Aug were een et a ET EINE BESSER EEE RITTER a ET er Re ner IE ERILRAN DET er = nee‘ un En AM aa RAN 7 Fi a [! jl [ dj il i fi h \ { 1.94 BERI® AERNN, lat Na AL .u/ u Ne 1 Dane il, u: (ih vr ae Eh ri MA Be ln LLRN Äh ITEDERIR Ara A ' ae! I um ae TOR SITZUNGSBERICHTE DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. JAHRGANG 1907. ZWEITER HALBBAND. JULI BIS DECEMBER. STÜCK XXXII— LI MIT EINER TAFEL, DEM VERZEICHNISS DER EINGEGANGENEN DRUCKSCHRIFTEN, NAMEN- UND SACHREGISTER. BERLIN 1907. VERLAG DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. IN COMMISSION BEI GEORG REIMER. #7 Be 3 N B BE sl: INHALT. WALDEyER: Ansprache . Orra: Antrittsrede Rusner: Antrittsrede 2 - Warpeyer: Erwiderung an HH. Or und a Pencek: Antrittsrede . Mütter: Antrittsrede : Diers: Erwiderung an Hrn. Mürrer Verleihung der Leıexız - Medaille PET Preisaufgabe aus dem von Mıroszewsky’schen Legat Stipendium der EpvAarp GERHARD -Stiftung . van’T Horr: Untersuchungen über die Bildung der oceanischen rent LI. Boro- ealeit und die künstliche Darstellung von Ascharit : H. Bückınsg: Über die Phonolithe der Rhön und ihre Beziehungen zu ala Ba Ansehon ee steinen 0 O. Pucastein: Jahr: esbericht des. Kaiserlich Deutschen Renenberäen Installer Vasen: Kritische Bemerkungen zur Verstechnik des Plautus F. N. Fınck: Die samoanischen Personal- und Possessivpronomina . Togrer: Altital. adonare R Adresse an Hrn. Anorr Toster zum nn keinahcigen Detonabilanen am 31. al 1907 Adresse an Hın. Franz von LeyoıG zum sechzigjährigen Doctorjubiläum am 28. August 1907 Adresse an die Universität Giessen zur Feier ihres dreihundertjährigen Bestehens : Adresse an die Geological Society of London zur Feier ihres hundertjährigen Bestehens . Herwert: Bestimmung der Höhenlage der Insel ee durch ee Mes- sungen im Jahre 1888. ; ; 2 Adresse an Hrn. Anorr MicnAruıs zum fünfzigjähri igen Doctorjabilium am 19. October 1907 L. Stern: Ein ungedruckter Brief Kanr’s : A £ KoEnıGsBERGER: Der Grern’sche Satz für erweiterte Boten B A C. Neuer: Über colloidale und gelatinöse Caleium- und Magnesiumv ahnen ’ Scuortkv: Über zwei Beweise des allgemeinen Pıcarv’schen Satzes . F. TannnÄuser: Ergebnisse der petrographisch - geologischen en des Neouroder Gabbrozuges in der Grafschaft Glatz K. Perers: Die Datirung des preussischen Privilegium g Genrale a non lands ilimitatum von Wıramowırz- MoELLEnDoRFF: Zum Menander von Kairo . s £ ZimMERMANN: Über grosse Schwingungen im widerstehenden Mittel En Bro An endans zur Besumerenn des Luftwiderstandes Diers: Bericht über die Thätigkeit des Thesaurus a: Latinae vom 15. De 1905 Hs 30. September 1907 . Adresse an Hrn. Leororn Deriste zur Reier seines a Hinfeig jährigen, Jubiläums ee Mitglied der Academie des Inseriptions et Belles-Lettres am 6. December 1907 Scnortky: Über Beziehungen zwischen veränderlichen Grössen, die auf gegebene Gebiete beschränkt sind Inhalt. Seite MERTENns: Über die cyklischen Einheitsgleichungen von Primzahlgrad in dem Bereich der Quadratwurzel aus 'einer. negativen Zahl . . u. rd J. Harınans: Eine Verbesserung des Foucaurr’schen Messerschneiden-Verfahrens zur Untersuchung, von Rernrohrobjectiven 0.0. 0 be Harnack: Zwei Worte,Jesu 2.2 000 ee Se ee Mürrer: Beitrag zur genaueren Bestimmung der unbekannten Sprachen Mittelasiens (hier- zu Tat, DR ee eg aa EUER: 958 Verzeichniss der eingegangenen: Druckschriften . . 2. nn nr rzs6r Namenregister. "oh, uno, Se ee Ber er Sachregister.. #... + Teer a neue Kemer Rt a ER Be N ge \ | 1907. XXXIV. XXXV. SITZUNGSBERICHTE KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. Sitzung der physikalisch-maihematischen Classe am 11. Juli. (S. 651) van'r Horr: Untersuchungen über die Bildung der oceanischen Salzablagerungen. LI. Borocaleit und die künstliche Darstellung von Ascharit. ($. 65: 2) Sitzung der philosophisch - historischen Classe am 11. Juli. (S. 665) BERLIN 1907. | VERLAG DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. IN COMMISSION BEI GEORG REIMER. ER un 1); ON “ “onen, Aus dem Reglement für die Redaction der akademischen Druckschriften. ; Aus $1. Die Akademie gibt gemäss $ 41,1 der Statuten zwei fortlaufende Veröffentlichungen heraus: » Sitzungsberichte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften« und » Abhandlungen der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaftene. Aus $ 2. Jede zur Aufnahme in die »Sitzungsberiehte« oder die »Abhandlungen« bestimmte Mittheilung muss in einer aka- demischen Sitzung vorgelegt werden, wobei in der Regel das druckfertige Mannseript zugleich einzuliefernist. Nicht- mitglieder haben hierzu die Vermittelung eines ihrem Fache angehörenden ordentlichen Mitgliedes zu benutzen. 83. Der Umfang einer aufzunehmenden Mittheilung soll in der Regel in den Sitzungsberichten bei Mitgliedern 32, bei Nichtmitgliedern 16 Seiten in der gewöhnlichen Schrift der Sitzungsberichte, in den Abhandlungen 12 Druckbogen von je 8 Seiten in der gewöhnlichen Schrift der Abhand- lungen nicht übersteigen. Überschreitung dieser Grenzen ist nur mit Zustimmung der Gesammt-Akademie oder der betreffenden Classe statt- haft, und ist bei Vorlage der Mittheilung ausılrücklich zu beantragen. Lässt der Umfang eines Manuseripts ver- muthen, «ass diese Zustimmung erforderlich sein werte, so hat (las vorlegende Mitglied es vor dem Einreichen von saehıkundiger Seite auf seinen muthmasslichen Umfang im Druck abschätzen zu lassen. SA. Sollen einer Mittheilung Abbildungen im Text oder auf besonderen Tafeln beigegeben werden, so sind die Vorlagen dafür (Zeichnungen, photographische Original- aufnahmen u.s. w.) gleichzeitig mit dem Manuseript, jedoch auf getrennten Blättern, einzureichen. Die Kosten der Herstellung der Vorlagen haben in der Regel (die Verfasser zu tragen. Sind diese Kosten aber auf einen erheblichen Betrag zu veranschlagen, so kann die Akademie dazu eine Bewilligung beschliessen. Ein darauf gerichteter Antrag ist vor der Herstellung der be- treffenden Vorlagen mit dem schriftlichen Kostenanschlage eines Sachverständigen an den vorsitzenden Secretar zu riehten, dann zunächst im Seeretariat vorzuberathen und weiter in der Gesammt-Akademie zu verhandeln. Die Kosten «er Vervielfältigung übernimmt die Aka- demie. Über die voraussichtliche Höhe dieser Kosten ist — wenn es sich nicht um wenige einfache Textfiguren handelt — der Kostenanschlag eines Sachverständigen beizufügen. Überschreitet dieser Anschlag für die er- forderliche Auflage bei den Sitzungsherichten 150 Mark, bei den Abhandlungen 300 Mark, so ist Vorberathung durch das Secretariat geboten. Aus $5. Nach der Vorlegung und Einreichung des vollständigen druckfertigen Manuseripts an den zuständigen Sceretar oder an den Archivar wird über Aufnahme der Mittheilung in die akademischen Schriften und zwar, wenn eines der anwesenden Mit- glieder es verlangt, verdeckt abgestimmt, Mittheilungen von Verfassern, welche nicht Mitglieder der Akademie sind, sollen der Regel nach nur in die Sitzungsberichte aufgenommen werden. Beschliesst eine Classe die Aufnahme (der Mittheilung eines Nichtmitgliedes in die dazu bestimmte Abtheilung der » Abhandlungen«, so bedarf dieser Beschluss der Bestätigung durch die Gesammt-Akademie. | Aus $ 6. Die an die Druckerei abzuliefernden Manuseriptemüssen, wenn es sich nicht bloss um glatten Text handelt, aus- ‚reichende Anweisungen für die Anordnung des Satzes und die Wahl der Schriften enthalten. Bei Einsendungen Fremder sind diese Anweisungen von dem vorlegenden Mitgliede vor Einreichung des Manuseripts vorzunehmen. Dasselbe hat sich zu vergewissern, dass der Verfasser seine Mittheilung als vollkommen druckreif ansieht. Die erste Correetur ihrer Mittheilungen besorgen die Verfasser. Fremde haben diese erste Correetur an das vorlegende Mitglied einzusenden. Die Correetur soll nach. Möglielikeit nicht über die Berichtigung von Druckfehlern und leichten Schreibversehen hinausgehen. Umfängliche Correeturen Fremder bedürfen der Genehmigung des redi- girenden Secretars vor der Einsendung an die Druckerei, und die Verfasser sind zur Tragung der entstehenden Mehr- kosten verpflichtet. Aus $8. Von allen in die Sitzungsberichte oder Abhandlungen aufgenommenen wissensehaftlichen Mittheilungen, Reden, Adressen oder Berichten werden für die Verfasser, von wissenschaftlichen Mittheilungen, wenn deren Umfang im Druck 4 Seiten übersteigt, auch für den Buchhandel Sonder- abdrucke hergestellt, die alsbald nach Erscheinen des be- treffenden Stücks der Sitzungsberichte ausgegeben werden. Von Gedächtnissreden werden ebenfallsSonderabdrucke für den Buchhandel hergestellt, indess nur dann, wenn die Verfasser sich ausdrücklich damit einverstanden erklären. ERS Von den Sonderabdrucken aus den Sitzungsberichten erhält ein Verfasser, welcher Mitglied der Akademie ist, zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres 50 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke auf Kosten der Akademie weitere Exemplare bis zur Zahl von noch 100 und auf seine Kosten noeh weitere bis zur Zahl von 200 (im ganzen also 350) abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigierenden Secretar an- gezeigt hat; wünselit er auf seine Kosten noch mehr Abdrucke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es dazu der Genehmigung der Gesammt- Akademie oder der be- treffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 50 Frei- exemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigirenıen Seeretar weitere 200 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen. Von den Sonderabdrucken aus den Abhandlungen er- hält ein Verfasser, welcher Mitglied der Akademie ist, zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres 30 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke auf Kosten der Akademie weitere Exemplare bis zur Zahl von noch 100 und auf seine Kosten noch weitere bis zur Zahl von 100 (im ganzen also 230) abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigirenden Secretar an- gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrucke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es dazu der Genehmigung der Gesammt-Akademie oder der be- treffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 30 Frei- exemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigirenden Secretar weitere 100 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen. s 17. Eine für die akademischen Schriften be- stimmte wissenschaftliche Mittheilung darf in keinem Falle vor ihrer Ausgabe an jener Stelle anderweitig, sei es auch nur auszugs- (Fortsetzung auf S. 3 des Umschlags.) - E { | | E E ! 651 SITZUNGSBERICHTE _ 1907. XXXIV. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 11. Juli. Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe. Vorsitzender Secretar: Hr. Auwers. *]. Hr. Orr las über Immunisirung mit besonderer Berück- sichtigung der Immunisirung von Meerschweinchen gegen Tu- berkulose. ös wurden die immunisirenden Fähigkeiten der Friıenmann'schen Schildkröten- baeillen in variirten Versuchen mit Unterstützung von Dr. Lypra Rasınowrisch geprüft, ınit dem Resultat, dass alle vorbehandelten Thiere tuberkulös wurden und, wenn nicht vorzeitig getödtet, an Tuberkulose starben. Aber sie lebten durchschnittlich erheblich länger als die Controlthiere, hatten dafür aber zum grössten Theil eine schwere Lungentuberkulose. Die Abschwächung der Wirkung der virulenten Bacillen war nicht bedingt durch Schädigung dieser, denn sie erwiesen sich, aus den vorbehandelten Thieren herausgezüchtet, weder an Wachsthumsfähigkeit noch an Virulenz verändert bez. anders als bei den Controlthieren. Die Entstehung der Lungenschwindsucht setzt längeres Leben voraus und tritt erst spät nach der Infection auf, denn vorzeitig ge- tödtete Thiere hatten zwar starke Milz- und Leber-, aber geringe Lunmgentuberkulose. Sie ist nur durch Tuberkelbacillen, nicht durch Mischinfeetion bedingt gewesen, und sie ist nicht durch inhalirte, sondern durch mit dem Blute den Lungen zugeführte Bacillen erzeugt worden. 2. Hr. vav'r Horr liess eine Mittheilung vorlegen aus seinen Untersuchungen über die Bildung der oceanischen Salz- ablagerungen: LI. Boroealeit und die künstliche Darstellung von Ascharit. Während es gelang, auch den Ascharit als Umwandlungsproduct von früher künstlich dargestelltem Pinnoit zu erhalten, blieben entsprechende Versuche für Boro- ealeit erfolglos. Es liegen darin und auch in der Verfolgung des angeblichen Vor- kommens von Borvealeit Gründe vor, die Existenz dieses Minerals zu bezweifeln. 3. Hr. Prof. H. Kraarsen in Breslau übersendet einen Bericht über die Ergebnisse seiner mit Mitteln der Humboldt-Stiftung in den Jah- ren 1904— 1907 ausgeführten anthropologischen Forschungsreise in Australien. Der Bericht wird an anderer Stelle zur Veröffentlichung gelangen. Sitzungsberichte 1907. 66 652 Sitzung der physikalisch - mathematischen Classe vom 11. Juli 1907. Untersuchungen über die Bildung der ozeanischen Salzablagerungen. LI. Boroealeit und die künstliche Darstellung von Ascharit. Von J.H.van’T Horr. Ur die Untersuchung der natürlichen Caleiumborate abzuschließen, war noch die Verfolgung «des Borocaleits nötig. Das Resultat der- selben ist im ersten Teile dieser Arbeit enthalten, während der zweite den noch übrigbleibenden Magnesiumboraten gewidmet ist. A. Boroealeit. Der Boroealeit ist als Mineral von der Zusammensetzung (CaO)(R,O,),4 H,O beschrieben, hat aber in der Literatur nur spärlich Erwähnung ge- funden.!' Derselbe wurde von Beem?” als Inkrustationen an den Bor- säurelagunen Toscanas erwähnt mit der Zusammensetzung: CaO B,O; H,O 20.9 Prozent 51.1 Prozent 26.3 Prozent (1.8 Prozent Verunreinigungen). 20.9 » 5 2 5 26.9 » (berechnet). » Dana” gab demselben den Namen Bechilit. Nachdem die natürlichen Caleiumborate, Pandermit und Cole- manit bzw. Tetracaleiumpenta- und Diealeiumtriborat, künstlich dar- gestellt und deren Auftreten im Zusammenhange mit Boronatroealeit erörtert waren‘, schien der Weg zur Erhaltung von Borocaleit ge- öffnet. Als derselbe (worüber später zu berichten ist) auch nach ziem- lichem Bemühen nieht zum Ziele führte, ist auf das natürliche Vor- kommen zurückgegriffen worden, jedoch ebenfalls mit negativem Erfolge: NAUNANN-ZIRKEL, 14. Aufl., S. 523. ® Atti Ace. Georgofili I, S. 128. Firenze 1852. The System of Mineralogy. New York 1892, 6th Ed. Diese Sitzungsberichte 1906, 566, 689; 1907, 301. vanır Horr: Öceanische Salzablagerungen. LI. 653 ı. In den großen Berliner Sammlungen war nur, von llorrmann herrührend, ein als Borocaleit verzeichnetes Exemplar zu finden, das sich bei Untersuchung jedoch als Boronatrocaleit erwies. 2. Die Firma Krantz in Bonn war auch außerstande, mir das Gewünschte zu besorgen; dieselbe verfügte nur über ein aus der ’ariser Sammlung von Damour herrührendes Handstück, das als Priceit bezeichnet war und auch dessen Zusammensetzung zeigte, also mit dem oben als Pandermit benannten identisch war. 3. Die Anfrage bei den amerikanischen Bezugsquellen hatte nicht mehr Erfolg. Weder in Californien (auf Anfrage bei Prof. Saunvers) noch in Florida (auf Anfrage bei Hrn. Bürrerngach) konnte mir das Gesuchte verschafft werden. 4. Hr. p’ Acmmrvı in Pisa schließlich, den ich auf Anraten des Prof. Rınsz befragte, sprach sich in einem Schreiben, unter Begleitung seiner Abhandlung über die Borate'!, bezüglich der Existenz von Boro- ealeit sehr skeptisch aus. Schon Grorm hatte in seinen tabellarischen Übersichten Bechilit als inhomogen bezeichnet, und n’Acnrarpr findet in den von Beenr herrührenden Proben im Museum zu Pisa den Boro- »aleit nicht zurück. Da auch die Versuche zur künstlichen Darstellung von Borocaleit scheiterten, wäre die Mitteilung über dieses Mineral unterblieben oder hinausgeschoben worden, wenn nicht ein anderweitiges positives Re- sultat dabei erzielt worden wäre, das ich schon jetzt beim Abschluß der Untersuchung über die ozeanischen Bildungen miterwähnen möchte, nämlich die Herstellung des bestausgebildeten bis jetzt erhaltenen Colemanits, welche zunächst zu erwähnen sei. Bei Abschluß der Versuche zur künstlichen Darstellung von Boro- »aleit wurden nochmals alle Andeutungen verfolgt, die im Laufe der Untersuchung erhalten waren; so datierte auch noch aus MEYERHOrFERS Zeit ein Präparat, das einfach aus Kalk und Borsäure nach langwierigen, tatonierenden Operationen entstanden war und in Zusammensetzung dem Boroecaleit nahekam, unter dem Mikroskop jedoch wenig be- friedigend aussah. Bei Wiederholung des Versuchs in größerm Maß- stabe mit ıı g Kalk (CaO), 61 g Borsäure und 594 cem Wasser, zeigte sich die für die Borate von Caleium so charakteristische Verzögerung in der fast kaleidoskopischen Verwandlung von Formen, nur daß alles im Kaleidoskop schneller geht. In großen Zügen war es folgendes: Der Kalk wurde in einem Teile des Wassers gelöscht und der im Rest warm gelösten Borsäure beigefügt, das Ganze dann sich selbst bei 40° überlassen unter mikro- ! Acido borico e borati dei soffioni e lagoni boriferi della Toscana. Pisa 1900. 66* 654 Sitzung der physikalisch-matliematischen Classe vom 11. Juli 1907. skopischer Untersuchung und Analyse des Bodensatzes. Beide zeigten in einer amorphen Masse allmähliche Bildung von Triborat mit acht, dann mit vier Wassermolekülen an, danach Entstehung von (CaO), (B,0,),(H,0),, und nach drei Wochen war die Zusammensetzung des Borocaleits nahezu erreicht. Sowohl das Mikroskop als auch die direkte Trennung ließ jedoch das Ganze als Mischung von (CaO)(B,0,), (H,O), und dem eben erwähnten Borat erkennen, welche Mischung tatsächlich von Borocaleit wenig in Zusammensetzung verschieden zu sein braucht: (CaO)(B,0,),(H,0), + (Ca0),(B,0,),(H,0), — (Ca0),(B,0,),(H,0),,, also (CaO)(B,O,),(H,O),., statt (CaO)(B,0,),(H,O),. Als dann bei 83° weiter (immer in Porzellanflasche) erhitzt wurde, in der Hoffnung, unter Bildung von Borocaleit die Boratmischung weiter zu entwässern, war nach 2 Monaten (vom Anfange des Versuchs an) wohl unter vorübergehender Bildung von (CaO),(B,0,),7H,0 ein be- sonders gut ausgebildeter Colemanit entstanden: GaO 3:0, H,O : 27.2 Prozent 51.6 Prozent 21.2 Prozent 39:2 » 50.9 » 21.0 » (ber.). Das spez. Gew. 2.43 stimmte auch mit demjenigen des natürlichen Golemanits überein. Dies empirische Verfahren, das nur der guten Ausbildung des Produkts wegen erwähnt wurde, kommt also darauf hinaus, daß bei 53° im Porzellangefäße das Diealeiumtriborat mit neun Wasser entwässert wird in Berührung mit einer Lösung von Borsäure, deren Zusammen- setzung sich aus den ursprünglich genommenen Mengen ermitteln läßt. Unter der nahezu erfüllten Voraussetzung, daß sämtlicher Kalk schließlich als Colemanit am Boden liegt, ergab sich, wie auch aus der direkten Analyse, daß ı00 g Lösung 4.3 g Borsäure, BO,H, (und o.1ı g CaO) enthielten. Nach der erfolgreichen Verwendung von Boronatrocaleit zur Dar- stellung von Pandermit und Colemanit ist auch noch mit ersterem in der Richtung von Borocaleit gearbeitet unter Verwendung von Bor- säurelösungen ansteigenden Gehalts und bei abwechselnden Tempe- raturen, erfolglos jedoch, da nur das niedere Hydrat von Boronatro- caleit und Triborat mit vier Wasser entstanden. Möchte noch An- deutung des Vorkommens von Borocaleit auftauchen, dann wäre wohl am besten, nochmals hier bei nicht zu hohen Temperaturen anzusetzen; Boroecaleit, wenn existierend, ist höchstwahrscheinlich sehr schwer künstlich zu erhalten, wie sich noch im nachherigen zeigen wird. van'r Horr: Oceanische Salzablagerungen. LI. 655 B. Abschluß und Zusammenfassung der Caleiumboratuntersuchung. Die obigen Versuche waren, soweit es sich um die Caleiumborat- gruppe der natürlichen Salzlager handelt, abschließend, und so sei das gesamte hier Erzielte nochmals kurz in schematischer Darstellung zusammengefaßt. Es sei dabei ausgegangen vom bei 25° erhaltenen Grundschema, das durch Fig. ı wiedergegeben wird: Pig. 1. A Bischofit i D Kieser it Carnallit K L Hexahydrat # r . - Kainit Reichardtit W I Leonit Sylvin V 0) Astrakanit Schönit in Glaserit Thenardit C G F Diese Figur enthält sämtliche konstante Lösungen, falls es sich um Sättigung an Chlornatrium und überdies Anwesenheit von Sulfaten, Magnesium und Kalium handelt. Um die Galeiumborate mit auf- nehmen zu können, ist die Mitberücksichtigung von Caleium als Chlo- rid und von Borax als Borat angezeigt, und so dehnt sich Fig. ı zu Fig. 2 aus; 656 Sitzung der physikalisch- mathematischen Classe vom 11. Juli 1907. Pag. 2. A x Bischofit Tachhydrit Carnallit eo Magnesiasalze Chlorealeium Thenardit Glaserit Sylvin Borax Rechts von BD sind die caleiumchloridhaltigen Lösungen dar- gestellt, dabei auch diejenigen, welche an bzw. Chlorealeium und Tach- hydrit Mg,CaC, 12H,O gesättigt sind. Der Kristallisationsendpunkt liegt hier, bei Sättigung an Chlornatrium, Chlorealeium, Carnallit und Tachhydrit, in Z.. Unterhalb BC sind die boraxhaltigen Lösungen einschließlich Sättigung an Borax B,O,Na,. ı0oH,0. Der Kristallisationsendpunkt liegt hier, bei Sättigung an Chlornatrium, Sylvin, Glaserit und Borax, meze Eine große Vereinfachung ist, daß sich in diesem Schema mit der Temperatur, bis zur gewählten oberen Grenze S3°, nur weniges ändert. Der Borax macht, bei 51° in Z, anfangend, Platz für die oktaedrische niedere Hydratform Na,B,0,.5H,O, welche bei 60° den Borax ganz verdrängt hat. Das Chlorealeium CaCl,.6H,O tritt eben- falls in allmählich wasserärmeren Formen auf, und schon bei 25° fängt CaCl,.4H,0 in der Umgebung von Z, eine Rolle zu spielen an, das dann noch vor S3° zu CaCl,.2H,O wird. Die Caleiumborate sind wesentlich nur in diesen Feldern rechts von BD und unterhalb BC möglich. Links von BD und oberhalb vanır Horr: Oceanische Salzablagerungen. LI. 657 BC nimmt durch die gleichzeitige Anwesenheit von Sulfaten und Magnesium das Caleium irgendeine Sulfatform an und wird in den Boraten durch Magnesium vertreten. In dieses Schema sind nunmehr die Caleiumboratformen einzu- tragen: A. Galeiumborate: I. Pandermit C3,B,O,,. 15H,0, 2. Colemanit Ca,B,0,..5H,0. B. Caleiumnatriumborate: ı. Boronatrocaleit NaCaB,O,.SH,O, 2. Tetrahydrat NaCaB,0,.4H,0. Die Galeiumboratform rechts von BD. Rechts von BD, in den chlorealeiumhaltigen Lösungen, vereinfacht sich die Sachläge durch das Vorhandensein von Caleium; dadurch sind die Doppelborate von diesem und Natrium, Boronatroealeit und sein niedres Hydrat, ausgeschlossen. Von den beiden übrigbleibenden, Pandermit und Cole- manit wird dann in borsäurefreien Lösungen, wie hier gedacht, die erste borsäureärmste Form die stabile sein. Reehts von BD ist also nur Pandermit zu erwarten. Im obern Teile des Schemas dürften, des starken Magnesiumgehalts wegen, die nachher zu erörternden Magnesiumborate auftreten. Die Galeiumboratformen unterhalb BC. Hier ist die Sach- lage verwickelter, da sämtliche Galeiumboratformen möglich sind. Der Boronatrocaleit und sein niedres Hydrat werden in Berührung mit Borax die stabilen Formen sein. Pandermit tritt zunächst in der boraxfreien Grenze CB auf und ist dort schon von 25° an möglich: zwischen diesen und Boronatro- ealeit in den allmählich borsäurereicheren Lösungen schiebt sieh dann Golemanit ein. Die Paragenese ist hierdurch gleichzeitig angedeutet, indem als wenig lösliche Caleiumformen rechts von BD Anhydrit, Pentasulfät, Polyhalit und Krugit möglich sind, unterhalb BC überdies noch Gips, Syngenit und Glauberit. Für Paragenese mit Pandermit erscheint also keine Galeiumform ausgeschlossen. mit Ausnahme vielleicht von Taehhydrit. Daneben können Chlornatrium, Chlorcaleium, Glaserit, Thenardit den Pandermit begleiten und wohl auch Colemanit. Boro- natrocaleit und Colemanit wären neben Glauberit, Syngenit, Gips, Anhydrit, Pentasalz, 'Thenardit, Glaserit, Chlorkalium, Chlornatrium und Boronatroealeit möglich. fe} 658 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 11. Juli 1907. C. Ascharit. Nach Erledigung der Aufgabe für die Borate von Caleium liegt nur noch diejenige für die entsprechenden natürlichen Magnesiumver- bindungen vor. Durch die künstliche Darstellung von Boraeit, Pinnoit und Kaliborit ist hier schon der größere Teil erledigt und verbleiben nur noch Ascharit und Sulfoborit. Auch die schematische Angabe über das Naturvorkommen vereinfacht sich, indem man sich dabei auf den Teil oberhalb BC und links von BD in Fig. 2, also für 25° auf Fig. ı, zu beschränken hat. Das Wesentliche von dieser Schlußauf- gabe bringt folgendes: ı. Vorkommen und Zusammensetzung von Ascharit. Ascharit (nach Aschersleben) wurde von Ferr entdeckt und be- schrieben'; er fand sich vor im Kainit und Steinsalz von Schmidt- mannshall. Neulich wurde derselbe von Preenr in Neu-Staßfurt auf- eefunden neben Kainit und Leonit. Bei der Neuaufnahme der Untersuchung dieses Minerals, das mir in verschiedenen Proben von beiden Quellen zur Hand gestellt wurde, fand ich zunächst in einem der Preenrschen Handstücke auch noch Poly- halit. Der möglichst gut abgetrennte Ascharit, ausgewaschen und ge- trocknet, wurde dann analysiert. Hierbei ist das frühere Verfahren wegen der Schwerlöslichkeit des Ascharits in verdünnter (5 N) Salz- säure, die sehr charakteristisch ist beim Vergleich mit den anderen Magnesium- und Caleiumboraten, dahin abgeändert, daß die Lösung (statt im Becherglas) in verschlossener Flasche auf dem Wasserbad vor- genommen wurde, was immerhin einige Stunden in Anspruch nimmt. Die Analyse ergab: MgO B.0: H,O spez. Gew. Ayu »Broz, 41.5 Proz. 17.8 Proz. 2.7 (Muster von Precnr) 46.9 » ALTE» IT.2 9 227 MER » Feır) AT A155 > Pre (Analyse » 2) AO PETE, Wen LO (ber.) was also auf die einfache Formel BO,MgH hinweist. 2. Künstliche Mineraldarstellung und mittlere Valenz. Die Schwierigkeit der künstlichen Darstellung einer so einfachen Verbindung wie Ascharit BO,MgH, die sich schon bei gelegentlichen NAUMANN -ZIRKEL, 14. Aufl. S. 523; Scuurze, Harzmineralien S.72. van'r Horr: Öceanische Salzablagerungen. LI. 659 Anläufen zeigte, hat sich als Spezialfall bei Anwendung einer Regel herausgestellt, die schon früher angedeutet wurde. Sie sagt aus, daß die Verzögerung, welche der künstlichen Mineralbildung im Wege steht, ansteigt von den Salzen der Salzsäure HÜl zu denjenigen der Schwefel- säure I1,SO, und der Borsäure H,BO,, und bei den Basen von Kali und Natron HO (KNa) zu Kalk und Magnesia (HO),(CaMg). Diese Regel hat sich bei der Bearbeitung der Salzmineralien wertvoll gezeigt, indem es gut ist, im voraus zu wissen, wann man etwas Geduld haben muß. Derselben kann eine quantitative Form gegeben werden, welche die Anwendung erleichtert, wobei jedoch die Zahlen nur als Andeutung der Reihenfolge der Verzögerung zu betrachten sind. Dieser Zahl ent- spricht ungefähr der Gedanke, mittlere Valenz, und wird in folgender Weise berechnet: NaCl eh I , at27 Na,(SO,) und H,O 1 le MeHBO, = (MgO),(B,0,). H,O rom m Namen Formel br Chlornatrium NaCl I Glaubersalz Na,SO,. 10H,0 123 Borax Na,B,0O,. ı10H,0O 1,5 Gips CaSO,.2H,0 1.5 Syngenit CaK,(SO,),-H,0 125 Glauberit CaNa,(SO,), 1.6 Polyhalit Ca,K,Mg(SO,),. 2H,0 1.6 Boronatroealeit NaCaB,O,.8H,O 1.62 Franklandit (Na,O),(( '20),(B,0,,- 15H,O 1.65 Pinnoit MgB,O,. 3H,0 1.67 Krugit Ca,K,Mg(SO,),. 2H,0 1.68 Sulfoborit (MgSO,),(Mg0),(B, O,),. 12H,0 Ko7iı! Pentasulfat Ca,K,(SO,),. H,O 1.75 Boronatroealeit mit 4 Wasser NaCaB,O,.4H,O 11716) Kaliborit KMp)Br 0%.0H,0 168 Colemanit (CaO), (B,0,), - 5H,0 1.83 Pandermit (Ca0),B.0)%.1511,0 1.56 Boroealeit (CaO)(B, AHV 1.88 Ascharit (Mg0),(B,0,). H,O 2 Anhydrit Caso, 2 Boraeit MgCl,(MgO),(B, O,), 2.56 660 Sitzung der physikalisch -mathematischen Classe vom 11. Juli 1907. Vorstehende Tabelle enthält einige der für die Regel in der An- wendung auf Mineraldarstellung wichtigen mittleren Valenzen. Für die betreffenden Verbindungen erhält man die Zahl als Quotienten zweier Summen, in deren ersterer Na, K, Cl mit eins, Ca, Mg, SO, mit zwei, B,O, mit sechs, H,O mit vier zu nehmen ist; während in der zweiten Na, K, Cl, Ca, Mg, SO, mit eins funktionieren, B,O,, mit zwei, H,O mit drei. Die Zahlen, die durchaus nur als Andeutungen zu nehmen sind, enthalten Fingerzeige, die sich öfters bewährten. Die Verzögerung äußert sich zunächst bei 1.33 in leichter Übersättigung wie beim Glaubersalz, und ist da wohl der Unterkühlung von Wasser an die Seite zu stellen. Impfen bringt jedoch sofort und schnell Ausschei- dung zustande: so bildet der Schmelzpunkt von Glaubersalz einen ther- mometrischen Fixpunkt. Bei 1.5 im Borax ist die Verzögerung weiter fortgeschritten; Ausscheidung beim Impfen findet statt, aber nicht so schnell mehr, daß auch der Borax sich für einen Fixpunkt eignet, die künstliche Darstellung wird wie beim Syngenit jedoch noch nicht erschwert. Bei 1.6 im Glauberit treten bei Darstellung instabile Zwischenformen störend auf; Polyhalit und Boronatrocaleit mit 1.62 gehören schon zu den erst neulich synthetisch erhaltenen Mineralien. Bei Pinnoit mit 1.67 ist die gewöhnliche chemische Geduldsgrenze überschritten, und erst hernach gelang die künstliche Darstellung von Krugit und Kaliborit mit 1.8; zuletzt kamen dann Golemanit und Pan- dermit mit 1.86. Die hohe Zahl bei Boraeit, 2.56, stimmt mit den Tatsachen eben- falls. Zwar ist derselbe künstlich erhaltbar, jedoch bei so hohen Tem- peraturen, daß nur wasserfreie Mineralien diesem Weg zugänglich sind. Bei Anwendung auf die zweifelhaften Vorkommnisse, Franklandit und Borocaleit, zeigt sich, daß ersterer innerhalb des Erreichten liegt, daß also das Mißlingen seiner Darstellung die Existenz unwahrschein- lieh macht. Von Borocaleit mit 1.58 kann das nicht gesagt werden. 3. Künstliche Darstellung von Ascharit und dessen Um- grenzung. Der Ascharit, der in obiger Tabelle mit 2 funktioniert, steht also in bezug auf Verzögerungserscheinungen voraussichtlich neben An- hydrit, welcher der Untersuchung ungemein große Schwierigkeiten geboten hat. Beim Ascharit zeigt sich dies sofort, auch beim chemi- schen Angriff, in der erwähnten Schwerlöslichkeit in Säuren. Aus dem geologischen Befunde war schon einiges über die-Bil- dung von Ascharit zu entnehmen. Das Vorkommen neben Kainit und Leonit deutet die Lösungen an, aus denen es entstanden ist, und die van’ Horr: Oceanische Salzablagerungen. LI. 661 für 25° der Grenzlinie WP in Fig. ı entsprechen würden. Überdies macht das Vorkommen neben Leonit wahrscheinlich, daß zur Bildung von Ascharit keine höheren Temperaturen erforderlich sind, da Leonit schon oberhalb 61° ganz fortfällt. Weitere Andeutungen wurden dann erhalten beim Verfolgen der Umgrenzung der Magnesiumborate, zunächst (weil am leichtesten) bei 83°, und so sei in Fig. 3 das Schema für diese Temperatur angeführt. Fig. 3. A Bischofit D Iren. Carnallit Kieserit E Langbeinit Loeweit pP Sylvin (& B G F Um über die Umgrenzung der Magnesiumborate orientiert zu sein, wurde jede der in Fig. 3 angedeuteten konstanten Lösungen (soweit sie magnesiumhaltig sind) mit einer kleinen Menge Borax beschickt und im Porzellangefäße bei 83° sich selbst längere Zeit überlassen, unter mikroskopischer Verfolgung der anfangs amorphen Ausscheidung: Pinnoit entstand in E,Q, R,A,L,Z,D,K, I] und HA; Kaliborit bil- dete sich in P; eine neue Form entstand, wenig gut ausgebildet, aber doch charakteristisch als kleine Kugeln in S, V und W; derselbe zeigte sich allmählich auch neben Kaliborit und neben Pinnoit in P, H, 1, K und Y. Die Analyse des anscheinend reinsten Produkts, in 5, ergab 31 Prozent MgO, 27 Prozent B,O, und 42 Prozent H,O, was (MgO), (B,O,) (H,O) sehr annähernd entspricht. Es handelt sich also um eine mit dem Ascharit und Sulfoborit als basisches Borat ver- 662 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 11. Juli 1907. wandte Verbindung, und eine Zusammenstellung der natürlichen Bo- raten ist nunmehr möglich: Fig. 4. A Boraeit 4:3 Pinnoit Dal Sulfoborit | Ascharit Kaliborit ar 1.30 I1:5 EEE TIER Ascharit entsteht also aus magnesiumchloridarmen, bzw. freien Lösungen, während das Verhältnis zwischen Borsäure und Base mit dem Magnesiumchloridgehalt ansteigt. Beim Ascharit war es 1:2, beim Pinnoit ı:ı, beim aus den magnesiumchloridreichsten Lösungen entstehenden Boraeit 4:3. Nebenbei sei der auffällige Unterschied im Verhalten und Na- turvorkommen der Magnesium- und Caleiumborate hervorgehoben ; Magnesia als schwächere Base tritt als Mono- und basisches Borat auf und bildet sich auch zu dieser Form in neutralen Lösungen aus, Kalk dagegen bindet mehr Borsäure und dies steigt noch bei Natron und Kali an': B,0, : MO(M,O) Mineral Base I 2 Ascharit Magnesia 1 I Pinnoit » 5 4 Pandermit Kalk 2 Colemanit » 5 S Boronatroealeit Natron und Kalk 2 I Tinkal Natron Il 5 Kaliborit Kali und Magnesia Um nun weiter in der Richtung von Ascharit vorzudringen, nach- dem die Lösungen, aus denen sich basische Magnesiumborate bilden können, bekannt geworden sind, standen zwei Wege frei: die syste- ! Bemerkt sei, daß ein Mineral von der Zusammensetzung des Franklandits in dieser Tabelle nicht passen würde. van'r Horr: Oceanische Salzablagerungen. LI. 663 matische Entwässerung des oben erhaltenen basischen Salzes oder, um möglichst Zwischenstufen zu entgehen, das Einbringen in die zur Bil- dung geeignete Lösung, der nächstliegenden Verbindung im Sinne Osrtwaros. Dies sind nun aber gerade die in der Natur vorkommen- den verwandten Verbindungen, welche Ascharit begleiten können und in Fig. 4 enthalten sind. Von den drei, Pinnoit, Kaliborit und Sulfo- borit, kam ersterer, als nach Tabelle auf S. 659 leichtest verwandel- bare Verbindung, zuerst in Frage. Nach dieser Überlegung wurden sämt- liche Möglichkeiten verfolgt, und es stellte sich der Weg über Pinnoit tatsächlich als der meist geeignete heraus. Der Pinnoit verwandelt sich beim Erhitzen mit gesättigter Chlornatriumlösung, unter Abgabe (der Hälfte) seiner Borsäure in mit Ascharit verwandten Verbindungen, die schon bedeutend näher dem Endziel lagen und bei 83°, nachdem sich das richtige Verhältnis zwischen Magnesia und Borsäure einge- stellt hatte, etwa (MgO), (B,O,) (H,O) entsprachen. Erst bei ent- sprechenden Versuchen im Einschmelzrohr bei 150°, stellte sich nach acht Tagen im Produkt die für Ascharit so charakteristische Schwer- löslichkeit in verdünnter Salzsäure ein, und nach Auswaschen damit entsprach die Analyse demselben schon ziemlich annähernd: Verunreinigung 229 3,0: 2,0 (Glasbestandteile) 47:7 Prozent ann erozent 12.4 Prozent 2.2 Prozent oder 48.7 » 38.5 » 12.8 » o 47.8 » 41.5 » 7037 » (BO,MgH). Aus Boraeit entsteht überaus langsam in Lösungen (I), die sich zur Bildung von basischen Magnesiumboraten eignen, bei 83° ein in haarfeinen, gebogenen asbestähnlichen Nadeln ausgebildetes Produkt, das wohl Ascharit sein dürfte. Ausgegeben am 18. Juli. ei a Beer BR 5 EEE? Pre Are RE et: z an , ’ an rare u ad 7 A I aeN | h j z h - Kr RAR me a | H DAN 665 SITZUNGSBERICHTE 19%. XAXV. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. l1. Juli. Sitzung der philosophisch-historischen Classe. Vorsitzender Secretar: Hr. Dieı.s. Hr. F.W.K. Mürter las über die litterarischen Funde der zweiten Turfan-Expedition (A. vox LE (oo) mit Demonstration von Schriftstücken in vierzehn verschiedenen Arten von Schriften und zehn Sprachen. (Wird theilweise in den Abhandlungen veröffentlicht werden.) Ausgegeben am 18. Juli. Be =” Fe [7 DER # « ,, = 4 ’ iu i Zu; Bari & | Ü ‚“ u 7 \ « 4 2 Ba j zailt EEARLE 22 taege } j in “ I ”“ vn ı TA Pi‘; % u i “ v > u; E DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. Gesanmitsitzung am 18. Juli. (S. 667) H. Bückına: Über die Phonolithe der Rhön und ihre Beziehungen zu den basaltischen Gesteinen. (S. 669) O. Pucustem: Jahresbericht des Kaiserlich Deutschen Archäologischen Instituts. (S. 700) Sitzung der philosophisch-historischen Classe am 25. Juli. (S. 705) VAnten: Kritische Bemerkungen zur Verstechnik des Plautus. (S. 706) F.N.Fıncx: Die samoanischen Personal- und Possessivpronomina. (S. 721) Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe am 25. Juli. (S. 743) a) XXXVI. XXXVI. XXXVII. SITZUNGSBERICHTE | BERLIN 1907. VERLAG DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. IN COMMISSION BEI GEORG REIMER. ler ISrJeTeI ST ISTJSelerSJeTeJSTmIEr=JeTeIST=EereJSTeJerzleTeletelerzloralerelsrelerelerzlerzlereler-ler=ierelerejetaler=ioreio} Aus dem Reglement für die Redaction der akademischen Druckschriften. - Aus $ Die Akademie gibt gemäss $ 41,1 der Statuten zwei fortlaufende Veröffentlichungen heraus: »Sitzungsberichte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften « und »Abhandlungen der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften «. Aus $ 2. Jede zur Aufnahme in die »Sitzungsberichte« oder die »Abhandlungen« bestimmte Mittheilung muss in einer aka- demischen Sitzung vorgelegt werden, wobei in der Regel das druckfertige Manuseript zugleich einzuliefernist. Nicht- mitglieder haben hierzu die Vermittelung eines ihrem Fache angehörenden ordentlichen Mitgliedes zu benutzen. $ 3. Der Umfang einer aufzunehmenden Mittheilung soll in der Regel in den Sitzungsberichten bei Mitgliedern 32, bei Nichtmitgliedern 16 Seiten in der gewöhnlichen Schrift der Sitzungsberichte, in den Abhandlungen 12 Druckbogen von je 8 Seiten in der gewöhnlichen Schrift der Abhand- lungen nicht übersteigen. Überschreitung dieser Grenzen ist nur mit Zustimmung der Gesammt-Akademie oder der betreffenden Classe statt- haft, und ist bei Vorlage der Mittheilung ausdrücklich zu beantragen. Lässt der Umfang eines Manuscripts ver- muthen, dass diese Zustimmung erforderlich sein werde, so hat das vorlegende Mitglied es vor dem Einreichen von sachkundiger Seite auf seinen muthmasslichen Umfang im Druck abschätzen zu lassen. S4. Sollen einer Mittheilung Abbildungen im Text oder auf besonderen Tafeln beigegeben werden, so sind (die Vorlagen dafür (Zeichnungen, photographische Original- aufnahmen u.s. w.) gleichzeitig mit dem Manuscript, jedoch auf getrennten Blättern, einzureichen. Die Kosten der Herstellung der Vorlagen haben in der Regel die Verfasser zu tragen. Sind diese Kosten aber auf einen erheblichen Betrag zu veranschlagen, so kann die Akademie dazueine Bewilligung beschliessen. Ein darauf gerichteter Antrag ist vor der Herstellung der be- treffenden Vorlagen mit dem schriftlichen Kostenanschlage eines Sachverständigen an den vorsitzenlen Seceretar zu richten, dann zunächst im Secretariat vorzubernthen und weiter in der Gesammt-Akademie zu verhandeln. Die Kosten der Vervielfältigung übernimmt die Aka- demie. Über die voraussichtliche Höhe dieser Kosten ist — wenn es sich nielit um wenige einfache Textfiguren handelt — der Kostenanschlax eines Sachverständigen beizufügen. Übeıschreitet dieser Anschlag für die er- forderliche Auflage bei den Sitzungsberichten 150 Mark, bei den Abhandlungen 300 Mark, so ist Vorberathung durch das Secretariat geboten. Aus $5, Nach der Vorlegung und Einreichung des vollständigen druckfertigen Manuseripts an den zuständigen Sceretar oder an den Archivar wird über Aufnalıme der Mittheilung in die akademischen Schriften. und zwar, wenn eines der anwesenden Mit- glieder es verlangt, verdeckt abgestimmt. Mittheilungen von Verfassern, welche nicht Mitglieder der Akademie sind, sollen der Regel nach nur in die Sitzungsberichte aufgenommen werden. Beschliesst eine Classe die Aufnahme der Mittheilung eines Nichtmitgliedes in die dazu bestimmte Abtheilung der »Abhandlungen«, so bedarf dieser Beschluss der Bestätigung durch die Gesammt-Akardemie. Ar" BI Aus $ 6. = Die an dieDruckereiabzuliefernden Manuseripte müssen, wenn es sich nicht bloss um glatten Text handelt, aus- reichende Anweisungen für die Anordnung des Satzes und die Wahl der Schriften enthalten. Bei Einsendungen Fremder sind diese Anweisungen von dem vorlegenden Mitgliede vor Einreichung des Manuscripts vorzunehmen, Dasselbe hat sich zu vergewissern, dass der Verfasser seine Mittheilung als vollkommen druckreif ansieht. Die erste Correetur ihrer Mittheilungen besorgen die Verfasser. Fremde haben diese erste Correetur an das vorlegende Mitglied einzusenden. Die Correetur soll nach Mösglielikeit nicht über die Berichtigung von Druckfehlern und leichten Schreibversehen hinausgehen. Umfängliche Correeturen Fremder bedürfen der Genehmigung des redi- girenden Seeretars vor der Einsendung an die Druckerei, und die Verfasser sind zur Tragung der entstehenden Mehr- kosten verpflichtet. Aus 88. Von allen in die Sitzungsberichte oder Abhandlungen aufgenonmenen wissenschaftlichen Mittheilungen, Reden, Adressen oder Berichten werden für die Verfasser, von wissenschaftlichen Mittheilungen, wenn deren Umfang im Druck 4 Seiten übersteigt, auch fürden Buchhandel Sonder- abdrucke hergestellt, die alsbald nach Erscheinen des be- treffenden Stücks der Sitzungsberiehte ausgegeben werden. Von Gedächtnissreden werden ebenfalls Sonderabdrucke für den Buchhandel hergestellt, indess nur dann, wenn die Verfasser sich ausdrücklich damit einverstanden erklären. 89. Von den Sonderabdrucken aus den Sitzungsberichten erhält ein Verfasser, welcher Mitglied der Akademie ist, zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres 50 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke auf Kosten der Akademie weitere Exemplare bis zur Zahl von noch 100 und auf seine Kosten noch weitere »is zur Zahl von 200 (im ganzen also 350) abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigierenden Seeretar an- gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrucke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es dazu der Genehmigung der Gesammt- Akademie oder der be- treffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 50 Frei- exemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigirenden Sceeretar weitere 200 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen. Von den Sonderabdrucken aus den Abhandlungen er- hält ein Verfasser, welcher Mitglied der Akademie ist, zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres 30 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke auf Kosten der Akademie weitere Exemplare bis zur Zahl von noch 100 und auf seine Kosten noch weitere bis zur Zahıl von 100 (im ganzen also 230) abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigirenden Secretar an- gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrucke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es dazu der Genehmigung der Gesammt-Akademie oder der be- treffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 30 Frei- exemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigirenden Secretar weitere 100 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen. 817. Eine für die akademischen Schriften be- stimmte wissenschaftliche Mittheilung darf in keinem Falle vor ihrer Ausgabe an jener Stelle anderweitig, sei es auch nur auszugs- (Fortsetzung auf S. 3 des Umschlags.) | | | ihn 667 SITZUNGSBERICHTE _ 1907. XXXVL DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 18. Juli. Gesammtsitzung. Vorsitzender Secretar: Hr. Dies. v *]. Hr. Eneermans las über die Bedeutung der sogenann- ten Scuwann schen Zellen für das Leben der Nervenfasern. Es wird eine Reihe von mikroskopischen Beobachtungen an normalen und ver- letzten Nerven mitgetheilt und durch Mikrophotographien erläutert, welche zeigen, dass das Wachsthum und die Erhaltung der markhaltigen Nervenfasern in sehr weit gehender Weise von den Zellen der Scawann’schen Scheide beherrscht werden. Jede dieser Zellen bildet ein trophisches Centrum für das durch sie begrenzte Stück der Faser. Die mitgetheilten Thatsachen sprechen zu Gunsten der Annahme, dass jede periphe- rische Nervenfaser nicht als Ausläufer einer Zelle (Ganglienzelle), sondern als eine Kette genetisch selbständiger Zellen (Nervenfaserzellen, Scawannw’sche Zellen) zu be- trachten ist. 2. Hr. Dıirrs legte im Namen der Commission für die Herausgabe des Corpus medicorum Graecorum, zu der sich jetzt die Akademien von Berlin, Kopenhagen und Leipzig definitiv verbunden haben, den Bericht vor über den Stand der Unternehmung und den ersten Nach- trag zu dem in den Abhandlungen 1905. 1906 veröffentlichten Cataloge: »Die Handschriften der antiken Ärzte. I. und I. Theil.« (Abh.) 3. Hr. Branca legte eine Mittheilung des Hrn. Professor Dr. Bückın aus Strassburg i. E. vor: »Über die Phonolithe der Rhön und ihre Beziehungen zu den basaltischen Gesteinen.« Die Forschung ist mit Unterstützung der Königlichen Akademie der Wissenschaften (aus den Mitteln der Humsorp'r - Stiftung) unternommen worden. Es ergiebt sich, dass die Eruptivbildungen der Rhön keineswegs, wie man bisher geglaubt hat, an allen Orten dieselbe Reihenfolge innehalten. 4. Hr. Pıscner legte eine Abhandlung des Hrn. Dr. Orro Franke in Berlin vor: Eine chinesische Tempelinschrift aus Idikut- Sahri bei Turfan (Turkistan) übersetzt und erklärt. (Abh.) Die Inschrift stammt aus dem Jahre 469 n. Chr. und feiert die Vollendung eines dem Maitreya Buddha errichteten Tempels und das Gedächtniss des Fürsten An-chou Sitzungsberichte 1907. 67 668 Gesammtsitzung vom 18. Juli 1907. aus dem türkischen Geschlechte der Tsü-k‘ü, der von 444 bis 460 über das Kao- ch’ang-Gebiet geherrscht und in Idikut$ahri residirt hatte. 5. Der Vorsitzende legte den von dem General-Secretar Prof. Dr. Orro Pucastem erstatteten Jahresbericht über die Thätigkeit des Kaiserlich Deutschen Archäologischen Instituts vor. 6. Der Vorsitzende legte vor: Galen ‚über die Kräfte der Nah- rungsmittel II, 21—71I, herausgeg. von G. Hrımreicn. Ansbach 1907. 7. Hr. Herrwiıe überreichte das Werk: R. Burckuarpr, Das Zen- tral-Nervensystem der Selachier als Grundlage für eine Phylogenie des Vertebratenhirns. Teil ı. Halle 1907 (Nova Acta. Abh. der Kaiserl. Leop.-Carol. Deutschen Akademie der Naturforscher. Band 73. Nr. 2). Der Verfasser ist für diese Untersuchungen von der Akademie unter- stützt worden. Die Akademie hat das correspondirende Mitglied der philosophisch- historischen Classe Hrn. Kuno Fischer in Heidelberg am 5. Juli durch den Tod verloren. 669 Über die Phonolithe der Rhön und ihre Beziehungen zu den basaltischen Gesteinen. Von Prof. Dr. H. Bückıne in Straßburg im Elsaß. (Vorgelegt von Hrn. Branca.) Über 20 Jahre hindurch hat W.C.J. GUTBERLET, der bis 1864 als Real- schulinspektor in Fulda wirkte, die Rhön nach allen Richtungen durchstreift und zahlreiche gute Beobachtungen sowohl über die Sedi- mente, die sich an dem Aufbau der Rhön beteiligen, als über die vulkanischen Gesteine, welche jene durchbrechen und überlagern, in einer Reihe von Arbeiten niedergelegt. Alles, was über die gegen- seitigen Altersbeziehungen der rhönischen Eruptivgesteine später von F. SAnngErser (38, S. 8ff.) und W. v. Günser (10, S. 652 ff.) als fest- stehende Tatsachen mitgeteilt wird, fußt auf der schon früh, 1845, von GUTBERLET (11, S. 130ff.) erkannten und später mehrfach, zuletzt 1863 von ihm (20, S. 116 ff.) nochmals eingehend erläuterten geolo- gischen Einteilung der vulkanischen Gesteine der Rhön. Durch das genaue Studium des Pferdskopfs, des westlichen Aus- läufers der Wasserkuppe, wurde GuTBErLEr veranlaßt, zwei verschie- denalterige Ausbrüche von Phonolith anzunehmen. In seiner 1845 im »Neuen Jahrbuch für Mineralogie usw.« er- schienenen Abhandlung »Über die Phonolithe und Trachyte des Rhön- gebirges« (11) unterscheidet er einen ältern Phonolith, den »Pho- nolith I oder den Phonolith der ersten vulkanischen Periode der Rhön «, und charakterisiert ihn als ein meist schieferig oder dünnplattig aus- gebildetes Gestein mit dichter Grundmasse, in der immer Einspreng- linge von Sanidin, allerdings gegenüber der Grundmasse sehr zurück- tretend, beobachtet werden, dagegen porphyrisch ausgeschiedene Hornblenden, Augite, Magneteisen und Glimmer fehlen oder sehr selten sind. 670 Gesammtsitzung vom 18. Juli 1907. Zum ältern Phonolith reehnet er die Phonolithe von der Milse- burg und vom Kalvarienberg bei Poppenhausen', beide mit Zeolith- ausscheidungen, den Phonolith vom Stellberg mit Chabasit, den Pho- nolith vom Ebersberg', zuweilen mit Spheneinsprenglingen, auch den Phonolith von der Steinwand, vom Teufelstein’, von der Maulkuppe, vom Bubenbad, vom Hohlstein, vom Kesselkopf bei Liebhardts, vom Findloser Berg und vom Tannenfels bei Brand (11, S. 133), ferner die Phonolithblöcke im ältern Basalt der Eube, der Wasserkuppe und »Krummbach«°® (11, S. 134). Später (18, S. 161ff.) erwähnt er ältern Phonolith auch vom Kothenberg westlich von Tann (12, S. 325), vom Seeleshof‘, von Unterbernhardts, Harbach, Spahl und von einem 3 m mächtigen Gang westlich von Gotthardts am Wege nach Hünfeld. Von dem ältern Phonolith ist der jüngere Phonolith, der » Pho- nolith II oder der Phonolith der dritten vulkanischen Periode«, durch seinen trachytischen Habitus unterschieden, d.h. durch das Zurücktreten der diehten Grundmasse und dureh Hervortreten der Einsprenglinge be- sonders von Sanidin, aber auch von Hornblende, Augit, Magneteisen, Glimmer und Sphen, die nach GUTBERLET niemals fehlen und in solcher Menge vorhanden sind, daß das Gestein »grau und punktiert« erscheint. Als sekundäre Mineralien finden sich in den Zwischenräumen sehr häufig Zeolithe. Die plattige Absonderung tritt bei diesem Phonolith sehr zurück. GUTBERLET rechnet zum jüngern Phonolith auch seinen trachyti- schen Phonolith und Trachyt. Besonders erwähnt er als typische hierher gehörige Gesteine den Phonolith vom Pferdskopf, der dort »den ältern Phonolith durehbrieht« (li, S.1ı34)‘, ferner den Phono- lith vom Ziegenkopf bei Schackau’, vom Gruppengraben am nordwest- ! Der Phonolith vom Poppenhäuser Kalvarienberg (»Stein«) wurde später (1853, 16, S. 680) von GurgErLEr als jüngerer Phonolith bezeichnet, und durch die Bemerkung »im ältern Phonolith kommt kein Sphen vor« wurde angedeutet, daß auch der Pho- nolith vom Ebersberg ein jüngerer Phonolith sei. Demgemäß wurden beide Vorkommen später von SANDBERGER zum jüngern Phonolith gestellt. Hassencamp rechnet 1859 (23, S. 831) den Phonolith vom Ebersberg noch zum ältern Phonolith. ® Die von E. E. Senum 1851 (39, S. 371) angegebenen vermeintlichen Basalt- einschlüsse im Phonolith des Teufelsteins sind nach Gurgerter (14, S. 522) nicht Ein- schlüsse von Basalt, sondern dunkele Phonolithpartien; vgl. hierzu auch Hassencane (21, S. 440). E.E. Scunın hat sich später damit einverstanden erklärt. 3 »Krummbach« ist wohl identisch mit Grumbach der Meßtischkarte, Tal am Ostabhange der Wasserkuppe zwischen Fuldaquelle und Mathesberg. * In dem Profil vom Pferdskopf, welches Gurgerter auf der Naturforscher- versammlung in Aachen 1847 vorlegte (13, S. 353 und Taf.V), und von dem die Fig. ı (auf S. 672 unten) eine Kopie in verkleinertem Maßstabe darstellt, ist der ältere Phono- lith nicht gezeichnet, es sei denn, daß der »umschlossene Keil« als soleher gedeutet werden sollte. Gurgerrer hat sich darüber nicht ausgesprochen. ° Der Phonolith von der Spitze des Ziegenkopfs ist, wie unten auf S. 683 noch ausgeführt wird, reich an Nephelin, gehört also nicht eigentlich zu den trachytischen Phonolithen, sondern zu den nephelinreichen Milseburgphonolithen. H. Bückıng: Die Phonolithe der Rhön. 671 lichen Abhang der Milseburg, vom Hühnerküppel' und vom Alschberg (letzterer führt Analeim, Natrolith und Chaleedon), auch vom Friesen- häuser Berg und vom Dietershäuser Haimberg; ferner einen sphen- reichen Phonolith, der als Einschluß im jüngern Basalt am 'Tannen- fels bei Brand vorkommt, später (vgl. S.670 Anm. ı) auch noch die sphenreichen Phonolithe vom Kalvarienberg und vom Ebersberg bei Poppenhausen, die er früher für ältern Phonolith gehalten hatte, sowie den Phonolith von Haselstein bei Hünfeld und das Gestein vom Kirschberg bei Rasdorf”. Auch die »trachytischen Gesteine « von der kleinen Nalle bei Gersfeld und von der Dalherdaer Kuppe, die SAnDBERGER (38, S.9) und ihm folgend Günsger (10, S. 662) als Phonolith von trachytischem Aussehen bezeichnen, hat Gurseruer (12, S. 325) seinem jüngern Phonolith angereiht”. Der ältere Basalt, der »Basalt I oder der Basalt der zweiten vulkanischen Periode«, der sich zwischen den Ausbrüchen des ältern und des jüngern Phonoliths gebildet haben soll (11, S.134), findet sich zwar in vielen Durchbrüchen, aber im allgemeinen nicht in sehr großen Ergüssen (vgl. auch die Beobachtungen von SANDBERGER und Sommertap und die Bemerkungen bei Lenk 27, S.88). Er ist ge- kennzeichnet durch Einschlüsse von Bruchstücken des ältern Phono- liths. Gurserter erwähnt ihn von dem Südabhang der Eube (bzw. Pferdskopf), von der Wasserkuppe, »Krummbach«, von dem Rücken zwischen Stellberg und Maulkuppe und aus der Gegend zwischen Milseburg und Hohlstein; 1847 (13, S. 359) und 1853 (17, S. 6) bezeichnet er ihn als Hornblendebasalt, hauptsächlich charakteri- siert »durch das Vorkommen porphyrartig ausgesonderter Hornblende- und Augitkristalle, welche oft in gleicher Menge vorhanden sind; dann aber verschwinden auch wohl die Augite an einzelnen Lokali- täten ganz aus dem Gestein, den Hornblendekristallen das Feld über- lassend, oder das Umgekehrte hat an anderen Orten statt. Nicht selten ziehen sich die größeren Individuen beider Substanzen zurück, ! Nicht identisch mit dem Hühnerköpfchen südwestlich bei Schackau, wo nur Basalt ansteht; vielleicht eine Lokalität am südöstlichen Abhang des Ziegenkopfs bei Schackau. 2 Das Gestein vom Kirschberg bei Rasdorf war das nördlichste Vorkommen von Phonolith, welches Gurserı.er kannte. Jetzt wird das Gestein als Nephelintephrit angesehen (2, S. 159). 3 Die sogenannten Phonolithe vom Käuling und vom Beilstein am Kreuzberg, die Gurserter bereits 1847 (13, S. 361) erwähnte und SAnDBERGER und GÜMBEL zum jüngern Phonolith stellen, sind Nephelintephrit (vgl. Len« 27, S.103 und von Sery- rrıen 40, S. 26 ff.); der Phonolith vom Windbühel bei Zeitlofs südlich von Brückenau, den Günuser, in seiner Schrift »Die geognostischen Verhältnisse des fränkischen Trias- gebietes« (9, S.72) erwähnt, ist nach Knares Analyse und Lens Beschreibung (27, S.g2) Dolerit bzw. Feldspatbasalt. 672 Gesammtsitzung vom 18. Juli 1907. und dann nimmt der Basalt gewöhnlich ein ganz inniges Gemenge von dunkelen Farben und verschiedener Struktur an«. Als Einschluß kommt der ältere Basalt in den der dritten Periode zugerechneten Reibungs- oder Schlotbreceien des jüngern Phonoliths am Pferdskopf und am Ziegenkopf bei Schackau vor. An letzterm Orte wechsellagert die Schlotbreeeie mit traßähnlichen Tuffen und schließt neben zahlreichen Bruchstücken kristallinischer Schiefer auch Stücke sowohl von älterm Phonolith als von einem jüngern trachy- tischen Phonolith, wie er z. B. nordwestlich vom Stellberg ansteht (»granitischer Trachyt« GUTBERLETS), ein. Der jüngere Basalt, der »Basalt II oder der Basalt der vierten vulkanischen Periode der Rhön«, hat nach GuTgErLer auch den jüngern Fig. 1. Gurserrers Profil von der Südseite des Pferdskopfs 1847. des tr naund ach were N eemsetennnnne Yüische, Fe zn [| ST HE Besalt? Jüngerer Porphyrisches Dichtes trachytisches Hornblende- Phonolith Basalt. trachytisch.Gestein. Gestein u. Tuff. basalt. (Ein umschlossenerKeit) Phonolith durchbrochen. Es ist ein grauer, dichter Basalt, »von dem Basalt I oder dem Hornblendebasalt durch den Mangel von regelmäßig porphyrisch ausgesonderten Hornblende- und Augitkristallen unter- schieden« (20, S. 118). Nach SannBERGER (38, S. Io) ist er das in der Rhön durchaus vorherrschende Gestein, und der Hauptteil des ganzen Rhöngebirges, die Lange Rhön, wird nur von ihm nebst seinen Tuffen und den mit diesen wechselnden Gliedern der jüngeren unter- miozänen Braunkohlenformation gebildet. Am Pferdskopf soll er in dem von GUTBERLET studierten Profile (vgl. Fig. 1) »den jüngern Phono- lith, den ältern Phonolith und den ältern Basalt mantelförmig von drei Seiten umgeben und gangförmig durchsetzen« (11, S. 135), und »ganz ähnliche Verhältnisse kommen im Gruppengraben am nordwest- lichen Fuß der Milseburg, am Ziegenkopf, Friesenhäuser Berg usw. vor: am Tannenfels bei Brand bringt der jüngere Basalt einen”sehr H. Bückıng: Die Phonolithe der Rhön. 673 sphenreichen trachytischen Phonolith zutage, wo dieser über Tage nicht ansteht«. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, daß GUuTBERLET später (15, S. 688 und 17, S. 6 Anm.) an mehreren Orten in der Rhön, u.a. auch am Kalvarienberg bei Fulda, Basalt auffand, der auch seinen Basalt II gangartig durchsetzt, und daß die Verhältnisse am Rande des Vogelsbergs westlich von Fulda (im Bereich des geo- logischen Blattes Herbstein-Fulda) ihn veranlaßten, als fünfte vulka- nische Periode die des Dolerits, als sechste die der Nephelingesteine (Nephelindolerit von Meiches im Vogelsberg) und als siebente noch fortdauernde die der Leueitgesteine zu unterscheiden. Diese Einteilung der vulkanischen Gesteine in sieben verschiedene Altersperioden sollte nicht nur auf die mitteldeutschen Gebirge, sondern auf den ganzen Erdball auszudehnen sein. Gegen eine derartige Verallgemeinerung hat bereits Hassencame 1859 (23, S. 831ff.) mit Recht Einspruch ‚er- hoben. GUTBERLET stützt seine Einteilung der vulkanischen Rhöngesteine in verschiedene Altersstufen wesentlich auf die Lagerung der Gesteine am Pferdskopf und behauptet von diesem Berg (13, S. 360), daß er »in sich fast die ganze Rhön im kleinen wiederholt«. Deshalb und da auch schon viel früher K. C. von LroxtAarn (28, S.107) den Pferds- kopf wegen seiner guten Aufschlüsse als den interessantesten Berg der Rhön bezeichnete, erschien mir seine geologische Untersuchung von besonderer Wichtigkeit. Der geologischen Aufnahme legte ich die Katasterkarte im Maß- stab 1:5000 und die Meßtischkarte im Maßstab 1:25000 zugrunde. Ich fand, daß Gurgerrers Beobachtungen zum Teil zwar richtig sind, aber doch in anderer Weise gedeutet werden können und müssen, als er es getan hat. Seine Schlußfolgerungen sind demnach, selbst soweit sie sich auf die Rhöngesteine allein beziehen, zum großen Teil unhaltbar. Es kommt hinzu, daß die Lagerung auch im Gruppen- graben, am Ziegenkopf, Friesenhäuser Berg und am Tannenfels bei Brand seine allgemeinen Ansichten nicht zu stützen imstande ist. Zur Ausführung dieser Untersuchungen sind mir von der König- lichen Akademie der Wissenschaften aus der Humsorpr-Stiftung die Mittel zur Verfügung gestellt worden, wofür ich meinen aufrichtigsten Dank auszusprechen mir erlaube. Der Pferdskopf besitzt, besonders von Süden, etwa vom Fuß der Eube, oberhalb des Guckaihofes aus betrachtet, ein sehr charak- teristisches Profil (vgl. Fig. 2 auf der nächsten Seite). 674 Gesammtsitzung vom 18. Juli 1907. Im Westen, wo er mit sanfter Böschung nach Kohlstöcken und dem Heckenhöfehen hin absinkt, stehen Schichten des Röts (so) und des unteren Muschelkalks (mu) an (vgl. auch Profil 3 auf S. 680), denen östlich von einer nordwestlich streichenden Verwerfung Mittlerer Bunt- sandstein (sm) vorgelagert ist. Ostwärts stößt an den Buntsandstein, durch steilere Böschung ausgezeichnet, ein dichter olivinreicher Basalt, am südlichen Rande des kleinen Buchenwäldchens deutlich säulig abge- sondert (x des Profils 2). Über diesem tritt auf der Blöße oberhalb des Wäldehens, in meterhohen, nackten Felsen gut erkennbar, ein aus Basalt- und Phonolithstücken gebildeter Brockentuff, vielleicht eine alte Schlot- ausfüllung (Schlotbreeeie), hervor (a des Profils 2), die sich nach Osten hin am Südabhang des Pferdskopfs allmählich mehr und mehr in die Tiefe senkt und hier mit grauen und braunen, zum Teil geschichteten, an großen Hornblendekristallen reichen 'Tuffen wechsellagert. Wo Fags2. Der Pferdskopf vom Fuß der Eube aus gesehen. diese Breceie in etwa halber Höhe des Pferdskopfs an einem steilen Abhang den Wald im Osten erreicht, besitzt sie eine Mächtigkeit von 10 bis ı5 m. Im Walde selbst ist sie mangels jeglichen Auf- schlusses nicht weiter verfolgbar. Durch eine kleine Einsenkung von der eben erwähnten Breceie getrennt, erhebt sich auf dem Grat des Pferdskopfs weiter im Osten ein senkrecht aufsteigender Felsenhöcker, der, wie die nähere Unter- suchung ergibt, aus Phonolith besteht. Ein dichter Phonolith (ce, des Profils 2), deutlich plattig abgesondert, bildet den nach Westen und Süden hin jäh abfallenden Felsgrat. Unter ihm steht, nach Süden hin, an der steilen Felswand gut aufgeschlossen und hier über und neben H. Bückıng: Die Phonolithe der Rhön. 675 dem Brockentuff gelagert, ein durch zahlreiche größere Sanidinkristalle porphyrisch entwickelter Phonolith «, an, der als breiter Eruptionsstiel von elliptischem Querschnitt senkrecht zur Tiefe niedersetzt!. Wandert man auf dem Grate des Pferdskopfs weiter aufwärts nach Osten, so gelangt man aus dem dichten Phonolith e,, der hier, ebenso wie der porphyrische Phonolith «,, von einem nur B m breiten Basaltgange f quer durchsetzt wird, zunächst in eine graue basaltische Breecie (Schlotbreecie) p. Sie enthält größere Blöcke von blasig aus- gebildetem dichten Basalt mit zahlreichen Chabasitkristallen in den Blasenräumen. Den Phonolith umgibt sie offenbar ringsum; sie ist im Osten zugleich das Hangende eines dunkeln, kugelig abgesonderten Basalts db. Letzterer bildet, an 20 m mächtig, den obern Saum der steilen Südwand des Pferdskopfs. Er ist anscheinend dicht östlich neben dem Phonolith, aber früher als «dieser, emporgedrungen und hat sich von dem Eruptionspunkt aus besonders nach Osten hin decekenförmig ausgebreitet (vgl. Profil 3 unten auf S. 680). i Die Kuppe des Pferdskopfs selbst besteht aus einem dichten, plattig abgesonderten Phonolith, der dem Phonolith c, vollkommen gleicht; er bedeckt, nur etwa Io m mächtig, die Breecie p und den Basalt b. In der Senke, welche sich ostwärts an die Kuppe anschließt, lagert unter dem Phonolith der Basalt db. Er ist hier nur etwa 5 m mächtig und stark zersetzt, auch nach Art der Sonnenbrenner kok- kolithisch zerfallen. Sein Liegendes ist ein ziegelroter, an Augit- und Hornblendekristallen reicher basaltischer Tuff a, (22, S.297). Wegen seiner auffallend roten Farbe ist dieser an dem steilen, unbewach- senen Südabhange schon von weitem zu erkennen, trotzdem seine Mächtigkeit nur etwa 15 m beträgt. Zum Teil ist er gleichmäßig dicht, pelitisch und geschichtet, zum Teil agglomeratisch entwickelt und erfüllt von großen Blöcken zersetzten Hornblende- und Augitbasalts. Wo der Tuff a, am östlichen Ende des Steilabfalls die Wiesen- fläche erreicht, wird ein Basalt y mit großen Augiteinsprenglingen und vereinzelten Hornblendekristallen sichtbar. Er ist eine Apophyse eines nach unten hin mächtiger anschwellenden Augitbasalts, der auf eine große Entfernung das Liegende des roten Tuffs zu bilden scheint. Das Gestein wird lokal reicher an Hornblende und geht in den Horn- blendebasalt über, den Sommerran 1882 (42, S.28 ff.) von hier be- schrieben hat. Mit ziegelrotem Tuff unregelmäßig wechselnd und oft von Basalt- geröll dick bedeckt, zieht sich der Augit- und Hornblendebasalt y bis ! Lersıus, Geologie von Deutschland I, 1392, S. 748 bezeichnet dieses Vor- kommen als »Trachyt« und sagt, daß er »lagerförmig am Südostabhange des Pferds- kopfs« auftrete. Beides ist unrichtig. 676 Gesammtsitzung vom 18. Juli 1907. zum Guckaihof hinab. Dadurch wird es erklärlich, daß Hassencanr (25, S.37) ihn als das Liegende des roten Tuffs bezeichnet und Sann- BERGER (38, S. 10) in dem roten Tuff geradezu »den Tuff des ältern hornblendehaltigen Basalts« erblickt. Der Augitbasalt setzt oben am Südabhange des Pferdskopfs auch den an 20— 30 m hohen Steilrand zusammen, der eine auffallende, über 1oom breite und bis zu Io m tiefe schüsselförmige Einsenkung auf ihrer Ostseite abschließt. Der Tuff a,, der im Hintergrunde der Senke als breites rotes Band noch deutlich erkannt werden kann, neigt sich schwach nach Westen. Er verschwindet dann unter einer breiten Blockhalde des Basalts d, und diese trennt zugleich die eben erwähnte ringsum geschlossene Vertiefung von einer weiter westlich gelegenen, etwas kleinern und nach Süden hin offenen Senke. Jenseits der letzteren, aber in etwas tieferm Niveau, hebt sich unter großen Blöcken kugelig abgesonderten Basalts b die vorher besprochene Breceie a hervor; sie ist als die Fortsetzung oder als ein Äquivalent des Tuffes a, zu be- trachten. Welche Bedeutung den beiden Vertiefungen am Südabhange des Pferdskopfs und einer ähnlichen Senke am Nordabhange des Berges zukommt, ist noch nicht erkannt. An dem Nordwest- und Nordabhange des Pferdskopfs sind die Aufschlüsse weniger gut als an der Südseite. Die Felsen, welche aus der Rasendecke zwischen dem Grate des Berges und der durch den Austritt mehrerer Quellen bezeichneten Grenzfläche der Eruptiv- gebilde gegen den Buntsandstein hervortreten, bestehen aus Säulen- basalt, der dem Basalt vw Ähnlich ist, aber viele Einschlüsse von Pho- nolith und zahlreiche nuß- bis apfelgroße Olivinknollen enthält. Mehr im Osten trifft man auf Felsen von anstehendem Basalt und auf lose herumliegende Stücke von Breceien, die der Breecie a vollkommen gleichen. Am Fahrwege, der von Tränkhof nach den Wiesentlächen der Wasserkuppe hinaufführt, stelıt über dem Buntsandstein, in etwa 740 m Meereshöhe, grauer Brockentuff und darüber ein ziegelroter Tuff, dem a, vom Südabhange vergleichbar, an, beide mit Einschlüssen von einem dichten, zum Teil blasig und mandelsteinartig entwickelten 3asalt (mit Chabasitkristallen und strahligem Natrolith). In der star- ken Krümmung des Fahrwegs, etwa 60 m höher, begegnet man einem dichten, zum Teil kugelig abgesonderten, olivinreichen Feldspatbasalt mit größeren Augiteinsprenglingen und vereinzelten Hornblendekri- ! Die Zeichnung von dieser Vertiefung bei Güuser (10, S. 667) ist leider nicht geeignet, eine richtige Vorstellung von den wirklichen Verhältnissen zu geben. H. Bückıne: Die Phonolithe der Rhön. 677 stallen, der dem Basalt y von der Südostseite des Pferdskopfs sehr ähnlich sieht, und in etwas höherm Niveau, bei S40m Meereshöhe, wiederum anstehendem basaltischem Brockentuff. Weitere Aufschlüsse habe ich an dem Pferdskopf nicht gefunden; die Beziehungen der einzelnen Eruptivbildungen zu einander sind des- halb noch nicht vollständig klargestellt. Aber aus dem, was man sehen kann, gewinnt man den Eindruck, daß der ziegelrote Tuff a,, wie er am Südostabhang und am Nordostabhange des Berges zutage tritt, und der graue nnd braune Brockentuff a, der lokal so reich an Basalt- und Phonolitheinschlüssen und auch an Augit- und Horn- blendekristallen ist, die ältesten Eruptivbildungen am Pferdskopf dar- stellen. Auch scheint es, als ob der Absatz des roten Tuffes a, schon vollendet war, als sich noch graue und braune Tuffe und Breceien a bildeten. Die dichten Basalte, welche am Westabhange des Pferdskopfs in schwach gegen den Berg hin geneigten Säulen auftreten (x der Profile 2 und 3) und, reich an ovalen nußgroßen Olivinknollen, auch am Nordwest- und Nordabhang einzelne Klippen zusammensetzen, sind wesentlich Feldspatbasalte, welche in gleicher Weise wie die sie umgebenden Agglomerate Bruchstücke sowohl von dichtem, schiefe- rigem, andesitisch struiertem Phonolith als von sanidinreichem por- phyrischem Phonolith von trachytischem Habitus einschließen, da- neben aber auch Stücke von biotitreichem Nephelinbasanit, Limburgit und Nephelinbasalt sowie einzelne größere Sanidine. Ich bin geneigt, sie wegen ihrer Lagerung und ihrer säulenförmigen Absonderung als verschiedene Durchbrüche durch die Breecien a und als etwa gleich- alterig mit einem Teile derselben anzusehen. Wohl zeitlich äquivalent den Basalten x ist der Augit- und Horn- blendebasalt y vom Südost- und Nordostabhange des Pferdskopfs. Da- gegen ist der von GurgErrer (11, S. 136, Fußnote) als »melaphyr- ähnlich« bezeichnete Feldspatbasalt d, welcher sich von seiner Durch- bruchstelle, die offenbar östlich neben dem Phonolithstiele gelegen ist, deckenartig über die ziegelroten Tuffe a, hin verbreitet, jedenfalls Jünger als diese und wohl auch noch jünger als der Augitbasalt 7. Ein dem Basalt d ganz ähnlicher Feldspatbasalt bedeckt auch weiter südlich an der Eube auf große Erstreckung hin den ziegelroten Tuff. Durchbrochen wurden die Gesteine a und 5 von dem Phonolith c. Dem Ergusse der Phonolithlava gieng allem Anscheine nach ein Gasaus- bruch voraus, dem die der Breceie a sehr ähnliche Schlotbreceie p ihre Entstehung verdankt. Der Eruptionskanal des Phonoliths besaß einen Durchmesser von etwas über 100 m. Im randlichen Teil erstarrte 678 Gesammtsitzung vom 18. Juli 1907. der Phonolith zu einem dichten, plattig abgesonderten Gestein mit einer trachytisch-andesitischen Struktur, während er in dem zentralen Teile sich gröber kristallinisch entwiekelte und durch Ausbildung zahl- reicher zentimetergroßer Sanidinkristalle und einzelner bis 3 mm großer Biotitblättehen eine deutlich porphyrische Struktur erhielt. Die Grund- masse ist auch bei diesem Phonolith andesitisch-trachytisch struiert und enthält ebenso wie der plattige Phonolith zahlreiche, bräunlich zersetzte Noseankristalle. Der Phonolith auf der Kuppe des Berges stellt einen kleinen, der örosion entgangenen Rest der Decke dar, die sich von dem Eruptions- punkt am Westabhang des Pferdskopfs weithin nach Osten erstreckte und ‚jedenfalls mit dem Phonolith der Wasserkuppe im Zusammen- hange stand. Zuletzt bildete sich am Pferdskopf der schmale, nur $ m breite Gang von diehtem Basalt (f im Profil 2 und 3), der sowohl die 'Tuffe a als den Phonolithstiel durchsetzt und, wie Hassencanr (25, S. 37) beobachtete, auch Brocken von Phonolith einschließt. U.d.M. er- weist sich das Gestein als ein Limburgit. Es ist bemerkenswert, daß bereits K. ©. von LeonnAarp diesen Gang gesehen und seine Mächtig- keit und sein Streichen (1 h.) bestimmt hat (28, S. 9). Die Eruptivgesteine des Pferdskopfs haben sich nach dem, was eben ausgeführt wurde, in folgender Reihenfolge gebildet: ı. der rote Tuff a, und die tieferen Ablagerungen der Breceie a; die Basaltdurchbrüche v und y und die höheren Lagen der Breceie a; der Deckenbasalt 5; die Schlotbreecie op und der Phonolith ce; der Basaltgang f. Da die unter ı und 2 erwähnten Breecien a und Basalte x bereits 5) Stücke von Phonolith enthalten, muß man zwei verschiedenalterige Phonolithe am Pferdskopf unterscheiden. Von diesen ist der älteste bereits vor dem Hornblende- und Augitbasalt y entstanden, aber nur in Form von Einschlüssen vorhanden. Er läßt sich von dem jüngern Phonolith e weder nach seinem äußern Ansehen noch nach seiner mikroskopischen Struktur unterscheiden. Zwischen der Bildung der beiden Phonolithe liegt wesentlich nur die Zeit, in der die Eruption des Hornblendebasalts y und des Feldspatbasalts 5 erfolgte. Unter Umständen kann diese sehr kurz gewesen und die Bildung der beiderlei Phonolithgesteine doch in derselben Periode erfolgt sein. GUTBERLET und Hassencane haben den Augit- und Hornblende- basalt y für ältern Basalt (Basalt I) angesehen. Während ersterer (17, S. ı5, Anm. ı) ausdrücklich bemerkt, daß die mittleren (d.h. die H. Bückınse: Die Phonolithe der Rhön. 679 nach der Eube hin gelegenen südlichen) Gehänge des Pferdskopfs aus Basalt I bestehen, und dies auch in dem Profil, das er (13, auf Taf. 5, vgl. die verkleinerte Kopie in Fig. 1 oben auf S.672) vom Pferdskopf gibt, zum Ausdruck bringt, bezeichnet Hassencamp den »rotbraunen, bis ins schwarze verlaufenden Basalt mit reichlich ausgeschiedenen Horn- blendekristallen an der südlichen Wand« des Berges als den ältesten Basalt, und identifiziert ihn mit dem ähnlich ausgebildeten Basalt, der »am besten aufgeschlossen ist in der Schlucht, die nördlich des Pferds- kopfs diesen Berg von der Wasserkuppe scheidet (vgl. oben S. 676). Hassencanp hat sehr riehtig dann noch zwei jüngere Basalte unter- schieden, den »körnigen Basalt«, der dem roten Tuff aufgelagert ist (b der Profile 2 und 3), und als den jüngsten Basalt den Basalt f. Da- gegen hat GUTBERLET, wenn er den an Olivinknollen reichen Basalt x, der, vollgepfropft mit Phonolithstücken und Sanidin, am nordwestlichen Fuß des Pferdskopfs den untern Rand des Berges bildet (17, S. 15), als seinen jüngern Basalt II deutet, der »den jüngern Phonolith, den ältern Phonolith und den ältern Basalt von drei Seiten mantelförmig umgibt« (11, S. 135), und mit dem gangförmig auftretenden Basalt (f des Profils) in die gleiche Reihe stellt, offenbar die Lagerung nicht richtig erkannt. Er hat jedenfalls einen Teil des diehten Phonoliths «,, welcher den porphyrartigen (trachytischen) Phonolith im zentralen Teil des Durchbruchs mantelförmig umgibt, für den ältern Phonolith ge- halten, wie auch aus seinem Profil (vgl. Fig. 1) hervorgeht, und die Einschlüsse von diehtem Phonolith in den Tuffen a und im Basalt für Bruchstücke dieses Phonoliths angesehen, was bei der großen Ähn- lichkeit derselben auch gar nicht zu verwundern ist. Das am Pferdskopf bloßgelegte Profil läßt sich durch die Unter- suchungen der Aufschlüsse an der Wasserkuppe noch weiter ver- vollständigen. Wandert man vom Pferdskopf gegen Osten nach der Wasserkuppe hin (vgl. Profil 3 auf der nächsten Seite), so trifft man am Abstieg nach der Senke zwischen Pferdskopf und dem Felsen des Lerchenküppels zu- nächst auf den Basalt db, der unter dem Phonolith c, liegt, und dann in einem etwas tiefer gelegenen Niveau auf den Tuff a,, der auch in der Einsattelung ansteht. Weiter aufwärts gelangt man wiederum in den deckenartig ausgebreiteten Basalt d. Dieser erstreckt sich bis zum Lerchenküppel (wohl identisch mit dem » Pathenstein« GUuTBErtETS, 13, S. 360) und stellt sich hier in seiner Hauptmasse als ein an Titanaugit reicher Feldspatbasalt dar. 680 Gesammtsitzung vom 18. Juli 1907. 900 800 700 600 In der flachen Senke östlich vom Lerchenküppel hebt sich unter dem Basalt 5 ein Tuff hervor, der reich an Augit- und Hornblendekristallen ist und auch sonst den Tuffen a, und a gleicht. Sein Hangendes ist am Anstieg zur Wasserkuppe, in etwa 880— 890 m Meereshöhe, ein dunkler Ba- salt mit zahlreichen Einsprenglingen von Augit- und Hornblendekristallen; man wird ihn als ein Äquivalent des Basalts b zu be- trachten haben. Ihn durchschneidet der Pfad von Gersfeld nach der Wasserkuppe auf eine Länge von etwa Ioom. Darüber liegen bis zu der Höhe 920 m ü.d.M. zahlreiche große Blöcke eines dünn- plattigen dichten, andesitisch-trachytisch struierten Phonoliths, der sich vom Pho- nolith c, des Pferdskopfs nicht unterschei- det. Es folgt dann weiter nach oben zu- nächst ein Nephelinbasanit (30) der die Felsen in 925 m Höhe bildet, und dann ein Nephelinbasalt (Bn), der das Plateau der Wasserkuppe, an 30m mächtig, be- deekt und sich weit nach Osten hin, noch über die sogenannte kleine Wasserkuppe hinweg und 2 km südwärts von der Pro- fillinie bis zur Fuldaquelle hin verbreitet. Auch Phonolith findet sich noch im Osten der Wasserkuppe. Man trifft ihn in großen Blöcken am Abhang gegen das Grumbachtal und westlich vom Schafstein. Auch südlich von der Profillinie am Süd- abhang der Wasserkuppe steht er etwa 200—-300m westlich unterhalb der Fulda- quelle in den Wiesengräben an. Hier ist er von dem hangenden Nephelinbasalt durch eine Lage tertiären Tons getrennt und enthält bei trachytischer Struktur seiner Grundmasse zahlreiche Sanidin-Einspreng- linge sowie viele erst u. d.M. erkennbare | Noseankristalle. Die große Ähnlichkeit des Gesteins mit dem Phonolith c, des Pferds- über dem Meer. Schafstein 832.3 xu.f Basaltdurehbrüche. Bn Nephelinbasalt. Phonolith. Bb Basanit. c == b Feldspatbasalt y Augit- u. Hornblendebasalt. Fig. 3. Profil durch den Pferdskopf und die Wasserkuppe. Maßstab 1: 25000 für Höhe und Länge. Wasserkuppe 950.4 Muschelkalk u. Keuper 2” o ı Tuff mit Basalt- und Phonolith-Einschlüssen u llenkalle. e Mu W Lerchenküppel Pferdskopf 372.4 | Buntsandstein. Sm Mittlerer So Oberer W. Kohlstöcken 950 H. Bückıns: Die Phonolithe der Rhön. 681 kopfs und seine verhältnismäßig tiefe Lage (in 840m Meereshöhe) — bei sonst ganz flacher Lagerung des Tertiärs und der Eruptiv- decken — läßt vermuten, daß auch hier ein Eruptionsstiel vorliegt. Ein sicherer Nachweis dafür läßt sich leider nicht erbringen; denn die Aufschlüsse sind bei der dichten Rasendecke in der Nähe der Fulda- quelle nur sehr spärlich und mangelhaft. In einem etwas tiefern Niveau als der Phonolith lagert am Kühn- stein südöstlich von der Wasserkuppe ein Feldspatbasalt, der mit dem Feldspatbasalt des Ottiliensteins' und dem Basanit des Matthesberges” eine zusammenhängende Decke bildet, die auf den vorbasaltischen ter- tiären Tonen und Sanden des Matthesberges aufruht”. An der Wasserkuppe folgen demnach von oben nach unten fol- gende Eruptivgesteine aufeinander: 4. Nephelinbasalt, 3. Basanit, 2. Phonolith, ı. Feldspatbasalt (mit Hornblendebasalt und Augitbasalt). Einfacher als am Pferdskopf sind die Lagerungsverhältnisse am Südabhang der Eube. Auch hier begegnet man einem ziegelroten diehten und grauen, oft traßähnlichen, undeutlich geschichteten Tuff a; mit zahlreichen Hornblende- und Augitkristallen, der nördlich vom Fazienhof den Muschelkalk bedeckt und in einem zusammenhängenden Bande sowohl auf der Südost- als der West- und Nordseite der Eube weithin verfolgt werden kann. An der Südseite der Eube lagert über diesem Tuff ein Agglo- merat von Basalt- und Phonolithbrocken, das ganz einer Schlotbreceie gleicht. Die Basaltstücke sind meist klein, sie gehören vorwiegend einem dichten Limburgit an; die Phonolithbrocken erreichen dagegen eine recht beträchtliche Größe, bis zu ı cbm. Der Phonolith ist dünn- plattig, dicht, enthält nur sehr spärlich Einsprenglinge von Sanidin ! Lenk (27, S. 75) erwähnt von hier auch Basanit. Vielleicht bildet dieser die Höhe des Berges. Ich habe an der Nordseite dichten und am Ostabhang doleritischen Feldspatbasalt gefunden. 2 Lenk (27, S. 62) erwähnt von der Höhe des Matthesberges und von seiner nordwestlichen Kuppe Nephelinbasalt. Der Basalt, den ich am Signal auf der Höhe des Matthesberges sammelte, ist ein dichter Basanit (mit sehr viel Plagioklas); etwas tiefer, am Nordostabhang westlich vom Matthesbergerhof, wo eine Durchbruchsstelle von Basalt vorzuliegen scheint, fand auch ich Nephelinbasalt; ebenso ist der Basalt eines kleinen Ganges im Röt unten im Grumbachtal (am Nordwestabhang des Matthesberges) ein Nephelinbasalt von verhältnismäßig grobem Gefüge. ® Weiteres über die Lagerung an der Wasserkuppe habe ich früher 1890 (5, S. LX ff.) und 1895 (7, S. XCIV) mitgeteilt. 682 Gesammtsitzung vom 18. Juli 1907. und erweist sich u. d.M. als ein andesitischer Phonolith mit ziemlich gut ausgebildeten, ebenflächig begrenzten Mikrolithen von Ägirinaugit und deutlichem Nephelin; auch kleine Noseankristalle, meist stark zersetzt, kommen als Einsprenglinge in der Grundmasse vor. Der Brockentuff (Scehlotbreceie) wird durchsetzt von einem sehr dichten, olivinreichen Feldspatbasalt, dessen Ausbruchstelle an der steilen Wand auf der Ostseite des Eubevorsprungs sehr gut aufge- schlossen ist. Hier wird neben dem säuligen Feldspatbasalt auch ein brauner, kugelig abgesonderter, sehr augitreicher Feldspatbasalt mit großen Einsprenglingen von Augit und Olivin sichtbar, der wenigstens 2 m mächtig unter dem dichten und blasig entwickelten Säulenbasalt hervortritt. Beide Gesteine lassen sich mit den Basalten x und y des Pferdskopfs in eine Reihe stellen. Der Basalt, welcher weiter oben an der Eube, von etwa 8oom Meereshöhe ab, den Tuff und die phonolithführende Breeeie bedeckt und sich bis zu dem bereits erwähnten Pfade Wasserkuppe - Gersfeld hin erstreckt, ist ein typischer Feldspatbasalt (mit vorwaltenden, fluidal geordneten Plagioklasen in der Grundmasse). Er kann mit dem Decken- basalt 5 des Pferdskopfs recht gut verglichen werden und besitzt wohl auch das gleiche Alter wie dieser. Anstehend in zusammenhängenden ansehnlichen Massen kennt man den Phonolith an der Eube nicht. Er findet sich hier nur in Form von Einschlüssen in dem Brockentuff', also ganz so wie der ältere Phonolith am Pferdskopf, der nur als Einschluß in der der Schlotbreceie der Eube äquivalenten Breceie a vorkommt (s. oben S. 678). Aus der Lagerung am Gruppengraben, am Ziegenkopf, Friesen- häuser Berg und Tannenfelskopf bei Brand lassen sich nach meinen Untersuchungen ebenfalls keinerlei weitergehende Beziehungen zwischen Phonolith und Basalt auffinden. Am Friesenhäuser Berg haben zwar Phonolith und Basalt den Muschelkalk und Buntsandstein durchbrochen, die beiden Eruptiv- gesteine kommen aber an ihren Durchbruchstellen gar nicht mitein- ander in Berührung. Im Gruppengraben, unter dem GuTBErLET entweder das vom Delzenhof nach Schackau oder das vom Delzenhof nach Kleinsassen hin verlaufende Tälchen versteht, trifft man auf mehrere Durchbrüche ! Auch an dem Nordabhange der Eube, östlich vom Guckaihof, sind Pho- nolithbrocken im Bereiche des roten Tufles aa beobachtet worden; sie können aus diesem oder aus dem Deckenbasalt oder aus einer nicht deutlich aufgeschlossenen Schlotbreeeie stammen. H. Bückıng: Die Phonolithe der Rhön. 683 von Phonolith. Am obern Ende des erstgenannten Tales, das auf der Katasterkarte den Namen Pfaffenbach führt, findet sich auf der Grenze vom Röt und einem traßähnlichen, geschichteten Tuffe, der mit dem bekannten Schaekauer Phonolithtuff im Zusammenhang steht, ein kleiner, nur 20 m breiter Durchbruch eines Phonoliths. Dieser, durch große, bis ı cm lange Sanidineinsprenglinge porphyrisch entwickelt, entspricht in seiner Ausbildung dem trachytischen Phonolith im Sinne GurgerLers; aber eine Beziehung zu einem der benachbarten Basalte läßt sich nicht erkennen. Der Phonolith ist stark zersetzt und be- sitzt eine hellgraue schuppig-körnige Grundmasse, aus der noch mehr- fach kleine sechsseitige braune Biotitblättchen und einzelne, bis ı cm lange dünne Nadeln einer dunkeln Hornblende hervortreten. Auf dieses Vorkommen bezieht sich wohl die Angabe bei Rosenguscen » Oelzenhof in der Rhön« (35, 8.812). In dem südlich gelegenen Tälchen, das nach Kleinsassen führt und die Bezeichnung Armer Graben trägt, finden sich mehrere Phono- lithlurehbrüche im Mittlern Buntsandstein. Am Großen Ziegenkopf kommt Phonolith an zwei voneinander getrennten Stellen vor. Ein Vorkommen an der südöstlichen Ecke des Wäldchens mißt etwa 30 m im Durchmesser, besteht aus trachytisch ausgebildetem Phonolith mit zahlreichen Einsprenglingen von großen Sanidinkristallen und hat den Mittlern Muschelkalk durchbrochen. Das andre Vorkommen befindet sich auf der Spitze des Berges, mißt etwa 100 m im Durchmesser und ragt aus dem Tuff von Schackau hervor, und zwar gerade an einer Stelle, wo derselbe an den Horn- blendebasalt des Kleinen Ziegenkopfs anstößt. Die Aufschlüsse an der Grenze von Phonolith und Hornblendebasalt sind leider so schlecht, daß sich über die gegenseitigen Beziehungen der Gesteine nichts Be- stimmtes sagen läßt. Der Phonolith von der Kuppe des Ziegenkopfs ist ein graues dünnplattiges, sehr dichtes Gestein, das nur kleine (bis 5 mm große) Einsprenglinge von Sanidin besitzt. Im Dünnschliff ist es dem dichten Milseburg-Phonolith sehr ähnlich, aber viel feinkörniger; der Nephelin wird deshalb erst bei sehr starker Vergrößerung sichtbar. Der Sanidin der Grundmasse bildet kleine Leisten und Körner, der Ägirinaugit ordnet sich zu farnwedelartigen Büscheln an. Der Tuff, der sich zwischen dem Ziegenkopf, Schackau und Klein- sassen ausbreitet, gleicht dem hornblende- und augitführenden ge- schichteten Tuff vom Südabhang des Pferdskopfs, ist auch wie der letztere reich an zuweilen kopfgroßen Einschlüssen von Phonolith und insbesondere von sanidinreichem, sogenanntem trachytischem Phonolith; vielleicht kommt ihm deshalb das gleiche Alter zu wie jenem (s. oben Sitzungsberichte 1907. 68 684 Gesammtsitzung vom 18. Juli 1907. S. 672). Ihn hat der nephelinreiche Phonolith des Großen Ziegenkopfs durchbrochen (sofern der Tuff diesem nicht angelagert ist), und dem- nach würde dieser Phonolith, der auch nach dem mikroskopischen Be- fund dem Milseburg-Phonolith so außerordentlich ähnlich ist, jünger als der Phonolithtuff von Schackau sein. Vielleicht hat er (und der ihm ganz ähnliche Milseburg-Phonolith) das gleiche Alter wie der Phonolith des Pferdskopfs und der Wasserkuppe. Der Ansicht von GUTBERLET, nach welcher der dichte (nephelinitoide) Phonolith älter als der trachytische sein soll. würde das direkt widersprechen. Leider bieten die Verhältnisse, wie sie an der Milseburg, am Hohlstein und am Stellberg vorliegen, keine Anhaltspunkte für die Entscheidung der Frage, ob der Phonolith dieser Berge jünger oder älter ist als der in ihrer Nähe auftretende Hornblendebasalt. Auf der Südseite des Stellbergs zwischen dem Hofe Hinter- stellberg und der Maulkuppe ist zwar an zwei Stellen Basalt auf- geschlossen, welcher den Phonolith durchbrochen und bis kopfgroße Stücke desselben eingeschlossen hat'; aber dieser Basalt ist ein dichter gewöhnlicher Basalt (Basanit), in dem größere Einsprenglinge von Hornblende und Augit nicht wahrgenommen werden; wohl aber ent- hält der nördlich, näher am Stellberg auftretende Basalt (ein Limburgit) große sanidinartige Feldspate als Einschluß. Auch vom dem Hornblendebasalt, welcher östlich von der Maul- kuppe zwischen den Höfen Vorder- und Hinter-Eselsbrunn, rings- um von Phonolith umschlossen, sichtbar ist und Übergänge in Augit- basalt und dichten Basalt zeigt, läßt sich nicht sagen, ob er den Phonolith von Eselsbrunn, der dem Milseburg-Phonolith ganz gleich ausgebildet ist, bedeckt oder kuppenartig aus ihm hervortritt. Ist das erstere der Fall oder liegt ein Durchbruch von Hornblendebasalt dureh den Phonolith vor, wie es den Anschein hat, so ist der Horn- blendebasalt hier jünger als der Phonolith — was der Auffassung von GUTBERLET entsprechen würde. Klarer liegen die Verhältnisse im Rupsrother Wald östlich von dem Bubenbadstein. Hier wird der sanidinreiche Phonolith (mit ande- sitischem Gefüge und deutlicher Fluidalstruktur), den ich wegen seiner tiefen Lage — 20 bis Som unter der Buntsandsteinfläche, auf welcher ! Zwischen Maulkuppe und Stellberg gibt es mehrere, mindestens drei Basalt- durchbrüche; aber nur einer von diesen, mehr abseits, östlich unterhalb des Hofes Hinterstellberg gelegen, ist ringsum von Buntsandstein umschlossen. Die Angaben von PerzoLp (32, S. 45 und 12) lassen nicht erkennen, auf welches dieser Vorkommen sich seine Beschreibung bezieht. H. Bückıns: Die Phonolithe der Rhön. 685 der Phonolith des Bubenbadsteins aufruht — in seiner Hauptmasse für einen Eruptionsstiel halte, von einem Feldspatbasalt durchbrochen. Letzterer ist demnach jünger als der ihn umgebende Phonolith. Analoge Erscheinungen kann man auch am Tannenfelskopf bei Brand und an dem benachbarten Findloser Berge südwestlich von Hilders beobachten. Am Südabhange des Tannenfelskopfes findet sich im Röt und in dem darüberliegenden Basalttuff, der besonders auf der Ostseite des Berges zahlreiche bis kopfgroße und noch größere Blöcke eines sphenreichen trachytischen Phonoliths einschließt (vgl. oben S. 672), ein 50 m breiter und 150 m langer Durchbruch von einem trachy- toiden Phonolith, der seinerseits wieder in der nordöstlichen Eeke von einem 30 m breiten Feldspatbasalt durchsetzt wird. Eine geologische Skizze des Tannenfelskopfes und des Findloser Berges habe ich früher (8. S. 286) gegeben. 1 Auch auf der Höhe des Findloser Berges sind im Bereiche des Röts zwei Phonolithvorkommen, offenbar Erosionsreste einer früher zu- sammenhängenden Decke, vorhanden, die von mehreren kleinen Basalt- stielen durchbrochen werden. Der Phonolith ist ziemlich frisch, dünn- plattig und enthält zahlreiche, bis ı cm große Einsprenglinge von Sanidin; die Grundmasse ist reich an Feldspat und arm an Nephelin. Der Basalt ist teils Nephelinbasalt, teils Limburgit. Er enthält den trachytoiden Phonolith auch als Einschluß, ist also zweifellos jünger als dieser. Am Ehrenberg bei Reulbach trifft man östlich von Unken- hof im Bereich des hier herrschenden Basalts (Feldspatbasalt) auf viele lose Blöcke eines trachytoiden Phonoliths mit ausgezeichneter Fluidal- struktur und zahlreichen, an den Enden ausgefransten Ägirinaugiten, auch einzelnen etwas größeren Einsprenglingen von Ägirinaugit und Titanit. Vielleicht gehört dieser Phonolith dem gleichen Horizont an, wie der Phonolith der benachbarten, südöstlich vom Ehrenberg ge- legenen Wasserkuppe. Das Vorkommen der losen Blöcke würde dem nicht widersprechen: die Aufschlüsse sind hier aber zu dürftig und gestatten keinen Einblick in die Lagerung. Unklar sind auch die Verhältnisse am Hundsküppel bei Wittges (8, 8.287, wo auch eine geologische Skizze gegeben ist). Hier ist ein Basaltdurchbruch im Mittlern Buntsandstein auf seiner Südseite umsäumt von Phonolith und letzterer wiederum von Phonolithtuff. Der Basalt (Feldspatbasalt) hat demnach bei seiner Eruption denselben &ruptionskanal benutzt, wie vorher der Phonolith, oder der Eruptions- schlot reichte bei dem Beginn der Basalteruption bis zu dem in höherm Niveau ausgebreiteten Phonolith und stand eine Zeitlang offen, so daß Phonolithmassen von oben in ihn hineinstürzen konnten. = 68* 656 Gesammtsitzung vom 18. Juli 1907. Weitere Punkte, an welchen Basalt mit Phonolith in Berührung kommt, sind der Linzberg bei Hofaschenbach, die Kleine Nalle bei Gersfeld, der Seelesberg östlich von Tann und der Kalvarienberg bei Poppenhausen. Auf der Ostseite der Kleinen Nalle befindet sich ein kleiner gangförmiger Durchbruch von Feldspatbasalt im trachytischen Phono- lith. Der Gang läßt sich auch noch in den Röt, der unter dem Phonolith hervortritt, etwa 50 m weit verfolgen. Der Linzberg (oder Leimkopf) bei Hofaschenbach ist be- reits 1847 von GUTBERLET (12, S.325), dann 1865 von Mönt (29) und später (1887) von Mörrer (31, S.Sı ff.) erwähnt und beschrieben worden. Die Angaben von Mönr sind ungenau; dagegen entspricht das, was Mörrer über die Lagerung des Phonoliths gegenüber dem auf der Ostseite des Berges auftretenden Basalt sagt, den tatsächlichen Verhältnissen. Nur hat Mörrer den Phonolith trotz seines hohen Alkaligehalts (4.74 Prozent K,O und 7.51 Prozent Na,0) bei einem sehr geringen Gehalt an alkalischen Erden (3.18 Prozent CaO, 0.70 Pro- zent MgO und 1.47 Prozent FeO) als sanidinreichen Tephrit und nur zum kleinen Teil als plagioklasführenden Phonolith angesehen. Es unterliegt aber gar keinem Zweifel, daß das Gestein in seiner Gesamt- heit nieht zu den Tephriten, sondern zum Phonolith gehört. Der Phonolith vom Linzberg ist übrigens an vielen Stellen, und zumal in einem Steinbruch auf der Südwestseite des Berges, so reich an Hauyn bzw. Nosean, daß er wohl als der an diesem Mineral reichste Phono- lith der Rhön gelten kann. Das Mineral ist im Gestein schon mit bloßem Auge zu erkennen; es tritt in Form von zahlreichen kleinen dunkelen Flecken aus der hellen Grundmasse deutlich hervor. Die Beziehung zwischen dem Phonolith und dem am Ostabhang des Linzbergs (von der Kuppe abwärts) anstehenden Basalt (Basanit) ist nicht klar zu erkennen. Es macht den Eindruck, als ob der Phonolith das ältere Eruptivgestein sei, und der Basanit, der auf seiner Ostseite von einer Schlotbreecie umhüllt wird, ihn später durchbrochen hätte. Gurgerter (12) und Mönt (29) sind freilich anderer Ansicht; sie halten beide den Phonolith für das jüngere Eruptivgestein. Auch die Stellung, welche der dichte Basalt von der Kuppe und der tephritische Basalt von dem Nordfuß des Seelesbergs zu dem nosean- und titanitführenden, trachytisch-andesitischen Phono- lith besitzt, welcher die Hauptmasse des Berges bildet, ist noch nicht erkannt. Der Kalvarienberg bei Poppenhausen hat schon seit alter Zeit das besondere Interesse der Petrographen auf sich gezogen. K.C. von Leoxmarn (28) entdeckte in dem »doleritartigen« Phonolith von H. Bückıns: Die Phonolithe der Rhön. 687 hier Titanit und Mesotyp; Gurgerrer fand den Sphen durch das ganze Gestein verbreitet, sah in ihm auch Hauyn (16, S. 680 und 681) und stellte es zu seinem jüngeren Phonolith oder Trachyt. Nach ihm hat derselbe den ältern Basalt, » welcher oft doleritisch wird und neben gewöhnlich sehr feinen nadelförmigen Hornblendekristallen viel Glimmer enthält, durchbrochen. In der südlichen Felswand findet sich ein kolossales Bergstück des letztern Gesteins von Trachyt um- sehlossen; es läßt sich jedoch nicht bestimmen, ob es ansteht oder in die Tiefe setzt, oder ob es als ringsum abgesondertes Fragment in der umhüllenden Gebirgsart schwimmt. Fände ersteres statt, so hätte sich der Trachyt zwischen der erwähnten Partie und dem an seiner nördlichen Grenze befindlichen Anstehen in einer Mächtigkeit von 100 bis 150 Schritt emporgedrängt. Gangförmig kann man das Vorkommen nicht nennen, da die Ausdehnung des durchbrochenen Gesteins gegen die Horizontalverbreitung des jüngern sehr zurück- tritt«. Hassencamp deutete den »ältern Basalt« Gurgerters ebenfalls als Einschluß (23, S.833): »Der trachytische Phonolith vom Kalvarien- berg bei Poppenhausen enthält Fragmente und Blöcke des neben an- stehenden glimmer- und hornblendeführenden Basalts eingeschlossen ; erster ist also hier entschieden jünger als letzter«. SAnpBERGER hat den glimmer- und hornblendeführenden Basalt ı872 und 1873 (36 und 37) untersucht und als ein von den ge- wöhnlichen Hornblendebasalten abweichendes Gestein erkannt; er nannte es »Buchonit«. In der Tat ist der Buchonit von den anderen, von Somnerran (42, S. 159ff.) näher beschriebenen Hornblendebasalten der Rhön sowohl durch den Mangel an Olivin als insbesondere durch das Vorhandensein von zahlreichen unregelmäßig verteilten, bis S mm breiten, dünnen tombakbraunen Glimmerblättchen recht wohl unter- schieden; auch der Nephelingehalt des Buchonits ist ein größerer als der der Hornblendebasalte, und Hand in Hand damit geht ein bei weitem höherer Gehalt an Alkalien' (8.77 [9.84] Na,0 und 3.56 [3.72] K,O statt 2.3— 2.6 Na,O und 1.5— 1.2 K,O bei den Hornblendebasal- ten), ein geringerer Gehalt an Kalk (8.40 [7.82] statt 11.35— 13.15) und an Magnesia (1.47 [1.63] statt 4.55—10.09) und ein größerer Gehalt an Kieselsäure (45.54 [45.18] statt 41.01— 42.92). Über das geologische Auftreten des Buchonits sagt SAnDBERGER, daß er bei Poppenhausen zwischen Basalt und Phonolith zutage trete; er hält ihn (38, S. 9) für ungefähr gleich alt mit dem Hornblendebasalt. ! Die zweite, in [ ] gesetzte Zahl ist der von Mörr (30, S. 941) gegebenen chemischen Analyse des Buchonits entnommen, die erste Zahl der von E. von GERICHTEN ausgeführten und von SANnDBERGER mitgeteilten Analyse (37, S. 12). 685 Gesammtsitzung vom 18. Juli 1907. Bei der geologischen Untersuchung des Kalvarienbergs fand ich, daß der Phonolith einen sehr unregelmäßig geformten Durchbruch in dem Mittlern Buntsandstein bildet (vgl. Fig. 4). Der in die Tiefe nieder- setzende Stiel ist durch das Lüttertal in zwei Teile von ungleicher Größe zersehnitten, in einen kleinern südliehen, auf dem die Hessen- mühle und das Schießhaus gelegen sind, und einen größern nörd- lichen, den eigentlichen Kalvarienberg, auf dessen Spitze sich eine kleine Wallfahrtskapelle befindet. Eine an 200 — 300 m breite Apophyse erstreckt sich von da nach Westen bis zum Hofe Hugofluß, und eine etwas längere, nur an 100 m Fig. 4. breite Apophyse läßt sich nord- Der Kalvarienberg bei Poppenhausen wärts, noch 300 m über den Maßstab 1: 23000. Hof Hugograben hinaus, ver- folgen. Hier kommt dann obe- rer Buntsandstein (Röt) mit ihr in Berührung. Der schon mehrfach be- schriebene Phonolith ist nach seinem mikroskopischen Ver- halten ein tluidal struierter, tra- ehytisch-andesitischer Phono- lith. Er ist nicht so deutlich plattig abgesondert, wie der dichte Milseburg - Phonolith, sondern bildet ganz unregel- mäßig polyedrische Felsen. Ein- — sprenglinge von Sanidin sind MIN v BESTER ziemlich häufig, im Dünnschliff En] auch solehe von grünem Augit; Buchonit. Basalt. Alluvium. R viel seltener und mehr auf einzelne Schlieren beschränkt erscheinen Einsprenglinge von Horn- blende. Gelbbraune Titanitkristalle, bis 3 mm groß, finden sich be- sonders in den Blöcken bei Station II. Die Grundmasse besteht vor- wiegend aus Sanidin, neben welchem oft radialstrahlig angeordnete Plagioklasleisten, kurzsäulige, meist zeolithisierte Nephelinkristalle, einzelne grüne Ägirinaugite, Magneteisenkörner, lange prismatische Apatitnadeln, Titanit und spärlich Hauyn auftreten. In Drusenräumen und auf Spalten ist feinfaseriger Zeolith (Natrolith) recht häufig. Rosen- Busch (35, S. 1220) vermutet in dem Gestein auch Analeim. Im Phonolith setzen zwei Gänge von olivinreichem Basalt auf, der eine etwa 5-— Io m mächtig, mit nordöstlichem Streichen, am Schieß- rain, der andere, ihm annähernd parallel verlaufende Gang weiter west- H. Bückıns: Die Phonolithe der Rhön. 689 lieh am Kalvarienberg oberhalb der Straße und hinter dem am weitesten nach Westen hin gelegenen Hause. Hier beobachtet man in der halben Höhe des Berges wohl anstehende Basaltfelsen, aber der Aufschluß erlaubt nicht, die Mächtigkeit des Ganges genauer zu bestimmen. Das Gestein des letztgenannten Ganges ist ein sehr dichter, augitreicher Limburgit mit lichter Basis, ganz ähnlich dem Gestein von dem kleinen isolierten Durchbruch 200 m nordwestlich von der Kapelle, der auf seiner Nordseite von einem dünnen Mantel von Schlotbreceie eingehüllt wird. Der Basalt vom Schießrain ist ein augitreicher Nephelinbasalt, reich an walnußgroßen und noch größeren Olivinknollen. Der Buchonit findet sich auf der Ostseite des Kalvarienbergs (vgl. Fig. 4). Er steht am Rande des Wäldchens östlich von der Kapelle. jenseits eines Ackerfeldes, in mehreren Felsen an und läßt sich bis zur Spitze des bewaldeten Bergköpfchens verfolgen. Seine Grenze gegen den Phonolith ist nicht zu erkennen, doch liegt sie jedenfalls in der Nähe des Marienbildes, das am südwestlichen Abhang des Kalvarien- bergs in halber Bergeshöhe in einer Felsnische aufgestellt ist. Hier treten an dem Fußpfad, der rechts von dem Bilde nach der Kapelle hinaufführt, auf der linken Seite einzelne Felsen hervor, die sich noch als Buchonit erweisen. Dagegen findet sich weiter nach oben bis zum Kreuz nur Phonolith von der gewöhnlichen Ausbildung: auch west- lich vom Marienbild steht dieses Gestein an. Verfolgt man den Buchonit gleich oberhalb des Marienbildes von dem Fußpfad aus weiter nach Westen hin, so erkennt man, wie er mehr und mehr ein körniges, doleritisches Gefüge, sowie durch Zurück- treten der größern Biotit-Einsprenglinge und durch Abnahme der Augitmikrolithe in der Grundmasse eine hellere Farbe erhält. Gleich- zeitig nimmt er viele dünne und bis S mm lange Hornblendenadeln auf und erhält dadurch ganz das Aussehen eines feinkörnigen Nadel- diorits. Solche Stücke finden sich auch lose in der Blockhalde unter dem Marienbilde. Hier wird in den letzten Jahren der Gesteinsschutt als Straßen- beschotterungsmaterial gewonnen. Neben dem normalen, meist fein- körnig ausgebildeten Phonolith sieht man hier auch zahlreiche Blöcke eines Gesteins von doleritisch-körniger Struktur, das teils 1 --3 mm eroße Blättehen von braunem Biotit, teils kleine schwarze Hornblende- säulchen oder beide Mineralien nebeneinander enthält, also Gemeng- teile, die dem normalen Phonolith des Kalvarienbergs fremd sind. Im Dünnschliff gewahrt man auch noch zahlreiche idiomorphe Augit- kristalle, langsäulige Apatite und Nephelin in einem wesentlich aus Sanidin und Plagioklas bestehenden Grundgewebe. Hier und da sieht man schon mit bloßem Auge radialfaserigen Zeolith (Natrolith). 690 Gesammtsitzung vom 18. Juli 1907. Einzelne Phonolithblöcke dieser Stelle sind dunkel getleckt. K.C. von Leonuarp hat bereits 1827 (28, S. 143) auf diese bei den Rhön- phonolithen sonst ganz unbekannte Erscheinung aufmerksam gemacht und an Einschlüsse von andersfarbigem Phonolith gedacht: In der Tat rühren die dunkelen Flecken teils von typischem dunkeln glimmer- und hornblendeführenden Buchonit her, der gegen den einschließenden Phonolith hin zuweilen von einem bis ı mm breiten Rand kleiner grüner Augitmikrolithe umgeben ist, teils von einem etwas glimmer- ärmeren Gestein, das einem gröberkörnigen Buchonit entspricht und dureh Verschwinden des Biotits in ein glimmerfreies dunkeles Gestein mit einzelnen schmalen, langsäuligen Hornblende-Einsprenglingen oder, bei gleichzeitigem Zurücktreten der Hornblende sowie der Augitmikro- lithen und kleinen Magnetitoktaeder in der Grundmasse und bei reich- licher Entwicklung des Sanidins, in körnig ausgebildeten Phonolith ohne scharfe Grenze übergeht. Andere Blöcke erscheinen aus innig mitein- ander verwachsenen und an ihren Berührungstlächen ineinander über- chenden Phonolith- und Buchonitstücken zusammengesetzt, die in ihrer Struktur und in ihrem Mineralbestand den vorher beschriebenen Varietäten entsprechen. Offenbar stammen alle in der Blockhalde gelegenen Gesteine, die anders als die normalen Varietäten ausgebildet sind, aus der Grenz- zone zwischen Phonolith und Buchonit. Die Gesamtheit der Erscheinungen und insbesondere das Auf- treten der doleritisch-körnigen, an Biotit und Hornblende reichen Pho- nolithe läßt wohl keine andere Deutung zu, als daß es sich am Kal- varienberg um eine lokale Ausscheidung von basischen Mineralgemengen in dem phonolithischen Magma handelt. Der Buchonit wäre dem- nach als ein Differentiationsprodukt des phonolithischen Magmas aufzufassen, das gerade am Kalvarienberg eine immerhin nieht unbeträchtliche Ausdehnung besitzt. Auf‘ der Ostseite des Kalvarienbergs und östlich von der Kapelle ist der Buchonit über eine Fläche von annähernd 300m Länge und ı00 m Breite in anstehenden Felsen und losen Blöcken verbreitet. Seine Grenze gegen den Phonolith ist aber nur im südwestlichen Teile des Vorkommens, in der Nähe des Marienbildes, einigermaßen deut- lich. Leider lassen die mangelhaften Aufschlüsse nieht erkennen, ob der Buchonit von dieser Stelle wirklich mit dem Hauptvorkommen des Buehonits zusammenhängt, oder, wie es in Fig. 4 dargestellt ist, eine besondere, von jenem getrennte Ausscheidung darstellt. Außerdem findet sich Buchonit noch an drei weiteren Stellen innerhalb des Phonoliths am Kalvarienberg, und zwar am Südabhang in losen Blöcken neben dem vorher (S. 689) erwähnten Limburgitgang H. Bückıng: Die Phonolithe der Rhön. 691 hinter dem letzten Haus im Westen von Poppenhausen — in Fig. 4 ist dieses Vorkommen nicht berücksichtigt worden — und dann noch an zwei Punkten zwischen dem Hauptvorkommen und dem an 400 m weiter nördlich gelegenen Grashof. An diesen Stellen hat er aber, wie man aus der Verbreitung der lose herumliegenden Stücke schließen muß, eine nur sehr geringe Ausdehnung. Das nördlichste Vorkommen befindet sich 100 m südlich vom Grashof an der Grenze des Phonoliths, das nächst südliche etwa in der Mitte zwischen dem Grashof und der Kapelle des Kalvarienberges. Neben letzterm trifft man Stücke eines sehr dichten dunkeln Tephrits, der im Dünnsehliff eine deutliche Fluidalstruktur und stark korrodierte Einsprenglinge von Biotit und Hornblende zeigt, neben ersterm Stücke eines schwarzen Feldspatbasalts mit vielen weißen Natrolithmandeln. Östlich von den beiden nördliehen Buchonitvorkommen liegt der Heiligenhof und die Dürrmühle oder Dürrenmühle. Wahrscheinlich hat dieser Name Anlaß zu einer Verwechslung mit dem Dörrenhof bei Gersfeld gegeben, den SANDBERGER (36, S. 203) als weitern Fund- ort von Buchonit nennt. An dem letzterwähnten Hofe kommt nir- gends ein Gestein vor, welches mit dem Buchonit verglichen werden könnte. Ebensowenig findet sich Buchonit an der Abtsröder Höhe bei Gersfeld (SANDBERGER, 36, S. 203) oder zwischen der Großen und Kleinen Nalle, wo Mönt ihn gesammelt haben wollte (vgl. auch Lenk, 27, S. 86). Das einzige Gesteinsvorkommen der Rhön, welches auch nach seinem äußern Verhalten dem Buchonit von Poppenhausen an die Seite gestellt werden kann, habe ich erst vor wenigen Jahren am Kesselkopf bei Unter-Rupsroth, etwa 4 km östlich von der Milseburg, aufgefunden. Hier hat am Westabhange des Kesselkopfs ein Phonolith den Mittlern Buntsandstein durchbrochen und sich deekenartig über den Kesselkopf hin ausgebreitet. Von der Phonolithdecke sind nur noch verhältnismäßig kleine Reste auf der Höhe des Berges und am Nord- abhange nach dem Kesselhof hin erhalten geblieben; sie sind durch Erosion sowohl voneinander als vom Eruptionsstiel getrennt; zwischen ihnen tritt allenthalben der Mittlere Buntsandstein zutage. Der Eruptionsstiel ist nahe an der Talsohle durch einen großen Steinbruch neben der Eisenbahnlinie Fulda-Hilders auf‘ eine Breite von etwa 120m vorzüglich aufgeschlossen. Neben Breceien, die aus faust- bis kopfgroßen Sandstein- und Phonolithstücken bestehen und durch zerriebenen Sandstein und Zersetzungsprodukte des Phonoliths 692 Gesammtsitzung vom 18. Juli 1907. locker verkittet sind, tritt der Phonolith in scharfkantig brechenden, plattig abgesonderten und auf den Absonderungsflächen zum Teil nach Art des Hochgebirgskalks linear struierten, frischen, grauen Massen auf. Er ist dicht, enthält spärliche (einen auf etwa 200 gem Fläche) Einsprenglinge von Sanidin und Hornblende, erstere bis 5 mm, letztere bis 3 mm groß, auch ab und zu bis 3 mm lange Nadeln von \girinaugit. Die Grundmasse besteht wie bei den trachytoiden Pho- nolithen wesentlich aus fluidal geordneten Feldspatleisten, zwischen denen bald spärlich, bald häufiger kleine Nephelinkristalle und breite, ausgefranste Kristalle von Ägirinaugit, reich an schlauchförmigen Glaseinschlüssen, gelegen sind. Auch zahlreiche etwas größere Kri- stalle von Nosean, oft umsäumt von kleinen Ägirinkriställehen und meist schon stark zersetzt, sind in einzelnen Abarten häufig, fehlen aber in den linear struierten Varietäten anscheinend ganz. Zeolithe, zumal Chabasit, sind in Drusenräumen recht häufig; auch Kalkspat kommt auf Klüften vor, zuweilen sogar in 10 cm großen spitzskaleno- edrischen Kristallen (mit vorherrschendem R 3) und in wasserklaren derben spätigen Massen. Ein besonderes Interesse besitzen die im ganzen seltnen nul- bis apfelgroßen Ausscheidungen von Sanitdinit, die mitten im frischen Gestein liegen. Sie erinnern an die viel größeren, in den Samm- lungen vielfach zum Trachyt gestellten Sanidinite, welche als Aus- seheidungen im Phonolith am Alschberg bei Friesenhausen vorkommen. Etwa 5om südlich von dem Phonolithbruche steht am Waldes- rand ein diehter schwarzer Tephrit an. Zwischen ihm und dem Phono- lith liegt Buntsandstein; letzterer war im verflossenen Jahre auch an der südlichen Wand des Steinbruchs bloßgelegt in Form von weißen gefritteten Massen mit deutlicher Schichtung. Nach Westen geht der Tephrit, anscheinend allmählich, in ein dunkeles Gestein über, das in der Größe und Anordnung seiner Biotit- und Hornblende-Ein- sprenglinge vollkommen den grobkörnigen Varietäten des Buchonits von Poppenhausen gleicht. Im Dünnschliff erweist es sich von etwas eröberm Korn und reicher an größeren Augiteinsprenglingen als der normale Buchonit vom Kalvarienberg. Es nähert sich somit mehr den gröberen, doleri- tisch aussehenden Gesteinen, wie sie dort als Zwischenglieder zwischen dem Phonolith und Buchonit auftreten. Auch die dureh ihren Reich- tum an Hornblendenadeln ausgezeichneten Varietäten vom Aussehen feinkörniger Nadeldiorite fehlen hier nicht. Leider hat sich der Steinbruch bis jetzt noch nicht so weit nach Süden hin ausgedehnt, daß die Beziehungen zwischen dem Phonolith, dem Tephrit und dem Buchonit klar erkannt werden könnten. Viel- H. Bückıns: Die Phonolithe der Rhön. 693 leicht wird aber doch in nicht zu ferner Zeit hier entschieden werden können, ob der Buchonit und der Tephrit wirklich Ausscheidungs- produkte des phonolithischen Magmas sind, oder ob ihnen ein höhe- res oder jüngeres Alter zukommt als dem Phonolith'. Phonolith findet sich noch an vielen anderen als den vorher erwähnten Orten in der Rhön teils als Einsehluß im Basalt”, teils in Sehlotbreeeien und in Tuffen neben Basalt; aber auch diese Vorkommen haben, so interessant sie an und für sieh sind, bis jetzt noch nicht zu einer genaueren Altersbestimmung der verschiedenen Gesteine verwertet werden können. Bemerkenswert ist, daß sich Phonolith recht häufig in Schlot- breecien am Rand von Basaltdurehbrüchen auch in Gegenden findet, wo größere Phonolithergüsse anscheinend niemals stattgefunden haben, weil weder Reste von Deeken noch Eruptionsstiele von Phonolith be- obachtet werden. Gurgerrer kannte den Phonolith bereits vom Reß- berg” (Nephelinbasalt) und vom Rodenbacher Küppel' (Limburgit) bei Gersfeld. SANDBERGER (27, S. 109) hat ihn in der Schlotbreecie am Rabenstein (Nephelinbasalt) südwestlich von Gersfeld und Lenk (27, S. 33) am Rockenstein (Nephelinbasalt) bei Oberweißenbrunn beob- achtet. Ich habe ihn dann später noch in der Schlotbreecie am Pfort- wasser südöstlich vom Sandberg’ bei Gersfeld und bei Egelmes' nördlich von Bieberstein und nordöstlich von Hofbieber aufgefunden, ! Auch auf der Höhe des Kesselkopfs und am Nordabhange desselben, östlich von dem Steinbruche, finden sich neben dem hier auftretenden Phonolith, den man als Erosionsrest einer früher ausgedehnteren Decke ansehen muß, zahlreiche Stücke von Feldspatbasalt bzw. Tephrit in einer solelien Lage, daß sie zum Liegenden des Phono- liths gerechnet werden müssen. Leider gestatten die schlechten Aufschlüsse im Wald- gebiete zur Zeit kein sicheres Urteil über die gegenseitigen Beziehungen jener Gesteine. ®2 Hassencamp (23, S. 833) erwähnt Einschlüsse von Phonolith (und » Trachyt«) auch aus dem Basalt einer Kuppe am Wege von Sieblos nach dem Teufelstein. Wahr- seheinlich meint er damit eine Schlotbreceie, die etwa 400 m nordwestlich von Sieblos einen Basaltdurchbruch auf seiner Südwestseite umgibt und Stücke von Phonolith, Basalt und Buntsandstein einschließt. Den Basalt und Phonolith von dieser Stelle habe ich noch nicht untersucht. 3? Gurserter (12, S. 325) gibt als Fundort der »losen Phonolithtrümmer« die Ostseite des Reßbergs an; ich fand sie besonders an der West- und Nordseite des Berges, wo die Schlotbreceie ansteht und reichlich Phonolith- und Basaltstücke enthält. " Gurserrer (12, S. 325) spricht von Phonolitheinschlüssen im Basalt; vermut- lich hat er sie aber in der Schlotbreecie gefunden, welche den Basalt auf seiner West- seite mantelförmig umgibt (17, S. 14). 5 Auch diese Stelle scheint Gurgerrer bereits gekannt zu haben (vgl. 12, S. 326). % Von hier erwähnt Gurserter bereits 1856 (19, S. 27) Einschlüsse von Phono- lith im Basalt und einen Gang von Phonolith II mit Einschlüssen von Basalt. Den Phonolithgang habe ich noch nicht gefunden. 694 Gesammtsitzung vom 18. Juli 1907. in losen Blöcken auch noch unterhalb des anstehenden Feldspatbasalts am Steinküppel und auf der Barnsteiner Hut östlich von Mosbach bei Gersfeld, sowie am Ost- und Nordabhang des Ehrenbergs (Feldspat- basalt) bei Reulbach'. Auch in den älteren, direkt auf den Triassedimenten zur Ablage- rung gelangten Tuffen sind Phonolithbrocken nicht gerade selten. Außer in den bekannten Tuffen von Kleinsassen, Schackau und dem Ziegenkopfe (s. oben S.672) finden sie sich besonders in dem weißen Tuff an der Danzwiese am östlichen Abhange der Milseburg und zwischen Alterain und Forsthaus Tiergarten westlich von Klein- sassen, im Tuffe des Schafsteins bei Reulbach bzw. Abtsroda und im Tuff am Westfuße des Dachbergs südlich von Rasdorf. An der Danzwiese, wo die Tuffe zeitweilig durch Gruben auf- geschlossen waren, bilden sie anscheinend das Liegende des Milse- burgphonoliths; sie sind hier auch von Feldspatbasalt, der gleich oberhalb des Brunnens und der Häuser von Danzwiese ansteht, durch- setzt oder überlagert. Der Tuff des Schafsteins, den Gurgerrrr (11, S. 136) als »tra- chytischen Tuff« bezeichnet, setzt sich aus zahlreichen nußgroßen Stück- chen von Bimsstein, Feldspatbasalt, Sanidinit, eingebettet in einem feinerdigen Zement mit Bruchstücken und Kristallen von Sanidin, Augit, Biotit, Hornblende usw., zusammen. Er ist jetzt durch einen Steinbruch an 20 m mächtig aufgeschlossen. Unter einem starken Abraum von Basaltschutt und tertiärem Sande liegt zunächst ein rötlich gefärbter Tuff, reich an bolähnlichen Zersetzungsprodukten; darunter folgen, 18 m mächtig, graugelbliche Tuffe, die mehrere, zum Teil an 3 m mächtige Bänke bilden und einen ausgezeichneten, leicht zu bearbeitenden Baustein liefern. Das Liegende des Tuffes (Muschel- kalk) ist im Steinbruch noch nieht erreicht. Das Hangende ist der Feldspatbasalt des Schafsteins, und über diesem lagert der Phonolith der Wasserkuppe (s. oben Profil 3 S.680)”. Die hellgrauen oder weißen Tuffe, welche westlich vom Dach- berge bei Rasdorf eine beträchtliche Ausdehnung und Mächtigkeit ! Im Jahre 1892 habe ich (6, S.XXX VII) Phonolith auch aus der Schlotbreceie des Basalts vom Bodenhofküppel bei Maiersbach erwähnt. Diese Angabe ist zu berichtigen. Der vermeintliche Phonolith, ein graues, plattiges Gestein, hat sich bei mikroskopischer Untersuchung als ein veränderter Schieferton erwiesen. ® Hassencanp (23, S. 834, und 24, S. 212) hält den Tuff vom Schafstein, in welchem er »die Früchte unserer Buche« gefunden haben will, für eine sehr junge Ablagerung von quartärem Alter, etwa dem Kalktuff am Östrande der Langen Rhön (Weisbach usw.) gleichalterig. Ich kann dies nicht für richtig halten, bin vielmehr der Überzeugung, daß der Tuff vom Schafstein bei weiten älter ist und eher eine Parallelisierung mit den anderen obengenannten Tuffen angezeigt erscheint. H. Bückıns: Die Phonolithe der Rhön. 695 besitzen (26, S.17) und in den Wasserrissen »am weißen Wege« sehr gut aufgeschlossen sind, haben äußerlich eine große Ähnliehkeit mit den 'Tuffen vom Schafstein. Sie sind aber bei weitem ärmer an Bims- stein und reicher an Phonolith. Letzterer kommt in gewissen Lagen des Tuffes auch in größeren Blöcken vor: er besitzt durchweg eine trachytisch-andesitische Struktur. Rınse hat (34, S. 16 ff.) den Tuff näher beschrieben und, indem er die Phonolithblöcke als Nephelintephrit bestimmte, Nephelintephrit- tuff genannt. Es geht aber aus den Analysen, die er von dem Tephrit mitteilt, hervor, daß der Gehalt an Alkalien (4.11 bzw. 4.75 K,O und 6.55 bzw. 7.33 Na,O) den an alkalischen Erden (1.19 bzw. 1.91 CaO und 0.15 bzw. 0.94 MgO) so bedeutend überwiegt, daß das Gestein (mit einem Kieselsäuregehalt von 66.74 bzw. 61.01 Prozent) besser als ein trachytischer Phonolith bezeichnet wird'. Der Phonolithtuff führt nach Rınse auch Basalt, der mit dem Feldspatbasalt des Dachbergs übereinstimmt, und lagert an verschiedenen Stellen auf dem Dach- bergbasalt. Er ist demnach jünger als der Feldspatbasalt des Dach- bergs. Aus dem Phonolithgehalte der zuletzt erwähnten Schlotbreceien und Tuffe, die durchweg auf Sedimenten der Trias aufruhen, kann man keinen andern Schluß ziehen als den, daß die Phonolithe an den verschiedenen Stellen ihres Vorkommens zu den ältesten tertiären Eruptivgesteinen der Rhön gehören. Das stimmt im allgemeinen mit der Ansicht GUTBERLETS und SANDBERGERS überein. Da- gegen ist die Annahme Less (27, S. 109), daß diejenigen Basalte, welche von einer Phonolith enthaltenden Schlotbreecie umgeben sind, » bei ihrer Eruption denselben Weg benutzt haben, welchen bereits ein früher un- vollendet gebliebener Phonolitherguß eingeschlagen hatte«, gewiß nur für einzelne Vorkommen gültig. In den Schlotbreecien können, wie ich früher (8, S. 285 ff. und 292) nachgewiesen habe, Bruchstücke von ! Jch fand einen dem Tuffe vom Dachberg entnommenen, ziemlich frischen Pho- nolith, den ich bereits vor 30 Jahren analysierte, folgendermaßen zusammengesetzt: SiO, 56.94 027 70.55 Al,O,; 19.16 Fe&,0; 4.24 MnO 0.13 CaO 1.98 MseO 0.41 K,O 6.87 Na;0 8.83 H,O 0.85 99.96 Das FeO wurde nicht besonders bestimmt. 696 Gesammtsitzung vom 18. Juli 1907. allen denjenigen Gesteinen vorkommen, welche sich bei der Aus- sprengung des Eruptionskanals an Ort und Stelle, wenn auch oft erst in beträchtlich höherm Niveau, vorfanden. Das Auftreten von Phono- lithstücken in den Schlotbreecien am Rande von Basaltstielen deutet also nur darauf hin, daß Phonolith bereits vor Ausbruch des Basalts an Ort und Stelle vorhanden war: dabei muß es aber unentschieden bleiben, ob sie von einem in der Tiefe stecken gebliebenen Phonolith stammen oder von einem Phonolithergusse, der zur Zeit der Basalt- eruption die Oberfläche bedeekte, oder ob sie bei der Aussprengung des Eruptionskanals und der Bildung der Schlotbreceie lediglich in Form von Bomben gefördert wurden. Aus der Form und Struktur der Phonolitheinschlüsse wird im jedem einzelnen Fall entschieden werden müssen, welche von diesen Möglichkeiten die wahrschein- lichste ist. Nirgends in der Rhön, außer am Pferdskopf, im Gebiet der Wasserkuppe und des nordöstlich anstoßenden Ehrenbergs, am Kessel- kopfe bei Liebhards und im 'Tuffe vom Dachberge bei Rasdorf, trifft man auf Phonolith, welcher Basalt unzweifelhaft durchbrochen hätte und überlagerte. Am Pferdskopfe selbst läßt sich, wie oben (S. 678) ausgeführt wurde, ein älterer Phonolith, der nur in Form von Ein- schlüssen vorkommt, von einem jüngern Phonolith unterscheiden: letzterer besitzt im Gebiet der Wasserkuppe eine große Verbreitung. Zwischen die Bildung dieser beiden Phonolithe fällt die Eruption eines Feldspatbasalts, der am Pferdskopf zwar wenig mächtig ist, aber an der Eube und im Bereich der Wasserkuppe bis zum Schafstein und Ehrenberg hin als eine durchlaufende Decke von zum Teil recht be- trächtlicher Mächtigkeit verfolgt werden kann. Da der Tuff am Schaf- stein unter der eben erwähnten Feldspatbasaltdecke liegt, würde der in ihm vorkommende Sanidinit zu dem ältern Phonolith des Pferds- kopfs zu rechnen sein. Die beiden verschiedenalterigen Phonolithe des Pferdskopfs lassen sich weder nach ihrem Äußern noch nach ihrer mikroskopischen Struk- tur voneinander unterscheiden; sie gehören beide zu den trachytoiden und andesitischen Phonolithen. Petrographisch verschieden von ihnen sind die Phonolithe der Milseburg, des Stellbergs, der Steinwand, des er Teufelsteins usw., da diese sich in ihrer Hauptmasse als nephelini- toide Phonolithe darstellen. Was für eine Stellung die nephelinreichen sogenannten Milseburg- Phonolithe zu den trachytoiden Phonolithen des Pferdskopfs und der Wasserkuppe einnehmen, läßt sich nicht sicher entscheiden; denn an den meisten Stellen liegen die Milseburg-Phonolithe unmittelbar auf Triassedimenten auf, und nur an wenigen Punkten scheinen (gleich H. Bückıns: Die Phonolitlie der Rhön. 697 wie am Pferdskopf und an der Wasserkuppe) Tuffe und Feldspatbasalte ihr Liegendes zu bilden. So treten auf der Ostseite der Milseburg bei Danzwiese, etwa 30m unterhalb des anstehenden Phonoliths, der oben (S. 694) erwähnte Feldspatbasalt und 'Tuff hervor, unter Verhält- nissen, die zu der Annahme zwingen, daß wenigstens der letztere das Liegende des Phonoliths bildet. Ferner scheint der nephelinreiche Phonolith des Ziegenkopfs (s. oben S. 683) den Tuff von Schackau durchbrochen zu haben. Berücksichtigt man, daß der Phonolith der Wasserkuppe und die ebenfalls trachytoiden Phonolithe vom Kesselkopf (s. oben S.693 Anm. ı) und aus dem Tuff des Weißen Wegs bei Rasdorf (s. oben S. 695) jünger sind als Feldspatbasalt, während die dem Wasserkuppen-Phonolith in ihrer Struktur ganz gleichen Phonolithe vom Tannenfels und von der Findloser Kuppe sowie der Phonolith des Rupsrother Waldes und von der Kleinen Nalle (s. oben S. 686) älter sind als der Feldspatbasalt, der sie durchbrochen hat, so gelangt man zu dem Schlusse, daß die Eruptivbildungen der Rhön keinesfalls an allen Orten die gleiche Reihenfolge beobachten. Immerhin ist es gewiß kein Zufall, daß, gleichwie an der Wasser- kuppe (s. oben S. 651), auch am Östrande der Rhön, an der Geba (3, S. 27) und am Hahnberg (4, S. 28) der Feldspatbasalt älter ist als der Nephelinbasalt, der dort ebenfalls die plateauartigen Höhen bedeckt, und daß auch zwischen Bischofsheim und Fladungen der Nephelinbasalt in großer Ausdehnung den Plagioklasbasalt und Dolerit überlagert (Pröscnorpr 33, S.ı5ff.).. Auch an den Schwarzen Bergen im Süden der Rhön ist nach SöLıxer (41, S.76) die Eruption des Feld- spatbasalts der des Nephelinbasalts vorausgegangen, und ein gleiches gilt, wie von SEYFRIED gezeigt hat (40, S. 38), auch für das Gebiet des Kreuzbergs. An der letztgenannten Lokalität ist der dem Phono- lith vergleichbare Tephrit des Käulings (und Beilsteins) von etwa gleichem Alter wie der Feldspatbasalt. Andrerseits ist zu erinnern, daß am Pferdskopf Stücke von Nephe- linbasalt und Nephelinbasanit sich bereits neben dem ältern Phono- lith als Einschlüsse in dem Feldspatbasalt x vorfinden (s. oben S. 677). dem wohl ein höheres Alter zukommt als dem Feldspatbasalt db, so- wie daß in der südwestlichen Rhön am Stoppelsberg bei Oberzell, wie ich bereits 1878 (1, S.4) nachgewiesen habe und Wrpver 1890 (43, S. 37) bestätigt hat, der Nephelinbasalt von doleritischem Feld- spatbasalt überlagert wird, und daß auch in einem Profile vom Stell- berg, südöstlich von Wüstensachsen, das PröscnoLpr (33, S.ı8) mit- teilt, der Feldspatbasalt jünger erscheint als der Nephelinbasalt. Prö- scnoLpt betont mit Recht, daß bei der Untersuchung der Altersfolge 698 Gesammtsitzung vom 18. Juli 1907. der rhönischen Eruptivgesteine große Vorsicht geboten und besonders zu berücksichtigen ist, daß zwischen den Eruptionen verschiedener (Gesteine oft längere Zeiträume liegen, in denen die Erosion mehr oder minder stark tätig war: »vielleicht ist manche Kuppe, die als Durch- bruch angesehen wurde oder wird, nichts anderes als eine Erosions- kuppe, die von dem vermeintlich durehbrochenen, ältern Gestein erst später umflossen wurde«. Ein soleher Fall mag auch am Stell- berg bei Wüstensachsen vorliegen. Literatur. ı. Biüerınsg, H., Über Augitandesite in der südlichen Rhön usw., in TscuerMmarRs Mineralog. und petrograph. Mitteil. Neue Folge, I. Wien 1878, S. ff. 2. —, Basaltische Gesteine aus der Gegend südwestlich vom Thüringer Wald und aus der Rhön. Jahrb. der Kgl. Preuß. Geolog. Landesanstalt für 1880. Berlin 1881, S. 149 ff. 3. —, Blatt IHelmershausen der Geolog. Spezialkarte von Preußen und den Thüring. Staaten; nebst Erläuterungen. Berlin 1889. 4. —, Blatt Oberkatz der Geolog. Spezialkarte von Preußen und den Thüring. Staaten; nebst Erläuterungen. Berlin 1889. 5. —, Über Ergebnisse seiner Aufnahmen in der Rhön. Jahrb. der Kgl. Preuß. Geolog. Landesanstalt für 1890, Xl. Berlin 1892, S. LX ff. 6. —, Desgleichen im Jahrb. für 1892, Xlll. Berlin 1893, S. XXXVIff. 7. —, Über die Ergebnisse der Aufnahmen im Herbst 1895 in der Rhön. Jahrb. der Preuß. Geolog. Landesanstalt für 1895, XVI. Berlin 1896, XCIV ff. 8. —, Über die vulkanischen Durchbrüche in der Rhön, in Gerranvs Beiträgen zur Geophysik VI. 1903, S. 267 ff. 9. Günser, W. von, Die geognost. Verhältnisse des fränkischen Triasgebiets, in »Bavaria« IV. München 1865, S. 68 ff. 10. —, Geologie von Bayern, Kassel 1894, S. 652 ff. ı1. Gungerter, W. ©. J., Über die Phonolithe und Trachyte der Rhönberge, im Neuen Jahrbuch für Mineralogie usw. 1845, S. 129 ff. 12. —, Briefliche Mitteilung (ebenda 1847, S. 325 ff.). 13. —, Vortrag gehalten auf der 25. Versammlung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher im Jahre 1847 in Aachen (Amtlicher Bericht über die Versammlungen. Aachen 1849, S. 358 ff. und Taf. V). 14. —, Briefliche Mitteilung in der Zeitschr. der Deutsch. Geolog. Gesellsch. Bd. IV. 1852, S. 520 fl. 15. —, Vortrag ebenda IV. 1852, S. 687 ff. 16. —, Sphen im Trachyt der Rhön. Neues Jahrb. für Mineral. 1853, S. 680 ff. 17. —, Einschlüsse in vulkanoidischen Gesteinen. Fulda 1853. 18. —, Verbreitung und Ursprung der Phonolithtrümmer im Ulstertale der Rhön (Neues Jahrb. für Mineral. 1854, S. ı61ff.). 19. —, Phonolithe, Trachyte und Basalte der Rhön (ebenda 1856, S. 24 fl.). 20. —, Erläuterungen zur Geolog. Spezialkarte des Großherz. Hessen, Sektion Herbstein-Fulda; Darmstadt 1863, S. 116 ff. 21. Hassencamp, E., Beiträge zur geognost. Kenntnis der jüngeren Gebirgsglieder des Rhöngebirges, im Neuen Jahrbuch für Mineralogie 1853, S. 430 Anm. H. Bückıns: Die Phonolithe der Rhön. 699 22. —, Zusammenvorkommen von Augit und Hornblende in der Rhön (ebenda 1859, S. 297 ff.). 23. —, Relatives Alter der vulkanischen Gesteine im Rhöngebirge (ebenda 1359, S. 831— 834; wörtlicher Abdruck der Mitteilung in den Verhandl. der Würzburger physik.-mediz. Gesellschaft IX, S. 187 — 191). 24. —, Geologisch-paläontolog. Untersuchungen über die Tertiärbildungen des Rlöngebirges (Würzburger naturwissenschaftl. Zeitschrift I, 1860, S. 193 ff.). 25. —, Die massigen Gesteine der Rhön und der Breitfirst. VI. Bericht des Vereins für Naturkunde zu Fulda 1880. S. 29 fl. 26. von Kornen, Blatt Geisa der Geolog. Spezialkarte von Preußen und den Thüring. Staaten; nebst Erläuterungen. Berlin 1888. 27. Lenk, H., Zur geolog. Kenntnis der südlichen Rhön. Inaug.-Dissert. Würz- burg 1887. 28. LEONHARD, K. C. von, Die Phouolithberge der Rhön (Zeitschr. für Mine- ralogie 1827, S. 97 ff.). 29. Mönr, H., Die nördlichsten Phonolithdurchbrüche der Rhön (Abhandl. der Naturf. Gesellschaft IX. Halle 1865). 30. —, Mikroskop. Untersuchung und Beschreibung einer Sammlung typischer Basalte (Neues Jahrb. für Mineral. 1874, S. 897 ff.). 31. Mörrer, Ed., Petrograph. Untersuchung einiger Gesteine der Rhön (Neues Jahrb. für Mineral. 1888 I, S. 81 ff.). 32. Prrzor», Petrograph. Studien an Basaltgesteinen der Rhön. Inaug.- Dissert. Halle 1883. 33. Pröscnorpr, H, Über den geolog. Bau des Zentralstocks der Rhön (Jahrb. der Kgl. geolog. Landesanstalt für 1893, XIV. Berlin 1894, S. ıff.). 34. Rınne, F., Der Daclberg, ein Vulkan der Rhön (Jahrb. der Kgl. Geolog. Landesanstalt für 1886. Berlin 1887, S. 1 ff.). 35. Rosengusca, H., Physiographie der massigen Gesteine. 3. Aufl., Stuttgart 1896. 36. SANDBERGER, F., Bemerkungen über den Buchonit (Sitzungsber. der mathem.- physik. Klasse der Akad. der Wissensch., München 1872, S. 203 ff.). 37. —, Weitere Mitteilung über den Buchonit (ebenda 1873, S. ıft.). 38. —, Zur Naturgeschichte der Rhön (Gem. Wochenschrift 1881, Nr. 1—6). 39. Senn, E.E., Zeitschr. d. Deutsch Geolog. Gesellsch. III. Berlin 1851, S. 371. 40. VON SEYFRIED, E., Geognost. Beschreibung des Kreuzbergs (Jahrb. der Kgl. Geolog. Landesanstalt für 1896, XV1I. Berlin 1897, S. 3 ff.). 41. SÖLLNER, J., Geognost. Beschreibung der Schwarzen Berge (ebenda für 1900, Berlin 1901). 42. Somnertan, H., Über hornblendeführende Basaltgesteine (Neues Jahrb. für Mineralogie, Beilageb. II, 1883, S. 139 ff.). 43. Weoer, R., Über das Doleritgebiet der Breitfirst (Jahrb. der Kal. Geolog. Landesanstalt für 1890, XI. Berlin ı8gr, S. ff.). Sitzungsberichte 1907. 69 700 Jahresbericht des Kaiserlich Deutschen Archäo- logischen Instituts. Von Prof. Dr. Orro PuchsTtEin in Berlin. (Vorgelegt von Hrn. Coxze.) e Recehnungsjahre 1906 sind aus der Zentraldirektion nach fünf- jähriger Mitgliedschaft statutenmäßig die HH. Kröücmans und WoLTters ausgeschieden und an deren Stelle die HH. Graf LexcnexreLp in Berlin und Rogerr in Halle gewählt, die beide die Wahl annahmen. Durch den Tod hat das Institut aus der Reihe seiner ordentlichen Mitglieder verloren: OÖ. BEnsporRF, f 2. Januar 1907, K. Divrurv, 7 5. März 1907, W. DiTTENBERGER, 7 29. Dezember 1906, und W.v. Harrer, 7 14. Januar 1907: von den korrespondierenden Mit- gliedern P. B. Casuccmi, 7 12. Januar 1907, F. CArTonE, 22. Februar 1907, P. Decuarnme, 7 29. August 1906, E. FERRERO, 7 15. Oktober 1906, H. GeLzER, 7 ı1. Juli 1906, F. Hurssch, 7 6. April 1966, A. pe Nmo, 7 März 1907, A. PrEUNER, ‘7 15. September 1906. Neu ernannt wurden: zum Ehrenmitglied Hr. Jaues Smox in Berlin; zu ordentlichen Mitgliedern die HH. D. Comrarerr in Florenz, F. Noack in Kiel, A. von PrEMERSTEN in Athen, S. Reınacha in Paris, U. Rıccı nm Rom und E. Saavepra in Madrid; zu korrespondierenden Mitgliedern die HH. W. Arrmans in Marburg, K. Baumann in Mann- heim, E. Huser in Saargemünd, R. Pırıgrnı in Rom, E. Prunr in Göttingen, P. Scuazmann in Genf, E. Scnramm in Metz, B. ScHRÖDER in Berlin, P. Sıperıs in Vathy, M. N. Top in Oxford, G. WEICKER in Leipzig und Frau E. Srrox& in Chatsworth. Die ordentliche Plenarversammlung der Zentraldirektion fand in Berlin vom 23. bis 25. April 1906 statt. Die archäologischen Jahresstipendien, diesmal, obwohl wiederum eines zugunsten der Gym- nasiallehrer abgezweigt wurde, doch vier, da im vorigen Jahre einer der Inhaber auf sein Stipendium verzichtet hatte, wurden an die HH. FrICcKENHAUS, JACOBSTHAL, Kurt MÜLLER und Weesz verliehen, das Halb- O. Pucusrein: Jahresbericht d. Kaiserl. Deutschen Archäologischen Instituts. 701 Jahrsstipendium für Gymnasiallehrer an die HH. Baunsarten und (RAFFUNDER, das Stipendium für christliche Archäologie an Hrn. Scuösr- WOLF. Der Generalsekretar nahm im März 1907 an den Sitzungen der Römisch-Germanischen Kommission in Frankfurt a. M. und des Vorstandes des Zentralmuseums in Mainz teil. Infolge der wichtigen Entdeckung eines hethitischen Archivs, die Hr. H. Wisexter bei einer Grabung des Kaiserlich Ottomanischen Museums in Boghasköi gemacht hatte, beschloß die Zentraldirektion im Februar 1907, von Sr. Maj. dem Deutschen Kaiser die nötigen Mittel zu erbitten, um bei der Fortsetzung der Ottomanischen Aus- grabung des Archivs durch Hrn. Wisexter auch die archäologischen und architektonischen Reste der alten Hethiterhauptstadt sachgemäß und fachmännisch zu untersuchen. Die Allergnädigste Bewilligung eines Teiles der Mittel ist zu Anfang des neuen Rechnungsjahrs erfolgt, so daß erst nach dessen Ablauf über dies im Einverständnis mit der Generaldirektion des Kaiserlich Ottomanischen Museums bereits im Gange befindliche Unternehmen zu berichten sein wird. Bei der Herstellung des regelmäßig erschienenen Jahrbuchs mit dem Anzeiger haben wiederum die HH. Brasvıs in Jena und MALTENn in Berlin mitgewirkt, letzterer nur bis zum Ende des Etatsjahrs, solange ihn sein Beruf nieht vollständig in Anspruch nahm. Zum Druck konnte das von Hrn. Pont bearbeitete Register zu Band XI bis XX des Jahrbuchs gegeben werden und als siebentes Ergänzungsheft J. Fünrer und V. Scnuntze, Die altchristlichen Grabstätten Siziliens. Die verschiedenen Serien- und sonstigen Publikationen des Instituts sind von ihren Leitern im verflossenen Jahre nach Möglich- keit gefördert worden. Erschienen ist die 15. Lieferung der von Hrn. Coxze herausgegebenen attischen Grabreliefs, womit der dritte Band dieser Publikation beendet und das Material aus der Periode vor dem Gesetze des Demetrios von Phaleron erschöpft ist. Für die Be- arbeitung der Reliefs der Periode nach Demetrios konnte Hr. BruEckwer einen längeren Urlaub, den er seit dem ı. Oktober 1906 in Athen zubringt, besonders vorteilhaft ausnützen. Wir sind dem Königlichen Provinzial-Schulkollegium der Provinz Brandenburg auch sonst zu Dank verpflichtet, daß es Hrn. Brurekser für die Assistenz bei den Grabreliefarbeiten von einigen Pflichtstunden befreit hat. Dank schulden wir auch Hrn. Dr. Davınp Macız in Princeton für Bemühungen zugunsten der Sarkophagpublikation. Das Römische Sekretariat hat den XXI. Band seiner Mittei- lungen im vertilossenen Jahre fast ganz herausgegeben; von dem Katalog fo} fo} o’o fo} 69* 702 Gesammtsitzung vom 18. Juli 1907. der Skulpturen des Vatikanischen Museums, den Hr. Amenung be- arbeitet, ist der Il. Tafelband fertig gedruckt und der Text dazu im Satz. In der Winkelmannssitzung von 1906 wurde die von Stan. Cauer gearbeitete Marmorbüste des Kaisers Frıenrıcn, die Hr. Conze über- wiesen hatte, enthüllt. Die regelmäßigen Sitzungen des Instituts waren gut besucht, ebenso die Kurse der HH. Körrz über altitalische Kunst (leider durch Krankheit des Leiters vorzeitig abgebrochen) und Hürsen über Geschichte und Topographie Roms. Hr. Mau erklärte wie alljährlich die Ruinen von Pompeji vom 2. bis 13. Juli. Abgesehen von kleineren Ausflügen machte Hr. Körrte nament- lich in Kampanien, zum Teil wegen der oskischen, von Hrn. WEEGE bearbeiteten Wandgemälde, eine Studienreise, und Hr. Hürsen be- suchte eine Reihe von Sammlungen in England, um alte Handzeich- nungen nach römischen Monumenten und Pläne der Stadt Rom zu untersuchen. Die Bibliothek des römischen Instituts wurde, z. T. durch die Schen- kungen verschiedener wissenschaftlicher, dem Institut dauernd gewo- gener Anstalten und Behörden sowie einzelner Gönner, um 314 Nummern vermehrt. Hr. Bane war bei der Bibliothek bis zum Januar 1907 tätig: im Februar und März half Hr. Steisgereer vom Königlich Preußischen Historischen Institut aus. In Athen hat unser Sekretariat den XXXI. Band der Mittei- lungen herausgegeben und seine Sitzungen bei guter Beteiligung regel- mäßig abgehalten. Die Sekretare erläuterten in den Winterkursen die Monumente und Museen Athens, Hr. Kıro namentlich die vor- mykenischen und mykenischen Altertümer, und Hr. DörrrerLn behan- delte außerdem in eigenen Vorträgen auch die homerische Geographie, während Hr. Struck einen Vermessungskursus veranstaltete. Unseren Stipendiaten kamen auch die Vorträge der HH. Hrserney und von PreneRsTEın vom Österreichischen Institut zugute. Außerhalb Athens führten die Sekretare in Delphi, Mykenä und Epidauros sowie in Troja und Pergamon. Die Ausgrabungen in Pergamon wurden in der Zeit vom Sep- tember bis zum November 1906 wiederum unter Leitung der HH. CosxzE und Dörrrern und unter Beteiligung des Hrn. JacoBstHAL und der HH. Architekten KawErau und ScnHazmann fortgesetzt. Die Unter- suchungsplätze waren meist dieselben wie im vorigen Jahre, nämlich das obere Gymnasium, das Haus des Attalos, worin die Reste von Mosaikfuß- böden und Wandmalereien durch Errichtung von Dächern geschützt wurden, ferner die Grabtumuli in der Ebene; dazu kamen noch eine O. Pucensrein: Jahresbericht d. Kaiserl. Deutschen Archäologischen Instituts. 703 Selinusbrücke aus der Königszeit und die speziell von Hrn. Gräser abermals untersuchten Wasserleitungen der ganzen Stadt. In Tiryns zur Aufklärung des älteren Palastes und der Unter- burg eine größere, sehr erfolgreiche Grabung vorzunehmen, ermög- lichte dem Sekretariate eine sehr dankenswerte Stiftung des Hrn. Gorkoor. Aus eigenen Mitteln konnte das athenische Institut die Grabung des Hrn. Noack am Dipylon und am Piräischen Tor in Athen, auch an den Festungsmauern von Eleusis und Phyle, dann die Unter- suchung von Laodikeia am Lykos durch Hrn. Weser, endlich die Reise des Hrn. Currıvs auf Samos unterstützen. Hr. Dörrrern setzte während seines Urlaubs im Mai und Juni 1906 seine privaten Grabungen und Untersuchungen auf Leukas fort, indem er sie auch auf‘ das akarna- nische Festland ausdehnte. Die Bibliothek des athenischen Instituts ist, wiederum dank vieler Schenkungen, um 333 Nummern vermehrt worden. Frhr. Hırver von GäÄRrTRINGEN schenkte seine reiche Sammlung von photographischen Nega- tiven aus Thera, Hr. Noack seine Negative aus Akarnanien und Ätolien. Die Römisch-Germanische Kommission, unter Leitung des Hrn. DrAGENDORFF, hat ihrem im Herbste 1905 veröffentlichten Berichte über die Fortschritte der römisch-germanischen Forschung im Jahre 1904 einen zweiten Bericht über das Arbeitsjahr 1905 folgen lassen und den dritten über 1906 jetzt bereits in den Druck gegeben. Hier sei daraus nur vorweggenommen, daß die von der Kommission be- gonnenen Publikationsarbeiten einschließlich der Sammlung von Ab- klatschen römischer Ziegelstempel regelrecht gefördert worden sind. Der Direktor veranstaltete nicht nur eigene Kurse in der heimischen Archäologie, sondern beteiligte sich auch an dem bayrischen und hessischen Anschauungskursus für Gymnasiallehrer und wohnte ver- schiedenen Versammlungen von Geschichts- und Altertumsvereinen bei. Die Kommission konnte wiederum eine Reihe von Ausgrabungen auf ihrem Gebiete teils durch Gewährung von Mitteln, teils durch Mitarbeit des IIrn. DRAGEnDoRFF unterstützen oder überhaupt erst er- möglichen, so in Haltern, bei dem wahrscheinlich römischen Erdlager von Kneblinghausen, bei dem großen, neuentdeckten Lager von Ober- aden, bei Rottweil, bei Bollendorf, wo es sich um eine Villa rustica handelte, bei der Ringwallforschung und den Wormser Untersuchungen prähistorischer Wohnstätten. Auf Bitte des schweizerischen Vereins Pro Vindonissa beteiligte sich der Direktor eine Zeitlang auch an der Ausgrabung des Legionslagers bei Windisch. Eine besondre Zuwendung erhielt die Römisch -Germanische Kom- mission auch für dies Rechnungsjahr von der Stadt Frankfurt a. M. 104 Gesammtsitzung vom 18. Juli 1907. Wir sind dem Verwaltungsrate der Dampfschiffahrtsgesellschaft des Österreichischen Lloyd und der Direktion der Deutschen Levante- linie für Begünstigungen der Reisen unsrer Beamten und Stipendiaten sehr verbunden. Der Norddeutsche Lloyd hat sich auch noch den be- sondern Dank der Gymnasiallehrer erworben, indem er ihnen seit dem Sommer 1906 durch Vermittlung des Generalsekretars des Insti- tuts eine bedeutende Preisermäßigung auf den Schiffen der Deutschen Mittelmeer-Levantelinie gewährte; diese Ermäßigung wird von ihm bis auf weiteres auch fernerhin gewährt werden. Ausgegeben am 3. August. —| >) 1 SITZUNGSBERICHTE 199. XXXVO. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 25. Juli. Sitzung der philosophisch-historischen Classe. . Al Vorsitzender Secretar: Hr. Dieıs. l. Hr. Vanıex las "Kritische Bemerkungen zur Verstechnik des Plautus’. An einigen erlesenen Beispielen wird gezeigt, dass die kritischen Versuche, mit denen man die in der handschriftlichen Überlieferung des Plautus vorhandenen hyper- metrischen Tetrameter gekürzt hat, sich meist nicht bewährt und vielmehr zur Schädigung des sprachlichen Ausdrucks beigetragen haben. *2. Hr. von Wıramowırz- MoELLENnDoRFF berichtete über eine Reise, die Dr. P. Jacosstuar im Auftrage der Commission für die griechi- schen Inschriften in Chios und auf der gegenüberliegenden Küste unter- nommen hat. Neue Inschriften fehlen nicht, während Sculpturreste sich gar nicht finden; die Zerstörung geht rasch. Die wichtigsten Funde sind ein Gesetz aus Chios etwa solo- nischer Zeit und das Stiftungsgesetz für den Asklepioseult aus Erythrai mit dem Päan auf den neuen Gott aus dem Ende des 5. Jahrhunderts. 3. Hr. Sacuau berichtete über Drei aramäische Papyrus- Urkunden des Königlichen Museums in Berlin und legte dieselben in hebräischer Umschrift, Übersetzung und Commentar vor. (Abh.) Die Haupturkunde, die in zwei Exemplaren vorhanden, ist ein Schreiben der Vertreter der jüdischen Gemeinde in Elephantine an den Statthalter von Judäa, datirt vom Jahre 407 v. Chr. Geb. Die Schreiber ersuchen den Adressaten um seine Hülfe zur Erlangung der Erlaubniss für den Wiederaufbau ihres 410 zerstörten Gotteshauses. Die dritte Urkunde berichtet von dem Erfolg der Petition. Iın Einzelnen werden die sprachlichen und sachlichen Berührungen dieser Urkunden mit den jüngsten Geschichts- büchern des Alten Testamentes, den Büchern Ezra und Nehemia, nachgewiesen. 4. Hr. W. Scnurzr legte eine Mittheilung des Prof. Dr. Franz N. Fınck vor über "Die samoanischen Personal- und Possessivpronomina. Der complieirte Bestand der Personal- und Possessivpronomina wird aus den Originaltexten festgestellt. 5. Es wurde vorgelegt: Deutsche Texte des Mittelalters, her- ausgeg. von der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften. Bd. VII. Heinrich von Hesler, Apokalypse, herausgeg. von K. Herrn. erlin 1907. 706 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 25. Juli 1907. Kritische Bemerkungen zur Verstechnik des Plautus. Von J. VAHLEN. In einem Aufsatz “über Fragen der Verstechnik des Terentius’, der in den Sitzungsberichten vom 14. März 1901 abgedruckt ist, habe ich u. a. die Berechtigung der Annahme sogenannter hyperkatalektischer Tetra- meter bei Terentius erörtert und insbesondre zu zeigen versucht, dass die zur Kürzung derselben angewendeten Mittel sich nicht als stichhaltig erwiesen hätten, indem sie theils dem Sprachgebrauch des Dichters zuwiderliefen, theils Gedanken oder Ausdruck schädigten. Schon damals hatte sich meine Beobachtung auch auf die Verse des Plautus erstreckt, und ich war zu der Ansicht gekommen, dass die Frage hier nicht anders liege als bei Terentius, dass über das reguläre Maass hinausreichende Verse, namentlich Tetrameter, in der Überlieferung der Handschriften nicht spärlich vorhanden seien, die kritischen Versuche aber, den Überschwang zu beseitigen, mancherlei Zweifel und Bedenken hinterliessen. Im Anschluss an die frühere Er- örterung und zur Ergänzung derselben möchte ich jetzt an einigen Bei- spielen Plautinischer Verse den Sachverhalt erläutern und die in der be- zeichneten Absicht eingeführten Neuerungen auf ihre Richtigkeit prüfen. ı. Ich beginne mit einem Vers des Aupnrrvo, der vielleicht für den Zweck, den ich im Auge habe, nicht der günstigste ist, mir aber eine erwünschte Parallele zu einem der früher behandelten Verse des Terentius gewährt. In dem Wortwechsel zwischen dem heimgekehrten Amphitruo und seiner inzwischen von Juppiter in Amphitruo’s Gestalt besuchten Gattin Aleumena folgen von 725 ab Frage und Antwort so aufeinander: Am. Tu me heri hie vidisti? Au. Ego, inquam, si vis decies dicere. Am. In somnis fortasse. Au. Immo vigilans vigilantem. Am. Vae misero mihi. Der zweite Vers ist ein Tetrameter, der mit seiner Katalexis um zwei Silben über den regelrechten Schluss des trochäischen Septenars hinaus- reicht, den zu kürzen Pylades misero ausschied, dem andre, Ussing, Lindsay, folgten ohne in dem übrig bleibenden Vers weitern Anstoss zu finden, Spengel vigilantem zu tilgen vorschlug, was bei Goetz und Schoell Vauven: Kritische Bemerkungen zur Verstechnik des Plautus. 107 in ihrer frühern Ausgabe Beifall fand: beides gewaltsame Operationen, die gemacht sind unter der vorausgesetzten Nöthigung der Kürzung des Verses, denen ohne diese Annahme kaum Einer beiptlichten würde. Denn von vae misero mihi nicht zu reden, das eine geläufige Plautinische Redeform ist, vigilans vigilantem wird dureh die beliebten pleonastischen Zusammenstellungen absens absentem praesens praesenti solus solum flens ‚flentem und zahlreiche andre geschützt, und verdankt seinen Ursprung gewiss nicht der Erinnerung an V. 624 vigilantem ille me iam dudum vigilans pugnis contudil, der selbst vielmehr der hiesigen Zusammen- ordnung von vigilans vigilantem das Wort redet. Von diesen Vorschlägen hat Leo keinen Gebrauch gemacht, der an Verkürzung von immo denkt oder credo an Stelle von fortasse ver- muthet und überdies, was in beiden Fällen erforderlich wäre, ei für vae in den Text setzt. Zu einem festen ihn selbst befriedigenden Re- sultat scheint er aber nicht gelangt zu sein. Einen von dem bisherigen verschiedenen Weg hat Fleckeisen ein- geschlagen, der in seinen Jahrbüchern 1894 S. 286 (auch schon nach einem Vorgänger) fors für fortasse empfiehlt und was damit zugleich als nothwendig sich ergab, wie später Leo, ei für vae verlangte. Dieser Versuch führt mich auf die Frage zurück, die bei Terentius zu er- örtern war. Den Vers Hautontim. 715 Tu fortasse quid me fiat parci pendis, dum ili consulas, ein sprachlich wie rhythmisch vorzüglich gebauter Vers, an dem nichts auszusetzen ist, als dass er über die Grenze des Tetrameters hinaus- reicht, haben schon ältere Kritiker mit fors für fortasse auf die legitime Kürze zurückzubringen gewusst, denen Fleckeisen beistimmt, indem er das nämliche fors noch einmal bei Terentius, und zwar für ein über- liefertes forsitan herstellt. Ich habe a. a. O. dagegen eingewendet, dass ‚fors (adverbiaseirendes fors) in der handschriftlichen Überlieferung des Terentius unerhört sei: er hat forsitan einigemal, einmal auch fors ‚fuat pol, Formen, in denen fors Nominativ des Nomens ist: die üb- liche Partikel aber für unser ‘vielleicht’ ist ihm fortasse, das oft bei ihm vorkommt und in einer der obigen Stelle entsprechenden Ver- wendung. Setze man z.B. dem fraglichen Vers Tu fortasse quid me fiat parvi pendis, dum illi consulas an die Seite die Worte des Eunuch. 1061 Tu fortasse quae facta hie sient Nescis, und man wird sich leicht überzeugen, wie bedenklich es ist in dem erstern die Partikel abzuändern. Auf Terentius also war und bin ich der Meinung sollte man sich nicht berufen, wenn es sich darum handelt, ein fors dem Plautus an- zueignen, dessen Überlieferung diese Partikel so wenig kennt wie die 708 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 25. Juli 1907. des Terentius. Fleckeisen aber hat sie nicht bloss in dem Vers des Ampbhitruo, von dem ich ausging, für fortasse, sondern zweimal auch für überliefertes forte eingeführt. Erstens Asin. 794 Forte si tussire occepsit, ne sic tussiat hat er nach dem Vorgang von Reiz Fors si tussire geschrieben, das (oetz und Schoell auch in den Text ihrer kleinern Ausgabe auf- genommen haben, in der sie meist mit besondrer Strenge zu scheiden wissen zwischen dem was sicher ist und was nicht. Abgesehen da- von, dass fors bei Plautus nicht nachgewiesen ist, und auch davon abgesehen, dass es nicht selbstverständlich ist, dass man wie si forte, so auch si fors gesagt habe, wenn man erwägt, dass Plautus an zahl- reichen Stellen forte gebraucht hat, und zwar in der Verwendung, in der dieser zur Partikel gewordene Ablativ immer in der lateinischen Sprache verblieben ist, nämlich in den Verbindungen si forte (forte si), nisi forte, ne forte, num forte oder temporal ut forte u.a., so wird es schwer glaublich, er habe in dem Vers der Asin. forte nicht gesetzt. wo es so vollkommen am Platze war. Wie sehr dies der Fall ist, mag folgende zutreffende Parallele darthun: Poenul. 213 Habent, forte si occeperis exornare, dies in baccheischem, jenes in jambischem Vers. Je sicherer aber ‚forte für den sprachlichen Ausdruck ist, um so weniger kann es durch das Metrum in Frage gestellt werden. Leo hat forte beibehalten, und auf Skutsch’s Forschungen ı. Plautinisches und Romanisches (Leipzig 1892) verwiesen, der S. 120 geneigt ist auch auf forte, obwohl es von Haus aus Nomen ist, anzuwenden, was er von andern trochäi- schen Wortformen, nempe, quippe, inde, unde usw. statuirt hat, daß sie durch Synkopirung im Vers den Werth einsilbiger Wörter erhalten. Mag man nun dieser Ansicht folgen, wie neuestens Lindsay thut, oder nach der frühern Annahme Verkürzung der ersten Silbe in diesen und ähnlichen Wortformen vorziehen, ich möchte glauben, dass man forte, das, wenn auch Nomen, doch fast wie zur Partikel geworden ist. von der Analogie jener trochäischen Wörter nicht trennen dürfe. Und möchte dies auch auf die andre Stelle anwenden, an der Fleck- eisen fors für forte verlangt hat, Cureul. 271 Petaäs, ne forte tibi evenat magnum malum, obwohl hier Leo auch die Möglichkeit eines einsilbigen Zbi erwogen hat (Hermes xvu, S. 584 f.). Und diesen Vers haben auch Goetz und Schoell in der kleinern Ausgabe (mit eveniat) ungeändert in den Text gesetzt, wie immer sie über die prosodische Frage entschieden haben. Zu fortasse zurückzukehren, wenn der Vers In somnis fortasse. Immo vigilans vigilantem. | Vae misero mihi so abgeändert wird, wie Fleckeisen vorschlug, Vanten: Kritische Bemerkungen zur Verstechnik des Plautus. 709 "In somnis fors. | Immo vigilans vigilantem. | Ei misero mihi, so ist gewiss ein untadelicher Vers hergestellt, aber man übersehe nicht mit welchen Mitteln: erstlich mit Einführung einer Form, die bei Plautus keinen Beleg hat, und zweitens mit der erst hierdurch noth- wendig gewordenen Änderung von vae misero mihi in ei misero mihi. Beide Klagformeln sind dem Plautus geläufig, die erstere vielleicht noch etwas häufiger als die andre. Die Möglichkeit, dass sie mit einander vertauscht worden, ist nicht zu bestreiten, aber dass sie hier am Ende des Verses vertauscht sind, ist doch nur das Ergebniss davon, dass es dem Kritiker gefallen hat, am Kopf des Verses eine Änderung vorzunehmen. Und eonjeeturalen Berichtigungen ist nun einmal, wie ich überzeugt bin, so sehr ich auch weiss und sehe, dass andre anders darüber denken, kein Bestand zu sichern, wenn sie nur als nothwendiges Gefolge unsrer eigenen Einfälle auftreten. Ja, dürfte man nicht vielmehr umgekehrt schliessen, weil voae misero mihi und fors zusammen in dem einen Vers sich nicht vertragen wollen, nicht dass var verschrieben, sondern fors für diesen Vers nicht bestimmt gewesen? Dass man dem Dichter nicht nach eigenem Ermessen eine Wort- form zuschreiben darf, die er nieht kennt, mag noch die Thatsache bekräftigen, dass nur einmal (Pseud. 432) forsitan oder fors fuat an (so gehen die Handschriften aus einander) begegnet. Fortasse dagegen ist eine oft von ihm gebrauchte Partikel (einigemal in der Form jor- tassis), und in Verwendungen, wie u. a. im Mil. Glor. 281 Nescis tu fortasse, apud nos facinus quod natumst novom oder Rud. 142 Fortasse tu huc vocatus es ad prandium, die dem Vers des Terentius dem oben angeführten und was zu diesem a.a. 0. erwähnt worden, sich an die Seite stellen, oder wie im Persa 2 ı To. Mihi quidem tu iam eras mortuos, quia non te visitabam. h Sa. Negotium edepol. — To. Ferreum fortasse? das in der Wortstellung mit unserm Vers verwandt ist und 'Terentius Andr. 119 aspicio adulescentulam Forma So. Bona fortasse? oder wie im Cure. 324 auf die Aufzählung dessen, was dem hungerigen Para- siten in Aussicht gestellt wird Pernam, abdomen, sumen sueris, glandium, dieser begierig fragt Ain tu omnia haec? In carnario fortasse dieis. und sein dominus erwidert Immo in lancibus, wo der nieht bloss in Gebrauch und Stellung von fortasse sondern in der ganzen Gedankenform dem unsrigen genau entsprechende Vers 710 Sitzung der philosophisch -historischen Classe vom 25. Juli 1907. Beweises genug ist, dass man forlasse in diesem nicht antasten darf. Denn was kann ähnlicher sein als die beiden verschiedenen Komoedien entnommenen Verse: In sommis fortasse. | Immo vigilans vigilantem. | Vae misero mihi. In carnario fortasse dieis. | Immo in lancibus. Muss aber fortasse und vae bleiben, wie sie jeder Abänderung wider- streben, so ist das legitime Maass des Septenars überschritten. In somnis fortässe. Immo vigildns vigilantem. Vae misero mili. Was ich im Eingang bemerkte, dass dieser Vers trotzdem meinen Zwecken weniger günstig sei, hatte seinen Grund in der Betonung immo vigilans und in dem Fehlen des üblichen Verseinschnittes. Nicht als ob der Vers fehlerhaft wäre. Allein die Verse, die ich mit der Über- lieferung für hypermetrische zu halten geneigt bin, haben im Übrigen ohne Ausnahme tadellosen rhythmischen Bau. Aber auch für den obigen Vers fehlt es nicht an unterstützenden Parallelen: wie Epid. 280 üp. Ubi erit empta, ut aligquo ew urbe dmoveas, nisi quid tua Secus sententiast. Pr. Immo docte. Er. Quid tu autem, Apoceides? ein Vers, der zwar regelrechtes Maass hat, aber den doppelten Mangel gleich dem unsrigen aufweist, und den man daher an verschiedenen Stellen mit Änderungen anversucht hat, ohne dass eine durchschlagende Berichtigung erreicht wäre, und wer weiss ob sie unerlässlich ist. Aber auch andre Verse, wie in demselben Epid. 679 Dim sine me quaeraäs, quaeras mea casa vel medio in mari oder Aulul. 598 Ut toleret ne pessum abeat tamqudm |eatapirateria] mit unsicher ergänztem Schluss, aber im Übrigen unverderbtem Wort- laut, oder Trueul. 782 Nisi si ad tintinnaculos voltis vos educi viros, können über die Mängel des unsrigen beruhigen und zeigen, dass sie nicht zu schwer zu nehmen sind. Dennoch räume ich ein, dass vielleieht ein Fehler in den über- lieferten Worten steckt, der aber nur in den mittleren immo vigilans vigllantem zu suchen wäre mit Ausschluss von fortasse und vae, die als unanfechtbar zu gelten haben, und da &nmo auch nachgestellt werden kann, wie Aulul. 765 Euc. Negas? ILvc. Pernego immo, und Capt. 354 He. Numguae causast quin, si ille huc non redeat, viginti minas Mihi des pro llo? 'Tyn. Optuma immo, und in unserm Vers die Nachstellung des immo dem nachgestellten Fortasse sehr entsprechend wäre, so fragt es sich ob auch hier viel- Vauren: Kritische Bemerkungen zur Verstechnik des Plautus. za leicht immo von seinem Platz hinter vigilantem durch begreiflichen Irrthum vor vigilans gerückt worden sei und der Vers ursprünglich so gelautet habe: In somnis fortasse. | Vigilans vigilantem immo. || Vae misero mihi. (denn vigilans vigilantem ist nicht von einander zu trennen). Was eine Umstellung ergäbe, wie sie auch sonst mitunter innerhalb eines Verses sich bewährt hat, wie Epid. 203, Mere. 409. Doch ob man den Vers so oder in der überkommenen Abfolge schreibt, wofern man nicht abändert, was keine Abänderung verträgt, wird man nicht umhin können, den Vers als einen hyperkatalektischen zu betrachten. 2. Ein zweites Beispiel eines hypermetrischen Verses des Plautus tritt gleichfalls in eine gewisse Analogie zu einem früher besprochenen Verse des Terentius. In dem Vers Hautontim. 596 Repperisti tibi quod placeat an nondum etiam? \| De fallacia, dessen Länge man durch die Schreibung an non gekürzt hat, habe ich (a. a. ©.) das überlieferte an nondum etiam aus dem Gedanken, der ein ‘oder noch nicht verlange, und aus dem Sprachgebrauch zu recht- fertigen gesucht. Ähnlich, nieht ganz gleieh, verhält es sich mit dem Vers der AuruLarıa 643 Sr. Facisne iniuriam mihi annon? Eve. Fateor, quia non pendes, maxumam. Der alte Geizhals Euelio hat den Selaven Strobilus examinirt, weil er ihn im Verdacht hat, dass er etwas von seinem Goldtopf entwendet habe, und verlangt, nachdem er die beiden leeren Hände gezeigt, auclı nach der dritten, bis der Selave in die Worte ausbricht Laruae hunc atque intemperiae insaniaeque agitant senem, und die Frage an ihn richtet Facisne‘' iniuriam mihi annon? worauf Euelio erwidert Fateor, quia non pendes, maxumann. Dass der Vers, der zu lang ist, gekürzt werden müsste, darüber sind die Kritiker einig, schlagen aber, die Kürzung durchzusetzen, gar ver- schiedene Wege ein. Man hat mihi gestrichen, das gar nicht entbehrt werden kann, oder mi vor iniuriam eingesetzt, eine Umstellung, die zwar den Gedanken nicht beeinträchtigt, aber die Rede nicht besser macht und ihren Anlaß allein aus dem Bedürfniss zu kürzen zieht. Diese Versuche werden von den Spätern kaum noch erwähnt, ge- schweige dass sie davon Gebrauch machen. Dagegen haben neuere Herausgeber, wie Leo und Lindsay, einem Gedanken von P. Langen ! Ob man so oder facin schreibt, verschlägt nicht viel: für das Metrum ist das eine so richtig wie das andre. 712 Sitzung der philosophisch -historischen Classe vom 25. Juli 1907. sich angeschlossen, der annon zu tilgen vorschlug und aus der Doppel- frage eine einfache zu machen: Faein iniuriam mihi?, dies ungefähr so, wie man in dem Vers des Terentius an nondum etiam zu annon ge- kürzt hat. Andere, wie Goetz und Schoell in beiden Ausgaben, haben mit Pylades Fateor als fälschlichen Zusatz beseitigt oder gekennzeich- net. Die Thatsache allein, dass man denselben Zweck mit so ver- schiedenen Mitteln zu erreichen sucht, lässt schon erkennen, dass Ge- danken und Ausdruck keine Handhabe bietet, zu entscheiden, was in dem Vers zu viel sei und Beseitigung verlange. Denn die Doppelfrage, bei der der Nachdruck auf die erste fällt, ist hier nicht anders an- gebracht als in den vielen Fällen, in denen Plautus, familiärer Rede folgend, von ihr Gebrauch gemacht hat. Zstne invocatum annon, fragt Ergasilus in den Captivi (74) und antwortet sich selbst Planissume. Aber auch Fateor, das hier wie öfters in der Antwort für sich allein steht, mitunter unserm ‘Ja’ auf eine einfache Frage entspricht (Rud. 285; 1384), thut hier vorzüglichen Dienst, indem es mitwirkt, die Iro- nie der Antwort zu steigern. Auf die Frage des Selaven "Thust du mir Unreeht oder nicht‘ antwortet Euclio: ‘Ja, ich räume ein, dass ich dir Unrecht thue, das grösste, weil du nicht aufgehängt bist.” Denn das ist doch sehr marA mPocaoklan und wird durch das scheinbar ein- äumende Fateor nur um so überraschender. Ist es nun wohl gera- thener eine so fein geformte Rede und Gegenrede mit unsern Ver- besserungen zu meistern, als dem Dichter zuzumuthen, dass er der Form zu Liebe sich einen über das strenge Maass hinausreichenden Vers gestattet habe? 3. In der Asınarıa giebt die lena Cleaereta ihrer Tochter, der meretrix Philaenium, Rathschläge, dass sie mit ihrer Liebe sich nicht an Einen hänge, sondern den Gewinn von Vielen im Auge behalte, in- dem sie die drastische Anwendung macht "Wenn dir Einer versprechen wollte, dieh reich zu machen, wenn seine Mutter stürbe, könnten wir leicht, wenn wir das glaubten, Gefahr laufen, während wir auf ihren Tod warteten, Hungers zu sterben." An te id exspectare oportet, si quis promittat tibi Te facturum divitem, si moriatur mater sua? 530 Ecastör nobis perichum magnum et familiae portenditur, Dum eius exspectamus mortem ne nos moriamur fame. Der V. 530, im Übrigen rhythmisch gut gebaut, ist um die üblichen zwei Silben zu lang, deren Beseitigung auch hier manchfache Bemühun- gen der Kritiker veranlasst hat. Bothe, dem Lindsay auf halbem Wege gefolgt ist, hat nobis und et getilgt. Man sieht, wenn die Nöthigung von Aussen kommt, fragt man nicht viel nach der Wahrscheimlichkeit der Änderung. Denn wem würde sonst einfallen, sich an einem Aus- Vauren: Kritische Bemerkungen zur Verstechnik des Plautus. Tal druck wie nobis et familiae zu vergreifen? Die lena spricht von sich und ihrer Tochter, an die sie sich wendet, und verbindet damit, was sonst zu ihrem Hausstand gehört, in einer Wendung die in dieser Sphäre bei Plautus häufiger ist: mihi et familiae omni (Pseud. 191); cum ero et vostra familia (Poen. 396); Toxilo et familiae omni (Pers. 502): lenonem cum tota familia (Poen. 168 u. 186). Leichter wird man auf magnum verzichten, das Pylades zuerst, um dem Vers sein Maass zu geben, ausgeschieden hat, dem ausser andern Goetz und Schoell in beiden Ausgaben beigetreten sind. Da- gegen hat Leo daran erinnert, dass perichum magnum und was dem ähnlich auch sonst bei Plautus begegnet (Aul. 235: Mil. Gl. 1151; vgl. Menaechm. 1995.), und solche Parallelen sind bin ich der Meinung niemals zu unterschätzen. Überdies ist nicht zu verkennen, wie sehr die in dem Epitheton enthaltene Steigerung dem Gedanken und der Absicht der lena angepasst ist. Leo selbst nimmt eine Umstellung an und gewinnt mit Einsetzung der einsilbigen Form nis für nobis folgenden das Metrum nicht überschreitenden Tetrameter: Magnum ecastor nis periclum et familiae portenditur. Über die einsilbigen Pronominalformen nis und vis für nobis und vobis hat Leo eingehend (im Herm.xvıu, S. 586) gehandelt und für mehre Stellen des Plautus deren Gebrauch aus metrischen Gründen wahrscheinlich zu machen gesucht. An der unsrigen ist diese Annahme nicht glaub- lieh weil die Nöthigung dazu erst eine Folge der von ihm vorge- nommenen Umstellung ist. Und was die Betonung anlangt, so ist kcastör nobis nicht schlechter als (Men. 372) Nam ecastor solts benefactis. Auch hier sieht man, bei viel Bemühung der Kritik wenig Er- folg. Wir aber beharren auf der Forderung des legitimen Ausmaasses der Verse. 4. In einem der üblichen Eilmonologe des Parasiten Ergasilus in den Carrıvı stehen unter andern Drohungen gegen die, die ihm in den Weg treten und ihn aufhalten wollen, folgende Verse: 798 ff. Ere. Dentilegos omnes mortales faciam, quemque offendero. He. Quae illaec eminatiost nam? nequeo mirari satis. Er. Faciam, ut huius diei locique meique semper meminerit. Sor Qui mi in cursu opstiterit, faxo vitae is extemplo opstiterit suae. In dem V. 801 ist soviel ich sehe Ausdruck und Rhythmus ohne Tadel. Nur die Länge giebt den Anstoss, dem man durch Änderungen zu be- gegnen sucht. Pylades hat extemplo entfernt, aber damit der Drohung den Kern ausgebrochen, die nur Bedeutung hat, wenn was angedroht wird, auf der Stelle erfolgen soll: in welchem Sinne exiemplo oft bei Plautus in Drohungen und sonst gebraucht ist: wie z. B. im Rudens 721 714 Sitzung der philosophisch -historischen Classe vom 25. Juli 1907. La. Quid, si attigero? Tr. Extemplo hercle ego te follem pugilatorium Faciam etc. oder ebenda 815 Sin ipse abire hinc volet, quantum potest Extemplo amplectitote erura fustibus. Bothe dagegen schied in cursu aus, auch nicht zum Vortheil des Ge- dankens, der auf dem Gegensatz beruht Qui mihi in cursu obstiterit, is vitae obsliterit suae, der geschädigt wird, wenn die eine Hälfte auf (Jui mihi obstiterit beschränkt wird; überdies vgl. Cure. 282 de via decedite, ne quem in cursu capite aut cubito aut pectore offendam. Lindsay hat das erste obstiterit in Klammern geschlossen, mit einer Construction, die ich bekenne nicht für möglich zu halten, zumal auch so der be- absichtigte Gegensatz verkümmert, der in dem doppelten mit kleiner Variation der Bedeutung gesetzten obstiterit gegeben ist. Da die Kri- tiker jeder ein andres Wort anfassen und als fälschlichen Zusatz ver- werfen, bliebe nur faxo noch übrig, das ausgeschieden den Rhythmus nicht stören würde, mit dem aber der persönliche Charakter der Dro- hung verloren ginge. Bei dieser Sachlage ist nicht zu verwundern, dass Leo dem ganzen Vers den Process gemacht, indem er ihn für einen untergeschobenen erklärt, weil, sagt er, res a toto sermone aliena. Dass diese Drohung, der man andre mit ähnlich übertriebenem Ausdruck vergleichen mag, wie Bacch. 847 nam neque Bellona mi umquam neque Mars creduat, ni illum exanimalem faxo, si convenero, nive exheredem fecero vitae suae, oder Üure. 535 nune nisi tu mihi propere properas dare iam triginta minas, quas ego apud te deposivi, vitam propera ponere, in diesem Monolog des Ergasilus nicht an seiner Stelle sei, möchte ich nicht einräumen: eine Wiederholung enthält sie nach dem was schon vorher 791—93 aus- gesprochen ist: eminor interminorque nequis mihi obstiterit obviam, nisi qui satis diu viwisse sese homo arbitrabitur : nam qui obstiterit ore sistel. Wollte man aber darin streng verfahren, müsste man viel mehr als diesen ein- zelnen Vers ausstreichen. Daher ich auch Bedenken hege, der Annahme beizutreten, dass hier grössere Dittographien auszuscheiden seien, son- dern rechne was von Wiederholungen, von Wiederkehr analoger Ge- danken vorliegt, mit zu dem Charakter dieser Monologe, die nicht auf den kürzesten Ausdruck redueirt sein wollen. Was mich aber hauptsäch- lich abhält, der Tilgung des Verses zuzustimmen, ist die Beobachtung, dass, wenn er fehlt, für dieZwischenreden des Hegio etwas vermisst wird. 798 Ere. Dentilegos omnes mortales faciam, quemque offendero. 799 Hr. (Quae illaec eminatiost nam? nequeo mirari satis. 800 Ere. Faciam ut huius diei locique meique semper meminerit. 802 Hr. Quid hie homo tantum incipissit facere cum tantis minis? Vauren: Kritische Bemerkungen zur Verstechnik des Plautus. 05 Denn 800 ist keine neue Drohung, sondern setzt nur die von 798 fort, so dass mit V.8oı und der neuen Drohung, die er enthält, der Bemerkung Hegio’s So2 die Unterlage entzogen wird. Einen entgegengesetzten Weg hat Schoell eingeschlagen, der, in- dem er verbindet Faciam ut huius diei locique meique semper meminerit, 8oı Qui mi in cursu obstiterüt den Vers 8Soı in zwei Hälften zerschneidet, deren eine obigen lücken- haften und von Schoell ergänzten Vers, die andere mit ergänztem An- fang den Vers [ram qui obstiterit| fawo vitae is — ergiebt. Ich halte den Versuch, so scharfsinnig er ist, nicht für wahrschein- lieh, sondern setze, wie angedeutet, den V. 800 mit der vorange- gangenen Drohung 798 in Verbindung, und sehe in V. 801 eine neue und selbständige Drohung. Was mir aber den Versuch werthvoll macht, ist, weil er ein erwünschtes Zeugniss dafür enthält, dass in V.801 kein einzelnes Wort sich mit Fug verdächtigen lässt. So be- harre ich bei der Meinung, dass der V. 801 so wie er ist, seinem Diehter zu belassen und diesem zu gestatten ist auch einen hyper- metrischen Vers zu bauen. 5. In der Ausvrarıa 460f. stellt der alte Geizhals Euelio, nach- dem er die ihm von dem reichen Megadorus, der seine Tochter hei- rathen will, ins Haus geschiekten Hochzeitsköche weggejagt hat, die Betrachtung an: Di immortales facinus audazx incipit, 461 Qui cum opulento pauper homine coepit rem habere aut negotium. Auch hier ist Gedanke und Ausdruck nicht zu tadeln, und alles was vorgebracht worden, in V.461 das richtige Ausmaass herzustellen, schlägt, wie ich überzeugt bin, zum Nachtheil der sprachlichen Form aus. In der Aldina fehlt Aomine und dies Wort zu entfernen, haben auch ältere Kritiker gerathen und Goetz hat (in der grössern Aus- gabe) ohne homine einen richtigen Tetrameter edirt; Qui cum opulento paiper coepit rem habere aut negotium. Man muss einräumen, dass homine hätte fehlen können: cum opulento pauper, wie in derselben Aulularia 247 si opulentus it petitum paupe- rioris gratiam pauper metuit congrediri, und ebenda 184 Non temera- rüumst, ubi dives blande appellat pauperem; vgl. Cistell. 532 quando aequa lege pauperi cum divite non licet. Aber ebenso kann die Aulularia selbst bezeugen, dass, da homine zu opulento zugesetzt ist, man das Wort nicht beseitigen darf: Aul. 226 Venit hoc mi in mentem te esse hominem divitem, factiosum, me item esse hominem pauperum pauperrumum; und Sitzungsberichte 1907. 70 716 Sitzung der philosophisch--historischen Classe vom 25. Juli 1907. überhaupt ist dem Plautus in dieser wie in andern Komödien die Zu- fügung von homo zum Adjeetivum eine so geläufige Redeweise (und es findet sich in Verbindung mit den verschiedensten Adjectiven), dass es nicht erlaubt ist, homo irgendwo dem Metrum zu Liebe auszustrei- chen. Ein Bedenken dagegen hat auch Goetz empfunden und seine Zweifel vielmehr an coepit geheftet, das er zu tilgen vorschlug, aber zugleich habere in habet abzuändern: nach diesem Gedanken ist in der kleinern Ausgabe Ähomine beibehalten, aber das Kreuz vor rorpit ge- setzt. Dass der doppelten Änderung nicht viel Wahrscheinlichkeit zu- kommt, was gewiss auch dem Kritiker selbst nicht entgangen ist, lasse ich dahingestellt: wichtiger ist, dass der überlieferte Ausdruck unstreitig besser ist als der aus der Berichtigung hervorgegangene: qui cum opulento pauper homine rem habet aut negotium; denn fucinus audax incipit nicht qui habet rem, sondern qui coepit habere. Dalıer Leo daran dachte, coepit zwar zu beseitigen, aber zu habere aus dem Haupt- satz incipit zu verstehen, wonach Lindsay ohne weitere Änderung coepit in seinem Text eingeklammert hat. Aber wenn auch diese Ergänzung für den Gedanken besser wäre (als Aabet), der Satzform gereicht sie nicht zum Vortheil, ja man darf bezweifeln, ob sie überhaupt zulässig ist. Wenn überliefert wäre facinus audaw incipit qui cum opulento pauper homine rem habere aut negotlium, keiner dieser Kritiker würde sich dabei beruhigen, sondern jeder den Zusatz verlangen, den uns nun die Handschriften darbieten. Noch ein Vorschlag: Seyffert hat daran gedacht, coepit zu behalten, aber habere zu beseitigen: qui cum opulento pauper coepit rem aut negotium, was eine Gonstruction ergiebt wie im Mereat. 533 die meretrix sich ausdrückt iam bienniumst cum mecum rem coöpit, während unmittelbar darauf Lysimachus (535) fragt: iam bienniumst cum tecum rem habet, und dass dies die reguläre Aus- drucksweise ist, kann überdies Pers. 567 bezeugen cum optumis viris rem habebis, genau in dem Sinne wie an unsrer Stelle. Und wir sollten sie eigenmächtig verderben? Man sieht auch hier, dass die aus den Handschriften gezogene Form des Verses allen kritischen Ver- suchen Trotz bietet, und wenn die Herausgeber sich begnügen dem ganzen Vers oder einem Theil desselben das Zeichen der Verderbniss anzuheften, so darf uns dies Bekenntniss des Unvermögens das Ver- trauen stärken, dass der Vers heil sei und die hypermetrische Länge kein Vorwurf. 6. Vielleicht einen noch schlagenderen Beweis, dass die Kritik ohnmächtig ist, die hyperkatalektischen Tetrameter aus dem Text des Plautus auszutreiben, giebt der V. Trıyunnus 660. Lysiteles bemüht sich seinen verkommenen Freund Lesbonicus auf bessere Bahnen zu leiten, und da ihm das nicht gelingen will, bricht er in den Vorwurf aus Vanten: Kritische Bemerkungen zur Verstechnik des Plautus. "7 At operam perire meam sic et te haec dicla corde spernere Perpeti nequeo: "Dass meine Bemühung zu nichts ist und du das herzlich Gesprochene verschmähst, ist mir unerträglich. In dem Gedanken wie in den Worten finde ich nichts, was begründeten Anstoss gewähren könnte. Aber um den Vers von den zwei überzähligen Silben zu befreien, hat der eine corde, ein andrer dieta getilgt, das eine so unentbehr- lich wie das andre, ein dritter sic verworfen, ein Wort so unschuldig wie die beiden andern. G. Hermann, der an all diesen Worten nichts auszusetzen fand, versuchte die Kürzung durch eine Umstellung in der ersten Hälfte des Verses zu erzwingen: ’At meam sic perire operam et d. h. er griff die Worte an, die weder sprachlich noch metrisch irgend zu beanstanden sind. Ein Versuch von Schoell den Vers (bei et tr) in zwei Hälften zu spalten und die beiden Stücke zu zwei vollständigen Versen zu ergänzen, ergiebt eine Ergänzung, die für den (redanken nicht erforderlich war, dient mir aber auch hier als Beweis, dass kein ein- zelnes Wort im Vers an sich als verwerflich zu betrachten ist. Die nota der Verderbniss die die neuern Herausgeber (auch Goetz und Schoell in der kleinern Ausgabe) dem Vers, dem ganzen oder der zweiten Hälfte desselben, beigefügt haben, giebt Zeugniss davon, dass die Berichtigung nicht geglückt ist und gestattet uns zu glauben, dass es keiner Berichtigung bedurfte. 7. Der Babylonische miles Stratophanes im Trucurenrtus begrüsst die Hetäre Phronesium, die ihm angeblich einen Sohn geboren hat, mit den Worten (522) Filium peperisti qui aedes spolüs opplebit tuas. Worauf Phronesium ihm entgegnet: 523 Multo ecastor magis oppletis opus est tritiei granarüs, Ne, ile priusguam spolia capiat, hie nos extin«it fames. “Viel mehr bedarf es der gefüllten Weizenscheuern als der Spolien zum Schmuck des Hauses.” Um den V.523, der sonst keinen Anstoss giebt, auf das geforderte Maass zu bringen, hat Fleckeisen ecastor gestrichen, und den Ausdruck um die Versicherungsformel gebracht, die hier im Munde der meretrix Plautinischem Gebrauch so vorzüglich entsprach. Ebenso wenig könnte ich Schoell’s Berichtigung beipflichten, der £ritiei beseitigt und dafür nunc in den Vers setzt: denn wenn auch granaria für sich allein die Getreideböden bezeichnet (Varro de 1.L.v 105), so ist doch der Zusatz fritici nicht nur nicht anstössig (Stichus 253 fritici ımo- dios decem rogare te volt; ebend. 558 denegavit dare se granum tritici) son- dern bei dieser Form des Gedankens und in dem ausgesprochenen Gegen- satz eher gefordert; nunc aber empfinde ich, bei der sich anschliessenden Zeitbestimmung, als einen störenden, nicht bloss überflüssigen Zusatz. 718 Sitzung der philosophisch -historischen Classe vom 25. Juli 1907. Mehr Erfolg hat ein Vorschlag von Bothe gehabt, den ausser Ussing die neuesten Herausgeber Leo und Lindsay ohne Bedenken in ihren Text genommen haben, nämlich statt opus est tritiei mit Umstellung zu schrei- ben tZritiei opust (letzteres mit Verkürzung der zweiten Silbe). Das er- giebt einen regelrechten Tetrameter: Miülto ecastor magis oppletis tritiei opüst granarüs. Dies dünkt mich, wenn gekürzt werden muss, die einzige Möglichkeit, die in Frage kommen kann. Allein, wenn auch im Ausdruck nichts zu tadeln ist, und abgesehen davon, dass die Verbesserung nur der Kür- zung zu Liebe gemacht ist, der überlieferte Wortlaut war besser, wie einräumen wird, wer auf den Tonfall achtet oppletis opus est tritici und darauf, dass der beabsichtigte Anklang oppletis-opus deutlicher in's Ohr fällt, als bei der Umstellung oppletis tritiei opust. Ich fürchte daher, dass auch mit dieser Änderung nur Schaden gestiftet wird. S. Im Anurnervo giebt der Selave Sosia seinem Herrn dem Am- phitruo eine Versicherung mit den Worten (671) si situlam cepero, Nimguam edepol tu mihi divini quiequam creduis post hunc diem, Ni ego illi puteo, si occepso, animam omnem intertraxero. Es sind zwar auch noch andre Versuche den V.672 zu kürzen von Ussing, von Lindsay gemacht worden, die ich übergehe, aber Billigung gefunden hat bei der Mehrzahl der Herausgeber allein der Gedanke von Bothe guwiequam zu tilgen. Dass nach dieser Tilgung der Genetiv divini übrig bleibt als Objeet von ereduis ist ohne Bedenken: es ge- nüge auf Leo’s Plautinische Forschungen S. 92 zu verweisen. An- führen will ich von Plautus, aber nicht bloss aus diesem Grunde, Tru- eul. 307 numquam edepol mihi Quisgquam homo mortalis posthac duarum re- rum creduit, Ni ego ero maiori vostra facta denarravero, und Bacch. 504 nam mihi divini numquam quisquam ereduat, Ni ego llam exemplis plurumis ete. Obwohl also die Beseitigung von quwiequam der Construction keinen Schaden zufügt, bleibt doch fraglich, ob der Vortheil des normalen Aus- maasses nicht erkauft sei mit einem Nachtheil für den sprachlichen Aus- druck. Denn einmal ist nichts häufiger bei Plautus als die Verbindung von numquam quiequam, wie Baech. 922 numquam edepol quiequam temere credam Chrysalo; Capt. 136 neque umquam quiequam me iuvat; ebenda 428 u.a. Und die in dieser Verbindung liegende Steigerung der Negation, wie sie auch in den angeführten Versen des Truculentus und der Bacchides, wenn nicht in der Verbindung numquam quiequam, so doch in der ana- logen numquam quisgquam enthalten ist, erscheint für die Versicherung des Sosia so sehr angebracht, dass es bedenklich wird, ihm einen Theil seiner negativen Versicherung zu entziehen. Und dieses Bedenken wird nicht wenig unterstützt durch den entsprechenden Ausdruck Asin. 854 Vauten: Kritische Bemerkungen zur Verstechnik des Plautus. rg Neque divini neque mi humani posthac quiequam acereduas (ef. Poen. 466), der uns glauben läßt, daß auch an unsrer Stelle gwic- quam nieht vom Ungefähr in den Vers gerathen sei. 9. Tranio in der Mosteırarra, nachdem er alles aufgezählt hat, was der filius erilis auf seinen Rath verbrochen habe, amicam liberasse, faenori argentum sumpsisse, fügt V. ı141 den Satz hinzu: Numgquwid aliud feeit nisi quod faciunt summis gnati generibus. Um das Zuviel von Silben los zu werden, haben die einen aliud ge- strichen, was so einfach es scheint', dem Gedanken eine andre, weniger passende Wendung giebt: numquid feecit, nisi quod faciunt s. gn. g., das heisst: “er hat nichts gethan, ausgenommen was die Vornehmen thun': si ullum verbum faxo, nisi quod üusseris sagt Peniculus in den Men. 157. Andre haben faciunt verworfen; und dieses, schon von Guyet proponirt, hat fast allgemeinen Beifall bei den Spätern gefunden. Da die Herausgeber meist faciunt nur einklammern und dem Leser die Möglichkeit lassen es mitzulesen, so hat wohl mancher den Anstoss nicht empfunden, den das fehlende faciunt erregt: denn täusche ich mich nicht, so vermisst man bei der relativen Anknüpfung durch nisi quod ein Verbum wie faciunt und dieses auch aus dem Grunde, damit man nicht aus fecit fecerunt ergänzen könne, das dem Gedanken nicht ebenso dienlich ist. Und dass nun faeiunt an der Stelle steht, ist noch ein be- sondres Indieium dafür, dass es nicht einer beliebigen Hand sondern nur einem lebhaften Gefühl für die Angemessenheit an dieser Stelle ver- dankt wird. Hinzu kommt, dass Plautus in ähnlichen Vergleichungs- sätzen den vollern Ausdruck mit Wiederholung des Verbums vorzieht oder wenigstens sehr häufig anwendet. Einige Beispiele seien erwähnt: Mil. Glor. 512 dedecoris pleniorem erum faciam tuum, quam magno vento plenumst undarum mare; Most. 751 tam liquidumst quam liquida esse tempestas solet; Bacch. 767 tam frietum ego illum reddam quam frietum est cicer ; Persa 433 ut idem mihi faceres quod partim faciunt argenlari; Asin. 860 numquam faceret ea quae nunc facit; ef. Most. 435: 437; Aul. 115 me benignius omnes salutant quam salutabant prius; vgl. Aul. 482. 493; Merc. 956 tam propitiam reddam quam quom propitiast luno lovi; vgl. ebenda 874; Bacch. 911 satin est si plura ex me audiet hodie mala quam audivit umquam Clinia ex Demetrio; Cas. 759 nec pol ego Nemeae credo .. ludos tam festivos fieri quam hie intus fiunt ludi ludificabiles. ! Denn dass es richtig war zu sagen numquid aliud feeit nisi wird niemand in Frage stellen: nec guidguam aliud videndum estnobis nisi- ; neque quidquam aliud agunt nisiCicero. 720 Sitzung der philosophisch -historischen Classe vom 25. Juli 1907. Gas. 860 nec fallaciam astutiorem ullus fecit poeta atque ut haec est fabre facta ab nobis. Trueul. 145 plerique idem quod tu facis faciunt rei male gerentes; vgl. Stich. 99. Aber auch Most. 1052 quantum potest facio idem quod plurimi alü, quibus res turbidast: pergunt turbare usque; wo faciunt leichter entbehrt wird. Ich denke wir thun dem Dichter kein Unrecht, wenn wir seinem Gebrauche folgend ihm faciunt belassen, auch in dem hypermetrischen Verse. ı0. Im Erinicus begrüsst der Selave Epidieus seinen eben an- gekommenen Herrn mit den Worten (126) Adgrediar hominem: advenientem peregre erum suum Stratippoclem Impertit salute servus Epidieus. So die Handschriften: in codd. Ital. fehlt suwum, ob absichtlich oder irrthümlich, ist nicht zu entscheiden. Auf diese Autorität, die keine ist, gestützt haben die Herausgeber das Pronomen in Klammern ein- geschlossen. Gewiss konnte die Begrüssung auch ohne suwum be- stehen. Wenn man aber die üblichen Formen dieser Begrüssungen in Erinnerung hat, Amph. 676 Amphitruo uxorem salutat laetus speratam suam; Mere. 713 Jubet salvere suus vir uxorem suam; Trin. 1151 Charmidem socerum suum Lysiteles saluıtat; True. 515 Mars peregre adveniens salutat Nerienem uxorem suam, ebenso Terentius Eunuch. 270 Pluruma salute Parmenonem summum suum impertit Gnatho, so wird es fraglich, ob man das in den Handschriften überlieferte suum darum beseitigen dürfe, weil es für das Metrum zu ieleist Auf diese wenigen Beispiele habe ich mich beschränkt, bei denen ausser der vorliegenden Controverse nicht noch anderweitige kritische Schwierigkeiten sich einmischen, wodurch die Untersuchung verwickel- ter wird und die Entscheidung unsicherer. Ich bin aber der Meinung, dass unter Zulassung hypermetrischer Verse auch andre kritische Be- denken leichter ihre Erledigung finden würden. Auch wäre nicht schwer zu zeigen, das, was ich hier am trochäischen Tetrameter zu zeigen versucht habe, auch auf andre Versarten, insbesondre jam- bische, Anwendung findet, in denen mitunter gleichfalls die sprach- liche Form gegenüber dem metrischen Erforderniss nicht zu ihrem Recht gekommen ist. Die samoanischen Personal- und Possessiv- pronomina. Von Prof. Dr. Franz NıkoLavus Finck. (Vorgelegt von Hrn. W. Scuurze.) Vorbemerkung. ; Dr folgende Darlegung ist im wesentlichen nur ein einfacher, bisher jedoch noch nicht in einwandfreier Weise gelieferter Bericht über den im Samoanischen vorhandenen Bestand an personalen und possessiven Pronominalformen. Die Feststellung beruht ausschließlich auf Original- texten. und zwar in erster Linie auf‘ den reichen, von OÖ. StüßeL und A. Krämer veranstalteten Sammlungen (0. StügeL, Samoanische Texte, herausgeg. von F.W.K. Mürrer. Veröffentlichung aus dem Kgl. Museum für Völkerkunde, Bd. IV Heft 2—4, Berlin 1896 und A. Krämer, Die Samoa-Inseln, 2 Bände, Stuttgart 1902/03), auf deren erstere durch die den Beispielen folgende Angabe von Seiten- und Zeilenzahl hinge- wiesen wird, während letztere durch die noch vorausgehende Angabe des Bandes mittels römischer Ziffern gekennzeichnet wird. Erst in zweiter Linie sind die von @. Prarr in seiner Grammatik (G. Pratr, A Grammar and Dietionary of the Samoan Language, 2nd Ed., ed. by S. J. Wuırmer, London 1878, S. 34— 42) veröffentlichten Lieder sowie die von W. von Bürow im Internationalen Archiv für Ethnographie, Bd. XI, XI und XII (Leiden 1898, 1899 und 1900) mitgeteilten Texte herangezogen worden und nur ganz vereinzelt, wo die andern Quellen versagten, die von 0. Sırrıen im XIII. Bande der genannten Zeitschrift herausgegebenen Märchen, die leider in hohem Maße durch Druckfehler und andre Versehen entstellt sind. Bei den aus diesen Büchern bei- gebrachten Belegen ist die von Prarr eingeführte Schreibung einheit- lich durchgeführt, Worttrennung und Interpunktation, wo nötig, ge- regelt und die Übersetzung nach Möglichkeit der Konstruktion angepaßt worden. 722 Sitzung der philosophisch -historischen Classe vom 25. Juli 1907. 1. Die Personalpronomina. Die im Samoanischen gebräuchlichen Personalpronomina sind nach G. Prarrs Grammatik (S. 10—ı1) für die ı. Sg. a'u, ‘ou und id, für die 1. Du. bei inklusivem, d.h. den Angeredeten einschließendem Ge- brauch i taua, bei exklusivem, d.h. den Angeredeten ausschließendem Gebrauch imaua, für die ı. Pl. bei inkl. Verwendung i tätou, bei exkl. imäatou, für die 2. Sg. ‘oe, für die 2. Du. "oulua, für die 2. Pl. "outou, für die 3. Sg. ia und na, für die 3. Du. : /aua und für die 3. PR i /atou. Im Wörterbuche werden außerdem noch folgende in der Gram- matik unerwähnt gelassene Formen angeführt: “ia für die ı. Sg., taua und /@ für die ı. Du. bei inkl. Gebrauch, naua und m@ für die ı. Du. bei exkl Verwendung, tatou für die 1. Pl. inkl. Art, mätou für die ı. Pl. bei exkl. Anwendung, ‘7 für die 2. Sg., /ua für die 2. Du., tou für die 2. Pl., /äua und /@ für die 3. Du. und /alou für die 3. Pl. Zu diesen Angaben treten die von L. VIOLETTE (Diet. samoa-francais- anglais precede d’une gramm. de la langue samoa, Paris 1879, S.XXXI, XXXI und 28) in dreifacher Hinsicht in Widerspruch. Erstens führt er noch eine von Prarr nicht erwähnte Form an, nämlich ina für die 3. Sg. Zweitens stellt er das ö der Formen für die ı. und 3. Du. und Pl. als eine nur nach :@ te auftretende, d.h. nach seiner Auffassung nur im Dat. und Abl. gebrauchte Partikel dar. Drittens bringt er den von Prarr durch den Spiritus asper angedeuteten, von ihm selbst durch einen Gravis bezeichneten Kehlkopfverschlußlaut bei den Formen au, ou, “F, "oulua und 'outou (nach Prarrs Schreibung) nicht zum Ausdruck, in der Grammatik auch nicht bei “ia, wohl aber im Wörter- buche. Die Form ou »ich« S.198 gegen ou S. XXXI und 420 ist dagegen wohl nur durch ein Versehen des Setzers zustande gekommen. Frıepor. Mürrer (Grundr. d. Sprachw. II 2, Wien 1882, S. 24) läßt Prarıs ou, td, "ta, i taua, ta, i maua, mäü, itatou, i mäatou, “oulua, lua, tou, na, iläua, la und ilätou bestehn, führt dagegen statt "oulua die Form “olua an und stellt außerdem noch eine neue Form für die 1. Sg. auf, nämlich «. H. Kerry führt in seinem grundlegenden Werk über die Fidschisprache (De Fidjitaal vergeleken met hare verwanten in Indonesiö& en Polynesiö, Amsterdam 1886, S. 19) im ganzen 4 Sin- gularformen an, nämlich au und ou für die ı., ‘oe für die 2. und ia für die 3. Ps., ferner S Dualformen, nämlich taua und ta für den Inkl., maua und ma für den Exkl. der ı.Ps., 'oulua und lua für die 2. und laua sowie la für die 3. Ps., weiterhin 5 Formen für den im Hinblick auf seine Zusammensetzung mit dem Zahlwort für 3 als Trialis be- zeichneten Pl., nämlich Zatouw für den Inkl., »natouw für den Exkl. der 1. Ps., “outon und tou für die 2. und /atou für die 3.Ps.. endlich 3 ur- h} " e © 9 R ms) F. N. Fınex: Die samoanischen Personal- und Possessivpronomina. 123 sprüngliche Pluralformen, nämlich "ta und ta für die 1. und a für die 3.Ps., wobei er hinsichtlich der letztern bemerkt, daß sie als Dualform diene, hinsichtlich des Gebrauchs der erstern als Singular- formen sagt: »Deze vormen worden als enk. beschouwd, doch “ta kan in geen geval oorspronkelijk enk. zijn.«e Zu der von Frıepr. Mürrer in Übereinstimmung mit Prarr angeführten Form a’u für die 1. Sg. bemerkt Kern, offenbar im Hinblick auf den Umstand, daß eine dem a'u entsprechende Form aku im Polynesischen nirgends vorkommt: »Het Sam. au van Prof. F. Mürrer in diens Grundriß der Sprachwissen- schaft II 2, 24 is foutief«. B. Funks Angaben (Kurze Anl. z. Verständn. d. samoan. Spr., Berlin 1893, S. 5—6) entsprechen genau Prarrs im Text seiner Grammatik gemachten Aufstellungen, d.h., es fehlen die in einer Anmerkung erwähnte Form na sowie die nur im Wörterbuch erklärten Formen "ia, laua, maua, tatou, mätou, “?, lua, tou, laua, /@ und /ätou. H. Nerreen endlich schließt sich (Gramm. d. samoan. Spr., Wien und Leipzig o.J., nach einer Bemerkung der Vorrede 1902, S. 10— ı1) an Funk an, erwähnt jedoch außer den von diesem auf- gestellten Formen auch /ua für die 2. Du., tou für die 2. Pl. und /@ für die 2. Du. Beide führen bei Besprechung der Konjugation auch die kürzere Form für die 2. Sg. -“@- an, bringen jedoch den von Prarr angedeuteten Kehlkopfverschlußlaut nieht zum Ausdruck. Der in seiner Gesamtheit allerdings von keinem der erwähnten Forscher angeführte Bestand an Formen wäre demnach in Prarrs Schreibung folgender: Se. 1. au, “ou, “ta, ta, u Du. 1. inkl. i taua, taua, ta Pl. inkl. ? Zatou, tatou „exkl. ? maua, maua, m@ . exkl. ? matou, matou DH. “outou, tou I 2.1.06, © 2. "oulua, "olua, lua 3 . i latou, latou 3. ta, ina, na . ti laua, laua, la o Von diesen Formen kommt nun eine, nämlich ‘o/ua, in den dieser Untersuchung zugrunde gelegten Texten überhaupt nicht vor und ist aller Wahrscheinlichkeit nach auch nicht aus andern Quellen zu be- legen. Frrepr. Mürrer, der allein die Form ‘olua erwähnt, ist allem Anschein nach durch eine etymologische Erwägung irregeführt worden. Würde doch 'olua in der Tat genau der für die meisten polynesischen Idiome bezeugten Form für die 2. Du. entsprechen. Vgl. korua in der Sprache von Neuseeland, Rarotonga, Mangareva und Paumotu, orua im Tahitischen, o/ua im Hawaiischen und koua im Markesanischen (TreezaAr, The Maori-Polynesian compar. Dict., Wellington 1891, S. 174, TREGEAR, A Diet. of Mangareva, Wellington 1899, S. 38; Jaussen, Gramm. et diet. de la langue maorie dial. tahitien, Paris 1898, S. 127: Anprews, A Diet. of the hawaiian Lang., Honolulu, S. 102; Dorpınıon, Gramm. et diet. de la langue des iles marquises, Paris 1904, S. 167). Abgesehen 124 Sitzung der philosophisch -historischen Classe von 25. Juli 1907. davon, daß ein Beleg für sam. “olua bisher nicht beigebracht worden ist, verdient aber auch noch der Umstand Beachtung, daß von den dem Sam. besonders nahestehenden Sprachen von Uvea und Futuna nach dem Zeugnis der Lexikographen (A. C(orLong), Diet. latin-uvea, Paris 1886, S. 184 und Gr£zer, Diet. futunien-francais, Paris 1878, S. 163) erstere nur die Form koulua, letztere nur koulua und kulu aufweist, womit die mir vorliegenden Texte (Ko te u kupu filifili ia mai te tohi-tapu ki te tauhi-afea, mo te tauhi-foou i te lea faka-uvea, Freiburg i. B. 1885 und Ko le tosi-lotu katoliko faka-futuna, Frei- burg i. B. 1850) durchaus übereinstimmen. Auch die nur von VIoLETTE angeführte und auch von ihm nur in der Grammatik, nieht im Wörterbuch erwähnte Form ina, die GrEZEL S. 143 auch für das Futunische bezeugt, kommt allem Anschein nach im Sam. nicht vor, wenigstens nicht als Personalpronomen. Wo es sich in den Texten findet, z. B. I94, 29. 195, 31 usw., steht es an Stelle von na des häufigen Demonstrativausdrucks le — na mit ein- geschobenem Nomen und ist, wie der Herausgeber mit Recht an- nimmt, wohl dadurch entstanden, daß der auslautende Vokal des vorausgehenden Wortes — in allen Fällen ein © — unter dem Ton gedehnt und dann in # zerlegt worden, daß also beispielsweise aus einem /e ali'i na über le ai na das 195, 38 vorliegende le ali‘i ina entstanden ist (vgl. dazu Prarrs Bemerkung in seinem Wörterbuche unter na). Die nur von Frırprıcn MÜLLER aufgestellte Form “4 endlich — nur dieses und nicht v kann überhaupt in Betracht kommen — ist aller- dings hinreichend zu belegen. Sie ist jedoch kein Personalpronomen, sondern ein Possessivsuffix, dasselbe, das in den ganz geläufigen Formen lau, lo'u, »mein« und andern, diesen nahe stehenden vorkommt, das früher allerdings irrtümlich für eine Verkürzung des Personalpronomens gehalten wurde, ein Fehler, auf den zum ersten Male H. Kerr (De Fidjitaal S. 22 ff.) und neuerdings, unabhängig von ihm, auch W. Scmmir auf- merksam gemacht hat. Siehe dessen Abhandlung »Über das Verhältnis der melan. Sprachen zu den polyn. und untereinander«, Wien 1899, S.13 ff. Dieses Suffix “u erscheint, ein Personalpronomen vortäuschend, in Verbindung mit der Präposition ma oder mo »mit«, »für«, der Prä- teritalpartikel na sowie in dem Komplex so'u »daß ich«, dessen erster Bestandteil der Bedeutung nach der Prekativpartikel se’ü entspricht. In den beiden letzteren Fällen macht ‘u nun naturgemäß ganz den Ein- druck, ein Personalpronomen zu sein, und dies findet auch bei der Verbindung mit ma oder mo statt, wenn dieses in der deutschen Über- setzung durch »und« wiedergegeben werden muß. Vgl. z. B. na-"u tu i Togamau ma-"u sa’afi'afi »ich stand auf dem Tongamau und trauerte« . . . . ‘ F. N. Fınex: Die samoanischen Personal- und Possessivpronomina. 725 1 205,19. Maliu maia i le fale, so‘-u alu e sa'ili mai sotatou “ava »komm herein ins Haus, daß ich Kawa für uns suche« I 131, 14. "Ua sola mo’-u apa“au » sie ist mit meinen Flügeln davongegangen « 1361, 12, ferner Mana 213,8. ATR3 TO. FLUT. 120,42. 13T, 33: 140,23 24: 332, 15. ]1236, 36. 348, 19. Dieses “u liegt auch wohl in den nicht gerade reichlich zu belegenden Fällen vor, wo statt eines ‘o le @ a’u oder ‘o le @ "ou ein “o le au (so geschrieben, aber doch wohl sicherlich als ‘o le @u aufzufassen) erscheint, womit jedoch nichts für eine kaum wahr- scheinliche Altertümlichkeit behauptet werden soll, vielmehr die An- nahme einer jüngern Übertragung durchaus freigestellt sei. Vgl. ‘o le @-u lafoia atu ilalo “o le fue »ich werde die Schlingptlanze hinabsenden « 10122, ferner 165,37. 165,39. 167,8.1234,46. 236,8.. Daß dieses “u in der Tat ein Possessivpräfix ist, wie auch das für die 2. Ps. ge- brauchte u (vgl. 161,18. 175,14. 75,44. 234,47. PrATT 39, 22), er- gibt sich unverkennbar aus der entsprechenden Form für die 3. Ps., in der als zweiter Bestandteil nicht ia, sondern na erscheint, z. B. ona alu ai lea ‘o le taule’ale'a ma tau alu i le taule‘ale'a ma-na uo “o le mea, "ua mäsani i ai le teine e fealua‘i ai »dann geht der (eine) junge Mann hin und nennt dem (andern) jungen Manne und seinen Freunden den Platz, an dem das Mädchen sich aufzuhalten pflegt« 223,17 —ı8, ferner Sc. 210,9. 1>170,13.'234, 47.1334, 22.422, 26. 427,16. 459,10. Die Vermutung, dieses na sei eine Verkürzung von ana bzw. ona, auf die Kräners Anmerkung I 427 deutet, ist unbedingt abzuweisen. Wenn eine solche Erklärung auch für ein Beispiel, wie das eben angeführte, wenigstens in Erwägung gestellt werden könnte, da » mit seinen Freun- den« ja allerdings auch und sogar meistens ma ana uo heißt, so paßt sie gar nicht auf die Fälle, in denen na einem Personalpronomen gleich- gesetzt wird, wie in dem Beispiele se "ava soifua mona »eine Kawa zum Wohl für ihn« 1427,16, da es kein Personalpronomen ona gibt, und ebensowenig ist sie da am Platze, wo na einem singularischen Possessiv- pronomen entspricht, wie in dem zweiten Beispiele. Denn »zu seinem Sohne« könnte doch, abgesehen von der im vorliegenden Beleg gebrauch- ten Ausdrucksweise, nur no lona atalii heißen. Mit gleicher Entschieden- heit, wie der Gedanke einer Entstehung des na in mana und mona aus einem ana bzw. ona zurückzuweisen ist, muß aber auch in Abrede gestellt werden, daß dieses na das neben ia gebrauchte Personalpro- nomen der 3. Sg. sei. Denn dieses übrigens ziemlich seltene na wird nur unmittelbar vor dem Verb oder einer diesem vorangehenden Tem- poralpartikel gebraucht, niemals aber in andern Fällen, im besondern nicht nach Präpositionen. Vgl. ‘a e tasi le mea, na te faia »aber eins ist es, was er tut« 201, 26, ferner 216,19. 216, 38. 233, 7—-8. Dieses na verhält sich demnach zu ia ungefähr so wie das französische i zu 126 Sitzung der philosophisch -historischen Classe vom 25. Juli 1907. lui, und diese Unterscheidung von stark- und schwachbetonten, bis zu einem gewissen Grade als absolut und konjunkt zu bezeichnenden Pronominalformen durchzieht fast das ganze Paradigma, wenn die Unter- scheidung auch nicht mit aller Strenge durchgeführt wird. So stehen, wenn man von den im großen und ganzen auf offenkundig altertüm- liche Texte beschränkten Formen “la und t@ absieht, a’u und ‘ou, “oe und ‘2, ia und na, i taua oder taua und ta, i maua oder maua und ma, “oulua und lua, "outou und tou einander gegenüber. Von diesen Formen werden die schwachbetonten, von ganz vereinzelten und wohl auf die Poesie beschränkten Ausnahmen wie Il 345, 26 abgesehen, nur un- mittelbar vor dem Verb oder der diesem vorausgehenden Partikel te gebraucht, während die starkbetonten, von wenigen Ausnahmen ab- gesehen, nur vom Gebrauch vor der Partikel ie ausgeschlossen sind, in erster Linie jedoch der Verwendung nach dem Verb, nach Prä- positionen und in absoluter Stellung dienen. Während also nach den Präteritalpartikeln na und sa, nach der Perfektpartikel "wa, nach dem sogenannten Futurzeichen ‘o le @ wie nach den Prekativ- und Prohibitiv- partikeln sowohl a’u wie “ou gebraucht wird, steht einem ‘ou te sau »ich komme« und ähnlichen Ausdrücken regelrecht nur ein e sau a'u (in Poesie und altertümlichen Texten jedoch auch te sau a’u), wo e Ver- balpartikel ist, gegenüber, und entsprechend verhält es sich mit den andern Formen, wobei nur zu bemerken ist, daß na überhaupt selten vorkommt, und eine Wendung wie na te sau meist durch die mehr par- tizipiale Konstruktion ‘o lo‘o sau ersetzt wird. Ein wenig abweichend ist der Gegensatz der Formen für die ı.und 3. Pl., von denen die mit ö beginnenden allerdings in der Regel vom Gebrauch unmittelbar vor ie ausgeschlossen sind, umgekehrt die kürzern sich aber nicht auf die Verwendung als konjunkte beschränken. Vgl. e sau ‘o le a’u »ich werde kommen« 161, 18. ‘o le @ a’u alu atu »ich werde hingehn« 165, 18. ‘o au ‘o Talaga »ich bin T.« 165, 25. ‘ua lelei, ‘o le a ta oO ma a'u »gut, komme mit mir« (wörtl. »daß wir beide mit mir kommen«)1I 28, 16, ferner 108, 21. na a'u moemoe nei laca »ich schlief eben jetzt« I 348, ı2, ferner 161, 26. 165, 40. 1105, 8. 108, 21. II 69, 8 usw., dagegen ‘ua lelei, ‘o le @ ‘ou alu »gut, ich werde gehn« 164, ı. ‘ou te galue »ich begebe mich zur Arbeit« 165, 23. "ua ‘ou iloa, ‘o le a ‘au mai le mea “o‘ona, “ou te inu ai »ich weiß, daß man mir das Gift bringen wird, daß ich trinken soll« 168, 3. °o le mea lea, na ‘ou sola mai ai, "ua “ou musu » deshalb bin ich hierher geflohen, weil ich nicht will« 212, 32. ‘au mai le vai, sei ‘ou fafano »gebt das Wasser her, daß ich meine Hände wasche« I2ı, ı3, ferner 168, 44. 181, 14. I 5, 48. 28,13. 105,1. LIS, 31..120, 22. Neoeegr 227, 20 usw., entsprechend ‘o ai ‘ca ‘oe? »wer bist du?« 167, 4, ferner F.N. Fıncx: Die samoanischen Personal- und Possessivpronomina. Zar NOTE OOT TA U 1A7, DE. 01043040.0]169, 8.0227, 23 usw, da- gegen ‘2 alu ia i lalo »gehe hinunter« 162, 18, ferner 164, 35. 164, 45. 265,10. 205,30. 105, 38 39. 1119,45. 132,9..257,6. 57,13. 51, 32 usw., entsprechend 'ua tä‘ele ‘o ia »sie badete« 1134, 4, ferner 163,378. 224,7.1 227,780 121731, 6.91.30,.19. II 201, 42’usw., .da- gegen für na die schon angeführten Beispiele, entsprechend e "au mai mea “ai leaga ma taua »man bringt schlechte Nahrungsmittel für uns beide« 1199, 34, ferner 1403, 3, dagegen i@ o i uta »wir beide gehn aus-Land« 1 103, 33, ferner 1122,14. 124,36. 127,12 usw., ent- sprechend ‘0 imaua, m@ te © mai i le aso o Malieloa »wir beide, wir kommen für den Tribut des Malietoa« 171, 21. ma faiva si nei, ma te 0 ma mäua »wir beide haben ein Handwerk hier, das wir beide mit- gebracht haben « (wörtl. »wir kommen mit uns beiden«) lı21, 2 (ebenso Iı21, ı2), ferner 1143, 39, dagegen ma le Jfiafia i siamä tama, "ua maua »wir beide freuen uns über unsern Knaben, den wir bekommen haben I ı22, 5, ferner 1129,44. 143, 38. 143, 45. 346, 2 usw.,.ent- sprechend po 'o ai "oulua? »wer seid ihr beide?« 171,21, ferner 164, 32. 207,43. 1137,43. 1228, 8 usw., dagegen lua te fa’atali mai ai » wartet beide dort« 211, 29, ferner 237, 29. Iı22,4. 123, 35. 129,43 usw., entsprechend ona toe sosola ai lea “o i laua »dann flohen sie wieder weiter« Bür. Xlı20, 26. ona fa'pea ‘o laua »da sagten sie« Bür. XII 59, 18, dagegen ona la sosola mai ma le tama »(dann entflohen sie mit dem Knaben« Bür. Xlı20, 20, ferner Bür. XlI 59, 20 (aber auch "ua leai se mea, läua mapu i ai ves war kein Platz da, wo sie sich ver- pusten konnten« Bür. XI Sı, 3), entsprechend e tautua "outua "uma ia ie a’u »ihr alle sollt mir dienen« 169, 30, ferner 174, 34. 201, 20. 120,37. 162,4. 91, 31. 199, 19 usw., dagegen au@ tou te le mafaia lau fatuaiya e faigata »denn ihr könnt meine schwere Hausarbeit nicht tun« 169, ı9 (ähnlich 169, 24) ferner 201, 23. 1255, 33. 303, 12. 353,6—7. 163,2. 321,15 usw,, andrerseits (betreffs der Formen i tatou, tatou, i mätou, mäatou, i latou und latou) “a tulituliloa i se @'oi tatou "uma "ua lotu? »warum verfolgst du uns, die wir uns alle zum Christentum bekehrt haben?« 183, 34, ferner 1 20, 35. 353,18 usw., dagegen tatou te fa’atasi »wir halten zusammen« 183,25, ferner 177, 44—45. 127, 26. 108, 29 usw., entsprechend ‘o i mätou, mätou te tautua i@ te "oe »wir, wir wollen dir dienen« 169, 18, ferner 188, 40. 211,19. 1162,38. 94,10. 321, 31 usw., endlich ‘ua fai mai i latou »sie sprechen« II 71, 42, ferner 172, 35. 173, 32. Il 321, 30 usw., dagegen "ua latou 6 »sie gingen« I 204, 22, ferner 1259,23. 331,17 usw., aber auch ona tau ai lea ‘o lätou taua » darauf führten sie Krieg« 1204, 10 usw. Die Belege für die Formen “fa und ti, die, wie schon ange- deutet, hauptsächlich in Texten offenkundig altertümlichen Gepräges 728 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 25. Juli 1907. wie poetischen Stücken, Spriehwörtern, Zitaten vorkommen, sich hin- sichtlich ihrer Verwendung übrigens im allgemeinen zueinander wie i latou zu lätou verhalten, sind folgende: ti te nofo lava, “ita, "a se ia moe papaga »ich weile in der Tat, ich, wie ein Fisch in der Höhle schläft« 171,41. talu ai, ona fa’apeaina ‘o “ita »seitdem ist's, daß ich so behandelt werde« 171,41. se mea “o miti — ina ‘oleole, "ua momoe "ita ma siata tama »was für ein Traum —- daß ich getäuscht würde ich schlief mit meinem Sohn« 183,14 (nicht ma si ata tama »mit dem Schatten meines Sohns«, wie der Text aufgefaßt worden e "oleiole — "0 momoe ist) und, fast übereinstimmend, se mea "o miti “ia ma siata tama 1259,38. “ao ita nei "ua tafitafia »denn ich hier bin besitzlos« 120, 30. na ta sau nei "ita e, "va uli ota susu e »ich kam her, ich, ach, schwarz wurde meine Brust, ach« ITı13,12, ferner 1133,25. 135, 28..136,1. 136,02. .141,-27. 147,28. Too eree 142,13. 145, 2. 145,5. 215, 39—-40. 216,1. 219, 23=220,23 2% 221,4: 262, 31.269, 37.307,24. 348,14. 349,5. 359,38. Irsuaseer Es bleibt nun noch die Frage zu erörtern, ob die bisher still- schweigend — im Anschluß an Prarr — gebrauchte Schreibung a’u und ou berechtigt ist, oder ob die von VıorLErrE bezeugten Formen au und ou als die richtigen zu gelten haben, eine Frage, die schon im Hinblick auf H. Kerss entschiedene Abweisung von a’u (De Fidji- taal usw., S. 20 Anm. 6) nicht umgangen werden kann. Die Tat- sache, daß die starkbetonte Form des samoanischen Personalprono- mens für die 1. Sg., mag sie nun au oder a’u lauten, auf jeden Fall auf ein älteres, auf einem großen Teil des indonesischen Gebiets erhaltenes aku zurückgeht, könnte wohl zu der Annahme führen, die W. Scnmivr (Über d. Verh. d. melan. Spr. usw. S.ı4) auch vertritt, eine Erinnerung an das — abgesehn von den Formen ainyak und agua der Sprache von Aneityum bzw. Bauro — wohl nirgends auf melanesischem und polynesischem Gebiet nachzuweisende Ak habe sich in dem auch sonst ein & vertretenden Kehlkopfverschlußlaut des Sa- moanischen erhalten. Eine solehe ist nun allerdings bei den un- leugbar zahlreichen engen Beziehungen zwischen den polynesischen und melanesischen Sprachen, die diese beiden Gruppen der indonesi- schen gegenüber wenigstens hinsichtlich der Lautverhältnisse zu einer Art Einheit stempeln, wohl nicht ohne schwere Bedenken. Und doch darf meines Erachtens die Existenz eines a’u dieser etymologischen Erwägungen halber nicht ohne weiteres in Abrede gestellt werden. Die Form braucht ja nicht alt zu sein, kann ihre Entstehung einer Analogiebildung aus verhältnismäßig junger Zeit verdanken, vielleicht nach dem pluralischen Possessivpronomen a’u »meine«. Die Angabe der für a’u eintretenden Gewährsmänner und namentlich des ersten F. N. Fıncx: Die samoanischen Personal- und Possessivpronomina. 729 derselben anzufechten, dürfte aber deshalb nicht berechtigt sein, weil nieht einzusehen ist, was zu einem solchen Irrtum hätte verführen können, während beim Ansatz von au eine Beeinflussung durch die Erinnerung an die Form der verwandten Sprachen mindestens leicht erklärlich wäre. Die Häufigkeit, mit der dieses Pronomen in den von Missionaren bearbeiteten Texten bei aller sonstigen Nachlässig- keit in der Bezeichnung des Kehlkopfverschlußlautes ausdrücklich als a’u angegeben wird, und zwar nicht nur in der Bibelübersetzung, bei der der Einfluß Prarrs als eines Hauptmitarbeiters denkbar wäre, sondern auch in den von katholischen Geistlichen veranstalteten Über- setzungen, wie dem 1878 in Freiburg i. B. erschienenen Buche »'O le tusilotu i le ekelesia katolika i le "upu Samoa«, diese Häufigkeit spricht entschieden dafür, daß eine solehe Form nicht erfunden ist. Dasselbe gilt für die Frage, ob ou oder ‘ou anzunehmen ist. Somit würde sich folgender Bestand an Personalpronomen ergeben: Stark- Schwach- Stark- Schwach- Stark- Schwach- betont bzw. betont bzw. betont bzw. betont bzw. betont bzw. betont -bzw. absolut konjunkt. absolut konjunkt. absolut konjunkt. Sg. a'u “ou “oe v2: ia na “ta tä Du. inkl. i taua er u ta Se taua : i laua en BR oulua lua fe la exkl. 7 maua A laua a ma maua Pl. inkl. .tatou tatou { a x RER & outou tou i lalou latou exkl. i matou matou 2. Die Possessivpronomina. Eine Zusammenstellung sämtlicher samoanischen Possessivprono- mina ist merkwürdigerweise bisher noch nicht einmal versucht worden. Eine kurze, die Bildungsart betreffende Bemerkung, einige Beispiele mit nachfolgendem, der Phantasie vollen Spielraum gewährendem Ete.: das ist die Darstellung bei Prarr, Frıepr. Mürrer, Funk und Nerreen, während VioLEertE sich sogar die Mühe spart, über die Entstehung der Possessivformen irgendwelche Auskunft zu erteilen. Die bei den erstgenannten Forschern bestimmt, allem Anschein nach aber auch bei Viorerte vorwaltende Ansicht betreffs der Bildung der Possessiv- formen ist dabei die, daß die Pluralformen durch Verbindung einer der sogenannten Genitivpartikeln a oder o mit dem Personalpronomen entstanden seien, die Singularformen durch Vorsetzung des seinen Vokal einbüßenden bestimmten oder unbestimmten Artikels vor die entsprechende Pluralform, daß also beispielsweise ofatou »unsre« gleich 730 Sitzung der philosophisch -historischen Classe vom 25. Juli 1907. o tatou »von uns« sei, lotatou »unser« einem allerdings außer Gebrauch gekommenen /e o tatou »der von uns« entspreche, und ebenso solätou einem se o tätou »einer von uns«. Einige bei dieser Deutung auf- fällige Formen des Sg., wie beispielsweise /a’u »mein« statt des zu er- wartenden laa'u, lau »dein« statt des zu erwartenden /a’oe usw., werden dabei für Verkürzungen der vollen Formen gehalten. Letzteres ist jedoch, wie sich aus Kerns und Senumrs Auseinandersetzungen (De Fidjitaal usw. S. 22 fl. bzw. Üb.d. Verh. d. melan. Sprachen usw. S. 13 ff.) ergibt, ein Irrtum. Die angeblich verkürzten Personalpronomina sind in Wahrheit vielmehr ursprüngliche Possessivsuffixe, so daß im Sa- moanischen, wie übrigens auch in den andern polynesischen Sprachen, zwei Bildungsarten in Gebrauch sind, die durch die Typen »der von dir« (bzw. »von dir« für Dual und Plural) und »der von dein« (bzw. »von dein« für Dual und Plural) veranschaulicht seien. Diese Tat- sache bedarf als eine durchaus klargelegte keiner weitern Bekräftigung. Dagegen ist es dringend erforderlich, festzustellen, welcher Typus für Jeden einzelnen Fall gilt. Vorab jedoch noch eine Bemerkung betrefls der in den Possessivformen enthaltenen demonstrativen Elemente. Den Grammatikern zufolge kommen nur die sogenannten Artikel ie und se in Betracht. Dagegen erscheint jedoch, wenn auch in beschränktem Umfang, auch noch das Demonstrativ si, das wohl dem gleichlauten- den javanischen, malaiischen, tagalischen und batakischen Artikel vor Eigennamen entspricht, das jedoch im Sam. nicht auf diesen Gebrauch beschränkt ist (vgl. 168, 11. 174, 4I. 226, 6. 1268, 32. 269, 37. 352,7. 355, 32. 409, 26. 438,17. 438,25. I 173,20 usw.). Diese Formen sind den Kennern des Sam. nun allerdings nicht durchaus entgangen. Aber sie haben es entschieden daran fehlen lassen, die ihnen wohl ganz vertrauten Tatsachen in deutlicher Weise zum Ausdruck zu bringen. Prarr und VIioLeTTE geben beide im Wörterbuch unter si »little, a diminutive partiele often expressing endearment« bzw. »petit, terme de tendresse« das Beispiel sö ana tama, ohne es jedoch zu übersetzen, ja, durch die Trennung des Komplexes siana in sö und ana obendrein irre- führend. Denn ein selbständiges ana, das in diesem Zusammenhang einen Sinn ergäbe, könnte nur als die Pluralform des Possessivpro- x nomens für die 3. Sg. aufgefaßt werden, wonach si ana tama »ihre Kinder« heißen müßte. In Wahrheit steht es jedoch, wie sich zeigen wird, mit /ana tama auf einer Linie und heißt wie dieses »ihr Kind«. VioLerTE gibt außerdem noch das ebenfalls unübersetzte Beispiel ia te mate alofa i si a ta tama, d.h. »wir vergehen vor Liebe zu unserm Kindes, ein Beispiel, das zwar nicht gerade irreleitet, aber ohne weiteres auch nieht zur richtigen Erkenntnis verhilft, und ebenso verhält es sich mit den andern hier und da unter andern Stichwörtern angeführten 731 Beispielen. Man wird sich demnach nicht nur auf 6 Formen für jede Person bei jeder der beiden Bildungsarten gefaßt machen müssen, son- dern auf 8, also beispielsweise für die 3. Sg. beim zweiten Typus (»der von sein«) auf die Singularformen /-a-na, l-o-na, s-a-na, s-0-na, si-a-na, si-o-na und die für den Du. und Pl. geltenden Formen «a-na, o-na, vorausgesetzt, daß nicht gar noch mehr Formen vorkommen, worüber zum Schlusse noch gehandelt werden soll. Von diesen — wie vorgreifend bemerkt sei — vereinzelten, später zu erörternden Fällen abgesehen, stellt sich nun der Bestand an Pos- sessivformen, die aus den dieser Untersuchung zugrunde gelegten Texten belegt werden können, in folgender tabellarischer Übersicht dar, wobei solehe Formen, die allem Anschein nach nur zufällig nieht bezeugt F.N. Fınek: Die samoanischen Personal- und Possessivpronomina. sind, in Klammern an den ihnen zustehenden Platz gestellt sind. Typus A (»der von dir« usw.). Typus B (»der von dein« usw) Sing. Dual/Plur. Sing. Dual/Plur La-u SI-a- U $-0- U, a-u Lo-u si-0-u 8-0- U 0-u La-ta si-a-ta (s-a-ta) (a-ta) lF-o-ta si-o-ta 3-0-ta o-ta (L-a-'oe) (s-a-'0e) (a-'oe) La-u si-a-u S-A-U a-u L.o-oe (s-0-'oe) (0-oe) Lo-u si-0-U 8-0-U 27 l-a-na si-ana S-a-na a-na l-o-na Si-Oo-Na 8-0-na o-na inkl. l-a-taua (s-a-taua) (a-taua) La-ta si-a-ta s-a-ta (a-ta) (F-o-taua) (s-o-taua) (o-taua) l.o-ta (si-o-ta) (s-0-ta) 0-ta exkl. (l-a-maua) (s-a-maua) (a-mäua) (La-ma) _si-a-mäa (s-a-ma) a-ma l-o-maua (s-o-maua) (o-mana) l-o-ma si-o-ma (s-o-ma) o-m@ l-a- oulua s-a- oulua a-oulua La-u-lua (s-a-u-hua) (a-u-Iua) La-lua (si-a-hıa) (s-a-hua) (a-hıa) l-o- oulua s-0- oulua (o-oulua) l-o-u-lua (s-o-u-lua) (o-u-ua) l-o-hua (si-o-hıa) (s-o-Iua) (o-hıa) La-laua s-a-laua a-laua La-la si-a-la s-a-la a-la l-o-laua s-0-laua o-laua l-o-la st-o-Ia s-0-la o-Ia inkl. l-a-tatou _ (si-a-tatou) s-a-tatou a-tatou l-o-tatou _ si-o-tatou s-o-taton o-tatou exkl. La-matou (si-a-matou) s-a-mäatou a-mäatou l-o-matou _si-o-mäatou s-o-mätou (o-matou) l-a- outou (s-a-outou) a-outou l-a-u-tou (si-a-u-tou) s-a-u-tou a-u-tou L-o-outou (s-o-outou) o- outou Lo-u-tou si-o-u-lwu s-0-u-tou o-u-tou (si-a-tou) (si-o-tou) F-a-latou si-a-latou s-a-latou a-latou Lo-latou si-o-latou s-o-latou o-latou Sitzungsberichte 1907. 71 732 Sitzung der philosophisch -historischen Classe vom 25. Juli 1907. Belege. L-A-U. ‘o lau tane lea "ua maua »ieh habe meinen Gatten ge- funden« 164, 34, ferner 169,19. 169, 24. 174, 37. 175,1. 178,37. 211,33.11 225 7.340,25. 108, 19.1 1LIT,4S 124003 Pr 2 Ze 126, 34. 134, 35. 142, 34. 142, 58 usw. usw. Bür. XI 13,14. 1A, 26. 113,027 L-O-U. ‘ua maua lo'u nu'u »ich habe meine Heimat gefunden « 161, 21, ferner 161, 25. 161,30. '161, 31.107, 32. 101532. o2peR 162, 24. 162, 26. 165, 31. 165, 46. 166, 7. 168, 4. 168, 35. 168, 44. 175,32. 183,13. 193,19 usw. usw., 120, 39. 20,43. 28,14. 84, 20. 109, 6.19. 109, 24.) III, 27. (IRTSA 34 IR ET. TAN TAT Due 123, 40 usw. usw., 1171,13. 91,35. 227,24. 344,23. 345,4. 346,8 usw. usw., Bür. X16, 3. 15, 24. SI-A-"U. talofa i sia"u tama »ich bedaure meinen Knaben« 236, 34. ferner 174, 45-46. 1118, 6. 118, 32. 137,29. 202,8. 18. 23. 217218 249, 42. 269, 40. 404,10. 14. 424,12. Il 344, 2—4. 344, 24. SI-O-U. tula’i mai, ‘o sio'u “au, ‘o au “o Sinoi »riehte dich auf, mein Kiel, ich bin Sinoi« 231,18, ferner 234, 32. 234, 34. 131,16. 127,33. 128,43. 184,29. 208,34. 208,14. 208,17. 2Eu2rE 216,17. 217,42. 253,33. 255,29. 333, 30. 350, 27. 435, 31. 1 344,7- 346, 27. 351,3. 354,10. 354,10. 357,6—-7, SIER. 235,8 (wojedoch irrtümlich sioo‘u steht), Bür. X 138,14, Pr. 41, 2. S-A-U. sa'ili mai sa'u pu »hole mir eine Trompetenmuschel« 231,13, ferner 179, 34. 237,15. 140,23. 144,35, Bir. Auen 1A, 12% S-O-T. ‘o so'u va‘a ia fauina i lou vao »es möge mir ein Boot aus deinem Waldholz gebaut werden« 231,11, ferner 195, 24. 209, 3. 234,26. 237,21. 1119,27. 125,46. 126,16. 126,20. 2m20s2% 144, 35. 1 343, 46. 345, 30. A-UT. ia ‘au mai au pua’a e lua »bringt meine zwei Schweine« I 40, 27, ferner 140, 28. 111, 28.,130,10- 12. 25.27. O-T. “ua "uma ou uso lona “ai »sie hat alle meine Geschwister gefressen« 163, 41— 161,1, ferner 137,43. 165,40. 1126,41. 132,22. 110272852: L-A-TA. ga (= na?) tä moemoe tatala lata ha »ich schlief und erzähle meinen Traum« 171,40. L-O-TA. “ou mole lota manava, “ua tele lota fia'ai »ich fühle meinen Leib schwach werden, groß ist mein Hunger« 225, 24, ferner 168, 42. 183,13. 198,5 225, 27. 1205,9. 206,17. 217,4.7210,22> 259, 36. 262, 33. 307,6. 307,25. 424,6. 424,11. 425,10.435.92 437, 28. 438,1. 448,3. 462,12. 1168, 29. 346, 32. SIER. 231, 50 ws En : F. N. Fınex: Die samoanischen Personal- und Possessivpronomina. 133 (das dort stehende lotu ist natürlich ein Druckfehler). Pr. 41,33. 35, 27. 306, 3. 37, 29. SI-A-TA. ua moemoe “ia ma siata tama »ich schlief mit meinem Sohn« 183,14. 1259,38, ferner 269,7. 1307,31. 307,40. I 353, 24. SI-O-TA. siotälofa (aus siota alofa) i le Tuitoga »mein Mitleid demUR.= 183,15, ferner/198,7.1122T,5. 438,28. 445,9: I 343,47. 347,6. 17. 348,14. S-O-TA. sei toli ifo sota niu » pflücke mir eine Kokosnuß« 1384, 39, ferner 1406, 26. O-TA. e mu i le tagi ota mata »rot vom Weinen sind meine Sugen« 1349,10, ferner 1141,43. 351, 2—3. 438,4. 113,13. ER7, AT. L-O-OE. ‘o lo'oe lea fasi tao »dein ist dieses Stück Speer« 1209, 24. L-A-U. ‘@ mele lau tuamafa »du weisest deine Taube zurück « 9710.49, femer 164,8. 170,5. 174,40. 222,28 usw., 122,4.'28,17. Bose AA. 48,30. 50,12..50, 322 50,38. )57,1.. 51,4.151510. Bear 51,21. 51,24. 51,32. 51.35 usw.:.usw.,ı 1162, 5.68, 20. 71,15 usw. usw., Bür. Xl ıı1, 31 usw., Pr. 42, 2ı usw. L-O-U. ‘a 'e sau ina alu i lalo i lou nu'u lelä »aber komm und gehe hinab in deine Heimat dort« 161,17 —ı5, ferner 19, 21. 164, 2. ROHR 2720105, 43: 107,10..168, 4.168, 35. 169, 37. 175,22. 208,4 usw. usw., 148,5. 51,16. 52,3. 52,31. 55,1. 56,14. 56, 28. 58,20. 60, 20 usw. usw., IM 51,14. 69,5. 94,6. 346,5. 346, 7 usw. usw., BRIAT, 32, Bür. X1 17,17 usw. SI-A-U. a e le isia siau talau, “o siau "ula tutumau »aber es zer- brieht nicht deine Tätowierung, deine Halskette ist beständig« Il 69, 14 —15, ferner I 202, 21. 405,17. SI-O-U. ua lelei siou igoa »dein Name ist gut« 234, 32, ferner I 359, 8. 1 359,14. S-A-U. fai mai sau "upu »gib deinen Auftrag« 1136,11, ferner 16719, 20. 143,46. S-O-U. 2 alu ia i le äiga lea o lou tina, "ua latalata mai, sei “au mai ai sou malo ta’afi »gehe zur Familie deiner Mutter, die in der Nähe ist, daß sie dir einen Lendenschurz aus Lumpen besorge« 195,20, Ferner 108,4. 222,24. 238,17.1132,10.35. 350,14..360,18. 442,9. 1250,73. 353,290. A-U. sapo a’e au atu »fange deine Bonitos auf« 1125, 28, ferner 1012059. 235,10. 201,9.412,17. I. 325,12. O-U. fai i ai, pea le alofa lava i ou mata »sage ihr, ob sie dein Gesicht (eigentlich deine Augen) noch gern habe« I 142, 44, ferner Zile 134 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 25. Juli 1907. 171,47. 147,45. 48,37. 74,32. 79, 23. 132,21. 138,39. 130,5. 237,9. 330,1. PRAG A2, 02 Che L-A-NA. ona ‘auina ifo ai lea ‘o lana “au'auna »darauf schickte er seinen Diener hinab« 162, 11—ı2, ferner 164,13. 164, 42. 167,40. 168,16 —17. 172.06. 168,7... 166,43. 172,200 70,32 178, 37. (179,3 ete. ete. 127,30: 104, 38.0108, 1O-ErT 72,78 nase 11T, 40. 1713,32. 115,4. 122,40. etc etc. ]lSTOA RTL SE 189,14. 197,7. 199,13. 199,18. 201,10 etc, Jetie. 1) PRn2ATr730mWeie Bün-RUETy To. etc. L-O-NA. °o Ua "ua ta lona ua »Ua wurde auf seinen Hals ge- schlagen« 163, 20, ferner 161, 20. 161, 23. 161, 24. 163, 35. 163,38. 164,1. 164, 24-. 164, 25. 164, 41. 165,1. 165,2. 165,15. MoRsede 165,17.)165,18. 165,19. 165, 20. 166, 17 100,178 etc. etc al 25,1. 128,5 20, 8. 20,12..41, 5241,21. 47, 302 56, 5. 6013 MEERE 72,21. 76,21 ete. etc. 11771,.83. 7.2028. 181,15 780720820120 ete.rete. BR.AT, Bir etc. SI-A-NA. ae gase Tigilau i siana loto »aber T. starb über seinem Sehnen« I 219, 27, ferner I 31,16. 108,16. 123,50. 307, 14.302003 419,10. II 355,29. Bun X1lı130,75. SI-O-NA. e fa’agase i siona lalofatu »er verbirgt sich in seinem Versteck« I 440,16, ferner I 307,14. 349, 5. I 345, 8. S-A-NA. e fa’asaina lava e leai se tagata e alu i ai, e leai foii se tagata e p@o ai sana galuega »niemand durfte dorthin gehn und nie- mand durfte dort lärmende Arbeit verrichten« (wörtlich lärmt dort seine Arbeit) 172,33, ferner ’189, 22. 1098,22. 27T, 35. 2052: 205,41. 207,41. 207, 49. 208, 2 208,9. 208,15. 209,105 20 38 218,5. 235,27. 1104, 306. 151,35. 363,12. 447, 32.463, 12. Nee: BI 20. 0355.00, S-O-NA. afai e ita le teine i sona tuagane »wenn das Mädchen einem ihrer Brüder zürnt« 184,18, ferner 185,5. 189,4. 189,15. 198, 32— 33. 20I,I. 201,18. 202,27. 207,28. 209, 11. 2)7 2108 212,11. 214, 38.217,17. 217, A0.1225.8.1140, 37. 40,50 me 129,24. 132,44. 270,40. 350,10. 350,11. 403, 20. 417, 29. A,Aso8 17227, 19. Bin. XI: A-NA. ona alu atu ai lea ‘o ia fa’atasi ma ana tulafale e to’alua »da machte er sich zusammen mit seinen beiden Sprechern auf den Weg« 166,4, ferner 166, 20. 166,23. 174,27. 216, 12.200683 171,36. 128,11. 29,16. 41,2. 113,27. 114, 39.120,15. vores 129,512 130,7. 205, 28.11 197,18: O-NA. ua 0°0 mai i ona po nei ‘o loolatou (= lolatou, worüber später) Zaofi »sie glauben bis auf den heutigen Tag« (wörtlich »es kommt her zu ihren Nächten jetzt ihr Glaube«) 162, 44, ferner 163,9. 2a 2 u Te F. N. Fınex: Die samoanischen Personal- und Possessivpronomina. 765) 10592224107.12- -134.160,18..179,1.2202,.28 .ete. 1.27, 26.27, 28. BETEN OM2 0... 1710,45. 1704 7,0017 3, 35, ILI,T7. LIO,L9. IT 14,37. OEL 9NBrete. ll 51,,172,71,9. 173,34..173535; etc, L-A-TAUA. ‘o le @ ‘ea fo‘i lataua pese? »wie ist doch wieder unser Lied?« I 120, 33, ferner I 407,16. L-A-TA. ‘o lata pese e fa‘apea e »unser Lied lautet so» I 120, 34. ferner 222, 37. 222, 39. 223, 3—4. 1 105,7. L-O-TA. ‘a saga alu lava ifea lota va‘a? »wohin geht denn immer- fort unser Boot weiter?« I 125, 20, ferner 181,14. 181,42. 1 50, 34. 1994941090,32.7209, 204 214.3. 254, 37% 3063,20. 388,1.388,6. II 245,16. Bür XI ıı18, 36. XII 59,19, endlich, mit pluralischer Be- deutung, II 321, 46. 344,13. SI-A-TA. nei galo mai Apia siata ‘ele’ele »vergiß nicht Apia, unsern Boden« II 350,4. S-A-TA. ‘0 le au alu e ‘au mai sata afi »ich werde ein Feuer für uns holen« 165, 37, ebenso 165, 39, ferner 235, 42. O-TA. i lou mälamalama ma otü matua »eine Leuchte für dich und unsre Eltern« 164, 2, ferner 165, 41. 1 214,3. L-0-MAUA. °‘o lomaua taofi ma Auimatagi »es ist meine und A.s Ansicht« (wörtlich »unser beider Ansicht einschließlich A.«) 200,12. L-O-MA. °‘o ai loma tama? »wer ist unser Vater?« 164, 37, enNer700,1. 239,3. 1127,22. 127,303 332,45 333,27. SI-A-MA. ma te fiafia i siam@ tama, "ua maua »wir freuen uns über unsern Knaben, den wir bekommen haben« I ı22,6, ferner 11353, 23. SI-O-MA. siom@ va’a na fau »unser Schiff wurde zusammen- gebunden« I 359, 35, ferner I 333, 21. A-MA. ‘o amä ia na maua i le papa »wir fanden unsere Fische auf dem Felsen« I 129, 49. O-MA. “ua tatau om@ igoa »unsere Namen passen zusammen « 164, 34. L-A-OULUA. afai ‘ou te alu atu i la'oulua itu ala, "ua “ou oti »wenn ich auf euern Weg komme, werde ich sterben« 236, 13, ferner M7276032:/A15, 2: L-A-LUA. matagi va i palolo ma matagi va i to‘elau, ‘o matagi ietele ma matagi lili lalua fanau »Wind zur Regenzeit und Wind zur Passat- zeit, starke Winde und kleine Winde, euer beider Kinder« I 429, 25. L-O-OULUA. ua fesili atu tamaita‘i: po ‘o le @ lea? "ua faı atu le “au vaa: lo’oulua tufa'aga »die Damen fragten: was ist das? Da sagte die Schiffsmannschaft: euer beider Anteil« 168, 34, ferner 230, 21. 19727752. 230, 12% 406, 2. 7306 Sitzung der philosophisch -historischen Classe vom 25. Juli 1907. L-O-LUA. °o lolua ali‘i lea e tausı »ihr beiden Herren sollt euch darum kümmern« (wörtl. »euer beider Herren«, also gewissermaßen »Ew.Gnaden«, »Ew. Herrlichkeit« oder dergl.) 1253,41, ferner I 199, 6. 250,022.1.332.39.0357, 18.1 9428,19. S-A-OULUA, ia sauni sa’oulua malaga »macht euch für eure Reise fertig« 1418, 3. S-O-OULUA. filifili mai ia so'oulua po “o ai e alu e ta’aia tofaga 0 lo'u tam@ »beratet, wer von euch beiden gehen soll, die Schlafmatten meines Vaters aufzurollen« 156, 35. Der Bildung nach übereinstimmend, aber nicht possessiver, sondern distributiver Bedeutung ist das Pro- nomen im folgenden Beispiel: “afai e sau so'oulua i laa'u (= lau, wo- rüber später gehandelt werden soll) iu ala, "ua "oulua oli »wenn einer von euch beiden auf meinen Weg kommt, dann sterbt ihr« 235,12. A-OULUA. a’oulua mea ia »das ist eure Nahrung« 232, 33, ferner SIEHT ITERSE L-A-ULUA. ina fai laulua suavai »bereitet euer Essen« 237. 23, ferner 237,24. 1 289,8. 352,60. L-O-ULUA. po 'ofea loulua nu'u? »wo ist eure Heimat?« 168,40, ferner I 66, 16. 74,1. 76, 29. 79, 33. 208, 10. 261, 31 — 32. II 345,26. L-A-LAUA. e to‘afa lalaua fanau »sie hatten vier Kinder« (wörtl. »es waren vier ihre Kinder«) 163, 17, ferner 168, 19. 182,51. 189, 41. 1 106,14. 120, 25. 120,26. 121,40. 131,6. 143,7. 214, 7A209e1E BimXIe59,7T3. L-A-LA. "ua fanau lala tama »es wurde ihnen ein Kind geboren « (wörtl. »ihr Kind«) 163, 34, ferner 166, 46. 209,41. 234,47. 175,8. 122,47. 133,18. 135,45. 130, 42. 130, 37. 139,39. 214,07 32 2InzaneEE 331, 23. 436, 13. II 245, 10. (wo la ta in la la zu verbessern ist). Bür. XII 74T, 24. PBr2 394527. L-O-LAUA. “ua sau lava i le po lolaua va‘a »ihr Boot kam in der Nacht an« 171,14, ferner 17I, 17. 171, 20—2I. 181, 26. 183, 3—4. 230, 15..1 120,32. 133,18. 151,40. 214,0. 407,43. 2402 L-O-LA. ua fai atu i teine ‘ia muamua ‘o le @ alu atu i lola tama »die Mädchen gingen zu ihrem Vater« 164, 36, ferner 167, 31. 168, 18. 175,28. 195,9. 205,44. 207,23. 1100,15. 100,16. 100, 18. 104248 145,12. 198,7. 108, 13. 198,23. 200, 32. 201,9. 21A, 15.725088 256, 30. 268, 3.232,47. 357, 31. 11 245,9. 245, 22. 245, 31.245008 245,42 usw. Bür. Alena, 3 RX 22T us we SI-A-LA. ona fanau lea ‘o siala tama »dann erzeugten sie ihre beiden Kinder« Sier. 230, 5, ferner I 127, 44. SI-O-LA. na mau i le taupotu “o Fiti ma siol@ faiva le tilitili »und Überfluß entstand im Fidschiarchipel durch ihr Fischen mit dem Tili- men UA, Zt, AR, Te . ” “ . D Yard F.N. Fıncx: Die samoanischen Personal- und Possessivpronomina. a3 S-A-LAUA. ‘afai e loto fo‘i Luatutu i salaua filifiliga, e fai e alu atu fo‘i lana savali »wenn andrerseits L. eine Beratung zwischen ihnen beiden wünschte, so machte sich sein Bote auf den Weg« 197, 23. S-A-LA. "ua le mafai fo‘i i le toea“ina, ona “eli ‘o se ufi pe fai sala umu »dem Alten war es nicht möglich, Yams auszugraben noch einen Ofen für sie beide zurechtzumachen« 225, 18—19. S-O-LAUA. ona manatu lea ‘o le tama“ita‘i “o Matiteite, e lelei, ona fau "o solaua va’a »da meinte die Dame M., es sei gut, daß ihr ein Boot gebaut werde« 164.44. Gleicher Bildung, aber nicht possessiver, sondern distributiver Bedeutung ist das Pronomen 183, 2—3. 1 150,6. BPA, 10. 304,19: S-O-LA. °’o le @ fai sola ‘ava »sie sollten Kawa für sie beide machen« I 147, 15. A-LAUA. "ua faapea alaua "upu »die beiden sagten ihre Worte« 207, 18, ferner 180,40. 180, 44. 180,45. 181, 32.'182, 25. 189, 27. 1145, 9. A-LA. ona "uma ai lea ‘o ala tala »dann war ihre Unterhaltung zu Ende« 1135,14, ferner 235, 40. 1129, 46. O-LAUA. ‘a e fofola olaua fala ma le ali‘i Tulau‘ena »aber ihre eigenen Matten breitete sie für sich und den Häuptling T. aus« (wörtl. »aber sie breitete ihre beiden Matten mit dem Häuptling T. aus«) 1124, 41, ferner 166, 10. 166, 42. 180, 44. ISI,17. 181,26. 189, 26. 1904.12: 1136, 38..137,1. O-LA. ona fanau ai lea ‘o le mäsaga, e taitasi ola tino »dann wurden Zwillinge geboren, die nur einen Körper hatten« 236, 12, SETHeRKTLLT, 25.0043,202 1043,27. 143,209. 143,40: 144,30. Bür. XI 62, 14—ı5. 66,12. 66, ı4 usw. L-A-TATOU. ‘o latatou ita taua nofo ia i gauta ala »unsere Kriegs- partei soll auf dem Wege landeinwärts bleiben« 180, 21, ferner 226, 22. DE ERLT. 22.200,27. 11157,47. 229,23,,230,.8. L-O-TATOU. ‘a e fai pea "upu o lotätou itw malo »wir wollen tun, was unser Distrikt beschließt« 175.8, ferner 168,45. 205,2. 2000 27.4 220,18. 1720,32. 40,30. 123, 24..123,120., 125,7: 138,9. PRUELOTAZ, 22. 197530, 1277. 12.254,27. usw.. 1.91,37. 03,35- 279.35. 239,1L,usw. Bür. XI 142,49. 143,4 usw. SI-O-TATOU. ‘aua le fasi otli siotatou uso »bringt unsre Schwester nicht um« SIER. 234, 50, ähnlich Sıer. 234, 54. S-A-TATOU. *o le @ fai sotatou fiafia »laßt uns zusammen ein Beststerern« 11.63, 32. ferner 1193,28. 154,23.156,1. S-O-TATOU. maliu maia i le fale, sou alu e sa‘ili mai sotätou “ava »tritt ein ins Haus, daß ich indessen gehe, Kawa für uns zu 738 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 25. Juli 1907. suchen« Iı31,14, fast ebenso 1131, 33, ferner 1263,19. 163, 22. 178, 19. SIER. 234, 54 USW. A-TATOU. ‘a e ‘au mai ia ‘o atatou mea »laßt uns unsere Sachen herbringen« 127, 29, ferner Il 239, 15. 329, 30. O-TATOU. ‘o le @ fai nei ni otätou faiva »jetzt sind unsere Ar- beiten zu tun« 227,6, ferner 237, 18. I 208, 33. L-A-MATOU. ona ‘o lamatou taelega nai Tufulele na faifai ai a'u »bei unserm Baden in T. bin ich verspottet worden« 195, 22, ferner 204,.2. 204, 27. 1 21,.0.. 1342, 10.11 323,15. 320,91. S2oR ner L-0-MATOU. °‘o aso nei sei “ou usiusita'i ai i le loto o lo'u tama ma lomätou nu'u »heute muß ich mich dem Willen meines Vaters und unseres Dorfes fügen« 205, 32, ferner 223, 22. 238, 24. 1130, 26. 259,41. 269,1. 332,42. 345,1. 345,4. 422,06, 1163, 20. oumes 329, 39. BürL. XI 142, 5I usw. SI-O-MATOU. siomatou va’a “ua le taulau »unser Schiff ist nicht bereit« II 302, 30. S-A-MATOU. ‘o le @ fa‘asaga lamatou ‘au e su‘e samatou faiai »unsere Partei soll sich anschicken unsre Niederlage zu untersuchen « Il 329,43. _ S-O-MATOU. e leai foi somätou aiga i le nu"u nei »auch haben wir keinen Verwandten in diesem Dorf« 203, 47; ferner 204, 2. II 9T, 22. A-MATOU. ‘a e aloalo maia, amatou töga nei e sefulu siapo ma “ie e lima »unsre Gaben sind zehn Stück Rindenstoff und fünf Matten « Il 230,19, ferner V’21, 1. 117220222 L-A-OUTOU. e tasi la'outou "upu e fai atu ioe ia ioe lava »ihr dürft nur antworten: jawohl, gewiß« (wörtl. »eins ist euer Wort« usw.) 204,11, ferner 201, 22. 210, 24. 2IO. 29. L-O-OUTOU. ni a “ea ni mea i lo'outou nu'u? »was für Dinge gibt es in unserm Dorfe?« 168,41, ferner 176,40. 205,27. 205, 31-32. 209, 2. 220,15. 230,22. A-OUTOU. ‘a e ö mai pea a’outou aumoega »eure Freiwerber mögen aber weiterhin kommen« 205,33, ferner 166,15. 207,10. 220,.30.-1.397,11.,432, 12. 1.03,27.4 323,12. O-OUTOU. dia ‘o 'outou i o’outou nuu »geht ihr in eure Hei- mat« 176, 39, ferner I 397,12. L-A-UTOU. ona pau lena ‘o lautou malaga? »ist eure Reisege- sellschaft vollzählig da? Iııo, 9, ferner 227,7. 227,9. 1119,32. IIQ, 33. 120, 5. 155, 32..420,9 usw. 1] 329,130. L-O-UTOU. ‘ua “uma loutou “ava »eure Mahlzeit ist zu Ende« 227,6, ferner I 52, 35. 55, 77-78. 56, 4I. 58,19.58, 27. KoRsg2r A ” ” . Fr ri) F. N. Fınex: Die samoanischen Personal- und Possessivpronomina. 139 DET OS N LZ. 7036075740760, 31..79, 28.82, 23.723,10, BED. MA9N 4-5. 225.0. usw. 1.229, 20. SI-O-UTOU. afe mai sioutou malaga »(ich) rufe eure Reisege- sellschaft herein« SıEr. 232, 23. S-A-UTOU. se @ sautou silasila i le lua o le tama nei? » was ist eure Wahrnehmung an dem Rücken des Jünglings hier? II 71,40. S-O-UTOU. alı ina ati soutou “ava ma ali’i »geh und grabe eine Kawawurzel für dich und die Herren« (wörtl. »eine von euren Kawawurzeln mit den Herren«) 1131,17, ferner I 71,12. 91, 42. A-UTOT. “ua maua ‘ea ni autou lau'ua »habt ihr eure Stücke Rindenbast bekommen?« Il 62,15, ferner II 239, 18. O-UTOU. 0 ia ina fai outou tagati'a »geht und führt euer Stock- werfen zu Ende« II 329, 39. L-A-LATOU. ona alu ai lea ‘o lalatou evaevaga i Papatea »dann unternahmen sie ihren Spaziergang nach P.« 163,18, ferner 172,10. BORN 177,46. 180,28. 182,18. 182,36, .1091,44 usw. 141,15. E27 127, 42. 131,19. 204,22. 206,26. 260, 8. 268,13 usw. N60A, 3. 323,17. 329,37 usw. _ L-O-LATOU. ‘o lolatou tina ‘o Sinaaletavae »ihre Stammutter ist S.« 163,11, ferner 162, 44-45. 163, 21. 165,9. 167,17. 169,7. 10020..170,8. 172,23 usw. 1110,48, 131,46. 139, 33. 184, 26. 2002 237,.268,11. 2068,14. 268,r6 usw. 1191,19. 173,.33. 182,91. 2134,10. 320,,30 usw. SI-A-LATOU. ona nonofo fo‘i lea ‘o sialatou @iga »dann wohnte ihre Familie da« SıEr. 230, 44, ferner Sıer. 233, 40. Pr. 40, 2. SI-O-LATOU. ona 0°0 lava lea i le isi aso, ona alu ane lava lea i olatou luma fale ‘o le malaga, ‘o teine e to’atolu ma siolatou tama »es geschah eines Tages, daß eine Reisegesellschaft vor ihrem Hause vor- beiging, drei Schwestern mit ihrem Vater« Sıer. 232,14 — 16, ferner A232. SIER. 234,18. S-A-LATOT. ‘a e le tumau salatou filifiliga i se fale o se alii e to‘atasi »ein bestimmtes Beratungshaus haben sie nicht« (wörtl. »aber es steht nicht fest ein Beraten von ihnen in einem Hause eines bestimmten Häuptlings«) 202,19; ferner 205,13. 207,12. 229, 28. 140,7. 124,38. S-O-LATOU. ‘o le faiva o solatou tupu »die Kreierung eines Königs für sie« 199,14; ferner 203, 26. 203, 28. 205, 33. 210, 6. 216,16. Distributive Bedeutung hat solätou 203, 19. A-LATOU. “ua fa’apea alatou lauga »so sind ihre Reden« I 40, 26841617,.10..100, 317.166, 12, 168; 26. 170,9. 172,30. 174; 19, 7 Tor sw. 1 27.5172 127,336. 110,19, 123,12, 135,23: 203220 .0sw. 11.163,22. 72, 3. 181,14. 182, 22.305, 25 USW. >) Sitzungsberichte 1907. 72 740 Sitzung der philosophisch -historischen Classe vom 25. Juli 1907. O-LATOU. e leai foi ni olatou to‘i »sie hatten auch keine Äxte« 165, ı 7, ferner 160,32. 166,43. 167,70. m07 220177722, Po, usw. 1.123, 3. 124,19. 143,2... 733,35. B25 los re an. Neben den angeführten Possessivformen finden sich nun in den Texten hier und da noch solche, bei denen an Stelle des bindenden, genitivischen a oder o ein aa bzw. 00 erscheint, nämlich laa’u (= la’u): “afai e sau so'oula i laa’u itw ala, "ua oulua oti »wenn einer von euch beiden auf meine Wegseite kommt, werdet ihr beide sterben« 235, 12. soou (= so'u): “o au nei a le maua soo'u igoa »ich hier habe keinen Namen für mich gefunden« 234, 33. saana (= sana): “afai e ita se tagata i lana fanau i le fa’alogogata i saana "upu »wenn jemand seinen Kindern zürnt, weil sie schwer auf sein Wort hören« 164, 13. ‘o le @ alu ifo ai lea ‘o Salevao e sa‘ili saana sami lupe »darauf ging S. hinab, sich eine Zukost zu suchen« 230, 31. soona (= sona): po “ofea soona nu'u? »wo ist seine Heimat?« 161,16. pe moni, e l& soona nu'u lenei »ob es wahr sei, daß hier nicht seine Heimat sei« 161, 17. “ua le sau i soona itw tagata »er kam nicht in seiner Menschengestalt« 173, 28; ferner 184,5. 184, 47- 185,6. 186, 19. 203,17. 2orMErE 209, 10. 213, 35. 214,4. 219, 24. BürL. X1 122,97. 122, 18 2RUm en 37. loolatou (= lolätou): "ua 0°0 mai i ona po nei ‘o loolatou taofi » bis auf die jetzige Zeit reicht ihr Glaube« 169,44. Wie die Beispiele zeigen, ist die bei den entsprechenden futunischen Formen nach Gr£zer (Dietionnaire futunien-francais usw. S. 2S ff. und 35 ff.) darin zutage tretende Bedeutungsverschiedenheit, daß die Possessivprono- mina mit einfachem a oder o adjektivischen, die mit doppeltem Vo- kale substantivischen Charakters sind, im Samoanischen nicht vor- handen, und auch im Futunischen sind die substantivischen Formen ursprünglich wohl nichts andres als vollbetonte gewesen. Daß die futunischen Pronomina mit aa bzw. 00 gelegentlich auch adjektivisch verwandt werden, z.B. Ko le tosi-lotu katoliko faka-futuna 169, 9. 170, 10. 195, 4 usw., kommt nicht in Betracht, da derartige Beispiele sich nur in der von Missionaren geschaffenen poetischen Übersetzungs- literatur finden, von Eingeborenen aber nach GrEzELs ausdrücklicher Versicherung (S. 36) niemals geboten werden. Hinsichtlich der Entstehung dieser Formen mit doppeltem @ oder o könnte man sich versucht fühlen, an eine Altertümlichkeit zu denken und etwa anzunehmen, ein saana beispielsweise sei die aus dem vor- auszusetzenden seana durch Vokalangleichung entstandene ältere Form, die dann, schwach betont, zu sana verkürzt worden sei. Abgesehn von der Schwierigkeit, die dann die futunischen Pluralformen aana, oona usw. der Erklärung entgegenstellen würden, da es bei diesen nichts anzugleichen gab, sie also als Analogiebildungen nach den ni . B . . larä F. N. Fınex: Die samoanischen Personal- und Possessivpronomina. 741 Singularformen gedeutet werden müßten, widersprechen einer solchen Auffassung aber auch die samoanischen Formen ınaana für mana und moona für mona in folgenden Beispielen: ona fai lea maana tane »dann machte sie ihn zu ihrem Manne« 1104, 37 (ebenso 1105,10). "ua fai maana ava “o le afafine o Tui Manua »er machte die Tochter des T. M. zu seiner Frau« Bür. XI ı2, 33 — 34. 'afai ‘o se atali‘i 0 se ali’i "ua manatu i ai se tulafale e fai ımoona atali”i » wenn ein Sprecher mit dem Gedanken umgeht, den Sohn eines Häuptlings an Sohnes Statt anzunehmen« 210, 33. ona fai atu ai lea ‘o le tuläfale i lona tausi e alu e varae mai le atali’i o le alii e fai moona atalii »dann sagt der Sprecher zu seiner Frau, sie solle gehn und sich den Sohn des Häuptlings zuteilen lassen, damit er ihn an Sohnes Statt annehme « 210,37. Man wird demnach also wohl annehmen müssen, daß die Formen mit doppeltem Vokal die jüngern, aus denen mit einfachem Vokal entstandenen sind, und daß es sich dabei nur um eine auch bei andern Wörtern zu beobachtende Auflösung eines langen Vokals in zwei kurze handelt. Vgl. z.B. tofaaga für tofaga »Schlafstätte « 171,47 und txanaage für tuagane »Bruder« 163, 38 wie auch das bei Besprechung des angeblichen Personalpronomens ina schon Bemerkte. öndlich mag noch kurz auf das fast Selbstverständliche hinge- wiesen werden, daß die vokalisch anlautenden Formen ihren Anlaut zuweilen einbüßen, wenn demselben der gleiche Laut vorausgeht. So findet sich beispielsweise /aua statt ol@ua nach mo 181, 37, latou statt alatou nach ma 1 ıı8, 20. Il 192, 45, /atou statt olatou nach mo 166, 48. 167,1. 167,15. 172,29. Nur ganz vereinzelt scheint dagegen der Schwund nach andern Vokalen zu sein wie in f@lou statt atatou naclı le 130, 11. Es erübrigt nun noch eine kurze Bemerkung betreffs des Ge- brauchs der a- und o-Formen, hinsichtlich dessen, wie zu erwarten, das für den Gebrauch dieser Partikeln überhaupt Geltende maßgebend ist. Man hat die bei der ersten Betrachtung ziemlich willkürlich scheinende Verteilung von a und 0 auf die einfache Formel zu bringen versucht, daß a ein aktives transitives, o dagegen ein passives und ein intransitives Verhältnis andeute (Winzer bei Prarr S.6 und VIioLETTE S. XXIV), was auch im großen und ganzen zutreffen dürfte Es ist aber doch wenigstens in Kürze darauf aufmerksam zu machen. daß eine solehe anscheinend ursprüngliche reinliche Scheidung nicht mehr streng durchgeführt wird, daß der freien Wahl ein gewisser Spielraum gelassen ist, wobei besonders eine mehr und mehr um sich greifende Bevorzugung der stets häufiger gewesenen o-Formen stattzufinden scheint. Zum Beweise, daß die alte Regel nicht mehr ausnahmslos gilt, seien einige Beispiele angeführt, die ein und das- 742 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 25. Juli 1907. selbe Wort sowohl in Verbindung mit a wie in Verbindung mit o auf- weisen: ia su'e sau "aulafo "o le a su‘e foi so'u "aulafo »suche du deine Werfpartei. daß ich hingegen meine Werfpartei suche« I ı 19, 26—27. ia “avatu lava lau “ie sina »ich will dir wahrlich meine weiße Matte geben« 1126,12. avatu fulufulu ia o low ie »ich will dir die Federn meiner Matte geben« 1126,6. ona fesili ai lea ‘o "Olo, po 'ofea e sau ai lana malaga »darauf fragte Olo, woher seine Reise komme« 1128, 39. toe fesili ‘o “Olo po ‘ofea alu i ai lona malaga »Olo fragte wieder, wohin seine Reise ginge« 1128,41. ona pau lena “o lautou malaga? »ist eure Reisegesellschaft da vollzählig?« I110,9. ia vave vave se isi e “a'ami le malai o loutou malaga »einige von euch mögen rasch, rasch gehen, den Ältesten eurer Reisegesellschaft zu holen« 1110,13. dtou te le mafaia ma fai ‘o lau fatuäiga »ihr könnt nicht meine Hausinstrumente handhaben« Bür. X1 13,13 — 14. 'o lo'u fatuaiga "ua faigat@ » meine Hausinstrumente sind schwer zu handhaben« Bür. X 15, 24—25. Ausgegeben am 3. August. SITZUNGSBERICHTE 1907. XXXVII. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 25. Juli. Sitzung der physikalisch-mathematischen Olasse. Vorsitzender Seceretar: Hr. Auwers. l. Hr. Brasca las über seine im Verein mit Prof. E. Fraas ge- machte Untersuchung über die Lagerungsverhältnisse an der Bahnlinie Donauwörth-Treuehtlingen und deren Bedeutung für das Ries-Problem. (Ersch. später.) Auch im OÖ. des Rieskessels sind nun, wie schon früher im W., oben auf der Alb gewaltige Massen überschobener, aus dem Rieskessel stammender Bunter Breceie aufgeschlossen worden. Dadurch wird wahrscheinlich, dass auch im S. des Rieses (Vorries) die Oberfläche der Alb nicht durch anstehenden Malm gebildet wird, sondern durch überschobene Massen von Bunter Breccie, zu der auch die dortigen Granite ge- hören mögen. Damit ist nun Eis als transportirende Kraft ganz ausgeschlossen. Auch Tertiärgesteine fanden sich in der Bunten Breceie: der graue Kalk ist sicher oligocän ; der rothe vermuthlich obermiocän. Beide stamınen sicher nicht aus dem Riese, sondern lagen vor der Rieskatastrophe oben auf der Alb. *2. Hr. Branca las ferner über die Frage: »Ist Ichthyosaurus nicht gleichzeitig vivipar und stirpivor gewesen?« Die Zahl der im Leibe eines lehthyosaurus bisher gefundenen Jungen schwankt zwischen ı und ıı. Kopfgeburtslage haben die Jungen fast nur da, wo lediglich ein Junges vorhanden ist; 86 Procent aller Jungen haben Steissgeburtslage. Da letzte, mindestens grösstentheils, ursprünglich sein muss, so spricht das nicht sehr für Deutung als Embryonen. Auch die Höhe der Zahl von ıı Jungen in einer Alten spricht, da sowohl Uterus als auch Magen je durch eine so hohe Zahl überfüllt gewesen sein dürften, eher dafür, dass hier theils Embryonen, theils gefressene Junge vorliegen. Starke Grössenunterschiede der Jungen in einem Ichthyosaurus reden dieselbe Sprache. Ein ganz vorn liegendes Junge, das von Häkchen begleitet wird, die Cephalopoden- Armen angehören, ist offenbar nicht Embryo, sondern ebenso wie der Cephalopod gefressen. 3. Hr. Warpever legte eine Mittheilung des Privatdocenten an der hiesigen Universität Prof. Dr. @. Krönıe vor: »Der morphologische Nachweis des Methämoglobins im Blut.« (Ersch. später.) Es wird gezeigt, dass unter Umständen die Umwandlung von Oxyhämoglobin in Methämoglobin innerhalb der weissen Blutkörperchen geschieht. In solchen Fällen Sitzungsberichte 1907. 73 744 Sitzung der plıysikalisch-mathematischen Classe vom 25. Juli 1907. gelingt der Nachweis des Methämoglobins mikroskopisch, während der speetroskopische Nachweis versagt. 4. Hr. Prof. Bückıse in Strassburg übersendet einen Sonderab- druck aus der Festschrift zum 70. Geburtstage von A. von Kornen: »Über einige merkwürdige Vorkommen von Zechstein und Muschel- kalk in der Rhön.« Ausgegeben am 3. August Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerei. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN | XXX. -— SITZUNGSBERICHTE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. | R . B-. E Gesammtsitzung am 17. October (S. 745) . Tosrer: Altital. adunare. (S. 747) j Adresse an Hrn. Anorr Tosrer zum fünfzigjährigen Doctorjubiläun am 31. Juli 1907. (S. 756) Adresse an Hrn. Frasz von Leyoıe zum sechzigjährigen Doctorjubiläum am 28. August 1907. 7 (S. 759) Adresse an die Universität Giessen zur Feier ihres dreihundertjährigen Bestehens. (S. 761) ! Adresse an die Geological Society of London zur Feier ihres hundertjährigen Bestehens. (S. 763) E BERLIN 1907. VERLAG DER KÖNIGLICHEN ARADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. IN COMMISSION BEI GEORG REIMER. Aus $1l. Die Akademie gibt gemäss $ 41,1 der Statuten zwei fortlaufende Veröffentlichungen heraus: »Sitzungsberichte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften « und »Abhandlungen der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften «. 3% Aus $ 2. Jede zur Aufnahme in die »Sitzungsberichte« oder die »Abhandlungen« bestimmte Mittheilung muss in einer aka- demischen Sitzung vorgelegt werden, wobei in der Regel dasdrucklertige Manuseript zugleich einzuliefernist. Nicht- mitglieder haben hierzu die Vermittelung eines ihrem Fache angehörenden ordentlichen Mitgliedes zu benutzen. 83. = Der Umfang einer aufzunehmenden Mittheilung soll in der Regel in den Sitzungsberiehten bei Mitgliedern 32, bei Nichtmitgliedern 16 Seiten in der gewöhnliehen Schrift der Sitzungsberichte, in den Abhandlungen 12 Druckbogen von je 8 Seiten in der gewöhnlichen Schrift der Abhand- lungen nicht übersteigen. Überschreitung dieser Grenzen ist nur mit Zustimmung der Gesammt-Akademie oder der betreffenden Classe statt- haft, und ist bei Vorlage der Mittheilung ausdrücklich zu beantragen. Lässt Jer Umfang eines Manuseripts ver- muthen, dass diese Zustimmung erforderlich sein werde, so hat das vorlegende Mitglied es vor dem Einreichen von sachkundiger Seite auf seinen muthmasslichen Umfang im Druck abschätzen zu lassen. Sa. Sollen einer Mittheilung Abbildungen im Text oder auf besonderen Tafeln beigegeben werden, so sind die Vorlagen DRON (Zeichnungen, photographische Original- aufnahmen u.s. w.) gleichzeitig mit dem Manuseript, jedoch auf ee Blättern, einzureichen. Die Kosten der Herstellung der Vorlagen haben in der Regel «ie Verfasser zu tragen. Sind diese Kosten aber auf einen erheblichen Betrag zu veranschlagen, so kann die Akademie dazu eine Bewilligung beschliessen. Ein Jaranf gerichteter Antrag ist vor der Herstellung der be- treffenden Vorlagen mit dem schriftlichen Kostenanschlage eines Sachverständigen an den vorsitzenden Secretar zu richten, dann zunächst im Sceretariat vorzuberathen un weiter in der Gesammt-Akademie zu verhandeln. Die Kosten der Vervielfältigung übernimmt die Aka- demie. Über die voraussichtliche Höhe dieser Kosten ist — wenn es sich nieht um wenige einfache Textfiguren handelt — der Kostenanschlag eines Sachverständigen beizufügen. Übeischreitet dieser Ansehlag für die er- forderliche Auflage bei den Sitzungsberichten 150 Mark, bei den Abhandlungen 300 Mark, so ist Vorberathung durch das Sceretariat geboten. Aus $5. Nach der Vorlegung und Einreichung des vollständigen druckfertigen Manuseripts an den zuständigen Sceretar oder an den Archivar wird über Aufnahme der Mittheilung in die akademischen Schriften und zwar, wenn eines der anwesenden Mit- glieder es verlangt, verdeckt abgestimmt. Mittheilungen von Verfassern, welche nicht Mitglieder der Akademie sind, sollen der Regel nach nur in die Sitzungsberichte aufgenommen werden. Beschliesst eine Classe die Aufnahme der Mittheilung eines Niehtmitgliedes in die dazu bestimmte Abtheilung der so bedarf dieser Beschluss der Bes Gesammt-Akndemie. «Abhandlungen«, zung dureh die Aus $ b Die an die Druckerei abzuliefernden Manuseripte müssen, wenn es sich nieht bloss um glatten Text handelt, aus- reichende Anweisungen für die Anordnung des Satzes und die Wahl der Schriften enthalten, Bei Einsendungen Fremder sind diese Anweisungen von dem vorlegenden Mitgliede vor Einreichung des Manuseripts vorzunehmen, Dasselbe hat sich zu vergewissern, dass der Verfasser seine Mittheilung als vollkommen druckreif ansieht. \ Die erste Correetur ihrer Mittheilungen besorgen die Verfasser, Fremde haben diese erste Correetur an das vorlegende Mitglied einzusenden. Die Correetur soll nach Möglichkeit nicht über die Berichtigung von Druckfehlern und leichten Schreibversehen hinausgehen. Umfängliche Correeturen Fremder bedürfen der Genehmigung des redi- girenden Seeretars vor der Einsendung an die Druckerei, und die Verfasser sind zur Tragung der entstehenden Mcehr- kosten verpflichtet. Aus $ 8. - Von allen in die Sitzungsberichte oder Abhandlungen aufgenonmenen wissenschaftliehen Mittheilungen, Reden, Aulressen older Berichten werden für die Verfasser, von wissenschaftlichen Mittheilungen, wenn deren Umfang im Druck 4 Seiten übersteigt, auch fürden Buchhandel Sonder- abdrucke hergestellt, die alsbald nach Erscheinen des be- treffenden Stücks der Sitzungsberichte ausgegeben werden, Von Gedächtnissreden werden ebenfalls Sonderabdrucke für «den Buchhandel hergestellt, indess nur dann, wenn die Verfasser sieh ausdrücklich damit einverstanden erklären. SER Von den Sondarmbarheken aus den Sitzungsberichten erhält ein Verfasser, welcher Mitglied (der Akademie ist, zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres 50 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwetke auf Kosten der Akademie weitere Exemplare bis zur Zahl von noch 100 und auf seine Kosten noch weitere bis zur Zalıl von 200 (im ganzen also 350) abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigierenden Secretar an- gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrucke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es dazu der Genehmigung der Gesammt- Akademie oder der be- treffenden Classe, — Nichtmitglieder erhalten 50 Frei- exemplare und dürfen naeh reehtzeitiger Anzeige'bei dem redigirenden Secretar weitere 200 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen. Von den Sonderabdrucken aus den Abhandlungen er- hält ein Vertusser, welcher Mitglied der Akademie ist, zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres 30 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke auf Kosten der Akademie weitere Exemplare bis zur Zahl von noch 100 und auf seine Kosten noch weitere bis zur Zahl von 100 (im ganzen also 230) abziehen zu lassen, sofern er (diess rechtzeitig dem redigirenden Secretar an- gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrucke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es dazu der Genehmigung der Gesammt-Akalemie oder der be- treffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 30 Frei- exemplare un dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigirenden Seeretar weitere 100 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen. un 17% Eine für die akademischen Schriften be- stimmte wissenschaftliche Mittheilung darf in keinem Falle vor ihrer Ausgabe an jener Stelle anderweitig, sei es auch nur auszugs- (Fortsetzung auf S. 3 des Umschlags.) 745 SITZUNGSBERICHTE _ 1907. XXXIX. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 17. Oetober. Gesammtsitzung. Vorsitzender Secretar: Hr. WALDEYER. l. Hr. Togrer sprach über Sinn und Herkunft des bei Dante und auch bei anderen Autoren gesicherten altitalienischen Verbums adonare, das man unbedenklich als »bewältigen« deuten darf. Er stellte es im Gegensatze zu anderen Etyımologen als hervorgegangen hin’ aus einem spätlateinischen addominare, für dessen einstige Existenz mancherlei spricht, und somit als eins mit einem gleichbedeutenden und gesicherten altfranzösischen adamer. Er zeigte, dass dieser Deutung und Erklärung des Wortes die Ungleichheit des Stammvocals im Italienischen einer- und im Französischen andererseits nicht im Wege steht, und dass, wenn bei Dante alle Hdss. im Präsens adona bieten sollten, was man vor der Hand nicht weiss, die Schreibung mit einem einzigen d und die Aussprache mit einem einzigen n nicht hindern anzunehmen, es sei eins mit einem Worte, das heute toscanisch addonna lauten würde. Er besprach im Anschluss daran einige andere theils altitalienische, theils provenzalische Wörter, die mit dem hier behandelten als nahe verwandt anzusehen sind. 2. Die Akademie hat ihrem ordentlichen Mitglied Hrn. Tosrer zum fünfzigjährigen, ihrem correspondirenden Mitglied Hrn. vox Leyvıe in Rothenburg o.d. T. zum sechzigjährigen Doetorjubiläum, der Uni- versität Giessen zur Feier ihres dreihundertjährigen und der Geological Society of London zur Feier ihres hundertjährigen Bestehens Adressen gewidmet, welche unten abgedruckt sind. 3. Folgende Druckschriften wurden vorgelegt: Vier Publieationen akademischer Unternehmungen, nämlich Heft 28 des » Pilanzenreich «, enthaltend die Scrophulariaceae — Antirrhinoideae — Calceolarieae von Fr. Kränzuın. Leipzig 1907; Commentaria in Aristo- telem Graeca. Vol. 5. Simplieii in Aristotelis Categorias commentarium ed. Carorus Karegrteiscn und Vol. 21, Pars ı. Eustratii in Analyticorum posteriorum librum seeundum commentarium ed. Micmaer Havnvck. Berolini 1907; Wıruerm von HunsorLors Gesammelte Schriften. Bd. 7. Hälfte ı. Berlin 1907; weiter eine Reihe von unterstützten Werken: P. Ascnersox und P. GrAEBNER, Synopsis der mitteleuropäischen Flora. Lief. 47 — 50. Sitzungsberichte 1907. 74 746 Gesammtsitzung vom 17. October 1907. Leipzig 1907; F. Dirkamr, Doctrina Patrum de Incarnatione Verbi. Münster i. W. 1907; E. Hrrzreınp, Samarra. Aufnahmen und Unter- suchungen zur islamischen Archaeologie. Berlin 1907; W. Zorr, Die Flechtenstoffe in chemischer, botanischer, pharmakologischer und tech- nischer Beziehung. Jena 1907, diese vier von der Akademie unter- stützt; L. ScnuLtze, Aus Namaland und Kalahari. Jena 1907 als Be- richt über eine von der Humsorpr-Stiftung unterstützte Forschungs- reise; H. U. Kanrorowıcz, Albertus Gandinus und das Strafrecht der Scholastik. Bd. ı. Berlin 1907, unterstützt von der Savıeny-Stiftung; endlich Werke der eorrespondirenden Mitglieder W. Janzs, Prag- matisn. A New Name for Some Old Ways of Thinking. New York 1907; H. Nissen, Orientation. Studien zur Geschichte der Religion. Heft. ı. 2. Berlin 1906.07; W. WiınpeLsAnn, Kuno Fischer. Gedächtnis- rede. Heidelberg 1907. 4. Zu wissenschaftlichen Unternehmungen hat die Akademie be- willigt durch die physikalisch-mathematische Classe: Hrn. StruvE zur Instandsetzung des der Akademie gehörigen Refractors 400 Mark; Hrn. Dr. Orro Kauıscner in Berlin zur Fortsetzung seiner Untersuchungen über das Hörorgan 500 Mark; Hrn. Prof. Dr. Wırueru Zorr in Münster i. W. zur Herausgabe einer Arbeit über die Flechtensäuren 600 Mark; durch die philosophisch -historische Classe: Hrn. von WıLamowItz- MoELLENDORFF zur Anfertigung von Photographien Plutarchischer Hand- schriften 750 Mark; der Musikgeschichtlichen Commission zur Heraus- gabe der Denkmäler Deutscher Tonkunst behufs bibliographischer Auf- nahme der in deutschen Bibliotheken und Archiven befindlichen Hand- schriften mittelalterlicher Musikschriftsteller 1500 Mark: Hrn. Prof. Dr. Hass GLacau in Marburg zur Fortsetzung seiner Forschungen über Lud- wig XVI. und die französische Revolution 1000 Mark. Seine Majestät der Kaiser und König haben durch Allerhöchsten Erlass vom 8. August die Wahlen des ausserordentlichen Professors für nordische Philologie an der hiesigen Universität Dr. AnprrAas HEUSLER zum ordentlichen Mitglied der philosophisch-historischen Classe und des ordentlichen Professors der Physik an derselben Universität Dr. Heinrich Rugens zum ordentlichen Mitglied der physikalisch-mathe- matischen Classe der Akademie zu bestätigen geruht. Die Akademie hat das ordentliche Mitglied der physikalisch -ma- thematischen Glasse Hrn. Herrmann Karı Voser am 13. August und das correspondirende Mitglied derselben Classe Hrn. Morırz Lorwy in Paris am 15. October durch den Tod verloren. 747 Altital. adonare. Von A. ToBLEr. D. das altitalienische Verbum adonare im allgemeinen zwar selten, zweimal aber bei Dante vorkommt, ist natürlich öfter von ihm ge- handelt worden; doch wird niemand sagen wollen, es sei nach Sinn oder vollends nach Herkunft völlig aufgeklärt. So sei denn hier noch- mals darauf zurückgekommen, sollte sich dabei auch nichts ergeben als ein Anstoß für andre zum Versuche, ob sie weiter gelangen denn ihre Vorgänger. Die eine Stelle ist Inferno 6, 34, wo Dante von sich und seinem Führer sagt Noi pa/favam fu per Vombre che adona (im Reim zu introna und perfona) La greve pioggia, und meint mit letzterm Worte das, wovon es zuvor Z.7 hieß la piova Eterna, maledetta, fredda e greve; ... Grandine gro/fa e acqua tinta e neve Per Vaer tenebrofo fi riwerfa; Pute la terra che que/to riceve. Von den Schlemmern, die unter diesem Regen den Ort ihrer Verdammnis angewiesen bekommen haben, braucht nachher der Dichter den Ausdruck la gente che quivi € fom- mersa und fügt hinzu Urlar li fa la pioggia come cani; Dell’ un de’ lati fanno all’altro fchermo, Volgonfi fpeffo i miferi profani und später Elle (le ombre) giacean per terra tulte quante Fuor ch’ una che a jeder fi levo, ratto Ch’ ella ci vide paffarfi davante; auch dieser eine Schatten, nach kurzer Unterredung mit dem Dichter, chino la testa; Cadde con effa a par degli altri ciechi (über meine Auffassung der unmittelbar voran- gehenden Verse s. Archiv f. d. St. d. n. Spr. 112 S. 146). Das Wort, mit dem wir uns hier beschäftigen, muß schon zu Dantes Zeit oder kurz darauf überhaupt wenig üblich oder doch in dem Sinne, den es für ihn hatte, nicht geläufig gewesen sein; denn schon die alten Erklärer des 14. Jahrhunderts halten für nötig über seine Bedeutung aufzuklären. Sie tun es aber durchaus nicht übereinstimmend, einige lediglich durch den Zusammenhang auf bloße Vermutungen geführt, wie denn in manchen Fällen dem Ausleger dunkler Wörter in der Tat kein andrer Weg sich bietet, andre durch eine gewisse Ähnlich- keit mit andern Wörtern von feststehendem Sinne zur Annahme ver- wandter Herkunft und daher auch Bedeutung veranlaßt. Diese Ver- suche alle aufzuzählen und diejenigen zu nennen, die den einen oder 74* 748 Gesammtsitzung vom 17. October 1907. den andern gutgeheißen haben, tut nicht not; man findet sie sämt- lich oder doch in großer Zahl bei Blanc, Versuch I S. 64, bei Scar- tazzini zu der Stelle, bei Zingarelli in Studj di fil. rom. I ı14. Wer an Zugehörigkeit zu domare gedacht hat, von dem übrigens die Form doma Purg. 11,53 im Reime vorkommt, konnte sich darauf berufen, daß an der Danteschen Stelle der Zusammenhang ein Wort mit der Bedeutung ‚bewältigen, bemeistern, unterwerfen’ allerdings zu ver- langen scheint, hat aber nicht bedacht, daß eine Verwandlung des intervokalen m des (Buchwortes!) domare in n etwas ganz Unerhörtes sein würde. Ein adonare, das Nebenform zu dem wohlbekannten adunare wäre, würde an sich nicht undenkbar sein: aber die einzig mögliche Bedeutung des erstern verträgt sich nicht mit des Dichters Schilderung, der keineswegs durch den Regen ‚zu scheußlichen Klumpen geballte" Gestalten vor unser Auge führt, sondern einzelne menschliche Wesen, die ungehindert von der einen Seite sich auf die andre legen, sich vorübergehend aus der Zahl der Leidensgenossen zum Sitzen auf- zurichten, wieder zu ihnen zurückzusinken die Möglichkeit haben. Es lag ferner nahe an ein Kompositum von donare zu denken, das dem auch altfranzösisch vorkommenden und noch heute wenigstens reflexiv fortbestehenden adonner entsprechen würde (trans. ‚zu eigen geben‘, reil. ‚sich widmen’, s. Dietionn. general). An der zweiten Stelle, wo Dante unser Wort gebraucht, wo in der Paraphrase des Vaterunser die Bitte um Erlösung von den Versuchungen des alten bösen Feindes lautet Noftra virtu che di leggier [’adona, Non fpermentar coll’antico avverfaro, Ma libera da wi, Purg. 11, 19, scheint ja das reflexiv ge- brauchte Verbum wirklich ‚sich ergeben, die Waffen strecken, unter- liegen’ zu heißen, und Diez durfte wohl, wie er scharfsinnig getan hat, darauf hinweisen, daß span. rendir', offenbar auf Grund des re- tlexiven Gebrauchs rendir/e ‚sich ergeben, unterliegen’, in transitiver Konstruktion die Bedeutung ‚bewältigen, unterwerfen’ zeigt, und durfte damit verständlich zu machen versuchen, daß auf ähnlichem Wege ital. adonare den Sinn von ‚bewältigen’ gewonnen habe. Es bleibt aber das Bedenken, daß adonare im Sinne von ‚ausliefern’ und adonarfi in dem von ‚sich ergeben’ bisher, wenn überhaupt, nur äußerst spärlich nachgewiesen sind, was die vermutete Entwicklung des transitiven Gebrauchs im Sinne von ‚bewältigen’ schwer annehmbar macht. Bei Arbeiten von der Art des hier vorliegenden kleinen Versuchs empfindet man mit immer neuen Schmerzen, wie wenig doch für die Lexikographie des alten Italienisch bisher noch getan ist, wie wenig ! Wozu man nach Zingarelli. a. a. O. ıı4 das arrendere — abbattere süditalienischer Mundarten zu stellen hätte. Toter: Altital. adonare. 749 für die kritische Herausgabe der Quellen, wie wenig für die Bequem- lichkeit derer, die verschiedene Drucke je eines Textes miteinander vergleichen möchten, derer, die der Gewißheit darüber bedürfen, was in den Handschriften buchstäblich überliefert ist. Gewiß sind die lexikalischen Leistungen der Akademiker der Crusca hoher Achtung wert, so sehr sich der Mangel an engerem Zusammenhang unter den zahlreichen und ungleich tüchtigen Arbeitern und der Mangel einer kräftigen Schlußredaktion fühlbar machen. Gewiß ist auch in neuerer Zeit manches geschehn um den empfundenen Mängeln abzuhelfen ; an Fleiß und Geduld hat man es nicht immer fehlen lassen, viel mehr an zweckmäßiger Anlage der Arbeit und an dem hier unentbehrlichen Zusammenwirken an getrennten Orten tätiger Gelehrten von einiger Opferwilligkeit, die nicht jede Unterordnung unter eine verständige Leitung von vornherein ablehnen. Solange für Italien nicht einmal etwas zu stande gebracht ist, was an die Verzeichnisse der provenzali- schen und der altfranzösischen Lyriker und ihrer Gedichte samt Druck- stellen heranreicht, die man Bartsch und Raynaud verdankt, wird un- sägliche Arbeit immer aufs neue vergeblich aufgewendet werden müssen. Und was würde ein Wörterbuch wie das altfranzösische von Godefroy, das doch wahrlich kein Meisterwerk ist, allen denen für Dienste tun, die altitalienisches Schrifttum bearbeiten! Man verzeihe die an dieser Stelle vielleicht nicht besonders gut angebrachte Abschweifung, die gerade der am schwersten unterdrückt, der weiß, wie wenig es an arbeitslustigen, wohlbegabten Arbeitern fehlt, von denen sich rasche und erfolgreiche Förderung der Aufgaben erwarten ließe, an die hier gedacht ist. — Von älteren lexikalischen Arbeiten ist hier am ehesten noch die der Crusca zu loben, über deren Nachweise später weder Tommaseo-Bellini, noch Petrocchi, noch Rigutini-Bulle hinausgelangt sind. Die Crusca (die von Manuzzi verbesserte und vermehrte Aus- gabe, Florenz 1833) fügt zu den beiden aus Dante genommenen Be- legen für die Bedeutung abba/fare, domare noch ein willkommenes Zeugnis aus G. Villani 6, 80, 7 (in der von mir benutzten Ausgabe von Triest 1857 findet man es nach einigem Suchen 6, 78 S. 104): e cofı (durch die Niederlage bei Montaperti) fi adono la rabbia dello’ngrato e [uperbo popolo di Firenze. Darauf läßt die Crusca als Belege für neutro- passiven (d.h. reflexiven) Gebrauch im Sinne von /degnarfi, prender onta folgen aus demselben G. Villani ı2, 58, ı (Triest: 12, 59 S. 478b): come il re d’Ungheria e quello di Polonia feppono la vergognofa morte del re Andreas loro fratello ec., furono molto trifti e adonati contro alla regina [ua moglie, wo die Ausgabe von Triest adontati (‚in der Ehre gekränkt’) gibt, was den Vorzug verdient und jedenfalls zu andern bei der Crusca selbst zu findenden Belegen für «dontare und Zubehör 750 Gesammtsitzung vom 17. October 1907. trefflich stimmt. Eine dazugefügte Stelle aus Guittone scheint un- verständlich; und ob sie in neueren Drucken gleich lautet, muß ich unentschieden lassen, da ich dieselbe nicht zu finden vermag. Auch was die Örusca unter adonato beibringt, kann ich nicht nachprüfen; sollte dort richtig gelesen sein, so müßte es sich um ein zwar gleich- lautendes, aber mit dem unsern nicht wesensgleiches Wort handeln. adonamento weist die Crusca aus Bonagiunta nach. Die Stelle findet sich mit geringen Abweichungen in den Poeti del primo secolo 1, 493, wo Valerianis Deutung ‚abbattimento’ kaum annehmbar erscheinen wird und man sich versucht fühlen darf‘ acontamento (= afz. acointement) zu schreiben, da doch ein paar Zeilen weiter oben, wo Valeriani adonata gibt und mit abbattuta übersetzt, die vatikanische Handschrift 3793 acontata bietet (= afz. acointiee), Le antiche rime volg. .. p. per cura di A. D’Ancona e D. Comparetti ı S. 524. Zwei sichere Belege für den reflexiven Gebrauch bringt aus der nämlichen Sammlung Parodi bei im Bullettino d. Soc. Dantesca ital. III 145, ein drittes aus Monaeis Crestom. S. 312 2.40. Er ist geneigt in dem Worte einen Gallizismus zu sehen. Hat unsere Umschau bei den Lexikographen Beachtenswertes kaum ergeben, so hat sie uns doch auch nichts finden lassen, was Anlaß geben könnte die Richtigkeit der alten Deutung von adonare an den Danteschen Stellen in Zweifel zu ziehn. Es wird sich nun noch fragen, ob eine Herkunft des Wortes sich denken lasse, die mit seinem Laut- bestand und seiner Bedeutung vereinbar sei. Nach beiden Seiten hin scheint mir einer Herleitung von ad-dominare Entscheidendes nicht im Wege zu stehn. Dieses Wort ist zwar weder aus frühen noch aus späten lateinischen Texten bekannt, auch im Thesaurus nicht belegt; da es aber in afz. adamer seine tadellose Wiedergabe hat, so wird man es um so unbedenklicher als Grundlage auch eines italienischen Wortes ansetzen dürfen, als das Altfranzösische neben der erwähnten erbwört- liehen Form adamer auch die lehnwörtliche adominer besitzt, die für das einstmalige Bestehn eines lat. *addominare zeugt. Mehrere Belege für die Form adamer und ihren Gebrauch im Sinne von ‚bändigen’ oder ‚zwingen’ findet man schon bei Godefroy, und ich füge dazu: Celui qui Faime durement, A toz (l. toft), ce fai föurement, A diex (]. dieu) fervir adomine (wo Subjekt zum zweiten Verse und auch mit /’ vor aime im ersten die Mutter Gottes gemeint ist), Barb. u.M.I 343, 2249; Deus, mon cuer enlumineis, Ke fi eft nus el defpris, Sire, et fi ’adomineis, De voftre amor foie efpris, Bern. LHs. 312, 5; Dift Reneward: .. Groffe eft la brace qui me tient al cofte; Puis que Jo Vai [en]eontremunt leve, Par nul jemblant nel pwis adominer, Ne petit colp ne puis jo pas doner, Willame 3105; Einz ne pout mes fon cuer adominer; Por es pechiez Toster: Altital. adonare. al commenga a plorer, Agolant in Bekkers Ferabras S. ı73a. An dem a im Stamme der erbwörtlichen Form adamer wird keiner Anstoß nehmen, der dasjenige der aus dominum und dominam hervorgegangenen, ur- sprünglich vorzugsweise in tonloser Stellung gebrauchten Substantiva dant (neben don) und dame (neben dome) nach Foerster in Zts. f. rom. Phil. XII 533 erklären gelernt hat. Dieses erbwörtliche adamer darf man aber nicht, wie Godefroy getan hat, mit einem andern, eben- falls häufig vorkommenden und nicht minder volksmäßigen adamer vermengen, das ‚schädigen‘ heißt und von dem männlichen dame neben dan (= lat. damnum) herkommt. Von letzterem adamer hat Scheler in seiner Ausgabe des Baudouin de Conde, S. 477 gesprochen (wo er übrigens statt damee hätte clamee lesen müssen), und hat Gode- froy zahlreiche Beispiele des Vorkommens gegeben, während er das adamer, das uns hier angeht, gar nicht kennt, obgleich auch es nicht eben selten ist: Pour gou vous proi mierchi, biele tresdouche dame, c’ane- mis ne m’i (in der Hölle) tiegne, conduie ne adame, Priere Theophilus 103 d, in Zts. f. rom. Phil. 1256; Ains.. Ne fu ereftientes fi dame Com ele eft wi, go eft la fome; Car quanquele aconfiut afome Et de tot fon pooir l’adame (so zu lesen), Stengel, Cod. Digby S. 117; Que tout ai el dangier ma dame Cuer et cors, dont ele m’adame, BCond. 138, 162; so noch ein paarmal bei diesem Dichter, ohne daß völlig klar wird, mit welchem der zwei Homonymen man zu tun hat, wie man auch im Aiol 289 und 2548 oder bei Mousket 17097 zwischen ‚schädigen’ und ‚bändigen’ schwanken kann. Aber um anzunehmen, ital. adonare stehe wirklich zu dominus im gleichen Verhältnis wie afz. adamer, muß verständlich gemacht wer- den, wie dem a des altfranzösischen Wortes hier ein o gegenüber- stehn kann, dem nn des ital. Stammwortes donno ‚Herr' (Inf. 33, 28 im Reime mit /onno, ponno) und des davon abgeleiteten indonna, Par. 3, 13 ein durch den Reim gesichertes einfaches n ( : perdona, fprona), und warum beim Zusammentritt des Präfixes ad mit einem Stamme, der d zum Anlaut hat, wir hier nicht dd vorfinden, ein Bedenken, das auch Francesco D’Ovidio beim Erwägen der Herleitung des Wortes von ad-donare geltend gemacht hat, s. Stud; di filol. rom. I ıgı. Was den ersten Punkt betrifft, so braucht dieser nicht aufzuhalten, da der Übertritt des ursprünglichen 0 zu a unter den gleichen oder ähnlichen Umständen wie im Französischen dem Italienischen überhaupt fremd ist. Die beiden andern Schwierigkeiten bin ich weit entfernt gering anzuschlagen, bemerke aber dazu, daß unser Wort unverkennbar schon zu Dantes Zeit wenig gebräuchlich war, irgendwelche Vorstellungen über seinen Zusammenhang mit andern Wörtern, welche Vorstellungen zur Bevorzugung einer bestimmten Schreibweise hätten führen können, 752 Gesammtsitzung vom 17. October 1907. schwerlich bestanden, daß höchstens vielleicht eine gewisse, auch später bei Etymologen wieder erwachte Neigung vorhanden war einen Zusammenhang mit adunare anzunehmen, in welchem Falle die Schrei- bung mit einfachem d und einfachem rn nur zu billigen war, ferner daß Dante und seine Zeitgenossen in unserem Kompositum sehr wohl, so wie es heute toskanischem Brauche entspricht, ein dd gesprochen und doch ein einziges d geschrieben haben können, worüber wie über das Folgende man z.B. Parodi im Bullett. d. Soc. Dant. III 108 oder Moore, Text. Critie. S. XLI oder schon Caix, Le origini d. ling. poet. it. S. ı89 nachsehn mag, endlich daß der Unterschied zwischen einfach und verdoppelt lautenden Konsonanten in vielen Fällen, namentlich bei Liquiden, nicht so stark fühlbar gewesen zu sein scheint, wie er es heute in Toskana ist, und jedenfalls als nicht so beträchtlich empfunden wurde, daß er bei sonstigem Gleichlaut der Wortausgänge den Reim gehindert hätte. Dante hat schwerlich nella via anders ge- sprochen, als es heute lautet, und doch paart er ne la am Versschluß mit den Verbalformen vela, cela, Purg. 17, 55, ebenso ne lo, getrennt dureh den Versschluß von punto del cerchio, mit cielo, candelo, Par. ı1, 13; diemi (= mi diedi, erste Person) Purg. 30, 51 und rendemmi (dritte Person) dürften in ihren Ausgängen nicht völlig gleich gelautet haben, reimen aber nichtsdestoweniger; pentemi (1.Sg.) reimt mit e/tremi, Purg. 22, 44, femmi (1. Sg.) mit rendemmi (3. Sg.), eb. 31, 91; parlömi (d.h. parlommi) mit nomi, Purg. 14, 76; fuci (d.h. fucei oder ci fu) mit luei, Purg. 29, 66; Jane und anne, die doch wohl das nämliche Wort sind, finden sich beide gleichermaßen durch den Reim geschützt, Inf. 33, 35 und 6, 23 und 18, 99. Warum der Name des Gottes Baechus anders als Bacco lauten sollte, ist nicht zu erkennen, und im Innern des Verses erscheint er auch stets in dieser Form; an den zwei Stellen aber, wo er im Reim auftritt (Purg. 18, 93, Par. ı3, 25), heißt er Baco. Galeoto, Inf. 8, ı7 und galeotto, Purg. 2, 27 sind beide durch den Reim gedeckt. In dem Plural Erine, Inf. 9, 45 (:crine, mefchine) wird das einfache n an Stelle des doppelten von Erinnyes, das dem Dichter allermindestens aus Ovid und Statius bekannt sein mußte, und für das sich eine im Munde des Volkes etwa eingetretene Umgestaltung des Wortausgangs schwerlich wird annehmen lassen, auch weniger mehr befremden, wenn man die eben vorgeführten andern Beispiele von Duldsamkeit in der Gleichsetzung einfacher und doppelter Kon- sonanz sich gegenwärtig hält. (Sorgsame Sammlung derartiger Fälle aus Dante verdankt man Parodi, Bullett. d. Soe. Dant. ital. III 108.) Die Italiener haben es eben in bezug auf völligen Gleichklang der für den Reim in Betracht kommenden Laute nie sonderlich genau genommen, jedenfalls lange nicht so genau wie etwa ihre provenzalischen Lehr- Toster: Altital. adonare. 753 meister, und man kann nicht sagen, daß ihre Dichtung an Glanz und Sehönheit dadurch verloren hätte. Jedenfalls dürfte, auch wenn alle Handschriften der Commedia an den uns beschäftigenden Stellen über- einstimmend adona geben sollten, worüber vorderhand wohl niemand Auskunft zu gewähren vermag, nicht zu bestreiten sein, daß damit gemeint sein könnte, was nach heutiger Schreibweise in der Form addonna erscheinen würde. Es soll hier auch die Tatsache nicht unerwähnt bleiben, daß das alte Italienisch ein weiteres Verbum besessen hat, das dem Sinne nach mit dem hier besprochenen adonare fast völlig zusammenzu- fallen, der Herkunft nach ihm nahe verwandt, wenngleich nicht ganz <ıns, zu sein scheint. Wenn in Z. 55 des berühmten Contrasto Rofa frefca aulentifima der ungestüme Bewerber zu dem lange sich sträubenden Mädchen sagt Befongn’e ch’io ti tenga al meo dimino, so hat meines Wissens niemand das letzte Wort des Verses anders ge- deutet als ‚Herrschaft, Gewalt’, jedermann darin eine Nebenform von dominio gesehen, dessen erste Silbe ihren tonlosen Vokal dem betonten der zweiten assimiliert oder unter der Einwirkung der zahl- reichen Wörter mit dem Präfix di (aus lat. de oder di) geändert hätte (wie dime/tico). Wie dem nun auch sei, von diesem Substantiv ist schwerlich das Verbum adiminare zu trennen, das in dem nämlichen Gedichte Z. 32 begegnet, wo es heißt (Molte fono le femine cC’anno dura la tefta,) E l’omo con parabole Dadimina ed amone/ta. Ob das erste der beiden zusammengestellten Verba von einigen Herausgebern mit einem Akzent auf seinem ersten © mit Recht versehn ist, will ich nicht entscheiden. Die Natur des Verses erlaubt ebensowohl die Be- tonung des zweiten. Wäre diese die tatsächliche, dann hätte man in dem Verbum eine Ableitung von dem eben betrachteten dimino (aus dominium) zu sehn. Im andern Falle wäre das italienische Verbum dem früher besprochenen altfranzösischen Lehnwort adominer, einem spät- - lateinischen *addominare und dem erbwörtlichen ital. *addonnare gleich- zusetzen; und der in betonter Stammsilbe (addominat) nicht leicht er- klärliche Eintritt eines © für o müßte dann wohl auf Einwirkung des dem Sinne nach nahestehenden Substantivs dimino zurückgeführt werden. Es sei noch bemerkt, daß nach der Art seiner Verwendung im Contrasto, wo das adiminare dem amone/tare und dem percazare der folgenden Zeile vorangestellt ist, während man das Zähmen, Bändigen eher an letzter Stelle zu finden erwartet, jenes Verbum mehr das Bemühen um Erreichung der Willfährigkeit, die Zähmversuche als das Vollen- den der Zähmung zu bezeichnen scheint. Es seien einige Zeilen auch noch ein paar provenzalischen Wörtern gegönnt, an die man im Hinblick auf die hier vorgeführten Tatsachen 754 Gesammtsitzung vom 17. October 1907. sich erinnert fühlen mag, die aber zu dem altitalienischen, welches uns beschäftigt, in keiner oder doch nur in entfernter Beziehung stehen. Raynouard belegt III ııb ein reflexives adonar (bei Guiraut Olivier d’Arles, Nr.36 seiner Coblas), das er wohl zutreffend mit ‚sich anschließen an, sich vertraut machen mit’ übersetzt; reflexiv wird es, obschon kein Reflexivpronomen ausgesprochen ist, anzusehen und gleich zu verstehen sein an der dem Öadenet (anderswo andern) zugeschriebenen Stelle des Gedichtes Grundriß 276, ı. Den nämlichen Sinn zeigt die Stelle bei Appel, Prov. Ined. 349, 8, 13, wo es von dem, der treu der Minne dient, heißt Lo ren cortes, larg e pro, e [adona Ab los valens, und eine andre mit wenig abweichender Kon- struktion bei Noulet und CGhabaneau XXII 18, wo ein feiner Unter- schied zwischen amans und amaire gemacht ist: Amans es dregz fel que peffans eftay Del fag d’amor, e quan f’es adonatz En als pe/far (l. en tal peffar?), es amayres nomnatz, wo man etwa ‚sich widmen, sich befleißen’ zur Wiedergabe verwenden könnte. Minder klar ist des Wortes Sinn im Lehrgedicht Folquets von Lunel Tan grans malvejftatz [’adona De faıtz e de ditz en las gens, 118, und noch weniger in den Wundern unsrer lieben Frau: el lor differa una cauza merevilhoja e apenas que fe pogra adonar ha entendemen, tan es laia a dire, 166 in Romania VIII 26. Transitiv endlich und im Sinne von ‚übergeben’ erscheint unser Wort in dem Urteilsspruch des Grafen von Rhodez über Guiraut Riquiers poetischen Kommentar, Mahn Werke IV 232: Nos el temps qu’el dig (l. qu’es dig, nämlich Z. 22 mil dos cens e ochanta) adonem A catre trobadors per ver La chan/fo. Zu domini sodann ist zu stellen das Verbum domenjar, wovon Mahn Gedichte 224, 3 das Partizipium bietet: E bel (se. m’es) quar fui tan voftre domenjatz (bei Bartsch 38, 22 vo/tr’endomenjatz); ferner das Adjektiv domengier ‚untertan’, wovon Raynouard zutreffend spricht (nur daß er es nicht, wie P. Meyer im Glossar des Albigenserkriegs gerügt hat, mit dome/gier aus domejticarius hätte vermengen sollen), wozu domengeiramen, Mahn Gedichte 1202, 2 ein gut gebildetes Ad- verbium ist, was man von domenjamen, Appel Ined. 76, 8, ıı nicht sagen kann. Endlich das Verbum endomengar, -ergar, -enjar, -enguar und anderes, was Raynouard richtig dazu gestellt hat, allerdings wieder mit unrichtiger Einbeziehung von Wörtern, die zu domefteus oder zu domare gehören. Was Peire Bremon unter einer chan/o pus adomniva sich gedacht haben mag, Appel Ined. 330, 5, 5, vermag ich allerdings gleich wenig sicher zu erkennen wie die Art der Bildung des sonst nieht vorkommenden Wortes. Vielleicht indessen darf man annehmen, es heiße nieht Joumis, refpectueuw, humble, wie Raynouard III 73b' ! Rochegude: Superieur, excellent; Diez Gr. II 365: ‚unterwürfig'. Tosrer: Altital. adonare. 755 ansetzt, sondern ‚geschickt, tauglich zu überwinden’ und sei von einem Verbum adomnar abgeleitet, das freilich nicht nachweisbar scheint, das aber mit dem uns beschäftigenden italienischen Verbum adonare gleicher Bildung und Bedeutung sein würde. Adjektivische Bildungen mit Suffix -ieus von Verbalstämmen sind im Provenzali- schen nichts weniger als selten: agradiu, badiu, caziu (was im Brev. d’Am. 7490 mit Azais zu ändern ich keinen Anlaß finde), celiu, elamiu, cridüu, effagiu (Appel Ined. 230, 2, 19), penfiu mögen als Beispiele genügen. 756 Adresse an Hrn. AnoLr ToBLER zum fünfzig- jährigen Doctorjubiläum am 31. Juli 1907. Hochverehrter Herr Kollege! Rn halbes Jahrhundert ist dahingegangen, seit Ihnen die Hochschule Ihres Heimatkantons den Doktorhut aufgesetzt hat, eine lange Zeit für den einzelnen Menschen, eine lange Frist auch für die junge Philologie, der Sie dienen und die innerlich zu festigen Sie nie er- müdet sind. Seit Sie zu Frıepr. Dırz Füßen gesessen haben, der Ihnen nieht nur der Begründer Ihrer Wissenschaft, sondern auch ein persön- lich teurer Lehrer war, seitdem hat sich ein gewaltiger Wandel voll- zogen in all den Philologien, die der Erkenntnis neuerer Sprachen und Literaturen gewidmet sind: fast allzu schnell und üppig haben sie sich entfaltet, haben sie ihre Arbeitsgebiete ausgedehnt bis in das geistige und sprachliche Leben von heute. In der gefährlichen Gunst des Tages, die alle die Wissenschaften äußerlich treibt und innerlich schwächt, die praktische Bedürfnisse des Augenblicks zu befriedigen scheinen, sind auch der romanischen Philologie geile Triebe nicht erspart geblieben. Sie aber haben, ein guter getreuer Gärtner, das Wurzelechte gepflegt durch Vorbild und durch Lehre. Ihre ernste, anspruchslose, stille Arbeit, die sich zu keinem unreifen Wort ver- leiten läßt, wirkt seit langem wie ein mahnendes Gewissen. Gegen- über dem populären Wahn, als genüge es, die sprachliche und geistige Gegenwart der Völker aus sich selbst zu verstehen, haben Sie ohne harte Worte, aber in ruhiger Festigkeit wieder und wieder zugleich die Notwendigkeit und die Schwierigkeit historischer Erkenntnis be- tont. Generationen alter und junger Romanisten haben aus Ihrem Dis dou vrai aniel gelernt, was philologische Arbeit ist; Sie haben ihnen wahrlich den echten Ring geboten, der die Hand jedes rechten Philologen schmücken muß. Dem Schweizer Pfarrhaus, das Ihre Kindheit sah, war Poesie ein Lebenselement. Die Kunst ist Ihnen ein Lebensschatz geblieben, den Sie in feinem Herzen hegen, der auch Ihrem wissenschaftlichen Schaffen Inhalt gibt. Aber so innig Sie sich freuen an der bewunderns- Adresse an Hrn. Togrer zum fünfzigjährigen Doctorjubiläum. dar werten Dichtung der reichbegabten Nationen, deren Geisteswelt Sie erforschen, so vielseitig sie Ihnen vertraut ist von den altfranzösischen Bauernsprüchen, die Sie in hübsche eigene Verse zu übertragen wußten, bis zu der weltgeschichtlichen Höhe des großen Ghibellinen, — nur zögernd, fast widerwillig haben Sie zu Worten gefügt, was Sie empfanden: es ist mehr als ein Menschenalter her, daß Sie von den Helden und Spielleuten des alten Frankreich warm getönte Bilder entwarfen, die in ihrer deskriptiven Analyse auch von Ihrem persönlichen Anteil etwas fühlen ließen. Aber was Ihre keusche Sprödigkeit verschweigt, das verrät sich dem aufmerksamen Auge doch durch alle wortkarg nüchterne Besonnenheit hindurch in dem eindringenden Feingefühl der sprachlich interpretierenden Bemerkungen, die Sie über franzö- sische, provenzalische und italienische Dichter in einer Freigebigkeit ausgestreut haben, daß sie sich zuweilen zu einem Gespinnst zusammen- schließen, uns fast wertvoller als der Leib, den es umkleidet. Die Geschichte Ihrer Wissenschaft wird Ihnen nicht vergessen, daß Sie noch vor Ihres Freundes Gastos Parıs bahnbrechendem Alexius in fester Strenge die Anforderungen gesteigert haben, die an Kritik und Hermeneutik romanischer Texte zu stellen waren. Sie haben als der Romanisten Erster aus dem Studium lokaler Urkunden die Laut- gestalt literarischer Werke herzustellen gewagt. Sie haben den franzö- sischen Versbau alter und neuer Zeit so gelehrt, daß Sie damit den romanischen Philologen des letzten Menschenalters ein unentbehrliches Werkzeug geschmiedet haben. Aus den Handschriften zumal der Hamiltonsammlung haben Sie nicht nur unbekannte italienische und französische Texte des Mittelalters mit der Ihnen eigenen Sauberkeit und Schärfe neu ediert; auch die traditionell anerkannte Mannellische Textgestalt des Dekamerone unter die kritische Lupe zu nehmen, machte Ihnen sichtliche Freude. Aber das alles tritt zurück vor der unvergleichlichen Sicherheit und Feinheit einer lexikalischen, phraseologischen und syntaktischen Observation, die, Ältestes und Neuestes verknüpfend, mit gleicher Liebe von der heiligen Eulalia bis zu der heiligen Thais sich erstreckt und immer wach selbst vor den Briefen des verehrten Lehrers ihre Skrupel nicht beschwichtigt. Einst erhoffte man von Ihnen ein großes altfranzösisches Wörterbuch, und oft genug haben Sie aus den Schätzen gespendet, die Sie in solcher Absicht gesammelt haben. Aber schon das Programm Ihrer akademischen Antrittsrede ließ ahnen, daß Ihr Beobachtungstrieb im Begriffe stand, jenen Rahmen zu sprengen. Von der Kunst, das feinere sprachliche Verständnis altfranzösischer Texte zu sichern, führte Sie Ihr Weg weiter zu verwandten Phänomenen und Problemen modernen französischen Sprachlebens. Die knappen, 758 Gesammtsitzung vom 17. October 1907. durchsichtigen Studien über Einzelheiten und Zusammenhänge syn- taktischen und stilistischen Baues, in denen Sie ebenso der psycho- logischen wie der geschichtlichen Beleuchtung zustreben, brauchen die Umschau über Jahrhunderte und Völkerkreise, um zu leisten, was sie leisten. Die französische Philologie dankt Ihnen hier einen be- neidenswerten Vorsprung vor den Schwestern. Man sagt Ihren syn- taktischen Aufsätzen nach, daß sie schwer zu lesen seien: der Kundige freut sich an der präzisen Notwendigkeit Ihrer Darstellungsform. Und die Fülle des Einzelnen wird zu einer eindrucksvoll geschlossenen Einheit durch den fein und scharf bliekenden Geist, aus dem das alles geboren ist. In einer der wenigen rein literarhistorischen Untersuchungen, die Sie haben drucken lassen, skizzieren Sie ein Bild Gustave FLAUBERTS, dem Sie, seine Übertreibungen abwehrend, durch unausgesprochene Sympathie verbunden sind. Sie würdigen die objektive Kühle, die mit warmer Empfindung sich wohl verträgt; Sie verstehen die spröde Zurückhaltung, die Abneigung gegen allen Schein, für die les titres degradent, les honneurs deshonorent. Nach äußeren Ehren hat es auch Sie nie verlangt; aber den summus honos der philosophischen Fakultät haben Sie stets, nehmend und gebend, in Ehren gehalten, weil diese Ehre verpflichtet. Die Waffe, die Ihnen der akademische Ritterschlag anvertraute, haben Sie jetzt durch fünfzig Jahre geführt sans peur et sans reproche; hell blinkt sie, unberührt vom Roste geistiger Trägheit und von dem trüben Anhauch äußerer Rücksichten; von ihrer blitzenden Schneide wenden die Halben und die Dilettanten das schmerzende Auge. Wir aber begrüßen Sie, hochverehrter Herr Kollege, an Ihrem Festtage mit dem freudigen Bewußtsein, daß Sie, in unserem Kreise der erste Vertreter Ihrer jungen Wissenschaft, wie heute Wenige die alte Philologentugend verkörpern der entsagungs- vollen, unerbittlichen Strenge bis ins Kleinste, jene spröde Tugend, die doch allein den festen Grund zu legen vermag auch für den größten Auf- und Ausbau geschichtlicher Wissenschaft. Die Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften. 759 Adresse an Hrn. Franz von LEYDIG zum sechzig- jährigen Doctorjubiläum am 28. August 1907. Hochgeehrter Herr Kollege! oe seltenen Feier des 60 jährigen Doktorjubiläums, das Sie als Nestor der deutschen Biologen am 28. August begehen, bringt Ihnen auch die Preußische Akademie der Wissenschaften, der Sie seit vielen Jahren als korrespondierendes Mitglied angehören, ihre herzlichsten Glück- wünsche dar. Sie verehrt in Ihnen einen ruhmvollen Vertreter jener älte- ren Generation großer Naturforscher, welche den wunderbaren, durch die Vervollkommnung des Mikroskops ermöglichten Aufschwung der bio- logischen Wissenschaften im 19. Jahrhundert herbeigeführt hat. Als Junger Gelehrter in Würzburg, im Wetteifer mit A. von KoELLIKER und Ü. GEGENBAUR, als Professor der Zoologie in Tübingen und später als vergleichender Anatom in Bonn haben Sie durch Ihre vielseitigen ver- gleichenden Untersuchungen, durch Ihr Lehrbuch der Histologie des Menschen und der Tiere, das so reich an allgemeinen Gesichtspunkten ist, durch Ihr Handbuch vom Bau des tierischen Körpers und zahl- reiche andere zoologisch-histologische Schriften unsere Kenntnis vom mikroskopischen Bau der Organismen in erfolgreichster Weise gefördert. Kaum gibt es ein Kapitel der Histologie, in welchem nicht die Spuren Ihres Schaffens zu finden wären. Es hat sich erfüllt, was Sie im Vorwort Ihres Lehrbuchs der Histologie schon 1856 ausgesprochen haben: »Wenn es wirklich wahr sein sollte, daß mit dem Vorrücken unserer Kenntnisse über die Eigen- schaften der Materie hin und wieder ein Blick in die Geheimnisse der Lebensprozesse gestattet würde, so hätte die Gewebelehre nicht den kleinsten Anteil an solehen Enthüllungen. « 760 Gesammtsitzung vom 17. October 1907. Wir aber können hinzufügen: Ein sehr wesentliches Verdienst an der Begründung dieses Fortschritts haben Sie sich selbst durch Ihre umfassenden mikroskopischen Forschungen erworben. Einen so hervorragenden Forscher zu ihren Mitgliedern zählen zu dürfen, schätzt sich die Berliner Akademie glücklich und hofft, daß Ihr erfolgreiches Wirken auch in Zukunft jüngeren Gelehrten ein leuchtendes Vorbild bleiben möge. Die Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften. Adresse an die Universität Giessen zur Feier ihres dreihundertjährigen Bestehens. Die Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften sendet der Großherzoglichen Ludewigs-Universität an dem Tage, an welchem sie die dritte Säkularfeier begeht, ihren Festgruß und hat eines ihrer Mitglieder beauftragt, sie bei der Feier zu vertreten und ihre freudigen Glückwünsche zu überbringen. Die Pilege der Wissenschaft ist die gemeinsame Aufgabe der Universitäten und Akademien, aber nur die Universitäten erziehen das nachwachsende Geschlecht für die Wissenschaft. Es ist nicht immer so gewesen: erst unter dem Eintluß der Akademien im 18. Jahrhundert haben die deutschen Universitäten die Pflicht, zur selbständigen Forschung anzuleiten, erkannt und diese Aufgabe seitdem unverbrüch- lich festgehalten. Die Ludoviciana, im Zeitalter des Konfessionalis- mus gegründet, hat aber schon beim Ausgang des 17. Jahrhunderts einen Lehrer besessen, der als Erster ein großes Gebiet der Wissen- schaft, die Geschichte der Kirche, aus der Enge der Vorurteile her- ausgeführt und seine Schüler von den Fesseln kirchlicher Befangenheit befreit hat. Der Anstoß, den er gegeben, hat fortgewirkt, und stets wird der Name GoTTrrıED ArnoLn, Professor zu Gießen, dann König- lich Preußischer Historiograph, neben dem des Thomasius in der Geschichte der Wissenschaft und Aufklärung genannt werden. Zwei landgräflich hessische Universitäten, so nahe gelegen, daß ihre Höhen sich grüßen, Gießen und Marburg, das. schien ein Über- fluß und war es zeitweise auch. Aber durch Liesıss epochemachendes Wirken wurde die Universität des neuen Großherzogtums ein welt- berühmter Ort und Liesıss Laboratorium die Geburtsstätte und hohe Schule der modernen Chemie für unser Vaterland und für das Aus- land, aber nicht nur eine Schule — Landwirtschaft und chemische Industrie haben von hier aus die Blüte empfangen, in der sie heute noch stehen. Mit und nach Liesıs war der Ludoviciana das Glück beschieden, auf vielen Gebieten des Wissens Gelehrte zu den ihrigen zu zählen, die durch ihr Genie und ihren Fleiß an der Spitze ihrer Wissenschaft gestanden haben. Die Juristen werden voN ‚JHERINGS d [SL Sitzungsberichte 1907. 762 Gesammtsitzung vom 17. October 1907. »Geist des römischen Rechts«, die Mediziner Bıscnorrs bahnbrechende entwicklungsgeschichtliche und Bucnnems grundlegende pharmako- logische Untersuchungen, die Theologen Dirımanns, die Archäologen Werckers hohe Verdienste niemals vergessen, und neben ihnen wäre noch manch klangvoller Name zu nennen. Aus dieser Vergangenheit der Ludovieiana und ihrer Blüte in der Gegenwart entnimmt die Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften zu Berlin die Gewißheit, daß die Hochschule zu Gießen auch in der Zukunft ihren Ruhm behaupten und den neuen Auf- gaben gewachsen sein wird, welche die fortschreitende Wissenschaft und der sich mächtig ausbreitende Lehrbetrieb den Universitäten stellen. Berlin, im Juli 1907. Die Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften. Adresse an die Geological Society of London zur Feier ihres hundertjährigen Bestehens. Y De: GEOLOGICAL SOCIETY OF Loxnon, der ältesten und größten aller geologischen Gesellschaften, erlaubt sich die Königliche Akademie der Wissenschaften ihre aufrichtigsten Glückwünsche zur Feier des hundert- jährigen Stiftungsfestes auszusprechen. Zu einer Zeit, in welcher die Geologie als selbständige Wissen- schaft noch in bescheidenen Anfangsstadien lag, in welcher erst ver- einzelte Forscher an die hehre Aufgabe der Geologie-Paläontologie als einer Entwicklungsgeschichte der Erde und der Lebewelt heranzu- treten wagten, hat bereits in England eine Anzahl von Männern zu diesem Zwecke sich verbündet. Erfüllt und durchdrungen von dem hohen, ihrem geistigen Auge vorschwebenden Ziele, durch gemein- same Arbeit zu sicherer Erkenntnis dieser Entwicklungsgeschichte zu gelangen, haben jene Männer die GEoLo6IcCAL SOCIETY OF LoNDoNn ge- gründet und so sich unvergängliche Verdienste um die Geologie und Paläontologie erworben. Eine lange Reihe klangvoller, berühmter Geologen-Namen ist es, die wir in dem nun abgelaufenen Jahrhundert an der Spitze dieser Ihrer Gesellschaft verzeichnet finden. Kaum ein geologisches Problem des vergangenen Jahrhunderts gibt es, das nicht in den zahlreichen Schriften Ihrer Gesellschaft behandelt und gefördert worden wäre. Eine stattliche Anzahl geologischer Formationen und Systeme hat ihre erste Kenntnis und ihren Namen Mitgliedern Ihrer Gesellschaft zu ver- danken. Bahnbrechende stratigraphische Arbeiten, und in Verbin- «dung mit diesen die ersten und vorzüglichsten geologischen Übersichts- karten, sind in England durch Anregung Ihrer Gesellschaft geschaffen worden. So darf die heutige GEoLoGIcAL SocıErY OF Loxnpox mit berech- tigtem, hohem Stolze auf das zurückblicken, was sie im Laufe eines 764 Gesammtsitzung vom 17. October 1907. Jahrhunderts an Arbeit, an Anregung, an fördernder Erkenntnis in Geologie und Paläontologie geleistet hat. Die Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften aber, in dankbarer Anerkennung dieser Leistungen. erlaubt sich der GEOLOGICAL Socmry or Loxpoxw neben ihren Glückwünschen zu dem, was diese im vergangenen Jahrhundert geleistet hat, auch fernere Wünsche darzu- bringen für ein weiteres, gleich erfolgreiches Fortarbeiten. Die Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften. Ausgegeben am 24. October. Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerei, TS TS T=I-T=J-7-1 TS TTS TESTS ET TTS TSTIST TTS] 1907. XL. XLI. SITZUNGSBERICHTE KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. Sitzung der physikalisch - mathematischen Classe am 24. October. (S. 765) Hervert: Bestimmung der Höhenlage der Insel Wangeroog durch trigonometrische Messungen im Jahre 1988. (S. 766) Sitzung der philosophisch - historischen Classe am 24. October. (S. 795) j=1fe\s BERLIN 1907. VERLAG DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. IN COMMISSION BEI GEORG REIMER, Aus dem Reglement für die Redaetion der akademischen Druckschriften. Aus $1. Die Akademie gibt gemäss $ 41,1 der Statuten zwei fortlaufende Veröffentlichungen heraus: »Sitzungsberichte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften « und » Abhandlungen der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften®, Aus $ 2. Jede zur Aufnahme in die »Sitzungsberichte« oder die »Abhandlungen« bestimmte Mittheilung muss in einer aka- demischen Sitzung vorgelegt werden, wobei in der Regel dasdruckfertige Manuseript zugleich einzuliefernist. Nicht- mitglieder haben hierzu die Vermittelung eines ihrem Fache angehörenden ordentlichen Mitgliedes zu benutzen. 82: Der Umfang einer aufzunehmenden Mittheilung soll in der Regel in den Sitzungsberichten bei Mitgliedern 32, bei Nichtmitgliedern 16 Seiten in der gewöhnlichen Schrift der Sitzungsberichte, in den Abhandlungen 12 Druckbogen von je 8 Seiten in der gewöhnlichen Schrift der Abhand- lungen nicht übersteigen. Überschreitung dieser Grenzen ist nur mit Zustimmung der Gesammt-Akademie oder der betreffenden Classe statt- haft, und ist bei Vorlage der Mittheilung ausdrücklich zu beantragen. Lässt der Umfang eines Manuseripts ver- muthen, dass diese Zustimmung erforderlich sein wenle, so hat das vorlegende Mitglied es vor dem Einreichen von sachkundiger Seite auf seinen mutlhmasslichen Umfang im Druck abschätzen zu lassen. sa. Sollen einer Mittheilung Abbildungen im Text oder auf besonderen Tafeln beigegeben werden, so sind die Vorlagen dafür (Zeichnungen, photographische Original- aufnahmen u.s. w.) gleichzeitig mit dem Manuseript, jedoch auf getrennten Blättern, einzureichen, Die Kosten der Herstellung der Vorlagen haben in der Regel «die Vorfasser zu tragen. Sind diese Kosten aber auf einen erheblichen Betrag zu veranschlagen, so kann die Akademie dazu eine Bewilligung beschliessen. Ein darauf gerichteter Antrag ist vor der Herstellung der be- treffenden Vorlagen mit dem schriftlichen Kostenanschlage eines Sachverständigen an den vorsitzenden Seeretar zu richten, dann zunächst im Sceretariat vorzuberathen und weiter in der Gesammt-Akademie zu verhandeln. Die Kosten dor Vervielfältigung übernimmt die Aka- demie. Über die voraussichtliche Höhe dieser Kosten ist — wenn es sich nicht um wenige einfache Textliguren handelt — der Kostenanschlag eines Sachverständigen beizufügen. Überschreitet dieser Anschlag für die er- fonlerliche Auflage bei den Sitzungsherichten 150 Mark, Abhandlungen 300 Mark, so ist Vorberatlung durch (las Seeretariat geboten. Aus 85. Nach der Vorlegung und Einreichung des vollständigen druckfertigen Manuseripts an den zuständigen Seeretar oler an den Archivar wind über Aufnalime der Mittheilung in die akademischen Schriften und zwar, wenn eines der anwesenden Mit- glieder os verlangt, verdeckt abgestimmt. Mittheilungen von Verfassern, welche nieht Mitglieder der Akademie sind Regel nach nur in die aufgenommen werden. Beschliesst eine Aufnalime der Mittheilung eines Niehtmitgliedes bei den sollen der Sitzungsberichte Classe die in die dazu bestimmte Abtheilung der »Abhandlungene®, so bear! dieser Beschluss der Bestätigung durch die Gesammıt-Akatdemie. Aus $6, A Die an die Druckerei abzuliefernden Manuseripte müssen, wenn es sich nicht bloss um glatten Text handelt, aus- reichende Anweisungen für die Anordnung des Satzes, und die Wahl der Schriften enthalten. Bei Einsendungen Fremder sind diese Anweisungen von dem vorlegenden Mitgliede vor Einreichung des "Manuseripts vorzunehmen. Dasselbe hat sich zu vergewissern, dass der Verfusser seine Mittheilung als vollkommen druckreif ansicht. Die erste Correetur ihrer Mittheilungen besorgen die Verfasser, Fremde haben diese erste Correetur an das vorlegende Mitglied einzusenden. Die Correetur soll nach Möglichkeit nicht über die Berichtigung von Druckfehlern und leichten Schreibversehen hinausgehen, Umfängliche Correeturen Fremder bedürfen der Genehmigung des redi- givenden Seeretars vor der Einsendung an die Druckerei, und die Verfasser sind zur Tragung der entstehenden Mehr- kosten verpllichtet. Aus 88. “ Von allen in die Sitzungsberiehte oder Ankadnenk aufgenommenen wissenschaftlichen Mittheilungen, Reden, Adressen oder Berichten werden für die Verfasser, von wissenschaftlichen Mittheilungen, wenn deren Umfang im Druck 4 Seiten übersteigt, auch fürden Buchhandel Sonder- abdrucke hergestellt, die alsbald nach Erscheinen des be- treffenden Stücks der Sitzungsberichte ausgegeben werden. Von Gedächtnissreden werden ebenfallsSonderabdrucke für den Buchhandel hergestellt, indess nur dann, wenn die Verfasser sich ausdrücklich damit einverstanden erklären. 89. Von den Sonderabdrucken aus den Sitzungsberichten erhält ein Verfasser, welcher Mitglied der Akademie ist, zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres 50 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke auf Kosten der Akademie weitere Exomplare bis zur Zahl von noch 100 und auf seine Kosten noch weitere bis zur Zahl von 200 (im ganzen also 350) abziehen zu Inssen, sofern er diess rechtzeitig dem redigierenden Secretar an- gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abirucke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es dazu der Genehmigung der Gesammt- Akademie oder der be- treffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 50 Frei- exemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigironden Sceretar weitere 200 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen. Von den Sonderabdrucken aus den Abhandlungen er hält ein Verfasser, welcher Mitglied der Akademie ist, zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres 30 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke auf Kosten der Akademie weitere Exemplare bis zur Zahl von noch 100 und auf seine Kosten noch weitere bis zur Zahl von 100 (im ganzen also 230) abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigirenden Secretar an- gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrucke zur Vertheilung zu erlialten, so bedarf es dazu der Genelimigung der Gesammt-Akademie oder der be- treffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 30 Frei» exemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigirenden Seorctar weitere 100 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen. 17. Eine für die ak RER, Schriften be- stimmte wissenschaftliche Mittheilung darf in keinem Falle vor ihrer Ausgabe an jener Stelle anderweitig, sei es auch nur auszugs- (Fortsetzung auf S. 3 des Umschlags.) y j 4 | 765 SITZUNGSBERICHTE 1907 XL. KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 24. October. Sitzung der physikalisch-mathematischen (lasse. Vorsitzender Secretar: Hr. WALDEYER. 2 l. Hr. Hrıserr sprach über die Bestimmung der Höhen- lage der Insel Wangeroog durch trigonometrische Messun- gen im Jahre 1333. Die Messungen wurden von Seiten des Kgl. Preussischen Geodätischen Instituts im Anschluss an frühere Arbeiten zur Bestimmung der Höhenlage von Helgoland und Neuwerk ausgeführt. Sie bieten ein besonderes Interesse dadurch, dass sie gestatten, die Änderung der Strahlenbrechung mit der Höhe in der Nähe des Meeresspiegels ab- zuleiten, für welchen Zweck besondere Formeln aufzustellen waren. 2. Derselbe berichtete über den Stand der grossen afri- kanischen Breitengradmessung in der Nähe des Meridians von 30° östl. Länge. Hr. Dr. Rusıy hat die englischen Arbeiten von Süden her bis nahe an den Tan- ganjika heran fortgesetzt; hier ist also das deutsche Gebiet erreicht. Nördlich desselben beginnen die englischen Arbeiten demnächst. Es tritt somit nun an das Deutsche Reich die Aufgabe heran, das grossartige wissenschaftliche Unternehmen auch auf seinem Gebiete zur Durchführung zu bringen. 3. Vorgelegt wurde das Werk E. Fischer, Untersuchungen in der Puringruppe (1882 —-ı1906). Berlin 1907. Sitzungsberichte 1907. 76 766 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 24. Oetober 1907. Bestimmung: der Höhenlage der Insel Wangeroog durch trigonometrische Messungen im Jahre 1888. Von F. R. HELnmERT. (In Anschluß an die unter Öberleitung von Generalleutnant z. D. J. J. Barver in den Jahren 1878 und 188ı zwischen den Inseln Helgoland, Neuwerk und Wangeroog sowie zwischen Neuwerk und Cuxhaven vom Kgl. Preuß. Geodätischen Institut ausgeführten Zenit- distanzmessungen ließ ich 1888 die Insel Wangeroog mit der benach- barten Festlandsküste durch gleichzeitige gegenseitige Zenitdistanz- messungen verbinden. Als Beobachter wirkten der Abteilungsvor- steher Prof. Dr. Amann Fıscner (}) und der wissenschaftliche Hilfs- arbeiter Dr. Garze (jetzt Observator und Professor). In den ersten Wochen der Beobachtungszeit war ich ebenfalls zugegen. Als Be- obachtungspunkte dienten auf Wangeroog der astronomische Pfeiler von 1878, auf Schillig ein Holzpfeiler nahe dem trigonometrischen Punkte II. Ordnung Schillig der Kgl. Landesaufnahme, der an das geometrische Nivellementsnetz der L.-A. angeschlossen war. Die geographischen Koordinaten für die Beobachtungspunkte sind: Breite Länge Höhe über N.N. Wangeroog 53°47' o"31" 35° 13.485 m (Pfeileroberfläche) Schillig 20127 Bo. cur, 8.586m » Mittleres Azimut der Linie W.-S. 136°52’. Entfernung 12779.7 m'. ! Ausführliche Mitteilungen gibt das Werk »Zenitdistanzen zur Bestimmung der Höhenlage der Nordseeinseln Helgoland, Neuwerk und Wangeroog sowie des Leuchtturmes auf Roter Sand über den Festlandspunkten Cuxhaven und Schillig (Ver- öffentlichung des Kgl. Preuß. Geod. Instituts). Berlin 1895.« Vergleiche besonders die Seiten (7), (II), (22) und (23). Die Höhen sind dort etwas anders angegeben. Bei Schillig beruht dies darauf, daß für T.P. die vorläufig angesetzte Quote 7.411 m nach endgültigen Ermittlungen der Trigonometrischen Abteilung der Kgl. Landesaufnahme im Jahre 1890 durch 7.366 m zu ersetzen ist (»Die Nivellementsergebnisse usw.« Heft IX, S.62 und 84). Die Höhe von Wangeroog wurde mit dem in der vorliegenden Abhandlung weiterhin folgenden endgültigen Höhenunterschied 4.899 m aus Schillig abgeleitet. Die Höhenzahlen für die andern Punkte auf Wangeroog, S. (22), sind nunmehr um 13.485 — 13.517 = — 0.032 m zu verbessern. Herserr: Bestimmung der Höhenlage der Insel Wangeroog. 167 Bei den Beobachtungen zeigte es sich bald, daß die aus den gegenseitigen gleichzeitigen Zenitdistanzmessungen mittels der ge- wöhnlichen, der Kreisform des Lichtstrahls entsprechenden Formel berechneten Höhenunterschiede im Laufe des Tages Schwankungen von mehreren Dezimetern ergaben. Als Ursache wurde von mir die ungleiche Höhenlage der Beobachtungspunkte in Verbindung mit ihrer geringen Höhe über dem Wasserspiegel vermutet. Die Visierstrahlen näherten sich der Wasseroberfläche bis auf’ Sm. Es war vorauszusehen, daß der lokale Refraktionskoeffizient infolge dieser Lagenverhältnisse für beide Punkte wesentlich verschieden werden und die gewöhnliche For- mel zur Höhenberechnung ihre Gültigkeit verlieren würde. Bei gleicher Höhenlage der Beobachtungspunkte wäre diese Fehlerquelle vermieden worden, da im allgemeinen gleichartige Luftverhältnisse längs des ganzen Beobachtungsprofils' zu erwarten waren. Leider erschien es nicht angängig, die Höhenlage des Beobachtungspunktes in Schillig zu vergrößern und gleich derjenigen in Wangeroog zu machen. Es kam noch die Möglichkeit in Betracht, die Refraktionseintlüsse dadurch günstiger zu gestalten, daß die Beobachtungspunkte auf die be- naehbarten Leuchttürme verlegt würden, wodurch sich die Höhe der Lichtstrahlen um etwa 15 m vergrößert hätte. Indessen war der Leucht- turm in Schillig zur Aufstellung eines Winkelmeßinstruments ungeeignet. Unter diesen Umständen ordnete ich an, daß zur Bestimmung der Änderung des Refraktionskoeffizienten mit der Höhe außer den gleichzeitigen gegenseitigen Zenitdistanzmessungen zwischen den In- strumenten auf den genannten Pfeilern und nahezu gleichhoch auf- gestellten Heliotropen noch zwischendurch Beobachtungen nach je einem Heliotrop auf den gegenüberliegenden Leuchttürmen angestellt werden sollten. Diese oberen Heliotrope lagen etwa 300m (in Wanger- 00g) und 60 m (in Schillig) seitlich zur gemeinsamen Vertikalebene der Beobachtungspfeiler. Ihre Höhenlage gegen die benachbarten Pfeiler wurde trigonometrisch bis auf etwa &#ıo mm m.F. bestimmt. Es folgen nun hier zunächst die Beobachtungsergebnisse. Die Ableitung der umstehenden Einzelwerte der beobachteten Höhenwinkel wurde schon vor ı5 Jahren von den Assistenten Dr. P. Smox (7) und Dr. R. Scuumany (jetzt Professor an der Technischen Hochschule in Aachen) unter gegenseitiger Kontrolle bewirkt. Dabei ging man auf die Beobachtungsbücher selbst zurück. wodurch auch einige Druckfehler der Veröffentlichung aufgefunden wurden. Den beiden Genannten verdanke ich auch die weiterhin zu besprechende rech- nerische Auswertung der Einzelbeobachtungen. I Tafel I a.a. 0. [1 768 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 24. October 1907. III 15 + Do - DD DD DM w DD SS oa Beobachtete Höhenwinkel. ı. Hälfte 1888 64a To. TT2 10 12 Aug. ı5 Aug. 17 Aug. 18 Aug. 13 Aug. 14 Aug. ı8 Io 52a Aug. 25 2. Hälfte 1888 60a 10 34 Io 48 41P Aug. 31 a ww Mm BD - ou 0 Sept. 7 SI D on a an @-ı - - Sept. 10 in 105) oo on Schillig (Fischer) €, 2 €1.2 —101:56 +192!86 104.56 191.03 104.11 189.68 117.59 177-57 120.57 178.60 122.53 172.72 122.36 173-73 123.28 176.18 120.31 176.08 116.30 181.54 134.78 169.17 137.38 Alto: 135.04 170.75 138.31 171.57 —115'84 +180!39 120.71 177-79 117.84 175.52 119.06 177.81 115.91 181.16 117.02 184.29 114.37 180.07 117.31 175.71 118.24 177-23 119.80 175.06 92.84 193.49 95.60 191.12 97.65 189.71 Schillig (GALLE) o €1.2 &2 — 106.73 +186!22 113.54 180.82 115.91 181.84 110.10 180.89 110.72 180.33 110.44 181.00 108.40 183.62 106.31 185.72 106.49 185.91 107.49 184.51 108.71 183.34 108.87 184.21 110.24 182.53 94-16 196.33 94-91 197.66 92.79 195.85 Wangeroog (GALLE) €,ı —253:85 254.93 255.71 268.28 269.49 270.14 273.88 279.95 269.24 269.56 277-81 278.50 276.30 280.76 —265'26 271.07 272.16 274.78 268.27 265.35 266.43 266.67 268.44 268.63 246.69 250.68 251.85 €&.ı —32'84 35.22 38.67 45.02 44-73 46.10 48.34 44.98 43.95 44-07 51.68 50.41 48.83 48.75 —43'90 47-48 48.42 48.67 42.81 41.00 42.47 39.61 45.19 44.88 32.12 32.74 34.87 Wangeroog (FiscHEr) €. —261'46 262.99 264.53 259.73 260.22 259.46 260.82 257-27 €2.r —38!88 41.94 43.16 39.09 39.86 39-13 37-78 36.33 37.04 37.06 37-75 38.71 38.74 32.14 32.05 33-83 HeErnerr: Bestimmung der Höhenlage der Insel Wangeroog. 769 2. Hälfte Schillig (GAtre) Wangeroog (Fischer) Stand In: 1888 ER = ei en IL 17 Aug. 30 1o" 2" —II5II +17838 -» —266°75 —44"44 18 10 36 116.78 177-05 266.39 42.49 19 5 51p 96.41 194.64 255.15 34-46 20 [2 96.91 193.59 255.97 33-89 2I 6 27 99.28 195.44 256.24 33-53 22 Sept. ı 6 254 92.11 199.74 242.85 25.28 23 6 36 94.22 195.31 242.45 24.26 24 647 90.21 195.63 244.56 26.66 2 6 56 93.86 193.78 247-49 29.89 26 nt 95.57 192.92 249.02 31.93 27 2 29» 120.49 177-95 271.16 46.33 28 2 40 122.64 178.35 268.49 45.90 2 2 50 118.73 177-56 271.76 47-30 30 ZN 119.55 174.64 272.34 45.14 31 5 58 99.36 193.54 256.2 36.72 7 2 6 8 99-49 192.95 255.59 34.90 33 6 18 94.74 194.68 252.57 33-09 Mittelwerte ı. Hälfte: —117'07 +179!70 — 26638 —43'25 » 2» ” —105.19 +187.19 — 253.00 —36.96 Einfaches Mittel beider Hälften: —ıı1.1ı3 +183.45 —262.44 —40.I1 2. Die Ergebnisse gliedern sich in zwei Hälften. Bei der zweiten hatten die Beobachter ihre Plätze gewechselt, unter Mitführung ihrer Instrumente. Die Höhenkreise sind in zwei um ungefähr 90° ver- schiedenen Ständen, die hier mit I und III bezeichnet sind, angewandt. Da die Zenitdistanzen 2 nahezu 90° betragen, sind anstatt derselben die Höhenwinkel e = 90°— z angegeben. Die mitgeteilten Werte der e sind Mittel aus 2 Einstellungen bei Fernrohr links und 2 solchen bei Fernrohr rechts. Die An- ordnung der Beobachtungen war so, daß die e für das umtere und obere Heliotrop, also e und e, als völlig gleichzeitig betrachtet werden können. Dagegen sind die Beobachtungszeiten bei den beiden In- strumenten manchmal einige Minuten, jedoch nicht über 5, ver- schieden. Dies konnte aber mit Rücksicht auf die Schwankungen, die die Höhenwinkel bei aufeinanderfolgenden Einstellungen zeigten, zugelassen werden, so daß eine Interpolation auf genau gleiche Zeiten überflüssig erschien. Die Mittelzahlen beider Hälften der Beobachtungsreihen der Höhen- winkel in voriger Tabelle können nicht ohne weiteres verglichen werden, da die Höhenlagen der Instrumentalachsen und der Zielpunkte etwas verschieden sind. Zentriert man auf die Pfeilerobertlächen', so folgt: 125.47), aa. 0: 770 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 24. October 1907. Schillig Wangeroog ı. Hälfte: — ı18!53+ 172.34 — 262!41 — 48.95 2. Hälfte: — 105.05 + 151.49 — 255.27 — 44.26. Auch jetzt zeigen die übereinanderstehenden Zahlen noch starke Verschiedenheiten, was ohne Zweifel damit zusammenhängt, daß beide Beobachtungsgruppen zeitlich im Mittel etwa einen Monat auseinander- liegen und somit der allgemeine Luftzustand für beide wesentlich verschieden gewesen sein wird. Der zeitliche Unterschied zeigt sich auch in der Differenz der beiden Höhenwinkel, welche an jedem Standorte beobachtet wurden Die zuletzt aufgeführten Zahlen geben dafür: Schillig Wangeroog ı. Hälfte: 290.87 213.46 2. Hälfte: 2836.54 2IT.OR. Diese Zahlen ergeben also Unterschiede von 4.33 und 2!45. Größer noch sind die Unterschiede im einzelnen. Der unzentrierte Wert von ,,—:,, wird nach der Tabelle ein Minimum von 287” am 25.8. 6"55"a, ein Maximum von 308” am 18. 8. 2"56”p. Unterschied = 21 Für &,,—e,, wird das beobachtete Minimum 216”, welches am 25. 8. 6"49”a eintrat; das Maximum ist 232”, am ı8.8. 3”2”p. Unterschied = 16”. Der Höhenunterschied der beiden von Schillig aus beobachteten Objekte war abgerundet 17.3m, für die von Wangeroog aus be- obachteten dagegen 13.4 m. Hieraus folgt, daß die mittlern Höhen der beiden von Schillig aus benutzten Beobachtungsstrahlen sich um $S.6m voneinander unterschieden, während die mittlern Höhen der beiden von Wangeroog aus benutzten Strahlen nur 6.7 m Unterschied aufwiesen. Die verschiedene Größe dieser Werte von S.6m und 6.7m im Unterschied der Höhenlage der beiden Komponenten der Strahlen- paare steht offenbar im ursächlichen Zusammenhange mit der ver- schiedenen Größe der vorher angegebenen Schwankungen von &,,—&,, und &,—s,,. welche beiden Differenzen man kurz als Gesichtswinkel der Höhenunterschiede von 17.3 und 13.4 m bezeichnen kann. Nach der üblichen Theorie der terrestrischen Refraktion müßten diese Ge- sichtswinkel konstant, oder doch nur von Schwankungen zufälligen Charakters beeintlußt gewesen sein, was aber hier den Beobachtungen nicht entspricht. HeEL»erT: Bestimmung der Höhenlage der Insel Wangeroog. Bu Für die Bereehnung wurde demgemäß vorausgesetzt, daß in der 22 m starken Luftschicht, durch welche die Visierstrahlen gingen, sich der lokale Refraktionskoeffizient x mit der Höhe ändere und sich als lineare Funktion der Höhe darstellen lasse. Doch sind die Formeln zum Zwecke weiterer Untersuchung für eine quadratische Funktion entwickelt. Außerdem wurde die übliche Voraussetzung gemacht, daß die Luftschichtung den Niveauflächen folge, die in hinreichender Ge- nauigkeit als konzentrische Kugeltlächen betrachtet werden dürfen. Für das Linienelement des Lichtstrahls mit der Zenitdistanz 2 wird dann das Höhendifferential ah = dr = mcotzay, (1) wenn dy der Zentriwinkel des Linienelements am Mittelpunkte der Kugel- fläche vom Radius r ist. Im vorliegenden Falle weicht = von 90° im Verlaufe der Strahlen nur wenig ab, im Maximum etwa 600”; ebenso schwankt r nur bis zu 22m. Man kann daher ohne nennenswerten Fehler cot z=tane=e setzen und r rechter Hand in (1) konstant gleich > annehmen. Es wird damit: dh = pedy. (2) In bekannter Weise wurde nun für die Höhe A eines Punktes im Abstande y vom Ausgangspunkt ı die Reihenentwicklung angesetzt: NL NN“ Me 5 _. >(5)5 (3) Es ist dabei nach (2): dh = DE q ferner wird d’h de —. =o(I—x), dar indem bekanntlich de = —dz = (1—x) dy ist. Weiter ergibt sich d’h dx dh j =—o; — 3, dıy? dh dy d’h y ern = —o„(1ı—ı)r —ıIer , dy* ’ wobei mit z’ und x” die Ableitungen von x nach A bezeichnet sind, so daß r=n,+tuh+sxh. (4) 2 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 24. October 1907. Es folgt jetzt noch: d’h ‚2 ; 2 u en ep el r)% / d’h 3 . r2 22, 3 ash Fl; (1—x)x +5ptex a — z3pPlIı— xx . Von diesen beiden Ausdrücken wurden nur die letzten Glieder rechter Hand berücksichtigt, dagegen die vorhergehenden mit x” und x’x” ver- nachlässigt. Entsprechend wurden alle folgenden Differentialquotienten unterdrückt. Damit ergibt sich, wenn noch py=s gesetzt wird: S(1—%,) SE, sS(I—%, h=s-+ Er a) e/ 2p 165 24p (5) \StE, se,(I—%,) s(1—x,)) 7 5 24 407* 2A. Zur Abkürzung wurde geschrieben: h=a+b(1—-x)— ar —d,x (6) mit Sz DR —aSEN De — 20 Ba ar) (7) d— 0b +. rt bl): 5 Die Formel (5) stimmt, abgesehen von den in s’ und s° multi- plizierten letzten zwei Gliedern mit der von mir 1884 in dem Werke: » Die mathematischen und physikalischen Theorien der höhern Geodäsie « I, S. 555 gegebenen Formel (7) überein, wenn man darin die hier zugrunde gelegten Vereinfachungen einführt‘. Formel (6) war nun auf die vier Strahlen 1.2, 1.2, 2.ı und 2.ı anzuwenden, wobei ı und 2 die Beobachtungspunkte in Schillig und Wangeroog bezeichnen und ı, 2 die Turmheliotrope daselbst. Eine direkte Anwendung konnte (6) für die Strahlen von ı aus, also ı.2 und ı.2 erfahren. Dagegen mußte für die Strahlen von 2 aus, also 2.ı und 2.1, zunächst in (6) x,, x/, x mit «,, x, x/ vertauscht werden. Dann wurde nach (4) eingeführt: = th. tz, —=r+rxh., (8) N — al ı® ! Auf die ersten Glieder beschränkte Entwicklungen dieser Art gab bereits 1879 Exkıco Puecı in der Abhandlung: »Sulla livellazione trigonometrica« sowie 1883 in den »Fondamenti di Geodesia« I, S. 224. Der Gedanke, durch direkte Tavrorsche Entwicklung die Grundformel für A aufzustellen, ist also nicht neu, wie A. WALTER i898 in seiner »Tlieorie der atmosphärischen Strahlenbrechung« behauptet. In der Tat ist auch seine Formel (17) für A, S.22, von der meinigen nicht wesentlich verschieden. Hernerr: Bestimmung der Höhenlage der Insel Wangeroog. 213 Damit folgt für die von 2 ausgehenden Strahlen: h=a,+b,(1—-x2)— cr) —d,x (9) mit (10) m 2 — ab, bl nt, = .@ub,+.ab(1-2)+ 61 %), teh.— Dh... Unter A,, ist der Höhenunterschied der Horizontalachsen der In- strumente in Schillig und Wangeroog zu verstehen. Sind &, und i, die Instrumenthöhen von der Pfeileroberfläche bis zur Achse, und wird mit H,, der Höhenunterschied der Pfeileroberflächen bezeichnet, so ist h,=H.—iÜ-+ti. (In) Bezeichnet ferner s die Höhe der untern Heliotrope und r die der Turmheliotrope über den benachbarten Pfeileroberflächen, so ist für A linker Hand zu setzen in (6): Strahl 1.2: /=H.—i-+e, 2) RE 5 12 » 122: W—Hr, ürr und in (9): Strahl 2.1: A=—H,,—i,+9s, (13) i I » 2.1 h=—H,..—i-+r.. 3 AR H,. ergab sich nach vorläufigen Rechnungen zu 4.900 m; dem- gemäß wurde in (11) gesetzt: Er —=1.0007.%.: (14) Bei Berechnung der Koeffizienten ce und d genügte es, H,,= 4.9 mit Vernachlässigung von x anzunehmen. Folgende Zahlen wurden für i, co, 7, s und z benutzt, alle Längen in Metern ausgedrückt: Schillig Wangeroog Barlältte: 72 — 0.450 % 0, =0.030 02275 30:02, —1053160 2) » 0.353 0.622 0.453 0.362 Baur 2sklältter z7— 14.046 717.024 log 3 = 8.79204—10 für I.2 ö 8.78494—10 » 1.2 8.79193—IOo » 2.1 8.79153—10 » 2:1 log p = 6.80504. ! 774 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 24. October 1907. Die Größe d(1—x,) ist bei den vier gleichzeitig beobachteten Strahlen nur wegen der geringen Verschiedenheit der vier s ver- schieden. Werden die vier Werte von b mit b,, b,. b, und 5, be- zeichnet, und ist y, ein Näherungswert für d,(1—z,), so wurde an- genommen: b(ı—ı)=y-+%Y 2 b, b,(ı—2,) = (y.+%) b I b \ b,(ı—2) = try), (15) & b, b.(1—r)= Kr, ferner Ohr GE 44, oa a, ta, (16 V=-— —_ — —.ö) oe, Jo 2 2 2 9 2 i Letztere Annahme entspricht näherungsweise den Gleichungen für H,, aus den untern Strahlen 1.2 und 2.1. Die Verbesserung Y wurde damit klein genug, um y bei der Berechnung der Koeffizienten c und d vernachlässigen zu können. Die Gebrauchsformeln für die Einzelauswertung der Beobachtungen ergeben sich nun wie folgt. Dabei sind die Glieder d,x/, d,x/ usw., wie schon bemerkt. weggelassen: Strahl ı. Hälfte 2. Hälfte 1.2|+2—1.000y+62, =a,+9%, — 4.310 | — 4.909 1.2 +20 —0.965y+0,2, = a,+[9.93580]y,— 22.068 | — 22.171 2.11 —20— 1.000y+6%, = a,+[9.99978]y.+ 4.623 |+ 4.731 2.11 —x—0.998y+6,x| = a,+[9.99898]y,— 8.793 | — 8.693 0—18:79207]e2 | 22 — 1878 Er db, = [1.09265 [3.78494] [1.09265 I qa, = [8.791903]. elle für e in Sekunden = [0.62975]@,+ [0.3287 02 c, = [0.61553]a, + [0.30 ‚ = [0.62953]a,+ [0.3282 , = [0.6287 3]a,-+[o.32 Die [..] sind Logarithmen. Die Rechnung wurde mit der Bestimmung von x, begonnen, wofür sich aus dem Unterschiede der Gleichungen für 1.2 und ı.2 bzw. ] DT .R06651 ö3=]11.105935] 8]% ı. Hälfte 2. Hälfte 28]y.+ 61.32 | 63.91 668]y.+ 61.21 | 63.80. au Herxerr: Bestimmung der Höhenlage der Insel Wangeroog. ET 2.ı und 2.ı zwei Gleichungen ergaben, in denen das Glied mit der kleinen Größe y vernachlässigt werden durfte. Die beiden so erhal- tenen Werte von x, wurden dann nach den Forderungen der Methode der kleinsten Quadrate vereinigt. Nach Einsetzen des Wertes z/ wurden die Gleichungen für die beiden untern Strahlen und diejenigen für die beiden obern nach x und y aufgelöst. In nachfolgender Tabelle sind die Werte von x aus den obern Strahlen mit x bezeichnet. x, ist mit dem Mittelwerte von y aus beiden Strahlenpaaren nach der 1. Gleichung (15) berechnet. Recehnungsergebnisse. ı. Hälfte x 1888 “0 w He Schillig Wangerooge Mittel 1 Ang. ı5 za +0.057 +0.104 +0.1285 +0.00584 +0.00437 -+0.00527 2 IE) — 00I +. I2o 1183 676 301 534 3 Rz + 016 + 179 1184 531 014 5 337 4 » Io 12a +0.02I -+0.006 -+0.0554 +0.00624 -+0.00667 -+0.00640 5 10 22 — 004 + 034 442 938 818 892 6 10 4I — 069 — 108 391 627 745 673 7 10 54 + 060 — 010 304 690 898 770 8 I0 75 = 036541030 342 959 940 951 9 Aug. 17 2 30pP —0.017 —0.068 +0.0462 +0.00719 -+0.00872 -+-0.00779 Io 255 + 121 + 103 546 835 893 857 11 Aug. 18 222p —0.148 —0.038 —0.0105 +0.01293 -+0.00956 +0 01166 12 2 36 170 oII 194 1629 1150 1451 13 2 50 184 071 080 1433 1089 1302 14 3032 107 O41 268 1728 1528 1651 15 Aug. 13 10 28a —0.020 +0.058 -+0.0664 +0.00713 -+0.00472 -0.00621I 16 Aug. 14 212p +0.030 -+0.090 0.0403 +0.00885 -+0.00700 -+0.00814 17 2 30 123 045 461 472 716 567 18 2 50 192 125 359 752 954 830 19 6 20p +0.090 +0.052 +0.0587 +0.00775 -+0.00889 -+0.00820 20 6 38 — 012 + 095 618 1109 777 984 21 Aug. 18 10 52a +0.062 -+0.006 -+0.0677 +0.00567 -+0.00739 -+-0.00634 22 II 4 — 013 — 208 605 453 1050 690 23 11 18 + 008 + 001 535 645 666 653 24 II 30 — 035 — 074 493 598 718 645 25 Aug. 25 6 36a +0.034 -+0.090 +0.1712 —0.00077 —0.00257 —0.00146 26 6.49 089 39 1541 —0.00050 -+0.001I2 -+0.00013 27 Ta 062 60 1461 +0.00003 007 004 2. Hälfte zn 1888 un T 7 Schillig Wangeroog Mittel 1 Aug. 31 6" zo" +0.031 —0.014 +0.0984 +0.00448 -+0.00586 +0.00501 2 » 10 344 —0.128 —0.086 +0.0780 +0.00560 -+0.00427 +0.00509 3 10 48 130 012 672 828 458 689 4 2 47p —0.145 —0.174 -+0.0954 +0.00292 -+0.00382 +0.00327 5 35:0 150 169 928 293 354 317 6 3 15 163 169 951 328 350 337 7 3 28 042 125 962 373 632 474 8 . 5 52p —0.096 —0.107 0.1099 +0.00380 -+0.00416 +0.00394 116 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 24. Oetober 1907. 2. Hälfte x! 1888 x E5 Kr Schillig Wangeroog Mittel 9 Sept. 7 1025.@ —0.096 —0.082 +0.1087 +0.00410 -+0.00366 +0.00393 10 7 36 066 121 1022 374 545 440 II 749 III 137 996 380 460 4IL 12 1259 086 081 969 463 445 456 13 8 ıı 117 132 92 434 477 451 14 Sept. 10 5 28p +0.085 -+0.087 +0.1538 +0.00260 -+90.00252 +0.00257 15 5 383 095 127 1494 430 329 391 16 5 50 149 120 1553 104 199 141 17 Aug. 30 ı0 ı2a —0.061 —0.084 +0.0654 +0.00486 -+0.00556 -+0.00513 18 Io 36 113 179 620 518 723 595 19 » 5 51P +0.135 -+0.107 +0.1393 +0.00302 -+0.00392 +0.00336 20 6022 148 058 1362 255 535 364 21 6 27 III 109 1278 600 599 600 22 Sept. ı 6 25a —0.1I9 —0.017 -+0.1792 +0.00383 -+0.00060 +0.00260 23 6 36 208 186 1762 193 124 166 24 647 043 110 182 —0.00122 094 —0.00037 2 6 56 057 067 1660 +0.00028 059 -+0.00040 26 Te 059 030 1578 098 006 063 27 » 2 29p —0.050 —0.03I 90.0402 +90.00873 -0.00812 0.003849 28 2 40 186 014 403 I1l5 584 916 29 258 +0.007 017 437 703 19 730 30 RT 001 168 409 534 1050 738 31 5 58p +0.084 -+0.142 -+0.1289 +0.00451 -+0.00265 -+0.00380 32 6 8 063 070 1302 415 389 405 33 6 18 093 063 1505 170 261 205 Mittelwerte ı. Hälfte: +0.006 -+0.020 -+0.0599 +0.00745 -+0.00698 -+0.00728 » 2. » —0.037 —0.043 -+0.1109 +90.00405 -+0.00423 +0.00412 Einfaches Mittel beider Hälften: —0.015 —0.01I -+0.0854 +0.00575 -+0.00561 -+0.00570 3% Untersucht man den zeitlichen Verlauf von x, und z, graphisch, so tritt eine tägliche Periode deutlich hervor. Für x, ist dieselbe bekannt. Ich verzichte darauf, sie hier eingehender zu behandeln, da #, und Strahl: 1022 1.2 SM ZT. e: —I1ll!I3Z +183.45 —262.44 —40:11 a: — 6.884 + 11.181 — 16.254 — 2.482. 0.630 + 0.622 0.366 .36 „u oSa0ronen [We een 2 2 s 0.456 + 0.353 2 0.353 + 0.453 l, #5 5 on = 0.405 ,= _— 453 = 0.403 7, = 14.940 Zr —=en7.0oNe a. oc, i, r sind in Metern zu verstehen. In den Formeln (10) für «, und d, wurde hiermit nach (11) ge- setzt A,. = 4.898. y. wurde nach Maßgabe der Einzelergebnisse, welche y zu rund 0.040 ergaben, gegen (16) um diesen Betrag vergrößert, um bei der Berechnung von ce und d möglichst zutreffende Werte zu erzielen: Vz ih El — LTR (18) Es ist dann zur Bestimmung von x, mit log db, = 1.10687 b,(ı1—2)=y+Y. (18°) Hierin bezeichnet y die Verbesserung des Wertes (18). Der Einfluß von y auf ce und d wurde vernachlässigt. Die 4 Strahlen ergaben nun nachstehende Gleichungen für Metermaß: 2—1.000y— 4.4121 + 5.9% = —0.045 © — 0.968y9+ 69.492, + 333.52, = + 0.383 [4 „ I — 2 —0.999y+193.27%,+ 32.9%, + 0.116 (19) — 2 — 0.9989 + 76.77 %£,+ 250.52, = +0.447: Hieraus folgt durch paarweise Kombination: 0.032y+73-90%x,+332.6%, = + 0.428 ae) 0.0019 + 58.50%, + 217.62 = +0.331. Bringt man die erste dieser beiden Gleichungen durch Multiplikation mit 58.50:73.90 auf die Form 0.0269 + 58.50%. + 263.32, = + 0.339, so folgt mit der zweiten durch Elimination von x: „ %) 0.025%+45.7% = 0.008 (21) und 2, = 0.00017 —0.00055%, za) S1 No) Heıserr: Bestimmung der Höhenlage der Insel Wangeroog. womit sich findet: x, = 0.00502 + 0.002. Durch Einsetzen dieser Werte in die Gleichungen (19) ergibt sich 0 = — 0.021 Y= + 0.002; (22) es wird also % —0.,00502 % — 0.000177 und (227) AR—0:0951% indem b(1—x,) = y,+y = 11.701 ist. Die Bestimmung von x, = 0.00017 besitzt aber nur eine geringe Sicherheit. Denn nimmt man nach Maßgabe der Abweichungen der Einzelwerte von x und x gegen ihre Mittel (vgl. die 2. Tabelle) den m.F. einer der vier Gleichungen (19) nur zu #0.010 an (er ist aber etwa das Dreifache), so wird der m. F. der Gleichung (21) gleich 0.018 und derjenige von x, gleich #0.0004. Man wird daher ebensogut #/ = 0 ansetzen können. Lassen wir den Wert von x, unbestimmt, so geben die beiden Gleichungen (20) einzeln: x, = 0.00579 — 4.50%, — 0.0004 ., = 0.00566 — 3.72 2, —0.0000%. (23) x Die Gewichte dieser Werte verhalten sich wie 73.90°:58.50° oder sehr nahe wie 25:16, womit sich im Mittel ergibt: x, = 0.00574 — 4.20% — 0.0003. an) Die Normalgleichungen für x und y, welche zu den vier Glei- chungen (19) gehören, diese als Fehlergleichungen betrachtet, ergeben sich wie folgt: 4.000. 2+0.0299— 29.96%x,+ 61.02, = — 0.223 (en + 0.029%+ 3.931 y— 157.734 — 616.5# = —0.888. % Die Normalgleichung für x, wurde nicht gebildet, weil (23*) schon sehr nahe den Wert von x, gibt, den die Methode der kl. Qu. verlangt. Setzt man x, aus (23°) ein und reduziert auf x und y, so wird erhalten: / = — 0.013 — 46.7 x Y=+0.004— 11.3 x, = 0.00574—4.20x) %, = 0.0850 +0.88x,. Mit diesen Werten ergeben die (19) folgende Reste rechter Hand, in Metern: 780 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 24. October 1907. — 0.003 +11.0%, + 0.001 — 10.8.x, + 0.002 — 14.2 % — 0.003 +13.9%, , (19*) welche, wie es sein muß, für #” = 0.00017 nach (22*) bis auf kleine Rechenungenauigkeiten verschwinden. Dieser Wert von x/ ist aber nieht nur, wie schon bemerkt, wenig sicher, sondern auch nicht plausibel. Denn wenn man in Formel (4) die entsprechenden Werte der drei Konstanten aus (22°) einführt, so wächst 2 unbegrenzt mit 4 und nimmt schon für A= 2om (also in 29m Meereshöhe, da der Ausgangspunkt 9 m Meereshöhe hat), den Wert 0.220 an, der nach anderweiten Erfahrungen wenig wahrschein- lich ist. Günstiger erweist sich ein kleiner negativer Wert von z,. Um eine Übersicht zu gewinnen, setzen wir für x, die drei Werte 0, — 0.00025 und —0.00050 an. Damit folgt nach (25): a) x, = 0.0850, X, = 0.005741 0 —050 b) 0.0848 0.00679 — 0.00025 e) 0.0846 0.007984 — 0.00050. Die Werte der x werden alsdann bei A=o, IO, 20, 30, 40: a) b) ce) h= 0|0.0850 0.0848 0.0846 10 | 0.1424 0.1402 0.1380 0.1998 0.1706 0.1414 (26) 30 | 0.2572 0.1760 0.0948 40 | 0.3146 0.1564 0.0018 Hiernach darf‘ man x für das Beobachtungsgebiet, das A=o bis 22 umfaßt, zu etwa —0.00025 vermuten. Mit dieser Annahme werden die Reste (19°) der Reihe nach —6,+4,+5,.—6 mm; sie bleiben also noch hinlänglich klein. Ferner wird nach (25) = 0:00; (27) es beträgt die Änderung gegen die Annahme x, =o also ı2 mm, gegen den Wert (22) mit x, = 0.00017 allerdings 20 mm. Immerhin zeigt sich, daß die Annahme eines Wertes für x), der x an der obern Grenze des Beobachtungsbereichs mit A nur wenig veränderlich und zugleich in plausiblem Betrage' ergibt, doch & nicht sehr be- eintlußt. Als plausibelsten Wert von x möchte ich (27) annehmen, da ein von £ = —0.00025 stärker abweichender Wert zu Beträgen von * Vgl. z.B. den für a gefundenen Wert (Landesvermessung I, S. 240 oder Hernerr, Theorien ll, S. 580). Hernerr: Bestimmung der Höhenlage der Insel Wangeroog. 7s1 für = 20 bis 40 führt, die weniger günstig erscheinen, wie man interpolatorisch auf Grund der Tabelle (26) leicht feststellt. Die Ergebnisse sind demgemäß: Höhenunterschied der Pfeileroberflächen De —.1,.20941,, (28) welcher Wert schon eingangs des Artikels eingeführt ist, um aus der Höhe 8.586 für Schillig diejenige für Wangeroog, 13.485, abzuleiten. Ferner ist für den Refraktionskoeffizienten im Anschluß an For- mel (4): x = 0.0848 + 0.00679 — 0.000125 4, (29) worin A gleich ist der um 9.0 m verminderten Meereshöhe (Höhe ü. N.N.) des Punktes, auf welchen sich z bezieht. Hätte man H,, nur aus den untern Visierstrahlen, d.h. aus gler ı. und 3. Gleiehung (19), unter Annahme von x! =0=x/ abgeleitet, so würde es sich um 0.080 m kleiner als der Wert (28) ergeben haben, also um einen Betrag, der die Unsicherheit, welche sonst noch vorhanden ist, wesentlich übersteigen dürfte. Günstiger wäre die Be- nutzung der beiden von den Pfeilern nach den Turmheliotropen gehen- den Visierstrahlen, also der 2. und 4. Gleichung (19), gewesen. Sie ergeben H,, nur um 0.025 m kleiner als den Wert (28). Offenbar be- ruht dies auf der größern mittlern Höhe dieser Strahlen als der untern. 7: Bei der Beurteilung der Genauigkeit der erzielten Rechnungsergeb- nisse, insbesondere des Höhenunterschieds H,, = 4.399 m, kommen in Betracht die Biegung der Fernrohre und Kreise, die Teilungsfehler der Kreise und die Fehler (der zur Kreisablesung dienenden Mikrometer, die persönlichen Visurfehler der Beobachter, ferner die zufälligen Beob- achtungsfehler einschließlich des veränderlichen Einflusses des Luft- zustandes, insoweit derselbe nicht durch die Theorie berücksichtigt ist, und endlich der Fehler dieser Theorie. Zunächst mag bemerkt werden, daß ı7 im Höhenwinkel für die Distanz Schillig-Wangeroog im einseitig berechneten Höhenunterschied 0.062 m gibt. Eine gewisse Prüfung der Genauigkeit bietet nun die Vergleichung $ j 1 c+& der Ergebnisse für H,,, also =, aus der ı. und der 2. Hälfte der Beobachtungen, das sind nach der 2. Tabelle die Meterzahlen + 0.006 + 0.020 — 0.037 — 0.043 une ——— 2 2 Sitzungsberichte 1907. 7 782 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 24. October 1907. oder +0.013 und —0.040 m. Auch die Vergleichung der Mittelwerte der x und der x ist nicht ohne Bedeutung: —+ 0.006 — 0.037 22 + 0.020 — 0.043 und oder — 0.015 und — 0.011 m; letzteres steht im Zusammenhange mit den Mittelzahlen für x/ aus Schillig und aus Wangeroog: +0.00575 und +0.00561. Die Übereinstimmung ist in den beiden letzten Fällen besonders gut; im ersten Falle, wo es sich um die Mittelwerte der Höhenergeb- nisse für beide Hälften handelt, ist die Übereinstimmung zwar weniger vollständig, aber mit Rücksicht auf die besondern Umstände doch be- friedigend. Denn man muß bedenken, daß in diesem Falle, abgesehen von schwankenden Eintlüssen, wegen konstanter Fehler ein Unterschied von mäßigem Betrage zu erwarten ist: also wegen der obengenannten Biegungen, der persönlichen Fehler und der Teilungsfehler. Um die ersten beiden gänzlich, die Teilungsfehler wenigstens zum Teil zu eliminieren, zerlegt man die Beobachtungen eben in 2 Hälften mit ver- tauschten Instrumenten und Beobachtern. Für die Biegungskorrektionen der Höhenwinkel fand sich nach S. (44) der »Zenitdistanzen« beim Zehnzöller —0'4, beim Achtzöller +0! mit einem mittlern Fehler von =o!z5. Da bei der ı. Hälfte der Beobachtungen der Zehnzöller in Schillig stand, bei der zweiten in Wangeroog. so müßten, abgesehen von sonstigen Fehlereintlüssen, die Ergebnisse für /7,, den Unterschied ı. weniger 2. Hälfte = — 0.5 -0.062 =—0.031 m zeigen. Die Reihenmittel geben dagegen nach der letzten Tabelle: ı. Hälfte 2. Hälfte 1.— 2. Hälfte Ah = +0.13m — 0.040 m +0.053 m. > Als Rechenkontrolle dieser Mittel dient die Übereinstimmung der Werte 7(+0.013 — 0.040) = — 0.013 mit dem Werte von x in (25) > „ Ä : so 56 x chi für %, = 0, wobei zu beachten ist. daß dieses Symbol © mit — — 5 2. der Tabelle gleichbedeutend ist. Ganz streng ist die Rechenkontrolle allerdings nicht, da die Gleichungen (6) und (9) auch für z’=o in bezug aut den Refraktionseinfluß nieht linear sind, indem x/ in einen veränderlichen Koeffizienten multipliziert ist. Nach einer Schätzung kann es sich dabei aber nur um etwa I mm handeln. Die Werte —0.031 m und +0.053 m stimmen nicht überein. Der Grund hiervon kann eine Unrichtigkeit der Biegungswerte sein: - . lei D Hernmerr: Bestimmung der Höhenlage der Insel Wangeroog. 183 während zu —0.031 m die Biegungsdifferenz —0!5 gehört, folgt aus + 0.053 m entsprechend + 0'355. welcher Betrag aber recht gut möglich ist, da der m. F. der beobachteten Biegungsdifferenz &0!7 beträgt. Außerdem stecken in dem Unterschied 0.053 m bzw. 0.85 noch außer Teilungsfehlereinflüssen die persönlichen Visurfehler beider Beobachter; endlich aber ist überhaupt der Unterschied so gering, daß er durch die Schwankungen der Einzelergebnisse allein schon erklärt werden kann, wie weiterhin noch erörtert werden wird. Man kann die Vergleichung der Ergebnisse noch etwas mehr ins einzelne treiben, als eben geschehen, indem man die Standmittel für die Kreisstände I und UI bildet. Diese sind in Millimetern: a u ne Stand un —— Anzahl 5 Hälfte: I —33 12° —ıo 14 e 1. Hälfte: IT +47 +29 +38 13 2.Hälfte: I —6ı —67 —64 16 2. Hälfte: IT —ı5 —2ı —ıS 17. Bezeichnet man die Standfehler, welche durch Vertauschung der In- strumente und Beobachter herausfallen, mit I und II, die gesuchte Höhenkorrektion mit x, so stellen diese Werte zeilenweise die 4 Ag- gregate +1 x II s— 1 x«—lII 5 : — a vor. Bildet man die den Werten ——— entsprechenden 4 Fehler- 2 gleichungen und legt denselben gleiches Gewicht bei, was genügt, so folgt für Metermaß: D— 0.0742, V=720:027) IT=70:.028, womit die Verbesserungen werden, in Millimetern: +46 + 1 +23 as el 2 +20 +26 +23 —27 —21 —24 2 NE 2 219 -E@:02H mE (30) Würde man auf die S Verbesserungen für « und x zurückgehen, so würde nur #0.017 folgen. Dies ist zwar anscheinend genauer wegen .-_. ‘4 784 Sitzung der physikalisch -mathematischen Classe vom 24. Oetober 1907. der größern Anzahl 5 überschüssiger Messungen, aber andrerseits sind voraussichtlich die zusammengehörenden Werte von x und .r in gleicher Weise systematisch beeintlußt außerdem sind sie auch rechnerisch nicht unabhängig voneinander, was indessen nicht viel ausmacht. Als Rechenkontrolle dient die Übereinstimmung des Wertes von x mit dem auf vorvoriger Seite erhaltenen, sowie die Übereinstimmung des arithmetischen Mittels von I und III mit der Hälfte des Unter- schieds +0.053 m daselbst. Der m. F. dieses Wertes ergibt sich bei dieser Gelegenheit zu =0.048 m, dem doppelten Betrage von 4,. Ein günstiges Zeichen für die Genauigkeit ist einesteils der geringe Betrag von «, in (30), andernteils die Übereinstimmung der Werte für I und IIl, welche Größen ja bis auf‘ die Teilungsfehlereinflüsse genau denselben Ursprung haben und übereinstimmen müssen. S. Kine besondre Erwähnung verdient der Einfluß der Teilungsfehler. Nach der ı. Tabelle sind die Mittelzahlen der gemessenen Höhenwinkel: ur 202 AM A OT I.2 1.2 + 183. aim während ein Teilungsintervall 5°= 300” beträgt: bei der Messung nach der Methode der doppelten Zenitdistanzen wird sich also jedes & in der Regel auf zwei ıo'-Intervalle, unter Umständen auf zwei 5-Intervalle stützen. Beträgt der m. F. eines ıo-Intervalls 3”, was reichlich bemessen ist, so kommt auf e für eine vollständige Messung kaum #3:2/2 oder &ı”. Je nach dem Betrage von € und der Art der Ableitung ist der m. F. etwas verschieden, da nach S. (26) bis (29) der »Zenitdistanzen« der Gang der Mikroskope nur berück- sichtigt wurde, wenn er einen erheblichen Betrag hatte. Der m. F. von =zı'o ist aber so bemessen, daß man sich darin auch die Schraubentfehler enthalten denken kann, vgl. S. (25) u.f. der »Zenit- distanzen«. Die Genauigkeit der Werte e erhöht sich hinsichtlich des Ein- flusses der Teilungsfehler nicht wesentlich für die Standmittel in den beiden Hälften der Beobachtungen; wenigstens beim Zehnzöller wurden für jeden Stand dieselben Striche benutzt, beim Achtzöller fand einiger Wechsel statt. Für die Mittelwerte einer Hälfte (mit 2 Ständen) kann man den m. F. in s kleiner als #1lo:/Y2, d.i. 0.7 annehmen; endlich für die Gesamtmittel gleich &0o'3. Hiernach würden die m. FE. der 4 Gleichungen (19), insoweit Teilungs- und Schraubenfehler in Be- tracht kommen, zu nicht mehr als #0.062-0.5 ==0.031 m zu schätzen sein. Hermerr: Bestimmung der Höhenlage der Insel Wangeroog. 755 Mit diesen Genauigkeitsfestsetzungen stimmen gut überein die Unterschiede der Mittelwerte der x, aus beiden Stationen in der 1. wie in der 2. Hälfte. Diese Unterschiede sind im Sinne Zehnzöller — Achtzöller + 0.00047 bzw. +0.00018. Aus der Gleichheit der Vorzeichen könnte man auf einen größern Teilungsfehler bei einem der Instrumente schließen; aber die Unter- schiede sind doch geringfügig. Legt man für die Strahlengleichungen analog (19), aber entsprechend nur einer Hälfte der Beobachtungen, den m. F. £0.7-0.062, d.i. #0.044 m, zugrunde, so wird er für x, aus Schillig #0.044V2: 74, d.i. #0.00084, und aus Wangeroog =#0.044V2: 59. d.i. #0.00105; für den Unterschied beider Werte würde also der m. F. gleich #0.00134 werden. Die tatsächlichen Unterschiede sind, wie angegeben, weit geringer. Die Güte der be- nutzten Teilungsintervalle und überhaupt der mikrometrischen Messung auf dem Höhenkreisen ist somit bei den mittlern Fehlerschätzungen nicht zu hoch angenommen, was auch die Erfahrungen bei den Biegungs- bestimmungen zeigen (S. (43) der »Zenitdistanzen«). Es stimmt dies auch überein mit der vorher gefundenen Gleichheit der Standkorrek- tionen I und I. Von Interesse ist es noch, zu sehen, wie die Fehler der vier Gleichungen (19) im einzelnen das Ergebnis für x beeinflussen, wenn diese unter Annahme eines unbestimmten Wertes von x, ausgeglichen werden. Bezeichnet man die Fehler der rechten Seiten der Gleichungen (19) der Reihe nach mit d, und d/ sowie d, und ö/, wobei die d den untern, die ö° den obern Visuren von Schillig und Wangeroog ent- sprechen, so folgt der Fehler in x gleich 0.190,+0.310.— 0.309, —0.200/. (31) Bei Vernachlässigung von z, würde der Koeffizient allenthalben 0.25 sein. Insoweit nun die ö und d’ alle einander gleich sind (Biegungen, persönliche Fehler, Teilungsfehler z. T.), fallen sie im Fehlerausdruck (31) heraus. Dagegen gibt ein mittlerer zufälliger Betrag der d und ö' gleich #0.031 m den m.F. in x gleich =2.0:016m. (32) Nach den vorher gemachten Bemerkungen ist dieser m. F. eine obere Grenze für den mittlern Eintluß der Teilungs- und Schraubenfehler auf' x. Verhältnismäßig am ungünstigsten bestimmt sich x, hinsichtlich der jetzt betrachteten Fehlereinflüsse. Nach Maßgabe der Gleichungen (19) wird der Fehler in y gleich — 0.588, +0.088. —0.518,+0.01(. (33) 7S6 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 24. October 1907. Für eine einzelne Bestimmung von z, in der zweiten Tabelle sei der konstante Teil für alle 0 entsprechend o!5 in den e gleich 0.031 m mit nicht näher bekanntem Vorzeichen. Doch sei dieses dasselbe für d, und ö. &, und d&/. Dann ist der Einfluß auf y gleich #0.022 und derjenige auf x, nach (18°) gleich 0.0019. Für das (resamtmittel 0.0854 der zweiten Tabelle ergibt sich wesentlich derselbe Betrag. 3% Ich gehe nun über zur Besprechung des Einflusses der zufälligen Beobachtungsfehler und des Luftzustandes, wobei auch Fehler der Theorie in Betracht kommen. Bereits im vorhergehenden konnte die gute Übereinstimmung der Mittelwerte von — — für beide Hälften der Beobachtungen sowie 7 die Übereinstimmung der Standmittel hervorgehoben werden, woraus der Wert (30) als m. F. des Endwertes von H,, hergeleitet wurde. Auf‘ diese Übereinstimmung haben die obengenannten Fehlerquellen einen wesentlichen Einfluß: sie läßt also den Schluß zu, dal3 dieser Eintluß sich in angemessenen Grenzen hält. Dies wird bestätigt durch die schon erwähnte Übereinstimmung der Mittelwerte von x; für beide Stationen. Hiernach befriedigt somit die angewandte Theorie, welche x, = 0 setzt, für die Mittelwerte der e. Gleichwohl ließ die Betrachtung der aus #, und x, bereehneten x für größere Höhen erkennen, daß es gut sei, z/ nicht gleich Null beizubehalten. Es wurde ein kleiner negativer Wert eingeführt, der allerdings etwas unsicher ist. Er ergab einen Zuwachs in H,. von 0.012 m; vgl. (25) bis (27). Die mittlere Unsicherheit dieser Verbesserung ist nach Maßgabe von (26) kaum =E/9.006 m, (34) als Hälfte ihres Wertes. Betrachtet man nun aber die Ergebnisse der 2. Tabelle im ein- zelnen, so wird man gewahr, daß für die Darstellung der Einzelbeob- achtungen die Theorie nieht ganz befriedigt. Dies war allerdings zu erwarten, aus hinlänglich bekannten Gründen. Man bemerkt außer rasch wechselnden Schwankungen in den Werten « und x auch solche von hervorstechend systematischem Charakter, wobei mehrfach die Tageszeit eine entscheidende Rolle zu spielen scheint. Ebenso zeigen die Werte von x/ aus den Messungen auf beiden Stationen mehrmals beträchtliche Unterschiede. Hermerr: Bestimmung der Höhenlage der Insel Wangerooge. 187 Macht man den Versuch mit Hilfe des aus (25) folgenden Ver- besserungsgliedes —46.7x,. welches allerdings streng nur für den mittlern Luftzustand gilt, unter Annahme geeigneter Werte von x/, c+% die aus der Betrachtung der x, und x/ folgen, die Einzelmittel = —- zu verbessern, so hat dies wenig Einfluß auf die Beseitigung des systematischen Charakters dieser Werte. Die Mitführung von x, dürfte also auch bei strengerer Behandlung die Übereinstimmung im ein- zelnen wenig bessern; ebenso glaube ich nicht, daß im vorliegenden Falle die Aufstellung einer Theorie mit Annahme eines bestimmten Gesetzes für die Änderung der Temperatur der Luft mit der Höhe in der Nähe der Meerestläche, etwa des von LarrEemasn für Feinnivelle- ments benutzten logarithmischen Gesetzes‘, von Vorteil wäre. Denn die Ursache der systematischen Abweichungen dürfte sein, daß” im einzelnen die Lufttemperatur vielfach überhaupt nicht nach einem ana- lytischen Gesetze mit A sich ändert und daß längs der gemeinsamen Vertikalebene das Änderungsgesetz nicht überall dasselbe ist. Die Anwesenheit eines teilweise systematischen Charakters der Schwankungen in den Höhenergebnissen macht es unmöglich, einen genauen Wert für den m. F. des Endwertes A,, herzuleiten, insoweit er den veränderlichen Einflüssen entspricht. Bildet man die Abwei- en : FE u b ; a“ 3 i chungen der Einzelergebnisse für —— gegen ihr Mittel für die beiden - Fu Hälften, so folgt als mittlere Abweichung im Sinne eines m.F. bei der 1. Hälfte =0.075 m are) 0.099 m. £ „ Ih% Hieraus würde sich als m. F. des Endergebnisses für —— unter 2 Voraussetzung lediglich zufälliger Eintlüsse berechnen der Betrag =0.011m, wobei für die ı. Hälfte als Anzahl der Einzelbeobachtungen 27, für die 2. Hälfte 33 eingeführt ist. Da nun aber die Einzelwerte, welche einer Gruppe von Nachbarbeobachtungen angehören, vielfach gleichartige Abweichungen zeigen, wird man wohl dem wahren Be- trage des m. F. näherkommen, wenn man als Gewichte der Mittelwerte nicht die Anzahl der Einzelwerte, sondern die Anzahl der Gruppen, nämlich 9 und ı1, nimmt, womit sich ergibt: 20.020), (35) welcher Betrag mit (30) mit Rücksicht auf die Unsicherheit beider Werte gut übereinstimmt. ! Nivellement de haute preeision par Cuarzes Lartemann. Paris 1889. S. 44. 788 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 24. October 1907. Bei dieser Betrachtung ist vorausgesetzt, daß in den Nachtstunden, wofür ja Beobachtungen fehlen, nicht etwa stärkere Abweichungen nach einer und derselben Seite vorhanden sind. Reduziert man die Ergebnisse von ne in der ı. Hälfte mit-— 0.027. in der 2. mit + 0.027 wegen des Unterschieds 0.053 der Ergebnisse beider Hälften, so erhält man folgende Gruppenmittel: 6a ( 2 Hp Sup Aug. 15 +0.052 Aug. 15 —0.040 Aug. 17 +0.008 Aug. 14 +0.029 25 -+0.035 » 13 —0.008 „18 —0.123 ”» 31 —0.076 31 +0.034 "» 18 —0 059 » 14 +0.074 Sept. 10 +0.136 Sept. 7 —0.077 » 31 —0.063 » 310 —0.117 Aug. 30 +0.137 I —0.063 "30 —0.083 Sept. 1 +0.015 Sept. I +0.112 Mittel: —0.004 —0.051 —0.029 +0.068 Zeitmittel: 7%o a 1087 a ahg p 6tıp Nach einer graphischen Darstellung könnte man hieraus Werte für die Nachtstunden 10’ und 2* gleich +0.090 und + 0.080 ent- nehmen sowie den Mittelwert (nach graphischer Quadratur) zu + 0.027. Gegen den früher berechneten Mittelwert — 0.013 ergäbe sich ein Zuwachs von + 0.040. Nimmt man indessen als Mittelwert der vor- handenen Beobachtungen das einfache Mittel der 4 Stundengruppen- werte: 4(— 0.004 — 0.051— 0.029 +0.068) = — 0.004, so ist der Zuwachs durch Berücksichtigung der Nachtstunden nur + 0.031. Diese Größe oder auch die vorhergehende + 0.040 wirklich an- zubringen, erscheint mir nicht angemessen, da sie doch recht unsicher sind. Außerdem können sie recht wohl schon teilweise durch Annahme eines von Null abweichenden Wertes z,' und einer dementsprechenden Verbesserung des Mittelwertes um +0.012 berücksichtigt sein. Aus dem gleichen Grunde habe ich auch davon abgesehen, etwa nur den früher berechneten Mittelwert —0.013 durch das Gruppenmittel — 0.004 zu ersetzen. Ich begnüge mich daher, die Größe + 0.040 zur Hälfte mit =E:0.020.m (36) als einen mittlern Fehlerbeitrag des Endergebnisses für H,, in Ansatz zu bringen. Aus (32), (34). (35) und (36) zusammen kann man als m. F. des Endwertes (28) von H,, ableiten den Betrag -Ei0!023.:m% (37) der wohl eher zu reichlich als zu knapp bemessen sein dürfte, was Hermerr: Bestimmung der Höhenlage der Insel Wangeroog. 789 aber in meiner Absicht lag, um in keine Überschätzung der Ge- nauigkeit zu verfallen. 10. Es ist noch die Abweichung des Geoids von der Form eines ah- geplatteten Rotationsellipsoids zu berücksichtigen. Im vorliegenden Falle, wo die Entfernung s beider Punkte nur 12.3 km beträgt und außerdem wegen der Ebenheit des Geländes ein gleichmäßiger Gang der Lotabweichungen zu erwarten ist, kann die betreffende Verbesserung des trigonometrisch berechneten Höhenunterschieds nach der Näherungs- formel erfolgen, die ich im 2. Bande meiner » Theorien der höhern Geodäsie« 1884, S. 608 gegeben habe: ı Als N == ei) (3 8) wobei für die Lotabweichung in Richtung der Linie Schillig-Wangeroog (positiv im Sinne einer Verschiebung des wahren Zenits gegen das ellipsoidische nach Wangeroog zu) im Abstand s von Schillig der Aus- druck angenommen ist: A= Aa +NstNl,. (39) Bei graphischer Darstellung der A als Ordinaten zu Abszissen s ist A's® der Unterschied der Kurvenordinate für Wangeroog und der ent- sprechenden Ordinate einer Geraden, welche in Schillig tangiert, wenn s auf Schillig-Wangeroog bezogen wird. Die nördliche und östliche Komponente der Zenitabweichung ist ermittelt für Wangeroog und Schillig selbst, ferner in der Umgebung für Wilhelmshaven, Borkum, Helgoland und Neuwerk in durchschnitt- lich 50 km Abstand. Leider zeigte die Diskussion dieser £ und „ Miß- stimmigkeiten, die besonders die „ in Schillig, Wangeroog und Neu- werk betreffen. Bei dieser Diskussion wurden noch Werte von Z und in dem weiter östlich liegenden Gebiete bis Schwerin und Dietrichs- hagen zugezogen, wo die Übereinstimmung weit günstiger war. Die Diskussion erfolgte einmal dadurch, daß Kurven E= const. und 7 = const. interpoliert wurden und ich mit Hilfe derselben prüfte, ob die bekannte Gleichung d(r cos B)/dB = dE/dL genügend erfüllt war: ferner wurden alle „ auf‘ denselben Parallelkreis reduziert nach der Methode von Srupsky (vgl. Sitzungsberichte 1900, S. 968 und 1901, S. 965 u. f.). Ich gehe hierauf vorläufig nicht weiter ein und bemerke nur, daß ich auf die Ableitung eines bestimmten Wertes von Als’ als zu unsicher verzichtet habe. Es fand sich aber, daß dessen Betrag die Grenzen =ı" nicht überschreiten dürfte. Sitzungsberichte 1907. 78 ‘90 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 24. October 1907. Nimmt man in (38) für A's’ die Hälfte dieses Maximalwertes 0.5 an, so ergibt sich der Betrag 0.005 m. Ich habe demgemäß zu 7) noch 0.005 m (40) als Unsicherheit wegen mangelnder Reduktion aufs Geoid beigefügt. Damit bleibt der m. F. des Endwertes (28) von H7,, aber ungeändert gleich 0.033 m. Der Eintluß der Lotabweichungen auf x, kann zur Zeit ebenso- wenig wie derjenige auf H,, angegeben werden. Er kann recht wohl 0.003 betragen. Ihe Ich habe endlich noch eine Übersehlagsreehnung gemacht, um beiläufig die den beobachteten Werten x, und x/ entsprechenden Tem- peraturänderungen zu erkennen. Nimmt man die bekannte Formel an, welche z als Funktion des Barometerstandes db, der absoluten Luft- temperatur 7 und der Änderung r derselben für ı m Höhenzuwachs darstellt', so folgt für die bei den Beobachtungen vorhandenen Mittel- werte T= 289° und 5b = 762 mm x = 0.208 +6.13T. (41) Hierbei ist also der Einfluß der Feuchtigkeit vernachlässigt, was nicht ganz richtig ist”, aber keinen großen Fehler geben wird. T und b schwanken im Maximum um etwa 6 Einheiten, was Änderungen in x von einigen Prozenten gibt, die ich für diese Überschlagsrechnung vernachlässigt habe. Setzt man T=T+Th+-TPR+-T#, (42) so folgt, indem r in (41), genau genommen, die Bedeutung dT/dh hat, x = 0.208+6.13(T7, + T/h+-T/'W). Rechnet man Ah von Schillig ab, so wird x. — 0.208 to. 2% [2 „ x. = 103034 (43) OT \ Hiermit kann man aus den beobachteten Werten von x,, x, und x, die Koeffizienten 7T/, T’und T/’ entnehmen und erhält für x, = 0.0848, x! = 0.00679 und &, = —.0.00025 aus (29): ! Vgl.u.a. Herserr, Theorien II, S. 577 (12). ?2 H.J. Carısrıansen, Einige Bemerkungen über die terrestrische Refraktion. Zeitschr. f. Vermessungswesen 1903, S. 305 u. f. HErLserr: Bestimmung der Höhenlage der Insel Wangeroog. 91 T= T,—0.020h-+ 0.000535 h’— 0.0000068?, (44) T= —0.020+0.0011h—0.00002#’. (45) Für A= ı0, 20, 30m über Schillig ändert sich T hiernach um — 0°152, —0°234 und —0°289 gegen Schillig. r ist in Schillig —0°02, ıom höher —o°oı und bei 20 bis 30 m etwa 0°%005. Im allgemeinen geht x, von —0.01 (um 2:8) bis +0.17 (früh 7°0), x. von o (früh) bis #+0.014 (um 2\8). Diese extremen Werte sind jedoch zu den angegebenen Zeiten nur je einmal erreicht. Ihnen entsprechen Werte von r in Schillig und ıom höher: 7oa —-0°006 und —0°006, 2'8p —0°035 und —0%012. Mittags um 2'S war also in diesem Falle die Temperaturabnahme am stärksten; der Gradient nahm aber, absolut genommen, nach oben hin rasch ab. Auch im allgemeinen waren die Temperaturverhältnisse um 2!8 ähnlich wie in diesem Falle, nur weniger extrem. Um 10:7 waren sie im ganzen denen von 2:8 gleich. Früh war die Temperatur- verteilung am gleichmäßigsten, wenn auch meistens nicht so günstig wie im oben betrachteten Falle. Abends zeigten sich die Temperatur- gradienten schwächer als nachmittags. Da es sich dabei für 1o m Höhenunterschied immer nur um höchstens einige Zehntelgrade handelt, würde die direkte Beobachtung der Temperaturabnahme mit der Höhe mit einer zur Berechnung von x und x’ ausreichenden Genauigkeit ganz besondre Präzisionseinrich- tungen erfordert haben. Ausgegeben am 31. October. , ir Aha pie ur BA 4 Ehe a A ACH Iris Kl il. R oe N " ble un I mi v RN, hl Be EARN, di a j hi ps ta n AR Fe Ft ex TEN Ink Se) OR a u m a\., FAR Sı MeTET Narr Sy Aa ı„ = k Y/ “ i Li} 1 F > 3: } ) Di 84 SITZUNGSBERICHTE 1907. XL. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 24. October. Sitzung der IOoDIR EHER tonschen Ulasse. Vorsitzender Secretar: Hr. VAuren. . Hr. Dıers las über Melampus’ TTeri manmon und die ver- wandten Zuckungsbücher des Orients und Occidents. (Abh.) Die vorgelegte Ausgabe des Melampus wird in drei Versionen wiedergegeben, von denen die erste wiederum drei Vertreter zählt. Die Untersuchung beschäftigt sich ferner mit den Quellen des Melampus und seinem Zusammenhang mit der übrigen weitverzweigten Palmomantik. Ausgegeben am 31. October. Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerei Sitzungsberichte 1907. 79 BET, Yard NL Ahr APR DULETRE N min v vi A j 4 N (ih RE & ar Fe le $ la Tu yT ir Br: irrt Aarrar wi u Vs “ f vi 1% j Hr = NE XLH. XLIM. XLIV. 252505252525252525 SITZUNGSBERICHTE KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. Gesamnıtsitzung am 31. October (S. 795) Adresse an Hrn. Avorr Micnaeuıs zum fünfzigjährigen Doctorjubiläum am 19. (Oroher 1907. (S. 796) Sitzung der philosophisch - historischen Classe am 7. November. (S. 799) L. Stern: Ein ungedruckter Brief Kaxı's. (S. 800) Sitzung der physikalisch- mathematischen Classe am 7. November. (S. 303) EG KornıGsBERGER: Der Grerx’sche Satz für erweiterte Potentiale. (S. 804) BERLIN 1907. VERLAG DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. IN COMMISSION BEI GEORG REIMER. | | | IST - TTS TS TS TE TSIE TS TEL TTS TITEL TS TTS 7eLpelepeletelspelstelstelstelsge) \ Aus dem Reglement für die Redaetion der akademischen Druckschriften. g Aus $1l. Die Akademie gibt gemäss $ 41,1 der Statuten zwei fortlaufende Veröffentlichungen heraus: »Sitzungsberichte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften « und » Abhandlungen der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften». Aus $ 2. Jede zur Aufnahme in die »Sitzungsberichte« oder die »Abhandlungen« bestimmte Mittheilung muss in einer aka- demischen Sitzung vorgelegt werden, wobei in der Regel das druckfertige Manuseript zugleich einzuliefern ist. Nicht- mitglieder haben hierzu die Vermittelung eines ihrem Fache angehörenden ordentlichen Mitgliedes zu benutzen. 83. Der Umfang einer aufzunehmenden Mittheilung soll in der Regel in den Sitzungsberichten bei Mitgliedern 32, bei Nichtmitgliedern 16 Seiten in der gewöhnlichen Schrift der Sitzungsberichte, in den Abhandlungen 12 Druckbogen von je 8 Seiten in der gewöhnlichen Schrift der Abhand- lungen nicht übersteigen. Überschreitung dieser Grenzen ist nur mit Zustimmung der Gesammit-Akndemie oder der betreffenden Classe statt- hatt, und ist bei Vorlage der Mittheilung ausdrücklich zu beantragen. Lässt der Umfang eines Manuscripts ver- muthen, «ass diese Zustimmung erforderlich sein werde, so hat das vorlegende Mitglied es vor dem Einreichen von sachkundiger Seite auf seinen mutlimasslichen Umfang im Druck abschätzen zu lassen. Ne # Sollen einer Mittheilung Abbildungen im Text oder auf besonderen Tafeln beigegeben werden, so sind die Vorlagen dafür (Zeichnungen, photographische Original- aufnahmen u. s. w.) gleichzeitig mit dem Manuseript, jedoch auf getrennten Blättern, einzureichen. Die Kosten der Herstellung der Vorlagen haben in der Regel die Verfasser zu tragen. Sind diese Kosten aber auf einen erheblichen Betrag zu veranschlagen, so kann die Akademie dazu eine Bewilligung beschliessen. Ein darauf gerichteter Antrag ist vor der Herstellung der be- treffenden Vorlagen mit dem schriftlichen Kostenanschlage eines Sachverständigen an den vorsitzenden Seeretar zu richten, dann zunächst im Seeretariat vorzuberathen und weiter in der Gesammt-Akademie zu verhandeln. Die Kosten der Vervielfältigung übernimmt die Aka- demie. Über (die voraussichtliche Höhe dieser Kosten ist — wenn es sich nicht um wenige einfache Textfiguren handelt — der Kostenanschlag eines Sachverständigen beizufügen. Überschreitet dieser Anschlag für (lie er- forderliche Anflage bei den Sitzungsberichten 150 Mark, bei den Abhandlungen 300 Mark, so ist Vorberathung durch «as Sceretariat geboten. Aus $5. Nach der Vorlegung und Einreichung des vollständigen drucktertigen Manuseripts an den zuständigen Secretar oder an den Archivar wird über Aufnalıme der Mittheilung in die akademischen Schriften und zwar, wenn eines der anwesenden Mit- glieder es verlangt, verdeckt abgestimmt, Mittheilungen von Verfassern, welche nieht Mitglieder der Akademie sind, sollen «der Regel nach nur in die Sitzungsberichte aufgenommen werden. Beschliesst eine Classe die Aufnahme der Mittheilung eines Nichtmitgliedes in die dazu bestimmte Abtheilung der »Abhandlungen«, so bedarf «dieser Beschluss der Bestätigung durch die Gesammt-Akndemie. Aus 86. Die an die Druckerei nbzulielernden Manuseripte müssen, wenn es sich nicht bloss um glatten Text handelt, aus- reichende Anweisungen für die Anordnung des Satzes und die Wahl der Schriften enthalten. Bei Einsendungen Fremder sind diese Anweisungen von dem vorlegenden Mitgliede vor Einreichung des Manuscripts vorzunehmen. Dasselbe hat sich zu vergewissern, dass der Verfasser seine Mittheilung als vollkommen druckreif ansieht, Die erste Correetur ihrer Mittheilungen besorgen die Verfasser, Fremde haben diese erste Correetur an das vorlegende Mitglied einzusenden. Die Correetur soll nach Mösglielikeit nicht über die Berichtigung von Diuckfehlern und leichten Sehreibversehen hinausgehen. Umfängliche Corveeturen Fremder bedürfen der Genehmigung des redi- girenden Seeretars vor der Einsendung an die Druckerei, und die Verfasser sind zur Tiagung der entstehenden Mehr- kosten verpflichtet. Aus 88. Von allen in die Sitzungsberiehte oder Abhandlungen aufgenommenen wissenschaftlichen Mittheilungen, Reden, Aulvessen oder Berichten werden für die Verfasser, von wissensehnftlichen Mittheilungen, wenn deren Umfang im Druck 4 Seiten übersteigt, auch fürden Buchhandel Sonder- abırucke hergestellt, die alsbald nach Erscheinen des be- treffenden Stücks der Sitzungsberichte ausgegeben werden. Von Gerlächtnissreden werden ebenfalls Sonderabdrucke für den Buchhandel hergestellt, indess nur dann, wenn die Vertasser sich ausdrücklich damit einverstanden erklären. ‘9 Von den Sonterabdrucken aus den Sitzungsberichten erhält ein Verfasser, welcher Mitglied «der Akademie ist, zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres 50 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke auf Kosten der Akademie weitere Exemplare bis zur Zahl von nocle 100 und auf‘ seine Kosten noch weitere bis zur Zahl von 200 (im ganzen also 350) abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigierenden Seeretar an- gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrucke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es dazu der Genehmigung der Gesammt- Akademie oder der be- treffenden Classe, — Nichtmitglieder erhalten 50 Frei- excemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigirenden Secretar weitere 200 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen. Von den Sonderabdrucken aus den Abhandlungen er- hält ein Verfasser, welcher Mitglied der Akademie ist, zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres 30 Frei- exemplare; ev ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke auf Kosten der Akademie weitere Exemplare bis zur Zahl von noch 100 und auf seine Kosten noch weitere bis zur Zahl von 100 (im ganzen also 230) abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigirenden Secretar an- gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrucke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es dazu der Genehmigung der Gesammt-Akademie oder der be- treffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 30 Frei- exemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigirenden Secretar weitere 100 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen. Ss Eine für die akademischen Schriften be- stimmte wissenschaftliche Mittheilung darf in keinem Falle vor ihrer Ausgabe an jener Stelle anderweitig, sei es auch nur auszugs- (Fortsetzung auf S, 3 des Umschlags.) 795 SITZUNGSBERICHTE _ 1907. XL. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 31. October. Gesammtsitzung. Vorsitzender Secretar: Hr. WALDEYER. *]. Hr. Mürter-Beestau las über die Fortsetzung seiner Ver- suche zur Bestimmung der Grösse und Lage des Seiten- druckes sandförmiger Massen auf feste Wände. Es wurden nach der Sandseite überhängende, gegen die Lothrechte um 30° bez. 11° 20' geneigte rauhe Wände geprüft. Die gemessenen Drücke waren erheblich grösser als die mittels der üblichen Annahme ebener Gleitflächen berechneten. Der Winkel zwischen Sanddruck und Wandnormale war unabhängig von den Neigungswinkeln der Wand und der ebenen Sandoberfläche; er betrug durchschnittlich $ des Reibungswinkels des Sandes. Auf die Sandoberfläche gelegte Einzellasten verursachten selbst in einer der 1,öfachen Wandhöhe gleichen Entfernung von der Wand noch eine beträchtliche Steigerung des Sanddruckes. 2. Die Akademie hat ihrem correspondirenden Mitglied Hrn. Anour MicHaAEuıs in Strassburg eine Adresse gewidmet, deren Wortlaut unten folgt. 3. Vorgelegt wurden die Werke: D. Scuärer, Weltgeschichte der Neuzeit. Bd. ı.2. Berlin 1907 und R. Schrorper, Lehrbuch der deut- schen Rechtsgeschichte. 5. Aufl. Leipzig 1907. Sitzungsberichte 1907. 80 SI] De) fer) Gesammtsitzung vom 31. October 1907. Adresse an Hrn. AnoLr MicHArLISs zum fünfzig- jährigen Doetorjubiläum am 19. Oetober 1907. Hochgeehrter Herr Kollege! Die fünfzig Jahre, auf welche die Königliche Akademie am heutigen Tage, Ihnen glückwünschend, zurückbliekt, sind Jahre einer reichen Entwicklung, ja fast einer Neugestaltung der wissenschaftlichen Arbeit gewesen, welcher Sie Ihr Leben gewidmet haben. Sie nahmen Ihr voll- gemessenes Maß führenden Anteils daran. Epuwarn GERHARD, dessen Name eine Epoche der archäologischen Studien in Deutschland be- zeichnet, haben Sie in jungen Jahren pietätvoll noch zur Seite ge- standen, und wenn er Ihnen sterbend seinen Siegelring hinterließ, hat er Ihnen damit ein ehrendes Zeichen seines Vertrauens auf Ihre wissen- schaftliche Zukunft gegeben. Aber Sie werden in erster Linie unter den Älteren, welche auf Sie wirkten, den genannt wissen wollen, der auch Ihrem Herzen nächst stand, Orro Jans. Seiner auf Grund philologischer Schulung die archäo- logische Forschung vor Auswüchsen befreienden Methode sind Sie zum Segen lebenslang treu geblieben, und in persönlicher Fortführung ein- zelner seiner Arbeiten haben Sie deren Wirkung fortgesetzt. Glücklich vorbereitet traten Sie zu jahrelangem Studienaufenthalt auf den Boden Roms, in den Kreis des damaligen archäologischen Instituts, wo Hemrıcn Bruns den Blick auf formdurchdringendes Schauen der Kunstwerke richtete. Ihrer warmherzigen Anhänglichkeit an die endlich deutsch gewordene Anstalt haben Sie später in Ihrer Geschichte des Instituts ein bleibendes Denkmal gesetzt. Adresse an Hrn. Mic#AeLıs zum fünfzigjährigen Doctorjubiläum. 797 Doch die Zeit ging zu Ende, da Rom der eigentliche Mittelpunkt der Erforschung antiker Kunst war. Was Wınckermann darüber hin- aus als ein gelobtes Land nur von ferne gesehen hatte, das rückte durch die erleichternde Umgestaltung des Weltverkehrs auch für uns erreichbarer heran. Sie waren unter den Ersten der Deutschen, welche nach Lupwıs Rosz und seinen Zeitgenossen Griechenland, bald in immer größerer Zahl, beobachtend besuchten. Dort erfaßten Sie sofort ein Größestes. Die Akropolis von Athen stand vor Ihrem Auge als ein geschlossenes Bild, in dem, bodenständig erwachsen, Baukunst und Bildnerei ineinandergreifend einst eine von hohen Gedanken getragene Leistung griechischer Kunst verkörpert hatten. Zehn Jahre vergingen, da boten Sie in Ihrem grundlegenden Werke über den Parthenon die reife Frucht der in Athen gewonnenen Anregung. Dort faßten Sie auch den Plan zu einem der zusammenfassenden Werke, der Herausgabe der attischen Grabreliefs, deren nahe Vollendung ganz wesentlich unter Ihrer Mitwirkung erreicht wird. Seitdem haben Sie in zahlreichen, immer auf eingehende Forschung gegründeten Einzelarbeiten die verschiedenen Zweige der antiken Kunst- übung aufklärend behandelt. Ihr Interesse war dabei mit besonderer Liebe auch dem Rückblicke auf die Geschichte der Altertumsstudien und auf die Schicksale der Denkmäler in den uns vorangehenden Jahr- hunderten gewidmet. Besonders waren es die Leistungen der Eng- länder, welche Sie zumal in Ihrem auf Autopsie beruhenden Buche, den Ancient marbles of Great Britain, derart ans Licht stellten, daß England es auch an den äußeren Zeichen nicht hat fehlen lassen, wie die dortigen Forscher Sie als einen der Ihrigen ansehen. Über Ihrem Blick ins Weite haben Sie das Nächstliegende nicht ver- absäumt; des sind Zeugnis Ihre Arbeiten über römische Kunsthinter- lassenschaft im Reichslande. Deren meist unscheinbare Reste waren Ihnen nahegetreten an dem Platze, auf welchen nach Greifswald und Tübingen Sie als Universitätslehrer berufen wurden. In Straßburg haben Sie von Gründung der Universität an eine von zahlreichen Schülern dankbar aufgenommene Lehrtätigkeit geübt. Als einen wesentlichen Teil dieser Tätigkeit sind Sie in Straßburg im- stande gewesen, die archäologischen Lehrmittel, deren Schaffung seit WELcKERS Vorgange ein Vorzug der deutschen Universitäten wurde, in musterhafter Weise in der Sammlung der Gipsabgüsse auszubilden. Daß Sie durch Ihre lebhafte Vertretung vielseitiger Interessen auch mit den Fachgenossen im benachbarten Frankreich in kollegialen Verein traten, wollen wir als ein besonders Erfreuliches nicht unerwähnt lassen. Am Ende so reich begnadeten Wirkens wollen Sie auf die volle Ausübung Ihres Lehramts verzichten. Sie werden desto freier sein, 80* 798 Gesammtsitzung vom 31. October 1907. mit gereiftem Urteile Ihren Studien zu leben, auf das Ganze gerichtet, wie in Ihrer in immer neuer Gestaltung fortgeführten Behandlung der Geschichte der gesamten antiken Kunst und dem eben wieder ans Licht tretenden Überblicke über die archäologischen Entdeckungen des neunzehnten Jahrhunderts. Nach den Wünschen unserer Akademie möge es Ihnen noch lange und reichlich gegönnt sein! Die Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften. Ausgegeben am 14. November. 799 SITZUNGSBERICHTE 199%. XL. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 7. November. Sitzung der philosophisch historischen Classe. Vorsitzender Secretar: Hr. VAHLEn. ‚ *]. Hr. Brunner las über das Alter der Lex Salica. Die Abhandlung richtet sich gegen die jüngst verfochtene, auf numismatische Gründe gestützte Ansicht, dass die Lex Salica erst nach Chlodowech entstanden sein könne. Aus der Art der Bussangaben folge, dass die vorausgegangene Münzreform nicht die Solidi, sondern die Denare betraf, da diese und nicht jene als erläuterungs- bedürftig behandelt werden. Die Lex sei älter als der Pactus Childeberti et Chlotharii, der Childebert I. und Chlothar I. zuzuschreiben sei. 2. Hr. Ev. Meyer legte eine Abhandlung Nachträge zur ägyp- tischen Chronologie vor. (Abh.) 1. Versuch, die Geschichte der späteren ägyptischen Monatsnamen und die von GARDINER nachgewiesene Verschiebung derselben im Neuen Reich, die unter der 26. Dynastie zum Abschluss gekommen ist, zu erklären. 2. Ein landwirthschaftliches Datum bestätigt den Ansatz der ı2. Dynastie auf 2000— 1788 v. Chr. 3. Nachträge zur 6.—ı1. Dynastie. 4. Eine genauere Analyse der letzten Columnen des Turiner Papyrus zeigt, dass hier die Dynastien 13—ı7 ganz wie bei Manetho geordnet waren. Die 13. Dynastie regierte von 1788 bis etwa 1660, der Hyksoseinfall fällt um 1675, die letzten Könige der 13. Dynastie, speciell Nehesi, waren bereits Vasallen der Hyksos, ebenso die Xoiten der 14. und die Thebaner der 17. Dynastie. 5. Mehrere Über- schwemmungsdaten aus Theben bestätigen, dass Merneptah um 1230 v. Chr. regiert hat. 3. Hr. Harnack legte eine Mittheilung des Directors der Hand- schriftenabtheilung der Königl. Bibliothek Dr. Stery vor, enthaltend »einen ungedruckten Brief Kınr’s«. 4. Hr. En. Meyer überreichte im Auftrage des Herausgebers: ©. Sue- toni Tranquilli opera ex recensione M. Ihm. Vol. I. Lipsiae 1907. 800 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 7. November 1907. Ein ungedruckter Brief Kanrs. (Kgl. Bibliothek zu Berlin, acc. ms. 1907, 47.) Mitgeteilt von Dr. L. STErn, Direktor der Handschriften - Abteilung der Kgl. Bibliothek. (Vorgelegt von Hrn. Harnack.) Hochedelgebohrner Herr hochzuehrender Herr Magister [Be ist längst mein Wunsch gewesen, daß sich jemand finden möchte, der Sach- und Sprachkenntnis genug hätte und die Critik ins Latei- nische zu übertragen Belieben trüge. Ein gewisser Professor in Leipzig, ein auf beyde Art geschiekter Mann, hatte sich vor einigen Jahren von selbst dazu verstanden; aber vermuthlich (wie der seel. Hartknoch dafür hielt) wegen überhäufter anderer Beschäftigung, um seine schmale Einkünfte zu ergänzen, es wieder liegen lassen. Hr. Prof. Schütz in Jena, dem dies Vorhaben damals communieirt wurde, hielt dafür, daß von seiner (des Leipziger Prof.) Feder, durch Geflissenheit der ächt lateinischen Eleganz, wieder die Faßlichkeit leicht verstoßen werden könnte, und wollte damals es übernehmen, die Übersetzung in dieser Rücksicht selbst durchzugehen, welches dann durch obige Ursache zugleich unterblieben ist. Aus der Probe, welche Sie die Güte gehabt haben Ihrem Briefe beyzufügen, ersehe ich: daß Sie die letztere Schwierigkeit gar wohl vermeiden und doch zugleich durch germanismen, wie es durch Deutsche oft geschehen ist, den Auswärtigen nicht unverständlich seyn würden und, wegen des zu treffenden Sinnes, setze ich in Ihre Einsicht, nach einem so beharrlichen Studium, dessen Sie dieses Werk gewürdigt haben, ebensowohl völliges Vertrauen. Fangen Sie also, würdiger Mann diese Arbeit getrost an. Viel- leicht rückt sie mit der Bekanntschaft, die sich mit diesen Sachen durch die Beschäftigung selbst hervorfinden wird, schneller, als Sie selbst jetzt vermuthen, fort, so daß ich ihre Herausgabe noch er- leben kan. L. Stern: Ein ungedruckter Brief Kanr’s. 801 Hiezu wünsche ich gute Gesundheit und sonst Gedeihen aller Ihrer übrigen guten Absichten und bin mit der vollkommensten Hoch- achtung Ew: Hochwohlgebohren ergebenster Diener J Kant Koenigsberg d 16 October 1792 [Adresse:] Herrn Magister Rath in Halle d Einschlus Dieser noch unveröffentlichte Brief Kants war in eine Auto- graphensammlung eingeheftet, die in der Mitte des vorigen Jahr- hunderts in Norddeutschland entstanden ist und vorwiegend Gelehrte umfaßte; sie enthielt auch einen Brief Lessmes. Der Adressat des von der Königlichen Bibliothek erworbenen Kanrschen Briefes ist Run. GorrLog Raru, der 1814 als Rektor der vereinigten protestantischen Stadtschulen und außerordentlicher Professor an der Universität zu Halle gestorben ist. Die in dem Briefe besprochene, von ihm ge- plante Übersetzung ist nicht zur Ausführung gekommen. Denn sie wurde durch den gleichfalls erwähnten Leipziger Professor Frıeprıcn GorrLog Born (1743— 1807) entbehrlich, von dem eine vierbändige lateinische Ausgabe der philosophischen Werke Kants 1796 mit der »Kritik der reinen Vernunft« begonnen wurde. Ausgegeben am 14. November. Er \ Far R- B » AS ; u F Y Bl, A Ana... Baar! A ANY vu PL = ni allg ZU Pia hy et Ga "DIT. i EN ei Id E ji k il NIS BEN „ Je fr Van N 2 11 0 m B 4 > inf tunp 7 Dt ae LEN) Lu u B 1 i i 4% [1 803 SITZUNGSBERICHTE 1907. XLIV. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 7. November. Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe. Vorsitzender Secretar: Hr. WALDEYER. , 1. Hr. Scuortey las über zwei Beweise des allgemeinen Pıcarn’schen Satzes. (Ersch. später.) Der in der früheren Arbeit enthaltene Beweis des Pıcarv’schen Theorems (Sitz.- Ber.1904, S.1244) beruhte auf einem Hülfssatz, der hier auf andere Art bewiesen wird. 2. Hr. KornıGsBERGER, corr. Mitglied, übersendet eine Mittheilung: Der Grern’sche Satz für erweiterte Potentiale. Verf. stellt eine Reihe verschiedener partieller Differentialgleichungen auf, denen das Weser’sche Potential Genüge leistet, analog der bekannten Larracr'schen und Poısson’schen Gleichung. Es wird sodann die Frage erörtert, von welcher Form die allgemeinen Integrale dieser Differentialgleichungen sind, wenn sie als erweiterte Poten- tiale erster Ordnung nur von der Entfernung zweier Punkte und der nach der Zeit genommenen ersten Ableitung dieser abhängen sollen, und eben diese Frage wird so- dann auf allgemeine Potentiale beliebiger Ordnung übertragen. Auf die so gefundenen allgemeinen Potentiale, welche Integrale der erweiterten Larrace’schen und Poısson- schen Gleichung sind, wird nun der Grern’sche Satz ausgedehnt, und es werden die Beziehungen erörtert, welche sich aus demselben ergeben. 3. Hr. BrancaA legte eine Arbeit des Hrn. Dr. F. Tansmäuser in Ber- lin vor: »Ergebnisse der petrographisch-geologischen Unter- suchungen des Neuroder Gabbrozugesin der Grafschaft Glatz.« (Ersch. später.) An der Zusammensetzung des Neuroder Gabbrozuges sind wesentlich betheiligt Gabbro, Olivin-Gabbro, Forellenstein, Serpentin und Diabas. Dazu gesellen sich als extreme Ausbildungen des Gabbro reine Feldspathgesteine: Anorthosite, und reine Diabasgesteine: Pyroxenite. Hierbei müssen Gabbro und Diabas als Repräsentanten des Stamm-Magmas aufgefasst werden, die übrigen Gesteine als Differentiationsproducte. Der Durchbruch des Gabbro wird wahrscheinlich zur Zeit des unteren oberdevonischen Hauptkalkes erfolgt sein. 4. Vorgelegt wurde das mit Unterstützung der Akademie be- arbeitete Werk Tr. Boverı, Zellen-Studien. Heft 6. Die Entwicklung dispermer Seeigel-Eier. Ein Beitrag zur Befruchtungslehre und zur Theorie des Kerns. Jena 1907. 804 Sitzung der physikalisch- mathematischen Classe vom 7. November 1907. Der GREEN'sche Satz für erweiterte Potentiale. Von Leo KoENIGSBERGER. Dei eine auf einen Punkt x,%y,2 wirkende und nur von der Lage dieses Punktes abhängige Kraft die Eigenschaft, dass ihre nach den drei Axen genommenen Componenten, gemessen durch das Product aus Masse und den nach diesen Axen genommenen Beschleunigungen, sich als die partiellen Differentialquotienten einer Function U von w,y,2 nach diesen Variabeln darstellen lassen, so sagt man bekanntlich, diese Kraft besitze eine Kräftefunetion U; wenn diese Kraft eine reine Fune- tion der Entfernung r des Punktes von einem festen Punkte im Raume ist, dann giebt es stets eine Kräftefunction, welche im Allgemeinen ein Potential, und wenn sie der Entfernung umgekehrt proportional ist, ein Newrov’sches Potential genannt wird. Hängt jedoch die auf einen Punkt wirkende Kraft von x,y,2 und deren nach der Zeit ge- nommenen ersten und zweiten Ableitungen «, y’, 2’, ©”, y’, 2” ab, und sind die Componenten derselben in der Form darstellbar ou . ad du 0U.ra00. ou. aa dad 322 Om worin U eine Function von @,y,2,%,y',z’ ist, so sagt man, diese Kraft besitzt im erweiterten Sinne eine Kräftefunction erster Ordnung; hängt diese Kraft aber nur von r,r',r” ab und hat dieselbe ein ki- netisches Potential, so dass, wenn wir jene mit K(r, r’, r”), dieses mit W(r, r’) bezeichnen, oW doW Rir,r', r")= —--—- + — +; an or di dr ist — wofür die nothwendige und hinreichende Bedingung bekannt- lich durch die identisch zu erfüllende Gleichung oeR doaR a) or’ dt dr" gegeben ist —, dann giebt es wiederum stets eine erweiterte Kräfte- funetion erster Ordnung, und zwar ist diese das kinetische Potential W(r,r’), welches dann ein erweitertes Potential erster Ordnung ge- nannt wird. KOoENIGSBERGER: Der Grern’sche Satz für erweiterte Potentiale. 805 Eine solehe Kraft wird bekanntlich mittels des Wesrr’schen Po- tentials m r” ww" ( I+ ) r x definirt, worin u die Masse eines Punktes mit den Coordinaten a,b, c, m diejenige eines Punktes mit den Coordinaten @,y,2 und den Ge- schwindigkeitseomponenten #’, y', 2’ ist, # eine Constante bedeutet, und die Entfernung r der beiden Punkte durch r = («— a)’ +(y—b)’ + (2— c)’ gegeben ist. Setzt man 0? 0° 0° 0° 0? 0° Ba oz 9 Ve 0° 0? 0° Sana —=A,„=A 0202 dyoy dede’ 2 7 so sieht man leicht, dass das Weser’sche Potential vermöge der Be- ziehungen Omen (de > Ne ie u) dy ee I) ay ie) ar or der Or dr dr dr 2 —- + + =0 («) oz da dyWwy de dz dr R o?r ei d’r 2 or’ r dr’ ze d?r’ ar' a ee dern? worin a’ +y”+2” — 2° gesetzt ist, den Gleichungen genügt zum " 2um 2umr’ (1) A„W= —_ (rar ); A — ee, A — Sn ah) xr Kar, x’r aus denen sich die partiellen Differentialgleichungen (2) ANSHW—= [0) 2 A — (6) . AREA SW (6) ergeben, worin die partiellen Differentialquotienten nach x,y,z und x,y',z’ sich auf die Veränderung des Potentials bei einer Verände- rung der Lage des Punktes mit Beibehaltung der Geschwindigkeits- componenten oder auf eine Veränderung der letzteren ohne eine Ver- schiebung des Punktes beziehen. Da ferner Aw 3.W= en zu „., ”—r”—rr”) ut x’+ Y «Tr r LK zum [2 —a er en 2 ——1 J 7 806 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 7. November 1907. ist, und sich aus den Differentialgleichungen der Bewegung a 20m dodW\z—a FR oW deaW\y—b NZ rar a r > N Or d 0W\ 2—c Sr or dor) r a ee dureh Multiplieation mit = = ER y Er 2 - A und Addition = ”—a „,y—b A OD d oW r r I’ r or) SrdeRdn ergiebt, so wird, wenn 2—4A ,„ y—b ME ” v—r” an Bu d = (5) = x + : y-+ - oder r == sein soll, oW arcom 2 SR r” ar" Se rer ra Be wer also vermöge (5) (6) ar =x +20 oder, wenn « den Winkel bedeutet, welchen die Bewegungsrichtung mit r bildet, v(3c0osa’— 2) = x’ die Bedingung für die Grösse und Richtung der Geschwindigkeit da- für liefern, dass für einen beliebigen Werth von r (7) A,„W— a AuW—ıo dt ist; bewegt sich der Punkt x,,y,2 in der Richtung von r, so dass cos’ —= I ist, so wird die Bedingung durch ""=v=x dargestellt. Sei nunmehr ein begrenzter Raum mit den Coordinaten a,b,c und den Massenelementen du gegeben, welche einen ausserhalb dieses Raumes gelegenen Punkt mit der Masse m, den Coordinaten &,y,2 und den Geschwindigkeitscomponenten x, y', 2’ nach dem ‘Weser’schen Gesetze anziehen, so wird das Potential durch das über diesen Raum ausgedehnte Integral ai =) r x dargestellt sein, wenn du = odadbde gesetzt wird. Da nun die Function unter dem Integral für endliche Werthe von x, y’,z’ und ausserhalb (9) KOENIGSBERGER: Der Grern’sche Satz für erweiterte Potentiale. 807 des begrenzten Raumes gelegene Werthe von x, y,2 stets endlich ist, so werden den Gleichungen (2) analog die Beziehungen bestehen (8) Aco AEW =oOo ’ DEAN =o ’ NER. =o $) während (3) die Relation ey a (joe (2 Wi Bellen. 2—6 ) dt x r r r r 2m ("( (sdadbde ar Be Er). on liefert; die rechte Seite der Gleichung (9) wird, wie aus (6) zu er- sehen, im Allgemeinen nicht verschwinden, da der durch » bestimmte Winkel & mit der Richtung von r varürt. Liegt der angezogene Punkt jedoch innerhalb des mit anziehen- den Massen erfüllten Raumes, so wird, wenn der Punkt durch eine sehr kleine Vollkugel ausgeschnitten, und das Potential dieser auf den Punkt mit V,, das des übrigen Massensystems auf diesen mit V, be- zeichnet wird, V=V,-+V, sein, und sich somit, da, wie oben gezeigt, A,4A,V, = 0 ist, (10) A,A,V = Au AV, ergeben. Nun ist aber' unter der Annahme der Bewegungsmöglichkeit des angezogenen Punktes das Wrsrr’sche Potential V einer homogenen Voll- kugel mit dem Radius % und der constanten Dichtigkeit © ausgeübt auf einen im Innern der Kugel in der Entfernung / vom Mittelpunkt gelegenen Punkt von der Masse m, den Coordinaten &,y,2 und der Geschwindigkeit vo durch den Ausdruck bestimmt V=m\2ro (r- .)+ a 15% 3x” . \ = woraus sich leicht Arme EL (11) A ergiebt. Bezeichnet man nun mit o die Dichtigkeit des anziehenden Massen- systems an der Stelle, an welcher sich der Punkt mit den Coordinaten x,y,2 und der Geschwindigkeit v befindet, so wird vermöge (10) und (11) für den im Innern des Massensystems gelegenen Punkt x,y, = ! Siehe meine »Principien der Mechanik« S. 206. 808 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 7. November 1907. unter der Voraussetzung, dass die Geschwindigkeit für jede Lage des Punktes dieselbe ist, 4 Arm [de co do (12) A,„,A,/ = —- —- VI +7, +02) 3% e dy ı de wobei in der für o gegebenen Function von a,b, c diese Grössen durch x,y,z zu ersetzen sind; die Gleichung (12) gilt somit, da o ausser- halb des gegebenen Raumes Null ist, nach (8) für den ganzen un- endlichen Raum. Um für das Wepser’sche Potential den Werth von A,A,,V für einen innerhalb des Massensystems liegenden Punkt zu ermitteln, bemerke man, dass . 2m ([ [ [ sdadbde AV = Ir3 > x JAN r und somit nach der Poıssox’schen Gleichung für das Newrov’sche Po- tential vermöge (S) für den ganzen unendlichen Raum die Beziehung gilt n Srmo (14) A 0 2 x Endlich wird für einen innerhalb des Massensystems gelegenen Punkt nach (11) für den ganzen unendlichen Raum die Beziehung gelten A,AV/=—- a en, (15) an 3G Se yı 02 Zur Verallgemeinerung des Wrser'schen von einem Punkte auf fo} te} Srm (2% ‚dc ’ 2) einen andern ausgeübten Potentials werfen wir nunmehr die Frage auf, welches die allgemeinste Function W von r und r’ ist, welche der ersten der Differentialgleichungen (2) (16) A,„A,lW=o identisch genügt. Aus den oben aufgestellten Relationen (&) für die partiellen Differentialguotienten von r folgt leicht, dass N oW aro me a U 17 (= - = 7 eu oa r or r® or or? or” r? ist, aus der sich weiter unmittelbar NET 4 WW ar’ 0W un WOW I« vo oo = ‘ — NE 7 7, ———— “ r or r" dr’dr rt or” er! 2 W ı0®W &rW\.,. , ı 0W El, = B—r7)+Z ? = drdr? rt dr” rt or’ KoENIGSBERGER: Der Green’sche Satz für erweiterte Potentiale. 809 ergiebt. Soll nun die Differentialgleichung (16) identisch befriedigt werden, so muss, da zwischen r, r’ und © keine Relation besteht, den Differentialgleichungen *W ERW: 0W ‚®W oW FON: EZ (Or ae 2 rze — ar a oO, ar sr zn x 0W =; 0W EA2 T APR =o gleichzeitig genügt werden, deren allgemeines gemeinsames Integral sich, wie leicht zu sehen, in der Form ergiebt J A, 2 ro 3 ‚ Kto), Wir, 7‘) = ZENTFATERN, + Fe +Mr+u,|r Vo 2 [73 o 2 +( #ur)r + (Eram)r F r worin die A, ,v,> willkürliche Constanten bedeuten, und das Weser- sche Potential als specieller Fall enthalten ist. Wirken nun die in einem Raume mit den Coordinaten a,b,c eingeschlossenen Massenpunkte auf einen Punkt von der Masse m mit den Coordinaten x, y,z und den Gesehwindigkeitscomponenten x’, y', z’ mit einer dem Producte der Massen proportionalen Kraft, welche das erweiterte Potential (19) besitzt, so wird das Gesammtpotential der Masse auf diesen Punkt durch V=m || I oWdadbde dargestellt, und somit für jeden ausserhalb des Integrationsraumes ge- legenen Punkt vermöge (16) die Differentialgleichung oO fe) fo] NENEVL—IO identisch erfüllt sein. r . I£ . Um ferner alle Funetionen W von r und r zu bestimmen, welche der zweiten der Differentialgleichungen (2) (20) AWASW-—IO identisch genügen, bemerke man, dass sich aus (17) A 03W 2r' 9W 0W eW v—r” ' = u. an tan tan rs r edrdr” r or”? era” Kt FF ergiebt, und somit ähnlich wie oben das allgemeine Integral der Diffe- rentialgleichung (20) in der Form folgt r (21) Wer,r’) = $,(r)+$,(r)r’+ ( = + e.)r" + E +6, ) r”, worin &,(r) und &,(r) willkürliche Funetionen von r, und %,,%,,%; €, beliebige Constanten bedeuten. 810 Sitzung der physikalisch - mathematischen Classe vom 7. November 1907. Das für ein innerhalb eines Raumes eingeschlossenes Massensystem gültige Potential V= m[([Wdadbae ] - e | wird somit für einen ausserhalb dieses Raumes und nicht an solchen Stellen gelegenen Punkt, für welche &,(r) oder ®,(r) unendlich werden, der partiellen Differentialgleichung | ATASU —O Genüge leisten. Endlich wird die dritte Differentialgleichung (2) (22) NN — O, da vermöge (17) | CR zr oW ano N an) a 20?W 9W\v-—r® r ordr drdr m dr” r® ordr” r AZ eror” ist, durch das allgemeine Integral 7 (23)7 Win) — > Pr) + (or + c)r + e + ar) r®+ Ur) befriedigt werden, worin ® und V willkürliche Funetionen von r’ bez. r, und %,,%,, &%, €, beliebige Constanten bedeuten, so dass wiederum das Potential ve m[ f | oWdadbde für einen ausserhalb des Raumes gelegenen Punkt, dessen Lage und Geschwindigkeit Y(r) und $(r’) einen endlichen Werth ertheilen, die Differentialgleichung Ne 6) befriedigt. Für die drei behandelten Fälle wird der Werth der Ausdrücke AN, As, Ar AV, A, AV für einen innerhalb des Massensystems gelegenen Punkt genau wie oben für das Weser’sche Potential bestimmt. Das Weper’sche Potential genügte ferner der Differentialgleichung (7), wenn zwischen der Grösse und Richtung der Geschwindigkeit des angezogenen Punktes die Beziehung (6) bestand; bilden wir nun für irgend eine Funetion W(r, r') die Ausdrücke 20W a2r 0oW 9W &W v—r” ro r dr or? or” Fr oW. 2200W, Or Tr ar AraWwi = A,W = KoENIGSBERGER: Der GreErn’sche Satz für erweiterte Potentiale. sıl so folgt 8 2W 0? a 12 aWw (24) A. W— SW = 2 oW & OW ı jr en: a ıL . en r dr dr’ er” r? dr: dr ENG 2r ®W .2r” ®W zn or? Gehen wir wieder von den Bewegungsgleichungen (4) aus, in denen W nicht wie oben das Werer'sche Potential, sondern zunächst noch irgend eine Function von r und r’ ist. und setzen eine solche Beziehung zwischen der Grösse und Richtung der Geschwindigkeit des angezogenen Punktes voraus, dass ©’= y"= 2’= o wird, also W der Gleichung genügt oW doeaW dr de TO i oder own WI EaWa, (25) — pi, — r er dror er” worin r’ nach (5) durch den Ausdruck bestimmt wird Depe (26) r er —, so muss eine Function W, welche der Gleichung (7) genügen soll. nach (24) und (25) die beiden Differentialgleichungen befriedigen = N = 2 Flag fr en rg 5 r r or er cr m erdr’ eredr' r dror " or” oW owa Fo Wim— rl (28) ln rege ar 9 er drodr or r von denen die letztere Gleichung die Beziehung zwischen r, r' und v definirt, für welche &’=y’—= 2’= o ist. Setzt man den Werth von r” aus (26) in (27) ein und eliminirt sodann zwischen der so erhaltenen Gleichung und (28) die Grösse Den — —— , so ergiebt sieh für W als Funetion von r und r’ die Diffe- 5 - rentialgleichung } li ‚0W' eW 0:W oW ‚WW (29) T— -—r in ——r —_r——|=o, za BE n ESF: Az nn ‚2 \ ’ or” \ or? er?er or drodr dr derer deren allgemeines Integral zu entwickeln ist; man sieht unmittelbar, dass das Weser’sche Potential dieser Gleichung genügt. ? fe) oO Sitzungsberichte 1907. s1 20w 9W dWv—”" ,8W ,9W oa dW zaW_ 812 Sitzung der physikalisch -mathematischen Classe vom 7. November 1907. Nun folgt aber aus (29) oW ‚”W ı9W (30) en ee dr dror r or 4 Ar), worin & eine willkürliche Function bedeutet, und setzt man (31) wor ww, zu), so dass (30) in OW:istt ‚0W, (32) ee übergeht, so ergiebt sich aus dem allgemeinen Integrale dieser Diffe- rentialgleichung (33) W,= d,(logr-+ $,(r’)), worin ”) dr’ r\=— - od, ( w (r’) und &, eine willkürliche Function bedeutet, vermöge (31) das all- gemeine Integral der partiellen Differentialgleichung dritter Ordnung (29) in der Form 3) Wer) = gr +r' I a9 llogr+0,(r')) dr", worin ®,,4,,®, willkürliche Funetionen ihrer Argumente bedeuten. Die zwischen v und r’ bestehende Relation, welche durch die Gleichung (28) gegeben ist, lautet somit (35) (—r")o,(r)+r=o0: in der That wird durch das Wesger'sche Potential die Gleichung (35), wenn o,(r) = — log (r”—x°) gesetzt wird, die oben durch (6) gegebene Relation zwischen v und r' liefern, und das Weesrr'sche Potential selbst die Form (34) haben, wenn I —u P,(r) =Oo, d,(u) — id gesetzt wird. (Genau in derselben Weise wie für die erweiterten Potentiale erster Ordnung können auch für diejenigen höherer Ordnung W(r,r’;r”,...r®), welche die Krafteomponenten in der Form definiren KoENIGSBERGER: Der Green’sche Satz für erweiterte Potentiale. 813 owWw aıw © owW ,® aW Be ee ER dt? 929 aW..d WW 12, dt. W, days dee ey”, nt dt Oy® oW Ad oeW d 0oW d 0W An — 3 02 di deludadee die partiellen Differentialgleichungen Dan er. To entwickelt und integrirt werden. So wird z.B. für die erweiterten Potentiale zweiter Ordnung die Differentialgleichung (36) aA, Wo, wenn ausser den oben benutzten Beziehungen (x) noch die Gleichungen Oro Or.or *dr.dr v”—r” | de de dy 0y ed Daran sen or 0m or. N. vos on ern, j L.. za a Ta T7T Kan ir ee EIER (8) \ BEN: dr”\: Ir”\: „2 ” ar 2 ? r r w DEF AT, 7 E nk ia 1a a ?r? RN e 0x’ sig 0° Mr Tr BRETT): worin 2” +y”+z"”=w’, zu Hülfe genommen werden, und o*W ar” 0W a 0W / ar In; ea ee, (37) Dan r or” 7 r or” a R gesetzt wird, in | A lW,. +VUW,) = 0 übergehen, welche für W, und W, die Werthe W. = w(r)r”+w(r,r'),, W =Jlnr+Aulr,r), und danach zufolge der Gleichungen (36) für das erweiterte Potential zweiter Orduung die Form liefert 33) Wr rs) Her er rLerHrlnr rH Fr), worin f,,fı, fs ganze Functionen 2°“, 4“, 6°” Grades von r’ bedeuten, deren von r rational abhängige Coefficienten ebenso einfachen und leicht integrirbaren Differentialgleichungen wie oben Genüge leisten, während F ‚ und F, willkürliche Functionen von r und r’ darstellen. Ich hebe hier z.B. den auch in andrer Beziehung bemerkenswerthen Fall des Potentials (40) 814 Sitzung der physikalisch- mathematischen Classe vom 7. November 1907. alarm 23on 2An n W= ri—= r + ———r ?’— tr + F,(r. )r "+ F,(r, r) hervor, welches ein Integral der Differentialgleichung (36) darstellt. Ist nun ein Continuum von Punkten ©.y.z ge sege Eben, welche sämmtlich dieselben Geschwindigkeitseomponenten .«', y'. 2’ besitzen, und geht man von dem durch die Gleichung IN = | d. [us A_u)dıdyde (39) u dem 3) Dr UA, Uu)drayaz definirten ee schen Satze aus, a dw ein Flächenelement der Begrenzung, « und v nebst ihren ersten partiellen Differentialquotienten im ganzen Integrationsraume eindeutig. endlich und stetig sind, während die zweiten partiellen Differentialquotienten wieder integrabel und ein- deutig sind, aber nicht stetig zu sein brauchen, so wird sich, wenn man « und © dureh AU und AV ersetzt. worin U und V nebst ihren nach x, y, 2 genommenen partiellen Ableitungen bis zur dritten Ordnung hin den eben angegebenen Bedingungen genügen, die Beziehung | BE oz 5 JS; ARE Bi SER _ 5 2 | I —_ a _—_A ) : )« = | j(a.02.a.1 — A VA, An U)drdyi EN on on 9 ergeben. Stellen nun V, und V, zwei durch Ausdrücke der Form (19) von Punkten des «,b. c-Raumes auf ausserhalb gelegene ., y,z- Punkte aus- geübte Potentiale dar, so wird, wenn die @,b,c- und x, y.2-Räume keinen Punkt gemein haben. die Gleichung (40) vermöge (16) EL az Aalen (41) (Ear = A =-— AN, — - a —0 vr en } on übergehen. Setzt man aber in (40) für ZT’ ein Integral der Differential- gleichung A. = oder nach (17) der Gleichung 2 0U ar. dl U Wal a—r” a N [0 = Ben r or = or or” er 7° deren allgemeines Integral in der Form enthalten ist . j NR jE 4 (42) Ur, r = (nr+ It + + 6 +1. Al 7 worin %,%,,A, 4, Willkürliche Constanten bedeuten, so ergiebt sich ann AV (43) & du = 13.2 ‚Yaxdydz, en Uu re KOENIGSBERGER: Der Green’sche Satz für erweiterte Potentiale. 815 und wenn V wiederum aus der Zusammensetzung von Funetionen W der Form (19) gebildet ist, a 'f0A.V ı WW =oO, ; nal Beziehungen, welche auch aus der Symmetrie des Integrals | | | A.UA,Vdxrdydz dureh wiederholte partielle Integration hergeleitet werden können. Dass die Ausdrücke OSVE OAN ROAZV. da de nicht im Sinne des gewöhnlichen oder erweiterten Potentials als Kraft- componenten aufgefasst werden können, geht nach (17) daraus hervor, dass, wenn 0A,V F BE K ee ER OR oo r.r,2,y,2)a2> a alu eu oder oA,V/ or 0dA,V dr’ Da ee er or 0x or dr ee er oA,.V dr 0A,V Or ii ae dr or Ay 23 ar Ay end, oy wäre, sich 0A,.V (Or Or or dr ee | a an I) er 02 oy cdy da ergeben würde, und somit A,V von r unabhängig sein müsste. Dann würde sich aber nach (17) und (19) für V die Form ergeben fe gr A, bu - Mo ’ 2 V=-+rr+ıAr+r,+ e + ur) r + v,rr” us (fen \ / und daraus so dass die Kraft sich von der aus dem Newroy’ schen Potential her- geleiteten nicht unterscheidet. Ganz ähnlich ergiebt sich die Beziehung FOA,V af | ee | |a.2.Varaya. I en und wenn V von der Form (21) ist. Sitzungsberichte 1 )7. 32 816 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 7. November 1907. wobei die Forderung, dass die Ableitungen von A,,V Krafteomponenten darstellen sollen, wieder nur auf den Fall der gewöhnlichen Kräfte- funetion führt. Endlich erhält man ER rn j Im Q = || Ja.2.Varayıe, und wenn V die Form (23) hat, Ken : ER N) an [ r . ” .. c sollen hier wieder die Ausdrücke a nach der Normale der Be- en grenzungsfläche genommene Krafteomponenten darstellen, also AV 0°V 20V. A - Tr m erdr r or von r' unabhängig sein, so geht die Form (23) in z N V—Ehlne) +(5r + c)r’+\(r) über, in weleher das Werper’sche Potential nieht enthalten ist, und der Werth führt wieder nur auf das Newrox sche Potential. Ausgegeben am 14. November. o”D Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerei. STATT TTS LT TEST ST TA STETS TTS pelet@lsT=e Tel Te TAT] 1907. XLV. XLVIL XLVI. SITZUNGSBERICHTE DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. Gesanmıtsitzung am 14. November (S. 817) Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe am 21. November. (S. 819) C. NeuserG: Über colloidale und gelatinöse Caleium- und Magnesiumverbindungen. (S.,820) Scnortky: Über zwei Beweise des allgemeinen Pıcarn’schen Satzes. (S. 823) F. TasnuÄuser: Ergebnisse der petrographisch - geologischen Untersuchung des Neuroder Gabbro- zuges in der Grafschaft Glatz. (S. 841). Sitzung der philosophisch -historischen Classe am 21. November. (S. 349) | j 2 BERLIN 1907. | VERLAG DER KÖNIGLICHEN ARADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. | IN COMMISSION BEI GEORG REIMER. Aus dem Reglement für die Redaction der akademischen Druckschriften. Aus Sl. Die Akademie gibt gemäss $ 41,1 der Statuten zwei fortlaufende Veröffentlichungen heraus: »Sitzungsberichte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften « und »Abhandlungen der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften«. Aus $2. Jede zur Aufnahme in die »Sitzungsberichte« oder die »Abhandlungen« bestimmte Mittheilung muss in einer aka- demischen Sitzung vorgelegt werden, wobei in der Regel das druckfertige Manuscript zugleich einzuliefernist. Nicht- mitglieder haben hierzu die Vermittelung eines ihrem Fache angehörenden ordentlichen Mitgliedes zu benutzen. 8 3. Der Umfang einer aufzunehmenden Mittheilung soll in der Regel in den Sitzungsberichten bei Mitgliedern 32, bei Nichtmitgliedern 16 Seiten in der gewöhnlichen Schrift der Sitzungsberichte, in den Abhandlungen 12 Druckbogen von je 8 Seiten in der gewöhnlichen Schrift der Abhand- lungen nicht übersteigen. Überschreitung dieser Grei.zen ist nur mit Zustimmung der Gesammt-Akademie oder der betreffenden Classe statt- haft, und ist bei Vorlage der Mittheilung ausdrücklich zu beantragen. Lässt der Umfang eines Manuscripts ver- muthen, dass diese Zustimmung erforderlich sein werde, so hat das vorlegende Mitglied es vor dem Einreichen von sachkundiger Seite auf seinen muthmasslichen Umfang im Druck abschätzen zu lassen. Ne $ Sollen einer Mittheilung Abbildungen im Text oder auf besonderen Tafeln beigegeben werden, so sind die Vorlagen dafür (Zeiehnungen, photographische Original- aufnahmen u.s. w.) gleichzeitig mit dem Manuseript, jedoch auf getrennten Blättern, einzureichen. Die Kosten der Herstellung der Vorlagen haben in der Regel die Verfasser zu tragen. Sind diese Kosten aber auf einen erheblichen Betrag zu veranschlagen, so kann die Akademie dazu eine Bewilligung besehliessen. Ein darauf gerichteter Antrag ist vor der Herstellung der be- treffenden Vorlagen mit dem schriftlichen Kostenanschlage eines Sachverständigen an den vorsitzenden Secretar zu richten, dann zunächst im Seeretariat vorzuberathen und weiter in der Gesammt-Akademie zu verhandeln. Die Kosten der Vervielfältigung übernimmt die Aka- demie. Über :die voraussichtliche Höhe dieser Kosten ist — wenn es sich nicht um wenige einfache Textfiguren handelt — der Kostenanschlag eines Sachverständigen beizufügen. Übeırschreitet dieser Anschlag für die er- forderliche Auflage bei den Sitzungsberiehten 150 Mark, bei den Abhandlungen 300 Mark, so ist Vorberathung durch das Secretariat geboten. Aus $ 5. Nach der Vorlegung und Einreichung des vollständigen druckfertigen Manuseripts an den zuständigen Seceretar oder an den Archivar wird über Aufnahme der Mittheilung in die akademischen Schriften. und zwar, wenn eines der anwesenden Mit- glieder es verlangt, verdeckt abgestimmt. Mittheilungen von Verfassern, welche nicht Mitglieder der Akademie sind, sollen der Regel nach nur in die Sitzungsberichte aufgenommen werden. Beschliesst eine Classe die Aufnahme der Mittheilung eines Niehtmitgliedes in die dazu bestimmte Abtheilung der »Abhandlungen«, so bedarf dieser Beschluss der Bestätigung durch die Gesammt-Akademie. Aus $ 6. Die an die Druckereiabzuliefernden Manuscripte müsse; wenn es sich nicht bloss um glatten Text handelt, aus- reichende Anweisungen für die Anordnung des Satze und die Wahl der Schriften enthalten. Bei Einsendungen Fremder sind diese Anweisungen von dem vorlegenden Mitgliede vor Einreichung des Manuseripts vorzunehmen. Dasselbe hat sich zu vergewissern, dass der Verfasser seine Mittheilung als vollkommen druckreif ansieht. Die erste Correetur ihrer Mittheilungen besorgen die Verfasser. Fremde haben diese erste Correetur an das vorlegende Mitglied einzusenden. Die Correetur soll nach Mösglielikeit nicht über die Berichtigung von Druckfehler und leichten Schreibversehen hinausgehen. Umfängliche Corveeturen Fremder bedürfen der Genehmigung des redi- girenden Seeretars vor der Einsendung an die Druckerei, und die Verfasser sind zur Tragung der entstehenden Mehr- kosten verpflichtet. Aus $8. Von allen in die Sitzungsberichte oder Abhandlungen aufgenommenen wissenschaftlichen Mittheilungen, Reden, Adressen oder Beriehten werden für die Verfasser, von wissenschaftlichen Mittheilungen, wenn deren Umfang im Druck 4 Seiten übersteigt, auch für den Buchhandel Sonder- abdrucke hergestellt, die alsbald nach Erscheinen des be- treffenden Stücks der Sitzungsberiehte ausgegeben werden. Von Gedächtnissreden werden ebenfallsSonderabdrucke für den Buchhandel hergestellt, indess nur dann, wenn die Verfasser sich ausdrücklich damit einverstanden erklären. 89. Von den Sonderabdrucken aus den Sitzungsberichten erhält ein Verfasser, welcher Mitglied der Akademie ist, zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres 50 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke auf Kosten der Akademie weitere Exemplare bis zur Zahl von noch 100 und auf seine Kosten noch weitere bis zur Zahl von 200 (im ganzen also 350) abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigierenden Secretar an- gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch melır Abdrucke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es dazu der Genehmigung der Gesammt-Akademie oder der be- treffenden Classe. — Niehtmitglieder erhalten 50 Frei- exemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigirenden Secretar weitere 200 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen. Von den Sonderabdrucken aus den Abhandlungen er- hält ein Verfasser, weleher Mitglied der Akademie ist, zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres 30 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke auf Kosten der Akademie weitere Exemplare bis zur Zahl von noch 100 und auf seine Kosten noch weitere bis zur Zahl von 100 (im ganzen also 230) abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigirenden Seeretar an- gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrucke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es dazu der Genehmigung der Gesammt-Akademie oder der be- treffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 30 Frei- exemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigirenden Secretar weitere 100 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen. 817. Eine für die akademischen Schriften be- stimmte wissenschaftliche Mittheilung darf in keinem Falle vor ihrer Ausgabe an jener Stelle anderweitig, sei es auch nur auszugs- (Fortsetzung auf S. 3 des Umschlags.) 817 SITZUNGSBERICHTE _ 1907. XLV. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 14. November. Gesammtsitzung. Vorsitzender Secretar: Hr. WArv:veEr. "1. Hr. Harvack las über Die Entwickelung der christlichen Religion aus einer jüdischen Secte zu einer Weltreligion. In dem Vortrage wurden die Stadien dieser Entwickelung in Bezug auf das Gesetz, das jüdische Volk und den Besitz und die Auslegung des Alten Testaments nachgewiesen und gezeigt, dass die Stellung, welche Lucas bereits in sehr früher Zeit eingenommen hat, mit nicht wesentlichen Modifieationen die herrschende in der Kirche seit dem Ende des 2. Jahrhunderts geworden ist. 2. Vorgelegt wurden zwei Veröffentlichungen von Unternehmungen der Akademie: Das Pflanzenreich. Heft 30, enthaltend die Styracaceae von J. Perkins. Leipzig 1907 und Kants gesammelte Schriften. Bd. 6. Berlin 1907, ferner Lief. 51—53 des von der Akademie unterstützten Werkes P. Ascnersox und P. GrAEBNER, Synopsis der mitteleuropäischen Flora. Leipzig 1907 und das Werk des correspondirenden Mitgliedes Hrn. Horn, Danmark-Norges Historie fra den store nordiske Krigs Slutning til Rigernes Adskillelse (1720— 1814). Bind 6. Delı. Kjoben- havn 1907. Ausgegeben am 28. November. on o Sitzungsberichte 1907. Ba I N u Ä Ber ee Y 819 SITZUNGSBERICHTE _ 1907. ALVI. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 21. November. Sitzung der physikalisch-mathematischen Olasse. Vorsitzender Secretar: Hr. Auwers (1. V.). l. Hr. Mus las: Weiteres über die Functionen des Klein- hirns. (Ersch. später.) Die Mittheilung behandelt die Folgen der Exstirpation einer seitlichen Hälfte des Kleinhirns. Sie bestätigen, was früher aus dem völligen Verluste des Kleinhirns für dessen Leistungen sich ergab. Der Kleinhirnhälfte sind Mark- und Muskelcentren für den Bereich der Extremitäten auf der gleichen Seite und der Wirbelsäule auf der ent- gegengesetzten Seite untergeordnet. Das auffällige Rollen in einer und immer derselben Richtung, das sich an dem Thiere in der ersten Zeit nach der Exstirpation zeigt, ist lediglich ein Aufsteh- oder Fluchtversuch mit den besten dem Thiere verbliebenen Mitteln. 2. Hr. Orru legte eine Mittheilung von Prof. Dr. ©. NEUBERG, Assistenten am Pathologischen Institut hierselbst vor: » Über collo- idale Caleium- und Magnesiumverbindungen.« Sowohl Caleium- wie Magnesiumsalze lassen sich leicht durch Methylalkohol in den eolloidalen Zustand überführen. Aus methylalkoholischer Kalklösung erhält man durch Schwefelsäure, Phosphorsäure, Oxalsäure Gips bez. Caleiumphosphat und -oxalat in gelatinöser Form, durch Kohlensäure eine klare, visköse colloidale Caleiumcarbonat- lösung; eine feste Gallerte von Caleiumcarbonat entsteht, wenn man eine Suspension von Kalk in Holzgeist mit Kohlensäure sättigt. Ähnlich verhalten sich die colloidalen Masnesiumsalze. Die gelatinösen Salze enthalten im isolirten Zustande keinen fest- gebundenen Methylalkolhol. 74 89% 820 Sitzung der physikalisch - mathematischen Classe vom 21. November 1907. Über kolloidale und gelatinöse Kalzium- und Magnesiumverbindungen. Von Prof. Dr. C. NEeuBErG in Berlin. Vorgelegt von Hrn. Orrn. D= kolloidale Zustand der Materie findet in letzter Zeit, namentlich im Hinblick auf biologische Fragen, eine erhöhte Beachtung. Der lange bekannten Tatsache, dal Eiweißkörper, Rohlehydrate und Fette hauptsächlich in kolloidaler Form in den Kreislauf des Lebens ein- treten, folgte die Entdeckung, daß die weit einfacher gebauten an- organischen Substanzen im kolloidalen Zustande häufig eigentümliche Eigenschaften annehmen und unerwartete biologische Wirkungen aus- üben. Die erfolgreiche Verwendung von kolloidalem Silber und Queck- silber in der Therapie, die Rolle der kolloidalen Eisensalze und an- dern Kolloide bei der Selbstreinigung der Flüsse, die Beziehungen der Kolloide zu den Immunitätserscheinungen sind dafür einige Beispiele. Häufig gelingt nur auf Umwegen und zum Teil nach recht um- ständlichen Verfahren die Gewinnung anorganischer Kolloide. In vielen Fällen sind dieselben überhaupt nur in Gegenwart sogenannter » Schutz- kolloide« erhältlich, d.h. bei Anwendung organischer, an sich schon kolloidaler Stoffe (Eiweißkörper), deren Anwesenheit einen konservie- renden Einfluß auf die unbeständigern anorganischen Kolloide ausübt. Es ist deshalb beachtenswert, daß die biologisch wichtigen anorga- nischen Kalzium- und Magnesiumsalze mit Leichtigkeit in sehr haltbare gelatinöse bzw. kolloidale Formen übergeführt werden können. Die Darstellung rein anorganischer kolloidaler Erdalkalisalze ist erst vor kurzem gelungen, und zwar in der Reihe des Bariums!. Dieselbe Beobachtung, die zur Auffindung der Bariumverbin- dungen geführt hatte, konnte im Prinzip auch für die Bereitung der Kalzium- und Magnesiumsalze benutzt werden: wiederum ist es ein- fach die Wahl von Methylalkohol als Medium, wodurch die Dar- stellung gelingt. ! C. Neusgers und E. NEeimann, Biochem. Zt. ı, 166. 1906. C. Neunerg: Colloidale u. gelatinöse Caleium- u. Magnesiumverbindungen. 821 Gelatinöse und kolloidale Kalksalze. Verschiedene Wege sind gangbar; man kann von den Lösungen des metallischen Kalziums, des Kalziumehlorids und des Azetats in Holz- geist ausgehen, der einfachste Weg ist aber auch hier der sicherste. Entgegen der geläufigen Meinung löst sich Kalk in Methylalkohol, und zwar um so reichlicher, je frischer gebrannt er ist. Schüttelt man gepulverten Kalk mit Holzgeist und filtriert nach einiger Zeit vom Ungelösten, so erhält man eine Kalklösung, die alkalisch rea- giert, sich unverändert erheblich konzentrieren läßt, klar im durch- fallenden und opak im auffallenden Lichte ist. Die Neigung des Kal- ziums, aus dieser Flüssigkeit in den kolloidalen Zustand überzugehen, offenbart sich darin, daß Schwefelsäure daraus Gips in Form einer steifen Gallerte fällt, ebenso erhält man daraus das Kalziumphosphat, Kalziumoxalat usw. in gelatinöser Form. Am auffallendsten ist aber das Verhalten der Kalklösung zu Kohlensäure. Bekanntlich wird Kalkwasser durch die erste eintretende Kohlen- säureblase unter Bildung von unlöslichem Kalziumkarbonat getrübt. Die methylalkoholische Kalklösung wird beim Einleiten von Kohlen- säure nicht nur nicht getrübt, sondern eher noch durchsichtiger. Man erhält bei Sättigung mit CO, eine völlig klare, stark visköse Kar- bonatlösung; sie läßt sich unverändert zur Konsistenz eines dicken Kollodiums einengen und erstarrt dann zu einer typischen Gallerte, die sich in Methylalkohol langsam wieder löst. Zusatz von Schwefel- säure hat die Bildung einer dicken Gallerte von Gips zur Folge, durch dessen schwammige Masse Kohlensäurebläschen perlen. Ebenso überraschend ist die Erscheinung, wenn man einfach eine Suspension von Kalk in Holzgeist mit Kohlensäure sättigt. Nach 5 bis 6 Stunden verwandelt sich dann die ganze Masse in eine feste Gallerte des Karbonats, die das Aussehen eines steifen Agars hat. In Berührung mit Methylalkohol geht sie nach einiger Zeit in Lösung. Das kolloidale Karbonat zeigt nun die auffallende Eigenschaft, mit einer Reihe organischer Solvenzien mischbar zu sein, so mit Benzol, Toluol, Chloroform, mit wasserfreiem Äther usw.; es wird lipoidlöslich'. ! Die gleichen Erscheinungen finden wir bei der kolloidalen Kohlensäurever- bindung des Bariums. Die ganz entsprechend zusammengesetzte Bariumlösung, die etwa 40 & BaO im Liter enthielt, dialysiert durch tierische Membran in 48 Stunden kaum in Spuren weder gegen Methylalkohol noch gegen Wasser; die gleiche Lösung besitzt praktisch kein Leitungsvermögen (nach einer von Hrn. Dr. Beux, Assistenten am Physikalisch-Chemischen Institut der Universität Berlin, freundlichst ausgeführten Bestimmung), so daß für diese Erdalkalisalze der wahre kolloidale Charakter wohl außer Zweifel steht. Ihre ev. Beziehungen zu den wenig bekannten Methylkarbonäten sollen den Gegenstand weiterer Untersuchungen bilden. 822 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 21. November 1907. Gelatinöse und kolloidale Magnesiumsalze. Magnesia usta löst sich unerwarteterweise beim Schütteln in Holz- geist zu einer alkalisch reagierenden Flüssigkeit, die das Aussehen einer kolloidalen Lösung besitzt. Aus ihr fällen Phosphorsäure und Oxalsäure das gelatinöse Magnesium-phosphat und -oxalat. Beim Ein- leiten von Kohlensäure, die Magnesia in rein wäßriger Lösung in das unlösliche Magnesiumkarbonat verwandelt, wird die methylalkoholische Magnesialösung aufgehellt und in eine klare, kolloidale Karbonat- lösung verwandelt, die gleichfalls zur Kollodiumkonsistenz eingeengt werden kann. Die Analysen der gemeinsam mit Hrn. cand. phil. B. Rewarn dar- gestellten Substanzen haben ergeben, dal im isolierten Zustande die gelatinösen Kalzium- und Magnesiumsalze selbst (Sulfat, Phosphat, Oxalat) keinen festgebundenen Methylalkohol enthalten, der hier dem- nach keinen Bestandteil der festen Verbindungen, sondern nur das Milieu bildet. Damit im Einklange steht die Tatsache, daß die be- schriebenen Erscheinungen, besonders auch die eigentümlichen Löslich- keitsverhältnisse der kohlensäurehaltigen Salze, in wäßrigen Lösungen auf Zusatz von Holzgeist, ja auch auf Zugabe von gewöhnlichem Sprit, wenn auch zum Teil weniger ausgesprochen, zu beobachten sind. 3ei der Leichtigkeit des Übergangs von Kalzium- und Magnesium- salzen! in den kolloidalen Zustand, in welchem die Jonenreaktionen erhalten sind, aber geradezu eine Umkehr der gewöhnlichen Löslich- keitsverhältnisse eintritt, ist es klar, daß diese Erscheinungen für den Ablauf biologischer Vorgänge von Bedeutung sein können. Auf die Beziehungen zur Knochenbildung, Kalksekretion in die Milch, patho- logischen Verkalkungen, Kalkdüngung, zu der Rolle von Kalzium und Magnesium bei den Befruchtungsvorgängen (JacQauEs LoEB) sowie bei den synthetischen Vorgängen im Pflanzenorganismus (WirLsTÄTTER) kann hier nur hingewiesen werden. ! Auch bei den Strontinmverbindungen sind ähnliche Erscheinungen zu beob- achten, und es ist wahrscheinlich, daß die beabsichtigte Ausdehnung des Verfahrens auf andere Metalle noch in weiteren Fällen Erfolg haben wird. 823 Über zwei Beweise des allgemeinen Picarp’schen Satzes. Von F. ScuorTtKy. (Vorgetragen am 7. November 1907 [s. oben S.803].) Mirch den Pıcarp’schen Satz und die Versuche, ihn auf verschiedene Arten zu beweisen, wurde die Frage hervorgerufen: Welchen Werth- beschränkungen unterliegt eine Function f(x) innerhalb eines gegebe- nen Bereichs der Variabeln, wenn ihr Werth in einem Punkte des- selben gegeben ist, ausserdem aber ein System von Werthen, die die Funetion im Innern des Bereichs nicht annimmt? Bei der folgenden Betrachtung wollen wir eine Function f(x) regulär nennen in einem Punkte x,, falls sie in der Umgebung von x, dargestellt werden kann durch eine Reihe nach aufsteigenden ganzen Potenzen von £—x,, oder von = ‚ wenn x, selbst unendlich ist. Das soll auch dann gelten, wenn die Reihe einzelne negative Potenzen enthält. Gegeben sei ein Gebiet @ der x-Ebene, das durch eine einzige Linie begrenzt ist, und in seinem Innern der Punkt x&,; ferner ein System (a), bestehend aus einer endlichen Anzahl verschiedener Grössen, und, von den a verschieden, eine Grösse d. Man sieht sofort, dass es unendlich viele Functionen f(x) giebt, die in @ regulär sind, in ı, der Werth d, aber im ganzen Gebiete keinen der Werthe (a) annehmen. Man braucht nur /({a) = d+»(x) zu setzen und die Function P(x) so zu wählen, dass erstens $(x,) = 0 ist, dass zweitens der absolute Betrag von p(x) im ganzen Gebiete kleiner bleibt als jede der Grössen |a—d|. Aber wir nehmen im Innern von @ noch einen zweiten Punkt , an und fügen den vorigen Bedingungen hinzu: f(x) soll im Punkte x, den Werth e annehmen. Besteht das System (a) nur aus einem oder zwei Werthen, so lassen sich diese Bedingungen immer erfüllen, falls e eine beliebige von den a verschiedene Grösse ist. 824 Sitzung der phys.-math. Classe v. 21. Nov. 1907. — Mittheilung v. 7. Nov. Nehmen wir an, das System bestehe aus zwei Werthen a,b. Wir können ansetzen: a)—b= (Fa) —a)e? und unter $(x) eine gebrochen-lineare Function von x verstehen, deren Unendlichkeitspunkt nicht im Innern von @ liegt. Dann wird (x) im Innern weder gleich a noch gleich db. Sind aber d,e irgend zwei von a,b verschiedene Grössen, so können wir die Coeffieienten von (x) in der Weise bestimmen, dass f(x.) = d, f(x.) = e wird. Ist dagegen die Anzahl der Grössen (a) grösser als 2, besteht z.B. das System aus drei Werthen a,b,c, so darf e nicht jeden be- liebigen von den (a) verschiedenen Werth haben, es darf speciell e den Punkten a nicht beliebig nahe liegen. Dieser Satz, dessen Beweis schon in meiner früheren Arbeit über den Pıcarn’schen Satz enthalten ist!, hängt eng mit dem Pıcarp’schen Theorem zusammen. Beschränken wir uns auf diejenigen Funetionen, die in der ganzen Ebene mit Ausnahme des unendlich fernen Punktes regulär sind. Der specielle Fall des Pıcarn’schen Satzes, der sich auf diese Funetionen bezieht, ergiebt sieh unmittelbar, wenn man die vorhin aufgestellte Behauptung als richtig ansieht. Denn es sei F(x) irgend eine in der ganzen Ebene, abgesehen von der Stelle ©o, reguläre Function, die die drei Werthe a,b, c nirgends annimmt, und dihr Werth im Punkte x,. Wir nehmen einen zweiten Punkt x, an und ziehen eine Linie, die die beiden Punkte &,, x, um- schliesst. Der Annahme nach giebt es eine positive Zahl d von der Art, dass jede Function f(x), die in @ regulär ist und die drei Werthe a,b, ce nicht annimmt, aber den Werth d im Punkte x,, der Bedingung I\/(@a)—a|>d genügt. Nun sei x’ ein beliebiger Punkt der Ebene. Wir bilden eine ganze lineare Function u von x, die für = «x, selbst gleich &,, für e=.x, dagegen gleich x” wird. Dann gehört nicht nur (x), sondern auch (x) = @G(x) zu den Functionen f(x). Es ist daher |@(x,)—a|>d. Da nun G(x,) = F(x’), x’ aber ein beliebiger Punkt der Ebene ist, so muss der Betrag von F(x)—a in der ganzen Ebene grösser als d sein. Dies ist natürlich nur möglich, wenn F(x) eine Constante ist. — Will man indess den allgemeinen Pıcarn’schen Satz beweisen, so genügt es nicht, zu wissen, dass d existirt, es muss eine Grösse dieser Art wirklich aufgestellt werden. Derjenige Werth d, der sich aus der früher von mir aufgestellten Formel ergiebt, ist so überaus ! Über den Pıcarv’schen Satz und die Borer’schen Ungleichungen, Sitz. - Ber. 1904. Satz 1V dieser Arbeit stellt jedenfalls eine Ungleichheitsbeziehung zwischen a,b,c,d,e dar. Scnowrskyv: Zum Pıcarp’schen Satz. 825 klein, dass man versucht ist, zu sagen, er existire gar nicht. Zudem ist jene Formel sicher unnöthig complieirt; es schien mir wünschens- werth. sie durch eine andere zu ersetzen. Aus einer Arbeit des Hrn. CararneoporY' geht ein Resultat hervor, das ich für sehr interessant halte: Es sei f(x) eine beliebige in @ reguläre Function, die in dem Gebiete die Werthe a,b, c nicht annimmt, und die in «, gleich d wird; # ihr Werth im Punkte «,. Als- dann gehört e zu den Werthen, die eine speecielle Function p(r) der Variabeln 7, die elliptische Modulfunction (die selbst weder a noch b noch c wird) in einem Kreise der positiven Halbebene annimmt. Mittelpunkt und Radius des Kreises lassen sich bestimmen, sobald die Werthe a,b,c,d und die Lage der Punkte «,, x, in @ gegeben sind. Die Gesammtheit der zulässigen Werthe von e ist geradezu identisch mit der Gesammtheit der Werthe, die &#(r) im Innern und auf der Grenze des Kreises annimmt. ö Nimmt man die letzte Betrachtung meiner früheren Arbeit hinzu, so kommt man, wie schon Hr. Laxpau gezeigt hat’, zu einem neuen Beweise des Pıcarn’schen Satzes. Ich will einen solchen Beweis und einen elementaren, der auf Borer'schen Ideen beruht, hier zusammen- stellen. Beide sind bereits vorhanden, aber zum Theil noch mit Rechnungen verknüpft, die der Einfachheit des Pıcarn’schen Satzes nicht entsprechen. Se Wir betrachten zunächst solche Funetionen y=g(x), die im Innern von @ regulär sind und nur Werthe eines zweiten gegebenen Bereiches // annehmen; der Bereich H der y-Ebene soll ebenfalls durch eine einzige Linie begrenzt sein. Sind demnach %,,%, die Werthe von y in den Punkten «&,, x,, so sind zugleich %, , y, zwei Punkte im Innern von HM. y, kann willkürlich gegeben sein; es fragt sich, auf welchen Theil- bereich von H der Punkt y, beschränkt ist. Es sei #(x, x,) diejenige Function von x, deren absoluter Werth im Innern von @ kleiner als ı, an der Grenze gleich ı ist, die ferner innerhalb G nur im Punkte x, verschwindet, und zwar nur von der ersten Ordnung. Sie ist durch diese Bedingungen bestimmt bis auf einen constanten Factor vom Betrage ı. Sie nimmt jeden Werth, dessen Betrag kleiner als ı ist, innerhalb G in einem und nur einem Punkte an. Ihr absoluter Werth im Punkte «x, ist eine durch die Lage der Punkte a,, x, im Gebiete @ vollständig bestimmte Grösse e, ! Sur quelques gen£ralisations du thieoreme de M. Pıcarn, Comptes rendus 1905. ®2 Vergl. $ız der Lanvau’schen Abhandlung: Über den Pıcarv’schen Satz. Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich, Jahrgang 51, 1906. 826 Sitzung der phys.- matlı. Classe v. 21. Nov. 1907. — Mittheilung v. 7. Nov. die wir die Excentrieität der beiden Punkte in Bezug auf das ge- gebene Gebiet nennen. e bleibt ungeändert, wenn man die Punkte vertauscht. Die entsprechende Function des Gebietes H werde mit F(y, %y) bezeichnet, so dass auch hier |F (Y. » y.)| die Excentrieität der Punkte Ys,%, in Bezug auf das Gebiet H ist. Wird für die Variable y in F(y, y.) die Function y = g(2) ein- geführt, so geht F(y, y,) über in eine Function von x, deren Betrag in @ kleiner als ı bleibt, und die in a, verschwindet. Der Quotient F(y 9) 20a TUR. a) i ist demnach eine in @ reguläre Function, die nicht unendlich wird. Nehmen wir einen positiven Werth « an, der zwischen ı und e liegt. In demjenigen Theilgebiete von @, in dem | Z(@, x)|. Y—% Yu wo y, das Bild von %, in Bezug auf die begrenzende Gerade bedeutet. F(y, Y.) Nennen wir z, den Abstand des Punktes y, von den Geraden, so ist Ivy —ys| — ur Aus der Beziehung za leur x Yı {2% ergiebt sich: Nein _ 2 I+ = un ul r * mr Scnorrıkv: Zum Pıcarp’schen Satz. 827 oder wenn wir die Funetion einführen: v—u| <<) —1)%- Nehmen wir jetzt an, es sei y eine Function von x, die im Gebiete @ nur Werthe des Bereiches H annimmt, aber nicht alle, und es sei speciell ein dem Innern von H angehöriger Werth Y be- kannt, den y in @ nirgends annimmt. %, kann dann jeder beliebige von Y verschiedene Werth des Bereiches H sein. Ist aber y, gegeben, so kann y, dem Werthe Y nicht beliebig nahe liegen. Wir wollen einen speeciellen Fall behandeln: es sei ? eine in G reguläre Function, deren Betrag in diesem Gebiete kleiner als R bleibt, die aber nicht © wird. %,t, seien die Werthe von tin %,%. - Führen wir eine Function y ein, die der Gleichung ® =t ge- nügt; ihre Werthe in den Punkten x,,x, seien %,,%,. — Dann ist y eine in @ reguläre Function; ihr reeller Theil bleibt kleiner als log ($): ihr Werth ist demnach auf eine Halbebene beschränkt. Der Abstand des Punktes %, von der Grenze ist R log 0 demnach ist R Iv.—»| S (&()— 1) log | {e} y—y, ist eine ganz bestimmte im Punkte x, verschwindende Function : : e t s : von x, die wir mit log ( -| bezeichnen wollen: ihr Werth im Punkte x, o ist die stetige Änderung, die log (f) erfährt beim UÜbergange vom Punkte x, zu &,. — Im Punkte «, ist demnach: t E R| log | — || < ((dJ)— ı) log : 7a 77 ne La: t n & Der reelle Theil von log , ist log ze Dieser muss grösser oder gleich (x(2)— ı) log sein. Hieraus folgt: Ist { eine Function, die im Gebiete @ nicht verschwindet, aber dem absoluten Werthe nach kleiner als R bleibt, und ist {=4, im Punkte &,, so ist im Punkte «;: 828 Sitzung der phys.-math. Classe v. 21. Nov. 1907. — Mittheilung v. 7. Nov. t. |x® i|=R|> uzr|% t R log | —)| = x()— 1) log | — |. % t, Damit ist eine untere Grenze für den Betrag von t, gegeben, und zugleich eine obere für den Betrag der Änderung, die der Logarith- mus von ? auf dem Wege x,x, erfährt. Nehmen wir speciell an, dass ? im Punkte x, gleich ı ist, so ist im Punkte &;: log(t)| S (ul) —ı)log(R). 6776 2. Von einer analytischen Beziehung zwischen den Variabeln = und # wollen wir sagen, sie sei regulär an der Stellez=d, r=r,, wenn in der Nähe davon sowohl z ausdrückbar ist als reguläre Function von r:z=d6(r), als auch r als reguläre Function von z:r= \(2). Dies schliesst nicht aus, dass d oder r, oder beide Grössen unendlich L(z) denken wir uns gegeben, zunächst für die Umgebung von z=d, r=r. Wir setzen aber ferner voraus, dass d und r, Punkte sind inmitten sind. Ein solches Paar inverser Functionen z= dr), r=u zweier einfach oder mehrfach zusammenhängender Gebiete Z und T, dass &(r) sich regulär fortsetzen lasse auf jeder von r, ausgehenden Linie des Gebietes T und hierbei nur Werthe annehme, die innerhalb des Bereiches Z liegen; dass ebenso (2) sich als reguläre Function fortsetzen lasse auf jedem von d ausgehenden in Z verlaufenden Wege, und nur Werthe des Gebietes T annehme. Ist T einfach zusammenhängend, so ist, einem bekannten Satz zufolge, z2= #(r) innerhalb T nicht nur eine reguläre, sondern auch eine eindeutige Function. Sind beide Bereiche einfach zusammen- hängend, so entspricht jedem Punkte des einen Gebiets ein bestimmter Punkt des andern; die Beziehung (2, r) ist dann keine andere, als die der gewöhnlichen conformen Abbildung. Aber das Problem wird ein anderes, wenn eins der beiden Gebiete oder beide mehrfach zu- sammenhängend sind. Betrachten wir folgenden Fall: Z sei die ganze Ebene, mit Aus- nahme einer endlichen Anzahl von Punkten (a), T die positive Halb- ebene. Wir nehmen willkürlich zwei Punkte d, r, an, die dem Innern Scuorrey: Zum Pıcarv’schen Satz. 829 dieser Gebiete angehören. Die Beziehung (2, r) soll so beschaffen sein, dass jeder von d ausgehenden Linie, die die Punkte a nicht berührt, eine von 7, ausgehende der positiven Halbebene entspricht, und um- gekehrt. Unter diesen Umständen ist 2 = #p(r) eine eindeutige regu- läre Function in der positiven Halbebene, die in ihr alle Werthe annimmt, mit Ausnahme derer des Systems (a); sie ist speciell gleich d im Punkte r,. Dagegen ist r = \Y(z) eine unendlich vieldeutige. Sie hat zunächst einen regulären Zweig an der Stelle z= d und wird dort gleich r,. Regulär fortsetzen lässt sie sich auf jeder von d aus- gehenden Linie, die nicht durch die Punkte (a) geht, und sie nimmt nur Werthe der positiven Halbebene an. Besteht das System (a) nur aus einem oder zwei Werthen, so existirt gar keine solche Beziehung (2, r). Denn man hätte sonst eine Function r = Y(z) mit nur einem oder zwei singulären Punkten, die nur Werthe der positiven Halbebene annimmt; was unmöglich ist. Da- gegen existirt die Beziehung und ist bekannt in dem Falle, wo das System (a) aus drei Werthen a, b, ce besteht; und hierauf können wir uns beschränken. Ordnen wir den beiden Variabeln 2, r die dritte © zu, indem wir 2 = f(x) setzen, und unter /(x) eine im Innern von @ reguläre Function verstehen, die speciell im Punkte x, den Werth d hat, aber die drei Werthe a,b, ce im Innern von @ nieht annimmt. Ihr Werth im Punkte «, sei e. Jedem von a, ausgehenden Wege in @ entspricht vermöge der Gleichung 2 = f(x) ein bestimmter von dausgehender in Z, und diesem, vermöge r = Y(z), ein bestimmter, von r, ausgehender, in T. Auf dem ersten ist z eine reguläre Function von x, auf dem zweiten r eine ebensolehe von z. Folglich ist r eine im Gebiete G@ reguläre Function von x, die speciell in x, den Werth r, hat und im ganzen Gebiete nur Werthe der positiven Halbebene annimmt. Denken wir uns in @ einen Weg, der von x, nach &, führt, und die beiden entsprechenden Wege in Z nnd T. Der Endpunkt des zweiten Weges ist e, der des dritten sei r,. Dann ist e zugleich der 1 Werth der eindeutigen Function = f(x) für 2=x,, und der ein- deutigen z=d#(r) fürr=r,. Tr, betrachtet als Function von x, nimmt in x, den Werth r,, in x, den Werth r,, und im ganzen Gebiete nur Werthe der positiven Halbebene an. Es ist daher, zufolge S ı: wo 7, das Bild von r,, d.h. die zu r, conjugirte Grösse, bedeutet. Hiernach ist e nothwendig einer der Werthe, die die Function g(r) im Innern und auf der Grenze des Kreises: 830 Sitzung der phys.-math. Classe v. 21. Nov. 1907. — Mittheilung v. 7. Nov. ER TE Be = Se annimmt. Dies ist der UArAarneonorvy'sche Satz. Da r, ein Werth von U(2) für 2= e ist, kann man auch sagen: Unter den Werthen von (er) ist mindestens einer, r,, der in dem an- gegebenen Kreise liegt. Nennen wir 7, den Abstand des Punktes r, von der reellen Geraden. Dann ist der kürzeste Abstand des Kreises von der reellen Geraden DEE re: Eine Folgerung des Satzes ist demnach die: Unter den Werthen von 'L(e) giebt es jedenfalls solche, deren zweite Coordinaten grösser oder gleich 7’ sind. Stellen wir jetzt die Beziehung (2,r) auf. Es seien A,B zwei primitive Perioden des elliptischen Integrals Veen so gewählt, dass der Quotient eine positive zweite Coordinate hat. In diesem Ausdruck können wir d variiren, indem wir a, b,c constant lassen. Dadurch wird r, der Werth einer Function r = (2) für z= d. Diese ist zunächst in der Umgebung von 2=d eindeutig definirt, lässt sich aber regulär fort- setzen auf jedem nicht durch a, b, ce gehenden Wege und nimmt nur Werthe der positiven Halbebene an. Umgekehrt ist 2= gr) eine eindeutige Function in der positiven Halbebene, die die Werthe a, b, c nicht annimmt. — Die Bedingungen sind demnach sämmtlich erfüllt. Es sei x der grösste unter den absoluten Werthen der sechs Doppelverhältnisse a—b d—c en US ebenso x’ der grösste unter den Werthen (a, b,c,e)|. Es seilterner. ? dasjenige der Doppelverhältnisse (a,db,c,d), dass den kleinsten ab- R I soluten Werth hat; also pl = —. % Einen Quotienten primitiver Perioden kann man bekanntlich durch die Formel definiren: . ’ SI € Scnorrky: Zum Pıcarp’schen Satz. 831 zin — 100 5) +Nle) r Unter log ( - ist der Hauptwerth zu verstehen, W(r) ist eine ge- wöhnliche Potenzreihe, die für |e|<ı convergirt, für e=o ver- schwindet, und die im Übrigen lauter positive Coeffieienten hat. Der so definirte specielle Quotient r, ist derjenige, dessen zweite Coordinate 1. den grössten Werth hat. Der ganze Ausdruck rechts stellt eine Funetion von p dar, die für el <1ı nicht verschwindet. Auf der Linie © ı ist sie reell und zu Anfang derselben sicher negativ. Folglich bleibt sie negativ auf der ganzen Linie und kann auch im Endpunkt nicht grösser als o sein. Es ist also W(ı) kleiner oder gleich log (16). Daraus folgt aber, da die Coefficienten positiv sind, dass der Betrag von W(e) im ganzen Convergenzgebiet nicht grösser als log (16) sein kann; und der reelle Theil von W(z) p). den wir mit X bezeichnen, muss zwischen diesem positiven und dem entgegengesetzten negativen Werthe liegen. Da nun 71, = log (16x) — X to ist, so liegt rr, zwischen log (x) und log (32%). Dies gilt, wenn r, derjenige Quotient primitiver Perioden ist, dessen zweite Coordinate 7, den größten Werth hat. Wählte man r, anders, so wäre a fortiori „. kleiner oder gleich log (32x). Unter r, ist ein Werth von \(r) zu verstehen, dessen zweite Coordinate 7, größer oder gleich 7 ist. Er ist jedenfalls ein Quotient zweier primitiven Perioden des Integrals da Ve (ve — a) (ce —b) (ec) (@ = folglich ist log (32x) größer oder gleich =r,. Da andererseits D——: 71,2 10g (x) ist, so ergiebt sich: log (2) > 1 [73 e—a|>8, et Es sind damit drei Kreise mit den Mittelpunkten @a,b,c gegeben, in denen e nicht liegen darf. Ihr Radius ö ist allerdings sehr klein. Man kann aber nicht sagen, dass er unter allen Umständen unmess- bar klein ist, namentlich dann nicht, wenn die Punkte x,, x, einander nahe liegen, so dass e sich nur wenig von O, « nur wenig von 5 unter- scheidet. $ 3. Es sei t eine der sechs Hülfsfunetionen (z,a,b,c), 4 ihr Werth u ? im Punkte &,. Es ist dann eine Function, die im Gebiete @ nicht verschwindet und die im Punkte x, gleich ı wird. Setzen wir nm = 32 «. Wie wir bewiesen haben, ist im Punkte «.: 2] < m”, Da ausserdem gilt dasselbe. Es dx = sind also die drei Ausdrücke I dz — — I, & ir (za) ( Betrachten wir zuerst die Function v. Es ist |a|< +lu— u, I : und, da |—| << ist: U, ) lul<|w|jr+x|u—w|}. Die im Punkte x, verschwindende Function a —u,, deren Definition von der Lage des Punktes x, ganz unabhängig ist, bezeichnen wir t R mit log ns und stellen den Ausdruck auf 'o t ur ( 2+!log| — u o In jedem Punkte des Gebiets ist dann «| kleiner als | T; ausser- dem ist 7 stets grösser oder gleich 2x. Wählen wir demnach eine Zahl w, die grösser ist als alle Werthe, die der Ausdruck 7 in der BIS, : u, 2 en Fläche @ einnimmt, so ist — eine Function, die in &, den Werth ı U, hat, im ganzen Gebiet absolut genommen kleiner als » bleibt und nirgends verschwindet. Wenden wir auf sie den Satz des $ı an, so erhalten wir: a SATT 5: — u.s.w. Ist |s =+, so ist der absolute Werth dieser Summe offenbar kleiner als 2 . Wir haben demnach: 2 S ! Denn denken wir uns unter “, eine beliebige von o verschiedene Grösse E+in und setzen E=log(r). Ist E negativ, also r kleiner als ı, so it —E>ı-—r, NY 5 und || > 2 sin w ) v also & > (I—r)?, 72 > zr(1— cos»). Hieraus folgt: |“|>|ı—rer|, also |w| > |r— ee]. Ist & positiv, so ist |w| > | -—e “|; ist £=o, so gelten beide Formeln. Es ist daher: = I lo lo So >ı oder > | Yo | > | so | oder > | = | 5 to Aber alle Ausdrücke, die hier auf der rechten Seite stehen, sind grösser oder gleich Scaorrky: Zum Pıcarn’schen Satz. 837 Us 2 |s: | — | > wr =: U, I A & und, da I—|>—, 2x aber kleiner als w ist: Sa x $- I || DIE ss w* &) Es ist also im Punkte «x: Lo — wid). Ss Bewiesen ist dies unter der Annahme, dass der Betrag von s im Punkte x, kleiner oder gleich $ ist. Ist aber dort |s|>+#, so ist der Ausdruck links kleiner als 2|s,|, also auch kleiner als 2x und kleiner als w. Die Formel gilt also in jedem Falle. / Wir wollen zwei Theilgebiete A und B von @ definiren durch die Bedingungen: |Z(@,2)| log (uC)) Scuorrzy: Zum Pıcarnp’schen Satz. 839 genügt. Dann ist, wenn v=w(”) gesetzt wird, » entschieden kleiner als w(A). Wir können demnach den bewiesenen Satz auch so fassen: S und 7 bleiben in dem Gebiete, das durch die Bedingung |Ei®; x,)| <ı—? definirt ist, kleiner als w(?), falls sie in demjenigen Gebiete, das durch die Bedingung | #(x, &,)| Sı— definirt ist, kleiner als »(*) bleiben. Dieser Schluss lässt sich fortsetzen. Es sei n irgend eine Po- tenz von 2. Wenn für irgend ein Theilgebiet | E(x, ,)| <ı— fest- steht, dass in ihm die Werthe von S und 7 kleiner als »(“-) bleiben, so muss dasselbe gelten für alle vorangehenden Gebiete, also auch für das Gebiet A. Nun folgt aber aus den vorausgesetzten Eigen- schaften, dass w() unendlich gross wird, wenn z sich der Null nähert, während S und 7 in dem ganzen Gebiete @ unterhalb endlicher Grenzen bleiben. Demnach fällt die einschränkende Bedingung einfach fort: Im Innern und auf der Grenze von A sind S und 7 kleiner als w(A). Dasselbe gilt a fortiori von Geben wir jetzt die Voraussetzung auf, dass z auch an der Grenze von @ regulär sowie von a,b,c verschieden ist, so bleibt das Resultat bestehen. Denn wenn wir eine Zahl y wählen, die zwischen ı und « liegt, so können wir den Satz ohne weiteres anwenden auf das Gebiet, das durch die Bedingung |E(x,x,)| 9 1 Fre ertare. BInE Su j Jin i | En Run “a HT 14) 13 Au re, Mi, PR DET j Br ı Be en A u id a ei A 1907. XLVII XLIX. L. SITZUNGSBERICHTE DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. Gesammitsitzung am 28. November. (S. 851) K. Pere£rs: Die Datirung des preussischen Privilegium generale de non appellando illimitatum. (S. 852) , Sitzung der philosophisch -historischen Classe am 5. December. (S. 859) von Wıramowırz-Moettenvorrr: Zum Menander von Kairo. (S. 860) Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe am 5. December. (S. 873) ZIMMERMANN: Über grosse Schwingungen im widerstehenden Mittel und ihre Anwendung zur Bestimmung des Luftwiderstandes. (S. 874) BERLIN 1907. VERLAG DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. IN COMMISSION BEI GEORG REIMER. n< Aus dem Reglement für die Redaction der akademischen Druckschriften. Aus Sl. Die Akademie gibt gemäss $ 41,1 der Statuten zwei fortlanfende Veröffentlichungen heraus: »Sitzungsberichte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften « und »Abhandlungen der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften «, Aus $ 2. Jede zur Aufnahme in die »Sitzungsberichte« oder die »Abhandlungen« bestimmte Mittheilung muss in einer aka- demischen Sitzung vorgelegt werden, wobei in der Regel dasdruckfertige Manuscript zugleich einzuliefernist. Nicht- mitglieder haben hierzu die Vermittelung eines ihrem Fache angehörenden ordentlichen Mitgliedes zu benutzen, $3. Der Umfang einer aufzunehmenden Mittheilung soll in der Regel in den Sitzungsberichten bei Mitgliedern 32, bei Nichtmitgliedern 16 Seiten in der gewöhnlichen Schrift der Sitzungsberichte, in den Abhandlungen 12 Druckbogen von je 8 Seiten in der gewöhnlichen Schrift der Abhand- lungen nicht übersteigen. ' Überschreitung dieser Grei.zen ist nur mit Zustimmung der Gesammt-Akademie oder der betreffenden Classe statt- haft, und ist bei Vorlage der Mittheilung ausdrücklich zu beantragen. Lässt der Umfang eines Manuscripts ver- muthen, dass diese Zustimmung erforderlich sein werde, so hat das vorlegende Mitglied es vor dem Einreichen von sachkundiger Seite auf seinen muthmasslichen Umfang im Druck abschätzen zu lassen. ‘4. Sollen einer Mittheilung Abbildungen im Text oder auf besonderen Tafeln beigegeben werden, so sind die Vorlagen dafür (Zeichnungen, photographische Original- aufnahmen u. s. w.) gleichzeitig mit dem Manuseript, jedoch auf getrennten Blättern, einzureichen. Die Kosten der Herstellung der Vorlagen haben in der Regel die Verfasser zu tragen. Sind diese Kosten aber auf einen erheblichen Betrag zu veranschlagen, so kann die Akademie dazu eine Bewilligung beschliessen. Ein darauf gerichteter Antrag ist vor der Herstellung der be- treffenden Vorlagen mit dem schriftlichen Kostenanschlage eines Sachverständigen an den vorsitzenden Secretar zu richten, dann zunächst im Seeretariat vorzuberathen und weiter in der Gesammt-Akademie zu verbandeln. Die Kosten der Vervielfältigung übernimmt die Aka- demie. Über voraussichtliche Höhe dieser Kosten ist — wenn es sich nicht um wenige einfache Textüguren handelt — der Kostenanschlag eines Sachverständigen beizufügen. Überschreitet dieser Anschlag für die er- forderliche Auflage bei den Sitzungsberichten 150 Mark, bei den Abhandlungen 300 Mark, so ist Vorberathung durch das Seeretariat geboten. Aus $5. Nach der Vorlegung und Einreichung des vollständigen druckfertigen Manuseripts an den zuständigen Secretar oder an den Archivar wird über Aufnahme der Mittheilung in die akademischen Schriften und zwar, wenn eines der anwesenden Mit- glieder es verlangt, verdeckt abgestimmt. Mittheilungen von Verfassern, welche nicht Mitglieder Akademie sind, sollen der Regel nach nur in die Sitzungsberichte aufgenommen werden. Beschliesst eine Classe die Aufnahme der Mittheilung eines Nichtmitgliedes in die dazu bestimmte Abtheilung der »Abhandlungen«, so hedarf dieser Beschluss der Bestätigung durch die Gesammt-Akademie. die der i j Aus 86. Die an die Druckereiabzuliefernden Manuseriptemüssen, wenn es sich nicht bloss um glatten Text handelt, aus- reichende Anweisungen für die Anordnung des Satzes und die Wahl der Schriften enthalten. Bei Einsendungen Fremder sind diese Anweisungen von dem vorlegenden Mitgliede vor Einreichung des Manuseripts vorzunehmen. Dasselbe hat sich zu vergewissern, dass der Verfasser seine Mittheilung als vollkommen druckreif ansieht. Die erste Correetur ihrer Mittheilungen besorgen die Verfasser. Fremde haben diese erste Correetur an das vorlegende Mitglied einzusenden. Die Correetur soll nach Mösgliclikeit nicht über die Berichtigung von Druckfehlern und leichten Schreibversehen hinausgehen. Umfängliche Correeturen Fremder bedürfen der Genehmigung des redi- girenden Seeretars vor der Einsendung an die Druckerei, und die Verfasser sind zur Tragung der entstehenden Mehr- kosten verpflichtet. Aus $8. Von allen in die Sitzungsberiehte oder Abhandlungen aufgenommenen wissenschaftlichen Mittheilungen, Reden, Adressen oder Berichten werden für die Verfasser, von wissenschaftlichen Mittheilungen, wenn deren Umfang im Druck 4 Seiten übersteigt, auch fürden Buchhandel Sonder- abdrucke hergestellt, die alsbald nach Erscheinen des be- treffenden Stücks der Sitzungsberichte ausgegeben werden. Von Gedächtnissreden werden ebenfallsSonderabdrucke für den Buchhandel hergestellt, indess nur dann, wenn die Verfasser sich ausdrücklich damit einverstanden erklären. 89. Von den Sonderabdrucken aus den Sitzungsberichten erhält ein Verfasser, welcher Mitglied der Akademie ist, zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres 50 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke auf Kosten der Akademie weitere Exemplare bis zur Zahl von noch 100 und auf seine Kosten noclı weitere bis zur Zahl von 200 (im ganzen also 350) abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigierenden Seeretar an- gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrucke zur Vertheilung zu erhalten, so beilarf es dazu der Genehmigung der Gesammt- Akademie oder der be- treffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 50 Frei- exemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigivenden Secretar weitere 200 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen. Von den Sonderabdrucken aus den Abhandlungen er- hält ein Verfasser, welcher Mitglied der Akademie ist, zu unentgeltlicher Vertleilung ohne weiteres 30 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke auf Kosten der Akademie weitere Exemplare bis zur Zahl von noch 100 und auf seine Kosten noch weitere bis zur Zahl von 100 (im ganzen also 230) abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigirenden Secretar an- gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrucke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es dazu der Genehmigung der Gesammt-Akademie oder der be- treffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 30 Frei- exemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigirenden Secretar weitere 100 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen. SIT Eine für die akademischen Schriften be- stimmte wissenschaftliche Mittheilung darf in keinem Falle vor ihrer Ausgabe an jener Stelle anderweitig, sei es auch nur auszugs- (Fortsetzung auf S. 3 des Umschlags.) EU u 851 SITZUNGSBERICHTE _ 1907. XLVEN. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 28. November. Gesammtsitzung. Vorsitzender Secretar: Hr. WALDEYER. 1. Hr. Srruve las über die Resultate einer neuen Beobach- tungsreihe des Saturnstrabanten Titan. (Ersch. später.) Die früheren Untersuchungen über das Saturnsystem hatten Ungleichförimigkeiten in der Bewegung von Titan ergeben, deren Erklärung auf Schwierigkeiten gestossen war. Durch die neue Beobachtungsreihe, welche zur Eutscheidung dieser Frage in den Jahren 1901— 1906 in Königsberg und Berlin ausgeführt worden ist, liess sich feststellen, dass nur geringe Schwankungen in den Längen von Titan, welche wahr- scheinlich von Störungen durch Hyperion herrühren, bestehen, während die früler bemerkten grösseren Abweichungen Fehlern in den Resultaten älterer Beobachtungen zuzuschreiben sind. Die aus dieser Reilie abgeleiteten Bahnelemente stützen die früheren Ergebnisse bezüglich der Bahn von Titan, bestätigen den aus den Pulkowaer Beob- achtungen gefundenen Werth der Planeteninasse und gestatten eine genauere Bestim- mung der mittleren Bewegung des Trabanten. 2. Hr. Brusser legt vor eine Untersuchung des Hrn. Dr. Kurr Prrers in Kiel: Die Datirung des preussischen privilegium generale de non appellando illimitatum. Der Verfasser führt den Nachweis, dass dieses Privilegium erst 1750 ertheilt, aber bei der Ertheilung auf den 31. Mai 1746 zurückdatirt worden ist. 3. Vorgelegt wurden das von der Akademie unterstützte Werk (+. STEINHAUSEN, Deutsche Privatbriefe des Mittelalters. Bd. 2. Berlin 1907, von Hrn. Mögıus sein Werk Ästhetik der Tierwelt. Jena 1908, von Hrn. En. Meyer Bd. ı, Hälfte ı der 2. Aufl. seiner Geschichte des Altertums. Stuttgart und Berlin 1907 und das von dem correspon- direnden Mitgliede Hrn. Onvouer herausgegebene Journal de voyage du general Desaix. Suisse et Italie (1797). Paris 1907. Sitzungsberichte 1907. 86 852 Gesammtsitzung vom 23. November 1907. Die Datierung des preußischen Privilesium generale de non appellando illimitatum. Von Dr. Kurr PERELS cn (Vorgelegt von Hrn. BRunseEr.) I: De 31. Mai 1746 gilt gemeinhin als ein Wendepunkt der preußisch- deutschen Verfassungsgeschichte, denn dieser Tag habe dem preußi- schen Gesamtstaat — das neuerworbene Ostfriesland allein ausge- nommen — ein Privilegium de non appellando illimitatum gebracht und damit die völlige Befreiung von dem Rechtsmittelzug an das Reich; an ihm sei der Grund gelegt worden, auf welchem sich die ordent- liche Gerichtsbarkeit Brandenburg-Preußens zu einer rein nationalen gestalten konnte. An die Erteilung dieses Appellationsprivilegs, durch welches der Staat erst zum einheitlichen und selbständigen Rechts- gebiet geworden sei, schließe sich genetisch das allgemeine Verbot der Aktenversendung (20. Juni 1746) und die Prozeßkonstitution vom 31. Dezember 1746, die Einleitung der großen Justizreformation König Friepricns, die bereits im Jahre 1750 in der Hauptsache durchge- führt war. Und doch erscheint es in hohem Maße auffällig, daß in keinem der in diese Reformperiode fallenden Gesetze von der stattgehabten Erteilung des Privilegium de non appellando die Rede ist, um so auffälliger, als der Gesetzgeber des absoluten Staates regelmäßig die Beweggründe seines Handelns im Gesetze selbst darlegt. Und das Gefühl des Befremdens kann nur wachsen angesichts der Feststellung, daß der früheste Druck des Appellationsprivilegs in das Jahr 1750 fällt: mußte doch der Staat das größte Interesse daran haben, die mühevoll genug erreichte Emanzipation vom Reiche den Behörden wie dem »Publikum« möglichst schnell kundwerden zu lassen. Schon diese Tatsachen sind geeignet, Bedenken gegen die her- kömmliche chronologische Behandlung zu erwecken. Die Betrachtung einer Reihe von Einzelerscheinungen aber führt zu der völligen Ge- K. Perers: Datirung des preuss. allg. Appellationsprivilegs. 853 wißheit, daß Preußen weder am 31. Mai noch sonst im Jahre 1746 das allgemeine Appellationsprivileg erhalten hat: I. Die reichskammergerichtlichen Insinuationsakten stammen aus dem Jahre 1750". 2. Das Staatsarchiv zu Wetzlar enthält ferner Akten über preußische Prozesse, welche nach dem Jahre 1746 nicht bloß weiter verhandelt, sondern auch neu »introduziert« worden sind, so z.B. über den Prozeß v. Groote gegen v. Steding als Vorderrichter hatte das Landgericht der Grafschaft Tecklenburg entschieden —, dessen Introduktion 1748 stattfand”. 3. Unter dem 23. Februar 1747 berichtete das Clevesche Hof- gericht nach Berlin, daß bei einem Streitwert von über 2500 Gold- gulden die Appellation an die Reichsgerichte stattfinde®. A. Der Bericht der Kabinettsminister Graf Heinrich von Podewils und Graf von Finckenstein an den König über den erfolgten Eingang des privilegium de non appellando datiert vom 6. Juli 1750'. 5. Das Ravensbergische Appellationsgericht, das seit dem zweiten Jahrzehnt des ı8. Jahrhunderts ohnehin nur dem Namen nach selb- ständig neben dem Berliner Oberappellationsgericht fortbestanden hatte, blieb 1748 von der Kombination des Oberappellationsgerichts mit dem Kammergericht unberührt, trotzdem das im Jahre 1653 den ravensbergischen Ständen — gegen den Verzicht auf die Appellation an die Reichsgeriehte — gewährte Recht auf ein eignes Tribunal nur so lange wie dieser Verzicht selbst eine Unterlage hatte; der ver- tragsmäßige Verzicht und damit der Anspruch auf ein selbständiges Höchstgericht wurde aber bedeutungslos in dem Augenblicke, in welchem die Zuständigkeit der Reichsgerichte, als Berufungsinstanz über preußischen Gerichten zu fungieren, reichsgesetzlich beseitigt wurde. Dennoch erfolgte im März 1750 noch eine besondere An- frage Coccejis an den König, »ob nicht auf den Fall, wenn die ravensbergischen Stände diesem Gericht renunzieren, dasselbe gleich- falls mit dem Kammergericht kombiniert werden solle«. K. Sran- naGEL’ erblickt die Erklärung für diese Vorgänge darin, daß die ! Staatsarchiv Wetzlar BI, Brandenburg, König von Preußen als Kurfürst zu Brandenburg, Berlin. Privilegium de non appellando illimitatum über alle Herzog- tümer und Fürstentümer, in specie Ostfriesland. Reichskammergericht. 1750. ı vol. cam. ®2 Ebenda G ee . — Weitere Beispiele: E 635 u 349 ® 2546 1958 II5I 3 Geheimes Staatsarchiv Berlin, R.gX ıg, Justizreform in Cleve. Vgl. Acta Borussica, Beliördenorganisation Bd. 7 (Berlin 1905) S. 226. (Die Druckfehler in dem dortigen Aktennachweis sind vorstehend berichtigt.) * Politische Korrespondenz Friedrichs des Großen Bd. 8 (Berlin 1882) S. 5- 5 Minden und Ravensberg unter brandenburgisch - preußischer Herrschaft von 1648 bis 1719 (Hannover und Leipzig 1894) S. 163f., woselbst auch das Material. 86* s54 Gesammtsitzung vom 28. November 1907. Staatsregierung 1748, wie auch im Frühjahr 1750, an die erfolgte Verleihung des Privilegium de non appellando nicht gedacht habe; erst die Mindensche Regierung habe den König im Verlaufe der Ver- handlungen darauf aufmerksam gemacht, »daß der Verzicht der ravens- bergischen Stände auf die Appellationen an die Reichsgerichte durch das kürzlich! (1746) ausgefertigte kaiserliche Privilegium de non appel- lando gegenstandslos geworden sei. Man mochte in Berlin erstaunt sein, diesen einfachen und unbestreitbaren Satz nicht selbst und nicht schon 1748 gefunden zu haben, und beeilte sich, ihn anzu- wenden. Der Etatsminister von Bismarck und der Präsident Jariges erhielten am 10. November 1750 den Befehl, ‚da nunmehr! alles, was von seiten der Stände eingewandt werden möchte, zessieret‘, die Kombination zu vollziehen«. — Diese Erklärung erscheint un- befriedigend: mag man selbst von der persönlichen Qualifikation der beteiligten Minister absehen — daß keinem einzigen von ihnen ein wenige Jahre zuvor ergangenes und noch in voller Kraft stehendes Fundamentalgesetz der preußischen Gerichtsverfassung gegenwärtig ge- wesen sei, ist schlechterdings unmöglich. Aber auch das (durch den Druck hervorgehobene) »kürzlich« will so wenig wie das folgende »nunmehr« zum Jahre 1746 stimmen. Beide Worte legen vielmehr eine Prüfung der Frage nahe, ob nicht der entscheidende Vorgang, die Erteilung als Privilegium de non appellando illimitatum, in die Zeit zwischen der Anfrage Coccejis vom März und dem Reskript vom 10. November 1750 falle. 1. Die noeh erhaltenen Akten” ergeben, daß Preußen das unbeschränkte Appellationsprivileg erst im zweiten Viertel des Jahres 1750 erhalten hat. Die Verhandlungen, welche auf Grund der von Karl Albert, Kur- fürsten von Bayern, dem nachmaligen Kaiser Karl VIl., im Traktat vom 4. November 1741 Zifl. 1° gemachten Zusage im Jahre 1742 eröffnet, in der Folge aber vielfach unterbrochen worden waren, sind durch die Jahre 1746 bis 1750 hindurch fortgeführt worden. Erst im Januar 1748 ist das Privileg in Wien konzipiert und im Februar in Berlin die 4 ! Sperrdruck des Verfassers. Die nachstehend angeführten Schriftstücke finden sich im Geheimen Staatsarchiv R. ı Nr. 148. Gedruckt bei Joh. Chr. Frhr. v. Aretin, Beyträge zur Geschichte und Lite- ratur Bd. 6 (München 1806) S. 6Sf. K. Pzrers: Datirung des preuss. allg. Appellationsprivilegs. 855 Zustimmung zu dem Entwurf erklärt worden'. Der Abschluß der Sache hat sich aber noch um mehr als zwei weitere Jahre verzögert, weil der König von Preußen die im Juni 1746” definitiv auf 20000 Ritlr. fest- gestellte Taxe nicht anwies’, durch deren Erlegung die Ausfertigung des Privilegs bedingt war. Am 21. Mai 1748 ergeht auf den dringenden Immediatbericht', in dem der König wiederholt’ gebeten wird, die Taxgelder anzuweisen, der königliche Bescheid dahin: »Sie müssen Geduld haben, jetzo ist es mir nicht möglich.« Dementsprechend vertröstet das Auswärtige Departe- ment die Gesandten in Wien": »Ihr könnet selbigen [den Churmain- zischen Residenten und Taxator Freiherrn von Gudenus] bey Unserm Königlichen Wort fest versichern, daß die Gelder ohnfehlbar so bald als möglich’ übermachet werden und ihnen ein kleiner Aufschub auf keine Weise präjudizierlich werden solle.... Ihr müsset also ge- dachte Reichskanzley nur annoch ein wenig zur Geduld verweisen und sie bey gutem Willen auf möglichste Weise zu erhalten suchen. « Auch das folgende Jahr steht zunächst unter dem Zeichen des Hinhaltens. Am 7. Juni 1749 haben die Wiener Gesandten be- richtet: »That der Reichs- Vize-Cantzler gestern namens der Reichs- Cantzley abermal Anregung wegen der Tax pro Privilegio de non appellando illimitato.... Wir wissen, bey denen vorhin gemachten contestationen, unsers allerwenigsten Orts, den so ungewöhnlichen langen Verzug nicht mehr zu entschuldigen: und da gedachter Ministre, ! Graf Otto von Podewils, Edler von Graeve, Wien 31. Januar 1748 (Or.). — Graf Heinrich von Podewils, von Mardefeld, Graf von Bredow, Berlin, 9. Februar 1748 (Konz.). 2 Graf O.v. Podewils, v. Graeve, Wien, 15. Juni 1746 (Or.). ® Die Erklärung hierfür liegt in der Geringschätzung, wit welcher der König alle die Reichsverfassung betreffenden Fragen behandelte. (Vgl. R. Koser, Brandenburg- Preußen in dem Kampfe zwischen Imperialismus und reichsständischer Libertät, His- torische Zeitschrift Bd. 96, München und Berlin 1906, insbesondere S. 238 und die Nachweise in Anm. ı daselbst.) So mochte er auch jetzt um des privilegium de non appellando willen nicht die Summe, die er alljährlich in dieser Periode dem Staats- schatz überwies, um den Taxbetrag kürzen. * v. Cocceji, v. Mardefeld, Berlin, 18. Mai 1748 (Or.). ° Der erste dieser Immediatberichte, welche auf die schleunige Anweisung der Taxgelder abzielen, datiert vom 25. Juli 1747 (Or. gez. Graf v. Podewils, v. Mardefeld in R. 96 Nr. 75G); in ihm erklären die Minister: »Nous croirions mangquer A notre devoir et au serment qui nous oblige de veiller aux interets de Votre Majeste, si nous ne prennions la libert@, de Lui repr&senter que la chose presse et q’un plus long delai et d’autres conjonctures pourroient changer la situation favorable, olı cette affaire se trouve actuellement.« Aber der König resolvierte: »Ich habe kein Geld« (Bleistift- notiz von der Hand des Kabinettssekretärs Eichel). ° Konz. gez. Graf v. Podewils, Berlin, 24. August 1748. Charakteristische Korrektur von Podewils’ Hand, der durch diese Worte das »baldig« des v. Vetteschen Entwurfs ersetzte. 7 856 Gesammisitzung vom 28. November 1907. auch ihm Untergebene, sich bisher in allem nach Möglichkeit billig und willig bezeuget, so wäre ihnen auch jene von Rechts und obser- vanz wegen zukommende Ergötzlichkeit, oder vielmehr pars salarii, wohl zu gönnen.« — Sie erhalten zur Antwort': »Ihr könnet auf das zuverlässigste und bey Unserm Königlichen höchsten Worte die Ver- sicherung erteilen, daß die verglichenen Gelder binnen dem Lauf des gegenwärtigen Jahres ohnfehlbar erfolgen und dorten ausgezahlet werden sollen.« Aber erst Mitte Januar 1750 standen die Gelder zur Absendung bereit’; ihre Überweisung nach Wien erfolgte am ı0. März’: zwei Wochen später leisteten die Wiener Gesandten Quittung über den Empfang‘. Die Reichstaxamtsquittung lautet: »Pro Privilegio de non Appellando Illimitato für S“ König. May. in Preußen als Churfürsten zu Brandenburg auf alle Dero außer denen Chur-Landen und dem Stettinischen Distriet be- sitzende Teutsche Reichs-Provinzien, mit Ausnahme der Graf- schaft Ostfriesland, ist verglichener maßen und unter Approba- tion S! Churfürst. Gnaden zu Mayntz, als des Reichs Ertz Cantzlern, pro Taxa et Juribus Cancellariae, cum libello capsula et sigillatione die Summa pr. dreißig Tausend-Vierzehn Gulden und 30 Kreutzer bezahlet worden. Signatum Wien den 2 ten 3 Aprilis 1750% [L. S.] Pr. Kay. Reichs Hof-Cantzley Taxamt m. p-« Die Urkunde über das Appellationsprivileg wurde erst Ende Mai nach Berlin übersandt‘, und am 3. Juli 1750 beschloß das Kabinetts- ministerium, das Privileg zum Druck zu befördern‘. Die Publikation erfolgte am 8. August 1750, dem Tage, an welchem das Kabinetts- ministerium dem Generaldirektorium, dem Justizdepartement und sämtlichen reichsländischen Regierungen notifizierte: »Es haben des ! Graf H. v. Podewils, Graf v. Finckenstein, Berlin, 21. Juni 1749 (Konz.). ® Der König an den Etatsminister Graf H. v. Podewils, Berlin, 17. Januar 1750 (Or.). > von Boden (dirigierender Minister beim Generaldirektorium) an das Aus- wärtige Departement, Berlin, ro. März 1750 (Or.). * Graf O. von Podewils, v. Graeve, Wien, 25. März 1750 (Or.). — Graf H. v. Podewils, Graf v. Bredow, Graf v. Finckenstein an den Geh. Rat Köppen, Berlin, 10. April 1750 (Konz.). Anlage zum Bericht des Grafen OÖ. von Podewils und von Graeve, Wien, 19. August 1750 (Or.). 6° Graf O.v. Podewils, v. Graeve, Wien, 27. Mai 1750 (Or.). ° Registratur v. Vettes, Berlin, 3. Juli 1750. K. Perers: Datirung des preuss. allg. Appellationsprivilegs. 857 Römischen Kaysers Mayestät Uns unter dem 31. Maji 1746 ein privilegium illimitatum auf alle Unsere außer der Chur im Reiche besitzende Lande verliehen«. Il. Damit kehrt die Untersuchung zu ihrem Ausgangspunkte zurück. Das im Jahre 1750 erteilte allgemeine und unbeschränkte Appellationsprivileg ist um 4 Jahre zurückdatiert worden. Hierbei wurde der 31. Mai ı746 als der Tag gewählt, an welchem Kaiser Franz I. die Gewährung dieses Privilegs zugesagt hatte. Dies erhellt aus folgender Urkunde': »Gleichwie Ihro Röm. Kayserl. May. zu ausnehmenden Vergnügen gereichet, abermalen ein Merekmal Dero S" Königl. May. in Preussen zutragender besonderen Freundschaft und Hochachtung an Tag legen zu können: Eben also versprechen Sie sich annoch von der Gemüths- Billigkeit S" Königl. May. die nachdrucksambste und werck- thätige Anwendung dessen, was dem II. v. Graeve in Dero allerhöchsten Namen unter dem 16.t®% dieses Monats bereits zu erkennen gegeben worden. Ihro Röm. Kaiserl. May. tragen daher ebenfalls nicht den geringsten Anstand, dem S! Königl. May. in Preussen zu erkennen gegebenen Verlangen in puncto Privilegii de non appellando illimitati pro Provineiis Branden- burgieis ad Romanum Imperiium extra Eleetoratum et ad Stettinense Territorium pertinentibus, so, wie es unter letzterer Kayserl. Regierung angesuchet worden, sich aus eigenem An- trieb, willfährig und geneigt zu bezeigen. Glauben anmit und seynd der meinung, die anverlangende extension auf die Grafschaft Ostfriesland separirter zu lassen. Wormit in Verfolg dieser allerhöchsten Willfahrung dem H. v. Graeve die Ex- pedition des Privilegii von der Reichs-Cantzley ohngesaumbt, gewöhnlicher massen behändiget werden kann. Wien, den 31.'@®® May 1746. Franz Vt C. L. Graf Colloredo Ad mandatum Sacrae Caesareae Majestatis proprium (L. S.) Andreas Mohr.« ! Anlage zum Bericht des v. Graeve, Wien, 1. Juni 1746 (Abschrift). 858 Gesammtsitzung vom 28. November 1907. Die Tatsache, daß das auf den 31. Mai 1746 datierte Privileg in Wahrheit erst 1750 erteilt worden ist, ist materiell-juristisch insofern erheblich, als sich auf sie die Rechtskraft aller bis 1750, genauer bis zum Insinuationstage (d.h. dem 17. Oktober für den Reichs- hofrat, dem ı8. Dezember für das Reichskammergericht) gefällten reichsgerichtlichen Appellationsentscheidungen in preußischen Rechts- sachen gründet: der Vorteil, den die Zurückdatierung gewährte, lag darin, daß die Zuständigkeit der Reichsgerichte für die nach dem 31. Mai 1746 introduzierten und zur Zeit der Insinuation noch schwe- benden Prozesse in Wegfall kam. Die gewonnene Erkenntnis recht- fertigt und zerstreut zugleich die eingangs hervorgehobenen ehrono- logischen Bedenken. Durch das allgemeine Appellationsprivileg von 1750, das gleich- zeitig mit dem ostfriesischen die Rechtskraft beschritt, gelangte Preußen zur gerichtsverfassungsmäßigen Einheit; es erlangte »ein großes Kleinod aus der kaiserlichen Krone«', das »beinahe eine völlige souverainete in Ansehung der Untertanen«” bedeutete. Im Rahmen der allgemeinen Staatsgeschichte betrachtet muß das Ergebnis zu einer noch höheren Wertung des Verdienstes der Staats- männer führen, welche, lange bevor die Befreiung aus den beengenden Fesseln der Reichsgerichtsverfassung eingetreten war, wagemutig und weitblickend die große Justizreform in die Wege leiteten, die dem Rückschauenden als ein wesentlicher Faktor der Konsolidation des werdenden Gesamtstaates erscheint. ! v. Graeve, Frankfurt, 15. Juni 1745 (Or.). ?2 Graf H. v. Podewils, v. Borcke an den König, Berlin, 13. März 1744 (Konz.). Ausgegeben am 12. December. ch EEE 859 SITZUNGSBERICHTE 19°. XLIX. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 5. December. Sitzung der philosophisch-historischen Classe. Vorsitzender Secretar: Hr. VAHLEn. *]. Hr. Scnmotzer spricht über die Entstehung der staatlichen Finanzwirthschaft in den grösseren europäischen Staaten von 1500 bis 1820. Er ging aus von übersichtlichen statistischen Tabellen, welche die Finanz- entwickelung von Österreich, Frankreich, England und Preussen in heutigem deutschen Gelde darstellen; er besprach dann die Probleme, um die es sich handelte, und ob und wie es den einzelnen Staaten gelang, dieselben zu lösen. Zum Schlusse legte er finanzielle Übersichten der Staaten in den Epochen von 1770—90 und von 1820— 30 vor und verglich sie mit den Finanzbudgets der jüngsten Gegenwart. 2. Hr. Mürrer legt einen Beitrag zur genaueren Bestimmung der unbekannten Sprachen Mittel-Asiens vor. (Ersch. später.) Er nimmt Bezug auf ein unter den Turfanfunden der Expedition von Le Cog befindliches buddhistisches Bruchstück in türkischer Sprache und stellt es als wahr- scheinlich hin, dass die in diesem Bruchstück tocharisch, d.h. indoskythisch ge- nannte Sprache in der Sprache I (nach Leumanns Bezeichnung) vorliegt. 3. Hr. vo Wıramowırz- MOELLENDORFF legte eine Mittheilung vor Zum Menander von Kairo. Verbesserungen zu den Fragments d’un manuscrit de Menandre von J. LErEBVRE. 4. Hr. Conze überreichte den Bericht des Kaiserlichen Archäo- logischen Instituts über die Arbeiten zu Pergamon in den Jahren 1904 und 1905 (Sonderabdruck aus den Athenischen Mittheilungen des Instituts 1907). 5. Derselbe machte ferner eine kurze Mittheilung über die von Hrn. Brückner mit Mitteln des Envarn GErHARD-Stipendiums erzielten ergebnisse bei Untersuchung eines Theiles der Grabmäler vor dem Dipylon zu Athen. Die entgegenkommende Unterstützung seitens des Hrn. Kavvanıas und der Athenischen Archäologischen Gesellschaft, wie die des Hrn. Skıas, wurde dankbar erwähnt. 860 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 5. December 1907. Zum Menander von Kairo. Von ULrıcHn von WILAMOWITZ- MOELLENDORFF. Dr editio princeps des Menander, die Hr. Leregvre, sein glücklicher Finder, eben in Kairo mit dankenswerter Schnelligkeit hat erscheinen lassen, gibt auch jetzt schon Raum zu sehr vielen Verbesserungen; ohne Zweifel wird das versprochene Faksimile und erst recht eine Nachvergleichung noch weiter zu kommen gestatten. Da ich eine Be- sprechung der Komödien, die ich vorhabe, mit dem kritischen Klein- kram nicht belasten kann noch mag, setze ich hier kurz die Lesungen hintereinander her, die ich befolge. Selbstverständlich werden schon viele dasselbe gleichzeitig mit mir gefunden haben. Heros. Hypothesis ı Äppen Te eAnY ©’ Ama Tekofca tiareenoc. In der Hand- schrift steht eAnyY oe’ Ama am Ende und fehlt Te: es war also ein Schreiber von re auf Teko?ca übergesprungen, hatte am Rande korrigiert, und die Korrektur ist falsch verstanden. Hypoth. 2 Eawken Emitpönwi; TPoew Cod. Aegyptismus. Es ist der vilicus Tiseıoc, ein freier Mann, von dem es v. 50 heißt: TOIMÄN TIC HN Tigeioc OIKÖN ENBAAI, TTrteneacı, reronWc OIKETHC NEOC WN TIOTE*' EFENETO TOYTWI AIAYMA TAYTI TIAIAIA. »Es gab hier einen Tibeios, der hier in Ptelea wohnhaft war; in seiner Jugend war er einmal Sklave gewesen.« Jetzt war er Frei- gelassener und oikön TTreneacın: das ist die Heimatsbezeichnung der Metöken, die wir von den Steinen her kennen, aber für einen Frei- gelassenen fehlte bisher ein Beleg. Sein früherer Herr hat ihn weiter beschäftigt; so ist in der »Samia« eine Freigelassene im Hause und im Dienste verblieben. Daß der Demos genannt wird, geschieht für das Publikum; wir sind im Prologe. 49 zu interpungieren THN TPITHN WC OYK ÄATIEAIAOY TYXÖN Ö AECMÖTHC ö cöc »er starb Hungers, vermutlich als dein Herr ihm ein drittes Darlehen nicht geben wollte«. vox WırLanowrrz-MOoELLENDORFF: Zum Menander von Kairo. Ss61 57 ist erstens erıa aus €pıa verlesen, dann gibt die Handschrift falsch Personenwechsel: Daos sagt »sie wartet auf, TIAIAIcKH TIÄNY' TEetAa Katarenälc;:MmA TON Arıönnw:Tıany [ETA Enevefrıoc. Er will seiner Geliebten gleich das Prädikat geben, Any Eneve£rioc, unterbricht sich aber, da Getas eine spöttische Miene macht, und nimmt dann das an- gefangene Wort auf. 70 eycam’ Anıc nA Tön [TTjolceıaw. gelesen AaıonH Epitrepontes. IO ei AH ce MHAcN KwnYeı. ae Öod. Der Schreiber hat die E- Laute oft verwechselt, in den I-Lauten ist er korrekt. 32 TAI BaKTHplaı [Kaelizomai coy 68 or marüun [ömwc] Arant’ Exein oleı ce Aein } 76 fragt Syriskos eipuken, und Smikrines antwortet eipuken, oYK HKOYCAC; 54 Em TOFToN, TIÄTEP \ alörlon. L AYTÖC TÄPECTIN oYTocı [nvn] AÖC MOI TYNAI" TÄ AEPAIA KAl TNWPICMATA ofTöc c’ AmaıTel. Ergänzt hatte Hr. Leregvre richtig, aber falsch verteilt. »In dieser Sache zu reden ist das Kind selbst da. Gib es mir Frau. Es fordert von dir die Erkennungszeichen.« Die Frau hat das Kind bisher gehalten; jetzt nimmt es sein «Yrioc auf den Arm, weil es durch ihn sein Recht geltend machen soll. 98 »Weshalb habe ich die Beigaben nicht gleich gefordert, als ich das Kind übernahm?« oYmw rar’ Emo) TOT’ Än YTIeEP TOYToY AEreEIN. God. TOYTHNYTIEPTOYTOYNEFWN. 104 [renn|uc unmöglich; wohl eYceuc. 117 Ei AE TE nABÜN Ekeina AAoc ATIEAOTO, AYTOC INA KEPAÄNEIE APAXMÄC AWAEKA AYTw Cod., wenn das nicht verlesen ist I2I oY AH Kanölc exjeı TO MEN COM” EKTPEBEIN eme ToFro [nF|n, [artlo? ae TAc cwrHPiac EnTIIAA AABÖNTA AARON ABANICAI. ergänzt von LErrEBvRE; aber TAN cwTHPiac Entiar ist zu verbessern. 131 oYk EcTi AIKAION, Ei TI TÜN TOYToY ce Ace ATIOAIAÖNAI KAl TOYTO TIPOC ZHTEIC NABEIN, IN’ ÄC®ANECTEPON TIONHPEYCHI TIANIN, EI NIN TI TÖN TOYTOY CECWKEN H TYXH. So zu interpungieren. »Du sollst etwas, was ihm gehört, zu- rückgeben und willst das auch noch für dich; das ist ungerecht. « 862 Sitzung der philosophisch historischen Classe vom 5. December 1907. Dieser Gedanke wird im Ausdruck zusammengezogen, und nach grie- chischer Weise hypothetisch gegeben, was wir als einen Subjektsatz fassen, der das Prädikat ungerecht erhält. Ganz ebenso würden wir den letzten Satz nicht hypothetisch, sondern kausal fassen. 137 rIn&ckw Kandc ist fälschlich durch Personenwechsel getrennt. Erst hinter «anöc beginnt Daos. 139 TO? BoHeoPNToc [ac Kal] Erreziöntoc TOI AnıKein MennonTi coı. Cod. Taaıkeiın. Das kann allerdings die wirkliche Krasis bezeichnen. 143 vermutlich 6 a’ oYx errüon [exeı]. 146 —ı53 Personenverteilung in der Ausgabe und zum Teil der Handschrift falsch. Syriskos: Gib den Ranzen her, in dem hast du’s. Daos (zu Smikrines, der schon aufbricht): Bitte, bleibe, damit ich’s abgebe, (für sich): daß ich mich dem als Schiedsrichter unterworfen habe! Syriskos: Gib her. Daos: [aic|xpA re rermonea. Smikrines (zu Syriskos): Hast du alles? Syriskos: Ich denke, wenn er nicht was hinuntergeschluckt hat, während meiner Rede, als er besiegt ward. Daos: Das glaubt’ ich ja gar nicht (oY« An @lömHn Änickecen). Syris- kos (zu dem abgehenden Smikrines): Lebe wohl (eytyxeı, wie in der Unterschrift der Briefe). 157 AYT[öıl hoffentlich Druckfehler für aYTA. 174 [eerelaeizon und [o|YTöc Ecrı. 180 [oion Almlolcöcaı xpHmar’ Ecrin öpsano? [maılaösc. Der Anfang treffend von LEFEBVRE ergänzt. 192 Y[na| marexw con unmöglich; wahrscheinlich steht ülc] da: möglich auch «lal]. 208 MA Mm” EnHı Alannarleic] MPÖC THN TYNAIKA TON @PACANTA T AY|TA Kall 210 CYNEIAÖT” ÄGANICHI AABON. Kandc [moi@n] ETEPÖN TI TIPÖC TOYTOIC KYKAN [YAAEoMAI|. KÄNTAYSA KAKÖN ENECTIN Emieiköc [mera|. Habrot. EATE m’, iketeYw ce, Kal MA MOI KAKA TIAPEXETE. 222 earem Cod. Plural neben Singular ebenso Samia 37 noYcaT’ @ TAAAN TO TrAlalon. Habrotonon spricht zu ihren Zofen ins Haus hinein. 225 mo? ’ctlın ön zutan Ero TTEPIEPXOM”" OYTOC Enaon" [Aröaoc| üraee TON AAKTYAION H AEIEON WI MEAAEIC TIOTE. Der von außen Kommende sagt änaon, wenn er den Gresuchten auch nicht im Hause trifft, sondern in der Tür, weil er ihn außer- halb lange gesucht hat. 245 |Hzw| Aınapamon (elc TIÖRIN FTAP EPxomal [nvni)] repi ToYTwn eicömenoc TI Ael mIOIENN. von Wıramowrrz-MoELLEnDoRFF: Zum Menander von Kairo. 863 254 Önesimus sagt Orer usw. 258 [KAlmo? rAP TIAPOYCHC Er&neto TOOFYTON ETEPON. 261 TAN ac malalA r’”) Hric Än olceAc; 273 Atonwner|Yi | 280 Ecrlın) ABPöTonoNn 301 TÄ T’ EKeinHı renömena. TOT’ Cod. 310 üce’ Anaıahc. Das e zu streichen. 340 TOTIACTIKÖN TO TYNAION’ WC EPTIEE OTI KATÄ TON EPWT” OYK ECT Enevaeplac TYXEin, ÄAnWC A ANYEI, THN ETEPAN TIOPEYETAI. Im ersten Verse ist Toract leicht verbessert; auch sieht man, daß erriee etwas wie eYpHx’, ernox’ EriYece’ (dies paßt schlechter) verbirgt. Aber keins hat genügende Probabilität. 357 XAIPETW TO TIOonAA TIPÄTTEIN’ ÄN AE TIC AÄBHI NE Ti], das letzte Wort von LrregvrE als £rı ergänzt, der am Anfang Taaanna abgeschrieben hat. Dies ist der letzte Vers des Blattes ©. Von dem nächsten Blatte ist aber der Anfang erhalten, zusammenzusetzen aus dem Bruchstück N, dessen Zugehörigkeit zu den Epitrepontes erkannt war, und dem Bruchstücke T, das S.216 unter den unbestimmten steht; daß bei N Rand unten angegeben ist, muß Versehen sein; bei T steht es richtig. Der Übergang von © zu NT ist offenkundig: ehe ich den Zusammen- hang der Blätter erkannt hatte, hatte ich schon An aABHıc mE Tı ergänzt. Die Verszahlen werden in der nächsten Ausgabe hiermit umgeworfen: möge es nicht die einzige Ergänzung bleiben. TEPIEPFACAMENO|[N]| A AAAHCANT” EKTEMEIN Alawm” Emayto? ToYc ÖAlölnTac. Ann oYToci 520 Tic €ce’ d mrocıwn; Cmlılkpinuc Änactp&seı ex Actewc TIAnın T’AP.|.. ‚|wcel[.|un arrıc" men[velraı TAc Anl- - -Jıc L TAPA TINOC 0YToc; Er[rtoawn ae BloYnomaı moiein EmavTöon - - - = -]meae Bm Eee er Rückseite, also nach 28 Versen. oYAeice - - - = ElxJeroc YMin : moıklaon ji ÄPIcTon APılctHcomeln‘ d TPIcAenioc erw KATA TIJANTA. N|PN Men ofn oYK ola’ öfwc AYcKonoNn |- - -].K. oc, Ann’ EAN TIÄNIN 7 y P 530 - - - - = -] mareirlojv [..] TYxH > = = 00 = = -Jekaneıt” eic MAKAPlac Be 3 ru e]rc- TINoE: 864 Sitzung der philosophisch -historischen lasse vom 5. December 1907. 518 EKTEMEIC abgeschrieben. 519 den Vers durch Tilgung von AnnA einzurenken, mißfällt, aber oYTroci in öai zu ändern auch. 521 und sonst wird man nun gewiß mehr lesen. 527 nwTtrıc abgeschrieben. 531 Lerregvre denkt an den Fluch eic makarian; dann müßte man so ändern; aber warum das? Der verstimmte Mann, der zum Frühstück keine Lust hat und doch hofit, dadurch in Stimmung zu kommen, kann nur Charisios sein. Die Konsequenzen für die Handlung ziehe ich hier nicht. 381 TA aoımA für Tanna zu verbessern. 388 mPöc TAlc eYpaıc rAP Enaon Aptı [monYn Erü] XPÖNON AIAKYIITWN E|AYNAMHN TA TIÄNe ÖPAN.| ö mAThP A& TÄc NnYMmeHc TI [TePIoP@c TIANY] EnAneı TIPÖC EKEINHN, üc koıx’, 8 a’ [üc TIYKNäl| HANATTE XPWMAT „ ÄNAPEC, OYA EITIEIN KANÖN. Soll nur den Sinn geben; 389 Twnen Cod. 394 KESANHN T ÄNETTÄTAEE CoÖAPA} das Kompositum gebildet, weil Anekrare vorhergeht. 399 Erw rFÄP ÄNITHPIOC 405 ÄNHANEHC TE’ AOIAOPEI T EPPWMENWC [aYr|öı saerıeı ©’ Yoaımon. Cod. teilt falsch Enoıaöreı ab; im nächsten Verse ist [...|co wohl verlesen, denn das Reflexiv ist unentbehrlich. A5I Ann A Trerimenw. Üod. Anna m. 454 OIMWEEI MAKPA, An [Äntlinanfıc TI. KPinomaı TIPöC Cworönhn' METÄTIEICON AYTHN, OTAN IAHIC. OYTW TI Mol ÄTABON TENOITO' CwePÖNnHN TÄP OIKAAI ÄTION — TO TEAM Elaec TIAPIOFC’" ENTATEA cE THN NYKTA BATITIZWN OAHN ATIOKTEN®, 460 [xoYr|w ce TAYT’ Emol »PoNEin ÄNATKÄCH. ör spricht zu Sophrone, aber 455 springt er um, wie wir es auch im Affekte tun, »ich will mich mit Sophrone auseinandersetzen; bring’ sie nur auf andere Gedanken, wenn du sie siehst. So wahr mir’s gut geh’n soll, die Sophrone werde ich auf dem Heimweg« — ersäufen, wollte er fortfahren, da wird die Erregung wieder zu stark, so daß er zur Anrede zurückkehrt »du hast doch im Vorbeigehen den Teich gesehen, da steck’ ich dich die ganze Nacht hinein«. Cod. hat 457 Cwerönn; am Anfang von 460 ist «. rw abgeschrieben, und x konnte der Ägypter schreiben, auch wenn er x meinte. Übrigens paßt auch oYrw. von Wıramowrrz-MOoELLENDoOrRFF: Zum Menander von Kairo. 865 468 TO A’ Äpmacm.. Toear Üod. 478 OYK ÄPA ®PONTIZOYCIN HMÜN; [161€ MEN ov| SÄcEIC, EKÄCTWI TÖN TPÖTION CYNIHPMOCAN| ®POYPAPXON“ OYTOC ENAoN ET|EPON MEN KAKÖC| EMETPIYEN ÄN AYTOI KAKÖC XPH[CHT’ Äran| ETEPON A’ Ecwcen. Lrregvre hat 479 und 480 Ereron men treffend ergänzt. 487 Cod. teilt die Personen falsch ab. »Schurke, tut jetzt mein trörıoc etwas Unrechtes? Er zerschmettert dich für deine Frechheit. « Man wünscht cyntpiveı für das Präsens, denn es ist nur eine Drohung. 504 Eromaı für erwmoı 505 Die Worte aiceänkı re gehören der Sophrone, die so ein in- dezentes Wort des Sklaven abschneidet. Smikrines bestätigt sein Ver- ständnis mit nal, was der Ägypter n# geschrieben hat, weil er beides e sprach. 507 NYNi A’ ÄNATNWPICMÖC AYTOIC TETONE Kal ÄTTANT ÄTABA. Cod. nyn und ATIANTATAT. 516 [oY reronen| EYTYxHMmAa Mmeizon OYAE En, [et TOP|T’ Anneec Ect' ö aEreıc. Perikeiromane. 1. Da bei eAny kein Artikel steht, ist etwa vorhergegangen »die Alte, die die Zwillinge gefunden hatte, behielt sie nicht beide«, [Treseın greooc] [mönon| TIPoeYmHeelca eAnY, TO A ETEPON [rynaıki| A0Pnaı TIaoYciaı THN OIKIAN TAYTHN| KATOIKoYcHI aelomjenHı Traıalov. L I [moıei] ae Toto‘ renolmenun A’ ETON TINÖN [Kal TOY| rronemov Kal TON Korineiakön KAKÖN on S [aYz]anomenon. 2. 3.6 und 5 renomenon ergänzt von LEFEBVRE. N 4 31 AO TAYTOMATOY A’ Öseelc YTIO TOYÄTOY) @PACYTEPOY [07 WCTTEP TIPOEIPHK” ÖNTOC. 43 elc öprAän e’ Ina oYToc Asikoie. Üod. Asıkee 47 €avcxerane, Aorist ist gemeint, wenn auch dem aA ein ı bei- gefügt ist. 50 EPPWCE', EYMENEIC TE TENÖMENDOI HMIN BEATAI Kal TA noImA cwıete. Üod. hat re für Te. 62 sagt der Diener des Polemon, als er die Zofe der verstoßenen Glykera sieht, die gar nicht so jämmerlich aussieht, wie zu erwarten war, falls die Verstoßenen keine Zuflucht gefunden hatten: 866 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 5. December 1907. H Aweic. Ofa rEroneN’ WC A EPPWMENH. IÖCIN TPÖTTON TIN, WC EMOI KATAWAINETAI, ANTAI. TIOPEYCOMAI AE. das letzte, weil er nicht gesehen werden will; natürlich beobachtet er im Weitergehen. 7ı Polemon hat sich eine gewöhnliche Dirne, Habrotonon, ge- nommen; sie sollte ihm die Sehnsucht nach Glykera verscheuchen; aber er verträgt sie nicht. » Was läuft das Frauenzimmer hinter mir her und bringt mich mit ihren Zärtlichkeiten um.« Worauf sie sagt: »Du hast mich doch mitgehen heißen, mir den Weg gewiesen.« »Packe dich.« »Ich gehe schon.« Sie kann sich noch nicht entschließen, sondern macht Miene, sich ihm mit weiteren Zärtlichkeiten aufzu- drängen. Da ruft er: »Was willst du anfangen? Du verstehst dich auf einige Belagerungskünste ...«, und es folgen grobe Zweideutig- keiten, die sie endlich verscheuchen. Dann redet Pataikos, der viel- leicht schon vorher an Polemon herangetreten war, aber freilich vor einer solchen Zeugin seine Mission nicht ausrichten konnte. 71 [eınoP|cA m’ Ezönnvcın; Habr. ovk Ace’ Hremon; Pol. [npöc T]on seün Anepurt Arıene’; Habr. Amepxomaı. Pol. [menneıc aje moiAkcein Ti; Kal rAP ÄABPöTonoN [Exeic| TI mPöcC TIonIOPKIAN CcY XPÄCIMON. USW. 72.73 und in 74 eixec ergänzt LEFEBVRE. 71 Cod. ece für ce’. Änerurre als Anrede eines Weibes auch Sam. 173. 80. Pat. Erw ramethn nenömika TAYTHN: Pol. mu BöR' tie &ce’d aloyc aytAn;| Tic ayrh; Pat. many Kandc' HPECKEC AYTHI TAXA [reulc, NIN A” OYKETI. ATIEAHAYE (OYN) 0Y KATÄ TPÖTION COY XPWMENOY. Die Ergänzung von Sı ist nicht richtig; sie soll nur den Ge- danken geben. Polemon hat die Glykera nicht heiraten können, da sie gar keinen «Yrıoc hatte, und so insinuiert er, »sie war nur Hetäre«. Pataikos nimmt das an: dann war sie, da sie ja frei ist, berechtigt, nur so lange bei dir zu bleiben, wie du ihr paßtest. Ebenso be- streitet er 93, daß der Fremde, den Polemon dabei betroffen hatte, wie er Glykera umarmen wollte, gerichtlich zu belangen wäre, nennt dessen Handeln aber doch ein Aaikuma. Aber als Polemon darauf insistieren will, sagt er: »Jetzt ist es auch kein Aaikhma mehr, nämlich wo du Glykera als Hetäre bezeichnest.« 86 Wc Ö MEN NYNI TIOEIC ATIÖTTAHKTÖN ECTI. TIOI ®EPEI TAP; Cod. üce’ wie Epitr. 310 und ro? 93 OYK Exel TImwPlan rÄP TAaikHlm”. Pol. Aaiku|ma ae. Pat. oY AAPa n®n. ee ie ar von WıLamowrrz- MoELLENDoORFF: Zum Menander von Kairo. 867 101 Pol. rmpe&csevcon, iketrevw ce. Pat. ToYT6 moı Aokß, ÖPAIC, TIOEIN. Cod. aoreic. »Ich dächte, das täte ich, wie du siehst«, nämlich bei dir suche ich zu vermitteln. 105— 107. Die Verse sind nicht verstümmelt, sondern die nun ungezügelt hervorbrechende Leidenschaft redet abgebrochen: »ich, wenn ich mir überhaupt je etwas habe zuschulden kommen lassen, wenn ich mich nicht in allem bemühe — willst du nicht ihren Schmuck ansehen.« Der Nachsatz zu den Bedingungssätzen, &zwaHc EIHN, Er- gänzt sich von selbst. Bei seinen sınorımiaı fällt ihm ein, wie er alle ihre Sachen, den Schmuck, den er ihr geschenkt hatte, sorglich auf- hebt. Pataikos lehnt mit [Kanöc] &xeı »danke« die Aufforderung ab, muß aber zuletzt nachgeben. 109 bleibt noch zu ergänzen; das erste Wort von 110 ist aber von Leregvre richtig zu der Rede des Pataikos gezogen. : 110 &naymae’”. Pol. 01” &onineo’ Hnik’ Alneın@n] nABOoI TI TOYTWN. So dürfte zu verbessern sein; hinter oı steht die Variante oıaA und dann I1ıı nasH, so daß Anik’ An — nAsHı am nächsten liegt. Aber hier kann die Grammatik doch wohl nur den Optativ ertragen. Dann wieder fürs erste Unverständliches. 112 Kal rAP TO Mmereeoc AHToYeen € cn AZION 1AEIN. So Lrregver zweifelnd, und wirklich wäre es der einzige Fall einer Elision am Trimeterschlusse. Es wird wieder e für # stehen und An zu setzen sein. Das Präteritum paßt viel besser, da seine Sehn- sucht das Bild ihrer stattlichen Erscheinung in der bunten Robe aus der Vergangenheit aufruft. 123 TIonnÖN TETONÖTWN (TÜN) ZENWN. Samia. Der Titel hat gar keine Gewähr, aber er sei als bequem zu- nächst geduldet. Der Text ist hier sehr viel fehlerhafter; wie es scheint, hat der Schreiber manchmal nachgemalt, was er selbst nicht zu verstehen vermeinte (136, 159). Da wird man sich besonders zurück- halten, bis die Lesung ganz sichergestellt ist, so z. B. gleich 15, wo ecw unerträglich ist. Ganz deutlich und dem Sinne nach untadelig ist 18 KATEBAIN Ä® YTIEPWIOY TIC TYNH ÄNWBEN EIC TOYMTIPOCBE TOY TAMEIIOY OIKHMA. Aber wie kann Tamıcion, das öfter vorkommt, zu TAamelıon werden? Sitzungsberichte 1907. 87 868 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 5. December 1907. 4 E 25 EN ACBANEI EINAI NOMICACA TOY NANEIN, TIPOCEPXETAI, KAl TAYTA AH TÄ KOINÄ »@IATATON TEKNON« EITTOVCA Kal »Mmer AraAeöNn‘ H MÄMMH A& TIOP;« EIAHCE, TIEPIHNETKEN. WC A EITAYCATO 30 KAAON, TIPÖC AYTHN ®HCIN »W TÄHAIN Erü, TIPÖHN TOIOYTON ÖnTA Mocxiwn Erw AYTÖN TIEHNOYMHN ÄTATI@CA, NYN A [ETTE] TTAIAION Ekeinoy r&roneln, AnlaH Kal TÖl Leregvre hat 32 ergänzt; aber gegenüber seiner Umschrift und Übersetzung war es nötig, das Ganze abzudrucken. 42 Kal mapezfanaze TI. Das steht innerhalb der direkt angeführten Rede einer Sklavin. Vorher hat sie geredet was der Herr nicht hören durfte, der nebenan in der Speisekammer war. Nun kommt ihr Auftrag, den er hören darf und soll. Also wird der Zwischensatz bedeuten »und nun machte sie dabei eine Änderung« nämlich an ihrer Art zu reden. &zannitteın sagt Aristoteles von der »Steige- rung« des Ausdrucks; hier wird es auf die der Stimme und des Tones gehen. 43 AYTA Kanel, TITeH, ce. »Die Herrschaft ruft dich, Amme«. Die Herrschaft ist Chrysis, der sie dann das Kind auch bringt. 52 üce’ OT Men AYTÄC ECcTi TOYTO, TNWPIMON aytAc hinter To?ro überliefert. 54 0Y nerw A’ ÄNAPEC TIPÖC YMAc TOFT Erw ö r’ Ymonoß. Cod. oneyrmon. Sı Eme& TIc Kanel; Dem. (ce) nal 82 TAn [aomAaa| KaTaeeic Damit wird dem Sinn, den Hr. Croızer gewünscht hat, ohne metrischen Fehler genügt. 83 Dem. tor[ton men oYlaen &c Er@imaı nAaneAneı TÖ[n Änap Ecw TIPATTÖMENON EPron. Demeas meint, Parmenon brauchte nicht hineinzugehen und dem Koch Auskunft zu geben; das wäre einer, der sich selbst um alles kümmerte. »Aber da kommt er vor und pocht an der Tür.« Das sagt natürlich auch Demeas, »Chrysis, erfülle dem Koch alle Forde- rungen und passe auf, daß die Alte nicht über die Weinflaschen kommt«. Das kann auch nur er sagen, indem er an die Tür läuft. Alle Personenwechsel sind. unrichtig. s3 Parm. mPöc ven TI Act TIoOIEIN, Atcnota; Dem. Ti act molein (ce;) AePP’ Amo TÄC BYPac. Erı MmıKpön; Parm. An. gen ET en a im von Wıramowrtrz-MoELLENDoRFF: Zum Menander von Kairo. 869 Auf den Punkt hinter eypac kommt etwas an: Parmenon mag ihm nicht nahekommen. 93 eyrkpymteic tı mpöc [m"| HAlıcenm’ ero] Der folgende Vers ist wieder durch eine Umstellung entstellt, die Hr. Nıcorze gehoben hat; der Vorschlag von Hrn. Croızer ist nicht diskutabel. 96 TIA?' MHAEN ÖMmnY.. 0% TÄP EiKaz. Ic| A mAroT’ AP’: 0YToc BAeTTE AetPp’: Anel TO TaIalon ripöcectin |:] An’ Tö malaıon _Tinoe Eferı murröle : Xp[veilaloc] : marpoc ae Tor So ist abgeschrieben und ergänzt. Also Demeas verbietet das Schwören und gibt dafür eine Begründung, die ich mit eikAzeıc nicht zu kombinieren weiß. Parmenon fährt aber mit der Beteuerung fort: »oder ich will niemals....«, da unterbricht ihn Demeas: »Sieh mir ins Auge...«. Unbedingt muß er dann irgendwie ausgedrückt haben »und sage« oder »ich frage dich«. Auch daß Tö aıalon TInoc ECcTin zu emendieren ist (vielleicht nur gegen die Lesung), sieht man leicht. Von dem Kinde kann nur Demeas anfangen; folglich gehören ihm diese Worte und war in dem verstümmelten Versschlusse vorher noch ein Personenwechsel, oder das Zeichen vor aae steht falsch. Ent- scheidend ist #Än. Damit kann Parmenon nur konstatieren, daß er einem Befehle gefolgt ist, wie es oben 90 bezeichnet, daß er so weit, wie er sollte, von der Tür weggetreten war. Also korrespondiert es mit enetre aeYpo. Also hat er darauf noch nichts gesagt. Wenn auf die letzten Buchstaben Verlaß ist, mag es etwa gewesen sein BaeTıe AEeIP Anelöc nere], TO MAIAloN TINoc Ectin. Parm. Än’ Tö TMAIAION TINOC €cti; MHTPÖC Xpvciaoc. Das ist eine Möglichkeit: dann steht noch ein Doppelpunkt falsch. Oder besser, er fängt an TO maıalon und stockt, so daß Demeas seine Frage bestimmter wiederholt Tinoc Ecti MmHTPöc. 10S Dem. ctizw ce n#t TOn Haion; Parm. cTizeıc Eme; Dem. A ner’; Parm. Amönwna; Cod. #aur; die E-Laute hier anders als meistens vertauscht. 115 ei men rÄP Ä Boyaömenoc [aYTöc, Aaknömenoc] EPwTi TOFT’ Empazen A mic@|n Eme,| An [Aln em TAc AYTAc Aanoliac] ı16 ergänzt LEFEBVRE. 120 OYK EPONn TÄP, Gc Erw TÖT WIÖMHN, Ecteyaen; God. ErAn. 125 |KAaTenapjen AYTöN TIOY MESYoNTA AHNAAH, [oYk Ön|T’ En EaYTo?' TIonnA Alein)’ Epräzetai, [ef ola’,]| ÄKPAToc Kal NEÖTHC, ÖTAN AABHI [mAla’ oYK| EmiBovneYcanTA TIw TOIc TIAHCION 87* leri \* » . “ . \ - r 870 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 5. December 1907. Im letzten Verse hat Cod. roı für mw. Den Sinn hat LeresvrE schon erfaßt; seine Ergänzungen sind unhaltbar (z. B. sagt man ÄKPaToc ohne oinoc), die meinen natürlich zum Teil auch nur exemplikativ. 146 MAINÖMENOC EICAEAPAMHKEN EICW TIC TEPWN A TI TO KAKöN To?T Ecrı; Parm. TI A Emol ToFTo, To. »In Raserei ist hereingelaufen ein alter Mann oder was ist das für ein Unsal.« So weit der Koch. Das Folgende kann nur Parmenon zwischenwerfen, der sich auf nichts einlassen will. ı54ff. ist der Personenwechsel zu verbessern. Dem. oYkovn Akoveıc, Amieı; Chr. mol rAc, & TAnaN; Dem. eic köpakac HaH. Uhr. aYcmopoc, Dem. nal AYcmoPoc. ENEEINÖN AMEnEI TÖ AAKPYON. TIAYCW C’ Erw. »Es ist übrigens kläglich, wie sie weint«, sagt er für sich; seine Neigung regt sich, und wir ahnen, es wird nicht so schlimm werden. 161 Chr. öTı TOFT’ AneınöMHN, AlA TOPTO KANTIKAI; Dem. AıA ToFTo‘ ToI0PT’ ÄN TO KAKÖN. «Uhr. 0%) MANBANw. Die sinnlosen Buchstaben bergen mindestens dem Sinne nach eksAnnomaı, sonst könnte es noch eine zweite Person Singularis sein, im Sinne von &€ksAnneic me oder öPrizHi. 164 Sie kam zu ihm in einem schlichten Hemde, en cınaonithı rtöl. Das steht da, als ao abgeschrieben. 165 Uhr. n?n ac tice Dem. mi moı aAneı. Aaık® wollte sie fortfahren. 172 Dem. vion terrönkac, TIANT Exeıc; Uhr. ToYTwı AAkneı; Omwc Dem. KATAEW THN KESAAHN ÄNEPWTTE COY. Cod. oyno a. Sie will ihm schön tun; als er sie wild abwehrt, gibt sie alles zu und schweigt dann. Sie kennt ihren Alten. 168 hat sie’s schon geahnt TO mpArm örpr# TIc €crin (so natürlich zu verbinden). Es ist nicht der erste Sturm. 183 TÄnAIN Erwlre) TÄC EMÄc TYXHC ı97 Schon bei oyk ürrizero setzt Chrysis ein. Nikeratos: »Ich hatte gehört, daß du ein Kind aufzögst. Es ist eine Verrücktheit; aber Demeas ist doch gutmütig.« Chrysis: »Er war auch gar nicht gleich böse, sondern erst eben, einige Zeit danach. Er hatte mir so- gar aufgetragen usw.« 203 AnnA TIANIN EAEWN: TO AEINA MIKPÖN, @ TAN, OIxe|TAı| TÄNTA TIPÄTMAT , ÄNATETPATITAI, TEAOC Exei: NH (TON) Ala. Das Vorhergehende ist verloren, so daß einige Unsicherheit bleiben muß. Von den Personen ist Demeas der, welcher beistimmt und dann sich ausmalt, wie Nikeratos wettern wird. Also hat er auch den Satz gesprochen, der mit AnnA beginnt und abgebrochen wird. Der andere Unterredner ist später verschwunden, also in das Haus des Demeas gelaufen, muß aber vorher in dem andern gewesen sein. Der Codex von Wiramowrrz-MoeLLEennorrr: Zum Menander von Kairo. 871 läßt ihn mit T6 aecına beginnen, und das paßt auch gut »da haben wir’s«. Aber mıcpön bleibt unverständlich. Also wird Demeas gesagt haben »es wird so schlimm schon nicht werden. Nikeratos wird böse werden, aber wenn er dann herkommt, wie er’s eben macht, ein bißehen« — fluchen noıaorHceı, so etwas wird von dem entsetzten Sklaven oder auch der Chrysis abgeschnitten. 218 coli A’ EBovaömHn TIPpoeımein gehört dem Nikeratos, der damit in das Haus des Demeas geht: das mußte er ilım ankündigen. 233/34 TO maıaion [Arron’awc| Emo; 238 Dem. kAtexe ah c(e)avrön; Nik. Aaıkeic AHmea me. AAnoc ei. 242 Von hier ab sind die Tetrameter durch Umstellungen und falsche Versabteilung mehrfach gestört, aber alles leicht zu heilen Ectı A’ 0% TOIOPToNn. ÄnnA MIEPITTÄTHIcoON] EneAal mikpA met’ €moY; Nik. merimatkcw. Dem. Kai cea|vTön cyYa|aaBe. OYK AKHKOAC AEFÖNTON, eime moı [NıkHpalte, 245 TON TParwıaan bc renömenoc |xpycölce 5 Zlevc] ErpyH AIÄ TETOYC KATEIPFMENHN A& TIala EMoixevcen [moTe;] Nik. eita ah TI TofT’; Dem. icwc Acl TIANTA TIPOCAOKÄN. CKÖTIEI, To[? Te]rovc ei coı meroc TI pei: Nik. TO rIneicton. AnnA TI USW. 243 MiKPÖn. 244 eime moı steht hinter nerönton. 245 d Zleyc xpycölc ergänzt von LEFEVBRE. 246 AıA To? Teroyc verbessert von Le£rE- BVRE. Dieser ergänzt am Schluß exei, aber seine Abschrift gibt Punkte. 248 To|....zevc abgeschrieben. Personenwechsel hinter rrneicton. bei »ist durchlässig, läßt durchregnen«. So redet Plutarch von Arreion Pe&on ad prine. inerud. 782° und die PyrA heißen davon, die Astydamas mit etymologischer Kakozelie peonta nennt, Fragm. 3 Naucx. 251 Dem. mA Ton Amönnw 'Tw MEN 0%. 255 eelon A ECT, AKPIıBÜc (olaA), TO FErENHMENON. Üod. ECTin. 261 Anaroknfc ETH TOCAFTA zZÄI TPEXEI TIHAÄI TIOAY TIPATTETAI, MEAAC TIEPITTATEI, NEYKÖC OYK AN ÄTIOBANOI OYA A--TAI TIC AYTÖN’ OYTÖC EcTin 0Y BeÖöc: 261 maıaa: da ist in Wahrheit auch nur der E-Laut vertauscht. 263 kann die Abschrift eva’ azeıcea .Taı nicht richtig sein. 268 Dem. TAnaon eytpenA. Nik. moinma TA map Emoi Alıöc xAPın,| Dem. komvöc ei; Nik. xAPrın ae monnÄan TAcı Toic eleoic Äro| OYAEN EYPHKÜC AnHeec ÜN TOT ÜIMHN (elaenal Demeas hat nun den Nikeratos überzeugt, daß seine Tochter eine neue Danae ist, und führt ihn zu dem Hochzeitsmahl ab. Der sagt: »Ja, was bei mir passiert ist, ist ein Gedicht«, was ihm das Kom- pliment einträgt, »du bist ein feiner Kopf«. Wie man 268 ergänzt, ist Nebensache, Alokei cxeaön| ginge z. B. auch. 269 hat Lrresvre ergänzt. 872 Sitzung der philosophisch -historischen Classe vom 5. December 1907. 281 aYrıc: so steht hier öfter; wir werden gut tun, in dem Wort überhaupt Tenuis und Aspirata zuzulassen. 289 molınreon|. 295 elic a&ontA moi moeen|. 302 AYTH. 317 ei; »wirst du gehen?« abzuteilen. 325 Der Witz der Szene ist, daß Moschion seinen Vater als Par- menon behandelt, den er nach xnamvc und crrAeH geschickt hat, wäh- rend der Vater ihn zu den Hochzeitsgästen hineinholen will. Danach ändert sich die Personenverteilung und -bezeichnung vielfach. 326 sagt der Vater: EIAUC A ÄKPIBÜC OYAEN OYA ÄKHKOWC AIÄ KENÄC CAYTOÖN TAPÄTTEIC, EmE |AE - - -| Mosch. oY »ereic; dann unsicher bis 330 Mosch. oYToc oY »ereic; Dem. ce rAP (AH) TIEPIMENOYC’ OYTOI TIANAI Mosch. eme; Ti em&; Tun [xnamY|an menneıc. Dem. eYTyYxeic, OYAEN KAKÖN ect’ &cw' eäppeı. Mosch. Ti goYaeı; noyeeThceic Mm’ eine MmoI iepöcyne mal; Dem. Ti moieic Mocxion:; Mosch. oYK EicAPAm@N [eAttjon Ezoiceic A enmi; Dem. Alakekommaı TO CTÖMA. Mosch. [Erı nalnelc oYtoc; Dem. saaizw nH Aı’, ezeypuka A [0$) [957 on [mera K]aRön. Der Rest ist mir noch nicht klar geworden. 327 gibt die Ab- schrift aıakın...ayTt, die Umschrift aıakıneic cayTön. 334 hat LEFEBVRE ergänzt. 335 ist Te für a& überliefert, Ägyptismus. Mit den folgenden Blättern, die zu einer andern Komödie ge- hören, ist zur Zeit wenig anzufangen; da der Papyrus aber oft nur abgerieben, nicht abgerissen ist, darf man hoffen, daß sich noch mehr lesen läßt. Ausgegeben am 12. December. 873 SITZUNGSBERICHTE 1907. L. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 5. December. Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe. Vorsitzender Secretar: Hr. WALDEYER. l. Hr. Zimmermans las über grosse Schwingungen im wider- stehenden Mittel und ihre Anwendung zur Bestimmung des Luftwiderstandes. Er erörterte die Mängel des bisher üblichen Verfahrens, den Luftwiderstand durch kleine Schwingungen eines schwach gedämpften Pendels zu bestimmen. Er schlug vor, gerade den entgegengesetzten Weg zu gehen, also mit grossen Schwingungen und stärkerer Dämpfung zu arbeiten, und begründet dies eingehend durch tlıeoretische Untersuchung des Schwingungsvorganges. Er zeigte, dass dieses Verfahren auf ein- fache Weise zu genaueren Ergebnissen führt als das andere. Hieran knüpfte er einige Bemerkungen über geradlinige Schwingungen, wie sie u. A. beim Luftballon vorkommen; er zeigte, wie sich auch diese vorausberechnen lassen. 2. Folgende Druckschriften wurden vorgelegt: Heft 29—32 des ie) SEES akademischen Unternehmens »Das Pflanzenreich«, enthaltend die Zry- throxylaceae von 0. E. Scuuız, die Styracaecae von J. Perkıss, die Potamogetonaceae von P. Ascnerson und P. GrAEBNER und die Orchi- daceae- Monandrae- Coelogyninae von E. Prırzer und Fr. Kränzuın. Leip- zig 1907 und Handbuch der vergleichenden und experimentellen Ent- wickelungslehre der Wirbeltiere. Hrsg. von O. Hrrrwıc. Bd. ı (2 Teile). Jena 1906. S74 Sitzung der physikalisch -mathematischen Classe vom 5. December 1907. Über große Schwingungen im widerstehenden Mittel und ihre Anwendung zur Bestimmung des Luftwiderstandes. Von H. Zimmermann. Die Versuchsfahrten der »Studiengesellschaft für elektrische Sehnell- bahnen« haben — wie zu erwarten war — gezeigt, daß unter den verschiedenen Widerständen, die die Fahrzeuge überwinden müssen, mit wachsender Geschwindigkeit der Luftwiderstand immer mehr in den Vordergrund tritt. Demgemäß ist der Ermittlung dieser Größe auch besondere Aufmerksamkeit gewidmet worden. Als eins der wichtigsten Ergebnisse der zahlreichen Messungen, die ich fast alle persönlich ausgeführt habe, ist die Tatsache zu nennen, daß der Wider- stand, den eine rechtwinklig zur ruhenden Luft bewegte Ebene er- fährt, mit dem Quadrate der Geschwindigkeit wächst. Es konnte das ziemlich scharf für Geschwindigkeiten von etwa 20 bis 210 Kilo- metern in der Stunde, also von 5 bis 58 Metern in der Sekunde, fest- gestellt werden. Es ergab sich nämlich, daß bei allen Fahrgeschwin- digkeiten vor den rechtwinklig zur Längsachse stehenden Teilen der Stirnflächen eine gegen das Fahrzeug ruhende Luftmasse mitgerissen wurde. Den Beweis dafür lieferte die oft wiederholte Beobachtung, daß die mit Hilfe eines durch die Wagenwand in den fraglichen Raum geleiteten Rohres gemessene Spannung sich unabhängig zeigte von der Lage, Richtung, Größe und Form der Endöffnung des Maßrohres. So fand sich z. B. derselbe Druck, ob die Öffnung des herausragenden Rohres nach vorn, oder ob sie durch Umbiegung nach hinten gegen die Wagenwand gerichtet war. Hieraus folgt, daß der Luftwiderstand bei einer rechtwinklig getroflenen Fläche nichts anderes ist, als der statische Druck, den die vor der Fläche befindliche, von ihr mit- geführte Luftmasse gegen sie ausübt!. Dieser günstige Umstand er- Das bestätigt für den vorausgesetzten Fall die Anschauungen von v. LorszL, der die mitgeführte Luftmasse als »Lufthügel« bezeichnet hat. Vgl. sein Buch: Die Luftwiderstandsgesetze. Wien 1896, S. zr. Eu A ru AEG Zimmermann: Schwingungen im widerstehenden Mittel. 875 möglichte es, sowohl die Beziehung zwischen der Geschwindigkeit und dem Luftwiderstand als auch dessen Einheitswert nach sehr ein- fachem und sicherem Verfahren mit verhältnismäßig großer Genauig- keit festzustellen. Schwieriger gestaltete sich die Untersuchung des Einflusses der Wagenform. Zwar konnte der Druck auf die geneigten Stirnflächen und die Seiten- und Hintertlächen des Wagenkastens in derselben Weise gemessen werden. Dabei stellte sich aber heraus, daß der Widerstand durchaus nicht eindeutig von der Neigung dieser Flächen gegen die Bewegungsrichtung abhängt. sondern in hohem Maße dureh die Lage des Meßpunktes innerhalb der Fläche und durch die Form der angrenzenden Flächenteile beeinflußt wird. So zeigte sich z. B. nach dem Vorbauen einer keilförmigen Luftschneide mit ebenen Seiten- flächen, daß der Druck auf diese Flächen vorn (an der Schneidkante) ebenso groß war, wie bei einer rechtwinklig zur Fahrrichtung stehenden Ebene, daß er aber nach seitwärts und rückwärts schnell abnahm und in der Nähe der Seitenwände des Wagens sogar negativ werden konnte — wohlverstanden auf der Vorderseite des mit großer Ge- schwindigkeit fahrenden Wagens'. Dies Ergebnis ist in augenfällig- ster Weise durch eine Wahrnehmung bestätigt worden, die beim Bruch der Glasscheibe an einer Ecke der Vorderwand des Versuchswagens gemacht wurde. Durch die hier entstandene große Öffnung drang ein fühlbarer Luftstrom nicht etwa von außen nach innen, sondern umgekehrt aus dem Innern des Wagens nach außen, also der Fahr- richtung entgegen. Diese Beobachtungen lehren, daß es Fälle gibt, in denen das alte, schon von Newron geübte Verfahren, den Druck auf eine schräg zur Bewegungsrichtung gestellte Ebene, ohne Rücksicht auf deren Größe und Begrenzung durch Projektion aus dem Druck auf eine gleiche, rechtwinklig zur Richtung der Bewegung stehende Ebene abzuleiten, vollkommen versagt. Damit entfällt auch die tatsächliche Unterlage für die Zusammensetzung des Druckes auf eine gebrochene oder gekrümmte Fläche aus den Einzeldrücken, die ihre Teile oder kleinsten Teilchen erfahren würden, wenn sie für sich und losgelöst aus dem Zusammenhange mit den übrigen in Wirksamkeit wären. Die vielfach unternommenen Versuche, den Druck auf gekrümmte Flächen durch einfache Integration der rechnungsmäßigen Elementar- drücke zu bestimmen, können also nicht zu einem sicheren Ziele füh- I Vgl. Bericht der Studiengesellschaft für elektrische Schnellbahnen über die Versuchsfahrten in den Monaten September bis November 1903. Berlin 1904. Taf.ı2 u. 13. Damit dürfte die Annahme v. Losszıs, daß auch bei Ebenen, die zur Bewegungs- richtung geneigt stelien, ein die ganze Fläche bedeckender Lufthügel vorhanden sei, als nicht immer zutreffend erwiesen sein. 876 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 5. December 1907. ren. Dagegen würde sich der Gesamtdruck natürlich durch Messung und Zusammensetzung aller Einzeldrücke wohl ermitteln lassen. Das Ergebnis würde aber nur für die eine bestimmte Gesamtform gelten, irgendeinen Rückschluß auf andere, davon abweichende Formen also nicht gestatten. Man hätte hiernach, um bei den Schnellfahrversuchen Aufschlüsse über den Eintluß verschiedener Wagenformen zu gewin- nen, die betreffenden Formen in voller Größe herstellen und an die Versuchswagen anbauen müssen. Dann wären noch Messungen an einer großen Zahl von Punkten einer jeden Form auszuführen gewesen. Der außerordentliche Aufwand an Zeit und Kosten, den ein solches Verfahren erfordert haben würde, zwang dazu, hiervon Abstand zu nehmen und die gesuchte Kenntnis auf anderem Wege zu erstreben. Einen solchen Weg fanden die Beamten der Studiengesellschaft in der Anstellung von Pendelversuchen mit Modellen der zu er- forsehenden Wagenformen. Diese Versuche sind vom Regierungsbau- meister Dexnisenorr im Jahre 1904 in sehr geschickter und sorg- fältiger Weise für eine große Reihe von Modellen durchgeführt worden'. Er hat dabei die Schwingungen gezählt, die bis zu einer bestimmten Verminderung des Pendelausschlages notwendig waren. Je größer diese Zahl. desto kleiner mußte offenbar der Widerstand der betreffenden Form sein. Hiernach wurden die Formen in eine Reihe geordnet, wogegen wohl nichts einzuwenden ist. Sie wurden aber auch gegen- einander dadurch genauer abgestuft, daß man für sie Ziffern aus den Schwingungszahlen ableitete, wobei die ungünstigste Form (mit recht- winklig abgeschnittenen Enden) die Ziffer ı_ erhielt, während die Ziffern der anderen Formen echte Brüche sind. Irgendeine nachweis- liche Beziehung zu den wirklichen Widerständen haben diese Ziffern nieht; sie sind insbesondere nicht etwa als Wertmaße dafür anzusehen. Diese Versuche haben also nicht zu einem vollständigen Aufschluß geführt. Es liegt das daran, daß die Gesetze der Schwingungen eines Pendels in einem Mittel, dessen Widerstand dem Quadrat der Ge- schwindigkeit entspricht, bis jetzt noch wenig erforscht sind, und daß daher zur Zeit der Versuchsanstellung ein ausreichender Einblick in die Bedingungen nicht möglich war, die erfüllt werden müssen, wenn die Versuche zahlenmäßig bestimmte Ergebnisse für die Größe des Widerstandes liefern sollen. Im gleichen Jahre wie Dexxisenorr und anscheinend unabhängig von ihm hat Prof. Franx in Hannover ganz ähnliche Pendelversuche mit Körpern von allgemeinerer Form begonnen; im folgenden Jahre ! Wegen des Näheren vgl. Bericht der Studiengesellschaft für elektrische Schnell- bahnen über die Versuche zur Ermittelung der Zugwiderstände im Jahre 1904. Ber- lin 1905. Ferner Grasers Annalen vom 15. Juni 1906, S. 231. N Ziunermann: Schwingungen im widerstehenden Mittel. 877 hat er sie zu Ende geführt!. Frank steckte sich dabei das Ziel, erstens zu beweisen, daß sich der Luftwiderstand mit dem Quadrat der Ge- schwindigkeit ändert, und zweitens die Größe des Widerstandes für verschiedene Körperformen zu ermitten. Das von ihm zu diesem Zweck angewendete Verfahren gibt aber in theoretischer Hinsicht zu Bedenken Anlaß. Er berechnet nämlich die Arbeit, die der Luft- widerstand bei einer kleinen Schwingung verrichtet, mit Benutzung eines Ausdruckes für die Geschwindigkeit, der nur für die widerstands- lose Bewegung gilt, während doch die wirkliche Geschwindigkeit des Pendelkörpers vom Widerstand abhängt und unter Umständen sehr viel kleiner sein kann als bei der Bewegung im leeren Raume. Ge- rade darauf kommt es an, die Beziehung zwischen der Größe des Widerstandes und der bei einer beliebigen Pendellage vorhandenen Geschwindigkeit zu bestimmen. Damit lassen sich dann die Ausschläge des Pendels berechnen, und wenn man diese andrerseits beobachtet, so ergeben sich die Unterlagen zur Berechnung des Widerstandes. Da Frask hierauf nicht eingegangen ist, so fehlt es den Ergebnissen seiner Versuche an einer ausreichenden theoretischen Begründung: sie sind deshalb nicht recht beweiskräftig. Ungefähr zur selben Zeit hat sich noch ein dritter Forscher, Prof. Dr. H. Hercesenr, mit der Aufgabe beschäftigt, den Luftwider- stand bewegter Körper — in diesem Falle mit Luft gefüllter Ballon- hüllen — durch Pendelversuche zu bestimmen. In dem darüber er- statteten Berichte hat Hrreesern die theoretische Seite des Vorganges unter der ausgesprochenen Annahme untersucht, daß die Pendelaus- schläge so klein gewählt werden, daß der Sinus des Ausschlagwinkels mit seinem Bogen vertauscht werden darf. Im Laufe der Rechnung wird aber, um die Bewegungsgleichung wenigstens näherungsweise integrieren zu können, stillschweigend die weitere Voraussetzung ge- macht, daß gewisse Funktionen der Pendelabmessungen und der Ein- heitswiderstände so kleine Größen seien, daß bei der Reihenentwicke- lung ihre höheren Potenzen gegenüber der ersten vernachlässigt werden können. Ob diese Bedingung bei den ausgeführten Versuchen erfüllt war, ist im Berichte nieht näher erörtert. Angenommen, es sei der Fall gewesen, so ist man berechtigt (wie HereeserL es tut), in die Differenzialgleichung der Bewegung für die Geschwindigkeit näherungs- weise den Wert einzusetzen, der sich bei widerstandsfreier Bewegung ergeben würde. Dann läßt sich die Integration in geschlossener Form ausführen. Zu einem solchen Verfahren ist HrrseEserr, nebenbei be- ı Ein Bericht darüber findet sich in der Zeitschrift des Vereins Deutscher In- genieure 1906, S. 593 u. fl. 878 Sitzung der physikalisch- mathematischen Classe vom 5. December 1907. merkt, durch die Annahme gezwungen worden, daß der Luftwider- stand nicht nur von der zweiten, sondern zugleich auch von der ersten Potenz der Geschwindigkeit abhänge. Als weitere, nur bedingt zu- lässige Annahme ist schließlich die Vernachlässigung des Unterschiedes zwischen dem Anfangs- und dem Endwinkel einer Schwingung in den die Geschwindigkeit enthaltenden Gliedern der Stammgleichung zu er- wähnen. Im ganzen setzt also HererserL offenbar eine solche An- ordnung der Versuche voraus, daß die Pendelausschläge, die Geschwin- digkeiten und die oben erwähnten Funktionen der Widerstände stets nur kleine Werte annehmen, daß also die Schwingungen nur wenig von denen eines Pendels im luftleeren Raum abweichen!. ös ist nieht meine Absicht, zu untersuchen, ob dieses Verfahren für die Lösung der Aufgabe, die Herersern sich gestellt hatte, das einzig mögliche oder das zweckmäßigste war. Den Schwierigkeiten gegenüber, die aus der vorher erwähnten Annahme über das Wider- standsgesetz erwuchsen, hatte es jedenfalls seine Berechtigung. Nun liegt aber die Frage nahe, ob sich seine Anwendung auch dann emp- fiehlt, wenn der Widerstand bei viel größeren Geschwindigkeiten er- mittelt werden soll, als HrrerserLn angewandt hat —- sie bewegten sich zwischen 0,2 und 2 Metern und betrugen meist nur Bruchteile eines Meters. Für die Widerstände von Eisenbahnfahrzeugen sind so kleine Greschwindigkeiten bedeutungslos; erst bei 20 oder 30 Metern fängt der Luftwiderstand an, ins Gewicht zu fallen. Schon bei 20 Me- tern beträgt der Wert des von der ersten Potenz der Geschwindigkeit abhängenden Gliedes des Widerstandes nach den Ergebnissen der Ver- suche Hrreeserrs nur 0,5 bis 1,7 Hundertstel des mit der zweiten Potenz wachsenden Gliedes; unter diesen Umständen ist also der An- teil der ersten Potenz, der gewöhnlich als Reibungswiderstand aufgefaßt wird, bei Körpern der von HErGESELL untersuchten Art gegen- über dem Anteil der zweiten Potenz, dem Stoß- oder Druckwider- stande, technisch zu vernachlässigen. Nach den Ergebnissen der oben besprochenen Versuche Drxninenorrs ist anzunehmen, daß dies auch für Körper von der Form eines Eisenbahnwagens gilt. Es folgt das aus der Beobachtung, daß die Ausschläge des Pendels nur wenig schneller abnahmen, wenn der langgestreckte, vorher glatte Modellkörper an beiden Seitentlächen mit je 12 senkrechten schmalen Rippen versehen wurde. Hiernach erscheint es zulässig, den Luftwiderstand schnell- laufender Eisenbahnfahrzeuge als mit dem Quadrate der Geschwindig- keit wachsend anzusehen. Dann ist eine strenge Integration der Be- ! Den Bericht über die in Rede stehenden Versuche hat Hersesent im März- heft der Illustrierten aeronautischen Mitteilungen für 1904 veröffentlicht. Ich habe erst vor einigen Wochen durch Hrn. Prof. Dr. Sürınsg davon Kenntnis erhalten. Zinnermann: Schwingungen im widerstehenden Mittel. 379 wegungsgleichung des pendelnd aufgehängten Modells möglich, und damit ändern sich auch die Gesichtspunkte, nach denen das Versuchs- verfahren einzurichten ist. Bei dem von Hrreeserr angewandten Verfahren ist man genötigt, den Genauigkeitsgrad der Beobachtungen dadurch zu steigern, daß man den Einfluß des Luftwiderstandes nicht an einer Einzelschwingung, sondern an der Gesamtwirkung auf eine längere Reihe von Schwingungen mißt. Wenn nun aber die Näherungsfehler bei der Berechnung der Ab- nahme der Schwingungsweiten für einen Ausschlag etwa von derselben Größenordnung sind wie die Beobachtungsfehler, so wird bei der Be- obachtung der Gesamtwirkung möglicherweise dureh Rechnungsunge- nauigkeit nahezu ebensoviel eingebüßt, wie man an Beobachtungs- genauigkeit gewinnt. Es spricht sogar eine gewisse Wahrscheinlich- keit dafür, daß die Einbuße noch größer sein wird, denn nach be- kannten Gesetzen ergeben die Beobachtungsfehler, da sie als »zufällige « Fehler ebensogut negativ wie positiv sein können, bei gleicher Einzel- größe eine kleinere Summe als die »systematischen«, alle in gleichem Sinne wirkenden Rechenfehler. Wenn man dagegen, statt mit kleinen Ausschlägen und geringer Dämpfung zu arbeiten, gerade entgegen- gesetzt die Anordnungen so wählt, daß große und schnell abnehmende Schwingungen entstehen, so erscheint es möglich, schon bei einer Schwingung Widerstandswirkungen von einer Größe zu erhalten, die sichere Beobachtungen zuläßt!. Und da sich in diesem Falle die Be- ziehungen zwischen dem beobachteten Werte und dem gesuchten Wider- stande mathematisch scharf angeben lassen, so sind alle rechnerischen Zweifel vermieden. Eine solche Anordnung dürfte mithin im allgemeinen den Vorzug verdienen. Für sie spricht ja auch die anerkannte Regel, wonach Versuche immer so einzurichten sind, daß die zu erforschende Wirkung die Nebenerscheinungen möglichst überwiegt. Hierzu kommt noch, daß das Verfahren mit Schwingungsreihen nur bei Körpern an- wendbar ist, die in beiden Bewegungsrichtungen den gleichen Widerstand erleiden, während die Beobachtung von Einzelschwingungen auch bei Körpern zum Ziele führt, deren Vorder- und Rückseite nicht gleich sind. ! Wenn oben von einer Schwingung gesprochen wird, so ist damit selbst- verständlich nieht gemeint, daß nur eine Beobachtung angestellt werden soll, sondern vielmelir, daß die Abnahme des Ausschlages für jede einzelne Schwingung einer beliebig langen Reihe zu messen ist. Ob diese Schwingungen unmittelbar aufeinanderfolgen, also allmählich immer mehr abnehmen, oder ob man das Pendel nach jeder Einzelschwingung hemmt und wieder in dieselbe Anfangslage bringt, ist grundsätzlich nicht von Be- deutung; nur würde die zweite Art der Versuchsführung eine bequemere Auswertung der Ergebnisse gestatten. Die Herabdrückung des Einflusses der Beobachtungsfehler durch Wiederholung ist also beim Beobachten von Einzelschwingungen ebensogut mög- lich, wie beim Beobachten der Gesamtwirkung einer ganzen Schwingungsreihe. 880 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 5. December 1907. Zum Schluß dieser einleitenden Erörterungen möchte ich noch die Frage kurz berühren, ob nicht auch die öfter (z. B. von v. Loxszu in sehr ausgedehnter Weise) angewandten Rundlaufvorrichtungen zur Bestimmung des Widerstandes von Wagenmodellen brauchbar sein würden. In Ermanglung eigner Erfahrungen glaube ich mich eines bestimmten Urteiles darüber enthalten zu müssen. Ich darf aber vielleicht erwähnen, was mir als Vorzug oder Nachteil der einen und der an- deren Art der Versuchsausführung erscheint. Für den Rundlauf spricht der Umstand, daß mit ihm (annähernd) gleichförmige Geschwindigkeiten erzeugt werden können, und daß sich daher die rechnerische Aus- wertung der Versuchsergebnisse sehr einfach gestaltet. Ungünstig ist dagegen die Notwendigkeit stärkerer Aufhängearme für die Versuchs- körper. Die Störungen, die diese Arme in der Luft hervorbringen und die Reibungen, die das umlaufende Traggestell in seinen Lagern erzeugt, dürften nur schwer von den entsprechenden Wirkungen des Luftwiderstandes der Versuchskörper zu trennen sein, da die Störungen sowohl wie die Reibungen beim Vollgang der Maschine nicht not- wendig dieselben zu sein brauchen wie beim Leerlauf. Große Schwierig- keiten macht eine hinreichend genaue Zeitmessung; hieraus können bei größeren Geschwindigkeiten sehr beträchtliche Fehler entspringen. Auch durch die bei solchen Geschwindigkeiten schwer zu verhindern- den Erschütterungen wird nach v. Lozszrs Angabe die Genauigkeit der Messungen sehr beeinträchtigt. Die Pendelversuche sind von all diesen Mängeln frei: ihr größter Vorzug scheint mir darin zu liegen, daß sie keine Zeitbestimmungen erfordern. Ferner ist die größere Freiheit in der Länge der Aufhängung günstig. Je länger diese, je gestreckter also die Bahn des Versuchskörpers ist, desto mehr werden störende (»zentrifugale«) Luftbewegungen vermieden. Dagegen dürfte die genaue Einstellung und Führung der Versuchskörper schwierig sein. Die Einrichtungen, die Frank zu diesem Zweck bei den Ver- suchen vom Jahre 1905 getroffen hat, sind meines Erachtens wegen ihres Gewichtes und Luftwiderstandes unerwünschte Zugaben. A. Pendelschwingungen. Die nachfolgende Untersuchung gilt streng genommen nur für ein »mathematisches« Pendel: d.h. sie setzt voraus, daß alle Kräfte und Massen als in ein und demselben Punkte — etwa dem Schwer- punkte des Versuchskörpers — wirkend gedacht werden. Diese Be- dingung läßt sich natürlich nur annähernd erfüllen, und zwar dadurch, daß man die Abmessungen des Versuchskörpers in der Richtung des Schwingungshalbmessers im Verhältnis zu diesem möglichst klein Zıuvermann: Schwingungen im widerstehenden Mittel. s81 wählt und den Körper an möglichst dünnen und leichten Stäben oder Drähten aufhängt. Bei vorgeschriebener Größe des Versuchskörpers ist also die Aufhängung möglichst lang zu machen. Für eine solche Anordnung sprechen verschiedene Gründe. Zu- nächst die Vereinfachung der erforderlichen Rechnungen. Es würde zwar keine besonderen Schwierigkeiten bieten, die Rechnung nötigen- falls auch unter genauerer Berücksichtigung der wirklichen Massen- und Kräfteverteilung durchzuführen. Da es sich jedoch hier zunächst weniger um die Anwendung als um eine möglichst übersichtliche Dar- stellung der Grundlagen des Verfahrens handelt, so verdient die ein- fachere Rechnungsweise den Vorzug. Ferner schränkt die geschilderte Anordnung aber auch die Fehlerquellen ein, was noch wichtiger ist. Das schwingende Pendel übt auf die umgebende, in gewissem Grade mitschwingende Luft eine Schleuderwirkung aus, die bei gleicher Ge- schwindigkeit mit abnehmendem Schwingungshalbmesser wachsen muß. Da bei der Bewegung in gerader Bahn, für die der Widerstand eigent- lieh ermittelt werden soll, eine solche einseitige Bewegung der Luft nieht stattfindet, so ist zu befürchten, daß eine zu kurze Aufhängung des Pendels auf Widerstandszahlen führen würde, die zur Berechnung des Widerstandes geradlinig bewegter Körper nicht verwendbar sind'. ! Bei einem Teil der Versuchskörper Herszserıs scheint die Bedingung der langen Aufhängung nicht ausreichend erfüllt gewesen zu sein. So betrug z. B. der Durchmesser des größten Ballons 10.18 m, die Aufhängungslänge nur 16,0 m. Dem- gemäß hat Ilersesert auch ganz richtig vermieden, das Pendel als mathematisches zu behandeln. Er hat aber andererseits nieht darauf Rücksicht genommen, daß bei der Schwingung von Kugeln mit gleicher Aufhängungslänge, aber sehr verschiedenem Durch- messer möglicherweise eine wesentlich verschiedene Wirkung auf die umgebende Luft stattfindet, daß also auch die auf die Querschnittseinheit bezogenen Widerstände bei gleicher Geschwindigkeit des Schwerpunktes aus diesem Grunde verschieden groß sein können. Vielleicht entspringen die beträchtlichen Unterschiede in den von HERGESELL gefundenen Widerstandszahlen der großen und kleinen Ballons aus diesem Umstande. Denkt man sich die Vergrößerung der Kugel bei gleichbleibendem Abstande ihres Schwerpunktes vom Aufhängepunkte immer weiter getrieben, so tritt ein Augenblick ein, wo die Schwingungsachse in die Oberfläche fällt; dann rückt sie sogar in das Innere der Kugel. Es erscheint einleuchtend, daß sich dabei der Bewegungsvorgang für die Oberfläche seiner Art nach ändert. Es tritt sozusagen die fortschreitende Bewegung immer mehr hinter der drehenden zurück. Wird der Durchmesser gegenüber der Auf- hängungslänge unendlich groß, so kann die schwingende Bewegung der Kugel als eine reine Drehbewegung um ihren Mittelpunkt aufgefaßt werden. Dann muß der dem Quadrat der Fortschrittsgeschwindigkeit entsprechende Widerstand gegenüber den durch die Drehung hervorgerufenen Reibungeswiderständen ganz verschwinden. In der Tat hat Hersesert auch gefunden, daß der der ersten Potenz der Geschwindigkeit ent- sprechende, als Folge der Luftreibung anzusehende Teil des Gesamtwiderstandes sich mit zunehmender Größe des Versuchskörpers nur wenig ändert, während der von der zweiten Potenz abhängige Teil dabei immer kleiner wird. — Um die Ergebnisse der verschiedenen Versuche sicher miteinander vergleichen zu können, hätten die Pendel- längen wie die Durchmesser der Pendelkörper verändert werden müssen. a7 nr . . . . - - 882 Sitzung der physikalisch - mathematischen Classe vom 5. Deeember 1907. Eine recht lange Aufhängung des Pendels empfiehlt sich auch des- wegen, weil damit größere Umfangsgeschwindigkeiten, also auch stärker hervortretende, genauer meßbare Widerstandswirkungen zu erreichen sind. Der auf die Pendeldrähte einwirkende Luftwiderstand erzeugt in ihnen eine Biegung, die rechnerisch kaum zu verfolgen ist. Die daraus entspringenden Fehler werden jedenfalls um so kleiner, je dünner man die Drähte wählt. Bei Anwendung hartgezogener Stahl- drähte, die im Verhältnis zu ihrem Querschnitt eine sehr große Trag- fähigkeit besitzen, kann man, wie die Versuche von DENNINGHOFF und Frank lehren, mit der Dieke sehr weit (bis auf Bruchteile eines Milli- meters) heruntergehn. Schließlich möge noch bemerkt werden, daß auch der Reibungs- oder Biegungswiderstand, der am Aufhängepunkte wirkt, so klein gehalten werden kann, daß man ihn gegen die übrigen Kräfte vernachlässigen darf. Er wird daher hier nicht berücksichtigt. I. Die Bewegungsgleichung. Es bezeichne & das Gewicht und mm die Masse des Versuchs- körpers, # den Schwingungshalbmesser, s den zu einer beliebigen Zeit 7 gehörigen Schwingungsbogen, gemessen von der Ruhelage aus, W die in die Bewegungsrichtung fallende Seitenkraft des ge- samten Luftwiderstandes bei der Geschwindigkeit vo=1ı1 und g=6G:m die Beschleunigung der Schwere. Da die Beschleunigung der Schwere stets nach unten, der Luftwiderstand aber der Be- R wegung entgegen wirkt, so ergeben sich ver- I: schiedene Formen für die Bewegungsgleichung, I x WEN, je nachdem der Schwingungsbogen im Wachsen n - | | I SICCN 7 \ oder im Abnehmen begriffen ist. x Man findet S OD - 52° a A bei zunehmendem Bogen s: S i ) / |: ) d’s I elso\E WS r z (I)|\ m— = —MW — Gsin—, ; | de dt r r ‘bei abnehmendem Bogen s: Abb. 1. Das Pendel mit den daran d’s a“ ar wirkenden Kräften. (ıb) m— =+W|- — G@sin—. di? dt r Es hätte keinen Zweck, die weiteren Entwicklungen immer für beide Fälle durchzuführen. Denn sobald die Aufgabe für eine ganze Schwingung in der einen Richtung gelöst ist, ergibt sich für die entgegengesetzte Richtung alles von selbst durch bloße Umkehrung. Wir wählen als Ausgang die Gleichung (1a), betrachten also die Schwin- * * ” . au) Zimmermann: Schwingungen im widerstehenden Mittel. 883 gung des Pendels aus einer negativen Anfangslage in eine positive Endlage. Zur Abkürzung werde w (2) — ln, m gesetzt. Damit geht (1a) über in d’s ds\? s +w|—)\+g dr di SIT Ein erstes Integral dieser Gleichung ist nach bekannten Regeln leicht zu finden. Es lautet in ganz allgemeiner Form > —_ = " „4 \ wds ds » 5 8 = (4) e/ — A—2g| dssin — ef \ > dt ) r \ Führt man die Integrationen aus, so ergibt sich ds\° Be 2gr 5 BES i = Art, + | eos -— 2rwsin- |. dt ı + (2rw) r r Setzt man für die geschwindigkeit ds:d! ihr Zeichen vo und an Stelle der willkürlichen unveränderlichen Größe A den Wert 2gr I + (2rı)’ Jo» wo C, ebenfalls willkürlich und unveränderlich ist. so erhält man für v die Gleichung 2 2yr S . S ar rw x (5) De - - | cos—- — 2rwsin - — Ge ””r ı-+ (2rw) 7 in Der die Anfangslage des Pendels bestimmende Winkel, der nach der früher gemachten Annahme negativ ist. sei mit —a be- zeichnet. Da die Geschwindigkeit in dieser Lage Null ist, so muß die Gleichung (5) auch erfüllt werden, wenn man darin s -=—gundv=o 7 setzt. Daraus ergibt sich für C, der Wert (6) 0, = (6£0s&-+ 2rwsina)e "'"* 0 worin z stets positiv ist. Um die Gleichung (5) für den Gebrauch etwas bequemer zu ge- stalten, soll sie so umgeformt werden, daß statt des zweiten und dritten Gliedes nur eins erscheint, das an Stelle von s:r den von einem andern Anfangspunkte aus gemessenen Winkel y—s:r enthält, wobei y durch die Gleiehung I) cosy— 2rwsiny = O Sitzungsberichte 1907. ss 8S4 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 5. December 1907. bestimmt ist. Hieraus folgt, wenn man den Wert 2rw kurz mit u bezeichnet, 2rw = u = colgY (7) | Pr I = sin’y. I+ (2rı)’ Setzt man noch (8) — O8 > so folgt aus den Gleichungen (5) und (6) k sin (y— C) v’ = 2gr sin?’y — Ge" o sin y und sin (&-+ y) sin y ö ( _ ua o Ö Diese Ausdrücke lassen sich noch etwas weiter vereinfachen, wenn man für (, sin y die Bezeichnung (9) C = sin(a+Y)e”" anwendet. Damit erhält die Gleichung für vo” die Form (10) v’ = 2gr sin y [sin (y— o) — Ce"). Über die hierin auftretenden Größen ist folgendes zu bemerken. Nach (2) und (7) ist w Ww (11) U—321; re 2gr Cu cotgY stets positiv und nur abhängig vom Gewicht, vom Widerstand und von der Aufhängungslänge des Pendels, nicht aber vom Bewegungs- zustande. Das gleiche gilt von dem nach (7) durch « bestimmten Winkel y. Wenn W von o bis co zunimmt, ändert sich « in der- selben Weise, während y von m: 2 bis o abnimmt. Statt des eigentlich gesuchten Widerstandes W kann hiernach auch «x als die Unbekannte betrachtet werden, die durch die Versuche bestimmt werden soll; denn sobald sie gefunden ist, kann W ohne weiteres aus (11) berechnet werden, da ” durch Messung und @ durch Wägung unmittelbar ge- geben sind. Die Größe vu, die Dämpfungsziffer genannt werden möge, unterscheidet sich aber insofern wesentlich von der Größe W, als sie nicht wie diese durch die Form des Versuchskörpers festgelegt ist, sondern durch willkürliche Wahl von r und @ abgeändert werden kann. Damit wird — was sehr wichtig ist — die Möglichkeit geboten, nem ; : ; Se ZimMERMANN: Selwingungen im widerstehenden Mittel. SSH den Wert von u den Bedürfnissen der Versuchsausführung anzupassen. Dieser Umstand ist anscheinend bisher nicht beachtet worden. Ich komme später darauf zurück. Die Wertigkeit (Dimension) von u ergibt sich am einfachsten aus der Erwägung, daß der Faktor 2gr als das Quadrat einer Geschwindigkeit aufgefaßt werden kann, nämlich der, die das Pendel bei der Schwingung aus der wagerechten in die tiefste Lage im leeren Raume erlangen würde. Da W der Widerstand für die Geschwindigkeit Eins, so ist 2yr W der Wider- stand bei jener Geschwindigkeit, also eine Kraft, und der Bruch 2grW:G stellt das Verhältnis zweier Kräfte dar. Die Größe u ist hiernach eine Zahl: und da, wie sich später zeigen wird, sie allein die Abnahme der Schwingungsweiten bestimmt, so war es berechtigt. sie als Dämpfungsziffer zu bezeichnen. Die Dämpfung verschwindet, wenn « Null wird. Die Größe C hängt nach (9) außer von w nur noch von dem Anfangswinkel z ab: und zwar tritt dieser Winkel allein in © auf. Demgemäß verändert sich in der Gleichung (10) auch nur das zweite Glied des Klammerausdrucks, wenn das Pendel aus einer anderen Anfangslage schwingt. Dieser Umstand erleichtert die Berechnung und bildliche Darstellung des Verlaufes von v bei verschiedenen An- fangslagen. Für die hier zu behandelnde Aufgabe würde es zwar genügen, die Beziehungen zwischen der Größe des Widerstandes, und der der zu beobachtenden Endwinkel abzuleiten. Dem kommt es aber zu- statten, wenn man sich zuvor ein Bild davon macht, nach welchem Gesetze sich die Geschwindigkeit während einer ganzen Schwingung ändert. Auch bietet eine solche Betrachtung an sich einiges Inter- esse, weshalb wir sie jetzt hier folgen lassen wollen. II. Darstellung des Gesehwindigkeitsverlaufes für eine Schwingung. Wenn es sich darum handelt, das Änderungsgesetz der Geschwin- digkeit zu veranschaulichen, so kann der unveränderliche Faktor 2gr sin y in dem Ausdruck für vo® aus der Betrachtung ausgeschieden werden. Ferner genügt es, das Gesetz für »° statt für » darzustellen, da die Beziehung zwischen der ersten und zweiten Potenz ja ohne weiteres klar ist. Demgemäß betrachten wir nur den Ausdruck (12) S = [sin (y— co) — Ce”"], in dem sich während der Schwingung lediglich der Winkel © ändert. Es handelt sich also darum, S als Funktion von c für verschiedene Werte von C und «u darzustellen, wobei € nach (9) eine Funktion ss* 386 Sitzung der physikalisch- mathematischen Classe vom 5. December 1907. Abb.2. S als Funktion von o für u = 1,7321. Abb.3. S als Funktion von c für u = 1,0000. A=7809 Zimmermann: Schwingungen im widerstehenden Mittel. 887 Abb.4. S als Funktion von “für u = 0,5774. Abb,5. S als Funktion von « für u=o. SSS Sitzung der physikalisch - mathematischen Classe vom 5. December 1907. von u und dem Anfangswinkel & ist. Das geschieht am einfachsten und übersichtlichsten in der Weise, daß man die Winkel © als Längen von der Ruhelage des Pendels aus mit Berücksichtigung ihres Vor- zeichens nach beiden Seiten hin auf einer wagerechten Achse, die zugehörigen Werte Ce=" und sin(y— r) rechtwinklig zu dieser Achse abträgt, und zwar beide nach derselben Seite hin, wenn sie das gleiche Vorzeichen haben, nach entgegengesetzten Seiten bei ungleichem Vor- zeichen. Man erhält so zwei Kurven, eine Exponential- und eine Sinus- linie. Der zu einem beliebigen « gehörige Wert von S ist dann offenbar dargestellt dureh die Länge des zwischen die beiden Kurven fallenden Teiles eines im Punkte «ler wagerechten Achse errichteten Lotes. Die zwischen den Kurven liegende Fläche gibt hiernach ein vollständiges Bild des Verlaufes von S während einer Schwingung. Insbesondere bestimmen die beiden Punkte, in «denen die Höhe der Fläche Null ist. den Anfangs- und «den Endwert des Schwingungswinkels o. Der Maßstab für beide Auftragungen ist ganz willkürlich. Es sind also lie Winkel « nach Belieben in Grad- oder in Bogenmaß auszudrücken und aufzutragen; und die die Größe S darstellende Länge kann auch als Maß der Größe 0° = 2grsiny-S betrachtet werden. Dabei ist nur nieht zu vergessen, daß sich siny mit « ändert. Nach diesem Verfahren sind die Abbildungen 2, 3 und 4 als Beispiele für drei verschiedene Dämpfungsziffern, nämlich uU -_ u | 92) 197 1,0000; 0,5774 = cotgYy, entsprechend = 30° ; 45° ; 60° angefertigt. Jede Abbildung enthält vier verschiedene S-Kurven, näm- lich für die Anfaneswinkel & = 45°; 90°; 135°; 180°. Die Winkel 135° und 180° sind zwar nur bei druckfester Auf- hängung des Pendels möglich; sie sind aber trotzdem zur Vervoll- ständigung des Bildes mit in die Darstellung aufgenommen. Aus dem- selben Grunde und um einen Vergleich zu ermöglichen, ist auch noch der Fall «= 0, also die widerstandsfreie Schwingung nach dem- selben Verfahren in Abb. 5 veranschaulicht. Einer weiteren Erklärung werden die Darstellungen nieht bedürfen. III. Ein besonderer Fall. Wie Abb. 5 zeigt, gehen die die Länge S nach oben begrenzen- den Exponentialkurven in wagerechte gerade Linien über, wenn u Null wird. Aus Abb. 3 ergibt sich aber die merkwürdige Tatsache, daß die obere Grenzkurve auch bei nicht verschwindendem u eine Gerade werden kann, die in dem dureh Abb. 3 veranschaulichten Bei- Zimmermann: Schwingungen im widerstehenden Mittel. 889 spiel mit der s-Achse zusammenfällt. Es ist das eine Folge davon, daß der Ausdruck ur ve auf zweierlei Weise einen unveränderlichen Wert annehmen kann, und zwar den Wert Crime 05 of =:0, Der erste Fall entspricht der widerstandsfreien Bewegung, ist deshalb hier nicht von Bedeutung. Dagegen soll der zweite Fall etwas näher untersucht werden. Nach (9) kann die Gleichung —Ur (13) G=smary)e# Zoo, wenn ein unendlich großes u ausgeschlossen wird, nur dadurch er- füllt werden, daß 3 entweder +y=0, oder +y=?7r wird. (Größere Vielfache von #= kommen der Natur der Aufgabe nach nicht in Betracht.) Das erstere ist nicht möglich, weil z der Voraussetzung nach (vgl. die Entwicklung von (6)) und y nach Gleichung (7) stets positiv sind. Es bleibt also nur noch die Bedingung (14) aty=r übrig. Da nun y immer kleiner als =/2 ist, so folgt hieraus, daß größer als =/2 sein muß. Mit ©=o geht Gleichung (12) über in S = sin(y—o). Am Anfang und Ende der Schwingung muß 5 Null werden. Der entsprechende Wert des Schwingungswinkels s ergibt sich also jetzt aus sin(y—c)=o, was verlangt, daß (15) entweder y—-—s=o oder y-s=r. Führt man den Wert von y aus (14) ein, so folgt, daß entweder =y=7—ou oder s=y—r=—u sein muß. Da —z der Anfangswinkel ist, so stellt =y=r—u den Endwinkel dar. Beide unterscheiden sich mithin um den Wert z; d.h. die Winkelgröße der Schwingung beträgt 180°. Diese Ergebnisse lassen daran denken, die Versuche so einzu- richten, daß der Anfangswinkel z von dem kleinsten hier möglichen Werte z/2 an allmählich gesteigert wird, bis die ganze Schwingung S90 Sitzung der physikalisch -mathematischen Classe vom 5. December 1907. die Größe = erreicht. Dann ist der Endwinkell=r7—ea=y und damit der gesuchte Widerstand W nach (11) bestimmt. Ein über 90° hinausgehender Anfangswinkel verlangt aber eine druckfeste Aufhän- gung, die bei großer Länge nur schwer herzustellen ist. Das dürfte die Anwendung des sonst sehr einfachen Verfahrens verhindern. Es bleibt nur übrig, kleinere Werte von & anzuwenden und die Bezie- hungen zwischen den dazugehörigen Endwinkeln und der Dämpfungs- ziffer allgemeiner zu ermitteln. IV. Bereehnung des Endwinkels. Der zu einem bestimmten « und «x gehörige, bei den Pendel- versuchen den Gegenstand der Beobachtung bildende Endwinkel werde zur Unterscheidung von dem laufenden Werte « des Schwingungs- winkels mit P bezeichnet. Er ist durch die Bedingung S = 0 festgelegt, wobei 8 die durch Gleichung (12) gegebene Bedeutung hat. Setzt man in diese & für s, und für C seinen Wert aus (9), so lautet sie (16) S=siny—ß)—sin@ +yJe’t9 =o. Es möge die weitere Abkürzung - ? — (17) Y—-B=0 eingeführt werden. Da —ule +2) _ —u[e-+, —(y—2) — ge tler9) gu bo 3) ( [d ist, so geht die Bedingung S= 0 über in sind— sin(e + YJe"“tYe® = o; und wenn zur Abkürzung die unveränderliche Größe (18) sin(@+yJe?=6, gesetzt wird, läßt sich die Bedingung in der einfachen Form (19) S = sindo— de” =o schreiben. Bei gegebenem u, y und « folgt d, aus (18), d aus (19) und damit das gesuchte 8 aus (17). Wie die Betrachtungen im vorigen Abschnitt gezeigt haben, ist es theoretisch möglich, die Anordnung so zu treffen, daß der dort mit y—c und jetzt mit © bezeichnete Winkel Null wird, indem man nämlich +y=r wählt. Damit folgt hier aus Gleichung (18) für d, der Wert Null und aus (19) für d dasselbe Ergebnis, Wenn nun ZiINMERNANN: Schwingungen im widerstehenden Mittel. 891 auch, wie früher schon bemerkt, eine Einrichtung, die einen so großen Anfangswinkel 2 gestattet, nicht gut herzustellen ist, so läßt sich doch immer d, dadurch klein halten, daß man & so groß macht, wie nur möglich. Ist aber d, sehr klein, so kann schätzungsweise (20) = d, gesetzt werden; «denn es ist dann, wie sich leicht nachweisen läßt, auch «od, klein und sogar Null für v= &. Unter diesen Umständen ist annähernd e”® = ı und sin d,—=6,, und hiermit folgt (20) aus (19). Im allgemeinen ist nun nicht anzunehmen, daß der gesuchte Wert von d durch (20) genau genug gegeben sei, sondern nur, daß er sich nicht sehr von d, unterscheide.. Wenn man dann (21) 6=6,+6 setzt, so handelt es sich darum, die kleine Größe d’ aus (19) zu be- stimmen, was im vorliegenden Falle am einfachsten nach der New- ronschen Regel R S d, eo S’ (6) geschieht. Die Ausrechung ergibt — Ö, eo + sin 6, uö,e"?® — C0S6, (22) oe= Erfüllt der hiermit aus (21) berechnete Wert von ö die Gleichung (19) nieht genügend, so kann man das Verfahren in der Weise wieder- holen, daß man das gefundene Öd als ersten Näherungswert für die weitere Reehnung mit d, bezeichnet, so daß also (23) = d+6 ist, und daß man dann einen verbesserten Wert (24) = d,+0 durch Einsetzung dieses d in Gleiehung (19) bestimmt. So ergibt sich ganz ähnlich wie vorher ER — Let + sind, (25) 2) ZZ. us, u0,e"" — cosd, Auf‘ diese Art kann 0 leicht mit jeder beliebigen Genauigkeit be- rechnet werden. Ein Zahlenbeispiel möge das Verfahren erläutern. Nach den Versuchen der Studiengesellschaft für elektrische Schnell- bahnen ist für eine ebene, rechtwinklig zur Bewegungsrichtung stehende Fläche vom Inhalt f qm der Widerstand W bei einem Meter Geschwindig- keit (abgerundet) W=ioorjke: 892 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 5. December 1907. Eine ebene Holzplatte mit dem Flächeninhalt f und der Dieke d hat bei einem Einheitsgewicht von 800 kg/cbm das Gewicht G = 800 df kg. Wenn diese Platte zu Pendelversuchen benutzt werden soll, so ist nach Gleichung (11) bei rm Pendellänge die Dämpfungsziffer en —= 0,001 3 oo Dei Die Platte möge 0,010 m Dicke haben, und die Pendellänge sei so zu wählen, daß «=ı wird. Das ergibt 220,817 I a — —= 5,82 m. 0,172 Der Anfangswinkel «& werde nun so groß wie möglich, d.h. zu 90°, angenommen. Gesucht ist die Größe des Endwinkels ®. Ausalz))atolotzcotes Eee also EAN Hiermit wird &+y =135°= 2,3562 sin(&-+y) =. Ne ee Ey) — 0,5507: also nach (18): &, = Di ae 0,0670 3050 10,5507 Um zu sehen, ob dies als Näherungswert von d die Gleichung (19) genügend erfüllt, berechnen wir den zugehörigen Wert S(d,) von 8. Mit sind, = 0,0670 und d,e” = 0,0716 ergibt sich aus (19) S(8,) = 0,0670 — 0,0716 = — 0,0046 statt des bedingungsgemäßen Wertes Null. Es soll deshalb ein ge- naueres d berechnet werden. Mit cosd, = 0,9978 und wo,e us, ° = 0,0716 ergibt sich aus (22) \, — 0,0046 —- —0:0050% 0,07 16 — 0,9978 Der genauere Wert von d ist also nach (21): 0 =0.-+0.- 0,0720 = 348. Setzt man dies als d, zur Probe in (19) ein, so ergibt sich ein Fehler S(d,) = — 0.0001, der innerhalb der Grenzen der Genauigkeit der vier- stelligen Rechnung liegt. Will man d genauer haben, so muß mit mehr Stellen gerechnet werden. Wiederholt man die Rechnung sechs- . . . Yo N N ür — stellig, wobei jedoch der erste Näherungswert d, = &,+0 = 0,0720 . . . . . a N vierstellig beibehalten werden soll, so ergibt die Einsetzung von 6, ZINMERMANN: Schwingungen im widerstehenden Mittel. 893 in (19) den Fehler $(d,) genauer = — 0,000085. Damit folgt aus (25) d’= 0,000092 und aus (24) ö = 0,0720 + 0,000092 = 0,072092 = 4°7’50”. Dieser Wert, als d, zur Probe in (19) eingesetzt, macht S(d,) auf sechs Stellen genau zu Null. Hiermit ist nun der gesuchte Endwinkel nach (17) B=y-d=45°— 4750" = 40°52'10". Wie man hieraus sieht, führt das Rechnungsverfahren bei den angenommenen Versuchsbedingungen sehr schnell zum Ziele. Schon die Sehätzung 0 = d, ergibt nur einen Fehler von 18’, die erste Näherung d=d, einen solehen von nur 10”. Das dürfte die Grenzen der Be- obachtungsgenauigkeit bei derartigen Versuchen weit überschreiten. In dieser Weise sind nun für <= 90° und eine Reihe verschiedener Werte von y und u = cotgy die zugehörigen 8 bereehnet und in dem nachstehenden Täfelehen zusammengestellt. Endwinkel 8 für den Anfangswinkel 2 = 90° und die Dämpfungsziffern u —= o bis U—I@S- % Gradmaß Bogen u= cotg Y 90° 1,5708 [6) (6) 1,5708 90° 80° 1,3963 0,1763 0,1028 0,1049 1,2914 74° 0' 70° 1,2217 0,3640 0,1238 0,1302 1,0915 62° 32 60° 1,0472 0,5774 0,1103 0,1184 0,9288 Kl 50° 0,8727 0,8391 0,08273 0,08928 0,7834 44°53 45° 0,7854 1,0000 0,06702 0,07209 0,7133 40° 52" 40° 0,6981 1,1918 0,05127 0,05475 0,6434 36° 52" 30° 0,5236 1,7321 0,02302 0,02400 0,4996 28° 38' 20° 0,3491 2,7475 0,00481 0,00488 0,3442 19°43' 10° 0,1745 5,6713 0,000049 0,000049 0,1745 10° 0" [6) [6) [06) [6) {6) o o Ferner sind die Werte von & zur besseren Veranschaulichung ihrer Abhängigkeit von der Dämpfungsziffer v auch noch in Abb. 6 von der lotrechten «-Achse aus nach links aufgetragen. Die Abstände der einzelnen Punkte der so erhaltenen Kurve von dieser Achse stellen die Endwinkel in Bogenmaß dar. Bei v=o0, also widerstandsfreier Schwingung ist natürlich der Endwinkel gleich dem Anfangswinkel, also &=.. Mit gleichmäßig wachsendem « nimmt der Endwinkel anfänglich rasch, dann immer langsamer ab; er wird Null bei un- endlich großer Dämpfung. Ist ein Wert von 8 beobachtet, so ergibt die Darstellung ohne weiteres das zugehörige ı. S)4 Sitzung der physikalisch- mathematischen Classe vom 5. December 1907. ß 15 n 05 0 05 v 120 Abb. 6. Endwinkel 8 und Änderungsverhältnis U als Funktion AN ; 7 von u bei einem Anfangswinkel «= 2 V. Die günstigsten Versuchsbedingungen. Nachdem im vorstehenden gezeigt worden ist, wie man aus einem beobachteten Endwinkel die unbekannte Dämpfung « und damit nach Gleichung (11) auch den gesuchten Widerstand W des Pendelkörpers bestimmen kann, bleibt noch die Frage zu erörtern, wie die Anord- nung zu treffen ist, damit die Ergebnisse möglichst genau werden, d. h. damit ein Beobachtungsfehler von gegebener Größe einen mög- liehst geringen Einfluß auf den damit berechneten Wert von u ausübt. Die Beantwortung wird etwas bequemer und dabei ebenso schlüssig, wenn man umgekehrt nach der Bedingung fragt, unter der eine ge- gebene Änderung Au von u eine möglichst große Änderung AS des zu beobachtenden Endwinkels 8 herbeiführt. (Dies gestattet, w als Unabhängigveränderliche zu behandeln, wie es aus dem gleichen Grunde bisher schon geschehen ist.) Dabei ist nun zu beachten, daß Zimmermann: Schwingungen im widerstehenden Mittel. 895 die Bemessung von 8 und u eine wesentlich verschiedene ist. Bei der Beobaehtung von 3 kommt auf die Größe dieses Winkels nichts an; d.h. er kann mit gegebenen Hilfsmitteln gleich genau gemessen werden, ob er groß oder klein ist. Der Wert einer Beobachtung läßt sich also unmittelbar durch die Abweichung A® ausdrücken. Ein und dieselbe Änderung Au von u hat aber für die Genauigkeit der Bestimmung von u eine ganz verschiedene Bedeutung je nach der Größe von u; hier ist also nieht Au an sich, sondern das Verhältnis Au U der richtige Maßstab für die Genauigkeitsbemessung. So würde z. B. eine Änderung um Ar = 0,001 bei u =ı ein Tausendstel, bei u = 0,1 aber ein Hundertstel des Wertes von u ausmachen. Um als Wert- maß für die Genauigkeit von uw dienen zu können, muß daher die Änderung auf ein bestimmtes x, am bequemsten auf die Einheit von u, bezogen werden; und dies geschieht, wenn man Aw durch u teilt. Als Größen, die bei der Versuchsausführung geändert werden können, kommen nur der Anfangswinkel z und u in Betracht. Dabei kann aber « nur in geringen Grenzen geändert werden; auch läßt sich von vornherein übersehen, daß es zweckmäßig ist, « möglichst groß zu machen, um hohe Geschwindigkeiten zu erreichen. Ander- seits kann man « theoretisch von © bis ©, in Wirklichkeit wenigstens zwischen sehr weiten Grenzen frei wählen. Die Genauigkeit der Ver- suchsergebnisse wird also vorzugsweise durch eine möglichst gün- stige Bemessung von u zu erhöhen sein. Unsre Aufgabe besteht demnach jetzt darin, © so zu bestimmen, daß der Wert des Ände- rungsverhältnisses A AO =, = Au Au U möglichst groß wird. Man darf annehmen, daß die in Betracht zu ziehenden Fehler A® und Au so klein seien, daß sie als Differenziale betrachtet werden können. Dann handelt es sich um die Entwick- lung und Untersuchung des Ausdrucks d (25) Vz E E ou Da die Gleichungen, durch die 8 bestimmt ist, nicht allgemein nach 2 aufgelöst werden können. so ist der Wert von T’ nach den 896 Sitzung der physikalisch - mathematischen Classe vom 5. December 1907. Regeln für die Differenzierung unentwickelter Funktionen zu ermitteln. Man benutzt dazu am besten die Gleichung (16). So findet sich — mit Berücksichtigung des Umstandes, daß y nach (7) eine Funktion von u, und daß danach dy — ——sin du u ist — zunächst 95 _ sin(@+ ß) n — — sin’y+(@&+%)sin(y—%). ou sin (& + y) N) Ahnlich ergibt sich aus (16) mit Benutzung von (7): 08 Er sind BR sin y Mit «= cotgy wird jetzt 08 08 ou U=u- = = u “28 oRß L sin(@+ß) cosYy 6 U= — ——-sin?y i (26) Fer ZEN) | sinß ' Hierzu gehört die den Winkel 3 bestimmende Gleiehung (16), an deren Stelle auch (17), (15) und (19) treten können. Für den Fall «= */2 läßt sich (26) noch etwas vereinfachen. Immerhin führt aber der Versuch, den Wert von vw, der U (vom Vor- zeichen abgesehen) zu einem Größten macht, in der üblichen Weise allgemein zu entwickeln, zu sehr umständlichen Rechnungen. Es soll deshalb ein etwas anderer Weg eingeschlagen werden. Das Zahlen- täfelehen im vorigen Abschnitte zeigt, daß sich (bei <= r/2) die Winkel & und y höchstens um 0,1 y unterscheiden. Als erste grobe Annäherung kann daher = y gesetzt werden. Damit ergibt sich aus (26) = —sinycosy= —+sin 2y. Dies hat seinen Größtwert U=—-:biy=—, also u=1. Hiernach besteht die Vermutung, daß auch der genauere Wert von U, sich für ein nicht weit von =/4 entferntes y ergeben wird. Da nun in (26) der Endwinkel & auftritt. so habe ich zunächst diesen nach dem im vorigen Abschnitte erläuterten Verfahren für elf‘ von a . “ . . ler} Zimmermann: Schwingungen im widerstehenden Mittel. 897 40° bis 50° fortschreitende Werte von y berechnet. Die Reihe der u= cotgy und 8 ergab dann sofort die Unterschiede Au und AR. Damit wurden die Werte A®:Au und w„A®:Au bestimmt, wo unter u, die Werte von « zu verstehen sind, die zu mitten zwischen den Tafelwerten liegenden y gehören. So fand sich eine Reihe von Zahlen die dazu dienen können, die Frage nach dem Größtwert von U zu entscheiden, wenn auch A® und Au nicht Differenziale, sondern zwar kleine, aber endliche Größen sind. Die Ergebnisse enthält die bei- folgende Zahlentafel. Man erkennt daraus, daß U in der Tat einen Größtwert hat, der sehr nahe für u=l eintritt und fast genau den Betrag (27) U, = — 0,400 erreicht: d. h., daß sich der Endwinkel & um höchstens A (28) = —04- ändert, wenn sich u um den Betrag Au: «u ändert. Umgekehrt ändert sich u um A (29) — = —2,5Aß Teile eines Wertes, wenn sich ö® um A® ändert. Übrigens kann v, wie die Tafel zeigt, in den weiten Grenzen von 0,84 bis 1,19 schwanken, ohne daß U sehr dadurch beeinflußt wird; denn die zugehörigen Werte von U sind —0,398 und —0,397. Die Genauigkeit der Bestimmung von u dureh Beobachtung von ß bleibt also ziemlich die gleiche, so- lange die Dämpfungsziffer u zwischen 0,8 und 1,2 liegt. Bei einem Anfangswinkel von 90° sind die entsprechenden Endwinkel rund 45° und 37°. Die Anwendung der Dämpfungsziffer u = ı bietet also den Vorteil, daß u durch die beobachteten Endwinkel &ö nieht nur mög- liehst scharf bestimmt wird, sondern sich auch in einfachster Weise aus ihnen berechnen läßt, da die einer Änderung A® von ß entsprechende verhältnismäßige Änderung Au:u von u in weiten Grenzen von der Größe von ß nahezu unabhängig ist. Wie hiervon Nutzen gezogen werden kann, soll im folgenden Abschnitte gezeigt werden. 898 Sitzung der physikalisch - mathematischen Classe vom 5. December 1907. ; ; r £ AO Endwinkel 8 und Änderungsverhältnis «, 7 u für den Anfangswinkel « = 90° und die Dämpfungsziffern © = 0,339 bis a —MaTopE Y Gradmaß | Bogen Ap m Au u= cotg y 0,83910 0,78 3 o 2 ER —0,46651 0,85408 —0,39844 49 0,85521 0,86929 0,76930 5 DE —0,45120 0,88473 —0,39919 48 | 0,83776 0,90040 0,75526 N —0,43620 0,91633 —0,39971 47 | .0,82030 ne earse Zeus) 0,94896 | —-0,39999 _ ne i Sn —0,40712 0,98270 —0,40007 45 0,78540 = — —- 7728 8 —0,3929 1,01761 —0, I 2 Ua —o a 1,05 —o a 43° 0,75049 0,68538 SE Re Be o - | n —0,36551 1,09131 —0,39889 42 | 0,73304 1,11061 0,67 140 A | BRD) —0,35214 1,13029 —0,39802 x 0,11558 DS | ED ee: 1,17085 | -0,39690 40° 0,69813 1,19175 | 0,64337 ‚3399 SE ‚3959 Um nun auch noch die Genauigkeitsverhältnisse außerhalb des Bereiches der vorstehenden Tafel wenigstens annähernd überblicken zu können, ist in Abb. 6 das Änderungsverhältnis U durch die rechts von der u-Achse liegende Kurve als Funktion von u dargestellt wor- den. Man ersieht daraus, daß U dauernd abnimmt, wenn u<0,3 wird, und zwar immer schneller, je mehr sich « der Null nähert, um schließlich zugleich mit « zu verschwinden. Das zeigt, wie un- vorteilhaft das bisher übliche Arbeiten mit schwacher, in der Nähe von Null liegender Dämpfung ist. Wenn u über 1,2 hinaus wächst, so nimmt U ebenfalls ab, aber im allgemeinen lang- samer, als bei kleinem x. Es verschwindet dann erst, wenn u = & wird. Die Gründe hierfür lassen sich durch eine einfache Überlegung finden. Wenn nämlich die Versuchsanordnung so getroffen wird, daß die Dämpfung sehr klein ist, so heißt das, die Wirkung des gesuchten Luftwiderstandes herabdrücken; sie tritt dann in den Beobachtungs- ergebnissen nur schwach in die Erscheinung und kann daher auch aus ihnen nicht genau abgeleitet werden. Macht man aber die Dämp- fung übermäßig groß, so kommt eine periodische Bewegung kaum noch zustande; der Versuchskörper fällt bei allen sehr großen Werten von u nahezu in dieselbe Endlage, nämlich die der Ruhe. Auch dann ist schwer etwas zu messen, woraus man auf die Größe von u schließen könnte. Es mögen nun noch ein paar Worte über den Einfluß einer ungenauen Bemessung des Anfangswinkels z hier angereiht werden. Eine solehe Ungenauigkeit wird zur Folge haben, daß sich der Endwinkel 2 etwas verändert. Wie eine solche Änderung auf ZinMmERMANN: Schwingungen im widerstehenden Mittel. 899 die Bestimmung von « einwirkt, ist soeben erörtert worden. Es ge- nügt also hier, die Größe der Änderung von ® zu ermitteln. Das geschieht am einfachsten durch Berechnung des Wertes 08:0« aus (16). Man findet 08 sin y o — — [eotgy— eotg(&+y] - ;sin(y—2$). (30) y5 — leots» Se ne) Für v= 1, also eotgy=ı, und« = r/2 ergibt sich hieraus bei- spielsweise 0,156. Wenn z um den Betrag d& zu klein oder zu groß gemacht wird, so ändert sich hiernach 8 noch nicht einmal um ein Sechstel von d& in gleichem Sinne. Der Einfluß der Ungenauigkeit von & ayf ® ist also nicht erheblich. Wenn der Fehler von & nicht wahrnehm- bar war, so wird es derjenige von 8 noch weniger sein. Hier ist vielleicht die Bemerkung am Platze, daß es Schwierig- keiten machen könnte, das Pendel aus der wagerechten Anfangslage ohne störende Nebenschwingungen in Gang zu setzen. Dann muß man & etwas kleiner als 90°, vielleicht zu 80° wählen. Dadurch ändern sich nur die Zahlenwerte in den obigen Berechnungen, wäh- rend ihre Durchführung sonst ganz die gleiche bleibt. VI. Schlußergebnis. Im vorigen Abschnitt ist nachgewiesen, daß bei gleicher Messungs- genauigkeit der Wert von u um so sicherer bestimmt werden kann, je näher er bei ı liegt, vorausgesetzt, daß der Anfangswinkel z zu 90° gewählt wird. Es genügt daher jetzt, die weitere Betrachtung auf den Fall zu beschränken, daß | etwa | an O=345°. (3) oder 9,9% G; c,’ i —2ıy (8) GI ist, dann handelt es sich nur noch um die Abbildung von F. Wir zerlegen es zu diesem Zweck in die beiden Teile I 2w | —— y und e Vo — 20) und tragen ihre für verschiedene y berechneten Werte in beliebigem Längenmaßstabe von der lotrecht angenommenen y-Achse aus nach derselben Seite hin auf. Der erste Teil stellt offenbar eine Gerade dar, die die wage- rechte Achse (y=0) im Abstande ı:C, vom Nullpunkt des Achsen- ° Zimmermann: Schwingungen im widerstehenden Mittel. 905 kreuzes schneidet. Sie trifft die y-Achse in einem Punkte, dessen y mit y, bezeichnet werden soll. Der Wert von y, ergibt sich aus der Gleichung I 2 zu zu (9) NEE en Q Die Lage dieses Punktes ist mithin unabhängig von C, und da- mit auch von der Anfangslage des schwingenden Körpers, die allein dureh den Wert von y, in €, zur Geltung kommt. Daraus folgt, daß alle zu verschiedenen Werten von %, gehörigen Geraden durch den- selben Punkt y, in der y-Achse gehen müssen, daß also eine Ände- rung von y, nur eine Drehung der Geraden um diesen Punkt bewirkt. Im zweiten Teil von F. dem Ausdruck e”*""", tritt y, überhaupt nicht auf. Die ihn darstellende Kurve bleibt also in der Tat für alle möglichen Schwingungen gleich. Zieht man in dem beliebigen Ab- stande y vom Nullpunkt der Auftragung eine wagerechte Linie, so stellt der zwischen die Gerade und die Kurve #”*"" fallende Teil dieser Linie den zu y gehörigen Wert von Y dar. Die von der Geraden und der Kurve eingeschlossene Fläche gibt also ein vollständiges Bild der Änderung von Y und damit auch von vo während einer Schwin- gung. Insbesondere sind die Werte von Y, für die die Geschwindig- keit Null wird, also %, für den Anfang und y, für das Ende einer Schwingung, durch die Schnitte der Geraden mit der Kurve bestimmt. Ist y, gegeben, so wird hierdurch der eine Schnittpunkt und damit die Gerade festgelegt, worauf dann der andere Schnittpunkt den Wert y, liefert. Hieraus ergibt sich das folgende, durch Abb. 3 erläuterte ein- fache Verfahren zur Bestimmung von y, aus y,: Man zeichne in ein Achsenkreuz mit lotrechter Y-Achse die Kurve £ Punkt dieser Kurve, der nach den früher gemachten Annahmen über das Vorzeichen von y, und über die Achsenrichtung in der Höhe % © über der (wagerechten) Y-Achse liegt, und durch einen Punkt in — 20 Durch einen P I : : der y-Achse im Abstande y, = vom Nullpunkt ziehe man eine 2w gerade Linie. Diese bestimmt durch ihren zweiten Schnitt mit der — 2wy Kurve e einen Punkt, dessen Abstand von der Y-Achse gleich dem gesuchten , ist. Soll der folgende Ausschlag y, bestimmt werden, so trage man y, nach oben ab und ziehe durch den so bestimmten — 2uwy Punkt der Kurve e wiederum eine Gerade, die die y-Achse in demselben Punkte schneidet wie die erste. Der zweite Schnittpunkt 906 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 5. December 1907. e- my | a er N: wen j a Br Jo laz | N 9 Da ee 0 ı 1 dr Ay RE N ! re Da 1 an IH 0 o-2my 1 2 3 TE Abb. 8. Bestimmung des Ausschlages y, bei gegebenem y,. dieser Geraden mit der Kurve e””"’ ergibt den Wert von y,. So kann man beliebig fortfahren. Zuletzt geht die schneidende Gerade in eine berührende über. Es läßt sich leicht zeigen, daß der Berührungs- punkt in der Y-Achse liegt, wie das ja auch sein muß, da diese Achse die Ruhelage darstellt, um die der Körper schwingt. Zur Bestimmung des Luftwiderstandes, dessen Kenntnis für den Fall eines unfreiwilligen schnellen Sinkens des Ballons von erheb- lichem Interesse ist, erscheint das entwickelte Verfahren nicht an- wendbar, weil die Höhenbestimmung mittels des Metallbarometers eine zu unsichere ist. Dagegen könnte das Verfahren vielleicht in andrer Weise nutzbar gemacht werden. Große Schwingungen des Ballons um seine Gleichgewichtslage sind im allgemeinen wegen der damit verknüpften Gasverluste nachteilig. Es ist daher unter Um- ständen erwünscht, von einer Höhenlage in die andre möglichst ohne Schwingungen übergehen zu können. Das läßt sich zwar durch ganz allmähliche Änderung des Belastungszustandes (Ausgabe von Ballast oder Gas) erreichen, aber nur auf Kosten der Zeit. Will man bald ohne Schwingungen in eine andere Höhe gelangen. so könnte man ZimmERNANN: Schwingungen im widerstehenden Mittel. 907 das in der Weise bewirken, daß man z.B. von dem der gesamten Höhenänderung entsprechenden Ballast zunächst nur so viel auswirft, daß die dadurch erzeugte Schwingung in die gewünschte Höhe führt, und daß man dann in dem Augenblicke der Bewegungsumkehr den Rest folgen läßt. So bleibt der Ballon natürlich in der neuen Ruhe- lage. Wie die Ballastausgabe eingeteilt werden müßte, würde sich mit Hilfe des entwickelten Verfahrens bestimmen lassen. Es ist aber hier nicht der geeignete Ort, näher darauf einzugehen. Ausgegeben am 12. December. Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerei. Sitzungsberichte 1907. 90 an) % Kun) Ste ae ENWL ii na U Bine an RN ’Y Te | a1ul Mer ta vl (nA Ba RER Eu, vulaı HAT EA REN U A une SLKRD TSNEE Tal ulm ‚ER ae er nee Pie e| BR. ' Lu er ee ee en Be nn de ee IST-JST=1STSJST=1ST= ET JST=1eT21eTe1 TS] Te 1STz1ETS LETZT TELETEIETS TS STETSIETSETSIETS ITS Te] 1907. LI. LIL LI. SITZUNGSBERICHTE DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. Gesamnitsitzung am 12. December. (S. 909) Dies: Bericht über die Thätigkeit des Thesaurus linguae Latinae vom 15. Juni 1905 bis 30. Sep- tember 1907. (S. 910) Adresse an Hru. Lrororp Dexisyz zur Feier seines fünfzigjährigen Jubiläums als Mitglied der Academie des Inseriptions et Belles-Lettres am 6. December 1907. (S. 914) Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe am 19. December. (S. 917) Scnortky: Über Beziehungen zwischen veränderlichen Grössen, die auf gegebene Gebiete be- schränkt sind. (S. 919) : Mertens: Über die cyklischen Einheitsgleichungen von Primzahlgrad in dem Bereich der Quadrat- wurzel aus einer negativen Zahl. (S. 924) J. Hırımann: Eine Verbesserung des Foucaurr’schen Messerschneiden-Verfahrens zur Unter- suchung von Fernrohrobjectiven. (S. 935) Sitzung der philosophisch -historischen Classe am 19. Deeember. (S. 941) Harnack: Zwei Worte Jesu. (S. 942) Mürrer: Beitrag zur genaueren Bestimmung der unbekannten Sprachen Mittelasiens (hierzu Taf. IX). (S. 958) E Druckschriften-Verzeichniss. (S. 961) — Namenregister. (S. 999) — Sachregister. (S. 1007) MIT TAFEL IX. MIT DEM DRUCKSCHRIFTEN -VERZEICHNISS, TITELN, INHALTS-VERZEICHNISS UND REGISTERN. BERLIN 1907. VERLAG DER KÖNIGLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. IN COMMISSION BEI GEORG REIMER. Aus dem Reglement für die Redaction der akademischen Druckschriften. Aus $1. Die Akademie gibt gemäss $ 41,1 der Statuten zwei fortlaufende Veröfentlichungen heraus: »Sitzungsberichte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften « und »Abhandlungen der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften «. Aus 82. Jede zur Aufnahme in die »Sitzungsberichte« oder die »Abhandlungen« bestimmte Mittheilung muss in einer aka- demischen Sitzung vorgelegt werden, wobei in der Regel das druckfertige Manuseript zugleich einzuliefernist. Nicht- mitglieder haben hierzu die Vermittelung eines ihrem Fache angehörenden ordentlichen Mitgliedes zu benutzen. 83. Der Umfang einer aufzunehmenden Mittheilung soll in der Regel in den Sitzungsberichten bei Mitgliedern 32, bei Nichtmitgliedern 16 Seiten in der gewöhnlichen Sehrift der Sitzungsberichte, in den Abhandlungen 12 Druckbogen von je 8 Seiten in der gewöhnlichen Schrift der Abhand- lungen nicht übersteigen. Überschreitung dieser Grei.zen ist nur mit Zustimmung der Gesammt-Akademie oder der betreffenden Classe statt- haft, und ist bei Vorlage der Mittheilung ausdrücklich zu beantragen. Lässt der Umfang eines Manuscripts ver- muthen, dass diese Zustimmung erforderlich sein werde, so hat das vorlegende Mitglied es vor, dem Einreichen von sachkundiger Seite auf seinen muthmasslichen Umfang im Druck abschätzen zu lassen. SA. Sollen einer Mittheilung Abbildungen im Text oder auf besonderen Tafeln beigegeben werden, so sind die Vorlagen dafür (Zeiehnungen, photographische Original- aufnahmen u.s. w.) gleiehzeitig mit dem Manuseript, jedoch auf getrennten Blättern, einzureichen. Die Kosten der Herstellung der Vorlagen haben in der Regel die Verfasser zu tragen. Sind diese Kosten aber auf einen erheblichen Betrag zu veranschlagen, so kann die Akademie dazu eine Bewilligung beschliessen. Ein darauf gerichteter Antrag ist vor der Herstellung der be- en mit dem schriftlichen Kostenanschlage ändigen an den vorsitzenden Secretar zu treffenden Vor eines Sachvers richten, dann zunächst im Seeretariat vorzuberatben und weiter in der Gesammt-Akademie zu verhandeln. j Die Kosten der Vervielfältigung übernimmt die Aka- demie, Über die voraussichtliche Höhe dieser Kosten ist — wenn es sich nicht um wenige einfache Textliguren der Kostenanschlag eines Sachverständigen beizufüren. Überschreitet dieser Anschlag für die er- forderlichr Auflage bei den Sitzungsberichten 150 Mark, bei den Abhandlungen 300 Mark, so ist Vorberathung durch das Seeretariat geboten. Aus $5. Nach der Vorleeung und Einreichung des vollständigen druckfertigen Manuseripts an den zuständigen den Archivar wird über Aufnahme der Mittheilung in die akademischen Schriften zwar, wenn eines der anwesenden Mit- glieder es verlangt, verdeckt abgestimmt. Mittheilungen von Verfassern, welche nicht Mitglieder der Akademie sind, sollen der Regel nach nur in die Sitzunesberiehte aufgenommen werden. Beschliesst eine Classe die Aufnahme der Mittheilung eines Nichtmitgliedes in die dazu bestimmte Abtheilung der »Abhandlungen«, handelt — Seceretar oder an un so bedarf dieser Beschluss der Bestätigung durch die Gesammt-Akademie 3 Aus $ 6. Ze: Die an die Druckereiabzuliefernden Manuseriptemüss wenn es sich nieht bloss um glatten Text handelt, aus- reichende Anweisungen für die Anordnung des Satzei und die Wahl der Schriften enthalten. Bei Einsendung Fremder sind diese Anweisungen von dem vorlegenden Mitgliede vor Einreiehung des Manuscripts vorzunehme N. Dasselbe hat sich zu vergewissern, dass der Verfasse; seine Mittheilung als vollkommen druckreif ansieht. Die erste Correctur ihrer Mittheilungen besorgen die Verfasser. Fremde haben diese erste Correetur an das vorlegende Mitglied einzusenden. Die Correetur soll nach Möglichkeit nicht über die Berichtigung von Druckfehlern und leiehten Schreibversehen hinausgehen. Umfängliche Correeturen Fremder bedürfen der Genehmigung des redi- girenden Secretars vor der Einsendung an die Druckerei, und die Verfasser sind zur Tragung der entstehenden Mehr- kosten verpflichtet. Aus $8. Von allen in die Sitzungsberiehte oder Abhandlungen aufgenommenen wissenschaftlichen Mittheilungen, Reden, Adressen oder Berichten werden für die Verfasser, von wissenschaftlichen Mittheilungen, wenn deren Umfang im Druck 4 Seiten übersteigt, auch fürden Buchhandel Sonder- abdrucke hergestellt, die alsbald nach Erscheinen des be- treffenden Stücks der Sitzungsberichte ausgegeben werden. Von Gedächtnissreden werden ebenfalls Sonderabdrucke für den Buchhandel hergestellt, indess nur dann, wenn die Verfasser sich ausdrücklich damit einverstanden erklären. 89. Von den Sonderabdrucken aus den Sitzungsberichten erhält ein Verfasser, welcher Mitglied der Akademie ist, zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres 50 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke auf Kosten der Akademie weitere Exemplare bis zur Zahl von noch 100 und auf seine Kosten noch weitere bis] zur Zahl von 200 (im ganzen also 350) abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigierenden Secretar an- ] gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrucke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es dazu der Genehmigung der Gesammt-Akademie oder der be- | treffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 50 Frei- exemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigirenden Seeretar weitere 200 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen. Von den Sonderabdrucken aus den Abhandlungen er- hält ein Verfasser, weleher Mitglied der Akademie ist, zu unentgeltlicher Vertheilung ohne weiteres 30 Frei- exemplare; er ist indess berechtigt, zu gleichem Zwecke auf Kosten der Akademie weitere Exemplare bis zur Zahl von noch 100 und auf seine Kosten noch weitere bis zur Zahl von 100 (im ganzen also 230) abziehen zu lassen, sofern er diess rechtzeitig dem redigirenden Secretar an- gezeigt hat; wünscht er auf seine Kosten noch mehr Abdrucke zur Vertheilung zu erhalten, so bedarf es dazu der Genehmigung der Gesammt-Akademie oder der be- treffenden Classe. — Nichtmitglieder erhalten 30 Frei- exemplare und dürfen nach rechtzeitiger Anzeige bei dem redigirenden Secretar weitere 100 Exemplare auf ihre Kosten abziehen lassen. 4 E $ 17. Eine für die akademischen Schriften be- stimmte wissenschaftliche Mittheilung darf in keinem Falle vor ihrer Ausgabe an jener Stelle anderweitig, sei es auch nur auszugs- (Fortsetzung auf S. 3 des Umschlags.) 909 SITZUNGSBERICHTE 1907. L1. DER E£ KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 12. December. Gesammtsitzung. Vorsitzender Secretar: Hr. WALDEYER. 1. Hr. Dıers las: Über den Schlüssel des Artemistempels zu Lusoi (Arkadien). (Ersch. später.) Im Bostoner Museum of fine arts befindet sich ein eherner Tempelschlüssel, der sichı durch seine Aufschrift als zugehörig zu dem berühmten Heiligthum der Artemis Hemera in Lusoi bezeugt. Die linksläufige Schrift weist etwa auf das 5. Jahrhundert v. Chr. 2. Derselbe überreichte einen Bericht über den Fortgang des Thesaurus linguae Latinae. 3. Die Akademie hat ihrem auswärtigen Mitglied Hrn. LeororL» Deuiste in Paris, der am 6. December das Jubiläum seiner fünfzig- jährigen Zugehörigkeit zur Acad&mie des Inseriptions et Belles-Lettres beging, eine Adresse gewidmet, welche unten abgedruckt ist. 4. Vorgelegt wurden zwei Bände der Ergebnisse der Plankton- Expedition der Humboldt-Stiftung: Die Rotatorien von C. ZeLınka und der systematische Theil der Tintinnodeen von K. Branpr. Kiel und Leipzig 1907; ein Band der Ausgabe der griechischen christlichen Schriftsteller der ersten drei Jahrhunderte: Eusebius Werke. Bd. 2, Tl. 2. Leipzig 1908; OÖ. Herrrwıs, Handbuch der vergleichenden und experimentellen Entwickelungslehre der Wirbeltiere. Bd. 2, Tl. ı—3 und Bd. 3, Tl. ı— 3. Jena 1906. 9. Die Akademie hat durch die philosophisch -historische Olasse Hrn. Dr. Karr Erıcn Greve in Charlottenburg zur Förderung seiner Malalas-Studien 700 Mark bewilligt. Die Akademie hat ihr Ehrenmitglied Se. Majestät König Oskar I. S ) s von Schweden am 8. December durch den Tod verloren. Sitzunesberichte 1907. 9 910 Gesammtsitzung vom 12. December 1907. Bericht über die Tätigkeit des Thesaurus linguae Latinae vom 15. Juni 1905 bis 30. September 1907. Von H. Dieıs. De einen von den fünf beteiligten Akademien gutgeheißenen Be- schluß der Thesaurus-Kommission wird die Berichterstattung der ein- zelnen Akademien erst nach den in München stattfindenden Konfe- renzen erstattet. Da nun aber in diesem Jahr eine solche nicht statt- gefunden hat, so scheint es angemessen, mit dem vorjährigen Berichte (D), der die an die Akademien erstatteten Mitteilungen über die Kon- ferenz am ı18./19. Oktober 1906 zur Grundlage hat', einen weiteren (II) zu verbinden, den der Generalredaktor des Thesaurus, Prof. Dr. Loxnmatzscn, über Personal und Arbeit während des letzten Jahres verfaßt hat. I. Bericht über die Zeit vom 15. Juni 1905 bis 1. Oktober 1906. Personalien. Am ı. Oktober 1905 trat der an Stelle des schei- denden Hrn. Prof. Dr. VorLner ernannte Generalredaktor Hr. Prof. Dr. E. Lomnarzscn sein Amt an. Hr. VorLner wurde in die Thesaurus- Kommission kooptiert. Am ı. April 1906 gab Hr. Prof. Dr. Inu, der einem Ruf als außerordentlicher Professor nach Halle folgte, das Amt des Redaktors auf; an seine Stelle trat mit demselben Tage Hr. Dr. B. MAURENBRECHER, bis dahin Privatdozent in Halle. Das Personal bestand somit seitdem, Redaktoren und Sekretär eingerechnet, aus 14 Mitarbeitern. ! Hr.von Wörrrtın war leider durch schwere Krankheit verhindert, teilzu- nehmen. Dagegen leitete Exzellenz von Harrer noch mit vollster Hingebung und bewundernswürdiger Frische die Verhandlungen, und niemand ahnte, daß dies das letztemal sein sollte. Die Königlich Preußische Akademie betrauert in ihrem am 14. Januar d. J. verstorbenen langjährigen Mitgliede einen hervorragenden Gelehrten und Organisator, der wie wenige andere die Verbindung der deutschen Akademien ge- fördert und sich um das Zustandekommen und die Weiterentwicklung des Thesaurus linguae Latinae, der ein äußeres Symbol dieser Verbindung ist, ganz hervorragende Verdienste erworben hat. Diers: Bericht über die Thätigkeit des Thesaurus linguae Latinae. 911 Geschäftsordnung. Die Kommission hatte eine neue Fassung ihrer durch die Entwicklung und veränderte Organisation des Unter- nehmens längst überholten Geschäftsordnung entworfen, die von den verbündeten Akademien genehmigt worden ist. Sie folgt hier: Geschäftsordnung der Thesaurus-Kommission. Sare Die Kommission für Herstellung eines Thesaurus linguae Latinae besteht aus je einem Mitgliede der fünf Akademien: der Kgl. Akademie zu Berlin, der Kgl. Gesell- schaft der Wissenschaften zu Göttingen, der Kgl. Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig, der Kgl. Akademie zu München und der Kais. Akademie zu Wien, ferner aus den von der Kommission kooptierten Mitgliedern. S 2. Die Kommission wählt einen Vorsitzenden, der sie zu vertreten, die Geschäfte zu führen und die Versammlungen zu leiten hat, und einen Stellvertreter des Vor- sitzenden, ferner einen Revisor. $ 3: : Die Sitzungen der Kommission finden in der Regel jährlich statt. Die Einladung ergeht einen Monat vorher durch den Vorsitzenden unter Vorlegung der Tagesordnung. S4 Die Kommission ernennt den Generalredaktor, den Redaktor und den Sekretär des Thesaurus -Bureaus. S 5. In der Jahressitzung wird der Geschäftsbericht des Generalredaktors und seine vom Revisor geprüfte Rechnungsablage vorgelegt und genehmigt. Beides wird in Über- sicht gedruckt und zugleich mit einem zusammenfassenden Berichte der Kommission an die Akademien versandt. S 6. Der Vorsitzende ist befugt, die laufenden Geschäfte durch Rundschreiben zu erledigen. Ergeben sich hierbei abweichende Vota oder wichtige sachliche Mitteilungen von seiten der Mitglieder, so ist der Umlauf zu wiederholen. $ 7- In dringenden Fällen beruft der Vorsitzende eine außerordentliche Konferenz. S 8. Die Kommissionsmitgliedschaft ist Ehrenamt. Die auswärtigen Mitglieder er- halten an Tagegeldern 20 Mark und außerdem Ersatz der Reisekosten aus der 'The- saurus - Kasse. $ 9. Zur Abänderung dieser Geschäftsordnung ist die Konferenz befugt, wenn dieser Gegenstand auf die Tagesordnung gesetzt worden ist. Arbeit. In dieser Zeit wurden 59 Bogen im Druck fertiggestellt. Band II wurde abgeschlossen, von Band II Bogen ı — 3, von Band IV Bogen 1— 2ı ausgedruckt. Auch die ersten Bogen des Eigennamen- supplements wurden gedruckt. Diese Supplemente werden neben den einzelnen Bänden als selbständiges Onomastikon erscheinen. Die Kom- mission konnte konstatieren, daß die Lösung der Eigennamen von dem übrigen Wortmaterial sich bereits als ersprießlich für den rascheren Fortgang der Ausarbeitung erwiesen hat. SS 912 Gesammtsitzung vom 12. December 1907. Finanzen. Außer den laufenden Aufwendungen wurden von den Akademien beigesteuert von Berlin und Wien je 1000, von Leipzig 500 Mark, von München ein (seit ı. Oktober 1907 fortgefallner) Zu- schuß zum Gehalt eines Assistenten. Die preußische Regierung hat wie bisher durch zwei Stipendien und die Beurlaubung eines Ober- lehrers, die österreichische gleichfalls durch Beurlaubung eines Gym- nasiallehrers, die bayerische dadurch, daß sie nach wie vor das Gehalt des Sekretärs zur größern Hälfte trägt, den Thesaurus unterstützt; ferner die hamburgische Regierung durch einen Zuschuß von 1 000 Mark, die württembergische durch einen Zuschuß von 700 Mark und die badische durch einen Zuschuß von 600 Mark. Die Kommission und die in ihr ver- tretenen Akademien sind den genannten Regierungen für ihre unab- lässige Förderung des Unternehmens zu größtem Danke verpflichtet. Zu besonderm Dank ferner wurden sie verpflichtet durch eine Stif- tung des der Teubnerschen Verlagsfirma angehörigen Hrn. Dr. A. Gieszcke, der, vom ı. Oktober 1906 an und solange er Teilhaber der Firma ist, dem Thesaurus für die Dauer der Arbeit jährlich 5000 Mark zur Verfügung zu stellen erklärt hat. Durch diese Zuwendung wird es der Kommission ermöglicht, einerseits die dringend erwünschte Aufbesserung in den Bezügen der Mitarbeiter (außer den Redaktoren) eintreten zu lassen, anderseits für die Vermehrung und Verbesserung des Materials zu sorgen und damit sowohl den Gehalt des Werkes selbst als den Wert des Thesaurus-Archivs zu erhöhen. Räumlichkeit. In peinlicher Weise hatte sich seit langem die Unzulänglichkeit der dem Thesaurus zur Verfügung stehenden Räume fühlbar gemacht. Die Kommission entschloß sich, da die Münchener Akademie weitere Räume nicht zur Verfügung hat, sich an die König- lich Bayerische Staatsregierung mit der Bitte zu wenden, geeignete Räumlichkeiten für den Thesaurus bereitzustellen. Im Jahre 1905 betrug die Finnahme 36 376.15 Mark, die Aus- gabe 36 591,88. So ergab sich ein Defizit am ı. Januar 1906 von 215,73 Mark, das aus dem »Sparfonds« gedeckt wurde. Dieser be- trug am 1. Januar 1906 10 584,27 Mark. Die als Finalreserve gegrün- dete Wörrruiv-Stiftung betrug am 22. Oktober 1906 19059,04 Mark. II. Bericht über die Zeit vom 1. Oktober 1906 bis 30. September 1907. Personalien. Am 15. November 1906 schied Hr. Dr. Reue aus, am 13. September 1907 Hr. Dr. Mrıster, da er vom k. k. Ministerium an das Gymnasium zu Znaim zurückberufen wurde. Ferner scheidet zum ı. November 1907 Hr. Dr. Pöscnrr. aus, um sein Probe- Jahr abzuleisten. Eingetreten sind: ı5. November 1906 Dr. Wurrr Diers: Bericht über die Thätigkeit des Thesaurus linguae Latinae. 913 (aus Kopenhagen): am ı. April 1907 Hr. Oberlehrer Dr. Horre, vom Kgl. Preuß. Ministerium beurlaubt (aus Bielefeld); zum ı. Oktober 1907: Dr. Reıscn (aus Frankfurt a. M.); Hr. Oberlehrer Dr. Lamgerız, vom k. k. Ministerium an Stelle des Hrn. Dr. Meıster an den The- saurus beurlaubt. Vom ı. Oktober ab besteht das Personal aus den HH. Prof. Lommarzscn, Generalredaktor; Dr. MAURENBRECHER, Redaktor; Prof. Hry, Sekretär; den Assistenten: DDr. BAnnıer, OTTO, JACOBSOHN, GUDEMAN, BurGER, SPELTHAHN, Pöscner [bis ı. November], Prosst, ELsrErGEr, Wuvrrr, Reıscn, den beurlaubten Oberlehrern: DDr. Horrr, LAmserrz. Material. Weitergeführt wurden die Literaturauszüge (Krorz) so- wie Inschriften- und Papyri- Exzerpte (Irm). Die Verzettelung des Ter- tullian ist vollendet; die von Ciceros Reden (ed. CrLArk) in Angriff ge- nommen, das Abkorrigieren der Texte besorgten die HH. Hrrro£Esrn, HiLpegrAanDTt, Hey, Nont,. Vorımer. Zunächst ist zum Verzetteln in Aus- sicht genommen: mHIERONYMI epist. und die späteren kleinen Historiker. Exzerpiert wurden (außer kleineren Autoren): Or. imperf. in Matth., Orıc. in Matth., Rurın. Orig., PErR. curys., Diosys. Exıe., Ave. in psalm. doetr. christ. und andere Schriften, Cassıon. in psalm., GREG. m. moral., VereEcvnn., Papstbriefe. Die Ausordnung des Materials für die Fortsetzung schreitet un- unterbrochen fort; desgleichen die Arbeit für das Eigennamenmaterial. Definitiv zurückgeordnet ist das ausgedruckte Material bis: capio. Arbeit. Fertiggestellt vom ı. Oktober 1906/07: Band II 4—27 = 24 Bogen » III Praefatio = ı » » IV22 50 =20: » Or DIET SE > Summe 57 Bogen Band III ist gesetzt bis carmen, Ms. fertig bis carrarius. DIV EEn » » eonventus, » » » CONZUS. nom pr. » » » Gnesidius, » » » Gaicus. Um die Bearbeitung der Eigennamen etwas zu beschleunigen, ist nunmehr auch Dr. Jacossonw mit deren Ausarbeitung beschäftigt. Räumlichkeit. Es besteht die Aussicht, zu Beginn des Jahres 1908 neue, geeignetere Räume zu beziehen, welche das Kgl. Ministerium in der ehemaligen Augenklinik zur Verfügung des Thesaurus gestellt hat. Die Kommission ist für diese Erfüllung ihres langjährigen Wunsches der Kgl. Bayer. Regierung zu tiefstem Danke verpflichtet. 914 Gesammtsitzung vom 12. December 1907. Adresse an Hrn. LeopoLD DELISLE zur Feier seines fünfzigjährigen Jubiläums als Mitglied der Aca- demie des Inscriptions et Belles-Lettres am 6. De- zember 1907. Hochgeehrter Herr! Die Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften bringt Ihnen zu dem heutigen Tage ihre aufrichtigen und warmen Glückwünsche. Sie freut sich, zugleich daran erinnern zu dürfen, daß in diesem Jahre vierzig Jahre vertlossen sind, seit die Akademie die Ehre hatte, Sie unter ihre Mitglieder aufzunehmen, und sechzig Jahre, seit Ihre erste Arbeit erschienen ist. In diesen sechzig Jahren hat die Ge- schichtswissenschaft auf allen Linien gewaltige Fortschritte gemacht, die bedeutendsten aber in den Disziplinen, die man »die geschicht- lichen Hilfswissenschaften« nennt, die aber in Wahrheit die Funda- mente der Geschichtskunde bilden. Auf dem Grunde, den ScALIGER, Mostraucon und MaAsızLox gelegt haben, ist ein stolzer Bau errichtet worden, und die Wissenschaft hat in unermüdlicher Arbeit aus Kleinem und Kleinstem Größtes geschaffen und in Formen und For- meln das Leben selbst wiedererkannt. In dieser Arbeit stehen Sie, hochgeehrter Herr, nun schon seit zwei Menschenaltern führend und ausführend, als der anerkannte Meister. Wer die Fülle der nahezu zweitausend Publikationen über- schaut, in denen Sie Ihre Untersuchungen niedergelegt haben, der muß annehmen, daß nicht sowohl ein einzelner als eine ganze Schule von Gelehrten diese Werke hervorgebracht hat. Aber Sie wollten zeigen, was der einzelne vermag, wenn er sich ganz seiner Aufgabe hingibt, und wollten beweisen, daß uns die Geschichte keinen Stein hinterlassen hat, aus dem man nicht Funken schlagen kann, wenn man nur das richtige Instrument in Händen hat. Sie besitzen es, und so sind Sie von Urkunde zu Urkunde und von Buch zu Buch gegangen — Kirchliches und Weltliches. Form und Inhalt, Schrift und Beischrift, Tatbestand und Überlieferungsgeschichte gleichmäßig Adresse an Hrn. Deriste zum fünfzigjährigen Akademiker-Jubiläum. 915 würdigend — und haben allem eine Sprache gegeben und jede lite- rarische Reliquie gezwungen, Rede und Antwort zu stehen und das Leben zu bezeugen, aus dem sie geflossen ist. Das späte Altertum und das frühe Mittelalter haben Sie als Entdecker, als Sammler und als Forscher in ungeahnter Weise erhellt und darüber hinaus die Ge- schiehte der literarischen Tradition durch die Jahrhunderte bis zur Gegenwart mit eminentem Scharfsinn verfolgt und aufgeklärt. Jahrzehnte hindurch haben Sie diese Arbeit geleistet, indem Sie zugleich die Bibliotheque Nationale als Direktor leiteten. In dieser Eigenschaft sind Sie nicht nur für Frankreich, sondern für alle Kultur- länder der große Bibliothekar gewesen und werden es bleiben. Wir Deutsche verehren in Lessing den Mann, der in unserem Vaterlande das hohe Muster dafür aufgestellt hat, wie die Handschriften- und Bücher- schätze durch den Bibliothekar verwaltet und bearbeitet werden sollen. Sie haben sich neben ihn gestellt, das Ideal in der Ihnen kongenialen Weise verwirklicht — welche Fülle von Licht aus der Geschichte der Bibliotheken auf die allgemeine Geschichte fällt, haben Sie uns gelehrt! — und dabei das Glück genossen, in einem langen, der Wissenschaft gewidmeten Leben das ausführen und vollenden zu dürfen, was dem Jüngling und Mann als Aufgabe vorgeschwebt hat. Aber noch ist die Ernte nicht abgeschlossen. Indem wir Ihnen in Verehrung und Bewunderung zu der durchmessenen Laufbahn Glück wünschen, hoffen wir, daß Ihnen noch lange die Kraft und Frische erhalten bleibt, die Sie in den Stand gesetzt hat, so Großes zu leisten. Die Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften. Aussegeben am 9. Januar 1908. = rei we Mill IA}: NHtacks va DNS Du Prafe: A SH N = Er Fur A ie 2 aa 3), er 16 RA: ELTA en rn Br 24 y N ”„ u 11 8 Fe PRÜFER bar? von y Mn I PRRTY Br: u) v2 REN, 17 en k 01 2, ir kük, b MA All WALDE BO 7 > Dr ET ERA ns ee N i ae. rue at ah ur ee iR m MILLENT: vl RE ENTE ’ ee ee Pen a un) UEL PIH N, Der; ) % Fi 42 7 SITZUNGSBERICHTE 1907. LH. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 19. December. Sitzung der physikalisch-mathematischen lasse. Vorsitzender Secretar: Hr. WaLvEYER. *]. Hr. Martens las über Umformung fester Körper unter allseitigem hohen Druck. Umtormung von Glas konnte nur in sehr geringem Grade erzielt werden. Pulver von Steinsalz und Glas sowie Faserstoffe konnten zu lückenloser fester Masse vereinigt werden, wobei Glas weiss blieb, während Steinsalz durchscheinend wurde. Im Anschluss an Versuche von Aver (1855) wurden Fasern und andere Körper in Metalle unter hohem Druck eingepresst. Unscharfe Eindrücke von Baumwollfasern in Zinn, Zink, Messing, Kupfer, Eisen erhielt ınan schon bei ganz geringen Be- lastungen; scharfe Abdrücke, bis zur Wiedergabe mikroskopischer Einzelheiten der Oberfläche, erfolgten erst bei wesentlicher Überschreitung der Fliessgrenze des Metalles. Auch durch Stosswirkung kann vollkommene Umhüllung erfolgen, wenn die Stoss- arbeit gross genug ist, um das Fliessen des Metalles herbeizuführen. Unter Hinweis auf seine früheren Arbeiten und auf die Veröffentlichungen von Harımnann. Vocr u. A. legte der Vortragende eine Sammlung von Abbildungen von Fliessfiguren (Lüper'sche Linien) vor, wie man sie nach Überanstrengungen an Eisenkörpern findet. 2. Hr. Scnorrxy machte eine Mittheilung: Über Beziehungen zwischen veränderlichen Grössen, die auf gegebene Gebiete beschränkt sind. Erste Mittheilung. In den Ebenen der Variabeln c und y seien zwei ein- oder mehrfach zusammen- hängende Gebiete A, B gegeben; gefordert wird eine analytische Beziehung zwischen z und y, vermöge deren der Punkt y gezwungen ist, im Gebiete B zu bleiben, wenn x auf das Gebiet A beschränkt wird, und umgekehrt. Zugleich soll y im Gebiete A eine reguläre, wenn auch vieldeutige Function von x, ebenso x in B eine reguläre von y sein. Aus diesen Bedingungen werden zuerst bestimmte Folgerungen gezogen; in der folgenden Mittheilung wird die analytische Darstellung der Beziehung (x, y) besprochen werden. 3. Hr. Mertens, correspondirendes Mitglied, übersandte eine Mit- theilung: »Uber die eyklischen Einheitsgleichungen von Primzahlgrad in dem Bereich der Quadratwurzel aus einer negativen Zahl.« Die Lasrange’schen Resolventen der eyklischen Einheitsgleichungen tn Cirades des Bereichs (YD), wo ?% eine ungerade Primzahl und D eine negative Zahl bezeich- nen, werden auf die ?* Potenzproducte Pr (9 MıNn—0O,T. 2... A—E 918 Sitzung der physikalisch-matheinatischen Classe vom 19. December 1907. von zwei Resolventen P,Q zurückgeführt, deren eine eine ?* Einheitswurzel & zur aten Potenz hat und einer Kreistheilungsgleichung angehört und deren zweite aus einer bestimmten Einheit des Bereichs («, VD) hervorgeht. 4. Hr. Auwess legte eineMittheilung des Hrn. Prof. Harrnans in Pots- dam vor: Eine Verbesserung des Foucaurr'schen Messerschnei- den-Verfahrens zur Untersuchung von Fernrohrobjectiven. Verf. ersetzt bei der Heranführung der Messerschneide an den Focus die Oeular- betrachtung durch eine pliotographische Aufnahme. Die Anwendung dieses Verfahrens auf das Som-Objeetiv des Potsdamer Refractors bestätigt im allgemeinen die früher durch extrafocale Aufnahmen erlangten Ergebnisse, lässt aber einen viel grössern Reichthum an Details der übrig gebliebenen Fehler des Objectivs erkennen. Scrorrky: Beziehungen zwischen ebenen Flächen. 919 Über Beziehungen zwischen veränderlichen Grössen, die auf gegebene Gebiete beschränkt sind. Von F. ScHoriKY. Erste Mittheilung. Es sei y= $(x) eine Function, die innerhalb eines gegebenen Theiles A der x-Ebene entweder überall, oder abgesehen von einzelnen, fest gegebenen Punkten, sich regulär verhält. Ich halte dabei die früher von mir eingeführte Definition des regulären Verhaltens fest, d.h. ich rechne auch solche Punkte zu den regulären, in denen sich zwar nicht p(x) selbst, aber der reeiproke Werth von P(x) im allgemein üblichen Sinne regulär verhält. Sind Punkte in A gegeben, in denen p(x) singulär werden darf, so wollen wir jeden einzelnen mit zu den Grenzen von A rechnen. Die Grenzen von A sind demnach im All- gemeinen geschlossene Linien und einzelne Punkte: die Anzahl der Grenzen möge eine endliche sein. Jetzt können wir von der vorhin eingeführten Function p(x) sagen, dass sie innerhalb A überall re- gulär ist. Daraus folgt nicht, dass sie innerhalb A eindeutig ist. Aber wir können uns in der Nähe eines inneren Punktes «x o einen Zweig der Function eindeutig definirt denken. Liefert dieser für x = ı, den Werth „,, so entspricht jeder von x, ausgehenden Linie des Gebietes A eine bestimmte von y, ausgehende der %-Ebene. Wir nehmen an, dass alle diese Linien in einem gleichfalls ge- gebenen Theile B der y-Ebene verlaufen, von dessen Begrenzung das- selbe gelten möge, wie von der der vorigen Fläche. Wir nehmen ferner an, dass innerhalb des zweiten Gebietes auch x eine reguläre Function von y ist: = \L(y), deren sämmtliche Werthe durch Punkte von A repräsentirt werden. Sind diese Bedingungen erfüllt, so sagen wir: die Gebiete A, B sind regulär auf einander bezogen, obgleich im Allgemeinen zu jedem Punkte des einen unendlich viele des an- deren Gebietes gehören. Man hat hier ein Problem, das dem Abbildungsproblem analog. aber nicht mit ihm identisch ist — ausser in dem besonderen Falle, 920 Sitzung der physikalisch- mathematischen Classe vom 19. December 1907. wo A und B einfach berandete Flächen sind. Hr. CArarneonory hat bemerkt', dass die elliptische Modulfunetion als Lösung dieses Pro- blems in einem interessanten Specialfalle aufgefasst werden kann, nämlich in dem, wo B die positive Halbebene, A die ganze Ebene, mit Ausschluss der Grenzpunkte 0, ı1,00ist. Er hat auch richtig angegeben, wie die Lösung sich gestaltet, wenn statt dreier beliebig viele Grenzpunkte gegeben sind. In dem allgemeinen Falle, wo Punkte und Linien die Grenzen der beiden Gebiete bilden, habe ich folgen- des Resultat erhalten: l. Man kann die allgemeine Aufgabe auf die speciellere zurück- führen, wo das eine Gebiet D die positive Halbebene ist. II. Unter dieser Annahme und unter Ausschluss des Falles, wo nur Punkte die Begrenzung von A bilden, ist zwar nicht «x selbst, aber jede von den charakteristischen Funetionen der Fläche A eine in der ganzen y-Ebene eindeutige von y, die allerdings unbestimmt wird in unendlich vielen auf der reellen Linie gelegenen Punkten. Sie bleibt ungeändert bei einer bestimmten Gruppe linearer Sub- stitutionen der Variabeln y, und zwar ist die Anzahl der unabhängigen Substitutionen gleich z, wenn +1 die Anzahl der Grenzen von A bedeutet. Diese Funetionen gehören im Wesentlichen zu denen, die ich am Schlusse meiner Doctor-Dissertation definirt, und deren Wichtigkeit ich besonders hervorgehoben habe’, zu einer Zeit, wo noch nichts veröffentlicht war über automorphe Funetionen, noch über lineare Differentialgleichungen, deren Coeffieienten irrationale algebraische Functionen sind. In dem ausgeschlossenen Falle giebt es keine Randlinien von A; deshalb kann die Variable y nicht über die Grenze von B, d. h. über die reelle Linie, hinausgehen. Davon abgesehen sind die Functionen auch in diesem Falle von derselben Art, wie die übrigen. ! Sur quelques gencralisations du theoreme de M. Pıcarn. Comptes rendus 1905. 1 | 3 2 Über die conforme Abbildung mehrfach zusaminenhängender ebener Fläclıen, Berlin. Diss., 1875. Ich sage dort (S. 55): »Wir gehen jetzt über zu dem Falle, dass jede der Linien L durch eine einzige Kreislinie gebildet wird. Dann existirt kein singulärer Punkt auf der Grenze des Gebietes, und es ist dieser Fall deshalb von besonderer Wichtigkeit, weil daun x und ©» nicht nur im Innern des Gebietes A, sondern (mit Ausnalıme vereinzelter singulärer Punkte, an welchen diese Functionen unbestimmt werden) in der ganzen Ebene den Charakter eindeutiger rationaler Func- tionen besitzen.« Damit ist ausgesprochen, dass jede algebraische Gleichung @ (u,v) = o von beliebig hohem Geschlechte aufgelöst werden kann durch eindeutige Functionen einer Variabeln x, die den elliptischen, aber noch mehr den von Jacosı behandelten analog sind, die der Gleichung f(gx) =/(x) genügen. — Rırmann war allerdings diese Thatsache längst bekannt. Aber von dein 1876 veröffentlichten Rıemann’schen Frag- ment: »Gleichgewicht der Elektrieität auf Cylindern mit kreisförmigem Querschnitt und parallelen Axen«, in dem ungefähr dasselbe Problem behandelt wird, wie in meiner Dissertation, hatte ich durchaus keine Kenntniss. Scnorrky: Beziehungen zwischen ebenen Flächen. 92] 1% un Wir fassen zuerst einige einfache Fälle in's Auge. I. Es sei A die Fläche eines Kreises, der mit dem Radius ı um den Punkt «= 0 gezogen ist, aber mit Ausschluss des Punktes x2=0, so dass die Begrenzung von A durch die Peripherie und den Mittelpunkt gebildet wird; B sei die positive Halbebene. — Wir setzen: log(«) =iy. Dann ist die zweite Öoordinate von y positiv, wenn x im Innern von A liegt, und umgekehrt |x| von o verschieden, aber kleiner als ı, wenn y einen Punkt der positiven Halbebene bedeutet. Zugleich ist y eine im Innern von A unendlich-vieldeutige, aber reguläre Function von x, x eine im Innern von D eindeutige reguläre von y. An der Randlinie von A ist y ebenfalls eine reguläre Function von x, und zwar ist dort y eine reelle Grösse, die beständig wächst, wenn x be- liebig oft die Randlinie im positiven Sinne durchläuft. Das Beispiel lässt sich leicht verallgemeinern, indem man für A ein beliebiges Gebiet nimmt, das eine einzige Grenzlinie und einen einzigen Grenzpunkt &, hat. Man hat dann nur die Abbildungsfunc- tion E(x, x, zu bilden und zu setzen: PeZlas) =i: I Auch hier wird y singulär im Punkte «x, wie ; log (7 — 2,). U. Es sei wie vorhin B die positive Halbebene, A aber die Ringtläche zwischen zwei concentrischen Kreisen mit dem Mittelpunkte x=0. Der Radius des grösseren Kreises sei I, der des kleineren q. Wir setzen log(g) = —v, so dass v positiv ist. — Es sei log(2) 12, vlogy) —=rz2, und zwar soll log(y) den logarithmischen Hauptwerth bedeuten, der in der positiven Halbebene eine eindeutige reguläre Function von Y ist. Wir könnten die Beziehung auch so darstellen, dass wir unter & den Hauptwerth von y* verstehen: hierbei ist A durch die Gleichung zir = log (g) definirt. Liegt x in der Fläche A, so liegt die zweite Coordinate von 2 zwischen O und v, die von log(y) zwischen oO und r: es ist daher ein Punkt im Innern von B. Das Umgekehrte gilt ebenfalls; es ist ferner offenbar, dass y eine in A zwar vieldeutige, aber reguläre Function von x ist, und x in B eine reguläre von y: die Aufgabe ist somit gelöst. Auch auf den beiden Randlinien von A ist die Variable y eine reguläre Funetion von x, und zwar ist sie positiv auf der einen, 922 Sitzung der physikalisch - mathematischen Classe vom 19. December 1907. negativ auf der anderen Linie; sie nimmt beständig zu. wenn x eine der Randlinien so durchläuft, dass das Innere von A zur Linken bleibt. Il. 3 sei wiederum die positive Halbebene. A die ganze Ebene, mit Ausschluss dreier Punkte a, d,c. Es ist bekannt, dass in diesem Falle die Aufgabe gelöst wird. indem man für y den Quotienten zweier Perioden des Integrals Re dt — — h (—a) (t—b) t—.c) (t—.a) setzt; ebenso ist bekannt, dass alsdann entweder y selbst, oder eine reelle lineare Function von y. im Punkte a singulär wird wie: 1 ir . oe (a —a). i Von b und c gilt dasselbe. 8.2. Nehmen wir jetzt den allgemeinen Fall. Ausser A und B sei ein drittes Gebiet C gegeben in der Ebene der Variabeln 2, und es seien zwei reguläre Beziehungen (x, 2) und (y, 2) aufgestellt zwischen A und © einerseits, zwischen 3 und C andererseits. Daraus lässt sich eine reguläre Beziehung (x,y) zwischen A und B herleiten. Denn es sei z, ein Punkt im Innern von (©. Durch die Be- ziehungen (, 2) und (y, 2) sind x und y im Innern von C als reguläre ein- oder mehrdeutige Funetionen von 2 bestimmt; wir denken uns Zweige, die in der Nähe von 2, eindeutig definirt sind. Diese mögen im Punkte =, die Werthex = x, y=y, ergeben. — Damit ist zugleich, wenn wir 2 als abhängig von x auffassen, ein Zweig dieser Funetion in der Nähe von x, eindeutig definirt. Jeder von x, ausgehenden Linie a, x, des Gebietes A entspricht nun eine bestimmte in z, anfangende 2, 2, des Gebietes C', dieser eine in y, anfangende %, Y,, die im Innern von B bleibt; es entspricht also jeder Linie a,x, in A eine andere y,y, in B und umgekehrt, und die so definirte Be- ziehung (x,y) ist eine reguläre, da die vermittelnden Beziehungen regulär sind. Wir können demnach sagen: Eine reguläre Beziehung (x, y) zwischen A, B ist gegeben, so- bald jedes der beiden Gebiete in reguläre Beziehung zur positiven Halbebene gebracht ist. Aus diesem Grunde beschränken wir das Problem und verstehen von jetzt ab unter B die positive Halbebene. Da alsdann B einfach be-' randet ist, so ist = \(y) eine in B eindeutige reguläre Function, während „= (a) in A zwar regulär, aber unendlich vieldeutig ist. =) . . rer *)* Scuorery: Beziehungen zwischen ebenen Flächen. 325 Nehmen wir an, wir hätten eine zweite reguläre Beziehung (x, 2) zwischen A und der positiven Hälfte der z-Ebene. Dadurch werden, wenn wir wieder drei zusammengehörige Punkte x,, /,, 2, annehmen, auch die Variabeln y, 2 zu einander in Beziehung gesetzt: jeder Linie Y. y, der einen Halbebene entspricht eine Linie z, 2, der anderen. Es ist demnach z eine in der positiven Halbebene reguläre Function von y, die nur Werthe der positiven Halbebene annimmt, y eine eben- solche von 2. Folglich kann die Excentricität der beiden Punkte ,, Y, in Bezug auf die positive Halbebene weder grösser noch kleiner sein als die der entsprechenden Punkte x, 2,. Es ist also, wenn wir mit Yo, 2, die zu %,, 2, eonjugirten Werthe bezeichnen: y—%|_|2>% Y, le 4 Daraus folgt, dass der absolute Betrag des Quotienten 22% ,% Ye) oe Ye Yo constant und gleich ı ist. Dann muss aber der Quotient selbst eine Constante vom absoluten Betrage ı sein. Folglich ist = eine lineare Function von y mit reellen Coeffieienten, deren Determinante positiv ist. Wir haben demnach den Satz: Ist B die positive Halbebene, so ist die Bezeichnung (x, y) durch die aufgestellten Bedingungen vollständig bestimmt, bis auf eine reelle lineare Transformation, die mit der Variabeln y vorgenommen werden kann. Hieraus geht auch hervor, in welcher Weise y im Innern von A vieldeutig wird. Denn denken wir uns einen geschlossenen Weg innerhalb A, auf dem ein Zweig der Funetion in einen andern über- geht. Wir können letzteren als Zweig einer neuen Function ansehen, die genau dieselben Eigenschaften hat, wie die ursprüngliche. Folg- lich ist der neue Zweig linear, mit reellen Coeffieienten, durch den alten ausdrückbar. Auf jeder geschlossenen Linie in A erfährt dem- nach die Variable 7 immer reelle lineare Transformationen. Da, wenn e+1 die Anzahl der Grenzen ist, sich nur < unabhängige Perioden- wege ziehen lassen, so setzen sich alle Transformationen aus > pri- mitiven zusammen. 924 Sitzung der plıysikalisch- mathematischen Classe vom 19. December 1907. Über die eyklischen Einheitsgleichungen von Primzahlgrad in dem Bereich der Quadratwurzel aus einer negativen Zahl. Von Franz MERTENS. je = Ns hat den Bau der Wurzeln &,,2,,...%,_, einer cyklischen Gleichung in einem gegebenen Rationalitätsbereich angegeben, deren Grad eine ungerade Primzahl A ist. Es sei & eine primitive A“ Ein- heitswurzel, Z(x) der Ausdruck Pa ae a a und es werde, wenn /(&) eine ganze Function von & bezeichnet, unter Vf(#) das Product Ile) 8S=1,2,...A-I verstanden, wo s’ die jeweilige in der Zahlenreihe 1, 2,...A—I ent- haltene Wurzel der Congruenz ss’ = ı (mod A) bedeutet. Es ist dann L(&”)" — Fa”) V f(&") M=I,2,...A—I zu setzen, wo F(a), f(«) ganze Funetionen von & mit Üoeffieienten des Rationalitätsbereichs bezeichnen, und für die Wurzelsumme eine Grösse desselben Bereichs zu nehmen. Ist D eine negative ganze quadratfreie Zahl, so ist die Kenntniss aller Einheitsgleichungen” ?'” Grades des Bereichs (VD), d.h. aller eyklischen Gleichungen A" Grades, deren Coeffieienten dem Rationa- litätsbereich (YD) angehören und bei welchen F(«), f(«) Einheiten des Bereichs (#, VD) sind, für Fragen der complexen Multiplication der elliptischen Functionen von Interesse. Diese Gleiehungen sollen in dem Folgenden behandelt werden. ' Monatsber. d. Berl. Akad. d. Wiss. 1853. Kroxeeker, Die cubischen Aser'schen Gleichungen des Bereichs Y— 31. Monatsber. d. Berl. Akad. d. Wiss. 1882. Merrens: Cyklische Einheitsgleichungen. 925 ) ie. Üs sei indn der auf eine bestimmte primitive Congruenzwurzel 9 von A bezogene Index der Zahl rn und 2ri 2mi N Gaza Die Reihe „ind Seehn D\w So in welcher n alle positiven zu 2A theilerfremden Zahlen zu durch- laufen hat, convergirt, wenn der Fall D=—i1 A= 3 (mod 4) ausgeschlossen wird, für alle Werthe von x und hat eine von O ver- schiedene Summe, wie aus Drrienter's Beweis für das Vorkommen von Primzahlen in der arithmetischen Reihe 1—4DAz hervorgeht. Um einen einfachen Ausdruck für S, zu erhalten, werde der grösste ungerade Theiler von D mit A, jede zu A theilerfremde Zahl 4 der Reihe 0, I,... A—ı wie bei Diricnter mit a oder b bezeichnet, je SS ! h 2 nachdem sie der Gleichung —Soder = —ı genügt, und A A j L,(&) en s=1,2,...A-I anı en e: — (h) e4 = p fo = le) Ho) = Tr) in den besonderen Fällen D=—ı,—2, dagegen fie) =ı1—-% A gesetzt. Es ist dann, wenn n zu A theilerfremd ist, „ind n = L. (&") wW und, wenn die Quadratwurzel VD so ausgezogen gedacht wird, dass I - VD positiv ausfällt, i in dem Falle D= ı (mod 4): D — EIS ot, kh=0,1,...A-—-ı n VEN in dem Falle D=3 (mod 4): D 2 x h my n VDESiNES Sitzungsberichte 1907. 92 926 Sitzung der physikalisch- mathematischen Classe vom 19. December 1907. in dem Falle D=2 (mod 8): D LL (2-3 (tee und in dem Falle D=6 (mod 3): D I Ra. Zee a) male Bezeichnet daher =, in den vorstehend aufgezählten vier Fällen das Product 2)9(@), Sig), KENNE); Sr) FR): z, den aus =, durch Vertauschung von f und g hervorgehenden Aus- druck, so ergiebt sich 2VDL,(« )S, a og - ST, De des ds 2 N. . . Die Quotienten — sind Einheiten in «, VD. ds Um dies darzuthun, werde I\2 T, T, (#,—7,) y—_ ——+ _— 1 ! s I 1 — ——— dr W gesetzt und die Gleichung für die primitiven x“ Einheitswurzeln mit Le) 4 bezeichnet. Die Quotienten — ,„ —- sind Wurzeln der Gleichung s oR3 und es ist wenn A zu D theilerfremd, dagegen 7 (pi £ A V 5 Fa) =Tı@)F,(@). wenn D durch A theilbar und A = Ad ist. In dem ersten der vier aufgezählten Fälle sind r,, *| ganze Func- tionen von & mit in VD ganzen Üoefficienten und r- 7.) ist eine ganze ganzzahlige Function von «. Da das Product D ANNE CH Merrens: Cyklische Einheitsgleichungen. 927 in Y,(1)Y,(—ı) oder Y,(1)Y,(—ı) aufgeht und letztere Zahlen ent- weder eine in D) aufgehende Primzahl oder = ı sind, so ist y und ‚ T ing Ts . in Folge dessen auch — und — algebraisch ganz. — T; T 4 T Ss s eine Einheit e(«) in «, VD und ist demnach I Li " — =e£e)). s In dem zweiten Falle hat f(—i=‘) die Form A—Bi, wo A, B ganze Functionen von & mit in YA ganzen Coefficienten bezeichnen, und es wird ge) = A+Pii, wo A', B’ die in YA conjugirten Werthe von A, B bedeuten. Hier- aus folgt r, = AA+BB’+i(AB'— BA) ”,—= AA+BB'—i(AB'— BA), — a 2 Ts Tr; und es erhellt, dass r,, m! Zahlen in «, VD sind und ganz und ganzzahlig in & ist. Da überdies das Produet 7.7. = V, (0) Y(- ia) in YÜ&)Y,(—i oder Y,(Ü)Y,(—i) aufgeht und letztere Zahlen den Werth ı oder Y,(Ü)Y,(—i) = 2 haben, so ist y und in Folge dessen a TER auch —_, algebraisch ganz. Somit ist Ts Ts 2 m = &(«‘) , T TA $ . 2. . . / - wo &(z) eine Einheit in «, VD bezeichnet. In dem dritten Falle ist - ee) fe) = A—-Bho+p')=A ZRy> ga) ge") = A'+B’p+p")= A'+B'Yz, wo A, B ganze Funetionen von & mit in VY—A ganzen Üoeffieienten und A’, B’ ihre n VY—A eonjugirten Werthe bedeuten. Hieraus folgt ANZ BB + V2UB— BA) ”.= AA—2BB'—V2(AB'— BA), I AB und es erhellt, dass r,. m‘ Zahlen in z, VD und D (7, — 7,)’ ganz N, h 4 und ganzzahlig in & sind. Das Produet 7,5, = Y(pa‘) Y(’a‘) Y(p°a‘) Y(p’a‘) $ 928 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 19. December 1907. geht in einer der Zahlen rel) Fl) Fa), Yale) Yale) Ya) Yale’) N 5 n 7; Ts auf, welche den Werth ı oder 2 haben. Somit sind y, —-, —. ds Tr algebraisch ganz, und es ist 7 el); wo s(a) eine Einheit in <, VD bezeichnet. In dem vierten Falle ist f- ea) fa) = A—Bhep+) = A — BiVa glpa)g— pe) = A’+B’(p-+p) = A’+B’iV2, wo A, B, A’, B’ dieselbe Gestalt wie bei Fall 2 haben. Hieraus folgt m AA+2BB'+iV2(AB’— BA) == AA’+2BB’—-iV2(AB'— BA), und es erhellt, dass r,,”. Zahlen in «, VD und dass —— (7, — #,) ganz und ganzzahlig in & sind. Im derselben Weise wie vorher er- giebt sich, dass y algebraisch ganz ist. Somit ist wieder und e(&) eine Einheit in #, VD. Setzt man so ergeben die Gleichungen & I" —uinds s 2YDL,(«)S, => w“t' Jog e(a‘) — 2V-DIE.(a22)S. > op: Slogan) Ik dureh Subtraetion bei ungeradem u Cr —ui s s AVDL.(0)S, => uw" log ne) Beuns und bei geradem N = wrrdsjogy(a‘) W=0,2,...1-3 In diesen Gleichungen ist logn(&‘) reell, wie die Reihen zeigen, aus welchen loges(«‘) und loge(#”‘) hervorgehen. Merrens: Cyklische Einheitsgleichungen. 929 3 Für die Summe der Reihe wind ıW = — WA 2 N2e n in welcher n alle positiven zu A theilerfremden Zahlen zu durchlaufen hat, findet man nach Kunner T— oe) Do), => wre lg Apoas ale Ik Mk fo) s Addirt man zu dieser Gleichung die aus derselben durch Verwandlung von « in &" hervorgehende ; 1I—a" — Rh 7b a 1b — N wridsIon EEE U —w)LT.=N I und setzt a (1— a’) (1— 7°) (a) u a Zar) so ergiebt sich bei ungeradem u [0] =% Dane log n/(«‘) DIR See N und bei geradem (1 a w*) L,(«) 74 a Wr inds ]gg y’(a°) BER Überdies ist o=)N log n/a‘). 4. Setzt man n(a')n’(a") = e,(a) h=6,1,.:.%—2, so ist nach dem Vorhergehenden der Ausdruck W=yu* log e,(&) h=0,1,...1-2 von z=ı bis =A— 2 von O verschieden. Dagegen ist Me or Hiernach ist die Determinante orem lorer Flora loge, loge ...loge_, kererloreerr.. 21090, 930 Sitzung der physikalisch -mathematischen Classe vom 19. December 1907. von o verschieden. Denn —(A—ı)X ist durch die Determinante I I I loge, loge, lose loge, loge, lose log „loge ,..-1loger DT I IW" Par To et, Toms m) die Gestalt Tor A annimmt. Die Zahlen {6} ee bilden demnach ein System von unabhängigen Einheiten des Bereichs (2,VD). D* Nach Dirienuer giebt es in dem Bereich (2, VD) A—2 Funda- mentaleinheiten Era Ener EN En Bezeichnet daher e allgemein eine Einheitswurzel des Bereichs (z, VD). deren Grad zu A theilerfremd ist. so ist u a eis „dir 4) —2 a CHEN CH a i=0, 1,2. a, wo die Exponenten ganzzahlig sind und die Determinante la;.| i=0, 1. ek 3 KT 2 N nicht verschwindet. Hieraus folgt b ee... er: nase 2 wo b,b,,.. ganze Zahlen und n eine von oO verschiedene ganze Zahl bezeichnen. ii Merrens: Cyklische Einheitsgleichungen. 931 Hiernach wird ve=ea’Pve, wo & ein Produet ganzzahliger Potenzen der Einheiten &(&) , &(@*), ... &(e”") bezeichnet. Um aus dieser Gleichung einen Ausdruck für Ve, zu gewinnen, kann von einer Gleichung in der Form vo & — e a“ 7" vv" ausgegangen werden. Hierin bedeutet v® die pmalige Operation V, v eine von O verschiedene und von i unabhängige ganze positive Zahl, v eine bestimmte Einheit eines gegebenen Inbegriffs / von Einheiten in «,VD, welcher neben jeder Einheit auch ihre in & conjugirten Werthe enthält, = allgemein ein Product von ganzzahligen Potenzen der Einheiten von /, und es wird vorausgesetzt, dass jede Einheit e des Inbegriffs / der Bedingung Ve = earmvyv: genügt. Dass die oben gefundene Gleichung die genannten Forderungen erfüllt, erhellt unmittelbar, wenn o= I,v=n,v= e,(«) genommen und I aus e,(e), e,(a@’),...e,(&”"') zusammengesetzt wird. Es können nun zwei Fälle statthaben. I. Ist v zu A theilerfremd und w'=ı (mod A), so folgt in Er- wägung, dass V9e, bis auf die A" Potenz einer Finheit mit Vs" zu- sammenfällt und jede Einheit e die Gestalt e” annehmen kann, durch Erhebung in die Potenz v' Ve EN aNZDER wo eg eine Einheit in «, VD bezeichnet. II. Es sei v ein Vielfaches uA von A und Vv= ea E, wo E ein Product von ganzzahligen Potenzen der Fundamentaleinheiten &,, &,,... bedeutet. Sind nicht alle Exponenten von e,, &,,... in E Vielfache von ?, so muss m durch A theilbar und @=o0 sein. Denn das Product der Gleichung vQr — ea mV vu" in die aus derselben durch Verwandlung von VD in —VD hervor- gehende ergiebt für «’ die A" Potenz einer Einheit in x. Daher wird ven — eatrvovr, woraus ver). — ealm Vo 932 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 19. December 1907. folgt. Diese Gleichung hat die Gestalt der Ausgangsgleichung, wenn e durch p-+1ı ersetzt wird. Sind aber alle Exponenten von # Vielfache von A, so sei I Es erhellt dann wie vorhin. dass «+ me durch A theilbar sein muss, und man hat vor — erw", woraus ver). — eudz*(Vo)" Vo” — ut zw” Von" folgt. Dies ist wieder die Gestalt der Ausgangsgleichung, wenn 2 durch o+1, v durch w ersetzt und der Inbegriff / durch Aufnahme von w(e), w(&?),... erweitert wird. Wiederholt man, wenn Fall II statthat,. das Verfahren nach Be- darf, so tritt nach einigen Schritten Fall I ein. Somit ist allgemein ve EeTIR- wo u eine bestimmte für jedes ö geltende und e irgend eine Einheit in #, VD bezeichnen. Hiernach hat die A" Potenz der Lasranee’schen Resolvente jeder inheitsgleichung %” Grades die Gestalt Ile = Eur, 6. Es sei DZ = 3 (mod4) am DEN Oli und A> 3. Die Gleichung Mo zerfällt in dem Bereich (VD) in zwei irreductibele Gleichungen vom \ A—1 " h Z x Grade ‚ deren eine die Wurzeln «° hat, wo a alle quadratischen Reste von ? zu durchlaufen hat. Die Kronzcker' sche Formel Die) — SHE) Seen) mai, nimmt hier, da die Nichtreste von A die Form A—a haben, die Gestalt L(a”") — F («")? INT Merrens: Cyklische Einheitsgleichungen. 933 an, wo a’ die der Zahlenreihe ı,2,...%—ı angehörende Wurzel der Congruenz aa’=ı(modA) bezeichnet. Da eine Einheit in &, VD in eine Einheit in & übergeht, wenn VD durch fe) ersetzt wird, so ist K = eine Einheit in & und es wird, wenn & man setzt, wo e(& ') = e(a) ist, (&") \ Fe — u & wo das obere oder untere Vorzeichen gilt, je nachdem »n Rest oder Nichtrest von A ist. Wird daher ein Product von der Form Il,» mit V,g(&) bezeichnet, so ergiebt sich JB (&")* — b (&")* yFm Ve (or) a wo & eine Einheit in «,/ D bedeutet. Sind nun — nach Kumner’s Benennung — AO), AO) 088 el) ? a ; E . A—1I die Kreistheilungseinheiten, wo „= - Er ist, so ist eine gewisse Potenz e’ jeder Fundamentaleinheit gs; ina« durch 22, e,,®....e,_, darstellbar, und man hat ns — Fblawee(a)n, wo & ein Produet von ganzzahligen Potenzen von e«,,e e,_, be- ERREL zeichnet. Diese Gleichung gestattet eine analoge Behandlung wie die in 5 an Ve durchgeführte, und man findet VoE = E’a’V,u, wo u eine bestimmte der Bedingung x(&”') = u(@) genügende und E irgend eine Einheit in & bezeichnen. Hiernach ist well) = Ela) vu’, 934 Sitzung der physikalisch - mathematischen Classe vom 19. December 1907. und man hat L(«”")* — b(&") E(a”)** a" V,u(e”)>? ä Mittels der Lasranee'schen Interpolationsformel kann dieser Gleichung die einheitliche Form L(&") — G(&")* a” Vila") mer N gegeben werden, wo H&) eine bestimmte, G(&) eine beliebige Einheit (olle) fe) in &,VD bezeichnen. J. Harınans: Verfahren zur Untersuchung von Fernrohrobjectiven. 935 Eine Verbesserung des Foucauusschen Messer- schneiden-Verfahrens zur Untersuchung von Fernrohrobjektiven. Von Prof. Dr. J. HARTMANN in Potsdam. (Vorgelegt von Hrn. Auwers.) x Un die Beurteilung der relativen Güte der bei den astronomischen Beobachtungen benutzten großen Objektive und Spiegel war es noch bis vor wenigen Jahren recht schlecht bestellt, indem alle Angaben über die einzelnen Instrumente lediglich auf dem subjektiven Urteil weniger Beobachter beruhten. Ein einheitliches Maß für die Voll- kommenheit der verschiedenen Refraktoren und Reflektoren fehlte vollständig. Erst durch die von mir im Jahre 1899 ausgearbeitete Methode der extrafokalen Messungen (vgl. Zeitschr. für Instrumenten- kunde 20.S. 51.1900, 24.8. 3.1904) ist eine zahlenmäßige Bestimmung der sogenannten Zonenfehler und des Astigmatismus ermöglicht worden, und dieses Verfahren hat seither eine ganze Reihe interessanter Auf- schlüsse über verschiedene Instrumente geliefert; es ist in mehreren optischen Werkstätten mit Erfolg zur Prüfung und Vervollkommnung ihrer Erzeugnisse eingeführt worden und hat auch zur Beseitigung des Hauptfehlers des S0°”-Objektivs des Astrophysikalischen Observa- toriums gedient. Um hier in Kürze daran zu erinnern, besteht das erwähnte Verfahren darin, daß man aus dem zylindrischen Bündel paralleler Strahlen, die in das Fernrohrobjektiv eintreten, wenn man dasselbe auf einen Fixstern richtet, durch eine vor das Objektiv ge- setzte, mit Löchern versehene Blende einzelne dünnere Strahlenbündel isoliert und deren Verlauf im Bildraume dadurch bestimmt, daß man ihre Durchschnittspunkte mit zwei parallelen Ebenen ermittelt. Bei meinen fortgesetzten Anwendungen dieser Methode zur Unter- suchung von Objektiven sowie auch zusammengesetzten Spektralappa- 'aten war mir öfter der Fall vorgekommen, daß nahe beieinander liegende Punkte des optischen Systems doch einen erheblich ver- schiedenen Strahlenverlauf ergaben, woraus man schließen mußte, daß 936 Sitzung der physikalisch - mathematischen Classe vom 19. December 1907. diese Systeme zuweilen doch keine so regelmäßige Strahlenbrechung bewirken, wie man gewöhnlich annimmt. Es schien mir daher er- wünscht, neben dem erwähnten Verfahren der extrafokalen Messungen, welches den Strahlenverlauf zwar für eine beliebig große, aber immer doch nur beschränkte Anzahl von Stellen des Objektivs ergibt, eine zweite Prüfungsmethode zu besitzen, die einen Überblick über die optische Gleichmäßigkeit des ganzen vom Objektiv durchgelassenen Strahlenbündels ermöglicht und also beispielsweise die sofortige Er- kennung einzelner Stellen des optischen Systems, die eine unrichtige Strahlenbrechung bewirken, erlaubt. Von Anfang an war es mir klar, daß ein solches Prüfungsver- fahren durch eine geeignete Anwendung der bekannten von TOErLER im Jahre 1864 angegebenen Schlierenmethode, oder vielmehr der schon sechs Jahre vorher von Fovcaurr eingeführten Methode, die ein Spe- zialfall der Torrrerschen Versuchsanordnung ist, zu erlangen sein würde. Bei der Fovcaurrschen sogenannten Messerschneiden-Methode führt man eine Messerschneide von der Seite an das fokale Bild einer punktförmigen irdischen Lichtquelle heran und beobachtet die hierdurch bewirkte Abblendung des Strahlenbündels direkt durch das dicht hinter den Fokus gehaltene Auge. Ist das Objektiv fehlerfrei, vereinigt es also alle von der Lichtquelle kommenden Strahlen wieder in einem punktförmigen Bilde, so erbliekt das in geringe Entfernung hinter dieses Bild gehaltene Auge die ‘ganze Fläche des Objektivs in gleich- mäßigem Lichte leuchtend, und dieses Licht verschwindet ebenso gleich- mäßig über die ganze Fläche, sobald das punktförmige Bild durch die Schneide bedeckt wird. Sind in dem Objektiv jedoch einzelne Stellen von abweichender Strahlenbrechung vorhanden, so werden die von diesen Stellen kommenden Strahlen entweder schon vor der Bedeckung des Hauptbildes durch die Schneide abgeschnitten, und sie werden dann also dem Auge als dunkle Stellen auf der leuchtenden Objektiv- fläche erkennbar, oder aber es werden jene unregelmäßig gebrochenen Strahlenbündel erst nach der Bedeckung des Hauptbildes von der Schneide erreicht, und in letzterem Falle werden sich die betreffenden Stellen des Objektivs als helle Flecken in der bereits durch die Schneide verdunkelten Objektivfläche verraten. Diese Foucaurrsche Messerschneidenmethode ist in vielen optischen Werkstätten eingeführt und bildet das wichtigste Hilfsmittel zur feineren Prüfung von Objektiven und Spiegeln. Zur Prüfung eines fertig montierten astronomischen Refraktors am Himmel ist dieselbe bisher jedoch noch niemals verwendet worden, was seinen Grund wohl darin hat, daß sich bei einer solchen Anwendung derselben in der Tat verschiedene Schwierigkeiten ergeben. u 1 re . . m J. Harımann: Verfahren zur Untersuchung von Fernrohrobjectiven. 93% Diese Schwierigkeiten liegen einerseits in der Unmöglichkeit, bei der Beobachtung am Himmel eine monochromatische Liehtquelle zu verwenden, andrerseits in der durch die Luftunruhe verursachten fortwährenden Bewegung des Bildes. Beides bewirkt, daß bei der astronomischen Anwendung der Foucaurrschen Methode von einer scharfen Bedeekung eines punktförmigen Brennpunktbildes keine Rede sein kann. Trotzdem kann man aber, wie ich gefunden habe, wenigstens gröbere Zonenfehler eines Objektivs auf diese Art leicht und ohne weitere Hilfseinriehtungen erkennen. Es genügt zu diesem Zwecke, wenn man nach Entfernung des Okulars einen scharfkantigen Papier- oder Stanniolstreifen über der Öffnung des Okularauszugs be- festigt, letzteren so verschiebt, daß die Kante in die Bildebene fällt und nun mittels der Feinbewegungen das Bild eines hellen Sterns an die Kante heranführt. Solange dieses Bild noch nicht von der Kante erreicht ist, erblickt das in den Strahlenkegel, recht nahe an die Kante gehaltene Auge das ganze Objektiv gleichmäßig hell leuchtend. Wird aber der Strahlenkegel von der Kante zum Teil abgeschnitten, so zeigen sich auf dem Objektiv hellere und dunklere Stellen, die demselben ein eigentümliches reliefartiges Aussehen ver- leihen. Diese Erscheinung erklärt sich folgendermaßen. Fig. 1. Fig. ı soll schematisch ein Objektiv darstellen, welches die durch den größten Teil seiner Fläche, nämlich die durch die Rand- zone I sowie die durch die Mitte III gehenden Strahlen gut in einem Brennpunkte BD vereinigt, während dazwischen eine Zone II mit kürzerer Vereinigungsweite liegt. Hat die von unten her dem Brenn- punkte 5 genäherte Schneide S diesen noch nicht ganz erreicht, so wird von allen in der Figur dargestellten Strahlen allein der Strahl I abgeschnitten, und das Auge wird also dementsprechend die Stelle II, deren Brennweite zu kurz ist, auf der von der Schneide abgewandten Seite des Objektivs dunkel auf hellem Grunde erblieken. Schiebt man die Schneide weiter vor, so daß sie die durch B gehenden 938 Sitzung der physikalisch- mathematischen Classe vom 19. December 1907. Strahlen auffängt, dann kann allein noch der Strahl II’, welcher ebenfalls von der Zone zu kurzer Brennweite herkommt, in das Auge des Beobachters gelangen. Auf der der Schneide zugewandten (in der Figur unteren) Seite des Objektivs erscheint diese Zone daher hell auf dunklem Grunde. Hieraus folgt, daß eine solche Zone zu kurzer Brennweite genau denselben Anblick darbietet, den die nach dem Rande des Objektivs, also nach außen hin liegende Böschung einer auf dem Objektiv liegenden kreisförmigen Erhöhung zeigen würde, wenn man sie von der Seite, von welcher die Schneide heran- geführt wurde, ganz schräg beleuchtete. Eine analoge Überlegung zeigt, daß eine Zone zu großer Brennweite sich als die innere Böschung eines Ringwalles, oder allgemein als die innere Abdachung einer Vertiefung darstellt. Bei meinen auf die angegebene Art am 80°”-Objektiv des Pots- damer Refraktors angestellten Versuchen konnte ich einen schein- baren Ringwall von einem Durchmesser gleich einem Drittel des Objektivdurchmessers erkennen, und dies bildete eine vollständige Bestätigung dessen, was ich schon früher durch die extrafokalen Messungen zahlenmäßig ermittelt hatte; das Objektiv hat nämlich in der Zone r=1ı12 em eine um etwa 2 mm zu kurze, weiter nach innen bei r=8 cm dagegen eine zu große Brennweite. Eine ge- nauere Beobachtung über die (Gestalt des Objektivs wurde jedoch durch die oben erwähnten Schwierigkeiten verhindert; das Bild war infolge des sekundären Spektrums stark gefärbt und wegen der Luft- unruhe sehr veränderlich. Da jedoch noch eine feinere Struktur in der Oberfläche des Objektivs vorhanden zu sein schien, die sich nur wegen der steten Bewegung nicht mit Sicherheit feststellen ließ, so kam ich auf den Gedanken, die erwähnten Übelstände dadurch zu beseitigen, daß ich das Auge durch eine photographische Kammer ersetzte, deren Objektiv ein scharfes Bild des zu untersuchenden Objektivs auf der photographischen Platte entwirft. In der Tat wird ja hierdurch die Bewegung des Sternbildehens vollkommen un- schädlich gemacht, sie bewirkt nur eine wechselnde Intensität in der 3eleuchtung der einzelnen Teile des Bildes und trägt gerade hier- durch zu einer gleichmäßigen Durcharbeitung der Abbildung der ganzen Objektivfläche bei; der Farbenfehler verliert seinen störenden influß dadurch, daß die photographische Platte für die roten und gelben Strahlen nicht empfindlich ist, während die photographisch wirksamen Strahlen kürzerer Wellenlängen durch das Objektiv gut vereinigt werden. Die Schneide war hierbei dicht vor dem Objektiv der an den Okularauszug des Refraktors angeschraubten Kammer be- festigt. Ich will diese Aufnahmen, bei denen ja direkt die Struktur J. Harımann: Verfahren zur Untersuchung von Fernrohrobjectiven. 939 des Fokus photographisch aufgezeichnet wird, als fokographische Aufnahmen bezeichnen. Das Ergebnis meiner auf diese Art gemachten Aufnahmen war nun ganz überraschend; dieselben zeigten einen bis dahin gänzlich unbekannten Reichtum von Einzelheiten in der Gestalt des Objektivs. Besser als durch Worte wird dies durch die Wiedergabe eines der- artigen Fokogramms dargelegt. Figur 2 ist das fokographische Bild des 80°” -Objektivs in '/;o der natürlichen Größe. Man erkennt zunächst den in der Mitte der Linse liegen- den Ringwall, der dem Bilde eine Ähnlichkeit mit einem der Ring- gebirge des Mondes, wenn es von links her beleuchtet ist, verleiht. Dieser Ringwall ist das Abbild des oben er- wähnten Zonenfehlers. Sodann erkennt man auf der ganzen Ober- fläche eine Art Netzwerk von sich gegenseitig durchschneiden- den Kreislinien, in denen man wohl eine Wirkung der epizykli- schen Bewegungen der Polierschalen zu erblicken hat. Unregelmäßig verteilte hellere und dunklere Flecken dürften wohl durch gering- fügige Ungleichmäßigkeiten in der Glasmasse veranlaßt sein. Das letztere gilt insbesondere auch von den in der rechten unteren Hälfte des Bildes zahlreich vorkommenden fadenförmigen, gebogenen Streifen; es sind dies sogenannte Wellen oder Fäden in der Glasmasse. End- lich haben sich auch die wenigen im Glase vorhandenen Luftblasen und Steinchen als scharfbegrenzte weiße Punkte abgebildet. Man erkennt deutlich, daß die Fäden und Luftblasen keinerlei störenden einfluß auf die Glasdichte in ihrer Umgebung ausüben, so daß sie also für die Güte des Bildes unschädlich sind. Ich will hier besonders betonen, daß das 80°”-Objektiv zwar nicht ganz tadellos, doch schon recht gut ist und ziemlich scharfe Bilder gibt. Würde es der Optiker, was an der Hand des Foko- gramms nun sehr erleichtert ist, so bearbeiten, daß alle hier noch 940 Sitzung der physikalisch-mathematischen Classe vom 19. December 1907. so deutlich abgebildeten Unregelmäßigkeiten erheblich vermindert würden, so würde damit zweifellos die äußerste Vervollkommnung des Instruments erreicht werden. Bemerken will ich hier noch, daß Untersuehungen, die ich an anderen Objektiven ausgeführt habe, wieder andere, doch im allgemeinen ähnliche Erscheinungen ergeben haben. Auch zur Untersuchung eines Spektrographen ist das foko- graphische Verfahren ganz vorzüglich geeignet, indem es sofort ein klares Bild von der Wirksamkeit des ganzen optischen Systems gibt. An anderer Stelle werde ich hierüber eingehender berichten. Ausgegeben am 9. Januar 1908. 941 SITZUNGSBERICHTE 1907. Lin. DER KÖNIGLICH PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 19. December. Sitzung der philosophisch-historischen Olasse. Vorsitzender Secretar: Hr. VAuten. l. Hr. Harnack las über Zwei Worte Jesu. P In der sog. 6. Bitte des Vater-Unsers (Matth. 6, 13 = Luk. ı1, 4) bedeutet das Wort eıpaouos wahrscheinlich nicht »tentatio« im strengen Sinn, sondern »afflictio« (punitiva vel [et] tentativa). Matth. ı1, 12 f. (— Luk. 16, 16) ist nicht in schlimmem, sondern in gutem Sinn zu verstehen, bezeichnet das Reich Gottes als gegenwärtig kommend und charakterisirt im Unterschied von der mit dem Täufer abgeschlossenen Zeit die Gegenwart als die Epoche, da das stürmisch hereinbrechende Reich (nur) von Stürmern ergriffen wird. Die Katastrophe des Täufers hat Jesus in seiner Aufgabe nicht erschüttert, sondern weiter geführt. 2. Vom Corpus Inseriptionum Etruscarum wurde vorgelegt vol. II, sect. I, fasc. ı bearbeitet von O. A. Danıersson. Leipzig 1907. Sitzungsberichte 1907. 93 942 Sitzung der philosophisch -historischen Classe vom 19. December 1907. Zwei Worte Jesu. [Matth.6,13 = Luk.11,4; Matth.11,12f. = Luk.16, 16] Von ADpouLr HArNAcK. 1. Zur sechsten Bitte des Vaterunsers. [Matth. 6, 13 —= Luk. ı1, 4] De sechste Bitte des Vaterunsers (mh eicenerkHc HmAc elic TreıPACMÖN) hat schon früh Anstoß gegeben. Es lautet wie ein Protest gegen sie, d.h. gegen die nächstliegende Erklärung der Bitte, wenn Jakobus (ep. 1,13) L schreibt: MHaelc TIEIPAZÖMENOC AETETW OTI ATIO E07 TIEIPAZOMAI" Ö TÄP BEOc ÄTIEIPACTÖC ECTIN KAKON, TIEIPAZEI A& AYTöc oYacna. In alten lateinischen Handschriften (k, ce, g°, gat, D, R) lautet die Bitte: »ne patiaris (bzw. passus fueris) nos induci in temptationem«, und nicht nur Cyprian las bereits so (de orat. 25): »illud quoque necessarie monet dominus, ut in oratione dicamus: ‚et ne patiaris nos induci in temp- tationem‘«', sondern auch schon Tertullian schreibt (de orat. 8): »,ne nos inducas in temptationem‘, id est, ne nos patiaris induei ab eo utique qui temptat. ceterum absit ut dominus temptare videatur, quasi aut ignoret fidem cuiusque aut deicere sit gestiens. diaboli est et infirmitas et malitia.« Eine kühne Eskamotierung des Wortlauts der Bitte*! ! Cyprian fährt fort: »qua in parte ostenditur nihil contra nos adversarium posse, nisi deus ante permiserit.« Man sieht deutlich, daß Cyprian die Fassung: »ne nos inducas in temptationem« gar nicht gekannt hat. ®2 Zu den hier genannten Stellen komınen noch zahlreiche andre aus dem Abend- lande (s. Cuase, Le Lord’s Prayer in the early church [189:] p. 60 fl.), die keinen Zweifel lassen, daß man in den abendländischen Gottesdiensten fast von Anfang an die 6. Bitte so gebetet hat, wie sie bei Cyprian lautet, d.h. man hielt sich für berech- tist, 1. Kor. ro, ı2f. mit der 6. Bitte zu verbinden, um den Anstoß, den sie gibt, auf- zuheben. Aus der Praxis ist diese Textfassung dann in die Bibelhandschriften ge- kommen, aber mit Ausnahme von zwei Codd. nur in Itala-Codd. (Zu »passus fueris« für »patiaris« in k, ce und im Cod. Veron. der Opp. Cypriani s. Rönsch, Itala u. Vul- gata S. 431, wo zahlreiche Beispiele des Infinit. Perfecti anstatt Präsentis zu finden sind; auch Tertullian wechselt zwischen »inducas« und »induxeris«.) — Die Stelle l. Kor. 10, ı12f. hat aber auch weiter noch auf diese Bitte im Abendland eingewirkt. Aus Hilarius (Mıisxe IX S. 510), Hieronymus (a. a.0. XXV S.484) und Chromatius (a.a.0. XX 8.362) muß man schließen, daß man nicht nur erklärt, sondern auch Harnack: Zwei Worte Jesu. 943 Der Gedanke, Gott führe in Versuchung, erschien vielen uner- träglich. Auch Origenes in seiner weitschichtigen Erklärung der Bitte (de orat. 29) weist ihn weit ab. Er paraphrasiert die Bitte, nachdem er zuerst festgestellt, daß das ganze menschliche Leben eine Versuchung sei, in der ersten Hälfte seiner Darlegungen so: »Laß uns nicht von den Versuchungen überwältigt werden«, in der zweiten aber so: »Laß uns nichts tun, wodurch wir von deinem gerechten Gericht in Ver- suchung geführt, d. h. unseren schändlichen Lüsten zur Strafe preis- gegeben zu werden verdienen.«e Man erkennt leicht, daß die erste örklärung keine Erklärung ist, sondern eine willkürliche Eintragung, die die Verlegenheit des Exegeten beweist; über die zweite Erklärung s. u. Gewiß braucht die Bitte auch nach dem nächstliegenden Ver- ständnis nicht anstößig zu sein. Man kann sie vom Standpunkt des Gedankens der Alleinwirksamkeit Gottes verstehen: alles, was ge- schieht, geschieht durch seinen Willen, und darum ist er es auch, welcher die Versuchungen sendet und von dem man die Bewahrung vor ihnen zu erbitten hat. Allein es fragt sich, ob dieser Gottesbegriff hier zugrunde liegt. Er fehlte in dem Judentum des Zeitalters nicht; aber es scheint nicht leicht, ihn für Jesus nachzuweisen. Die Lösung der Schwierigkeit ist auf einem anderen Wege zu suchen. Von den neueren Exegeten hat ihn meines Wissens keiner betreten; Haren (Essays in Bibliecal Greek, 1889, S.7ıf.) hat, wie mir scheint, den richtigen Fingerzeig gebetet hat: »in temptationem, quam ferre [sufferre] non possumus« (Ilieronymus bemerkt zu den Worten ausdrücklich: »quotidie in oratione dieentes«). In die Bibel- handschriften scheint aber dieser Zusatz nicht gedrungen zu sein. Endlich haben auch Psalmstellen im Abendland auf die Fassung der Bitte eingewirkt; denn aus solchen ist es zu erklären, wenn Hilarius (a. a.0.) schreibt: »Non derelinquas nos in tempta- tione.« Daß das Abendland so früh und so beharrlich Anstoß genommen und sich bei dieser Bitte nur schwer an die wörtliche Übersetzung des Hieronymus in der Vul- gata gewöhnt hat, während sich im Morgenland nur Spuren eines Anstoßes finden, erklärt sich aus dem moralistischen Gottesbegriff des Abendlandes. Aus dem patristischen Material seien als besonders wichtig noch vier Stellen hervorgehoben. Tertull., de fuga 2: »,Erue nos a maligno‘ i. e. ne nos induxeris in temptationem permittendo nos maligno. tune enim eruimur diaboli manibus, cum illi non tradimur in temptationem.« Tertull., adv. Mare. IV, 26: »Quis non sinet nos deduei in temptationem?« Augustin, de serm. dom. (Mısne XXXIV S. 1282): »Non- nulli eodices habent ‚inducas* [Aug. selbst liest ‚inferas‘] ... multi autem precando ita dieunt: ‚ne nos patiaris indnci in temptationem‘, exponentes videlicet quomodo dietum sit ‚inducas‘“.« Augustin, de dono persev. 6 (a. a. 0. XLV S.1000): »Unde sic orant nonnulli et legitur in codieibus plurimis et hoc sie posuit beatissimus Cyprianus: ‚ne patiaris nos induei in temptationem‘. in evangelio taımen Graeco nusquam inveni nisi ‚ne nos inferas in teınptationem‘.« Möglich, aber nicht wahrscheinlich, ist, daß Tertullian den Anstoß zur Interpolation gegeben hat. Gelesen im Texte hat er das »ne patiaris«, z. Z. da er de orat. schrieb, noch nicht, aber hatte er damals bereits eine lateinische Übersetzung zur Hand? 93” 944 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 19. December 1907. gegeben, der jedoch von niemand beachtet worden ist. Aber eben nur einen Fingerzeig hat der englische Gelehrte gegeben. Man kann meines Erachtens noch weiter vorschreiten. Zunächst ist auf folgende Beobachtung aufmerksam zu machen. Bei Lukas schließt das Vaterunser mit dieser Bitte; bei Matthäus aber folgt noch die sogenannte siebente Bitte: AnnA PYcaı HMAc AO ToY rronHPoY. Sie ist ein Zusatz, der in positiver Form den nega- tiven Satz wiederholt!. Indem er aber durch 10 monHurön” den Be- griff 5 meıracmöc wiederaufnimmt, scheint er ihn zu verallgemeinern. Dies wäre an sich im Parallelismus nicht unstatthaft, aber näher liegt die Annahme, daß der, der den Zusatz machte, den Begriff 6 meıpacmöc selbst schon weiter faßte, dann wäre die Parallele eine vollkommene. Ist eine solche weitere Fassung möglich? Sie ist nicht nur möglich, sondern meines Erachtens sogar sehr wahrscheinlich. Ferner, nach der fünften Bitte erwartet man in der sechsten nicht von Versuchung zu hören, sondern von Strafe und Strafübel. » Ver- gib uns unsre Schuld und bringe nicht Strafübel über uns«, gäbe einen sehr guten und straffen Zusammenhang. Das Wort ö nmeıracmöc, welches sich zuerst in der LXX findet, ist im N. T. und der nachapostolischen Literatur relativ häufig, sonst aber selten (es steht bei Dioscorides: oi em TIAe@n TIeIPAcCMOI — Pa- thologische Experimente). Ursprünglich dasselbe bezeichnend wie unser Wort »Versuchung, Erprobung«, erhält es in der religiösen Sprache den Sinn eines von Gott gesandten Leides, ursprünglich gewiß eines Leides mit der Absicht der Erprobung oder Versuchung. Aber es geht dann, wie Haren an einigen LXX-Stellen gezeigt hat, in die Bedeutung des Leides und der Trübsal, namentlich der Ver- folgung, über, ohne daß an die Absicht der Prüfung mehr gedacht wird. Weil das Leiden als Prüfung wirkt (afflietio temptativa) ! Orig., de orat. 30: AoKel ae mol ö AoYkAc AIA TO »MH EICENETKHC HMAC EIC TTEIPACMÖN « AYNAMEI ACAIAAXENAI KAl TO »PYCAl HMAC AMO TOY TIONHPOY« (vgl. oben Tertull., de fuga 2). ® Daß so und nicht »ö TIONHPÖC« zu verstehen ist, ist von den Exegeten selır walırscheinlich gemacht. Man beachte auch, daß nicht »PYcaı ek«, sondern »PYCAl ATTÖ« stelit. Dadurch ist die Parallele zum negativen Satz eine noch straffere. Der Betende bittet nicht, daß er von dein Übel, das ihn bereits erfaßt hat, befreit wird, sondern daß er vor dem Übel bewahrt bleibt. Eine sehr schlimme Fo!ge für das rechte Verständ- nis der 6. Bitte hat bei einigen Vätern die falsche Deutung des »ToY TIONHPOY« in der 7. gehabt. Sie behaupten, da »0 TONHPöC« zu verstehen und auf den Teufel zu deuten sei, daß »0 relPAcMöc« ebenfalls eine Bezeichnung des Teufels sei! S. Gregor Nyss., de orat. dom. (Mine XLIV S.1192): APA OÖ TIEIPACMöC TE KAl Ö TIONHPÖC EN TI Kal KATÄ CHMACIAN ECTI, so auch Nilus (ep. I, MiGxe LXXIX S. 573): TIEIPACMöC MEN AETETAI KAI AYTÖC Ö AlABonoc. Soll man annehmen, daß unabliängig von unsrer Stelle der Tenfel auch den Namen »6 reipacmöc« geführt hat? Das ist doch sehr unwahrscheinlich. llarnack: Zwei Worte Jesu. 945 — mit oder ohne Absicht dessen, das die Trübsal verhängt —. darum kann jedes Leiden als meıpacmöc bezeichnet werden. Aber auch als aftlietio punitiva kommt 5 rreiracmöc (— nen) in der LXX vor. So werden die über Pharao verhängten Plagen regelmäßig als meipacmoi be- zeichnet (Deut. 4, 34: 7. 19; 29, 2f.). Hier kann an » Versuchungen « nieht gedacht werden. Was von ö meipacmöc gilt, gilt auch von meipA- zeceri. Der spezifische Sinn der Absicht verblaßt, und der allgemeine »schwere Trübsal, schwere Plagen erleiden« bleibt übrig. Mare. 4,17 liest man (ebenso bei Matth.): renomenhc enivewc H AIWFMOF CKANAANIIONTAI, aber Lukas schreibt an der Parallelstelle: en KAIPÖ TTIEIPACMOY Äsictantal. Schwerlich hat er an etwas andres (dabei gedacht als eben an enirıc Kai aiwrmöc. In Hebr. 11, 37 heißt es von den alten Gottesmännern: ErieÄceHcAN. ETTEIPÄCOHCAN, ETIPICOHCAN, EN PÖNW MAXAIPHC Arreeanon Kta. In den Handschriften finden sich zu emeirAceH- can Varianten — doch steht der Text meines Erachtens fest —. weil man es nicht verstand. Es ist nicht zu übersetzen: »sie wurden ver- sucht«, was in diesem Zusammenhange keinen Sinn gibt, sondern »sie wurden in allerlei Leiden gestürzt!« In Act. 20,19 spricht Paulus VON AAKPYWN KA! TIEIPACMÜN TON CYMBANTWN MOI EN TAIC ETIIBOYAAIC TÜN "loyvarion. Zu »Versuchungen« im strengen Sinne sind diese An- schläge der Juden dem Apostel gewiß nicht geworden, nicht einmal zu Anfechtungen, sondern einfach zu schweren Leiden (man beachte das voranstehende aakpyun). So heißt es auch im I. Petrusbrief (1, 6): ÖnirON APTI EI ACON AYTIHEENTEC En moıklaoıc rreıpacmoic. Als Erfolg der neı- pacmoi wird hier das ayreiceaı genannt; dann sind rreıracmoi nicht sowohl » Versuchungen« im strengen Sinn, als vielmehr schwere Schicksals- schläge bzw. Verfolgungen. Speziell aber ist meiracmöc die große Ver- folgung und exivıc kurz vor dem Gerichtstage, die zur Strafe kommt und den Erfolg (nicht die Absicht) des Abfalls vieler haben wird', so Apoe. 3,10”. Sie ist auch II. Petr. 2,9 gemeint: oiaen KYrıoc eYcegeic EK TIEIPACMOYF PYEceAl, ÄAIKOYC A& EIC HMEPAN KPICEWC KONAIOMENOYC” THPEIN, und auch Origenes in seiner Schrift Exhort. ad mart. denkt bei meıpacmöc öfters an den kaıpöc merAnov rreıpacmoY. Luc.22,38 kann man sehr zweifel- haft sein, ob in dem Satze »YMmeic A& ECTE Oi AIAMEMENHKÖTEC MET Emo? En Tolc rreıpacmoic« diese etwas andres bedeuten als »schwere Leiden «'. Origenes setzt in seinen Ausführungen zu unsrer Bitte (a. a. 0.) meı- pacmöc an mehreren Stellen einfach — afflietio, und besonders wichtig ı S. Matth. 24, 24: ÜcTe TINANÄCAI, EI AYNATÖN, KAl TOYC EKNEKTOYC. 2 KAro ce THPHCW ER TÄC WPAC TOY TIEIPACMOY THC MEANOYCHC EPXECBAI ET THC OIKOYMENHC OAHC. TIEIPACAI TOYC KATOIKOYNTAC ET TÄC FTAC. Nach diesem KonATeceAl muß ınan den näheren Sinn des TIEIPACMöC verstelien. * Man erinnere sich des jesajanischen Worts malala Em’ AYTöN (53; 5)- 946 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 19. December 1907. ist die Stelle Iren. II, ıg, 3, auf welche Harcn hingewiesen hat, in der aozArecenı dem meipArecer gegenübersteht (von Christus: ücrrer fin ÄNePwWTIoc INA TIEIPACBH, OYTWC Kal nöroc Ina Aozaceh). Hier kann neı- pAzeceaı als Gegensatz zu aozArecen lediglich das Leiden bzw. ein in dem Leiden zum Ausdruck kommendes ArtımAzeceaı bedeuten!. Berücksichtigt man diese Stellen und das dem reiracmöc parallel stehende monHrön der 7. Bitte sowie die vorangehende Bitte um Ver- gebung der Schuld, so wird man es für sehr wahrscheinlich, wenn auch nieht für gewiß, halten müssen, daß die 6. Bitte nicht zu über- setzen ist: »Ne inducas nos in temptationem«, sondern vielmehr: »Ne inducas nos in afflietionem’.« Und zwar liegt es näher, nicht in erster Linie an eine afflietio temptativa, sondern an eine afflietio punitiva (nach den Deuteronomium-Stellen und der zweiten Erklärung des Origenes) zu denken; denn unzweifelhaft ist Gott derjenige, dem die afflietio punitiva zusteht, und sie fügt sich aufs beste zur 5. Bitte. Das ur- sprüngliche Verständnis ist sehr frühe verdunkelt worden — nur Ori- genes hat noch etwas von ihm geahnt —, weil die Griechen die hebräische Grundlage des Worts nieht kannten. In dieser ist übrigens afflietio punitiva und temptativa kein Gegensatz, sondern beide Begriffe können geradezu zusammenfallen®. — Dürfte man an dem deutschen Text ' Meines Erachtens geht aber Harcn zu weit, wenn er in allen einschlagenden Stellen des Hebräerbriefs nicht die spezielle Bedeutung »Versuchung« finden will. In 2,18 liegt sie bestimmt vor, weil rierrongen rreipaceeic nicht als Hendiadyoin verstanden werden kann und im Nachsatz. nur meipAreceaı hervorgehoben wird. Auch 4, 15 (rre- TIEIPACMENON KATÄ TIANTA KA®’ OMOIÖTHTA XwPic ÄmAPTIac) darf die spezielle Bedeutung nicht verkannt werden. lÜbenso ist es unstatthaft, mit Harca in der Geschichte Marc.ı, 13 (Matth. 4, 15 Luce. 4, 2) das rreipaceAnaı Yrıd ToY AlABönoyY nicht im gewöhn- liehen Sinne zu verstehen und es als bloße aftlietio zu deuten. Der gewöhnliche Sinn ist auch bei rreiPAcmöc und rreipareceAiı in Herm., Mand.IX,7 und Simil.VII, ı (hier besonders deutlich) anzuerkennen. Der älteste Zeuge, der die 6. Bitte zitiert (Poly- karp, ep.7) hat rreıracmöc ebenfalls in strengem Sinne genommen, wie der Kontext beweist: ACHCECIN AITOYMENOI TON TIANTETIÖTITHN BEÖN, MH EICENEFKEIN HMAC EIC TIEIPACMÖN, KABWC EIMTEN Ö KYPIOC' TO MEN TINEYMA TIPOBYMON. H A& CAPE ÄcsenHc. Übrigens hat die hier von Polykarp herangezogene Stelle, Marc. 14, 38 (Mattlı. 26,41; Luc. 22, 40. 46) das richtige Verständnis der 6. Bitte verdunkelt. An dieser Stelle in der Gott nicht als der Versuchende erscheint — ist meipacmöc nämlich unzweifelhaft = »Ver- suchung«, und das mußte unwillkürlich auf die Auslegung der 6. Bitte einwirken. ® Sicher wäre die Übersetzung, wenn statt eic®Erein eic TIEIPACMÖN die Worte ETTIDEPEIN TIEIPACMÖN Stehen würden. Allein auch jene Worte (die alten syrischen Versionen bieten: »mach’ uns nicht eintreten«, und sie haben wohl das Original be- wahrt) lassen meines Erachtens den oben angegebenen Sinn zu. Ganz unwahrschein- lich ist es übrigens, daß in der altlateinischen Übersetzung: »ne patiaris« jenes syrische »mach’ nicht« zu erkennen sei; denn wie sollte der alte Lateiner über den Griechen hinweg zum syrischen (aramäischen) Wortlaut gekommen sein? Dazu: das »ne patiaris« ist etwas anderes als die aramäische Aphel- Form. Näher kann darauf hier nicht eingegangen werden. Die Untersuchung der Vorstellung von Gott als dem Versuchenden führt in schwierige Fragen der ältesten Religionsgeschichte. Harnack: Zwei Worte Jesu. 947 des Vaterunsers noch ändern, so käme die Übersetzung dem Sinn des Originals wohl am nächsten: »Führe uns nicht in ein (Straf)leiden, das uns mit dem Abfall bedroht.« Die Schwerfälligkeit der Über- setzung zeigt, daß unsere Sprache ein dem rreipacmöc entsprechendes Wort nicht besitzt. Zur Sache: die Bitte »Führe uns nicht in Ver- suchung« wird manchem tiefer erscheinen als die Bitte um Verschonung mit Leiden, die zu Versuchungen werden. Allein im Sinne der Religion der beiden Testamente ist die letztere Form der Bitte die straffere und vollkommenere. 2. Zu Matth. 11,12.13 (Luk. 16, 16). Matth.: Ard a& TON Hmerön "IwAnnoY TO? BATITICTOT Ewc ÄPTI H BAcınelA TON OYPANÖN BIAZETAI, KAl BIACTAI ÄPTTÄZOYCIN AYTHN. TIÄNTEC TÄP Oi TIPO@ÄTAI KAl Ö NÖMoc Ewc "IwWÄNNOY ETIPOGÄTEYCAN. r Luk.: "O nömoc Kal ol TIPO@ÄTAI MExPı "IwANNOY' ATIO TÖTE H BACINEIA TO? 8E0% EYArrenIzETAI KAl TIÄC EIC AYTHN BIAZETAI. Es gibt wenige Worte Jesu, über die sich eine solche Flut von Erklärungen in verschiedenen Kombinationen ergossen hat und deren Verständnis doch so unsicher geblieben ist, wie das hier vorliegende. Jedermann erkennt, daß der Spruch etwas sehr Bedeutendes sagen will, indem er die jüdische Religionsgeschichte in zwei Hälften teilt: aber wie er sie charakterisiert, ist nicht sofort deutlich, und dazu erschwert die doppelte Fassung des Spruchs das Verständnis. Besäßen wir das Wort nur in der Fassung, die ihm Lukas gegeben hat, so bliebe es zwar, weil es hier ganz abgerissen und isoliert steht‘, immer noch dunkel, aber doch nicht unverständlich. Aber man überzeugt sich schnell, wenn man Lukas und Matthäus vergleicht, daß jener, wie öfters, geglättet und sein Verständnis in die Überlieferung des Wortlauts eingetragen hat. Das evarrenizeraı — ein bei Lukas be- liebtes Wort — wird bereits zum Verräter; es ist an die Stelle des harten und dunklen BıAzetaı getreten. Aber auch sonst erscheint der Matthäus-Text neben dem des Lukas wie ein ungefüger Block neben einem behauenen Quaderstein. Nach Lukas unterscheidet Jesus hier zwei Perioden: die erste reicht bis zu Johannes, in der zweiten befindet man sich jetzt. Die erste ist durch das Gesetz und die Propheten charakterisiert; aber in dieser Aussage fehlt das Verbum. Man muß zunächst das einfachste ergänzen: »Das Gesetz und die Propheten gehn bis zu Johannes.« Was ! Bei Lukas hat der Spruch keinen Kontext; meines Erachtens sind alle Ver- suche, ihn mit v.ı5 oder v.17 zu verbinden, gescheitert. 948 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 19. December 1907. heißt das? Der Sinn ist dem folgenden zu entnehmen, da liest man: H Bacınela TO? eo? eYarrenizerai. Das »gehn bis zu Johannes« wird also bedeuten, daß sie den Gegenstand der Verkündigung bis zu diesem Zeitpunkt gebildet haben, womit sofort gegeben ist, daß sie bis da- hin das Maßgebende — das, was Gott für jene Zeiten in Kraft ge- setzt hat — waren. Nun aber ist diese Periode beendigt, und eine neue Zeit ist da. Sie ist durch die Frohbotschaft vom Reiche Gottes bestimmt. Also steht dieses dem Gesetz und den Propheten gegen- über, und die Art des Gegensatzes wird durch evarrenizeraı hervor- gehoben. Gesetz und Propheten waren keine evarrenia. Man fühlt sich an den johanneischen Spruch erinnert: »das Gesetz ist durch Moses gegeben, die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden« (auch in diesem Wort ist die Periode des Gesetzes nicht charakterisiert, empfängt aber ihr, freilich nicht günstiges, Licht dadurch, daß nur die neue Periode »Gnade und Wahrheit« hat), oder vielmehr — man erkennt, daß hier eine Vorstufe zu diesem Spruche vorliegt. Denn auch in dem Lukasspruch beginnt die neue Periode nicht etwa mit Johannes, sondern dieser ist der Schluß der alten Periode. Zwar könnten die Worte: ö nömoc Kal ol TIPO®ÄTAI MEXPI "Ivännov grammatisch so verstanden werden, daß Johannes ausge- schlossen wäre, und diese Auffassung ließe sich durch den Hinweis darauf unterstützen, daß ja schon Johannes die Nähe des Gottesreichs verkündigt hat: allein hier liegt der Ton auf dem evarrenizeta, und das ließ sich von Johannes nicht sagen, sondern ist der charakte- ristische Ausdruck für die Predigt Christi bei Lukas. Also ist Johannes hier zu Gesetz und Propheten gerechnet, und Arnd TöTe ist zu para- phrasieren: »seit, d.h. nach den Tagen des Johannes« (ebenso Matth., vgl. unten). Aber zu den beiden Sätzen: »das Gesetz und die Propheten gehn bis zu Johannes (als dem letzten); von da an wird die Froh- botschaft vom Reiche Gottes verkündet« tritt noch ein dritter Satz: KAl MAC Eic AYTAN BiAzeraı'. Ein Teil der Ausleger, z. B. WerLnAusen, übersetzt passivisch: »Jedermann wird in dasselbe hineingedrängt«, ein anderer medial: »Jedermann dringt mit Gewalt in das Reich ein«. Für jene Erklärung spricht, daß auch evarrenizeraı Passiv ist, aber das ist auch das einzige, was sich für sie geltend machen läßt, und das Argument ist schwach, da die beiden Sätze nicht einen paral- lelismus membrorum darstellen. Dagegen hat sıAzeceai, mit eic ver- bunden. soviel ich sehe, überall (bei Nenophon. Thukydides, Poly- bius, Philo und Plutarch) den Sinn » gewaltsam in etwas eindringen«. " BiAzeceai findet sich im N. T. nur in unserm Spruche. Harsack: Zwei Worte Jesu. 49 Es liegt kein Grund vor, hier von dieser Bedeutung abzugehen und die harte passivische Konstruktion dafür einzutauschen'. Dieser Gedanke aber, » jedermann dringt mit Gewalt in das Reich Gottes ein«, schließt sich inhaltlich nieht gut an den vorhergehenden Satz an: er kommt wie aus der Pistole geschossen. Hieß es eben, daß das Reich Gottes als Freudenbotschaft verkündigt wird, so versteht man nicht, wozu Gewalt oder Hast nötig ist, um in das Reich zu gelangen. Nun — Matthäus belehrt uns darüber, woher die Unstimmig- keit stammt. In dem authentischen Wort war von einer Reichs- freudenbotschaft überhaupt nicht die Rede. Indem Lukas sie ein- getragen hat, hat er die Einheit des Spruchs bedroht. Man darf in bezug auf seinen Text also nur noch fragen, was seine Leser nach seinen Absichten hier verstehen sollten, und da ist offenbar, daß aller Nachdruck auf dem »rAc« liegt. Dieses »mAc« schließt sich an »evarre- aizerai« trefllich an und stellt das eigentliche Akumen des Satzes dar; das BıAzetraı wird einfach aus der Quelle beibehalten, und der Leser mag sehen, wie er mit ihm fertig wird: es ist ja nur noch von sekundärer Bedeutung. Der Gedanke der Universalität des Evan- geliums ist der Hauptgedanke; ihn will Lukas, wie so oft, in den Vordergrund schieben: »Jedermann kommt jetzt in das Reich hinein!« Fragte sich der Leser, warum der Evangelist nicht einfach eicerxeraı statt sıAzeraı geschrieben habe, so mußte er sich die Antwort selbst geben und konnte dabei auf verschiedenes geraten, da der Kontext ihn ganz im Stiche ließ. Am nächsten lag es wohl für ihn, anzunehmen, die Reichsfreudenbotschaft sei so herrlich, daß die Leute sich drängen und stürmen, um Anteil an ihr zu erhalten. Das entspräche vorzüg- lich dem freudigen Optimismus des Lukas, wie er ihn in der Apostel- geschichte so stark zum Ausdruck gebracht hat: »Vexilla regis pro- deunt«: jedermann eilt jetzt zu den aufgerollten Fahnen des Friedens- königs! Der Spruch in der Fassung des Lukas ist mithin also zu para- phrasieren: »Das Gesetz und die Propheten — keine Freudenbotschaft und nur dem Volke Israel geschenkt — gehn bis zu Johannes und haben damit ihre Aufgabe erfüllt; nach Johannes aber, d.h. jetzt, wird das Evangelium vom Reiche Gottes verkündigt. Es ist für alle Menschen bestimmt, und sie drängen sich, um in dasselbe einzu- ! Es kommt hinzu, daß siAzeceai im Präsens nur selten Passiv ist, s. Künxer- Brass II S. 382. Dem Sinne nach ändert sich übrigens an dieser Stelle (anders bei Matth.) nicht viel, ob man das Wort medial oder passivisch nimmt (im letztern Fall kann man Luk. 14, 23 vergleichen: ANArKACoN eicensein, INA TEMICEA moY Ö olkoc). Da- gegen kommt offenkundig ein ganz falscher Sinn bzw. etwas ganz Unverständliches hinein, wenn man slAzeceAl mit dem alten Lateiner als Aktivum faßt: »omnis in illud vim facit«. Übrigens liest der Cod.a »festinat« und die Codd. d und e bieten »eonaturs. 950 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 19. December 1907. gehen.« Mit sehr wenigen Worten hat Lukas in diesem Spruch das Größte zum Ausdruck gebracht: den qualitativen Unterschied von Ge- setz und Evangelium, Jesus Christus als die Wende der Zeiten und das Ende des Gesetzes (s. Paulus, Johannes, Marcion), die Gegenwart des Reiches Gottes — es ist nicht mehr nur Verheißung, sondern es ist da —, endlich die Universalität und die missionierende Kraft des Evangeliums! Aber der Spruch ist in dieser Fassung nur noch bedingt als ein Spruch Jesu anzusehen. Er hat aus der paulinisch-lukanischen Mission seine Farbe erhalten. Blicken wir nun auf die Fassung des Spruchs bei Matthäus. Hier ist er innerhalb eines umfangreichen Kontextes gegeben, nämlich im Zusammenhang einer Rede Jesu auf den Täufer Johannes. Diese Rede gipfelt in der Aussage, daß Johannes nicht nur mPosHTHkc, sondern rtericcörteroc TIPo#ATovY, weil der Wegbereiter des Messias sei und somit keinem vom Weibe Geborenen nachstehe (v.9— ııa). Dann aber folgt die Wendung (v. ı1b): 6 A& miKp6Teroc EN TH BACINEIA TON OYPANÖN MEIZWN AYTOY Ectin. Dieser Satz soll es trotz allen dem Johannes gespendeten hohen Aussagen markieren, daß er noch zur alten Zeit gehört, daß aber in der neuen Zeit, die durch den Anbruch des Reiches Gottes bezeichnet ist, eine neue höhere Sphäre gegeben ist, in der minimum maximi maius est maximo minimi'. An diesen Satz nun schließt unser Spruch (v. ı2f.) an: Amo ae TON Hmep@n "lwAnnor TOY BATITICTOY Ewc APTI H BACINEIA TÜÖN OYPANWN BIÄZETAI KAl BIACTAI ÄPTTÄZOYCIN AYTÄN. TIÄNTEC TAP Oi TIPO@ATAI KAl Öd NÖMoC Ewc "IWÄNNOY EITPOBÄTEYCAN' KAl El BenETE AezAacBAl — AYTOC Ectin Hnelac d mernnwn Epxeceni. Man wird hier sofort, wenn man scharf auf den Zusammenhang achtet, die Er- klärung ablehnen dürfen, die von manchen Auslegern — zuletzt noch von Hrn. Zaun — vertreten worden ist, daß der ı2. Vers wieder zu einer höheren Schätzung des Johannes zurücklenke, damit das in v.9—ıra Gesagte nicht als aufgehoben erscheine’. Ein solches Sie et Non ist als viel zu kompliziert abzulehnen, es müßte denn ganz unzweideutig geboten sein. Aber das Gegenteil ist der Fall; denn von ! Ir. Jon. Weiss in seinem jüngst erschienenen Kommentar zieht die Worte en TH BACINEIA TÖN OYPANÖN statt zu O MIKPÖTEPOC zu Melzwn. Diese Verbindung ist durch die Wortstellung nicht nahe gelegt und verwirrt die ganze Darlegung, indem Johannes der Täufer dadurch als zu der BAcınela TÖN OYPANÖN gehörig erscheint, die doch erst durch Jesu Wirken gegenwärtig geworden ist. 2 Zann, Ev. des Matthı. S.426: »Daß Johannes als Person zwar den Größten unter den Menschen gleichsteht, aber doch wie ausgeschlossen von der Bacınela er- scheint, bedarf der Ergänzung durch v. 12, wenn nicht das mit der Selbstbeurteilung des Täufers übereinstimmende Urteil Jesu über sein einzigartiges Verhältnis zu dem kommenden Reich in v.g®P, 1o dadurch wieder aufgehoben sein soll.« Harnack: Zwei Worte Jesu. 951 Johannes ist in v.ı2 überhaupt nicht die Rede — erst v.14 kehrt zu ihm zurück —, sondern die Bacıneia TON OYPAN®N, die in v. II ein- geführt war, bleibt der Hauptbegriff auch für v.ı2, und zwar nun als gegenwärtig, während sie nach v. ıı noch als rein zukünftig er- scheinen konnte. Daraus folgt, daß das ae in v. ı2 nicht adversativ, sondern nur metabatisch verstanden werden darf‘. Hieraus aber er- gibt sich weiter mit Notwendigkeit, daß »die Tage des Johannes « der neuen Zeit vorangehen, also nicht in diese einzurechnen sind (gegen Zaun), wie sie ja auch in v. ıı b nicht zur Periode der sacıneia gehören‘. Zweitens aber wird nunmehr klar, daß &wc Arprı nicht exklusiv zu verstehen ist, sondern inklusiv; gemeint ist die Gegenwart, (die seit der Zeit des Johannes (exkl.) angebrochen ist (nicht aber etwa eine Zwischenperiode, die vom Auftreten des Johannes bis zum Auf- treten Jesu selbst reicht). Die Rede statuiert also nicht drei Zeiten — was an sich unwahrscheinlich ist —, sondern lediglich zwei: die Zeit bis Johannes (inkl.) und die Zeit nach Johannes oder die Zeit (der sacınela. Matthäus stimmt somit mit Lukas (s. 0.) überein. Drittens muß es a priori als höchst wahrscheinlich gelten, daß in v.ı2 eine wesentliche Charakteristik der Zeit der sacıneia, die nun da ist, gegeben wird. Daß nur ein Nebenzug oder gar ein un- erfreulicher mitgeteilt wird, wäre höchst auffallend. Müßte man so erklären, so müßte man ernste Bedenken tragen, den Spruch an seiner Stelle zu lassen; man würde vielmehr urteilen müssen, daß er von anderswoher zu Unrecht in diesen Zusammenhang gestellt worden sei. Allein es wird sich zeigen, daß es keineswegs nötig ist, in v.ı2 nur eine unerfreuliche Begleiterscheinung (der neuen Zeit ausgedrückt zu finden. Nach diesen Vorbemerkungen mag sofort die sachgemäße Para- phrase folgen: »(der Kleinste im Reiche des Himmels ist größer als Johannes): dieses Reich des Himmels aber ist nicht erst zukünftig, sondern es dringt jetzt nach den Tagen des Johannes im Sturme ein, und nur Menschen, die Stürmer sind, ergreifen es; denn alle Pro- pheten und das Gesetz haben (für ihre prophetische Aufgabe) bei und ı Will man es doch adversativ verstehen, so müßte man es gegensätzlich zu der durcli v.ır leicht erzeugten Meinung denken, das Reich der Himınel sei erst zukünftig. Anerkannt von Hrn. Werruausen; aber er spekuliert meines Erachtens in einer falschen Richtung, wenn er fortfährt: »Aber der Täufer hatte doch auch das Reich Gottes als bald bevorstehend verkündet und gerade deshalb den Tod erlitten? Waren etwa seine Jünger davon zurückgekommen, eben infolge seiner Hinrichtung?« Allein es kommt hier nicht darauf an, daß Johannes das Reich Gottes als bald bevorstehend verkündet hat — das haben auch andere Propheten vor ihm getan —, sondern lediglich das ist die Frage, ob er zum Reiche Gottes, wie es nun eindringt, bereits gehört, und diese Frage ist zu verneinen. 952 Sitzung der philosophiseh-historischen Classe vom 19. December 1907. mit Johannes ihre Grenze gefunden (also muß jetzt etwas Neues (a sein); ist Johannes doch — wenn ihr diese Betrachtung gelten lassen wollt — der Elias, der als unmittelbarer Vorläufer «(les Messias kommen soll. « Biäzetaı ist hier (wie oben bei Luc.) als Medium mit aktiv-in- transitiver Bedeutung verstanden (so faßt es auch Irenäus IV, 37,7 a. u. St.). Dieser Fassung stehen zwei andre, weit verbreitete, übri- gens sich nahekommende Übersetzungen gegenüber, die das Wort als Passiv nehmen'!. Die eine stützt sich auf den alten Lateiner (»vim patitur«), die andre auf das folgende sıacrai (»expugnatur«)”. Von der ersten darf man wohl absehen:; denn man vermag ihr nur einen Sinn abgewinnen, wenn man sie der zweiten nahe rückt, d. h. nach ihr versteht. Die zweite hat — (as wird einzuräumen sein an dem folgenden Bıacral eine starke Stütze: denn es scheint am nächsten zu liegen, das siAzeceaı genau nach ihm zu erklären. Da dieses aber eine Tätigkeit auszudrücken scheint und zugleich nach der Meinung vieler etwas Ungünstiges enthält. so versteht man es. daß zahlreiche Ausleger übersetzen: »Das Himmelreich wird mit Gewalt erstürmt, und die schlimmen Stürmer reißen es an sich.« Hr. Weıss sen. vertritt (diese Ansicht‘, und auch Hr. Weruiausen ist geneigt (doch zweifelnd), (diesem Verständnis des Spruchs zu folgen: »Die sıacral könnten die Zeloten sein, die das Reich Gottes für einen Raub ansahen und es mit Gewalt herbeiführen wollten, im Kampf gegen die Römer. Sie würden dann, im Gegensatz zu Johannes, als Mitstreber der Christen beurteilt, freilich als falsche.« So oder ähnlich müssen alle erklären, welehe siäzecea: passivisch und sıacrai im ungünstigen Sinne fassen. Aber gegen diese Fassung erheben sich die stärksten Bedenken: I. ist sıäzeceaı im Präsens als Passivum selten’ (s. o.), ! So die meisten Exegeten, aber nicht Meraxcırınox, BENGEL, BAUR, Zyro, Zaun. ®” Die an sich auch mögliche Fassung als transitives Aktivum (»cogere«) ist hier sanz ausgeschlossen. BexGer wollte die Stelle so erklärt wissen, indem er »die Menschen« supplierte; aber eine solche Ergänzung ist unstatthaft. ® Auch Licmrroor, Baur, SCHWEIZER, SCHNECKENBURGER, HILGENFELD, Hort, Prunmer, Weiss jun. Der letztere spricht sich in seinem jüngst erschienenen Kom- imentar sehr bestimmt aus. Er meint, es sei höchst unwahrscheinlich, daß Jesus oder (die spätere Gemeinde das Treiben von Gewalttätern, die das Reich an sich reißen, als vorbildlich hingestellt haben sollte. »Eine feinfühlige Auslegung sollte die Schärfe des Ausdrucks empfinden. daß Menschen die Ilimmelsherrschaft mit Gewalt an sich reißen wollen. Das muß einem jüdischen Ohre fast lästerlich klingen.« Aber Jesu Bilder und Gleichnisse sind öfters auffallend (die Schlangenklugheit, der ungerechte llaushalter, der harte Richter u. a.). Doch s. iiber BiacT4c unten. * Der Einwurf von Hrn. Weiss jun. gegen siäzecea! — »mit Gewalt herein- brechen«, es widerspräche das der allgemeinen Anschauung Jesu, nach welcher das Reich erst noch erwartet werde, ist eine petitio prineipü, die z. B. durch das # BA- CINEIA TOY @E0Y EweAcen €» YmAc Mattlı. 12,28 — Luc. ır, 20 widerlegt wird. Übri- gens ist dieses eveacen auch sonst eine gute Parallele zu unserem BIAZETAI. BE Von. Harnack: Zwei Worte Jesu. 953 2. versteht man nicht, warum, während die herrliche Zeit des gegenwärtigen Reichs noch gar nicht geschildert war, lediglich ein ungünstiger Nebenzug hervorgehoben wird (s. o.), und warum nicht wenigstens dann die Zeit auch nach ihrer günstigen Seite, die doch die allein maßgebende sein konnte, charakterisiert wird: Jesus soll die Geschichte in zwei große Perioden geteilt und von der zweiten, der Periode des verwirklichten Reichs, nur ausgesagt haben, daß zu ihrer Zeit schlimme Leute das Reich anfallen werden! 3. Daß sıactrai und ÄrrrAzeın in gutem Sinn verstanden werden sollen, ist vielleicht etwas paradox — doch, wenn es nicht gestattet ist, siacräc nach sıaräc [Pindar] zu erklären, so hindert doch nichts die Annahme, daß Jesus gleichnisweise gewalttätige Stürmer als Vor- bilder hingestellt hat — aber noch viel paradoxer ist, daß die schlim- men Stürmer sich die sacıne'a rauben! Da das natürlich unmöglich ist, so muß man erklären: »sie meinen sie rauben zu können« oder »sie belegen sie mit Beschlag, so daß sie andern den Eintritt er- 8; schweren bzw. verschränken«. Beides aber ist nicht leicht zu dem strikten ArmAzovcın zu supplieren. 4. Der ı3. Vers paßt schlecht zu unserem ı2., wenn dieser tadelnd gemeint sein soll. und «doch ist er durch rAr mit ihm ver- knüpft. 5. Die Zelotenpartei trieb ihr Unwesen doch nicht erst seit den Tagen des Johannes. Bezieht man («en Vers auf sie, so ist das »Amö "IoAnnoy Ewc Apti« sehr auffallend. 6. Lukas hat in dem Spruch nichts Ungünstiges gefunden; er hat sıAzecer: als intransitives Aktivum gedeutet und speziell die BıacTai als die rechten Jünger Christi beurteilt; denn seine Worte: Kai Trac eic AYTHN BiAzetaı, sind nur eine Paraphrase der Worte: Kai BlacTal APTTÄIOYCIN AYTHN. 7. Der älteste Ausleger, Clemens Alexandrinus, hat den Spruch in gutem Sinne verstanden. Das ist sehr wichtig. Wenn unser griechisches Sprachgefühl in der Frage, ob sıacrai hier in gutem Sinne verstanden werden soll, vielleicht unsicher bleiben muß, so dürfen wir Clemens vertrauen, daß man als Grieche den Spruch in bonam partem ver- stehen konnte. Strom. IV, 2,5 schreibt er: »cren# rÄP T@® ÖNTI Kal TEBNIMMENH H ÖAÖC« KYPIOY, KAl »BIACTÖN ECTIN H BACINEIA TOY BEOY«, OBEN »ZHTEI«, @HCIi, »Kal eYpfceic«, ferner Strom. V, 3, 16: »alteite Kal AoeH- CETAI YMIN« ' Ol TÄP »ÄPTTÄZONTEC THN BACIAEIAN BIACTAI«, 0Y TOIC EPICTIKOIC NÖTOIC, ENAENEXEIA AE ÖPEOY BIOY AAIANEITITOIC TE EYxAlc EXKBIÄZECEAI Ei- PHNTAI KTA., weiter Strom. VI, 17, 149: XPIcTianoi EiNAI BIAzÖMEBA, OTI MÄNICTA BIACTON ECTIN H Bacınela, und endlich Quis div. 21: oYae TON KABEYAÖNTWN KAl BAAKEYÖNTWN ECTIN »H BACINEIA TO? BE0F«, Änn »Ol BIACTAI 954 Sitzung der philosophisch -historischen Classe vom 19. December 1907. ÄPTTÄZOYCIN AYTHN' AYTH TÄP MÖNON BIA KAAH, BEON BIACACEAI KAl TIAPÄ 9E0Y zwÄn AptrAcai«. Ebenso schreibt Irenäus (IV. 37,7): »Quae autem gloria his qui non eam, ut victores in certamine, conseeuti sunt? et propter hoe dominus violentum dixit regnum caelorum et qui vim faciunt, inquit, diripiunt illud.« Folgt I. Kor. 9, 24—27. sodann [hier ist der Originaltext erhalten]: oyYx ömoiwc AramATaı TA EK TOY AYTOMATOY TIPOC- FINÖMENA TOIC META cToYahc eypickomenoic. Nicht anders Origenes in Joh. I, 23 (S. 128 PRrEUSCHEN): TEenIMMEenH YTIÖ TÜN BIAZOMENWN TIOPEYECBAI au’ aYtAc ectın döaöc (man vergleiche Clemens). Endlich hat auch Chry- sostomus den Spruch in bonam partem interpretiert, und bei ihm findet sich das merA cmovaAc des Irenäus als Erklärung der sıactai wieder!. Diese Beobachtungen sind völlig ausreichend, um die Auslegung des Verses im ungünstigen Sinne zu verbieten und die Erklärung zu schützen, die oben gegeben wurde”. Der Gedanke, daß das Reich Gottes nicht nur Ärrıken oder Erxetaı oder äsercen, sondern auch »gı- Azetai« d.h. im Sturme oder mit Kraft und Gewalt eindringt, be- fremdet nicht, zumal wenn man mit Hın. Zaun darauf aufmerksam macht, daß siaıoc sich auch als Beiwort zu »Geist« findet (s. Act. 2, 2 TINOR Blala, Jes. 11, 15; Ps. 47,8; Jos. Bell. II, 9, 3 rınefma siaıon), und wenn man die Erregung erwägt, die die Predigt Jesu hervorgebracht hatte. Daß aber die sıacrai das Reich Gottes hastig ergreifen“, hat seine Parallele an der Parabel Jesu von dem harten Richter und der Witwe; das Beten und Nicht-müde-Werden ist die Eroberungswaffe des siacräc'; doch ist wohl nicht ausschließlich hieran gedacht. Die drei starken Ausdrücke: BıAzeraı, BIAcTAal, Apträzovcin, sollen vor Augen malen, daß alles sich in der neuen Periode gewaltsam und in kürzester Zeit abspielt, zugleich aber auch die Bürger des neuen Reichs, deren kleinster größer ist als Johannes, so charakterisieren, daß man es versteht, warum sie die größeren sind’. ' Der Spruch ist übrigens recht selten im Altertum zitiert worden. Ganz ge- heuer war er den Vätern nicht. Infolge davon ist er auch ohne Varianten überliefert. ®2 Ähnlich Horızuann, H. A.W. Meyer, Resch, Wenpr, Zyro und JÜLIcHER. — Die einzige Schwierigkeit, die noch bleibt, liegt darin, daß siAzeTaı nicht nach Maßgabe von BIACTAI übersetzt wird. Aber eine kapitale Schwierigkeit ist das nicht. Warum soll nieht auch auf ein aktivisch-intransitives siAzeceAaı das Substantiv BIACTHC folgen können? Übrigens kann, auch wenn BıAzetAı Passiv sein sollte, BIACTAI und BIAZeceAI in gutem Sinne verstanden werden. Die beiden Sätze werden aber in diesem Falle einfach identisch; denn in dem BIAzeTAI liegt dann schon das APTIAZOYCIN. Wieviel inhaltsreicher erscheint der Gedanke, wenn gesagt ist, daß das Reich selbst mit Gewalt kommt, und daß man daher ein Stürmer sein müsse, um es zu gewinnen! ® ArrrAzein heißt nicht nur rauben, sondern auch hastig ergreifen. z. B. TA örma (s. z.B. Xenophon). * Ähnlich Horszmann, BALDENSPERGER und Keır. ° Ein origineller, nicht ganz unmöglicher, aber doch schwerlich haltbarer Ein- fall war es (Zyro), Jesus habe bei den siacTal an sich selber gedacht. Harnack: Zwei Worte Jesu. 955 Der ı2. Vers ist damit erklärt und erscheint mit dem Kontext nach rückwärts gut verbunden. Man erfährt aus ihm, wie die neue Periode, die Periode des Reichs des Himmels, sich darstellt. Aber auch nach vorwärts ist die Verbindung nicht undurchsichtig. Der 13. Vers ist mit rAr eingeführt, soll also das Vorhergehende begründen — nicht eigentlich den sachlichen Inhalt des Satzes, sondern das chro- nologische Moment': Von den abgeschlossenen Tagen des Johannes — nicht früher und nicht später — beginnt die neue Periode; denn die Propheten und das Gesetz” haben ja ihre Grenze bei Johannes ge- funden, der selbst ein Prophet, der letzte und höchste, und der wieder- kehrende Elias ist. Seine geschichtliche Stellung und seine Würde ist ihm damit in genauer Abgrenzung zugewiesen. Es bleibt dabei, daß er zur alten Zeit gehört, aber ihr Schlußstein und Höhepunkt ist. Vergleicht man nun den Spruch, wie er bei Matthäus lautet, mit der Fassung bei Lukas, so ergeben sich einige wertvolle Beobachtun- gen. Lukas hat den Grundgedanken bewahrt und verstärkt, daß es sich um zwei Perioden handelt, daß die erste durch Gesetz und Propheten, die zweite durch das gegenwärtige Reich Gottes charakterisiert ist, und daß der Einschnitt nach der Wirksamkeit des Johannes, also bei Jesus, liegt. Aber er hat das Wort aus dem Zusammenhang heraus- gebrochen, und er hat sein Spezifikum, welches in # Bacıneia BıAzeTaı und in sıactai gegeben ist, seinen Lesern nicht zugemutet — wahr- scheinlich weil er glaubte, sie würden das harte Wort nicht ver- stehen; vielleicht war ihm auch selber das Verständnis nicht ganz sicher. Annähernd hat er den Spruch indes gewiß verstanden — das beweist sein »TAc eic aYTANn BIAZETAI« im guten Sinn —, und er hat durch zwei ganz neue Gedanken seine Leser für den Ausfall ent- schädigt — durch das »evarrenizeraı«” und durch das »rräc eic AYTAN BiAzetaıc. Früher gab es nur Weissagung, jetzt ist das Reich da und wird als Frohbotschaft verkündet; früher galt es nur den Juden, jetzt der ganzen Welt‘. ! Doch läßt sich auch daran denken, daß eine neue Weise (BIACTAI ÄPTTAZOYCIN) nun eintreten muß, weil die dem Gesetz und den Propheten entsprechende Weise ihre Grenze gefunden hat. Daß v.ı2 als der Inhalt der Prophezeiungen erscheinen soll, ist sehr unwahrscheinlich; auch verbietet sich dieser Gedanke durch den Zusatz: »bis Johannes«. ® Die Propheten stehen wohl um Johannes willen voran; aber das Gesetz ist hinzugefügt, weil es auf die Gesamtcharakteristik der Periode, in der der Codex alles bestimmte, ankam. Alle Propheten heißt es wohl, um den Completus numerus zu markieren. Das Perfektum ist bei unserer Fassung erwünscht, aber nicht notwendig. 3 Dieses evarrenizeraiı mag übrigens aus Matth. ı1, 5 — Luc. 7, 22 stammen. Dann hätte man einen Beweis dafür, daß auch Lukas den Spruch 16, 16 im Zusam- menhang mit der Rede Jesu über Johannes vorgefunden hat. * Übrigens ist das Verfahren des Lukas ein Beweis, welche Freiheiten man sich bei Wiedergabe der Worte Jesu noch nehmen zu dürfen glaubte. 956 Sitzung der philosophisch - historischen Classe vom 19. December 1907. Der Spruch in der Fassung des Matthäus trägt den Stempel eines echten Herrenworts' und ist eines der wichtigsten; denn es ist ein religionsgeschichtlicher Spruch, der ein gewaltiges Zeugnis Jesu über sich selbst enthält und zugleich zwei kapitale Fragen in bezug auf die Verkündigung Jesu entscheidet, die noch immer nicht zur Ruhe kommen können. Hat Jesus das Reich Gottes als rein zukünftiges oder auch schon als gegenwärtiges verkündigt? Hat er sich selbst lediglich als Prophet und Lehrer gegeben oder als den, in dessen Verkündigung das Reich kommt und der sich daher spezifisch von allen Propheten unterscheidet? Unser Spruch (und sein Kontext) läßt über beide Fragen keinen Zweifel: jetzt dringt das Reich Gottes mit Gewalt ein, und in seiner (Jesu) Verkündigung und in seinen Machttaten ist es präsent. Ist Johannes der Täufer der Abschluß der alten Zeit, aber zugleich der Elias, der kommen soll, so hat Jesus dadurch seine eigene Bedeutung unmißverständlich bezeichnet. Noch deutlicher aber tritt sie in den Aussagen hervor, daß Johannes mericcöreroc PosHToY, ja der größte von einem Weibe Geborene ist und doch dem Kleinsten in der nun angebrochenen Periode des Reiches Gottes nachstehen muß. Hieraus ergibt sich sofort, daß Jesus sich selbst nicht nur als Propheten, auch nicht nur als »Messias designatus« bezeichnet, sondern als den Messias, der sein Werk bereits begonnen hat. Wie das zu verstehen ist, lehrt vor allem Matth. ı 1, 5 (TYerol AnABAETIOYCIN .... Kal TITWXOI eYarrenizontaı) und Matth. 12, 28 (ei En TIneYmatı eo? Erw ErxBAnnw TÄ AAIMÖNIA, ÄPA EsBAcEN €o YMmAc H Bacınela TOY ece0%). Welche Schranken aber anderseits noch damals die Verkündigung des präsenten Reichs und des präsenten Messias in der Predigt Jesu hatte, darauf ist hier nicht einzugehen. Wenn Jesus die neue Periode dadurch charakterisiert, daß das Reich mit Gewalt hereinbricht und (nur) Stürmer es ergreifen, so ist damit der Charakter jeder wahrhaft großen religiösen Bewegung wunderbar getroffen. Das berühmte Wort Luthers von dem Wort Gottes, das wie ein Platzregen fährt — wer sich nicht dazu tut, geht leer aus —, ist wie ein Nachhall. Zugleich aber liegt auch ! Die Echtheit liegt in der spröden Kürze und in der kraftvollen und tiefsinnigen Einfachheit. »Populäre Gemeindetheologie« enthält das Wort nicht, wie Hr. Jon. Weiss mit Recht sagt; schon Lukas konnte sich in dasselbe nicht finden, und die Kirchenväter haben es beiseite geschoben. Hr. Werrnausen und andere meinen, das Wort könne, weil es ein geschichtlicher Rückblick auf die Tätigkeit des Johannes sei und «dieselbe als weit zurückliegend [?] betrachte, nicht wohl von Jesus stammen. Allein in diesen stürmischen Tagen lebte man schnell, die Wirksamkeit des Johannes lag: sofort nach seiner Gefangensetzung als abgeschlossene Zeit in der Vergangenheit und mußte nun für Jesus der wichtigste Anlaß des Nachdenkens werden. Harnack: Zwei Worte Jesu. 957 in diesen Worten eine Kritik der Täuferbewegung. Bei aller hohen und höchsten Anerkennung, die dem Johannes zuteil wird — er und seine Jünger waren doch keine BıacTal ÄPTTAZONTEC TAN Bacınelan, konnten es nicht sein; denn das Reich Gottes war noch nicht da. Damals galt es die rechte innere Vorbereitung für das kommende Reich, jetzt gilt es das gegenwärtige Reich selbst zu gewinnen. Es scheint, daß in der Wirksamkeit Jesu zwei Ereignisse den stärksten Einschnitt gemacht haben, weil sie ihn machen mußten — die Gefangensetzung des Johannes und das Zeugnis des Petrus zu Caesarea Philippi. Jene Gefangensetzung mußte eine Krisis hervor- rufen; denn sie war eine Katastrophe: der Wegbereiter, der Elias, schmählich eingezogen, sein Werk zerstört; Gott hat dieses Werk verlassen; Johannes war also nicht, der er schien! Aber Jesus ließ sich nicht erschüttern, sondern er bog den Sinn des Ereignisses um — das ist das Erstaunliche: das Werk des Johannes, des Vor- läufers, ist erfüllt! Ist aber dieses Werk erfüllt, so ist das Reich Gottes bereits da; denn es muß dem Vorläufer auf dem Fuße folgen. Dann aber ist auch alles Vorbereitende nunmehr abgeschlossen; dort das Gesetz und die Propheten, hier das Reich Gottes! So hat Jesus die Katastrophe des Johannes verstanden: sie schlug ihn innerlich nicht nieder, sondern sie erhob ihn zu der zuversichtlichen Einsicht. daß das Alte nun vergangen sei und daß daher sein eigenes Wirken bereits die Gegenwart des Reichs darstelle. Dem hat er fortab Aus- druck gegeben, hat seine Machttaten in diesem Sinne verstanden und gedeutet und hat die, welche ihn hören wollten, aufgerufen, als sıacrai das hereinbrechende Reich zu ergreifen. In dem Zeugnis des Petrus zu Caesarea trat dann die Anerkennung seitens der Jünger hinzu. Die Rede, der unser Wort entstammt, gehört zu den geschichtlichen Grund- lagen für diese Anerkennung und bot den Ausgangspunkt für sie. Die Gefangensetzung des Johannes und seine Frage: »Bist du, der da kommen soll, oder sollen wir eines anderen warten?« haben den entscheidenden Anlaß dazu gegeben, daß Jesus sich sozusagen von Johannes befreite und durch die höchste Schätzung desselben als des abschließenden Trägers der Vergangenheit eine noch höhere seines eigenen Berufs und damit einen Standpunkt über dem Gesetz und den Propheten gewann. Sitzungsberichte 1907. 94 58 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 19. Dec. 1907. — Mitth. v. 5. Dee. Beitrag zur genaueren Bestimmung der unbekannten Sprachen Mittelasiens. Von F. W.K. Mürner. (Vorgetragen am 5. December 1907 [s. oben S. 859].) Hierzu Taf. IX. h einem vor kurzem in der Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft erschienenen Aufsatz hat E. Leumann' unsere bisherigen Kenntnisse über die unbekannten Sprachen Mittelasiens zusammen- gefaßt und nachgewiesen, daß zwei verschiedene Sprachen vorliegen, die er vorläufig als Sprache I und II bezeichnet, da uns die einhei- mische Benennung derselben unbekannt ist. Die Sprache I hatte er in einer früheren Abhandlung versuchsweise als »Kaschgarisch« be- nannt”. Seine Untersuchungen über die Sprache II sind noch nicht abgeschlossen; doch ergibt sich aus den mitgeteilten Sprachproben, daß wir es hier mit einer anscheinend iranischen Sprache zu tun haben’. Die folgenden Zeilen bezwecken nun, die Aufmerksamkeit der Sprachforscher auf ein neues Fundstück zu lenken, das Licht über dieses dunkle Feld zu verbreiten vermag. Es muß zunächst erinnert werden an die wertvollen bibliographischen Angaben vor den einzelnen Texten chinesischen buddhistischen Kanons. Diese Angaben sind unter Benutzung biographischer buddhistischer Werke in geschichtlicher An- ordnung von Buxvyıv Nansıo in den Anhängen zu seinem Tripitaka- Katalog zusammengestellt. ! ZDMG. Bd. LXI. Leipzig 1907, S. 648 — 658. ? Memoires de l’Acad&mie Imperiale des sciences de St- Petersbourg. VIII. Serie. Bd 1.2INT2821900: ® Zu dem in Sprache II vorliegenden Ausdruck gyastanu gyastä balysä möchte ich das Folgende bemerken: Sren Konow bemerkte mündlich, daß er für gyasta die Bedeutung deva, für balysä die Bedeutung buddha erschlossen habe. Sıra vermutete daraufhin in gyasta das persische yazata, m. E. mit Recht. Ich glaube, gegenüber Leumann, der die genannte Formel als »der besten bester Lehrer« übersetzen will, vielmehr, daß wir hier eine Form wie das uigurische Zängri tängrisi Bury,an, chinesisch BE Hi IR: Sanskrit devätidevra, d.h. der Götter Gott Buddha [yazdäan yazıd B.], vor uns haben. F.W.K. Mürter: Zu den unbekannten Sprachen Mittelasiens. 959 Durehmustert man das dort gegebene Autoren- und Übersetzer- verzeichnis auf die Nationalitäten hin, so bemerkt man, daß in der geschichtlichen Reihenfolge auf die indischen Verfasser bald fremde Übersetzer folgen, und zwar zuerst solche, die als erstes Zeichen ihres Namens 3x Tschi — eine Abkürzung der volleren Form JJF Yüe- tschi — führen, d.h. Indoskythen. Auf die Yüe-tschi folgen Leute aus JE k’ang, d.h. Soghdier. Busvıu Nansıo versteht allerdings Tibeter darunter; doch kann über die Gleichsetzung k’ang mit Soghd bzw. Samarkand kein Zweifel bestehen. Diese soghdischen Übersetzer werden abgelöst durch Eingeborene von a» d.h. Kutscha, mit anderen Worten: Türken. Diese verschiedenen Völkern angehörigen buddhistischen Über- setzer lassen eine buddhistische Literatur in der indoskythischen, soghdischen und türkischen Sprache voraussetzen. Tatsächlich sind bisher schon buddhistische Texte in türkischer und soghdischer Sprache aufgefunden worden. Die Existenz indo- skythischer buddhistischer Literatur wird uns jetzt aber ausdrücklich durch das folgende alttürkische Fragment bezeugt, das sich unter den Handschriftenresten, die durch die Turfan-Expeldition des Hrn. A. von Le Cog der Wissenschaft gerettet wurden, vorfand. Dieses auf der beigefügten Tafel abgebildete Stück, das den letzten Satz eines Textabschnittes und eine bibliographische Unterschrift ent- hält, lautet in Umschreibung und Übersetzung: Signatur: TII. S2. [Anfang fehlt, Rückseite leer.] Übersetzung: — lari nirvan bulmag küsüsin steigen sie im Gefolge des herr- FR “lc eo. | lichen Maitreya zur Erde hinab. [Da unse wenn der Anfang des Satzes fehlt, kann das maitri udusinta yirtincökä dgodi Vorhergehende nicht mit Sicherheit übersetzt werden. inär -lär :. Vaibazaki ariacintri bodisvt ksi | Zu Ende ist der zehnte Abschnitt, be- a ' | titelt »Die Herabkunft des Bodhisattva acari änätkäk Hlintin toy,ri tili- : ER: = > Bear : % | Maitreya aus der 'Tusita-Götterwelt auf -nca yaratmis.. Prataniarakstacari die Erde«, in dem heiligen Buchc« Maitrisimit, welches von dem Vaibhä- 94* 960 Sitzung der phil.-hist. Classe v. 19. Dec. 1907. — Mitth. v. 5. Dec. toyyri tilintin türk tilinca ' sika Äryacandra bodhisattva ksi (=?) äcärya aus der indischen Sprache in ‚ die tocharische Sprache übersetzt (»zureehtgemacht«) und von dem Äeä- agtarmis maitrisimit nom bitigdä maitri bodisot luzit Ingri yiri- N ER SEE ' rya Prajnäraksita aus der tocha- nn u ee) rischen Sprache in die türkische onund ülüs nom tükädi. | übertragen worden war. Darunter — nicht abgebildet — eine Nachschrift von ganz später Hand. .. [yJunt yil ücünd äy (sie) usw. | im Pferdejahr, im 3. Monat usw. In der Unterschrift dieses Sütras, offenbar eines Maitreya-vyäkarana, wird uns also das Vorhandensein einer tocharisch'-buddhistischen Literatur ausdrücklich bezeugt. Da, wie schon vorher bemerkt, heilige Texte im Soghdischen und Türkischen bereits aufgefunden sind, kann es wohl nicht mehr so kühn erscheinen, wenn man eine der beiden unbekannten Sprachen, die erwiesenermaßen Denkmäler buddhistischen Inhalts aufweisen, für die Sprache der Tocharer, d.h. Indo-Skythen, in Anspruch nimmt. Diese tocharische oder indo-skythische Sprache haben wir nach meiner Überzeugung in dem von Leunann als Sprache I bezeichneten Idiom”? vor uns. Die Arbeiten von Sırs und Sırsrıns an den Resten dieser Sprache aus den Sammlungen der Turfanexpeditionen haben bereits ergeben, daß diese Sprache indogermanisch’, und zwar anscheinend den europäischen Sprachen näherstehend ist als der arischen Gruppe. ! Statt Zoyri kann man natürlich auch Zuyri lesen, doch fällt das nicht ins Ge- wicht, da wir neben griechisch T6xAroı auch Sanskrit Tukhära, Tuhkhära vorfinden. Vgl. u.a. Franke, Zur Kenntnis der Türkvölker und Skythen Zentralasiens, im An- hange zu den Abhandlungen der Berl. Akad. d. Wiss. 1904, S. 30. 2 Die Lesung Leumanss bedarf noch einer Revision, denn außer den in der Zeitschrift für Ethnologie 1905. S. 419 und 420 veröffentlichten neuen Brähmi- Zeichen [NB. statt ?% und ?l lies: iAö bzw. il] förderte die gemeinsame Lektüre der türkisch- indischen Bilingue mit Dr. Srönxer seinerzeit die folgenden abweichenden Lesungen Se Zeichen zutage. A m, m 0, N p- Vgl. auch die Vermutung vown LE Cogs in der Zeitschrift für Ethnologie 1907, S. 509 unten. Ausgegeben am 9. Januar 1908. u ee Leit il Sitzungsber. d. Berl. Akad. d. Wiss. 1907. Taf. IX. ai zur genaueren Bestimmung der unbekannten Sprachen Mittelasiens. F.W.K. Münıer: Beitrag 961 VERZEICHNISS DER VOM 1. DECEMBER 1906 BIS 30. NOVEMBER 1907 EINGEGANGENEN DRUCKSCHRIFTEN. (Die Schriften, bei denen kein Format angegeben ist, sind in Oetav. — Die mit ® bezeichneten Schriften betreffen mit akademischen Mitteln ausgeführte Unternehmungen oder sind mit Unter- stützung der Akademie erschienen.) Deutsches Reich. Übersicht über die Geschäftstätigkeit der Eichbehörden während des Jahres 1905. Hrsg. von der Kaiserlichen Normal- Eichungs- Kommission. Berlin 1907. 4. Mitteilungen aus der Physikalisch- Technischen Reichsanstalt. 19 Sep.-Abdr. Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. Jahrg.29. N.2. Hamburg 1906. 4. Deutsche überseeische meteorologische Beobachtungen. Gesammelt und hrsg. von der Deutschen Seewarte. Heft 14. Hamburg 1907. 4. Deutsches Meteorologisches Jahrbuch für 1905. Beobachtungs-System der Deutschen Seewarte. Ergebnisse der Meteorologischen Beobachtungen an 10 Stationen II. Ord- nung usw. Jahrg.28. Hamburg 1906. 4. Jahresbericht über die Tätigkeit der Deutschen Seewarte. 29. 1906. Hamburg 1907. Tabellarischer Wetterbericht. Hrsg. von der Deutschen Seewarte. Jahrg.31. N.274-365. Jahrg.32. N.1-273. Hamburg 1906. 07. 2. Katalog der Bibliothek der Deutschen Seewarte zu Hamburg. 7. Nachtrag. 1905 und 1906. Hamburg 1907. Mittheilungen aus der Zoologischen Station zu Neapel. Bd.18. Heft1-3. Berlin 1906-07. Berichte über Land- und Forstwirtschaft in Deutsch-Ostafrika. Hrsg. vom Kaiserlichen Gouvernement von Deutsch - Ostafrika (Biologisch - Landwirtschaftliches Institut in Amani). Bd.3. Heft2.3. Heidelberg 1907. Jahrbuch des Kaiserlich Deutschen Archäologischen Instituts. Bd.21. 1906. Heft 4. Bqd.22. 1907. Heft1.2. Ergänzungsheft7. Berlin 1907. Mitteilungen des Kaiserlich Deutschen Archäologischen Instituts. Athenische Abteilung. Bd.31. Heft3.4. Bd.32. Heftl. Athen 1906.07. — Römische Abteilung. Bd.21. Bd.22. Heft 1.2. Rom 1906.07. Römis.h-Germanische Kommission des Kaiserlichen Archäologischen Instituts. Bericht über die Fortschritte der römisch-germanischen Forschung im Jahre 1905. Frank- furt a.M. 1906. Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde. Bd.32. Heft2.3. Bd.33. Heftl. Hannover und Leipzig 1907. Seriptores rerum Gerinanicarum in usum scholarum ex Monumentis Germaniae histo- rieis separatim editji. Nithardi Historiarum librilV. Ed.3. Post Georgium Hein- ricum Pertz recogn. Ernestus Müller. Hannoverae et Lipsiae 1907. Nova Acta Academiae Caesareae Leopoldino-Carolinae Germanicae naturae curiosorum. Tonı.85. 86. Halle 1906. 4. 962 Verzeichniss der eingegangenen Druckschriften. Leopoldina. Amtliches Organ der Kaiserlichen Leopoldinisch -Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher. Heft 42. N.11.12. Heft43. N.1-10. Halle a.S. 1906.07. 4. Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft. Jahrg. 39. N. 16-18. Jahrg.40. N. 1-16. Berlin 1906.07. Generalregister über die Jahrgänge1902-1906 des Chemischen Centralblatts. Bearb. von Albert Hesse und Ignaz Bloch. 1907. Deutsche Chemische Gesellschaft. Mitglieder-Verzeichnis. 1907. Deutsche Entomologische Zeitschrift. Hrsg. von der Deutschen Entomologischen Gesell- schaft. Jahrg. 25-31. 1581-87. Jahrg. 1588-1907. Inhalts-Verzeichnisse der Jahr- sänge 1881-86. 1887-92. 1593-99. 1900-06. Berlin 1581-1907. vox Heyven, Lucas. Catalog der Coleopteren von Sibirien. Nebst Nachtrag 1-3. Hrsg. von der Deutschen Entomologischen Gesellschaft. Berlin 1350-98. Prof. Dr. Gustav Kraatz. Ein Beitrag zur Geschichte der systematischen Entomologie. Gewidmet von der Dentsehen Entomologischen Gesellschaft. Berlin 1906. Zeitschrift der Deutschen geologischen Gesellschaft. Bd.58. Heft2-4. Bd.59. Heft1-3. Berlin 1906.07. Die Fortschritte der Physik, dargestellt von der Deutschen Plıysikalischen Gesellschaft. Jahrg.61. 1905. Abt.1-3. Jahrg. 62. 1906. Abt.1.2. Braunschweig1906 -07. Abhandlungen des Deutschen Seefischerei-Vereins. Bd.9. 10. Berlin 1907. Mitteilungen des Deutschen Seefischerei-Vereins. Bd. 22. N. 11.12. Bd. 23. N. 1-10 Berlin 1906. 07. Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft. Bd.60. Heft4. Bd.61. Heft 1-3. Leipzig 1906. 07. Wissenschaftliche Veröffentlichungen der Deutschen Orient - Gesellschaft. Heft7. Leipzig 1907. 4. Veröffentlichungen des Königl. Preußischen Geodätischen Instituts. Neue Folge. N.30-33. Berlin, bezw. Potsdam 1907. S. und 4. Zentralbureau der Internationalen Erdmessung. Neue Folge der Veröffentlichungen. N.14. Berlin 1907. 4. Bericht über die Tätigkeit des Königlich Preußischen Meteorologischen Instituts im Jahre 1906. Berlin 1907. Veröffentlichungen des Königlich Preußischen Meteorologischen Instituts. Ergebnisse der Beobachtungen an den Stationen II. und Ill. Ordnung im Jahre 1901. — Er- gebnisse der (rewitter-Beobachtungen in den Jahren 1901 und 1902. — Ergebnisse der Magnetischen Beobachtungen in Potsdam im Jahre 1902. — Ergebnisse der Meteorologischen Beobachtungen in Potsdam im Jahre 1903. — Ergebnisse der Niederschlags- Beobachtungen im Jahre 1903. 1904. Berlin 1906-07. 4. Hermann, G., und Hırvesrasosson, H. H. Internationaler Meteorologischer Kodex. Berlin 1907. 2Ex. Wissenschaftliche Meeresuntersuchungen hrsg. von der Kommission zur wissenschaft- lichen Untersuchung der deutschen Meere in Kiel und der Biologischen Anstalt auf Helgoland. Neue Folge. Bd. S. Abt. Helgoland. Heft1. Kiel und Leipzig 1906. 4. Abhandlungen der Königlich Preussischen Geologischen Landesanstalt und Bergakademie. Neue Folge. Heft46.50. Berlin 1906. Jahrbuch der Königlich Preussischen Geologischen Landesanstalt und Bergakademie zu Berlin. Bd.24. 1903. Berlin 1907. Povonız, HH. Abbildungen und Beschreibungen fossiler Pilanzen-Reste. Hrsg. von der Königl. 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Heft3.4 und Bei- | heft2. 1907. Heft1.2 und Beihett. Gauss, Car Friedrich. Werke. Bd.7. 1906. 4. Greifswald. Naturwissenschaftlicher Verein für Newvor- pommern und Rügen. Mittheilungen. Jahrg. 38. 1906. 1907. Halle a. S. Naturwissenschaftlicher Verein für Sachsen und Thüringen. Zeitschrift für Naturwissenschaften. Bd. 78. Heft 4-6. Bd. 79. Heft 1.2. Stutt- gart, seit Bd. 79 Leipzig 1907. Hamburg. Hamburgische Wissenschaftliche Anstalten. Berlin Physikalisch- Ökonomische Gesellschaft. Jahrbuch. Jahre.23. 1905 nebst Beiheft | 1-5. 8. und 4. Mathematische Gesellschaft. Mitteilungen. Bd. 4. Heft 7. 1907. Katalog der auf Hamburger Bibliotheken vorhandenen Literatur aus der reinen und Mathematik. und Physik. Nachtrag 1.2. 1894. 1906. angewandten Verzeichniss der eingegangenen Druckschriften. Naturhistorisches Museum. Mitteilungen. Jahrg. 23. Sternwarte. Mitteilungen. N.9. 1907. Naturwissenschaftlicher Verein. 1905. Abhandlungen aus dem Gebiete der Naturwissenschaften. Bd.19. Heft1. 2. 1907. 4. Verhandlungen. Folge 3. XIV. 1906. Heidelberg. Großherzogliche Sternwarte. Astronomisches Institut. Veröffentlichun- sen. Bd.4. Karlsruhe i.B. 1906. 4. Astrophysikalisches Institut. Publikatio- nen. Bd.2. Bd.3.N.1-3. Karlsruhe i.B. 1906-07. 4. Karlsruhe. Technische Hochschule. 13 Schriften aus dem Jahre 1906-07. Kassel. Verein für Naturkunde. Abhandlungen und Bericht. 51. 1907. Kiel. Astronomische Nachrichten. Bd. 173-175. Ergänzungshefte: Astronomische Abhand- lungen. N.12.13. 1907. 4. Königsberg i. Pr. Schriften. Jahrg. 47. 1906. Universität. 43 akademische Schriften aus dem Jahre 1906 - 07. Kolmar i. E. Naturhistorische Gesellschaft. Mitteilungen. Neue Folge. Bd.S. 1905-06. Leipzig. Fürstlich Jablonowski’sche Gesellschaft. Jahresbericht. 1907. Königlich Sächsische Gesellschaft der Wissen- schaften. Abhandlungen. Mathematisch - physische Klasse. Bd. 30. N. 1-3. — Philolo- gisch-historische Klasse. Bd.23. N.3.4. Bd. 25. N.2-5. Bd.26. N.1. 1906-07. 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Jacobs. Berlin 1906. Sep.-Abdr. Synthese von Polypeptiden. XV. Berlin 1906. Sep.-Abdr. Ueber Phenylbuttersäuren und ihre «- Aıninoderivate. Mit Wilhelm Schmitz. Berlin 1906. Sep.-Abdr. ——.. Verwandlung des Cafleins in Paraxanthin, T'heophyllin und Xanthin. Mit Friedrich Ach. Berlin 1906. Sep.-Abdr. Zerlegung der «-Brom-isocapronsäure und der «-Brom-hydrozimmtsäure in die optisch - activen Componenten. Mit Hans Carl. Berlin 1906. Sep.-Abdr. Untersuchungen in der Puringruppe (1882 —1906). Berlin 1907. Harnack, Aporr. Protestantismus und Katholizismus in Deutschland. Rede. Berlin 1907. 4. Hermerr, Rogerr. Generalleutnant Dr. Oscar Schreiber. Leipzig 1905. Sep.-Abdr. - Die Ausgleichungsrechnung nach der Methode der kleinsten Quadrate. 2. Aufl. Leipzig und Berlin 1907. van'r Horr, JAkog Heınrıcn. Krystallisirte Caleiumborate. Mit W. Meyerhoffer. 1906. Sep.-Abar. KekuLE von Srraponttz, REINHARD. Georg Zoega. 1906. Sep.-Abdr. Koser, Reınnorp. 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Comu- nicaciones elevadas a la Universidad, con motivo del viaje hecho a Europa. 1907. 4. Lange, Gunnar. The River Pilcomayo from its Discharge into the River Para- guay to Parallel 22°S. Text und Karten. Buenos Aires 1906. 8. und 2. Lima. Cuerpo de Ingenieros de Minas del Peru. Boletin. N. 40-49. 51.52.54. 1906-07. 4. Montevideo. Direccion general de Estadistica. Anuario estadistico de la Repuüblica Oriental del Uruguay. Tomo1. 1904— 06. 2 Ex. Museo Nacional. Anales. Vol. 6. Entr. 1.2. 1906. 07. Rio de Janeiro. Observatorio. Annuario. Boletim mensal. Anno 23. 1907. 1906. 4. Ver. Staaten. — Mittel-u.Süd-Ameriea.— Chinau. Japan. — Syrien u. Aegypten. 997 China und Japan. Schanghai. | Publications. N.22B, Art. 1-4. N.23.24. North-China Branch ofthe Royal Asiatic Society. 1906 -07. Journal. New Ser. Vol. 38. 1907. 4. | Zoologische Gesellschaft. Annotationes zoologicae Japonenses. Vol. 6. Part 1.2. 1906. 07. | Kyoto. | | Universität. | Universität. Memoirs of the College of Seience and Engineering. Vol.1. N.3. 1906-07. The Journal of the College of Science. Vol. 21. Art.2-6. Vol. 22. 1906. Tokyo. | Mitteilungen aus der Medizinischen Earthquake Investigation Committee. Fakultät. Bd.7. N.1.2. 1906. 07. Bulletin. Vol.1.N.1-4. 1907. | Syrien und Aegypten. Beirut. | ArosroLıves, B. [Awooıkai uereraı EE apop- Universite Saint - Joseph. uns TOv akaönueıkov avayvoanarwv rov Kk.I.N. Melanges de laFaculte orientale. Tome. Xarlndarı. 3 Hefte. Ev Kaipw, bezw. ev 1906. 4. Anefavöpeia 1904-06. i Alexandrien. | Societe archeologique. Bulletin. N.9. 1907. Ferner wurden durch Ankauf erworben: Athen. ApxamoAoyıry Eraıpeia, Ebnnepis apyaoroyırı). ITepiodos 3. 1906. Tevyos1l.2. 4. Berlin. Journal für die reine und angewandte Mathematik. Bd.132. 1907. 4. Dresden. Hedwigia. Organ für Kryptogamenkunde. Bd.46. Bd.47. Heft1.2. 1906-07. Göttingen. Königliche Gesellschaft der Wissenschaften. Göttingische gelehrte Anzeigen, Jahrg. 169. N.1-11. Berlin 1907. Leiden. Mnemosyne. Bibliotheca philologica Batava. Nova Ser. Vol.35. 1907. Leipzig. Christian Gottlob Kayser’s Vollständiges Bücher-Lexikon. Bd.33. 1907. 4. —— ——., Hinrichs’ Halbjalırs-Katalog der im deutschen Buchhandel erschienenen Bücher, Zeitschriften. Landkarten usw. 1906. Halbj.2. 1907. Halbj.1. 4. Literarisches Zentralblatt für Deutschland. Jahrg.57. N.49-53. Titel und Inhalt. Jahrg.58. N. 1-47. 1906.07. 4. London. The Annals and Magazine of Natural History. Ser.7. Vol.18. N.108. Vol. 19. N. 109-114. Vol.20.N.115-119. 1906-07. Paris. Annales de Chimie et de Physique. Ser.8. Tome9. Nov. Dec. Tome 10.11. Tome 12. Sept. -Nov. 1906-07. - Annales des Mines. Ser.10. Tome 10. Livr.8. 1906. - . Revue archeologique. Ser.4. Tome 8. Sept.-Dec. Tome9. Tome 10. Juillet. Aoüt. 1906-07. Strassburg i. E. Minerva. Jahrbuch der gelehrten Welt. Jahrg. 16. 1906-07. Stuttgart. Litterarischer Verein. Bibliothek. Bd.243-246. Tübingen 1907. Chronologie orientalischer Völker von Alberüni. Hrsg. von (€. Eduard Sachau. Leipzig 1878. 4. The Chronology of Ancient Nations. An English Version of the Arabie Text of the Athär-ul-Bäkiya of Albirüni... Translated and edited by C. Edward Sachau. London 1879. 998 Verzeichniss der eingegangenen Druckschriften. Allgemeine Deutsche Biographie. Lief.259-265. Leipzig 1906-07. Ernan, AvoLr. Aegypten und aegyptisches Leben im Altertum. Tübingen 1896. Grınm, JAcoB, und Grimm, WırneLm. Deutsches Wörterbuch. Bd.4. Abth.1. Th.3. Lief.7. Bd.10. Abth.2. Lief.4. Bd.13. Lief.6. Leipzig 1907. 4. von HernHorız, H. Vorlesungen über theoretische Physik. Bd.4. Leipzig 1907. KrunsacHeEr, Karr. Die Photographie im Dienste der Geisteswissenschaften. Leipzig 1906. Sep.-Abdr. N Reopes, Jaues Forn. History of the United States from the Compromise of 1850. Vol.1-4. London, bezw. New York and London 1893-1904. SCHIAPARELLI, GIOVANNI. L’astronomia nell’ Antico 'Testamento. Milano 1903. 999 NAMENREGISTER. ÄBDERHALDEN, Dr. Emil, Privatdocent in Berlin, Bildung von Polypeptiden bei der Hydrolyse der Proteine, s. Fischer. Apvorr Frıievrrch Herzog zu Mecklenburg, erhält 3000 Mark zum Anschluss eines Botanikers an seine Forschungs-Expedition nach Deutsch-Ostafrica. 493. Ascorı, gestorben am 21. Januar. 94. AUFRECHT, gestorben am 3. April. 324. Auwers, Jahresbericht über die »Geschichte des Fixsternhimmels«. 65. — ——, tiber seine Bearbeitung der älteren Bradley’schen Meridianbeobachtungen. 323. BEcQuEREL, erhält die Helmholtz- Medaille. 56. r BENNDORF, gestorben am 2. Januar. 1. BERTHELOoT, gestorben am 18. März. 324. von BEzorn, erhält 4000 Mark zu Zwecken der magnetischen Detailvermessung des Preussischen Staatsgebiets. 4. ——————, gestorben am 17. Februar. 226. von Bezou», Dr. Friedrich, Professor der Geschichte an der Universität Bonn, zum correspondirenden Mitglied der philosophisch -historischen Classe gewählt. 225. Bıcker, Dr. Adolf, Professor in Berlin, über den Einfluss des Morphiums und Opiums auf die Magen- und Pankreassaftseeretion. 203. 217— 223. Brass, gestorben am 5. März. 271. Branca, über die Lagerungsverhältnisse an der Balınlinie Donauwörth - Treuchtlingen und deren Bedeutung für das Ries-Problem. Mit E. Fraas. 743. (AbA.) ‚ ist Jchthyosaurus nicht gleichzeitig vivipar und stirpivor gewesen? 743. Branpr, die Entstehungsgeschichte des Beowulfepos. 615. BrEASTED, James Henry, Professor der Aegyptologie an der University of Chicago, zum correspondirenden Mitglied der philosophisch-historischen Classe gewählt. 615. BRUECKNER, Prof. Dr. Alfred, in Berlin-Schöneberg, erhält 1600 Mark aus der Eduard Gerhard -Stiftung. 648. Brunner, Jahresbericht der Savigny -Stiftung. 84. — ‚ Jahresbericht der Commission für das Wörterbuch der deutschen Rechts- sprache. Mit Schrorver. S7—W. — ‚ über das Alter der Lex Salica. 799. Bückıng, Dr. Hugo, Professor in Strassburg, über die Phonolithe der Rhön und ihre Beziehungen zu den basaltischen Gesteinen. 667. 669 —699. Bürow, Dr. Karl, Professor in Tübingen, erhält 600 Mark zur Fortsetzung seiner Untersuchungen über Dihydrotetrazin. 494. Burpacn, Jahresbericht der Deutschen Commission. Mit Rorrne und Scauipr. 66— 78. ‚ Jahresbericht über die Forschungen zur Geschichte der neuhochdeutschen Schriftsprache. 78—82. - - ‚ über zwei schlesisch-böhmische Formelbücher in lateinischer und deutscher -. Sprache aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts. 373. 1000 Namenregister. CERIANI, gestorben am 2. März. 271. Cuuguer, Arthur, Professor am College de France in Paris, zum correspondirenden Mitglied der philosophisch -historischen Classe gewählt. 225. Dant, Prof. Dr. Friedrich, in Berlin, erhält 230 Mark zur Vervollständigung seiner Bearbeitung der deutschen Spinnenfauna. 494. DELBrÜck, Dr. Richard, Privatdocent in Berlin, erhält 2000 Mark aus der Eduard Gerhard - Stiftung. 648. DerısteE, Adresse an ihn zur Feier seines fünfzigjährigen Jubiläums als Mitglied der Academie des Inscriptions et Belles-Lettres am 6. December 1907. 909. 914—915. Dıers, Jahresbericht über die Aristoteles- Commentare. 58— 59. ‚ über ein antikes Exemplar der Sprüche der sieben Weisen von Sosiades. 457. — —— , Erwiderung auf die Antrittsrede des Hrn. Müller. 644—.645. , die Handschriften der antiken Ärzte. Nachtrag zum 1. und II. Theil. 667. (AdA.) ‚ über Melampus’ /Tepı raA.ıov und die verwandten Zuckungsbücher des Orients und Oceidents. 793. (AbA.) ‚ über den Schlüssel des Artemistempels zu Lusoi (Arkadien). 909. ‚ Bericht über die 'Thätigkeit des Thesaurus linguae Latinae vom 15. Juni 1905 bis 30. September 1907. 909. 910—913. ‚ Prof. Dr. Otto, in Berlin, erhält 800 Mark zur Fortsetzung seiner Unter- suchungen über Cholesterin und Kohlensuboxyd. 94. Dırrary, Jahresbericht über die Kant- Ausgabe. 61. DıirtENBERGER, gestorben am 29. December 1906. 1. Donras, S., in Athen, hemmende Fasern in den Muskelnerven, s. R. NiıcoLAıDes. Dresse, Jahresbericht über die Griechischen Münzwerke. 59 — 60. — , über den angeblich die Göttin Sors darstellenden Denar des M. Plaetorius Cestianus. 371. von Drysauskı, Dr. Erich, Professor in München, erhält 1500 Mark zur Vollendung des Chinawerkes von Ferdinand von Richthofen. 494. EnGELMANnNn, über die Bedeutung der sogenannten Schwann’schen Zellen für das Leben der Nervenfasern. 667. EnGLER, Jahresbericht über das »Pflanzenreich«. 64—65. ‚ erhält 2300 Mark zur Fortführung dieses Werkes. 493. Erman, Jahresbericht über das Wörterbuch der aegyptischen Sprache. 61—63. ———., zur aegyptischen Wortforschung. 141. 400 — 415. — ———., über die Untersuchungen des Dr. Georg Möller in den Alabasterbrüchen des alten Hat-nub in Aegypten. 849. Eurıng, Dr. Julius, Professor der semitischen Philologie an der Universität Strassburg, zum correspondirenden Mitglied der philosophisch-historischen Classe gewählt. 615. Fırcuner, Leutnant Wilhelm, in Berlin, erhält 1000 Mark zur Bearbeitung eines Werkes über seine Reise in China und Tibet. 494. Fınck, Prof. Dr. Franz Nikolaus, in Berlin, die samoanischen Personal- und Possessiv- pronomina. 705. 721— 742. Fısc#er, die Chemie der Proteine und ihre Beziehungen zur Biologie. 35 —56. — — —., über Spinnenseide. 439. 440 — 450. -, Bildung von Polypeptiden bei der Hydrolyse der Proteine. Mit E. Arper- HALDEN. 573. 574— 590. Fischer, Kuno, gestorben am 5. Juli. 668. Fraas, Prof. Dr. Eberhard, in Stuttgart, über die Lagerungsverhältnisse an der Bahnlinie Donauwörth-Treuchtlingen und deren Bedeutung für das Ries-Problem, s. Branca. Der erste Halbband endet mit Seite 616. 1001 FRANKE, Dr. Otto, in Berlin, eine chinesische Tempelinschrift aus Idikut$ahri bei Turfan (Turkistan) übersetzt und erklärt. 667. (AbA.) Frosenıus, über einen Fundamentalsatz der Gruppentheorie. ll. 427. 428.— 437. GARDINER, Alan H., in Berlin, eine neue Handschrift des Sinuhegedichtes. 141. 142 — 150. GraGau, Dr. Hans, Professor in Marburg, erhält 1000 Mark zur Fortsetzung seiner Forschungen über Ludwig XVI. und die französische Revolution. 746. GLEYE, Dr. Karl Erich, in Charlottenburg, erhält 700 Mark zur Förderung seiner Malalas-Studien. 909. GOoRJANOoVIC-KRANBERGER, Dr. Karl, Professor in Agram, über die geotektonischen Verhältnisse des Agramer Gebirges und deren Folgeerscheinungen. 373. (AbdA.) GRAEBE, Prof. Dr. Karl, in Frankfurt a. M., Chemiker, zum correspondirenden Mit- glied der physikalisch-mathematischen Classe gewählt. 615. Guranick, Dr. Paul, in Berlin, photometrische Beobachtungen der Jupitertrabanten von Juli 1905 bis April 1906. 299. 339 — 363. Harnack, Jahresbericht der Kirchenväter- Commission. 85 — 86. —— ‚ die Zeitangaben in der Apostelgeschichte des Lucas. 375. 376— 399. — —— — ., die Entwiekelung der christlichen Religion aus einer jüdischen Secte zu einer Weltreligion. 817. — „zwei Worte Jesu. 941. 942—.957. von HArTEL, gestorben am 14. Januar. 94. Harırnmann, Prof. Dr. Johannes, in Potsdam, eine Verbesserung des Foucault’schen Messerschneiden -Verfahrens zur Untersuchung von Fernrohrobjectiven. 918. 935 — 940. HARTMEYER, Dr. Robert, in Berlin, erhält 1500 Mark zur Fortsetzung seiner zoologischen Studien und Saınmlungen in Westindien. 494. Haussourtter, Bernard, Directeur d’etudes an der Ecole des hautes &tudes in Paris, zum correspondirenden Mitglied der philosophisch-historischen Classe gewählt. 495. Hermert, Bestimmung der Höhenlage der Insel Wangeroog durch trigonometrische Messungen im Jahre 1888. 765. 766 — 791. — ‚ über den Stand der grossen africanischen Breitengradmessung in der Nähe des Meridians von 30° östl. Länge. 765. Herrer, Dr. Johannes, Oberlehrer in Döbeln (Sachsen), erhält 450 Mark aus den Erträgnissen der Bopp-Stiftung. 494. Herrwısc, Oskar, zur Biologie der Mäusetumoren. II. Mittheilung. 539. (AdA.) Herz, Prof. Dr. Norbert, in Wien, Sterncatalog für die Zone von 6° bis 10° süd licher Declination. Abth. II. 323. (4AdA.) Herzrero, Regierungs-Bauführer Ernst, in Berlin, erhält 600 Mark zur Drucklegung seines Werkes »Samarra, Aufnahmen und Untersuchungen zur islamischen Archaeo- logie«. 373. Heuvusrer, Dr. Andreas, Professor der nordischen Philologie an der Universität Berlin, zum ordentlichen Mitglied der philosophisch -historischen Classe gewählt. 746. Hırscurero, Jahresbericht über die Sammlung der lateinischen Inschriften. 57—58. — —, Jahresbericht über die Prosopographie der römischen Kaiserzeit (r. bis 3. Jahrhundert). 58. — ‚ Jahresbericht über den Index rei militaris imperii Romani. 58. ‚ die römischen Meilensteine. 165— 201. van’r Horr, Untersuchungen über die Bildung der oceanischen Salzablagerungen. L. Franklandit und eine neue, dem Boronatrocaleit verwandte Verbindung. 299. 301 — 305. LI. Borocaleit und die künstliche Darstellung von Ascharit. 651. 652—663. 1002 Namenregister. Hürsen, Prof. Dr. Christian, 2. Seeretar des Kaiserlich Deutschen Archaeologischen Instituts in Rom, zum corvespondirenden Mitglied der philosophisch - historischen Classe gewählt. 495. Jusrı, Ferdivand, gestorben am 17. Februar. 226. Karıscnher, Dr. Ötto, in Berlin, zur Funetion des Schläfenlappens des Grosshirns. 203. 204— 216. — —, erhält 50oo Mark zur Fortsetzung seiner Untersuchungen über das llör- organ. 746. KEkULE von Strapontrz, über das Bildniss des Sokrates. 259. (AbA.) Kreın, gestorben am 23. Juni. 616. Krenum, Prof. Dr. Gustav, in Darmstadt, Bericht über Untersuchungen an den so- genannten »Gneissen« und den metamorphen Schiefern der Tessiner Alpen. IV. 227. 245 — 258. Koch#. Dr. K., Öberlehrer in Eisenach, das Wolfenbüttler Palimpsest von Galens Schrift epi to@v Ev rais Tpodais Övvaneov. 93. 103—111. IKOENIGSBERGER, der Green'sche Satz für erweiterte Potentiale. 803. S04—S16. Koser, Jahresbericht über die Politische Correspondenz Friedrich's des Grossen, s. SCHMOLLER. ‚ Jahresbericht über die Acta Borussica, s. SCHMOLLER. ‚ zur Charakteristik des preussischen Vereinigten Landtags von 1847. 151. — „ Jahresbericht über die Herausgabe der Monumenta Germaniae historica. 493. 496 — 503. ‚ erhält 6000 Mark zur Fortführung der Herausgabe der Politischen Correspon- denz Friedrich’s des Grossen. 494. Kresr, Dr. Ludolf, Professor in lleidelberg, erhält 2400 Mark zu Untersuchungen über die Veränderung der Wasserausscheidung durch Haut und Lunge bei Auf- enthalt an hoch gelegenen Punkten. 541. Krönts, Prof. Dr. Georg, in Berlin, der morphologische Nachweis des Methämoglo- bins im Blut. 743. Laxpor'r, über Gewichtsänderungen bei der Elektrolyse einer Cadmiumjodidlösung ınit Wechselströmen. 93. LeiırsÄuser, Dr. Gustav, in Berlin, über die Oxydation des Stickstoffs bei der Wirkung der stillen Entladung auf atmosphärische Luft, s. WARBURG. Lenz, über die Anfänge der Universität Berlin. 153. von Leyoıs, Adresse an ihn zum sechzigjährigen Doctorjubiläum am 28. August 1907. 745. 759 — 760. Lınpemann, A. F., in Sidmouth (England), erhält die Leibniz - Medaille in Silber. 646. Loewy, gestorben am 15. October. 746. LuUDENDORFF, Dr. H., in Potsdam, die Balın des spectroskopischen Doppelsterns @ Arietis. 417. 418—426. Lurser, Dr. Johannes, Bibliothekar in Berlin, ein neuer Bericht über Luther’s Ver- brennung der Bannbulle, s. M. PerısaAcn. MaAırrLAnD, gestorben am 21. December 1906. 1. MARTENS, Umformung fester Körper unter allseitigem hohen Druck. 917. von Martıus, Dr. Karl Alexander, in Berlin, erhält die Leibniz - Medaille in Silber. 646. MENDELEJEW, gestorben am 2. Februar. 151. MERTENSs, über die cyklischen Einheitsgleichungen von Primzahlgrad in dem Bereich der Quadratwurzel aus einer negativen Zahl. 917. 924—934. MEYER, über die Anfänge des Staats und sein Verhältniss zu den Geschlechtsverbänden und zum Volksthum. 507. 508—538. Der erste Halbband endet mit Seite 616. 1003 Meyer. Nachträge zur aegyptischen Chronologie. 799. (AbA.) Mıcnarrıs, Adresse an ihn zum fünfzigjährigen Doctorjubiläum amı 19. October 1907. 795. 796 — 798. Mösıus, über die ästhetische Betrachtung der Reptilien und Amphibien. 299. MÖLLER, Dr. Georg, in Kairo, erhält 600 Mark zur Aufnahme der Inschriften von Hatnub. 374. Moıssan, gestorben am 20. Februar. 226. Mono», Gabriel, Mitglied des Institut de France, in Versailles, zum correspondirenden Mitglied der philosophisch-historischen Classe gewählt. 226. MÜLLer, Prof. Dr. Friedrich, Abtheilungs-Direetor am Museum für Völkerkunde zu Berlin, zum ordentlichen Mitglied der philosophisch -historischen Classe gewählt. 1. — ———., neutestamentliche Bruchstücke in soghdischer Sprache. 153. 260 — 270. - — , die »persischen« Kalenderausdrücke im chinesischen Tripitaka. 457. 458 — 465. , Antrittsrede. 641— 644. . über die litterarischen Funde der zweiten Turfan-Expedition. 665. (AbA.) — ——— —, Beitrag zur genaueren Bestimmung der unbekannten Sprachen Mittel- asiens. 859. 958 — 960. : Mürrer-Brestau, Versuche zur Bestimmung der Grösse und Lage des Seitendruckes sandförmiger Massen auf feste Wände. Fortsetzung. 795. Munk, über die Functionen des Kleinhirns. Zweite Mittheilung. 15. 16—32. — weiteres über dieselben. 819. Nevusers, Prof. Dr. Karl, in Berlin, die Entstehung des Erdöls. 439. 451—455. ——— —, über colloidale und gelatinöse Caleium- und Magnesiumverbindungen. 819. 820 — 822. NıcorAıdes, Rigas, Professor in Athen, heminende Fasern in den Muskelnerven. Mit S. Dowras. 300. 364— 370. OrTrH, Antrittsrede. 624— 628. — —, über Immunisirung mit besonderer Berücksichtigung der Immunisirung von Meerschweinchen gegen Tuberkulose. 651. Oskar 1l., König von Schweden, gestorben am 8. December. 909. PeEnck, Antrittsrede. 634—641. PErELSs, Dr. Kurt, Privatdocent in Kiel, die Datirung des preussischen Privilegium generale de non appellando illimitatum. 851. 852 — 858. PErtBAcH, Prof. Dr. Max, in Berlin, ein neuer Bericht über Luther’'s Verbrennung der Bannbulle. Mit J. Luruer. 93. 95—102. Pısc#er, das Kuntäpasukta auf Pariksit. 375. PLanck, zur Dynamik bewegter Systeme. 541. 542 — 570. Pucu#sveın, Prof. Dr. Otto, in Berlin, Jahresbericht des Kaiserlich Deutschen Ar- chaeologischen Instituts. 668. 700— 704. Rırrer, Dr. Moriz, Professor der Geschichte an der Universität Bonn, zum corre- spondirenden Mitglied der philosophisch -historischen Classe gewählt. 226. Rosert, Dr. Karl, Professor der Archaeologie an der Universität Halle, zum corre- spondirenden Mitglied der philosophisch-historischen Classe gewählt. 495. Roe'ae, Jahresbericht der Deutschen Commission, s. BurpaAch. ———, altdeutsche Worte mit langer Wurzel- und kurzer Mittelsilbe. 457. (AbA.) Rusens, Dr. Heinrich, Professor der Physik an der Universität Berlin, zum ordent- lichen Mitglied der physikalisch - mathematischen Classe gewählt. 746. RUBNneERr, Antrittsrede. 628—631. SacHau, Jahresbericht über die Ausgabe des Ibn Saad. 61. 1004 Namenregister. Sıcnau, drei aramäische Papyrus-Urkunden des Königlichen Museums in Berlin. 705. (4AöA.) — ‚ über einen altaramäischen Papyrus aus Elephantine. 849. ScnÄrer, über die Entwickelung der Beziehungen der europäischen Völker zu den überseeischen Gebieten im Laufe des 16. Jahrhunderts. 493. ScHÄFER, Prof. Dr. Heinrich, in Berlin, die altnubischen christlichen Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Mit K. Scauipr. 601. 602—613. Scuniıp'r, deutsche Reimstudien. 11. 33. ‚ Jahresbericht über die Ausgabe der Werke Wilhelm von Humboldt's. 65—66. 4 ,„ Jahresbericht der Deutschen Commission, s. BURDAcH. Scauıpr, Prof. Dr. Adolf, in Potsdam, über die Bestimmung des allgemeinen Po- tentials beliebiger Magnete und die darauf begründete Berechnung ihrer gegen- seitigen Einwirkung. 299. 306—322. Scunıp', Prof. Dr. Karl, wissenschaftlicher Beamter der Akademie, der 1. Clemens- brief in altkoptischer Übersetzung. 153. 154 — 164. ‚ die altnubischen christlichen Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Berlin, s. H. ScHÄreEr. ScunmorLLEr, Jahresbericht über die Politische Correspondenz Friedrich’s des Grossen. Mit Koser. 59. —, Jahresbericht über die Acta Borussica. Mit Koser. 60. . die Entstehung der staatlichen Finanzwirthschaft in den grösseren euro- päischen Staaten von 1500 bis 1820. 859. Scrorrkv, über zwei Beweise des allgemeinen Picard’schen Satzes. 8303. S23—840. ——————, über Beziehungen zwischen veränderlichen Grössen, die auf gegebene Gebiete beschränkt sind. Erste Mittheilung. 917. 919—923. ScHRANNMEN, Anton, in Hildesheim, erhält 1000 Mark zur Bearbeitung einer Mono- graphie der Kieselschwämme der oberen Kreide von Norddeutschland. 494. SCHROEDER, Jahresbericht der Commission für das Wörterbuch der deutschen Rechts- sprache, s. BRUNNER. Scaurze, Franz Eilhard, Jahresbericht über das »Thierreich«. 63 ‚ über die Lungen der Cetaceen. 203. Scuurze, Wilhelm, deutsche Lehnworte im Slavischen. 601. 64. Schwartz, Dr. Eduard, Professor der classischen Philologie an der Universität Göttingen, zum correspondirenden Mitglied der philosophisch -historischen Classe gewählt. 495. Schwarz, über verschiedene Beweise eines Hülfssatzes, mittelst dessen der Hauptsatz der synthetischen Geometrie reingeometrisch bewiesen werden kann. 225. ‚ über den von Hrn. Prof. Hessenberg neuerdings aufgefundenen reingeo- metrischen Beweis für das Bestehen der Pascal’schen Configuration. 325. ‚ Worte der Erinnerung an Leonhard Euler. 645. Sıes, Dr. Emil, Privatdocent in Berlin, Bruchstück einer Sanskrit-Graminatik aus Sängim Agiz, Chinesisch-Turkistan. 375. 466 — 491. Sımon, James, in Berlin, erhält die Leibniz-Medaille in Gold. 646. Srark, Prof. Dr. Johannes, in Hannover, erhält 2000 Mark zu Untersuchungen über die Lichtemission der Kanalstrahlen. 494. STERN, Dr. Ludwig, Abtheilungs-Director an der Königlichen Bibliothek in Berlin, ein ungedruckter Brief Kant's. 799. S00 — 801. Srruve, erhält 400 Mark zur Instandsetzung des der Akademie gehörigen Re- fractors. 746. ‚ die Resultate einer neuen Beobachtungsreihe des Saturnstrabanten Titan. 851. Der erste Halbband endet mit Seite 616. 1005 Srumer, Beobachtungen über Combinationstöne. 1. TannnÄuser, Dr. Felix, Privatdocent in Berlin, erhält 750 Mark zum Abschluss seiner petrographisch - geologischen Untersuchung des Neuroder Gabbrozuges. 494. 2 , Ergebnisse der petrographisch -geologischen Untersuchungen des Neu- roder Gabbrozuges in der Grafschaft Glatz. 803. 841— 848. ToBter, altital. adonare. 745. 747—755. — — , Adresse an ihn zum fünfzigjährigen Doctorjubiläum am 31. Juli 1907. 745. 756 —758. Toster, Dr. Friedrich, Privatdocent in Münster i. W., erhält 600 Mark zur Fort- setzung seiner Untersuchungen über die Vegetationsgemeinschaften im Meere. 494. Tornquıst, Dr. Alexander, Professor in Königsberg, vorläufige Mittheilung über die Algäu-Vorarlberger Flyschzone. 573. 591— 599. Tüneer, W., Pfarrer in Unterrenthendorf, erhält 600 Mark zur Herausgabe von Band 4 des Werkes »Das deutsche evangelische Kirchenlied des 17. Jahrliunderts«. 374. Urs, Ernst, in Berlin, erhält 1500 Mark zur Fortsetzung seiner botanischen Studien im Amazonas-Gebiet. 494. Vıaurten, kritische Bemerkungen zur Verstechnik des Plautus. 705. 706—720. Voser, über die Construction eines neuen Spectrographen. 417. f ——, gestorben am 13. August. 746. Vorz, Prof. Dr. Wilhelm, in Breslau, vorläufiger Bericht über eine Forschungsreise zur Untersuchung des Gebirgsbaues und der Vulecane von Sumatra in den Jahren 1904— 1906. 113. 127—140. WALDEYeER, Jahresbericht der Humboldt-Stiftung. 83 — 84. —— — , ‚Jahresberieht der Akademischen Jubiläumsstiftung der Stadt Berlin. 91. —, über Gehirne menschlicher Zwillings- und Drillingsfrüchte verschiedenen Geschlechtes. 113. 114—126. ——, Ansprache, gehalten in der öffentlichen Sitzung zur Feier des Leib- nizischen ‚Jahrestages. 617— 623. ‚ Erwiderung auf die Antrittsreden der HH. Orth und Rubner. 631—634. Warracn, Dr. Otto, Professor der Chemie an der Universität Göttingen, zum correspondirenden Mitglied der physikalisch -matliematischen Classe gewählt. 616. WALLESER, Prof. Dr. Max, in Säckingen, erhält 900 Mark aus den Erträgnissen der Bopp -Stiftung. 494. WARBURG, über die Oxydation des Stickstoffs bei der Wirkung der stillen Entladung auf atmosphärische Luft. Mit G. Lerruäuser. 227. 229 — 234. WeEDEKıND, Dr. Edgar, Professor in Tübingen, erhält 700 Mark zu magnetochemischen Studien. 494. Weır, Dr. Gotthold, in Berlin, erhält 1000 Mark zur Drucklegung seiner Ausgabe des Kitäb al-insäf des Ibn al-Anbäri. 541. von Wıramowrivtz-MOoELLENDORFF, zum Lexikon des Photios. 1. 2—14. , Jahresbericht über die Sammlung der griechi- schen Inschriften. 56 — 597. 2 — ‚ die Hymnen des Proklos und Synesios. 271. 272 — 295. nn — , erhält 5000 Mark zur Fortführung der Inserip- tiones Graecae. 494. — ‚ Bericht über eine Reise des Dr. P. Jacobsthal für die Inseriptiones Graecae. 705. —— — 2, erhält 750 Mark zur Anfertigung von Photo- graphien Plutarchischer Handschriften. 746. Sitzungsberichte 1907. 97 1006 Namenregister. von WıraAmowırz-MoELLENDORFF, zum Menander von Kairo. 859. 860 — 872. Wırnermı, Dr. Julius, in Neapel, erhält 1300 Mark zum Abschluss seiner Studien für eine Monographie der Seetricladen. 494. ZımMmER, über den Einschlag aus den Culturzuständen der vorkeltischen Bewolmer Islands in dem in den Erzählungen der alten nordirischen Heldensage vorliegenden Culturbild aus dem alten Irland. 297. ZIMMERMANN, der gerade Stab auf elastischen Einzelstützen mit Belastung durch längsgerichtete Kräfte. 227. 235 — 244. — ———, das Stabeck auf elastischen Einzelstützen mit Belastung durch längs- gerichtete Kräfte. 325. 326— 338. —— —— , über grosse Schwingungen im widerstehenden Mittel und ihre An- wendung zur Bestimmung des Luftwiderstandes. 873. 874 — 907. Zorr, Dr. Wilhelm, Professor in Münster i.W., erhält 600 Mark zur Herausgabe einer Arbeit über die Flechtensäuren. 746. 1007 SACHREGISTER. Acta Borussica: Jahresbericht. 60. Adonare, altital.—, von Tosrer. 745. 747—-755. Adressen: zur Zweihundertjahrfeier des Geburtstages von Karl von Linne am 23.— 25. Mai 1907. 493. 504—505. — zur Feier des dreihundertjährigen Todestages von Ulisse Aldrovandi in Bologna 12. und 13. Juni 1907. 541. 571—572. — an Hrn. Adolf Tobler zum fünfzigjährigen Doctorjubiläum am 31. Juli 1907. 745. 756— 758. — an Hrn. Franz von Leydig zum sechzigjährigen Doctorjubiläum am 28. August 1907. 745. 759—760. — an die Universität Giessen zur Feier ihres dreihundertjährigen Bestehens. 745. 761 —762. — an die Geologieal Society of London zur Feier ihres hundertjährigen Bestehens. 745. 763— 764. — an Hrn. Adolf Michaelis zum fünfzigjährigen Doctorjubiläum am 19. October 1907. 795. 796 —798. — an Hrn. Leopold Delisle zur Feier seines fünfzigjährigen Jubiläums als Mitglied der Academie des Inseriptions et Belles-Lettres am 6. December 1907. 909. 914—915. Aegyptische Chronologie, Nachträge zu derselben, von Meyer. 799. (Abh.) Aegyptische Wortforschung, zu derselben, von Erman. 141. 400—415. Agramer Gebirge, über die geotektonischen Verhältnisse des — und deren Folge- erscheinungen, von K. GoRJANovI6-KRANBERGER. 373. (AbA.) Akademische Jubiläumsstiftung der Stadt Berlin, s. Jubiläumsstiftung. Algäu-Vorarlberger Flyschzone, vorläufige Mittheilung über die —, von A. Tornquisr. 573. 591—599. Altdeutsche Worte mit langer Wurzel- und kurzer Mittelsilbe, von Roerne. 457. (AbA.) Amphibien, über die ästhetische Betrachtung der Reptilien und —, von Mößsıus. 299. Anatomie und Physiologie: A. Bıcker, über den Einfluss des Morphiums und Opiums auf die Magen- und Pankreassaftseeretion. 203. 217— 223. — EnGEL- MANN, über die Bedeutung der sogenannten Schwann’schen Zellen für das Leben der Nervenfasern. 667. — Herrwıc, O., zur Biologie der Mäusetumoren. 11. Mittheilung. 539. (Adh.) — O. Karıscher, zur Function des Schläfenlappens des Grosshirns. 203. 204—216. — G. Krönıs, der morphologische Nachweis des Methämoglobins im Blut. 743. — Munk, über die Functionen des Kleinhirns. Zweite Mittheilung. 15. 16—32. — Derselbe, weiteres über die Functionen des Kleinhirns. 819. — R. Nıcoraıpes und S. Dow’ras, hemmende Fasern in den Muskelnerven. 300. 364—370. — Schurze, F. E., über die Lungen der Ce- taceen. 203. — WALDEYER, über Gehirne menschlicher Zwillings- und Drillings- früchte verschiedenen Geschlechtes.. 113. 114— 126. Vergl. Zoologie. Antrittsreden von ordentlichen Mitgliedern: Orrez. 624—628. — Rusner. 628— 631. — Erwiderung an HH. Orth und Rubner, von Warpeyer. 631— 634. — Prncr. 634— 641. — Mürter. 641—644. — Erwiderung an Hrn. Müller, von Dıers. 644 — 645. 97* 1008 Sachregister. Apostelgeschichte, die Zeitangaben in der — des Lucas, von Harnack. 375. 376— 399. Archaeologie: KexuLe von Srravontız, über das Bildniss des Sokrates. 259. (Abh.) Archaeologisches Institut: Jahresbericht. 91. 668. 700 — 704. Aristoteles-Commentare: Jahresbericht. 58 —59. — Publication. 745. Artemistempel zu Lusoi (Arkadien), über den Schlüssel desselben, von Dıers. 909. Asiatische Sprachen, Beitrag zur genaueren Bestimmung der unbekannten Sprachen Mittelasiens, von Mürrter. 859. 958 —960. Astronomie: Auwers, über seine Bearbeitung der älteren Bradley’schen Meridian- beobachtungen. 323. — »Geschichte des Fixsternhimmels«. 65. — P. Gurnnick, photometrische Beobachtungen der Jupitertrabanten von Juli 1905 bis April 1906. 299. 339— 363. — J. Harınann, eine Verbesserung des Foucault’schen Messer- schneiden-Verfahrens zur Untersuchung von Fernrohrobjeetiven. 918. 935 — 940. — N. Herz, Sterncatalog für die Zone von 6° bis ı0° südlicher Deeclination. Abth. II. 323. (AbAh.) — H. Lupenporrr, die Bahn des spectroskopischen Doppel- sterns 8 Arietis. 417. 418—426. — Sıruve, die Resultate einer neuen Beob- achtungsreihe des Saturnstrabanten Titan. 851. — Voser, über die Construction eines neuen Speetrographen. 417. Vergl. Mathematik. Beowulfepos, die Entstehungsgeschichte des —, von Branpr. 615. Berliner Universität, über die Anfänge derselben, von Lenz. 153. Biographie: L. Srern, ein ungedruckter Brief Kant's. 799. 8S00— 801. Bopp-Stiftung: Jahresbericht. 84. — Zuerkennung des Jahresertrages. 494. Botanik: »Pflanzenreich«. 64—65. 227. 493. 745. 817. 873. Bradley’'sche Meridianbeobachtungen, über seine Bearbeitung der älteren —, von Auwers. 323. Breitengradmessung, über den Stand der grossen africanischen — in der Nähe des Meridians von 30° östl. Länge, von Hernerr. 765. Caleiumverbindungen, über colloidale und gelatinöse Caleium- und Magnesium- verbindungen, von K. Neusere. 819. 820 — 822. Dr. Carl Güttler-Stiftung, s. unter G. Cetaceen, über die Lungen der —, von Scnurze, F. E. 203. Chemie: Fischer, die Chemie der Proteine und ihre Beziehungen zur Biologie. 35—56. — Derselbe, über Spinnenseide. 439. 440—450. — Derselbe und E. ApperHaroen, Bildung von Polypeptiden bei der Hydrolyse der Proteine. 573. 574—590. — van'r Horr, Untersuchungen über die Bildung der oceanischen Salzablagerungen. L. Franklandit und eine neue, dem Boronatrocaleit verwandte Verbindung. 299. 301—305. LI. Borocaleit und die künstliche Darstellung von Ascharit. 651. 652—663. — Lanpvorr, über Gewichtsänderungen bei der Elek- trolyse einer Cadmiumjodidlösung mit Wechselströmen. 93. — K. NEugERG, die öntstehung des Erdöls. 439. 451—455. — Derselbe, über colloidale und gelatinöse Caleium- und Magnesiumverbindungen. 819. 820 — 822. Christliche Religion, die Entwickelung der — aus einer jüdischen Secte zu einer Weltreligion, von Harnack. 817. Clemensbrief, der erste, in altkoptischer Übersetzung, von K. Scumipr. 153. 154 — 164. Combinationstöne, Beobachtungen über —, von Sruurr. 1. Corpus inseriptionum Graecarum, s. Inscriptiones Graecae. Corpus inseriptionum Latinarum: Jahresbericht. 57—58. — Publication. 324. Der erste Halbband endet mit Seite 616. 1009 Corpus medicorum Graecorum: Nachtrag zum Katalog der Handschriften der antiken Ärzte. 667. (4AbA.) Corpus nummorum: Jahresbericht. 59 —60. Cyklische Einheitsgleichungen, über die — von Primzahlgrad in dem Bereich der Quadratwurzel aus einer negativen Zahl, von Merrens. 917. 924—934. Deutsche Commission: Jahresbericht. 66 — 78. — Geldbewilligung. 494. — Publi- cationen. 541. 705. Deutsche Rechtssprache, s. Wörterbuch. Deutsche Reimstudien, von Scaumr. Il. 33. Doppelsterne, s. Spectroskopische Doppelsterne. Druckstab, der gerade Stab auf elastischen Einzelstützen mit Belastung durch längs- gerichtete Kräfte, von Zimmermann. 227. 235— 244. Dynamik bewegter Systeme, zu derselben, von Praner. 541. 542 — 570. Eduard Gerhard-Stiftung, s. Gerhard - Stiftung. Erdöl, die Entstehung des —, von K. Neuserc. 439. 451— 455. Fixsternhimmel, Geschichte desselben: Jahresbericht. 65. Formelbücher, über zwei schlesisch-böhmische — in lateinischer und deutscher Sprache aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts, von Burpacn. 373. e Foucault’sches Messerschneiden-Verfahren, eine Verbesserung des — zur Untersuchung von Fernrohrobjeetiven, von J. Harımann. 918. 935 — 940. Friedrich der Grosse, Politische Correspondenz desselben: Jahresbericht. 59. — Geldbewilligung. 494. Galenus, das Wolfenbüttler Palimpsest von Galens Schrift repı r@v Ev Tais rpogais övvaneov. 93. 103 —111. Gehirne, über — menschlicher Zwillings- und Drillingsfrüchte verschiedenen Ge- schlechtes, von WaArnever. 113. 114—126. Geldbewilligungen für wissenschaftliche Unternehmungen der Akademie: Unter- nehmungen der Deutschen Commission. 494. — Politische Correspondenz Frie- drich’s des Grossen. 494. — Insceriptiones Graecae. 494. — Pflanzenreich. 49. — für interakademische wissenschaftliche Unternehmungen: Leibniz- Ausgabe. 493. — Herausgabe der mittelalterlichen Bibliothekskataloge. 494. — Thesaurus linguae Latinae (ausseretatsmässige Bewilligung). 494. — Wörterbuch der aegyptischen Sprache. 541. 2 —- - für besondere wissenschaftliche Untersuchungen und Veröffent- lichungen: Für die wissenschaftliche Erforschung der norddeutschen Kalisalzlager. 493. — Musikgeschichtliche Commission zur Herausgabe der Denkmäler Deutscher Tonkunst: bibliographische Aufnahme der in deutschen Bibliotheken und Archiven befindlichen Handschriften mittelalterlicher Musikschriftsteller. 746. — ApoıLr Frieprıcn Herzog zu Mecklenburg, Forschungs-Expedition nach Deutsch - Öst- africa. 493. — von BEzorLp, magnetische Detailvermessung des Preussischen Staats- gebiets. 94. — K. Bürow, Untersuchungen über Dihydrotetrazin. 494. — F. Daur, Bearbeitung der deutschen Spinnenfauna. 494. — O. Diers, Untersuchungen über Cholesterin und Kohlensuboxyd. 94. — E. von Drysarskı, Vollendung des China- werkes von Ferdinand von Richthofen. 494. — W. Fırc#ner, Bearbeitung eines Werkes über seine Reise in China und Tibet. 494. — H. Grasau, Forschungen über Ludwig XV]. und die französische Revolution. 746. — K.E. Grey, Malalas- Studien. 909. — R. Har'tmevEr, zoologische Studien und Sammlungen in West- indien. 494. — E. HerzrerLp, Drucklegung seines Werkes »Samarra, Aufnahmen und Untersuchungen zur islamischen Archaeologie«. 373. — O. Karıscuer, Unter- 1010 Sachregister. suchungen über das Hörorgan. 746. — L. Kreur, Untersuchungen über die Ver- änderung der Wasserausscheidung durch Haut und Lunge bei Aufenthalt an hoch gelegenen Punkten. 541. — G. Mörrer, Aufnahme der Inschriften von Hatnub. 374. — A. Schranmen, Monographie der Kieselschwämme der oberen Kreide von Norddeutschland. 494. — J. Stark, Untersuchungen über die Lichtemission der Kanalstrahlen. 494. — Srruve, Instandsetzung des der Akademie gehörigen Refractors. 746. — F. TannnÄuser, petrographisch-geologische Untersuchung des Neuroder Gabbrozuges. 494. — F. Tosrer, Untersuchungen über die Vegetationsgemeinschaften im Meere. 494. — W. Tünrer, Herausgabe von Band 4 des Werkes »Das deutsche evangelische Kirchenlied des 17. Jahr- hunderts«. 374. — E. Ur, botanische Studien im Amazonas-Gebiet. 494. — E. Wevekino, magnetochemische Studien. 494. — G. Weır, Drucklegung seiner Ausgabe des Kitäb al-insäf des Ibn al-Anbäri. 541. — von Wıramowrrz- MoELLEN- DORFF, Anfertigung von Photographien Plutarchischer Handschriften. 746. — J. Wırnernı, Monographie der Seetrieladen. 494. — W. Zorr, Herausgabe einer Arbeit über die Flechtensäuren. 746. Geodäsie: Hrrmerr, Bestimmung der Höhenlage der Insel Wangeroog durch trigo- nometrische Messungen im Jahre 1888. 765. 766—791. — Derselbe, über den Stand der grossen africanischen Breitengradmessung in der Nähe des Meridians von 30° östl. Länge. 765. Geologie, s. Mineralogie. Geophysik, s. Erdmagnetismus und Meteorologie. Gerhard-Stiftung: Publication. 615. — Zuerkennung und Ausschreibung des Stipendiums. 648 —649. Vergl. S. 859. Geschichte: Corpus nummorum. 59—60. — Dierrs, über den Schlüssel des Artemistempels zu Lusoi (Arkadien). 909. — Dresser, über den angeblich die Göttin Sors darstellenden Denar des M. Plaetorius Cestianus. 371. — Politische Correspondenz Friedrich’s des Grossen. 59. 494. — HırschreLp, die römischen Meilensteine. 165— 201. Ausgabe der Werke Wilhelm von Humboldt’s. 65—66. 225. 493. 745. — Index rei militaris imperii Romani. 58. — Koser, zur Charak- teristik des preussischen Vereinigten Landtags von 1847. 151. — Lenz, über die Anfänge der Universität Berlin. 153. — MEyEr, über die Anfänge des Staats und sein Verhältniss zu den Geschlechtsverbänden und zum Volksthum. 507. 508— 538. — Derselbe, Nachträge zur aegyptischen Chronologie. 799. (AbA.) — Monumenta Germaniae historica. 91. 493. 496—503. — Prosopographia im- perii Romani saee. I—IIl. 58. — Prosopographia imperii Romani saec. IV—VI. 86. — ScHÄrer, über die Entwickelung der Beziehungen der europäischen Völker zu den überseeischen Gebieten im Laufe des 16. Jahrhunderts. 493. Vergl. Biographie, Inschriften, Rirchengeschichte und Staatswissenschaft. Geschichte der neuhochdeutschen Schriftsprache: Jahresbericht. 78—82. Gewichtsänderungen, über solche bei der Elektrolyse einer Cadmiumjodidlösung mit Wechselströmen, von Lanport. 93. Green’scher Satz, der — für erweiterte Potentiale, von KOoENIGSBERGER. 803. 504 — 816. Griechische Kirchenväter, s. Kirchenväter. Grosshirn, zur Function des Schläfenlappens desselben, von O. KArıscHher. 203. 204— 216. Gruppentheorie, über einen Fundamentalsatz der —., von Frosentus. II. 427. 428 — 437. Güttler-Stiftung, Errichtung der Dr. Carl Güttler-Stiftung. 494. Der erste Halbband endet mit Seite 616. 1011 Hat-nub in Aegypten, über die Untersuchungen des Dr. Georg Möller in den Ala- basterbrüchen des alten —, von Erman. 849. Helmholtz-Medaille: Verleihung derselben. 56. Hermann und Elise geb. Heckmann Wentzel-Stiftung, s. Wentzel-Stiftung- Humboldt, Wilhelm von, Ausgabe seiner Werke: Jahresbericht. 65 — 66. — Publica- tionen. 225. 493. 745. Humboldt-Stiftung: Jahresbericht. 83— 84. — Publieationen. 225. 427. 746. 909. lbn Saad, Ausgabe desselben: Jahresbericht. 61. Ichthyosaurus, ist — nicht gleichzeitig vivipar und stirpivor gewesen? von Branca. 749. IdikutSahri, eine chinesische Tempelinschrift aus — bei Turfan (Turkistan) über- setzt und erklärt, von O. Franke. 667. (Abh.) Immunisirung, über — mit besonderer Berücksichtigung der Immunisirung von Meerschweinchen gegen Tuberkulose, von Orın. 651. Index rei militaris imperii Romani: Jahresbericht. 58. Inschriften: Corpus inscriptionum Latinarum. 57—58. 324. — Diers, über ein antikes Exemplar der Sprüche der sieben Weisen von Sosiades. 457. — O. Franke, eine chinesische Tempelinschrift aus Idikutsahri bei Turfan (Turkistan) übersetzt und erklärt. 667. (Adbh.) — Inseriptiones Graecae. 56 —57. 494. 705. Inseriptiones Graecae: Jahresbericht. 56—57. — Geldbewilligung. 494. Vergl. S. 705. Irland, über den Einschlag aus den Culturzuständen der vorkeltischen Bewohner Irlands in dem in den Erzählungen der alten nordischen Heldensage vorliegenden Culturbild aus dem alten Irland, von Zımmer. 297. ‚Jesus, zwei Worte Jesu, von Harnack. 941. 942 — 957. Jubiläumsstiftung der Stadt Berlin: Jahresbericht. 91. Jupitertrabanten, photometrische Beobachtungen der — von Juli 1005 bis April 1906, von P. Guranıck. 299. 339 — 363. Kant, ein ungedruckter Brief desselben, von L. Srern. 799. 800 — 801. Kant-Ausgabe: Jahresbericht. 61. — Publicationen. 151. 817. Kirchengeschichte: Harnack, die Zeitangaben in der Apostelgeschichte des Lucas. 375. 376— 399. — Derselbe, die Entwickelung der christlichen Religion aus einer jüdischen Secte zu einer Weltreligion. 817. — Derselbe, zwei Worte Jesu. 941. 942— 957. — Ausgabe der griechischen Kirchenväter. 85—86. 909. — MÜLrEr, neutestamentliche Bruchstücke in soghdischer Sprache. 153. 260 — 270. — M. Perrsaca und J. Lurner, ein neuer Bericht über Luther’s Verbrennung der Bannbulle. 93. 95— 102. — H. Sc#Ärer und K. Scunipr, die altnubischen christ- lichen Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Berlin. 601. 602— 613. — K. Scamivr, der 1. Clemensbrief in altkoptischer Übersetzung. 153. 154— 164. Kirchenväter, griechische, Ausgabe derselben: Jahresbericht. 85—86. — Publi- cation. 909. Kleinhirn, über die Functionen desselben, von Munk. Zweite Mittheilung. 15. 16— 32. — Weiteres über dieselben, von Demselben. 819. Kuntäpasükta, das auf Pariksit, von Pıscarr. 375. Leibniz-Ausgabe, Interakademische: Geldbewilligung. 493. Leibniz-Medaille: Verleihung derselben. 645 — 646. Lex Salica, über das Alter derselben, von Brunser. 799. Lucas, die Zeitangaben in der Apostelgeschichte des —, von Harnack. 375. 376—399. Luftwiderstand, über grosse Schwingungen im widerstehenden Mittel und ihre Anwendung zur Bestimmung des —, von Zimmermann. 873. 874— 907. 1012 Sachregister. Lusoi, über den Schlüssel des Artemistempels zu — (Arkadien), von Diers. 909. Luther, ein neuer Bericht über Luther’s Verbrennung der Bannbulle, von M. Perr.- Bach und J. Lurner. 93. 95 — 102. Mäusetumoren, zur Biologie der —, von Herrwıs, OÖ. 1. Mittheilung. 539. (4Ab4.) Magensaftsecretion, über den Einfluss des Morphiums und Opiums auf die Magen- und Pankreassaftsecretion, von A. Bıcker. 203. 217—223. Magnesiumverbindungen, über colloidale und gelatinöse Caleium- und Magne- siumverbindungen, von K. Neusere. 819. 820-— 822. Magnete, über die Bestimmung des allgemeinen Potentials beliebiger — und die darauf begründete Berechnung ihrer gegenseitigen Einwirkung, von A. Scamip'r. 299. 306 — 322. Mathematik: Frosenıus, über einen Fundamentalsatz der Gruppentheorie. 11. 427. 425 — 437. — KoENIGSBERGER, der Green’sche Satz für erweiterte Potentiale. 803. 804— 816. — Merrens, über die eyklischen Einheitsgleichungen von Primzahlgrad in dem Bereich der Quadratwurzel aus einer negativen Zahl. 917. 924—934. — Scnorrky, über zwei Beweise des allgemeinen Picard'schen Satzes. 803. 823—840. — Derselbe, über Beziehungen zwischen veränderlichen Grössen, die auf ge- gebene Gebiete beschränkt sind. Erste Mittheilung. 917. 919 — 923. — Scuwarz, über verschiedene Beweise eines Hülfssatzes, mittelst dessen der Hauptsatz der synthetischen Geometrie reingeometrisch bewiesen werden kann. 225. — Der- selbe, über den von Hrn. Prof. Hessenberg neuerdings aufgefundenen reingeo- metrischen Beweis für das Bestehen der Pascal’schen Configuration. 325. Mechanik: MüÜrrLer-Bresrau, Versuche zur Bestimmung der Grösse und Lage des Seitendruckes sandförmiger Massen auf feste Wände. Fortsetzung. 795. — ZInNERNANN, der gerade Stab auf elastischen Einzelstützen mit Belastung durch längsgerichtete Kräfte. 227. 235 —244. — Derselbe, das Stabeck auf elasti- schen Einzelstützen mit Belastung durch längsgerichtete Kräfte. 325. 326—338. — Derselbe, über grosse Schwingungen im widerstehenden Mittel und ihre Anwendung zur Bestimmung des Luftwiderstandes. 873. S74—. 907. Vergl. Mathematik. Meilensteine, die römischen —, von HırscHrern. 165 — 201. Melampus, über — TIept wa\uov und die verwandten Zuckungsbücher des Orients und Oeceidents, von Dies. 793. (AbA.) Menander, zum — von Kairo, von v. Wıramowrrz- MoELLENDORFF. 859. S60— 872. Methämoglobin, der morphologische Nachweis des — im Blut. von G. Krönıs. 743. von MıroszEewsky'sches Legat: Preisaufgabe aus demselben. 646 — 648. Mineralogie und Geologie: Branca und E. Fraas, über die Lagerungsverhält- nisse an der Balınlinie Donauwörth - Treuchtlingen und deren Bedeutung für das Ries-Problem. 743. (AdA.) — H. Bückıns, über die Phonolithe der Rhön und ihre Beziehungen zu den basaltischen Gesteinen. 667. 669—699. — K. Gor- JANOVIC- KRANBERGER, über die geotektonischen Verhältnisse des Agramer Ge- birges und deren Folgeerscheinungen. 373. (Abh.) — G. Kremu, Bericht über Untersuchungen an den sogenannten »Gneissen« und den metamorphen Schiefern der Tessiner Alpen. 1V. 227. 245—258. — F. Tannnäuser, Ergebnisse der petrographisch -geologischen Untersuchungen des Neuroder Gabbrozuges in der Grafschaft Glatz. 803. 841 — 848. — A. Tornguisr, vorläufige Mittheilung über die Algäu- Vorarlberger Flyschzone. 573. 591—599. — W. Vorz, vorläufiger Bericht über eine Forschungsreise zur Untersuchung des Gebirgsbaues und der Vulcane von Sumatra in den Jahren 1904— 1906. 113. 127—140. Vergl. Chemie, Krystallographie und Palaeontologie. Der erste Halbband endet mit Seite 616. 1013 Mittelalterliche Bibliothekskataloge, Herausgabe derselben: Geldbewilligung. 494. Mittelasiatische Sprachen, s. Asiatische Sprachen. Monumenta Germaniae historieca: Jahresbericht. 91. 495. 496 — 503. Muskelnerven, hemmende Fasern in den —, von R. NicorAıpes und S. Don'ras. 300. 364 — 370. Neues Testament, Bruchstücke desselben in soghdischer Sprache, von Mürrer. 153. 260 — 270. Neuroder Gabbrozug, Ergebnisse der petrographisch - geologischen Untersuchungen des — in der Grafschaft Glatz, von F. Tannuäuser. 803. 841— 848. Nördlinger Ries, über die Lagerungsverhältnisse an der Bahnlinie Donauwörth- Treuchtlingen und deren Bedeutung für das Ries-Problem, von Branca und E. Fraas. 743. (Abh.) Nubisch, die altnubischen christlichen Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Berlin, von H. ScnÄrer und K. Scuuior. 601. 602—613. Oceanische Salzablagerungen, Untersuchungen über die Bildung derselben, von van’r Horr. L. Franklandit und eine neue, dem Boronatroealeit verwandte Verbindung. 299. 301—305. LI. Boroealeit und die künstliche Darstellung von Ascharit. 651. 652 — 663. 8 Palaeontologie: Branca, ist Ichthyosaurus nicht gleichzeitig vivipar und stirpivor gewesen? 743. Pankreassaftseeretion, über den Einfluss des Morphiums und Opiums auf die Magen- und Pankreassaftsecretion, von A. Bıcker. 203. 217—223. Papyri, drei aramäische Papyrus- Urkunden des Königlichen Museums in Berlin, von Sacuau. 705. (Abh.) — über einen altaramäischen Papyrus aus Elephantine, von Demselben. 849. Pascal’sche Configuration, über den von Hrn. Prof. Hessenberg neuerdings auf- gefundenen reingeometrischen Beweis für das Bestehen der —, von Scnwarz. 325. Pathologie: Orr#, über Immunisirung mit besonderer Berücksichtigung der Im- munisirung von Meerschweinchen gegen Tuberkulose. 651. Personalveränderungen in der Akademie vom 25. Januar 1906 bis 24. Januar 1907. Übersicht. 91— 92. Pflanzengeographie, s. Botanik. Pflanzenreich: Jahresbericht. 64— 65. — Geldbewilligung. 493. — Publicationen. 227. 745. 817. 873. Philologie, germanische: Branor, die Entstehungsgeschichte des Beowulfepos. 615. — Burvach, über zwei schlesisch-böhmische Formelbücher in lateinischer und deutscher Sprache aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts. 373. — Unter- nehmungen der Deutschen Commission. 66—78. 494. 541. 705. — Geschicht der neuhochdeutschen Schriftsprache. 73—82. — Ausgabe der Werke Wilhelm von Hum- boldt’s. 65—66. 225. 493. 745. — Roerke, altdeutsche Worte mit langer Wurzel- und kurzer Mittelsilbe. 457. (Abh.) — Scunip’, deutsche Reimstudien. II. 33. ——— ———, griechische: Aristoteles-Commentare. 58—59. 745. — Corpus medi- corum Graecorum. 667. — Dierrs, über Melampus’ /Tepi maxuov und die ver- wandten Zuckungsbücher des Orients und Oceidents. 793. (Abh.) — K. Kocn, das Wolfenbüttler Palimpsest von Galens Schrift wepi röv Ev rais rpobais Övvauewv. 93. 103—111. — von Wıramowırz-MOoELLENDORFF, zum Lexikon des Photios. 1. 2—14. — Derselbe, die Hymnen des Proklos und Synesios. 271. 272— 295. — Derselbe, zum Menander von Kairo. 859. 860 — 872. Vergl. Inschriften. Sitzungsberichte 1907. 98 1014 Sachregister. Philologie, keltische: Zimmer, über den Einschlag aus den Culturzuständen der vorkeltischen Bewohner Irlands in dem in den Erzählungen der alten nordirischen Heldensage vorliegenden Culturbild aus dem alten Irland. 297. — ‚ orientalische: Erwan, zur aegyptischen Wortforschung. 141. 400 — 415. — Derselbe, über die Untersuchungen des Dr. Georg Möller in den Alabasterbrüchen des alten Hat-nub in Aegypten. 849. — A. H. GArpinER, eine neue Handschrift des Sinuhegedichtes. 141. 142—150. — Ausgabe des Ibn Saad. 61. — Mürrer, neutestamentliche Bruchstücke in soghdischer Sprache. 153. 260 — 270. — Derselbe, die »persischen« Kalenderausdrücke im chinesischen Tripitaka. 457. 458—465. — Derselbe, über die litterarischen Funde der zweiten Turfan-Expedition. 665. (AdA.) — Derselbe, Beitrag zur genaueren Bestimmung der unbekannten Sprachen Mittelasiens. 859. 958—960. — Pıscher, das Kuntäpasükta auf Pariksit. 375. — Sacnau, drei aramäische Papyrus-Urkunden des Königlichen Museums in Berlin. 705. (Abh.) — Derselbe, über einen altaramäischen Pa- pyrus aus Elephantine. 849. — H. Scnärer und K. Scanwipr, die altnubischen christlichen Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Berlin. 601. 602 — 613. — E. SıEs, SEruceiutE einer Sanskrit- Grammatik aus Sängim Agiz, Chinesisch-Tur- kistan. 375. 466 —491. — Wörterbuch der aegyptischen Sprache. 61—63. 541. Vergl. Tnschnnan: ——, römische: Thesaurus linguae Latinae. 91. 494. 909. 910—913. — VARLEN, kritische Bemerkungen zur Verstechnik des Plautus. 705. 706—720. Vergl. Inschriften. — —-, romanische: TopLEr, altital. adonare. 745. 747—755. Philosophie: Feuls uersEn 61. 151. 817. — Interakademische Leibniz - Ausgabe. 493. — L. Stern, ein ungedruckter Brief Kant’s. 799. S00— 801. — Srunpr, er über Combinationstöne. 1. Photios, zum Lexikon desselben, von v. Wıramowrrz- MoELLENDORFF. 1. 2—14. Physik: Pranck, zur Dynamik bewegter Systeme. 541. 542—570. — A. Scanipr, über die Bestimmung des allgemeinen Potentials beliebiger Ma und die darauf begründete Berechnung ihrer gegenseitigen Einwirkung. 299. 306— 322. — Srunpr, Beobachtungen über Combinationstöne. 1. — Warsurs und G. Lerr- HÄUSER, über die Oxydation des Stickstofis bei der Wirkung der stillen Entladung auf atmosphärische Luft. 227. 229 — 234. Physiologie, s. Anatomie. Picard'scher Satz, über zwei Beweise des allgemeinen —, von Scuorrky. 803. 323 — 540. Plaetorius Cestianus, M., über den angeblich die Göttin Sors darstellenden Denar des —, von Dresser. 371. Plautus, kritische Bemerkungen zur Verstechnik des —, von Vauten. 705. 706— 720. Politische Correspondenz Friedrich’s des Grossen, s. Friedrich der Grosse. Polypeptide, Bildung von — bei der Hydrolyse der Proteine, von FıscHEr und E. ÄABDERHALDEN. 5973. 574— 590. Preise und Preisaufgaben: Preisaufgabe aus dem von Miloszewsky'schen Legat. 646 — 648. Preussisches Appellationsprivileg, die Datirung des preussischen Privilegium generale de non appellando illimitatum, von K. Perers. 851. 852 — 858. Proklos, die Hymnen des — und Synesios, von v. WıLamowtrz - MOELLENDORFF. 271. 272— 295. Prosopographia imperii Romani saec. I—Ill: Jahresbericht. 58. — saec. IV— VI: Jahresbericht. 86. Der erste Halbband endet mit Seite 616. 1015 Proteine, die Chemie der — und ihre Beziehungen zur Biologie, von Fıscner. 35 — 56. Rechtswissenschaft: Brunner, über das Alter der Lex Salica. 799. — K. Pereıs, die Datirung des preussischen Privilegium generale de non appellando illimitatum. 851. 852 — 858. — Wörterbuch der deutschen Rechtssprache. 87 — 0. Reptilien, über die ästhetische Betrachtung der — und Amphibien, von Möpıvs. 299. Rhön, über die Phonolithe der — und ihre Beziehungen zu den basaltischen Ge- steinen, von H. Bückıns. 667. 669 — 699. Samoanische Personal- und Possessivpronomina, über dieselben, von F.N.Fıncox. 705. 721— 742. Sanskrit-Grammatik, Bruchstück einer — aus Sängim Agiz, Chinesisch - Turkistan, von E. Sırs. 375. 466— 491. Savigny-Stiftung: Jahresbericht. 84. — Publication. 746. Schwann’sche Zellen, über die Bedeutung der sogenannten — für das Leben der Nervenfasern, von EngerLmann. 667. Schwingungen im widerstehenden Mittel, über grosse und ihre Anwendung zur Bestimmung des Luftwiderstandes, von Zınsermann. 873. 874— 907. Seitendruck sandförmiger Massen auf feste Wände, Versuche zur Bestimmung, der Grösse und Lage desselben, Fortsetzung, von Mürter-Brestav. 795. Sinuhegedicht, eine neue Handschrift desselben, von A. H. GAarviner. 141. 142 —150. Slavisch, deutsche Lehnworte im Slavischen, von Scrurze, W. 601. Sokrates, über das Bildniss des —, von KexurLe von Srranontız. 259. (Abh.) Sors, über den angeblich die Göttin — darstellenden Denar des M. Plaetorius Cestianus, von Dresser. 371. Sosiades, über ein antikes Exemplar der Sprüche der sieben Weisen von —, von Dies. 457. Speetrograph, über die Construction eines neuen —, von VocerL. 417. Speetroskopische Doppelsterne, die Bahn des — £ Arietis, von H. Lupex- DoRFF. 417. 418 — 426. Spinnenseide, über solche, von Fischer. 439. 440 — 450. Sprachwissenschaft: F.N. Fınck, die samoanischen Personal- und Possessivpro- nomina. 705. 721—742. — Scaurze, W., deutsche Lehnworte im Slavischen. 601. Staat, über die Anfänge des — und sein Verhältniss zu den Geschlechtsverbänden und zum Volksthum, von Meyer. 507. 508—538. Staatliche Finanzwirthschaft, die Entstehung derselben in den grösseren euro- päischen Staaten von 1500 bis 1820, von SchmoLLEr. 859. Staatswissenschaft: Acta Borussica. 60. — MEyvEr, über die Anfänge des Staats und sein Verhältniss zu den Geschlechtsverbänden und zum Volksthum. 507. 508—538. — ScHMoLLER, die Entstehung der staatlichen Finanzwirthschaft in den grösseren europäischen Staaten von 1500 bis 1820. 859. Stabeck, das — auf elastischen Einzelstützen mit Belastung durch längsgerichtete Kräfte, von Zimmermann. 325. 326— 338. Sternceatalog für die Zone von 6° bis 10° südlicher Declination, von N. Herz. Abth. II. 323. (AdA.) Stickstoffoxydation, über dieselbe bei der Wirkung der stillen Entladung auf atmosphärische Luft, von Wareure und G. LerinÄuser. 227. 229 — 234. Sumatra, vorläufiger Bericht über eine Forschungsreise zur Untersuchung des Ge- birgsbaues und der Vulcane von — in den Jahren 1904— 1906, von W. Vorz. 113. 127 — 140. 1016 Sachregister. Synesios, die Hymnen des Proklos und —, von v. Wıramowrrz-MOoELLENDORFE. 271. 272 — 29. Synthetische Geometrie, über verschiedene Beweise eines Hülfssatzes, mittelst dessen der Hauptsatz der synthetischen Geometrie reingeometrisch bewiesen werden kann, von Schwarz. 225. Technik: Marrens, Umformung fester Körper unter allseitigem hohen Druck. 917. Tessiner Alpen, Bericht über Untersuchungen an den sogenannten »Gneissen« und den metamorphen Schiefern der —, von G. Kremm. IV. 227. 245 — 258. Thesaurus linguae Latinae: Jahresbericht. 91. 909. 910—913. — Ausseretats- mässige Geldbewilligung. 494. Thiergeographie, s. Zoologie. Thierreich: Jahresbericht. 63— 64. Titan, die Resultate einer neuen Beobachtungsreihe des Saturnstrabanten —, von Srruve. 851. Todesanzeigen: Ascorı. 94. — AurrzcHr. 324. — BENNDoRF. 1. — BERTHAELOr. 324. — von BezorLp. 226. — Brass. 271. — Cerıanı. 271. — DirrENBERGER. 1. — Fiscuer, K. 668. — von Harrer. 94. — Juscı, F. 226. — Krem. 616. — Lorwy. 746. — Maırrann. 1. — Menperesew. 151. — Moıssan. 226. — Oskar II, König von Schweden. 909. — Vocer. 746. Tripitaka, die »persischen« Kalenderausdrücke im chinesischen —, von MÜLLER. 457. 458 — 465. Turfan-Expedition, über die litterarischen Funde der zweiten —, von MÜLrEr. 665. (AbA.) Umformung fester Körper unter allseitigem hohen Druck, von Marrens. 917. Veränderliche Grössen, über Beziehungen zwischen —, die auf gegebene Gebiete beschränkt sind, von Scuorrky. Erste Mittheilung. 917. 919 — 923. Vereinigter Landtag, Preussischer, von 1847, zur Charakteristik desselben, von Koser. 151. Vorarlberger Flyschzone, vorläufige Mittheilung über die Algäu- Vorarlberger Flyschzonen, vo A. Tornguist. 573. 591 — 599. Wahl von ordentlichen Mitgliedern: Heuster. 746. — Mürrer. 1. — Rupens. 746. — von eorrespondirenden Mitgliedern: von Bezorn. 225. — BrEASTED. 615. — Caugver. 225. — Eurıns. 615. — Graese. 615. — Haussourrier. 495. — Hürsen. 495. — Monon. 226. — Rrrrer. 226. — Roserr. 495. — SCHWARtZ. 495. — WarracaH. 616. Wangeroog, Bestimmung der Höhenlage der Insel — durch trigonometrische Messungen im Jahre 1888, von Hrrmerr. 765. 766 — 791. Wentzel-Stiftung: Jahresbericht. 85 — 90. Wörterbuch der aegyptischen Sprache: Jahresbericht. 61—63. — Geldbe- willigung. 541. — der deutschen Rechtssprache: Jahresbericht. 87 — 90. Zoologie: Mösıus, über die ästhetische Betrachtung der Reptilien und Amphibien. 299. — »Thierreich«e. 63—64. Vergl. Anatomie und Physiologie. Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerei. u un weise oder auch in weiterer Ausführung in deutscher Sprache veröffentlicht sein oder werden. Sollte eine dem zuwiderlaufende Veröffent- lichung dem redigirenden Secretar vor der Ausgabe in den akademischen Schriften zur Kenntniss kommen, so hat er die Mittheilung aus diesen zu entfernen, Wenn der Verfasser einer aufgenommenen wissen- schaftlichen Mittheilung dieselbe anderweitig früher zu veröffentlichen beabsichtigt, als ihm dies nach den gel- tenden Rechtsregeln zusteht, so bedarf er dazu der Ein- willigung der Gesammt-Akademie. Gedächtnissreden anderweitig zu veröffentlichen ist den Verfassern unbeschränkt gestattet. Aus $ 21. Die Sitzungsberichte erscheinen in einzelnen Stücken in der Regel Donnerstags acht Tage nach jeder Sitzung. Aus $ 22. Jeilen Sitzungsbericht eröffnet eine Übersicht über die in der Sitzung vorgetragenen wissenschaftlichen Mitthei- lungen und über die zur Veröffentlichung geeigneten ge- schäftlichen Angelegenheiten. Hinter den Titeln der wissenschaftlichen Mittheilungen folgen in dieser Übersicht kurze Inhaltsangaben derselben, welche die Verfasser einreichen, und für welche sie ver- antwortlich sind. Diese Inhaltsangaben sollen sieh in der Regel auf 5—6 Druckzeilen beschränken, keinesfalls 10 Zeilen überschreiten. Die nicht in den Schriften der Akademie erscheinenden Mittheilungen werden mit vorgesetztem Stern bezeichnet, bei den für die Abhandlungen bestimmten wird »(Abh.)« zugefügt. Wissenschaftliche Mittheilungen fremder Verfasser werden in dem Bericht über diejenige Sitzung aufgeführt, in weleher deren Aufnahme in die akademischen Schriften endgültig beschlossen wird. Aus $ 27. Das Manuscript einer in einer akademischen Sitzung amı Donnerstag zur Aufnahme in die Sitzungsberichte zu- gelassenen Mittheilung, welche am nächsten Donnerstag gedruckt erscheinen soll, muss der Regel nach in der Sitzung selber, spätestens bis Freitag 10 Uhr Morgens dem redigirenden Secretar oder der Reiehsdruckerei druck- fertig zugestellt werden. Später eingereichte Manuseripte werden, mit dem Präsentationsvermerk des redigirenden Seeretars oder des Archivars versehen, für ein späteres Stück zurückgelegt. Dasselbe kann von vorn herein mit Mittheilungen ge- schehen, deren Satz aus irgend welchen Gründen be- sondere Schwierigkeiten erwarten lässt, oder welche den n $$ 3 und 4 enthaltenen Bestimmungen nicht entsprechen. Die Reichsdruckerei versendet spätestens am Montag Abend die Correeturen an die hier wohnenden oder an- wesenden Verfasser, oder an die Mitglieder, welche die Mittheilung vorgelegt haben, mit der Angabe, dass sie dieselben am Dienstag Abend wieder abholen lassen werde; wünscht jedoch die mit der Correetur betraute Person Revision zu lesen, so muss sie die Correetur bereits Dienstag früh an die Druckerei zurückliefern. Wird die Correetur länger als bis Dienstag Abend von der damit be- trauten Person behalten, so hat diese es zu verantworten, wenn die Mittheilung in einem spätern Ssück erscheint, Nach auswärts werden Correeturen nur auf Verlangen versandt; die Verfasser verziehten damit auf Erscheinen ihrer Mittheilung nach acht Tagen. Fremden Verfassern, deren Correeturen erst noclı dem vorlegenden Mitgliede zur Revision unterbreitet werden müssen, kann das Er- scheinen am nächsten Ausgabetage überhaupt nicht zuge- sichert werden. Aus $ 37. Die Akademie behält sich das Recht vor, von einer ver- griffenen Abhandlung eine zweite Auflage zu veranstalten. Abhandlungen der Akademie. NERDEUIS SEN als demaJaliran Loge. 2 Em e ML— Daraus: Physikalische Abhandlungen . N a a N eat „ Philosophische und historische Abhandlungen ee ee a #0. Dana ausz dem Jahre 19)UE We, Warm er 6 Daraus: Physikalische Abhandlungen. , . 2 van nn. nn .n. M. 17.— » Mathematische Abhandlungen N th A EB: Wr AD) » Philosophische und historische Abhandlungen Te RN ee 5,50 Einzelne Abhandlungen aus den Jahren 1905 und 1906. Mırteis: Über drei neue Handschriften des syrisch-römischen Rechtsbuchs . » 2 2.2.2.2... 2,50 Branco und E. Fraas: Das kryptovulcanische Becken von Steinheim . . . eK el) Diszs: Die Handschriften der antiken Ärzte. I. Theil. Hippokrates und Galenos NE RO Dirteer: Die Jugendgeschichte Hegels . . . . . £ er Kreis: Studien über Meteoriten, vorgenommen auf Grund des Materials der Sammlung. der Uni- versität Berlin . . . . . . N ee N Branco: Die Anwendung der Röntgenstrahlen in 1 der Paläontologie 3 : n Do Dirrs: Die Handschriften der antiken Ärzte. II. Theil. Die übrigen griechischen Ärzte ausser er Hippo- krates und Galenos . . BE 5 Se N ee a Deesser: Fünf Goldmedaillons aus , dem Funde von Abukir EEE ee. a el NierseesSümerier und !Semitenains.BEDywlönsene 2, 2 ee Sruspr: Erscheinungen und psychische Funetionen. . 2220 0 0 rn rn » 1.50 Stusrr: Zur Eintheilung deuelVasSsanstchattene 7... ee » 3.50 Herrwig und I. Port: Zur Biologie der Mäusetumoren . . » . 2 2 2.2... „ 4. SacHau: Drei aramäische Papyrusurkunden aus Elephantine . . . N RE N ee N) Brasca und E. Fraas: Die Lagerungsverhältnisse Bunter Breccie an der Bahnlinie Donauwörth- Treuchtlingen und ihre Bedeutung für das Riesproblem . 2 22 2 2 nn m nn nn td . Sırsru: Untersuchungen über die Ätiologie der Pocken und der Maul- und Klauenseuche . . . Sıeer: Untersuchungen über die Ätiologie des" Scharlachs, am.in. w ae Ar. Hl . Sıeesı.: Untersuchungen über die Ätiologie der Syphilis. » » 2» 2 2 2 2 ne 00. " Hırsonpene: Die arabischen Lehrbücher der Ankenheliibäe DR. is Kauıscner: Das Grosshim der Papageien in anatomischer und physiologischer Beziehung : 1. Sauren: Die geographische Verbreitung von Mysis relicta, Pallasiella quadrispinosa , ‚Pontoporeia affinis in Deutschland als „Erklärungsversuch ihrer Herkunft EEE OHR ur, B. Ssurrerr: Prolegomena zu einer Wieranp-Ausgabe IL. IV... 2 22 ee L. Borenaxpr: Nilmesser und Nilstandsmarken .'. . . f ER RER m 3. E. Lirrsasn und D. Kreserer: Vorbericht der Deutschen Aksumexpedition I EN L. Evıserr: Über das Gehirn von Myrine glulinosa . . .» SR N, Herz: Sterncatalog für die Zone von 6° bis 10° südlicher Declination. Erste Abtheilung Gar H. Bsoxn: Die tibetische Übersetzung von Kälidasas Meghadüta . . . . s K. Gorsanovic-KrANBERGER: Die geotektonischen Verhältnisse des Agramer Gebirges and die mit denselben im Zusammenhang stehenden Erscheinungen . . . n N. Herz: Sterncatalog für die Zone von 6° bis 10° südlicher Denlinakone) Zweite "Abtheilung. x O. Frasse: Eine chinesische Tempelinschrift aus IdikutSahri bei Turfan (Turkistan) . . . . . Sitzungsberichte der Akademie. Preis‘ des ‚Jahrgangs eis’, ae, oe An, una Re ae Eee Selle TREE ne EU Be Ee Sonderabdrucke. I. Halbjahr 1907. Erstan: zur ägyptischen Wortforschung . . el 0,8 2a) n, 00, ARESEUEER H. Lunpesnorrr: die Bahn des spectroskopischen” Doppelsterns B Arietis a VER Frosenivs: über einen Fundamentalsatz der NDS, To da a ie ke Tan Wer Fischer: über Spinnenseide. . - SE Sur spa Te a Rue CENT We C. Neusera: die Entstehung des Erdöls . .. EIWERE Mi LLER: Die „persischen « Kalenderausdräcke im chinesischen” Tripitaka (hierzu Taf. VI) E. Sıes: Bruchstück einer Sanskrit-Grammatik aus Sängim Agiz, Chinesisch -Turkistan (ia Taf VIr-und Vo, ee Meyer: über die Anfänge des Staats und sein Verhältnis zu den Geschlechtsverbänden und zum Volksthum . . a ERS We El N ee a Pranck: zur Dynamik bewegter Systeme 3. 0 2. PN Fıscner und E. Aupernanoen: Bildung von Polypeptiden bei der "Hydrolyse der Proteine Be : A. Torxquist: vorläufige Mittheilung über die Algäu-Vorarlberger Flyschzone . . . H. Scnärer und K. Scmupr: die altnubischen christlichen Handschriften der Königlichen Bibliothek zu’Berlin . u = 0 u euer Ale fra a Malin ten e Bee Be Sonderabdrucke. Il. Halbjahr 1907. van'r Horr: Untersuchungen über die Bildung der oceanischen Salzablagerungen. LI . . . . H. Bückıne: über die Phonolithe der Rhön und ihre Bezielungen zu den basaltischen Gesteinen Vanren: kritische Bemerkungen zur Verstechnik des Plautus . . » » » 2 0.2 000. E.N. Fısox: die samoanischen Personal- und Possessivpronomina . 2» 2 2 2 nn ee. Toster: altital. adonare . . n Hernerr: Bestimmung der Höhenlage der Insel Wangeroog durch tigonometrische Messungen im Jahre 1888 . . . € LaaRr . ac RS ER EN ’ KoENIGSBERGER: der GREE sche Satz für erweiterte Potentiale A ee re ee Scnortky: über zwei Beweise des allgemeinen Pıcarn’schen Satzes . . F. TanxnÄuser: Ergebnisse der petrographise 'h- an Unter: SER des Neuroder Gabbro- zuges in der Grafschaft Glatz. . R ; K. Pereis: die Datirung des preussischen Privilegium “generale de non ‚appellando llimitatum . . von Wiramowirz-Moetuennorrr: zum Menander von Kairo . or Zimmermann: über grosse Schwingungen im widerstehenden Mittel und ihre "Anwendung zur Be- stimmung des ”Luftwiderstandes er Scnorrxy: über Beziehungen zwischen veränderlichen Grössen, die auf“ gegebene Gebiete be- schränkt sind Mertess: über die eyklischen E inheitsgleichungen von " Primzahlgrad "in dem Bereich der "Quadrat- wurzel aus einer negativen EEE en A he a Maar Male CE J. Harımann :,söine Verbesserung des Foucaurr 'schen Messerschneiden- Verfahrens zur Unter- sucht Ar? von Ferurohrobjeetiven Re Pe ARE EAN NE te Bee Ina POT, 2 VEREEEE Harnaok: zwei Worte Josu. % -. -0 0.0 dlhne usw In DEE ne as on SEE , RN M. 2,50 rl ” ga 450 ” OR 250 Bart, »..8.50 «rkLb0 KR 450 » 2,50 550 A 12.— MD. o20000 888555 . AT, MN j A , Ir ER . NL) INA UHARE MI a el; N IN \ a ILLUCH SAaplh Be N UEDRE VAN TA \l IN NN a L | NEIN AR MANN KUN | EL RER NEERS EUREN LU VAL I. 111%; Ki SAU In) WR \ vo ag- U UN RAN N ALRT NYROMEEN TU OnGeTe N DE AR HOUR NER NUR. ANA NDN. I \ Eh 1 N a i hy r | | RN NM eh 111 N | " Ku) ‚NKALAN Ki D Aal An j “h h an | ni N ‘ ar hr l NP Tee NA wi I n m N AR TE A RR PIRNE Kun nu N | h vr | N Win u \' N 4 OR AND NUR DANN 4 TEN I al nl | Y il N LIBRARIES | | | |) | | 8MITHSONIAN INSTITUTIO! | 3 9088 012 | —— —— = I z eG. =