnaprabhäsottamasütra, das in der Aus- gabe des Siksäsamuecaya von BEnpAtLL und im Journal of the Buddhist Text Society bereits gedruckt ist. Er weist mehrere Varianten auf und stimmt wiederholt mit dem Archetypus aus Nepal überein. 3. Es wurde vorgelegt das von der Akademie unterstützte Werk: Die Frequenz der deutschen Universitäten von ihrer Gründung bis zur Gegenwart von Franz Eurengure. Leipzig 1904. - Ausgegeben am 17. November. “ 1293 SITZUNGSBERICHTE 19%. XLVI. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 10. November. Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe. Vorsitzender Secretar: Hr. Auwers. 1. Hr. Sreuve las über Beobachtungen von Flecken auf dem Planeten Jupiter am Refraetor der Königsberger Stern- warte in der Opposition des Jahres 1903. (Abh.) Die Beobachtungsreihe bezieht sich auf sieben in verschiedenen Breiten des Planeten gelegene Fleckengruppen, deren Ortsbestimmung durch mikrometrischen Anschluss an die Ränder des Planeten erlangt wurde. Für eine grössere Zahl von gut definirten Flecken und Lichtpunkten sind aus den über 2—3 Monate sich erstreekenden Beob- achtungen die jovicentrischen Bewegungen in Länge genauer abgeleitet und mit einander verglichen. Einige weitere Beobachtungen beziehen sich auf den rothen Fleck und die ihn umgebende Bai. Ferner wird der Versuch gemacht, die Beobachtungen der Flecke auch zur Bestimmung des Planetendurchmessers zu verwerthen. Das vorläufige Resultat spricht zu Gunsten des aus Heliometermessungen abgeleiteten kleinern Durch- messers des Planeten. 2. Hr. Wırsure legte eine Mittheilung des Hrn. Prof. E. Con in Strassburg i.E. vor: Zur Elektrodynamik bewegter Systeme. Es wird nachgewiesen, dass die Gleichungen von Lorrnrz, wenn man die neuer- dings von dem Urheber gemachten Hypothesen einführt, in die Gleichungen des Verf. übergehen. 3. Hr. Waroever überreichte seine Druckschriften: Lehr- und Handbücher der Anatomie. Wiesbaden 1903; Wırnern Hıs. Leipzig 1904; Bemerkungen über Gruben, Kanäle und einige andere Besonderheiten am Körper des Grundbeins (Os basilare). Leipzig 1904. 1294 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe v. 10. November 1904. Zur Elektrodynamik bewegter Systeme. Von Prof. EmıL Coun in Straßburg i. E. Voreelest von Hrn. W ArBure. geiles Veranlasst durch eine Reihe experimenteller Untersuchungen der letzten Jahre, welche alle die Unabhängigkeit der beobachteten Erscheinungen von der Erdbewegung darthaten, hat H. A. Lorentz neuerdings die Grundlagen der Elektronentheorie durch neue Hypothesen modifieirt. Im Folgenden beabsichtige ich zu zeigen, dass nach diesen Modifi- cationen die Lorextz’schen Gleichungen der Elektrodynamik für aus- gedehnte Körper übereinstimmen mit den Gleichungen, welche ich vor einigen Jahren aufgestellt habe. $ ı. Eine Vergleichung meines Ansatzes mit dem Lorextz’schen war bisher in vollem Umfang nicht möglich. Es ist diess darin be- gründet, dass die beiden »Theorien« durchaus verschiedener Art sind. Die meinige stellt in wenigen Gleichungen den Einfluss sichtbarer Bewegungen auf die elektromagnetischen Vorgänge in greifbaren Kör- pern dar. Sie ist auf diesem Gebiet direct mit der Erfahrung ver- gleichbar. Für eine zu entwickelnde Moleculartheorie gibt sie nur eine Anweisung: dieselbe so auszubilden, dass für die messbaren Mittelwerthe eben diese Gleichungen entstehen. Lorentz gibt direet eine Regel für die elektromagnetischen Wir- kungen, welche supponirte kleinste Theile ausüben und erleiden. Aus diesen sind zunächst Gleichungen zu gewinnen für diejenigen Grössen, »welche sich auf den Zustand sichtbarer Theile des Körpers beziehen und somit der Beobachtung zugänglich sind«. Bis zu diesem Punkt findet sich die Theorie in den Sitzungsberichten der Amsterdamer Akademie von 1902 entwickelt.‘ Die Gleichungen lauten: ! Lorenz, Amsterdam Proceedings, 27. September 1902, S. 254. Vorstehendes Citat aus der Einleitung. Dieselben Gleichungen Mathematische Encyklopädie V, 2, S.209. E. Corn: Zur Elektrodynamik bewegter Systeme. 1295 PIcH— [oE]} = I+ 22 +I(D)w— PfeD] } ot oB PH) = — 7, (L). ED =n; ElAl 0 D=E+-P;, B=H+M Hier ist P = Rotation, T = Divergenz; c die Lichtgeschwindigkeit im Vacuum, w die Geschwindigkeit der Materie; E und H elektrische und magnetische Feldintensität; D und B elektrische Polarisation und magnetische Induetion (neuerdings elektrische und magnetische Erre- gung genannt); P und M elektrisches und magnetisches Moment der Volumeinheit (neuerdings Polarisation genannt); J elektrische Strö- mung (durch Leitung). Um die Gleichungen (Z) anwenden zu können, muss man offen- bar noch J, P, M als Functionen von #Z und H darstellen. Mit diesem Postulat schliesst der genannte Aufsatz. Für unsere Zwecke ist nur gefordert, dass man die Form dieser Functionen für beliebiges w angeben könne, wenn sie für w=o be- kannt sind. In dieser Beziehung gaben die bisherigen Aufsätze von Lorentz, mit Einschluss des Artikels in der Mathematischen Eneyklo- pädie, nach der eigenen Ansicht des Verfassers, nur naheliegende An- nahmen', und auch diese beziehen sich nur auf die Grössen, welche der ersten Potenz des Verhältnisses von Körpergeschwindigkeit und Liehtgeschwindigkeit proportional sind. Ein Vergleich der beiden Theorien war daher in Strenge nur möglich in dem einen Fall, wo J, P und M keine in Betracht kommenden Werthe haben, d.h. be- züglich der Lichtausbreitung in bewegten Gasen. Hier ist er thatsäch- lich durchgeführt.” Er lag ferner nahe, war aber mit einiger Unsicher- heit behaftet, in den Fällen, wo es nur auf die erste Potenz von — ankam. Die neueste Arbeit von Lorentz’ bringt nun aber eine Reihe neuer Annahmen über Elektronen, Molekeln und die auf diese wirken- den Kräfte, welche zu einer ganz bestimmten Antwort auf die oben gestellte Frage führen, sofern das ganze betrachtete System eine ge- meinsame Translationsgeschwindigkeit w besitzt. ! Siehe Math. Ene. V, 2, S. zı5ff. 2 Siehe unten $ 7. ® Kon. Akad. van Wetensch. te Amsterdam DI. XII, S.986 (23. April 1904). Mir war nur diese holländische Ausgabe zugänglich. 1296 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe v. 10. November 1904. $ 2. Wir wollen die gesuchten Beziehungen ableiten und in (Z) einführen." Dabei wollen wir voraussetzen, dass alle Körper »unmagneti- sirbar« seien, d.h. allgemein B=H. Ferner wollen wir zu relativen Coordinaten übergehen und die entsprechende Differentiation nach der : q - 3 Zeit durch —- bezeichnen, so dass allgemein ist dt n > + T(A)w — P[wA] = : Wählen wir noch als Einheit der Geschwindigkeit die Lichtgeschwindig- keit im Vacuum, so wird aus (2): PIH— [WE =I+ dH P|\E+[wH]) = ir (2). ED) = RE) 0 DEREP Hier sind nun die Lorenzz’schen Hypothesen anzufügen. Sei par- allel x; dann lauten sie: ı. Durch die Translation erleidet jeder Körper eine Deformation derart, dass eine Strecke r, mit den Componenten %,%9.2, übergeht in r . = Lo mit den Componenten 2 = E° Y—NYH5 2 2,, Wo I 2 — _- 1 u? 1) Diess soll nach Lorentz bezeichnet werden durch das Symbol = (2:13) PD (2) 2. Wenn die Vertheilung der Elektrieität e auf die materiellen Elemente fest gegeben ist, so erfahren alle Kräfte F, auf gegebene Theilchen durch die Translation eine Veränderung, welche sich in der gleichen Symbolik darstellt durch I I F= 1.0 ,)% (3) ! Die jetzt folgenden Entwickelungen benutzen die gleichen rechnerischen Ope- rationen, durch welche Lorex’rz auf seine Annahmen geführt ist. Bezüglich der Einzel- heiten der Rechnung sei auf Lorenız a. a. O. verwiesen. - E. Conn: Zur Elektrodynamik bewegter Systeme. 129 3. Die Bewegungen, welche ein materielles Theilchen des fort- geführten Systems unter der Wirkung der Kräfte F im Raume der r ausführt, unterscheiden sich nur dadurch von den Bewegungen, welche dasselbe Theilchen im Fall der Ruhe unter der Wirkung der Kräfte F, im Raum der r, ausführt, dass der Ablauf in constantem Verhältniss verlangsamt ist. Entsprechende Strecken werden durchlaufen in Zeiten t und %, die durch die Gleichung t— kt, (4) verknüpft sind. Bildet an einem bestimmten Theilchen r,t,F, ein zusammenge- höriges System von Strecken, Zeiten, Kräften im Fall der Ruhe, so gehören die rtF, welche den Gleichungen (1) bis (4) genügen, eben- falls zusammen als Werthe, welche einen möglichen Zustand darstellen im Fall der Translation. Wir wenden diese Sätze an: definitionsmässig ist in der Elek- tronentheorie die »elektrische Kraft« E+[wH] der räumliche Mittelwerth der Kraft auf ein mit der Elektrieitätsmenge ı geladenes Theilchen; — (er das »elektrisehe Moment der Volumeneinheit« P= a ja wo 7 „2 die relative Verschiebung von e, r ein Volumen bedeutet, und die Summe über alle e in diesem Volumen zu erstrecken ist; — (eu ; der »Leitungsstrom« J= ar 2 wo u die relative Geschwindig- 15 keit von e ist. Es seien nun Z,P,J, zusammengehörige Werthe im Fall der Ruhe. Ihnen entsprechen für e= « im Fall der Translation nach (3): E+[wH] = (v2 4)2 f da nach (2) r = * und nacl ay)u=|_,-,-)\uist: erner, da nach (2) r = Ir und nach (2) und (4) u = EEE ist: Pi. = % TR 14. Ist also gegeben für die Ruhe: P,=uE, J, = cE,; so folgt daraus für die Translation: Sitzungsberichte 1904. 111 1298 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe v. 10. November 1904. P=(1,%,%)n\E+[wH]! ge (F k, ) JE + [ol]! | in oder anders geschrieben: —(M))E+{H) W=u.Kk,k)n F= (Er WwH (Je ( k .r)e\ (2). me Die Werthe aus (Z,) sind in (Z,) einzuführen. Dann folgen Differential- gleichungen für ZE und H mit gegebenen Coefficienten. Diese Glei- chungen haben als unabhängig Veränderliche die Coordinaten xyz und die Zeit t. Statt dieser wollen wir neue Variabele «,..i, einführen durch die Gleichungen t k nen ern an all ‚ und ebenso d Wir bezeichnen ferner durch 7, die Grösse en u k da,» dy,.dz, durch P, und T, die Operatoren, die den P und T im System der neuen Variabeln formal entsprechen. Endlich definiren wir zwei neue Vectoren E und M durch: E= (1,k,A)\E+[wH]} un M=(1,k,A)!\H—-[wE]l) *’ woraus wegen (I) umgekehrt folgt: E=(1,%k,k) \E—[wM]|) H= (1 D R; k) IM + [wE]| (2). Dann entsteht: de PN) = Er", P,(E) = — am dt, 7 (OP ET Az E= (1I+n)E—[wM] N=M-+[wE] Aus (C’) lässt sich ableiten: E und M sind Funetionen von x,.-1,w, welche {, und die Translationsgeschwindigkeit w nur in der Verbindung u = t— (w»r,) E. Conn: Zur Elektrodynamik bewegter Systeme. 1299 enthalten. Daher hängen sie bei stationären Zuständen überhaupt nicht von der Translation ab, bei Strahlungsvorgängen nur insofern, als für jeden Punkt eine ihm eigenthümliche Verschiebung der Zeit eintritt: die »Ortszeit« 4, ersetzt die »allgemeine« Zeitgrösse t,. Die Gleichungen (C’) haben wir abgeleitet aus der Flektronen- theorie in der Modification, welche ihr Lorentz neuerdings gegeben hat, um sie den Ergebnissen der Versuche anzupassen. Diese Glei- chungen sind nun vollkommen identisch mit denjenigen, welche aus meinen allgemeinen Gleichungen für den hier be- handelten speeiellen Fall gleichförmiger Geschwindigkeit folgen. Sie finden sich in meiner Abhandlung »Über die Gleichungen des elektro- magnetischen Feldes für bewegte Körper«' unter (B,) (C,). Bei der Vergleichung ist lediglich zu beachten, dass wir hinsichtlich der dort benutzten Bezeichnungen thatsächlich vorausgesetzt haben: u = u,, "=0, und willkürlich geschrieben: em, I, Ww u ar OR El 12 $ 3. Verschieden aber ist bei Lorentz und bei mir die Deutung dieser Gleichungen. Bei Lorentz handelt es sich darum, die beiden Feldstärken £ und HZ als Functionen der Ort und Zeit bestimmenden xyzt darzustellen. Diess geschieht durch (Z,) und (L,). Das System, für das diese Gleichungen gelten, hat folgende Eigenschaften: es de- formirt sich in Folge der Bewegung entsprechend (2); es verändert zugleich seine dynamischen Eigenschaften derart, wie es die Gleichun- gen (2)(3)(4) vereint aussagen; es wird anisotrop nach Art eines ein- axigen Krystalls, wie es die Gleichungen (Z/) anzeigen. Um die Elektro- dynamik dieses Systems übersichtlich darzustellen, wurden die Sub- stitutionen (Z,) und (Z,) eingeführt. Die x,..t, sind zunächst blosse Rechnungsgrössen. Sie besitzen aber zugleich eine einfache physika- lische Bedeutung. Nach (2) sind x,/,2, diejenigen Maasszahlen, welche wir an einem »ursprünglich (d.h. während der Ruhe) richtigen« Maass- stab ablesen werden, nachdem er dem System eingefügt und dem- gemäss deformirt ist. Und nach (2)(3)(4) sind die Z, diejenigen Zeit- intervalle, die uns eine »ursprünglich richtig gehende« Uhr anzeigt, nachdem sie dem System eingefügt ist und demgemäss ihren Gang verändert hat. In meiner Auffassung der Gleichungen (C’) bedeuten E,M die Feldstärken, «,..t, wahre Coordinaten und wahre Zeiten. Sie sind mit den gemessenen Coordinaten und Zeiten identisch. Das bewegte ! Göttinger Nachrichten 1901, Heft 1; auch Ann. der Physik 7, S. 29. r902. (Im wesentlichen schon Arch. Neerland. (2) 5, S. 5T6, 1900.) 1117 1300 Sitzung der physikalisch - mathematischen Classe v. 10. November 1904. System ist nicht deformirt, besitzt kein specifisches Zeitmaass und ist durch die Bewegung nicht anisotrop geworden. $ 4. Die Lorenzz’sche Deutung fordert von uns, zwischen den gemessenen Längen und Zeiten &%,..4 und den wahren &..t zu unterscheiden. Aber sie versagt uns die Mittel, die Aufgabe — selbst unter Voraussetzung idealer Messinstrumente — experimentell zu lösen. Die Lorenzz’sche Elektrodynamik und Mechanik ist nur entwickelt für w = constans. Wir haben daher gar keine Möglichkeit, Strecken anders als mit den »falschen« mitbewegten Maassstäben, und Zeiten anders als mit den »falschgehenden« mitbewegten Uhren zu messen. Damit wir »richtige«, also ruhende, Instrumente zu Messungen an unserm bewegten System benutzen könnten, müsste uns eine Mechanik oder Optik gegeben sein, die nicht nur innerhalb der beiden Gebiete w== const. und w = 0 Geltung hätte, sondern aus dem einen in das andere durch das Gebiet der variabelen w hinüberleitete. — Bis auf weiteres besteht daher die Bedeutung der »wahren« Längen und Zeiten &..t ausschliesslich darin, dass für sie die Elektrodynamik der Gleichungen (Z,)(Z,) gilt, zugleich mit der Mechanik, welche in den Hypothesen ı,2,3 ihren Ausdruck findet. Durch keine hier- von unabhängige Erfahrung können sie. festgelegt werden. Es handelt sich also bei Lorentz und bei mir lediglich um zwei verschiedene Arten, den gleichen Sachverhalt auszusprechen: ent- weder durch (Z,)(Z,) und die Mechanik der Sätze ı,2,3 — oder durch (C’) und die gewöhnliche Mechanik. Keine denkbare Beob- achtung kann zwischen den beiden Erklärungssystemen entscheiden. $ 5. Eine Verallgemeinerung der Gleichungen (C’) für den Fall beliebig im Raum vertheilter Geschwindigkeiten liegt in meinen »Gleichungen des elektromagnetischen Feldes ...« vor. Sie ersetzt, ohne im übrigen etwas zu ändern, die ersten beiden der Gleichungen (C’) durch die folgenden: ' | M,ds = 5 [ ErdS + [ AydS (®) 5 $ E.ds = 2 M dS \ nee io) wo S eine in der Materie feste Fläche, s ihre Randcurve bedeutet. Diese Gleichungen ergeben, auf geschlossene Flächen ange- wandt, die bekannten »Continuitätsgleichungen« der Elektrieität und des Magnetismus, und führen, auf undeformirbare Flächen ange- ! Vergl. a. a. O. unter (B). E. Conan: Zur Elektrodynamik bewegter Systeme: 1301 wandt, zu (C’) zurück. Umgekehrt ist, soweit ich sehe, durch diese beiden Forderungen den Gleichungen (C) ihre Form vorgeschrieben. Die in ihnen auftretenden Vectoren könnten nur verändert werden durch Zusatzvectoren, welche Differentialquotienten der Geschwindig- keiten enthalten, d. h. mit anderen Worten: eine zulässige Verall- gemeinerung von (C’), welehe nicht mit (C) zusammenfällt, müsste, in der Form von Differentialgleichungen geschrieben, Differential- quotienten zweiter Ordnung enthalten. Wenn man solche Compli- cationen vermeiden will, so muss also jede Theorie — ihr Aus- gangspunkt sei, welcher er wolle — die einmal im Speeialfall w = const. formal zu (C’) geführt hat, für den allgemeinen Fall formal zu (C) führen. Bestehen diese Schlüsse zu Recht, so muss sich ferner alles, was über die zweierlei Deutung der speciellen Gleichungen (C’) gesagt ist, auf die möglichen verschiedenen Deutungen der allgemeinen Gleichun- gen (©) übertragen: es entfiele jeder begrifflich fassbare Unterschied zwischen ihnen. $6. Ein thatsächlicher Unterschied bleibt aber bestehen zwischen den Lorenzz’schen Gleichungen und den meinigen, sobald man — was wir hier vermieden haben — auch die paramagnetischen und dia- magnetischen Körper in den Kreis der Betrachtung zieht. Meine Glei- chungen sind', wie die Hrrrz’schen, symmetrisch in den elektrischen und magnetischen Grössen, die Lorentz’schen sind es nicht.” Diess er- scheint als ein wesentlicher Zug der Elektronentheorie: ihre Aus- gangsgleichungen bereits weisen ihn auf. Obwohl nun hier, im Gegen- satz zu den sonstigen Differenzen, eine Abweichung in Gliedern erster Ordnung besteht, so scheint dennoch praktisch ein Experimentum erueis auch in dieser Beziehung ausgeschlossen zu sein. Ich beab- sichtige diess demnächst näher auszuführen und zugleich den wesent- lichen Inhalt meiner genannten Abhandlung in wie ich glaube be- friedigenderer Form nochmals darzulegen. $7. Gegen die Zulässigkeit meiner Gleichungen — genauer ge- sprochen, meiner Deutung der Gleichungen (C’) — hat Lorentz einen Einwand erhoben.” Es ist nach diesen Gleichungen, sobald x,..t, als wahre Coordinaten und Zeiten angesehen werden, die absolute (d.h. gegen ein ruhendes Coordinatensystem geschätzte) Lichtgeschwindig- 268 ” ” I Fa keit V in der Richtung v bestimmt durch en VYn+ı-+w, (a.a.O., —ıü, ! Vergl. a.a. 0. 2 Vergl. Lorentz, Math. Ene. V 2, p. 238. ® Math. Enc. V 2, p. 275f. 1302 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe v. 10. November 1904. Gleichung 16); also in einem Medium, wie Luft, für welches merklich =ONISh: V-ır (5) Im Vacuum aber muss nothwendig V,= I sein. Der Einfluss des Mediums verschwindet also nicht bereits dadurch, dass seine elektromag- netischen Constanten in die des Vacuums übergehen, sondern erst da- durch, dass zugleich seine Geschwindigkeit w den Werth annimmt, den wir im Vacuum ein für allemal voraussetzen: den Werth o. Dass zwischen V und V, eine endliche Differenz besteht, welche von der Dichte des Gases nicht mehr abhängt, erscheint Lorentz als eine un- zulässige Consequenz meiner Gleichungen. Dem gegenüber möchte ich zu bedenken geben: man stelle sich vor, dass Maxwerı seine Beobachtungen über die Reibung der Gase vor seinen theoretischen Untersuchungen ausgeführt hätte. Er hätte dann als experimentelles Ergebniss auszusprechen gehabt, dass der Reibungscoefficient x von der Dichte p unabhängig sei. Er hätte ver- muthlich hinzugefügt, dass dieses Gesetz natürlich nicht bis zu den äussersten Verdünnungen gelten könne, dass aber das letzte Stück der Curve x = f(p), welches von dem constanten endlichen Werth zu dem Punkte: z=0, z= 0 hinüberleiten müsse, nach Form und Aus- dehnung unbekannt sei. In einer ähnlichen Lage sind wir bezüglich der Function V=f(p). Eine Theorie, welche die Eigenschaften eines Continuums darstellt, muss nothwendig da eine Lücke haben, wo der Begriff des Continuums versagt. Damit ist aber auch die Grenze für die Anwendbarkeit der Gleichung (5) gegeben: wenn wir uns das Gas soweit verdünnt denken, dass von einer Geschwindigkeit des Gases als einer stetigen Raumfunction (die in unserm Fall eine Constante ist) nicht mehr gesprochen werden kann, so hat das Symbol keinen Sinn mehr. Es entfallen die Vorstellungen, mit denen wir operirt haben: in diesem Gebiet kann nur eine atomistische Theorie die Erscheinungen darzustellen versuchen.' Das Dilemma ist: Entweder: die Gleichung (5) besteht thatsäch- lich; die Differenz V— V, ist durch die Luft bedingt (C). Oder: in Wahr- heit ist V=V,; bei dem Micnzrson’schen Versuch ist der Werth in (5) durch die Deformation der Steineonsole vorgetäuscht (Z). Keine der bei- den Annahmen dürfen wir m. E. auf Grund physikalischer Erfahrung als unzulässig zurückweisen. Eine Entscheidung zwischen den Theorien kann hier nicht geschöpft werden. ! Auf das hier Ausgeführte habe ich bereits a. a. O. in der Einleitung hingewiesen. E. Coun: Zur Elektrodynamik bewegter Systeme. 1303 $ 8. Es ist in den vorstehenden Erörterungen ausschliesslich von dem Einfluss der Bewegung auf die Elektrodynamik ausgedehnter Kör- per die Rede gewesen. Das ist nur eine Provinz des grossen Reiches, in dem sich uns die Elektronentheorie als Führer anbietet. In diesem Ge- biet aber liegen die Probleme, an denen die Lorenzz’sche Theorie ur- sprünglich entwickelt wurde, und in denen sie fortlaufend ihren Prüf- stein und Regulator gefunden hat. Ausgegeben am 17. November. Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerei. EN Pi BAER Rn a BIN AN) ER, Ko TR 5 i Pr sr r 4“ £. Br i A = 27 i L) ß . » na A BREI IB, Nee Ba Here ur A KORSETT, jet er: 7 NE en Alu RR Bee ur, MO HUNG ee ERTER Er: A| 5 DIRT I regt ac i Er Le Fe AP Dakar En. EN ah Zh er 1 — Arte en 5 Hay sr Iren | | K ya Due f U f nz a Ai DE VPE a ö r i KA 4 Mar | 5 . Zu: I DENE IN.U72 h Ä | _ SITZUNGSBERICHTE 2 | KÖNIGLICH PREUSSISCHEN ' 9 AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. Bi -XEVEL XELVIIE XLIX. 17. 24. NovEenger 1904. MIT TAFEL XVI. BERLIN 1904. _ VERLAG DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. IN COMMISSION BEI GEORG REIMER. 81. 2. Diese erscheinen in einzelnen Stücken in Gross- Octav regelmässig Donnerstags acht Tage nach jeder Sitzung. Die simmtlichen zu einem Kalender- jahr gehörigen Stücke bilden vorläufig einen Band mit fortlaufender Paginirung. Die einzelnen Stücke erhalten ausserdem eine durch den Band ohne Unterschied der Kategorien der Sitzungen fortlaufende römische Ordnungs- nummer, und zwar die Berichte über Sitzungen der physi- kalisch-mathematischen Classe allemal gerade, Jie über Sitzungen ‚der philosophisch - historischen Classe ungerade Nummern. j 82. 1. Jeden Sitzungsbericht eröffnet eine Übersicht über die in der Sitzung vorgetragenen wissenschaftlichen Mit- theilungen und über die zur Veröffentlichung geeigneten geschäftlichen Angelegenheiten. 2. Darauf folgen die den Sitzungsberichten über- wiesenen wissenschaftlichen Arbeiten, 8 zwar in der Regel zuerst die in der Sitzung, zu der das Stück gehört, druckfertig übergebenen, dann die, welche in früheren Sitzungen mitgetheilt, in den zu diesen Sitzungen gehö- rigen Stücken nicht erscheinen konnten. Mittheilungen, welehe nicht in den Berichten und Abhandlungen er- scheinen, sind durch ein Sternchen (*) bezeichnet. 85. Den Bericht über jede einzelne Sitzung stellt der Secretar zusammen, welcher darin den Vorsitz hatte. Derselbe Seeretar führt die Oberaufsicht über die Redac- tion und den Druck der in dem gleichen Stück erschei- nenden wissenschaftlichen Arbeiten. $ 6. l. Für die Aufnahme einer wissenschaftlichen Mit- theilung in die Sitzungsberichte gelten neben $41, 2 der Statuten und $ 28 dieses Reglements die folgenden beson- deren Bestimmungen. 2. Der Umfang der Mittheilung darf 32 Seiten in Octav in der gewöhnlichen Schrift der Sitzungsberichte nicht übersteigen. Mittheilungen von Verfassern, welche der Akademie nicht angehören, sind auf die Hälfte dieses Umfanges beschränkt. Überschreitung dieser Grenzen ist nur nach ausdrücklicher Zustimmung der Gesammt- Aka- demie oder der betreffenden Classe statthaft. 3. Abgesehen von einfachen in den Text einzusehal-- tenden Holzschnitten sollen Abbildungen auf durchaus Nothwendiges beschränkt werden. Der Satz einer Mit- theilung wird erst begonnen, wenn die Stöcke der in den Text cinzuschaltenden Holzschnitte fertig sind und von besonders beizugebenden Tafeln die volle erforderliche Auflage eingeliefert ist. 87. l. Eine für die Sitzungsberichte bestimmte wissen- schaftliche Mittheilung darf in keinem Falle vor der Aus- gabe des betreffenden Stückes anderweitig, sei es auch nur auszugsweise oder auch in weiterer Ausführung, in deutscher "Sprache veröffentlicht sein oder werden. 2. Wenn der Verfasser einer aufgenommenen wissen- schaftlichen Mittheilung diese anderweit früher zu ver- ” ” » | Classe. “r > 3 Be _ Titel der Mitteilung u ‚ hundert (im ganzen also 350) zu unentgeltliche ‘ Anzeige bei dem. redigirenden Seeretar we > plare auf ihre Kosten. abziehen lassen. . ER 32 18 ı£- En a Pe > r sa B ke br Wenn schriftliche Einsendungen auswärti j Die Akademie versendet ihre »Sitzungsberichte« an diejenigen Bam, mit denen m S wofern nicht im besonderen Falle anderes vereinbart wird, jährlich drei Mal, nämlich: ER, die Stücke von Januar bis April in der ersten Hälfte des Monats Mai, Mai bis Juli in der ersten Hälfte des Monats August, ER . October bis December zu Anfang des nächsten Jahres nach Heiea de ag n een Ne Be der en d a 2% u ET N eb} Auswärts werden Corn ‚eturen m en so1 Verlangen en Verfa asser auf Erscheinen Br NEEHERT - ? ei IT Br) a 1. Der Verfasser PR unte: en «Wi ;ens chaftl che» =. Kr er > tlich Mittheilungen« ab druckten | Arbeit anal un fünfzig Sonderäbdräcke: mit einem Ums« der Kopf der Sitzungsberichte ai real : nummer, Tag. und Katego ie der Sitzung, 6 Re r Naı 2. Bei Mittheilungen ‚ die mi em Ko der Sie berichte und einem ‚angemessenen T Ti un | Seiten füllen, fällt in der Regel d der Umse 3. Einem Verfasser, welcher Mitglied ı der | A ist, steht es frei, auf. Kosten der Akademie weitere gleich Sonderabdrücke bis zur er: auf seine Kosten noch weitere bis zur vor Er theilung abziehen zu lassen, sofern er "dies vechiz tzei ae ” dem redigirenden Seeretar angezeigt hat; wünsch; t N seine "Kosten "noch mehr Abdrücke zur Vertheilung z erhalten, so bedarf es der Genehmigung der ( Ge a ei Akademie oder der betreffenden Classe, — ie mitgliei le erhalten. 50 Freiexemplare und. dürfe n Zach re tzeitiger tere 200 Exem- ..:7 1. ee: zur ehe) in die Sitzungsbe stimmte Mittheilung ı muss in. einer akademise ien Sitzung vorgelegt werden. Abwesende Mitglieder, sowi e Nichtmitglieder, haben hierzu die V\ ittelung eine Iren Fache angehörenden ordentlichen 1 it; gliedes zu b benutze 2 © ‚er cum. ? ‘ : spondirender Mitglieder ( direet b r A einer der Classen eingehen, so hat sie der von Secretar selber oder durch ein anderes ] Vortrage zu bringen. Mittheilungen, deren Verfs a NkadenTe nicht angehören, hat eı er einem zunäch. scheinenden Mitgliede zu überweisen. ae [Aus Stat. $41,2 B: einer ausdrückliche einer der ‚ Glassen2 ee “ dq ee u R a: Be SEK, 2 1. Der revidirende Bra SE ER, geschäftlichen Theils der unn a ‚ jedoe ıhal für die darin aufgenomı enen kurzen gelesenen Abhandlungen verantwortlich. Fi en } für alle übrigen Theile der Sitzungsbei > nach ‚jeder Er nur Er ‚Verlarse wortlich, TERN 1305 SITZUNGSBERICHTE _ 1904 XLVN. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 17. November. Gesammtsitzung. Vorsitzender Secretar: Hr. Dies. l. Hr. Mus& las: Über das Kleinhirn. (Ersch. später.) Im Anschluss an die früheren Untersuchungen über die Folgen des Verlustes der Sensibilität für die Motilität wird die Bedeutung des Kleinhirns für die Körper- bewegungen verfolgt und zunächst an den Folgen der Totalexstirpation des Kleinhirns beim Affen erläutert. 2. Die Akademie genehmigte die Aufnahme der in der Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe am ro. d. M. von Hrn. Auwers vorgelegten Ersten Abtheilung eines von Hrn. Dr. N. Hrrz in Wien bearbeiteten Sterncatalogs für die Zone — 6° bis — 10° in die Ab- handlungen (Jahrgang 1905). Die von Dr. Herz zusammen mit Dr. Oprenneın auf der von Kurrner’schen Stern- warte in Wien, Ottakring in den Jahren 1888— 1892 angestellten Zonenbeobachtungen, welche ein Stück des Catalogs der Astronomischen Gesellschaft liefern sollten, sind unvollendet abgebrochen und in dem Programm der Gesellschaft später durch die pe Barr’sche neue und vollständige Bearbeitung der Zone ersetzt worden. Um das umfangreiche durch die frühere Arbeit gewonnene Material, etwa 14000 Ortsbestim- mungen von Zonensternen ebenfalls noch nutzbar zu machen, hat die Akademie Hrn. Dr. Herz die Mittel zu der jetzt abgeschlossenen Bearbeitung gewährt. Den Catalog hat Dr. Herz in zwei Abtheilungen: wiederholt beobachtete, und nur einmal in den Zonen vorkommende Sterne getheilt, und gegenwärtig die 3244 Sterne enthaltende erste Abtheilung eingereicht. 3. Hr. F. E. Scnuze überreichte seine Bearbeitung der Hexacti- nelliden, welche die Deutsche Tiefsee- Expedition heimgebracht hat. Das Werk besteht aus einem Band Text und einem Atlas von 52 Tafeln. Jena 1904. 4. Hr. Auwers legte vor die Schlusshefte der beiden Bände I (»Metalloides«) und III (»Metaux«) des »Traite de Chimie Minerale« von H. Moıssan. Paris 1904. 5. Hr. Scumorter legte im Auftrage des Institut International de Sitzungsberichte 1904. 112 1306 Gesammtsitzung vom 17. November 1904. Sociologie den 10. Band der Annales desselben vor, der die Verhand- lungen des 5. in Paris 1903 abgehaltenen Congresses enthält. Die Akademie hat in der Sitzung am 3. November den Professor an der Universität München Dr. Karı TnEovor von HEıser, den Professor Dr. Envarn Horm in Kopenhagen, den Professor an der Universität Halle D. Dr. Frieprıcn Loors und den Professor am College de France Ren& Casnar, Mitglied des Instituts, in Paris zu correspondirenden Mitgliedern der philosophisch -historischen Classe gewählt. Ausgegeben am 1. December. i j \ | | | 1307 SITZUNGSBERICHTE _ 194. XLVIM. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 24. November. Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe. Vorsitzender Secretar: Hr. Auwers. Hr. Lasvorr berichtete über den Fortgang seiner Untersuchungen betreffend die fragliche Änderung des Gesammtgewichtes che- misch sich umsetzender Körper. Die beobachteten Abweichungen, welche grösstentheils in Gewichtsabnahmen be- stehen, sollen noch controlirt werden durch eine Reihe gleich ausgeführter Versuche mit nicht reactionsfähigen Substanzen. Ausgegeben am 1. December. 112# mm «8 tr un % % I Au 74 ? ’ m 1309 SPIZENGSBERICHTE # 1904 XLIX. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 24. November. Sitzung der philosophisch-historischen Classe. Vorsitzender Secretar: Hr. Diers. *Hr. Hırscarerp las über die Verwaltung der kaiserlichen Domänen und Bergwerke im Römischen Reich. In Ergänzung der in der Sitzung vom 6. März 1902 gegebenen Ausführungen über den Umfang des kaiserlichen Grundbesitzes wird die Verwaltung desselben in den ersten drei Jahrhunderten der römischen Kaiserzeit dargelegt. Ausgegeben am 1. December. 1310 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 24. Nov 1904. — Mittheilung v. 10. Nov. Sanskrittexte in Brähmischrift aus Idikutsahri, Chinesisch-Turkistan. I. Von Dr. H. STÖnnerR in Berlin. (Vorgelegt von Hrn. Pıscner. am 10. November 1904 [s. oben S. 1291].) Hierzu Taf. XVII. De im folgenden vorgelegte Text ist ein Blockdruck von drei Seiten. Er stammt nach den Angaben des Finders, Prof. GrÜNwEDEL, aus einem von ihm auf seinem Plan der Stadt Idikutsahri mit L bezeich- neten Tempel (vgl. hierzu den demnächst erscheinenden archäologischen Bericht Grünwepes). Zuerst bestand er nur aus zwei und einer halben Seite, konnte dann aber von mir im Museum durch ein noch hinzu- gefundenes Fragment auf drei Seiten ergänzt werden. Doch blieb die erste, das ist die zusammengesetzte, Seite in der Mitte stark lädiert. Es fehlen in jeder Reihe ein bis drei Aksaras. Auch die beiden an- deren Blätter haben gelitten, namentlich das dritte. Die Blätter sind nur einseitig bedruckt und wie chinesische Bücher harmonikaartig ge- faltet. Jedes Blatt ist 13°” lang und 8° breit. Auf jeder Seite stehen 7 Zeilen von ı3 bis 17 Aksaras. An den Seiten befinden sich gedruckte Einfaßstreifen. Die einzelnen Papierstreifen des Blockdruckes sind an- einander geklebt, um eine ununterbrochene Folge des Textes zu er- möglichen. Eine solche Klebestelle ist am Schluß des dritten Blattes unseres Blockdruckes zu sehen. Welche Art Klebestoff angewendet wurde, war nicht mehr festzustellen. Das Papier ist gelbes chinesi- sches Papier und sehr dünn, daher die schlechte Erhaltung, die noch durch starken Schmutz, der den Blockdruck stellenweise dunkelbraun gefärbt hat, namentlich auf der ersten Seite, vergrößert wurde. Bevor ich auf den Inhalt usw. näher eingehe, gebe ich im fol- genden erst den Text in Nagarı-Umschrift. H.Srönner: Sanskrittexte in Brähmischrift aus Idikut$ahri. I. 1311 E ı ma [Ai Sa: Baer -] ar: a m amaltı ala free Barl-| FA: an aaa A arg el] arm ce aaa Re aurl-] ara enalerlsteean” are] nase [Rafael ae” aa ale] dar man [Vera man emTil-] 1. Ha I ARTIHaHART a ad FA mean Stade ZeMm a Zaaema Am Harlelalaaı) a7 ad Fr Han Tata Bares -] Aa gamaazıaa asarzetar-] a Aermaada Me) at I. Sata a l-] AT aaa aa ad Fr ma Sateneener Is] ereaneNeT Yagaaı Heraphtedeand aa [ai] Set man ertragen [-] Aayaıa a’ graarma md aa [ai] FA mar me Me aa Die Buchstaben des Blockdruckes ähneln am meisten den Buch- staben der Wrser-Manuskripte, doch weichen sie im einzelnen mehr- fach ab. Der Druck ist scheinbar klar und deutlich, zeigt aber bei genauerem Zusehen, daß die Buchstaben ziemlich grob geschnitten und vielfach durchaus nicht so deutlich sind, wie es im ersten Augen- blick den Anschein hat. Ein Beispiel für den ungleichen Schnitt des Druckstockes gibt der Buchstabe ja. Wir finden die gewöhnliche Form desselben in III, ı ozgef°; schlecht geschnitten sind die Formen I, 5 und 6 offatAl, und eine völlig andere Form bietet II, 4 gaat°. Eine andere Form als gewöhnlich hat auch die Silbe 5, die man für lang ansehen könnte, wenn sie nicht konsequent in Verbindungen vorkäme, die ein kurzes u erfordern. Wir finden nämlich statt der Form 4$ hier die Form 5: z.B. Il, 2 Ze. Leider kommt in unserem Text kein 1312 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 24. Nov 1904. — Mittheilung v. 10. Nov. P S langes 7 in Verbindung mit r vor." Eine besondere Form hat auch das tha. Wir finden es zweimal in III, 7 qm Titel, wo deutlich der in die Mitte gehende Strich von unten her geschrieben wird, während er in der Ligatur von der Seite abbiegt I, 4 karti- Cere- brales fha ist von dentalem dha nicht zu unterscheiden, vgl. III, 2 ums1° und I, 7 oqeI°e. Gemeinsam mit dem vorigen Text ist die Schreibung des r + Konsonant als Ligatur, z. B. III, ı gef. Dagegen wird das im vorigen Text durchweg fortgelassene Schluß-r (bzw. A) des Instr. Plur. hier geschrieben, s. II, ı ofentgeate. Als Virama fungiert, wie in der Sanskrit-Uigurischen Handschrift des Anhangs zu I, wieder der Punkt über dem Buchstaben, s. 1, 3.4 e&mUH = ÄSTUAUNE Der uns vorliegende Text gehört der nordbuddhistischen Kirche an. Er findet sich gedruckt in dem Siksasamuccaya des Säntideva, herausgegeben von Benparr, Bd. I der Bibliotheca Buddhica, St. Peters- burg 1902, S.1ı60 2.13 ff. Danach handelt es sich um eine Stelle aus dem Suvarnaprabhäsottamasütra, die bei der Behandlung der Selbst- anklage zitiert wird: AI Ad zITETgaTaRT «ralarea: | aa aa- r nieTetTeTe]t sqrıen u Es folgt nun unser Text, der aber leider schon auf 8.162 Z.ı abbricht. Wir haben also nur 10 volle Slokas und den Beginn des elften vor uns. Über die überzählige Silbe im 1. Vers vgl. Benvarz, Siksas. S.160, Anm. 5. Interessant sind die abweichenden Lesarten. Ich gebe dieselben nach den von Benparzn in der erwähnten Anmerkung 5 gemachten An- gaben über die Handschriften und einen Druck im Journal of the Buddhist Text Society of India. I, Zeile 2, IA statt 4, » 5, ” ozmereit statt > SIeTe; » 6, Poxwat statt o Tel. II, Zeile 3, )oager statt o ATafelt; » 4, Haare statt Haren: » 6, "orig statt oThTe. III, Zeile 6, ?q statt gt. Von diesen abweichenden Lesarten entsprechen ” und ” dem Archetypus, der BEspAarL vorlag, sind aber entsprechend dem I, Zeile 6 vorkommenden >zeml, wie es auch BenparLı tut, zu verbessern.” ! Vel. hierzu Sanskrittexte I, Text, Zeile ı5 mahakarunani, wo ebenfalls die neue Form des rw steht. Zu den Unregelmäßigkeiten möge hier nachträglich noch auf vastuni statt vastuni hingewiesen werden. 2 [Richtiger verbessert man ajananta und aprajananta. Das sind nach Analogie der mittelindischen Sprachen vom starken Stamme gebildete Instrumentale. R.P.] Sitzungsber. d. Berl. Akad. d. Wiss. 1904. Taf. XVII. ve) ii, a a Taf. XVII. H. Stönner: Sanskrittexte in Brähmischrift aus Idikutsahri, Chinesisch - Turkistan, II. Br H. Srönner: Sanskrittexte in Brähmischrift aus Idikutsahri. 11. 1313 Auch in ® entspricht das von BenpALL eingesetzte oThTe besser dem Zusammenhang als das oTig>° des Archetypus. Ebenso liegt der Fall bei ”, wo unser Blockdruck wieder dem Archetypus entspricht. Ab- weichend von diesem liest aber der Blockdruck in ” age statt ATafett. was textlich keinen großen Unterschied macht. Auch ” kommt in der uns vorliegenden abweichenden Lesart inhaltlich ziemlich auf dasselbe hinaus. A für 9 in I, 2 ist nicht von wesentlicher Bedeutung. Aus der Übereinstimmung aber zwischen dem Archetypus bei BenpaLL und unserem Bloekdruck können wir den Schluß ziehen, daß die Hand- schrift Besparıs auf dieselbe Quelle zurückgeht, wie unser Block- druck. Eine genaue Datierung unseres Blockdruckes, der jedenfalls vor das ı0. Jahrhundert unserer Zeitrechnung zu setzen ist, möchte ich aber nicht versuchen. Ausgegeben am 1. December. Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerei. Sitzungsberichte 1904. 113 PLA > u ü | Pi Ir x va, x j BERL ER e A h " “ u war +% J z ’ ’ d r \ Pe. A r v ie br Be HR Pas 7 + IH fern er ur Kr, (N Hr vr ft “ van eh: ZN De Dar ann SE nn ee ae a ee nn nn An er SITZUNGSBERICHTE DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. L. LI. LE. l. 8. Deceuger 1904. 5, _ | MAR 29 1905 | IS NUEY?, N Trsonıan DE BERLIN 1904. VERLAG DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. IN COMMISSION BEI GEORG REIMER. Auszug aus dem Reglement für die Redaction der »Sitzungsberichte«. $1. 2. Diese erscheinen in einzelnen Stücken in Gross- Octayv regelmässig Donnerstags acht Tage nach jeder Sitzung. Die sämmtlichen zu einem Kalender- jahr gehörigen Stücke bilden vorläufig einen Band mit fortlaufender Paginirung. Die Einzelten Stücke erhalten ausserdem eine durch den Band ohne Unterschied der Kategorien der Sitzungen fortlaufende römische Ordnungs- nummer, und zwar die Berichte über Sitzungen der physi- kalisch-mathematischen Classe allemal gerade, die über Sitzungen der philosophisch - „historischen Classe ungerade Nummern, $ 2. 1. Jeden Sitzungsbericht eröffnet eine Übersicht über die in der Sitzung vorgetragenen wissenschaftlichen Mit- theilungen und über die zur Veröffentlichung geeigneten geschäftlichen Angelegenheiten. 2. Darauf folgen die den Sitzungsberichten über- wiesenen wissenschaftlichen Arbeiten, und zwar in der Regel zuerst die in der Sitzung, zu der das Stück gehört, druckfertig übergebenen, dann die, welche in früheren Sitzungen mitgetheilt, in den zu diesen Sitzungen gehö- rigen Stücken nicht erscheinen konnten. Mittheilungen, welche nicht in den Berichten und Abhandlungen er- scheinen, sind dureh ein Sternchen (*) bezeichnet. 85. Den Bericht über jede einzelne Sitzung stellt der Seeretar zusammen, welcher darin den Vorsitz hatte. Derselbe Secretar führt die Oberaufsicht über die Redac- tion und den Druck der in dem gleichen Stück erschei- nenden wissenschaftlichen Arbeiten. 5 6. 1. Für die Aufnahme einer wissenschaftlichen Mit- theilung in die Sitzungsberichte gelten neben $ 41, 2 der Statuten und $ 28 dieses Reglements die folgenden beson- deren Bestimmungen. j 3 2. Der Umfang der Mittheilung darf 32 Seiten in Octav in der gewöhnlichen Schrift der Sitzungsberichte nieht übersteigen. Mittheilungen von Verfassern, welche der Akademie nicht angehören, sind auf die Hälfte dieses Umfanges beschränkt. Überschreitung dieser Grenzen ist nur nach ausdrücklicher Zustimmung der Gesammt- Aka- demie oder der betreffenden Classe statthaft. 3. Abgeschen von einfachen in den Text einzuschal- tenden Holzschnitten sollen Abbildungen auf durchaus Nothwendiges beschränkt werden. Der Satz einer Mit- theilung wird erst begonnen, wenn die Stöcke der in den Text einzuschaltenden Holzschnitte fertig sind und von besonders beizugebenden Tafeln die volle erforderliche Auflage eingeliefert ist. 87. 1. Eine für die Sitzungsberichte bestimmte wissen- schaftliche Mittheilung darf in keinem Falle vor der Aus- gabe des betreffenden Stückes anderweitig, sei es auch nur auszugsweise oder auch in weiterer Ausführung, in deutscher Sprache veröffentlicht sein oder werden. 2. Wenn der Verfasser einer aufgenommenen wissen- sehaftlichen Mittheilung diese anderweit früher zu ver- Seiten füllen, fällt in der Regel ‚der Umschlag ‚fort. _ plare anf ihre Kosten abziehen lassen. a j B| E ‚ einer der Classen eingehen, so "hat sie der voı itzende % wenn L ir öffentlichen beabsichtigt, als ihm dies nach den gelten- den Rechtsregeln zusteht, so bedarf er dazu der Ein- willigung der Gesammt- Akademie ‚oder ‚der betreffenden Classe. Be rt Fr ER : Pr AR 5. Auswärts Bon Correeturen. nielrof hesondanehi w Verlangen verschickt. Die ser verzichten. damit auf Erscheinen ihrer Mittheilungen Zap asik feuer 4 u 7 Dee sn Sn VER, 1. Der Verfasser einer unter den dene Mittheilungen« abgedruckten Arbeit ‚erhält min fünfzig Bonderahdracke "mit einem Umschlag, auf welchem der Kopf der Sitzungsberichte mit Re Stück- nummer, Tag und Kategorie der Sitzung, darunter. der Titel der Mittheilung und der Name des Verfassers stehen. 2 Ber Mittheilungen,, die mit dem Kop er Sitzungs- berichte und einem angemessenen Titel nicht über zwei 3. Einem Verfasser, welcher Mitglied ‚der Akademie ist, steht es frei, auf Kosten der Akademie weitere. ‚glei iche Sonderabdrücke bis zur Zahl von noe ch ‚hundert, und auf seine Kosten noch weitere. bis zur Zahl von zwei hundert (im ganzen ‚also 350) zu unentgeltlicher er theilung abzielen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigirenden Seeretar angezeigt hat; wünscht erauf seine Kosten noch mehr Abdrücke zur Verteilung zu erhalten, so bedarf es der Genehmigung der Gesammt- Akademie oder der betreffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 50 Freiexemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigirenden Secretar weitere 200 Exem- SE $ 28. £ EURE e ee Jede zur Aufnahme in die Aitramgaherihle be- ; stimmte Mittheilung muss in einer akademischen Sitzung vorgelegt werden. Abwesende Mitglieder, sowie alle 4 Nichtmitglieder, haben hierzu die Vermittelung einesi m z Fache angehörenden ordentlichen Mitgliedes zu bei itzen. Wenn schriftliehe Einsendungen auswärtiger 0 er corre- spondirender Mitglieder direet bei der Akademie. der bei Vortrage zu bringen. Mittheilungen, deren Verfasser der er Akademie nicht angehören, hat er‘ einem zunächst ‚geeignet 7 scheinenden Mitgliede zu überweisen. [Aus Stat. $ 41,2. — Für die Aufnahme bedarf es ” einer ausdrücklichen Genehmigung der Arasain oahl ; einer der Classen. Ein darauf gerichteter Antrag | sobald das Manuscript druckfertig vorliegt, rl: und sogleich zur Abstimmung gebracht werden] RE RBB OR See ja =: Der revidirende Secretar ist für den Inhalt des ’ geschäftlichen 'Theils der ‚Sitzungsberichte, ‚jedoch nicht 33 für die darin auf, genommenen kurzen Inhaltsangaben der gelesenen Abhandlungen verantwortlich. Für diese wie ; ” für alle übrigen Theile der Sitzungsberichte sind d nach jeder Richtung nur die Kane" ES 5 | Secretar selber oder durch ein anderes Mitglied zum 4 3 ») 2 wortlich. Die Akademie versendet ihre »Sitzungsberichte« an diejenigen Stellen, ; mit APR sie im ee | wofern nicht im besonderen Falle anderes vereinbart wird, jährlich drei Mal, nämlich: die Stücke von Januar bis April in der ersten Häljte des Monats Mai, z Be » Mai bis Juli in der ersten Hälfte des Monats August, x i » October bis December zu Anfang des nächsten Jahren m Fertigung de Riten € 4 re 1315 SITZUNGSBERICHTE 1904. L. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. l. December. Gesammtsitzung. Vorsitzender Secretar: Hr. Diers. *]. Hr. Sacnau sprach über die ältere syrische Rechtslitte- ratur bei den Nestorianern und im Besonderen über das Buch der richterlichen Urtheile des im Jahr 705 gestorbenen Patriarchen Chenanischo. 2. Derselbe legte eine Abhandlung des Hrn. Prof. Mırreis in Leipzig vor: »Über drei neue Handschriften des syrisch-rö- mischen Rechtsbuches.« (Abh.) j Der Verf. behandelt die Frage nach dem Ursprung des Rechtsbuches und seiner Überlieferung, nach dem Verhältniss der verschiedenen Redactionen unter einander und zu dem Corpus juris Justinian's. 3. Es wurde vorgelegt: Reden und Aufsätze von TnuEopor Monmnsen. Berlin 1905. 4. Die Akademie hat zu wissenschaftlichen Unternehmungen durch die physikalisch-mathematische Classe bewilligt: HH. Prof. Dr. Aususr Hasengacn in Aachen und Privatdocenten Dr. Heımrıcn Koxen in Bonn zur Herausgabe eines speetrographischen Atlas 1000 Mark; Hrn. Pri- vatdocenten Dr. August WEBERBAUER in Breslau zur Fortsetzung seiner botanischen Reise in Peru 2000 Mark; Hrn. Landesgeologen a. D. Dr. O. Zeıse in Südende bei Berlin zur Sammlung fossiler Spongien in Oran 600 Mark. Ausgegeben am 15. December. Sitzungsberichte 1904. 114 . ” N N s Fi. Ss Ak: RER. mr eu KR: RN 2 Be N y i I Me En Y N D2 ua v RL Da ii TE ha EAU) a Er RN Ey 4 TEE We Re h Ku ar IN WR 1er N % We A ERHURIER: z ra ee 2 vr a SI ke 5 2 u 7 ” ».s Zr °; er rer AA » Zu 4b, ne” DE Bi dl ie WE ve N ey 4 et ALEE > 1% ai EN Ka un Taiy ch “ Kr ars yı voner REHAU. 2 2 ' ee SUITE er), > fr are E ’ f m ein eltt, Hit vr u ulm var Erde en tag ah Zn e KOLEANSEOTD Pe Hp ! 1» 5 un ug 1: Te Mh! aa 2 a eh N a ee AN LA N - Hlzanahe e SE u, N RR % En Be } id nr ’ HNTERR an Rt, Ya, N DL f PRO Se ” ale a Mi w IE PEE Yaı f ger IR Dei Bee ill; Ne ee, A Si ns ENT } a, N Mi Aa # FR et TEE Rt ‘ f f nr Y bs Pr ni Be Li e Eu a] ne A Pa; } 4 la Aa A hie Vase Br 1817 SITZUNGSBERICHTE 1904. LA. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 8. December. Sitzung der philosophisch-historischen Ulasse. Vorsitzender Secretar: Hr. Dies. *]. Hr. Scnumoızer las über die brandenburgischen Lehens- verhältnisse vom 13. bis Ende des 17. Jahrhunderts. Er trägt zuerst die Resultate einer Untersuchung über die Grössenverhältnisse der Ritter- und Dienstmannenlehen, sowie über deren Gelderträge vor; er zeigt, dass die 4—-6 Hufenlehen im 12.—14. Jahrhundert eine zu schmale Basis für den Kriegsdienst geworden waren; der Lehensdienst forderte jetzt 3—4 Pferde, eine theure Rüstung, daraus ergab sich die dreifache Forderung einer Entschädigung für die erste Ausrüstung, für Kriegsschaden und einer Soldzahlung. Er fügt dann die Resultate seiner weitern Unter- suchung bei, welchen Einfluss die Verwandlung der meisten freien Vasallen in Dienst- leute in wirthschaftlicher und sonstiger Beziehung gehabt habe; das Resultat ist, dass die Durchsetzung der allgemeinen Soldzahlung der Ritter und der fürstlichen Entschä- digungspflicht für Aufwand und Schaden damit gefördert wurde. Er zeigte zuletzt, dass damit die ganze Lehnsverfassung in ihrem Grundcharakter aufgelöst war, dass damit die Tendenz der Ritter auf gewinnbringende Fehden und fremden Solddienst gesteigert wurde, dass die reicheren Ritter Privatunternehmer kriegerischer Unternehmungen wurden. 2. Hr. W. Scauzze legte eine Mittheilung des Dr. Fr. N. Fınox vor: Die samoanische Partikel °o. Es wird gezeigt, dass die Partikel ‘© nicht, wie man allgemein annimmt, Nomi- nativexponent sein kann. 3. Es wurden vorgelegt: Theodosiani libri XVI ed. Tn. Monusen et P. M. Meyer. Vol. I. Pars ı. 2. Nebst Tafeln. Berolini 1905 und Procli Diadochi in Platonis Timaeum commentaria ed. E. Dıenr. 1. Lipsiae 1904. 114* 1318 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 8. December 1904. Die samoanische Partikel 0. Von Dr. F. N. Fınck in Berlin. (Vorgelegt von Hrn. W. Schürze.) :: samoanische ‘0 aus älterem, in den Sprachen von Neu-Seeland, Tonga, Rarotonga und Mangareva noch erhaltenen ko, galt und gilt allem Anschein nach noch immer ziemlich allgemein als Nominativ- partikel, "the sign of the nominative‘, wie GEORGE Pratr sich ausdrückte. Die zweite Auflage seines Werks über die samoanische Sprache, A Grammar and Dictionary of the Samoan Language by Rev. GEORGE Prart, Second Edition, edited by S. J. Whitmee, London 1878, bringt sogar auf S.4 folgenden Zusatz des Herausgebers: "The 'o emphatic is usually regarded as a "kind of artiele“. It is used only inthenominative case, and hence may perhaps with more correctness be called the sign of the nominative.‘ FRIEDRICH MÜLLER sagt in seinem Grundriß der Sprachwissenschaft Bd. I, Abt. II, Wien 1882, S. 18: "Der Nominativ als Agens wird in den meisten polynesischen Dialekten (am häufigsten im Samoa und Tonga) mittels der Partikel ko (‘o) hervor- gehoben.* Kurz und bündig nennt Epnwarn Treerar, The Maori- Polynesian Comparative Dietionary, Wellington 1391, S. 152, das sa- moanische ‘0 'the sign of the nominative absolute‘. J. Byrne bezeichnet es in seinem Werke ’General Principles of the Structure of Language‘? I, London 1892, S. 238 mit Recht als "emphatic‘, scheint aber eben- falls anzunehmen, daß es nur in Verbindung mit einem Nominativ vorkomme, da er die bei der Behandlung des Maori als des an die Spitze gestellten Vertreters der ganzen Gruppe aufgestellte Behauptung 'there is an emphatie article ko, used to emphasise the subject or the predicate‘ bei der Darstellung des Samoanischen weder zurücknimmt noch einschränkt. B. Funk sagt auf S. 2 seines Buches 'Kurze An- leitung zum Verständnis der samoanischen Sprache, Berlin 1893‘: ’Der bestimmte Artikel ist Ze, ‘o, le, wobei die Partikel ‘o den No- minativ andeutet.‘ Die gleiche Ansicht vertritt offenbar auch H. Nerr- F.N. Fınc£: Die samoanische Partikel ‘o. 1319 GEN, Grammatik der samoanischen Sprache, Wien und Leipzig o. J., wenn er sich auch nicht gerade besonders deutlich ausspricht. Ein Widerspruch gegen die erwähnten Annahmen ist meines Wissens noch nicht erfolgt, d. h. wenigstens noch nicht in die Öffentlichkeit gedrungen. Daß das samoanische ‘o keineswegs eine Nominativpartikel ist, scheint sich mir nun aber zwingend aus der Lektüre auch nur weniger Texte zu ergeben, und es soll die Aufgabe der folgenden Dar- legung sein, einige zum Nachweis geeignete Belege beizubringen. Da- bei beschränke ich mich, um die selbst der besten Übersetzungslite- ratur anhaftenden Mängel zu vermeiden, auf die im vierten Bande der Veröffentlichungen aus dem Königlichen Museum für Völkerkunde er- schienenen Samoanischen Texte, unter Beihilfe von Eingeborenen ge- sammelt und übersetzt von O.STuUEBEL, herausgegeben von W. K.Mürrrr. Zur Erleichterung des Verständnisses führe ich die durch Prarrs Wör- terbuch festgelegte Schreibung streng durch und ersetze ich die stellen- weise etwas freie Übertragung des Sammlers der Texte durch eine, wenn auch vielleicht weniger gute, so doch dem Original mehr an- gepaßte, den grammatischen Bau deutlicher aufweisende. Daß die Partikel ‘o nicht unbedingt erforderlich ist, damit das zustande komme, was man im Deutschen, Englischen und anderen indogermanischen Sprachen durch einen Nominativ wiederzugeben pflegt und nun etwas voreilig auch einen Nominativ nennt, das scheint gar keiner Erwähnung zu bedürfen, da es ja teils ausdrücklich teils stillschweigend anerkannt wird. Es muß aber daran erinnert werden, daß man nach Erkenntnis einer Tatsache auch die ihr zu entnehmende Folgerung zu würdigen hat. und das ist im vorliegenden Falle nicht geschehen. Wir finden in derselben Erzählung S. 162 nebeneinander fanau le tama “o Papanofo "geboren wurde der Sohn Papanofo‘ und fanau le tama Ma“u’utoga "geboren wurde der Sohn Ma’u'utoga‘, ferner ona alu ifo lea ‘o le Tuli "dann ging hinab der Tulivogel‘ und "ua alu ifo le Tult ’es ging hinab der Tulivogel‘, und es wäre ein leichtes, hunderte von Beispielen hinzuzufügen. Wenn man nun beispielsweise ein Ze tulsı im angeführten Satze schon für einen Nominativ hält, was allgemein geschieht, dann kann man doch offenbar nicht gut im “o des ‘0 le tulö das eigentliche Kennzeichen des Nominativs suchen, dann muß man dieses doch für irgendeinen Zusatz halten, der das Ganze zu einer besonderen Art Nominativ stempelt, zu einem abso- luten oder zu einem emphatischen Nominativ od. dgl., woran ja TREGEAR und Byese auch gedacht haben. Nun zeigt sich aber die Partikel ‘0 durchaus nicht selten in Verbindung mit Wörtern, die keine Deutelei der Welt einer Nominativfunktion beschuldigen kann. 1320 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 8. December 1904. Man vergleiche: na usu ia Tagaloaalagi ia Sinaalagilagi "o le tama'ita‘i Savaü "es heiratete (er) Tagaloaalagi Sinaalagilagi, die Dame von Savaii‘ 162, na usu Luagauta ‘o le alii Satupaitea ia Luagatai “o le tama'ita’i Satupaitea "es heiratete Luagauta, der Häuptling von Satu- paitea, Luagatai, die Dame von Satupaitea‘ 163, ‘o le tala i le aitu ‘o Tamafaiga "die Erzählung von dem Aitu Tamafaiga‘ 175, 'afai e alu atu se tagata Apia e alu i Lelepa ona togi atu lea ‘o se niu po 'o se isi mea i gauta i lalo o le pu’a "wenn ein Apiamensch fortgeht, nach Lelepa geht, dann wirft er eine Kokosnuß oder einen anderen Gegenstand landeinwärts unterhalb des Pu’abaums‘ 172, °o le pese sa’afiafı a le tamafitai ‘o lona igoa ‘o Semafa’atuitoga i lona alofo i lana tama °o Talaaifeiii "das Klagelied der Dame — ihr Name ist Semafa’atuitoga — in ihrer Liebe zu ihrem Sohne Talaaifei‘i‘ 183, ‘a fa’apea e alu atu se malaga e sopoia atu Matautu, ona muamua lea ona momoli a’e ‘o le 0so ia Moaula "wenn so hingeht eine Reise- gesellschaft, [und] überschritten wird Matautu [zwecks Vermeidung des die Landspitze entlang gehenden Umwegs], dann bringt sie zu- erst den Oso [einen Korb mit Lebensmitteln] dem Moaula dar‘ 172. Bei Beispielen wie dem letztgenannten wäre der Einwand denkbar, der Nachsatz sei passivisch aufzufassen, ‘0 le oso demgemäß auch nominativisch, wenn auch momoli nicht die ihm im Passiv gebührende Endung trage. In der Tat kommt es ja vor, daß ein Verbalausdruck auch schon ohne weitere formale Andeutung passivisch aufgefaßt wer- den muß. Ein deutliches Beispiel ist folgendes: ona ta ane lea "o le apeoai o le tuna, ona fai'aiga ai lea ‘o Sina e le apeoai "da schlug aus die Schwanzflosse des Aals, da wurde Sina begattet durch die Schwanz- flosse‘ 167. Hier läßt das e vor le apeoai keinen Zweifel aufkommen. Deutlich passivischen oder intransitiven Charakter hat auch der Ver- balausdruck im folgenden Beispiel: ona fai ai lea “o le solo a Gasolo e fa’apea "dann wurde gemacht [oder geschah] der Lobgesang von Gasolo wie folgt‘ 176. Aber wenn sich auf diese Weise hier und da ein Nominativ retten ließe, so lassen sich doch einige Beispiele vorbringen, an denen jede Kunst scheitern würde. “ua maua ‘o Sina ‘o se tama‘i tuna ’es fand Sina ein Aaljunges‘ 167. Beide durch ‘o eingeleitete Ausdrücke können hier doch entschieden nicht als Nomina- tive aufgefaßt werden und nicht anders verhält es sich mit den fol- genden Sätzen: ‘o isi “ua fai mo latou atua ‘o ia i le sami, "einige machten zu ihrem Gott die Fische im Meer‘ 217, °‘o isi äiga e fai mo lätou atua “o manu felelei "andere Familien machen zu ihrem Gott die Vögel‘ 217. Wenn aber auch nur ein einziges Beispiel wie "ua maua ‘o Sina ‘o se tama‘i tuna feststeht, dann ist ‘o nicht das Kenn- zeichen des Nominativs. F.N. Fıncx: Die samoanische Partikel ‘o. 1321 In Anbetracht des Umstandes, daß dieselbe Partikel der Hervor- hebung des Subjekts sowohl wie der des Objekts dienen kann, könnte man die durch sie hervorgehobenen Wörter wohl durch die Benennung Absolutiv zu kennzeichnen versuchen, sie also als außerhalb der eigentlichen Konstruktion stehende, den Gegenstand der Aussage ein- fach hinstellende Formen auffassen. So würde wenigstens ein Satz wie der folgende verständlich: ‘o Pulotu "o le nu'u lea sa tu ai le malö 'Pulotu, das Land jenes, es wuchs dort das Reich‘, d. h. "im Lande Pulotu gab es ein Reich‘ 163. Das samoanische ‘o würde dann seiner Funktion nach genau dem aztekischen, das Nomen oder Pronomen hervorhebenden in mitsamt dem Suffix entsprechen, sofern ein solches eben möglich ist. Vgl. oquinamie yn tequani miztli ’[er] ihm begegnete dem wilden Löwen‘, Fabulas de Esopo en Idioma Mexi- cana pupl. p. e. Dr. Anronıo Prxarıer, Mexiko 1895, S. 8, tiquixitiz in tlatlapo ’du ihn wecken wirst den Pförtner‘, ebd. S. 20, oqualan in te- quani miztli "es ärgerte sich der wilde Löwe‘, ebd. S. 22, in coyotl niman oquicentlalli yn iwquich malli "der Fuchs dann sie sammelte die ganze Beute‘, ebd. S. 23 usw. Die Benennung Absolutiv trifft jedoch, ohne geradezu falsch zu sein, deshalb nicht das Wesen der durch ‘o ge- bildeten samoanischen Form, weil ja offenkundig Formen ohne 'o denselben absoluten Charakter haben. Vgl. Toi na ia usu ia Tuafua ’Toi er heiratete Tuafua‘, 162, ein Beispiel, aus dem sich auch er- gibt, daß ein Nomen am Satzanfang nicht mit ‘o verbunden zu sein braucht, wie NErFGEN S. 4 in gesperrtem Druck kundtut. Eine unum- stößliche Regel für den Gebrauch der Partikel ‘o dürfte überhaupt kaum aufzustellen sein. Dem Belieben des Sprechers ist, wie schon die wenigen angeführten Stellen zeigen, ein ziemlicher Spielraum ge- stattet. Nur soviel fällt beim Lesen der Texte sofort auf, daß ein so isoliertes Auftreten eines Namens wie das des Namens To im letzten Beispiele sehr selten ist, daß der Gebrauch zum Teil davon abhängt, ob schon ein Nachdruck verleihendes Demonstrativ od. dgl. vorhanden ist. In dieser Beziehung ist gleich die erste Erzählung S. 161 interressant, da sie eine Reihe gleichartiger Sätze bietet, die nur darin voneinander abweichen, daß dem Prädikatsnomen einmal das Pronomen ia ’er‘, einmal die Partikel ‘o vorausgeht. Vgl. ‘o le alo a Papalevulevu ia Papafofola ’der Sohn des Papalevulevu ist Papafofola“ ‘o le alo a Papasosolo “o Papataoto ’der Sohn des Papasosolo ist Papa- taoto‘, ‘o le alo a Papataoto ia Papanofo 'der Sohn des Papataoto ist Papanofo‘, ‘0 le alo a Papa Tu ‘o Papaele "der Sohn des Papa Tu ist Papaele‘ usw. Derartige Beispiele deuten darauf hin, daß die eigentliche Aufgabe des ‘0 darin besteht, dem ihm folgenden Worte oder Wortkomplex einen gewissen Nachdruck zu verleihen, und so 1322 Sitzung der philosophisch -historischen Classe vom 8. December 1904. mag man, wenn ein Name not tut, von einem Emphatikus sprechen. Daß dieser häufiger durch unseren Nominativ wiedergegeben werden muß als durch den Akkusativus oder gar einen anderen Kasus, kann nicht überraschen, wenn man die weite Ausdehnung des Passivge- brauchs berücksichtigt und ferner bedenkt, daß die dem Nomen noch so nahe stehende Natur des samoanischen Verbalausdrucks eine in- transitive Auffassung sehr begünstigen muß. Der Satz e taui le oti i le oti 219 wird durch "Tod wird mit Tod vergolten‘ übersetzt. Es ist aber klar, daß eine derartig freie Übersetzung der Konstruktion nicht ganz gerecht wird, da eine Passivform t@uwia vorkommt, ihr Niehtgebrauch also beweist, daß man nicht im Passivum redet. Um der Wahrheit nahe zu kommen, müßte man schon übersetzen ’es ver- gilt sich der Tod im Tode‘, falls der Satz nicht gar aktivisch auf- zufassen ist, was wenigstens formell möglich ist. Und eine solche intransitive Konstruktion liegt wohl fast überall vor, wo wir einen Verbalausdruck ohne Passivendung doch durch ein Passivum glauben wiedergeben zu müssen, vielleicht sogar in dem schon erwähnten Satze ona fai'aiga ai lea ‘o Sina e le apeoai, wo der Träger der Hand- lung durch das ablativisch-instrumentale e angeknüpft wird. Auf Grund einer derartigen Verbalkonstruktion kann der Gegensatz von Subjekt und Objekt naturgemäß nur ganz allmählich erwachsen, es kann zunächst nur eine Form entstehen, die das für den Satzvorgang hauptsächlich in Betracht kommende Ding im weitesten Sinne hervor- hebt, eben ein Emphatikus, und es kann auch geschehen, dal zwei Dinge fast gleich interessant erscheinen und daher einfach aneinander- gereiht werden, wie in dem Satze "ua maua "o Sina o se tama’i tuma "bereits Fund Sina! ein Junges Aal‘ was wir dann 'Sina fand einen jungen Aal‘ übersetzen. Und es kann natürlich auch geschehen, daß sich im Laufe der Zeiten aus einem solchen Emphatikus ein Nominativ entwickelt. Nur darf man nicht behaupten, es sei schon einer. In gewisser Beziehung erinnert dieser samoanische zum Nominativ neigende Emphatikus auch an eine indogermanische Erscheinung, für die denn ein ähnlicher Ursprung immerhin einmal in Erwägung gestellt werden mag. Ich denke an die allerdings nicht häufigen Fälle, wo eine Nominativform den Satz eröffnet, dessen Verb das satzbeginnende Wort zum Objekt hat, was außerhalb des Iranischen auch im Arme- nischen vorkommt. Da letzteres wohl noch nicht bemerkt worden ist, führe ich ein Beispiel an. In Elis@’'s Geschichte der Vardanianer, S. 179 der Moskauer Ausgabe, S. 155 der Venediger, heißt es: isk kanaik“ eraneli arak“ineacn ev kapeloen ev ankeloen i paterazmin and amenain aszarhn Hayoc hamören hamarel es o@ karem "aber die Frauen [Nom.!) der seligen Helden, der Gefangenen und im Kriege Gefallenen durchs F.N. Fınex: Die samoanische Partikel ‘o. 1323 ganze Land Armenienvollständig aufzuzählen vermag ich nicht‘‘ Sollten in solchen Nominativen nicht Reste eines alten Emphatikus erhalten sein? Der adnominale Gebrauch des indogermanischen Nominativ, seine Verwendung als Prädikatsnomen, besonders da, wo man einen Ak- kusativ erwarten sollte, wie Rgveda 9, 114, ı fam äahuh supraja iti ’den nennt man reich an guter Nachkommenschaft‘, diese Anwendungen lassen die angedeutete Entwickelung mindestens begreiflich erscheinen. Ausgegeben am 15. December. # 4 5 e7 J 0 nt Aa na Re n ji A i % z 2 a j n N Ka EDER EL KEN Bla ka NER er RT I Bin armer, IERTIE TE | a En a N 1:7) lssgon SH De ir RAT KPETEE N Wen; vr sh DR al EIERN TR UT U TET HERE EA DENE EI TERSETE LIE BAR TE .CE 2 7)\ DE r een are a N Da BT; = “, er a Mn) ae | E: 4 I Pr j 1325 SITZUNGSBERICHTE Ir DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 8. December. Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe. Vorsitzender Secretar: Hr. Auwers. 1. Hr. Warpever las: Bemerkungen über das »Tibiale ex- ternume«. Unter Vorlage einer Reihe von Präparaten wurden das Vorkommen und die Deu- tung des Os tibiale externum besprochen. Wahrscheinlich müssen die bisher bekannt gegebenen Fälle verschieden beurtheilt werden; das die Stelle der Tuberositas navicu- laris einnehmende besondere Knöchelchen ist als ein typischer Skelettheil anzusehen. 2. Hr. Fıscuer überreichte eine Mittheilung über eine von ihm gemeinschaftlich mit Hrn. Prof. Umeraro Suzukr ausgeführte Untersu- chung: Polypeptide der Diaminosäuren. Ähnlich den einfachen Aminosäuren lassen sich die Diaminopropionsäure und die biologisch so wichtigen Stoffe: Lysin, Histidin und Arginin durch Erhitzen ihrer Ester in Dipeptide bez. Diaeipiperazinderivate verwandeln. 3. Hr. KoENIGSBERGER, correspondirendes Mitglied, übersendet eine Abhandlung: Das Energieprineip für kinetische Potentiale beliebiger Ordnung und einer beliebigen Anzahl abhängi- ger und unabhängiger Variabeln. Im Anschluss an die früheren Untersuchungen des Verfassers über die Prineipien der Mechanik werden zunächst die Unterschiede erörtert, welche sich zwischen dem Prineip von der Erhaltung der Energie für kinetische Potentiale beliebiger Ordnung, aber nur einer unabhängigen Variabeln, und dem Energieprineip für eine unbe- schränkte Anzahl unabhängiger Variabeln ergeben. 4. Hr. Scuorrky legte eine Mittheilung des Hrn. Dr. H. Juse in Marburg vor: Über die Perioden der redueirten Integrale erster Gattung. 5. Hr. Scuwarz gedachte der Bedeutung des bevorstehenden 10. Decembers, an welchem Tage seit der Geburt Carr Gustav JacoB Jacogr’s hundert Jahre verflossen sein werden, und knüpfte hieran einige Worte über die Theilnahme der Akademie an der von der Deutschen Mathematiker-Vereinigung bei Gelegenheit des dritten inter- nationalen Mathematiker-Congresses in Heidelberg bereits im August d.J. veranstalteten Jacogı-Feier. 1326 Sitzung der physikalisch- mathematischen Classe v. 8. December 1904. Bemerkungen über das „Tibiale externum“. Von W. WALDEYER. Use dem Namen »Tibiale externum« wird seit der eingehenden Bearbeitung W. Prızzxer’s' das seit langem unter dem Namen eines Sesambeines in der Endsehne des M. tibialis posterior erwähnte Knöchel- chen am medialen Rande des Naviculare tarsi weitergeführt. Durch die Arbeiten Prrrzser’s und insbesondere durch die schon früher veröffentlichten Untersuchungen und Deutungen K. v. BARDE- LEBEN’S’, dem neuerdings in G. Tornıer’ ein scharfer Gegner entstand, hat dies kleine Skeletstück ein grosses vergleichend anatomisches Inter- esse gewonnen und damit bereits eine ansehnliche Litteratur hervor- gerufen. Auch eine gewisse praktische Bedeutung ist ihm, wie fast allen überzähligen Knochen an Hand und Fuss, seit Einführung der Röntgenuntersuchung geworden; auf diese komme ich später kurz zurück. Dies gab mir Veranlassung, drei Befunde des Tibiale externum der Akademie in natura und einen vierten durch ein von dem in- zwischen verstorbenen Oberstabsarzt Dr. VoısteL vorzüglich ausgeführ- tes Radiogramm vorzulegen und hier in Kürze zu beschreiben; ich knüpfe daran einige Bemerkungen über die morphologische Deutung desselben. Die Litteratur bis zum Jahre 1904 findet sich, soweit ich sehe, vollständig bei W. Prrrzxer (a. a. O.), bei Tornıer (a. a. O.), bei ! Prrvzxer, W., Die Sesambeine des Menschen. Morphologische Arbeiten, her- ausgegeben von G. SchwALsE, Bd.ı, S. 517 (590), 1892. — Derselbe, Die Variatio- nen im Aufbau des Fussskelets, ebend., Bd.VI, 1896. — Derselbe, Beiträge zur Kenntniss des menschlichen Extremitätenskelets VIII. Zeitschrift für Morphologie und Anthropologie, Bd. II, S.77 (120), 1900. ® BARDELEBEN, K., Zur Entwickelung der Fusswurzel. (Ein neuer Tarsusknorpel beim menschlichen Embryo und eine neue, sechste, Zehe bei Beutelthieren.) Sitzungs- berichte der Jenaischen Gesellschaft für Mediein und Naturwissenschaft, 1885. (Sitzung vom 6. Februar.) — Derselbe, Über neue Bestandtheile der Hand- und Fusswurzel der Säugethiere, sowie die normale Anlage von Rudimenten »überzähliger« Finger und Zehen beim Menschen, ebend. (Sitzung vom 30. October 1885). ®° Über den Säugethierprähallux. Ein dritter Beitrag zur Phylogenese des Säuge- thierfusses. Archiv für Naturgeschichte, 1891, S. 113. Warpever: Bemerkungen über das »Tibiale externum«. 1327 HASSELWANDER! und bei Vorkov”. Ich eitire daher nur noch diejenigen Publicationen, auf welche ich unmittelbar Bezug nehme. Das Tibiale externum kommt nach den vorhandenen Beschrei- bungen, von denen die von W. GRUBER”, W. Prıtzser (a. a. O.), TORNIER (a. a. ©.) und Vorkov (a. a. O0.) die genauesten sind, in sehr verschie- denen Grössen, Formen und Lagen vor. Als die am meisten charakteristische Bildung muss ich nach den von mir aufgefundenen Fällen diejenige bezeichnen, bei der der Knochen sich als ein frei gewordenes Stück der Tuberositas ossis navicularis darstellt. Er hat dann bei einer in mässigen Grenzen wechselnden Grösse — etwa der einer rundlichen ansehnlicheren Bohne entsprechend — die Form der genannten Tuberosität, als sei diese ganz oder theil- weise vom Os navieulare abgesprengt, und liegt auch der Stelle, wo sich die Tuberositas findet, unmittelbar an oder nimmt diese ein. Meine drei Fälle liessen sich nieht so deuten, als sei das Tibiale externum die ganze aus dem Verbande mit dem Naviculare isolirte Tuberosität; die Knöchelehen waren immer etwas kleiner, als sie bei dieser Annahme hätten sein müssen. In allen Fällen lagen sie unter Bildung gegenseitig in einander greifender rauher Flächen mit einigen glätteren Stellen dem Naviculare an, so wie die Flächen zwischen Epiphysen und Diaphysen knorplig vorgebildeter Knochen nach der Macerationstrennung erscheinen. Ob eine Art Epiphysenknorpel zwischen Navieulare und Tibiale externum vorhanden gewesen war, liess sich nicht mehr feststellen, da die kleinen Stücke erst beim Maceriren nach Auflösung der Zwischenmasse entdeckt worden waren. Dass eine »Zwischenmasse« vorhanden war bez. ist, lehrt das Radiogramm; doch kann man nicht entscheiden, wie diese geweblich beschaffen war. Eine Gleitverbindung mit dem Talus, von der Pritzwer und Andere, namentlich neuerdings auch Seymour SEwELL’ sprechen, war nicht vorhanden. Letzterer fand sie unter seinem Material auch nur in zwei Fällen. Prırzwer und Andere zählen nun auch alle die Fälle hierher, in denen der Knochen mehr nach vorn zum Tarsale I hin gelegen war, ! HASSELWANDER, A., Untersuchungen über die Össifikation des menschliehen Fuss- skelets. Zeitschrift für Morphologie und Anthropologie, Bd.V, S. 438 (4598—460), 1903. ®2 Vorkov, Ta., Les variations squelettiques du pied chez les Primates et dans les races humaines. Bulletins et Memoires de la societe d’Anthropologie de Paris, 1903, 1904. — Derselbe, Sur quelques os »surnum£raires« du pied humain et la tripha- langie du premier orteil, ebend., 1902, p. 274. 3 GruBER, W., J. Mürrzer’s Arch. f. Anat. und Physiologie 1871 S.281, — ferner Vircnow’s Arch. f. pathol. Anat. Bd.70, 1877 und »Mem. de l’Acad. imp. de St-Peters- bourg«, Ser. VII, T. XVII 1872. * Seymour SeweLt, R.B., A study of the Astragalus. P.III. The Journal of Anatomy and Physiology. Vol. XXXIX, p.74, 1904. 1328 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe v. 8. December 1904. ferner, wo er nach rückwärts mehr auf den Talus hinaufrückte und endlich diejenigen, in denen er als mehr oder weniger verkümmertes Stück ganz in die Sehne des Musculus tibialis posterior und in das Ligamentum caleaneo-naviculare plantare, welche beide stets mit ihm verbunden sind, eingeschlossen war; auch bei der von mir gefunde- nen typischen Form stehen die Sehne und das Ligament mit ihm in Verbindung. Torsıer zieht gleichfalls alles das hier genannte zusammen. Wenn man das Knöchelehen nicht nur beim Menschen. sondern vergleichend zootomisch untersucht, so spricht manches da- für, dieser Auffassung beizupflichten. Die von mir hier dargestellten Fälle verhalten sich im Einzelnen folgendermaassen: Fall I. Linker Fuss eines Mannes, vom Anatomiewärter BrÄunıs macerirt. Fuss von mittlerer Grösse, wohl gebildet, alle Knochen normal. Der mediale Theil des Naviceulare springt stark nach unten vor, sein unteres und nach hinten gewandtes Stück ist als Tibiale externum abgelöst, liegt aber mit einer epiphysären Fläche dicht dem Naviculare an. Nach Wegnahme des Knöchelchens ist die be- treffende Partie des Naviculare noch so stark, dass sie als Tuberositas angesprochen werden könnte. Das Tibiale kommt hinten und lateral ganz nahe an den Taluskopf heran. Fall I. Rechter und linker Fuss eines etwa fünfzigjährigen schlankgebauten, musculösen Mannes mittlerer Grösse'. Beide Füsse sind normal gebaut, für Männerfussskelete klein und zierlich; die Ossa tibialia sind auf beiden Seiten völlig gleich ausgebildet und verhalten sich im Wesentlichen wie im Falle I; nur sind sie etwas dicker und daher von mehr kugeliger Gestalt. Fall II. Radiogramm beider Füsse eines etwa dreissigjährigen Mannes, aufgenommen durch Oberstabsarzt Dr. Vorster. Das Radio- gramm wurde mir von Prof. Dr. H. Vırcnow zur Verfügung gestellt. Beide Navieularia tragen ein ansehnliches Tibiale externum; das des rechten Fusses erscheint etwas grösser und von mehr sphärischer Form, ähnlich wie bei Fall II; das linke ist augenscheinlich flacher und ähnelt mehr dem Tibiale externum des Falles 1. Fall IV. Ein Knöchelchen etwas kleiner als die drei vorher er- wähnten liegt in Verbindung mit der Sehne des M. tibialis posterior weiter nach hinten, entsprechend der Grenze des vorderen und mitt- leren Talusdrittels, jedoch noch im Bereiche der vorderen Gelenkfläche; dasselbe hat mittels der genannten Sehne Beziehungen zum Naviculare. ' Näheres über die betreffende Persönlichkeit s. »Correspondenzblatt der Deut- schen Anthropologischen Gesellschaft 1901, Nr. ır u. ı2«. Ich habe in dem betreffenden Artikel das Knochenstück kurz als »Sehnenknochen des M. tibialis post.« bezeichnet. Warpever: Bemerkungen über das »Tibiale externum«. 1329 Der Präparator Seırerr hatte beim Beginn der Maceration das Knöchel- chen in seiner Lage befestigt, so dass es auch jetzt darin verblieben ist. Von neuerdings veröffentlichten Fällen, die sich in der Zusammen- stellung von Prırzwer nicht finden, erwähne ich noch die beiden schon genannten Fälle von SewErLrL, die aber nur durch das Vorhandensein einer Facette am Taluskopfe erschlossen worden sind und mir deshalb nicht völlig sicher erscheinen, und den von Cnuunzısskı und Vorkov' berichteten Fall Pranzıwı, der ein seltsames Gegenstück zu dem von mir mitgetheilten Fall II bildet. Cnuunzisskı fand an einem Fusse Pran- zını's ein vollständig isolirtes Tibiale externum und beschrieb den Fall?; der betreffende Fuss an der Richtigkeit der Darstellung Cnupzmskr's kann kein Zweifel obwalten — konnte von Vorkov nicht mehr auf- gefunden werden; dieser fand aber an dem anderen Fussskelete Prax- zısı'’s deutliche Spuren einer Absetzung eines Tibiale externum. Ich muss dies wenigstens aus der Darstellung schliessen, in der, so scheint es mir, irgendwo in der Bezeichnung der Füsse ein Irrthum unter- gelaufen sein dürfte.” Dann erwähne ich noch den Fall Bevarr'’s’, der ein gewisses praktisches Interesse darbietet. Bei einem zwölfjährigen Kinde — das Geschlecht wird leider nicht angegeben — trat an dem rechten Fuss- oh rande eine schmerzhafte harte Geschwulst auf, die man für einen tuber- eulösen Herd der Tuberositas navieularis hielt, da die Eltern tuber- culös waren. Das genommene Röntgogramm deckte ein ansehnliches Tibiale externum auf, und zwar sowohl an diesem Fusse, wie auch an dem anderen, wo indessen der Knochen nur halb so gross erschien. Rechts waren übrigens sämmtliche Ossificationen weiter vorangeschritten als links.’ Schliesslich mag zur Casuistik noch auf die von Lazarus® mitgetheilten Angaben verwiesen werden, in denen auch von der be- sonders kräftigen Ausbildung der Tuberositas navicularis beim Gorilla und bei einem Hylobates (concolor) die Rede ist. Wenn von einigen Seiten die Meinung ausgesprochen worden ist, dass die Tuberositas A 2220.270902. ?2 Caupzınskı, Sur un os surnumeraire du pied, Bull. de la Soc. d’Anthropologie de Paris, T.X, 1887 (fehlt bei Prrirzwer). 3 S.277 der eitirten Abhandlung aus dem Jahre 1902 ist in der Unterschrift der Fig. 1a und b der dargestellte Knochen als »Scaphoide gauche« bezeichnet, es muss offenbar heissen »Scaphoide droit«, * Bepartı, Sur la presence de tubercules scaphoidiens accessoires et l’ossification des sesamoides du pied, Compt. rend. de l’association des Anatomistes, T.I, Premiere Session a Paris, 1899, p.ı27. Paris et Nancy, Berger-Levrault, 1899. ° Auch in dem Falle des Oberstabsarztes Voısrer gab ein Schmerzgefühl an der Stelle des Tibiale externum dextrum Veranlassung zur Radiogrammaufnahme. % Lazarus, S. P., Zur Morphologie des Fussskeletes, Morphologisches Jahrbuch, Bd. 24, S.ı (53), 1896. 1330 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe v. 8. December 1904. navieularis häufig bei niederen Menschenrassen stark entwickelt sei (die Brüder Sarasın fanden dies z. B. bei den Weddas), so trifft dies für die Ureinwohner Australiens nach den Befunden an den von Wırn. Kravse für das Berliner Anatomische Institut in Australien erworbenen Skeleten nicht zu. Wie schon erwähnt, hat das Tibiale externum verschiedene Deu- tungen erfahren, die sich in zwei Gruppen bringen lassen. Die einen betrachten den Knochen als einen accessorischen Theil, der nicht zum typischen Knochenskelet der Vertebraten gehöre und deshalb seither als Sesambein bezeichnet worden ist. Er solle eine Verknöcherung in der Sehne des Tibialis posterior darstellen oder in dem Ligamentum caleaneo-naviculare plantare. Die Bezeichnung »Sesambein« sollte man indessen, wenn man diesen atypischen accessorischen Charakter des Tibiale externum ausdrücken will, nicht mehr wählen, seit durch Tuızexıus' festgestellt ist, dass die Sesambeine an Hand und Fuss völlig typisch angelegte Skeletstücke sind. Dieser älteren Ansicht pflichten neuerdings bei WENZEL GRUBER (a. a.0.) für die meisten Fälle — er beschreibt aber auch Fälle von getheiltem Naviculare, die dann auszuscheiden wären. Insbesondere hat, wie berichtet, TorsIEr (a. a. O.) auf Grund sehr eingehender Untersuchung zahlreicher Thierspecies so- wie des Menschen, unter Berücksichtigung der Weichtheile, die Auf- fassung von der accessorischen Natur des Knochens, vor Allem gegen BArpeLegen’s Theorie, verfochten. Letzterer, sich auf entwicekelungs- geschichtliche Befunde stützend, indem er bei Embryonen eine doppelte knorplige Anlage des Navieulare fand sowie auch doppelte Ossifications- punkte, fasste den Knochen als typischen Skelettheil auf und sah in ihm das Tibiale Geeengaur’s, während er in dem Haupttheil des Navi- culare mit diesem und den meisten Autoren das Centrale tarsi wieder- fand. Indem er nun in seinen Untersuchungen und Schlussfolgerungen weiter ging, nahm er das Tibiale externum als Tarsalglied mit in den von ihm vertheidigten Praehallux, den sechsten Strahl des Fuss- skelets, auf. Lesoucg” stimmte ihm in einem Theile seiner Anschauung zu. Auch Emerv® und Korrnans* sind insofern einverstanden, als sie im Tibiale externum einen atavistischen Skeletrest annehmen, ohne ! Taırexivs, G., Untersuchungen über die morphologische Bedeutung accessori- scher Elemente. Schwarze’s Morphologische Arbeiten, 1896, Bd. VI. 2 Lesovucg, Anatomischer Anzeiger Bd. I, 1886, »Sur la morphologie du carpe et du tarse«. 3 Eıerv, C., Zur Morphologie des Hand- und Fussskeletts. Anatomischer An- zeiger Bd. V, S. 283, 1890. * Korrsann, J., Verhandlungen der Anatomischen Gesellschaft. I. Versamm- lung in Würzburg. Anatomischer Anzeiger Bd. 11I, S. 515, 1888. »Handskelett und Hyperdaktylie.« nf WALDEYER: Bemerkungen über das »Tibiale externum«. 1951 auf die Präpollex- und die Praehalluxlehre BARDELEBEN’s einzugehen. Die neueste, auch in diese Gruppe gehörige Deutung giebt VoLkov (a. a.0.). Man müsse, so meint er, gestützt auf das Verhalten des Fuss- skelets von Hwyracops socialis' Marsı, einen dreiphalangealen Hallux als Urform bei den Vertebraten annehmen; der bisherige Metatarsus I wäre dann die proximale Phalange, das Tarsale I gleich dem Meta- tarsus, das Tibiale externum gleich dem Tarsale 1. TorNIER (a. a. 0.) schlägt vor, vier Formen nach den verschiede- denen beobachteten Sitzen des Tibiale zu unterscheiden, ein Epitarsale, ein Epinaviculare, einen Epiastragalus und ein Epimalleolare. Barpr- LEBEN’ s Ansicht findet noch eine Stütze in Baur’, Lecue” und ALBRECHT", sowie in SCHONBURG’, der in einer grösseren Anzahl von Fällen auch von einer doppelten vorknorpligen Anlage des Naviculare berichtet, während HassELWANDER (a. a.0.) zwar auch in einzelnen Fällen einen doppelten Ossificationsherd sah, jedoch beide Herde so dicht zusammen und in der Mitte der Navicularanlage befindlich, dass man aus ihnen nicht wohl das Naviculare und Tibiale externum ableiten konnte. Unstreitig gehört die Frage nach der morphologischen Bedeutung des Tibiale externum zu einer der schwierigsten ihrer Art. Ich komme für jetzt, soweit ich die Lage der Dinge überblicke, zu dem Schlusse, dass unter dem Namen »Tibiale externum« Dinge beschrieben wurden, die einander morphologisch nieht gleichwerthig sind. Knochen der Art, wie ich sie hier in Fall I—III beschrieben habe, halte ich für typische Skelettheile und möchte auch mit Prrrzyer und BARDELEBEN in der Tuberositas navicularis entweder ganz oder zum Theil ein mor- phologisches Sonderelement des Naviculare erblicken. Dafür spricht auch der von ScHomsurG bestätigte Befund BARDELEBEN’S von zwei Knorpelkernen der Navicularanlage. Wenn Verknöcherungen einer Sehne vorliegen, die, wie es Tornıer für die meisten Fälle annimmt, von der Tuberositas navicularis ausgehen sollen, so stimmt das nicht zu den Bildern, wie man sie sonst so häufig bei Sehnenossificationen, die vom Knochenansatze her beginnen, findet. Und auch, wenn man nachträgliche Anlagerung und Verschmelzung mit der Tuberositas an- 1 Ungulatenform aus dem Tertiär Neu-Mexikos. ® Baur, G., Zur Morphologie des Carpus und Tarsus der Wirbelthiere. Zoolog. Anzeiger, Nr. 19. 1885. 3 Lecae, Die »Säugethiere« in Broxn’s Classen und Ordnungen des Thierreichs. * ALBRECHT, P., Sur les homodynamies qui existent entre la main et le pied. Presse medicale belge. 1884. Nr. 42, p.9. ScHomgurg, H., Untersuchung der Entwicklung der Muskeln und Knochen des menschlichen Fusses an Serienschnitten und Reconstructionen und unter Zuhülfe- nahme makroskopischer Präparation. Dissert. inaugur. Göttingen, 1900. Dieterich- sche Universitäts-Buchdruckerei. (Von der Göttinger medieinischen Facultät preis- gekrönt.) N Sitzungsberichte 1904. 115 1332 Sitzung der physikalisch -mathematischen Classe v. 8. December 1904. nehmen will, so ist es doch schwer, einzusehen, wie es dabei zu den Bildern der epiphysären Verschmelzungsflächen kommen soll, wie sie für die hier angeführten Fälle bestanden. Richtige Gelenkverbindun- gen des Tibiale externum sind, soviel ich sehe, beim Menschen mit Sicherheit noch nicht gefunden worden. Eine Reihe anderer, nament- lich von Prırzyer und Tornıer beschriebener, Bildungen mag man ohne Einwand als accessorische Sehnen- und Bandverknorpelungen und -verknöcherungen gelten lassen. 1333 Polypeptide der Diaminosäuren. Von Emır Fischer und UMETARo Suzukı. Ir die künstlichen Polypeptide für die Aufklärung der natürlichen Peptone und Proteine zu verwerthen, ist es nothwendig auch die Derivate der in den Eiweissstoffen und besonders in den Protaminen regelmässig enthaltenen Diaminosäuren kennen zu lernen. Wir haben deshalb versucht, die synthetischen Methoden, die sich bei den Mo- noaminosäuren so fruchtbar erwiesen haben, auf diese Körperelasse zu übertragen und es ist uns zunächst mit Hülfe der Ester gelungen, Dipeptide zu erhalten. Wird z.B. der Methylester der Diaminopropionsäure kurze Zeit auf 100°0. erhitzt, so treten 2 Moleküle unter Abspaltung von ı Mo- jekül Methylalkohol zusammen nach der Gleichung: 26,H.N.O, = CH. N,0,+CH,0. Das Produet ist höchst wahrscheinlich der Methylester des Di- peptids. Was seine Structur betrifft, so bleibt vorläufig die Wahl zwischen den beiden Formeln NH,.CH,.CH (NH,).CO.NH.CH,.CH (NH,).COOCH, NH,.CH,.CH (NH,).CO.NH.CH.COOCH, GERANEI. Etwas anders verläuft die Condensation des Lysinmethylester bei 100° Ü.; denn sie entspricht der Gleichung 20. HE, N:.0, = Q@,E,N 05F2CH 8! Die Untersuchung der starken Base ist noch zu unvollkommen, um ein sicheres Urtheil über ihre Structur zu gestatten. Wir glauben aber, dass sie ein Piperazinderivat von der Formel NH,CH, CH, CH, CH,CH-NH--CO CO—NH—-CH-CH,CH,CH,CH,NH, ist. Ähnlich war das Resultat beim Histidinmethylester, denn das hier entstehende Product C,,H,,N,O, dürfte auch ein Piperazinkörper sein. Die Nomenelatur der neuen Producte wollen wir, so weit es möglich 1155 1334 Sitzung der physikalisch -mathematischen Classe v. 8. December 1904. ist, derjenigen der einfachen Polypeptide anpassen. Eine Ausnahme ist nur bei der Diaminopropionsäure unvermeidlich. Wir nennen des- halb dieses Derivat kurzweg Diaminopropionsäure-Dipeptid-Methylester. Die Ester der Diaminosäuren, die als Ausgangsmaterial dienten, waren bisher im freien Zustand nicht bekannt. Dagegen sind die Hydro- chlorate von Diaminopropionsäureäthylester und Histidinmethylester einerseits von Cvurrıvs und Mürter! und andererseits von PAurrY” vor kurzer Zeit beschrieben worden. Diaminopropionsäuremethylester. Die Verbindung ist als Hydrochlorat viel leichter darzustellen, als das von Currivs beschriebene Salz des Aethylesters. Suspendirt man 5® salzsaure Diaminopropionsäure oder die entsprechende Menge Brom- wasserstoffsalz in 250°” trockenem Methylalkohol und leitet ohne Küh- lung trockenes Salzsäuregas bis zur Sättigung ein, so findet klare Lösung statt. Wird dann unter stark vermindertem Druck eingeengt, so scheidet sich das Hydrochlorat des Methylesters krystallinisch ab. Um die Krystallisation zu vervollständigen, fügt man ziemlich viel Aethyl- alkohol zu und lässt einige Stunden bei 0° stehen. Die Krystalle werden abgesaugt und mit Alkohol und Aether gewaschen. Aus der Mutter- lauge lässt sich durch Verdampfung im Vacuum noch eine kleine Menge desselben Salzes gewinnen. Die Gesammtausbeute betrug 76 Procent der Theorie. Für die Analyse war bei 80° im Vacuum getrocknet 0°1953 Subst. gab o®2901 AgÜl Berechnet für C,H,N,0,2HCl Ga Gefunden: 36.72 Im Capillarrohr rasch erhitzt schmilzt das Salz nicht ganz scharf gegen 166° (corr.) unter starkem Schäumen und Braunfärbung. Es löst sich in Wasser sehr leicht, in Methylalkohol schon viel schwerer und in Aethylalkohol sehr schwer; in Aether, Chloroform, Benzol ist es so gut wie unlöslich. Die Verwandlung des Salzes in den freien Ester hat einige Schwie- rigkeiten gemacht. Die Zersetzung mit Silberoxyd ist nicht rathsam, weil das Chlorsilber durch den stark basischen Ester in Lösung ge- halten wird, und die Methode, die bei den Estern der Monamino- säuren so gute Resultate liefert, d. h. Zerlegen des Salzes in concen- trirter wässeriger Lösung mit Alkali unter Zusatz von Kaliumearbonat und Ausschütteln mit Aether, giebt hier eine sehr schlechte Ausbeute. ! Ber. d. D. chem. Ges. 37, 1278. 2 Zeitschr. £. phys. Chemie 42, 514. Fischer u. U. Suzuxı: Polypeptide der Diaminosäuren. 1335 Wir haben deshalb die Zerlegung des Hydrochlorats in methylalko- holischer Lösung mit der berechneten Menge Natriummetliylat aus- geführt und dadurch ein sehr befriedigendes Resultat erzielt. 10° fein gepulverter salzsaurer Methylester werden mit einer Lösung von 2®41 Natrium in 120°” trockenen Methylalkohol 5-10 Minuten geschüttelt, bis klare Lösung erfolgt ist; dann versetzt man mit der dreifachen Menge absolutem Aether, lässt einige Stunden stehen, bis durch Ab- scheidung des Chlornatriums die Flüssigkeit geklärt ist, filtrirt und verdampft unter stark vermindertem Druck bei einer Temperatur, die nicht über 35° hinaufgeht. Der zurückbleibende Ester bildet einen fast farblosen, stark alkalisch reagirenden Syrup, der in Wasser und Alkohol sehr leicht, in Aether aber sehr schwer löslich ist und durch Salzsäure in das ursprüngliche Product zurückverwandelt wird. Diaminopropionsäure-Dipeptid-Methylester. a NHL.CH, CH -CO0CH, (£) NE.NDE NH, Die Verwandlung des zuvor beschriebenen freien Methylesters in das Dipeptid erfolgt schon bei Zimmertemperatur im Laufe von einigen Tagen. Dasselbe erreicht man bei 100° in einer Stunde, nur muss beim Erhitzen der Zutritt von Wasser vermieden werden. Die Operation wird deshalb am besten im geschlossenen Rohr ausgeführt. Der ursprünglich fast farblose Ester färbt sich schwach braun und verwandelt sich in einen dicken Syrup, der in Wasser äusserst leicht, aber in absolutem Alkohol sehr schwer löslich ist. Beim Verreiben des Rohproduetes mit Aethylalkohol geht der Syrup in eine fast weisse feste, aber amorphe Masse über, die sich filtrieren und mit Alkohol und Aether waschen lässt, aber an feuchter Luft zerfliesst und stark alkalisch reagirt. Für die Reinigung haben wir das Pikrat oder Hydrochlorat benutzt. Um das erste Salz darzustellen, löst man das Dipeptid in mög- lichst wenig kaltem Wasser und setzt alkoholische Lösung von Pikrin- säure so lange zu, als noch ein Niederschlag entsteht. Auf die Menge des Dipeptidester, die aus 10° salzsaurem Diaminopropionsäuremethyl- ester erhalten wird, braucht man ungefähr 9° Pikrinsäure. Ein Über- schuss derselben schadet aber nichts, da er leicht entfernt werden kann. Das ausfallende Pikrat ist zuerst ein amorpher gelber Nieder- schlag, verwandelt sich aber im Laufe einiger Stunden in eine harte krystallinische Masse, die abgesaugt und mit Alkohol und Aether ge- waschen wird. Die Ausbeute an Pikrat betrug aus obigen 10° Aus- gangsmaterial 11°65 oder 67 Procent der Theorie. Zur Reinigung 1336 Sitzung der physikalisch- mathematischen Classe v. 8. December 1904. wird das Salz zuerst mit Aether fein zerrieben und dann mit abso- lutem Alkohol, worin es fast unlöslich ist, ausgekocht. Zum Um- krystallisiren diente dann 5oprocentiger Alkohol. Es hat sich dabei als zweckmässig erwiesen, zuerst mit einer verhältnissmässig kleinen Menge des Lösungsmittels (auf ı Theil Pikrat etwa 15 Theile) auszu- kochen, wobei der grösste Theil der Verunreinigungen in Lösung geht, und dann den reineren Rückstand vollends in dem kochenden 5oprocentigen Alkohol aufzulösen, wovon ungefähr noch 70 Theile nöthig sind. Aus der erkalteten Flüssigkeit scheidet sich das Pikrat langsam als gelbe, leichte krystallinische Masse ab. Zur Analyse wurde nochmals in derselben Weise umkrystallisirt und im Vacuum- exsiccator über Schwefelsäure getrocknet. 0%1271 Subst. 01600 CO, 0°%0417 H,O OFIOTAE HEN NOS Z2aN. (70.070) (C,H,N,O,) (CsH,N,O,), Berechnet: C 34.44 H 3.33 N 21.15 Gefunden: 34.33 3-64 2.1202 Das Salz hat keinen constanten Schmelzpunkt. Beim Erhitzen im Capillarrohr sinkt es schon von 100° an etwas zusammen, färbt sich zwischen 170-180° dunkler und schmilzt zwischen 200° und 210° unter Aufschäumen. Es ist in kaltem Wasser ziemlich schwer, in warmem leicht löslich. Von heissem Alkohol wird es nur sehr wenig und von Aether, Benzol, Chloroform so gut wie gar nicht gelöst. Um das Pikrat in Hydrochlorat zu verwandeln, suspendirten wir 2°65 in 10“ kaltem Wasser und S“” Normalsalzsäure und verrieben dann sorgfältig in einem Mörser. Die ausgeschiedene Pikrinsäure wurde mehrmals ausgeäthert, dann die entfärbte Flüssigkeit möglichst rasch bei niederer Temperatur eingeengt, um Verseifung zu vermeiden, und schliesslich mit absolutem Alkohol gefällt. Das Hydrochlorat wird so als weisses amorphes Pulver erhalten, das sich mit Alkohol und Aether waschen lässt. Die Ausbeute betrug 1°o4 oder 93 Procent der Theorie. Zur Reinigung wurde es nochmals in wenig Wasser ge- löst, mit Thierkohle geschüttelt und aus dem Filtrat durch Methyl- alkohol und Aether gefällt. Für die Analyse war es im Vacuum über Schwefelsäure getrocknet. 0°1688 Subst. 0%1847 CO, 0%0979 H,O Ge 1332 ’» Da N (Tyson) 00844 Subst. o?o8Sı AgCl. C,H,N,0,2HCl Berechnet: C 3 Gefunden: 2 3.2. ..H 6.50.41 N 20.2277. 6125.63 85 6.44 20.39 25.8 O 9. ee Ze Fischer u. U. Suzurı: Polypeptide der Diaminosäuren. 1337 Das Hydrochlorat ist ein fast weisses, ziemlich schweres Pulver, das aber keine deutliche Krystallform zeigt und keinen Schmelzpunkt hat. Im Capillarrohr fängt es schon gegen 90° an zu sintern und schwillt gegen 135° stark auf. Es ist in Wasser sehr leicht, in Methylalkohol und Aethylalkohol aber sehr schwer und in Aether, Benzol fast gar nicht löslich. Die wässerige Lösung reagiert auf Lacmus sauer und giebt mit Phosphowolframsäure einen dicken amorphen Niederschlag, der sich bei gelindem Erwärmen in ein schweres körniges Pulver verwandelt. Chloroplatinat und Aurochlorat sind in Wasser leicht löslich. Das erste wird durch Alkohol als un- deutlich krystallinisches Pulver gefällt. Das zweite scheidet sich schon beim Abkühlen aus der concentrirten wässerigen Lösung als dicker gelber Syrup ab. Wird das Hydrochlorat des Diaminopropionsäure-Dipeptidmethyl- esters in der 2ofachen Menge Wasser gelöst, ı Stunde auf 80° erwärmt und dann rasch verdampft, so bleibt ein Syrup, der beim Erkalten erstarrt. Die feste Masse wurde mit Alkohol, worin sie sehr schwer löslieh ist, verrieben, abgesaugt, mit Alkohol und Aether gewaschen und im Vacuum bei 80° für die Analyse getrocknet. Nach dem Ge- halt an Chlor und Stickstoff (gefunden: Cl 26.34 N 20.90) scheint es uns, dass das Präparat das Hydrochlorat des durch Verseifung des Esters entstandenen Diaminopropionsäure-Dipeptids war. Wir werden aber diesen Schluss noch weiter prüfen. Lysinmethylester. Für die nachfolgenden Versuche diente synthetisch gewonnenes racemisches Lysin, von dem uns Hr. Dr. F. Weiserr eine größere Menge gütigst zur Verfügung gestellt hat. Wir werden sie aber mit der activen Base wiederholen. Suspendirt man 5° Lysinchlorid in 200°” Methylalkohol und leitet Salzsäuregas bis zur Sättigung ein, so geht das Salz bald in Lösung, und nach kurzer Zeit beginnt schon die Krystalli- sation des salzsauren Methylesters. Um sie zu vervollständigen, fügt man nach dem Erkalten die gleiche Menge Aether zu und lässt einige Stun- den stehen. Die farblose Krystallmasse, die meistens aus schief abge- schnittenen Prismen besteht, wird abgesaugt und mit Alkohol und Aether gewaschen. Die Ausbeute betrug mehr als 90 Procent der Theorie. Für die Analyse war das Salz nochmals in heissem Methylalkohol gelöst, durch Aether wieder gefällt und im Vacuum bei 80° getrocknet. 21168 Subst. 71° 7 (18°. 7697) 0®1445 » 0F1794 AgÜl C.H,N,0,.2HCl Berechnet: N 12.02 Cl 30.47 Gefunden: 11.76 30.69 1338 Sitzung der physikalisch- mathematischen Classe v. 8. December 1904. Das Salz ist in Wasser sehr leicht löslich. Die Löslichkeit nimmt dann successiv ab für Methylalkohol, Aethylalkohol und Aceton, und in Aether, Benzol ist es so gut wie unlöslich. Es schmilzt nicht scharf unter starkem Aufschäumen beim raschen Erhitzen gegen 218° (corr.), während das entsprechende Lysinchlorid schon bei 167° (corr.) schmilzt. Lysinanhydrid. Mit diesem Namen bezeichnen wir das Condensationsproduect des Lysinesters, das höchstwahrscheinlich ein Piperazinderivat ist und mithin dem Glyeinanhydrid entspricht. 2° salzsaurer Lysinmethylester werden in 25°” warmem Methylalkohol gelöst, nach dem Erkalten mit 19°"7 einer Lösung versetzt, die aus 2° Natrium und 100°“ Methylalkohol bereitet ist, und dann die ganze Flüssigkeit mit dem dreifachen Volumen reinem Aether vermischt, wobei das Natrium- chlorid ausfällt. Wird die nach einigen Stunden filtrirte Flüssigkeit unter stark vermindertem Druck verdampft, so bleibt der Lysinmethyl- ester als fast farbloser, alkalisch reagirender Syrup zurück. Zur Um- wandlung in das Anhydrid erhitzt man ihn im Einschlussrohr zwei Stunden auf ı00°C., wobei er sich in eine schwach braune, zäh- flüssige Masse verwandelt. Diese wurde mit Aether gewaschen und diente dann zur Darstellung des Pikrats und Hydrochlorats, die beide krystallisiren. Zur Bereitung des ersten Salzes löst man das rohe Lysinanhydrid in wenig warmem Aethylalkohol und fügt eine alkoholi- sche Lösung von Pikrinsäure zu. Von dieser genügen 2°s5, wenn man von 2° salzsaurem Lysinmethylester ausgegangen ist. Das Pikrat des Lysinanhydrids ist in Alkohol löslich. Es wird deshalb durch Aether gefällt und bildet eine schöne gelbe, krystallinische Masse. Die Ausbeute betrug auf obige Menge Ausgangsmaterial berechnet 2®ı1ı oder 70 Procent der Theorie. Zu völliger Reinigung wurde das Salz aus wenig heissem Wasser umkrystallisirt und für die Analyse in Vacuum bei 80° getrocknet. 0°1597 Subst. 0%®2354 CO, 0®0610 H,O B=ast > 18.2078 (me-a702,) 0.H,N,0,.2C,H,N,0, "Berechnet: 08085 TH 20 N 19761 Gefunden: 40.20 4.24 19.46 Das Salz krystallisirt aus Wasser in gelben, kleinen Prismen oder Platten. Im Capillarrohr rasch erhitzt, fängt es gegen 210° an, sich dunkel zu färben, und schmilzt unter Zersetzung gegen 230° (corr.). Es löst sich in warmem Wasser leicht, in kaltem er- heblich schwerer; in Methyl- und Aethylalkohol ist es besonders in Fischer u. U. Suzurı: Polypeptide der Diaminosäuren. 1339 der Wärme ziemlich leicht löslich, dagegen wird es von Aether und Petroläther äusserst schwer aufgenommen. Um das entsprechende Hydrochlorat darzustellen, löst man das rohe Lysinanhydrid in Methylalkohol und leitet in der Kälte vorsichtig Salzsäuregas ein. Dadurch wird das Hydrochlorat als weisse Masse gefällt, die abgesaugt und mit Aether gewaschen wird. Bei Anwen- dung von 2° salzsaurem Methylester betrug die Ausbeute 3°3 oder 91 Procent der Theorie. Für die Analyse wurde das Salz nochmals in Alkohol gelöst, durch Benzol wieder gefällt und im Vacuum bei 80° getrocknet. o®1751 Subst. 0®2790 CO, 0%1245 H,O Sa) 0°1004 AgeÜl (O2E1.N,05),2 HG] Berechnet: 0'43.77°H 7.90 GC} 21.58 Gefunden: 43.46 7:90 2,0..55 Das Salz bildet mikroskopisch feine, farblose Nadeln, die im Capillarrohr rasch erhitzt bei 225° anfangen, sich schwarz zu färben, dann sintern und gegen 270° (corr.) unter Aufschäumen schmelzen. Es ist spielend leicht löslich in Wasser und reagirt auf Lacmus schwach sauer. Es löst sich auch leicht in Methyl- und Aethylalkohol; dagegen ist es fast unlöslich in Aether, Benzol, Chloroform und Petroläther. Histidin-Anhydrid. Der als Ausgangsmaterial dienende salzsaure Histidinmethylester ist von H. Paury schon beschrieben.‘ Man löst 3° Salz in heissem Methylalkohol (etwa 20°”), fügt nach dem Erkalten 9°°"5 einer Lösung zu, die aus 2° Natrium und 100°” Methylalkohol bereitet ist, und ver- mischt mit dem dreifachen Volumen Aether. Nach einigen Stunden wird filtrirt, im Vacuum verdampft, und der als Syrup zurückbleibende Histidinmethylester im Einschlussrohr auf 100° C. erhitzt. Schon nach einer Stunde fängt die Masse an, in der Hitze Krystalle des Anhy- drides abzuscheiden. Dieses lässt sich mit Alkohol und Aether waschen und aus heissem Wasser umkrystallisiren. Für die Analyse war im Vacuum bei 80° getrocknet. 0°1817 Subst. 073490 CO, 0°0862 H,O 0°1072 » 27 SEN. (0227,02) C2HL,N.0: Berechnet: C 52.55 JEl Son N 30.66 Gefunden: 52.39 5.27 20132. EHAOR 1340 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe v. 8. December 1904. Die Verbindung löst sich leicht in heissem Wasser und krystal- lisirt beim Abkühlen in feinen weissen glänzenden Nadeln oder Pris- men. Sie hat keinen Schmelzpunkt. Im Capillarrchr fängt sie gegen 260° (corr.) an sich dunkel zu färben und schmilzt gegen 340° zu einer dunkelbraunen Flüssigkeit. In Alkohol ist sie schwer löslich und in Aetlıer, Benzol, Petroläther fast unlöslich. Ihre wässerige Lösung giebt mit Phosphowolframsäure einen starken Niederschlag, der beim Kochen schwer löslich ist. Hat man aber vorher mit Schwefelsäure angesäuert, so geht das Phosphorwolframat in der Hitze völlig in Lösung und kommt beim Erkalten krystallinisch heraus. Die wässerige Lösung des Histidinanhydrids reagirt alkalisch und löst Kupferoxyd beim Kochen mit schön blauer Farbe. Die Bestimmung des Molekulargewichtes haben wir aus Mangel an Material bisher nicht ausgeführt. Argininmethylester-Hydrochlorat. Als Ausgangsmaterial benutzten wir das schön krystallisirte Doppel- salz von Arginin und Kupfernitrat, von dem uns Hr. Prof. E. Schutze in Zürich eine grössere Menge freundlichst zur Verfügung gestellt hat. Das Salz wurde in wässeriger Lösung mit Schwefelwasserstoff zerlegt und das Filtrat zur Trockne verdampft. 10° des so erhal- eem tenen Argininnitrats wurden in 500°" Methylalkohol suspendirt und trocknes Salzsäuregas ohne Abkühlung bis zur Sättigung eingeleitet. Das Salz geht dabei leicht in Lösung. Die Flüssigkeit wird nun unter vermindertem Druck verdampft, der zurückbleibende Syrup in wenig Aetlıylalkohol warm gelöst, und nach dem Abkühlen viel Aether zu- gesetzt. Zuerst fällt das Hydrochlorat des Argininmethylesters als Syrup aus. Dieser verwandelt sich aber beim Stehen allmählich in lange farblose Nadeln oder Prismen. Die Ausbeute betrug etwa 9°”g96 oder 94 Procent der Theorie. Für die Analyse war bei 80° im Vacuum getrocknet o®1015 Subst. o®1106 AcÜ0l OR2OT2 En 072374 CO, 071223 1,0 0°1246 >» ea N (19° ae) G,H,.N,0O,-2HCl Berechnet: C 32.18 H,68g9 N 2745 022 Gefunden: EUHBRS) 6.75 DAT, 26.94. Im Capillarrohr rasch erhitzt, schmilzt das Salz unter starkem Schäumen gegen 195° (corr.). Es ist in Wasser sehr leicht, in kaltem Metlıylalkohol und heissem Aethylalkohol ebenfalls noch leicht, in den meisten anderen organischen Lösungsmitteln aber fast gar nicht lös- lich. Die wässerige Lösung reagirt auf Lacmus schwach sauer. Fischer u. U. Suzuxı: Polypeptide der Diaminosäuren. 1341 ccm Werden 3° des Salzes mit 25°” der zuvor erwähnten Lösung von Natriummethylat geschüttelt, dann die Flüssigkeit mit der dreifachen Menge Aether versetzt und das Natriumchlorid abfiltrirt, so bleibt beim Verdampfen der Mutterlauge unter geringem Druck der freie Argininmethylester als wenig gefärbter dicker Syrup zurück. Erhitzt man diesen im Einschlussrohr zwei Stunden auf 100°, so wird er zäher und verwandelt sich beim späteren Waschen mit Alkohol und Aether in ein fast farbloses Pulver, das aber an feuchter Luft zer- fliesst. Wir halten diesen Stoff für ein peptidartiges Condensations- produet des Arginins und haben daraus bereits ein krystallisirtes Pi- krat dargestellt. Seine Analyse hat aber noch keine entscheidenden Werthe gegeben und wir müssen deshalb die Feststellung seiner For- mel weiteren Versuchen vorbehalten. 1342 Das Energieprineip für kinetische Potentiale beliebiger Ordnung und einer beliebigen Anzahl abhängiger und unabhängiger Variabeln. Von Leo KoENIGSBERGER. Nhaielen ich in den Sitzungsberichten der Akademie vom October 1901 und ausführlicher im 124. Bande des Journals für Mathematik im Allge- meinen die Richtung der Untersuchungen gekennzeichnet habe, welche eine Ausdehnung der Prineipien der Mechanik nicht nur, wie ich dies bereits früher durchgeführt, auf kinetische Potentiale beliebiger Ord- nung mit einer willkürlichen Anzahl von Parametern, aber nur einer unabhängigen Variabeln, sondern auch auf solche für beliebig viele un- abhängige Variable bezwecken, wende ich mich nunmehr zu einer ge- naueren Untersuchung dieser erweiterten mechanischen Prineipien und will zunächst bei Besprechung des Energieprineips die weitgreifenden Unterschiede erörtern, welche sich zwischen dem Prineip von der Er- haltung der Energie für kinetische Potentiale beliebiger Ordnung, aber nur einer unabhängigen Variabeln, wie ich es früher aufgestellt', und dem Energieprineip für eine unbeschränkte Anzahl unabhängiger Varia- beln ergeben. ie Für eine unabhängige Variable f, welche in der Mechanik die Zeit bedeutet, führt das Hanırron sche Prineip tr | Hd=o, bo ter worin das kinetische Potential v'” Ordnung H eine beliebige Function von # Parametern p,,P,,...p, und den nach ?Z genommenen Ablei- tungen derselben bis zur v“" Ordnung hin darstellt, oder der Satz, dass der für gleiche Zeitelemente berechnete Mittelwerth des kineti- ! „Die Prineipien der Mechanik« $ 7. KoENIGSBERGER: Das Energieprineip für allgemeine kinetische Potentiale. 1343 schen Potentials bei der normalen Veränderung zwischen einem ge- gebenen Anfangs- und Endzustande — definirt durch dieselben Werthe der Parameter und deren v—ı erste Ableitungen — ein Grenzwerth ist, zu den # erweiterten Lasraner'schen Differentialgleichungen 2v‘”" Ord- nung I a doH ,d oH E( ud denn (1) op, dt op. di? op” arlare "ein (Tee und sämmtliche Integralfunetionen p,,P;,...?,, welche diesen Glei- chungen genügen, befriedigen unter der Voraussetzung, dass das kine- tische Potential die unabhängige Variable / nicht explieite enthält, das durch die Gleichung [73 , oH d oH ER ET oH (2) Ei — En (u a Zr ER) s n oH d oH ER” ae —E oH ER NONE >29) a dargestellte Energieprincip, dessen linke Seite Z, als Function von P:, ...p, und deren 2v—ı ersten Ableitungen aufgefasst, im erweiterten Sinne als Energievorrath bezeichnet wurde, während dessen rechte Seite eine von den Anfangswerthen eben dieser Grössen abhängige Constante bedeutet. Das Wesen dieses erweiterten Energieprineips besteht nun einer- seits darin, dass alle Integralfunctionen der Laerange’schen Gleichungen dem Energievorrath einen von f unabhängigen, constanten, nur von den Anfangswerthen der Parameter und deren Ableitungen abhängigen Werth zuertheilen, andererseits erfüllt dasselbe auch die zweite cha- rakteristische Bedingung, eine nur von dem Ausdrucke des kinetischen Potentials, welches in der Mechanik wägbarer Massen die Trennung in actuelle und potentielle Energie zulässt, abhängige, im übrigen feste Gestalt zu besitzen. Für den Fall, dass unter den abhängigen Variabeln des Problems so viel Bedingungen gegeben sind, dass nur ein unabhängiger Para- meter p sich ergiebt, wird die zugehörige LasrangeE’sche Gleichung oH_daH d’oH Bon. , N ae ap — —_ oo Be das Energieprineip in der Form liefern: > 1344 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe v. 8. December 1904. H & oH d oH er + (— 1) a 9H (a) a yet de dp9) % aH d a in 1 a: 9H BE SLEL or Ka N ar op“) oH Ze p 3p0 h, und da alle Integralfunctionen p der Lasranee’schen Gleichung auch diesem genügen, letzteres im gewöhnlichen Sinne als ein Integral jener bezeichnet werden können, so dass alle, nicht constanten, Integral- functionen p, welche dem Energieprineip genügen, auch Integralfunc- tionen der Lasrange'schen Differentialgleichung sein werden, wie auch unmittelbar durch Differentiation des Prineips von der Erhaltung der Energie ersichtlich ist, welche die mit p’ multiplieirte Lasranee’sche Gleichung liefert; für den Fall mehrerer Parameter ergiebt sich aus dem Energieprineip (2) durch Differentiation nach £ für alle 9,,P,...2, welche diesem genügen, die Beziehung eo Ro ao nd OHR ’ In ddp der apa auf die wir nachher wieder zurückkommen werden. Um nun nachzuweisen, dass die zweite der oben ausgesprochenen Bedingungen eine für das Energieprineip charakteristische ist, oder dass das Energieprincip als diejenige Integralgleichung erster Ordnung der Lasranee’schen Differentialgleichungen (1) definirt werden kann, welche eine für jedes willkürlich angenommene, von ? freie kineti- sche Potential 7/7 von den Parametern, deren Ableitungen und dem kinetischen Potential abhängige feste Form hat, mag es hier genügen, dem Beweis nur für kinetische Potentiale erster Ordnung und einen Parameter zu führen, und also für die Lasranee’sche Differential- gleichung OFEN a OT) OR (6) —=o _ oder op dt dp’ welche in ihrer Form ebenfalls für variirende kinetische Potentiale invariant ist, eine Integralgleichung von der Form oH OH np? SI — == r(n.p‘ IR zu finden. in welcher x eine willkürliche Constante, und F bei be- liebig variirendem 7 seine Form behält, — was übrigens ebenso einfach KoENIGSBERGER: Das Energieprineip für allgemeine kinetische Potentiale. 1345 mittels des Hanırron'schen totalen Differentialgleichungssystems sich ergäbe, dessen rechte Seiten nur die partiellen Differentialquotienten des Energievorrathes darstellen. Da sich nämlich die nach # differentiirte Integralgleichung (7) von (6) nur um einen Factor M unterscheiden wird, also die Identität er- füllt sein muss: en. un am.) Lane, 8m, (5) P p? oH op? op’? „oH Pe ‚p cp & DE ) iR oF Be Nagel n „oH — a op op so erhält man durch Vergleichung der Coefficienten von p” oe soRNdH OR... or %H nark +... +; +- ;»— -M— op’ OH cp‘ „AH dpop' „gH op op“ SFT U \ op op’ und daraus nach (8) BIER a. or ae N OH u ln => —— \p — (9) (ir oH dp 0H dp „OH irör) op 0 -— d- op dp’ E HM ) Por dR OH or CH oF &H —— — a rn (ör oH op’ » = — op ee oH dpep’ N ER 0- 0. cp op | und somit, da diese Gleichung ebenfalls identisch befriedigt werden soll, aber für die fest angenommene Form von F keine partielle Diffe- rentialgleichung für das willkürlich anzunehmende kinetische Potential H definiren darf, ausserdem nur die ersten partiellen Differentialquotien- ten desselben in F selbst vorkommen. OF OF aFAH (10) RE Ts "% Ban dH | oem op? IH % ne dp op’ Da nun die letztere dieser Gleichungen wiederum keine Differen- r c tialgleichung in AH definiren darf, und F nach (10) - d IH — nieht enthält, p so zerfällt dieselbe in 1346 Sitzung der physikalisch- mathematischen Classe v. 8. December 1904. oF ‚oF_ oF 25 ==io, und. ep 3H* ou os {0 AZ oH und es wird somit F nur von p/, H, a7 abhängen und zugleich den op z beiden Differentialgleichungen or oAFoH ‚oF oF en) Bene und pP Br um, ip genügen müssen. Die Elimination gg Mus den Gleichungen (11) liefert aber eine Differentialgleichung in F mit den unabhängigen Variabeln H p’ und N 7; deren allgemeines Integral, wenn es der ersten der Glei- op 2 chungen (11) genügen soll, durch dargestellt ist, worin » eine willkürliche Funetion bedeutet, und es ist somit r oH Ein op oder das oben aufgestellte Energieprineip das einzige, in seiner Form von dem Werthe des kinetischen Potentials unabhängige Integral. Beschränken wir somit die hiernach auch für kinetische Potentiale beliebiger Ordnung mit beliebig vielen Parametern und nur einer unabhängigen Variabeln leicht ersichtlichen analogen Resultate auf kine- tische Potentiale erster Ordnung mit einem Parameter, so ergiebt sich, dass das Energieprincip eine Integralgleichung erster Ordnung der Lasrange’schen Gleichung ist, sämmtliche In- tegralfunetionen der einen Gleichung also der anderen ge- nügen, und dass dasselbe die einzige Integralgleichung der in dem kinetisehen Potential invarianten Laceranse'schen Gleichung ist, welche selbst eine feste, nur von dem Para- meter und dem willkürlich gewählten kinetischen Potential abhängige Form besitzt, also in diesen Grössen invariant ist. 2. Es wird nun die Frage entstehen, ob ähnliche Beziehungen für kinetische Potentiale von mehr als einer unabhängigen Variabeln existiren, und zum Zwecke dieser Untersuchung, der wir lediglich KoEnIGsBErGER: Das Energieprineip für allgemeine kinetische Potentiale. 1347 der Kürze halber kinetische Potentiale von nur zwei unabhängigen Va- riabeln zu Grunde legen, gehen wir von dem durch die Gleichung Det >| | rar.at Io Zu definirten erweiterten Hamırrov’schen Prineip aus, worin das kinetische Potential H eine beliebige Function der beiden unabhängigen Variabeln t,,t,, der abhängigen Variabeln p,,P.,...p, und der partiellen Diffe- rentialquotienten derselben nach £, und f, genommen darstellt. Setzen wir nun für die Variation des Doppelintegrales fest, dass die Parameter nebst ihren partiellen Differentialquotienten bis zu einer um eine Einheit niedrigeren Ordnung hin, als sie das kinetische Po- tential anzeigt, am Rande des durch die Grenzen 17, f;. {?, t; definirten (,. t,)-Gebietes keine Variation erleiden, so ergeben sich aus dem Hanıtron’schen Prineip, wenn gesetzt wird, die # erweiterten LasranGe’schen partiellen Differential- gleichungen oH d oH DRS OEN N da sei: de a. db, Apie d Dpe "ar apie * dich, Op ot Ve 9! Ban 2 ae) von der 2v“" Ordnung, wenn das kinetische Potential in Bezug auf die Differentialquotienten der Parameter von der v'” Ordnung voraus- gesetzt wird. Werfen wir nun zunächst wieder die Frage auf, ob eine partielle Differentialgleichung 27 — 1” Ordnung existirt, welcher sämmtliche In- tegrale der Lasrange’schen partiellen Differentialgleichung 2v“” Ord- nung genügen, also, wenn wir — was der nachfolgenden Untersu- chung zufolge ausreicht — kinetische Potentiale erster Ordnung von nur einem Parameter betrachten, ob die LacrangeE'sche Gleichung Ed our dt Ban a DE en o%H %H %°H HH „ Oz ac 1o ee ne pP" — - p” N Er er op dp”op op” dp Sitzungsberichte 1904. 116 oO 13483 Sitzung der physikalisch - mathematischen Classe v. 8. December 1904. ein Zwischenintegral besitzt, so hängt die Beantwortung dieser Frage bekanntlich davon ab, ob eines der beiden Paare partieller Differential- gleichungen erster Ordnung OH =); Hr ge SH ER on mn an dp‘ co per op“ dp” op” Op” / 0p" dp “ Op Pr ®H 9V ®H =) ®H )- ®H 9°H \ oV _. -+l ——— F — ———=ö0 op” op” 0p”° op” op" op” Ip’ * Oper op” I zwei verschiedene gemeinsame Integrale V, und V, als Functionen von t,,1,,P, pP", p” besitzt, von denen nicht das eine eine Function des andern ist; dann würde, wenn f eine willkürliche Function bedeutet, die Gleichung m, W=e;, worin c eine beliebige Constante, das Zwischenintegral der LAGRANGE- schen Gleichung sein, und alle Integralfunetionen p von t, und #£, der einen würden der anderen genügen. Soll aber das eine oder das andere Paar jener Gleichungen zu- Ar o gleich bestehen, so muss, da az und „— nicht zugleich Null sein dp op° können — weil sonst V, und V, nur von p,t,,t, abhängen, also ein Zwischenintegral nicht existiren würde — die Determinante der beiden Gleichungspaare verschwinden; dies ist nun, wie unmittelbar ersicht- lich, in der That der Fall, und es wird daher jedes der beiden partiellen Differentialgleichungssysteme in V sich nur auf eine partielle Diffe- rentialgleichung En 1 BR Ws) et le Tee lee Op“ dp“ 0p"° op” op" 0p”° op” oder in gemeinsamer Form auf =; oV =) HH 07V VW ( ) — —2- — —+<-;|—])=o Ip” op“ op'° op” op” op" op op” reduciren, wie übrigens aus der Theorie der linearen partiellen Diffe- rentialgleichungen zweiter Ordnung bekannt ist. Bezeichnet man somit das Integral einer der totalen Differentialgleichungen ®H ar Hl Ve EN = ®H = )- ( " \op®o 97 ap Op“ op" dp mit (16) UN Da Re) — KorniGsBERGER: Das Energieprineip für allgemeine kinetische Potentiale. 1349 so wird jedes andere Integral der partiellen Differentialgleichung (15) eine Function dieses sein. und daher die oben als nothwendig be- zeichnete Bedingung der Existenz zweier wesentlich verschiedenen In- tegrale V, und V, des partiellen Differentialgleichsystems nicht erfüllt sein; es werden zwar alle Integralfunctionen, welche der partiellen Differentialgleichung erster Ordnung (16) genügen, auch die LAGRANGE- sche Gleichung (13) befriedigen, aber es giebt kein Zwischen- integral erster Ordnung für die Lacranee'sche partielle Differentialgleichung zweiter Ordnung, und daraus folgt unmittelbar, dass dies auch nicht der Fall sein kann, wenn das kinetische Potential von höherer Ordnung ist und be- liebig viele abhängige und unabhängige Variable enthält. Die erste charakteristische Eigenschaft des Energieprineips, dass alle Integrale der Lasrange’schen Gleichungen demselben genügen, lässt sich somit für kinetische Potentiale irgend welcher Ordnung mit beliebig vielen Parametern für mehr als eine unabhängige Variable nie erfüllen; für welche Integrale der Lacrange’schen Gleichungen dies der Fall ist, wird sich nachher ergeben, jedenfalls giebt es für kine- tische Potentiale erster Ordnung mit einem Parameter und zwei un- abhängigen Variabeln eine partielle Differentialgleichung erster Ord- nung (16), deren sämmtliche Integrale umgekehrt der LasrAanee'schen Differentialgleichung Genüge leisten, deren Form jedoch im allgemei- nen nicht mehr mit dem kinetischen Potential 7 invariant sein wird. Wir müssen somit nunmehr die Frage aufwerfen, ob es eine partielle Differentialgleichung erster Ordnung giebt, deren sämmtliche Integrale die Lasrange’sche Gleichung befriedigen, die aber zugleich der zweiten charakteristischen Bedingung des Energieprineips genügt, für ein von den unabhängigen Variabeln freies kinetisches Potential OH, Hi ’ op’ Op übrigen feste Form zu haben, oder mit anderen Worten, welches die allgemeinste, für alle kinetischen Potentiale erster Ordnung in- variante Form von F ist, damit alle Integrale der partiellen Diffe- rentialgleichung erster Ordnung (17) j B(pn".p".H, worin c eine willkürliche Constante bedeutet, der La6range schen par- erster Ordnung eine nur von pP, pP”, p”, abhängige, im oH 9aH ser Sl ame —=G., op’ op” tiellen Differentialgleichung zweiter Ordnung sn za ar a se 0H 0’H (18) p er ee rer — = — 2 —— — _—— = op op" op op° op op” op“ op” p op°“ Genüge leisten. 116° 1350 Sitzung der physikalisch -mathematischen Classe v. 8. December 1904. Setzt man der Kürze halber OF OFOH 9aF GH OF OH _ Op "OH &p "IH, dp°op OH, dprop ARE. Vorre HN eH eh + — 4 — — 0p° OH dp® O0H,0dp” OH, dp° op” OR oRoH, or, ‚ce Son Ar = ar — — „= op" OH 99”. OH, dp”dp° DH, dp” F, 2 und differentiirt die Integralgleichung (17) nach Z£ und 4, so erhält man (19) Ep Ep por Fp"+-F,p”+F,p" =0, und sämmtliche Integrale der partiellen Differentialgleichung erster Ord- nung (17) werden den Differentialgleichungen (19) und der Voraus- setzung nach auch der Lasranee’schen partiellen Differentialgleichung (18) Genüge leisten. Da sich aber aus diesen drei in p”, p", p”” linea- ren partiellen Differentialgleichungen zweiter Ordnung durch Elimi- nation von p" und p° oder p" und p” ebenfalls eine für alle Inte- grale von (17) gültige partielle Differentialgleichung von der Form DA Si, tl BD 8) oder pr — lt DD) und daraus durch Elimination von p°' bez. p' mittels (17) eine Diffe- rentialgleichung von der Form Dr = ONE LMDP 6), oder pr DAZER Sep) ergeben würde, so müssten alle Integrale der partiellen Differential- gleichung (17) dieser letzteren gewöhnlichen Differentialgleichung zwei- ter Ordnung mit der abhängigen Variabele p und der unabhängigen Variabele Z, bez. t, Genüge leisten; es wird daher von den drei Glei- chungen (18) und (19) die eine eine Folge der anderen, und somit die Determinante F, Jah o o F, ID% eo) de or re op” "pre apr: op°" oder 0’H KoENIGsBERGER: Das Energieprineip für allgemeine kinetische Potentiale. 1351 op 52 | OF OFOH OF HM OF a) +... + =, — Pa Op" OH dp" AH, ap” dp® OH, dp” S %H (> An ok, olarostl van > I oF AH oF op" dp 4.00 0+., + 0p° OHdp“® OH,op” OH,dp" dp“ oF :) ne oeFoH 9Fo@H 9F %»H + — —— |+ a a oH, dp” an Non 2 or 093. da dp‘ OHR en ep“ sein, und zwar identisch verschwinden müssen. Da nun die Form von F der Gleichung (17) für jedes kinetische Potential erster Ordnung H invariant sein soll, also (20) keine Diffe- rentialgleichung für 4 definiren darf, so muss, wie unmittelbar zu sehen, oF EnT am oF N oF OF VER DEE oH dp“ op“ sein, und es giebt somit keine partielle Differentialgleichung erster =oOo Ordnung, deren sämmtliche Integrale die Lasranse’sche partielle Diffe- rentialgleichung zweiter Ordnung befriedigen, und die zugleich für alle kinetischen Potentiale erster Ordnung invariant ist. Wir schliessen daraus, dass nicht nur die erste charakteristische Eigenschaft des Energieprincips, dass alle Integrale der Lagrange’schen partiellen Differentialgleichungen für kinetische Potentiale irgend welcher Ordnung mit beliebig vielen Parametern demselben genügen, für mehr als eine unabhängige Variable nie erfüllbar ist, sondern dass man auch der zweiten cha- rakteristischen Bedingung jenes Prineips, für ein kineti- sches Potential irgend welcher Ordnung von nur einem Parameter eine partielle Differentialgleichung von einer um eine Einheit niedrigeren Ordnung anzugeben, deren sämmt- liche Integrale die Lacranee’sche partielle Differential- gleichung befriedigen und die fürjede Wahl des kinetischen Potentials dieselbe feste Form besitzt, nicht genügen kann. Die oben für kinetische Potentiale erster Ordnung mit einem Parameter und zwei unabhängigen Variabeln aufgestellte Gleichung (20) kann jedoch befriedigt werden, wenn man das kinetische Potential gewissen Bedingungen unterwirft. Greifen wir den einfachsten Fall heraus — weshalb dieser eine bevorzugte Rolle spielt, wird die weitere Untersuchung zeigen —, in welchem die in dem gesuchten Energie- prineip vorkommenden ersten, nach p' und p°' genommenen partiellen Differentialquotienten des kinetischen Potentials in einem von p" und p” freien Zusammenhange stehen, oder das kinetische Potential der Gleichung identisch genügt 0’H + ep op" 0Hodp“ 9H,0p°' dp” 1. 1352 Sitzung der physikalisch- mathematischen Classe v. 8. December 1904. = 0®H A 0°H = R * Ip op ep” so nimmt die durch die Determinante (20) dargestellte Bedingung die Form an ie oF oH Dr eh „SF on) (21) ir ER —_ op” aH oH, op” Be 0H, op 0H ae ORNOER 1 OH OR er En ee 4 —)=0, op“ pe" op“ oH op” 9H, dp” 0oH, dp” op“ oF 04H, oder, weil vermöge der Beziehung (21) die Coeffieienten von aH = Und verschwinden, (22) + oF )- oH (+ OK“ —)- 2 on” OH dp” dp“ op” \dp" oH op” Da nun die Gleichung (22) eine identische sein sollte, anderer- seits für das kinetische Potential keine andere Differentialgleichung als (21) definiren darf, so muss dieselbe in die beiden Beziehungen zerfallen da DER oF OF OH FR) Pr pe IH pe aus denen sich wegen DE Or SOLL OR. op” dp” rür F die Form ergiebt .aH _3H „23H 3H H=%09 Di pP): dp" op” ’ op” ? op“ 2 oder durch Benutzung einer der Gleichungen (23) aH OHR SO 24 F=u| H— Ps; ( 4) »( Bi, op” ul Ip op“ 2), worin » eine willkürliche Function bedeutet. Wir finden somit als einfachste nothwendige Bedingung dafür, dass alle Integrale einer partiellen Differentialgleichung erster Ord- nung der La6rangE'schen partiellen Differentialgleichung zweiter Ordnung Genüge leisten, für das kinetische Potential die Bedingung (21), und zwar hat dann jene Differential- gleichung erster Ordnung, die uns auf das Energieprincip o(H) _ HN ol (an: yh oH Hr a) _ SH: es: dq = %p » dal Ip“ 2 dp“ 2a s0rEg Da Fi y2) dp“ 10 KoeEniGsBERGER: Das Energieprineip für allgemeine kinetische Potentiale. 1353 führen soll, und deshalb noch der Bedingung unterworfen wurde, für alle nur dureh (21) beschränkten kinetischen Potentiale invariant zu sein, die Gestalt h) d .(H- Vak role OH OH. es (25) De Par Ip’ Ipm P Es fragt sich nun, ob auch wirklich alle Integrale von (25) oder einer aus dieser specialisirten Gleichung der Lasranee’schen partiellen Differentialgleichung Genüge leisten, und in der That soll, indem wir wiederum die einfachste Form der in (25) enthaltenen Beziehungen herausgreifen: oH oH (26) IE — TE em Ip =h, worin Ah eine beliebige Constante bedeutet, bewiesen werden, dass sämmtliche Integrale dieser Gleichung unter der Voraussetzung, dass das kinetische Potential H der Bedingung (21) genügt, auch wirklich die Lasranee’sche partielle Differentialgleichung zweiter Ordnung be- friedigen. Indem wir nunmehr die partielle Differentialgleichung erster Ord- nung (26) als Energieprincip definiren, und deshalb deren linke Seite als Function von p, p'°, p°' aufgefasst, dem Energievorrath ana- log, mit X bezeichnen, wird zunächst leicht nachzuweisen sein, dass für jede Form des kinetischen Potentials, auch ohne Zuziehung der Be- dingung (21), alle in einem vollständigen Integrale des Energieprineips enthaltenen Integrale die Laeranee'sche Gleichung (18) befriedigen. Sucht man nämlich die in der Form P=ik rei), worin eine beliebige Constante bedeutet, darstellbaren Integralfunc- tionen der Differentialgleichung (26), so werden sich dieselben als Inte- grale einer totalen Differentialgleichung ergeben, die man erhält, wenn tat, =t, P=H)=q: —n. —0; also 7 2 RT. = = 40, el gq m, —gn gesetzt wird, und daher bei der Bezeichnung (AP) Hld,g. 9) (A) und den daraus sich ergebenden Beziehungen 1354 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe v. 8. December 1904. worin die Klammern die vorzunehmende Substitution andeuten sollen, die Gestalt annimmt: Ol) FE (27) (H)—4q I =n- in welcher (HM) die Variable t nicht explieite enthält. Da sich aus dieser Gleichung, wenn dieselbe in die Form 4 _n _[ % a 7% oder + = Fa, h) gesetzt wird, ae W+a, +ß = oder p= dl, +at,+ß,h me PR, ) ergiebt, worin # und 3 beliebige Constanten bedeuten, so wird dieser Ausdruck von p ein vollständiges Integral der partiellen Differential- gleichung erster Ordnung (26) mit den beiden unabhängigen Variabeln t, und Z, darstellen. Fasst man nun den Ausdruck (H), welcher als Function von q und g’ völlig willkürlich sein soll und die Variable ? nicht explieite enthält, als ein kinetisches Potential erster Ordnung des Parameters q und der einen unabhängigen Variabeln ? auf, so stellt die Gleichung (27) das gewöhnliche Energieprineip im Sinne der Mechanik für Kräfte erster Ordnung dar, und wir wissen aus den früheren Auseinander- setzungen, dass alle Integralfunetionen g, welche demselben genügen, auch die zugehörige totale Lasrange’sche Differentialgleichung A) d a) 2 N Ol) - BA), oq dt ag BE oq dy’dg! og” IT E (28) befriedigen. Da aber, wie unmittelbar aus den Beziehungen AH) __(0H oH\ Hm) .( H 'o»H 377 = lape) + lapr)> dorün = (apran)* *arzn) 0*(H) (=) ( ®H ) (=) Gern -—_ Fi 3 + 24 > wage —+t u FRE gg” op“ op“ op” op” ersichtlich, die Differentialgleichung (28) in er) ar) er) — 1 — 1 9°) — _ — , op” dp op” In ; Pe op" pe A oder in = d | d = ip) \ar pe) \a er) KoeniGsBERGER: Das Energieprineip für allgemeine kinetische Potentiale. 1355 also in die durch die oben angegebene Substitution transformirte Lasrange sche partielle Differentialgleichung zweiter Ordnung über- geht, so folgt, dass alle in dem vollständigen Integrale enthaltenen Integralfunetionen des Energieprineips (26) für jede Wahl des kinetischen Potentials auch Integrale der LagranGE- schen partiellen Differentialgleichung sein werden. Ein vollständiges Integral der angegebenen Form besitzt das Energie- prineip nicht, wenn die linke Seite desselben eine Function von p und des Quotienten der ersten partiellen Differentialquotienten desselben ist, oder die Form hat & Io H—p” a —p" u = n(p, En) — op’ op” = woraus sich durch Integration dieser partiellen Differentialgleichung in H für das kinetische Potential die Form ergiebt ID 3 ma H= r(n. =) pur. ) Ä 2 p : p in welcher » eine beliebige Function bedeutet, während die Integrale des Energieprineips, wie leicht zu sehen, durch F (r Baza) —y t, dargestellt sind, wobei 2 eine willkürliche Funetion von p ist. Ent- hält der Ausdruck der Energie den Parameter p nicht explieite, so werden die Integrale des Energieprineips lauten PN XL); worin x eine Constante und Q, eine willkürliche Function bedeutet. Es bleibt somit nur noch die Frage zu erörtern, ob die anderen, nicht im vollständigen Integrale enthaltenen Integralfunetionen des Energieprineips, wenn das kinetische Potential der Bedingung (21) unterworfen wird, ebenfalls der Lacranee’schen partiellen Differential- gleichung Genüge leisten. Um zu zeigen, dass dies in der That der = Fall ist, differentiire man die Gleichung (26) des Energieprineips nach t, und £,, multiplieire die erste der beiden so erhaltenen Gleichungen rar = A a SE: .o®H\ „ ee ee op” op dp op" dp” op“ Kon u, -;; 2 ee 10 oH or 0 H IT IC o°H or H 1: A102 102 Br: ar Z 1o ” o1? pP op op" dp° op” op op“ ‘oH HH 58H 10 SE ga dg ) 1356 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe v. 8. December 1904. mit, ——, die _zweite mit - und addire dieselben; man erhält 0p”° op" dp” 2 n\2 sodann mit Benutzung der für das kinetische Potential geltenden Be- dingungsgleichung (21) die Gleichung Dei 2) % op” op” op” 6 ea a R — N — = ==> —— IF — = op op” op op” op op‘ op“ dp” op“ oder el oH N a a a ee 2 (2 8) 9° = = + p" > m an ='O0, 0p"° op" op” op dt, op dt, op” und es werden daher alle Integrale des Energieprineips entweder die Gleichung (29) p oder die Lasrange’sche partielle Differentialgleichung befriedigen; es erübrigt daher nur noch, die Gleichung (29) näher zu untersuchen. Ist dieselbe keine identische, so wird sie im allgemeinen mit dem Energieprincip verbunden, da das kinetische Potential die Va- riabeln Z, und £, nicht explieite enthalten sollte, p'° und p” als reine Funetionen von p und A liefern, so dass p selbst sich in der Form fit +«t,) ergiebt, worin & eine Constante, und daher bereits in der vorher betrachteten Integralelasse des Energieprineips enthalten ist, welche sämmtlich auch der Lasrange'schen Gleichung genügten. Nur dann würden sich p'° und p° aus jenen Gleichungen nicht als Functionen von p darstellen lassen, wenn die Funetionaldeterminante der beiden Gleichungen „oH NEL oA Be oE H—p” — 2 = hundaspa op” op = oı 0 pi op I in p"” und p” identisch verschwindet, oder wenn, wie unmittelbar ersichtlich, oE 0 [| dp” BERN PAR En =. op°| dE op” ! ist; da aber die Gleichung — 0 vermöge der Beziehung (21) auch © dp"° durch een KoeniGsserger: Das Energieprineip für allgemeine kinetische Potentiale. 1357 il AORER oE eben 0 op” dp” dp“ op” op” ersetzt werden kann, so folgt zunächst, wiederum unter der oben f oE oE gemachten Annahme, dass der Quotient von „— , und „—. von pP" | op op und p°' unabhängig ist. Da aber jede Integralfunetion des Energie- dE oE prineips auch die Gleichung 0: und somit wegen 7.0 c oE oE und Ip“ = 0 auch die Gleichung er o befriedigt, so würde sich, Bir wenn wieder hieraus und E=% sich p" und p” nicht berechnen liessen, folgen, dass die Functionaldeterminante derselben in Bezug auf diese Grössen verschwindet, also oE d | dp" Da er, op\ dE op” oE oE ist, und somit der Quotient von ie und Et von p”,p” und p op op unabhängig, also, da er der Annahme nach f, und Z, nicht explieite enthalten durfte, constant sein, und das Energieprineip daher die Form haben E=e9p,P" op") =h, oder durch Anwendung derselben Schlüsse auf die Functionaldeter- minante von = und == 0 in Bezug auf die Grössen p"— cp” op und p, das Energieprincip sich in der Gestalt ergeben P-p’+p—h, worin c, x und A Constanten darstellen. Berechnet man nun für diese Form des Energieprineips das ki- netische Potential 7 aus der partiellen Differentialgleichung oH ER oH EIER TS 10 Eh Mar up neh: H.— —p” so folgt H = (@"—p”)logp" + »p+p"w & =D ): und wenn die willkürliche Function w der Bedingung unterworfen wird, dass das kinetische Potential 7 der Bedingungsgleichung (21) identisch genügt, 1358 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe v. 8. December 1904. — © I > Io Io H = (ep" — p")log (p" — pP”) + u, (p)p" + w,(p)p"+ xp, worin », und w, willkürliche Funetionen von p bedeuten, und die zugehörige LacrangeE sche Gleichung nimmt dann, wie unmittelbar zu sehen, die Form an pP— 20p" u ep” — x (ep — p”). Für sämmtliche Integrale des Energieprineips folgt aber durch Differentiation desselben nach 4 und £, pP°’— cp" — — kn und ID — cp” — — xp” und aus diesen beiden die Lasrange’sche Gleichung, es genügen so- mitsämmtliche Integrale des Energieprineips der LAGRANGE- schen partiellen Differentialgleichung. Ist die Gleichung (29) jedoch eine identische, ist also auch auser (21) die Beziehung So Nat (30) aa P et identisch erfüllt, so würde hieraus fe OH oH' 0 oH oH a —p"” Ip“ —p” =) =,o. und dp“ (u-»* dp® —p” or) = 5@ folgen, und somit der Energievorrath £ nur von p abhängen; dann genügt aber der constante Werth von p des Energieprineips von selbst der Lasranee’schen Gleichung. Für den oben hervorgehobenen Ausnahmefall, in welchem die linke Seite des Energieprineips nur von dem Quotienten der partiellen Differentialquotienten des Parameters abhängt, und sonach das kine- tische Potential die Form haben musste u Be ne H=F (r n)+r (r.2), ergiebt sich, wenn letzteres der Bedingung (21) genügen sollte, wie unmittelbar durch Substitution zu sehen, dass die Beziehung identisch erfüllt sein muss, also # nur von dem Parameter p abhängt, und daraus folgt wiederum unmittelbar, dass H= F(p)+p”w (r. =) die Identität (30) nach sich zieht. KoENIGSBERGER: Das Energieprineip für allgemeine kinetische Potentiale. 1359 Wir finden somit, dass für den Fall der Beschränkung (21) für das kinetische Potential sämmtliche Integrale des Energieprineips der Lasrange schen Differentialgleichung Genüge leisten; dass aber bei Auf- hebung jener Beschränkung das Energieprineip nur die in dem voll- ständigen Integrale desselben enthaltenen Integralfunetionen mit der Lasrange’schen Gleichung gemein haben kann, wird durch den Nach- weis ersichtlich sein, dass alle Integrale der Laerasce’schen partiellen Differentialgleichung zweiter Ordnung, welche auch das Energieprineip befriedigen, entweder voraussetzen, dass das kinetische Potential 7 der Bedingung (21) unterliegt — in welchem Falle es alle Integrale des Energieprinceips sind — oder dass jene Integralfunetionen in dem vollständigen Integrale des Energieprineips enthalten sind, so dass damit die Classe der gemeinsamen Integrale charakterisirt ist und wir wählen mit Rücksicht auf die nachfolgende Ausdehnung dieser Unter- suchung gerade diese Beweisart.' ! Es mag noch hervorgehoben werden, dass sich auch leicht beweisen liesse, dass unter keiner anderen Beschränkung für das kinetische Potential als (21) das Energieprineip sämmtliche Integrale mit der Lasrange’schen Gleichung gemein haben kann oder — was nach den früheren Auseinandersetzungen dasselbe sagt — dass nur unter dieser identisch zu erfüllenden Bedingung das Energieprineip oH oH («) H—p° —- —pı — =h dp!° dp°! ein Integral der in den Variabeln p!° und p°: gewöhnlichen Differentialgleichung ı0o\2 92 10 02 02 (8) | 0°H e dp:° H Es H dp°! dp:o® dp: opıo op°! apeı? sein kann. Differentiirt man nämlich die Gleichung («), in welcher p'° als Function von p°!, und p als Parameter betrachtet wird, nach p°!, so ergiebt sich dp°! g°’H 9?°H 0?H 0?H £ p.° na —|+ pP’ ——— + p°! — —Eo8 dp°: dp! dp!° dp°! dp1o ap°ı dp°r « . . r dp:e . n und durch Substitution des hieraus hervorgehenden Werthes von ip in (£) FH ®H s un is 3 10? HH + 2pl0pe1 ER go1? °H -I|=o dp1o? gpeı” op!° pe! 2 ap: BE dpıo dpeı 1 apeı? 2 wonach die für das kinetische Potential nothwendigen, identisch zu erfüllenden Be- dingungen folgen: ®H 99H dene elle 0?H > ddl — ss =r0, oder pe ———} 2p1opr +. px e— dp"° dp°! 1o ep Für den Fall jedoch, dass durch das kinetische Potential die letztere der Identi- täten befriedigt wird, geht die Differentialgleichung (£) in dp:° Fi jo dp: per dpre Aper dpo per apeı* 53 über, deren allgemeines Integral durch 1360 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe v. 8. December 1904. Da sich nämlich unter der Annahme eines von Z£, und Z, freien kinetischen Potentials erster Ordnung mit einem Parameter aus den Beziehungen dH »"oHn2 dw, Weage ae? da. a HN a Kine Fe? für alle Integralfuncetionen p der Lasrange’schen partiellen Differential- gleichung VER E g Er op dt, dp” DR op” = oH durch Substitution des Werthes von er die Gleichungen DER da OT RE: War Fa? \ per P vr) Pa rar I a ol an RE En nee ( pe? er) Pape? a p° ergeben, so folgt, dass, wenn Integralfunetionen derselben zugleich dem Energieprineip ©) rn, ) =, und somit das Energieprincip durch H— pro er sr a A r (2.2) e, ep! en pP dargestellt wird. Indem sich nun hieraus, wie oben gezeigt worden, das kinetische Potential in der Form ergiebt 3) H=F (r. + 104 (r. =). ( I pe Pprw\r pe! worin w eine willkürliche Funetion bedeutet, ist wiederum leicht zu sehen, dass alle in dieser Form enthaltenen kinetischen Potentiale auch wirklich der zweiten jener Identitäten pro? Hm + 2910 poı _ "®H yo? ®H F apıo® uE dp1o Apeı apıı” genügen, wie man auch aus der Form dieser partiellen Differentialgleichung zweiter Ordnung in H unmittelbar schliessen konnte. Aus dem Energieprincip (y) und der aus demselben gefolgerten Gestalt des kinetischen Potentials (8) ergiebt sich aber leicht, ganz ähnlich wie oben, dass die Integrale des Energieprineips dann und nur dann ler L »’schen Gleichung genüg u 1 r(; 2) d der Lacrange’schen Gleichung genügen, wenn SE o, also F(p, par von dem Parameter p unabhängig ist, in welchem Falle dann sämmtliche Integrale des Energie- prineips (y) durch eine willkürliche Funetion eines in Z#, und £, linearen Ausdruckes ausgedrückt wären, die sodann, wie unmittelbar zu sehen, sämmtlich der LAGRANGE- schen Differentialgleichung Genüge leisten, wie es nach den früheren Auseinander- setzungen nothwendig war. KoEnIGSBERGER: Das Energieprineip für allgemeine kinetische Potentiale. 1361 oH or H—p” p“ — pp” Ip —l genügen sollen, dieselben auch die Gleichungen d oH PL SRH = DERRE I Pd op” Pa, Be, ee San a oder, wie unmittelbar ersichtlich, 0’H Io II oI 20 0” Io 02 0I II DD DER p)= ep cp cp c HEN Io II oI 20 Od ıo 02 oI II ä DEP DER IE ED DO op” op'° op“ befriedigen müssen. Da sich diese Gleichungen aber in die Form setzen lassen %H d pr\ du d 2") op: dp’: di, \p°" op” dt, \p° FT en Io ler; a a ira Pnop&o Op” di, \ p” so folgt, dass für alle der Lacranee’schen partiellen Differentialgleichung mio und dem Energieprincip gemeinsamen Integrale entweder —_,. constant sein muss, was wiederum auf die im vollständigen Integrale des Energie- prineips enthaltenen Integralfunetionen führt, oder dass für den Fall noch anderer gemeinsamer Integrale die einzige für das kinetische Po- tential identisch zu befriedigende Bedingung nur in der Form gegeben sein kann: ._ 0H * pre Op I eH op" op” op Für kinetische Potentiale erster Ordnung mit einem Para- meter und zwei unabhängigen Variabeln giebt es also keine partielle Differentialgleichung erster Ordnung, der sämmt- liche Integralfunetionen der zugehörigen LasrangeE’schen oO fe} {o) partiellen Differentialgleichung zweiter Ordnung genügen, d.h. es giebt für die letztere kein Zwischenintegral. Sucht man umgekehrt eine partielle Differentialgleichung erster 1362 Sitzung der physikalisch -mathematischen Classe v. 8. December 1904. Ordnung, deren sämmtliche Integrale der LaerangeE’schen Gleichung genügen sollen, und deren Form für jedes kine- tische Potential invariant ist, so findet man, dass auch ein solehes nicht existirt, wenn nicht das kinetische Potential einer Beschränkung unterworfen wird. Als einfachste Be- schränkung der Art war die identisch zu befriedigende Be-- dingung op“ ap” (5 Op dpe" gefunden worden, und unter dieser Annahme wiederum als einfachste Form der partiellen Differentialgleichung erster Ordnung mit Invarianteneigenschaft in Bezug auf das kine- tische Potential das verallgemeinerte Energieprineip oH ‚oH Zi = op”° Dieses Energieprineip hat unter jener Bedingung für das kinetische Potential und nur unter dieser alle Integrale mit der LasranGeE schen Gleichung gemein; wird diese Be- schränkung jedoch aufgehoben, so werden nur noch die in dem vollständigen Integral des Energieprincips enthaltenen Integralfunetionen auch der La6range schen partiellen Dif- ferentialgleichung genügen. Genau ebenso folgt, dass es für kinetische Potentiale erster Ord- nung von einem Parameter und p unabhängigen Variabeln &,t,,..., N De et ) H—p“ - keine partielle Differentialgleichung erster Ordnung giebt, welcher sämmtliche Integralfunetionen der aus dem Hanirrow’schen Prineip iz bh | Be Haät,dt,_, ... dt, = 0 14 hervorgehenden LasrAaner'schen partiellen Differentialgleichung zweiter Ordnung DE a ROH eh N Dre R dp di 9 di He Tr Tee T in welcher p") = rn ist, genügen, oder dass es für diese partielle Dif- A ferentialgleichung zweiter Ordnung kein Zwischenintegral giebt. Sucht man umgekehrt eine partielle Differentialgleichung erster Ordnung, deren sämmtliche Integrale der LacrangE'schen Gleichung genügen sollen, und deren Form für jedes kinetische Potential invariant ist, EEE a Koenıssgerger: Das Energieprineip für allgemeine kinetische Potentiale. 1363 so findet man, dass auch eine solche nicht existirt, wenn nicht das kinetische Potential einer Beschränkung unterworfen wird. Als ein- fachste identisch zu befriedigende Bedingung der Art ergiebt sich 9H a 0’H pe” 9p99 ana dp Ap® oH un oH a er pe | =, eH oz 0’H Op Ay es pi? und unter dieser Annahme wieder als einfachste Form der partiellen Differentialgleichung erster Ordnung mit Invarianteneigenschaft in Bezug auf das kinetische Potential das verallgemeinerte Energieprincip oH BOrgEr oH Per Eee — 1) —— — H—p po p®) ee p ein: I Dieses Princip hat, wenn wir die oben für das kinetische Potential gefundene Beschränkung fallen lassen, nicht mehr alle Integralfunctionen, sondern nur die in dem vollständigen Integrale desselben p=ft+at+a,h+...+0,_,6+ß) enthaltenen mit der LasrAaneeE’schen Gleichung gemein. Diejenigen Integrale der Lasranee'schen Gleichung, welche das Energieprineip befriedigen, setzen aber in der That entweder voraus, dass das ki- netische Potential der oben aufgestellten Beschränkung unterliegt — in welchem Falle es alle Integrale des Energieprineips sind — oder dass jene Integralfunetionen in dem vollständigen Integrale des Energie- prineips enthalten sind. 3. Gehen wir nunmehr, zunächst noch für kinetische Potentiale erster Ordnung, zu einer beliebigen Anzahl von Parametern über, und legen der nachfolgenden Betrachtung den Fall von zwei Parametern und zwei unabhängigen Variabeln zu Grunde, für den das erweiterte Ha- mırron sche Prineip auf die beiden Lasrange’'schen Gleichungen S Gl Dr N d oH od dH Be Bade ae oe führt, so ist, wenn wir unter der Annahme eines von #, und Z% un- abhängigen kinetischen Potentials das Energieprineip in der nach Ana- logie des vorigen erweiterten Gestalt Sitzungsberichte 1904. 117 1364 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe v. 8. December 1904. „ H m’? oH oI Re To oH or 0H m j/ (32) ze: Oper Pr dpi P: dp P op: —— Hk zu Grunde legen, in demselben zunächst wieder die zweite der oben hervorgehobenen charakteristischen Eigenschaften, nämlich die Inva- rianz in Bezug auf das kinetische Potential gewahrt, und es erübrigt daher nur noch zu untersuchen, welches die Integrale der beiden La- erange'schen Gleichungen sind, welche dem Energieprineip Genüge leisten. Setzen wir zunächst wieder, wenn z eine willkürliche Constante bedeutet, trat, 1, pp eier) ed: REF ge so dass Pe — a. Bee on. Dean SD ferner (H(p. , pP? pP}; P.» P2. P2)) = Hg, 1,299, 20) (MH), so ergiebt sich wieder unmittelbar, wenn die eingeklammerten Aus- drücke die Werthe derselben nach Ausführung der angegebenen Sub- stitution bedeuten, e(H) ee o(H) oH nn ir = Il), Arm —— Sal Se dq, OP, 0q, op. op” und die analogen Beziehungen für g, bez. p,, ferner BE) Sl an ft ) EN RR oH 0g.dg, \0p!°op, Je op,)’ dgidg, N\cpr°dp, Op: dp, 0°(H) (Ü =) ir 0’H ) (=) — oa ae > oq, op; op op‘ op: au) Sal 20H = 0a 0H Be 0°’H dg/dg. \0p:°dp:° 5 Op: Op3: “dp opr el 7 op°° Ip)? und es werden hiernach, ähnlich wie früher, die beiden LagrangeE'schen Gleichungen (31) nach Substitution der oben bezeichneten Grössen in n da a a an = d aH\ (d aH\ _ (ap dt, 0p%°, DS op“, ra Op, GREEN GE op) oder in aH) d e(H) 2q, 7 0q, HH) dcaH) _ 32 =öß d ———— (33) "w Bag übergehen. Betrachtet man nun (H) als ein kinetisches Potential erster Ord- nung der beiden Parameter g, und g, und der einen unabhängigen KoEnıGsBerGer: Das Energieprineip für allgemeine kinetische Potentiale. 1365 Variabeln £, so können die beiden Gleichungen (33) als totale Lagranee’sche Differentialgleichungen angesehen werden, welche nach den früheren Auseinandersetzungen ohne jede Beschränkung für (7) das Energie- prineip in der Form nach sich ziehen N yeE) Re, ag: und da dieses nach den eben entwickelten Substitutionsbeziehungen auf die Gestalt gebracht werden kann OH 20H nd, a er (es) fes2)=(eit)-heät)=r so ergiebt sich das hier gleich für beliebig viele Parameter und un- abhängige Variable auszusprechende Resultat, dass für ein beliebiges kinetisches Potential erster Ord- nung H von x Parametern p,,2.,...p, und p unabhängigen Variabeln Baby welche letzteren in H nicht explieite vorkommen sollen, stets die in der Form EN a A A al me N e1 (H) = ji, worin &,,...&, beliebige Constanten bedeuten, enthaltenen Integralfunetionen der x Lasranee'schen Gleichungen Hd oHrL, ancdH d oH - I = m BI=aR2 u op, di. Op) di, dp dt, dp in denen pa 22: 2 dt, ist, dem in der Form = oH TOT a oH iR ee EN er H - „Ps Ip) >,P: Ip") 4.08 P dp h gegebenen Energieprineip Genüge leisten. Dass nicht für jedes kinetische Potential erster Ordnung noch andere Integralfunctionen den Lasraner'schen Gleichungen und dem Energieprineip gemein sein können, ist daraus ersichtlich, dass dies schon für einen Parameter nicht der Fall war, und es wird somit nur noch die Frage zu beantworten sein — zunächst für zwei Parameter und zwei unabhängige Variable —, unter welchen von dem kinetischen Potential identisch zu erfüllenden Bedingungen dies geschehen kann. Nach denfrüheren Auseinandersetzungen genügten fürein kinetisches Potential erster Ordnung von zwei Parametern und nur einer unab- hängigen Variabeln die Functionen p, und p,, welche das Energieprineip OH Bo eg a 117* 1366 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe v. 8. December 1904. befriedigten, nicht jeder der beiden zugehörigen Lasraner’schen Glei- chungen, sondern nur der Zusammensetzung derselben ER 21 oa @oH (an) dr und zwar für jedes beliebige kinetische Potential H, während für nur einen Parameter jedes Integral des Energieprineips der Gleichung ‚TrolzrAM rap ap) genügt, also entweder p’= 0 oder ein Integral der LasraneeE'schen Gleichung liefert, und wir werfen daher zunächst die analoge Frage für den oben behandelten Fall von zwei Parametern und zwei unab- hängigen Variabeln auf. Durch Differentiation des Energieprineips (31) nach Z, und £#, erhält man, wie leicht zu sehen, ee | e®H +2 oH ne H en 0?H ” SE Pi Pr op: 102 : op. op? P: op, dp: P: op2: dp!° m 11 ( 1o ®H - ‚eH To. Beer 70 a PN ea ae P Apüpe I 20 ( Io 0’H oI 0’H Io SH oI > a =D: I 7 ran Pp dp” op. op‘ op! Ei pr 9 II Io 0’H oI 0H Io 0’H „en +P \Pı En er dp: 0 ope" ope op: op: dp“ ehe ro or pe o®H per En — | — — n» _ —- P: op, . op“ op, .: Op op, Open P» one" d 1o Hr Io 0H ©I 0’H Io 0’H oI 0’H — / _ nn D NE = U = —a a ou I Pe \dp, ? Iprop, 7° opeop. 7° Ipedp, Pr apa) > und (3 5) gt (pr 0H = oI DH, 2 ıo 0’H une mo! 0H Wo) Pı P: dp” Pı op Op" P: 9p:° dp! P: Ip: dp? —+ 02 (pr m) RO En —- m°I o’H Io 0’H oI = ®H ) paper a Apapr " * Apräpr +p, (pr ®H =-u oI 0’H Io 0° H — oI 0’H ) 2 1 a ı Freu 2 Free = I, Fr Pe peape ap ape ap Aprräpe +p? (p: f 9°H —+ p°! 0°H 263 10 0’H or ) a era 7 Apmeape: 3° Oper ee oH e’H ee: o’H N 0’H N 0?H P: op, mr Op: op, DE Op op, °° Aprdp, ur op‘ op, oI oH Io 0H © oH Io 0H oı 0°H —- Br dp" on, P» op. op, EV; Anz op, u HER: op op, (37) KoENnIGsBERGER: Das Energieprineip für allgemeine kinetische Potentiale. 1367 und es folgt durch passende Ergänzung der Glieder in den einzelneu Klammern und Vergleichung mit den Lacraner’schen Gleichungen (31) durch eine einfache Rechnung, dass für identisch zu erfüllende Be- schränkungen dann und nur dann, wenn das kinetische Potential H den Bedingungen unterliegt Re Re ya HN ES: Op dp, Aprdp,’ pop, — dp op, und NED H So. Eros NO HA NE. PH Opa pr ap apa" pe” Op" Opa pe” dpi“ VE ER RI en: Opa Pe ap’ Apräpe pe“ ap’ Opiäpe pi: Apı” oc ae °H E BR: oH 0H SP PEDE 0’H Opa pr” Api“’ Opräpe pi Apr’ Apräpe pi" Apr“ die Integralfunctionen p, und p,, welche das Energieprineip befriedigen, auch den beiden Gleichungen DE araHar ad di Aloha, aha ..d on (3 di, 9pr dt, | ( dt, pe di, ee) (SH. d OH. daH\ „[OeH dasaH däaH P: (2 pe di, vr) (3 an, Ipe dt, >) genügen werden, in welchen die Klammern die linken Seiten der beiden Lasraner’schen Gleichungen (31) darstellen. Sind also die Bedingungen (36) und (37) erfüllbar, so würde für die Functionen p. und p,, welche dem Energieprineip genügen, dem oben für einen Parameter und eine unabhängige Variable hervorgehobenen Satze analog, sich ergeben, dass dieselben entweder der Functionaldeter- minante 10 „10 Pı Pz De De =o genügen, also p, eine reine Function von p, ist, oder dass dieselben Integralfunetionen der beiden Lasranee’schen Gleichungen sind. Bevor wir aber die Bedingungsgleichungen (36) und (37) näher untersuchen, wollen wir die Frage nach den Bedingungen erörtern, unter denen Integralfunetionen p, und p, der beiden Lasrange'schen Gleichungen auch dem Energieprineip genügen werden. Da H der Annahme nach nicht explieite von Z, und f, abhängen soll, so folgen die Beziehungen 1368 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe v. 8. December 1904. H- OH RAN a OR sn VO Er we Tan Pı rer BT dpeP» For P: "ip P> a PER NER > OH ae a Ton Pı ER dp: vo P: ir: 10 Pa Fr: FipaP> ) Ph R oH Ja und durch Substitution der Werthe von ze und ar aus den LAGRANGE- 1 I, schen Differentialgleichungen (31) dH 1a. 0H2, d oH lad BOT 2 e et, N 2 et, ur) DE oH oH "pe P: un = ee a ke ae ee a Pr (4 pet a, Er) Di u pet a 2 we oH RO E SER IpePı F Sollen aber die Integralfunctionen p,, p,, welche den LAGrANGE- schen Gleichungen, also auch den Gleichungen (38) genügen, auch das Energieprineip (32) befriedigen, so werden sich durch Gleich- ON ER di, und EL mit denen der Gleichungen (38) für die gemeinsamen Integrale die Be- dingungen ergeben: Opi° Ip? op setzen der aus diesem hergeleiteten Werthe von dr oh Be ae ro "a ap + Pr dt, op& en Ip —P a aa eo A Nee: ee Pe oder [/ ®4 0°H BR an PR (an dp: te DB Ip? Pe pP? —p!pM) H Se RE Be "pP: =D: Pz )-+ pe (Pi Pr ) oH CR En nic a RT DEP) Erg Pr Pe Pe Pe) a %®H (pp? — p!°p: ER Kit Ip ap PEPPER) Hager (PEPE—PEPE) 0H tr (pP? pX — p£p?) = 0 op“ (39) | und KoeniGspErGER: Das Energieprineip für allgemeine kinetische Potentiale. 1369 0A 0’H oI Io Or 0’H oI 20 % VER TNTeN op, dpedp, op: N ®H ur Br ao) oH (pi e re 2 — p°' p2 _ op“ op: 10 Pr wu Pı l 2 dp °op® or Pı We P: D: ) Eh ( 7:9 o2 0’H 10 20 ot )p!° Op: or P: Pz B- "Ds SE op: d I: Pr Pz NE P: ) deH II oI ® 1o II I 20 n as Mn. De) — WED DD) op. op: op? daEn enliate Ip ap (PrP= — PEP£) = O Einerseits ist nun aus der Form dieser Bedingungsgleichungen ersichtlich, dass denselben durch den schon früher erledigten Fall genügt wird, in welchem die Integralfunctionen der Lasraxce’schen Differentialgleichungen die Gestalt (40) D=Flt tra). Ps Fa) haben, und somit die Klammerausdrücke der beiden letzten Gleichungen einzeln verschwinden — in welchem Falle die Integrale auch dem Energie- prineip genügten —, andererseits werden nach früheren Auseinander- setzungen für identisch zu erfüllende Bedingungen die Gleichungen (39) dann und nur dann mit den Lasraser'schen Differentialgleichungen zu gleicher Zeit bestehen können, wenn 0’H GE oH IE Ge Wi prap, Aprdp und die Coeffiecienten der zweiten partiellen Differentialquotienten von p., und p, in (39) einzeln verschwinden. Da aber diese Forderung, wie unmittelbar durch Umstellung der Glieder zu sehen, wiederum auf die Beziehungen (37) führt, so finden wir, dass für ein beliebiges kinetisches Potential erster Ordnung alle in der Form (40) enthaltenen Integrale der Lacrange’schen Gleichungen das Energieprineip befriedi- gen, dass jedoch, wenn noch andere Integrale auch dem Energie- prineip angehören sollen, das kinetische Potential den identisch zu erfüllenden Bedingungen (36) und (37) genügen muss, und es bleibt nur zu untersuchen übrig, ob auch derartige kinetische Potentiale existiren. Nun folgt aber aus den Bedingungen (37) unmittelbar, dass 0) # oH _ oh: 5 0 CHEN ll 2 TERD; er / Sa b) 01 erg Dr == ’ Op" Op" Op: AN ap Ope 9 (o: = 0 (» BE ia a a Te a a We ee ÜR 1370 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe v. 8. December 1904. also Io oH oI ve - Io oI N Aal nicht von p7,p°, H “ ıo oI pP 2 „+2. nicht wonpe np: abhängen, woraus sich für das kinetische Potential 7 die Form er- geben würde HE ND, DD ED en) > worin F,F., F, willkürliche Functionen bedeuten. Um aber die in Bezug auf die ersten partiellen Ableitungen der Parameter eindeutig bestimmte Form des kinetischen Potentials zu er- halten, wird man einfacher von der 6" der Gleichungen (37) aus- gehen, deren Integral unmittelbar für 7 den Ausdruck H= Balıe p2>— pP? pr) + Y(p? ,p2 , pP?) giebt, welcher in die übrigen Gleichungen (37) substituirt als noth- wendige und hinreichende Bedingung für das kinetische Potential, welches sämmtlichen Bedingungen (37) genügen soll, H= w,‚(p,, P.)pP? + w.(P,., P.)P? + w,(P., P.)P2> + w,(P:,P.)P2" + w(P,»P.) liefert, worin w,, w,, w,, w,, w zunächst noch willkürliche Functionen von p, und p, sind; da das kinetische Potential jedoch noch den Bedingun- gen (36) genügen muss. so unterliegen dieselben der Beschränkung ow, (PP) _ ow,(P:» P.) dw (PP) _ dw,(P.P.) op, On... op, op wonach w,dp,+ w,dp, = dQ,(P.,P.), w.dp,+u,dp, = dO,(p.,P.) vollständige Differentiale sind, und es wird das kinetische Potential in der Form dargestellt werden können: d2,(P:: P. Be d2,(P:, P.) H= "ro dt, dt, (PB); worin Q,,2, und » willkürliche Funetionen von p, und p, bedeuten. Für diese Gestalt des kinetischen Potentials geht aber, wie unmittel- bar zu sehen, das Energieprineip in I ARE! über, während die beiden Lasraxge’schen Differentialgleichungen die Form annehmen: IKoENIGSBERGER: Das Energieprineip für allgemeine kinetische Potentiale. 1371 M dw, dw, a oOw, dw, P: op. 0p, D: op. op, Rn dw, dw, Aare 00, P» op, ep, FR op, op, mug: und somit vermöge der obigen Beziehungen zwischen den w-Functio- nen identisch erfüllt werden. Es folgt daher, dass ausser den Integral- oO I funetionen der beiden Lasrange’schen Gleichungen, welche nur von dem Argumente 4,—+- xt, abhängen, keine anderen derselben das Energie- prineip befriedigen, und wir erhalten somit allgemein das folgende Theorem: Für jedes kinetisches Potential erster Ordnung H von # Parametern 9,,P.,...p, und p unabhängigen Variabeln Re [73 welch’ letztere in H nicht explieite vorkommen sollen, ge- nügen nur die in der Form U En UA en 27 BER 2) ae en 2 Be worin &,...&4, beliebige Gonstanten bedeuten, enthaltenen Integralfunetionen der x Lacrange’schen Gleichungen ar de ar. d oH op, di, Op de, an NER op? ae ragen dem in der Form [3 2 Re [3 A| a on 9 2 zur gegebenen Energieprineip: für keine von dem kinetischen Potential identisch zu la Bedingung existiren mehr gemeinsame Integrale. Nach Erledigung der oben aufgeworfenen Fragen für kinetische Potentiale erster Ordnung gehen wir zu solchen höherer Ordnung über, und legen zunächst wieder der weiteren Betrachtung kinetische Po- tentiale zweiter Ordnung mit einem Parameter und zwei unabhängi- gen Variabeln zu Grunde. Zunächst ist für die aus dem erweiterten Hamırrov’schen Prineip sich ergebende LasrangE'sche partielle Differentialgleichung vierter Ordnung oH d oH d eH ao ae ae oe oz Dee un ar ee — (41) op a ap Nat. Ip tar Ip° * di.dı, Ip" tar op” wieder nach dem Früheren ersichtlich, dass es kein durch eine par- tielle Differentialgleichung dritter Ordnung mit einer willkürlichen 1372 Sitzung der physikalisch- mathematischen Classe v. 8. December 1904. Function darstellbares Energieprineip giebt, dem alle Integrale der Lasranee’schen Gleichung Genüge leisten. Nimmt man nun an, dass das kinetische Potential 7 die unab- hängigen Variabeln f, und £, nicht explieite enthält, so wird, wenn wieder wie oben t£+a.=t, p=flitei)=/W)=g gesetzt wird, Pd, ag, pda", pP’ ag’, p—g",p"— ag”, 2_ mn 2 o 2 De—ag,,Pp2—ag, ten und aus den, ähnlich wie früher, hergeleiteten Ausdrücken der ı 2‘ und 3" nach den g,g’,g” genommenen partiellen Differential- quotienten des durch die Substitution transformirten kinetischen Po- tentials (7) durch die transformirten Werte der nach den ’D; Dar iD 1 MED eenommenen Differentialquotienten ergiebt sich leicht, dass die Gleichung ? > [o] Am EN „EN, „EN, mE 2 D— — [| = = = ee oe So ana di an IR ! 0°(H) ng „u BE + Ui SD Zug dg’dg 1 dq’ogag' 2 dg”dgdg” 03 Q3 03 +qg" (v; = ey er En N m u) og’ og’og og’ og eg” dq | y 0°(H) „ 0°(H) m nn) +g"(g on — 99” dg 7 d q Zr g 9 0g” oder el) dee). var al) (42) I ran in die Form gesetzt werden kann: (43) (4 daH\ (doH ie a a. _ 43 op dt, dp" dt, op” dt: dp” a di,dt, Op" a N Fasst man nun (H) als ein kinetisches Potential zweiter Ordnung mit dem Parameter g und der unabhängigen Variabeln £ auf, so wird (42) die zugehörige Lasranee’sche totale Differentialgleichung darstellen, und diese, da (H) die Variable / nieht explieite enthält, bekanntlich für alle ihre Integrale das Energieprineip in der Form nach sich ziehen: o(H) doaH) „aH) ET 7 ec „ G s — 0g’ dt dq (44) un KoENIGSBERGER: Das Energieprineip für allgemeine kinetische Potentiale. 1373 Da aber vermöge der oben angeführten Relationen zwischen den partiellen Differentialguotienten von (H) nach qg und dessen Ableitungen und den transformirten Werthen der nach p und dessen partiellen Ab- leitungen genommenen partiellen Differentialquotienten von FH die Glei- chung (44) in die Form gesetzt werden kann: Em - oa a oH ıd oH er 45 f op° di.0p”° 2dt, op” p dp” 2di, dp” di. dp” p2° oH | „oH 02 oH Bm ; 1 op” p op“ 2 p op” X so wird man auf Grund ähnlicher Überlegungen wie die früher dar- gelegten den Satz aussprechen können, dass die in der Form p=fit.-+ at,) darstellbaren Integrale der erweiterten LaGranGeE'schen par- tiellen Differentialgleichung vierter Ordnung de) OH d &H d oH d’ oH _ RE 09H d 90H ze “ op di dp® de. dp“ "de dp“ di.dt, Op" di dp für jedes von £, und t, freie kinetische Potential erster Ord- nung H auch dem durch die Gleichung eo; RE a Bo en d oH (47) a9 TE za TTHEN = 11 zer or TOR IHREN a2 op dt, op 2 dt, op op 2 di, op dt, op definirten erweiterten Energieprineip Genüge leisten, und die analogen, unmittelbar ersichtlichen Sätze für kinetische Potentiale beliebiger Ordnung mit x Parametern und p unabhängigen Variabeln. Es bleibt aber noch zu untersuchen, ob nicht auch andere In- tegrale des Energieprineips der Lasraner schen Gleichung genügen können. Differentiirt man die Gleichung (47) nach f, und setzt das Re- sultat der Differentiation in die leicht ersichtliche Form g) pe JH Ad om id oeH oH d? oıH d oH (4 P op dei op® di dp” " de dp " di.di, dp” dE dp” Pa A m an 1.984, „dan 9° — ———p®- a——p me —» ne } dt, op” >? dt,dt, dp” J di? dp” 2? dt, op" 2 de. opE: 2. Be d.h 7 Mal d oH dt 2 = een a En = ae Or 2 a: Dre re ger. 5? di dp“ „? dt, op“ pP dt,dt, mr? dt, op” ? dt, dp” 1374 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe v. 8. December 1904. so wird diese und die durch Differentiation des Energieprineips nach 1, erhaltene analoge Gleichung, da die Klammern der linken Seiten dieser beiden Gleichungen die linke Seite der Laeranee’schen Differential- gleichung (46) darstellen, durch Fortlassung dieser Klammern die nothwendigen Bedingungen dafür liefern, dass Integrale des Energie- prineips auch die Lasrange’sche Gleichung befriedigen. Sollen nun diese Bedingungen wieder nur durch identisch zu erfüllende Beschrän- kungen ausgedrückt sein, denen das kinetische Potential unterliegt, so werden sich für dasselbe dadurch, dass man die Coefficienten von p”,p”,p”.p”,p” in den beiden resultirenden Gleichungen gleich Null setzt, zunächst die identisch zu befriedigenden Gleichungen er- geben und die nothwendige Form des kinetischen Potentials somit a9) Hp, p®, pp" + 2flp. P9, PN)pP"+ hp, p", p*)p”+f(p, p°, p9) sein. Die Substitution dieser Form des kinetischen Potentials in die durch Fortlassung der Klammern aus (48) und der analogen herge- leiteten Gleichungen zeigt wiederum unmittelbar, dass die vierten par- tiellen Differentialquotienten von p in den beiden Bedingungsgleichun- gen nicht mehr enthalten sind, und die Forderung, dass auch die Coef- fieienten der dritten partiellen Differentialquotienten von p verschwin- den, zieht wie leicht zu sehen, die Bedingungen nach sich Be) SE a op” 09° op" 5 Sind aber diese Bedingungen befriedigt, so fallen auch alle Glieder zweiter Dimension in p*, p'‘, p” aus jenen nothwendigen Beschränkun- gen heraus, und wir finden, dass diese, da 20 oI ıI Io al") ıI oI 02 Io alt) pp" — pp? 2 Apr) mann pe dt, 2 dt, ist, die Form annehmen € d d of. d°f or +, u VCH in) of | p — dp" dp KoenıGsperger: Das Energieprineip für allgemeine kinetische Potentiale. 1375 ar) 2 J» pe lan Er a), 2% op Ip” op” op” op di, 5) I) ı($) = Ay; n 5 Ale: BR pre pe % Be re | op op” op" | dp“ dt, Die dem Energieprineip und der Lasraner’schen Differentialglei- chung gemeinsamen Integrale liefern also entweder und somit für ns eine Constante — was wiederum auf die früher her- 2 o vorgehobenen Integrale führt, welche Funetionen von f,—+.«t, sind — oder es genügen, da eine von dem kinetischen Potential identisch zu befriedigende Beschränkung gesucht wird, die in dem Ausdrucke (49) desselben enthaltenen Funetionen f,, f., f,, f von p,p”,p” identisch der Gleichung 0 h) d a; Br (3 +p" D UM +p" 2) zur et , op op” op” op” 9 RE of Ds Ip (3% +1 Are Sl 3) 72 dp” Ope: 52 =o, d A\ 3) Q? == 127. ED) a spE DE = u =: op op" op op" op d of d 2f 00 (2% +p" of; —E p” ) BA so op 0p”° op” op” worin f;, f, f, noch den Bedingungen (50) unterworfen sind. Um nun zu sehen, ob diese Bedingung auch die hinreichende dafür ist, dass alle Integrale des Energieprineips auch der LAGRANGE- schen Gleichung genügen, welch letztere für das kinetische Potential (49) mit Benutzung der Bedingungen (50) die Form annimmt 20 0 I e) I oI fe = ff (53) pP E (ar ur "=; 5 p op op op -n II © 10 of. oI of. af Be Re er) Ipod 1376 Sitzung der physikalisch - mathematischen Classe v. 8. December 1904. or of 102 of, or gf, 01? %) — o! Sr eh Ip? differentiire man das nach der für das kinetische Potential gemachten Annahme in der Gestalt af or of 10? of, 10 ,or of, or? of, To per de p Er op 7 h sich ergebende Energieprineip nach f und Z, und erhält IE Em (54) E=f—p” dp Io p % 129 Ip pP pr — one EN Di Ip =t=P. Ip“ =D dp == oder, wenn zur Abkürzung ha )- IF —K, op op" op” op“ 0 Io of. oI of. 0°f Az (55) IB (3 +p Ip” 2p ne) - an 0 of, of, )- 0°f Nr 2 Pr un Bar er pe: DEREN — K op | SH op” i op” op” ® gesetzt wird, ! Dass für die Form (49) des kinetischen Potentials die zugehörige Lasrange’sche partielle Differentialgleichung linear von der zweiten Ordnung sein muss, geht auch daraus hervor, dass, wenn man den Bedingungen (50) gemäss OF: oF. dpıe = fu, I —us Ip =, Ay pet = setzt, sich ’ GE IE ERS, OF; RR, RRNN 5 el, ne dF; OR: OR, Br h a Eee Ya un ergiebt, und das kinetische Potential somit die Form annimmt OF, dB. de nd: me dp > dp hr a de Ei: Das Hanıtrox’sche Prineip I- po X n — por +) dt,dt; + || = + E ) dt,.dt, = 0 liefert somit, da die Variation des zweiten Doppelintegrales nach der für die Grenzen gemachten Variationsbedingung verschwindet, eine in p?°, p!2, p° lineare partielle Differentialgleichung zweiter Ordnung. Auf diesem Wege ergiebt sich ebenfalls die oben entwickelte nothwendige und hinreichende Bedingung für die Gemeinsamkeit sämmtlicher Integrale des Energieprineips mit Integralen der Lagranxge’schen Gleichung. 5 (fra. eh KoENIGSBERGER: Das Energieprineip für allgemeine kinetische Potentiale. az oE B Galrı nn rn TB DR ED RD (DR. 4 0°K) —o0, oE 2 2 2 > (N % +p"(p®K,+p"K,) + p”(p”K, =) =oO. Bemerkt man nun, dass die Lasraner'sche Gleichung (53) in den Bezeichnungen (55) die Form annimmt (55) K,p” + 2K,p"+K,p” + 22 == a 2 = op or und dass vermöge (52) oder (59) BERN dureh Multiplication von (56) mit Ä, und von (57) mit Ä, und Ad- dition sich für alle Integrale des Energieprineips 0 (60) (p”K,+p”K;) (K p” + 2K,p"+K,p” + =) — 5 3 p ergiebt, so folgt, dass alle Integrale des Energieprineips entweder auch der Lasrasee’schen Differentialgleichung genügen oder die Gleichung (61) ROR,-p"K,=0o und somit nach (59) auch (62) DER EDER == befriedigen. Werden nun die beiden Gleichungen (61) und (62) identisch be- friedigt, so folgt, weil, wie aus (54) unmittelbar zu ersehen, oE 75 0177 oE IWW oW (63) dp” = N) K, » op” = K,+p K, ist, dass die Energie nur vom Parameter abhängig wäre, also das Energieprineip nur constante Integrale hätte, und es bleibt somit nur noch der Fall zu untersuchen, dass die in Frage kommenden Integrale des Energieprineips die Gleichungen (61) und (62) befriedigen, ohne dass diese identisch erfüllt werden. Ergeben sich nun aus (61) und (54) p” und p” als Functionen von p, so würden diese Integralfunctionen nur von dem Argumente {,—+zt, abhängen, also zu den bereits früher betrachteten gehören; würde aber die Functionaldeterminante dieser beiden Gleichungen in Bezug auf p'" und p” verschwinden, so ergäbe sich, genau wie oben bei Untersuchung der Gleichung (29), vermöge der Beziehungen (63) das Energieprineip in der Form 1378 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe v. 8. December 1904. (64) E=p"— p"’+p=h, worin ec,z und AConstanten bedeuten, und aus der Vergleichung mit (54), dass of, of. of. 6 A — mie_ mer e so dass sich, wie an der bezeichneten Stelle für das kinetische Po- tential 7, hier für f der Werth ergiebt = ar Mosp"+ mp", ) oder wiederum wie oben, dass, da die Bedingungsgleichung (52) ver- möge (65) in die der Gleichung (21) analoge Beziehung of ( CE I 2 dp pe” dp“ op” übergeht, = (ep — pP”) log (cp — p"”) er w,(p)p” + W, (P)P"’—+ zp wird, worin w, und w, willkürliche Functionen bedeuten. Die La- GRANGE’sche Gleichung (53) geht aber dann in 0°f oa a 2 922 - N; u ner „ — op“ n op dp” op oder in pP°— 20p” + Ep” = x(cp”" — p”) über, und da aus dem Energieprineip (64) sich durch Differentiation nach 4 und £ p°— op" = — xp”, p"— cp” = — xp” ergiebt, so werden sämmtliche Integrale des Energieprineips auch wieder der Lasrange’schen partiellen Differentialgleichung genügen, und wir finden somit, dass, wenn noch andere als die in der Form p=/(+et) enthaltenen Integrale des Energieprineips (46) auch der Lasrange’schen partiellen Differentialgleiehung (47) ange- hören sollen, das kinetische Potential HZ die Form (49) ha- ben muss, und zwar genügen dann und nur dann alle Inte- grale des Energieprincips der Lacerange schen Gleichung, wenn die Bedingungsgleichungen (50) und (52) für das ki- netische Potential erfüllt sind. Fasst man nun die in der vorliegenden Untersuchung gewonnenen Resultate zusammen, so ergiebt sich das nachfolgende 'Theorem: Kornıssgerger: Das Energieprineip für allgemeine kinetische Potentiale. 1379 Für kinetische Potentiale ı'“ und 2° Ordnung mit einem Parameter p und p unabhängigen Variabeln &,4,...i, führt das Hanıtron'sche Prineip te | (...(Haa_....d,= 0 ER unter der Voraussetzung, dass der Parameter oder dieser nebst seinen ersten partiellen Differentialquotienten am Rande des durch die Grenzen &,t,...t&,t, definirten Gebie- tes keine Variationen erleiden, wenn 2 — p®, u — peu) gesetzt wird, auf die erweiterte LaerAangeE'’sche partielle Differentialgleichung 2'“ bez. 4°“ Ordnung oH Re E Mer oh 2 d’ dH da sdH m (4 na ar ) ei | dt: d5 7 und es hat das durch die Gleichung non dd: 17%: OH ee aa ) oe Erd oH dA OH 2; (0- 2 dt, Op) dt, ga—.) aH oH —p") pa... —h p opt» 1 op"? definirte Energieprincip, worin das kinetische Potential 7 die unabhängigen Variabeln %4,4,,...t nicht explicite ent- hält, sonst jedoch keiner Beschränkung unterliegt, und 4 eine Constante bedeutet, alle in der Form p = +0 +%L,+...+8_,8,) enthaltenen Integrale und nur diese mit der La6ransE'schen Gleichung gemein. Sollen jedoch noch andere Integrale des Energieprincips die LagerAange sche Gleichung befriedi- gen, so muss das kinetische Potential eine lineare Function der zweiten Differentialgquotienten des Parameters von der Form sein: H= f.(p, p®, p®,....)p'®" + 2f..(p, pP, 29, .. pP” +...+f[{p, pP, p®, ... Wort, der wenn ff, isto.dem Bedingungen unter- liegen Sitzungsberichte 1904. 118 1380 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe v. 8. December 1904. und 0 () Ur @ ar af (a+P a a) Tagen d oe DRS 9’ f ler ni ar oa ) Br \ 9° f EI ri vr > pop’ a 4 Hof ) 9°f =o "Ja , „oa I en i 0 0) of. 0° an (ea mania f) 0) of. 0° Casa + p° ar) og und zwar werden dann stets alle Integrale des Energie- prineips der Lacrange schen Gleichung genügen. Für den Fall von mehr als einem Parameter werden nur diejenigen Integrale des LasraneeE'schen partiellen Diffe- rentialgleichungssystems oH d oH d oH op. = PP ur 7 ) d OH dar oH +(% per di.dt, dp) ro: ) == GETS 2ER: welche in der Form pr = rat ...+0,1) Be darstellbar sind, das Energieprincip N CH EL ro = Be a Ni u za (a deze .) - @ ıd oH dad eaH e (ar 2 dt, Op) dt, dp f befriedigen und zwar für jede Wahl des kinetischen Po- tentials. Die Sätze bleiben in ihrer Form unverändert, wenn das kinetische Potential von beliebig hoher Ordnung ist. 1381 Über die Perioden der redueirten Integrale erster Gattung. Von Dr. Heınkıca Jung in Marburg. (Vorgelegt von Hrn. Scnorrkr.) Es bestehe zwischen p und g eine algebraische Gleichung vom Ge- schlechte r. Ferner zwischen 2, p und g eine Gleichung derart, dass der algebraische Körper (z,p,g) vom Geschlechte pe=r-+0 ist. In dem so definirten Körper (2,p,9) giebt es dann zwei Arten von In- tegralen erster Gattung. Erstens die r zum Körper (p, 9) gehörenden, die nur 2r primitive Perioden haben, dann noch c andere, die sich so wählen lassen, dass sie nur 20 primitive Perioden haben.' Das zweite System der o Integrale hat einige Eigenschaften gemeinsam mit demjenigen, das zu einer algebraischen Gleichung vom Geschlechte o gehört, ist aber zweifellos von viel allgemeinerer Natur. Hr. Scnortky hat in seiner Arbeit: »Über redueirte Integrale erster Gattung« (Sitzungsberichte 1904, XIV) die Frage gestellt, wie die Integrale dieser zweiten Reihe algebraisch zu definiren sind, sie aber nicht direct beantwortet, sondern dafür die andere Frage substituirt: Wie sind die Integrale der zweiten Reihe zu wählen, damit für sie ein algebraisches Additionstheorem besteht? Da nicht unmittelbar evident ist, dass beide Fragen identisch sind, so suche ich im Folgenden die erste direkt zu beantworten. Es seien I. [R.dp (a=1,2,...r) die r Integrale erster Gattung des Körpers (p, 9). Die o Integrale der fo) io) ’ fe) zweiten Art können wir in der Form annehmen: I. [8.@, p, Dap. (a=1,2,...0) ! Darüber sehe man: H. Poıncar£, American Journal of Math. VIII, S.289— 343; WirTInGER, Untersuchungen über Thetafunctionen, Leipzig 1895, $ 30 und 31; WEBER, Annali di Mat., Bd. IX. 118* 1382 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe v. 8. December 1904. Ich setze nun voraus, dass sich weder die Integrale (I.) noch die Integrale (ll.) weiter reduciren lassen. Dann besteht folgender Satz, der in dieser Arbeit bewiesen wer- den soll: Die s Integrale der zweiten Art (Il.) haben (mit Ausnahme eines Falles, dernur fürs =r eintreten kann) dann und nur dann nur 26 primitive Perioden, wenn die Relativspur der Integranden $, in Bezug auf den Körper (p, g) gleich Null ist. Zunächst soll bewiesen werden, dass die angegebene Bedingung nothwendig ist, und dann, dass sie auch hinreicht. Es seien 2,,2,,...2,_; die zu z in Bezug auf den Körper (p,g) conjugirten Werthe. z selbst werde auch mit 2, bezeichnet. Es werde ferner die Relativspur von S, mit R, bezeichnet; es sei also n—ı BD Sler Pag): far, 2, er) u=o Von den s Grössen R,, die rationale Funetionen von p und q sind, seien % linear unabhängig. Es ist dann zu beweisen, dass & gleich Null ist. Wir können die Bezeichnung so gewählt annehmen, dass die ersten x der Grössen R, linear unabhängig sind. Wir können ferner erreichen, indem wir für die letzten —x Grössen S, passend gewählte lineare homogene Functionen der S, einführen, dass die letzten o—x Grössen R, gleich Null sind. Wir nehmen an, diese Vorbereitungen seien getroffen. Dann betrachten wir die Integrale IT. [R.dp Gera und : IV: [S.dp. (e=x-+I,x+2,..-c) Die Integrale (III.) sind Integrale erster Gattung des Körpers (p, 9). Sie mögen A linear unabhängige Perioden haben. Nach der Annahme sind von ihnen x linear unabhängig; wäre nun A2(0—x), wo das Gleichheitszeichen nur dann stehen kann, wenn x gleich © oder gleich Null ist. Nun wollen wir zwischen den Grössen A,#,c,x noch eine Un- gleichung herleiten, die uns dann sofort den Beweis unserer Behauptung ergeben wird. Dazu zeigen wir zunächst, dass die Perioden der Inte- grale (III.), nämlich [R.op, lineare ganzzahlige Functionen der Perioden der Integrale (I.), nämlich [S.dp, sind. Es ist u n—ıI 3% [R.dp N [S... p, ddp. @=1,2,...r) Rab Wir lassen nun den Punkt (p,g) einen Periodenweg A im Körper (p,9) durchlaufen. Die zugehörige Periode von [R.ap sei w,.. Wie ändert sich die rechte Seite der Gleichung (3.), wenn (p,g) den Periodenweg A durchläuft? Dem Wege A entsprechen im Körper (2, p, g), den n con- Jugirten Werthen von 2 entsprechend, » im allgemeinen nicht ge- schlossene Wege A,, A,,... A„_,. Durchläuft nun (p,g) den Weg A, so ist die Änderung, die die rechte Seite von (3.) dadurch erleidet, nichts anderes als das über die Wege A,, A,,... A,_, erstreckte In- tegral [S.dp. Nun sind zwar die Wege A,, A,,... A geschlossen im Körper (2, p, 9), aber sie lassen sich zu geschlossenen für sich nicht n—I Wegen vereinigen. Denn, wenn (p, 9) den Weg A durchläuft, so tritt unter den Grössen &,,2%,,-.-2,„_, eine Permutation ein. Diese lasse sich etwa in drei Cyklen ordnen. Es gehe etwa z, über in z,, 2, in Eine, iernervzin Tea, 22% In Se, 3er 2a m Zu endlich 2; in 254;, 234, IN 294. :-- %_, IN 28. Dann bilden die Wege Bein. ; und AsA un und.A, Ar. A, im, Körper (2, P, 9) geschlossene Wege. Es ist daher das über (diese Wege er- p—ı streckte Integral [S.dp eine Periode des Integrals.. Damit ist aber ge- @ zeigt, dass die Periode w, des Integrals [R.dp gleich einer Periode des Integrals [S.ap ist. Da sich derselbe Schluss für alle Perioden des Integrals [R.ap wiederholen lässt, so folgt: die Perioden des Inte- grals [R.dp sind lineare homogene ganzzahlige Functionen der 20 primitiven Perioden des Integrals [S.ap. Nun haben nach unserer 1384 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe v. 8. December 1904. Annahme die Integrale (R.ap genau A primitive, also linear ganzzahlig unabhängige Perioden. Aber von diesen Integralen sind die 0—x letzten nach unseren Voraussetzungen identisch Null, also auch ihre Perioden. Andererseits sind diese Perioden lineare homogene Func- tionen der Perioden der o—x letzten der Integrale (S.ap, d.h. der Integrale (IV... Es bestehen also zwischen den Perioden dieser In- tegrale lineare homogene ganzzahlige Gleichungen. Von diesen Glei- chungen müssen A unabhängig sein, da sonst die Integrale [R.dp gegen die Voraussetzung weniger als A primitive Perioden hätten. Nun haben die o— x Integrale (IV.), nämlich [S.ap (&> x), zunächst höchstens 20 primitive Perioden, und wenn zwischen diesen A linear unabhängige Gleichungen bestehen, höchstens noch 27—A. Da wir die Anzahl der primitiven Perioden der Integrale (IV.) mit u bezeichnet hatten, so haben wir also u oder >>. Der heute überall d gesprochene Laut wird nämlich in der manichäischen Schrift consequent durch das / des Estrangelo (einfach oder öfter doppelt geschrieben ohne Unterschied) dargestellt. Aus dieser Consequenz folgt unbedingt, dass der türkische Laut von demjenigen des Estrangelo-d abwich. In einem Falle hat er sich einem folgenden 2 assimilirt M ı55 R 2: 55>\55 > todazzun — todadzun »er möge Hochzeit halten«. Die Doppelschreibung, die sich sogar im Wortanlaut findet, z.B. M 155,4 „Y,lu55 dintarlar »die Gläubigen« von pers. dindar, deutet darauf hin, dass es sich um einen Dauerlaut, also ein spirantisches d handelt (etwa — neugriech. d). In den Turfan-Fragmenten persischer Sprache und manichäischer Schrift tritt das Estrangelo-/ gleichfalls für pehlevi und neupersisches d auf, z.B. nach Mürrer’s Schreibung /!pir — dabir »Schreiber«, lin = den »Glaube«. Zu bedenken ist ferner, dass sich in alten tayataischen Texten > für den heutigen Laut d geschrieben K. For: Manich.-türk. Turfan - Fragmente. 1391 findet. Auch übersehe man nicht, dass in Mundarten des nächstver- wandten Mongolisch das spirantische d besteht. Aus diesen Gründen drücke ich in der lateinischen Umschrift diesen Laut durch d aus. In den türkischen Texten manichäischer Schrift kommen diakriti- sche Zeichen vor, die den persischen Texten in gleicher Schrift fehlen: neben 3 und 2 erscheinen 5 und 2, und zwar die ersten beiden un- terschiedslos in palatal vocalisirten (leichten) Wörtern, und die letzten beiden ebenfalls unterschiedslos in guttural vocalisirten (schweren) Wör- a = tern, so wird köngül »Herz« bald J RE 3 und bald J RS $ geschrieben, ebenso gamuy »alle« bald & und bald z.B. M ı55, 3 &. Es ist nicht unmöglich, dass die vier verschiedenen Zeichen ursprünglich auch vier verschiedene Laute ausdrückten. Der Laut v wird durch 5 dargestellt, der Laut w (bilabial) fehlt. Das Zeichen 5—= 2 kommt nur in einem Fremdworte vor. > —= f fehlt. In sehr wohlthätigem Gegensatze zu dem unerträglich undeutli- chen uigurischen Schriftsystem wird überall streng unterschieden zwi- schen qg und k, y und g, £ und d, p und 5b, db und v, dundg. Ein Zeichen für das % kommt nur als Zeilenfüller vor, weil offenbar dieser Hauchlaut ebenso fehlte wie im Köktürkischen und dem Uigurischen des Qut.-Bil. Das Sayyr nun wird stets, also auch in schweren Wörtern So ng, A geschrieben. Die vorkommenden Consonantzeichen sind in der Reihenfolge des arabischen Alphabets: — b | € für die Aussprache bedeutungs- Ö v los. S. »Darstellung der Vocale« z p 8 y (> selten) 5 t dal @ Ö Se ö d e % S& nng ae N r m 6 n o für die Aussprache bedeutungs- $ los. Siehe »Zeilenfüller« siehe >! 4 J ET 1392 Gesammtsitzung vom 15. December 1904. B. Darstellung der Vocale. Zur Darstellung der Vocale erscheinen die drei Zeichen: |» 6. | im Anlaut eines Wortes bedeutet den Laut e, zwei Alaf dagegen den Laut a, e2) erti »war«, aber [del ariy »rein«.' Im Wortinnern und am Wortende wird der Unterschied zwischen a und e nicht kennt- lich gemacht, sondern hier kann | sowohl a wie e bedeuten, z.B. &3>L jazug »Sünde«, ei beg »Beg«, EIFE kergek »Nothwendigkeit«, &U nede »wie viele“. Immerhin ist die Scheidung der beiden Vocale im An- laut sehr wichtig. Für die labialen Vocale bestehen zwei Bezeichnungen, die guttu- ralen (0, «) werden durch >, die palatalen (ö, ö) durch «$ » dargestellt, z.B. £» nom »Gesetz«, >>> tört »vier«. Dennoch ist anzunehmen, dass im Turfan-Türkisch schon die vier Laute 0, vw, ö, ü bestanden, denn die Fragmente in Brahmi-Schrift scheiden z. B. zwischen ö und ü. Für die heutigen zwei I-Laute (, y) wird nur das eine Zeichen & gebraucht. Im Anlaute wird den Vocalzeichen ein Alaf vorgesetzt, wie dies in den semitischen Schriftsystemen der Fall ist. Vor «5 jedoch wird statt | stets ein & geschrieben, z. B. 7.2\ öz »selbst«, me i$ »Werk«. Fehlt £ vor , so haben wir den Anlaut J: x jr »Erde«. Im Allgemeinen ist zu bemerken, dass der Vocal in jeder Silbe geschrieben zu werden pflegt, ausgenommen sind einige bestimmte Wörter wie qmy = gamuy »alle«, ingri = tengri (oder tangry wie im Südtürkischen?) »Gott«, jme = jeme (oder Jime?) »alle«; sonst wird ein intereonsonantischer Vocal nur hin und wieder unterdrückt. Die Bezeichnung «4 (ö, ü) pflegt in der ersten Silbe mit grosser Regelmässigkeit geschrieben zu werden, in den darauffolgenden be- gnügt man sich, den labial-palatalen Vocal einfach durch s darzu- stellen. Auch wenn die erste Silbe keinen labialen Vocal enthält, pflegt man das ö in agglutinirten Silben jedesmal dann durch ein- faches 3 darzustellen, wenn sonst aus der Schreibung ersichtlich ist, dass das Wort palatal zu vocalisiren ist, z.B. #32 3| Ökimirbiz » wir = bereuen«, BPrSN begüimüz »unser Beg«, »2>| erür »er ist«. ! Also muss auch A&el| M.ı72, S. 3, ı und Jall S. 4, 6 amty »jetzt« gelesen werden im Gegensatz al M. 443 emti. Auf Grund der chinesischen Aussprachebe- zeichnung liest auch Krarrorn S.12 mit Recht am-. Ich habe das Berliner Exemplar des uigurisch - chinesischen Wörterbuchs verglichen. K. For: Manich.-türk. Turfan - Fragmente. 1393 C. Zeilenfüller. Da offenbar das Bestreben besteht, wenn auch vereinzelte Aus- nahmen vorkommen, ein Wort am Ende der Zeile nicht abzubrechen, so bedient man sich zur Füllung der Zeile zweier Mittel, entweder fügt man an ein vocalisch auslautendes Wort der betreffenden Zeile ein A, einen Buchstaben, dessen Form es ermöglicht, ihn beliebig in die Länge zu ziehen, oder aber man wiederholt die Vocalzeichen. Das Füllungs-% findet sich am häufigsten am Ende der Zeile. Zu bemerken ist, dass die Schreiber unserer Fragmente auf pho- netische Dinge mehr achteten, als man erwarten sollte, und sie schrift- lich darstellen, z. B. den Einfluss des consonantischen Anlauts eines folgenden Wortes auf den eonsonantischen Auslaut eines vorhergehen- den, so wird stets küd »Kraft« geschrieben, aber kög, wenn ein mit b anlautendes Wort folgt. Eine Übersicht über die Laute werde ich in dem grammatischen Theile dieser Arbeit geben. 3. Zum Inhalt unserer Fragmente. Inhaltlich sind unsere Fragmente von unverkennbarem Interesse, doch muss diese Seite derselben einer späteren Untersuchung über- lassen bleiben. Hier nur einige Punkte. Sie bestätigen die alte Zählmethode, nach der z. B. fört jigirmi »vier zwanzig« nicht etwa — 24, sondern = 14 ist und über die ich gleich weiterhin etwas genauer handeln werde. Sie nennen Götter. Zu bemerken ist, dass iengri »Gott« nur dann eine »Gottheit« bedeutet, wenn es dem Namen nachgesetzt ist. Vorgesetzt dagegen bedeutet es nur »göttlich«, z. B. tengri iligimiz »unser göttlicher Fürst«, tengri Burgan »der göttliche Burchan«. An Gottheiten werden genannt: der Sonnengott kün tengri, der Mondgott aj tengri, der Himmelsgott kök tengri, der Erdgott jür tengri. Besonders interessant ist das Fragment M. 172 (dazu das sehr defeete, aber inhaltlich gleiche M. 443). Es ist’ ein ungereimter, sich metrisch freibewegender, aber in Strophen abgetheilter Hymnus. Aus diesem erfahren wir, dass es drei Cultuspflichten gab, cajdanta (M. cay- danda), jemeki und bacay', deren Erfüllung für die Sühne der in einem Jahre begangenen Sünden (jazug) vorgeschrieben war. Das Jemeki war siebenmal zu erfüllen. Wir erfahren ferner, dass das zwölfte Jahr dax;- Saput hiess als Bestätigung der Angabe des uigurisch-chinesischen Wörter- ' Über die Etymologie dieser Wörter später unter »Wortschatz«. 1394 Gesammtsitzung vom 15. December 1904. buchs.' Bemerkungswerth sind auch die Ausdrücke nom — mongol. nom, nach dem uigur.-chines. Wörterb. »das heilige Buch«” und törü wie im Köktürkischen und im Qut.-Bil. »Sitte, Recht« —= &ayataisch Zöre. Ich fasse diese Ausdrücke als »Gesetz« und »Ritus«, da gesagt wird, dass die oben genannten drei Arten von Pflichten nomca törüge »nach Gesetz und Ritus« erfüllt seien. Merkwürdig ist, dass jede Strophe dieses Hymnus mit den persischen Worten manäster herz schliesst. Den- selben persischen Strophenschluss finden wir auch noch in M. 153. Das Fragment 153 spricht von zehn Sünden, womit ohne Zweifel auf die zehn Gebote hingewiesen ist. Die betreffende Stelle gegen den Schluss lautet: tengrim, bu on türluy (sie!) Jazugda bosuju Öötünür biz. Manäster herz. »Mein Gott, wir flehen von diesen zehn Sünden frei zu werden.« In dem Voraufgehenden schliesst jeder syntaktische Complex mit dem Worte erser und scheint je ein Gebot anzudeuten, so scheint z. B. kün aj tengri taplamaz isig nede isledimiz erser »Wie viel haben wir die That begangen, die der Sonnen- und der Mondgott nicht wünschen« unserem 6. Gebot zu entsprechen. Auch der Inhalt der anderen Fragmente ist hymnusartig. Das lange Stück M.X bezieht sich auf eine Thronbesteigung und enthält Segnungen und Begrüssungen und Jubelausdrücke, aber auch Beschrei- bung der Festlichkeit. M.ı57 enthält Klagen und Betrachtungen über das Loos eines zu früh verstorbenen Fürsten; auf der Rückseite von M.ı57 wird das Wesen des fürchterlichen, heimtückischen und un- erbittlichen Todes eindringlich und nicht ohne Poesie geschildert. M.155 bezieht sich auf die Hochzeit eines Fürsten und zeugt von Zärtlichkeit, die übrigens auch in M. X reichlich zum Ausdruck kommt. M. 492 variirt das Thema üzüt ölmez »der Üzüt stirbt nicht«. Über diesen üzüt genannten Dämon wird im Glossar gehandelt werden. 4. Die Sprache und das Alter unserer Fragmente. Die Sprache unserer Fragmente hat ein durchaus archaisches Ge- präge und steht dem Köktürkischen einerseits und dem Uigurischen des Qutadyu-Bilig andererseits nahe. Wie nahe sie dem Köktürki- schen und wie fern sie dem Cayataischen steht, mag vorläufig folgende Zusammenstellung zeigen: ! Aber auch Uluy Beg (ed. Gravius S.87) führt das Wort als Namen des ı2. Monats der Uiguren an und zwar in der Form li cagsabat. Aus Ayin Ekberi führt Krarrorn noch die jedenfalls verdorbene Schreibung bula> an. Krarrora: Schrift und Sprache der Uiguren S. 5. ®2 Dementsprechend in einem uigurisch geschriebenen Turfanfragment S.69 Z.23 bu nom bitigig »dieses Gesetzbuch«. Nachrichten der Kaiserlichen Akademie über die Expedition von 1898 nach Turfan. Heft I (Petersburg 1899). K. For: Manich.-türk. Turfan - Fragmente. Unsere Fragmente und Köktürkisch Accusativ der Nomina auf -y, -9 Dativ auf -ga, -ke Genetiv auf -()ng, z. B. eving Locativ in der Function des Abla- tivs Locativ auf -ia, -te hinter /' Instrumental auf -in? Dativ des Pronominalaffıxes der 3. Pers. Sing. auf -ynga, -inge Locativ desselben Affixes auf -ynda, -inde Praeteritum auf -ty, -ti ı. Pers. Plur. des Praeteritums auf -tymyz, -timiz der unfleetirte Verbaltypus auf -ser, z. B. erser Gerundiv auf -pan, -pen das Participium auf -yma, -gme, z. B. erigme die ı. Pers. Plur. des Imperativs auf -alym, -elim die 3. Pers. Sing. des Imperativs auf -zun 1395 v Cayataisch Accusativ der Nomina auf -ni Dativ auf -ya, -ge Genetiv auf -ning Locativ und Ablativ streng trennt Locativ auf -da, -de Instrumental fehlt Dativ dieses Pronominalaffıxes auf -yya, -ige Locativ desselben Affıxes auf -yda, -ide Praeteritum auf -dy, -di ı. Pers. Plur. des Praeteritums auf -dyg, -dik u. s. w. fleetirte Formen auf -se oe- ge Gerundiv auf -ban, -ben (veraltet) fehlt die, r. Pers. Plur. auf -alyg, -elik oder -aly, -eli die 3. Pers. Sing. des Imperativs auf -sun des Imperativs Aus der Sprache unserer Fragmente kann man erkennen, dass sie älter sein müssen als das 1096 geschriebene Qutadyu-Bilig, denn: 1. Sie ist vollständig frei von arabischen Lehnwörtern, auch von solchen, die durch können.” mente sind ebenfalls ganz frei von arabischen Elementen. das Medium des Ja, die in manichäischer Schrift abgefassten persischen Frag- Persischen hätten einfliessen Dagegen enthält das Qutadyu-Bilig Hunderte von arabischen Wörtern. 2. Sie enthält Wörter, Stamm- und Flexionsformen, die dem Qutadyu-Bilig fremd, aber im Köktürkischen vorhanden sind. Am Er - ! In unseren Fragmenten daneben auch -da, -de: M. 172 S.4, 3 WISE köngülte e »im Herzen«, aber S. N 43 Zköngülde, an gleichlautender Stelle in M. aber im Herzen aber S. 3, Io KISS öngülde, an gleichlautender Stelle in 443 aber wiederum WISS Köngülte. ®2 Vergl. M. 172 S. 4,3 bir biligin »durch das eine Wissen«. ® Lehnwörter kommen in sehr geringer Anzahl vor chinesische, persische und das aus dem Indischen stammende redni »Kleinod« — mongolisch erdeni. 1396 Gesammtsitzung vom 15. December 1904. auffälligsten sind in dieser Beziehung erser und andere Bildungen desselben Typus. Der »Vater« heisst noch gang. (Darüber und über ög »Mutter« im nächsten Abschnitt!) 3. Sie enthält Grundwörter zu Ableitungen des Qutadyu-Bilig, z. B. u- »verstehen« zu ug »Verstand« und ug- »verstehen«, 907 »Busen« zu gojyn »Busen« und das verschollene Bildungselement -dem nicht nur in erdem, das auch im Qutadyu-Bilig erhalten ist, — »Tu- gend« aus er »Mann«, wie virlus aus vir, sondern auch in tengridem »Göttlichkeit« von tengri »Gott«. Das Genauere und mehr Beispiele werden weiterhin in dem Capitel » Wortschatz« gegeben. 5. Vergleichung mit den uigurisch geschriebenen Turfan-Fragmenten. Dieselbe Mundart, die unsere Fragmente bieten, findet sich in den uigurisch geschriebenen Turfan-Fragmenten wieder, von denen Raprorr einige wenige besprochen, transcribirt und bis auf das letzte Stück übersetzt hat.‘ Zum Beweise der Identität will ich anführen: dass 1. gleiche charakteristische Flexionsformen und 2. gleiche charak- teristische Wörter und Stammformen sowie Wortbedeutungen in beiden Gattungen auftreten. Beispiele sind: Die flexionslosen Gerundivformen auf -ser, die sich sonst nur auf den köktürkischen Inschriften finden, im Qutadyu-Bilig aber gänzlich fehlen, wo statt -ser schon das fleetirte -se der modernen Dialekte auftritt.” Unsere Fragmente bieten: erser, kelser, tiser M.1ı57 R 4, birmeser M. 492, ıı, die uigurischen Fragmente Rapıorr’s bieten: taplasar U.ı, ı4 8. 58 (Raprorr liest fälschlich Zaplazar), taplamasar U. 1,15 S.58 (Ranuorr liest taplamazar), bolsar (RavLorr liest polzar), sagynsar U. 3, 18 S. 70 (Raprorr liest sayynzar). Die Stammform kergek »Nothwendigkeit, nothwendig«°, für welche im Qut.-Bil. bereits überall das kerek der &ayataischen Mundarten erscheint = osm. gerek. ! Nachrichten über die von der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg im Jahre 1898 ausgerüstete Expedition nach Turfan. Heft I (Peters- burg 1898) S. 55 ff. 2 Verel. K. Foy: Azerbaidschanische Studien I S. 162. 3 Auch »Pflicht« z.B. M.ı72 S.4 Z.5: nede egsik kergek bolty erser? »wie viele mangelhaft erfüllte Pflichten sind vorgekommen?« Das köktürkische kergek be- deutet »Ende« und Aergeksiz »endlos«. K. For: Manich.-türk. Turfan - Fragmente. 1397 Das Wort gan (gang), von dem Rapuorr a.a.0. S. 74 sagt: »ganyna ist mir unverständlich«. Dies ganyna kommt U. 3, 31 S.69 in der Ver- bindung ögine ganyna tapyysay (RapLorr liest tabygsag) bolur (RADLOFF liest pohur). Raptorr übersetzt: »Für die Vernunft und (?) wird er dienstbar sein.«e Aber es müsste wenigstens heissen »für seine Ver- nunft«, indessen liegt hier gar nicht das Wort ög »Vernunft« vor. Offenbar haben wir es mit einem Hendiadyoin ök gan zu thun. Nun wissen wir aber, dass in allen Dialekten alte Wörter und Be- deutungen, die sonst dem betreffenden Dialekte oder überhaupt ver- loren gegangen sind, gerade im Hendiadyoin petrefactenartig er- halten werden; hat sich doch auf diese Weise noch das alte barg in dem osmanischen ev barg conservirt.' Ög bedeutet »Mutter« und osm. Öksiz »Waise« ist ursprünglich »mutterlos«, denn bei den Kir- gisen wird dies Adjectiv für ein ohne die Mutterstute aufgewachsenes Pferd gesagt; vergl. kökt. ögsüz Ag »der mutterlose Schimmel«. RApLorFr Alttürkische Inschriften 2. Lief. S.98. Ög »Mutter« wird köktürk. OG? geschrieben und kommt zufällig nur in Verbindung mit dem Personal- affıx vor, weshalb es bis jetzt fälschlich öge gelesen werden konnte. Das zweite Glied des Hendiadyoins gan bedeutet » Vater« und ist nichts Anderes als das köktürkische KN »Vater«, das bisher fälschlich agan gelesen wurde. Dieses gan finde ich übrigens auch in dem uigurisch- chinesischen Wörterbuch wieder, und zwar in dem Worte abugang (Krarrortn liest abukeng) »Grossvater« — abu (Cayat. »Vater«) + gan. Die Übersetzung »seinen Eltern wird er dienen (sie ehren)« passt in den Zusammenhang des uigurischen Fragments sehr gut. In unserem manichäischen Fragment XR. wird der thronbesteigende Ilig genannt: »ganglary üigler quly« = »das Glück seiner fürstlichen Ahnen«. Wir sind somit in der glücklichen Lage, unser ga? nicht nur aus manichäisch geschriebenen, sondern auch aus zwei verschieden- artigen uigurisch geschriebenen Quellen und obendrein noch aus dem Köktürkischen belegen zu können, und ferner die älteste türkische Bezeichnung für den Begriff »Eltern« ög gan aufgefunden zu haben = osm. ana baba, nach demselben laut-psychologischen Prineip an- geordnet. Als Petrefact erscheint ferner das Wort gyv in dem Hendiadyoin qut qgyv »Glück und Heil« (auch im Qut.-Bil.), vergl. qutca qyvda M. 157; 5; qut qyv M. 157, 14, qutluy ayolyy MeRSue = 1235328769 ! Vergl. K. Foy: Studien zur Osman. Syntax I. Das Hendiadyoin und die Wortfolge ana baba (in »Mitth. d. Sem. f. Orient. Sprachen. Bd. II, 1899, S. 105 ff). ?2 VAnmBERY erklärt öksüz das eine Mal in dem Glossar zu seinen tayat. Sprach- studien aus ök »Stütze«, das andere Mal dagegen in dem Glossar zu seinem Kudatku- Bilik aus ök »Verstand« (es muss ög heissen, da die Reime das g beweisen). 1398 Gesammtsitzung vom 15. December 1904. qutluy qyvlyy (Rapuorr liest gutlug qyolyg). Dieses Wort ist selbständig, soviel ich sehe, nirgends bezeugt und hat sich als- Rest uralter Sprache noch in diesem alten Hendiadyoin conservirt.' Ein Wort, welches Ranrorr fol-p schreibt, findet sich U. 4, 3 S. 76 und M.XR letzte Zeile, an beiden Stellen ohne Vocal in der letzten Silbe geschrieben. In U. steht es vor einem Substantiv, in M. vor gamuy »alle« und ist vermuthlich eine Bildung von Zol- »voll sein«, vergl. tola »sehr, viel« in der chinesischen Türkei, oft in der kaschgarischen Evangelienübersetzung Avetaranian’s und in den Ta- rantschi-Texten bei Raprorr. Die Bildung scheint wie al-p »Held« zu sein. Das Wort amranmag »Neigung fühlen zu .., verlangen nach —, ersehnen« (vergl. mandschurisch amuran »zugeneigt«) M. X 19, findet sich U. 4, 10 S.76 als amramaglıyy (RAapıorr schreibt amramaglıyg) wie- der, dort mit dem Accusativ, hier mit dem Dativ construirt. M. sevig köngülin amranmag »Zuneigung zu seinem geliebten Herzen haben«; U. tüziüm, nomga (Rapıorr schreibt nomya), amramaglyy sagqyne (Ran- Lorr schreibt sayynd) üze »auf Grund eines gerechtem Gesetze zuge- neigten Denkens«. Das Wort ist in der leichten Form im Osmanischen erhalten: imren- ce. dat. »beim Anblick einer appetitlichen Sache Ap- petit bekommen«, z.B. manav dükanynyn Önünden gecerken mejvelere imrendim »als ich an dem Laden des Obsthändlers vorbeiging, bekam ich Appetit auf das Obst«. Semsenvin Sanı, (QJamüs-i-türkt, Stambul 1318, Bd. I S.251. Vergl. ferner kirgisisch emren- ec. acc. »liebkosen«. In einer sonst nirgends belegten Bedeutung tritt sowohl in U. wie in M. das Verbum iapla- auf. Über die Bedeutung desselben kann kein Zweifel sein, wenn man folgende Sätze vergleicht: taplasar (Ran- LorrF schreibt iaplazar) özi tutzun (RApLorr schreibt futsun) taplamasar (Rapıorr taplamazar) adyn kisike (RADLorr kifige) otgürüp (RAnLorr Öt- kürüp) satzun (RApLorr satsun) U.1,15 S.58 »wenn er sie (es handelt sich um eine verkaufte Selavin, küng) gern hat, mag er sie selbst behalten, wenn er sie nicht gern hat, mag er sie an einen anderen Menschen weiter verkaufen« und kün aj tengri taplamaz isig nece iSle- dimiz erser? M.ı53, 4—7 »das Werk, welches der Sonnen- und Mond- gott nicht billigt, wie oft (eigentlich wie viel) haben wir es begangen ?« Tapla- ist also = engl. to like, osm. bejen-” Für »anbeten« bietet ! Ist es das Grundwort des ungarischen kivan- »wünschen« ? 2 Unserem zapla- entspricht in dem Grundstamm und der Bedeutung das jaku- tische Zapta-, z.B. kini taptyr asa »seine Lieblingsspeise«, berkke taptan sie »sehr gern essen«, bayaran taptan isit »überaus gern hören«. Orro BörrLinek, Über die Sprache der Jakuten, Petersburg 1851 (in Tu. von MıppEnporFrF’s Sibirische Reise, Bd. III), Wörterbuch S.gr. Das Wort ist in Ranrorr’s Wörterbuch nachzutragen. K. For: Manich.-türk. Turfan - Fragmente. 1399 M.153, ı tavla- (tavlad ..... körledimiz), das auf ein älteres tabla- zurück weist. In beiden Gattungen von Fragmenten kommt die Verbindung kim gaju in der Bedeutung »alle« vor: U 3,17 S.70 kim gau tynlyylar (Rav- LorF schreibt Zynlyglar) »alle beseelten Wesen«; M. 157 R.5 und 6: (ölüm) kimke ga(juga) gorgmaz ajynmaz, kimke ga(juga) iSitürmez tujuzmaz »niemanden fürchtet er und weicht vor ihm zurück, niemanden lässt er es hören und merken« (nämlich, wenn er kommt). Ranprorr 8.73 und 75 hat den Sinn dieser Verbindung nicht verstanden und deshalb kim fälschlich als Relativpronomen aufgefasst. Noch sei erwähnt, dass der aus dem Köktürkischen bekannte Stamm Jarlyga- in der Bedeutung »befehlen, geruhen«, also dem osmanischen bujur- entsprechend, in beiden Fragmentgattungen vorkommt, und zwar in der Verbindung mit der Verbalform »Stamm + u, ü«, z.B. U4,13 S.77 qylu jarlygap (Ravrorr liest offenbar wieder fälschlich jarlyyap).' In unseren Fragmenten ist dieses Verb in dieser Construction und auch ausserhalb derselben sehr häufig, z. B. im %. tengri iligimiz ..... altun örgin rednilig taucang üze oluru ornanu jarlygamagy, qutluy qyvlyy bolmagy bolzun »unser göttlicher Fürst möge geruhen auf goldenem Throne, auf juwelengeschmücktem Tautschang zu sitzen und zu thro- nen und glücklich und gesegnet sein!« Aüg biru jarlygadug ücün » weil er geruhte, seine Kraft zu widmen«: kün tengric(e) Jarlygadug ücin » weil es von dem Sonnengott befohlen war«, M. 157 R. 13 jarlygamatyn ölürür »(der Tod) tödtet ohne befohlen zu sein«. Statt » Verbalstamm + u, ü« kommt auch » Verbalstamm + a, e« in der Verbindung mit jarlyga- vor in %: aj tengri jasyju bilgür(e) jarlygarca iligimiz yduq qut ol u(luy) oronta bilgüre jarlygady »wie der Mondgott geruht, glänzend zu erscheinen, so geruhte unser Fürst, das geweihte Glück, an jener hohen Stelle zu erscheinen«. Schliesslich will ich noch einen wichtigen Punkt nicht unerwähnt lassen, der gleichfalls für die Gleichartigkeit der beiden Fragmentgat- tungen spricht, das ist die alte Zählmethode, die auch in den kök- türkischen Inschriften herrscht, hier aber so lange verkannt wurde, bis Wırry Bang Einspruch erhob. Dennoch war diese alte Zählmethode schon seit dem Jahre 1820 bekannt gemacht, denn Krarrorn, Sprache und Schrift der Uiguren S.13 theilte in diesem Jahre aus dem uigurisch- chinesischen Wörterbuche mit, dass der ı1. Monat bei den Uiguren »bir ‚Jigirmintsch ay« heisse, zog aber selber aus diesem Factum nicht die richtigen Consequenzen. Es ist sehr auffällig, dass sich im Qut.-Bil. ! Das Wort ist mit der Aussprache jarlyga- und in der Bedeutung »amnestiren« noch heute im Kasanischen gebräuchlich. 1400 Gesammtsitzung vom 15. December 1904. keine Spur von dieser archaischen Zählmethode findet, so nennt der Dichter das Jahr, in welchem er das Qut.-Bil. abgeschlossen hat, zwei- mal S.92 und 93 der Wiener Handschrift: jyl altmys iki erdi tört jüz bie; vergl. auch das Verzeichniss der Capitel. In den Turfan -Fragmenten erscheint: U. 2,1 fört Jigirm(ing) (kün üz)e »am vierzehnten Tage« (nicht etwa »am vierundzwanzigsten Tage«!), M.172 S. 3, 4 tört jigirming (seil. kün) »vierzehnter Tag« (nicht etwa »vierundzwanzigster Tag!«), ebenda S.4, 8 bis Jigirming gün »fünfzehnter Tag«. Aus dem Angeführten geht hervor, dass wir es in beiden Gattungen der Fragmente mit einer einheitlichen Sprache zu thun haben, wie sich durch die weiterhin gegebene grammatische Darstellung noch deutlicher zeigen wird. Wir haben somit das Recht, von einem alten Turfan-Türkisch zu reden. Rıprorr hat schon in seiner Phonetik! die Theorie vertreten, dass der Consonantismus der Östdialekte, speciell der altaischen Mund- arten, auf das Qut.-Bil. anzuwenden sei. Diese Theorie fand bei den Turkologen nirgends Beifall, Ranrorr liess sie aber nicht fallen. Selbst nachdem durch Dr. Morırz eine Redaction dieses Werkes in arabischen Lettern in der Bibliothek des Chediven zu Kairo aufgefunden war, die total andere Lautverhältnisse aufwies, als Ranıorr angenommen hatte, behielt er seine Theorie bei und verkörperte sie in der Um- schrift seiner Ausgabe Qutadyu-Bilig, ja er ging noch weiter, er übertrug sie auch auf die uigurisch geschriebenen Turfan -Fragmente. Inzwischen hat Vıruern Tnonsen” durch eine sorgfältige Prüfung der Reime im Qut.-Bil. mit unbestreitbarer Evidenz nachgewiesen, dass die der Ranzorr’schen Umschrift zu Grunde liegende Theorie in wesent- lichen Punkten verkehrt ist, dass z. B. die archaischen Accusative nicht auf -g, -k ausgingen, sondern auf -y, -g, dass die Adjective, die heute auf -/y, -i endigen, nicht auf -/yg, -ük endigten, sondern auf -Zyy, -lig und vieles Andere. Wie verkehrt und gewaltsam aber die Anwendung dieser Theorie auf das Turfan-Türkische ist, wobei sich selbst Burchan die Metamorphose in Purgan gefallen lassen muss, mag die nachstehende Übersicht zeigen, in der ich neben die RAnLorr- schen Lesungen eines sicherlich sehr alten in uigurischer Schrift ab- gefassten Fragments die entsprechenden Wörter oder Endungen setze, welche in unseren M-Fragmenten vorkommen. Ich bemerke hierzu ausdrücklich, dass bei allen angeführten Formen die Schreibung unserer Fragmente über den Lautwerth der Consonanten nicht den geringsten Zweifel lässt. Dasselbe gilt für die Vocale © und a. " W. Raprorr, Phonetik der nördlichen Türksprachen. Leipzig 1882. ® Vırn. Tuonsen, Sur le systeine des consonnes dans la langue ouigoure (in Keleti Szemle II. Jahrgang ıgor Nr.4 S.241ff.). K. For: Manich.-türk. Turfan - Fragmente. 1401 Aus der dritten uigurisch geschriebenen Probe U 3 Transcrip- tion S. 70: Rapuorr: Unsere M-Fragmente: Zeile ı ögüs »viel« Öküs elkü »gut« edgü qylyn&-/yg (Adjectivendung) -Iyy pol-ur »sein, werden« bol- » 3 got-sar »lassen« god- Purgan-lar »Burchan « Buryan » 4 qud-yn »Glück« qut-y » 5 tyn-Iyg »beseeltes Wesen« tyn-Iyy » 6 sayynd sayyn- »Gedanken denken« saqynd sagyn- » 7 6öß-dün »vorn« RADLOoFF on-tun, i&-tin, tas-tyn » 8 yer-de [im Original jir] »Erde« Jür » 9 pu »dieser« bu » ıı jer-ik [im Original jir] (Accusativ- -ig endung) » 13 yarlyya-dy »hat befohlen« Jjarlyga- » 14 tenri-zö (Pronominalaffıx) -81 » 18 sayyn-zar (Gerundivendung) er-ser » 19 javlay-yn »schlecht« Jabalaqg » 32 qut-lug qyo-Iyg »glücklich « qutluy qyolyy » 33 -sus (der Verneinung) -SU2 öl- mes »stirbt nicht« öl-mez » 35 küct-lük »stark« küt-lüg » 36 pilik-leri » Wissen « bilig Vgl. noch aus der ersten Probe Uı Transceription S. 58: Zeile ıı eksüksüs »mangelhaft« egsik » 12 per-dim »geben« bir- » 15 Aizi-ge »Mensch« kisi und aus der zweiten Probe U 2 Transcription S. 65: Zeile 16 pir »einer« bir 6. Vergleichung der Lautverhältnisse mit den uigurischen und köktürkischen. Bei Tnomsen’s Untersuchung der Reime des Qut.-Bil. hat sich das wichtige Resultat ergeben, dass die eruirten Lautverhältnisse zu der Schreibung des Manuscripts von Kairo stimmen und fernerhin (bis auf auslautend vo = kökt. b und sonst verschwindend wenige Aus- nahmen) auch zum Köktürkischen. Nun stimmen sie aber auch zu unseren manichäisch geschriebenen Fragmenten und damit natürlich 1402 Gesammtsitzung vom 15. December 1904. gleichzeitig zu den uigurisch ge- schriebenen, die letzteren müssen nur richtig gelesen werden. Für das Köktürkische, das Qutadyu-Bilik und die manichäischen Fragmente ergeben sich folgende Identitäten: der archaische Accusativ der Substantiva geht auf -y, -g aus (und nicht auf -9, -A)'; der tonlose Stammauslaut verwandelt sich vor vocalisch beginnen- den Affixen nicht in den tönenden’; z. B. toprog-yy, etek-ingizde; die von Nominibus abgeleiteten Adjeetive haben die Endung -/yy, -Zg, luy, -lüg (mit yg und nicht mit q k)?; neben den (nur zum Theil vom Verbalstamm) abgeleiteten Nomi- nibus auf -y, -9, kommen andere auf -g, -k, vor -y, -9 oder -9, -k u.s. w.: aryy »rein«, etig »gemacht«, gamuy (meist & geschrieben) »alle«°, bedük »erhaben«, ydug »geweiht« und viele andere. Das Pronominalaffıx der 3. Pers. Sing. lautet stets -sö mit s (und nicht mit 2). Das Affıx -gy, -ki erweicht seinen Anlaut nicht (also kein -yy und kein -gi).” Das Negativaffix ist -syz, -siz, -suz, -süz (und nicht -sys u. s. w.).” Das Dativaffıx ist -ga, -ke mit tonlosem Anlaut.’ Das Partieip des Negativstammes geht auf -maz (und nicht -mas) aus.'” Von einzelnen Stämmen, deren Consonantismus im Auslaut oder Inlaut in allen drei Quellen übereinstimmt, seien erwähnt: god- »lassen« in gody »herab« MX. edgü »gut« (und nicht etkü, wie Raprorr liest) in edgüti »ist gut geworden« M. 172. Vergl. Tnuonmsen a.a. O0. S. 248. 2 Vergl. Tuousen a. a. 0. S. 249f. 3 Vergl. Tuonsen a. a. O. S. 248f. Sehr zahlreiche Beispiele, nur eine Aus- nahme erdemlik »tugendhaft«. * Vergl. Tuonsen a. a. O. S. 248. ° Köktürkisch gamuy und gamug. In unseren Fragmenten neben ilig »Fürst« einmal ilikler. Qatyg »hart« einmal abweichend von dem von Tnouszn festgestellten gazyy. Vergl. Tuonsen, a. a.0. S. 252f. Vergl. Tuousen, a. a.0. S. 250. Vergl. Tuousen, a. a.0. S. 254. Vergl. Tuousen, a.a.0. S. 250, der sich in Bezug auf das Uigurische der Qut.-Bil. vorsichtig so ausdrückt: »L’affixe du datif est comme en vieux ture -ga, -kä, non pas, A& ce qu’il semble, -ya, -gä, rimant p. ex. avec baga (en regardant 29, 16; [31, 17?] 40, 31) jaga (a cöte; 162, 17).« 10 Dies lässt sich für das Uigurische zwar aus den Reimen nicht beweisen, aber auch nicht widerlegen, vergl. Tuousen, a.a.O. S. 255, während die Handschrift von eo ı © Kairo )L schreibt, wozu unsere Fragmente ebenso wie das Köktürkische stimmen. K. For: Manich.-türk. Turfan - Fragmente. 1403 gadyu »Sorge« in gadyulyy, »besorgt«.' oküs »viel« (und nicht öküs, wie Ranıorr liest) Zu den Bemerkungen Tnonsen’s möchte ich noch anführen, dass nach meiner Ansicht im Qut. Bil. auch öp- »küssen«, das in den kök- türkischen Inschriften nicht vorkommt, mit -p zu lesen ist, denn unsere Fragmente bieten öpün- ce. dat. »sich küssen mit ...«. Die Schreibung 2 des Manuscripts von Kairo beweist nichts dagegen, denn hier wird p und 5 unterschiedlos durch „ dargestellt, wie dies in vielen Hand- schriften auch heute noch gelegentlich geschieht, indem das arabische Alphabet ja kein _ besitzt. Ebenso wird < anstatt z geschrieben. Auch das mit öpe reimende Wort ist dann nicht goba, sondern gopa (Ger. von gop- »sich erheben«) zu lesen, und diese Form kommt gleich- falls in unseren Fragmenten vor M. 144, R. 4. Schliesslich sei bemerkt, dass köktürkisches 5 in unseren Quellen ebenso zu v» wird wie im Uigurischen des Qut.-Bil. im Auslaut der Stämme: ev »Haus«, sev- in sevin- »sich freuen« und swv » Wasser«. Über tav-la »anbeten« im Unterschiede zu fapla- »gern haben«. Mit dem Qut.-Bil. stimmen unsere Texte nicht ganz überein in dem Praeteritum. Nach Tuonsen hätte dasselbe immer -di mit d, wäh- rend unsere Fragmente bald -&, bald -di ohne ersichtlichen Grund der Variation aufweisen, also in dieser Beziehung auf dem Standpunkte des Köktürkischen stehen. ! Vergl. Tuousen, a. a.0. S. 250f. 2 Vergl. Tuonsen, a.a.0. S. 250. Sitzungsberichte 1904. 120 1404 Zur Elektrodynamik bewegter Systeme. Il. Von Prof. Emit Coun in Strassburg i. E. (Vorgelegt von Hrn. W ArBUurG.) N einigen Jahren habe ich eine Erweiterung der Maxweır'schen Gleichungen für bewegte Körper angegeben, welche mit allen damals bekannten Thatsachen in Übereinstimmung war.' Dieser auf inductivem Wege gewonnene Ansatz hat sich auch gegenüber den später hinzu- gekommenen Erfahrungen bewährt. Die entscheidenden Proben be- treffen den Fall gleichförmiger Translationsgeschwindigkeit; die spe- cielle Form der Gleichungen, welche diesem Fall entspricht, scheint mir ausser Frage gestellt. Die allgemeinen Gleichungen sind einer gleich scharfen experimentellen Prüfung bisher nicht unterworfen wor- den. Bei ihrer Aufstellung habe ich mich durch das Prineip der »wissenschaftlichen Oekonomie« leiten lassen’; es mag sein, dass sich gleichwohl ein einfacherer Ansatz finden lässt, der den Thatsachen ebenfalls gerecht wir... Inzwischen möge mir gestattet sein, die cha- rakteristischen Züge derjenigen Elektrodynamik, die aus meinen Glei- chungen folgt, hier zu entwickeln. Die Sätze, die sich ergeben wer- den, sind in voller sachlicher Übereinstimmung mit dem Inhalt meiner älteren Abhandlung, soweit es sich um die Eigenschaften des elektro- magnetischen Feldes an sich handelt; sie weichen davon zum Theil ab hinsichtlich der mechanischen Kräfte. Dass die Bestimmung dieser Kräfte in gewissem Umfange willkürlich war, habe ich seiner Zeit ausdrücklich hervorgehoben; ich glaube sie jetzt in besserer Weise vornehmen zu können. $ı. Die Grundgleichungen. d 0) ! Göttinger Nachrichten 1901, Heft 1; Ann. der Physik 7, S. 29, 1902. ®2 Vergl. Sitzungsber. 1904, 46, S. 1300{. Sie lauten: E. Conn: Zur Elektrodynamik bewegter Systeme. II. 1405 d [na = [es+ Ayds I io) € == eE— [uM] M = uM-+[uE] IU A=A(E—K) x — [EM] IV v=,E-O+,M-M+(u-2) v Hier bedeuten E und M die beiden Feldintensitäten; €, %, A scalare Constanten, K einen constanten Vector; u die Geschwindigkeit der Materie; > die Strahlung relativ zur Materie; w die elektromagnetische Energie der Volumeinheit; S eine Fläche, welche dauernd durch dieselben materiellen Theil- chen geht, s ihre Randeurve, N die Normale von ds. Im Vacuum gelten die Werthe: WO, NO, Ee — I, WT. Damit ist gesagt, dass als Einheit der Geschwindigkeit die Licht- geschwindigkeit im Vacuum gewählt ist. Im Vorstehenden ist die Ge- sammtheit unserer Voraussetzungen enthalten. Die Gleichungen bean- spruchen für beliebige Geschwindigkeiten v Geltung in dem gleichen Umfang, in welchem die Maxweır’schen Gleichungen für v=o Geltung haben. Es folgt aus unseren Gleichungen u. a., dass sich für v= 0 die Strahlung nach allen Richtungen mit der gleichen Geschwindigkeit aus- breitet. Sie setzen also ein Bezugssystem voraus, für welches diess that- sächlich zutrifft. Dass ein solehes in den Fixsternen existirt, steht ausser Frage. Inwieweit es durch unsere Gleichungen bestimmt ist, soll später erörtert werden. Die Gleichungen I und II, auf die (unendlich klein gedachte) Flächeneinheit bezogen, schreiben wir: „_ IM ; — P(E) = In I dE = —_ +. IE PM)= +4 Die Bedeutung des neu eingeführten Symbols ist dann: dA dA | men + T(u) A— (A -v)u (1) — - + T(A)u— P[wA] (2) 120* 1406 Gesammtsitzung vom 15. December 1904. ) Mor (+7) Differentiation mit Bezug auf einen festgehaltenen ma- teriellen Punkt (Raumpunkt) bezeichnet. Ferner P Rotation, T Diver- genz, Y Gradient, 0 ß) f) (A-v) = a ee $2. Umformung auf ein bewegtes Coordinatensystem und Ortszeit. Wir zerlegen die Geschwindigkeit u in eine gemeinsame, der Zeit nach constante Translationsgeschwindigkeit p des ganzen Systems und die »relative« Geschwindigkeit v: u=p-+v, Pp= const., (3) und wir bezeichnen eine Differentiation nach der Zeit in Bezug auf einen relativ ruhenden Punkt durch y: d Be 0 ersd, N Dann wird dA 84 u ya tr TWA-A-v)o+l-v)A — HL E—R[eAl. (5) Zugleich führen wir statt der »allgemeinen Zeit« £ die »Ortszeit« ? ein. Sie ist für einen Punkt, dessen relativer Radiusvector r ist, definirt durch !=t—(p»r) (6) Differentiationen nach den relativen Coordinaten, bei denen die Orts- zeit als vierte unabhängig Veränderliche angenommen ist, sollen durch einen obern Indexstrich bezeichnet werden. Dann ist vn de ör’ : P) de (7) Endlich zerlegen wir € und M: € = €&,—[pM] MN, -+[pk] (8) E. Conan: Zur Elektrodynamik bewegter Systeme. 1. 1407 Mittels (5), (7) und (8) entstehen aus I’ II” zwei Gleichungen, die wir dadurch vereinfachen wollen, dass wir pv=o (9) setzen. Dann ergibt sich: IM AM, PR) eg sp” nn T: P’(E) y + PM,» — P’[oM.] 1F ı dE dE, ‚ ’ N — ee ” veneu = rt II a P’(M) y + T(E,)o — P’[vE,] + A ar u 1 6, = eE— [eM] M,—= uM-+[pE] IIa A=AE—K) x — [EM] IVa $3. Das Feld in relativ ruhenden Medien. Es möge das ganze System ausschliesslich die Geschwindigkeit p besitzen oder, was dasselbe bedeuten soll, sich in relativer Ruhe befinden. Dann ist v=0, und es gelten — und zwar in aller Strenge — die folgenden Gleichungen - AM, -?(E= rl (E) H b d P’(M) = = A IT’b = M, = uM IIIb A=A[E—K] > EM] IVb Diese Gleichungen haben genau dieselbe Form, wie die Max- wer’schen Gleichungen für ein ruhendes System. Durch diese Gleichungen ausschliesslich aber ist das Feld E, M und damit auch die Strahlung relativ zur Materie 3 bestimmt, sofern noch gewisse Grössen — »elektrische und magnetische Mengen« — die nach eben diesen Gleichungen unveränderlich sind, vorgeschrieben werden.' Stellen wir also einstweilen die Betrachtung der Vorgänge zurück, bei denen elektromagnetische Energie in andere Energieformen, ins- besondere in mechanische Arbeit übergeht”, und richten wir unser Augenmerk auf die elektromagnetischen Vorgänge an sich, so können ı Vergl. hierzu unten S.1409 f. 2 Siehe unten $ 5. 1408 Gesammtsitzung vom 15. December 1904. wir sagen: die Elektrodynamik des bewegten Systems erscheint dem mitbewegten Beobachter nur insoweit durch die Bewegung beeinflusst, als derselbe im Stande ist, die Ortszeit von der allgemeinen Zeit t zu unterscheiden. Die Differenz beider Grössen besteht nach (6) in einem Bruchtheil der dem Vector r entsprechenden Lichtzeit, welcher im ungünstigsten Fall (r parallel 9) dem Verhältniss von Translations- geschwindigkeit zu Lichtgeschwindigkeit gleichkommt. Wenden wir das auf die Bewegung der Erde an: Überall, wo nicht die Ausbreitung von Strahlung selbst das Object der Messung ist, legen wir identische Zeitmomente an verschiedenen Punkten der Erdoberfläche dadurch fest, dass wir die Ausbreitung des Lichts als zeitlos behandeln. In der Optik aber definiren wir diese identi- schen Zeitmomente dadurch, dass wir für jedes relativ ruhende isotrope Medium eine Ausbreitung in Kugelwellen annehmen.' Das heisst: die »Zeit«, welche uns zur Darstellung irdischer Vorgänge thatsächlich dient, ist die »Ortszeit« ?', für welche die Gleichungen Ib bis IV b gelten, — nicht die »allgemeine Zeit« t. Was erfordert würde, um f von ? experimentell zu unterscheiden, das lässt sich gut übersehen an der Hand eines Vorschlags, den kürz- lich W. Wıen gemacht hat »zur Entscheidung der Frage, ob sich der Lichtäther mit der Erde bewegt oder nicht.«® Durch die Lücken zweier Zahnräder, deren gemeinsame Axe die Richtung der Erdbe- wegung hat, soll in beiden Richtungen Licht von gleicher Intensität hindurehgesandt werden. Dann sollen beide Räder in Rotation ver- setzt werden mit gleicher Umlaufsgeschwindigkeit. Wırn schliesst: Ruht der Aether, so ist die Lichtzeit verschieden für die beiden Wege; — das ankommende Licht trifft das Rad am Ende seines Weges in verschiedener Stellung auf beiden Stationen; — die Intensitäten müssen verschieden geworden sein. Nun ist klar, dass für den Versuch nicht gleiche Rotations- geschwindigkeit gefordert wird, wie Wırn meint, sondern gleiche Gesammtdrehung” von dem Moment der Beobachtung bei Ruhe bis zum Moment der Beobachtung bei Rotation. Sind die beiden Gesammt- drehungen gleich für gleiche »allgemeine Zeiten« £ der beiden Stationen, so erhält man eine Helligkeitsdifferenz bei »ruhendem ! Die Verwendung dieser Definition setzt voraus, dass Körper existiren, welche unter allen Umständen ohne Änderung ihrer Dimensionen gedreht werden können. Diese Voraussetzung liegt unserer gesammten Geometrie zu Grunde. Es ist gleichwohl nicht überflüssig, sie zu erwähnen; denn die Elektronentheorie negirt die Existenz solcher Körper. ®2 Phys. Zeitschr. 5, S. 585, 1904. 3 „bis auf ganze Vielfache des Winkelabstandes zweier Zähne« wäre eine zu- lässige, aber unwesentliche Verallgemeinerung. E. Coan: Zur Elektrodynamik bewegter Systeme. 11. 1409 Aether« (und keine bei »mitbewegtem Aether«). Sind aber die beiden Gesammtdrehungen gleich für gleiche »Ortszeit« ?’ der beiden Stationen, so erhält man (Helligkeitsdifferenz bei »mitbewegtem Aether«, aber) keine Differenz bei »ruhendem Aether« .Ob nun die eine oder die andere Art der Drehung thatsächlich stattgefunden hat, dafür kann es optische, oder allgemeiner elektrische, Prüfungsmittel aus logi- schen Gründen nicht geben. Erfordert wird vielmehr eine materielle (mechanische oder akustische) Sicherung oder Controle.. Das Schema wäre dieses: die beiden Räder sitzen auf derselben Welle, die in der Mitte angetrieben wird; wir müssen dann für Phasengleichheit der beiden Enden einstehen können bis auf "/,o. der Lichtzeit, welche der Länge der Axe entspricht. Was wir unter »elektrischen und magnetischen Mengen« zu ver- stehen haben, bedarf noch einer Erläuterung. Es sind diess keine Begriffe, die neben unseren Gleichungen und unabhängig von ihnen in die Elektrodynamik eingeführt werden müssen. Sie ergeben sich vielmehr aus diesen Gleichungen als »Integrationsconstanten«. Die Gleichung I sagt aus, dass für jede, durch unveränderliche materielle Theilchen gehende, geschlossene Fläche S das Flächenintegral von WM eine von der Zeit unabhängige Grösse ist; diese Grösse nennen wir die magnetische Menge innerhalb 8. Die Gleichung I sagt dasselbe bezüglich des Flächenintegrals von € aus für eine in Isolatoren verlaufende Fläche und knüpft für eine beliebige Fläche die zeit- liche Änderung dieser Grösse an die elektrische Strömung durch $ in der gleichen Weise, wie Flüssigkeitsinhalt mit Flüssigkeitsströmung verknüpft ist. Wir nennen diese Grösse die Elektrieitätsmenge innerhalb $S. In den Definitionen beider Grössen ist aber still- schweigend vorausgesetzt, dass wir angeben können, was identische Zeitmomente in den verschiedenen Punkten der geschlossenen Fläche sind. Aus dem Vorangehenden folgt nun: Wenn wir identische Zeiten an verschiedenen Orten so definiren, dass die Lichtausbreitung gleichförmig wird gegenüber den Fixsternen (Zeit £), dann drücken sich Elektrieität und Magnetismus aus als Flächenintegrale von & und M. Wenn wir identische Zeiten an verschiedenen Orten so definiren, dass die Lichtausbreitung gleichförmig wird gegenüber der Erde (Zeit f), dann drücken sie sich aus als Flächenintegrale von eE und uM. Aus den Gleichungen, in welche T, W, I für v=p= const. übergehen, ergibt sich mittels (7): T(M) = T’(uM) (10) T(€) = T’(eE)+(p-A). I Auch dieses Verfahren hat natürlich nur einen Sinn, sobald wir sicher sein können, daß die Gesetze der Mechanik für die »allge meine Zeit« streng richtig sind. 1410 Gesammtsitzung vom 15. December 1904. Setzen wir zunächst voraus, dass das Feld statisch sei, dann ist erstens 5 =0 und folglih T=T’, und zweitens A= 0, also T(€) =T(eE) und somit für eine beliebige geschlossene Fläche: [&,as = [eE.,dS = [eE,dS t= const. t= const. = const. Verläuft nun S in Isolatoren, so ist allgemein das erste In- tegral von dem speciellen Werth von t, das letzte Integral von dem speciellen Werth von ?!” unabhängig. Die einmal vorhandene Gleich- heit beider Ausdrücke bleibt also bei allen Veränderungen des Feldes bestehen; d.h. T(&) =T’(eE) im Isolator, (11) [era = [eEydS für jede Leiteroberfläche. (12) = const. = const. (10), (11) und (12) sagen aus, dass allgemein die Grössen, welche als magnetische Dichte (p,), elektrische Dichte im Isolator (p,) und Gesammt- Elektricitätsmenge eines Leiters (e) zu bezeichnen sind, in beiden Dar- stellungen die gleichen Werthe besitzen. Das Resultat ist daher: identische Daten p,„,p.,e bestimmen identische Felder E,M, unab- hängig von dem Werthe von p. Alles in diesem Paragraphen Ausgeführte gilt für Medien, die sich in relativer Ruhe befinden gegenüber einem Bezugssystem, welches selbst eine gleichförmige Translationsgeschwindigkeit besitzt. Indem wir dieses Bezugssystem als in der Erde festliegend annehmen, ver- nachlässigen wir deren Axendrehung. Theoretisch gesprochen lässt sich der Forderung allseitig gleichförmiger Lichtausbreitung relativ zur Erde durch keinerlei »Ortszeit« genügen, weil die Geschwindigkeit der täglichen Bewegung kein Potential besitzt. Diess hat nämlich zur Folge, dass die Veränderung, welche die Lichtzeit durch die Bewegung erleidet, vom Lichtwege abhängt und nicht nur von dessen Anfangs- und Endpunkt. Bedenkt man aber, dass die Geschwindigkeit der täg- lichen Bewegung für je ein Meter Abstand von der Axe um weniger als "/100 em sec variirt, so wird klar, dass kein Interferenzversuch diese ört- lichen Gesehwindigkeitsdifferenzen zur Wahrnehmung bringen kann. (Man denke sich ein Interferometer, dessen beide Lichtwege die Hälf- ten eines Quadrats von einem Meter Seitenlänge sind; das eine Seiten- paar sei parallel der Bewegungsrichtung; es werde Na-Licht benutzt. Drehung des Instruments um 180° hätte dann eine Verschiebung des Interferenzbildes um ein Milliontel Streifenbreite zur Folge.) Auch, dass E. Coux: Zur Elektrodynamik bewegter Systeme. II. 1411 die Richtung der Geschwindigkeit sich mit der Zeit ändert, ist ohne wahrnehmbaren Einfluss. Der Beweis soll hier übergangen werden. Wir dürfen also praktisch auch die tägliche Bewegung als reine Trans- lation betrachten, die sich der Bewegung in der jährlichen Bahn an jeder Stelle der Erdoberfläche in jedem Moment überlagert. $ 4. Relative Bewegungen. Wir betrachten jetzt den allgemeinern Fall relativer Bewegungen, setzen aber voraus, dass das Product aus gemeinsamer Translations- geschwindigkeit und relativer Geschwindigkeit gegenüber dem Quadrat der Lichtgeschwindigkeit eine verschwindende Grösse sei. Diese Be- dingung, welche in (9) formulirt ist, hat uns zu den Gleichungen Ta bis IVa geführt. Dieselben stimmen in der Form überein mit I’ bis IV. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass an Stelle des »absolut ruhenden« räumlichen Bezugssystems das »relativ ruhende« und an Stelle der »allgemeinen Zeit« die »Ortszeit« getreten ist. Das heisst also, auf die Erde angewandt: soweit wir das Product aus der von uns angenommenen Erdgeschwindigkeit und der thatsächlich gegebenen relativen Geschwindigkeit gegen die Erde vernachlässigen dürfen gegen- über dem Quadrat der Lichtgeschwindigkeit, ist es gleichgültig, ob wir unsere Gleichungen auf ein gegen die Erde ruhendes Coordinatensystem und die »irdische Zeit« ? beziehen, — oder auf ein beliebiges anderes Coordinatensystem, welches gegen die Erde die gleichförmige Geschwin- digkeit (—p) besitzt und eine durch (6) definirte Zeit 1. Was hier als Bedingung ausgesprochen wurde, gilt nun thatsäch- lich für alle Beobachtungen, wenn wir unter p die Geschwindigkeit der Erde gegen die Fixsterne (etwa 10 *) verstelen. Wir können zwei Anwendungsgebiete unterscheiden: 1. Astrophysik. Hier ist entweder v = —p (Fixsterne) oder doch höchstens von der Grössenordnung von p. Die vernachlässigten Grössen sind daher höchstens von der Ordnung 10°, während die Messung des Aberrationswinkels und der verhältnissmässigen Änderung der Wellenlängen diese Genauigkeit nicht annähernd erreicht. 2. Bewegungen ausgedehnter Körper an der Erdoberfläche. Hier bleibt vo sehr klein gegen p, und p-v für jede Beobachtung verschwin- dend. Alles also, was in $ 3 für relativ ruhende Systeme streng abge- leitet ist, gilt mit praktisch ausreichender Genauigkeit auch für relativ bewegte Systeme. Zusammengefasst: die bisher bekannten Thatsachen der Elektro- dynamik lassen uns die Wahl, zur Darstellung eine ruhende Erde und Sitzungsberichte 1904. 121 1412 Gesammtsitzung vom 15. December 1904. irdische Zeit oder einen ruhenden Fixsternhimmel und himmlische Zeit zu benutzen. Dass unsere Gleichungen, in der einen oder in der anderen Form interpretirt, den Einfluss relativer Bewegungen richtig darstellen, ist zum Theil von mir a.a.O., zum Theil von Anderen dargethan worden. Fine Zusammenfassung und eine Vergleichung mit anderen Theorien gedenke ich demnächst zu geben. $ 5. Energiegleichung und mechanische Kräfte. Um die Energiegleichung zu erhalten, zerlegen wir die Grösse 7 ; 2 der Gleichung (I) in zwei Theile: a rar: (13) d R Hier soll - die Änderung des Vectors A relativ zur bewegten Ma- dt terie bezeichnen, mit anderen Worten die Änderung, welche A durch Änderung im festen Raumpunkt, durch Translation und durch Rotation dA der Materie erfährt. Diess wäre der vollständige Werth von ee sich die Materie nicht deformirte. Demnach ist A,, der Beitrag, der von den Deformationen herrührt. Im Zeichen: d’A LAGE a ar (14) ou, gu, ı (ou, ow, ı (ou, ou, { oe ( oy z; >) ee (+ dy ) u 2 | dw +3) na oder Ay = A-T(W)+A,; (16) wo ou, ı/ou, ou, ı/ou, dw, (A,), — ae 4 )-44 (9. + se); u.S.W. (a7) da Man überzeugt sich leicht, dass pi nach (13), (14), (15) berechnet, den Werth in (1) ergibt. Aus der Definitionsgleichung (14) folgt: dA dB d ( 3) Mr (4 r) = ,4-B (18) dA dB d’ an A-— | =—[A-B]. 19) 1% | +|A | a “ E. Conax: Zur Elektrodynamik bewegter Systeme. II. 1413 Wir multiplieiren nun I’ mit M, I’ mit E und addiren; dann kommt: de AM —_T(2)—-(A-H) —= ( r (n.R) oder nach (13): "€ & = (® . d N) — ( " | Sr (E ® Eur) Ar (M Ü Mur) . (20) Von der Änderung, welche e und # durch die Deformationen erleiden, de du & sehen wir ab, setzen also Bea —= 0; dann wird nach II: di dt n = Er AM d\ı N ER d’u dz . M-—— | = —(—(E N) Do — 3 dt dt u eh a)" oder nach V: dw (a — le le 21 di dt ) Ferner ist nach (16) (E-&,) + MM) = (E-O+M-M)T(au)+(E-&)+M-M,) — uT (u) + (eE? + uM°) T(w) + e(E-E;) + vu(M-M,)— (E-[uM])) + (M-[uE])). (22) Endlich ergibt sich aus (17), indem man nach den Componenten von u ordnet: ” ee dz daS — (E-[uM])) + (M-[uE])) = — (u Eu) = — Nr ur (23) (21), (22), (23) führen wir in (20) ein, und bezeichnen durch + ein materielles Volumelement, so dass also en I Er ' — + = (wir dt 7 dt ist. Dann kommt: ı d(wr) 0 ZID+HAH+A, (24) wo dzZ I 2 Y ni ou; | Ü) A=—|u-77)+-(eE’+ uM?’) T(u) — S | (eE;E, + uM;M),) = Kzmme. dt 2 inkl 0% \ ) In (24) ist, jedesmal für die Einheit der Zeit und des materiellen Volumens berechnet, die linke Seite die Abnahme der elektromagneti- schen Energie, das erste Glied der rechten Seite die Ausstrahlung, das zweite die abgegebene chemisch-thermische Energie, A daher die ab- gegebene Arbeit. 1414 Gesammtsitzung vom 15. December 1904. Die Kräfte, welche diese Arbeit leisten, bestehen aus der trans- latorischen Kraft = — — (26) und aus einem System von Deformationskräften, welche völlig über- einstimmen mit den Maxwerr’schen Spannungen. Man kann sie zer- legen in eine allseitige normale Spannung I y=— „(eE’ + uM?’) (27a) nebst den Spannungen Gir —— (EE;E, + YM;M;). (27b) Die Bewegungen der materiellen Theilchen sind daher bestimmt durch das äquivalente System translatorischer Kräfte f, deren Componenten sind: 0 d d da. h=fet+ ur a ne U: 8. Wer (28) fo 0x oy 02 Setzt man hier die Werthe aus (26) und (27) ein, so erhält man p ds I be ae [EE- P(E)] + T(eE)-E— —E’-ve ‚ (29) — [uM-P(M)] + T(uM)-M— —M’. vp Dies ist der allgemeinste Ausdruck für die Kräfte. Wir bemerken zunächst, dass für das Vacuum gilt: vw=0,/=0,e=y=ıund smt CE =E,W=M,A=o; ferner TE) =T(M)—=0o. Es verschwinden daher die vier letzten Terme in (29) einzeln, die drei ersten aber geben nach I’ und II’ die Summe Null. Die Kraft f ist also identisch Null an allen Raumstellen, wo wir ein materielles Substrat der Kräfte nicht kennen. Dieser Satz ist ein logisches Postulat, solange man nicht dem Vacuum ad hoe ein Medium mit Eigenschaften der Materie substituirt. Er folgt an- dererseits aus unseren Gleichungen nur mittels der Voraussetzung uw=0. Man kann daher begrifflich das Bezugssystem, für welches unsere Grundgleichungen gelten, dadurch festlegen, dass es ruht gegen- über dem leeren Raum. Dadurch ist aber für die Darstellung der Er- fahrung nicht das mindeste gewonnen. ' Zu den bisherigen Entwicklungen vergleiche man Lorentz, Math. Ene. V, S. 25ıfl. Es ist aber zu beachten, dass bei Lorentz Glieder mit u? durchweg ver- nachlässigt sind. EB. Con: Zur Elektrodynamik bewegter Systeme. 11. 1415 Da wir elektromagnetische Kräfte messen an Körpern, welche gegenüber der Erde ruhen oder doch nur langsam sich bewegen, so ist von erster Wichtigkeit der Werth, den f annimmt für u = p= const. Wir erhalten ihn in der durehsichtigsten Form, indem wir wieder mittels (6) die Ortszeit f einführen. Dann folgt mittels (7) aus (29) oder einfacher mittels d 0 d ups = A Ba WESNG und d Fk d DENE dd direct aus (28): a2, ; , £ TI, de h=- ze [EE-P'(E), + T (eE)-E; — ze Apr — [uM-P'(M)], + T’(uM)-M, — Ze = d d d — Pr if (40) erg EN dr (922) - Hierin ist nach Ib bis Ib: > SPUR) U @ dt’ P(M=e m +A: dt’ also folgt: d\ I Een IE y’ Ta ) (eu — I)2, +2(; (EE? + uM?) — (eE, + 0) (30) — p,(eE,E, + 4#M,M,) — p.(eE,E, + uM, M,) ( » 7 I ’ ’ I ’ £=T(e)-E— ZE-vie+T/wM).M— My + [A-uM] Der Werth in (31) hängt, als Funetion der relativen Coordinaten und der Ortszeit betrachtet, nieht mehr explieite von p ab; aber auch nicht implieite, denn nach $ 3 sind auch E, M und A von p unab- hängige Functionen derselben vier Variablen. Für stationäre Zu- stände wird nun f= f.. Weiter aber ist es für die Darstellung dieser Zustände gleichgültig, ob wir Ortszeit oder allgemeine Zeit benutzen. Also ergibt unser Ansatz: die Kräfte des stationären Feldes in relativ ruhenden Körpern sind in aller Strenge unabhängig von der Erd- bewegung. Er ergibt ferner den Betrag dieser Kräfte in der wohlbe- kannten Form, welche den Ausdruck aller sicheren Erfahrungen bildet. Sitzungsberichte 1904. 122 1416 Gesammtsitzung vom 15. December 1904. Im Fall veränderlicher Zustände tritt zu f, eine Anzahl von Glie- dern, welche sich alle als vollständige Differentialquotienten nach der Zeit darstellen. Dieser Umstand schliesst die Möglichkeit aus, die momentanen Wirkungen periodischer Vorgänge beliebig zu summiren. Andrerseits aber ist jeder einzelne Term in der }}-Klammer eine sehr kleine Grösse: 3 sowohl wie die Grössen in den () sind von der Ordnung von w; 3 aber ist mit einem Factor behaftet, der für alle leicht beweglichen Körper (Gase) sehr klein ist, und die () haben als Factoren die Componenten von p = Io”*, wenn wir annehmen, dass das Bezugssystem unserer Gleichungen gegen die Fixsterne festliegt. Was zu /, hinzukommt, ist daher unmerklich; f, selbst aber ist von p unabhängig, sobald man die irdische Ortszeit als vierte Variable wählt. Auch die Betrachtung der mechanischen Kräfte also lässt unser früheres Resultat bestehen: keine Erfahrung hindert uns, unsere Grund- gleichungen nach Willkür zu beziehen auf ein räumliches System, das in der Erde ruht, oder auf ein solches, das gegen die Erde eine be- liebige gleichförmige Geschwindigkeit besitzt von der Ordnung der relativen Geschwindigkeit Erde-Fixsterne. Wir haben lediglich dem frei gewählten räumlichen System das zeitliche Bezugssystem anzu- passen. Ausgegeben am 22. December. Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerei. SITZUNGSBERICHTR - KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AN Rn AKADENIE DER WISSENSCHAFTEN. 2 E; ) h = g Se RT 2. ARE LIV. LV. 4 #4 N: 22. DEcEemBER 1904. ri 4 Mir ı DEM DRUCKSCHRIFTEN- VERZEICHNISS, TITELN, INHALTS-VERZEICHNISS j UND REGISTERN. $ = ES v Fi 0. .- > j b Ss } ee RREREEN re ee nie BERLIN 1904. \de5 3% 508, Ss : 2 ’ ’ BR u: Mies VERLAG DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER EN ar \ IN CommsSIoN BEI GEORG REIMER. fur t Auszug aus dem Reglement für die Re die Redaetion der »Sitzungsberichte ee $1. 2. Diese erscheinen in einzelnen Stücken in Gross- Octav regelmässig Donnerstags acht Tage nach jeder Sitzung. Die sämmtlichen zu einem Kalender- jahr gehörigen Stücke bilden vorläufig einen Band mit fortlaufender Paginirung. Die einzelnen Stücke erhalten ausserdem eine durch den Band ohne Unterschied der Kategorien der Sitzungen fortlaufende römische Ordnungs- nummer, und zwar die Berichte über Sitzungen der physi- kalisch -mathematischen Classe allemal gerade, die über Sitzungen der philosophisch - historischen Classe ungerade Nummern. 8.2. 1. Jeden Sitzungsbericht eröffnet eine Übersicht über die in der Sitzung vorgetragenen wissenschaftlichen Mit- theilungen und über die zur Veröffentlichung geeigneten geschäftlichen Angelegenheiten. 2. Darauf folgen die den Sitzungsberichten über- wiesenen wissenschaftlichen Arbeiten, und zwar in der Regel zuerst die in der Sitzung, zu der das Stück gehört, druckfertig übergebenen, dann die, welehe in früheren Sitzungen mitgetheilt, in den zu diesen Sitzungen gehö- rigen Stücken nicht erscheinen konnten. Mittheilungen, welche nicht in den Berichten und Abhandlungen er- scheinen, sind durch ein Sternchen (*) bezeichnet. 85. Den Bericht über jede einzelne Sitzung stellt der Seeretar zusammen, welcher darin den Vorsitz hatte. Derselbe Seeretar führt die Oberaufsicht über die Redae- tion und den Druck der in dem gleichen Stück erschei- nenden wissenschaftlichen Arbeiten. 86. 1. Für die Aufnahme einer wissenschaftlichen Mit- theilung in die Sitzungsberichte gelten neben $41, 2 der Statuten und $ 28 dieses Reglements die folgenden beson- deren Bestimmungen. 2. Der Umfang der Mittheilung darf 32 Seiten in Octav in der gewöhnlichen Schrift der Sitzungsberichte nicht übersteigen. Mittheilungen von Verfassern, welche der Akademie Sicht angehören, sind auf die Hälfte dieses Umfanges beschränkt. Überschreitung dieser Grenzen ist nur nach ausdrücklicher Zustimmung der Gesammt-Aka- demie oder der betreffenden Classe statthaft. 3. Abgeselien von einfachen in den Text einzuschal- tenden Holzschnitten sollen Abbildungen auf durchaus Nothwendiges beschränkt werden. Der Satz einer Mit- theilung wird erst begonnen, wenn die Stöcke der in den Text einzuschaltenden Holzschnitte fertig sind und von besonders beizugebenden Tafeln die volle erforderliche Auflage eingeliefert ist. 87. 1. Eine für die Sitzungsberiehte bestimmte wissen- schaftliche Mittheilung darf in keinem Falle vor der Aus- gabe des betreffenden Stückes anderweitig, sei es auch nur auszugsweise oder auch in weiterer Ausführung, in deutscher Sprache veröffentlicht sein oder werden, 2. Wenn der Verfasser einer aufgenommenen wissen- schaftlichen Mittheilung diese anderweit früher zu ver- Akademie oder der betreffenden Classe. — Niehtn öffentlichen beabsichtigt, als ihm “les nach den gelten- 4 den Rechtsregeln zusteht, so bedarf er dazu der Ein- N willigung der Gesammt- Akademie oder der betreffenden” Classe. a e see 88. A ‚5. Auswärts werden Correcturen nur auf ee Verlangen verschickt. Die Verfasser verzichten damit. auf Erscheinen ihrer Mittheilungen nach ‚acht: £ lagen. & z “ P: ae r IST: Ba" E ee) 1. Der Verfasser einer unter den » Wissenscha tlichen = Mittheilungen« abgedruckten Arbeit erhält unentgeltlich fünfzig Sonderabdrücke mit einem Umschlag, auf a ws der Kopf der Sitzungsberichte mit. Jahreszahl, Stück- f nummer, Tag und Kategorie der Sitzung, darunter Br Titel der Mittheilung und der Name des Verfassers st Be 2. Bei Mittheilungen, die mit dem Kopf de Ba . berichte und einem angemessenen Titel nicht ü ns Seiten füllen, fällt in der Regel der Umschlag for rt. 3. Einem Verfasser, weleher Mitglied der . ist, steht es frei, auf Kosten der Akademie er le Sonderabdrücke bis zur Zahl von noch hund ert, und auf seine Kosten noch weitere bis zur Zahl able zwei hundert (im ganzen also 350) zu He Ver- je theilung abziehen zu lassen, sofern er diess ‚rechtzeitig | dem redigirenden Secretar angezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrücke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es der Genehmigung. der. Gesammt- = lieder erhalten 50 Freiexemplare und dürfen na 'echtzeitiger Anzeige bei dem redigirenden Seeretar weitere 200 Exem- plare auf ihre Kosten abziehen lassen EELILIN. 528. ER: 1. Jede zur Aufnahme in die Sitzungsberichte ve stimmte Mittheilung muss in einer akademischen Si itz vorgelegt werden. Abwesende Mitglieder, ‚so ie alle Niehtmitglieder, haben hierzu die Vermittelung. eines ihrem Fache angehörenden ordentlichen Mitgliedes zu ‚benutzen. Wenn schriftliche Einsendungen auswärtiger oder eorre- spondirender Mitglieder direct bei der. Akademie | ‚oder bei. einer der Classen eingehen, so hat sie der vorsitzende Seeretar selber oder durch ein anderes Mitglied zum Vortrage zu bringen. Mittheilungen, deren Verfasser der 7 Akademie nicht angehören, hat er einem AunaEBa geeignet > _ scheinenden Mitgliede zu überweisen. [Aus Stat. $ 41,2. — Für die ana dk es einer ausdrücklichen Genehmigung der Akademie oder einer der Classen. Ein darauf gerichteter Antrag kann, sobald das Manuseript druckfertig ı vorliegt, gestellt und sogleich zur Abstimmung gebracht werden.| x 6% $29. ne $; 1. Der revidirende Secretar ist für den Kaldie. geschäftlichen Theils der Sitzungsberichte, jedoch nicht für die darin aufgenommenen kurzen Inhaltsangaben ( der gelesenen Abhandlungen verantwortlich. Für diese wie für alle übrigen Theile der Sitzungsberichte ‚sind nach jeder Richtung nur die Verfasser verant- wortlich. : 5% Die Akademie versendet ihre »Sitzungsberichte« an diejenigen Stellen, mit denen sie im Schrierkehr int ö wofern nicht im besonderen Falle anderes vereinbart wird, jährlich drei Mal, nämlich: A die Stücke von Januar bis April in der ersten ‚Hälfte des Monats Mai, » Mai bis Juli in der ersten Hälfte des Monats August, ER » October bis December zu Anfang des nächsten Thren nach Fertigstellung des Repistere, 3 FR 1417 SITZUNGSBERICHTE 1904. LIV. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 22. December. Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe. Vorsitzender Secretar: Hr. Auwers. 1. Hr. Warpever las einen »Nachtrag« zu seinem Vortrage vom 8. December »über das Os tibiale externum«. Vorgelegt und besprochen wurde der Fall eines Knöchelchens, welches Hr. Prof. Dr. H.Vırcnhow an dem Krüppelfusse einer Chinesin gefunden und in der Zeitschrift für Ethnologie, 1903, S. 266 [282], beschrieben hat. Das fragliche »Tibiale externum« lag nicht an der typischen Stelle des Naviculare pedis, sondern am Talus, mit dem es knorplig artieulirte. Diess stimmt also mit dem IV. Falle der Mittheilung vom 8. De- cember. — Ferner wurde das Fussskelet eines Buschmannes mit auffallend grosser Tuberositas ossis navicularis demonstrirt. 2. Hr. van’r Horr überreichte eine weitere Mittheilung aus seinen Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der oceani- schen Salzablagerungen: XXXIX. Bildungstemperaturen unter- halb 25°. Gemeinschaftlich mit Hrn. Prof. MEyERHoFFER wurde festgestellt, dass Glauber- salz unterhalb 18° entsteht, während Thenardit, Magnesiumsulfathexahydrat, Kieserit, Leonit und Astrakanit bei bez. 13°5, 13°, 18°, 18° und 4°5 fortfallen. 3. Hr. von Bezorp legte eine Mittheilung des Hrn. Geh. Reg.-Raths Dr. G. Hermann vor: Über die relative Regenarmuth der deut- schen Flachküsten. In der Abhandlung wird nachgewiesen, dass die allgemein verbreitete Ansicht, wonach die Küsten regenreicher sein sollen als das dahinter liegende Binnenland, nur für ansteigendes Gelände gilt. Wenn man über Beobachtungen eines hinreichend dichten Netzes verfügt, wie diess an der deutschen Küste der Fall ist, dann zeigt sich, dass Flachküsten regenärmer sind als das dahinter liegende Binnenland. 4. Folgende Druckwerke wurden überreicht: durch Hrn. van’r Horr das erste Heft einer zusammenfassenden Darstellung seiner in den S.-B. mitgetheilten Untersuchungen zur Bildung der oceanischen Salzablage- rungen. Braunschweig 1905, und durch Hrn. vow Bezorp die Ver- öffentlichungen des Kgl. Meteorologischen Instituts: Ergebnisse der meteorologischen Beobachtungen in Potsdam im Jahre 1901. Berlin 1904, und: Ergebnisse der Beobachtungen an den Stationen II. und II. Ordnung im Jahre 1899. Berlin 1904. Sitzungsberichte 1904. 123 1418 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe v. 22. December 1904. Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der ozeanischen Salzablagerungen. XXXIX. Bildungstemperaturen unterhalb 25°. Von J. H. van’r Horr und W. MEYERHOFFER. Mi Rücksicht auf die zusammenfassende Veröffentlichung der auf die Chloride und Sulfate von Natrium, Kalium und Magnesium sich be- ziehenden Untersuchung' wurden noch die Verhältnisse unterhalb 25° verfolgt, insoweit Salzmineralien bei diesen Temperaturen entstehen oder fortfallen. Ersteres ist mit Glaubersalz, letzteres mit Thenardit, Magnesiumsulfathexahydrat, Kieserit, Leonit und Astrakanit der Fall. A. Entstehen von Glaubersalz (18°) und Fortfallen von Thenardit (13°5). Die Temperatur von 32°4, bei der Glaubersalz Na,SO,. 10H,0 sich in Thenardit Na,SO, verwandelt’, wird durch die begleitenden Salzvorkommnisse herabgedrückt. Welche dabei in Frage kommen, ist in Fig. ı ersichtlich, welche die Paragenese bei 25° zum Ausdruck bringt. Vier Temperaturen kommen also in Frage, bei welchen Glauber- salz sein Kristallwasser verliert: in Anwesenheit von bzw. Chlornatrium allein, in C, oder dies in Begleitung von Glaserit, in G, von Astrakanit, in H, schließlich von beiden, in S. Alle lassen sich in BEcKMAnns Gefrierapparat als Schmelz- oder Erstarrungstemperaturen bestimmen, und diejenige bei Anwesenheit von Chlornatrium allein wurde schon früher auf 17°9 festgestellt.” Bei Mitanwesenheit von Glaserit ergab sich 1693, von Astrakanit 15°3, von beiden 13°7. Was die Mengen- verhältnisse betrifft, so eignet sich am besten die an den betreffenden Körpern für 25° bestimmte gesättigte Lösung und so viel anhydrisches Natriumsulfat, als sich damit zu einer diekflüssigen Masse mischen läßt. ! Zur Bildung der ozeanischen Salzablagerungen von J. H. van’r Horr, Braun- schweig 1905. ®2 RıcHarps, Zeitschrift für physikal. Chemie, 26, 698. ® Diese Sitzungsberichte 1898, 391. B van’r Horr: Öceanische Salzablagerungen. XXXIX. 1419 Aus den erhaltenen Daten geht hervor, daß Glaubersalz von unter- halb 17°9 an auftritt, während Thenardit von oberhalb 13°7 an sich bilden kann. B. Fortfallen von Magnesiumsulfathexahydrat (13°) und | Kieserit (18°). Bei abnehmender Temperatur entwickelt sich das Gebiet vom Magnesiumsulfatheptahydrat auf Kosten desjenigen von Hexahydrat, Fig. 1. A Bischofit MgCl,.6H,0 Carnallit MgC1,K.6H,0 MgS0,.6H,0 Kainit X| sO,Mg.KCl.3H,0 Reichardtit MgS0,.7H,0 Leonit y| (0,),MgK,.4H,0 U Astrakanit (SO Son a (SO,).MgNa, . 4H,0 2eNgR,. 2 aN Glaserit Thenardit SO,(K,Na), so, Na, C G F B und letzteres verdrängt gleichzeitig den Kieserit, bis erst Kieserit, dann das Hexahydrat fortfällt im Kristallisationsendpunkt Z (bei Anwesen- heit von Chlornatrium, Carnallit und Magnesiumchlorid). Die Ver- wandlung von Hepta- in Hexahydrat ließ sich im Beckmann verfolgen an einer Mischung von 50° Hepta- und 10° Hexahydrat, 20° Magne- sium- und 5° Natriumehlorid; sie findet bei 13° statt. Hieraus läßt sich die sonst sehr schwer direkt zu bestimmende Bildungstemperatur des Kieserits abschätzen, indem nach Früherem' ! Diese Sitzungsberichte 1904, 662. 123* 1420 Sitzung der physikalisch -mathematischen Classe v. 22. December 1904. die Wasserabgabe durch Hepta- und Hexahydrat in I (bei Anwesen- heit von Chlornatrium und Astrakanit) bei den um 4°5 verschiedenen Temperaturen von 35°5 und 31° stattfindet. Kieserit würde demnach von Temperaturen oberhalb 18° an auftreten. C. Fortfallen von Leonit (13°). Beim Fortfallen von Leonit treten ganz eigentümliche Verhältnisse auf, die damit zusammenhängen, daß auf der Grenzlinie WP ein Ten- sionsmaximum liegt. Die Lösung enthält dort, der quantitativen Zu- sammensetzung nach, Kainit und Magnesiumchlorid, während in P und W Überschuß an Chlorkalium bzw. Magnesiumsulfat vorliegt. Bei Temperaturen unterhalb 25° wird also das Leonitfeld allmählich kleiner werden zugunsten desjenigen von Schönit und schließlich in zwei kleine Dreiecke auseinanderfallen mit Eckpunkten in W und P. Indem in W die Tension noch eine etwas kleinere ist als in P, wie das Tensi- meter zeigte (bei 25° ein Millim. Differenz in Paraffinöl), wird das End- stadium sich in W abspielen. Es wurde für P bestimmt, und die erreichbare Schärfe war nicht derart, daß noch eine weitere Bestimmung in W Wert hätte. Ein Dilatometer, das in Anbetracht der Zusammen- setzung in P eine Mischung von 20° Schönit, 3° Leonit, 5° Kainit, o°2 Chlorkalium und 0°4 Chlornatrium enthielt, zeigte bei 20° eine regelmäßige Volumzunahme, entsprechend Anstieg des Niveaus in der Kapillare von fünf Millim. in acht Tagen; bei 15° sank dasselbe um sechs Millim. in zwei Tagen. Weder bei 17° noch bei 19° fand in längerer Zeit Veränderung statt, so daß für die Umwandlungstempe- ratur 18° anzunehmen ist. D. Fortfallen von Astrakanit (4°5). Bei Temperaturen unterhalb 25° kommt das Auftreten von Astra- kanit zum Abschluß, indem statt dessen Magnesiumsulfat und Glauber- salz entstehen. Die bezügliche untere Temperaturgrenze zeigt sich in der Lösung mit höchster Maximaltension, in V also, bei gleichzeitiger Anwesenheit von Chlornatrium und Schönit, der unterhalb 18° den Leonit ganz verdrängt hat. Bei Aufnahme dieser Versuche mit dem Beckmann zeigte sich beim Arbeiten mit Astrakanit allein, bzw. mit der Mischung von Mag- nesiumsulfat und Glaubersalz zu gleichen Teilen, daß zunächst eine instabile Form entsteht mit einer Bildungstemperatur von 24°2; die- selbe besteht aus dünnen Plättehen und macht die halb geschmolzene Masse ziemlich konsistent. Innerhalb 24 Stunden hat dieselbe für Astra- van’r Horr: Oceanische Salzablagerungen. XXXIX. 1421 kanit Platz gemacht, der sich besser absetzt und nunmehr die bekannte Bildungstemperatur von 20°6 aufweist. Das Temperaturminimum in V wurde ermittelt mit einer Mischung von 43° Magnesiumsulfat, 26° Glaubersalz, 10° Chlornatrium, 5° Schönit und 18° Wasser; beim Erwärmen folgt auf eine Teilschmelzung ein Festwerden durch Bildung der erwähnten Verbindung, die am nächsten Tag durch Astrakanit ersetzt ist. Die gesuchte Temperatur zeigt sich in der bekannten Weise nach Unterkühlung bei 4°5, und der vor- handene Schönit, worüber einige Zweifel bestehen können, ist mikro- skopisch leicht erkennbar. Fig. 2. Mg(l,.6H,0 MgSO,.7H,0 Kainit Ban Schönit Glaubersal Glaserit E. Paragenetische Tafel für 4°5. Dureh das sukzessive Fortfallen von vier Salzmineralien, Leonit, Thenardit, Hexahydrat und Kieserit, an deren Stelle nur ein einziges, das Glaubersalz, neu auftritt, gestalten sich die paragenetischen Verhält- nisse bei 4°5 sehr einfach, wie die Fig. 2 wiedergibt. Die Stelle, an der Astrakanit fortgefallen ist, wird durch einen kleinen Kreis angedeutet. 1422 Über die relative Regenarmuth der deutschen Flachküsten. Von Dr. G. HeLLmann. (Vorgelegt von Hrn. von Bezor».) Der grosse Einfluss, den das Meer als Wasserdampfspender auf die Bildung der atmosphärischen Niederschläge über dem Festland aus- übt, hat es immer als selbstverständlich erscheinen lassen, dass die Regenmenge von der Küste nach dem Innern des Landes hin abnehmen muss. Ja, es ist geradezu eine landläufige Vorstellung geworden und wird überall als Grundsatz ausgesprochen, dass Küstenstriche regen- reicher sind als das anstossende Binnenland. Diese Anschauung fand ihre Stütze in den Regenkarten der ganzen Erde oder einzelner Erdtheile, die bis jetzt nur auf Grund unzurei- chenden Beobachtungsmaterials in kleinem Massstabe entworfen werden konnten und die deshalb bloss die allgemeinsten Grundzüge der räum- lichen Vertheilung der Niederschlagsmengen wiederzugeben vermögen. Dazu kommt, dass gerade die regenreichsten Gebiete der Erde am Meere liegen, nämlich da, wo sich hohe Steilküsten den vom Meere kom- menden Regenwinden entgegenstellen. Erst seit dem Bestehen besonderer und dichter Netze von Regen- stationen ist man in der Lage, wenigstens für kleinere Erdräume die wahre Regenvertheilung genauer darzustellen. Dabei hat sich nun er- geben, dass jener Grundsatz nicht allgemein richtig ist, dass er sich sogar in’s Gegentheil umkehren kann: es gibt Küstengebiete, die weniger Niederschläge erhalten als das unmittelbar anstossende Flachland. Bei der Construction der Regenkarten für die preussischen Pro- vinzen habe ich nämlich die Wahrnehmung gemacht, dass der grösste Theil der deutschen Flachküsten relativ regenarm ist, d. h., dass die Jahresmenge des Niederschlags von der Küste nach dem binnenländi- schen Flachlande hin zunächst zunimmt. Ein solcher Befund wäre bei einem Küstengebiet, das landeinwärts erheblich ansteigt — wie z. B. in Hinterpommern — ganz selbstverständlich, weil das Aufsteigen G.Hrırmann: Die relative Regenarmuth der deutschen Flachküsten. 1423 feuchter Luftmassen die aus ihnen herausfallende Regenmenge steigert. In einer bis ans Meer reichenden Niederungslandschaft aber ist es etwas Besonderes, das darzulegen und zu begründen von Interesse sein dürfte. Eine solche Untersuchung wird sich auch deshalb als lohnend er- weisen, weil sie über einige wichtige Fragen der allgemeinen Nieder- schlagsvertheilung neues Licht zu verbreiten vermag. Zur Feststellung der Thatsache dienten gleichzeitige zehnjährige Regenmessungen von rund 200 Stationen, die längs der deutschen Küste ziemlich gleichmässig vertheilt sind. Mangel an Beobachtungs- material liegt also nicht vor, wenn auch natürlich nicht jedes kleinste Stück Küste durch eine Station vertreten sein kann. Ebenso wurde darauf Rücksicht genommen, Beobachtungen von Stationen unberück- sichtigt zu lassen, an denen der Regenmesser zu frei aufgestellt und darum dem störenden Einfluss des Windes zu sehr ausgesetzt ist, da solche Instrumente zu wenig Niederschläge auffangen. ' Aus der kartographischen Darstellung der so gewonnenen Beobach- tungsergebnisse ersieht man nun ohne weiteres, dass der weitaus grösste Theil der deutschen Flachküsten relativ regenarm ist, da diese eine kleinere Jahresmenge des Regenfalls aufweisen als das unmittelbar an- grenzende Tiefland. Der numerische Betrag des Unterschiedes schwankt zwischen 10"" und 60"”", "also etwa zwischen ı$ und 10 Procent der Jahressumme. In der vorstehenden Karte sind diese relativ regenarmen Küsten- gebiete durch einen schwarzen Vollton kenntlich gemacht. Man er- sieht aus ihr, dass, sowie die Küste den Charakter der eigentlichen ! Hierher gehören einige Signalstellen der Deutschen Seewarte, an denen im Interesse der weiten Sichtbarkeit der Signalmaste die in der Nähe aufgestellten Regen- messer allzu frei stehen. 1424 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe v. 22. December 1904. Flachküste verliert und etwas steiler ansteigt, die Regenarmuth auch sogleich aufhört. So z. B. auf der Ostseite von Rügen, auf Usedom und Wollin, an der hinterpommerschen Küste, wo es Dünen bis zu 56” Höhe giebt, im Samland, dessen Küsten noch am ehesten den Namen einer Steilküste verdienen, sowie auf der Kurischen Nehrung, deren hohe Dünen bis zu 62" ansteigen. Hiernach lag es nahe zu untersuchen, ob nicht auch die Flach- küsten der Nachbarländer ähnliche Verhältnisse aufweisen, und da zeigte sich in der That, dass jene Eigenthümlichkeit keineswegs auf die deutschen Küsten beschränkt bleibt. Solche relativ regenarmen Küstenstriche finden sich mehrfach in den russischen Östseeprovinzen bis in die Gegend von Hapsal, auf Jüt- land und namentlich auf den Inseln des Kattegats und des Grossen Belts (Laesoe, Hesseloe, Samsoe, Langeland), ferner an verschiedenen Punkten der holländischen und belgischen Küste, hier bis gegen Dün- kirchen, und an der Westküste Frankreichs bei der Gironde-Mündung. Ungewöhnlich trocken ist auch die ganze Flachküste des Golfe du Lion von Perpignan bis zum Rhönedelta.' Man hat es also mit keiner ganz localen, sondern mit einer etwas allgemeineren Erscheinung zu thun. Zur Ergründung ihrer Ursachen schien es mir zweckmässig, zu- nächst zu untersuchen, ob die Unterschiede im Ausmass des Regen- falls an der Küste und landeinwärts, wie sie die Jahresmengen an- zeigen, auch in allen Jahreszeiten bestehen. Zu dem Ende entwarf ich von der hierfür am geeignetsten Provinz Schleswig-Holstein auf Grund gleichzeitiger ı 3-jähriger Beobachtungen Monatskarten der Nieder- schlagsvertheilung. Wenn auch diese Monatskarten, wegen der grossen Schwankungen des Regenfalls von Jahr zu Jahr, noch kein so zu- verlässiges Bild geben können, wie Jahreskarten aus demselben Zeit- ! Das Beobachtungsmaterial für Russland lieferten die Annalen des Physikalischen Central- Observatoriums in St. Petersburg und der eben erschienene eingehende »Bericht über die Ergebnisse der Beobachtungen für das Liv-Estländische Regenstationsnetz« von B. Sresnewsky (Dorpat 1904); für Dänemark die neueren Jahrgänge des Meteoro- logisk Aarbog im Anschluss an die Arbeit von V. WırLaum£-JAnızEn »Om Danmarks normal nedbör (Aarbog 1882); für Holland die »Hyetographie van Nederland« von E. Eneetengurg (Amsterdam 1891); für Belgien die Arbeit von A. Lancaster »La Pluie en Belgique« (Bruxelles 1894). Dabei fand ich, dass Hr. Lancaster auf die Regenarmuth der flandrischen Küste auch schon als auf etwas Besonderes hingewiesen hat. Das französische Material findet sich in den Annales du Bureau central meteoro- logique de France und in den besonderen Veröffentlichungen der Commissions meteo- rologiques der beiden Departements Herault und Bouches-du-Rhöne. Die westliche Küste des Golfe du Lion von der Tet- bis zur Rhöne- Mündung ist die trockenste Gegend von ganz Frankreich. Sie liegt allerdings auch im Regen- schatten der Pyrenäen und der Cevennen. G. Hrıımann: Die relative Regenarmuth der deutschen Flachküsten. 1425 raum, so eignen sie sich doch sehr gut zum Vergleich benachbarter Orte und zur Beurtheilung relativer Verhältnisse. Für die in Rede stehenden Fragen lehren nun die Monatskarten Folgendes. In den Monaten der kalten Jahreshälfte (Oetober bis März) sind die Unterschiede der monatlichen Regenmengen zwischen den Küsten- und den benachbarten Binnenstationen sehr klein, bald in dem einen, bald in dem andern Sinne, je nach der besonderen Lage der Orte. Da- gegen tritt in den Monaten der warmen Jahreshälfte die relative Regen- armuth der Küste scharf hervor, so zwar, dass im Juli, August und September die Unterschiede am grössten werden. Die binnenländischen Stationen erhalten dann erheblich mehr Regen als die Stationen an der Küste. Dasselbe zeigt sich auch beim Vergleich der Monatsmengen zweier passend gelegenen Stationen, die so lange Beobachtungsreihen besitzen, dass die Monatsmittel schon genügend sicher sind. Ein solches Stations- paar ist z.B. Westerland auf der Insel Sylt und das 13“ der Festlandsküste, aber noch in der Marsch gelegene Tondern. Als Unterschiede in der Niederschlagsmenge ergeben sich für die Quartale des Jahres die Durchschnittswerthe östlich von Westerland — Tondern Januar/März April/Juni Juli/September October/December 40 —I2 ZUR) Ir mm In der warmen Jahreshälfte erhält also Tondern 35”" mehr Regen als Westerland, in der kalten aber 49”” weniger. Die Unterschiede zwischen Sommer und Winter treten hier deshalb besonders scharf hervor, weil Westerland an der Luvseite von Sylt liegt, also, wie wir gleich sehen werden, relativ starke Winter- und schwache Sommer- regen hat. Die Unterschiede werden kleiner, wenn man zwei Stationen mit einander vergleicht, von denen die eine im Luv, die andere im Lee liegt, so z.B. Amrumer Leuchtthurm an der Nordsee und Wyk auf Föhr am Wattenmeer. Die entsprechenden Differenzen Amrum—-Wyk betragen nämlich für die vier Quartale nur 7, —4, —30, I Mm. Ähnliche Beispiele mit stets wechselnden kleinen Verschieden- heiten liessen sich noch für andere Stationspaare sowohl in Schles- wig-Holstein wie an den übrigen Küstengebieten aufstellen. Immer aber zeigt sich wieder dieselbe Thatsache, dass es hauptsächlich der Ausfall in den Sommerregen an den Küstenstationen ist, der die Jahres- menge des Niederschlags an ihnen unter diejenige des anstossenden binnenländischen Tieflandes herabdrückt. 1426 Sitzung der physikalisch -mathematischen Classe v. 22. December 1904. Dieser Befund steht mit unseren Anschauungen über die Bildung der atmosphärischen Niederschläge in guter Übereinstimmung. Wir wissen nämlich, dass eine ergiebige Condensation des Wasser- dampfes nur dann stattfinden kann, wenn feuchte Luftmassen zum Aufsteigen gezwungen werden und sich in Folge dessen ausdehnen und abkühlen. Solche aufsteigenden Luftströme kommen aber in unseren Breiten nur in Luftwirbeln vor. Von diesen gibt es zwei Gattungen. Die einen sind die grossen Depressionen, die sich aus der all- gemeinen Lufteireulation ergeben und meist von dem Meere her fertig gebildet an unsere Küsten herankommen. Sie treten zu allen Jahres- zeiten auf, hauptsächlich aber in der kalten, und bringen uns die sogenannten Landregen, die sich über weite Landgebiete ausbreiten und zugleich den Hauptbestandtheil in der Jahresmenge des Regen- falls von ganz Mittel- und Nordeuropa ausmachen. Diese Tiefdruck- gebilde liefern um so reichlichere Niederschläge, je flacher und statio- närer sie sind. Die im Luv gelegenen Küstengebiete erhalten, wie wir gleich noch näher sehen werden, von dieser Art von Regen einen relativ grössern Anteil als das anstossende flache Binnenland. Wo aber das Terrain ansteigt, wird gerade bei diesen Regenfällen die Menge er- heblich gesteigert. Die anderen Luftwirbel sind klein und localer Natur. Sie ent- stehen zumeist bei uns selbst in Folge örtlicher Temperaturverschie- denheiten, die sich im Sommer auf dem Festlande leicht ausbilden können, und sind in Folge des hohen Wasserdampfgehaltes der Luft von ergiebigen Niederschlägen, oft in der Form von Gewitterregen, begleitet. Der zur Condensation nöthige Wasserdampf würde auch an der Küste reichlich vorhanden sein, aber es fehlen hier die Grundbedin- gungen für die Entstehung kleiner Luftwirbel und aufsteigender Luft- bewegung. Excessive Temperaturen können sich örtlich nicht aus- bilden, da das bewegliche Wasser und der nur selten fehlende See- wind etwaige Ungleichheiten sofort wieder auszugleichen streben. Diese Art von Regen kommt also wesentlich dem Binnenlande im Sommer zu Gute, und ihre geringere Häufigkeit an den Küsten ist es hauptsächlich, welche die gesammte Jahresmenge des Nieder- schlags an den Flachküsten kleiner ausfallen lässt, als im anstossen- den Binnenlande. Damit wäre zunächst die in Rede stehende Erscheinung auf ihre Ursachen zurückgeführt. Ich will nın noch die eben besprochenen beiden Arten von Nieder- schlägen in ihrem Verhalten zur Jahresmenge etwas näher kennzeichnen. G. Herrmann: Die relative Regenarmuth der deutschen Flachküsten.. 1427 Es wurde bereits oben angedeutet, dass die im Luv gelegenen Küstenstriche den relativ grössten Antheil von den Landregen haben. Die Insel Sylt bietet hierfür ein vorzügliches Beispiel. Es be- stehen auf ihr seit mehr als 25 Jahren zwei Stationen: die eine in dem schon genannten Westerland, am Westrand der Insel gelegen, und eine zweite 5"” östlich davon in Keitum, am Ostrande. Beide Statio- nen liegen nur wenige (5) Meter über dem Meer, und zwischen ihnen breitet sich ebenes Geestland aus. Aus 25-jährigen gleichzeitigen Beobachtungen ergibt sich die mitt- lere jährliche Niederschlagshöhe dieser Orte zu 777”” bez. 707"””. Der Überschuss von 10 Procent, den Westerland aufweist, kommt aber ganz auf Rechnung der Landregen in der kalten Jahreshälfte, wie die fol- genden Differenzen der mittleren Monatsmengen beweisen: Westerland — Keitum Januar 12 Juli —I) Februar 7 \ 32”” August Su 3" März 13 September —.2 \ April 5 | October 8 Mai BUS November ıır ) 36" Juni —ı \ December 17 Es ist überraschend und höchst interessant zu sehen, dass die Abnahme der Landregen von der Luvseite landeinwärts zu auf eine so geringe Entfernung hin bereits so grosse Werthe erreicht. Wir müssen daraus schliessen, dass der Übergang der Depressionen vom Meer auf das Festland die Condensation des Wasserdampfes ausser- ordentlich begünstigt. Der Vorgang dürfte folgender sein. Beim Übergang vom Meer auf das Land, und sei es auch noch so niedrig', erleiden die untersten Luftströmungen wegen der vermehr- ten Reibung eine Verzögerung. In Folge dessen werden die nachdrän- genden unteren Schichten in die Höhe gehoben und somit der Auf- trieb vermehrt. Zieht dann der Wirbel über ebenes Land weiter, so fällt diese Verstärkung der Ursache zur Condensationsbildung fort, und erst, wenn durch orographische Hindernisse das ganze System zum energischen Aufsteigen gezwungen wird, tritt wieder eine wesentliche Steigerung der Niederschlagsbildung ein.” Zeigen sich schon im Durchschnitt so grosse Unterschiede zwi- schen den monatlichen Regenmengen von Westerland und Keitum wäh- ! Die Dünen unmittelbar bei Westerland sind zwar niedrig, werden aber in diesem Falle günstig mitwirken. ®2 Auf einem solchen Vorgang beruht z. B. der ungewöhnlich grosse Regenreich- thum des Bergischen Landes und anderer Theile des rheinisch-westfälischen Schiefer- gebirges, wie ich in der Meteorol. Zeitschr. 1897, S. 31 zuerst gezeigt habe. 1428 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe v. 22. December 1904. rend der kalten Jahreszeit, so müssen sie sich in den Einzelmessun- gen erst recht zu erkennen geben. So wurde z.B. gemessen am: Westerland Keitum 2. Januar 1882 Se ek 3I. Januar 1884 33 >» 23» 16. Februar 1888 27 » I2 » 17. April 1894 26 » 20 » u.S.w. Im ganzen hatte in 25 Beobachtungsjahren während der Monate October bis April Westerland 23, Keitum aber nur 5 Tage mit 25 oder mehr Millimeter Niederschlag. Diese Thatsache der raschen Abnahme der Landregen nach dem Binnenlande zu lässt uns nunmehr auch ein eigenthümliches Verhalten in der jährlichen Periode der Niederschlagsmenge an den Küsten von Nordwestdeutschland und von Schleswig-Holstein besser verstehen. Ich habe nämlich gefunden, dass der Bereich der Herbstregen (mit einem Maximum im October), dem diese Küstenstriche angehören, nur auf den äussersten Küstenstreifen beschränkt bleibt. Weiter in’s Land hinein überwiegen bereits die Sommerregen derartig, dass überall im August der meiste Regen fällt, wenn auch der October ein secun- däres Maximum aufweist. Aber auch das bessere Verständniss der allgemeinen Regenver- teilung in Norddeutschland, insbesondere die rasche Abnahme der Jahresmenge im östlichen Binnenlande, wird durch die oben darge- legten Verhältnisse erst recht ermöglicht. Dazu soll noch die nebenstehende Karte dienen, die folgende Be- deutung hat. Aus zehnjährigen Beobachtungen von rund 2400 Stationen hat sich für ganz Norddeutschland als mittlere jährliche Niederschlags- höhe der Werth von 637"” ergeben. Gebiete mit einer kleineren Jahresmenge können also in Bezug auf diesen Landesdurchschnitt als relativ trocken, solche mit einer grösseren als relativ nass bezeichnet werden. Das Kärtchen zeigt nun durch verschiedene Schraffen die Ausdehnung beider Gebiete an, und lässt mit einem Blick erkennen, wie der Einfluss des Meeres nicht weit in’s Land hineinreicht, und zugleich, welch grosser Gegensatz in dieser Beziehung zwischen dem Westen und Osten von Norddeutschland besteht." ! Im regenreichen Westen sind die Trockengebiete nur solche, die im Regen- schatten von Gebirgen liegen, mit Ausnahme desjenigen an der unteren Aller und Weser. Dagegen gehören im Osten die regenreichen Gebiete fast ausschliesslich den höheren Gebirgs- und Plateaulagen.an. Nur das Flachland am untern Memel macht eine Ausnahme. Gebiete, deren Sn Niedersehlagsmenge über oder unter dem Landesdurchschnitt [687 mm] liegt. a 50 N 44 | Ice N MIN I % =, al RER n: Die relative Regenarmuth der deutschen Flachküsten. 1429 2 \ BIN 3 inge 8 v.Greenwich 10 1430 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe v. 22. December 1904. Dass aber wirklich die schnelle Abnahme der Winterregenmengen landeinwärts zu dieses Verhalten ergibt, geht auch aus folgender Überlegung deutlich hervor. Wir betrachten einmal die Niederschlagsverteilung längs eines Querschnittes, der in west-östlicher Richtung durch das mittlere Norddeutschland gelegt wird, und wählen dazu einen solchen nahe nördlich vom 52. Parallelkreis, wo die Orte Utrecht, Osnabrück, Han- nover, Berlin, Posen und Warschau gute Vergleiehspunkte darbieten. Setzt man den jeweiligen Werth von Utrecht als Ausgangsstation gleich 100, so ergeben sich für die übrigen Orte die nachstehenden Procentwerthe: Jahr September bis Mai Juni bis August Ulrechierereer: 100 Procent 100 Procent 100 Procent Osnabrück. ...... 100 » 94 » 103 » Hannover ....... 86 » 80 » O7,» Berlinern 82 » Tr o2n Eosenar 69 » 62 » 86 » Warschauer Da Be 69 » 96 » grösste Differenz. 31 » 3 » TA) li» Hieraus geht also unzweifelhaft hervor, dass die Abnahme der Jahresmenge des Niederschlags im Binnenlande hauptsächlich auf Kosten der Landregen erfolgt. Aus dem Verhalten der eigentlichen Sommerregen (Juni, Juli, August), die sich in der Riehtung von Westen nach Osten ihrem absoluten Betrage nach nur wenig ändern, also ziemlich gleichmässig vertheilt sind, können wir aber noch den wichtigen Schluss ziehen, dass ein grosser Theil des Wasserdampfes, der bei diesen sommer- lichen Regenfällen zur Condensation gelangt, nicht unmittelbar oceani- schen Ursprungs sein kann, sondern vom Festlande selbst durch Ver- dunstung geliefert werden muss. Bekanntlich sind die HH. Worıkow, Supan und BrÜCKNER auf ganz anderen Wegen zu einem ähnlichen Ergebniss bezüglich der Herkunft der continentalen Sommerregen gelangt. Aus den obigen Darlegungen über die Entstehung der kleinen Luftwirbel im Sommer, die häufig von starken Gewitterregen begleitet sind, ergibt sich ohne weiteres, dass diese ergiebigen Regenfälle an den Küstenstationen seltener sein müssen als im Binnenlande. Das stimmt aber mit den Beobachtungen durchaus überein; denn die Küste hat nicht bloss weniger Gewitter, sondern auch viel weniger starke Regenfälle als das Innere des Festlandes. Ich kann es mir wohl er- sparen, weitere Belege durch Zahlen hier zu geben. Nur noch auf die eine interessante Thatsache möchte ich zum Schluss hinweisen, G. Herrmann: Die relative Regenarmuth der deutschen Flachküsten. 143 dass auch an der Küste niemals so heftige Platzregen vorkommen wie im Binnenlande. Während hier wiederholt Mengen von 150 bis 160 Mm. in wenigen Stunden herabgefallen sind, hat an den Küsten selbst die höchste Tagesmenge den Werth von 90”"” nicht überstiegen. Ja, es hat sich ganz allgemein ergeben, dass der binnenländische Osten von Norddeutschland, also gerade das trockenste Gebiet, die meisten Maximalregen von kurzer Dauer aufweist und sich auch nach der entgegengesetzten Richtung (häufige Dürren) als excessiv erweist. So bestehen zwischen der Küste und dem Binnenlande einerseits, zwischen dem Westen und dem Osten Norddeutschlands andererseits grosse natürliche Gegensätze bezüglich des Ausmaasses der Nieder- schläge, die auch auf die wirthschaftlichen Verhältnisse von tief- gehendem Einflusse sind. Ausgegeben am 12. Januar 1904. BarEe Ar KR Me u ST Bihıls, LET Ri 1; NEN Urs vi rn. ’ ER IE u YrE 1% N m a rm DR A ne Wan HER Eu rl Wr ir Ro ü Rt ee 1 ft ER * D5 HR BAR PL} 7 a RR FEN Y . . RE RANG f BI sr Er = (rear R Pe EN ö a E De Eee en Yız in A u I E u : 5 WETTE RL « i 1433 SITZUNGSBERICHTE 1904. LV. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 22. December. Sitzung der philosophisch-historischen Classe. Vorsitzender Secretar: Hr. DiELs. 1. Hr. Dırrary las über die Grundlegung der Geisteswissen- schaften. (Ersch. später.) Die Grundlegung der Geisteswissenschaften bedarf wie die philosophische Selbst- besinnung überhaupt der Ausdehnung auf alle Classen von Wissen, sowohl die Wirk- lichkeitserkenntniss als die Werthbestimmung sowie die Zwecksetzung und Regelgebung. Die Theorie des Wissens hat für die Grundlegung der Geisteswissenschaften zunächst zwei Fragen aufzulösen. Naturwissenschaften und historische Wissenschaften machen zwei Voraussetzungen: sie nehmen eine vom empirischen Einzelbewusstsein unab- hängige Bedingung seiner Erfahrungen an und sie setzen voraus, dass unser Denken, sofern es in den Formen und nach den Regeln fortschreitet, an die das Bewusstsein der Evidenz geknüpft ist, zu einem Wissen führe, welches dieses vom empirischen Subjeet Unabhängige erkennbar mache. Die zunächst versuchte Auflösung des zweiten Problems geht aus von der Vergleichung der logischen Structur in den verschiedenen Zusammenhängen, welche Wirklichkeitserkenntniss, Werthbestimmung und Zweck- setzung sowie Regelgebung zu realisiren suchen. 2. Hr. W. Scnuzze legte eine Mittheilung vor über lit. Alausiu und das indogermanische Futurum. klausiu “ich frage’ ist ein Futurum der Wurzel Alev “hören. Aus der Betonung des litauischen Wortes, der Fiexion der griechischen Verba liquida und dem Brauche des Rgveda wird nachgewiesen, dass die auf Sonorlaute endigenden Wurzeln ursprüng- lich im Futurum regelmässig die Form der zweisilbigen Wurzel annehmen. Da die gleiche Flexionseigenthümlichkeit in den altindischen Desiderativa und in den mit ihnen verwandten litauischen Praesentia auf -stu wiederkehrt, bestätigt sich der längst vermuthete Zusammenhang der Futur- und der Desiderativbildung. 3. Es wurden vorgelegt: Commentaria in Aristotelem graeca. Vol. XVII. Pars 2 (Davidis Prolegomena et in Porphyrii Isagogen commentarium ed. A. Busse) und Vol. XXI. Pars 2 (Michaelis in ll. de partibus animalium ete. commentarium ed. M. Haypuck). Berolini 1904 und Wıruerm von HunmsoLpr’s Gesammelte Schriften Bd. III. Berlin 1904; ferner das unterstützte Werk I. Karst, Armenisches Rechtsbuch I. Strassburg 1905. Sitzungsberichte 1904. 124 1434 Lit. /dauısoeı und das indogermanische Futurum. Von WILHELM SCHULZE. De Unterschied zwischen r- und r-Wurzeln, d.h. zwischen einsilbi- gen und zweisilbigen r-Wurzeln, ist im -sya-Futurum des Sanskrit zu allen Zeiten prineipiell aufgehoben." Aarisyati gehört ebenso gut zu kartr- krtd- dkran akarsıt akrsi (Wz. kar) wie zu karitr- körnd- kirdti karısat aktrsata (Wz. kari): kim svid Yamasya kartavyam yan mayadya karisyati [Käthaka-upanisad 1, 5]. Es heisst sarıtoh Sarnd- sirti- : sarisyate, aber auch särtave srid- srti- : sarisydtii” Dass diese Besonderheit der Futurbildung ursprünglich nicht auf die r-Wurzeln beschränkt war, lassen die fast stets dreisilbigen Futurformen der griechischen verba liquida, hom. KEPEEIN CTEAEW KTENEw neben den Aoristen &keipa EcTeina EKTEINA, VEr- muthen; die Chronologie der im Altindischen belegten Futura erweist diese Vermuthung als richtig.” Von gam [gaäntum gatd- fut. periphr. gantä] heisst es nie anders als gamisyati‘, und auch von han [hantum hatd- fut. periphr. hantä] ist hanisyati durchaus die gewöhnliche Futur- form, der nur das Epos eine gewiss erst durch analogische Neubildung geschaffene Variante hamsyati an die Seite stellt, obwohl es selbst manch- mal innerhalb eines Satzes zwischen Aantarau und hanisye, hantäsmi und nihanisyati wechselt”. Wohl herrschen seit der Periode der Brahmanas Futurformen wie namsyati [klassisch indes namisyati] ramsyate (Wz. nam ram) tamsydie mamsyate (Wz. tan man), cyosyate drosyati plosyati srosydti sosydti [neben savisyati] stosyati hosyati (Wz. cyu dru plu Sru su [und sa] stu hu); aber nicht ein einziges Beispiel lässt sich bis in den Rgveda hinaufverfolgen. Vielmehr stellt die Sprache der alten Lieder dem spä- ! Benrey, Vollst. Gr. d. Sanskritspr. $ 870. Formen auf -r2$yati verdanken ihre angebliche Existenz nur der Consequenzmacherei der indischen Grammatiker. Vor der Consonantengruppe -sy- hat das 2 von varıfum tartum überhaupt keine Stelle. 2 Vgl. noch jvalisyati (jvarisyati) dalisyati phalisyatı. > ® Natürlich bin ich ganz abhängig von Wurrnev’s Roots (1885). — Horkıns, Am. Journ. of Phil. 13, 19 berücksichtigt den Unterschied der wurzelschliessenden Con- sonanten nicht. * Im Päli gamissati Torr, Flexion des Päli 57, im Prakrit gamissadi Pıscher, Granm. der Prakrit-Sprachen 365. ° An. Horırzuans, Grammat. a. d. Mahäbhärata 35. Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 22. December 1904. 1435 teren mamsyate ihr volleres manisye, dem jüngeren stosyati ein eben- falls mehrsilbiges stavisyami gegenüber, obwohl es ihr sonst an Formen wie vaksydmi yaksydmana- vidhaksyant- nicht fehlt. Dass der Anstoss zur Bildung der kürzeren Futurformen von den Aoristen ausgegangen ist, wird man nicht unwahrscheinlich finden, wenn man eine Stelle wie Aitareyabr. 2, 22,3 bedenkt: acyostayatanae, cyosyala @yatanät. Auf der durch das Sanskrit repräsentirten Entwickelungsstufe der indisch- arischen Sprache hat diese Ausgleichstendenz indes vor den r-Wurzeln Halt gemacht; die jüngere Volkssprache hat auch diese Grenze nicht immer respectirt und wenigstens "karsyati oder "kärsyati neugeschaffen: Paäli karissati und kahasi kahiti Tore, Flexion des Pali 57s., Prakrit karis- sai und kahü Pıscnen, Gramm. der Prakrit-Sprachen 369 [neben dem Aorist akasi Tore 59 akasi kaht PıscueL 360]. Wer den von Dersrück [Ai. Verb. 183] für den Rgveda, von von Neezrein [Z. Sprachgesch. d. Veda 87] für den Atharvaveda verzeich- neten Formenbestand unbefangen überblickt, kann nicht wohl zweifeln, dass die Wurzelauslaute m n v ursprünglich im Futurum (nicht im Aorist) dieselbe Sonderbehandlung forderten wie r, das allein seine Ausnahmestellung zu behaupten vermocht hat: gamisyati [seit dem Atharvaveda nachweisbar] manisye hanisyati [ebenfalls zuerst im Athar- vaveda belegt] stavisyami karisyasi dharisye marisyati |beide im Athar- vaveda] sarisyänt- sämmtlich von einsilbigen Wurzeln und doch nicht unterschieden von janisydte sanisydti bhavisydti avisyant-, die auf zwei- silbigen Wurzeln beruhen. Der Gegensatz der Futura zu den Aoristen ist nieht viel weniger handgreiflich als im Griechischen: gamisyati trotz agasmahi, manisye : mamsi, stavisydmi : dstosta, sarisydnt- : sarsat.‘ Schon Meırrer hat mit Recht betont, dass die Gestaltung der Futurformen unabhängig von der des Aorists ist.” Aber der Satz muss für die ältere Sprache durchaus in der eben festgestellten Weise beschränkt werden.” Wie gewöhnlich nimmt der Sprachgebrauch des Atharvaveda eine Mittelstellung ein zwischen dem Rgveda und den späteren Perioden, indem er die ersten Belege für die gekürzten Futurformen kramsyd- mänah und hosyami 15, 12,2* liefert, in stavisyate aber die Praxis des ! Das Griechische hat die alte Besonderheit nur den verba liquida zu erhalten gewusst. An ®AECIMBPOTOC : GAYCIMBPOTOC will ich erinnern, ohne indes Consequenzen daraus zu ziehen. Das e von TAmecixpwc stimmt nicht zu dem A von TEmaxoc, wohl aber zum Futurum TeMö d.i. TEMEw. r ®2 Memoires de la societe de linguistique ıı (1900), 317. 3 vedisyati avedit (Wz. vid "wissen’): vetsyati avitsi (Wz. vid finden’), vrajisyati avrajit (vraj) : varksyati aurksmahi (vrj), vadisyati avadıt (vad) : patsyati apatsi (pad). Der Gegensatz der Formen dyotisyati: ddyaut ist. wie es scheint, eine singuläre Ausnahme. * Fehlt bei vow NEGELEIN a.a.O. S. Wnrrney, Roots 206. 124* 1436 W. Scauzze: Lit. Alausiu und das indogermanische Futurum. Rgveda fortsetzt. Dass kramsyamanah eine unursprüngliche Bildung ist, zeigt die übrige Flexion dieser Wurzel [krdamitum kränta-|, auf Grund deren man auch für Aorist und Futurum die längeren Formen zu fordern berechtigt ist. In der That hat der Rgveda akramisam kramistam kradmista, und von der Brahmanaperiode an ist auch krami- $yati nachweisbar. An die aoristische Neubildung kramsate akramsata, deren erste Spuren sich schon im Rgveda ankündigen, hat sich im Atharvaveda auch das Futurum kramsydmänah angeschlossen." Der Parallelismus, der sonst im Indogermanischen zwischen u: » und 2:y zu herrschen pflegt, zwingt uns auch esyami ksesyantah jesyami (Wz. i ksi ji) in derselben Weise auf die volleren Formen *ayisyami ksayi- Sydntah jayisyami zurückzuführen, wie das für nesyati [Atharvaveda] Are- Syati abhesyat (Wz. nt krv bhr) selbstverständlich nöthig ist.’ Längst hat man gesehen, dass die Futura in irgend einem nahen Verwandtschaftsverhältniss zu den Desiderativbildungen der arischen Sprachen stehen.” Für diese Desiderativa gilt im Indischen das Gesetz, dass unmittelbar vor dem stammbildenden s die sonst gewöhnlichsten Formen der Tiefstufe r a [aus am an] u i, d.h. die Reductionen der einsilbigen Wurzeln, grundsätzlich ausgeschlossen sind.” Ohne alle Rück- sicht auf die ursprüngliche Ein- oder Zweisilbigkeit der Wurzel herrschen durchaus ?r (bez. @r) @ (bez. am) @ «, Formen also, die uns DE SAUSSURE als die normalen Tiefstufen der zweisilbigen Wurzeln auf -ari -ani -ami -avi *-ayi hat verstehen lehren: eikzrsati didhirs@ bubhürsati mumürsati sisarsati jihtrsati neben krta- dhrid- bhrid- mrtad- sritd- hrta-, ganz wie titir- Sati tistirsate (lustarsate) neben tirnd- stirnd-, Jigamsati -titamsu- mimamsate neben gatd- tald- matd-, ähnlich wie vivasati sisasati neben väta- sätd-°; cuksusati Susrüsate tustusita- Juhüsati neben ksuta- $ruta- stutd- huta-, wie pupüsati bubhüsati juhusati neben bhüta- püta- hüta-; cik$iSati cikrsate jigisati neben Asitd- citd- jJita-, wie cikrisate ninisali neben kritd- nitd-. Nicht immer indes erscheint im Desiderativum die Tiefstufe: pipasati cikra- misati jijanisate neben pitd- krantd- jata-. Auch hier ist die Mehrsilbigkeit ! So ist svapisyati zu svapsyati |Aorist asvapsam] geworden. von NEGELEIN 87; \Wurrney, Roots 201. ?2 Die Futura mit erhaltenem -ayi- sind sämmtlich relativ junge Neubildungen aus Präsentien auf -ayati. Den Reigen eröffnet die rgvedische Form vayisyant- [vayati]; es folgen ayisyati [dyati] ksayisyati |ksayati] jayisyati | jayati] nayisyati |nayati] vyayısye [eyayati] sayisyate |sayate] srayisyati [srdäyati] hvayisyati |hvayatı]. 3 Dersrück, Ai. Verb. 184. * Benrey, Vollst. Gr. d. Sanskritspr. $ 192. — BARTHOLONAE, Ar. Forsch. 2, 90. 5 Die Gründe des Unterschiedes zwischen -mams- und -sas- brauche ich hier nicht zu erörtern. ° Hierher auch pratyajagrabhaisan Aitareyabr. 6, 35,2 (nach vorausgegangenem praty eva grbhayata)? W.ScaurzeE: Lit. Alausiv und das indogermanische Futurum. 1437 des Desiderativstammes nicht an die zweisilbige Wurzel gebunden, wie ‚jigamisati [seit der Brähmanazeit belegt]': gat«- beweist. Wenn im Sa- tapathabr. cicarisati, im Kausıtakibr. dagegen cicarsati belegt ist (von car: cäritum caritd- corma-) und in der jüngeren Sprache -ninamsu- ri- rams@ (von nam ram: mata- ratd-) vorkommen, so wird man das nach Analogie der schon behandelten Neubildungen wie kramsydmanah nam- syati ramsyate beurtheilen dürfen. Denn es scheint mir evident, dass in alter Zeit die Desiderativbildung unter demselben Gesetze gestanden hat wie die Futurbildung, insofern beide Formkategorien den Unter- schied der einsilbigen und der zweisilbigen Wurzel überall da auf- heben, wo das letzte consonantische Element einrmnvvy, also ein Sonorlaut ist: die Gestalt der Tiefstufe in cikarsati jJigamsati tustusita- findet ihre unmittelbare Erklärung durch die Verlängerung, die die zu Grunde liegenden Wurzeln in den Futurformen karisyäti gamisyati stavisyati regelmässig erfahren, und umgekehrt bestätigt Jigisati, dass wir jesydmi richtig auf eine mehrsilbige Form *jayisyami zurückgeführt haben.” Diese Verlängerung gewisser Wurzeln vor dem s des Futurums und des Desiderativums, deren Gründe ich nicht weiter aufzuhellen vermag, ist natürlich älter als die Hauptmasse der Accentwirkungen, die wir unter dem Namen des Ablautes zusammenfassen, reicht also tief in die indogermanische Urzeit hinein.” Es ist deshalb nicht aus- geschlossen, dass sie ihre Spur gelegentlich auch den Accentverhält- nissen des Litauischen oder der slavischen Sprachen aufgedrückt hat. Denn durch Forrunarov’s glänzende Entdeckung wissen wir, dass sich da die ältesten Unterschiede des Wurzelbaus oft mit erstaunlicher Treue widerspiegeln. Nach dem übereinstimmenden Zeugnisse des Desidera- U jigamisati ist doppeldeutig; es kommt auch als Desiderativ des Causativums gamdyati vor. PW 2,671, ajigamisati Aitareyabr. 3, 24,13 neben intransitivem apojjigamset 6, 34,5. Übrigens gehört dies apojjiyamset, wie die Umgebung lehrt, zu einem Compo- situm der Wz.i, die kein eigenes Desiderativum besitzt und deshalb zu einer Anleihe bei Wz. gam gezwungen ist. WESTERGAARD, Radices 25. ®2 Das Iranische kann aus dem Spiele bleiben, da es den Unterschied der ein- und zweisilbigen Wurzelformen in der Hochstufe ganz (oder fast ganz?) verloren hat [zahyamnanam neben ai. janisyate] und die Orthographie der Avestatexte den Gegensatz Gegenüber dem gewichtigeren Zeugnisse der in sich einstimmigen altindischen Über- lieferung kommen diese scheinbaren Abweichungen nicht in Betracht. So hat früher auch BArıHoLoMAE geurtheilt [Ar. Forsch. 2, 90]. ® Einige Desiderativa zeigen jene eigenthümliche Wirkung des Doppelaccentes, die wir aus ai. dadhmdh und piprmah — gr. TIMTIAAMeN kennen [Wz. dh@: 1. Reduction dhi-, 2. Reduction dh-; Wz. parı- pra-: 1. Reduction pur-, 2. Reduction pr-]. JoHannes Scamipr, Kritik der Sonantentheorie 56 ss. Der Nasal in Aimsanti ist also nicht erste Reduction der Wurzel jan, sondern zweite von der Form Aani- im Futurum hanisyati. 1438 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 22. December 1904. tivums süsrusate und der Parallelbildung stavisyäm dürfen wir von der einsilbigen Wurzel $ru ‘hören’ ein altes Futurum "sravisydmi erwarten, das zufällig im Rgveda nicht belegt, in späterer Zeit durch srosyami verdrängt worden ist. Die Bedeutung ist ursprünglich nicht futurisch, sondern ‘desiderativ’ gewesen, wie aus der formalen Verwandtschaft zwischen Futurum und Desiderativum und zum Theil auch aus dem syntaktischen Gebrauche des Futurums in historischer Zeit bewiesen werden kann." Wer dies erschlossene "sravisyami Laut für Laut, natür- lich mit Abstrich der erst nachträglich angewachsenen Personalendung -mi, in’s Litauische übersetzen will, wird unweigerlich auf die Form klausiu |3. sg. Aldusia] “ich frage’ geführt, die sich lautlich zu Alausaı [3. sg. klaüso] “ich höre’ verhält wie stavisydti zum Aorist astosta. In der That ist aber das s beider Formen von verschiedener Herkunft oder doch von ganz verschiedener Function: in Alaus-au gehört es zum Verbalstamm, der wie ai. srus [$rosamana- srusti-] germ. hlus las. hlust ags. hlyst alıd. hlosen ags. hlosnian] erweitert worden ist, in klau-siu aber zum Suffixe, das mit der indischen Futurendung -syami identisch ist. Zum Desiderativum susrüsate verhält sich Aldusiu genau wie stavisydam zu tustusita-” Die litauische Ablautsregel fordert au: @ bez. ad:ü [Klauso: paklusti|, wo die indische avi:@ bez. © aw:ü [$rosamana- : srusti-] hat. Wer “fragt’, “will hören’ von dem, an den die Frage sich richtet: ich denke, die Bedeutungen stimmen so gut man es bei einer Etymologie nur wünschen kann. Es ist aber noch zu beweisen, dass auch der syntaktische Gebrauch des litauischen Wortes die Deutung aus dem Begriffe des “Hörens’ gestattet. Seit Langem lesen die preussischen Litauer den Vers des Lukas 2,46 in dieser Form: Ir nusidawe jog po trijü dienü rado ji Baznijcioj)” sedinti widuj’ Mokitojü, klausanti jü ir ktausanti [di. klausianti] jJüs, oder auch so: Ir nusidawe po triju dent rado jr baznjezoje besidint, widurg) tarp mokitoju, kad jü klaüses ir jJüs klause. Also mit syntaktischer Unter- scheidung zwischen Alausjti(s) kö "auf Jemanden hören’, “Jemandem zuhören’ und Alausti ka "Jemanden fragen’. Aber jenseits der Grenze las und liest man es wohl noch heute anders. Szyrwıp, Punktay sakimu ed. GArBE 82,1: Ir stoios po trims dienoms, rado ü baznicioy besedinti widuy Daktaru, klausunti ir klausiunti iu. Woxonczewskı, Ziwatas Jezaus Kristaus (Wilna 1853) 37: Ant gata po triju dienu atrada mie- lausi JEZUSA siedenti bazniczioy) tarp mokitoju, klausanti ju ir klausinie- jenti anu. Auch das Verbum des “Fragens’ wird hier mit dem Genetiv ! Horkıns a. a. O. 24 und was er eitirt. 2 Die Unregelmässigkeit der Ablautsstufe, durch die asl. s!ysa slysati “hören” gegenüber ahd. Alosen auffällt, in diesen Zusammenhang hineinzuziehen, trage ich Bedenken. W. Scauzze: Lit. Alausiu und das indogermanische Futurum. 1439 construirt, ganz wie das Verbum des ‘Hörens’, so dass Szyrwın sich sogar auf die einmalige Setzung des Objects beschränken darf. Das kann in beiden Fällen die direete Fortsetzung einer schon indoger- manischen Construction sein: “nach sru steht das wirklich Gehörte, das Wort oder der Schall, im Acecusativ, die sprechende Person oder der schallende Gegenstand im Genetiv’', und im griechischen tyn- eAneceAi, das sich ebenfalls mit dem Genetiv der Person verbindet, liegen die Bedeutungen des Hörens und Fragens unmittelbar bei einander.” Der Accusativ bei Aklausti, der sich heute nicht mehr auf das preussische Litauen beschränkt’, ist eine Neuerung, die sich aus der vollzogenen Bedeutungsverschiebung wohl auch ohne die freilich naheliegende Annahme fremdsprachlichen Einflusses begreifen lassen wird. Dass das gewöhnliche litauische Futurum auf -siu den dorischen Formen auf -ce(j)w entspricht, hat BEzZENBERGER meines Erachtens ein- wandsfrei bewiesen.“ Doch bin ich zweifelhaft, ob er mit Recht für das ursprüngliche Paradigma einen Wechsel der Vocalisation in "bu- siame ı.pl. und büsite 2. pl. erschlossen hat. Nach meiner Meinung, die ich hier indes nicht begründen kann, sind biisime mijlime ebenso alt wie buüsite mijlite, und ich ziehe vor das litauische Futurpartieip büsent- [aus büsiant-, bei Szyrwın busiunt-, lett. büschüt-”] direet mit dem avestischen b@syant- zu identificieren, also derselben Flexionskategorie zuzuweisen, der auch Aladusiu ‘ich frage’ angehört.” Der Gegensatz von ! GAEDICKE, Accus. im Veda 46. 2 Freilich ist es auch möglich, zu Alausti kö den Gebrauch des indischen Ablativs zu vergleichen, von dem Speyer Ved. und Sanskritsyntax $ 51 kurz handelt. Gr. TIYneÄneceal traPA TINoc. Im Bretonischen heisst es da c’houlen an aluzen digant ar re a antree en templ ToY AITEIN ENEHMOCYNHN TIAPA TÖN EICTIOPEYOMEN@N eic TO IEPÖN [Act. 3,2], aber ebenso auch Aay ar beleg-braz a c’houlennaz diganthe KAl ETIHPOTHCEN AYTOYC Ö APXIEPEYC [5 27]. 3 Baranowskı, Anykszezü szilelys 153 [H. WEBER, ÖOstlit. Texte 10] „gi kukutys kldusia söwo poczu simu. Das ist päcza simu. * BB26, 169ss. Es scheint mir sicher, dass die Differenz zwischen praes. söd&iu sed(i) und fut. sösiu sös, die man dagegen etwa geltend machen könnte, mit den Accent- verhältnissen zusammenhängt; doch davon soll bei anderer Gelegenheit die Rede sein. — Brusuann’s Widerspruch [Kurze vergl. Gramm. 530] macht mich nicht irre; denn wenn ich die Dinge richtig beurtheile, entfliesst er im Wesentlichen seiner Gesammt- anschauung über die Präsentia auf -i0, die ich in den hier entscheidenden Punkten für unbewiesen halten muss. 5 Vergl. lit. ssenden di. sziandena — lett. schüdin. % Das correcte Partieipium zu lit. Örsiu bisime ist möglicherweise erhalten im asl. bysesteje, das der für söida södime: sedeti lit. sedziu södime: södeti geltenden Flexionsregel folgt. Daneben dysasteje [VoxprAx, Altkirchenslav. Gramm. zı1], das man unmittelbar zu lit. busiant- av. busyant- stellen kann. Die Ablautsverhältnisse wie im ved. susyantyah [Brucumans, Grundriss 2, 1094]. Auch sonst durchbrechen bhz und s@ ‘gebären’ die Ablautsregel: perf. babhüva sasuva. 1440 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 22. Deeember 1904. büsite |Grdf. büsejete'] und bisiant- |Grdf. busjont-] erinnert merkwürdig — und doch vielleicht nur zufällig an die feste Unterscheidung, die auf den Tafeln von Heraklea zwischen EccHtaı und EcconTAl, EP- FAEHTAI und Errazontaı durchgeführt wird. Leider bleibt mir die Flexions- geschichte des griechischen Futurums in wesentlichen Punkten dunkel, wenn ich auch überzeugt bin, dass die Sonderstellung der Formen KEPEEIN CTEAEW KTENEw und ihrer Genossen auf nahe Verwandtschaft mit dem Sanskritfuturum hindeutet.”° Mit der Theorie, dass die griechischen Futura lauter Conjunctive des s-Aoristes seien, kommt man, wie wohl auch allgemein zugestanden wird, jedenfalls nicht mehr durch. Noch in einem zweiten Falle glaube ich die Accentuation einer litauischen Verbalform in Beziehung zu den hier geschilderten Flexions- eigenthümlichkeiten des Altindischen setzen zu dürfen. Das gestossen betonte Präsens mirsztu ich sterbe’ unterscheidet sich vom Infinitiv mifti (mit geschleiftem iF) in genau derselben Weise, wie das altindi- sche Desiderativum mumürsati vom Verbalsubstantivum mrti-. BENFEY umschreibt die Bedeutung des indischen Desiderativums in folgenden Worten: “Wenn das Subjeet eines Verbalthema den Begriff desselben zu vollziehen wünscht, oder gefürchtet wird, dass es ihn vollziehe (z.B. »ich wünsche zu schlagen« »der Hund will sterben«), so kann aus jenem Verbalthema ein neues, das Desiderativ, gebildet werden’. Man wird sich darnach ohne Schwierigkeit klar machen, dass bei der Bedeutung der Wurzel mar das Desiderativum mumürsati und das (du- rative) Präsens mirsztu in ihrer Function ganz oder nahezu zusammen- fallen können. Der Schluss, dass sich in mirsztu ein irgendwie um- gestalteter Desiderativstamm verberge, ergiebt sich dann von selbst.” Unter den litauischen Präsentien auf -stu gibt es Formen genug wie dirsztu dristu gastu gelstu girstu grimstu istu kalstu karstu kurstu mirsztu nirstu skestu skurstu tistu wirstu, aber, soviel ich sehe, darunter keine einzige, deren Wurzel auf/!mnr ausginge; vielmehr heissen die Prä- nn ee nn, ! Dazu ist im Italischen ein Präteritum (Aorist) osk. fusid — lat. foret neugebildet worden, das seiner Function nach mit dem ai. Conditionalis abhavisyat, in seiner Form mit den Stammbildungsverhältnissen von valeo: valetudo [lit. galiv: galöti] vereor: verecundus verglichen werden kann. ® Die Hauptschwierigkeit ist bekanntlich, dass statt des zu erwartenden -sj- für uns nur c ohne irgend eine Spur des folgenden Halbvokals nachweisbar ist. Übrigens halte ich die Frage für erlaubt, ob die avestischen Composita amarosant- “unsterblich’ azarssant- "nicht alternd’ vielleicht auch y-lose Futurparticipia enthalten. Vergl. ama- raxsyanta- 'nicht zu zerstören von der Wurzel marak und Horkıns a.a.0. 21. ® Vollst. Gr. d. Sanskritspr. $ 182. * Ai. Dibhatsate “er ekelt sich” hat man längst mit lit. nubostu [mi boda nübosts, bodu bodzits oder bodziks bodetis, MirLere, LD 30; Axırıewicz, Gramatyka jezyka Litewskiego 77] zusammengestellt. W.Scauzze: Lit. Aldusiu und das indogermanische Futurum. 1441 terita dirzau drisau gandaü geltaü girdaü grimzdau üsaü kaltatı kartauı kurtauü mirszau nirtau skendaü skurdaü tisau wirtau. Dagegen betont man gleichmässig sugil-stu kil-stu kım-stu kiur-stu pamil-stu imür-stu rım-stu se-stu lem-stu ti-stu trim-stu twi-stu pazi-stu wie mir-sztu', obwohl diese Betonung nicht in allen Fällen aus dem Bau der zu Grunde liegenden Wurzeln gerechtfertigt werden kann. Für rim-stu im Gemüthe ruhig werden’ steht die ursprüngliche Einsilbigkeit der Wurzel fest durch die indische Wortbildung [rantr- rat«- ratva] und die Accentuation der verwandten litauischen Formen remti ramstıjti ‘stützen. Der Infinitiv rimti und das Causativum ramdyti “ein auf- geregtes Gemüth beruhigen’ hängen in ihrer Betonungsweise vom Präsens rimstu ab, das selbst erst durch die Parallele der indischen Desiderativa Jig@msati mimämsate Licht empfängt. Mit der “inchoa- tiven’ Bedeutung, in die sich im Litauischen der ursprünglich “desi- derative’ Sinn der s-Bildungen umgewandelt hat, ist die gestossene Betonung auch auf die ausserpräsentischen Formen rimsiu rimti über- gegangen.” Die besondere Bedeutungsnuance, die dem Präsens mir- sztu anhaftet, bleibt dagegen auf eben diese Form beschränkt und mirsztu gewinnt in Folge dessen keinerlei Gewalt über die anderen Theile des Paradigmas. In der That beweist der Accent von mifti und die Erweichung im Präteritum miriet, die sonst bei keinem Prä- sens auf -stw wieder begegnet, dass sich die Formen von jedem Ein- flusse des alten Desiderativums mirsztu freigehalten haben. mirsztu und miriat mifsiu mirti fallen gleichsam in zwei verschiedene Para- digmen auseinander. Auch hier bleibt eine ungelöste Schwierigkeit: wo das f von mirsztu rımstu seinen Ursprung hat, weiss ich nicht zu errathen.” Man hat sich seit einiger Zeit gewöhnt, von einer Präsensbildung mit charakteristischem s-Suffixe zu reden und die so beurtheilten Formen mit den Futur- und Desiderativbildungen in genetischen Zu- sammenhang zu bringen‘. Ich will die Brauchbarkeit oder Nothwendig- keit dieser Annahme hier nicht discutiren, sondern nur darauf auf- merksam machen, dass die litauischen Betonungsverhältnisse ihr ! gursta bei Kurscnar, LD 142 sv. gurstu ist willkürlich accentuirt. styrstu stgrti und pratiurstu praiiürti müssen ganz jung sein, da sie den langen Vocal auch vor der Consonantengruppe festhalten. ®2 Hırr, Ablaut $ 118, 159, 346 urtheilt ohne die gebotene Rücksicht auf remti ramstjti und die speciellen Bedingungen, unter denen rimstu rimti stehen. ® Ob die für auslautendes r geltende Betonungsregel gelegentlich durch die Analogie auch auf inneres r übertragen worden ist? prawirkstu -wirkau -wirkti “zu weinen beginnen’ neben werkiü werkiau werkti “weinen. * Vergl. BaArrnoLoMAE, Grundriss d. iran. Philologie 1,76s. und Brucmann, Kurze vergl. Gramm. 518. 1442 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 22. December 1904. wenigstens nicht günstig sind. Es ist ein Unterschied zwischen klaüs- (Wz. oder Präsensstamm Aleu-s) und klaus- (Futurstamm klevas-), ebenso zwischen fesiu tistu 'strecken® (Wz. ten-s in ai. famsati got. binsan) und Z-stu ‘schwellen’, das man geneigt sein könnte auch auf die sicher einsilbige Wurzel ten 'spannen’ ‘strecken’ zu beziehen: denn jede Schwellung am Körper ruft leicht das Gefühl einer ‘Spannung’ hervor. Man vergleiche das neuhochdeutsche Participium gedunsen, das zu Pinsan gehört. ! Auch ags. bindan “schwellen’ erinnert an lat. Zendo. Ausgegeben am 12. Januar 1905. 1443 VERZEICHNISS DER VOM 1. DECEMBER 1903 BIS 30. NOVEMBER 1904 EINGEGANGENEN DRUCKSCHRIFTEN. (Die Schriften, bei denen kein Format angegeben ist, sind in Oetav. — Die mit * bezeichneten Schriften betreffen mit akademischen Mitteln ausgeführte Unternehmungen oder sind mit Unter- stützung der Akademie erschienen.) Deutsches Reich. Wissenschaftliche Abhandlungen der Kaiserlichen Normal-Eichungs- Kommission. Heft5. Berlin 1904. Übersicht über die Geschäftstätigkeit der Eichungsbehörden während des Jahres 1902. Hrsg. von der Kaiserlichen Normal-Eichungs-Kommission. Berlin 1903. 4. Wissenschaftliche Abhandlungen der Physikalisch -Technischen Reichsanstalt. Bd.4. Heft1. Berlin 1904. Mitteilungen aus der Physikalisch - Technischen Reichsanstalt. 17 Sep.-Abdr. Die bisherige Tätigkeit der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt. Mit einem Ver- zeichnis der Veröffentlichungen aus den Jahren 1901-1903. Braunschweig 1904. Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. Jahrg.26. Hamburg 1903. 4. Deutsche überseeische meteorologische Beobachtungen. Gesammelt und hrsg. von der Deutschen Seewarte. Heft12. 1904. 4. Deutsches Meteorologisches Jahrbuch für 1902. Beobachtungs-System der Deutschen Seewarte. Ergebnisse der Meteorologischen Beobachtungen an 10 Stationen II. Ord- nung usw. Jahrg.25. Hamburg 1903. 4. Ergebnisse der Meteorologischen Beobachtungen im Systeme der Deutschen Seewarte für das Lustrum 1896-1900 sowie für die 25 Jahre 1576-1900. Hrsg. von der Deutschen Seewarte. Hamburg1904. 4. Jahresbericht über die Tätigkeit der Deutschen Seewarte. 26. Für das Jahr 1903. Hamburg 1904. Tabellarischer Wetterbericht. Hrsg. von der Deutschen Seewarte. Jahrg.28. N.274-365. Jahrg.29. N.1-274. 1903.04. 2. 5. Nachtrag zum Katalog der Bibliothek der Deutschen Seewarte zu Hamburg. 1903. Hamburg 1904. Mittheilungen aus der Zoologischen Station zu Neapel. Bd.16. Heft3. Bd.17. Heft1.2. Berlin 1903.04. Berichte über Land- und Forstwirtschaft in Deutsch-Ostafrika. Hrsg. vom Kaiserlichen Gouverneiment von Deutsch-Ostafrika. Bd.1. Heft7. Bd. 2. Heft1-3. Heidelberg 1903. 04. Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde. Bd.29. Heft2.3. Bd.30. Heft1. Hannover und Leipzig 1904. 1444 Verzeichniss der eingegangenen Druckschriften. Monumenta Germaniae historica inde ab anno Christi 500 usque ad annum 1500 ed. Societas aperiendis fontibus rerum Germanicarum medii aevi. Leges. Sectio4. Con- stitutiones et acta publica imperatorum et regum. Tom.3. Parsl. Necrologia Ger- maniae. Tom.2. Pars2. Scriptores. Tom31. Pars2. Hannoverae et Lipsiae, bezw. Berolini 1903 -04. 4, Seriptores rerum Germanicarum in usum scholarum ex Monumentis Germaniae histo- rieis separatim editi. Widukindi monachi Corbeiensis rerum gestarum Saxonicarum libri tres. Editio 4. Post Georgium Waitz recogn. Karolus Andreas Kehr. Hanno- verae et Lipsiae 1904. Jahrbuch des Kaiserlich Deutschen Archäologischen Instituts. Bd.18. Heft4. Bd.19. Heft1.2. Ergänzungsheft 5. Register zu Bd.1-10. 1836-95. Bearb. von Heinrich Reinhold. Berlin 1903-04. Mitteilungen des Kaiserlich Deutschen Archäologischen Instituts. Athenische Abteilung. Bd. 27. Heft4. Bd.28. Bd.29. Heft1. Athen 1902-04. — Römische Abteilung. Bd.18. Heft 2-4. Bd. 19. Heft1.2. Rom 1903. 04. Currius, E., und KAurert, J. A. Karten von Attika. Auf Veranlassung des Kaiser- lich Deutschen Archäol. Instituts... herausgegeben. Heft10. Berlin 1903. gr.2. Derzrück, Rıcaarp. Das Capitolium von Signia. Der Apollotempel auf dem Mars- felde in Rom. Hrsg. vom Kaiserlich Deutschen Archäologischen Institut (Roemische Abteilung). Rom 1903. 4. Die antiken Terrakotten. Im Auftrag des Archäologischen Instituts des Deutschen Reichs hrsg. von Reinhard Kekule von Stradonitz. Bd.3. Die Typen der figür- lichen Terrakotten bearb. von Franz Winter. Tl.1.2. Berlin und Stuttgart 1903. 2. Der obergermanisch-raetische Limes des Roemerreiches. Im Auftrage der Reichs- Limeskommission hrsg. von Oscar von Sarwey und Ernst Fabrieius. Lief. 20-22. Heidelberg1903—-04. 4. Nova Acta Academiae Caesareae Leopoldino-Carolinae Germanicae naturae curiosorum. Tom. 80.81. Halle1903. 04. Leopoldina. Amtliches Organ der Kaiserlichen Leopoldinisch-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher. Heft39. N.11.12. Heft40. N.1-9. Hallea.S. 1903.04. 4. Berichte der Deutschen chemischen Gesellschaft. Jahrg.36. N.16-18. Jahrg.37. N.1-16. Berlin 1903.04. Deutsche chemische Gesellschaft. Mitglieder-Verzeichniss. 1904. Zeitschrift der Deutschen geologischen Gesellschaft. Bd.55. Heft3.4. Bd.56. Heft1. Re- gister für die Bde. 1-50. Berlin 1903-04. Die Fortschritte der Physik im Jahre 1903 dargestellt von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Jahrg.59. Abt. 1-3. Braunschweig 1904. Mitteilungen des Deutschen Seefischerei-Vereins. Bd.19. N.12. Bd.20.N.1-11. Berlin 1903.04. Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft. Bd.57. Heft4. Bd.58. Heft1-3. Leipzig 1903.04. Katalog der Bibliothek der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft. I. Leipzig1880. Dasselbe. 2. Aufl. bearb. von R. Pischel, A. Fischer, G. Jacob. Bd.1. Drucke. Leipzig 1900. Veröffentlichungen des Königl. Preußischen Geodätischen Instituts. Neue Folge. N.14-17. Berlin bezw. Potsdam 1904. 8. und 4. N.17 in 3 Ex. Centralbureau der Internationalen Erdmessung. Neue Folge der Veröffentlichungen. N.9.10. Berlin 1904. 4. Verhandlungen der vom 4. bis 13. August 1903 in Kopenhagen abgehaltenen 14. Allgemei- nen Conferenz der Internationalen Erdmessung. Th.1. Berlin1904. 4. Deutsches Reich. 1445 Bericht über die Tätigkeit des Königlich Preußischen Meteorologischen Instituts im Jahre 1903. Berlin 1904. Veröffentlichungen des Königlich Preussischen Meteorologischen Instituts. Ergebnisse der Wolkenbeobachtungen in Potsdam und an einigen Hülfsstationen in Deutsch- land in den Jahren 1896 und 1397. Von A. Sprung und R. Süring. Berlin 1903. 4. Wissenschaftliche Meeresuntersuchungen hrsg. von der Kommission zur wissenschaft- lichen Untersuchung der deutschen Meere in Kiel und der Biologischen Anstalt auf Helgoland. Neue Folge. Bd. 5. Abt. Helgoland. Heft2. Bd. 6. Abt. Helgoland. Bd.7. Abt. Kiel. Bd. $. Ergänzungsheft. Abt. Kiel. Kiel und Leipzig 1903-04. 4. Jahrbuch der Königlich Preussischen Geologischen Landesanstalt und Bergakademie für das Jahr 1901. Bd.22. Berlin 1904. Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinen-Wesen im Preussischen Staate. Bd.51. Heft4 nebst Atlas. Statistische Lief.2.3. Bd.52. Heft1-3 nebst Atlas. Statistische Lief.1.2. Berlin1903.04. 4. und gr. 2. Landwirtschaftliche Jahrbücher. Bd.32. Heft 4-6. Ergänzungsbd. 3. Bd. 33. Heft 1-3. Ergänzungsbd.1. Berlin 1903.04. Berliner Astronomisches Jahrbuch für 1906. Hrsg. von dem Königlichen Astronomischen Recheninstitut. Berlin 1904. Mitteilungen der K. Preussischen Archivverwaltung. Heft 6-8. Leipzig1903-04. Preussische Statistik. Hrsg. vom Königlichen Statistischen Bureau in Berlin. Heft 182-184. 156-188. Berlin 1903-04. 4. Zeitschrift des Königlich Preussischen Statistischen Bureaus. Jahrg.43. Abt.4. Jahrg. 44. Abt.1.2. Berlin 1903.04. 4. Quellen und Forschungen aus Italienischen Archiven und Bibliotheken. Hrsg. vom Koenigl. Preussischen Historischen Institut in Rom. Bd.6. Heft2. Bd.7. Rom 1904. Nuntiaturberichte aus Deutschland nebst ergänzenden Actenstücken. Abth.3. 1572-1555. Hrsg. durch das K. Preussische Historische Institut in Rom und die K. Preussische Archiv-Verwaltung. Bd.4. Berlin 1903. Königliche Museen zu Berlin. Ausgewählte griechische Terrakotten im Antiquarium der Königlichen Museen zu Berlin. Hrsg. von der Generalverwaltung. Berlin 1903. 2. Mitteilungen des Seminars für Orientalische Sprachen an der Königlichen Friedrich- Wilhelms - Universität zu Berlin. Jahrg.7. Berlin 1904. “Das Pflanzenreich. Regni vegetabilis conspeetus. Im Auftrage der Königl. preuss. Akademie der Wissenschaften hrsg. von A. Engler. Heft18-20. Leipzig1903-04. 2 Ex. =Das Tierreich. Eine Zusammenstellung und Kennzeichnung der rezenten Tierformen. Begründet von der Deutschen Zoologischen Gesellschaft. Im Auftrage der Königl. Preuß. Akademie der Wissenschaften zu Berlin hrsg. von Franz Eilhard Schulze. Lief. 20. Berlin 1904. 2 Ex. ®Acta Borussica. Denkmäler der Preussischen Staatsverwaltung im 18. Jahrhundert. Hrsg. von der Königlichen Akademie der Wissenschaften. Die einzelnen Gebiete der Verwaltung. Münzwesen. Beschreibender Teil. Heft2. Münzgeschichtlicher Teil. Bd.1. Berlin1904. 4 und 8. *Corpus inscriptionum latinarum consilio et auetoritate Academiae Litterarum Regiae Borussicae editum. Vols.8 Supplementum. Pars3. Inseriptionum Mauretaniae lati- narum, miliariorum et instrumenti domestieci in provineiis Africanis repertorum supplementum ediderunt Iohannes Schmidt (7), Renatus Cagnat, Hermannus’Dessan. Vol.13. Pars1l. Inscriptiones trium Galliarum et Germaniarum latinae ed. Otto Hirschfeld et Carolus Zangemeister. Fasc.2. Inseriptiones Belgicae. Berolini 1904. 2. 1446 Verzeichniss der eingegangenen Druckschriften. ®Politische Correspondenz Friedrich’s des Grossen. Bd.29. Berlin 1903. 2 Ex. #WILHELM von Humsorp’rs Gesammelte Schriften. Hrsg. von der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften. Bd.2—= Abt.1: Werke. Hrsg. von Albert Leitzmann. Bd.2. Bd.12. Hälftel.2 — Abt.2: Politische Denkschriften. Hrsg. von Bruno Gebhardt. Bd.3. Hälftel.2. Berlin 1904. *]hn Saad. Biographien Muhammeds, seiner Gefährten und der späteren Träger des Islams bis zum Jahre 230 der Flucht. Hrsg. von Eduard Sachau. Bd.3. Th.1.2. Bd.8. Leiden 1904. 4. ®Inscriptiones graecae consilio et auctoritate Academiae Litterarum Regiae Borussicae. editae. Vol.12. Inscriptiones insularum maris Aegaei. Fasce.3. Supplementum. Ed. Fridericus Hiller de Gaertringen. Berolini 1904. 2. #=Kanv’s gesammelte Schriften. Hrsg. von der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften. Bd.3 — Abt.1. Werke. Bd.3. Berlin 1904. *Supplementum Aristotelieum editum consilio et auetoritate Academiae Litterarum Regiae Borussicae. Vol.3. Pars 2. Aristotelis res publica Atheniensium ed. Fridericus G. Kenyon. Berolini 1903. ®Deutsche Texte des Mittelalters hrsg. von der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften. Bd.1. Friedrich von Schwaben. Bd.4. Die Lehrgedichte der Melker Handschrift. Berlin 1904. *Thesaurus linguae latinae editus auctoritate et consilio Academiarum quinque Germani- carum Berolinensis Gottingensis Lipsiensis Monacensis Vindobonensis. Vol.1. Fase.7. Vol.2. Fase.6.7. Index librorum seriptorum inseriptionum ex quibus exempla ad- feruntur. Lipsiae1904. 4. ®Vocabularium Iurisprudentiae Romanae iussu Instituti Savigniani compositum. Fase.4. Berolini 1903. ®WIEGAND, THEovor. Die archaische Poros-Architektur der Akropolis zu Athen. Mit Unterstützung aus der Eduard Gerhard-Stiftung der Königlich Preussischen Aka- demie der Wissenschaften herausgegeben. Text und Tafeln. Cassel und Leipzig 1904. 4 und gr. 2. 3Ex. ®Die griechischen christlichen Schriftsteller der ersten drei Jahrhunderte. Hrsg. von der Kirchenväter-Commission der Königl. Preussischen Akademie der Wissenschaften. Eusebius. Bd.3. Leipzig 1904. Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur. 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Berlin 1904. | Freiburg i.B. | Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den angrenzenden Landschaften. Zeitschrift. Bd.19. 1903. Naturforschende Gesellschaft. | Berichte. Bd. 14. 1904. Görlitz. Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaf- ten. Neues Lausitzisches Magazin. 1903. Jec#r, Rıcnarp. Codex diplomaticus Lusatiae superioris II. Bd. 2. Heft4. 1903. Jecur, RıcaAro. Kurzer Wegweiser durch die Geschichte der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Görlitz von 1779-1904. 1904. Sep.- Abdr. Bd. 79. Göttingen. Königliche Gesellschaft der Wissenschaften. Abhandlungen. Neue Folge. Mathema- tisch- physikalische Klasse. Bd.3. N.1. — Philologisch-historischeRlasse.Bd.5. N.5. Bd.7.N.3.5.Bd.8.N.1.2. Berlin 1903-04. 4. Nachrichten. Geschäftliche Mittheilun- | gen. 1903. Heft 2. 1904. Heft 1. — Mathematisch - physikalische Klasse. 1903. Heft5.6.1904. Heft 1-4. — Philo- logisch-historische Klasse. 1903. Heft5. 6. 1904. Heft1-3. Gauss, CArL Frieprıcn. Werke. Bd. 9. 1903. 4. Deutsches Reich. Greifswald. Naturwissenschaftlicher Verein für Neuvor- pommern und Rügen. Mittheilungen. Jahrg. 35. 1903. Halle a.S. Naturwissenschaftlicher Verein für Sachsen und Thüringen. Zeitschrift für Naturwissenschaften. Bd. 76. Bd.77. lleft1.2. Stuttgart 1903.04. | Hamburg. Hamburgische Wissenschaftliche Anstalten. Jahrbuch. Jahrg.20. 1902 nebst Beiheft 1-3. 4. und 8. Mathematische Gesellschaft. Mittheilungen. Bd.4. Heft4. 1904. Naturhistorisches Museum. Mitteilungen. Jahrg.20. 1902. Naturwissenschaftlicher Verein. Verhandlungen. 3. Folge. 11. 1903. Hanau. Wetterauische Gesellschaft für die gesamte Naturkunde. Bericht. 1899-1903. Heidelberg. Grossherzogliche Sternwarte. Astronomisches Institut. Mitteilungen. III.IV. Karlsruhe 1904. Historisch-philosophischer Verein. Neue Heidelberger Jahrbücher. Jahrg. 12. Heft 2. Jahrg. 13. Heft1. 1903. 04. Karlsruhe. Technische Hochschule. 15 Schriften aus dem Jahre 1903 - 04. Kassel. Verein für Naturheilkunde. Abhandlungen und Bericht. 48. 1902-03. Kiel. Universität. 166 akademische Schriften aus dem Jahre 1902-03. Astronomische Nachrichten. Bd. 164. 165. Ergänzungshefte: Astronomische Abhand- lungen. N.5-7. 1904. 4. Sitzungsberichte. 1904. 1449 Königsberg i. Pr. Physikalisch- ökonomische Gesellschaft. Schriften. Jahrg. 44. 1903. 4. Universität. 834 akademische Schriften aus dem Jahre 1903-04. Königliche Universitäts-Sternwarte. Astronomische Beobachtungen. Abt. 40. 41. 1904. 03. 4. Leipzig. Fürstlich Jablonowskische Gesellschaft. Jahresbericht. 1904. Königlich Sächsische Gesellschaft der Wissen- schaften. Abhandlungen. Mathematisch- physische Bd.28. N.4-7. Bd. 29.N. 1.2. — Philologisch - historische Klasse. Bd. 21. N.3. Bd. 22. N.2-6. Bd. 24. N. 1-3. 1903-04. Berichte über die Verhandlungen. Mathe- matisch-physische Klasse. Bd.55. Heft 3-6. Bd.56. Heft 1-4. — Philologisch- historische Klasse. Bd. 55. Heft3—6. Bd.56. Heft 1-3. 1903. 04. Annalen der Physik. 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Süd-Ameriea.— Japan. — Durch AnkauferworbeneDruckschriften. 1481 Leiden. Mnemosyne. Bibliotheca philologiea Batava. Nova ser. Vol.32. 1904. Leipzig. Christian Gottlob Rayser’s Vollständiges Bücher-Lexikon, enthaltend die vom Jahre 1750 bis Ende des Jahres 1902 im deutschen Buchhandel erschienenen Bücher und Landkarten. Bd.32. Sach- und Schlagwortregister zu Bd.31 und 32. 1904. 4. — , Hinrichs’ Halbjahrs-Katalog der im deutschen Buchhandel erschienenen Bücher, Zeitschriften, Landkarten usw. 1903. Halbj.2. 1904. Halbj.1. 4. — , Literarisches Zentralblatt für Deutschland. Jahrg.54. N.49-52. Titel und Inhalt. Jahrg.55. N.1-48. 1903.04. 4. London. The Annals and Magazine of Natural listory. Ser.7. Vol.12. N.72. Vol. 13. N.73-78. Vol.14. N.79-83. 1903-04. Paris. Annales de Chimie et de Plysique. Ser.7. Tome30. Dec. Ser.8. Tome1.2. Tome3. Sept.-Nov. 1903-04. — —. Revue archeologique. Ser.4. Tome2. Sept.-Deec. Tome3. Tome 4. Juillet- Oct. 1903-04. Strassburg. Minerva. Jalırbuch der gelehrten Welt. Jahrg.13.14. 1903-04. 04-05. Stuttgart. Litterarischer Verein. Bibliothek. Bd.231-234. Tübingen 1903-04. Baroı, C. Theodor Mommsen. Berlin 1903. Allgemeine Deutsche Biographie. Lief.237-245. Leipzig 1903-04. Bock, Herysann. Jakob Wegelin als Geschichtstheoretiker. Leipzig 1902. Borr, Franz. Vergleichende Grammatik des Sanskrit, Send, Armenischen, Griechischen Lateinischen, Litauischen, Altslavischen, Gothischen und Deutschen. 3. Ausg. Bd. 1-3. Berlin 1868-71. von Buch, Leororn. Gesammelte Schriften. Bd.1-4. Berlin 1867-55. CassırER, Ernst. Leibniz’ System in seinen wissenschaftlichen Grundlagen. Marburg 1902. Choix des ımemoires et abreg&e de l’histoire de l’Academie de Berlin. Tome 1-4. Berlin 1761. Currıvs, Ernsr. Alterthum und Gegenwart. Bd.1. 5.Aufl. Bd.2. 3.Aufl. Stuttgart und Berlin 1903. Deraunay, H. Annuaire international des societes savantes. 1903. Paris 1904. DEnırLe, Heinrich. 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BaumuaAuver, Dr. Heinrich, Professor in Freiburg (Schweiz), über die Aufeinander- folge und die gegenseitigen Beziehungen der Krystallformen in flächenreichen Zonen. 485. 543 —594. BEcQuErREL, Henri, Professor am Museum d’Histoire Naturelle und an der Ecole Polytechnique in Paris, Mitglied des Institut de France, zum correspondirenden Mitglied der physikalisch-mathematischen Classe gewählt. 354. BERNsSTEIN, Dr. Julius, Professor in Halle, über das tliermische Verhalten des elektrischen Organs von Torpedo. Mit A. Tscnermax. 113. 301— 313. von Bezorn, Lufttemperatur und Luftwärme. 67. Bıacn, O., Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der oceanischen Salzab- lagerungen, s. van”r Horr. von BönrtınGe, gestorben am 1. April. 618. Borgertr, Dr. Adolf, Privatdocent in Bonn, erhält 1000 Mark zu Untersuchungen über Radiolarien bei den Canarischen Inseln und im Indischen Ocean. 1233. Branco, über das Flugvermögen der Thiere. 1029. Branpr, Dr. Alois, Professor der englischen Philologie an der Universität Berlin, zum ordentlichen Mitglied der philosophisch -historischen Classe gewählt. 506. — , Antrittsrede. 1021—1022. Braun, Dr. Ferdinand, Professor in Strassburg, der Hertz’sche Gitterversuch im Gebiete der sichtbaren Strahlung. 113. 154—167. Zusatz: 615. Brerzr, Dr. Hugo, in Strassburg, erhält 2400 Mark zur Beschaffung des hand- schriftlichen Materials für eine Ausgabe der botanischen Werke des Theophrast. 933. BRUNNER, Jahresbericht der Savigny-Stiftung. 245. — — — , Jahresbericht der Commission für das Wörterbuch der deutschen Rechts- sprache. Mit Schrorper. 248 — 254. — — -, zur Geschichte der Friedlosigkeit. 129]. Burpacn, Jahresbericht der Deutschen Commission. Mit Roerne und Scaaipr. 241— 243. , Jahresbericht über die Forschungen zur Geschichte der neuhochdeutschen Schriftsprache. 243 — 244. _—_ die älteste Gestalt des West-östlichen Divans. 857. 858— 900. Nachtrag. 1065. 1079 — 1080. über den Ursprung des mittelalterlichen höfischen Minnesangs, Liebes- ’ romans und Frauendienstes. 933. 127% 1484 Namenregister. Casnar, Rene, Professor am College de France in Paris, Mitglied des Institut de France, zum correspondirenden Mitglied der philosophisch -historischen Classe gewählt. 1306. Coan, Dr. Emil, Professor in Strassburg, zur Elektrodynamik bewegter Systeme. 1293. 1294—1303. Il. 1387. 1404—1416. Co»n, Prof. Dr. Leopold, in Breslau, erhält 850 Mark zu einer Reise nach Rom zum Zwecke der Vergleichung einer Philo- Handschrift. 739. Conze, Hermes Propylaios. 67. 69—71. — ——, Jahresbericht der Eduard Gerhard-Stiftung. 246. ‚ Jahresbericht über die Thätigkeit des Kaiserlich Deutschen Archaeologischen Instituts. 939. 940— 947. ‚ über das Despoina-Heiligthum zu Lykosura. 1135. ‚ erhält 1000 Mark zur Vollendung der durch den Hauptmann Berlet aufge- nommenen Karten der Landschaft von Pergamon. 1234. Crönerr, Dr. Wilhelm, in Göttingen, eine attische Stoikerinschrift. 315. 471—483. ‚ erhält 400 Mark zu einer Untersuchung der philosophengeschichtlichen Papyri in Neapel. 739. Daur, Prof. Dr. Friedrich, in Berlin, erhält 650 Mark zur Fortsetzung seiner Unter- suchung der deutschen Spinnenfauna. 975. Denıson, R. B., Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der oceanischen Salz- ablagerungen, s. van'r Horr. Dessau, Prof. Dr. Hermann, wissenschaftlicher Beamter der Akademie, zu den Milesischen Kalenderfragmenten. 257. 266 — 268. Dıerrs, Parapegmenfragmente aus Mile. Mit A. Ren. 92—111. ‚ Jahresbericht über die Aristoteles-Commentare. 230—231. ‚ Jahresbericht über den Thesaurus linguae latinae. 233 — 235. ‚ Jahresbericht über die Ausgabe des Codex Theodosianus. 238. ‚ erhält 1000 Mark zur Vollendung der von Mommsen begonnenen Ausgabe des Codex Theodosianus. 976. ———, erhält 3000 Mark zur Fortführung der Arbeiten an einem Catalog der Hand- schriften der antiken Mediein. 976. ‚ Festrede, gehalten in der öffentlichen Sitzung zur Feier des Leibnizischen Jahrestages. 939 — 1000. ‚ Antwort auf die Antrittsrede des Hrn. Zimmer. 1003-1005. ‚ Antwort auf die Antrittsrede des Hrn. W. Schulze. 1019—1021. — — , Antwort auf die Antrittsrede des Hrn. Brandl. 1023 —1024. ‚ Latereuli Alexandrini aus einem griechischen Papyrus Ptolemaeischer Zeit. 1233. (Abk.) Dırrney, die Function der Anthropologie in der Cultur des 16. und 17. Jahrhunderts. 1. 2—33. Fortsetzung. 315. 316—347. ——, Jahresbericht über die Kant-Ausgabe. 235. ——— , über die Grundlegung der Geisteswissenschaften. 1433. DrEssEL, Jahresbericht über die Griechischen Münzwerke. 231—233. =, über die Goldmedaillons aus dem Funde von Abukir. 751. (4ABA.) Durı, Dr. Arnold, Privatdocent in Wien, Bericht über einige Untersuchungen zur Physiologie des Menschen im Hochgebirge. Mit N. Zuwız. 1037. 1041—1042. EnGELnmanNn, über die Erschlaffung des Herzmuskels. 1037. EnGtEr, Jahresbericht über das »Pilanzenreich«. 239 —240. ———, über die Vegetationsverhältnisse des Somalilandes. 353. 355 —416. ——, erhält 2300 Mark zur Fortsetzung des Werkes »Das Pflanzenreich«. 975. Der erste Halbband endet mit Seite 1028. 1485 Erman, Jahresbericht über das Wörterbuch der aegyptischen Sprache. 236 — 238. ——— , die Sphinxstele. 427. 428— 444. —— , ein neues Denkmal von der grossen Sphinx. 1043. 1063 —1064. Fausr, Dr. Edwin S., Privatdocent in Strassburg, erhält 1000 Mark zu Untersuchungen über das Schlangengilt. 557. Fınck, Dr. Franz N., Privatdocent in Berlin, die samoanische Partikel ‘o. 1317. 1318 — 1323. Fınke, Dr. Heinrich, Professor in Freiburg i. B., erhält 800 Mark zur Förderung seiner Arbeiten für die Herausgabe der diplomatischen Correspondenz des Königs Jayme 11I. von Aragon. 739. S FıscHer, über die Verbrennungswärme einiger organischer Verbindungen. Mit F. Wrepe. 575. 687—715. ——, üiber die Synthese von Polypeptiden. 1195. — ———— , Polypeptide der Diaminosäuren. Mit U. Suzuxı. 1325. 1333—1341. Foy, Prof. Dr. Karl, in Berlin, die Sprache der türkischen Turfän - Fragmente in mani- chäischer Schrift. I. 1387. 1389 —1403. FRANKE, Dr. Otto, in Berlin, Beiträge aus chinesischen Quellen zur Kenntniss der Türk-Völker und Skythen Central-Asiens. 67. (AbA.) Frırscn, Geh. Med.-Rath Dr. Gustav, Professor in Berlin, die Retinaelemente und die Dreifarbentheorie. 353. (AbA.) ——, erhält 2000 Mark zur Herausgabe eines Atlas mit Darstellungen der haupt- sächlichsten Typen der gegenwärtig in Aegypten lebenden Bevölkerung. 557. Frosenıus, über die Charaktere der mehrfach transitiven Gruppen. 557. 558—571. GEISER, Dr. Karl Friedrich, Professor in Zürich, zur Erzeugung von Minimalflächen durch Schaaren von Curven vorgeschriebener Art. 646. 677— 656. GELDNER, Dr. Karl, Professor in Berlin, die neunte Gäthä des Zarathushtra und der Honover als Probe einer vollständigen Übersetzung der zarathushtrischen Reden. 1029. 1081—1097. ——— —— , Bruchstück eines Pehlevi-Glossars aus Turfän, Chinesisch - Turkestän. 1135. 1136 —1137. Grassı, U., Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der oceanischen Salz- ablagerungen, s. van”r Horr. GrRÜNEISEN, Dr. Eduard, in Charlottenburg, das Leitvermögen wässriger Lösungen von Elektrolyten mit zweiwerthigen Ionen, s. Koutrauscn. GrunmaAch, Dr. Leo, Professor in Berlin, experimentelle Bestimmung der Öberflächen- spannung und des Moleculargewichts von verflüssigtem Stickstoffoxydul. 1195. 1198 — 1202. HAGENnBAcCH, Prof. Dr. August, in Aachen, erhält mit Dr. H. Konen 1000 Mark zur Herausgabe eines spectrographischen Atlas. 1315. Harnack, über einige Worte Jesu, die nicht in den kanonischen Evangelien stehen, nebst einem Anhang über die ursprüngliche Gestalt des Vater-Unsers. 169. 170—208. - — „ Jahresbericht der Kirchenväter -Commission. 247 —248. ———, ein neues Fragment aus den Hypotyposen des Clemens. 857. 901—908. —— , der Brief des britischen Königs Lucius an den Papst Eleutherus. 857. 909 — 916. ———————, über die Herkunft der 48 (47) ersten Päpste. 1043. 1044 —1062. Harrmann, Prof. Dr. Johannes, in Potsdam, Untersuchungen über das Spectrum und die Bahn von ö Orionis. 496. 527—542. Haussmann, Dr. Karl, Professor in Aachen, magnetische Messungen im Ries und dessen Umgebung. 805. (AbA.) 1486 Namenregister. Hecker, Prof. Dr. O., in Potsdam, erhält 750 Mark zu erdmagnetischen Beobachtungen bei Gelegenheit einer wissenschaftlichen Reise im Indischen und Grossen Ocean. 976. von HEFNER-ALTENECK, gestorben am 7. Januar. 68. von Heıser, Dr. Karl Theodor, Professor an der Universität München, zum correspon- direnden Mitglied der philosophisch -historischen Classe gewählt. 1306. Hermann, Geh. Reg.-Rath Prof. Dr. Gustav, in Berlin, über die relative Regenarmuth der deutschen Flachküsten. 1417. 1422 —1431. HELMERT, zur Ableitung der Formel von €. F. Gauss für den mittlern Beobachtungs- fehler und ihrer Genauigkeit. 949. 950 — 964. von Her msor'rz, hydrodynamische Untersuchungen, aus seinem Nachlass zusammen- gestellt von W. Wırn. 575. 716 —736. Herrer, Dr. Johannes, Öberlehrer in Döbeln (Sachsen), erhält den Jahresertrag der Bopp -- Stiftung zur Fortsetzung seiner Arbeiten auf dem Gebiete der indischen Fabel- und Märchenlitteratur. 806. Herrwıs, Oskar, über Beziehungen des thierischen Eies zu dem aus ihm sich ent- wickelnden Embryo. . 645. 647—652. Herz, Prof. Dr. Norbert, in Wien, Sterncatalog für die Zone —6° bis —ı0°. Abth. I. 1305. (Adh. 1905.) Heyuons, Dr. Richard, Professor in Münden, die flügelförmigen Organe (Lateral- organe) der Solifugen und ihre Bedeutung. 269. 232 — 294. Freiherr HıLLer von GAERTRINGEN, Prof. Dr. Friedrich, wissenschaftlicher Beam- ter der Akademie, Archilochosdenkınal aus Paros. 1233. 1236 —1242. Hırsc#FerD, Jahresbericht über die Sammlung der lateinischen Inschriften. 228 — 230. —— — ., Jahresbericht über die Prosopograplie der römischen Kaiserzeit. (1. bis 3. Jhdt.) 231. ——, Jahresbericht über den Index rei militaris imperii Romani. 238. ————— —., Gedächtnissrede auf Theodor Mommsen. 1025. (AbA.) ‚ über die Verwaltung der kaiserlichen Domänen und Bergwerke im Rö- mischen Reich. 1309. Hıs, gestorben am ı. Mai. 806. van’r Horr, Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der oceanischen Salzab- lagerungen. XXXIV. Die Maximaltension der eonstanten Lösungen bei 83°. Mit U. Grassı und R.B. Denıson. 495. 518—521. XXXNV. Die Zusammensetzung der constanten Lösungen bei 83°. Mıt H. Sacas und O. Bıacu. 575. 576—586. XNXXVI. Die Mineralcombinationen (Paragenesen) von 25° bis 83°. Mit W. Mever- HOFFER. 645. 659 — 670. XXXVI. Kaliumpentacaleiumsulfat und eine dem Ra- liborit verwandte Doppelverbindung. 933. 935 — 937. XXXVII. Die Identität von Mamanit und Polyhalit. Mit G. L. Voerman. 977. 984— 986. XXXIX. Bil- dungstemperaturen unterhalb 25°. Mit W. Meveruorrer. 1417. 1418—1421. HorvEer-EGGer, Geh. Reg.-Ratlı Prof. Dr. Oswald, in Berlin, Jahresbericht über die Herausgabe der Monumenta Germaniae historica. 806. S40—. 848. Horm, Prof. Dr. Edvard, in Kopenhagen, zum eorrespondirenden Mitglied der philo- sophisch -historischen Classe gewählt. 1306. von Horsr, gestorben am 2o. Januar. 256. Hooxer, correspondirendes Mitglied, zum auswärtigen Mitglied der physikalisch -ma- thematischen Classe gewählt. 934. Jungs, Dr. Heinrich, Privatdocent in Marburg, über die Perioden der redueirten In- tegrale erster Gattung. 1325. 1381—1385. Kaurmann, Dr. Walter, Professor in Bonn, erhält rooo Mark zu einer Untersuchung über die elektromagnetische Masse der Elektronen. 976. Der erste Halbband endet mit Seite 1028. 1487 KEkuLE von Srrapontrz, über den Apoll des Kanachos. 573. 786— 801. Kreın, die Meteoritensammlung der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin am 21. Januar 1904. 113. 114—153. ‚ über das Meteoreisen von Persimmon Creek, bei Hot House, Cherokee Co., Nord-Carolina. 557. 572. , über einen Zusammenhang zwischen optischen Eigenschaften und chemischer Zusammensetzung beim Vesuvian. 645. 6598 — 658. ‚ Mittheilungen über Meteoriten. 977. 978—973. ———, iiber die Namen Siderophyr und Bronzit-Pallasit. 1037. 1039 —1040. Kreum, Prof. Dr. Gustav, in Darmstadt, Bericht über Untersuchungen an den so- genannten »Gneissen« und den metamorphen Schiefergesteinen der Tessiner Alpen. 35. 46—65. KLENPNER, Dr. Siegfried, in Berlin, Untersuchungen über den Bau des Central- nervensystems der Affen, s. R. Krause. Kocu, Dr. Robert, Director des Instituts für Infeetionskrankheiten und ordentlicher Honorar-Professor an der Universität Berlin, zum ordentlichen Mitglied der phy- sikalisch-mathematischen Classe gewählt. 1030. von Kornen, Dr. Adolf, Professor an der Universität Göttingen, zum correspondi- renden Mitglied der physikalisch- mathematischen Classe gewählt. 934. KoENIGSBERGER, das Energieprineip für kinetische Potentiale beliebiger Ordnung und einer beliebigen Anzahl abhängiger und unabhängiger Variabeln. 1325. 1342— 1380. KonuLrauscu, das Leitvermögen wässriger Lösungen von Elektrolyten mit zwei- werthigen Ionen. Mit E. Grünzısen. 803. 1215 —1222. ‚ über wässrige Lösungen des Magnesiumoxalats. Mit F. Myrıus. 803. 1223 —1227. Konen, Dr. Heinrich, Privatdocent in Bonn, erhält mit Prof. Dr. A.Hacengach 1000 Mark zur Herausgabe eines speetrographischen Atlas. 1315. Koser, Jahresbericht über die Politische Correspondenz Friedrich’s des Grossen, s. SCHMOLLER. —— —, Jalıresberieht über die Acta Borussica, Ss. SCHMOLLER. ,„ erhält den Verdun-Preis. 255. ‚ die Neuordnung des preussischen Archivwesens durch den Staatskanzler Fürsten von Hardenberg. 489. —— , erhält 6000 Mark zur Fortführung der Herausgabe der Politischen Corre- spondenz Friedrich’s des Grossen. 976. Krause, Dr. Rudolf, Professor in Berlin, Untersuchungen über den Bau des Cen- tralnervensystems der Affen. Mit S. Kreuexer. Das Nachhirn vom Orang Utan. 67. (Abh.) Das Hinter- und Mittelhirn vom Orang Utan. 739. (AbA.) KronaAveERr, Dr. Johannes, Professor in Czernowitz, erhält 1900 Mark zum Abschluss der Herausgabe der von ihm aufgenommenen Karten antiker Schlachtfelder. 739. Kuckuck, Dr. Paul, in Helgoland, erhält 300 Mark zum Abschluss seiner Unter- suchungen über die Fortpflanzung der Phaeosporeen. 1030. Laxpauv, Dr. Ednund, Privatdocent in Berlin, über eine Verallgemeinerung, des Picard’ schen Satzes. 1038. 1118—1133. Lanporr, über die fragliche Änderung des Gesammtgewichtes chemisch sich umsetzen- der Körper. 1307. LEırzmann, Dr. Albert, Professor in Jena, erhält mit Dr. K. Scnuüppexorr 500 Mark zur Vollendung einer Ausgabe der Briefe von Georg Christoph Lichtenberg. 489. LEner, Dr. Otto, Professor in Strassburg, neue Ulpianfragmente. 1065. 1156 —1172 1488 Namenregister. Lenz, über Bismarck’s Bemühungen um eine Reform der Patrimonialgerichtsbarkeit. 555. Levy, Dr. Emil, Professor in Freiburg i. B., erhält den Preis der Diez-Stiftung. 1027. Lıpzearskı, Prof. Dr. Mark, in Kiel, erhält Soo Mark zur Herausgabe des man- däischen Johannesbuches. 976. Lınpau, Prof. Dr. Gustav, in Berlin, über das Vorkommen des Pilzes des 'Taumellolehs in altaegyptischen Samen. 1029. 1031—1036. Gräfin von Linden, Dr. Maria, in Bonn, erhält 500 Mark zur Fortsetzung ihrer Unter- suchungen über die Schmetterlingsfarbstoffe. 976. Loors, D. Dr. Friedrich, Professor an der Universität Halle, zum eorrespondirenden Mitglied der philosophisch- historischen Classe gewählt. 1306. Luscaın von EBENnGREUTH, Dr. Arnold, Professor an der Universität Graz, zum correspondirenden Mitglied der philosophisch -historischen Classe gewählt. 1235. Luruer, Robert, in Leipzig, über umkehrbare photochgmische Reactionen im homo- genen System. I. Anthrazen und Dianthrazen. Mit F. Weıcerr. 805. 823—839. Mann, Prof. Dr. Oskar, in Berlin, kurze Skizze der Lurdialekte. 1065. 1173—1193. Marrens, Adolf, Professor an der Technischen Hochschule Berlin - Charlottenburg, zum ordentlichen Mitglied der physikalisch- mathematischen Classe gewählt. 1235. Meyer, über aegyptische Chronologie. 987. (AdA.) ‚ Antrittsrede. 1012 —1015. MEYERHOFFER, Prof. Dr. Wilhelm, in Berlin, Untersuchungen über die Bildungs- verhältnisse der oceanischen Salzablagerungen, s. van’r Horr. Mırvreıs, Dr. Ludwig, Professor in Leipzig, über drei neue Handschriften des syrisch- römischen Rechtsbuches. 1315. (AdA. 1905.) Mörıus, die Formen, Farben und Bewegungen der Vögel, ästhetisch betrachtet. 269. 270— 281. Monnsen, Gedächtnissrede auf ihn, von Hırschrern. 1025. (AbA.) ——————., das Verhältniss des Taeitus zu den Acten des Senats. 1043. 1146 —1155. MÜLLER, Dr. Friedrich W. K., in Berlin, Handschriften -Reste in Estrangelo-Schrift aus Turfän, Chiuesisch-Turkestän. 315. 348—352. Th.II. 1065. (4d2.) Mürrer-Brestau, Beiträge zur Theorie der Windverbände eiserner Brücken. II. 1281. Munk, über das Kleinhirn. 1305. MurraAY, gestorben am 5. März. 618. Myrıus, Prof. Dr. Franz, in Charlottenburg, über wässrige Lösungen des Magnesium- oxalats, s. Kontrauscn. PAssAarGE, Dr. Siegfried, Privatdocent in Berlin, erhält 2000 Mark zur Herausgabe eines Werkes über die Kalahari. 976. Perer, Dr. Karl, Privatdocent in Breslau, erhält 1200 Mark zu Untersuchungen über die Variabilität der thierischen Entwickelung. 1233. Pıseaert, Bruchstück des Sanskritkanons der Buddhisten aus Idykutsari, Chinesisch- Turkestän. 805. 807”—827. Neue Bruchstücke. 1043. 1138—1145. Pranck, über die Extinetion des Lichts in einem optisch homogenen Medium von normaler Dispersion. 739. 740 —750. Poronıe, Dr. Heinrich, Professor in Berlin, erhält 1500 Mark zu Untersuchungen über die Bildung der fossilen Humusproducte, insbesondere der Steinkohle. 1233. Precar, Prof. Dr. Julius, in Hannover, über die magnetische Zerlegung der Radium- linien, s. K. Runge. Quıncke, Doppelbrechung der Gallerte beim Aufquellen und Schrumpfen. 257. 258 — 263. Reum, Dr. A., in München, Parapegmenfragmente aus Milet, s. Dıers. Der erste Halbband endet mit Seite 1028. 1489 Rena, weiteres zu den Milesischen Parapegmen. 751. 752 —759. RıcnaaArz, Dr. Franz, Professor in Marburg, weitere Versuche über die durch Ozon und durch Radium hervorgerufenen Lichterscheinungen. Mit R. Scuener. 489. 490 — 493. von Rıcur#oreEn, über eine meridionale Bruchzone, welche in ungefähr 104° östl. von Gr. die tibetische Bodenschwelle als eine höhere Staffel durch zehn Breiten- grade von den östlich angrenzenden herabgesenkten Gebieten trennt. 977. Rırrer, Dr. Paul, in Berlin, neue Leibniz-Funde. 1233. (AdA.) Roe'r#e, Jahresbericht der Deutschen Commission, s. Burvacn. — — , ein neues Fragment des mittelniederländischen Renout van Montalbaen. 939. ———., über regelmässigen Sinneseinschnitt in mittelhochdeutschen Iyrischen Stro- phen. 939. Roumserg, Dr. Julius, in Berlin, über die chemische Zusammensetzung der Eruptiv- gesteine in den Gebieten von Predazzo und Monzoni. 975. (AbA.) Runge, Dr. Karl, Professor in Hannover, über die magnetische Zerlegung der Ra- diumlinien. Mit J. Preerr. 353. 417—425. SacHau, Jahresbericht über die Ausgabe des Ibn Saad. 236. ‚ das Berliner Fragment des Müsä Ibn ‘Ukba. Ein Beitrag zur Kenntniss der ältesten arabischen Geschichtslitteratur. 445 —470. — —, über die ältere syrische Rechtslitteratur bei den Nestorianern. 1315. Sacus, H., Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der oceanischen Salz- ablagerungen, s. van'r Horr. SALNOoNn, gestorben am 22. Januar. 597. ScHÄFER, über das Wormser Concordat. 975. (AbA.) ———, Antrittsrede. 1005 —1012. ScHEnck, Dr. Rudolf, Privatdocent in Marburg, Theorie der radioactiven Erschei- nungen. 35. 37—45. ——————, weitere Versuche über die durch Ozon und durch Radium hervorgerufenen Lichterscheinungen, s. F. Rıcaarz. SCHIAPARELLI, correspondirendes Mitglied, zum auswärtigen Mitglied der physika- lisch- mathematischen Classe gewählt. 1281. Scumip'r, Jahresbericht über die Ausgabe der Werke Wilhelm von Humboldt’s. 240. —————., Jahresbericht der Deutschen Commission, s. BurpaAcH. — — , jiber den Text der Werke Heinrich von Kleist’s. 315. ScHMOLLER, Jahresbericht über die Politische Correspondenz Friedrich’s des Grossen. Mit Koser. 231. — — — — — , Jahresbericht über die Acta Borussica. Mit Koser. 233. — ‚ über die brandenburgischen Lehensverhältnisse vom 13. bis Ende des 17. Jahrhunderts. 1317. Sckorrkv, über die Abel’schen Functionen von drei Veränderlichen. Fortsetzung. 485. 486 — 458. —— —, über redueirte Integrale erster Gattung. 495. 522 — 526. ——————, über den Picard’schen Satz und die Borel’schen Ungleichungen. 1243 1244 —1262. SCHROEDER, Jahresbericht der Commission für das Wörterbuch der deutschen Rechts- sprache, s. BRUNNER. ScuhÜDDEROPrF, Dr. Karl, in Weimar, erhält mit Prof. Dr. A. Lerrzuann 500 Mark zur Vollendung einer Ausgabe der Briefe von Georg Christoph Lichtenberg. 489. Sckurze, Franz Eilhard, über den Bau des respiratorischen Theils der Säugethier- lunge. 35. 1490 Namenregister. Scuvurze, Franz Eilhard, Jahresbericht über das »Thierreich«. 2839. —————, über den Bau und die Eutwickelung gewisser Tiefsee-Organismen. 1387. Scnurze, Wilhelm, die lateinischen Buchstabennamen. 737. 760—785. —— , Antrittsrede. 1016 —1019. — —, lit. Alausiu und das indogermanische Futurum. 1433. 1434 — 1442. Scuwarz, über Minimalflächen von algebraischem Typus ohne Rückkehrkante. 485. — —., über eine algebraische Identität. 485. ScHwENKE, Dr. Paul, Abtheilungsdirector der Königlichen Bibliothek in Berlin, erhält 1200 Mark zur Fortführung seiner Forschungen über den deutschen Buch- einband des ı5. und 16. Jahrhunderts. 1234. SEUFFERT, Dr. Bernhard, Professor in Graz, Prolegomena zu einer wissenschaftlichen Ausgabe der Werke Wieland’s. 1135. (AbA.) SırgEL, Dr. John, in Berlin, Beiträge zur Kenntniss des Vaceineerregers. 949. 965 — 974. —— —, Untersuchungen über die Aetiologie der Pocken und der Maul- und Klauen- seuche. 1387. (Adh. 1905.) vVoN SIGwART, gestorben am 5. August. 1235. Srock, Dr. Alfred, Privatdocent in Berlin, erhält 8Soo Mark zu Untersuchungen über die Zersetzung des Antimonwasserstoffs. 1234. StÖNNER, Dr. Heinrich, in Berlin, centralasiatische Sanskrittexte in Brähmischrift aus IdykutSari, Chinesisch- Turkestän. I. 1281. 1232— 1290. II. 1291. 1310 —1313. STRASBURGER, über Reductionstheilung. 495. 587— 614. Srruve, Dr. Hermann, Professor der Astronomie an der Universität Berlin, zum ordentlichen Mitglied der physikalisch-ınathematischen Classe gewählt. 1235. — — —, über Beobachtungen von Flecken auf dem Planeten Jupiter am Refractor der Königsberger Sternwarte in der Opposition des Jahres 1903. 1293. (AdA.) Srunmpr, über die Abgrenzung der Willenshandlungen. 257. Suzuxı, Prof. Umetaro, aus Tokyo, Polypeptide der Diaminosäuren, s. FiscHEr. TosLer, Etymologisches. 1263. 1264—1279. Tornter, Prof. Dr. Gustav, in Berlin, Entstehen und Bedeutung der Farbkleidmuster der Eidechsen und Schlangen. 1195. 1203—1214. Tornguısr, Dr. Alexander, Professor in Strassburg, die Gliederung und Fossilführung der ausseralpinen Trias auf Sardinien. 1037. 1098—1117. TscHuErMmAr, Prof. Dr. Armin, in Halle, über das thermische Verhalten des elek- trischen Organs von Torpedo, s. J. BERNSTEIN. Tünmper, W., Pfarrer in Unterreuthendorf, erhält 600 Mark zur Herausgabe von Band 2 des Werkes »Das deutsche evangelische Kirchenlied des 17. Jahrhun- derts«. 739. Vasuten, Beiträge zur Berichtigung der römischen Elegiker. I. Catullus. 1065. 1067— 1078. Vorrnan, G. L., Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der oceanischen Salzablagerungen, s. van'r Ilorr. Voser, Untersuchungen über das spectroskopische Doppelsternsystem ß Aurigae. 495. 497—517, WALDEYeER, Festrede, gehalten in der öffentlichen Sitzung zur Feier des Geburtsfestes Sr. Majestät des Kaisers und Königs und des Jahrestages König Friedrich’s I. 209 — 226. ‚ Jahresbericht der Humboldt-Stiftung. 244—245. ——, Jahresbericht der Akademischen Jubiläumsstiftung der Stadt Berlin. Der erste Halbband endet mit Seite 1028. 1491 WaArpeyer, Bemerkungen über das »Tibiale externum«. 1325. 1326—1332. Nach- trag. 1417. WARBURG, über die Ursache des Voltaeffeets. 849. 850 — 855. ‚ über die chemische Wirkung kurzwelliger Strahlung auf gasförmige Kör- per. 849. 1223—1231. ,‚ erhält 1020 Mark zu einer Untersuchung über die speeifische Wärme der Gase bei hohen Temperaturen. 975. ,‚ über den speetralanalytischen Nachweis des Argons in der atmosphärischen Luft. 1195. 1196 —1197. WEBERBAUER, Dr. August, Privatdocent in Breslau, erhält 2000 Mark zur Fort- setzung seiner botanischen Reise in Peru. 1315. WEIGER'T, Dr. Fritz, in Leipzig, über umkehrbare photochemische Reactionen im homogenen System, s. R. Luruer. WıEGanD, Director Dr. Theodor, in Constantinopel, dritter vorläufiger Bericht über die von den Königlichen Museen begonnenen Ausgrabungen in Milet. 67. 72—91. ‚ ein Gesetz von Samos über die Beschaffung von Brotkorn aus öffentlichen Mitteln, s. von WıLamowriz- MOELLENDORFF. Wıen, Dr. Wilhelm, Professor in Würzburg, hydrodynamische Untersuchungen, aus dem Nachlass von H. von Helmholtz zusammengestellt, s. vov Herunortz. von Wıramowrtz-MOoELLENDORFF, Jahresbericht über die Sammlung der griechi- schen Inschriften. 226 — 228. - — ‚ Satzungen einer milesischen Sängergilde. 617. 619 — 640. ‚ ein Gesetz von Samos über die Beschaffung von Brotkorn aus öffentlichen Mitteln. Mit Te. Wırsann. 737. 857. 917—931. —, erhält 5000 Mark zur Fortführung der Samm- lung der griechischen Inschriften. 976. WILLIAMSoNn, gestorben am 6. Mai. 934. WINKLER, gestorben am 8. October. 1235. WREDE, Franz, über die Verbrennungswärme einiger organischer Verbindungen, .s. Fischer. Zeıse, Dr. O., Landesgeologe a. D. in Südende bei Berlin, erhält 600 Mark zur Samm- lung fossiler Spongien in Oran. 1315. ZımMmeEr, Antrittsrede.. 1000 —1003. ZIMMERMANN, Dr. Hermann, Geheimer Ober-Baurath, vortragender Ratlı im Mini- sterium der öffentlichen Arbeiten, zum ordentlichen Mitglied der physikalisch- mathematischen Classe gewählt. 1235. von ZırTEL, gestorben am 5. Januar. 68. Zunrz, Dr. Nathan, Professor in Berlin, Bericht über einige Untersuchungen zur Physiologie des Menschen im Hochgebirge, s. A. Durıc. 1492 SACHREGISTER. Abel’sche Functionen, über die — von drei Veränderlichen, von ScHorTTKY. Fortsetzung. 485. 486 —488. Acta Borussica: Jahresbericht. 233. — Publication. 1234. Aegyptische Chronologie, über dieselbe, von Meyer. 987. (AbA.) Affen, Untersuchungen über den Bau des Centralnervensystems derselben, von R. Krause und S. Krempxer. Das Nachhirn vom Orang Utan. 67. (AbA.) Das Hinter- und Mittelhirn vom Örang Utan. 739. (AbA.) Akademische Jubiläumsstiftung der Stadt Berlin, s. Jubiläumsstiftung. Algebraische Identität, über eine solche, von Scnwarz. 485. Anatomie und Physiologie: E. BarLowırz, über den Bau des Geruchsorgans der Cyelostomata. 645. 671— 676. — J. Bernstein und A. Tscuermar, über das thermische Verhalten des elektrischen Organs von Torpedo. 113. 301— 313. — A. Durıs und N. Zuntz, Bericht über einige Untersuchungen zur Physiologie des Menschen im Hochgebirge. 1037. 1041—1042. — Ensermann, über die Er- schlaffung des Herzmuskels. 1037. — G. Frrrsch, die Retinaelemente und die Dreifarbentheorie. 353. (AbAh.) — Herrwıs, O., über Beziehungen des thierischen Eies zu dem aus ihm sich entwiekelnden Embryo. 645. 647—652. — R. Krause und S. Krespner, Untersuchungen über den Bau des Centralnervensystems der Affen: Das Nachhirn vom ÖOrang Utan. 67. (Abh.) Das Hinter- und Mittelhirn vom Örang Utan. 739. (Abh.) — Munk, über das Kleinhirn. 1305. — Schutze, F. E., über den Bau des respiratorischen Theils der Säugethierlunge. 35. — WaALpEyErR, Bemerkungen über das »Tibiale externum«. 1325. 1326 —1332. Nachtrag. 1417. Vergl. Zoologie. Anthrazen und Dianthrazen, s. photochemische Reactionen. Anthropologie, die Function derselben in der Cultur des 16. und 17. Jahrhunderts, von Dirrney. 1.2—33. Fortsetzung. 315. 316— 347. Antrittsreden von ordentlichen Mitgliedern: Zısımer. 1000—1003. Antwort darauf von Dirrs. 1003—1005. — Scuärer. 1005 —1012. — Meyer. 1012 —1015. — W. Scuurze. 1016—1019. Antwort darauf von Diers. 1019—1021. — Branptr. 1021—1023. Antwort darauf von Dıers. 1023 —1024. Apoll des Kanachos, über denselben, von KeruLe von Sıranontız. 573. 786 — 801. Archaeologie: Conze, Hermes Propylaios.. 67. 69—71. — Derselbe, über das Despoina-Heiligthum zu Lykosura. 1135. — Kekure von Sıranonitz, über den Apoll des Kanachos. 573. 786— 801. — Tu. Wırsann, dritter vorläufiger Bericht über die von den Königlichen Museen begonnenen Ausgrabungen in Milet. 67. 72—91. Archaeologisches Institut: Jahresbericht. 255. 939. 940 — 947. Der erste Halbband endet mit Seite 1028. 1493 Archilochosdenkmal aus Paros, von F. Frhrn. Hırrer von GAERTRINnGEn. 1233. 1236 — 1242. Archivwesen, s. Preussisches Archivwesen. Argon, über den spectralanalytischen Nachweis desselben in der atmosphärischen Luft, von WarzurG. 1195. 1196 —1197. Aristoteles-Commentare und Supplementum Aristotelieum: Publicationen. 68. 1433. — Jahresbericht. 230— 231. ? Astronomie: Bericht über die »Geschiehte des Fixsternhimmels«. 239. — J. Harr- MANN, Untersuchungen über das Speetrum und die Bahn von öOrionis. 496. 527—542. — N. Herz, Sterncatalog für die Zone —6° bis —ı0°. Abth. I. 1305. (AdAh. 1905.) — Srruve, über Beobachtungen von Flecken auf dem Planeten Jupiter am Re- fraetor der Königsberger Sternwarte in der Opposition des Jahres 1903. 1293. (Abh.) — Voser, Untersuchungen über das spectroskopische Doppelsternsystem P Aurigae. 495. 497—517. Azimuthstationen in Europa und Nordafrica, Übersichtskarte derselben. 949. Bacteriologie: J. Sırser, Beiträge zur Kenntniss des Vaccineerregers. 949. 965—974. — Derselbe, Untersuchungen über die Aetiologie der Pocken und der Maul- und Klauenseuche. 1387. (Abh. 1905.) Bessel, Zugang zu seinem bei der Akademie vorhandenen Briefwechsel. 1234. Bismarck, über dessen Bemühungen um eine Reform der Patrimonialgerichtsbarkeit, von Lenz. 555. Bopp-Stiftung: Jahresbericht. 245 — 246. — Zuerkennung des Jahresertrages. 806. Botanik: Enerer, über die Vegetatjonsverhältnisse des Somalilandes. 353. 355 — 416. — G. Lınpav, über das Vorkommen des Pilzes des Taumellolchs in altaegyptischen Samen. 1029. 1031—1036. — »Pflanzenreich.« 36. 239 — 240. 975. 1029. 1235. — SIRASBURGER, über Reductionstheilung. 495. 587— 614. Breiten- und Azimuthstationen in Europa und Nordafrica, Übersichtskarte der- selben. 949. i Bronzit-Pallasit, über die Namen Siderophyr und —, von Kreis. 1037. 1039 — 1040. Catullus, Beiträge zur Berichtigung desselben, von Vanten. 1065. 1067—1078. Charlotten-Stiftung für Philologie: Preisaufgabe derselben. 1026 —1027. Chemie: Fiscner und F. Wreove, über die Verbrennungswärme einiger organischer Verbindungen. 575. 687—715. — Fischer, über die Synthese von Polypeptiden. 1195. — Fischer und U. Suzuxı, Polypeptide der Diaminosäuren. 1325. 1333 — 1341. — van’r Horr, Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der ocea- nischen Salzablagerungen. NXXIV. Die Maximaltension der constanten Lösun- gen bei 83°. Mit U. Grassı und R. B. Dexison. 495. 518 —521. XXXV. Die Zusammensetzung der constanten Lösungen bei 83°. Mit H. Sacas und O. Bracn. 575. 576—586. XXXVI. Die Mineraleombinationen (Paragenesen) von 25° bis 83°. Mit W. Meyernorrer. 645. 659—670. XXXVI. Kaliumpentacaleium- sulfat und eine dem Kaliborit verwandte Doppelverbindung. 933. 935 — 937. XXXVII. Die Identität von Mamanit und Polyhalit. Mit G. L. Vorruan. 977. 9584— 986. XXXIX. Bildungstemperaturen unterhalb 25°. Mit W. MEvERHOFFER. 1417. 1418— 1421. — Lasvorr, über die fragliche Änderung des Gesammt- gewichtes chemisch sich umsetzender Körper. 1307. — R. Luruerr und F. Weicerr, über umkehrbare photochemische Reactionen im homogenen System. I. Anthrazen und Dianthrazen. 805. 828—5839. Clemens Alexandrinus, ein neues Fragment aus den Hypotyposen desselben, von Harnacrk. 857. 901— 908. 1494 Sachregister. Codex Theodosianus, Ausgabe desselben: Jahresbericht. 238. — Geldbewilligung. 976. — Publication. 1317. Corpusinseriptionum graecarum: Jahresbericht. 226 —228. — Geldbewilligung. 976. — Publication. 1066. Corpus inseriptionum latinarum: Jahresbericht. 228—230. Publicationen. 573. 1029. Corpus nummorum: Jahresbericht. 231—233. Cycelostomata, über den Bau des Geruchsorgans derselben, von E. Barrowrız. 645. 671— 676. Despoina-Heiligthum zu Lykosura, über dasselbe, von Coxze. 1135. Deutsche Commission: Jahresbericht. 241—244. Geldbewilligung. 976. Publi- cationen. 1135. 1263. 5 Deutsche Flachküsten, über die relative Regenarmuth derselben, von G. Heır- mann. 1417. 1422 —1431. Deutsche Rechtssprache, s. Wörterbuch. Diaminosäuren, Polypeptide derselben, von Fıscuer und U.Suzuxı. 1325. 1333—1341. Dianthrazen und Antlırazen, s. photochemische Reactionen. Diez-Stiftung: Preis derselben. 1027. Domänen und Bergwerke im Römischen Reich. über die Verwaltung der kaiser- lichen —, von Hırsc#reLnd. 1309. Dreifarbentheorie, die, und die Retinaelemente, von G. Frrrsch. 353. (AbdA.) Eduard Gerhard-Stiftung, s. Gerhard - Stiftung. Ei, über Beziehungen des thierischen Eies zu dem aus ihm sich entwickelnden Embryo, von Herrwıs, O. 645. 647—652. Elektrodynamik, zur — bewegter Systeme, von E. Conx. 1293. 1294— 1303. II. 1387. 1404—1416. Eleutherus, Papst, der Brief des britischen Königs Lucius an denselben, von Harnack. 857. 909 — 916. Eller’sches Legat: Preisausschreiben aus demselben. 1025 —1026. Erdmagnetismus: K. Haussuann, magnetische Messungen im Ries und dessen Umgebung. 805. (AbA.) Estrangelo, Handschriften-Reste in Estrangelo-Schrift aus Turfän, Chinesisch- Turkestän, von F.W.K. Mürrer. 315. 348—352. Th. II. 1065. (4d2.) Etymologisches, von Tostrer. 1263. 1264—1279. Extincetion des Lichts, über die — in einem optisch homogenen Medium von nor- maler Dispersion, von Prancr. 739. 740— 750. Farbkleidmuster, Entstehen und Bedeutung der — der Eidechsen und Schlangen, von G. Tornıer. 1195. 1203— 1214. Festreden: .zur Feier des Geburtsfestes Sr. Majestät des Kaisers und Königs und des Jahrestages König Friedrich’s II., von Warveyer. 209— 226. — zur Feier des Leibnizischen Jahrestages, von Dırrs. 989 —1000. Fixsternhimmel, Geschichte desselben: Jahresbericht. 239. Flugvermögen der Thiere, über dasselbe, von Branco. 1029. Friedlosigkeit, zur Geschichte derselben, von Brunner. 1291. Friedrich der Grosse, Politische Correspondenz desselben: Publication. 68. — Jahresbericht. 231. — Geldbewilligung. 976. Gallerte, Doppelbrechung derselben beim Aufquellen und Schrumpfen, von Quincke. 257. 258 — 265. Gedächtnissreden: auf Mommsen, von Hırscarern. 1025. (AdA.) Geisteswissenschaften, über die Grundlegung derselben, von Dırınry. 1433. Der erste Halbband endet mit Seite 1028. 1495 Geldbewilligungen für fortlaufende wissenschaftliche Unternehmungen der Akademie: Codex Theodosianus. 976. — Corpus inseriptionum graecarum. 976. — Politische Correspondenz Friedrich’s des Grossen. 976. — Katalog der Handschriften der an- tiken Mediein. 976. — Pflanzenreich. 975. — Unternehmungen der deutschen Commission. 976. Ausseretatsmässige für den Thesaurus linguae latinae. 976. — del. für das Wörterbuch der aegyptischen Sprache. 976. für besondere wissenschaftliche Untersuchungen und Veröffent- lichungen: L. Asser, Arbeit über das Verhalten des Darmepithels bei den ver- schiedenen Ernährungsvorgängen. 975. — A. Borcerr, Untersuchungen über Radiolarien. 1233. — H. Brerzr, Beschaffung des handschriftlichen Materials für eine Ausgabe der botanischen \Verke des Theophrast. 933. — L. Cons, Reise nach Rom zum Zwecke der Vergleichung einer Philo-Handschrift. 739. — Coxze, Vollendung der durch den Hauptmann Berlet aufgenommenen Karten der Landschaft von Pergamon. 1234. — W. Cröxerr, Untersuchung der philosophen- geschichtlichen Papyri in Neapel. 739. — F. Daur, Untersuchung der deutschen Spinnenfauna. 975. — E. S. Faust, Untersuchungen über das Schlangengift. 557. — H. Fınee, Herausgabe der diplomatischen Correspondenz des Königs Jayme Il. von Aragon. 739. — G. Frrischn, Herausgabe eines Atlas mit Darstellungen der hauptsächlichsten Typen der gegenwärtig in Aegypten lebenden Bevölkerung. 557. — A. Hacensacn und H. Koxen, Herausgabe eines speetrographischen Atlas. 1315. — O. Hecker, erdmagnetische Beobachtungen im Indischen und Grossen Ocean. 976. — W. Kaurmann, Untersuchung über die elektromagnetische Masse der Elektronen. 976. — J. Kromaver, Herausgabe von Karten antiker Schlacht- felder. 739. — P. Kuckuer, Untersuchungen über die Fortpflanzung der Phaeo- sporeen. 1030. — A. Lerrzuann und K. Scuüpperorr, Vollendung ihrer Aus- gabe der Briefe von Georg Christoph Lichtenberg. 489. — M. Lipzsarskı, Her- ausgabe des mandäischen Johannesbuches. 976. — Gräfin M. von Linven, Untersuchungen über die Schmetterlingsfarbstoffe. 976. — S. Passargre, Heraus- gabe eines Werkes über die Kalahari. 976. — K. Prrer, Untersuchungen über die Variabilität der thierischen Entwickelung. 1233. — H. Porosıe, Unter- suchungen über die Bildung der fossilen Humusproducte, insbesondere der Stein- kohle. 1233. — P. Scawenke, Forschungen über den deutschen Bucheinband des ı5. und 16. Jahrhunderts. 1234. Zersetzung des Antimonwasserstofls. 1234. — W. Tünrer, Herausgabe von Band 2 des Werkes »Das deutsche evangelische Kirchenlied des 17. Jahrhunderts«. 739. — Warsurs, Untersuchung über die specifische Wärme der Gase bei hohen A. Srock, Untersuchungen über die Temperaturen. 975. — A. WEBERBAUER, botanische Reise in Peru. 1315. — O. Zeıse, Sammlung fossiler Spongien in Oran. 1315. Geodäsie: Tu. Arsreemr, neue Bestimmung des Längenunterschiedes Pots- dam-Greenwich. 269. 295 —300. — Hernerr, zur Ableitung der Formel von C. F. Gauss für den mittlern Beobachtungsfehler und ihrer Genauigkeit. 949. 950 — 964. Geographie: von Rıcursoren, über eine meridionale Bruchzone, welche in ungefähr 104° östl. von Gr. die tibetische Bodenschwelle als eine höhere Staffel durch zehn Breitengrade von den östlich angrenzenden herabgesenkten Gebieten trennt. 977. Geologie, s. Mineralogie. Geophysik, s. Erdmagnetismus und Meteorologie. Gerhard-Stiftung: Publication. 169. — Jahresbericht. 246. — Ausschreibung des Stipendiums. 1027—1028. 1496 Sachregister. Geschichte: Corpus nummorum. 231—233. — Dkesser, über die Goldmedaillons aus dem Funde von Abukir. 751. (Abh.) — O. Franke, Beiträge aus chinesischen Quellen zur Kenntniss der Türk-Völker und Skythen Central- Asiens. 67. (Abh.) — Politische Correspondenz Friedrich’s des Grossen. 68. 231. 976. — HırscHrerp, über die Verwaltung der kaiserlichen Domänen und Bergwerke im Römischen Reich. 1309. — Ausgabe der Werke Wilhelm von Humboldt’s. 240. 1135. 1433. — Index rei militaris imperii Romani. 235. — Koser, die Neuordnung des preussischen Archivwesens durch den Staatskanzler Fürsten von Hardenberg. 489. — Lenz, über Bismarck’s Bemühungen um eine Reform der Patrimonialgerichtsbarkeit. 555. — Meyer, über aegyptische Chronologie. 987. (Abh.) — Monnsen, das Ver- hältniss des Tacitus zu den Acten des Senats. 1043. 1146 —1155. — Monumenta Germaniae historica. 255. 806. 840 — 848. 857. — Prosopographia imperii Romani saec. I—1ll. 231. — Prosopographia imperii Romani saeec. IV—V]J. 248. — ScHÄFER, über das Wormser Concordat. 975. (Abh.) Vergl. Staatswissenschaft. Geschichte der neuhochdeutschen Schriftsprache: Jahresbericht. 243 — 244. Gewichtsänderungen der Gesammtmasse chemisch sich umsetzender Körper, von Lanporr. 1307. Goethe: die älteste Gestalt des West-östlichen Divans, von Burnpacan. 857. 858 — 900. Nachtrag. 1065. 1079 — 1080. Goldmedaillons, über die — aus dem Funde von Abukir, von Dresser. 751. (AbA.) Graf Loubat-Stiftung: Preisausschreibung aus derselben. 1027. Griechische Kirchenväter, s. Kirchenväter. Gruppencharaktere, über die Charaktere der mehrfach transitiven Gruppen, von Frosenıvs. 557. 558—571. Hermann und Elise geb. Heckmann Wentzel-Stiftung, s. Wentzel- Stiftung. il: Hertz’scher Gitterversuch, über den — im Gebiete der sichtbaren Strahlung, von F. Braun. 113. 154—167. 615. Herzmuskel, über die Erschlaffung desselben, von EnszıLmann. 1037. Humboldt, Wilhelm von, Ausgabe seiner Werke: Jahresbericht. 240. — Publi- cationen. 1135. 1433. Humboldt-Stiftung: Jahresbericht. 244 — 245. Hydrodynamische Untersuchungen, aus dem Nachlass von H. von Hrrunortz zusammengestellt von W. Wırn. 575. 716 —736. Ibn Saad, Ausgabe desselben: Jahresbericht. 236. — Publicationen. 805. 975. Jesus, über einige Worte Jesu, die nicht in den kanonischen Evangelien stehen, Hermes Propylaios, über denselben, von Conxze. 67. 69 nebst einem Anhang über die ursprüngliche Gestalt des Vater-Unsers, von Harnack. 169. 170 — 208. Index rei militaris imperii Romani: Jahresbericht. 238. Inschriften: Corpus inseriptionum graecarum. 226—228. 976. 1066. — Corpus inscriptionum latinarum. 228— 230. 573. 1029. — W. CRönert, eine attische Stoikerinschrift. 315. 471—483. — H. Dessau, zu den Milesischen Kalender- fragmenten. 257. 266— 268. — Diers und A. Reusı, Parapegmenfragmente aus Milet. 92—111. — Erwman, die Sphinxstele. 427. 428 — 444. — Derselbe, ein neues Denkmal von der grossen Sphinx. 1043. 1063—1064. — F. Frhr. Hırrer VON GAERTRINGEN, Archilochosdenkmal aus Paros. 1233. 1236—1242. — A. Renm, weiteres zu den Milesischen Parapegmen. 751. 752—759. — Tu. WıEsAnD und von Wıramowrrz- MoELLENDORFF, ein Gesetz von Samos über die Beschaffung von Brotkorn aus öffentlichen Mitteln. 737. 857. 917—931. — von Wiramowırz- MoELLENDoRFF, Satzungen einer milesischen Sängergilde. 617. 619 —640. Der erste Halbband endet mit Seite 1028. 1497 Integrale, über redueirte — erster Gattung, von Scuorrky. 495. 522— 526. — über die Perioden der reducirten — erster Gattung, von H. June. 1325. 1331—1385. Jubiläumsstiftung der Stadt Berlin: Jahresbericht. 254— 255. Jupiter, über Beobachtungen von Flecken auf dem Planeten — am Refractor der Königsberger Sternwarte in der Opposition des Jahres 1903, von Srruve. 1293. (AbA.) Kanachos, über den Apoll desselben, von KrkurE von Srravonıız. 573. 786—801 Kant-Ausgabe: Jahresbericht. 235. — Publication. 939. Kinetische Potentiale, das Energieprineip für — beliebiger Ordnung und einer beliebigen Anzahl abhängiger und unabhängiger Variabeln, von KoENnIGSBERGER. 1325. 1342 — 1380. Kirchengeschichte: Ausgabe der griechischen Kirchenväter. 247—248. 857. — Harnack, über einige Worte Jesu, die nicht in den kanonischen Evangelien stehen, nebst einem Anhang über die ursprüngliche Gestalt des Vater-Unsers. 169. 170—208. — Derselbe, ein neues Fragment aus den Hypotyposen des Clemens. 857. 901—908. — Derselbe, der Brief des britischen Königs Lucius an den Papst Eleutherus. 857. 909— 916. — Derselbe, über die Her- kunft der 48 (47) ersten Päpste. 1043. 1044 —1062. Kirchenväter, griechische, Ausgabe derselben: Jahresbericht. 247—248. — Publi- cation. 857. Klausiu, lit. — und das indogermanische Futurum, von Schulze, W. 1433. 1434 — 1442. Kleinhirn, über dasselbe, von Munk. 1305. von Kleist, Heinrich, über den Text seiner Werke, von Scauipr. 315. Krystallformen, über die Aufeinanderfolge und die gegenseitigen Beziehungen der- selben in flächenreichen Zonen, von H. BaumnAaver. 485. 543 — 554. Längenunterschied Potsdam-Greenwich, neue Bestimmung desselben, von Th. ArgrecHtr. 269. 295 — 300. Lateinische Buchstabennamen, über dieselben, von Scauzze, W. 737. 760 — 785. Laterculi Alexandrini aus einem griechischen Papyrus Ptolemaeischer Zeit, von Dıers. 1233. (AdAR.) Lehensverhältnisse, über die brandenburgischen — vom ı3. bis Ende des 17. Jahr- hunderts, von ScumoLter. 1317. Leibniz, neue Leibniz-Funde, von P. Rırrer. 1233. (AbA.) Leitvermögen, das — wässriger Lösungen von Elektrolyten mit zweiwerthigen Ionen. von Kontrausch und E. Grünsısen. 803. 1215 —1222. Loubat-Stiftung, s. Graf Loubat- Stiftung. Lucius, britischer König, der Brief desselben an den Papst Eleutherus, von HArnack. 8357. 909 — 916. Lufttemperatur und Luftwärme, über dieselben, von von Bezorn. 67. Lunge, über den Bau des respiratorischen Theils der Säugethierlunge von SchuLze, 135 Box Lurdialekte, kurze Skizze derselben, von OÖ. Mann. 1065. 1173—1193. Magnesiumoxalat, über wässrige Lösungen desselben, von Kosrrauscr und F. Myrıvs. 803. 1223—1227. Mathematik: Frosenıus, über die Charaktere der melrfach transitiven Gruppen. 557. 558 —571.— C. F. Geiser, zur Erzeugung von Minimalflächen durch Schaaren von Curven vorgeschriebener Art. 646. 677—686. — H. Jung, über die Perioden der redueirten Integrale erster Gattung. 1325. 1381—1385. — KoENIGSBERGER, Sitzunesherichte. 1904, 128 1498 Sachregister. das Energieprineip für kinetische Potentiale beliebiger Ordnung und einer belie- bigen Anzahl abhängiger und unabhängiger Variabeln. 1325. 1342 —1380. — E. Lanpau, über eine Verallgemeinerung des Picard’schen Satzes. 1038. 1118—1133. — ScnHorrky, über die Abel’schen Funectionen von drei Veränderlichen. Fort- setzung. 485. 436—488. — Derselbe, über reducirte Integrale erster Gattung. 495. 522 —526. — Derselbe, über den Picard'schen Satz und die Borel’schen Ungleichungen. 1243. 1244—1262. — Schwarz, über Minimalflächen von alge- braischem Typus ohne Rückkehrkante. 485. — Derselbe, über eine algebraische Identität. 485. — Ausgabe der Werke von Weierstrass. 235. Maul- uud Klauenseuche, Untersuchungen über die Aetiologie der Pocken und der —, von J. Siegel. 1387. (AdAh. 1905.) Mechanik: Mürter -BresLauv, Beiträge zur Theorie der Windverbände eiserner Brücken. TI. 1281. Meteoreisen, über das — von Persimmon Creek, bei Hot House, Cherokee Co., Nord-Carolina, von KrEın. 557. 572. Meteoriten, Mittheilungen über solche, von KrEın. 977. 978 — 983. Meteoritensammlung, die — der Königlichen Friedrich -Wilhelms- Universität zu Berlin am ‚21. Januar 1904, von Kreım. 113. 114—153. Meteorologie: von Bezorp, Lufttemperatur und Luftwärme. 67. — G. HErLLmann, über die relative Regenarmuth der deutschen Flachküsten. 1417. 1422—1431. Milesische Sängergilde, Satzungen einer solchen, von v. Wıramowrrz - MoELLEN- DORFF. 617. 619 — 640. Milet, dritter vorläufiger Bericht über die von den Königlichen Museen begonnenen Ausgrabungen in —, von Ta. Wırsannp. 67. 72—91. — Parapegmenfragmente aus —, von Diers und A. Reans. 92—111. — zu den Milesischen Kalenderfrag- menten, von H. Dessau. 257. 266 — 268. — weiteres zu den Milesischen Para- pegmen, von A. Rum. 751. 752 —759. Mineralogie und Geologie: H. BAunHAuER, über die Aufeinanderfolge und die gegenseitigen Beziehungen der Krystallformen in flächenreichen Zonen. 485. 543 — 554. — Kıreiw, die Meteoritensammlung der Königlichen Friedrich -Wilhelms- Universität zu Berlin am 21. Januar 1904. 113. 114—153. — Derselbe, über das Meteoreisen von Persimmon Creek, bei Hot House, Cherokee Co., Nord -Ca- rolina. 557. 572. — Derselbe, über einen Zusammenhang zwischen optischen Eigenschaften und chemischer Zusammensetzung beim Vesuvian. 645. 653 — 658. — Derselbe, Mittheilungen über Meteoriten. 977. 978—983. — Derselbe, über die Namen Siderophyr und Bronzit-Pallasit. 1037. 1039—1040. — G. Kreun, Bericht über Untersuchungen an den sogenannten »Gneissen« und den metamorphen Schiefergesteinen der Tessiner Alpen. 35. 465—65. — J. Rousers, über die che- mische Zusammensetzung der Eruptivgesteine in den Gebieten von Predazzo und Monzoni. 975. (AbAh.) — A. Torngquisr, die Gliederung und Fossilführung der ausseralpinen Trias auf Sardinien. 1037. 1098—1117. Minimalflächen, über solche von algebraischem Typus ohne Rückkehrkante, von Schwarz. 485. — zur Erzeugung von solchen durch Schaaren von Curven vor- geschriebener Art, von (. F. GEiser. 646. 677—686. Minnesang, über den Ursprung des mittelalterlichen höfischen Minnesangs, Liebes- romans und Frauendienstes, von Burvacn. 933. Mittelhochdeutsche Iyrische Strophen, über regelmässigen Sinneseinschnitt in solchen, von RoErkE. 939. Mittlerer Beobachtungsfehler, zur Ableitung der Formel von C. F. Gauss für denselben und ihrer Genauigkeit, von Hernerr. 949. 950— 964. Der erste Halbband endet mit Seite 1028. 1499 Mommsen-Stiftung: Errichtung derselben. 617. 641— 644. Monumenta Germaniaehistorica: Jahresbericht. 255. S06. 340 — 848. — Publi- cationen. 806. 857. Monzoni, s. Predazzo. Müsä Ibn ‘Ukba, das Berliner Fragment desselben. Ein Beitrag zur Kenntniss der ältesten arabischen Geschichtslitteratur, von Sacuau. 445 — 470. Nördlinger Ries, magnetische Messungen im Ries und dessen Umgebung, von K. Haussmann. 805. (AbA.) Oceanische Salzablagerungen, Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse derselben, von van’r Horr. XXXIV. Die Maximaltension der constanten Lö- sungen bei 83°. Mit U. Grassı und R. B. Denison. 495. 518—521. XXXV. Die Zusammensetzung der constanten Lösungen bei 83°. Mit H>Sacas und O. Bıacn. 575. 576—586. XXXVI. Die Mineralcombinationen (Paragenesen) von 25° bis 83°. Mit W. Mevernorrer. 645. 659—670. XXXV]N. Kaliumpentacal- ciumsulfat und eine dem Kaliborit verwandte Doppelverbindung. 933. 935 — 937. XXXVII. Die Identität von Mamanit und Polyhalit. Mit G. L. Vorruan. 977. 984— 986. XXXIX. Bildungstemperaturen unterhalb 25°. Mit W. MEYERHorFFER. 1417. 1418—1421. Orang Utan, Untersuchungen über den Bau des Centralnervensystems der Affen, von R. Krause und S. Kreupser. Das Nachhirn vom Orang Utan. 67. (Abh.) Das Hinter- und Mittelhirn desselben. 739. (AbA.) Ozon, weitere Versuche über die durch Ozon und durch Radium hervorgerufenen Lichterscheinungen, von F. Rıc#arz und R. Scnencx. 489. 490 — 493. Päpste, über die Herkunft der 48 (47) ersten —, von Harnack. 1043. 1044 —1062. Pehlevi-Glossar, Bruchstück eines solchen aus Turfän, Chinesisch - Turkestän, von K. Gerpner. 1135. 1136—1137. Personalveränderungen in der Akademie vom 29. Januar 1903 bis 28. Januar 1904. Übersicht. 256. Pflanzengeographie, s. Botanik. Pflanzenreich: Publicationen. 36. 1029. 1235. — Jahresbericht. 239 — 240. — Geldbewilligung. 975. Philologie, germanische: Burvaca, die älteste Gestalt des West-östlichen Divans. 857. 858— 900. Nachtrag. 1065. 1079—1080. — Derselbe, über den Ursprung des mittelalterlichen höfischen Minnesangs, Liebesromans und Frauendienstes. 933. — Arbeiten der Deutschen Commission. 241—244. 976. 1135. 1263. — Ge- schichte der neuhochdeutschen Schriftsprache. 243 —244. — Ausgabe der Werke Wilhelm von Humboldt’s. 240. 1135. 1433. — RoErHE, ein neues Fragment des mittelniederländischen Renout van Montalbaen. 939. — Derselbe, über regel- mässigen Sinneseinschnitt in mittelhochdeutschen lyrischen Strophen. 939. — Scanip'r, über den Text der Werke Heinrich von Kleist’s. 315. — B. Seurrerr, Prolegomena zu einer wissenschaftlichen Ausgabe der Werke Wieland’s. 1135. (4AdA.) ‚ griechische: Aristoteles-Commentare und Supplementum Aristotelieum 68. 230— 231. 1433. — Diers, Latereuli Alexandrini aus einem griechischen Pa- pyrus Ptolemaeischer Zeit. 1233. (AödA.) Vergl. Inschriften. ‚ orientalische: K.Foy, die Sprache der türkischen Turfän- Fragmente in manichäischer Schrift. I. 1387. 1359 —1403. — K. GELDNER, die neunte Gäthä des Zarathushtra und der Honover als Probe einer vollständigen Übersetzung der zarathushtrischen Reden. 1029. 1081—1097. — Derselbe, Bruchstück eines Pehlevi-Glossars aus Turfän, Chinesisch - Turkestän. 1135. 1136 —1137. — Aus- 128* 1500 Sachregister. gabe des Ibn Saad. 236. 805. 975. — O.Mann, kurze Skizze der Lurdialekte. 1065. 1173— 1193. — L. Mrrreıs, über drei neue Handschriften des syrisch- römischen Rechtsbuches. 1315. (AdA. 1905.) — F. W. K. Mürrer, Handschriften- Reste in Estrangelo-Schrift aus Turfän, Chinesisch - Turkestän. 315. 348 — 352. Th. II. 1065. (AdA.) — Pısener, Bruchstücke des Sanskritkanons der Buddhisten aus Idykutsari, Chinesisch - Turkestän. 805. 807— 827. Neue Bruchstücke. 1043. 1138— 1145. — Sacnatv, das Berliner Fragment des Müsä Ibn “Ukba. Ein Bei- trag zur Kenntniss der ältesten arabischen Geschichtslitteratur. 445— 470. — Derselbe, über die ältere syrische Rechtslitteratur bei den Nestorianern. 1315. — H. Srönner, centralasiatische Sanskrittexte in Brähmischrift aus Idykutsari, Chinesisch-Turkestän. I. 1281. 1282 —1290. Il. 1291. 1310 —1313. — Wörter- buch der aegyptischen Sprache. 236 — 238. 976. Vergl. Inschriften. Philologie, römische: ScuurzE, W., die lateinischen Buchstabennamen. 737. 760 — 785. — Thesaurus linguae latinae. 233—235. 976. — VAnrten, Beiträge zur Berichtigung der römischen Elegiker. I. Catullus. 1065. 1067—1078. Vergl. Inschriften. ——., romanische: TogLEer, Etymologisches. 1263. 1264—1279. Philosophie: Dirraey, die Function der Anthropologie in der Cultur des 16. und 17. Jahrhunderts. 1. 2—33. Fortsetzung. 315. 316 — 347. — Derselbe, über die Grundlegung der Geisteswissenschaften. 1433. — Kant-Ausgabe. 235. 939. — P.Rrrrer, neue Leibniz-Funde. 1233. (AdA.) — Srunpr, über die Abgrenzung der Willenshandlungen. 257. Plootochemische Reactionen, über umkehrbare — im homogenen Systeın, von R. Lvrser und F. Weıcerr. 1]. Anthrazen und Dianthrazen. 805. 823 — 839. Physik: F. Braun, der Hertz’sche Gitterversuch im Gebiete der sichtbaren Strahlung. 113. 154—167. 615. — E. Con, zur Elektrodynamik bewegter Systeme. 1293. 1294—1303. II. 1387. 1404— 1416. — L. Grunmach, experimentelle Bestimmung der Oberflächenspannung und des Moleculargewichts von verflüssigtem Stickstoff- oxydul. 1195. 1198 —1202. — von Herumorrz, hydrodynamische Untersuchungen, aus seinem Nachlass zusammengestellt von W. Wırn. 575. 716 —736. — Kont- RAUSCH und E. GrÜNEISEN, das Leitvermögen wässriger Lösungen von Elektrolyten mit zweiwerthigen Ionen. 803. 1215 —1222. — Konrrausca und F. Myrıus, über wässrige Lösungen des Magnesiumoxalats. 803. 1223—1227. — Pranck, über die Extinetion des Lichts in einem optisch homogenen Medium von normaler Dispersion. 739. 740—750. — Quiscke, Doppelbrechung der Gallerte beim Aufquellen und Schrumpfen. 257. 258— 265. — F. Rıcuarz und R. Schenck, weitere Versuche über die durch Ozon und durch Radium hervorgerufenen Lichterscheinungen. 489. 490— 493. — K. Runge und J. Precar, über die magnetische Zerlegung der Radiumlinien. 353. 417—425. — R. Scnenck, Theorie der radioactiven Erscheinun- gen. 35. 37— 45. — WarBurG, über die Ursache des Voltaeffeets. 849. 850 — 855. — Derselbe, über die chemische Wirkung kurzwelliger Strahlung auf gasförmige Körper. 849. 1223—1231. — Derselbe, über den spectralanalytischen Nach- weis des Argons in der atmosphärischen Luft. 1195. 1196—1197. Physiologie, s. Anatomie. Physiologie des Menschen im Hochgebirge, Bericht über einige Untersuchungen zu derselben, von A. Durıg und N. Zunsz. 1037. 1041—1042, Picard’scher Satz, über eine Verallgemeinerung desselben, von E. Lanpau. 1038. 1118— 1133. — über denselben und die Borel’schen Ungleichungen, von SchorrkY. 1243. 1244 —1262. . Der erste Halbband endet mit Seite 1028. 1501 Pocken, Beiträge zur Kenntniss des Vaceineerregers, von J. Sırser. 949. 965 — 974. — Untersuchungen über die Aetiologie der Pocken und der Maul- und Klauen- seuche, von Demselben. 1387. (AdAh. 1905.) Politische Correspondenz Friedrich’s des Grossen, s. Friedrich der Grosse. Polypeptide, über die Synthese von solchen, von Fischer. 1195. — Polypeptide der Diaminosäuren, von Demselben und U. Suzuxı. 1325. 1333 —1341. Predazzo, über die chemische Zusammensetzung der Eruptivgesteine in den Gebieten von — und Monzoni, von J. Ronserc. 975. (AbA.) Preise und Preisaufgaben: aus dem Eller’schen Legat. 1025—1026. — aus der Charlotten- Stiftung für Philologie. 1026 —1027. — aus der Diez -Stiftung. 1027. — aus der Graf Loubat-Stiftung. 1027. — aus der Eduard Gerhard -Stiftung. 1027— 1028. Preussisches Archivwesen, die Neuordnung desselben durch den Staatskanzler Fürsten von Hardenberg, von Koser. 489. Prosopographia imperii Romani saec. I—III: Jahresbericht. 231. — saec. IV—VI: Jahresbericht. 248. Radioactivität, Theorie der radioactiven Erscheinungen, von R. Schencr. 35. 37 —45. Radium, über die magnetische Zerlegung der Radiumlinien, von K. Runge und J. Precnr. 353. 417— 425. — weitere Versuche über die durch Ozon und durch Radium her- vorgerufenen Lichterscheinungen, von F. Rıcnarz und R. Scuexer. 489. 490—493. Rechtswissenschaft: Brunner, zur Geschichte der Friedlosigkeit. 1291. — Aus- gabe des Codex Theodosianus. 238. 976. 1317. — O. Lener,.neue Ulpianfrag- mente. 1065. 1156—1172. — L. Mrrreıs, über drei neue Handschriften des syrisch-römischen Rechtsbuches. 1315. (AbA. 1905.) — Wörterbuch der deut- schen Rechtssprache. 248 — 254. Reductionstheilung, über dieselbe, von SrrasgurGEer. 495. 587 — 614. Regenarmuth, relative, der deutschen Flachküsten, von G. Herrmann. 1417. 1422 — 1431. Renout van Montalbaen, ein neues Fragment des mittelniederländischen —, von Rorrne. 939. Retinaelemente, die, und die Dreifarbentheorie, von G. Frrrscn. 353. (AbA.) Römische Elegiker, Beiträge zur Berichtigung derselben, I. Catullus, von VAsLEn. 1065. 1067—1078. Rudolf Virchow-Stiftung, s. Virchow - Stiftung. Samoanische Partikel ‘o, über dieselbe, von F. N. Fıncx. 1317. 1318 —1323. Samos, ein Gesetz von — über die Beschaffung von Brotkorn aus öffentlichen Mitteln, von Tu. WıEGann und von WıLamowrtz-MOoELLENDORFF. 737. 857. 917—931. Sanskritkanon der Buddhisten, Bruchstücke desselben aus Idykutsari, Chine- sisch-Turkestän, von Pıscner. 8505. 807— 827. — neue Bruchstücke desselben, von Demselben. 1043. 1135—1145. Sanskrittexte, centralasiatische, in Brähmischrift aus Idykutsari, Chinesisch -Turkestän, von H. Srönner. I. 1281. 1282 —1290. I. 1291. 1310 —1313. Sardinien, die Gliederung und Fossilführung der ausseralpinen Trias auf —, von A. Tornauist. 1037. 1098 —1117. Savigny-Stiftung: Jahresbericht. 245. Siderophyr, über die Namen — und Bronzit-Pallasit, von Kreın. 1037. 1039 — 1040. Skythen Central- Asiens, Beiträge aus chinesischen Quellen zur Kenntniss derselben, von OÖ. Franke. 67. (AdA.) 1502 Sachregister. Solifugen, die flügelförmigen Organe (Lateralorgane) derselben und ihre Bedeutung, von R. Hrymons. 269. 282 — 294. Somaliland, über die Vegetationsverhältnisse desselben, von EnGLEr. 353. 355 — 416. Speetroskopische Doppelsternsysteme: PAurigae 495. 497—517. — ö Orionis. 496. 527—542. Sphinx, ein neues Denkmal von der grossen —, von Erman. 1043. 1063 —1064. Sphinxstele, über dieselbe, von Erman. 427. 428 — 444. Sprachwissenschaft: F.N. Fınck, die samoanische Partikel ‘o. 1317. 1318-1322: — Scnurze, W., lit. Alausiu und das indogermanische Futurum. 1433. 1434—1442. Staatswissenschaft: Acta Borussica. 233. 1234. — SCHMoLLER, über die branden- burgischen Lehensverhältnisse vom 13. bis Ende des 17. Jahrhunderts. 1317. Stern ß Aurigae, Untersuchungen über das spectroskopische Doppelsternsystem —, von Vocer. 495. 497—517. Stern d Orionis, Untersuchungen über das Spectrum und die Bahn desselben, von J. Harımann. 496. 527—542. Sterncatalog für die Zone —6° bis —ıo°, Abth.ı, von N. Herz. 1305. (AdA. 1905.) Stickstoffoxydul, experimentelle Bestimmung der Öberflächenspannung und des Moleculargewichts von verflüssigtem —, von L. Grunuaca. 1195. 1198 —1202. Stoikerinschrift, eine attische, von W. Crönerr. 315. 471—483. Strahlung, über die chemische Wirkung kurzwelliger — auf gasförmige Körper, von Warsurg. 849. 12283—1231. Syrisch-römisches Rechtsbuch. über drei neue Handschriften desselben, von L. Mrvveis. 1315. (AdA. 1905.) Syrische Rechtslitteratur, über die ältere — bei den Nestorianern, von SacHauv. 1315. Taeitus, das Verhältniss desselben zu den Acten des Senats, von Mouusen. 1043. 1146 —1155. Taumellolch, über das Vorkoınmen des Pilzes desselben in altaegyptischen Samen, von G. Lınpau. 1029. 1031—1036. Tessiner Alpen, Bericht über Untersuchungen an den sogenannten »Gneissen« und den metamorphen Schiefergesteinen der —, von G. KrEemm. 35. 46—65. Theodor Mommsen-Stiftung,. s. Moınmsen -Stiftung. Thesaurus linguae latinae: Jahresbericht. 233 —235. — Ausseretatsmässige Geld- bewilligung. 976. Thiergeographie, s. Zoologie. Thierreich: Publication. 36. — Jahresbericht. 239. Tibet, über eine meridionale Bruchzone, welche in ungefähr 104° östl. von Gr. die tibetische Bodenschwelle als eine höhere Staffel durch zehn Breitengrade von den östlich angrenzenden herabgesenkten Gebieten trennt, von von Rıc#ruoren. 977. Tibiale externum, Bemerkungen über dasselbe, von WALpever. 1325. 1326—1332. Nachtrag. 1417. Tiefsee-Organismen, über den Bau und die Entwiekelung gewisser —, von ScHULZE, F. E. 1387. Todesanzeigen: von Bönttinsk. 618. — von HEFSER-ALTEnEcr. 68. — Hıs. 806. — von Horst. 256. — Murray. 618. — Sırmon. 557. — Von SIGWARtT. 1235. — Wiırrıanson. 934. — Wınkter. 1235. — von Zırrer. 68. Torpedo, über das thermische Verhalten des elektrischen Organs von —, von J. BERN- STEIN und A. Tscueruar. 113. 301—313. Türk-Völker Central-Asiens, Beiträge aus chinesischen Quellen zur Kenntniss der- selben, von O. Franke. 67. (AbA.) Der erste Halbband endet mit Seite 1028. 1503 Turfän, Chinesisch - Turkestän, Handschriften-Reste in Estrangelo-Schrift aus —, von F. W. K. Mürrer. 315. 348— 352. Th. 11. 1065. (45%.) — die Sprache der türkischen Turfän-Fragmente in manichäischer Schrift, von K. Fov. I. 1387. 1389 —1403. Ulpianus, neue Fragmente desselben, von O. Lener. 1065. 1156 —1172. Vater-Unser, über die ursprüngliche Gestalt desselben, von Harnack. 169. 195 — 208. Verbrennungswärme, über die — einiger organischer Verbindungen, von FıschEr und F. Wrepe. 575. 687—715. Verdun-Preis: Verleihung desselben an Koser. 255. Vesuvian, über einen Zusammenhang zwischen optischen Eigenschaften und chemi- scher Zusammensetzung bei demselben, von Kreın. 645. 653— 658. Virchow-Stiftung. 255. Vögel, die Formen, Farben und Bewegungen derselben, ästhetisch betrachtet, von Mörıus. 269. 270— 2831. Voltaeffect, über die Ursache desselben, von Warsurg. 849. 850 — 855. Wahl von ordentlichen Mitgliedern: Branpr. 806. — Koczn. 1030. — Mar- TENS. 1235. — Struve. 1235. — ZımuERMANN. 1235. —— von auswärtigen Mitgliedern: Hooxer. 934. — Schiararereı. 1281. von correspondirenden Mitgliedern: BrcQuErEL. 354. — Casnar. 1306. — von Heıser. 1306. — Horn. 1306. — von Kornen. 934. — Loors. 1306. — Luscuıy von EBEenGrEUrH. 1235. Weierstrass, Ausgabe seiner Werke: Jahresbericht. 235. Wentzel-Stiftung: Jahresbericht. 246 —254. West-östlicher Divan, die älteste Gestalt desselben, von Burvacn. 857. 858— 900. Nachtrag. 1065. 1079 —1080. Wieland, Prolegomena zu einer wissenschaftlichen Ausgabe der Werke desselben, von B. Seurrerr. 1135. (AdA.) Willenshandlungen, über die Abgrenzung derselben, von Sruuer. 257. Windverbände eiserner Brücken, Beiträge zur Theorie derselben, von MÜLLER- Brestav. 11. 1281. Wörterbuch der aegyptischen Sprache: Jahresbericht. 236— 238. — Ausser- etatsmässige Geldbewilligung. 976. der deutschen Rechtssprache: Jahresbericht. 248 —254. Wormser Concordat, über dasselbe, von ScuÄrer. 975. (Abh.) Zarathushtra, die neunte Gäthä des — und der Honover als Probe einer vollstän- digen Übersetzung der zarathushtrischen Reden, von K. Gerpxer. 1029. 1081 — 1097. Zoologie: Branco, über das Flugvermögen der Thiere. 1029. — R. Hryuons, die flügelförmigen Organe (Lateralorgane) der Solifugen und ihre Bedeutung. 269. 2832 — 294. — Mörıus, die Formen, Farben ınd Bewegungen der Vögel, ästhetisch betrachtet. 269. 270— 281. — Schutze, F.E., über den Bau und die Entwicke- lung gewisser Tiefsee-Organismen. 1387. — »Thierreich.« 36. 239. — G. TorNIER, Entstehen und Bedeutung der Farbkleidmuster der Eidechsen und Schlangen. 1195. 1203—1214. Vergl. Anatomie und Plıysiologie. Zusatz zu der Mittheilung von Hrn. Prof. F. Braux in Strassburg im Sitzungs- bericht der phys.-math. Classe vom 21. Januar: Der Herrz’sche Gitterversuch im Gebiete der sichtbaren Strahlung. Verf. hat nachträglich mitgetheilt, dass in seiner Abhandlung eine in Wıerpzmann’s Annalen 60, 1897 erschienene Arbeit von H. Rugens und E. F. Nıcnors in Folge Übersehens unerwähnt geblieben sei. » Mit Hülfe der Rusens- schen »Reststrahlen« haben HH. Rvsens und Nicnors schon im Jahre 1897 nachgewiesen, dass diese, deren Wellenlänge etwa 40 mal diejenigen des sicht- baren Lichts übertrifft, sich gegen Metallgitter verhalten wie elektrische Wellen. Der Nachweis, dass in der Strahlung leuchtender Körper Schwin- gungen dieses Charakters enthalten sind, ist damit natürlich gegeben. « Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerei. ee | _ VERZEICHNISS DER »WISSENSCHAFTLICHEN MITTHEILUNGEN« zu St. XXXV. * : ; 4 Seite en nie: FRE das Vorkommen des Pilzes des Taumellolchs in altägyptischen Samen . . . . . 1031 ‘ Abhandlungen der Akademie. Abhandlungen aus dem Jahre 1902 . a RER I EEE TEE EAN A 30:50 Daraus: Physikalische Abhandlungen . . NR ee ER rk) : Era) Philosophische und historische Abhandlungen N RN Er 0 v Bene ES GENE EN DE RR RR IRRE FRGENERER IE A RER 3: Daraus: ‚Physikalische Abhandlungen . . » 2 2 2 2 2 2 m nn nn de I Be: » Mathematische Abhandlungen . . a RE E » Pilasepbisshe und historische Abhandlungen On ke le a en Br Ei - Einzelne Abhandlungen aus den Jahren 1903 und 1904. 3 Sonurax: Cini arcticus (ArmAuer Hansen) und Calycosoma gracile F.E. Sca.n.sp. . . N. 2.— Burpaon: Bericht über Forschungen zum Ursprung der neuhochdeutschen Schriftsprache und des E deutschen Humanismus . 2 el a ER a a N DE) 4 era: Gedächtnissrede auf Ra N ee in aD PiscaeL: Gedächtnissrede auf Arsrecur Weser. . -» 0.50 E: ‚Auwers: Vierzehn unbekannt gebliebene Königsberger Zonen und Catalog v von 1309 darin beobach- E y teten Sternen für das Aequinoctium Va a ER A Eee f er H. Beseamdas Die Museuli bikenk brachii und latissimo- condyloideus bei der Affengattung Hylobates g im Vergleich mit den. entsprechenden Gebilden der Anthropoiden und des Menschen . . .f#. 5.50 ® H. Kayser: Die Bogenspectren yon Yttrium und Ytterbium . . -» 1 W. Friepenspune: Das Königlich Preussische Historische Institut in "Rom in den dreizehn ersten E PR Tahrem zeines Bestehens 1888-1907 ymwı nn. RE a NE N (FELZER: Pergamon unter Byzantinern und Osmanen . . .-» 4 BER. Krause und 'S. Kremser: Untersuchungen über den Bau des Centralnervensystenis der Affen. R.: Das Nachhirn vom Orang Utan . . . A ee or Are ARE ERS ING: Frrrson: Die Retinaelemente und die Dreifarbentheorie . . » 1.50 159: Franke: Beiträge aus chinesischen Quellen zur Kenntnis der Türkvölker und Skythen Zentral‘ Br. BB ER RE a ER ER RE NR N N ne ar an E.: } Fa Sitzungsberichte der Kendane Preis der einzelnen Jahrgänge, 182-103 . 2... BEN RR Daraus besonders zusammengestellt: ä Mathematische und Nehme sbnechaflliche Mittheilungen. 1882—1897, Preis des Jahrganges. . M. 8:— Geschichte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften. Er Im Auftrage der Akademie bearbeitet von AnoLr Harmaor. | Drei Bände. — Berlin 1900. — #. 60.— Die Zweihundertjahrfeier der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften am 19. und 20. März 1900. Berlin 1900. V. u. 171 S., 6 Taf. M. 6.— Sonderabdrücke aus den Sitzungsberichten. I. Halbjahr 1904. F. Braun: der Hertz’sche Gitterversuch im Gebiete der sichtbaren Strahlung . . » A. 0.50 Harnack: über einige Worte Jesu, die nieht in den kanonischen Evangelien stehen, nebst einem Anhang über die ursprüngliche Gestalt des Vater-Unsers . he Pen ron TREE Quixcke: Doppelbrechung der Gallerte beim Aufquellen und Schrumpfen. . ». » 2. 22... Mösıus: die Formen, Farben und Bewegungen der Vögel, ästhetisch betrachtet . . DENOT R. Heymons: die flügelförmigen Organe (Lateralorgane)” der Solifugen und ihre Bedeutung . Ta. Arsrecht: neue Bestimmung des geographischen Längenunterschiedes Potsdam— Greenwich . J. BERNSTEIN und A. TscuermAar: über das thermische Verhalten des elektrischen Organs von 7' orpedo Dirraey: die Funktion der Anthropologie in der Kultur des 16. und 17. Jahrhunderts. (Fortsetzung) F. W.K. Mürrer: Handschriften-Reste in Estrangelo-Schrift aus Turfan, Chinesisch-Turkistan . Ensrer: über die Vegetationsverhältnisse des Somalilandes . : Ba ER C. Runge und J. Precat: über die magnetische EEE der Radiumlinien Erman: die Sphinxstele 5 : z e Sacaau: das Berliner Fragment des Müsä Ibn “Ukba- W. Crönert: eine attische Stoikerinschrift s Sonorrey: über die Aser’schen Functionen von drei Veränderlichen. (Fortsetzung) VoseL: Untersuchungen über das spectroskopische Doppelsternsystem ß Aurigae a van’T Horr, U. Grassı und R. B. Dexısox: Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der oceani- schen Salzablagerungen. XXXIV. Die Maximaltension der constanten TREngen bei 83° . ScHorttky: über reducirte Integrale erster Gattung . SER BRRLL LFI TREE J. Harrmann: Untersuchungen über das Spectrum und die Bahn von 3 Orionis H. BaumuAver: über die Aufeinanderfolge und die BEE eEEN en Br Krystallformen in flächenreichen Zonen . . En Fropenius: über die Charaktere der mehrfach transitiven Grupp en van’T Horr, H. Sacns und O. Bıacn: Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der oceanischen Salzablagerungen. XXXV. Die a der constanten REEL bei 83°. E. Srrassurger: über Reductionstheilung . . Re von WILAMOWITZ- MOoELLENDORFF: Satzungen einer milesischen Sängergilde : . Herrwig: über Beziehungen des thierischen Eies zu dem aus ihm sich entwickelnden Embryo . Kırın: über einen Zusammenhang zwischen optischen Eigenschaften und chemischer Zusammen- setzung beim Vesuvian . : vax’r Horr und W. Mevennorrer: Unter suchungen über die Bildungsverhältnisse der oceanischen Salzablagerungen. XXXVI. Die Mineralcombinationen (EErngeneaen) von 25° bis 83° E. Barrowırz: über den Bau des Geruchsorgans der Cyelostomata = At C. F. Geiser: Beitrag zur Lehre von den Minimalflächen Fısca£er und F. Wreoe: über die Verbrennungswärme einiger organischer Verbindungen W. Wien: hydrodynamische Untersuchungen von H. v. Hrımworrz Pranck: über die Extinetion des Lichtes in einem BERN Nomen Medium von normaler Dis- persion . : F \ A. Ren: Weiteres zu den milesischen Parapegmen W. Sc#uzze: die lateinischen Buchstabennamen . { KrkvLE von Stranonıtz: über den Apoll des Kanachos . . Pısc#set: Bruchstücke des Sanskritkanons der Buddhisten aus Idykutsari, Chinesisch -Turkestän . R. Lureer und F. Weıgert: über umkehrbare photochemische Reaktionen im homogenen en I. Anthrazen und Dianthrazen . - > N Ser 2 Warsuns: über die Ursache des Voltaeffekts . Burpacn: die älteste Gestalt des West-östlichen Divans Harnack: ein neues Fragnıent aus den Hypotyposen des Clemens : Harnack: der Brief des britischen Königs Lucius an den Papst Eleutherus . Ta. WıesAnD und von Wıramowırz- MOoELLENDORFF: ein Gesetz von Samos über die Beschaffung von Brotkorn aus öffentlichen Mitteln . van’r Horr; Untersuchungen über die Bildungsv erhältnisse der ozeanischen Salzablagerungen. XXXVIL Kaliumpentakalziumsulfat und eine dem Kaliborit verwandte Doppelverbindung . Hermert: zur Ableitung der Formel von C. F.Gauss für den mittleren Beobachtungsfehler und ihrer Genauigkeit ER R JoHN SIEGEL: Beiträge zur Kenntnis des Vaceineerregers Kızın: Mittheilungen über Meteoriten van’r Horr: über die Bildungsverhältnisse der oceanischen Salzablagerungen. XXXVII. Die Iden- tität von Mamanit und Polyhalit . : en Sonderabdrücke aus den Sitzungsberichten. U. Halbjahr 1904. RT Bel: PR DR Wan Zr al DER SER Venen Vu Tan | G. Lispau: über das Vorkommen des Pilzes des Taumellolchs in altägyptischen Samen. . . . A 0.00 VERZEICHNIS DER »WISSENSCHAFTLICHEN MITTHEILUNGEN« a zu St. XXXVI und NXXVIL. Seite FE Über "ls Namen Siderschr und Bronzit-Pallast . . . s 1039 A. Doris und N. Zuntz: Bericht über einige Untersuchungen zur BR iolde rus Merken im Hark Br gebirge. . . ERENTO Harsack: Über die Herkunft Mer 48 an e ersten Pens En Aa ee Sura- erh) LS IR Enmax: Ein nengs Denkmal von der ESTATE a Re a {icE) Re 2 Abhandlungen der Akademie. baden aus dem Jahre 1902 . RS 1 NE En RER NIE = Daraus: Physikalische Ahhkullängen N: TER TORE, OR 2 Be ie Philosophische und historische Abhandlungen EEE OT BET REN 10 — Abhandlungen an Tan VEN ER RAN VI N EN Sr «4 Daraus: Bliyarkalsrhe=äbhaullungen ar. es er a Me I = Mathematische Abhandlungen . . NR ER Bar 10) P' ee ee und historische Abhandlungen BER E RTÄEE ER 5 Br Einzaleb Abhandlungen aus den Jahren 1903 und 1904. _ ScauLze: anne arcticus (ArmAauErR Hassen) und Calycosoma gracile F. E. Sca.n.sp. . M. 2.— Burpacn: Bericht über Forschungen zum Trennung‘ der neuliochdeutschen Schriftsprache und des deutschen Humanismus . . ee RA re Ten 37, _ Waıpever: Gedächtnissrede auf NAT NIE SR en " Pıscner: Gedächtuissrede auf Arsrecht Weser. . -» 0.50 Auwers: Vierzehn unbekannt gebliebene Königsberger Zonen und Catalog von 1309 darin beobach- teten Sternen für das Aequinoetium By, 2 ee a rswäsok: Die Museuli biceps brachii und latissimo-condyloideus bei der Affengattung Hylobates __ _ im Vergleich mit den entsprechenden Gebilden der Anthropoiden und des Menschen . . «M. 5.50 H. Kayser: Die Bogenspeetren von Yttrium und Ytterbium . . » 1— 3 W. FRIEDENSBURG: Das Königlich Preussische Historische Institut iu "Rom in den dreizehn ersten Br. dahrenksemnes- Bestehenae1888-- 1901 ...20 2 a u 4 Geızer: Pergamon unter Byzantinern und Osmanen . . Si nie (ab - R. Krause und S. Kremeser: Untersuchungen über den Bau des Centralnervensystems der Affen. ® Das Nachhirm vom Orang Utan . . . N ae ee Me a & G.Faırscn: Die Retinaelemente und die Dreifarbentheorie . . » 1,50 j O.Fraxke: Beiträge aus ‚chinesischen Quellen zur Kenntnis der Türkvölker Din? Skythen Zentral- Be asiens . . » 450 R.Krause und S. Kreupser: Untersuchungen über den Bau des Centralnervensystenis der Affen. en Das Hinter- und Mittelhirn vom. Orang Ma RE een le En LH) Fi , = a ET Be Staungsberihte 4 der Akademie. E Preis Ze einzelnen Jahrgänge, 1832-1903 . . . . B Sa Er ae 0 f sang ur j _ Daraus besonders zusammengestellt: E: Mathematische und Naturwissenschaftliche Dres 1882—1897. Preis des Jahrganges. . M 8.— KL. 5 = E: Geschichte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften. = Jun Auftrage der Akademie bearbeitet von AnoLr HArnaAck. F Drei Bände. — Berlin 1900. — MH. 60.— 3 Die Zweihnndertjahrfeier der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften Be; am 19. und 20. März 1900. f Berlin 1900. V. u. 171 S., 6 Taf. A. 6.— Sonderabdrücke aus den Sitzungsberichten. I. Halbjahr 1904. F. Braux: der Hertz’sche Gitterversuch im Gebiete der sichtbaren Strahlung . . «A. 0,50 Harsack: über einige Worte Jesu, die nicht in den kanonischen Evangelien stehe, nebst einem Anhang über die ursprüngliche Gestalt des Vater-Unsers . . BE a 1 Quixcre: Doppelbrechung der Gallerte beim Aufquellen und Sehrumpfen 5 ..:.050 Mösıus: die Formen, Farben und Bewegungen der Vögel, ästhetisch betrachtet EEG . 050 R. Heynoxs: die flügelförmigen Organe (Lateralorgane) der Solifugen und ihre Bedeutung . » 0.50 Ts. ALsrecat: neue Bestimmung de s geographischen Längenunterschiedes Potsdam—Greenwich . » 0.50 J. BErNsTEIm und A. Tschermar: über das thermische Verhalten des elektrischen Organs von Torpedo » 0,50 Dirrery: die Funktion der Anthropologie in der Kultur des 16. und 17. Jahrhunderts. (Fortsetzung) » 1.— F. W.K. Mürrer: Handschriften- Reste in Estrangelo-Schrift aus Turfan, Chinesisch-Turkistan . » 0.50 Esser: über die Vegetationsverhältnisse des Somalilandes . Be ee A ee C. Runge und J. Precat: über die magnetische Zereeung der Radiumlinien » 0.50 Erman: die Sphinxstele ee ae. Sacnau: das Berliner Fragment des Müsä Ibn “Ukba en on = W. CröserT: eine attische Stoikerinschrift N, Schorrsy: über die Aper’schen Functionen von drei Veränderlichen, (Fortsetzung) . » 0.50 Voser: Untersuchungen über das specetroskopische Doppelsternsystem ß Aurigae . . 1— van'T Horr, U. Grassı und R. B. Denısox: Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der oceani- schen Salzablagerungen. XXXIV. Die Maximaltension der constanten re bei 88° . » 0.0 ScHortky: über redueirte Integrale erster Gattung. . an le.) J. Hartmann: Untersuchungen über das Spectrum und die Bahn von öOrionis . - 0.50 H. BaummAver: über die Aufeinanderfolge und die gegenseitigen Ben ER der Krystallformen in flächenreichen Zonen . . = ai) Frosextus: über die Charaktere der mehrfach transitiven Gruppen er -» 0.50 van’ Horr, H. Sacas und OÖ. Bıacu: Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der oceanischen Salzablagerungen. XXXV. Die a RE der constanten et bei 83° . » 0,50 E. STRASBURGER: über Reductionstheilung Sa ; Ei von WırAmowırz- MoELLENDoORFF: Satzungen einer milesischen Sängergilde »ı1l— Herrwıs: über Beziehungen des thierischen Eies zu dem aus ihm sich entwiekelnden® Embryo » 0,50 Keeiv: über einen Zusammenhang zwischen optischen Eigenschaften und chemischer Zusammen- setzung beim Vesuvian . . -» 050 van’r Horr und W. Merernorrer: Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der oceanischen Salzablagerungen. XXXVI. Die Mineraleombinationen (Paragenesen) von 25° bis 83° » E. Batrowırz: über den Bau des Geruchsorgans der Cyelostomata ee DR Re C. F. Geiser: Beitrag zur Lehre von den Minimalflächen . . 3 rer Fischer und F. Wreoe: über die Verbrennungswärme einiger organischer Verbindungen - W. Wien: hydrodynamische Untersuchungen von H. v. Heısnortz . Pranck: über die Extinetion des Lichtes in einem Be EISEN Medium von normaler Dis- persion . { A. Rens: Weiteres zu den milesischen 'Parapegmen a Eh Bl ee RER a, W. Scruzze: die lateinischen Buchstabennamen . . Se I Fe Ne a REN KekuLr von Srtranonıtz: über den Apoll des Kanachos . BuTER Pıscser: Bruchstücke des Sanskritkanons der Buddhisten aus Idykutsari, Chinesisch- Turkestän . » R. Luruer und F. Weisert: über umkehrbare photochemische Reaktionen im homogenen ee I. Anthrazen und Dianthrazen . s ER ea DR Wansurc: über die Ursache des Voltaeffekts 5 BE EIE REDEN, era et Eu Pr ja ” Burvacn: die älteste Gestalt des West-östlichen Divans . . a HaArnAcK: ein neues Fragment aus den Hypotyposen des Clemens : » Harnack: der Brief des britischen Königs Lucius an den Papst Eleutherus . » Tu. Wırsano und von Wıramowırz- MoELLENDORFF: ein Gesetz von Samos über die "Beschaffung von Brotkorn aus öffentlichen Mitteln . . . » 0.50 van’r Horr: Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der ozeanischen "Salzablagerungen. . XXXVI. Kaliumpentakalziumsulfat und eine dem Kaliborit verwandte Doppelverbindung. » 0.50 HerxerT: zur Ableitung der Formel von C.F.GAuss für den mittleren ne und ihrer Genauigkeit . . . ET RE EL \ 5.) Joan SıeseL: Beiträge zur Kenntnis des V: aceineerregers” a A N) Kreis: Mittheilungen.über Meteoriten . . » 0.50 van’T Horr: über die Bildungsverhältnisse der oceanischen Salablagerungen. XXXVIN. Die Iden- tität von Mamanit und Polyhalit. . . ..» 050 Sonderabdrücke aus den Sitzungsberichten. Il. Halbjahr 1904. G. Linpau: über das Vorkommen des Pilzes des Taumellolchs in AlBerpuechen Samen. . . .. AM 050 Harnack: über die Herkunft der 48 (47) ersten Päpste. . . . ; } a ir D: B = VERZEICHNIS DER »WISSENSCHAFTLICHEN MITTHEILUNGEN« 4 MR zu St. XXXVIH. @ Seite Vanzex: Beiträge zur Beriaktgteig denionuskhenn Dlesikeisar ana en. e a Bene ae N 710 Bunvacn: Die älteste Gestalt des en Diyansı (Nachtrasysu 5 an u N er 1079 ke Er ‚Gerpser: Die neunte Gätha des Zarathushtra und der Honover . . . er kan A. Torsquist: Die Gliederung und Fossilführung der ausseralpinen Trias auf Sardinien he IR B E Lasoav: Über eine Verallgemeinerung den EIGRRTESHDENMSATZESE TEN EEE EERTLLE \ & = | Abhandlungen der Akademie. Fi Aönndungen aus Fe aha, LO2T En re Su a ee er re 338‘ Be Daraus: Physikalische Abhandlungen . . DR a N R. ö ner Philosophische und historische Abhandlungen re a ae Rn LO E. Abhandlungen aus dem Jahre 1908. a ee TR RER N Nora Me ah AN 2 RE 3. ” Darans: "Physikalische Abbandlungen 2... 00. and 9 N » Mathematische Abhandlungen . . N RE ur, ER SA 3310, BR: » Philosophische und historische Abhandlungen Er NE Teer ee ls ; a 2 BEER Einzelne Abhandlungen aus den rer 1903 und 1904. E ScHuLzE: Caulophacus arcticus (Arsaver Hansen) und Calycosoma gracile F. E. Sca.n.sp. . M. 2.— Burpacn: Bericht über Forschungen zum Den der neuhochdeutschen Schriftsprache und des e: deutschen Humanismus . . LEE nr [elsrawr y2,0 - Warpever: Gedächtnissrede auf Be N ' Pıscaer: Gedächtnissrede auf Arsrechr WEBER. . . » 0.50 ae Vierzehn unbekannt gebliebene Königsberger Zonen und Catalog von 1309 darin beobach- Er Re: teten Se: für das er 1825 . a: a Se a a IE Dtm A BH. Gmönmoos: ‚Die Museuli biceps brachii und latissimo-condyloideus bei der Affengattung Hylobates im Vergleich mit den ‚entsprechenden Gebilden der Anthropoiden und des Menschen . . «#. 5.50 H. Karser: Die De von Yttrium und Ytterbium . . » 1 “W; Friepensgure: Das Königlich Preussische Historische Institut in "Rom in den dreizehn ersten Br ahreny Suıgess Basiahens TERBEE SUR Ve ea N ee GELZER: Pergamon unter Byzantinern und Osmanen . » 4. L R. Krause und S. Kremser: Untersuchungen über den Bau des Gentralnervensystens der Affen. Bi: Das Nachhirn vom Orang Utan . . . TUN IE NANE HE en De GG. Fsisscn: Die Retinaelemente und die Dreifarbentheorie . . -» 1.50 0. Franke: Beiträge aus chinesischen Quellen zur Kenntnis der Türkvölker und Skyıhien Zentral- asiens. » 4.50 , RR. Krauss und S. Kıeupner: Untersuchungen üher det Bau des sanken ensy. aka der "Affen, Das Hinter- und Mittelhirn vom Orang NEED I ER 730) ' Sitzungsberichte der Akademie. N Preis ei einzelnen Jahrgänge, 182-198 . . x»... . etc SP _ Daraus besonders zusammengestellt: je E iitenie und Naturwissenschaftliche Mittheilungen, 1882—1897, Preis des Jahrganges. . M. 8:— Geschrehts der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften. I n Im ee ge der Akademie bearbeitet von ApoLr Harnack. { ? ee Drei Bände. — Berlin 1900. — #. 60.— Die Zweihundertjahrfeier der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften am 19. und 20. März 1900. Berlin 1900. V. u. 171 S., 6 Taf. A. 6.— Sonderabdrücke aus den Sitzungsberichten. I]. Halbjahr 1904. R. Hevsoxs: die flügelförmigen Organe (Lateralorgane) der Solifugen und ihre Bedeutung . . A. 050 - Ta. Arsreent: neue Bestimmung des geographischen Längenunterschiedes Potsdam—Greenwich .„ » 0,50 J. Berssteis und A. Tschermar: über das thermische Verhalten des elektrischen Organs von Torpedo » 0.50 Dirraey: die Funktion der Anthropologie in der Kultur des 16. und 17. Jahrhunderts. (Fortsetzung) » 1,— F.W.K. Mürrer: Handschriften - Reste in Estrangelo-Schrift aus Turfan, Chinesisch-Turkistan . » 0.50 EnGLeEr: über die Vegetationsverhältnisse des Somalilandes, . en <= C. Rusor und J. Precur: über die magnetische ZERcEIUE der Radiumlinien 2.2... x =5050 Ersan: die Sphinxstele . . ET EEE RE Re NE re u Sacaau: das Berliner Fragment des Müsä Ibn “Ukba ae I Me re Br ee A W. ORÖNERT: eine attische Stoikerinschrift . . » 0.50 Scnorrky: über die Aszr’schen Functionen von drei Veränderlichen. (F ortsetzung) . » 0.50 Voser: Untersuchungen über das speetroskopische Doppelsternsystem ß Aurigae . . ..» Lo van't Horr, U. Grassı und R. B. Desisox: Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der oceani- schen Salzablagerungen. XXXIV. Die Maximaltension der eonstanten Lösungen bei 839° . » SS 200 a8 Scrottky: über reducirte Integrale erster Gattung. . AN 2 - 2 J. Hartuans: Untersuchungen über das Spectrum und die Bahn von dOrionis . » H. BaumuAver: über die Aufeinanderfolge und die gegenseitigen Bei NnEn der Krystallformen in Nächenreichen Zonen , . . at: a N) Frogenius: über die Charaktere der mehrfach transitiven Gruppen » 0,50 van’t Horr, H. Sacns und O, Brach: Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der oceanischen 5 Salzablagerungen. XXXV, Die A der constanten Bi bein83> 2 Rn lol E. STRASBURGER: über Reductionstheiluug . . 5 EG LK un = vos W1LAMoWITz- MOELLENDORFF: Satzungen einer milesischen Sängergilde ; 2.2 — Herrwıs: über Beziehungen des thierischen Eies zu dem aus ihm sich entwiekelnden Embryo’ .. = 0,50 Kreis: über einen Zusammenhang zwischen optischen re und chemischer Zusammen- setzung beim Vesuvian . . 3 5 vax’r Horr und W. Meveruorrer: Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der oceanischen Fischer und F. Wrepe: über die Verbrennungswärme einiger organischer "Verbindungen W. Wıex: hydrodynamische Untersuchungen von H. v. HEL1HoLtz Praxox: über die Extinetion des Lichtes in einem GENF DE Medium von normaler Dis- “ [eu >} Salzablagerungen. XXXVI Die Mineraleombinationen eier von 25° bis 88° , . =. 050 E. Barrowirz: über den Bau des Geruchsorgans der Cyclostomata . . . Ne RER 50 C. I. GEiser: Beitrag zur Lehre von den Minimalfläcken . . Gy re 50 persion.. 2 » 0,50 A. Ren: Weiteres zu den milesischen Parapegmen ET RE RE Te 22h W. Scuuzze: die lateinischen Buchstabennamen . . BERATER LE LESEN Rd REkULE von StraDosızz: über den Apoll des Kanachos . . . ll] Pısc#er: Bruchstücke des Sanskritkanons der Buddhisten aus Idykutsani, Chinesisch - Turkestän » 1— R. Lurser und F. Weısert: über umkehrbare photochemische Reaktionen im homogenen len I. Anthrazen und Dianthrazen . AR Se 4° 3,00 Wanpurc: über die Ursache des Voltaeffekts ; 2 Ne a A ro Kay SEE Burnacn: die älteste Gestalt des West-östlichen Divans . . a ER TE A ee HArnAcK: ein neues Fragment aus den Hypotyposen des Clemens 3 - 0.50 Harnack: der Brief des britischen Königs Lucius an den Papst Eleutherus . -» 0.50 Tu. Wırcaxo und von Wıramowırz- MoELLENDORFF: ein Gesetz von Samos über die Beschaffung von Brotkorn aus öffentlichen Mitteln . » 0.50 van’t Horr: Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der ozeanischen Salzablagerungen. XXXVII Kaliumpentakalziumsulfat und eine dem Kaliborit verwandte Doppelverbindung. » 0.50 Heınert: zur Ableitung der Formel von C.F. Gauss für den mittleren Beobachtungsfehler und ihrer Genauigkeit Sr RS SR RR N DEE.) Jon SıegeL: Beiträge zur Kenntnis des Vaceineerregers » 0,50 Rue: Mittheilungen über Meteoriten ”» 0.50 vay’'r Horr: über die Bildungsverhältnisse der oceanischen Salzablagerungen. XXXVII. Die Iden- tität von Mamanit und BRolyhaktper v.uhr Ehre en N) ) Sonderabdrücke aus den Sitzungsberichten. I. Halbjahr 1904. G. Lispau: über das Vorkommen des Pilzes des Taumellolchs in PAR Samen... 0.0 Hannack: über die Herkunft der 48 (47) ersten Päpste . z Boa DIOR: N Vantex: Beiträge zur Berichtigung der römischen Elegiker. . EN a » 0.50 Burpacn: die älteste Gestalt des West-östlichen Divans. (Nachtr: ag) I ER En Be K. F. Gerpxer: die neunte Gäthä des Zarathushtra und der Honover a 38 er A. Torxauist: die Gliederung und Fossilführung der ausseralpmen Trias auf Sardinien BERN EN ME N E. Laspau: über die Verallgemei »merung des Pıcanv’ schen Satzes". Tl. 1 a Eee Een VERZEICHNISS DER »WISSENSCHAFTLICHEN MITTHEILUNGEN« zu St. XXXIX und XL. Seite K.F. Gerpxer: Bruchstück eines Pehlevi-Glossars aus Turfän, Chinesisch - Turkestän 1136 Pıscuer: Neue Bruchstücke des Sanskritkanons der Buddhisten aus IdykutSari, Chinesisch - Turkestän (bierzu ‚Taf. X, XI, XD... 2... r 1138 Monusen: Das Verhältniss des Tacitus zu den Kai des Senats . 1146 O. Leser: Neue Ulpianfragmente (hierzu Taf. XIII und XIV). 1156 O.Manx: Kurze Skizze der Lurdialekte ? ERERULTE Warsgurse: Über den spektralanalytischen Nachweis ee De in der Kinssutäreien aa Ne Versuchen des Hrn, LitienreLo „1196 L. Grunsac#: Experimentelle Bestimmung Be OerAlcheiishanihimg (ünd ds Molee le ewieher von verflüssigtem Stickstoffoxydul E 1198 G. Torsıer: Ekichen und Bedeutung der Er meer Fe Techn ER Schlan: gen . 3 1203 Kourrausch und E. Grüseısen: Das Leitvermögen wässriger Lösungen von Elektrolyten mit zwei- werthigen lonen . En N Na RD SE ee ERNIERNTE 1215 Kourrauscn und F. Myuius: Über wässrige Lösungen des Magnesiumoxalats. et SA a aa Warsurs: Über die chemische Wirkung kurzwelliger Strahlung auf gasförmige Körper. Nach Ver- suchen von E. REGENER 1225 Abhandlungen der Akademie, Shnandlunfrenzaussdemilalıre LAD pn ee Arte, 2 la eins tane Mel Daraus: Physikalische Abhandlungen . N Lelween vera 7 er ne Me I » Philosophische und historische Abhandlungen a A LO e NBRAnHLUNTERF AUS dem TaRramLADSN en ee N ee cr ABO Daraus. Physikalische Abhandlungen” .2 u. 0. nu en ee I Mathematische Abhandlungen . ER EN ES BE N) - Philosophische und historische Abhandlungen RATEN Nun ie. 1 Einzelne Abhandlungen aus den Jahren 1903 und 1904. Scaurze: Caulophacus arctieus (Armaver Hansen) und Calycosoma gracile F.E. Sc#.n.sp.. . M. 2.— Burpac#: Bericht über Forschungen zum Ursprung der neuhochdeutschen Schriftsprache und des deutschen Humanismus . . ee re Re BR a HR LE Mans Me 0, WäAupever: Gedächtnissrede auf Runon« Vımenow. 2. 2. on wm nn. de Pıscaer: Gedächtnissrede auf ALrrRECHT WEBER. . - 0.50 Auwers: Vierzehn unbekannt gebliebene Königsberger Zonen und Catalog v von 1309 darin beobach- teten Sternen für das Aequinoetium ne rare 3 STE EA ee Hırscarern: Gedächtnissrede auf Tuzovor MomnseN . .. 2 22 2 nen ein nen...» 150 H. Gröxroos: Die Musculi biceps brachii und latissimo-condyloideus bei der Affengattung Hylobates im Vergleich mit den entsprechenden Gebilden der Anthropoiden und des Menschen . . .#. 5.00 H. Kayser: Die Bogenspectren von Yttrium und Ytterbium . . » 1— W. Friepesspure: Das Königlich Preussische Historische Institut in Rom in den dreizehn "ersten JOhrAnESBIDESSBESTRheuB, LBBB--IIOE ee ee ae a ee GELZER: Pergamon unter Byzantinern und Osmanen . - 4— R. Krause und S. Krrsipener: Untersuchungen über den Bau des Centralnervı ensystems der Affen. Das Nachhirn vom Orang Utan . . . EEE RER Rn Ce G. Frırsca: Die Retinaelemente und die Dreifarbentheorie . . » 1.50 ©. Fraxke: Beiträge aus chinesischen Quellen zur Kenntnis der Türkvölker und Skythen Zentral- 1 asiens . . „4 R. Krause und $. Kırsesen: Untersuchungen über den Bau des "Centralnervensystems der Affen. Das Hinter- und Mittelhim vom Orang Utan -. » . 2 2.2 2 2 nm nn ne none 0 450 Sitzungsberichte der Akademie. Preis der einzelnen Jahrgänge, 1882-1903 . . .». . Rt Me 2 Daraus besonders zusammengestellt: Mathematische und Naturwissenschaftliche Mittheilungen. 1882—1897. Preis des Jahrganges. . M 8.— Sonderabdrücke aus den Sitzungsberichten. “1 Halbjahr 1904. Scnortky: über die Apzr’schen Functionen von drei Veränderlichen. (Fortsetzung) . . . . » Voeer: Untersuchungen über das speetroskopische Doppelsternsystem ßAurigae . . . van’t Horr, U. Grassı und R. B. Denısox: De re über die Bildungsverhältnisse der oceani-. schen Salzablagerungen. XXXIV. Die Maximaltension der constanten Lösungen bei 83° , ScHortky: über redueirte Integrale erster Gattung. . . Te de 0 J. Harrzann: Untersuchungen über das Spectrum und die Bahn von d-Orionis- . .- . H. BausmAvEr: über die Aufeinanderfolge und die en Beziehungen ‘der Krystallformen Ya in flächenreichen Zonen . . . En, 5. = Frogenivs: über die Charaktere der mehrfach transitiven Grup EN T.LE : van’ t Horr, H. Sacas und O. Bıacn: Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der oceanischen Salzablagerungen. XXXV. Die Zusammensetzung der constanten Lösungen bei 83°. . u E. StrAsgurGer: über Reductionstheilung . . - Te ee von WıLamowırz- MOELLENDORFF: Satzungen einer milesischen Sängergilde te En ©“ Herwig: über Beziehungen des thierischen Eies zu dem aus ihm sich entwickelnden” Embryo . 00 Kreis: über einen Zusammenhang zwischen optischen Eigenschaften und chemischer Zusammen setzung beim Vesuvian . . : 5 a OO vax’r Horr und W, Mevernorrer: Unter suchungen über die, Bildungsverhältnisse der oceanischen. » u Salzablagerungen. XXXVI. Die Mineralcombinationen (Paragenesen) von 25° bis 88°...» 0 E. Barrowırz: über den Bau des Geruchsorgans der Oyelostomata . . »: 2» 2» 2... .. » C. F. Geiser: Beitrag zur Lehre von den Minimalfläcken . ._. : il. Fıscher und F. Wrepe: über die Verbrennungswärme einiger organischer. Verbindungen Be 1.0. W. Wien: hydrodynamische Untersuchungen von H. v..Hersportz. . .. =» L— PrAnck: über die Extinetion des Lichtes in einem ne homogenen Medium von normaler Dis- e persion. . . : EEE REES ae RE A. Rem: Weiteres zu den milesischen Parapegmen N -» 0,50 W. Scruzze: die lateinischen Buchstabennamen . . EEE u 0 Se en 1 Ve ee ee KekuLE von Srrapoxitz: über den Apoll des Kannchost, a 5) Pıscner: Bruchstücke des Sanskritkanons der Buddhisten aus Idykutari, Chinesisch + Turkestan . » 1 R. Luruer und'F. Weigert: über umkehrbare ee Reaktionen im ie System. I. Anthrazen und Dianthrazen.. . . ER ENNT E SERIE UD Warsuns: über die Ursache des Voltaellekts . . re re ne Burpacn: die älteste Gestalt des West-östlichen Divans . . RE HarnAcK: ein neues Fragment aus den Hypotyposen des Clemens SER A -» 0,50 Harsack: der Brief des britischen Königs Lueius an den Papst Eleutherus . -» 0.50 Tu. Wıesasp und vos Wıramowitz- MoELLEXDoRFF: ein Gesetz von Samos über die Beschaffung von Brotkorn aus öffentlichen Mitteln . . . R £ -» 0.50 van’t Horr: Untersuchungen über (die Bildungsverhältnisse der ozeanischen Salzablagerungen. XXXVIL Kaliumpentakalziumsulfat und eine dem Kaliborit verwandte Doppelverbindung . - 0,50 Erkeer: zur‘ Ableitung der Formel von C. F.Gauss für den mittleren Beobachtungsfehler und { ihrer Genauigkeit PER BEER N N ee 5) JoHN SIEGEL: Beiträge zur Kenmninis des Vaceiheerregers TEN 4 a ee ET Kırıs: Mittheilungen über Meteoriten » .0.50 van’t Horr: über die Bildungsverhältnisse der oceanischen Salzablagerungen. XXXVIN. Die Iden- tität von Mamanit und Polyhalit. . ... . H : ee a el) Sonderabdrücke aus den Sitzungsberichten. I. Halbjahr 1904. G. Linpau: über das Vorkommen des Pilzes des Taumellolehs in altägyptischen Samen. . : ,. 40,50 Harnack:: über die Herkuntt der 48'147) ‘ersten Päpste‘., 2 UM MU a I Vanren: Beiträge zur Berichtigung der römischen Elegiker. . ”. TEE AR Burpacn: die älteste Gestalt des West-östliehen Divans. (Nachtrag) SR BEN ZU OT A TER K. F. Gepxer: die neunte Gäthä des Zarathushtra und der Honover . . . u ae len: A. Tornxquist: die Gliederung und Fossilführung der ausseralpinen Trias auf Säraidien a E. Lanpau: über N Verallgemeinerung des Pıcarp’schen Sätzes . . 050 Pısoneu: neue Bruchstücke des Sanskritkanons der Buddhisten aus ldykutkar ; Chinesisch - Turkestän US (hierzu Tat- X, XL,.XD) .:. ... BER nF Mounsex:" das Verhältnis des Taeitus zu den Acten des'Senats! . . .. vn. ri Ke 0.50 O. Leser: neue. Ulpianfragmente: (hierzu Taf. XI und XIV) .ı. 2.1.0.2. nun 7. 3 Seeger 0. Marx: 'kurze Skizze der Lurdialekte . A L. GrunuAcH: experimentelle Bestimmung der Öbertlichenspannung und des Moleculargewichts i von verflüssigtem Stickstoffoxydul . . = 0 G. Torsıer: Entstehen und Bedeutung der Farbkleidmuster .der-Eidechsen und Schlangen 90 ER Konzrauscn und E. Grüseises: das Leitv ermögen wässriger Lösungen von Elektrolyten mit zwei- , . _ werthigen Ionen. . . . NT EEE) '» 0.50 Konzrausch und F. Myuus: über" wässrige Lösungen des Magnesiumoxalats BE le N re) TI8.ke gäey & 57.00 200 A Re 2 7 / EEE Er Ableaiieen der Akademie. } e; ade RS dem. Jahre EN NN ER RETTET 51 Br a en Abhandlungen . . . DA A ME TI FR Er 'hilosophische und. "historische Ahhaniiunben NT TR es dem Jahre ER Eee EN TEE NAHE BE et En Daraus: Physikalische RL EN EA EEE ET _ Mathematische Abhandlungen GR a a ER A ER 50) ee und ‚historische ‚Äbliandlungen ER a 7 Fo Scuurze: ne arcticus a ER und Calycosoma graeile F.E. Scn.n. sp. . AM. 2.— a Bunpacıt: Bericht über Forschungen zum ee der neuhochdeutschen Schriftsprache und des fi deutschen Humanismus 28% EN ER Re RR Waupeven: Gedächtnissrede auf Ruporr. Virenow . ER RN. EN nn A Na _ Pıiscnen: Gedächtuissrede auf Auseecur Weser. . » 0.50 e Auwens: Vierzehn unbekannt gebliebene Königsberger Zonen und Catalog von 1309 darin beobach- N FierenuSfernenahue) das Begumnoetiuml8280 er ee Hinscareno: Gedächtnissrede Au REN DREI a ee SE) a wur Bw. . EEE Die Muscli Dieeps brachii al latissimo-condyloideus bei der Affengattung Hylobates ER, im \ Vergleich mit den entsprechenden Gebilden der Änthropoiden und des Menschen . . MM. 5.50 W ‚Kar ser: Die Bogen etren von Yttrium und Ytterbium . . » 1.— W. Eunomssnuio: ns Preussische Historische Institut in Rom in den dreizehn ersten Br ihren seines. Bestehens WSDEIN ET A te U u RER TEN Ta 5 RR Br: Pergamon unter Byzantinern und Osmanen . . Be Be; ds. ‚Kızueser: Untersuchungen über den Bin des eahere ensy en der. Affen. _ Das Nachhirn vom Orang Utan . . ee nn kat el Air K G. Frirscn: Die Retinaelemente und die Dreifarbentheorie . . » 1,50 zu: Franke: Beiträge. aus chinesischen Quellen zur Zaunkals der Türkvölker und Sky then Zentral- =» EN aslena nr, < » 4,50 R.Krause und S. en: en über En Bau des Centr alnervensystens der Affen. SER Das Hinter- und Mittelhirn vom Orang Utan . . . -» 4,50 J. Romsere: Über die chemische Zusammensetzung der " Eruptivgesteine in den Gebieten von Br as Be „und; Monzoni ET EEE ME LEN RR AT A a HIaDR Sitzungsberichte der Akademie. x 7 Preis 5 einzelnen Jahrgänge, 1582 —1903 4.12 3 Be FAR Daraus besonders zusammengestellt: Mathematische und Naturwissenschaftliche Mittheilungen. 1882—1897. Preis des Jahrganges. . » 8— Be; IN { Bi. 3 E:; " Gaschichte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften. E MA Im Auftrage der Akademie bearbeitet von Avorr Harnack. m Aa . RK, 2 Drei Bände. — Berlin 1900. — #. 60.— am 19. und 20. März 1900. 2 E RE > k Berlin 1900. V u. 1718., 6 Taf. AM. 6.— 4 1e%% Sonderabdrücke aus den Sitzungsberichten. I. Halbjahr 1904. Scaortky: über die Aser’schen Functionen von drei Veränderlichen. (Fortsetzung) . Vocer: Untersuchungen über das spectroskopische Doppelsternsystem ß Aurigae van’t Horr, U. Grassı und R. B. Desiısox: Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der o oceani- schen Salzablagerungen. XXXIV. Die Maximaltension der eonstauten Lösungen bei 83° . ScHoTtky: über redueirte Integrale erster Gattung . ee J. Hırrmasx: Untersuchungen über das Spectrum und die Bahn von d Orionis“ H. BaumuAver: über die Aufeinanderfolge und die SEEN we: der Krystallformen in fächenreichen Zonen . ER Frosesius: über die Charaktere der mehrfach transitiven Gruppen van’T Horr, H. Sacus und O. Bıac#: Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der oceanischen Salzablagerungen. XXXV. Die nee der constanten Lösungen bei 83° . E. StrassurGer: über Reductionstheilung . von WıLamowıitz- MOoELLENDORFF: Satzungen einer milesischen Sängergilde - Herrwıe: über Beziehungen des thierischen Eies zu dem aus ihm sich entwiekelnden” Embryo Keen: über einen Zusammenhang zwischen optischen en und chemischer Zusammen- setzung beim Vesuvian . van’r Horr und W. Mevernorren: Unter suchungen über die Bildungsverhältnisse der oceanischen Salzablagerungen. NXXVI Die Mineraleombinationen (Paragenesen) von 25° bis 83° . . E. Bartowizz: über den Bau des Geruchsorgans der Cyclostomata C. F. Geiser: Beitrag zur Lehre von den Minimalflächen Fischer und F. Wrepe: über die Verbrennungswärme einiger organischer Verbindungen W. Wien: hydrodynamische Untersuchungen von H. v. HeLsuorrz Prasck: über die Extinetion des Lichtes in einem optisch BORERSEN Medium von normaler Dis- persion .. > SUR : NE A. Rens: Weiteres zu den milesischen Parapegmen W. Scuurze: die lateinischen Buchstabennamen . 5 KekuLE von Straposımz: über den Apoll des Kanachos . B PıscaeL: Bruchstücke des Sanskritkanons der Buddhisten aus Idykutsari, Chinesisch-Turkestän . R. Luruer und F. Weiserr: über umkehrbare photochemische Reaktionen im homogenen System. I. Anthrazen und Dianthrazen . . Se EB Be Er Wansuns: über die Ursache des Voltaeffekts . . Fa Re N. Bourpacn: die älteste Gestalt des West-östlichen Divans :. . HARNACK: ein neues Fragment aus den Hypotyposen des Clemens ; Harnack: der Brief des britischen Königs Lucius an den Papst Eleutherus . Tu. Wıroasp und von Wırasowirz- MorLLENDORFF: ein Gesetz von Samos über die Beschaffung von Brotkorn aus öffentlichen Mitteln . : van’r Horr; Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der ozeanischen 'Salzablagerungen. XXXVII. Kaliumpentakalziumsulfat und eine dem Kaliborit verwandte Doppelverbindung . Hersert: zur Ableitung der Formel von C.F. GAuss für den mittleren Beobachtungsfehler und ihrer Genauigkeit A ER ET RE 3 De Joun SIEGEL: Beiträge zur Kenntnis des Vaceineerregers a oe tar ar ee. Kreis: Mittheilungen über Meteoriten van't Horr: über die Bildungsverhältnisse der oceanischen Salzablagen ungen. XXXVIN. Die Iden- tität von Mamanit und Polyhalit. . . ne Sonderabdrücke aus den Sitzungsberichten. U. Halbjahr 1904. G. Lispau: über das Vorkommen des Pilzes des Taumellolchs in ger Samen . R Harnack: über die Herkunft der 48 (47) ersten Päpste. . . . en: Vanurten: Beiträge zur Berichtigung der römischen Elegiker. . . ee RT Burvacn: die älteste Gestalt des West-östlichen Divans. (Nachtrag) . K.F. Gerpser: die neunte Gäthä des Zarathushtra und der Honover . : A. Torsauıst: die Gliederung und Fossilführung der ausseralpinen Trias auf. Berdinien 3 E. Laspau: über die Verallgemeinerung des Pıcarp’schen Satzes . Pıscner: neue Bruchstücke des Sanskritkanons der Buddhisten aus Iaykutdari, Chinesisch- Turkestän - (hierzu Taf. X, XI, XII) REINER II EN ER Monusex: das Verhältniss des Tacitus zu den Acten des Senats. O. Leser: neue Ulpianfragmente (hierzu Taf. XII und XIV) . O.Mann: kurze Skizze der Lurdialekte . L. Grunmaca: experimentelle Bestimmung der Oberflächenspannung, und des Moleculargewichts von verflüssigtem Stickstoffoxydul . “ G. Torsten: Entstehen und Bedeutung der Farbkleidmuster der Eidechsen und ‚Schlangen. 2 Konrrauscn und E. Grüneısen: das Leitvermögen wässriger Lösungen von mit zwei- werthigen Ionen. . . EN Konzrauscn und F. Mruus: über wässrige Lösungen des Magnesiumoxalats F. Hırıer von GAeERTRINnGEn: Archilochosdenkmal aus Paros Re RES ren Sa TLICHEN MITTHEILUNGEN « Seite 1244 1264 AM. 33.30 0 Br AR I— 450 13.— ee Be F.E.Sce.n.sp. . - NM. 2.— sprung ‚der Be BE RT des Eu h Rz £ » 2,50 en » 0,50 „ 4 » 1.50 » 1.50 -co Bari st ei der Affengattung Hylobates Gebilden. der ee und an “Menschen . . AM. 5.50 on Yitrium und Y terbium a: „ 1— Preussische E a wur Ko ee: 3 a u En 1.50 ‚4.50 EEE » 4.50 g der Krups in den Gebieten von RN, {= BHEKNIR NR Heel en ? 3. gr keungsberihie der Akademie. : änge, 1: Ga PER Te AR a er Dane 2: zusammengestellt: BE ® j = Ischaftliche Mittheilungen. Kr Preis des Jahrganges. . » 8:— am 19. ‚und 20, März 1900. Berlin 1900. V u. 1718. 6 Taf. M. 6.— | Sonderabdrücke aus den Sitzungsberichten. 1]. Halbjahr 1904. van’t Horr, U. Grassı und R. B. Dexısox: Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der oceani- schen Salzablagerungen. XXXIV. Die Maximaltension der constanten oe bei 83° „ M. 0.50 Scaortky: über reducirte Integrale erster Gattung. . “2. 0=. 080 J. Hartmann: Untersuchungen über das Speetrum und die Bahn von $Orionis . . -» 050 H. Bauntmaver: über die Aufeinanderfolge und die gegenseitigen Be der Krystallformen in flächenreichen Zonen . . ? PERS; 1206 FE F RoBEnıus: über die Charaktere der mehrfach transitiven Gruppen Dun -» 0.50 van’T Horr, H. Sacas und O. Bıaca: Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der oceanischen 3 Salzablagerungen. XXXV. Die AUSRDEIEDBEWBNE, der constanten Lösungen hei 83° . - 0,50 E. SrtrassurGer: über Reductionstheilung . ee Se A von WırAmowırz- MoELLENDORFF: Satzungen einer milesischen Sängergilde S ... 1 Herrwıs: über Beziehungen des thierischen Bies zu dem aus ihm sich entwickelnden” Embryo . ...050 Kreis: über einen Zusammenhang zwischen optischen Eigenschaften und chemischer Zusammen- setzung beim Vesuvian . . -» 0,50 van’t Horr und W. Meyvernorrer: Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der oceanischen Salzablagerungen. XXXVI. Die Mineraleombinationen (Paragenesen) von 25° bis 8° . . - 050° E. Batrowırz: über den Bau des Geruchsorgans der Cyclostomata ne -» 050 C. F. Geiser: Beitrag zur Lehre von den Minimalflächen 22, 870008 FiscHer und F. Wrepe: über die Verbrennungswärme einiger organischer Verbindungen Br W. Wien: hydrodynamische Untersuchungen von H. v. Heınsorrz » 1— Praxck: über die Extinetion des Lichtes in einem optisch homogenen Medium von normaler Dis- 5 persion . : BE -» 050° A. Rem: Weiteres zu den milesischen Parapegmen ae ER Eee W. Scaurze: die lateinischen Buchstabennamen . . a ee er Gr TE KekuzE von Stranoxıtz: über den Apoll des Kanachos , =. 0.508 Pısc#er: Bruchstücke des Sanskritkanons der Buddhisten aus Idykutsari, Chinesisch-Turkestan . » 1.— \ R. Lurser und F. Weigert: über umkehrbare photochemische Reaktionen im homogenen System. I. Anthrazen und Dianthrazen . i Saas Anl ne EA TREÜSEIE a Wanzurc: über die Ursache des Voltaeffekts . . I ER ES on ER Burpacn: die älteste Gestalt des West-östlichen Divans . . A N HARnNAcK: ein neues Fragment aus den Hypotyposen des Clemens E -» 0,50 Harnack: der Brief des britischen Königs Lucius an den Papst Eleutherus . » 0.50 Tr. Wırsaso und vox Wıramowrrz-MoELLennorFr: ein Gesetz von Samos über die "Beschaffung j von Brotkorn aus öffentlichen Mitteln . . . » 0.50 van’r Horr: Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der ozeanischen Salzablagerungen, XXXVIL Kaliumpentakalziumsulfat und eine dem Kaliborit verwandte Doppelverbindung .. =. 10.50 Hermert: zur Ableitung der Formel von C.F. GAuss für den mittleren BeohaconeeieNlgs und ihrer Genauigkeit . . AN ii) Joan SıEsEL: Beiträge zur Kenntnis des Vaceineerregers“ Be RE Me ee Kıem: Mittheilungen über Meteoriten . . -» 050 van’ t Horr: über die Bildungsverhältnisse der oceanischen Salzablagerungen. XXXVIIL Die Iden- tität von Mamanit und Polyhalit. . . . . » 0,50 Sonderabdrücke aus den Sitzungsberichten. Il. Halbjahr 1904. G. Linpau: über das Vorkommen des Pilzes des Taumellolehs in en Samen. ......% 0505 Harn£tx : „über die Herkunft der 48 (47) ersten Päpste . Se ee » Vanzex: Beiträge zur Berichtigung der römischen Elegiker . 2 Re ee SEEN Bunvacn: ‚die älteste Gestalt des West-östlichen Divans. (Nachtrag) . en N De re ee) IE K.F. Geipser: die neunte Gäthä des Zarathushtra und der Honover . i ” A. Torngquist: die Gliederung und Fossilführung der ausseralpinen Trias auf Sardinien € ” E. Lanpau: über die Verallgemeinerung des ProArp’schen Satzes u Pısgrer: neue Bruchstücke des Sanskritkanons der Buddhisten aus Idykutzari, Chinesisch- Turkestän (hierzu Taf. X, XI, XU) R EEE Momusex: das Verhältniss des Tacitus zu den Acten des Senats. - » 22. 2 nun em 0.50 O. Lexer: neue Ulpianfragmente (hierzu Taf. XIII und XIV) . » 1. 0. Mass: kurze Skizze der Lurdialekte . » 1— L. Grunmacn: experimentelle Bestimmung der Oberflächenspannung und des Moleeulargewichts von verflüssigtem Stickstoffoxydul ae ee G. Torxıer: Entstehen und Bedeutung der Farbkleidmuster der Eidechsen und Schlangen 2 er an Kontrausch und E. GrÜnkIsen: das as wässriger Lösungen von Elektrolyten mit zwei- werthigen Ionen. . . ee a): Konrauscn und F. Myuius: über wässrige Lösungen des Magnesiumoxalats. ee F. Hırer von GAERTRINGEn: Archilochosdenkmal aus Paros . . FE NEE RER 0.50 Scnortky: über den Pıcarnp’schen Satz und die Borer’schen Ungleichungen . et. = ToBLEr:..Etyniologasches ul a N BE NR ER EL, Be ‚- zu St. XLIV, XLV und XLVI. b- H. Srönsen: Zentralasiatische Sanskrittexte”in Brahmischrift aus Idikut$ahri, Chinesisch- Turkistän. I (hierzu Taf. XV und VI a el eh air Dir ame) DE EHRT DAZU N E. Con: Zur Elektrodynamik Beyer NEN ENT en Wr Te BE IR Re ECK) Dr E f VERZEICHNISS DER »WISSENSCHAFTLICHEN MITTHEILUNGEN« 4 B Seite FÜRS Run der Akademie. En... aus dem Jahre 1902. . . . . Se RT SARA rail) | _ Daraus: Physikalische Abhandlungen . . EN Te NER LE Be on Philosophische und historische Abhandlungen a a RE ea AN 2 hingen aus ER IR ERST Rn RL Per ER RE N a N u? Ad) Daraus: Physikalische BIO LATE NR he en. A ER n Mathematische Abhandlungen ; fa. Do NER LE RS ARTE Male gr Be EZ AN und historische Abhandlungen A TR CE Br. E: Be. Diknelns Abhandlungen aus den Jahren 1903 und 1904. Somurze: Caulophacus arctieus (Anstaver Hansen) und Calycosoma gracile F.E. Scw.n.sp. . . NM. 2.— _ Burpaon: Bericht über Forschungen zum Ursprung der neuhochdeutschen Schriftsprache und des j deutschen Humanismus . . DE NEE I; Waupever: Gedächtnissrede auf Runorr EHE EEE FU EEE RE Piscuer: Gedächtnissrede auf Arsreeur Weper. . » 0.50 f Auwers: Vierzehn unbekannt gebliebene Königsberger Zonen und Catalog von 1309 darin beobach- teten Sternen für das Aequinoetium OR ET EN EEE NE DA ‘ Hıirscurero: Gedächtnissrede auf Tueovor Mounsen . . a Re ah en) I Dies: Latereuli ‚Alexandrini aus einem Papyrus ptolemäischer RE REN RE ET NA La eg BI: Im © "H..Gnönnoos: "Die Museuli biceps brachii und latissimo-condyloideus bei der Affengattung Hylobates RN? 'ergleich mit den entsprechenden Gebilden der oe und des Menschen . . A. 5.50 Bi H. Kayser: "Die Bogenspectren von Yttrium und Ytterbium . . » 1 W. Frıvenseuns: Das Königlich Preussische Historische Institut in "Rom in den dreizehn ersten Bu: Jahren SEILERBBRSEERESSTBEB IGOLN Er nn Geızer: Pergamon unter Byzantinern und Osmanen . . » 4 _R. Krause und S. Kreneser: Untersuchungen über den Bau des Centr alnervensy stems der Affen. Jg Das Nachhirn vom Orang Utan . : EEE SAN Set re PEN. 3. G. Ferıscn: Die Retinaelemente und die Dreifarbentheorie . . » 1.50 0. Franke: Beiträge aus chinesischen Quellen zur Keuntnis der Türkvölker und Sky then Zentral- 2 asiens . . » 450 R.Krause und S. Kıeneser: Untersuchungen über den Bau des Gentralnervensystems der Affen. Mi Das Hinter- und Mittelhirn vom Orang Utan . . En | 83 Rossere: Über die chemische Zusammensetzung der Eruptivgesteine in den Gebieten von ER Predazzo und Monzoni . . nr BR Re rl en em ; B. SEUFFERT: Prolegomena zu einer Wieraso- Ausg a Sitzungsberichte der Akademie. Preis der einzelnen Jahrgänge, 182103 . . .»... . RE 1 Daraus besonders zusammengestellt: Mathematische und Busuzeusthaktliche Mittheilungen. 189$2—1897. Preis des Jahrganges. . » 8:— Re Geschichte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften. Be. Im Auftrage der Akademie bearbeitet von AvoLr Harnack. . | “ Drei Bände. — Berlin 1900. — ‚H. 60.— ® $ ä Die Zweihundertjahrfeier der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften E e% am 19. und 20. März 1900. a e. } Berlin 1900. V u. 1718. 6 Taf. M 6.— En 2 Sonderabdrücke aus den Sitzungsberichten. I. Halbjahr 1904. J. Harımans: Untersuchungen über das Spectrum und die Bahn von ö Orionis . . NM. 0.50 H. Baumnmaver: über die Aufeinanderfolge und die A RER TER der Kıystallformen in flächenreichen Zonen . . . ee ee F ROBENIUS: über die Charaktere der mehrfach transitiven Gruppen Ar van’r Horr, H. Sacus und O. Bıac#: Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der Beennlschen Salzablagerungen. XXXV. Die A der constanten Lösungen bei 83°. . . E. StrAsgurger: über Reduetionstheilung . . EN Sa een ER von WıLAmowıTz- MOoELLENDORFF: Satzungen einer milesischen "Sängergilde £ d Herrwıe: über Beziehungen des thierischen Eies zu dem aus ihm sich entwiekelnden Embryo. £ Kreis: über einen Zusammenhang zwischen optischen Eigenschaften und chemischer Zusammen- setzuug beim Vesuvian . . RT. van’r Horr und W. MeverHorrer: Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der oceanischen Salzablagerungen. XXXVI Die Mineralcombinationen ea von 25° bis 839° . . E. Bartowırz: über den Bau des Geruchsorgans der Oyclostomata . . 5 I C. F, Geiser: Beitrag zur Lehre von den Minimalflächen Fischer und F. Wrepe: über die Verbrennungswärme einiger organischer Verbindungen W. Wıen: hydrodynamische Untersuchungen von H. v. Hrımworrz Pranck: über die Extinetion des Lichtes in einem Be homogenen Medium von normaler Dis- persin. . . R ne ee N N a A. Rens: Weiteres zu den nıilesischen Parapegmen U Fe N Ra TER u: ERREE W. Scnurze: die lateinischen Buchstabennamen . . Di N en DENE FE KekuLe vox Srtraponıtz: über den Apoll des Kanachos . . Pısc#er: Bruchstücke des Sanskritkanons der Buddhisten aus Idy kutfari, Chinesisch - Turkestän . R. Lurger und F. Weigerr: über umkehrbare photochemische Reaktionen im homogenen System. I. Anthrazen und Dianthrazen N NN Ra NP a Va a! Warpurc: über die Ursache des Voltaeffekts a TEN RN Bi Pa RE ER Burpacn: die älteste Gestalt des West-östlichen Divans RR EEE N lee HarnAcK: ein neues Fragment aus den Hypotyposen des Clemens . . Ol a Harnack: der Brief des britischen Königs Lucius an den Papst Eleutherus . . . Tu. Wırsasp und vox Wıramowirz- MoLLesDoRFF: ein Gesetz von Samos über die Beschaffung von Brotkorn aus öffentlichen Mitteln . van’t Horr: Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der ozeanischen 'Salzablagerungen. XAXXAVII Kaliumpentakalziumsulfat und eine dem Kaliborit verwandte Doppelverbindung . Hervert: zur Ableitung der Formel von ©. F. Gauss für den mittleren Beobachtungsfehler und ihrer Genauigkeit RU, EEE NEE ER OT EEE Jons Sıeser: Beiträge zur Kenntnis des Vaceineerregers” an Be a er Me Free 2 re Kreın: Mittheilungen über Meteoriten ER TE VERRE en. van'r Horr: über die Bildungsverhältuisse der oceanischen "Salzablagerungen. XXXVI Die Iden- tität. von. Mamanit/und Polghali u... Three ee en 2 a Sonderabdrücke aus den Sitzungsberichten. Il. Halbjahr 1904. G. Lixvau: über das Vorkommen des Pilzes des Taumellolchs in ine Samen .. . 2 Me Harnack: über die Herkunft der 48 (47) ersten Päpste . Vauten: Beiträge zur Berichtigung der römischen Blegiker . Burpacn: die älteste Gestalt des West-östlichen Divans. (Nachtrag) . K.F. Geroxer: die neunte Gäthä des Zarathushtra und der Honover ; e A. Torxquist: die Gliederung und Fossilführung der ausseralpinen Trias auf Sardinien . E. Lanpau: über die Verallgemeinerung des Pıcarp’schen Satzes PiscneL: neue Bruchstücke des Sanskritkanons der Buddhisten aus ldykutiari, Chinesisch- Turkestän (hierzu Taf. X, XI, XII) PAR er Be Momasen: das Verhältniss des Tacitus zu den Acten des Senats, O. Lexer: neue Ulpianfragmente (hierzu Taf. XIII und XIV) . O. Mann: kurze Skizze der Lurdialekte. . L. Grunmacn: experimentelle Bestimmung der Oberflchenspannung und des Moleeulargewichts von verflüssigtem Stiekstoffoxydul s S s G. Torsıer: Hang und Bedeutung der Farbkleidmuster” der Eidechsen und "Schlangen E Kontrausch uf RÜNEISEN! das Leitvermögen wässriger l.ösungen von Elektrolyten mit zwei- werthigen Ionen. N A RE TR ee RER TER EN 6 Far KrEte nes EEE FOR Kontrausen und F. Myuius: über wässrige lösungen des sn F. Hırıer von GAeRTRInGEn: Archilochosdenkmal aus Paros . . Scnorixv: über den Pıcarp’schen Satz und die Borer’schen Ungleichungen . Tosrer: Etymologisches . 2 H. Sröxner Sz&utralasiatische Sauskrittexte in Brähmischrift aus 1dikutäahri, "Chinesisch- "Turkistän. I (hierzu Taf. XV und XVII). x; SEE LEE In ee are E. Conx: zur Elektrodynamik bewegter Systeme” b CER m ar VERZEICHNISS DER »WISSENSCHAFTLICHEN MITTHEILUNGE zu St. XLIV, XLV und XLVI. Er H. Stönner: Sanskrittexte in Brähmischrift aus IdikutSahri, Chinesisch-Turkistän. II (hierzu Taf.XVII) 1310 EDEN der Akademie. Bing aus dem Jahre 1902. . . . . BEURTEILEN SEINE TRETEN EI ET ISO Daraus: Physikalische Abhandlungen 5 RN REN ala ae Philosophische und historische Abhandlungen Se ER ee ee LE DRbauEhmpe aus>demaJantren 1 JUBn u nen mean Say man anne te keiten a NE jun Meg wer A Daraus: Physikalische IBHRanEUNFEeNg 0, Suse rn eisen De I® Mathematische Abhandlungen . . ee ee ” Philosophische und historische Abhandlungen Eu Einzelne Abhandlungen aus den Jahren 1903 und 1904. ScuurzE: Caulophacus areticus (ArmavEr Hansen) und Calycosoma gracile F.E. Sc. n.sp. . NM. 2.— Buxpacn: Bericht über Forschungen zum Ursprung der neuhochdeutschen Des und des deutschen Humanismus . . Se ER A ee a WaıLDeyer: Gedächtnissrede auf Rupour v IKGHOSTES Eee re ehe: ib Ak eih ie Dec Piscuer: Gedächtnissrede auf Arsrecut WEBER. . » 0.50 Auwers: Vierzehn unbekannt gebliebene Königsberger Zonen und Catalog von 1309 darin beobach- TEIERESTELUENSFUN JAS DEHuNoCHUMEISZDE I ee ae Maine denne he Kama mr HırscareLp: Gedächtnissrede auf Turopor Momnmsen . . N RE DL) Diers: Laterculi Alexandrini aus einem Papyrus ptolemäischer "Zeit . Ed ee re 10) H. Grönroos: Die Musculi biceps brachii und latissimo-condyloideus bei der Affengattung Hylobates im Vergleich mit den entsprechenden Gebilden der Aaropeiden und des Menschen .„ . A. 5.50 H. Kayser: Die Bogenspectren von Yttrium und Ytterbium . . »..l.— 'W. Friepenssure: Das Königlich Preussische Historische Institut in "Rom in den dreizehn ersten slahreneacmes, Bestehens ano 1901 77: I un ea a aan, Sean ee Gerzer: Pergamon unter Byzantinern und Osmanen . . » d— R. Krause und S. Krempser: Untersuchungen über den Bau des "Centralnervensy stems der Affen. Das Nachhirn vom Orang Utan . . . N a EEE) SIpaR Ale Da Pen G. Ferrscn: Die Retinaelemente und die Dreifarbentheorie . » 1.50 O. Fraser: Beiträge aus chinesischen Quellen zur Kenntnis der Türkvölker und Skythen Zentral- asiens . . » 4.50 R. Krause und $. Krenrser: Untersuchungen über den Bau des Centralnerv. ensystems der Affen. Das Hinter- und Mittelhirn vom Orang Utanesı -» 450 J. Rongere: Über die chemische Zusammensetzung der Eruptivgesteine in den Gebieten von Predazzo und Monzoni . . =. E ee B. Seurrert: Prolegomena zu einer Wierann-Ausgabe EEE ET Sitzungsberichte der Akademie. Preis der einzelnen Jahrgänge, 1882 —1903 . . . . » ER En ER, RER A DR Daraus besonders zusammengestellt: Mathematische und Naturwissenschaftliche Mittheilungen. 1882—1897. Preis des Jahrganges. . » 8— Geschichte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften. Im Auftrage der Akademie bearbeitet von Avporr Harnack. Drei Bände. — Berlin 1900. — A. 60.— Die Zweihundertjahrfeier der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften am 19. und 20. März 1900, Berlin 1900. V u. 171S., 6 Taf. M. 6.— H. BaumsAuer: über die Aufeinanderfolge und die ee der in flächenreichen Zonen . . . a ne F ROBENIUS: über die Charaktere der mehrfach transitiven Gruppen . . van’t Horr, H. Sıcus und O. Brac#: Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse € der Salzablagerungen. XXXV. Die Zusammensetzung der eonstanten Lösungen | E. Strassurser: über Reductionstheilung . . . - ee Re 2 : von Wiramowırz - MOELLENDORFF: ihiertchen Ei einer milesischen 'Säi 1 ıgergilde van’T Horr und W. Hasler ei. Unter ehren über ai Salzablagerungen. XXXVI. Die Mineralcombination E. Barrowrrz: über den Bau des Geruchsorgans der O} C. F. Geiser: Beitrag zur Lehre von den Minimalflächen : Fıscher und F. Wrepe: über die Verbrennungswärme e niger organischer Re! W. Wıen: hydrodynamische Untersuchungen von H.v. HeısuoLrz . . Pranck: über die Extinetion des Lichtes i in einem optisch Bameuı ın Medium m norm persin. . . REITER SR Te or i A. Renm: Weiteres zu den Bere Parapegmen . . . * W. Scuurze: die lateinischen Buchstabennamen . . < Krkure von Srrapositz: über den Apoll des Känachob- er Pischer: Bruchstücke des Sanskritkanons der Buddhisten aus R. Lurger und F. Weigert: über umkehrbare aan Weaktinnen im homo I. Anthrazen und Dianthrazen.. . . RER REN Wanrsurg: über die Ursache des Voltaeffekts a N en Burvack: die älteste Gestalt des West-östlichen Divans . . . Harnack: ein neues Fragment aus den Hypotyposen des Clemens . . Hansack: der Brief des britischen Königs Lucius an den Papst Eleutherus Ta. WıEsann und von WıLamowiTz- MoRLLENDORFF: ein Gesetz. von s 108 von Brotkorn aus öffentlichen Mitteln . . . De EN van’t Horr: Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der ozeanischen XXXVII. Kaliumpentakalziumsulfat und eine dem Kaliborit verwandte Doppelve Heısert: zur Ableitung der Formel von C.F. Guss für den mittleren Be e ihrer Genauigkeit . . . . a a Jorn SıeseL: Beiträge zur Kenntnis des Vaceineerregers RR EEE Kıem: Mittheilungen über Meteoriten . . . van’r Horr: über die Bildungsverhältnisse der oeeanischen "Salzablagerungen. tität von Mamanit und Polyhalit. .“ 2 2... 2000 G. Lınpau: über das Vorkommen des Pilzes dee Taumellolchs, in al Harnack: über die Herkunft der 48 (47) ersten Päpste. . Vasen: Beiträge zur Berichtigung der römischen Elegiker. Burvacn: die älteste Gestalt dad West-östlichen Divans. (Nachtrag) Hr - K.F. Geroxer: die, neunte Gäthä des Zarathushtra und der ‚Honover . E A. Tornxquist: die Gliederung und Fossilführung der ausseralpinen Trias auf "Sard E. Lanpau: über’die Verallgemeinerung des Pıcanv’schen Satzes . . | Fre PıscreL: neue Bruchstücke des Sanskritkanons ‚der Buddhisten aus ten, hierzu Ta. X, XI, XI), . . . SR BR Monmnsen: ‚das Verhältniss des Taeitus zu de Acten. des Senats. BR O. Leser: neue Ulpianfragmente ‚(hierzu Taf. xı und RIVER O. Maxx: kurze Skizze der Lurdialekte. . . L. Grunmaca: experimentelle Bestimmung der Öbentächenspaäning u des von verflüssigtem Stickstoffoxydul E Re en G. Torsıer: Entstehen und Bedeutung der Farbkleidmusien. "der Eidechsen 2 'Schlanger KontrauscH und E. Grüxeısen: das Leitvermögen wässriger Lösungen von Elek: olytei werthigen Ionen. . . a he Be Re ee Bier Par Konrausch und F. Mruius: über wässrige Lösungen des Magnesiumoxalats F. Hırrer von GAERTRInGEn: Archilochosdenkmal aus Paros . . A Scuorrky: über den Pıcarn’schen Satz und die Borrr’schen Üngleichungen . - Toprer: Etymologisches . . . H. Srönner: zentralasiatische Sanskrittexte iı in Brahmischrift aı aus. Idikursahri, (hierzu Taf. XV und XV). . . . we Ron Nor BITE REURE DE E. Conn: zur Elektrodynamik bewegter Systeme er H. Stösser: Sanskrittexte in Brähmischrift aus IdikutSahri, Öhinesisch-TFurkistän u VERZEICHNISS DER „WISSENSCHAFTLICHEN MITTHEILUNGEN« zu St. L, LI und LI. Seite Fr. N. Fınck: Die samoanische Partikel ©. . . DREH A eek Warpever: Bemerkungen über das „Tibiale externume . 2.0 0. RN Fr 2 FiscHer und U. Suzurı: Polypeptide der Diaminosäuren . . 1333 KoEnıGsBERGER: Das Energieprineip für kinetische Potentiale beliebiger Ordnung "und einer r beliebigen Anzahl abhängiger und unabhängiger Variabeln. . . DEN Nee TE . 1342 H. Juso: Über die Perioden der reducirten Integrale erster Gattung. RE, Ne ED AERO der Akademie. Abhandlungen aus dem Jahre 1902. . . . . ee ee ee er Me Daraus: Physikalische Abhandlungen . ER Re ar Or ” Philosophische und historische Abhandlungen SS RE ar) | An DEndlonganBansuderandgBrB SLHORGE Were tete ehe Dee El ee au re MO Daraus: Physikalische Abhandlungen . . . 2.2 2. 2 nn ne Me I » Mathematische Abhandlungen . TE, Fe ee) » Philosophische und historische Abhandlungen - » 13.— Einzelne Abhandlungen aus den Jahren 1903 und 1904. ScHuze: Caulophacus arcticus (ArMAUER Hansen) und Calycosoma gracile F.E. Sea. n. sp. NM. 2.— Burpacn: Bericht über Forschungen zum Drpung der neuhochdeutschen Schriftsprache und des deutschen Humanismus . . N en Nr SE WaArpEver: Gedächtnissrede auf Runorr Vıronow A Be RE N Er PıscueL: Gedächtnissrede auf ALsrecat WEBER. . » 0.50 Auwers: Vierzehn unbekannt gebliebene Königsberger Zonen und Catalog ı von 1309 darin beobach- teten Sternen für das Aequinoetium 125... 2... ee ET. Me Hırscarern: Gedächtnissrede auf Tueopor Monnsen . . Re ee ge Bere DU Diers: Laterculi Alexandrini aus einem Papyrus ptolemäischer EN ei MR. 1.50 H. Grönroos: Die Musculi biceps brachii und latissimo-condyloideus bei der Affengattung Hylobates im Vergleich mit den entsprechenden Gebilden der ge und des Menschen . . A. 5.50 H. Kayser: Die Bogenspertren von Yttrium und Ytterbium . . » 1— W. Friepensgure: Das Königlich Preussische Historische Institut in "Rom in den dreizehn ersten BETEN SEINENEBERTENENSTTBOR OU sr a a ee Rn er Gerzer: Pergamon unter Byzantinern und Osmanen . . -» 4. R. Krause und S. Kremener: Untersuchungen über den Bau des "Oentralnervensystems der Affen. Das Nachhirn vom Orang Utan . . Er N RE a aa Dee G. Farrsen: Die Retinaelemente und die Dreifarbentheorie . . » 1.50 O. Franke: Beiträge aus chinesischen Quellen zur Kenntnis der Türkyölker und Skythen Zentral- At asiens . . -» 4. R. Krause und S. Kıeupwer: Untersuchungen über den Bau des (Gentralnervensysiems der Affen. Das Hinter- und Mittelhirn vom Orang Utan . . . » 450 J. Rongers: Über die chemische Zusammensetzung der Eruptv gesteine. in den Gebieten von Predazzo und Monzoni . . . DER a er er ARE B. Seurrert: Prolegomena zu einer Wirraxo-Ausgabe Sr ART Kae a FELGEN TEL ori Sitzungsberichte der Akademie. Preis der einzelnen Jahrgänge, 1882—1903 . . .. . DEREN ERNST MALTE Daraus besonders zusammengestellt: Mathematische und Naturwissenschaftliche Mittheilungen. 1882—1897. Preis des Jahrganges, . » 8.— Geschichte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften. Im Auftrage der Akademie bearbeitet von Anorr Harnack. Drei Bände. — Berlin 1900. — #. 60.— Die Zweihundertjahrfeier der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften am 19. und 20. März 1900. Berlin 1900. V u. 1718,6Ta M6.— Sonderabdrücke aus den Sitzungsberichten. I. Halbjahr 1904. von Wıramowırz- MorLLEnDorRFF: Satzungen einer milesischen Sängergilde . . Herrwıs: über Beziehungen des thierischen Eies zu dem aus ihm sich entw ickelnden Embryo Kreis: über einen Zusammenhang zwischen optischen Eigenschaften und chemischer Zusammen- setzung beim Vesuvian . . van’t Horr und W. MEvERHOrFFER: Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der oceanischen Salzablagerungen. XXXVI. Die Mineralcombinationen re von 25° bis 83° E. Barrowırz: über den Bau des Geruchsorgans der Cyelostomata . TR C. F. Geiser: Beitrag zur Lehre von den Minimalflächen Fischer und F. Wrepe: über die Verbrennungswärme einiger organischer” Verbindungen W. Wien: hydrodynamische Untersuchungen von H. v. Hrınuortz s Pranck: über die Extincetion des Lichtes in einem optisch homogenen Medium von normaler Dis- ERSION. 2 = ER u AT N EEE a A. Reese Weiteres zu den milesischen Parapegmen W. Scuurze: die lateinischen Buchstabennamen . KekuLE von Stranoxıtz: über den Apoll des Kanachos . - Pısc#eL: Bruchstücke des Sanskritkanons der Buddhisten aus Idykutsari, Chinesisch - Turkestän 5 R. Lurser und F. Weiserr: über umkehrbare photochemische Reaktionen im homogenen System. I. Anthrazen und Dianthrazen. . . ee re le 1 oh, SSR Eee Warsgure: über die Ursache des Voltaeffekts ee ET a N ee BuroacaH: die älteste Gestalt des West-östlichen Des er el A Te Er FE Harnack: ein neues Fragment aus den Hypotyposen des Clemens E Harnack: der Brief des britischen Königs Lucius an den Papst Eleutherus . Tu. Wırsano und vos Wıramowırz-Moxtrexvonrr: ein Gesetz von Samos über die "Beschaffung von Brotkorn aus öffentlichen Mitteln . van’r Horr: Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der ozeanischen Salzablagerungen. XXXVII Kaliumpentakalziumsulfat und eine dem Kaliborit verwandte Doppelverbindung . Heıserr: zur Ableitung der Formel von C.F,Gauss für den mittleren Beobachtungsfehler und ihrer Genauigkeit Me RE ee Jonn SıegeL: Beiträge zur Kenntnis des Vaceineerregers” ER RR KR ER EERE Kır IN: Mittheilungen über Meteoriten vax’T Horr: über die Bildungsverhältnisse der oceanischen "Salzablagerı ungen. XXXVII. Die Iden- tität von Mamanit und Polyhalit. . ». ». ». 2 22 20. M. 1.— a Sr 1) BE Dar DO DE} Sonderabdrücke aus den Sitzungsberichten. II. Halbjahr 1904. G. Linpau: über das Vorkommen des Pilzes des Tanellolchs in Ana a Samen . Harnack: über die Herkunft der 48 (47) ersten Päpste” . . . ° Vanten: Beiträge zur Berichtigung der römischen. Blegiker . Burpacn: die älteste Gestalt des West-östlichen Divans. (Nachtrag) . IS NED EA NISEneeE K.F. Gerpser: die neunte Gäthä des Zarathushtra und der Honover . A AL; A. Tornquist: die Gliederung und Fossilführung der ausseralpinen Trias auf Sardinien . . .. E. Lanpau: über die Verallgemeinerung des Pıcarp’schen Satzes H Pıscner: neue Bruchstücke des Sanskritkanons der Buddhisten aus 1dykutdari, Chinesisch -Turkestän (hierzu Taf. X, XI, XII) a Es Mouusen: das Verhältniss des Taeitus zu den Acten des Senats. Z O. Leser: neue Ulpianfragmente (hierzu Taf. XIN und XIV). . .. O0. Mann: kurze Skizze der Lurdialekte. . . L. GrunsmAcn: experimentelle Bestimmung der Öbertächenspannung und des Moleculargewichts von verflüssigtem Stickstoffoxydul . E G. Tonsıer: Entstehen und Bedeutung der Farbkleidmuster der Eidechsen und "Schlangen, : Kontrauscn und E. GrÜnkısen: das Leitvernögen wässriger Lösungen von Elektrolyten mit zwei- werthigen Ionen. . . . . . Kontrausch und F. Myrius: über wässrige Lösungen des Magnesiumoxalats F. Hırıer von Gaerrrisoen: Archilochosdenkmal aus Paros > Scnortky: über den Pıcarp’schen Satz und die Borer’schen n Ungleichungen . Toster: Etymologisches . H. Stönser: zentralasiatische Bouertersn in Brähmischrift aus Tdikutsahri, "Chinesisch- Turkistän. I (hierzu Taf. XV und XV). 2 2 2.39 E. Conx: zur Elektrodynamik bewegter Systeme ; H. Stönner: Sanskrittexte in Brahmischrift aus IdikutSahri, Chinesisch-Turkistän. I (iierzu Taf xvi Fr. N. Fıscx: die samoanische Partikel ‘ . AIRES VSWEN TS i Waupeyer: Bemerkungen über das »Tibiale externum« . Fiscner und U, Suzukr: Polypeptide der Diaminosäuren. . KoeniGsgerser: das Energieprineip für kinetische Potentiale beliebiger Orduung und einer belie- bigen Anzahl abhängiger und unabhängiger Variabeln FR RRE: H. Juxe: über die Perioden der redueirten Integrale erster Gattung 0.50 i vanzeıcnsiss DER »WISSENSCHAFTLICHEN MITTHEILUNGEN « zu St. LIN. TEE T Seite Ex. For: Die Sprache der türkischen Turfan-Fragimente in manichäischer Schrift. I. ... » . .. .. 1389 VE. Com: a Elektrodynamik bewegter Systeme, ea En RE re zur LANE = 4 y ; Abhandlungen dı der Akademie. "Ash endlungen aus. ‚dem Jahre TOD ne Tr Dean ER SE AS S10) wer Daraus: Physikalische Abhandlungen... . a ee A = E ! ER Philosophische und historische Abhandlungen ET BE DR a TI tan) EEE Jane ON a ee a he sn Ran lange La ehe ABO Be ie ‚ Daraus: Physikalische ES BRENNEN EI Er a a et eier like ee a ar Me { Mathematische Abhandlungen 3 N a En SE per u an Philosophische und historische Abhandlungen ER an rn a LO Einzelne under aus den Jahren 1903 und 1904. euntasr. Gaulophacus arclieus. (Ansaver Hansen) und Calyeosoma gracile F.E. Sen. n.sp... . NM. 2.— Bi Bunpaon: Bericht über Forschungen zum ERDE der neuhochdeutschen Sehriftsprache und des $: deutschen. Humanismus . . DE Br DR NEE 2) Mr Gedächtnissrede auf. Runorr ET A EEE ee PıisoneL: Gedächtnissrede auf ALBRECHT WEBER. . » 0.50 I Auwens: _Vierzehn unbekannt gebliebene Königsberger Zonen und Catalog von 1309 darin beobach- “ Staten“ Sternen Kin dasWAeguinoctium 18287 wur an le ee a | Hınscnrrın: Gedächtnissrede auf Tusovor Momnsex . . RESET Hl a a er oO . Disas: Laterenli en ‚aus einem Papyrus ptolemäischer ER N PR RE ee EEE) H oianas: De Modi biceps brachii und latissimo -condyloideus bei der Affengattung Aylobates 4 im Vergleich mit den entsprechenden Gebilden der Sun und des Menschen . . A. 5.50 SH: Kassır: Die Bogenspectren von Yttrium und Ytterbium . . » 1— R W. Frıedenssung: Das Königlich Preussische Historische Institut in "Rom in den dreizehn ersten Jahren seines Bestehens 1883 —190 VE EEE SHE Fe A RE el ER zer: Pergamon unter Byzantinern und Osmanen . . » 4. e. x und S. Krempser: Untersuchungen über den Bau des "Centralnervensystems der Allen. Sen as Nachliirn vom Orang Utan . . ENT RR u En NEE RE NEN A Ra Ye "= G. Farzson: ' Die Retinaelemente und die Dreifarbentheorie . . » 1.50 | ınke: Beiträge aus chinesischen Quellen zur Kenntnis der Türkvölker und Skythen Zentral- e -» 450 RR. Krause und S. Kıempxer: Untersuchungen über den Bau des Gentralnervensystems der Affen. 3 Das Hinter- und Mittelhirn vom Orang Uanın.ı -» 450 ron, Über die chemische Zusammensetzung der Eruptivgesteine in den Gebieten von i — Predazzo und Monzoni . . N ee NT A 2 NG % BB Seurrenr: Prolegomena zu einer Wie ano-Ausgabe ER An Sr a er Te » ? er, Bi Br Sitzungsberichte der Akademie. E Drei. der einzelnen Jahrgänge, 1882—1903 . . . . . { ee B: a -r Daraus besonders zusammengestellt: ® ‚Mathematische. und Ben nahe Mittheilungen. 1882—1897. Preis des Jahrganges. . » 8.— re Geschichte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften. A Im Auftrage der Akademie bearbeitet von AporLr Harnack. ‚ale > SE re Drei Bände. — Berlin 1900. — ‚I. 60.— —- 4 Die Zweihundertjahrfeier der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften 2 IR am 19. und 20. März 1900. E.% iR FERN Berlin 1900. V u. 1718., 6 Taf M 6.— a pn se b ER Kreis: über einen ee zwischen optischen Eigeiehahen und hemischer E setzung beim Vesuvian . . . ne 3 van’r Horr und W. MEvERHOFFER: Untersuchungen über die Bildungsverhäl Salzablagerungen. XXXVI. Die Mineralcombinationen (Paragenesen) von. E. Batrowrrz: über den Bau des Geruchsorgans der Cyelostomata . . . . C. F. Geiser: Beitrag zur Lehre von den Minimalflächen . . . SER Fıscner und F. Wreoe: über die Verbrennungswärme einiger organischer Verbin gen W. Wırn: hydrodynamische Untersuchungen von H.v. Heısmorzz . . . 2. ERBEN: Praxck: über die Extinetion des Lichtes in einem optisch. homogenen Lu von no nale persion. . - sr: A. Remı: Weiteres zu den milesischen Parapegmen SM ee W. Scrurze: die lateinischen Buchstabennamen . . ». » 2 2.22. KekuLE von Stravonıtz: über den Apoll des Kanachos . Nr Pısorer: Bruchstücke des Sanskritkanons der Buddhisten aus Idykutsari, Chir R. Lurser und F. Weısert: über umkehrbare photochemische Reaktionen im homog I. Anthrazen und Dianthrazen. . EEE EHER nr, e Wanpung: über die Ursache des Voltaeffekts . . . . . EINE EG Burpaca: die älteste Gestalt des West-östlichen Divanıs . ... 2... Harnack: ein neues Fragment aus den Hypotyposen des Clemens® En A a ; Harsack: der Brief des britischen Königs Lucius an den Papst Eleutherus . TEN Tr. Wırsano und vos Wıramowırz -MoELLENDORFF: ein Gesetz von Samos übe die Beschaffu von Brotkorn aus öffentlichen Mitteln . . . Hi ee van’t Horr: Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse, der Be "Salzabla g XXXVIL Kaliumpentakalziumsulfat und eine dem Kaliborit verwand Hernert: zur Ableitung der Formel von C.F. Gauss für den mittleren ] ihrer Genauigkeit . . ara are Be Re, Era JonN SIEGEL: Beiträge zur Kenntnis des Vaceineerregers peNER NE ara. Daran Kıeı: Mittheilungen über Meteoriten . . vaw’r Horr: über die Bildungsverhältnisse der oceanischen Salaablagerungen. titäb von Mamanit und Polyhalit,.207% ra sen er ee Sonderabdrücke aus den Sitzungsberichten. G. Lisvau: über das Vorkommen des Pilzes des Taumellolchs in. aägypischen Same Harnack: über die Herkunft der 48 (47) ersten Päpste. . . .. . VaAnren: Beiträge zur Berichtigung der römischen Blegiker.. . . Burvacn: die älteste Gestalt des West-östlichen Divans. (Nachtrag) . K.F. Geioser: die neunte Gäthä des Zarathushtra und der Honover . . A. Torsquist: die Gliederung und Fossilführung der ausseralpinen Trias auf Sardinien E. Lanpau: über die V erallgemeinerung des Pıcarp’schen Satzes . . . & Pıscner: neue Bruchstücke des Sanskritkanons der Buddhisten aus Dane) Öhinesis (hierzu Taf. X, XI, XI) ... . TE : = Momusex: das Verhältniss des Tacitus zu den Acten des Senats. . 0. ee: neue Ulpianfragmente en Taf. XIII und RE 2. G. TornıeEr: teen ind Dede der Farbkleidmuster Mer. idecheeit ed 'Schl: angen . “ Konrrausch und E. GrÜNEISEn: das Teitvermögen wässriger UT von Hieetrolyien mit z ei- werthigen Ionen. . . f Konzrauscn und F. Myrws: über "wässrige Lösungen Das Magnesiumoxalats E. Hırıer vox GAERTRINGEN: Architochosdenkmal aus. Paros .. .' Scaoriky: über den Pıcarp’schen Satz und die Borer’ FabSR Ungleichungen . TogLer: Etymologisches . 2 = H. STönxer: zeutr. alasiatische Sanskrittexte i in Biahmischufrät aus 1dikursahıi, "Chinesi (hieran Rab IV und PRIV er len ae RE LE Sr E. Cons: zur Elektrodynamik bewegter Systeme . . a r H. Srönser: Sanskrittexte in Br: ähmischrift ausIdikutSahri, Örinesich-Turkitin IT (ierzu af. XVII) Fr. N. Fınck: die samoanische Partikel oo. . . ET Br ER Warpeyer: Bemerkungen über das »Tibiale extemum« . . 5 Fıscner und U. Suzuxt: Polypeptide der Diaminosäuren. ; KoENIGSBERGER: das Energieprincip für kinetische Potentiale beliebiger Ordnung und iner bigen Anzahl abhängiger und unabhängiger Variabeln Der A . H. Juse: über die Perioden der reducirten Integrale erster Gattung ea 2% K. For: die Sprache der türkischen Turfan -Fragmente in maniehäischer Schrift, ı Pe: E. Con: zur Elektrodynamik bewegter Sy stein Ir ER akt LB N ’08 R _ VERZEICHNISS DER »WISSENSCHAFTLICHEN MITTHEILUNGEN« Be 0 zu St. LIV und LV. en Fe R Seite 2 van’r Horr und W. Mevernörrer: Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse der ozeanischen Salz- E ablagerungen. XXXIX. Bildungstemperaturen unterhalb 25° . . . 2. 2 222202020... 1418 G Herrzann: Über die relative Regenarmutlı der deutschen Flachküsten. . . . . ....... 1422 & Lu Senuuze: Lit. Fun und das iegennanerhe EHE ee VS IE ne St dr Druckschriften-Verzeichniss UNE en. N N es es a Fe nefee Finale EA a Namensregister. MEERE BEN Re EN Rn TR Re RE er er 1488 IE te a ee te ar AIR Er > a, Be: j - r n . > + “ Abhandlungen di der Akademie. Abhandlungen aus dem Jahre ET a 2 N SEE Met 3 Er Daraus: Physikalische ‚Abhandlungen . a ee Ai » Philosophische und historische Abhandlungen ae ee I EL k een dem Jahre 1903 . RN NE RENTE. Daraus: Physikalische Abhandlungen Se ARE en MO EEE ELBE? Male Fo S „ Mathematische Abhandlungen a RE u a 351. Be und historische Abhandlungen ee NER. en a en Be ‘ Einzelne Abhandlungen aus den Jahren 1903 und 1904. BR ai: late arcticus (Arsauer Hassen) und Calycosoma gracile F.E. Sc#.n.sp. . . M. 2.— | © Bunpacn: ‚Bericht über Forschungen 2 zum EEE der neuhochdeutschen Be und des u deutschen Humanismus . . . . . A EN as 2 Se 250 j Waupever: Gedächtnissrede au ‚Runorr ER EN RR APR. 7. NIC te MT rg | PıscneL: Gedächtnissrede auf Ausreenr WEBER. . » 0.50 a Auwens: Vierzelhn unbekannt gebliebene Königsberger Zonen und Catalog v von 1309 "darin beobach- RL; "teten Sternen für das Aequinoetium 1825 A S Ä Ä nn do Be iscamın: Gedächtnissrede auf Tueopor Momusen . Fe 010) N Dies: Latereuli Alexandrini aus ‚einem a prolemäischer N ee N m Hl n Mever: ka Chronologie. en » 11.50 (F ER E"Fa WEH, Gnöynoos: ‚Die Musculi biceps brachii und latissimo-condyloideus bei der Affengattung Hylobates pP \ g t- im "Vergleich mit den entsprechenden Gebilden der Antlıropoiden und des “Menschen . . A. 5.50 ERH. Kayser: Die Bogenspectren von Yttrium und Ytterbium . . » 1 WW. Friepensruns: Das Königlich Preussische Historische Institut in "Rom in den dreizehn ersten Jahren seines Bestehenss 1888-1) Fa er ET nn 6.— GELZER: Pergamon unter Byzantinern und Osmanen . . nn 4 _ R. Krause und S. Kırupner: Untersuchungen über den Bau des Centralnervensystems der Affen. m Das: Nachhirn vom Orang Utan . . . Se ae FR LE VER Re > N - G.Frıtscn: Die Retinaelemente und die Dreifarbentheorie . . » 1.50 . 0. Frasee: Beiträge aus chinesischen Quellen zur Kenntnis der Türkvölker und Skythen Zentral- ET asiens . . » 4.50 _ R. Krause und S. Kusaenar: Untersuchungen über den Bau des Gentralmervensystems der Affen. - Das Hinter- und Mittelhirn vom Orang Utan . . -» 4.50 J. Roueene: Über die chemische Zusammensetzung der Eiruptivgesteine in den Gebieten von ; Predazzo und Monzoni 5 x ; » 6.— MB. ei "Prolegomena zu einer Wierann-Ausgabe . ö „3 SEW. 5 Mörter: "Handschriften-Reste in Estrangelo- -Schrift aus Cache, Chinesisch-Turkistan. I. » 7.— K. Hausswans: Magnetische Messungen im Ries und dessen Umgebung Se ra I ER. Rırzae: Neue Leibniz-Funde . BR 5 u, { » 2— Sonderabdrücke aus den Stisutgdbesinfen. 32 Hall a E. BArtowırz: über den Bau des Geruchsorgans der Gyclostomala . all C. F. Geiser: Beitrag zur Lehre von den Minimalflächen | Fıscner und F. Wrepe: über die Verbrennungswärme einiger organischer. "Verbin ungen“ As : ” W. Wien: hydrodynamische Untersuchungen von H.v. Heımnorrz . . I ee Praner: über die Extinetion des Lichtes in einem N Orr Medium von normaler 1 Dis: Br es persion. . . Dr. £, 35 .. A. Reum: Weiteres zu "den nıilesischen Parapegmen 2 VE RE er ieike W. Scnvıze: die lateinischen Buchstabennamen . . a gR Kexurk von Srravoxitz: über den Apoll des Kanachos. . 2. - ey Piscuer: Bruchstücke des Sanskritkanons der Buddhisten aus ldykutsari, EN, BIER: - R. Luteer und F. Weıserrt: über umkehrbare photochemische Reaktionen im - System. RE a I. Anthrazen und Dianthrazen. . . Se ee ae TER ERE er Dre Warsurg: über die Ursache des Voltaeffekts SAN ES TE Du A Re Burpacn: die älteste Gestalt des West-östlichen Dim RAT Harnack: ein neues Fragment aus den Hypotyposen des Clemens . . . . Harsack: der Brief des britischen Königs Lueius an den Papst Eleutherus . ER Ta. Wıesano und von Wıranowırz-MoELLENDoRFrF: ein Gesetz von Samos über die von Brotkorn aus öffentlichen Mitteln . . . Gas REN gE van’t Horr: Untersuchungen über die Bildungsverhältnisse. der ozeanischen "Salzablagerungen. ‚X er XXXVII. Kaliumpentakalziumsulfat und eine dem Kaliborit verwandte Doppelver indung < Herxert: zur Ableitung der Formel von C. F, Gauss für den mittleren Bechsalitungsfetler SR ihrer Genauigkeit . . ER ea nice u Joa SıeseL: Beiträge zur Kenntnis des Vaceineerregers $ $ Kreis: Mittbeilungen über Meteoriten ‘. . ; van’r Horr: über die Bilduugsverhältnisse der oceanischen Salzablagerungen “ Kxxvu „ tität von Mamanit und Polyhalit. . . - a eg rc Ko u Sonderabdrücke aus den Sitzungsberichten. G. Lixoau: über das Vorkommen des Pilzes des Taumellolchs in altägyptischen. Samen Harnack: über die Herkunft der 48 (47) ersten Päpste. . . » x 2... Vauren: Beiträge zur Berichtigung der römischen Rlegiker. . . RER Sr Buroacn: die älteste Gestalt des West-östlichen Divans. (Nachtrag) . K.F. Geioser: die neunte Gäthä des Zarathushtra und der Honover . . Br A. Tornquist: die Gliederung und Fossilführung der ausseralpinen Trias auf Sardinien Ye E. Laspau: über die Verallgemeinerung des Pıcanp’schen Satzes . Me a Na Pıscner: neue Bruchstücke des Sanskr' itkanons der Buddhisten aus 1aykutdari, Chinesisch. Turkestä De (hierzu Taf. X, XI, XI) .°.°. & F ENT DRBT Mosssex: das Verhältniss des Taeitus zu den Acten des BE EU SUR a er O. Lener: neue Ulpianfragmente (hierzu Taf. XIII und XIV). . O0. Mann: kurze Skizze der Lurdialekte. . E L. Grunmach: experimentelle Bestimmung der Öberflächenspannung” und. des ng von verflüssigtem Stickstoffoxydul G. Tornıer: Entstehen und Bedeutung der Farbkleidmuster” ‚dar, Eidechsen ed "Sch an ; Konrzrausch und E. Grünezısen: das a wässriger Lösungen von Hekuayen mie zwei AR Di werthigen Ionen. . . een m Kourrauscn und. F. Mrs: über "wässrige Lösungen des Magnesiumoxalats Br F. Hırıer von GaERTRINGEN: Archilochosdenkınal aus Paros iR NS page Scrorrkv: über den Pıcarv’schen Satz und die Borer’schen Ungleichungen . Tosrer: Etymologisches . = ® H. Sröxser: zentralasiatische Sanskrittexte in Brahmisehrift aus Idikutßahri, Chinesisch Turkistän. 12 en (hierzu Taf. XV und XV). . 2 a Ne RR ? E. Conx: zur Elektrodynamik bewegter Systeme : ' H. Stönser: ‚Sanskrittexte in Brähmischrift aus ldikutahri, Ohinesisch-Turkistan m (iers TatxV Fr. N. Fınck: die samoanische Partikel ‘o . i n 3 Warpeyer: Bemerkungen über das »Tibiale externum« . Fischer und U. Suzuxt: Polypeptide der Diaminosäuren . N x BIRHRE KoEniGsBERGErR: das Energieprineip für kinetische Potentiale beliebiger Ordnung und ’e einer Velie- ne bigen Anzahl abhängiger und unabhängiger Variaben . . a ee ehe) et H. Juse: über die Perioden der reducirten Integrale erster Gattung. er : A K.Foy: die Sprache der türkischen Turfan-Fragmente in manichäischer Schrift. Te = a “ ö E. Conn: zur Elektrodynamik bewegter Systeme. REN Re BY van’t Horr und W. MevErHorrFER: Teeenchnnses über die Bildun sverhältise der ozeanischen. Salzablagerungen. XXXIX. Bildungstemperaturen unterhalb ER EEE Ve RR G. Herrmann: über die relative Regenarmuth der deutschen ah RER AN TR = W. Scnurze: Lit. klausiu und das indogermanische Futurum . 2 2. 2.2. u... 0. f r Pe nes € u, Ki le [& 2 a sr er r £30.0,...79 ee are LATS? NT AR a IN A Ar za NN ( LE, Var ah ’% \ 1 A . J KUlST { f » | 7 r | JUN UrRıT Ar HR vl Purı ER, NRUNKENS HAHN SMITHSONIAN INSTITUTION LIBRARIES IANUMINNMNNNANN 3 9088 01298 9638 JM w.. rer #- een ». . “ner nn er. 4 a IN dEn N Be, 2 „.... 2 ER EERE, BES