.vV, ' ^ r ko M^- %"t\ 4 ^' -*^ I »(i -C» ^ibrurü of tfj£ gtus^um - ' OF COMPARATIYE ZOÖLOGY, ' AT HARVARD COLLEGE, CAMBRIDGE, MASS. JFounUeti uu jjrfbntc suöscrfptfon, fn 1861. DR. L. DE KONINCK'S LIBRARY. No. /3t. i^ibrariT of tln ||luscum OF COMPAllATIVE ZOÖLOGY, AT HARVARD COllECE, CAIIBRIDCE, MASS. jFounl)cli bi) pri'batc suöscrfption, in 1861. DR. L. DE KONINCK'S LIBRARY. No. /31. SITZUNGSBERICHTE DER KAISERLICHEN mDEill DIR WISSEISCHAFTl. MATHEMATISCH-NATURWISSENSCHAFTLICHE CLASSE. ZWEIUNDZWANZIGSTER BAND. WIEN. AUS DER K. K. HOF- UND STAATSDRUCKEREI. IN COMMISSION BEI KARL GEROLD'S SOHN, BUCHHÄNDLER DER KAIS. AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 1857. SITZINGSBEKICIITE DER MATI lli>IV I'ISCIIN VTLRWISSENSCHAITI J( ;i lEN CLASSE DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. ZWEIUNDZWANZIGSTER BAND. Jahrgang 1856. Heft I — III. (Hit 23 Caftln.) — =^^^<#>^^= — WIEN. AUS DER K. K. HOF- UND STAATSDRUCKEREI. IN COMMISSION BEI KARL GEROLD'S SOHN, BUCIlH.iNRLER DER KAIS. AKADEMIE DER WISSENSCHAKTEN, ^^^1857. INHALT. Seite Sitzung vom 2. October i836. Baue, Chronologisflipr Katalog- der Nordlichter Iiis zum Jahre 1850, sammt einer Olhliographie üher diese Erscheinung- 3 Jendrässik, Anatomische Untersuchungen üher den Bau der Thymusdrüse (Mit 1 Tafel.) 73 Wertheim, Üher ein neues Alkaloid in Coniuni maculatuni . . . 113 Pohl, Analyse der Mutterlauge aus der See-Saline zu Pirano . . . 122 J!)itzung; vom 9. October i8o6. Reuss, Fragmente zur Entwickelungsgesehichfe der Minerallen . . . 129 Pless und Pierre , Beitrüge zur Kenntniss des Ozons und des Ozon- gehaltes der atmosphärischen Luft 211 Haidinffer, Der Kenngottit, eine neue Mineralspecies von Felsöhanya . 236 Voigt, Üher ein System neu entdeckter Linien an der Oherlliiche des menschlichen Körpers und üher die Hauptveriistelungs-Gcbiete der Hautnerven, nebst der Art der Vertheilung der llauiitnerven in denselben 240 Sitzung vom 16. October 181)6. Auszujf aus einem Schreiben des Apothekers Herrn F. Stecr an Pro- fessor Schrötter, betrelfend die Darstellung der (iallussiiui'e 249 Zantedeschi, Uisultamenli ottenuti da un Giroscoi)io. (Coii 1 tavola.) . 231 — Di aicuni nuovi esperimenti, co'tiualisi e creduto di comprovare la non simultanea esislenza di due correnli opposte sul medesinio (ilo conduttore 236 Zantedeschi e Borlinetto, Dei limiti di impressionahilila delle soslanze fotograliche ; delT intluenza delle superficie nei fenomeni foto- genici; della loro chimica natura; dei raiglioramenti apportati air arte eliogralica 261 Unr/er, Das System der Milchsaftgiinge in Alisina plaiitaf/o .... 269 V. Ettingshuusen, Über die Nervation der Bl.itter bei den Celaslrineen — V. Sonklar, Ein Condensations-Hygrometer. (Mit 1 Tafel.) .... 271 VI Seite Sitzung vom 30. Oetober 18S6. ~^ Auszug nus einem Schreiben des Herrn Dr. Sciiaub in Triest an den General - Seeretär über die Expedition von Sr. Majestät Fregatte „Novara" und Beigesellung von zwei Naturforschern durch die Akademie 288 Rochleder, Über eine eigenthümiiche Zersetzung des schwefligsauren Ammoniumoxydes 289 Pohl, Die Heliotypie als Mittel zum Studium der Blätter- und Blüthen- Nervatur von Pflanzen , sowie zur Erkennung der Verfälschun- gen gewisser Arzueiwaaren und fienussmittel 291 Low, Beschreibung der Larve von Nebria picicornis Fab. nebst einer Charakteristik der Nebria-Larven. (Mit 1 Tafel.) 298 Hauer, K. Ritter v., Untersuchung des Mineralwassers von Stubitza in Croatien 307 Verzeichniss der eingegangenen Druckschriften 317 Tabellarische Übersicht derWitterung in Österreich im Monat Juni 1836. (Mit 3 Tafeln.) Sitzung vom 6. November 18S6. Prof. Brücke überreicht eine Abhandlung des Herrn Prof. Heinrich R a th k e in Königsberg, betreffend die Aortenwurzeln und die aus ihnen hervorgehenden Arterien bei den Sauriern 327 Knochenhauer, Über die Theilung des elektrischen Stroms .... — „ Über den Strom der Nebenbatterie. (Mit 1 Tafel.) .... 331 Engel, Über Stellung und Entwicklung der Federn. (Mit ä Tafeln.) . 376 Bartsch, Über den schwarzen Stein in der Kaaba zu Mekka .... 393 Baue, Parallele der Erdbeben, der Nordlichter und des Erdmagnetismus sammt ihrem Zusammenhang mit der Erdplastik sowohl als mit der Geologie 393 Frauenfeld, Über Rayniondia Fr., Strebla VVd. und Bruchytarsina Mcq. 468 Böhm, Beiträge zur näheren Kennlniss des Chlorophylls 479 Sitzung vom 13. November 18S6. V. Baumgartner, Von der Umwandlung der Wärme in Elektricität . . S13 Fruuenfeld, Beiträge zur Naturgeschichte der Trypeten, nebst Beschrei- bung einiger neuen Arten. (Mit 1 Tafel.) S23 Sitzung vom 27. November 1836. Rochleder, Vorläufige Notiz über den Galläpfel-Gerbestoff .... SS8 u. Perger, Studien über die deutschen Namen der in Deutschland heimischen Pflanzen , und zwar über die Ordnungen der Ranuneulaceen, Papaveraceen , Cruciferen und Solaneen S39 Boiie, Über die geologischen Karten Europa's und über grosse geolo- gische Karten überhaupt 361 Frauenfeld, Über die Paludinen aus der Gruppe der Pal. viridis Poir. (Mit 1 Tafel.) 369 Schmidt, Über die Baradla-Höhle bei Aggteiek und die Lednica-Eishöhle bei Szilitze im Gömörer Comitate Ungarns 379 Verzeichniss der eingegangenen Druckschriften 624 Ta&eWamcÄe Übersichten der Witterung in Österreich in den Monaten Juli und August 18S6. (Mit 4 Tafeln.) VII Seile Sitzung vom 4. December 1836. Böhm, Über die Seehühe von Prag G29 Lorenz, Über die Entstehung' der Ilausriieker Kohlenlager. (Mit 2 Tafeln.) 660 Botte , Über eine Delail-Karte des Kraina-Knejina (oder Kraina-Kreises) Serbiens (Kapra OKpyajin KpaiincKorb KiiflSKecTsa cpöie , Karta okrujiia Krainskog' Kniajestva srbie). Von Elias Ptschelar, Belgrad 1836, 1 Blatt in Folio 073 Sitzung^ vom 11. December 1856. V. Littrow legt eine Karte des Mondgebirges Kopernikus von Herrn Dir. P. A. Secehi vor 092 Bauer, Analyse eines Kaolins von Zetllitz in ßühnien 093 Unger, I. Über fossile Pflanzen des Siisswasser-Kalkes und Quarzes . 697 — II. Beiträge zur näheren Kenntniss des Leilha-Kalkes , nament- lich der vegetabilischen Einschlüsse und der Uilihingsgescliichte derselben — Oeltzen, Resultate aus der Verglelchung' des Sternkatalogs von Fedo- renko mit anderen Quellen 701 Ver'ieichmss der eingegangenen Druckschriften 749 Tabellarische Übersicht der Witterung in Österreich im .Monate Sep- tember 18ü6. (Mit 2 Tafeln.) SITZUNGSBERICHTE UER KAISEIILKIIEN AKADEMIE DEU WISSENSCHAFTEN. MATHEMATISCH -NATURWISSENSCHAFTLICHE CLASSE. XXn. BAI^D. 1. HEFT. JAHRGANG 1856. — OCTOBER. OF COMPARATIYE ZOüLOGY, AT HARVARD COllECE, CAMBRIDGE, MASS. JFountieti b^ pvibate subscifption, in 1861. DR. L. DE KONINCK'S LIBRARY. No. /^2. SITZUNG VOM 2. OCTOBER 1856. Vorträge. Chronologischer Katalog der Nordlichter bis zum Jahre 18S6, sammt einer Bibliographie über diese Erscheinung. Von dem w. M. Dr. Boue. (Vorgelegt im Jänner 18S6.) EINLEITUNG. Diejenigen, welche dem Gange, den Fortschritten und der Aus- breitung der Wissenschaften emsig folgten, wurden schon lange gewahr, dass merkwürdigerweise gründlich methodisch bearbeitete Vorarbeiten in manchen Fächern den Gelehrten nur zu oft fehlen. Ein bedeutender Schatz von Beobachtungen ist schon vorräthig, liegt aber vergraben nicht nur in einer ungeheuren Masse von eigenen Werken und Sammlungen von Abhandlungen, sondern vorzüglich zer- streut in einer Anzahl von 1800 bis 1900 oder selbst 2000 Vereins- schriften und von über 6000 Zeitschriften. Zieht man von dieser Zahl ungefähr ein Sechstel ab für die eingegangenen Schriften, so blieben noch immer etwa 1500 bis 1700 Vereinsschriften, sammt 5000 Zeitschriften. Wenn man bedenkt , dass diese Menge von Druckschriften in mehr als 30 verschiedenen Sprachen ganz beson- ders unsere wissenschaftlichen Kenntnisse enthalten , so wird es einem deutlich, dass keinem Menschen vergönnt sein kann, diese Unzahl von Sammlungen und Zeitschriften sammt den gewöhnlichen Büchern nur durchblättern zu können. Das Leben ist zu kurz, wären auch viele Mezzofante vorhanden, ganze Encyklopädisten wie zu 1« ^ R 0 u e. Leibnitz' Zeiten kann es nicht mehr geben, wir sind in der Periode der Fachgelehrten eingetreten, wo man sich höchstens mit einem all- gemeinen Blick in die gesammte Wissenschaft begnügen mnss. Doch selbst auf diesen beschränkten Feldern des Wissens fangt es jetzt oft an schwer zu werden, alle gemachten Beobachtungen und Bemerkun- gen in einem Menschenleben kennen zu lernen. Wer die Wissenschaft, welche immer es sein mag, wirklich befördern will , muss doch bis zu einem gewissen Grade in allen Fällen Meister der Literatur seines Faches werden. Dieses ist aber ganz vorzüglich der Fall in allen Theilen der Naturgeschichte, der Erdkunde, der Geologie und selbst der Naturwissenschaften über- haupt, wie z. B. in der Meteorologie. Das Sammeln der Thatsachen ist die erste Grundlage dieser Wissenschaften. Gibt es andere Wissen- schaften, welche die volle Kenntniss ihrer Literatur weniger brauchen, so sind es nur mathematische, physicalische und selbst chemische, so wie technische, weil man da die durch andere schon gewonnenen Erfahrungen mit Zeitaufwand manchmal möglichst wieder machen und auf diesem Wege doch zu Neuem gelangen kann. Selbst scharfe mathematische Berechnungen und Schlüsse können hin und wieder physicalische Experimente und Beobachtungen ersetzen. Um die Kenntniss der Literatur in jedem Fache zu erleichtern, wurden Bücher-Kataloge gemacht, welche aber nicht alle ihrem Zwecke ent- sprechen. Die alphabetisch nach den Namen der Verfasser geord- neten bleiben die unbequemsten. Methodisch bearbeitete Bücher- Kataloge, selbst mit Referaten und chronologisch bearbeitet, wie Boehmer's Scriptorum bist. nat. 178ö — 1789, genügen schon alle nicht , darum hat man in diesem Decennium angefangen , in einigen unvollständig die Titel jener Abhandlungen zu geben, welche die jetzige weitläufige Journalistik bildet. Sehr wenige Gelehrte haben sich mit der methodischen Classi- fication der Akademie- und Vereins-Schriften für verschiedene Fächer beschäftigt oder die Journalistik eines Landes oder eines Faches methodisch und alphabetisch nach dem Inhalte zergliedert. Es gibt schon einige chronologisch geordnete Bibliographien für einzelne Fächer oder nur für eine Wissenschaft in einem bestimmten Lande. Doch die grösste Aushilfe der Gelehrten bleiben noch immer die sogenannten doppelten Sach- und Namenregister. Mögen sie aber selbst für Decennien gemacht sein, was selten der Fall ist, so verliert Chronologischer Katalog der Nonllichter bis zum Jahre 185G. ^ man viele Zeit mit solchem Suchen. Endlich sind die Repertorien und Jahresherichte die schätzbarsten Hilfsmittel, aber leider selten voll- ständig. Den Stand eines wahrhaft nützlichen Bibliographen erfasse ich nicht nur als einen genauen Compilator, sondern ganz vorzüglich im wissenschaftlichen Sinne als einen Arbeifsgehilfen des Gelehrten. Ihre Werke sollen für lezteren die Schürfen für den Bergmann ersetzen. Diese Pionniere des Wissens müssen dem Gelehrtenstande die Mittel an die Hand gehen, so geschwind als möglich alles Ver- öfientlichte, nicht nur über grosse Lehren im Allgemeinen, sondern auch über einzelne Gegenstände, Erfahrungen, Zweifel und Theorien finden zu können. In einem solchen Werke muss erstlich die metho- dische Ordnung vielgegliedert sein, möge dieses auch Wiederholun- gen und Zurückweisungen in Menge verursachen. Dann müssen in der Aufzählung nicht nur die Fächer und Abhandlungen der Gelehrten- Vereine und der Zeitschriften eingetheilt, sondern die vielen gemisch- ten Abhandlungen, Briefe und dergleichen müssen auch zergliedert werden. Dann sollen noch dazu einzeln die Erfahrungen und die Theorien wissenschaftlich ausgelesen und auch classificirt werden. Äusserst wichtig sind die Referate zu mehreren Vereins- oder Zeit- schriften für einzelne Gegenstände, weil Jeder nicht immer dieselbe Schrift am leichtesten durchsuchen kann. Sehr nützlich wird auch die Zugabe der Zahl der Seiten einer Abhandlung, damit man beur- theilen kann, ob es nur ein Auszug oder wirklich das Ganze ist oder selbst ob man den gesuchten Aufschluss darin finden wird. Endlich muss dies alles genau angegeben sein, ganz vorzüglich die Jahres- zahl der Herausgabe oder selbst noch besser den Tag der Vorle- sungen. Durch die genaue Jahreszahl wird oft die Angabe des Ban- des überflüssig und besonders wird aller Zeitverlust und Zweifel gehoben, was durch die falsche Angabe der Reihenfolge der Zeit- schriften so oft entsteht. Dann kommt die Angabe der Sammlungen und Zeitschriften. Was die Bände, Seiten und Kupfertafeln betrifi"t, muss alles ganz richtig sein. Wie Logarithmentafeln nur durch ihre Zahlengenauigkeit werthvoll erscheinen, ebenso steht es mit derjenigen einer Bibliographie. Wer dahinter nur den Pedanten wittert, hat nie Wissenschaft getrieben oder versteht den Werth der Zeit nicht. Je weiter ich in der Wissenschaft vorgerückt, je deutlicher sind mir diese Wahrheiten geworden und ich habe mich endlich an dieses Q Rone. grosse Unternehmen gemacht, ohne durch manche Vorurtheile und selbst durch mitleidiges Achselzucken abwendig und überdrüssig zu werden. Die gewöhnlichste Einwendung ist die der Unmöglichkeit. Die Wissenschaft schreitet immer fort, das Alte und das Neueste erfassen und classificiren zu wollen, das geht einmal nicht. Obgleich ich mich auf physicalische, chemische, naturhistorische, geologische und geographische Wissenschaften fast gänzlich beschränkt habe, so ist doch eine Arbeit von dem Umfange der meinigen viel zu gross für einen Einzelnen, aber der Gedanke des grossen Nutzens und die absolute Nothwendigkeit ähnlicher Tabellen wird noch in grösserem Massstabe mich überleben. Es wird schon die Zeit kommen, wo ein in der Wissenschaft bewanderter und einflussreicher Geist es höchst zweckmässig finden wird , an einer grossen Bibliothek oder in einem eigenen Amte in Verbindung mit mehreren Fach -Bibliotheken eine kleine Anzahl von gut geschulten Männern zu vereinigen, die einer solchen Arbeit gewachsen wären. So lange man ausser der Literatur des laufenden Jahres noch das ältere nachzutragen hätte, müsste die Zahl der Beamten grösser sein oder man würde ungefähr 6 Monate für das Alte und 6 Monate für das Neue zu bearbeiten bestimmen, aber wenn man einmal mit dem alten fertig sein würde, so könnte eine höchst geringe Zahl der Beamten das ganze Jahr beschäftigt sein. Es handelt sich ja hauptsächlich nur darum, die Erfahrungen und Schriften der letzten 80 bis 90 Jahre zu sammeln und zu classi- ficiren. Der positive Nutzen einer solchen bibliographischen Samm- lung wird durch meine Abhandlungen der letzten 13 Jahre bestätigt, da ich sie ohne diese Stütze so vollständig und vorzüglich so ge- schwind nicht zur Welt gebracht haben könnte. Leider muss ich gestehen, dass demungeachtet mancher schätz- bare Gelehrte und selbst Freund meine Unternehmung nicht ver- stehen will oder unterschätzte. Es ist mir selbst vorgekommen, dass ein Bruchstück davon in unserer Akademie fast keinen Platz hat fin- den können. Ich meine meinen Katalog der Gelehrten -Vereine und Zeitschriften. Das erste wäre doch für den Fachgelehrten zu wis- sen, wo er das findet, was er braucht. Wahrlich mögen gewisse Fächer genug Stoff in der Literatur eines Landes finden; es gibt aber andere, deren Lebensfähigkeit und Erweiterung nur in der gründ- lichen Kenntniss alles desjenigen besteht, was in der ganzen Welt beobachtet oder sreschrieben wurde. In diesem Falle sind die so Chronologischer Katalog der Nordlichter bis zum Jalire 1836. 7 verschiedenen Felder der Meteorologie. Natürlicherweise habe ich in letzterem Fache schon manches Bedeutende sammeln und sortiren können, indem ich zugleich bemerkte, dass vielleicht kein Wissen in so verschiedenen Werken zerstreut liegt und die ungeheure Menge von Thatsachen nur classificirt übersicbtlich werden. Einmal wird das schon nützlich sein, sagte ich mir oft in meiner Klause; doch zweifelte ich sehr, dass es bald geschehen möchte. Nach meiner Erfahrung etwas Ähnliches der Akademie zu übergeben, wäre mir nie in den Sinn gekommen, obgleich es in den Statuten derselben heisst: sie soll die Verbreitung der Wissen- schaft durch Bekanntmachung lehrreicher Arbeiten möglichst im Auge halten. Darum war ich in der letzten Decembcr-Sitzung angenehm überrascht, als es hier durch den Herrn Director Kr eil ausgesprochen wurde, dass in dem Fache der Meteorologie die Anfertigung eines Kataloges der Nordlichter höchst wünschenswerth sei. Wahrlich, seit Mairan hat Niemand etwas an Vollständigkeit grenzendes geliefert; nur Bruchstücke davon beenden sich in fünf- zehn grösseren oder kleineren Aufzählungen. Mit den Nordlichtern ist es aber wie mit den Erdbeben, je mehr wir davon kennen werden, desto eher können wir hoffen zur Erkenntniss der Natur dieses Phäno- mens zu gelangen. Von beiden Phänomenen oder schlechtweg genannt möglichst periodischen Functionen unseres Erdballes kennen wir bis jetzt nur diejenigen, welche sich uns am leichtesten offenbaren. Mit Hilfe feinerer Instrumente fängt man aber schon an, die Erdstösse zahlreicher aufzählen zu können , indem wir für die Nordlichter in der Magnetnadel einen eigenen Registrator am Ende gefunden haben, da diese Erscheinungen auf die dreifachen Variationen der Magnet- nadel zu wirken scheinen. Viel mehr Dunkel herrscht noch einst- weilen über die Beziehungen der Magnetnadel zu den Erdbeben. Da dieses Phänomen in vielen sehr verschiedenartigen Werken und Zeit- schriften erwähnt wird, so würde eine Aufzählung der Nordlichter sehr viel Zeit erfordern, wenn Niemand etwas schon gesammelt hätte. Möge folgende in nicht völlig einem Monate niedergeschriebene Bibliographie über diesen interessanten Gegenstand den Nutzen meines langjährigen Unternehmens recht beweisen. Um aber zu gleicher Zeit ihren jetzigen Stand anzudeuten , werde ich besonders anzeigen. 8 B o u e. welche Zeitschriften oder Vereinsschriften in folgender Aufzählung von mir noch nicht excerpirt wurden. Alle nicht bezeichneten habe ich durchgesehen. Katalog der Schriften, wo Nordlichter erwähnt werden oder möglichst aufzosachen sind. Die Schriften der Akademien, königliehen Gesellschaften oder sogenannten philosophical Societles zu London (nur vom Jahre 1716 an durchgesehen), Edinburgh, Dublin, Brüssel, Paris (nur vom Jahre 1716 an), Montpellier, Tou- louse, Turin, Padua, Verona, Modena, Bologna, Bom, Neapel, Harlem, Amsterdam, Berlin, Erfurt, Göttingen, München (?), Mannheim, Kopenhagen, Drontheim, Stockholm, Upsala, St. Petersburg, Philadelphia und Cambridge, sanimt der Akad. Carol. Leopold., der British und American Association. Schriften der Berliner und Danziger naturforschenden Gesellschaften, der physicalisch-ökonomischen Gesellschaft zu Königsberg, des schlesischen ökono- misch-patriotischen Vereins, Collect, of the Massachusetts historical Society, Journal der geographischen Vereine zu Paris und London. Zeitschriften. Nicholson's J. of naf. phil. 1793—1813 (fast gänzlich analysirt). Phil. Mag. 1798— 18S4. Ann. of phil. 1813—32. Quart J. of Sc. Lond. 1816—31. Edinb. phil. J. 1819— S5. Nr. 3. Edinb. J. of Sc. 1824—32. Mag. of nat. bist. London 1828—50 (wohl alles). Lond. Mechanical Magazin, 1824 — Sä (fast nichts). Americ. J. of Sc 1818 (bis Juli 1855). J. des Savans (sehr wenig). Bull. Soc. philom. Paris 1791—1834 (manches). J. de Physique. 1752—1822. J. de Chim. et Phys. 1816—55. L' Institut. 1833—55. L'Echo du monde savant. 1834 — 46 (wenig). Annales des Voyages. 1807 bis jetzt (nicht durchgesehen). J. des Voyages. 1818—29 (nicht durchgesehen). Annal. Marit. et Colonial. 1816—51 (sehr wenig). Moigno's Cosmos. 1832 — 53 (nur etwas). Ferussac's Bull. univ. 1823 — 31. Bibl. brit. Geneve. 1796-1815. Bibl. univ. Geneve. 1816—53. Beckmann's physicalisch-ökonomisebe Bibliothek. 1700—1807. Hamburger Magazin. 1747—81. Chronologisclier Katalog- der Noidli etiler Iiis zum Jahre \8oG. Q Lichtpnberar. 1707. Hist. S. 11. — in 8. 1707. Hist. S. 13. dito. Kopenhagen. — dito Cotes 1716. — 17. 18. 20. März F. — 10. u. 18. August F. — 21. K. 27. F. 29. Oct. K. — 16. 24. F. 27. Nov. K. Irland. Neve. L. phil. Tr. 1709. B. 26, Nr. 320. — 3 N. L. Kopenh. Rümer (Ol.) Nr. 347. — 6. Dec. Berlin. Kirch (Godofr.) Mise. Berol. 1710. B. 1, S. 132. 6. März 1707 bis 23. April 173j. Kirch (Chr. u. Godofr.) dito. 106 N. L. Mairan's Traile. 17Ö4. S. 300. 1708, 9. u. 10. Aug. Bischof v. Hcrcford (L. phil. Tr.). — 20. Aug. Lond. dito. — lä. Sept. Nordsee (03« Sj) Bruyn's Reise. — 22. Sept. F. 1709, 18. Oct. F. Nov. F. 19. Dec. F. 1710, n.Sept.F. 9 h. P. M. — 3 h. A. M. Paris, Wien, Pekiu. — 26. Novbr. Giescn. Lieb- knecht. Leipz. 1711. — 1711, März F. — 1714, l:i. Oct. F. — 1713. Cambridge. 0 o t e s (Roger) I,. phil. Tr. 1720. B. 30, Nr. 365. 1716, 2 grosse und 10 sehwache. 6. März C. auch Halley dito 1716. Nr. 347, B. 29, S. 406 und Nr. 363, S. 66. dito 6. März. Cambridge, Cotes dito 1717. 1720, B. 31, Nr. 363, S. 66. — 17. März. Krone. Halley. Vide supra. — 13. März. London. L. phil. Tr. Par. Acad. — 17. März. Span. Küste, auch London, dito. Pariser Acad. — 30. März. Barrel (Vide infra). dito Folko» (Martin) Lond. philos. Tr. 1717. B. 30, S. 386. — Abr. B. 6, S. 291. — Kugland. Prince Collect. Massaeh. Hist. Soc. 179-. B. 2, S. 14. 11. April lO'/j h. P. M. Maraldi (Wcisslich) Hist. Ac. d. Sc. P. 1716. S. 6 u. 7. M. S. 97. — 11. K. 12. K. u. 13. April Lond. L. phil. Tr. u. Par. Mcm. Ac. — 20. April. Glossen. Liebknecht (Joh. Ge.) Eph. Ae. Nat. Cur. Cent. 7 u. 8. 1719. S. 133. — April. Maraldi (Jakob Phil.) Memi Acad. P. 1716. Hist. S. 6. M. S. 93. — in 8. 1716. Hist. S. 6. M. S. 122. — 1. 2. 3. 4. 3. Mai F. — 13. u. 16. Dec. Paris. Mem. Acad. 1716—17. 5. Febr. und 30. März 1716. Button u. Hone (Kent). Barrel (Edm.) L. phil. Tr. 1717. B. 30, S. 384. Abr. ß. 6, S. 290. — 15—16. Decbr. 1716 und 9—11. Jan. 1717. Maraldi (Jak. Ph.) Mem. Ac. P. 1717. Hist. S. 3. Mem. 22. — in 8. 1717. Hist. S. 3. Mem. 27. Celsius (Andr.) 17. März 1716 bis 18. Dec. 1732. 224 N. L. 384 Bcob. CCCXVl Obs. d. Lum. bor. ab A. 1716 — 32 partim a se, partim ab aliis in Sueeia habitas coUegit. Norimb. 1733. Mairan. S. 491—93; auch Act. Lit. Suec. A. 1731. L. phil. Tr. 1736. B. 39, S. 241. — 17. Miirz 1716 bis 27.Fcbr.1730. England. L. phil. Tr. (202 N. L.) M a i ra n's Traite. 1734. S. 323— 526. — 1716— 3(t. England u. Schweden. 202 N. L. 1717, (2gr. u. lOschw.) 6. 9. 10. 11. Jan. Maraldi. Mem. Ac. P. 1717. S. 30. (W. von N.) — 2. K. 16. Febr. S. L. — 30. März. Roclicster. Barrel I (Edm.) Lond. phil. Tr. B. 30, S. 584. dito. 20. W. V. N. Folkes (M.) dito. S. 196 u. 388. — 6. 9. 10. CK. S. u. L. 11. April F. — 10.21. F. 31. Aug. K. — 8. K. 11. Sept. C. — 20. Sept. Upsal. Burmann (E. J.) Act. Litterat. Suec. 1720. B. 1, S. 506. — 1. Oct. F. Lond. phil. Tr. 1717—42. Short (Thom.) (127 N. L.) General and Chronologie. History of tlie Air u. s. w. Lond. 1749. 1718, 1 grosses u. 18 schwache. 3. 14. Febr. C. F. — 4. März (2 Bogen.) Maraldi (J. Ph.) Mem. Ac. P. 1718. Hist. S. 1. 2. M. S. 33. — in 8. 1718. Hist. S. 1. M. S. 43 u. K. 15. 18. C. 19. K. 21. u. 22. März F. — 2. April F. — 1. K. II. Mai F. — 8. Juni F. — 28. Aug. F. 16. Sept. Maraldi Mem. Ae. P. 1718. Hist. S. 1. M. S. 308. — in 8. 1718. Hist. S. 1. Mem' S. 390. — L. phil. Tr. — Magnet. Pert. — 28. Aug. C. 10. Sept. C. u. S. 17. 22. u. 24. Sept. L. phil. Tr. 11. F. 22. u. 27. Oct. F. C. u. 22. L. 23. Oct. De la Hire. Mem. Ac. P. 1718. M. S. 286. — in 8. 1718. Mem. 362. — Mit vorhergehendem Sandregen im Atlandischen Meere Keuillec (Pater L.) Mem. Ac. P. 1719. H. S. 23. — in 8. 1719. Hist. S. 29. 2. Novbr. F. 23. Novbr. Acad. Par. — 16. L. 17. F. 18 F. 20. C. L. 30. Decbr. Lond. R. Soc. 31. Dec. F. 1718—22. Lynn (Lenna-Regis) Norfolk, dito. 1723. S. 300. 1719, 8 grosse ii. 24 schwache. 11. Febr. Berlin. Kirch. — dito. Massel. Schlesien. Bresl. Sammlung 1719. S. 177. — 22. Febr. Vicenza. Bologna. Massel dito 5. 1() B ,. u e. 23. März. Norfolk. Loq.1. pliil. Tr. 1722. ü. 32, N. 376, S. 701. — 29. März Montaul.aii ? — 30. März. 8 h. 18' P. M. Paris. Maraldi. Mein. .\ca9 HS I M. S. 455. 2. B. 3. D. S. 4. F. 14. 31. Dec. F. C. 1728—48. Huxham Engl. Herrick (Eäw. C.) Americ. J. of Sc. 183S. B. 33, S. 297— 30U. 1729. 6 grosse u. 59 kleine. 14. C. 17. Lond. S. u. C. 18. 20. 24. Jan. F. — 2 C 3 C 11 C 16. C. 17. 23. C. 27. 28. C. Febr. F. " ' 2. C. 15. C. 16. C. 23. C. 27. C. 28. C. 30. März F. C. — 6. C. 19. 22. S. 24. C. 27. C. 28 C 30. April F. — 1. C. 2. C. D. 17. S. 22. C. 26. C. 27. C. 29. 31. Mai F. 13. 26. Juni Ac. P. — 7. Juli K. — 29. Aug. D. 10. D. 12. C. 15. C. 20. 21. D. 22. C. D. 23. S. 26. K. Sept. F. 2. C. 11. 13. K. 17. 21. Lond. phil. Tr. 22. C. K. 24. C. 23. S. Oet. F. 16. Nov. Cassini (Jacq.) Mem. Ae. P. H. S. 1. M. S. 321. -in 8. 1720. H. 8. 1. Mem S 433 u. K. D. S. L. 17. C. 18. C. 19. C. 20 C. 30 C. Nov. F. _ 17. K. 22. C. 27. C. 30. Dec F C 1730. 3 grosse «ud 111 kleine. 8. W. 9. 10 h. P. M. Hist. Acad. Paris. 1730. S 8 16 D 17 26. Jan. F. C. ' '""•"• 3. C. 4. 7. 9. C. 10. 11. 13. Febr. F. C. 13. Febr. (Ausserord. Hübe 440 engl. Meilen.) Genf Cramer (G.) L. phil. Tr. 1730. B. 36. S. 279. dito. Cuers (Provence). De Senes. Mem. Acad. d" Montpellier. 1766. B. 1, S. 329 u. K. D. B. L. dito. Beziers Bouillet und Montpellier Laval - 16. C. 18. 27. Febr. F. 2. C. K. 3. März F. B. - 6. März C. D. B. Beziers. Bouillet (Job.) (merkw.) Mem. Ac. Par 1730. H. S.6. - in-8. 1730. H. S. 8 u. S. - März. Italien. Zanotti (Eust)' fomment. Bonon 1743 B. 2, Th. 1 C. S. 469. 1747. Th. 3 C. S. 489. L. 9. C. 10. D. 11. 13. D. B. 13. C. D. 16. D. 17. 18. D. 20. S. 22. F. u. 28. März. _ 16. März Petersburg. Kraft (Höhe 133V2 engl. Meilen). 7. D. 9. D. 12. K. S. 13. 14. C. D. 13. D. 16. B. 19. D. 20. F. 22. D. April L 2. C. 5. C. 9. F. C. 29. D. Mai K. _ 21. Juni Krone. F. B. - S. W. 6. 17. 19 31 Juli F C - 13. C. 19. D. 23. D. 24. C. D. 29. 30. Aug. F. 2. C. 3. 4. 5. 6. D. 7. 8. D. C. S. 9. 10. L. 11. B. 13. D. 17. C. D. 20. C. 21. C. 27. C "S. V 30. C. K. Sept. F. — 6. Sept. St. Petersb. Kraft (Höbe 160 engl. Meilen). 3. 4. D. 5. S. L. 6. L. 7. W. 8- K. 9. C. K. W. D. 9. Oct. 8 h. P. M. Breuillepout (Normandie) Mairan u. Picardie Cassini, Poitiers PireRouche. Ae. d. Sc. P. 1730. Hist. S. 7 — dito Maraldi. dito. Mem. S. 754. 10. 11. D. 12. 14. 17. C. D. 20. C. K. D. 11. Oct. F. 2-'' October Annapolis (Maryland) Lewis (Rieb.) L. phil. Tr. 1731. S. 69. 23. Oet. Neu-England. Grecnwood (Isaae) L. phil. Tr. 1731. S. 55. — Abr. B. 7, S. 463 u. D. 26. Oel. 2. C. D. 3. 4. C. 5 K. D. 6. 7. D. 9. C. 10. D. 12. 14. 17. C. 18. C. 19. 21. 22 C "'S C 28. 30. C. Nov. F. 2. Nov. Genf. Cramer (Höhe 436 engl. Meilen). 2. 8. 9. 14. D. 17. 23. 25. 26. 28. Dec. F. 1730. 31. 37. 39. 41. 46. 49. 30. Nord-Amerika. Kalm (P.) Ve(. Ac. Handl. 1732. S. 143. _ Sehwed. Akad. Abb. 1732. S. 133 17'^o 'il n„..i,.f (ii vi t.r ■ , , ... ci. ioo. iiöv—jl. llvibU. 91 N. L. Weidler, Mairan's Traite. 1734. S. 302. 1731. 3 grosse u. 32 kleine. 2. F. K. D. 10. D. B. 26. Jan. F. C. - 4. 10. 28. Febr F C — 1. D. 2. F. D. S. 4. C. 7. C. D. L. 8. D. 9. C. 14. C. D. März F. 3. D. 24. 27. S. April. _ 14. Mai. L. phil. Tr. 21. C. 24. C. 27. C. S. 28. W. 29. D. 30. C. 31. C.W. Aug. F. 1. F. 20. F. 24. S. 20. F. K. D. 27. C. 28. W. 29. F. 30. Sept. Herbst. Breuillepont hei Evreux. Mairan. Mem. Acad. Paris. 1731. M. S 379 _ in S tVM M. S. 531. " ■ 2. W. D. 3. K. D. S. L. 4. K. D. L. 7. K. W. D. L. 8. K. D. U. L. 10. W. L. 10. 23. K. L. W. 2j. 28. 29. Oet. F. 8. Oct. Kopcnb. Horrebow (Höbe C86 engl. Meilen). 2. D. 4. F. 6. L. 11. 17. 18. 27. 29. F. 30. Nov. Lond. phil. Tr. 1. 4. 5. 6. 7. 18. 20. I). 21. D. 27. 30. S. Dec. F. 1731-50. Wittenberg. 91. N. L. Weidler (Job. Fried.) Diss. de Aur. bor. Vitemb. 1731. 4. 1'32. 2 grosse u. 98 kleine. Wittenberg. Weidler. L. pbil. Tr. 1733. S. 291. — Abr. B. 7, S. 641. Veratti (Jos.) Comment. Bonon. 1743. B. 2, Th. C. 1, S. 473. 1747. Th. 3 0. S. 493 Clironologisclici- Katalog- der Nordlichter liis zum Jahre ISöG. J }} 1. 3. 4. D. 17. 18. 26. W. 27. 28. 29. D. S. 30. D. Jan. F. C. 2. 7. W. 12. 17. D. 18. S. 19. D. 20. 21. 22. D. 24. K. 20. B. 27. F. C. 28. D. 29. K. W. D. L. Ful>ruar. 1. 2. C. 3. D. 12. D. 13. 14. 13. C. 18. 21. K. D. S. 22. 23. 24. B. 29. C. f). 31. Muri C. D. F. 1. 2. C. D. 3. D. 4. 17—20. C. 22. F. C. 24. K. L. April. 25. u. 20. Juni F. — 21. B. 27. Juli D. — 22. C. K.W. L. 23. C. August F. — 1. Sept. l'aiis. Buaclic (Hülie 390 eng-I. Meilen). Kopenhagen. Horrehow. 1. D. 10. F. 18. D. 19. D. 20. D. 23— 2fi. S. 27. K. D. 28. D. Sept. F. — 3. K. D. 7. D. 12. I). 13. 18. D. 19. D. 22. K. 23. F. K. L. 23. Ü. 2G. D. 29. D. ücf. 1. 4. 9. 11. C. 12. K. 13. 14. 13. F. 19. 20. F. B. 21. 22. 24. >ov. 12. Nov. Paris. Godiu. Kopenhagen. Horrehow (Höhe 480 engl. Meilen). 7. F. C. 10. 12. F. C. 13. 16. F. 18. F. C. 19. Dec. 1732—33. Paris. Mai ran. Mem. Ac. P. 1733. llist. S. 23. .M. S. 477. — in 8. 1733. II. S. 33. M. S. 644. 1733. 8 grosse u. 19 kleine. 12. C. u. 17. Jan. C. — 13. S. Febr. — 2. C. K. 3. C. K. ö. C. 17. C. 22. D. 23. D. März. 1. C. u. S. 13. F. 18. C. K. April. — 14. L. 16. Mai \V. Loiiil. pliil. Tr. 7. L. F. C. K. W. B. 8. S. 21. S. Juli. — 7. Aug. 17. K.? Aug. 19. Septbr. S. — 3. K. 6. D. 10. Ocf. K. S. — 7. K.W. S. L. 12. Novbr. 1). — 8. K. S. 22. K. 31. Dceeinbcr D. 1734. 3 grosse u. 33 kleine. 8. Jan. K. — 2.W. 3. L. 23. D. L. Febr. 22. Febr. God in. Paris. Mem. Ac. P. 1734. S. 369. dito. Kopenhagen. Horrebow. (Hübe 380 engl. Meilen.) 1. K. 8. D. 10 D. 17. D. 22. D. 23. S. 26. S. 30. L. März. — 8. K. W. 9. L. 10. April. — 20. Aug. W. L. phil. Tr. 1. D. 2. D. 3. D. 8. K. D. 18. D. 19. F. 20. 23. D. 24. D. 29. D. 30. D. Sept. 1. D. 2. D. 4. D. 6. D. 14. D. 16. D. 17. D. 20. D. 30. D. 31. D. üet. — 26. Nov. D. 1734. Paris. Utreeht. St. Petersb. .Mem. Ac. P. 1734. M. S. 367. — in 8. 1734. M. S. 769. — 22. Febr. Godin. Paris. Mem. Ac. P. 1734. S. 369. 1734_42. Siberien. Gm el in's Reise. Brunn'sAbh. N. Act. Acad. Pelrop. 1790. B. 6, S. 423. 1798. S. 11, S. 320. 1735. 4gr. u. 47 kl. 23. K. 26. K. W. Jan. — 4. D. 13. D. 21. B. 22. Par. M a i ran. G od i n. Kopenhagen. Horrebow. (Hohe 434 engl. Meilen.) W. B. 24. D. Febr. 4. D. 13. D. 13. F. 20. 22. F. 23. K. W. 24. F. K. W. L. 25. W. B. 26. März D. — 22—31. M. Holland. Musche nb ro ck. Introd. §. 2496. 16. D. 17. D. 19. W. D. 19. D. 20. 21. 22. F. 23. K.W. D. 23. D. April. 22. 23. 27. 31. S. August. I. 10. Sept. 14. Sept. u. 4. Oct. Lond. C e Is i us (Andr.) L. phil. Tr. 1736. S.241. 15.18.23. 24. Lond. 23. Sept. II. D. 14. S. 15. S. L. 22. L. 23. D. S. 24. D. Oct. 14. D. 18. Nov. F. — 8. F. 20. Dec. D. 11. Dec. Neve (Timothy). Südlich. L. phil. Tr. 1737. S. 32. — Abr. B. 8, S. 526. 13. F. 15. F. 18. D. 20. D. 22. Dec. L. phil. Tr. 1736. 9 grosse u. 33 kleine. 62 zu Franeker. M usch en bro ek. 7. ü. 22. Jau. L. phil. Tr. — 13. D. 16. D. 17. F. D. L. 27. L. 28. D. Febr. — 15. B. 30. März D. 3. D. 5. W. 14. April D. L. phil. Tr. — 4. Mai B. Tornco Lapplaud. Franz. Akademiker. 7. B. 8. B. Juli. — 13. D. 15. D. 20. D. Aug. 3. W. 4. W. 3. D. L. 13. D. 23. B. S. L. 26. D. 30. Sept. B. 7. S. 8. S. 10. W. 22. F. 26. W. 27. W. L. 28. L. 29. L. 30. Oct. F. 7—9. S. 17. D. 18. S. Torneo Lappland. Maupcrtuis. 19. D. S. 24. S. Nov. F. — I. Dec. Ü. 1736 u. vorzügl. d. 18. Dec. Ofver-Torneo. Maupertuis (de) De la Figure de la Tcrre. Amst. 1738. 8. (68 S.) S. Oeuvres. Lyon 1768. B. 3. S. 153. Bowdoin. Amerie. J. of Sc. 1830. B. 18. S. 74. 22. Dec. Paris. DeFouchy. Torneo. Celsius (Hohe 534 engl. Meilen). 1736—37. Upsal. Wallerius (Nie.) Act. Litter. Sc. Sueciae. 1737. S. 220. Oct. 1736 bis 22. April 1837. 46 N. L. Torneo (Schwed.) Celsius (.\n.) dito S. 254. 1737. Rom. B a I d in i (J. Franc.) Calogerac Opusc. pbilolog. Za no t ti (Eust.) u. M a 1 1 c u cc i (Petron). Comm. Bonon. 1745. B. 2, Th. 1 C. S. 476. 1737. 11 grosse u. 29 kleine. 1. B. 3. D. 9. L. 24. Januar B. — 18. S. 21. S. u. L. 28. W. D. 29. W. S. März. 20 » o " e- 7. W. 10. D. 11. D. 24. D. April. — 3. B. 30. Juni B. — 20. W. S. L. 21. W. B. S. L. 22. W. S. L. 23. D. S. L. 24. D. 23. D. Aug. 24. Aug. Kraft. Commcnt. .\c. retiop. 172S. B. 1, 5. 334 und Kov. Comm. 1750. B. 1, S. 144. 4. D. 14. L. 18. D. 22. F. 27. S. L. 28. S. L. 30. S. L. Septeml)er. — 1. S. L. 2. Loiul. 23. D. 24. Lond. 23. L. 26. Oct. 26. W. 30. Novbr. Lond. pliil. Tr. — 16. V. W. B. L. Boseowich. Diss. d. Aur. Loi-. Paris. DcFoucliy (Höhe 333 engl. Meilen.) 19. Dec. mit anderen Plantade(de) Mem. Ac. Montpellier 1762. B. 1, Hist. S. 121. 20. Lond. 21. B. 22. B. 28. Dec. F. B. 1738. 3 grosse u. 6 kleine. 16. B. 19. S. Febr. — 8. 18. S. L. 19. März. — 10. April S. Lond. phil. Tr. — 11. Juli B. — 13. Aug. B. — 4. Dec. W. 1738—39. 18. März (südlich). London. L. pliil. Tr. 1741. — M,v. B. 8, S. 323. 1739. 11 grosse u. 15 kl. B. 46 Upsal. Celsius. 2. Jan. 9. Febr. 9. März. 3. April. 2. Juli. 7. Aug. 6. Sept. 9. Oct. 2. Nov. 2. Dec. Upsal. Celsius (A.) Bull. Aead. Bruxelles. 1854, O.Mai. B. 21. L'Institut. 1854. S. 335. 8. S. 27. Jan. F. — 13. S. L. 17. F. 27. Febr. F. W. 6. S. L. 7. L. 10. F. W. B. 12. S. L. 22. März F. 29. März. Padua. P o le n i (Job.) Comm. Ac. Petrop. 1741. B. 8, S. 440 u. B. L. phil. Tr. — 10. April. 24—26. S. L. 28. W. 29. S. L. 30. Sept. Lond. phil. Tr. — 29. S. 30. S. 31. Oct. W. — 2. L. 16. Nov. B. — 6. L. 13. Dec. L. phil. Tr. 1739 od. 4ü. F>dinburgb. Short (Jara.) L. phil. Tr. 1740. S. 308. — Abr. B. 8, S. 412. 1740. 3. Jan. 27. Jan. Rom. ReviUas (Abbe Didacus) dito. — 1741. Abr. B. 8, S. 502. — 8. Febr. — 4. März. — 1. Mai. — 1. Juni. — 3. August. — 4. Sept. — 8. Oct. 17. Oct. S. L. — 2. Nov. 3. Nov. Upsal. C e 1 s i u s. Havre de Grace. deFouchy (Höhe 476 engl. Meilen). — 2. Dec. Upsal. Celsius (A'.) Bull. .4c. Bruxelles. 1854, 9. Mai. B. 21. L'Institut 1854. S. 331. 1741. 12gr. u. 9 kl. U.Jan. 5. Febr. 9. März. 3. u. 3. April (Magu. Pert)4. Juli. 15. Aug. 9. Sept. 10. Oct. 10. Nov. 4. Dec. Upsal. Celsius. Bull. Acad. Bruxelles. 1854. B.21 u. L'Institut (vide supra). 12. 13. B. 23. Jan. W. — IG. Febr. W. — U. L. 16. L. 17. L. 20. L. März. — 6. S. 17. S. .4pril. — 10. S. 13. Aug. W. 1. 2.W. 3. S. B. 9. W. B. L. 10. 12. 14. 15. Oct. ausser d. 9. alle von S ho r t. — 11. Nov. S. 1741—57. N. Amerika. Winthrop (J.) Americ. J. of Sc. 1841. B. 40, S. 204—206. 1742. 3 gr. u. 11 kl. 5. Jan. 4. Febr. S. März. 2. April. I.Juli. 8. .4ug. 9. Sept. 7. Oct. 2. Nov. 3. Dec. Bull. Brux. 1834. vide supra. 2. Jan. S. 23. Febr. W. 3. W. 26. W. 27. W. März. — 23. \V. Mai. — 26. \V. 30. August W. — 7. W. 10. W. Sept. — 22. S. 23. S. Oct. 22. W. L. 26. W. Dec. 1743. 1. Jan. 6. Febr. 8. März. 4. Apr. I. Mai. 6. Aug. 10. Sept. 10. Oet. 3. Nov. 4. Dec. dito Bull. Bruxelles (vide supra). 30. W. Januar. — 16. W. 19. W. 20. W. 24. B. 26. W. 28. W. März. — 19. September \V. — 8. Oct. W. (Mai ran). 1744. 1. Jan. 3. Febr. 1. März. 1. April. 4. Mai. 1. Sept. 1. Oet. 2. Nov. 3. Decbr. Celsius. Bull. Bruxell. Vide supra. 2. April W. — 7. Juni Lund. — 3. Oct. B. M airau. 20. Aug. Cusco (Südamerika) bei Tuge. Meni. Ac. P. 1745. Sertorlus (A. J.) Diss. de Aur. bor. Hist. 1761. S. 7. — Dec. L. phil. Tr. 1745. 3. 21. Jan. \V. — 6. Febr. — 3. Nov. — 7. Dec. Celsius. Bull. Brux. (v. supra). — 9. B. 17. Oet. B. Mairan. — 25. Nov. Kraft. N. Comm. Petrop. 1730. B. 1, S. 144. 1746. 5. Jan. — 10. Febr. — 3. März. — 1. April. — 1. Juli. — C. Sept. — 14. Octbr. — 3. u. 7. Nov. W. Upsal. Hyorter. — 8. Dec. Bull. Ac. Brux. 1834. L'Institut. 1854. S. 333. 1746. 1. März. Winthrop (J.) Americ. J. of Sc. 1841. B. 40, S. 203. — 22. Octbr. Kraft, (vide supra). 1746—31. 28. N. L. (Mairan u. Cotte). 1747. 3. u. 6. Jan. W. — 4. Febr. — 7. 19. März L. — 4. 31. Augu.st B. — 4. 10. W. 27. B. Sept. — 4. Oct. — 4. Nov. — 3. W. u. 24. B. Dec. Upsal. dito. 1748. 1. Jan. — 5. 27. W. Febr. — 7. März. — 5. August. — 7. Sept. — 2. 22. Oct. B. — 6. Nov. — 6. 24. W. Dec. dito. 1749. 3. Jan. — 4. Febr. — 9. März- — 1. April. — 4. Aug. — 3. 17. B. 22. B. Sept. — 3. u. 8. B. Oet. — 2. Nov. — 4. Dec. dito. — 28. Febr. 4 h. P. M. und 2. April 6 h. F. M. W a r- gentin. Upsal. Vet. Ac. Handling. Collect. Acad. de Dijon. B. II. (Magn. Pert.) Chroiioln^ischer Kalalo? der Xonlliclifer liis 7.11m Jahre ISäO. 21 1749. 17. .Sept. 22. Sept. Hoin. Nov. rominent. Ao. Pctrop. 17S8. B. 4, S. 483. — 8. Oct. 1749—30. 23. Jan. Clielsca. Martyu (J.) L. pliil. Tr. 1700. S. 319. — .\br. ü. 8, S. 323. 1730. 3. Jan. — G. Febr. — 4. MSrz. — I. Juli. — 4. Aug. — 1. Sept. — 4. Oct. — 1. Dec. Upsal. Hjorter. Bull. Ac. Bruxelles. 1834. B. 21. L'Iiistitut. 1834. S. 333. — G. Jan. W. 1730. 3 gr. u. 5 kl. G. Jan. 23. Jan. Baker (H.) L. phil. Tr. 1730. S. 399. — Alir. B. 10, S. 63. Miles (Rev. H.) ililo. 1730. S. 346. — Abr. B. 10, S. 12. 3. Febr. Paris. De Fouehy. Toulouse. D'Arquier. (Höhe 466 u. 476 engl. M.) W. B. L. 4. W. 7. B. 13. Febr. B. Frankreich. Bouillet. M. Acad. P. Hist. 1730. S. 1 u. 3. IG. Febr. Chelsea. Martyn (J.) (südlich). L. phil. Tr. 1730. S. 343. — Abr. B. 10, S. 3 u. 12. 26. Febr. L. phil. Tr. 27. Febr. Hagen. Gabry od. Gabrc(Pet.) u. Par. Mairan. (Höhe 463 engl. Meil.) dito. 1751. S. 39. — Abr. B. 10, S. 134 u. W. 3. D. 13. April. — 2. Mai W. — 24. W. 26. .Vugust. Reyger (G.) Danzig. Naturf. Ges. Abb. 1756. B. 3, S. 238 n. B. — 26. B. 27. Ang. B. — 14. Dcc. 1731. 19. Febr. W. — 3. Mürz. — 3. Sept. — 9. Oct. — 5. Nov. — 4. Dec. Upsal. Hjorter. Bull. Ac. Bruxelles. 1834. B. 21. Instit. 1834. S. 333. 19. Aug. B. — 23. Oct. Upsal. Fcrnerus. (Höhe 1006 engl. Meil.) 1732. 8. Jan. — 9. Febr. — G. Mirz. — 1. Aug. — 5. Sept. — G. Oct. — i. Nov. Hjorter dito. u. dito. 1733. 3. Febr. — 10. Mirz. -^ 8. April. — 2. Ang. — 1. Nov. — 3. Dec. dilo. 1754. 1. Jan. — 2. Febr. — 5. März. — 2. April. — 1. Septbr. — 2. Oct. — 3. Novbr. — 1. Dcc. dito. 1734. 27. Oct. Hagen. Gabry (Pet.) Mem. Math, et Phys. Ac. P. 17G1. B. 3, S. 581. 1734 od. 1733. Americ. J. of Sc. 1828. B. 14, S. 100. 1735. 30. Jan. Schweden. Ekeberg (Chr. Gustav) Vct. Ac. Haudliug. 1757. B. 18, S. 61. — Deutsche schwed. Ak. Abb. 17.';7. B. 17, S. 58. 1733. 2. Febr. — 1. Sept. — 3. Oct. — 2. Nov. — 1. Dec. Upsal'). Bull. Ac. Bruxell. 1834. B. 21. Institut 1834. S. 335. 1736. 1. Jan. — 2. Febr. — 1. Mä.iz. — 2. April. — 6. Septbr. — 3. Oct. Upsal. Hjorter. dito u. dito. 1757. 31. Mürz u. folg. Tage. Bouin (Job. Tbeod.) Mem. math. et Phys. Ac. Paris. 1762. B. 4, 5. 242. — 16. Sept. Hagen. Gabry (Pet.) dito S. 597. — 12. Nov. Philadelphia. Uartram (Job.) I.. phil. Tr. 1762. S. 474. — Abr. B. 11, S. G14. 1759. 3. Jan. — 6. Febr. — 4. März. — 1. April. — 4. Aug. — 11. Sept. — I. Ocfober. — 9. Nov. — 12. Dec. Upsal. Bergman. Bull. Ac. Brux. 1834. B. 21. 1739. 4. Februar. Upsal. Bergman (Torb.) L. phil. Tr. 1762. S. 479. — Abr. B. 11, S. 613. Noilct (J. Ant.) Mem. .\c. P. 1759. Hist. S. 37. Hernosand. Gisler (Höhe 534 engl. Meilen). — 13. Febr. Upsal. Bergman. Hernosand. Gisler (Höhe 866 engl. Meilen). — 20. Febr. Bouin (J. Th.) Mem. Math, et Phys. Ac. P. 1762. B. 5, S. 103. — 16. Sept. Bouin. Rouen u. Yvelot. dito. 1762. B. 6, S. 233. dito. Nord-Deutschland. II a rt m a n u. Hamb. Mag. 1739. B. 24, Th. 2, S. 157. — 16. Sept. 8 h. 40' (W— NW. Bogen u. Flammen). Itoiicn und Yvelot. Bouin. Mem. Math, et Phys. Ac. Sc. P. Sav. etr. 1774. B. 6, S. 253— 23G. 1759—62. Bergman (Torb.) Nova Act. Sc. Upsal. 1773. B. 1, S. 48. (Siehe Hohe der N. L.) 1760. 6 Januar. — 9. Febr. — 5. März. — 7. April. — 1. Juli. — 3. August. — 8. Oct. — 9. Novbr. — 5. Decbr. Bergman. Bull. Acad. Bruxelles. 1854, 9. Mai. L'lnstitut. 1854. S. 335. — 1. 6. u. 8. Nov. Upsal. Bergman. Hernosand. Gisler (Höhe 6G6, 534 u. 334 engl. Meilen). 1761. 9. Januar. 25. Jan. Hernosand. Gisler. I.idköping. Bergman (Höhe 334 engl. M.). — 12. Febr. 21. Febr. Wien. Hell. Hernosand. Gisler (Höhe 720 engl. M.). 27. Febr. Hernosand. Gisler. Enköping. Bergman. (Höhe 334 engl. Meilen.) — 5. März. — S.April. — 1. Mai. — 3. August. — 5. Septbr. 23. Sept. Hernosand. Gisler. Marienstadt. Bergman (Höhe 666 engl. Meilen). — 2. Oct. — 4. Nov. — 1. Dec. Bull. Ac. Bruxelles. 1854, 9. Mai. 17G2. 3. März. — 5. April. — 2. Aug. — S. Sept. — 4. Oct. — 4. Nov. — 8. Dec. dito. 28. Febr. (Pyramidales N. L.) Tyrnau (Ungarn). Pater Wiess. Mem. Ac. Paris. 1761. S. 25. 21. März 9— 2 h. 30'. (NO— W. Weisse Strahlen. 20. T. Höhe). Messier. Mem. Math, et Pb. Ac. Sc. Paris. Sav. etr. 1774. B. G, S. 110. — 21.-22. Mai. Paris. Messier (Ch.) Mem. Math, et Phys. Ac. P. 17G2. B. 6, S. 110. J. d. Sav. B. 0. cl,.- Kalendrr k.im mir im .1. li.v; in .SH,\vi-il.n in Anwendung. 22 n o u e. 1763. 17. Oet. Upsal. Mallet (Krid.) Vct. Ac. Haiull. I7C.4. U. 25, S. C3. Oputsclic scluved. Ao. Abh. 1764. B. 26, S. 66. England. Hamilton. Philo«. Ess. Ess. 111, S. 106. — 24. Octbr. Upsal. Berg- man. Christiania. P i s c a t o r. (ilülie 334 eng^l. Meilen.) 1764. 22. Febr. Upsal. Berg-man. (Hiilic 234 engl. Mellon.) 1767. 13. Dec. Lueea. Pater S eran ton i. 1768. 6. Aug. Paris. Messier (Cb.) L. phil. Tr. (176'J) 1770. ß. S9, S. SÜ. — Ahr. B. 12, 5. 611. — 6. Aug. u. 3. Dee. dito. S. 466. — S. Dee. Güttingen. Hannov. Mag. 1768. S. 1G34. — 6. Dec. Lanteuil (Normandie). T u r g o t (Et. Franc.) Mein. Ae. P. 1768. Hist. S. 33. 1769. 3. Jan. 7'/, h. bis 10 b. P. M. (Rothe Säuleu.) Lancaster (Pennsylv.) Amer. pbil. Tr. Philad. 1771. B. 1, S. 338. Rozier's Obs. s. Phys. 1773. B. 2, Th. 2, S. 293. — dito. II b. P. M. H. 2—3 b. A. M. Montmorency. Cotte's Traite. S. 601. 2. u. 18. Jau. (Sebr sebön.) — 1. 12. 13. 18. u. 23. Febr. — 14. 18. 23. 26. u. 27. März. — 13. 14. 17. 19. u. 20. April. — 27. Mai. — 9. Sept. Beguelin. Obs. s. Pbys. B. 2, Th. 2, S. 293. 26. Febr. u. 9. Septbr. (2 N. L.) Oxford. S w i n t o n (Revd. .lohn) L. pbil. Tr. (1769). 1770. B. 39, S. 367. — Abr. B. 9, S. 66. September. J. S. W i n n dito. 1774. B. 64, S. 128. — 24. Reims u. anderswo in Frankreich. L avoisier (Ant. Laur.) Mem. Ac. P. 1769. Hlst. S. 22. Oetober. 2 N. 1j. eins um .'> h. A. M., das andere d. Abends. Beziers. liertbolou. Ene. Math. B. 1, S. 363. 1770. 18. Januar. Berlin. S i 1 b e r s e h I ag (Job. Esa.) Sendschreiben über u. s. w. 1770. in 4. 4 Taf. Hannov. Mag. 1770. S. 193. Beckmann. Pbys. Bibl. 1770. B. 1, S. 39. dito. Beguelin. Mem. Aead. Berlin, auch Rom. Cadix, Wien. dito. 6 b. P. M. Beziers. Bertholon. Encycl. Math. 1793. Pbys. B. 1, S. 363. 1770. 31. August. 3'/2 h. A. M. (7 Bogen.) Beziers. Bertholon. Eneyel. Math. S. 363. dito. Göttingen. Hann. Mag. 1770. S. 1217. 1771. 19. Fepr. e»/, h. P. M. bis 7 h. Paris. P. Cotte. 1771. 29 N. L. St. Petersburg. Eul er. — 19. u. 20. Febr. — 30. März. Paris. 1772. 27. Oetober. 7 h. bis 10»/, h. P. M. Cineo (J. Domin. Berando de) (Piemont.) und Pellegrini. J. d. Sav. 1773. S. 188. — 17. Juli. 9 b. 20« üb. Horiz. im S. Bradfield (N. Engl.). Williams (S.) Tr. Amerie. pbil. Soc 1786. B. 2. S. 136. 1773. 17. Juli. Mem. Ac. P. 1773. H. S. 6. — 15—16. Aug. Breslau. Ökon. Nachr. der patriot. Ges. in Schlesien. 1773. B. 1, S. 283. — 17. Sept. Paris. Cotte's Traite. Auch zn Pekin. A m y o t. 1774. 13. 24. 23. Juli. VauSwinden. Mem. Aead. Sc. Paris. Sav. etr. 1780. B. 8, S. 394. (Magn. Pert.) 1777. 36 N. L. u. 8 zweifelh. Franeker. VauSwinden. 26. Febr. Pingre. Rozier's Obs. s. Phys. 1777. B. 9, S. 272— 274. dito (Krone) Nancy, dllo. Messier (Cb.) Mem. Ac. P. 1777. H. S. 48. M. S. 440. 7. 10. 11. 22. u. 29. März. Franeker. V a n S w i n d e n. — 4. 5. 7. 8. 9. April. — 30. 31. Mai. — 8. 10. 24. u. 23. Oet. dito. 7. Sept. Paris. D'E t i e n n e. dito. 1777. B. 10, S. 231— 233. — 3. Oet. Genf. D e I u c (G. Ant.) Bull. Ac. Bruxelles. 1842. Tb. 2, S. 6. L'lnslitut. 1842. B. 10, S. 341. 3. Nov. Messier (vide supra). — 27. Novbr. St. Petersburg. Act. Aead. Pctrop. 1777. Th. 2. Hist. S. 71. 3. Dec. Schulze. Mem. Aead. Berlin 1777. S. 106. dito. Paris. (Merkwürdiges.) Messier. (Vide supra.) dito. 6 h. bis 12 b. P. M. (Roth u. weiss.) Beziers. Bertholon. Encycl. Math. 1793. Phys. B. 1, S. 363—363. fig. 138. 1778. Chevalier (Abbe) Mem. Ac. Bruxelles. 1780. B. 3, S. XXV. 23. Febr. 10 h. 40' P. M. Havre. Dicquemare. R o zi er's Obs. s. Phys. 1778. B. 11, S. 269. 17. März. 9 h. P. M. dito. dito. S. 420. dito. 9V4 h- Beziers. Bertholon. Encycl. Metbod. Phys. 1793. B. 1, S. 363. — 28. Juni. dito. dito. B. 12, S. 232—233. dito. Sinigaglia. de Jose bi (Marquis de St. Honorio) Mem. Ac. ßerl. 1779. S. 14'. 17. Sept. 21. u. 22. Sept. (prächtig). Cotte (Pcre) J. d. Sav. 1778. Oet. 3. Dec. Bertholon. 1778. R 0 zie r's Obs. s. Phys. B. 12, S. 339— 363. 1769 bis Juli 1778. 86 N. L. P. C o 1 1 0 zu Montmorency. 1779. Carlsruhe. 23 N. L. Dr. Eis e u 1 oh r. 13. Februar. 3^4 b. bis 7'/4 h. P. M. Beziers. Bertholon. Encycl. Melh. 1793. Pbys. B. 1, S. 366. dito. 14. Kehr. 15. Febr. 'S'/:,h. (Rothe Flecken u. Sänlen.) dito. — 21. April 71/0 ''• !'• M. Chronolog-isphpr Katalog- iloj- Nonlliclitcr his /.«im .T;iliro IS'iG. 23 IS. Sopthi-. 7— S h. P. M. (grosse rotho Flecken). — 9. Novhr. Sä/^ Ii. h'm 7'/, h. P. M. (i rothe Hogcn). Uezicrs. Ucrtholon. Encycl. MethocI. B. 1. Pliys. S. 354. 1779—83. dilo. 68 N. L. dito. Geliler's phys. Würlcrl). 1833. B. 7, S. 136 u. 14G. 1780. Carlsruhc. 19 N. L. Gültlng. Mag. <1. Wiss. 1780. B. 1, H. S, S. 217 u. 267. 29. Febr. Padua. Toaldo (.los.) Saggi Ae. di Padova. 1786. B. 1, S. 178. dito. G'/i li- bis 9VjIi. P. M. Beziers. Bcrtholoii. Encycl. Motli. 1793. Phys. B. I, S. 366. dito. Genf. Ueluc (G. Ant.) L'Instiliil. 1842. B. 10, S. 341. dito. Turin. Tonte Moroz/.o. Meni. Ac. d. Turin. 1786. B. 2, S. 328. 29. Febr. 28. Juli u. ■'.:<. >ov. Genf. Bull. Ae. Bruiclles. 1842. 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Encycl. meth. 1793. Phys. B. 1, S. 367, fig. 144. — 15. Febr. S'/j h- P- M. dito. f. 145. 27. März. Dowcr (Hampsh. N. Amer.). B el kn a p (Jcr.). Mit Geräusch. Trans. Americ. phil. Soe. 1786. B. 2, S. 196. dilo. (Merkwürdige.) Gannett (Caleb.) Mem. Amer. Acad. 1793. B. 2, Th. 1, S. 136. Americ. Journ. of Sc. 1828. B. 14, S. 96. dito. 9'/2— IOV2 h. P. M. Anomale u. prächtige. Franeker. Van Swindcn u. Itagen. 28. März. 11 h. P. M. Schöne mit Krone, dito. u. 29. März dito. 4. April. 10— lO'/j h. P. M. Bogen. London. Cava II o (Tiber.) Lond. phil. Tr. 1781. B. 71, Th. 2, S. 329. 1 fig. — 23. September. S'/.— 9 h. P. M. Paris. Bertholon. Encycl. mcthod. 1793. B. 1, S. 362. 8. Aug. 1781 bis 9. Aug. 1783. Gannett (Cal.) Mem. Americ. Acad. 1785. Ii. 1, S. 327. 1782. 4 N. L. Carlsruhe. Dr. Eisenlohr. Gioeni's Opera. 25. Februar. 6'/j h. P. M. Beziers. Bertholon. Enc. meth. 1793. B. 1, S. 367. — 8. Oel. llamb. Mag. 1782. B. 20. S. 1465. 1783. ION. L. Carlsruhe. Dr. E is cnl o h r. 26. 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An. Phys. 1803. B. 19, S. 219. 23. Febr. Manchester. Dalton. Nieholson's .T. nat. bist. 1S03. N. 3, B. 10, S. 303 und Gilb. An. Phys. 1806. B. 24, S. 366. 23—28. Mai dito. — 29. August. England. — 21—22. September. — 13. 20. u. 22. Oetober. — 16. 18. 19. 20. 25. 26. Nov. — 26. Dec. Nieh ol s o n's J. nat. pbil. 1803. B. 10, S. 303. 1806. 2. Nov. Eekwarden. Brandes (VV.). — 22. Dec. Halle. Gilbert und Paris. Gilb. An Phys. 1806. V. 24. S. 363. 1809. V. 29, S. 428. 1806—7. Alleghanys. Ashe (Thom.) Americ. Journey. Loud. 1803. 3 B. u. Bibt. brit. 1809. N. 317. B. 40, S. 280. Moll's N. Jahrb. d. Berg- u. Hüttenk. 1812. B. 2, S. 236. 1807. 13. Jan. Halle. Gilbert. Gilb. An. Phys. 1807. B. 23, S. 363. — 26. März. Skandinav. Hausmann (J. Fr. L.). Reise d. Skandinav. 1818. B. 5, S. 239. 1808. 31. Juli. 6—11 h. (Roth.) Gilb. An. Phys. 1810. B. 30, S. 243. 1808 — 13. Keine beobachtet, oder wenigstens keine im continentalen Europa aufgezeichnet. 1814. 7. April. Tottenham. Howard. Gi 1 b. An. 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Bibl. ital. 1836. B. 83, S. 463. — 22. Oct. Insel Bourbon und 3. Nov. Ouessant. D a r o n d e a u. C. R. .\c. d. Sc. P. 1837. B. 3, S. 847. 18. Novbr. NW. Frankreich. Cahors. dito. 1836. B. 3, S. 518. dito. Alost, Maas u. Aachen. Fester. Bull. Ac. Brux. 1836. B. 3, S. 72. 1836—37. N. Amerika. Emmett. L. Ed. phil. Mag. 1838. B. 12, S. 42. 1837. 24. Jan. Malines. Bull. Ac. Brux. 1837. B. 4, S. 92. 23. Jan. N.Amerika. 0 1 m s t e d (Denison.) Amerie. Journ. uf Sc. 1837. B. 32, S. 176—181. — 26. Jan. 9 h. bis 10 h. Malines. Waterkeyn (H. B.) und Bruxelles. 9 h. Bull. Ae. Bruxelles. 1837. B. 4, S. 32. L'Institut. 1837. B. S, S. 227. 18. Febr. 101/.— 11 h. P. M. 2 dunkelrothe Streifen, Sterne sah man durch. Wycombe. Tätern (James G.) Lond. Mag. nat. hist. N. F. B. 1, S. 221. dito. 10 h. 32' Richtung NW— SO. Birmingham. L. A. T. dito. S. 222. dito. Sidmouth (Devonsh.) Heineken (L.) L. Ed. phil. Mag. 1837. B. 10, S. 263. dito. Ashurst (Kent) Snow. dito. S. 495. dito. Makerstoun (Kelso.) Brisbane, dito. S. 494. — 18. Febr. 8h45'. Meaux (Seine et Marne.) Darin. (Süd). Bogen.) Lu/.arches, Hahn, Beauvais, Z oega, Versailles. Gau d in, Sarregucmines, L e goullo n u. s. w. Morlaix, Pi o t, Besanjon, Virlet, Montpellier, Aug. St. H i I ai re, Marseille, Valz. Compt. R. Acad. d. Sciences. Paris. 1S37. B.4, S. 263—337. L'Institut. 1837. 5. April. (Grosse Pert. zu Göttingen. Decl. 39' über dem gewöhnlichen Stande.) dito, mit den Beob. zu Newhaven. Herrick (E. C.) Amerie. J. of Sc. 1837. B. 32, S. 396. dito. Genf. Wartmann. C. R. Ae. P. 1837. B.4, S. 389. dito. T/^—9h. Bruxelles. Quetelet. auch Löwen. Van Mons. Bull. Ac. Bruxelles. 1837. B.4, S. 76. dito. London, Paris, Forli. Bibl. univ. Geneve. N. F. B. 7, S. 409 — 411. dito. Göttingen, Gotha, Freiberg, Kosel, Köln. Pogg. An. 1837. B. 40, S. 464— 481. dito. Göttingen. Goldschmidt. Compt. R. Ae. P. 1837. B.4, S. 324. L'Institut. 1837. B. 3. S. 109. dito und 18. Oct. Genf. Wartmann. L'Institut. B. 3, S. 126. dito. Italien. Matteucei. dito. S. 133. (Vermind. Magn. Intens.) dito. Newhaven (Conn.) u. N.Europa. Herrick (E. C.) Americ. J. of Sc. 1837. B. 32, S. 396. 18. Febr. 19. Mai, 24. Juni (11 h. 46' bis 12h. 30' P. M.) 1. 2. 7. Juli. 23. Aug. (2 Bögen.) England. Christie. Americ. J. of Sc. 1838. B. 33, S. 300. L'lnstit. 1838. B. 6, S. 211. 6. April. 8 h. P. M. Morren. Compt. R. Ac. d. Sc. P. 1837. B. 4, S. 389. L'Institut. 1837. B. 3, S. 123. — April. Frankreich. Amer. J. of Sc. 1838. B. 34, S. 283. — 6. 7. 8. April, immer zu 10 h. P. M. Christiania. Hansteen. (Mem. Ac. Brux. 1847. B. 20, S. 103.) 1. Juli. Rochester (N. Y.) Dewej (C.) Newhaven. Herrick. Amerie. J. of Sc. 1838. B. 33, B. 143—147. u. 212. — 29. Juli u. Aug. Berlington (Vt.) Dean (Jam.) dito. S. 212. 23. 27. 28. u. 31. Aug. immer um 10 h. Christiania. Hansteen. (Vide supra.) — 28. August. N. Amerika, dito. 1828. B. 14, S. 91—111. 3. 6. 8. 9. 2U. 21. 23. 27. u. 28. September , immer um 10 h. Christiania. Hansteen. — 23. Sept. Carlsbad. Robert (Eug.) C. R. Ac. d. Sc. P. 1838. B. 6, S. 50. L'Institut. 1838. B. 6, S. 3U. — 29. Sept. Dublin. Mallet (Rob.) Phil. Mag. 1837. B. 10, S. 75. 5. Octbr. 10 h. Christiania. Kaafjord. Thomas. Comiss. du nord. Aur. bor. S. 401. — 6. Oct. Gläniend. dito. — 8. October. Schwach, dito. — 11. Oct. Saunders. Phil. mas. 1837. B. 10. dito. S. 76. Leominster. dito. S. 77. — 18. Oct. 6 h. P. M. Paris. Man dl. C. R. Ac. Sc. P. 1337. B. 3, S. 639 (Magn. Perturb.) dito. Bourg. dito. Genf. W ar tm a n n und De la Rive. Bibl. univ. Geneve. 1837. B. 11, S. 391. Bull. Acad. Brux. 1837. B. 4, S. 484. Americ. J. of Sc. 1838. B. 34, S. 288. Chronologischer Katalog' • (ßew. in Bog., S'/j bis S'/j Bog. in der Mitte gebrochen, östl. Segni. gegen 0., westl. gegen W., jedes wie ein flatterndes Band), Chri- stiania. — 3. Jan. 4 h. 13- — 11 h. 4'. (.Mehr. Bog., die sich später in e. Lichtstrom vereinigen, 3 h. 35. 5 Bog., der Fuss eines bleibt lange auf dem Berge Kaafjurd.) Theil eines Bog. hinter einer Wolke. Lot. 1.-6. Jan. 3 h. 22'— 19 h. 45' (Strahlen, 5 h. 28' halbe Krone im S. des Zeniths, 6 h. 10' ganze Krone). Lot. Lil. B r. — 6. Jan, 5 — 5'/j h. (Durch das dunkle Segment schiessen Lichtstrahlen hoch auf. Bew. gegen W. im westl. Theile d. Bog.) Christiania. — 7. Jan. 4 h. 45' — 14 h. 15' (2 Bog., 9 h. 12' auf der Erde gestützte Flecken). Lot. Sil. — 9. Jan. 10—12 h. (schwach). Lot. Sil. dito 9 h. 30'— 12 h. 5 Bog. Jukvig. Bravais. — 10. Jan. 9 h. 3'— 12 h. 30'; um 10 und 11 h. schwarz- längliche Streifen auf dem Bog., 11h. 59' Krone, gefärbte Strahlen, sehr hell, vihratile Bew. von oben nach unten.) Jukvig. Br. — 10. Jan. S h. 23'— 20 h. (Strahlen, um die 16. St. Krone.) Lot. — 10. Jan. 9 h. 54' — 12 h. 54' St. Petersb. (Ann. meteor. Russ. 183'J.) — 10. Jan. 5— 6 h. S. M. Hamburg und Kopenhagen Julius (Bull Ac. Bruiell. 1839. B. 6. S. 57. — 11. ,Ian. 10 h. 15' Jukvig Br. — 12. Jan. 3 h. 12' — 14 h. (Bog. im N., 6 h. 9' in der Mitte eingeschnitten oder als wenn 2 Bog. sieh hei einem ihrer Füsse berührten, 7 h. Flecken und ein Fuss des Bugens, 10 h. 36' wieder Bogen.) Lol. dito 5—12 h. Bog. im N., 7 h. 2 Bog. Jukvig. Brav. 13. Jan. 12 h. (Spuren) Lil. — 14. Jan. 11 h. 30' (schwach) Lot. — 14. Jan. 6—10 h. (dun- kelroth, flammenartige Bew. im östl. Theile) Christiania. — 15. Jan. 10 h. S. M. (weissl.) Edinburgh Necker (Ann. d. Chera, et Phys. 1841. B. 76.) — dito 11—13 h. 30' Bogoslovsk (Siber.) Ann. met. Russ. 1839. S. 238). 16. Jan. (schwach) Christiania. — dito 7—12 h. (Unregelm. Bogen im WNW.— NO., 10 h. 3' fragmentar. Bogen, Streifen in concentrisch abgestumpfter Kegelform. 10 h. 6' gekrümmte Bänder.) Lot. — dito 9 h. 12'— 16 h. 40'. (Bog. im N. 10 h. 3' 2 oder 3 Bogen, später Streifen) Jukvig Br. 36 ßoue. — IG. Jan. 10 h. (weissl.) Edinburgh. Neeker. (An. .1. C'liem. et Pliys. 1841.) — 17. .Jan. (j— 12h. (Spureuj Lot. dito 7— S h. 30'. Jiikvig. lir. — 18. Jan. Lot. ilKo Gh. (Spuren) Jukvig Br. — 19. Jan. 7 h. 15'— 10 h. 7' (Bog. 9 h. IG' undulirende Bew. 9 h. l7' Krone, irisirt. Lieht. Lot. — dito S— 11 h. 8'. (Im N. und NW. Krone. Bogen. Strahl ) Jukvig Br. — dito 10— 12 h. (Bog. und später Säulen, vor und während N.-L. Magnet. Pert. in Deel. und horiz. Intensit.) DuliIIn. Lloyd. Athenäum 1839. S. 228. Bull. Acad. Bruxell. 1839. B. C, S. 358. — dito. Fngland u. Irland. Sah ine. Bull, dito S. 232. — dito 10 h. 1'. M. Edinburgh. (2 prächt. Bog., bewegt. Strahl dazwischen.) An. d. Chem. et l'hys. 1841. It. "G, S. 21 i.) — dito 7 h. 42'— 9 h. 30'. St. Petersburg. — dito 10— ll'/oh. P. M. in NNW. Brüssel. (Bull. Acad. Brux. 1839. B. fl, S. 55 u. Ann. de l'observatoire ßrux. f. 1840. — dito 8'/4 h. (Geschläng. Bog. 25« Höhe in N?JW.) Christiania. — 20. Jan. O'/^ (Segment ohne Dunkel- heit). Christlania. — dito G— 19 h. 25' (Bog. 10 h. 4' 2 Streifen) Lot. Sil. — dito G h. 15'— 10 h. (2 Streifen) Jukvig Br. — dito 1 h. 30' A. M. 42« 15' S. Breite u. 126" 13' 0. Länge. Fregatte Venus, de Tcssan. (Voy. de lu Venus P. phys. B. 5, S.270.) — 21. Jan. 4—18 h. (Streifen, Bog., 10 h. 35' halbe Kuppel.) Lot. Lil. — dilo 4 h. .i'— 7 h. 30' (3 Bogen im N. , 5 h. 55' G Bogen, 7 h. 1 Bog.) Jukvig Br. — 22. Jan. 10h. 15' bis IG h. (Streifen, gross. Bug. S, u. N., 14h. 20' sehr geschlängelt.) Br. — 23. Jan. 5 h. 23' bis 19 h. (Bog., später nur Flecken, Bog. u. Strahlen) Lot. Br. — 24. Jan. 7h. 5'— 9h. (Spuren.) Lot. — 24. .lan.? — 29. Jan. 9—10 h. (Spuren.) Lil. 1. Febr. (G— 13 h. Bog. im N. 20» Höhe, 9 h. 50' Krone) Lot. - 2. Febr. 7 h. 50'— 10 h. (Spuren). Lot. Lil. — 3. Febr. 10 h. 12' (Spur). Br. — 4. Febr. IG h. 15'— 17 h. 45' (Krone, Strahlen). Br. — dito Chrisliania. — 5. Febr. 6 — 7 h. (Segment ohne Dunkelheit im Innern.) Chri- stiania. — dilo 5 h. 3' — 12 h. IG'. (Strahlen, Bog., Gh. 11' 3 Bog. oder Streifen, 6 h. 48' Bew. von 0— W., 6 h. 51' Tlieil einer Krone, 10 h. T N. L. im N. u. S.) Br. Lot. Lil. — G. Febr. 10—12 h. (Spuren.) Lil. ^ 7. F,l,:. 7 — IG h. (Strahl.) Lil. — 9. Febr. 10 h. dito. Lot. — 10. Febr. 8—18 h. (Spuren.) Lol. — II. Febr. 8 h. 5'— 18 h. (Bog. sirahlig unten, Strahlen ein wenig gefärbt.) Br. — dilo 10 h. Edinburgh. Neeker. (.\nn. d. Chem. et Phys. 1841. B. 7(>. S. 214.) — 12. Febr. 12—17 h. (sehwach, dann 14h. 15' priicht. Bog., innere pulsircnde Bew.) Br. — 13. Febr. G h. 30' bis 12 h. (Bleicher Bog.) Br. Lil. — IG. Febr. 9 h. 50'— 14 h. (Spur.) Lil. — 17. Febr. G h. 20' — 18 h. (Strahlen, 6 h. 5' Bogen. Später in zwei Theile gespalten, 7 h. 2 Bog., 7 h. 38' ein in 2 oder 3 Fragmente aufgelöst, 7 h. 49' wieder 2 Bögen, 12 h. Krone, 14 h. überall Flecken, IG h. 25' ein Theil dieser letzten pulsiren, verschwinden und leuchten wieder. Brav. Lol. — dito 10 h. 30' (weissl.) Edinburgh. Neeker. (Ann. d. Chem. et Phys. 1841.) — 18. Febr. G— IG h. Lol. Lil. — dito 10 h. Edinburgh.— dito 10 h. (schw.) Chrisliania. — 19. Febr. 8 h. 10'— 1 1 h. 26' (Streifen) Br. — dilo 10 h. (schwach.) Christiania. — 20. Febr. 7h. 30'— 9 h. 40' (Spur.) Lot. Brav. — 21. Febr. 7 h. 23'— 11 h. 30'. (Erst Krone im Zenith, gefärbte Strahl. Bew. nach N., 10h. N. L. im S.) Br. Lil. — dito GV4 h. Christiania. — 21. Febr. Eutin. Dr. Roth. (Gr u n er t's Arch. 1856. B. 26. S. 78.) — 23. Febr. 11 h. (N. L. im N.) Lol. — 24. Febr. 9 h. (N. L. im W.) Lot. — 26. Febr. i;i— IG h. Spur. N. und später VV. Lil. — 37. Febr. 7 h. 30'— 14 h. 5' (Streifen, später Flecken.) Br. — 28. Kehr. 7—12 h. 32' (N. L. im S. des Zeuiths, 7 h. 15' 3 Streifen, 7 h. 29' starke Undulalion, mehrere rotirende Ouirlanden, 7 h. 52' irisirt. Strahlen rolh unten, grün oben). Lot. Lil. Br. I.Mär/.. G h. 48'— 9 h. 45' (Bog. N.) Lil. Br. Lol. — 2. März. 7 h. 30'— 8 h. (Bog.) ohne magnet. Perturbat.) Br. — 3. März. 7 h. 30'— II h. (Bog.) Br. — dilo Christiania. — 4. März. 9 h. 13' — 15 h. 30' (im N. Krone, dann laterale Guirlande, 10 h. 45' geschlängelter Bogen im W.) Br. — 3. März. 7 h. 50' — 17 h. (Theil eines Bog. u. verticale Strahlen im N.) Br. Lot. Lil. — 6. März 7 h. 10'— IG h. (Bog., 8 h. 2 Bog. im N. u. S., 8 h. 5' bewegte gefärbte Strahlen.) Br. Lil. — dito 10 h. 15' (weissl.) Portobello (Necker, Ann. d. Chem. 1841.) — 7. März. 7 h. 45'— IS h. (Bog., dann Streifen, 10 h. G' bewegte u. gefärbte Sirahlen, Uli. 12' Bog. in N. und S., .später Flecken.) ßr. Lil. — 8. März. 7 h. 30'— 12 h. (sohw.) Lot. Sil. — 9. März. G— 16 h. (schw. im N.) Lot. Sil. — 10. März. S— 12 h. (Krone.) Lil. — dit» 9 h. 42'— lOh. 21'. St. Petersburg. (A. M. Russ. IS39.) II. I\rdrz. S— 16 h. (schwach). Br. Lil. — 15. März. 13 h. 30'— 14 h. 7'. (Bog. u. undeutl. Krone später.) ßr. — IG. März. 8 h. 15' — 15 h. 45' (schw.) Sil. Br. — dito 10 h. Christiania. — 17. März. 8 h. 10'— 14 h. (schwach). Lot. — 18. März. 7 h. 30'— 17 h. 11' (Bogen, dann 9 h. 7' Krone, 14 h. 30' halbe Kuppel). Lot. — dito 9— 9'/» h. (strahlende). Christiania. — dito 9 h. 30' bis 11 h. 30' (sehr schöne weisslich-gelbe) Portobello. Necker. (Ann. d. Chem. 1841. — 19. März. 8 h. 15'- 17 h. (weissl.) Lil. Br. dito 8 h. 57'— 11 h. St. Petersburg. (A. met. Russ. 1839.) — 20. März. 12 h.— 16 h. 15'. Sil. Br. — 21. März. 8 h. 30' — 14 h. 50' (Streifen NO., 9 h. 30' Strahlen im ganzen N.) Lot. Sil. — dito 7h. 40'— 8h. 13'. St. Petersburg. (A. m. Russ. 1839.) — 23. März. 8 h. 30'— 14 h. 30' (Bog. im N., dann schwach), ßr. Lil. — 24. März. 9—15 h. 30' (Sirahlen und Clironologiselier Katalog der Nordlichter bis zum Jaiii'e IS.'JG. 37 Bog. im S.) Sil. Br. — 23. März. 10 h. 43'— 14 h. (Streifen und Strahlen). Lot. — dito 7 h. 35' bis 11 h. 8'. St. Petersburg. — dito 9 — 11 h. 15' (weissl., einige glänzendere Strahlen mit parallelen Rändern.) Purlobeilo. Necker. — 26. März. 9 h. 55'— 19 h. (Uchtstreif.) Lil. Lot. — 27. .März. 8h. 45'— 12h. (Bog., dann 2 !ni N.) Br. — 31. März. 8h. 30'— 15h. (BindeähnlicherBog., die 2 Enden gegen N., gefärbte und bewegte Strahlen}. Br. Lil. dito 10 h. (schwach ohne Strahlen) Chrisliania. 1. .4pril. 9 h. 12'. Br. — 2. .\pril. 12—13 h. 30' (Spuren). Lot. — 3. April. 11 h. 50'— 14 h. (Bog.) Lil. — 5. April. 10 h. Lüt. — dito Christiauia. — 6. April. 11 h. 30'— 12 h. 5' (Strahlen). Br. — 7. April. 11 h. 1.". — 12 h. (Verl. Säule.) Lot. — 8. April. 9—10 h. (strahlende.) Christ. — dito 10h. 30' (weissl. Bog.) Purtobello. Necker. — 9. Apr. 9— 9Vjh. (strahlende.) Christ.— 12. Apr. 9'/jh. (dunkltStrahl.) dilo. — 13. April. 10is /.um .lahrt- 18j6. ^'^ 11 h. (schwacli.) Makcrstoun. — 2G. Od. 10 h. Cliristiania. — 28. Od. 8—13 h. THelle.) Bonn. — 30. Oct. (Lrillant. Frajmenl, oranggolli.) Bonn. U. Nov. Krakau. KreiTs Jahrb. ß. I, S. 3)2. — IG. Nov. 8— 10 h. (sduvaeh.) Cliristiania.— 17. Nov. 7 — 13 li. (Prächtig:, ilcr ganio Himmel roth). Makersloun. — 17. Nov. Jlontpellier. L'Instil. 1849. B. 17, S. 19. dito. Cambriilge. Challis. Phil. mag. 1849. B. 34, S. 22G. B.3j, S.69. L'Instit. 1849. B. 17, S. 302. Forisch. A. Phys. 1SÖ3. B. .''., S. 4j1. ilito llighton. ilito. u. C. R. Ac. Sc. Paris 1849. B. 28, S. 4G— 47. L'Instit. 18.">0. B. 18, S. 80. hoch.) Christiania. S. 127. 10. Nov. 10 h. (Schwach im N.-W.) — 22. Nov. 10 h. (Spuren) — 6. Dec. 8 h. (mit Strahlen.) — 23. Dec. 7—10 h. (N. L.) — 23. Dec. 19 h. (Schwach.) — 28. Dec. 4—10 h. (N. L. v. N.— W. mit Strahlen, um 10 h. rothe Strahlen, Flammen.) Christiania. dito. Namur. Montigiiy. Bull. Ac. Brux. 1832. S.S. — 29. Dec. (sammt 2. Oct.) 7'/2— 9'/, li- Namur. M o ntigny. dito. 1852. B. 19, Th. 1, S. 3. L'lust. 1832. S. 208. Americ. J. of Sc. 1832. B. 14, S. 289. 1851—32. 3. Sept., 2 Oct., 2. Nov., 4 Dec. 1832, 1 Jan., 8. Febr., 7. iMärz, 6. .\pril. Christiania Hansteen. Bull. Ac. Bruxell. 1854. 9. Mai. S. 117. L'last. 1834. S. 335. 1851. 8. April, 3. Mai, 11. Juni, 3. Juli, 6. Sept., 10. Aug., 3. Oct., 11. Nov., 8. Dec, — 1832. 19. Ja«., 19. Febr. Burlington (Vi.) Thompson (L.) Americ. J. of Sc. 1833. B. 13, S. 439. 1832. 10. Jan. 10 h. (Schwach, gelb v. NW.— W., Sirahlen). — 19. Jan. nach Mitternacht, Bonn. (Schwach) Schmidt. — 1 Febr. 7 h. u. 13. Febr. 10 h. (N. L., v.W.— NNW. Strahl.) — 16. Febr. 10 — 12 h. (Schwach, im W. zu N. mit Flaninieu den ganzen Abend, 10 h. fast unsichtbar, 12 h. matt mit Flammen im W.) — 17. Febr. 10 h. (Malles N. L., v. W.— NW. mit schwachen Flammen.) — 19. Febr. 4 — 10 h. (N. L. manchmal röthlich, 10 h. mattgelb mit Flammen uud Strahlen bis am 2enith, um den Horizont ausser von 0 — SSO.) Christiania. S. 128. dito. 6 — 15 h. Bon« u. Eutin, (.\usserord. bewegl. Gestalten.) Schmidt.— 17— 19. Febr. Burliuglo« (Vt. ) Thompso«(D.) (35 Bog.) Am. J. of Sc. 1853. ß. 15, S. 386. — 19. Febr. Gra« 9 h. 30' — 10 h. 30'. Holitch und Schemnitz. 7 h.— 8 h. 30'. Kreil's Jahrb. 1852. B. 4. — 19. Febr. Newhaven, Olmsted (Dan), dito. 1851. B. 12, S. 426. — dito. Delaware. Kirkwood(D.) dito. S. 430. — 19.-20. Febr. Berlin«. Wien. — 19—21. Febr. St. Ives. Hunts. Rep. bril. Ass. 1852. S. 32. — 20. Febr. 4 h. (intermittent. Flammen, gelbe Strahl, im nordwestl. Horiz. bis am Zenilh, 10 h. gelb. Bogen v.W— N.) — 21. Febr. 9—10 h. (Starkes N. L. den ganzen Abend, Bogen mit wellenförmig. Flammen v. N. — W. u. vice versa, alle Farben, Flammen vor den Bogen) Christiania. S. 128. 6. März 9 h. (mit Strahlen.) — 7. März 10 h. — 9. .März 10 h. — 13. März 10 h. — 21. März 91/2 h- (mit Strahlen.) dito. St. Ives. Hunts. Hep. bril. Assoc. 1852. S. 32. — 26. März 10 h. — 31. März 10 h. (1 Bogen.) — 26. März 7—8 h. Bo««. (roth.) Schmidt. S. 100. 8. April 10 h. (mil Strahl.) — 9. April 10 h. («iedr. Bogen im N., Strahlen v. dunkl. Segm.) — 10. April 10 h. (Bog. v. N.— NO., schw. Flammen). — 13. April 10 h. (Spuren.) — 17. April 10 h. (Schw. Bog. V. W.— NW.) — 18. .4pril 10 h. (Schwach. N. L.) Christiania. — 22. April. Newhaven. Herrick (E. C.) Americ. J. of Sc. 1852. B. 14, S. 130. — 11. Juni. dito. S. 132. 4. Sept. g'/jh. (Regelmäss. Bog. mit Strahl, oben u. unten.) — 6. Sept. 10 h. — 10 h. 36' (mit Strahlen.) — 9. Sept. 10 h. (2 wenig hohe Bögen.) — 10. Scptbr. 10 h. (N. L. hiuter Wolken.) — Sitz!., d. inathem.-iiaturiv. Cl. XXII, Bd. I. Ilft. 4 so B o u ^. 11. Sept. 10 h. (dito.) — 12. Sept. 10 h. (N. L. mit Strahl.) — 16. Sept. 10 h. (Wenig hoher Bog. ä. ganze Nacht ohne merkw. Strahlung.) — 10—17. Sept. 11 h. P. M. Lake siiperior. (Wagner's u. Scherzer's Reisein N. Araer. 1854. B. 2, S. 318.) — 17. Sept. 9. h. (Seheinender Bog. od. Segm., am stärksten imW.) — 19. Sept. 8V2— 9 h- lä' (Doppelter Bogen 20" hoch mit dunkl. Segment, durch welchen man Sterne vierter Grösse sah, um 9 h. 10' hört die Ruhe auf, Strahlung und unregelmässige u. schnelle Lateral-Undulation nach W. oder 0. Concentration des Lichtes gegen 0., Rand der Strahlen scheinend, orangefarhig auf der Seite, wo die Bewegung stattfand und grünlieh auf der entgegengesetz- ten.) — 20. Sept. 10 h. (Bog. mit Strahl.) — 22. Seut. 7 h. l'. M. Lake superior. (Wagnern. Scher- zer. S. 354.) — 20. Sept. 10 h. (Bog. mit Strahlen.) — 23. Sept. 10 h. (Niedr. Bogen.) Christiania. 8. Oct. 10 h. (Spuren). — 18. Oct. 10 h. (Schwach u. ruhig. Bog.) — 11. Nov. C'/a— 10 h. (Starkes N. L im ganzen nördl. Himmel, am Horizont ein wenig scheinendes Segment mit einer dunklen Zone am Rande, weiter weisses mattes Licht. 2 Mal roth. Um 8 h. 50' prächtige Krone, 10 h. sehneile Flamme, 9 — 10 h. vor einigen Wolken vielleicht). Christiania. — 11. Nov. Mit vielen Stern-Schnuppen, Wien, Mainz, Stuttgard, Heilbronn, zwischen Ulm u. Bruchsal. — 11. Nov. G — 8 h. Salzburg, 10 h. 15' Wien. — 12. Nov. Abends. Linz. (Spur.) Kreil's Jahrb. 1852. B. 4. — 12. Nov. 10 h. (m. Strahl.) — 13. Nov. 10 b. 10'. Wien. (Starke raagn. Pert.) — 13. Nov. 8—10 h. (Starkes N. L. , Himmel manchmal heiter, manchmal nebelig, in den unregelm. Bögen eine Seiten-Beweg. der Strahl, geg. 0. um 9 h.). — 25. Nov. 10 h. (Niedriger Bog. mit Segment, Beweg, v. W. n. U.) Alle zu Christiania. Fearnl ey. Ende Nov., 2. Dec. 14 h. (?) u. 3. Dec. Wien. Wien. Zeit. 5. Dec. 1832. — 3. Dec. U h. (Schw. mit Strahl.) — 4. Dec. 10 h. (Bog. mit Strahl.) — 6. Dec. 10 h. (N. L. u. starke Strahl.) Christ, dito 6 h. 30' P. M. Wien. (Zeit. 1852.) — 13. Dec. 10 h. (Schw. N. L. wenig hoch im N.) — 18. Dec. 10 h. (Bögen mit Beweg, u. grosser Intens.) — 20 Dec. 8 h. (Schw. N. L.) Christiania. Hansteen. Bull. Ac. Bruxell. f._1854. S. 130. 1852—53. 11 Sept., 2. Oct., 4. Nov., G. Dec. 1853. 1 Jan., 3. Febr., 2 März, 2. April. Christiania, Hansteen. Bull. Ac. Bcig. f. 1854, 9. Mai. L"Inst. 1854. S. 335. 1853. 10. Jan. 10 h. (Niedr. Bogen.) — 14. Febr. (Bog. u. Strahl.) — 27. Febr. 10 h. (N. L. mit Strahlen.) — 28. Febr. 10 h. (Niedr. Bogen ohne Beweg.) — 17. März 10 h. (ein Bogen.) — 30. März 10 h. (Sehwaches N. L.) — 3. April 10 h. (N. L., einige Strahl.) — 8. April 10 h. (N. L., Sti'ahlcn u. Flammen im N.) Christiania. S. 130. 12. Juli. Wien. — 11 Aug. 1853. N. Amer. Her rick. Amerie. Journ. of Sc. 1853. 2. F. B. IC, S. 288. — 24. Mai. Porryville. Wheeler (C. W.) dito S. 298. 2. Sept. Newfoundlaud. Boye (H.) dito S. 446. — 4. Jan., 8. Febr., 8 Febr., 7. März, 1. April, 1. Mai, 2. Juui, 4. Juli, 1. Sept., 31. Oct., 1. Nov. u. Dec. Belgien u. N.Amerika. Thompson (Z.) dito B. 17, S. 446. 1853. St. Martiu's lle, Jape (östl. Canada), 9 Meil. v. Montreal. Smallwood (Ch.) 12. Januar, 1. Febr., S.März, I.April, 10. Mai, 14. Juni, 11. Juli, 7. Aug., l.Sept., 21. Oct., 10. Nov., 4. Dec. dito S. 288—290. 31. Oet. 1853 7 h. 15' Brüssel. Quetel et. Bull. Ac. Brux. 1853. B. 20, Th. 1, S. 513. L'Iust. 1854. S. 28. (Magu. Pert.) dito. 7 h. 30— 10 h. dito. Cherhourg. (5 Flecken.) Liais. L'lnstitut. 1833. S. 395—396. 1834. 14. Septbr. 7. h. P. M. Clays bei Amiens. y u e t e I <■ t. Bull. Acad. Bruxelles 1854. B. 21, Th. 2, S. 551. 1856. 2. — 4. Juni Abends bis 3 h. Morgens u, 6. Juni. Paris. Vom J. 1824 — 46 nur 7 N. L. zu Fellin. Necse (Nicol.) Gonesp. Blatt dos naturforsch. Vereins zu Riga. 1850, Nr. 1. Addeuda. Aus Hüugh (Frankliii, B.) Results of a series of lueteorolog. obscrv. made in obedieuoe to instruc- tions from tbeRcgcnts of the University at the Sundry .\cadcmics in tlie State ofNew York from 1826 to 1850 inclusive. Albany, 1835 in 4": Tabelle, Katalog und Beschreibung einiger der 1963 beobachteten Nordlichter. S. 470—499. Die Haupt-Beobachtungs-Stationeu waren folgende : Am Meeresufer: Clinton, Erasmushill, New-York, Oysterbay und Union-Hall. In Osten oder in den Becken des Hudson u. des Sees Cbamplain : Albany, ,\menia, Brooklin, Cambridge, Dutehess, Farmer's Hall, Granville, Hudson , Kiiiderhook, Kingston, Lansingburgh, Can.ijoharie oder Montgomery, Mount Plea- sant, Newburgli, North-Salom, Plattsburgh, Pougbkecpsie, Redhook und Washington. In dem Mohawk- Thale: Fairliold, Johnslown , Oneida-Instituti' , Schenectady u. Utica. In dem Susquclianna-Becken ; Chronologischer Katalog der Nordlichter his zum Jahre 1806. 5 l Briil^ewaler, Cherry-Valicy , Delaware, Franklin (Pratlsburgh), Hamilton, Hartwich und Oxfonl. In dem St, Lawrence-Becken, Franklin (Malune) , Gourerneur, St. Lawrence. In der westliclieu, Region: Auburn , Cananduig^ua , Cayuga, Itliaca, Middlebury, Cazenovia oder Oneida -ConTerence ([Madison Co), Syracuse , OnonHaga u. Ponipey. In der Gegend der Seen Erie u. Ontariu: UiiiTalo, Fredonia , Gaines , Lewiston, Luwville, Mexico, Millville, Mouroi>, Palinyra, Rochester, S|iringTille, u. Union literary Society. 1826. 4. 8. u. 29. Jan. Fort Franklin (engl. Nord-Amer.). — 5. u. 17. Jan. Leith (Schottl.) — 3. 8. 9. 10. 11. u. 19. Febr. Fort Franklin. — 2. 7. 8. 9. 10. 11. 13. 14. 13. 2C. 28. u. 29. Mlirz Fort Franklin. — 3. G. 13. 23. April dito. — 1. Octob. Auburn. — 2. Octob. Union-Hall, Fort Frank- lin. — 13. 19. u. 30. Oct. Fort Franklin. — 1. 4. 10. 16. 19. 20. 22. u. 24. Nov. dito. — 4. 19. 22. u. 26. Dec. dito. 1827. 3. Jan. Fort Franklin. — 19. Jan. Sehencetady. — 21. Jan. Edinburgh. — 31. Jan. Fort Franklin. — 3. i. G. 7. 23. u. 25. Febr. Fort Franklin. — 29. März Edinb. — 6. u. Ifi. April Albany. — 27. Aug. 10—11 h. P. M. Erasmushill, 9 h. P. M. Lowville. (Sehr starkes Lieht, Schatten sichtbar). — 28. Aug. 10 h. P. M. Albany, Ponipey u. Lowville 9— 11 h. P.M. (Glänzend. Sehr weit sichtbar auf dem atlantisch. Meere u. in N. Anier.) — 29. Aug. Scbenectady (N. Y.). — 8. 9. u. 25. Sept. in versch. Theil. der Staaten N. Y. u. Delaware. — 28. Sept. Paris. — 10. Oct. Utica (N. Y.). — 9. Nov. Lowville u. Delaware. — 18. Nov. Wiliniiigton (Del.) u. 19. Nov. AUerly (Engl.) 1829. 2S. Jan. u. 18. Febr. Wilmington. — 29. Aug. Bcrwickshire (Schottl.). — 19. Sept. 8—11 h. P. M. St. Lawrence, N. Y. — 26. Sept. 9 h. P. M. Albany, (Glänzend). — 27. Oct. 8 h. P. M. Delaware. — 9. Nov. 4 b. A. M. Lowville. — 28. Dec. 7— S h. P. M. Hartwich. 1830. 24. Jan. Utica ii. 27. Jan. Lowville — 16. 18. 19. u. 23. Febr. 8 h. P. M. Pompey, Utica u. 8. w. (N. Y.) — 15. 16. 28. u. 31. März Albany, Franklin (10 h. P. M.) u. a. versch. Orten im Staate N. Y. — 19. (8 h. P.M. Auburn u. 9 h. P. M. Franklin). —20. 21.25. u. 28. Apr. dito.— 2. (8 h. LeAviston) 4. 6. 9. 10. 11. 13. 14. 15. 19. u. 22. Mai dito, auch einige in Delaware. — 9. 10. (8—9 h. P. M Albany) II. 16. 17. 18. u. 29. Juni dito. — 7. 14. 13. (8—12 h. P. M. Fredonia) 21. u. 28. Juli dito. — 8. 10. 11. 12. 13. 15. 19. 20. 21. 25. 26. 28. u. 29. Aug. difo. — 5. 7. (8 h. Lewiston) 9. 10. 11. (9—10 h. Albany glänz.) 12. 13. 16. u. 17. Sept. dito. — 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 13. 14. 13. 16. 17. 27. u. 28. Oct. dito. 15. Oct. auch auf d. Shetlaud-Ins. — 3. Nov. Kendal (Engl.) 9. 19. 20. u. 21. Nov. N. Y. State. — 6. 7. 10. 11. u. 12. Dec. dito 23. u. 30. Dec. Kendal (Engl.) 1831. 6. 7. u. 14. Jan. u. 6. (8 h. Albany) 7. 14. u. 19. Febr. (8 Uhr P. M. Utica, schon) N. Y. State. — 1. 2. 3. 5. 6. 7, 8. (8—9 h. Utica) 9. 10. 11. 12. 13. 16. 18. u. 20. März dito. — 1. 2. 18. 19, 20.(9 h. Lowville, ausserord.) und 30. April dito. — 1. 2. 10. 11. 16. 17. und 21. Jun. dito. — 1. 2. 3. 4. (9 h. sehr schön) 5. 0. 8. 9. 10. 12. u. 31. Juli dito. — 6. Aug. Pompey, Utica. — 9. Sept. Lewiston. — 23. 24. u. 29. Oct. N. Y. State. — 9. Dec. St. Lawrence. 1832. 22. Jan. 26. u. 27. März Utiea u. Delaware. — 10. 19. 21. 24. u. 28. April. — 12. 29. u. 31. Mai. — 1. 2. 20. Juni. — 12. 22. (Franklin, sehr schön) 23. u. 24. Aug. — 1. 16. 23 (auch zu Manchester in Engl.) u. 30. Sept. — 7. u. 30. Oct. ; alle in versch. Th. d. Staates N. Y., 31. Oct. Nova-Zembla. — 14. Nov. Wilmington (Del.), — 13. Nov. Utica. 1833. 2. Jan. (Delaw.) 19. Jan. Sehenectady. — 13. März Nova-Zembla, 17. (sehr schön) und 23. März N. Y. State. — 23. 24. u. 26. April. — 7. 16. (9. h. P. M. Hudson, glänzend) 17. (glän- zend) u. 18. Mai. — 14. 17. (auch Philadelphia) u. 29. Juni. — 10. (auch Philad. u. Del. 9—10 h. glänzend) 12. und 13. Juli. — 1.6. u. 15. Aug. — 1. 2. 5. 6. 7. 10. 13. 22. 23. u. 23. Sept. — 4. 5. 13. 14. 16. Oct. Alle im St. N. Y. — 27. u. 28. Oct. Great Slave Lake. — 2. 3. (auch im N. Y. State) 6. 7. 8. 10. 11. 13. 14. 19. 20. 21. u. 23. Nov. —3. 6. 7. 10. 11. 12. 13. 16. 17. 19. 20. 22. u. 25. Dec. 29. Dec. (auch Utica), 30. Dec. (auch im N. Y. State), 31. Dec. Alle vom 27. Nov. an zu Fort Reliance. Great Slave Lake (engl. N. Amer.) 1834. Jeden Tag im Jan. Fort Ueliaiice, den 7. Jan. auch Albany, 10. .lau. Sclienettady u. 28. Jan. Johustown. — 1. 4. u. 6. Febr. Fort Rel., 7. Fohr. dito u. Utica (N. Y.), 8. Febr. dito u. Monigomcry, 9. 10, 11. 13. 14. 15. 16. 26. u. 28. Febr. dito. — 2. März Palmyra, 3. MärzAlhany, Fort Reliance, 4. u. 5. März N. Y. State, 3. 6. 7. 8. (auch Palmyra), 9. März (auch Utica); alle Fort Reliance, 10. Mäiz Sehenectady, 11. 12. 14. 18. 19. 20. 21. 2(i. bis 31. alle Tage Fort Rel. — 1. — II. April alle Tage, dito, S. April Jobnstown. 13. April. Utica, 14.-19. April alle Tage u. 24. 25. 26. 27. 29. u. 30. Fort Rel. — I. Mai dito, 3. Mai N. Y. — 27. u. 28. Juli, 11. u. 31. Aug. N. Y. — 2. Sept. Palmyra u. s. w., 6. Sept. Nova-Zembla. — 1. 3. 4. 5. 6. u. 8. Oct. N. Y. State, 22. Oct. Fort Reliance, 23. Oct. Utica u. s. w., 20. u. 27. Oct. Fort Rel. u. 29. Oct. Johustown. — 2. Nov. Alhany u. s. w., 3. Nov. Newhaven (Ct.) Fort Rel. — 6. Nov. Newhaven, 7. Nov. difo u. Fort Rel., 7. 10. 11. 12. 13. 19. 4« 32 B o u e. 20. 21. 23. 23. u. 27. Nuv. Fort Rel., 19. 20. u. 22. Nov. Nova-Ztmbla. 28. Nov. Newliaven, Fort Rel. — 1.— 7. Dee. FortRel. (2. D. auch Nova-Zembla) 3. D. Albauy, 4.D.Utiea 4. u. 7. D.Newhaven) G. u. 9. Uec. Nova-Zembla, 8. 9. 10. 12. 14. 15. 16. 18. 31. Dee. Fort Uel. (20. Dee. auch Cazenovia) 21. Dee. Albany, Newhaven, Hannover (N. H.) 22. u. 23. Dcc. Clinton u. Newhaven). 1833. 1.— 4. Jan. Fort. Rel., 3. Jan. Cazenovia, 6. 10. 14. 13. 16. 23.-28. Fort Rel. (auch 18. Jan. Cazenovia), 24. Jan. Nova-Zembla, 29.— 31. Jan. FortRel. (auch 29. Jan. Clinton, Newhaven u. 31. Jan. St. Lawrence). — i.— 4. u. 6. Febr. FortRel., 1.— 5. Febr. Nova-Zembla, 8. 14. 24. — 28. Fort Rel. (auch 25. u. 26. Feb. Utica u. 27. Febr. Johnstown). — 1. März Cortland u. s. w. Fort Rel., 3. 4. 3. 6. 14. 13. 16. 17. H. 18. März Furt Rel., 30. März Utica. — 17. A.pril Scheuectady. — 21. u. 28. Juni N. Y. — 29. Juli Albauy. — 19. Aug-. Utica u. s. w. — 22. Aug. Schenectady. — 4. Sept. Albany u. s. w., New- haven (Ct.) Philadelphia, 7. 9. u. 22. Sept. Albany, 23. Sept. Schenectady, 24. Sept. Albany, 26. Sept. Utica. — 27. Oet. Bridgewater (N. Y.). — 17. (5 h. 33' P. M. Albany) 18. 19. u. 26. Nov. N. Y. State. 1836. 11. Febr. Albany, 17. Febr. Newberry (Vt.) 22. Febr. dito u. Utica. — 17. März Albany 8. 11. 12. 19. 20. 21. 22. 23. und 24. März N. Y. State. — 22. April 9 h.— 2 h. A. M. bis 2 h. A. M. 23. April Hartwick u. Kingston (sehr schön), 12 h. Ononiiaga (sehr sonderbar), 9 h. Utica (Bewegung). — 7. 8. u. 13. dito, (auch Coan.). — 13. Mai Sunderland (Engl.), 19. Mai N. Y. State. — 1. 4. 5. 7. 8. 9. 10. 11. 12. u. 13. Juni dito. — 3. 6. 10. 12. 16. 19. 23. 27. 30. u. 31. Juli dito. — 1. 2. 4. 11. 12" (auch Conn.) 13. bis 17. 19. Aug. dito, 30. Aug. Newberry (Vt.)— 13. 13. u. 20. Sept. dito. 29. Sept. Dublin. — 10. Oet. N. Y. State. 11. Oct. Dublin, 13. 20. u. 23. Od. N. Y.State. — 1. 2. J. 8. 9. u. 13. Nov. Utica u. s. w. — 8. Dee. Onondaga (N. Y.). 1837. 14. 24. 23. (6 li. P. M. Albauy, roth), u. 26. Jan. N. Y. State (auch 23. Jan. Newhaven (Ct.) u. Bermuda Ins.). — 17. Febr. Schenectady u. 23. Febr. Lewiston. — 1. 3. 9. 10. 29. u. 30. März, N. Y. State. — 5/6. 10. 21. 23. u. 27. April dito. — 19. Mai England, 27. Mai Rochester. — 30. Mai Onondaga, 31. Mai Rochester, -r- 1. 2. u. 3. Juni Albany u. s. w. 24. Juni Vermont, Newhaven." — 1. Juli Virginia, Clevelaud (0.), Columbus (Ga.), auch England, 2. Juli N. Y. State, Newhaven (Ct.) England. 3. Juli Newhaven. 7. Juli Engl. 23. Juli Cortland (N. Y.). 31. Juli Onondaga. — 17. 23. 26. u. 29. Aug. N. Y. State. — 3. u. 18. Sept. Yakutsk (Siber.). 3. 7. 18. 20.-24. u. 30. Sept. N. Y. State. — 6. u. 22. Oct. Ithaca (N. Y.). 23. u. 23. Oct. Christiauia. — 4. 3. 12. 13. 14. Nov. N. Y. State, 14. 15. u. 18. Nov. Yakutsk. — 1. Dee. North-Salem. 12. Dee. Kopenhagen u. 19. Dee. Yakutsk. 1S3S. 5. u. 13. Jan. N. Y. State. 16. u. 17. Jan. Yakutsk. 23.-23. Jan. N. Y. State. 23. u. 28. Jan. Yakutsk. — 20. 21. 22. u. 23. Febr. Albany u. s. w. (23. Febr. auch Yakutsk). — 23. 26. u. 30. März Yakutsk. — 12. 13. 17. u. 19. April Christiania (auch 12. April Kinderhook (N.Y.) und Newberry (Vt.) u. 13. A. St. Lawrence. 29. u. 30. April N.Y. State. — 1. May Newberry (Vt.) 2. Mai Middlebury (N. Y.) — 23. u. 26. Juni Albany u. s. w. (auch 26. u. 27. Juni Mexico u. 26. Juni Antillen u. Macao). — 14. 13. 27. u. 29. Juli Albany u. s. w. — 13. 22. u. 28. Aug. N. Y. State (auch 22. Aug. Mexico u. Yakutsk). — 12.— 20. Sept. N. Y. Staate (auch 13. 17. u. 20. Sept. Mexico). — 16. Oct. Albany. — 9. Nov. Utica, 13. Nov. Schottl. 14. 23. u. 26. Nov. Albany u. s. w. (auch 14. Nov. Mexico). — 13. 14. u. 13. Dee. N. Y. State u. Vermont. 1839. 3. Jan. FairHeld (N. Y.). 10. 11. 13. 14. Jan. N. Y. State. 16. 18. 19. u. 21. Jan. dito (auch 18. Jan. Engl.). — 4. 9. u. 19. Febr. Franklin (N. Y.) u. s. w. — 5. 10. 13. 16. 19. und 24. März. N. Y.State. — 3. 7. 8. 13. 15. 20. u. 22. April dito. — 16. n. 21. April Newberry (Vt.). — 4. 5. 10. 11. 12. 14. 16. u. 17. Mai N. Y. State (17. Mai auch Mexico). — 7. u. 12. Juni, 3. u. 4. Juli, 10. 20. 22. 28. 29. u. 31. Aug. N. Y. State. — 3. (sehr schön) 4. 6. 14. u. 28. Sept. Canandaigua (4. Sept. auch Insel Sky. — 1. 4. 10. 14. 22. Oct. N. Y. State. 28. Oet. Insel Sky. — 4. Nov. Onondaga (N. Y.) 6. Nov. Russlaud. 17. 22. Nov. Bogustusk (Russl.). 18. u. 30. Nov. Canandaigua (auch 30. Nov. Mexico). — 6. Dee. St. Lawrence. 1840. 3. 4. 5. 8. 30. u. 31. Jan. N. Y. State (auch 4. Jan. Insel Sky u. 30. u. 31. Jan. Mexico). — 3. Feb. Mexico 7. 15. 21. 24. Feb. N.Y. St. — 3. 8. 12.13.22.23. u. 26. März dito (auch 3. 6. 21. u. 25. März Toronto (W. Can.) u. 13. März Mexico). — 1. Apr. Mexico, Torouto u. N.Y. St. 2. 4. (auch To- ronto) 3. 9. 19. (auch Mexico) 20. 21. 23. u. 24. April N.Y. St. — 1. 6. 17. 20. 23. 27. bis 30. Mai. dito (1 u. 30. Mai Mexico u. 23. Mai Caracas (S. Amer.) (Cagigal C. R. Ac. P. 1841. B. 13, S. 963.) — 10. 23. 28. Juni, 4. 23. u. 29. Juli N.Y. State, 21. Juli Toronto. — 9. 10. 19. 20.— 23. 23. 26. u. 28. Aug. N. Y. St. (auch 19. Aug. Toronto u. Mexico). — 1. 21. 23. 24. 25. Sept. N. Y. St., 2. 25. u. 27. Sept. Toronto. —2. 11. 19. 20. bis 23. Oct. N.Y.State, 29. Oct. Parma. — 13. 15. 17. 19. u. 20. Nov. N.Y. State. — 14. 17. 20. 21. u. 23. Dee. Cortland (N. Y.) u. Franklin (Mar.). — 28. Dee. Toronto. 1841. 10. u. 11. Jan. Russland, 14. Jan. St. Lawrence, 23. Jan. Toronto. — 7. 8. 9. 11. IG. 17. 20. bis 23. Febr. N. Y. State (auch 8. 13. und 23. Febr. Newberry (Vt.) und 24. Febr. Toronto). — Chronologischer Katalog der Nordlichter bis zum Jahre 18 j6. ^3 J. 11. 14.— 17. 20. 23. u. 24. M5rz N. Y. State, (auch 11. 14. ii. 13. .März Newberry (Vt.) — 11. 16. 18. 19. 21. u. 23. April >'. Y. State (19. u. 22. April Toronto). — 7. 8. 9. 20. und 26. .Mai N. Y. State (»ach 7. Mai Mexico). — 11. u. 13. Juni N. Y. State. — G. 18. 19. 20. 21. 24. 23. und 29. Juli, dito 28. Juli Toronto. — 3. l.is 7. 11. 14. 16. 17. 22. 23. 27. Aug. N. Y. State (auch S. Aug. Mexico u. 14. Aug. Toronto). — 12. 14. 16. 18. u. 23. Sept. N. Y. State (23. Sept. grosse Magn. Pert. lu Greenwich). — 5. 6. 8. 9. u. 13. Oct. N. Y. State. — 1. 3. 10. 17. 18. Jiov. dito (auch 4. 8. n. 18. Not. Toronto, 18. Nov. Boston), u. 12. Nov. Pari-s. — 14. Dec. Nortli-Salem (N. Y.). 1842. 11. u. 13. Jan. N. Y. State auch Newberry (Vt.) u. iS. Jan. Toronto. — 1. 12. und 13. Febr. N. Y. State, 24. Febr. Alford N. B. — 10. März Toronto. 12. u. 20. März Franklin u. s. w. — 3. 10. 11. 12. 14. 15. April N. Y.State (13. April auch Toronto). — 2. 4. u. 13. Juni dito (auch 4. Juni Toronto). — 2. 3. 6. 9. 13. u. 31. Juli N. Y. State dito (auch 3. Juli Toronto). — S. Aug. Albany. Toronto. — 2. 19. 29. Sept. N. Y. State. — 13. Oct. Onondaga , 29. Oct. Franklin. — 9. 21. 24. u. 27. Nov. N. Y. State, 17. Dec. Redhook (N. Y.). — 19. Dec. Gouverneur (N. Y.) 1843. 10. 24. 29. u. 31. Jan. N. Y. State. — 12. Jan. Edinburgh u. 28. Jan. Holland. — 3. 4. 13. 18. 23. 24. 23. 26. Febr. N. Y. State (24. Fehr. auch Holland). — 2. März Newberry (Vt.), 4. 5. 6. 7. März N. Y. State, 18. März N. Y., 29. März Newberry (Vt.) u. Holland. — 2. 4. 3. 6. 11. 13. 19. u. 22. April N. Y. State (3. April auch Edinburgh). — 7. 23. u. 29. Mai N. Y. State. 3, 8. 13. 15. 22. 29. und 30. Juni N. Y. State. — 1. 2. 4. 19. 23. 30. u. 31. Juli dito. — 3. 12. u. 22. Aug. dito (auch 22. Aug. F.dinburgh). — 9. 18. 20. 27. 29. u. 30. Sept. N. Y. State, 19. u. 20. Sept. Holland. — 5. 9. 19. 20. 21. Oct. N. Y. State (auch 13. 16. und 26. Oct. Holland, 19. Oct. Toronto, Magn. Pert. am See Athabasca [Canada] , 20. Oct. See Athabasca). — 2. 13. und 14. Nov. Holland. — 6. Dec. Edinburgh, 11. Dec. Toronto und Holland, 12. u. 27. Dec. Holland. 1844. 3. u. 10. .lan. Holland, 8. 16 u. 22. Jan. Christiania, 24. Jan. North-Salem, Toronto, Atha- basca. — 4. Febr. Auburn, 7. u. 11. Febr. Holland, 22. Febr. Holland. — 2. 12. u. 29. März dito. 7. 8. 9. 23. u. 24. März N. Y. State, 29. März Newberry (Vt.) — 3. 10. 17. 19. April Onondaga, Hol- land. — 4. 3. 8. 14. u. 22. Mai N. Y. State (8. 21. u. 22. Mai auch Holland). — 16. Juni Cortland (N. Y.) — S. Juli Onondaga. — 1. Aug. Cortland, Whitehaven (Engl.), 2. u. 9. Aug. Holland. 22. Aug. Christiania. — 4. 14. 13. u. 19. Sept. N. Y. State, 8. 19. 20. Sept. Christiania. — 1. u. 4. Oct. dito. 2. 3. 7. u. 20. Oct. Holland, 20. 21. u. 23. Oct. Onondaga. — 1. 13. 16. 19. Nov. N. Y. State. 2. 13. u. 16. Nov. Christiania, 11. 12. 13. 18. u. 24. Nov. Holland. — 4. u. 29. Dec. dito. 29. Dec. N. Y. 1843. 1. 9. 19.— 24. 26. 28.— 30. Jan. Holland, 8. 9. u. 19. Jan. N. Y. State. — 1. 3. 7. 24. 26. u. 28. Febr. Holland, 24. 23. u. 27. Febr. N. Y. State. — 9. 14. 18. 19. 20. 23.-26. 28. 29. Holland. — 13. 14. n. 30. April N. Y. State (13. 13. 19. April auch Holland). — 11. Mai dito, 29. Mai Curtlaiid. — 4. 24, u. 23. Juli Albany u. s. w. — 1. 3. 26. 27. u. 30. Aug. N. Y. State, 29. u. 30. Aug. Holland. — 2. 25. u. 27. Sept. dito, 8. u. 27. Sept. Gouverneur (N. Y.) — 1. u. 3. Oct. Christiania, 1. u. 20. 21. u. 31. Oct. Holland, 9. u. 21. Oct. N. Y. State. — I. 4. u. 3. Nov. Christiania, 3. u. 17. Nov. Holland. — 3. Dec. N. Y. State, Nottingham, Swansea (Engl.) u. Holland 13. Dec. Holland. 1846. 2. 3. 24. n. 28. Jan. N. Y. State. — 14. u. 23. Febr. Newberry (Vt.), 25. u. 26. Febr. Holland. — 13. 18. u. 23. März Christiania, 16. März Holland, 25. u. 28. März Mouut Pleasant. — 6. u. 16. April Holland, 14. 15. 16. 24. u. 25. April N. Y. State. 22. April Christiania. — 3. 4. 13. 14. 17 — 19. 21. 23. u. 30. Mai N. Y. State (4. Mai Christiania). — 8. Juni auf dem Meere, 10. u. 14. Juni N. Y. State. — 20. 27. u. 31. Juli dito. — 2. 6. 10. 14. 13. u. 24. Aug. dito. — 1. Sept. N. Y., 9. 10. 11. 21. 22. 23. n. 25. Sept. N. Y.State, 10.-14. 17. 19. u. 23. Sept. Christiania, 27. Sept. England. — 2. 8. 15. 19. u. 21. Oct. N. Y. State, 8. 9. u. 19. Oct. Holland, 17. Oct. Dublin. — 13. u. 17. Nor. N. Y. State, 17. Nov. Dublin. — 9. 22. u. 23. Dec. N. Y. State. 1847. 17. u. 25. Jan. N. Y. State, 30. Jan. Holland. — 6. Febr. dito, 21. Febr. Gouverneur (N. Y.). — 4.-6. 13. 18. 19. 22. u. 28. März N. Y. State, 8. u. 19. März Newberry (Vt.). 19. März Holland. — 3. 4. 6. 7. 10. u. 11. April N. Y. State, 3. April Holland, 7. April Newhaven (Ct.), Washington. — 7. 9. u. 15. Mai N. Y. State. — 12. Juni dito. — 9. 11. u. 12. Juli dito. — 3. 4. u. 25. Aug. dito, 22. Aug. Holland. — 10. 16. u. 29. Sept. N. Y. State, 16. Sept. Mexico. 24. Sept. Sbropshire, 26. u. 29. Sept. Carlisle (Engl.) u. Holland, 27 Sept. Inverness (Schottland), 29. Sept. Swansea (Wallis). — 8. 16. 19. 24. u. 29. Oct. Holland, 13. 23. u. 24. Oct. N. Y. State, 17. Oct. Bogutusk (Russland), 24. Oct. Cambridge, Durham , York, Swansea, 23. Oct. Paris, 27. Oct- Cambridge, Brighton, Oxford (England). — 1. 3. 7. 14. 17. 22. 23. 26. u. 27. Novbr. N. V. State, 1. 19. 26. u. 27. Nov. Holland. — 7. 8. 17. u. 20. Dec. N. Y. State, 20. Dec. Mexico, Newhaven (Ct.). 1848. 3. 6. 11. 16. 17. 19. 23. n. 28. Jan. N. Y. State, 9. 15. 16. 22. 28. u. 29. Jan. London und Kingston (West-Canada), 16. n. 28. Jan. Toronto, 20. Jan. Montreal und Holland, 21. u. 23. Jan. 54 ß o " •^• HoIIan<1, 23. 24. u. 23. Jan. Russl.ind. — 7. 8. 15. 18. 20. 21. 23. u. 24. FeW. N. Y. State, f.. 7. 8. 12. 13. 14. 21. 22.-23. u. 29. Febr. Montreal u. West-Canada, 21. u. 28. Febr. Quebec. — f.. 17. 19. 23. 24. 23. 29. u. 30. März N. Y. State, 1. März Montreal, 1. 6. 8. 10. 14. 10. 19. 27. 30. u. 31. März Toronto, King-ston (West-Canada), 14. 16. u. 20. März Quebec, Montreal, 21. März Hollani). — 1. 2. 3. 3. 6. 7. 13. 29. u. 30. April N. Y. State, 2. 3. 4. 3. (i. 7. 9. 15. IG. 21.— 24. April West- Canada, 17. 20. 2C. 29. u. 30. April Quebec, Montreal, 29. April Holland. — 4. 8. 17. u. 18. Mai Quebec, 2. 7. 8. 17. 18. 22. 24.-26. u. 31. Mai West-Canada, 18. u. 31. Mai N. Y. State, 13. Mai Sitka (russ. Amerika), 16. u. 18. Mai Holland. — 1. Juni N. Y. , 2. Juni Rochester, 3. 3. 9. 22. 28. u. 29. Juni Canada. — 3. 4. 11. u. 23. Juli N. Y. State, 3. 4. S. 10. 11. 28. u. 29. Juli Canada, 12. Juli Mexico. — 1. 8. 21. u. 22. Au^-. Montreal, 4. Aug. Sitka, 8. 9. 14. 20. \i. 21. Aug. N. Y. State, 17. Aug-. Franconia (New-Hampshire), 19. Aug. Portsmouth (Engl,), 20. Aug. Mexico, 28. Aug. Toronto. — 3. 4. 17. 18. 20. 29. u. 30. Sept. Canada, gewöhnlich nämlich Quebec, Montreal (Ost- Canada), Kingston, Toronto, London (West-Canada), seltener Fenelon Falls, London u. Bruce Mines, noch seltener Penetanguisliene (West-Canada), 3. Sept. Holland, 9. Sept. Oxford (N. Y.), 12. u. 13. Sept. Sitka. — 5. 8. 10. 22. 23. 23. u. 30. Oet. N. Y State, 23. 23. 27. u. 28. Oet. Newberry (Vt.), 2. 4. 8. 17. 18. 22. 23. 24. 23. 28.-31. Oet. Canada, 19. 20. 21. 22. 24. u. 26. Oet. Holland, 18. Oet. West-Virginia, auf dem Meere 43" 40' nördl. Br. und 59* 43' westl. L., Prestwich (Engl.) — 1. 6. 7. u. 8. Nov. Sitka, 2. Nov. Newberry, 10. 15 — 19. 21.— 23. 23.-27. u. 30. Nov. Canada, 17. 18. 21. 23. 20. u. 27. Nov. N. Y. State, 17. Nov. Holland, Salonik, Griechenland, Smyrna, Asien, 21. Nov. Prestwich (England), 30. Nov. Holland. — 2. 13. 14. 18. 21. 23. 25. 26. Dec. Newfoundland, 8. Dec. Kingston (Canada) und Sitka, 17. Dec. Sitka, 12. 17. 23. 26. u. 27. Dec. N. Y. State, 17. 19. 22. 23. n. 26. Dec. Canada, 17. u. 21. Dec. Holland, 17. Dec. Prestwich (England). 1849. 4. u. 14. Jan. Prestwich, 5. 15. u. 10. Jan. Holland, 7. 14. 23. u. 25. Jan. Newfoundland, 7. 11. 14. 17. 22. u. 20. Jan. Canada, 14. 13. 22. u. 30. Jan. N. Y. State. — 3. 9. 12. 13. 13.-18. 20. 21. 25. u. 27. Februar Canada, 13. IG. 17. 21. u. 28. Febr. N. Y. State, 13. 18. 19. u. 21. Febr. Newberry (Vt.), 13. 15. 20. u. 21. Febr. Halifax (N. S.), 15. 10. 19. 20. 22. 20. u. 27. Febr. New- foundland, 18. Febr. Whitehaven (Engl.), 19. Febr. Prestwich (Engl.). — 6. 9. 15. 17. 18. 21. 23. 20. 27. 30. u. 31. März Canada, 14. 17. 18. 19. 20. 23. 27. h. 30. März N. Y. State, 14. März Cairo (111.), 17. u. 30. März Newfoundland, 17. u. 23. März Halifax (N. S.). — 1. 4. 10. 17. 20. 21. u. 29. April dito, 2. 11. 13. 14. 16. 22. 24. 27.-29. April Canada, 13. 17. 18. 20. 22. 24.-27. April Newfoundland, 13. 16. 17. 20. 25. u. 30. April N. Y. State. — 1. 0. II. u. 17. Mai Halifax, 1. 14. 17.20. 21. 23. 23.— 27. Mai Canada, 11. Mai Newfoundland, 11. Mai Newberry (Vt.). — 0. 8. 14. 10.— 18. 20. 22. 24- 20. u. 27. Juni Cauada, 10. 19. u. 29. Juni Corlland und Somerville (N. Y.), 20. .luni Newfoundland, 25. Juni Halifax, 26. Juni Warren Centre (Ct.). - 3. 4. u. 23. Juli dilo, 5. 9. 10. 12. 20. 22. 23. 20. u. 31. Juli Canada, 9. 21. 23. u. 31. Juli Newfoundland, 9. 12. 14. 22. 23. u. 24. Juli N. Y. State. — 2. 4. 12. 13. 18. 21. u. 22. August Canada, 4. 12. 13. u. 20. August Newfoundland, 12. 13. 17. u. 18. Aug. N. Y. State, 22. Aug. Halifax (N. S.). — 3. 7. 8. 9. 12. 10. 17. 18. 19. 24. u. 29. Sept. Canada, 7. 12. 16. u. 29. Sept. Newfoundland, 12. 18. 19. u. 21. Sept. Halifax, 6. 7. 8. 9. 12. 13. 16. 17. 18. 19. 20. u. 21. Sept. N. Y. State. — 1. Oet. Whitehaven (England), 1. 4. 13. 14. 18. 19. 20. 23. 23. u. 30. Oet. N. Y. State, 7. 9. 10. 13. 14. 17. 18. 19. 20. 24. u. 30. Oet. Canada, 7. 17. 21. u. 30. Oet. Newfoundland, 13. 13. u. 18. Oet. Newberry (Vt.). — 10. 28. u. 29. Nov. Newfoundland, 12.-13. IS. 19. 21. 23.-26. Nov. Cauada, 13. Nov. Somerville (N. Y.), 28. Nov. Newberry. — 7. 8. IT. 18. 23. u. 31. Dccbr. N. Y. Slate, II. 12. u. 18. Decbr. Canada, 20. Dec. Newfoundland. 1830. 18. Jan. Litchfield (Con.), 19. u. 31. Jan. Stadt N. Y. —3. 4. 12. 13. 17. 22. u. 26. Febr. Somerville, 13. Febr. Stadt N.-Y. — 2. 3. 10. 10. 18. 23. 20. 29. u. 31. März Somerville, 4. u. 31. März Stadt N. Y., 11. März Lausingburgh, 31. März Cortland (N. Y.) und Litehfield (Ct.) — 6. u. 7. April dito, 8. April Corlland, 9. April Stadt N. Y., 0. 7. 14. 13. 17. u. 19. April Somerville.— 7. 9. 10. 12. 13. 18. u. 22. Mai dito, 10. u. 12. Mai LitehBeld, 12. Mai Stadt N. Y. — 4. 7. 10. 10. 22. 23. u. 29. Juni Somerville, 4. Juni Litehfield. — 1. 2. 7. 10. 11. 12. 15. 10. u. 19. Juli Somer- ville, 9. 11. u. 12. Juli Litehfield, 11. Juli Cortland u. N. Y., 12. Juli Stadt N. Y. — 2. 3. 4. 0. 7. 9. 10. 13.-18. 23. u. 29. Aug. Somerville (N. Y.), 9. u. 12. Aug. Cortland (N. Y.), 9. 10. 16. 17. und 18. Aug. Litehfield (Ct.). — 3.-8. 12.-15. 28.-30. Sept. Somerville, 3. 4. 10. 11. und 29. Sept. Litehfield (Ct.), 3. Sept. Cortland. — 1. 3. u. 6. Octbr. Stadt N. Y., 1. 3. C— 8. 27. u. 29. Octbr. Somerville, 1. 2. 3. 0. 27.-29. Oet. Litehfield, 9. Oet. Pompey (N. Y.). — 7. 8. 10. und 11. Nov. Somerville, 10. Nov. Litehfield. — 4. 5. 0. 11. u. 28. Üee. Somerville, 20. Dec. Stadt N. Y. Chronologischer Katalog der Siidlichter his zum .lalire 1836. 55 S ü d 1 i c h t e r. 1713. 57'/," S. Br. u. fi9 od. CC» W. L. Pressier, Seg-cluog um das Cap Horo. Me'm. Ae. P. 1741. S. 10. — Da gel ct. 1720, 16. Sept. 10 h. P. M. unfern Timor. — Capit. Cook. 13. Dec. 1773. 9 h. 30' P. M. 4S9S. Br. u. 65« L. J. d. Sav. 1774. S. 878. — Chiriboga (Ign. dej. 20. Aug. 1744. 12» S. Br. zu Cusco. Hist. de l'Ac. P. 1747. S. 17. — ülloa (Don Ant. de) 1743, März u. April, südl. vom Cap Hörn. Mairan's Traite. 1734. S. 440. (Schwach wegen des Nebels.) — Rosncver (Capil.) 49» L. Br. Kncyel. meth. Phys. B. 1, S. 352. 1773, unter 38—60» S. Br. 16—17. 18. 19. 20. 21. 23—26. Februar. 6—7. 13. 16. 18. März. Rio Janeiro. Cook's Reise. Schweigg. Jahrb. N. F. B. 16, S. 212. B. 18, S. 369. — 13. Dec. Le Paute Dagelet. Mem. Ac. P. 1788. S. 495. Schweig, dito. B. 16, S. 214. 1772—73. Forster (Joh. Heinh.) Voy. towards Ihc South-Pole, mit James Cook. Lond. 1779. B. 1, S. 53 u. 115. Schweigg. J. d. Ch. 1826. B. 46, S. 212—213. — Forster (Georg) Voy. round the World in his Maj. Ship Resolution. Lond. 1777. 4. — Wales (\V.) u. Buyiey (W.) Astrou. obs. in the course of a voy. lowards the South-Pole around Ihe world 1772 — 75. Lond. 1779. 4. Phil. Mag. u. Ann. of phil. 1827. H. 2, S. 342. — Forster (J. R.J Bern. üb. Gegcnst. der physie. fCrdbeschreib. a. seiner Reise um die Welt. Berl. 1783. S. 101. — Chiloe (oft gesehen). Mol ina (J. Ign.) Ilist. nat. Chil. 17S''. deulsebe Übers. 1786. 1819—21. Be I li nghausen's u. Simonoff's Weltumseglung. 1831. 14. Jan. n'/, h. A. M. bis 3 h. (Sehr lieht.) 43» S. Br. u. L. des Centrums von N. Holland. Lafond. 13. u. 10. Jan. dito. Siebe Gebler's phys. Würt. 1836. B. 8, S. 1230—1233. — Beob. unter 43» S. Br. Ausland. 1836. Nr. 1 16, S. 463— 464. — Lafond (fiabr.) C. R. Ac. d. Sc. P. 1836. B. 2, S. 329— 330. Pogg. Ann. 1836. B. 38, S. 627— 628. — Bi sco e. Kastncr's Arch. 1836. B. 27, S. 326. — Voyage de Dumont-Durville n. s. w. Exped. de la Venus. C. R. Ac. Sc. P. 1840. B. 11,S.317. 1839. 20. Jan. 1 h. 30' A. M. 42» 13' S.Br. u. 126» 13' W. L. Du Tessau. Voy. de la Venus aut. du Monde. P. Phys. B. 5, S. 270. — Oct. 1839, 1—2. u. 17—23. März, 12. Nov. 1840. Südpolarländer. (23 Beob.) Sir Boss Expedit. Amer. J. of Sc. 1849. B. 7, S. 313 u. B. 8, S. 16. — l.iMarz IIb. 68,8 S, Br. u. 168,1 0. L. — 2. März 12 h. dito. — 5. M. 9 h. 57' 03,7 S.Br. 167 O. L. — 17. M. 12 h. 04,4 S. Br. 152 0. L. — 21. MSrz 11—14 h. 30' 64,7 S. Br. 140 0. L. — 22. M. 9 h. 12' 62,8 S. Br. 139 0. L. — 23. März 7 h. 30'— 8 h. 40' 62 S. Br. 135 0. L. — 24. M. 10 h. 61 S. Br. 131,5 0. L. — 25. März 0—7 b. 60,5 S. Br. 131,5 0. L. — 27. März 8 h. 58 S. Br. 128 0. L. — 28. M. 8—1 1 h. 30' 37 S. Br. 127 0. L. — 29. März 0—7 h. 30' 36 S. Br. 129 O. L. — 30. März 0—11 h. 30' 55 S. Br. 132 0. L. — SchiffTerror. Cap. Crozier. Obs. ou unus. magu. Pert. u.s.w. Sabine. 1843. S. 47. 1848. Mallet (Rob.) Sebünes N. L. 19. u. 20. Oct. 1848 in New-Zealand. Report brit. Assoeiat. 1830. S. 74. Die Südlieliter sind viel weniger als die Nord-Polar-Lichter bekannt, weil die Auslral-Länder nicht im Winter besucht werden, weil die Nebel sie oft für diejenigen verdecken, die um Cap Hörn segeln und weil wenige Beobachter in Chili, Buenos-Ayres, Brasilien, sowie in Süd-Australien bis jetzt waren. Ihre häufigere Frequenz in nürdlieber als in südlicher Hemisphäre müchle vielleicht auch von dem Unterschiede in der Ausdehnung der Continental- und Inselmassen in den Polar-Ländern abhängen, liber die mögliche Gleichzeitigkeit der Nord- und Südliehter weiss man bis jetzt nichts, obgleich H. W. Brandes es fast behauptet. (Kastners Arch. f. Nat. 1832. B. 23, S. 309—311 u. Amer. J. of Sc. 1832. B. 22, S. 143.) Dieser Umstand ist noch so in Dunkel gehüllt, dass selbst Arago einige Beobachtungen Simonoff's über Austral-Lichter als solche nicht sicher annehmen zu können glaubte, weil zu derselben Zeit Nord- lichter sich gezeigt hatten. Namentlich hatte Hr. Simonoff geglaubt, dass diese Austral-Lichter auf die magn. Nadel, wie die Nordlichter, eine Wirkung hervorgebracht hätten, was wir auch noch nicht wissen. (.4n. de Ch. et Phys. 1830. B.43, S.403.) Evan Hopkins nimmt in seiner Theorie die Gleich- zeitigkeit der magnetisch leuchtenden Emanation an beiden Polen an (On the Couneiion of Geology with terr. Magnet. 1831. S. 13), bleibt uns aber den deutliehen physicalischen Beweis schuldig. Verschiedene Erseheinungen und Erklärungen der Nordlichter. Vorholen. Stevclly. Brit. Assoc. Liverpool 1837. Americ. J. of Sc. 1833. B. 34, S. 20. Abbildungen. Mairan's Traile. 1734. Taf. 6, 7, 8, 11 u. 13. — 26. Febr. 1777. Mem. Acad. P. 1777. — Encycl. meth. 1793. Phys. B. 1, (ig. 139—148. — Jo h n s o n (Meut.) Christiania. 7. Jan. 1831. Naturvid Tidsk. — Bon ny Castle. L'Institut 1836. S. 444. — v. Wr an gel. 1841. u.s.w. — Morgan (J. H.) und Barber (J. T.) An account of -Aur. bor. seen ncar Cambridge Oct. 24. 1847, 56 B o " e. togHtlier with those of Sejit. 2i. 1846 a. March 16. 1847, seen at tlie Cainbiidge observatory. Canib. 1848. 12 Tafeln, 34 Abbildung-., einige höebst merkwürdig. — Bravais. Aur. bor. 43 Hohschn. u. schöner Atlas. Th. 2. — Edinb. r. Soc. Trans. 1850. B. 19, S. LXXXI. Beobachtungsmethoden. Potter, Rep. brit. Assoc. 1833. S. 486. Edinb. n. phil. J. 1834. B. 16, S. 33 — 38. — Arago, Aonuaire Bur. d. Longit., Instruct. 1838 (siehe Werke) u. Noticcs scient. Formen. Farquharson (Jam.) Ed. phil J. 1823. B. 8, S. 303—310. L. phil. Tr. 1829. S. 119. An. So. d'Obs. 1830. B. 4, S. 308. Hansteen. Bibl. univ. Genev. 1828. B. 37, S. 27S. l'hristiania. Report brit. Ass. 1839. S. 29. Sturgeon James (Mehr. Merkw.) Edinb. n. phil. J. B. 47, S. 147. Bravais. Alle Formen der Bogen sind nur Folgen der Tendern der N. L., sich in länglichen Streifen parallel dem Erdboden und vertical oder rechtwinkelig mit der freien Richtung der Magnet-Nadel zu verbreiten , indem andere Theile in geradlinigen aufsteigenden Säulen der letztern Richtung parallel sind. (Aur. bor. S. 494. J Verschiedenartigste. Mairan's Traite ii. Bertholon Eucycl. method. 1793 Phys. B. 1, S. 370. Sonderbare. Siehe Chron. Kat. 27. IHUrz 1781. Field (Mart.) N. Amerika. Americ. J. of Sc. 1830. B. 20, S. 262. P o g g. An. 1831. B. 23, S. 158—159. Fig. — Old Melrose Hhil. Mag. 1833. B. 2, S. 151. — Ihle, Norwegen Po gg. An. 1843 B. 58, S. 345. — Strahlen, Licht, Blitze u. Bögen. Franklin's (J.) u. Hood's Arct. Reise 1S19— 1822. S. 340. und 581. Nur scheinbar converyirende Parullel-Strahlen oder büschelförmige. Cot es (Roger). Siehe cbrouol. Katal. 1716 u. s. w. Verticale Strahlen. (Siehe Chrouol. Katal. 1848, 17. Nov. u. s. w.) Länge und Breite der Strahlen. 2 — 3' bis 90" oder mehr Länge und 2 — 3" bis 10' Breite Bravais, S. 495. Flammenartige Streifen oder Strahlen (burning sjjearsj. Hansteen. Siehe Katalog 1837 — 53 (die Lancen der Alten). Wie die Schiffsflaggen wellenförmig sich bewegende Draperien. Bravais S. 481. Flecken mit einer merkwürdigen pulsirenden Bewegung (Plaques palpituntes). Es sind degene- rirte Strahlen, die besonders in den späten Nachtstunden zwischen 13 h. 12' und 13 h. 53' und zwei Stunden nach der ersten Erscheinung von Flecken sich einstellen. Sie bilden einen schou vorgerückten Zustand des N. L., welchen die Strahlen und Bogen vorhergehen. Ihre Mittelzeit ist 11h. 8' und ihr Verschwinden 14 h. 3'. Sie stellen sich mehrere Tage nach einander ein, ganz wie die magnetischen Perturbationen. Bravais, S. 516. u. 520. Soc. philora. P. 1846. S. 149. Massen von hellem Lichte. Höchste Entfernung der Lichtmatcrie der Bogen, welche dessen- ungeachtet dem Gesetze ihres Parallelismus mit der Erdoberlläche untcrthan bleibt, sich aber in regelmässigen Bogen vertical auf dem magnetischen Meridian zu ordnen sträubt. Bravais. S. 519. Einzelne Lichtbogen. Hallström, Schweden. Gilb. Ann. 1804. B. 18, S. 74. — Steffens. (Siehe Chronol. Katal. 1827.) Capit. Kuter, Chesfield-Lodge. dito 1828. — Arago u. Langier. dito 1844. u. s. w. Hackenförmige N. L. Der 0. oder W. Fuss der Bögen dreht sich unterhalb gegen den Punkt des Horizontes unter den Gipfel des Bogens. Die in verkehrter Richtung gedrehten Haken sind sel- tener. Bravais. S. 482—483. Ztcei concentrische Bogen. Kirch 6. März 1707. Berlin. Mem. .\c. de Berlin 1707. S. 11. — Maraldi. (Siehe Chron.Kat. 1718 4. März).— Polenus. (Siehe Chron. Kat. 1737).— B os ellin i.— Gilbert. (Siehe Chron. Kat. 1804).— Riehardson. (Siehe Chron. Kat. 1817).- Ma e k en zi e (dito 1820). — Perth (Schottl.) 28. Aug. 1827, 17. Nov. 1820, 5. Jan. 1831, 6. Mai 1843. Siehe Muncke, Gehl er 's physic. Wörterb. 1833. B. 7, S. 160. 163. 2 oder 3 Bogen. Mairan's Traite. Bergmann Schwed. Abh. 1767. B. 26, S. 266. u. s. w. 3 Bogen. Farquharson. (Siehe Chronol. Kat. 28. Dec. 1828). — N e ck er (dito 1840). 3 und i Bogen. (Siehe Chron. Kat. 1836, 11. Dec). 7 Bogen. (Siehe dito 1770, 31. Aug.). 9 Bogen. 2. Jan. 1839, Bossekop, Bravais S. 478. In3—S Theile getheilte. dito 1829, 23. März. (Siehe auch Chron. Katal. 1829, 25. Oct.) Elliptische Bogen. Maupertuis. (Siehe M un ck e's Beschr.). — Morlet, Rech. nouv. sur Farc lumineux de TAur. bor. C. R. Ac. P. B. 28, S. 744. u. 789. An. d. Ch. et Phys. 3. Folge. 1849. B,27, S. 65. Institut N. 809, S. 186. Q " et e 1 et, 6. Mai, 1843. (Siehe Chron. Kat.). Berechmmgs-Methode der Lage n. Wölbung. Potter (J.), jun. Edinb. J. of Se. N. F. 1831. B. 3, S. 23. u. 209. Verschiedene Erscheinungen und Erklärungen der Nordlichter. i) i Säulen. Cylimler oder Orgelpfeifen ähnliche Masseii. Hallcy, 1716 u. 1719. h. phil. Tr. 171G. N. 347, S. 4H u. 415. — 1719 N. 363. S. 1099.— M ayer (P. C). (Siehe Chron. Kat. 16. Sept. 1726). — Mairan'sTraite, 1754. S. 128. Oft in Oronlan.l. Edinb. Eucjcl. 1815 B. 10., Th. 2. S. 488. — B i o (, J. de Phys. 1821. B. 93., S. 12 u. 18). — Go.sport, Burney (Siehe (hionol. Kat. 1829, 14. Die.) Toronto (Ontario) Americ. Jonrn. of Sc. 1837. B. 32. 393—395. Zeichn. Oloneti (Siehe Chron. Kat. 1845). — Hanstee n N. -Mem. .\c. Bruxell. 1847. B. 20, S. 118. Meistens elliptische, selten kreis formii/e Lichtkrone fdiirch die Lnft-Perspective). — Coles, 1585 u. 1716. — Cavendish, Dalton (Meturol. Essays, S. 160.). — Bertholoo, Encycl. math. 1793. B. 1, S. 371. — Biot, 26. Febr. 1777. 28. Mär» 1781 (Siehe Chr. Kat.) — Twining (.\. E.) (Americ. J. of Sc. 1837. B. 22, S. 227). — Scorcsby (Siehe Chron. Kat. 1822). — Munke, Gehl, phys. Wort. 1833. B. 7, S. 179. (Siehe Chr. Kat. 1839, 3. Sept., 1846, 24. Oct. u. 1847, 24.— 25. Oct. Leipz.) Im magnct. Zenith convergirenilc Strahlen und Siiilen, Bravais, Soc. philoni. Paris 1846. S. 148. Manche Krone ohne Bög-en, dann ohne die längliche Form in der Richtung 0. — W. Bravais, Aar. bor. S. 511. Unter 151 N. L. Beobacht. wurden 49 ganze Kronen, 15 halbe im N., 3—4 Kronen, 'S., 2 dito NO., 2 dito 0., 1 halbe SO., 1 viertel SQ., 8 halbe S., 1 drei viertel '/i» JNO., 4 halbe \V. und 5 unvollständige gesehen. Bravais, Aur. bor. S. 509. Krone nicht gesehen. Morlet, 1837 (Siehe optische Licht-Erscheinung). — Capit. Parry u. Sabine. Zweite Arct. Reise 1819—1820. Oft bilden die N. L. Strahlen um den magnetischen Pol (wahrscheinlich im arctischen Amerika), ein Lichtkreis, den man sich auf einer, mit der Erde concentrischen Sphäre gezeichnet denken kann. Tl'c(7 diese Krone sehr hoch ist, so sieht man davon in Christiania mehr als die Hälfte und sie scheint elliptisch wegen ihrer schiefen Lage. Zweimal sah Hansteen die ganze Ellipse, die in Island und Grönland oft zu sehen ist. Am gewöhnlichsten sieht man den Gipfel des Bogens oder seine uns am nächsten gelegenen Punkte nördlich von unserm Zenith. Für die Isländer ist der Gipfel des Bogens südlich im magnetischen Meridian. In Grönland, wo der Bogen von S. nach N. geht und die »eclination nahebei 90« ist, scheint der Bogen-Gipfel östlich. (Hansteen N. Mem. Ac. Bruxell. 1847. B. 20, S. 119. Der Bogen wird als ein Lichtring angenommen, von welchem die verschiedenen Punkte in gleiche"" Entfernung der Erdoberfläche sieh befinden und den nordmagnetischen Pol zum Ccntruni haben, so dass er alle nach dem Pole convcrgirenden magnetischen Meridiane rechtwinkelig schneidet. Ein solcher von der Erde beohuchteter Ring bewährt sich als eine Bogen-Erscheinung , deren scheinbarer Gipfel immer im magnetischen Meridian des Ortes sich befindet. Hansteen (Kaemtz, Meteorologie). Dagegen sagt B ra va is, dass tausend störende Ursachen verhindern können , dass der Bogen sich vertical auf dem magnetischen Meridian der Erde ordne und den magnetischen Nord-Pol als Centrum an- nehme. Der geometrische Ccntralpunkt des absoluten Ortes des Bogens kann mit näher oder weiter gelegenen Punkten der Erdoberfläche oder mit mehr östlich oder westlich gelegenen Punkten correspon- diren. Das N. L. kann selbst keine Regelmässigkeit darstellen und nur am Himmel eine wellenförmige Curve bilden. (Aur. bor. S. 484.) Wenn der Theil der Erdatmosphäre über der Horizoutalebene des Beobachters durch eine grosse Anzahl von selbstbestehenden Strahlen eingenommen wird, welche alle unter sich, so wie auch der Richtung der magnetischen Inclinationsnadel parallel sind, so wird sieh, nach der Regel der Perspective, einCulminationspunkt bilden, gegen welchen alle Strahlen parallel convergiren werden und welcher durch das ZusammentrelTen der llimnielsspliäre mit der engen Sehlinie der Augen des Beobachters parallel mit der Inclinationsnadel bestimmt wird; diesen Punkt des Zusammentreffens nennt rann magnetischen Zenith. Daher stammt die grobe Erscheinung iles jV. L. als Krone mit Strahlen. (B ra v a i s, S. 502.) Wenn eine bestandige optische Ursache immer in den magnetischen Zenith den CentralpunktderStrahlen- Convergenz bringt, so ist dies nicht mehr der Fall für das Centrum seines Bildes, oder für den .Mittel- punkt der Schwere des Lichtsecfors , welcher eine unvollständige Krone bildet. Dieses Cenirum kann jeden Ort in der Himmclshemisphäre einnehmen , nichts steht dagegen , dass zwei von einander ziemlich entfernte Beobachter dieses im selben Augenblicke unter convergirenden Sehlinien beob- achten. (Bravais, S. 512.) Gewisse einzelne Strahlen oder Strahtenbündel des N. L. höher als der JV. L. Bogen, oder selbst in dem untern dunklen Segment erklärt sich Ilr. Hansteen als von der Erde ausser dem N. L. Kreise um den magnetischen Pol herausgeschossene Strahlen, welche nach der Verschiedenartigkeit dieser Gegenden und der Stellung des Beobachters diese oder jene Erscheinung hervorrufen. (N. Mem. Ac. Bruxell. 1847. B. 20, S. 120.) 58 B o 11 e. Verhiiltniss <}er N. L. zur Bildung der Wolken. Stevenson (Will.) nach Beol). zu Diinsc von 1838—1847. Phil. Mag. 1853, 4 F. B. C, S. 20— 46. Ähnlichkeit einifjer Cirrlius mit N. L. L ottin und Bravais. S. 227, 228, 247. (Siehe Bravais. Vide iufra N. L. in der AtmosphSre.) Wolken in Säulen und Bogen wie das Nordlicht beim Tageslicht. Riehardson's Narrative. 1819—1822. Poggr. Ann. 1828. B. 14, S. 617. — Thi e n ein an n. Island. Gilb. Ann. 1823. ß. 73, S. 63. — Arago. 24. Juni 1844 zu Paris. S. Notices. B. I, S. 602. Po gg. An. 1844. B. 62, S. 390. Licht und Farben. .M ii n c k e. Gehl, physic. Worterb. 1833. B. 7, S. 173—187. — Kaemtz. Meteorol. 1836. S. 451. Intensitüt des Lichtes. Manchmal stark genug, um eine vernehmbare Reverberation in einem Theile der Atmosphäre zu verursachen. Bravais. Aur. bor. S. 442 u. 519. Den 10. Jan. 1839 war kleiner Druck schwer zu lesen, was doch leicht im Mondscheine ist. dito. S. 442. Farben. Opoix. Ro z i er's Obs. s. la Phys. 17S3. B. 23, S. 418— 425. Weisses L. dreiweisse Strahlen. Wartmann. (Siehe Chron. Kat. 1837, 18. Oet. u. weiter unten N. L. bei Tage.) Weisses L. 6. Mai 1843. Ussber. 25. Mai 1788. Dublin. (Siebe Chron. Kat.) Weisses u. graues L. dito. 1836, 18. Oct. Orangefarbiges L. Forster. (Siehe Chron. Kat. Sept. 1828.) Rothes L. Gehl. phys. Wort. B. 7, S. 178. (Siehe Chronol. Kat. 1824 11. Aug., 1S29 11. Dec, 1839 22. Oct., 1843 9. Mai, 1848 17. Nov.) (Siehe dito Wartmann. 18. Oct. 183G u. 12. Nov. 1837.) Purpurroth 2N. L.1S37, 1 1839,1 1846,3 1S47, 6 1848. Dunse. S t e v c n so n (W.) L'Inst. 1853. S. 273. Blaues L. Hansteen, Farquliarsou n. s. w. Grün mit rothem L. 1847, 24 — 25. Oct. Leipzig n. Paris u. siebe fhron. Katal. Irisirte N. L. Oft in Grönland. (Siehe Chronol. Kat. 1824, 1827, 1829 u. 1830. dito 1839, 7. Mai. Lalande. dito 1843, 6. Mai u. s. w.) Schwarze N. L. Strahlen. Hansteen «. Ihle. Pogg. An. 1843. B.38, S. 344. Sonderbare dunkle Strahlen, schwarze Streifen in normalem Verhältnisse mit dem Bogen und auf einem hellen Grunde, Bogen-Stralilen breiler als die schwarzen Zwischenräume, liravais. Aur. bor. S. 493. Mittlere Stunde der farbigen N. L. 10 h. 11'. Bravais. Aur. bor. 1847. S. 329. Oeivöhnlicher Platz der verschiedenen Farben. Roth oben, grün unten in 5 N. L. zu Talvig (Finnmark). Keilhau. Poggend. An. 1828. B. 13, S. 619. — Rothe und grüne Farben ordnen sich parallel der Länge des Strahles oder überragen einander, namentlich ist es gewöhnlich der Fall, dass Roth am Fusse oder unten und Grün im Gipfel sich beündet. Bravais. S. 323. Dunkles Segment. Godin. (Siehe Chron. Kat. 1794, 22. Febr.) Mairan's Traite. 1734. S. 121. — Troil (Uno v.) Bref ror. 1777. — Bertholon. 1743. Encycl. math. Phys. B. 1, S. 362 u. s. w. — Kries und Gerling. (Siehe Chronol. Kat. 1831.) — Airy (Siehe Chrouol. Kat. 1828, 31. Oct.) — Kaemtz, Meteorol. 1836. B. 3, S. 447 ff. S. — Struve und Preuss. (Siehe Chronol. Kat. 1836, 18. Oct.) u. s. w. — Hansteen. (Siehe dito 1837—1833.) (Siehe Erklärung am Ende der Abb.) Lage des dunklen Segments. Im magnetischen Meridian in den Richtungen N. oder NW. oder selbst manchmal W. und zwar immer in derjenigen, wo das grosse Eismeer s^^en die Lage von Bossekop war. Bravais. Aur. bor. S. 437 — 440. Natur des Lichtes, optischer Versuch darüber. Phosph. elektrisches L. Bcrlbolon. J. d. Sav. 1784. Licbtenberg's Mag. f. d. neuest, a. d. Phys .1781. B. 1, Th. I, S. 143. Kein zurückgeworfenes L. Brewsler (SirDav.) Brit. Assoo. Livcrp. 1837. Amer. J. of Sc. 1838. B. 34, S. 20. — Bravais. Soc. pbilom. P. 1846. S. 147. Polarisirtes Licht. Beob. mit Savart's Polariskop. Baudrimont. (Siehe Chron. Katalog. 22. Oct. 1839). — Twining (Alex.) dito 1837. Grosse Zweifel über die Polarisation dieses Lichtes und Antwort an Baudrimont. (Arago. Notiees scientifiq. 1834. B. 1, S. 603—604. Keine Polarisation dieses Lichtes. Henry (J.) Americ. J. ofSe. 1840. B. 39, S. 366. (Vers. mitNicol's Prisma). — Rankine (W. J. M.) Phil. Mag. 4. Febr. 1852, B. 4, S. 59 u. 432. Edinb. phil. J. 1853. B. S3. S. 268. Americ. J. of Sc. 1853. B. 16, S. 148. Pogg. An. 1833. Ergänz. B. 3, S. 632. Polariskop dazu. Cary, Phil. Mag. 1828. B. 3, S. 47. Licht d. N. L. auf Wolken. W r e d e (D.) Ges. Naturf. Fr. zu Berlin. N. Schrift. 1801. B. 3, Abb. 27. u. 28. — Capocci C. R. Ac. d. Sc. Paris 1837. B. 3, S. 703. — Valz dito 1839. B. 9, S. .338. — Arago'sNot. B. 1 S. 692. Neck e r, de Saussure (Shetland). Echo du Mond, savant 1841, B. 1, S. 98. — Gasparin de St. Syraphorien en Laye (Loire). 17. Dec. 1847. C. B. Ac. d.Sc. P. 1847. B. 23, S.934. u. Arago's .Not. B. 1, S. 7(»0. Verschiedene Erscheinnng'pn unrl Erklärung'en rier Nordlichter. 39 Weisse Hoffen als reflectirte Bilder der S. L. II u I. e r (N.L.), K a c m 1 1 Meteor. 1S3G. B. 3, S. 456. Sleriie durch die jV. l. gesehen. Patrin, Bilil. brit. 1810. B. 45, S. 89. Dupin (Siehe Chron- Kat. 1817). Roberts on. Capit. Parry's Arct. Reise. — Kri es (Pogg. An. 1831. B. 22, S. 453). — G erl in g, dito S. 435. — S truve, «lilo S. 450. — Arg el .in d e r, Konigsb. Vorträge, 1834. B. 1, S. 258. — Munke, Gehler's physic. Würtcrb. 1833. B. 7, S. 175— 177. uud K a ein t z Meteor. B. 3, S. 449—430. Wega- und Adler-Sterne durch die rothen ^^'olken d. i~. Noi'. iSiS zu Montpellier gesehen. C. R. Ac. Sc. P. 1848. B. 27, S. 583. — Arago, Not. B. 1, S. 701—702. Nur Sterne erster Grosse durch N. L. sichtbar in Italien. Matteiicci. Arago Not. B. 1. S. 704. (Siehe Hansteen Katalog 1837— 1853. B r a v a i s u. s. w). N. L. sind locale Erscheinungen, selfist ein an mehreren Orten gesehenes bildet wahrscheinlich nicht ein einziges; die mehr oder weniger dafür empfängliche Luft entscheidet über sein Erscheinen oder Ausbleiben. Van Swinden. Mem. .Kc. P. Sav. e'lr. 1780. B. 8. — Argelander (Siehe Chrono!. Kat. 1831-32.) — Bondioli (P. Ant.) (Über locale N. L.) Mein. Soe. ital. 1802. B. 9, S. 422 — 437 (wohl durch viele der angeführten Thatsachen niderlegte .Alciiiung). Sichtbar häufiger an der Küste Sibiriens als im Innern. VVrangel. Phys. Beob. im Kisineer 1827. Kreis der Sichtbarkeil der Nordlichter. Sehr ausgedehnt 12. Sept. 1621, auch 17. März 1716, 17. Oct. 1726, 3. Jan. 1769, 18. Jan. 1770, 27. März 1781 u. s. w. — Cotte's Trait^p. 601. — 1783. Brandes (H. W.) Beitr. z. Witterungsk. 1820, S. HG u. 270. 29. März 1826 über 300 engl. Meli. Dalton, An. d. Ch. u. Phys. 1826. B. 33, S. 421. In Sibirien u. Schottland, Ku pffer (A. T.) Kästners Arch. f. Nat. 1827. B. 12, S. 292. — In ICuropa u. Nord-Amerika, in N. u. S. -Amerika (1783 20. Aug.) 7. u. 11. Sept. 1830. 7. Jan. u. 19. April 1831. Brandes (H. W.) Kastncr's Ar- chiv f. Nat. 1832. B. 24, S. 309— 31 1. Amciic. J. of Sc. 1832. B. 22, S. 143. —Herrick (E. C.) dito 1837. B. 33, S. 300. Ausbreitung oder Sichtbarkeit verschieden in beiden Hemisphüliren (weiter südlich im west- lichen als im östlichen) so wie auch in der nordlichen und südlichen Hemisphäre (mehr im nördl. als südlichen vorherrschend. Olmstcd (l)an.) Edinb. n. phil. J. 1831. B. 31, S. 293—298. Hauptsitz. In nürdl. Hemisphäre bis 37« N. Br. — Hauptsitz zwischen 60 — 60" N. Br. (vide supra). Nur bei 40' N. B. Olmstedt (siehe Kosmischer Ursprung). Muncke. Gehl. phys. Wör- terb. 1833. B. 7, S. 152. (legen die Pole abnehmend. Buch (I,cop. v.) Reise im Nord. 1810. B. 1, S. 361. — G i c- seckc. Brugnalelli's Giornale, Pavia 1818. S. 103. Crosse Frequenz in N. -Amerika. Middletuu. L. |>liil. I'. 1742. B. 42. S. 463. — Ellis Voy. to Hudsousbay 1748. S. 172. — Kalm, Schwed. Ao. .\bh. 1735. B. 14. —De la Pilaye, Mcm. Soc. Kinn. P. 1824. B. 4, S. 432. — Arago (20 in N.-Amerika u. 19 in Europa im J. 1829.) All. Ch. u. Phys. 1830. B. 43, S. 403. — Olmsied (vide supra). Nordlichter in der Atmosphäre. Ma ra Id i, Mein. Ac. P. 1719. S. 96. Wargen tin nach Oisl er's Aussage berührt das N. L. manchmal die Erde. Schwed. Abb. d. Üb. 1756. B. 1, S. 80. — Bergmann (Torb.) S. Opusc. [ibys. etchim. 1778. B. 3, S. 297. J. d. Phys. 1821. B. 93 (selbst in den Bergen). — R ichar dson Ur. (zwisch. d. Wolken) Edinb. phil. J. 1823. B. 8, S. 3)0. Isis 1823. B. 0, S. 577. — Kran kl in 's Narrative S. 597, Bull. Per. Sc. Phys. 1823. B.4, S. 189. — Parry (Cap.) (Helle Licht- Strahlen eines N. I>. 3000 Yards von ihm, den 27. Jan. 1825. zu Port Bowen). (Siehe Chron. Kat. 1823.)— Wrangeil, Reise a. d. Eismeer. Pogg. An. 1827. B. 9. S. 159.) — Blackadder Edlnh. phil. J. 1829. B. 6, S. 342. — Trevelyan (40 bis 30 Kuss übers Meer i» den Faroe- u. Shetlands-Inseln.) Aineric J. of Sc. 1824. B. 8, S. 392. (Siehe Geräusch.) — Farquharson (Revd. Jam.) (unter den Wolken in 4000 F. Hohe.) L. phil. P. 1830. S. 104. dito 1842, Th. 1, S. 87. Phil. Mag. 1842. B. 21, S. 32. Edinb. u. phil. J. 1845. B. 38. S. 133. — S truve u. Preuss (in den Wolken) (Siehe Chron. Kat. 1836. 18. Oct.) — Ihle (M.) Unterhalb der Wolken, manchmal sogar tiefer als das steil ansteigende Thalgehänge) 1839 bis Juli 1841. zu Kaafjord (Alten) Pogg. Ann. 1843. B. 38, S. 343. Edinb. n. phil. J. 1843. U. 35, S. 385. — Bravais {in unserer Atmosphäre und ganz besonders in den obersten Theilen, die möglichen Täuschungen einsehend, will er doch selbst allen Beobachtungen über sehr niedrige N. L. diesen Vorwurf machen (Soc. philomat. Paris 1846. S. 149). Später erklärt er alle Beob. von N. L. zwischen einem Berg und einer Wolke und dem Beobachter als falsch. (Aur. bor. S. 331.) — Rowcll. (Anfang in der Erd-Nähc und nie sehr hoch). Report, brit. Assoc. 1847. 16. Sept. Linst. 1848. B. 16, S. 90. — Hansteen und Fearnley, Nordlich- ter vor Wolken, doch nicht ganz gewiss, 22. Octob. 1849. und 11. Noveinb. 1832. Bull. Ac. Bnixell. 1854. S. 123 u. 130. 60 B o u e. Ähnlichkeit der mittleren Richluiiy von parallelen und zu gleicher Zeit optisch convergirten Reihen , von Cirrho-Cumuli mit derjenigen der Bögen der N. L. in ßussekop, nur ö'/a" Differeni. Bravais Soc. pliilom. Paris 1840 u. 4G. S. 149. Höhe oder Entfernung. Kraft (Nach Mayer's Fonnul.) Comin. Pefrop. 1728. B. 4, S. 341. (124—281 geogv. Meil.) — Maupertius (P. L.) Mem. Äc. P. 1T31. M. S. 464. in 8. 1731. M. S.G52. — Mairaa's Traite 1733. S. 62, 412, 433. .\iner. J. of Sc. 1838. B. 34, S. 288, (200. Lieu.) — Euler (Leo) Berl. Ac. Abth. f. 1746. (vido infra) (2 o. Beckmann'a Phys. Biblioth. 1772. «. 3, S. 143. — C av en di s h. Lond. phil. Tr. f. 1790. — l'ottcr. Ed. J. of. Sc. 1831. N. K. B. 5, S. 23, 209. — Hansteen. Pujfj,'. Ann. 1832. B. 20, S. 484. — Liais. (Vide supra 1831.) — Aragu. Mairan's, Kraft's, Caveudish's u. Oalton's Uestlmmungs- Methuden verworfen. Jeder Beobachter sieht »ein N. L. wie seinen Regenbugen. Aunuaire. 1840. u. Notic. B. 1, S. 334. Optische Lichterscheinung wie die Reyenboyen tu bereclmen. Arago'g Vorlesungen an der polytcchn. Schule. 1820. — Murlet. Rech, sur les lois du magnet. terrestre. üct. 1837, S. 52. C. R. Ac. Sc. 1'. 1840. B. 10, S- G14— ülü. Arago's Bern., S. 617. Ann. d. Ch. et Phys. 1849. 2. F. B. 27. (Vide infra. Klektrischc .Materie.) — Browne (J.) Literary Gazette. Oct. and Xov. 1847. — Edinb. roy. Soc. Transact. 1850. B. 19, S. I.XXXIII. Diircl, Wellen durcltkreutle Strahlen. Cot es (Roger). L. phil. Tr. 1720. B. 31, S. Ü6. — M a upe rt uis. Exped. in Lappland. 1730. — Uertholon. Encycl. melli. 1793. Phys. B. 1, S. 363. Sehr achiielle und auch (unysamere wellenfiirmiye oder inljrutorische Beweyuiiy des Lichtes der N. L. Longitudinale, vibratile oder tanzende Bewegung der Strahlen (B ra r a is. .4nr. bor., S. 501. Soc. philomat. Paris 1846. S. 148 u. 149), daher man in Shetland die N. L. Streuiners oder Merry Dancera avnul (Ann. of phil. 1819. B. 13, S. 71). — Kendal. yuart. J. of Sc. 1828. N. F. B. 2, S. 395. (Siehe Beobacht. zu Makerstoun. 1843 — 49.) — Trevclyan. (Starke Bewegungen wie hei den Experimenten milder Eteklrisir-Mascliiue, und ganz besonders in den N. L. Flecken.) Anierie. J. of Sc. 1824. ß. 5, S. 392. Diese ßeiceyuny in den N. L. reryleicht Hansteen mit einer Flnmtneneinission. In jenen Augenblicken nimmt ihr Licht das Ansehen eines Gewebes an, dessen Füllen man sehen kann. (Han- steen. N. Mem. Ac. Bruxell. 1847. B. 20, S. 118.) Richtnny der Bewegung. Unter 151 Beobachtungen. Wellenförmige Beweg. 45 Mal 0 — W. oder W— 0., nur 20 Mal W— 0. oder 0— W. Bravais. Aur. bor., S. 500. 60 Mal haben die Bogen sich von N. uacli S. und 39 Mal in umgekehrter Richtung bewegt. Bravais, S. 485. Laleralbewegung der Strahlen, äquivalent derjenigen in der Richtung der Länge des Bogcns, gleichviel ob langsam oder schnell, dieses ist nur eine optische Täuschung der wellenförmigen Lichtbewegung. Bravais, S. 498. — In den N. L. mit Haken-Richtung von W. nach 0. oder von O. nach W. Bravais, S. 486. Grösse dieser Bewegung. Wenn eine wägbare W.itcrie verführt würde, so würde diese Bewegung eine effective Schnelligkeit von 300 Meilen in der Minute zu einer verticalen Höhe von 200 Kilom. in der Atmosphäre voraussetzen. Bravais, S. 488. Geräusch. Graclin (J. G.) Siber. Reise 1733—1743. Gott. 1751. Franz. Übers. B. 2, S. 31. (Vide Werke.) — M us c h c n b r o ek. Grönland. Introduct. 1762. §.2495. Taf. — Mcssier. (Wie ein elektrisches Geräusch.) J. de Savans. 1764? B. 6. Mem. Acad. P. Sav. etr. 1768. B. 3, S. 318. 1774. B. 6, S. 111. — Ramm. 1767. Hedemarken. Schweigg. J. >. F. 1816. B. 13, S. 90. — Belknap (Jer.) Wie Seiderauschen. (Siehe Chron. Kat. 1781 u. 83.) — Edmonstone. L. phil. Tr. 1784. — B e 1 k n ap. Trans. Americ. Acad. Phil. 1786. B. 2, S. 196. — G i s I e r , Dr., u. Hellanl. Vet. Sv. Ak. Handl. 1794. B. 15, S. 86. — Pe t ri. Esthland und die Esthen. Goth. 1802. S. 54. — Ca V alle. (Krachendes Geräusch.) Elem. of nature and exp. Phil. 1803. B. 3, S. 445 u. 449. — Abrahamson (llaupim.) Soc. Litt. Scand. Kopenh. 2Ü. Aug. 1808. N. allgem. Intellig.-Blatt f. Lit. u. Kunst. 1808. H. 42, S. 667. Schweigg. J. N. F. 1816. B. 15, S. 90. — Billing's Reise nach den nördl. Geg. v. Russland. B. 18U7, S. 70. — Grünland. Edinb. Eucyd. 1815. B. 10. Th. 2, S. 488. — Steward. St. Lorenz. Gilb. An. 1821. B. 67, S. 36. — Henderson. Iceland or J. of a. Resid. 1814— 15. Edinb. 1819. S. 217. Ed. J. of Sc. 1828. B. 8, S. 170. — Biet. 1817. Shetland. J. de Phys. 1821. B. 93, S. 99— lOl u. 110. Gilb. Ann. 1821. B. 67, S. 31. — Winkler. Gilb. Ann. ditu, S. 336. — Munck (Dr. S.) 1818. Skien. Mag. f. Naturvid. Christ. 1825. H. 3, S. 159. Schweigg. Jahrb. 2. F. 1828. B. 22, S. 308. — Hertzberg. UUensvang. Mag. f. Naturv. 1826. H. 1, S. 145. Schweigg. J. dito, S. 310. — Trevelyan (W. C.) Farois Shell. Ed. phil. J. 1822. B. 7, S. 182. Phil. Mag. 1823. B. 62. H. 10. — R ichar ds o n's arcl. Reise. Gilb. Ann. 1823. B. 75, S. 59. — Ramm in d. J. 1766, 67 od. 68. Magaz. f. Natnrvid. Christ. 1823. H. 1. Phil. mag. 1826. B. 67, S. 177. Quart. Journ. of Sc. 1826. B. 21, S. 407. — Hansteen (Christoph). Mag. f. Naturvid. Christ. 1825. II. 1, S. 171 — 176, u. II. 9. Schweigg. J. d. Chem. u. Phys. 1825. B. 45, S. 90—94, u. B. 46, S. 203. Phil. mag. 1826. B. 67, S. 177. Bibl. univ. Geneve. 1826. B. 32, S. 266—269. Edinb. n. phil. J. 1826. B. I, S. 156—159. Edinb. J. of Sc. 1826. B. 5, S. 74. Bull. Fer. Sc. phys. 1826. B. 6, S. 290 u. 291. — Zu Hearne. Dublin 62 B o u e. phil. J. 1826. H. 5, S. 419. dito. 1827. B. 6, S. 348. — Browster. Edinb. J. of Sc. 1827. B. 7, S. 7ö. — 1827. Aug. Rochester. Americ. J. uf Sc. 1828. B. 14, S. 91. — Kaenitz (L. F.) Sehweigg-. J. d. Chem. u. Phys. 1828. B. 32, S. 304—311. — D u n I> a r. Hebiidcii. Edinb. J. of nat. and geogr. Sc. 1831. N. F. Nr. 4, S. 226. — Neeker de Saiissure (L.) Vei-sch. Beob. in Schottland. Ac d. Sc. P. lö. Fevr. 1841. Comptes R. Ac. de Sc. P. 1841. B. 12, S. 317 u. 346—348. Edinb. n. phil. J. 1841. B. 31, S. 187. Arago's Not. 1834. B. 1, S. 693. — Tsch i t seh e n ef f. (St. Pauls-Insel, Kamtschatka.) Bull. Sc. Ac. des Sc. St. Petersburg. 1842. B. 4. Pogg. Ann. 1842. Suppl. B. 1 oder B. 51, bis 133 S. — Petiton in Neufoundland. Mem. Soc Sc. uat. de Cherbourg. 1834. B. 2, S. 204. Deutliches Geräusch ähnlich dem eines seidenen Stoffes, dem Stroh-ltusseln vder ein sanftes Rauschen. 28. Jan. 22. Miirz. 21. Nov. bei Windstille. Kaafjord bei Alten. Ihle (M.j Pogg. An. 1843. B. 38, S. 343—344. Edinb. n. phil. J. 1843. B. 33, S. 383. Geräusch wie von elektrischen Funken. P. A. S il j e s t r oe m. Comissiou du Nord. Vojag. en Scandinavie. Aur. bor. 1846. S. 539. Das Zischen wird von dem Beobachter nur dann yekört , wenn das A". L. eine Krone bildet uad die Strahlen um ihn herum aus der Erde sehr stark herrorschiessen , doch dazu muss die Luft sehr ruhig sein. Hausteen Mem. Ac. Bruxell. 1847. B. 20, 120. Detonationen. 28. Aug. 1827. Rochester. Amerie. J. of Sc. 1828. ß. 14. (Siehe Chrou. Katal.) Über das Geräusch, ohne es positiv zu leugnen. Bravais Anr. bor. 1846. Schmidt (J. F. Julius). Grunert's Archiv f. Math. u. Phys. 1836. ß. 26, H. 1, S. 76—77. Geräusch, geleugnet oder nicht gehört. Ma upertuis (mit drei anderen Akademikern), Beob. zu Torneo u. s. w. 1737—1738. Mem. Ac. Sc. P. 1737. S. 420. Gilb. Ann. 1821. B. 67, S. 44. — E ge de-Saab y e_(Dr. Hans). Det Gamle Groenlands u. s. w. löjähriger Aufenthalt. — Bergmann (Torb.) Oper. phys. et ehem. 1788. ß. 5, S. 293. —Pallas. Reisen in Russlaud. — Buch (Leop. v.). Reise in Norwegen. 1810. B. 1, S. 361. Gilb. An. 1812. ß. 41, S. 322. — Hausmann (J. Fr.) Reise in Skandinav. 1818. B. 3, S. 260. — Patrin. ßibl. brit. 1810. ß. 45, S. 89. Gilb. An. 1811. B. 37, S. 340— 348. — Dobbie. Phil. Mag. 1820. B. 56, S. 177. — Horresbow. 116 N.L. in Island. Gilb. An. 1821. B. 67, S. 33. — Soor es by. J. ofvoyag. 1822 et 1823. Edinb. u. phil. J. 1834. B. 16, S. 33. N. Bull. Soc. philom. P. 1833. S. 129. Amerie. J. of Sc. 1833. B. 28, S. 58. — Capit. Parry, Fran- klinu. Dr. Richards on. (S. 343.) Arct. Reise. (Siehe Chron. Kat. 1826 u. 1827.) — Capit Lyon Private Journ. S. 100. — Olmsted (Den.) Amer. J. of Sc. 1838. B. 34, S. 289. — L ottin u. die Mitgl. d. französ. Nord-Expedition. 143 N. L. ohne Geräusch. — Arago. Nur eine durch die Oscillationen des Lichtes hervorgebrachte Sinnestäuschung. Notices B. I. Geruch. Bergmann (Torb.) Schwefelgeruch. (Siehe in der Atmosphäre.) — Trevelyan (W.) Elektricitäts-Geruch. (Siehe Geräusch.) Meteorologie vor und nach den Nordlichtern. Morris (0. W.) An. of Lyc. ual. bist. N. Y. 1848. Sept. B. 4, N. 12, S. 300. — Munck e. Gehler's phys. Wörterb. 1833. B. 7, 8.196—209. Barometerstand. Schön. Kastner's Archiv. 1831. B. 21, S. 67. Thermometerstund. M ü 1 1er. Ph. Mag. u. Au. of Phil. 1827. Nov. ß. 2. Kastner's Archiv. 1828. B. 13, S. 174. Temperatur- Veränderungen vor den N. L. Lcfroy (J. H.) Beob. 1830-1832. Ameiic. J. of Sc. 1832. ß. 14, S. 138 u. 1835. B. 22, S. 149. ßibl. univ. Ge'nevc. 1832. Die starken N.L. mit Temperatur- Veränderungen verbunden. Bonn y cas tie. 1833. L'lustitut. 1836. B. 4, S. 444. — Ihle. Pogg. An. 1843. B. 38, S. 344. N. L. als Vorboten von S.- und SO.-)yinden im Canal. W y n n (Capit., J. L.) L. phil. Tr. 1774. B. 73, S. 128. Abr. ß. 13, S. 312. N. L. als Vorboten von Witterungs- Veränderungen. Buch (Leop. v.) Reise d. Norweg. 1810. B. 1, S. 361. — Scoresby. Arct. Reise. Deutsche Übers. 1825. S. 33. Sehweigg. Jahrb. N. F. 1826. B. 16, S. 210. Solange die N. L. Strahlen die Luft durcheilen, so schlugen sie die Wasserdämpfe nieder und stören die Durchsichtigkeit der Luft, darum diese plötzlichen Veränderungen in der Atmo- sphäre, namentlich ein reiner Himmel durch einen bewölkten ersetzt und später wieder das Gegentheil. Hansteen. N. Mem. Ac. Brnx. 1847. B. 20, S. US. Starke N. L., manchmal mit Mondhöfen und fast immer von einer der Temperaturs-A/ikiihluiig begleitet. Hansteen. Bull. Ac. Bruxell. 1854. B. 21, Tb. 1, S. 131. Mit und nach den N. L. am östlichen Horizont trockene Kulte, nach den westlichen N. L. Sturmund Schnee bei verminderter Kulte. Norwegen. Ihle. Pogg. An. 1843. B. 38, S. 344. Verschiedene Erscheinungen und Erkliirungeii der Nordlicliler. ß3 ff. L. als Ameit/er von kaltem und regnerischem Wetter, sowie von vielem Schneegestöber und einer langdaiieraden Kälte, ilaram der Polizei- und Staats -Ukonomie höchst wichtig. Z. B. konnte dadurch die Wiener Polizei im Voraus die Holzvorräthe berechnen, die nothwendig wären, damit der Holzpreis nicht zu stark in die Höhe g^ehe. (Pater H e 1 I 's Astron. Ephcmerid. 1771.) Darum auch für Fischerei- und Laud-Ukonomie nicht zu übersehen. (Ük. Nachr. der patr. Ges. Schles. 1779. B fi, S. 94.) (Seneca, Pontoppiduu und Horrcsbow theilten die Ansicht He II 's.) A'. L. als Anzeiger von starken Winden, schlechtem Wetter oder selbst von Stürmen. L c Monuier. Lois du mag^netismc. P. 177G, S. 117- Wind. Bcrtholon. Encycl. Math. 1793. Phys. B. 1, S. 3G7. Gilb. An. 1S21. B. Ü7, S. 4G. — Sommervillc (Mad.) I/Institnt. 1839. B. 7, S. 96. — Colla(A.). (Siehe Chron. Cat. 1S40. 21. Sept.) — Necker de Saussure. Ac. de Sc. P. 1S41. 1. März. L'Institut. 1841. B. 9, S. 72. Ar a g o's Notices scientifiques. B. 1, S. 694. Das Gegentheil. Gassendi, Kirch, Maraldi, Rocmer und Thomson (Th.) An. of phil. 1814. B. 4, S. 429. Verhältnisse zur atmosphärischen Elektricitüt. Elektricitüt wahrgenommen. \V i e d e b u r g. (Manchmal.) 8. N. L. 1769—1770. Beob. u. muthmass. 1771. — Ronaync. (Mit Nebel.) L. phil. Tr. 1746. B. 44, S. 139. — Morozzo. (Siehe thron. Kat. 29. Febr. 1780.) — Canton und Volta. L. phil. Tr. 1782. Th. 1, S. XV. — Volta. Meteorol. Rozier's Obs. d. Phys. 1S0(?). — Brcws ter. Edinb. J. of Sc. 1828. B. 9, S. 73. — Sc h üb I c r. (Siehe Chron. Kat. 8. Jan. 1817.) — Colla. Parma. 18. Oct. 1830. 18. Febr., 18. Oct., 12. Nov. 1837. I.Mai 1839. 21. Sept. 1840. (Siehe Chron. Katalog.) — Positive Elektricitüt stark wahrgenommen. Mattcucci. (Dito 17. Nov. 1848.) Keine Wahrnehmungen. Bergmann. L. phil. Tr. 1762. B. 52, S. 383. — Pictet. Nov. Comm. Petrop. 1770. ß. 14, Th. 2, S. 88. — Gal litzin. Mem. Ac. Brux. 1780. B. 3, S. 10. — Van S winden (S. P.) Rec. des Mem. sur l'Analog. de l'El. et du Mag. 1784. B. 3, S. 204. — Hansteeu. Schweigg. J. N. F. 1826. B. IG, S. 201. — Seorcsby. Acc. of arct. Reg. 1820. B. 1, S. 383, 418. — Parry (Cap.) See. Voy. 1821. S. 196, 224, 239. J. of a third Voy. 1826. S. 63. — Hood, Franklin und Richardson. Narrat. 1823. 8.543,353,598. —Franklin (Cap.) Narrat. of a sec. Expedit. App. 7. — Arago. 5. Jan. 1831. Notic. Scient. 1834. B. 1, S. 679. (Siehe Muncke, Gehlcr's pliysie. Wörterb. 1833. B. 7, s. 209—214.) \'erhiiltnisse zur Kälte und kalte Winter. Ka s tner's Archiv. 1831. B. 21, S. 193— 196. (Siehe M unck e.) Stärkere N. L. im Nov. und Jan., tco es am kältesten in Sibirien ist. Wrangcl. Phys. Beob. im Eismeer. 1827. Permanem der N. L. in den Polargegenden? Während 201 Nacht 151 N. L. beobachtet uud die anderen 50 Nächte fast beständig umwölkter Himmel ausser den 28. u. 29. März und 25. — 26. Jan. Bravais. S. 543. — Dagegen Celsius (And.) 316 Obs. de Lum. bor. 1706—1732 in Suecia Nurimb. 1733, Anderson Hist. nat. d'Isl. B. 1, S. 229. u. M a i r a n' s Traite 1754. S. 379—389. Häufiger im Winter als im Sommer. Muncke. Gehlcr's pbys. Wörterb. 1833. B. 7, S. 148. Monatliche Frequenz der N. L. Tabellen für d. J. 583 — 1751 in verschied. Ländern. Jan. 113, Febr. 1 11, März 202, April 124, Mai 45, Juni 22, Juli 22, Aug. 84, Sept. 172, Oct. 212, Nov. 153, Dcc. 151. — Mairan's Traite. 1751. S. 554. — Bcrtholon. Encycl. method. P. Phys. B. 1. Für 172G — 1736 zu Petersburg; f. 11 Jahre, von 1779 — 1831 zu Karlsruhe; f. 19 Jahre, von 1801 — 1330, mit den von Bertholou mitgetheilten munatlichen Tabellen: Jan. 175, Febr. 23i, März 351, April 239, Mai 150, Juni 48, Juli 70, Aug. 177, Sept. 302, Oct. 410, Nov. 228, Dec. 178 N. L. — Muncke 's Abh. Gchler's physic. Wörterb. 1833. B. 7, S. 146. Vorzüglich im Octobcr uud am wenigsten im Juni. Quetelet. Mem. Ac. Brux. 1839, 8. Juni. S. 61. — Jan. 229, Febr. 207, März 440, April 312, Mai 184, Juni 65, Juli 87, Aug. 217, Sept. 407, Oct. 497, Nov. 285, Dec. 225. — Kaemtz. Meteorologie. B. 2. Jan. 66, Febr. 1U5, März lOG, April 50, Mai 7, Juni 1, Juli 10, Aug. 71, Sept. 100, Oct. 111, Nov. 79, Dec. 77. Wenn man 1000 N. L. in einem Jahre annehmen möchte, so liefern die Beobachtungen zu Upsala von Celsius f. 1739—1743, von Hjörter f. 174'»— 1756 und von Bergmann f. 1759—1762 folgende monatliche Resultate: Jan. 84, Febr. 134, März 133, April 64, Mai 9, Juni 1, Juli 13, Aug. 91, Sept. 12S, Oet. 142, Nov. 101, Dec. 98. — Hansteen. Bull. Ae. Bruiell. 1831. B. 21, Th. 1, S. 132. Dito für 1837: Jan. 29, Febr. 31, März 47, April 34, Mai 2, Juni u. Juli 0, Aug. 17, Sept. 33, Oct. 33, Nov. 34, Dec. 23, was auf ähnliche Weise, wie oben, folgende proportionule Kahlen 64 Bon e. ergibt: Jan. 102, Fehr. 109, März 165, April 119, Mai 7, Juni und Juli 0, Aug. 60, Sept. 123, Oet. 116, Nov. 118, Dee. 81. — Hansteen. Beob. zu Christiaaia, Juli 1837 bis Juni 1846. (N. Mein. Ae. Bruxell. 1847. B. 20, S. 117.) Jan. 46, Febr. 61, März 75, April 60, Mai 3, Juni 0, Juli 1, Aug. 33, Sept. 78, Oot. OS, Nov. 5S, Dee. 35, was ähnlicher Weise folgende proportionale Zahlen liefert : Jan. 86, Febr. 114, März 140,3, April 112,5, Mai 3,3, Juni 0, Juli 2, Aug. 65,5, Sept. 146, Oct. 122, Nov. 103, Dee. 103. — Hansteen. Beob. zu Christiania, Juli 1854 bis Juni 1853. Bull. Ac. Bruxell. 1854. B. 21, Th. 1, S. 131. — Browne (J.) Beob. f. 1843—1848 zu Makcrstoun : Jan. 15, Febr. 16, März 26 , April 14, Mai 6, Juni und Juli 0, Aug. 7 , Sept. 13 , Oct. 27 , Nov. 23, Dee. 11. In aretischen Gegenden, wie Grönland, Spitzburgen, mögen wohl fast alle Nacht N. L. vorhanden sein (Cumui. du NordJ, darum kann man kaum die grossen Variationen in ihrer Frequenz erspähen, und nur ihre besondere Intensität Studiren. (Browne [J.] Procced. r. Soc. Ediub. 1830. B. 2, N. 39, S. 344. Amcrie. J. of Sc. 1831. N. F. B. U, S. 141.) Tügliche Frequenz- Variation nach 184 N. L. zu Makerstoun 1843—1849, die meisten zu l) h. P. M. (3h. 3, 6h. 19, 8 h. 37, 9 h. 91, 10 h. 75, U h. 30, 12h. 37, 13h. 27, üb. 11, 16h. 3, 17h. 2.) — (Browne [J.] Prooecd. r. Soc. Edinb. 1830. B. 2, N. 39, S. 344. Amtric. J. of Sc. 1831. N. F. ß. 11, S. 139.) Freqitein in den H St. vun 10 h. P. M. — 2 k. A. M. für 184 N. L. 1843—1849. Jan. 15, Febr. 24, März 38, April 31, Mai 8, Juni 0, Juli 8, Aug. 9, Sept. 14, Oct. 16, Nov. 18, Der. 12. (Üilo 140.) Stunde des Tuyes. Nie nach Mitlcrnacbl, wenn die Nächte lang sind. Nach Mai ran selten vor 9 h. P. M. GrOsste Intensität, vorzüglich um loh P. M. — Capit. Lyons. Brief Narrative S. 167. Stündliche Dauer f. 184 N. L. von 1843—1849. Jan. 30 St. Febr. 62 St. März 63 St. April 43 St. Mai 8 St. Juni u. Juli 0. Aug. 10 St. Sept. 32 St. Oct. 4i St. Nov. 38 St. Dee. 38 St. — Browne. (Vide Supra.) Dauer ivührend mehrerer Tage. 2 Tage. Scholtl. Neck er. C. R. Ac. Sc. Par. 1841, B. 12, S. 346. — 10 Tage u. s. w. M u s c h e n b r o e k u. s. w. Ganz vorziigtich eine nächtliche Erscheinung. Maier (F. C.) Nie bei Tag. C'omm. Ac. Petr. 1728. B. 1, S. 313. — Mairan's. Traite. — Thienemann. (Siehe Chron. Kat. 1820—1821.) — Hood und Richardson. Narrat. of a. J. u. s. w. S. 383 u. 399. — Franklin's Narr, of a. sec. Exped. App. VII. — Keilhau. (Zwischen 7h. P. M. u. 4 h. A. M.) Gilb. Au. 1828. B. 90, S. 630. — Lottin u. Bravais. 64 N. L. während 70 Tagen Nachts zu Bossekop, Finnmark. (Exped. du Nord.) Währenddem Tage. (Sielie Chron. Kat.) Rarkhausen. Ilannov. Mag. 1773. S. 1311. — Irland (11 h A. M. im Sonnenschein) U s s b e r (Dr. H.) (Siehe Chron. Kat. 1788.) Schottl. 9. Sept. 1827 zu Mittag. (Siebe Chron. Kat. 1824 u. 1827.) Graham. 1799. 10. Febr. S'/^li. P- M. (Dito.) Pogg. Au. 1840. B. 67, S. 591. — Necker de Saussure. Abends, vordem Sonnenuntergänge, 4. Sept. u. 28. Oct. 1839 u. 4. Jan. 1840. Insel Sky. C. R. Ac. d. Sc. P. 1841. B. 9, B. 12, S. 346. — Arago's. Notices. 1834. B. 1. S. 693. L'Jnstit. 1841. S. 72. Pogg. An. 1832. B. 36, S. 310. — B ro w n e (S. A.) 4 h. P. M. (Siehe Chron. Kat. 1846.) Manchmal zeigt sich das N. L. während dem Tugeslichle als ein iceisslicUer Cirrhus; wenn dies der Fall ist, so nimmt der Glanz des Phänomens nach Sonnenuntergang immerzu. — Hansteen. N. Mem. Ae. Bruxell. 1847. ß. 20, S. 120. Grösste Zahl der N. L. 2 Tage vor dem Ende des drittin Mondvierfels und die kleinste 2 Tage vor dem ersten, oder das Maximum und Miniutum zu gleich entfernten Zeiten von der- jenigen der Oppusitiun. iVahres Frequenz-Maximum der N. L. zur Opposilionszeit und Minimum zur Conjunctions- zeit, wenn man den modificirenden Einfluss wohl erwägt, den die verschiedene Zeit des Mond- Aufganges auf die Stunden des Frequenz-Ma.vimums der sichtbaren N. L. ausübt. Dieses Resultat correspondirt gerade mit dem Gesetz der magnetischen PcrlurLationen. — Browne (J.) Proceed. r. Soc. Edinb. 1850. B. 2, N. 39, S. 344. Americ. J. of Se. 1851. N. S. B. 11, S. 141 — 142. Währenddes Sommers. (Siehe Cliron. Kat. 1744, 1831 u. s. w.) Scoresby's arct. Reise U.S.W. Athenäum. 1833. N. 318, S. 718. — Chris;tie. Rep. Brit. Assoc. Liverpool. 1837. Not. 5. 28. Americ. J. of Sc. 1838. B. 34, S. 19. — Chris tie. Weniger sichtbar im Sommer, aber wahr- scheinlich eben so häufig. (Siehe Chron. Kat. 1837.) — Herriek (Edw. C.) Nicht neu nach den Tafeln von Haxbam v. 1723—1748. Am. J. of Sc. 1838. B. 33, S. 297—299. Verschiedene ErscliPiiiiinK'i'ii und lu-kliij'uiiRPii ticr N'ordlioiiler. ßjj Keine im Sommer. Mai ran'« Traile u. s. w. — Hanstoen. Norwcfon von 1S37 — 18S3. Nur ein N. L. im Monat Juni. — Q u p U> I e t. Unter 783 N. L. von 1739 1TG2 ein einziges im Juni. Uuil. Ac. r. ile Belg. 183i, 9. Mal. L'Institut. 18.">4. S. 334. Keine in gewissen Jahren oiter Zeitriiumen. HG."! — IS'iO. 1581—1600. 1021 — filSI nacli M a ira n M u n cke's pliilosupli. Kritik tiarülicr. Gehlcr's Pliysik. Würt. 1833. B. 7, S. 134. I)ie 40jüliriye Perioile der Seilenheil des N. L. nach Mairan, namentlich vm IGISI corre- spondirt mit der Zeit, u-o in England die Declinalion der Magnetnadel Siill u-ar. l'sslier. Tr. Irish Ac. 1788. B. 2. Ma.rimn der Hänfigkeit in gewissen Jahren. 1730. I l(i .Mal. — 171«— 17G1. Utreciit nnil Lcyil. 720 Mal. Musclienhroek. Inlroil. ail pliil. >at. 17Ö2. §. 1489. —1716— 39. Schweden. C e I s i u s 316. Obs. de luin. hör. .Nuriiiih. 1733 4". A. Scrtorius. Oiss. de Aur. her. Heid. 1700. 4". S.4. 1720—90. Sehr zahlreich, später seltener von 1790 his 183.1. llanslecn (J. Cli.) Scliweigg. Jahrh. K.F. B. 20, S. 197. — Bravai.s. Bossekop. Fast täf,Hieh unter 200 Miehlen i:i3Mal. liiill. Ae. Ilnixcll. 1841. Tl.. 1, S. 109. — Periudicität. Mairan's Traite. 1734. S. 109. 1?9. 21 Krcqueaz Perioden der >. L. nament- lich lim d. J. 400 während 13 his 20 J., um d. J. 430, um d. J. 302. um d. J. 580 während 20 oder SO J., um d. J. 770 oder 775, nm d. J. 839, etwas vor .Vnfang des 10. Jahrhunderts, um d. 990er J., im J. 1039, am Ende des II. und am Anfang des 12. Jahrhunderts, im J. 1 116, im J. 1157, von der Mitte des 12. Jahrh. his io die Mitte dos 14. Jahrh. vom J. 1461—1465, im J. 1320, um d. J. 1334. vom J. 1560—1504, um d. J. 1374 — 13(5, u. s. w., am Anfang des 17. Jahrh., um d. J. 1686, 1687 u. s. w. von d. J. 1707 bis 1710. Dagegen Bcrtliolon. Kncjel. nielh. 1793. Pliysiq. B. 1, S. 347. — Cottc. J. d. Phjs. 1810. B. 70, S. 168—171. B. 73, S. 173— 17G. — d' Ho m b re s-F i r m as. Notice des Iravaux de I' Ac. du Gard. f. 1809. S. 137. — Farquharson (Rev. Jam.) Lond. roy. Soc. 1829, 29. Jan. Phil. Mag. u. An. of Phil. 1829. B. 3, S. 304—305. - A r g e 1 a n d e r. Maximum in 1832. (Siehe Chron. Kat. 1831—1832.) — De la Rivc (Aug.) Bull. Ac. Bruxelles 1837. B. 4, S. 484. — Ol ms t cd (Den.) N. Amerika. Americ. J. of Sc. 1837. B. 32,8.177. Kdinh. n. phil. J. 1831. S. 293—298. Fortsch. d. Phys. B. 0, S. 877. — Cülla (A.) Periodieität eines N. L. von 1827—1840. 16.— 19. Od. 1827, 15. Oct. 1828. 17. Oct. 1829, 16. und 17. Oct. 1830, 12. u. 13. Oet. 1833, 18. Od. 1836 u. 1837, 22. Oet. 1839, 19. Oct. 1840. Bull. Ac. Brux. 1840. Nov. L'liistit. 1841. B. 9, S. 37. — Bravais (17. 18. 19.20. 21. u. 22. Oet. 1838. Norwegen.) Bull. Ac. Brux. 1841. B. 8. Th. 1, S. 44. •.'Institut. 1841. B. 9. S. 164. — W arl m an n. Periodisches N. I.. v. 18. Oct. 1841. (Siehe Chron. Kat.) und Quclelefs Corr. math. nf Phys. 1838. B. II. Bull. Ac. d. Uruxelles. 1841. B. 8. Th. 1, S. 371. Jährliche Periodieität. IUe Zahl der N. L. kleiner um das Wintersulstitium als gegen die zwei Et/uinuctien, obgluicli während der ersten Periode die Nächte viel dunkler und länger sind (19 St.). Mairan's Traite. 1734. S. 507. llanstecn. fPogp. An. 1831. B. 22, S. 536 u. N.Mem. Ac Bruxell. 1847. B. 20, S. 117.) Zwei stark ausgedrückte Mu.vima der l-'regnem der N. L. tu Zeilen der twei Lqiiinoctien und zwei Minima zu Zeilen der SoUtitia. Das Minimum des Soinmer-Solsliliums ist so hezeich- nd, dass man in den letzten 16 Jahren (1837 — 1833) kein N. L. im Juni bemerkt hat und im vorigen Jahrhundert tu Upsala von 1739 — 1762 auf 783 N. L.. ein einziges in diesen Monat fällt. (Hansteen. Pogg. Ann. 1831. B. 22, S. 536 n. Bull. Ac. Bruxelles 18i4. B. 21, Th. 1, S. 113. L'Institut 1854. S. 334—335). Auch Browne (J.) Proceed. roy Suc. Kd. 1850. B. 2, N. 39, S. 344. Amcric. (J. «( Sc. 1851. N. F. B. 11, S. 140.) Obgleich das Phänomen um das Somnter-Sulslitiuiu wegen der Abend - Dämmerung seihst im nördlichen Kuropa nicht sichtbar ist, so können manchmal grosse magnetische Perturhationen das Erscheinen desselben demungeuchtet wahrscheinlich machen, llanstecn. N. Mein. Ac. Bruxelles 1847. B. 20, S. 118. Zehnjährige mit .Meteorsteinfällen abwechselnde Periodieität. Ritter. (C. VV.) Das Maximum der Nordlichter fällt mit der mittleren Neigung der Ecliptik zusammen. Gilb. An. 1803. B. 15, S. 206—217, u. B. 16, S. 221. Eine tägliche, eine jährliche und eine Secular-Periodicität. Perioden von 65 Jahr. 207—22 J. für die Zeiträume der Fre<|uenz der N. L. u. 46 J. für die Zeiträume zwischen diesen letztern. 0 I m s ( e d (Denis.) (Siehe Theorien und cosmisehen Ursprung.) Vom J. aO'4 vor Christ, lieh, his jeltt 'ii grosse Frei/uent-Perioden der i\. L, mit grossen Intermissionen, während welcher die Erscheinung wenigstens in Mittel-Europa ganz verschwunden nnd nur in Oroeuland sichtbar war. Sitzb. il. miitliem.-iiaturw. LI. X.\ll. Bd. 1. IUI. 5 66 B o H e. Die grössten Frequenz-Perioden waren die 9te von fi2 J.. die vom J. r>4i — 003, die 12te von G4 J., vom J. 823—887; die 22te von 88 J. vom J. SOO^ISSS (Max. zwischen 1500 und 1388) und die 24te von 81 J. vom J. 1707— 1788 oder 1790. (Max. g-egen 1750.) Hansteen. Bull. Ac. nriixelles 1854. B.21, Th. 1, p. 136 und 303. L'lnstitut. 1854. S. 336. Vei-hiiltnisse der i\. L. zur täglichen Bewegunij der Erde, ßustavson (Oberst. Ex-König- von Schweden.) Reflexions sur le phen. de l'Aur. hör. et ses rapports avee le mouvement diurne de la ferre. Frankf. a. M. 1822—1828. — Rev. eneyclop. 1822. Americ. J. of Sc. 1822. B. 5. S. 178—179. Verhältnisse der N. L. mit der Lage der Erde gegen die Sonne nnd der Atmosphäre. M a i ra n 's Traife 1754. S. 242 und 466. Die Nordlichter sind zweimal so häufig, n-enn die Erde im Perihelion ist, als u-enn sie sich in ihrer Bahn den Punkten näher hefindet . vo sie am weitesten von der Sonne ist. Mairan's Traite 1734. S. 533. Das Maximum der Frequenz füllt in die Zeit, wo die Schiefe der Ekliptik ihren mittleren ]\'erth durchgeht, oder wenn der aufsteigende Knoten des Mondkreislaufes eine Länge von 3 oder 9 Z. hat. — Ritter. (Gilbert. An. 1803. B. 25, S. 206.) — Er hatte ein solches Maximum f. 1806 vorhergesagt. Hansteen hat dieses bestätigt gefunden. Ein anderer traf in 1816 ein als die Längen der Knoten 9 und 3 Z, waren. Im J. 1843 war letztere 9 Z. und ein Maximum trat zwischen 1842 — 1843 ein. — Hansteen. N. Mem. Ac. Bruxell. 1847. B. 20, S. 118. Frequenz nach dem Alter des Mondes. Frequenz-Maximum der N. L. zur Oppositionszeit und Minimum zur Conjiinctionszeit, wenn man den modificirten Einfluss wohl erwägt, den die verschiedene Zeit des Mondes-Aufganges auf die Stunde des Frequenz-Maximums der sichtbaren N. L. ausübt. BroAvne (J.) Proceed. Edinb. roy Soc. ISSO. B. 2, N. 39, S. 344. Americ. J. of Sc. 1851. N. S. B. II, S. 141. Verhältniss der N. L. zu dem Zodiakul - Lichte. Mairan's Traite 1754. S. 323 nnd 437 (Irrthnm). — Demonville 1837. (Siehe Einfluss auf die Magnet-Nadel.) Inniges Verhältniss mit den Sonnenflecken. (Vide infra.) Zusammentreffen mit Sternschnuppen. Beschr. einiger N. L. Groenlands. (Siehe Chron. Kat. 1786.) De I a Rive (Aug.) und Que tele ts letzt. Katal. des Etoiles filantes 1839 und 1541. Mero. Ac. Bru- xelles 1839. B. 13. 1842. B. 13, S. 7 — Wrangel und Parrot. Physic. Beob. 1827. S. 59. Edinb. phil. J. 1837. B. 3, S. 381. — A iry. (Siehe chron. Kat. 1832. 13. März.) — Fraehn. Arab. Werk. L'Inst. Seel. 1, Sc. Math. phjs. et nat. 1838, B. 6, N. 252, S. 350. — B ravais. Gewöhnlich an Sternschnuppen- Nächten (7— SDec. 1838, 2— 3 Jan. 1839, 12—13 u. 13— 14 Nov. 1838).— Co IIa (A.). (Siehe Chron. Kat. 1840. 21. Sept. und 19. Oct.) Bull. Ac. Bruxelles 1841. Th. 1, S. 44. L'Institut 1841. B. 9, S. 164. — Ma tteucci 17. Nov. 1848. u. s. w. — Q uetelet. Meistens in den Zeiten der zahlreichsten Sternschnuppen. (Siehe Chron. Kat. 1840 Aug.) L' Institut 1841. B. 9, N. 399 Wartmann. Einer- lei Ursprung mit Sternschnuppen. Quetclet's. Corr. math. et phys. 1838. B. 11. — Bravais (A.), den 2. Jänn. 1839, zu Kaafjörd , Sternschnuppen, vorzüglich von demjenigen Theile des Himmels kommend, wo das N. L. war, u. ihr Lauf da geschwinder. (Aur. bor. 1847. S. 174.) — H eis u. Schmidt Grunerfs Archiv. .Math, und Phys. 1836. B. 26, Th. 1, S. 78. (Siehe auch Chron. Kat. 1843. 3. Dee. 1846. 13. Nov. 1851. 2. Oct.) Periodischer Zusammenhang mit Feuerkugeln oder Soliden. Ritter (J. W.). (Vide supra.) B eil oni (Angel.) Brugnatelli's Giorn. di fisica. Pavia 1822. Dee. 2. B. 3, S. 34. Ritter' s Meinung widersprochen. Hardenberg. (Major v.). Voigt's Magaz. f. Naturk. 1804. B. 8, S. 283. Ort der S.L. Erscheinung. — MAu\>e rt »\s. 1768. (Vid. Chron. Kat. 1736.) — B r a u n und Gmeliu. Nov. Comm. Petropol. 1761. B. 6, S. 449 und 458. — Thompson. Ortsveränderungen in Verbindung mit den Variationen der magnetischen Deelination. (Ann. of phil. 1814. B. 4, S. 431.) — Robertson. Arct. Reise des Capit. ßoss, deutsche Übers. 1820. S. 192. — Parry. (Capit.W. E.) J. nf a third Voy. 1826. S. 59. —Er m a n (A. G.). 2 centrum 0. und W., Magnet. Beob. auf seiner sibe- rischen Reise um die Welt 1833. — Thomas, zu Alten in Finnmark. — Sab ine's (Major.) Bericht, Verschiedene Richtungen. Edinli. n. phil. J. 1840. B. 29, S. 181. — M u ncke. Gehler's physic. Wort. 1833. B. 7, S. 150 — 159. — Auch südlich, darum in älteren Zeiten irrlhümlich Aurora australis ge- nannt. (Siehe Chron. Kat. 1730, 9. Jan. n. 15. Febr., 1737. il. Dee, 1738—39., 1750. 16. Febr.). — B oni II et. (dito 15. Febr. 1750.) — Grischov. 6—7 Nov. 1731. N. Comm. Soc. Petr. 1753. B. 4. S. 474. — Kraft. 17. Febr. 1778. Act. Soc. Pelrop. 1778. B. 2, Th. 1, S. 43. — Bergmann. Sehwed. Akad. Abh. 1767. B. 26, S. 257. — Hansteen. Pogg. An. 1831. B. 22, S. 483. — (S. Chron. Kat. 1837. IS.FH.r. — .N e e k im- de Sanssuro. .'S. Sept. tS39. Insel Sky. A r a i; o's Not. B.l. S. 693. Verschiedene Ersclieiiiiiiig'eii uiul Erkliiriing'en iler Nordlichter. ßT Siidlieh und nördlich tu yleicfier Zeit. Co tea (Roeev). (Sielic Chron. Kat. 1716.) Cramor lü. Kcb. 173U. (Siehe Chron. Kai.) — Belkoap. (ilito 1783.) — Lomonosor. Solcmoia 17j3 S. 40. — Muscht-nl.ioek. riilroil. g. 2497. N.- und S.-Mohler. (Siehe K a c m t 7. Meteor»]. ISI'.G. B. 3, S. 4G6. Abwechselnd S. und N. An. d. Cb. et Phys. lcS30. B. 43, S. 409. Manchmal yleichteilig v.öatl. u. westl. florizoni aiifsleii/end. Ihip Pogg. An. 1S43. B. 3S, S. 344. Die leuchtenden Ströme in den StruUen-Dündel-Reihen von 0. — W. oder von ]V. 0. zeigen nicht denselOen (Irad der Frequenz, dessyleichen auch nicht die zwei Arten der Boyen-Progreasiou von N. — S. und von S. — N. — ß ra v ai s. (Soc. philum. Paris 1846. S. 148. u. Vide supra.) Die N. L. Kronen erscheinen nicht nur im Zenith, sondern in allen möglichen Richtungen verhültnissmüssig nach dem Standpunkte des Beohachters, ihre Conne.vion mit dem magnetischen Zenith ist nur das einfache Hesultnt der Linenr-Perspective. — Bravais. (Soe. phil. Paris 1846. S. 149 und ride supra.) Meteor- Focus oder gemeinschuftUches Centrum und Gipfel des A". L. /Jogena im magnetischen Meridian, tiass e n di's Opera 1621, auch Lyon 1638. B. 2, S. 107. — H a 1 1 e y. (Siehe Chr. Kat. 1716.) Mayer (P. C.) dito 1T26. — Dufay. Mem. sur l'Aimant, 13. April 1730. Mem. Ac. P. f. 1730. S. 147—148. — Cavcndish u. Wollastou. (Siehe 1784. 23. Fehr.) — Usshcr, Tr. irisch. Ac. 1788. B. 2, S. 190. — Dalton 1792—1793. (Kssays «. s. w.) — Hansteen. (Siehe Chronol. Kat. 1816. 7. Oet.). — Biot. 27. Aug. 1817. .1. d. Phys. 1821. B. 93, S. 16. — Arago. An. d. Ch. et Phys. 1817. B.6, S. 443. 1819. B. 10. S. 119. — Kater. 29. Sept. 1828. An. d. Ch. et Phys. 1828. B. 39, S. 416. — Der Culminatious-Punkt des N. h. Bogens ist genau im inagnet. .Meridian und das Cenlruiu der Kuppel oder der Intersections-Punkt der Lichlsäulen ist genau auf der Verlängerung der Inclinations-Nadol. llanstccn's Untersuchung über den Magnetismus, 1819. Gilb. An. 1821. B. 67, S. 47. — Arago. C. n. Ae. d. Sc. P. 1838. B. 7, S. 216. — M unc kc, Gcbler's phys. Wiirterb. 1833. B. 7, S. 214—234. Im J. 1791 als nicht bewiesen: Garnett. Mem. Liter. Soc. Manchester 1793, B. 4. S. 233. (Siehe Muncke, Gcbler's phys. VVorterb. 1833. B. 7, S. 216—221.) Bogen durch den wahren Meridian fast in zwfi gleiche '/'heile gelheill. Siurgcon (\V.) 22. Dcc. 1834. Phil. Mag. 1833. N. F. B. 6, S. 23). Obgleich die Strahlen einzeln und unabhängig erscheinen , so sind sie doch einer allgemeinen Ordnung unterworfen, die sie in der Richtung der Bogen parallel in Reihen oder Bündel stellt. indem die Bugen eine Tendeni haben, sich in Strahlen aufzulösen. Brarais. Soc- pbilom. P. 1846. S. 148 Das K. L. besteht aus sehr feinen und parallel gehenden Licht-Strahlen, deren Richtung unge führ parallel mit der Resultirenden der magnetischen Kräfte (Inclinat. -Nadel) i/eiA^ Han- steen. Mem. Ac. Bruxell. 1847. B. 20, S- 118. Bravais. Soc. pbilom. Paris 1846. S. 148. Die Lage der N. L. -Strahlen ändert sich mit der Declination der Magnet-Nadel. Thomson (Th. An. of phil. 1814. B. 4, S. 431.) — In sehr alten Zeiten zeigte sich in Norwegen das A'. L. näher dem wahren Nord, nach und nach ist es hoher gegen den Himmel gestiegen und bat sein wahres Centrum mehr gegen Westen gerückt. Durch eine ähnliche Plativeränderung in der grüssten magnetischen Kraftregion von Westen nach Osten rtährend 2200 J. erklärt sieh H. Hansteen die Bescbrcihung des N. L. durch .\nnacus Lucanus in sei- nem Pbarsalia Lib. 1. V. 324 u. folg. Bull. Ac. Bruxell. 1834. B. 21, Th. 1, S. 133. Zu Al>o fand Arge lau der den Culminations-Punkt der N. L. Bogen 10" H', vom inagnet. Meri- dian. (Vorträge a. d. Gebiete d. Naturwiss., Königsb. 1834.) Zu Bossekop (LapplandJ v. 1838—163!) tcur der (lipfel d. N. L. Bogens 8— 10, 08" links, oder N. W. vom magnetischen Nord, doch diese Deviation vergrössert sich, wenn der Bogen v. N. nach dem Zenith u. v. Zenith nach S. ging. (Aar. bor. S. 436 u. 438.) Die Amplitude oder das winkelige .Aus- einanderstellen der O.-u. W. -Extremitäten des Bogens wächst bei dieser Bewegung, beträgt aber 180" nur wenn der Bogen den Zenith erreicht hat und im südl. Tlieile des Himmels fortschreitet. — Bravais. Soc. pbilomat. Paris 1846. S. 147. Aur. bor. S. 463. Einfluss auf die Magnet-Nadel vortüglich was ihre Abweichung betrifft. Cass i 11 i (Do.) 1683. Ccisi US u. Hio rther. 1740. u. 5. April 1841. zu Upsala. — Maira u's Traite 1734, S. 448. — Wargentin. 1736. (Siehe in d. Atmosphäre.) — Graham. London. L. phil. Tr. 1763. Tb. 2, S. 483. (S. Chron. Kat. 1700.) — Winkler (J. H.) De Comercio Lum. bor. cum Acu Magn. Lips. 1767. 4" u. de vi luminis borcal. incommovcndo acu magnetica. Lips. 1768 4" u. Hei I. 1769 zu Wardoe- hnns. Aur. bor. theor. nova App. 'ad Rphem. asir. A. 1773. — Beguelin. 18. Jan. 1770. 19. 20. Febr. 30. März 1771. Mem. Ac. Berl. 1770 — 1771. — L c M on n i e r. Lois du magnetismc P. 1776. Th. 2. SO- S. 116. — Van Swinden. Mem. Ac. Sc. Par. Sav. etrang. (I7<3) 1776. 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Grunert's Archiv f. Math. u. Phys. 1856. ß.26, S. 102.— Siljeslrocm. (Variat. in der Intensität und Richtung der Magnet-Nadel.) Rep. brit. Assoe. 1848. Note, S. 4. — De la Rive (Aug.) C. R. Ac. Se. P. 1849. B. 28, S. 31. Phil. Mag. 1849. B. 34, S. 286. — Browne (J.) zu Mackerstoun 1S'(3— 1847. Edinb. r. Soe. Tr. 1830. B. 19. S. IXXV— IxXVlI. — Guidschmidt. (Einlluss auf die magnet. Decliuation.) C. R. Ac. d. Sc. P. 1849. B. 28, S. 173. — Bravais, Lappland 1838—1839. Soe. philom. P. 1846. S. 146. — Secehi (P. A.) Starke Pcrturb. verursacht, 2. Jan. 1834 Rom. Corresp. Scientitic. u. Bibl. univ. Genev. 1834. B. 23, S. 162. Zeiten, wo die Vnregelmüsstykeit der Declinutions-Curveit das Vurltimdensein des Nordlichtes wulirsclieintich macht. Aime C. R. Ac Sc. P. 1843. B. 17, S. 1038 Einfluss auf die stündlichen Variationen der Magnet-Nadel durch ungesehene N. L. ausgeübt, oder vor ihrem Erscheinen. Arago. An. d. Ch. et Phys. 1830. B. 43, S. 413. (V'ide supra.) L. Ed, phil. Mag. 3. F. 1836. B. 9, S. 44. Durch K u p ffe r lestätigt nach Beob. v. 1832—1838. Einfluss der Nordlichter auf elektro-magnetische Telegraphen. Highton u. Matteucei. (Siehe Chron. Kat. 17. Nov. 1848.) Inclination der Magnet-Nadel geändert. W i I c k e. Hansteen's Untersuchungen 1824. B. 1, S. 437. Schweigg. Jahrb. 1826. N. F. B. 16, S. 201. — Arago. Pogg. An. 1831. B. 22, S. 342. — Erinaii. dito S. 344. — Kupffer. dito, 1832. U. 23, S. 213 u. s. w. Nicht immer sich zeigender Einfluss der N. L. auf die Magnet-Nudel. De la PIlaye. Mem. Soc. Linn. Par. 1823. B. 4, S. 462. Verneinung des Einflusses auf die IncUnations-Nadel und selbst auf die Declinutious- Nadel. Franklin u. Ilood. Fort Entreprise Narrat. of a Journey 1823. S. 386; doch gibt Franklin wenigstens zu , dass zu Fort Franklin eine Abweichung der Magnet-Nadel durch das N. L. bedungen war. Im J. 1828 bekam Capit. Fostcr für diesen Irrthuni eine Medaille von der Londoner Royal Society und der Vice-Präsident Davies Gilbert nahm leidenschaftlich Partei für Brewster gegen Arago, der recht beobachtet hatte. Die Bewegungen der Magnet-Nadel während der N. L. können nur gleichzeitige Resultate einer allgemeinen Ursache sein, wie es Canton vor 100 Jahren glaubte. Intensität des Erdmagnetismus gesteigert und dann vermindert. Humboldt (Alex, v.) Gilb. Ann. 1808. B. 20, S. 423. — Hansteen. Schweigg. Jahrb. 1826. N. F. B. 16, S. 208. B. 18, S. 336. — Arago. (Vide supra.) — Erman. Pogg. Ann. 1831. B. 22, S. 344. — Farquharson. L. Phil. Tr. 1830. S. 103. — Fox. dito. 1831. S. 199. — In Europa und zu Peking zu gleicher Zeit. Brandes (H.W.) Kastner's Archiv f. Natur. 1832. B. 24, S. 310. — Bravais. Bull. Soc. Philom. P. 1841. S. 3. —Sabine (L. Col. Edw.) f. 1841. Toronto. Obs. of various magn. Pert. (Vid. supra.) 18i3. S. XXII. — S i Ij es t r oe m. 1848. (Vide supra.) Manches noch in den zahlreichen Werken und .4bh. über magn. Perturbationen aller Art. Je tiefer die N. L. zur Erde und Je mehr in der Nähe des Zenilhs, um so stärker ihr Einfluss auf die Magn. Nadel in Bezug auf Declination u. Intensität. Ihle. Pogg. Ann. 1843. B. 38, S. 343. Ed. n. phil. J. 1843. B. 33, S. 386. Während der N. L. und mehrere Tage nachher wird die horizontale magnetische Jntensitüt bedeu- tend vermindert gefunden und sie geht nur nach und nach zu ihrem gewöhnlichen Werthe zurück. Im Gc- gentheil bleibt die mittlere tägliche Declination ungefähr unverändert. Da die Emanation in einer durch den magnetischen Meridian symmetrisch durchgeschnittenen Zone stattfindet, wird die Intensität einzeln niodilicirt sein, ohne dass die mittlere Richtung verändert sei. So wäre bewiesen, dass das N. L. aus einem grossen oder kleinen Kreise um die magnetischen Pole herausströmt. Hansteen. N. Mem. Ac. Bruxell. 1847. B. 20, S. 120. 70 B o u e. Verhältnisa der .V. L. zu den Soimenßecken und den Vuriuliunen der mugnetisehen Eidkrafle. Jahre der Mn.vima und Minima jener Pliänomene , ähnliche PertoiUcitüt. Die N. L. Beobachlmigen in Scliottland von 1838—1847 liefern folgendes Resultat: Januar 33, Februar 20, März 18, April 18, Mai 3. Juni 0, Juli 2, Aug:. 14, Sept. 43, Oet. 34, Nov. 30, Dec. 23. Stevenson (W. L.) Ed. pliil. Ma^-. 1853. 4. F. B. 5, S. 463. L'Instit. 1833. S. 273. Das Maximum der Perturbation der magnetischen Declinatiuu und Incliniiliun fälU gerade auf 9 h. P. M., ivo die grilsste tägliche Zahl der N. L. stattfindet. Ducli fällt «las Maximum der Perturb. der totalen magnetischen Kraft und das Maximum der Inclinationswinkel ungefähr auf 3 h. P. M., so dass diese Stunde auch eine der Freijuen)! für N. L. sein kann, aber nur iu höherer Breite als zu Makerstoun. Browne (J.) Proc. r. Soc. Edinb. 1830. B. 2, Nr 39, S. 344. Am. J. of Sc. N. F. 1831. B. II, S. 139. Verschiedene Theorien. Ramus. 1743. (Siehe Werke.) — Hannov. Mag. 1770. 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Phil. Magaz. 1820. B. 53. Verschiedene Ersclieiniiiigen und Erkliiningen der Nordlicliler. 7 1 Dübbic (W.) «lito. 1820. B. ä6, S. ITö. Italien. Übers. Brugnatelli's Giornale ile lisioa. Pavia 1822. 2. Decailc. B. ö, S. 201—200. — Ross (Sir John) Brit. Associat.Dublin 1833. Ainer. J. of Sc. 1830. B. 19, S. 235 u. 1836. B. 2'orilliehter. 1778. Sonnen- und Mondstruhlen refractirl und durch die Eistheitchen der IVolken reßectirl, mit I'arhelien verwandt. Hell (Abt) Append. zu s. Astronom, liidiem. 1777. — Savioli. De Aur. bor. Bergamo 1789. Strahlen der schon unter dem Horizonte stehenden Sotme werden nach und nach durch ver- schiedene Wolken gebrochen, wie mehrere Prismen dem Licht eine Art Kreis beschreiben lassen. Mako. N. L. Ofen. 1781. — H c I f e n f r i e il e r. Ac. Eleet. Mogunt. 1778— 1 779. B. 3 u. 1780, Abb. 22. Optischer Versuch um die N. L. nachzuahmen. Treiwald (Sam.) N. Sebwed. Akad. Abband, deut. Übers. 1786. B. 6, S. 103. Feine mit Eisstückchen gemischte Erddnnsle-Theilchen. Frühe sius. N. et A. Luni. alq. Aur. bor. u. s.w. 1739 u. durch Muschenbroek vertheidigt. Cours de Phys. 1769. B. 3, S. 389. Dünste, die sich von den Wasserdünsten bei Sonnenuntergang scheiden und entzünden. Mai er (F. C.) Com. .\c. Petropolit. 1728. B. 1, S. 364. — LcMonnicr. (Sehr hoch steigende Dünste ; die Materie der N. L. denjenigen der Kometsch weife ähnlich.) Institut, astronom. Par. 1746. 4*. Wasser in einem magnetischen Polarstande in der obern Atmosphäre. Sonnenlicht und Wasser- Krystulle. Browne (J. A.) Proceed. Roy. Soe. Edinb. 1850. B. 2. N. 39, S. 349. Transact. roy. Soc. Edinburg. 1850. B. 19, S. IXXXVII. Edinburg. phil. J. 1831. B. SO. Nr. 99, S. 179. Verbrennung feiner schwefliger Erduusdünstungen. Maraldi. Mem. Ac. Sc. P. 1717. S. 30. Entzündbare Dünste, von den warmen Ländern nach den Polen geführt und dort verbrannt. C ramer (Jos. Ant.) Üb. d. Entsteh, d. Nordl. Hildesh. 1785. 8". L i eh t e übe rg's Mag. d. Neuesien a. d. Phys. 1787. B. 4. H. 2, S. 162. — Überall solche elelitr. entziind. Dünste. La Coudrenierc (Peyroux de). Lichtenb. Mag. 1781. B. I. II. 1, S. 10. — dito durch Collision entzündet. Dufay. Mem. .\c. Sc. P. 1830. S. 147. Anden Polen angehäuftes Wasserslu/fgas u. seine Verbrennung (aus den Vuleanen u. durch Ver- wesung unter den Tropen). Mairan. Traite. 1754. — Volta (Alex.) Lettere sull'aria inflammabile uativa dellc piilude. Mil. 1777. 8*'. Deutsche Übers.: Briefe über die entzündbare Luft der Moräste. Strassb. 1778. Brief 3. — Kirwan. Trans, roy. Irish Acad. 1788. B. 2. Gren's. J. Phys. 1791. B. 4, S. 87. — Durch Eleklricität entzündet. Little. Tr. irish Ac. 1794. B. 6, S. 387. — W'inu. L. phil. Tr. 1783. B. 73, S. 128. — Patrin. (Siehe Geräusch.) Bibl. brlt. 1810. B. 43, S. 89. — Parrot. Theoref. Physik. 1813. B. 3, S. 495. Ree. des Act. Sceanc publ. .\c. St. Petersb. 1828. S. 49. Durch Dobbie (Phil. Mag. 1820. B. 36) u. Muucke widerlegt. Gehler's phys. Wörterb. 1833. 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Hallischer lutellig. -Bogen von 1738. Nr. 49. Verm. Abb. a. d. Naturl. Halle 1739. Th. 1, S. 130. Elektr. Erscheinung. Gleichgewichtsstörung, iceil meistens, nachdem S. und W. Winde eine grosse Trockenheit erzeugt haben, der N. u. NW. Wind bläst und eine Abkühlung der Temperatur, manchmal mit Schnee, eintritt. C r o i z e t (Abbe). Ann. seientif. d'Auvergne. Clermout. 1838. L'Institut. 1838. B. 6, S. 328. In Verbindung mit der Krystallisirung des Schnees. J o s I ! n (B. F.) Americ. J. of Sc. 1836. B. 30, S. 390. 1839. B. 33, S. 143—160. Erzeugung positiver Elektricität durch das Gefrieren der feuchten Dünste und negativer Inductiven durch die Trockenheit der nachbarlichen Theile der Luft ; gefrorene Moleculartheile sind die elektrischen Leiter in dieser elektr. Entladung. Fish er (Rcv. Georg). L. roy Soc. 19. Jan. 1834. Phil. mag. 1833. B. 6, S. 59. L'Institut. 1833. B. 3. Bihl. univ. Gencve. 1833. B. 60, S. 109— HO. Report, brit. Assoc. 1843. Note. S. 22. L'Institut. 1845. B. 13, S. 407. — Barnard (F. A. P.) Americ. J. of Sc. 1838. B. 34, S. 284. — Olmsted (Deuison) dito. 1837. B. 32, S. Ijjo. Vei'scilietleiie Krbcliuiiiuiif^t'ii uiitt Likliiiiiiij^eii ilei Noidlicliter. 73 Die um meisten uiisyedeliHien Oiinsl-Molecu/eii führen EleldricHiil in Menge von der Erde weif, vorxiiyliek unter den Tropen; Strömungen von positiver Elektricitäl con du auf diese Weise nach den Polen durch die oberen Wendewinde, tco dann durch die KiUle die Entladung geschieht und die Elektricitiit mit den lUinsten in den unleren Theilen der Atmosphäre liings der Erde sich bewegt. (Auch die durch N. L. verursachte Dccliiiatioii der Mag;netnaclcl erklärt.) Ruwell. Heport brit. Assoc. ISiü. 5.48. «S47. IC. Sqit. >'utc S. 41. L'lustitut. 1S4I. «. «J, S. 218. Aineric. J. of Sc. 1841. ü. 41, S. 41—4','. Die elektrische Materie u. die leuchtenden Bogen wären die Jtefle.vion des elektrischen Lichtes durch die Eiskryslalle, deren A.ven durch die Wirkungen des elektr. Stromes parallel wären. Morlet. C. K. Aead. Sc. l>. 1849. B. 28, S. 744 u. 789. L'lnstitut. 1849. U. 17, S. 186. Ann. d. Ch. et Ph)s. 184'J. B. 27, S. Od. Ainer. J. of Sc. 1849. N. F. B. 9, 8.430—453. Ähnlichkeit mit einem leuchtenden Bogen zwischen den Pulen einer Vultaischcn Batterie. Arago. Ann. d. Chom. et Phys. 1819. B. 13, S. 101—102. — Eriiiau. Pogg. Ann. 1831. B. 22, 8.332. — Maas. Bull. Ac. Bruxell. 1847. B. 13. L'lnstitut. 1847. B. 13, S. 424— 423. — Haie (U.) Kxper., Obs. and Imiiroveiuents in Apparatur and Maiiipulat. «itli llieoret. Suj^gest. respect. tlie Causcs of Turnadocs, fallinjf Stars and the Aur. bor. Pliilad. ISÖi;. 4. Polar-Würute-Ausslruhtung. Du Carla. Conject. sur l'.\ur. bor. Seine Mcteores locaux H. ti, .\rt. 9. — Metcalf (Sam.) (üa Wärme und Klektricitüt eins ist.) Lyceuni N. Y. 1833. Mai. Amer. J. of Sc. 1833. B. 27, S. 153. Kur Sonnenlicht-Anhäufung. Uubhie (W.) Pliil. Mag. 1820. B. 3G, S. 173 . Giorii. di Fisica Pavia 1822. 2. F. 3. Bim. B. 13, S. 201-209. Durch die grossen Massen von Polareia ausgestossenes phosphorisches Licht. 11 c i n r i t h (Placidus). Die Pliosphorescenz der Körper. Niirnb. 1811. B. 1. Eine dem Phosphor ähnliche Materie , die durch sehr feine schweflige Erd-Ausdunsluugen entsteht. Iliipseh. Untersuchung-, d. N. L. Cöln 1778. 8. Erdphusphorescem. Humboldt (Alex, v.) Kosmos. B. 1, S. 206. Edinb. n. phil. J. 1843. B. 39, S. 339. Phosphorescem der Wolken, deren wässerige Kiigelchen ihre latente Hitze verlieren und Eis werden, wenn sie in die kalten Regionen kommen. — Jobard. L'lnstitut. 1833. S. 320. Erdmagnetismus. Hallcy (Edm.) Erdnueleus ein in einer hohlen Sphäre liegender Magnet. Magnet. Wirbel. Lond. phil. Tr. 1716. B. 29, Nr. 193,347, S. 303, u. siehe Chr. Kat. 1716. — Dito PI a n tad e (de) zu Montpellier. — Dobbs (.Vrlh.) (S. Chr. Kat. 1723). — Van S w in d e u (J. H.) Tentameu Thcoriae Math, de Phen. Magnet. Spceim. 1. Leyd. 1772. 4 Taf. — Wilckc (J. C.) 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Genev. 1831, B. 16, S. 112—123. (Siehe D c I a R i v c's Erwiederung. Theorie des kosnilsehen Ursprung's). Die I^ord- und Si'ullichter correapomUren mit den magnetischen Convertiem-Ciiiven des Erd- mayuetes. Sie xeiyen sich yleichteitiy an beiden Polen. Diese Thätiykeit zwischen letzteren wird man oft durch Streifen von weissen Wolken am Himmel yewahr, die N. S. Richtuny haben. Doch nnyeachtet der Verschiedenheit der ErduOerftäche an den zwei Polen, wo Wasser- u. Land - Überfluss zwei Contrusle bilden, sind die Formen der Polar-Lichter wohl ziemlich yleich , aber die Süd- Lichter sind meistens nur lunye Säulen ron weissem hellen Lichte, wiihrend sie am Nord-Pole viel- mehr röfhlich sind. Die Emanation der Polar-Lichter wäre der Beweis der Wiederherstelluny des Oleichyewichtes in der Vertheiluny der elektromaynetischeii Kraft der Atmosphäre. Die ticei Maxima und Minima von den stündlichen Barometer-Variationen zwischen den Tropen nnd unter einer absoluten Höhe von 3000 F. correspondiren mit ähnlichen Variationen der Maynet-Nadel. Baroinetcr-MaximaHiu 11 b. A. M. u. 11 h. P. M., Minima um 3 b. P. M. u. S h. A. M. Die magnetische Nadel declinirt von 3 h. A. M. bis 2 h. P. M.; während der stiirkslen Tageshitze ist die jetzt westliehe Variation in ilirem Maximum und geht zu ihrem weitesten Winkel in Ost in der kältesten Tageszeit zurück. Wie die ÜsciUationen des Quecksilbers im Barometer, ist diese Variation yrösser yeyen die Pole als beim Äquator., Evan. H opk i n s. On the Connection of Geology with terrestrial Magnetisni. 1831. S. 9—16. Erkläruny des schwarten oder dunklen Seyments. Ein Contrast-Resultat oder Product der Polar- Nebel oder Unnaterie derN. L. Bra vais. Soc. philom. Paris 1846. S. 146. Commiss. u. Voy. du Nord. P. Phjs. B. 3. S. 437. u. 338. Die N. L. Strahlen steigen aus der Erd-Oberlläche unter einem der mag-netiseheu Inclinalioii gleichen Winkel, doch sie bekommen ihre Eigenschaft der Luminosität oder Sichtbarkeit nur bei ihrem .austritt aus dem Luftkreise oder wenn sie schon in einer sehr rarifieirten Luft sich bewegen. VVeuii der Beobachter deu magnetischen Nord ansieht , so wird sein Auge die nicht durchscheinenden Theile der Strahlen begegnen, wo noch dazu die atmosphärische Feuchtigkeit durch sie niedergeschlagen wird. Diese dunkeln Theile vermindern sich, je höher man sein Auge vom Horizont entfernt und sich der Rich- tung- der Incliiialions-Nadel nähert. Im Zenith ist der Himmel rein und die Krone sichtbar. In allen andern Richtungen scheinen die Strahlen durch ihre Projection eine über der anderen, nur eine zu bilden, und wenn das Phänomen gegen den südlichen Horizont sich erstreckt, so bemerkt man auch unter der Lichtmasse eiji schwarzes oder dunkles Segment. — H a n s t e e n. N. Mem. Ac. Bruxelles, 1847. B. 20, S. 119. Je iidr äsiik. Auatuiiiiäclie üiiliTsutJiuiigeii ubti den Ltju dei l'liyiiiuädrtise. ^h Analumiüclie Untersuchungen über den Bau der Thymusdrüse. Von Dr. A. E. Jcndrässik. (Mit I Tafel.) (Vorgetragen in der Sitzung- vom 17. .Iiili ISöü.j Die Literatur der Thymusdrüse, obgleich erst jüngeren Datums, weist doch schon Namen bewährter Forscher auf, die diesen Gegen- stand (hcils für sich allein, tlieils im Zusammenhange mit aiulereii gleicher Kategorie ihrer Beobachtung unterzogen, oder im Verfolge ihrer allgemeinen Werke auch demselben einen mehr oder minder ausführlichen Abschnitt widmeten. Die Resultate dieser Unter- suchungen stimmen zwar in manchen Punkten überein, weichen aber in anderen wesentlich von einander ab, so dass die von dem einen Forscher vorgetragene Ansicht über den Bau der Thymus im Ganzen kaum von einem zweiten getheilt wird, und die Einreiliung der Thymus in eine Chisse von Organen, mit welchen bis jetzt noch wenig Über- einstimmung im Baue sicher nachgewiesen ist, immer noch entweder durch iliren gemeinschaftlichen Mangel eines Ausführungsganges allein begründet erscheint, oder durch die gleich räthselliafte physio- logische Bedeutung, die ihre Lösung wohl kaum in dem gewählten Namen „ßlutgefässdrüsen" gefunden. Ein grosses Materiale von kindlichen Thymusdrüsen, das mir durch die Güte meines Freundes Dr. ScliuUer, Secundararztes im hiesigen k. k. Findelhause, zugänglich war, bot mir Gelegenheit, einerseits die Verschiedenheit zu erklären, welche in den Ansichten der einzelnen Autoren über diesen Gegenstand obwaltet und die vielleicht zum Theil in der ungenügenden Anzahl der untersuchten Thymusexemplare ihre Veranlassung hat , andererseits aber auch Anhaltspunkte aufzufinden, die für die Erkenntniss des Baues dieser Drüse selbst nicht ohne allem Belang, und im Verein mit anderen schon wiederholt bestätigten Thatsachen die Analogie der Thymus mit anderen Organen vielleicht auf eine ungezwungenere Weise herzu- stellen vermöchten, als dies bisher gelungen. < Ö J eil (1 i'il s si k. I. Allgemeines Verhalten der Thymus. Vui- Allein ;iiiir;illeiul ist die grosse Verscliiedciilieit, welclie die eiii/eliieii Mvenipliire ilieses Organs in Bezug auf Grosse, Gewicht, Consistenz und Gestalt unter einander zeigen, und die mit dem ander- weitigen Befund in der Leiciie nur in den seltensten Fällen in Zusam- menhang gebracht werden kann. Diese wenigen Fälle werden weiter unten angefiiiirt werden. Ebenso wenig kann diese Verschiedenheit in der äusseren Erscheinung auf Uechnung der Altersdillerenzeu geschrieben werden, da sie in den heterogensten Verliäitnissen zum Alter des Individuums variirt. Sie muss aber darum gleich hier her- vorgehoben werden, weil sie auf die Textur der Drüse selbst von grossem Einfliisse ist. Eingebettet in das lockere Bindegewebe des vorderen Media- stinalraumes, beschränkt sich die Thymus bald auf den oberen Theil des Herzbeutels und auf die vom Herzen abgehenden grossen Gefäss- stäuune, im Breitendurchniesser kaum einen halben Zoll betragend, bald wieder reicht sie von der Schilddrüse bis zum Zwerchfell herab und kann in der Breite l^j^' übersteigen. Trotz dieser Verschieden- heit ihrer Ausbreitung ist doch der Ausgangspunkt ihres Wachsthums in dem Umstände festbestiinmt, als ihre Hauptblutgefässe unmittel- bare Zweige der grossen Gefässstämme sind, welchen sie aufliegt, und er ist darum an die nächste IVähe dieser gewiesen. Das sehr lockere Bindegewebe, welches die Thymus an ihre Umgebung heftet, verdichtet sich zu einer an elastischen Fasern so wie an durchziehenden Gefässen und Nerven reichen Umhüllungs- haut, welche die Thymus bald mehr bald minder locker umgibt; sucht man sie zu entfernen, so gewahrt man die zahlreichen Faser- züge, welche sie zur Thymus sendet, und es gelingt bei der grössten Mühe nicht die Oberfläche der letzteren frei vom Bindegewebe zu bekommen, denn es ist der Träger der Blutgefässe, welche vielfach verzweigt die Furchen der Thymus aufsuchen, um da ins Parenchym einzudringen. — Hat man den UndiüllungszellstoiF, so weit dies möglich, entfernt, so bietet sich erst die Thynuis in ihrer so Varianten Gestalt dar. Sie besteht stets aus zwei oft sehr ungleichen Hälften, welche durch eine aus mehreren zarten Blättern zusammengesetzte bindegewebige Membran mit einander verbunden sind , in der die Hauptblutstämme, Arterien sowohl wie Venen, verlaufen und, sich Anatomische [Tnlprsiiohiiniroii iilier don Bau dei- Tliymiisflriisp. TT mehrfach spaltend, ihre Zweige den betreffenden Driisenliiilften zu- senden. Die häiilifjer vorkommende Gestalt einer solehon Thvmns- hälfte ist eine längliehe, das obere Drittel beiläufig schmächtiger, zu einem Strange abgerundet, während der übrige Theil mehr abgeflacht und breiter ist; oft krümmt sich noch vom unteren Knde der Drüse ein mehr oder weniger grosser Abschnitt hornartig am äusseren Rande nach aufwärts. Abweichend von dieser Form ist die Thymushälfte nur in Gestalt eines durchgehends dünnen und schmalen, strangartigen Streifens vorhanden , oder entgegengesetzt zerfällt sie bei einem bedeutenden Volumen in mehrere — 3 bis 5 grosse, mehr abge- rundete Lappen, die, durch dünnere Parenchymtheile verbunden, neben oder zum Theil auch über einander, sich halb deckend, gelagert sind. — Bei allen diesen Formen ist mehr weniger aus- gesprochen die vordere dem Manubrium sternl zugekehrte Fläche der Thymus gewölbt, die hintere, dem Herzbeutel aufliegende mehr eben. Der äussere und untere Rand ist dünn, oft saumartig, der innere stumpfer, oft zweikantig, mit tiefen Furchen versehen, in welche gleichsam in einen llilus die stärksten Blutgefässe sich einsenken. Niclit selten fand ich ganz abgesondert von der übrigen Drüse abgerundete kleine Lappen oder auch ])los ein Läppchen */., bis 1'" gross, von gleichem Parenchym wie die Thymus selbst, entweder in der Nähe der Schilddrüse, an diese oft dichtzellig angeheftet, oder an einer Stelle des Drüsenrandes selbst, mit diesem nur locker ver- binden, liegen. In manchen Fällen waren solche abgesonderte Läpp- chen bis zu 3 — 5 zugleich vorhanden. Die Oberfläche der Thymus ist vielfach von Furchen durch- zogen, von denen die am stärksten ausgeprägten die fjappen und ihre grösseren Unterabtheilungen begrenzen, seichtere Furchen trennen dann diese in kleineren Läpp che n von Y^ bisiyo"'im Durchmesser, die endlich selbst noch in deutlich contourirtc polygonale Felder von i/t^ bis y^'" Grösse (Drüsenkörner, Beeren, Acini der Autoren) zerfallen. Dadurch bekommt die Oberfläche der Thymus ein mosaikartiges Aussehen, das einer fötalen Lunge voll- kommen ähnlich ist. In alle diese verschieden tiefgreifende Furchen dringt Bindegewebe ein , von zahlreichen kleinen Gefässästchen begleitet, und vereinigt die verschiedenen Abschnitte der Thymus so innig mit einander, dass ihre Sonderung bis in die kleinsten 7S J e n d r a s s i k. Läppchen ohne Verletzung des Parenchyms auf mechanische Weise kaum gelingt. Schön tritt das körnige Aussehen der Oherfläche hervor, wenn man eine Thymus vom Zellgewehe möglichst gereinigt in Essig legt oder auch darin kocht; man kann das immer deutlicher Werden der einzelnen Drüsenkörner mit dem Auge verfolgen, und indem die feineren hlutgefiillten Gefässe, die in den Furchen verlaufen, dahei schwarz werden, tragen sie mit hei zur schärferen Ausprägung der Contouren. Indem ich jetzt zur Erörterung der Textur der Thymus über- gehe, will ich zuerst die Frage über das Verhältniss der Höhlen der Thymus in Rücksicht auf Form, Ausdehnung, Zusammenhang und Bedeutung, so weit es die Ergehnisse meiner Futersuchungen gestatten, zu beantworten suchen. II. Die Hohlräume der Thymus und ihre Bedeutung;. Die Angaben der Autoren sind über diesen Punkt wenig über- einstimmend. Während Ha Her und nach ihm Hewson die Thymus nur als ein sehr saftreiches Organ kannten , das schon bei leichter Verletzung seines Parenchyms einen milchigen Saft aus zahlreichen kleinen Öffnungen hervorquellen lässt, und Letzterer aus dem Umstände, dass beim Druck entfernterer Stellen eine neue Menge Saftes her- ausfliesst, auf einen Zusammenhang dieser safthaltenden Höhlen unter- einander schloss, und Bartholinus schon eine centrale Höhle in der Thymus entdeckte; glaubten später Tiedema n und Lucae in jedem Läppchen eine gemeinsame Höhle mit vielen Ausbuchtungen nach- gewiesen zu haben. Von A. Cooper wurde hierauf auch der Zu- sammenhang der Läppchen mit einem grossen gemeinsamen Räume behauptet. Während diese Angaben von Haugsted und Bischoff bestritten wurden, haben sie in neuerer Zeit Simon und Ecker wenngleich etwas modihcirt, doch grösstentheils bestätigt und durch Belege aus der Entwickelungsgeschichte dieses Organs zu bekräftigen gesucht. Demzufolge wird von Ecker in seiner Abhandlung „über die Blutgefässdrüsen-' in R.Wagner 's Handwörterbuch der Physio- logie, Bd. IV, die Thymus in der Weise dargestellt, dass „jedes Läpp- chen aus gruppenweise vereinigten sessilen hohlen Halbkugeln — Beeren, Acini — von circa Vs bis 3/4"' Grösse bestehe, deren Höhlung durch eine weite Oftnung mit der allen Beeren gemeinschaftlichen Anatomische Untorsuchiingen über den Ran rler Thymnsdriise. 70 Höhle eines Läppchens ziisamnienhiingt", wohei die Beeren — contra Herr es und Bisch off — für nicht geschlossen angenommen worden. Der Zusammenhang der Läppchen selbst unter einander wird nach Ecker nicht durch eine grosse Centralhöhle, die auch Simon leugnet und ihre Entstehung der Untersuchungsmethode — Injection oder Einhiasen von Luft — allein zuschreibt, sondern durch einen engeren, die ganze Thymus durchlaufenden Canal ver- mittelt, an dem die Thymusläppchen in Spiraltouren gereiht sind, und in welchen sie durch enge Gänge einmünden. Der neueste Schriftsteller über diesen Gegenstand, Kölliker, endlich gibt in seinem Werke der mikroskopischen Anatomie, Bd. II, 2, von dem feineren Baue der Thymus eine von Eckerts und Simonis Ansicht in sofern abweichende Beschreibung, als er die Drüsenkörner nicht für Bläschen, sondern für solide Körper — wenngleich nicht im Sinne von Lucae — geltend macht, „die gegen die Höhlung des Läppchens oder seiner Nebenhöhlen innig zusammenhängen , nach aussen dagegen von einander gesondert sind", so dass „jedes Läpp- chen auch als eine dickwandige, mit Ausbuchtungen versehene Blase" gedacht werden könne, „deren innere Oberfläche eben und ungetheilt ist, während die äussere durch mehr oder weniger tief eingreifende Einschnitte in die erwähnten Drüsenkörner gesondert wird." Bezüg- lich des centralen Raumes bemerkt K öllik er, dass, abweichend von dem gewöhnlichen und ursprünglichen Verhalten, auch Fälle vor- kommen, wo statt eines engen die Höhlung der Driisenläppchen auf- nehmenden Canales , jede Thymus eine grosse '/»" bis 1" breite, jedoch enge Höhle enthält, mit welcher die Drüsenläppchen durch grössere spaltenförmige ()[rnungen eommuniciren. Das allen diesen Ansichten Gemeinsame besteht nun darin, dass das Thymusparenchym ein System von grösseren und kleineren , mit einander communicirenden, den Drüsensaft enthaltenden Hohlräumen besitze, weichen aber von einander ab einerseits in BetrelT der Form und Weite des Centralraumes (ob eine Centralhöhle oder blos ein Canal das Normale), andererseits in Betreff der Grenzen der secundären Höhlen, ob diese nämlich bis auf die allen Läppchen, ja der ganzen Thymus gemeinsame Begrenzungsmembran reiche, wobei die Drüsenkörner die Bedeutung von hohlen Halbkugeln (Blasen) haben, die blos Thymussaft enthalten — wie Simon und Ecker behaupten , oder ob blos noch die Fjäppchen eine Höhle ein- J^ Q .1 p 11 (1 r fi s s i k . sfliüpssen, deren Begrenzung nicht allein von einer Membran, sondern von dicken, dem Durchmesser der Driisenkörner gleichen, soliden (parenchymatösen) Wandungen gebildet wird, wie Kölliker's Angabe lautet. Die Ergebnisse meiner Untersuchungen bestehen nun in Fol- gendem : Man trifTt häufig auf Thymusdrüsen, die sich durch ihre Grösse, eine weichere Consistenz und gewöhnlich noch durch ein gross- lappiges Aussehen auszeichnen. Die Farbe kann dabei eine verschie- dene Nuance des Roth zeigen, blass, rosen- oder selbst dunkelroth sein, doch schimmert immer, selbst bei der stärksten Injeetions- röthe , wenn nur keine Hämatin-Imbibition stattgefunden, noch ein ffraulich-weisser Teint durch, der schon auf leisen Druck in der un- mittelbaren Nähe noch deutlicher wird. Schneidet man ein solches Exemplar an einer beliebigen Stelle der Oberfläche, besonders am Rande auch nur seicht ein, so quillt ein mehr weniger dicktliissiger Saft hervor, und führt man in die gemachte Wunde eine feine Fisch- beinsonde ein, so gelingt es leicht, sie ohne aller Gewalt dem etwa sich bietenden geringen Widerstände durch eine kleine Änderung der Richtung der Sonde, von einem Ende der Drüse bis an das entgegen- gesetzte zu führen. Schneidet man hierauf die Thymushälfte nach der Leitung der Sonde auf. so hat man eine Möble geöffnet, die durch die ganze Drüsenhälfte verläuft, yg" bis 1" in der Breite einnimmt, jedoch eng ist, indem die vordere und hintere Wand derselben, ent- sprechend den gleichnamigen Flächen der Thymus, unmittelbar an einander liegen. Oft ist diese Höhle nicht in ihrer ganzen Länge von gleicher Breite, sondern stellenweise auch sehr schmal, oder sie spaltet sich in zwei parallel oder unter einem spitzen Winkel aus einander laufende engere Canäle, die durch zwischengelagertes Paren- chym von einander getrennt sind. Diese Verschiedenheit hängt von der Gestalt der grösseren Lappen und deren Übergangstheilen zu einander ab. Die Innenfläche der Höhlenwand ist mit einer verschie- den grossen Menge eines graulichweissen, milchigen oder eiter- ähnlich gelben, dickflüssigen oder zähen fadenziehenden oder röth- lich missfärbigen, dissolutem Blute ähnlichen Fluidums bedeckt, das stets eine, wenngleich oft nur schwache saure Reaction zeigt, und nebst einer flüssigen gerinnbaren Zwischensubstanz aus denselben zelligen Elementen besteht, welche im oigentlichen Parenchyme der Anatoniisclie Untersuchuug'en über den IJau der Tliyimisdrüse. 3 | Drüsenkörner selbst entlialten sind und die bei der Beschreibung dieser iuifgezählt werden. — Spült man diesen Saft mit einem Wasscrstrahle hinweg, so zeigt sich eine unebene tlachhöckerige Fläche, die deutlich von einer bindegewebigen Membran überzogen ist, in welcher mehrere grosse Venen in der Längenrichtung der Drüse verlaufen und zahlreiche Zweige nach allen Seiten hin abgeben. Auch bemerkt man , dass die Membran, selbst möglichst gereinigt, besonders, wenn sie schief gegen das Licht gehalten wird, ein zottiges oder wie mit feinen Körnern besäetes Aussehen hat. Verfolgt man die Gefässzweige in ihrem weiteren Verlaufe, so gewahrt man, wie sie zu den einzelnen Läppchen führen, und bevor sie in diese ein- dringen, noch an die Oberfläche derselben theils baumförmig ver- zweigte, theils radienartig divergirende Ästclien abgeben. Die erwähnte Membran, welche die Höhle auskleidet, lässt sich nicht in grösseren Stücken ohne Verletzung des Parenchyms abtren- nen, denn sie ist durch die nach allen Richtungen abgehenden und mit den Läppchen vielfach in Verbindung stehenden Gefässzweige sowohl , als auch durch dichtes Bindegewebe an die unmittelbar an- liegenden Läppchen und Lappen geheftet, deren Umrisse die Mem- bran hindurch noch deutlich erkennbar sind. Schon auf leisen Druck des Parenchyms tritt gewöhnlich eine neue Menge des Tliymussaftes aus zahlreichen ÖlFnungen dieser Membran an deren Obertläche. Diese Öffnungen klaffen jedoch nur selten , so lange das Parenchym durch keinerlei Manipulation gezerrt wurde, sondern die Ränder derselben legen sich, nach Ent- fernung des etwa eben austretenden Saftes so genau an einander, dass sie dem Auge oft vollkommen entschwinden. Nur wenn die Drüse durchgehends sehr saftreich ist und eine bedeutend weichere Consistenz zeigt, noch mehr aber, wenn man vor der EröfTnung der Höhle früher durch eine am Rande gemachte Wunde eine Röhre ein- geführt und die Thymus aufgeblasen bat, sind nach Eröffnung der Höhle die Einmündungssteilen der Nebenhöhlen leicht wahrzunehmen, denn sie bleiben dann auch im leeren Zustande noch klaffend. Be- sonders deutlieh aber werden sie erst, wenn man eine so behandelte Thymus durch mehrere Stunden bei fleissigem Wechsel des Wassers gut auswässert. Sie erscheinen als runde, länglich-runde oder spalt- förmige Öffnungen; hinter grösseren solchen gewahrt man kleinere, die in secundäre und tertiäre Räume führen , von verschiedener Sitzl). d. mathem.-naturw. Cl. XXU. I?d. I. Hft. 6 32 J en (1 r a s s i k. Gestalt und Grösse. Die Ränder dieser Öffnungen sind bald wulstig, bald saumartig dünn, je nachdem das Parenchym an den verschie- denen Stellen mehr weniger vollkommen vom Wasser ausgespült wurde. Stets bemerkt man auch den Rändern dieser Offnungen mehr weniger nahe, oder sie auch unmittelbar bildend, Gefässe verlaufen, so dass sie einen Theil des Randes im Rogen umgreifen, dabei Zweige abgeben, die zu den kleineren Öffnungen schreiten, zu deren Rändern sie sich in ähnlicher Weise verhalten. Dadurch erlangt die Thymus, wenn sie bei aufgeschlitzter Höhle einige Tage im Wasser gelegen ist, von der Höhlenfläche aus betrachtet das Aussehen eines die ganze Drüsenhälfte von innen nach aussen durchziehenden Ralkengerüstes, das theils aus sich vielfach verzweigenden Rlutgefässen, theils aus Rindegewebe besteht, das in Gestalt von Membranen die stärkeren Faserzüge, welche die Gefässe begleiten, unter einander verbindet. Man kann dieses Gerüste an Durchschnitten der Lappen bis an die Peripherie derselben verfolgen, wo es, immer feiner werdend, mit seinen gleichfalls enger werdenden Maschen die Läppchen und deren einzelne Drüsenkörner umgreift und an der Peripherie der Drüse in das lockere Umhüllungsbindegewebe übergeht. Sucht man von aussen her in den Furchen zwischen den Lappen und deren Läppchen einzudringen, indem man mit einer Nadel das Rindegewebe und die Gefässe durchreisst, so vermag man jene bis auf eine kleine Stelle von der die Centralhöhle auskleidenden Mem- bran zu trennen. An solchen Zwischenstellen zwischen den Lappen und Läppchen ist dann die Centralcavität nur von einer durchschei- nenden, in mehrere Schichten noch spaltbaren bindegewebigen Membran begrenzt, deren beide Flächen, die innere wie die äussere, unter dem Mikroskope wegen den vielen von ihr nach allen Rich- tungen abgehenden Rindegewebsfasern zottig und zerrauft erscheint. Nicht selten gelingt es , die Thymus mit einem Tubus so weit aufzublasen , dass die Luft bis an die , das ganze Drüsenparenchym begrenzende Membran nicht nuran den zwischen den Lappen gelegenen freien durchscheinenden Stellen, sondern auch in der Höhle der ein- zelnen Drüsenkörner vordringt. Diese sonst dunklen Körner sind dann bei massiger Vergrösserung gesehen hell durchscheinend, die Innenfläche ihrer Hülle ist stellenweise noch von einer ungleich dicken Lage zelliger Elemente bedeckt , stellenweise aber von diesen auch ganz entblösst und schliesst nur eine Luftblase ein; an solchen Stellen Anatomisflie Untersuchungen über den Bau tler Thymusdrüsen. 33 gewahrt man auch ein mattstreifiges Aussehen an der Drüsenhülle selbst, (loch stören die an ihrer äusseren Fläche hängenden und nie vollkommen entfernbaren Bindegewebsfasern die deutlichere An- sicht. Nicht selten kommt es vor, dass beim Aufblasen der Thymus die Luft von der Centralhöhle aus zwischen die Blätter des (äusseren) Umhülhingsbindegewebes dringt und dieses an mehr weniger aus- gedehnten Stellen von der Oberfläche des Drüsenparenchyms ablöst. Endlich lässt sich auch das eben beschriebene Gerüste bleibend ausgespannt erhalten , wenn man eine aufgeblasene Thymus unter- bindet und so trocknet. Nach vorgenommener Spaltung derselben sieht man die grosse Centralhöhle durch in verschiedenen Richtungen verlaufende Membranen in mehrere grössere Unterabtheilungen gesondert; in diese selbst wieder ragen zartere Membranen mehr weniger hinein, die mannigfaltig geformte Öffnungen umschliessen, die hindurch man noch ein weiteres System von immer kleineren Höhlen wahrnimmt , deren runde Communicationsöffnungen oft kaum mehr l'" betragen. Die Membranen selbst spalten sich vielfach noch in Blätter und umschliessen mit diesen eine Reihe von Hohlräumen, die alle mittel- oder unmittelbar in die Centralhöhle einmünden. Auch die Ränder dieser Öffnungen sind, unter dem Mikroskop unter- sucht, nicht scharf begrenzt, sondern rauh und zottig, wie wenn sie gewaltsam aus einander gezerrt und die sich vielfach kreuzenden Bindegewebsbündel dabei zerrissen wären. Nach diesem Befunde wäre die Thymus ganz im Sinne S im on's und Ecker's als ein Organ zu deuten, das entsprechend den schon äusserlich angedeuteten Abtheilungen von Lappen , Läppchen und Drüsenkörnern aus einem System von grösseren und kleineren Höhlen besteht, welche eben in den bezeichneten Abschnitten eingeschlossen sind, nach aussen begrenzt von einer structurlosen Membran, im Innern einen Saft enthaltend , der aus den Endbläschen durch die zahlreichen Communicationsöffnungen in die Centralhöhle selbst ge- langt. Das von Simon und Ecker Abweichende in meiner Beschrei- bung wäre nur die Angabe eines grossen Centralraumes, dessen Ent- stehen nach dem oben zuerst angeführten Verfahren wohl nicht einem gewaltsamen Eingriffe zugeschrieben werden dürfte, dessen Vor- handensein in vielen Fällen übrigens auch Kölliker einräumt. Der Umstand, dass beim Aufblasen die Luft bis in die einzelnen Drü- senkörner dringt, scheint dagegen — contra Kölliker — die 6* QÄ J e n d 1- a s s i k. Simon -Ecker'sche Deutimg derselben für Hohlkugeln zu recht- fertigen. Die gegebene Beschreibung passt jedoch nur auf emen Iheil der von mir untersuchten Thymusdrüsen. In ebenso zahlreichen anderen Fällen fand ich diese Drüse von einem ganz entgegenge- setzten Verhalten. Vorzüglich sind es, wenn auch nicht in ihrem Längen- so doch in ihrem Breitendurchmesser verkürzte und mehr strangartig abge- rundete Thymusdrüsen, die eine von der vorigen Form so abweichende Beschaffenheit zeigen. Oft fällt es schon beim ersten Anblick auf, dass neben nur wenigen grösseren Lappen an ausgedehnten Zwischen- strecken das Parenchym aus lauter kleinen, zwischen 1 b.s 4 wechselnden Läppchen besteht, die nicht mehr zu grösseren Abthei- lungen vereint , sondern durch tief einschneidende Furchen von ein- ander gesondert sind, so dass stellenweise das Parenchym nur durch kaum mehr eine Linie betragende Zwischeiitheile im Zusammenhange bleibt Einen, die ganze Thymuslänge durchlaufenden Centralcanal im Sinne der Autoren war ich bei derlei Thymusexemplaren durchaus nicht im Stande aufzufinden, ebenso wenig secundäre Verbindungs- canäle mittelst welcher die einzelnen Lappen und Läppchen mit dem Centralcanale in Verbindung stehen sollten. Man kann die Drüse einschneiden wo man will, überall findet man sie aus durchaus solidem Parenchyme bestehen; man kann die ganze Thymus m lauter auf ihre Längenaxe senkrechte Durchschnitte von einem Ende bis zum andern zerstückeln, nirgends zeigt sich eine Spur eines Hohlraums noch eines Canales, wohl aber begegnet man vielen Blutgefössen von verschiedener Weite, die, indem sie mit den Läppchen innig zusammenhängen, im leeren Zustande leicht für Canäle anderer Art angesehen werden könnten. Lässt man jedoch eine solche Thymus oder noch überzeugender die zweite Hälfte einer solchen, deren andere Hälfte im frischen Zustande aus lauter soliden Theilen bestand und keinerlei Art Hohl- räume nachweisen Hess, durch einen oder mehrere Tage im Wasser liegen so wird das die Drüse nach allen Bichtungen durchdringende Bindegewebe aufgelockert, ohne dass dabei ihr sonstiges Aussehen wesentlich verändert würde, und macht man hierauf an einem Ende einen hinlänglich tiefen Einschnitt, so hält es nicht schwer, von dieser Stelle aus eine Sonde bis ans andere Ende ohne Gewalt vorzuschieben Anatomische Untersuchungen über den Bau der Thymusdrüse. 8S und schneidet man diesen so gefundenen Canal auf, so überzeugt man sich, dass dessen Weite der Thymusbreite fast gleichkommt und in demselben Verhältniss wie diese von Stelle zu Stelle wech- selt; man findet ferner, dass auch dieser Canal, so wie ein ursprüng- lich vorhandener von einer bindegewebigen Membran ausgekleidet ist, deren Oberttäche nicht eben und glatt, sondern wie wenn zwei locker vereinigte Bindegewebslamellen von einander getrennt werden, zottig zerrauft erscheint; ebenso findet man auch in den verschie- denen Faserzügen und deren Verbindungsmembranen Blutgefässe nach verschiedenen Richtungen verlaufen, während die Hauptstämme die Längenrichtimg des Organs beibehalten. Alle diese Verhältnisse treten dann auch in diesen Thymusdrüsen ganz in derselben Weise auf, wie bei jenen der zuerst beschriebenen Form. Aber ausser diesen zwei eben beschriebenen, in ihrem ursprüng- lichen Verhalten ganz heterogenen Formen kommen auch noch Thymusdrüsen vor, deren Beschaffenheit als Übergangsform angeseben werden kann. Bei Gegenwart einer nur wenig Saft führenden Höhle oder eines Canals findet man die unmittelbar angrenzenden Läppchen weicher und saftreicher , während die mehr peripher gelagerten noch ganz fest sind. Beim Aufblasen dringt die Luft auch ungleich vor; während sich einige Läppchen aufblähen, bleiben die peripheren solid. Mit- unter trifft man auch auf eine leere Höhle (ohne Saft), deren Wan- dungen aber in ihren inneren Schichten doch schon mehr weniger durchfeuchtet sind. In anderen Fällen ist das ursprünglich solide Tliymusparenchym schon nach wenigen Stunden, nachdem es im Wasser gelegen, so weit erweicht, dass ein Canal oder eine Höhle (je nach der Gestaltung der Thymus), die vorher nicht zu finden war, nachweisbar ist, während ein anderes Mal die Thymus viel länger im Wasser liegen muss, bis eine solche Auflockerung eintritt, dass man einen Canal zu entdecken vermag. Aus diesem Verhalten dürfte daher der Schluss gerechtfer- tigt sein, dass die Höhlen in der Thymus nicht ursprüng- lich schon gebildet sind, sondern erst in Folge eines Erweichung sprocesses, von dessen näheren Bedingung vor der Hand abgesehen wird, entstehen. Diese Erweichung, die künst- liche wie die natürliche, geht nicht von der Peripherie, sondern vom Centrum aus, von einer Stelle also, wo die meisten grösseren §ß .T e n d r :i SS i k. Blutgefässe, namentlich Venen verlaufen, deren Einfluss auf diesen Vorgang im Verfolge noch geprüft werden wird. Viel schneller und vollständiger als im Wasser geht die Erwei- chung in Holzessig vor sich, jedoch unter einer von der vorigen einigerrnassen abweichenden Form. Während nämlich säramtliches Bindegewebe, das sowohl äusserlich die Thymus einhüllt als auch das Innere derselben nach allen Bichtungen durchsetzt , zu einer einzigen sulzigen, halb zerfliessenden Masse aufquillt, bleiben die Läppchen solid, in ihrer Gestalt unverändert, ihre drüsige Ober- fläche ist noch deutlicher ausgesprochen und ihr gegenseitiges Isolirt- sein deutlich erkennbar. Leicht gelingt es auch, in der Axe der Drüse einen Canal von der Art, wie er vorher angegeben wurde, zu finden. An der Innenfläche dieses Canales sind die nächstangrenzenden Läpp- chen nur von einer ganz dünnen Schichte jenes sulzig aufgequollenen Bindegewebes bedeckt und erscheinen von hier aus gesehen mit ihren den Drüsenkörnern entsprechenden Ausbuchtungen unter man- nigfachen, oft zierlich gewundenen Formen. Sie scheinen auch in der Mitte ihrer dem Centralcanale zugekehrten Seite ()frnungen von runder, länglich-runder oder spaltförmiger Gestalt zu besitzen, deren nähere Bedeutung aber, um Wiederholungen zu vermeiden, ich erst weiter unten erörtern kann. Ich schliesse vorläufig aus diesem Verhalten der Läppchen in Essig, wobei ihre Isolirung eine natürliche und nicht durch Gewalt bedingte ist, dass sie die Elemente der Thymus- drüse sind und gehe jetzt zur Betrachtung ihrer Structur über. III. Feinerer Bau der Thjinasläppchen. Zur Untersuchung ihres Baues eignen sich vorzüglich solche Thymusdrüsen, die noch keinerlei Hohlräume zeigen, und deren ursprüngliche Beschaffenheit daher noch auf keinerlei Weise gelitten hat, die man sowohl frisch als auch in Essig gekocht und gehärtet in ihren verschiedenen Durchschnitten prüft. Die Bestandtheile, welche das Läppchen zusammensetzen, sind : die Hülle , die bläschenartigen Elementargebilde und Blutgefässe, nebst einer geringen Menge einer bindegewebigen Substanz. — Ich werde zuerst von den Blutgefässen handeln. A. Die Blutgefässe derThymusläppchen. Zu ihrem Studium ist es erforderlich Thymusdrüsen zu wählen, die eine gute natürliche Capillargefäss - Injection besitzen, die Anatomische Untersufliiiiigua iilier ileii Bau der Tliymusdrüse. S^ übrigens so häufig vorkommt, dass sie die künstliche Füllung der Gefüsse vollkommen entbehrlich macht und jedenfalls zuverlässiger als diese ist. Auch hier will ich aber, bevor ich das Ergebniss meiner Unter- suchungen anführe, die Ansichten wenigstens der letzten Forscher in BetrelT des Verhaltens der Capillargefässausbreitung voranschicken. Im Zusammenhange mit der Behauptung, dass die Drüsenkörner hohle Halbkugeln seien , gibt Ecker an, dass die Capillargefässe in zierlichen Netzen von aussen die Drüsenbläschen umspinnen, während Kölliker die Ausbreitung der GeHisse in das Innere der von ihm für solid angesehenen Drüsenkörner versetzt, so „dass, wenn dieselben aufs Vollständigste aufgegangen sind, kein einziges Gefäss an der äusseren Seite der structurlosen Umhüllungshaut der- selben sich findet , vielmehr alle dicht an derselben mit Schlingen enden." Kölliker setzt dann noch hinzu, dass die ausserhalb der Läppchen und der Körner allerdings auch noch vorkommenden Ge- fässe nur in dem umgebenden Bindegewebe liegen und mit den im Innern der Drüsenwand befindlichen in keiner Verbindung stehen. Die Resultate meiner Studien sind folgende. Trägt man von der Obertläche eines vom Bindegewebe gerei- nigten frischen Läppchens einen dünnen Schnitt ab, so gewahrt man unter einer massigen Vergrösserung, die mit schmalen Furchen begrenzten Umrisse der Drüsenkörner, und in diesen Furchen Gefässe von 001'" — 0-03'" Weite, die sich auf der Oberfläche jener Körner in ein schönes Capillarnetz von rechteckigen oder rautenförmigen Maschen von 0-016'" — 0-022"' Weite auflösen; die Stärke der Capillaren beträgt 0-004" — 0-006'". Dass dieses Capillarnetz wirklich ausserhalb der Drüsenkörner liege, überzeugt man sich an Präparaten, die man vom Rande einer Drüse nimmt, wo diese sich oft in Form eines dünnen Saumes ausbreitet. Man sieht da Gefässe von verschie- dener Weite knapp am Rande der Drüsenkörner und in deren Zwischen- furchen verlaufen und mit zahlreichen feinen Reiserchen das Drüsenkorn umspinnen. Lässt man darauf einen geringen Druck auf das Präparat einwirken, so entfernt sich das Randgefäss mit einem Theile des Capil- larnetzes vom Rande, die Contouren des Drüsenkorns aber bleiben hierbei unverletzt und erscheinen nur um so schärfer ausgeprägt. Solche Stellen sind auch besonders geeignet zur Messung der Dicke der Begrenzungsmembran, indem mit den Capillaren auch das (*^3 J e n d r a s s i k. begleitende Bindegewebe, welches in der unmittelbaren Nähe der Drüsenoberfläche dichter ist, zugleich entfernt wurde und die Ober- fläche der Drüsenkörner nun möglichst rein erscheint. Ich habe an den dünnsten Stellen diese Membran, übereinstimmend mit Simon, Ecker und Kölliker, bis zu 0-0006'" herab gefunden, während sie an anderen Stellen, wie auch Kölliker anführt, die Stärke von 0-00r"und darüber zeigte, und während sie im ersten Falle in Form einer ganz gleichartigen Linie erschien, war im letzteren Falle deutlich ein streifiges Aussehen bemerkbar; ein ähnliches matt gestreiftes Wesen bot auch ihre Oberfläche dar. — So viel hier über die Dicke der Läppchenhülle; ihr weiteres Verhalten wird später im Zusammen- hange geschildert werden. Ich muss demnach dem obigen Befunde zufolgeEcker 's Angabe eines äusseren Capillarnetzes bestätigen. Macht man aber von einer frischen Thymusdrüse, deren Paren- chym noch durchaus solid und mit einer guten natürlichen Injectiou ausgestattet ist, Durchschnitte nach beliebigen Bichtungen, und be- trachtet man mehrere solche unmittelbar auf einander folgende bei schwacher Vergrösserung, nachdem man sie entweder durch Brücke's albuminoide Flüssigkeit oder durch Glycerin aufgehellt hat, so überzeugt man sich von dem grossen Gefässreichthum auch im Innern des Läppchens selbst. Mehrere Gefässstämmchen — Arterien — durchbohren theils in schiefer , theils in senkrechter Bichtung auf dem Läppchenrand dessen Hülle oder verlaufen auch eine ziemliche Strecke innerhalb dieser selbst; denn man kann die Contouren des Läppchens an solchen Stellen auf keiner Seite des Gefässes mit präciser Schärfe aus- nehmen, noch aber das Gefäss selbst ohne Berstung des Läppchens von seiner Stelle bringen. Diese eingetretenen Gefässe lösen sich hierauf im Innern des Läppchens in ein so dichtes Capillarnetz auf, dass die Maschenweite an manchen Stellen kaum mehr den Durch- messer eines Blutkörperchens beträgt , gewöhnlich aber zwischen 0-006'" — 0-0 18"' Weite wechselt. Die Stärke der Capillargefässe schwankt zwischen 0-003'" — 0-005'". — Aus diesem Capillarnetz, welches mehr im peripherischen Theile des Läppchens seinen Sitz hat, setzen sich dann stärkere Stämme — Venen — zusammen, die gewöhnlich in der Mitte des Läppchens verlaufen und mit zusammen- fliessenden immer dickeren Ästen endlich zu einem einzigen oder Anatomische Untersuchungen über den Bau der Thymusdrüse. 89 ZU wenigen Stämmen von 003 — 0-04 " verschmolzen das Läppchen verlassen. Oft sieht man auch eine stärkere V^ene an einem Rande des Läppchens verlaufen und mehrere aus diesem tretende kleinere Venen aufnehmen; in dieselhe Vene münden dann noch Zweige von anderen Läppchen ein. Oder die Venen eines Läppchens treten in etwas divergenter Richtung aus demselben und ergiessen sich in zwei gesonderte Venenstämme. So entsteht ausserhalb des Läpp- chens ein Convolut von Venen, die durch ihre zahlreichen Zweige innig mit den nächst liegenden Läppchen zusammenhängen. Denn stets hat eine Gruppe von Läppchen ein gemeinschaftliches Venen- centrum, um das herum sie gelagert sind, und das ihre, demselben radienartig zustrebende Venen aufnimmt. Diese Venencentren bilden eben die in der Längenaxe der Thymus verlaufenden grossen Venen mit ihren nächsten Zweigen, so dass auf Durchschnitten, die senk- recht auf diese Axe gemacht win-den, in der Mitte stets die Quer- schnitte dieser dicken Venen erscheinen; um diese herum liegen die Durchschnitte der Läppehen getrennt von einander durch Rinde- gewebsziige, welche von der Peripherie durch alle Interstitiell bis zu den centralen Rlutgefässen sich erstrecken , und mit diesen letzteren zum Theile noch im Zusammenhange sind auch stärkere Seitenäste sichtbar, die im weiteren Verlaufe im Innern des Läppchens sich verzweigen. — An der mehr peripherischen Randseite des Läppchens dagegen bemerkt man zahlreiche Durchschnitte von kleineren Gefässen, und zwar meist innerhalb der Contouren der Läppchenhülle liegen so dass diese oft wie Korallenschnüre aussehen, von lauter aufeinan- der stossenden Quer- und Längs-Durchschnitten dieser Gefässe ge- bildet. Werden dagegen die Durchschnitte parallel der Drüsenober- fläche gemacht, so erscheinen auch die Durchschnitte der etwas stärkeren Gefässe entweder mehr in der Mitte des Läppchens , oder aber zunächst dem Rande desselben, innerhalb oder ausserhalb des Läppchens, oft in einer zwischen zwei Drüsenkörnern buchtig ver- tieften Stelle und stehen mittelst ihrer Seitenäste mit den inneren Gefässen des Läppchens in Verbindung. Diese Erscheinung hat aber darin ihren Grund , dass bei solchen Durchschnitten die stärkeren austretenden Venen, welche mehr weniger in senkrechter Richtung zur Längenaxe der Drüse verlaufen, hier nicht in der Längenrichtung sondern quer getrofl'en werden können. Die Verhältnisse der kleineren 90 J eil d r ;i SS i k. eintretenden Gefässe aber bleiben auch hier gleich, weil diese in den verschiedensten Richtungen zu den Läppchen verlaufen. Vergleiche Fig. 1, 2 und 3. Aus all diesem ergibt sich, dass ich einerseits mit Ecker betreff des Vorhandenseins eines äusseren, die Thymusläppchen und deren Acini umspinnenden Capillarnetzes übereinstimme, andererseits aber auch Kölliker's Angabe eines noch viel reicheren Capiihirnetzes im Innern des Läppchens bestätigen muss. Weiche aber von der Ansicht dieses Forschers in sofern ab, als ich die Arterien schon aufgelöst in dünnere Zweige von der Peripherie her in das Läppchen eintreten lasse , während Kö 11 ik er jene central im Läppchen ver- laufenden Gefässe, die ich entschieden für Venen allein mit wenigen Ausnahmen halte, für Arterien und Venen zugleich ausgibt, und an die, Innenwand der Läppchenhöhle versetzt, die ich hier vorläufig negiren muss. Zu dieser Annahme führen mich folgende Rücksichten. Der venöse Theil des Gefässsystems der Thymus überwiegt den arteriellen um ein Redeutendes. Während ein schwaches Stämm- chen von der Arterin anonym, oder schon vom Rogen der Aorta zur Thymus abgeht und diese ausserdem nur noch ganz dünne Ästchen von der Art. tkyrcoid. inf. und mamm. int. bezieht, welche Arterien auf der Oberfläche der Thymus schon sich vielfach verästeln und mit ihren feinen Reiserchen die verschiedenen Furchen aufsuchend dem freien Auge bald entschwinden, fällt schon äusserlich der grosse Reichthum der Thymus an bedeutend stärkeren und gewöhnlich auch vom Rlute strotzenden Venen auf. Man sieht in den meisten Fällen aus einer hilusartigen Furche am inneren dickeren Rande einer Thymushälfte eine oder mehrere Venen hervortreten und sich in der die beiden Thymushälften mit einander verbindenden mehrblättrigen Zwischenmembran mit denen von der andern Hälfte kommenden zu einem einzigen, beiläufig l^/o bis 2'" weiten Stamme vereinigen, der in die Vena anonym, sin. einmündet ; ausserdem aber ergiessen sich die Venen des oberen Theiles der Thymus noch gesondert mit nicht viel engeren Stämmen in die Vena thyreoid. inf. und Ven. media, colli; endlich gelangen von der vorderen Fläche der Thymus dünnere Aste zur Ven. mamm. int. Alle diese Venen sind häufig so gut mit Rlut gefüllt, dass es leicht ist sie zurück bis in ihre Wurzeln zu verfolgen. Gleich in ihren ersten Zweigen schon suchen sie die Anatomische Untersiichuiig'en über den Bau der Thymusdrüse. () ] tiefsten Furchen auf, und spaltet man eine Thymushälfte ihrer Länge nach auf, so trifft man sie in ihrem weiteren Verlaufe, wenn eine Cen- tralhöhle oder ein Canal bereits vorhanden ist, in der diese Räume auskleidenden bindegewebigen Membran in der Längenrichtung des Organs verlaufen und nach allen Richtungen hin ihre Zweige abgeben, die wieder zu den in die secundären Höhlen sich fortsetzenden niem- branösen Faserzügen ein gleiches Verhalten zeigen, wie die Central- gefässe in den Haupthöhlen , und wie dieses Verhältniss schon oben bei Gelegenheit der Beschreibung des Balkengerüstes in der Thymus ausführlich geschildert wurde. Wenn man durch Eintauchen einer Thymus, deren Blutgefässe gut gefüllt sind, in verdünnter Schwefelsäure das Blut in den Gefässen gerinnen macht , so vermag man dann die Venenverzweigung eben so gut als ob sie künstlich injicirt wären von Ast zu Ast bis in ihre unmittelbar aus den Läppchen tretenden Wurzeln zu verfolgen. Bringt man ein Stück einer so behandelten Thymus nach geöffneter Centralhöhle mit der Höhlenfläche auf einen Objectträger und trennt mittelst Nadeln unter der Loupe die einzelnen Läppchen von aussen her von einander, so gewahrt man an Zwischenstellen zwischen zwei Läppchen, wo die, die Centralhöhle allein begrenzende Membran frei durchscheinend vorliegt, in dieser selbst eingebettet Venen liegen, die zwischen den Läppchen sich herumwindend ziemlich starke Aste aufnehmen, welche unmittelbar aus den zunächst liegenden Läppchen kommen, welche sie an jener Seite verlassen, mit welcher diese eben an jene Membran inniger angeheftet sind (vergleiche Fig. 4) , während man zu gleicher Zeit viel feinere — arterielle — Gefässe theils in den seichteren Furchen zwischen den buckligen, den Drüsenkörnern entsprechenden Ausbuchtungen der Läppchen verlaufen, theils auch mehr oberflächlich von einem Läppchen zum andern ziehen sieht. Ich glaube, dass diese Erscheinung in Über- einstimmung steht mit dem Anblick, den die oben angeführten Durch- schnitte getrockneter und frischer Präparate bieten , und dass somit auch meine Angabe über das Verhalten der Gefässe in den Läppchen nicht unbegründet ist. Erwähnen will ich hier noch, dass mehr ausnahmsweise die einer Thymushälfte zugehörende Hauptvene statt sich sogleich ins Parenchym zu senken, mitunter auch ausserhalb der Drüse entlang ihres inneren Randes, auch hier eingehüllt in einer Membran, deren a /i J e n d r as s i k. Faserzüge sich in das Innere der Drüse fortsetzen, verläuft und auf dieser Strecke die aus den Furchen zu Tage tretenden Venen von Stelle zu Stelle aufnimmt. Dieses Verhalten ist übrigens, wenngleich selten, doch nicht so abnorm, als es den Anschein hat, denn es wieder- holt nur im grösseren Massstabe denselben Typus, welcher sich im Verhalten der kleineren Venen zu einer Gruppe von Läppchen zeigt. Der zweite Bestandtheil, welcher ausser den Blutgefässen die Elemente der Thymusdrüse bildet, sind: B. Die bläschenartigen Gebilde der Thymusläppchen. Dieselbe Verschiedenheit, welche die einzelnen Thymus-Exem- plare in ihren übrigen Eigenschaften darbieten, zeigt sich auch in Betreff dieser im Läppchen eingeschlossenen Gebilde. In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle sind : 1. Freie Kerne und zwar in vorherrschender Menge vorhan- den; sie sind 0-001"' — 0-004'" gross, rund, etwas abgeplattet, blass oder oft auch hell glänzend, gewöhnlich von homogenem klarem Inhalt, der erst auf Zusatz von Alkalien oder Essigsäure sich trübt und körnig wird , mitunter aber gleich schon ursprünglich granulirt erscheint oder auch deutliche Fettmolecüle enthält, wobei solche auch ausser den Kernen frei in grosser Menge vorhanden sind. 2. Fand auch ich in Übereinstimmung mit Ecker und Kölliker neben den Kernen auch Zellen, wenngleich nicht in allen Fällen. Ihre Anzahl ist eine viel geringere als die der Kerne. Sie variiren von 0-004"' bis 0-01"' Grösse, sind blass, haben einen undeutlich körnigen Inhalt, einen oder mehrere Kerne, mitunter sind deren 6 — 8 in einer Zelle zu treffen, oder sie sind mit lauter fettig glänzenden Molecülen gefüllt. Auch Zellen anderer Art, nämlich Fettzellen ohne Kern, in den verschiedensten Übergängen von der Fettmolecüle bis zur Grösse von 0-03"' bis 0*04'" theils zerstreut, theils zu 10 bis 30 in Gruppen gelagert, waren in selteneren Fällen anzutreffen. 3. Fettmolecüle. Theils waren diese neben solchen in den Kernen und Zellen eingeschlossenen in grosser Menge und verschie- dener Grösse — bis zu der einer Fettzelle — auch noch ganz frei, zerstreut oder in grossen Haufen zusammenhängend zu finden, theils waren diese auch allein nur vorhanden und von Kernen und Zellen war keine Spur mehr zu sehen. Ich fand diese Erscheinung durch- aus nicht, wie Ecker angibt, an das Vorhandensein einer Pneumonie Aniifoinisclie Untersuchungen über den Bau der Thymusdrüse. 93 gebunden , indem ich sie bei dieser oft vermisste , und andererseits wieder bei anderen Leichenbefunden , wie Tuberculose , Syphilis, Catarrhe, Peritonitis etc. vorfand. 4. Concentrisch e Körper. Sie kommen in den verschie- densten Mengenverhältnissen vor, und eben so gross ist die Mannig- faltigkeit ihrer Formen. Man kann sie noch am besten mit Kölliker in einfache und zusammengesetzte ciutheilen, von denen die ersteren zwischen 0-006'" — 0-01 '" variiren , während diese eine Grösse von 0-02"' bis 0*08 ", ja sogar bis O*!"' erreichen. Sie zeich- nen sich durch ilire concentrisch gestreifte Hülle aus, deren Dicke zur Grösse des ganzen Gebildes im verschiedensten Verhältnisse steht , so dass sie bald mehr aus lauter concentrischen Schalen zu- sammengesetzten festen Körpern, bald wieder bei verhältnissmässig dünnerer Hülle mehr Cysten gleichen. Der geschichtete Theil besitzt einen mehr weniger hell schil- lernden Glanz, auf Druck und Anwendung von Ammoniak zerfällt er in schalige Formen oder in verschieden grosse Kreissegmente. Mit- unter gewahrt man auch in der Hülle selbst eingelagerte längliche gelb glänzende Kerne, die besonders auf Essigsäurezusatz noch deut- licher werden. Die einfachen sind von runder Form und schliessen innerhalb ihrer verschieden dicken Hülle bald Kerne oder Zellen, die seihst zum Theil in Fettmetamorphose begriflen sind, oder auch lauter Fettmolecüle, bald wieder eine homogene, fettig schillernde Masse ein. Die zusammengesetzten Körper erscheinen unter den mannigfachsten Gestalten und das gestreifte Aussehen ihrer Hülle wird wegen den in letzterer eingeschlossenen einfachen Körpern ein ganz unregelmässiges. Der Inhalt dieser einfachen Körper, welche in verschiedener Anzahl innerhalb eines zusammengesetzten sich befin- den, ist sehr ungleich; während er in dem einen aus lauter Kernen oder Zellen besteht, wird er im zweiten aus lauter Fettzellen oder Fettmolecülen gebildet oder eine Schichte dieser Molecüle umgibt wie eine Zone einen kleineren concentrischen Körper von anderwei- tigem Inhalte und füllt so mit ihm den Innenraum eines grösseren, cystenartigen Körpers aus. Man findet diese concentrischen Körper theils zerstreut in der ganzen Ausbreitung eines Läppchens liegen, theils auch zu 12 bis 20 in Gruppen gehäuft mehr in der Mitte des Läppchens zwischen den daselbst verlaufenden stärkeren Blutgefässen. 94 .1 e n d r !t s s i k. Vergleicht man ihren gewöhnlichen Durchmesser von O'Ol'" bis 0-08'" mit der gewiihnlichen Maschenweite des inneren Capillarnetzes von 0-006'" bis 0-01 8'", so ergibt sich, dass an Stellen, wo diese concentrischen Körper einzeln oder zu mehreren vorhanden sind, die Capillaren verdrängt oder obliterirt sein müssen; was auch wirklich der Fall ist, indem die Capillarnetzausbreitung innerhalb des Läpp- chens sehr oft eine ganz ungleiche ist und auf grösseren Strecken, wo jene Gebilde angehäuft sind, entweder nur noch in Spuren zwischen ihnen anzutreffen ist oder auch ganz und gar fehlt. Berücksichtigt man zugleich den Umstand, dass diese concentrischen Körper in Drüsen von mehrere Monate oder schon Jahre alten Kindern in den allermeisten Fällen in grösserer Menge anzutreffen sind, als bei ganz jungen, so ist wohl nicht zu zweifeln, dass sie Involutionsgebilde sind, die mit der Rückbildung der einzelnen Läppchen und demnach auch der ganzen Drüse im Zusammenhange stehen. Ein bestimmtes Ver- hältniss ihrer Menge zu dem sonst in der Leiche gefundenen patho- logischen Processe war ich nicht im Stande auszumitteln. Bezüglich ihrer Bildungsweise meint Ecker, dass sie durch Fettmetamorphose aus den Kernen und Zellen entstehen, indem letz- tere sich mit körnigem oder flüssigem Fette füllen, und sucht seine Ansicht durch die zahlreichen Übergänge zu stützen, welche sich von den verschiedenartigen Zellen bis zu den concentrischen Körpern vorfinden; während es Kölliker für wahrscheinlicherfindet, dass diese Körper „durch Umlagerung einer amorphen Substanz um diese Zellen und Kerne entstehen und mithin in ihrer Bildungsweise den Corpuscula amylacea des Gehirns, den Prostatasteinen u.s.w. analog seien." Ich glaube Kölliker 's Ansicht aus dem Grunde beitreten zu müssen, als die im Läppchen neben den Zellen und Kernen stets vorhandene amorphe, eiweissartige Zwischensubstanz entweder schon für sich oder auf Zusatz von Reagentien leicht gerinnt und dann ein deutlich streifiges, stellenweise auch matt schillerndes Aussehen unter dem Mikroskope zeigt, wobei es nicht selten vorkommt, dass die früher frei im Safte schwimmenden Kerne und Zellen nun in kleineren oder grösseren Haufen in der geronnenen Zwischensubstanz theils fixirt, theils auch saniint mehr oder weniger grossen, abgelösten Stücken dieser Substanz schwimmend und von ihren im Bogen verlau- fenden Streifen umschlossen, gesehen werden, auf eine der nicht unähnliche Weise, welche vorzüglich bei den klehieren und blasseren Aiiiitomischc Uiitersucliiingen über den Bau der Thymusdrüse. 95 concentrischen Körpern zu treffen ist. Die verschiedenen Übergangs- formen aber von den Kernen und Zellen zu den concentrischen Kör- pern scheinen mir diese Annahme nur zu bestätigen, in sofern auch die innerhalb eines zusammengesetzten concentrischen Körpers ein- geschlossenen einfachen alle möglichen Variationen in ihrem eigenen Inhalte unter einander zeigen, und diese Erscheinung wohl unge- zwungener aus der Entstehung durch Umlagerung einer amorphen Substanz un> jene Elementargcbilde abgeleitet werden kann. Der Umstand aber , dass die in den concentrischen Körpern eingeschlos- senen verschiedenen Kerne und Zellen selbst in denselben Abstu- fungen der Fettmetamorphose wie die daneben frei vorhandenen angetroffen werden, lässt vermuthen, dass die Umlagerung um solche zum Theil schon metamorphosirte Elemente stattgefunden habe. Ausser den bisher erwähnten Form-Elementen traf ich im Läpp- chen-Parenchyme nicht selten auch noch kleine Blutext ravasate theils recent, theils schon in der Metamorphose begriffen; was bei der ungemeinen Vascularität des Organs wohl nicht auffallend ist. Auch schien mir hier und da, dass veränderte Blutzellen in manchen concentrischen Körpern selbst enthalten waren. Eine durch Hämatin- transsudation bedingte verwaschene Röthe des ganzen Drüsenparen- chyms war in Fällen von allgemeiner Blutsepsis anzutreffen. Zahlreiche kleine Eiterherde in den Läppchen mit Zerfallen des nächst angrenzenden Parenchyms fand ich in der Thymus eines an Syphilis bullosa verstorbenen Kindes. Diese Thymus war durch- gehends erweicht, so dass auf Verletzung auch nur eines Drüsen- korns schon eine reichliche Menge eines vollkommen eiterähnlichen Saftes hervorquoll, in welchem unter dem Mikroskope neben nur wenigen gewöhnlichen Kernen und Zellen vorherrschend wirkliche Eiterzellen sich zeigten, nebst dem noch viel freies Fett. Diese hier aufgezählten Elemente sind es, die die Zwischen- räume der Blutgefässe und ihres Capillarnetzes innerhalb der Läpp- chenhülle ausfüllen. Sie haften in noch ganz soliden Drüsen vermit- telst einer sehr geringen Menge einer flüssigen aber leicht gerinn- baren Zwischensubstanz und den engen Maschen des Capillarnetzes, so wie ganz schwacher sich kreuzender Bindegewebsfusern so innig an einander, dass selbst nach Berstung der Läppchenhülle nur eine kleine Schichte zunächst liegender Kerne und Zellen vom übrigen Theile sich loslöst. Ist aber die Erweichung im Parenchyme schon 96 Jendrassik. einigermassen vorgeschritten , so treten diese Elemente in grosser Menge aus der zerrissenen Hülle schwimmend in einem reichlicheren Menstruiim im Strome heraus, und reissen auch Stücke des Capillar- netzes mit sich fort. Die im Läppchenparenchyme gefundenen Elementargebilde kommen auch im Safte der verschiedenen Höhlen einer bereits in der Erweichung vorgeschrittenen Thymus vor, und zwar erscheinen sie stets auch hier in denselben Modificationen wie zu gleicher Zeit in den Läppchen, nur die Menge des Menstruums ist im Safte gewöhn- lich eine reichlichere als in den Läppchen. Auch vermisst man wohl nie im Thymussafte eine mehr oder weniger grosse Anzahl von Blut- körperchen, mag man auch noch so vorsichtig den Thymussaft auf- fangen, und jede Beimischung des aus den verletzten Gefässen kom- menden Blutes vermeiden. Diese Blutkörperchen zeichnen sich durch eine besondere Volubilität ihrer Gestalt aus, indem sie zwischen den übrigen Elementen sich durchdrängend die verschiedensten eckigen Formen annehnien, je nach dem Zwischenräume, den ihnen die anderen Elemente gewähren , und eben so schnell wieder diese Form mit einer andern oder der ursprünglichen runden vertauschen. Auch ist ihre Zersetzbarkeit eine leichtere als im normalen Zustande. Diese Blutkörper dürften wohl kaum anderswoher als aus den Läppchen stammen, aus welchen sie zugleich mit dem Safte in die centralen Höhlen gelangt sind, bei welchem Vorgange Zerreissungen von Capil- laren kaum ausbleiben. Dass der Thymussaft eine deutlich saure Reaction zeigt, fand schon oben eine Erwähnung; dieselbe Reaction gewahrt man auch in den Läppchen , wenn sie schon einigermassen erweicht und demnach succulenter sind, selbst wenn noch keine grösseren Höhlen vorhan- den sind. Im Anhange zu dieser Schilderung des Thymussaftes und seiner Elemente will ich noch angeben, in wiefern ich im Stande war, ein bestimmtes Verhältniss der Beschaffenheit dieses Saftes zu den ver- schiedenen pathologischen Processen in den übrigen Organen zu ent- decken oder nicht. Am constantesten war noch das umgekehrte Verhältniss der Grösse und Succulenz der Thymus zur Krankheitsdauer überhaupt und dem Grade der eingetretenen Erschöpfung, indem bei langwährenden Abzehrungskrankheiten oder auch bei rascher verlaufenden, schnell Anatomische Unlersucliiiiig-eii über den Bau der Tliyniusdrüse. 97 erschöpfenden z. B. Diarrhöe und Cholera die Thymus wohl in den meisten Fällen sehr klein, geschrumpft, oft auch matsch war und entweder gar keine oder nur eine leere Höhle zeigte, dabei waren die Elementargebilde in allen den oben aufgezählten Moditicationen anzu- treffen ; andererseits kam aber auch nach längerer Krankheitsdauer eine sehr gut entwickelte, grosse, selbst saftreiche Thymus in einigen Fällen vor. — Dass ein bestimmter pathologischer Process z. B. Pneumonia von keinem eonstanten Einfluss auf das fettige Zerfallen der Elemente des Läppcheninhalts ist, wurde schon oben angegeben. — Auch der Zustand der an die Thymus unmittelbar anliegenden und mitunter sehr innig an sie gehefteten Lyuiphdrüsen scheint von kei- nem directen Einflüsse auf die Beschaffenheit der Thymus zu sein; denn bei tuberculöser Infiltration dieser Drüsen blieb die Thymus von Tuberkelablagerungen ganz frei, sie war gewöhnlich nur geschrumpft und ihre Elemente im fettigen Zerfallen begriffen. Nur einmal fand ich die Thymus eines vier Jahre alten , an allgemeiner Tuberculose verstorbenen Knaben ganz zu einer Tuberkelmasse mit noch ziem- licher Beibehaltung der Thymusgestalt umgewandelt i)- Die Thymus von an Syphilis congruent verstorbenen Kindern zeigte nur einmal, in oben beschriebenem Falle, Eiterherde, sonst war sie von gewöhnlicher Beschaffenheit-). 1) In diesem Falle waren Tuberkel - Ahlag-eruug-en in den Meningen , Lung'en , Milz, Nieren und den Lymphdrüsen des .Alediastinums. Neben diesen letzteren war nur eben jene bei wallnussgrosse Tuberkelmasse, in einem stark serös infiltrirten Binde- g'ewebe eingehüllt, vorhanden. Ihre Form entsprach ziemlich einer mehr abge- rundeten Thymus; von einem eigentlichen Thymusgewebe aber war keine Spur zu treffen. Ob daher in diesem Falle die Thymus durch die massenhafte Tuberkel- Ablagerung in ihrer Umgebung einfach verdrängt und durch Atrophie endlich voll- ständig untergegangen, oder ob die tuberculose Ablagerung primär in das Thymus- gewebe stattgefunden, kann ich nicht entscheiden. Partielle Tuberkel-Ablagerun- gen in der Thymus bei ünversehrtbleiben des übrigen Theiles derselben, wie sie Bednar — „Krankheiten der Neugebornen" — anführt, fand ich nie. Waren auch die nächstliegenden Lymphdrüsen noch so sehr tuberculös infiltrirt, so blieb die Thymus doch ganz frei von Tuberkel und lagerte gewöhnlich in einem stark serös infiltrirten Bindegewebe. Die tuberculöscn Lymphdrüsen sind aber oft so innig an die Thymus geheftet, dass ich vermuthe, Bednar habe solche Lymph- drüsen mit eigentlichen Thymuslappen verwechselt. Auch Rokitansky erwähnt keiner Tuberculose der Thymusdrüse. 2) Die Abscesse, welche Weber — wie Bouchut in seinem „Handbuch der Kinder- Krankheiten" erwähnt — in der Thymus mehrerer syphilitischer Kinder gefunden hat, wäre ich geneigt in vielen F"ällen für nichts weiter zu halten , als für die auch normal vorkommenden safthaltenden Höhlen der Thymus, wobei der Saft oft eine Sitzb. d. malhem.-naturw. Cl. XXII. Bd. I. Ilft. 7 98 Jendrassik. Von den bei stärkerem Blutgehalt der Thymus in dieser häufig vorkommenden hämorrhagischen Herden war schon oben die Rede i). Wenn auch grosse gut entwickelte Thymusdrüsen in den meisten Fällen gleich ursprünglich Höhlen nachweisen Hessen, während die minder gut entwickelten in der Mehrzahl ganz solid waren, so fehlte es doch beiderseits nicht an wiederholten Ausnahmen. Da die meisten der von mir untersuchten Thymusdrüsen von Kindern von einige Tage bis zu 2 Jahre alten, also aus einer Altersperiode waren, in welcher die Thymus in ihrer Hauptentwickelung steht, so ergibt sich aus dem so eben Mitgetheilten , dass auf die Beschaffenheit derselben mehr nur allgemeine Ernährungsverhältnisse als locale Processe von Ein- fluss sind. C. DieBegrenzung der Thymusläpp eben und ihr Zusammenhang unter einander. Es ist schon oben angegeben, dass an frischen Präparaten die vollkommene Entfernung des dicht anhängenden Bindegewebes mit sammt dem äusseren die Drüsenkörner umspinnenden Capillarnetze von der Oberfläche der Läppchen wegen den vielen die Läppchen- hülle durchbohrenden feineren Gefässen nur stellenweise in dem Grade gelingt, dass ohne Verletzung dieser Hülle deren Dicke gemessen werden kann. Auch wurde erwähnt, dass diese Dicke nicht überall gleich ist und dass an Stellen, wo sie zunimmt , die Hülle ein streifi- ges Aussehen zeigt. Das die Läppchen unmittelbar einhüllende und eiterähnliche gelbe oder g-elbgriiuliche Farbe, aber keine Eiterzellen besitzt und möchte auch schon desshalb glauben, dass Web er diese Höhlen mit Abscesshöhlen verwechselt hat, weil er, wie er angibt, „eine Central-Höhle der Drüse mit Milch- saft niemals finden konnte." Ausser bei dem einen syphilitischen Kinde, fand ich bei mehreren anderen ebenfalls an Syphilis gestorbenen keinen Eiter. ^) Dass die hämorrhagischen Herde höchstens nur Stecknadelkopfgrösse erreichen können , wenn sie wirklich im Thymusparenchyme sitzen , ergibt sich aus der Grösse der Thymusläppchen , in welchen sie einzeln oder zu mehreren discret — aber dann für das freie Auge gar nicht mehr sichtbar — gelagert sind. Erbsen- grosse aber, wie sie Weber anführt, können entschieden nicht im eigentlichen Parenchyme, sondern nur im interstitiellen Bindegewebe liegen. Cavernen mit einer röthlichen dicklichen Flüssigkeit gefüllt, kommen allerdings vor, diese sind aber die gewöhnlichen Höhlen, deren Saft durch Hämatin-Inibibition jene röthliche Farbe ange- nommen hat, wobei auch das übrige Thymusgewebe von röthlichem Blutserum durchtränkt und matsch ist. Anatomische Untersticliung-en über den Bau der Thymusdrüse. 99 in dessen Furchen eindringende Bindegewebe aber ist ein structur- loses, das ausser zerstreut liegenden länglichen, länglich runden glän- zenden Kernen und Bindegeuebskörpern keine anderweitigen Form- elemente zeigt; nur im Verlaufe der Gefässe trilYt man noch auf schwache diese begleitende Faserzüge. Auch lässt sieh dieses Binde- gewebe von Aussen her scliichtenweise in verschieden grossen Stücken von der Läppchenobertläche abziehen, wobei die feine Hülle an einer oder der andern Stelle einreisst, während sie im übrigen Theile noch ganz bleibt. Erwägt man noch, dass die von der Peripherie in das Läppchen eintretenden Gefässästchen sehr häufig, ja meistentheils in sciiiefer Uichtuiig dessen Hülle durchbohren und eine ziemliche Strecke sogar innerhalb der Dicke dieser Hülle selbst verlaufen, wobei natür- licherweise deren Contouren auf keiner Seite des Gefässes deutlich und scharf ausgeniiltelt werden können, weil sie eben mit den Gefäss- rändern selbst zusammentliessen; so liegt wohl die Vermuthung nahe, dass die Hülle des Läppchens kaum eine im Sinne der Autoren s t r u c t u r 1 o s e M e m b i- a n eigener Art sei, son- dern aus einem mehrfach geschichteten formlosen Bindegewebe bestehe, das zwischen der Kern- und Zellen- schichte des Lä|ipchens und dessen innerem Capillarnetze einerseits, und den zutretenden Gefässen so wie dem äusseren Capillarnetze andererseits in verschiedener Dicke eingelagert, beide von einander abgrenzt. Wie immer aber die Hülle der Läppchen beschaffen sein mag, so bleibt doch noch die Frage übrig, ob die Läppchen wirk- lich für sich abgeschlossene Drüseneleme nte sind oder ob ihre Körnermasse continuirlich, wenn gleich vielleicht stellen- weise in einer nur ganz dünnen Schichte innerhalb einer eigenen Hülle in einander übergehe und wie ihr Verhalten zu dem Central- Theile der ganzen Drüsenhälfte ist, wo ein Centralcanal oder eine Höhle in vielen Fällen gleich urspriinglicli, in anderen erst nach vor- genommener Maceration nachweisbar ist. Die Untersuchung frischer Präparate ist kaum geeignet eine vollkommen klare Einsicht zu verschaffen, ob jedes Läppchen für sich abgegrenzt ist oder nicht; denn wegen dem vielfachen und innigen Zusammenhange der ein- und austretenden Gefässe des Läppchens und ihren vielfachen Verzweigungen und Anastomosen ausserhalb des- selben ist es äusserst schwierig eine Gruppe von Läppchen mittelst 7* 100 Jendrassik. Nadeln unter der Loupe vollständig von einander zu sondern, ohne beim Durchreissen des interstitielen Bindegewebes und der darin gebetteten Gefasse auch die Contouren der Läppchen zu verletzen. Ist das Parenchym schon durchweicht, so gibt wohl das Bindegewehe leicht nach, aber in eben dem Grade reisst auch die Hülle des Läpp- chens leichter ein; bei solidem Parenchyme aber ist die Isolirung überhaupt schwierig und es fehlt auch noch die sichere Controle, dass das Läppchen an allen Punkten unversehrt geblieben. Ich bin darum auch nicht gewiss, ob bei meinen derartigen Präparaten, wo ich die Trennung der Läppchen auf mechanische Weise versuchte und wo mir schien, dass sie weiter nicht als allein nur durch Ver- mittlung der Blutgefässverästlung zusammenhingen, nicht doch eine Täuschung unterlaufen sei. (Vergleiche Fig. 5.) Dagegen bietet über die bezügliche Frage die beste Aufklärung jenes schon oben angeführte Verfahren, wobei man die Thymus durch ein paar Tage in Holzessig liegen lässt. Das zu einer sulzigen gleich- förmigen Masse aufgequollene Bindegewebe ist dann sehr leicht vom eigentlichen Thymusparenchyme abzulösen, das in Gestalt mannigfach geformter, i/g bis 1%'" grosser, vielfach ausgebuchteter, gelblich weisser, solider und von einander isolirter Körner erscheint. Leicht gelingt es auch bei allen so behandelten Thymusdrüsen einen durch die ganze Länge einer Drüsenhälfte verlaufenden , je nach der Breite der Drüse an verschiedenen Stellen verschieden weiten Canal aufzu- finden, der in seiner einfachsten Form eigentlich aus zwei Blättern, einem vorderen und einem hinteren, deren beiderseitige Ränder in einander übergehen, gebildet wird. Jedes Blatt besteht in dieser ein- fachen Form nur aus einer Lage isolirt neben einander liegender Läppchen, die in dem gelatinösen Stroma eingelagert sind, so dass an Zwischenstellen der Läppchen das vollkommen durchscheinende Stroma allein nur in der ganzen Wanddicke vorhanden ist. Es hüllt die Läppchen von allen Seiten ein und dringt auch in die Furchen zwischen den vielen Ausbuchtungen der Läppchen -Oberfläche ein, und während man in dem , die peripherische Seite der Läppchen deckenden Stroma nur noch Spuren von Faserzügen und Residuen schwacher Gefässe ausnimmt, sind in dem, den Canal auskleidenden Theile desselben stärkere Faserzüge und Gefässe unter dem Mikro- skope noch gut zu unterscheiden. Betrachtet man die Innenfläche eines solchen Thymuscanals, so sieht man in der Mitte der meisten kleineren \iialomische Untersuchungen iilier den Bau der Thymusdrüse. 101 Lappen und Läppchen länglieh runde oder spaltförmige Öffnungen, die man für den ersten Augenblick sehr leicht geneigt ist für Com- nuiiiications-Öirnungen der Nebenhöhlen, nämlich der Lappen und Läppchen zu halten. Trennt man jedoch eine kleine Gruppe dieser Läppchen vom übrigen Theile ab und sucht dann diese unter der Loupe mittelst Nadeln noch weiter von einander zu sondern , wobei man die Läppchen selbst unberührt lässt und nur das anhängende Bindegewebe ablöst, so überzeugt man sich, dass jene scheinbare Öffnung in der Läppchenmitte entweder blos ein schmälerer Zwi- schenraum zweier enger verbundenen Läppchen ist , in dem man gewöhnlich ein stärkeres Blutgefäss antrifft, das Seitenäste unmittel- bar an die Läppchen abgibt (vergleiche Fig. 6); oder die Öffnung entspricht einer tieferen Einkerbung des Läppchens und ist auch nicht ringsum begrenzt, sondern nach einer Seite hin offen; oder sie ist eine tiefere Furche in der Läppchen Mitte , wo ein oder mehrere Blutgefässe mit dem Läppchen in Verbindung stehen; oder endlich die Öffnungen sind wirkliche Communicationslöcher, die zu dem inneren Bindegewebsstroma eines an dieser Stelle aufsitzenden Lappens füh- ren, das aufgelockert und zu einem Canal ähnlicher Art ausgedehnt ist, wie der Central-Canal , dessen Abzweigung er sodann darstellt. Diese in ihrer Gestalt und Bedeutung so mannigfaltigen Öffnungen sind entweder von noch soliden und streng umschriebenen Acini begrenzt oder es sind schon einige dieser Drüsenkörner, vorzüglich in ihrem den stärkeren Gefässen zunächst liegenden Abschnitte mehr weniger im Zerfallen vorgeschritten. — Bemerken muss ich hier noch, dass an allen diesen in Holzessig gelegenen Präparaten keine eigentliche Läppchenhülle mehr anzutreffen ist, indem sie mit dem übrigen Bindegewebe zu einer nicht weiter zu unterscheidenden Masse zusammenfliesst; da jedoch dem ungeachtet die Körnermasse der Läppchen mit vollständiger Beibehaltung der Umrisse derselben ungelockert zusammenhält, so glaube ich, thut dieser Umstand dem Besultate, welches bei der Untersuchung bezweckt wird, keinen Eintrag. Endlich suchte ich noch auf eine dritte Art die gestellte Frage zu lösen; nämlich durch Prüfung der Durchschnitte gehärteten Prä- parate, die ich vorzüglich nach drei Richtungen vorgenommen, näm- lich senkrecht zur Längenaxe der Drüse, dann in der Richtung dieser Axe und endlich parallel der Drüsenoberfläche. 102 JendriJssik. An allen senkrecht zur Drüsenaxe gemachten Durchschnitten lindot man mehr weniger central Querschnirte einer oder mehrerer starker Venenstämme mit einer dicken Adventitia, eingebettet in ein verschieden breites Bindegewebslager . das in die Interstitien der Läppchen continuirlich sich fortsetzend, bis an den peripherischen die ganze Drüse einhüllenden Zellstoff reicht. Rings um diese Central- Gefässe lagern die nach Gestalt und Grösse unter einander verschie- denen Durchschnitte der Läppchen. Ihre Begrenzung erscheint hier unter einer andern Form als an frischen Präparaten. Contouren, die dem Durchschnitte einer äusserst dünnen structurlosen Membran entsprechen könnten , sind hier nicht zu treffen ; allerdings ist die Kernschichte des Läppchens gegen den Rand zu meistentheils in einer scharfen Linie abgegrenzt, allein dieser Rand selbst ist weiter gegen das interstitielle Bindegewebe hin nicht mehr scharf markirt, erscheint überhaupt aufliUlend dicker — (0-003'" — 0005'") — als der Rand- durchschnitt an frischen Präparaten, besitzt ein streifiges Aussehen und schliesst innerhalb seinen doppelten Contouren, von welchen aber, wie bemerkt, nur die innere scharf markirt ist, stellenweise wenigstens deutliche längliche Kerne ein und unterscheidet sich von dem weiter abliegenden Bindegewebe nur durch seine grössere Dichte. — Es wurde schon oben, als von den Blutgefässen des Läppchens die Rede war, angegeben, dass dessen ßegrenzungsmembran vielfach von ein- und austretenden Gefässen durchsetzt wird, die theils in gerader oder schiefer Richtung dieselbe durchbohren . theils auch innerhalb derselben eine Strecke lang verlaufen und sogar sich daselbst ver- ästeln, so dass dann Quer- und Längen-Durchschnitte dieser Gefässe innerhalb der doppelten Contouren des Läppchenrandes mehr weniger zahlreich erscheinen. Auch wurde eben dort das Verhalten der aus- tretenden Venen zu den Central - Gefässen erörtert. Jene Venen sind es nun besonders, welche die Deutlichkeit der Läppchenabgrenzung an vielen Punkten der Peripherie beeinträchtigen. Sie verlaufen näm- lich sehr häufig eine ziemliche Strecke unmittelbar am Läppchenrande, so dass nur die Körnermasse des Läppchens von der Gefässwand sich präcis abgrenzt, die Läppchenwand aber mit der Gefässwand in eins zusammenfliesst und das Läppchen in einer mehr weniger grossen Ausdehnung am Gefässe unmittelbar anzuliegen scheint. Auch die mehr in gerader Richtung austretenden Gefässe beeinträchtigen da- durch die Deutlichkeit des Anblicks , dass sie zu mehreren neben Anatomische Untersuchungen über Jen Bau der Thymusdrüse. 103 einander verlaufend, an der Grenze des Läppchens durch Anastomose ein Convolut von Gefässen bilden, dessen begleitende Bindegewebs- züge tlioils mit den Gefässästcn das Innere des Läppchens betreten, theils ausserhalb mit der Läppchenhiille verschmelzen. War aber die Drüse, die zu derlei Präparate benützt wird, schon in Erweichung begriffen, so trifft man an manchen Stellen eine mehr weniger aus- gebreitete Masse Körnerelemente theils in diesem eben erwähnten Netze gröberer Gefässe liegen , theils noch in Form eines Streifens die dem Centrum zustrebenden Gefässe in ihrem Verlaufe frei umspülend, im interstitiellen Zellstoffe ohne anderweitiger scharfer Begrenzung sich fortsetzen. (Vergleiche Fig. 1 und 2 bei X.) Durchschnitte, die in der Bichtung der Längenaxe vorgenommen werden, stimmen im Wesentlichen mit den vorigen überein, nur kön- nen hier dieCentralgefässe nicht als Quer-, sondern als Längenschnitte erscheinen; sie sind übrigens auch hier in einem starken Bindege- webslager eingebettet. War schon ursprünglich eine centrale saft- haltende Höhle zugegen, so sind auch die Grenzen der dieser Höhle zunächst liegenden Läppchen nach dieser Seite hin mehr weniger undeutlich und die Körnermasse liegt zumTheilim Bindegewebe ohne scharfen Marken diffundirt. Am vollständigsten isolirt erscheinen aber die Läppchen an Durchschnitten, die parallel zur Drüsenoberfläche gemacht sind, da die Schwierigkeiten, welche vorzüglich die austretenden Gefässe in den bisher betrachteten Durchschnitten verursachen, hier weg- fallen, indem sie nicht in der Längenrichtung, sondern meistentheils quer getroffen werden, wie dies oben schon bei den Gefässen aus- einander gesetzt wurde. Dass bei allen diesen Durchschnitten gehärteter Präparate keine eigenthünilichen Höhlen weder in den Läppchen, noch sonst wo zur Anschauung kommen können, selbst wenn solche im frischen Zustande wirklich bestehen , versteht sich wohl von selbst. Wohl aber boten sich deren und zwar auch in den Läppchen selbst dar an Durch- schnitten eines Präparates, das ich noch im frischen Zustande von der schon vorhandenen Central-Höhle aus aufblies, wobei die Luft auch in einen Tlieil der Drüsenkörner eindrang und das ich nachher härtete. Diese Höhlen in den Läppchen waren von ganz unregelmässiger Form (Fig. 3) und nicht anderweitig begrenzt als durch die in Fetzen hineinragenden Körnerhaufen des Läppchenparenchyms , welches j 04 ,1 e n (] r;i s s i k. überhaupt vielfach zerklüftet erschien. Eine der ähnliche Ansicht aher, wie sieKölliker in seiner Mikroskop -Anatomie, Bd. II, 2, Fig. 293, von einer Läppchenhöhle gibt, fand ich weder an frischen noch an anderen Präparaten. Wohl glaubte ich nicht selten an frischen Präparaten beim Isoliren der Läppchen oder auch auf Durchschnitten nur mehr ein einziges Läppchen vor mir zu haben , in dessen Mitte ich eine streng begrenzte Höhle gewahrte, in welcher Gefässe ver- liefen. Äste abgebend nach verschiedenen Seiten; doch stets konnte ich mich bei genauerer Untersuchung überzeugen, dass die Sache auch hier sich ebenso verhielt wie bei Drüsen, die in Holzessig gelegen waren. Entweder waren es nämlich zwei inniger an einander haf- tende, aber weiter doch nicht zusammenhängende Läppchen, deren schmaler Zwischenraum mit den darin verlaufenden Gefässen eine Höhle vorspiegelte; oder es war wirklich nur ein Läppchen, dessen tiefe, zwischen zwei deutlich begrenzten Drüsenkörnern gelegene Einkerbung als Höhle erschien, die demnach auch ohne Verletzung der Contoiiren blos durch Verschiebung jener Drüsenkörner nach einer Seite hin frei auslief; oder endlich es war die in einer Furche der Läppchenoberfläche gelegene Austrittsstelle einer Läppchenvene. (Vergleiche Figur 6.) — Bei schon erweichtem Parenchyme kommen allerdings Höhlen in allen Abzweigungen der Drüse und also auch in den Läppchen vor, sie sind aber nie regelmässig begrenzt, sondern werden einzig von der aufgelockerten und zerfallenden Körnermasse gebildet; auch erscheint das innere Gefässnetz selbst theils zerrissen, theils mannigfach aus seiner normalen Lage verdrängt. IV. lymphgefässe and Nerven der Thymus. Lymph gefässe der menschlichen Thymus konnte ich nur oberflächlich im Umhüllungsbindegewebe finden. In einigen Fällen, wo die Lymphdrüsen des Mediastinums geschwellt waren , bildeten sie ein ziemlich reiches Netz auf der Thymusoberfläche, doch war ich nicht im Stande, sie auch in der Tiefe weder im Parenchyme noch im interstitiellen Zellstoffe zu verfolgen. Besonders gut gefüllt zeigten sie sich noch in der Thymus eines jungen Kaninchens, das wenige Stunden nach der Fütterung durch Zusammenschnüren des Thorax getödtet wurde und ungeöffnet noch durch 48 Stunden an einem kalten Orte liegen blieb. Aber auch hier waren sie nur im oberfläch- lichen Bindegewebe und nicht weiter anzutreffen. Anatomische Untersuchungen über den Bau der Thymusdrüse. 105 Nerven in Begleitung der Gefässe im Thymusparenchyme konnte ich wohl auch auffinden; sie erwiesen sich, wie schon anderweitig bekannt, als dünne Stänunchen mit feinen dunkelrandigen Fasern sympalhischen Ursprungs. Stärkere Nervenäste verlaufen im Umhüllungsbindegewebe in Begleitung der Arterien und stammen von den hier durchtretenden Asten des Vagus, Glossopharyngeus und Phrenicus ah. Ihr weiteres Verhalten aber blieb mir unbekannt. Ich fasse schlüsslich die Ergebnisse meiner hier aus- führlich vorgetragenen U ntersuchungen in folgende Sätze zu- sammen. Die Thymusdrüse ist nicht in allen Fällen von gleicher Beschaf- fenheit. Sie kommt einmal mit ganz solidem Parenchyme vor, ohne Spur eines Hohlraumes, und andererseits wieder in verschiedenen Übergängen bis zur vollkommenen Erweichung, wo sie dann ein System verschieden grosser, unter einander communicirender und saftführendor Höhlen darstellt. Auch in den vollkommen soliden Thymusdrüsen kann man nach einer kürzeren oder längeren Maceration einen Central-Canal und ent- sprechend dem Fortschritte der Erweichung auch secundäre Neben- höhlen nachweisen. DieseErweichung, die künstliche so wie die natürliche, schreitet von der Centralaxe, wo in einem ausgebreiteten Bindegewebslager die Hauptvenenstämme verlaufen, nach der Peripherie. Die natürliche Erweichung lässt sich mit keinem besonderen pathologischen Processe in Verbindung bringen. Ein Einfluss allge- meiner Ernährungsverhältnisse lässt sich nur so weit ersehen , als kleine und mittelgrosse Thymusdrüsen gewöhnlich (wenn nur die Leichcnötriiung nicht gar lange nach dem Tode und bei höherer Tem- peratur vorgenommen wird) ohne Canal, ganz solide sind, während grössere und besonders voluminöse in den meisten Fällen ein mehr weniger ausgebreitetes Höhlensystem zeigen. Ausnahmen konunen jedoch nach beiden Richtungen vor. Auf die Grössenverhältnisse der Thymus innerhalb derselben Altersperiode scheint die Krankheitsdauer noch den constantesten Eintluss zu haben. DieCentral-Hühle der Thymus, so wie die Höhlen der Lappen sind stets von einer bindegewebigen Membran mit nach verschiedenen Richtungen in Begleitung der Blutgefässe verlaufenden Faserzügen JOß Jendrassik. ausgekleidet. Das Bindegewebe dringt überhaupt in alle Zwischen- räume ein, umhüllt die Läppchen von allen Seiten und isolirt sie von einander so, dass, wenn eine Central-Höhle zugegen ist, diese in ihrer einfachsten Form, nämlich an Stellen, wo keine grösseren Lappen abgehen, Wandungen hat, die aus einem vielfach geschichteten Binde- gewebe und den in diesem isolirt eingebettet liegenden Läppchen gebildet werden. So lange aber noch kein Canal entstanden, haften auch die Bindegewebszüge noch überall an einander und die Läpp- chen liegen in diesem noch durchgehends zusammenhängenden Stroma, in dessen centralem Theile die grossen Venenstämme verlaufen, mit deren Endzweigeii die Läppchen zunächst zusammenhängen. Diese von einander isolirten Läppchen stellen die Elemente der Thymusdrüse dar. Sie besitzen eine, von ein- und austretenden Ge- fässen vielfach durchbohrte Hülle, die wahrscheinlich aus mehreren Blättern eines structurlosen Bindegewebes gebildet wird. Die Läpp- chen haben sowohl ein äusseres auf und zum Theil in der Hülle selbst sich ausbreitendes Gefässnetz , als auch ein noch viel dichteres in ihrem Innern. Die Arterien treten schon in mehrere kleine Zweig- chen gespalten, an verschiedenen Stellen der Peripherie in das Läpp- ehen, die Venen sammeln sich im Centrum des Läppchens und verlassen es als ein oder wenige stärkere Stämmchen und münden mittelbar oder unmittelbar in die entlang der Drüsenaxe verlaufenden centralen Venenstämme. Man kann in den Läppchen, so lange sie unerweicht sind, keine Höhle finden, ebenso wenig als feine Canäle, mittelst welcher sie mit grösseren Höhlen communiciren sollten. Ist aber die Erweichung schon eingetreten, so ist auch dem Fortschritte dieser entsprechend das Läppchen in allen seinen acinösen Ausbuchtungen für die einge- blasene Luft zugänglich. Man findet an den erweichten Läppchen die eine Höhle zunächst begrenzenden Drüsenkörner zerfallen, ihre Hülle stellenweise abgängig. Wenn ich nach diesem Befunde den Bau der Elemente der Thy- musdrüse vergleiche mit dem anderer Organe, so drängt sich mir die grosse Ähnlichkeit derselben mit den Lymphdrüsen, Milzbläschen, vorzüglich aber mit den Follikeln der P a y e r'schen Plaques des Darm- canals auf. So wie diese, sind auch die Läppchen, so lange sie nicht der Erweichung verfallen sind, unter einander isolirt. Hire Hülle, wie immer geartet sie auch sein mag, selbst wenn sie nicht vollständig Anatomische Untersuchungen über den Bau der Thymusdrüse. 10» abgeschlossen wäre, öffnet sich doch nur nnniittelhar, ohneVermitte- lung von eigene Wandungen besitzenden Canälen, frei in die Interstitien des Bindegewebsstromas und zwar an der Seite des Läppchens, wo die Venen aus demselben treten, wo dleContouren dorHiille überhaupt undeutlich sind und wo man bei erweichten Drüsen, Körnermassen unmittelbar an den Gefässen , in dem sie einhüllenden Bindegewebe ohne bestimmter Abgrenzung nach aussen liegen findet. Andererseits ist das vollständige Abgeschlossensein der Follikel auch noch nicht erwiesen, ja sogar so weit die Beobachtungen von Bru ecke und Mo- leschott schliessen lassen, nicht einmal wahrscheinlich. — Ferner haben auch die F^äppchen so wie die Follikel ein äusseres und ein inneres Gefässnetz. In Betreff eines Vergleichs des Gefässverhält- nisses in den Läppchen und in den Follikeln muss ich mich namentlich auf die Angaben von Frei und Kölliker über diese Verhältnisse in den Follikeln berufen und kann biernichtden BefundKölliker's unerwähnt lassen , den ilim ein Frei 'sches Injectionspräparat vom Kaninchen darbot, wo er „durch die Axe der Follikel eine oder zwei Venen von O'Or" — 0*0 16" Weite verlaufen sah, die aus dem Capillarnetz der Spitze sich bildeten und sonst keine Äste mehr aufnahmen." — Dass die in den Läppchen enthaltene Körnermasse eine ähidiche Beschaffen- lieit zeige, wie die der Follikel, Lymphdrüsen u.s.w., ist schon lange bekannt und hat die Analogie der Thymus mit diesen Organen ver- muthen lassen. Dass die Thymusläppchen wirklich die Bedeutung selbstständi- ger Drüsenelemente haben, dafür sprechen ausser den im Verlaufe meiner Erörterung angeführten Thatsachen auch noch die nicht selten vorkommenden, schon anfangs erwähnten Nebenthymusdrüsen, die in den verschiedensten Grössen von i/o"' bis zu i/o", von der Hauptdrüse auf das Deutlichste isolirt, entweder in ihrer Nähe an irgend einer Stelle ihrer Ränder oder auch entfernter von ihr, auf der Scbilddrüse, an diese oft dichtzellig angeheftet, sonst aber nur mit Blutgefässen in eigentlicher Verbindung stehend, gefunden werden. Diese abgesonderten Nebendrüschen haben bald die Bedeutung klei- nerer Lappen und bergen als solche oft schon eine kleine Höhle in sich, bald auch nur eines einzigen Läppchens, das blos durch seine mehr abgerundete gleichförmige Obertläche von der sonst vielfach ausgebuchteten Läppchenform eine Abweichung zeigt, in der Be- schaffenheit seines Parenchyms aber mit dem Thymusgewebe ganz 108 .1 e II (1 lii s s i k. übereinstimmt. Und eben als ieb meine Untersuchungen abscbliesse, finde ich abermals im Umhüllung-sbindecjewebe am inneren Rande einer Thymusbälfte.jedoch von dieservoUkommen gesondert, zwei y3"'grosse abgerundete Läppeben liegen, zwischen welchen eine stärkere Vene verlauft, nach beiden Seiten hin Äste abgebend, die sich in die Läpp- chen einsenken und zum Theil auch auf deren Oberfläche sich aus- breiten. Iminnern dieser Läppchen finde ich Kerne und enge dicht an einander gedrängte Capillarmaschen, besonders im peripherischen, von jener Vene nach Aussen gelegenen Theile derselben. Die Hülle bildet unter starker Vergrösserung keine einfache scharfe Linie, son- dern erscheint vielmehr als ein ziemlich breiter Streif von Binde- gewebe, das ausser länglichen Kernen keine anderen Formelemente einschliesst; weiter nach Aussen aber folgt geformtes Bindegewebe, dessen Faserzüge mehr weniger concentrisch den Umrissen dieser Läppchen verlaufen und mit der Adventitia der zwischen gelegenen Vene verschmelzen. Mehrere dünne Arterienreiser treten von ver- schiedenen Seiten der Peripherie her in die Läppchen. Ausserdem aber bemerke ich noch in dem jene Läppchen einhüllenden Bindege- webe und zwar vorzüglich in dem structur losen Theile desselben an verschiedenen Stellen rings um beide Läppchen ganz kleine zwischen 0-015'" — 0-075'" breite und 0-065'" — 0-1'" lange, verschieden gestaltete, zum Theil ausgebuch- tete Haufen von ganz gleichen Kerne n wie in jenen Läppchen und in der Thymus selbst. D i e s e K e r n h a u f e n sind nicht von einer ununterbrochen fortlaufende n Linie begrenzt, sondern lagern ohne einer eigenen Hülle unmittelbar in dem str ucturlosen nur Kerne enthaltenden Binde- gewebe. (Vergleiche Fig. 7 und 8.) Übrigens hat auch Kölliker beim Kalbe „an dem Central- Canale ansitzende vereinzelte Drüsenkörner ringsherum begrenzt und abgeschlossen" gefunden. Nur scheint mir, dass die im citirten Werke Fig. 294 abgebildeten isolirten Drüsenkörner nicht an einem Canale, sondern an einem Blutgefässe aufsitzen ; wenigstens lässt der mit doppelten Contouren gezeichnete Canal viel eher auf ein Gefäss schlissen, da die Thymus Canäle die nach Aussen gegen das Um- hüllungsbindegewebe streng abgegrenzt wären, durchaus nicht be- sitzt. Auch bat endlich Köllik er selbst schon vermuthet, dass die Läppchen nicht schon ursprünglich eine Höhle enthalten, sondern Anatomische Untersuchungen üher den Bau der Tliyniusdrüse. 109 diese erst durch das Zerfallen des Gewebes entstehe, wie dies aus folgender Stelle liervorgeht: „dann Hesse sich auch der so häufig zu beobachtende Mangel einer scharfen Begrenzung der Höhlen der Lappehen, der sonst so befremdend erscheint, als Folge einer secundären Auflösung, eines Zerfallens der inneren Theile der Drüsenwand erklären." Ich glaube die von mir erörterten Verhältnisse werden, indem sie das Befremdende auf den wahren Sachverhalt zurückführen, eine Erklärung in solchem Sinne begründen helfen. Noch bleibt mir aber eine Frage zu erledigen übrig, nämlich, wenn die Läppchen von einander isolirte, nur im Binde- gewebe lagernde Elemente d er Thymus sind, wie so kommt es, dass, nachdem eine Erweichung stattgefunden, ein zusammen- hängendes System vo n Höhle M entsteht , oder mit anderen Worten, warum der aus den Läppchen getretene Inhalt derselben sich in einer centralen Höhle ansammelt? Ich glaube diesen Vorgang aus den bisher angeführten Momenten in folgender Weise erklären zu können. Die Thymus wird in ihrer ganzen Ausdehnung von einem zu- sammenhängenden Bindegewebsstroma durchsetzt, das theils in Form dichterer Fasorzüge, theils in Form diese mit einander verbindender vielblätteriger Membranen ein Lager bildet, in dessen Längenaxe starke Venenstämme verlaufen. Von diesen letzteren gehen von Stelle zu Stelle verschieden starke Äste ab, von welchen die stärkeren wieder die Centralvenen der grösseren Lappen darstellen, in deren Mitte sie liegend, sich mit ihren weiteren Verzweigungen eben so zu den klei- neren ünterabtheilungen verhalten, wie die Hauptstämme zu einer ganzen Drüsenliälfte, stets nämlich die Mitte einer mehr weniger grossen Gruppe von Läppchen einnehmend. Die letzten Zweigchen dieses Venenbaumes sind die aus dem Capillarnetz der Läppchen sich zusammensetzenden austretenden Läppchenvenen. An diesen End- zweigchen sitzen also die Läppchen zunächst auf. Die Faserzüge des Bindegewebstromas mit ihren membranösen Ausbreitungen aber begleiten die Venen in allen ihren Verzweigungen, und da, wo diese in das Läppchen sich einsenken, lösen sie sich theils in die Läppchen- hülle auf, zum Theil vielleicht an einer Stelle, deren Begrenzung allein bildend, theils setzen sie sich in die Zwischenräume der Läppehen fort. An der Stelle also , wo das Läppchen an den V^enen hängt , ist 110 .1 e n (] r ;t s s i k. seine Begrenzung eine lockere, zum Theil nur von auseinander wei- chenden Bindegewebshündeln gebildet; während an der übrigen Peripherie die für sich schon dichtere Hülle noch von einem doppelten Gefässnetz unterstützt wird, nämlich von einem äusseren, das tlieils auf der Hülle, theils in derselben sich ausbreitet und einem inneren, das zunächst der Hülle an der Peripherie der Körnerschichte so dichte enge Maschen bildet, dass selbst nach Entfernung der Hülle an einer Stelle, wenn nur das Gefässnetz nicht mitgezerrt wird, der körnige Inhalt des Läppchens noch ungelockert zusammenhält und nur ein geringer Theil dieser Elemente von der übrigen Masse sich ablöst. Wird das Läppchen durch irgend welche Bedingung saftreicher und quillt sein körniger Inhalt auf, so wird der Austritt desselben an dem Punkte der Läppchenperipherie den geringsten Widerstand finden, wo die Hülle nur aus lockerem Bindegewebe gebildet ist und beide Gefässnetze nur spärlicher, mit viel weiteren Maschen vorhanden sind. Dieser Punkt aber ist die Austrittsstelle der Venen aus dem Läpp- chen. Ist aber einmal der körnige Läppcheninhalt in das die Venen einhüllende Bindegewebe ausgetreten, so weiset ihm auch der weitere Verlauf dieser Venen und der sie begleitenden Bindegewebszüge den Weg bis zum Central-Theile des Bindegewebsstromas , wo durch Auseinanderweichen dessen Bündel eine Central -Höhle zu Staude kommt. Diese hier von mir vorgetragene Ansicht über den fraglichen Vorgang, so wie über den feineren Bau der Thymus überhaupt, dürfte vielleicht der nach einer klaren Einsicht verlangenden Vorstellung weniger Zwang auferlegen, als die bisher gangbare Annahme, nach welcher ein so ausgebreitetes Bindegewebsgerüste, dessen Vorhan- densein im Innern der Thymus schon lange bekannt ist, innerhalb einer 0-0003"' — O-OOl'" dünnen, structurlosen, der ganzen Drüse continuirlich angehörenden Hülle (Kölliker) eingeschlossen sein sollte. Ein solches Verhalten ist wohl von keinem zweiten Organe bekannt. Von welchen physiologischen oder pathologischen Vorgängen im Gesammtorganismus die Erweichung der Thymusdrüse abhängt, bin ich nicht im Stande anzugeben. Ich erwarte darüber auch keine Aufschlüsse von der pathologischen Anatomie, sondern theils von der Entwickelungsgeschichte dieses Organs, die trotz den verdienst- vollen Arbeiten von Simon und Ecker doch nicht vollends auf- gehellt ist, ferner von weiter fortgesetzten comparativ anatomischen Anatomisclie Untersuchungen üher den Bau der Thymusdrüse. 111 Untersuchungen, vorzüglich aber von geeigneten experimentellen Versuchen an Thieren. die aber nur in einer von der Hostel 1 loschen Exstirpationsmethode abweichenden Art unternommen , Aufschluss gewähren dürften. Meine Untersuchungen auch nach diesen Gebieten hin auszu- dehnen, war mir, blos auf meine eigenen sehr beschränkten Behelfe angewiesen, weder bisher Gelegenheit geboten, noch lassen mich meine Verhältnisse es in der Zukunft hoft'en. So weit aber die Ergeb- nisse der comparativen Anatomie über die Thymusdrüse bei den drei übrigen Classen der VVirbeltliiere lauten, sind sie nurgeoignet, meine hier entwickelte Ansicht über den Bau dieser Drüse beim Menschen und den Säugethieren mit zu begründen. Ich hebe hier aus Ecker 's schon mehr erwähnter Arbeit nur folgende Punkte hervor. Die Thymus der Vögel besteht sehr häuh'g aus 5 bis 8 voll- kommen getrennten Abtheilungen, oder fliesst zu einer einzigen zu- sammen. Beiden Beptilien besieht sie aus mehreren zierlichen, isolirten mit Follikeln besetzten und von Gefässen umsponnenen Blasen. Bei den Fischen endlich wird jedes Läppchen aus mehreren Blasen zusammengesetzt, die durch ein klebriges Bindegewebe ver- bunden und schwer zu isoliren sind. Die Blasen beiläufig Vg'" gross, sind von einer structurlosen Membran gebildet, geschlossen und von einem Gefässnetz umgeben. Da ich über die Involution der Thymus keinen neuen Beitrag zu liefern vermag, so verweise ich hier über diesen Punkt auf die erschöpfenden Angaben von Ecker. Das Resultat meiner Untersuchungen über den Bau der Thymus- drüse glaube ich also dahin formuliren zu können, d a s s die Thymus eine aggregirte Drüse sei, deren Drüsen demente die Läppchen darstellen, welche ihrem Baue nach die g r ö s s t e Analogie mit den zum L y m p h s y s t e m gezählten Organen, vorzüglich aber mitden Follikeln der Payer'- sehenPlaquesimDarmcanale zeigen. Es wird wohl diese Ansicht hier nicht zum ersten Male ausge- sprochen, denn seitHowson schon wurde diese Analogie wiederholt vermuthet, doch blieb die Einsicht immer noch eine ziemlich lücken- hafte, und manche von den Thatsachen schienen einer solchen Ana- logie zu widersprechen. In wie weit es mir gelungen, die Lücken 112 Jenilrassi k. Anatomische Untersuchungen iil)er d. Bau d. Thymusdrüse. auszufüllen, den Widerspruch der Thatsaclien zu lösen und zur Einsicht in den feineren Bau der Thymusdrüse überhaupt etwas bei- zutragen, wird erst aus dem Urtheile gewiegterer Forscher hervor- gehen, deren Prüfung ich diesen Versuch übergehe. Erklärung der Abbildungen. Figur 1. Durchschnitt von einer gehärteten Thymusdrüse. //, L, L, L Läppchen auf einer Seite der mehr im Längendurchschnitte getroffenen Central- Vene V, V. — v', v' eine zwischen zwei Läppchen verlaufende Vene mit ihren aus denl^äppchen kommenden Seitenästen. — i', v, v austre- tende Venen im interstitiellen Bindegewebe einConvolut bildend. Die Contouren der Läppchen verschmelzen mit diesen unmittelbar an- liegenden Venen, an der Peripherie des Präparates jedoch sind sie deutlich und schliessen innerhalb ihrer Dicke, an vielen Stellen theils Quer-, theils Längenschnitte der Arterien «, a,«ein. — D,D,D wie bei Fig. 3. „ 2. Ein zur Längenaxe einer gehärteten Thymushälfte senkrecht geführter Durchschnitt. — V, v zwei Querschnitte der centralen Venen , die durch einen Zwisehenast mit einander in Verbindung stehen und Zweige aus dem Läppchen L, L aufnehmen. — v', v' kleinere Central- Vene der Läppchengrnppe L' , L' , L'. — a, a, a von der Peripherie in die Läppchen tretende Arterien. Bei x fehlt die Läppchenbegrenzung, die Körnerschichte umspült die Centralvene ?', und erscheint von dieser nicht weiter gesondert. „ 3. Durchschnitt eines Läppchens bei parallel zur Drüsen-Oberfläche geführtem Schnitte. — a, a Querschnitte der Arterien an der P, P peripherischen Seite der Läppchenbegrenzung. — v, v Venen an der C, C centralen Seite desselben; an diesen Stellen ist die Begrenzung der Läppchen undeutlich. — h, h, h, h Lücke in der Mitte des Läppchens, entstanden in Folge Lufteinblasens in die noch frische Drüse. — D, D, D die den Drüsenkörnern — Acini — entsprechenden Ausbuchtungen der Läppchen. „ 4. Eine kleine Gruppe unmittelbar an der, dieCentralhöhle auskleidenden Membran sitzender Läppchen, die von Aussen her theilweise von ein- ander getrennt sind. Zwischen ihnen verlaufen in der Membran ein- gebettete Venen v, v, v und nehmen unmittelbar aus dem Läppchen kommende Zweige auf. „ S. Ein in aufrechter Stellung gesehener kleiner Lappen (im frischen Zustande) an einer stärkeren Vene aufsitzend, von der viele Zweige zwischen den einzelnen, zumTheil von einander gesonderten Läppchen verlaufen und meistenthcils im oberflächlichen Gefässnetz sich auflösen. „ 6. Eine kleine Läppchengruppe in frischem Zustande. — Fstärkere Vene mit ihren Wurzeln, im inneren Zwischenräume o verlaufend, der leicht Jpiiilr.-i.sjiik. Analomische [TnlPrsucliimeen übi-rdeii B;iu der Tliymusdriise . Fig. Z. W Fir/. l Fr:^.3. FiffJ. jL-i/iiiL-. /, Pijf,. ?: Fi^.S. i-.M'. KJ(.k.Hof.u.St »ai,sdru 3Ke Nll/.inii!sh.J.k.Aka . . . 9-91 N . . - ... 8-67 CC . . 21-52 . . . 21-98 100-00. Die beigefügte Berechnung ergibt aber die Formel des chlor- wasserstoffsauren Coniins = CjßHisN-ClH, wobei die gefundenen Werthe, wie man sieht, mit den berechneten zur Genüge überein- stimmen. Es wurde somit durch das Ergebniss dieses Versuches der Be- weis geliefert, dass zwischen der neu aufgefundenen Basis und dem gewöhnlichen Coniin in der That ein Zusammenhang von jener Art besteht , wie er aus der unmittelbaren Vergleichung der Formeln sofort vermuthet werden konnte, und ich schlage desshalb für die neue Basis den Namen Conydrin vor. Um jedoch die völlige Identität der aus dem Conydrin erhaltenen ölarticren Basis mit dem gewöhnlichen Coniin gänzlich sicherzustellen, 120 W e r t h e i m. schien ps mir höchst wüiischeiiswerth avioh die physiologische Wirkung des Destilhifes zu prüfen. Dieser Prüfung zufolge tödtete eine Dosis von 9 MiHigrammes, die einem GvimWng fFrmgifla Chloris) durch den Schlund heigehracht wurde, denselben hinnen 2^/o Minuten (ein anderer Grünling von derselhen Brut, welchem die gleiche Dosis Conydrin einverleibt wurde, zeigte nur vorübergehende Intoxications-Erscheinungen und hatte sich nach Verlauf einer Stunde so vollständig erholt, dass er wieder ans Fressen ging). Das künstlich dargestellte Coniin, welches durch die Einwirkung der wasserfreien Phosphorsäure auf das Cony- drin erhalten wird, theilt folglich mit dem gewöhnlichen Coniin äussere Eigenschaften, Zusammensetzung und physiologische Wirkung und an der völligen Identität beider kann somit nicht im mindesten gezweifelt werden. Bei dem nahen chemischen Zusammenhange, in welchem dem Angeführten zufolge das Conydrin und das gewöhnliche Coniin stehen, schien es nicht uninteressant die physiologische Wirkung beider auch an irgend einer grösseren Thiergattung genauer zu prüfen und zu vergleichen. Versuchen zuf<»lge.dieich zu diesem Behufe anstellte, bewirkten drei Decigrammes Conydrin, die einem ausgewachsenen Kaninchen durch den Schlund beigebracht wurden , deutliche Intoxications- Erscheinungen. die einige Zeit anhielten; am deutlichsten war die sehr beschleunigte Athembewegung, so wie ein eigenthümliches Nach- schleppen der hinteren Extremitäten zu bemerken; diese Symptome hatten sich jedoch schon nach J Stunde beinahe völlig verloren und das Thier nagte nun wieder von Zeit zu Zeit an Kohlblättern, die ihm dargereicht wurden, obschon die Esslust noch mehrere Stunden hindurch merklich gestört zu sein schien. Drei Decigrammes gewöhnliches Coniin bewirkten dagegen bei einem andern ausgewachsenen Kaninchen den Tod binnen zwei Minuten. Bei dem überaus grossen Unterschiede, welcher den angeführten Versuchen zufolge zwischen dem Conydrin und Coniin hinsichtlich der Energie ihrer Einwirkung auf den Organismus besteht , war übrigens gleichwohl die Ähnlichkeit der Symptome nicht zu verkennen, welche durch beide bewirkt werden, und man kann sich derVermuthung nicht erwehren, dass die physiologische Wirksamkeit des Conydrins über ein neues Alkaloid in Conitim mantJatvm. 121 auf einer allmählichen Urnsetzung desselben in Coniin und Wasser beruhen könnte, die innerhalb des Organismus stattfände? Ich habe alle Vorbereitungen getrolTen, das Conydrin ungesäumt einem ausführlicheren Studium zu unterziehen, und werde hierbei auch diese Verhältnisse genauer zu ermitteln trachten. Ich kann jedoch diese Mittheilung nicht schliessen, ohne eine Betrachtung auszusprechen, die sich mir bei der Erörterung des Zu- sammenhanges zwischen dem Coniin und Conydrin auf das Lebhafteste aufdrängte. Behandelt man nämlich das gewöhnliche Chinin = CooHioNOo mit wasserfreier Phosphorsäure, so erhält man, wie ich im November- hefte des Jahrganges 1849 dieser Sitzungsberichte mitgetheilt habe, phosphorsaures Chinoilin und ein Gas, welches von Wasser in gerin- ger Quantität absorhirt wird und mit blassgelber Farbe brennt und welches ferner, wie ich später beobachtete, nach Art der gasförmigen Kohlenwasserstoffe, die durch Austritt von Wasser aus den Alkoholen dargestellt werden, von concentrirter Schwefelsäure in grösster Menge aufgenommen wird. Das Schema dieser Zersetzung lässt sich mithin wahrscheinlich in folgender Weise veranschaulichen: C2„H,oN0o, + P05 ^ PO^HOHOCsHsN-l-CCaH,). Nun hat Professor Wittstein in München in neuester Zeit aus einer Chinarinde, die er China pseiidoregia nennt, ein Chinin dar- gestellt, dessen Zusammensetzung durch den Ausdruck CigHjoNOa repräsentirtwird, und welches somit als Homologon des gewöhnlichen Chinins mit einem Mindergehalt von CoH, anzusehen ist. Das Resultat der Einwirkung der wasserfreien Phosphorsäure auf dieses Chinin lässt sich aber unter den obigen Prämissen fast mit Sicherheit vorhersagen; die Reaction wird offenbar nach dem Schema C.gHioNOo -f PO5 = PO5 • HOHO • CjsHsN erfolgen und also die vollständigste Analogie mit der gleichartigen Reaction des Conydrins darbieten. Ich werde es mir unverzüglich angelegen sein lassen, auch diese Vermuthung experimentell zu prüfen. 122 Pohl. Analyse der Alutterlaufie aus der See-Saliiie zu Pirano. Von Dr. J. J. Pohl. Die Untersuchung der Mutterlaugen von See- Salinen bietet in industrieller Beziehung doppeltes Interesse dar. Zuerst hinsichtlich des Salzerzeugungs-Processes, da die Zusammensetzung des See- wassers als bekannt angenommen, die Analyse der Mutterlaugen die Verluste von Chlornatrium zeigt; dann aber rücksichtlich des Gehaltes an Brom- und Jodverhindungen , welche aus dem Meerwasser in den Mutlerlaugen concentrirtvorhanden sind und zur einträglichen fabriks- mässigen Darstollung des Jods und Broms dienen können. Aber abgesehen vom industriellen Standpunkte bieten derartige Unter- suchungen dem Chemiker einige Einsicht in das Verhältniss, in welchem die Mengen im Seewasser gelöster Substanzen bei stei- gender Dichte der Flüssigkeit zu- oder abnehmen. Leider kamen nur sehr wenige derartige Untersuchungen zur Veröffentlichung und der Mangel an grösseren zusammenhängenden Arbeilen mag bei der Wichtigkeit des Gegenstandes die Mittheilung nachstehender Analyse der Mutterlauge aus den See -Salinen von Pirano in Istrien entschuldigen. Die Analyse wurde übrigens von mir bereits im Beginne des Jahres 18IiJ> ausgeführt. Die Zusammensetzung der in Bede stehenden Mutterlauge steht offenbar im innigen Zusammenhange mit jener des zur Salzerzeugung benutzten Seewassers. Leider war vom letzteren keine Probe ein- gesandt. Es mögen daher, bevor ich zur Mittheilung der eigenen Besultate übergehe und in Ermanglung von Analysen des Meerwassers aus der Umgegend von Pirano, hier die Untersuchungen des Lagimen- wassers von Venedig und des Wassers aus dem mittelländischen Meere bei Cette, ausgeführt von Calamai') und Usiglio^), Platz finden. *) Gazzetta Toscana delle scienze medico-fisiche, 1847, pag'. 113. 2) Comptes rendus, tome 27, pag. 429. Anuales de Cliimie et de Physique. \\\. Serie, tome 27, pag. 92. Analyse der Miitterlaiipre aus der See-Salme zu Pirano. 1^3 Es enthalten : 1000 Thoile Wasser der Lagunen ; des mittelländischen Meeres Dichte 1-0184 102Ö8 Eisenoxyd .... — Theile, 0003 Thcile, Kohlensauren Kalk . . — „ 0-114 „ Schwefelsaure Magnesia — „ 2-477 „ Brommagnium ... — « — » Schwefelsauren Kalk . 0-G02 „ 1-357 Chlormagnium . . . 2-591 „ 3-219 ,, Chlorkalium . . . 0-833 „ 0-505 Bromnatrium ... — „ 0556 „ Chlornatrium . . . 22346 „ 29 424 Zusammen 29122 Theile, 37655 Theile. Usiglio dampfte ferner das Wasser des mittelländischen Mee- res bis zu verschiedenen Dichten ein und bestimmte dann in den erhaltenen Flüssigkeiten die Menge der gelösten Substanzen, bezogen auf einen Liter Seewasser i)- Da jedoch bei dieser Darstellungsweise die Übersichtlichkeit der gewonnenen Resultate verloren geht, so habe ich es vorgezogen, Usigliü's Angaben auf 1000 Gewichtstheile Flüssigkeit zu reduciren, woraus nachstehendes Schema folgt: 1000 Gewichtstheile Seewasser enthalten: bei den Dichten 1210 1-264 1-320 Schwefelsauren Kalk . 1-71 000 000 Theile. Schwefelsaure Magnesia 1872 6233 86-75 Chlormagnium . . - 24-43 80-44 148-09 Chlorkalium .... 4-05 14*50 24-98 Bromnatrium .... 4-32 11-65 15-45 Chlornatrium. . . . 222-43 168-55 121-25 Summe 275-73 337-47 39652 Theile. Die mir übermittelte Mutterlauge betrug der Menge nach unge- fähr 16 Kilogramm, befand sich in einem wohlverspundeten kleinen Fässchen und hatte rings an den Wänden eine feste Salzkruste abge- setzt, welcher Sand und Thier- Überreste beigemengt waren. Die gelblichbraune Flüssigkeit war trübe, sehr schwer zu filtriren, so *) Annales de Chiraie et de Physique. III. Se'rie, tome 27, pag. 172. 124 Pohl. dass erst nach drei Tagen ungefähr ein Kilogrnmm Flüssigkeit durchs Filter ging, und gab selbst nach längerer Ruhe nur einen unbedeu- tenden flockigen Absatz ohne deutlich wahrzunehmender Klärung. Die Dichte der von den ungelösten Substanzen abgeschiedenen, neutral reagirenden Flüssigkeit ergab sich bei 14" C. gleich 1*2761, hierbei jene des Wassers gleich der Einheit gesetzt. Die vorgenommene qualitative Analyse erwies folgende Bestand- theile: Thonerde, Kalk, Magnesia, Kali, Natron, dann Spuren von Eisenoxyd und Ammoniak; ferner Schwefelsäure, Chlor, Brom, sowie Spuren von Phosphorsäure. Alle Sorgfalt wurde auf die Auffindung von Kohlensäure, Sal- petersäure, Fluor und Jod verwendet, jedoch ohne auch nur die geringste Menge dieser Körper ermitteln zu können. Zur Entdeckung des Jods wurde sowohl die Reaction mit Stärke, wie Rose angibt i)> als auch die mit Kohlensulfid versucht. Fluor suchte ich in dem Rückstande von der zur Trockne eingedampften Flüssigkeit nachzu- weisen. (loantitative Analyse. Zur Bestimmung der Gesammtmenge fixer Bestandtheile wurde die Mutterlauge zuerst im Wasserbade, dann im Luftbade bei 200*> C. getrocknet; eine wegen der grossen Menge gelöster Salze und syrup- dicken Consistenz der Flüssigkeit ziemlich schwierig auszuführende Operation. I. 63-6526 Gramm Flüssigkeit gaben 20-4711 Gramm Rückstand. II. 13-0045 Gramm Mutterlauge lieferten4-1604 Gramm Rückstand. Somit folgt die Menge fixer Bestandtheile in 1000 Gewichts- theilen Mutterlauge von 12761 Dichte bei 14" C. nach . . I. II. zu . . . 321-702 319-920 Theilen, im Mittel zu 320-811 Theilen. Zur Schwefelsäure-Bestimmung verwendete ich 51-6933Gramm Flüssigkeit und erhielt 4-7589 Gramm schwefelsauren Baryt. Dies gibt in 1000 Theilen der Mutterlauge 31-6042 Theile Schwefelsäure. ZurThonerde-, Kalk- und Magnesia-Ermittlung dienten 24-9031 Gramm Flüssigkeit. 1) Ausführliches Handbuch der analytischen Chemie. 1. Band, Seite 918. Analyse der Mutterlauge aus der See-Saline zu Pirano. | 25 Es wurden erhalten : Thonerde 00002 Gramm, somit in 1000 Theilen 0-008 Theile Thonerde. Phosphorsaure Magnesia 5-8353 Theile, daher in 1000 Theilen Mutterlauge 84-440 Theile Magnesia. Kohlensaurer Kalk 0-0002 Theile, also in 1000 Theilen Flüssig- keit 0005 Theile Kalk. Zur Trennung des vorhandenen Kaliums und Natriums verfolgte ich zwei verschiedene Wege. Die indirecte Analyse und die directe Bestimmung des Kaliums mittelst Platiiichlorid. Bei der letzteren gaheii : I. 13-0374 Gramm Mutterlauge i-()409 Gramm Kaliumplatin- chlorid entsprechend 0-2634 Gramm Kalium; II. 118931 Gramm Flüssigkeit 10537 Gramm der Platinverbin- dung oder 0-1690 Gramm Kalium. 1000 Gewiehtstheile Mutterlauge enthalten daher Kalium nach . . I. II. 12-5861 14-2115 Theile, im Mittel . . 133988 Theile. Bei der iiidirecten Bestimmung der Alkalien wurde gefunden : I. Aus 8-8597 Gramm Flüssigkeit die Gesammtmenge von 3-2035 Gramm schwefelsauren Salzen. Hieraus folgt, nach Abzug der schwefelsauren Salze, entstanden aus dem vorhandenen Kalk, der Magnesia und Thonerde, der Gehalt von 1000 Theilen, Mutterlauge an schwefelsaurem Kali und Natron zu 108-1709 Theilen. Ferner 5'8313 Gramm schwefelsauren Baryt oder 2*0012 Theile Schwefelsäure, daher nach Abzug der an die eben ge- nannten Hasen gebundenen Schwefelsäure, bezogen auf 1000 Theile Flüssigkeit, 225-8779 Theile Schwefelsäure. II. 14-2288 Gramm Mutterlauge gaben 5-0813 Gramm schwefel- saure Salze, somit wieder in 1000 Theilen 103-7037 Theile schwefelsaures Kali und Natron. Ferner 93608 Gramm schwefelsauren Baryt oder 3- 1866 Gramm Schwefelsäure. Dies gibt, bezogen auf 1000 Theile Flüssigkeit, 54-9967 Theile an Kali und Natron gebundene Schwefelsäure. 126 i^ohi. Es sind somit in 1000 Theilen Mutterlauge enthalten: nach .... I. II. Kalium .... 17-384 15-262 Theile. Natrium . . . 22-494 22-577 „ Im Mittel: Kalium 16-323; Natrium 22-535 Theile. Da den befolgten Methoden nach die indirecte Bestimmung des Kaliums für schärfer als die directe angesehen A/erden muss, so ist selbe bei der weitern Ableitung der Resultate allein berücksichtigt. Zur Chlor- und Brom-Bestimmung wurden 26-0768 Grammen Mutterlauge mit salpetersaurem Silberoxyd gefällt und 17-8390 Grammen Brom- und Chlorsilber erhalten, was für 1000 Theile Flüssigkeit 684-0947 Theile gibt. Da mir die directe Trennung des in diesem Niederschlage enthaltenen Broms und Chlors mittelst Chlor zu umständlich erschien, zog ich, wie bei Ermittelung der Alka- lien, die indirecte Analyse vor. Vorerst musste jedoch eine Berechnung der näheren Bestand- theile der Mutterkuge, abgeleitet aus den bisherigen Daten, erfolgen. Aber : 0-008 Theile Thonorde brauchen 00701 Theile Schwefelsäure und liefern neutrale schwefelsaure Thonerde 0-0781 Theile. 0-005 Theile Kalk erfordern 0-0071 Theile Schwefelsäure und geben schwefelsauren Kalk . 0-0121 „ Es erübrigen also 31-5270 Theile Schwefelsäure, die benöthigen 15-7635 Theile Magnesia um zu liefern schwefelsaure Magnesia 47-2905 „ Der Rest von 68-6765 Theilen Magnesia oder 41-2059 Theilen Magnium ist offenbar an Chlor gebunden und fordert somit 121-9008 Theile Chlor für Chlormagnium 163*1067 „ Dieser Chlormenge entsprechen 493-0973 Theile Chlorsilber. Es bleiben also noch 190-9974 Theile Chlor- und Bromsilber dem an Kalium und Natrium gebundenen Chlor und Brom äquivalent. Sämmtliches Kalium, also 16-323 Theile, an Chlor gebunden gedacht, fordert davon 14-7823 Theile vorhanden in 40-7645 Theilen Clilorsilber und gibt Chlorkalium 31-1053 „ Analyse der Mullerlaiige aus der See-Saline zu Piranu. 127 Es erübrigen nun 1I)0-2329 Theile Chlor- und Bromsilher. iin Natrium gebundenes Brom und Chlor entlr.iltend. Bedeutet .v die Menge des Chlorsilbers und y jene des Bromsilbers, so folgt, da 1 Theil Chlorsilber Ol 602 Theile Natrium und 1 „ Bromsilber 0-1223 „ „ fordert, .r -f 2/ = 150-2329 0-1602 X + 01223 y = 22-o350. somit X = 47-7567 Theilen; ?/= 102-4762 Theilen, oder Chlor 11-8061 und Brom 43-5836 Theile. Der Gehalt von 1000 Theilen Mutterlauge folgt daher an Chlornatrium .... 19-4551 Theile, „ Bromnatrium .... 56- 1139 „ Es resultirt schliesslich die Zusammensetzung der untersuchten Mutterlauge, bezogen auf 1000 Gewichtstheile derselben, wie folgt: Schwefelsaurer Kalk 0-012 Theile, Schwefelsaure Thonerde 0078 „ „ M-.ignesia 47-291 Chlormagnium 163-107 „ Chlorkalium 31-10 Chlornatrium 19-455 „ Bromnatrium 56-114 ,, Eisenoxyd, Ammoniak, Phosphorsäure . . Spuren. Zusammen 31 71 62 Theile. Vergleicht man das Resultat dieser Analyse mit den von U s ig 1 i o nach Eindam[ifen des Seewassers erhaltenen Zusammensetzungen der Mutterlaugen von verschiedener Dichte, so zeigt sich, dass bei dem, ähnlich wie von D'Arceti) vorgenommenen Eindampfen des Meer- wassers, bei ungefähr 40** C, der Gehalt an festen Bestandtheilen fast genau pro|)oi"tional mit der Dichte der Flüssigkeil zuninunt. In rascher Ausscheidung, wenn auch nicht proportional der Dichte, sind das Chlornatrium und der (jyi>s begritlen. Proportional der Dichte nimmt zu der Chlorkaliumgehalt, in einem andern Verhältniss jedoch, die Menge von Bittersalz, Chlormagnium und ßrommagnium. Die von mir ausgeführte Analyse gab jedoch Resultate, welche jene U s i g 1 i o's zwar im Allgemeinen bestätigen, aber der Menge der ge- fundenen Bestandtheile nach keine Einschaltung in seine Versuchsreihe 1) Annales de I' Industrie Nationale et Ktranjjeie. Tome 4, 1821, pag. 186. 128 Pohl. Analyse der .Mutterlauge aus der See-Saline zu Pirario. zulassen. Dies trifft besonders den Bromnatriuni- und Chlürnatriuni- Gehalt. Die von Usiglio gefundene weit grössere Menge Chlor- natriuni dürfte die natürlichste Erklärung in einer Übersättigung der Mutterlaugen durch das Eindampfen im Kleinen linden, während in den Salinen, bei am Ende doch ganz anderen Verbältnissen, diese Erscheinung nicht leicht vorkommen kann. Der verhältnissmässig geringe Broninatiium-Gehalt Usiglio's mag wohl zum Theil von der unvollkonnnenen Trennung des Chlors und Broms aus den Silberverbinduiigen durch Reduction mittelst Zink herrühren, welche Methode selbst nach Rose's Ausspruch im Allge- meinen keine sehr genauen Resultate liefert. Bei meiner Analyse liegt zwar der Totalfehler derselben auf der Brombestimmung; allein es ist zugleich ersichtlich, dass derselbe nur unbedeutend sein könne. Immerhin folgt aus dieser Vergleichung, wie wünschenswerth es wäre, eine mit aller Sorgfalt vorgenommene Untersuchung der ver- schiedenen, bei der Seesalz -Erzeugung vorkommenden Mutterlaugen zu besitzen. Ueuss. Fragmente zur Entwickelungsgeschiehle der Miiieralieu. 129 SITZUNG VOM 9. OCTOBER 1856. Eingesendete Abhandlungen. Fragmente zur EntwickelungHgeschicIUe der Mineralien. Von dem w. M. Prof. Dr. Äug. Em. Reass. (Vorgelegt in der Sitzung vom 10. Juli 1856.) I. Die Zinkerze von IUerklin in Böhiueu. Durch die neueren Untersuchungen ist es ausser Zweifel gesetzt, dass nirgends in der Erdrinde ein so reger Stoffwechsel und in Folge dessen eine so ununterbrochene Kette von Zersetzungen und Neu- bildungen sich finde, als in den Gängen, besonders in jenen, welche Metalle und in deren Begleitung oft eine Fülle der mannigfaltigsten Mineralien führen. Es ist jetzt wohl von allen vorurtheilsfreien Geo- logen anerkannt, dass die Ausfülhiiig der Erzgänge nur auf nassem Wege durch Abscheidung aus herbeigeführten Lösungen mittelst der dabei in der verschiedensten Richtung in Wirksamkeit getretenen chemischen Verwandtschaften in verschiedenen Zeiträumen statt- gefunden habe. Besonders das eifrige Studium der Pseudomorphosen hat zur Nachweisung der dabei vorgegangenen Processe wesentlich beigetragen. Die Zahl der bisher schon bekannt gewordenen pseu- domorphen Bildungen ist aber jetzt schon eine sehr grosse und bei einmal nach dieser Seite gerichteter Aufmerksamkeit in rascher Zu- nahme begriften, wodurch wieder über die Entstehung so mancher Mineralsubslanz, die uns bisher rälhselhaft erschien, ein klareres Licht verbreitet wird. Auch pseudomorphe Umbildungen der verschiedenen zinkhalti- gen Mineralien sind schon beobachtet worden. So ist das kohlensaure Sitzb. d. wialhem.-natur«-. Cl. XXII. Bd. I. Hfl. 9 130 R e u s s. Ziiikoxyd in Formen des Kalkspathes und Flussspathes, das Kiesel- zink in jenen des Kalkspatlies, ßraunspathes, Flussspathes, Pyronior- phites und Bleiglanzes, das Schwefelzink in den regelmässigen Ge- stalten des Kalkspathes und ßleiglanzes vorgekommen. Ja selbst ganze Massen dichten Kalksteines und Dolomites sieht man bei Tarnowitz in Ober-Schlesien durch die erstgenannten beiden Zinkerze verdrängt. In allen diesen Fällen ist es offenbar, dass die Zinksalze in gelöstem Zustande herbeigeführt wurden und dann, aus denselben gefällt, die Mineralsubstanzen, derenForm sie jetztansich tragen, allmählich ver- drängten; in keinem jedoch lässt sich der Ausgangspunkt aller dieser pseudomorphen Bildungen klar nachweisen. Wohl ist dies aber der Fall bei den auf dem Merkliner Erzgange einbrechenden Mineralsub- stanzen, bei denen es sich zweifellos darthun lässt, dass sie durch eine Beihe chemischer Zersetzungen und Neubildungen sämmtlich aus der Zinkblende hervorgegangen sind. Dieser Zusammenhang kann um so deutlicher erkannt werden, als die Zahl der die Gangspalte ausfüllenden Mineralien nur klein ist, ihre paragenetischen Verhält- nisse sich daher besonders leicht überblicken lassen. Ich glaube daher, dass eine kurze Darstellung derselben, wenn sie auch nur schon anderwärts, jedoch vereinzelt Beobachtetes bringt, doch ihrer Übersichtlichkeit wegen nicht ganz ohne Interesse sein dürfte, Merklin liegt am Südrande des Pilsener Steinkohlenbeckens auf einer wenig ausgedehnten Granitmasse, die sich von da nordwärts gegen das DorfSemetitz hinzieht und gegen Süden von den azoischen Thonschiefern begrenzt wird. Westlich von Merklin bis zum Biadler Meierhofe ist das Grundgebirge durch Lehm und Schotter verdeckt ; gegen Südwest aber am Bande der Steinkohlenablagerung derWituna tritt bei der Vitriolhütte der Granit in geringer Ausdehnung noch- mals auf am östlichen Fusse einer kleinen Grünsteinkuppe. Im Nordost von Merklin, etwa 400 Klafter davon entfernt, bil- det der Granit im Hurkaberge seine grösste Erhebung in der Um- gegend. Derselbe fällt gegen Süd in der Bichtung der dortigen Schäferei ziemlich steil ab und grenzt daselbst an den Thonschiefer, der bei der Abdeckerei zwischen h. 9 — 10 streicht und sich unter 60" gegen Süd verflächt. An dem südwestlichen Abhänge des Hurka- berges beissen die erzführenden Gänge im Granit zu Tage aus. Bis jetzt sind ihrer zwei bekannt, deren Hauptstreichen von Südwest nach Nordost gerichtet ist. Fragmente zur Rntwickelungsgeschichte der Mineralien. 131 Auf dem einen derselben im Norden des Marktfleckens Merklin wird schon seit längerer Zeit Bergbau betrieben. Die Johanii-lJaptist- zecbe wurde zu Ende des zweiten Decenninms dieses Jahrhunderts crölFnet, aber wegen unzureichender GeUlmittel immer wieder auf- gelassen. Erst im Jahre 1840 wurde der Fundschacht bis zu 16" 2' Teufe gebracht. Herr Bergbau-Inspcctor Mi k seh in IMlsen, dem ich diese Notizen verdanke , fand, als er im Spätherbstc dieses Jahres die Grube befuhr, auf der oberen Verhaustrecke das Streichen des Ganges h. 7, 6" 0. bei fast saigerem Fallen , das in der Tiefe sich jedoch etwas gegen Süd neigt. Seine Mächtigkeit betrug 26 Zoll. Die einbrechenden Erze bestanden aus brauner blätteriger Zinkblende in Quarz. In der zehnten Klafter wurden damals auch die schönen Pseudomorphosen von Zinkspath nach Caicit gefunden , m eiche ich schon früher an einem andern Orte (Lotos 1852, pag. 8) beschrie- ben habe. Zwei Jahre später wurde die Zeche ausser Betrieb gesetzt und erst wieder im Jahre 1853 zu Händen der Li n d h e i m\schen Gewerk- schaft neuerdings in Angriff genommen. Im August 18ÖÖ wurde sie vom Herrn Miksch wieder befah- ren , der in der Sohle der alten Schachtteufe den Erzgang zertrüm- mert fand, was wohl die Veranlassung zur Auflassung des ferneren Baues gewesen sein mochte. Jetzt ist der Schacht bis zur Teufe von 25" 3' niedergebracht. Gleich in der achtzehnten Klafter begann die Veredlung des Ganges, dessen Mächtigkeit bis auf 30 Zoll stieg, Zinkblende, Kalkspath und die weiter unten zu beschreibenden Um- wandlungsproducte der ersteren bildeten die Masse des Ganges. Sein Verflachen ist zwischen 80 — 90" Süd, das Streichen h. 9. In der vierundzwanzigsten Klaffer wurden im Streichen zwei Feldorte angelegt. Im östlichen derselben, in der vierten Klafter vom Schachte sind die ersten Anbrüche des Bleiglanzes gefallen, während in dem westlichen vornämlich Umwandlungsproducte der Zinkblende brachen, wie auf dem obern Laufe. Der Bleierzgang ist bis jetzt sechs Klafter weil in die Tiefe verfolgt worden. Die Mächtigkeit des Bleiglanzes beträgt 3 — 6", jene der Zinkblende aber 12 — 24". Der zweite Erzgang tritt beiläufig 300" nördlich vom Fund- schachte der Johann-Baptistzeche zu Tage. Er ist bis zu 11 "Teufe untersucht, hat eine Mächtigkeit von 15" und besteht aus Quarz mit sehr wenig eingesprengter Zinkblende. 9* 132 n e u s s. Ich übergehe nun zur genaueren Beschreibung der auf der Johami-Biiptistzeche einbrechenden Gesteine, um dann die Erklärung ihrer allmählichen Bildung versuchen zu können. In den oberen Teufen des Ganges die einzige , in den unteren die vorwiegende Mineral- substanz ist die Zinkblende. Sie hat sich bisher nie krystallisirt gefunden, immer nur derb, gewöhnlich sehr grosskörnig-blätterig, schwärzlichbraun, mit demantähnlicheni Metallglanze. Sie bildet grössere und kleinere Partien, welche theils durch graulichweissen krystallinischen Quarz, theils durch körnigen Kalkspath von meistens weisser, seltener graulicher, gelblicher oder röthlich-weisser Farbe verbunden sind. In kleinen Drusenräumen ist der Calcit in Krystallen angeschossen, entweder R — 1, zuweilen mit convexen Flächen, oder R — \. R-\- oo, wobei die Krystalle oft, in paralleler Bichtung übereinandßrgereiht, kleine pyramidale Gruppen darstellen. In dem Calcite Hess sich ein sehr veränderlicher Gehalt von kohlensaurem Eisenoxydul nebst einem sehr geringen von Manganoxydul nachweisen. Einen Zinkgehalt konnte ich in den untersuchten Stücken nicht nach- weisen. Bei den gelblich gefärbten Krystallen ist der Eisengehalt bedeu- tender, der grösste Theil des Eisens aber, wie man schon mittelst der Loupe wahrnimmt, als Eisenoxydhydrat nur mechanisch beigemengt. Selten sind kleine Partien der Blende in einen dichten, licht- aschgrauen, in paralleler Bichtung dunkler grau linirten Hornstein eingewachsen, oder sie sitzt auch unmittelbar auf dem Nebengestein des Ganges, einem zersetzten Granit. Die Zinkblende, selbst im frischesten Zustande, ist kein reines Schwefelzink, sie enthält nach der vorgenommenen qualitativen che- mischen Untersuchung eine nicht unbedeutende Menge von Schwe- feleisen nebst geringen Quantitäten von Schwefelkadmium und Schwefelmangan. In grösserer Tiefe endlich gesellt sich zur Blende noch Blei- glanz; derselbe ist theils der Zinkblende eingesprengt, theils allein in kleinkörnig zusammengesetzten Partien oder in sehr verzogenen tafelförmigen Krystallen (H. 0.) in körnigem Kalkspath eingewachsen. Dies ist die sehr einfache Zusammensetzung des Ganges, der auf der Johann-Baptistzeche abgebaut wird, so weit er sich im ursprüng- lichen, dem Anscheine nach unveränderten Zustande befindet. An manchen Stellen in höheren Teufen ist aber durch spätere chemische Processe die Beschaffenheit der Gangmasse so wesentlich Fragmente zur Entwickelungsgeschichte der AFineralien. 133 geändert worden, dass sich der causale Zusammenhang nur durch genauere Untersuchung auffinden lässt. Durch eine Reihe chemischer Neubildungen ist eine nicht unbedeutende Anzahl neuer Mineralsub- stanzen entstanden, als deren Ausgangspunkt aber durchgehends die Zinkblende anzusehen ist. Es kann dies keinem Zweifel unterliegen, da bei der grossen Einfachheit in der Zusammensetzung der Gang- masse die stattgehabten Vorgänge sich Schritt für Schritt verfolgen und in den hinterbliebenen pseudomorphen Producten, die alle möglichen Mittelstufen der Umwandlung darbieten , sich nachweisen lassen. Die Zinkblende wird zuerst brüchig und von zahllosen Klüften durchsetzt, so dass sie mit der Hand in eckige Stückchen von Boh- nengrösse zerbrochen werden kann. Im Innern sind dieselben dem Anschein nach frisch, äusserlich aber mit einer mehr weniger dicken Lage braungelben staubigen Eisenochers überzogen. Sehr oft sind die Sprünge auch durch dünne Blättchen erdigen oder krystallinischen Kieselzinks ausgefüllt. Die auf diese Weise begonnene Umwandlung der Zinkblende greift immer weiter um sich, bis dieselbe ganz oder zum Theil in eine fremdartige Masse verwandelt ist. Diese hat, wie es von einem Zersetzungsproducte zu erwarten ist, eine sehr ver- schiedene Beschaffenheit. Bald ist sie weich, gelbbraun und besteht vorwiegend aus Brauneisenocher , der immer durch einzelne kleine Partien von dichtem oder körnigem, weisslichem, graulichem, gelb- lichem oder bräunlichem Kieselzink unterbrochen oder von derglei- chen dünnen Platten netzartig durchzogen wird. Bald ist sie wieder fast ganz aus körnigem oder dichtem Kieselzink zusammengesetzt, welches nicht nur oft durch Eisenoxydhydrat gefärbt erscheint, oder solches in kleinen Höhlungen aufgenommen hat, sondern auch häutig von Schalen desselben umhüllt wird. Im Innern entdeckt man, besonders bei den ocherigen Abänderungen, nicht selten noch unre- gelmässige Bröckchen unveränderter oder sehr brüchig gewordener Zinkblende. Aber auch der Kalkspath, der im frischen Ganggesteine die einzelnen Blendepartien verkittet, ist von der chemischen Einwirkung nicht verschont geblieben. Beinahe überall ist er ganz verschwun- den, so dass an seiner Stelle Hohlräume blieben, die durch Binden verschiedener Substanzen , welche sich um die umgewandelten Blendepartien herumlegten, gewöhnlich nur theilweise ausgefüllt j[ 3 4 R e u s s. wurden. Das ganzeGestein erhält dadurch ein eigenthünillches brec- cienartiges Ansehen, das in seiner erdigen BescliafTenheit, durch das Vorwiegen des Eisenochers bedingt, schon das Gepräge der Zer- setzung an sich trägt. Die erwähnten Überzüge bestehen theils aus ocherigem Braun- eisenstein, der mitunter auch dickere, mehrfach über einander lie- gende Schalen bildet und nicht selten mit sehr kleintraubigen Partien von Pyrolusit besetzt ist; theils, und zwar am häufigsten, aus Kieselzink. Dieses erscheint bald nur in zarten büschelförmigen Gruppen weisser, perlmutterglänzender Kryställchen , die nicht sel- ten auch zu zusammenhängenden sammtartigen Überzügen zusammen- tliessen. Bald bildet es dickere, mitunter traubige oder kleinniercn- förmige Rinden von kurz- aber breitstengeliger Zusammensetzung und drusiger Oberfläche. Ihre Farbe ist selten rein weiss, meist graulich-, gelblich- oder auch grünlichweiss oder von beigemengtem Eisenoxydhydrat selbst in das Ochergelbe ziehend. Ein wenn auch geringer Eisengehalt liess sich übrigens immer nachweisen. Selten sitzen vereinzelte, etwas grössere Krystalle, stets mit gerundeten Flächen, auf der Unterlage. Alle diese verschiedenen Formen des Kieselzinkes kann man nicht selten auch als unmittelbare Überrindung noch unveränderter Blende beobachten, die zuweilen auch mit einer dünnen Schichte erdigen, fast pulverigen Zinksilicates überkleidet erscheint. Selten dagegen nimmt man auf der Blende eine sehr dünne aber festanhän- gende Schichte einer erdigen dunkelcitronen- oder grünlichgelben, selbst in das Zeisiggrüne ziehenden Substanz wahr, die sich bei der Untersuchung vor demLöthrohre und auf nassem Wege als Schwefel- kadmium mit einer Beimengung von Schwefeleisen auswies. An einzelnen Stellen, wiewohl selten, ist auf der Zinkblende noch eine andere Substanz vorhanden, welche im Ansehen und der Krystallform dem Kalkspathe sehr ähnlich ist. Unmittelbar auf der Blende liegt nämlich eine 0*75 — 1*25" dicke Schichte einer gelblich- weissen sehr porösen Masse, deren Oberfläche mit kleintraubigen Gestalten oder 4 — S" grossen flachen Rhomboedern (R — 1 des Calcites) derselben Substanz besetzt ist. Die Krystalle sind aussen feindrusig, innen zellig oder auch ganz hohl, so dass sie nur aus einer dünnen Rinde bestehen. Die Untersuchung wies nach, dass die erwähnte Substanz kohlensaures Zinkoxyd mit etwas beigemengtem Fragmente zur Entwickelungsgeschichte der Mineralien. 135 Kalkcarbonat ist. Überdios verrieth sich darin noch ein geringer Salzsäiiregehalt. Andere ebenfalls pseudomorphe Krystallbildnngen (Ä — 1 mit etwas eonvexen Flächen) bestehen zum grössten Theile aus kieselsaurem Zinkoxydhydrat mit etwas Kalkcarbonat und nuch weniger Zinkkarbonat. Dass man es hier mit Pseudomorphosen des Zinkspathes und Zinksilicates nach Kalkspath zu thun habe, kann nicht bezweifelt werden und der noch vorhandene Gehalt an kohlensaurem Kalk dürfte wohl als ein Überrest des verschwundenen Kalkspathes betrachtet werden müssen. Das Material zu diesen pseudomorphen Bildungen lieferte gewiss die schon früher vorhandene Blende, aus deren Zersetzung aber auch die anderen auf dem Gange vorkommen- den vorher beschriebenen Substanzen, das Kieselzink, der ochrige Brauneisenstein , das Schwefeikadmium und der Pyrolusit hervorge- gangen sind. Es wird dies schon dadurch dargethan, dass an jenen Stellen des Ganges, wo die Blende noch vollkommen frisch und un- verändert erscheint, alle die genannten Mineralsubstanzen fehlen. Eine kurze Erörterung des stattgefundenen Zersetzungs- und Bildungs- processes wird dies in ein helleres Licht setzen. Die Zersetzung wurde durch zuströmende Gewässer vermittelt, welche Kohlensäure, Kieselsäure und wahrscheinlich nebst anderen Stoffen geringe Mengen von Chlornatrium oder eines andern alkali- schen Chlorides gelöst enthielten. Durch ihre Einwirkung wurde die Zinkblende oxydirt und kohlensaures Zinkoxyd gebildet. Ob diese Bildung aber unmittelbar statthatte oder erst durch die Mittelstufe des schwefelsauren Zinkoxydes, lässt sich wohl nicht mit Sicherheit entscheiden. Letzteres dürfte aber wahrscheinlicher sein. Durch die Kohlensäure des Wassers wurde zugleich allmählich der Kalkspath auf- gelöst und durch Berührung des doppelt kohlensauren Kalkes mit dem Zinksulfat dieses in Carbonat umgewandelt. Aus dieser Wechsel- zersetzung, so wie auch aus der Einwirkung der bei der Oxydation des Schwefelzinkes gebildeten freien Schwefelsäure auf den Kalkspath musste eine bedeutende Menge Gypses hervorgehen. Von demselben ist aber weder im Gange selbst, noch in dessen Umgebung eine Spur aufzufinden; er wurde ohne Zweifel durch die Gewässer hinwegge- fülirt. In demselben Verhältnisse, als der Galmei sich bildete, wurde er statt des leichter löslichen Kalkspathes gefällt und nahm dessen äussere Formen an, woraus die vorerwähnten Pseudomorphosen ent- 13ß R e .1 8 s. standen. Dieser Entstehungsweise entspricht auch ihre hohle rinden- artige Beschaffenheit. Das niederfallende Zinkcarhonat scheint eine kleine Menge von kohlensaurem Kalk mit sich gerissen zu haben, da nach Bischof Zinkcarhonat in statu nducenti und Kalkcarhonat fast in gleichem Masse löslich sind. Die bei der Untersuchung darin gefundene geringe Menge von Chlor kann nur in löslicher Verbindung beigemengt sein, da die Salz- säure sich mittelst Wassers aus der psendomorphen Substanz ausziehen lässt. Am wahrscheinlichsten dürfte Chlornatrium vorhanden sein, ein Residuum desjenigen, das, wie fast in jedem Wasser, wohl auch in jenem, aus dem das Zinkcarhonat gefällt wurde, gelöst vorkam. Ein anderer grosser Theil des gebildeten kohlensauren Zink- oxydes wurde durch die in dem Wasser zugleich vorhandene Kiesel- säure zerlegt und in Kieselzink umgewandelt, welches theils die Stelle der allmählich zersetzten Zinkblende, theils des verschwundenen Kalk- spathes einnahm, indem es mit anderen Stoffen gemengt bald derbe Massen bildete, bald diese und die noch unzersetzte Blende in der Nachbarschaft mit faserigen Rinden überzog. Dies sind die aus dem Schwefelzink selbst hervorgehenden Umbildungsproducte. Aber auch die demselben beigemengten Bestand- theilc , das Schwefeleisen, Schwefelmangan und Schwefelkadmium erleiden ähnliche chemische Veränderungen. Das Schwefeleisen wird zuerst durch Oxydation zu schwefelsaurem Eisenoxydul, dann durch Einwirkung des Kalkcarbonates zu Gyps, welcher hinweggeführt wird, und zu kohlensaurem Eisenoxydul, das aber bald zerfällt und zu Eisenoxydhydrat wird, dem wir in Form des ocherigen Brauneisensteins in so bedeutender Menge begegnen. Dagegen verwandelte sich das Schwefelmangan durch Einwir- kung von Kohlensäure unmittelbar in kohlensaures Manganoxydul, das später durch Zersetzung zu Manganit wurde. Damit war aber die pseudomorphe Umbildung noch nicht geschlossen, sondern derselbe bildete sich allmählich in den jetzt vorfindigen Pyrolusit um. Auch das Schwefelkadmium muss von der Zinkblende abstammen, da diese nach der vorgenommenen Untersuchung kadmiumhältig ist. Bei der Oxydation der Blende wurde dasselbe ebenfalls in schwefel- saures Kadmiumoxyd umgewandelt, welches unter Einfluss im Wasser vorhandener organischer Substanz wieder zu Schwefelkadmium redu- cirt worden sein muss. Demselben Processe unterlag eine geringe Frn»mente zur Entwickpliinj^sgeschiclite der Mineralien. 137 Menge schwefelsauren Eisenoxyduls, welches mit dem Kadmiumsul- furid ijemenot, sich als wSchwefeloison iiiedorsehlntj. Oh das Schwe- felkadmium diesoihe Verhindiinn^ sei, welche wir im krystallisirteu Zustande alsGreenockitim Mineralreiche und in den chemischen Labo- ratorien kennen, lässt sich bei der sehr geringen Menge des Materials, welche nur eine ((iiaiitative rntersuchung gestattete, nicht entscheiden. So klar die Hcilie der Vorgänge erscheint, durch welche die auf dem Gange der .IdliaMn-Haptistzcche einbrechenden Mineralien sich aus der Zinkblende hervorgobildet haben mögen, so dunkel muss die Quelle bleiben, welche das Material zur ursprünglichen Bildung der Zinkblende geliefert hat. Weini es auch sehr wahrscheinlich ist, dass das Zink, begleitet von Eisen, Maugan und Kadmium in gelöstem Zustande — wohl an Schwefelsäure gebiuidcn- -herbeigeführt wurde, und, zum Sulfurid reducirt, sich im Gange krystallinisch niederschlug, so konnte doch in dem benachbarten Granite trotz wiederholten Un- tersuchungen kein Zinkgehalt nachgewiesen werden. Freilich wäre es auch möglich, dass derselbe durch die vorangegangene Auslaugnng schon vollkonm^en entfernt worden wäre. Der Bleiglanz, der in den tieferen Theilen des Ganges einbricht, ist, so weit bis jetzt die licobachtinigen reichen, überall unveräiulert und den jiseudomorphen Umbildungen . denen die Blende unterlag, fremd geblieben. Hier wird die grössere Tiefe des Vorkommens, wo- durch er dem (»xydirenden Einflüsse der Meteorwasser mehr entnickt ist, grösstentbeils in Anschlag zu bringen sein. Es erübrigt noch, einige Worte über das Nebengestein des die Zinkerze führenden Ganges hinzuzufügen. Dasselbe ist ein ziemlich feinkörniger Granit von gleichem Korn, bestehend aus sehr reich- lichem gelblichweissem Orthoklas . graulichweissem Quarz und Blätt- chen und Säulchen schwarzbraunen Glimmers. In der uiunittelbaren Nähe des Ganges trägt er aber eine sehr abweichende Physiognomie an sich. Tlieils findet man daselbst Abänderungen, denen der Glimmer gänzlich mangelt und deren Feldsiiath trübe, gelblich und undurch- sichtig geworden; theils ist der Feldspath in eine grünliche weiche steatitische Masse umgewandelt worden. In letzterem Falle wird er von schmalen Adern eines weissen oder röthlichweisscn sehr brüchigen Kalkspathes durchzogen oder er hat durch zahlreiche glänzende, mit einer schwarzgrauen fettig anzufühlenden Substanz dünn überzogene Kluftflächen, die ziemhch parallel verlaufen, ein beinahe schieferiges 138 R e u s s. Gefiige angenommen. Auf den Klüften liegen überdies noch dünne Blättclion oder kleine Krystalle von Pyrit. Selbst im Innern des Ganges findet man nicht selten als Bestand- tbeil der Ausfüllungsmasse denselben halbzersetzten Granit. Er erscheint in Brocken verschiedener Grösse, die unregelmässige Hohl- J'äume — früher wohl auch mit Kalksi>athmasse erfüllt - — zwischen sich lassen und ebenfalls von dünnen Binden der früher beschriebenen Substanzen — Kieselzink, Eisenocher und Pyrolusit — ganz oder theilweise überkleidet werden ^). II. Die miueralieii der Erzgänge von Piribrani. Während im Vorhergehenden die Verhältnisse eines Erzganges besprochen wurden, der durch die leicht zu überblickende Einfachheit seiner Zusammensetzung sich auszeichnet, bilden den Gegenstand dieser Abhandlimg die Erzgänge von Pi-ibram, wohl nin- von wenigen übertrofTen in Fülle und Schönheit ihrer Mineralien. Dieselben haben bisher schon eine sehr grosse Menge der mannigfaltigsten Mineral- species geliefert, von denen ein Theil freilich nur selten und in geringer Quantität vorgekommen ist, andere aber wieder sehr häufig und in den schönsten krystallisirten Abänderungen aufgetreten sind. Zu den häufigsten gehören besonders : Blende. Bleiglanz, Pyrit, Eisenspath, Quarz, Kalkspath, Baryt, Pyrrhosiderit, Brannspath und VVeissbleierz; zu den selteneren :Markasit, Kupferkies, Fahlerz, Spröd- glaserz, Bournonit, Kupfernickel, Speiskobalt, Kupferglanz, Bunt- kupfererz, Polybasit Steinmannit , gediegen Silber, Grauspiess- glanzerz, Federerz, gediegen Antimon, Arsenantimon, Bothspiess- glanzerz, Valentinit, Bothgiltigerz , Miargyrit, Glaserz, Pyromorphit, Cronstedtit, Apatit, Brauneisenstein, Eisenglanz und Botheisenstein, Malachit, Kupferlasur. Pistazit, Stilpnosiderit, Psilomelan, Eisensinter, Uranpecherz, Harmotom, Stilbit, Chabasit, Gyps ^j. 1) Das Material zu vorstehenden Untersuchungen verdanke ich der Güte des Herrn Berg- bauinspectors Micksch und des k. k. Hauptmannes Herrn Baron von [ m h o f in Pilsen. !*) Diese Mineralspecies sind zum grössten Theile schon von Zippe in den Verhand- lungen der Gesellschaft des böhmischen Museums H, 1824, 1832 und 1833 beschrie- ben worden. Nachträge zu diesen Arbeiten habe ich später geliefert im Lotos 18S2, p. ö u. 1833, pag. 134, so wie in den Sitzungsberichten der k. Akademie der Wissen- schaften, X, p. 44. In dem Jahrbuche der k. k. geol. Reichsanstalt 1833, I, p. 46, ist Fragmente zur Entwickelungsgeschichte der Minerallen. 130 Wie auf Erzs^ängen überhaupt, so müssen auch hier im Laufe der Zeit die verschiedenston ßihhiiigs- und rml)ilduuf;sproeesse vor- gegangen sein; um so zahlreicher luul mannigfaltiger, Je grösser die Menge der von uns beobachteten Mineralien ist, die offenbar grossen- theiis in verschiedenen Zeitepochen entstanden sind, und deren Material theils aus der Umgebung herbeigefidu-t sein mag, zum grossen Tlieile aber auch durch Zerstörung anderer schon früher auf den Gängen vorhanden gewesener Mineralsubstanzen geliefert worden ist. Dies beweisen unzweifelhaft die in reicher Fülle bei Pribram beob- achteten Pseudomorphosen . die theils schon vor mehr als 20 Jahren von Zippe, theils in der jüngsten Zeit von S i 1 1 em . B r e i t h a u p t und mir beschrieben worden sind. Einige andere habe ich bei Gelegenheit der jetzt von mir vorgenommenen Untersuchungen aufge- funden. Sie beschränken sich aber fast insgesammt auf Krystalle und die daraus gezogenen Schlüsse betreffen daher nur die Veränderungen einiger weniger Mineralspecies, besonders des Barytes, Calcites, Eisenspathes, Pyrites u. s. w. Auf die wechselseitigen Beziehungen zu den anderen Mineralvorkommnissen und das daraus resultirende Altersverhältniss ist dabei keine Rücksicht genommen, was nicht befremden kann, da die Beobachtungen eben nur an einzelnen aus dem Zusanmienhangc gerissenen Handstücken angestellt worden sind. Nirgends ist der gesammte Comp! ex der den Pfibramer Erz- gängen eigenthümlichen Mineralien im Zusammenhange betrachtet worden, um die Altersfolge derselben zu bestimmen und ein klares Bild der allmählichen Ausfüllung der Gangspalten zu erlangen. Und doch bietet eine solche Betrachtungsweise ein hohes geologisches Interesse und ist auch für den Mineralogen von Wichtigkeit, indem man nur auf diesem Wejje die Heziehunffen der einzelnen Mineralien ein Aufsatz von K I e sz e z yn s k y erschienen unter dem Titel : „Die Mineralspecies und die Pseudomorphoscn vonPribram, naeli ihrem Vorkommen", welcher, obwohl er eigene Beobachtungen verspricht, doch mit Ausnahme einiger unbe- deutender Bemerkungen niciits ist, als ein vollkommen \v ort I ic he r Ai)druek der oben angeführten Arbeiten. — t)as .Material zu meinen Untersuchungen boten mir die schönen Sammlungen des böhmischen .Museums (fast ausschliesslich das Werk des Herrn Prof. Zippe), Sr. Hochwürden des Herrn Grossmeisters des Kreuzherren" Ordens Dr. Beer, Sr. Hochwürden des Herrn Prälaten am Strahof Dr. Ze id I er, die hiesige Universitätssammlung, so wie die prachtvolle Sammlung des Herrn Gubernialrathes von Li 11, und jene des Herrn Akademie-Directors Grimm in Pribram, und endlich die Sammlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt in Wien. 140 Rens s. gegen einander, ihr gesellschaftliches Zusammenvorkommen, ihre Ent- stehung aus einander, so wie die verschiedenenUmbildungsphasen, die jedes derselben bis zu seiner jetzigen Existenz zu durchlaufen hatte, kennen zu lernen und zu bogreifen vermag. Die Lehre vom Pseudo- morphismus kann , wie Haidinger, Bischof und Volger dar- gethan haben, nur auf diese Weise in ihrem ganzen Umfange erfasst werden. Um bei den Pribramer Erzgängen mich diesem Ziele wenigstens einigermassen zu nähern, habe ich sämmtliche in den früher genann- ten Sammlungen befindliche, von dorther stammende Mineralien — eine sehr bedeutende Anzahl — einer sorgfältigen Untersuchung unterzogen. Freilich gaben viele derselben nur sehr wenig Aufschluss, theils weil die Zahl der die Handstücke zusammensetzenden Minera- lien zu gering ist, theils weil die Anordnung derselben wenig regel- mässig und an den einzelnen aus dem Zusammenhange gerissenen Bruchstücken nicht mehr deutlich erkannt werden konnte. Demunge- achtet dürften die aus diesen Untersuchungen gezogenen Resultate nicht ganz ohne Interesse sein, da sie doch das Gesetzmässlge in der Paragenese der Pribramer Gangmineralien mehr weniger klar hervor- heben, was früher entweder noch gar nicht oder doch nicht bestimmt und scharf genug ausgesprochen ward. Auf Vollständigkeit können sie freilich keinen Anspruch machen und müssen das relative Alter und die Bildungsweise so mancher Substanzen unentschieden lassen, da gerade keine Handstücke , die darüber Aufklärung geben konnten, vorlagen. Eine erschöpfende Darstellung können wir nur von Männern erwarten, denen ein noch reicheres Material zu Gebote steht , und welche das Vorkommen der Mineralien auf der ursprünglichen Lager- stätte wiederholt zu beobachten Gelegenheit haben. Von den zahlreichen bei Pribram sich vorfindenden Mineralien geben nur wenige durch ihr unregelmässiges Nebeneinanderliegen ihre in den meisten Fällen gleichzeitige Entstehung zu erkennen; die meisten bilden mehr weniger regelmässig sich überlagernde Schichten von verschiedener Dicke, müssen also auch in dieser Reihen- folge nach einander entstanden sein, wenn man von den Umbildungen absieht, welche manche derselben in späteren Zeitepochen erlitten haben. Je zahlreicher die Mineralien auf einem Gange sind, desto grösser wird auch die Reihe der auf einander liegenden Glieder sein, desto zahlreicher die Formationen, durch welche die Ausfüllung der Fragmente zur Entwickelungsgeschichte der Mineralien. 141 Gangspalte zu Stande kam. Auf den Pi-ibramer Gängen war ihre Zahl jedenfalls eine sehrltedeiitende; ja es dürfte wenige andere Gänge geben, welche dieselben darin übertreffen oder ihnen auch nur gleichkommen. Meine Untersuchungen haben mich zur Annahme von beiläufig 24 solchen Formationsgliedern, die successiv auf einander folgen, geführt — eine Zahl , die nicht übertrieben , ja in der Wirklichkeit vielleicht noch grösser sein dürfte: denn, wenn auch etwa ein- zelne auf den verschiedenen Gängen gleichzeitig gebildete Minera- lien irrig für successive Bildungen angesehen werden, so sind von der andern Seite gewiss wieder verscliiedene Formationen desselben Minerales, welche sich durch keine auffallende Verschiedenheit äusserer Charaktere hervorthun, in eine einzige zusammengezogen worden, Menn gerade keine Handstücke vorlagen, die ihre successive Bildung zweifellos dargelhan haben. Und dies kann sehr leicht der Fall sein, da bei der Wahl der Stufen für Mineraliensammlungen in der Hegel mehr ihre Schönheit, als das Interesse, das sie in geneti- scher Beziehung darbieten, den Ausschlag zu geben pflegt. Die klare Erkenntniss der paragenetischen Verhältnisse ist daher, wenn nicht an der Fundstätte selbst lang fortgesetzte Studien eigends zu diesem Zwecke unternommen werden, stets mehr oder weniger vom Zufalle abhängig. Ein anderer Übelstand liegt darin , das die Zahl der Pribramer Erzgänge eine bedeutende ist, und bei sehr vielen der vorliegenden Handstücke nicht mehr nachgewiesen werden kann, von welchem dieser Gänge sie abstammen. Auch dies muss zu manchem Zweifel, ja selbst zu Irrthümern führen. Übrigens verliert dieser Umstand im vorliegenden Falle dadurch an Gewicht, dass die meisten und darun- ter die an schönen Mineralien reichsten Gänge, wie z.B. der Eusebi-, Wenzel-, Adalberti-, Francisci-Gang in Beziehung auf ihre Ausfül- lung eine grosse Gleichförmigkeit verrathen. Nur einige Mineral- specics sind auf einzelne Gänge beschränkt und haben nur eine sehr geringe Anzahl anderer zuBegleitern; bei ihnen kann eine Bestinunung des relativen Alters nur sehr schwankend sein oder muss auch ganz unterbleiben. Dies ist z. B. der Fall mit dem Uranpecherz, Eisen- sinter, manchem Pyromorphit, dem A[iatit, Polybasit, Bothgiltigerz, u. m. a., denen ich bisher keinen bestimmten Platz in der Beihenfolge der Pribramer Mineralien anzuweisen vermag. Vielleicht wird die Zukunft diesen Mangel auch noch beseitigen. 142 Reu SS. Die meisten der auf den Pribramer Gängen eini)reclK'nden Mineralsubstanzen, wenigstens die häufiger vorkommenden bieten zwei oder noch mehrere Formationen dar; ihre Bildung musste sieh also in verschiedenen Zeitepochen wiederholt haben. Am auffallend- sten ist dies beim Kalkspath, von welchem sich 4 — 5 successive Formationen nachweisen lassen. Beim Pyrit, der den Kalkspath fast überall begleitet, ist dies auch der Fall, nur sind die verschiedenen Gebiete desselben nicht so scharf begrenzt. Der Quarz ist in drei, der Baryt, Braunspath, Bleiglanz und selbst die Blende sind offenbar in zwei nicht selten weit von einander abstehenden Zeiträumen gebil- det worden. Es ergibt sich dies unzweifelhaft theils aus der Auf- einanderfolge der Mineralien in den zahlreichen untersuchten Hand- stücken, theils aus der genaueren Würdigung der auf den Pi'ibramer Gängen so reichlich auftretenden Pseudomor[)hosen. Die verschie- denen Formationen mancher Mineralien sind schon sehr leicht an ihrer sehr abweichenden Physiognomie, der verschiedenen Form , Grösse, Anordnung und theilweise auch der Farbe der Krystalle, ihrer con- stanten Begleitung durch andere Mineralsubstanzen , sowie an ihrer grossen oder gegentheilig ganz fehlenden Geneigtheit zu pseudomor- phen Umbildungen zu erkennen. Am auffallendsten tritt dies, wie in der Folge gezeigt werden wird, bei dem Kalkspath, Baryt, Blei- glanz und theüweise auch beim Quarz hervor. Die so reiche Aufeiiumderfolge verschiedener Mineralien auf den Pribramer Gängen setzt offenbar einen oftmaligen, gewöhnlich sehr scharf begrenzten Wechsel hi der Beschaffenheit der die Gangspalten durchdringenden wässerigen Lösungen voraus, mittelst derer bald diese, bald jene Substanzen zugeführt wurden, welche sich dann entweder unmittelbar an der Stelle vorhandener leichter löslicher nie- derschlugen, oder durch eintretende Zersetzung und das Spiel com- plicirter Wahlverwandtschaft zur Entstehung neuer Mineralien Ver- anlassung boten. Bei manchen jüngeren Furmationen lässt es sich mit Bestimmtheit nachweisen, dass ihr Material nicht aus der Ferne her- beigeführt wurde, sondern dass es aus der Auflösung und Zersetzung älterer Formationen hervorging, wobei statt des aufgelösten Minerals oft andere, der vorgezeichneten Form sich fügend und dieselbe nach- bildend , sich im langsamen Austausche niederschlugen. Daher die mannigfachen Pseudomorphosen. Oft aber ging trotzdem, dass ein solcher Zersetzungsprocess unzweifelhaft erfolgte, die äussere Form Fragmente zur Enlwickelungsgeschichte der ."^liiieralien. 143 verloren und die Zersetzungsproducte erscheinen unter neuen ihnen eigenthümlieh zukommenden Formen. Vielleicht ging hier die Zer- störung zu rasch vor sich, als dass jedes zersetzte Atom iiätte sogleich durch ein neues ersetzt werden können. Ich werde Gelegenheit flnden, bei dem gediegenen Silber, dem Steinmannit, VVcissspiessglanzerz, Nadel- eisenerz u. s. w. auf diesen Gegenstand nochmals zurück zu kommen. Aus dem Gesagten geht klar hervor, dass die Liste der succes- siven Mineralformationen der Pinbramer Erzgänge , die ich hier vorlege, weder auf Vollständigkeit, noch vielleicht in allen ihren Theilen auf Richtigkeit Anspruch machen dürfe. Weitere Forschungen auf diesem Gebiete, besonders an den Fundstätten selbst, werden ohne Zweifel dahin führen, die Zahl der Formationen einerseits noch zu vermehren, andererseits aber auch durch Zusammenziehung nur gesondert erscheinender zu verringern oder auch die Reihenfolge der- selben in manchen Theilen abzuändern. Aber doch dürfte dies nur bei Partien von untergeordneter Bedeutung, auf deren Unklarheit ich selbst hindeuten werde, der Fall sein. Die Hauptpunkte der ganzen Kette von Erscheinungen , welche bei der Gangausfüllung auf einan- der gefolgt sein müssen, sind mit Sicherheit bestimmt, da sie aus einem Material von mehr als 3000 llandstückeii deducirt sind. Auch ist es der hauptsächliche Zweck der vorliegenden Arbeit, die erst von Wenigen eingeschlagene und doch so wichtige Resultate verspre- chende Rahn paragenetischer Studien auch in Reziehung auf die böhmischen Mineralschätze vorzubereiten und zur weiteren Verfolgung derselben anzuregen. Ich lasse nun die Liste der von mir auf den Pfibramer Erzgän- gen beobachteten Mineralformationen folgen, imd werde sodann die über jede derselben gemachten ferneren Beobachtungen hinzufügen. Im Allgemeinen steht fest, dass die meisten Schwefelmetalle nebst Quarz und Eisenspath zu den ältesten Gliedern der Kette gehören und die Basis der übrigen darauf abgelagerten Mineralsubstanzen bil- den; nur wenige Schwefelmetalle, Mctalloxyde, gediegene Metalle und Metallsalze fallen als Umbildungsproducte der älteren Sulfuride den späteren Rildungsepochen zu , treten aber meist in sehr untei'geord- neten Verhältnissen auf. iJas einzige Eiscnbisulfurid kehrt reichlich in den meisten Zeiträumen der Pi'ibramer Gangbildungen wieder, in den ältesten sowohl als in den jüngsten; ja es scheintsogar die jüngste aller Pfibramer Rildungen zu sein. Diese verschiedenen Pyrite verhalten 144 r. e u s s. sich aber auf sehr verschiedene Weise, indem manche beinahe stets der Zersetzung in mehr weniger hohem Grade anheim gefallen, andere dagegen immer frisch und wohlerhalten sind. Die grösste Masse der jüngeren Pribramer Gangbildungen besteht jedoch aus Baryt und Kalkspath, welcher letzterer sogar mehrfach sich wiederholt. Die grosse Fülle der Mineralien , so wie die eben erwähnte Reihenfolge derselben auf den Gängen von Pi'ibram wird dadurch erklärbar, dass, wie schon Breithaupt bemerkt, in ihnen mehrere Gangformationen mit einander verschmolzen sind. So gehören die untersten Glieder , besonders die Blende, der Bleiglanz, Quarz und Eisenspath, der pyritischen Blei- und Zinkformation an , deren Kiese aber in Pfibram beinahe gar nicht entwickelt sind — ein Umstand, der sich selbst bei der Aufbereitung der Erze mannigfach geltend macht. Der Silberreichthum liegt hier wie auch anderwärts in dem Silbergehalte des Bleiglanzes. Dagegen treten in ihr hin und wieder die Fahlerze, Bournonite, Sprödglaserze u. s. w. der mit ihr zusam- menfliessenden klinoedritischen Blei- und Zinkformation auf, der auch ein Theil der höheren Glieder, die vorwiegende Menge des Braun- spathes, der ältere Kalkspath, der jüngere Bleiglanz u. s. w. angehö- ren mögen. Die ihnen aufgelagerten Mineralien sind wohl Glieder noch jüngerer Formationen, die mit den früher erwähnten verschmol- zen und desshalb nur theilweise entwickelt erscheinen. So verrathen sich die barytische Blei- und Zinkformation und die Silberformation nur durch einzelne Glieder, während die übrigen fehlen. Es ist übri- gens möglich, dass noch andere nur rudimentär entwickelte Gang- formationen sich au der Bildung der Pi-ibramer Gänge betheiligen. Reihenfolge der Pr ihr am er G angfonua t Ionen. 1. Blende I. 2. Bleiglanz 1. 3. Quarz 1. Mit und in ihnen eingesprengt auch Pyrit, Kupferkies, Fahlerz, Bournonit, Speiskobalt, Buntkupfererz, Kupferglanz, rosenrother körniger Braunspath, körniger Caicit. 4. Auf ihnen krystallisirtes Sprödglaserz, Bournonit und Fahlerz. ö. Eisenspath oft auch mit 1. — 3. gemengt. 6. Blende II in einzelnen kleinen Krystallen. Theils hierher, theils noch in eine frühere Epoche dürfte das Grauspiessglanzerz Fragmente zur Eiitwickeluiigsgescliichte der Mineralien. 145 gehören, als dessen Zersetzungsproduete gediegenAntimon, Arsen- antimon, Hothspiessglanzerz und Valentinit anzusehen sind. 7. Baryt I , sehr oft zerstört und pseudomorphosirt. 8. Kürniger Kalkspath I oder Pyrit I oder beide, bald der eine, bald der andere das tiefere Glied bildend. 9. Kalkspath II, fast stets mit einem Überzuge von Braunspalh. 10. Braunspath I. 11. Bleiglanz II. In dieses Niveau dürfte auch der Steinmannit, Polybasit , das Bothgiltigerz u. s. w. gehören. 12. Kalkspath III, sehr oft Pyrit, selten den Cronstcdtit, häufig eine oder mehrere Lagen eines dunkelgrünen zersetzten Minerals einschliesscnd. 13. Pyrit II oder Markasit. 14. Nadeleisenerz. 15. Kalkspath IV, krystallisirt. 16. Quarz II, stets krystallisirt. 17. Braunspath II. 18. Gediegen Silber. Hieher wohl manches Grauspiessglanzerz in nadeiförmigen Krystallen, Federerz, Haarkies. Noch jünger ist manches Glaserz. 19. Weissbleierz. Vielleicht auch Pyromorphit. 20. Baryt II, nie in Pseudomorphosen. 21. Valentinit. 22. Quarz HI. 23. Kalkspath V, stets krystallisirt. 24. Pyrit m. Ad 1. — 4. Vi^o Blende und Bleiglanz zugleich oder neben den- selben auch noch Quarz als drittes Glied entwickelt ist und wo die- selben lagenweise scharf von einander getrennt sind, nimmt Blende in der Begel den untersten Platz ein. Man kann dies an zahlreichen Handstücken beobachten. Die Blende ist gewöhnlich schwärzlich- oder röthlichbraun, körnig und nur, wo sie frei in Drusenräume hineinragt, in meist kleinen gehäuften undeutlichen Krystallen angeschossen oder sie bildet nierenförmige und traubige nachahmende Gestalten. Sie führt Kadmium, besonders die faserige, und wenn sie nicht mit Blei- glanz gemengt ist, nur eine geringe Menge Silbers. Die dunklen Varietäten sind eisenhaltig. Auch an schönen strahl ig - faserigen Sitzb. d, maUieni.-naturw. Cl. XXU. ßd, 1. Heft. 10 1 46 R e u s s. Abänderungen fehlt es nicht. Wenn dieselben in Gesellschaft körni- ger Blende vorkommen, liegen sie stets unter der letzteren. Ein einziges Mal sah ich die Blende ziemlich grosse stalaktitische Zapfen bilden, die, im Innern hohl, aus mehreren über einander liegenden Schichten bestehen. Sie war theils braun, theils sehr schön hyacinth- roth gefärbt und stark durchscheinend. Äusserlich waren die Zapfen stellenweise mit Braunspathkrystallen besetzt. (Sammlung des Herrn Gubernialrathes v. Li II.) Der Bleiglanz ist mehr weniger reich an Schwefelsilber und Schwefelantimon. Sein Silbergehalt wechselt von 3 — 20 Loth im Centner und ist, wenn grösser, stets in einer Beimengung von fein vertheiltem Sprödglaserz, Fahlerz u. dgl. begründet. Er tritt in ver- schiedener Mächtigkeit auf und ist beinahe stets ziemlich grosskörnig, nur selten sehr feinkörnig. (Blei seh weif.) Die freie Oberfläche der Bleiglanzlagen ist mit oft grossen, gewöhnlich sehr stark ver- wachsenen Krystallen bedeckt , welche ebenflächig und scharfkantig sind, wo sie keine späteren Veränderungen erlitten haben. Es sind einfache Hexaeder oder Combinationen von 0. und H. oder von H. 0. D. B., ähnlich jenen von Neudorf am Harz. Zuweilen tritt auch noch ein Leucitoeder oder ein Tetrakontaoktaeder in sehr geringer Ent- wickelung hinzu. Durch ihre Beschaffenheit sind diese Krystalle beim ersten Anblick von dem jüngeren Bleiglanz, von welchem später die Rede sein wird, zu unterscheiden. Der Bleiglanz bildet nicht selten den grössten Theil der Aus- füllungsmasse der Gänge, wobei verschiedene Verhältnisse stattfinden. Oft liegt dem Nebengesteine zunächst jederseits eine Lage sehr fein- körniger Blende und der ganze dazwischen befindliche Raum wird von gewöhnlich ziemlich grosskörnigem ßloiglanz eingenommen, oder es bildet der Bleiglanz ebenfalls zwei Schichten , die durch eine mittlere Lage von körnigem Eisenspath geschieden werden. Sobald die Bleiglanzlagen dicker werden, nehmen sie eine körnig-dicksten- gelige Structur an. Oder es wiederholt sich der Bleiglanz auf jeder Seite des Ganges zweimal mit dazwischentretendem Spatheisenstein oder seltener tritt ein noch mehrmaliger solcher Wechsel ein. Wenn der Bleiglanz sehr reich an Schwefelantimon ist, pflegt er feinkörni- ger zu werden mit regellos eingestreuten in die Länge gezogenen grösseren Körnern. Mitunter befindet sich das Schwefelblei in einem eigenthümlichen Verhältnisse zur Zinkblende, welches an die Bildung Fragiiieiite zur Entwickelun^sg-escliielite der Mineralien. 147 der Sphärengesteine erinnert. In Quarz mit feinkörniger Blende lie- gen nämlich kugelige oder mehr weniger verlängerte elliptische Massen, die einen Kern von dichter oder undeutlich schalig-faseriger Blende einschliessen mid von einer etwa 1/4 — Ys" dicken Schale körnig-stengeligen Bleiglanzes umgeben werden. Bisweilen ist der Blendekern in einer beginnenden Zersetzung begriffen, wo dann die faserige Structur besonders deutlich hervortritt. (Sammlung des Hrn. Directors G r i m m.) Diese Concretionen lassen sich nicht selten unver- sehrt aus der umgebenden Masse herausschlagen. Wenn der Blei- glanz an der Peripherie der Zersetzung unterliegt, treten besondere, weiter unten zu besprechende Erscheinungen hervor. Der Bleiglanz ist nicht selten durch spätere chemische Einwir- kungen einer theilweisen Zersetzung verfallen , indem entweder nur der Silber- oder Antimongehalt gleichsam extrahirt oder auch ein Theil des Bleies hinweggeführt wurde. Auf Unkosten des chemisch oder mechanisch beigemengten Silbergehaltes bildete sich wohl der grösste Theil des auf den Pfibramer Gängen vorkommenden gediege- nen Silbers. Sehr überzeugend drängt sich diese Ansicht auf, wenn wir z. B. am Eusebi- und Adalbertigang auf den Theilungsflächen des Bleiglanzes sehr dünne Blättchen gediegenen Silbers liegen sehen, wodurch der Silbergehalt im Centner auf 22^ — 23 Loth steigt. Dem Bleiglanze — wahrscheinlich auch dem Steinmannite — verdankt ferner die Silberschwärze — das erdige Schwefelsilber — ihren Ur- sprung. Aus dem Antimon des Bleiglanzes dagegen geht sehr häufig Antimonoxyd in der Form des Valentinites hervor. Auch dies lässt sich mitunter mit Bestimmtheit nachweisen. An mehreren Stücken im böhmischen Museum sind nämlich die löcherigen wie angefressenen Bleiglanzkrystalle mit einer sehr dünnen fest anliegenden Schichte von Valentinit bedeckt, welche sich unter dem Vergrösserungsglase aus dicht an einander gedrängten, verwachsenen, dendritischen Gestalten bestehend darstellt, gerade wie die Eisblumen am Fensterglase — nur en miniature. — Hin und wieder dringen diese Antimonoxydblättchcn selbst in die Theilungsspalten des Bleiglanzes ein. Ein Theil des Bleies des Bleiglanzes ward endlich zur Bildung jüngeren Bleiglanzes, des Steinmannites, des Pyromorphites, besonders aber des Cerussites verwendet. Dass alle die genannten Substanzen sich auf Kosten des Bleiglanzes bildeten , leuchtet schon aus der porösen Beschaffenheit des letzteren und aus seiner oberflächlichen Verwandlung in Blei- 10» 14eobachtete ich ihn auf kry stall isirtcm Eisenspath, Quarz, Kalkspath und Braunspath aufsitzend. Des Bleiglanzes in den Höh- lungen nach älterem Baryt, so wie jenes, der pseudomorph nach Pyrit auftritt, daher diesem an .Alter nachstehen muss, habe ich schon früher Erwähnung gethan. Von jüngeren Mineralsubstanzen sah ich darauf nur jüngeren Braunspath, Pyrit und gediegen Silber. Während der ältere Bleiglanz entweder mu' körnig zusammenge- setzt oder in grösseren stark verwachsenen Krystallen angeschossen ist, bildet der jüngere stets viel kleinere, oft sehr kleine, mitunter auf besondere Weise verwachsene Krystalle oder eigenthümliche nacli- ahmende Gestalten. Sehr selten erreichen die Krystalle etwas ])edeu- tenderc Dimensionen. So sah ich in der Sammlung des Hrn. Gubernial- Rathes v. Li 11 eine Gruppe prachtvoller bis y^" grosser Krystalle (0. //. D. lii) auf einer Unterlage von linsenförmigen Eisenspath- Rhomboedern . die auf einer Seite bis zum Piande mit kleinen Fragmente zur Enlwicknlnnjsg^eschichte der Mineralien. 109 Braiinspallikrystäilclion übcrkleidot sind. Die kleinen Krystalle (selten Oktaeder, am liäufit?sten 0 . 11 oder //. 0, am seltensten 11 . 0 . C,) sind häufig sehr unregelmässig entwickelt, zuweilen in so hohem Grade verzerrt, dass beinahe keine regelmässige Form mehr daran erkannt werden kann. Selten stehen sie vereinzelt, meist sind sie auf verschiedene Weise zusammengehäuft. An manchen Stellen ])ilden sie einfache oder netzförmig anastomosirende Reihen. So sah ich sie auf einer aus grossen linsenförmigen Rhomboedcrn bestehenden. Eisenspathdruse nur längs dem scharfen Rande der RhomhoiMler stehen, oder in kurzen verschlungenen Reihen nur die eine Seite der Sideritkrystalle bedecken, während die andere davon vollkommen frei bleibt. Zuweilen stellen sie ganz dünne Tafeln dar, an denen man nur zwei parallele grosse Oktaederflächen wahrnimmt, während die Randilächcn kaum sichtbar sind. Oder sie sind zu kugeligen oder traubigen Gestalten gehäuft, wobei sie meist sehr klein sind und die Oberfläche derselben drusig machen (so z. B. auf dem Euschigange, wo die kugeligen Partien auf krystallisirtem Eisenglanz über Quarz liegen). Häufig findet man auch die kleinen, gewöhnlich sehr verzerr- ten Individuen zu vielfach ästigen und verschlungenen dendritischen Formen an einander gereiht oder zu ganz unregelmässigen sehr porösen Massen verbunden. Aber auch dann befinden sich die win- zigen Individuen fast stets in regelmässiger Stellung gegen einander, denn auf dem Querbruche solcher Massen sieht man die Theilungs- flächen aller Individuen in einer Ebene liegen und zu gleicher Zeit spiegeln. Sehr interessant ist eine Druse kleiner Bleiglanzkrystaile (7/ . 0) in der Sammlung des Herrn Gubernialrathes v. Li 11. Sie sitzen auf einer Schichte fciidcöraigen älteren Rleiglanzes , welche wieder Quarzit zur Unterlage hat, und sind sämmtlich hohl, so dass sie nur aus einer sehr dünnen Bleiglanzschale bestehen. Wenn beide Bleiglanzformationen unmittelbar auf einander liegen, übt der ältere Bleiglanz auf die Stellung der Individuen Aci^ jüngeren nicht selten einen unverkennbaren Einfluss aus. Ein sehr auffallendes Beispiel sah ich an einer grossen Schaustufe der Museumssammlung. Auf einer Basis von feinkörniger brauner Blende liegt eine dicke Schichte grobkörnigen Bleiglanzes, die oben in stark verwachsene, ziemlich grosse Krystalle — Oktaeder mit stark abge- stumpften Ecken — ausläuft. Darauf hat sich nun der jüngere Blei- glanz abgelagert. Er umhüllt die Oktaederflächen des älteren mit -| '7 0 R e u s s. einer zusammenhängenden, etwa 1/3— V4"'f^'<"l^^" Schichte, welche die Hexaederflächen zwar frei lässt, um dieselben aher, indem sie darüber hinaus fortsetzt, einen vorragenden Saum bildet. Auf den auf diese Weise eingefassten Hexaederflächen liegen kleine hidividucn des jün- geren Bleiglanzes, — bald stark keilförmig in die Länge gezogene Oktaeder, bald durch Verzerrung fast ganz unkenntlich geworden, — die aber sowohl unter einander, als auch mit dem grossen, die Basis bildenden Krystalle des älteren Bleiglanzes sich in paralleler Stellung befinden. Man würde das Ganze unbedingt für eine Art von Krystall- skeletbildung, die Individuen des jüngeren Sehwefelbleies nur für auf einzelne Stellen beschränkte luxurirende Fortbildungen des Grund- krystalles halten, wenn man nicht mittelst der Loupe deutlich sähe, dass sich zwischen diesem und den aufsitzenden kleinen Krystallen eine sehr dünne Schichte von Pyrit befindet. Zerschlägt man einen solchen Krystall, so fallen die Theilungsflächen des älteren und jün- geren Bleiglanzes in eine Ebene, nur schiebt sich zwischen beide die dünne Pyritlamelle überall hinein, — ein sicherer Beweis, dass sie verschiedenen Bildungsepochen angehören. Sehr auffallend sind endlich noch die tropfsteinartigen und zopf- förmigen Gestalten, welcbe der jüngere Bleiglanz bildet. Sie sind oft sehr zierlich und vielfach gebogen. Manche haben das Ansehen, als ob eine dickflüssige Masse im langsamen Herabfliessen plötzlich erstarrt wäre; andere sehen dicken Dräthen gediegenen Silbers nicht unähnlich. An der Oberfläche sind sie feindrusig, rcflectiren daher an sehr umschriebenen Stellen das Licht und werden dadurch schimmernd. Der Glanz, den die geflossenen Bleiglänze von anderen Fimdorten besitzen, fehlt ihnen gänzlich. Im Innern sind sie dagegen vollkommen theilbar und es lassen sich Tbeiluiigswürfel leicht heraus- schlagen. Dadurch geben sie sich als Individuen zu erkennen und unterscheiden sich von anderen nachahmenden Gestalten wesentlich. Wo sich mehrere dieser zopfförmigen Gestalten neben einander befin- den, haben sie mitunter eine zicmli(di parallele Stellung gegen ein- ander oder sind nach einem grösseren oder kleineren Segmente einer Kreislinie an einander gereiht und mit ihrem zugespitzten Ende alle nach einer Seite gerichtet. Dem jüngeren Bleiglanze gehi>ren oflenbar auch jene, wenn auch unbedeutenden Ablagerungen körnigen Bleiglanzes an, welche die. nach der Zerslörnug des älteren Barytes znrückbleibenden Krystall- Frngmenle zur Entwickelmig-sgesehichle der Mineralien. 171 Eindrücke stellenweise auskleiden. Es wäre übrigens möglich, dass auf den Pribramer Gängen Bleiglanz auch in einer noch späteren Periode gebildet worden sei. Wenigstens sah ich ihn auf einer Stufe im Museum auch auf Kalkspathkrystallen von der Form R — 1 . Ä -f oo aufsitzen, welche wohl einer jüngeren Calcitformation angehören. Damit würde die vom Herrn Director Grimm (Berg- und hüttenmännisches Jahrbuch f. Pribram und Leoben 1850, S. 150) angeführte Beobach- tung, dass in manchen Gangausfüllungen, z, B. im widersinnischen Gange, die mittleren dünnen Bleiglanzlagen silberärmer als die äusse- ren sind, wohl im Einklänge stehen. Dasselbe wurde bei dem tropf- steinartigen Bleiglanze beobachtet. Von gleichem Alter mit dem Bleiglanze II oder doch in der Zeit- folge nicht weit davon abstehend, scheinen einige andere metallische Substanzen zu sein , die aber auf den Pribramer Erzgängen zu selten und unter zu gleichförmigen Verhältnissen vorkommen, als dass man zu einer klaren Ansicht über ihr relatives Alter gelangen könnte. Zuerst will ich des seltenen Steinmannites Erwähnung thun, der auf dem Franciscigange auf der Annazeche gefunden wurde. Er besteht nach einer neuerdings von Herrn Professor Rochleder vorgenommenen (jualitativen Untersuchung aus Schwefelblei und Schwefelantimon, mit unmerklichen Spuren von Eisen, Zink, Arsen, und ist gewöhnhch unmit- telbar auf dem schieferigen Nebengestein oder auf Quarz mit Blende oder auf Eisenspath aufgewachsen. Ein einziges Mal sah ich ihn auf in Oktaedern krystallisirtem Bleiglanz aufsitzend, welchen ich für jüngeren Bleiglanz zu halten geneigt bin. Gewöhnlich bildet er kleine nierenförmige oder traubige Massen, die an der Oberfläche mit sehr kleinen Oktaedern besetzt sind und selbst oft wieder eine krummschalige Structur zeigen, doch so, dass die dünnen Schalen nicht dicht auf einander liegen, sondern durch dünne Lagen von Blei- mulm (zersetztem erdigem Bleiglanz) von einander geschieden wer- den. Oder er tritt in derben, aber stets sehr porösen und zerfresse- nen Partien auf, welche in den zahlreichen Lücken ebenfalls mit Bleimulm überzogen oder — die kleineren — ganz erfüllt sind. Diese Beschalfenheit regt eine Idee über die Entstehungsweise des Steinmannites an, die nicht ganz ohne Wahrscheinlichkeit sein dürfte, da sie ihr vollkommenes Analogon in dem wechselseitigen Verhältnisse zwischen Grauspiessglanzerz, gediegen Antimon und Antimonarsen fin- det. Mir scheint es nämlich sehr annehmbar, dass der Steinmannit 172 a c u s s. ans antimonhaltigom Iileiglanz liorvorgcgaiiG^cn sei, welchfim durch Zersetzung ein Theii des Schwcfelbleics entzogen wurde, während der andere Theil desselben mit der nun relativ grösseren Menge des Schwefelantimons sich zu Steinmannit verband und neue, diesem zu- kommende Formen annahm. Die poröse Beschaflcnheit der derben Massen , die Lücken zwischen den Schalen der nierenförmigen Varietäten und die Gegenwart des Bleimulms scheinen wenigstens sehr dafür zu sprechen. Dass übrigens der Steinmannit in der Folge wieder anderen Zersetzungen unterlag, werde ich später bei Bespre- chung des gediegenen Silbers darthun. Eine zweite Mineralsubstanz, die hier Erwähnung finden muss, ist der Polybasit, — für die Pribramer Erzgänge ebenfalls ein seltenes Vorkommen (bisher nur auf dem Kreuzklüftnergange gefun- den). Gewidinlich sind seine Krystalle unmittelbar auf weit älteren Gebilden, z. B. Quarz und Bloiglanz I aufgewachsen. Dass er aber jüngerer Entstehung sein möge, beweist ein in der Museumssamm- lung aufbewahrtes Handstück, dessen Formationsreihe folgende ist: a) Bleiglanz; b) Pyrit; c) klein krystallisirter Braunspath; d) pseu- domorphe Krystalle von Sprödglaserz und Pyrit nach Polybasit. Die Art der Pseudomorphosc habe ich schon anderwärts beschrieben (Sitzungsber. der k. Akad. d. Wiss. 18Ö3, X, S. 40). In Beziehung auf das relative Alter geht aber daraus hervor, dass der Polybasit erst nach der Ablagerung des Braunspathes I gebildet sein konnte. Erst später wurde er dann laugsam zersetzt und seine Stelle nahmen Sprödglaserz und Pyrit ein, von denen das erste sich durch Verlust von Kupfer und vielleicht auch von Arsen sehr leicht aus dem Poly- basit hervorgebildet haben konnte. Die in Folge der verminderten Masse bleibenden Lücken wurden durch Pyrit ausgefüllt. Auch manches Bothgiltigerz, besonders das krystallisirte, dürfte hieher gehören, da die Krystalle meist auf Braunspath auf- sitzen. An einem Stücke der Sammlung des ilei-rn v. Lill beobach- tet man folgende Succession von Mineralien: (i) Quarzit: h) dichte Blende: c) krystallisirtcn Sjtatheisenstein: i() kleine Krystalle von rother Blende; ej einzelne ziemlich grosse Krystalle von Bothgiltig- erz. An einem andern dagegen : (i) Quarzit mit eingesprengtem Bleiglanz; b) skalenoedrischen Kalkspath; c) schöne y* Zoll grosse Krystalle von Piothgiltigerz, die von einer zersetzten pyritischen Masse, die sich entfernen liess, verhüllt waren. \n manchen Fällen Frflfjmente zur En(wickc'luii!*sgcscliichte der Minonilien. lio sitzen die Krystitlle der Silberblende unmittelbar auf noch älteren Gel)iklen auf. Die derben Varietäten linden sich zum Theil in kör- nigem Kalkspath eingewachsen , dessen Alter sich aber nicht mit Bestimmtheit ermitteln lässt. Doch dürfte er am ersten dem Calcite I. (Nr. 8 des Schema) zuzurechnen sein. Doch auch in noch tieferem Niveau kömmt derbe Silberblende vor, verwachsen mit Quarz, ßleiide, l'yrit und Kalkspath, würde also auf ein höheres Alter Ans[»ruch machen können , wenn sie nicht etwa erst später dort durch Umwandlunj]^ einer andern Mineralsubstanz entstanden ist, zu wel- cher Annahme aber die vorliegenden Handstücke keine gegründete Veranlassung bieten. Mitunter durchsetzen schmale, sich bisweilen schaarende Gangtrümmer den Quarzit , deren Ausfüllungsmasse grossentheils aus derbem Iluthgiltigerz besteht. An einem solchen Gangstückc beobachtete ich von aussen nach innen : aj derbe Blende; h) derben Quarz; cj derbes Rothgiltigerz ; an einem andern: aj körnigen Bleiglanz; hj derben Quarz; c) derbes Rothgiltigerz; dj körnigen Kalkspath, während an anderen Stellen die derbe, mit etwas körniger Blende und Kalkspath gemengte Silberblende unmit- telbar mit dem quarzitischen Nebengesteine in Berührung steht. Ad 12. Jetzt folgt wieder Kalkspath, die dritte der auf den Pi-ibramer Gängen so häuligen Kalkspathformationen, die, besonders die jüngeren, oft nur schwer, mitunter auch gar nicht von einander zu unterscheiden sind, wenn ihre Formen nichts Ausgezeichnetes besitzen und sie, mit Auslassung mehrerer Mittelglieder, unmittelbar auf einander oder auf viel ältere Formationen folgen. Es wäre daher leicht möglich, dass ihre Zahl um eine verringert werden müsste, indem zwei derselben in eine Periode zusammenfallen könnten. Die hier zunächst in Hede stehenden Kalkspäthe (III) sind theils körnig, theils, wo der freie Raum es gestattete, krystallisirt; die Krystalle gewöhnlich ziemlich klein und entweder das stumpfe Rhomboeder R — 1 allein, oder weit häufiger dasselbe mit meist nur schwach abgestumpften Ecken zeigend, selten durch stärkere Entwickelung der Prismenttächen kurzsäulenförmig werdend. Die Farbe ist in der Regel weiss, gelblich- oder graulichweiss, selten rosenroth, fleisch-, Zinnober- oder braunroth oder dunkelgrau , selbst schwärzlichgrau gefärbt. Sehr selten zeigen sie eine gelbe, grünliche, bläuliche oder selbst violette Färbung; doch haftet die letztere stets nur an der Oberfläche der Krystalle. Eine Beimengung chloritischer Substanz 174 R e u s s. ei'theilt dem Kalkspatli zuweilen eine sclnväi'zlichgrüne Färbung. Im Karolinengange fanden sieh, wiewohl sehr selten, selbst mehrfarbige Kalkspathkrystalle. In der Sammlung des Herrn v. Li 11 befindet sieh ein Stück, dessen Krystalle weiss, bläulich und gelb gefleckt sind. Oft schliessen sie Schwefelkies, Büschel von Sammtblende oder rothen Eisenocher ein. Der crstere ist mitunter sehr regelmässig, nach drei den Axenkanten von R entsprechenden Linien angeordnet, während der ganze übrige Krystall klar und durchsichtig bleibt. Eine häutige Erscheinung bei den Kalkspathkrystallen ist auch die Scha- lenbildung ; ein dunkler schwarzgrau oder rothbraun gefärbter Kern ist von einer durchsichtigeren Krystallschale so umgeben, dass ersterer an den Rhomboederspitzen oft noch hervorragt. Die Krystalle sind zu Drusen vereinigt und oft auf ganz eigen- thümliche Weise gruppirt. Einige dieser Formen kehren sehr oft wieder, so dass man sie beinahe für charakteristisch ansehen kann. Vorzüglich ist dies der Fall mit der reihenweisen Gruppirung. Die mitunter sehr kleinen Rhomboeder stehen oft in grosser Anzahl in paralleler Richtung senkrecht über einander, so dass ihre Hauptaxen zusammenfallen, und sie auf diese Weise säulenförmige oder lang- konisclie Aggregate bilden, die nicht selten in grosser Anzahl, durch kleine Zwischenräume geschieden, neben einander stehen. In manchen Fällen werden dieselben sehr dünn, beinahe nadeiförmig und sind dann gleich den Ilaaren einer Rürste an einander gedrängt. Zuweilen werden die Krystalle nach oben immer kleiner und es entstehen dadurch langgezogen - kegelförmige Gestalten. Mitunter sind die Krystalle auch in weniger regelmässiger Stellung nach gebogenen und verästelten Linien zusammengehäuft und bilden ästige oder mit einander verschlungene, im Innern gewöhnlich hoble Cylinder. Oder sie sind zu l'ächer- und halmenkammartigen Aggregaten verbunden, die bisweilen mit einem dünnen Stiele aufsitzen. Eigenthümlich sind die lang und sehr dünn kegelförmigen stalaktitischen Formen, welche dieser Kalkspath bisweilen bildet und die ganz oder theilweise mit haarförmigen Büscheln von Sammtblende und mit Pyrit überkleidet sind. Ein ausgezeichnetes Schaustück dieser Art bewahrt die aka- demische Sannnlung zu Pribram. Die Basis bildet gelblich und röth- lich gefärbter körniger Calcit, in welchen düime Lagen von Pyrit eingebettet sind. An der Oberfläche wird er von einer dünnen Schichte von Sammtblende überdeckt. Aus der unteren Calcitlaj^e Fragmente zur Entwickelung'sg^eschiehte der Mineralien. 175 senken sieh bis 3" lange, sehr dünne stalaktitische Zapfen herab, die von einer Lage faseriger Samintblende und darüber von fein krystal- linischem Pyrit überkleidet werden. Letzterer lässt oft eine Seite der Zapfen frei. An manchen derselben ist die innere Kalkspathaxe zerstört, an deren Stelle sich nun ein enger Canal befindet oder es ist auch dieser s[)äter noch dnrcli Sammtblende ausgefüllt worden. Als jüngerer Niederschlag hat sieh zuletzt noch Kalkspath (IV) al)gelagert, dessen kleine Krystalle {R — 1) nicht nur den Boden zwischen den Stalak- titen überall überdecken, sondern auch hin und wieder an diesen selbst sitzen. Der Caicit ist endlich nochmals mit Pyrit fein überzo- gen. Nach der Mittheilung des Herrn Directors Grimm befanden sich am Boden der Druse, von dein die beschriebene Stufe ein Bruchstück ist, den Stalaktiten entsprechende, ebenfalls mit Sammtblende über- kleidete haufenförmige Stalagmiten. Noch auffallender sind die nagelähnlichen Formen mancher hie- her gehöriger Kalkspälhe. Der untere Theil bildet einen langgezo- genen Kegel mit nach aufwärts gerichteter Basis und aufgewachsener dünner Spitze. Bei genauerer Betrachtung bemerkt man, dass er aus sehr kleinen mit parallelen Hauptaxen über und neben einander lie- genden stumpfen Bhomboedern zusammengesetzt, im Querschnitte dreiseitig ist und auf jeder Seitenfläche eine, wenn auch sehr stumpfe und unregelmässige Längskante besitzt. Er stellt daher die Hälfte eines spitzen Skalenoeders dar. Auf der oberen Basis dieses Kegels sitzt gewöhnlich ein grosses, flaches, auf der Oberseite vollkommen ausgebildetes Bhomboeder R — 1 in Form eines Daches, wodurch das Ganze grosse Ähnlichkeit mit einem kleinen Begenschirm oder einem Nagel mit breitem dreiseitigen Kopfe erhält. Solche grössere und kleinere höchst zierliche Gruppen findet man öfter in Mehrzahl auf einer porösen körnig-krystaUiiiischen Kalkspathniasse aufgewach- sen. Da sie nur mit einem dünnen Stiele festsitzen, so brechen sie sehr leicht von ihrer Unterlage los. In der neueren Zeit sind auch andere nagelartige Formen von gelblicli-, graulich- und grünlichweisser Farbe vorgekommen, deren unteres langgezogenes, ebenfalls gerundet- dreikantiges, kegel- förmiges, die Hälfte eines Skalenoeders darstellendes Ende mit meist sehr dünner Spitze aufgewachsen ist, während das obere Ende weit kürzer und scbärfer dreikantig ist und die Hälfte eines Bhomboeders 176 Heus s. darstellt. Die scharfcMi Axonkanten des Skalenoeders messen freilieh nur sehr annäliernd 88° (also idmlicli iler Kante von (P -j- 1) ^ mit 88° 18'), die liliomboederkanten aber 105°, gehören daher wohl dem Grandrhond>oeder li an. Die Oberfläche der ganzen Gestalt besteht aus dicht gedrängten, in paralleler verticaler Stellung befindlichen winzigen R — 1. Das ganze Aggregat stellt aber doch nur ein Indi- viduum dar, durch welches die rhoniboedrisehen Spaltungsflächen ununterbrochen hindiircljgeben. An manchen Handstücken sieht man diese nagelähnlichen Gestalten — bis y^ Zoll lang — in grosser Anzahl dicht neben einander auf einer porösen Kalkmasse aufgewach- sen. Die Zwischenräume wurden gewöhidich später durch einen jüngeren Kalkspath in verticalen vielfach gewundenen Lamellen, von dem weiter unten die Rede sein wird, theilweise ausgefüllt, so dass die beschriebenen Nägel gleichsam darin eingesenkt erscheinen und nur mit ihrem oberen Ende mehr weniger liervorragen. Wenn der jüngere Calcit sich jedoch in grösserer Masse abgelagert hat, so wur- den durch die sich zu einer bedeutenderen Höhe erhebende Zwi- schensubstanz die ohnehin nur sehr lose mit der Unterlage zusammen- hängenden Nägel von derselben losgerissen und man sieht dieselben nun in allen möglichen Lagen in den Lücken des jüngeren Kalk- spathes stecken, bald beweglich und lose, so dass man sie leicht herausziehen kann, bald aber auch in ganz verkelirter Lage, mit dem oberen dickeren Ende eingeschlossen, so dass man sie wohl bewe- gen, aber ohne Zerbrechen der umgebenden Substanz nicht entfer- nen kann. Mitunter ist am untern dünnen Ende noch die kleine Bruchfläche sichtbar; in den meisten Fällen ist sie aber durch neu gebildete winzige Kryställchen unkenntlich geworden. Ganz auf dieselbe Weise, wie die eben beschriebenen Nägel, findet man in dem Maschenwerk des jüngeren Kalkspathes zuweilen lose Cylinder von Nadeleisenerz mit Pyritüberzug, in deren bmerem mitunter noch eine Kalkspathaxe sichtbar ist. Sie sind oflenbar nichts als losgebrochene Bruchstücke der weiter oben beschriebenen, früher aufgewachsen gewesenen, so zerbrechlichen Kalkspathstalaktiten, welche durch den mehr und mehr in die Höhe wuchernden jüngeren Kalkspath in diese abnorme Lage versetzt wurden. Nebst den eben geschilderten mehr weniger regelmässigen Aggregaten bildet der Kalkspath aber auch noch wirre körnige, sehr poröse, lockere Massen, die bei genauerer Betrachtung sich ebenfalls aus sehr kleinen. Fragmente zur Entwickelungsgeschiehte der Mineralien. 177 gewöhnlich nicht vollkommen ausgebildeten, mit einander nur stellen- weise zusammenhängenden Krystallen zusammengesetzt darstellen. Auch hier macht sich, wenigstens an einzelnen Stellen, die reihen- weise Anordnung geltend und diese Partien gehen allmählich in solche über, bei welchen lineare Krystallaggregate sich zellig nach allen Richtungen durchkreuzen. Nur selten erscheint der in Rede stehende Kalkspath in anderen theils einfachen, theils complicirteren Krystallformen. So findet man zuweilen Drusen, deren kleine Krystalle die Combination (P)^.R — 1 darstellen, wobei die wenig entwickelten Rhomboederflächen stark nach der Klinodiagonale gestreift und zugerundet, die Flächen des stumpfen Skalenoeders aber zierlich parallel den Grundkanten gestreift sind (Zippe, Über die Krystallformen des Kalkspathes in den Denk- schriften der k. Akademie der Wissenschaften zu Wien, Bd. III, Taf. 1, Fig. 4). Eben so selten treten wasserklare kurzsäulenförmige Krystalle von der Form (P-f' 0'" -^+00 auf (Clementigang bei Bohutin), Mitunter bildet der Kalkspath auch mannigfach gruppirte Skalenoeder, die aus sehr kleinen parallelen R — i . R -\- 00 aufgebaut erschei- nen und an ihren Polecken in mehrere parallele Spitzen auslaufen (Adalbertigang, 17. Lauf). Eine eigenthümliche Physiognomie erhält mancher Kalkspath durch eine reichliche Beimengung fein vertheilter Bleiglanzpartikeln, die ihm eine dunkelgraue Färbung ertheilen. Gewöhnlich ist er derb, ziemlich grosskörnig, mit stark gekrümmten Spaltungsflächen. Nur einmal (in der Sammlung des Hrn. Gubernialrathes v. Li 11) sah ich ihn krystallisirt in der einfachen Combination R — i . R -\- 00. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass derselbe einer weit älteren Bildungsepoche angehöre, denn man findet ihn gewöhnlich mit Blende und Pechuranerz verwachsen. Dass auch der Kalkspath dieser Epoche in späteren Zeiten manchmal chemischen Veränderungen unterlegen sei , davon geben die Pseudomorphosen von Brauneisenstein nach Kalkspath Zeugniss. Eine dergleichen, wo die verticalen Rhomboederaggregate desselben nicht nur mit einer Brauneisensteinhaut überzogen sind , sondern dieser auch nach den Theilungsrichtungen in die Calcitmasse eindrang, habe ich schon früher beschrieben (Sitzungsberichte der k. Akad. der Wiss. 1853, X, S. 45). Auf der Unterseite der erwähnten Stufen sitzen Rhomboeder, die ganz in Brauneisenstein verwandelt sind. Es Sitzb. d. mathem.-uaturw. Cl. XXU. ßd. 1. Hft. 12 1 78 R e u 8 s. mag diese Umwandlung wohl dadurch vor sich gegangen sein, dass sich statt des kohlensauren Kalkes Eisenspath niederschlug und dieser dann erst in Limonit umgebildet wurde. Sillem erwähnt eine angeblich von Pfibram stammende Pseu- domorphose, bei der die Calcitkrystalle R — 1 . Ä -|~ °® '" derben porösen Bleiglanz umgewandelt sind , der deutliche hexaedrische Theilbarkeit wahrnehmen lässt. Es würde diese Pseudomorphose, die ich übrigens in keiner der von mir untersuchten Sammlungen wiederfand, auf eine noch jüngere Bleiglanzbildung hinweisen. Endlieh kommen bei Pfibram noch skalenoedrische hohle Pseu- domorphosen vor, die offenbar nach (P)3 des Calcites gebildet sind, selbst aber wieder aus feinkörnigem Kalkspathe bestehen. An einer Druse in der Sammlung des Hrn. Gubernialrathes v. Lill fliesst die Höhlung der nachbarlichen Skalenoeder in eine einzige mit kleinen Stalaktiten ausgekleidete Höhlung zusanmien. Auf den pseudomor- phosirten Krystallen sitzen sehr kleine Kryställchen des jüngeren Barytes oder sie sind von einer graugrünen zersetzten Pyritsubstanz beinahe ganz bedeckt. Die hier beschriebenen Kalkspathe sitzen auf den verschieden- artigsten Mineralsubstanzen auf. Bald haben sie uimiittelbar Blende, älteren Quarz, Bleiglanz oder Eisenkies zur Unterlage; bald treten sie als mehr weniger dicker Überzug des älteren Barytes, des skale- noedrischen Kalkspathes oder des Braunspathes auf. Im Allgemeinen pflegen sie die mächtigste und am meisten entwickelte sämmtlicher Pfibramer Calcitformationen darzustellen. Fast stets umschliessen sie derben oder theilweise krystallisir- ten, nicht selten auch dünnstengelig zusammengesetzten Pyrit, bald nur in einzelnen Partien, bald in ganzen zusanunenhängenden Lagen, wodurch dann der Calcit in zwei oder selbst in mehrere über einan- der liegende Abtlieilungen gesondert wird. Es kommen aber noch zwei andere Mineralsubstanzcn darin vor, deren eine offenbar aus dem Pyrit hervorgeht, die andere mit demselben wohl auch in einer innigen Beziehung zu stehen scheint. Letztere ist der seltene Cron- stedtit, der bisher nur 1817 auf dem Adalbertigange erbeutet wor- den ist. Er liegt in gewöhnlich nierenförmigen, niedergedrückten, krummschalig und zugleich dünnstengelig zusammengesetzten Knollen, welche erst bei dem Zerschlagen der wenig mächtigen Gangausfül- lungsmasse zum Vorschein kommen , in Gesellschaft von Pyrit in Frag:iiieiilc zur Eritwickelung'sg'eschichte der Mineralien. 179 körnigem Kalkspath eingebettet. Auf diesen folgen nach aussen hin gegen die Saalbänder des Ganges Quarz , körniger Eisenspath und feinkörnige Blende, die das älteste Glied bildet. Dieselben Gebilde wiederholen sich auf beiden Seiten der Gangmasse, deren Mitte der Caicit mit dem Cronstedtit einnimmt. Nicht selten liegt unmittelbar über dem Cronstedtit noch eine Schichte nierenförmig-faseriger Sammt- blende, — ein Beweis, dass ersterer älter sei, als des Pyrrhosiderit. Beinahe immer findet man den Cronstedtit mit Pyrit verbunden. Derselbe bildet nicht selten den Kern der nachahmenden Gestalten des ersteren oder ist in unregelmässigen Partien mit demselben ver- wachsen. Sobald der Pyrit strahlig ist, beobachtet man nicht selten die eigenthümliche Erscheiiumg, dass seine Stengel unmittelbar in die darüber liegenden radialen Stengel des Cronstedtites übergehen, ohne dass sich aber zugleich ein allmähliches Verfliessen der Substanz des einen in jene des andern wahrnehmen Hesse. Unwillkürlich wird durch diese Verhältnisse die Idee angeregt, der Pyrit sei erst später durch einen chemischen Process in Cronstedtit, der bekanntlich 5 {FeO . HO) + 3 Fe, MgO. 2 SiOs ist, umgewandelt worden. Mit- unter liegen die Stengel des Cronstedtites nicht dicht an einander, sondern es drängt sich zwischen dieselben der Pyrit hinein und bildet gleichsam um jedes Säulchen eine Scheide. Stellenweise hat auch Kalkspath — offenbar ein späteres Infiltrationsproduct — die leeren Räume zwischen demselben ausgefüllt. Die andere Mineralsubstanz, deren oben Erwähnung geschah, und die sich im Kalkspathe sehr oft findet, das Nadeleisenerz bei- nahe beständig begleitend, ist ein offenbares Zersetzungsproduct. Es ist eine dunkel graugrüne bis schwärzlich grüne, zerreibliche Substanz von erdigem Ansehen, die sich, bei stärkerer Vergrösse- rung unter dem Mikroskope betrachtet, aus lauter dünnen, grünlichen, durchscheinenden Blättchen, die regellos zusammengehäuft sind, bestehend zeigt. Selten ist sie ganz rein; beinahe stets sind zahl- lose, meist sehr kleine frische Pyritkryställchen(/r. -^} eingestreut, öderes ist zuweilen Eisenoxydhydrat innig beigemengt, wodurch die Substanz eine in das Bräunliche ziehende Farbe annimmt, oder es sind darin deutliche radialfaserige Kügelchen von Pyrrhosiderit erkennbar. Gewöhnlich ist gar keine Structur an der in Rede ste- henden Substanz wahrzunehmen ; doch sind bisweilen Spuren einer stengeligen Absonderung niclit zu verkennen. Sehr oft dringen lineare 12* 180 R e u s s, Aggregate winziger Kalkspatiikrystalle in (lieseli)e ein oder sie ist auch ganz von einem Netzwerk sehr dünner Kalkspathkrystälichen durchzogen. Die Drusen faserigen und ährenförmigeuKalkspathes, die man hin und wieder in den Sammlungen sieht, sind ofTenhar in dieser zersetzten Substanz gebildet worden, sie beurkunden dies schon durch die ihrer Oberfläche noch anhängende grüne Färbung. Bei einer vorgenommenen qualitativen chemischen Prüfung ergab es sich, dass die grüne Masse sich mit Hinterhissung von Kieselerde leicht und ruhig in erwärmter Salpetersäure zu einer gelben Solution löse und neben der Kieselerde noch Eisenoxydul unter ihre Hauptbestand- theile zähle. Auch eine Reaction auf Mangan lässt sich vor dem Löthrohre nicht verkeimen, hn Allgemeinen ähnelt die Substanz sehr dem Delessit, Glaukonit und den verwandten Mineralkörpern. Sie findet sich sehr häufig in Begleitung der schönen Nadel- eisenerze im Kalkspathe eingeschlossen, wo sie Höhlungen, die offen- bar von nierenförmigen nachahmenden Gestalten eines zerstörten Minerales herrühren, ganz oder nur theilweise erfüllt. Dass dasselbe eine stengelige Structur besessen habe , geht aus dem Vorange- schickten hervor; dass die Oberfläche seiner nachahmenden Gestal- ten durch schwach hervorragende flache Krystallenden drusig gewe- sen sei, ergibt sich aus den deutliclien, mosaikartig getäfelten Ein- drücken, welche dieselbe an dem überliegenden Kalkspath zurück- gelassen hat. An einigen Stücken in derSanmilung des Herrn Guber- nialrathes v. Li 11 war diese Mineralsubstanz noch ganz oder doch theilweise erhalten, und gab sich als schalig-nierenförmig-stengeliger Pyrit zu erkennen, dessen Oberfläche durch schwach hervorragende kleine Krystalle (^H . -^) drusig war. Mitunter hatte sich aus der zersetzten Substanz schon deutliche Samnitblende hervorgebildet, die dann die Oberfläche derselben überzog oder in kleinen Partien darin eingesprengt lag. Gewöhnlich erscheint sie aber erst über dem die Decke bildenden krystallisirfen Kalkspathe. Einer ganz ähnlichen Zersetzung unterlagen sehr oft die klein- traubigen Pyrite, welche zuweilen die Decke des Kalkspathes bil- den , oder jene , welche sich über Krystallen von Rothgiltigerz oder drathförmigem gediegenem Silber abgelagert haben. Der in der zersetzten Substanz so häufig eingeschlossene krystallisirte Pyrit ist keineswegs als ein Residuum des zerstörten Pyrites, sondern vielmehr als eine jüngere Neubildung zu betrachten. FragTfiente zur Entwickeliingsg'eschichte der Mineralien. 181 Merkwürdig ist es, dass alle diese so reichlich vorkommenden Zer- setzungsproducte auf dem Adalbertigange in der bedeutenden Tiefe von 280 Klaftern unter Tage einbrachen. Derselben zersetzten Substanz begegnet man nicht selten in der Nähe des Cronstedtites . was sich aus dem beinahe beständigen Zusammenvorkommen desselben mit dem vorerwähnten strahligen Pyrit sehr leicht erklären lässt. In der Sammlung des böhmischen Museums sieht man an einem Handstücke in der dunkel graugrünen Substanz noch einzelne unversehrte Säulchen des Cronstedtites ein- gelagert, so wie sich auch das Nadeleisenerz nicht selten als unmittel- barer Begleiter dieses seltenen Minerales findet. Ad 13. Unter dem im Folgenden zu besprechenden Pyrrhosiderit liegt zuweilen noch eine meistens dünne Zone von Pyrit oder Mar- kasit, die ihre Selbstständigkeit wohl dadurch kund zu geben scheint, dass das Doppeltschwefcleisen auch zuweilen für sich allein ohne Kalkspath über verschiedenen älteren Gebilden unter der Decke des Pyrrhosiderites auftritt. So sah ich den Pyrit unmittelbar auf dem Braunspathüberzuge des skalenoedrischen Kalkspathes, den Markasit auf Blende, Quarz, Braunspath u. s. w. aufliegen. Zuweilen nimmt der Pyrit aber auch ganz regelmässig seine Stelle zwischen dem Calcit III und dem Nadeleisenerz ein. Demungeachtet wäre es möglich, dass beide — Pyrit und Markasit — doch nur also unter- geordnetes Glied dem Calcite III, der ohnehin so häufig Pyrit, selbst in grösseren Partien , umschliesst, angehöre, also keine Selbststän- digkeit beanspruchen könne. Der Pyrit erscheint bald in zerstreuten kleinen Krystallen, bald in kleintraubigen oder kugeligen drusigen Massen, bald in derben Partien, die an der freien Oberfläche trau- bige Gestalten darbieten. Der Markasit ist stets krystallisirt. Die sehr kleinen Krystalle (Pr . Pr -j- oo) sind zuweilen kammförmig grup- pirt und gewöhnlich zu einer dünnen Drusenhaut verbunden. Dieser Periode scheinen auch die eigenthümlichen walzenförmigen Gestalten des Pyrites anzugehören, welche mitunter auf den Pribramer Gän- gen vorkommen. Sie sind an der Oberfläche drusig durch unregel- mässig gehäufte kleine Krystalle, im Querbruche strahlig körnig. Auf einem Schaustücke der von LilTschen Sammlung in Pfibram liegt ein etwa 2'" dicker, bis IV3' langer schlangenförmig gewundener Cylinder auf einer aus verticalen Reihen kleiner Rhomboeder beste- henden Kalkspathdruse. 182 R e u s s. Ad 14. Der Pyrrhosiderit kömmt auf den Pribramer Gän- gen, die den Gegenstand unserer Untersuchung bilden, immer in sehr dünnfaserigen, gewöhnlich zu Überzugsrinden verbundenen nachahmenden nierenförmigen und traubigen Gestalten vor, deren Oberfläche eine sehr zarte sammtartige Beschaffenheit hat; daher der Name „Sammtblende" und der von Zippe vorgeschlagene pas- sendere „Sammteisenerz". Auf der Bruchfläche zeigt er eine haar- braune Färbung und Seidenglanz, während die Oberfläche alle Farben- Nuancen vom Braungelben bis zum Schwarzbraunen darbietet. Mitunter bildet er zierliche isolirt aufgewachsene, grünlichgraue Kugeln, oder in anderen Fällen kleine tropfsteinartige Gestalten von sehr lichtgelber Farbe, welche, sämmtlich in paralleler Stellung, stets nur eine Seite der unterliegenden Kalkspathkrystalle bedecken. Doch sitzt er auch zuweilen in sehr zarten, kurzen, vereinzelten Büscheln auf anderen Gesteinen auf oder er überzieht die dünnen tropfstein- artigen Gestalten und dünn walzenförmigen Krystallaggregate des Kalkspathes III. Mitunter werden die früher beschriebenen verticalen Krystallreihen dieses Kalkspathes von einer dünnen Axe strahligen Pyrrhosiderites durchzogen. Wahrscheinlich waren früher dünne Kalkspathstalaktiten vorhanden, welche später zerstört und durch den Pyrrhosiderit ersetzt wurden, um welchen sich in der Folge wieder Calcit regelmässig herumlagerte. Sehr eigenthümlich ist auch das Auftreten des Nadeleisenerzes als sehr dünner dichter Überzug ziemlich grosser zu Drusen verbundener Kalkspathrhomboeder {R — 1 ), deren ganz ebene Oberfläche eine sehr zierliche Farbenzeichnung darbietet. Auf lichtbraungelbem Grunde treten nämlich bald schmä- lere, bald breitere, stets geradlinig begrenzte, dunkelbraune Farben- zonen hervor, 2 — 5 auf jeder Rhomboederfläche, welche sämmtlich der Klinodiagonale derselben parallel verlaufen (Sammlung des Herrn Gubernialrathes v. Lill und des Herrn Directors Grimm). Bisweilen sind die sehr feinen und kurzen Fasern des Nadel- eisenerzes nach allen Richtungen unter einander gewirrt und zu grossen lockeren und leichten Massen zusammengehäuft, auf deren Oberfläche einzelne sehr kleine Calcitkryställchen aufgestreut sind. Sie haben sich gewöhnlich in Drusenräumen gebildet, welche sie zuweilen ganz erfüllen. Endlich beobachtet man noch derbe, sehr feinkörnige oder verworren faserige Partien von verschiedener Grösse, an deren Oberfläche dann die sammtartigen Fasern in der Fragmente zur Eiitwickclungsgescliichle der Mineralien. 183 gewöhnlichen Form hervorragen. Im Innern schliessen sie oft derhen Pyrit in zerstreuten Körnern oder selbst in grösseren Partien ein. Das Sammteisenerz sitzt nicht nur auf dem ihm im Alter zunächst vorangehenden Pyrit, Markasit oder Calcit, sondern auch auf älte- ren Gebilden. Man findet dasselbe als unmittelbaren Überzug von Blende, Bleiglanz und Quarz, von älterem Kalkspath (Calcit II) und Braunspath, so wie auch, wie schon erwähnt wurde, als Pseudo- morphose nach Baryt I und Eisenspath. Ebenso tritt dasselbe zuwei- len in den nach Zerstörung der älteren Barytkrystalle zurückbleiben- den Höhlungen auf. Endlich trifft man das manchmal in unmittelbarer Berührung mit der mehrerwähnten glaukonitischen Sidistanz in der Masse des Kalkspalhes III selbst eingeschlossen , während es in der Regel von der Substanz, aus welcher es hervorgegangen, mehr weniger entfernt aufzutreten pflegt. Bedeckt wird es am häufigsten von jüngerem Kalkspath (Calcit IV), Baryt (Baryt II) und Pyrit (Pyrit IV). An einer Stufe im böhmischen Museum, welche folgende Succession der Mineralien zeigt : a) Quar- zit; h) Bleiglanz; c) Rinde von graulichweissen Quarzkrystallen; d) Braunspath in sehr kleinen Krystallen; e) krystallisirten Cal- cit III; f'J Sammteisenerz; ^^Krystalle jüngeren Barytes II, schlies- sen die weingelben säulenförmigen Krystallc des letzteren kleine Büscheln des Sammteisenerzes vollkommen ein, müssen also offenbar später gebildet worden sein. Ganz dieselben Einschlüsse beobachtet man hin und wieder in Krystallen desKalkspathes IV und des jüngeren Quarzes III, der dadurch eine gelbe Färbung annimmt. Wie alle Eisenoxydhydrate , ist auch der Pyrrhosiderit ein Zer- setzungsproduct älterer eisenreicher Mineralien. Sein Vorkommen unter den Eisenerzen in den oberen Teufen der Pribramer Gänge, in dem sogenannten eisernen Hute deutet schon auf die verhältniss- mässig neue Entstehung hin. Wenn sich auch die Gesteine, aus deren Zersetzung er dort hervorgegangen ist, nicht mit Bestimmtheit ange- ben lassen, so darf man doch Vermuthungen, die Manches für sich haben, darüber äussern. Ohne Zweifel mag der Spatheisenstein eine der Substanzen sein, die das Material zur Bildung des Göthites gelie- fert haben. Die Beschaffenheit mancher in den Mineralien-Sammlun- gen aufbewahrten Handstücke spricht sehr dafür. An einem der- selben im hiesigen Universitäts-Cabinete liegt unter dem mit Calcit- krystallen besetzten Göthite zuerst Pyrit, dann Calcit und zuunterst 184 Rens s. krystallisii'ter Eisenspatli. Die Krystalle des letzteren sind an der Oberfläche gruhig, angefressen, ja theihveise zerstört; sie füllen den im überliegenden Calcite abgedrückten Raum nicht mehr aus. Offenbar ist hier einTheil desEisenoxydul-Carbonates gelöst und hin- weggeführt worden, um wahrscheinlich zur Bildung des Göthites verwendet zu werden. In noch weiterem Umfange scheint, wie aus den früheren Anga- ben hervorgeht, das glaukonitähnliche Mineral zur Bildung des Sammt- eisenerzes beigetragen zu haben. Besonders das fast beständige Zusammenvorkommen beider dürfte eine wesentliche Stütze für diese Ansicht abgeben, die auch in ihren chemischen Beziehungen keinen Widerspruch findet. Dass aber auch der Pyrrhosiderit wieder weiteren chemischen Umbildungen unterworfen sei, dafür liegen gegründete Thatsachen vor. Er verwandelt sich unter begünstigenden Umständen in Eisen- oxyd. Man kann diesen Übergang an allen Varietäten des Pyrrhosi- derites nachweisen. Zu diesem Behufe will ich einige darauf Bezug habende Stufen etwas näher beschreiben. Ein Handstück von Hade bei Pi'ibram, in der Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt, besteht aus derbem, aus einander laufend faserigem Göthit und läuft oben in eine sehr dünnfaserige Druse desselben Minerales aus. Die untere Hälfte des Stückes ist noch frisch und unverändert, während die obere mit Beibehaltung der ursprünglichen Formen in dichten etwas ocherigen R o t h e i s e n s t e i n umgewandelt ist. Dieselbe Umwand- lung von der Oberfläche aus zeigt sich nicht selten am Nadeleisenerz von Drkolnov und der Vojna bei Pribram , das sehr oft mit einer Schichte von rothem Eisenocher überzogen gefunden wird. In den Sammlungen des Herrn Gubernialrathes v. Lill und des Herrn Directors Grimm sah ich Drusen des Sammteisenerzes von der gewöhnlichen Form , die zur Hälfte noch ihre charakteristischen Merkmale besassen, zum Theile aber eine rothe Färbung, blutrothen Strich und bei vollkommen bewahrter äusserer Gestalt eine erdige Beschaffenheit der Substanz wahrnehmen Hessen. Dieselbe Umwand- lung in dichten Rotheisenstein beobachtete ich an einem Handstüeke mit tropfsteinartigen Überzugsgestalten des Göthites auf Kalkspath, welches im Museum der geologischen Reichsanstalt aufbewahrt wird. An einer Stufe im Prager Universitäts-Cabinete erscheint zu Unterst grosskörniger , an der Oberfläche krystallisirter isabellgelber Fragmente zur Entwickelungsgeschichte der Mineralien. 183 Spatlieisenstein, der, tlieilweise zerstört, in dem auflagernden Cal- cite scharfe Abdrücke seiner linsenförmigen Rhomboeder hinterlassen hat. Auf dem krystallisirten Calcite (R — oo . R -\- oo) sitzt trau- biger Pyrit und darüber spannen sich brückenartig , nur stellenweise mit der Unterlage zusammenhängend, dünne Lamellen feinkörnigen Calcites, die beiderseits mit einer Lage sammtartigen Nadeleisenerzes überkleidet sind, auf welchem wieder Krystalle jüngeren Calcites (IV) zerstreut sind. Das Nadeleisenerz ist aber nur der Oberfläche zunächst unverändert, in geringer Tiefe schon Ist die Faserstructur verschwun- den und die ganze Masse in ocherigen Rotheisenstein , der leicht von der Unterlage abblättert und zum Theile zerreiblich ist, umgebildet. Eine Stufe, die wohl ebenso zu erklären ist, beschreibt Breit- haupt (Hartmann's berg- und hüttenmännische Zeitschrift 1853, S. 402). Über grossen Krystallen älteren Barytes hat sich eine dicke Haut von Eisenkies gebildet; darauf folgt eine sehr dünne Schichte ocherigen Rotheisensteines, darüber Nadeleisenerz und endlich Krystalle des Calcites IY(R — 1). Ofi'enbar ist hier der Rotheisenocher jünger, als der Pyrrhosiderit, aus ihm durch Umwandlung hervorgegangen, aber keine ursprüngliche Bildung, die vor der Ablagerung des Pyrrho- siderites erfolgt wäre. Dass endlich die Pyritschale keine Pseudo- morphose nach Baryt sei, wie Breithaupt will , sondern eine ein- fache Überrindung der Barytkrystalle, ist wohl klar. Überhaupt wird jetzt manches in den Begriff der Pseudomorphose hineingezogen, was ihm ganz fremd bleiben muss, und Incrustationen von Krystallen werden oft genug als Pseudomorphosen besehrieben. Eine andere interessante Stufe befindet sich in der Sammlung des böhmischen Museums. Auf einer grossen Quarzitplatte liegt eine etwa 1 — 2-5'" dicke Schichte ocherigen und dichten Rotheisen- steines. In derselben sind kreisförmige, krummschalig und zugleich dünnfaserig zusammengesetzte Partien nelkenbraunen Pyrrhosiderites eingebettet. Sie haben einen Durchmesser von 0*5 — 2"; jede ist von einer Lage rotben zerreiblichen Eisenochers umschlossen. Die Fasern des Pyrrhosiderites sind nur noch sehr locker mit einander verbunden und zerbrechlich, und zwischen die einzelnen Nadeln hat sich ebenfalls rother Eisenocher abgelagert. Hier dürfte wohl kein Zweifel obwalten, dass der Rotheisenstein sein Dasein dem Nadel- eisenerze verdanke und dass die Umbildung des letzteren in Eisen- oxyd von aussen nach innen fortschreite. 1 8ß R P H s s. Ganz ähnliche Erscheinungen beobachtet man an einem schönen Handstücke in der Sammhmg des Herrn Gubcrniah-athes von Lill. Auch hier liegt im ocherigon Rotheisenstoine eine etwa 2" grosse rundliche Partie feinstrahligen, schön seidenglänzenden Pyrrhosi- derites. Auf einer Seite greift der rothe Geher tiefer in letzteren ein und dessen Fasern verlaufen allmählich ohne scharfe Grenze in das Eisenoxyd, das sich auch zwischen die einzelnen Fasern hinein- drängt. An den Rändern der Stufe sieht man auch noch Rruchstücke anderer solcher Göthitpartien. Die Hohlräume zwischen denselben sind mit kleinen Rraunspathkryställchen ausgekleidet. Mehr weniger deutliche Spuren der oben beschriebenen Meta- morphose kann man an jeder grösseren derben Partie des Pyrrhosi- derites nachweisen. Zuerst zeigt sich auf den Klüften eine dünne Schichte rothen Eisenochers ; allmählich übergeht auch im Innern der Substanz stellenweise die Farbe des Striches in eine rothbraune, bis endlich die ganze Masse vollkommen in deutlichen ocherigen Roth- eisenstein umgewandelt erscheiut. Wenn dieser Process schon voll- endet ist, pflegen die die derben Massen bedeckenden, sammtartigen Drusen immer noch die Charaktere des Göthites unverändert dar- zubieten, bis endlich auch sie der Umbildung unterliegen. Ad IS. Über dem Pyrrhosiderit folgt nun sehr oft eine neue Kalkspathablagerung (Calcit IV), bald eine zusammenhängende körnige, an der Oberfläche krystallisirte Schichte bildend, bald nur in einzelnen Krystallen aufgestreut. Die Formen, unter denen die- selbe auftritt, sind sehr verschieden. Rald sind es meist kleine Kry- stalle von der Combination R — 1 . ^ -|- oo, an denen das Prisma nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt, wie bei demCalcite III, bald wieder sind es einfache stumpfe Rhomboeder {R — 1), welche bis- weilen eine bedeutendere Grösse erreichen. Doch kommen auch ganz eigenthümliche Formen vor, welche diesen Calcit von allen übrigen Pribramer Caicitformationen unterscheiden und ihn selbst dann leicht erkennen lassen, wenn er unmittelbar den Calcit III überlagert. Während hier in der Gruppirung der Krystalle die lineare Richtung vorwaltet, die Krystalle sich daher in senkrechter Linie mit den Polecken über einander legen, verbinden sich bei dem Calcite IV die Krystalle ebenfalls in paralleler Stellung, aber mittelst der Prismen- flächen, also in einer Ebene, woraus mannigfache plattenförmige oder lamellare Gestalten hervorgehen. Eine der hieher gehörigen Fragmente zur Entwickelungsgeschichte der Mineralien. \ 87 Formen hat Herr Dr.Kenngott in Poggendorffs AnnalenBd. 97, Heft 2, S. 31S, beschrieben. Es lässt sich aber eine ganze Reihe solcher, zum Theil sehr merkwürdiger Formen zusammenstellen, die fast alle darin übereinkommen, dass sie in senkrechter Stellung, also mit den Prismenflächen oder wo diese fehlen , mit den Basalkanten des Rhomboeders R — 1 auf ihre Unterlage aufgewachsen sind. Die einfachste der hieher gehörigen Formen stellen die poly- synthetischen Rhomboeder dar. Die oft mehr als zollgrossen Rhom- boeder R — 1 bestehen aus zahlreichen kleineren neben einander lie- genden Rhomboedern derselben Art , die sich sowohl unter einander, als auch mit dem Hauptkrystall , der aus ihrer Verbindung hervor- geht, in vollkommen paralleler Stellung befinden. Selten sind sie ganz gerade, gewöhnlich mehr oder weniger, oft sogar stark sattel- förmig gekrümmt. Besonders ist dies der Fall , wenn sie als jüngere Bildung sich zwischen den früher beschriebenen nagelartigen Gestal- ten des Calcites HI abgesetzt haben. Sie sind dann auf die mannig- fachste Weise verbogen und so in einander verschlungen , dass sie eine unregelmässige grobzellige Masse darstellen , welche nur die rundlichen Canäle offen lässt, durch welche sich die vorerwähnten Calcitnägel erheben. Sie ist es, welche bei rascherer üppigerer Entwickelung diese Nägel von ihrer Unterlage losbricht, mit sich emporreisst, und nun in meist mehr weniger dislocirter Stellung bald fester, bald loser umschliesst. Sehr oft sieht man die polysynthetischen Rhomboeder in senk- rechter Richtung in grosser Zahl neben einander stehen, wobei sie sieh gewöhnlich nach unten verschmälern, ja selbst mittelst eines dünnen Stieles auf der Unterlage festsitzen. Dabei sind sie am Rande meistens unregelmässig ausgebildet, eingeschnitten, gelappt und zerrissen und geben auf diese Weise Veranlassung zur Entstehung mannigfaltiger fächerförmiger, blattförmiger, ja selbst lappig ver- ästelter, mitunter sehr dünner und verschiedenartig gekrümmter Ausbreitungen oder auch dendritischer Gestalten, deren Verzwei- gungen meistens in einer Ebene zu liegen pflegen. Ausgezeichnete derartige Formen sah ich besonders in der reichen Sammlung des Herrn Gubernialrathes v. Lill in Pfibram. In selteneren Fällen stehen die polysynthetischen Blätter in mehr wagrechter Richtung auf ihren dünnen Stielen. Sie sind dabei vielfach verbogen und am Rande unregelmässig gekerbt. Sie lassen auf der Oberfläche drei unter 60° 1 88 Rens s. zusammenstossende sehr stumpfe Kanten erkennen, deren jede von einer Reihe etwas grösserer Rhomhoeder in paralleler Stellung ein- genommen wird , während die dazwischen liegenden Flächen durch ebenso regelmässig stehende kleinere Krystalle derselben Art gebil- det werden. Dadurch erscheinen diese tcllerartigen Rlätter dem unbewaffneten Auge radial und zugleich unregelmässig concentrisch gestreift (Sammlung des böhmischen Museums). Auch skalenoedrische Krystalle sind mitunter auf eigenthümliche Weise gruppirt. Kleine scharfkantige Skalenoeder sind nämlich in einfachen oder verästelten Linien über einander gestellt, und bilden ährenförmige Aggregate oder dünne Säulen mit abwechselnden Aus- bauchungen und Einschnürungen. Zuweilen sitzen die Skalenoeder auch gruppenweise auf den vorbeschriebenen verticalen rhomboedri- schen Rlättern. Obwohl man die eben beschriebenen Calcite sehr oft von dem meist verschieden gestalteten Calcite III sehr deutlich durch eine Zone von Pyrit, Markasit oder Pyrrhosiderit getrennt findet, so liegt doch der letztere zuweilen mitten in einer Caicitmasse von gleicher Physiognomie eingebettet, so dass es möglich wäre , dass die Calcite III und IV einer und derselben lange andauernden Bildungsperiode angehören, in welche dann auch die Bildung des Pyrrhosiderites hineinfiele. Erwähnung muss hier noch einer eigenthümlichen Substanz geschehen, welche in der jüngsten Zeit in bedeutender Tiefe am Adalbertigange (21. Lauf) als Überzug von Kalkspathdrusen vorge- kommen ist. Die Succession der Mineralsubstanzen ist gewöhnlich fol- gende : a) zu Unterst Quarz I mit eingesprengtem Bleiglanze; b) Kalk- spath, körnig, mit eingewachsenen nierenförmig-schaligen Pyritknollen, selten frisch, meist zu der bekannten glaukonitähnlichen Substanz umgebildet, darüber Kalkspathkrystalle, meist klein, in verticalen säulenförmigen Aggregaten (Calcit III) ; c) über diese ist nun eine sehr dünne Lage einer durchscheinenden, gelblich- oder graulichweissen vollkommen biegsamen, seidenpapierähnlichen Substanz ausgebreitet, welche nur an den hervorragenden Partien des Kalkspathes festsitzt, über die Vertiefungen der Druse brückenartig hinübergespannt ist. An den Seitenwänden ist sie oft fransenartig zerschlitzt und zerrissen und an den Lappen hängen dann kleine vollkommen durchsichtige Quarzkryställchen (Quarz III), welche man neben kleinen Kalkspath- Fragiiieute zur Entwickelungsgeschichle der Mineralien. | 39 flittern auch auf der Oberfläche aufgestreut findet. Zu einer genaueren Untersuchung der in Rede stehenden Substanz hat bisher die geringe Menge, in der sie vorgekommen, nicht hingereicht. Vor dem Löth- rohre schmilzt sie nicht schwer zu einem dunklen Glase ; eine Borax- perle erhält durch sie eine schwache Eisenfärbung. Von Säuren wird sie nicht angegriffen. Unter dem Mikroskope zeigt sie sich aus äusserst feinen, unter einander verwebten Fasern zusammengesetzt, und dürfte wohl die grösste Analogie mit manchen asbestartigen Geweben, z. B. dem Bergleder, Bergkork, besitzen. Eben so wenig lässt sich über ihr relatives Alter ein entscheidender Ausspruch thun ; jedenfalls muss sie aber jünger als der Calcit III, älter als der Quarz III sein, zwischen welche man sie eingeschoben findet. Ad 16. Quarz II. Auch der Quarz tritt in der Reihe der Pri- bramer Mineralformationen, gleich den meisten übrigen, zum zweiten Male auf. Der jüngere Quarz ist von dem älteren in den meisten Fällen so auffallend verschieden, dass er sich ohne Schwierigkeit davon unterscheiden lässt. Vor Allem bietet er in seiner Erscheinungs- weise eine viel grössere Mannigfaltigkeit dar, als der sehr einförmige ältere Quarz. Sehr selten bildet er nach Art desselben eine zusammen- hängende Rinde, meistens niu' vereinzelte Krystalle, zuweilen von bedeutender Grösse, bald fast wasserklar, bald weiss, graulich, gelb- Hch, röthlich, bläulich oder grünlich, gewöhnlich aber nicht intensiv gefärbt. Die Krystalle haben ferner sehr oft eine liegende Stellung auf einer der Prismenflächen , oft nur mit einer beschränkten Stelle derselben festsitzend, und sind an beiden Enden ausgebildet, während ich bei dem älteren Quarze dieselben beinahe ohne Ausnahme in ver- ticaler Stellung mit einem Polende aufgewachsen sah. Dem jüngeren Quarz gehören auch die in der neuesten Zeit am Adalbertigange in der Tiefe von 280° vorgekommenen Drusen sehr blassviolblauen, fast vollkonnnen durchsichtigen, stark glänzenden Amethystes an. Sie sitzen auf dem vorbeschriebenen zersetzten Pyrit mit dem ('aicit III, und werden von kleinen wasserklaren oder gelb- lichen Krystallen des Quarzes III oder kleinen stumpfen Rhomboedern des Calcites V theilweise überdeckt. Dagegen dürften vielleicht die einzeln vorkommenden, ziemlich grossen, schwarzgrauen Quarzkrystalle, deren Flächen unregelmässig und zuweilen tief ausgefressen sind, einer älteren Quarzformation angehören. Sie sind theilweise mit Sammteisenerz und einer 190 R e u s s. dunkelgrünen erdigen Masse bedeckt, welche wohl durch Zersetzung aus PjTit entstanden sein dürfte. Sie haftet sehr oft auch in den Vertie- fungen derQuarzkrystalle,was zu der Vermuthung führt, dass dieselben ebenfalls der Zerstörung eingewachsen gewesener Pyritpartien ihre Entstehung verdanken mögen. Selten bildet der jüngere Quarz traubige Überzüge mit fein- drusiger Oberfläche. In den meisten Fällen sitzt er auf Kalkspath (Calcit III) oder Pyrit (II und III), oder auf beiden; seltener auf Braun- spath oder selbst auf älterem Quarz. In letzterem Falle tritt die Ver- schiedenheit der beiden sich unmittelbar deckenden Quarzablagerungen besonders aulTallcnd hervor. Eines Beispieles, wo der Quarz die grossen Tafeln des älteren Barytes in einer zusammenhängenden Rinde überzieht, auf deren Unterseite nach Zerstörung eines Theiles der Barytkrystalle scharfe Eindrücke derselben zurückgeblieben sind, habe ich schon früher Erwähnung gethan. Die Pseudomorphosen von Quarz nach Eisenspath und älterem Baryt gehören offenbar auch dieser jün- geren Bildungsperiode des Quarzes an. Ad 17. Gleich dem Quarze wiederholt sich auch der Brau n- spath auf den Pfibramer Gängen zum zweiten Male. Der jüngere tritt aber in denselben Formen wie der ältere ßraunspath auf, theils in kleintraubigen Rinden, theils in sehr kleinen gehäuften oder isolir- ten Rhomboedern, theils auch in einzelnen grösseren drusigen rhom- boedrischen Krystallen von weisser, gelblicher, graulicher oder röthlicher Farbe. Es ist daher nicht wohl möglich, ihn mit Sicherheit zu unterscheiden, wo er nicht durch seine Stellung schon als jüngere Bildung charakterisirt wird. Ich sah ihn auf jüngerem Bleiglanz, Calcit III , Quarz II und Pyrit II aufsitzend. An manchen Stufen findet man beide Braunspath-Formationen, durch ein oder mehrere Zwischen- glieder geschieden, über einander. An einer derselben sind in einer dicken, feinkörnigen Braunspathrinde (I) die deutlichen Eindrücke von Tafeln älteren Barytes zurückgeblieben. Auf der oberen Seite trägt dieselbe Krystalle des Quarzes II , auf welche wieder kleine Rhom- boeder des in Rede stehenden jüngeren Braunspathes aufgestreut sind. Eine zweite Stufe zeigt zu unterst körnigen Bleiglanz , darüber eine Lage körnigen Spatheisensteines und eine andere derben Quarzes, welche wieder linsenförmige Krystalle von Eisenspath trägt. Diese werden von röthlichen Skalenoedern des älteren Kalkspathes mit dem gewöhnhchen Braunspathüberzuge bedeckt, welche über die darauf Fragmente zur Entwickelungsgeschiclile der Mineralien. 191 zerstreuten Krystalle (72 — 1. Ä + ©o) des jüngeren Kalkspathes III theihveise hervorragen. Diese hervorragenden Theile der Skalenoeder werden, so wie die zunächst liegenden Theile der farblosen jüngeren Kalkspath-Rhomboeder , wieder von sehr kleinen Rhomboedern des jüngeren Braunspathes stellenweise üherkleidet. Ad 18. Das gediegene Silber der Pfibramer Erzgänge ist offenbar, wie überall, sehr neuer Entstehung, wiewohl der Zeitpunkt seiner Entstehung schwer und oftmals nicht mit Bestimmtheit ange- geben werden kann. Es kömmt meist in mannigfach gebogenen und nicht selten zu kleineren und grösseren wirren Partien zusammen- geballten, haar- und drathförmigen oder ästigen Gestalten vor. Selten findet es sich in dünnen Blättchen auf den Theilungsflächen manchen Bleiglanzes, wie schon früher angeführt wurde, oder auch in sehr porösen und lockeren, dem Platinschwannue ähnlichen Massen von schön silberweisser Farbe, auf Quarz und linsenförmigen Eisenspath aufsitzend. Es hat Mineralsubstanzen von sehr verschiedenem Alter zur Unterlage, wie z. B. Blende, älteren und jüngeren Bleiglanz, Sprödglaserz, Steinmannit, Eisenspath, Quarz, Pyrit, Calcit III, Sammteisenerz, Rotheisenstein, jüngeren Braunspath. Auf noch jün- geren Gebilden sah ich es nie. Sein Aufsitzen auf jüngerem Baryt ist nur ein scheinbares. Immer lassen sich die Silberdräthe zwischen den Barytkrystallen zu einer tieferen Schichte, gewöhnlich von ßleiglanz, verfolgen, aus welcher sie hervorgewachsen sind. Es kann daher das metallische Silber nicht viel jünger als der Braunspath II sein ; es muss dagegen älter sein als das Weissbleierz, der jüngere Baryt, der Quarz III und der Kalkspath V; denn man sieht nicht selten Kry- stalle dieser Mineralsubstanzen an den Dräthen des Silbers hängen. Besonders die kleinen Krystalle des Barytes sind zuweilen in grösse- rer Anzahl neben einander reihenweise an einen Silberdrath wie auf- gefädelt. Man darf nicht zugeben , dass dieselben durch die hervor- sprossenden Silberfäden aus einem tieferen Niveau losgerissen und zti ihrer jetzigen Stellung emporgehoben wurden, da sie nicht nur daran haften, sondern dieselben wirklich umschliessen. Sie müssen also nothwendig später gebildet sein als das gediegene Silber. Es wird dadurch wenigstens für einen grossen Theil des haar- und drathför- migen Silbers die Bildungsepoche mit Bestimmtheit zwischen den jüngeren Braunspath und Baryt verlegt. Ob dies jedoch von allem gediegenen Silber der Pribramer Gänge gelte, lässt sich kaum 192 R e u s s. behaupten , es kann dergleichen sehr wolil auch schon in früheren Perioden gebildet worden sein. Der grösste Theil desselben hat sich aus dem Bleiglanz, der auf den Pribramer Gängen stets eine wechselnde Menge von Schwefel- silber enthält, sehr oft auch Sprödglaserz, Fahlerz u. dgl. in sehr fein vertheiltem Zustande aufnimmt, hervorgebildet. Wie schon früher erwähnt wurde, liegen auf den Theilungsflächen des Bleiglanzes bis- weilen dünne Blättchen metallischen Silbers ausgebreitet. Die Dräthe und Haare desselben kann man nicht selten bis zu dem Bleiglanz, aus dem sie hervorgesprosst sind , verfolgen. Nicht immer aber ist dies der Fall. Es sitzt das Silber oftmals auf Kalkspath, Braunspath, Quarz, Blende u. s. f. , ohne dass Bleiglanz sich in unmittelbarer Nähe befände. Während im ersten Falle die Bewegung der Molecüle ohne Änderung des starren Aggregatzustandes stattgefunden haben kann, muss im zweiten der Wanderung des Silbers in weitere Entfernung eine Lösung vorangegangen sein. Der Bleiglanz zeigt zuweilen in der Nachbarschaft des gediegenen Silbers deutliche Spuren chemischer V^er- änderung; er ist porös odermu'an der Oberfläche angefressen, mulmig, was mit der Entziehung des Silbergehaltes gut übereinstimmen würde. Bisweilen sieht man auch auf Steimnannit Silberdräthe sitzen, oder kleine Ballen haarförmigen Silbers in Höhlungen desselben ein- gebettet. Da nun derselbe zuweilen ebenfalls Silber, wenn auch in geringer Menge, führt und meistens deutliche Spuren von Zersetzung verräth, so ist es nicht umnöglicli, dass das metallische Silber sich auch aus ihm hervorgebildet habe. Dasselbe ist auch mit dem derben Sprödglaserze der Fall; auch dieses bildet mitunter die unmittelbare Unterlage metallischen Silbers und erscheint in dessen Nachbarschaft porös, wie zerfressen. Endlich scheint manches Pribramer Silber auch aus Bothgiltigerz entsprungen zu sein. Wenigstens sah ich an einer Stufe auf körnigem Bleiglanz eine Schichte fast verschwindend-körnigen Quarzes, welcher kleine Partien von körnigem Caicit, Blende, Pyrit und dunkelcoche- nillerothem Rothgiltigerz eingesprengt enthielt. Dazwischen lagen einzelne Höhlungen von gleicher Gestalt und Grösse, die mit sehr feinporösem gediegenen Silber theilweisc erfüllt waren. Dasselbe dürfte wohl den oben angedeuteten Ursprung haben. Erwähnung verdient hier noch ein reicher Anbruch gediegenen Silbers, welcher im Mai 1855 auf der Schaarung des Wenzelganges Fragmente zur Entwiekelungsgeschichte der Mineralien. 193 mit dem Franciscigange vorkam. Er bietet ein nicht geringes Interesse theils wegen der Verhältnisse, unter denen hier das Silber auftritt, theils auch wegen der für die Pfibramer Gänge ungewöhnlichen Menge, in welcher es einbrach. Es wurden nämlich aus diesem ein- zigen Anbruche über 1300 Mark reinen Silbers erbeutet. Ich beschreibe denselben nach den schönen Schaustufen, die ich in der Sammlung des Herrn Gubernialrathes v. Lill zu sehen Gelegenheit hatte. Der veredelte Gang hatte an der Schaarungstelle eine Mächtig- keit von 7 — 8 Zoll. Die äusserste dünne Lage bildete beiderseits körniger Eisenspath, der theilweise zersetzt und mit Beibehaltung der Spaltungsrichtungen melir weniger in Brauneisenstein umgewan- delt ist. Nur stellenweise lag noch weiter nach ausser^ eine dünne Zone von Quarz mit körnigem Bleiglanz und mitunter eine wenige Linien dicke Schichte derben Glaserzes. Die gesammte übrige Aus- füllungsmasse der Gangspalte bildet das metallische Silber, theils in zusammengeballten drath- und haarförmigen, theils in den gewöhnlichen rechtwinklig - dendritischen Gestalten. Alle waren aber in eine ver- schiedenartige Masse, welche sich deutlich als ein Zersetzungspro- duct verschiedener Substanzen darstellt, so eingehüllt, dass man das Silber erst bei genauerer Untersuchung wahrzunehmen vermag. Die- selbe ist theils eine erdige weiche grünhche Masse, ähnlich jener, welche aus der Zersetzung von Dioriten hervorgeht; oder es ist ein ocheriges, seltener dichtes Eisenoxydhydrat, das die Lücken zwischen den mit einer Hülle klehitraubigen dichten Brauneisensteines und Eisenpecherzes überkleideten Silberdräthen ausfüllt. Diese eisenhal- tigen Substanzen mögen vielleicht durch Zersetzung eines Pyrites entstanden sein; wenigstens findet man sie stellenweise noch mit einer halbzersetzten, aber erkennbaren pyritischen Substanz unter- mischt. Zuweilen liegt unmittelbar unter dem Spatheisenstein noch derbes oder poröses Sprödglaserz, welches auch wieder Dräthe gedie- genen Silbers ti'ägt. In den Lücken der ganzen eisenschüssigen Masse erheben sich noch hin und wieder Büschel haarförmigen Mille- rites und die Wandungen sind mit kleinen Krystallen von Glaserz besetzt. Dergleichen sitzen nicht selten auch auf den von Brauneisen- erz und Eiscnpecherz verhüllten Silberdräthen , in Begleitung sehr kleiner und verzogener, aber rein silberweisser Kryställchen metalli- schen Silbers, welche offenbar auch als eine jüngere Bildung betrachtet werden müssen. Welche Mineralsubstanz hier das Material Sitzb. d. mathem.-naturw. Cl.XXÜ. ßd. I.Hft. 13 ^94 R e u s s. zur Bildung einer so bedeutenden Masse gediegenen Silbers geliefert habe, niuss unentschieden bleiben, wenn man nicht vielleicht das silberreiche S[irödglaserz, von welchem, wie erwähnt wurde, noch Überreste nachweisbar sind, dafür ansehen will. Wenn es aucli kaum einem Zweifel unterliegt, dass das metalli- sche Silber der Pribramer Gänge durch Reduction aus Schwefelsilber entstanden sei, so scheint doch auch der umgekehrte Bildungsprocess stattgefunden zu haben und das Silber durch Zutritt von Schwefel- wasserstolT wieder in Silberglanz umgewandelt worden zu sein. Wir finden diesen nämlich inPribram, wie bei Juachimsthal, Wittichen und anderwärts , in den haar- und drathförmigen längsgerieften Gestalten, welche das metallische Silber zu charakterisiren ptlegen. Ja zuweilen umschliessen sie noch einen unveränderten Silberfaden. Ein solches Handstück habe ich schon früher (Sitzungsber. derk.Akad. d. Wiss., 1853, X. Bd., S. 45) beschrieben. An einer andern Stufe der böhmischen Museumssammlung wird körniger Bleiglanz ebenfalls von derbem und zerfressenem Sprödglaserz, und dieses stellenweise von traubig gehäuftem Pyrit bedeckt; darauf sitzt ein grosser Büschel langer verworrener Dräthe, die aus feinkörnig zusammengesetztem Silberglaserz bestehen. An der Oberfläche lassen sich unter der Loupe hin und wieder sehr kleine Krystalle dieser Substanz erkennen, und an den Dräthen, dieselben theilweise umschliessend, erscheinen ein- zelne kleine weingelbe Krystalle des jüngeren Barytes aufgehängt, wie dies schon früher bei dem gediegenen Silber beschrieben wurde. Wiewohl sie offenbar jünger sein müssen als das Silber, lässt doch ihr Alter in Beziehung auf das Umwandlungsproduct — das Glaserz — sich nicht bestimmen. In der Umgebung der Dräthe sind auch auf das Sprödglaserz und den Pyrit kleine Glaserzkrystalle (HO) aufge- streut, von dem Überschusse des Silbers herstammend, der zur Bil- dung der Pseudomorphose nicht verwendet werden konnte, und daher in gelöstem Zustande in weitere Entfernung von der Ursprungsstätte geführt wurde. Mitunter findet man kleine Glaserzkrystalle auch auf unverän- dertem, drathförmigem, gediegenem Silber, so wie auf den haarför- migen Individuen des Millerites aufgewachsen, welche eben dadurch auch ihre verhältnissmässig neue Entstehung beurkunden. Dass aber manchem Glaserze auch ein höheres Alter zukommen dürfte, wurde schon früher angeführt. Besonders die derben Abänderungen sind Fraginenle zur Rntwickeliingsgesehichle der Mineralien. 195 theilweise in köniigein Kalkspath eingewachsen, dessen relatives Alter ich aus Mangel an genügenden Anhaltspunkten nicht zu bestimmen wage. Sehr verschiedener, wiewohl stets neuer Entstehung scheinen die zerreiblichen Varietäten des Silberglanzes — die Silberschwärze — zu sein. Sie kömmt in Begleitung von Bleiglanz, Steinmannit, gediegen Silber u. s. w. vor, und ist wohl stets mit anderen Sub- stanzen gemengt. Das Glaserz scheint sich endlich aucli aus dem Rothgiltigerz hervorbilden zu können. Wenigstens sah ich verzogene grosse Krystalle desselben, mit einer fest anhängenden, zu verschie- dener Tiefe eindringenden Glaserzrinde überkleidet, die äusserlich sehr kleine, etwas undeutHche Hexaeder wahrnehmen Hess, eine Erscheinung, die auf eine pseudomorphe Umbildung der dunkel- cochenillerothen Silberblende hinzudeuten scheint. In Gesellschaft des gediegenen Silbers findet sich auch der auf den Pribramer Gängen so seltene Haar kies — Millerit. — Auf einer Stufe bildet Blende das unterste, dem Quarzite unmittelbar auf- ruhende Glied; darauf folgt ein körniges Gemenge von Bleiglanz mit etwas Blende, hierauf klein krystallisirter Braunspath, auf welchem endlich die Dräthe des Silbers und die haarförmigen Krystalle des Millerites sitzen (Sammlung des böhm. Museums). Ein anderes Hand- stück in der Sammlung des Herrn Gubernialrathes v. Li 11 zeigt zu Unterst Quarz mit körnigem Bleiglanz , liierauf linsenförmig krystal- lisirten Eisenspath und hierauf die Büschel des Haarkieses und haar- förmiges gediegen Silber, beide mit anhängenden Kryställchen des jüngsten Quarzes (III). In dem vorerwähnten reichen Silberanbruche von 1853 sitzen die Haare des Millerites in den Hohlräumen der mit Eisenoxydhydrat und Eisenpecherz überkleideten Silberdräthe. Nach dieser Beobachtung würde ihnen ein noch jüngeres Alter zuerkannt werden müssen. In diese Periode dürfte auch das Grauspiessglanzerz gehören, das in stern- oder büschelförmig gruppirten dünnen , selbst nadeiförmigen Krystallen sich nur selten auf den Pribramer Gängen findet. Die Reihenfolge der Mineralien an mehreren Stufen ist: a) Bleiglanz, theilweise zu Mulm zersetzt; b) traubiger Braunspath; c) Grauspiessglanzerz; bei einer andern: a) Braunspath; b) Kalk- spath in kleinen Krystallen (Ä — 1. R -\- oo); c) Grauspiessglanzerz. Dasselbe ist daher jedenfalls jünger als der Calcit (III), wenn sich auch seine Bildungsperiode sonst nicht näher bestimmen lässt. Was 13» 196 R e u s 8. seine Bildungsweise betrifft, so dürfte es aus dem Schwefelantimon- gelialte des Bleiglanzes hervorgegangen sein, worauf die theilweise zersetzte Beschaffenheit des letzteren hindeutet. Eine gleiche Entstelmngsart ist wohl dem Federerze zuzu- schreiben, welches in zarten haarförmigen , biegsamen Individuen vorkömmt, die zuweilen, vielfach unter einander gewirrt, zunderartige Überzugshäute bilden oder, zu lockeren Ballen gehäuft, gewöhnlich mit kleinen Quarzkrystallen ausgekleidete Höhlungen lose erfüllen. Es sitzt entweder unmittelbar auf Bleiglanz , der dann an der Ober- fläche mulmig zu sein pflegt, oder auf Kalkspath , der das Federerz auch zuweilen einschliesst und dadurch grau gefärbt wird. Zuweilen ist dasselbe auch in den körnigen Bleiglanz , aus dem es sich wahr- scheinlich ausgeschieden, eingemengt. In einigen Fällen sah ich kleine Krystalle des Kalkspathes V (?) lose an seinen Haaren hängen und dieselben zum Theile umhüllen. Eines ganz eigenthümlichen Verhältnisses des Federerzes zum Bleiglanze, das neuerlich auf dem Adalbertigange vorgekommen, habe ich schon früher (Lotos 1853, Juli, S. 186) Erwähnung gethan. In einem sehr feinkörnigen Gemenge von Quarz, Bleiglanz und stellen- weise auch von Pyrit liegen 0*5 - — 1*5" grosse kugelige Massen von theils körnig zusammengesetztem, theils an der Oberfläche mit abgerundeten, wie geflossenen Oktaederspitzen besetztem Bleiglanz. Erstere sind mit einer Schichte von Bleimulm überzogen, letztere bestehen nicht selten aus einem einzigen Individuum, indem die Spal- tungsflächen im Zusammenhange durch die ganze Masse hindurch- setzen. Sie stehen mit den Wandungen der Höhlung, in welcher sie eingebettet liegen, in keinem Zusammenhange, sondern lassen sich darin leicht bewegen oder selbst ohne Beschädigung herausnehmen, indem sie davon durch eine dünne Lage von Federerz, welche die Wände der Höhlungen überkleidet, geschieden werden. Stellenweise sind diese auch mit später abgesetzten kleinen Krystallen jüngeren Quarzes und Bleiglanzes besetzt; ja an einem Handstücke fand ich die Oberfläche der Kugel selbst theilweise mit Braunspathkrystallen überzogen (Sammlung des Hrn. Gubernialrathes v. Li II und des Hrn. Directors Grimm). Es ist nicht unwahrscheinlich , dass die Bleiglanz- knollen früher in dem umgebenden Gesteine fest eingewachsen waren, dass aber später die oberflächliche Bleiglanzschichte zerstört wurde. Daher die Beweglichkeit, die abgerundete und mulmige Beschaff'enheit Fragmente zur Entwickelungsg'escluchte der Mineralien. 19T ihrer Oberfläche. Als Rückstand des zersetzten antimonhaltigen Blei- glanzes scheint das Federerz zurückgeblieben zu sein. Wiewohl alle diese Erscheinungen deutlich genug dafür sprechen, dass das Federerz ein Zersetzungsproduct des Bleiglanzes sei, gestatten sie doch keinen befriedigenden Schluss über den Zeitpunkt, in welchem diese Zersetzung stattgefiuiden haben mag. Nur soviel ist gewiss, dass dieselbe grossen Theiles vor der Bildung des Cal- cites III und des Bleiglanzes II eingetreten sei, da ihre Krystalle theils in den durch Zerstörung des Bleiglanzes I entstandeuen Höhlungen gefunden werden, theils die haarförmigen Individuen des Federerzes einschliessen. Ad 1 9. Auch das W e i s s b I e i e r z der Pf ibramer Gänge ist offen- bar ein sehr neues Zersetzungsproduct des Bleiglanzes. Dafür spricht schon das zersetzte mulmige Aussehen des letzteren da, wo die Cerussitkrystalle darauf sitzen. Die Zersetzung ist mitunter ziemlich tief eingedrungen, ja es scheint selbst ein Theil des Bleiglanzes ganz hinweggeführt worden zu sein. Manche Erscheinungen deuten darauf hin. Über dem Bleiglanz liegt gewöhnlich eine dünne unterbrochene Rinde graulichweissen Quarzes (I), der früher offenbar auf seiner Basis dicht aufgelegen ist. Dies ist aber jetzt an sehr vielen Stellen nicht mehr der Fall. Die Quarzriude ist brückenartig darüber gespannt und zwischen ihm und dem Bleiglanz ist nicht selten ein leerer Zwi- schenraum von 1 — 2"' Höhe vorhanden. Soviel Bleiglanz ist also zersetzt und zur Bildung des Weissbleierzes verwendet worden, was sich übrigens auch aus dem beinahe gänzlichen Verwischtsein der Krystallform des Bleiglanzes ergibt. Zuweilen ist der Raum des zerstörten Bleiglanzes durch eine andere Mineralsubstanz, welche nun in den Bleiglanzformen auftritt, eingenommen worden. Ein belehrendes Beispiel dieser Art beobach- tete ich in der Sammlung der k. k. geol. Reichsanstalt. Die Basis des Stückes bildet, wie gewöhnlich, Bleiglanz, der an der Oberfläche in zollgrossen Hexaedern krystallisirt ist. Diese werden von einer unter- brochenen Krystallrinde des älteren Quarzes überdeckt, auf welcher, so wie auf dem Bleiglanz selbst, Krystalle von Cerussit sitzen. Der Bleiglanz ist an der Oberfläche zu Mulm zersetzt: die hexaedrischen Krystalle bieten aber auch noch eine andere eigenthümliche Umwand- lung dar. Im Innern bestehen sie wohl noch aus frischem, vollkommen theilbarem Bleiglanze; an der Peripherie aber, mehrere Linien tief 1 98 R e .1 s s. eindringend, wird seine Stelle von einer sehr porösen, feinkörnigen, zum Theile ocherigen Brauneisensteinmasse eingenommen, welche sich in demselben Masse, als der Bleiglanz zersetzt und hinweggeführt wurde, an seiner Stelle mit Beibehaltung seiner Form absetzte. Man hat also eine wahre Pseudomorphose von Limonit nach Bleiglanz vor sich. Über den Zeitpunkt der Bildung des Cerussites bleiben wir in den meisten Fällen im Unklaren, da auf den Fundstätten desselben sich gewöhnlich keine bedeutende Zahl von Ganggliedern nachweisen lässt. Der Cerussit sitzt entweder auf Quarz, der den Bleiglanz rin- denartig überzieht, oder auf Brauneisenstein, dessen Alter sich nicht näher bestimmen lässt. Nur selten sah ich unter einer sehr grossen Anzahl untersuchter Handstücke andere Mineralspecies in seiner Begleitung. So fand ich seine Krystalle zuweilen auf älterem krystal- linischem oder zerfressenem Pyrit oder auf den linsenförmigen Bhom- boedern des Eisenspathes. An einer Stufe trägt der Quarzit zunächst an der Oberfläche mulmigen Bleiglanz, darüber krystallisirten Eisen- spath, auf welchem wieder einzelne oder gehäufte nette, mit einer dünnen Schichte von Bleimulm überzogene Krystalle der jüngeren Blende (Zwillinge des D und D . :f) liegen. Darauf folgen endlich die Weissbleierzkrystalle, theils unmittelbar auf Bleiglanz, theils auf Eisen- spath, theils auf der Blende sitzend. — Am Johannigang ist krystalli- sirter Cerussit auf tropfsteinartigem Eisenpecherz vorgekommen. Ebenso sah ich einzelne Weissbleierzkrystalle neben kugeligen Par- tien faserigen Malachites auf einer porösen Quarzmasse mit Eisen- pecherz aufsitzen (Sammlung des Herrn Gubernialrathes v. Lill). An einigen Stufen in den Sammlungen des Museums und des Herrn Grossmeisters Dr. Beer bildet sogar gediegenes Silber die Unterlage der Cerussitkrystalle. Von lichtgrünlicher oder gelbhcher Farbe sind sie an den Silberfäden nicht blos aufgehängt, sondern von ihnen wirklich durchwachsen, so dass sie sich nothwendiger Weise erst später um dieselben gebildet haben müssen. Es kann mithin keinem ZAveifel unterliegen, dass ein Theil des Cerussites von neuerer Entstehung sei, als das metallische Silber. Ob jedoch sämmtlicher Cerussit in diese Bildungsepoche gehöre, lässt sich nicht entscheiden: es wäre wolil möglich, dass er auch schon früher, überhaupt in sehr verschiedenen Zeiträumen gebildet worden sei. Wenn auch der grösste Theil des Weissbleierzes aus dem Blei- glanze hervorgegangen sein mag, so hat in seltenen Fällen doch Fingmente zur Entwickelung^sgeschicbte der Mineralien. \ 99 gewiss auch der Steinmannit das Material dazu geliefert. Schon früher wurde erAvähnt, dass er dieselbe Zersetzung in eine schwarzgraue mulmige Substanz darbiete, wie der Bleiglanz. Ebenso finden wir in seinen Höhlungen kleine Weissbleierzkrystalle sitzen. Die Sammlung des bühmischen Museums bewahrt ein Exemplar, an welchem zelliger und klein-nierenförmiger Steinmannit die Basis bildet, auf der sowohl kleine Dräthe und Haare gediegenen Silbers, als auch Cerussitkry- stalle sitzen. Letztere haften zum Theile an den Silberfäden selbst. In diesem Falle scheint das metallische Silber aus dem Silbergehalte des Stcinmannites hervorgegangen zu sein, während ein Theil des Bleies zur Bildung des Weissbleierzes verwendet wurde. Sillem führt Pseudomorphosen nach Cerussit an, die von Pri- bram stammen sollen, und zwar vom Bleiglanz und Botheisenstein. Bei beiden ist der pseudomorphe Process nicht ganz sicher dargethan. Vom Bleiglanz wird nur angegeben, dass er rindenförmig die Weiss- bleierzkrystalle überziehe; vom Limonit dagegen, dass er mit der Cerussitmasse gemengt sei. Mir sind diese Pseudomorphosen bisher nirgend zu Gesicht gekommen. Schwarzbleierz kömmt bei Pfibram verhältnissmässig sehr selten vor und zwar stets in Begleitung der licht gefärbten Varietäten des Cerussites. Merkwürdiger Weise tritt es auf eine Weise auf, die uns nöthigt, demselben ein höheres Alter zuzuerkennen, als dem Weissbleierze. Eine Stufe im böhmischen Museum bietet von unten nach oben: a) Quarzit; b) Bleiglanz; c) Schwarzbleierz, eine kry- stallinische Masse ohne ausgesprochene Krystallbildung; darüber d) die gewöhnliche Rinde krystallinischen graulichweissen Quarzes, worauf endlich ej die Weissbleierzkrystalle sitzen. Diese Reihenfolge wurde durch ein Vorkommen der jüngsten Zeit bestätigt. Am Maria- hilfgange brechen Schwarz- und Weissbleierze in nicht unbedeutenden derben Massen mit einander ein. Das erstere, welches merkwürdiger Weise einen Silbergehalt von 28 Loth 1 Quentchen besass, nahm stets die tieferen Stellen ein, wenn es auch von dem darüber liegenden Weissbleierze, dessen Silbergehalt sich auf 1 Quentchen 3 Denar beschränkte, nicht überall scharf geschieden war. Das Weissbleierz war übrigens in kleinen Drusenräumen krystallisirt und mit kleinen Krystallen beinahe gelben Pyromorphites besetzt. Auch am Wenzels- gange fand sich Schwarzbleierz in Gesellschaft des Weissbleierzes, und auch hier behauptet es die tiefere Stellung. 200 Ii e u s s. Noch weniger lässt sich etwas Bestimmtes über die Bildungs- epoche des Pyromorphites der Pribramer Gänge aussprechen , da hier noch weniger Anhaltspunkte gegeben sind. Die Pyromorphit- krystalle sitzen beinahe stets auf eisenschüssigem, oftmals porösem oder zerfressenem Quarze, der mitunter eine Überzugsrinde von dichtem oder ocherigem Brauneisenstein zeigt, oder auf einer dichten Brauneisensteinmasse. Nur sehr selten tritt ein bestimmtes paragene- tisches Verhältniss hervor. Eine Stufe der böhmischen Museums- sammlung bestellt zu unterst aus einer eisenschüssigen Quarzrinde, die auf der Unterseite regelmässige Eindrücke, von tafelförmigen Krystallen des älteren Barytes abstammend, darbietet. Auf dem Quarze, der also wohl für jüngeren Quarz (II) angesehen werden muss, sitzen die grasgrünen Pyromorphitkrystalle. Sie müssen also offenbar erst nach der zweiten Quarzformation entstanden sein. Noch bestimmter und noch jünger stellt sich die Altersepoche bei dem schon vorerwähnten fast wachsgelben krystallisirten Pyromor- phitc heraus, der vor Kurzem auf dem Mariahilfgange (merkwürdiger Weise in sehr bedeutender Tiefe) vorgekommen ist und derbes und krystallisirtes Weissbleierz zur Unterlage hat. Er muss daher noch neuerer Entstehung sein, als der Cerussit. Ob dies von allem Pyro- morphite der Pribramer Gänge gelte, lässt sich freilich nicht behaupten. ßraunbleierz und zwar in klein-nierenförmigen , verschwin- dend-faserigen Abänderungen ist, auf grobkörnigem Bleiglanz ruhend, erst in neuerer Zeit auf dem Kreuzklüftnergange vorgekommen. Es ist mit einem sehr dünnen Überzuge kleintraubigen Brauneisensteines versehen. Zur Bestimmung seines Alters ist kein Anhaltspunkt gegeben. In der neuesten Zeit hat der Wenzlergang auch wachsgelbe, an Arsensäure reiche Pyromorphite geliefert, die theils in fassförmig gebogenen sechsseitigen Prismen, theils in sehr regelmässigen kuge- ligen oder knospenförmigen Krystallgruppen von wachsgelber Farbe auf sehr eisenschüssigem Quarz aufsitzen und in ihrer gesammten Physiognomie eine grosse Ähnlichkeit mit dem Kampylite verrathen. Ad 20. Unter die jüngsten Producte der Pribramer Gänge gehört auch der jüngere Baryt (II). Man findet seine Krystalle auf Substanzen von dem verschiedensten Alter aufsitzend, auf Bleiglanz (I), älterem und jüngerem Quarz (I und II), älterem und jüngerem Braunspath (I und II), Pyrit (II), Pyrrhosiderit, Fragmente zur Entwickelungsg-eschichte der Mineralien. 201 gediegenem Silber und Glaserz. Es ergibt sich daraus, dass er jünger sein müsse, als alle diese Substanzen, selbst als die beiden zuletzt genannten. Denn dass er die Dräthe derselben stellenweise umschliesst, sowie zuweilen Büschel von Sammteisenerz , wurde schon früher erwähnt. Wie er sich gegen den Cerussit verhalte, geht aus den gemachten Beobachtungen nicht hervor, da ich beide Sub- stanzen nie in Gesellschaft sah. Älter dagegen muss er sein, als der jüngste Kalkspath (V) und der Valentinit, deren Unterlage er bis- weilen bildet. Es ist dadurch seine Bildungsepoche ziemlich sicher bestimmt. Zu seiner Bildung dürfte wohl, wie schon erwähnt wurde, der ältere Baryt das Material geliefert haben, wesshalb wir die Krystalle desselben auch so oft theilweise oder ganz zerstört finden und auf ihr früheres Dasein nur aus den hinterlassenen regelmässig begrenzten Höhlungen schliessen. In diesen Höhlungen sieht man nicht selten Krystalle des jüngeren Barytes unmittelbar auf dem älteren ange- schossen. Eine sehr aulfallende Bestätigung dieser Ansicht lieferten auch zwei Stufen, die ich in den Sammlungen des Herrn Gubernial- Ratlies V. Lill und der k. k. geologischen Reichsanstalt untersuchte und die vom Fundgrubnergange stammen. Auf körnigem Eisenspath mit Pyrit sitzen zur schaligen Masse verwachsene dünne Tafeln weissen älteren Barytes , die von einer Rinde körnigen Braunspathes überzogen sind. Die Barytkrystalle sind aber nicht mehr frisch, son- dern zum grossen Theile undurchsichtig und brüchig geworden, stellenweise zu einem groben Pulver zerfallen, das nur locker zusam- menhängt und leicht herausfällt; ja stellenweise sind sie, wie dies die hinterlassenen Eindrücke im Braunspathe verrathen, ganz ver- schwunden. Auf dem Braunspathe sitzen aber vollkommen frische und glänzende, reihenweise geordnete, niedrige Tafeln weisslichen Bary- tes, der offenbar für eine jüngere Neubildung angesehen werden muss, welche aus dem zerstörten älteren Baryte hervorgegangen ist. Beide Barytformationen sind in ihrer Physiognomie so auffallend von einander verschieden , dass man sie selbst bei flüchtiger Betrachtung sogleich zu unterscheiden vermag. Während bei dem älteren Baryt (I), wie schon erwähnt wurde, die tafelförmigen Krystallformen, die nur zuweilen durch Verkürzung in brachydiagonaler Richtung die Gestalt breiter rectangulärer Säulen annehmen, vorwalten, tritt der jüngere Baryt (II) beinahe stets in säulenförmigen Krystallen auf, die 202 '''''"« s- bald mehr , bald weniger nach der Hauptaxe verlängert sind. Sie werden vornämlich durch die Flächen von Pr, (P + oo) 2 und Pr -\- 00 begrenzt, zu denen dann nicht selten noch andere Flächen — von Pr, {Pry, Pr — i, (P— 1)^ (|P— 1)-, P— oou.s. f. — hinzutreten, aber fast immer in sehr untergeordneter Entwicke- lung. Die Farbe ist vorwiegend weingelb, bald lichter, bald dunkler, seltener honiggelb, braungelb, röthlich oder rothbraun. Am Johanni- gang (18. Lauf) sind bläuliche säulenförmige Krystalle, auf fleisch- rothem Kalkspathe aufgewachsen, vorgekommen. Selten sind sie ganz wasserklar, ziemlich häufig dagegen mehrfarbig , indem sie an den Enden honiggelb, im übrigen Theile aber sehr blassgelblich gefärbt erscheinen. Zuweilen tragen auch fleischrothe Krystalle an der Spitze eine dunkel honiggelbe Färbung. "Während bei den Tafeln des älteren Barytes die Schalenbildung eine sehr häufige Erscheinung ist, tritt sie am jüngeren Baryt nur selten auf. Im Universitäts - Cabinete befindet sich ein weingelber, dick- und kurzsäulenförmiger Krystall (Pr . Pr . (P)^- Pr -\- 00. (P -\- 00)-) , der im Innern einen viel dunkleren rothbraunen Kern von derselben Gestalt, nur ohne die Flächen von (P) ^ einschliesst, der aber nicht nach der Hauptaxe, sondern nach der brachydiagonalen Nebenaxe verlängert, also quersäulenförmig erscheint. Ahnliche Kry- stalle sah ich später in der Sammlung des Herrn Gubernialrathes V. Li 11 und in der k. k. geologischen Reichsanstalt. Ein anderer Unterschied beider Pfibramer Baryt-Formationen besteht darin, dass die Krystalle des jüngeren Barytes fast immer frisch und wohl erhalten erscheinen und keine Spur von Zersetzung oder Pseudomorphose wahrnehmen lassen, was, wie früher darge- than wurde , bei dem älteren Baryte so häufig der Fall ist. Ein ein- ziges Beispiel von sehr merkwürdiger Zerstörung der weingelben, an der Spitze honiggelben säulenförmigen Krystalle des jüngeren Barytes von der Form Pr . Pr. + co • (P + 00) - beobachtete ich an einer Stufe in der Sammlung des Herrn Gubernialrathes v. Li 11. Fast sämmtliche Krystalle der schönen Druse sind von einer Seite sehr tief ausgefressen, mitunter im Innern ganz ausgehöhlt, so dass nur eine dünne Schale übrig bleibt, von welcher einzelne Spitzen in die unregelmässige Höhlung hineinragen. Die übrig geblie- benen Theile der Krystalle sind jedoch vollkommen klar und durchsichtig. Fragmente zur Enlwickelungsgeschiclilc der Mineralien. 203 Ad 21. Noch jünger als der so eben besprochene Baryt, scheint das Weissspiessglanzerz zu sein. Wenigstens deuten einige Erscheinungen darauf hin. Wiewohl seine Krystalle fast stets ent- weder unmittelbar auf Bleiglanz oder auf dem diesen deckenden Quarz aufgewachsen vorkommen, so fand ich doch in der Sammlung des Museums eine Stufe, welche näheren Aufschluss über das Alter des Minerales gibt. Die Basis derselben bildet wie gewöhnlich Blei- glanz, der mit einer Quarzrinde überzogen ist. Auf ihm sitzt zer- fressener Baryt I, der wieder kleinen sehr blassgelben Krystallen des jüngeren Barytes zur Unterlage dient. Von diesen werden erst die graulichweissen Krystalle des Valentinites getragen , ja manche derselben umschliessen die Barytsäulchen stellenweise , müssen also offenbar neuerer Entstehung sein. In welchem Altersverhältnisse aber das Weissspiessglanzerz zum Cerussit stehe , ist nicht wohl zu ent- scheiden, da ich nie beide Mineralien in Gesellschaft antraf. Zur Bildung des Valentinites haben ohne Zweifel insbesondere zwei Mineralien das Material geliefert, der antimonhaltige Bleiglanz und das Grauspiessglanzerz und seine Umwandlungsproducte, beson- ders das gediegene Antimon und Arsenantimon. Fast an allen Hand- stücken, welche Krystalle von Valentinit darbieten, die ich unter- suchen konnte, ist selbst, wo dieselben nicht unmittelbar auf dem Bleiglanz , sondern auf dem darüber liegenden Quarze sitzen , der Bleiglanz porös, mulmig, mitunter bis zu bedeutender Tiefe zer- setzt, wie er es auch in der Nähe des Cerussites, dessen genetische Beziehungen zum Schwefelblei allgemein anerkannt sind, zu sein pflegt. Mitunter ist selbst die krystallinische Quarzrinde noch mit einer dünnen Hülle von Bleimulm überkleidet. Des Vorkommens dünner Valentinitblättchen auf der Oberfläche und selbst auf den Spaltungsflächen des Bleiglanzes ist schon früher Erwähnung gesche- hen. Ganz auf ähnliche Weise sind, wie auch schon bewiesen wurde, die nachahmenden Gestalten des Antimons und Arsenantimons mit einem dünnen, blumighlätterigen Überzüge von Valentinit versehen, der wohl nur als ein Oxydationsproduct des metallischen Antimons anzusehen ist. Ad 22, Unter die jüngsten Mineral-Formationen von Pribram gehören noch manche Quarze, die zum Theile so auffallende Kenn- zeichen darbieten, dass sie ohne Schwierigkeit von den übrigen Quarzen der genannten Gänge unterschieden werden können, Sie 204 1« e " s s. sind beinahe durchgeheiids erst in der jüngsten Zeit in sehr bedeu- tenden Tiefen aufgefunden worden. Sie erseheinen stets in sehr ivleinen, aber sehr netten Kryställchen, die bald vollkommen wasser- klar und stark glänzend sind, bald aber auch durch umschlossene kleine Büschel von Sammteisenerz eine gelbliche Färbung angenom- men haben. So finden wir sie vereinzelt oder truppweise auf den früher beschriebenen Amethystkrystallen aufgestreut; so sehen wir sie theils auf der schon erwähnten papierähnlichen Amianth- Sub- stanz liegen, theils an deren fransenartigen freien Rändern hängen: so werden sie vereinzelt von den Fäden und Dräthen des gediegenen Silbers getragen; so bilden sie endlich zusammenhängende sehr dünne Überzüge auf den gewundenen verticalen Blättern des Kalk- spathes IV. Ganz ähnliche kleine wasserklare Quarzkryställchen sitzen end- lich vereinzelt, jedoch in Menge neben einander auf den Flächen mancher Tafeln des älteren Barytes, aber in dieselben theilweise eingesenkt, als hätten sie sich eingefressen, und zwar merkwürdiger Weise immer nur auf der von der gewöhnlichen Braunspatbrinde unbedeckt gebliebenen Seite. An einigen Stufen endlich zeigten sich die grossen stumpfen Rhomboeder des Caicites IV mit einer Oo — 1"0'" dicken durchscheinenden Lage von gelblich- oder graulichweissem chalcedonartigeni Quarze überkleidet, der wohl auch, obwohl der Form und Beschaffenheit nach sehr verschieden, der in Rede stehen- den oder einer noch jüngeren Quarzformation angehören mag. Ad 23. Caicit V. Auf dem jüngeren Baryte beobachtet man nicht selten nochmals Calcitkrystalle, welche einer neueren Calcit- formation, der fünften auf den Pfibramer Erzgängen, angehören müssen. Der zwischenliegende Baryt scheidet dieselbe sehr oft von dem unmittelbar darunter befindlichen älteren Calcite III oder IV. Zuweilen sitzen sie aber auch auf Krystallen der zweiten und dritten Quarzformation oder auf dem jüngeren Braunspathe, oder sie hängen in den Haaren und Dräthen des gediegenen Silbers. Endlich bedecken mitunter sehr kleine verwachsene Kryställchen (j? — i.R -f- co) die nach oben gekehrte Seite i/o — s/*' grosser zu Drusen verbun- dener Rhomboiider (E — 1) des Caicites IV, doch so dass sie längs den Mittelkanten derselben einen sehr regelmässig begrenzten 1"' breiten Saum frei lassen. Diese paragenetischen Verhältnisse sind aber auch die einzigen sicheren Merkmale, welche uns bei der Fragmente zur Enlwiokelungsgeschichte der Mineralien. 205 Erkenntniss des hieher gehörigen Calcites zu leiten vermögen; denn in der Form bieten diemeist nm* vereinzelt auftretenden, nicht zu zusammenhängenden Drusen verbundenen Krystalle kein Unterschei- dungszeichen von den älteren Calciten. Die gewöhnlich nur kleinen Krystalle zeigen entweder die bei den Pribramer Kalkspäthen so gemeine Combination II — 1 . R-\-oq oder sie treten als einfache Rhomboeder R — 1 ohne alle Combination auf, wobei sie dann nicht selten einen bedeutenden Durchmesser erreichen. Ihre Farbe ist gewöhnlich die weisse, gelblich- oder graulichweisse. Ad 24. Nach der Ablagerung aller der beschriebenen Mineralien tritt endlich auf den Pribramer Erzgängen als letzte Bildung nochmals der Pyrit auf, der in kleinen Krystallen oder in winzigen Drusen- häufchen selbst noch auf dem jüngsten Calcite aufgewachsen gefun- den wird. Er bietet übrigens keine ihn auszeichnenden Charaktere dar , so dass sein Alter atieh nur da , wo er den erwähnten Calcit zur Unterlage hat, als ein so junges erkannt werden kann. In der auf den vorhergehenden Blättern gegebenen Reihenfolge der Mineral-Formationen auf den Pribramer Erzgängen dürften fernere umfangreichere Untersuchungen wohl mancherlei Veränderungen hervorrufen; immer aber wird eine Anzahl Glieder, deren Horizont durch eine genügende Anzahl von Thatsachen festgestellt ist , den angewiesenen Platz behaupten. Hieher gehören: die Blende I, der Bleiglanz I, der Quarz I, der Baryt I und II, der Calcit II, III und V, der Braunspath I, das Nadeleisenerz, das gediegene Silber u. a. Es sind dies gleichsam feste Punkte, zwischen welche die anderen Glieder, zu deren Bestimmung vorläufig keine genügende Zahl ent- schiedener Beobachtungen vorlag, einstweilen mit grösserer oder geringerer Wahrscheinlichkeit eingeschaltet wurden. In ihrer Anord- nung kann die Zukunft leicht Änderungen herbeiführen. Die Zahl der Formationen kann, wenn das verschiedene Alter bisher für gleich- zeitig gehaltener durch Thatsachen bewiesen werden sollte, sich vermehren , oder im Gegentheile durch nothwendig gewordenes Zusammenfassen mehrerer sich vermindern. Möglicherweise kann es sich auch herausstellen , dass die Bildung mancher Mineralsubstanzen überhaupt nicht einer beschränkten Epoche angehöre, sondern durch längere Zeiträume hindurch fortgedauert habe. Die vorstehende Arbeit darf daher nur für einen Versuch gelten , die bisher wirren Massen der Pribramer Gangmineralien zu sichten und zu ordnen und 206 l{ e u s s. ihre Beziehungen gegen einander, soweit sie sich erkennen Hessen, näher zu hestiitunen. Leider begegnen wir unter ihnen einer nicht unbedeutenden Anzidil, bei denen ein solcher Versuch wegen des Mangels aller An- haltspunkte jetzt noch vergeblich ist. Besonders sind es solche, die nur in sehr beschränktem Umfange auf einzelnen Gängen, in Be- gleitung sehr weniger anderer Mineralsul)stanzen angetroften worden sind, und dort selbst nur derb, nicht in Drusenräumen, in welchen die Succession der Mineralien sich am bestimmtesten erkennen lässt. Hieher sind vorzugsweise zu rechnen: Speiskobalt und Kobaltbe- schlag, Kupfernickel , ßuntkupfererz, Kupferglanz, Eisenglanz, Brauneisenstein, Psilomelan, Malachit und Kupferlasur, Pechuran- erz, Eisensinter, Stiibit, Harniotom und Chabasit, endlich der Gyps. Der Speiskobalt scheint nur sehr selten vorgekommen zu sein. Die Museumssammlung bewahrt ein Handstück, welches die Ausfüllung eines nur 3 — 4" starken Gangtrummes darstellt. Die äusserste Lage bildet beiderseits körniger Eisenspatli, auf welchen nach innen sehr feinkörnige braune Blende, sodann krystalhnischer radialstengeliger Quarz folgt. Den innersten Raum nimmt endlich derber, mit Quarz gemeng- ter Speiskobalt ein, auf den Klüften hin und wieder mit einer klein- traubigen Rinde rothen Kokaltbeschlages — ofienbar eines jüngeren Zersetzungsproductes — überzogen. Ein ähnliches Stück derben Speiskobaltes, mit Bleiglanz verwachsen und mit einer Rinde klein- traubigen Kokaltbeschlages überkleidet, sah ich in der Sammlung des Herrn Gubernialrathes v. Lill inPribram. Dieselbe Sammlung bewahrt ein Exemplar derben Kupfer nickeis, ebenfalls von körnigem Blei- glanz begleitet. Derselbe scheint daher, wenn auch sehr selten, auf analoge Weise vorgekommen zu sein. Unter ähnlichen Verhältnissen ist derbes Buntkupfererz in Begleitung von derbem Kupferkies, Kupferglanz und zuweilen auch von Fahlerz vorgekommen in einem feinkörnigen Gemenge von Quarz, ßraunspath, Eisenglanz und Blende auf dem Wenzlergange auf seiner Schaarung mit dem Johannesgange. Es scheint, wie schon früher erwähnt wurde, den ältesten Gebilden der Pribramer Erz- gänge, der Zone des Quarzes und der Blende anzugehören. Der Eisenglanz kömmt in kleinen schuppigen Partien oder in kleinen aus mit ihren breiten Flächen dicht verwachsenen sechs- Fragineule mv Eiilwickeliiiiy.sgeseliiflite der Mtiieialieii. 20T seitigeii Tatein bestehenden Drusen im ßleiglanz , der Blende und dem Eisenspath vor; in einem Handstücke in Begleitung von gediege- nem Silber, an einem andern in körnigem ßleiglanz, der in Gesell- schaft des Pechuranerzes auftritt. Auch er scheint demnach ein hohes Alter zu besitzen. Der Brauneisenstein findet sich in den tieferen Niveaus der Pfibramer Erzgänge mit den verschiedensten Mineralsubstanzen vor, besonders mit Quarz, bald als derbe Masse, bald als Ocher, bald in sehr kicintraubigen Gestalten , die die Drusenhöhlungen des Quarzes auskleiden. Besonders der Quarz, der gewöhnlich dem Pyro- morphite zur Unterlage dient, ist fast stets damit vergesellschaftet. Doch überzieht er auch den ßleiglanz, das gediegene Silber als kleintraubiges Häutchen, das auf dem Kreuzklüftner Gange vorge- kommene nierenförmige Braunbleierz und andere Mineralsubstanzen. Er ist offenbar ein Zersetzungsproduct anderer eisenhaltiger Minera- lien, am häufigsten wohl des Pyrites und vielleicht auch des Eisen- spathes, und mag als solches zu sehr verschiedenen Zeiten gebildet worden sein. Von den grossen Brauneisensteinmassen, die in Be- gleitung von Pyrrhosiderit , Stilpnosiderit und Rotheisenstein die oberen Teufen derPribramer Gänge erfüllen und den „eisernen Hut" derselben zusammensetzen, soll hier nicht die Rede sein. Sie sind wohl auch aus Eisenspath entstanden und von verhältnissmässig jugend- lichem Alter. Ebenfalls aus der Zersetzung ähnlicher Substanzen dürften der Eisensinter und der Psilomelan hervorgegangen sein. Ersterer ist auf dem Johanngange tropfsteinartig mit kleinen Krystallen von Weissbleierz vorgekommen. Ebenso hat er sich als dünner schaliger Überzug auf traubigen Gestalten des Limonites und des Psilomelans gefunden, dunkelbraun, stark glänzend im Bruche, mit röthlich- brauner Farbe durchscheinend. An anderen Orten bildet er, mit dünn- stengeligem Brauneisenstein verwachsen , derbe bräunlichschwarze Rinden von metallähnlichen Demantglanz auf krystallisirtem Quarz. Auf dem Kreuzklüftner-Gange erscheint er als sehr dünner, glatter, glänzender Überzug ebenfalls von Quarzkrystallen. Er wird daselbst von kleintraubigen und knospigen Gestalten blauschwarzen Psilome- lans begleitet. Auf der Schaarung des Wenzlerganges mit dem Fran- ciscigange überzog er in Gemeinschaft mit derbem und ocherigem Limonit oftmals die Dräthe und Fäden des gediegenen Silbers mit 208 R e .1 s s. einer an der Oberfläche kleintraubigen Rinde. Er wird vor dem Löthrohre schwarz, glanzlos und rissig, in der Oxydationsflamnie zuletzt an der Oberfläche roth, in der Reductionsflamme schmilzt er nur sehr schwer und oberflächlich zur schwarzen Schlacke. Das Uranpecherz, in kleinen nierenförmigen und traubigen Gestalten und in grösseren derben Partien, ist bisher nur vom Johan- nesgange bekannt geworden. Es enthält beinahe stets Bleiglanz in sehr fein vertheiltem Zustande eingemengt, zuweilen auch einen leicht zersetzbaren Pyrit. Es bildet gewöhnlich den mittleren Theil der vollkommenen compacten Gangausfüllung. Dem Nebengesteine zunächst beobachtet man leinkörnige Blende. Diesem folgt körniger Bleiglanz, sodann gewöhnlich rothbraun gefärbter körniger Calcit und derber Pyrit, der mit dem Uranpecherze in unmittelbarer Be- rührung zu stehen pflegt. An einer Stufe in der Sammlung des Herrn Gubernialrathes v. Lill fand ich mit dem Uranerze auch den schon beschriebenen, durch eingestreute feine Bleiglanzpartikelchen dunkel- grau gefärbten, grosskörnigen Kalkspath mit gekrümmten Theilungs- flächen verwachsen. (Johannesgang, 15. Lauf.) Hier muss ich noch den seltenen Miargyrit erwähnen, der bisher unter den Pribramer Mineralien noch nicht aufgeführt wurde. Ein Stück desselben, das aus der Sammlung des verstorbenen Guber- nialrathes Layer stammt, wurde von Herrn Prof. Zippe der Prager Museumssammlung gewidmet. Auf und in feinkörnigem Quarze mit rothbrauner Blende und körnigem Eisenspath, der in Hohlräumen auch in linsenförmigen Rhomboedern angeschossen ist, sitzen derbe zerfressene und undeutlich krystallinische Partien des Miargyrites, hie und da mit kleinen graulichweissen Quarzkrystallen besetzt und zer- fressene Schalen von Antimon und Arsenantimon einschliessend. Ob dieselben ursprüngliche, mit dem Quarz und Eisenspath gleichzeitige Bildungen, oder ob sie erst durch spätere Zersetzungsprocesse ent- standen seien und vielleicht mit den genannten antimonhaltigen Sub- stanzen in irgend einer genetischen Beziehung stehen, lässt sich bei dem Mangel genügenden Materiales nicht entscheiden. Die Stufe stammt aus der strachenhangenden Gangmasse im Erbstollenrevier. Malachit und Kupferlasur, besonders die letztere, sind ebenfalls seltene Ersclieinungen auf den Pribramer Erzgängen. Ofl'en- bar sind sie zum grössten Theile aus der Zersetzung von Kupferkies hervorgegangen, wesshalb sie auch beinahe stets von Brauneisenstein Fragmente zur Enlwickeluugsgesfhiclite der Mineralieu. 209 oder Eiseiisinter begleitet werden. Sehr deutlich zeigen dies zwei Stufen in der Sammlung des Herrn Grossmeisters Dr. Beer, welche von dem Mürdergange stammen. Die erste derselben stellt eine rundliche niedergedrückte Concretion dar, deren äusserer Theil, etwa einen Zoll tief in das Innere eindringend , aus derbem Kupfer- kies besteht, der von vielen Klüften durchzogen wird. Auf diesen ist er bunt angelaufen. Da wo die Klüfte jedoch etwas weiter sind, werden sie durch ein dünnes Häutchen krystallinischer Kupferlasur ausgefüllt. Der mehr nach innen gelegene Theil der Concretion zeigt dagegen ein Gemenge dichten und ocherigen Brauneisensteins, in welchem einzelne Partien erdigen Malachitesund dichter Kupferlasur eingewachsen sind. Auch seine zahlreichen Klüfte sind mit beiden Substanzen überkleidet. Das zweite Handstück bietet zwei dergleichen kleinere Concre- tionen in einer Grundmasse eingewachsen dar, welche nicht sehr fein- körnige Grauwacke zu sein scheint. Quarzkörner sind darin durch ein thoniges, stark eisenschüssiges Cement gebunden, das hin und wieder von erdigem Malachit imprägnirt ist. Die Concretionen lassen aber keine Spur von Kupferkies mehr wahrnehmen, sondern bestehen durch- aus aus ochrigem und derbem Brauneisenstein, der stellenweise von den Kupfercarbonaten durchdrungen und durchzogen wird. In der einen Concretion ist selbst eine Partie feinfaserigen Malachites eingewachsen. Offenbar sind alle diese Substanzen durch Zersetzung des Kupfer- kieses mittelst kohlensauren Wassers entstanden. Das aus dem Eisen- gehalte des Kieses gebildete Eisenoxydul-Carbonat wurde sogleich als Eisenoxydhydrat gefällt. Die zugleich gebildeten Kupferoxyd-Carbo- nate mischten sich dem Brauneisenstein und selbst der Grauwacke bei. Ob Malachit und Kupferlasur zu gleicher Zeit entstanden sind, oder ob ein Carbonat sich erst später in das andere umbildete, kann nicht entschieden werden. In der Sammlung des Herrn Gubernialrathes v. Lill sah ich kleine kugelige Partien faserigen Malachites in Begleitung von Weiss- bleierz auf Eisensinter , der einen Überzug auf krystallisirtem Quarze bildet, sitzen. An einer Stufe der böhmischen Museumssammlung bietet ocheriger Brauneisenstein die Basis für aufsitzende faserige Malachit- büschel dar. Dasconstante Zusammenvorkommen mitEisenminern neuer Entstehung scheint auf eine der vorerwähnten ähnliche Bildungsweisc hinzudeuten. Ebenso kömmt faseriger Malachit hin und wieder in dem früher beschriebenen silberreichen derben Schwarzbleierze vor. Sitzb. d. inathem.-naturw. Cl. XXU. Bd. I. Hft. 14 210 Reu SS. Fragmente zur Entwickelungsgeschichte der Mineralien. Des Stilbites, Harmotomes und Chabasites habe ich schon früher an einem andern Orte (Lotos 1853, Juli, S. 155) Er- wähnung gethan. Sie gehören nicht den eigentlichen erzführenden Gängen Pribrams an , sondern brechen auf Gangklüften im Aphanit. Sie wurden in der Erbstollenstrecke vom St. Franciscus- zum Segen- gottes-Schachte angetroffen. Durch Untersuchung zahlreicher Exem- plare gelang es mir seither, ihre Altersfolge mit Sicherheit zu be- stimmen. Unmittelbar auf dem Aphanit liegt nicht selten eine bis Jiniendicke Schichte undeutlich und fein krystallinischen oder dichten Pistazites. Darauf folgt nun der Stilbit in dünnen tafelförmigen Kry- stallen (P. Pr + os .Pr-foo). Nicht selten feblt er jedoch, wie auch der Pistazit, ganz. Wo er aber vorhanden ist, wird er von den netten wasserklaren Krystallen des Harmotomes (P.Pr + oo. Pr -f oo und P . Pr. Pr -\- oo . Pr -f oo) , die nur sehr selten eine Grösse von 2-5— 3-5'" erreichen und fast stets als die bekannten Durchkreuzungszwillinge auftreten, bedeckt. Auf ihnen sitzen ver- einzelt wieder die eben so farblosen , klaren Rhomboeder und Rhom- boederzwillinge des Chabasites (iJ.i? — i .i? + i). Als jüngstes Ge- bilde haften darauf zuweilen noch sehr dünne und kleine schmutzig- gelblichweisse Tafeln von Kalkspath. Der Gyps, auf den Pribramer Gängen eine seltene und wenig bedeutende Erscheinung, ist ohne Zweifel hier wie überall eine sehr junge Bildung . deren Erklärung keinen Schwierigkeiten unter- liegt , da es an den zu seiner Entstehung erforderlichen Substanzen wahrscheinlich vitriolescirendem Pyrit und Kalkspath — nicht fehlt. Im Gegentbeile ist vielmehr sein seltenes Vorkommen auffal- lend und dürfte nur dadurch erklärt werden können, dass er wieder grösstentheils im gelösten Zustande hinweggeführt wurde. Er wurde bisher gefunden in langen dünnen, gelblichen Krystallen auf krystalli- sirtem Quarz mit Braunspath am Karolinen- und Kreuzklüftner-Gange, auf krystallisirtem Spatheisenstein auf dem Kreuzklüftner-Gange , in sehr dünnen nadeiförmigen Krystallen auf grauem schieferigem Thon der Lettenkluft. (Sammlung des Herrn Guberniah*athes v. Li 11.) Endlich muss noch des P h a r m a k o 1 i t h e s Erwähnung geschehen, der in einzelnen Büscheln nadeiförmiger Krystalleoderinhaarförmigen, graulichweissen, gelblichen oder röthlichen Überzügen sich auf den Halden des Kiesganges wahrscheinlich aus arsenhaltigen Kiesen bildet. Pless und Pierro. Beitrag:? «ur Keniitniss des Ozons und des O/.ongelialtes etc. 21 1 Beiträge zur Kenniniss des Ozons und des Ozongehaltes der atmosphärischen Luft. Von J. Pless und Dr. Victor Pierre, k. k. Professoren. (Vorgelegt vom Herrn Regierungsrath A. v. Ettingshausen in der Sitzung vom 17. Juli 1836.) §, 1. Die Thatsaclie, dass auf gewöhnliche Weise zubereitete Jodkaliumkleister-Papiere in abgeschlossenen Räumen selbst dann keine bemerkbare Färbung zeigen, wenn die Gegenwart von Ozon in der Luft keinem Zweifel unterworfen sein kann (z. B. wenn man einer Elektrisirmaschine anhaltend kräftige Funken entlockt, wobei sich das Ozon durch den Geruch zu erkennen gibt), veranlasste uns sowohl die Bedingungen, welche das Auftreten der Jodreaction in den sogenannten Ozonometer-Papieren begünstigen oder beeinträch- tigen, als auch die Erscheinungen bei der Ozonbildung überhaupt zum Gegenstande näherer Prüfung zu machen. §. 2. Da die unter dem Namen Ozonometer von Basel aus in den Handel gebrachten, und von den Meteorologen benützten Papiere der Luft ausgesetzt nicht selten ganz anomale, an dem Jodkleister allein bisher nicht bemerkte röthliche oder bräunliche Färbungen annehmen, ferner Papiere, welche bereits intensive Färbung ange- nommen haben, sich nicht selten vollständig wieder entfärben, wenn sie vom Regen benetzt werden oder im feuchten Zustande längere Zeit in der Luft geschlossener Räume verweilen, Hess es uns nöthig erscheinen, die gedachten Papiere selbst in Untersuchung zu nehmen. Indem wir, in der Absicht vergleichende Versuche anzustellen, uns selbst Jodkaliumkleister-Papiere darstellten, machten wir sogleich eine bemerkenswerthe Erfahrung. Alles Jodkalium nämlich, das wir uns hierorts auf Handelswege verschaffen konnten, entwickelte mit verdünnter Schwefelsäure oder Chlorwasserstoffsäure Schwefelwasser- stoff; es erschien in schönen Krystallen von blendend weisser Farbe, und war unveränderlich an der Luft, während reines Jodkalium, wie 14' 212 Pless und PieiTe. Beilräffe zur Kenntniss bekannt, die Neigung hat, sich an der Luft gelb zu färben. Da nun Schwefelwasserstoff und Schwefelalkalien die blaue Färbung des Jod- kleisters sehr rasch vernichten, so erschien es uns unzweifelhaft, dass Ozonometer-Papiere, zu deren Darstellung schwefelhaltiges Jodka- lium verwendet wurde, einen weit geringeren Grad von Empfindlich- keitgegen Ozon besitzen müssen als solche, die mit reinem, schwefel- freiem Jodkalium erhalten wurden. Wir stellten uns daher zuvörderst reines, d. i. völlig schwefelfreies Jodkalium aus reinem Jodzink dar, und benutzten dieses zur Erzeugung von Ozonometer-Papieren , die der k. k. Kreisphysicus zuLemberg, Herr Dr. Rohr er, mit aus Basel bezogenen Originalpapieren zu vergleichen die Gefälligkeit hatte. Um auch einen etwaigen Einfluss der Papiersorte beurtheilen zu können, hatten wir sowohl gemeines, nicht weiter gereinigtes, als auch schwedisches Filtrirpapier zu unserem Ozonometer benützt, und geben in Folgendem die Resultate der Vergleichungen in Graden der Schö nbein'schen Scala. 1. Reihe. Papier Papier Original- gemeines schwedisches Original- gemeines schwedisches 53 6-0 7-0 9-0 10-0 90 8-S 8-5 8-5 9-0 90 9-0 8-0 8-2 8-3 9-0 90 8-8 8-2 90 9-0 8-2 8-8 8-8 90 9-0 90 10-0 10-0 10-0 8-ä 8-8 8-8 8-S 8-8 8-S 7-5 8-S 8-0 II* Reihe. Morgens Mittag s Abends Orig. Rein. Ditr. Orig. Ueiu. Diff. Orig. Reio. Diff. 10-0 8-S + 1-3 90 8-3 + 0-5 9-0 8-5 + 0-S 9-8 8-0 + 1-8 7-3 8-3 — 1-0 8-8 8-8 0-0 8-S 90 — 0-3 8-0 9-0 -1-0 6-S 7-0 — 0-3 100 9-0 + 1-0 • • , 8-S 8-5 0-0 8-2 8-0 + 0-2 8-2 8-0 + 0-2 90 8-5 + 0-3 9-0 8S + 0-3 9-0 8-S + 0-5 90 8-S + 0-5 7-0 8-2 — 1-2 8-2 8-0 + 0-2 8-3 8-0 + 0-3 9-0 8-S + 0-5 8-0 8-0 0-0 5-0 7-0 — 2-0 des Ozons und des Oz.ongehaltes der atmosphärischen Luft. (Fortsetzung' der II. Reihe.) 213 Morgens Mittag s Abends Orig. nein. Diir. Orig. Rein. Dlif. Oiig. Rein. Diir. 7-0 7-5 -0-3 7-5 7-0 + 0-2 7-0 8-0 — 10 7-0 7-S -0-5 5 5 6-8 — 1-3 5-0 7-0 — 2-0 7-0 7-2 — 0-2 4-0 60 -2-0 70 8-0 — 1-0 6-5 7-0 — 0-5 6-5 7-0 — 0-5 5-0 6-8 — 1-8 7-3 7-2 + 0-3 4-0 6-5 2-5 2-0 4-0 -2-0 2-0 4-0 -2-0 60 8-0 — 2-0 iO 4-0 — 3-0 ÖO 50 0-0 7-0 6-8 + 0-2 2-0 4-0 — 2-0 4-0 6-0 — 2-0 6-8 70 — 0-2 5-0 7-0 — 2-0 7-5 6-8 + 0-7 6-0 6-2 — 0-2 5-0 7-0 — 2-0 7-0 6-8 + 0-2 7-5 7-8 — 0-3 9-0 8-5 + 0-5 8-2 8-0 + 0-2 8-0 7-8 + 0-2 8-5 8-5 0-0 8-1) 8-0 + OS 8-5 8-0 -1-0-5 90 8-0 + 1-0 §, 3. Aus diesen Vergleichungen geht hervor, dass die Beschaf- fenheit des angewendeten Filtrirpapieres keinen erheblichen Einfluss auf die Empfindliclikeit ausübt, dass aber bei niederen Ozonometer- graden die Baseler Originalpapiere bedeutend hinter den mit reinem Jodkalium dargestellten zurückbleiben , dagegen bei den höchsten Graden der Schönbein'schen Scala das entgegengesetzte Verhält- niss obwaltet. In der Nähe des 7. Ozonometergrades findet sich die beste Übereinstimmung beider Papiersorten ; unterhalb des 6. Grades zeigen die mit reinem Jodkalium bereiteten Papiere constant eine intensivere Färbung als das Basler Ozonometer, über dem 8, Grade des letzteren findet bei dem mit reinem Jodkalium bereiteten Papiere bereits ein Ausbleichen Statt. Unter den Stoffen , welche eine vollständige Entfärbung des Jodkleisters hervorbringen , sind ausser den desoxydirenden, z.B. schweflige Säure, phosphorige Säure, Schwefelwasserstoff, dann den kaustischen Alkalien, auch organische Substanzen in Beziehung auf das Zustandekommen der Ozonreaction in Betracht zu nehmen. Wie kräftig diese wirken, geht schon daraus hervor, dass Ozonometer- Papiere an solchen Stellen, die längere Zeit mit den Fingern berührt wurden, sich in ozonhaltiger Luft entschieden weniger intensiv fär- ben. Ein der Luft ausgesetzt gewesenes Papier, welches 7 Grade nach Schönbein 's Scala zeigte, war durch 12stündiges Liegen in destillirtem Wasser völlig gebleicht worden, was nur den vom Wasser aus der Luft aufgenommenen organischen Substanzen zuzuschreiben sein dürfte, da sich die Gegenwart letzterer durch die Bildung von 214 Pless und Pierre. Beitriig:e zur Kenntniss Frist ley ■'scher Materie verrielh, ausserdem aber reines , in wohl verwahrten Gefässen aufbewahrtes destillirtes Wasser, wie wir uns direct überzeugten, keine entfärbende Wirkung auf Jodstärke äussert. Da die Kleisterlösung beim längeren Aufbewahren einer Veränderung unterliegt, bei der das Auftreten von StofTen, welche entfärbend auf Jodamylum wirken können, möglich und wahrscheinlich ist, stellten wir vergleichende Versuche mit frisch bereitetem und solchem Klei- ster an, der durch 8 — 10 Tage an der Luft gestanden hatte. Letz- terer zeigte (die Temperatur des Locales stieg nie über 10<* R.) keine Spur von saurer Reaction, und bedurfte, um denselben Grad von Färbung anzunehmen wie der reine, einer entschieden grösseren Menge von unserer später zu beschreibenden Normal- Jodtinctur, auch war die Färbung nicht so rein blau, wie sie bei frischer Kleisterlösung ist. •§. 4. Um bestimmtere Daten als die mit dem Schönbein 'sehen Ozonometer zu erhaltenden zu gewinnen, versuchten wir das in der Atmosphäre vorkommende Ozon in der Art quantitativ zu bestimmen, dass wir die Wirkung desselben auf ein geeignetes Reagens durch die Titrirmethode ermittelten. Nachdem wir zu diesem Behufe eine Auflösung von Bleioxyd in Ätzkali, Kobaltoxydulhydrat und schwefel- saure Indigolösung versucht hatten, blieben wir bei der Anwendung des reinen Jodkaliums und schwefliger Säure nach Bunsen"'s Methode stehen. Die früher genannten Stoffe erwiesen sich im Allge- meinen viel zu wenig empfindlich, und die Indigolösung hat noch obenein den Nachtheil, dass sie schon durch den gewöhnlichen Sauer- stoff der Luft entfärbt wird. Auch die Titrirung derselben bietet Schwierigkeiten, denn wir fanden, dass die durch oxydirende Stoffe, von denen wir Chromsäure und Salpetersäure versuchten, in sehr verdünnten Lösungen, wie wir sie anwenden mussten, bewirkte Entfärbung nicht nur überhaupt sehr langsam, sondern auch um so langsamer eintiat, je verdünnter die Lösung gewesen war. Dadurch aber, dass bei einer so lange dauernden Berührung der zu titrirenden Flüssigkeit mit der atmosphärischen Luft die entfärbende Wirkung der letzteren schon allein in Betracht kommt, wird die Bestimmung des Titre höchst unsicher. §. 5. Die schweflige Säure, deren wir uns bei unseren Unter- suchungen bedienten, wurde vor jedem einzelnen Versuche durch eine Jodtinctur titrirt, die durch Auflösen von 100 Milligrammen Jod in 20 Par. Kubikzollen destillirtem Wasser, unter Zusatz der zur des Ozons und des Ozongehaltes der atmosphärischen Luft. 2 1 J) Auflösung des Jod eben hinreichenden Menge von reinem Jodkalium erhalten worden war. Die angewendeten Büretten waren in Hundertel Kubikzolle getheijt, so dass jedem Theilstriche 0-OS Milligramme Jod entsprachen. Bei Bestimmung des Titre der schwefligen Säure, die, weil wir bei unseren Bestimmungen auf sehr geringe Jodmengen gefasst sein mussten, in sehr verdünntem Zustande angewendet wurde, gewahrten wir eine Erscheinung, von der wir bisher nirgends Erwäh- nung gemacht fanden, die aber von grossem Einflüsse auf die Präci- sion der erhaltenen Resultate ist, nämlich das bei längerem Stehen einer durch schweflige Säure beinahe vollständig entfärbten Jod- kleisterlösung eintretende Nachbläuen derselben. Wir wollen bei- spielsweise zwei der beobachteten Fälle anführen : 104 Raumtheile Normal- Jodtinctur mit frischer Kleisterlösung versetzt, forderte zur Entfärbung 87 Rthle. schwefliger Säure; nach 10 Minuten war die Flüssigkeit wieder tief violett geworden, und zur vollständigen Entfärbung waren noch 20*S Rthle. schwefliger Säure erforderlich. Als somit auf 104 Rthle. Jodtinctur 107ö Rthle. schwefliger Säure angewendet worden waren, hatte sich eine blei- bende Entfärbung eingestellt. Um zu entscheiden, ob die Menge der angewendeten schwefligen Säure nicht vielleicht zu gross gewesen sei, wurden 101 Rthle. mit Kleisterlösung versetzter Jodtinctur bis zur sehr blassen Amethystfarbe durch schweflige Säure von dem- selben Titre wie früher entfärbt. Nach 10 Minuten war eine gesät- tigte violettblaue Färbung eingetreten , die nach Verlauf weiterer 10 Minuten tiefer und reiner blau geworden war, und sich von nun an nicht weiter veränderte. Es wurde nun wieder bis zur blassen Amethystfarbe entfärbt; wir hatten bis jetzt im Ganzen 96 Rthle. schwefliger Säure gebraucht. Aber auch diesmal war nach 20 Minuten eine entschiedene Vermehrung der Färbung eingetreten, die durch 2 Rthle. schwefliger Säure beseitigt, allmählich jedoch in viel gerin- gerem Grade zum Vorschein kam. Als nun abermals 3'5 Rthle. schwef- liger Säure zugesetzt worden, hatte sich die Entfärbung bleibend erhalten. Daher sind zur vollständigen Entfärbung von 101 Rthle. Jodtinctur (= 505 Milligrammen Jod) 1015 Rthle. schwefliger Säure erforderlich gewesen, während bei dem vorigen Versuche 107*5, also um 6 Rthle. zuviel angewendet wurde. Daraus geht die Nothwendigkeit hervor, bei derartigen Titri- rungen, wenn man Ursache hat ein Nachbläuen erwarten zu können, 216 Pless und Pierre. Beiträpfe zur Kenntniss die Entfärbung allmählich vorzunehmen , und nie so viel schweflige Säure zuzusetzen , dass die Farbe das erste Mal sogleich ganz ver- schwindet. Da wir die Erscheinung des Nachbläuens einem Gehalte unseres Jodkaliums an jodsaurem Kali zuschrieben, so wendeten wir in der Folge zur Darstellung unserer Normaltinctur nur solches Jod- kaliuni an, das zuvor längere Zeit in glühendem Flusse erhalten worden war. Diese Hess nun allerdings in frisch bereitetem Zustande jenes Nachbläuen durch längere Zeit nicht wahrnehmen, wohl aber, wenn sie durch mehrere Wochen dem zerstreuten Lichte desArbeits- locales ausgesetzt gewesen war, wobei durch deuEintluss des Lichtes Jodsäure gebildet worden sein dürfte. •§■. 6. Eine andere, die Genauigkeit der Messungen störende Erscheinung ist die Farbenänderung, welche der rein blaue Jod- kleister jedesmal erleidet, wenn er mit überschüssigem Jodkalium zusammengebracht wird. Stellt man sich durch Zugiessen einer von überschüssigem Jodkalium freien Jodtinctur zu einer klaren Kleister- lösung rein blau gefärbten Jodkleister dar, und setzt denselben tropfen- weise einer massig concentrirten, oder selbst verdünnten Jodkalium- lösung zu, so verändert sich das Blau allsogleich in ein schmutziges Violettroth, das dem gewisser Früchtensäfte, z. B. der Hollunder- beeren , der schwarzen Kirschen u. dgl. , wenn sie eben anfangen zu verderben, nicht unähnlich ist. Setzt man einer klaren Kleisterlösung so viel Jodtinctur zu, dass die anfänglich mit tiefblauer Farbe gelöste Jodstärke sich als schwarz- blauer Niederschlag ausscheidet, und übergiesst den Niederschlag mit Jodkaliumlösung, so nimmt er ebenfalls die erwähnte rothe Fär- bung an. Dasselbe geschieht, wenn man zu einer massig concentrirten Jodkaliumlösung klaren Stärkekleister, und hierauf tropfenweise Jod- tinctur bringt. Hier entsteht sogleich die rothe Färbung, und bildet sich bei weiterem Jodzusatze ein dunkler, rothbrauner Niederschlag. In sehr verdünnten Lösungen ist die Farbe ein schwaches Gelb- roth, das weit weniger gut wahrzunehmen ist als das schwache Blau der reinen Jodstärke bei gleicher Verdünnung. Man überzeugt sich davon am besten, wenn man von rein blauer Jodkleisterlösung gleiche Mengen, z. B. je einen Tropfen, in Jodkaliumlösung und in ein gleiches Volum destillirtes Wasser bringt. §. 7. Nachdem wir uns durch diese vorläufigen Untersuchungen in die Kenntniss der Fehlerquellen gesetzt hatten, schritten wir des Ozons und des Ozong-ehaltes der atmosphärischen Luft. 217 zur quantitativen Bestimmung des Ozongeh altes der Luft. Versuch 1. Mit Hilfe einer Saugvorrichtung wurde die atmo- sphärische Luft durch einen Liehig'schen Kugelapparat geleitet, der mit Stärkekleister versetzte Jodkaliumlösung enthielt. Den Zusatz von Kleister erachteten wir anfänglich für nöthig, weil wir dadurch das Abdestilliren des allenfalls ausgeschiedenen Jod mit der conti- nuirlich durchstreichenden Luft zu verhindern gedachten, anderer- seits glaubten wir, da wir damals den in §. 3 angegebenen Versuch noch nicht angestellt hatten, bei der niederen Temperatur, welche zur Zeit des Versuches (Ende Februar) herrschte, keine Besorgniss wegen einer Zersetzung des Kleisters hegen zu dürfen. Nachdem 1131 Litre Luft durch den Apparat gegangen waren, zeigte die Flüssigkeit in den Kugeln nicht die mindeste Farbe, dagegen hatten sich die mit einer dünnen Schichte von Jodkaliumkleister bedeckten Wände der ersten Kugel und der zu den drei unteren Kugeln füh- renden Rühre blau gefärbt. Die Färbung war an den , von der ein- strömenden Luft zuerst getroffenen Stellen am intensivsten, und nahm sehr rasch nach den unteren Kugeln hin ab. Nach dem Ausgiessen der ungefärbten Flüssigkeit spülten wir den Apparat mit schwefliger Säure so lange aus, bis wir jede Spur von blauer Farbe an den Wän- den der Kugel und Röhre verschwunden sahen. Die schweflige Säure war so verdünnt worden, dass 100 Rthle. derselben 30 Rthle. unserer Normal -Jodlösung entfärbten; zum Ausspülen des Kugel- apparates hatten wir 20 Rthle. dieser Säure verwendet. Die zum Nachtitriren gebrauchte Jodtinctur wurde aus der Normalflüssigkeit durch Verdünnen mit dem gleichen Volum Wasser erhalten , und es waren von ihr bis zum Beginne der Jodreaction in der zum Ausspülen verwendeten schwefligen Säure 12-5 Rthle. erforderlich; 20 Rthle. der Säure hätten aber 20 Rthle. von dieser Jodlösung gefordert, somit entsprechen die fehlenden 7"S Rthe. =3"7S Rthlen. der Nor- maltinctur dem im Apparate ausgeschiedenen Jod. 1131 Litre atmo- sphärischer Luft hatten sonach 0-19 Milligramme Jod frei gemacht. Würde man das Ozon als allotropisehen Sauerstoff mit unverändertem Atomgewichte ansehen, so käme auf 100,000 Litre Luft I Milligramm, also sehr nahe 1 Kubikcentimeter, d. h. ,oo ooo ooo ^^^ Volums Ozon. Versuch 2. Da Schönbein die Vermuthung ausgesprochen hat, dass die Ozonbildung von Salpetersäurebildung begleitet werde, 218 Pless und Pierre. Beiträge zur Kenntniss und auch die Gegenwart von freier Salpetersäure in der Luft von Anderen beliauptet worden ist, so schien es uns vor Allein nöthig zu untersuchen, ob auch dann noch eine Ozonreaetion wahrzunehmen ist, wenn die Luft vorläufig durch Stoffe geleitet worden war, die im Stande sind etwa vorkommende freie Salpetersäure zu binden. Nachdem wir uns vorläufig die Überzeugung verschafft hatten , dass die auf gewöhnliche Art durch Phosphor ozonisirte Luft, wenn sie durch trockenen, an der Luft zerfallenen Ätzkalk geströmt ist, noch immer auf Jodkalium kräftig reagirt, sogen wir atmosphärische Luft durch eine mit trockenem Kalke gefüllte Röhre, hinter welcher sich, gleichfalls in eine Glasröhre eingeschlossen, ein Streifen Ozonometer- Papier befand, und erhielten deutliche Ozonreaetion. Die Ausscheidung von Jod im Versuche Nr. 1 konnte daher nicht auf alleinige Rechnung von freier, in der Luft enthaltener Salpetersäure kommen, wenn auch die Gegenwart derselben nicht in Abrede gestellt werden möchte. Versuch 3. Gleichzeitig mit dem Versuche Nr. 1 wurde durch einen zweiten Aspirator die nahe gleiche Luftmenge durch einen blos mit destillirtem Wasser gefüllten Kugelapparat gezogen, hinter wel- chem sich ein Streifen von Ozonometer-Papier in einer Glasröhre eingeschlossen befand. Dieses Papier zeigte nach Beendigung und während der Dauer des Versuches keine Färbung. Das Wasser rea- girte schwach sauer. Auf Zusatz von Kalkmilch war beim Erwärmen ein sehr schwacher Geruch nach Ammoniak wahrzunehmen; die ab- filtrirte und eingedampfte Flüssigkeit zeigte unzweideutig Salpeter- säuregehalt. Wenn daher Salpetersäure in der Luft vorkömmt, so scheint sie nur in geringer Menge frei, zum grösseren Theile an Ammoniak gebunden als salpetersaures Ammoniak darin enthalten zu sein. Versuch 4. Nachdem wir den Einfluss der Veränderlichkeit der Kleisterlösung auf die Empfindlichkeit der Jodreaction erkannt hatten, flösste uns die lange Dauer des Versuches Nr. 1 Bedenken in dieser Hinsicht ein, und wir unternahmen daher einen neuen, bei welchem eine verdünnte Auflösung von reinem Jodkalium ohne Kleisterzusatz angewendet wurde. Um jedoch einer etwaigen Bildung von jodsaurem Kali durch die Einwirkung des ausgeschiedenen Jod auf das Kali möglichst zu begegnen, setzten wir der Jodkaliumlösung eine kleine Menge von doppelt kohlensaurem Natron zu. Der Kugelapparat war diesmal, um beim Durchsaugen der Luft weniger Widerstand zu des Ozons und des Ozong:ehaItes der atmosphärischen Luff. 219 haben, durch ein 5 Linien weites W-förmiges Glasrohr ersetzt, so dass die in zwei Partien getrennte Flüssigkeit in den zwei unteren Krümmungen des Rohres so vertheilt war, dass die unter geringem Drucke durchstreichende Luft dennoch in hinreichende Berührung mit Jodkalium kam. Die Flüssigkeit hatte wohl allmählich eine sehr schwach gelbliche Färbung angenommen, gab aber auf Zusatz von Kleisterlösung keine Spur von Jodreaction. Wir müssen dieses nega- tive Resultat der Anhäufung von organischen, reducirenden, aus der Luft in die Jodkaliumlösung gelangten Stoffen, und vielleicht auch dem Umstände zuschreiben, dass, wie bereits erwähnt, eine geringe Menge von blauem Jodkleister sich im überschüssigen Jodkalium mit nicht wahrnehmbarer Farbe löst. Versuch 5. Wir unternahmen daher am 23. März um 6'' Abends einen neuen Versuch, der bis zum 27. ß*" Abends fortgesetzt wurde, bei welchem die Luft durch eng zusammengerolltes, eine Glasröhre in der Ausdehnung von 20 Centimeter ausfüllendes Jod- kaliumkleister-Papier streichen musste. Die Färbung war besonders in der ersten Hälfte des Papieres und an den Rändern , die zuerst vom Luftstrome getroffen worden waren, ziemlich intensiv, auch die entferntere Papierhälfte war in ihrer ganzen Ausdehnung blass lila gefärbt. Mit IS Rthlen. schwefliger Säure, von welcher 22 Rthle. 28 Rthle. Jodtinctur entsprachen, zusammengebracht, waren nach der völligen Entfärbung 13-S Rthle. Normaltinctur zur Nachtitrirung erforderlich, was einer Menge von 0275 Milligramm freien, durch den Luftstrom ausgeschiedenen Jod entspricht. Die Menge der durchgesogenen Luft betrug 1254 Litre, wornach 100,000 Litres Luft 22 Milligramme Jod, oder 1-4 Milligramm Ozon entsprechen. Der mittlere Ozongehalt nach S c h ö n b e i n's Scala war 7-9. Versuch 6. Vom 27. März ö** Abends bis 1. April 6"" Abends wurden 1914 Litres Luft auf die vorhin beschriebene Weise einge- sogen , und im Allgemeinen am Papiere dieselben Erscheinungen beobachtet. Mit 48 Rthlen. schwefliger Säure, von welcher 42 Rthle. 50 Rthle. Jodtinctur entsprachen , zusammengebracht , waren zum Nachtitriren 34 Rthle. Jodtinctur erforderlich, was einer im Papiere freigewordenen Jodmenge von 1-15 Milligramm entspricht. Der Versuch ergab sonach auf 100,000 Litre 60 Milligramme Jod, äqui- valent 3-7Ö Milligrammen Ozon. Nach Schönb ein 'scher Scala war der mittlere Ozonometergrad 7*4 gewesen. 220 I'less und Pierre. Beiträge zur Kenntniss Versuch 7. Da mit der Luft stets eine grosse Menge vou organischen und reducirenden Stoffen eingesogen werden, dadurch aber ein störender Einfluss auf das Zustandekommen der Jodreaction unvermeidlich gegeben ist, so verfuhren wir derart, dass wir die Luft zuerst durch eine Röhre über Bimssteinstücke streichen Hessen, die mit schwofelsäurehaltiger Chromsäure getränkt waren. Die letz- tere bereiteten wir diu'ch Zersetzung einer concentrirten Lösung von doppelt chromsauren Kali mit concentrirter Schwefelsäure in der bekannten Weise. Der Versuch begann am 23. April 5'' .Abends und dauerte bis 28. 12'' Mittags. Das Jodkaliumkleister-Papier färbte sich anfänglich stark, wurde aber allmählich entfärbt, so dass die von der einströmenden Luft zuerst getroffenen Stellen völlig gebleicht, die entfernteren nur mehr schwach gefärbt waren. Wie in allen bisher angeführten Ver- suchen in sehr verdünnte, mit 20 Rthlen. schwefliger Säure versetzte Kleisterlösung gebracht, waren 14 Rthle. Normal-Jodtinctur erfor- derlich, um die blaue Färbung eben wieder auftreten zu lassen. Der Titre der schwefligen Säure war unmittelbar zuvor bestimmt, und es erforderten 20 Rthle, derselben 20S Rthle. Jodtinctur. Da in der angegebenen Zeit 2S5 Litre Luft durch den Apparat gegangen waren, so kommen nach diesem Versuche auf 100,000 Litre Luft 127 Milli- gramme Jod, entsprechend 7-94 Milligrammen Ozon. Mittlerer Ozono- metergrad 478. Es schien sich sonach unsere Vermuthung, dass die in der Luft enthaltenen reducirenden Stoffe einen störenden Einfluss auf die Inten- sität der Ozonreaction ausüben, zu bestätigen. Wir müssen jedoch gegen dieses Resultat noch einige Bemer- kungen aussprechen, welche zwar nicht geeignet sein dürften, das- selbe im Allgemeinen als fehlerhaft, dennoch aber die Menge des ausgeschiedenen Jod etwas zu gross erscheinen zu lassen. Denn wiewohl wir vor Anstellung des quantitativen Versuches uns die Überzeugung verschafft hatten, dass Jodkaliumkieister-Papiere in einem durch schwefelsäurehaltige Chromsäure gegangenen, ozonfreien Luftstrom keine Färbung annehmen , erregte in uns der Umstand Bedenken, dass aus der mit in Chromsäure getränkten Bimsstein- stücken gefüllten und der erwärmenden Wirkung der Sonnenstrahlen durch mehrere sonnige und sehr warme Tage ausgesetzten Glasröhre eine sauer reagirende Flüssigkeit abdestillirt war, die sich an den des Ozons und des üzougelialfes der afmosphjirisclieii Lufl. 221 Wänden des zwischen den Bimssteinstücken und den Jodkalium- kleister-Papieren befindlichen, etwa 2^/3 bis 3 Schuh langen Glas- Rohres condensirt hatte. Durch Ausspülen dieses Rohres mit destil- lirtem Wasser verschafl'ten wir uns die Gewissheit, dass die saure Flüssigkeit an den Wänden eine übrigens äusserst geringe Menge Schwefelsäure enthielt. Die beobachtete Entfärbung indessen, welche durch Schwefelsäure überhaupt nicht hervorgebracht werden kann, lässt die Vermuthung nicht aufkommen, dass die im vorliegenden Falle erhaltene grössere Jodmenge etwa auf Rechnung der abdestillirten Schwefelsäure zu setzen sei. Diese Entfärbung ist vielmehr, da wir die Papiere bei allen unseren Versuchen stets vor der directen Bestrah- lung durch die Sonne geschützt hatten, eine reine Ozonwirkung, und wie wir in der Folge zeigen werden , durch Bildung von jod- saurem Kali veranlasst. §. 8. Einige Wahrnehmungen, die wir während dieser Ver- suche zu machen Gelegenheit hatten, Hessen es uns wünschenswerth erscheinen, die mit der Ozonbildung zugleich auftretenden Phäno- mene zum Gegenstande specieller Studien zu machen. Wiewohl nun unsere Arbeiten in diesem Sinne auf viele durch die Localverhält- nisse bedingte Schwierigkeiten stiessen , auch durch mittlerweile eingetretener Hindernisse eine Unterbrechung erleiden mussten, so- nach nicht als abgeschlossen anzusehen sind, können wir doch nicht umhin, einige der in dieser Richtung angestellten Versuche schon dermalen zu veröffentlichen. Da man das Auftreten der blauen Färbung an Jodkaliumkleister- Papieren , die Entfärbung von Indigolösung u. dgl. nicht als charak- teristische Ozonreaction ansehen kann, weil jede dieser Erscheinungen auch durch andere Ursachen als Ozon zum Vorschein kommen kann, dürfte es in zweifelhaften Fällen stets nöthig sein, von den bekannten Ozonwirkungen vorzüglich jene Oxydationen in Betracht zu ziehen, welche durch den gewöhnlichen Sauerstoff der Luft oder durch Säuren nicht hervorgebracht werden, wie z. ß. die Bildung von Salpetersäure aus Ammoniak. Da unter den verschiedenen Ozonquellen ausser der Elektrolyse des Wassers, die Oxydation des Phosphors die bedeutendste ist, befassten wir uns zunächst mit dieser, machten jedoch auch Ver- suche mit fetten Ölen, Naphta, Ackererde u. dgl. Die oxydirenden Wir- kungen, welche durch mehrere organische Verbindungen, namentlich 222 Pless und Pieiie. Beiträge zur Kenntniss Terpentinöl, Citronenöl, Bittermandelöl, Niissöl , Äther, Alkohol hervorgebracht werden, sindinjüngster Zeit von Kuhlmann (Compt. rendus T. 41, p. 538) studirt worden. Die von uns mit rectificirtem Steinöl angestellten Versuche ergaben, dass bei diesem, und so auch mit hoher Wahrscheinlichkeit bei den von Kuhlmann untersuchten Stoffen, Ozonbildung stattfindet. Denn als wir in eine Flasche, deren Boden mit einer dünnen Schichte Naphta bedeckt war, Streifen von Ozonometer- Papieren brachten, nahmen dieselben eine stark blaue Farbe an ; Papiere mit Indigoschwefelsäure gefärbt, und die Kork- stöpsel, die zum Verschlusse halbgefüllter Naphtaflaschen dienten, wurden gebleicht. Als wir ferner in einer weithalsigen Flasche sehr verdünntes Ätzammoniak mit einer Schichte reinen Steinöls bedeckten, und unter oftmaligem Schütteln durch mehrere Wochen in Berührung mit Luft stehen Hessen , fanden wir in der Flüssigkeit eine namhafte Menge von salpetersaurem Ammoniak. Da die fetten Öle beim Ranzig- werden, ferner die ätherischen ()le wesentlich ähnliche Erscheinun- gen zeigen, nämlich organische Pigmente zu bleichen, Ozonometer- Papiere zu bläuen etc. , so ist es wahrscheinlich, wiewohl wir nicht Gelegenheit hatten, die Bildung von Salpetersäure zu beobachten, wenn sie mit Ammoniak und Luft in Berührung sind, dass entgegen der Ansicht von Kühl mann bei der Oxydation derselben ebenfalls Ozonbildung auftritt. §. 9. Bezüglich der Ozonbildung durch die Oxydation des Phos- phors stellten wir, in der Absicht die Menge des unter verschiedenen Verhältnissen sich bildenden Ozons und seine Wirkungen zu studiren, viele Versuche an, aus denen wir folgende hervorheben : 1. Als wir atmosphärische Luft Blase für Blase langsam durch Wasser streichen Hessen , in welchem Phosphorstücke so vertheilt waren, dass die Luftblasen bei ihrem Durchgange durch das Wasser in vielfältige Berührung mit Phosphor kommen mussten , nirgends aber der Phosphor über das Wasserniveau hervorragte, bewirkte die abziehende Luft im Jodkaliumkleister sowohl als an Ozonometer- Papieren keine Spur von Veränderung. 2. Wir sogen mittelst eines Aspirators atmosphärische Luft durch ein System von drei geräumigen Glasballons. In den ersten Ballon trat die Luft durch ein bis nahe an den Boden desselben rei- chendes Glasrohr. Jeder Ballon enthielt einige, nur zum Theil mit Wasser bedeckte Phosphorstücke, und war mit dem vorangehenden des Ozons uud des Ozongehaltes der atiiiosphiin'schen Luft. 223 durch ein Woiilfe'sches Rohr verbunden. Die Oberflächen der Korke, durch welche die Woulfe'schen Röhren geführt wurden, waren sorgfähig mit Collodium gefirnisst, um die Zerstörung derselben durch Ozon, und somit Verlust des letzteren so viel als möglich zu beseitigen. Aus dem letzten Ballon gelangte die Luft in eine mit destillirtem Wasser gesperrte Waschflasche, von welcher aus der Luftstrom durch eine verdünnte Jodkaliumkleister -Lösung geleitet wurde. Hatte der Luftstrom nur eine geringe Geschwindigkeit, so zeigte sieh gar keine Jodreaction , bei rascherem Strome trat sie zwar auf, verschwand aber schnell wieder. Indem wir geleitet durch den Ver- such 1, diese Entfärbung der mit dem Luftstrome fortgeführten phos- phorigen Säure zuschrieben, ersetzten wir das destillirte Wasser der Sperrflasche durch Chromsäurelösung; der Erfolg war ein günstiger, indem wir nun stets eine starke Ozonreaction erhielten. Dieselbe war aber um so intensiver, je rascher die Luft durch die Ballons strömte, was uns veranlasste, einen davon wegzulassen in der Ver- muthung, dass möglicher Weise das in dem ersten Ballon gebildete Ozon in den folgenden durch den Phosphor und die phosphorige Säure wieder zerstört werden könnte. In der That war dadurch eine noch intensivere Ozonreaction eingetreten. 3. Als wir ein Stück trockenes Ozonometer-Papier von 60 Qua- dratcentimeter Fläche unter eine Glasglocke brachten , in der sich in einem Uhrschälchen zum Theile mit Wasser bedeckter Phosphor befand, hatte dasselbe eine fleckige Färbung angenommen; der Far- benton variirte zwischen Grad 5 — 7 der S chönbei n'schen Scala. Durch Titrirung fanden wir in demselben 0*56 Milligramme freies Jod. Ein zweiter, später eingebrachter Papierstreifen von 66Quadrat- Centimeter Fläche zeigte gleichförmig den Farbenton 9; die Titrirung ergab in selbem doch nur 0*2 Milligramme freies Jod; ein dritter ebenso grosser Streifen hatte gleichförmig den Farbenton 6, und ergab nur 0-04 Milligramme Jod. Da die schweflige Säure vor und nach diesen V^ersuchen titrirt worden war , und in beiden Fällen der Titre derselben gleich gefunden wurde, konnte die auff"allende Diffe- renz jener Resultate nur dem Umstände zugeschrieben werden, dass die in der Luft des Apparates befindliche gasförmige , phosphorige Säure sich an den Papierfasern condensirt hatte, und daher beim Ein- bringen derselben in destillirtes Wasser die Jodreaction theilweise 224 Pless und Pierre. Beitrüge ^ur Kenntniss wieder in derselben Weise vernichtete, wie schweflige Säure thun würde. 4. Wir zogen aus den voranstehenden Versuchen die Folgerung, dass ein längeres Verweilen der Luft über dem Phosphor zur kräftigen Ozonbildung nicht nöthig sei, dass es aber jedenfalls gerathen er- scheine, die bereits ozonisirte Luft so schnell als möglich von der phosphorigen Säure zu trennen, und construirten daher folgenden Apparat. Eine 5 Li- nien weite Glasröh- re wurde in Form der nebenstehen- den Figur gebogen, der Schenkel AB war circa 4 Zoll, die horizontalen Stücke B C und DE, etwa 5 Zoll lang, sind durch den bogenförmigen Theil CFD verbunden; der aufsteigende Schenkel EG, 10 Zoll lang, ist bei G in eine 2^/^ Zoll lange, dünnere Röhre ausgezogen. Einige Stücke Phosphor wurden bis zu der Stelle C, wo die bogenförmige Röhre beginnt, vorgeschoben, der horizontale Theil von D bis E war mit Chromsäurelösung abgesperrt, so dass die mittelst eines Aspira- tors eingesogene Luft, bei dem offenen Ende ^ einströmend , sich ozonisirte, hierauf sogleich in die Chromsäurelösung tretend von phosphoriger Säure befreit, durch G in die zur Untersuchung dienen- den Substanzen gelangte. Die Verbindung der Apparate, in denen diese letzteren angewendet wurden , mit dem beschriebenen Ozon- apparate bot grosse Schwierigkeiten, indem, wie bereits Raumert bemerkte, Kautschukröhren sehr bald durch den ozonisirten Luft- strom zerstört wurden, wesshalb scharfe quantitative Restimmungen nicht erzielt werden konnten. Ein Zusammenschmelzen mit dem Ozon- apparate war aber aus dem Grunde unthunlich, weil wir die ozoni- sirte Luft durch verschiedene Stoffe zu leiten beabsichtigten, und das Einschleifen der Verbindungsröhren, welches Raumert vor- schlägt, war unter den hiesigen Verhältnissen ebenfalls nicht wohl ausführbar. Wir begnügten uns daher die Operationen so lange fort- zusetzen, als die verbindenden Kautschukröhren aushielten, und sie, sobald sie undicht zu werden anfingen, zu wechseln. Trotzdem wir bedeutende Mengen von Ozon erhielten, war die Zerstörung der des Ozons und des Ozongehaltes der atmosphärischen Luft. 225 Verbindungsröhren keine so rasche, wie Baumert angibt, wohl aus dem Grunde, weil wir die Enden der aneinander stossenden Glasröhren so nahe als möglieh an einander brachten, und weil bei unserer Art zu verfahren, der Gasstrom unter einem geringeren Drucke stand als die äussere Luft. Dennoch wollen wir unsere quantitativen Bestim- mungen nur als Schätzungen gelten lassen, aber so, dass die von uns gefundenen Mengen jedenfalls nicht zu gross sein können, sondern sogar unter den wahren Werthen liegen müssen. Als wir die durch Phosphor in der beschriebenen Weise ozonisirte Luft durch zwei mit verdünnter und mit etwas doppelt kohlensaurem Natron versetzter Jod- kaliumlösung gefüllte Liebig'sche Kugelapparate streichen Hessen, und aus Vorsicht, um zu erkennen, ob Ozon oder Jod aus denselben entweiche, dahinter eine Glasröhre mit Jodkaliumkleister -Papier angebracht hatten, fanden wir durch Titrirung des in den Kugel- apparaten ausgeschiedenen Jod, dass die Menge des gebildeten Ozons entschieden mit der Temperatur der einströmenden Luft variirte, derart, dass bei niedriger Temperatur weniger als bei höherer gebil- det wurde. Versuche, um den Zusammenhang zwischen Temperatur und Ozonmenge zu finden, scheiterten an dem Umstände, dass die Ozonmengen unabhängig von der Temperatur sehr variabel sind. Das günstigste Resultat bei einer Lufttemperatur von ll« R. erhalten, ergab auf 34 Litre eingesogener Luft die auffallende Menge von 62 Milligramm ausgeschiedenen Jod, oder 3*87 Milligramm Ozon- SauerstofF. Auch bei dieser Versuchsreihe ergab sich, dass die Menge des gebildeten Ozons mit abnehmender Geschwindigkeit des Luft- stromes abnahm, und zwar in auffallender Weise, denn wir erhielten einmal bei sehr langsamem Strome und 9^ äusserer Temperatur auf 34 Litre Luft nur 1-3S Milligramm Jod. Anfänglich Hessen wir die Luft frei bei A zutreten , später fan- den wir, dass eine grössere Ozonausbeute erzielt wurde, als wir die Röhre bei B mit Wasser absperrten, so dass die blasenweise eintre- tende Luft eine Wellenbewegung veranlasste, durch welche die Phosphorstücke und die nahen Röhrenwände vom Wasser bespült und fortwährend von phosphoriger Säure gereinigt wurden. Tn der Folge wendeten wir mit noch besserem Erfolge verdünnte Chrom- säurelösung zu diesem Zwecke an. Wurde dagegen eine Flüssig- keit angewendet, durch welche die Oberfläche des Phosphors mit ausgeschiedenen fremdartigen Stoffen bedeckt wurde, wie z. B. Sitzb. d. mathem.-naturw. Cl. XXII. Bd. I. Hft. IS 226 Pless und Pierre. Beiträge zur Keiiutuiss salpetei'saui'esQaecksilheroxydul, so hörte die Ozonbildiing fast gäiiz- licli auf. Es gellt daraus die Notlnvendigkeit hervor, bei derartigen Versuchen für möglichste Reinheit der Oberfläche der Phosphorstücke zu sorgen, da schon solche, die längere Zeit in gewöhnlichem Brun- nenwasser gelegen und die Reinheit ihrer Oberfläche eingebüsst haben, einen grossen Theil ihrer Wirksamkeit verlieren; ebenso werden Phosphorstücke, die längere Zeit hindurch zur Ozonbildung verwendet wurden, ohne durch Bespülen mit verdünnter Chromsäure- lösung gereinigt zu werden, nach und nach fast unwirksam. Denselben die Ozonausbeute continuirlich vermindernden Einfluss üben auch jene Stellen der Glasröhre, an denen sich phosphorige Säure conden- siren kann, ohne dass durch Abspülen eine Reinigung derselben mög- lich ist. Dies ist bei unserem Apparate an den Stellen CFD der Fall. Um daher den Weg der ozonisirten Luft bis zur Chromsäure abzu- kürzen und die Reinigung von phosphoriger Säure so rasch als mög- lich vorzunehmen, veränderten wir den Apparat dahin, dass wir den horizontalen Theil von D bis E länger (10 — 12 Zoll lang) nahmen, und denselben mit in Chromsäurelösung getränkten Bimssteinstücken erfüllten. Die Länge des gebogenen Theiles CFD wurde auf einen Zoll reducirt, und statt des aufsteigenden Rohres E G wandten wir ein LT-förmlges Rohr an, dessen beide Schenkel mit Bimssteinstücken und einer entsprechenden Menge von flüssiger Chromsäure gefüllt waren. Die grösste Ausbeute an Ozon, die wir mit diesem Apparate erhalten konnten, erreichte jedoch nicht das Maximum, das wir mit dem zuvor beschriebenen Apparate unter den günstigsten Bedingungen erhalten hatten, und ergab auf 34 Litre Luft nur 46 Milligramm ausgeschie- denes Jod, oder 2-87 Milligramm Ozon. Die Veränderlichkeit in den erhaltenen Ozonmengen war indes- sen geringer als früher, wiewohl noch immer derart, dass wir es aufgaben weitere quantitative Bestimmungen vorzunehmen, und daher zu den folgenden Versuchen übergingen. 5. Bevor die Luft in den eben beschriebenen Apparat gelangte, musste sie durch zwei U-förmige Röhren streichen , von denen die erste Chromsäure, die zweite concentrirte Schwefelsäure enthielt; in dem den Phosphor enthaltenden Theil der Röhre befand sich dies- mal keinerlei Sperrflüssigkeit. Auf diese Weise mit einem trockenen Luftstrome operirend , erhielten wir bei geringer Geschwindigkeit desselben auf 26 Litre Luft 11 Milligramme ausgeschiedenes Jod. des Ozon.s und des Ozoiigehaltes der aliiio^pliiiri.sciitMi Luft. 227 6. Aus dein mit Chromsäure gesperrten, in 5. beschriebenen Apparate leiteten wir die ozonisirte Luft durch zwei Kugelapparate, von denen der erste mit Kalkmilch, der zweite mit Jodkaliumlösung gefüllt war. Anfänglich blieb das Jodkalium ungefärbt. Nachdem aber circa 240 Litre Luft durchgeströmt waren, hatte eine Ausschei- dung von Jod stattgefunden; die Menge desselben betrug 9 Milli- gramme. Der abgenommene Jodkalium-Apparat wurde durch einen mit frischer Kalkmilch gefüllten Kugelapparat ersetzt, hinter welchem sich eine zur Aufnahme von Ozonometer-Papieren dienende Röhre befand. So wie der Aspirator zu wirken begann, zeigte sich sogleich Ozonreaction an den Papieren und zwar höchst intensiv, bald trat Entfärbung ein, und nach 15 — 20 Minuten waren dieselben wieder völlig weiss geworden. Dieser Versuch der Bläuung und Entfärbung der Ozonometer-Papiere in dem durch zwei mit Kalkmilch gefüllte Kugelapparate gegangenen Luftstrom wurde mit dem stets gleichen Erfolge mehrere Male wiederholt. Nachdem seit Anbringung des zweiten Kugelapparates abermals circa 200 Litre Luft durchgesogen worden waren, so dass durch die Kalkmilch des ersten Kugelapparates 440 , durch die des zweiten 200 Litre ozoni- sirte Luft passirt waren, untersuchten wir die Flüssigkeiten auf Salpetersäure. Die des ersten Kugelapparates enthielt davon eine leicht nachweisbare Menge, dagegen konnten wir in jener des zweiten keine Spur davon linden. Die als Sperrflüssigkeit dienende verdünnte Chromsäurc wurde mit Kalkhydrat *) neutralisirt , und ergab eine auffallend intensive Salpetersäure -Reaction. Die Luft, welche bei dem jedesmaligen Füllen des Aspirators entwich, verbreitete einen höchst intensiven Ozongeruch, auch bemerkten wir in derselben leichte Nebel. 7. Bei einem weiteren derartigen Versuche wurde der zweite Kugelapparat mit völlig salpetersäure-freier Ätznatronlösung gefüllt und der Versuch im Ganzen wie vorhin angestellt. Durch den mit Kalkmilch gefüllten Kugelapparat waren 440 Litre ozonisirte Luft gegangen, durch das Ätznatron 240. Beide Flüssigkeiten enthielten bereits Salpetersäure, doch herrschte diese in der Kalkmilch im *) Das bei allen diesen Versuchen angewendete Kalkliydrat wurde vorläufig auf Sal- petersäure geprüft und erwies sieh frei davon. 228 Pless und Pierre. Keilrüge zur Kenntniss Vergleiche mit dem Ätznatron vor. Die in dem Aspirator aufgenommene Luft hatte ebenfalls intensiven Ozongeruch. 8. Hinter dem Ozonapparate befand sich ein blos mit destil- lirtem Wasser gefüllter Kugelapparat, auf diesen folgte eine, im feuchten Zustande eingefüllten Natronkalk enthaltende Glasröhre, ferner ein mit Jodkaliumlösung gefüllter Kugelapparat. Der Apparat war an der Eintrittsstelle der Luft mit Chromsaure abgesperrt. Nach- dem bereits 80 — lOOLitre Luft im langsamen Strome durchgesogen waren, zeigte sich noch immer keine Auscheidung von Jod; dieselbe stellte sich jedoch bei beschleunigtem Luftstrome ein, und verschwand wieder mit abnehmender Strömungsgeschwindigkeit. Nachdem mit beschleunigter Geschwindigkeit im Ganzen 400 — 500 Litre Luft durchgesogen worden waren, hatte constant Jodausscheidung statt- gefunden. Der Natronkalk gab eine zwar unzweideutige aber immer- hin schwache Salpetersäure-Reaction !)• Die Sperrflüssigkeit liess, nachdem sie mit sorgfältig geprüftem kohlensaurem Natron neutralisirt worden war, Salpetersäure nachweisen. Ebenso enthielt das Wasser des dem Natronkalk vorangehenden Kugelapparates Salpetersäure. Da es um reichlich Ozon zu erhalten nöthig ist, die Sperrflüssigkeit oft zu erneuern, wurde die Untersuchung auf einen Salpetersäure- gehalt derselben wiederholt mit wechselndem Erfolge vorgenommen. Ein und das anderemal wollte es gar nicht gelingen, Salpetersäure zu finden, hin und wieder fanden sich nur Spuren. Überhaupt kann die Salpetersäure in der Sperrflüssigkeit sehr leicht übersehen werden; denn ist diese Wasser, so wird bald viel phosphorige Säure von demselben aufgenommen, die sich auf Kosten der ohnehin nur in geringer Menge vorhandenen Salpetersäure zu Phosphorsäure oxydirt und daher die Auffindung der ersteren vereitelt. Der Zusatz von Chromsäure zur Sperrflüssigkeit steuert diesem Übelstande bis zu einem gewissen Grade. Indessen kann auch hier, wenn man nicht von Zeit zu Zeit immer wieder frische Chromsäure zusetzt, derselbe Übelstand wie bei Anwendung von reinem Wasser eintreten; sobald nämlich alle vorhandene Chromsäure reducirt ist, findet die Oxydation 1) Die Reaction auf Saliietersäure wurde mit Eisenvitriol in der Art vorgenommen, dass die mit concentrirter Schwefelsäure versetzte Substanz mit einer obenauf schwimmenden Schichte von Eisenvitriollösung bedeckt wurde. Die an der Be- rührungsfläche auftretende Färbung ist selbst bei sehr geringen Mengen von Salpetersäure deutlich erkennbar. des Ozons und des Ozong'ehaltes der almosphärisclien Luft. 229 eines Theiles der phosphorigen Säure auf Kosten der Salpetersäure Statt. Ein Zurüciibieiben von unzersetzter Chromsäure bringt aber sehr grosse Misslichkeiten für das Zustandekommen einer unzwei- deutigen Salpetersäure-Reaction mit sich, so dass man, um eine solche zu erhalten, den geeigneten Moment gut treffen muss. 9. Die Entfärbunor der blauen Jodstärke in einem Strome stark ozonisirter Luft, die sich in so netter und auffallender Weise im Ver- suche G gezeigt hatte, veranlasste uns, diese Erscheinung speciell zu untersuchen. Nachdem wir vorläufig die entfärbten Papiere mit schwefliger Säure befeuchtet, und wahrgenommen hatten, dass sie schon bei dem Trocknen wenigstens an den Rändern, noch mehr aber in ozonisirter Luft sich wieder blau färbten, war es wahrscheinlich, dass die Entfärbung nicht von einem Abdunsten des Jod, sondern vielmehr von einer Oxydation desselben herrühren dürfte. Um hier- über Gewissheit zu bekommen, stellten wir hinter den Ozonapparat zwei Kugelapparate, von denen der erste schwache Kalilösung, der zweite Jodkalium, dem wie immer etwas doppelt kohlensaures Natron zugesetzt war, enthielt. Hinter dem Jodkaliumapparate befand sich noch eine zur Aufnahme von Ozonometer- Papieren bestimmte Glas- röhre. Der Luftstrom hatte eine massige Geschwindigkeit, und bald war das Jodkalium von ausgeschiedenem Jod tief braun gefärbt, während das dahinter befindliche Ozonometer-Papier zuerst blau, dann farblos, später aber wieder blau und endlich schwarz wurde (von den mit der Luft entweichenden Joddämpfen). Bei fortgesetztem Durclileiten von ozonisirter Luft wurde die Farbe des Jodkaliums wieder heller, und es war, nachdem circa 1200 Litre Luft durch den Apparat gegangen waren, nur mehr eine sehr blassgelbe Fär- bung übrig geblieben. Die zur Trockne eingedampfte Flüssigkeit hin- terliess einen Rückstand, dergrüsstentheils aus jodsaurem Kali bestand. Es bedarf keiner weiteren Erörterung, dass die etwaige Bildung von Jodsäure durch Ozon bei unseren quantitativen Ozonbestimmungen keinen störenden Einfluss haben konnte, da zur Bildung von 1 Äquiv. jodsaurem Kali 6 Äquiv. Ozonsauerstoff erforderlich sind, die wieder 6 Äquiv. schwefliger Säure oxydiren. 10. Da wir bei unseren Versuchen fast jedesmal bei rascherem Luftstrome Nebel in den Kugelapparaten und den dahinter befindlichen Glasröhren, ja einige Male selbst in der Luft, die beim Füllen des Aspirators aus demselben entwich , auch damals wahrgenommen 230 Pless Ulli] Pierre. Beiträg'e zur Kenntniss hatten , als die ozonisirte Luft durch basische Oxyde geleitet worden war, wendeten wir unsere Aufmerksamkeit dieser Erscheinung zu. Wir Hessen ozonisirte Luft durch eine mit trockenem Kalihydrat gefüllte Röhre in ein tiefes mit Jodkaliumlösung gefülltes Cylinderglas treten, in welches ein empfindliches Thermometer so eingesenkt war, dass seine Kugel in demselben Niveau , in welchem die Luftblasen eintraten, sich befand. Von da wurde die Luft in einen geräumigen Glasballon mittelst einer bis auf den Boden desselben reichenden Glas- röhre geführt. Das Gefäss mit Jodkalium war von einer Hülle schlecht wärmeleitender Stofte umgeben. Bei langsamer Strömung fand keine Jodausscheidung Statt, bei raschem Luftstrome erfolgte sie reichlich ohne bemerkbare Temperatursänderung; dagegen conden- sirten sich die mehr erwähnten Nebel an den Wänden des Glasballons zu einer anfänglich wasserhellen, später von aus dem Jodkalium ab- destillirenden Jod gelblich gefärbten Flüssigkeit, die sauer reagirte, und in der durch die bekannten Methoden mittelst Ammoniak und Magnesiasalz , sowie durch salpetersaures Silberoxyd die Gegenwart von Phosphor säure und phosphoriger Säure nachgewiesen werden konnte. Auch bei dem Versuche 8 hatten wir die aus dem letzten Kugelapparate abdestillirende Flüssigkeit untersucht, und gleichfalls Phosphorsäure und phosphorige Säure gefunden; ausserdem gab sie aber auch eine zwar schwache, aber erkennbare Spur von Salpetersäure-Reaction. §. 10. Von mehreren mit feuchter Ackererde angestellten Ver- suchen wollen wir ___y~~^ Einen ausführli- ^ eher erwähnen, der durch einige Nebenumstände beachtens- werth scheint. 11. Wir Hessen zuvörderst Luft durch eine mit Jodkaliumkleister-Papieren dicht gefüllte (in der Zeichnung weggelassene) Röhre und sodann in ein System von Röh- ren treten, das durch nebenstehende Figur erläutert Avird, AB ist ein verticales, bei A offenes, und daselbst aufwärts gekrümm- tes Rohr, das mit dem U-Rohr CDE m des Ozons und des Ozongehalles der atmospliiirischen Luft. 231 verbunden, und wie dieses mit in Chromsäure -Lösung getränkten Bimssteinstücken gefüllt ist; das U-Rohr enthält überdies noch flüs- sige Chromsäure, FG ist eine zur Aufnahme der Ozonometer-Papiere dienende Röhre, die mit einem Aspirator bei G verbunden wurde. Nach dem Durchsaugen von 180 Litre Zimmerluft, die durch dichte Lagen von Jodkaliumkleister-Papieren gegangen , und ;iuf die letzten Schichten desselben ohne merkbare Einwirkung geblieben waren, somit als ozonfrei angesehen werden durften, war auch das in FG befindliche Ozonometer-Papier farblos geblieben ; als aber das Rohr AB in ein mit feuchter Ackererde gefülltes Glas von circa 3 Litre Inhalt so eingesenkt wurde, dass die eingesogene Luft die ganze Schichte der Ackererde passiren musste, um in die Röhre bei A ein- zutreten, erhielten wir schon nach dem Einsaugen von 60 Litre Luft die ersten Spuren von Ozonreaction. Nachdem etwa 480 Litre Luft durchgegangen waren, beobachteten wir bereits eine bedeutend inten- sive Färbung des Ozonometer-Papieres (nach Schönbein 's Scale Grad 7). Das Glas mit Ackererde war mit doppelter Lage von Jodka- liumkleister-Papier bedeckt gewesen. Die Bimssteinstücke, so wie das U-förmige Rohr enthielten frische, noch nicht zum Waschen von ozo- nisirter Luft gebrauchte Chromsäurelösung. Nichts destoweniger trat, als nach Beendigung des Versuches mit der Ackererde diese ent- fernt, und Luft allein in der früher beschriebenen Weise eingesogen wurde, Bläuung der Ozonometer-Papiere ein, so dass es schien, als ob die Waschröhren einen Stoff absorbirt hätten , der eine Zersetzung des Jodkalium hervorzubringen vermochte. Bei einem früheren ganz ähnlichen Versuche, bei welchem wir aber eine schon einmal ge- brauchte Chromsäure angewendet hatten, war allerdings ein vor dem Ozonometer-Papier in der Röhre FG angebrachtes Lackmuspapier bleibend geröthet, aber auch, im Vergleiche mit einem während der ganzen Dauer des Versuches an der freien Luft gelegenen Streifen, deutlich gebleicht worden. Warum die Chromsäure, die doch früher an den Ozonometer- Papieren keine Färbung veranlasste, diese veränderte, nachdem mit Ackererde in Berührung gewesene Luft längere Zeit durch sie hin- durch gegangen war, so wie die Ursache der sauren Reaction dieses Luftstromes, müssen späteren Untersuchungen vorbehalten bleiben; wir glauben indessen, unseren bei der Ozonbildung durch Phosphor erhaltenen Resultaten nach zu urtheilen , mit Wahrscheinlichkeit auf 232 Pless und Pierre. Beiträge zur Kenntniss die Anwesenheit von Salpetersäure in dieser Luft schliessen zu dürfen. §. 11. Schlussfolgerungen. Wiewohl bei den grossen Schwierigkeiten, denen man bei der- artigen Versuchen begegnet, und unter den obwaltenden besonderen Verhältnissen, die endlich eine Unterbrechung unserer Versuche veranlassten, noch manche Fragen unerledigt und manche Zweifel ungelöst bleiben mussten, glauben wir uns dennoch jetzt schon zu folgenden Schlüssen berechtigt: 1. Die absolute Menge des in der Luft enthaltenen Ozons ist jedenfalls eine sehr geringe; wenn man das Ozon als Modillcation des Sauerstoffes mit unverändertem Atomgewichte betrachtet, so ergab selbst Versuch 7 nicht mehr als etwa Viooo Volumprocent. 2. die Bestimmung derselben nach der Methode Schönbein's liefert keine irgendwie vergleichbaren Resultate; denn a) die Färbung der Ozonometer-Papiere wird mehr oder weniger intensiv ausfallen, je nachdem mehr oder weniger in bestimmtem Grade ozonisirte Luft an denselben vorüberstreicht, also je nachdem die Luft bewegt oder ruhig ist u. s. w.; b) die Gegenwart reduclrender Stoffe, z.B. organische Verbindun- gen, Schwefelwasserstoffetc, in der Luft beeinträchtigt die Jod- Reaction, kann sie local sogar ganz zum Verschwinden bringen ; cj die Anwendung von schwefelhaltigem Jodkalium zur Darstellung der Ozonometer-Papiere macht dieselben um so unempfind- licher, je mehr Schwefel in dem Jodkalium enthalten ist ; d) das unzersetzte Jodkalium der Papiere wandelt nicht blos die blaue Farbe des Jodamylum in Violettroth um, und erschwert dadurch eine genaue Vergleichung des Farbentones des an der Luft gefärbten Papieres mit den Tönen derScala, sondern kann auch, bei schwach ozonisirter Luft, eine bemerkbare Färbung nicht zu Stande kommen lassen, da sich die geringe Menge Jodstärke in dem in diesem Falle stets überschüssigen unzer- setzten Jodkalium mit nicht wahrnehmbarer Farbe löst; e) bei grösserem Ozongehalte der Luft tritt durch die Bildung von Jodsäure eine Entfärbung auf, daher derselbe Farbenton der Scala durch sehr verschiedene Mengen von einwirkendem Ozon hervorgebracht wird, und bei sehr grossem Ozongehalte der Luft sehr niedere Grade der Scala erhalten werden können. des Ozons und des Ozong-elialtes der atmosphärischen Luft. 233 3. Die Ozonbildung durch sich oxydirenden Phosphor erfolgt in sehr kurzer Zeit (momentan?), weil man um so mehr Ozon erhält, je schneller die Luft um den Phosphor erneuert wird, und bei sehr lang- samem Luftstrom die Ozonmenge sich rasch vermindert , ungeachtet der Phosphor sich fortwährend oxydirt, daher auch eine Vergleichung der Ozonmenge mit jener des gleichzeitig oxydirten Phosphors keine Constanten Resultate liefern kann. Dieselbe Verminderung der Ozon- menge tritt ein, wenn in einem Räume, in dem gar kein oder nur ein sehr beschränkter Luftwechsel stattfindet, eine zu grosse Menge Phos- phor sich befindet. In jedem Falle ist die bemerkbare Ozonwirkung nur der Überschuss der oxydirenden Wirkung des Ozons über die desoxydirenden Wirkungen der phosphorigen Säure und des Phosphors. 4. Die Gegenwart von Wasser oder Wasserdampf ist zur Ozon- bildung durch Phosphor nicht unumgänglich nöthig. 5. Wenn man nicht annehmen will, dass Phosphorsäure und phosphorige Säure enthaltende Luft durch ätzende Alkalien streichen könne, ohne die freien Säuren an diese abzugeben, so scheint es, dass die über den Phosphor wegstreichende Luft stets gewisse Mengen Phosphor in Dampfgestalt mit fortführt , die sich erst allmählich, während der Fortführung durch den vorhandenen Sauer- stoff oxydiren. 6. Die Ozonbildung durch Phosphor ist immer von Salpeter- säurebildung begleitet (ein interessantes Beispiel von katalytischer Wirkung, indem hier ein dem Phosphor in chemischer Beziehung sehr analoger Stoff, der Stickstoff, in den Oxydationsprocess hinein- gezogen wird). 7. Wenn ozonisirte Luft durch ätzende Alkalien strömt, erfolgt die Bildung salpetersaurer Salze jedenfalls nicht augenblicklich; strömt die ozonisirteLuft rasch durch solche Stoffe, so entweicht ein grosser Theil des gebildeten Ozons. Die wässerigen Lösungen der Alkalien wirken weniger energisch als dieselben StolTe in fester Form, namentlich in porösem Zustande. 8. Weil die Ozonbildung stets von Salpetersäurebildung begleitet wird , so könnte in den Versuchen 7, 8 und 9 die in den ätzenden Alkalien nachgewiesene Salpetersäure auch zum Theil auf Rechnung des dampfförmigen , in allen Theilen unserer Apparate sich oxydiren- den Phosphors , oder auch auf Rechnung von Stickoxydgas zu 234 Pless lind Pierre. Beiträge zur Kenntniss schreiben sein, welches in der den Phosphor umgebenden Luft aus der hier sich bildenden Salpetersäure durch die gleichzeitig auftretende phosphorige Säure entwickelt und in die weiteren Theile des Appa- rates geführt wurde, wo es sich vollständig wieder zn Salpetersäure oxydiren konnte. Dafür spräche Versuch 10 §. 9, bei welchem Sal- petersäure-Reaction in der Flüssigkeit auftrat, die sich hinter dem letzten mit Jodkalium gefüllten Kugelapparate condensirt hatte, ohne dass hier irgend eine alkalische Substanz die Salpetersäurebildung eingeleitet haben konnte. 9. Bei der Oxydation der organischen Stoffe der Ackererde bildet sich Ozon. Da in diesem Falle immer Ammoniak vorhanden ist, erklärt sich das Auftreten von salpetersauren Salzen in den höheren Schichten des Ackerbodens. Ebenso entsteht Ozon bei der Oxydation ätherischer und fetter Öle , womit vielleicht die bekannte Erfahrung im Zusammenhange steht, dass ätherische Öle, wenn sie mit Wasser destillirt worden sind, anfänglich nur einen schwachen Geruch zei- gen, der sich erst verstärkt und oft modificirt, wenn diese Öle einige Zeit mit Luft in Berührung gewesen sind. 10. Da wir keine Ozonreaction erhielten, als wir Kalium, Na- trium und Eisen in feuchter sowohl, als auch in trockener Luft sich oxydiren Hessen, scheint es, dass die Ozonbildung nur bei jenen Oxydationen auftritt, bei denen sich flüchtige Oxydationsproducte bilden. Die im Vorhergehenden dargelegten Resultate dürften eine Reihe von Erscheinungen erklären können, die in jüngster Zeit durch Cloez und de Lucas (Compt. rendus XLI, 93 J> u. 1S21) veröffent- licht wurden. Ersterer liess eine grosse Menge atmosphärischer Luft, die von Ammoniak und Säuren gereinigt worden war, über poröse Substanzen streichen und fand, dass bei den meisten derselben die Bildung von salpetersauren Salzen sich nachweisen liess; de Lucas vermuthete, dass diese Salpeterbildung einem Ozongehalte der Luft zuzuschreiben sei, und daher zu jener Zeit am stärksten auftreten werde, wenn der Ozongehalt der Luft am grössten ist. In dieser Voraussetzung liess er durch Phosphor ozonisirte Luft durch Alkalien streichen, und hat dabei in der That die Bildung einer bedeutenden Menge salpetersaurer Salze wahrgenommen. Er hat jedoch vernach- lässigt, die bei der Oxydation des Phosphors neben Ozon entstehende Salpetersäure und das aus dieser möglicherweise gebildete Stick- des Ozons und des Oznngehaltes der atmospliärisohen Liiff. 235 oxyd, bevor die ozonisirte Luft mit dem Alkali in Berührung kam, zu beseitigen. Es bedürfen daher derartige Versuche eine Wiederho- lung. Dass, wie Cloez meint, schon der gewöhnliche Sauerstoff der Luft den gasförmigen Stickstoff bei Berührung mit porösen Substan- zen zu Salpetersäure oxydiren könne, hat keine Wahrscheinlichkeit für sich, es müssten sonst unsere porösen Kalkwände allenthalben mit salpetersauren Salzen incrustirt werden und der grössteTheil des Stickstoffes der Luft im Laufe vieler Jahrtausende durch die Berüh- rung mit der porösen Erdrinde oxydirt worden sein. Viel mehr Wahr- scheinlichkeit hat es für sich, dass die Salpetersäure, welche bei der Ozonbildung in der atmosphärischen Luft gleichzeitig entsteht, die Quelle aller dieser beobachteten Salpeterbildungen ist. 236 Hai dinier. Vo r tr ä ge. Der fiemigoffü, eine neue Mineralspecies von Felsübänya. Von dem w. M. W. Haidinger. Schon in der verflossenen Sitzung der inathematisch-naturwis- senschaftlichen Ciasse der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften wünschte ich die Mittheilung zu machen, welche den Inhalt der heutigen Vorlage hildet. Mein hochverehrter Freund, Herr Professor Kenngott, war damals noch in Wien, und hätte daher, wie die Mittheilung geschehen, von derselben sogleich in Kenntniss gesetzt werden können. Aber der Wunsch, über die Bestimmung der Species sicherer zu sein, verur- sachte einen Aufschub, den ich indessen nicht ausdehnen will bis Alles, was sich auf die Species bezieht, zur äussersten Genauigkeit gebracht sein wird, weil dabei mancher störende Aufenthalt eintreten könnte. Das Wichtigste, was die Bestimmung betrifft, stammt von Herrn Professor Kenngott selbst her, er war es, der die Wahr- scheinlichkeit, dass man es hier mit einer eigenthümlichen Species zu thun habe, erkannte, der die wichtigsten Eigenschaften untersuchte und über dieselben inPoggendorff's Annalen (1856, B. 98, S. 16S) berichtete, unter dem Titel: „Beschreibung eines neuen Minerales von Felsobanya in Ungern". Die hochverehrte Classe weiss, dass Herr Dr. Adolph Kenngott, bisher zweiter Custos-Adjunct am k. k, Hof- Mineralien -Cabinete, den ehrenvollen Ruf als Professor der Mineralogie an die neugegründete technische Hochschule in Zürich erhielt. Als ich vor wenigen Tagen, kurz vor dem Hinscheiden unseres verewigten hochverehrten Collegen P art seh, mich um seinen Zustand in dem Cabinete erkundigte, zeigte man mir auch das fragliche, hier vorliegende Stück. Meine hochverehrten Freunde, die Herren Dr. Hörn es und Suess wünschten, dass ich dasselbe mit dem Namen Kenngottit der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften vorlegen Der Kenngotlil, eine neue Mineralspecies von Felsübiinya. 237 sollte. Sie beabsichtigten dadurch dem mehrjährigen Theilnehmer an ihren Arbeiten, dem trefflichen, liebenswürdigen Freunde auch in der Wissenschaft ein Andenken auszusprechen. Auch Herr Dr. Grailich stimmte ein, obwohl ich gerade sehr gern gesehen hatte, dass sich ihm die Veranlassung darbot, diese merkwürdige Mineralspecies mit seinem Namen durch die Vorlage zu verbinden. Indessen schloss auch ich mich dem allgemeinen Wunsche gern an , der mir demnach heute Veranlassung gibt, das Wichtigste über diese vaterländische Species in unserer Classe mitzutheilen , nach den drei Richtungen der Eigenschaften, welche zur vollständigen Kenntniss unorganischer Individuen erforderlich sind. Form, Masse und Materie. I.Form. Krystallsystem augitisch. Flache, tafelartige Krystalle, von schiefen, Augitoiden angehörigen Flächen begrenzt. Der spitze Winkel der rhombenflächigen Tafeln beträgt nach Kenngott etwa 42". Die Ebene der Abweichung der Axe geht durch den stumpfen Winkel von 138^ An der Stelle der stumpfen Ecken kommen Quer- hemidomenflächen vor, in solchen Lagen, und nebst den Augitoid- flächen mit solchen Streifungen, dass die Krystalle sich vollkommen in äusserem Ansehen den Krystallen des Miargyrits anschliessen. Bruch muschelig, Bruchflächen glänzend. 2. Masse. Härte = 2*5. Ziemlich spröde, leicht zerbrechlich. Gewicht = 6-06 Kenngott. Metallglanz. Undurchsichtig. Eisen- schwarz in das Bleigraue. Strich schwarz. Mit einem Achatpistill auf mattem Glase oder Bergkrystall zerdrückt, zeigt das Pulver im durchfallenden Lichte eine dunkle kirschrothe Farbe. 3. Materie. Die Bestandtheile sind Schwefel, Antimon, Silber und Blei. Nach den vorläufigen Untersuchungen des Herrn k. k. Hauptmanns Karl Ritter von Hauer ist die Menge des Silbers bestimmt kleiner als im Miargyrit, dagegen eine ansehnliche Menge von Blei vorhanden. Durch diesen Umstand ist schon jetzt die speci- fische Selbstständigkeit des Kenngottits gewährleistet, wenn auch bei dem geringen Vorrath an vorliegendem Material und der im Allgemeinen stattfindenden grossen Ähnlichkeit der Formen mit denen des Miargyrits , die genaueste Nachweisung über Form und Masse noch wünschenswerth bleiben. Die Krystalle des Kenngottits haben in dem vorliegenden Stücke höchstens eine Länge von fünf, und eine Breite von zwei Linien und sind höchstens eine halbe Linie dick. Sie sind theils 238 H. idinger. unmittelbar auf einem Quarzboden, der von einer schwachen Rinde von krystallinischem Quarz überzogen wird, theils auf einer porösen, gelbüchbraunen , zum Tlieil pulverigen Zwischenlage aufgewachsen, welche einst aus kugelförmig zusammengehäuften Krystallen von Schwefelkiespyritoiden bestand, aber nun gänzlich verwittert ist, wobei aber eine der Oberfläche entsprechende Haut noch immer die frühere Form zeigt. Der Fundort ist Felsöbanya. Ohne Zweifel werden bald grössere und deutlichere Krystalle in die Museen gelangen, denn so wie mir vor wenigen Tagen Herr Professor Georg Brush aus Newhaven mittheüte, sah er selbst zwei- bis dreimal so grosse Krystalle, als ich sie ihm in dem einzigen vorliegenden Stücke zeigte, in mehreren Stücken, welche Herr Dr. Krantz in Bonn besass, aus einer Sammlung, welche er erst im verflossenen Sommer in Osterreich angekauft hatte. So dürfen wir also für spätere Zeit allerdings auch die genauere Kenntniss dieser höchst interessanten Mineralspecies erwarten. In dem Vorschlage des Namens „Kenngottit" fühle ich aber ein besonderes Vergnügen, noch bei dem Abgange unseres gemeinschaftlichen Freundes an die technische Hochschule in Zürich ihm ein Zeichen meiner aufrichtigsten Anerkennung für Kenntniss, unermüdlichen Fleiss und treue, freundliche Gesinnung darbringen zu können. Sein siebenjähriger Aufenthalt in Österreich ist unauslöschlich in der Geschichte mineralogischer Wissenschaft eingeschrieben. Herr Dr. Kenngott fand zuerst eine feste Stelle als Professor der Natur- geschichte an der neu gegründeten städtischen Realschule in Press- burg im December 1850, später wurde er. Dank dem wohlwollenden Geiste unseres dahingeschiedenen Collegen Part seh, uns in Wien näher gebracht durch seinen Eintritt als zweiter Custos-Adjunct im k. k. Hof-Mineralien-Cabinete am 10. April 1852. Aber früher schon, seit er Breslau im Herbste 1849 verliess, hatte er als Privatgelehrter die wichtige Arbeit, seine classischen „Übersichten der Resultate raineralogischer Forschungen", begonnen. Die erste Abtheiluug betraf die Jahre 1844 bis 1849 und schloss sich an eine ähnliche Übersicht an, welche ich selbst für das Jahr 1843 ausgearbeitet, aus Veranlassung meines höchsten Gönners Seiner kaiserlichen Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Johann, in der Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Graz. Diese Übersichten sind seit dem bis auf den heutigen Tag fort- Der Kenngüttit , eine neue Miiieialspecies von Felsöbiiiiya. 239 gesetzt worden, und zwar mit wahrer Aufopferung, denn wenn es mir auch gelang in den ersten Jahren Herrn Dr. Kenngott einen kleinen Betrag als Honorar zuzuwenden, so folgten doch bald darauf die Verantwortungen und Verweise, die k. k, geologische Reichsanstalt durfte nicht mehr zur Vermittelung des Druckes ein- treten; seitdem geschieht die H«-ausgabe in Leipzig, ohne dem so strebsamen Verfasser auch nur die geringste materielle Entschädigung darzubieten. So wenig empfehlend dies für die Verhältnisse klingt, so hat Herr Dr. Kenngott um so mehr Anspruch auf den Dank der Mineralogen. Auch unsere Sitzungsberichte geben Zeugniss seiner unermüdlichen Arbeitsamkeit. Seine werthvollen „Mineralogischen Notizen" bilden gesammelt einen ansehnlichen Band, mit Beiträgen zur Kenntnis von nicht weniger als 161 Mineralspecies. Zu den vor- anstehenden kommt noch eine Anzahl selbstständiger Werke, so wie einzelne Mittheilungen in dem Jahrbuche der k. k. geologischen Reichsanstalt und inPoggendorff's Annalen. So hat Herr Dr. Kenn- gott in seinen Arbeiten lebhaft in unserem Wien für die Wissen- schaft gewirkt, sein Leben ist in dieser Zeit innig mit unserer Geschichte verflochten. Sein Abgang lässt für das Erste eine empfind- liche Lücke zurück. Schliessen sich später auch die Arbeiten rüstiger Forscher an, so wird unserem dankbaren Gemüthe doch nie die Erinnerung an den Werth der Arbeiten des fernen Freundes entschwinden. 240 Voigt, über ein System neu entdeckter Linien Über ein System neu entdeckter Linien an der Oberfläche des menschlichen Körpers und über die Haiiptverüstlunffs- Gebieie der Hautnerven, nebst der Art der Vertheilung der Hautnerven in denselben. Von Dr. Christian August Voigt, Professor der Anatomie an «lei- Universität zu Krakau. (Auszug aus einer grösseren für die Denkschriften bestimmten Abhandlung.) In der Absicht eine möglichst genaue und getreue topographische Karte der Oberfläche des menschlichen Körpers in Bezug auf die Hautnerven darzustellen, habe ich die Hautnerven einer wieder- holten möglichst genauen Präparation unterzogen und nach den ge- machten Präparaten, mit steter Zuhilfnahme von Mess-Instrumenten naturgetreue Abbildungen in Lebensgrösse selbst angefertigt, welche Arbeiten den grössten Theil meiner freien Zeit seit 1851 absorbirten. Schon beim ersten Durchpräpariren der Hautnerven und Skizziren der Präparate im Jahre 1851 entdeckte ich ein System von Linien an der Oberfläche des menschlichen Körpers, welche in vielfacher Beziehung wichtig sind, und deren Wichtigkeit sich in der Zukunft noch bedeutender herausstellen wird; nebstbei bieten meine Unter- suchungen manche Berichtigungen und Ergänzungen und manches Neue für die Nervenlehre. Die von mir aufgefundenen Linien sind, anatomisch definirt, die Grenzlinien der einzelnen Ha uptverästlungs- Gebiete der Hautnerven, gegen welche die Nerven-Verzweigungen zweier an einander grenzenden Hauptverästlungsbezirke laufen, und wo sie einander begegnen. Diese Linien kann man in vordere und hintere Grenz- linien des Kopfes und Stammes scheiden, welche wieder in die äusse ren un d inneren Grenzlinien der Extremitäten übergehen. Die Mittellinie des menschlichen Körpers gehört eben- falls zu diesen Grenzlinien. au der übernüclie des meiisclilichen Körpers etc. 24-1 Durch diese Grenzlinien zerfällt die Oberfläche des mensch- lichen Körpers in ein vorderes und hinteres Hauptveräst- lungs-Gebiet am Kopfe, Stamme und den Extremitäten und in die seitlichen Vera s tlungsge b ie te jederseits; etwas näher bezeichnet unterscheidet man ein grosses hinteres Veräst- lungsgebiet, welches Kopf und Stamm umfasst; zwei vordere Verastlungs gebiete, das eine am Gesichte, das zweite an der Vor der- Fläche des Stammes. Nur am Halse als dem schmälsten Theile des Stammes, fehlt das vordere Verästlungsgebiet, indem beide seitlichen die Mittellinie erreichen. An jeder Seite zer- fällt das grosse seitliche Verästlungsgebiet in zwei Hauptabthei- lungen: in das seitliche Verästlungsgebiet des Kopfes und Halses, welche mit einander in Verbindung stehen und in das seitliche Verästlungsgebiet des Stammes. Dieses letztere übergeht nach oben in das hintere Verästlungsgebiet der obern Extremität und nach unten in das vordere Veräst- lungsgebiet der unteren Extremität. Das vordere Ver- ästlungsgebiet der obern Extremität und das hintere der unteren Gliedmassen ist jedes für sich abgegrenzt. Betrachtet man die verschiedene Vertheilung der Hautnerven an der ganzen Oberfläche des menschlichen Körpers und in jedem dieser Hauptverästlungs-Gebiete, forscht man nach dem innern Grunde dieser Anordnung und zunächst darnach wie die Hautnerven in diese Lagen gebracht worden sind, so findet man den Schlüssel zu dieser Aufklärung in der Entwicklungsgeschichte des Embryo. Geht man den sichern Weg und verfolgt mit dem Messer die dar- stellbare Richtung der Ilautnerven bis zum Gehirn und Rücken- marke hin, notirt man den verschiedenen Weg, den sie nehmen, wo sie von ihrer ursprünglichen Richtung ablenken , wie oft sie sich demnach biegen, winden und welchen Lauf sie, an die Oberfläche gelangt, nehmen und wie sie sich da vertheilen; bedenkt man, dass die einzelnen Nervenfasern vom Gehirn und Rückenmarke aus bis zur Peripherie hin , wo sie erst ihre Endverzweigungen machen , als lange geradlinige Fäden, ohne sich zu verzweigen, verlaufen und ver- möge ihrer Function auf dem kürzesten Wege an den Ort ihrer Bestimmung zu gelangen trachten, so müssen die einzelnen Nerven, wenn sie in ihrem Laufe die Richtung ändern, sich biegen, winden, wenn ihre Zweige aus einander und ibre Zweigchen in gewissen Sitzb. d. maUiem.-natiirw. Cl. XXII. Bd. I. Hft. 16 242 Voijjt. Üher ein System neu entdeckter Linien Punkten oder ganzen Linien zusammenlaufen, in diese verschiedenen und bestimmten Lagen nur in Folge des Entwieklungszuges der Tlieile in der Tiefe , in denen sie liegen, und des Vergrösserungs- gesetzes der Oberfläche gebracht worden sein, und desshalb zeigt der Lauf der Nerven die Richtungsliiiien des Wachslhuuis der Theile, hier zunächst den der Haut an. Man kann demnach mit vollem Rechte aus der verschiedenen Lage, den Krümmungen und Windungen, in welche sie durch die Enlwicklungsvorgänge gebracht worden sind, wieder umgekehrt auch die Richtungsiinien , in denen die Entwick- lung vor sich ging, Schlüsse ziehen. Der Lauf der Nerven deutet somit die Richtungsiinien der Entwicklung an , und zwar in der frühesten Periode: die Wicklung und Entwicklung der platten- artigen Anlagen des Embryo; in den späteren Perioden: die Entfaltung der Oberfläche und das Wachsthum der Haut, so dass man aus dem Laufe der Hautnerven die Wachsthumsgesetze der Haut in der Embryonal-Periode der Entwicklung, bis nämlich alle Abtheilungen der Gliedmassen der Form nach ausgebildet sind, wird zusammenstellen können. Aus der Richtung, welche die hinteren Äste aller Rückenmarks- nerven nehmen, um zur Haut zu gelangen, und aus dem Verlaufe ihrer Hautnerven im grossen hinteren Verästlungsgebiete des Kopfes und Stammes ersieht man, dass die in den Rückenplatten sich aus- bildenden hinteren Äste der Rückenmarksnerven im Halstheileund in der obern Hälfte des Thorax (in welchen Abtheilungen die Ränder der Rückenplatten zuerst die Mittellinie erreichen und da verschmelzen), auch vorerst zur Mittellinie, zu ihren Stachelfortsätzen laufen, hier aber nicht bleiben, sondern auswärts bis zur hintern Grenzlinie des Stammes hin sich verzweigen. Dieses deutet an, dass noch nach dem Verschmelzen die Ränder der Rückenplatten bei der weitern Ausbildung auswärts gezogen werden und dass dieselben in der Richtung zur Schulterhöhe hin am weitesten auswärts gelangen, weil hier durch das Rreiterwerden des Thorax das Herauswachsen der obern Extremität und die Entwicklung der Schulter in der Tiefe der stärkste Entwicklungszug auswärts waltet. Die Ränder des nach oben erweiterten MeduUarrohrs wachsen um die Hirnblase aufwärts zum Scheitel, in denselben erheben sich auch die hintern Äste des 2., 3., 4. Nackennerven und verzweigen sich bis zum Scheitel hin. an der OberHäche des menschlichen Körpers etc. 243 In der untern Abtheilung des grossen , hintern Verästlungs- Gebietes sieht man die Hautnerven in immer grösseren Bogenkrüni- mungen einwärts zur Mittellinie und von unten aufwärts verlaufen und hiemit andeuten, dass hier, wo einst der Rückeiimarkscanal am längsten otTen war, die Ränder der Rüekenplatten sich nur langsam einander genähert und endlich geschlossen haben, während die aus- und abwärts gezogenen Nervenäste durch das Breiterwerden des Beckens und das Herauswachsen der unteren Extremitäten in diese Lage gebracht worden sind. Der Verlauf der Hautnerven im vordem Verästlungs- Gebiete des Stammes bestätiget, dass die Ränder der einsti- gen Seitenplatten, die in ibrer weitern Ausbildung als Rippen- und Bauchplatten die Wandungen der Brust und Bauchhöhle bilden, in der vordem Mittellinie verschmelzen , hier aber nicht bleiben , sondern ebenfalls auswärts bis zur vordem Grenzlinie des Stammes gezogen werden, denn die vorderen durchbohrenden Aste der Intercostal- nerven laufen an den Seitenrändern des Sternums aus der Tiefe her- vorgekommen sich umbeugend auswärts. Die in der Höhe der Schul- ter verlaufenden Nervenäste gelangen bis zum siilcus deltoideo- pedoralis. Die unterhalb liegenden erreichen die vordere Grenzlinie, welche über die Brustdrüse, die Brustwarze abwärts in die Schen- kelbeuge läuft. Zur Brustwarze hin convergiren die Nervenzweige. Die vorderen durchbohrenden Äste der letzten Zwischenrippennerven und des Nv. Ileo-hypogastricus durchbrechen, um aus den Bauch- wandungen hervorzutreten von der Mittellinie etwas weiter aus- wärts als die oberen, die fibröse Scheide des rechts abdominis und schicken zur Mittellinie kleinere, zur vordem Grenzlinie viel grössere Nervenzweige auswärts. Dieser Lauf der Hautnerven im vordem Verästlungs- Gebiete des Stammes beweist ebenfalls, dass oben durch die Entwicklung des Thorax und der Schulter und unten durch die Entwicklung des Beckens und seiner Organe die Nervenzweige am weitesten auswärts gezogen worden sind. Im vordem Verästlungs-Gebiete des Gesichts ver- zweigen sich die Endäste des 1., 2., 3. Astes vom Trigeminus und laufen zu den AugenHdspalten, den Nasenlöchern und der Mund- spalte concentrisch zusammen. Die aufwärts zum Scheitel hin sich verzweigenden Hautnerven treffen in der Grenzlinie, die von einem tuher parietale durch den Scheitel zu dem der entgegengesetzten 16" J>44- Voigl. Übei ein Sysleni noii ciildeeklei- Linien. Seite gezogen wird, auf die Verzweigungen aus dem grossen liinlerii Verästlungsgebiete und bezeugen durch ihren Lauf das Umwachsen der Hirnhhisen von unten aufwärts zum Scheitel. Der concentrische Lauf der Nerven zu den Spalten und Öffnungen beweist, dass im Gesichte während der Entwicklung der Theile das Streben gewaltet habe, die Augäpfel zu bedecken und in der Mittellinie zu verschmelzen. Im grossen seitlichen Verästlungsgebiete weiset der vorwaltende divergirende Lauf der Hautnerven nach vorne und hinten eine lange Divergenzlinie nach , die am äussern Gehörgange beginnt und bis zum Damme reicht, und diese deutet wieder auf eine secundäre Dehiscenz in der ganzen Länge der Seitenplatten; so dass die seitlichen Äste aller Rückenmarksnerven in vordere und hintere Aste zerfallen, die sich in der vordem und hintern Abthei- lung der Hals-, Rippen- und Bauchplatten ausbilden. Durch das Her- auswachsen der obern und untern Extremität zerfällt jedes grosse seitliche Verästlungsgebiet in drei Abtheilungen. Die obere begreift das seitliche Verästlungsgebiet des Kopfes und Halses. Aus der Divergenzlinie sind hier zwei Divergenzpunkte entstanden, von denen aus die Nervenäste strahlenförmig verlaufen; der eine liegt hinter dem Gelenktheile des Unterkiefers, wo die Äste des Nv. iempornlis superficialis und die sensitiven Nervenzweige die mit dem facialis laufen, hervorkommen. Aufwärts bis zum tuber parietale verzweigen sie sich als Schläfenzweige nach vorne und abwärts laufen sie als Joch-, Backen- und Kinnzweige und vertheilen sich bis zur vordem Grenzlinie des Gesichts und bis zum Zungen- beine hin; nach rückwärts wird die vordere Hälfte der Haut der Ohrmuschel bis in den äussern Gehörgang hinein von ihnen versorgt. Den zweiten Divergenzpunkt, von dem aus dieNerven sternförmig aus- einander laufen, findet man in der Mitte des hintern Randes des Kopf- nickers, von wo der kleine Hinterhaupts- und der grosse Ohrnerve durch die Entwicklung aufwärts gezogen die Seiten des Kopfes mit ihren Verzweigungen bedecken und in der Haut der ganzen hintern Innern Fläche und der hintern Hälfte der vordem äussern Fläche der Ohrmuschel sich verzweigen, während die oberflächlichen Hals- nerven zum Kehlkopfe aufwärts und zur vordem Mittellinie wagrecht und abwärts laufen und sich in der Mittellinie des Halses mit denen der andern Seite begegnen, so dass am Halse kein vorderes Veräst- lungsgebiet besteht. Die Zweige der Nv . supraclaviculares und :\n der Oberfliiehe des menscliliehen Körpers etc. 241) suprascapulares verlaufen divergirend ab- und rückwärts über da Ä. E per converso, sollevato il disco ruotante al di sopra del piano orizzontale primitivo, si ha: A < Ä. Questi rapporti devono necessariamente invertirsi nella sup- posizione che il disco ruoti da Oriente in occidente, e per ciö si devono invertire ancora i movimenti di traslazione del sistema, come e dal- r esperienza dimostrato. Appare impertanto dairesposto, che i fenomeni del giroscopio racchiudono la dimostrazione del moto diurno rivolutivo dell' atmo- sfera e del globo, che noi abitiamo. Se gli esposti esperimenti potessero essere eseguiti nello spazio, senza verun sostegno materiale, rendendo per cosi dire, come non pesante il disco del giroscopio, in virtü di forze convenientemente applicate, si potrebbe avere un' immagine la piü perfetta, dei fenomeni che presenta la terra coi quattro suoi movimenti. Ciö non ostante richiama altamente r attenzione del üsico il complesso degli osservati fenomeni , nel quäle il movimento di traslazione e legato alP inclinazione che s" im- prime all' asse del giroscopio, e all' angolo d' inclinazione la velocitä /iaiitcdt'.'tclü. Kisiiltaiiienli (ilii'inili lUi im ^eir()sr()|)io Ans a il; "Hof u Staats dwlcn-r:. Sitwuigsb.JLAkad dAVm.ttli.iiaturM- Cl XXll Iht 1 Hcfl 1ß5 ■3 ^ « ^«4 .^ O K5 ü S- E- :S iM t- — CO o CO > II II 1« ^ •\ « S SJ (N -rx 0- 0- .'T ? C5 CO o ^x •2 « II II « ■5- "8 m ^ i^ H aj bq ''^ =; o II o ■■^ "^^ V-»' o p e- CO CO lO ■^ '■O O CO w E- E- E- CO M CO ü d d ci n oo CQ •j o- «*^ :fl Em 05 CJ ^" s o 05 «o i?J o- ij 0- 0- Oft in o c; W — -<-i H CO c in w "3 o- CS o 0- O « CO CO CO 0) CO o- o- o- „ w o C! N iM rH p c2 4J ■^ s M 00 «O o o c <5 S 0- 0- c < XI 0- CO CO ea 0- 0- 0- w 1-0 Ci (?» -IH • u Ol a> S« s ^ o a> b ■*j O. tUD ä) F >> E « a o H 1 Xi «> >, J u CL, *5 O s ^ " J 3 3 -3 c , ?^ 3 Ä CO 63 c^ CQ rq «1 ü >!»< o 284 S o n k I a r. « W5 rc O E- E- 5 (M oc « C^J Uh CO g 11 il s ,^ ^ a> CJ -c iq •^ c ;c ,^ t. 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Ein Conilfiisatioiis-Ilygroiiu'tci 283 TS i § ^ M •* •^ Ci 3 E- E- <= i: CO "Jf 5^1 Ä :-: CO ^J ^ II II 1 s * Ct) e 3 u s « 4^1 ^ -SS = =J it II II ^ -^ ^H C c ai 0 0 '■^ -— ^ ^-^ ,— V rc; ß5 Ü II «— — ' \^ >.«, 1^ £• CO Ci i> ro C5 CO c; E- E- E- yi CO CO lO Ü ci .5 0- CO CO Ä T-l i_ t- S 0 CM ,tj s « ^ CO aj iM = 0- CO 3 =1m 0- Tl ?; 0- ■S C3 0- 0- (— . 0 s in H CO II 0 .^ II n 0- in 0- 0 0 0- 5>1 0 n ^1 CC Ä 0 th 3 o c 3 o tn 0- <; 0- ^1 < <ü 3 es p p c; != £ Ol Ä 0 H i_ ^ =»- s >^ ~^ ^ O. fe ^ (O ^ 3 « 3 N E- E- O WS I 3 H — "S 3 = t«3 O •sC ; -u •5*' «t> 3 s. — 3 v,-« ^ aq O ü 286 S o n k I a r. a oj CO c S t- ?i C ^ o ® o CS o CQ J5 ü 53 I I ^ .2 '« CO s iD c— 8- £ Q ^ « IT ff Ol CO O O .2 'S bf, '^ 2 tß zs -CS bij c s £ o CO ^ O CO = a s ^ •" Ol bjj S 'S -3 H = '^ -^ ^ ^ ^ S '^ -1 § qs TS -«: -73 a; a^ S^ TS S c ■2 o 'S s >^ -c .s c Ol bß = TS bC OJ CO <» !» Ol :0 ,N2 =» £ «?f< bß ö3 :S ^ cc bß E S - c O ^ £ u •- o cu CQ C3 o CU -< ■ CO t/l o •^-^ PI pj^ o SJ e^ _CO O) > .=; 9 Ol _ c o ^ Cvf C o- O) o bß O -I -o c -ä Q- rr i- ^ ^ i- QJ "^ CO Ol n .;: Ol CS r2 'S O ^ 'S iD c ;-i s *; 1) e S c 'T3 o T* sJ "^ "^ "5 «D J^ ■c ^ 0- 0- to O _o .= CO «f 3 £ "S S U. II II i j -« ^ ~ IS G /— ^ /-^ ,— ^ ^ cq o II O ^^ ^»^ >_• «* f) E- — < « T- •^f «*< -rH « E- E- t- <* «sf -sf ü Q ö "5 ^-t ^H •v .ti 00 CO «o Ä o- 0- 0- l» O 00 th ■^ 1-1 J> CO 1.0 0- o- CJ 0- t- O CO «n T* © CO ^^ « a CO 0- ^ O- o- 3 c 3 O CO C>7 O CO 1-1 c<» 0- OO ?o o g 0- ^ 0- o n CO 0- CO II .2 W -(H H ■^ o 4> ■^ S 05 «# ■H-3 t- tJ 0- 0- C5 "S 0- ~ä JJ3 t- o P 3 CO s C T^ ■^ s s O) th © > 00 CO 0- CO 0- < f> o CO ■^ ■rH ■^ t- 05 •5*< o- 0- 0- t- O CO ^H ■^- 1-< • ;. a ^ ;5 a> es E »_ o aj Ol tc o §" >-, s s ^ o H l_ s >-> 5 o (O -^ O O. Soilkliir. l'ini('(iii(lcii,<<,ili()iis lly prompter. ^., .^ Au- d.k.]c1fo{u3taiisdruc«iei. ^il/.iingsb,ilUk;. 0- 0- o 0- o n >=*« T^ s o -^^ O 3 00 0- ^ 0- £« 0- 'z l- e 00 fli >* s 0- 3 Ol 3 C3 ^H TN o H 05 TN 00 TN 0- 0- o- O !> J5 M (1 •* 11 1 •r* H TN TN TN o C5 «i __ 0- 0- ;^ o 0- i^ "äj t- n a 3 ■^ CS o ^iM TN E c2 3 o o c> CO o TN c Xi O s 0- O- < 0- < J> PO Ifl T* TN ■^ 05 O 00 0- 0- o- «O eo «* •»H TN TN Um c, 3 es s p 0} O b CL, bc aj E s- E ü a: o H i_ w >-l 3 o CO J O O, 288 Auszug' aus einem Solircil)en ilcs Horin Dr. S e li a u I) in Triosl etc. SITZUNG VOM 30. OCTOBER 1856. Auszug aus einem Schreiben des Herrn Dr. Seh au h in Triest an den General-Secretür. Der General-Secretär las ein an ihn gerichtetes Schreiben des Astronomen der k. k. Kriegsmarine, Herrn Dr. F. Sehaub in Triest, in welchem der Akademie mitgetheilt wird, dass mit Beginn des kommenden Jahres Sr. Majestät Fregatte „Novara" eine Fahrt nach Südamerika und von dort um das Cap der guten Hoffnung in die indi- schen Gewässer unternehmen werde. Es sei wahrscheinlich, aber noch nicht fest bestimmt, dass die Rückreise um das Cap Hörn geschieht. Se. kais. Hoheit, der Herr Marine-Ober-Comniandant, Erzherzog Ferdinand Max, von dem Wunsche geleitet, diese Reise auch für die Wissenschaft möglichst fruchtbringend zu machen, ladet die kais. Akademie der Wissenschaften ein, zwei Naturforscher der Expedition beizugesellen und dieselben mit Instructionen und den erforderlichen Instrumenten zu versehen. Diese Mittheilung wurde von der Classe mit lebhaftester Freude aufgenommen und in derselben ein neuer Beweis der huldreichen Fürsorge für die Wissenschaft erkannt, von welcher alle Mitglieder des Allerhöchsten Kaiserhauses beseelt sind. Roehleder. Über eine eiyenthüml. Zersetzung- d. schwefligs. Aiiirnoniumoxjdes. 289 EiiigeseDdete Abliandluug. Über eine eigenthümliche Zersetzung des schweflig sauren Ammoniumoxydes. Von dem vv. M. Dr. Fr. Rochleder in Prag. Vor drei Jahren wurden einige Pfunde käufliches kohlensaures Ammoniak in der mögh'ehst geringen Menge von Wasser gelöst und mit einem Strom schwefliger Säure hehandelt. Die schweflige Säure wurde mittelst Kohlen und Schwefelsäure entwickelt. Die Lösung von kohlensaurem Ammoniak wurde so lange der Einwirkung der schwef- ligen Säure ausgesetzt, bis kein Aufbrausen von entweichender Kohlensäure mehr stattfand und die Flüssigkeit einen heftigen Geruch nach schwefliger Säure zeigte. Die so bereitete Flüssigkeit wurde in einem Glaskolben aufbewahrt, der mit einem Kork und zum sicheren Verschluss noch mit einer Kappe von vulcanisirtem Kautschuk ver- schlossen war. Im Verlauf der ersten zwei Jahre zeigte die Flüssig- keit keine Veränderung, obwohl das Gefäss dreimal geöffnet wurde, um einen Theil des Inhaltes zu entleeren. Im dritten Jahre wurde der Kolben fünfmal zu dem gleichen Zwecke geöflnet. Ich will noch bemerken, dass dieses Gefäss an einem gegen Norden befindlichen Fenster stand. Das zerstreute Tageslicht, nie das directe Sonnenlicht konnte darauf einwirken. DieTemperatur schwankte zwischen — 18" und -f 22» C. luden letzten drei Monaten w^urde der Kolben nicht mehr geölinet. In den letzten zwei Monaten setzte sich eine grosse Menge eines blassgelben Niederschlages am Boden und den Wandungen ab. Ich übergab die wasserhelle Flüssigkeit sammt dem entstandenen Präcipitat dem Herrn von Payr zur näheren Untersuchung. Der Niederschlag, ein Loth und darüber an Gewicht, erwies sich als Schwefel , löslich in SchwefelkohlenstofF und daraus krystallisirend. Nur Spuren bleiben ungelöst. Die abfiltrirte Flüssigkeit enthielt schwefelsaures Ammoniumoxyd, kleine Mengen von noch unzersetztem schwefligsaurem Ammoniumoxyd und etwas unterschweflige Säure. Sikb. d. mathem.-naturw. Cl. XXU. Bd. I. Hft. 19 290 R »t'hl ede r. Über eine eigeiithüinl. Zersetzung d. schwefligs. Ainmouiuinoxydes. An der Lul't stehend, trübte sich die Flüssigkeit, beim Erhitzen winde sie selinell milchig von ausgeschiedenem Schwefel. Die Flüssigkeit roch stark nach schwefliger Säure. Aus diesen von Herrn von Payr gefundenen Daten ergibt sich, dass folgende Zersetzung stattgefunden hatte: Ein Theil der schwef- ligen Säure hatte Sauerstoff, und zwar die Hälfte seines Sauerstoffes, an die andere Hälfte der schwefligen Säure abgegeben. Dadurch entsteht aus 2S3O4 = SoOg + S2O3 oder Schwefelsäure und unter- schweflige Säure. Da das schwefligsaure Ammoniumoxyd und zwar das saure Salz zur Hälfte in saures schwefelsaures Salz, zur Hälfte in saures unterschwefligsaures überging, so musste daraus neutrales schwefelsaures Ammoniumoxyd und freie unterschweflige Säure entstehen, diese letztere aber in schweflige Säure und Schwefel zer- fallen. Eine Flasche, voll gefüllt mit derselben Lösung, die hier eine solche Selbstentmischung erfahren hatte, war während drei Jahren, ohne geöffnet zu werden, im Dunkel aufbewahrt worden. Sie hatte nicht die geringste Veränderung erfahren. Die Oxydation der schwef- ligen Säure, welche auf Kosten des Sauerstoffes der Luft, in dem mehrmals geöftneten Gefässe begonnen hatte, setzte sich auf Kosten des Sauerstoffes eines Theils der schwefligen Säure nach dem Ver- schlusse fort. 1' ohl Die Heliotypie. 291 Vorträge. Die Heliotypie als Mittel zum Studium der Blätter- und Blüthen - Nervatur von Pflanzen, sowie zur Erkennung der Verfälschungen gewisser Arzneiwaaren und Genussmittel. Von Dr. J. J. Pohl. Der Naturselbstdruck als Mittel zum Studium des Baues von Pflanzen erregte nicht nur seit der ersten Bekanntmachung des dabei befolgten Verfahrens Aufsehen, sondern erhielt auch mannigfache Verbreitung, selbst Verbesserungen, wovon das in letzterer Zeit auf Kosten der hohen k. k. österreichischen Staatsverwaltung publicirte Prachtwerk von C. v. Ettings hausen und Pokorny i) sowie der hierüber der kaiserlichen Akademie vorgelegte Bericht 2) Zeug- niss gibt. Wenn aber der Naturselbstdruck trotz aller Bemühungen nicht den gehofl'ten vollen Anklang von Seite der Botaniker findet, so ist der Grund davon hauptsächlich ein dreifacher: 1. Werden durch die nothwendiger Weise zur Abbildung benutzte sehr starke Pressung die meisten feinen Blattnerven plattgedrückt und erscheinen in Folge dessen oft viel zu kräftig, zum Theil in veränderter Lage, also nicht mehr treu der Natur nachgebildet. 2. Bekommt man eben durch den starken Druck nicht blos die Nervatur, sondern auch jene äusserst feinen Erhöhungen abge- bildet, die auf der Epidermis beider Blattseiten befindlich; selbst Körpertheilchen im Innern fleischiger Blätter kommen zum Vorschein. 3. Endlich benöthiget man zum Naturselbstdrucke kostspielige Maschinen und Materialien, abgesehen davon, dass grosse Übung 1) Physiolypia Plantarum austriacaium, 1 Band in 4<', ö Bände in Folio, Wien 18i>6. -) Sltznnj^sberichte der kaiserliciien Akademie der Wissenschaften matjiematisch-naturw. Classe, 20. Band, S. 407. 19' 292 p o h 1. zur Darstellung gelungener Bilder erforderlich ist. Der Umstand, dass in Österreich trotz der durch die Allerhöchste Gnade Sr. Apostolischen Majestät erfolgten Freigebung der ursprünglich privilegirt gewesenen Erlindung, doch nur in der k. k. Hof- und Staats-Druckerei dieses Druckfach, wenigstens in botanischer Richtung, mit Erfolg gepflegt wird, liefert hierfür den besten Beweis. Der Botaniker wünscht aber für seine Studien gerade ein Ver- fahren, das, abgesehen von der nöthigen Schärfe und Treue der Abbil- dungen, möglichst billig zu stehen kommt und das er ohne besondere Unbequemlichkeiten selbst während seiner Excursionen auszuführen im Stande ist. Dieses Verfahren besteht aber meiner Überzeugung nach in der Anwendung der Photographie zur Abbildung von Pflanzen- bestandtheilen in natürlicher Grösse, welchem Verfahren ich im Ge- gensatze zum Naturselbstdrucke in seiner Anwendung zum Studium von Pflanzentheilen , besonders der Blattnervatur, dem Namen Helio- typie beilege. Bereits im Jahre 1849 benutzte ich die Photographie zu genanntem Zwecke und im Jahre 18S1 hatte ich auch in einer Notiz der kais. Akademie diese Anwendung der Photographie mitgetheilt i), auch die Heliotypie eines Blattes von Populus alba vorgelegt, ohne dass jedoch die Sache beachtet wurde. Martin 3) machte zwar auf die Wichtigkeit solcher Pflanzenabdrücke ebenfalls aufmerksam, jedoch auch ohne mir bekannter Benutzung von Seite der Botaniker. Vielleicht trug ich selbst die Schuld daran, da ich dieses Verfahrens nur mit wenigen Zeilen erwähnte, für den Botaniker ebenso klar und verständlich haltend, was für den Photographen kaum einer weiteren Auseinandersetzung bedurfte. Nachdem aber fünf Jahre später derNaturselbstdruck so grosses Aufsehen erregte , glaube ich keinen Fehlgrifl" zu thun, wenn ich mein Verfahren der Heliotypie etwas ausführlicher mittheile, da es in vielen Fällen dem Naturselbstdruck nicht nachsteht, was Billigkeit und Einfachheit für das Selbststudium anbelangt, denselben aber gewiss übertrilTt. Ferne liegt es mir, durch diese Zeilen dem Natur- selbstdruck und dessen Erfindern im Geringsten nahe treten zu wollen. 1) Sitzungsberichte der k. Akademie der Wissenschaften mathematisch- natiirw. Classe, 6. Bd. S. .171. 2j Handbuch der gesammten Photographie, 4. Auflage, S. 397. Die Heliotypie. 293 da ich selbst zu gut einsehe, dass durch ihn Zwecke erreicht werden können, die wenigstens bis jetzt durch Heliotypie unerreichbar sind, namentlich grosse Verbreitung von naturgetreuen Abbildungen ganzer Pflanzen. Ich beabsichtige blos, Botaniker auf ein einfaches und viel- fach genügendes Mittel zur Erleichterung ihrer Studien aufmerksam zu machen. Das Princip der Heliotypie besteht einfach darin, den abzubil- denden Pflanzenbestandtheil in einer geeigneten Vorrichtung mit einem für Lichteindrücke empfindlich gemachten Papier in Berührung zu bringen und dann selben der Einwirkung des Sonnenlichtes auszu- setzen, wodurch die Abbildung am Papiere in natürlicher Grösse erfolgt. Sollen jedoch scharfe und zweckentsprechende Abdrücke ent- stehen, so müssen mehrere Vorsichten befolgt werden, die zwar mit Worten beschrieben umständlich, in der Praxis jedoch sehr ein- fach sind. Was vor Allem die Vorrichtung betrifft, welche zur Erzeugung der Heliotypien nöthig, so besteht selbe blos aus dem gewöhnlichen Copir-Rahmen der Photographen. Die für vorliegenden Zweck ent- sprechendste Einrichtung stellt beigefügte Figur in perspectivischer l l Ansicht dar. Die Grösse des Rahmens richtet sich nach jener der abzubildenden Blätter oder anderer Pflanzenbestandtheile. Im eigent- lichen Rahmen ab cd, ungefähr 30 Millimeter dick, von hartem Holze, befindet sich wie in einem Bilderrahmen eine Tafel von reinem dicken Spiegelglas. Darauf kommt ein Stück dicker BaumwoUsammt, auf diesen mehrere Lagen Fliesspapier und zuletzt ein Deckel von hartem Holze e zu liegen. Letzterer besteht aus zweiHälften, welche, wie die Figur zeigt, mittelst zweier Charniere zusammenhängen und sich an 294 p o h I. zwei Lederschlupfen f aufheben lassen. Am Rahmen sind bei g und h ebenfalls mittelst Charnieren zwei Querbünder von hartem Holze i und k befestiget, welche über die Mitte jedes Deckeltheiles gelegt werden können, an den Enden bei / und h dünner sind und mittelst Metallspangen an den Rahmen geklemmt werden. Um diese Schliessen bequem lüften zu können, sind sie um einen Metallstift als Axe in horizontaler Ebene drehbar. In der Mitte sind die Querbänder durch- bohrt und eine Holzschraube /, wie bei den gewöhnlichen Schraube- zwingen geht durch dieselben. Dadurch ermöglichet man, dass nach Anziehen der Schrauben l die Theile des Holzdeckels mehr minder kräftig gegen die Papier- und Sammtunterlage, somit auch letztere an das Spiegelglas gedrückt werden. Als empfindliches Papier zur Aufnahme des Rildes kann zwar jedes dienen , das auf irgend eine Weise zu positiven photographi- schen Abdrücken tauglich gemacht wurde. Will man jedoch sehr schöne Heliotypieu erlangen, so muss man vor Allem ein sehr gleich- förmiges nicht geripptes und dünnes Papier wählen, welches sich am besten im Copir-Rahmen an den Pflanzenbestandtheil schmiegt. Sehr vollkommene Bilder gibt dann ein Papier, auf folgende Weise licht- empfindlich gemacht: In 90 Theilen Wasser werden 10 Theile Chlorammonium (Salmiak), und in 8S Theilen Wasser 15 Theile salpetersaures Silberoxyd gelöst. Das zu entsprechender Grösse gebrachte Papier wird auf einer Seite mit einer Marke versehen, dann mit derselben auf der in einem flachen Gefässe befindlichen Salmiaklösung vier Minuten schwimmen gelassen, indem man Sorge trägt, dass sich die untere Seite gleichförmig, ohne Bildung von Luftblasen netzt. Das so im- prägnirte Papier wird zwischen reinem Fliesspapier gut abgetrocknet und noch feucht auf die zweite angegebene Flüssigkeit gebracht, darauf wieder drei bis vier Minuten schwimmen gelassen und dann an einer Ecke im Finstern aufgehängt und vollkommen trocknen gelassen. Das Papier ist nun entweder unmittelbar zu Abdrücken benutzbar, oder kann im Dunkeln aufbewahrt, erst in drei bis vier Wochen dazu dienen. Es hat zwar dann einen eigenen bräunlich- violeten Farbenton angenommen, der sich aber beim Fixiren aufhellt und sogar nach meiner Meinung die Schönheit der Bilder erhöht. Die Hellotypie. 295 Um die Heliotypie zu erhalten, breitet man das abzubildende Blatt etc. möglichst faltenlos auf die Glastafel des Copir-Rahmens aus, so dass dessen untere Seite an der Glastafel liegt, bringt darauf das präparirte Papier mit der imprägnirten Seite gegen die Glastafel, hierauf den Sammt, das Fliesspapier und endlich den Holzdeckel. Man muss Sorge tragen, dass das Blatt in richtiger Lage unter dem Papiere liege, was bei geringer Übung leicht zu bewerkstelligen ist; der Deckel wird zuletzt mittelst der Holzschrauben an die Glastafel angepresst, und nun der Copir-Piahmen dem directen Sonnenlichte ausgesetzt, um das Bild zu entwickeln. Die hierzu nöthige Zeit hängt von der Dicke und Durchscheinenheit des abzubildenden Gegen- standes ab, ebenso von der Tages- und Jahreszeit; sie wechselt zwischen 10 Minuten bis selbst 2 Stunden, im Durchschnitte reicht man mit einer halben Stunde aus. Um sich zu vergewissern, ob das Licht lange, genug eingewirkt habe, darf man nur die eine Holzklam- mer lüften, die entsprechende Deckelhälfte umschlagen und vor- sichtig das Heliotyppapier vom Pflanzenhestandtheile auflieben. Ist die Zeichnung bereits etwas kräftiger als man sie wünscht, so unter- bricht man die Lichteinwirkung; im entgegengesetzten Falle bringt man alles wieder in den vorigen Zustand und setzt von Neuem dem Sonnenlichte aus. Das Bild erscheint negativ auf schwarzem oder grünlich- schwarzem Hintergrunde, bei Blättern sind somit die ßlattrippen schwarz auf lichtem Blattgrunde. Um die Heliotypie unvergänglich zu machen (zu fixiren), muss man sie einige Zeit in einer Lösung von 10 Theilen unterschwefligsaurem Natron in 90 Theilen Wasser liegen lassen, welcher Flüssigkeit man etwas salpetersaures Silberoxyd zufügt. Je länger dies geschieht, desto weisser wird der lichte Grund der Bilder, aber auch desto mehr Gefahr ist vorhanden , dass die Details der feinsten Blattnerven wieder verschwinden. Den Schluss des ganzen Verfahrens bildet endlich ein vollkommenes Auswaschen des Bildes mit reinem Wasser und Trocknen desselben. Dieses Fixiren braucht nicht sogleich der Licliteinwirkung zu folgen. Wenn man Sorge trägt, die Heliotypie bei Lichtausschluss, etwa in einem Buche, aufzubewahren, kann man mit dieser Operation mehrere Tage zuwarten. Es ist also, wie bereits angedeutet, wirklich möglich, während botanischer Ausflüge Heliotypien anzufertigen, indem man das bereits 296 i^ o h I. früher präparirte Papier und den Copir-Rahmen mitnimmt, und die entstandenen Bilder erst zu Hause bei Gelegenheit fixirt. Das eben beschriebene Verfahren reicht für dünne Blätter mit schwach hervortretenden Hauptrippen vollkommenaus. Sind jedoch die Blätter fleischig und mit stärkeren Hauptrippen versehen, so muss man noch andere Kunstgriffe anwenden, um fehlerfreie Abdrücke zu erzielen. Das fleischige Blatt schwitzt nämlich im Sonnenlichte anfangs Feuchtigkeit aus, welche sich zwischen demselben und der Glastafel des Copir-Rahmens in Form von Tröpfchen ansammelt. Da das Licht diese durchdringen muss, so leidet hiedurch die Schärfe der Hello - typie. Um diesen Übelstand zu umgehen, lege ich das Blatt mit Fliess- papier bedeckt ohne dem Heliotyppapier in den Copir-Bahmen ein, setze letzteren etwa ein halbe Stunde dem Sonnenlichte aus, wo aller Feuchtigkeits-Überschuss entfernt wird , und mache erst dann wie vorerwähnt den Abdruck. Bei stark vortretenden Hauptrippen würden selbe das platte Anliegen des Heliotyppapieres an dem Blatt- grunde und daher das gleichförmige Hervortreten der Zeichnung hindern. Man hilft dann durch Wegschneiden der zu dicken Rippen- theile an der Rückseite des Blattes mittelst eines scharfen Messers. Eine kleine Erhöhung lässt sich aber selbst auf diese Weise nicht vermindern, es legt sich dann beim Pressen das Papier zwar gut an den Blattgrund; allein der erhöhte Rippentheil wirft, wenn die Son- nenstrahlen nicht genau senkrecht auf die Ebene der Glastafel fallen, einen kleinen Schlagschatten, welcher etwas störend wirkt. Auch dieser lässt sich vermeiden, wenn man die Vorsicht gebraucht, beim Exponiren etwa von 5 zu 5 Minuten den Copir-Rahmen um einen rechten Winkel zu drehen. Ich ziehe die so erhaltenen negativen Bilder den positiven, an denen die Blattnervatur licht auf dunklem Blattgrunde und weissem Untergrund erscheint, bei Weitem vor. Will man aber mehrere solche Copien haben, so muss man immer dieselben vom ursprüng- lichen Pflanzenbestandtheile abnehmen. Dies ist nicht allemal thun- lich, so z. B. wenn es sich um eine abnorme Bildung handelt, die nur an einem einzelnen Blatte etc. vorkommt. In einem solchen Falle muss man freilich zu positiven Abdrücken seine Zuflucht nehmen, die man gerade so wie die negativen erhält, indem man nun statt des Original-Blattes die davon zuerst erhaltene Heliotypie in den Copir- Rahmen bringt. Die Heliotypie. 297 Bis jetzt gelang es mir nicht, vonganzenBlüthen auf diese Weise eine in allen Theilen gleich scharfe Heliotypie zu erlangen. Dies ist jedoch bis jetzt auch beim Naturselbstdrucke der Fall. Glücklicher- weise haben solche Abbildungen für den Pflanzen-Anatomen und Physiologen nur untergeordneten Rang, das weit Wichtigere, die Structur des einzelnen Blüthenblattes, gibt jedoch die Heliotypie überraschend schön. Ein Haupteinwurf, den man gegen Heliotypien machen könnte, ist der, dass sie bei gewissen sehr fleischigen und undurchsichtigen Blättern, wie selbe an Tropen-Pflanzen mehrfach vorkommen , zur Unmöglichkeit werden. Gilt dies aber nicht auch vom Naturselbst- drucke? und warum sollte ein Hilfsmittel zum Studium der Blatt- und Blüthennervatur verwerflich sein, mit dem man in Tausenden von Fällen gegen wenige Hunderte vollkommen und auf die einfachste Weise ausreicht? Die Heliotypien vertragen recht gut ö- bis lOmalige Vergrös- serung mit einer Loupe und ihr feinstes Detail wird besonders her- vortretend, wenn man selbe mit einem Überzuge von Gelatine versieht. Eine weitere Anwendung der Heliotypien von praktischer Wich- tigkeit habe ich in letzterer Zeit zur Erkennung der Verfälschungen gewisser Arznei- und Genussmittel versucht. Bekanntlich werden Blät- ter und Blüthen von Arzneipflanzen, dann solche, die als Genussmittel dienen, wie z. B. unser Thee, Sennesblätter, Lorbeerblätter, Hopfen, Safran etc. vielfach mit billigeren Blättern und Blüthenbestandtheilen verfälscht. Diese Verfälschungen leichter zu erkennen, versuchte man es längst, den Habitus der verschiedenen Blätter bildlich darzustellen, allein alle bisherigen Versuche dieser Art blieben im Erfolge nur sehr rohe Näherungen an die Wahrheit. Heliotypirte Blätter und Blüthentheile entsprechen jedoch genanntem Zwecke. Um den Vergleich zwischen dem fraglichen meist getrockneten Blatte oder Blüthentheile mit dem heliotypirten vornehmen zu können, muss man das getrocknete Blatt eine bis zwei Minuten im Wasser kochen, wodurch es seine ursprüngliche Form wieder erlangt und vollkommen geschmeidig wird. Man kann es dann mit dem heliotypir- ten Blatte nicht nur leicht vergleichen, sondern man kann es auch, was bei gerichtlich vorkommenden Untersuchungen zweckmässiger, auch heliotypiren, und die Heliotypien beider identisch befundener Blätter den Verhandlungsacten als unumstössliches Beweismittel beilegen. 298 Low. Beschreibung^ der Larve von Nebrin plcicorui/i Fal». Beschreibung der Larve von Nebria picicornis Fah. liebst einer Charakteristik der Nebria- Larven. Von Franz Low. (Mit l Tafel.) Von allen bis jetzt bekannten Arten der dui'cli ihre geographi- sche Verbreitung so interessanten Laufkäfergattung A'i^inrt Latr., deren Repräsentanten von den Küsten des Meeres an durch alle See- höhen hinauf bis an die obersten Grenzen des organischen Lebens uns begegnen, gab es bis jetzt nur zwei, deren Larven bekannt sind. Diese waren: Nebria Germari Heer, deren Larve von Prof. Oswald Heer in Gesellschaft der Imago auf den Firninseln der Schweizeralpen in einer Höhe von 8600 Fuss über dem Meere gefun- den, und in seiner 1843 erschienenen Abhandlung: „Über die obersten Grenzen des thierischen und pflanzlichen Lebens in den Schweizeralpen" Seite 16, Fig. 7, beschrieben und abgebildet wurde; und Nebria brevicollis Fab., deren vollständige Verwand- lungsgeschichte Blisson in den Annales de la societe entomologique de France 1848, Serie II, Tome 6, pag. 73, pl.II veröffentlichte und durch Abbildungen erläuterte. Im Frühlinge des heurigen Jahres bot sich nun auch mir die Gelegenheit dar, die Larve einer dritten iVeina-Species zu ent- decken, und zwar die Aqy Nebria picicornis ¥^h., deren Beschrei- bung ich im Folgenden versuche, und wozu mein hochverehrter Freund, Herr Friedrich Brauer, die Abbildungen anzufertigen so gütig war , wofür ich ihm meinen verbindlichsten Dank hier auszu- sprechen, mich verpflichtet fühle. Auf einer Excursion, welche ich mit meinem Freunde Bra uer am 4. April des heurigen Jahres (1856) in die Brigittenau bei Wien unternahm, fanden wir daselbst am Ufer der Donau theils ausser dem Wasser, theils innerhalb desselben drei Exemplare einer Käfer- larve, die denen der Dytiscus- Arten so ähnlich schien, dass sie auch für eine solche von uns gehalten wurde. Die ausserhalb des Wassers nebst einer Charakleristik der Nebria-Larven. 299 angetroffenen zwei Larven liefen mit grosser Schnelligkeit auf dem feuchten feinen Wellsande der Donau zwischen den Steinen am Ufer umher, während die eine im Wasser aufgefundene an der Unterseite der Steine sass nach Art der Nymphen von Perla nuhecula Newman, in deren Gesellschaft sie sich auch befand. Von diesen drei Larven wurden zwei in Weingeist aufbewahrt und leider nur eine und zwar von den ausserhalb des Wassers gesammelten zur weiteren Beobachtung in ein Glas gesperrt. Den Boden desselben bedeckte ich mit einer zollhohen Schicht von fri- scher Erde und eben solchem Donausande, worauf wir die Larve gefunden hatten, legte darauf einige Steine und befeuchtete das Ganze von Zeit zu Zeit mit Wasser. Auf diese Weise erhielt ich die Larve, welche freilich schon ausgewachsen und zu ihrer Verwandlung reif war, am Leben ohne ihr irgend ein anderes Futter vorzusetzen. Während der wenigen Tage, welche ich sie zu beobachten Gelegenheit hatte, sass sie immer ruhig unter den Steinen. Leider verabsäumte ich es, sie auch des Nachts zu beobachten. Als ich nach ungefähr zehn Tagen ihrer Gefangenschaft wieder die Steine aufhob , war sie nicht mehr zu sehen, wohl aber konnte man im Sande an der Wand des Glases die Spur eines schiefen Ganges entdecken, den sich augenscheinlich die Larve zum Behufe ihrer Verwandlung gegraben hatte. Von diesem Momente an verstrichen fünf volle Wochen der Ruhe bis zum 20. Mai i), an welchem Tage ich im Glase einen Käfer bemerkte, der nun kein Dytismis, sondern Nebria picicornis war. Beschreibong der Larven. Körper. Der ganze Körper der Larve ist schlank, flach- gedrückt, und fast siebenmal so lang als breit. Er verschmälert sich unmerklich nach vorn und hinten, und zwar so, dass das dritte und vierte Hinterlcibssegment am breitesten sind. Er besteht ausser dem Kopfe aus 12 Leibesringen (drei Brust- und neun Hinterleibs- segmenten), welche sehr deutlich hervortreten und am Hinterleibe zu beiden Seiten vorspringende Zähne bilden. Mit Ausnahme des zwölf- ten und kleinsten ist jeder dieser Leibesringe oben mit einer leder- ^j Naeh Blisson bringt Nehria hrevicolis nur 24 Tag-e in der Frde zu, um sich in die Imago zu verwandein. 300 Low. Beschreiinmg' i\ev Larve von Nehria picicornis Fab. oder hornartigen Platte ganz oder nur zum Theile bedeckt. Die Grundfarbe des ganzen Körpers ist ein blasses Braungelb, die vor- erwähnten Platten auf der Oberseite der einzelnen Segmente aber sind gelbbraun mit dunkelbraunen Flecken und Rändern. Die Haut ist auf den heller gefärbten Stellen matt, auf den dunkler gefärbten Partien hingegen etwas glänzend, sonst fast nackt und nur hie und da mit kurzen, steifen, rothgelben Härchen bekleidet. Die Länge der Larve beträgt 7 Linien und ihre Breite am dritten oder vierten Hinterleibssegment i% Linien. Kopf. Der Kopf der Larve ist frei, ebenso breit als lang, flach- gedrückt, fast quadratisch mit abgerundeten Ecken und einem hals- artig verschmälerten Fortsatz nach hinten, der unter das erste Brustsegment zurückgezogen werden kann. Die Oberseite des Kopfes bildet eine schwach convexe Fläche, indem Hinterhaupt, Scheitel und Stirn ohne irgend eine Abgrenzung in einander übergehen. Letztere ist zu einem Clypeus ausgebildet, indem sie mit ihrem Vorderrande den Mund überragt. Auf dem Scheitel bemerkt man eine hufeisenförmige, nach hinten convexe Furche, aus deren Mitte nach rückwärts eine Mittelfurche entspringt, die sich im weiteren Verlaufe über den ganzen Körper erstreckt. Die Unterseite des Kopfes wird durch eine tiefe und breite Mittelfurche fast in zwei Hemisphären getrennt. Die Farbe des Kopfes ist unten heller, oben dunkler braungelb mit einer dunkelbraunen Mackel in der Mitte des Scheitels. Mit Ausnahme des Seitenrandes und einiger Mundtheile, welche zerstreute, kürzere oder längere, steife, rothgelbe Haare tragen, ist der ganze Kopf kahl und glänzend. Der Clypeus hat bogige nach vorn convergirende Seiten- ränder und einen geraden Vorderrand, der in der Mitte halbkreis- förmig erweitert und mit vier Zähnen versehen ist. Auf der Mitte des Clypeus erscheint eine leistenförmige Erhabenheit, die nicht bis zum Vorderrande reicht, und an deren beiden Seiten eine grubige Ver- liefung liegt. Vier kleine Höckerchen, deren jeder ein Haar trägt, umstehen im Bogen die halbkreisförmig erweiterte, gezähnte Mitte des Vorderrandes , der so wie die Seitenränder schwarzbraun gefärbt ist. Die Augen, welche am Seitenrande des Kopfes, gleich hinter den Fühlern angebracht sind, sind schwarz und glänzend. Ein jedes besteht aus sechs kleineren halbkugeligen Punktaugen, welche in nehst einer Charakteristik der Neliria-Larven. oOl zwei transversalen, aus je drei Punktaugen bestehenden Reihen ange- ordnet sind, deren vordere gerade ist, während die hintere einen nach hinten convexen Bogen bildet. Die Fühler sind kaum länger als der Kopf blass bräunlich- gelb und viergliedrig. Das erste oder Basalglied ist das kürzeste, es ist breiter als lang, das zweite, fast dreimal so lang als das erste, ist das längste und trägt an seinem Innern Rande 3 — 4 Borsten, das dritte ist nur etwas kürzer als das vorige und unbehaart, das vierte endlich ist wieder kürzer als das dritte, mit zwei langen Borsten bekleidet und hat an seinem Ende an der Innern Seite ein Anhängsel, welches zwei lange Borsten trägt, halb so lang als das letzte Fühler- glied ist, und überhaupt einem Fühlerglied so ähnlich sieht, dass man die ganze Antenne für fünfgliedrig halten möchte. Die Oberkiefer sind gross, stark, sichelförmig, weit hervor- ragend, an der Basis breit und allmähhch in eine dünne Spitze zulau- fend. Sie sind an ihrer innern Seite mit einem starken Zahne bewaffnet. Ihre Farbe ist am Grunde bräunlichgelb, gegen die Spitze rothbraun. Die Unterkiefer sind gross, weit von einander abstehend, an den Seiten des Kopfes hervorragend und blassgelb. Die kleine und sattelförmige Angel ist mit dem ziemlich langen, keulenförmigen Stiel nicht winkelig verbunden. Dieser trägt an seinem verdickten Ende ausser einigen steifen, borstenförmigen Haaren nach innen den innern Lappen, der in ein kurzes, gebogenes, schwarzbraunes Spitz- chen umgewandelt ist, nach aussen den viergliodrigen Kiefertaster und zwischen diesen beiden den äusseren Lappen, der hier in einen zweigliedrigen Taster umgestaltet ist, so dass zwei Kiefertaster vor- handen sind, was übrigens bei den Imago's aller Cicindelen, Caraben und Dytiscen vorkommt. Das Kinn ist kurz und schmal und an seinem Vorderrande mit einem kurzen, stumpfen, ungetheilten Zähnchen versehen, das an der Spitze zwei divergirende Borsten trägt. Die Lippentaster sind blassgelb und dreigliedrig mit einem sehr kleinen Grundgliede und einem langen, schmalen, spitzigen Endgliede. Thorax. Das Pronotum ist quadratisch und grösser als das Meso- und Metanotum, welche beide breiter als lang sind. Jeder der drei Brustringe trägt auf der Oberseite eine lederartige, mehr 302 1> ö w. rtcsrhrf ibmig- der Larve von Nehriii picicornis Fab. oder weniger glänzende, gelbbraune und schwarzbraun eingesäumte Platte, welche auf dem ersten Segmente die ganze Oberseite bedeckt, auf dem zweiten und dritten aber einen schmalen Streifen am Seiten- und Hinterrande unbedeckt lässt. Die Form dieser drei Platten, deren jede eine Mittelfurche trägt, ist auf dem ersten Brustringe die eines Quadrates, auf dem zweiten die eines liegenden Rechteckes mit abgerundeten Winkeln und auf dem dritten die einer queren Ellipse. Auf der Unterseite sind alle drei Brustringe blass bräunlichgelb. Beine. Die Beine sind lang, blassgelb und besonders gegen die Spitze mit kurzen, braunen Härchen, wie mit Dornen besetzt. Ein jedes Bein besteht aus einer kegelförmigen, hervorragenden Hüfte, einem langen, gebogenen Schenkelring, einem krummen, gegen die Spitze verdickten Schenkel, einer kurzen Schiene, einem einzigen sehr langen Tarsengliede, und zwei ungleichen Klauen, von denen die vordere länger ist. Hinterleib. Die neun Hinterleibssegmente sind sämmtlich kürzer als die des Thorax. Die ersten sieben sind mehr als doppelt so breit als lang, das vorletzte ist eben so breit als lang, und das letzte ist sehr klein, kurz und kegelförmig. Alle mit Ausnahme des letzten tragen auf ihrer Oberseite braune, dunkler gerandete, leder- artige, fast trapezförmige Platten, welche geradlinige Vorder- und Hinterränder und krummlinige Seitenränder haben, ebenfalls viel brei- ter als lang sind, und niemals die ganze Oberseite eines Segmentes einnehmen, sondern immer einen schmalen Streifen, an dessen Hinter- rande und einen breiten, an dessen Seitenrande unbedeckt lassen, der von einer blass bräunlichgelben Farbe ist. Jede dieser Platten ist mit einer Mittelfurche und zwei seitlichen Gruben versehen. Auf der Unter- seite ist jedes Segment blass bräunlichgelb und mit dunkler gefärb- ten, glänzenden, behaarten Erhabenheiten, von elliptischer Form besetzt. Von diesen steht eine grosse horizontale in der Mitte nach vorn, dahinter zwei kleinere horizontal neben einander, und zu beiden Seiten zwei noch kleinere in schiefer Richtung ebenfalls neben einan- der. Auf dem ersten Segment fehlen die vier schiefen seitlichen und auf dem letzten alle diese Erhabenheiten. Die zackig vorspringenden, mit steifen, gelbbraunen Haaren besetzten Seitenränder der ersten acht Hinterleibsringe sind sowohl auf der Ober- als Unterseite durch zwei bogenförmige, nach aussen concave Linien abgegrenzt. Das letzte und kleinste Segment ist dunkelbraun, glänzend und trägt eine After- nebst einer Charakteristik der Nebria-Larven. 303 iöhre und zwei Schwanzborsten. Die Afterrölire ist anderthalbnial so lang als das letzte Segment, dunkelbraun, eylindriscb, an der Spitze knopfförmig verdickt und auf der Unterseite mit einzelnen Haaren besetzt. Die zwei Schwanzborsten sind lang, divergirend, blassbraun und, vorzüglich nach aussen, mit vielen rothbraunen, gerade abste- henden Haaren besetzt. Stigmen. Die Larve hat neun Stigmenpaare, wovon eines am Thorax und acht am Hinterleibe stehen. Die ßruststigmen, welche grösser als alle anderen sind, stehen auf der Unterseite des Meso- thorax ganz nahe am Seiten- und knapp am Vorderrande desselben, so dass sie noch von den Hinterwinkeln desPronotum bedeckt werden und daher von oben nicht zu sehen sind. Die übrigen Stigmen stehen am ersten bis achten Hinterleibssegment auf dem von den Platten frei- gelassenen Seitenrande nahe dem vorderen Rande eines jeden Ringes. Alle diese Stigmen erscheinen als vorspringende, weisse, von einer dunkleren Färbung umgebene Punkte. liCbcnswcise der larve. Die Beobachtungen, welche ich über die Lebensweise der Larve von Nebria picicornis gesammelt hatte, beschränken sich, da ich die Larve für bereits bekannt hielt, und daher nicht mit derjenigen Aufmerksamkeit beobachtete, die sie verdiente, auf die wenigen folgenden. Die Larve lebt am Ufer fliessender Gewässer, und zwar, sowohl im Wasser als auch ausserhalb desselben; in jenem Falle trifft man sie wie die Larven der Perla- und Ephemera-Arten ruhig an der Unterseite der Steine sitzend, und auf ihre Beute lauernd; ausser- halb des Wassers hingegen findet man sie unter Steinen auf dem feuchten Flusssande sitzend. Wenn sie beunruhigt wird, läuft sie mit grosser Schnelligkeit. Sie scheint sich bei Tage ruhig zu verhalten und nur des Nachts auf Raub auszugehen i)« Sie überwintert, daher trifft man sie schon in den ersten Tagen des April erwachsen und zur Verwandlung reif an 2) . In der ersten Hälfte dieses Monates noch verpuppt sie sich, zu welchem Ende sie sich in den Sand ein- gräbt, in welchem sie einen schief absteigenden Gang macht, der 1) Dasselbe hat auch Blisson an der Lai-ve von ISebria brcvicoUis beobaditet. 2) Blisson gibt dasselbe von Nebria brevicolUs an. 30'* Low. Beschreibung' der Larve von Nehriu pidcornis Fab. aber auf der Oberfläche nicht zu sehen ist, da er mit dem auf- gescharrten Sande ganz ausgefüllt wird. Die Nymphe liegt ungefähr fünf Wochen in der Erde. Der Käfer streift noch in der Erde die Nymphenhaut ab , und veriässt durch denselben Gang, durch welchen er sich zur Verpuppung in die Erde begab, den Ort seiner Verwandlung, indem er den den Gang aus- füllenden Sand hinwegräumt. Er braucht fast eine Woche, bis er ausgefärbt ist und fängt nicht nur lebende Insecten mit grosser Schnelligkeit, sondern verschmäht auch todte nicht, wie ich mich durch eigene Anschauung überzeugen konnte. Character aniversalis der Nebria -Larven. Wenn man die bis jetzt bekannten Larven der drei Nebria- Arten: N. Germari, N. hrevicolUs und N. picicornis mit einander vergleicht, so lassen sich folgende Merkmale als charakteristisch für die Larven der Gattung Nebria aufstellen : Körper lang, schlank und flachgedrückt, nach vorn und hinten verschmälert, und ausser dem Kopfe aus drei Brust- und neun Hinter- leibsringen bestehend. Jedes Segment auf der Oberseite mit einer lederartigen Platte bedeckt. Kopf ziemlich quadratisch mit abgerun- deten Ecken, so breit als das Pronotum. Augen zwei, an den Seiten- rändern des flachen Kopfes stehend, jedes aus sechs getrennten, halb- kugeligen Punktaugen bestehend. Fühler so lang als Kopf und vier- gliedrig. Das zweite Fühlerglied ist das längste und das letzte trägt an seinem Ende nach innen ein fühlergliedartiges Anhängsel *)' wo- durch die Antennen fünfgliedrig erscheinen. Oberkiefer gross, weit hervorragend mit einem starken Zahn an der Innenseite. Kiefertaster zwei, von denen der innere zwei- und der äussere viergliedrig ist Pronotum länger oder ebenso lang als breit. Meso- und Metanotum breiter als lang. Hinterleibssegmente doppelt oder mehr als doppelt so breit als lang, mit kleineren Schildern als die Thoraxsegmente 1) Wenn auch weder Heer noch Blisson in ihren Beschreibungen der Larven von Nehria Germari und hrevicolUs etwas davon erwähnen, so stimmen doch ihre Abbildungen jener Larven, mit der, die ich vor mir habe, hierin ganz iiberein. nebst einer Charakteristik der Nebria-Arten. SOS bedeckt. Der letzte Hinterleibsring trägt eine Afterröhre und zwei lange, mit gerade abstehenden steifen Haaren besetzte Schwanz- borsten. Beine sechs, gleichgestaltet, behaart, mit ziemlich langen Schenkelringen, kurzen Schienen und eingliedrigen Tarsen. Wenn man die Körperlänge dieser drei Nebria-Arten sowohl in ihrem Larven- als auch in ihrem vollkommenen Zustande mit einan- der vergleicht, so ergeben sich hierin folgende Unterschiede dieser drei Insecten ; Larve Imago Nebria Germari Heer . . o '0 Linien i — 4 • S Linien „ brevicollis Fab. ..6*S „ 5 — S*5 „ „ picicornis Fab. . .7'0 „ 6 — 7*0 „ Aus dieser Zusammenstellung ist nicht nur ersichtlich, dass diese drei Nebrien sowohl als Larven, als auch im vollkommenen Zustande in ihrer Länge um eine Linie von einander abweichen, sondern auch dass die Larven nur um eine Linie länger sind als die Imaaro's. Erkliirang der Abbildungen. Fig. 1. Die Larve etwas vergrössert, von der Oberseite. Fig. 2. Der Kopf der Larve, stark vergrössert, von der Oberseite. a die Augen, b die Fühler, (! die Oberkiefer, d der gezähnte Vorderrand des Clypeus. e die Unterkiefer, f die viergliedrigen Kiefertaster, g der Hals, Ä die Stirn, i die Lippentaster. Fig. 3. Der Unterkiefer und das Kinn der Larve, stark vergrössert, von unten gesehen. a die Angel des Unterkiefers, 6 der Stiel desselben, c innerer Lappen des Unterkiefers, d äussere Lappen desselben, der in einen zweigliedrigen Taster umge- wandelt ist, e der viergliedrige Kiefertaster, f das Kinn, Sitzb. d, mathem.-naturw. Cl. XXli. Bd. I. Hft. 20 306 Low. Beschreibung' der Larve von Nehria picicornis Fab. etc. ./. yu/.y. t Aus l.ltk.Hr-f_ii.;ta,a±.'dru-k5 Sit7,ungsb.d.k.Akad.d.W.math.n.atiinr.fI.XXIl.Rd-i.1[eftJ856. Hauer. Untcrsiicluing- des Mineralwassers von Stubit/.a in Croatien. 307 Utttersnchung des Mineralwassers ro7t Sfuhifza in Croatien. Von Karl Ritter tou Hauer. Die lieissen Quellen vonStubitza sind bereits seit Jahrhunderten bekannt. Sie entspringen in einem schönen Thale von Nieder-Zago- rien im Agramer Comitale, vier Stunden von Agram und drei Stunden von Krapina entfernt. Unweit davon liegt das dem verewigten Bischöfe von Agram, Maximilian von Verhovacz angehörig gewesene schöne Schloss Gollubowetz. Er war der Gründer der jetzt in der Nähe der Quellen befindlichen Badeanstalten. Seit dem Bestehen derselben war das Bad einige Zeit hindurch stark besucht; doch erlitt die Frequenz später eine bedeutende Abnahme. Neuerdings hat nun das Landes-Gouvernement von Croatien ein Augenmerk darauf gerichtet , den Gebrauch der als sehr heilsam bekannten Quellen zu fördern, und dahin zu wirken gestrebt, um die gesammte Badeanstalt wieder möglichst zu heben. In erster Instanz erschien es hiezu nöthig, eine genaue chemische Analyse des Was- sers ausführen zu lassen. Das k. k. Bezirksamt von Stubitza sendete zu diesem Behufe die erforderliche Quantität des Wassers an die k. k. geologische Reichsanstalt. Es entspringen in der Umgegend von Stubitza viele warme Quellen; überall, wo gegraben wird, treten neue Wässer zu Tage, doch sind es nur zwei, welche hier näher in Betracht kommen , sowohl wegen ihrer hohen Temperatur , als weil sie das für die dortigen Baderäume erforderliche Wasser liefern. 1. Die Stubitzer Mineralquelle. 2. Die Schlammquelle. Da diese Quellen eine zu hohe Temperatur haben, um unmit- telbar benutzt werden zu können, so ist für die Abkühluns: des Wassers in besonders hiezu eingerichteten Reservoirs Vorsorge getroffen. Aus diesen wird das Wasser dann in die einzelnen Bäder abgeleitet. 20* 308 Hauer. Resultate der qualitativen Intersuchang. Das Wasser beider Quellen ist klar, färb- und geruchlos. Der Geschmack ist weich, kaum merkbar salzig. Es reagirt weder sauer, noch alkalisch; in sehr eingeengtem Zustande etwas alkalisch. Die Temperatur der Quelle Nr. 1 ist nach wiederholten Beob- achtungen von ßaumbach, von dem auch die einzigen bisher bekannten Daten über die chemische Zusammensetzung dieses Wassers herrühret) i). am Ursprünge der Quelle 58'T" C. Die Temperatur der Schlammquelle ist etwas niedriger. Das specißsche Gewicht von Nr. 1 wurde: 1-00040 ) 1-00043 ( im Mittel — 1-00042 bei 19« C. 1-00043 ) gefunden ; jenes von Nr. 2 ! n^nt! ( im Mittel = 1-00044 bei 19« C. 1-00043 j Baumbach gibt nach seinen Beobachtungen das specißsche Gewicht etwas höher an, nämlich = 1-00204. Er bestimmte das- selbe durch Abwägen eines Glastropfens in destiJlirtem und dann im Mineralwasser. Ich bediente mich hiezu eines Piknometers. Dieser Unterschied in der Angabe des speciüschen Gewichtes scheint übrigens nicht in der Verschiedenheit der Methode der Bestimmung, als vielmehr darin zu liegen, dass der Gehalt des Wassers an fixen ßestandtheilen seit der Zeit, in welcher Baum b ach seine Untersuchungen ausführte, abgenommen haben dürfte, denn er fand auch einen etwas höheren Gehalt an lixen Bestandtheilen. im Vergleiche mit jenem, welchen ich eriiielt. An aufgelösten Stoffen ergab die qualitative Analyse in beiden Wässern folgende Säuren: Basen: Chlor, Kali, Magnesia. Schwefelsäure, Natron. Eisenoxydul Kohlensäure, Kalk. Thonerde. Kieselsäure, Ol •gan ische Materie. 1) Phys.-otiem. Uiitersucliiing- der Mineralquellen von Stuhit/.ü in Cro.nlien. Ag^mni 1820. Untersuchuii}; des Mineralwassers von Stubitza in Croah'en. 309 Die Menge des Eisenoxyduls ist im Wasser beider Quellen sehr geringe. Nur wenn dasselbe stark eingeengt wird , gelingt es durch die empfindlichsten Reagentien die Gegenwart von Eisen nachzu- weisen. Die Bezeichnung als Stahlvvasser, welche Baumbach für das Mineralwasser von Stubitza wählte, erscheint somit unstatthaft. Der Gehalt an organischen Substanzen ist ebenfalls sehr geringe auch im Wasser der Schlammquelle. Der Rückstand der beim Ver- dampfen zur Trockne bleibt, färbt sich beim Glühen kaum merklich braun. Die Kohlensäure beträgt nicht viel mehr, als erforderlich ist, um die nicht an Schwefelsäure gebundenen Mengen von Kalk und Magnesia als Bicarbonate in Lösung zu erhalten. Nach der Angabe von ßaumbach ist auch im frisch geschöpften Wasser der Gehalt an freier Kohlensäure nicht beträchtlich. Quantitative Analyse. Die Bestimmung des Chlors geschah durch Zusatz von sal- petersaurem Silberoxyd zu dem mit Salpetersäure angesäuerten Wasser. Die Schwefelsäure wurde aus dem mit Chlorwasserstoll- säure versetzten Wasser durch Chlorbaryum gefällt. Die Bestimmung der Kohlensäure geschah durch Fällung derselben mit Ammoniak und Chlorbaryum. Tm erhaltenen Nieder- schlage wurde die Menge der Kohlensäure mittelst des Apparates von Schaffner bestimmt. Die Kieselsäure wurde abgeschieden durch Verdampfen des Wassers zur Trockne, nach Zusatz von etwas Chlorwasserstoffsäure und Wiederauflösen in Wasser. Der unlöslich gebliebene Rückstand wurde so lange gewaschen, bis das ablaufende Wasser keine Reac- tion auf schwefelsauren Kalk gab. Thonerde und Eisen wurden durch Ammoniak aus dem mit etwas Salpetersäui'e erhitzten Wasser gefällt. Die Fällung des Kalkes geschah durch oxalsaures Ammo- niak, jene der Magnesia durch phosphorsaures Natron und Ammoniak. Zur Bestimmung der Alkalien wurde eine Quantität des Was- sers nach Zusatz von Salzsäure zur Trockne verdampft, dann wieder gelöst, Thonerde, Eisen und Kalk mit Ammoniak und oxalsaurem Ammoniak gefällt, das Filtrat zur Trockne verdampft und geglüht. 310 Hauer. Die rückständige Masse wurde mit Schwefelsäure befeuchtet, neuerdings geglüht und in Wasser aufgelöst. Die Flüssigkeit wurde mit BarytAvasser versetzt und nach Entfernung des Niederschlages Kohlensäure eingeleitet. Nach der Trennung des kohlensauren Barytes wurde Kali mit Platinchlorid gefällt und Natron als Chlornatrium gewogen. Quelle ^r. 1. Analytische Belege. 1. Abdampfrüekstand. Zur Bestimmung der fixen Bestandtheile im Ganzen wurden 3 Liter des Wassers = 3001-26 Gramme eingedampft, schliesslich im Wasserbade zur Trockne gebracht und dann bei 130o C. so lange erhitzt, bis das Gewicht constant blieb. Erhalten wurden 1-21 10 Gramme. 2. Chlor. 620 Gramme des Wassers gaben 0*0240 Gramme Chlorsilber = 0-0059 Gramme Chlor. 3. Schwefelsäure. 420 Gramme des Wassers gaben 0*093 Gramme schwefelsauren Baryt = 0-0319 Gramme Schwefelsäure. 4. Kohlensäure. 1 Liter = 1000-42 Gramme des Wassers gaben 0-2325 Gramme Kohlensäure. 5. Kieselsäure. 3 Liter =3001-26 Gramme des Wassers gaben 0-110 Gramme Kieselsäure. 6. Thonerde und Eisen. 3 Liter des Wassers gaben 0-009 Gramme Thonerde und Eisenoxyd i). 7. Kalk. 3 Liter des Wassers gaben 0511 Gramme kohlensauren Kalk = 0-2861 Gramme Kalk. *) Die Menge des Bisenoxydiils iin Wasser war zu geringe , um von der Thonerde getrennt werden zu können, daher es als Kisenoxyd mit derselben vereinigt in Rechnung gebracht werden inusste. Untersuchung' des iMineralwassers von Stubitica in Croalien. 311 8. Magnesia. li Liter des Wassers gaben O'S'ily Gramme pyrophosphorsaure Magnesia = 0-1207 Gramme Magnesia. 9. Kali. 3 Liter des Wassers gaben 0-221 Gramme Kalium-Platinciilorid = 0-0426 Gramme Kali. 10. Natron. 3 Liter des Wassers gaben 0-198 Gramme Chlornatrium = 0-1049 Gramme Natron. 11. Organisehe Materie. Diese ist, wie erwähnt wurde, nur in Spuren vorhanden und konnte desshalb ihrer Menge nach nicht bestimmt werden. Der Gehalt dieser Bestandtheile beträgt für 10000 Gewichts- theile des Wassers: Chlor 0-095, Schwefelsäure .... 0-759, Kohlensäure .... 2-324, Kieselsäure 0-366, Kali 0-141, Natron 0-349, Kalk 0-953, Magnesia 0-402, T'"»"«-"'^, l 0-029, Lisenoxyd j organische Materie . . Spur, Abdampfrückstand . . 4*035. 12. Bestimmung der an Schwefelsäure gebundenen Mengen von Kalk und Magnesia. 3 Liter des Wassers wurden zur Trockne verdampft , dann mit Wasser aufgenommen, vom unlöslichen Rückstande abfiltrirt und dieser so lange gewaschen, als sich davon etwas löste. Die wässerige Lösung gab 0091 Gramme kohlensauren Kalk = 0-0509 Gramme Kalk und 0-143 Gramme pyrophosphorsaure Magnesia ^ 0*0515 Gramme Magnesia. Dieses beträgt für 10000 Theile des Wassers: 0-169 Kalk, Ol 71 Magnesia, welche als schwefelsaure Salze enthalten gewesen sein mussten. 3 1 -w Hauer. In 10000 Gewichtstheileii des Wassers sind sonach an Salzen folgende Mengen enthalten: 0061 Na ) ^^ ^^, ft-OQ«< PI ( ^^^^ Chlornatriuni. 0141 KaO } ^ 01 IQ ^O ( 0260 schwefelsaures Kali. 0044 NaO ) ^ ,^, O-O^iT SO t 0101 schwefelsaures Natron. 0-169 CaO ) ^ ,,^ . 0-941 SO 0'410 schwefelsaurer Kalk. 0171 MgO K ^, , 0-'i49 SO ( O'^l«» schwefelsaure Magnesia. 0-222 NaO ) ^ ^^ , Ol ^7 ro i 0-379 kohlensaures Natron. 0-784 CaO i, ,n. . , 0-616 ro ( l''*00 kohlensaurer Kalk. 0-231 MgO) , ,«, , ,, i).f)KA CO ( ^'^^^ kohlensaure Magnesia. 0-029 Thonerde und Eisenoxyd. 0-366 Kieselerde. 4-099 Summe der tixen Bestandtheile. 4-03S gefunden als Abdampfrückstand. Die Gesammtmenge der Kohlensäure beträgt .... 2-324. Die Kohlensäure der einfach kohlensauren Salze . . . 1-027. Die Kohlensäure, welche mit Kalk und Magnesia Bicar- bonate bildet (halbfreie Kohlensäure), beträgt 0-870. Mithin erübrigt freie Kohlensäure 0427. Das Wasser enthält also : In 10000 Gi-ammen In 16 Unzen Chlornatrium 0-1S6 Gramme oTl9 SIlT Schwefelsaures Kali 0-260 0-199 Natron ..... Q-lOl „ 0-077 "„ Schwefelsauren Kalk 0-410 0-314 Schwefelsaure Magnesia . . , . 0-S13 „ 0-394 Kohlensaures Natron 0379 0291 Zweifach kohlensauren Kalk . . 2-016 „ 1-548 „ kohlensaure Magnesia . 0-739 „ 0567 „ Thonerde . ) Eisenoxydul I Ö029 „ 0022 „ Untersuchung des Minenilwasseis von StubitM in Croatien. 313 In 10000 Grammen In 16 Unten Kieselerde 0366 Gramme 0281 Gran Organische Materie Spur „ Spur „ Freie Kohlensaure 0-427 „ 0-327 „ ftnelle Nr. 2. Analytische Bei ege. 1. Abdampfrückstand. l Liter = 1000-44 Gramme des Wassers hinterliessen 0-368 Gramme Rückstand. 2. Chlor. 7S0 C. C. -- 750-33 GrammedesWassers gaben 0-040 Gramme Chlorsilber = 0-0098 Gramme Chlor. 3. Schwefelsäure. 500 C.C. = 500-22 Gramme des Wassers gaben 0124Gramme schwefelsauren Baryt = 0-0425 Gramme Schwefelsäure. 4. Kohlensäure. 500 C. C. des Wassers gaben 0-1305 Gramme Kohlensäure. 5. Kieselsäure. 3 Liter = 3001 -32 Gramme des Wassers gaben Ol 080 Gramme Kieselsäure. 6. T hon er de und Eisen*). 3 Liter Wasser gaben 0-004 Gramme Thonerde und Eisenoxyd. 7. Kalk. 3 Liter des Wassers gaben 0-514 Gramme kohlensauren Kalk = 0-2878 Gramme Kalk. 8. Magnesia. 750 C. C. des Wassers gaben 0-094 Gramme pyrophosphorsaure Magnesia = 0-0338 Gramme Magnesia. 9. Kali. 3 Liter des Wassers gaben 0-217 Gramme Kalium-Platinchlorid = 0-0419 Gramme Kali. 10. Natron. 3 Liter des Wassers gaben 0-205 Gramme Chlornatrium = 0-1086 Gramme Natron. *) Bezüglich des Eisens gilt das bei der Quelle Nr. 1 Angeführte. 3 j 4 H :. u e r. 11. Organische Substanzen. Diese sind nur in Spuren vorhanden. Der Gehalt dieser Bestandtheile beträgt für lOUOO Gewichts- theile des Wassers: Chlor 0-130, Schwefelsäure .... 0-849, Kohlensäure 2-608, Kieselsäure 0-359, Kali 0-139, Natron 0-361, Kalk 0-958, Magnesia 0-450, ^!"'"^'-''M 0-013, Lisenoxyd | organische Materie . . Spur, Abdampfrückstand . . 3-678. 12. Bestimmung der an Schwefelsäure gebundenen Mengen von Kalk und Magnesia. 1 Liter des Wassers wurde zur Trockne verdampft und dann in Wasser gelöst. Die Lösung gab 0-026 Gramme kohlensauren Kalk = 00145 Gramme Kalk und 0-041 Gramme pyrophosphorsaure Magnesia = 00147 Gramme Magnesia. Dies beträgt für 10000 Theile des Wassers 0-144 Kalk und 0-146 Magnesia, welche als schwefelsaure Salze im Wasser enthalten waren. In 10000 Gewichtstheilen des Wassers sind sonach folgende Salze enthalten: RA Nu ) 0-214 Chlornatrium. 0-084 Na I 0130 Cl ( 0139 KaO OII7SO3 0-182 NaO 0-235 SO3 0144 CaO 0-205 SO3 j Ol 46 MgO 0-205 SO, 0256 schwefelsaures Kali. 0-417 schwefelsaures Natron. 0-349 schwefelsaurer Kalk. 0*438 schwefelsaure Magnesia. Uulersuchunj; des Mineralwassers von StubKza in Oroatien. O lo 0-066 NaO ) kohlensaures Natron. 0-046 CO3 ( 0-814 CaO j , ,„0 1 ui 1/ 11 ^ l l-4o3 kohlensaurer Kalk. 0-639 CO, ( 0-304 MgO ) kohlensaure Magnesia. 0-334 CO, j 001 3 Thonerde und Eisenoxyd. 0-359 Kieselerde. 4-249 Summe der fixen Bestandtheile. 4-678 gefunden als Abdampfriiekstand. Die Gesammtmenge der Kohlensäure beträgt .... 2-608. Die Kohlensäure der einfach kohlensauren Salze . . .1-019. Die Kohlensäure, welche mit Kalk und Magnesia Bicar- bonate bildet (halbfreie Kohlensäure), beträgt 0-973. Mithin erübrigt freie Kohlensäure 0*616. Das Wasser enthält also: In 10000 Grammen In 16 Unzen Chlornatrium 0-214 Gramme 0-163 Gran Schwefelsaures Kali 0 256 „ 0-196 „ Natron 0-417 „ 0-320 „ Schwefelsauren Kalk 0-349 „ 0-268 „ Schwefelsaure Magnesia .... 0-438 „ 0-336 „ Kohlensaures Natron 0-112 „ 0-086 „ Zweifach kohlensauren Kalk . . . 2-092 „ 1-606 „ „ kohlensaure Magnesia . 0-972 „ 0*746 „ Th«"^'"'^' i 0-013 „ 0-009 „ Eisenoxyd 5 Kieselsäure 0-3S9 „ 0-27S „ Organische Materie Spur Spur Freie Kohlensäure 0-616 „ 0-473 „ Aus der Analyse dieser beiden Wasser ergibt sich, dass Ihre Zusammensetzung eine ziemlich homogene ist. Schon Baumbach, der mehrere Quellen aus der Umgegend von Stubitza geprüft hat, beobachtete, dass die Zusammensetzung der einzelnen Wasser wenig von einander verschieden war , daher sie wohl alle einem und dem- selben grösseren Reservoir entstammen. Nach der von ihm veröffentlichten Analyse enthält das Stubitzer Mineralwasser in 1000 KubikzoU folgende Bestandtheile: 3 I(> Hauer. Unteisuch.m- d. Mineralwassers von Stubit za in Croatieii. Chlorcaicium 9.^3 ^;^..^^^ Schwefelsaure Magnesia . . 18.63 Schwefelsaures Natron ... 26-10 Schwefelsauren Kalk . |9ri Kohlensaure Magnesia . . 28-00 Kohlensauren Kalk 32-30 Kohlensaures Eisenoxydul . . 0-70 Kieselsäure I.4I Thonerde 9-09 T3102 g7^. Freie Kohlensäure 20 C. Z Dies beträgt für 10000 Gramme des Wassers nach dem von ihm gefundenen specifischen Gewichte von 1-00204: Chlorcaicium 0-391 Gramme Schwefelsaure Magnesia . . 0661 SchAvefelsaures Natron . . 1-038 Schwefelsauren Kalk . . , 0-482 Kohlensaure Magnesia . .1-114 Kohlensauren Kalk . . . .1-278 Kohlensaures Eisenoxydul . 0-028 Kieselsäure 0-055 Thonerde 0*080 „ 5-127 Gramme. Die Methode indess, welche Baumbach bei der Analyse an- gewendet hat. gestattet keine Beurtheilung des wirklichen Gehaltes des Wassers, so wie keinen genauen Vergleich mit den obigen Ana- lysen, da sie ihn mehr oder minder zu unsicheren Resultaten führen musste. Der Schlamm der sogenannten Schlammquelle hat keine beson- ders bemerkenswerthen Eigenschaften. Er besteht zumeist aus mine- ralischen ßestandtheilen, darunter viele Glimmerblättchen. An orga- nischen Stoifen fand ich 5-72 Procent darin. Verz.eiclmiss der eingegang'enen Driiokscliriften. 317 VERZFJCH^rSS DER EINGEGANGENEN DRUCKSCHRIFTEN. (AUGUST, SEPTEMBER. OCTOBER.) Academie des sciences de Lyon. Memoires. Vol. 5, 6. Academie de St. Petersboiirg. Compte rendu. 18S1. Accademia delle scienze di Bologna. Memorie. Tom. Vi. — Indices generales in novos commentarlos. 5lic^^oi'n, ®tgmunb, ®eoi5i-apf)lfc^e 9Sert^eiIungbe§ @(^tefer=, @(^td)ten- unb «Kaffen-Öebirgeg in ©teiermarf. ®xa^ 1856; S"- Akademie, kais. Leopold. -Karolin. der Natnrforscher. Verhand- lungen. Bd. XVI, Abth. 2. Akademie, k. preussische der Wissenschaften. Monatsberichte: Juni, Juli, August. Akademie der Wissenschaften zu Stockholm. Abhandlungen. 18o2, 1853. — Übersicht der Verhandlungen. 1854. (In schvved. Sprache.) 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Brücke, Ernst, Grundziige der Physiologie und Systematik der Spraclilaute für Linguisten und Taubstummenlehrer bearbeitet. Wien 1856; 8o- Bruhns, C. L., De planetis minoribus inter Martern et Jovem circa solem versantibus. ßerol. 1856; S»- Caplin, J., The origin and use of the electro - chemical bath ect. London 1856; 8o- Catalogo ed illustrazioni dei prodotti primitivi del suolo e delle industrie della provinc. d. Vicenza ete. Viceuza 1855; 8"- Catalogue des monnais byzantines qui composent la collection de M. Soleiroi. Metz 1854; 8«- Cimento, il nuovo. Mai bis August. C 0 r n a I i a, Emilio, Monografia del Bombice del Gelso. Milano 1856: 4»- Cosmos. Nr. 4—18. Egilson, Lexicon poeticum antiquae linguae septentrionalis. Fase. 2. ©ifenlo^r, SDg. , 8e^rbu(i) ber ^^t)fif jum ©ebrauc^e bei SSorlefungen unb jum ©elbftunterri^te. Stuttgart 1857; 8<'- Erlangen, Universitätsschriften aus dem Jahre 1855. Sitting, ^errmann, Über ben ^Begriff t»on ^aupU unb ©egenbewei^^ unb »erwanbte fragen. (Srlangen 1853; 8o- — Übet ben «Begriff ber 3flü(fpe^ung. 16, 1856; 8o- §örfter, g^rift., ^lllgememe SSaujeitung. I'eft 6, 7. Frapporti, Giuseppe, sugli intendimenti di Nicolo Machiavelli nello scivere il principe. Vicenza 1856; 8''" Frattini, Giov., Storia e statistica della industria manifatturiera in Lombardia. Milano 1856; 8'>- ©ef(J)t(^tSbIätter aug ber Sc^tüetj t»on Äo^p. 33b. II, ^f)eft 5. ©ergborf, ^^., (gtntge 2lftenftü(fe jur ®efd)id)te beS fäc^fifdjen ^rinjen^ raubeg. Qlltenburg 1855; 8"- Gesellschaft, antiquarische, in Zürich. Mittheilungen. Bd. XI, Heft I. eingeg'angenen Druckschriften. 319 Gesell Schaft, Allgemeine schweizerische für die gesammten Natur- wissenschaften. Denkschriften, Bd. 14. Gesellschaft, deutsche morgenländische, Zeitschrift. Bd. X, Nr. 3, 4. Gesellschaft, k. d. Wissenschaften zu Göttingen. Commentationes recentiores. Vol. 1—8. 1811 — 1841. ©efeUfc^aft, t. t. mät;r. = fc^Ief. be§ Slcferbaueg ic. SiJiitt^eifungen. 1856; Sftr. 1—16. Gesellschaft, k. sächsische d. Wissenschaften. Berichte über die Verhandlungen der philolog. -historischen Classe. 1855, Heft 1, 2. 1856, 1, 2. — Berichte über die Verhandlungen der mathemat. -phys. Classe. 1854,3. 1855, 1, 2. 1856, 1. — Berichte über die Abhandlungen der philolog.-hist. Classe. Bd. III, Bogen 35, 36. — Berichte über die Abhandlungen der mathem.-naturw. Classe. Bd. V, Bogen 1—30. Gesellschaft, naturforschende in Bern. Mittheil. Nr. 310—359. Gesellschaft, physical. -medicin. in Wiirzburg. Verhandlungen. Bd. VII, Heft 1. 2. Geuns, .1. van, und Schraut, J. M., over buitenbaarmoederlijke Zwangerschap. Amsterdam 1855; 40- Gruber, Wenz., Monographie des canalis supracondyloideus humeri et femoris der Säugethiere und des Menschen. St. Petersburg 1856; 40- G r u nert , Job., Archiv der Mathematik und Physik. Bd. 26, Heft 1, 4. Guarini, S. , Palmieri, L., Scacchi,A., sullo incendio Vesu- viano del mese di Maggio. 1855. Napoli 1855; So- Hahn, Job. G. von, Aphorismen über den Bau der auf uns gekom- menen Ausgaben der Ilias und Odyssee. Jena 1856; 8^' Halle, Universitätsschriften aus dem Jahre 1855. Hof, Karl, E. A. von, Geschichte der durch Überlieferung nachge- wiesenen natürlichen Veränderungen der Erdoberfläche. Gotha 1822—1847, 5 Bände; S"- Istituto, I. R., Lombarde. Memorie. Vol. 5. — Giornale. Nr. 45—48. Istituto, I. R., Veneto, Memorie. Vol. 6. — Atti delle Adunanze. Nr. 7, 8. 320 Verzeichniss der Jahrbuch, neues, für Pharmacie und verwandte Fächer. Bd. VI, Heft 1, 2. Jahresbericht für Chemie etc. 18SS; I. Jahresbericht V. über die wissenschaftlichen Leistungen des Doctoren-Collegiuras der medicinischen Facultät zu Wien. Jordan, Alexis, Memoires sur l'aegilops triticoides etc. Paris 1856; 8*^- — de Torigine des diverses varietes ou especes d'arbres fruitiers etc. Paris 1853; So- Keiler, Adalbert von, Elblin von Eselsberg. Tübingen 1856; 8"' Kiel, Universitätsschriften aus dem Jahre 1855. Kornis, Carol. , Processus Villa nuova de Minho pars criminalis discussione juridica pertractata. Rio de Janeiro 1856; 4*'- Kr eil, Karl, Magnetische und geographische Ortsbestimmungen im österreichischen Kaiserstaate. 15. Jahrgang. Lancia, Federico, Elogio di Pietro Calcara. s. 1. et d. (9 Exempl.) Landgrebe, Georg, Naturgeschichte der Vulcane. ßd. 1,2. Gotha 1855—56; 8«- Lange, Ludw., Römische Alterthümer, Bd. 1, Ber. 1856; 8". Leipzig, Universitätsschriften aus dem Jahre 1855. Lotos, 1856. Nr. 3—9. Maatschappij hollandsche der Wetenschappen teHaarlem. Natiiur- kund. Verhandelingen. Deel 11, 2. Malagö, Pietro P. , Statistica di operazioni e cura del tumore e fistola lagrimale. Venezia 1851; 8"" — Nozioni elementari intorno airinflannnazione. Ferrara 1844; 8"* — Recherches sur les formes cristallines et la composition chimique de diverses sels. Paris 1856; S"- Matzka, Wilhelm, Ein neuer Beweis des Kräftenparallelogrammes. Prag 1856; 4«- Mittheilungen aus Justus Perthes geogr. Anstalt. 1856. Nr. 1 — 6. Mittheilungen der k. k. Centralcommission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale. I. Jahrgang, 8 — 11. Müllenhof, K., Über die Weltkarte und Chorographie des Kaiser Augustus. Kiel 1856; 4"- Nardo, Dom., Sul pol£j;e aggregatore del ferro e sulla formazione del cosl detto Caranto nell* adriatico bacino. Venezia 1856; ö"- — Sopra un semplice e facile mezzo di leggere distinto senza lenti ecc. Venezia 1856; 4" eiugegangeneu Druckschriften. 321 Nardo, Osservazione suH' uso medico dei fegati, Venezia iSSS; 8"- — Sopra il potere che hanno aicuni olii essenzial i facilmente ossi- genabili ecc. Venezia 1856; 8**- Neve, Felix, Memoire sur la vie d' Eugene Ja equ et. Bruxelles 1856; 4«- Nicolet.'H, , Atlas de Pliysique et de Meteorologie agrieoles, Paris 1855; Fol. Observations faites ä l'observatoire magnetique etmeteorol.de Helsingfors. Vol. I — IV. Ölfner, Subtüig, 5)tego b' ^guttat im^a^re 1736. (5lu§ SÖert^eimer'S Sa^rburf) 1857.) Plattner, Karl, Die metallurgischen Röstprocesse, theoretisch betrachtet. Freiburg 1856; So- Poesie s Wallones. Nr. 1, 2. Liege 1842; 12o- Poey, Andre, Des characteres physiques des eclairs en boules. Paris 1855; 8o- — Supplement au tableau chronologique des tremblements de terre ressentis a Cuba 1551—1855. Paris 1855; 8o- — A chronolog. table of cyclonic Hurricanes whieh have occured in the West-Indies and in the north Atlantic from 1492 — 1855. London 1855; S«- — Projet d'installations d' un observatoire meteorologique a la Havanne. Versailles 1855; 8o- ^tatofceücra, (Sbuarb, ©ie felttfc^en unb römifc^en Qlntifen in «Steier- marf. ®ra| 1856; 8o- Programme und Jahresberichte der k. k. Gymnasien zu Böhmisch- Leippa, Brunn, Feldkirch, Pilsen, Troppau, Tarnow, Neusohl, Klattau, sowie der Ober-Realschule zu Ofen für das Jahr 1856. Quellen zur bayerischen und deutschen Geschichte. Bd. I. Münch. ; 8"* Reichsanstalt, k, k. geologische, Abhandlungen. Bd. IIL — Jahrbuch, Bd. VI, Hft. 4. VII, 1. Report of the Superintendent of the Coast Survey 1851 — 1854. Washington 1852— 1855; 4<- Review, the natural history. Dublin 1856. Nr. 1 — 11. Riedel, Adolph, Novus codex diplomaticus. B 1. 1 0, 1 1 . Berlin 1 856 ; 4o- Romanin, S., Storia documentata di Venezia. Tom. IV, Nr. 4. ^ömit'^ü&intt, 5(blapbune, ett^eitt öon 6arb. mUtt ü. iBranben^ 6urg bem SffieiSfcauenf (öfter ju ^ranffurt. 1854; 8»- Sitzb. d. malhem.-natiirw. Cl. XXII. Bd. I. Hft. 21 322 Verzeichniss der Römer-B ücliner. Die Entwickelung der Stadtverfassung und die Bürgervereine der Stadt Frankfurt a. M. Frankfurt 1855; So- Rostock, Universitäts-Sehriften aus dem Jahre 1855. Sallenave, Traite theoretique et praetique sur l'epuisement pur et simple, de f economic humaiiie, et sur les maladies chroniques les plus repandus qui ont cette origine. Bordeaux 1856; S"- Sartori US v. Waltershausen, Gauss zum Gedächtniss. Leipzig 1856; 80- Sehroeder, Karl, La rotation souterraine de la masse ignee, ses causes et ses consequences. Paris 1856; 8"- (12 Exempl.) Secchi, Angelo, Descrizione del nuovo osservatorio del collegio Romano. Roma 1856; 4o- Societä, R. ßorbonica, Rendieonto delle adunanze e de" lavori, 1855'. Napoli 1856; 4o- Societas scientiarum fenniciae. Acta. Tom. IV, V. 1. — Öfversigt af förhandl. 1, 2, 3. Societe, R. d. Agriculture etc. de Lyon. Annales. Tom. VII. Societe geologique de France. Bulletin. Tom. XIII. Feuill. 8 — 19, 61—65. Societe helvetique des sciences naturelles. Actes de la 40 session a Chaux de fonds. 1855; 8o- Societe Lineenne de Lyon. Annales. Tom. 2. Society, Asiatic of Bengal. Journal 1855, Nr. 7. 1857, 1, 2. Society, Asiatic of Great Britain. Journal. Vol. XV. 2. XVI, 1. Society, R., of London. Transactions. Vol. 145, p. 2. 146, 1. — Proceedings Vol. VII, Nr. 11 — 13, 15—22. Soleirol, Notice sur les chilTres romains. Metz 1855; 8"* (10 Exempl.) ©pie^el, 3^r., Über bie ii-antf(^e ©tammüerfaffung. Wlmd)tn 1855j 4"- Stelhvag, C. v. Carion, Die Ophthalmologie vom naturwissen- schaftlichen Standpunkte. Bd. II, 1, 2. Erlangen 1855/56. Tafeln zur Statistik der Österreich. Monarchie. Neue Folge. Bd. 1, Hft. 1—6. 2;^ierf^, ^. , Snfectiong=aSerfu(f)e an X^ieren mit bem ^n^alU beä 6^oIera=©arme§. SKün^en 1855; 8o- Tübingen, Universitäts-Sehriften aus dem J. 1855. aSerein, 2({tert^umö= , in Lüneburg, ©ie 5(Itert^iimer ber «Stabt Süne^ bürg. Stef. 1, 2, 3. eingegangenen Driiekseliriften. 323 Verein, Göttingischer, der bergmännischen Freunde. Bd. 3 — 7, Göttingen 1833—56; 8"- Verein, historischer, der fünf Orte Lucern etc. Der Geschichts- freund. Lief. 12. 3Serein, t)iftor., für baö ©rop^erj. Reffen. Qlrc^tü. SBb. 8, ^ft. 3, Verein, historischer für Niedersachsen, Archiv. 1853. 1,2. SSerein für ^§)am6iu-gif(^e ©efc^tc^te, >§)amburgtfc^e (S^ronifen. ^eft 2. — ßeitfc^rtft. Stielte ^olge. iBb. I, ^ft. 2. SSerein, ^tftor., \>on uub für Cberöa^ern. ißb. 15, ^ft. 2, 3. — «Kredit). XV. 2, 3. — Sa^reSbertc^t. 1854. Verein, siebenbürgischer, für Naturwissenschaften. Verhandlungen. Bd. VII, 1—6. SSerein juc SSeförberung beS ©artenbaueg m ben f. preup. Staaten. s«eue Sfiet^e. ^a^rg. II, 7—12. Vering, Fried,, Commentarius ad legem 4, •§. 1 digestorum de cond. inst. Heidelberg 1856 ; S^' Visiani, Robertode, e Massolongo Abramo, Flora de' terreni terziarii di Novale nel Vicentino. Torino 1856; 4"* Vriese, W. H. de. Memoire sur le camphrier de Sumatra et de Borneo. Leide 1856; 4«- Weyer de Streel, La Cineide ou la vaclie reconquise. Poeme national. Bruxelles 1854; 8"- Söifftröm, ^o^. @m., ^ai^xt^bmä^t über bte botau. 2trbeiten ic. (in fc^tüeb. Sprache) für 1850. Sf)!. 1, 2. Storf^olm 1855; 8o- Win necke, F. A.T., De Stella o coronae borealis duplici. ßerolini 1856; 80- Sffioln^, ©regor, Äirc^Itc^e Sopogra^^ie »on 9)?%en. SSb. I, 5l6t^. 2. Zantedeschi, Franc, Descrizione di uno Spettometro. Padova 1856; 80- — Ricerche sulle leggi delle capillarita. Venezia 1856; 8"- Zeiring, Ad., Das Normalverhältniss der chemischen und morpho- logischen Proportionen. Leipzig 1856; 8"' Phiiiiologisclic Übersichten vou Österreich im Juni 1856. Von dem conespondircnden Milglicde K. F ritsch. Adjunelen der k. k. Central-Anstalt. I. Pflanzen-Kalender. Orte sind iiach der minieren Temperatur des iVlonates geordnet, die Zeiten gelten für die ersten Blüthen. borg Klascr Midiere Temperatur . Aeliillea millerolium . Napcllus . . Calyslegia scpium . . Campaoula mediuDi Catalpa sjringaefoliu . Cichorium luiybos . . Cyelaracn eurupaeum . Daueus Carota . . . Digitalis purpiirea . . Eckiam vulgare . . . Elaeügnus liurteosia . Hcmcrocaltis fulva ■ . Lavandula vera . . . Lilium candiduin . . „ Martagon . . ■ Lytlirum Salicaria . . Ueaotliera bieanis . . Ononia apinoaa . . . Oaoporilon Acsalliium Origaaum vulgare . . üoaa eeatirolia . . . Sanibucus Ebttlua . . Se.luni acre Solitlago virgaurca Tiiia graadifolia . . , parvifulia . . . Typha latifolia . . . + 0 f/C + N lC/6 ± S/O + '«/« + 2/6 + 29/G ± '/' + "fi + 51/B + S 3/11 + C/Ij — K 29/fi 4- 80/6 + 15/6 + 30/5 + V« + 10/0 + 21/« + "/' + 4/0 + IS/6 -j- 29/0 + il/6 + l'/6 + l'/6 + 26/0 + 5/0 + S 5/6 + i»/,o + S iS/O + 0 13/6 + SW 2/7 + SW 14/0 -|-S\V 20/6 + SW 21/6 + SW 1/6 + SW 4/0 + SW 20/6 + SW 14/6 + SW 30/6 + SW 1/6 ;'■,") 28/6 25/5 + SW 14/7 + SW 27/6 -i-SW 27/6 -(-SW 22/6 — N 12/7 + '«/' ± 'V» ± a*/6 ± «/' ± 't'-n + 0 4/7 + 20/7 14/0 ± ü 4/8 25/6 + 19/6 -l-SS/6 -I- l's/0 Reifen der ersten Früclite: raperi jMorus alba . , . . Pruaus avium . . . nibct Graaiularia . nubus IdaeUfi . . . Vaceinium Myrtlllas + S 21/5 20/0 20/0 + 10?0 + N 1/6 + 11/6 + 22/6 -I- 17/6 + 20/6 -I-SW 1/7 -fS\V 1/7 In dem brueliweiso angeschriebenen Datum bedeutet der Zähler den Tag, der Nenner den Monat. Das Zeichen -f bedeutet, dass die Pflanze an heiteren Tagen den grösstcn Theil des Tages hindurch von der Sonne beschienen wird, — hingegen, dass sie selbst bei heilerer Witterung mehr beschattet als besonnt ist. Die Buchstaben S., N. u. s. w. zeigen die Wcltgegenden an, gegen welche die Abdachung des Standortes der l'flanze gerichtet ist. Sitzb. d. raatll.-naturw. l'l. XXII. Bd. I. Hft. ■sten Blütlien eotialte Mittlere TempTatur Achillea Millefolium Aconitum Lfcoclouur „ Napellus , ADtirrhiaam miguB Caiyategia sepium CampBDula Medium Catalpa syriagaefulia CiL-horium Inlybus Coronilla Taria . . Cyt'lameii europaeuin Daucus farula . . Difi'alis purpurea Kthium vulgare . Elaeagnüfi hortenais Hemerocallia fulva Lavauilulu rera ■ . Lilium caadiduin . „ Martagon . Lytlirura Salicaria Oenothera hiennin . Oüoui, .piuo-« . . Onoponlon Acanthiuir Origanuin vulgare , Rgsa cealifulia . . Sambucus Ebulus , Se.lum Hcro . . . , Solidago vii'gaurea Tilia graodifulia Typha lalifolia . . Reifen der ersten Früchte: au/3 19/7 "4/7 22/G 30/G 19/ü l8/(i + 5/(i + 2/R 12/7 ■4/7 Kfiiiigfi- bcrg SU. Andre Gaslein + ll?9 30/3 +S 23/6 ts 6/7 24/7 Unter- Senf- Tiliach lenberg Senften- berj + H/6 + 16/6 26/6 18/6 S/6 16/6 10/6 vm- grallei Miltlere Temperatur Fr.B.rfa ,e,ca . . Murns alba . . . . Priiniii avium . . . Ribca GruGSularia . nubui Idacuii . . . Vacciniuiu Myilillu. Ofen: Prof. Kerner. Pressburg: P. Eschfüller S. J Bolzen: Prof. Conzin. Wien: Adjunct Fritseli. Rodaiin: Assistent Burkharill. Pratcr: Adjunet Fritsch. Laaerbcrg: F. Low. Molk: P. Staufer. ") Im forstbotaniselien Uarfcn zu Sfh -I- i2n ■ 9/7 Wallendorf: Pfarrer Klopps. Brunn : Julius Wiesner. Klagenfurt: Director Prettner Jaslo: Dr. Krzii. Cilli: Prof. Tomaseliek. Linz: P. Hinteröcker S. J. Lienz: P. Mag. Keil. Prag: Wilhelraiue Fritsch. Namen der Bfobiithtcr. Willen: Subprior Prantncr. Neusohl: Waldhereiter NeubeWcr Prof. Vare^ka. Herinannstadt: Prof. Reisseoberger Lemberg: Dr. Rohrer. Leutsehau: Dr. HIavaezek. Kremsniünster: Director Reslhiibor Pilsen: Prof. Sinetana. rde blas Holzptlanzen cultivirt, welche von Herrn Bergnilli ScIi Kronstadt: Prof. Lurtz. Schüssl: Verwalter Bayer. Weissbriach: Pfarrer Kohlmayer Sl. .lakob: Pfarrer Kaiser. Markt Aussee: Pohl und Hafner. Pürglilz: Ingenieur Truxa. Admonl: P. Hildebert Haas- j Scheinnitz, bot. G.: Bergr. Schwi ivarz mit grösster Sorgfalt beobachtet werden. Bugganz: Waldmeister Szaihely. Königsberg „ „ Bries : Dr. Zechentner. Skleno: Dr. Rombauer. Szliacs: Dr. Habermann. Szl. Andre: H. Seherft'el. Senftenberg: Astronom Brorsen. n. ThierKalender. Temperatur geordnet, die Zeiten gelten für die ersten Erscheinungen. Jak ab Gurk Mittlere Temperatur .... Amphimallas solslitiali« Apalura Iris . riia Arge (jalathea Aromia moschats Clylua ornatus Colias Edusa Dorcus purallelepipi'Hu« . . . Dorilis ApoUi, Eplicmera vüleata Epinophele Jonira Hylutrupes faajulua Lnmpyris nociiluca *).... „ spleodiJula .... Liparis salioie Locuota vorrncivoi'Q (zirpt) „ viriaiwima (lirpl) Macroglossa stellatnrum Rai^onycha raelanuru , , Spliinx cunvolvuli Toiotus meridianuG ... Triohins fasciatua Vanesaa carduj (2. I'eriude) . .l.l.»l.(2.1>orio,l,) . „ Polycbloros (2. Pcriodp) Z-Jt-araa BlipenJul.o 26/7 22/r ° ) Die Krscheiiiuii^ i Hodaun mir rOr die fliegenden A]ännc)i( Bolzen: Prof. Giedler. Wien: Adj. Fritsch. liodiUln: Assistent Hnili Prater: Adj. Fritsch, Laaerberg: Franz Low. Mölli: P. Slaufer. Naiucn der Beobachter. Cilli: Prof. Tomasclieli. Linz : Prof. Hinleröcker S. J. Neusolil : Pruf.V;ireek;i,H. Neubelile Wüten : Subprior Prantner. Gresten: Wilhelm Schleicln Leutseiuiii: Dr. Hlawaozek. Kremsmünster: Dircctor Reslhube Kirchdorf: Dr. Schiederraayer. St. .lakob : Pfarrer Kaiser. III. Vergleichung mit dem Normal-Jahr. Erscheinungen erfolgten heuer früher ( + ) oder später ( — ) als gewöhnlich um liie beigesetzte Zahl de Achillea MilteMiui AcoDitom Lycocton Napellus ADlirrhinum majus Calfstegia sepium Campanula Medium Calalpa syriogaefo) Ctchoriura Inlybns CoroDJIIa raria . Cyclnmcß europaeo Dauous Carota . Di^ilaÜB purpurea + ' + ' + 8 + ' + 11 + 6 LfthruD OcDothi O.opor callis (ulia IIa ?era . coiidUlum a Salicaria >ri linaia spioosa . ilon Acaalhi im vnJ<,-are nlifolia . n, Ebulus + 4 + 9 + 15 + » + 3 TiUa griDiliroira „ parvifolia Typha lalirulia Piuchlrfll'c Morns alba Prunus arinm Itibes Grossularia Rnbus tdat'ui Vacciniuni Msrlillu. Die Herren Beobachter werden freundlichst ersucht: i. Die phiinologischen Beobachtungen, seien es auch noch so wenige, zwar mit den meteorologischen, aber stets davon abgesondert einzusenden, und nicht in die Tabellen der meteo- rologischen Beobachtungen, sondern separat einzutragen, weil hiedurch ihre Zusammenstellung bei der k. k. Central-Anstalt wesentlich erleichtert wird. 2. Bei nächster Gelegenheit gefälligst mittheilen zu wollen, welche phänologisehe Zusiimnienstellungen sie bisher erhalten haben, damit, falls eine Sendung in Verlust gerathen sein sollte, die nachträgliche Ergänzung verfügt werden kann; die hierüber gewünschte Angabe bezieht sich auf: a) Die Vegetations- Verhältnisse in Österreich, in Octav, von welchen bisher die Jahrgänge 1833, 18S4 und 1855 vertheilt wurden; b) Die periodischen Erscheinungen im Pflanzen- und Thierreichc, in Quart, bisher vier Hefte mit den Beobachtungen von den Jahren 1848 bis 1853, welche indess nur besonders thätigen Theilnehmern an den Beobachtungen zugesendet worden sind. c^ Phiinologisclie Notizen aus der Wiener Zeitung, welche Nummern? d) Die vorliegenden phänologischen Übersichten in Österreich, von welchen Monaten ? 3. Um solchen Anfragen vorzubeugen, ersucht man den Empfang jedesmal zu bestätigen. Übersicht der Witternng im Jnni 1856. Entworfen von A.V. Bu rk h aril t, Assistenten an der k. k. rentrul-Ansta Bcobachtanssort. Tag Temp. Micilorer Lull- druck. Lutldr. Tag Lufldr. iedor- chlag Anmcrkan^cn. Curzola . . Valona . . Parma . . Semlin • . Tricst. . Bologna . . Ragusa . . Venedig . Zara . . . Szegcdin . Trient . . Bolzen . . Udine. . . Fünfkirchen Mailand . . Ofen . . . Sondrio . . Luino. . . Gran . . . Pressburg . Dehreczin . Ödenburg . Tirnau . . Gratz . . . Wien . . . Lalbacli . . Melk . . . Zavalje . . Korneuburg Mauer . . Olmiitz . . Kaltenleulgt Jaslo . . . Klagenfnrl. ('zer Cilli(Leisbc Kablenberg Linz (Freiei Lienz . . . Prag . . . Willen . . Neusobl . . Oderberg . Scbtissbnrg Adelsberg . Hcrniannsladt St. Paul . . . Silih. d. inalhi'i + 19-16 + 19-10 + 19-06 + 18-74 + 18-67 + 18-63 + 18-60 + 18-43 + 18-43 + 18-20 + 18-12 + 17-76 + 17-4S + 17-43 + 17-19 + 17-03 + 16-94 + 16-66 + 16-63 + 16-64 + I6-S4 + 16 30 + 16-24 + 16-15 + 16-10 + 15-90 + l.'i-81 + 15-78 + 15-69 + 15-60 415-39 + 15-16 + 15-10 + 15-10 + 15-07 + 15-06 + 15-05 + 15-01 + 14-78 + 14-71 + 14-70 + 14-70 + 14-01 + 14-59 + 14-56 + 14-56 + 14-35 + 14.32 + 14-32 + 22°4 + 28-0 + 27-5 + 24-4 + 24-4 + 21-4 + 24-8 + 24-0 + 26-5 + 27-0 + 24-2 + 22'0? + 28-0 + 25-5 t-26-1 I-24-0 f 24-0 + 26-3 + 25-6 + 25-0 1-23-0 f 2T-o: + 2S-3 + 26-0 + 24-4 + 25-0 + 26-4 + 25-3 + 26-7 + 23-8 + 24-7 + 24-6 + 24-0 + 20-0 + 2' + 27-3 + 25-0 + 23 + 24 1 + 23-5 + 24-1 + 25-2 + 24-2 + 26-8 + 25-0 + 24-8 + 25-0 + 24-7 . n. XXII Bd. I. Hfl. 30-6 6-6 30- 6-6 5-6 5-6 17'-"6 29-6 5-6 28- 30-6 5-6 29'6 5-6 29-6 5-6 6-6 5-6 5-6 5 6 18.6 14-6 5-6 5 6 15-6 18-6 18 -B 1-6 18-6 lii'-'e 4- 6-3 5-6 14-7 5-6 15-6 e-'e 5-6 6-6 4-6 8-3 1- 21-3 16- 8-3 21 3 23 -3 22-3 25 3 24-9 8-3 26-3 8-3 9^3 8- 25-3 25-3 8-3 25-3 8-2 8-3 23-3 8-3 27-3 7-6 11-3 8-3 + 13-8 + 13-3 + 11-0 + 9-6 + 11-5 + 11-1 + 14-0 + 11-8 + 12-0 + 10-0 + 11-5 + 11-1 + 130? + 10-0 + 9-7 + 9-8 + 9-8 -1-10-0 + 9-5 + 9-9 -HO-6 + 10-3 -I- 8-0 + 10-6 + 9-0 + 10-6 + 9-2 + 7-0 + 8-S + 8-7 ? + 8-2 + 7- + 9-0 + 6-0 + 3-S- + 7-7 + 8-1 + 7-4 + 7-8 + 8-3 + 7-0 + 7-2 + 5-8 + 4-8 + 7-2 + 7-2 + 7-2 + 7-0 337-34 334-13 334-37 337-03 333-44 336-13 337-60 337-80 333-95 331-43 326-96 331-71 331-95 333-28 326-14 331-89 332-63 331-92 320-18 330-21 326-76 327-44 322-21 323-10 329-71 328-44 320-48 328-03 320-45 323-44 311-88 329-30 31513 323-38 323 15 317-08 321-50 321-59 9 9 '.; - 3 17-7 10-6 4 9 12-9 9-3 336-20 336-60 338-95 335-62 338-70 339-76 340 -'28 335-97 333-50 328-91 333-48 34-04 336-75 327-33 334-17 334-30 334-43 323-30 333-08 328-91 8-3 1330-32 9-9 323 10-3 9-3 325-29 332-21 9 3 330-69 9-3 322-60 10-3 j329-65 9-3 I322-9I 8 3 326 14 9-3 |313-54 8-4 322-56 S-3 I3I7-3I 9-3 325 96 10-3 325-06 10-3 318-96 10-3 ,323-41 9-3 1323-72 334-89 331-66 331-49 333-61 330-96 333-71 334 72 336 65 331 -03 328-80 323-74 23-9 18-6 19-3 6-6 23-9 18-6 6-6 6-6 18-9 6-6 6-6 7-6 7-6 •^3-9 6-6 328-98 329-56 331-40 324-75 328-34 330-13 3-28-55 318-01 326- 10 3-24-82 323-91 319-26 320-10 323-88 3 317-66 323 46 317-00 319-98 308-80 323-6; 311 6 319-38 319-99 310-10 318-61 318-11 4-73 4-92 3 31 4-99 502 4-34 4-30 3-58 55-50 16-83 14-30 23-97 •24-56 18-35 17-51 33-30 21-96 43-14 18-16 8-63 25-31 17-99 47-25 25-10 36-70 58-32 13-21 22-84 33-14 23-32 32-76 06-66 19-18 26-94 31-02 4-35 63-48 43-33 6-39 NW. NW. SW. NW. WSW. WNW. so. NW. S. SO. NW- s. w.sw. NO. 0. sw. sw. so. so. NW. w. N. NW. WSW. W.NW. SW. W. N. NW. 1 29. +-i6-0, am 8. +9-|. 1 10" Morg. +10°0. Am 16-9 339'''09. am 6. + 2 Am 21. 4-27. am 30. +23': Am 5. +26-0. Am 3. um 10'' Ab. +22-1. Am28. u. 30. +24°. Naeh d. Max. Thermometer 5. 6. 21. +20°8. 7. um 6" Morg. +12-4. 5. +23-0. Am 21. u. 29. +25-2. Am 4. +-24-0. Am 23. + 10°3. Nach dem Max. Therm, am 30. +-i6°i. Min. + 9°3. Am 14. +25-5, ara 8. +10°8. 5 hier nur +20°. Am 4. nur +21°. Am 9. +9-8. 18. +23-3. '20. +22 0, Am 17. +24-7. 5. +2798 um 1 i7. Ab. u. 25. Morg. +10°0. + 27' NW. SW. Am 17. +21-9. Am 30. wieder +23°8. Am 5. +24-8. Am 5. +25'S°. Am 6. +24'4. Max. am 13. +25-1, Min. 9°23 +6-4". Am 4. +22°3. •Naeh dem Max. und Min. Thermomeler. Am 19. 24-4. Am 16. bis 29. +24-7. Am 5. und 17. +23'ü, am 25. +7'«. Am 17. nur 21-7. am 18-6 3I9"'54. Am 16. +22-2°, am 7. 8. 9. 23. + lo"! "Mittlere Windr. W. g. N. Am 28. wieder +23°5. Am 18. und 19. +22-2. Am 17. und 29. +24°4. Max. +25-5, am 26. -r' Miniere Maximum Minimum Mitlli-rcr Luft- druck Maximum Min mum Hun.)Bludenz . + 13-21 5-6 + 22-6 7-3 + 6-4 — — — — — 4-54 50-66 W. Am 13. +21 -, am 28. +20-6. KcsMiark . + 13-13 15-6 +23-- 25-9 + 5-4 313-83 12-6 313-77 6-6 310-73 — 39-88 N. Am 3. +21-6. am 18. +22-2. St.,lala,b(b.( 5urk + 13 10 4-6 + 21-8 8-3 + 6-0 — — — — — — — SW. Deutscilbrod + 13-08 iS + 21-7 24-9 + 6-2 321-42 8-3 323-79 18-9 317-49 4-75 33-31 NW. Am 17. ebenfalls +21 -6. Obir I . . + 13-07 4-6 + 280 7-3 + 6-0 — — _ — — — — _ Leipa . . . + 12-72 14-6 +23-0 24-3 + 6-5 327-95 8-3 330-23 18-9 324-52 — 51-13 NW. Bormio . . + 12-62 ;-; + 21-0 21-3 + 6-2 — — — — — — 23-93 N. Am 4. u. 3. +20°. Püiglitz . . + 12-43 4-6 + 20-3 24 3 + 7-6 325-42 8-3 328-40 18-9 321-34 5-51 40-33 W. Am 3. + 19°8, die ßeob.-Zoitcn : 7'M. .2'' u. 8' A. corr. Wien.|| Innichen. . + 12 09 3-6 + 20-7 8-3 + 3-0 293-78 12-3 295-53 6-9 291 29 3-83 3913 W. Am 28. +20-1. Gastein . . + 11-87 3-6 + 21-5 10-3 + 6-5 300-82 27-3 302-79 6-6 297-88 _ 31-08 SW. Am 7. +6°7, am 129 +202"61. Senffenberg + 11-30 14-6 + 19-2 25-3 + 5-8 321-39 9-4 323-87 180 317-49 4-79 67-31 NW. Am 3. u. 4. + 18-1, nach dem Max. + 19°8 Min. +3-9. St. Peler . + 11-08 t". + 20-0 8-3 + 6-0 291-89 5-3 293-84 6-6 389-85 3-48 46-24 S. Kais . . . + 10-88 ..;';■« + 19-5 8.3 + 4-3 _ — — — — N. St. Jakob . + 10-75 29-6 + 17-2 8-3 + 6-6 302-82 9-3 304-38 6-6 300-15 4-31 13-90 SO. Pregralten. + 10-64 5-6 + 20-3 10-3 + 4-9 — — _ — _ _ w. Am 28. +20-0, am 2. u. 8. +3°. Heilige.iblut + 10-33 3-6 + 19-4 8-3 + 3-0 289-34 9-3 290-97 6-6 296 78 — 40-11 SW. Alkus, . . + 10-50 29-6 +20-8 8-3 + 4-3 _ — _ — _ _ _ N. Vom 11. bis 24. fehlen die Beobachtungen. Unter-Tilliacb . + 10 14 4-6 + 18-2 8-3 + 2-9 _ _ _ _ _ _ w. Am 28. +17-8. Inner-Villgratten + 9-48 4-6 + 19-2 8-3 + i-9 — _ _ — — NW. Am 28. +18-8. Plan + 9-27 29-6 + 16-8 21-3 + 3-4 279-38 84-6 281-38 6-6 277-08 30-70 _ Am 7. +4-5, am S.u. 16. +14°5. Lusehariberg + 9-31 '■'a + 16-3 7-3 + 3-0 — _ _ _ Kalkstein . + 8-88 4-6 + 18-0 s's + 3-0 _ _ _ w. Am 28. +16-5, am 7. um O' M. 0°0. Rnggaberg. + 8-30 5-6 + 17-0 8-3 + 1-3 — — — _ _ _ _ Stilfserjoeb + 7-78 3-6 + 13-0 21- + 2-0 — — _ _ _ _- Obirlll. . . + 7-72 4-6 +20-0 25-3 + 1-0 _ _ _ _ _ 6-801 _ Am 29. u. 30. +12°0. St. Maria . + 4-68 23 6 + 11-2 8-3 + 4-0 230-98 17-3 232-92 20-9 248-39 - 89-36 w. Vom 4. u. 12. fehlen die Beobachtungen, an 5. +8-8. Anmerkung. Diejenigen Beobachtungen, welche beim Abschlüsse dieser Übersichten für den Druck, welcher immer am 20. des folgenden Monates stattfindet, nicht eingesendet sind, können wegen der viel Zeil erfordernden Berechnung, Revision und Zusamenstellung des Materiales erst in den Nachtrügen benützt werden. Wien, den 20. Juli 1856. Verlauf der Witterung im Juui 1856. Die in den letzten Tagen des Monates Mai eingetretene grosse Wärme dauerte aucli im Juni fort, wo nach dem ö. eine li steigerte; vom 21. bis 28. nahm die Wärme unter reiclilichen Niederscidägen ab, und errciclite nur am Südabliange und Jen: selbst die grösste Höhe des .Monates. Die starken Gewitter im nördlichen Österreich, besonders in Böhmen mit Hagelschläj Zeitraum zu einem feuchten und regnerischen, während der Osten (Ungarn) und Süd-Osten, besonders in der ersten Hälfte, rze Unterbrechung eintrat, vom 9. bis 20. aber sich neuerdings iits der Alpen um den 29. wieder eine grössere, und hie und da ?n, so wie die Überschwemmungen in Frankreich machten diesen ehr wenig Regen hatte. dann : 13. . 30., •■ 30' bis l' 30' Ab., an 7. u. 8. NW. '— 8- Adelsberg. Gewitter sind angemerkt: Am 12. Alk US. Regen am 3. 6. 7. 25. 2(1. 28. 30. Bli(J Allhofen. Am 3. 11. 13. 18. 19. 21. 29. Gewitter. Bludens. Regen Hei am 1. 7. 8. 12. 15. 18. bis 27. 29., stärkster am 21, ll"73, am 7. Morg. waren di )n S** bis 7'' stürmisch (Föhn), dann Windstille, um 10^ Morg. W*, der um Mitternacht mit Regen endete, am 21, 15' Ab. Gewitter von W. nach O. mit Regen und Hagel. Bodcnb ach, Regen am 4. C. 7. 8. 15. 16. 18. 19. 21. 23. 24. 27. 2»., stärkster am 19. 8'90. Gewill org. mit Sturm, am 16. Nachts u. von 4' bis 5' M., Gewitter am 11. um l'' ferner Donner, am 10. von 8' bis lo'', Bologna. Regen am 7. 17. 18. 23., .«tärkster am 33. 8*86. Borraio. Regen am 6. 11. 17. 18.20.21.23., stärkster am 20. 5"70. Bolzen. Regen am 6. 12. 14. 18. 21. 29. 30. Gewitter am 6. um 2' Morg., am 11. von e' bis 9' Ab., ai ' bis 8' Morg., ! Berge bis 3000' frisch beschn icuer Schnee bis 4500' herab . L 7' 30' bis 1 1 '' M. und von 3' bis «' Ab. im 4'' 30' Ab. gegen W., ■jeder verschwunden wa 21. 1 5" früh , starkes i 3. dann am 4. aus O., Ir ünn. Itegen am 4, m II. Ab. Honnef, eh Am 1 . Ab. 7. m 4. Blitze i .. Regen am Ch Cu 1 29. und 30. Ab. i ä6. 27. 29., stärkste am 18. um .3' 45', an N., am 30. mit Sturm aus NW. i am 22. «"si. Gewitter: Am 4 20. Wetterleuchten im W. Prelauc, Pardubitz, Cbrudim etc. gi 17.. am 18. Mitt. und Ab. mehrere anrichtete. C z e r n 0 w i l z. Regen am am 10. und 12. aus N., ai 6. 7. 11. 18. 22. 23. 25. 26. 27. 29., stärkster am 22. 6''8I. Gewitter: Am 4. Wclterleucbten im SW., tnso am 13. um 5' 45' Ab, 9. 14. 16. oft Windstille, am 4. in der Nacht noch Windstille, Sturm aus NO., am 10. Morg. fer m NW., am 23. von 4'' bis 6'' Ab. Gewitterregen, am 8. und 30. starker Ostwind. 8. und 20., am 16. Ab. starker 'l'bau, am 1. 22. NW', am 8, ONO». 4. 5. a. 7. 9. II. 15. 18. 19. 20. 23. 25. 26. 29., stärkster am 20. 9"91, am 4. 9'' Ab, sehr heftiges Gewitter in NW., welches in Böhmen, 9'' Ab, aus N. Blitze (Wetterleuchten) i i 10'' Ab. gegen N. Regenguss, am 5. Wetterleuchten 1 1. Nachts Regen, hesondei fern waren am 5. um 7' Ab. , am 6. um 2' Morg, 1 28. Blitze gegen N. Bei de 20. 10. Blitze im W., i > SO. fiel auch Hagel, der W., i 1 Czasla wesll. Theile der Insel. mentlich bei Elbeteinilz, I 15. im SW., ebenso am ' unbedeutenden .Schaden 1. 4. 5. 7. 8. 20. bis 24. 26. 27. 28. 30., stärkster am 8. 7"82, am 6. NW^, am 20. ONO'. Dehreczin. Regen am 12. 13. 14. 20. 22. bis 25. Am 20. Gewitter, wobei ein Blitz einschlug und zündete, am 6. N'. Deutschbrod. Am 4. 5. 6. 7. 8. 12. 19. 21. 22. 24. 27., stärkster am 18. 9'"83, am 4. um Mitlernacht Gewitter im SW., am 5. uro 7'' 30' Ab. im NW., und am 18. um 2* 15' und 4'' .iO' im N. und NO. mit Hagel, am 20. um 12' 15' M. u. am 21. um 12' 30' im SW. am 14. um 8' 30' Ab. Blitze, ebenso am 17. u. 20. um 8'' Ab. Am 5. um 7' 30'Ab. NW. und am 20. um 10' Ab. aus NW. Gewiltersturm. Ffinfkircben, Regen am I. 5. 6. 17, 18. 20. 21. 25. 29. 30., stärkster am 30. 10"20, am 21. 22. 29. Gewitter, aui Gastein. Regen vom 5. bis 8. II. 12. 13. 21. bis 28. 30. Am 4. Ab. Wetterleuchten, ebenso am 6. um 9' Ab., am 13. Umgebung einschlug, am 15. um 9' Ab. Blitze im NW., am 28. von ?' 30' bis 8' 3U' Gewitter, am 30. um 4' 45' gegen NW., Gamskabrkügel. Ller Wasserfall war sehr stark angeschwollen. Am 1. war die Schneehöhe auf der Nordseitc bis 6000', an Schncegr.'inze bis 7800', am 13. war am Ganiskahrkogel kein Schnee mehr zu sehen. Vom 20. bis 23. Schneefälle, das wie in einen See versenkt schien. Or an. Regen am 5. 7. 13. 48. 20. 21. 22. 25. 29., Stärksteram 18. 3'"30, am 1. u. 19. mit Gewitter. Grat z. Regen am 5. 6. 7. 20. 21. 22. 24. 25. 26. 27. 30., stärkster am 22. 5'^27, in der Nacht vom 5. auf den 6. heftiger Sturm von SW. Greslen. Regen am 3. 6. bis 9. 11. 12. 14. 18. 19. 21. bis 27. 29. Gewitter am 3. um 8' Ab. in der Ferne, welches um 9' mit W.-Wind näher kommt, um 0' 15' kn nie Blitze Helen alle 5 bis 6 Secunden bei ununterbrochenem Donner und enden um lo', am 4. Ab, Blitze im SW. und NO., am 6. um 1' 45' fernes Gewitter im S„ welches w.lhrend es so finster im Zimmer geworden war, dass man nicht mehr lesen konnte. Die Intervalle zwischen Blitz und Donner meist 9 bis 10 Secunden. dabei fiel heftigster Gussregen mit schädlichem Ilagel hei Sturm {19''52). Vom 7, bis 8. Schneefall am Oetscher.am 11. um 4' Ab. Gewiller im W, u. S., ersteres entlud sich bei S t ei n aki rcb en und W i e,s e Ibur g mit Wolkeiibruch und verderblichem Hagel, letzteres dauerte in firesten von 4' 20' bis 6' 15' unter starkem Regen, am 12. um 9' Ab. Wetterleuchten, am 13. von 1' bis 3' Gewitter im S„ kleinstes Intervall 8 .Secunden, am 14. mehrere Gewitter um 5' 45' bis 6' 25', dann um 7' bis 8', ersteres mit Hagel; am 18. von ll' 30' Gewitter im W., eine Stunde nördbch Hagel, am 19. um 4' Gewitter, am 20. um 7' Ah. plötzlich lieftiger Sturm aus NW» — ', am 23. Strichregen mit Hagel, am 28. Ab, Wetterleuchten im S, u. \V., am 29. um 2' Morg. Gewitter, um 8' Morg. fernes im W. 1 8' 30' Ab. Blitze, ebenso am 17. u. 2 r, am 7. SW». in 4' 30' Gewitter mitbefligera Platzregen, wobeies in Böcke tei ilann um 6' 15' bis 8' 30' aus S., früher mit sehr starkem Hagel l 2. 5000', am 7. neuer Schnee bis 6000' unlerhalh Nebel , am 1 22. bis 6000' herabreichlen, am 28. sehr dichter Nebel in Hofgastei Ht Rege; , 7. 12. 20. 22, 24. 26., ira 7, stärkster mit 11 ■ 42. Am 1. um 4' Ab. fen Gewitter, am 6. Ab. Wetterleuchten u. WNW', 2. ferr 1' Morg. Gewitt 50' starke 19. stürmi ttcr istadt. 13' bis l', datm um 5' aus Hegen und Hagel, um 5' Gewitter aus SW. St. Jakob (Gurk). Am 3. bis 11. 13. 18. 21. 28. Gewitter, am II. um 5' mit Hagel, am 18. SW. Sturm, Regen am 1. 4. 7, 21. bis 26. 29., am 4. von 3' 15' bis : mit Gussregen, am 5. Blitze, am 21, um I' 30' Gewitter, am 29. von 1' 45' bis 1' 55' Gew. mit Gussregen u. Sturm aus NW., am 9. 10. 12. 17. 20. M. Nebel, am 3. dicht, a i milchen. Regen am 4. 6, 7. 11. bis 15. 17. bis 21. 28., stärkster am 7. mit 9"94, am 10. Blitze gegen VV., am 11. von 12' bis 6' oft Gewitter, am 13, um l' 30', am 14, um l', am 1 um 5', am 28, um 6', am 30. nach 6', dann stärker, nach 7' bis nach 0' mehr oder minder fernes Gewitter, letzteres mit wenig Hagel ; am 16. kleiner Sloiidhof, am 21. viel Regen, um 1' Donne Abends Sibiiec bis in die Waldregion hecib. Inner-Villgratten. Am I. schwacher Reif, am 16. Gewitter mit Hagel, der ohne Regen (1" hoch) fiel, am 7. Schneegestöber an den Bergspilzen, am 18. Schnee bis 6000', am 21. b 5000', vom 23, bis 35, Schneestürine auf der nOrdlicb gelegeneu rauerokette. Regen am 3. 4. 6. II. bis 16. 18. bis 21. 84. bis 25. 28. 30. Gew. am 3. 16. 28. 30., am 13. SW', 15. SO", 26, NW' Kalilenberg. Regen am 1. 5. 7. 21. 22. 23. 25 28. 27. 20., stärkste Cewilloi- im NO., Mittags im SSW. um 5' Ab. sehr hcOig, am 11. im SSW., um misch, doch von 7'' bis 7' 15' gänzliche Windstille, sehr re' Kalkstein. Am 1 1. und .'SO. Gewitter mit Hagel 0. auf 21. (10 17). Oewiller : am 4. Ab. Blil/.o im SW., lllilje und Don um 5'' Ah. mit hiirbarem Donner, ebenso am 13. 18. Mittags und am 12. um 4' Ab, Luft und Fernsicht (auf den Schneelpcrg) am 1. U. 19. 21. 28., doch war die Sladt am U. ganz. 13. ohne Gewitter, am 7. um B'' Morg. Frost 0°, um 9'' 30' begann es zu schneien, am 31. von -|-3°0 kein Frost, am 3. u. 4. Höhen m 21. bis 26. waren heilige Schneestü auch.Kegen am 3. i. 6. II. bii •me auf dem Hochgebirge, lieg 16. 18. 19. äl. 28. 30. (iewilleram .1. 11. 16. 28 30. n am 3. 11. 12. 13. 16. 18. 19. 27. 30., Gewitter am 3 ner im fernen Norden, am 6. Morgen« im NO. Am 1. und 18. Ab. «ebr »tDr- von Dunstnebel eingehflill. 12'' bis 2'' Schnee bis ins Thal, an den 6. 11. U. 28.30 . niit'/.e kühlen Morgen des 8. und 19. wi Kais. Vom 7. bis 9. da am 6. N', am 18. SW». Kaltenleulgeben. Am 3. Wetterleuchten (wie Wien). K e s m ar k. Re^cn am 1. 4. 6. 7. 1 1. 12. 13. 21. bis 23. 25. 26. Am I. um 12'' st.arkes Gewitter mit Hagel. Am 7. Hei in den Karpathen bis 6000', am 26. bis 40U0' herab. Schnee Kirchdorf. Regen am 3. 6. 7. 9. 11. 13. 14. l.'>. 18. bis 27. und 29.. stärkster am 6. (28"'80), dann am 18. 21. 39. (U" bis 12"), Gewitter: am 3. um 7' Ab. nahe» Gewitter mit wenig 1 SW., am 5. von 10' bis n' ebenfalls, am 6. von 1' 50' bis 2'' 50' Ab. sehr heftiges nahes Gewitter mit Sturm aus W. und Hagel über 3' Dauer, und I bis 3" im Durch- smünster), es regnete O^iO, die Hagelkörner zeigten einen lichten Kern. Der Hagel erstreckte sich von S chorns tei n bis Pe I le n bach , dann längs des Seisen- s) nach Inzersriorf, Weinberg, Blumau, Kirchdorf, anderseits über Zechberg nach Kremsdorf, zog dann über die östliche Bergkette des Kremslhales •r den Gaisberg in d,ls Ennstbal bei Trennberg. Weitere Gewitter waren noch am 10. um lo' Ab. Blitze im Vf., am 11. um 3' ferner llonrier im S.. am 12. um 7' im (1. Hügel, am 4. Ab. f messer haltend (s. burgerwaldes (Fis nach Leonstein am 13. von W. nach O. im 7,uge, am 14. i um 1 1' Mittags in der Nähe, ebenso atn Sonneubof, am 5. um 12' Nachts ( kenmauer ganz schneefrei, am 9. i Klagenfurt. Am II. 1 lag. am 21. bi.s 7000'. K o r n e u h u r g. Regen am 4 K rakau. Regen am 1. 4. b Kremsmünster. Regen a bis Mitternacht im SW., dann SSO., a vorüber, und dauert bis 3' mit starkei ■ Nähe, um 3' in der Ferne, welches um 4' näher zieht, am 15. um 10" Nachts mit starken > bis 0", am 2». um 2'' Mnrg. in der Ferne, in der Nähe mit NW. Sturm und Hagel. Am 20 Meteor von W. nach O. circa 25^. am nördlichen Himmel durch 3" ziehend. Es leuchtete prachtvoll wie 16. Ab. u. am 17. Morg. Nebel auf der Krems, am 21. Morgenrötbe. 13. 20. 21. 2't. Gewitter, am 13. mit Hagel, am 12. mit dem stärksten Regen (11*74 in einer Stunde) u. etwas Hagel 22. U'^OO Wind, am 17. um 3' Nachts Wetterleuchten in um O' Ab. Sturm aus W. mit Regen, am 3. ut der Vollmond und zog raketenähnlicb. Am 8. i <., am 18. 7' Morg. i 7. Schnee, der am 8. bis 6700' herab am 12 um 6'' 30' schwaches Gewitter nen Gewitterherde, das sich nach bedeutendem Hagclniuderscbtage fast ga dieses Gewitter im N. el%vas näher gerückt, um 7' wieder fernes Gewitter Schluchten aufgelöst, am 21. Bei dort neuer Schnee. Kronstadt. Regen am I. 2. 5. 7. 8. 9. 12. 16. 20. 22. 24. bis i aus W., dann Regen bis 7' Ab., am 7. um 4'' Donner, Ab. Blitze im O., am 7. 8. 22. bis 27. 30., stärkster am 22. 14 00, am 3. Ab. Gewitter, am 6. um 3'' im S., um 5'' in der Nähe, am 13. Ab. im fernen SW. 7. 11. 12. 19. 22. 23. 25. 26. 27. 29., stärkster am 27. 20°'o8, Gewitter am 4. 6. 1 1. 13. 13. 29., am 25. Ab. W'. 3. 6. 7. 11. 14. 18. 20. 21. 23. 25. 20. 28. 29., stärkster am 6. (sTlO), Gewitter am 3. um 6'' 45', dann 7'' 15' bis 9'' aus W. nach NO.; am 4. von 8' 30' 1 5. von 9'' bis 13'' Wetterleuchten im WNW., am 6. um l' 30'. das eine gehl entfernt nach dem Gebirge (s. Kirchdorf), das andere ziemlich nahe nördlich Regen, im Hoch- und Mittelgebirge fiel Schnee, am II. um 4'' 30' im SW. entferntes Gewitter, um 5'' im N. Der Schnee auf den Mittelbergen verschwindet. 1 15. 8'' 30' bis 10'' fernes, flösle, dabei ganz windstill, am 30. Nachts Blit-^e von N. 1. um 10'' 30' ir Ab. fernes Ge S., von 4' bis 5' Ab. im W.. am 30. Gewitter aus einem ganz klei- ner im NW., am 38. Ab. heftiges Blitzen, am 29. um l'' Morgens 1er Schnee auf dem Hochgebirge bis auf wenigen in den nördlichen 13. 1 34. 6 9 I 1'' 30', 2. 5 03. Am I um 2'' .Ab. Gewitter ■m 13'' 45' Gewitter, i lit Hagel aus Vf.. am 3. n 1. Ab. Wetterleuchten 1 SO., N. La iba eh. Regen am Le pa n fgen am 4. grossem) Hage , an 15. von 3 Le nbe fg. Regen a 4'', am 33. um 12''. Le uts cha u. Regen 7. 8. 16. 18. 31. 32. 24. Gew. am 7. um 8'' M., am 13. 5. 0. II. 15. 16. 18. bis 31. 33. 25. 26. 29. Gewitter: i ■ bis 3' M., am 18. um Mitternacht, am 30. um 2'' und 9'' n 1. 4. 6. 7. 11. 21. bis 26. 39.. am 23. 0"06. Gewitter irne, ebenso on 4'' bis 7'', n 9'' im NNW., 38. Ab. a 4. von 3' bis '' Ab., I 6. 1 3'' 30' Ab. . 6. 7. 11. 15. 18. 21. 23. 36. 39., stärkster 13. um 4' Ab. am NW. Gebirge Wolkenbruch, am 34. sind die 6. 14. 18. 25. 28. 30., am 6. 1 l'"lO. Gewitter: am 3. ui lehrere Gewitter, am 13. Ab. (Wetterleuchten), am 14. n 21. um 1' 30' Ab., am 23 1'' 30' bis T' 45' von NW. N., am 20. (Wciterleuchl. t Hagel, am 11. Ab, 1 7'' bis 12'' L ie nz. Regen a Gewitter, am II. nach l' mehrere Gewitter, am etwas stärkere Gewitter in diesem Jahre, am 30. -1-26''), am 16. Höhenrauch. Herr K ei 1 bemerkl Alpengegenden im Gegensatze zu Wien die Wärm, lieh erst Ende Juli. Die Neualpel-Seen 7670' wai Linz. Regen am 4. 7. 9. 12. 18. 19. 31, NO. (s. Kirchdorf), am 14. Ab. im SW., am 1 um 10'' im W., am 39. um l'' Mnrg. im SW. Stürme: am 14. um 5'' 30' in SW«, am 15. um I l'' Ab. aus W, st en erst um 7'' Ab.), am I. 9. 37. 39. 30. Ahendröthe, am 8. Wasaerziehen der Sonne, am 17. Mondkranz. Magdalena, St. Regen am 6. 7. 13. 18. 19. 30. 33. 35., am 7. s'-'so, am 8. 7'"60. Gewitter am 'l. (Blitze Mailand. Regen am 17. 18. 19. 30. und 33., am 19. ln"50, vom 32. bis 30. täglich +21° bi.s -|-38°. Maria, St. Regen am 5.6. 11. 13. 17., am 19. mit Schnee, am 5. mit Hagel. Schnee am 7. IS. 31. 22. G( .-lus W., am 7. N.-ichl6 Schneesturm, der vom 17. bis 22. gefallene Schnee i-cichle bis 1900 Metres und blieb in St. M 6. auf 7. 18 85. Gewitter: am I. Voiro., am 4. um 5', am 6. nach 12 palhen bis zum Fusse (2000'.') mit frischem Schnee bedeckt. im NW., am 4. im SO., Ab. ( Wetlerleuchten) im 0. und NW., am 5. '', am 21. Landregen, um 12'' Donner, Schnee bis 6000' herab ab. Hochgebirgsstur Mo 28. •g. schwaches n 7** das erste -1-21 (in Wien -I-24- I dass Ende Jahr( ehrere Gewitter. Am 2. 3. 8. 9. 10. 22. 37. und 29. Morg. reine Luft, am 3. um 0'' Ab. no Tage im Anfange des Monates schmolzen Schnee und Eis des Hochgebirges sehr rasch uf die Höhe der ersten Tage des Monates hob) die Hochgebirge unter der eigentlichen Schneetinie schneefr dieses Jahr schon Mille Juni von ihrem Eise entlastet, in anderen Jahren erst um den 20. Juli. s 27. 29. Gewitter am 3. um 7'' 30' Ah. im S., am 4. um 9'' Ab. (Blitze), am 6. um l'' 30' Ab. aus SW., bei Drehung des Windes von \ um 8'' 30' im SW. und WNW. (Blitze), am II. um II'' 15', dann um 2'' 45' im NW. (vergl. Greslen). am 20. Ab. im SW., W. und NW., 18. Ab 18. um 6'' 30' Ab. plötzliche ). 6. 7. 11 12. 18. 21. 35., am 18. imd 31. n ■ittersturn it Hsgel. am 15. WSW'. Maximum am 3. u. 5. auf +8 (vom 4. und 13. fehlen die Beobachtungen), II. bis 30. hingegen war kein Frost, und der Schnee vom 17. bis 21. Hol i Molk. Regen am 4. 7. 9. 12. 14. 15. 20. 31. 33. 34. 35. 36. 37., Neu sohl. Regen ist angemerkt am 5. und 31. Herr Dr. H aberm 22. 29. Regel [>d am 16. auf -|-8'4 sich ei'hob. fand nu • bei einer Temperatur von .f 1 ' bis -f-4 1 7. 2l"30. Gewitter k. k. Badephyi ■itler am 11. um 8'' Ab., ria bis 36. liegen. Zur Zeit der grossen Hitze, . um 6'' 20' Sturm mit Hagel I den 5. u. 16., wo hier das 1 grösserer Wettersturz statt, wobei die Temperatur unter 0 fiel. 1 6, 16. 18. 20. Gewitter in Sliacs beobachtet; über den Wasserstand der Gran, der . 6. 11. 13. 14. 15. 19. und am 38. um l'' Morg., Blitze am 4. 5., Icher über die 4 Heilquellen des Sliacser Bades Messungen einse Juni sehr tief war, werden von dem Herrn Studirenden Jakute Obcivellacli. GeuitleramB.il. 13. 21. 88. 30., am 1 1. um 5' mit Hi Oderberg. Gewitter sind nur angemerkt am 1. bis 4' 34' Fr, und am 4. Oedeuburg. Hegen am 6. 7. 13. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 211. Ofen, negen am 7, 1«. 16. 20. 21. 22. 23 25. 29., am 20. ll"lS, am 1 Olmütii. liegen sind angemerkt am 5. 6. 7. 22. 25. Gewitter; am 3. von 1 1' 20' Nachts bi» 4. um 2' 48' Morg., am 5. von 10'' 40' bis '}. um l' 30' Morg.. dann am 4. von IS' 10' bis !'■ Ab. und am 18. von 5' bis 5'' 45' Ab. Parm a. Regen nur am 17. o"45, und am 23. 5-23, Gewitter am 4. Ab., dann vom 10. auf II. II, auf 12. 13. 14. 23. 24. 38. 23. 30. .Nachts. Ferne Gowilterstürmc (Tempnrali). am 13, 18. 19. 21., am 17. und 23. mit Regen, am 23. Ab. verderbliclier Hagel in der Nähe, am 18. starker SW. und NW. Die Alpen waren sichtbar am 8. 31. 22. 24. 27. Paul St, Ära 3. 11. 13. 18. 21. Gewitter, am 13. mit Hagel, Peter, St. Am 5. 6. II. 12, 16. 21. Gewitter, am 7, und 21. .'^cbnee. Plan. Regen am 3. fl. 7. II. 13. 15. 18, bis 21. 26. 28. und 30,, stärkster vom 20. auf 21. 15"77; Gewitter: am 3. um 4' 30' (erstes), am II. nm 4' 30' und am 30. um 9' Ab. heftiges, am 21. fiel mit dem Regen auch .Schnee bei +3 "5. Pilsen. Regen am 4. 6. 7. II. 15. 18. 10. 21. 33. 33. 24. 25. 2«. 28. Gewitter am 4. um 7' Ab. von NW. nach SO. mit Hagel, dann in der Nacht vom 5. auf 6., am 10. um lo' Ab, von NW. nach N., am U. von I' bis S' Ab. aus NW,, am 15. nach O' Ab. aus S., am 17. um 10' Wetterleuchten, ein zweites nach II' unter sehr heftigem Blitzen, am IS. um 3'' Ab,, am 30. von O' bis 9' Ah am 28. von 9' 30' W. Prag. Gewitter am 3. 4. 5. 6. 10. 11. 14. 15. 17. 18. 80. 23, 38. Stürme am 4. 18. 20. Hegen am 3. 8. 11. bis 16. 17. bis 21. 25. 38. 30. Gewitter am 3. 6. II. 14. 28. 30., am 4, Blit/.c. am 8. hier SSW*. Prngratten. Am 3. Hagel, am 7. sind die höchsten Bergspitien angeschneit, am 18. Schnee bis 6000', am 21. bis 5000' herab, von 23 bis 35. Schneestürme auf der Tauernkette, Pressburg. Regen am 6. 7. 15. 10. 21. 22. 23. 25. 38. 28. Gewitter am 6., am 15. (Wetterleuchten im S.), am 23. um 3' 30', am 29, um 3' 15'. Pürgliti. Regen vom 5. bis 9. tSglich, am 12. 15. 18. 18. 10. 2 I. 22. 34. 26., stärkster am 5. lo"'96. am 9. 8"93. Gewitter am 4. um 7' Ab., später Welterleuchlen im S., am 5. um 5' 30' mit Hagel, am 1 1. um l' 30', am 15. um 12', .am 17. um 9' Ab. Wetterleuchten, um lO' 30' Gewitter mit Hagel, am 20. um 4' Ab. in der Ferne, nach 8' in Pürgliti, Stürme am 4. u. 5., bei den Gewittern am 20. stürmisch. In Pürglitz waren die Hagelschläge massig und ohne Schaden, am 19. hoher Wasserstand der ficraun und des Rakonitzer Baches. Bagusa. Hegen fiel nur am 8. (^''SO) und am 21. (l"00). Am 4. um 7' Früh sehr dichter Nebel, der um 7' 45' die ganze Umgebung verhüllte, den Berg Sergio, die Stadt und einen Theil des Meeres, um 10' war derselbe aufgelöst, nie Temperatur bot an diesem Tage und im Vergleiche mit den übrigen Tagen keine besonderen Schwankungen dar; die Extreme bewegten sich 1. bis 7. ■iwischen 1U°9 und 20°8, Am 7. um 8' 20' Ab. heftiges Gewitter mit starkem Regen aus SO. durch die ganze Nacht, am 8. und 9. heftiger Wind aus OSO. Reichenau. Regen am 5. 7. 9. bis 11. 14. 18. 20. 21. 23. bis 26,, am 18. 3"74. Gewitter am II. 12. 14. um 8'. 18. um 12', 30. um 7'. am 14. und 20. mit .Sturm, am 3. 4, 5. 15. 17. Ah. Wetterleuchten. Rosenau. Regen am 4. 6. 13. 13. 21. 33. 34., am 5. 8"90, am 23. 9"25. Gewitter am 4. um 4'. Rzeszow. Regen am 1, 4. 6. II. 21. 33. 33. 35. 39., am 4. 3"76, am 31, 4"66, Über die Gewitter hat Herr Leschenar Folgendes beobachtet: am 1. von 12' 40' Ab. aus SW. his 3' nach N. ziehend, dann um 2' 30' Ab., ein zweites Gewitter aus S. nach N. bis 3' 35', beide schwach, am 4. von 4' 45' bis 5' 35' von W. nach O., am 11. von 8' bis 9' 34' von W. nach ONO., von 8' 25 — 35' sehr stark (also nahe) ; am 3. 12. 13. 14. 16, Morg. 5' bis 7' Nebel, am 3. sehr stark. SchSssburg. Hegen am 2. 3. 8. 9. 33. bis 27., hier fielen vom 1. auf 2. 13"'l8. am 3. I7"e8 und am 24. I5"03 Regen, Gewitter: am I. von 8' bis 10' Ah., von NW. nach SW. ungewöhn- lich häutiges Blitzen, wenig Hagel, Wolkenbrucb und Hochwasser des nahen Baches, am 2. von 4' bis 5' mit Wolkenbruch (17"68 in kaum einer Stunde), das Hochwasser führte in Schässburg Markt- buden und Wägen mit sich fort, am 7. von 3' bis 4' Morg. und von 4' bis 5' Ab,, am 16. von G' bis 7' Ab,, am 6. SW*. am 15. SO*, am 16. SO'. Am 3. wurde um 10' Ab, ein grosses Leuchtmeteor im Zeniihe beobachtet , welches sich in mehrere leuchtende Punkte zertheille, deren grOsster am N, Himmel verschwand. Schemnitz. Hegen am 7. 19. 22. 23. 26. 39. Gewitter am 1. (Nachts sehr stark), am 8. 16. 18. 29., am 22. NW', Schössl. Hegen am 5. 6. 8. 10. II. 15, auf 16. 16. 17. auf 18. 20. 21. 23. 25. Gewitter am 4. um 4' und 7' Ab. im S„ am 5, von 4' 30' bis 6' von W. bis 0. sehr heftig, mit Ilagel. ebenso •m 10, von 5' bis 10' Ab., am II. um 8' Ab. lange im SO., am 14. Ab. mehrere von W. bis O., um 9' .4b. Wetterleuchten, vom 15. bis 16. Nachts (II' bis 2'), dann vom 17. auf 18. (II' 30' bis 13' 30') heftig, nm 18. um 3' Ah. mit Sturm, am 20. um 2' und 4' 30' im SO., Nachts Gewitiersturm, am 38. Nachts Blitze im N, Semlin, Hegen ist angemerkt am 7. 8. 33. 36., am 19, Gewitlei'. S enftenberg. Regen am I. 4. 5. 6. 7, 9. 11. 14. 15. 18. bis 33. 35. 26. 27. 29. Gewitter am 4. seit 8' 45', Blitze im W, u, NW,, um 9' 10' erster Donner, ein zweites Gewitter hinter dem nordwestlichen Gebirge um 9' 57' W, um 10' 20' stärkste Explosionen (7" his 8" Zwischenraum), verliert sich gegen ll' im O., am 5, seit 8' Ab. Wellerleuchten ringsum, Intervalle zwischen Blitz und Donner bis 13", um 8' 30' stürmischer SW., die äusserst häufigen Blitze waren zum Theil röthlich und pfirsichblüthfarbcn, um 10' 30' ein zweites Gewitter aus NW., am II. von O' 32' bis 53', kürzestes Intervall um O' 33' und 56' 3-5 See, um 6' ferner Donner; am 14. um 10' Ab, fernes Gewitter im W. u. SW., ebenso am 15. von l' his 3' im SO., am 18. seit l' 15' Donner, sehr heftig aus SO. durch W. nach NW. mil ununterbrochenem Donner bis 4', wo auch Blitze sichtbar werden, seit 4' 7' Gussregen, Donner wird seltener, um 4' 9' w. Hagel, Ende um 4' 15' im 0.. um 6' noch einzelne Explosionen im N0„ um lO' Wetterleuchten im SW. zwischen 2' und 3' Morg,, am 19. rasch aufziehendes Gewitter und sehr heftig. Intervalle bis 3 See, um 4' Morg. ein zwei- tes schwächeres Gewitter, am 20. seit 1' Donner his 2' 10' und 3' 15', wieder um 3' 31' starker Donner im N., um 10' Welterleuchten im SO., am 21. um 7' 30' schwach im SO., am 28. um 10' schwaches Welterleuchlen im NW., am 29. um 1' 30' Morg. vorüberziehendes Gewitter mit starken Schlägen, Intervalle bis 2 See, später hellere Blitze, starker Gussregen, um 10' I' Vorm. schwa- cher Donner im W„ um 10' 6' Intervall 0 See. WNW». Sondrio. Regen am 0. 14. 17. bis 21. 30., am 14. 30. Ab. Blilzc. Sliefserjoch. Hegen am 17. 18, 19., am 6. Sturm aus N. Szogedin. Regen am 7. 8. 16. IS. 19. 21. 22. 23. 25. 39., am 33. 5*88, am 6. u. 21, Gewitter, am 21, um 7' mit Sturm aus S, TIrnnu, Regen am 7. 13,23.30.30. Gewitter: am 6. um 10' Ab. aus NW„ am 13. um 8' Ab. mit wenig Hegen, am 1 1. grosser Mondhof. Trautcnau. Hegen am 1, 4. his 8. 12. 13. 16, 20. bis 27., am 4. u. 26. 5'80, am 4. 5. 6. 20. und 23. Gewitter. Trient. Hegen am 0. 1 1. bis 14. 18. 19. 21. 23., mit Gewitier (Temporale) Nachts und Abends am 6. und 14., dann am II. Ab. u. Nachts, am 7. u, 18, stürmisch (forte vcnto) au,s W, und NW,, am 21, rauher Nordwind und Hegen (in Plan Schnee S, d.), am 24. starker SW, Triesl. Hegen am 6. 7. 18.20. 21.. am 18. IS'OO. Gewitter am 11. (Blitze) in NNO., am 31. um 7' Morg. und 3' 10' Ah. Gewitter, am 7. den ganzen Tag slürn.isch ans O.NO, Tröpolach, Gewitter am 8, 1 1. 13, 13. 18. 21. 33. 28. 30., am 6. Sturm aus N., am 30. aus S. im 8'' 30' Ab. und am 21. um 9'' IS' Morg. . 38. 30. Gewitter am 6. 21. und 30., am t. Blilzc. i SW.. I 5' 30', 24. btiulige Blitze, am 38. u. 30., am 7. atürmiacb. ! : am 2. um 6'' Ab. aus SW., ilann n Klein-Uialrilz /.üuiliMid , am I mal in Dai erdorf. Vom 0. auf 7. ' !it 1' 30' roehri 'itler, j Udine. Regen am 6. 7. 18. 10. 20. 21. 21. Gewitter am 6. 18. (um 12'' Bl.), am 2 Untertilliacb. Am 1. schwacher Reit. Regename. 12. 13. U, 16. 18. 20. 21. Valona. Regen nur am 8. und 9., daher die Trockenheit im ganzen Lanile sehr gri Venedig. Regen am 6. 7. 18. 10. 21. 2.1. Gewitter: am II. Blitze im NW. u. NO., 12'' etwas Hagel. Wallendorf. Regen .im 1. 2. 5. 6. 7. 8. 17. 18. 20. 22. bis 2«. 28. u. 30. Gewitter am 1. 2. 5. 7. 12. 18. 20. 23.. am 1. u. 16. Ab. Blil 6. auf 7. und 7. auf 8.. und am 21. von 1' 22' bis l' 50' Ab. Am 31. Mai, 1. 2. 6. u. 7. Juni wUthcten in der Umgehung heftige Gewitter, wie am 31. Mai ii in Heiden dorf mit Hagel (Gänseeigrbsse), Früchte, Reben, Bäume und ZiegeldScber zerschmotternd, am 2. zweimal ohne zu zünden in Ii istritz, ilann ein derblicher Hagel ringsum. ^ Wien. Regen am 1. *. 7. 8. 21. 22. 24. 25. 20. 27. 29.. am 22. 12- ?0. Gewitter: am 3. 4. 5. 15. und 28. Ab., am 4. u. 20. Morg. Wettcileuchten, 18. uro 2' 5' Windsloss aus SSW". Wüten. Regen am 6. 7. 8. 1 1. 12. 18. 10. 21. 22. 24. bis 28. 30., am 21, 13-98. Gewitter am 4. im SO. (Blitze), am 10. um 5' 5' Ab. im NW., Ab. im S., am II. um 3' im N., Intervall 6 See, am 12. um 0'' Ab. ferner Donner im SW., am 28. um 5'' 30' und um 0' im N., am 30. um 4'' 15' starkes Gewitter, am 21. fiel Schnee bis 300' über die Thalsolc (vergl. Ost-Tirol). Zara. Reo-en am 8. 18. 21. 22., am 8. 19"3. Gewitter (■!) sind nicht angemei'kt. Zavalje. "flegen am 8. 9. 15. 21., am 21. mit Hagel (27"30 !). Am 7. Juni um 6'' M. + I8'7 um 8' N.-Wind, wobei die Temperatur um 2' Mittags auf +8-8° gesunken war (in Wien war diese Abkühlung schon am 6. bei .NW. eingetreten), am 21. um 12' 30' und B'' Ab. Gew. mit Ilagel. Magnetische Störongen am iL, Störungen des Luftdruckes am 0., der Temperatur am 6. 21. 24., der Feuchtigkeit am 21. Cilli. Herr J. Castcll iz hatte die Güte, die vom k. k. Telegraphen-.\nitc aiifgefjebenen Beobachtungen im Sommer auf dem Leisberge bei Cilli forlzuselzen , und in Aussicht gcstelil. dass dieselben in Cilli durch das k. k. Obergymnasium gemacht werden können. Blud enz. Herr Otto Freiherr v. Sternbach beginnt hier volUtiindige Beobachtungen von IS", 2'' 10' einzusenden, wodurch aucli in West-Tirol der Kreis derselben erweitert wird. Nachtrag. Beobachtungsort. Mittlere Tem- peratur Maximum Mtoimum MitllertT Luft- druck Par. Liii. Maxiraum Minimum Dunst- Nieder- Herr- • cliender Wiod Inmerkungen, Tag Temp. Tag Temp. Tag I.uftdr. Tag Luftdr. Poi-. Lb. P..r. ein. Senftenberg Febr. März Neusohl April Fünfkirehen April Luino März - 1°Ü0 — 0-97 + 7 46 -I-IO-SI + 6-02 11-6 21-6 28-6 29 6 25-6 + 6°8 + 7-3 + i7-7 + 2i-2 + 13-0 4 3 7 3 1-3 i-3 3- — 14-7 - 12-2 - 4-0 - 1-0 - 1 0 32I'"2I 322-37 321-68 330-34 25-9 17-S 1-4 t-6 ;f2ä-90 ■.m-Sü 326-29 334-45 1-6 6-3 16-3 15-9 3i5"14 316-87 317 33 32S 80 1"76 1-Ö5 37"'62 8-02 7-46 IÖ-40 NW. .V. z. 0. so. NW. SW. Nach dem Mas. am 11. +7-7. Nach dem Max. +8-1, :un 23. +7°3. Am 15. +17-1. Die mittlere Temp. ist im März noch aus 4 Std. gerechnet Senftenberg. Februar. Ami. heftiger anhaltender Schneesturm aus WNW., dichter feiner Schneef 8. starker NW. Wind, Thauwetter und starkes Austreten des Adlerflusses, die Felder sind grnsstentheils vom Sehn die meist nur als eine Trübung des Himmels erschienen, worin sich kein Sonnenhof bildete. (Diese Erscheinung eri vorzüglich in Ost-Tirol beobachtet wurde. .Man sehe Lienz Februar- Übersichl). Am 11. Felder his 400' last seh cbuiig der Schneedecke wahrzunehmen. Am 11. Nachts NW^, am 16. starker NO., seit 20. neuer Schnee, dei licht Meteore: am 13. um 7" 30' Sternschuppe heller wie Yen am 26. Morg. aus NO"*, am 10. ist die Erde noch gefro: 2500' herab, am 2.1. Schneegraupen und kleiner Hagel, ai circa 20° weil u. 30° hoch, heller wie Venus mit Lichtsch von 5' bis 6' mehrere Geivitter aus NW., Intervalle bis 9", am 2«. um 4'' 15', am Frühjahre um die Monatsmilte NO. Wind bei SO. und NO. Wolkenzug statlflndet. '. ungewöhnlicher ausgezeichneter Helligkeit, gegen die Basis : im W. durch 3 — 4" gli 1, doch sind die Wolke 16. u. 21. Mondhof (wi ■it, am 27. um 8' 50' ir II schon seit 3t. Jänner, welcher erst am 2. Februar um O** Morg. aufhörte. Am e entblösst. Am 10. und lt. auffallend dichte und gleichförmig verbreitete FS. nert an die höbenrauchartige Dunsthülle, welche vom 10. bis 18. in den Alpen, eefrei, bis 17. jedoch war am grossen Schneeberg (4400') Doch keine Unlerbre- erst am 27. zu weichen beginnt, vom 26. auf 27. Sturm aus W. z. N. ; Zodiacal- 30' höher 27. um 1* 45' bis 2' 40', a und SSW., am 15. im WSW war noch am 4. bei — 0°7. u von einem dem Nordlichte gleichen Glänze; am 4. schon um O' 10' Ab. sicbtb; nzend weiss in gekrümmter Bahn ziehend; am 14. u. 18. Nebensonnen. — März. 1 wie am 9. Februar vor dem Eintritte grösserer Wärme schon viel höher, am 13 rde auch an anderen Orten beohachtetj, am 27. Zodiacallicht, am 18. um 8'' 14' WNW. gegen das Zenith. — April. Gewitter am 11. seit 3'' 6', im SW. 7. um 6'' mit Hagel. Slflrme: am 29. um 2'' 30' Sturm aus SSO., am 15. am 8. neuer Schnee auf den höheren Gebirgen, am 15. gr nbof, 13. 17. u. 18. Mondhof, irz. Vom 5. auf fl. Sturm aus WNW", 1 13. zeigen die Berge Höhenreif bis I 4' im 0. parallel mit dem Horizonte 3' 26'. starker Hagel um 3' 41. dann 1' NO"; bemerkens>vorlb ist, dass oft am 19. Mondhof mit Nebenmonden, Fünfki durch den Mittelpunkt gehende Horizonlallinie stehen; am 22. Zodiacallicht, sehr hell. — Mai. Gewitter am 13. um 2'' 10' und 5' aus W., am ', am 31. um 9'' 30' heftiges Wetterleuchten, um 10'' starkes Gewitter, Intervalle bis 5", die Nacht hindurch Wetterleuchten, wie auch am nn am 24. 30. und 31. Sturm, am 19. W. z. S. um 6'' 20' Ab., am 3. um 4'' 33' Ab. Schnee bei +4^3, der grosse Schneeberg ganz 0°4 und am 22. bei +2°5, Regen am I. 2. 6. 10. II. 13. 15. 17. bis 20. 23. bis 28. 31.. am 2. »" n 4'' 15' : 1 9'' bis 10' i W.. I SSO. bedeckt; Reif Stärkster Regen am 16. (12''bO), Gewitter am 6. u. 7. mit Schnee (Graupen ;). Anmerkung. Die Verlheilung des Niederschlages im April -1856, wo in der Gegend um Wien und nordöstlich davon im Waag- und Weichselthale fast gar kein Regen fiel, während dii südwestlichen Gebirgsgegenden damit reichlich versehen waren, ist auf der beifolgenden Karte dargestellt, welche als ein erster derartiger Versuch angesehen werden mag um die Menge des meteorischen Wassers, womit die verschiedenen Länder der Monarchie betheilt wurden, mit einem Blicke zu übersehen. 6aDg der Wkrme oad des Lvftdmckes Im Jimi UH6. Die punctirten Linien stellen die Wärme, die ausgezogenen den Luftdruck dar. Die beigeschriebenen Zahlen sind Monatmiltel, denen die stärkeren Horizontallinien entspreche Ein Netztheil entspricht bei der Wärme einem f.rad Reaumur. beim Luftdrucke eine i Jado Senfleiiberg Wien JJÖ.2I Lien» (in Tij;«l) J//.M Sl Marin , ., .,- 7 .'> « « 'S // ,., .V .V ...,- ;.,- .. .// - T"""T"3T 1 ! 1 -[-"- . , ^ 1 5- Th*-" -ii'-- V'^^^r 1 J i t -l — \ - - v ' N -^ "t"" S^ ^31-' V - -^ L i_ -. = ■' ■■ * 7 jj / T" f : .. ^ ■■ , ^ r ■ 7 \,^^ ^ 'Zi'^l^ --it-^ L i^^jv^n 2^£=i- "^ ^M \/ •^1- ^' LJ^Z^-U S V J ^" '' .- ■■ ■■'" 2 ^-L. ^i +«» '■■ I iIwS M-^\^ -^'Ul^--, ^ ^-L^i^^ii 7_!Si_ 1 ^ \ j . J^^;^ \/ ; ' ' ^ \ .- ^ "t" -An 1 ---t-n^ V ^ - ^ ■. . o + *» .■■-. .•1 ■■■■■■ ^■^\- ^^ 2 _,^^;:.^"5__iiS= 1 L '"'^ ~~'^ Z tj '" "^ *■ V-^ L j/^'"'^ it M ■ \ 7 o + 3K .. ■■ ■■-. "7 ■ ^ ^ -, ■' -. .-■ + ». Si ^ j ..-^ 3 . -^ r ' -Zi _E_,^:._ : i It ^-'"">s"- "^ i,''_': ^-'^ ' V ■■ J "^ 1 ^ -. r ' i o .' ■; " , ■" _ _ , '■ ■' ■:^ '^ .• "^^ ^ ^ j_ .Sit.üRk»!. il. k.Akaia.\t;malh. (1.111»' (Irr Ffurli1igkt>il iiiiit dfs OzoiiorlinlIrK ilrrLiifl im Juni 1836. ni.iiuiikUrlnilüuoii.lrlli-ii Jii> Ifudiliifkeil, die aiisiffsoKcmu dni (ly.oii(fehall dar. Dir am nstidr brfiiidlirhrn Zahlen sind dir Moiialmittd der Friirlili{rkeil. jonr iwiichpn dm Cui'vpii dir Monatmillpl in Ozoniirliallrs. Den .Monalmittfln riilsprfclien dir stärkeren HoriEuiltallii)irii. Km Xrlzlheil lielraffi Im- die Friirliliokrd jrroeriilr, für drn Ozon^elialt eiiirii Thril der Far., lirnsiala.weU-lii- .■im volliörnWtis bis zum lirlilrii Blau zehil .tbihelhinfirn rnOiall , j .,- ; .- „ ,.! ,J II m » :v •.,- tr z'i :il ! I i i 1 1 ' 1 1 II s s , 1 , ^ \ ■■■•> /■• " ' j S s i l.rmhpro- . \-t'^ \ -,=L^±;z Si,2s a™"- « ^ \J.. t \., ^i, A»^ "TiT^^v '^'^ «*« T ■ . V "•- \i/ T v/ 1, !\ - - - ».«> t-H L ^O 4 4; ^ T\- X Z" ^ -^-t\ - T t: ü M»M. ^ i- - ■■■ ^4 IT Krakau Aj/ -.2 Mf ^■'l- ■ ,. ■■■ . ,t-( ] ,/ . ., , . t-. . MtlM .. J25E^t^l^ -ä^JI-2'"' ' ■> s^ -- It ■s, — (— -= 1 l 1 0.1 -1 \-t -^ 1' ' r«».i.„ \A^\' '^\^ I ' -^ :i;j:^:^^^s>v '^^ ''- ^'^ — ->;><- S?:""«?/ 1 ^' y.. N _ s^ . •Si, s 7 " s t '^\T-\. LI ' '% -^■\\ Wien _i i.|__. ,-Z_3^ '■^ i iiM^ii^- ^'■^ <■ %Z' v-f-t ,£,1, -s : sz--. "-"izt £ "^ " ■~ -u ^ ^ VI. ^^ 3 ^^/ ^ -^ Ultmlralgebn, ^I _ _3^:^S., ," " ^^i Ut f^ t 3X v"^ -i^f "^'^A J yiv^^^ >-'' 7 i"^" 1 j. ~ — ji '. 1 -i ^ 4C ^^-i^ti^ ■" ^^'^ ^ Krriii.smun.slcr 7 ! t •■ /< \ ZAj(- -^[iV^f^A ain24 5 ;.j. -^ ~:r"-^':-='5^"i ^^^- :::_-d:^:t^l ^ rrn- f^ / *" i ^ am2/ ^ ^ ■• 1 // w BlndoB _^„ AS_ ,rfVv''^i; C_i2^ = "='^P^s am7 » -si ~ ^^!s2&"^^-' ■ J 13 »^ ~ •• r "--'= ^/-Ä ■ .- • — *-■ Sitzunfll d. L.yiaiLi\(:iiialli latunv « XfflTl.1 lHfft.l«56 ^t=...JL iL. H^ Tm^Äpfil tp? Lei p II Traälrnau [' L ^ ii'ilrrheJ-t/. ^^ ' •*' /;„/,W>/r ,/ (Uliiiill/ ,. 1 -^- ^ ■^ I -- f ,, , H-^^\ SITZUNGSBERICHTE KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. MATHEMATISCH -NATURWISSENSCHAFTLICHE CLASSE. XXII. BAND. II. HEFT. "" JAHRGANG 1856. — NOVEMBER. 22 10-^ -O \J COMPAEATIVE ZOOLOGY, AT HARVARD COLLEGE. CAMBRIDGE, MASS. jFountreti bi) jpvi'biitc suliscrfption, in 1861. DR. L. DE KONiNCK'S LIBRARY. No. /32. 327 SITZUNG VOM 6. NOVEMBER 1856. Herr Professor Brücke überreicht eine Abhandlung des Herrn Professors Heinrich Rathke in Königsberg, betreffend die Aorten- wurzeln und die aus ihnen hervorgehenden Arterien bei den Sauriern. Dieselbe wird im XIII. Bande der Denkschriften , welcher unter der Presse ist, erscheinen. Eingesendete Abhandinngen. Über die Theilung des elektrischen Stroms. Von R. W. Hnochenhaaer in Meiningen. (Vorgelegt in der Sitzung am 2. October 1836.) In der Abhandlung Poggend. Ann. Bd. 98, p. 571, sagt Herr Riess p. 578: „Die grössere Leichtigkeit, mit welcher die unge- wöhnliche Entladung in den schlechteren Leitern zu Stande kommt, erklärt eine auffallende Erscheinung in der Theilung des elektrischen Stroms. Hat sich nämlich der Strom zwischen Zweige von sehr verschiedenem Leitungsvermögen zu theilen, so geht er nach dem bekannten Gesetze der Theilung, fast vollständig durch den bessern Leiter. Dies ist so lange der Fall, als die continuirliche Entladungs- weise statthat; tritt bei gesteigerter Elektricitätsmenge oder verrin- gerten Dimensionen des guten Leiters in diesem die discontinuirliche Entladung auf, so kann ein grosser Theil des Stroms durch den schlechten Leiter gehen"*). Da ich die erwähnte auffallende Erschei- 1) D.-) Herr Riess hier kein Wort von Nebenströmen hinzufügt unil zur Bestätigung seiner jetzigen Angaben auf die Erfahrungen i)ei Blitzschlägen hinweist, so seheint es, als habe er die frühere Erkläruugsweise aufgegeben. Wäre dies etwa nielit der Fall , so würden doch die obigen Worte als der Erfahrung widersprechend einer Berichtigung bedürfen. 22* 328 K n o c Ii e n h a u e r. nung in der Theilung des elektrischen Stroms zuerst nacligewiesen und bekannt gemacht habe, so wird es mir erlaubt sein zu bemerken, dass durch die angeführten Worte des Herrn Riess das Thatsüch- liche nicht richtig dargestellt wird. Herr Riess nennt nämlich die Entladung eine continuirliche, wenn der Schliessungsdrath ein sol- ches Leitungsvermögen besitzt, dass er durch den Strom in kei- nem seiner Theile erschüttert wird oder eine Einbiegung erhält, welche Umstände schon bei einer etwas schwächern ßatterie- ladung eintreten, als bei welcher das Glühen und Zersprengen des Drathes stattfindet. Treten die genannten Erscheinungen auf, oder ist der Schliessungsdrath unterbrochen , so bezeichnet er die Ent- ladung als eine discontinuirliche (ungewöhnliche). Nach den Worten des Herrn Riess folgt also die elektrische Stromtheilung so lange dem galvanischen Gesetze, d. h. sie richtet sich nach den Wider- ständen der Zweige, als der besser leitende Zweig stark und lang genug ist, um durch den Strom nicht merklich in seiner Structur afFicirt zu werden, sie bietet dagegen die auffallende Erscheinung dar, dass der Strom zu einem grossen Theile durch den schlechtem Leiter geht, sobald die Dimensionen, Länge und Stärke, des guten Leiters hinreichend verringert werden. Bei allen meinen Versuchen, durch welche ich die elektrische Stromtheilung, wie sie Avirklich erfolgt, dargelegt habe, habe ich stets als gut leitenden Zweig einen Kupferdrath von wenigstens i/« Linie Durchmesser angewandt, und da van Marum angibt, dass er mit seiner Batterie von 135 Flaschen a 1 Quadratfuss Belegung Kupferdrath von VioZoll = 0-3 Linien Durch- messer nicht habe zersprengen können, ich dagegen niemals eine Bat- terie von mehr als 6 Quadratfuss Belegung benutzt habe, so gab der von mir gebrauchte Kupferdrath sicher in keinem Falle Veranlassung, die continuirliche Entladung in die sogenannte discontinuirliche zu ver- ändern, und dennoch habe ich nicht nur die ungewöhnliche Strom- theilung beobachtet, sondern es ist mir auch nicht ein einziger Fall vorgekommen, wo die Stromtheilung nach dem galvanischen Gesetze erfolgt wäre, vielmehr richtete sie sich jedesmal, abgesehen von den Widerständen, nach den Längen i) der Zweige. Ja ich habe auch in den bisher publicirten Beobachtungen Anderer noch nicht einen ein- zigen Fall gefunden, wo nicht die Theilung meinen Angaben gemäss ^) Als Laugen der Zweif;e sind lUc Jiijiiivalenton verslanden; verf^l. das Nähere in meinen Beiträgen. über die Theilung des elektrischen Stroms. 329 ausgefallen wäre. Um wenigstens einen Beleg aus den Beobachtungen Anderer beizufügen, kann ich unmittelbar aufdie von Hrn. Ries s selbst in der citirten Abhandlung p. ö90 u. 591 angeführten Beobachtungen verweisen. Damit der Platindrath in seinem Thermometer durch zu starke Erwärmung nicht litte, hatte er ihn zuerst durch einen 29 Zoll langen Kupferdrath von % Linien Dicke, dann durch einen Kupfer- drath von 45 Zoll Länge und ^yo^ Linien Durchmesser umschlossen, d. h. er theilte den Strom durch zwei Zweige, von denen der eine der Thermometerdrath war, der andere aus den genannten Kupfer- dräthen bestand, und beobachtete in dem erstem Zweige. Nach frü- heren Angaben (denn in der citirten Abhandlung selbst fehlen sie) und nach meinen Erfahrungen über die taugliche Länge und Stärke des im Thermometer befindlichen Platindrathes, musste der Widerstand desselben mindestens der 30 bis 50fache von dem der Kupferdräthe sein, und somit konnte nach dem galvanischen Gesetze vom ganzen Strom nur der 31. bis 51. Theil durch das Thermometer gehen, welcher an Wärme in runden Zalilen nur den 1000. bis 2000. Theil von der im Stamme hervorbringt. Die angeführten Erwärmungen lehren aber augenscheinlich, dass die Stromtheilung eine andere war als nach dem galvanischen Gesetze, nämlich die, welche als auf- fallende Erscheinung angesehen wird und sich nach den Längen der Zweige richtet. — Ich habe bisher noch keine Beobachtungen mit so feinem Kupferdräthe in einem Zweige angestellt, dass seine Structur durch den Strom leiden konnte, ich vermag also nicht anzu- geben, wie weit die gewöhnliche, d. h. die nach den Längen der Zweige sich richtende elektrische Stromtheilung hierdurch eine Änderung erleidet; ich will indess einige Beobachtungen anführen, wo der schlechter leitende Zweig eine Lücke enthält, also Veran- lassung zur sogenannten discontinuirlichen Entladung geben würde; in diesem Falle müsste, wenn die Angabe des Herrn Riess begrün- det wäre, sich der Strom von dem schlechter leitenden Zweige auf den besser leitenden hinwenden, und somit die Stromtheilung am leichtesten nach dem galvanischen Gesetze erfolgen. Die Batterie bestand aus den beiden Flaschenpaaren {Ä) und (B); der Stamm des Schliessungsbogens war aus 19' Kupferdrath K von etwas über i/a Linie Dicke gebildet und enthielt den Auslader, dessen Kugeln etwa 2 Linien weit aus einander standen, und das Luftthermometer mit dem bekannten Platindrath P von 17 Zoll Länge und 0-081 Linien 330 Knoehenhauer. Über die Theiluiig des elektrischen Stroms. Durchmesser, Den einen Zweig bildeten 32' Kupferdrath, den andern in der ersten Reihe P-]-0'^ K, in der zweiten 2P-j-0'5 K und ausserdem in beiden Fällen der Funkenmesser, dessen Kugeln um 0'8 Linien *) aus einander standen, der aber auch durch 0-7 A^ eliniinirt werden konnte, worauf der zweite Zweig ebenfalls ununterbrochen metallisch war. Da ich die äquivalente Länge von P=1' K ansetze und den Funkenmesser sammt Luftschicht = O'Tif rechne, so war die Länge von dem schlecht leitenden Zweige in der ersten Reihe = 3-2, in der zweiten == ^'l K. Die Beobachtungen am Thermo- meter im Stamm gaben. 1. Reihe: Stamm allein 23-7 Stamm + 32' /f i9-4 Stamm + P+VlK"^) 13-4 Stamm + P + 0 ' S A' + FM^) . . Uo Stamm + Zweige; 1fi"2 32' u. P + 1^2 /T* ^^-^ Stamm + Zweige; 32' u. Pf 0-S K-h FM( ••••1^'2 2. Reihe: Stamm allein 22o"') Stamm + 32' /f 18-7 Stamm + 2 P + i'Z K 10a Stamm + 2P + 0'^K + FM A02 Stamm + Zweige: 32' u. 2P+ 1'2Ä' ^ *^"^ Stamm + Zweige: 32'u. 2P + o'sj5r+P.¥r ■• ^^'^ Aus der ersten Reihe entnehmen wir den Widerstand oj' von Z2' K = 0-221. w" von P+l=2/r= 0-580, w"' von p+0'5/f+ FM = OQH (den Widerstand des Stammes = 1 gesetzt); der Funke gibt also einen geringen Widerstand, der ein wenig schwankt, wie die etwas ungleichen Zahlen zeigten. Geht nun die Stromtheilung durch beide Zweige nach meinen Angaben vor sich, so muss durch 3"2 1 den Zweig 32' K ein Stromtheil = 3^:2'^ TT' •^^"'^^' ^^^" andern 320 10 Zweig ein Stromtheil = ökTö" = 77 gehen und die im Stamm beobach- 23'7 tete Wärme = . ^ , , , .. , , ^.nv> // = 16"0 und dann beim Funken- 23 7 messer = . , /- 1 ->9 / , /^.o^2 /// = 15-5 sein. Die andere Reihe 1) Die Distanz der Kugeln hätte noch etwas grösser genommen werden können, doch wollte ich den Überschlag in einem Funken jedesmal sicher erhalten. 2) Der Drath P+ 1'2 A'ist der ununterbrochene und P+ o'ä K-\-FM der durch den Funkenmessor unterbrochene Zweig, welcher hier einfach ohne den andern Zweig in den Stamm eingefügt ist. 3) Die gegen die vorige Reihe kleinere Zahl erklärt sich daraus, dass beide Reihen nicht unmittelbar hinter einander angestellt wurden ; die Spiritussäule im Thermometer war in beiden Fällen nicht völlig gleich lang, auch die Temperatur des Spiritus nicht unverändert dieselbe. K nu c li eiili a 11 IT. Über den Strom der Nehenhatterie. 331 bostimmt den Widerstand w' von 32' K = 0-200, w" von 2P + i'2K= 1143, 6j"' von 2 P+ 0-5 A'+i^¥= 1-206, somit soll nach meinen Angaben bei der Stromtbeiinng- durch den Zweig 32' A' S-2 13 ein Stromtheil = o7:^=qö'' ^^i"'ch den andern Zweig ein Strom- 09-0 8Q theil = ^T^ = qtt gehen, und die im Stamm entwickelte Wärme = i2'l uiu = - 1 + a^y '^^' -K (11)'^«" 1 + («!)" 0/ + (11)2 o/" - 11-9 sein. Die Beobachtungen lehren, dass in beiden Fällen Über- einstimmung mit den Formeln stattfindet, dass also gerade hier, wo die sogenannte discontinuirliche Entladung ihren Einfluss am meisten geltend machen miisste, keine Abweichung von der Regel eintritt. über den Strom der Nebenbatterie. Von K. >V. KuocheohaDer. (Mit 1 Tafel.) (Vorgelegt in der Sitzung vom 2. Oetober 1836.) §. 1. Die geringe Theilnahme, welche meine bisherigen Unter- suchungen über den Strom der Nebenbatterie gefunden haben , und die abfälligen Urtheile über die von mir zur Erklärung ausgespro- chenen Ansichten würden mich sicher schon längst bestimmt haben, vom weitern Experimentiren gänzlich abzustehen, wenn nicht von der andern Seile das eigene Verlangen, die sämmtlichen zu diesem Gebiete gehörigen Erscheinungen wenigstens übersichtlich kennen zu lernen, mich zur Fortführung der begonnenen Arbeit zu entschie- den gemahnt hätte. Meine in diesem letzten Jahre fortgesetzten Versuche haben mich nun endlich auf den Standpunkt geführt, dass ich auch bei den scheinbar complicirtesten Anordnungen der Schliessungsdräthe den Erfolg überall mit hinreichender Sicherheit vorher bestimmen kann, und somit wohl glauben darf, dass ich das, was ich erreichen wollte , wirklich erreicht habe. Ich kann also jetzt die strengere Durchführung des Einzelnen, die unter den gegen- wärtigen Verhältnissen zu wenig Interesse darbieten würde, füglich unterlassen, da ich aber die Überzeugung hege, dass in der Elek- tricitätslehre einmal wieder eine Zeit kommen muss, wo man zuerst und vor allen Dingen die Thatsachen beachten und feststellen wird, also aus zu grosser Rücksicht auf die bisher fast allgemein ange- nommenen Kypolliesen weiter keine Scheu tragen wird, auch die- 332 K n o c h e 11 Ii a u e r. jenigen Thatsachen schärfer ins Auge zu fassen, welche mit ihnen nicht hannoniren, so erlauhe ich mir noch in dem Folgenden meine sämmtlichen Beohachtungeu über den Strom der Nebenbatterien, sofern sie mit dem Luftthermometer angestellt worden sind, kurz zusammenzustellen und dabei die im letzten Jahre neu hinzuge- kommenen ausführlicher anzugeben. Diese Zusammenstellung von Beobachtungen, die 10 Jahre hindurch fortgesetzt wurden, dürfte wohl später, wenn die Arbeiten wieder aufgenommen werden, von einigem Nutzen sein, indem besonders in diesem Gebiete, das so mannigfaltige Thatsachen enthält, einige vereinzeinte Versuche gar zu leicht irre führen und selbst zu der Meinung verleiten! können, als wäre der wirkliche Hergang durch die verschiedenartigsten Störungen völlig verdeckt und jene weitere Untersuchung erfolglos, während sich doch gerade umgekehrt auch hier, wie überall in der Natur, nur wenige ganz einfache Gesetze hindurchziehen, die als Führer anerkannt den Experimentator sicher durch das scheinbare Gewirre hindurchbringeu. §. 2. Spannt man zu einem Theile des Schliessungsdrathes einer Batterie, die vom Couductor aus geladen werden kann (Hauptbatterie) einen andern Drath parallel aus und schliesst ihn durch die Bele- gungen einer zweiten isolirten Batterie (Nebenbatterie) , so entsteht, während jene entladen wird, in dem Schliessungsdrath der Neben- batterie eine elekirische Strömung, welche durch die Wärmeent- wicklung in einem eingeschalteten Luftthermometer angedeutet wird. Um für den einfachsten Fall, wo beide Batterien einander gleich sind, einige Beobachtungen als Anhaltspunkte vor Augen zu haben, so ward die Hauptbatterie, wie später überall, aus den beiden Flaschenpaaren (J) und (B} gebildet; ihr Schliessungsdrath (Haupt- drath) bestand durchweg aus Kupferdrath Ä' von etwas über 1/3 Linie Durchmesser, und war nur durch einen einfachen Auslader unter- brochen, dessen Kugeln in der constanten Entfernung von 2*4 Linien aus einander standen und dadurch die Ladung der Batterie möglich machten. Ausgespannt waren vom Schliessungsdrathe 24' an einem senkrecht stehenden quadratischen Rahmen, und der übrige Theil hatte (den Auslader = 1' eingerechnet) im ersten Falle eine Länge von 18', im zweiten bestand er aus 16' A^ und einem Platindrath P von 17 Zoll Länge und 0-081 Linien Durchmesser, einem Drathe von gleicher Länge und Stärke wie der im Luftthermometer befind- Ül)er den Strom der Neboiibatterie. 333 liehe, im dritten Falle war der übrige Theil = 34', im vierten = 50', im fünften endlich = 32 ÜT + P. Die gespannten 24' des Sehliessungsdrathes (Nebendrathes) der ans den beiden Flaschen p^ _|_ F„ gebildeten Nebenbatterie wurde durch eine constante Länge von T K -{- P (dem Platindrath im Luftthermometer) zu den Bele- gungen fortgeführt, und dieser Bogen konnte nach und nach durch einen Zusatz von Kupferdrath verlängert werden. Die gespannten Dräthe standen einmal um 1, dann um 8 Zoll von einander entfernt. Die Beobachtungen gaben folgende Erwärmungen im Thermometer, das sich, wie gesagt, im Nebendrathe befand. 1. 1 Zoll Distanz der gespannten Dräthe. Zusatz 1 Fall 2. Fall Zusatz 3. Fall Zusatz 4. Fall Zusatz ö. Fall imNl)dr. im Nbdr. iinNbdr. iiiiNbdr. 0' lös 10-S 0' 6-9 16' 6-0 0' S-0 8' 17-7 12-2 8' 9-0 24' 8-7 8' 6-3 12' 18-0 12S 16' 12-2 32' 10-7 16' 8-S 16' 17-2 12-0 24' 14-2 40' 13S 24' 10-2 24' 14-7 10-0 28' 14-8 44' 14-0 28' lOS 32' US 7S 32' lS-0 48' 13-7 32' 10-6 40' 8-S S-2 40' 13S S6' 12-3 40' 9-2 48' . 6-2 3-7 48' 10-7 64' 9-7 48' 7-3 S6' 7-7 72' 6-7 S6' a'o 2. 8 Zoll Distanz der gespannten Dräthe. Zusatz 1. Fall 2. Fall Zusatz 3. Fall Zusatz 4. Fall imNbdr. iinNbdr. im iS'bdr. 0' 8-S 0" o 0' 2-3 16' 1-8 8' 14-S 8-S 8' 3-7 24' 3-0 12' 160 10-0 16' 60 32' SO 16' 140 8-2 24' 10-S 40' 8-7 24' 7-7 S-2 28' 12-0 44' 10-0 32' 4-7 2-7 32' 12 1 48' 10-0 40' 2-S 1-2 40' 8-7 S6' 6-S 48' 1-S — 48' 4-9 64' 3-7 S6' 3-0 72' 21 Aus diesen und anderen ähnlichen früheren Beobachtungen lässt sich für gleich grosse Batterien Folgendes über den Nebenbatterie- strom entnehmen. Die von ihm entwickelte Wärme ändert sich zunächst bei gleich bleibendem Hauptdrathe und constanter Ladung der Hauptbatterie mit der Länge des Nebendrathes; sie wächst bis zu einer bestimmten Verlängerung, erreicht hier ihr Maximum und nimmt dann wieder ab. Das Maximum tritt jedesmal ein, wenn der Nebendrath dieselbe Länge wie der Hauptdrath hat. Wenn sich in 334 K II i) f ti e n li a u e r. dem einen oder dem andern Sehliessungsdrathe sclileehter leitende Theile oder dünnere Dräthe befinden, so muss die wirkliche Länge derselben als eine etwas grössere in Anschlag gebracht werden, so hier der nur 17 Zoll lange Platindrath P als äquivalent mit 2' K. Nimmt man die Sache noch etwas genauer, so wird man, wie man sich am leichtesten durch Umwechslung der beiden Batterien über- zeugen kann , jedesmal den Nebendrath fürs Maximum ein klein wenig länger als den Hauptdrath finden, und diese etwas vermehrte Länge überdies sowohl mit der verstärkten Ladung der Batterie als auch mit verlängertem Hauptdrath wachsen sehen; doch sind die Differenzen immer nur unbedeutend , selten so gross wie hier bei dem um 16' verlängerten Hauptdrath, wo mit der durch den be- schränkten Baum veranlassten ungünstigen Führung des eingescho- benen Drathes eine kleine Störung vorgekommen sein dürfte. Ich habe bis jetzt bei allen meinen Versuchen, auch bei denen mit dem Funkenmesser, noch keinen einzigen Fall gefunden, wo das Maxi- mum des Nebenbatteriestroms nicht an der bezeichneten Stelle ein- getreten wäre, mochte ich die parallelen Dräthe ganz geradlinig aus- gespannt oder sie an senkrechten Bahmen mit herunterlaufenden Armen befestigt haben, mochten die übrigen Theile der beiden Sehliessungsdrathe ganz regelmässig ausgebreitet oder in den belie- bigsten Formen geführt sein, nur vorausgesetzt, dass die einzelnen Theile zur Verhütung störender Nebeninductionen hinreichend weit aus einander gehalten waren. Ja man kann selbst längere Dräthe in fester Spiralform einfügen, wenn man nur beachtet, dass durch diese Form die Dräthe als grössere Länge (ihre äquivalente Länge) in Anschlag kommen, die man entweder aus der beobachteten Strom- theilung oder durch Einschiehung in den Nebendrath und Verglei- chung mit dem dafür einzusetzenden geradlinigen Dräthe ermittelt. — Auf die Drathlänge fürs Maximum des Nebenbatteriestroms übt die Entfernung der gespannten Dräthe von einander keinen Einfluss aus; bei 1 und 8 Zoll Entfernung bleibt sie nach den so eben mitgetheilten Beobachtungen durchaus unverändert. Was die Stärke des Nebenbatteriestroms betrifft, so hat man zu ihrer vollständigen Bestimmung die Wärme-Entwicklung im Haupt- strom ebenfalls zu beobachten, und die Verhältnisszahl zwischen Nebenbatteriestrom und Hauptstrom als massgebend anzusehen. Nach meinen Beobachtungen nimmt zunächst die im Maximum hervor- über den Strom der Nebenbatterie. 333 tretende Wärme mit der Länge der gespannten Dräthe zu, doch so, dass sie bei gleichen Batterien im Nebendrath stets geringer bleibt als in dem Hauptdrath; nur unter dem Einfluss eines Eisendrath- bündels Hess sich ein abweichender Fall erzielen. Die Wärme im Maximum sinkt dagegen, wenn man bei gleicher Länge der parallelen Dräthe den übrigen Hauptdrath verlängert, oder die Entfernung der beiden Dräthe vergrössert. Schlechter leitende Dräthe, mögen sie in den Haupt- oder Nebendrath eingefügt werden, vermindern eben- falls die Stromstärke. Als nähere Erläuterung dürfte zu bemerken sein, dass bei geringer Distanz der gespannten Dräthe (etwa auf 1 Zoll) und bei übrigens constanten Verhältnissen die Wärme im Nebendrath sich nur wenig mit der Länge des inducirenden Drathes verändert; erst wenn dieser sehr kurz wird (etwa 2'), tritt eine schnellere Abnahme ein. Auch schlechter leitende Dräthe üben keinen besonders auffallenden Einfluss auf die relative Wärme-Ent- wicklung aus; in den obigen Reihen erscheint zwar bei dem in den Hauptdrath eingefügten P die Wärmeabnahme bedeutend, allein es ist die Beobachtung im Hauptstrom übergangen, die ebenfalls eine bedeu- tende Abnahme ergeben hätte. Mit grösserer Distanz der gespannten Dräthe findet man, wenn diese recht lang sind, ebenfalls nur eine verhältnissmässig sehr langsame Abnahme der Wärme-Entwicklung; schneller tritt sie ein, wo kürzere Dräthe induciren, und ebenfalls schneller, wenn man den gesammten Hauptdrath bedeutend verlängert. Vom Maximum ab nehmen darauf die Strömungen nach beiden Seiten mit Verkürzung und Verlängerung des Nebendrathes ab, und alle Umstände, welche eine geringere Wärme-Entwicklung beim Maximum bedingen, veranlassen auch eine schnellere Abnahme der beobachteten Zahlen. Somit haben die Reihen vom Maximum ab bei verschieden langen Hauptdräthen, bei verschiedenen Distanzen der gespannten Dräthe, bei verschiedener Länge derselben nicht den- selben Verlauf, wie dies schon die vorher mitgetheilten Reihen anschaulich machen , und wie dies noch stärker hervorgetreten sein würde, wäre nicht die Beobachtung im Hauptstrom übergegangen worden. Selbst die Stärke der Hauptbatterie-Ladung übt einen gerin- gen Einfluss auf die Reihen aus ; schwächere Ladungen geben unter sonst gleichen Verhältnissen einen relativ grössern Nebenbatteriestrom als stärkere , was sich am leichtesten bemerken lässt, wenn man die gespannten Dräthe weit von einander entfernt. 3 3 (3 K n (> e h e II I» a ii e r. §. 3. Ähnliche Verhältnisse, wie die bei Anwendung; gleicher Batterien hervortretenden, finden sich bei ungleichen wieder; doch ändern sich hier mehrere Angaben. Denn was zuerst die Stelle betrifft, wo das Maximum des Nebenbatteriestroms stattfindet, so ist diese von dem gegenseitigen Verhältniss der Grössen beider Batterien abhängig; es verhalten sich die Längen der Schliessungs- dräthe umgekehrt wie die Zahlen der gleich grossen Flaschen in beiden Batterien. Eine Nebenbatterie von doppelter oder dreifacher Flaschen- zahl hat einen nur halb oder drittel Mal so langen Schliessungsdrath als der Hauptdrath an der Stelle, wo der Nebenbatteriestrom sein Maximum erreicht, und umgekehrt einen zwei oder dreimal so langen, wenn die Flaschenzahl in der Hauptbatterie die doppelte oder drei- fache von der in der Nebenbatterie ist. — Sodann steht die relative Wärme-Entwicklung im Maximum , freilich unter Berücksichtigung des veränderten Einflusses, den schlechter leitende Dräthe ausüben, ungefähr im V^erhältniss der Flaschenzahl beider Batterien; sie nimmt auch bei grösserer Distanz der gespannten Dräthe langsamer ab, wenn die Flaschenzahl der Nebenbatterie überwiegt, und umgekehrt schneller, wenn die Nebenbatterie kleiner als die Hauptbatterie ist. Dem entsprechend zeigen endlich die Reihen vom Maximum ab eine schnellere oder langsamere Abnahme der beobachteten Wärme, wenn man die Flaschenzahl in der Nebenbatterie verringert oder vergrössert. §. 4. Wenn man statt zu einem Theile des Hauptdrathes einen Thcil des Nebendrathes parallel zu spannen, von den Enden jenes Drathes dieLeitung unmittelbar zu denBelegungen der Nebenbatterie führt, wenn man also einen Drath (Mitteldrath) beiden Schliessungs- dräthen als einen gemeinsamen gibt, so kann man durchaus gleich- artige Erscheinungen, wie die bisher betrachteten, hervorbringen. Beobachtet man nämlich die entwickelte Wärme nur in dem Theile des Nebendrathes, der nicht der gemeinsame ist, so findet man Reihen, die genau ebenso verlaufen, als ob der Mitteldrath ein doppelter wäre, und man ihn als solchen in unendlich kleiner Distanz für beide Batterien besonders geführt hätte. Die Reihen haben ihr Maximum bei der oben ajigegebenen Länge der Schlies- sungsdräthe, in welche der Mitteldrath für jeden Schliessungsdrath besonders eingerechnet wird, und nehmen je nach der grösseren oder kürzeren Länge des Mitteldrathes, je nach der grösseren oder über den Strom der Nebenbatterie. 337 kürzeren Länge des Hauptdrathes, je nach dem geringeren oder grösseren Widerstand , der sich in den Schliessungsdräthen findet, langsamer oder schneller ab. Ich habe gerade für diesen Fall beson- ders zahlreiche Beobachtungen in den Sitzungsberichten vom Jahre 1848 mitgetheilt, so dass ich mich darauf der nähern Ver- hältnisse wegen beziehen kann. §. 5. Bei der Erklärung der mitgetheilten Thatsachen will ich des leichtern Verständnisses wegen von den jetzt herrschenden Ansich- ten ausgehen und auf meine eigenen Meinungen gänzlich verzichten. Ich werde also nach bestem Wissen Alles beibringen, was die jetzi- gen Ansichten zur Erklärung darbieten, auf die Hypothesen hinweisen, die an den verschiedenen Stellen noch erforderlich sein möchten, dann aber auch die Punkte hervorheben, welche entschieden gegen die bisherigen Annahmen sprechen und durch sie keine Erledigung finden. Soweit ich die Erscheinungen bisher angegeben habe, dürfte zur Erklärung derselben die Annahme genügen, dass bei getrennten Dräthen der Hauptstrom auf dem parallelen Nebendrathe einen Strom in umgekehrter Richtung von der, in welcher er selbst strömt, inducire, und dass bei gemeinsamem Mitteldrathe ein Theil des Hauptstroms selbst auf der verbundenen Leitung fortströme; diesen Strom würde die Nebenbatterie condensiren und dadurch eine Ladung erlangen, die eine darauf folgende Entladung bewirkte. Der Nebenbatteriestrom zerfiele also in zwei voneinander getrennte Theile, in einen positiven Ladungsstrom und in einen positiven Entladungs- strom (die Ladung der Hauptbatterie als eine positive angenommen), oder in einen negativen und in einen positiven Strom, sofern wir die Richtung des Nebenbatteriestroms immer als aus der Nebenbatterie herstammend ansehen. Unsicher würde es nur sein, sich über die Zeitdauer auszusprechen, die wir den beiden getrennten Strömen zuzuweisen hätten; denn da wir die Art der Hauptströmung, ob sie eine gleichmässige, oder ob eine sich erst steigernde dann abneh- mende, oder ob sie eine stets sich vermindernde ist, noch gar nicht kennen, so dürfte sich wohl kaum der Zeitpunkt angeben lassen, wo die Ladung der Nebenbatterie zum Stillstand kommen, und wo der Entladungsstrom beginnen soll; auch dürfte es unbestimmt bleiben , wie lange er dauerte. — Allein eine Hauptschwierigkeit und damit die Aufstellung einer neuen Hypothese Hesse sich bei dieser Erklärung nicht umgehen, die nämlich, welche aus der für 338 Knochen hauer. das Maximum des Nebenbatteriestroms erforderlichen Länge des Nebendrathes in ihrer Beziehung zur Länge des Hauptdralhes ent- springt. Die jetzigen Ansichten kennen keine anderen Momente, welciie die Entladungsweise einer Batterie von constanter Ladung und constanter Flaschenzahl bedingen, als den Widerstand, welchen der Schliessungsdrath darbietet; der Strom der Batterie verläuft nach den bisherigen Annahmen ganz in derselben Weise, so lange nur der Widerstand in dem Schliessungsbogen unverändert bleibt, mag dieser sonst länger oder kürzer sein. Es würde also hier nichts übrig bleiben, als eine Hypothese zu ersinnen, welche es erklärte, warum eine Batterie, die sich unter gleichem Widerstände entladet, die Nebenbatterie am stärksten ladet, wenn der Schliessungsdrath derselben die oben angegebene, von der gegenseitigen Grösse der Batterien abhängige Länge besitzt, und warum hierauf gerade umge- kehrt der Widerstand, den man in den einen oder andern Schlies- sungsdrath oder in beide einfügt, durchaus keinen Einfluss äussert. Wäre es etwa nothwendig, um das Maximum der Ladung und der Stromstärke in der Nebenbatterie an der bezeichneten Stelle zu erlangen, dass man die Form der Schliessungsdräthe genau in einer bestimmten Weise hielte, dass also z. B. beide Schliessungsdräthe in horizontalen Bingen verliefen, so dürfte wohl die Einwirkung der einzelnen Theile des Hauptdrathes auf den Nebendrath der Art sein, dass bei bestimmter Grösse der Binge die Einwirkung am grössten würde; allein man kann die Form der Schliessungsdräthe auf die mannigfaltigste Weise abändern , man kann die parallelen Dräthe horizontal spannen und die verbindenden Theile ebenfalls horizontal man kann die gespannten Dräthe senkrecht steilen, und von den verbindenden Theilen den einen nach unten, den andern horizontal, fortführen, man kann einzelne Theile in Spiralform einfügen, immer tritt das Maximum der Nebenbatterieladung an derselben Stelle ein, und es kann somit keinem Zweifel unterliegen , dass der Strom einer Batterie auf irgend eine Weise durch die Länge des Schliessungs- drathes modificirt wird, dass diese Modification sich bei der Induction geltend macht, und dass somit der Nebenbatteriestrom gerade seine grösste Kraft erlangt, wenn der Nebendrath durch eine passende Länge sich dieser bestimmten Modification anschliesst. — Wollten wir ausserdem auf genauere Messungen der Stromstärken eingehen, so würde es noch zur Frage kommen, warum unter sonst constanten über den Strom der Nebenbatterie. 339 Verhältnissen der inducirte Strom von der Entfernung der parallel zu einander ausgespannten Dräthe auf verschiedene Weise ahhängig ist, je nachdem der Nebendrath die dem Maximum entsprechende oder eine davon weniger oder mehr abweichende Länge besitzt; es würde sich dann schon hier mit völliger Evidenz die Unmöglichkeit nach- weisen lassen, aus den für die elektrische Induction bisher auf- gestellten Principien ein nur einigermassen genügendes Resultat zu gewinnen, selbst ohne dass es zu diesem Nachweise erforderlich wäre, die Berechnung auch nur auf eine annähernde Weise durch- zuführen. Ich übergehe indess diesen Punkt, da meine Absicht allein dahin geht, die hier vorkommenden Erscheinungen im All- gemeinen zu besprechen, somit strengere Zahlenwerthe zunächst unberücksichtigt bleiben müssen. §.6. Die Strömung imNebendrathe lässt sich näher untersuchen, wenn man durch einen Theil derselben den Hauptstrom oder einen von ihm erregten Nebenstrom in der einen oder in der entgegen- gesetzten Richtung hindurch gehen lässt, und die Einwirkung der beiden Ströme, des Haupt- und des Nebenbatteriestroms, auf ein- ander beobachtet. Man sehe hierbei, um die Richtung, in welcher die Ströme zusammentreffen, ohne jede sonst mögliche Verwechslung zu bezeichnen, den Haupt- und Nebenbatteriestrom in den gespann- ten Dräthen als gleichlaufend an, wobei der letztere ebenfalls als aus seiner Batterie herkommend betrachtet wird. Bei dieser Prüfung ist es wesentlich, dass die von den parallelen Dräthen ausgehende Induction jedesmal vorwaltet, dass also der Hauptstrom an der zu untersuchenden Stelle nur einen im Verhältniss so kleinen Theil des Nebendrathes durchfliesst, dass die hieraus entspringende neue Induction als unbedeutend fast gänzlich ausser Berücksichtigung bleiben kann. Man unterscheidet dann füglich zwei Fälle, erstens wenn der Hauptstrom stärker als der Nebenbatteriestrom ist, und zweitens wenn durch Abzweigung oder Übertragung mittelst eines Nebenstroms der umgekehrte Fall stattfindet. Ist der Hauptstrom stärker, so beobachtet man, dass derselbe ebenso bei gleichlaufender als bei conträrer Richtung für diejenige Länge des Nebendrathes, bei welcher das Maximum des Nebenbatteriestroms da ist, unverändert oder vielleicht nur ein wenig gesteigert ist, dass es also scheint, als ob der Drath nur von dem Hauptstrom allein durchflössen würde. Wird von dieser Stelle ab der Nebendrath verkürzt, so tritt bei 340 K n o c h e n Ii a u e r. gleichlaufender Richtung eine Steigerung der Wärme, bei conträrer eine Verminderung derselben ein, und beide gehen nach und nach wieder auf die ursprüngliche Stärke des Hauptstroras über. Wird dagegen der Nebendrath verlängert, so beobachtet man umgekehrt bei gleichlaufender Richtung eine Verringerung, bei conträrer eine Steigerung der Wärme, die ebenfalls wieder nach und nach auf die Stärke des Hauptstroms zurückgehen. Wenn im zweiten Falle der Nebenbatteriestrom stärker als der Hauptstrom ist, so findet man an der Stelle des Maximums eine dem Nebenbatteriestrome gleiche Erwärmung, die jedoch immer etwas erhöht sein möchte; von hier ab tritt wieder mit Verkürzung des Nebendrathes bei gleichlaufender Richtung eine Vermehrung, bei conträrer eine Abnahme der Wärme ein, und ebenso die umgekehrte Erscheinung mit der Verlängerung des Nebendrathes. Die Reihen sinken indess hier schneller von den grössern Zahlen zurück, und erheben sich umgekehrt nur wenig oder gar nicht von den kleinern Zahlen, besonders wenn der Hauptstrom sehr schwach ist. Ganz dieselben Thatsachen bietet auch die Reobach- tung der im Mitteldrathe oder in den beiden Schliessungsdräthen gemeinsamen Drathe entwickelten Wärme dar, nur sind hier die beiden Ströme immer in gleichlaufender Richtung. Man findet also, wenn der Nebendrath von seiner fürs Maximum erforderlichen Länge verkürzt wird, die Wärme - Entwicklung vermehrt und umgekehrt vermindert, wenn man den Nebendrath verlängert. §. 7. Zur Erklärung dieser Erscheinungen würde man von der Thatsache ausgehen müssen , dass gleichgerichtete Ströme sich gegenseitig verstärken, conträre geschwächt werden. Es würde also, wenn der Nebenbatteriestrom sein Maximum erlangt hat, der anfänglich negative Strom (der Ladungsstrom) den positiven Haupt- strom ebenso schwächen, als der spätere positive Strom (der Ent- ladungsstrom) den positiven Hauptstrom vergrössert, und somit würde die Einwirkung gleich grosser Antheile beider Ströme nur den Erfolg eines einfachen Stroms geben. Die für die Wärme-Entwick- lung giltigen Formeln lassen uns zwar zu diesem Resultate nicht gelangen, indess es möge diese Erklärung genügen. Die durch Ver- kürzung oder Verlängerung des Nebendrathes je nach der Richtung beider Ströme bewirkte Wärmezunahme oder Abnahme dürfte hierauf in der ungleichen Zeitdauer beider Ströme der Nebenbatterie, des negativen und des positiven, zu suchen sein; man müsste also über den Strom der Nebenbatterie. 341 sinnehmen , dass bei verkürztem Nebendrath der positive Strom länger währt als der negative, und umgekehrt bei Verlängerung des Nebendrathes der negative länger als der positive, oder mit anderen Worten, dass die Nebenbatterie sich einmal schneller ladet als entladet, und dann wieder schneller entladet als ladet. So würde die Einwirkung der beiden Ströme, des Haupt- und Nebenbatterie- stroms, aufeinander durch die verschiedene Länge des Nebendrathes verschieden modificirt, und man fände einen Grund, aus welchem sich die Wärme-Entwicklung steigern oder verringern könnte. Es tritt freilich auch hier wieder eine bedeutende Schwierigkeit hervor; indem wir nämlich die Zeitdauer des negativen Stroms gegen den positiven oder umgekehrt des positiven gegen den negativen ver- grössern, um von ihnen eine länger dauernde Einwirkung zu erlan- gen, Verstössen wir gegen die bereits anerkannte Thatsache, dass derjenige Strom, welcher bei constanter Elektricitatsmenge schneller durch denselben Ürath iliesst, eine im umgekehrten Verhältniss zur Zeitdauer stehende grössere Wärme erregt; während wir also die Zeitdauer vergrössern müssten, um die stärkere Einwirkung möglieh zu machen , sollten wir gerade den schneller fliessenden Strömen die grössere Wärme-Entwicklung zuschreiben, und wir würden damit wieder den Vorthei! verlieren, den wir aus der ungleichen Zeitdauer des positiven und negativen Stroms der Nebenbatterie herleiten woll- ten. Es würde somit wohl keine andere Auskunft bleiben, als aber- mals eine neue Hypothese zu ersinnen, nach welcher man dem kürzere Zeit dauernden Strome seine Wärme erregende Kraft mehr oder weniger entziehen könnte. — Freilich wäre auch das Abkommen noch möglich, die ganze Erklärung zuvörderst bei Seite zu schieben, und zwar aus dem Grunde, weil die Verhältnisse hier noch nicht so deutlich vorlägen, um schon jetzt eine Erklärung erforderlich zu machen; es wäre namentlich das zu urgiren, dass hier ein Haupt- strom mit einem Nebenbatteriestrom zusammenträfe, also zwei Ströme, die ihrer ganzen Natur nach verschieden sind, insofern der eine seine Richtung beibehält, der andere wechselt. Um dem- nach bestimmter darauf hinzuweisen, dass man die Erklärung der zur Sprache gebrachten Thatsachen nicht füglich übergehen kann, füge ich als neue Thatsache die Beobachtungen über die gegenseitige Einwirkung zweier Nebenbatterieströme auf einan- der hinzu. Sitzb. d. mathem.-naturw. Cl. XXII. Bd. II. Hft. 33 342 K n o c h e 11 h a u e r. §. 8. In einem gläsernen Gestelle liegen drei auf Glasröhren befindliche Doppelspiralen horizontal über einander und zwar in genügender Entfernung von einander getrennt, so dass keine Wir- kung von der einen auf die andere übergeht. Jede Doppelspirale enthält eine gegen die innere Wand der Glasröhre gekittete Spirale von 24' K und eine äussere auf die Röhre gewickelte von 32' K; die Enden sind gelrennt und tauchen in kleine mit Quecksilber gefüllte Glasnäpfe ein. Die Spiralen mögen als obere (o), mittlere (?«) und untere (w), und die äussere und innere durch (1) und (2) bezeichnet werden, also der Reihe nach durch Sp. (2) (o) (innere obere Spirale), Sp.(l)(o) (äussere obere Spirale) u. s. w. Die Hauptbatterie (^)-f- (B) erhielt jetzt einen Hauptdrath von 49' -j- Sp. (2) (m), worin der Auslader zu einem Fuss eingerechnet ist; die eine Nebenbatterie (Nbtt. I) gebildet aus Fo+^s bekam zumSchliessungsdrath(Nbdr.I) die Sp. (2) (m), 5 K, P und die Verzweigung durch Sp. II und P-\- 1 i/o' (das Nähere über diese Bezeichnung findet man in der Abhandlung Sitzungsberichte, Bd. XVIII, S. 143 oder Novemberheft 1855); die zweite Nebenbatterie (Nbtt. II) aus Fi -f F^ hatte als Schliessungs- drath (Nbdr. II) Sp. (2) (o) -}- 81/,' K -^ P -[- Sp. I. Die Erre- gung der Nebenbatterieströme erfolgte durch Verbindung der äussern Spirale mit den beiden andern äussern zu einem Ringe, so dass der Nebenstrom durch beide hinter einander verlief. Dass auf diese Weise beide Nebenbatterien in Thätigkeit kommen, lehren dieindersoeben citirtenAbh. mitgetheilten Versuche, und ich werde später noch über- dies Gelegenheit finden, mich ausführlicher über diese Stromerregung auszusprechen; hier genügt es zu bemerken, dass der in Sp. (2)(wi) fliessende Hauptstrom gleichmässig auf Sp. (2) («) und Sp. (2) (0) inducirend einwirkt, und somit beide Nebenbatterien unter sonst gleichen Verhältnissen gleich stark geladen werden. Durch einige vorläufige Versuche überzeugte ich mich zunächst, dass das Maximum des Nebenbatteriestroms von Nbtt. I oder II durchweg an derselben Stelle blieb, mochte der andere Nebendrath geöfTnet oder geschlossen sein, mochte man ihn länger oder kürzer machen. Die Erwär- mung im Maximum wurde freilich geringer oder grösser, wenn die andere Batterie mehr oder weniger thätig war, und dies konnte auch nicht anders erwartet werden, weil bei constanter Ladung der Hauptbatterie die gesammte producirte Wärme immer constant bleibt, indess der Ort des Maximums einer Nebenbatterie wurde. über den Strom der Nebeubatterie. 343 wie gesagt, durch Einwirkung der zweiten Nebenbatterie niemals verändert. Fernere Beobachtungen ergaben, dass der Nbdr. II wenigstens ziemlich genau diejenige Länge hatte, welche dem Maximum der Ladung entspricht (die einen Nebenstrom erregende Sp. I hat eine kleinere äquivalente Länge als das Mass gibt), der Nbdr. I war dagegen um 40' gegen seine fürs Maximum erforderliche Länge zu kurz. Wurde nun die Hauptbatterie entladen, so entstanden 2 Neben- batterieströme zugleich, die man in den in den Nebendräthen befind- lichen Platindräthen P einzehi beobachten konnte, und deren gemein- same Wirkung in dem mit Sp. II verbundenen P hervortrat, indem vom Nebenbatteriestrom I ein nahe ebenso grosser Stromtheil hin- durchgeht, als der durch Nebenbatteriestrom II von Sp. I aus erregte Nebenstrom in seinem Verhältnisse ausmacht (s. cit. Abb. Anfang). Es konnte aber ausserdem der Nebenstrom der äussern mittlem Spirale so hinter einander durch Sp.(l) (m) und Sp.(l) (o) geleitet werden, dass er einmal durch beide in gleichlaufender, dann in con- trärer Richtung verlief; dadurch wurden die beiden Nebenbatterien einmal in gleicher, dann in entgegengesetzter Weise geladen, und somit wirkten die beiden Nebenbatterieströme in dem P I et II sowohl in gleichlaufender als in conträrer Richtung auf einander, während die Beobachtungen in den P in Nbdr. I und II jeden einzelnen Neben- batteriestrom, wie dies schon vorher bemerkt wurde, in seiner Stärke angaben. Der Nebendrath 11 wurde von einem Zusatz von 40' ab verkürzt, während Nebendratii I um gleich viel verlängert wurde. Die Beobachtungen waren: Zusa z in I e u I 11 Ndr. I Ndr. li gleiehl. contr. gleich!. contr. gleiclil. conti-. 40' 0' 11-3 0 3-2 4-8 3-r> 4-7 32' 8' 8-0 r>-o 4-0 ö*ö 4-7 2-8 24' 16' 4-0 6-7 4-0 4-7 4-2 2-3 16' 24' 21 SS 2-6 3-Ö 3-2 2-2 8' 32' 1-3 4-8 1-8 2-2 2-1 1-6 0' 40' 0-8 3-6 11 1-3 1-5 1-0 Ich bemerke noch, dass bei gleicher Verlängerung von Nbdr. II und von Nbdr. I, bei Letzterem natürlich von 40' ab, in I et II die Wärme bei gl ei chl. nach und nach abnahm, ebenso wie dies in I und in II der Fall war, bei contr. dagegen immer = 0 blieb. Ich hatte die Zahlen zu notiren unterlassen, werde jedoch später 23» 344 K n o c li e n h a u e r. gleichartige Beobachtungen unter ähnlichen Umständen mitzutheilen Gelegenheit finden. §. 9. Wir stehen also mit unserer Erklärung noch auf dem Punkte, dass jeder Nebenbatteriestrom aus zwei Theilen, einem negativen und einem positiven Strome besteht, konnten uns aber darüber nicht mit völliger Sicherheit entscheiden , ob wir die Zeit- dauer für beide Ströme überall als gleich gross ansetzen, oder von der Länge desNebendrathes in Beziehung auf das Maximum abhängig machen sollten. Hier wirken die Ströme zweier gleich grossen, von demselben Hauptstrome auf gleiche Weise geladenen Nebenbatte- rien auf einander ein. Haben die beiden Nobendräthe die dem Maxi- mum entsprechende Länge, ist also Nbdr. II unverändert und hat Nbdr. I einen Zusatz von 40', so heben sich bei conträrer Richtung beide Nebenbatterieströme auf, indem sie einzeln eine gleich grosse Stromstärke besitzen; fliessen sie in gleichlaufender Richtung, so verstärken sie sich nach den gewöhnlichen Regeln, denn ll'o ist = 4x 3-4 X 0-84, d. h. zwei gleich starke Ströme geben die vier- fache Wärme, von der hier wegen der Stromtheilung und des Nebenstroms nur der 0*84. Theil zum Vorschein kommt, wie es die früheren Beobachtungen verlangen. Wenn ferner beide Neben- dräthe um gleich viel verlängert werden, so heben sich die Ströme bei conträrer Richtung ebenfalls auf, und sie verstärken sich bei gleichlaufender Richtung, nur nimmt die gemeinsame Wärme nach und nach ab, weil die Stärke beider Nebenbatterie -Ströme nach und nach geringer wird. Diese Thatsachen liefern nichts IJesonderes zur Entscheidung unserer Frage und entsprechen nur ganz allgemein der Ansicht von einem zusammengesetzten, einem positiven und negati- ven Strom der Nebenbatterie; bei conträrer Richtung fällt zuerst der negative Strom von I mit dem positiven von II zusammen, dann der positive von I mit dem negativen von II; umgekehrt treffen bei gleich laufender Richtung die beiden negativen und ebenso die beiden posi- tiven zusammen. Wenn aber Nbdr. I vom Maximum ab verkürzt und Nbdr. H verlängert wird, so geben die Beobachtungen bei gleichl. eine schnelle Abnahme der gemeinsamen Wärme-Entwicklung, bei contr. eine schnelle Zunahme derselben, die erst später zurück- geht, wenn beide Nebenbatterieströme an Stärke verlieren ; die Wärme-Entwicklung bei contr. übertrifft sogar bald die Wärme-Ent- wicklung bei gleichl. und bleibt von da durchweg im iniergewicht. über den Strom der Nebenbatterie. 343 Diese Thatsachen können unter den bisherigen Voraussetzungen jedenfalls nicht anders erklärt Nverden, als wenn man die Zeitdauer des negativen und des positiven Stroms verschieden annimmt, denn nur so können beide contr. Ströme in gleicher Richtung zusammen- fallen und sich gegenseitig verstärken. Man hätte also anzunehmen, dass bei einem vom Maximum ab verkürzten Nebendrathe der nega- tive Strom nach und nach in einer immer kürzern Zeitdauer verliefe als der positive, und umgekehrt bei verlängertem Nebendrathe der positive in kürzerer als der negative. Indess, wie schon oben bemerkt wurde, dürfte diese Hypothese allein noch nicht ausreichend sein, da man damit den sonst anerkannten Satz nicht in Einklang bringen könnte, dass bei gleicher Elekfricitätsmenge unter sonst gleichen Verhältnissen die kürzer währenden Ströme mehr Wärme produciren; es würden bei gleichl. die kürzere Zeit währenden Ströme jedesmal noch verstärkt werden, und die Wärme bei contr. könnte unmöglich an irgend einer Stelle das Übergewicht erlangen. Es bliebe also nur der Ausweg übrig, abermals eine neue Hypothese zu ersinnen, wonach den kürzere Zeit währenden Strömen ihre Wärme erregende Kraft entzogen werden könnte. Nach Feststellung dieser Hypothesen würde dann eine Nebenbatterie, deren Scliessungs- drath gegen das Maximum verkürzt wird, nach und nach eine posi- tive Strömung, und deren Schliessungsdrath verlängert wird, nach und nach eine negative Strömung annehmen, indem die beiden andern Strömungen sowohl der Zeit als der Wirkung nach zurück- treten. Da diese Ausdrücke : positive und negative Strömung auch abgesehen von jeder Erklärung einfach den Thatbestand ausdrücken, so werde ich sie in dem Folgenden beibehalten und dem entsprechend die Strömung bei einem dem Maximum entsprechenden Nebendrathe als null-elektrische einführen; doch bemerke ich ausdrücklich, dass ich zunächst, wo ich in der Erklärung den jetzt herrschenden Ansichten noch folgen will, mit den kürzeren Ausdrücken immer noch die doppelten Strömungen bezeichne und damit nur andeuten wolle, dass bei der positiven und negativen Strömung die andere durch irgend eine Hypothese in ihrer Wirkung zurückgedrängt ist, während bei der null-elektrischen beide Ströme gleiche Berechtigung haben. Auch dann, wenn positive und negative Strömung eine andere Ablei- tung fänden, würde jede von beiden mehr oder weniger mit der null- elektrischen verbunden sein, da jede nur nach und nach aus dieser 34Ö K n o c h e ü li rt u c r. hervortritt, je mehr die Länge des Nebeudrathes von der dem Maxi- mum entsprechenden abweicht. §. 10. Die so eben besprochenen Verhältnisse findet man ebenso entscliieden ausgedrückt, wenn man den Nebendrath II unverändert in der dem Maximum zukommenden Länge lässt, und Nebendrath I allein verändert. Zusatz j>leichl. coiitr. im Nhdr. 1 et n I 1 n 1 et II 1 1 11 0' 6-2 0-7 7-8 6-2 1-3 6-2 8' 6-2 1-2 7-7 6-2 21 33 16' 6-5 1-9 7-0 3-2 30 30 24' 7-7 30 6-4 4-3 3-7 4-7 32' 9-0 3-5 3-0 1-9 4.9 4-0 40' 11-8 3-7 4-0 0 3-2 3-2 48' H-2 3-5 30 1-2 4-5 7-0 W 9-2 2-8 6-3 3-0 3-0 8-2 64' 8-0 1-7 7-2 4-3 2-0 8-7 72' 7-5 1-2 7-7 3-2 1-2 9-0 80' 7-2 0-9 7-7 3-5 11 8-7 96' 70 0-3 8-0 3-7 1-0 8-7 Nbdr. i offen, II Nbdr. Hoffen,! mit 40' Zus. 8-0 und in Therm, bei I et II 6-2. 8-2 „ „ „ „ 6-7. Bei 40' Zusatz ist bei gl eich 1. die Wärme in I et II am gröss- ten und fällt von hier ab bei Verkürzung und bei Verlängerung des Nebendrathes I, d. h. je mehr der Nebenbatteriestrom I in die positive oder in die negative Strömung übergeht, die gerade so wie die Strömung des Hauptdrathes, die je nacb der Ricbtung auch positiv oder negativ ist, auf eine null-elektrische Strömung keinen Einfluss ausüben, auf den der Nebenbatterie II zukommenden Werth 6*2 zurück. Urngekehrt ist bei 40' Zusatz für co ntr. die Wärme-Ent- wicklung in I et II = 0 und erhebt sich allmählich zu demselben Werthe 6-2 und z\\ar aus demselben so eben angeführten Grunde. — Da, M'ie ich vorher bemerkte, mit der positiven und der negativen Strömung immer noch ein l'heil null- elektrischer Strömung verbun- den ist, so sollte die Wärme bei contr. überall gegen die bei gleiehl. zurückstehen, was hier in den Beobachtungen nicht so augenfällig hervortritt; auch hat der eigenthümliche Gang der Zahlen in II noch etwas Sonderbares. Ich verlängerte desshalb den Hauptdrath um 4', um dadurch den Nebendrath II, der vielleicht etwas zu lang über den Strom der Nebenbatterie. 347 sein konnte, auf die richtige dem Maximum völlig entsprechende Länge zurückzuführen, allein auch diese Reihe gab kein besseres Resultat. Sie ist: Zusatz gleichl. contr. im >'bdr. I I et 11 I i II 1 et II 1 I u 0' 6-0 0-7 6-7 S-2 1-2 S-2 8' 61 10 6-1 4-8 1-7 4-7 16' 6-2 1-4 5-S 4-0 2-0 4-3 24' 7-0 2-0 S-2 3S 2-8 4-0 32' 8!j 2-5 41 11 3S 3-5 40' 10-ä 30 3S 0 4-0 4-0 48' 10-2 3-3 3-8 11 4-0 S-2 S6' 8-2 3-4 S-2 3-7 3-3 7-0 64' 7-0 2-0 6-5 SO 2-2 7-S 72' 6-2 IS 70 S 3 1-7 7-7 80' 60 1-3 7S S-7 1-2 8-0 Diese Umstände verbunden mit den früheren Zahlen, wo Nbdr. I verkürzt und Nbdr. II verlängert wurde, namentlich mit den Zahlen 5-5 und 2-8 in I und in II bei contr., führen zu der Ansicht, dass in I et II eine wenn auch geringe gegenseitige Einwirkung der beiden Nebenbatterien aufeinander stattfindet, und dass dadurch die beob- achteten Zahlen entstehen. Diese Ansicht findet ihre Bestätigung, wenn man die folgenden neuen Thatsachen betrachtet, die auch sonst einer besondern Berücksichtigung werth sind. §. 11. Es wurden aus dem Hauptdrathe 32' entfernt, so dass darin nur 17' und Sj». (2) (m) blieben; den Nebendrath II von Nebenbatterie II bildete Sp. (2) (o) + iö%' K -f P, der also nahe die dem Maximum entsprechende Länge haben musste, und die Induction erfolgte durch Schliessung von Sp. (1) (w) und Sp. (1) (o) zu einem Ringe. Von den beiden Endpunkten von 8' K im Neben- drath II aus wurde ein neuer Nebendrath I zur Nebenbatterie I geführt, der ausser dem genannten Mitteldrathe von 8' noch 6' Ä" -J- P als Constanten Theil enthielt. Die Anordnung der Schliessungsdräthe ist der grössern Anschaulichkeit wegen in Fig. I dargestellt worden. Es wurden zunächst vier Beobachtungsreihen durchgeführt. In der ersten Reihe war der Hauptdrath und Nbdr. II so, wie ich es vorher angegeben habe, in der zweiten und dritten erhielt bei unveränder- tem Nbdr. II der Hauptdrath eine Verlängerung von respective 16' und 32', in der vierten ward bei unverändertem Hauptdrathe Nbdr. II um 16' verlängert. 348 K n 0 e h e n h a u c r. 1. Reihe. 2. Reihe. Zusatz in Nbdr. 1 Nbtt. II Nbtt. I Zusatz in Nbdr. 1 Nbtt. II Nbtt. l 0' 14-5 3-0 0' 11-0 11 8' 12-7 5-7 8' 10-5 2-0 16' 10-7 10-2 16' 10-0 3-2 24' 10-S 11-2 24' 9Ö 4-7 32' 100 10-5 32' 8-7 6-2 40' 12-7 7-2 40' 8-0 8-7 48' la-ö 3-7 48' 6-7 8-S S6' 15-5 2-1 S6' 8-2 4-5 64' 16-3 11 64 9-5 2-2 I offen 17-5 — 72' 10-2 11 80' 10-7 0-7 I offen HO — 3. Reihe. 4. Reihe. Zusatz im Nbdr. I Nbtt. 11 Nbtt. 1 Zusatz im Nbdr. I Nbtt. II Nbtt. I 24' 3-0 1-7 0' 9-3 12 32' 4-7 2-1 8' 9-0 2-3 40' 4-7 2-3 16' 6-7 7-0 48' 4-5 30 24' 7-3 10-2 o6' 4-3 6-2 32' 8-7 7-0 64' 3-7 3-7 40' 9-3 3-0 72' 40 2-3 48' 9-7 3-2 80' 4-2 1-2 36' 10-2 2-4 I offen 30 — 64' 103 1-2 I offen 11-3 — Nach diesen Reihen haben wir also durch den Nebenbatterie- strom II nicht nur eine Ladung einer neuen Nebenbatterie, sondern bei einem Mitteldrath von 8'' schon eine so bedeutende, dass die Wärme-Entwicklung in Nbdr. I an einzelnen Stellen viel grösser wird als in Nbdr. II; dazu kommt der bemerkenswerthe Umstand, dass Nbtt. I das Maximum ihrer Ladung erlangt, wenn ihr Schliessungs- drath die Länge des Hauptdrathes und nicht, wenn er die Länge des Nebendrathes II erreicht. Sp. (2) (w), die in Sp. (1) (m) durch Sp. (l)(o) einen Nehenstrom erregt, muss kürzer angesetzt werden, als ihre wahre Länge ist, vielleicht zu 20 — 22' und somit ist der unveränderte Hauptdrath =37 — 39'; für diesen Fall hat aber Nbdr. I beim Maximum der Wärme im constanten Theil eine Länge von ii' K -\- P oder von 16' und dazu einen Zusatz von 24 — 26', also im Ganzen eine dem Hauptdrath entsprechende Länge von 40 — 42'. Die kleine Differenz kommt nicht in Anschlag, da die zweite und dritte Reihe für die Angabe ganz entscheidend sprechen. über deu Stroni der IS'ebenbatteiie. 349 §. 12. Wenn man die vorliegenden Thatsachen unbefangen betrachtet, so sollte man sicher annehmen wollen, dass die Nbtt. I gerade wie Nbtt. II nur einmal geladen und einmal entladen werde; man sollte meinen, die nach der Aussenseite von Nbtt. II gehende negative Elektricität theilte sich beim Mitteldrath und strömte so lange auch nach Nbtt. I als überhaupt der Andrang zum Strömen währte. Fände darauf der Rückgang von II Statt, so löste er sich am Mitteldrathe theilend, ebenfalls die Ladung in I auf. Allein diese Annahme, so natürlich sie auch scheint, kann dennoch nach Grund- lage der bisher geltend gemachten Ansichten nicht möglich sein, weil so der durch I nach II und umgekehrt durch I von II durchaus gleichmässig fliessende Strom niemals mehr Wärme in Nbdr. I als in Nbdr. II hervorbringen könnte; dies würde gegen alle Erfahrun- gen Verstössen. Um also die Steigerung der Wärme zu erklären, müssen wir annehmen, dass wenn durch Nbdr. II zwei Ströme hin- durchgehen, deren vier durch Nbdr. I fliessen, und zwar so, dass der Ladungsstrom in II einen Ladungs- und einen Entladungsstrom in I und ebenso der Entladungsstrom in II abermals einen Ladungs- und Entladungsstrom in I hervorbringt. Freilich erlangen wir auf diese Weise viele Ströme, und verbänden wir mit Nbdr. I noch eine neue Nebenbatterie, so hätten wir deren schon acht, allein die einmal gewollten Annahmen führen mit Nothwendigkeit zu diesem Schlüsse, den ich in derThat für keinen gerade bequemen halte. Die Vorgänge in der Natur werden wohl kaum so complicirt sein, zumal da, wo zu den zwischen inne fallenden Entladungen kein genügender Grund vorhanden ist. — Nicht leichter steht es mit der Länge des Neben- drathes I, die beim Maximum des Nebenbatteriestroms der Länge des Hauptdrathes und nicht der des Nebendrathes II entspricht. Nehmen wir den Nebenbatteriestrom II als den inducirenden an, so ist schwer abzusehen , warum er die Kraft verlieren soll , die Nebenbatterie I dann am stärksten zu laden, wenn Nebendrath II und 1 übereinstimmen; es lässt sich dies um so weniger begreifen , als die bisher aufge- stellte Erklärung gar kein durchgreifendes Moment enthält, welches das Wesen des Hauptstroms auf den Nebenbatteriestrom überträgt. Die Hypothese, welche wir oben gleich im Anfange verlangten, um die Beziehungen der Schliessungsdräthe auf einander zu erklären, muss also der hier vorliegenden Thatsache wegen noch so erweitert werden, dass jeder Nebenbatteriestrom abgesehen, von der Länge 350 K n o c h e n li ;i ii e r. seines Nebendrathes, eine bestimmte derLänge desHauptdrathes ent- sprechende Modification der Strömungen beibehält. — Wollte man übrigens den vier Strömen im Nebendrath I auf irgend eine Weise entgehen, so verhindern dies die Beobachtungen im Mitteldrath noch in einer strengeren Weise. Unter sonst unveränderten Verhältnissen wurden 2' A' im Mitteldrath durch P, und zugleich, um die Ströme nicht unnöthig zu hemmen , die Platindräthe P m Nbdr. I und 11 durch je 2' K ersetzt. In der ersten Reihe blieb der Hauptdrath und Nbdr. II unverändert, in der zweiten wurde der Hauptdrath um 16', in der dritten Nbdr. II um 16' verlängert. Dies gab: Zusatz im Nhdr. [ 1. Reihe 2. Reihe 3. Reihe 0' 190 12-7 13-2 8' 20-0 130 14-7 16' 18-2 13-2 16-2 24' 16-2 13-2 13S 32' 13 0 13-7 9-0 40' 1-V) 13-7 7-3 48' 8-2 9-0 6-S 36' 10-0 4-7 6-7 64' 11-0 S-0 7-3 72' — 6-0 — 80' — 7 0 — I offen IS-.^ 10-2 11-0 Sieht man hier zunächst von dem später zu erläuternden gegen- seitigen Verhältniss der Zahlen ab, so haben alle drei Reihen genau denselben Verlauf, wie wir ihn sonst im Mitteldrath finden, wenn dieser dem Hauptdrath und dem Nebendrath einer einfachen Neben- batterie gemeinsam ist. So lange Nbdr. I eine kleinere als die dem Maximum entsprechende Länge hat, findet eine Steigerung, hernach bei grösserer Länge eine Verminderung der Wärme -Entwicklung Statt. Erklärt man demnach, wie es oben geschehen ist, die Wärme- Erscheinungen im Mitteldrath dadurch, dass der durch ihn fliessende Hauptstrom zuerst die Nebenbatterie ladet, und dass diese sich hin- terher durch ihn wieder entladet, so muss man auch hier neben dem Ladungsstrome der Nebenbatterie II zwei Ströme in Nebenbatterie I und ebenso neben dem Entladungsstrom in II zwei andere Ströme inl annehmen, also vier Ströme durch Nbdr. I in derselben Zeit, in welcher sich die Hauptbatterie entladet. Zu demselben Resultate führt endlich die Prüfung des durch Nbdr. I gehenden Stroms mittelst des Hauptstroms. Hierzu blieb die über den Strom der Nebenbatterie. 351 ganze Anordnung; des Apparats wie im vorigen Paragraph, nur durch Pin Nbdr. l wurde ein Theil des Hauptstroms auf AK geleitet, also durch einen Zweig von A' K -{- P, während der andere Zweig durch 2' K gebildet wurde. Dieser Theilstrom gab nach Auslösung von Nebenbatterie II und I nur 0'8 Wärme und er konnte mit dem Neben- batteriestrom I in gleichlaufender oder in conträrer Richtung geführt werden, d. h. in der Richtung vom Innern der Nebenbatterie I aus, wie es die Zeichnung Fig. 1 darstellt, als gleichlaufend, in der ent- gegengesetzten als conträr. Auch hier wurden drei Reihen durch- geführt:!) mit unverändertem Haupt- und Nebendrath II, 2) mit Hauptdrath um 16' verlängert, 3) mit Nebendrath II um 16' ver- längert. Zusatz 1. R ei li e. 2. R e i he. 3. Reihe. im Nbdr. I g-leiclil. eoiitr. ^leichl. contr. ffleichl. 1 contr. 0' 1-9 3-1 1-9 1-2 0-4 2-3 8' 2-9 3-0 2-D 1-7 0-6 4-2 16' 60 7-7 3-2 2-3 2-0 7-0 24' 7-7 8-2 4-5 31 3-7 8-2 32' 7-3 8-0 o'ä 3-7 6-2 3-3 40' 4-7 6-7 7-0 3-0 4-9 4-0 48' 2-8 4-S 3-7 7-0 40 30 56' t-7 2-S 2-1 5-4 2-7 1-6 64' 1-3 2-0 1-0 4-0 _ — 72' — — 0-7 2-3 — 80' — — 0-3 21 — _ Aus der ersten Reihe , worin die Wärme nach beiden Seiten vom Maximum ab sowohl mit Verkürzung als mit Verlängerung des Nbdr. I abnimmt, würde man folgern, dass von den durch Neben- drath II messenden, gleich lange währenden Strömen, dem Ladungs- und Entladungsstrome, zwar zwei Paare unter sich ungleiche Zeit währender Ströme entständen, dass aber diese in ihrer Gesammtheit keinen Eindruck auf den Hauptstrom machten, weil je ein negativer des einen Paars mit je einem positiven des andern gleiche Zeitdauer hätte. Da aber bei contr. die Wärme-Entwicklung etwas grösser als bei gleichl. ist, so würden wir nebenbei annehmen, dass die negativen Ströme durchgehends die Tendenz hätten, ihre Dauer etwas zu vergrössern. Die beiden andern Reihen führen zu entspre- chenden Resultaten, nur lassen sie sich mit rechter Klarheit kaum in Worte fassen, wenn wir die vier Ströme in Nbdr. I aus einander halten wollen; es liegt dies zumeist darin, dass nach dem Frühern von den zwei Strömen in Nbdr. II einer schon ganz gegen den andern 352 K n 0 c h e II li a u e r. zurückgedrängt werden musste; von diesem Strome würden hier zwei neue entstehen, die wieder keine entscheidende Bedeutung hätten, und endlich gäbe der eine bedeutsame bei Verlängerung und Ver- kürzung des Nbdr. I vom Maximum ab wieder nur einen bedeutsamen in I, so dass viele Worte über vier Ströme zu machen sind, von denen dennoch nur einer einen wahren V^erth hätte. Der Hauptübel- stand liegt freilich in der Annahme, wozu uns die gewöhnlichen Ansichten gedrängt haben. Halten wir, um ein einfaches Resultat zu gewinnen, ohne Weiteres die oben eingeführten Namen von positiver, von negativer und von null-elektrischer Strömung in Nbdr. H fest, so haben wir nach den Beobachtungen die durchgehende Regel, dass die Strömung in \l bei zu kurzem Nbdr. I auf ihm die gleichgerichtete, bei zu langem die entgegengesetzt gerichtete, und demnach bei dem dem Maximum entsprechenden Nbdr. I auf ihm die null-elektrische Strömung gibt, gerade wie es bei der Induction vom Hauptstrom aus der Fall ist. Nach dieser Regel gibt zunächst die null-elektrische Strömung in II eine gleichartige in I, doch, wie dies die Beobach- tungen im Mitteldrath verlangen, als gleich oder entgegengesetzt gerichtet, je nachdem der Nbdr. I gegen die dem Maximum ent- sprechende Länge zu kurz oder zu lang ist. In der zweiten Reihe, wo Nbdr. II gegen das Maximum zu kurz ist, hatNebenbatterie II eine positive Strömung, daher Nebenbatterie I bei zu kurzem Nebendrath eine positive, bei zu langem eine negative und im Maximum wieder die null-elektrische Strömung; die gemeinsame Wirkung von Hauptstrom undNebenbatteriestrom I gibt somit bei gleichl. erst eine grössere Wärme-Entwicklung als bei contr. , dann vom Maximum ab umge- kehrt eine kleinere. In der dritten Reihe hat Nebenbatterie II eine negative Strömung , somit Neben])atterie I bei zu kurzem Nebendrath eine negative, bei zu langem eine positive Strömung; die gemein- same Wirkung von Nebenbatteriestrom I und Hauptstrom ist bei contr. bis zum Maximum grösser, umgekehrt vom Maximum ab kleiner als bei gleichl. Durch alle Reihen geht aber daneben die Tendenz der Nebenbatterie I zu einer geringen negativen Strömung hindurch, und daraus erklären sich in Reihe 2 und 3 und zwar an den entgegengesetzten Enden die auffallend kleinen Zahlen. Aus dieser Tendenz zur negativen Strömung erklären sich auch die gegen- seitigen Zahlenverhältnisse in den Beobachtungen im Mitteldrath, Reihe 2 hat im Verhältniss zu 3 durchgehends kleinere Zahlen. über den Strom der NeLenbalterle. 353 §. 13. Die bis jetzt mitgetheilten Thatsaclien über den Strom der Nebenbatterie sind unter einander auf eine einfacbe Weise ver- bunden, und die Gesetze, nacb welchen sie hervortreten, sind leicht zu übersehen. Nicht so leicht war es, die Erivlärung derselben nach der gegenwärtig giltigen Grundlage durchzuführen, wornach der Nebendrath von zwei gesonderten Strömen, dem Ladiings- und dem Entladungsstrom durchflössen werden soll; bei jeder neuen Ver- suchsreihe boten sich neue Schwierigkeiten dar, und es blieben theils mehrere Hauptpunkte unerledigt, wo noch Hypothesen zur Stütze der Theorie ersonnen werden müssen, theils traten Verwicklungen ein, die an den sonst einfachen Gang der Natur sehr wenig erinnern. In- dess die Möglichkeit, dass durch eine geschickte Wahl von neuen Hypothesen die Schwierigkeiten entfernt werden , ist gerade nicht mit absoluter Gewissheit zu bestreiten, und demnach können die bis jetzt giltigen Ansichten immer noch ihr Hecht behaupten, statt an- derer neuerer Ansichten schon um ihres bisherigen Ansehens willen erhalten zu werden. Ganz anders gestaltet sich aber die Sache, wenn wir zu den verzweigten Schliessungsdräthen übergehen und die hier- her gehörigen Erscheinungen in ihrem Zusammenhange betrachten. Während wir auf der einen Seite Thatsachen finden , die mit den bisher mitgetheilten in dem engsten Zusammenhange stehen und ganz nach denselben Gesetzen verlaufen, verlieren wir auf der andern Seite auch die leiseste Spur, auf der die bisherige Erklä- rungsweise fortgeführt werden könnte ; es liegt geradezu die Un- möglichkeit vor, mit den zwei Strömen im Nebendrath weiter zu kommen. Doch wir wollen mit den Thatsachen beginnen. Die an den senkrechten Rahmen ausgespannten 24' wurden bis auf 4^/3 Zoll von einander entfernt und auf beiden Seiten um je 2' verlängert. An die einen 28' wurden im Hauptdrath noch 30' gefügt, so dass der ganze Schliessungsbogen der Hauptbatterie (^A)-\-{B) eine Länge von 58' hatte; an die anderen 28' kamen im Nebendrathe zunächst 4' K-\-P hinzu, und die weitere Verlängerung dieses Nebendrathes von 34' constanter Länge zur Nebenbatterie F., -\- F3 wurde nach und nach durch einen Zusatz bewirkt. Eine erste Reihe mit den einfachen Schliessungsdräthen diente dazu, um den Ort für das Maximum fest- zustellen. Darauf wurden in einer zweiten Reihe die 28' im Neben- drath als Zweig I durch Sp. (2), deren äquivalente Länge = 35' ist als Zweig H abgetrennt, und wiederum der Ort des Maximums durch 354 K n o c 1) e n h a u e r. Zusatz in den Stamm des Nebendratlies ermittelt. Da der Ort des Maximums der beiden Zweige wegen, die nach meinen früheren An- gaben nur eine Länge von— — ^ = IS'6 repräsentiren, gegen die erste Reihe etwa um 12' weiter hinausriicken musste , so wurde in einer dritten Reihe der Hauptdrath um 12' verlängert und dafür Sp. (2) als Zweig II zur Verbindung der 28' als Zweig I einge- schaltet; der so verzweigte Hauptdrath hatte somit wieder die ur- sprüngliche Länge von 58' und wirkte auf dieNebenbatterie mit ein- fachem Schliessungsdrathe. Um die Verhältnisse scheinbar noch etwas mehr zu compliciren, schaltete ich in den beiden letzten Reihen in den Zweig I von 28' statt 2' K einen Platindrath P ein. Da dieser nach den jetzt giltigen Ansichten, welche bei der elektrischen Strom- theilung die galvanischen Gesetze zum Grunde legen, wegen seines grösseren Widerstandes eine durchaus veränderte Stromtheilung hervorbringen würde, die nur durch hypothetische Nebenströme wieder verdeckt werden könnte, nach meinen früher ausgesprochenen Ansichten aber durchaus keine weitere Änderung als nur eine Ver- zögerung in der Entladung der Hauptbatterie hervorbringen kann, so schien mir die Berücksichtigung dieses besonderen Falles wich- tig, um auch von dieser Seite den wahren Werth der jetzt herr- schenden Ansichten ins hellste Licht zu setzen. Die Beobachtungen gaben : 1. Reihe. 2. Reihe. 3. Reihe Einfache Schlies- sung-sdriithe Nehen lirath mit Zweigen Hauptdrath mit Zweigen Zusatz. Zusatz Zw. I Zw. 1 Zusatz Zw. I Zw. 1 iinXhtlr. iui Nbdr. ohne P. . mit P. im Nbdr. ohne P. mit P. 0' 3-7 24' 3-0 2-2 12' 3-2 2-3 8' 6-2 28' 4-4 3-9 16' 4-7 4-0 16' 90 32' 6-7 S-S 20' 7-5 5-S 24' 13-2 36' 9-0 7-8 24' 9-2 7-3 28' 14-2 40' 10-2 9-0 28' 10-7 9-0 32' 13-7 44' 8-S 6-7 32' 10-5 8-7 40' 9-0 48' 6-3 ä-2 36' 8-5 6-3 48' 6-5 52' 4-2 3-7 40' 5-5 4-S S6' 30 2-1 44' 3-6 2-7 Damit die hier vorliegende Thatsache nicht etwa als ein nur specieller Fall gelte, wurde der Hauptdrath noch um 16' verkürzt und unter sonst gleichen Verhältnissen Zw. II einmal durch Sp. (2) wie vorher gebildet, dann durch eine andere Spirale Sp. (18), deren über den Strom der Nebenbatterie. 355 äquivalente Länge 18' betrug; im letzteren Falle war die Länge der Zweige — j^ — =11', wonach das Maximum in der zweiten Reihe um 17' Zusatz später als in der ersten Reihe eintreten musste, und der Hauptdrath in der dritten Reihe eine Verlängerung des Stammes um 17' verlangte (dafür wurden jedoch nur 16' genommen), wenn die gleiche Länge der Schliessungsdräthe beibehalten werden sollte. 1. Reihe. Einfache Schlies- sung-sdriithe Neben 2. Reibe, drath mit Zweigen 3. Reihe. Hauptdrath mit Z weigen Zusatz Zusatz Zw. n Zw. II Zusatz Zw. II Zw. II imNhdr. im Nbdr. = Sp.(2) =Sp.(18) Im Nhdr. =Sp. (2) =Sp.(18) 0' 12-0 8' 4-2 0' 6-7 50 4' 14-2 12' 60 1-7 4' 10-7 7-7 8' 16-0 16' 9-S 3-7 8' 13-7 11-2 i2' 16-5 20' 13-2 6-2 12' 14-2 120 16' 14-7 24' 13-7 90 16' 11-0 8-5 20' 12 -S 28' 11-7 11-2 20' 7-2 5-7 24' 9-7 32' 8-2 8-5 24' 50 3-2 28' 8-0 36' 5-7 5-5 — . 32' 6-5 40' — 2-9 — 36' 4-7 — — — — 40' 3-7 — — — — — — Später werde ich ähnliche Reihen in noch anderen Verbin- dungen mittheilen. §. 14. Die Thatsachen, die in den so eben angeführten Beob- achtungen vorliegen, verdienen, wie man sich leicht überzeugen wird, eine ernste Erwägung. Die erste Reihe in beiden Fällen gibt die früheren Beobachtungen mit einfachen Schliessungsdräthen wieder; der Hauptdrath ist einmal 58', dann 42' lang; dem entsprechend tritt das Maximum des Nebenbatteriestroms erst bei 28', dann bei 10 bis ir Zusatz ein, also bei einem Nebendrath von 62' und von 44 — 4S' Länge, ganz entsprechend den früheren Angaben, wonach der Nebendrath bei gleichen Batterien etwas länger als der Haupt- drath ausfällt. Schaltet man darauf Sp. (2) als Zweig II gegen 28' als Zweig I in den Hauptdrath ein, so verlangt er im Stamme eine Verlängerung von 12', um seine ursprüngliche Länge beizubehalten; wird Sp. (18) als Zweig II gebraucht, so muss eine Verlängerung von 17' im Stamme hinzukommen. Enthalten überdies die Zweige in beiden Fällen nur Kupferdrath, so bleibt auch derGesammtwider- stand des Hauptdrathes unverändert. Wir finden nun in den Reihen 3 336 K n o c h e n li a u e r. das Maximum des Nebenbatteriestroms genau an der Stelle, wo es in den Reihen 1 lag, und finden nur eine sehnellere Ahnahme der Zahlen nach den Seiten zu, wie es die kürzere Länge des inducirenden Drathes, die äquivalente Länge der Zweige, mit sich bringt. Die Reihen 3 haben indess, wenn wir das Maximum der Wärme ins Auge fiissen, noch das Merkwürdige, dass die Wärme-Entwicklung durch die Zweige , obschon hier die Distanz der gespannten Dräthe 41/3 Zoll beträgt, doch gerade nicht um ein Bedeutendes abgenommen hat. Nach den jetzt herrschenden Ansichten würde man die Induction nur von Zweig 1 herleiten können; durch diesen geht aber, wenn Sp. (2) den zweiten Zweig bildet % und wenn Sp. (18) als zweiter Zweig dient, nur Y^j vom Hauptstrome hindurch, welche gegen die Wärme im Stamm als Einheit ~Ysi (etwa ^3) und ^Vsag (etwa Vg) Wärme produciren. Auf welche Weise soll also die so starke In- duction erklärt werden, da man von Zweig II schon um desswillen, weil er in Spiralform eingefügt ist, keine Einwirkung herleiten könnte? Der Fall, wo P statt 2' /T in den Zweig I eingeschoben ist, bereitet ein neues Hinderniss , denn der Nebenbatteriestrom wird hierdurch nur wenig verringert. Eine ruhige, einfache Betrachtung des vorliegenden Falles muss sicher die Überzeugung hervorrufen, dass die jetzigen Ansichten zur Erklärung ungenügend sind; der Hauptstrom tritt hier zu bestimmt in seiner Totalität auf, als dass man bei der Erklärung von dem zunächst inducirenden Stromtheile allein ausgehen könnte, ihn nicht vielmehr in seinem Zusammenhange mit dem ganzen Schliessungsdrathe auffassen müsste. Ziehen wir hierauf die Reihen 2 ebenfalls in Erwägung, so treten bei einfachem Hauptdrathe die Maxima des Nebenbatteriestroms an den Stellen auf, wo der Nebendrath, wenn wir auch hier die 28' und die Sp. (2) oder Sp. (18) als Zweige betrachten, genau die dem Hauptdrathe entsprechende Länge hat. Dazu stimmen die Reihen 2 mit den Reihen 3 so genau in ihrem ganzen Verlaufe und in allen Zahlen überein (denn die etwas kleineren Zahlen erklären sich durch den Nebenstrom, der in dem geschlossenen Ringe der Zweige des Neben- drathes zugleicii entsteht und einige Kraft absorbirt) , dass wohl Niemand, der die Reihen ohne Vorurtheil mit einander vergleicht, zu einer andern Ansicht gelangen kann, als dass hier ein verzweigter Nebendrath vorliegt, der ebenso in seiner Totalität von dem einfachen Hauptdrath ergriffen wird, wie der verzweigte Hauptdrath in seiner Übor den Strom der Nebeiibatteile. 35 T Totalität auf den einfachen Nebendrath einwirkt. Sind aber die 28' und Sp. (2) oder Sp. (18) Zweige im Nebendrath, so können sie es nur sein, wenn der Ausgangspunkt des Nebenbatteriestroms in der Nebenbatterie liegt, und es ist völlig unmöglich mit einer Erklärung fort zu kommen, welche zuerst einen Wärme erzeugenden Strom von den 28' aus in die Nebenbatterie leiten will. Denn, geht die Strö- mung von den 28' aus, so sind sie der Stamm, und die Spiralen nebst der einfachen Leitung zu der Batterie bilden die Zweige; es entsteht also eine hiervon abhängige Stromtheilung, indem der eine Theil- strom durch die Spiralen verläuft und der andere in der Neben- batterie condensirt wird; erst bei der Entladung findet ein Wechsel zwischen Stamm und Zweigen Statt, der aber nur von geringerer Bedeutung sein würde, da die Entladung offenbar durch die Ladung bedingt wäre. Auf jede Weise hätten wir bei dieser Erklärung einen ganz andern Verlauf der Strömungen im Nebendrath als in dem mit denselben Zweigen versehenen Hauptdrath , und es wäre rein unmöglich, dass die beiden Reihen unter allen Verhältnissen dasselbe Resultat, dieselbe Wärme-Entwicklung imNebendrathe her- vorbringen könnten, wie wir es hier und in den später noch auszufüh- renden Reihen wahrnehmen. Man muss geradezu seinen einfachen Sinn in Betrachtung der Naturerscheinungen verleugnen, wenn man hier im Nebendrath etwas Anderes sehen will als im Hauptdrathe ; enthält der letztere, M'ie allgemein zugegeben wird, Zweige, so hat sie auch der Nebendrath in derselben Weise, und damit hat die Geltung der bisher von mir nach den herrschenden Ansichten durch- geführten Erklärungsweise ihr Ende gefunden. Andere Ansichten werden sich Bahn brechen müssen, wenn die Thatsachen Beachtung erlangen, und nicht mehr, wie es jetzt geschieht, als complicirte Fälle, aus denen nichts zu lernen ist, bei Seite geschoben werden. Unbequem sind sie für die jetzt giltigen Ansichten, das mag sein, aber die Reihen sind keineswegs complicirt, es wird nur ganz einfach, wenn wir den Batterien ihre Schliessungsdräthe lassen, die Haupt- batterie zur Nebenbatterie gemacht und umgekehrt, und nach diesem Wechsel bleibt die Induction unverändert dieselbe. §. 15. Man kann die Zweige in den Haupt- und den Neben- drath auch so einfügen, dass sie gewissermassen den Mitteldrath bilden. Der folgende Fall gibt beiden Schliessungsdräthen zweigloich lange Zweige. Der Hauptstrom tritt nach Fig. 2 bei //, ein und geht Sitzh. d. mathem.-naturw. Cl. XXU. Bd. II. Hft. 24 358 K n o e h e n li a u e r. Über Sp. II -f Po, als den einen und über 1\ -j- Sp. (2) als den andern Zweig nach H^, ; der Nebenbatteriestrom geht von Nt über Pi -f- Sp. II als den einen und über Sp. (2) + A als den andern Zweig nach N^,. Beide Ströme treffen sich in P^ und Pj auf dieselbe Weise gegen einander in conträrer Richtung und demnach müssen beide P die gleiche Erwärmung erhalten; beim Maximum wird die Wärme von der Stärke des getheilten Hauptstroms sein, sie wird sich verringern mit der Verkürzung des Nebendrathes und sich stei- gern mit der Verlängerung desselben, ganz nach dem frühern Ge- setze, dass die Nebenbatterie bei verkürztem Nebendrathe in eine positive, bei verlängertem in eine negative Strömung übergeht. Der Hauptdrath enthielt im Stamme eine Länge von 32'; der Stamm der Nebenbatterie hatte in der ersten Reihe eine constante Länge von &K -\- P= 8', so dass also auch die Wärme im Stamme beob- achtet werden konnte, in der zweiten Reihe war P fortgelassen und der Stamm nur 6' lang. Man findet, dass das Maximum des Neben- batteriestroms richtig bei einem Zusatz von 24' , also bei einem Stamm des Nebendrathes von 32' eintrat, und dass, wie es erwartet wurde, die Erwärmungen in P, und P^ bis auf unbedeutende Diffe- renzen sich gleich blieben. Zusatz 1. Reihe. 2. R ?ihe. im Nbdr. Stamm P^ P2 Pl P^ 0' 9-5 4-2 41 5-7 5-7 8' 10-5 4-0 41 S-7 5-5 16' 12-6 4-2 4-4 3-7 ä-6 24' 13-2 50 5-1 6-2 6-S 33' 12S 6-2 61 7-5 7-3 40' 11-0 7-6 7-6 9-0 9-0 48' 9-7 8-9 8-9 100 10-1 36' 8-0 9-9 9-9 110 11 2 64' 6-2 10-4 10-2 11-2 11-2 72' 4-8 10-S 10-2 11-3 11-4 80' 40 10-5 10-3 111 11-2 88' 3-3 10-5 10-3 11-0 HO 96' 2-7 10-4 10-3 HO 11-0 104' 2-3 10-3 10-2 HO 10-7 112' 2-0 10-2 10-2 11-0 10-7 offen — 8-7 8-5 8-7 8-5 In der folgenden Beobachtungsreihe wurde das Verhältniss der Zweige gegen einander sehr ungleich genommen, damit der Theil- strom, welcher nach den gewöhnlichen Ansichten die Nebenbatterie laden soll, unbedeutend würde. Nach Fig. 3 theilte sich der von Hx über den Strom der Nebenbatterle. 359 kommende Hauptstrom über Zw. II = Sp. II und Zw. 1= Sp. (1) (u) + 2' + Sp. (I) (o) + P, + Sp. (2) + P. +1', um mchHo zu gelangen; der Nebenbatteriestrom theilte sich voniVi über Zw. II = Sp. (2) + Po und über Zw. I = Pi + Sp. (1) (o) + 2' + Sp. (1) (m) + Sp. II + r, um Nz zu erreichen; der Stamm des Haupt- drathes war = 32' und der constante Theil des Stammes im Neben- dratb = 6'K + P. In Pi trifft der schwache Theilstrom des Haiipt- stroms auf den schwachen Theilstrom des Nebenbatteriestroms in conträrer Richtung; daher im Maximum die Wärme des getheilten Hauptstroms, bei der Verkürzung des Nebendrathes Abnahme und bei der Verlängerung Steigerung derselben , doch beides in gerin- gerem Grade. In P^ kommt der schwache Theil des Hauptstroms mit dem stärkeren Theile des Nebenbatteriestroms in gleichlau- fender Richtung zusammen, somit beim Maximum der etwas gestei- gerte Theilstrom der Nebenbatterie, bei der Verkürzung des Neben- drathes Zunahme, bei der Verlängerung Abnahme der Wärme. Die dem entsprechenden Beobacbtungen sind: Zusatz im Nbdr. Stamm Pi n Zusatz im Nbdr. Stamm Pi P2 0' 2-8 0-6 äS 40' 7-0 1-8 3-0 8' 4-2 0-4 6-3 48' 4-2 2-1 1-5 16' 7-0 0-S 7-7 S6' 2-8 1-7 0-8 24' 10-0 0-9 8S 64' 1-5 1-6 0-5 32' 10-0 1-2 6-7 offen — i-4 1-4 Noch complicirter kann folgende Anordnung der Zweige er- scheinen. Der Hauptstrom theilte sich nach Fig. 4 von Hi aus über Zw. II = Sp. (2) (o) und über den abermals verzweigten Zw. I, dessen Stamm = 1 war und dessen neue Zweige aus Sp. II und aus Pi + Sp. (2) -f 2' bestanden; den Stamm des Hauptdrathes bil- deten 32'. Der Nebenbatteriestrom verlief von tV, über Zw. II = Sp. (2) und über den verzweigten Zw. I, dessen Stamm = P^ -j- 2' K, und dessen Zweige = Sp. H und Sp. (2) (o) + 1' waren; der Hauptstamm enthielt als constante Grösse 6' K -\- P. — In einer zweiten Reihe war nach Fig. S ohne anderweitige Änderungen der Drath N. von A nach B verlegt und die dazwischen befindlichen 2'irmit Pz vertauscht worden. Für beide Fälle war Zw. I des Hauptdrathes = 1 -|- 19-5x35 54-4 39x35 ^74 = 19'4, somit die ganze Verzweigung = 12'5 und die Totallänge des Hauptdrathes = 44-5. Im 24' 360 K II u c li f II li :i u (' r. Nebendrath war für den ersten Fall Zw. 1 = 4+ ^^^ = 21',7, also die ganze Verzweigung =: — = 13',4; diese gab mit Einsehluss des constanten Tbeiles im Stamme von 8' die Länge des Nebendrathes = 21', 4, welche zur Gleichheit mit dem Hauptdrathe einen Zusatz von 23', 1 verlangte; für den zweiten Fall berechnete sich die constante Länge des Nebendrathes mit den Zweigen zu 20',9, worauf ein Zusatz von 23',6 gehörte. In beiden Reihen trifft in P, ein schwacher Theil des Hauptstroms mit einem stärkeren des Nebenbatteriestroms in conträrer Richtung zusammen; daher beim Maximum die etwas gesteigerte Wärme vom Nebenbatterie- Stromtheil, vorher bei der Verkürzung des Nebendrathes Vermin- derung, nachher bei der Verlängerung Steigerung derselben. Für den zweiten Fall geht durch P« derselbe schwache Theil (0-31) des Hauptstroms und fällt in gleichlaufender Richtung mit dem etwa gleich starken Stromtheil (0-34) der Nebenbatterie zusammen; daher beim Maximum der Theilstrom der Hauptbatterie, vorher bei der Verkürzung des Nebendrathes Zunahme, nachher bei der Verlänge- rung Abnahme der Wärme. Auch mit diesen Voraussetzungen har- moniren die Beobachtunsjen in beiden Reihen. Zusatz 1. II ;ihe. 2. Keihe. im Nbdr. stamm A Stamm Pi P2 0' 8-0 1-5 7-5 1-6 6-7 8' iO-2 2-2 9-7 21 6S 16' 14-0 3-9 12-2 3-8 S-2 24' 14-8 6-4 13-7 6-5 33 32' 14-0 9-0 13-0 8-S 2-5 40' 10-7 9-6 103 9-7 1-9 48' 8-2 9-S 8-0 10-0 1-4 56' 6-0 9-5 5-7 9-7 1-4 64' 4-1 8-8 4-0 90 IS oflfeii — 4-7 — 4-2 4-2 §. 16. Da es für mich von Interesse war, für einige spätere Reihen, wo der verzweigte Nebendrath vom Hauptstrome getrennt blieb, correspondirende Beobachtungen aus dem so eben behandelten Gebiete zu erhalten, so erlaube ich mir noch einige Reihen mitzu- theilen, die ohne diesen Zweck überflüssig sein würden. Für die eine Reihe kam es mir darauf an, im Nebendrathe zwei nahe gleich lange Zweige zu haben, aber die Wärme des Theilstroms der Haupt- batterie, welcher an die Ableitungsdräthe zur Nebenbatterie A^i und Ns. gelangte, bei ausgelöster Nebenbatterie nur auf 1*5 — 2*0 steigen über ilen Strom der Nebenbatteri'e. 361 zulassen. Ich gab desshalb nach Fig. 6 dem Haiiptdrathe, dessen Stamm 30' betrug, zu Zw. II Sp. II, zu Zw. I die Verzweigung: Stamm 2', Zweige 26' (dazu die 24' im senkrechten Rahmen) und Sp. (18) + 2' + Pi + Sp. (2) + Pa; dies gab durch P^ einen Stromtheil = 0*20 und eine Gesammtlänge des Hauptdrathes = 42',7. Die Zweige im Nebendrathe, dessen eonstanter Theil des Stammes 6' + P betrug, waren Zw. II = Sp. (2) -\- P. = 37', und Zw. I mit Stamm P, + 2' + Sp. (18) = 22' und den Zweigen 26' und 2' -f- Sp. II = 37', also Länge von Zw. I = 22' + ^^g^ = 37', 3, übereinstimmend mit Zw. II, wie es erreicht werden sollte. In P, trafen der geringe Stromtheil der Hauptbatterie und der halbe Strom der Nebenbatterie in conträrer Richtung, in P^ dieselben Ströme in gleichlaufender Richtung zusammen; somit musste im Maximum die etwas erhöhte halbe Strömung der Nebenbatterie (an Wärme etwas über V4 von der im Stamme) vorhanden sein, dann bei Verkürzung des Nebendrathes in P, eine Verminderung, in P3 eine Steigerung der Wärme eintreten , und umgekehrt bei Verlän- gerung des Nebendrathes in P, die Wärme verringert, in P3 erhöht werden; beide Zahlenreihen in P, und P3 mussten überdies in um- gekehrter Folge denselben Verlauf haben. Die Beobachtung be- stätigte dies: Zusatz Stamm P, Po im IS'bdr. 1 2 4' 6-7 11 S-4 8' 8-7 1-6 3-3 12' 10-7 2-3 So 16' 120 3S 4-ä 20' 130 4-4 4-0 24' 12-2 S-0 2-8 28' HO S-5 20 32' 90 S-ä 1-4 36' 7-0 5-4 1-0 offen 2-0 — Für eine andere Reihe sollte die Wärme des Theilstroms der Hauptbatterie, der zu den Ableitungsdräthen nach der Nebenbatterie gelangt, etwa 5'0 sein, doch sollte dessen ungeachtet der Neben- batteriestrom nur unbedeutend ausfallen, und das Verhältniss von Zw.II: Zw.I imNebendrath etwa wie 1 :6 sein. Um dies zu erreichen, musste Zw. II im Nebendrathe keine zu bedeutende Länge erhalten. Ich wählte nach Fig. 7 folgendes Arrangement. Der Hauptdrath erhielt als Zw. II Sp. II und als Zw. I die Verzweigung : Stamm 1'» 362 Knochenhauer. Zweige Sp. (2) und Sp. (18) + 2' + P, + 4' + P, + 1'; dies gab im Hauptdrath die Länge der Zweige = 11'. Im Nebendrathe wurde Zw. II = 4' + P, genommen und zu Zw. l die Verzweigung: Stamm Pi + 2' + Sp. (18) + V, Zweige Sp. (2) und Sp. II + T; dies gab im Nebendrathe eine Länge = 5' und ein Verhältniss von Zw. II : Zw. 1 = 6: 46. Den Stamm des Hauptdiathes bildeten zuerst 18', dann als sich die Wärme in P^ bei ausgelöster Neben- batterie noch etwas zu gross zeigte 34'; der constante Theil des Stammes im Nebendrathe war 6'^+ P, und er verlangte somit einen Zusatz von respective 16' und 32'. In P, trifft der stärkere Theil des Hauptstroms mit dem sehr schwachen Theil des Neben- batteriestroms in conträrer Richtung zusammen, daher im Maximum die Wärme des Hauptstroms, die mit Verkürzung des Nebendrathes etwas sinken und mit Verlängerung etwas steigen muss ; in P^ fällt derselbe Theil des Hauptstroms mit dem grösseren, ihm an Stärke nahe gleichen Theile des Nebenbatteriestroms gleichlaufend zu- sammen, daher im Maximum wieder die Wärme des Hauptstroms, mit der Verkürzung des Nebendrathes eine Steigerung und mit der Verlängerung eine Abnahme derselben , beides schärfer ausgeprägt als in Pj. Die Beobachtungen gaben: 1) Hptdr. Stamm = 18'. 2) Hptdr. Stamm = 34'. Zusatz im Nbdr. Stamm ^1 n 4' 1-2 S-7 10-0 8' 2-2 S-3 10-7 12' 3-3 S-2 11-2 16' 6-2 S-2 8-0 20' 6-3 6-7 4-7 24' 4-2 7-7 2-7 28' 2-5 8-0 23 32' i'S 8-0 3-2 offen 6-7 Zusatz im Nbdr. Stamm Pl ^2 16' 0-7 4-7 7-7 20' 1-3 4-7 8-0 24' 2-0 4-7 8-3 28' 2-4 4-3 8-2 32' 3-3 4-7 8-0 36' 4-3 3-3 60 40' 3-2 60 3-2 44' 2-2 6-3 2-6 48' 1-7 6-7 2-6 32' 10 6-7 3-2 offen — 3-7 §. 17. Wenn man die Wärme in den Zweigen des Nebendrathes untersucht, welcher wie in §. 13 ganz vom Hauptdrathe getrennt ist, so kann man leicht in Verlegenheit darüber kommen, wie sie nach den bisherigen Gesetzen mit der ^^^ärme im Stamm zu verbin- den sei. Macht man z. ß. , um den einfachsten Fall zu haben, die beiden Zweige im Nebendrathe gleich lang und sieht, wie wir es zu- letzt gethan haben, die Nebenbatterie als den Ort an, von wo aus über den Strom der Nebenbatterie. 363 die Wärme erregt wird, so dürfte man leicht erwarten, dass bei jeder Länge des Nebendrathes in jedem der beiden Zweige die gleiche Wärme hervortrete, nämlich der vierte Theil von der Wärme im Stamme, da ja durch jeden Zweig immer die Hälfte des Stroms hindurchgeht. Auf den ersten Anblick kann es so als nothwendig er- scheinen, allein man übersieht, dass durch die beiden Zwei^^e als durch einen in sich geschlossenen Ring ein Nebenstrom hindurch- geht der gerade dieselbe Rolle spielen muss, als bei einem M.ttel- drath der durch ihn hindurchfliessende Theil des Hauptstroms, dass also auch bei den vom Hauptdrathe getrennten Zweigen des Nebendrathes ganz dieselben Erscheinungen vorkommen müssen als wie wir sie so eben in den beiden letzten §§. betrachtet haben. Durch Zweig I, welcher ganz oder theilweise zum Hauptdrath paral- lel gespannt ist, geht der Nebenstrom in conträrer Richtung zum Nebenbatteriestrom, hingegen mit ihm in gleichlaufender Richtung durch Zweig II, welcher den Zweig I zum Ringe schliesst; daher wird in Zweig I eine Reihe erscheinen, welche bei Verkürzung des Nebendrathes vom Maximum ab kleinere, bei Verlängerung grössere Zahlen zeigt, und das umgekehrte Verhältniss wird in Zwe.gl statt- finden Ich gebe in dem Folgenden vier Beobachtungsreihen. In allen war der Hauptdrath 32' lang, wovon 24' an dem senkrechten Rahmen ausgespannt waren. Im Nebendrath enthielt Zw.I überall ^9 ür+ P, wovon 24' indem zweiten Rahmen dem Hauptdrathe in wechselnden Distanzen von 1, 4V. und 8 Zoll gegenüberstanden; Zw. II dagegen war in der ersten Reihe ^ 29'^ + P, in der zweiten = 45 + F, in der dritten = 13' + P, in der vierten = 3' -h P; der con- stante Theil des Stammes betrug überall 5V.' + P Fürs Maximum mussten also als Zusätze im Stamm erwartet werden: in der ersten Reihe 9', in der zweiten 6', in der dritten 14V.', i" der vierten 20 . 1. Reihe. 364 K n o c h e n h a u e r. Um die in dieser Reihe beobachteten Zahlen zu erläutern und das vorher besprochene Verhalten des Nebenstroms ausser allen Zweifel zu setzen, hatte ich die Zusammenstellung der verzweigten Schliessungsdräthe in der ersten Reihe des letzten §. geAvählt "und alle speciellen Umstände berücksichtigt, damit eine Übereinstimmung mit den jetzigen Zahlen bei 1 Zoll Distanz hervorkäme. Wie man sich durch Vergleichuug der beiden Reihen überzeugen wird, ist die Übereinstimmung fast grösser als bei so verschiedenartigen Zusam- menstellungen der Schliessungsdräthe billigerweise erwartet werden konnte. Die so eben mitgetheilte Reihe, die ich bereits vor zwei Jahren angestellt hatte und nachträglich nicht mehr erweitern wollte, ist nur nach beiden Seiten nicht so weit fortgeführt als die dies- jährige. 2. Reihe. Zusatz im Nbdr. 0' 4' 6' 8' 10' 12' 16' oflen 4Vo ZoU Distanz Stamm 6-7 9-0 10-2 10-6 10-4 90 6-6 Zw. I Zw. II 1-7 2-1 2-0 2-0 1-6 1-3 0-6 3. Reihe. 8 Züll Distanz Stamm 4-2 71 7-0 4-4 Zw. 1 Zw. 11 1-2 2-3 3-7 3-4 2-2 1-1 1-S 1-5 10 0-4 Zusatz im Nl)(ii 12' 16' 20' 24' offen i Zoll Distanz stamm 6-2 8-7 9-7 7-0 S-0 Zw. I 1 Z\y, II 1-2 1-9 31 4-2 4-0 Nebenstr. 6-9 6-4 4-4 2-0 1-2 2-5. 4V.t Zoll Distanz Stamm Zw. I i Zw. II 0-S 0-9 1-6 2-0 1-6 30 4-6 3-5 1-3 0-6 8 Zoll Distanz stamm | Zw. I | Zw. U 13 2-5 4-2 3-0 1-7 0-2 1-5 0-3 2-3 1-0 2-4 1-4 0-8 1-1 0-3 Nebenstr. = 0-3. 4. Reihe. 1 Zoll Distanz. Zusatz im Nbdr Stau 0' 0-4 4' 0-6 8' 1-0 12' 1-8 16' 31 Zw. I Zw. II Zusatz im Nbdr. Stamm 4-5 4-4 4-4 4-2 4-0 6-2 6-4 7-0 7-3 7-0 20' 24' 28' offen Zw. I 4-2 2-8 1-3 4-9 3-3 3-6 Zw. II 4-8 2-7 2-7 Nbstr. = 3-0. über den Strom der Nebenbatterie. 36o Zu der 4. Reihe, deren Zahlen für den, welcher sie nach den jetzt herrschenden Ansichten hetraclitet, viel Auffallendes haben müssen, bildet die zweite Reihe im letzten §. die correspondirende, deren Arrangement eben zu diesem Behufe berechnet wurde. Der Theilstrom der Hauptbatterie blieb nur dort selbst in der zweiten Abtheilung noch etwas grösser als hier der Nebenstrom, auch war das Verhältniss der Zweige nicht ganz genau getroffen worden; es gehen daher dort die Zahlen in den Zweigen noch etwas weiter aus einander, indess die Übereinstimmung tritt nichts desto weniger deutlich genug hervor. §. 18. Eine eigenthümliche Art von Verzweigung bildet der Fall, wenn man zu einem Theile des Hauptdrathes einen Drath parallel spannt und die Enden desselben durch einen zweiten Drath schliesst, also einen geschlossenen Ring zu einem Nebenstrom bildet. Spannt man dann zu dem zweiten Drathe im Ringe einen Nebendrath parallel aus, den man mit der Nebenbatterie verbindet, so erhält diese durch Übertragung mittelst des Nebenstroms eine Ladung und der Neben- batteriestrom tritt hervor. Nach dem, was ich über die Spannungs- verhältnisse beim Nebenstrom bereits früher angegeben habe, hat man den Drathring, obschon der gleich starke Strom durch ihn in ein und derselben Richtung hindurchgeht, doch als eine Zusammenstel- lung zweier Zweige zu betrachten, in der die beiden gespannten Dräthe, der Theil des Hauptdrathes und der ihm parallele desDrath- ringes zusammen den einen Zweig bilden. Nur für die Länge des Hauptdrathes tritt hier der Unterschied ein, dass nicht der Werth der ZAveige statt des gespannten Theiles des Hauptdrathes in Anrech- nung kommt, sondern dieser Theil wird in seiner ganzen Länge bei- behalten und nur sein Werth um etwas mehr oder weniger verklei- nert, je nachdem er einen stärkeren oder schwächeren Nebenstrom hervorbringt. Die strengeren Regeln für die Bestimmung der hier geltenden äquivalenten Werthe müssen noch näher ermittelt werden. Meistentheils wird es unbequem sein, den Drathring mit gerade ge- streckten Dräthen zu bilden, weil man zur Verhütung der Nebenin- ductionen die beiden gespannten Diäthe des Ringes weit aus einander halten müsste. Viel einfacher ist es, sich der Spiralen zu bedienen, bei welchen der Übergang von einem Paar zum andern weiter keine Schwierigkeiten bietet; und so habe ich denn auch in den bereits mitgetheilten Beobachtungen schon mehrfach den Ring des Neben- 366 Knochenhauer. Stroms benutzt, um die Induction auf die Nebenbatterie überzu- führen. Die angegebene einfache Verzweigung durch einen Ring lässt sich bedeutend erweitern, wenn man den Nebenstrom des ersten Ringes auf einen zweiten , den Nebenstrom des zweiten auf einen dritten Ring u. s. w. überträgt, und von dem letzten Ringe endlich die Induction auf die Nebenbatterie überführt. Während durch eine solche Verbindung mehrerer Ringe der Nebenstrom so sehr ge- schwächt wird, dass er selbst mit einem äusserst empfindlichen Ther- mometer nicht mehr nachgewiesen werden kann , behält dessen un- geachtet der Nebenbatteriestrom noch eine hinreichende Stärke, um sicher beobachtet und gemessen zu werden; dadurch haben gerade diese Versuche etwas höchst Auffallendes und zeigen wiederum deut- lich, dass die Erklärung derThatsachen nicht von den hergebrachten Ansichten abgeleitet werden könne. — Ich habe zwar schon mehrere Reihen, die zu dieser Classe von Erscheinungen gehören, bekannt gemacht, indess da erst durch Verbindung mehrerer Ringe der vor- her angedeutete Zusammenhang dieser Erscheinungen mit der Ver- zweigung klar hervortritt, wie es mir selbst früher noch nicht be- kannt war, so will ich hier noch einige neue Beobachtungen hinzu- fügen und dabei die in §. 13 festgestellte Thatsache in dieser schein- bar so verschiedenen Form von Neuem bestätigen. Ich benutzte zu diesen Versuchen die drei neuen Spiralenpaare und daneben noch das aus Sp. I und Sp. II gebildete Paar. Der Hauptdrath enthielt Sp. (2) (u) und ausserdem 23', von denen 4' nämlich 2' von jeder Seite der Spirale leicht durch Sp. (2) verbunden werden konnten, so dass dann der Hauptdrath zwei Zweige bekam, den einen = Sp. (2) = 35', den anderen = Sp. (2) (i/) + 4', vielleicht = 24', da nach dem, was oben bemerkt wurde, die Drathlänge einer Spirale, wenn sie einen Nebenstrom erregt, als ein etwas kürzerer Drath in Anschlag gebracht werden muss. Im Schliessungsdrathe der Neben- batterie befand sich Sp. (2) (o) und ausserdem als constanter Theil 10' -}- P; auch hiervon waren 2' von jeder Seite der Spirale so ge- führt, dass ihre Enden durch Sp. (2) verbunden werden konnten, wodurch dann der Nebendrath dieselben Zweige erhielt, welche ich so eben beim Hauptdrathe näher angegeben habe. Zur Übertragung der Induction diente in der ersten Abtheilung der Ring aus Sp. (1) (ti) und Sp.(l) (o), welche mit kurzen Kupferdräthen verbunden waren, in der zweiten Äbtheilung die beiden Hinge Sp. (1) (m) -|- Sp. über den Strom der Nebenbatterie. 367 (2) (m) und Sp. (1) (m) + Sp. (1) (o), in der dritten die drei Ringe Sp. (1) 00 + Sp. (2) (m) , Sp. (I) (m) -f Sp. II und Sp. I + Sp. (I) (o). In jeder Abtheilung wurden wieder drei besondere Beobachtungsreihen durchgeführt. Zuerst blieben beide Schliessungs- driUhe einfach und es wurde der Zusatz im Nebendrathe ermittelt, bei welchem das Maxinumi des Nebenbatteriestroms eintrat; dann erhielt bei unverändertem, einfachen Hauptdrathe der Nebendrath die beiden erwähnten Zweige, und es wurde abermals der Zusatz fürs Maximum bestimmt; er war in der ersten Abtheilung um 9', in den beiden anderen um 10' grösser als bei dem einfachen Drathe; dies war also die Grösse, um welche der äquivalente Werth der Zweige kleiner war als der Werth von Sp. (2) (o) -\- 4'; endlich blieb in der dritten Reihe der Nebendrath einfach und die Zweige wurden in den Hauptdrath eingefügt; demzufolge wurde aber der Stamm um respective 9' und 10' verlängert, damit die ganze Länge des Haupt- drathes unverändert bliebe. 1. Abtheilung: Ein Ring. Zusatz 1. Schliessungs- Zusat:« 2. Nebendrath Zusatz 3. Hauptdrath mit im Nbbr. dräthe einfach im Nbdr. mit Zweigen im Nbdr. Zweigen 0' 11-5 8' 7S 0' 9-0 . 4' 13-7 12' 9-7 4' 11-2 8' lS-0 16' 12 -S 8' 13-7 12' 16-0 20' 14-2 12' lS-0 16' lS-5 24' ISO 16' 14-2 20' ISO 28' 13S 20' 11-7 24' 13-7 32' 11-5 24' 9-2 28' HS 36' 8-7 28' 7-2 40' 6-2 32' 5-7 2. Abtheilung : Zwei Ringe. Zusatz 1. Schliessungs- Zusatz 2. Nebendrath Zusatz 3. Hauptdrath mit im Nbdr. driithe einfach im Nbdr. mit Zweigen im Nbdr. Zweigen 0' 7S 8' 3S 0' 3 7 4' 10-S 12' SS 4' 60 8' 12-7 16' 8-7 8' 9-7 12' 12S 20' lO'S 12' 10-S 16' 9 7 24' 8-S 16' 7-2 20' 7-2 28' S-2 20' 4-S 24' 5-S 32' 3S 24' 30 368 K n o c li e n h a u e r. 3 . Abtlieiluiig: Drei Rin ge. Zusatz im 1. Schliessung-s- Zusatz im 2. Nebendrath Zusatz im 3. Hauptdrath mit Nbdr. (Iräthe einfach Nbdr. mit Zweiofen Nbdr. Zweiten 0' 2-2 8' OS 0' 0-7 4' 40 12' 1-2 4' 1-5 6' 6-0 16' 3-0 8' 3 2 8' 7-0 18' 4-0 10' 40 10' 6-8 20' 3-7 12' 3S 12' 60 24' 21 16' 2-0 16' 3-7 20' 2-0 Betrachten wir die Zahlen, welche in diesen Reihen enthalten sind, so tritt unstreitig als das wichtigste Resultat die völlige Über- einstimmung der beiden Reihen hervor, in welchen entweder der Ne- bendrath oder der Hauptdrath mit denselben Zweigen versehen ist. Da überdies hier der Nebenstrom, welcher durch die Zweige des Nebendrathes hindurchgeht, ein unendlich kleiner ist, so ist auch noch die kleine Differenz verschwunden, welche wir in den Reihen §.13 vorfanden. Ich glaube nach dem früher Gesagten kaum noch etwas Weiteres über die Bedeutung dieser Thatsache beifügen zu dürfen ; denn wenn von der einen Seite jeder, der mit den jetzt gil- tigen Regeln der Induction nur einigermassen bekannt ist, die Un- möglichkeit einsehen muss , aus ihnen diese Beobachtungen abzu- leiten, so wird von der andern auch jeder Unbefangene anerkennen, dass eine Erklärung nur möglich ist, wenn man von der ganzen sich entladenden Batterie ausgeht und die Thätigkeit der Nebenbatterie ebenfalls in ihrer Totalität auffasst. Ist also, wie allgemein ange- nommen wird, in dem Hauptdrathe ein Strom, welcher den Stamm und die Zweige gleichmässig durchfliesst, so kann in dem Neben- drathe auch nur ein Strom sein, welcher gleichmässig durch den Stamm und die Zweige hindurchgeht. Ströme im Nebendrathe anzu- nehmen, welche von einem Zweig durch den andern und durch den Stamm gehen, und hinterher wieder Ströme vom Stamm durch die Zweige, würde die ganze Harmonie zerstören, welche die beiden Reihen mit den Zweigen so bestimmt, als es nur möglich ist, aus- drücken. Vergleicht man die Zahlen in den drei Abtheilungen bei einfachen Schliessungsdräthen, so verdient die schnelleAbnahme der Erwärmung, namentlich beim Übergänge von 2 zu 3 Ringen eine sorgfältige Beachtung; sie würde, wie ich nachher zeigen werde, noch viel stärker hervorgetreten sein, wenn der Hauptdrath eine über den Stroai der Nebenbatterie. 369 grössere Länge gehabt hätte. Dieser plötzliche Abfall zunächst hat mich auf die richtige Verbindung dieser Reihen mit denen , wo der Hauptdrath verzweigt ist, geführt; ich will indess die nähere Be- gründung hier übergehen, weil sie mich zwingen würde, vollständige Versuche mit Beobachtung der im Hauptdrathe ermittelten Wärme mitzutheilen, diese genauere Untersuchung jedoch nach dem Plane der Arbeit ausgeschlossen sein sollte. — Als ein Nebenumstand ist nur noch der Ort des Maximums zu erläutern. In der ersten Abthei- lung trifft er auf einen Zusatz im Nebendrathe von etwa 14', in den beiden anderen auf einen Zusatz von 9' bis 10'. Der Hauptdrath hatte ausser der Spirale eine Länge von 23', der Nebendrath ausser der gleichen Spirale einen constanten Theil von 12', was mit 14' Zu- satz eine Länge von 26' gibt, die mit den früheren Beobachtungen vollkommen harmonirt. In den letzten beiden Abtheilungen wurde dagegen im ersten Ringe Sp. (1) («) mit Sp. (2) (m) verbunden, dadurch entstand ein stärkerer Nebenstrom und damit eine stärkere Verkürzung der Spirale im Hauptdrathe; der Nebenstrom im zweiten und dritten Ringe ward ausserdem immer schwächer, wodurch die Sp. (2) (o), welche im Nebendrath ist, etwas länger ward; so er- klärt sich der Ort des Maximums in der zweiten und dritten Abthei- lung bei 10' und 9' Zusatz. Dass übrigens der Wechsel der Spiralen im ersten Ringe einen so bedeutenden Einfluss ausübt, beweist die folgende Beobachtung, worin der erste Ring wieder Sp. (1) (w) -f- Sp. (1) (ni), die anderen beiden Sp. (2) (ni) -f- Sp. II und Sp. I + Sp. (1) (o) sind. Zusatz im Nbdr. 8' 10' 12' 14' 16' 18' Nbttr 5-2 7-5 8-0 8-0 6-2 4-5. Das Maximum des Nebenbatteriestroms fällt hierauf 13' Zusatz, also ebenfalls weiter zurück. Damit ich noch zeige, wie bedeutend die Einwirkung ist, welche vornämlich bei 3 Ringen die Verlängerung des Hauptdrathes ausübt, d. h. wie sehr sie die Erwärmung im Nebenbatteriestrom zurück- drängt, so füge ich mit denselben Ringen wie in der dritten Abthei- lung noch zwei Beobachtungsreihen hinzu , in denen bei einfachen Schliessungsdrälhen der Hauptdrath um 10' und um 27' verlängert ward, also von Sp. (2) (u) + 23' auf Sp. (2) (u) -f 33' und Sp. (2) (?<) -{- 50' überging; ferner noch eine dritte Reihe, worin in 370 K n o c h e n li a u e r. dem ursprünglichen Hauptdratlie nur 1'K durch P ersetzt wurden. Diese letzte Reihe mag, wenn es dessen anders noch hedarf , einen neuen Beweis liefern, dass für den Ort des Maximums 2IK jedesmal durch P vertreten werden könne. Drei Ringe. Einfache Schliessungsdräthe. Zusatz im 1. Hptdr. = Sp. Zusatz im 2. Hptdr. = Sp. Zusatz im 3.Hptdr. = Sp (2) Nbdr. (2) («) + 33' Midr. (2) (M) + 30' Nbdr. {ti) +21' +P 8' 1-6 24' 0-7 0' 1-2 12' 2-5 28' 15 4' 2-2 16' 5-2 32' 2-5 8' 3-0 20' 5-2 36' 3 S 10' 3-0 24' 40 40' 3-3 12' 2-5 28' 2 3 44' 48' 2-3 1-5 16' 1-6 §. 19. Obschon ich überzeugt bin, dass die bereits mitge- theilten Beobachtungen mit verzweigten Schliessungsdräthen genü- gen, um die Nothwendigkeit anderer neuer Ansichten statt der jetzt giltigen nachzuweisen, so will ich doch noch zwei Punkte näher be- leuchten, die mit den Zweigen zusammenhängen. Wenn zuerstTheile einfacher Schliessungsdräthe parallel zu einander ausgespannt wer- den , so überträgt sich vom Hauptdrath auf den Nebendrath ein starker Strom, der nach den gewöhnlichen Ansichten die Nebenbat- terie laden würde. Untersucht man diesen Nebenbatteriestrom, in- dem man durch ihn auf eine kurze Strecke den Hauptstrom (ganz oder theilweise mittelst eines Nebenstroms) in gleichlaufender und conträrer Richtung hindurchlässt, so erhält man die Reihen, die wir §. 6 näher besprochen haben. Geschieht darauf die Induction ver- mittelst zweier Ringe , so ist der im Nebendrathe erregte Strom schon so schwach, dass er im Thermometer kaum noch wahrgenom- men werden kann, während der Nebenbatteriestrom dessen unge- achtet an Stärke nur wenig gegen die im vorigen Fall beobachtete verloren hat. Man wird nach den jetzt giltigen Ansichten sicher keine andere Erklärung auffinden können, als dass auch im letzteren Falle die Ladung durch den schwachen Strom bewirkt wird, der vielleicht längere Zeit andauern soll; da jedoch auch auf diese Weise noch keine Wärme entstehen würde, so müsste man annehmen , dass sich die Nebenbatterie ganz schnell entlüde und dadurch die beobachtete stärkere Wärme erzeugte. Wenn schon dies des Früheren wegen, wo wir die Ströme zweier Nebenbatterien auf einander wirken Hessen, über Jen Strom der Nebenbatterie. 3T1 als unzulässig erscheinen muss, so wollen wir unbekümmert um das Frühere die Annahme doch gelten lassen. Aus dieser Annahme würde aber nun mit Nothwendigkeit folgen, dass, wenn wir durch den mit- telst zweier Ringe erzeugten Nebenbatteriestrom wiederum den Hauptstrom (ganz oder theilweise) hindurchlassen, die Einwirkung beider Ströme auf einander unmöglich dasselbe Resultat liefern kann als in dem ersten Fall, wo der einfache Hauptdrath inducirte. Denn, während wir hier einen starken Ladungs- und einen starken Entla- dungsstrom haben, die gleiche Zeit dauern, haben wir in dem andern Falle einen sehr schwachen Ladungsstrom, der lange währt und einen sehr starken Entladungsstrom, der nur ganz kurze Zeit aushält. Während also im ersteren Falle der gleichmässige Hauptstrom sowohl auf den Ladungs- als auf den Entladungsstrom einen Einfluss ausübt, würde im zweiten Falle seine Einwirkung auf den sehr schnell vor- übergehenden und sehr starken Entladungsstrom fast gänzlich fort- fallen, möge er ihn in gleichlaufender oder in conträrer Richtung treffen. Um den Erfolg zu beobachten, war der Hauptdrath = Sp. (2) (u) -j- lö' + Sp. H + 4' (zum Wechseln der Stromrichtung), und der constante Theil des Nebendrathes = Sp. (2) (o) -f- 8' -|- Verzweigung durch P -j- ^ Va "^'"t^ ^P- 'J tue Ringe waren Sp. (1) (ji) + Sp. (2) (m) und Sp. (1) (m) -f Sp. (1) (o). Es ging hier durch P im Nebendrath auch der durch Sp. H in Sp. I erregte Nebenstrom, der bei ausgelöster Nebenbatterie 6*0 Wärme gab. Das Maximum des Nebenbatteriestroms fand bei 24' Zusatz Statt. Die Beobachtungsreihe ergab : Zusatz im Nbdr. 0' 8' 16' 20' 24' 28' 32' 40' gleichl. 10-5 12-7 14-2 11-2 9-2 60 4-0 3-2 contr. 3-7 3-7 4-0 6-7 9-0 11-8 10-5 8-7. Diese Reihe ist unter Berücksichtigung derschnelleren Abnahme des Nebenbatteriestroms nach beiden Seiten vom Maximum aus durchaus dieselbe, als wie sie bei einfacher Induction vorkommt (vergl. Sitzungsb. Bd. XVHI (18ÖJ>), S. 1S3). Es fällt somit jeder Grund fort, die Stromweise der Nebenbatterie bei der Induction vom Hauptdrath auf Nebendrath und bei der Induction vermittelst zweier Ringe als eine verschiedene anzunehmen, wozu eine von den jetzt herrschenden Ansichten ausgehende Erklärungsweise nothwendig führen muss. 3T!2 K u o c li e 11 li a u c r. §. 20. Der zweite Punkt, den ich näher erörtern will, hetrifft den Zweig II des verzweigten Nehendrathes. Da die vom Haupt- drathe ausgehende Induction auf Zweig I einwirkt, so geht nach den jetzt giltigen Ansichten der Ladungsstrom der Nebenbatterie von diesem Zweige aus und trennt sich an der Verbindungsstelle der Zweige mit dem Stamme; ein Theil geht den Stamm entlang, ein anderer durch Zweig II; entladet sich darauf die Nebenbatterie, so geht vom Entladungsstrom wieder ein Theil durch Zweig II, nämlich in derselben Richtung wie der vorige Theilstrom. Zweig II wird also nach diesen Ansichten von Strömen durchflössen , die einerlei Richtung haben, während durch Zweig I zwei Ströme von entgegen- gesetzter Richtung hindurchkommen. Schon früher habe ich Reob- achtungen mitgetheilt, welche die Einwirkung des Hauptstroms auf beide Zweige als gleichartig nachwiesen, doch störta der Neben- strom einigermassen die Vergleichung. Jetzt kann ich mit Hilfe zweier Nebenbatterien darthun, dass in Zweig II keineswegs Ströme von gleicher Richtung sind, sondern durchaus nichts anderes als ein Theilstrom der Nebenbatterie, der genau dieselben Eigenschaften hat, wie der Nebenbatteriestrom überhaupt. Den Hauptdrath bildete Sp. (2) (m) + 17'; die Nebenbatterie I erhielt als constauten Theil des Stammes 9' + P, als Zweig I Sp. (2) (o) + 4' und als Zweig II Sp. (2) + P; die Nebenbatterie II hatte als constanten Theil des Stammes A^/n' -\- P, als Zweig I Sp. (2) (w) -f 4' und als Zweig II Sp. I (wobei Sp. II durch P + IVa' geschlossen war) -j- ^^/z > so mochten die sich entsprechenden Zweige beider Ratterien annähernd einander gleich sein. Die Induc- tion vermittelte der Ring durch Sp. (1) (rn), Sp. (1) («) und Sp. (1) (o) hinter einander geschlossen. Als Nebenbatterie II geöffnet blieb, gab Nebenbatterie I: Zusatz im Nbdr. 0' 4' 8' 12' 16' 20' 24' 28' 3-4 S-2 71 9-5 11-9 HO 89 59, also lag das Maximum ihrer Stromstärke bei etwa 17' Zusatz. Als Nebenhatterie I geöffnet blieb, gab Nebenbatterie II : Zusatz im Nbdr. 4' 8' 12' 16' 20' 24' 28' 32' 36' 4-0 S-7 80 10-5 12S 10-2 80 S-7 4-0, folglich lag das Maximum ihrer Stromstärke bei 20' Zusatz. Als hier- auf beide Ratterien in Thätigkeit gesetzt werden sollten , wurde über den Strom der Nebenbatterie. 373 zuvörderst Pin Zweig II von Nbdr. I durch die Verzweigung von P-j-iy, lind Sp. II ersetzt, welche das Längenverhältniss nicht ändert und dann der Stamm derselben Batterie um 3' verkürzt, damit das Maximum der Nebenbatterie I auch auf 20' Zusatz fiele. Ferner wurden die beiden Platindräthe P in den Stämmen der Nebendräthe durch je 2' Versetzt und hiernach in dem mit Sp. II verbundenen P die gemeinsame Wirkung beider Theilströme in den Zweigen II beobachtet, die einmal in gleichlaufender Richtung zusammentrafen, dann nach Umlegung des Ringes durch die drei äusseren Spiralen in conträrer Richtung verliefen, da nach der Umlegung die eine Neben- batterie positiv, die andere negativ geladen wurde. Zusatz Zusatz im Nbdr. im Nbdr. gleiehl. contr. im Nbdr. im Nbdr. gleiehl. contr. I 11 1 u offen offen 20 0 4' 4' 6-2 0 20' 20' 6-4 0 8' 8' 6-8 0 24' 16') 24'f S-3) 5 -21 4-2) 4-2f 12' 12' 7-4 0 16' 16' 16' 71 0 28' 12') 28'f 4-0) 4-2f S-9) 6-0( 20' 20' 6-3 0 12' 24' 24' 5-0 0 32' 8') 32'( 3-2) 3-6( 4-7) 5-0( 28' 28' 3-7 0 8' 32' 32' 2 5 0 36' 4' 2-7 3-6 Betrachten wir zuerst die Zahlen, wo der eine Nebendrath vom Maximum ab verlängert, der andere um eben so viel verkürzt wird, so ist es hier besonders günstig, da.ss die Nebenströme keinen Ein- fluss ausüben, dass also die Zahlen ebenso ungetrübt sind wie bei der Wirkung zweier einfachen Nebendräthe auf einander. Denn bei der eonträren Verbindung gehen die beiden durch die Ringe der Zweige laufenden Nebenströme in entgegengesetzter Richtung und heben sich auf; bei der gleichlaufenden Verbindung verstärken sie sich zwar und geben bei ausgelösten Batterien eine Wärme = 2*0, allein, wenn von den Nebendräthen der eine vom Maximum ab ver- kürzt, der andere um eben so viel verlängert ist, so erlangt die eine Batterie eine positive, die andere eine negative Strömung (in dem Sinne, wie diese Worte oben gebraucht wurden) und der Einfluss der Nebenströme wird durch diese vereinigten Stiömungen wieder aufgehoben; was dann an gleichlaufender null-elektrischer Strömung noch vorhanden ist, wird durch den Nebenstrom, wie bekannt, gar nicht oder nur wenig alTicirt; somit sind die Nebenströme völlig Sitzb. d. mathem.-naturw, Cl. XXII. Bd. II. Hft. 25 374 K n o c h e II h a u e r. iiuschädlich und gerade diesem günstigen Umstände ist es zu verdanken, dass die hier aus der Zusammenwirkung der lieiden Theilströme in den Zweigen II entstehende Reihe genau denselben Verhiuf hat wie die in -§•. 8 mitgetheilte Reihe, wo die ganzen Nebenbatterieströme aufeinander wirkten, nur dass die Zahlen hier bei je 4' Verände- rung im Zusatz etwa um eben so viel fortschreiten, als dort bei je 8', weil hier eine schnellere Abnahme der Strömungen nach beiden Seiten vom Maximum aus durch den verzweigten Schliessungsdrath bewirkt wird. Eine unbefangene Vergleichung beider Reihen der jetzigen und der früheren im §. 8 muss die Überzeugung geben, dass auch in Zweig II keine andere Strömung ist als im Stamm oder im einfachen Drathc der Nebenbatterie, und dass somit die Strömung der Nebenbatterie nicht von Zweig I, sondern von der Batterie selbst ausgeht, wodurch erst die Zweige ihre richtige Bedeutung erhalten. In der zweiten Abtheilung, wo beide Nebendräthe vom Maximum ab um gleich viel verkürzt oder verlängert wurden, treffen zuerst bei der conträren Verbindung inmier zwei gleichartige Ströme in ent- gegengesetzter Richtung auf einander, und da auch die Nebenströme sieh aufheben , so muss die Wärme := 0 sein , wie es beobachtet wurde. Bei der gleichlaufenden Verbindung haben beide Batterien, wenn die Nebendräthe vom Maximum ab verkürzt sind, eine positive Strömung und da auch die Nebenströme in derselben Richtung fliessen, so muss sich die Wärme vom Maximum ab steigern und erst dann, wenn bei bedeutenderer Verkürzung die Ströme abnehmen, allmählich wieder zurückgehen. Mit der Verlängerung der Nebendräthe über das Maximum hinaus erlangen die Batterien eine negative Strömung, während die Nebenströme fortdauernd in positiver Strömung hin- durchgehen, daher Verminderung der Wärme, die sich auch, da die Nebenströme nur 2*0 geben, zunächst nicht wieder erhebt. Somit finden wir wiederum den vollständigen Charakter des Nebenbatterie- stroms in den Zweigen II. Ich habe auch noch den Zweig I von Nebenbatterie I mit Zw. II von Nebenbatterie 11 zusammenwirken lassen, doch gibt dies kein so evidentes Resultat, weil die Nebenströme stören; ich würde daher diese Beobachtungen ganz übergehen, Avenn ich nicht die Verbindung beider Zweige auf eine doppelte Weise hergestellt hätte und es mir interessant schien nachzuweisen, wie trotz der vielen kleinen Störungen, welche bei der hier so schwierigen Zusammenlegung Knochenhaiicr. Lei) er de« Strom der Xebenhaltorip. Lit}i.ui;eii.ä.k.k.lfof-ii.iiaatsdnia9rei. Sit.7,im4sb.d.k.Äkad.d.V.Hiatli.natur\v.ri.\Xl[.Rd.2.Hen . 1 85G. über den Strom der Nebenbatterie. 375 der beiden Zweige auf einem ohnedies etwas beschränkten Räume gar nicht beseitigt werden konnten, dennoch die in beiden Fällen beobachteten Zahlen eine zu einer blossen Übersicht immer noch hinreichende Übereinstimmung zeigen. Zunächst wurden in Zweig I der Nebenbatterie 2' K durch die Verzweigung P -\- 1 1/3' und Sp.II, und umgekehrt diese Verzweigung in Zweig II durch 2' K ersetzt; dadurch blieb die Länge der Zweige ungestört. Dann wurde für den ersten Fall Zweig II von Nebenbatterie II nach Fig. 8 etwas fortge- rückt, so dass er mit Zweig Ivon Nebenbatterie I zusammenkam. Bei gleichlaufender Verbindung im Ringe liefen hier die Theilströme, wie die Figur zeigt, conträr und umgekehrt bei conträrer gleichlaufend, demnach musste die conträre Verbindung in der Tabelle als gleichl., die gleichlaufende als contr. aufgeführt werden. Die Nebenströme hoben sich für dieses so umgeschriebene gleichl. auf und verstärkten sich für contr. Im zweiten Falle wurde nach Fig. 9, Zweig II von Nebenbatterie II parallel zu Zweig I von Nebenbatterie I geführt, wobei die gleichlaufende Verbindung im Ringe gleichl., die conträre contr. gab; die Nebenströme hoben sich für gleichl. ebenfalls auf und verstärkten sich für contr. Die Beobachtungen gaben: Zusatz g-leichl. cor tr. im Nbdr. I im Nbdr. II 1. Fall 2. Fall 1. Fall 2. Fall 20' 20' 8-7 8-0 20 1-9 24' 16' 7-0 7-3 6-ä D-7 28' 12 4-3 4-2 6-7 7-0 32' 8' 3-0 2-5 7-5 7-0 36' 4' 2-0 1-6 6-7 6-7 16' 24' 6-5 60 4-ä 4-0 12' 28' 3-7 4-0 4-0 4-0 8' 32' 3-0 2o 2-6 2-5 4' 4' 3-5 3-2 1-8 1-8 8' 8' 4-5 4-5 1-7 1-7 12' 12' 60 5-9 1-8 1-7 16' 16' 7S 7-5 1-8 1-7 20' 20' 8-7 8-2 20 1-9 24' 24' 8-2 8-0 20 20 28' 28' 7-0 6-4 2 2 2-2 32' 32' 5-5 5-2 2-3 2-5 Da sich bei gleichl. die Nebenströme aufheben, der ersten Abtheilung die Wärme mit gleichmässige und Verlängerung der Nebendräthe ab, ähnlich wie Einwirkung beider Zweige II auf einander, nur sin hier etwas grösser, weil Zw. I kürzer als Zw. II ist; darin die Ungleichheit ihren Grund haben, die hervortr 20 so nimmt in r Verkürzung oben bei der d die Zahlen auch möchte itt, wenn die 376 Engel. Verlängerung oder Verkürzung den einen oder den anderen Nebendrath trifft. Bei contr. wirken die Nebenströnie ein; da die Stromrich- tung in Nebenbatterie 11 umgeändert wurde und diese Batterie sich negativ lud, so hat bei verlängertem Nebendrath I Zweig I die nega- itve und bei verkürztem Nebendrath II Zweig II ebenfalls die nega- tive Strömung, mit der die negative Strömung der Nebenströme zu- sammenfällt; folglich Steigerung der Wärme. Ist dagegen Neben- drath I verkürzt und Nebendrath II verlängert, so haben beide Zweige positive Strömung, die durch die negative der Nebenströme verringert wird. In der zweiten Abtheilung fallen bei eoutr. die entgegenge- setzten Strömungen der Zweige auf einander und zerstören sich, doch so, dass von der Strömung in Zw. 1 als der stärkeren noch etwas zu- rückbleibt; diese wirkt auf die Nebenströme ein; sie verringert um etwas ihre Wärme bei Verkürzung der Nebendräthe und hebt sie etwas bei Verlängerung derselben. Bei gleichl. sind die Neben- ströme aufgehoben, daher der ganz regelmässige Verlauf der Reihe. Über Stellung und EnHüicklunq der Federn. Von Prof. Engel. (Mit V Tafeln.) (Vorgelegt in der Sitzung vom 24. Juli 1836.) Die Stellung der Federbälge ist wie jene der Haarbälge äusserst regelmässig; da es leichter ist, das nothwendige Materiale von Vögeln sich zu verschaffen, auch wegen der bedeutenderen Grösse des Objectes Federbälge sich besser zur Untersuchung eignen als Haar- bälge, so habe ich auch die Untersuchungen fast ausschliesslich an den Federbälgen vorgenommen, und glaube nicht zu irren, wenn ich analoge Verhältnisse auch bei den Haarbälgen annehme. Die flüchtigste Beobachtung au Vogelembryonen lehrt, dass die Federbälge nicht alle zu gleicher Zeit, sondern sogar in ziemlich weit auseinander liegenden Zeiträumen entstehen, so dass ein Körper- theil bereits völlig befiedert ist, während an einem vielleicht ganz nahe liegenden Theile die Federbildung noch gar nicht ihren Anfang genommen hat. So findet man, dass die Federbälge an der hintern Seite des Stammes zunächst der daselbst befindlichen Mittellinie am frühesten entstehen, während sie dagegen an der Bauchseite, an der über Stellung und Entwicklung- der Federn. 377 äussersten Seite des Unterschenkels erst spät, zum Theile sogar erst nach dem Ausbrechen aus dem Eie zum Vorscheine kommen. Ebenso lehrt eine ganz oberflächliche Besichtigung, dass die Federbälge meist in regelmässigen Reihen stehen, die theils gerade, theds verschieden gekrümmte Linien darstellen, nach verschiedenen Rich- tungen streichen, und sich zu mosaikartigen Feldern oder Figuren zusammensetzen, welche selbst wieder nach den verschiedenen Gegenden verschieden sind. Die nachfolgenden Zeilen geben nicht blos eine detaillirte Schilderung dieser verschiedenen Formen und Stellungen, sondern zeigen auch, so weit dies überhaupt eine Entwicklungsgeschichte thun kann, die ursächliche Begründung. Die Beobachtungen sind grösstentheils an Hühner -Embryonen gemacht, und nur wo dieses ausdrücklich gesagt wird, an anderen ^'^' Wenn die Form der durch die Federbalgreihen zusammen- gesetzten Mosaikbilder mit den ersten Vorgängen der Entwicklung Tedes Körpersabschnittes zusammenhängt, so ist sie doch kemeswegs der erste Bildungsvorgang in dem entsprechenden Körpersabschnitte; man sieht vielmehr, dass zuerst die Knochen, dann die Muskeln, dann erst die Federdrüsen sich ausbilden, die im Innern z. B. einer Extremität gelegenen Theile mithin früher einen gewissen Grad von Ausbildung erlangen als die mehr gegen die Peripherie befindlichen. Die Mosaikfelder der Federbälge entsprechen, was Form, Zahl, Lage betrifft, genau denjenigen Abtheilungen des Fötusleibes, welche durch die von mir sogenannte Keim- oder Blastemfurchung gebildet werden, und nur durch das Zurückgehen auf diese Furchungen kann die Stellung der Federbälge erklärt werden. Die ersten Federbälge bilden einen langen Streif am Rücken des Fötus, welcher von dem Hinterhaupte beginnt und sich zu beiden Seiten der Mittellinie und des Rückgrates bis nahe an das Steissende erstreckt und an verschiedenen Stellen eine verschiedene Breite und Begrenzungslinie zeigt. Vom untern Theile des Halses an ist dieser Streif am schmälsten; er erreicht seine grösste Breite allmählich in der Mitte der Rückengegend, verschmälert sich hierauf, wird dann wieder breiter, dann abermals schmäler, um noch einmal breiter zu werden und sich dann verjüngend gegen die Schwanzspitze hm allmählich abzurunden. Die Figur 1 stellt dieses Verhältniss nach der Natur aufgenommen am deutlichsten dar. Das Mosaikfeld zerfallt 378 B " s « '• wieder iii mehrei-e Abtheilungen, welclie selbst wiedei* Unter- abtheilungen darbieten, von denen weiter unten die Rede sein soll. Die Erklärung dieser Form wird leicht gegeben , wenn man auf die ersten Anfänge der thierischen Bildung zurückgeht. Der anfängliche ellipsoide Fötuskeim unterliegt nämlich einer doppelten Furchung, einer Längen- und einer Querfurchung (Fig. 2, Schema) ; hierauf erfolgt eine dritte Querfurchung im untern Leibesabschnitte; hierauf die Bildung der Kopfblase a und der Anlage des Steisses b Figur 3. Der durch diese Furchungen abgegrenzte Raum von Figur 3 ist es, welcher genau dem Mosaikbilde der 1. Figur entspricht. Nimmt man die Seitenansicht des Hühner-Fötus in dieser Ent- wickelungsperiode, so erscheint das aus den FederfoUikeln zusam- mengesetzte Bild in der in der 4. Figur dargestellten Weise. Der dunkel gehaltene Theil entspricht auch hier dem Mosaikbilde. Durch die Vergleichung mit der Figur 5 (Schema), welche die Keimfur- chungen des Fötusleibes darstellt, wird die Form des Mosaikbildes erläutert s ohne dass es nöthig wäre einen Commentar hinzu zu fügen. Untersucht man an einem gleich alten Hühner-Fötus die vordere oder Bauchseite, so erscheint das aus den Federbälgen zusammen- gesetzte Bild in der an der 6. Figur nach der Natur gezeichneten Weise. Auch in dieser Figur stellt das dunkel gehaltene Feld die aus den Federbälgen zusammengesetzte Mosaikform dar, während die hellgebliebenen Stellen noch keine Federfollikel zeigen. Die Erklärung dieser Figur ist gleichfalls höchst einfach nach der Entwicklungs- geschichte zu geben. Die 7. Figur stelle wieder in schematischer Weise die ersten Furchungen an der Bauchseite des Fötuskeimes dar, so erhält man durch eine Längenfurchung und zwei transversale Furchungen eine mittlere a (dem späteren Nabel entsprechend) und eine obere b. Indem sich die diesen Hauptfurchungen zunächst lie- genden Ränder mit dem Federfollikel bedecken, entsteht die G.Figur. Es bleibt interessant, dass, während am Rücken des Vogelembryo die erste Federbildung innerhalb der durch die Furcbung ent- standenen Fläche vor sich geht , an der Bauchseite diese Bildung gerade ausserhalb dieser Fläche erscheint. Es scheint dieser Umstand als Gesetz für alle Vögel zu gelten; wenigstens habe ich an jungen Sperlingen ganz die gleiche Beobachtung gemacht, wie dies in den beigegebenen Abbildungen 8 und 9 zu sehen ist, von denen 8 einen jungen Sperling von der Rückenseite, 9 denselben von der Bauch- über Stellung uiiJ Entwicklung der Federn. 379 Seite darstellt. Die Furchiingsfläche der Bauchseite, welche der bereits ganz befiederten Rückenfläche entspricht, ist hier noch ganz federlos. Ausserdem bemerkt man an der Vorderseite des Hühner-Fötus noch einen dünnen, mit Federbälgen besetzten Streif m n (Figur 7), so zwar, dass man dadurch die Überzeugung gewinnt, dass hier die Bildung der Federbälge von den Rändern der respectiven Körper- fläche allmählich gegen deren Mitte erfolgt. Am Hühner-Fötus bedecken sich nun rasch und fast zu gleicher Zeit folgende Körperabtheilungen mit Federbälgen: Am Kopfe die Seitentheile , die obere Fläche, während die Unterkiefergegend noch nackt bleibt; am Halse die vordere und die hintere Fläche so ziemlich zu gleicher Zeit, während dagegen die Seitenfläche noch einige Zeit nackt bleibt; dann der Steiss an seiner vordem und den beiden Seiten- flächen; an den mittlerweile eingetretenen Extremitätenkeimen die hintersten Abschnitte derselben. Ich werde die verschiedenen Abthei- lungen des Körpers in der gewöhnlichen Ordnung anatomischer Unter- suchungen vornehmen und beginne mit der Federstellung an dem Kopfe. Bekannter Massen stellen Kopf und Hals anfänglich einen ein- zigen blasenartigen Keim dar, der aber durch rasch aufeinander fol- gende Längen- und Querfurchungen in 8 und später in noch mehrere bläschenartige Keimmassen zerfällt, zu denen ausserdem noch jeder- seits die Augen- und die Ohrblase, später die Keime für den Ober- kiefer und die Nase hinzutreten. Jede von diesen Hauptabtheilungen entspricht auch später einem eigenen Felde von Federbälgen, und die kleinen Unterabtheilungeo, in welche jeder Keim abermal zerfällt, entsprechen dann wieder untergeordneten Abtheilungen in dem grös- sern Mosaikfelde der Federbälge. Betrachtet man den Kopf eines Hühner -Fötus von der vordem Seite, so bemerkt man zu oberst die beiden Vorderhirnblasen b (Figur 10), welches von aussen von den bereits stark entwickelten Augenkeimen c, nach unten von dem paarigen, noch sehr kleinem Nasenkeime a begrenzt wird, zwischen welchen letzteren selbst wieder der ganz kleine Keim des Oberkiefers d eingeschoben liegt. Jede von diesen verschiedenen Abtheilungen bedeckt sich für sich, unabhängig von den anderen, mit Federbälgen; wo mehrere, 3 oder 4 solcher Abtheilungen zusammentrefl"en bleiben längere Zeit hindurch noch federlose Stellen, wie die Stellen m, u der 10. Figur, welche 380 Engel. weiss gelassen sind, und erst wenn das Huhn bereits dem Durch- brechen nahe ist, bedecken sich auch diese mit Federbälgen. Betrachtet man den Hühnerschädel von oben, so sieht man Figur 11 bei 6 die Vordeihirnblasen, an welche nach hinten bei e die Mittelhirnblasen sich anreihen; die übrigen Buchstaben haben die bisherige Bedeutung, Es erscheinen hier wieder vier abgesonderte Felder, von denen jedes ein für sich bestehendes Feld für Federbälge gibt. Der Raum n bleibt am längsten nackt. Besieht man denHinterkopf des Fötus (Figur 12), so erscheinen abermals vier neben einander liegende Abtheikingen, e das Mittelhirn, /' das Hinterhirn, welche eben so vielen selbstständigen Federbalg- feldern entsprechen. Zwischen ihnen bleibt wieder ein vierseitiger Raum 0, welcher gewöhnlich erst später mit Federbälgen sich bedeckt. Tritt nun in den bemerkten Abtheilungen die Bildung der Feder- bälge auf, so bemerkt man — und dies gilt überhaupt von allen Stellen an denen Federbälge erscheinen — streifenartige, allenthalben meist gleich breite Verdickungen der entsprechenden Hautstelle. Diese Verdickungen beginnen gewöhnlich von einer Seite der Fläche und setzen sich allmählich über die ganze Fläche fort, erscheinen als sehr regelmässig gestellte, bald gerade, bald gekrümmte Streifen oder Falten, welche bei derselben Vogelgattung, sowohl was Richtung als auch was successive Ausbildung betrifft, eine bestimmte Regel einzu- halten scheinen. Die 13. Figur zeigt die Entwicklung dieser Streifen an dem Vorderkopfe eines Hühner-Fötus und zwar an den Vorder- kopfblasen und an den Augenblasen, an denen sie zuerst und zwar von dem Rande aus beginnen, um sich an den Augenblasen allmählich in der Richtung gegen die Cornea , an den Vorderkopfblasen in der Richtung gegen den Scheitel fortzusetzen. Jeder von diesen Streifen, welche an der Oberfläche der Schädelbedeckungen als runzelartige Hervorragungen erscheinen, zeigt bald darauf nicht mehr allenthalben einen gleichen Breitedurchmesser, sondern ist regelmässig bald dicker, bald dünner, so dass rosenkranzähnliche Anschwellungen wie an einem dünnen Faden neben einander gereiht erscheinen. In der 14. Figur ist eine Abbildung dieses Verhaltens gegeben. Die weissgehaltenen Stel- len sind die bemerkten Streifen oder Runzeln ; die dunklen Streifen die zwischen je zwei solchen Runzeln liegenden Vertiefungen. Diese Anschwellungen sind in zwei neben einander gestellten Runzeln immer so gestellt, dass die verdickten Stellen der einen Reihe an die ver- über Stellung und Entwicklung der Federn. 381 dünnten Stellen der nächsten Reihe passen (Fig. 14), Da nur in den verdickten Stellen die Federbälge sich entwickeln, so liegen diese in einer Fläche meist in regelmässigen Reihen, so dass zwischen zwei Federbälge der einen Reihe je ein Federbalg der nächst anliegenden Reihen fällt, wodurch äusserst nette Mosaikbilder entstehen, von denen eines die 15. Figur darstellt. Je nachdem man solche Felder bald in dieser bald in jener Richtung besichtigt, erscheinen die Feder- bälge meistens in parallelen Reihen, die entweder horizontal oder vertical, oder schräge laufen, in letzterem Falle von beiden Seiten her sich decussiren und so einen Quincunx darstellen. Kennt man daher die erste Richtung der nun besprochenen Federbalgrunzeln, so ist auch die ganze, weitere Anordnung der Federbälge bekannt. Diese ursprüngliche Richtung hängt aber von dem Räume ab, in welchem die Federbälge überhaupt zur Entwicklung kommen werden. In der Regel laufen nämlich diese Reihen in der Nähe des Randes jeder selbstständigen Fläche mit diesem Rande parallel; die vom Rande weiter gegen die Mitte der Fläche entfernten Runzeln nehmen immer andere Formen und Richtungen an, um in das vorhandene Areale sich vollkommen zu theileii. Die Figur 17« enthält das Schema einer solchen Entwicklung an einer dreieckigen Fläche, wo die Entwicklung der Fedcrbalgreihen bei dem Punkte a begonnen hat, und dann allmählich nach den Punkten b und c fortschreitet. Durch die Entwick- lung der Federbälge würde daher die Figur 176 hervorgehen. In der lü. Figur, welche sich zunächst an die 10. Figur, aus der sie sich herausbildet, anschliesst, zeigt sich nun die nach dem erstgenannten Principe erfolgte Federbalgstellung an den Vorderhirnblasen und den Augenblasen und es gehen aus der angegebenen Figur mit Vergleichung der vorausgegangenen Figuren sowohl die Formen der befiederten wie der federlosen Hautstellen, so wie die allmählichen Veränderungen dieser Formen mit grösster Leichtigkeit hervor. An den beiden Nasenkeimen a der 10. Figur entstehen die Federbälge erst später, und zwar vom Punkte a (13. Figur) gegen die Punkte b und c, mithin in divergirender Richtung. Haben sich daher die Federbälge alle entwickelt, und zwar zur Zeit in welcher das Hühnchen das Ei zu durchbrechen strebt, so erscheint der ganze Vorderkopf nach der in der 18. Figur abgebildeten Weise und nur eine eigenthümlich gestaltete Stelle o p in der Mitte der Länge des Vorderkopfes erscheint noch ganz federlos. Auch diese zur Zeit noch 382 li i. g e I. nackte Stelle füllt sich aber bald mit Federn, welche anfangs eine der Länge nach verlaufende, einfache Reihe darstellen, an denen später zu beiden Seiten gekrümmte Reihen sich anschliessen (Fig. 19), worauf wieder Reihen von stärkerer Krümmung erfolgen, bis endlich der ganze Raum erfüllt ist und die äiissersten Reihen den Krümmungen der bemerkten Fläche folgen. Zu gleicher Zeit stellt sich hier wie an anderen Stellen an grossen wie an kleinen Flächen das ganz bestimmte Gesetz heraus, dass an denjenigen Flächen, welche mitten zwischen mehrere der bemerkten Körperabtheilungen fallen, die Federbälge von der Mitte der Fläche gegen die Ränder, an den Flächen dieser Körperabtheilungen dagegen von den Rändern der Fläche gegen die Mitte hin sich entwickeln. Nicht minder einfach gestallen sich die Verhältnisse an den Mittelhirn- und Hinterhirnblasen. In der 20. Figur ist der Hinterkopf eines Hühner-Fötus dargestellt; bei e das Mittelhirn, bei /"das Hinter- hirn mit der hintern Fläche des Halses zu sehen. In den vier daselbst befindlichen Hautfeldern laufen die Federbalgwülste in der in der Figur angegebenen Weise; indem dann später die Federbälge selbst sich entwickeln zeigen sie, da immer ein Ralg der einen Reihe zwischen zwei Rälge der nächstanliegenden Reihe fällt, die in der 21. Figur angegebene Stellung, welche durch ihre Regelmässigkeit und Zierlichkeit, besonders im untern Theile des Halses, aufTällt. Der Raum 0, der zwischen den vier Hautfeldern sich befindet, ist noch nackt und befiedert sich erst später in der eben angegebenen Weise. Nimmt man die Seitenansicht des Hühnerkopfes, so erscheint er in der in der 22. Figur angegebenen Art. Die Rezeichnungen sind hier mit denen der vorausgegangenen Figuren gleichlautend. Man hat bei a die Anlage der Nase, bei b die Seitenansicht der Vorder- hirnblasen; bei e die Mittelhirnblasen, bei h und /'das Hinterhirn und Nachhirn. Rei g sieht man die Keimmasse des Unterkiefers, über ihr das Auge. Die zwischen allen diesen eben bemerkten Theilen eingeschlossene Fläche p ist von den Gehörbläschen ausgefüllt. Während nun in den Räumen h, e, h, f und g in der, in der Figur ausgedrücktenWeise die Federbalgrunzeln entstehen, bleibt die Fläche p noch federlos, und erst später treten an derselben Federbälge auf. Dem bisher nachgewiesenen Gesetze entsprechend beginnt in der Fläche p die Federbildung von der Mitte aus und zwar im Umfange des Por?/s acusticus externus als ein einfacher, diesen Porus umge- über Stellung und Entwicklung der Federu. 383 bender Federkranz, auf den bald eine zweite, dann eine dritte Reihe folgt , von denen jede folgende aus dem Parallelismus mit der erst- gebildeten Reihe immer mehr und mehr heraustritt (Fig. 23 und 24), bis endlich der eigenthümlich geformte Raum p mit Federbälgen vollständig erfüllt ist. Sehr einfach gestalten sich die Verhältnisse an der untern Seite des Unterkiefers, wie dies aus den Figuren 2S und 26 hervorgeht. Es erscheinen zuerst in der Unterkinngegend Längenstreifen (Fig. 26), welche sich der dreiseitigen Figur dieser Fläche anpassen. Entwi- ckeln sich nun die Federbälge von der äussersten Reihe beider Seiten allmählich nach innen, und nimmer wie bisher wechselständig in den benachbarten Räumen, so zeigt die Federstellung das artige Bild der 26. Figur, das nach der Natur gezeichnet ist. An den Augenlidern, besonders an deren Runde entstehen die Federbälge zuletzt, was auch mit der späteren Ausbildung dieser Hautflächen zusammenhängt. Man bemerkt zuerst am Rande des Augenlides eine in der ganzen Peripherie des Randes ziemlich gleich- breite, verdickte Stelle (Fig. 27), woraus sich dann durch TheiUmg die Federbälge bilden, deren Anordnung in dem schwach vergrös- serten Rüde Figur 28 zu sehen ist. Die so entstandenen, ursprünglich ganz regelmässig gestellten Federbälge werden mit zunehmender Vergrösserung des Thieres minder regelmässig, indem die Vergrösserung nicht allenthalben gleichmässig erfolgt; doch geht der Haupttypus selten vollständig verloren. Die Stellung der Federbälge aniHalse ist aus denFig.29 und 30 ersichtlich. Die 29. Figur stellt die Bauchseite eines Hühner-Fötus dar. Man sieht hier an der vorderen Seite des Halses schräg gestellte Federbalgrunzeln, woraus nach der Entwicklung der einzelnen Feder- bälge nach dem oben auseinander gesetzten Typus die Figur 30 ent- steht. Die 31. Figur zeigt die Rückenseite des Halses und die Stellung der daselbst sich entwickelnden Federbalgrunzeln und nach Entwick- lung der einzelnen Federbälge die dadurch entstandene Mosaik-Figur. In dem Räume a b der 1. Figur erscheinen die Federbalgrunzeln in drei verschiedenen Abtheilungen. Durch die Entwicklung der Federbälge entsteht die 32. Figur; die Federbälge entwickeln sich hier von aussen nach innen, so dass in der Mitte längere Zeit ein federloser Streif m n Fig. 32 zurückbleibt, in welchem erst allmäh- lich Federbälge in Längenreihen erscheinen. 384 Engel. Die Seitentheile des Hühner-Fötus erscheinen noch ziemlich unbefiedert, wie man aus der 33. Figur entnehmen kann, und erst nachdem die Befiederung eines Theiles der Extremitäten eingetreten ist, werden auch die noch rückständigen Hautfelder an den Seiten- flächen des Fötus mit Federn überdeckt. Während so die erst abgegrenzten Federbalgstreifen ihrer Voll- endung entgegen gehen , sind auch die dazwischen liegenden Felder nicht unthätig geblieben. Der Raum m n o, der am Halse (Fig. 33) zwischen dem vordem und hintern Federfelde anfangs nackt gelassen wurde, zeigt bald darauf zarte Federbalgrunzeln, welchewie gewöhn- lich nach den Contouren dieses Raumes verlaufen, und sich daher in der Form, wie es die 33. Figur angibt, darstellen. Bald treten hie und da in diesem Räume Federbülge auf (Fig. 33). Haben sich end- lich die Federbälge alle entwickelt, so verhält sich die Federstellung am Halse in der in der 34. Figur angegebenen Weise. Mittlerweile ist nun aber auch die Ausbildung der Extremitäten erfolgt, und die Federbälge folgen bald nach der ersten Keimfur- chung. Die 3S. Figur zeigt die 5 Hauptabtheilungen der Flügel in zum Theile schenuitischer Art. In jeder dieser Hauptabtheilungen entwickeln sich die Federbälge in ganz unabhängiger Weise, und zwar in der Ordnung, in welcher die Blasteme selbst entstanden sind, folglich zuerst im Blasteme a, dann in b, dann c und d, und e. Die Federbalgfalten bilden im Blasteme a (Fig. 36) schräg- laufende, gerade und gebogene Streifen; sie erfüllen bald die ganze äussere Fläche dieses Blastems. An den Abtheilungen b, c, d und e erscheinen die Federbalg- falten zuerst an der untern Hälfte dieser Blasteme, und zwar Fig. 36 als gerade Fäitchen; in dem Räume m n o (Fig. 36), der eine un- gleich dreiseitige Figur hat, folgen die äussersten Federbalgfalten den beiden äussersten Seiten dieses Dreieckes, die anderen Falten stellen sich immer mehr und mehr senkrecht auf die Linie 7n?i, bis endlich die innerste Falte entweder wirklich senkrecht steht, oder dieser senkrechten ganz nahe liegt. Haben sich nun nach dem mehr- mals erwähnten Gesetze Federbälge entwickelt, so nehmen sie die in der 37. Figur angegebene Stellung ein. Erst allmählich befiedern sich auch die übrigen Theile der Aussenfläche dieses Flügels; die Federbalgfalten, welche dieser Entwicklung vorausgehen, sieht man in derselben Figur abgebildet. Nachdem die Ausbildung sämmtlicher über Stellung- und Entwicklung der Federn. 385 Federbälge vollendet ist, zeigt der Flügel die in der 38. Figur ange- gebene Federstellung. Die Beine zeigen die ersten Federbalgrunzeln in der hintersten Abtheilung, wie dies in der 39. Figur ersichtlich gemacht ist. Wäh- rend sich nun in dieser Abtheilung die ersten Federbälge ausbilden, entstehen die Federbalgrunzeln in der vorderen Abtheilung (dem Unterscbenkel, Fig. 40) ; nachdem auch hier die Federbälge ent- standen sind, zeigt der befiederte Theil des Beines die in der 41. Figur dargestellte Federstellung. An der inneren Fläche ist das Bein in dieser Bildungsperiode noch ganz nackt. Am Steisse befiedern sich zuerst die hintere und die Seitenfläche, dann erst die untere oder Bauchfläche. An dem Seitenrande des Steisses erscheinen zuerst (Fig. 34 q, r) zwei Federbalgreihen, denen sich später durch weitere Theilung eine dritte minder lange Reihe anschliesst. Erscheinen nun die Federbälge, so erhalten sie die in der 44. Figur bei a b angegebene Stellung. Inzwischen ist aber auch an der Bauchseite des hinteren Endes vom Huhne die Federbildung ziemlich weit vorgerückt. Fürs Erste ist der Rand o p (Fig. 7), der sich aus der Entwicklung durch Furehung des Unterleibsblastemes ergeben hat, mit den ersten Federbalgreihen versehen (Fig. 29), denn auch hier entwickeln sich die Federbälge von der Peripherie allmählich gegen die Mitte der Fläche A. In dem oberen Theile des Raumes d (Fig. 7) ist die Geschlechtswarze ent- standen, worauf dann die erste Bildung der Federbalgfalten an den Rändern m n des Raumes d (Fig. 30) vor sich geht (Fig. 42). Während nun in diesem Räume die Bildung der einzelnen Federbälge nach und nach vorschreitet, verlängern sich die Federbalgfalten immer mehr und mehr über die ganze übrige Fläche (Fig. 42, 43), welche endlich, nachdem alle Federbälge sich entw ickelt, die in der 43. Figur gezeichnete Federstellung darbietet. Die Rückenseite des Steisses zeigt sich spärlich befiedert; erst allmählich wachsen die Federn an ihr von beiden Seiten hervor. Die Räume, welche durch die bisher auseinander gesetzte Ent- wicklung noch federlos geblieben sind , füllen sich erst allmählich mit denselben, indem die Federbalgrunzeln sieh immer weiter gegen die Mitte der Flächen fortsetzen, an deren Rändern sie entstanden waren. Meistens treten an diesen Federbalgstreifen zuerst einzelne Federbälge auf, die nicht selten in allen zusammengehörigen Streifen in einer Reihe 386 E " ^ e 1. hinter einander liegen, bis endlich die ganze Fläche mit Federbälgen überdeckt ist. In der 44. Figur ist ein Hühner-Fötus abgebildet, der in seiner Entwicklung schon ziemlich weit vorgerückt ist, und alle diese verschiedenen Stadien der Federbalgentwicklung zeigt. Noch sind die einzelnen Felder, aus denen das ganze Bild zusammengesetzt ist, mit ziemlicher Deutlichkeit von einander abgegrenzt und zum Theile durch die verschiedene Stellung der Federbälge zu erkennen. Höchst interessant ist nun der Umstand, dass auch die Verthei- lung der Farben bei bunt gefärbten Thieren ganz mit dieser durch die Entwicklung gebotenen Abtheiluiig in einzelne Felder zusammen- hängt. Jedes von den erwähnten Feldern, ja selbst jede Unterabthei- lung dieser Felder zeigt hierin eine gewisse Selbstständigkeit, und während sich das eine Federfeld schwarz färbt, bleibt das nächst anliegende weiss, und so entstehen Farbenzeichnungen, die, so zu- fällig sie zu sein scheinen, doch durch den ganzen Gang der Ent- wicklung wohlbegründet sind. Um diese Zeichnungen richtig zu beur- theilen, ist es aber nothwendig, die Untersuchungen an sehr kleinen Hühnern zu machen, weil an älteren Embryonen die Federn von ver- schiedenen Feldern wegen ihrer ungleichen Länge leicht in einander übergreifen, wodurch die ursprüngliche Regelmässigkeit der Zeich- nungen sehr leidet. Ich habe auch einige von diesen buntfarbigen Hühnern mit ihren ursprünglichen Farbenfeldern abgebildet. So ist in der 4S. Figur der Rückenstreif c^/ schwarz, und entspricht der Form und Lage nach dem Streifen a b der ersten Figur ebenso, wie der schwarze Rücken- streif et/ der Figur 46. An dieser letztgenannten Figur sind die Grenzen aller einzelnen Abtheilungen, aus denen ursprünglich der Kopf bestand, schwarz, die Mittelfelder dagegen weiss. Dasselbe gilt von der Figur 51. In der 50. Figur ist der ganze Kopf schwarz befiedert, mit Ausnahme einer zierlichen, dem Räume n (Fig. 11) ent- sprechenden Stelle, welche weiss befiedert ist. In derselben Figur ist auch das ganze Halsfeld, welches dem Räume ab cd der 5. Figur entspricht, schwarz, während in der 45. Figur wieder nur der Streif schwarz ist, welcher dem Räume mn der 33. Figur entspricht. Während ferner in den Figuren 45, 46, 47, 48 und 50 der ganze Rückenstreif schwarz ist, zeigt die Figur 49 in demselben eine läng- liche weisse Stelle, welche den Contouren eines Furchungsfeldes an Lage und Form entspricht. Die Schulter ist in den Figuren 45, 46, über Stellung und Entwicklung der Federn. 387 47 und i>t schwarz befiedert, in der Figur 49 ist es nur der Umkreis der Schulter. Die grossen Schwungfedern sind an mehreren der genannten Embryonen schw^arz, die Deckfedern der Flügel dagegen w'eiss; besonders schön ist dies an der Figur 49, an der jede Abthei- lung der Flügel, wie sie in der vorausgegangenen Abtheilung ange- geben worden, schwarz umsäumt ist, während die Mitte jeder solchen Abtheilung weisse Federn zeigt. An der Bauchseite des Fötus sieht man in Figur 51 zwei dunkle Mittel- und zwei dunkle Seitenstreifen, deren Erklärung in der 6. Figur gegeben ist. Besonders zierlich ist die Rückenseite der 46. Figur gezeichnet, eine Zeichnung, welche ganz derjenigen ähnlich ist, die man an dem Hühner-Fötus zur Zeit der Bildung der Rückenplättchen beobachtet. Zum Behufe einer Verglei- chung habe ich in der 52. Figur einen stark vergrösserten Hühner- Fötus gezeichnet, der aus einer Zeit genommen wurde, in der noch keine Extremitäten sich entwickelt hatten; 6 bezeichnet in dieser Zeichnung das Wirbelplättchen. An den Beinen ist häufig nur die Oberschenkelgegend ganz schwarz (Fig. 47, 50), oder der Ober- schenkel und der Unterschenkel mit schwarzen Federn eingesäumt (Fig. 45,48, 49, 51), lauter Umstände, welche in den früheren Entwicklungsfiguren hinreichende Erklärung finden. Der Steiss ist oft nur schwarz gerändert, oft an der Oberfläche und den Rändern schwarz, an der Unterfläche weiss. Andere Einzelnheiten in der Farbenzeichnung enthalten entweder die beigegebenen Zeichnungen, oder man findet sie leicht an tausend lebenden Exemplaren. Die meisten Federn sind bekannter Massen gekrümmt, oft sogar in zwei verschiedenen Ebenen, die einen mehr die andern weniger. Der Grund dieser Krümmungen ist durch die ganze Entwicklung der Federn gegeben , und ist in der ersten Anlage der Federbälge zu suchen. Da sich die Federbälge aus länglichen Streifen (Fig. 14) entwickeln, welche später in Reihen von Federbälgen zerfallen, so kann die spätere Vergrösserung der Federbälge ohne Beeinträchti- gung nahe liegender nur dadurch geschehen, dass sie sich, wie dies in der 53. und 54. Figur dargestellt ist, nach der einen oder der andern Seite zuspitzen, indem sie sich in die Zwischenräume der benachbarten Federbälge verlängern. Dadurch kommt es, dass jeder Haarbalg allmählich eine gekrümmte Figur annimmt, wie dies in der Figur 55 nach einem der Natur entnommenen Exemplare abgebildet ist. Die so entstandene Krümmung ist denn nmi auch eine bleibende. 388 Engel. Durch diese Krümmungen entstehen nun an der Stelle, wo meh- rere Federnfelder zusammenstossen, Wirbel oder Wirtel, wenn die Federn der verschiedenen Felder yerschieden gerichtete Krümmungen besitzen. An der Figur 8, der Rückseite eines Sperlings, sieht man am Hinterkopfe einen solchen Federwirbel. Ich zweifle nicht im geringsten, dass die Wirbel, welche man beim Menschen und bei behaarten Säugethieren an verschiedenen Stellen beobachtet, ganz in ähnlicher Weise zu erklären sein werden, wie jene bei Vögeln. DieEn twi ckl ung'derFedern selbst zeigt manche Eigenthüm- lichkeit, welche der allgemein gangbaren Ansicht über die Entwick- lung dieser und anderer horniger Gebilde nicht entspricht. Betrachtet man eine der Anschwellungen der 14. Figur bei hin- reichend starker Vergrösserung, so sieht man Figur 56 nur eine dem Anscheine nach unregelmässige Anhäufung kernhaltiger Zellen. Indem die äusseren dieser Zellen unter einander sich verbinden, ohne aber zu verschmelzen, scheidet sich Peripherie und Inhalt deutlich von einander ab. Figur o7 von oben, Figur S8 von der Seite, a ist der über die Oberfläche der Cutis am meisten hervortretende Punkt. Die Zellen, deren Kerne bei so starken Vergrösserungen gesehen werden, gehören zu Tochterzellen, welche in grösseren , ziemlich dicht an einander liegenden Mutterzellen eingeschlossen sind. Die Zwischen- räume zwischen diesen Mutterzellen erscheinen später mit Luft oder mit Pigment gefüllt , und der Federbalg gewährt hierauf die in der 59. Figur gezeichnete Ansicht. Bald bemerkt man, dass die in der 58. Figur angehäufte Zellenmasse in zwei kugelarlige Massen, eine untere und eine obere, zerfällt (Fig. 60), die bald an Grösse sehr ungleich werden, so dass nun der Federbalg durch Vergrösserung der oberen Masse die in Figur 61 dargestellte Gestalt annimmt, welche aber selbst w ieder durch die Formen 62 und 63 in die Form 64 übergeht. Hierdurch haben sich die Hauptmassen geschieden, und während die untere Masse b (Fig. 61, 62 u. d. folg.) in der Grössenentwicklung nur langsam vorschreitet , wird sie von der Masse a nach allen Seiten ujngeben, und von ihrem untersten Theil sogar aufgenommen, und bleibt sonach als sogenannte Seele inner- halb der mittlerweile zur Federschaft entwickelten Abtheilung a zurück. In der Abtheilung a, die sich immer mehr und mehr über das Niveau der Cutis emporhebt, bemerkt man anfangs an der früher über Stellung und Enfwicklung der Federn. 389 beschriebenen peripheren Schichte (Fig. 61) blos in der Fläclic an einander stossende Zellen, wodurch ein Überzug über die tieferen Zellschichten entsteht, sonst aber weiter keine Abtheilung. Ich werde im Folgenden diese Zellenschicht die Hülle oder den Überzug, die eingeschlossene Zellenschicht aber die Markschicht nennen. In der Hülle treten aber bald wieder die in einer Reihe hinter einander lie- genden Zellen in eine engere Verbindung und sondern sich dadurch in von einander scharf abgegrenzte Felder (Fig. 62), die sich selbst wieder durch denselben Verschmelzungsprocess in Reihen spalten (Fig. 03), von denen jede wieder gegen das breite untere Ende eines Federbalges in untergeordnete Reihen (Fig. 64) zerfällt. In diesen Reihen sind anfänglich noch deutlich die Zellen von einander zu unterscheiden, aus denen eine solche Reihe entsteht (Fig. 63); später verschwinden die Zellenwände an den Rerührungsstellen ganz oder nur theilweise. Im ersten Falle erscheint die Hülle der Feder der Länge nach aus breiten Fibrillen zusammengesetzt, und die Hülle der Feder lässt sich sogar in Form eines Rechers oder hohlen Kegels (Fig. 65) von den unterliegenden Zellenschichten leicht abziehen ; oder die Zwischenräume zwischen den einzelnen hinter und neben einander liegenden Zellen bleiben, und indem Luft oder Pigment in dieselben eindringt oder sich einschiebt, erhalten die Federfasern die verschiedenartigsten schwarzen und braunen Zeichnungen, wie dies in den Figuren 66 und 67 dargestellt wurde; die Feder erscheint nun braun oder schwarz, und dieser Umstand ist der weiteren Unter- suchung sehr hinderlich. Das weitere Wachsen der Feder bietet eine interessante Eigen- thümlichkeit dar. Der an der Spitze der Feder zurückgebliebene Raum (c Fig. 62) vergrössert sich, ohne die Spur einer Zelle oder eines zellenartigen Gebildes zu zeigen (Fig. 63). Rald dagegen er- scheint in diesem Räume eine rundliche Masse (c Fig. 64), und diese ist es, welche von nun an die Verlängerung der Feder einleitet. Sie unterliegt nämlich einer Quertheilung (c Fig. 69), welcher Process sich einige Male wiederholt (Fig. 70). Indem jede dieser Abtheilungen («, b, c, d Fig. 70) sich vergrössert, und dann aber- mals meist aber in minder regelmässiger Weise theilt (Fig. 71), erhält die Federspitze allmählich die Formen 71 (bei Hühnern) , 72 und 73 (bei Sperlingen) , welche bei fortwährender Verlängerung der einzelnen Abtheilungen endlich in die 74. Figur übergehen. In Sitzb. (1. mathem.-naturw. Cl. XXII. Bd. II. Hft. 26 390 Enge I. der jedesmaligen Endkiiospe (d Fig. 70 und 74) findet eine fort- währende Quertheilung mit darauffolgender Verlängerung der einzel- nen Abschnitte Statt, während die hinterliegcnden Abtheilungen a, b,c und s. f. zwar noch Quertheilungen unterworfen sind, aber keine besondere Verlängerung mehr zeigen. Die Feder wächst daher nicht von ihrer Pulpa aus, nicht da- durch , dass an der untersten Stelle der Pulpa immer neue Zellen entstehen, welche die bereits gebildeten vor sich herschieben, wobei letztere sich spindelartig umgestalten und verlängern , sondern die Zellen der Federpulpa bleiben an der Pulpa, sie werden gar nicht in der Richtung gegen die Federspitze vorgeschoben, sondern die an der Spitze der Feder befindlichen Knospen vergrössern sich fort- während durch Quertheilung, und immer ist es die Endknospe der Feder, welche zur weiteren Verlängerung wesentlich beiträgt. Mit dem eben aus einander gesetzten Processe ist übrigens das Wachsen und die Ausbildung der Feder noch nicht beendet. Jede der Abtheilungen d, e, b, a, und so viele deren auch hinter einander liegen mögen, zerfällt wieder in kleinere Abtheilungen (Fig. Töj, und diese wieder in kleinere, bis diese Abtheilungen endlich die Grösse kleiner, zellenartiger Gebilde erreichen, welche, wie in der Figur 75 zu sehen ist, bald dicht sich an einander drängen, dadurch mehr eckige Formen annehmen, in Reihen sich hinter einander und neben einander ordnen, endlich allmählich in der oben beschriebenen Weise zu faser- und röhrenartigen Gebilden werden. Solcher Reihen oder Fasern kann man 3, 4, 6 und noch mehrere neben einander ver- folgen; sie sind anfänglich mit einander verbunden, und erst allmählich tritt eine Trennung derselben auf. Die Feder stellt somit anfänglich einen konischen, am Ende mit einer Knospe versehenen Körper dar, in welchem eine Abtheilung in Fasern zwar zu sehen, aber ohne widernatürliche Zerreissung nicht nachzuweisen ist. Diese Vergrösserung durch Quertheilung geht aber nur so lange vor sich , bis die Federspitze eine gewisse Feinheit und die Feder selbst eine gewisse Länge erreicht hat, worauf die Trennung der einzelnen Federfasern wirklich erfolgt, und die Feder die in der 76. Figur gezeichnete Gestalt annimmt. Von nun an entwickelt sich jede von den Fasern a, b, c u. s. f., in welche der Federschaft zerfallen ist, selbstständig, wächst, treibt Seitenäste, modificirt sich im Innern, und zwar in folgender Weise: über Stellung und Entwicklung der Federn. 391 An dem Ende einer solchen Faser erhebt sich (Fig. 77) eine kleine ganz structurlose Knospe A, welche keulenartig sich verlängert (Fig. 78), dann abermals eine Knospe treibt (Fig. 79) , an welcher derselbe Vorgang wiederkehrt, um sich etliche Male noch zu wieder- holen. Nach und nach verschwinden die Grenzen der einzelnen Knospen, und die verlängerte Federfaser zeigt (Fig. 80) blos stellen- weise einige kleinere, knotige Anschwellungen, den ehemaligen Knospenenden entsprechend. Auch diese verschwinden endlich völlig, und die Faser stellt dann einen regelmässigen zugespitzten Faden dar, der keinerlei Seitenäste entwickelt; oder es treten Seitenäste hervor, und diese entwickeln sich in folgender Art: Die Stelle b der 78. Figur, an der eine Federknospe hervorgegangen ist, bleibt von der Knospe deutlich abgegrenzt, oder grenzt sich vielmehr noch deutlicher ab. Sie verlängert sich nämlich zu beiden Seiten der her- vorbrechenden Knospe scheidenartig (Fig. 81) , und da sich dies an jeder neu hervorbrechenden Knospe wiederholt, und diese schei- denartigen Verlängerungen dabei immer grösser werden, je weiter die Feder überhaupt in ihrer Ausbildung und Vergrösserung zunimmt, so bilden sich allmählich dieFiguren 81 und 82 hervor, und die anfänglich scheidenartigen Verlängerungen werden nun zu Seitenästen der Feder- faser. Diese Seitenäste sind selbst wieder einer weiteren Ausbildung fähig. Wie nämlich in der Figur 82 ersichtlich gemacht ist, verdicken sich an diesen Seitenästen die Endtheile, worauf kleine Knospen hervorbrechen (c Fig. 82) , die abermals eine Keulenform erhalten, wieder Knospen treiben, so dass sich der Process auch hier einige Male wiederholt. Da nun eine Feder aus mehreren dieser Fasern besteht, von denen jede regelmässig Seitenäste abgibt, so erhält dadurch die Feder die in der 85. Figur abgebildete Gestalt. Das Innere der Federstrahlen wird nun aber bald von Lufträumen durchzogen, die eine verschiedene Figur zeigen, je nachdem sie an Stellen vorkommen, die wie in Figur 7S aus viereckigen Räumen mm zusammengesetzt waren, oder an Stellen, die wie in den Figuren 77, 78, 79 aus keulen- oder auch spindelartigen Knospen entstanden. An den ersteren Stellen bilden sich im Haarschafte meist vierseitige Lufträume (nun Fig. 83) , an den letztgenannten Stellen jedoch Spindel- oder auch keulenartige Lufträume («, a Fig. 83). Durch nachheriges Ineinanderöffnen dieser Lufträume wird endlich der Feder- schaft nicht selten seiner ganzen Länge nach hohl. 26* 392 Engel. Über Stellung und Entwicklung der Federn. Derselbe Pi-ocess wiederholt sieh auch, wie man begreift, hie und da an den Seitenästen der Federstrahlen. Die im Bisherigen beschriebenen Veränderungen betreffen jene Schicht der Federmasse, welche ich oben als Hülle beschrieben habe; die innere Masse dagegen hat an dem Ganzen nicht Theil genommen, sie unterliegt selbst nur einer geringen Metamorphose, indem durch das Verschmelzen kleinerer Zellen grosse Zellenräume sich bilden und allmählich mit Luft sich füllen. Die ganze Blastemsehicht bleibt dann als sogenannte Seele des Federschaftes zurück. Der Hauptsache nach bleiben alle die genannten Vorgänge die gleichen, mag auch die Form der Feder eine von der bisher beschrie- benen abweichende sein, Fasst man das bisher Gesagte in Kürze zusammen, so ergibt sich : die Stellung der Federn hängt mit den Furchungen zusammen, welche der Entwicklung jedes Körpertheiles vorausgehen, durch diese Furchungen werden Abtheilungen an der Oberfläche des Körpers begründet; jede dieser Abtheilungen wird unabhängig von den andern mit Federn bewachsen. In jeder Abtheilung entwickeln sich die Federbälge vom Rande gegen die Mitte, sie folgen den Contouren dieser Abtheilungen um so mehr, je näher sie denselben gestellt sind. Wo sich eine Reihe von Federbälgen bildet, erscheint anfangs ein verdickter Streif; dieser zerfällt später in so viele Abtheilungen, als Federbälge entstehen. In je zwei dieser einander berührenden Streifen entwickeln sich die Federbälge abwechselnd, so dass immer ein Federbalg der einen Reihe zwischen zwei Bälge der andern Reihe passt; dadurch entstehen die mannigfachsten in einander verschlungenen geometri- schen Formen. Die Feder erscheint anfangs als ein rundliches Aggregat von Zellen, das sich später in zwei kugelartige Massen theilt. Von diesen Zellen verschmelzen die oberflächlich liegenden unter einander sowohl nach der Breite als nach der Länge; die Feder zerfällt dadurch in Fasern. Die Verlängerung der Federn geht von der Spitze aus, indem sich hier eine Terminalknospe entwickelt, welche sich der Quere nach theilt, worauf die neue Terminalknospe sich abermals theilt u. s. w., bis die Federspitze eine gewisse Feinheit erreicht hat. Ell^'cl. I'pbrr Stelluiii>'uilil l'',iil«ii-ki'ii]ni> iIit KrdiTri. Silz.imgsh.(lkAkail.a,Winalh.ii,Uii(\rl'I.\XUliilMlctl [HM Kiiti'i-l-rehd- Stclliuiu iiiul Eiilwirkcliiiii! drr bViliTii • • • • • % • • • • • • • • • • iL' • ••••• . ■ •• •• • V w„^ ^k Vv, • # • / Sil?.um.^sh. d k Akad d.W matti naturu: t'lXXUBd ?Hefl,1856. kuB iklrHofn StAdwöTuckiBrei Kri.ic.| l'licT Sl.'lliin;!- und Knlwn-ki-lu[i.i;- dci- l'Vdoni Tai; 0 c» .J _) ^^'A 11 ö ^ >J>^ Sllxiir.i.i»lijl k Akad.JW.in.iil, ii.-iliMw CI \UM l'llrli lii.'H, Au.ä)uVrfrf„.s...ud,.i, Kng'el. l'cber Sielliingunil Eiilwirkelinig iIit KpiIith TaHV '-Ä •üäw^ jS^^ ~^^. .X \y y .r ^\ %4* ^-~\y ^^^' -^ '^■T^^W .Sllzim^.vll (I k Akd.l (1 W indllliialm» l'l OTH.I'' llefl IX.id Eni;«'!. Ohn- Sli'llimuuiid finhnckHliiimdfi'Kcdei-ii ■SS ,.^ i Taf. V. SUzuirfsh.(Lk.Akad.a.Wjualli.i);iiiiiw CI.XXBBd '^ H.li 1H..(; Partsch. Über den schwarzen Stein in der Kaaba zu Mekk;i. 393 Solche Terminalknospen entstellen dann auch an den einzelnen Strahlen einer Feder, und sie entwickeln durch fortgesetzte Quer- theiiung neue Terminal- und Seitenknospen; durch diese letztere erhält jeder Federstrahl ein doppelt gefiedertes Aussehen. Zellen (im gewöhnlichen Sinne des Wortes) sind hei diesen verschiedenen Vorgängen nicht vorhanden und nicht betheiligt. Vorträge. Über den schwarzen Stern in der Kaaha zu Mekka. Von weiland Paul Partsch. (Auszug aus einer für die Denksciiriften bestimmten AI»handlung.) Herr Eduard Suess theilte eine Abhandlung aus den hinter- lassenen Schriften des wirklichen Mitgliedes Paul Partsch mit, betitelt: Über den schwarzen Stein in der Kaaba zu Mekka, in welcher insbesondere durch eine gütige Mittheilung des jetzigen k. k. Ministerialrathes undConsuIar-Agentenin derWallachei. Hrn. von L aurin, der Beweis hergestellt wird, dass dies ein Meteor- steinsei.— Dieser Stein, eines der grössten Heiligthümer der Moslemin, befindet sich an der Nordostecke der Kaaba zu Mekka eingemauert, und wird als das grüsste Heiligthum der Moschee von den frommen Wallfahrern mit der Stirne berührt und geküsst. Zahlreiche ihn bctrelTende Sagen reichen weit über die Zeit Mohammed's zurück, und durch merkwürdige Glücksfälle hat sich der Stein bis auf den heutigen Tag erhalten. Schon im 63. Jahre der Hegira, als Ibn Ze- beyr Mekka belagerte, soll er während einer Feuersbrunst durch Hitze in drei Stücke zersprengt worden sein. Im Jahre 926 (unserer Zeit- rechnung) führte die ketzerische Secte der Karmaten das Heilig- thum hinweg und erst 950 kehrte es wieder nach Mekka zurück. Im Jahre 1022 wurde der Stein auf Anstiften des ägyptischen Königs Hakem b'amr Illah mit einer eisernen Keule zerschlagen, die Bruch- stücke wurden jedoch sorgfältig wieder an einander gefügt. In den ersten Jahren unseres Jahrhunderts endlich drohte ihm durch die 394 Partsch. Über den schwarzen Stein in der Kaaba zu Mekka. Wahabiten eine neue Zerstörung; durch diese scheinen jedoch nur kleinere Fragmente abgebrochen worden zu sein. Mehemet Ali ver- trieb die Wahabiten, der alte Cultus lebte wieder auf, und jetzt werden dem heiligen Steine in seiner neuen Fassung die alten Hul- digungen dargebracht. Der schwarze Stein in der Kaaba zu Mekka ist dermalen ge- wiss der verehrteste alier Steine des Erdbodens. Im Alterthunie dürften ihm an Verehrung nur der Meteorstein , der zu Pessinus in Phrygien fiel, für das Symbol der Cybele, der Mutter der Götter, galt und später, zur Zeit des zweiten punischen Krieges, etwa 204 Jahre vor Christus als einHeiligthum nach Rom gebracht und von den Vestalinnen verehrt wurde, oder der berühmte Meteorstein, den man als ein Symbol des Sonnen-Gottes zu Emessa in Syrien verehrte, und der von seinem Oberpriester Heliogabal nach dessen Erhebung zum Kaiser mit dem grössten Pompe nach Rom gebracht und in einem eigenen Tempel bewahrt wurde, zu vergleichen sein. — Der heilige schwarze Stein der Moslemin ist auch der älteste aller noch vorhan- dener Meteorsteine. Nur jener Meteorstein von der Grösse einer Wa- genlast, der um das Jahr 46S vor unserer Zeitrechnung am Ziegen- flusse (Aegospotamos) im thracischen Chersonnes (in der Gegend des heutigen Gallipoü) fiel, und durch Jahrhunderte im Freien liegen blieb, da er noch zu den Zeiten Plinius des Älteren und Plutarch's gezeigt wurde, dürfte vielleicht doch noch, wenn ihn die Elementar- ereignisse verschont haben, aufgefunden werden, wenn auch in neuerer Zeit der bekannte africanisehe Reisende Rrowne vergebens darnach cresucht hat. Boue. Parallele der Erdbeben, der Nordlichter ii. des Erdmagnetismus etc. 395 Parallele der Erdbeben, der Nordlichter und des Erdmagne- tismus sammt ihrem Zusammenhang mit der Erdplastik sowohl als mit der Geologie. Von dem w. M. Dr. Ami Bou6. (Vorgetragen in den Sitzungen vom 3. und 10. Jänner 1836.J Die folgende Gedankenreihe ist ganz einfach und Mancher hat sie schon hinge ganz oder wenigstens theilweise ausgesprochen, doch den physicalischen Beweis hat noch Niemand gegeben , wenn auch Gauss' Theorie des Erdmagnetismus als der mathematische gelten kann. So bleibt, was ich zu sagen habe, eine sehr alte und doch zu gleicher Zeit eine neue Lehre, die aber die gründliche Kennt- niss der drei Phänomene in allen Richtungen erforderte. Die magnetischen Erscheinungen sind Eigen- schaften unseres Erdkörpers, der Erdmagnetismus scheint aber mit Temp erat ur - Verhält ni ssen innig ver- bunden zu sein, indem Beobachtungen und gründliche Theorie seine Quelle wenn nicht ganz, doch dem Haupttheile nach unter die Erdoberfläche versetzen. (S. Kapp. Leonh. N. Jahrb. f. Min. 1840, S. 569.) Erdtemperatur wird auf verschiedene Weise ge- bildet und modificirt, namentlich strömt eine bestimmte Menge von Sonnenhitze immerfort der Erde zu, indem durch ihre jährliche Reise um die Sonne die verschiedenen Theile derselben nach Jahres- zeiten, Monaten und Tagen eine ungleiche Menge jener Sonnenhitze empfangen und durch das tägliche Umdrehen der Erde um sich selbst wieder eine andere Modification dieser Hitzevertheilung ent- steht. Doch neben diesen durch die Sonne hervorgerufenen , theil- weise ungleichen Temperatur-Resultaten hat die Erde scheinbar auch ihre eigene Temperatur, die nicht nur durch jene Verhältnisse der Erde gegen die Sonne entsteht, sondern besonders von ihrer pri- mitiven oder U r t e m p e r a t u r herstammt, indem auf der andern Seite diese mit derjenigen aller Gestirne zusammenhängt und auch 396 B 0 u e. den möglichen, vielleicht periodischen, Veränderungen im Weltge- häude oder Räume uiiterthan ist. Dass diese innere Temperatur aher nicht überall gleich ist, das wird heut' zu Tage doch Nie- mand mehr leugnen wollen, wenigstens wenn es sich um die Erdrinde handelt. Zu viele Beobachtungen in tiefen Bohrlöchern haben dieses hinlänglich bewiesen, von Beobachtungen in tiefen Bergwerken gar nicht zu sprechen, damit man allen Einwendungen aus dem Wege gehe. Wenn Evan Hopkins diesen Gedanken unverdaulich findet, zeigt dieses nur, dass es Physiker gibt, die über gewisse Sachen sehr gründlich schreiben können, während .sie über andere lieber schweigen sollten, weil sie diese nicht durchstudirt haben (Connection of geology with terr. magnet. I80I, S. 112). Doch mancher Astronom, Physiker, Chemiker und Geognost hat schon geglaubt weiter gehen zu können, und hat es höchst wahrscheinlich gefunden, dass der Erdkern noch eine viel höhere Temperatur als seine Oberfläche besitze. Die Astronomen haben sich auf Himmelsbeobachtungen berufen, welche es wahrscheinlich machen , dass die Dichtigkeit der Gesteine nur durch Temperaturveränderungen eintritt. Obgleich die sogenannten ver- schwundenen Sterne immer seltener zu werden scheinen und die ehemaligen Nebelsterne oder Nebulositäten sich immer mehr unter mächtigen Teleskopen in die wunderbarsten Sterngruppen verwandeln, so bleiben noch am Himmel genug Erscheinungen, wären es auch nur die Kometen, um die ältere Theorie der Astronomen und mehrerer der berühmtesten Mathematiker zu unterstützen. Ausserdem kommen ihnen die Physiker zu Hilfe, die durch Temperatur -Beobachtungen und Berechnungen die grössere Hitze des Erdkerns im Innern als diejenige ihrer äusseren Hülle bewei- sen. Diejenigen, welche, wie Lamont, einen compacten Metall- kern annehmen, glauben, dass alle seine Theile eine gleich hohe Temperatur haben, weil er seiner Natur nach eine grosse Lei- tungsfähigkeit für Wärme besitzt und sich darum die Verschiedenheit der Temperatur schon lange ausgeglichen haben müsse. Dann ist ein Theil der Chemiker bei der Hand, um scheinbar giltige Gründe noch dazu zu fügen, aber eine Schule unter ihren CoUegen vermindert wenigstens theilweise die volle Wichtigkeit letzterer durch eine Menge Einwendungen, über welche die jetzigen Fortschritte der Chemie noch immer nicht gänzlich die Antwort gegeben oder den Stab gebrochen Parallele der Erdbeben, der Nordlieliter und des Erdmagnetismus etc. 397 haben. Endlich kommt der Geologe und findet in seiner Wissenschaft andere Beweise für die Richtigkeit der Theorie der Astronomen. Er schöpft sie aber nicht vorzüglich aus den plu tonischen Ge- bilden, sondern ganz besonders aus der Entstehung der meisten Gebirgs-Sys teme. Beide Erscheinungen sind wohl in Zusammen- hang, aber eine hängt nicht so unwiderruflich von der andern ab, wie Manche es ehemals geglaubt haben, sondern beide muss man als Functionen des Erdlebens, wenn ich mich so ausdrücken darf, ansehen und richtig auffassen. Auf der andern Seite ist es eine wohlbewährte Thatsache, dass vulcanische Eruptionen Erdbeben erzeugen oder dass letztere ersteren vorhergehen od er sie begleiten*)- Es muss denn doch ein gewisses gemeinschaftliches Verhältniss zwischen beiden vorhanden sein, obgleich es viele Erdbeben ohne vulcanische Eruptionen gibt. Dass aber letztere, vorzüglich wenn sie bedeutend sind, ohne Erdbeben ablaufen, ist im Allgemeinen selten, obgleich Fried. Hoffmann gegen diese Meinung schrieb (s. Beob. in Italien und Sicilien). Natürlicher Weise bleiben hier ganz bei Seite die nur durch die Entzündung von Kohlen, durch lange Regen, durch den Druck der Wässer, der Gase sowie der atmosphärischen Luft, oder durch Erd- und Felsabrutschungen hervorgebrachten kleinen Erdheben und selbst diejenigen der meisten Schlainm-Vulcane. Letztere haben nie den Umfang und die Stärke der andern; diese mehr oder weniger localen Erscheinungen wurden aber zu oft mit den grossen Erdbeben zusammengeworfen, und haben dadurch die wahre Ursache der erstem um so leichter verhüllt, da im kleinen Massstabe beide Erschütterungs- Arten natürlich manche Ähnlichkeit besitzen. Auf diese Art ist unsere gründliche Kenntniss der Erdbeben im Rückstande geblieben. Ist ein Zusammenhang der Erdbeben mit den Vulcanen, so mussten auch die piutonischen Gebilde oder ältere vulcanische Erup- tionen von solchen dynamischen Bewegungen der Erdhülle begleitet gewesen sein. Diese piutonischen Formationen zeigen aber einen viel grösseren Massstab der Thätigkeit als unsere jetzigen Vulcane, ») Siehe ßogner: Das Erdbeben v.J. 786—1846. 1847 , Seite 93— 14Ö. Deville (Ch.) (CR. Aead. d. Sc. P. 1843. B. 17, S. 1286). Dumoulin verbindet selbst z. B. Erdlteben in den Mariannen-Inseln mit Eruptionen in der Ascension-Insel (C. R. Acad. d. Sc. P. 1840, B. 10, S. 837). 398 ß o « « so dass man zum Glauben geführt wird, dass die e h e m a 11 g e n E r d- beben auch viel bedeutender a 1 s j e t z t waren. Wenn zwei Naturerscheinungen zusammenhängen, so muss eine Vergrösserung oder eine Verminderung der einen immer eine etwas ähnliehe Modifi- eation in der andern hervorbringen. Da weiter bekannter Weise die Erdbeben den Erdboden so rütteln, dass sie ihn nicht nur spalten, sondern Theile desselben erheben und niedersenken, schief stellen oder halb und ganz um- stürzen, so müssen in älteren oder geologischen Zeiten die dynamischen Wirkungen der Erdbeben entsetzlich gewesen sein. Auf diese Art muss die Erdoberfläche eine Menge Höcker, Runzehi sowohl als Löcher bekommen haben. Da sind wir denn schon hinter der Ur- sache der G e b i r g s k e 1 1 e n - F 0 r m a t i 0 n und grossen E r d- Ein Senkungen gekommen. (Vergl. Ch. Darwin, Pogg. Ann. 1841, Bd. ^2, S. 484—494.) Doch a priori möchte man sich in der Annaiime berechtigt glauben, dass die Stärke und Grösse der vulcanischen Wirkungen wie die der Erdbeben von den ältesten geologischen Zeiten bis zu den neuesten immer abgenommen haben, oder mit anderen Worten: je weiter man sich in der geologischen Zeit zurückversetzt, desto grös- sere dynamische Bewegungen und vulcanische Thätigkeit miisste man in jenen Perioden annehmen. Dieses scheint aber nur im Allgemeinen für den ganzen Werth der angewendeten Kraft der Fall gewesen zu sein, indem die Bildung der Ketten nur ein ganz besonderes Resultat der Erdethätigkeit war. Aus Spaltu ngen, Hebungen und Ver- se n k u n g e n bestand in f r ü li e r e n geologischen Zeiten der g r ö s s t e T h e i 1 der Wirkungen der doch damals grossen lebenden Erdkraft, und nur in späterer Zeit nahm die G e b i r g s k e 1 1 e n - B i 1 d u n g immer mehr Platz in jenen Veränderungen der Erdoberfläche ein. Darum bilden die verschiedenen Gebirgssysteme unter einander, von der ältesten Zeit bis jetzt, beinahe eine logarithmische Progression. (S. Bull. Soc. geol. Fr. 1853, Bd. 11, S. 61 u. Sitzb. d. k. Akad. 1830, April, S. 450.) Fasst man alle Umwälzungen der Erdhülle ins Auge, so bemerkt man mit einigem Erstaunen, dass diese immerwährenden und noch jetzt bestehenden Umwandlungen nicht immer mit derselben Intensität stattgefunden haben. Es ist ein, für uns kleine Wesen grandioser Porallele der Erdbeben, der Nordlichter und des Erdmagnetismus etc. 399 Natiirprocess, der eine eigene Zei tperiod ici t ät gehabt hat und noch jetzt behält, den Schlüssel dazu haben wir noch nicht finden können. Zwischen jenen ungeheueren Veränderungen zu gewissen Zeiten lagen Jahrhunderte oder Jahrtausende von relativer Ruhe; das heisst, die Umwandlung ging langsam fort, ohne so deut- liche Spuren als in gewissen Zeiträumen zu lassen. Im Kleinen bemerken wir noch solche Perioden der Thätigkeit und Ruhe in den Erdbeben und Vulcanen; doch bis jetzt hat Niemand das Räthsel dieses Zu- und Abnehmens gelöset und wie Gauss für den Erd- magnetismus, mathematisch berechnet und bestimmt. Betrachtet man aber nun die Gebirgszüge und überhaupt alle Nebenumstände der Urographie und Hydrographie, so kömmt man zu dem andern merkwürdigen Resultate, dass die Hauptrichtungen der nach und nach hervorgebrachten G ebirgssy steme sich abwechselnd fast rechtwinkelig kreuzen oder orthogonal gegen einander stehen i), was a posteriori mit derjenigen der Depressionen auch dann wahrschein- lich erscheint. Endlich nimmt selbst dadurch die Erdoberfläche eine gewisse Regelmässig keit an, obgleich letztere durch manche mehr in die Augen springende Veränderungen verwischt erscheint. (Vgl. Houzeau, Revue Trimestrielle 1855, B. 5 u. 6.) Diese Regel- mässigkeit war schon Bacon, Job. Reinh. Forst er, H. Steffens, Alex. Walker (Phil. Mag. 1833, B. 3, S. 426—431) u. s. w. auf- gefallen. Alex. V. Humboldt spricht auch davon in seinem Kosmos (B. 1, S. 308 u. Bem. 10, S. 471). Ich weiss sehr wohl, dass ich hier Lehren berühre, die bei Vielen noch nicht Eingang gefunden haben. Um sie zu begreifen, muss man mit den alten Vorstellungen ganz brechen und vorzüglich sich damit ohne Vorurtheil beschäftigen. Wegen der Unregelmässigkeit der Continente und Oceane scheint es auf einer geographischen Planisphäre ein wahrer Unsinn, und wie sollte man an solche durch die Erddynamik gebildeten Kettenforma- tionen glauben? Wenn man aber die Sachen von ihrer wahren Seite ansieht, namentlich die Gebirgsketten sammt ihren verworfenen Schichten und ungleichförmigen Lagerungen in der Natur und mit 1) Leblanc, Bull. Soc. ge'ol. Fr. 1840, B. 12, S. 140. D ur o che r , dito n, F. 1830, B. 7, S. 701 u. Comp. R. Ac. de Sc. P. 18S0, ß. 30, S. 741. 400 B o u e. dein Compass zergliedert und die Erdoberfläche auf einer Sphäre, mit ihrer wahrscheinlichsten Geschichte bei der Hand, so kommt man nach und nach zu ganz anderen gründlicheren Ansichten. Wenn aber die Erdoberfläche von einer inneren Thätigkeit abhinge, was Manche glauben und wir beweisen möchten , so müsste man ja a priori annehmen, dass die Veränderungen in der Erdhülle einige Spuren der Regelmässigkeit erhalten haben müssen , weil sie durch etwas dem Innern der Erde Gehörendes hervorgerufen wurden , das wie alles Planetarische, im Allgemeinen durch ein gewisses System der begrenzten Regelmässigkeit ausgezeichnet ist i)- Weiter unten, wenn ich von Erdmagnetismus rede, werde ich das wichtige Urtheil der Mathematiker und Physiker beifügen, das dem alten genialen Gedanken unseres Collegen Herrn Feldmarschall -Lieutenant von Ha US lab das Siegel der Realität aufdrückt 2). Was durchzieht a b e r u n s e r n g a n z e n E r d b a 1 1 , \v e n n es nicht der Erdmagnetismus wäre. Hansteen hat schon im Jahre 1821 gesagt, dass alle möglichen Körper, von welcher Natur 1) Boiie, Sitzimg-sber. d. k. Akad. 1831, B. 6, S. 7. Elle de neaumont, C. R. Ac. de Sc. P. 1830, B. 31, S. 323. Noticcs sur les Systemes de Montagnes 1832, B. 2, S. 801 u. f. Franeq (F. J.), Bull Soc. geol. Fr. 1833, B. 10, S. 342. Feldinarsehall-Lieut. V. Hauslab bemerkt, dass Elie de ßeaumont linder die einzigen sind, welche eine geometrische Construction für die Erdoberfläche versucht haben. Der erstere ist auf die regelmässige pentagonale Dodekaeder -Form gekommen, während von dem letztern ein irregulärer excentrischer Oktaüder als Grundform und 48 irreguläre Dreiecke als abgeleitete angenommen wurden. Die andern Gelehrten, welche Kreise um den Erdball zogen, Hessen sich durch Theorien dazu führen; Boucheporn durch die abgelebte Hypothese einer mehrfachen Erda.\en - Veränderung ; F r a n c i| durch den Gedanken, dass, wie die Runzel eines alten Apfels, die Gebirge nur von der Zusammen- sehrumpfung des sich abkühlenden Innern der Erde herstammen. Pissis' Gedanken- gang ist viel gescheiter, denn seine Kreise richten sich nach den Formen der Con- tinente und den Richtungen der Ketten. Wie bei Elie de Beau mont fallen mehrere seiner Punkte der Linien -Intersectionen auf Niedersenkungen der Erdoberfläche, während bei Feldmarschall-Lieutonant von 11 aus lab diese meistens auf grosse Erhö- hungen der Erde zu stehen kommen. Im ,Iahre 1834 rückte L. C. H. Vro tisch mit einer andern Kreiskarte des Erdglobus heraus, in welcher er nach der Lage der grössten Conlinente und Oceane nur zwei Kreise nach dem Meridian und zwei nach den Parallelen annimmt, und diese mit den Isothermen , den zwei Kälte-Polen , den Isodynamen und Isogonen in Verbindung bringt. (Nov. Act. Ac. Nat. Cur. 1834, n. F. B. 17, Th. 2, S. G91— 722, Taf. 31. Siehe also Fried. Weiss, N. Jahrb. d. Min. 1834, S. 384 u. 1833. S. 288, Taf. 4 u. 3.) 2) Bull. Soc. geol. Fr. 1831, B. 8, S. 178-184. Manche Entdeckungen neuerer Zeit sind darin schon angedeutet, und bis der Verfasser selbst mit seiner ganzen Arbeit sammt graphischer Darstellung herausrückt , bleibt dieser Auszug immer schätzbar. Parallele der Erdheheii, der Noidlicliter und des Erdmagnetismus etc. 401 sie auch seien , an ihren Extremitäten sehr markirto magnetische Polen zeigen, wenn man sie in verticaler Richtung stellt. (Edinh. phil. J. 1821, B. 4, S. 193.) Die Arbeiten mehrerer Physiker hatten früher und haben später dieses vielfach bestätigt i)« Viele berühmte Physiker, von Gilbert im J. 1600 an (De magnete — de magnomagnete telluris Lond.) bis zu Hopkins in seiner Connexion of Geology with terrestrial magnetism, 1844, haben schon oft diesen Weltkörper mit einem von magnetischen Strömungen umgebenen Magnet oder magnetisirten Stahlkegel verglichen und die dreifache Offenbarung seiner Kraft in Temperatur-Veränderungen sowohl an der Oberfläche als im Innern der Erde suchen wollen. Dieser Theorie huldigten z. B. Vallemont im J. 1709 (Physique occulte); Dolomieu(J. de Phys. 1798, B. 46, S. 409—411); Ebel (Ideen über die Organisation und das eigenthümliche Leben des Erdkörpers, 1811) und ganz ausführlich Seebeck s). Nach Ev. Hopkins wäre der Südpol negativ, der Nordpol positiv, und in dieser magnetisch-atmosphärischen Hülle findet Herr Hopkins selbst den Grundstoff alles Leben auf Erden (siehe seine Tafel I u. S. 16). Indem diese Lehren im Allgemeinen wenigstens immer mehr wirkliche Gründe für sich gewinnen, so wurde, wie gesagt, das innige Verhältniss der Nordlichter mit dem Erdmagnetismus höchst wahrscheinlich, man möchte sagen fast mathematisch gewiss gefun- den. Wie könnte man sonst, nicht nur die sichtbaren Erscheinungen der Nordlichter, nach jetzigem Standpunkte der Physik anders erklären, sondern was würden dann die durch Nordlichter verursachten magne- tischen Perturbationen, selbst in dreifachen Richtungen, bedeuten? Im Gegontheil aufgefasst, wie polar magnetische Emanationen des Erdballes, erklärt sich fast Alles zur Genüge; für das Obige wie für das Secular-Periodische haben wir theilweise noch nicht Daten genug. 1) Kircher (Ath.) , Magnes u. s. w. Rom 1641. Gilbert (Guill.), De maguete magneticisq.Corporibus u. s. w. L. 1600. J. de Phys. 1802, B. 33, S. 436. Coulomb, dito B. 34, S. 240 ; auch Gilb. Ann. 1802. B. 11, S. 367. Becquerel, Ac. d. Sc. P. 1827, 17. Sept. — Becquerel (Ed.), Bibl. univ. Geneve, Archiv, de l'e'lectricite 1843, B. 3, N. 17, art. 20. Faraday, Phil. mag. 1846, B. 29, S. 133 u. 249. Lond. phil. Tr. 1846. Th. 1. Po gg. An. 1846, B. 69, S. 289; 1847, ß. 70, S. 24. Zantedeschi, Raccolta fisico-chim. ital. 1848, B. 3, S. 91. Bibl. univ. Geneve 1848, 4 F. B. 8. Archives S. 46—48. 2) Magnetismus d. Metalle durch Temperatur-Unterschied v. Seebeek. Abh. d. Berl. Akad. f. 1821 — 1822, S. 263— 373. 402 B o u c. Der Elektromagnetismus würde nach Hrn. v. Behr die Erde eben so wohl als alle Himmelskörper umfassen und selbst möglichst ihre Bewegungen leiten. (Königsberg, naturwissenscbaftl. Unterhaltungen 1847, B. 1, H. 2, Nr. 4, Art. 10.) Von diesen Gedanken geht man leicht über zu der Frage, ob denn wohl auch ein Zusammenhang zwischen dem Erdmagne- tismus, den Nordlichtern und Erdbeben wirklich bestehe? Für das Vorhandensein des erstem hätten wir schon, wie gesagt, in den magnetischen Störungen einen wichtigen Anzeiger. Wie der Schall einer Metallplatte dem Telegraphisten den Abgang einer Depesche angibt, so zeigen uns die anomalen Oscillationen im gewöhnlichen Gange der Magnetnadel, dass elektro-magnetisches Fluidum oder Nordlichter selbst unbemerkt oder unsichtbar aus den Erdpolen sicher heraussteigen. Für Erdbeben haben wir den- selben richtigen Wahrsager oder denselben Prüfangsstein nicht, obgleich einige Physiker, wie die Herren Kr eil, Colla, Lamont u. s. w., einen Zusammenhang zwischen magnetischen Pertiirbationen und Erdbeben für wahrscheinlich halten. Wirklich wurden bei ge- wissen grossen Erdbeben auch Veränderungen in der Magnetnadel beobachtet, wie z. ß. den 19. Febr. 1822 zu Paris, den 31. März 1822, den 29. Nov. 1822 zu München (Yelin), den 23. Febr. 1828, den 24. Oct. und 10. Dec. 1841, den 23. Febr, und 29. Juli 1846, den 15. Jan. 1848 zu Lienz, den 28. Nov. 1849 zu Parma u. s.w. Wie bei den Nordlichtern wurde man durch solche Störungen zu der Annahme von Erdbeben geführt, die man gar nicht gespürt hatte und die in weit entfernten Gegenden wirklich stattfanden. So z. B. wurde zu Paris den 23. Febr. 1828 die Declinationsnadel rechtwin- kelig mit dem magnetischen Meridian gefunden, und den 18. April 1842 9'' 10' erhielt zu München die Declinationsnadel einen heftigen Stoss und oscillirte stark, indem Colla dasselbe zu Parma zu der- selben Zeit bemerkte, und später erfuhr man das gleichzeitige Erd- beben in Griechenland (L a m o n t 's Astr. u. Erdmagn. 18äl, S. 277). Le Baillif hat schon im Jahre 1822 wahrgenommen, dass die Wir- kung der Zambonischen Säule durch sehr entfernte Erdbeben gestört wurde (Ann. d. Cb. u. Phys. 1822, B. 19, Abb. 12) i). 1) Magn. Pert. M'iihreiid des Erdbebens vom 19. Feb. 1822. Arago, Notices scientif. 1834, B. 1, S. S9ä; vom 23. Febr. 1828 am Rhein (Pog g-. Ann. 1828, B. 12, S. 328); Pnrallele der Ei-dbeben, der Nordlichter und des Erdmagnetismus etc. 403 Man muss sich aber nicht zu sehr wundern, dass es auch Erd- , beben gibt, die von keinen solchen Perturbationen begleitet scheinen, indem es fast immer der Fall bei den Nordlichtern ist. Man muss erstlich bestimmen , ob die Erderschütterung zu den grossen allge- meinen gehört, und dann wohl bedenken, dass die Nordlichter grosse polare Emanationen des m a g n e t ä li n 1 i c h e n Kör- pers sind, indem die Erdbeben mehr oder weniger 1 o c a 1 e Nebenwirkungen der Entriickung, Entladung oder Durchstromung eines T heiles des elektro- magneti- schen Fluid ums, vorzüglich in tiefen Tb eilen der Erdei) sein können. Ich bestimme deutlich diese letztere als tief gelegene, weil man wohl weiss, dass nahe an der Oberfläche das elektro -magnetische Fluidum viele schlechte Leiter finden würde, während die tiefer liegenden Metalle ein sehr gutes Leitungsmittel sind. Wie weit die schlechten Leiter möglichst manchmal gewisse Strömungen verändern oder aufhalten, darüber kann noch nichts Bestimmtes gesagt werden, doch wäre dieses wirklich anzunehmen, so könnte dieses auch auf die Erdbeben und den Vulcanismus zurück- wirken. Die atmosphärische Elektricität, welcher Arago im Jahre 1838 eine mögliche Rolle in den Erdbeben fast zutheilen Avollte (Annuaire du Bur. des Longitud. S. 3S9 — 374), ist nur ein Nebending, darum coincidiren mit Gewittern auch Erderschütterungen. Weit entfernt, allein den Lärm und die Erschütterung der Erd- beben von der plötzlichen Entrückung grosser Massen des elektro- magnetischen Fluidums herzuleiten, denke ich mir als wahrscheinlich, dass diese Gleichgewichts -Wiederherstellung und dieser Durchgang des magnetischen Fluidums (durch oder um die Moleeule der Erd- Materien und ihren Zwischenräumen) in der Erde und vorzüglich an und über der Oberfläche des Erdkernes, chemische dito in Chili, den 20. Febr. 183S (Gay, L' Institut. 1836, N. ISl. Po gg. Ann. 1836, B. .37, S. 480); Keine zu Irkutzk den 8. März 1829 (Er man, dito 1829, ß. 16, S. 153). Magnet. Intensität vermindert zu Cumana (Humboldt), beobachtet von Herrn Kreil (Prager magn. Beob.), Colla , L a mo n t, Astron. u. Erdraagnet. 1831,8.277; auch Report, brit. Assoc. 18S1, S. 72. I) Für die Verbindungsverhältnisse des Magnetismus und der Bildung der Erd- und seiner Oberfläche-Veränderungen. Gust. H e r sehe 1, Abb. (N. Jahrb. f. Min. 1841, S. 446). Ampere u. De la Rive (Aug.), Rdinb. phil. 1834, B. 16, S. 268— 278. 404 B ü u e. W i r k u n g e 11, Z e r s e t z u n g e n u n d V e 1- ä n d e r u n g e n hervorrufen werden, welche dann durch Gasentwicklungen und andere Umstände, wie Temperatur- und Volumen-Verschiedenheiten u. s. w., die Erd- beben besonders auch veranlassen können. Auf diese Weise wäre ich mit Hrn.Perrey nur theilweise einverstanden (CR. Ae. d. Sc. P. 1843, B. 17, S. 625), da er wohl die Grundursache der Erdbeben tief in der Erde versetzt, aber nicht zugeben will, dass Erdbeben als Folge von chemischen V^irkungen entstehen können, indem er doch meteoro- logische Nebenerscheinungen der Erdbeben, sowohl leuchtende als thermische und hygrometrische, von chemischen Gasentwicklungen ableitet (dito S. 627). Hopkins im Gegentheil siehtin den chemischen Zersetzungen oder Veränderungen allein die ganze complicirte Erscheinung der Erdbeben (Connect. of Geology with terrestr. mag- netism, 1851, S. 113). Ausserdem ist zwischen Vulcanen und Erdbeben der grosse Unterschied , dass die ersteren jetzt sowohl als in älterer Zeit alle unfern der Oceane, der inneren Meere oder Landseen oder selbst nur auf Inseln sich befinden oder befanden, indem Erdbeben überall vorkommen und ohne Vulcane auch besteben. Dieses gibt uns aber einen Wink über die Ursache dieser Verschiedenheit in der Geographie der beiden Phänomene. Wenn elektro-magnetische Strömungen tiefe Theile der Erdkörper durchstreifen, so erregen sie manchmal gegen die Oberfläche chemische Veränderungen, welche sich ganz vorzüglich da steigern, wo die Erdhülle schwach oder gespalten ist und wo manchmal Luft so wie Wasser in diese Klüfte eindringen kann. Da sind Erdbeben zu Hause, doch meistens ohne vulcanische Eruptionen , weil diese letztere eine noch grössere chemische Thätigkeit oder innere Gährung, wie die Alten sagten, vielleicht mehr wässerige Zersetzungen, mehr Zusammenpressung der Gase, einen grössern Druck des Innern gegen das äussere Material u. s. w. brauchen , um zum Ausbruche zu kommen. Was kann aber dieses besser befördern als die Berührung mit Meeres- Wasser, das in den Spalten einer gerüttelten Erde nothwendiger Weise eindringen muss. Ich sage nothwendiger Weise, denn der hohe Druck des tiefen Meer-Wassers ist schon hinlänglich, um Wasser in die Erde herein zu pressen. Dadurch erklärt sich nicht nur die gewöhnliche Lage der Vulcane sehr naturgemäss, sondern auch das öftere oder fast ewige Rütteln ihrer nächsten Umgegend. Ob man nun die Möglichkeit Parallele der Erdheben, der Nordlichter und des Erdmagnetismus etc. 405 zugeben oder nicht zugeben will, duss das Wasser durch Infiltration oder durch Spalten bis zum vulcanischen Herde hinunter kommen kann, so bleibt es doch eine Thatsache, dass in einer ziemlich geringen Tiefe das Wasser in Dämpfe durch die natürliche Erdwärme verwandelt wird, indem die Kraft der letztern, vorzüglich comprimirt, schon grosse Wirkungen hervorbringen kann. Wenn nach meiner Theorie der Anfang des Erdbebens Paroxysm durch elektro-magne- tische Durchströmung hervorgerufen wurde, so würden später oft mehrere Erschütterungen stattfinden, welche nur die Folgen der wei- teren Entwickelung des chemischen Affinitätsspieles wären. Auf diese Weise und durch ihr locales Entrücken können die Richtungen jener Erdbeben ganz verschieden von derjenigen des magnetischen Stromes sein, oder nicht einmal zu Lateral-Vibrationen solcher Stösse gehören, indem das Rütteln der Erdoberfläche o f t sehr weit von d e r D u r c h- str öm ungsli nie des magnetischen Fluidums im Innern der Erde sein kann. Durch diese drei Umstände wäre die scheinbare Anomalie erläutert, dass gewisse, vorzüglich starke und weit ausgebreitete Erdbeben auf die Magnetnadel eine Störung verursachen, während dieser Fall sich bei manchen gar nicht einstellt. Nach diesem Vorausgeschickten können wir zu dem physicali- schen Reweis des Zusammenhanges der Erdbeben mit den Nordlichtern und dem Erdmagnetismus übergehen. Viele Werke sind über Erdbeben geschrieben worden. Wir haben insbesondere das berühmte Werk von Hoff, das von Kries, so wie auch die magnetische Theorie der Erdbeben von Hopkins, welche er in den amerikanischen Gebirgen aufstellte und von da der ganzen Welt anpassen möchte. Doch keiner der mir bekannten Gelehrten versuchte, das innige Verhältniss der Erdbeben zum Erdmagnetismus durch die bekannten Resultate der Nordlichter- Reobachtungen physicalisch zu begründen. Die Ursache dieser Vernachlässigung ist einfach. Kataloge von Erdbeben wie von Nordlichtern hatte man wohl gemacht; doch sie waren nicht nur unvollständig, sondern sie konnten vorzüglich zu keinem wichtigen Resultat führen , weil die wahre philosophische Methode der Untersuchung meistens fehlte. Um die Fortschritte in einer wissenschaftlichen Richtung mit denen in einer andern in Sitzb. d. mathem.-naturw. Cl. XXII. Bd. II. Hft. 27 406 B o u e. Verbindung bringen zu können, müssen die bibliographischen Kataloge durch Fachgelehrte gehörig geordnet und die Resultate daraus tabellarisch dargestellt sein. Dann ist gegen die Mühe dieser Vor- arbeiten das Geschäft desjenigen ein leichtes, der durch Verglei- chung zu allgemeinen Schlüssen gelangen will. Zwischen den Erdbeben und den Nordlichtern ist dieser wich- tige Unterschied, dass letztere an die Pole gebannt sind, während Erdbeben auf dem ganzen Erdballe stattfinden, darum musste man durch Kataloge von Nordlichtern viel eher zu Endschlüssen als über Erdbeben kommen, da man letztere in noch so wenigen Ländern beobachtet hat oder selbst gut folgen kann. Ausserdem ist die ganze Erde selbst dem Gebildeten noch nicht offen. So kam es denn, dass schon vor mehr denn 100 Jahren Mairan in seinem „Traite sur TAurore boreale" zu sehr wichtigen Resultaten gelangen konnte, wie z. B. über die Verhältnisse der Nordlichter zum Erdmagnetismus, über die Periodicität dieser Erscheinungen, ihre grössere oder mindere Frequenz zu gewissen Jahreszeiten und Monaten, ihr besonderes Verhalten gegenüber dem gegenseitigen Verhältnisse der Erde, des Mondes und der Sonne u. s. w. Natürlicherweise liegt uns jetzt alles dieses noch besser zur gehörigen Benützung vor. Im J. 1841 oder 1842 wollte das glückliche Schicksal, dass ein philosophischer Mann sich in den Kopf setzte, hinter das Naturgeheim- niss der Erdbeben endlich zu kommen. Herr Prof. Perrey zu Dijon fing an alle möglichen Thatsachen über Erdbeben zu sammeln so wie philosophisch zu ordnen. Er war so glücklich, dass die Wichtig- keit seines Sammeins sogleich eingesehen wurde, so dass er nicht nur in den Abhandlungen der Dijoner Akademie, sondern auch in der belgischen seine Schriften drucken lassen konnte und im J. 1854 selbst 2000 Fr. Unterstützung von der Pariser Akademie bekam. Seine erste Abhandlung über das Erdbeben von 1843 kam im Jahre 1844 heraus (C. R. Ac. des Sc. P. B. 18, S. 393), und darauf folgten bis jetzt 39 ähnliche Monographien, deren Interesse sich mit ihrer Zahl fortwährend steigerte i). Zwanzig berichten über die Erdbeben 1) Für 1843 zu Angers (Maine et Loire), Bull. Soc. industr. d'Ang-ers Jg. 13, 1844, Nr. 4u. 3 (7 S. in 8.). — F. 1844. Mem. Aead. de Dijon (1844— 43) 1846 u. (1843—46) 1847, S. 393 — 400. — F. 1843 dito 1847, S. 400—416. — F. 1843 zu Dijon, Bull. Acad. Bruxelles 1843, ß. 12, 329—333. — F. 1846, Mem. Aead. Dijon 1847, S. 427—463 (1832-33) 1834, n. F. B. 2, S. 2. — F. 1847 dito (1847—48) 1849, Parallele der Erdbeben, der Nordlicliter und des Erdmagnetismus etc. 407 der Jahrgänge 1843 bis 18o4, uährentl neunzehn geographisch- chronologische Monographien sind. Es ist zu bedauern, dass er noch keine allgemeine chronologische Aufstellung A'ersuchte, um alle zer- streuten Thatsachen und unzulänglichen Erzählungen wenigstens neben einander zu haben. Seit 1847 hat Perrey Rivalen in den Herren Hopkins und vorzüglich Mall et gefunden, da die britische Association seit 1841 ein Co mite über Erdbeben-Beobachtungen in den drei britannischen Königreichen niedersetzte und bereits drei Berichte darüber empfing. (Reports 1847, S.33— 92; 1849, 1851, 1852 und 1853.) Wie in allen Naturerscheinungen haben gewisse Thatsachen eine grosse Wichtigkeit, weil sie Aufschlüsse über das Phänomen S. 68— llä(18ö2— S3J, 1834, N. K. B. 2, S. 2. —F. 184S dito {1849J ISaO, S.l— 39. (Annuaire mete'orol. d. Fr. 1850, 5 S.) (1832—1833) 1834, N. F. B. 2, S. 3. — F. 1847—48, Bull. Acad. Bruxell. 1848, B. 13, Th. 1, S. 442—434. — F. 1848 dito 1849, B. 16, Th. 1, S. 323—329. — F. 1849 ä Suppl. d. vorhergeh. Mem. de Dijon (1830) 1831, S. 31—72 u. (1832—1833) 1834, n. F. B. 2, S. 4 u. 80. — F. 1830 dito (1831) 1832, n. F. B. 1, S. 1—36. — F. 1847, 48, 49 u. 30, Bull. Acad. Belg. 1830, B. 17, Th. 1,8.216- 233;Th. 2, S.108— 123; 1831, U. 18, S. 291— 308. Me'm. Acad. Dijon (1832—33) 1834, n. F. B. 2, S. S. — F. 1851, Bull. Acad. Belg. 1832, B. 19, Th. 1, S. 353—396, Th. 2, S. 21—28. Mem. Acad. Dijon (1832—53) 1854, ß. 2, S. 6—65 u. 81—83. — F. 1832, Bull. Acad. ßelg. 1833, B. 20, Th. 2, S. 39-69. Me'm. de Dijon 1834, B. 2, S. 84—128. — F. 1833 dito 1834, S. 1—36.— F. 1834 sammt Suppl. F. 1832 u. 33, Bull. Acad. Belg. 1833, B. 22, S. 527—572. In N. Europa u. Asien, Ann. de la Soc. d'emulat. des Vosges 1848, B. 6, 11. 3. Auch durch die St. Petersb. Akad. her. St. Petersburg- 1849, in 4". — Grossbritannien u. Irland, Ann. de la Soe. d'agric. de i.yon 1849, B. 12. — In Europa und im nächsten Theile von Africa und Asien 1801 bis Juni 1843, C. R. Acad. des Sc. P. 1843, B. 17, S. 608 — 623. — Skandinavien 1843, Voy. de la Comiss. scientif. du Nord. Voy. en Scandin. P. Phys. B. 1, S. 409—469. — Frankreich, Belgien und Holland, N. Me'm. cour. Acad. Belg. 1843, B. 18 (HO S.), 2 Taf. — P.hein-Becken dito 1846, B. 19 (110 S.), 2 Taf. — Italien dito 1848, B. 22 (143 S.), l Taf. — Türkei und Griechenland dito 1849, B. 23. — In den vereinigten Staaten und Canada , Annal. de la Soc. d' e'mulat. des Vosges 1830, B. 7, H. 2. — Antillen C. R. Ac. F. 1843, B. 16, S. 1283—1312, dito Mem. Ac. Dijon (1843—46) 1847, S. 325—392. — Algerien und Nordafrica , dito (1843 — 46) 1847, S. 299—323. — Becken der Atlantik, dito (1847—48) 1849, S. 1— 67. — Me.vico, Ann. Soc. d' e'mulat. des Vosges 1848. — Rhone-Becken, Ann. Soc. d"agric. Lyon 1845, B. 8, S. 264—346.— Donau-Becken, dito 1846, B. 9, S. 333 — 414. — Spanien, dito 1847, B. 10, S. 461—314. — Englische Inseln, dito 1849, n. F. B. 1, S. 116—177. — Chili, dito 1834, S. 232—433. — La Plata, dito S. 435—437. — Bibliographie scismique Me'm. Acad. d. Dijon 1833, n. F. Sciences B. 4, S. 1 — 112 u. 1836, B. 3. — Volger's Katalog der Erdstösse in der Schweiz, Petermann's geographische Mittheilungen, 1836, H. 6. 27* 408 B o u e. der Erdbeben geben, während andere, wie z. B. die sehr ausführliehen Bemerkungen über die dadurch verursachten Unglücke, oft zu nichts führen. Selbst manche andere dienen nur um über die Richtung, die Ausdehnung und Grösse der Erschütterung zu belehren , so z. B. das Hervorsprudeln neuer Quellen oder selbst von Schlamm (C. R. Äc. d. Sc.P. 1843, B. 17, S. 1284), das Verschwinden gewisser Wässer, die zeitweilige oder seitdem immerwährende Trockenlegung der Seen und Flüsse, das Herunterfallen oder gar die Umstürzung der Felsen, die Emporhebung oder Niedersenkung von Erdtheilen, Meeres- Beweguiigen und Überschwemmungen (s. Erdbeben in Chili) u. s. w. Indess bleiben die gleichzeitigen Geräusche, Detonationen in der Erde und der Luft, so wie besonders die Winde, leuchtenden Meteore und eigenthümlichen Gerüche in der Atmosphäre höchst wichtige That- sachen. Selbst alle meteorologischen Erscheinungen (P.Merian, Ber. Basel. Ver. 1838, S. 65, neues Jahrb. für Min. 1839, S. S81) so wie die Wahrnehmungen sonderbarer Eigenthümlichkeiten an Thieren, sollten immer sorgfältig aufbewahrt werden, obgleich es Erdbeben bei allen Wettern gab. Eine besondere Ruhe in der Atmosphäre, eine vollständige Windstille mit einer sehr schwülen Luft vor dem Erd- beben (M er ian, ebenda u. C. R.Ac. d. Sc. P. 1846, B.23, S. 638) kommen eben so oft vor, wie Gewitter, schreckliche Stürme oder Windstösse. (Bibl. univ., Geneve, B. 37.) Manchmal erhöht im Gegen- theile der Erdstoss die Temperatur (wie den 22. Febr. 1820 in Eng- land) oder die Bewegung der Luft. Bei gewissen Erdbeben scheint die Oscillation des Barometers beträchtlich, dann ist sein Standpunkt oft sehr niedrig, wie im J. 1783 (Van Swhulen, Bibl. univ., Geneve, 1 R. B. 37, S. 209— 216 u.289); den 25. Dec. 1822 (Edinb. Phil. J.1822, B. 7, S. 184, Report brit. Assoc. 1851, S. 69); doch gibt es Fälle des Gegenlhciles oder wenigstens der Ruhe 9- Manchmal ändert ein Erdbeben plötzlich das Wetter (Darin, C. R. Acad. d. Sc. P. 1846, B. 23, S. 1157); grosse Kälte ist seltener eingetreten, wie im J. 1085. Schweigger hat selbst auf die SW.-NO. Linie als die ge- meinschaftliche für viele Erdbeben und Gewitter aufmerksam gemacht (Schweigg. J. d. Ch. 1823, B. 39, S. 392). 1) Pietet, Bibl. univ. Genev. 1818, B. 7, S. 243, J. d. Phys. 1819, B. 88, S. 3S. Hoffmann (Fr.), Pogg^. Ann. 1832, B. 24, S. 49 — 64. Darwin (Ch.), Naturwiss. Reise 1844, B. 2, S. 124 — 130. Parallele der Erdbeben, der Nordlicbter und des Erdmagnetismus etc. 409 Für die Erklärung dieser scheinbaren Capricen der Meteorologie ist diese Wissenschaft noch zu neu, aber wir werden dahinter kommen, denn a priori kann man sich schon denken , dass möglichst am Anfange des Stosses oder der Richtungslinie der Erscheinung ganz andere meteorologische Umstände als weiterhin vorkommen. So z. B. mögen die Windströmungen nur Folgen dieses Stosses sein, so können doch während ihres Herrschens noch andere Stösse vorkommen, oder die Verschiedenheit in der Plastik der durchzogenen Gegenden kann verschiedenartiges Meteorologisches verursachen. So z. B. hat dieser letzte Factor einen besonderen Einfluss auf den gewöhnlichsten Gang der Gewitter und der Hagelniederschläge, Hier bleibt die Luft rein, anderswo trübt sie sich, die Luft wird nebelig, selbst dunkel, oder es fällt Regen; anderswo erhebt sich der Wind, atmosphärische Elektricität sammelt sich, es entsteht ein Gewitter oder selbst eine Wasserhose u. s. w. Doch haben Meteorologen schon Fälle von der wahrscheinlichen Rückwirkung der Erdbeben auf die Meteo- rologie entfernter Gegenden beobachtet, wie in demjenigen vom Jänner 1822, wo die Erde in der Romagna bebte und eine besondere Meteorologie sich in Deutschland einstellte. (Kastner's Arch. f. N. 1832, B. 23, S. 361.) Die Meteorologie ist uns noch zu wenig bekannt, darum müssen wir ganz besonders manche Yermuthungen nur ad acta nehmen, so z. B. den Zusammenhang der Epidemien mit Erdbeben (s. Ch. Bogard's Dissert. s. la cause phys. des tr. de terre et les epidem. 176, auch Webster, New-York Medical Repository 1802, B. 5, S. 23 — 31). Die Verheerungen und Ihnwälzungen sind aber nicht immer im richtigen Verhältnisse mit der Gewalt des Stosses oder der Erschütterungen, Auch kann man keineswegs im Allgemeinen der An- sicht derjenigen huldigen, welche eine stärkere Wirkung der Erdbeben in älteren als in neueren Gebilden annebmen. Grössere oder mindere Festigkeit oder Zähigkeit einer Felsart ist nur ein Nebenfactor *), während die relative Höhe und Breite eines Erdtheiles, so wie vor- züglich sein wenig oder vielgespaltenes Innere die grössten Expo- nenten zur leichtern oder schwerern Erschütterung geben. Je breiter ein Massengebirge oder ein Thal, je grösser ein Plateau oder eine 1) Achilles (Alex.), Von Ursachen der Erdbebuu^ und der Erze und iVIineralien in der Erd-Beschaffenheit. Frankf. 1664 oder 1666, 4". 410 B o u e. Ebene ist, um so weiter entfernt von einander sind die Spalten oder um so mehr sind sie selbst verschüttet und bedeckt; in jenen Gegen- den muss allerdings eine Erschütterung in derselben Stärke weniger Schaden als in anderen verursachen. Es kann selbst ganz falsch sein, dass im krystallinischen Schiefer -Gebirge die Erdbeben mehr Wirkungen als anderswo her- vorbringen, weil man theoretisch annehmen möchte, dass sie näher als andere Gebilde dem inneren Kerne der Erde wären. Denn wenn der nähere Gegenstand einer Erschütterung mehr gerüttelt wird als der weiter entfernte, so kann es sich auch treffen, dass gerade dieses allgemeine Rütteln daselbst nicht so viele Verän- derungen als in einem Theile der Erde hervorruft, wo vielfältige und verschiedenartige Formationen über einander unregelmässig liegen. Die laterale Vibration, so wie der mehr freie oder gehemmte Lauf müssen neben der Intensität des Stosses wohl berücksichtigt werden. Die grossen Erdbeben sind meistens mit einem Geräusche begleitet, das gewisse Beobachter vorzüglich vor denselben bemerkt haben wollen. Viele Menschen versetzen es nach ihrem Sinne unter die Erde oder in die Luft. Durch die Erfahrungen in Bergwerken weiss man bestimmt, dass dieser Lärm wenigstens sehr oft unter- irdisch ist und dann einen Wiederhall in der Luft findet. Dieses schliesst doch Detonationen in der Luft nicht aus. Man vergleicht ihn dann mit dem Rasseln eines schweren Wagens auf einer gepflasterten Chaussee oder er ist mehr dumpfig oder ein Zischen als wenn Gas aus den Erdspalten entwischt, wie den 28. September 1683. Dieses sah man wirklich den 15. Juli 1757 in Cornwallis und es gab Anlass zur Bildung von kleinen Sanderhöhungen (Ann. Soc. d'agric. Lyon 1849, n. F. B. 1, S. 144). Das Geräusch ist auch manchmal dem Donner einer Artillerie-Abfeuerung ähnlich oder es sind wahre Gas- oder elektrische Detonationen unter oder ober der Erde. Nach allen dem müssen Gas-Entwickelungen dabei eine bedeutende Rolle spielen, darum begleiten Gas-Ausströmungen oft die Erdbeben, wie z. B. auch am 26. Juli 1846 am Rhein (ßoegner, das Erdbeben 1847, S. 171). Jede starke elektrische Entladung verursacht in dem leitenden Materiale eine Entrückung oder Ausdehnung der Molecülen, die dann nach Umständen aus einer Dilatation zu einem Flüssigwerden oder Parallele der Erdbeben, der Nordlichter und des Erdmao^netismus etc. 411 einer Volatilisation übergeht; ein anderes Mal erfolgt eine Zersetzung oder Zerreissung; alle diese mechanischen oder chemischen Molecular- Veränderungen sind mit thermischen Umständen begleitet und besonders ist die Hitze -Entwickelung bei manchen dieser Operationen gross. Wenn aber schon diese Metamorphosen alle nicht ohne Geräusch von Statten gehen , so muss man sich der thermischen und elektrischen Experimente erinnern, wodurch grosse Vibrationen und Geräusche vorzüglich in erhitzten Metallen erzeugt wurden. Herr Forbes hat uns besonders gelehrt, dass die Ordnung der Metalle nach ihrer thermischen Vibrations-Fähigkeit als auch nach ihrer thermischen oder elektrischen Leitungsfähigkeit dieselbe sei. Aber die Vibration bedingt das Vorhandensein zweier verschiedener Metalle, denn mit gleichen Metallen und noch weniger mit anderen Materien finden sie nicht Statt. Die Intensität der Vibration ist der Leitungsfähigkeit und Temperatur-Differenz ungefähr proportional. Da das elektro-magnetische Fluidum in seinem Laufe möglichst vorzüglich an der Oberfläche des Erdkernes verschiedene Metalle berührt, so möchte man fragen, ob solche grosse Vibrationen nicht stattfinden könnten, so dass daraus ein bedeutender, selbst an der Oberfläche der Erde vernehmbarer Lärm, entstehen würde? *)• Herr ») Savart, Ann. d. Ch. et Phys. 1829, B. 41. Vil>rationen und Töne durch Hitze: Trevelya (Arth.), Experim. on tlie Vibration of lieated Metals. Edinb. 1831,4. Trans, roy. Soc. Edinb. 1833, B. 12. Phil. ma^. n. F. 1833, B. 3, S. 321—329. Blbl. univ., Geneve 1832, B. 50, S. 113 — 118. Schweig-g'. Jahrb. f. Ch. 1832, B. 64, S. 421 — 423. — Forbes f.Iam.), Tr. roy. See. Ediub. 1833, B. 12. Edinb. n. Phil. J. 1834, B. 16, S. 183. Phil. mag. 1834, B. 4, S. 13—28 und 182 — 194. Bibl. univ. Geneve 1834, B. 34, S. 337 und B. 33, S. 33—47. Strehlke, Pogg. Ann. 1838, B. 43, S. 403. Vibrationen und Töne durch Elektricität: Sellier, C. R. Acad. d. S. P. 1838, B. 6, S. 48. Pog^g-. Ann. 1838, B. 43, S. 187. Page 1837, dito 1838, B. 43, S. 411, 1843, B. 63, S. 637. Bibl. univ. Geneve 1850. Archives B. 13, S. 313. Vog-el, C. R. A. d. Sc. P. 1840, B. 10, S. 333. Beatson, Archiv, d. TEleetricite, Geneve 1845, N. 17. Abh. 17. Electrical Mag-azin 184G, April. Marian, Archives de PElectricite', 1845, ß. 5, N. 17, Art. 16, Matteucci, dito N. 19, Art. 4. Bibl. univ. Ge'neve 1845, B. 59, S. 195. Dela Rive, Des mouvemens vibratoires dans les Corps et essentiellement dans le fer par la transmission des courants electriques, Ge'neve 1843, 8. C. R. A. d. Sc. P. 1843, B. 20, S. 1287. Bibl. univ. Ge'neve 1843, B. 57, S. 196. Pogg-. Ann. 1845, B. 65, S. 637. C. R. Ac. d. S. P. 184G, B. 22, S. 428 und 694. Bibl. univ. 1846, 4. F. B. 9. Archiv. S. 193 und 265. Ann. d. Ch. und Phys. 1846, 3. F. B. 16, S. 93—127. Zantedeschi, Raccolta ital. di fisica e chim. 1847, B. 2. Wertheim, C. R. Ac. d. S. P. 1846, B. 22, S. 336 und 544, 1848, B. 26, S. 205. Ann. d. Ch. und Phys. 1848, B. 23, S. 302. Pogg. Ann. 1846, ß.68, S. 140, 1849, B. 77, S. 47. Bibl. univ. Geneve 1846, B. 1, S. 170, 1848, B. 8. Archiv, S. 206. Jacobi, L' Institut 1845, S. 321. Edinb. n. Phil. J. 1846. B. 40. S. 203. Wartmann, Bibl. univ. Geneve. Archiv 1846, B. 1, S. 419. 412 B 0 u e. Dr. Young hat selbst den Gedanken gehabt, dass eine solche grosse Schallwelle von unten nach oben eine Erderschütterung verursachen könnte. Was die modificirende Rolle der nicht leitenden oder schlechten elektrischen Leiter der Erdkruste betrifTt, können da- durch nicht vielleicht Anhäufungen der Elektricität und dann geräuschvolle Entladungen oder Detonationen wie bei den Gewittern entstehen? Über die Dauer der Erdbeben wellen herrscht fast wie über jdie Richtung dieselbe Verschiedenheit der Meinungen, weil Jeder nach seinem Gefühle und nach seiner Phantasie urtheilt und noch dazu nicht immer von demselben Stosse spricht. Nur genaue Instrumente können da etwas bestimmter berichten. Gewöhnlich dauern die Erschütterungen einzeln nur eine oder zwei Secunden und höchstens 3 — 4 Secunden. Einige werden aber zu 6, einige wenige zu 30 — 40 Secunden, ja zu 1 — 2 Minuten angegeben. Der erste Stoss des grossen Erdbebens in Calabrien am 5. Februar 1783 soll 2 Minuten, das am 21. September 1731 in England 1 — 2 Minuten, das am 9. März 1753 sogar noch länger, und das am 8. Februar 1843 zu Guadelupe 105 Secunden gedauert haben. Wenn man aber bei Erd- beben eine Dauer von 15 Minuten annimmt, wie für das am 30. April 1796, so kann man nur eine Reihe von Stössen darunter verstehen. Was aber die totale Dauer der Erderschütterungen in einer Gegend betrifTt, so bemerkt man an gewissen Orten Wie- derholungen dieser Paroxysmen Monate und Jahre lang, oder fast gar keine mehr nach einem einzelnen Erdbeben. So z. B. scheint das Basel-Land fast ein ganzes Jahr durch Erdbeben im Jahre 1356 in Schrecken versetzt worden zu sein. So dauerten im J. 1682 die Erderschütterungen zu Remiremont mehrere Wochen, im J. 1175 die vom 29. Juni in Syrien 15 Tage, die von 1843 in den Antillen vom 8. Februar bis Juli u. s. w. Diese Erscheinungen erklären sich leicht nach unserer Theorie, denn man kann sich drei mögliehe Fälle denken, erstlich die grösste Entfernung der Durchströmung des elektro-magnetischen Fluidumsbei seiner Entladung oder Tendenz sein Equilibrium wieder herzustellen, wo dann alle Erdbeben plötzlich aufhören müssen; weiter gänzliche Erschöpfung des dadurch zuerst schon erregten Chemismus, was auch dann dasselbe Resultat hervorbringt, und endlich die Erneuerung der elektro-magnetischen Ströme so wie der chemischen Thätigkeit, wenn Parallele der Erdbeben, der Nordlichter und des Erdinngnetisraus etc. 413 durch frische Spalten in der Erde und durch wässerige Infiltrationen oder nach der Lage der Localität Luft und Wasser zusammen helfen. Auf der andern wScite muss man wohl hedenken, wie viele Erdstösse ein lang dauerndes Spiel der chemischen Affinitäten verursachen kann. Auf diese Weise möchte man erklären können, warum in Gegenden, wo Erdbeben für mehrere Monate sich einstellen, der scheinbare Centralpunkt der Erschütterung sich zu ändern scheint, wie z.B. bei dem merkwürdigen Erdbeben inCalabrien vom S.Februar bis zum 20. September 1783. In den schönen Abhandlungen über die Erdbeben in Frank- reich, Belgien und Holland vom 4. Jahrhundert bis inclusive 1843 fand Herr Perrey sich schon im Jahre 1844 im Stande, aus der Rolle eines einfachen Compilators herauszutreten und dieThatsachen zur philosophischen Vergleichung nach Jahrhunderten und Monaten ordnen zu können. Wie in den Nordlichter-Zusammen- stellungen, nimmt er hier nur als Einheit oder als ein Paroxysmus eine Reihe von Erdbewegungen an, die sich in einem sehr kurzen Zeiträume von einigen Stunden bis zu einigen Tagen oder selbst von 14 Tagen und einem Monat in einem und demselben Orte ereignen. Manchmal verbindet er gleichzeitige Erdstösse, obgleich sie nur in weit entlegenen Gegenden gespürt wurden. Diese Methode erlaubte allein eine Parallele zwischen Erdbeben und Nordlichter, und letztere haben auch grosse Verschiedenheiten in ihrer Dauer so wie in ihrem Auftreten und ihrer Entwickelung. Auf diese Weise bekommen wir zur Vergleichung mit den Nordlichtern nicht nur Tabellen über die Seeular-und monatliche Frequenz der Erdbeben, son- dern auch solche über die grössere oder mindere Frequenz nach Jahreszeiten. Daraus stellt sich aber, wie für die Nordlichter, ein eigenes Periodicitäts - Verhältniss nach Jahrgängen heraus, dann die Gewissheit, dass die Erdbeben wie die Nordlichter in gewissen Jahreszeiten und Monaten häufiger als in anderen sind. Was diesen letzten Schluss betrifi't, fand sich Hr. Perrey in derselben Lage wie meine Wenigkeit jetzt für die Parallelisirung der Nord- lichter und der Erdbeben. Dieselbe Bemerkung hatten schon S o n - nerat und Legentil über die Erdbeben des indischen Archipel, auch Merian und Arago überhaupt gemacht. (Annales de Chemie et de Physiq. 1829, Bd. 42, S. 406.) In Nord-Amerika scheint es 414 B o u e. selbst ein populärer Ausspruch, wie bei uns der Glaube an den Einfluss des Mondes auf das Wetter, zu sein, doch niemand hat es physicalisch bewiesen. Wie in den Übersichten über Nordlichter, construirte Herr Perrey sich Tabellen, worin er durch Zahlen die Proportionen der monatlichen Frequenz der Erdbeben anzeigte. Wenn man 1 als das Mittel der monatlichen Frequenz annimmt, so bekommt man die mittlere Frequenz für jeden Monat, wenn man die relative Zahl der Erdbeben in jedem derselben durch die mittlere monatliche Zahl dividirt, oder mit anderen Worten, man multiplicirt die Zahl der Erd- beben in einem Monat durch 12 und dividirt diese durch die gesammte Zahl der nach Monaten aufgezählten Thatsachen. Dadurch wurde er auch in den Stand gesetzt, das ganze Phänomen durch seismische C u r V e n graphisch noch anschaulicher machen zu können (wie es für die Nordlichter auch möglich wäre), indem eine horizontale Linie darüber das Mittel der monatlichen Frequenz im Allgemeinen bezeichnet. Nennt man aber seismische Variation oder Oscillation die Dillerenz zwischen den extremen Ordinaten dieser Curven oder die Differenz zwischen dem Maximum und Minimum der monatlichen Frequenz, so kann man durch Zahlen dieser Oscillation ihren wahren Werth geben. Ähnliche Versuche und Berechnungen hat er nicht nur für einzelne grosse Länder-Complexe, sondern auch für R e i h e n von Jahrhunderten probirt. Noch nicht damit zufrieden, hat Herr Perrey, wie in den Nord- lichter-Untersuchungen, die Erdbeben mit den zwei Solstitien und Aquinoctien in Verbindung gebracht. Das Resultat wäre ein merk- liches Frequenz-Übergewicht in dem Winter-Solsti- tium, aber in den Antillen in dem Herbst-Äquinoctium. Die einzige Einwendung gegen die Richtigkeit des Schlusses des Herrn Perrey ist, dass er nicht sorgfältig genug die wirklichen Erdbeben von denjenigen trennte, welche nur durch Erdrutschungen, Einsenkungen des Bodens, Steinkohlenentzündungen und dergleichen entstehen. Würde man diese Unterscheidung genau durchführen, so würde wahrscheinlich der Winter etwas von seinem Übergewichte verlieren, da in jener Jahreszeit Temperatur-Wechsel, das Frieren und der Regen Factoren für kleine Erdbeben geben. Doch diese besondern Erdbeben könnten das Übergewicht der Frequenz der Erdbeben im Winter doch nicht modificiren, wenn letzteres ein bedeutendes wäre. Parallele der Erdheben, der Nordlichter und des Erdmag-netismus etc. 415 Über die Richtungen des Erdbeben ist Herr Perrey sehr ausführlich und hat darüber durch Berechnungen auch eigene seis- mische Rosen construirt, in welchen Reihen von Curven gewisse den Abseiden parallelen Linien mit der mittleren Ordonate correspon- diren, indem der am Fuss der Ordonaten geschriebene Rhumb die Richtung gibt, woher die Bewegung kam. Auch als Polar-Coordonate könnte man diese Curven zeichnen. Auf diese Weise bekommt er weiter, nicht nur für die mittlere Richtung der Erdbeben in jeder Region eine gewisse Resultirende, sondern noch die Intensität dieser letzteren , alle beide in Zahlen. Denn die Ursache der Bewegung in einer bestimmten Richtung ist, was Intensität betrifft, der relativen Zahl der Erdbeben in jener Richtung proportional. Dann bemerkt Herr Perrey noch dazu, dass diese mittlere Richtung der Bewegungen mit der Zeit sich geändert zu haben scheint. Sie ist nicht mehr in diesem Jahrhunderte, was sie im vorigen war. Diese ihre winkelige Bewegung scheint ihm in einigem Verhältnisse mit derjenigen der mittleren Richtung der Winde zu stehen. Auf der andern Seite fand er gewisse Ähnlichkeit zwischen den Minima einer seiner europäischen seismischen Curven und Dove's Barometer-Curven für Europa. Doch für die pri- mitive Ursache aller dieser so deutlichen Fingerzeige bleibt er blind, obgleich er im Jahre 1847 es wahrscheinlich findet, dass die Erdbeben auf den Erdmagnetismus wirken. (Ann. Soc. Sc. phys. et nat., Lyon 1847, B. 10, S. 510.) Er fügt bei, dass seine Erdbeben -Kataloge die Verbindung der Elektricität und des Magnetismus mit dieser Erscheinung gar nicht andeuten. (Ann. Soc. Sc. phys. et natur., Lyon 1846, ß. 9, S. 398.) Doch gibt er uns die folgende merkwürdige Äusserung Ramend 's wieder. Letzterer, ein genauer Pbysiker, hat namentlich in den Pyrenäen die Richtung der Erdbeben als Nord-Süd angegeben und die Propagation dieser Oscillationen längs der Kette als Vibrations- Bewegungen in den lateralen festen Erdtheilen dargestellt, welche letztere von einander entfernen und annähern und dieses in einer Richtung, welche die Propagations-Linie des Stosses rechtwinkelig schneidet. (J. des Mines 1802, B. 12, S. 95—96.) Anstatt aber Ramend über theoretische Nebenansichteii, wie unterirdische Höhlen und Räume, zu kritisiren, was doch später bewiesen wurde (Rozet und Leblanc, Bull. Soc. geoi. d. Fr. 1842, B. 13, S. 251, auch 4 1 ß R o u e. Kastner's Meteorol. B. 1, S. 41), hätte Herr Perrey besser getlian, die Richtigkeit des durch Ramond Ausgesprochenen und das auf physicah'schen Axiomen Beruhende anzuerkennen. Er giht uns seihst in dem schottischen Erdbehen vom 24. November 1846 ein ähnliches Beispiel, da in dieser N.-S.-Erderschütterung ihre Lateral-Vibration längs der Axe der Grampians sich fortpflanzte. (Ann. Soc. agric.Lyon 1849, 2. F. B. 1, S. 168.) Wo es ungefähr O.-W. laufende Ketten gibt, wie in China, Columbia, Nord-Afrika und Europa, da ver- ursacht der N.-S. gehende Normalstoss auch oft eine Orthogonal- Lateral -Vibration. Wie z. B. zu Yoo -Tschin (Pr. Petcheli) den 17. August 1856. Dass aber diese allgemeine Richtung der Erdbeben-Bewegungen nicht immer mit dem Polar -Meridian zusammenfällt, oder dass sie selbst meistens davon abweicht, dafür gibt uns Herr Perrey gerade den Schlüssel, da er zur Annahme von seculären mittleren Bewegungen von jener Rieht ungslinie ab durch die T h a t s a c h e n geführt wird. Vergleicht man sie mit der Richtung des magnetischen Meridians, so wird man unwillkürlich zu der wohlbekannten analogen Verän- derung der Declination als zusammenhängendes Coincidenz-Resultat einer noch unbekannten Ursache geführt. Ausserdem muss man nie vergessen, dass Herr Perrey seine Schlüsse aus Erzählungen zieht, die meistens von Leuten herstammen die keine Physiker waren. Wie leicht ist da die Möglichkeit, dass man ohne gehörige Instrumente die Richtung der Lateral -Oscil- lationen mit der wahren normalen Richtung des Stosses verwechselt 9- Da man aber in einer Gegend, weit entfernt von dem grossen Stoss, nur die Lateral -Erschütterungen ohne die ersten Spuren erkennen kann, so haben wir eigentlich kein Instrument, das uns die normale Richtung eines Erdbebens gibt, sondern wir müssen sie aus der Zu- sammenstellung der Beobachtungen an mehreren Orten entnehmen. Ihre geographische gegenseitige Lage wird uns manchmal einen guten Fingerzeig geben. Da mehrere magnetische Strömungen oder Bewegungen zu gleicher Zeit sein können , so kann es auch mehrere gleichzeitige Erdstösse geben, wird aber an mehreren Orten die Lateral-Vibration mit der normalen Richtung verwechselt, so kann *) Veryl. Franc. Travagiiii Sup. Obs. a separtis tempor. ultimor. terremol. ac pelLssini. Hagu-ssiaiii Phys. Disquisit. seu giri terrae iliurni iiidieium. Lug'd. Dat. 1G79, 4. Parallele der Erdbeben, der Nordlichter und des Erdmagnetismus etc. 417 man auf diese Weise ein Erdbeben von Ost- West leicht annehmen. So z. B. erfährt man, dass den ö. Jänner 18ö6 um 2'' A. M. zwei Erdstösse zu Galatz stattfanden. Es waren wellenförmige Bewegun- gen, jede von 8 Secunden Dauer sammt Lärm und in südöstlicher Richtung. Auf der andern Seite gab es auch Erdstösse den S. Jänner um 4''*A. M. zu Brieg in Wallis, zu Aarau in Interlaken so wie in der Nacht vom 7. — 8. Jänner zu Locle. Der Föhn blies seit dem 2. Jänner. Nun fragt es sich, ob man diese Bewegungen als eine oder als zwei verschiedene beurtheilen soll. Herr Perrey hat selbst diese grosse Schwierigkeit eingesehen (Mem. des savans etr. Ac. de Bruxelles 1845, B. 18, S. 106), wie z. B. in seinen skandinavischen (S. 59) und Rhone -Erdbeben (S. 341) und bemerkt dazu, dass man in den Büchern keine Beobachtungen über die Richtung der Erdbeben vor dem Jahre 1678 finde. Daher stammt diese U n g e w i s s h e i t über d i e R i c h t u n g, die so weit geht, dass, was einigen Leuten eine Nord-Süd-Erschütterung erschien, für andere eine nordost-südwestliche oder gar ostwest- liche war, wie die in England vom 17. März 1843, oder man meldet eine Ost- und dann eine Süd -Richtung. Jemand aus Neu-Zeland berichtet, dass er am Iß. und 23. October 1848 Erschütterungen in zwei orthogonalen Richtungen NNO. und SSO. gefühlt hat, die ihren Vereinigungspunkt in seiner unmittelbaren Nähe hatten. Selbst Erd- spalten mit ONO.-WSW.-Richtungen bildeten sich durch die Lateral- Vibrationen. Später, 18. November, sollen dieStösse vonO. oder selbst von OSO. gekommen sein. Doch gestellt er ein, dass der Wiederhall des Lärmens eines Stosses mit dem Geräusche selbst leicht ver- wechselt werden konnte, obgleich beide von entgegengesetzten Rich- tungen kamen. (Mem. Ac. Dijon 1849, S. 20, S. 26, 31, 33und34.) Diese Erzählung zeigt deutlich, dass der Beobachter die Lateral- mit den Longitudinal-Vibrationen unphilosophisch vereinigte. (Ann. Met. Fr. 1850, S. 298.) Zu Malaga in Spanien wurden am 25. und 30. März 1852 Erdstösse abwechselnd in N.-S. und O.-W.-Richtung verspürt. (Bull. Ac. Belgiq. 1853, B.20.) Auch in den Jahren 1812 und 1843 spürte man soche doppelte Richtung in den Antillen, oder diese letzte schien den Kreis um den Compass zu machen wie im Jahre 1770. Diese Art von Erschütterungs- Wellen, wenn sie mit Verticalstössen verbunden sind, verursachen den Menschen viel Unwesen. (Mem. Ac. Dijon [1845—46] 1847, S. 388.) 418 B o u e. Eine aus der Tiefe der Erde heraufkommende Erschütterung' bildet oiiie Reihe von sphärischen Wellen, die sich nach allen Rich- tungen fortpflanzen und die Oberfläche mehr oder Meniger schief berühren. Auf diese Weise kann man in einem kurzen Zeiträume zwei verschiedene Stösse von verschiedener Intensität fühlen; der erste wird in normaler Richtung der Wellen und der Zweite schwächere in orthogonaler Richtung sein. (R. Mallet, Rep. Rrit. Assoc. 1849; vergl. Perrey, Mem. Ac. Dijon [1845 — 4G] 1847, S. 323.) In jedem elastischen Körper erregt namentlich ein Stoss zu gleicher Zeit longitudinale und transversale Vibrationen, deren Ge- schwindigkeit der Propagation in ersteren grösser als in letzteren ist. (Poisson, Mem. Instit. R. 8 und 10, 1831, An. d. Ch. et Phys. 1831, R. 44, S. 423.) Hat man an einem Orte diese zwei Gattungen von Erschütterungen gespürt und haben uns Instrumente ihren rela- tiven Wertli gehörig angezeigt , so haben wir durch diesen Grund- satz der Physik oder durch den Unterschied zwischen der grösseren und kleineren Oscillationen eine Mittel, die normale Richtung eines Erdbebens zu bestimmen. Auf diese Weise kann man sich selbst die Propagation einer horizontalen und lateralen Erschütterungs-Oscillation in gewissen höheren starren Theilen der Erde denken, indem tiefere davon ganz oder fast unberührt bleiben können, was dann hie und da zu der Sage führte, dass ein Erdbeben in den Oberteufen eines Rergwerkes gespürt wurde, welches spurlos für tiefere Stollen vorüberging. Herr Perrey bleibtdoch beider alten kantischen Meinung, dass die Stösse der Erdbeben sich gewöhnlich in der Richtung der älteren Schichten der Gebirge fortsetzen. Andere Geologen, sowie Nögge- rath, pflichten ihm bei. (Schweigg. Jahrb. d. Chem. 1829, R. 25, S. 1 ; Zeitsch. f. Min. 1829, S. 389.) Herr Perrey sagt selbst, dass bei Erderschütterungen in sehr nahe liegenden Gegenden die Richtungen der Stösse ganz verschie- denartig angegeben und auch wirklich gefühlt werden. (Mem. Cour. Ac. Rruxelles 184o, R. 18, S. 106.) Dann gibt er uns auch Reispiele, dass grosse Erdbeben in Nord- Süd -Richtung in verschiedenen weit entfernten Gegenden verspürt wurden, während in den Zwischen-Regionen sie unbemerkt blieben (C. R. Ac. d. S.P. 1843, R. 17, S. 615) wie z.R. in den in Süd- und Nord-Europa zu gleicher Zeit verspürten Erdbeben vom 27. December Parallele der Erdbeben, der Nordlichter und des Erdmagnetismus etc. 419 1755, vom 13. Jänner 1804, vom 13. Dec. 1827 und Oct. 1839. Nach unserer doppelten theoretischen Ansicht hätten die elektro- magnetischen Strömungen nur da Erdbeben verursacht, wo sie am bedeutendsten und am nächsten der Erdoberfläche waren , oder wo die grössten chemischen Veränderungen stattfanden, doch die Er- schütterungen würden auch vorzüglich nur da gefolgt sein, wo die schon gespaltete Erdrinde dazu gut vorbereitet war. Auf der andern Seite wird es ja Jedem bekannt sein, dass gerade diese alten zerrüt- teten Erdtheile für das Spiel der chemischen Affinitäten am besten gebaut sind. Herr Perrey kommtzudem Schlüsse, dassdle Ursache der Erd- beben nicht einfach ist, oder besser gesagt, dass sie sich nicht, was Zeit, Ort und Resultate betrifft, durch eine immer gleiche Wirkungs- art charakterisire. Diese Verhältnisse sind aber in unserer Hypothese sehr erklärbar und die Erscheinung der Erdbeben stellt sich ganz anders, wenn sie ordentlich beobachtet wird. Während nur die stärksten ein Gerede für das grosse Publicum liefern, bemerkt der Meteorologe mittelst seinen Seismometern eine Menge kleine Erderschütterungen, wie es z. B. die Kataloge des Herrn Patrick Mac-Farlane zu Comrie beweisen. (Ann. Soc. dagric. Lyonl849, B. 1, S. 1Ö6.) In den Aufzählungen der Erdbeben haben manche Beschreiber über die kreisförm igen Erschütterungen einiger dieser Vieles gedruckt. Wenn ein Stoss tief in der Erde stattfindet, so kann sich dieser in normalem Zustande nur in gerader Linie weiter fortpflanzen, indem im Gegentheile die kleineren lateralen oder transversalen Vibrationen durch Reflexion und Dispersion Veränderungen in der Geschwindigkeit und in der Form erleiden können. Wird ein Stoss in einer bestimmten Richtung durch Hindernisse ungleich, so werden kreisförmige Lateral-Vibrationen an den Punkten entstehen, wo der Stoss die grösste Intensität hat; mit anderen Worten, die Grenze einer Lateral-Vibration kann nur gleich sein, Avenn die Stärke des Stosses immer gleich bleibt, variirt sie, so muss natürlicher Weise diese Linie eine gekrümmte werden. Nimmt man nun die zwei Seiten, oder noch besser die lateralen sammt den oberen und unteren Seiten, so bekommt man solche kreisförmige Vibrations-Undulationen, wie in den Erdbeben, wo sie sich nicht nur in horizontaler, sondern auch in verticaler Richtung, wie z. B. am 14. Sept. 1845 in Toscana, einstellen. (Vergl. 420 B o u e. Grafv.Bylandt Theorie des Volcans, 1837,B.1,S.373— 392.J Auf diese Weise erklären sich nicht nur die auffallendsten kreisförmigen Erdbeben, wie z.B. die vom J. 1783 inCalabrien und vom 23. Februar 1828 am Rhein, sondern auch die wirbelnden von unten nach oben. Man sieht auch ein, warum dasselbe Erdbeben orthogonale oder selbst sehr verschiedene Vibrations-Richtungen zeigt; so z. B. in dem grossen Lissaboner Erdbeben vom 1. November 17SS war der normale Stoss SN. und doch oscillirte das Wasser eines Teiches in Essex während einer Viertelstunde abwechsend von 0. nach W. und von W. nachO. (An. Soc. d'agric. Lyon 1849, n. F. B. 1, S. 138.) Dasselbe geschah im Oct. des Jahres 1848 in Neu-Zeland u. s. w. Aber im Erdbeben vom 14. August 1846 inToscana wurden nicht nur N.-S. und O.-W., sondern fast alle Richtungen als diejenigen der Stösse an verschie- denen Orten angegeben, obgleich Sa vi die normale Richtung von N.-S. und Pilla von NW.-SO. allein annahmen. (Mem. Ac. Dijon [1847—1848] 1849, S. 79—80.) Herr Dr. v. Strantz sagt ziemlich treffend, vorzüglich über die aus vielen Stössen zusammengesetzten Erdbeben, dass sie ein Aggregat partieller, von unten nach oben sich erweiternder Kreis- Erschütterungen sind , die aus eben so vielen Explosionsherden ausgehen. Er beruft sich für seine Erklärung auf die Wirkung von comprimirten Gasen nach der Minen -Theorie. (28. Jahres- bericht der schles. Gesellschaft für vaterländische Cultur. Breslau 1851, S. 35.) Wenn wir aber bedenken, dass die Richtung der Fortpflanzung einer Erdbebenwelle von der verticalen bis zur horizontalen oder fast horizontalen in jedem Azimuth variiren kann, so sieht man recht gut mit Herrn Gay-Lussac ein, dass ein einziger mächtiger Stoss unter der Erdoberfläche für ein geographisch ausgedehntes Erdbeben hinlänglich ist. (Ann. de Ch. et Phys. 1823, B. 22, S. 428.) Durch diese theoretische Auseinandersetzung werden wir auch auf die Frage geführt, warum gewisse Gegenden als die Aus- läufer oder Centrum von Erdbeben gelten. So sah man im Jahre 1082 Remiremont als den Punkt an, von welchem ein bedeu- tender Theil von Frankreich gerüttelt wurde. In dem grossen Erd- beben von Calabrien, den 5. Februar 1783, hatte Aspramonte diesen Ruf, und jetzt gelten in derselben Weise Comrie in Schottland, Comorn, Laibach, Brieg in Wallis u. s. w. Parallele der Erdbeben, der Nordlichter und des Erdmagnetismus etc. 42 1 An solchen Stellen der Erdoberfläciie hat man besondere pluto- nische Gebilde, sowohl hypothetische als reelle finden wollen, doch scheint dieses oft ein Irrthum zu sein, da diese Punkte der Erde nur durch ihren Innern gespaltenen Boden oder durch eine geringere Dicke der Erdhülle der Erschütterungs-Propagation zugänglicher sein mögen. Wenn eine elektro-magnetische Strömung in gewöhnlicher Richtung chemische Veränderungen und dadurch Erdbeben verursacht, so werden diese letzteren ganz vorzüglich an solchen Orten an der Erd- oberfläche bemerkbar, und von da aus dehnen sich die Vibrationen kreisförmig aus. Dieses aber gibt dann Anlass zu der falschen Ansicht, dass der Stoss von da gekommen ist, während er im Innern viel allge- meiner und ungefähr in magnetischer meridianer Richtung war und nur bei Erreichung solcher Punkte der Oberfläche sich durch Neben- Vibrationen (wie z. B. in dem Erdbeben vom 17. März 1843 in Eng- land) stark ausdrücken konnte. Diesen Unterschied berücksichtigt keiner unserer jetzigen Seismometer und Herr Perrey hat, wie gesagt, die Schwierigkeit ungelöst gelassen. Als Beweise, dass die Hauptrichtung des grossen Erd- bebens mit dem magnetischen Meridian, wie z. B. in dem Erdbeben vom 19. Februar 1822 (Schweigg. Jahrbuch der Chemie, 1822, Bd. 34, S. 446), zusammenfällt oder wenig von ihm abweicht, können wir die Perrey'schen Resultate über Richtungen anführen, obgleich er annimmt, dass die linearen Erderschütterungen den Axen der Gebirge und der Mitte der Thäler folgen oder diese Rich- tungslinien orthogonal durchschneiden (Mem. Cour. Ac. Brüx. 1845, Bd. 18, S. lOJj). Wir möchten dieses anders und wie Rani o nd erklären. Übersehen wir aber für den Augenblick die wahrscheinlich sehr oft falsche Beurtheilung der Erdbeben-Richtungen und nehmen wir die von Perrey gegebenen Resultate aus allen seinen Schriften, so finden wir immer, dass die Zahl der NS. oder SN. Richtungen allein die der WO. und OW. meistens übersteigt (= 2-78: 2-11). Nur in besonderen Ländern werden diese Zahlen fast gleich, oder selbst die erstere bleibt etwas gegen die letztere im Rückstande, was wohl durch geologische Geographie und Kettenbildung dann sich leicht erklärt. Wenn man aber zu den ersten Richtungen die sogenannten schiefen Richtungen (NO.-SW., SO.-NVV., NW.-SO. und SW.-NO.) addirt, so bekommt man für diese eine grössere als die doppelte Sit/,b. tl, nialheni.-nalurw. CI. XX'll. I'.il. H. Hfl. 28 422 H o II «?. Zahl von denjenigen, deren Riehtungen von Ü.-VV. nnd W.-O. ( = 5-34 oder 5*99 : 259 oder 211). Aber wie wir die Sache ansehen und wenn wir sie mit der bewiesenen Seeuhir-Veränderung in den magnetischen Elementen in Verbindung bringen, so müssen wir doch die schiefen Richtungen mit den Abweichungen dieser letzteren vom magnetischen Meridian in Parallele stellen und sie mit denen von N.-S. und S.-N. vereinigen. Hätten wir Recht, Erdbeben und Erdmagnetismus zusammen zu fassen, so würde dadurch ein Beweis für unsere Meinung gegeben sein. Andere muss nuin in der Richtung der grössten Erdstösse auf dem Erdballe suchen und diese coincidiren meistens mit dem magne- tischen Meridian oder fanden in N.-S. laufenden Gebirgen und Thälern Statt. Die Gegenden , wo die grössten und häufigsten Erdbeben vor- kamen, beschreibt uns aber Herr Perrey selbst meistens nur in der Richtung von N.-S., wie in den Antillen, Italien, Süd-Amerika u. s. w. Als Regel kann man annehmen, dass alle Erderschütterungen, die weit entlegene Gegenden beinahe zu gleicher Zeit trafen, in N.-S. oder S.-N.-Richtung oder fast in dieser erfolgen. Eine andere Bemerkung des Herrn Perrey gehört auch hierher, da er unter den Erdbeben der vier Becken der Rhone, Seine, Loire nnd Garonne ungefähr dieselbe Zahl der mit den Meridianen oder mit den Parallelen orthogonalen Richtungen findet, indem im Gegentheil in dem N.-S. laufenden Rheinbecken diese letzte prädominirt. (Mem. Cour. Ac. Bruxelles 1845, B. 18, S. 105.) Dann kommt uns auch Hopkins tüchtig zu Hilfe, er lässt namentlich in Amerika alle dyna- mischen Bewegungen der starren Erdrinde ungefähr von N.-S. laufen, das heisst, fast ganz in der Richtung der meisten amerikanischen Gebirge (On the Connection of Geology with terr. Magnet. 1844). Rogers fand dasselbe für das Erdbeben vom 4. Juni 1842 (Proceed. Amer. phil. Soc. Philad. 1843, ß. 2, S. 267). Unsere Hemisphäre ist aber in Hinsicht der Richtung der Kettengebirgs-Systeme fast das rechtwinkelige Gegentheil Amerika's, da das bedeutendste Gerippe dieser Continentalmassen fast 0.- W. läuft. Indessen hat noch Niemand die Erdbeben in beiden Hemisphären recht verglichen; man hat nicht einmal ausgemittelt, oh es Erdbeben gibt, die gleichzeitig in beiden Hemisphären auftreten, und wenn auch, in welchen Gegenden besonders auftreten. Wirklich hat man doch schon Beispiele, obgleich Parallele der Erdbeheii, der Nordlichter iiiid des Enliiia^uetisniiis etc. 423 wenige, von solchen gleichzeitigen Erdbeben, wie das vom 5. Octobcr 1782 in England luul Gnadeloupe und das vom 20. — 21. Juni ISoIi in Java und Schweden. Wenn Herr Mi Ine diese Fälle dem Zufalle allein anheim geben will (Rep. brit. Assoc. 1844, Leonh. Jahrb. f. Min. 1845, B. 2, S. 204), so kann ich ganz und gar nicht beipflichten. Was würde er denn über das Erdbeben vom 5. Jänner 1856 um 2 Uhr A, M. zn Galatz und um 4 Uhr zu Brieg, Interlacken und Aarau sagen? Zu welcher Nähe wird er denn zwei gleichzeitige Erd- erschütterungen haben wollen, damit er sie als zu selber Ursache gehörig anerkennen könne? Die Hauptfrage wird durch diese Einwendung nur vergessen, denn sie ist namentlich folgende: soll man die Erdbeben für Nebenumstände einer grossen tellurischen Function oder Eigenschaft halten oder darin nur locale Anomalien der gewöhnlichen Ruhe des Bodens sehen, ungefähr wie die Lenti- cellen auf der Baumrinde oder die Warzen auf der menschlichen Haut sich gegen die Pflanzen und gegen die thierische Lebenskraft ver- halten. Nimmt man die erste Meinung an, so kann und mussjede grosse Erderschütterung, an welchemOrte es auch sein mag, mit den gleich- zeitigen an anderen Stellen zusammen gefasst werden, mag nun die Entfernung die kleinste oder die grösste sein; es geschieht dieses nach demselben Principe, wie man die im Magnete durch eine gleiche Ursache hervorgerufenen, gleichzeitigen Strömungen auch nie trennt. Nach diesem und nach unserer Theorie der Erdbeben sollte es iniGegentheile sehr oft solche gemeinschaftliche Erderschütferun- gen in weit entlegenen Gegenden geben , da die magnetischen Strö- mungen zur Wiederherstellung des Gleichgewichtes vielfach sein können und schon allein durch die Rotation der Erde wahrscheinlich hervorgebracht werden müssen. Diese letzten Resultate der magneto- elektrischen Induction wären sehr wichtig, denn wir würden viel- leicht das Räthsel der Hervorbringung von O.-W. laufenden Ketten darin finden. Farad ay meint nämlich, dass wenn auf solche Weise elektro-magnetische Strömungen wirklich in der Erde stattfinden, diese wenigstens an ihrer Oberfläche und in den der Ebene des Äquators näheren Theilen in entgegengesetzter Richtung von den- jenigen gegen die Pole laufen würden. Positive Elektricität wäre ;uj den Polen, negative aber am Äquator. 424 B o .> e. Auch könnte man fragen, ob das Zusammenschrumpfen der Ober- fläche der Erde durch Abkühlung und Verminderung des Volumens ihres Innern sammt ihrer Rotation nicht wenigstens in etwas zur Bil- dung dieser OW. laufenden Ketten geholfen habe. (Siehe Francq. Bull. Soc. geol. Fr. 18JJ3, Bd. 10, S. 337.) Es bleibt doch auffallend, dass es so wenige solcher Ketten in beiden Amerika gibt, denn man findet in diesen zwei dreieckigen Coutinenten fast nur den reinen Typus der Meridian-Ketten, indem die kleinen fast äquatorialen Ketten ganz besonders in der Mitte der beiden Amerika sich befinden, so wie sie ungefähr unsere alte Welt durchstreichen und charakterisiren. Durch diese merkwürdige Lage scheint wirklich ihre Hervorbringung mit der Nähe der Erdmitte in einiger Verbindung zu stehen. In seiner Abhandlung über die scandinavischen Erdbeben im Jahre 1845 rückt Herr Perrey schon etwas kühner mit Theo- rien heraus, bleibt aber in dem Alten stecken, nach welchem Gasentwickelungen bei Vulcanen und Erdbeben eine Hauptrolle spielen sollen , während ich diese nur für eine Nebensache in der tellurischen Vitalität halte. Doch spricht er im Vorbeigehen von der möglichen Verbindung von magnetischen Perturbationen mit unterirdischen Gewittern. Seine Schlusstabellen sind noch dieselben , es werden nämlich erstens die Frequenz nach Monaten und Jahreszeiten und die Zahlen- Ableitungen daraus gegeben. Im Winter und Herbst wären die Erdbeben in solcher Proportion häufiger, dass ihre Zahl in den zwei anderen Jahreszeiten, in der Mitte des Jahres, nicht der Drei viertel zahl der andern gleich kommt. Zu diesem Schluss kam er auch für ganz Europa sammt den näheren asiatischen und afrikanischen Theilen. Die zwei Monate December und Jänner oder das winterliche Solstitium zeigen wie immer eine bedeutende Frequenz-Präpon- deranz über die zwei Monate, welche eine der drei anderen soge- nannten kritischen Jahresperioden , nämlich die Äquinoctien uiul das Sommer-Solstitium bilden. In seiner Abhandlung vom Jahre 1847 über die italienischen Erderschütterungen verfolgt er ganz dieselbe philosophische Methode. Er gibt nämlich am Ende die Frequenz nach Jahrhunderten, Jahreszeiten und Monaten und endlich nach den Richtungen. Die Zahl der Erdbeben vom October bis März stellt sich immer zu denjenigen Parallele tler Erdbeben, der Nordlicbter und des Erdinafjiielismus. 42 O vom April bis September inclusive wie 4 : 3 für Europa und 6 : 5 für Italien. Nach ihm wäre dieses letztere Land das gerütteltste in Europa ; er bleibt uns aber die wahre Ursache schuldig. Seine Vulcane sind da nur Nebensache; die Halbinsel Italien wird so oft gerüttelt, weil unter allen Theilen der starren europäischen Erdrinde dieses Fragment sich dazu am besten eignet. Italien ist ja nur eine schmale Mauer, die zwischen tiefen Versenkungen stehen geblieben und noch dazu ziemlich gespalten ist. Wo wäre in Europa, ausser in Morea, so etwas leichter zu rütteln ? Nirgends, denn die grossbrittanischenlnseln ruhen auf einer ziemlich grossen Continentalbasis, die vorzüglich östlich so bedeutend unter dem germanischen Meere ist, dass es keiner grossen Erhöhung des Meeresbodens bedürfte, um jenes Wasserbecken trocken zu legen. Seine Compilation über die Erdbeben der Rheingegen- den im Jahre 1846 ist im selben Geiste beurtheilt und in graphi- schen Darstellungen und Zahlwerthen unter den vier angedeuteten Gesichtspunkten reducirt. Das winterliche Solstitium behält sein Übergewicht, während in anderen Becken, wie in demjenigen der Donau und des Rhone -Thaies , der eine oder der andere kritische Jahreszeit-Augenblick einen etwas andern Werthplatz in dem einen als in dem andern einnimmt. Herr Per rey kommt zu vier seismischen Curven, in welchen gewisse horizontale Linien mit der mittleren allgemeinen Frequenz correspondiren, und wo die Ordinate zu den Zahlen der verschiedenen Figuren proportional sind. Die Abseiden correspondiren in 4 Figuren mit den Monaten, in 8 mit den Jahres- zeiten und in 3 mit den Richtungen. Er möchte annehmen , dass die mittlere Richtung der Erdbeben annähernd diejenige der Becken überhaupt wäre. Doch will er nicht entscheiden, ob die grossen Ketten wie die bedeutenden Thäler (er meint wahrscheinlich die Längenthäler) die Axen von linearen Erschütterungen sind. Vergessen muss man aber nicht, dass jene Erhöhungen und Furchen der Erdhülle nur den Platz von bedeutenden Spalten und von zerrütteten starren Theilen einnehmen; werden diese letzteren von einer grossen Erschütterung getroffen, so werden sich diese vorzüglich in solchen besonders gestaltenen Gegenden weit und breit durch laterale Vibrationen fühlbar machen, und dieses um so mehr, als der Berührungswinkel des Stosses und der linearen Spalte mehr oder weniger rechtwinkelig sein wird. 4-5iH ß o u e. Durch ähnliche Gründe erklärt mau sich überhaupt, warum die E r (1 1) e b e n h ä u f i g e r v o r k o m m e n , wo G e b i r g s - S y s t e m e sich kreuzen, wie z. B. in Massachusetts im Vereinigungspunkte des Blue Mountains und Green Mountains, in Ober- Wallis, in Grau- bündten u. s. w. Dasselbe Bewandtniss hat es mit der grösseren Frequenz der Erdbeben in gespaltenen und erhabenen Gebirgen als i n g r o s s e n T h ä 1 e r n , i n f 1 a c h e n G e g e n d e n oder Ebenen. Die Erde wird wohl überall gerüttelt, doch die Erschütterung ist leichter hervorgebracht, wo schmale Erhabenheiten die Oberfläche bedecken, oder wo die Erdhülle aus lockeren, neben einander liegenden Massen besteht. Ausserdem werden die Erschüt- terungen auch durch diese Eigenthümlichkeit in der Boden-Plastik viel leichter bemerkt. Je grösser die Gebirge und je kleiner die Thäler, je mehr werden Erdbeben für uns fühlbar und schädlich, und vice versa. Daraus erklärt man sich, warum das nördliche civilisirte Nord-Amerika mit seinen niedrigen Gebirgen und Ebenen, sowie das europäische Russland so wenig von Erdbeben zu leiden haben. Dieses Unglück geschieht in jenen Ländern nur in den Momenten der grössern Frequenz und Intensität des Phänomens. In seiner Abhandlung von 1848 über das illyrische Drei- eck sammt Griechenland hat Hr. Perrey die Thatsachen mit vieler Mühe sammeln müssen und zieht daraus wieder seine vier Hauptschlüsse. Zu den grossen Erdbeben zählte er aber diejenigen, die oft und selbst periodisch im Epirus , vorzüglich um Janina vor- kommen. Der Zufall wollte, dass Pouqueville da mehrere Jahre lebte und sich auf diese Weise viele Beobachtungen verschaffen konnte. Durch die Vereinigung dieser Erderschütterungen mit den spärlichen in der übrigen Türkei verliert der Winter sein Überge- wicht in der Frequenz und überlässt es dem Sommer. Diese localen Erdbeben mit den Detonationen sollte man nicht mit den grossen verwechseln. Sie scheinen in der ersten kalkigen Hülle von Epirus und überhaupt an der Küste des adriatischen Meeres ihren Sitz zu haben, wo es genug Höhlen, unterirdische Wässer, Katavotrons, Asphalte und selbst Stein- kohlenschichten u. s. w. gibt. Da herrschen der Nerineenkalk, der Hippuriten-Kreidekalk und die eocenen Nummuliten-Gesteine, welche letztere wahrscheinlich der Herd dieser dynamischen Kräfte durch ihr brennbares Material zu sein scheinen. Diese Erdbeben, sowie das Parallele der Erdbeben, der Nordlichter und des Erdmagruetismus etc. 427 brennbare Gas der Chimera (Berg, Berlin. Zeitscb. f. Erdk. 1854, Bd. 3, S. 307) und die Wasserschliinde hatten die Alten bewogen, die Residenz des Gottes der Unterwelt unter den Boden von Epirus zu versetzen. Als Eigenheit steht ihnen eine gewisse zeitliche Thätigkeit in den Paroxysmen zu Gebote , der eine ziemlich lange Ruhe nachfolgt. Auch trilFt es sich, dass Dalmatien und Epirus gleichzeitig gerüttelt werden, während das grosse offene Becken des Drim und der Bojana bei Scutari Nichts davon spürt, wahrscheinlich, weil der eocene Nuni- mulitenkalk da fehlt. Plutonische Gesteine sind indessen in jener westöstlichen transversalen Ölfnung des Küstengebirges in Menge vorhanden (Sitzungsber. 1851, Bd. 7, S. 776). Physiker werden uns allein sagen können, ob die grosse Dürre oder Nüsse eines Jahres einen Einfluss auf dieses Phänomen oder ob es eine Periodicität hat. Die Erschütterungen sind ausserdem M'ie in den grossen Erdbeben wagerecht, oder vertical oder kreisförmig, doch ist ihr lücales Auftreten so ausgeprägt, dass Hr. Goodison solche Er- schütterung in einer der jonischen Inseln empfand, während man nichts dergleichen in den anderen spürte (Froriep's Notizen 1822, Bd. 4, Nr. 68, S. 36). Dasselbe Verhalten hat es mit den Stössen und Detonationen zu Meleda und Ragusa. Schon im Jahre 1846 machte Necker auf die Verschiedenheit der Erdbeben aufmerksam, je nach- dem sie in den vulcanischen, den Kalk- oder Gypsgegenden vor- kommen (Biblioth. univ. d. Geneve 1840, n. F. V. 25, S. 332). Endlich habe ich nie recht verstanden, warum die Schi am m- Vulcane auch manches Material für die Erdbeben-Kataloge liefern sollen. Jene Phänomene oder wenigstens ein Theil davon bringen die Erschütterungen in Erinnerung, welche manche tertiäre oder miocene Gegend trafen, wie z. B. Murcia (Journ. de Geologie 1830, Bd. 2, S, 21), die Wallachei u. s. w. Sie scheinen auch mit dem Vorhandensein von brennbaren Gesteinen zusammenzuhängen. Doch nehmen wir an, dass wir uns irren würden und dass der Anfang solcher langwieriger kalter Operationen wie in den Schlamm- Vulcanen, doch von derselben Ursache wie unsere Vulcane und grossen Erdbeben abhängt. Es bliebe doch immer der Unterschied ihrer Natur und der Dauer dieser secundären Wirkungen. In allen Fällen können solche Erdbeben in keine allgemeine tabel- larische Übersicht der grossen Erderschütterungen zur V^ergleichung 428 B 0 u e. aufgenommen werden. Sie müssen, wie diejenigen an der Adria, eigene Reihen bilden, da sie sich als bedeutende Abänderungen der gewöhnlichen Art sowie auch des Vulcanismus darstellen. Sie stammen ausserdem deutlich von bestimmten tertiären oder Kalk- Formationen, in welchen die elektro- magnetische Durehströmung eigene und locale chemische Thätigkeiten hervorgerufen hätte. Auf diese Art würde die Nähe mehrerer dieser Schlamm-Vulcane von den feuerspeienden Bergen oder den nur vulcanisirten Gebilden sich erklären. In diesem Falle wären die Schlamm-Vulcane in Sici- lien, Java, auf der Halbinsel Taman, hei Baku, in Neu-Granada u. s. w. Im Gegentheil, es gibt keine Schlamm-Vulcane, aber nur Erdbeben sammt Petroleum-Quellen, wenn die Braunkohlen, Salz u. s. w. ent- haltenden tertiären Schichten, wie in der Wallachei, weit von den vulcanischen Gebirgen sich befinden. (S. meine Turquie d'Europe 1840, Bd. I, S. 315 und 407.) In seinen zwölf anderen geographischen Abhandlungen und vor- züglich in der vom J. 1849 über das nördliche Europa und Asien befolgt Hr. Perrey dieselbe Untersuchungsmethode, doch sie haben für uns kein besonderes Interesse, ausser dass man den iocal gefundenen Differenzen in den Endresultaten wirkliches Gewicht beilegen sollte. Im Gegentheil, die vom Jahre 1850 über Canada und die vereinigten Staaten führte ihn zu mehreren wichtigen Schlüs- sen. Erstlich findet Hr. Perrey vom 17. Jahrhunderte bis jetzt wenigstens drei grosse Perioden der grössern Frequenz, zwischen welchen 65 bis 70 Jahre vergleichbarer Ruhe stattge- funden zu haben scheinen. Was die Jahreszeiten betrifft, so zeigen Herbst und Winter ein solches Übergewicht der Frequenz, dass die Erdbeben vom October bis Ende März zu denen vom 1. April bis zum 30. September sich wie 2 : 1 stellen; der Sommer zeigt am wenigsten Erdbeben. Im Winter-Solstitium h er r seht ein sehr bedeutendes Übergewicht der Frequenz, im Som- mer-Solstitium die wenigste Frequenz, und in den Zeiten der Äqui- noctien eine höhere Frequenz, doch kleiner als in beiden Solstitien zusammen und nur ein Fünftel grösser als im Winter-Solstitium. Hr. Perrey hat gewiss den Gegenstand mehr philosophisch als Cotte, V. Hoff undKries behandelt, darum erstaunt man, dass Hr. Mallet noch auf diese älteren Zusammenstellungen Gewicht legt. (Reports brit. Assoc. 1851, S. 66.) Parallelu der Erdbeben, der Nordlicliter und des Erdmagnetismus etc. 429 In seiner Abhandlung über die Erdbeben von 1853 be- schäftigt sich Hr. Perrey mit der gegenseitigen Lage des Mondes und der Sonne zur Erde und findet 86 Tage mit Erdbeben zu der Zeit der Syzygien und 78 Tage in derjenigen der Quadraturen. (Mem. Ac. de Dijon 1854, S. 54.) Seine bisherigen Arbeiten hat er in den Jahren 1848, 1853 und 1854 mit Abhandlungen über die Verhältnisse zwischen der Frequenz der Erdbeben und dem Alter des Mondes, so wie zwischen dieserFrequenz und dem Durch gange des Mondes am Meridian (Mem. Acad.de Dijon [1847 — 1848] 1849, S. 107—112; C. R. Acad. d. Sc. P. 1854, B. 38) geschlossen. Schon im Jahre 1728 hatte ein Professor zu Lima aus 108 Erdbeben einen Einfluss auf sie, nicht nur von den Perioden der Ebbe und Flulh , sondern auch von den verschiedenen Mondesphasen und Stellungen im Zodiak hergeleitet. (L' Horloge astronomiq. des Trem- blem. d. terre.) Im Jahre 1845 schrieb Hr. Rieh. Edmonds eine Abhandlung über die Coineidenz der Erdbeben nicht nur mit grossen Oscillationen im Weltmeere und in der Atmosphäre, sondern auch mit den Mondesperioden. Manche der fürchterlichen Erdbeben geschahen den Tag nach dem ersten Mondesviertel. (Cornwall, Polytechnic. Soc. J. u. Edinb. n. phil. J. 1845, B. 38, S. 271-279 und B. 39. S. 386—389.) Ist das Innere der Erde ganz oder nur theilweise noch weich, so muss dieser Theil ungefähr wie das Meerwasser den Attractions- kräften der Sonne und des Mondes nachfolgen und eine Tendenz haben in der Richtung der, zu diesen Gestirnen gezogenen Linien oder des Radius vector bauchig zu werden. Wie bei den Meeresfluthen muss die Intensität dieser Ursache mit der relativen Lage der Sonne und des Mondes und natürlicher Weise mit dem Alter des Mondes variiren. Wie das Meerwasser zweimal in einem Mondtage zu gewissen Stunden steigt und fällt, welche mit dem Durch- gang des Mondes am Meridian im Verhältniss stehen, so muss die Richtung der Kraftwirkung, welche auf einem Punkte der Innern Masse der Erdkörper stattfindet, auch diese zweimal im Tage ändern, nachdem dieser Punkt sich von dem Meridian entfernt oder sich ihm nähert, dessen Ebene durch das Centrum des Mondes geht. Zu dieser Untersuchung hat Hr. Perrey vier Arten der Berechnung vorgeschlagen und tabellarisch durchgeführt. Seine Arbeit 430 B o u e. besteht aber aus 10 Tabellen, die alle zu diesem Schlüsse führen, dass die Erdbeben zahlreicher in den Syzygien als in den Quadraturen sind und dass dieses ganz vorzüglich seit 50 Jahren der Fall ist. Doch dieses Resultat scheint kaum annehmbar, denn später, wenigstens für die Erdbeben vom J. 1854, findet er 71 Erdbebentage für die Syzygien und 70 für die Quadraturen. (Bull. Ac. d. Belgique 18ä5, Bd. 22, Th. 1, S. 572.) Durch andere Tabellen ist er auch zu dem andern Schlüsse gekommen, dass ein merklicher Einfluss auf die Hervorbringung der Erdbeben durch die Differenz gegeben ist, welche zwischen den vom Monde auf der Erde verursachten ungleichen Attractionen durch die grösste und kleinste Entfernung dieser Satelliten hervorgerufen wird. Wie für die Stärke der Ebbe und Fluth wächst die Frequenz der Erdbeben in der Nähe des Perigäum des Mondes und vermindert sich gegen das Apogäum. Endlich hat er 824 Erderschütterungen in Arequipa benutzt, von denen er den Tag und die Stunde wusste, um zu sehen, ob es ein ähnliches Verhältniss zwischen der Frequenz der Erdbeben und dem Durchgang des Mondes durch den obern und untern Meridian gäbe, wie in den Bewegungen derEbbe undFluth. Sein Sehluss ist, dass die Erdbeben häufiger sind, wenn der Mond in der Nähe deslMeridians ist als wenn er davon 90" entfernt ist. Dieser Satellit ist zu nahe an unserer Erde, um a priori glauben zu können, dass er ohne allen Einfluss auf dieselbe bleibe, darumhat die Volkssage ganz Recht, das Wetter bis zu einem gewissen Punkte von den Mondesphasen abhängig zu machen. Wenn aber der Mond auf die Reinheit der Atmosphäre und die Menge der wässerigen Niederschläge sowie auf die Veränderungen im Drucke der Luft Einfluss hat, so war es wahrscheinlich, dass er auch einen auf den Erdmagnetismus besitzen würde. Seit 1839 haben die genauen Untersuchungen des Hrn. Directors Kr eil dieses wirklich bewiesen, wie ich es später ausführlicher anführen werde. Jetzt können wir am Ende zu den Nordlichtern übergehen, nachdem wir alle auffallendsten Eigenthümlichkeiten der Erdbeben auf philosophisch-methodischem Wege aufgedeckt und selbst diese Erdfunctionen mit den Mondes-Wirkungen in Verbindung gebracht haben, während wir zu gleicher Zeit die Einflüsse dieses Satelliten auf die Meteorologie und den Magnetismus der Erde nicht vergassen. Parallele der Erdbeben, der Nordlichter und des Eidmagnetisinus etc. 43 1 Da Mr. Perrey die Erdbeben in derselben Weise studirt und die Tiiatsachen in verschiedenartigen Tabellen mit Geist geordnet bat, wie man es schon in manchen ähnlichen Richtungen für die Nordlichter that, so muss man sich wundern, dass er sich der leich- tern Arbeit ihrer Vergleichung nicht unterzogen hat. Über die Secular -Frequenz besitzen wir für Erdbeben noch zu wenige Reihenfolgen von genauen Beobachtungen, doch das Wenige, was wir schon über die grössern Perioden der Frequenz der Erdbeben haben, stimmt mit den besser gekannten der Nordlichter überein. Die drei grossen Perioden der grössten Frequenz für Erdbeben vom 17. Jahrhundert bis jetzt findet man genau wieder nach Perrey unter den 25 Perioden Hansteen's für die Nordlichter, seit 502 vor Christi Geburt bis jetzt, namentlich die 23"^ Periode im 17. Jahr- hundert, die 24'" vom J. 1707—88 und die jetzige 25*" (Bull. Acad. Bruxell. 1854, B. 21, Th. 1, p. 136 u. 303). H. Perrey schätzt die Zeiträume der vergleichungsweisen Ruhe für Erdbeben auf 65 — 70 Jahre und Hanstee n dieselbe Zeit der Ruhe für Nordlichter auf 60 — 90 Jahre; Olmstedt aber dehnt diese letzte ganze Periode auf 65 Jahre aus, nämlich 20 — 22 Jahre für den Zeitraum der grössten Frequenz und 46 für den Zwischenraum der Ruhe (Americ. J. of Sc. 1851; Edinb. n. phil. J. 1851, B. 5). Hr. Perrey begnügt sich aber mit der Erwähnung eines ein- zigen Coincidenzfalles beider Phänomene , nämlich am 31. August im Ural. Das Erdbeben wurde merkwürdigerweise von einem stark rosenfarbigen Himmel, so wie von Funken begleitet, nachher wurde die Erscheinung orangengelb und später trat Regen ein (C. R. Ac. d. Sc. P. 1843, B. 17, S. 623). Wenn man aber seine Erdbeben- Tabellen durchblättert, findet man mehrere ähnliche Fälle, wie am 4. November 1704, am 20. Mai 1737, am 3. September, und 10. October 1750, am 2. Jänner 1756, am 29. November 1840 und am 25. Februar 1846 (mit magnet. Pert.). Am 19. und 20. October 1848 wurde ein Erdbeben auf Neu-Zeland von Austral-Lichtern begleitet (Rep. brit. Assoc. 1851, S. 74). Eine erste wichtige Thatsache ist, dass beide Phänomene eine gewisse Periodicität beurkunden und mit gewissen Wetterveränderungen in Verbindiuig stehen. Was die Jahreszeiten und die monatliche Frequenz betrifft, so sind die Resultate schon vergleichbarer, aber hier tritt 432 B o u e. der Umstand ein, dass man etwas vergleicht, was eigentlich sehr schwer zu parallelisiren ist. Die Nordlichter sind nämlich Lichterscheinungen, aber solche elektro-magnetische Emanationen können beständig von der Erde ausgehen, ohne dass wir es gewahren; nur die leuchtenden oder selbst nur die am höchsten sich erstrecken- den Theile sehen wir, und die stärksten wirken so bedeutend auf die magnetische Nadel, dass diese letztere uns davon Kunde gibt. In Grönland und im nördlichen Skandinavien sollen die Nord- lichter fast täglich im Winter vorkommen, wenn auch nicht immer sichtbar oder vielmehr durch Wolken verhüllt. Herr Bravais und seine Mitarbeiter haben 150 Nordlichter während 200 Nächten beob- achtet und nach meinem Kataloge der Nordlichter kamen im Norden wenigstens vom September 1838 bis April 1839 höchsten o bis 6 Nächte ohne Nordlichter für jeden Monat. Bedenkt man aber, dass man auch trübe, regnerische oder nebelichte Nächte jedem Monat zutheilen muss , so kann man wohl annehmen, dass die Nordlichter alltäglich, wenigstens im Herbst, Winter und Frühling, vorhanden sind. So z. B. sah Herr ßravais zu Bossekop keine Nordlichter am 8. und 13. April 1839, weil der Himmel umwölkt war, während man anderswo diese beobachtete. Ausserdem bleibt es in den Polar- Ländern vom 22. April bis zum 22. August immer Tag; da man nur den Mond, die Planeten und die Sterne erster Grösse dann sieht und die Nordlichter selten diese Lichthelle erreichen, so kann man sie nicht wahrnehmen. Herr Hansteen glaubt selbst, wegen grosser magnetischer Perturbationen, dass dieses Phänomen stets in dem Sommer-Solstitium vorkommt, obgleich die Abenddämmerung selbst im nördlichen Europa sie unsichtbar macht (Mem. Acad. de Bruxelles 1847, V. 20, S. 118). Es gibt auch gewisse Gegenden des Erdballs, wie die Anden oder in Europa zwischen dem SQ*^ und 42" der Breite, wo die Erdbeben fast täglich vorkommen (Perrey, Mem. Acad. Dijon 1847, S. 305); da aber nur eine Reihe von chemischen Processen dieselben veranlassen, deren Beginnen die Durchströmung des elektro-magnetischen Fiuidums hervorgerufen hat, so wäre es Unsinn für jeden Erdstoss ein Nordlicht am Pole zu erwarten. Eine wässerige Infiltration wird z. B. wenigstens theilweise die grosse Frequenz der Erdbeben in Chili erklären u. s. w. Die Paroxysmen der Erd- erschütterungen und nicht die einzelnen Stösse kann und soll man mit den Nordlichtern vergleichen. Dieses erfordert aber die Kenntniss !*arallele der Erdbelieii, der Nordlichter und des Erdniag-uetisniiis etc. 433 des ganzen Phänomens auf dem Erdballe; hierin liegt aber die Schwie- rigkeit der Aufgabe, weil das Material noch so unvollständig ist. Auf der andern Seite kann es und wird es auch wahrscheinlich sein, dass die Erdhülle sehr oft schwach gerüttelt wird, ohne dass wir es bemerken. Unsere Sinne sind zu grob und unsere Instru- mente noch nicht fein genug, oder diejenigen, welche diese Lücke der Naturgeheimnisse ausfüllen könnten, sind noch nicht lange genug in Anwendung. Doch wird man einwenden, dass die grossen Erd- magnetismus-Emanationen oder Nordlichter mit denjenigen Erd- beben wohl verglichen werden können, die bemerkbar und bedeutend waren. Dieses mag wohl der Fall im Allgemeinen sein, aber es schliesst nicht die Möglichkeit aus, dass es Nordlichter ohne grosse Erdbeben und fühlbare Erdbeben ohne Polarlichterscheinungen geben kann. In dieser Hinsicht wird unsere Parallele immer hinken, so lange man nicht weitere Fortschritte in der Kenntniss der beiden Phänomene gemacht haben wird. Darum muss man sich auch nicht durch gewisse Differenzen in den Haupteigenthümlichkeiten dieser beiden zu ge- schwind verleiten lassen, eines von dem andern gänzlich trennen zu wollen. Wenn diese Verschiedenheiten allgemein wären und sich in allen Richtungen bewährten , so wäre meine Parallele ganz zu ver- werfen, dieses ist aber ganz und gar nicht der Fall, so dass man untersuchen muss, ob nicht besondere Nebenumstände allein diese Differenzpunkte hervorbringen. In den Erdbeben hat das Winter-Solstitium das Übergewicht der Frequenz über die drei anderen kritischen Zeiten; im Sommer- Solstitium ist die wenigste Frequenz und in den Zeiten derÄquinoctien eine höhere Frequenz, aber kleiner als in dem Winter-Solstitium. Für die Nordlichter ist die Zahl wenigstens in Skandinavien kleiner in dem Winter-Solstitium als gegen die beiden Äquinoctien, so dass Hansteen selbst zwei Maxima der Frequenz der Nordlichter zu den Zeiten der beiden Äquinoctien und zwei Minima zu den Zeiten der Solstitien findet, doch mit der Bemerkung, dass das Minimum im Sommer -Solstitium sich so gestalte, dass man in den letzten 16 Jahren kein Nordlicht im Juni bemerkte, und vom J. 1739 — 62 unter 783 Nordlichtern nur ein einziges in diesen Monat fällt. Eine deutliche Correspondenz ist daraus, wenigstens was das Sommer-Solstitium und den Monat Juni betrifft, zu entnehmen, denn dieser letztere zeigt unter allen zu allen Zeiten die wenigsten 434 B o u e. Erdbeben. Dass aber keine völlige Übereinstimmung für das Winter- Solstitium gegen die Aquinoctien vorhanden ist, muss seine mehrfache Ursache haben. Es kann theilweise von den Umständen abhängen, welche die Luminosität oder die Sichtbarkeit der Nordlichter ermög- lichen, so wie auch von der gemischten Art der Erdbeben, die man im Winter-Solstitium aufzählt. Gäbe es wirklich ganz verschiedene Erdbeben, namentlich einige tiefer gelegene Neben -Functionen der Erdthätigkeit, und mit demThermo-Erdmagnetismus innig verbunden, andere mehr zufällig an gewisse Jahreszeiten und ihre besondere Meteorologie gebundene und nur gegen die äussere Hülle vorhandene, so könnten diese Verschiedenheiten der Phänomene verschwinden. Vergleicht man die monatliche Frequenz der Nord- lichter und Er db eben durch eine Reihe von.Iahren, so findet man eine bestimmte, ja selbst eine allgemeine Über- einstimmung zwischen den Nordlichter-Tabellen Mairan's, Bertholons und Muncke's und denjenigen Perrey's für die Erdbeben vom 4. oder 8. bis zum 19. Jahrhundert im nördlichen Europa sammt Asien, im westlichen Europa (S. 93 u. 94), so wie in acht verschiedenen Becken (S. 28) und imSüdosten Europa's(S.63). Ich meine nämlich nicht eine relative Zahlen-Übereinstimmung, son- dern eine ziemlich ähnliche gegenseitige Zahlen-Proportion zwischen denjenigen der angeführten beiden Phänomene für jeden Monat dieser Jahresreihen. Wenn man aber die Per rey'sche Tabelle mit der Hansteen'schen für Nordlichter vergleicht, so fallen die grössten Zahlen-Dirterenzen auf Februar und März, so wie auf September und October ; Mai, Juni, Juli und selbst August bleiben wie immer für beide Phänomene diejenigen Monate, wo die wenigste Fi-equenz sich einstellt. Besonders im Juli und vorzüglich im Juni gehören diese beiden Erscheinungen zu den Seltenheiten. Nimmt man einzelne Secular reihen dieser beiden Phänomene, so bekommt man selbst für einige Monate dieselben oder sehr nahe stehende Zahlen, wie z. B. für das 17. Jahrhundert u. s. w. Doch viel Werth kann man darauf nicht legen. Denn je weiter wir uns vom heutigen Tage entfernen, je unsicherer werden die Beobachtungen und je geringer stellen sie sich wahrscheinlich gegen die wirkliche Zahl der Erscheinungen dar. Die Vergleichung der monatlichen Beobac h tungen aller beiden Phänomene führt zu dem auffallenden Resultate. paiallt'le der Krdbehen, der Noiillichter und des Erdmag:iietisrinis etc. 435 (lass fast ein Drittel gieicii zeitig am selben Tage und manchmal selbst in derselben Stunde beobachtet wurde. Ich wählte namentlich den 11jährigen Zeitraum von 1837 bis 1847, weil dieser uns näher liegt und die Beobachter sorgfältiger als frü- her waren, so dass man annehmen kann, dass nur wenige Erschei- nungen nicht angeführt wurden. Doch bleiben die Beobachtungen über Erdbeben noch immer im Nachtheile gegen die der Nordlichter, weil man die ersteren sehr oft nur aus den unzuverlässigen Tage- blättern sammeln kann. Vom J. 1837—47 sahen Hansteen und Herr ick 351 Nord- lichter und Perrey zählt 457 Erdbeben auf. Unter dieser Zahl correspondiren genau 47 für den Tag und S für die Stunde der Beobachtung, während noch über 50 andere eine annähernde Correspondenz zeigen, weil sie um einen oder höchstens um zwei Tage differiren. Nehme ich aber für denselben 11jährigen Zeitraum meinen Katalog der Nord- lichter, sammt den Addendis, so bekomme ich 883 Nordlichter für 457 Erdbeben, unter welchen 145 — 156 genau für den Tag und 8 — 10 für die Stunde der Erscheinung und über 100 annähernd für den Tag correspondiren. Auf diese Weise würde über die Hälfte der Erdbeben gleichzeitig mit den Nord- lichtern sein. Doch die wenigste Zeit-Coincidenz zwischen beiden findet im Juli und fast überhaupt in den drei Sommer-Monaten Juni, Juli und August Statt, wo die Nordlichter seltener und oft unsicht- bar sind. Wenn aber beide Phänomene wirklich zusammenhängen, so muss man wohl bedenken, dass Nordlichter wie Erdbeben meistens mehrere Tage dauern, obgleich sie am häufigsten oft nur in den Monaten ihrer grössten Intensität wahrgenommen werden können, obwohl, wie schon gesagt, alle Nordlichter nicht nothwendig Erd- beben und vorzüglich für uns fühlbare erzeugen müssen. Alle Nord- lichter werden ja von uns nicht gesehen, obgleich manche magne- tische Perturbation, wie die am 18. April 1842 zu Parma u. s. w., ihr Vorhandensein vermuthen Hess. Auf diese Weise würde man selbst berechtigt sein , diese Correspondenz noch weiter auszudehnen und sich nicht an eine Zeit-Differenz von 2, 3 oder 4 Tagen zu kehren. Wenigstens sind in allen Jahren die Monate fast nie f r e i von sichtbaren oder g e s e h e n e n N o r d 1 i c h t o r n . in 436 B 0 u e. denen manche oder sehr starke Erdbeben vorkommen. Wenn man uns aber von zehn Erderschütterungen in der Stunde und ISO in 24 Stunden erzählt, so brauchen wir für diese Masse von Oscillationen nur ein starkes Nordlicht, weil, wie schon gesagt, wenn die chemische Nebenursache der Erdbeben einmal entwickelt ist, ihr wei- terer Verlauf manchmal mehr oder weniger Zeit bis zum Schlüsse der Operation brauchen Avird. A fortiori muss man dasselbe Argument auf diejenigen Erdbeben anwenden, welche Monate oder selbst Jahre dauern, wie einige in Chili, im Neapolitanischen u. s. w. oder die in Albanien und Dalmatien, wo manchmal alle 3 Stunden 4 oder 5 Er- schütterungen erfolgen. Um Ragusa dauerten die Stösse vom Sep- tember 1843 bis August 1844. Alle diese Gegenden liegen nahe beim Meere, wo Wasser in der Erde und vorzüglich in einer schon gerüt- telten einsickert und eine wiederholte chemische Thätigkeit hervorzu- bringen im Stande ist. Man kann sich auch dadurch die Entstehung von Wasseransammlungen oder comprimirten Gasdruck leicht denken. Aber hier kommen wir wieder zu der unvollständigen Kenntniss mancher Erdbeben durch Zeltungen und zu der Verwechslung localer Erschütterungen mit den grossen tellurischen, mit denen sie nur der Sache , aber nicht der Grundursache nach einige Ähnlichkeit haben. Die Einwendung, ob diese Correspondenz nicht einzig und allein ein P r obabilitätsz ufall wäre, könnte man gelten lassen, wenn die Zahl der Übereinstimmungen sich nicht so gross darstellte. — Natürlicherweise steigert sich die Proportion der Coin- cidenzfälle mit der Zahl der gegenseitigen Beobachtungen. Doch wäre selbst zu allen Zeiten und Perioden eine Permanenz der Nord- lichter wenigstens in den Nordpolar-Gegenden mit Bravais fast anzunehmen (Commiss. du Nord. Aur. bor. S. 543), was noch zwei- felhaft ist, so könnte man doch den Unterschied zwischen den grossen und kleinen dieser Erscheinungen zu unserer Parallele brau- chen. Dann, um dieser Einwendung wirkliche Geltung zu geben, müsste auch in keiner andern Richtung eine Correspondenz oder selbst eine Ähnlichkeit bemerkt werden. Auf der andern Seite, wenn Erdbeben in gewissen Gegenden mehr Zeit-Coincidenz mit Nordlichtern, als an andern Orten zeigen, und wenn dieses am häufigsten der Fall in oft gerüttelten Gegenden oder in solchen als Centrum von Erdbeben geltenden ist, wie zu Comrie in Schottland u. s. w., so gebe ich gerne zu, dass es in Parallelf der Erdbeben, der Nordlichter iind des Erdmagnetismus etc. 43 T diesem Falle ein Probabilitätszufall ist. Weil man von jenen Örtern mehr Beobachtungen als von anderen hat, so wird dieZeit-Coincidenz- zahl leichter erhöht. Aus einer ähnlichen Ursache lege ich keinen besondern Werth auf die Coincidenz der Stunde zwischen Erdbeben und Nordlichter, weil letztere meistens mehrere Stunden dauern. Dazu tritt noch der Umstand, dass bei sorgfältigen Untersuchun- gen der correspondirenden Phänomene gewisse sehr bezeich- nende Nebenumstände vorkommen. Wenn eine tägliche oder selbst stündliche Correspondenz vorhanden ist, so stellt sich meistens der Fall ein, dass beide Phänomene sehr stark waren, dass magne- tische Perturbationen wahrgenommen wurden , dass in der Atmo- sphäre schreckliche Stürme entstanden , dass der Barometer unge- heure Schwankungen oder Veränderungen im Luftdrucke angab, dass Detonationen oder Gezische mit oder ohne blutrothen oder gelben Streifen am Himmel die Erdbeben begleiteten, dass Elektri- citäts-Erscheinungen in der Atmosphäre vorhanden waren u. s. w. Beim Erdbeben vom 2. Jänner 1756 wird der ganze Himmel beiläufig 13' als voll Flammen beschrieben, die von O.-W. sich erstreckten und später nach Norden gingen. Bedeutende Wetter- Veränderungen scheinen wenigstens im Norden mit Polarlichtern ver- bunden zu sein, was auch der Fall mit Erdbeben ist; in West-Indien ist es selbst eine Volkssage. Ob das Zischen bei Erdbeben nie vom elektro-magnetischen Fluidum, sondern von Gas-Ausströmung her- rührt, wissen wir noch nicht ganz bestimmt. Wie schon erwähnt, führen einige Thatsachen zu der Annahme, dass die N.-S.- oder S.-N.-Rich tun gen der Erdbeben oft die fürchterlichsten sind, wie z. B. das von 1783 in Cala- brien, das von 1755 zu Lissabon u. s. w. ; sonst geben uns ihre bis jetzt beobachteten Richtungen wenig Aufschluss für unser Parallel zwischen diesem Phänomen und den Nordlichtern, wenn wir die Wirkungen der elektro-magnetischen Induction auf der Erde durch ihre Rotation nicht in Betracht ziehen sollten. Der Mond hat auf die Meteorologie und den Magnetismus des Erdballes einen, demjenigen der Sonne ähnlichen Einfluss, welcher durch gewisse proportionale Verhältnisse mit der Grösse und Ent- fernungsverschiedenheit beider Gestirne, sowie auch durch V^er- schiedenheiten im Lichte und Temperatur bestimmt wird. Sind aber Nordlichter nur augenscheinliche oder greifbare Offenbarungen des Sitzb. d. matliem.-naturw. Tl. XXH. Rd II. Hfl. 29 438 B o u 4. magnetischen Erdfluichims, so muss der Mond auch einen gewissen Einfliiss auf diese ausüben. Kann man zu diesen Polar-Ausströmungen des elektro-niagnetischen Fluidiims die Erdbeben als Nebenerschei- nungen oder CoroUare ansehen, so müssen auch diese letztere von den Mondesphasen berührt werden. So erklärt es sich denn ganz naturgeniäss, was wir über die Verhältnisse der Erdheben zum Monde nach Hrn. Perrey's geistreichen Untersuchungen gesagt haben, während andererseits das Frequenz - Maxi mu m d er Nordlichter in die Oppo- sitionszeit und das Maximum in die Conjunction fallen, wenn man den modificirten Einfluss wohl erwägt, den die ver- schiedene Zeit des Mondaufganges auf die Stunde der Frequenz- Maxima der sichtbaren Nordlichter ausübt. Dieses Resultat corre- spondirt aber gerade mit dem Gesetze der magnetischen Variationen. (Broun, Proceed. roy. Soc. Edinb. 1850, B. 2, N. 39, S. 344 und Americ J. of Sc. 1851, N. F. B. 11, S. 141.) Schon im Jahre 1803 hatte Ritter ein Maximum derFrequenz dieser Lichterscheinungen in den Zeiten gefunden , wo die Schiefe der Ekliptik ihren mittlem Werth durchgeht oder wenn der aufstei- gende Knoten des Mondeskreislaufes eine Länge von 3 oder 9 Z. hat. (Gilb. Ann. 1803, B. 25, S. 206.) Endlich wenn Mairan in seiner Behauptung Recht hätte, dass die Frequenz der Nordlichter z \\' e i m a 1 grösser ist wenn die Erde im Perihelion (Traite, S. 555), als wenn sie in dem Theile ihrer Bahn ist, wo sie am weitesten von der Sonne kommt, so müsste man sehen, oh diese Differenz sich auch für die Erdbeben bestätiget. Doch überhaupt, wenn Differenzen sich zeigen, muss man anstatt zu verzagen, diese eher vernünftig zu erklären suchen, oder selbst nur den zukünftigen Beobachtungen anheim stellen. Jelzt muss ich auch die Haupteigenheiten des Erd- magnetismus in Erinnerung bringen, weil sie ähnliche Verhält- nisse wie diejenigen der Nordlichter und Erdbeben zeigen und sich zu gleicher Zeit mit der Meteorologie der Erde, sowie ganz besonders mit ihrer Temperatur- Vertheilung und ihren Variationen innig verbinden ^). 1) Siehe Ampere, Edinb. phil. .1. 182i, Bd. 4, S. 435. — Barlow, London phil. Tr. 1827, Bd. 117, Th. 2, S.418. — Uansteen (Chr.), Demulationib. qiias subit Parallele der Enlhehen, der Nordlicliter und des Erdmag-iielismus efc. 439 Erstlich haben nicht nur die magnetischen Störungen, sondern auch die anderen Erscheinungen eine gewisse s e c u I ä r e u n d j ä h r- liche (siehe Sahine in Pogg. Ann. 1850, Bd. 79, S. 478) Perio- dicität, die mit derjenigen der Nordh'chter und darum auch mit derjenigen der Erdbeben (wenigstens so weit man es bis jetzt weiss) zu correspondiren scheinen. Im Jahre 1821 hat H a n s t e e n bewiesen, dass die Intensität des Erdmagnetismus wie die Declination jährlichen und täglichen Varia- tionen unterworfen ist und hat die Maxima und Minima dafür gege- ben. (Edinb. phil. J. 1820, B. 4, S. 293; Ann. d. Ch. et Phys. 1821, B. 17, S. 326; Nyt. Mag. for. Naturvid. 1839, B. 2, S. 207 — 240.) Das absolute Minimum der Intensität ist im Winter und das Maximum im Sommer, während gerade die grösste Zahl der Nordlichter in den Winter und die kleinste in den Sommer fällt. Dass die Intensität auch seculären Veränderungen unterworfen ist, ist noch jetzt nicht recht ausgemittelt, doch wird dieses schon durch die Geologie und die wahrscheinlich niedriger gewordene Temperatur des Innern der Erde bewiesen. Der Eintluss der Temperatur auf die Intensität der magnetischen Kraft, so wie auf die tägliche Variation dieser (Christie, Lond. Phil. Tr.l825, Th.l, Abb. l;Ed. n. Phil. J. 1826, B. 14, S. 140; Ann. of Phil. 1825, B. 26, S.432) und darum auf die isodynamischen Linien, ist eine bekannte Thatsache. (Kupffer, Pogg. Ann. 1829, B. 15, S. 190.) Auch haben Brewster und andere Physiker, wieMuncke, die Identität der Isother men und Isodynamen, so wie die Analogie des i s o t h e r m a 1 e n und magnetischen Central- punktes ausgesprochen. (Tr. Edinb. r. Soc. 1821, B. 9, Tb. 1, S. 224.) Hansteen hat auch die Coincidenz der magne- tischen isoklinen Linien mit den Isothermen erläutert. (Schweigg. J. Ch. 1826, N. F. B. 16, S. 208.) Die anderen entdeckten Secular-Be wegungen in mag- netischen Äquator- und S e c u I a r - V a r i a t i o n e u der drei Hauptrichtungen des Erdmagnetismus correspondiren wahrscheinlich, wie schon gesagt, mit der Hervorbringung der Ketten- momentum virgae mag-neticae partim oh teinporis, partim oh teniperatiirae miitalioiiihiis. Christianae 1842 in 4". — Lieut. Maury, Prohahie Helation hetween niagnetism a. the Circulation of the Atmosphere. ISöl. 4". 29» 440 B o II e. und Gebirgs- Systeme in verschiedenen Richtungen und hängen auf diese Weise mit Erdbeben und durch diese mit Nordh'chtern eben sowohl ehemals wie jetzt zusammen. Darum konnte im Jahre 1830 Neck er de Saussure auf die sehr innigen Verhältnisse zwischen den isodynamischen Linien und die Schich- tung so wie das Streichen der meisten Hauptketten auf- merksam machen. (Bibl. univ. Genevel830, B.43, S. 166— ISO.j Im J. 1826 erkannte Dr. T. J. Seebeck die innigen Verhält- nisse der magnetis che n Polarität, di e Lage des magne- tis c h e n Ä q u a t o r s u n d d i e V e r ä n d e r u n g e n in den D e c I i- nations-Linien mit der Lage der grossen Linien sowohl der Vulcane als der Erzgänge und Lager. (Pogg. Ann. 1826, B. 6 [a. F. B. 82J, S. 280—286. Bull. Fer. 1829, B. 16, S. 175.) Hopkins hat dieses Thema für Amerika und Europa weiter ausgeführt. (Connect. of Geol. with Magnetism 1844 und 1851, s. Taf. 6.) Herr Roh. VV ere Fox hat auch die Coinci- d e n z der Richtung e i n i g e r G ä n g e mit dem magnetischen M er idi an anerkennen wollen, während andere d i esen letzten unter besondere Winkel durchschn eiden. (Phil. Mag. 1829, B. 6, S. 17—21.) Im Jahre 1 847 warf sich der unvergessliche Me 1 1 o n i die Frage auf. ob nicht der Erdmagnetismus mit den Veränderungen in der Höhe der Continente in einiger Verbindung wäre. (Bibl. univ. Geneve 1847, B. 5, S. 330; L"lnstitut 1847, S. 368.) Darum konnte ich im J. 1849 die sogenannte äquatoriale K e 1 1 e n b i 1 d u n g mit den mag- netischen i s 0 d y n a m i s c h e n L i n i e n , d i e nach dem Meri- diane, so wie d i e d e n Ä q u a 1 0 r schief schneidende mit den Linien der magnetischen Declination in Verbin- dung bringen. (Sitzungber. d. k. Ak. d. Wissch. 1849, S. 283.) Haben wir auf diese Weise die Gewissheit von einer grossen Gestirne- oder Sonnen-Wirkung auf unsern tellurischen Magnetismus, so sind in viel kleinerem Massstabe auf der Erde solche magne- tische Variationen stellen w ei se bekannt. Wie die Magnet- Nadel auf SchifTen durch Ausstattung oder Ladung der letzteren affi- cirtwird, so geht es ihr auf der Erdoberfläche in gewissen Gegenden (Baudouin des Marattes, C. R. Ac. d. Sc. P. 1837, B. 1, S.73; Pogg. Ann. 1836, B. 37, S.456 u. Fournet, Ann. Soc. r. d'agric. Sc. nat. Lyon 1848 , B. 1 1, S. 143 — 195); wo besondere Berge, Parallele der Erdbeben, der Nordlichter und des Erdmagnetismus etc. 441 Felsarten, Metalle U.S. w. '),so wie auch locale Temperatur- Anomalien vorhanden sind 3). Dieses sind nur, wie Herr Kr eil sie nennt, rein örtliche Störungen der geographischen, diesen Plätzen zugehörigen Declination. Die diese Veränderungen hervorbringenden Neb enpol e können den Einfluss der Hauptpole örtlich verstärken oder vermindern. (Denksch. d. k, Akad. 1849, B. 1, S. 309.) Auf diese Weise bildet man Störungs-Scalen von S. nach N. für die verschiedenen Länder und Continente, wie man auch ähnliche von 0. nach W. nach den Tageszeiten veranstalten kann. Schon etwas ganz anderes und allgemeines sind die Einflüsse der absoluten Höhen und der geometrischen Bildung der Erdoberfläche auf den Erdmagnetismus s). Mit der Höhe vermindert sich der Magnetismus so wie die Temperatur und möglichst befolgt diese Verminderung (wie in magnetischen Attrac- tionen) das entgegengesetzte Gesetz des Quadrats der Entfer- nung. Doch nach Herrn K r e i 1 wäre diese Verminderung wenigstens für die horizontale Intensität bis auf eine Höhe von 1399 Tois. mit unseren jetzigen noch unvollkommenen Instrumenten kaum zu bemerken. (Denksch. d. k. Ak. 1849, B. 1, S. 279.) *) Grosse Gebirge haben einen entscheidenden Einfluss aufdie magnetischen Phänomene und auf die Richtung der isodynamischen Linien. (Siehe Phillips, Brit. Ass. 1836; Edinb. n. Phil. J. 1836, B. 21, S. 366; Locke. Amer. Assoc. 1841: Amer. J. of Sc. 1841, B. 41, S. 171.) Herr 1) Siehe Anhang I. Zeigen alle vulcanischen und platonischen Gesteine eine magne- tische Polarität wegen ihres Eisengehaltes? 2) Siehe Fox (Hob. Were), Unregelmässigkeiten in der Magnetnadel durch theilweise Erwärmung und gegenseitige Verhältnisse des Erdmagnetismus , der geologischen Structur und der thermo-elektrischen Erdströmungen. Lond. roy. Soc. 1832, 3. und 10. Mai. 3) Siehe K. Kof istka, Berichte und Mittheil, der Freunde der Naturwissenschaften in Wien, 18ä0, Bd. 6, S. 139—149. Leonh. Jahrb. I8Ö1, S. HO— llö. ») Foster (Capit.), Lond. roy. Soc. 1828. 10. Jan. Kupffer, Voyage ä l'Elbrons 1830. Bull. Fer. Sc. nat. 1831, B. 26, S. 26. F erb es Brit. Assoc. 1836. Edinb. n. phil. J. 1836, B. 21, S. 3.36. Phil. mag. B. 10, S. 261 ; 1837, B. 11, 8.363. Americ. J.ofSe. 1837. B. 31, S. 369, f. 3000 engl. F. Höhe 0001 mitU. Vermind. d. magnet. Intensität. CR. Ac. d. Sc. P. 1837, B. 4, S. 93, durch Boussingault f. Columbia widerlegt dito S. 93. 442 f " " ^■ Krei! hat uns dieses für die Alpen deutlich auseinander gesetzt, nicht nur für die D e c 1 i n a t i o n , I n c 1 i n a t i o n und horizontale Intensität, sondern auch für die Intensität der magneti- schen Gesammtkraft, was viel schwerer war. (Denkschr. d. k. Ak. 1850, B. 1, S. 26J) — 310 und 1854, B. 10, S. 46.) Herr Dr. La m ont ist durch seine magnetischen Karten von Deutschland und Baiern 1854 und andere Beobach- tungen!) dahin geführt worden, eine höchst wiclitige Verbindung zwischen den magnetischen (Kurven und den Uneben- heit e n d e r E i- d o b e r fl ä c h e s 0 w i e d e n F 0 r m e n d e r C o n- tinente zuerkennen. (Siehe auch Alex. Walker, Phil. Mag. 1833, S. 426; Conybeare, ebenda B. 4, S. 1 — 5.) Die Curven zeigen eine sehr grosse Begelmässigkeit und nur hier und da ist ein Störungsbezirk, wo dann eine Ausbeugung der Curven eintritt. In sämmtlichen Störungsbezirken sind die Curven auf ähnliche Weise modificirt und jeder Abweichungsbezirk hat einen für alle Störungen gemeinsamen Mittelpunkt, mithin werden alle Störungen von einerlei Kraft hervorgerufen. Die mathematische Berechnung zeigt, dass in der Mitte eines jeden Störungsbezirkes ein Überschuss von südlichem Magnetismus wirksam ist. Jedoch von der andern Seite hängt diese modificirende Kraft mit dem Erdmagnetismus auf folgende Weise wahrscheinlich zusammen. Im Innern der Erde ist ein magnetischer Kern, der unsere Magnetnadeln anzieht, ihre Bichtung und Kraft bedingt. Dernuigneti- sche Erdkern hat seinen Südpol in der nördlichen Hemisphäre. In den Störungsbezirken ist eine Verstärkung der sonst vorhandenen Kraft, oder mit anderen Worten, einzelne Punkte des Erdkerns üben eine grössere Wirkung aus. Diese können keine anderen sein als die Erhöhungen des Erdkerns, welche der Erdoberfläche näher zustehen kommen und nach den Gesetzen des Magnetismus schon durch ihr Hervorragen einen Überschuss der Kraft entwickeln müssen. Nach Herrn Lamont, sowie in der Theorie des Herrn von Hansteen, hat die Erde einen festen dichten metallischen oder von zahlreichen Metall-Adern durchzogenen meteoreisen-ähnlichen Kern, welcher alle Eigenschaften unserer gewöhnlichen Stahl-Magnete 1) Dr. Lamont bereist jetzt auf Kosten des Königs von Baiern die iberisciic Halbinsel, um daselbst mau'uetische Karleu zu entwerfen. Parallele der Erdlieben, der Nordlichter und des Erdiiuignelismus etc. 4-43 besitzt *)• Dieser Kern ist durch eine dünne Schiclite von mehr oder weniger loeiieren Materien, wie harte und weiche Felsschichten, oxy- dirte Metalle u. s. w. umhüllt. (Vergleiche Deine, Lettres physiques de la terre, 1798, S. 102 und 104.) Jede Seite dieses (wahrschein- lich kantigen) Kerns üht einen seiner Grösse entsprechenden Einfluss, wenn er sich der Erdoberfläche nähert, und ändert mehr oder weniger den Verlauf der magnetischen Curven. Wenn aber die Unregel- mässigkeiten letzterer durch die Gebirgszüge und Erhöhungen bedingt sind, so wird die äussere Fläche der Erde durch eine magne- tische Karte genau gegeben. Die Bildung der Gebirgssystenie ist im nothwendigen Zusammenhange mit der Form des Kerns, und darum correspondiren die Formen der Contiiiente auffallend mit den magne- tischen Declinations -Curven und Isodynamen. (Bull, mathem.-phys. Kl. der k. bayer. Akademie 9. Dccember 18S4; Augsb. allgem. Zeitung Nr. 48 vom 17. Febr. 1855 und Pogg. Annalen 1855, Bd. 95, Seite 47G— 481.) In der südlichen Hemisphäre ist der Erdmagnetismus stärker, mehr zusammengedrängt oder näher an der Oberfläche als in den nördlichen ; die grösste südliche Intensität überschreitet um ein Drittel die grösste nördliche. Auf der andern Seite ist die Intensität in allen Meridianen nicht gleich und es gibt in der Äquatorial-Zone zwei Pole der kleinsten Intensität, welche alle beide in die Oceane fallen, nämlich in der Nähe von St. Helena und fast auf der entgegengesetzten Seite der Erde im stillen Ocean. Mit diesen Polen steht die Declination in Verbindung, die auf der europäisch-afrikanischen Hälfte mehr oder weniger west- lich und auf der asiatisch-amerikanischen mehr oder weniger östlich ist. Eine Gegend im östlichen Asien bildet die einzige Ausnahme, weil daselbst eine geringe westliche Abweichung angetroffen wird. 1) Dieser Gedanke ist eigentlich ein alter, welcher nur mit mehr Wissenschaft unter- stützt wird. Siehe Halley, Erd-Nucleus in einerhohlen Sphäre, Lond. phil. Tr. 1719, Bd. 29, S. 563. — Semeys (M.) deutsch. Übers, aus dem Holliindisclien : Aus den Wirkungen des Magnets hergeleitete Abhandlung von der Innern Beschaffenheit der Erdkugel, Niirnb. 1764, 4" — Rob. .lanieson, Mem. Wern.Soc. Edinb. 1814. Bd. 2. S. 221. — Steinhaus er, ein Planet im Innern der Eide und ihre Bahn-Bestimmung. Gilbe rfs Annalen, 1817, Bd. 57, S. 393— 418, Taf. 3, 1819, Bd. 61, S. 75— 97, Taf. 3. Kritik von .Mollweida, Bd. 62, S. 412. — Chladni (E. F. F.), Periodische Änderungen der magnetischen Declination und Inclination beweisen, dass etwas sich regsam gegen Osten in der Erde bewegt. Detlo 1819, Bd. IG, S. 75. 444 B o u e. Zwischen beiden so charakterisirten Erdhälfteii windet sich die Curve ohne Abweichung. Endlieh stimmt die Intensität mit der Inclination nicht überein, wie es bei regehnässiger Vertheihing des Magnetismus zu erwarten wäre. Die grösste Intensität fällt nicht mit den magnetischen Polen zusammen, sondern liegt in einem Punkte 20." südlicher und ungefähr in der- selben Mittagslinie (Breite -\- 54", Länge 279» von Ferro). Ein secundärer Punkt grösster Intensität findet sich in Sibirien (Br. -f- 71 ", Länge 138") Im Süden wäre die grösste Intensität ganz in der Nähe des magnetischen Poles. (Siehe Lamo nt's Erdmagnetismus, Seite 261—262.) Diese geographischen Eigenheiten des Erdmagnetismus sind bis jetzt unerklärt, aber es können gewisse Eigenthümlichkeiten auf die magnetischen Strömungen und dadurch auf die Erdbeben und ihre Richtungen einen bedeutenden Einfluss haben. Dieses wird schon sattsam durch die Declination und Inclination bewiesen. Wenn die allgemeine Form der Continente sich wohl nach der Linie ohne Abweichung richtet, so wird man versucht zu fragen, ob das Über- gewicht des Wassers in der südlichen Hemisphäre und dasjenige der Continente in der nördlichen, sowie die nord-südlichen Stellungen der zwei Continental- Massen zwischen ZM'ei ungeheuren Meeres- Becken nicht in einiger Verbindung mit dieser Geographie des Erdmagnetismus sein könnte, wenn man wenigstens dazu gewisse geometrische Formen in dem festen Erdkern annehmen möchte. Letzterer würde in allen Fällen etwas schief und excentrisch in der Erdhülle liegen. Die magnetischen Stürme pflanzen sich in un mess- bar er Zeit über die ganze Erdoberfläche aus. Sie werden aber überall nicht gleichartig wahrgenommen, selbst in nahen Orten zin- selben Zeit werden verschiedene und selbst ganz entgegengesetzte Bewegungen beobachtet, was in der Natur und Entstehungsweise der Störungen sowie in der geographi- schen Lage und anderen örtlichen oder mineralogischen Verhält- nissen ihren Grund haben mag. Mit dem grossen Erdbeben hat es ähnliche Bewandtniss, was auch sein muss, wenn sie nur Nebenwir- kungen der elektro-magnetischen Durchströmungen oder Equilibrium- Tendenz sind. Diejenigen Punkte, wo die Erdbeben gleichzeitig gespürt werden, bilden die cose ismi sehe L ini e des Hrn. Mall et. Parallele der Krdheiien, der Nordlichter und des Erdiiiagiietismus etc. 445 (Trarisact. irish Acad. 1846, ßil. 21, Tii. 1.) Als Beispiel diene das Erdbeben vom 13. Jänner 1804 in Spanien und Holland, und das vom 29. November 1840 in Brüssel und Konstantinopel, dann das vom 10. December 1840 in Neapel, Sibirien und den mollukkiscben Inseln, und das vom 21. December 1845 in den Abruzzen, Illyrien und Schottland, endlich das vom S.Jänner 1856 um 2 UhrA.M. in Galatz und um 4 Uhr A. M. in Brieg (Wallis) u.s. w. Sie umfassen manchmal bedeutende Theile der Erde, so wurde das grosse Erdbeben von 1783 vom Innern von Africa, über Portugal bis nach Norwegen und Grönland gespürt, ein anderes reichte von Island bis Polen, und in der neuen Welt werden manchmal die östliche und vorzüglich die west- liche Küste, sowohl in Süd- als in Nord-Amerika fast in nordsüdlicher Richtung gemeinsam gerüttelt. (R. Solly Edinb. n. phil. J. 1844, B. 37, S. 183.) Merkwürdig war im November 1783 der Umstand, dass am 1. November die westlichen Ufer des Atlantik schrecklich erschüttert wurden, und fast dasselbe den 18. November in den Antillen und Nord-Amerika geschah. Wie bei den magnetischen Strömungen ist auch an vielen Orten der Zeitanfang derselben Erschütterung verschieden, so dass man manchmal d u r c h d e n Z e i t u n t e r s c h i e d d e r E r s c h e i n u n g an zwei Orten einen Begriff der Geschwindigkeit der Propagation des Stosses oder der Vibration beko m m t. Die dynamische Bewegung des grossen Erdbebens in Lissabon den I.November 1735 um 9 Uhr wurde in England nach den Orten um 9, 10 und 11 Uhr und nur um 4 Uhr in Christiansand gespürt. Hr. Kr ei i fand zwischen dem Erdbeben vom 23. Jänner 1838 zu Odessa und Mailand eine Differenz von 10 Minuten. Nach einem auf der See durch zwei Schiffe gefühlten Erdbeben, berechnet Dr. Robinson die Geschwindigkeits-Propagation der Erschütterungswelle auf eine Meile in 5 Secunden oder etwas weniger als die des Schalles (1 Meile in 4-6 See). Nach Beobachtungen während 12 Erdbeben schätzt sie Herr Mallet auf 990—6586 Fuss per Secunde, nach dem ver- schiedenen durchgangenen Material. Er meint nämlich, dass die Geschwindigkeit durch die verschiedenen Gebirgsarten so bedeutend modificirt wird, dass sie im festen Gestein über 5000 Fuss betragen, und in alluvialen oder lockeren Gebilden bis unter 1 000 Fuss sinken kann. (Report brit. Assoc. 1851, S. 38, 1852, S. 316.) Er gibt die Dauer der Welle oft auf 10 — 12 Secunden an, ehe sie einen 446 B o u e. Ort vei'lässt, so dass ihre Bogenlänge mehrere englische Meilen beträgt. Durcli die Neben um stände äussern sich die magne- tischen Störungen nicht auf gleiche Weise; es gibt grosse Oscillationen, hohe und tiefe Stände der Magnetnadel, ohne beträchtliche Bewegung, Stösse, ein Zittern, Abweichungen u. s. \v., und diese verschiedenen Störungen haben auch nicht überall densel- ben Verlauf. So bemerkt man im Norden und Süden grosse Bewe- gungen und in Äquatorialgegenden hohen oder tiefen Stand. Grosse Bewegungen an einem Orte werden auch in einem andern nur immer durch beständige Unruhe ausgedrückt, was ebenfalls für die Erdbeben gilt, w^enn man sie gehörig vergleicht. Ob jede magnetische Änderung sich an beiden Polen gleich- zeitig offenbart, wie die Theorie es erheischt, wissen wir durch Nordlichter- Beobachtungen noch nicht. Man besitzt nur einige Beobachtungen über gleichzeitige Nordlichter an beiden Polen, wie diejenigen am 19. Jänner 1839 (Tessan, Voyage de la Venus Pe Phys. B. ö, S. 270 und Bravais Aur. bor. Scandinavie S. 2 IS). An einem Magnet werden beide Pole zugleich stärker oder schwächer, in der Erde stellt sich das Gegentheil ein, namentlich, wenn die Inten- sität bei den täglichen Bewegungen, so wie bei den Störungen, im Norden zunimmt, vermindert sie sich im Süden. Der Indifferenzpunkt des Erdmagnetismus oder die Lage der magnetischen Axe oder beide zugleich müssen sieh ändern, das gäbe die Erklärung (La mo nfs Erdmagnetismus, S. 273). Dieser noch zweifelhafte theoretische Theil kann aber für die Erdbeben und ihren Zusammenhang mit der Geologie mit dem Erdmagnetismus höchst wichtig werden. Nach einigen Physikern scheinen die magnetischen Stö- rungen von keiner bestimmten Quelle auszugehen, sondern die Änderungen des Erdmagnetismus finden wie im Mag netstabe Statt, das heisst, ein magnetisches Gleich- gewicht stellt sich im Augenblicke jeder vorkommenden Änderung durch ein Verhältniss des Nächsten zum Nächsten (?) ein, das man nur uneigentlich Strömung nennen darf. Dieses würde unsere Er- klärung der normalen sowohl als der sogenannten kreisförmigen Erdbeben nicht beeinträchtigen, die normale Bichtung aller grös- seren und stärkeren Erdbeben bleibt einmal diejenige von Nord-Süd oder Süd-Nord. Parallele der Eidliulieii, der Noidlicliter und des Erdinagiietisiiius etc. 447 Dann kommt der Umstand wohl zu berücksichtigen, der zwischen den Erdmagnetismus -Erscheinungen und den Erdbeben stattfindet, nämlich, dass wenn die Kraft der Erdbeben überall gleich scheint, ihre grösste doch zwischen den Tropen sich offenbart, so wie a u c h j e n e h e i s s e Zone am meisten von Erdbeben zu leiden hat und die grösste Zahl der Vul- cane besitzt. Wir finden da dasselbe geographische Verhältniss als für die elektro-meteorologischen und anemometrischen Phänomene, Avelche ihre grösste Intensität zwischen den Wenden haben, wo doch der Barometergang regelmässiger und die allgemeine Temperatur- Differenz viel kleiner als in den anderen Zonen ist. Im Erdmagnetis- mus im Gegentheil nimmt die Grösse d er Bewegung allmäh- lich vom Äquator gegen beide Pole zu und in der Äffuatorial-Zone trifft man nur geringe Bewegungen, doch die Form bleibt dabei im Wesentlichen ungeändert. Dieser Contrast ist aber nur scheinbar, weil man eine grosse Erdfunction mit etwas vergleicht, das nur eine Nebenfolge von dieser ist, ungefähr so wie die Excretionen des thierischen Körpers sich zur Thätigkeit des Nervensystems verhalten. Zwischen den Tropen herrscht die grösste Hitze und durch die Rotation der Erde besondere Luftzüge, darum offenbart sich uns ihre Meteorologie und ihr Erd- magnetismus unter besonderen Formen. Auf der andern Seite ist die Erde unter den Tropen nicht nur der gewölbteste Theil des Erdballes, sondern wäre ihr Kern oder nur die Hülle des möglichst dichten Kerns noch nicht starr, so müssten die teigartigen warmen Massen durch die Rotation vorzüglich gegen diese bauchige und gespaltene Mitte der Erdhülle beständig gepresst werden. Nimmt man noch dazu die ewigen magnetischen Strömungen von den Polen zum Äquator und die thermischen von diesem zu den Polen, so bekommt man manche der nothwendigsten Factoren, um sich eine grössere Frequenz der Erdbeben und Vulcane zwischen den Tropen zu erklären. Darum haben auch die g e m ä s s i g t e n Zonen die wenigsten Vulcane, welche im Gegentheil gegen beide Pole, so wie gegen den Äquator angehäuft erseheinen. Die magnetischen Störungen erleiden Modifica- tionen von Süd nach Nord, so wie von Ost nach West. Im Süden sind die Bewegungen der Dcclinationsnadel in entgegen- gesetzter Richtung als im Norden, doch harmoniren sie wenigstens. 448 « " " e. ,le weiter man sich vom Äquator entfernt, desto mehr Abweichungen wird man in der Form gewahr, indem, so weit unsere Kenntniss geht, die Störungen in den Polargegenden eine ausserordentliche Grösse annehmen und ihre Form gänzlich verändern. Was die Modificationen von Ost nach West betrifft, so hängt in jedem einzelnen Orte die Richtung und Häufigkeit der Störungen der Declinationsnadel von der Tageszeit ab und die Bewegung geht in der Regel nach derselben Form wie die tägliche Bewegung. Wenn auf diese Weise die gleichzeitigen Störungen in beiden östlichen und westlichen Hemisphären in entgegengesetzter Richtung sich offen- baren, so besteht ein allmählicher Übergang der einen in die andere, und es muss Stationen zwischen beiden geben , wo in der Declina- tionsnadel weder eine östliche noch eine westliche Abweichung vor- kömmt. Dadurch wird es auch deutlich, dass die Störungen von Osten nach Westen weit stärker als von Norden nach Süden modificirt werden. Wenn man sieh dieStörungsscala in diesen zwei Richtungen construirt und die Beobachtungsregister an den verschiedenen magnetischen Stationen vergleicht, so sieht man ein, dass ausser dem täglichen, durch die Rotation der Erde für die verschiedenen Theile der letzteren modificirten, Einfluss der Sonne es noch eine andere und mächtigere innere Ursache gibt, welche die Störungen von Osten nach W^esten in ähnlicher Weise wie von Norden nach Süden verändert. DieBewegungen der horizontalen Intensität in dem- selben Meridian haben eben so viele Ähnlichkeit wie jene der Declination, und erst in den Polargegenden verschwindet diese Ähn- lichkeit. Auch die Störungen der Intensität haben eine Analogie mit denen der Declination , indem sie sich in der Nord- und Süd-Hemi- sphäre im entgegengesetzten Sinne äussern. Was die Störungen der horizontalen Intensität betrifft, so ist darüber noch kein Gesetz vorhanden. Überhaupt ist die Untersuchung der Störungen für alle drei magnetischen Elemente in den verschiedenen Stationen noch zu unvollständig; dann ist auch die horizontale Inten- sität kein unabhängiges Element, sondern steht mit der Inclination in enger Verbindung. Die Lloydischen Inclinations-Instrumente sind kaum überall im Gange. Wie wichtig letztere Untersuchungen sind, beweiset schon das Gesetz, was Herr Dr. Lamont aus manchen Beobachtungen gefunden hat, nämlich, dass die Änderungen in der Horizontalkraft genau zweimal so gross wie die Änderungen in der Parallele der Erdbeben, der Nordlichter und des Krdniagnetismiis etc. 449 Totalkraft sind. Aus diesem lässt sich die Richtung heraussuchen, wo die störende Kraft liegt, und als Resultat findet er den 43» unter dem nördlichen Horizont in der Ebene des magnetischen Meridians. Diese Richtung ist aber so nahe senkrecht auf der Erde oder parallel mit dem Äquator, dass man jedenfalls berechtigt ist einen Zusammen- hang hier zu vermuthen, über welchen die Beobachtungen nördlicher Stationen entscheiden werden. (La mont 's Erdmagnetismus, S. 275.) Die magnetischen Störungen haben eine gewisse Periodicität, welche eher mit der Wiederkehr der Äquatorial- oder Solstitial-Stürme als mit bestimmten Zeiträumen zusammenfallen. Möglich, dass sie selbst mit jenen wohlbekannten atmosphärischen Wechselfällen in Verbindung stehen. Die grössten Störungen fallen im April und Juli sowie im September oder October. Der Winter ist überhaupt die Zeit der magnetischen Ruhe, die Störungen sind dann kleiner und in allen Fällen nicht so zahlreich als im Sommer. Wenn wir diese Eigenheiten des Erdmagnetismus zusammen- fassen, so finden wir viele Übereinstimmung in verkehrter Weise mit dem Bekannten über Nordlichter und Erdbeben, die gerade zahlreicher auftreten, wenn die magnetischen Störungen kleiner sind. Für das Übrige springt theilweise wenigstens die Wichtigkeit solcher Unter- suchungen für die gründliche Kenntniss der Erdbeben ins Auge. Je weiter man in derErkenntniss des Erdmagnetismus fortschreiten wird, je mehr Anhaltspunkte werden daraus nicht nur für die Erdbeben, sondern für die Gebirgssystem-Formation und manche andere geolo- gische Probleme hervortreten. Was die täglichen magnetischen Bewegungen be- trifi't 1). können wir correspondirende Wahrnehmungen in den Erd- ') liier Herrn Lamont's kurze Zusamnienstelinnff : „In der nördliclieii Hcniispiiürc hat die Declinalion ihren östlichen Stand um 8 h. A. M., bewegt sich ziemlich rasch gegen W. bis 1^/2 oder 2 h. P. M. und kehrt Nachmittags und während der Nacht langsam und mit etwas ungleicher Bewegung auf ihren ersten Stand wieder zurück. Die Incli- nation ist um 10 h. A. M. am grössten, nimmt von da bis 10 h. P. M. ab, dann wird sie wieder ohne ganz regelmässigen Gang grösser bis sie ihren ursprünglichen Stand des andern Tages um 10 Uhr erreicht. (Siehe Hansteen's Inclinationskarte f. die Nordl. temperirte Zone in K. danske Vidensk. Selsk. Skrift 5 R. Nat. und Math. B. 3, H. 1.) nie Intensität hat dieselben Wendepunkte als die Inclination, aber nur im umgekehr- ten Gange, namentlich ist sie am kleinsten um 10 h. A. M. und am grössten um 10 h. P. M. Bei allen drei Elementen ist die Bewegung grösser in der Sommerhälfte und kleiner in der Winterhälfte des .lahres, auch die Wendepunkte treten etwas früher 450 B .. u e. Erschütterungen nicht erwarten. Wären unsere Seismometer auch fein genug, um uns sehr unmerkliche Erdbeben ankündigen zu können, so fragt sich noch ganz besonders, oh diese Classe von magnetischen Erscheinungen nicht zu jenen gehöre, welche nur durch die mittelst der Sonne hervorgebrachten thermo- elektrischen Ströme an der Erdoberfläche entstehen. (Vergl. Secchi Annuaire de Tobservatoire de Bruxelles f. 1855, 1854, S. 197—200.) Doch andere Physiker, wie Herr Lamont, bestreiten dieses und möchten selbst die gesuchte Ursache nicht einmal nahe an der Oberfläche der Erde sehen. Wenigstens für die Declination hat Herr Lamont gefunden, dass die Störungen auf gleiche Weise zu denselben Tageszeiten in Nord -Amerika und Europa eintreten und in beiden Welttheilen ungefähr denselben Einfluss ausüben, so dass er ihre Entstehung von den Tageszeiten unabhängig erklärt und nur ihre Moditicationen der letzteren so wie der Örtlichkeit zutheilen möchte. Keine Neben- sache bleibt dagegen für uns der Zusammenhang oder Nichtzusammen- hang der täglichen Variationen im Gange der Nadel mit den atmo- sphärischen Perioden. Möchten wirklich die Wendepunkte in beiden zusammen tretfen, namentlich jene der Declination mit der Tempera- tur und jene der Inclination und Intensität mit dem Luftdrucke (Lamonfs Erdmagnet. 1851, S. 268), so könnte man erinnern, dass starke Erdbeben oft mit Luft- und Temperatur-Veränderungen so wie mit Luftströmungen in inniger Verbindung zu stehen scheinen. Wenn die Grösse und Form der täglichen magneti- schen Bewegung nicht blos nach den Jahreszeiten, sondern auch nach der geographischen Position verschieden sind, so finden wir etwas Ähnliches im Allgemeinen in den Erdbeben , da neben der Jahreszeit- und Monats -Frequenz in einem Orte diese letztere auch durch verschiedenartige Local-Verhältnisse bestimmt wird. Doch ver- gessen wir nicht, dass wir nicht einmal wissen, wie. die Grösse der täglichen Bewegung von den magnetischen Constanten abhängt. oder später ein, ohne den CÜiarakter der Bewegung im Allg-emeinen zu ändern. In der südlichen Hemisphäre sind die magnetischen Änderungen wohl ganz dieselhen , aber im entgegengesetzten Sinne, namenUich wenn im Norden eine westliche Bewegung oder Zunahme stattfindet, trifft man im Süden eine östliche Bewegung oder Abnahme. Auch ist die Bewegung am kleinsten südlich des Äquators , wenn sie nördlich am grössten ist, weil der Winter der Südseite unserem Sommer entspricht." Piirallele der Erdbeben, der N'ordliebter und des Erdmagnetismus etc. 43 1 Über die Periode der öjälirigen Zu- und 5j ährigen Abnahme der täglichen Bewegung so wie auch über die Hansteen'sche 19jährige Periode der horizontalen Inten- sität finden wir in den Erdbeben bis jetzt nichts was damit in Zusammenhang zu bringen sei. Die magnetische Kr aft erleidet beständigÄnderun- gen von verschiedenem Betrage, die alle von ähnlichen Ursachen herzukommen scheinen. Wie in den Erdbeben und Nord- lichtern werden nur die grösseren dieser Änderungen als magne- tische Variatio nen oder Störu ngen genau untersucht. Welche Elemente der magnetischen Erscheinungen d urc h die Erdbeben am meisten modificirt werden, ist fast noch unbekannt. Dann muss man die gegenseitigen Verhältnisse der drei Momente des Erdmagnetismus wohl berücksichtigen, nament- lich dass jeder grossen Störung eine Verminderung der horizontalen Intensität und eine Ver gr Ös s erung der I n c 1 i n a t i 0 n folgt und dieses mehrere Tage dauert, bis der mittlere Stand wieder eintritt. Eine beträchtliche Störung wiederholt sich noch am folgenden Tage, aber sie ti-itt immer früher ein und nimmt an Kraft ab. Auf diese Weise sieht man ein, dass die nach Erdheben wahrgenommene Verminderung der horizontalen Intensität nur einen relativen Werlh für den Beobachter hat, indem die oft bemerkte Wiederholung der grossen Störungen gewöhnlich während einiger Tage mit dem gewöhnlichen Gange mancher Erd- beben, so wie mit den Paroxismen der Vulcane gerade correspondirt. Merkwürdig scheint die Übereinstimmung in der Art des Zu- und Abnehmens der magnetischen Elemente, der vulcanischen Thätigkeit und selbst der Erderschütte- rungen. W^ie in der Ebbe und Fluth jeder Welle ein Zurück- weichen des Wassers vorangegangen ist, so stellen sich die magneti- schen Veränderungen stossweise mit einer rückgängigen Bewegung dar. In der Thätigkeit der Vulcane bemerkt man ganz und gar nicht jene Regelmässigkeit des Kolbens einer Dampfmaschine , sondern im Grossen ganz die P]rscheinung der magnetischen Wellen in der Nadel. In den sich wiederholenden Erdbeben ist es gerade jener Umstand, der sie manchmal so gefahrvoll für die Menschheit macht. In dem merkwürdigen Jahre 17öo empfand man nach dem fürchterlichen Erdbeben vom I. November ein anderes sehr starkes gleichzeitig in 452 B o 11 e. Europaund Amerika am 18. November, und dann wieder ein bedeutendes in SW.-und Central-Europa den 9. und 27. December, während in den Zwischenzeiten noch kleinere Erdersehülterung den 7., 9., 19., 26. und 27. November, den 1 1 „ 1 3., 23., 24., 2ö. und 26. December stattfanden. Aber selbst im folgenden Jahre scheint das westliche oder atlantische Europa bis im April durch Erdbeben gelitten zu haben. (Perrey, Mem. Cour. Ac. de Bruxel. ß. 18, S. 40 — 42.) Nach dem schrecklichen Erdbeben vom 5. Februar 1783 in Calabrien dauerte das Phänomen wenigstens bis den 20. September und es zeigten sich vorzüglich drei Zeiträume der Wiederholung der grössten Stösse, namentlich am 7. Februar, vom 28. Februar bis I.März und dann den 28. März. Ähnliches ereignete sich in den Antillen; nach dem grossen Erd- beben vom 8. Februar 1843 dauerten die Stösse bis Juni, dann verloren sie an ihrer Stärke, wurden selten hemerkt, fingen aber wieder den 22. Februar 1844 an, und traten dann heftig, doch selten bis den 30. August auf. (Ac. Dijon [184S— 46] 1847, S. 367—383.) Wirkliche Beweise zwingen zur Annahme, dass der Magnetismus eine allgemeine Eigenschaft der Himmelskörper ist, wäre es auch nur durch die Innigkeit der Natur des Lichts, der Wärme und des magne- tischen Fluidums, so wie durch die Verwandlung des einen in den andern; sie bilden eine wahre physicalische Dreieinigkeit. Natür- licherweise müssen die uns am nächsten liegenden Gestirne den meisten magnetischen Einfluss auf die Erde haben, mögen sie nun viel grösser oder viel kleiner sein. (Siehe Biot, Traite de Phys. 1816, B. 3, S. 142.) Daher stammen die täglichen und jährlichen Veränderungen des Erdmagnetismus, welche von der Lage der Sonne und des Mondes zur Erde insofern herrühren, dass diese immerwäh- renden, aber doch periodischen Veränderungen unterworfen sind. Schon im Jahre 1792 hatte Cassini durch Beobachtungen vom Jahre 1661 — 1791 die Wirkung des Frühlings-Äquinoc- tiums und Somm er-Solstitiu ms auf die Declination und Variation der Magnetnadel entdeckt. (J. d. Phys. 1792, B. 40, S. 293 — 303 und 340 — 332, Taf. 3.) Die Ine I i nation d er Magn etn adel so wie die totale magnetische Intensität werden verschiedenartig modi- f i c i r t , je nachdem d i e S o n n e u n d d e r M o n d i n C o n j u n c- tion oder Opposition s i ch b efinden. (B rown. Proceed. brit. Associat. 1846, Sept.) Was wir aber über die Temperatur- Verhältnisse Parallele der Erdbeben, der Nordlichter und des Erdmagnetismus etc. 453 der Erde und den magnetischen Veränderuncren gesagt haben, findet hier wieder seinen Platz, da diese theilweise von dem Laufe der Erde um die Sonne abhängen. Den Einfluss des Mondes auf magnetische Erschei- nungen hat Herr Kr eil schon im Jahre 1839 (Pogg. Ann. 1839, B. 46, S. 448 — 458) und noch später in zwei Vorträgen in der k. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften im Jahre 1841 und 1842 erläutert. (Kurzer Abriss n. s. w. 8**. Taf. u. Magnet, und met. Beob. zu Prag 1842.) Dieser so genaue Physiker hat uns gezeigt, dass der Mond, wenn nicht durch seine Lichtphnsen und verschiedene Ent- fernung, wenigstens durch seine Declination einen wahr- nehmbaren Einfluss auf die magnetische Declination ; US übt (s. Denkschriften d. k. Ak. math. -naturw. Cl. 18ol, B. 3, S. 1), indem der Einfluss dieses Satelliten in den zwei erwähnten Richtungen auf die horizontale Componente der magnetischen Erdkraft viel deutlicher zu bestim- men ist. (Denkschriften 1853, B. 5, S. 35.) In beiden Fällen ist der Einfluss beim östlichen Stande des Mondes grösser als beim westlichen und zwar im Verhältnisse von 5:3; der Einfluss in den Sommermonaten ist grösser und verschieden von dem in den Wintermonaten; endlich, der Unterschied zwischen der Intensität zur Zeit des Vollmondes und Neumondes ist wegen der Licht- phasen einer regelmässigen Änderung unterworfen, für welche eine 10jährige Periode gefunden wurde. Auf der andern Seite haben die magnetischen Beobachtungen zu Toronto (Canada), St. Helena undHobartown (Van Diemensland) Hrn. OberstSabine auch zu dem Resultate geführt, dass die magne- tische Declination einer täglichen Mondes-Variation unterworfen ist. Lässt man zufällige Unregelmässigkeiten bei Seite, so zeigt sie eine doppelte Progression in dem Mondestage mit zwei östlichen Maxima in den fast entgegengesetzten Punkten des Stundenkreises und zwei westliche Maxima auch in den fast ähnlich gelegenen Punkten. (Lond. Phil. Tr. 1853.) Hansteen bringt seine 19jährige Periode der horizontalen In tensität mit denBewegungen derMondknoten inVerbindung. Da der Mond in der Erdaxe ein Schwanken hervorbringt, so findet nach ihm eine veränderte Vertheilung der Wärme an der Oberfläche und insbesondere in Folge eiiie veränderte Lage der heissen Zone Statt. Sitzb. d. mathem.-naturw. Cl. XXII. Bd. II. Hft. 30 454 B o u «5. Die Beobachtungen zu Makerstoun haben J. Allan Broun bewie- sen, dass die Variation en desvertiealen Componenten der magnetischen Intensität mit den Sonnen- und Mond- Perioden in Verbindung stehen. (Proceed. Edinb. roy. Soc. 1846, 20. April. Trans, roy. Soc. Edinb. 1850, B. 19, S. Ixv bis Ixx.) Als wir von den Erdbeben sprachen, haben wir auch das Wenige was man über die Wirkungen des Mondes bis jetzt beobachtete, mitgetheilt. Mehrere Physiker und Astronomen haben auf die Verbindung der Sonnen flecken mit den Variationen der magne- tischen Kräfte unseres Erdballes aufmerksam gemacht. Unter andern hat im Jahre 1826 Schwabe eine correspondirende 10jährige Periodicität für diese beiden Phänomen gefunden ^j. Lamont hat 1851 für den letzten 10jährigen Zeitraum ein Minimum der magnetischen Variationen = 66 1 in 1844 und ein Maximum = 1M5 in 1848 bestimmt. Dann ist im Jahre 1852 Sabine durch die magnetischen Beobachtungen in Hobartown und Toronto verleitet worden, eine ähnliche 10jährige Periodicität anzunehmen namentlich ein Minimum für 1843 und ein Maximum für 1848. Aber diese jährlichen Werthe gelten ebensowohl für die Inclination als für die Dedination der Magnetnadel und sind gerade jene, welche Schwabe für Sonnenflecken-Verminderung und Vermehrung fand. Gautier hat endlich im Juli 1852 (Bibl. univ. Geneve 4. F. B. 20) dieselbe Bemerkung gemacht, und in demselben Monate oder im August meldete Herr Bud. Wolf zu Bern, dass diese Periode nicht 10, sondern 11-11 Jahr betrage. (N. Untersuchungen über die Periode der Sonnenflecken und deren Bedeutung. Bern 1852, 8. Proceed. astron. Soc. Lond. 1853. Edinb. n. Ph. J. 1853, ß. 55, S. 186.) Faradey sprach dasselbe den 21. Jänner 1853 im London Boyal Institution aus (Athenaeum 1853, S. 230). Endlich im selben Jahre hat Herr W. Stevenson durch eine Tabelle der Nordlichter in Schott- land V. 1838 — 184T inclusive bewiesen, dass ihre monatlichen Max im a- und Min ima- Frequenzen mit denjenigen der 1) Kastner's Arch. f. N. 1827, B. 17, S. 488, 1831; B. 22, S. 393; B. 24. S. 306, 1833. B. 25, S. 393, 1834; B. 26, S. 457; ß. 33, S. 296, f. 1826—1843, und die Tage ohne Flecken: Schumaeher's Astron. Nachricht. 1844, Febr. N.49Ö, auch B. IK, S.246, detlo N. 704. Bibl. univ. Ge'nev. 18ä0. Archiv, B. 14, S. ß.'J, Note S. 36. Parallele der Erdbeben, der Nordlichter und des Erdmngiietismii.s etc. 455 Sonnenflecken und magnetischen Variationen corre- spondire, namentlich Jänner 33, Februar 20, März 18, April 18, Mai 3, Juni keine, Juli 2, August 14, September 43, October 34. November 30, December 23. (L. Ed. Phil. mag. 1853, 4. F. B. 5. S. 405 — 466.) Ob sich in der Folge ein Zusammenhang der Sonnenflecken -Periodicität mit der eigenen Erdbeben -Frequenz zeigen wird, scheint a priori wahrscheinlich, da zwischen Erdbeben und gewissen magnetischen Perturbationen eine gewisse Wahlver- wandtschaft besteht. Wenn wir schon manche gegenseitigen Verhältnisse der magne- tischen Erscheinungen und Erdbeben erläutert haben, so bleibt uns noch übrig über den Z usammenhang der Nordlichter mit dem Erdmagnetismus einiges zu wiederholen. Das erstere Phänomen ist an die Pole gebannt, wie die Emana- tionen eines Magnetstabes. Der Culminationspunkt des Nordlichtbogens ist im magnetischen Meridian und das Centrum der Kuppel oder der Intersections-Punkt der Lichtsäulen ist genau auf der Verlängerung der Inclinations-Nadel. Die Nordlichtstrahlen variiren in ihrer Lage mit der Declinations-Nadel. Das Nordlicht besteht aus sehr feinen und paral- lelen Lichtstrahlen, deren Richtung ungefähr parallel mit der Resultirenden der magnetischen Kräfte ist. Der Einfluss der Nordlichter auf die Magnetnadel betrifft nicht nur die Declination, sondern auch die In- clinationunddie Intensität. Die Wirkung der Nordlichter auf die ersten magnetischen Elemente ist so bedeutend und constant, dass durch die Unregelmässigkeit der Declinations-Curven während gewisser Zeiten Herr A i m e das sichere Vorhandensein von Nordlichtern angegeben hat. (C. R. Acad. d. Sc. P. 1843, B. 17, S. 1038.) Je tiefer die Nordlichter zur Erde stehen und je mehr sie in der Nähe des Zenith sind, um so stärker ist ihr Einfluss auf die Magnetnadel in Bezug aufDeclination und Intensität. Während d er Nord lichter und mehrere Tage nachher wird die horizontale mag- netische Intensität bedeutend vermindert, und geht nach und nach zu ihrem gewöhnlichen Werthe zurück; im Gegentheil bleibtdie mittler e tägliche Decli nation ungefähr unverändert. Da die Emanation in einer durch den 30» 456 B o u e. magneüschen Meridian syinmelriseh durchgeschnittenen Zone statt- findet, so wird die Intensität einzehi modificirt sein, ohne dass die mittlere Richtung verändert ist. So wäre bewiesen, dass die Nord- lichter aus einem grossen oder kleinen Kreise um den magnetischen Pol herausströmen. (Siehe meine Abh. über Nordlichter, Sitzungsber. 1855, B. XXII, S. 57 u. 58.) Die Stunde der Maxim um-Perturbationen für die magnetische Declinatio n und Inclination correspondirt mit derjenigen d e r g r ö s s t e n stündlichen Zahl der N o r d- lichter im Tage, namentlich um 9 Uhr P. M. Möglich, dass die Nordlichter auch ein Maximum f ü r 5 Uhr P. M. haben, wo ein Maximum der Perturbation für die totale magnetische Kraft mit dem Maximum des Inclinations- Winkels zusammenfällt. (.1. Broun, vide infra.) D a s G e s e t z d e i* J a h r e s z e i t e n - F r e q u e n z der magne- tischen Perturbationen ist dasselbe wie für die Nord- lichter, namentlich sind dieMaxima in der Nähe derÄquinoctien und die Minima bei den Solstitien; das hauptsächlichste Minimum ist im Sommer-Solstitium. Die Nordlichter sind weniger zahlreich im Mai und August als im April und September, aber das Gesetz ihrer täg- lichen Frequenz variirt mit der Jahreszeit. Darum sind sie viel zahl- reicher in den Frühlings- als in den Herbst-Monaten, was die spätere Periode der Maximum-Frequenz in den ersteren Monaten zeigt. Durch die Tafel der Perturbationen für magnetische Declination sieht man, dass das Maximum der Störung nach Mitternacht in die Monate Mai, Juni und Juli fällt, doch im August und den zwei folgenden Monaten ist es um 10 Uhr P.M., so dass gewiss eine kleinere Zahl auf August als auf September und October fällt, wenn es auch noch für Mai. verglichen mit April, zweifelhaft bleiben mag. Doch diese letzte Differenz ist zu bedeutend, um durch eine kleine Veränderung in dem Moment des Maximums erklärt werden zu können. Im Ganzen findet im Sommer ein Minimum sowohl von wirklicher Frequenz der Nordlicht er als vo n sichtbaren Statt, was mit der Summe der magnetischen Pertur- bationen concordirt. (A. J. Broun, Proced. r. Soc. Edinb. 1850, B. 2, N. 39, S. 344.) W:.s den Mond betrifft, ist das Frequenz- Maximum der Nordlichter in der Opposition, und das M i n i m u m in der C o n j u n c t i o n, was mit dem Gesetze der magne- Parallele der Erdhehen, der Nordliehler und des Erdmagnetismus ele. 4»)7 tischen Perturbationen zusammentrifTt, wie wir es eben in unserer Aufzählung der Eigenthünilichkeiten des Erdmagnetismus und früher schon in unserer Parallele der Erdbeben und Nordlichter gesagt haben. Endlich haben mehrere Physiker auf das Verhältniss der Nordlichter zu den So nnenfl ecken und den Variationen der magnetischen Erdkräfte aufmerksam gemacht und eine den Jahren der M a x i m a und Minima jener Phänomen ähnliche Periodicität darin erkennen wollen. (W. Steven- son, Phil. mag. 1853, 4. F., B. 5, S. 465 u. s. w.) Bevor ich schliesse, muss ich noch diejenigen Naturerschei- nungen erwähnen, mit denen die Nord I i chter und Erd- beb e n s o w i e d e r Erdmagnetismus manchmal i ii V e r b i n- dung gebracht wurden oder werden können. Dies sind siimmtliche atmosphärische, optische und meteorologische sammt Himmels-Erscheinungen, wie z. B. Höfe, Nebel, Winde, Tornadoes oder Stürme, Wasserhosen, Boliden, Sternschnuppen, Ärolithon und endlich das Zodiacallicht. Da unsere drei vorerwähnten Phänomene auf die Meteorologie, vorzüglich durch die Temperatur, den Luftdruck und die hygrome- trischen Veränderungen einen Einfluss haben, so kann und soll man solche Einflüsse bemerken. Dass sie aber alle drei von grossen Natur- erscheinungen immer begleitet sind, findet nicht Statt. So z. B. hat man oft gewisse trockene Nebel oder eine wenig durchsichtige Atmosphäre mit Erdbeben oder Vulcanen in Verbindung bringen wollen. Wahrscheinlich waren auch Nordlichter zu gleicher Zeit vorhanden. In einem solchen Luftkreise so wie in feuchten mögren sich leicht Höfe aller Art einstellen. Doch kann man schwerlich durch Kataloge von Höfen oder selbst von trockenen Nebeln zu den Schluss kommen, dass solche Erscheinungen immer von unseren grossen Erdfunctionen unmittelbar abhängen. Wenn man es auch für die merkwürdigsten und allgemein verbreitetsten Nebel an- nehmen könnte, so wird man sich hüten, es auf die Höfe aus- zudehnen. Beispiele solcher Nebel gibt es mehrere, wie z. B. derjenige am Ende des Jahres 1638 in England, der am 29. Oct. 1821 in Europa, der vom 11. Jänner 1839 zu Martinique u.s. w. Doch einige der merk- würdigsten Coincidenzen zwischen trockenem Nebel und Erdbeben 458 B 0 u e. sammt vulcanischen Eruptionen, so wie Emporhebungen des Bodens fanden im Sommer 1721 und ganz besonders im J. 1783 vom 17. Juni bis zum 22. Juli Statt, während im Februar ein schreckliches Erdbeben Calabrien getroffen hatte. Die Ausdehnung des letzten Nebels erstreckte sich von NW. -SO. über ganz Europa und Kleinasien, und seine Breite betrug 35o von Island bis zu Tripoli in Syrien (Mo u rque de Mo nt reden, Hist. Acad. des Sc. Paris M. Phys. (f. 1781) 1783, S. 754—773. Vergl. auch Beport brit. Assoc. I8S1, S. 74). Dasselbe ßewandtniss hat es ungefähr mit den Gewittern, den grossen Windveränderungen und denTornadoes oder kreisenden Stürmen. Diese Phänomene hängen so innig mit schnellen Tempe- ratur-Veränderungen zusammen, dass sie auch in einiger Verbin- dung mit dem Erdmagnetismus und durch diesen mit den Nordlichtern und Erdbeben stehen können. Bekannt ist es, dass Stürme sehr oft von Erdbeben begleitet sind, die wenigsten davon mögen die Menschen spüren, weil die Erschütterung gross sein muss, um über das Ge- stösse und die Gewalt des Sturmes die Oberhand zu gewinnen. Auf der andern Seite stellen sich die Stürme vorzüglich zu den Äquinoctien ein und die grössten fallen zwischen den Tropen, während die grossen Tornado es der Nord-Atlantik so wie Nord-Amerika's im Winter stattfinden, wo auch die meisten Nordlichter gesehen werden. Doch gibt es auch solche im Sommer, vorzüglich in tropischen Ländern. Die Typhoons in den chinesischen und indischen Wässern gehören noch dazu. Wie weit diese Naturerscheinungen mit den behandelten in wirklicher Verbindung stehen, wird man nur aus sorgfältig abge- fassten Katalogen entnehmen können. Der Zeitpunkt, die Dauer und der Ort, so wie die Ausdehnung oder Begrenzung sind vier Factoren, welche uns helfen werden die nur localen Naturschrecknisse von den mehr allgemeinen zu scheiden, um sie dann mit unseren grossen tellurischen Erscheinungen in Parallele stellen zu können. Was die Wasserhosen betrifft, so scheinen sie, wie alle Gewitter, noch mehr locale elektrische Phänomene als jene zu sein. (Siehe meine Abb. Sitzungsber. 1851, B. 6, S. 90.) Doch über den Gang der Gewitter wissen wir noch wenig; nur fortgesetzte meteorologische Beobachtungen an vielen Orten können uns den Anfang und das Ende solcher wandernder elektrischer Ungeheuer geben, indem sie uns zu gleicher Zeit zeigen werden, warum es anfing und wie es endigte. Parallele der EidheLen, der Nordlichtor und des Erdmagnetismus etc. 459 Nehmen wir an, dass Boliden, Sternschnuppen und Äro- lithen einerlei sein, so bemerkt man wohl eine gewisse Periodicität in ihren Erscheinungen, doch ihre jährliche, monatliche und tägliche Frequenz scheint mit derjenigen der Nordlichter und Erdbeben nicht zu coirespondiren. Nur C. W. Ritter hat eine zehnjährige, mit Meteorsteinfällen abwechselnde Periodicität der Nordlichter aus- findig machen wollen, indem nach ihm das Maximum der letztern mit der mittlem Neigung der Ekliptik zusammen fällt (Gilb. Ann. 1803, B. 15, S. 206—207, B. 16, S. 221). Doch die Boliden und Sternschnuppen erscheinen zu allen Jahreszeiten und in allen Rich- tungen, ihre Sommerfrequenz an gewissen Tagen um den 10. August, diejenige an ähnlichen Tagen um den 12. November u. s. w. sind Eigenheiten, die unscrn beiden Phänomenen fehlen. Ihre Mittelzahl in der Stunde ist dann 16. Gab es auch gleichzeitige oder fast gleichzeitige Erscheinungen von Boliden, Ärolithen und Sternschnuppen i) oder selbst von rothem Regen mit Erdbeben (C. F.. Ac. d. Sc. P. 1842, B. 15, S. 646; 1843, B. 17, S. 622), so ist die Zahl dieser gegen diejenigen, wo so etwas sich gar nicht einstellte, so gross, dass die erste Zahl dagegen ver- schwindet und nur dem Zufall anheim fällt. Auch Sternschnuppen wurden oft mit Nordlichtern beobachtet. Ausserdem wenn Nordlichter und Erdmiignetismus eines sind, so könnte ihre Verbindung mit Boliden oder Ärolithen nur eine weitschichtige sein, indem vielleicht ein Theoretiker an der Stelle der Gravitation oder Attraction der Himmels- körper eine solche Potenz wie die des Magnetismus setzen möchte. Dieses würde vielleicht die merkwürdige Gleichheit für die Stellen der Knoten der meisten Planeten im Verhältniss mit der Ebene des Sonnen-Äquators erklären. Das Hauptgesetz für beide wäre gerade dasselbe, namentlich die magnetische Kraft variirt im verkehrten Verhältnisse wie das Quadrat der Entfernung von der Erdoberfläche in der Äquatorial-Ebene und also im Meridian von den Polen zum Äquator. (Siehe Faraday, Athenaeum 1853, S. 231.) Dann könnte man auch, wenn die Erde so inductionsfähig als eine Eisenkugel anzunehmen wäre, diese Möglichkeit für die Erklärung vieler magne- ») Wie am 1. Dec. 1769, 10. Sept. 1822, 10. Dec. 1841 und 1. Aug. 1847. Boliden stellen sich gleichzeitig fast noch häufiger als Sternschnuppen ein, weil letztere weniger auffallen. B o u e. tischen Erscheinungen, besonders aber der täglichen Phänomene, anwenden. Wenn nur wenige Physiker Sternschnuppen mit den Nordlichtern in Verbindung haben bringen wollen, so ist es vorzüglich ehemals mit dem räthselhaften Zodi ac al -Lichte geschehen, wie z. B. durch Mai ran. der nur im letztern die Sonnen-Atmosphäre sehen wollte. In unserer Zeit hat im J. 1837 Demonville diese Meinung wieder ausgesprochen. (Causes des variations diurnes de Taig. aimantee u. s. w. de la Lumiere zodiacale. Paris, in S«.) Doch streitet die Attractions-Theorie gegen die alte Hypothese, dass dieser Him- melssehein n.it der Sonnen-Atmosphäre oder einer sehr abgeplattenen Dunsthülle dieses Gestirnes zusammenhängt. Das Linsenförmige dieses weisslichen Lichtes hat vorzüglich dazu Anlass gegeben. Da die Nordlichter in unserer Atmosphäre und selbst in unserer Erde ihren Anfang nehmen, so kann man scheinbar mit ihnen eine solche Himmelserscheinung nicht in Verbindung bringen. Ausserdem ist das kegelförmige Zodiacallicht an gewisse besondere Jahres- zeiten gebunden oder wenigstens dann viel deutlicher i). ImSommer- Solstitium, wo die wenigsten Nordlichter vorkommen, bemerkt man es Abends und Morgens. Vom Februar bis April sieht man es bei uns an heiteren Abenden im Westen und Morgens im Osten; doch zwischen den Tropen ist es viel prachtvoller, so dass in neuerer Zeit ein Reisender in Afrika darin nur eine in dem Welträume leuchtende Emanation der Erdhitze hat sehen wollen (Ausland 185S), was mit der Hypothese des Hrn. Lamont von einer möglichen Licht- entwicklung der Planeten zusammen fallen möchte 2). Hätte ich wirklich die Gemeinschaftlichkeit der Ursache in der Hervorbringung der Nordlichter und Erdbeben so wie der Erschei- nungen des Erdmagnetismus mehr als wahrscheinlich gemacht, so würde man, was die geologischen Perioden betrifl't, zu der Gewiss- heit geführt, dass die damaligen Nordlichter noch viel häu- figer und stärker als jetzt waren, da die Erdbeben es ') Heis und Schmidt schrieben, dass es fast das ganze Jahr gesehen werden kann, dass aber das Phänomen in gewisse Grenzen von beiden Seiten der Ekliptik eingeschlossen ist (Grunert's Archiv f. Math. u. Phys. 1856, ß. 26, S 73). 2) SchonimJahreI820äusserteA.Corti ähnliche Vermuthungen. Della Em'anazioni dei fluidi aeriformi della terra e sua analogia eon f|uella della materia raggiante dei globi ris|>lendeiiti per luce projiria Venezia 182ü, 8. Parallele der Erdbeben, der Nordlichter und des Erdmagnetismus etc. 46 1 auch waren. So hätten wir zu gleicher Zeit für unsere Behauptung einen physicalischen Beweis geliefert, dass in den Urzeiten die Nordlichter in Winterzeiten wohl das Sonnenlicht an den Polen ersetzt haben mögen, als noch kein Schnee und Eis wegen der noch zu hohen Temperatur der Erde da waren. Darum sollten wir gar nicht erstaunen , in den paleozoischenSchichten jener Pola r-Zonen Pflanzen des Festlandes oder einer Inselwelt zu tinden. (Siehe Sitzungsb. 1854, B. 12, S. 527.) Sehen wir uns aber weiter in der Theorie der älteren dynami- schen Veränderungen an der Erdoberfläche um, so müssen wir unwill- kürlich in der kreuzenden Richtungs-Abwechslung der Gebirgsent- stehung, so wie auch in dem Contrast der allgemeinen Richtungen letzterer, in beiden östlichen und westlichen Hemisphären Finger- zeige des Einflusses des Erdmagnetismus auf Erdbeben und darum auf die Hervorbringung der Gebirgssysteme anerkennen. Wie jetzt war der Erdmagnetismus den Secular- Veränderungen in verschiedenen Richtungen unterworfen, welche ihre Wirkungen natürlicherweise auf Erdbeben und dadurch auf verschiedene Kettenbildung hatten, die uns diese Veränderungen dann offenbaren. Wäre der Erdmagnetismus nur immer dieselbe Polarkraft und diesem Periodicitätsgang oder diesem in gewisse Grenzen gebannten Hin und Her nicht unterworfen gewesen, so liefen alle Ketten auf dem Erdballe in nord-südlicher Richtung. Der Erdmagnetismus hatte aber eine solche merkwürdige Nutalion (v. supra Hansteen), und darum entstanden nach und nach eben sowohl die fast O.-W. laufenden Ketten als die in mehr oder weniger schiefen Lagen, welche sich nach den verschiedenen Stellungen des magnetischen Meridians in den verschiedenen sich folgenden geologischen Perioden bildeten. Wäre eine periodische Änderung in der magnetischen Axe oder in den Polen eine annehmbare Hypothese, so würde sie die Bildung der Gebirgssysteme noch greifbarer machen. Durch eine Art von Libration des festen Erdkernes würden die losen oder theil weise teigartigen Massen in periodischen Secular-Zeiträumen hin und her geschoben v^orden sein und möglichst auch zu Gebirgs- Formationen Anlass geben haben können '). i) Siehe Schweigger 's .1. f. Ch. u. Phys. 1814, B. 10, S. 3—90. Secular- und tägl. üewegungeii in der Erdkruste. Roh. Malle t., Dublin, geol. Soc. L' Institut 1848, I?. 14, S. 337, Leouh. Jalirb. 1848. S. 362. 462 ß o u e. Auf diese Weise bekämen wir durch die gründliche Kennlniss der sich nach und nach gebildeten Gebirgssysteme wirklich wissen- schaftliche Anhaltspunkte für die ßeurtheilung der periodischen Phasen, die der Paleo-Magnetismus in geologischen Zeiten durch- gemacht haben mag. Sind wir aber hinter diese scheinbar unerrei(;h- bare Kenntniss gekommen und wüssten wir schon was gänzlich von der gegenseitigen Innigkeit des Erdmagnetismus mit der Erdtempe- ratur zu halten ist, was bald geschehen kann und wird, so hätten wir zur ßeurtheilung der letzteren für die verschiedenen geologischen Perioden eine Art von genauer Pyrometer in den Abweichungen, welche wir zwischen den damaligen und den jetzigen Secular- und anderen Erdmagnetismus-Veränderungen, so wie vorzüglich in seiner Intensität und in seinen Variationen bemerken müssen. Da wir aber auf der andern Seite die Zeiträume der jetzigen Secular- und anderen magnetischen Veränderungen schon ungefiihr kennen oder wenigstens anfangen zu kennen, so werden wir von dieser Kenntniss zu derjenigen gelangen, welche uns die nöthige Zeit für alle so wie für jede in den geologischen Perioden geschehenen, wahrscheinlich noch grösseren magnetischen Veränderungen kennen lernen wird. Dadurch bekommen wir zum Schlüsse einen wirklichen Chronometer oder Zeitmesser für die Entstehung der Erdhülle so wie für jedes seiner Gebirgs- systeme und mit diesem wahrscheinhch auch einen Zoometer für die ganze Lebenszeit der Erde, indem wir in der Bildung und Grösse der verschiedenen Gebirgssysteme einen natürlichen Dynamo- meter der mechanisch gebrauchten Kraft so wie der magnetischen Totalkraft oder Intensität finden können. ANHANG. Bibliographie der magnetischen Wirkungen oder des Magnetismus gewisser Mineralien, Felsarten und Gebirgsketten. All. Bayer. Mineral, mit magn. Polarität nach Pini N. Bergm. J. 1797, ß. I, H. 6, S. 361— 36ä. — V. Sehlotheira. Magn. v. versehiad. Gebirgsarten. Crell's Chem. Ann. 1797, H. 2, S. 107. J. de Phys. 1798, B. 47 (u. F. ß. 4), S. 184. - Hural,oIdt. Gren-s J. d. Phys. N. F. B. 4, H. 1, S. 136. Gilbert's Ann. 1799, B. 3, S. 113. N. Bergm. J. 1793, B. 1, S. 342 — 363. — S t e i n h a u s e r. Scherer's J. d. Chem. B. 1, S. 267—279. Arnim(L. 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Rauchwacke, Eis'leben! Moll's Ann. f. ß. u. H. 1805, B. 3, S. 162. Dichter Feldspath. Schlotheim. Crell's Ann. d. Ch. 1797, H. 2, S. 108. — H umboldt (v.). In- tellig. Bl. d. allg. Lit. Zeit. Jena 1797, N. 68. N. Bergm. J. 1797, B. 1, H. 6, S. 336.- MolPs Jahrb. f. B. u. H. 1799, B. 3, S. 309-313. - Gill et - La u m o n t (Harz). Soe. philom. F. A. 6, S. 51. Porphyre. Humboldt (Alex, v.) (Voisaca N. v. Paste, Quito). J. de Phys. 1803, B.57, S. 192.— G i 1 b. Ann. 1804, B. 16. S. 484. — Moll's Ephem. 1806, B. 2, S. 323. — Ann. de Mus. d'hist. nat. B. 3, H. 2, S. 403. P e c h s t e i n. Fleuriau de ßellevue (Padua). J. de Phys. 1794, ß. 45 (n. F. ß. 2), S. 320.— Beyer (Adolph) (Planitz). N. Bergm. J. 1797, B. 1, S. 363. — Pini (Hermeneg.) (Grandola). Mem. di alc. Fossili Singolari della Lombardia austriaca eec. Mil. 1791. N. ßergra. J. 1797, B. 1, H. 6, S. 361-363. - Beyer (Ad.). Moll's .Jahrb. f. ß. n. H. 1799, B. 3, S. 313—314. — Del esse (A.) (Gläser der geschmolz. Felsart.). Ann. d. Min. (N. F.) 1848, B. 14, S. 81 n. 429; ß. 15, S. 497; 1849, B. 16, S. 367—372. — C. R. Ac. de Sc. P. 1850, ß. 30, S. 84—86. L'Institut 1830, S. 33—34. Granit. V. Trebra, Harz 1785. — Schröder (Ch. F.). Brocken 1794. — Wächter (J. K.). Am südlichen Schnarcher, Harz 1799. Verkündiger Nürnb. 1800, H. 22, S. 169— 172. Gilb. Ann. 1800. B. 3, S. 376— 382. — Hausmann. Rosstrapp 1800. — Gilbert (Er- klärung d. magn. Polarität). Gilb. Ann. 1800, B. 3, S. 382. — Jordan. Harzer Granit. Gilb. Ann. 1807, H. 7, S. 256-271. - Flinders (Capit.). Tr. geol. Soe. L. 1816, B. 3, S. 332, Nota. — Mac Culloch (siehe Trapp). Parallele der Eidlieben, der Nordlichter um! iles Erdmng^iietismus etc. 467 Plutonische Gesteine. Durocher. C. K. Ac. d. Sc. P. 1847, B. 25, S. 209— 210. — Delesse (IMutün. 11. Stratif-Geb.) dito 1849, ß. 28, S. 498—300. Mineralien in stark magnetischen Felsarte ii. Delesse. N. .Inhrb. f. Min. 1831, S. 333— 367. Verschiedene Mineralien. Kirwaii. Tr. iri.sh Acad. 1794, B. 0, S. 177—191. — Biet (Glimmer). Mem. Ac. d. Sc. P. 1810. Ediiib. phil. J. 1819, V. 1, S. 206. — Scblotheim (Steatil, Zöblitz). Crell's Ann. d. Ch. 1797, B. 1, S. 107. — Rose (Gust.). Zusammenhanf,-^ zwisch. Form, Rleklr., u. Polarität der Kry.stalle. Berl. Ak. 1836, 2. Nov. Pogg. Ann. 1836, B. 39. S. 283—320, Taf. 1. Separat 1838, 4°. N. Jahrb. f. Min. 1840, S. 228. — Pliicker. (Die Zurückstossung der optisch. Krystallaxen durch magnet. Polarität). Pogg. Ann. 1847, B. 72, S. 313—343. — Delesse. Bern. N. .lahrb. f. Min. 1849, S. 676. — Murbach (Darüber). Übers, d. Arb. d. Schles. Ges. Bresl. 1849, S. 36. N. Jahrb. f. Min. 1731, S. 430. — Pliicker u. Beer (Diamagnet. Axen d. Krystalle). Pogg. Ann. i831, B. 82, S. 42—75. — Tyndall. Magnetismus d. Krystalle. Brit. Ass. 1831. Americ J. of Sc. 1831, n. F. B. 12, S. 267— 271. — Adie (P..). Verhällniss d. Farbe z. Magnetismus d. Körper. Edinb. n. phil. J. 1831, B. 50, S. 209—216. — Knob- lauch (H.) (Elektrische Pole der krystallin. Körper). Berl. Ak. 1831, S. 271—281. Monatsber. 1831. S. 271— 281. — Pogg. Ann. 1831, B. 83, S. 289—299, N. Jahrb. f. Min. 1831, S. 098-703. 468 F r a n e 11 f e I d. Über Raymondia Fr., Strebla Wd. ?/w^/ Brachytarsina Mcq. Von Georg Franenfeld. Ich habe vor einem Jahre der hochverehrten kais. Akademie eineArbeit vorgelegt, in welcher ich eine, während meines Aufenthalts in Ägypten an Fledermäusen aufgefundene Fliege als neu beschrieb. Diese Arbeit, so wie Dubletten der Fliege wanderten seitdem mehr- fach in verschiedene Hände, ohne dass mir irgend eine Bemerkung hierüber zugekommen wäre. Bei Gelegenheit der 32. Naturforscher-Versammlung in Wien wurde von Herrn Prof. Kolenati eine Broschüre vertheilt, welche die Parasiten der Chiroptern behandelt, in der die Gmxxvig Raymon- dia,nnter welchem Namen ich die zwei von mir aufgefundenen Arten beschrieb, ohne weitere Begründung in die von Wiedem a nn auf- gestellte Gattung ^6'^W« einbezogen erscheint i), mit einer Gattungs- Diagnose, die meine Raymondia mit den, nach einem defecten Exem- plare gegebenen, wenigen Daten über Strebla you Wiedemann cumulirt. Dass diese Diagnose daher nicht mehr als jene der Gattung Strebla von Wiedemann gelten kann, sondern Strebla von Kole- nati genannt werden muss, ist offenbar, und es wäre nur zu bemer- ken, dass es etwas sonderbar erscheint, eine Gattungs-Diagnose nach einem Thier zu entwerfen, das man selbst nicht gesehen hat. Ich will sonach hier erörtern, inwiefern diese Vereinigung begründet ist, und überhaupt die wahren und irrthümlichen Angaben in der Gattungs- und Artenbeschreibung Kolenati's ermitteln. Ich darf in ersterer Beziehung wohl einfach nur auf die Abbil- dungen von Äreö/a bei Wied e mann (sowohl in dessen Analecta, 1) Ich war wohl um so mehr überrascht , als ich einige Zeit vorher diese Arbeit ii. Ihrer ersten Gestalt zu sehen Gelegenheit hatte, worin sich so manches noch ganz anders verhielt, und vieles erst, durch meine Mittheilungen an Prof. Kolenati, vom ihm benützt, hinzu kam, und berichtiget wurde. über Raymondia Fr., Strebla Wd. und Brachytarsina Mcq. 469 als aussereuropäischen Zweiflüglern) und jener von Raymondia (Sitzb. d. math.-naturvv. Cl. der k.Akad. d. Wissensch., Decemberheft 185Ü, Bd. XVIII, S. 320) verweisen, und aus dem Gesammteindruck erwarten, dass sie nicht leicht zusammengezogen werden dürften. Die ganz verschiedene Kopfbildung , die deutlich vorhandenen, dunkeln Augen bei Strebla, der Hinterleib im Verhältniss zu den Flügeln, die Tarsenbildung, alles ist so durchgehends verschieden, dass an eine solche Vereinigung kaum gedacht werden kann. Rechnen wir hiezu noch die ganz unähnliche Anordnung des Flügelgeäders, und es bleibt auch nicht ein Criterium für einen solchen Vorgang. Ichhabe in Betrefl"der Wiedemann'schen Abbildung am ange- führten Orte bezweifelt, dass sie ganz richtig sei und sogar voraus gesetzt, das sie bei weitem nicht so abweichend von Raymondia gebildet sein möge, allein nach Prof. Lö w's Versicherung, der 6Yr6>6/a besitzt, soll diese Abbildung vollkommen naturgetreu sein. Dies nun festgestellt, dürfte mich der Gegenhalt der betreff'enden Darstel- lungen wohl der Mühe überheben, die Trennung dieser beiden in ihrem Totalaussehen, wie in ihrem Detail so weit verschiedenen Thiere in zwei verschiedene Gattungen noch weiter zu rechtfertigen. Was die Gattungs-Diagnose betrifft, so habe ich schon bemerkt, dass sie nimmer jene der Wi edema nn'schen Gattung genannt werden kann; für die Strebla vespertilionis jeAoch, die in der ange- zogenen Broschüre unnöthig in Strebla Wiedemanni umgetauft erseheint, verworfen werden muss, da sie Details angibt, über deren Vorhandensein nur die Ansicht des Thieres selbst erst Gewissheit geben kann. Aber auch wenn wir diese Art ausschliessen,ist sie nicht für die beiden anderen Arten, meine zwei Raymondien, zutreflend. Es heisst in dieser Diagnose nämlich „der Kopf breit (?), rundlich, flach (?)". Der Kopf ist jedoch in Bezug auf seine Form bei beiden Arten sehr verschieden, nämlich bei Raymondia Kollari vollkommen kuglig (wie auch die, Seite 47 der besagten Broschüre folgende Beschreibung der Art, entgegen der Gattungs-Diagnose ganz richtig angibt) klein, und nur vorne an der Stirne von oben etwas eingedrückt; dagegen bei Raymondia Huberi im Verhältniss breiter, abgerundet viereckig, und oberhalb von hinten nach vorne schief abgeflacht. Sodann heisst es in besagter Diagnose: — Fühler kurz zwei- gliedrig, das Basalglied sehr kurz und nach oben erweitert, das Sitzb. d. mathem.-naturw. Cl. XXII. Bd. II. Hft. 31 470 F la .1 e n f e I H. Endglied biriiförmig warzig mit kurzer Borste an jeder Warze. — Die zwei Glieder sind freilich eine relative Sache, denn wenn man Macquarts Brachytarsina hiehcr ziehen will, so beschreibt sie dieser gar dreigliedrig, ich nur eingliedrig, da ich bei der genauesten Zergliederung und Untersuchung mehrerer Exemplare keine Spur einer Abgrenzung finden konnte; ich will hierüber nicht weiter rechten, sondern ferneren Entscheidungen entgegensehen; die Form (\e?. End- gliedes ist aber durchaus unrichtig angegeben , indem es nicht birn- förmig ist, sondern eine flache spateiförmige Lamelle bildet. Ferner, zwei Netzungen oben, zwei Ocellen unten. Was hier oben genannt wird, wäre nicht ganz klar, wenn nicht die Fiederborste Aufschluss gäbe *)• Die Annahme aber von zwei Augen vorne mitten an der Stirne ist eine eben so ausserordentliche, als die gleichfalls so ungenügend unbestimmte Angabe, zwei Ocellen unten., eine höchst überraschende. Erst durch die genaueste Bezeichnung der Lage dieser lezteren und durch hinreichende Gründe kann eine solch gewagte Deutung für derlei Organe an so abweichender ungewöhnlicher Stelle zur endgiltigen Würdigung gebracht werden. Mir gelang es nicht, etwas zu finden, was ich als solche deuten könnte. Was nun die Netzungen betrifft, so würde diese ganz ausserge- wöhnliche Stellung aliein wohl schon die Trennung von iS^r^^i/«, für die diese Angabe, bestimmt bezeichnet, gar nicht passt, rechtfertigen. Diese nun aber wirklich für Augen genommen, welche Bedeutung hat dann die stark lichtbrechende kreisrunde Stelle an jenem, für Lichtorgane so annehmbaren Platze an den Kopfseiten? Mit solchen beliebig nach hinten und vorne hin und her versetzten Organen ist wahrlich wenig gewonnen, wenn man sich nicht in Paradoxen gefallen will; und wir wollen lieber eher noch eine andere Deutung für künf- tige Unterscheidung bescheiden wagen , ohne so gewaltsame Ver- rückung. Lassen wir der seitlichen kreisförmigen Stelle ihre Bestimmung als Organ für Lichteindruck und sehen wir die beiden kleinen war- zigen Hervorragungen an der Stirne als Fühler an , wofür auch die *) Ich habe allerding-s diese dort befindlichen, selbst mit derLoupe kaum siciitbaren kleinen Erhöhungen nicht beachtet, da ich hier keine der Beschreibung nölhigen Organe vermuthete, und es ist jedenfalls Herrn K o l e n a t i 's Verdienst, diese zur Controverse gebracht zu haben. über Ilaymondia Kr., Slrebla Wd. und Braehytarsinu Mcq. 471 bei Raymondia Kollarii an ihrer Basis stehende Fiederborste nicht ungünstig zu sprechen scheint, so gehören die beiden bisher als Fühler gedeuteten Lamellen zum Saugapparate, was gleichfalls natür- lich und ohne Z^yang angenommen werden kann, da sie bei der Zer- gliederung leicht mit dem Rüssel verbunden bleiben, wenn man sie vom Gesichte lostrennt. Die in die Guttungs-Diagnose aufgenommene Fiederborste habe ich nur an Raymondia Kollari ben.erkt, wonach diese in die Art- beschreibung zu verweisen wäre, denn ob sie bei Strebla vorhanden ist, bleibt ohnehin noch in Frage. Was nun weiters in dieser Beschreibung der Arten die hervor- gehobene spezifische Unterscheidung für Raymondia Huberi mit zwei Queranastomosen , bei Raymondia Kollari, mit nur Einer anbelangt, so ist sie insoferne falsch, als sich sowohl die mittlere sogenannte kleine Querader, als auch die untere bei beiden Arten vollkommen deutlich vorfindet. Es hatte mich eben diese Überein- stimmung im Gegensatze zu Strebla bewogen, die beiden Arten, die so viele Anhaltspunkte zu einer Trennung in zwei Galtungen geben, in Eine zu vereinen, und es muss wohl mit Recht verlangt werden, dass eine solche nicht unerhebliche Verschiedenheit, die hier aber wirklich gar nicht einmal besteht, etwas genauer und weniger ober- flüchlich dargestellt erscheine, nämlich welche der Queradern mangle, oder wenn wir annehmen, da die mittlere weit seltener fehlt, dass hier die untere abgängig sein soll, welches Verhältniss sonach die betreffenden Längsadern zeigen. Dass das Flügelgeäder schon bei den ältesten Autoren gewür- digt und zur trefflichen Unterscheidung natürlicher Gruppen dienlich erkannt ward, seit Jurine's Arbeiten die Berücksichtigung desselben aber immer mehr an Wichtigkeit gewann, kann keinem Entomologen unbekannt sein, und die vielen Terminologien, die wir nur allein über diesen Theil besitzen, zeigen, wie dringend jeder Autor fühlte, dass jeder Einzeltheil desselben scharf und unzweifelhaft gekennzeichnet sei, um in der Beschreibung genau gekannt und verstanden zu werden. Wenn daher 56^6?« sechs, i2rAr/mo?«f/m dagegen nur fünf Längs- adern zeigt, so war früher wohl zu prüfen, welche zugewachsen, welche reducirt erscheint, und nach einem bestimmten Schema die einzelnen entsprechenden Adern in beiden Flügeln zu vergleichen, 31* 472 i> u e II f e I d. Slrebla Wd. um deren Unterschied zu verstehen und dessen Geringfügigkeit nachzuweisen, die eine Zusammenziehung rechtfertige. Ich mnss hier noch einmal wiederholen, dass diese Anordnung in meinen heiden Raymondien nicht die geringste Abweichung unter einander darbietet, und beide sich vollkommen übereinstimmend zeigen. Wollen wir von der kleinen Querader nach vorwärts zu zählen anfangen, so ist die dritte, Mac- quart's Mediastine bei Strebla nahe bis zur Spitze verlängert, bei Raymondia nur wenig von der Flügelwurzel entfernt in den Vor- derrand gemündet, so dass sie die Bedeutung und Beachtung als Längsader gänzlich einbüsst. Von dieser Querader abwärts ist bei Strebla die nächste Längs- ader einfach und geht von ihr un- mittelbar die untere Querader zur nächst unteren Längsader der zweiten. Bei Baymondia ist diese entsprechende erste Längsader aber gegabelt i). und erst von dem unteren Aste geht die Querader zur nächsten Längsader. Wir finden somit von der kleinen mittleren Querader abwärts bei Strebla nur zwei, bei Raymondia aber drei Längsadern, welche in die Flügelspitze münden. Es wäre somit die Zahl fünf hier wieder ausgeglichen, wenn gleich durch Adern von ganz verschiedener Anordnung und Bedeutung. Allein es folgt nun noch weiters eine dritte ebenso grosse Verschiedenheit, indem nämlich die geschlos- sene Analzelle bei Strebla stark ausgebildet weit über die kleine Querader hinausreicht, so dass bei dieser Fliege noch eine beinahe bis zur Flügelspitze gehende sechste Längsader entsteht, welche bei Raymondia ganz fehlt, da diese Zelle, bei ihr nur ganz rudimentär, kaum vorhanden zu sein scheint. Raymondia Fr. *) Ma^ man hier den unteren Theil dieser gewinkelten Querader als Basis annehmen, so dass dieser Galjelast zu der Längsader 1 nach aufwärts gehörte, so bleiht die Anordnung' doch stets eine ganz verschiedene. über Raymondia Fr. , Strehla Wd. und Brachytarsina Mcq. 473 Wenn ich etwas ausführlicher bei diesem Gegenstande ver- weilte so geschah es in der Nothwendigkeit der genauesten Erorte- Tng dieser Verhältnisse, da ich auch später noch einmal verglei- chend darauf zurückkommen muss. , -i j • Noch finden wir in der Artbeschreibung den Hinterleib der m der Gattungs-Diagnose nicht berührt ist, bei Uaymondm Hüben als häutig bezeichnet , bei Raymondia Kollari hornartig genannt, und mehrerer Segmente erwähnt. , . , , . Ich mu«; sowohl die allgemeine hornige Beschaffenheit der letz- teren in Abrede stellen, als es nöthig ist, diese sogenannten Segmente näher zu erörtern. . . Ich habe vorzüglich in der Bildung des Hinterleibes jene An- näherung gefunden, die mich bewog, diese Schmarotzer in die unmittelbareNachbarschaft der Nycteribien zubringen, die insoferne darin ein ungleiches Verhältniss zeigen, dass jener der Raymondien, bei den beiden Geschlechtern betreffs der Anordnung viel mehr Übereinstimmung zeigt, als bei den Nycteribien. , .^ . . Es findet ^ich nämlich am Grunde des Hinterleibes m emer Ausdehnung von kaum einem Viertel der ganzen Länge desseH^en eine hornige Platte, welche an den Seiten von zwei weichen Wuls en begrenzt ist; ehie ganz entsprechende von ähnlicher Form ist an der Unterseite vorhanden, wo sie ebenfalls den Seitenrand, der weich bleibt, nicht erreicht. Alles Übrige ist lederhäutig. Allerdings zeigt der Rand, namentlich bei Präparaten, die man gepresst in Balsam lect, schwache nach rückwärts verschwindende Einkerbungen denen auch die Anordnung der Härchen, die über die Rückenfläche des Männchens nur kaum angedeutete Querreihen ohne weiterer Seg- mentirung bilden, entspricht; allein ich sah sie nicht an der Unter- seite so wie sie dem W^eibchen ganz fehlen. Will man die Stelle des Afters als Aftersegment bezeichnen, so kann dies nur in analoger Beziehung geschehen, eine wirkliche Gliederung, ausser einer Einschnürung bei den Weibchen daselbst, konnte ich nicht unterscheiden. Ich hatte in der Sitzung der zoologischen Seetion am 20. bep- tember d J. während der 32. Naturforscher-Versammlung in Wien diese Differenzen berührt, und die Unthunlichkeit einer Vereinigung der Gattung Raymondia mit Strehla daraufgestützt, als Herr Prot. Low unter Zustimmung dieser Verschiedenheit die Bemerkung hm- 474 F r a II e n f e I (I zufügte, dass die Gattung Raymondia mit Brachytarsina Mcq. zusammenfalle. Obwohl ich damals während mehrerer Tage in engerem Kreise einiger Wissenschaftsfreunde diese in Frage ste- hende Fliege mehrmalen besprach, so wurde mir doch nicht die Gelegenheit geboten, mich mit fremden Federn zu schmücken, und mir blieb diese angebliche Übereinstimmung, so wie das Bestehen einer Gattung Brachytarsina bis zu diesem Augenblicke unbekannt, so wie auch nicht weiter erörtert wurde, wo diese Gattung beschrie- ben sich finde. Erst später ermittelte ich, dass sie in den Supple- menten zu Macqiiart's Dipteres exotiques enthalten sei, wovon das vierte und fünfte in den Schriften der Gesellschaft zu Lille erschie- nen sein soll, Schriften, welche weder in Zuchold's Bibliot. bist, nat. aufgeführt werden, noch zur Stunde sich in Wien, vielleicht kaum irgend wo in Österreich ünden i). Erst Dr. Gerstäker's Bericht für Entomologie für 18S4 in Wiegmann's Archiv, welcher vor Avenigen Monaten erschienen ist, bringt Auszüge aus diesem 4. Supplemente, jedoch ohne dass Brachytarsina darin erwähnt wird. Ich blieb daher ungewiss, in welchem der beiden Supplemente diese Fliege enthalten sei, und wendete mich an Hrn. Dr. Ger- stäker selbst um gütige Auskunft, die mir derselbe mit seiner wohl allen bekannten Freundlichkeit ungesäumt auf das Umfassendste gab. Ehe ich jedoch nun weiter auf diesen Fragepunkt eingehe, muss ich noch eines andern Umstandes gedenken. Eine im 7. Tagblatte der Naturforscher-Versammlung, S. 1S6, von anonymer Seite gegebene Berichtigung bringt eine in Kolenati's Broschüre nicht angege- bene, ihm in den Mund gelegte Zusammenstellung, für welche Hr. Prof. Kolenati dem Urheber nicht sehr dankbar sein wird, da sie beinahe mehr als oberflächliche Übereilung bekunden würde, nämlich, dass Strebla africana und Raymondia Huberi syno- nym sei. Strebla africana findet sich in den „List of the specimens of dipterous Insects in the colleclion of the brittish Museum Part. IV, pag. 1146" neu beschrieben. Die „eyes pitchy" im Gegensatze zu „Body luteous" und die „Length of the body V^ line, of the wings 1) Erst vor zwei Tagen erhielt ich durch die Güte des Hrn. Direetors Kollar, der diese Supplemente, als er von ihrem Vorhandensein erfuhr, alsogleich für das k. zoolog'. .Museum besorgte, Einsicht in dieselben. über Ruymondia Fi., Strebla Wd. und Bruchytursina Mcq. 475 2 lines" genügen hinlänglich , um eine Vereinigung mit Raymondia Hubert vollkommen unzulässig zu machen. Wenn er ihm sodann in den Mund legt, dass Raymondia Kollari mit Brachytarsina flavipennis synonym sei , wovon in seiner Broschüre ebenfalls keine Sylbe steht, so muss es ihm über- lassen bleiben, ob er sich diese, jedenfalls nur erst bei dieser Gele- genheit möglich gewordene Kenntniss anzueignen geneigt ist; was die Übei'einstimmung selbst aber betrifft, so will ich diese nach den mir gewordenen Mittheilungen nunmehr der Prüfung unterziehen. Wie schon oben bemerkt, erfuhr ich durch Hrn. Dr. Ger stak er, Brachytarsina &e\ in dem 4. Supplemente von Maequart's Dipteres exoti(fues beschrieben und abgebildet, und er sandte mir dieselbe im vollständigen Auszuge nebst der Zeichnung. .Ich glaube zur genauen und vollen Würdigung so wie zur rich- tigen Entscheidung es unerlässüch, diese so schwer zugängliche Beschreibung und Abbildung nach jener schriftlichen Mittheilung hier ganz zu geben. Pag. 307: „Coriac6s." Gen. B r a c h y t a r s i n a. Corps herisse. Tete petite, arrondie. Trompe saillante, assez courte, conique, inclinee. Face et front assez large. Antennes courtes, avancees ; les deux premiers articles peu distincts; le troisieme disciforme , entoure de poils. Yeux ronds. Thorax large, assez court, arrondi; ecusson assez large. Abdomen assez etroit, elliptique; armure copulatrice relevee. Pieds velus, assez courts ; cuisses epaisses; jambes renflees vers l'extremite; tarses epais, egalant a peine la moitie de la longueur des jambes; deux pelottes; deux ongles munis des petites pointes au cöte exterieur et accom- pagnes de deux soies. Ailes bordees de soies au cöte exterieur et de petits poils a l'interieur; pas de nervure mediastine; marginale et sous marginale aboutisant au bord exterieur; externo- et interno- mediaire aboutisant pres de Textremite; premiere transversale situee en de§a du milieu; deuxieme assez pres de l'extremite; pas d'anale distincte. Pag. 308: Nous formons ce genre pour un diptere qui a quel- que rapport avec la Strebla vespertilionis Wied. (Rippohosca vesp. Fbr.) que nous ne connaissons qua d'apres la description et la figure 476 F r a u e n f e I d. qu'en donnent ces auteurs. Ces rapports consisteat dans la petitesse et la figure du corps, dans la villosite des picds et dans la disposition des nervures des alles , quoique differents ä certains egards. Enfin dans le genre de la vie parasite, car, quoique nous ne connaissions par celui du diptere qui nous occupe, la conformation de ses pieds et surtout de ses tarses ne pennet pas douter qu'elie ne seit appropriee a l'action de s'acerocher au poils ou aux plumes des aniniaux superieures. Les differenees, beaucoup plus considerables, se montrent dans la forme de la tete, du tliorax et de rabdomen, dans la grandeur des yeux, dans la presence des antennes, qui ne sont pas distinctes dans la Strebla, dans la brievete et l'epaisseur des pieds, dans la brievete des tarses, dans la presence de pelottes, dans la forme des ongles, dans les soies qui bordent les alles, dans le nombre moins grand des nervures, qui n'est que de quatre longitudinales au Heu de six, et de deux transversales au lieu de trois , enfin dans la couleur des alles. A ces differenees se Joint celle de la patrie qui est TAlgerie au lieu de FAmerique meridionale. Nous donnons a ce genre le nom de Brachytarsina, qui fait allusion ä la brievete des tarses. A Texemple de Fabricius et de Wiedemann , qui ont compris le genre Strebla parmi les Pupipares, nous y comprenons le genre Brachytarsina, qui nous parait devoir y former une nouvelle tribu. 1. Brachytarsina ftavipennis nob. Ferruginea. Alis flavis (Tab. 28, Fig. 13). Long ly^ lin. cf. Tout le corps, compris les yeux d\m j; ferrugineux mat. Les pieds moins fonces. Alles jaunes, a nervures jaunes. Algerie. M. Bigot. Explication des plaiiches. Tab. 28, Fig. 12. Brachytarsina tlavipennis. a Tete, h Abdomen, c Pied. Ich will aus dieser Diagnose zur Prüfung nur den „Trompe sali- ^.-r-~r--\ W^ 13. c lante, assez courte", „die Antennes," welche bei Macquart ganz die über Raymondia Fr., Strehlu Wd. und Brachytarsina Mcq. 477 analogen Organe zu sein scheinen , die ich dafür nahm , und die er dreigliedrig nennt, während ich sie bei Raymondia nur eingliedrig sehe, die „deux ongles munis des petites poiiites an cote exterieures et accompagnees des deux soies", dann „pas de nerviire mediastine" in den Flügeln hervorheben. Wenn in der daraufTolgenden Beschreibung eine Hindeutung auf Strebla sich findet, so sind die Beziehungen genau bezeichnet, die Macquart dazu veranlassten, während er in den Unterschieden „la grandeur des yeux", und „le nombre moins grand des nervures, qui n'est qne de quatre longitudinales au lieu de six" zur Unterscheidung für Strebla hervorhebt, und die nun auch zugleich für Raymondia als entscheidend gelten müssen. Blicken wir nunmehr zurück auf das oben gegebene Detail der von mir aufgestellten Gattung, so finden wir, wenn wir gleichfalls von der kleinen Querader in der Zählung ausgehen , nach aufwärts zd\\\Qm\he\ Brachytarsina, ganz richtig mit der Beschreibung überein- stimmend , in der Abbildung die dritte Ader, Ma cq uar t's Mediastine fehlend. Wollte man auch hier annehmen, dass diese so weit an den Grund des Flügels zurückgerückte Ader von M a c q u a r t übersehen, oder nicht mehr als Mediastine betrachtet worden sei , so ist doch von unserer angenommenen Basis nach abwärts hin die erste Längs- ader ganz abweichend von Raymondia nicht gegabelt, sondern wie bei Strebla einfach, wodurch wirklich nur die Zahl von vier Längs- adern sich ergibt, da er noch ganz genau hinzufügt, dass keine bemerkbare Analzelle vorhanden sei. Prüfen wir nun noch weiter die Zeichnung, welche einen gegliederten , abwärts gekrümmten Hinterleib , und wie in der Beschreibung grosse, aber mitten deutlich abgegrenzte Augen be- zeichnet, so ist weder Beschreibung noch Abbildung mit Raymondia zu identificiren. Ich kann bei einem Autor wie Professor Low, dem jedenfalls der erste Rang in der Kenntniss der Dipteren gebührt, nicht voraus- setzen, dass er ohne annehmbare Gründe, dem hier Dargestellten entgegen, geneigt sein sollte, für eine solche Übereinstimmung sich zu entscheiden. Ich kann hier nur zweierlei voraussetzen, entweder, dass er wirklich ein Typen-Exemplar besitze, oder ein solches zu besitzen denkt. In beiden Fällen muss ich mein Recht in Anspruch nehmen, dass der Name i?a^mow£/m jenen beiden Thieren verbleibe. 478 Fr a u e n f e I d. Über Raymondia F r., Strehla VV d. u. Brachytarsina M. die ich beschrieben habe, und die nach Abbildung und Beschreibung stets nachweisbar sein werden, nie aber, ausser gewaltsam, mit jener von Macquart gegebenen Darstellung identificirt werden können, welche aber doch stets als Grundlage dienen miiss, da nicht Jedermann Typen-Exemplare besitzen kann, und neueren Schriftstellern nicht mehr das Zugeständniss gemacht werden darf, wie es den älteren gemacht werden muss, Beschreibungen zu geben, welche willkür- liche Deutungen erfordern, oder irre führen. Zum Schlüsse mi'jge hier noch eines Individuums dieser Gattung gedacht werden, welches sich 'avl^ Pteropus aegyptiacus fand, dessen Geäder merkwürdig ist. Obwohl ich nur ein Exemplar besitze, so ist doch das Geäder beider Flügel so übereinstimmend, und regelmässig ausgebildet, die Eigenthümlichkeit selbst aber jedenfalls so bemer- kenswerth, dass wohl kaum eine Abnormität hier vorausgesetzt werden kann. Ich hatte zum Behufe der wiederholten Untersuchung alle meine verschiedenen Exemplare von Raymondia, die nach Fundort und Aufenthalt noch genau, wie bei allen, was ich selbst gesammelt, oder wofür ich sichere Nachweise besitze, gesondert sind, aufge- weicht, wobei sich dasselbe, früher schon durch lichtere Färbung bemerklich , auffallend durch ihr helles Gelb unterschied. Bei näherer Betrachtung fand ich das abweichende Geäder, und ich gebe sonach hier die genaue Beschreibung, mit Angabe der unterscheidenden Merkmale, um auf selbe aufmerksam zu machen, unter folgender Benennung: Raymondia diver sa: Kleiner als Raymondia Kollari, von blas- serer Färbung; an den Seiten des Hinterleibes, vorzüglich nach rückwärts zu, viel dichter mit rothbrau- nen Haaren besetzt. Flügelgeäder von gleicher Anordnung wie bei Raymondia Kollari, nur die — von der kleinen Quer- ader aufwärts gezählt — erste Längsader an ihrem Ende mit einem starken Aste versehen, wodurch ein drei- eckiger Baum eingeschlossen wird, der mit seiner Basis am Vorder- rande des Flügels, am Grunde des letzten Viertels seiner Länge sitzt. Im Übrigen mit Raymondia Kollari übereinstimmend. Böhm. Beiträffe zur iiiihereii Kenntniss des Chlorophylls. 479 Beiträge zur näheren Kenntniss des Chlor ojjhylls *). Von Jos. Ant. Böhm. (Vorgetragen in der Sitzung am 9. October 1836.) Es gibt wohl keinen Gegenstand in der Naturwissenschaft, welcher ein vielseitigeres Interesse darböte, als der über die Farb- stoffe der Pflanzen. — Er ist nicht nur Object des Phytoto- men, sondern gehört eben so gut, ja aus mannigfachen Gründen noch mehr in das Gebiet des Physikers und Chemikers. Ersteren kümmern die Ptlanzenfarben nur in so ferne, als er die Form, in welcher, und die Pfa nze ntheile, in denen sie vorkommen, anzu- geben hat; alles Übrige, was eigentlich über ihre Natur Aufschluss verschaffen kann, gehört in das Gebiet der Physik und Chemie. Unter den verschiedenen Pflanzenfarben ist es aber die grüne, die wegen der Grossartigkeit ihres Auftretens und des Einflusses auf den gesammten Haushalt der Natur vor allen andern unser Augenmerk auf sich zieht, und von jeher die Aufmerksamkeit der denkenden Menschen erregt hat. Ich erlaube mir im Folgenden einen kurzen Überblick über die Geschichte des Chlorophylls nicht nur in anatomischer, sondern auch in eh emisch-physica lischer Beziehung zu geben, da man in Zukunft, um in diesem Gegenstande auch nur in einer Richtung Erspriessliches leisten zu können, denselben allseitig kennen niuss und weil die Kenntniss desselben von der einen Seite auch viele erfolgreiche Gesichtspunkte in der andern eröff'nen wird. Aristoteles 3) war der Erste, der sich über die Farben im Allgemeinen, und über die der Pflanzen insbesondere ausspricht. Er unterscheidet zwei Hauptgruppen von Farben: die einfachen, und die ^) Die Abhandlung wurde dem Secretär am 17. Juli übergeben , konnte aber des vor- liegenden reichen .Materiales und der eingetretenen akademischen Ferien wegen nicht zum Vortrage in der Classe gelangen. 2) Über die Farben, erläutert durch eine Übersieht der Farbenlehre der Alten , von Dr. Karl P r a u tl. München 1849. 480 'i «' I' m. durch Vermischung aus diesen entstandenen. Die einfachen Farben begleiten die Elemente : Gelb das Feuer, weiss die Luft, das Wasser und die Erde (ursprünglich); schwarz entsteht, wenn die Elemente in einander übergehen. Die grüne Farbe aber ist eine Mischung des Gelben und Schwarzen. Alle Pflanzen, wenn sie aus der Erde hervorwachsen, sind grün. Weiss erscheinen sie, wenn das Feuchte in ihnen sich nicht mit den Sonnenstrahlen mischt. Die übrigen Pflanzenfarben entstehen durch organische Kochung, je nach dem Verhältnisse der Wärme und der Menge der zugeführten Nahrung. Mehr als tausend Jahre verfliessen, ohne dass man sich um die Entstehung der Farben auch nur im Allgemeinen kümmert, bis endlich Paracelsusi) den Grund der chemischen Farbenerscheinungen im Schwefel findet. Die folgenden Erklärungen der Pflanzenfarben richten sich nach den jeweiligen Ansichten , die man über die Entstehung der Farben und über das Licht im Allgemeinen hatte, und mit der physicalischen Erkenntniss des letzteren vervollkommnet sich auch die Einsicht in das Wesen der ersteren. Nach Isaac Vossius-) ist die Farbe als ein von den Körpern Verschiedenes, diesen Beigemischtes zu betrachten. Trennt man von den Körpern die Farbe, so werden sie durchsichtig. — Ursache und Ursprung der Farben sind aber Feuer und Wärme, ist das Verbrennen der Körper. Die Pflanzen und Thiere der tropischen Zone zeigen daher eine viel grössere Farbenpracht als die der nördlichen Gegend. — Der Grundstofl" der Farben schreibt sich vom Schwefel her, und nach dem verschiedenen Brennen dieses Elementes entstehen die verschiedenen Farben. Die erste Farbe ist das Weisse, auf welches das blassere Grün und das Gelbe folgen. Ist die Wärme so schwach, dass sie das Schwefelige in den Körpern nur auflöst, so entsteht das Grüne. Verursacht aber die Wärme eine mächtigere Kochung, so entsteht nach dem Weissen sogleich das Gelbe, welches reifer und feuriger ist, als das rohe und wässerige Grün. Newton-) erklärt das Pflanzengrün nach dem Principe der nach ihm benannten Farbenkreise; es ist nach ihm ein Grün 1) De natura rerum. IX Bücher. Strasslnirg- lü84 u. a. 0. 2j De liieis natura et proprietate. Ainstelod. 166'i. 3) Oplies. Latine a. S. Clarke. Lusauae et Genevae 1740. 4. Ueiträge zur nälieren Kenutniss des Chlorophylls. 481 dritter Ordnung, und beim Welken der Blätter geht es alle Stufen des dritten Ringsystems durch. Newton kannte die Ursache der Farbenkreise nicht; würde man seine Lehre über das Pflanzengrün annehmen, so müsste man dasselbe durch Interferenz erklären. In phyto tomisch er Beziehung ist der Sitz des grünen Farb- stoftes der Pflanzen den ersten Untersuchern gänzlich entgangen. Malpighi erwähnt nichts von ihm, und unter den späteren Phyto- tomen scheint Mir bei*) zuerst den körnigen Inhalt der Zelle gesehen zu haben. Die Löcher und Poren, welche Mirb el in der Membran der Zelle beschreibt, sind zum grossen Theile sicher nichts anderes als das, was wir mit dem Namen Chi o rophyl Ikörner bezeichnen. Sprengel 2) erkannte schon den Irrthum Mirbe Ts , und gibt an, dass die von demselben beschriebenen Gebilde in den Zellen dess- halb keine Poren sein können, weil sie frei in denselben herumschwimmen. Er glaubt aber, dass die Körner und Bläs- chen, womit z. B. die Samenlappen der Bohne gefüllt sind, sich in der Folge zu neuen Zellen entwickeln können, und als Nieder- schläge aus den Zellsäften zu betrachten seien. Derselben Ansicht ist auch L. C. T r e v i r a n u s s) . Wahlenberg*) gibt an, dass der grüne Farbstoff in der leben- den Pflanze nicht die Körnerform besitze, sondern in Gestalt einer grünen klebrigenFlüssigkeit (glutinosum viride) enthalfen sei ; erst aus der Pflanze ausgezogen zu Kügelchen gerinne, und mit concentrirter S chwefelsäure behandelt, nach einiger Zeit ein schönes Blau gebe. Er nennt ihn den grünen Satz (faecula viridis) des gerinnbaren Zellsaftes. Proust 5) bemühte sich, die Eigenschaften des in Weingeist ge- lösten grünen FärbestofFes genauer kennen zu lernen, und bezeichnet ihn mit dem Namen Satzmehl (föcule). Link") unterscheidet die übrigen körnigen Gebilde des Zellinhaltes, z. B. das Amylum, genau von dem grünen Farbstoffe, ^) über die vegetabilische Ökonomie, in Pfaffuud Friedliinder's französischen Annalen, Heft in, p. 124 und Heft IV, p. 40. 2) Anleitung zur Kenntniss der Gewächse. In Briefen. Erste Sammlung. Halle 1804, p. 90, 99 u. s. f., Taf. I, Fig. 4; Taf. II, Fig. 2. 3) Vom inwendigen Bau der Gewächse, Göttingen 1806, pag. 2 u. s. f. •*) De sedihus materiarum iinmediatis in plantis, 1806, pag. 69, 70 u. a. 0. ^) Herbmstädt's Archiv IV, pag. 146 — 164. ö) Grundlehren der Anat. und Physiol. der Pflanzen, Göttingen 1817, pag. 36. 482 «^ •• '' '"• und nennt ihn einen harzigen Stoff. Er kommt nach ihm ent- weder in Form einer schm ier igen körnigen Masse, mid in Form von Bläschen, oder auch als dichter Über zug der inneren Zelhvände vor. Moldenhawer 1) leitet die grünen Saftkügelchen von einer Gerinnung des Zellsaftes ab, spricht sich aber über ihre nähere Beschaffenheit nicht weiter aus. Kieser 3) beschreibt das Blattgrün als Körner, die sich vom Amylum durch ihre geringere Grösse unterscheiden. Später s) be- zeichnet er es als eine in kleinen unregelmässigen Klümpchen zusam- mengehäufte Materie, die sich an den inneren Wänden der Zellen unregelmässig zerstreut findet. Auch die Entfärbung der alkoholi- schen Auflösung des grünen Pflanzenfarbstoftes im Lichte ist ihm nicht unbekannt. G. R. Treviranus*) erkannte schon, dass die grünen Farbe- körner aus einer Substanz bestehen (er nannte sie Eiweiss). welcher die grüne Materie blos beigemischt sei. Pelletier und Caventu^) untersuchten den grünen Farbstoff in chemischer Beziehung, und gaben ihm den Namen C hloroph y 11, Blattgrün. Dutrochete) glaubte, dass die Chlorophyllkörner den Ner- venkügelchen der Thiere analog, die Nervensubstanz der Ptlanzen bilden, indem Säuren und Alkalien auf sie eben so reagiren wie auf Nerven. Schübler') theilte die Pflanzenfarben in eine oxydirte und desoxydirte Reihe, und war der Ansicht, dass sich alle Pflanzen- farben aus dem Chlorophyll durch Oxydation und Desoxyda- tion bilden, indem erfand, dass die Tincturen blauer und rother Blüthen durch Säuren geröthet (oxydirt), durch Alkalien grün gefärbt (desoxydirt) werden. 1) Beiträge zur Anatomie der Pflan/.eu, Kiel 1812, pag. 109. 2) Me'moires sur ['Organisation des plantes, 1812, pag. S2. 3) Elemente der Phytonomie, Jena 181ö, pag. 30. 4) Biologie, 1814, tom. IV, pag. 93. 5) Journal de pharm., 1817, tom. m, pag. 486 und Ann.de Clem. IX, 1818, p. 1J4. 6) Reeherches sur la strueture intime des anim. et des veget. 1824. 7) Untersuchungen üher die Farben der Blüthen. Diss. des CA. Frank, Tübingen 1823. Beiträge zur näheren Keuutniss des Cliloropliylls. 4S3 Tu rpi 11 ^) erklärt die Chlorophyllkörner gleich den Stärkemehl- körnern für Bläschen, die aus der Wandung der älteren Zellen hervorwachsend mit der Wand der Mutterzelle durch eine Nabel- schnur verbunden seien, vertheidigt SprengeTs Ansicht, dass durch ihre Vergrösserung neue Zellen entstehen, und nannte diese Bläschen Globuline verte. Die grüne Färbung dieser Bläschen beruht nach ihm nicht in der Wandung, sondern im gefärbten Inhalte derselben. Durch Macaire Princep's^) Untersuchungen schien Schüb- ler's Ansicht eine mächtige Stütze zu erhalten, indem er fand, dass das Chlorophyll durch Behandlung mit Säuren und dadurch erfolgte Oxydation zuerst gelb, dann roth gefärbt werde, und dieses oxy- dirteChlorophyll sollte sich durch AI kalien wieder in grünes (desoxydirtes) zurückführen lassen. A. P. de CandoUe^) schlug auf Grundlage der Untersuchun- gen Macaire's, dass nämlich aus dem Chlorophyll alle übrigen Pflanzenfarben entstehen, der Symmetrie mit dem Worte faecula we- gen (womit man alle körnigen Gebilde des Zellenhaltes bezeichnete, die grünenKörner »her faemla virides nannte), statt des Ausdruckes Chlorophyll die Bezeichnung desselben mit dem Worte Chro- m e 1 a vor. Meyen*) erklärt die grünen Zellsaftbläschen für kleine runde Zellchen im Innern der grösseren Zellen, wo sie gewöhnlich ohne alle Ordnung, und nur äusserst selten in einer gewissen Ordnung ge- lagert sind , meist den Zellwänden anliegen und oftmals im geringen Grade befestiget scheinen. Sehr bezeichnend für den Werth der Untersuchungen Meyen's sind die fabelhaften Erscheinungen, welche dieser phantasiereiche Forscher an den Amylumkörnern in den grün gefärbten Bändern \on Spirogyra beobachtete^), indem sie sich entweder zu einem Pro- tococcus viridis, oder zu einem der Monas Lens ähnlichen oder *) Memoires du Museum, tom. XIV. Orgauoffraiihie veg'etale 1827. 2) Memoires de la socie'te de physique el d'iiistoire naturelle de Geneve, tom. IV, 1828, pag-. 43, 49. 3) Orgonograiihie veg-etale, Paris 1827, pag-. 18—19. *) Anatomiseh-physiologische Untersuchungen über den Inhalt der Pflanzenzellen, Berlin 1828, pag. 24, 27. ^) Über das Genus Spiro(/yra Lk. etc. Linnaea, II. B., pag. 423 — 426 und a. o. 0. pag. 33—33. 484 B ö h in. vielleicht gar gleichen Geschöpfe entwickeln sollen. Eben so kann ni;in nach diesem umsichtigen Forscher bei verschiedenen Cactus- und Cucurbita- Arten eine solche Umwandlung der Zellsaft blä sehen in Infusorien beobachten. Auch die Chlorophyllbläschen von Val- lisneria spiralis sind nach Meyen, obgleich sie keine thierische Natur besitzen , mit einer denselben als Reservenahrung dienenden Atmosphäre umgeben *). — Von der Bläschennatur der Chloro- phyllkörner aber kann man sich nach Meyen leicht überzeugen 2), wenn man zuerst den grünen Farbstoff mit Weingeist auszieht und die rückständigen Kügelchen mit Jod behandelt, wo man dann deut- lich sehe, dass das Innere derselben bohl sei (!). Agardh^) beschreibt den organischen Körnerstoff (Chloro- phylle) als aus Bläschen bestehend, deren Membran sich von der Zellmembran nur dadurch unterscheidet, dass sie rudimentär und unentwickelt ist. Brewster*) zeigte, dass die grüne Farbe der Pflanzen eine Absorptionsfarbe sei, indem alle Strahlenarten von der Chloro- phylllösutig (also auch dem körnigen Chlorophyll) mehr absorbirt werden, als das Grün. Auch entdeckte Brewster die innere Dispersion des Chlorophylls, die aber erst durch G. S. Stocke's ^ Untersuchungen ihre weitgreifende Erklärung fand. Mirbel^) bezeichnet in einer späteren Zeit die Chlorophyllkörner als kleine, an den Zellwänden angehel'tete Kügelchen (sperioles) ; durch Ausziehen derselben in Weingeist, wodurch ihr grüner Inhalt aufgelöst wird, überzeuge man sich sehr deutlich von ihrer Bläschen natu r. J. Röper'') hält es für wahrscheinlich, dass die grüne Färbung nicht immer durch Körnchen hervorgebracht werde, sondern dass 1) Nov. octa, Acad. C. L. C, tom. VIII, vol. II. pag. 836. 2) Phytotomie, Berlin 1830, pag-. 149. 3) Lelirb. der Botanik, aus dem Schwedischen übersetzt von Meyen, Kopenhagen 1831, pag-. 89. ■4) On the coleurs of natural, in Edinb. Iransact. Vol. XII , 1834, pag. 338— S45. 5) Über die Veränderung der Brechbarkeit des Lichtes. Aus dem Engl. (Phil, tran- act. f. 1852, pag. 463 etc.) übersetzt in Poggendorff's Annalen der Physik und Chemie, Ergänzungsband IV, 1834, pag. 178 u. s. f. ^) Recherclies anatomiques et physiologiques sur le Marchantia polyraorpha. Nou- velles Annales du Museum d'historire naturelle 1833, tom. I, pag. 99. ^} Übersetzung von De Candolle's Pflanzen- Physiologie , tom. I, Stuttgart und Tübingen 1833, pag. 334. Beiträge zur uiihereu Kenutniss des Clilorophylls. 485 oft ein durchs ich tiger homogener Saft die Zellen färbe, da er in manchen Fällen selbst bei den stärksten Vergrösserungen keine Spur von Körnchen oder anderen festen Theilchen finden konnte. Raspaih) vergleicht die Chlorophyllkörner mit den Amylum- körnern , indem er beobachtete, dass in den Samenlappen von Ace?' 2)latanoides das Amylum mit einem grünen Farbstoffe umge- ben sei, betrachtet sie aber als Bläschen, bestehend aus einer löslichen gummösen Substanz und einer unlöslichen Membran, und gibt an, dass sie durch eine Nabelschnur mit der Zellwand befestigt seien. L. C. Treviranus^) beschreibt das Chlorophyll als eine hell- grüne, sehr durchscheinende, der inneren Oberfläche unverletzter Zellen anhängende Gallerte, in welcher die grünen Kügelchen (ein veränderter Zustand derselben) eingebettet seien. Wo eine Zer- reissung der Zellhaut stattgefunden, trete diese Gallerte langsam aus, verliere durch Einwirkung der Luft, einer Säure oder eines Salzes ihre Flüssigkeit, und ziehe sich in einen kleinen Raum zusammen. Es scheint ihm nicht wahrscheinlich , dass man durch das Mikroskop entscheiden könne, ob der grüne Farbstoff hohle und solide Theil- chen bilde. Clamor Marquart^) leugnet die Existenz einer oxydirten und desoxydirten Farbenreihe. Nach ihm gibt es nur zwei Blumen- farben, das Anthokyan und Antho xanthin. Ersteres blau, durch Säuren roth, durch Alkalien grün werdend, extractivstoffiger Art; letzteres gelb, weniger veränderlich, harziger Natur. — Beide diese Farben entstehen aus dem Chlorophyll durch den Vegetationsprocess und zwar erstere durch Entziehung von Wasser oder dessen Elemen- ten, letztere durch Aufnahme von Wasser. Diese Ansicht werde chemisch unterstützt durch das Verhalten des Chlorophylls zu Wasser, wodurch es gelb wird (durch Wasseraufnahme) , und zu Schwefel- säure, welche es blau färbt (din-ch Wasserentziehung). Meyen*) gibt an, bei vielen Wassergewäehsen, z. B. Zamii- chellia, Vallisneria und bei einigen saftigen Landpflanzen an den ^) Nouveau Ssteme de Chemie organiqiie, 1832, pag. 77. 2) Physiolog-ie der Gewächse, tom. I, Bonn 1833, pag. 42 — 43. 3) Die Farben der Blüthen. Bonn 183S. ^) Nouv. observat. sur ia circulation de suc ceUulaire , Ann. des scienc. nat. 18öä, pag. 260—261. Sitzb. d. raathem.-naturw. Cl. XXII. Bd. II. Hft. 32 486 ß •' '' ni- dem Lichte ausgesetzten Theilen eine Umwandlung der Amy- lumkörner in den grün färbenden StofT beobachtet zu haben, und er erklärt seine frühere Ansicht, dass die grü- nen Zellsaftkü gel eben Bläschen seien, für unrichtig, beschreibt sie hingegen als Kii gel eben, die eine halb erhärtete Masse (vielleicht Pflanzenleim , oder erhärtetes Eiweiss) zur Basis haben, welche durch das Chlorophyll völlig d urch d runge n werde i). Er gibt an, dass man in den elliptischen Chlorophyllkügelchen alter Cactus-Stämme nicht selten noch zwei kleinere Kügelchen von dunkle- rer Farbe antreffe. Bisweilen, besonders in der verticalen Zellschicht der Blätter, komme das Chlorophyll in grünen Massen vor, die meist die ganze innere Zellwand auskleiden. Link 2) verharrt bei seiner früheren Ansicht, dass der grüne FarbstolT meist in Bläschen eingeschlossen sei, ohne anzugeben, wie er sich von der Natur dieser Bläschen unterrichtet habe. Diese Bläschen sind nach ihm öfters zusammengesetzt, so dass sich kleinere in grösseren finden. Seltener soll sich das Chlorophyll ohne Bläschen linden, u. z. in den Blüthen, die in der Jugend grün gefärbt sind, später aber eine andere Farbe annehmen. Es scheint ihm daher nicht wahrscheinlich, dass die Bläschen den grünen Farbstoff bereiten, sondern dass die Bläschen vielmehr in dem grünen Stoffe gebildet werden. V.Mo hl 3) unterscheidet in seiner, in dieser Beziehung Epoche machenden Abhandlung über die anatomischen Verhältnisse des Chlorophylls zwei Formen desselben, geformtes und unge form- te s. Letzteres komme als krümmliche Masse vor, die häufig einen Überzug auf der inneren Zellwandung bilde, z. B. bei vielen Algen. Das geformte Chlorophyll, die Gestalt von Körnern besitzend, sei viel häufiger als das formlose, komme aber bei Phanerogamen, z. B.Sedum, Setnpervivtim etc. sehr häufig in den Spaltöffnungszellen der Epider- mis mit diesem in derselben Zelle vor. Die Chlorophyllkörner hängen nach Mo hl in der Begel an der Zellenwand an, doch sei diese Verwachsung, wenn man das Anhän- gen schon so nennen will, eine äusserst lose; bisweilen schwimmen 1) Neues System der Pflanzenphysiologie, 1. Band, Berlin 1837. pag. 190, 200, 206. 2) Elemente philosopli. botauic. edit. II, Berlin 1837, pag-, 123, 143—143. ^) Untersuchungen über die anatomischen Verhältnisse des Chlorophylls. Diss. 1837. Vermischte Schriften 184j, pag. 332. Beiträge zur näheren Keniitniss des Chlorophylls. 4-oT sie jedoch frei im Zellsafte, seltener liegen sie in der Mitte der Zelle zu Haufen vereinigt. V.Mo hl unterscheidet zwischen Körnern, die im Chlorophyll liegen, und zwischen Chlorophyllkörnern, und versteht unter den ersteren Kügelchen, welche ohne sichtbare eigene Hülle im Chloro- phyll regelmässig oder unregelmässig eingebettet sind , und sich durch Jod als Amylumlcörner erweisen. Die Chlorophyllkörner selbst aber zerfallen nach ihm: 1. in solche, die ein Amylumkorn enthalten, 2. die mehre Amylumkörner enthalten, welche aber wegen der durch Jod braun werdenden Hülle durch dieses Reagens häufig nur violett gefärbt werden ; 3. Chlorophyllkörner mit zahlreichen kleinen Amylumkörnern, deren blaue Färbung mit Jod, obgleich oft schwer, doch immer mit Sicherheit zu erkennen ist ; 4. Chlorophyllkörner, die in der Regel ziemlich gross, aber wenig scharf begrenzt sind und eine Menge sehr kleiner Körnchen enthalten, die durch Jod tief braungelb gefärbt werden, dessen- ungeachtet aber als Amylumkörner anzusehen sind. Nach Schieiden i) ist das Chlorophyll immer eine homogene, wachs artige Masse, die die Zelhvände, das Stärkemehl und eine andere Art von Körnern , welche der Stärke ähnlich, aber durch Jod braun gefärbt werden, überzieht, und sich leicht durch Alkohol ent- fernen lässt. Die Existenz von sogenannten Chlorophyllkörnern und Zellsaftbläschen ist nach ihm gänzlich zu bezweifeln. Treviranus^) hält MohTs Ansicht über die anatomische Beschaffenheit der Chlorophyllkörner fiir die Einfachheit der Natur etwas zu künstlich. Er zweifelt, ob man Alles, was durch Jod blau gefärbt wird, für Amylum halten müsse, zumal das, was durch heisses Wasser und Kochen nicht anschwillt, wie es nach ihm bei den Chloro- phyllkörnern der Fall ist. — In Riicksieht dessen, dass das Volumen der Chlorophyllkörner nicht vermindert wird, nachdem ihnen durch Alkohol und Äther die grüne Materie entzogen ist, dass dagegen dadurch ihre Durchsichtigkeit sich vermehrt, räumt er der Ansicht der übrigen Anatomen, dass die grüne Materie das Innere der grünen ^) Beiträge zur Kenutniss der Ceratophylleen, Linnea II. Band, 1837, pag. 531. 2) L. C. Treviranus, Physiologie der Gewächse, 2. Band, 1838, pag. 30 — So. 32' 488 ^ " I' '"• Körper i)il(le, den Vorzug- vor der ein, dass sie deren äussere Hülle ausmache. Im Übrigen bleibt er aber bei seiner früheren Ansicht. Eine genauere Untersuchung des Chlorophylls in chemischer Beziehung wurde von Berzeliusi) geliefert. Er gewann das Chlorophyll aus der alkoholischen Lösung durch Eindampfen dersel- ben. Der Rückstand wurde mit concentrirter Schwefelsäure (grün) und Salzsäure (smaragdgrün) gelöst und daraus mit Wasser nieder- geschlagen. Dieses so gereniigte Chlorophyll ist unlöslich in Wasser, wenig löslich in Alkohol und Äther, woraus es durch Essigsäure und Blei wieder gefällt werden kann. Von kohlensauren ätzenden Alka- lien wird es mit schöner grasgrüner Farbe grösstentheils gelöst und kann aus dieser Lösung durch Übersättigung derselben mit Essig- säure in Form von grossen, beim Durchsehen schön smaragdgrün erscheinenden Flocken wieder gewonnen werden. Aus der Ammoniak- Verbindung wird es beim Verdunsten unverändert gefällt. Aus der smaragdgrünen Lösung in Salzsäure kann man das Chlorophyll durch Verdampfen bei gelinder Wärme oder durchZusafz von kohlensaurem Kalk wieder unverändert erhalten. Bei der Auflösung in Salzsäure hinterlässt das Blattgrün eine geringe Portion einer blassgelben Materie. Diesen unlöslichen Rück- stand nennt Berzelius, da er sich in den blattgrünen frischen Blät- tern nur in sehr geringer Menge findet und vorzüglich erst wenn das Chlorophyll zersetzt wird und die Blätter gelb werden zum Vor- schein kommt, Xanthophyll, Blattgelb. Das reine Chlorophyll ist unschmelzbar bei 200" C. , verbindet sich mit Basen, färbt die mit Alaun gebeizten Wollzeuge und gibt unzweifelhafte Beweise von Oxydation und Reduction^). Berzelius unterscheidet drei Modificationen des Chlorophylls: das der frischen, das der trockenen, und das der dunkel gefärbten Blätter, die sich aber in ihrem chemischen Verhalten nicht wesentlich unterscheiden. Er überzeugte sich, dass das Gelbwerden der alko- holischen Chlorophylllösung im Lichte nicht von Xanthophyll, sondern von einer im Wasser löslichen Substanz herrühre. Mulder 3) suchte zu zeigen dass das, was die Chemiker gewöhnlich unter dem Namen Chlorophyll beschreiben, nichts als ein 4) Compt. rendus 1838, N. 19. 2) Siehe hierüber auch Chevreul, J. de Pharm. 1844, pag-. 212. 3) IS'atuur en Seheikuudig Archief, D. U. p. I, en Nat. ßydragen, D. VII, S. 1, p. 82. Beiträge zur näheren Kenntniss des Chlorophylls. 489 Gemenge von Wachs und einem grünen FarbstofFe sei , die , obgleich ihrer chemischen Natur nach wesentlich verschieden, doch in einem genetischen Zusammenhange stehen. Er gibt i) es als eine i h m durch das Auftreten eines gelben Stoffes in salzsaurer Lösung des reinen Chlorophylls (der offenbar aus dem reinen Blattgrün durch Chlor ge- bildet sein müsse) klar gewordene Thatsache an, dass das Chlorophyll auch in der Pflanze unter dem Einflüsse desoxydirender Substanzen in Wachs verwandelt werden könne, und dass auch auf ähnliche Weise die herbstliche Färbung der Blätter entstehe, stellt es aber als eine erwiesene Thatsache hin, dass sich aus Amylum unter Einfluss des Lichtes der Hauptbestandtheil des Chlorophylls, Wachs nämlich, entwickle. Auf diese Grundlagen hin stellt er nun die wichtige Behauptung auf, dass die Pflanzen nicht Sauerstoff ausathmen, weil sie grün sind, sondern weil sie grün werden, indem bei der Desoxydation des Amylums zu Wachs immer Oxygen frei werde, von dem sogar ein Theil verwendet würde, um das überall vorhandene farblose Chlorophyll grün zu färben. Nägeli^) erklärt die Chlorophyllkörner für Bläschen, und gibt an, dass man sehr häufig bei den Cryptogamen und in günstigen Fällen auch bei den Phanerogamen sehr deutlich an ihnen eine weisse, den grünen Inhalt umschliessende Membran erkenne, die sich durch Nichts von der Zellmembran unterscheide. Später nimmt er jedoch die Ansicht, dass sie gleich der Zellmembran aus Cellulose bestehe, als irrig zurück s). Auch eine Theilung der Chlorophyllbläschen behauptet er mit Sicherheit beobachtet zu haben. Der Inhalt dieser Chlorophyllhläschen besteht nach Nägeli ausser dem grünen Farbstoffe in der Regel aus Amylum , selten hin- gegen aus Körnern, welche sich durch Jod entweder gar nicht oder nur gelb färben; er hält sie für der Stärke analoge, der Gallerte und dem Inulin sich nähernde Stoffe. Seh leiden*) gibt nicht zu, dass das Chlorophyll je in Form von Bläschen vorkomme, sondern es überzieht nach ihm den körnigen 1) Versuch einer allgemeinen physiol. Chemie, Braunschweig 1844 — 31, pag. 283 — 289 — 297. 2) Nägeli, Zeitschrift für wissenschafUiche Botanik, III. Heft, 1846, pag. 110 u. s. f. *} Systematische Ühersicht der Erscheinungen im Pflanzenreich, 1833, pag. 16. ^) Gnindzüge der wissenschaftlichen Botanik, 3. Aufl. 1849 , 1. B., pag. 196. 490 Böhm. Inhalt der Zelle, oft Stärke, aber eben so oft auch andere Stoffe, oder kleidet die Zelle entweder gleichförmig, oder in spiraligen Bän- dern aus. Göppert und Cohni) schliessen aus dem Verhalten der Chlorophyllkügelchen von Nitella flearilis in Wasser, wo sie ihre polyedrische Gestalt verlieren, lichter grün, durchsichtiger, schärfer begrenzt und um das Vierfache ihres Volumens vergrössert erschei- nen, endlich aber platzen und die eingeschlossenen Körnchen heraus- treten lassen, dass sie zarte, aus einer glas hellen, in Wasser aufs ch wellenden Membran, einem gr üne n flu s- s i g e n I n h a 1 1 e und mehreren f e s t e n K ö r n e r n b e s t e h e n d e Zellsaftbläschen seien. V. Mohl=^) unterscheidet in seiner neuesten Arbeit über diesen Gegenstand zwei Arten Chlorophyllkörner, die aber durch viele Mittel- stufen in einander übergehen. Die Chlorophyllkörner der einen Art seien kleiner, polyedrisch an die innere Zellwand angeheftet, und da diese polyedrische Gestalt der Chlorophyllkörner beobachtet werde auch wenn sie sich nicht berühren, so müsse man annehmen dass die Körner in eine, durch das Mikroskop nicht immer erkennbare homogene Substanz einge- bettet seien. Die Veränderung, welche sie im Wasser erleiden, linde durch das Verhalten des Chlorophylls von Zygnema etc. in Wasser seine Erklärung, lasse aber durchaus nicht auf eine Bläschennatur derselben schliessen. Durchschneide man eine Zelle von Zyfjnema quer unter Wasser, so dass dieses unbehindert in die Zelle eintreten kann, so schwellen die in unmittelbare Berührung mit dem Wasser gebrachten Bänder an und treiben sich an rein zufälligen Stellen zu verschieden gestalteten Massen auf, die anfangs grün sind, bis später aus einer homogenen schleimigen Masse gebildete und mit Wasser gefüllte Blasen hervorbrechen. — Es unterliegt nach Mohl keinem Zweifel, dass die Blasen aus dem Innern des Bandes hervorbrechen und die grüne, nur bis auf einen gewissen Grad sich ausdehnende Substanz 1) über die Rotation des Zelliiihaltes in Nitellu flexilis, botan. Zeitung 1849, 38. Stück, pag. 681—684. 2) Über den Bau des Chlorophylls, botan. Zeitung- 18öS, 6. und 7. Stück, pag. 89 — 99 und 105—115. Beiträge zur näheren Kenntniss des Chlorophylls. J^y ^ zerrissen und auf die Seite geschoben werde, da von einer auf der Oberfläche des Bandes liegenden Membran keine Spur zu entdecken ist. Ganz ähnlich verhält sich nach Mo hl die Sache bei dieser Art von Chlorophyllkörnern, für die er seine frühere Ansicht, dass die kleinen Körnchen derselben Amylum seien, als irrig erklärt, indem sie sich, wie ihm bessere Instrumente zeigen, gegen Jod ganz wie Protoblasmakörnchen verhalten. Die Chlorophyllkörner der zweiten Art unterscheiden sich von den ersten durch ihre Grösse, durch ihre Unveränderlichkeit im Wasser und durch die Unterlage, die von einem oder mehreren Amy- lumkörnern gebildet wird. Die grüne Hülle erweise sich als eine gelatinöse, im Wasser nicht merklich aufquellende, ihrer ganzen Dicke nach grün gefärbte Masse, mit hinreichender Festigkeit, um ihre Gestalt beizubehalten, wenn es zufälliger Weise durch das Messer vom Amylumkerne abgelöst, oder von dem durch eine Säure zum Schwellen gebrachten Amylumkorne durchbrochen wurde. Von einer Membran sei aber in keiner der besagten For- men eine Spur zu entdecken. Dieser kurze Überblick über die Literatur des Chlorophylls zeigt uns zur Genüge, dass wir über den Bau und über die Natur desselben, das ausgenommen, was durch die exacten Fortschritte der Physik seine Erklärung gefunden hat, noch völlig im Ungewissen sind. Wenn ich es im Folgenden wage, in einem so schwierigen Gegenstande meine Kräfte zu prüfen, so danke ich die Ermöglichung dazu nur dem Rathe und der thätigen Beihilfe meiner hochverehrten Lehrer, Prof. Unger und Fenzl, welchen hier auch meinen tiefgefühlten Dank auszusprechen ich nicht unterlassen kann. Die Darstellung meiner Untersuchungen knüpfe ich an die auf Grundlage der angeführten Literatur jüngst ausgesprochenen Ansich- ten von Schacht und Unger. Was nun zuerst den Begriff des Chlorophylls anlangt, so ist er bisher von den Chemikern und Phytotomen gewöhnlich verschieden aufgefasst worden. Die Ersteren bezeichnen mit dem Ausdrucke Blattgrün den in Weingeist und Äther löslichen Farb- stoff grüner Pflanzentheile, Letztere hingegen verstehen darunter die grün gefärbten Bestandtheile des Zellinhaltes und unterscheiden selbe in geformte und formlose. 492 B '» '' •"• Schacht 1) nennt in seinem neuesten Werke dasjenige Chlorophyll formlos, welches in durch längere Zeit der Ein- wirkung des Lichtes ausgesetzten Kartoffelknollen in der unterhalb der Schale befindlichen Zellschicht auf- tritt und bezeichnet die grünen Bänder, Häute und Kiigel- chen als geformt. Setzt man frische oder selbst Jahre alte Kartoffelknollen der Einwirkung des Lichtes aus 3), so sieht man im Protoplasma zu- erst grüne Partien erscheinen, in welchen die Körnchen, die in der unter dem Per i derma befindlichen Schichte (besonders bei älteren Knollen) den alleinigen Bestandtheil der Zellen ausmachen, eingebettet sind. In den tieferen Schichten dagegen werden die Amylumkörner von derselben eingehüllt. Behandelt man ein solches Präparat mit Äther oder Alkohol, so bleiben die entfärbten durch Jod braun wer- denden Flocken mit den in sie eingestreuten Körnchen zurück, wäh- rend in den tieferen Schichten Schacht 's geformtes Chlorophyll Chlorophyllkörner bildet, die aus dem Kern (Amylnm) und der ent- färbten Hülle desselben gebildet sind. Ganz ähnlich verhält sich die Sache in dem unteren Theile aus- gebildeter Blätter von Bilbergia nudicaulis, nur fand ich die grün gefärbte Substanz ursprünglich seltener im Zellsaftc suspendirt, son- dern bei seinem ersten Auftritte meist schon als Überzug über die einzelnen grossen Amylumkörner. Es ist wohl keinem Zweifel unter- worfen, dass diese gallertige Masse mit dem grünen in Weingeist löslichen Farbstoffe im genetischen Zusammenhange steht und noth- wendig mit demselben verbunden ist. Dessenungeachtet aber ist sie streng von diesem, der unter dem Mikroskope nur durch seine grüne Farbe, nicht aber durch seine räumlichen Verhältnisse erkennbar ist, wohl zu unterscheiden. Ich verstehe im Folgenden unter Chlorophyll nur diesen grünen Farbstoff, der an sich nicht weiter Gegenstand anatomischer 1) Lehrbuch der Anatomie und Physiologie der Gewächse, I. Theil, 1836, pag. 64. 2) Wird ein Kartoffeiknollen in der iMitte durchgeschnitten, die Schnittfläche, um die Austrocknung zu verhüten , mit Gummi überzogen und mittelst einer Glasplatte bedeckt der Einwirkung des Lichtes so ausgesetzt, dass die Glasplatte nach oben gekehrt ist, so findet man nach mehreren Monaten unter der Gummischichte eine nicht unbeträchtliche Peridermabildung, während in der unter dieser liegen- den Zellschichte sämmtliche Amylumkörner in Chlorophyllkörner umgewandelt sind. Beiträge zur näheren Kenntniss des Chlorophylls. 493 Untersuchung sein kann, nenne die gallertige, von diesem durchdrun- gene Masse den Träger (Chlorophor), und bezeichne beide mit dem Ausdrucke grüne Substanz (Materia viridis}. Es handelt sich also nicht darum, wie sich das Chlorophyll, sondern wie sich der Träger desselben bei den grün werdenden KartofTelknollen in den unter dem Periderma liegenden Zellen von den tiefer gelegenen amylumhaltigen, wo er Chlorophyllkörner bildet und von den grünen Bändern, z. B. in Z?/(/wema (Seh ach t'sgeformtem Chlorophyll), unterscheidet. — Behandelt man letztgenannte Pflanze mit Weingeist, so wird ausser der Entfärbung nichts wesentlich geändert. Die entfärbten Bänder ziehen sich nicht von der Zellwand zurück, und die in selbe eingestreuten Amylumkörner treten dadurch, dass sich die Unterlage enger um sie anschliesst und gleichsam zusammenschrumpft, deutlicher hervor. Bei Behandlung mit Schwefelsäure quellen die Amylumkörner auf, und es zeigt sich entweder jedes einzeln oder mehrere derselben gemeinschaftlich von der grünen Substanz eingeschlossen, und diese Hülle zerreisst selbst bei der stärksten Anschwellung des Amylum- kornes nicht. Operirt man mit mehr diluirter Schwefelsäure, so dass die sich vergrössernden Amylumkörner noch einen freien Baum zwi- schen sich lassen, und setzt dann verdünnte Jodlösung zu, so siebt man auch die Zwischenräume eine violette Farbe annehmen, zum Beweise, dass das aufgequollene noch nicht in Zucker übergeführte Amylum die gallertige Hülle durchdrungen bat. Lässt man das Prä- parat längere Zeit in Schwefelsäure liegen, so erhalten die Bänder fast ganz ihre frühere Gestalt wieder, die aufgequollen gewesenen Amylumkörner erscheinen kleiner, ihre Hülle zieht sich enger um sie zusammen, und auch die Lage der Bänder wird nicht verändert, wenn die Einwirkung der Säure selbst mehrere Wochen dauert. Es werden nämlich die Amylumkörner nicht ganz durch Schwefel- säure aufgelöst, sondern es befindet sich in jedem Amylumkorn ein centrales Körperchen, welches in kochendem Wasser und massig concentrirter Schwefelsäure sich ebenso wenig als in verdünnter Kalilauge verändert, obgleich letztere nach längerer Einwirkung die Bänder zerstört. Zerschneidet man eine Zelle im Wasser unter dem Mikroskope, so schwellen die Bänder an, die Contouren derselben bleiben aber meist scharf begrenzt, und es bilden sich an verschiedenen Stellen 494 ß o h m. liclitgefärbte kiigelähnliche Fortsätze (Vocuolen), wie sie von Moli! .'>, jiag. 11. Beiträge zur näiieren Kenntniss des Chlorophylls. 507 Niemand bestreiten, und man muss zugeben, dass sie sofort allerdings eine membranartige Beschaffenheit annehmen könne, was aber bei den Chlorophyllkörnern, wie aus dem Obigen hervorgeht, nicht der Fall ist, höchstens vielleicht ausnahmsweise vorkommt, wie an dem rait- getheilten Fall von Viscmn, da die verdichtete Aussenfläche derselben nur von dem mit wenig Chlorophyll imprägnirten Chlorophor gebildet ist. Überdies scheint mir überhaupt die grüne Substanz und das übrige Protoplasma gar nicht zu einer solchen pe///cM/rt-ähnlichen Verdichtung des Letztern an der Grenze des Erstem geeignet zu sein, während die Verdichtung der grünen Substanz an der Grenze des Protoplasma, sie mag als Hülle über körnige Gebilde des Zellinhaltes oder in Form von Bändern vorkommen, gar nichts Sonderbares an sich hat. Wesentlich abweichend von der gegebenen Auseinandersetzung der Entstehung der Chlorophyllkörner sind Nägel i's Angaben i). Er behauptet, dass man dieselben, sobald sie eine hinlängliche Grösse besitzen, als Bläschen erkenne, deren Membran durch Intussusception wachsend, der Zellmembran durchaus identisch sei, nur nicht, was er anfänglich auch glaubte, aus Cellulose bestehe "), deren Function der Thätigkeit der Zelle dadurch gleichkomme, dass sie Amylumkörner bildet, durch Theilung sich vermehrt, welche Ansicht auch Hof- meisters) ausspricht u. s. f. — Allen diesen Angaben kann ich nach sorgfältigen und oft wiederholten Untersuchungen nicht beipflichten, selbst von einer Vergrösserung der Amylumkörner in Chlorophyll- körnern, obwohl ohne Annahme einer Bläschen- oder gar Zellennatur dieser letzteren allerdings erklärlich, konnte ich mich nie mit Gewiss- heit überzeugen. Interessant ist der Farbenwechsel an den Blättern mancher Bromeliaceen , die unmittelbar den Blüthenstand umgeben. Es treten nämlich vor der Entwicklung des Blüthenstandes an dem oberen Theile der sogenannten Herzblätter hie und da braune Flecken auf, die sich vermehren, vergrössern und sich oft über das ganze Blatt ausbreiten, während sie zugleich durchs Dunkelrothe ins Hellrothe übergehen. 1) Zeitsclirilt für vvissensch. Botanik , 3. und 4. Heft, pag-. 111, und Pllanzenphysiol. Uiitersucliung'Pu, pag-. lö. ■■*) Systematische Übersicht der Erscheinungen im Pflauzenreiclie, IS.'iH. pafj. I(S. *) Keimung höherer Kryptogamen, 18S1, pag. 10, Nofe. 308 B ö h m. Als nächste Ursache dieses interessanten Farbenwechsels ergibt sich das Verschwinden der grünen, die Amylumkörner einhüllenden Substanz und gleichzeitiges Auftreten eines im Zellsafte gelösten rothen Farbstoffes. Dies geschieht zuerst in den oberflächlichen Zellen des Blattes, während die der mittleren Schichte desselben noch ihre un- veränderten Chlorophyllkörner enthalten, wodurch eine schmutzig- braune Mischfarbe entsteht. Nach und nach trifl't aber diese Verän- derung sämmtliche Zellen des Blattparenchyms, wobei die braune Farbe allmählich in eine rothe und hellrothe übergeht. Nach dem Verblühen verschwindet die rothe Farbe, so wie sie entstanden ist und weicht einem schmutzigen Braun, bis endlich das ganze Blatt wieder von oben nach unten grün gefärbt erscheint. Es verliert sich der rothe Farbstoff zuerst in dem Mesophyll, die Amylum- körner, die bei diesem Vorgange keine Veränderung erlitten, über- ziehen sich mit grüner Substanz und verwandeln sich so wieder in Chlorophyllkörner. Bei dieser Auflösung und Wiederbildung des grünen Farbstoffes überzeugt man sich zur Genüge von der Bichtigkeit der obigen Anga- ben. Die Ansicht, dass hierbei das aufgelöste Chlorophyll in den rothen Farbstoff umgewandelt werde, liegt allerdings sehr nahe, ermangelt aber jedes Beweises. Was die chemischen Verhältnisse des Chlorophylls anbelangt, so wissen wir darüber so viel als Nichts. Mulder's *) Analyse ist, wie er selbst zugesteht, ungenügend, und der von ihm angegebene Zusammenhang mit Wachs entbehrt jeder wissenschaftliehen Begründung. Der Umstand, dass mit Alkohol und Äther aus grünen Pflanzentheilen nebst dem Chlorophyll zugleich Wachs extrahirt werde, spricht sicher nicht für einen nothwendigen Zusammenhang dieser beiden Substanzen in der Pflanze, wenn gleich die grünen Theile derselben von Letzterem mehr enthalten als die übrigen. Ebenso zweifelhaft ist auch Mulder's Behauptung von der Umwandlung des Blattgrüns in einen blauen Farbstoff, und Descaisne's") Angabe von der Umwandlung des Chlorophylls in Krappfarbstoff bedarf noch der Bestätigung. 1) Versuch einer allg-. physiol. Chemie, 1844 his 1831, pag-. 272 ii. s. w. 2) Recherches anatomiiiues et physioiogiques sur la Garanee, 1837. Beilräge zur näheren Kenntniss des Chlorophylls. J)09 Von Interesse ist das Resultat der Untersuchungen Verdeil's >) über die alkoholische Chlorophylllösung, falls es sich zeigt, dass der von ihm in selber aufgefundene Eisengehalt, wie es allerdings wahr- scheinlich ist, auch in der Pflanze mit dem Blattgrün verbunden vor- kommt und nicht als eine andere in Weingeist lösliche organische Verbindung enthalfen ist. Sonderbar ist aber die Schlussfolgerung Ver deiTs"), dass desshalb die Chlorophyllkörner den Blutkörperchen analog seien. Aus Angström 's 3) physicalischen Untersuchungen der alko- holischen Chlorophylllösung geht hervor, dass die optischen Eigen- schaften derselben wesentlich dieselben sind, ob sie aus Pflanzen oder grünen Infusorien gewonnen sei. Die Unterschiede, die sieh in die- ser Beziehung zeigen, rühren sicher nicht, wie Fürst zu Salm- Horstmar*) vermuthet, vom Chlorophyll, sondern von der Lösung beigemischter fremdartiger Stofle her. Ebenso wird die Annahme, dass der Träger des Chlorophylls wachsartiger Natur sei, durch keine einzige wissenschaftlich begründete Thatsache unterstützt. Was die Lagerung der Chlorophyllkörner anbelangt, so kleiden sie gewöhnlich die innere Zellwandung aus, liegen, wenn sie eine feinkörnige Structur besitzen, gewöhnlich sehr enge an einander, so dass sie an ihrer seitlichen Begrenzung eine polyedrische Gestalt erhalten und das Bild eines Durchschnittes durch ein paronchymati- sches Zellgewebe nachahmen. In Wasser lösen sie sich, sobald durch die Einwirkung desselben ihre körnige Structur hervortritt, von der Zellwandung los und die Trennung der nachbarlichen Körner erfolgt stets in der Mitte der hellen Begrenzungslinie. Dies scheint mir aber nicht von einer gallertigen Substanz, in der die Chlorophyllkörner eingebettet sein sollen, bedingt zu sein, sondern von der lichtem Peripherie des Chlorophors herzurühren. Leicht gelingt diese Los- lösung von der Zellwand durch Druck vermittelst des Deckglases, wobei auch die körnige Structur der Chlorophyllkörner gleich 1) Compt. rend. F. XXXIII, pag'. 689—690. 2) Journal de Pharm. 1844, pag'. 212. ^) Of versigt of konge. Vetensk. akad. Förhandl. 1833, pag. 246, deutsch in Pog'gend. Ann. Band 93, 1844, pag. 473. ■*) Untersuchungen des grünen Stoffes, den die kleinsten grünen Infusorien enthalten. Pogg. Ann. Band 94, 183ö, pag. 466. 510 Böhm. hervortritt. Auf diese Weise überzeugte ich mich, dass die Ciiloropiiyll- körner der SpaltöfTiiungszellen nicht nur ein, sondern häufig mehrere Amyhimkörner enthalten , z. B. Linaria genisiifolia. Bei jungen Blättern von Asphidelns lutcus aber sind sie inniger an die Zellwand angelöthet, so dass es schwer, oft gar nicht gelingt, sie von derselben zu trennen. Auch in im Wasser macerirten und selbst längere Zeit hindurch mit Schwefelsäure behandelten (in Alkohol ausgezogenen oder nicht ausgezogenen) Blättern behielten sie noch ihre frühere Lagerung. Bei älteren Blättern lösen sie sich jedoch ziemlich leicht von der Zellwand, und die körnige Structur derselben tritt dabei auch deutlich hervor. Selten findet man die Chlorophyllkörner im Zellsafte schwimmen, und durch ihre Bewegung erkennt man die Strömung des Zellsaftes. Nach MohTsi) Angabe sind in der mittleren Schichte des Blattes von Oi'ontiwn (Rliodea) japonicum die Chlorophyllkörner in der Mitte' der Zelle zu einem Haufen zusammengeballt. Ich habe diese Pflanze oft untersucht, fand aber immer die Chlorophyllkörner an der Zellwandung anliegen. Bei der grossen Aufmerksamkeit jedoch, mit der ich die Chlorophyllkörner der verschiedenen Sedum-h.vi^n unter- suchte, zeigte sich mir eine höchst interessante Erscheinung. Ich brachte nämlich mehrere Arten derselben mit cylindrischen Blättern ins warme Haus, dessen Fenster sich gegen Süden öfTneten, um viel- leicht in den Blättern der unter diesen Umständen sich rasch ent- wickelnden Triebe über die jugendlichen Zustände der Chlorophyll- körner einigen Aufschluss zu erhalten. Zufälliger Weise untersuchte ich sie längere Zeit hindurch täglich zur Mittagsstunde, und ward nicht wenig überrascht, stets sämmtliche Chlorophyllkörner zu einer Gruppe vereinigt irgend einer Stelle der Zellwandung anliegend zu finden, zumal da ich an Exemplaren derselben Species, die im Freien standen, eine solche Lagerung vermisste. Die Annahme, dass dies abweichende Verhältniss nur den unter den gegebenen Umständen entwickelten Blättern zukomme, schien mir gleich anfänglich sehr unwahrscheinlich; ich glaubte aber, dass die verschiedene Temperatur vielleicht Ursache dieser verschiedenen Lagerungsverhältnisse sei. Allein der Versuch erwies die geleitete Wärme in dieser Beziehung wirkungslos, und somit konnten es nur die directen Sonnenstrahlen 1) Vermischte Seliriflen, pag. .103. Beiträge zur näheren Kcnntniss des Chlorophylls. Sil sein, welche diese Lageveränderiing bewerkstellifften. Es wurden also Pflänzchen von Sedum sexangulare , Sedum dasiphyllum, bei denen sich die Chlorophyllkürner an der Zellwand befanden, zur Mittagszeil in den heissen Julitagen den Sonnenstrahlen ausgesetzt, und nach kaum einer Stunde fand ich alle Chlorophyllkörner einer jeden Zelle zu einer Gruppe vereinigt. Bekanntlich empfinden wir einen beträchtlichen Theil der Strahlung, welcher von glühenden und brennenden Körpern aus- geht, nicht als Licht, sondern es äussert sich derselbe vorzüglich als Wärme oder zeichnet sich durch seine chemische Wirkung aus. Es sind dies die dunklen Strahlen, welche im Spectrum jenseits des Roth und Violett (besser des Lavendelgrau, Herschel) liegen. So werden von uns nur diejenigen Strahlen als Licht empfunden, deren Schwingungsdauer zwischen den besagten Extremen liegt. Es war nun vorerst zu entscheiden, welche Art der Sonnen- strahlen die Gruppirung der Chlorophyllkörner veranlasst. Ich habe mir bei meinen beschränkten Mitteln viel Mühe gegeben, diese Frage zu lösen. Da ich aber weder eine dunkle Kammer noch einen Heliostaten zur Verfügung hatte, so konnte dies doch kaum mit physicalischer Genauigkeit geschehen. Doch habe ich mit Hilfe von alaun- und schwefelsaurer Chininlösung, mit Lösungen von schwefel- saurem Kupferoxyd-Ammoniak, mit grünen und rotlien Kupfergläsern, mit der strahlenden Wärme eines geheizten schwarzen Ofens etc. eine Reihe von Versuchen angestellt, die ich später einer verehrten Classe vorlegen werde, da ich nun in Stand gesetzt bin, diese Ver- suche mit physicalischer Genauigkeit zu wiederholen und zu vervoll- ständigen. Nur auf Einiges will ich noch aufmerksam machen. Um zu erfahren, ob die Lageveränderung der Chlorophyllkörner auch an den dem Sonnenlichte ausgesetzten, zur mikroskopischen Betrachtung verfertigten Präparaten erfolge, legte ich selbe, um sie vor dem Vertrocknen zu schützen, entweder auf einen Streifen weissen Filti'irpapieres, dessen eines Ende in ein mit Wasser gefülltes Gefäss getaucht wurde, oder gleich in Wasser selbst (da auch bei ganzen Blättern dieses Medium die Lageveränderung der Chlorophyllkörner nicht verhindert). Die Gruppirung der grünen Körner erfolgte stets auffallend schnell; doch es zeigte sich bald, dass unter solchen Um- ständen besagte Veränderung auch im vollkommen finstei'on Räume nach mehreren Stunden eintritt. Dasselbe geschieht auch, wenn di(i J) I 2 ßülim. BeilrSge zur näheren Kenntniss des Chlorophylls. Intercellulargänge der Blätter mit Wasser iiijieirt werden, nur ver- einigen sich in diesen Fällen die Chloropliyllkorner derselben Zelle nie so vollkommen, sondern bleiben fast immer in mehreren Gruppen vertheilt. Diese Lageänderung und Gruppirung der Chlorophyllkörner habe ich unter den dazu geeigneten Verhältnissen bei allen von mir in dieser Beziehung bisher ohne Auswahl untersuchten Crassulaceen (17 Gattungen und über 100 Arten) beobachtet, und sie ist hier nicht blos auf die Blätter beschränkt, sondern kommt auch im Stengel vor, z. B. besonders schön bei Sedum Tclcphlum ; zu Versuchen fand ich aber frische, mittelgrosse Blätter der schon oben namhaft gemachten Arten Sedum acre und Sedum dasiphyllum am geeignetsten. Da auch zerstreutes, besonders aber das von einer weissen Wand reflectirte Sonnenlicht auf die Lage der Chlorophyllkörner nicht ohne p]intluss ist, so muss die Pflanze wenigstens einen halben Tag vor dem Versuche (denn so lange beiläufig brauchen die gruppirten Chloro- phyllkörner, um in ihre frühere Lage wieder vollständig zurückzu- kehren) in einen finstern Raum gestellt werden. — l^m Präparate mil gruppirten Chlorophyllkörnern aufzubewahren, eignet sich am besten Zuckerlösuns". Bau III ga rill er. Vuii der Uiiiwaiulluiiy iler Wäiiiie in Elektriciläl. Ij 1 3 SITZUNG VOM 13. NOVEMBER 1836. Vorträge. Von der Umwandlung der Wärme in Elektrlcität. Von A. T. Baumgartner. Es gibt keine Veränderung in der Natur, bei welcher Kraft aus Nichts geschaffen oder eine bereits vorhandene ganz oder theil- weise zerstört wird, denn das Quantum der Naturkräfte niuss, so wie das der Materie, für unveränderlich angesehen werden. Diese Wahr- heit hat man zwar bei den Untersuchungen bis in die neueste Zeit nicht geleugnet, aber bei der Erklärung der wichtigsten Natur- erscheinungen nicht immer gehörig berücksichtiget. Es gibt eine grosse Anzahl von Vorgängen, welche theils durch den natürlichen Lauf der Dinge herbeigeführt, theils künstlich hervorgerufen wer- den, wo, M'ie man zu sagen pflegt, durch eine physicalische Potenz eine andere erzeugt wird, wie z. ß. Licht durch Wärme, Wärme und Elektrlcität durch Reibung, Elektricität durch Wärme, so wie umgekehrt, Wärme und Licht durch Elektricität. Man betrachtet aber diese Processe als wahre Erzeugungsprocesse, bei denen das Erzeugende neben dem Erzeugten fortbesteht, wie der Vater neben dem Sohne, und nimmt dadurch stillschweigend eine Vermehrung der Naturkräfte an. Es können aber diese Processe offenbar nur als Umwandlungsprocesse angesehen werden, bei welchen ein Agens in dem Masse verschwindet, als einem andern das Dasein gegeben wird, oder mit anderen Worten, wo die Summe der lebendigen Kräfte unverändert bleibt. ^ I j^ B a u in g a r t n e r. Der Eingangs erwähnte Satz wird in seiner Allgemeinheit als eine Art Postulat der philosophischen Naturanschauung angenommen und ist bisher noch nicht vollständig erwiesen, indem selbst die ma- thematische Durchführung des Princips der Erhaltung der lebendigen Kräfte in Bezug auf elektrische und magnetische Vorgänge auf An- nahmen über die Natur des elektrischen und magnetischen Princips beruht, denen man nur den Werth von, wenn auch sehr zulässigen, Hypothesen zugestehen kann. Erfahrungsmässig ist nur dargethan, dass sich Arbeit, d. h. Bewegung, in Wärme verwandeln lasse, wobei die Grösse der einen jener der andern projtortional ist, und umgekehrt, flass Wärme in ein proportionales Quantum Arbeil umge- setzt werden könne; ferner dass Elektricität in ein ihr entsprechendes Äquivalent Wärme umgewiindelt werden könne. Es bleibt aber noch Manches zu thun übrig, um die Wandelbarkeit der übrigen physicali- schen Potenzen, der sogenannten Imponderabilien, nach besonderen Äquivalenten durch die Erfahrung zu erweisen. Dahin gehört auch der auf bestimmte Thatsachen beruhende Beweis, dass Wärme in Elektricität umgesetzt werden könne, ein Beweis, der mir darum von besonderer Wichtigkeit zu sein scheint, weil sich von diesem Satze, wenn er vollkommen sicher gestellt ist, vielfache Anwen- dungen auf wichtige meteorologische Procosse machen lassen. Ich will nun zuerst versuchen, den besagten Beweis zu liefern, und beballe mir vor, in einer der nächsten Sitzungen dessen Anw endung auf die Erklärung einer der räthselhaftesten Erscheinungen im Luft- kreise zu zeigen. Schon im Alterthume waren Steine bekannt, die durch Erwär- mung die Eigenschaft erlangen, leichte Körper anzuziehen. Im Jahre 1703 brachten die Holländer von Ceylon einen Edelstein, den Turmalln, nach Europa, der, in heisse Asche gelegt, dahin gelangt, leichte Körper anzuziehen und wieder abzustossen. Lemery zeigte zuerst im Jahre 1717 in einer Sitzung der k. Akademie der Wissen- schaften zu Paris einen solchen Stein vor. Aepinus lehrte im Jahre 1750 die näheren Eigenschaften dieses Körpers kennen, zeigte, dass ihm ein positiver und ein negativer Pol zukomme, dass diese elektri- schen Eigenschaften aber an die Bedingung geknüpft seien, dass die Temperatur des Turmalins nicht an allen Stellen dieselbe, d. h. dass er im Erwärmt- oder Erkaltetwerden begrilTen sei. Man hatte also schon in frühester Zeit Beispiele, dass Wärme elektrisch mache. Allein Von der Uinwandluiig dev Wärme in Elektrieität. D 1 b daraus war noch nicht zu folgern , dass die Elektrieität aus der Wärme entstehe. Einen Schritt weiter maclite man im Jahre 1821, wo Seebeck entdeckte, dass in einer Metallkette, die aus zwei an einander gelötheten Bögen von verschiedenen Metallen besteht, ein elektrischer Strom eintritt, wenn man eine der Stellen, wo sich die heterogenen Metalle berühren, erwärmt oder erkaltet. Dieser Strom hält nur so lange an, als die Temperatur der Stelle, wo sich die Metalle der Kette berühren, von jener der andern Stellen der Kette abweicht. Die Stärke des Stromes hängt von der Natur der Metalle und von der Temperatur -Differenz der benaimten Stellen ab; seine Richtung wird dadurch bestimmt, ob eine der Stellen, wo die hetero- genen Metalle zusammenstossen, die wärmere oder die kältere ist. Geht man nicht über die Grenzen des Factischen hinaus, so kann man aus allen diesen Erfahrungen nur den Schluss ziehen : Mit der Be- wegung der Wärme in einem dazu geeigneten Krystalle oder Metall- bogen findet auch eine Bewegung der Elektrieität Statt. Richtung und Stärke der einen dieser Bewegungen stehen mit jener der andern in einer bestimmten Relation. Dass aber die Bewegung der Elektri- eität durch jene der Wärme erzeugt werde, ist hiermit zwar ange- deutet, aber nicht erwiesen. Die Wahrscheinlichkeit dieses Zusam- menhanges zwischen beiden Bewegungen wird durch die von P ei- tler zuerst gemachte Erfahrung erhöht, nach welcher ein elektri- scher Strom, der die Berührungsstelle zweier heterogenen Metalle, z. B. Antimon und Wismuth, durchströmt, Wärme oder Kälte erzeugt, Wärme, wenn er vom Antimon zum Wismuth, hingegen Kälte, wenn er vom Wismuth zum Antimon geht. Diese Wahrscheinlichkeit mag auch Cla usius bewogen haben, in seiner ausgezeichneten Arbeit über die Anwendung der mechanischen Wärmetheorie auf die thermu- elektrischen Erscheinungen (Pogg. Ann. 90, 513), seiner Theorie den Satz zu Grunde zu legen, dass es die Wärme sei, welche die Elektrieität durch die Berührungsstelle der beiden , die thermo- elektrische Kette bildenden Metalle zu treiben strebe. Um aber diese Wahrscheinlichkeit zur Gewissheit zu erheben , muss nachgewiesen werden, dass in den Fällen, wo durch Wärme ein elektrischer Strom hervorgerufen wird, die in Bewegung gesetzte Wärme in dem Masse verschwindet, als Elektrieität in Bewegung gesetzt wird. Um diesen Beweis zu liefern, braucht man nicht erst neue Versuche anzustel- len, sondern kann bereits vor Jahren bekannt gemachte benutzen, 516 B a u m g a r t n c r. und geniesst dabei den Vortheil, dass hiebei jedes Vonirtbeil zu Gunsten des zu beweisenden Satzes ausgeschlossen ist, weil diese Versuche in ganz anderen Absichten, als um den hier fraglichen Satz zu erweisen, angestellt worden sind. Der Versuch, welcher nach meiner Ansicht vollständig zum Ziele führt, ist nun derjenige, den zuerst Childern (Gilb. Ann. 52, 353), dann H. Davy (Gilb. Ann. 71, 2G0) angestellt hat und der von Larive (Pogg. Ann. 15, 261) wiederholt und mannigfaltig umgeändert worden ist. Er besteht in Folgendem: Wenn man einen kräftigen Volta'schen Apparat durch einen Polardrath schliesst, der aus abwechselnd auf einander folgen- den, an den Enden zusammengelötheten , gleich langen und gleich dicken Drathstücken von Platin und Silber besteht , so werden bei einer angemessenen Wirksamkeit des Elektromotors alle Platinstücke gl eich massig glühend, die Silberstücke aber gar nicht erhitzt, und zwar in ganz gleicher Weise, man mag die Kette am positiven oder negativen Pole schliessen. Daraus folgt nun ganz ungezwungen und ungekünstelt: 1. dass in den Platinstücken mehr Wärme vorhanden ist als in den Silberstücken; denn enthielten beide gleich viel Wärme, so müsste sich, das specifische Gewicht des Platins = 21-7, des Sil- bers = 10-5, die Wärmecapacität des ersteren = 0-0324, des letz- teren = 0-0570 gesetzt, die Temperatur der Platindräthe zu jeuer 1 1 der Silberdräthe wie : oder nahe wie 21-7x0-0324 i0-öx0-0ö70 100: 117 verhalten, mithin fast eine der andern gleich sein; 2. dass in allen Platinstücken unter sich, dann in allen Silber- stücken wieder unter sich, sie mögen an was immer für einer Stelle des Polardrathes stehen und mehr oder weniger von den Polen als den Eintrittsstellen der Elektricität entfernt sein, gleich viel Wärme vorkommt. Diese Resultate sind nur möglich, wenn 1. vom Übertritte aus Silber in Platin an ein Theil der Elektricität in Wärme verwandelt wird; 2. vom Übertritte aus Platin in Silber an wieder ein eben so grosser Theil der Wärme in Elektricität umgewandelt wird. Würde die Wärme, welche in dem aus Platin bestehenden Stücke des Schliessungsdrathes aus Elektricität entstanden ist, nicht vollständig in dem daran grenzenden aus Silber bestehenden Stücke in Elektricität umgesetzt, so könnte weder ein gleichmässiges Von der Uinwaiulluug der Wärme in Elektrieität. SIT Erglühen aller Platindräthe, noch ein gleichmässiges Zurückbleiben der Temperatur der Silberdräthe statthaben, d. h. es könnten weder alle Platinstücke unter sich, noch alle Silberstücke unter sieh die- selbe Temperatur erlangen, sondern es müssten in jenen Stücken, welche der elektrische Strom früher triiTt, eine andere Temperatur obwalten, als in jenen, die von diesem Strome später erreicht werden. Was hier von Platin und Silber gesagt worden, gilt auch von Leitern aus anderen Stoffen , weil sich allgemein die Regel bewährt, dass schlechtere Leiter der Elektrieität von demselben Strome bei gleichen Dimensionen mehr erhitzt werden als bessere, vorausge- setzt, dass die Elektrieität nicht etwa eine andere Wirkung hervor- zubringen bestimmt wird, und dass sie z. B. nicht etwa die Cohärenz fester Theile zu überwinden, eine chemische Zerlegung zu bewirken oder eine elektro- dynamische Bewegung hervorzubringen hat. Es kann sonach als bewiesen angesehen werden, dass so wie nach bestimmten Äquivalentenverhältnissen Arbeit in Wärme und um- gekehrt Wärme in Arbeit verwandelt wird, auch Wärme in Elektri- eität und Elektrieität in Wärme umgesetzt werden könne. Man muss aber wünschen, noch um einen kleinen Schritt weiter zu gehen und sich klar zu machen, worin der objective Verlauf bei dieser Umwandlung der Agentien bestehe. Im gegenwärtigen Sta- dium unseres Wissens kann man darüber nur eine mehr oder weni- ger gewagte Ansicht aufstellen. Jene, die ich für die am besten begründete halte, ist folgende: Arbeit besteht in Bewegung, diese mag was immer für einer Art sein. Sie wird für jeden bewegten (arbeitenden) Punkt ausge- drückt durch das Product der Weglänge in jene Componente der bewegenden Kraft, welche in die Richtung des Weges fällt. Wärme müssen wir uns bei dem gegenwärtigen Zustande der Physik als das Ergebniss von Schwingungen denken. Ihre Intensität wird durch die Schwingungsweite der oscillirenden Theile bestimmt und ist dem Quadrate derselben proportional. Worin die Elektrieität be- stehe, darüber ist man noch völlig in Ungewissheit. Man nimmt zur Erklärung der elektrischen Erscheinungen eine höchst subtile, im Weltraum und in den Zwischenräumen der Körper enthaltene Materie, ein elektrisches Fluidum an, dessen Theile sich nach einem bestimmten Gesetze abstossen, aber von den Theilen der ponderablen Körper angezogen werden. (Wo zwei solche Fluida Sitzb. d. mathem.-nalurw. Cl. XXH. Bd. 11. Hft. 34 5 1 8 B a 11 m g- a r t n e r. angenommen werden, werden dieselben mit gleichen Eigenschaften ausgerüstet gedacht, nur wird angenommen, dass die Theile des einen Fluidums auf jene des andern anziehend wirken.) Im natür- lichen Zustande enthält jeder Körper ein bestimmtes Mass dieses Fluidums, und dieses befindet sich im Zustande des Gleichgewichtes. Findet an einer Stelle, durch was immer für eine Veranlassung, eine Anhäufung des elektrischen Fluidums über das Mass des natürlichen Zustandes Statt, so sucht der Überschuss im Körper fortzurücken und einen elektrischen Strom zu erzeugen. Unter allen Umständen befindet sich in einem solchen Körper, nebst der freien nach Abfluss strebenden Elektricität, noch ein überwiegendes Mass natürlicher. Sollte nun der elektrische Strom in einem progressiven Fortschreiten des elektrischen Fluidums bestehen, so müsste diese Bewegung in einem Medium derselben Natur, nämlich in dem im Gleichgewichte befindlichen elektrischen Fluidum vor sich gehen; diese Bewegung müsste sonach schon bei geringer Geschwindigkeit einen sehr bedeu- tenden Widerstand finden, und es ist dabei unbegreiflich, wie dem Strom eine Geschwindigkeit zukommen sollte, gleich der von Wheatstone in einem kupfernen Leiter durch Versuche gefun- denen, von mehr als 60,000 Meilen in einer Secunde. Um demnach den Vorgang beim elektrischen Strome unserem Fassungsvermögen näherzubringen, sind wir gewissermassen genöthigt, anzunehmen, dass auch die Fortpflanzung der Elektricität in einer Übertragung der Bewegung der Theile des elektrischen Fluidums an die daran grenzenden, von diesen an die nächst folgenden u. s. f., mithin in Schwingungen bestehe. Da man schon durch optische Erscheinungen zu der Annahme bestimmt wird, dass im Weltraum ein feines, unwägbares, alle Zwi- schenräume durchdringendes Fluidum, der Äther, bestehen müsse, so ist es dem Gesetze der Sparsamkeit, das sich überall in der Natur kund gibt, gemäss, diesen Äther auch als Substrat der Elektricität wirksam zu denken. Schon die blosse Betrachtung der ungeheuren Geschwindigkeit der Elektricität in guten Leitern hat manchen Phy- siker bestimmt, die Möglichkeit, dass derselben eine progressive Bewegung eines ponderablen Stoftes zu Grunde liege, für ausge- schlossen zu halten. Arago (Annuaire p. 1838, pag. 421) fühlte sich durch die Schnelligkeit, mit welcher der Blitz die Luft und feste Körper durchfährt, zu der Erklärung geneigt, dass derselbe Von der Umwandlung' der Wärme in Elektrieität. S i 9 nicht als Conglomerat materieller Theile oder kleiner Geschosse gedacht werden könne, dass sich aber besagte Geschwindigkeit mit undulatorischer Bewegung wohl vertrage. Aber die grossen mechani- schen Wirkungen des Blitzes, der Bäume spaltet, Mauern umwirft etc., erschienen ihm als eine dieser Ansicht im Wege stehende Schwie- rigkeit, die um so grösseres Gewicht erlangt, da Lichtstrahlen, selbst wenn sie durch eine Sammellinse oder einen Brennspiegel con- centrirt werden, nicht im Stande sind, an einem im luftleeren Baume an einem Spinnenfaden aufgehängten flebelarm die geringste Ablen- kung hervorzubringen. Allein dieser grosse Physiker, der sich unverholen als Anhänger der Vibrationstheorie des Lichtes bekennt, musste doch auch die das Licht begleitenden Wärmestrahlen als Ergebnisse vouAtherschwingungen ansehen und zugeben, dass durch solche Körper erwärmt und dabei ausgedehnt werden, so dass sie mächtige Hindernisse zu gewaltigen und selbst grosse Lasten zu bewegen im Stande sind, dass diese Strahlen Wasser in Dampf ver- wandeln und somit mittelbar mechanische Wirkungen hervorbringen, die jene eines Blitzstrahles vielmal übertreffen. Es geschieht dieses offenbar in Folge der Übertragung der Bewegung von Äthertheilen auf die ponderablen Theilchen der Körper und der Umsetzung von Wärme in mechanische Arbeit. Der Hebelarm, von dem Arago spricht, wird wohl durch die concentrirten Ätherstrahlen erwärmt und seine materiellen Theile werden gegen einander bewegt, da die Erwärmung Ausdehnung zur Folge hat; daraus kann aber nicht eine Ablenkung des ganzen Armes hervorgehen. Dieser Ansicht nach bestellt demnach die Umsetzung der Arbeit in Wärme in der Umwandlung einer Bewegung, die ihrer Natur nach nicht geeignet, in uns die Empfindung der Wärme hervorzubringen, in eine solche, welche hiezu geeignet ist, und dieses ist eine eigen- thümliehe schwingende Bewegung. Eben so erscheint uns die Um- setzung der Wärme in Elektrieität als eine Umwandlung jener schwin- genden Bewegung, welche ihrer Natur nach in uns Empfindung der Wärme hervorbringt, in eine andere ebenfalls vibrirende, aber anders geartete, wenn nicht etwa die Wärme selbst schon in einer Bewegung besieht, deren Componente Elektrieität ist. Somit ist dieser Umsetzungs- process nur eine Umwandhmg von Bewegungen, nicht von Naturkräften. Aber eine solche Umwandlung erfolgt nicht ohne hinreichende Veranlassung. Es ist nicht ohne grosses Interesse dieser nachzu- 34» 320 B a u in g- a r t II e r. spüren. Thatsachen scheinen darauf hinzudeuten, dass das Einwirken eines Widerstandes gegen den Fortbestand einer vorhandenen Bewe- gung oder die Veränderung einer solchen schon bestehenden , einer dieser Veranlassungsgründe sein könne. Bewegung geht in Wärme über, wenn ihr durch Reihung, d. h. durch ein Hinderniss Abbruch geschieht. Ein Polardrath wird durch einen elektrischen Strom desto mehr erhitzt, einen je grösseren Widerstand er dem elektrischen Strome entgegen setzt. Schon Childern folgert aus seinen Ver- suchen mit der grossplattigen Batterie, dass sich die Elektricität im Voita'schen Kreise durch Entbinden von Licht und Wärme oder von beiden zugleich äussere, wenn sie auf ihrem Wege Widerstand findet; denn bei den Versuchen mit Schliessungsdräthen aus heterogenen Metallen wird immer jener Drath am meisten glühend, der für die Elek- tricität der minder gute Leiter ist. Als erster Sitz der Veranlassung zur Umwandlung einer Bewegung stellt sich jene Stelle in einem Schliessungsdrathe dar, wo der Widerstand beginnt, welcher sich der Fortpflanzung dieser Bewegung entgegenstellt oder wo er eine Änderung erleidet. Childern hat bemerkt, dass das Glühen eines Schliessungsdrathes einer Voita'schen Batterie im Allgemeinen an der Stelle beginnt, wo der Drath einen Pol der Batterie berührt, gleich- viel an welchem der beiden Pole der Schluss erfolgt. Larive fügt bei, dass, wenn ein Strom nicht stark genug ist, den ganzen Schliessungsdrath glühend zu machen , sich doch ein Glühen an den Einhängestellen zeige, und dass, wenn dieser Drath aus mehreren der Länge nach an einander gefügten Dräthen von verschiedenen Metallen besteht, sich jedesmal jene Stellen am stärksten erhitzen, welche den Berührungspunkten der Dräthe am nächsten liegen, und sogar allein glühend werden, wenn die Batterie nicht stark genug ist, den ganzen Drath in seiner ganzen Länge glühend zu machen. Derselbe Gelehrte erwähnt auch , dass eine Flüssigkeit, welche den Voita'schen Kreis schliesst, mehr erwärmt wird, wenn sie durch senkrecht auf den Strom eingefügte membranöse Scheidewände unter- brochen ist und dadurch die Übergänge von einem Mittel zum andern vervielfältigt sind, als wenn sie ein Continuum bildet. Heut zu Tage dürfte es kaum einen Naturforscher, der sich mit den Erscheinungen der Voita'schen Elektricität befasst, geben, welcher nicht alle diese Erscheinungen selbst zu beobachten Gelegenheit gefunden hat. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass in allen Fällen, wo ein Drath Von der Umwandlung der Wärme in Clektricität. 521 nicht blos in der Nähe der Wechselpunkte, sondern der ganzen Länge nach stark erhitzt erscheint, ein, wenn auch nur geringer Theil der Wärme an den von den Wechselstellen entfernten Orten durch Mittheilung von den stärker erhitzten Punkten dahin ge- langt ist. Unter den thermo-elektrischen Phänomenen gibt es viele, die in gleicher Weise den Satz bestätigen, für dessen Wahrheit die bereits angeführten sprechen. Ein gleichförmig harter Piatindrath, dessen Enden mit einem empfindlichen Multiplicator verbunden sind, liefert keine Spur eines elektrischen Stromes, wenn er an irgend einer Stelle erhitzt wird. Macht man aber an demselben einen Knoten oder dreht man ihn an einer Stelle zu einer Schraubenwindung zusammen und erhitzt ihn dann rechts oder links vom Knoten oder der Spirale zum Rothglühen; so zeigt die Nadel des Multiplicators alsogleich das Dasein eines Stromes an, der gegen den Knoten oder die Spirale hin gerichtet ist. Ein Drath von Palladium zeigt nach Becquerel die- selbe Erscheinung, ein solcher von Silber oder Kupfer nur in einem sehr schwachen Grade; Golddrath aber in keiner Weise. Nach Emmet liefern auch Golddräthe bei dieser Behandlung einen elek- trischen Strom. Magnus hat dargethan, dass es nicht die ungleich- förmige Anhäufung der Masse nach der Seite des Wärmestromes hin sei, welche die Bedingung zum Entstehen des elektrischen Stromes liefere, wie dieses Becquerel behauptet hat, sondern dass der Drath an der erhitzten Stelle weich geworden, in der Nähe des Knotens oder der Schraubenwindung aber seine ursprüngliche Härte ganz oder theilweise beibehalten habe. In der That unterbleibt der elektrische Strom, wenn man die Erhitzung nur bis zu einem Grade, z. B. nur bis lOO», treibt, durch welchen die Härte des Materials nicht alterirt wird, während er in einem Drathe auftritt, der zuerst hart gezogen, dann an einer Stelle durch Glühen nachgelassen wor- den, sobald man die Grenze der harten und weichen Theile auch nur bis 100" C. erwärmt. Dass aber der Molecularzustand Einfluss auf den elektrischen Leitungswiderstand nehme, ist durch die Erfahrung bewiesen. Nach Becquerel verhält sich dieser Widerstand im gehärteten Kupfer zu jenem im weichen nahe wie 97 zu 100. Die Erscheinungen, welche Wismuth- und Antimonkörper in Bezug auf ihr thermo-elektrisches Verhalten darbieten, sprechen für den hier zu beweisenden Satz in gleicher Weise. Erregt man in 52!^ Banmgartner. Von der Umwandlung- der Wärme in Elektricität. einem Wismuth- oder Antimoncylinder durch örtliches Erwärmen oder Erkalten einen Wärmestrom, so stellen sich darin ein ja selbst mehrere elektrische Ströme ein und man findet in jedem solchen Körper, besonders aber in Ringen aus den genannten Metallen, Stel- len, deren Erwärmung einen vorzugsweise starken Strom zur Folge hat. Dieses hängt mit dem krystallinischen Gefüge des VVismuths oder Antimons innig zusammen ; denn hindert man dieses z. B. durch Le- girung mit Blei, so ist dadurch auch das Entstehen der erwähnten thermo- elektrischen Ströme aufgehoben, und nach Svanberg und Franz zeigt ein Wismuthkörper ein verschiedenes thermo -elektri- sches Verhalten, je nachdem er aus einer krystallischen Masse parallel mit der Hauptspaltungsfläche oder senkrecht daraufgeschnitten ist. Das krystallische Gefüge aber nimmt Einfluss auf den elektriscben Leitungswiderstand, und dieser ist, wie Mateucci thatsächlich erwiesen hat, in einer auf der Blätterung senkrechten Richtung grösser als parallel mit derselben, so dass sich auch hier das Ent- stehen elektrischer Ströme an einen Leistungswiderstand knüpft. Wenn nun, wie im Vorhergehenden dargethan werden sollte, die Umsetzung mechanischer Arbeit in Wärme oder Elektricität, und umgekehrt der Elektricität oder Wärme in Arbeit auf einer Um- wandlung von Bewegungen beruhen soll, so ist dieser Hergang offen- bar an die Gesetze der Mechanik gebunden und muss in diesen die weitere Aufklärung finden. Die vorstehenden Erörterungen konnten wohl nicht den Zweck haben , das in diesem Gebiete herrschende Dunkel vollständig auf- zuklären, sondern nur einen der Wege zu bezeichnen, auf welchem dem Forscher ein schwacher Dämmerschein entgegen kommen kann, der endlich dahin zu führen vermag, dem dunklen Reiche einige Zoll Landes abzugewinnen. Frauenfeld. Beiträge zur Naturgeschichte der Trypeten etc. 523 Beiträge zur Naturgeschichte der Trypeten nebst Beschreibung einiger neuer Arten. Von Georg Vranenfeld. (Mit 1 Tafel.) Mit Erziehung der Bohrfliegen seit vielen Jahren beschäftigt, war es stets mein vorzüglichstes Augenmerk, auf Excursionen die Blüthenköpfe unserer Compositen zu untersuchen , ob sie sich nicht von Larven solcher Fliegen besetzt fänden. Man findet bei einem grossen Theile der Cynarocephaleu , so wie mehrerer Corymbiferen in Folge des Anstiches und Ablagerung der Eier jener Insecten, im Fruchtboden Anschwellungen , welche als Aufenthaltsort der Larven dienen, und deren Lebensunterhalt vermitteln. Doch ist es für manche Arten hinwieder charakteristisch, dass sie ohne Missbildungen zu erzeugen , blos carpophag zwischen den Achenen ihre Metamorphose durchmachen, wie es bei einigen der oben genannten Gruppen jener Pflanzenfamilie vorkommt, vielleicht aber ohne Ausnahme allgemein bei den Zungenblüthlern der Fall ist; bei ihnen fand ich jene An- schwellungen bis jetzt nicht, und wo die ersten Stände dieser Dipteren in Cichoraceen sich finden, hohlen sie entweder blos die Achenen aus , oder diese sind sammt der aufsitzenden Corolle in schwarze, breiige oder mulmige Masse zersetzt. Es werden wohl die Blüthen- köpfe einiger Arten dadurch verkrüppelt und aufgetrieben, dass sie sich von nicht Angegriffenen selbst auffallend untei-scheiden , allein das Anthodium verdickt sich nie, um eine mehr oder weniger feste Umhüllung für die Larve zu bilden. Nur ein paar Arten verursachen auffallende Deformitäten am Stengel oder der Axenspitze eines Triebes, wie z. B. TV. Carclui; so wie gegentheils wieder einige im Innern der Stengel leben, deren Anwesenheit von aussen ganz unbemerkt bleibt. Einzelne Gruppen dieser grossen Pflanzenfamilie sind vorzugs- weise von Trypeten heimgesucht, und in manchen Gattungen sind 524 F r a u e n f e I d. es viele, ja die meisten Arten, die den Bohrfliegen zur Herberge dienen müssen. Der grösste Theil scheint in seiner Lebensweise an eine bestimmte Pflanzenart oder Gattung gebunden, jedoch sind auch einige polyphag, und zwar nicht nur in verschiedenen Arten einer Gruppe, sondern selbst in Pflanzen aus verschiedenen Gruppen zu finden. Wir besitzen hierüber noch keine übersichtliche Zusammen- stellung, und ich will es versuchen, alles was ich nach meiner Erfahrung hiervon weiss, in nachfolgender Aufzählung anzuführen, indem ich die sämmtlichen Gattungen dieser Pflanzenfamilie in Deutsch- land aufzähle, und jene Arten speciell bezeichne, die, so weit mir bekannt, als Wohnorte für Trypeten dienen. CORYMBIFEREN. Eapatoriecn: Eupatorium L. Adenostyles Cass. Tussilagineen : Homogyne Cass. Tussilago L. spec. Petasites Grtn. Ästereen : Chrysocoma L. ? Aster amelliis L. „ tripolium L. Galatella Cass. Bellidiasirum Cass. Bellis L. Stenactis Cass. Erigeron L. Solidago L. Heliantheen : Wiborgia Rth. Bidens ceniua L. Helianthus L. Inaleen : Telekia Bmg. Buphthalmum L. cognata Wdm. ? rurcdis Lw. argyrocephala Lw. stellata Fssl. elongatida L w. Beiträge zur Naturgeschichte der Trypeten etc. 523 Asferiscus Trnf. Pallenis Cass. Inula oculus christi L. „ ensifoUa L. „ hybrida Bnig. „ viscosa Cass. „ hirta L. „ hritanica L. PuUcmna dysenterica Grtn. „ vidgaris Grtn. Conyza L. Carpesium L. Micropns L. Filago L. Gnaplmlium cmgusiifolium D c. „ marynritaceum L. Helichrysum arenarium De. Anthemideen : Artemisia vulgaris L. „ campestris L. Tanacetum L. Cotula L. Santolina L. Achillea L. 2) Anthemis L. Anacyclus L. Matricaria chamomilla L. Chryscüdhemimi leucanthemum L. „ sp. (Wurzelgallen) Pinardia Cass. Senecioneeo : Doronicum pardalianches L. " » 59 Aronicum Nek. maura Fr f. inulae v. Ros. " 5» longirostris Lw. maura Fr f. hiflexa Lw. ? inulae v. Ros. Mamnlae F r f. gnaphalii L w. artemisiae Fbr. proboscidea L w. 1) ahsinthii Fbr. ? stellata Fssl. Stigma L w. ? proboscidea L w. Eggeri F r f. doronici L \v. 13 Wahrscheinlich fälschlich als parietina L. 2) Wahrscheinlich in oder an -4eA. millefolium lebt T"/-. fluvipennis L 526 F r a u e n f e I d. Ärnica montana L. Cincraria crispa Jcq. Ligularia Cass. Senecio paludosus L. „ vulgaris L. „ sylvaticus L, „ vernalis W. K. M Jacobaea L. Calendulaceeu : Calendula L. CYNAROCEPHALEN. Echinopsideen : Echinops L. Cardaineen : Cirsium camim All. palustre Sep. arvense Scp. oleraceum S c p. eriophorum Scp. „ erisithales Scp. » 5» 5' „ spec. Cirsium lanceolahim Scp. arnicivora h\\. marginata Fall. stellata F s s 1. marginata Fall stellata F s s 1. Westermanni M i stylata Fbr. arctii Dg. floresccntiae L. onotrophes L w. /?arrt Gff. ? florescentiae L. cardui L. onotrophes Lw. conura Lw. terebrans Lw. acuticornis Lw. onotrophes L w. 1 flava Geoffr. ? «rc^^^ D g. conura Lw. aprica Fall. cometa Lw. serratulae L. solstitialis L. stylata F b r. Beiträge zur Naturgeschichte der Trypeten etc. 327 Cynara L. SijUbum Grtn. Carduus acanthoides L. nutans L. „ crispus L. „ defloratus L. „ spec. Onopordon acanthium L. 5, illyricum L. Lappa major Grtn. „ tomentosa Lm, « »5) Carlineen: Carlina L. Staehelina L. Serratalcen : Saussurea D c. Serrat ula mollis Kch. » spec. Centaarieen : CartJumius L. Centrophyllus Neck. Centaurea cyanus L. lappae Cdrhj. solstitialis L. sonchi L. ^ava Geoffr. eriolepidis Lw. hyoscyami L. onotrophes Lw. solstitialis L. acuticornis Lw. serratulae L. ? heraclei L. i) postica L w. 6fZ?<^« Mg. ? macrura L w. cognata Wtlm, Zoe Mg. a^'c^/i D g. bardanac Schrk. onotrophes L w. onotrophes L w. leontodontis Dg. arctii D g. onotrophes L w. ^J Sicherlich postica L w. 528 F r a u e n f e 1 d. Centaurea jacea L. scabiosa L. paniculata L, montana L. Crupina Pers, Xeranthemeen : Xeranthemiim L. CICHORACEEN. Scolymeen: Scolymus L. Lapsaneen: Lapsana L. Arnoseris Grtn. RhagacUolus T r ii f. Hyoserideen : Cichorium L, Hyoseris L. Hedypnois Trnf. Leontodonteen : Thrincia Rth. Leontodon hastilis L, onotrophes L w. arctii Dg. quadrifasciata Mg. cormifa Fbr. onotrophes Lw. solstitialis L. terebrans Lw. nigricoma Lw. co/ow Mg. quadrifasciata M g. «/j?w/s Frfld. marginata Fall. e?^<^a Mg. virens Lw. elongattda Lw. onotrophes Lw. solstitialis L. eriolepidis L w. 5c/ia?yfen Frfld. sonchi L. Beiträge zur Naturgeschichte der Trypeten etc. producta L\v. 529 Leontodon hastilis L. „ autumnalis L. „ incanus Schrk. Picris hieracioides L. Hehninihia J u s s. Urospermum Juss. Scorzonereen: Tragopogon pratensis L. Scorzonera L. Podospermuni Jacquinianum K. Galasia Cass. Hypochoerideen : Hypochoeris radicata L. Chondrilleea : Willemetia Neck. Taraxacum offichiale Wgg. Chondrilla L. Lactaceen: Phoetiixopus Cass. Prenatithes L. Lactuca virosa L. „ scariola L. „ saligna L. Sonchus oleracens L. „ arvensis L. Crepideen: Picridiiim vulgare D s f. Zazintha Trnf. Lagoseris M. B b s t. Barkhausia M n c h. sonchi L. iruncata Lw. amoena F r f. intermedia Fr f. sonchi L. pulchra Lw. sonchi L. vespertina L w. tessellata L w. amoena Fr f. sonchi L. dilacerata Lw. sonchi L. ? stellata Fssl. <) 1) Fällt vielleicht mit der von mir in Picris hieracioides gezogenen amoena zusammen. S30 Frauenfeld. Crepis L. spec. leoritodontis Dg. „ „ ,. sonchi L. Soyeria Monn. Hieracium vulgatum Frs. reticulata Sehr. „ sabandum L. „ „ „ umbellatum L. „ „ Fremde im Garten gezogene Compositen von Trypeten besetzt: Tagetes erecta von Tr. elongatula L w. Chrysanthemum indicum von Tr. artem,isiae Fbr. Centaurea americana. „ caroUniana. „ spec. caucasicae von 7y\ co/o;i Mg. und eluta Mg. Aus Compositen in Afrika gezogen : Conyza aegyptiaca : Tr. conyzae F r f 1 d. Amberboa Lippii Tr. eluta M g. Centaurea sp. indeterm. „ „ „ Anthemis mehünpodla Del.: Tr. matricariae Lw, Unter den Corymbiferen fand ich in der Gruppe der Eupatorieen bis jetzt nichts dieser Gattung angehörig, kann jedoch eine an Ade- nostyles alpina beobachtete Eigenthiimlichkeit nicht unerwähnt lassen, um zu weiterer, vielleicht glücklicherer Beobachtung anzuregen. Bei einer Exeursion auf unsern Schneeberg Ende des verflossenen Sommers 185o fand ich an den grossen Blüthensträussen dieser Pflanze mehrere in engerer Gruppe gehäufte Blumenköpfchen sehr reichlich mit einer lockeren, körnigen, weissen, schwach klebrig harzigen Masse überdeckt, die über die Köpfchen hinaus ragend, eine bis zum Anthodium hinabreichende Röhre bildet , in welcher eine länglich walzliche, beinweisse Made haust, die zwar einer Fliege, dem Anschein nach aber keiner Trypete angehörend, bald diesen Wohnort verliess, um sich zur Verpuppung in die Erde zu begeben. Als hellbraune, walzliche Tönnchen lagen sie verwandelt daselbst durch den ganzen Winter, doch trotz aller möglichen Pflege waren sie bis zum Sommer hin vertrocknet oder verfault. Auch heuer habe ich sie, jedoch nur sehr selten, wieder aufgefunden, und sie sind gegenwärtig verpuppt, wornach ich einem weiteren Resultate ent- gegensehe. Beiträge zur Naturgeschichte der Trypeten etc. 1)3 1 In der Gruppe der Tussilagineen soll in den Blättern des Huf- lattig Tr. coynata miniren. Ich habe noch nicht Gelegenheit gehabt, sie zu ziehen. Unter den Astereen habe ich aus Aster amellus, Tr. argyro- cephnla gezogen, deren Lebensweise bisher noch unbekannt war, so wie aus Aster tripoUum die echte Tr. stellata, und zwar in solcher Anzahl, dass ich diese Sternblume für ihre eigentliche Nahrungsptlanze halte, obgleich sie auch Senecio jacobaea bewohnt. In der Wüste zwischen Kairo und Suez zog ich sie aus Anthemis cinerea. Alle übrigen für ihre Aufenthaltsorte angenommenen Pflanzen bedürfen einer genauen Prüfung, und sind wohl auch grösstentheils irrig, da sich die von mir erst als bestimmte Art ausgeschiedene Tr. amoena darunter findet. Tr. ruralis erhielt ich mit der Ver- sicherung, dass sie aus Chrysocoma gezogen worden; ich fand diese Pflanze nie mit Larven besetzt; dagegen Solidago virgo aurea recht oft, ohne dass es mir bisher glückte, eine Fliege von derselben zu bekommen. Von Heliantheen ist es blos Bidens cernua, welche mir Tr. elonyatula , eine, wie es scheint, ebenfalls mehr polyphage Art lieferte, denn ich habe diese Art auch aus Tagetes erecta, in deren Köpfen sie zwischen den Achenen lebte, erhalten. Bei den Inuleen treffen wir auf zwei Gattungen, Inula und Gna- phaliiim, wovon vorzüglich erstere mehrere eigenthümliche Arten besitzt. Ich habe schon vor zwanzig Jahren aus den Blüthenköpfen der Inula hybrida und später üus Inula ^«si/b/m alljährlich Tr. inulaev.R. in grosser Menge gezogen. Da ich sie üuf Pulicaria dysenterica , aus welcher sie v. Roser erhalten haben will, und die bei uns höchst gemein ist, nie fand, weder wenn sie in der Nähe der zwei oben bezeichneten angestochenen Alant-Arten noch sonst irgendwo stand, so bezweifelte ich beinahe ihr Vorkommen auf dem Flohkruute; allein auf einer Winterexcursion nach Brück im Beginne dieses Jahres fand ich an den verdorrten Überresten einer Pflanze, die ich für Pidicaria vulgaris hielt, deformirte Blüthenköpfe ganz in der Art wie sie Tr. inulae erzeugt , jedoch von der Bohrfliege schon ver- lassen, insoferne also von der in den Alant-Arten lebenden abweichend, dass man bei In. hybrida und ensifoUa die vorjährigen Blüthenköpfe noch im Mai von der Fliege besetzt finden kann. Obwohl ich hei meinen heurigen Ausflügen Pidicaria vulgaris an jener Stelle emsig 532 F ra u e n f e 1 d. untersuchte, konnte ich doch nichts finden , was mir Aufklärung ver- schnfTt hätte. Die dieser Bohrfliege äusserst nahe verwandte Tr. longlrostris fand und zog ich auf meiner dahnatischen Reise im Jahre 1834 in sehr zierlichen Auswüchsen der Inula inscosa unweit Cattaro. Tr. bißexa soll aus Inula brituiüca gezogen worden sein. Ohne dies verbürgen zu können, will ich nur bemerken, dass ich sie mehr- fach, jedoch auf der Kardendistel gefangen habe. Ausser den hier aufgezählten Pflanzen dieser Gattung fand ich im Jahre 1855 nächst Kalksburg auf Inula Iilrta eine, dem Aus- wüchse am Fruchtboden der In. ensifoUa und hybrida ganz ähnliche Anschwellung, die mir in grosser Zahl eine neue Trypeta, von mir 7naura genannt, lieferte, die sich trotz der grossen Übereinstimmung ihrer Gallenform mit jener von Tr. inulae von ihr und Tr. longlrostris^ die sich so ausserordentlich ähnlich sind, viel weiter entfernt. An GnapliaUum angustlfoUum entdeckte ich ebenfalls während meiner Reise in Dalmatien bei Zara eine neue Bohrfliege, die ich dem Gouverneur jener Provinz zu Ehren, Tr. Mamulae benannte. Sie ist eine nahe Verwandte der aus dem Norden von Helichrysumarcnarium und Gnaphalium margaritacemn bekannten Tr. gnaphalil , von der jedoch nicht ermiltelt ist, ob sie eine Missbildung an ihrer Nährpflanze erzeugt, während für die von mir aufgefundene Art eine bei Bohr- fliesren bisher nicht bekannte Gallenform, nämlich eine Blätterrose an den verkümmerten Zweigspitzen als Aufenthaltsort sich findet. In diese Gruppe gehört noch die Gattung Conyza, und zwar habe ich auf meiner letzten Reise ans rothe Meer aus den Biüthenköpfen der bei Cairo gesammelten Conyza aegyptiaca eine Trypete gezogen, die der englischen Tr. plantaginis nahestehend, aber selbst kleiner als Tr. elongatula eben so wenig mit dieser zusammenfällt, als es mir möglich ist, sie auf eine der beschriebenen Arten zu beziehen. Abweichend von den in dieser Pflanzengruppe vorkommenden nach ihrer Lebensweise bekannten Bohrfliegen erzeugt sie keine Miss- bildung, sondern die Larven leben blos zwischen den Achenen. So wenig wir über das Wesen der Pflanzengallen überliaupt wissen, ebenso wenig ist uns über den Einfluss der Erzeuger hierauf bekannt, ob nämlich die in einer Missbildung bestehende Lagerstätte der Fliege auf irgend einer Pflanzenart auch in gleicher Weise an verschiedenen anderen Gewächsen durch den Anstich erfolgt, oder Beiträge zur Naturgeschichte der Trypeten etc. S33 nur der bestimmten Pflanze eig-en ist, ob daher solche Auswüchse und ihre Form durch das Insect oder die Pflanze bedingt sind. So weit meine Erfahrungen reichen, sind jene polyphagen Bohrfliegen, welche An- schwellungen erzeugen, auf einen etwas engeren Kreis gleichartigerer Pflanzen beschränkt, wie Tr. solstitialis, terebrans, onotrophes nur Cynarocephalen, wenn auch verschiedenartige, in deren deformirtem Blüthenboden sieleben, angehen, während ich z. B. die samenfressenden Tr. marg'mata und sonchi sowohl aus derlei Kopfblüthlern als auch aus verschiedenen Ligulifloren; Tr. elongatula aus Cynarocephalen und Corymbiferen, ja sogar aus einem exotischen im Garten gepflanzten Compositen gezogen habe. Dass übrigens die Anschwellung specifisch aus der Einwirkung der betrefl"enden Fliege erfolgt, beweiset Tryp. acuticornis, flava etc., welche erstere in Cirs. eriophorwn zwischen den Haaren auf dem Fruchtboden sich aufhält, den unter ihr, knollig angeschwollen , die Larven der Tr. terebrans bewohnen. Bei den Cynipiden scheint es immer gewisser zu werden, dass mehrere Arten der Gallwespen keineswegs so ausschliesslich nur bestimmte Stellen, sondern auch ungleichartige, z. B. Zweigspitzen, Stengel, Blattfläche, Knospen zum Anstiche wählen , die Form des Gebildes dann aber nach solch' verschiedenen Orten sich ändert, obwohl die unähnlichen Auswüchse nur ein und demselben Erzeuger angehören ; dass hier- mit analog vielleicht manche Verschiedenheit sich auch bei den Bohr- fliegen künftig ergeben wird, die bisher noch zu wenig ermittelt gegen- wärtig nicht mit Gewissheit ausgesprochen werden kann, obwohl ich einen bestimmten Fall aus meinen Beobachtungen in Ägypten anzu- führen vermag, ist wohl zu erwarten. In der Gruppe der Anthemideen sind die Fruchtböden von Anthemis , Matricaria, Chrysanthemum, so wie die Stengel von Artemisia. alle wohl ohne eigentliche Gallenbiidung, Aufenthaltsorte von Trypeten. Tr. proboscidea habe ich aus den Stengeln der Artemisia campestris \\Q\hc\\ erzogen, niemals aber Tr. parietina. Es beruht diese Angabe sicher nur auf der irrthümlichen Bestimmung dieser Fliege. Aus Anthemis melampodia habe ich in der Wüste zwischen Kairo und Sues Tr. stellata und noch eine Bohrfliege gezogen, die ich später erörtern will, Tr. stellata scheint eine polyphage Art zu sein, wenn es sich bestätigt, dass sie in der Kamille lebt, da sie auch in Pflanzen aus der Gruppe der Senecionen und in der Abtheilung der Cichoraceen sich findet. Übrigens sind solche Angaben sehr Sitzb. d. raathem.-naturw. CI. XXII. Bd. IL Hft. 3S 534 F r a u e n f e 1 d. vorsichtig aufzunehmen, da sich wohl manche irrige Bestimmungen darunter finden, und so wie ich von Tr. stellata die sieher ver- schiedene in Salat-Arten lebende Bohrfliege sclion abgetrennt habe, so wäre es leicht möglich, dass ein oder die andere noch als eigene Art verschieden sich ergehe. Die Lebensverhältnisse bieten Finger- zeige für solche Trennungen, die auf anderem Wege zu erlangen nimmer möglich ist. Eine sehr abweichende Erscheinung, die eben darum der genauesten Ermittelung bedarf, ob keine irrthümliche Bestimmung zu Grunde liegt, wäre Tr. proboscidea, wenn es sich bewährt, dass sie in Wurzelgallen von Chri/scmthenmm vorkommt. Sie wäre dann geeignet, einen weiteren Beitrag zur Lösung der vorher berührten Frage über den Einfluss der Fliege auf Gallenbildung zu liefern, denn ich fand sie ohne irgend eine Spur von Zellenverdickung oder sonstig um ihre Frassstelle herum erregtes Wachsthum , in den Stengeln des gemeinen Beifusses, in dessen Mark sie gangartig zehrt, oder eine immer grössere Höhle ausnagt, ihre Anwesenheit aber eben so wenig durch gallenbildende Anschwellung an dieser Pflanze von aussen sichtbar wird, als sie nach diesen Erscheinungen zu den Gallenerzeugern gestellt werden kann. Dass das Volumen des um- gebenden Pflanzentheils hier nicht massgebend ist, und der Grund zu einer Wucherung im Pflanzengewebe durch den gegebenen Beiz auch dort zur Geltung gelangt, wo die Umhüllung eine bedeutende ist, dafür haben wir an Apion curvirostre ein schönes Beispiel. Dieser kleine Büsselkäfer findet sich in den oft über einen Zoll im Durchmesser haltenden Stengeln der Gartenmalve, ohne dass seine Anwesenheit sichtbar wäre. Dennoch ist das Pflanzengewebe um seine Aufenthalts- stelle dergestalt verändert, dass wir ihn von den Gallenbildnern nicht ausschliessen können, und es wird auch diese Wirkung so wie stets um die Larve, wenn sie tiefer im Innern haust, vorhanden, nicht nur dort von aussen sichtbar, wo sie in dünneren Zweigen lebt, sondern auch an dickeren Stengeln, wenn sie näher lui deren Oberfläche sich findet. Noch muss ich hier der ihrer Lebensweise nach unbekannten Tr. flavipennis, einer der gemeinsten Bohrfliegen gedenken, welche Prof. Low von der nach der Flügelzeichnung kaum zu unterschei- denden, jedoch sicher verschiedenen Tr. parietina *) abgetrennt hat. 1) Ich habe diese Fliege bishei- um Wien noch nicht beobachtet, besitze sie jedoch aus Unffarn und Siebenbürgen. Beiträge zur Naturgeschichte der Trypeten etc. 533 Man wird nicht leicht den ganzen Sommer hindurch auf den ver- schiedenartigsten Plätzen, Ruinen u. dgl. Achillca millefolimn finden, auf deren Blüthen nicht diese Fh'ege mehrfach angetroffen würde. Ich habe besagte Schafgarbe in allen ihren Theilen vielfach unter- sucht, ohne nur irgend eine Spur der früheren Stände jener Trypete zu finden, während es beinahe unmöglich ist, eine Pflanze, die von ihr vorzugsweise, ja beinahe ausschliessend gesucht wird, in keine Beziehung mit ihr zu bringen. Dennoch hat sie sich bisher der Beobachtung entzogen, und Niemand kennt ihre Metamorphose. Unter den Senecionen findet sich auf Doronicum häufig die von Liöw erst vor Kurzem beschriebene Tr. doronici, so wie ich heuer am Schneeberge auf derselben Pflanze eine neue Art auffand , die insoferne von Interesse ist, dass sie die zweite bekannte Bohrfliege ist, die bei uns eine Missbildung am Stengel erzeugt. Arnica montana wird wohl überall in Unzahl von Tr. arnicivora bewohnt, so wie Tr. murginata in den verschiedensten Senecio-kvi^.n sich finden soll. Ich habe sie aus dem Jakobskraut gezogen , aus welchem ich auch Tr. stellata &v\\\q\{, und in dem auch Tr. WestermanniXohQn soll. Tr. stcllata wird auch auf Senecio paludosus angegeben. Der Analogie nach zu schliessen, ist bei keiner Pflanze der beiden letzten Gruppen mit der Anwesenheit von Bohrfliegenlarven eine Deformation des Fruchtbodens A^erbunden, und sind es in der ganzen aufgezählten Reihe nur die Inulen, und namentlich die Alant- Arten selbst, deren Anthodien gallenartig anschwellen, ausser diesen sodann nur das schmalblätterige Ruhrkraut, an deren Zweigspitzen die oben erwähnte Blätterrose, und die gewöhnliche Gemswurz, an welcher jene Stengelmissbildung vorkommt. Was die Fliegen betrifft, so zeigen sie keinen besondern Cha- rakter , doch sind die Arten aus der Gruppe der Tr. onotroplies, arctii, octoinuictata etc. , so wie die den Carduineen fast ausschliess- lich angehörige Abtheilung der Tr. cardui, terebrans, aprlca etc. nicht darunter vertreten. Wichtig als Nährpflanzen für Trypeten sind unter den Cynaro- cephalen die zwei Gruppen der Carduineen und Centaurieen, um so mehr, da sie beinahe durchaus mit Missbildungen verbunden sind, die eine weit grössere Abhängigkeit des Bewohners von dem Gallen- gebilde bedingen, und diese Abhängigkeit wohl auch in einem engeren Zusammenhange mit einer länger dauernden Metamorphose und der 33* 536 Frauen fei d. Überwinterung steht. Sie bilden unter den Compositen den Hauptstock für die Nahrung der Trypetenlarven , und es durften vielleicht wenig Arten erübrigen, die nicht von ihnen angegriffen werden. Sowohl viele der eigentlichen Disteln, wie Cirsmm palustre, arvense, eriophorum, oleraceum, caniim, pannonicum , erisithales , rimdare, lanceolatum, Carduus acanthoides , defloratus , nutans, crispus, Onopoi^lou acanthium, illyriciim kann ich so wie Lappa und die Gruppen der Carlineen und Serratuleen entweder mit bestimmter Angabe der Arten , oder doch überhaupt mit Gewissheit als deren Brutstätte bezeichnen. Die meisten hiervon, wenn nicht alle, werden von zwei und mebr verschiedenen Arten zur Unterbringung ihrer Eier benützt, namentlich zog ich aus Carduus nutans fünf Arten, aus Cirsium caniim vier, aus Cirsmm eriophorum aber Tr. terebrans, acuticor?iis und onotrophes, während auf den Blüthenköpfen der- selben sich auch Tr. flava und arctii so häutig herumtummelten, dass sie ebenfalls die Wiegen ihrer Jungen sein dürften. Von Cirsium arvense mag bemerkt werden, dass die auf ihr vorkommende Tryp. cardui nicht in den Blüthenköpfen, sondern in einem ausschliesslich nur an dieser Pflanze am Stengel oder Zweigspitzen erzeugten sehr derben Gallauswuchse lebt. Die Entwicklung der verschiedenen Arten der Bohrfhegen in ein und demselben Blüthenkopfe ist eine gewöhnlich sehr regel- mässige; so kommt aus jenen von Cirsium eriophorum überwinterten zuerst Tr. onotrophes, nach einem Zeiträume von zehn bis vierzehn Tagen erst Tr. terebrans, und wenn nur mehr einzelne Nachzügler derselben noch erscheinen , beginnt Tr. acidicornis sich zu ent- wickeln. Von beiden Letzten erhielt ich in einem Glase mit fünfzehn bis zwanzig solcher Blüthenkopfe durch ein paar Wochen täglich vierzig bis fünfzig Fliegen. Die Kletten-Arten sind sowohl mit Auswüchsen, wenn auch nicht sehr auffallend in ihren Blumenböden, als auch daselbst ohne Miss- bildung von Samenfressern besetzt, so wie angeblich von Minirern in ihren Blättern bewohnt. Ich habe hierüber keine Erfahrung, da ich wohl viele Anthomyen als Blatfminirer zog, niemals aber noch eine Bohrfliege erhielt. Tr. onotrophes und leontodojdis habe ich aus Serratula mollis gezogen. Tr. arctii soll in verschiedenen Arten der Scharte leben ; ich kann zwar die Anwesenheit von Bohrfliegenlarven Beiträge zur Naturgeschichte der Trypeten etc. S37 in Serratula tinctoria behaupten, da ich deren Spuren daselbst fand, allein die Art nicht näher bezeichnen. Die zweite oben bemerkte wichtige Gruppe unter den Cynaro- cephalen liefert in der nach ihr benannten Gattung Centaiirea, und zwar in mehreren ihrer Arten ebenfalls Wohnorte mit verschieden- artigem Typus für die hier berücksichtigten Fliegen, nämlich Anschwellung der Fruchtböden, Deformirung der Samen und Auf- treibung der iimeren Schuppen. Centaurea jacea , cyanus, scabiosa, paniculata, calcitrapa haben mir sowohl längst schon hier, als einige solche in der Wüste zwischen Kairo und Sues aufgefundene Flockenblumenarten, wie die schöne Amberbna Lipii, Trypeten geliefert. Es sind die verschiedenen Arten der Disteln und Flocken- blumen, vielleicht sogar ohne Unterschied eine annehmbare Brutstätte für die ihnen eigenthümliche Gruppe von Bohrfliegen, denn so wie ich europäische Trypeten aus afrikanischen Arten jener Pflanzen zog, so nisteten sich in mehreren im Garlen gepflanzten fremden Cen- taureen, ?\s Cent, americana, caroUniana, wie in einigen kaukasischen und sibirischen Arten ßohrfliegen unserer Fauna ein , die sich auf diesen Fremdlingen des europäischen Bodens recht wohl befanden. Der Charakter der in dieser Abtheilung vorherrschenden Trypeten ist oben schon insoferne angedeutet, dass jene mit gebänderten Flügeln, gelbbraun wie schwärzlichen, wozu Tr. cardtii und onotro- phes gehören, ausschliesslich (ausgenommen intermedia) nur hier vorkommen, so wie ich unter den Übrigen bisher nur drei Arten sonchi, elongatula imd marginata kenne, die auch in den beiden andern grossen Abtheilungen der Compositen ihren Lebensunterhalt suchen. Am geringsten finden wir unsere Fliegen unter den Cichoraceen, und ausser Sonchus und Leontodon waren unter den Crepideen nur Crepis und einige Hieracien, welche die zierliche Tr. reticulata liefern, als Nährpflanzen für Bohrfliegen bekannt. Ich habe diese beinahe verdoppelt, und von mehreren die Lebensweise, die bisher unbekannt war, ermittelt. Tr. sonchi habe ich in sieben verschiedenen Pflanzen aus vier hierher gehörigen Gruppen gezogen, ausser diesen lieferte Leontodon noch Tr. producta und truncata, Tragopogon eine neue Art, Podos- pernmni Jacquini aber Tr. pulchra, wodurch die Gruppe der Scor- zoneren hierher zu ziehen ist. Drei Lattich- Arten , bisher als Nähr- 338 Frauenfelil. pflanze für Trypeten ebenfalls nicht bekannt, gaben die von mir unterschiedene Tr. amoena, die ich auch schon aus Ficris hieracioi- cles in Zara gezogen hatte. Sonchus oleracea soll cUlacerata beher- bergen. Ich habe diese Fliege erst diesen Herbst in den letzten Tagen des Octobers am Fenster meines Zimmers gefunden, in welchem durch einige Tage unverwahrt frisch gesammelte Klettenköpfe, Car- duus acanthoides und Cirsinm arvense, durchaus aber keine Gänse- disteln lagen. Ob Tr. stcllata wirklich in Picridium vulfjare wohnt, bedarf noch einer weiteren Bestätigung. Was die Metamorphosendauer der ßohrfliegen betrifft, so ist nur bis jetzt kein einziger Fall vorgekommen, wo dieselbe ein Jahr überschritten hätte, das heisst, dass bei jenen, welche überwintern, der Larven- oder Puppenstand eines Theiles derselben, wie dies bei einer so grossen Zahl von Insecten schon nachgewiesen ist, über den zweiten Winter hinüberreiche. Bei Einigen erfolgt die Entwicklung rasch in kurzer Zeit von ein paar W qc\\q\\, w'iq h&i Tr. truncata, Eggeri, doronici, aruicivora, steUata, amoena u. s. f. Einige haben eine doppelte Generation, wie Tr. sonchi, während bei Tr. maura, Avo die Verwandlung ebenfalls nur kurz währt, sich diese durch ein paar Monate ununterbrochen erneuert, bei anderen aber wie Tr. tere- hrans, acutlcornls , iiiulae etc. die Larve oder Puppe bestimmt überwintert. Folgende neunundfünfzig Arten von Bohrfliegen sind mir somit aus Compositen gezogen bekannt, nämlich: Trypeta absint Im Fbr. Artcmisia campcstris. * — acuticornis Lw. Cirsiumeriopltorum; Carduus dcfloratas. * — afpiis Frfld. Centaurea paniculata. * — «moe?^« Frfld. Plcris liier acioides ; Lactuca virosa, scariola, saligna. * — aprica Fall. Cirsium erisithales. * — arctüDg. Cirsium eriophorum , canum; Lappa major; Centaurea jacea; Serratula mollis. * — argyrocephala Lw. Aster amellus. * — aruicivora Lw. Arnica montana. *) Die mit Steracheu bezeiclmeten habe ich g'ezogeu, 4ä von 39, also •'/j von allen. Beiträge zur Naturgeschichte der Trypeten etc. 539 Trypeta artemisiac F b r, * — bardanae Sclii'k, — biflex'a L vv. * — cardui L. — coynata Wdm. — Colon Mg. — cometa Lw. * — conura L w, — comnta Fbr. * — diluccrata L w. * — doronici L w. * ~ Eg(jeriYv{U. * — elongatula L w. * — eluta Mg. * — eriolepidis Lw. * — flava Geoffr. * — florescentiae L. — gnapliaUi L w. * — liyoscyami L. * — intermedia Frfid. * — inidae v. Ros. — lappae Cdrhj. * — leontodontis Dg. * — longirostris Lw. * — macnira L w. * — Ji«mM/aeFrfld. * — marginata Fall. * — maura Frfid. * — nigricoma L w. * — onoU'ophes Lw. Artemisia vulgaris. Lappa tomentosa. Inula britanica. Cirsium arveiise. Tussilago — ; Lappa major. Centaurea scabiosa. Cirsium spec. Cirsium oleraceum, erisithales. Centaurea scabiosa. Sonchus oleraceus. {? Lappa major J. Doronicum pardalianches. Doronicum pardalianches. Bidens cernua; Centaurea paniculata. Onopodon illyricum ; Cent, paniculata. Carduus nutans ,• Centaurea moiitana. Cirsium palustre. eriophorum, arve7ise,- Carduus nutans. Cirsium arvense, canum. Gnaphalium margaritaceum ; Helichry- sum arenarium. Carduus nutans. Tragopogon pratense. Inula ensifolia , hybrida ; PuUcaria dysenterica, ? vulgaris. Carduus acanthoidcs. Crepis spec. ; Serrattda mollis. Inula viscosa. ? Onopordon illyricum. Gnaphalium angustifolium. Senecio viUgaris, sylvaticus, vernalis, paludosus, Jacobeae; Cincraria crispu; Centaurea paniculata. Inula oculus Christi, hirta. Centaurea scabiosa. Cirsium catium, oleraceum, eriophorum ; Carduus crispus ; Lappa tomentosa : Serratula mollis; Centaurea cyanus, jaceae, scabiosa, montana. 540 F r a u e n f e I d. * Trypeta postica L w, * — proboscidca L \v. * — producta L w. * — pulchra L w. * — quadrifasciata Mg. * — reticidata Sclirk. — 7'uraUs L w. * — Schäff'en Fr üd. — serratulae L. * — solstitialis L. sonchi L. * — stellata Fssl. — Stigma L w. * — stylata Fbr. * — terebrans L \v. * — tessellata Lvv. * — truncata L w. — vespertina Lw. * — virens L w. — Wesfermani Mg. — Zoe Mg. Otiopordon acanthium. Artcmisia vidgaris, Chrysanthemum spec. Leontodon hastilis, autummdis. Podospermiim Jacqiuni, Centaurea jacea, panimdata. Hieraclum sylvaticum, sabaudum , nm- bellatnm. ? Chrysocoma. Centaurea montana. Clrsium spec; Carduus spec. Cirsium lanceolatum; Carduus nutans, crispus, acanthoides ; Centaurea sca- biosa, mo7ita?ia. Leontodon autumnalis, hastilis; Son- chus oleraceus, arvensis; Carduus 7iutans; Crepis spec; Tragopogon pratensis; Podospermum Jacquini. Matricur ia chamomilla; Senecio palu- dosus, jacobaea; Aster tripolium; Picridium vulgare. Chrysanthemum leucanthemum. Cirsium lanceolatum; Cirsium canum. Cirsium eriophorum; Centaurea sca- biosa. Ta raxa cum officin a le. Leontodon incanum, Hypochoeris radicata. Centaurea paniculata. Senecio jacobaea. Lappa major. Wir finden also die Hälfte aller aus Europa bekannten ßohr- fliegen in Compositen , und da meines Wissens nur noch neun Arten ihrer Lebensweise nach bekannt sind, nämlich: Tr. alternata aus Früchten der wilden Rose, Tr. Meigeni aus der Berberize, Tr. spe- ciosa aus Beeren der Heckenkirsche, Tr. antica aus Weissdorn- früchten, die kirschenverwüstende Tr. cerasi, welche ich aus der Berberize erzog; Tr. heraclei aus verschiedenen Umbelliferen; Beiträge zur Naturgeschichte der Tiypeten etc, S41 Tr. Wiedemanni \on Aqv \\Q\s,s,Qn Zaunrübe; Tr. plant aginis frag- lich im Wegerich , und Tr. femoralis von mir in den Blüthen von Phlomis fruticoms in Dalmatien i) entdeckt, so sind sechs Siebentel der überhaupt hinsichtlich ihrer früheren Stände bekannten Trypeten in dieser grossen Pflanzenfamilie zu finden. Ein Verhältniss , das sich mit ferneren Entdeckungen ganz bestimmt noch mehr zu Gunsten dieser für den Lebensunterhalt der Bohrfliegen so vorzugsweise wichtigen Gewächse entscheiden wird. Ich will nun hier einige Bemerkungen über die von mir gezo- genen Trypeten, so wie die Beschreibung der neuen Arten geben: Acuticornis Lw. Überwintert bestimmt und hat nur eine Generation. Man thut am besten, die Köpfe ihrer Hauptnährpflanze , Cirslum eriophorum, gleich nach weggethautem Schnee im Frühjahre zu sammeln. Ich erhielt sie in Masse aus den bei Brück an der Leitha gesammelten , wo sie gemeinschaftlich mit Tr. terebrans und onotrophes lebt. Ausserdem fing ich nur Ein Exemplar am Anniger auf dieser Pflanze, und zog gleichfalls nur Ein Exemplar aus Carduus defloratus von Beichenau. Sie scheint ausschliess- lich der tiefern Begion anzugehören, während ihre Futterpflanze, Cirsium eriophorum, höher ins Gebirge hinaufgeht, denn ich habe auf jenen Pflanzen, die ich gegen den Schlangen weg auf die Bax, weit ober dem Breiner Gescheid und am Alpleck, nahe dem Schneeberg, gesammelt, nur ihre Gefährtinen, sie selbst niemals erhalten. Affinis. n. sp. Der Tr. stylata sehr nahe stehend, verbindet sie diese und solstitiaUs, da sie die Stelle der zweiten und dritten Binde mit letzter, das Fehlen der ersten Binde mit jener gemein hat; sie ist die kleinste von ihnen, in der Ausmass gewöhnlich viel unter solstitiaUs. Erste Binde constant fehlend, die Flügelwurzel gelb getrübt. Zweite oft unterbrochen, oder bis auf ein paar Punkte erloschen, zwar entfernt, doch der Stellung nach ganz parallel mit der dritten. Dritte und vierte stets getrennt, nie 1) Tr. femoralis habe ich auch von Pesth erhalten , wo Phl. fruticosa nicht wächst. Es wäre interessant zu beobachten, ob sie in der dort vorliommenden Phl. tubcrosa lebt und ob unter gleichen Verhältnissen. Es wäre dann auch möglich, dass wir diese schöne Fliege auch noch in uuserm nächsten Gebiete finden , da diese Pflanze sich herauf bis Brück zieht. 542 F 1- au e n fei il. zusammenhängend. Legröhre im Verhältniss etwas kürzer wie bei Tr. stylata und solstitialis. Die Flügel ziemlich glashell, so dass das ganze Thier, da auch die Binden stets schmal sind, sehr licht aussieht. Länge cf SMillim. 9 4-SMillim. Ich habe eine ganze Reihe durch die Zucht aus Cejitaurea pcmiciilata erhalten, die ausser den Abänderungen in der zweiten Binde im Übrigen nicht die mindeste Verschiedenheit zeigen, und sicli vollkommen gleich bleiben. Es war wohl nur durch die Zucht möglich, diese Art sicher abzu- grenzen, und jene offenbare Vermengung, die hier mit ihren Ver- wandten stattfand, zu sichten. Sie mag sich vielleicht unter Tr. imgionata Mg. finden, doch kann dieser Name nicht ange- nommen werden, da derselbe eine Mischart bildet, und gerade die Abbildung bei M eigen unsere Art ganz ausschliesst. Amoena n. sp.y Qvw^wAi mit Stellata Fssl. und ebenfalls mit ihr ver- mengt. Sie ist jedoch in der Regel mehr als nochmal so gross, so dass die kleinsten Männchen erst von den grössten Weibchen der Tr. stellata erreicht werden. Es führt sich hiedurch ein eben so extremes Verhältniss, gleichwie bei der vorhergehend beschrie- benen in ein etwas engeres Mass zurück. Sie ist augenblicks dadurch von Tr. stellata zu unterscheiden, dass vom Randmal ein dunkler Wisch gegen die mittlere Querader hinzieht, und dass diese schwarzbemalene Ader, deren oberes Ende bei Stellata nicht mit dem Spitzenfleck vereint, divergirend von ihm abge- trennt steht, bei Tr. amocna mit diesem Fleck verbunden ist, so dass die Spitze des ersten am Vorderrand eingeschlossenen Glas- flecks beinahe auf diese Querader gerichtet ist, bei Tr. stellata hingegen weit davon abgekehrt steht. Die Färbung des ganzen Thieres ist eine gelblichgraue, während sie bei Tr. stellata mehr aschgrau ist. Länge cT 3-5 Millim. ? 4-S Millim, Von Tr. cometa, mit der sie den Randmalwisch gleich besitzt, unterscheidet sie sich, dass der Spitzenfleck nie strahlig an die Spitze verläuft, sondern daselbst wie hei Stellata schief abge- stutzt ist. Auch diese Art, die auf verschiedenen Lactuca-Ärten lebt, habe ich durch die Zucht ermittelt, Sie lindet sich in den Blüthen- köpfen des Lattich zu 3 bis 7, wo dann Blüthen und Samen fehl- schlagen , jedoch keine besondere Verdickung ihre Anwesenheit yerräth. Aus Picris liieracioides zog ich sie in Dalmatien. Beiträge zur Naturgeschichte der Trypetea etc. 543 Äprica Fall. Ich hielt lange dafür, dass diese Art bei uns nicht vorkömmt , da alles , was ich von verwandten Arten zog und fing, zu Tr. eriolepidis und terebrans gehörte. Erst zu Ende dieses Sommers kam sie mir in mehreren Exemplaren aus Cirs. erisi- thales vom Alpleck, in deren Fruchtböden sie sehr verhärtete Anschwellungen verursacht. Ob sie auch in die Tiefe herabgeht, müssen erst weitere Erfahrungen lehren. Arctü Deg. Ist namentlich in Kletten sehr gemein. In allen anderen Pflanzen, die sie übrigens nur unter den Kopfblüthlern wählt, kommt sie vereinzelter vor. Argyrocephala Lw. Bisher in ihrer Lebensweise unbekannt, fand ich in Aster amellus, immer nicht häufig, wo sie zwischen den Achencn ohne Missbildung des Anthodiums lebt. Arnicivora Lw. Man darf die blühenden Köpfe dieser Pflanze, glaube ich, wo nur immer sie vorkömmt, nach Hause tragen, um in kurzer Zeit ganze Schwärme der Fliege zu erhalten. Auch durch sie entsteht keine Deformität in ihrer Nährpflanze. Bardanae Sehr. Ob diese oder die zwei gebänderten Arten die Anschwellung im Fruchtboden der Kletten erzeugen, habe ich noch nicht ermittelt. Cardin L. Die einzige unter allen Bohrfliegen, die einen auffallenden sehr festen Gallenauswuchs am Stengel oder den Triebspitzen ihrer Nährpflanze erzeugt. Man darf diese Auswüchse erst spät im Winter oder Frühjahr sammeln, wenn man die Fliege bekommen will, da die überwinterten Larven oder Puppen leicht vertrock- nen, und sie auch so spät erst gesammelt, noch etwas Feuchtig- keit benöthigen. Couura Lw. zog ich ebensowohl aus den hart und dick angeschwol- lenen Blüthenböden von Cirsium crisithcdes in den Voralpen des Schneebergs, als aus weicheren Anschwellungen von Cirsium oleraceum in der Frein bei Mariazeil. Sie dürfte wohl nur dem Gebirge angehören , da ich sie aus dieser letzteren so häufigen Pflanze von unzähligen anderen Orten in der Ebene nicht erhielt. Dilacerata Lw. ist mir aus eingetragenen Compositenköpfen, wahr- scheinlich aus Lappa major ausgeflogen , kann dies jedoch gegenwärtig noch nicht mit Gewissheit angeben. Aus der für sie bezeichneten Pflanze erhielt ich sie bisher noch nicht. 544 Fra II (> n fe I (I. Dorotiici Lw. ebenfalls in Unzahl zu erhalten, wenn man die Blüthen dieser Gemswurz einträgt, in der sie ohne Missbildung lebt. Bisher von mir nur ausschliesslich in jener Pflanze gefunden, folglich der Voralpenregion eigen. Eggeri n. sp. Grösse, Form, ganz wie conura; Flügelzeichnung der- selben sehr ähidich, nur weit dunkler, vorzüglich an der Spitze, indem daselbst statt dem grösseren glasigen Randflecke der TV. conura nur kleinere, helle Punkte stehen. Rückenschild, wel- ches bei TV. conura ganz mit gelbbräunlichem Filz überdeckt ist, zeigt bei Tr. Eggeri blos auf der Mitte eine längliche viereckige hellere Stelle, welche mit einem dunkeln Kreuz durchzogen ist, so dass sie ganz einem Fenster mit vier Tafeln ähnelt. Die Här- chen des Rückenschildcs schwarz, wodurch auch fett gewordene Stücke sich sicher unterscheiden lassen, da sie alsdann bei TV. conura auf dunkelm Grunde lichtgelblich erglänzen. Länge 0-5 Millim. 9 6-S Millim. Beim Eintragen der obigen Gemswurz vom Alpleck des Schnee- bergs fand ich , jedoch blos nur in zwei Exemplaren, am Stengel derselben eine blasige Auftreibung, welche einige schwarze Puppentönnchen enthielt, die mir nach wenigen Tagen diese Fliege lieferten , welche ich nach der Flügelzeichnung durchaus in keinem hervorragenden Merkmale von der ihr ganz ähnlichen Tr. conura, zu unterscheiden vermochte, obwohl sie nach dem Ansehen und durch dunklere Färbung alsogleich auffiel. Die ganz abweichende Lebensweise, die durchaus verbot, sie als Varietät dahin zu ziehen, Hess mich mit Beharrlichkeit nach einem unter- scheidenden Kennzeichen suchen, und ich fand es bald in der Behaarung des Rückenschildes, die bei Tr. conura in groben gelb- lichen Borsten, bei TV. Eggeri in feinen schwarzen Härchen besteht. Elongatulahw. Es ist leicht möglich, dass diese Art bei längerer Beobachtung in noch mehr verschiedenen Pflanzen gefunden wird, denn sie scheint keine Kostverächterin zu sein, da sie sich die stark riechende Tagetes erecta zum aussergewöhnlichen Wohnorte erkor. Eluta Mg. Bisher nur aus Cynarocephalen gezogen, doch sehr weit verbreitet, da ich sie tief in Dalmatien sowohl als in Ägypten auf der schönen Amberboa ') und einer Centaurea zog. Aus Centaurea 1) Ich werde noch später hierauf zurückkommen. Beiträge zur Naturgeschichte der Trypeten etc. S'it) panicidata bei Ödenburg gesammelt, zog ich ein Stück, welches vielleicht eine eigene Art bildet, das ich jedoch nach einem ein- zigen Exemplare nicht davon abtrennen will. Es ist nicht einmal halb so gross als Tr. eluta gewöhnlich, und der nahe der Flügelspitze befindliche Gitterfleck, der bei Tr. elutü, wenn auch oft sehr verblasst und theihveise ganz ver- schwindend, doch immer gut begrenzt erscheint, findet sich bei diesem Exemplare in einen verfliessenden, längs den Adern stärker verdunkelten Flecken verändert, der nur am Vorderrand zwei und zu beiden Seiten der kleinen Querader einen helleren Glas- flecken einschliesst. Eriolejyidis Lw. Bei dieser in den neuesten Beiträgen erst von Low beschriebenen Art hat, wie ich glaube, eine Verwechslung statt- gefunden, welche ich gegründet auf eine Zahl von mehr als 1000 Exemplaren der hier zu berührenden Arten, die ich von den ver- schiedensten Orten aus mehrerlei Pflanzen, stets sorgfältig getrennt, gezogen habe, erörtern will. Low nennt diese von ihm angeblich aus Cli's. eriojjhoriim stammende Art der Tr. terebrans und macrura verwandt, und sagt, dass sie von terebrans nur schwer zu unterscheiden sei. Der am leichtesten aufzufassende Unter- schied liege auch hier in der viel geringern Entfernung der zweiten und dritten Flügelbinde , ausserdem sei die Behaarung von Tr. terebrans viel gröber und desshalb viel in die Augen fallender, auch die Legröhre verhältnissmässig etwas kürzer als bei Tr. eriolepidis. Nicht selten fliessen die zweite und dritte Flügelbinde mehr oder weniger zusammen etc. Ich habe, wie ich überzeugt bin, beide Arten, sowohl eriolepidis wie terebrans gezogen, und zwar eine aus der von Low angege- benen Futterpflanze, nach der er sie benannte, Cirsium eriopho- rum, an demselben Standorte bei Brück an der Leitha, die andere aus Centaurea montana in der Voralpenregion des Schneebergs. Allein gerade umgekehrt ist von mir die Art mit längerer Leg- rohre und nach jenen , obgleich sehr subtilen Unterscheidungs- merkmalen unzweifelhaft für eriolepidis anzusprechende Art aus der Flockenblume im Laufe des Sommers nach kurzer Metamor- phosendauer, die mit etwas kürzerer Legröhre aus Cirsium eriophorum nach der Überwinterung gezogen worden. Ich war anfangs um so weniger im Zweifel über diese richtige Deutung, 546 Frauonfeld. die erst durch Löw's Angabe bei seiner zuletzt beschriebenen Eriolepidis in Verwirrung gerieth, als ich zwei Exemplare aus seinen Händen mit der Bezeichnung Terebrans besitze, die in jenen Verhältnissen unverkennbar mit den aus dieser grossen woU- köpfigen Distel gezogenen übereinstimmen. Dass bestimmt die Verwechslung der Fliege selbst in ihrer gan- zen Totalität stattgefunden, erhellt auch daraus, dass das hervor- gehobene Zusammenfliessen der zweiten und dritten Binde sich wirklich in der grössten Mannigfaltigkeit bei der Art aus Cen- taurea montana findet, und zwar beinahe so ausschliesslich, dass erst auf 200 gezogene Individuen aus Cirsium eriophorum eines kömmt, bei dem ich ein Zusammenstossen dieser zwei Binden bemerkte, während in der gleichen Anzahl bei der Fliege aus Ceutaurea montana sich siebenundzwanzig solche fanden. Da jedoch die Beschreibung und genaue Unterscheidung beide Arten sicher kenntlich macht, so dürfte der Name zur Vermeidung unnöthiger Synonymie unverändert verbleiben, um so mehr, da ich diese wie die andere Art jede aus zweierlei Pflanzen gezogen habe, der Name also für die betreffende Art eigentlich auch nicht mehr ausschliessend passen würde. Es wäre demnach nur die Angabe der Futterpflanze zu ändern. Die zweite Pflanze, aus der ich sie, wie erwähnt, zog, war Ceutaurea scabiosa aus Blödling, jedoch nicht so häufig wie aus ersterer. Flava Geoffr. aus verschiedenen Carduineen ohne Missbildung zwi- schen den Achenen. Die Exemplare aus Cirs. arvense sind con- stant um die Hälfte kleiner; jedoch liefert auch Carduus nutans, ihre Hauptnährpflanze, hinwieder kleinere Exemplare. Die schöne Tr. Schneidert gelang es mir noch nicht aufzufinden. Florescentiae L. aus Cirsium cannm vom Neusidlersee gezogen, und zwar stets die grossfleckige Abart, nie die blassere mit schwa- chen Flecken, die sich vielleicht durch die Zucht als eigene Art bewähren könnte. Ilyoscyami L., ebenfalls bisher in ihrer Lebensweise unbekannt, habe ich aus Cirsium nutans und zwar blos allein auf Pflanzen aus Reichenau gezogen. Diese Art mit der ihr ähnlichen Tr. postica verwechselt, mag vielleicht Ursache gewesen sein, dass man Tr. postica, die ich ausschliesslich nur aus Onopordon acanthium Beiträge zur Naturgeschichte der Trypeten etc. S47 gezogen, in Cm^d. mitcms lebend vermuthete, wo sie jedoch ganz bestimmt nicht vorkömmt. Intermedia n. sp. hellgelb, heller wie flava. Rückenschild ohne aller Spur irgend einer dunkleren Zeichnung, so dass die grossen schwarzen Punkte lebhaft hervortreten, deren Anordnung wie bei Tr. octopnnctafa Mcq. ist, nämlich zwei Reihen, je vier in einer Querreihe über die Mitte des Oberrückens, weitere vier nahe am Hinterrande desselben, wozu noch jederseits einer hart am Schüpp- chen sich findet. Der hochgelbe Filz , der den Rücken bedeckt, fehlt an den Seiten, die dadurch glänzend erscheinen, und blei- cher gelb sind. Das Schildchen hat vier Punkte, an jeder Seite einen , an seiner Spitze zwei. Hinterrücken nächst der Hinter- leibswurzel lichtgelb, nicht schwarz. Am gelben Hinterleibe vier Längsreihen schwarzer Punkte. Flügel längs dem Vorderrande bis über die Mündung der dritten Längsader hinaus und drei damit zusammenhängende Querbinden gelbbraun, diese zu beiden Seiten dunkler gesäumt. An der Vereinigung der dritten Querbinde mit dem Vorderrande ist daselbst ein kleines lichtes Dreieck in der braunen Strieme eingeschlossen, Länge d' 5 Millim. ? 6 Millim. In die nächste Verwandtschaft von Octopunctata gehörig, ist sie die einzige ihrer Lebensweise nacii bekannte Art, aus jener Reihe mit gelbbraun gebänderten Flügeln, die nicht in Cynaroce- phalen lebt. Ich habe sie zu verschiedener Zeit, doch stets nur einzehi aus dem Wiesenbocksbart erzogen, in dem sie ohne Ver- dickung die Ächenen zerstört. Dr. Schiner wollte in ihr die Trupanea pimctata Sehr, erkennen, welche durch die Worte Vorderrand und drei Rinden gelb, charakterisirt, hinsichts dieser Rezeichuung auf den ununterbrochenen Vorderrand besser passe, als was bisher dafür gehalten worden sei- Wirtin den diese Trupanea punctata in Lö w's Monographie, in Germar's Zeitschrift für Entomologie, Rand V, S. 328, voll- kommen genau beschrieben und Tab. I, Fig. 9 den Flügel unver- kennbar abgebildet. Low sagt S. 329: die Citate aus Schrank sind sicher. Mag nun dies bezweifelt werden oder nicht, so ist durch Löw's Arbeit die Art, die er daselbst feststellt, nicht mehr zu verwechseln, und es kann nur verwirren, wenn wir daran wie- der umwechseln und umtauschen, und zwar blos auf subjective Vermuthungen, auf Möglichkeiten hin. Wenn wir nunmehr diese 548 F r a u enf el d. Fliege als punctata Sehr, nehmen, und es käme später eine solche vor, bei welcher die drei Binden nicht mit dem Vorder- rande zusammenhängen, die also noch besser zu Schrank's Diagnose passte; da er nichts davon sagt, dass sie mit dem Vor- derrande zusammenhängen sollen, so müsste sie abermals umge- tauft werden. Würde ich der hier beschriebenen Fliege den Sehr ank 'sehen Namen zuerkennen, so müsste jener in Löw's Monographie umgetauft werden , und die ganze Synonymie käme in Frage. Es kann in vielen Fällen, Avie z. B. bei den Trypeten, aus der Verwandtschaft von Tr. leontodontis nur eine getreue Abbildung neben der Beschreibung erst die unumstössliche Ge- wissheit für eine sichere Deutung geben. Wir haben sie in dieser Monographie. Lassen wir daher diese unzweifelhafte Grundlage und bezeichne man, um diesem Zweifel gerecht zu werden, die dortige Art als Trypeta punctata, L ö w's Monographie, und citire Schrank mit Fragezeichen. Unsere Art dürfte auch noch mit Tr. octopunctata Mcq. in Berübrung gebracht werden, von welcher ich durch Herrn Dr. Sc hiner sehr grosse Exemplare aus Triest erhielt, die er ausschliesslich aus Tragopogon daselbst gefangen angibt, allein der ohne Ausnahme vollkommen zusammenhängende braune Vor- derrand der Flügel, während diese Unterbrechung zwischen Binde zwei und drei bei Octopunctata stets sich findet, der hochgelbe Bückenschild ohne irgend einer dunkleren Zeichnung, so wie der ganz lichtgelbe Hinterrücken , der bei Octopunctata schwarz ist, unterscheiden sie augenblicklich von dieser. Imilae v. Bos. In reichlicher Menge aus den überwinterten Köpfen der Inula hyhrida , wo sie den Blüthenboden , der dann steinhart wird, stark deformirt. In Inula ensifoUa ist sie seltener und vereinzelter. Auf P?'. 7'ri//>f/ti Xr/iaff'fri Frf 7. Trypetii intermrdifi Fif. f- Tii/f>e//.' ■0. Tri//Jfta f lihrnlaiii o Alg, Frauenfeld. Beiträge zur Naturgeschichle der Trypeten etc. ö37 und Kelch geschlossen, so dass sie eine Höhlung für diese bilden. Obwohl sich ähnliche Arten in Afrika finden, so halte ich diese schöne Fliege doch für neu, und will sie unter der Benennung Tr. migur hier genau beschreiben und abbilden. Tr. Atifjiir. Hell aschgrau mit lichteren Härchen, Kopf hell messing- gelb, Fühler bräunlich mit schwarzer Borste, an der Seite von der Schulter bis zum Flügel eine gelbe Strieme, Hinterleibsringe fein gelb gesäumt. Die Hinterleibsseiten bilden bis zum vierten Seg- mente beim Männchen eine hochgelbe, beim Weibchen bis gegen das Ende eine schmutzig gelbliche, tief auf den Bauch hinab- reicbende Wölbung, so dass für die Bauchschienen nur ein schma- ler Mittelstreifen übrig bleibt. Legröhre des Weibchens breit, sehr kurz, abgestutzt, röthlicb, Füsse und Schwinger lehmgelb. Die Flügel haben vom Stigma bis gegen die Spitze einen braunen Längswisch, der am Vorderrand anliegend, beinahe die Hälfte der Flügelbreite hält, und in seinem Aussenende einen am Vorderrande anstossenden tiefschwarzen Fleck trägt. Vom Stigma weg liegt am Vorderrande zuerst ein schmales langgestrecktes, dann ein sehr kleines lichtes Dreieck. Vor dem schwarzen Punkte ein ähnliches kleines. Der braune Längswisch sendet an die Flügel- spitze zwei divergirende Strahlen, und nach dem Innenrande drei, wovon der innerste die untere Querader begrenzt. Von der kleinen Querader geht ebenfalls ein kurzer Ast etwas rückwärts ziehend, der öfter einen abgetrennten Punkt vor sich hat. Ausser der kleinen Querader liegt im braunen Längswisch ein runder Glas- punkt; ein ähnlicher kleinerer bildet sich auf der andern Seite dieser Ader öfters durch eine Einkerbung hart an dem kurzen oben bemerkten innersten Ast. Länge cf 2-7 Millim. 9 4 Millim. Terzeichniss der Abbildungen. Figur!. Flügel von Trypeta Eggeri Fr f. amoena Fr f. stellata Fr f. matira Fr f. Schaefferi Fr f. mamulae F r f. intermedia Fr f. affiiiis Fr f. abrotani Mg. (^ atigur Fr f. conyzae Fr f. 2. » « 3! „ » 4. » » 5. „ 6. » 11 7. n n 8. » n 9, 10. Kopf von 11. Fl ügel von 12. » 338 Rochleder. Vorläufige Notiz über den Galläpfel-Gerbestoff. SITZUNG VOM 27. NOVEMBER 1836. Eingesendet: Vorläufige Notiz über den Galläpfel - Gerbestoff. Von dem w. M. Dr, F. Röchle der. Ich habe vor längerer Zeit der k. Akademie angezeigt, dass die Behandlung gewisser organischer Substanzen mit siedenden Lösungen den Alkalien in einer Atmosphäre von WasserstofT ein gutes Mittel abgebe, sie zu spalten. Dieses Verfahren hat Herr Kawalier in meinem Laboratorium bei verschiedenen Substanzen in Anwendung gebracht. Mehrere Stoffe, welche bei der Behandlung mit verdünnten Säuren in der Wärme krystallisirten Zucker geben, haben diesen Zucker auch bei dieser Behandlung mit Alkali geliefert, so z. B. eine gelbe, krystallisirte Substanz aus den Zweigen der Thuja occidentalis, die sich durch Alkalien in Wasserstoffgas, so wie durch Säuren zerlegen lässt in wohl krystallisirten Traubenzucker und einen gelben krystallisirten , dem Quercetin ähnlichen Körper, der durch Ammoniak sich prachtvoll bläulich grün färbt. Ich habe nun Herrn Kawalier veranlasst, auch den Galläpfel-GerbestofF dieser Behandlung zu unterziehen. Man erhält dabei Gallussäure , welche leicht auf diese Weise rein zu gewinnen ist, und einen amorphen, etwas bitterlich und säuerlich schmeckenden, dem arabischen Gummi ähnlichen, gelblichen Körper, welcher bei der Analyse Zahlen gab, die der Formel CiaHnOn entsprechen. Von Zucker hatte sich aus etwa 150 Grm. Gerbestoft' auch nicht ein Milligramm gebildet. Die von Gallussäure befreite Flüssigkeit reducirte keine Spur Kupfer- oxydul aus der Fe hl in g'schen Flüssigkeit. Weitere Versuche die P e r ff e r. Studien über die Namen der in Deutschland heimischen Pflanzen etc. 559 Herr Kaw alier mit grösseren Mengen von Gerbestoff begonnen hat, werden dazu dienen, das Atomgewicht jenes amorphen Körpers zu bestimmen. Vorträge. Studien über die deutschen Namen der in Deutschland heimischen Pflanzen, und zwar über die Ordnungen der Ranunculaceen, Papaveraceen, Cruciferen und Solaneen. Von AntoD Ritter y. Perger, k. k. Professor und Scriptor an der k. k. Hofbibliothek. (Auszug aus einer für die Denkschriften l)estimmten Abhandlung.) Der Herr Verfasser bemerkt in seiner Einleitung, dass die Ver- nachlässigung der deutschen Sprache von Seite der älteren deutschen Botaniker so manche Wirrsale herbeizog, und führt dafür aus Tdbernaemontamis , aus dem Oiiomasticon von Fischart Menzer aus der Flora Francica u. A. die nöthigen Belege an , worauf er, indem er auf die Beziehungen hindeutet, in welcher die heimische Pflanze und Sprache zu einander stehen müssen, zur Eintheilung der deutschen Pflanzennamen schreitet, die sich bequem in fünf Reihen ordnen lassen, von denen die erste ürwörtcr in sich begreift, wie Buche, Birke, Eiche, Tanne u.s.f., während die zweite die bildlichen Benennungen, wie: Sonnenwende, Wintergrün, Goldregen, Wald- meister u. s. w. in sich fasst. In die dritte Reihe treten jene Namen, welche sich auf den natürlichen Standort und die Gestalt der Pflanze beziehen, wie Alpenrose, Seeblume, Sumpfschirm, Storchschnabel, Sturmhut u. s. f.; in die vierte gehören jene, die von ärztlicher oder landwirthschaftlicher Benützung der Pflanze herrühren, wie z. B. Heilmelde, Gichtrose, Laabkraut, Färberröthe u. s. w. und in die fünfte Abtheihing fallen alle jene (meist provinziellen) Benennungen, deren Ableitung schwer zu erörtern ist und deren Zusammensetzung fast wie zufällig erscheint, wie z. B. Hirschsprung, Sengerkraut, Kalletwurz u. a. m. 560 Perg-er. Studien über die Namen der in Deutschland heimischen Pflanzen etc. Der Vortragende führt sodann Stellen aus der Brüder Grimm „Altdeutschen Wälder" und aus Hoffmann von Fallersleben's Vorrede zu den „Sumerlaten" an, in welchen der Wunsch ausgesprochen wird, dass sich Jemand mit botanischen Kenntnissen versehen, an die Erläuterung der deutschen Pflanzennamen machen möge, und begründet dadurch den Beginn und Zweck seiner mehrjährigen Arbeit. Zum Schlüsse liest er einige Specimina der einzelnen Artikel, z. B. über Ti^olliiis europaens (I^.)' ^^er Nigella (L.), Aqiiilegia (Tourn.) u. s. w. vor, in welchen er bis zu den ältesten bekannten handschriftlichen Quellen des X. Jahrhunderts hinaufsteigt und anderseits alle Zweig- und Schwestersprachen der deutschen Sprache herbeizieht, um so viele Belege als möglich zur Aufstellung des älte- sten Namens jeder Pflanze beizubringen und dadurch zugleich die Zeit zu erörtern, in Avelcher irgend eine Pflanze zuerst in die Wissen- schaft eingeführt, oder doch allgemein bekannt wurde. Zuletzt deutet derselbe, angeregt von der Theilnahme mit welcher sein Vortrag beehrt ward, daraufhin, dass er, da das Material bereit liege, seine Arbeit fortzuführen gedenke. B 0 u e. Über die geologischen Karten Europa's etc. 561 Über die geologischen Karten Europas und über grosse geologische Karten überhaupt. Von dem w. M. Dr. A. Bon6. (Vorgelegt in der Sitzung vom 2. October 1836.) Die neue geologische Karte Europa's, welche ich der Classe hiermit vorlege, ist nach R. J. Murchison's und James Nicol's Angaben durch die Kartographen Keith und Johnstone in dem Massstabe von Visooooo zu Edinburg eben ausgeführt worden. Der Preis derselben beträgt 70 Schilling. Es sind schon über ein Dutzend solcher Karten in verschiedenen Grössen erschienen. Die erste war ein nur partieller Versuch von Guettard (Mem. Ac. d. Sc. Paris 1746, Taf. 31, S. 392), aber im Jahre 1808 wagte schon Dr. Ebel im kleinen Massstabe eine fast vollständige (Bau der Alpen). Diese wurde durch Conybeare im Jahre 1828 verbessert (Ann. of phil. Bd. 5), dann kam im Jahre 1827 (in der Leonhard 'sehen Zeitschrift f. Mineralogie) mein Ver- such, den ich später im Jahre 1831 in einem wenigstens drei- fachen Massstabe zu Paris wiederholte. Das Neueste darin waren die ersten Andeutungen über die wahre geognostische Zusammen- setzung der drei mittelländischen Halbinseln und der Uferländer dieses Meeres. Da Green ough seine schon im Jahre 1821 colorirte Karte nicht bekannt machte, fand dieser Versuch Beifall, denn Oelsen zu Kopenhagen (1830), Froriep, Lyell (Prineiples of geology), Berghaus (Physik. Atlas, 1843) u. s. w. veröfTentlichten davonNach- drücke. Im Jahre 1837 fügte noch Huot eine ähnliche Karte der letzten Auflage der Geographie Maltebrun's bei. Die später her- ausgekommenen Karten sind die von König in Wien (1840) und von Bromme (Humboldt's Kosmos, 1852). Doch muss man nicht vergessen, dass von Buch 's Karte vom Jahre 1826 — 1829 das ganze Central-Europa umfasste und wenigstens für die damalige Zeit dieses in einem gehörigen Massstabe geognostisch gut darstellte. 562 B o u e. Declien hat im Jahre 1839 jenes Bild vervollständigt, und obgleich im kleineren Massstabe sehr deutlich gemacht. Einen englischen Nachdruck davon veröffentlichte W. Hughes in London im Jahre 1841 (Geol. Mag. of central a. west. Europ.) Eine neuere Karte ist die kleine von H. Bach in Gotha im Jahre 1855. Seit 1839 wurde Bussland durch Murchison und de Ver- neuil bereist und beschrieben (Russia 1845); CoUegno gab uns eine geognostische Karte Italiens (1844), Esquerra del Bayo sammt de Verneuil und Collomb diejenige Spaniens und ich die der europäischen Türkei (1841). Dann verschwanden allmählich die Rätbsel der alpinischen Geologie durch die schweizerische Karte Studer's und Es eher 's (1852), so wie durch die geologische Karte Frankreichs und die neueren Beobachtungen der österrei- chischen Geognosteu. Endlich hatte man manchen paläontologisch- geognostisehen Zweifel im Westen und in Central-Europa gelöst und die älteren eben sowohl als die neueren Gebilde bestimmter classi- ßcirt, besser abgetheilt und genauer geographisch verfolgt. Es war wirklich die Zeit eingetreten, wo eine allgemeine Zusammenstellung der erhaltenen Resultate wünschenswerth wurde. Dieses Ziel wollte Herrn Dumont zu Lüttich sowie die erwähnten Engländer erreichen. Die Karte des ersteren ist eben herausge- geben; sie ist in einem etwas grösseren Massstabe als die eng- lische, nämlich Vmooooo- Ihre Genauigkeit soll eine grosse sein, da der Verfasser zugleich der Herausgeber ist, was leider mit der eng- lischen nicht der Fall war. Die Handcolorirung der Dumont'schen Karte für die Pariser Ausstellung vom Jahre 1855 kostete 200 Fr,, aber durch den Farbendruck hat er den Preis auf 55 Fr. herabsetzen können. Seine Eintheilungen sind zahlreicher als auf der englischen Karte, und das Alluvium ist eigens berücksichtigt, wo man es hat thun können. Was die englische Karte betrifft, so befriedigt sie leider nicht ganz, was besonders von ihrem noch zu kleinen Massstabe herrührt. Will man nur eine allgemeine Übersicht der europäischen Geologie gewinnen, so braucht man keine so grosse Karte, worin die Details in Central-Europa und den Alpen doch oft fast nur mit dem Ver- grösserungsglase zu suchen sind; will man sie aber als Reisekarte benützen, so kann man keinen kleineren Massstab, als ihn die Buch'sche hat, brauchen. über die geologischen Karten Europa'« etc. 563 Ausserdem ist Manches in der Execution selbst tadelhaft, so z.B. dass man keinen Platz für Alluvium in einer solchen Karte finden konnte, und nur eine Farbe für dieses, sowie für das obere Tertiär annahm, indem man für den grünen Sand und Weald nur im südöstlichen Eng- land und nordwestlichen Deutschland eine eigene Farbe wählte. Was man durch eine ganze Karte nicht ausführen kann , sollte man nicht so partiell darstellen. Wenn Murchison der Herausgeber der Karte gewesen wäre, würden wir wahrscheinlich darauf die südliche Grenze der errati- schen Nordblöcke nicht vermissen, welche leicht hätte gegeben werden können. Dieses wäre viel wichtiger gewesen, als manche locale paläontologische oder geognostische Beobachtungen, welche schriftlich gewisse Meeresufer der Karte bedecken. Herr Dumont hat diese merkwürdige Grenze nicht vergessen. Die Annahme von nur drei plutonischen Gebilden , namentlich Granit, Trapp und Vulcanisches, ist ungenügend und kann höchstens den in seinem Fache recht bewanderten Geoguosten befriedigen, aber andere im Irrthum nur leiten. Dumont's Eintheilung, die Trappe mit den Porphyren und die Basalte mit den Trachyten zu vereinigen, ist besser, obgleich sie unvollständig bleibt. Doch die grösste Un- vollkommenheit ist die abnorme Ausdehnung des Eocen gegen das obere Tertiäre. Nicht nur, dass wegen der neueren paläontologischen Arbeiten die ganze grosse norddeutsche Ebene als Eocen colorirt ist, sondern man liat die vorhandenen Karten und Beschreibungen über die ungarischen, türkischen, italienischen und spanischen Länder nicht gewissenhaft benützt und oft gerade nur phantasirt. Um Ungarn sowie um Italien schlängelt sich ein Eocenstreif, der grösste Theil von Siebenbürgen wird durch dieselbe Farbe bedeckt, und im untersten Donau-Becken, sowohl in der Wallachei als in Bul- garien, bildet das Eocen ein doppeltes Continuum. Ich sowie andere haben aber deutlich genug angedeutet, dass das in den wallachischen Gebirgen vorhandene Eocen nicht in Bulgarien vorkommt. Dann in Ungarn, Slavonien u. s. w. und selbst in Siebenbürgen nimmt das obere Tertiär viel mehr Platz ein, als das Eocen. In Serbien und Bos- nien hat noch Niemand dieses letztere Gebilde entdeckt. Ist denn ein Kartograph nicht zu tadeln, wenn er in Widerspruch mit meiner Beschreibung der Geologie in der europäischen Türkei alle die zahl- reichen Alluvial-Süsswasser oder höchstens Miocen-Becken in Eocen 564 B o u e. verwandelt, und noch dazu in Epirus und Albanien, westlich von einer von Lepanto und Arta nach Jaiiina und Berat gezogenen Linie nichts als Eocen hinnialt? Die wohl bekannten jonischen Inseln sind auch nur mit diesem imaginären Pallium bedeckt! Hätte man doch Naturtreueres im Bull. Soc. Geol. de Fr. 1847, Bd. 5, S. 70, oder im Quart. J. of the geol. Soc. of London 1847, Bd. 4, S. 10 finden können. Wenn in der Tüi-kei die Verstösse gegen das Bekannte so auffallend sind, so scheint man die Mittheilungen über Iberien auch nicht gehörig benützt zu haben. Man colorirt selbst fast unbekannte Länder und lässt die arabische Peninsula als unbekannt stehen, ob- wohl wir darüber Ehrenberg's Karte vom Jahre 1826 und die Ru SS egg er'sche vom Jahre 1827 besitzen u. s. w. Mein Wunsch wäre erstens, dass meine critischen Bemerkungen berücksichtigt würden, was für Besserung in Kartencolorirung viel leichter als für gedruckte Werke ist, und zweitens, dass die Karto- graphen uns mit geognostischen Karten in einem viel grösseren Mass- stabe, wenigstens doppelt oder dreifach so gross wie gewöhnlich, beschenken möchten. Ohne diese kann die Geologie wirklich nicht fortschreiten , und besonders ihren ganzen praktischen Nutzen nicht erreichen. Über dieses Tiicma hier etwas Ausführlicheres. Eine der nützlichsten Anwendungen der Geologie bildet der auf Wissenschaft fussende Ackerbau. Doch mit allen der bis jetzt vorhandenen geognostischen Karten ist dem Landwirthe nicht ge- holfen. Er braucht sehr grosse detaillirte Karten, worauf die Erd- tläche nicht nur petrographisch , sondern auch der Erdboden nach landwirthschaftlicher Art, was die Erdart so wie die Cultur betrifft, unterschieden wird. Aber dazu muss auch die Kenntniss desjenigen kommen, was gerade unter dem bepflanzten Boden liegt. So z. B. ist die Gegend alluvial und tertiär, so muss man Mittel finden, die bedeutendsten und nutzbarsten Schichten dieser Formation so wie die ungefähre Tiefe ihrer Lage auf den Karten anzudeuten. Besteht aber das Land aus Älterem durch Neueres bedeckt, so muss gleicher- weise dieses leicht ftisslich gemacht und besonders auf das Material gesehen werden, das zu Acker- oder Häuserbau sich eignet. In den älteren petrographischen Karten, wie in der eines Guettard, hatte man die Wichtigkeit solcher Darstellungen viel praktischer als jetzt erfasst. Doch neben jenen kleinen Durchschnitten des Erdbodens, wie in Guettard's Frankreich, möchte ich die Verfertigung von über die geologischen Karten Europa's elc. ÖDO solchen Karten anrathen, m eiche, wie diejenige des Hrn. Gemel- laro über die verschiedenen geologischen Perioden in Sicilien (1834), aus mehreren über einander gelegten und aufeinander pas- senden bestehen. Ich meine nämlich, dass, wenn die erstere den Erdboden genau landwirthschaftlich darstellen würde, die zweite das wahrscheinlichste Bild des Bodens bis zu einer bestimmten Tiefe geben würde, und so fort eine dritte und vierte, bis zu einer für die Land- wirthe möglich erreichbaren Grenze. Die wasserreichen Schichten müssten nicht vergessen werden. Auf diese Weise würden sie die Schätze benützen können, welche sie jetzt nicht kennen und oft unter der Hand finden, was sie weit her führen. Der Ackerbau würde da- durch in manchen Gegenden sich leicht beben, der Boden sich oft selbst verbessern lassen, und sogar für das jetzt beliebte Drainage- System würden neue Ausgangspunkte gewonnen werden können. Wirft man den Landwirthen die Vernachlässigung mancher Art Dünger vor, so ereignet es sich noch öfters, dass sie nicht den gehö- rigen Nutzen von den Quellen und Wässern für die landwirthschaft- liche Bewässerung ziehen. Das methodische Studium dieser letztern aber gehört nicht nur zur Geologie, sondern kann selbst ohne diese nicht recht zu Stande kommen. Bis jetzt hat man nichts Ähnliches versucht, und selbst die gewöhnlichen agronomischen Karten sind Seltenheiten; ich meine diejenigen, wo nur die Erdoberfläche halb landwirthschaftlich, halb geognostisch colorirt wurde, wie einige der grossen englischen Agricultural -Society. Schon im Jahre 1841 und selbst früher sprach Hr. de Caumont über die Nützlichkeit der agronomisch-stati- stischen Karten, und besonders im Jahre 1846 über diejenigen Frank- reichs und Italiens. Doch wenige gute Karten dieser Art scheinen bis jetzt erschienen zu sein i). obgleich es manche botanische gibt. 1) Carte agronomique et de statistique agricole de la Normaudie; dito de la Bretagne; Carte agrieole, geologique et statistique de Grignon, von Richard und Richard de Jouvance. Paris 1840, 4BI.; Carte agronomique du Finistere 1847; Carte agronomique et geologique de l'arrondissement d'Avallon, von Beigrand. Auxerre 1850; Carte agron. du depart. de ITonne, von demselben 1830; Carte agron. de la Gironde, von Pet it- L a f f it e 1833; dito für die Depart. von Vaucluse , Bouches du Rhone und d. Aixer- Gegend , in Mss. 1833; Carte agricole et climatologique de la France indiquant les terres fertiles et infertiles, lesprairies, les forets, les vignobles etc., von Le Gendre de Cluy. Paris 1833, 2B1.; Atlas physiq. et meteorol. de Nie olle t 1836; Karte über die geographische Verbreitung der Land- Sitzb. d. mathem.-naturw. Cl. X XTI. Bd. II. Hft, 37 566 B o u e. Gehen wir aber zur Industrie über, so wird es uns leicht sein zu zeigen, wie wenig die kleinen geologischen Karten da genügen; denn da braucht man speeielle Kenntnisse über eine ganze Schichten- Folge oder über die Ausbreitung von gewissen Lagern, Gängen, Spalten, Boden -Verrückungen u. s. w. Solche wichtige Vorunter- suchungen können nur auf sehr grossen Karten gegeben werden, welche nach dem eben beschriebenen System verfertigt wären. Die Kosten wären gewiss bedeutend, der Nutzen aber unendlich gross. Die ehemaligen Industriekarten waren höchst ungenügende Auf- zeichnungen von Bergwerken, Hütten und Industrie-Anstalten, wie z. B. die Eversmann'sche für das ehemalige bonapartische West- phalen oder das Land zwischen Lahn und Lippe (1804), diejenigen des Heron de Villefosse für den Harz und das Königreich Sach- sen (Bichesse minerale 1815) u. s. w. Viel besser ist schon die Carte industrielle du departement du Nord von Marc Jodot und die Meyendorff'sche Carte geologique industrielle et agricole de la Bussie d'Europe I84S. Die geologische Karte Frankreichs enthält auch solche Daten, doch ihr Massstab ist viel zu klein, um für eine in der Praxis wirklich eingreifende Industriekarte gelten zu können. Eben hat Herr Prof. Cotta eine interessante Kohlenkarte für Sachsen herausgegeben, wozu man nur ähnliche Nebenkarten und Durch- schnitte wünschen könnte, welche zu gleicher Zeit die wahrschein- lichste Beihenfolge der Schichten überall graphisch darstellen möchte. Für die Traciriing und den Bau der Eisenbahnen und die Ver- gleichung der dadurch so verschiedenartig hervorgerufenen Erd- und Sprengarbeiten, so wie für die Geldausgaben nach den verschiedenen Formationen, haben wir noch gar keine eigene geologische Karten, obgleich solche Zusammenstellungen in jetziger Zeit ganz an ihrem Platz wären. Besonders nützlich würden solche graphische Bilder, wenn man dazu Höhen -Karten gebe oder selbst ganze Länder in mehrere Höhenschichten abgetheilt darstellte. Leider sind die Höhenmessungen noch nicht zahlreich genug, um wenigstens für wirthschafts- Systeme in Deutschland, von Hugo Schober 1846; geolog. und agi-onom. Karte der Frankenthaler und Grünstädter Bezirke in Rheinbaiern , von L. Hau 1832 (Stud. süddeutscher Landwirthschaft) ; agronomisch statistischer Atlas des europäischen Russlaud (in russ. Sprache), mit Erklärungen. St. Petersb- ISäl, 2. A. 1832, 16 Chart, in fol. Auch gibt es eine englische Übersetzung von Graf W i e 1 ho rsk i. über die geologischen Karten Europa's etc. S6T grosse Länder solche kartographische oder selbst Relief - Arbeiten zu liefern *). Ein anderer grosser Nutzen sehr detaillirter Karten findet sich in der Verfolgung der Spalten, der Schichtenstellung -Ver- schiedenheiten, der Dolomite, der Gypse, der plutonischen Gebilde und zu gleicher Zeit der Mineralwässer. Es wird dadurch die Möglichkeit dargeboten, nützliche Untersuchungen sowohl für die theoretische Geologie als für die medicinische Praxis anzustellen. Die gewöhnlichen Mineralquellen-Karten, wie diejenige für Frank- reich von A. Breon (Paris 1823, 1 Bl.), diejenige für Deutschland, die Schweiz und die Niederlande (Weimar 1830, 1 Bl.) u. s. w., zeigen wohl, wo ähnliche Quellen sich befinden, aber der Zusammen- hang mit den Erdschichten bleibt unersichtlich. Selbst Stücke's geologische Karte der Mineralwässer Deutschlands und Belgiens (Cöln 1831, 4 Bl.) ist auf einem zu kleinen Massstabe und mit viel zu wenigen geognostischen Details. Nur durch letztere wird man einen deutlichen Begriff über die vielfache Bildung aller Mineral- wässer bekommen. Manche sind ihrer Natur nach fast identisch und stammen doch von ganz entgegengesetzten Grundbedingungen ab. Da aber die Grenze der Mineralwässer und der Quellen selbst sehr schwer zu ziehen ist, so müsste man zu gleicher Zeit geognostische Karten der quellenarmen und quellenreichen Gegenden entwerfen. Die Classificirung beider müsste nicht nur chemisch, sondern auch geologisch werden. Es gibt namentlich Quellen , deren Ursprung auf dieselbe geologische Ursache hinweist, und deren Temperatur so wie die Bestandtheile doch sehr verschieden sind. Diese noch nie versuchte Verbindung dieser beiden Wasserzuflüsse an der Ober- fläche der Erde — der Quellen und Mineralwässer — würde gewiss zu einigen interessanten Schlüssen führen. Mit der grössten Genauig- keit müsste man natürlicherweise in jenen Karten über unterirdische Wässerbehälter und Canäle, über sich in der Erde verlierende Flüsse ^) Siehe „Expression des nivellemens ou methode nouvelle pour marquer rigoureuse- ment sur les cartes terrestres et marines, les hauteiirs et ies configurations du terrain" von Hr. de Carlo, herausgegeben von Dup ai n-Tr ie I. Paris 1782. 8.; Carte physique de la France ou on a essaye d'exprimer les configurations de son territoire par une nouvelle methode de nivellemens, von Dupain-Triel. Paris 1799, 1 Bl. (J. d. Phys. 1799, Bd. 49, S. 236); Olsen's Karte Europa's in Höhen- Schichten 1830; die in der Arbeit begriffenen österreichischen Reliefs, von Hrn. V. S t reffleur u. s. w. 37* 2ߧ Boue. Über die geologischen Karten Europa's etc. oder Bäche, über aus der Erde fliesende grosse Wässer, über beständige, periodische und versiegende Quellen, über reiche und arme, über sehr kalte oder temperirte u. s. w. referiren. Endlich würden grosse geognostische Detailkarten selbst Inter- esse für den Geschichtsschreiber und Archäologen haben, da nur durch eine Menge solcher petrographischen so wie hydrologischen Einzelnheiten manche Ansiedelungen, Strassenzüge, Monumente, Überbleibsel älterer Kunst u. s. w. sich leicht erklären lassen. Darum werden einmal vollständige archäologisch -geognostische Karten höchst anziehende Bilder der unorganischen Natur so wie der Schicksale der Menschheit abgeben. Wenn aber der Mensch so abhängig vom Erdboden erscheint, so ist es natürlich , seine Leiden auch theilweise von jenem herzu- leiten. In der That haben schon manche Gelehrte gewisse Krank- heiten, wie die Cholera z. ß., an gewisse Formationen binden wollen. Doch scheinen die Gesteingebilde nur eine Nebensache in der meteorologischen Erzeugung der Krankheits-Miasmen zu sein, so dass bis jetzt wenig Zusammenhang zwischen den bedeutendsten Leiden der Menschheit und den geognostischen Formationen zugleich dar- gestellt wurde ^). *■) Siehe ausser den Karten des mit Fieber behafteten Littoral Ualiens und derjenigen der Cholera-Verbreitung (Isensee's Geueralkarte, Berlin 1816 — 37 und Cholera- karte des preuss. Staates. Berlin 1827, fol. Lichtenstaedt's asiatische Cho- lera in Russland während 1829 — 30, Berlin 1831; Schilling's Übersichtskarte des Verheerungszuges der Cholera-Morbus bis zur Mitte des Jahres 1831. Breslau 1831, fol.; Wagner (C), Karte der Cholera im preuss. Staate bis zum 15. Mai 1832. Berlin 1832, fol.; Brauser (H.), dito im Jahre 1852. Berlin 1854, 4. Peter mann (A.), Statistical notes to the Cholera-:\Iap of the british Isles 1831—33. London 1849, 8.); Schurrer (F.), Karte über die geographische Ver- breitung der Krankheiten. München 1827: Berghaus, physic. Atlas; Keith und Johnston, Map of geographica! distributiou for health and disease in connexion chietly with natural phenomena. Ed. u. London 1856; Mühry (A.), Grundzüge der Noso- Geographie. Leipzig 1856, 1 Karte ; Dauz und Fuchs, 8 Tafeln zur phys.-nied. Topographie des Kreises Schmalkaldeu. Marburg 1848, fol.; Des- mitter (J.), medicinisch-statist.-physicalische Karte für Lille und die Umgegend von Cassel. Lille 1828 ; Karte über die Verbreitung des Cretinismus in der Schweiz 1845, und besonders im Aargau, von Michaelis 1846. Frauenfeld. Über d. Paludinen aus der Gruppe der Pal. viridis Poir. 569 Über die Paludinen aus der Gruppe der Pal. viridis Poir. Von G. Fraueufeld. (Mit 1 Tafel.) Ich habe bei Gelegenheit der 32. Naturforscher- Versammlung in der Section für Zoologie dargethan, dass es kaum eine Conchylie geben dürfte, die allgemeiner verkannt worden, als P. viridis Poir., so wie dass ich nach meinen bisherigen Erfahrungen wohl mit Ge- wissheit aussprechen darf, dass sie nur allein in Frankreich vorkömmt, dass somit sämmtliche Fundorte in Deutschland, Italien und England gestrichen werden müssen. Wenn wir die treffliche Abbildung in Draparnaud's MoUusques de la France betrachten, so muss es nur auffallen, dass man die damit noch immer verwechselten Schnecken aus anderen Ländern, die mehrfach wohl zu unterscheidende Arten bieten, nicht längst schon trennte und genau feststellte. Das ausgezeichnet reiche Material im kais. Museum , welches mir gnädigst gestattet ward, durch die ausgedehnteste Vervollstän- digung besonders zu berücksichtigen und zu welchem ich durch meine Reisen selbst ansehnliche Vermehrungen hinzufügen konnte, so wie die Untersuchung der Sammlungen von Deshayes, Dun- ker, Küster, Rossmässler, welche diese Herren mir anver- trauten, und die reichen Sendungen von S hu ttle worth, van den Busch, Sandberger, Jan, Mousson, und dem verstorbenen Charpentier, wofür ich den wärmsten Dank hier öffentlich aus- zusprechen mich verpflichtet fühle, gewährten mir eine Übersicht, wie sie vielleicht noch kaum Jemand zu Theil geworden. Ich würde hier die Frage über die engere Gruppirung der Lamarck'schen G'AÜymg Paludina, die allerdings nach den umfassen- deren Untersuchungen und genaueren Unterscheidungen nicht in ihrer Integrität verbleiben kann, ganz übergehen können, da die zu erörternde Art bisher nur mit solchen Arten in Berührung kam, welche die meisten Systematiker bei Auflösung und Umgestaltung dieser altern Gattung ohne Spaltung in einer der schärfer begrenzten 570 F r a u e II f e I d. Gattungen vereinten, wenn nicht die sich geltend machenden weit abweichenden Ansichten jenseits des Canals dazu aufforderten. Schon Hartman war es, der die kleinen Arten mit meist hoher gethürmter Windung als Hydrohia abtrennte, und bei ihm tindet sich auch zuerst die von Ziegler und Mühlfeld unterschiedene Gattung Lithoglyphiis erwähnt. Küster nahm keine Trennung vor, während Gray viel früher schon eine besondere Gruppe zu begrenzen versuchte, indem er in Philosoph. Magaz. 1824, Vol 63, pag, 277 sagt: Bithynia is a generic name proposed by Mr. Pride aux for the small ovate species of Ampullaridae, which have a shelly operculum and slightly thickened peristom of wich Helix aculeata may be considered the type. Auch diese Gruppe wird bestehen, die, so weit ich sie kenne, sich von den echten Paludinen durch einen dicken kalkigen Deckel unterscheidet, abgesehen davon, dass Moquin Tandon ihre anato- mische Verschiedenheit hinreichend genügend darthut. D'Orbigny hat der erste die Verschiedenheit des Deckels zur Trennung benützt, und hiernach zwei Gattungen, Palud'ma und Paludestrma, angenommen. Wenn auch die ferneren Trennungen wie Amnicola durch Gould, Paludinella durch Lovcu die verschiedenen Arten bald in die eine, bald in die andere Gattung stellte, wenn auch hei Steiiothyra Bens, noch manche fossile Paludine einverleibt werden muss , so wurden sie doch sämmtlich in unmittelbarer Nähe unter eine Familie gebracht. Die neuesten Arbeiten der Engländer jedoch, namentlich H. and A. Adams in the Genera of recent Mollusca geben hierin nunmehr eine Trennung und eine Reihenfolge, die ich insoferne erwähnen muss, als sie eben unsere hier berührte Art betrifft. Es ist diese als Bythinia viridis Poir. in die Familie Viviparidae einbezogen. Durch eine ganze Reihe von Familien und zwar der hetero- gensten Formen, wie z. B. der sämmtlichen Nudibranchier, der Pulmonaten, Cirribranchier etc. getrennt, finden wir ganz am Ende der Gasteropoden die Familie Ässiminidae , und in der Gattung Paludinella die der obgenannten P. viridis sehr nahe stehende und oft mit ihr verwechselte P. Schmidti Chrp., ferner Äbbreviata Mch. aufgezählt. Das dürfte wohl schwerlich natürlich genannt werden können. über die Paludinen aus der Gruppe der Pal. viridis Poir. 371 Wenn wir auf diese Weise finden, dass eine andere von diesen Paludiiiellen ebenfalls kaum zu unterscheidende Conehylie noch in einer andern weit entfernten Gattung, nämlich P. ferrusina Dsml, als Hydrobia in der Familie der Rissoen untergebracht ist, und wenn wir weiters die daselbst vereinigten Arten einer Gattung unter ein- ander vergleichen, so glaube ich gegenwärtig eben sowohl noch den Umfang, der dieser Gattung in P h i 1 i p p i 's Handbuch der Conchologie und Malakologie zukömmt, beibehalten, als ein Schema geben zu dürfen, das jene Formen zusammenfasst, welche ich hier unten berühre. Pahidina Lmk 1. Deckel eoncentrisch — Spiral 3 2. — hornig, dünn, meist durchsichtig .... Vivipara Mntf. — kalkig, derb, meist undurchsichtig . . . Bithynia Loh. 3. Mündung fast oder über die Hälfte der ganzen Höhe 4 — viel unter der „ „ „ „ S 4. Spindelrand dickwulstig, ohne Nabelspalte . . . Lithofflyphits Mhl f. — einfach oder wenig verdickt mitNabelspalte Amnicola Gld. 5. Schale kegelförmig zugespitzt Hydrobia Hrtm. — cylindrisch eiförmig, abgestutzt .... 6 6. Mündung offen Ptdudinella P f. — zusammengezogen verengt Stenothyra Bns. *). Möge man nicht richten, dass ich das malakologische Moment hier ganz umgehe, da es für die vorliegende Erläuterung mir hin- reichend schien, nur die Schale zu berücksichtigen, um jene ihrem Ausdrucke nach zusammengehörigen Formen dadurch zu begrenzen, und diese Gliederung keinen weitern Zweck in Anspruch nimmt. Wir sind noch weit davon entfernt, alle Schalthiere nach ihren Bewohnern zu kennen, und daher in dem bei weitem grösseren Theile darauf angewiesen, blos nach der Schale zu urtheilen. Allein selbst wenn wir alle kennen, bin ich überzeugt, so bald wir sie ausschliesslich darnach mit gänzlicher Hintansetzung der Schale gruppiren, dass diese Zusammenstellung ebenso unnatürlich wird , als eine Reihenfolge mit alleiniger Betrachtung der Schale unwissenschaftlich werden muss. ij Fiühev JSematuru ßns., von ihm selbst umgetauft. 572 Frauenfeld. Die Schale ist der nothwendige gesetzmässige Ausdruck der inneren Organisation des Thieres und ein untrennbar integrirender Tlieil desselben, den ganz zu ignoren, sich eben so rächen muss, wie jede andere Vernachlässigung. Selbst mein verehrter Freund A. Schmid in Aschersleben, der gründlichste, der gewichtigste Verfechter der Malakülogie warnt in seinen jüngsten Arbeiten vor solchen Extremen und anerkennt die Unerlässlichkeit, der Schale jene Berüchsichtigung angedeihen zu lassen, die ihr ihrem Werthe nach zukommen muss. Wenn der charakteristische Ausdruck der Schalen sich eignet, dass ganze Gruppen wie bei IlelLv u. s. w. als Typen für bestimmte Gegenden dienen können, so ist wohl noch sehr die Frage, ob das Thier eben solche Fingerzeige bieten mag, und, darf das Thier der einzige Leiter sein, dann steht es übel um die Paläontologie mit ihrem zahllosen Heere untergegangener Formen, deren Schalenreste uns dann unlösbare Räthsel bleiben müssten. Was die Malakologie und die Untersuchung des innern Baues der Thiere in der Weichthier- kunde geleistet, die glänzenden Fortschritte dieser Wissenschaft geben hinlänglich Zeugniss hievon, aber erst die ermittelten Gesetze des Aufbaues der Schale können und müssen den Schlussstein dieser Forschungen bilden, und darf so wenig davon getrennt werden, wenn es nicht dem Ganzen Schaden bringen soll , als das Schalthier selbst von dieser gleichwichtigen Hälfte seiner Wesenheit, wenn es lebend bleiben soll. Nach dieser versuchten Gruppirung ist die uns hier beschäftigende Viridis Poir. in die Gattung Paludinella einzureihen, die auch alle jene mit ihr verwechselten Formen sonach umschliesst, und es sind namentlich zwei Werke, welche in Abbildung und Beschreibung den bedeutendsten Beitrag zu dieser Gattung geben, hier anzuführen, und zwar die verdienstliche neue Ausgabe von Chemniz Martini 's Conchylien-Cabinet durch Küster mit einer umfassenden Mono- graphie der ganzen L am arck 'sehen Gattung Paludina, undHistoire naturelle des Mollusques terrestres et d'eau douce qui vivent en France par l'Abbe Dupuy. Aus Ersterem gehören hieher: ^abbrcviata Mch. Paludinella bei H. and A. Adams. "^bicarinata Ds\w\. Vivipara „ „ „ „ „ brevis Drp. ^bulimoidea Mch, über die Paludinen aus der Gruppe der Pal. viridis Poir. ö73 *ferrusi?ia Ds ml Hydrohia bei H. and A. Adams. *gibba Dr\i. Paludinella „ „ „ „ „ Lachemerl Chi'f^. „ »>»»«» *margi7iata Meli. minutissima Sc hm. natolica Kst. pygmaea Meli. rufescens Kst. ^saxatilis Reyn. Schmidti C h r p. n » ?» « « " ^viridis Poir. Bithynia „ „ „ „ „ aus Letzterem: *ahbreviata Meh. Astieri Dup. *bicarinata Dsml. *bidimoidea Meli. cebeimensis Dup. conoidea Reyn. *ferrusina Dsml. *gibba Drp, *marginata Meh. Moidliisi Dup. Perrisii Dup. Reyniesi Dup. *s(Lvatilis Reyn. * viridis Drp. sUmmtlich in einer Gattung untergebracht mit der Rezeichnung Bithynia. Wenn wir die oben angeführte Abbildung in Draparnaud's Mollusques de la France zu Grunde legen, wo die charakterische nach oben hin verschmälerte Eiform der Viridis sehr gut dargestellt er- scheint, so ergibt sich aus dem Vergleich der Abbildungen in beiden hier aufgeführten Werken, dass Dupuy unzweifelhaft dieselbe Art vor sich gehabt, in Küster's Werk jedoch eine andere, und zwar, wie ich glaube, ^«^«m Dup. abgebildet ist, und die wirkliche Viridis Poir. ganz daselbst fehlt. *) Die mit Sternehen bezeichneten kommen in beiden Werken vor. 574 Frauenfeld. Was die sämmtlichen aufgezählten 21 Arten betrifft, so fehlen der Sammlung im kais. Museum nur Conoidea Reyn., Perrisil Dup. und Pygmaea Mch.; und von MouUnsi Dup. ist es zweifelhaft, ob die vorhandene wirklich die echte Dupuy'sche Art ist. Von den übrigen die ausgezeichnete Bicarbiata Dsml., Gibba Drp. und RufescensK st. ausgenommen habe ich nicht nur beinahe alle genann- ten vielfach verwechselt als viridis bezeichnet erhalten, sondern es fanden sich auch einige neue deutsche Arten , welche unter dieser unrichtigen Bezeichnung sich bisher ebenso verbargen, wie wahr- scheinlich jene französischen neuen Arten, ehe Dupuysie unter- schied. Ich will jene von mir unterschiedenen Arten als einen Theil meiner Untersuchungen über diese Gattung hier charakterisiren und deren Formenunterschiede hervorheben. P. austriaca: cylindrisch, stark abgestutzt, rechter Mundsaum etwas vorstehend; vier Windungen, erste wenig abgesetzt, zweite walzlich, dritte und vierte in der Mitte etwas flachgedrückt, letzte ziemlich hoch, die oberen an der Nath etwas eingeschnürt; Mündung eiförmig, schwach gewinkelt, Rand scharf, Spindelrand wenig anlie- gend, nicht umgelegt, Nabelritze unbedeutend, sehr wenig eingesenkt. Schale bräunlich, glasig durchsichtig, sehr schwach anwachsstreifig. Länge 2-S Millim., Breite: letzte Windung 1-1 Millim., sammt der Mündung 1-3 Millim. Sie findet sich in kalten Quellen von Dornbach nächst Wien und könnte nur mit Abbreviata Mch., Astieri Dup. und mit der spä- ter zu erläuternden Dunkeri Fr f. verwechselt werden. Von Abbre- viata unterscheiden sie die flacheren Windungen, deren letztere im Verhältnisse höher ist, und der breiter abgestutzte Wirbel; von Astieri, die mehr cylindrische, weniger gedrungene Form; von Dimkeri ebenfalls die flacheren, weniger eingeschnürten Windungen, und der schmale kaum eingesenkte Nabel. P.compressa: niedergedrückt, kuglig eirund, oben flach abge- stuft. Rechter Mundrand nicht vorstehend. Drei Windungen; in der Ebene der oberen liegt noch beinahe mehr als ein voller Umgang, von der Seite nie sichtbar. Windungen stark gewölbt; Nath eingeschnürt, etwas versenkt. Dritte Windung sehr gross. Mündung sehr schief gestellt, birnförmig, das heisst am Aussenrande unter dem Winkel etwas eingedrückt; Saum nicht verdickt, meist dunkel; Spindelrand über die Paliidincn aus der Gruppe der Pah viridis P o i r. 573 kurz anliegend, nicht zurückgelegt; Nabel mittelmässig weit, tief. Schale glasig braungrün, Spiraldeckel gleichfalls glasig. Länge 2 Millim., Breite: letzte Windung 1-2 Millim., mit Aussenrand 1-6 Millim. Der abgestutzte Wirbel bringt nebst der nicht die Hälfte der Höhe erreichenden Mündung unsere Schnecke hieher, wo sie mit keiner andern verwechselt werden kann, indem die einzige noch darunter sich findende gedrungene Art Charpentieri Rth. aus Griechenland einen ganz andern Charakter zeigt. Ich erhielt sie in Menge durch Herrn Sandberger's Güte aus Schwarzenfels in Hessen, ferner besitze ich sie aus Schweinfurt in Baiern; ob weitere drei Exemplare, die ich hieher ziehen zu müssen glaube, welche ich mit der Bezeichnung Perigord yow Hrn. Parreiss erhielt, wirklich von dort stammen, muss weiteren Forschungen vor- behalten bleiben. P. cylindrica Parr. : cylindrisch abgestutzt; rechter Mundrand stark vorstehend; vier Windungen, gewölbt, gleichmässig zuneh- mend; Nath eingeschnürt. Mündung im Verhältniss kleiner, als bei den vorhergehenden Arten, oval; Saum scharf, nie verdunkelt; Spindelrand kaum angelegt; Nabel schwach, wenig eingesenkt. Schale matt, kalkig weiss, schwach durchscheinend. Länge 1*8 Millim., Breite: letzte Windung 0*9 Millim., mit Aussenrand 1-1 Millim. Ich erhielt sie in Mehrzahl aus Pottenstein nächst W. Neustadt, und zwei Exemplare von Hrn. Parreiss ohne Fundort unter obi- gem Namen, den ich auch beibehalte, da sie Villa in seinem Ver- zeichniss aufführt, der sie wahrscheinlich unter gleicher Benennung durch Hrn. Parreiss erhalten hat. Sie kann in Rücksicht auf ihre Grösse nur mit Lrtc/te/wenChrp. verglichen werden, die aber stets spitzer und nie so abgestutzt ist. P. Dunkeri: abgestutzt, ziemlich gedrungen; rechter Mundrand nicht vorstehend; vier Windungen, erste sehr wenig vortretend, vierte gross; Windungen gewölbt, an der Nath jedoch kaum einge- zogen; Mündung eiförmig kaum gewinkelt, Rand scharf, meist ver- dunkelt; Spindelrand kaum anliegend, nach unten leicht umgebogen; Nabelritze mittelmässig , doch deutlich vertieft; Schale nicht sehr durchsichtig, olivengrün, anwachsstreifig, Mündung weisslich. Länge 2'4 Millim., Breite der letzten Windung 1*4 Milüm., sammt Mündung 1-6 Millim. Ich besitze sie durch die Güte des Hrn. A. Schmid aus Elberfeld in grösserer Zahl. Sie steht der in meinen Händen 576 F r a u e n f e I (1. belindliclien Moulinsü J)u]^. sehr nahe, doch ist sie etwas grösser und nicht so gedrungen; entfernt sich also durch letzteres noch mehr von Dupuy's Abbildung. P. opaca Zgl. Cylindrisch, abgestutzt. Mundrand stark vorste- hend. Vier Windungen, die erste kaum vortretend; die vierte sehr hoch. Sämmtlich flach gewölbt, an der Nath stark eingeschnürt, eben so am Mündungswinkel. Mündung oval, breit, Saum stark, etwas verdickt; Spindelrand sehr wenig anliegend, nicht zurückgebogen, Nabel olTen, tief. Schale meist mit brauner Kruste dicht bedeckt, matt, wenig durchscheinend. Länge 2-1 Millim., Breite 1 Millim., sammt Mundrand 1-5 Millim. Küster zieht wahrscheinlich diese Sehnecke in seiner Monographie zu viridis, da er diesen Namen aus Schmid's Verzeichniss der Krainer Conchylien unter den Synonymen aufführt. Ich habe schon oben bemerkt, dass diese viridis wohl zu Ästieri Dup. gehöre, und hiemit stimmt auch diese Zusammenstellung, da sie allerdings mit dieser letzteren verglichen werden kann, wenn- gleich sie zuverlässig von ihr verschieden ist. Sie findet sich in Krain und in Italien. Von den vorstehenden Formen gehören austriaca, Dimkeri, opaca nebst Ästieri und abbreviata in die unmittelbare Nähe von Schmidti, jener häufigen Krainer Schnecke, die wohl am aller- meisten für viridis gilt, und nach welcher wohl alle anderen ver- wandten, von der echten viridis noch weiter entfernten Arten, in diese Verwechslung einbezogen wurden. In Betrefl" der hier noch genannten Ästieri, abbreviata und »ScÄm/^/^i kann ich sowohl auf Dup uy's als aufKüster's vollkom- men entsprechende Abbildungen und Beschreibungen verweisen. Astier i\)\\}^. ist bestimmt von Schmidti Chrp. verschieden, dagegen glaube ich, dass dessen Reyrdesi mit Schmidti identisch sein dürfte, wenigstens was ich als solche besitze, ist kaum davon zu trennen. Ich will hierüber jedoch nicht ganz abiirtheilen, bis nicht die Ansicht von Original-Exemplaren aus Dupuy's Händen eine bestimmte Ent- scheidung erlaubt. Ich habe mich um solche persönlich an ihn gewendet, und erwarte von seiner Gefälligkeit noch die Gewährung meiner Bitte. Sind einige der vorstehenden Arten schwierig von einander zu unterscheiden , so sind sie doch sämmtlich nicht mit viridis zu ver- wechseln, die ich nun noch genau beschreiben will. über die Paludinen aus der Gruppe der Pal. viridis Poir. 577 P. viridis Poir.geänmgen, abgestutzt keglig-, rechter Mundrand kaum vorstehend; vier Windungen gewölbt, namentlich die letzte stark, die obere ziemlich gerade aufsitzend, Nath eingesenkt. Mün- dimg ziemlich gross bauchig birnförmig mit scharfem Aussenrand, Spindelrand wenig angelegt, daselbst durch die Windung etwas modi- ficirt; der Saum unterhalb zurückgebogen, doch bleibt der weite, tiefe Nabel vollkommen frei. Schale weisslich, schwach durchschei- nend, fettig glänzend mit zarten Anwachsstreifen. Länge 3-1 Millim., Breite der letzten Windung 1-9 Millim, mit Mundrand 2-1 Millim. In Deshayes' Sammlung mit der Bezeichnung: Jura. Ich besitze Exemplare von Ziegler, von Parreiss und Dumont, sämmtlich aus Verdun. Was nun die sämmtlichen Arten dieser Gruppe betrifft, so sind mir 35 lebende in Allem bekannt, wovon dem kais. Cabinet, wie schon bemerkt, nur drei Arten fehlen. Ich will sie in alphabetischer Reihe hier folgen lassen , kann jedoch hiebei in einen Vergleich mit der jüngsten Aufzählung derselben in H. and A. Adams Genera of recent Mollusca nicht eingehen, da die verwandten Arten, wie schon bemerkt, zu sehr zerstreut sind, dagegen die Gattung Paludinella so Ungleich- artiges umschliesst, dass mir ein solcher unmöglich ist, um so mehr, da jeder Nachweis ausser dem Autornamen fehlt. Paludinella. Mich. Compl. de Drap. Küster. D u p u y Moll, de la France.K ü s t e r (viridis). abbreviata Mich. Astier i Dup. austriaca F r f. bicarinata Dsml. brevis Mch. bulimoidea Mch. cebennensis D u p. Charpenfieri Rth. compressa Fr f. conoidea Reyn. cyclolabris Küst. cylindrica P a r r. Dunkeri F r f. Ferrusina Dsml. gibba Drp. Lach einer i Chrp. Mch. Compl. de Drap. Küster. Drap. Moll, de la France. Küster. Mich. Compl. de Drap. Küster. Dup. Moll, de la France. Malacol. Blätter 1856, 52 (als Amnicola). Dup. Moll, de la France, fehlt im k. Museum, in litteris. Mich. Compl. de Drap. Küster. Drp. Moll, de la France. Küster. Hieb er alpestris Villa Küster. 578 F r a u e n f e 1 d. Über die Paludinen aus der Gruppe der Pal. viridis P o Meli. Compl. de Drap. Küster. Küster. Diip. Moll, de la France. Küster. Krauss, die südafrik. Moll, (als Risson). Wiegm. Areh. 1841, I. D up. Moll, de la Franc, fehlt im k. Museum. Küster, fehlt im k. Museum. Wahrseheini. keine Paludina, wie schon Küster bemerkt. Dup. Moll, de la France. Fällt vielleicht mit P. Schmidtl Chrp. zusammen. Küste r. Dup. Moll, de la France. Küster. Küster. lata Fr f. margmaia Mch. minutissima S c h m. Moulinsi Dup. natolica K s t. nigra Krauss. opaca Zgl. Parreissi Pf. Perrisii Dup. pygmaea Mch. Rcytiiesi Dup. rufescens K s t. saxatilis Rey n. separabilis Parr. Schmidt ii Chrp. sericea Parr. siitiirata Fr f. venusta Fr f. viridis Poir. Drap. Moll, de la France. Dupuy Moll, de la France, Küster. Über die in dieser Aufzählung noch vorkommenden neuen Arten wird später die genauere Begründung und Unterscheidung folgen. Die ganze Gruppe in dieser Fassung dürfte mit höchst geringen Ausnahmen der Jetztwelt angehören, da ich von fossilen Arten nur die im Wienerbecken vorkommende, in den fossilen Mollusken dieses Tertiärbeckens, bearbeitet von Parts ch und Hörnes, beschrie- bene P. Schtvartzii Fr f. bestimmt hierher ziehen kann. Oh Atomus Dsh. dahin gehört, vermag ich nicht zu bestimmen, da ich mir diese fossile Schnecke nicht zur Ansicht zu verschaffen vermochte, sie auch in Deshayes Sammlung nicht vorfand; jedenfalls wäre sie die grosste Art, da keine der oben aufgezählten die Grösse von 41/2 Millim. erreicht. Prauenfeld- Uebertlte faliidinpn aus der Gruppe der Pal. viridis Poir. I I / /f//. f/ir/f/f.v Porr: 3. cor//p/-fj\rft Fr/'. 4f. ct/li/if/rtcft J^ft/'r S. J)i/riA'frf />}•/'. ß. — r- o/>r/r/f Z/// Aus äitliol'-u Staats cbucTcfiiei. Sifaiinj^sl) d.k Akai.d.Wmatti.aa(urw ClXXn.l3d.?i{eft. 18jT) Schmidl. Die Baradla-Höhle bei Ag^telek etc. 579 Die Baradla-Höhle hei Aggteleh und die Lednica-Eishöhle bei Szilitxe im Gömörer Comitate Ungarns. Von Dr. Adolf Schmidl. (Vorgetragen in der Sitzung am 16. October 1836.) 1. Die Baradla. Allgemeines. Keines der österreichischen Länder entbehrt ganz der Höhlen- biklungen, und wir finden sie vom Niveau des Meeres bis zu und über der Schneegrenze wieder; wir treffen deren, wiewohl selten in primitiven Gebirgen, am häufigsten jedoch in der Kalkformation an. Vorzugsweise sind aber Dalmatien, Istrien, das Gebiet von Triest, Krain, Ungarn und Mähren reich an Höhlen, wo diese interessanten Er- scheinungen in ganzen Gruppen vorkommen, und insbesondere als die Canäle unterirdischer Wasserläufe auftreten. Ungarn hat im Biharer Comitate eine Anzahl von Höhlen aufzuweisen, die namentlich als reiche Fundorte urweltlicher Thierreste, als eigentliche Knochen- höhlen in neuerer Zeit bekannt geworden sind, im Gömörer Comitate aber, nächst dem Dorfe Aggtelek befindet sich Ungarns berühmteste Höhle, die Baradla, welche an Ausdehnung nicht nur alle übrigen der Monarchie, sondern überhaupt alle europäischen übertrifft i). Die Aggteleker Höhle steht an Reichthum und Schönheit der Tropfsteingebilde der Adelsberger nur wenig nach; wenn sie den- 1) Die wichtigsten Höhlen im Königreiche Ungarn sind ausser der Baradla folgende : Die Hermanetzer Höhle bei Neusohl (in dessen Umgegend noch mehrere kleinere Höhlen sich befinden). Die Demanower Höhle im Liptauer Comitate. Die Biliarer Höhlen, nämlich: Die Igriz-Höhle. — Die Pisniczer Höhle. — Die Funaczer Höhle. — Die Tibakoje bei Rezbanya. — Die Uencsasga-Höhle. — Die Kimpauyaszka-Höhle. Von diesen sind die Hermanetzer Höhle , die Biharer Höhlen und die Uencsasga- Höhle vorzugsweise Knochenhöhlen. Die Abaligether Höhle in der Baranya. 580 Schmiill. noch und ihrer sonstigen interessanten Eigenthümlichkeiten willen nicht so häufig besucht wird als das Krainer unterirdische Kleinod, so ist daran wohl nur ihre grössere Entfernung von einer Haupt- stadt, ja selbst von einer Hauptstrasse Schuld. Aggtelek liegt, den Strassen nach, 133/4 Meilen südwestlich von Kaschau, 11 Meilen nordwestlich von Miskolcz, 3% Meilen von Rosenau (2^/4 Meilen gerader Linie südlich), und ist von dem näch- sten Postorte Tornallya — auf der Seitenpoststrasse von Pesth- Waizen über Rosenau nach Kaschau — 2 Meilen nordöstlich ent- fernt. Die Entfernung von Pesth beträgt 34, von Wien öi'/jStrassen- Meilen (in gerader Linie 40 Meilen) 1). Aggtelek ist ein Dorf von 85 Häusern, 600 Einwohnern, fast durchgehends helvetischer Confession, Sitz eines reformirten Pfarrers und eines District-Notars. Durch Aggtelek führt übrigens eine Militär-Etappenstrasse nach Kaschau und das Dorf ist eine Marsch- station. In dem Garten der Villa Hevesy in Tornallya, am nördlichen Ufer des Sajo-Flusses, erhebt sich gegen S Klafter hoch ein isolirter Kalkfels ; er ist das erste Wahrzeichen der Kalkformation, in welcher man Höhlen zu erwarten hat. Zwischen Tornallya und Aggtelek passirt man noch einen 2 Stunden breiten sandigen Höhenzug ohne ein Spur von Kalk, ausser dem Strassenschotter ; von dem letzten Abhang desselben hat man aber einen Überblick der Aggte- leker Landschaft und wird die Ähnlichkeit mit dem Karst nicht verkennen. Aus einer wasserlosen Mulde steigt ein Kalkzug empor, der östlich bis Jaszo, nördlich bis Kraszna-Horka- Värallya ununter- brochen sich erstreckt , westlich bis Esztreny , nordöstlich bis Theissholz, wo aber das Thal von Muräny ihn unterbricht. Dieser inselartige Höhenzug ist von West nach Ost 15 Meilen lang, 5 Meilen breit und ist für seine Umgebungen vollkommen ein Karstgebilde 1) Die toi)ographischen Werke von Nagy und Thiele fiiiiren nur dieses eine Ag-yteiek auf, die Karten aber verzeichnen zwei Ortschaften dieses Namens, nämlich : I. Aggtelek (wo die Höhlen sich befinden) im Göraörer Comitate, Breite 48" 38', geographische Länge von Ferro 39" 28' 8. II. Aggtelek im Szabolzer (Zempliner) Comitate, Breite 48" 26', geographische Länge 40" 0'8, nördlich von Szt. Miirton gelegen. Auf der Karte von Lippsky, L Taf. II, J. 40, II. ibid. J. SO. Auf der Karte von Schedus, I. Taf. V, Q. 47, II. Taf. VI, Q. 57. Die Raradla-Höhle bei Aggteiek und die Lediiica-Eishöliie hei Szilitzc etc. 581 nach Ursache und Wirkungen. Rings um diese Kalkhöhen findet sich kein fliessendes Wasser, ausser an der Nordostseite, überall sonst versiegt das Regen- und Schneewasser theils auf dem Grunde zahlreicher trichterförmiger bewachsener oder bebauter Vertiefun- gen (die Dolinen des Karst), theils stürzt es sich in ofTene Felsklüfte und Spalten. Derlei Dolinen heissen im Ungarischen Töbör, und es gibt deren , welche mehrere Joch Flächeninhalt haben ; manche stehen mit einander in Verbindung und bilden grössere thalartige Mulden , wie das Mogyorös-Thal u. m. a., und selbst auf dem Rücken der Hügel finden sich dergleichen. Gegen das Gebirge zu sind sie gewöhnlich mit Felsmassen geschlossen, deren Spalten dem Wasser zum Abzug dienen. Bei plötzlich eintretendem Hochwasser können die Sauglöcher am Grunde und die Felsrilzen das Wasser nicht rasch genug aufnehmen; es entstehen über ihnen Wirbel welche selbst unachtsamen Menschen gefährlich werden können, und Über- schwemmungen. Dergleichen Stellen heissen „falsche Löcher" (Ravaszlyuk) und vor dem Eingange der Baradla, gegen Aggteiek zu, ist eine solche mit Gebüsch verwachsene Stelle, so wie nördlich vom Eingange bei einei- Felswand, welche die kleine Baradla (kis Baradla) heisst *). Zweifelsohne ist die Kluft vor der grossen Baradla, und die ihr nächstgelegenen Sauglöcher, der Ursprung des ersten Höhlenbaches Acheron, der aber nur in nassen Zeiten fliesst, im trockenen Sommer eine Reihe stagnirender Lachen bildet; wenig- stens konnte ich im August 1856 durchaus kein Fliessen wahr- nehmen. Von der kleinen Baradla und ihrer Umgebung empfängt der zweite stärkere Höhlenbach, der Styx, seine Zuflüsse, der nie versiegt. Wird der unterirdische Abfluss der erwähnten Mulden gehemmt, so entstehen kleine Seen, die nach der Hand wieder austrocknen. So liegt der schwarze See, Czernai To, bei der kleinen Baradla jetzt ganz trocken; der Veres Tö, rothe See, besteht hingegen seit un- denklichen Zeiten. Zwischen den östlichsten Häusern von Aggteiek und dem Bergrücken ist eine Mulde, die noch vor 70 Jahren Kraut- gärten enthielt, jetzt aber einen Teich bildet, Tohely (Seeplatz) t) Die erstgenannte Stelle hat Vass sogar einer Vignette gewürdigt, und auf dieser zwei mächtige Wirbel gezeichnet , wie sie nach Regenwetter sich bilden sollen (ä Baradla eleje kissebb esözeskor, a mint a viz arkahul ki nera lep torkolatjaba örvenyeket hany). Sitzb. d. inathem.-uaturw. Ci. XXII. Bd. II. Hft. 3K Ö82 Sei) midi. genannt. Auf der Strasse nach Pleissnitz liegt 1430 Klafter von der Baradla entfernt, auf einer Höhe der Stinkteich (ßüdös T6), von welchem allgemein die Meinung herrscht, sein unterirdischer Abfluss speise hauptsächlich den zweiten Höhlenhach Styx. Eine natürliche Folge der geschilderten Verhältnisse ist der Wassermangel, welcher am Fusse dieser Kalkhiigel herrscht. So weit der Kalkstein reicht, ist kein Quellwasser anzutreften und selbst sehr tiefe Brunnen in dessen Nähe versiegen in trockenen Sommern. Die Anwohner kennen die wassersaugende Eigenschaft ihrer Töhrijk sehr wohl, und die Sauglöcher im Czernai Tö wurden ihrer Zeit ver- stopft, damit das Wasser stehen bliebe und dem Dorf zur Vieh-Tränke diene. Das Dorf Hoszszuszö, 1 Stunde nordwestlich von Aggtelek an der Strasse nach Pleissnitz, litt bis vor 50 Jahren an empfindlichem Wassermangel; da fand der Ingenieur Raiss 500 Schritte vom Dorfe die Mündung einer Höhle, welche der Hauptabzug des Nieder- schlages war und Hess dieselbe vermauern. Es entstand an der Stelle ein Sumpf und durch den Umstand, dass der Niederschlag nunmehr dem Boden erhalten blieb, bekamen selbst einige vertrock- nete Dorfbrunnen wieder Wasser. Die bedeutendste der offenen Felsspalten befindet sich 1/4 Stunde östlich von Aggtelek. In eine schmale dicht bewachsene Schlucht hinabgestiegen, steht man vor einer Felsspalte, in die man ein Paar Klafter hineinkriechen kann. Dieses Loch , vorzugsweise R avas z- lyuk genannt, liegt gerade südlich unter dem grossen Seitengange der Baradla, welcher Rettighöhle genannt wird, und den dritten, von mir aufgefundenen Höhlenbach enthält. Ravaszlyuk ist von dem Punkte dieses Seitenganges, wo Vass seine Messung beendete, 300 Klafter entfernt, von dem Endpunkte jedoch, wo ich das Wasser hervorbrechen sah, kaum mehr als 180 bis 200 Klafter. An der Nordseite des geschilderten Hügelzuges fliesst der einzige Bach der ganzen Gegend, der Ketzo, und im Nordost brechen die unterirdischen Gewässer überraschend ähnlich so zu Tage, wie in Krain die Zirknitzsee-Rakhöhlen ihre Fluthen im Mühlthale bei Planina zu Tage bringen. Das y^ Meile nordöstlich am Fusse einer Felsenwand bei Josafö hervorbrechende Wasser ist nämlich so stark, dass es sogleich Mühlen treibt ; es vereinigt sich dann mit dem Ketzo-Bache. Der Punkt, wo diese Quellen hervorbrechen, ist nur 174 Klafter von dem Endpunkte der Haupthöhle, dem Wasserspiegel Die Baradla-Hölile bei Aggtclek und die Lednica-Eisiiijlile bei Sziiitze etc. Ö83 in der sogenannten Hölle entfernt. Hier dürfte sieh die Höhle der Aussenwand des Hügels am meisten genähert luihen ^). Die Aggteleker Höhle ist die grösste der Monarchie nnd wahr- scheinlich auch der ganzen alten Welt, denn der Hanptgang ist 3067" lang, also über V^ österreichische Meilen; der beschwerlichen Stellen wegen braucht man aber starke 5 Stunden bis zum Ende, und gewöhn- lich rechnet man 15 bis 16 Stunden zur Hin- und Rückwanderung. Die Baradia hat mit den meisten grossen Höhlen in Österreich das gemein, dass sie in ihrem Anfange mehr und weitere Nebenhöhlen hat, gegen das Ende zu weniger, aber längere und schmälere Seiten- gänge. So hat die Baradia gleich anfangs die Nebenkammern Fuchsloch, Beinkammer und Paradies; die Adelsberger Grotte die alte Grotte und die Ferdinands- Grotte; auch die Kreuzberghöhle bei Laas hat gleich anfangs die geräumigsten Nebengrotten. In der Baradia ist der längste aber schmale Seiten- gang, die erwähnte Rettighöhle, auf mehr als halber Länge des Hauptganges, und in der Adelsberger Grotte ist es derselbe Fall mit der langen aber verhältnissmässig schmalen Johannsgrotte. Eine bemerkenswerthe Übereinstimmung in der Beschaffenheit des Eingangs habe ich gleichfalls an den grossen Höhlen bemerkt. Vom Thalboden muss man nämlich einen mehr oder weniger ver- wachsenen Schuttberg ersteigen , der auf seiner Höhe eine Art Sattel bildet, von dem hinab, und zwar nicht leicht unter einem Winkel von weniger als 20 — 25 Grad, man erst zu der Mündung selbst gelangt. Innerhalb setzt dieser Schutt- oder Trümmerberg unter der gleichen Neigung noch fort, bis man den eigentlichen Boden der Höhle erreicht, der nur wenig unter dem Niveau des äusseren Thalbodens liegt. Diesen Schuttwall findet man an der Baradia, an der Kreuzberghöhle, an der Magdalenagrotte bei Adels- berg , an der Grotte von Corgnale , sogar an der Ötscher Eis- grotte u. s. w. ; eine Ausnahme machen nur offene Flusshöhlen, wie die Reccahöhle und die Adelsberger (ich rede von der Fluss- höhle, der höher gelegene Eingang in diese Grotte ist eine künstliche 1) Vor einigen .lahren soll eine Gesellschaft von Naturfreunden die Mündung bei Josaf'ö haben erweitern lassen und eine geraume Strecke darin vorgedrungen sein, bis zu einem See über den sie sieh nicht hinüber wagten. Leider erlaubte mir die Zeit nicht mehr diesen interessanten Punkt zu untersuchen. Die Mündung soll übrigens jetzt so mit Felsblöcken verstürzt sein , dass es unmöglich ist ein- zudringen. 38^' 584 sci.iiiiiii. erweiterte Spalte). Die Mündung der Höhlen und Grotten ') befindet sich ferner fast ohne Ausnahme in einer hohen, steilen, oft nahe- zu senkrechten Felswand oder doch in dem einspringenden Winkel, welchen zwei gegen einander geneigte Wände bilden. Die Mündung ist endlich in der Regel eine Felsspalte, die nach unten zu breiter werdend, ein spitzwinkeliges Dreieck darstellt, dessen Basis aber in dem erwähnten Schuttberg versteckt liegt. Gewaltige Felsmassen welche auf und an dem Sattel vor der Mündung liegen, sind un- widerlegbare Zeugen geschehener Einstürze und häufig kann man an der Felswand die Stelle bezeichnen, wo die letzten Abstürze geschehen sein müssen. Diese übereinstinunende Construction der Mündungen enthält den Schlüssel zu ihrer Erklärung. Ursprünglich fand sich an der fel- sigen Aussenwand des Höhlenberges eine Spalte, wie allenfalls der oben genannte Ravaszlyuk, welche nicht ausreichte die Hochwässer der vorliegenden Mulden und Thäler aufzunehmen. Es niussten Stau- ungen des Wassers an der Aussenwand entstehen und auf die kolos- salen Wirkungen derselben kann man aus den Hochwässern der Recca schliessen, welche in der Doline von St. Kanzian zu einer Höhe von 240 Fuss und daiüber aufgestaut wird. Die nothwendige Folge davon waren Abspülungeii und Unterwaschungen gewaltiger Felsmassen, die auch mitunter gelöset wurden und herabstürzten. Von den Fluthen konnten sie nicht einwärts getragen werden, daher sie wohl auch die Mündung verkeilten, dann späteren Einstürzen zum Halt dienten und so bildeten sich nach und nach aus ihnen diese Schutt- berge vor der Höhle. Die gewaltigen Wasserrevolutionen der vor- historischen Zeit, von welchen allein hier die Rede sein kann, mach- ten nachmals weniger grossartigen Erscheinungen Platz; das Wasser fand genügsamen Abiluss durch die im Verlaufe gebildeten Saug- löcher und kleineren Spalten am Thalboden, die Schuttkegei vor den Höhlenmündungen liegen längst unter dem Niveau der Hoch- wasser, denen sie ursprünglich eben ihre Bildung verdankten, und nun nagt Regen und Thaufluth an ihnen : sie rollen allmählich in das Innere der Höhlen ab. *) Ich unterscheide „Höhlen" als die unterirdischen Canäle , von den trockenen „Grotten." Vergleiche mein Werk über die Grotten und Höhlen von Adelsberg-, Seite 196. Die Baradla-Höhle bei Aggteiek und die Lednica-Eishühle bei Szilit/.e eff. 585 Die Aggteleker Höhle hat mir auch eine andere Ansicht über die Structur der Höhlen im Innern bestätigt, zu der ich schon in den Krainer Höhlen veranlasst wurde. In allen noch bestehenden und aufgelassenen Canälen unterirdischer Flüsse stösst man auf mehrere Stellen, wo die Höhle eine besonders gerade Richtung einhält, und wo der Boden auffallend eben ist, eine sehr angenehme Erscheinimg, wenn man kurz zuvor ein Paar beschwerliche Trümmerberge zu überklettern hatte. Untersucht man diese Stellen genauer, so wird man gewahr, dass man auf einer Schichtungsfläche geht, und man kann sicher sein, dass die Höhle sich dann auch noch weiter erstreckt. Wenn die Richtung des fliessenden Wassers nämlich eine Schichte der Länge nach trifft, so wird die Ausspülung immer bei weitem rascher vor sich gehen, als wenn sie dieselbe unter einem Winkel trifft, und am rapidesten wird die Wirkung sein, wenn das Gestein an jener Stelle überdies weicher oder poröser ist. In der inneren Aggteleker Höhle gibt es mehrere derglei- chen Stellen, am merkwürdigsten ist aber in dieser Beziehung die Kreuzberghöhle in Krain. In der inneren Höhle, im Fluss- bett gegen den letzten See zu , sieht man deutlich wie das Wasser 3 bis 4 Schichten ausgewaschen hat, welche jetzt an den Seiten- wänden bankartig anstehen. Stösst der Fluss dann auf härteres Gestein, so bricht er gewöhnlich seitwärts durch und man kann an diesen Pimkten die Stauungen und Unterwaschungen mit Bestimmt- heit nachweisen. Wie die Krainer Höhlen so besteht auch die Baradla aus einer Reihe von Kammern und schmalen Canälen, nur ist hier eine beson- ders grosse Zahl von Scheidewänden durchgebrochen, wodurch eben die grosse Längen-Erstreckung entstanden ist. Bis zum Jahre 1825 war nur die sogenannte „alte Grotte *' bekannt, deren Endpunkt 660 Klafter vom Eingange entfernt ist und ihre gleich anfangs sich öfl'nenden Seitenkammern ; in der Haupthöhle, dem Flussbett des Styx entlang war man bis zum eiser- nen Thor gedrungen, 7S0 Klafter. Die Partie aber von dem Punkte, wo die „alte Grotte" aus der Haupthöhle abzweigt bis zum eisernen Thore, ist die beschwerlichste (vielleicht die beschwerlichste aller österreichischen Höhlen ihrer Länge wegen) und schon Raiss bemerkte, dass die Führer ungern dort weiter gingen. Hinter dem eisernen Thore wird die Höhle plötzlich enge und nieder, und bei 58(5 S eil midi. nasser Witterung fast ganz vom Baehe gefüllt *). Das eiserne Thor (oder vielniehi* die hinter ihm liegenden Stellen) galt dem- nach für unüherwindlieh und auch jetzt noch kehren gar Viele an demselben um. Auch 182i musste Vass — wie früher Raiss — an dem tiefen Wassertümpel umkehren , welcher hinter dem- selben sich findet; aber in den trockenen Jahren 1822 bis 1824 trocknete der Tümpel aus und 1825 fand Vass nur einen Sumpf der zu durchwaten war, so wie weiterhin einen zweiten und so wurde durch ihn die „neue Höhle" entdeckt, welche zweimal so lang ist als die alte. Noch jetzt ist in nassen Sommern diese neue Höhle unzugäng- lich, war es sogar drei Jahre lang, 1851 — 1854, und kann erst seit dem wieder besucht werden. Mit einem Kahn könnte man allerdings auch vordringen wenn der Canal gefüllt ist, aber der Fall vom eiser- nen Thor bis zum Fusse des letzten Trünmierberges vor der Hölle beträgt soviel wie 130 Fuss Fall auf die Meile, und wir haben also einen unterirdischen Fluss vor uns, dessen Fall mehr als noch einmal soviel wie das Gesammt-Gefälle der Traun von Hallstadtbis zur Donau beträgt. Dass eine solche Wasserfahrt mehr als Wagstück wäre, bedarf keiner Erörterung. Übrigens ist nur dieStreckevon 30 Klaftern hinter dem eisernen Thore so nieder (10 bis 18 Fuss), dass man bei gefülltem Canale schwer durchkommen könnte (Vass fand die Zeichen der grössten Wasserhöhe bis 13'), und selbst hier Hesse sich mit geringem Aufwände ein Durchgang herstellen; weiterhin wird die Höhle wieder hoch genug, um selbst neben dem Wasserspiegel fortzukommen, wenn auch an einigen Stellen so enge, dass Stege an den Wänden hin angebraclit werden müssten. Das Gesagte gilt nun von mittlerem Wasserstande, der den Canal eben füllt; bei Hochwasser ist jedes Eindringen, wie schon gesagt, unmöglich. Die Luft in der Baradla ist durchgebends rein und nirgends bemerkte ich starken Luftzug, daher auch der Temperatur- Wechsel nicht so merklich ist wie z. B. in der Adelsberger Grotte zwischen dem Neptunsdom und dem weiteren V^erlaufe. An mehreren Orten findet sich vortreffliches Trinkwasser, und auch das Wasser des Styx ist ganz gut trinkbar. Der grösste Übelstand in der Baradla ist der tiefe zähe Schlamm den man an mehreren Stellen trilTt, da die 1) Raiss (iel bis an den Gürtel und gab die weilere l iitersuchung- auf. Die Biiiadla-Höhle bei Aggteiek und die Lednica-Eishölile Lei Sxilitze etc. 587 Pächter der Grotte noch nicht so viel Industrie entwickelten, von den nächsten Triimmerbergen sieh Material zur Üherhige zu holen. Der Kalkstein der Hügelreihe in dem die Baradia sich befindet, ist ein dichter, grauer Kalkstein, häufig mit rothen Streifen und Adern durchsetzt, ohne irgend eine Spur von Versteinerungen. Er scheint härter als der Karstkalk und die zu Tage liegenden Felsen sind weniger verwittert als es im Karst der Fall ist. Die Tropfsteine haben im Allgemeinen eine mehr gelbliche oder röthliche Färbung, ähnlich jenen in Corgnale, aber im Innern der neuen Höhle sind namentlich die schlanken dünnen Säulen vollkom- men weiss. Stalagmiten sind vorherrschend, aber von so bedeuten- den Dimensionen, wie in der Adelsberger Grotte, kommen hier we- nige vor. Die sogenannte „kolossale Säule", fast am Ende des Haupt- ganges, hat 60' Höhe und etwa 12' im Durchmesser. Die palmen- artigen Säulen der „Ruinen von Palmyra" bilden die ansehnlichste Gruppe stärkerer Stalagmiten. Von Salaktiten ist im Hauptgange nichts besonderes zu sehen und namentlich fehlen die schönen vor- hangartigen Draperien fast gänzlich ; nur einige derselben und im kleinsten Massstabe sind weiter im Innern zu sehen; der Seitengang „Rettighöhle" ist am reichsten daran. Die Aggteleker Höhle ist von so bedeutender Ausdehnung, dass dieser Umstand eine nähere Erörterung verdient. Der zuerst er- schienenen Beschreibung von Piaiss ist Grundriss und Längendurch- schnitt beigegeben, woriiach die Haupthöhle bis in die Gegend des eisernen Thores 740 Kl. messen sollte, Vass fand dafür 750 Kl., und die Länge des von ihm entdeckten neuen Theiles hält 2317 Kl., die ganze Höhle also 3067 Klafter, das ist fast "/i österreichische Currentmeilen. Die Breite der Höhle wechselt, im Ganzen ist aber die alte Höhle — abgesehen von dem Laufe des Baches unterhalb des Parnasses — breiter als die neue, und sie enthält auch die längste Strecke von ansehnlicher Breite : vom kleinen Tempel bis zum Par- nass, 400 Klafter weit, und davon 140 in gerader Richtung bis zum Blumengarten, sind die Wände der Höhle nicht unter 10 Klafter von einander entfernt. Eine zweite Strecke von dieser Breite dehnt sich 200 Klafter lang vom Horeb bis zum eisernen Thor aus. Die neue Höhle dagegen ist in der Regel nur 4 — S Kl. breit, und sogar an mehreren Stellen nur 3, sie verengt sich sogar bis 588 Schmi.ll. auf eine Klafter; dafür ist aber das Ende der neuen Höhle die grösste Weitung: 70 Klafter lang, 40 Klafter breit. Die Länge der Seitengänge beträgt zusammen 1127 Klafter, somit die Gesammtausdehnung der Baradla 4194, das ist l"ü48 österreichische Postmeilen. Die Baradla ist sonach unbestritten , sowohl der Länge ihres Hauptganges nach als ihrer Gesammtausdehnung, die bedeutendste der österreichischen Monarchie. Berücksichtigen wir die Länge der Hauptgänge , so stehen die übrigen europäischen Höhlen den österreichischen weit nach, denn es messen die Biels-Höhle nur 107 Klafter „ Grotte von Antiparos (horizontal) 110 „ „ Baumanns-Höhle 126 „ „ Devils-Arse in Derbyshire 4o8 „ „ Höhle von Bredewind in der Oberpfalz 600 „ „ Jurte-Höhle auf Island 862 „ „ Eldon-Höhle im Peak von Derbyshire 1642 „ „ Grotte von Adelsberg 1 . ,. . 1243 „ „.. , , r,, . > in Krain . -. , ^ „ Hohle von Planina ) 1710 „ „ Baradla 3067 „ Übertroffen wird die Baradla nur von der Mammuth-Höhle in Kentucky, welche 9 englische, d. i. 1-lS österreichische j\Ieilen lang ist. Im Vorhergehenden wurden nur die bedeutendsten bis jetzt bekannten Nebengänge in Rechnung gebracht, ausser diesen mag noch mancher die weitere Untersuchung lohnen. Am meisten möchte das mit dem oberen Wasserlaufe des Styx der Fall sein, den man auf dem Wege zum Paradies eine Strecke verfolgt; die Entfernung des letzt bekannten Punktes daselbst von der Aussenwand des Berges ist wenigstens so bedeutend, dass man eine geraume Strecke zu Kahn fortzukommen vermuthen darf. Bemerkenswerth ist der Umstand, dass im ganzen Verlauf der Baradla sich keine einzige Stelle findet, wo sich die Decke so tief herabsenkt, dass man dadurch im Vordringen gehemmt wäre, oder dass man nur durch Niederlegen in den Kahn darunter weg könnte, Passagen, die in den Krainer Höhlen so häutig sind. Die Baradla-Höhle hei A^gtelek und die Lednica-Eishöhle hei S/.ilitze etc. 589 Das Gesagte dürfte hinreichen, um die Baradla für eine der merkwürdigsten Höhlenbildungen erklären zu müssen; es erübrigt noch einen Blick auf die Flora und Fauna derselben zu werfen. Die Flora scheint mir bedeutend ärmer zu sein und beschränkt sich hauptsächlich auf die vordere Höhle, da in dem inneren Flussbette das Hochwasser jede Vegetation zerstört. In der Adelsberger Grotte sind die vielerlei Holztrünuuer von den Lichtträgern, den Geländern, Brücken u. dgl. als Bedingungen der subterranen Flora reichlich vorhanden , und es fehlt daher nicht an Agaricus und Rhizomorphen. In der Baradla sind dergleichen Holzstücke viel seltener und die Vegetation daher auch ärmer. Die Fauna der Baradla gehört unter die reicheren der österrei- chischen Höhlen, wenn auch die meisten der vorkommenden Species nur grottenliebende, nicht in Grotten lebende sind (wie Dr. Schiner sehr richtig die Höhlenthiere überhaupt classificirt). Berücksichtigen wir zuerst die vorweltliche Fauna, so muss die sogenannte Beinkammer wohl vor Allem unsere Aufmerk- samkeit erregen. Vor einem halben Jahrhundert traf man daselbst „in grosser Menge vermoderte Menschengebeine an", aber schon Bredetzky zweifelte an der Richtigkeit der Thatsache und wies auf die Ähnlichkeit von Tropfsteinröhren mit Knochen hin. Raiss sagt übrigens mit Bestimmtheit, dass „diese vermoderten Menschengebeine zwar grösstentheils mit Schlamm und Erde bedeckt sind, wenn man aber nachgräbt, oder wo der Fluss (der erste kleinere Bach Phlegeton nämlich) diesen abspült, entdeckt man ganze Schichten davon, von deren Ursprung aber die Nachrichten fehlen, vielleicht sind es Über- bleibsel von Unglücklichen, die zur Zeit der Streifereien der Tartaren hier eine Freistätte gesucht, und da ihnen die Barbaren anders nicht beikommen konnten, nach zugemauertem Mundloch, den Hungertod allhier gefunden haben". Von achtbaren Seiten wurde mir einstimmig versichert, dass es wirklich Menschenknochen waren, die daselbst gefunden wurden , Schädel mit wohlerhaltenen Haar- büscheln u. s. w. ; in Aggtelek herrscht allgemein die Sage, dass die in jene Höhle geflüchtete Bevölkerung des Ortes von den Türken durch Rauch erstickt worden sei. Bei meinem ersten Besuch der Beinkammer konnte ich nichts knochenähnliches finden, und zu einer späteren genaueren Untersuchung und den nöthigen Nachgrabungen fehlte mir dann die Zeit, worüber ich mich in so fern trösten konnte. 590 S fluni, II. als meine Nachgrabungen anderweitig vom erwünsciiten Erfolge begleitet waren. Es musste mir sehr auirallend sein, dass weder das Pesther Museum noch die reiche paläontologische Sammlung der k. k. geolo- gischen Reichsanstalt fossile Thierreste aus der Aggteleker Höhle besitzen, und ich hatte mir vorgenoninien eifrig darnach zu suchen. Bei meinen Wanderungen durch die Baradla konnte ich nach den Erfahrungen, die ich in der Höhlenwelt überhaupt gemacht hatte, keinen Augenblick zweifelhaft sein, dass die grosse Höhle des Para- dieses (Ruinen von Palmyra) ein Fundort sein müsse. Der Boden war eine Tropfsteindecke, aller Wahrscheinlichkeit nicht sehr dick, und die Localität wies nach allen ihren Beziehungen daraufhin. Ich habe nämlich fossile Knochen hauptsächlich in grösseren und höher gele- genen Domen gefunden und zwar häufiger in Nebengrotten als in der Haupthöhle selbst. Meine Voraussetzunghatsiehvollkommen bewährt; kaum war der Tropfstein-Boden von 1 Va bis 2" Mächtigkeit durch- geschlagen, als wir alsbald kleine Knochenstücke fanden und nach etwa einer Viertelstunde hatte ich den ersten Zahn eines Ursiis spelaeus. Es gelang mir zwei Kiefer mit sämmtlichen wohlerhaltenen Zähnen zu erbeuten, ausserdem eine Anzahl einzelner Zähne und eine grosse Menge Wirbel- , Röhren- und Rippen -Bruchstücke. Die meisten grösseren Stücke, namentlich die Kiefer sind stark incrustirt, und die Knochen überhaupt mehr zerstört als z. B. die so schön erhaltenen aus der Laaser Kreuzberg-Höhle. Somit ist für die geographische Verbreitung des Ursus spelaeus ein neuer Fundort nachgewiesen; es wird Sache der Paläontologen sein, grössere Bruchstücke, vielleicht auch Reste anderer Thiergattungen in der Baradla aufzufinden i)- Es ist allbekannt, dass die Höhlen ein beliebter Aufenthalt der Chiropteren sind, aber die ungeheure Menge, in welcher die Fleder- mäuse sich in der Baradla finden und noch mehr sich vorgefunden haben, dürfte beispiellos sein. Aus der ersten grossen Halle (grosser 1) Hr. Dr. Riss aus Rosenau , der so rreiindlich war mich während meiner Agg- teleker Hühlenfahrt zu besuchen, war Zeuge der Nachgrabung und also in der Lage den Vmul zu constatiren ; einen Kiefer mit trefflich erhaltenen Zähnen und einige Knochenstücke habe ich dem Pesther Museum übersendet. Ich darf aber nicht verschweigen, dass Hr. Dr. Kiss schon vor einigen Jahren dem Hrn. k. k. Berg- rathe Franz li. v. Hauer, mit anderen interessanten Naturalien auch den Unter- kiefer eines angeblich in der „Beinkammer" gefundenen Thieres eingesendet hatte, welcher nach einer soeben erhaltenen freundlichen Mittheilung des Herrn Bergrathes gleichfalls einem Ursus spelaeus angehörte. Die Baradla-Höhle bei Ag-g-teiek und die Lednica-Eishöhle bei Szllitze etc. ^9 1 Tempel) zweigt sieh parallel mit dem Hau[)tgange eine Seifeiigrotle ab, 110 Klafter lang, welche als Aufenthalt dieser Thiere den Namen „Fledermaushöhle" hat. Auf einen Steinwurf in eine der Spalten an der Decke, schwirrte auch wirklich eine Anzahl hervor luul ich fing eine, es war VespertiUo murinus Seh reher; die Füh- rer brachten mir später auch ein Exemplar von Minioptenis Schrei- öersü Keiserling et Blasius. Aber nach der Aussage der Führer muss sich die Hauptmasse dieser Thiere einen andern Zutluchtsort gesucht haben, wahrscheinlich weil sie hier durch den IMuthwillen der Besucher zu oft gestört wurden, wie mir denn ein Forstbeamter ver- sicherte, auf einen einzigen Schuss den er in eine der Haupispalten abgefeuert, seien über 300 getödtet oder verwundet herabgefallen '). Dass die Menge dieser Thiere einmal enorm gross gewesen sein muss, beweisen jedenfalls ihre Excremente, welche klafterhoch den Boden bedecken, so dass dieser Guano sogar schon ein Gegenstand der Speculation geworden ist; während meiner Anwesenheit in Aggtelek bestellte ein Pesther Haus zur Probe einige Centner davon zu dem Preise von 40 kr. C. M. vor die Höhle gestellt. In dem Wasser der beiden Bäche, welche zur Zeit meiner Anwesenheit in der Höhle flössen, so auch in dem Wasser des Acheron konnte ich trotz der sorgfältigsten Beobachtung kein leben- des Wesen entdecken. In den stehenden Tümpeln jedoch , welche schon hinter dem grossen Saale ziemlich häuGg vorkommen , noch mehr aber hinter dem eisernen Thore, finden sich Frösche, Tritonen und Blutegel. Der merkwürdige Proteus (Hypochthon anguimis) scheint in der That den Karsthöhlen allein anzugehören ; in der Baradia habe ich denselben eben so wenig aufgefunden, wie irgend einer meiner Vorgänger. Was die Frösche betrifft, so sind dieselben offenbar mit den Hochwässern von aussen hinein gekommen, und wurden deren schon von Baiss bemerkt, dem ihre „blasse Farbe und mageren Knochen" mit Becht ein deutlicher Beweis war, dass sie imfreiwillige Bewohner der Baradia waren. — Ein grösserer Frosch (Rana alpina Lau- renti^ wurde von mir am Wasser der Seitengrotte Bettighöhle gefunden. Es ist ein sehr abgemagertes Exemplar und offenbar von aussen in die Höhle gekommen; wahrscheinlich wurde er mit einem 1) Raiss bemerkt, dass sie „in grossen, zuweilen beinahe klafteidicken Ballen zusammen gehiing-t" waren. 392 Sc h midi. Hochwasser so weit fortgerissen. Der Punkt, wo ich ihn fand, dürfte von der Aussenwand des F^iigels gegen 2S0 Khifter entfernt sein, aber vom Haupteingange gereelinet über 2000. Einen kleineren Frosch (Pelohates fuscusW •.\q:,\qv) fand ich unmittelbar am Wege sitzend vor dem eisernen Thore; er kann wohl nicht anders als mit einem der Hauptbäche in die vordere Höhle gekommen sein. Die Tritonen (Triton cristatus Laurent!^ sind in den stehen- den Lachen der Haupthöhle ziemlich häufig, aber gleichfalls im Innern; näher als 600 Kl. vom Eingange habe ich keinen gefunden, eben so wenig im rasch fliessenden Wasser. Die kalten Lachen des Phlegeton im Beinhaus enthielten kein einziges Exemplar. Am reichsten ist natürlich, wie in anderen Höhlen, die Insecten- Fauna vertreten und vornehmlich ist die Fledermaushöble als Fundort zu bezeichnen. Ausserordentlich häufig ist daselbst die Fliege Hetero- myza atricornis M eigen, welche auch in den Krainer Höhlen vor- kommt. Von einer Art der Gattung Trichocera, gleichfalls daselbst nicht selten , wurden leider die mitgebrachten zwei Exemplare so verstümmelt, dass dieselbe nicht zu bestiinmen ist. Als echte Höhlen- bewohner sind aber die ebendaselbst vorkommenden Zecken zu betrachten, Haemahistor graciUpes und Eschatocephalus gracillpes Frauenfeld, auch in den Krainer Höhlen gefunden. Im ßeinhaus fand ich den einzigen Käfer Qucdlus f'algidus , der aber an dunklen feuchten Orten überhaupt nicht selten ist. In der Haupthöhle am Rande einer kleinen Lache stiess ich denn auch auf ein Exemplar des niedlichen Höhlen-Crustaceum, des l'Ua- nethes idhus, von Schiödte in d^n Krainer Höhlen entdeckt. Die Fundorte der Tritonen gelten auch für die dieser Höhle eigenthümlichen Blutegel; auf dem schlammigen weichen Grunde der entfernteren Lachen lagen sie meistens ganz ruhig und bewegten sich erst, wenn die Hand ihnen näher kam, dann aber suchten sie rasch zu entfliehen. Sie kommen nicht gar zu selten vor; bei sorgfältigem Nachsuchen dürfte nicht leicht eine der grösseren Lachen, selbst an breiteren Stellen des eigentlichen Flussbettes die dem Ufer nahen ruhigen Buchten, ohne ein oder mehrere Exemplare gctroflfen werden. Es ist die nach ihrem Entdecker in der Baradla benannte Typh lo- bde IIa Kova czi ij. 1) Die von mir mitg:pl)raelilen und dem k. k. zoologischen Cajjinete iiherg^ehenen frischen Exemplare gaben Merrn Dr. Diesing fielegenheit , eine Ahl.ildiinf; Die Baiadla-Hölile bei Aggtelelt und die Lednica-Eishölile bei Szililze etc. 593 Historische Nachrichten über die Baradla fehlen fast ganz. Nacli den Sagen zu urtheilen, welche über sie im Munde des Volkes exlstiren, muss diese Höhle schon seit 4 — 500 Jahre bekannt und besucht worden sein. Die unglückliche Manier mit Pech- oder Holz- fackeln zu beleuchten ist Ursache, dass die gewiss vorhandenen alten Aufschriften so verrusst sind , dass man sie nicht mehr erkennt i)- l)er Name ßaradla selbst soll soviel bedeuten als „Einsiedelei" (Barat-lak, Mönchs-VVohnung) , weil einst Einsiedler hier gewohnt hätten. Die Slawisten leiten jedoch den Namen ab von dem slowaki- schen Para — Dunst, weil im Winter Dämpfe oder Dünste der Mündung entsteigen, die desshalb „Paradio" das ist „dampfender Ort" genannt wurde. Dass in Kriegszeiten ein so weitläufiger Höhlenbau mannigfachen Schutz gewährt haben wird , ist nicht zu bezweifeln. Der Sagen, die Beinkammer betreffend, habe ich bereits gedacht. Raiss erzählt, dass die Fledermaushöhle um das Jahr 1750 „mit Steinen versetzt und vermauert" gewesen sei, und als man durchgebrochen , in der Hoffnung einen Schatz zu linden, habe man einige ganz vermoderte Kästen entdeckt, ehemals mit Kleidungsstücken gefüllt, ferner ein Paar Zischmen, deren Eisenwerk ganz von Rost zerfressen war, auch „Feuerstellen mit umherliegenden Knochen aufgezehrter Thiere und einige Scherben". Daran ist nur der Umstand auffallend, dass der Eingang vermauert war: diese unbedeutenden Gegenstände sollten so sorgfältig verborgen worden sein ? In der Fledermaushöhle und auch in der Haupthöhle hinter dem Bache Styx wird man von den Führern auf Wagengeleise aufmerksam gemacht. Es sind wirklich Eindrücke, welche Geleisen höchst ähnlich sehen, parallel laufend, 3Fuss von einander abstehend, und sie werden vom Volke allgemein auch für Geleisegehalten. Dassein Fuhrwerk nicht von aussen in die Höhle kommen konnte, hedarf keines Beweises; der Durchgang gleich aus der ersten Halle, dann jener aus dem grossen Tempel in den kleinen ist durchaus unpraktikabel, selbst für Fuhrwerke mit so schmalen Geleisen (die gewöhnlichen sind 3' 7%' breit). Man müsste also annehmen, dass in der Höhle davon veranstalten zu lassen , welche in den Denkschriften der kaiserl. Akade- mie erscheinen wird. Die Bestimmung der mitgebrachten zoologischen Ausbeute verdanke ich der Güte der Herren k. k. Custos-Adjuncten Die sing, Fitzinger und Redte nbacher. ') Die Besucher der alten Adelsberger Orotte erinnern sich gewiss mit Vergnügen der dortigen bis ins 15. Jahrhundert zurückreichenden Inschriften. 394 S c li in i il I. selbst Karren zasamrTienjyesetzt wurden, um irgend Gegenstände leichter zu transportircn. Die Frage, was aber zu transportiren gewesen sei? dürfte schwer beantwortet werden können; auch wür- den Spuren von Rädern sich an mehreren Orten vorfinden, als es jetzt der Fall ist. Der Glanzpunkt in der Geschichte der Höhle ist der Besuch des Palatins Erzherzog Joseph im Jahre 1806, bei welcher Gelegenheit dieselbe in ihren gangbaren Partien mit mehreren tausend Lampen und Lichtern beleuchtet war. Meteorologisches. Raiss und Bartholomaeides geben an, dass sie vom Monat Juli bei einer Temperatur von 2S"Pi. ausserhalb der Höhle, innerhalb derselben 9" gefunden haben, jedoch ohne weder den Tag der Beob- achtvmg zu bestimmen, noch den Ort in der Höhle, wo das Instrument aufgestellt war. Townson hatte am 14. Juli 1787 bei äusserer Temperatur von IS** R. am Ufer des Styx 7S und im Wasser 7" gefunden. Sorgfältiger hat Vass seine Beobachtungen angestellt. Er fand äussere Teinpeiafiir 1 826. Februar 2 0« C. 8. .00 „ Vom 9. — 13. Februar Hess die Kälte nach , Schneewasser drang in die Höhle. Februar 13. Februar 15. in der Hühle beim Moses-Altar 7°8 eisernes Thor 10 -0 Moses-Altar 7-8 eisernes Thor 10-0 Moses-Altar 5-5 eisernes Thor 0-5 10 Die mittlere Temperatur des Winters nimmt daher (?) Vass auf 10 0 C. an (beim eisernen Thor?), jene des Sommers gibt er auf 75 an, ohne weitere Belege. Ich lasse nunmehr meine eigenen Beobachtungen folgen : Die Baiiulla-IIühle Lei Aggteiek und die Lednica-Eishöiile bei Szililze etc. J)95 ~ a> <*■ J-. c: o M Ci O m m :n t^ — o t~ <* CO in in i^ .i Ci M :s c: O M ^ CO -r- CO -^ o CO CO CO •* in CS — - ^ t- O O CO -rH -r^ o c. «^ CO CS t- «t CO CO o i^ CO T. .^ -H ^H tH ■^ ■^ CQ ■^ -^ T-l T^ -^ -^ T-l T* T-< = •5f CO (M «C C5 in eJ © CO CO in CO CS w 00 •* 00 CO CO :n CO ^ ^ S l^ CS :n C5 CO t- CO in CS« CS IS CO CO CO «t CS CS in 0» QO i- = - ■rt M ^5 O M sc j^i CO CO «o O (N — ^— t «> CS CS — . 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Topographie. 450 Klafter von der Aggteleker Kirche südwestlich tritt der felsige Hügel Baradla, um welchen sich die Strasse nach Pleissnitz herumbiegt, etwas zurück, eine schroffe, weithin sichtbare Felswand bildend, in der sich der Eingang zu .der Höhle befindet, welche dem Hügel selbst den Namen gegeben hat. Ein Fusssteig führt vom Dorf dahin und dessgleichen von der Fahrstrasse aus in der Thalsohle. Man ersteigt einen mit Rasen bedeckten Abhang, auf welchem einzelne grosse Felsblöcke herumliegen und findet sich auf einer Art Sattel, *■) Die Höheiibestimraungen sind mit zwei Gefässbarometern derCent.-Anstalt ausgeführt und zwar n 1) mit Nr. S60, dessen Correctionsformel für 340 15-7 m ^ 2) „ _ 8, mit der Correctionsformel 340 ■ — — 16-2 Die beiden Barometer wurden vor der Reise mehrmals verglichen und bei Nr. S60 der Fehler= — 0"220 Nr. 8 „ „ = + 0-060 gefunden, welche Fehler bei den Ablesungen in Rechnung gebracht wurden. Die Höhenbestimmuugen wurden zuerst mit Rosenau bestimmt, welche drei Beobachtungsstunden, nämlich: 18, 2, 10 und eine Seehöhe von 187*G Pariser Toisen hat, sodann mit Wien, wo stündliche Beobachtungen angestellt werden. Wiens k. k. meteorologische Central-Anstalt liegt in einer Seehöhe von 99'7 Toisen. Der hier gegebene Höhenunterschied mit Wien, so wie die daraus berechnete Seehöhe dient also als Controle und es ist somit die Seehöhe mit Zugrunde- legung von Rosenau anzuachmen. Rosenau's geogr. Länge von Ferro SS« 13' ; Breite 480 36'. Wien's „ „ „ „ 340 2 ' ; ^ 480 12'. Die Lufttemperatur ist in Reaumur'schen Graden, der Luftdruck auf 0° redu- cirt und in Pariser Linien gegeben. Die Seehöhen sind in Pariser Toisen ausgedrückt. Sitzb. d. mathem-naturw. Cl. XXH. Bd. IL Hft. 39 S98 Sc hm i dl. der mit 20 Grad Neigung gegen die Wand abstürzend, mit dieser ein kleines kesselartig vertieftes Dreieck bildet, an dessen östlicher Seite sich der Eingang zur Höhle befindet. Der Eingang ist ursprüng- lich enger und niederer gewesen, jetzt aber auf 6 Fuss Höbe erwei- tert und mit einen Thürstock versehen , dem jedoch die Thüre fehlt. Der obere Rand der Felswand erhebt sich 151 Fuss über die Thürschwelle. Gleich innerhalb der 6' hohen Öffnung erweitert sich die Höhle bedeutend, und verlauft mit einer Neigung von 22 Grad über den Abhang des Schuttkegels hinab, der sich von aussen hier noch fort- setzt; roh zusammengelegte Steine bilden eine Art von Treppe. 16 Kl. vom Eingange entfernt zieht sich links eine Felsenspalte hinab, der Rauch fang, auf deren Grunde sich gut trinkbares Wasser findet, das aber im Hochsommer versiegt i)- ^) Die deutschen und ungarischen Namen der bedeutenderen Tropfsteingebilde und einzelner Höhlenpartien sind folgende : Der Rauchfang, Kemeny. — Die Vorhalle, Pitvar. — Die Beinkammer, Czontha'z. — Mosis Altar, Möjzes Ölta'ra. — Die Fuchs-Höhle, Ruka Ivuk. — Die Domkirche (grosser Tempel), Nagy Templom. — Die P'ledermaus-Höhle, Denever barlang. — Die kleine Kirche (kleiner Tempel), Kis Templom. — Das Paradies, Paradicsom. — Die Ruinen von Palmira, Palmyra omladekai. — Die kleine Baradia, a kis Baradla allja. — Der kleine Saal , a kis Szala. — Der Blumengarten, Viragos kert. — Der Thron, a Tronus. — Die Palatinal-, Ferdinands- und Revitzky-Säule. — Der grosse Saal, Nagy Szala. — Der Moriah-Berg, Moria hegye. — Die Synagoge (Judentempel), Zsido templom. — Der Parnass, Parnaszus. — Die Diamanten- Säule, Gyemant kö. — Die Speckkanimer, Szalonas bölt. — Das Ende der alten Höhle , ä regen esmert a'g vege. — Der Taubenschlag, Galambhaz. — Der Wasser- wirbel, Viz osslasa. — Der Berg Horeb, Horeb hegye. — Der Weiberrock, Szok- uya. — Die grosse Grotte, a Nagy Üreg. — Die kleine Ebene, ii jeges Sik. — Die Burg Muranyi, Muranyi Var. Das eiserne Thor, Vas Kapuja. — Der See, nTö. — Der grosse Wasser- strudel, Ürveny. — Die Dreifaltigkeits-Säule , Szent Haromsäg Osziopa. — Der Olymp, Olympus. — Die Gruft (Mausoleum), a Sirbolt. — Die Eisenburg, V^as Vära. — Das Feen-Schloss, Tiinderek vara. — Der Jupiters-Tbron, Jupiter Trö- nasa. — Die Tropfstein-Brücke, kii-tsepegett hid. — Die Gärten der Semiramis, Szemiramis fügö kertje. — Des Sultans Sopha, Szultan Pamlaga. — Die Pagode, Pagoda. — Die Plutos-Glocke. — Der Triimmergang, Omladekos hely. — Die Cupidos- Burg, im Seitengang Ravasz lyuk. — Der Riese, az Örias. — Die Freundschafts-Säule, a Bara'tsag osziopa. — Das Pantheon, Zsido torony es a Pantheon. — Der Berg Pindus, Pindus hegy. — Proserpina's Schlafkammer, Pro- serpina haloszobaja. — Der steinerne Eicheustamm, a Vatzkos oszlop. — Tempe. — Die Säule der Minerva, Minerva osziopa. — Der Alabaster-Thurin, az Alabastrom torong. — Die Grotte in der Höhle, a Barlangba mas Üreg. — Die Säule der Medea, Medea osziopa. — Apollos Saal, Apollo Szali\ja. — Die Goldgasse, Arany litza. — Der astronomische Thurm, Csillag visgalo torony. — Pluto's Wohnung, Die ßaradla-Höhle bei Aggtelek und die Lednica-Eishöhle bei Szilit.e etc. S99 Aus dieser ersten Vorhalle führt rechts eine, einst nur 2Fuss hohe und 4 Fuss breite Öffnung in das Innere, welche aber auf 5 Fuss Höhe mit Pulver ausgesprengt wurde; das Gestein ist durch den Fackeldampf so geschwärzt, dass man glaubt durch einen Kamin sich zu winden. In der nun folgenden zweiten Vorhalle zeigt sich rechts der Eingang zu einer Seitenkammer, der sogenannten B e in- kamm er (Beinhaus, Raiss nannte sie das Mausoleum). Man hält sich aber links und passirt abermals einen breiten niederen Durch- gang wo die fast horizontale Decke augenscheinlich eine Schich- tungs'fläche ist, und erreicht nun die Sohle der Höhle und damit den ersten Bach, Acheron genannt, der aus der Beinkammer kommt. Man bleibt nach dem Überschreiten desselben am rechten Ufer und der Pfad windet sich um einen kolossalen Felsblock herum, die Landes- tafel (grosse Steintafel, von Raiss „Gigantentafel") genannt, welche mit Namenszügen und Inschriften bedeckt ist, die aber vom Fackeldampf geschwärzt, kaum mehr leserlich sind. Am linken Flussufer, gegenüber der Landestafel, befindet sich eine Kluft mit einem kleinen 3 Fuss tiefen Sinter -Bassin, wel- ches vortreffliches Trinkwasser enthält (Raiss nannte es die Quelle des Lethe). Verfolgt man den Weg, so sieht man links ein Tropfsteingebilde, welches der Moses- AI tar genannt wird, dessen von Raiss noch gerühmte gothische Verzierungen aber bereits abgeschlagen sind. Ihm gegenüber rechts ist der Eingang zur Seiten- höhle Fuchsloch. — In der Haupthöhle kommt man zum Vor- hang (der freilich mit dem Adelsberger keinen Vergleich aushält und ganz verraucht ist), übersetzt den Bach und steigt an dessen linkem Ufer aufwärts. Der Bach selbst nimmt seinen Lauf rechts durch ein niederes Felsengewölbe und durch dasselbe könnte man ihn sogar mit einem Kahn bis zu seinem Wiedereintritt in die grosse Höhle verfolgen. Man steigt nunmehr einige rohe Stufen hinan, an schmutzi- gen Felsen vorbei, wo noch Vass zahlreiche Stalagmiten und einen Krystallboden fand, und betritt den grossen Tempel (grosse Kir- che). Boden, Felsen und Stalagmiten sind mit einer dicken, schwar- zen Russkruste überzogen und der Eindruck des Ganzen ist höchst PhUö lakbalye. - Vulcans Werlcstätte, Vulkanus Mühelye. - Munkatscber Kerker, Munk^tsi tömlötz. - Das Jammerbaus, Siralom haz. - Der LeuchtUiurm, Vilagit6 torony. — Kopf des Cerberus, Czeiberus i'6. - Die kolossale Säule, a biUvany nagy Oszl6p. — Ganymedes-Brunnen, Ganimedes Katja. — Die Hölle, i5 Pokol. 39* 600 Schinidl. unfreundlich. In der Mitte steht der grosse Altar, ein kolossaler nicht hoher Stalagmit, weiters zeigt man die Dreifaltigkeitssäule (bei welcher die breite Mündung der Fledermaushöhle sich findet), den Kachel 0 fen, den Blas balg, die pä pst li che Tiare, und links vom grossen Altar den dreifachen T h u r m ; die einst gerühmte Marie n -Statue ist nicht mehr vorhanden. Hinter dem grossen Altar findet man zwei niedere und enge Durchgänge, kleinen gothischen Portalen ähnlich, neben denen die Kanzel gezeigt wird. Man betritt nun den sogenannten kleinen Tempel, der aber ein viel ausgedehnterer Raum ist als der grosse. Man steigt, den Stephansthurm links lassend, einen lehmigen Abhang hinab und gelangt wieder auf die Sohle der Höhle, am Fusse eines gewaltigen Felsblockes, vor dem eine rohe Bank sich befindet. Es ist ein interessanter Punkt. Zur Linken hat man eine niedere Wöl- bung, aus welcher ein klarer, frischer Bach hervorbricht, der Styx, über den hier ein Steg führt. Einige Klafter rechts ab füllt das Wasser ein schönes Sinterbassin, aus dem es einen 2 Fuss hohen Fall bildet, dessen Rauschen man bis in den grossen Tempel hinauf gehört hat. Die Höhle ist hier 16 Kl. hoch, 1^ Kl. breit, und bildet eine grosse Strecke von nicht viel kleineren Dimensionen. Jenseits der Brücke ist der Boden vollkommen eben, mit feuchtem Lehm wie künstlich aufgeschüttet, dem Rückstande der oftmaligen Überschwem- mungen und es ist kein Wunder, dass man hieher einen Tanz s aal verlegte, der im Sommer auch häufig mit improvisirtem Orchester als solcher benützt wird. An der Statue des h. Johannes vorbei, kommt man zu dem Punkte, wo aus einem Felsenthore rechts der Acheron sein stilles Wasser hervortreibt und mit dem Styx vereinigt. In dieser Gegend findet bei Regenwetter und in nassen Zeiten überhaupt ein stärkerer Tropfenfall Statt, als sonst in der Höhle irgendwo bemerkt wird. Hier und in der Flederraaushöhle zeigt man auf dem Boden einige Klafter weit Eindrücke wie von Wagengeleisen, welche die Phantasie schon mannigfach beschäftigt haben. Es sind in der That vollkommen parallel laufende vertiefte Streifen, wie Räderspuren, nur schmäler als die heut zu Tage entstehenden, die 3' und 7%" breit sind, wogegen die Spurweite dieser Höhlengeleise nur 3 Fuss weit ist. Man will daraus schliessen, dass es Karren gewesen, welche hier in Bewegung waren , aber der Zweck derselben dürfte wohl Die ßaradla-Höhle bei Ag:gtelek und die Lednica-Eishöhle bei Szilitze efc. 601 nicht nachzuweisen sein. Die Strecke ist zu kurz, um irgend einen Transport dieser Art veranlasst zu haben, und es findet sich in der Hauptliöhle auch nicht das geringste Anzeichen eines Bauwerkes oder dergleichen, wozu allenfalls grössere Massen zu transportiren gewesen wären. Das Merkwürdigste an diesen Geleisen neben dem Bache scheint jedenfalls der Umstand zu sein, dass sie durch den Rückstand der Überschwemmungen nicht schon längst ausgefüllt wurden. Man übersetzt nun den Höhlenbach einigemal, der Pfad wird nässer, der Boden voll Vertiefungen und Auswaschungen des Wassers, die, je näher dem Flussbett desto grösser sind. Tropfsteine sind selten, auf dem Hoden aber findet sich eine Bildung, ähnlich dem rothen Meerein Adelsberg, hier der Blumengarten genannt. Die Ähn- lichkeit mit versteinerten sich überstürzenden kleinen Wellen muss aber einst schlagend gewesen sein, da Vass von der weissen Farbe derselben spricht, von der nun allerdings keine Spur mehr vorhan- den ist. In diesem hohen luftigen Theile der Höhle, der auch seines Gleichen in Innern nicht wieder findet, werden häufig Schüsse abgebrannt, da der Wiederhall hier von besonderer Stärke ist und man keine Gefahr zu befürchten hat; es gibt kein Beispiel, dass sich auch nur ein Stoinchen irgend gelöset hätte. Das Ende dieser Partie, 150 Kl. vom Eingange des kleinen Tempels, bildet ein etwa 16 Kl. hoher Bergsturz, an dessen Ab- hänge der Weg hinführt. Am Thron, einer baldachinartigen, mit Tropfstein verzierten Aushöhlung vorbei, gelangt man wieder in einen breiteren Raum, wo eine IS Fuss hohe, 3 Kl. im Umfange haltende Säule die Decke zu stützen scheint, stützt. Die Höhle hat hier den Namen Palatingasse erhalten, von dem Monumente des Palatin, Erzherzogs Joseph, so benannt. Man hat nämlich an einer mächtigen Tropfsteinsäule den oberen Theil glatt behauen und folgende Lapidarinschrift angebracht : losephVs archlDVX aVstriae regnl hVngarlae paLatInVs pater patriae Latebras sVbterranel antri baraDLa VIDIt. Die Höhle wird nun wieder grösser und es erscheinen mehr Tropfsteingebilde, der geflügelte Engel, der rothe Mönch und eine zweite Säule mit nicht mehr leserlicher Inschrift bewahrt das Andenken des 1817 stattgehabten Besuches des Erzherzogs Ferdinand von Este, als commandirendem General von Ungarn, und 602 Schmidl. eine dritte die Erinnerung an den Besuch des Obergespanes Grafen Revitziiy mit der Inschrift : ÜDVöz Legy Draga's Lö klra'Ly Vnklobl ReVl snyel Grof ReVICzky hazankts ILLage 's DIsze. Es folgen hierauf der gepanzerte Ritter, der Sarg und die Bienenkörbe und man betritt den grossen Saal, 20 Kl. lang, halb so breit, der besonders zum Tanzplatz sich eignet, in dem (wie in Adelsberg) sich links sogar ein erhöhter Felsenplatz für das Orchester findet. Jetzt beginnen die beschwerlichen Passagen. Lehmige Stufen und rohe Felsblöcke führen an den Abhängen des Berges Moriah hin, wo sich auch ein Pfad höher aufwärts in die alte Grotte zieht, die im vorigen Jahrhundert ausschliesslich besucht wurde. In der Haupt- höhle weiter hat man immer felsigen Weg unten am Bache, der einen kleinen Wasserfall bildet. Links ist das türkische Bad, ein von Tropfsteinsäulen umgebenes Bassin (von Raiss Hypokrene genannt), wo sich die interessante Seitenkammer Wachs höhle öffnet. Am Taubenhaus vorbei kommt man zum Schneeberg, einem grossen, wellenartig geformten Tropfsteinfelsen, der — als er noch blendend weiss war — von ferne allerdings wie mit Schnee bedeckt sich angesehen haben mag. Hier finden sich wieder Namen eingegraben, weil hier das Endziel der früheren Reisenden war. Noch Raiss klagte darüber, dass die Führer nicht weiter wollten, und nur auf seine Versicherung hin, mit dem Compass jederzeit zurück- zufinden, Hessen sie sich zum Weitergehen bewegen. Man hat aber- mals einen Trümmerberg mühsam zu übersteigen, den Horeb, wo die Höhle eine ihrer höchsten Stellen hat, bei 30 Klafter messend. Hier ergiesst sich ein seitwärts rechts hervorbrechendes Wasser in den Bach und bei etwas höherem Stande mag das Brausen dieser unterirdischen Fluthen imposant genug sein. Rechts zeigt man den Weiber rock, und ihm gegenüber verengt eine Felsenmasse den Wasserlauf bis 6Fuss, so dass man sich links über die Felstrümmer hinhalten muss. Hier erhebt sich de r F o g a r a s i-B e r g (Ararat? nach Raiss), abermals ein Bergsturz, der einst unzählige kleine Stalag- miten trug, die aber fast alle umgestürzt sind (das sogenannte Hanf-Feld). Ganz von Felsblöcken eingeschlossen ist die ebene Fläche, welche wenigstens früher durch den krystallglänzenden Boden einem gefrorenen See verglichen wurde. An der Burg u ■ / „„ ilcn tlim-m- und ziniien- ähnliehen Tropf- M„ r»ny vorbe. von d^ tta- _^^^^^ ^^^^.^ ^^^ ^„^„ „,,„,, Steinen so genannt) , erreicni Fclsplatte --stheschwerUch.wo^onch. uh^^ S^^^^^^^^^^ auf die andere nothig .st, und man ^'cn ^^ h,.cken vorsichtig hinab l.sst - ;-; *X;,," , ^ich rechts Mer einen hübschen klemen f»"- »" ;^_„ ^;3„,.„,„ ^hore. „nter der B«"^-"" j; ^^ ,„;,™"k ' n der Mündung. '"- t^'ZZZZT: der Baradh, hat in seiner Art seinen De. cserne i ^.[„e Beschwerlichkeit anzuzeigen, w.e Namen eben - ™t R -M um se ^^^ ^^^ ^^.^^ ^^^^ ^^.^ ^.,^^^ andere d.eses Namens be. V ^^^^^^^^^^ _^_^^^^ ^^^ _^^^ ^„ verengt s,eh b.s »u 0 tuss una ,„h,„de„ ist); bei gün- einem &hne durchkommen (de. abe. ""='"J° •" , , , „ 3«,cm Wasserstande sehreitet -J ^ ^ ^Z, , Jue Rande links fort, .s m - -nem F p^^^^^^^^^^^^ ^^^^^ _^^^^^^ f "g :;«!"*' und If dem schlammigen Rand links ober tÄ™ Wasser k^^^^^^^^ reiS:'Hi:ir:e.nrg;'en .-. Fuss -er Wassertmnpe, vereinig Vordringen des Ingenieurs Vass bch.an (der auch noch 1821 dem Vorur „ ^^^ ^^l^l^^_ ken setzte), über welchen e.n S^S f ^^ ^^ J„,„ „„,, endet an ,„ig„ Rand, auf dem "«;«' -' " jor tuk ^^^^^^^^^ einem in das Wasse.; ^^"'ff^^Xr desselben setzen und so drei muss man die Füsse in e.n paar Locher desse.ne Schritte seitwärts machend, das Brett gew.nnnen. ^'^'^^^l'f'l ocuuiic /..psser das schmutz.ge), dem aDe. gends vorhanden. (304 S V h III i tl I. Tliore, aber nach Regengüssen in nassen Jahren ist die ganze innere Höhle unter Wasser. Bei dem zweiten so eben erwähnten Wasser- tümpel sieht man zwei geräumige Löcher, welche offenbar auch das unterirdisch überströmende Wasser herein lassen, so wie der Bach selbst durch das eiserne Thor fliesst. Vass fand die Schlammspuren 13 Fuss über dem Wasserspiegel und ist der Meinung, dass sich hier durch die aus verschiedenen Richtungen zusammenströmenden Gewässer Wirbel erzeugen müssen, deren Folge dann die Abla- gerung der bedeutenden Schotterbänke ist, die man gleich innerhalb des eisernen Thores trifft. Noch 70 Klafter legt man zurück, ohne dass die mit so viel Beschwerde begonnene Wanderung in der neuen Höhle etwas Beson- deres bietet, da plötzlich steht eine hohe, schlanke, weisse Säule vor uns, und wieder eine, eine dritte und so geht es nun fort, in der reichsten Abwechslung von Säulen, Drapperien, Stalaktiten und Sin- terwänden. Diesen Wendepunkt bezeichnet die h. Dreifaltigkeit, eine Gruppe von 3 grossen gelben Stalagmiten. Links erscheinen besonders schöne Drapperien und hier geben die Führer auch das gewöhnliche Höhlenconcert des Glockengeläutes durch Anschlagen an Tropfsteinsäulen zum Besten. In einem bei lüO Fuss hohen Dome erhebt sich ein 120 Fuss hoher Hügel, der Olymp genannt, der mit einer besonders grossen Anzahl von Säulen geschmückt ist. Beim Olymp öffnet sich ein schmaler aber hoher Seitengang, den man auf 50 Klafter verfolgen kann. Nach Regengüssen dringt hier das Wasser von aussen am frühesten durch. Jenseits des Flussbettes steht, dem Olymp gegenüber, ein ande- rer Hügel, der besonders durch schlanke, nur 2 bis 3 Zoll im Durch- messer haltende, 12 Fuss hohe weisse Stalagmiten sich auszeichnet. Der Weg selbst führt über zusammengestürzte Säulen und man kommt vorüber an der Türkens äiile (Kopf und Turban ähnlich) und am Mausoleum, wo die Phantasie nämlich auf einem Sarge Panzer, Schwert und Fahne erblicken will. — Vass fand hier eine ungewöhnliche Anzahl von nur Federkiel dicken Ansätzen zu Stalak- titen, und behauptet, er habe in dem Zwischenräume von 7 Monaten neu entstandene gezählt. Immer schöner, immer reicher verziert wird die Höhle; der Weg führt durch die Eisenburg hindurch, wo eine mächtige Säule umgestürzt werden musste, um am schmalen Rande neben dem tiefen Die ßaiadla-dölile bei Aggteiek und dieLediiica-Eishöhle hei Szilitze etc. 605 Wassertümpel vorbeizukommen. Auf die Eisenburg folgt das Feen- sehloss, ein von der Decke herabreiehender Fels, der mit den schönsten gelben, rothen und weissen Tropfsteinen bedeckt ist, so wie ein unterhalb demselben befindlicher Hügel. Die Höhle wird weiterhin 20 bis 25 Kl. hoch, 4 bis 5 Kl. breit. Am Schrank (267 Klafter vom eisernen Thore) und Jupiters-Thron (297 Klafter) vorbei kommt man zur Tropfsteinbrücke (351 Kl.), einer quer über den Bach gestürtzteu Säule, unter welcher der Bach eine Ver- tiefung ausgewühlt hat. Eine andere Säule reicht vom Boden bis zur Decke (eine Verbindung von Stalaktit und Stalagmit), aber der Fuss ist unterwaschen und ruht nur mehr auf einer Schlammmasse. Vass wurde durch diese Säule (437 Kl.) an die hängenden Gärten der Se miramis erinnert, weil sie in der Höhe von 12 Fuss sich bedeu- tend ausbreitet; augenscheinlich hat das Wasser dieselbe unterspült. Links öffnet sich eine nicht gangbare Seitengrotte. Hinter dieser Säule wird die Hauplhöhle wieder niederiger, nur 3 Kl. hoch, und der nackte Kalkstein tritt allenthalben zu Tage, mit Ausnahme von Vulcans Sopha (S08 Kl.). Erst vor der Pagode (S35 Kl.) beginnen wieder Tropfsteinsäulen und diese selbst ist eine der ansehnlichsten, 30 Fuss hoch und verhältnissmässig dick. Der weitere Theil der Höhle ist einer der wildesten und ödesten, desshalb auch das öde Feld (G12 Kl.) oder der öde Trümmergang genannt. Der Gang wird stellenweise enge, schwarze Kalkwände starren herab auf niedergestürzte Blöcke und gebrochene Säulen; ein Schlund nimmt das Hochwasser auf. Wo die Höhle sich wieder erweitert, ist rechts der Eingang in die längste Seitengrotte der neuen Höhle, in das falsche Loch (Ravaszlyuk), von den Führern Rettighöhle genannt (719 Kl.). Die Haupthöhle wird hinter einer 12 Fuss hohen Säule, der Ri ese benannt, bedeutend enger. Castor und Pollux (807 Kl.), die Gattien, derThurm der Dido und das Pantheon (888 KL). Am linken Ufer des Flusses sieht man einen Hügel mit vielen Stalagmiten (9 18 Kl. vom eisernen Thore), welcher den Namen Friedhof erhielt, so wie hinter dem Pindus einen zweiten Friedhof (1042 Kl.). Weiterhin bemerkt man in der Höhlenwand eine Öftnung, aus wel- cher eine rostbraune Sintermasse, wie ein erstarrter Bach, herab- geflossen scheint. Am Boden des Ganges zeigen sich wieder mehrere Abzugslöcher des Wassers. Links ist eine Seitengrotte, in welcher 606 Schmidl. Vass bei seinen Untersuchungen einen Ruheplatz hergerichtet und Schlafgemach der Proserp in a genannt hat (1150 Kl.). Vom Eichen stamme weg, einer gelblichen Säule (1180 Kl.), beginnt der schönste Theil der Haupthöhle; sie wird auf eine lange Strecke wieder breiter und höher und reicher an Tropfsteinen; eine vorzüglich anmuthige Stelle, 1261 Kl. weit, hat Vass „Tempe" genannt. Am Rande des Flussbettes steht die besonders schlanke Säule der Minerva (1288 Klafter), dann folgt das schwarze Sc bloss, die Capelle, der ß rillant-Ofen , das Jagdhorn, die Speckseiten und der blendend weisse Alabasterthurm (1463 Kl.). Hinter demselben erreicht die Höhle ihre südlichste Ausbiegung und zugleich die geringste Mä(;htigkeit der Decke, von nicht mehr als etwe 30 Klafter Dicke; am Tage führt hier die Kaschauer Strasse darüber hinweg. Die Haupthöhle nimmt nun eine nordöstliche Richtung und es folgt die G rotte in der Höhle (1609 Kl,), welche um einen Berg mit sehr hohen Säulen herum wieder in den Hauptgang zurückführt. 1628 Klafter vom eisernen Thore folgt die Säule der Medea, über der eine Sinterfigur hängt , welche die Gestalt eines Dra- chenkopfes hat , aus dessen Rachen Schlangen heraushängen; 1670 Klafter weit ist der Apollo-Saal, dann folgt Pluto's Orgel, der Eingang zur Goldgasse (einem Seitenzweige), Vulcans Schmiede (Ofen), ein rothbrauner Block unter einer weissen Decke. Weiterhin sieht man die Trümmer des Kahnes, welchen Vass bei seinen Entdeckungsfahrten benützte, den Thurm von Pisa, das anmuthige Gebilde der Bienenstöcke und nun gelangt man zu einer der breitesten (70 Kl.) und höchsten Stellen. Rechts erhebt sich der Blocksberg (St. Gerhardtsberg) mit der Stern- warte (astronomischer Thurm), einer braunen, 24 Fuss dicken, 60 Fuss hohen Säule, einer der gewaltigsten in allen österreichi- schen Höhlen. Diese mächtige Säule hat an der Vorderseite die palmenartige Bildung der meisten Stalagmiten, rückwärts aber stellt sie mehrere Baldachine über einander dar. Es ist der Mühe Averth die Höhe bis zu ihr hinaufzusteigen; selbst mehrere Fackeln lassen die oberste Spitze der Säule kaum erkennen, und die hier an 240 Fuss hohe Decke der Höhle entzieht sich vollends dem Blicke. An der gegenüber stehenden Wand ist Pluto's Wohnung, eine Die Baradla-Höhle bei Aggtelek und die Lednica-Eishöhle bei Szilitze etc. 607 Gruppe von weissen Tropfsteinen, welche ein Bassin mit gutem Trink- wasser umgeben. In der Mitte der Höhle reicht aber die Decke, wie ein Gewölbegurt bis auf 5 Klafter herab. — Bei Pluto's Woh- nung ist es rathsam einen Halt zu machen, um den letzten, den beschwerlichsten Theil der Wanderung mit frischen Kräften zu beginnen. Hinter dem astronomischen Thurme beginnt schon eine felsige Enge, dann geht man eine Strecke im Flussbett selbst, wo der Grund rein ausgewaschen ist (eine Schichtungsfläche?), aber der Pfad wird alsbald sehr mühsam, die Höhle verengt sich bei Vulcans Werk- stätte bis auf 6 Fuss , was weiterhin abermals vorkommt; der Kerker vonMunkäcs, das Haus des J am m e r s , der C e r b e r u s sind Benennungen, welche Vass gewählt hat, um die Beschwerden des Ganges , den öden , schauerlichen Charakter dieser Höhlenpartie anzudeuten. Es ist selbstverständlich , dass schon bei mittlerem Wasserstande man hier nicht weiter kann; Vass beschreibt mit lebhaften Farben den entmuthigenden Eindruck, welchen das Tosen des Wassers hervorbringt, das in mehreren Fällen in eine Tiefe von 24 Fuss sich hinabstürzt und endlich in einem unzugänglichen Loche verschwindet 9- Nur mit grosser Vorsicht steigt man, die schöne Säule Leuchtthurm (2032 Kl.) links lassend, über die Felsen und umgestürzten Tropfstein -Massen fort, zum Kopf des Gerber US (2105 Kl.) hinan. Man hat nun einen mit schlüpfrigem Lehm bedeckten Trümmerberg zu ersteigen, den Bies enberg, auf welchem Vass die Eindrücke eines nackten Fusses (8 Zoll lang) und eines Bundschuhes fand, so auch die Scherben eines Kruges. Letztere können durch das Wasser leicht hieher gebracht worden sein, die Fussstapfen aber müssen billigerweise bezweifelt werden, und werden natürliche Vertiefun- gen gewesen sein, welche mit jenen Ähnlichkeit hatten. Vass konnte nur nach sehr trockenem Sommer in diese innere Höhle vordringen; sollte ein VVaghals in früheren Zeiten wirklich so weit gekommen sein, so wäre ein so merkwürdiges Ereigniss gewiss nicht spurlos in den Sagen der Aggteleker verschwunden, es ist aber nicht wohl 1) Wie bereits eiwälint, fand ich 1836 hinter dern eisernen Thore nur einzelne Tümpel, aber kein fliessendes Wasser. 608 Schmidl. möglich. Wie viele Holzfackelii hätte der Mensch bei sich haben müssen, um für eine ISstündige Wanderung auszureichen? deren Dauer konnte er aber nicht voraussehen. Wenn man schon auf dem Parnass das Skelett eines Verunglückten fand, so würde man gegen das Ende der Höhle um so sicherer eines gefunden haben, denn der bis dorthin Verirrte fand gewiss nicht wieder zurück. Das Ersteigen des Riesenberges ist sehr beschwerlich, aber lohnend durch die grössten Säulen, die hier zugleich besonders zahlreich sich finden. Die kolossale Säule hat nicht weniger als 60 Fuss Höhe, 12 Fuss Durchmesser. Hierauf folgt der Brun- nen des Ganymedes, 2161 Kl. vom eisernen Thore, ein Sinter- Bassin mit gutem Trinkwasser und bei ihm steht man am Ende der Höhle, auf einem hohen Berge, an tiefen Abgründen, aus denen einzelne Stalagmit-Säulen emporragen. Man muss ein paar Fackeln hinabschicken, um die grauenhafte Scenerie in ihrer grossartigen Wildheit zu erkennen. 30 Klafter weiter gestiegen steht man an der Hölle, einer äusserst engen Kluft, in welche man zwischen zusammengestürzten Felsen sich mühsam hinablassen kann um ein kleines Wasserbecken zu erreichen, welches der weiteren Wande- rung ein Ziel setzt. Das Loch, durch welches das Wasser abfliesst, ist durchaus unpraktikabel und Vass Hess 6 Menschen zwei Tage arbeiten, um irgend wo weiter zu kommen, aber vergebens. 2217 Klafter ist dieser Wasserspiegel in der Hölle vom eisernen Thore entfernt. Die vSeitengänge. 1. Die Beinkammer. In der zweiten Vorhalle geht es rechts in die Beinkammer (Mausoleum), von den vielen daselbst gefundenen Menschenknochen so benannt. In derselben ist der Ursprung des ersten Baches, eigentlich Baradia genannt, dem aber Raiss den Namen Acheron gab, welchen die Führer auch beibehielten. Der Bach wird gebildet durch die Tagwässer, die sich in den kleinen Schluchten zwischen der Baradia und der Communalstrasse nach Aggteiek sammeln, hat aber in trockener Zeit fast kein Wasser. Raiss behauptet, dass man in der Beinkammer durch eine Felsenspalte das Tageslicht erblicke, welche aber weder Vass noch Bartolomaei- des, noch ich zu finden so glücklich waren. Die Baradla-Höhle bei Aggteiek und die Lednica-Eishölilc bei Szilif.ze etc. 609 2. Das Fuchsloch, welches gleichfalls in der rechten Höh- lenwand beim Moses-Altar sich öffnet, hat seinen Namen durch Raiss erhalten, der in demselben das Gerippe eines Fuchses gefun- den hatte. Obwohl beschwerlich zu besuchen, verdient das Fuchsloch jedenfalls gesehen zu werden, besonders von solchen, die überhaupt nicht weiter in der Höhle vordringen wollen. Man hat erst über Felsblöcke zu steigen und kömmt dann in einen so engen Pass, dass man sieh mühsam durchzwängen muss. Die Grotte erweitert sich aber zu einem niederen Saal, dessen Sinterdecke einer abgenähten Decke verglichen wird. Durch einen zweiten Engpass kommt man dann in einen hohen Dom, und links zeigt sich die r o t he Wand, eine an 60 Fuss lange, 48 Fuss hohe Felswand, welche ganz mit Tropf- steinmasse überzogen ist; Rothbraun herrscht vor, ausserdem sieht man weisse und gelbe Streifen. — Die Höhle ist hier durch einen Berg- sturz in zwei Theile getheilt worden und höchst pittoresk. Zwischen kolossalen Felsblöcken steigt man hinab in einen Abgrund , aus dem mehrere der reizenden dünnen Säulen emporragen, welche der Baradla eigen sind. Unten findet man eine schön decorirte Halle und aus derselben steigt man einen Hügel hinan, reich mit schön weissen Stalagmiten besetzt, der im Kleinen dem Adelsberger Calvarienberge ähnlich ist, von den Führern die Festung genannt. Der Wieder- hall ist hier besonders stark. Einige Seitengänge öffnen sich im Fuchsloch, die noch unerforcht sind. 3. Die Fledermaus höhle befindet sich in dem grossen Tempel bei der Dreifaltigkeits-Säule und verläuft mit der Haupthöhle fast parallel nach rückwärts. Der Sage nach soll die Fledermaus- höhle einst eines Eingang von aussen her enthalten haben, der aber verstürzt wurde. Dieser höher und trocken gelegene Gang war in alten Zeiten zweifelsohne zu mehren Malen ein Zufluchtsort der Aggteleker. Vor 80 Jahren soll der Eingang zugemauert gewesen sein 9. aber von nach der Eröffnung gefundenen Schätzen verlautet nichts; nur halb verfaulte Zischmen wurden gefunden, so wie ein paar vermoderte Kisten, in denen ehemals Kleidungsstücke sich befanden, sodann Feuerstellen mit verstreuten Knochen und Topfscherben. Gleich zu Anfang der Grotte findet man gleichfalls auf einer Strecke 1) Wir konnten kein Mauerwerk auffinden. 610 Schmi.ll. von einigen Klaftern das räthselhafte Wagen -Geleise, dessen oben Seite 600 gedacht wurde. 4. Die interessanteste Seitengrotte und eine der schönsten Par- tien der Baradla überhaupt ist aber das Paradies^)- Im kleinen Tempel bricht der zweite Bach, Styx, wie S. 600 erwähnt, aus einem niederen Felsenthore in der linken Wand hervor. Er lässt nur ein schmales, nass lehmiges Ufer frei, auf welchem man gebückt eine Strecke fortgeht, dann auf einem Brett den Bach über- setzt, eine Strecke rechts eben so zurücklegt und wieder an das linke Ufer kömmt, wo die Höhle etwas weiter und höher wird«). Hier steht eine Tropfsteinsäule, die vom Boden bis zur Decke reicht, in ihrem unteren Theile mantelartig hohl. Hinter derselben beginnen die Defileen dieses Ganges, das Fegefeuer, durch welches man in das Paradies gelangt, so enge und niedere Klüfte, dass so Mancher nur auf allen Vieren sich hindurchzuarbeiten vermag, wobei der Qualm der Fackeln das Unangenehme der Position noch erhöht. Endlich erreicht man die schöne Halle, welche die Buinen von Palmyra genannt wird. Die Decke der Halle neigt sich etwas von links nach rechts, im Mittel bei 24 Fuss hoch, ringsum aber ist dieselbe durch 14 mächtige, palmenartige gelbliche Tropfstfeinsäulen gestützt, zwi- schen denen einzelne schlankere weisse zur Decke emporstreben. Die gegenüberstehende Seite lässt durch die Säulen hindurch das tiefe Dunkel eines weiten Baumes wahrnehmen, und die Täuschung, in einem säulengetragenen Tempel-Saale sich zu finden, wird da- durch vollkommener. Leider ist der Name „Buinen" von Palmyra nur zu gerechtfertigt, weil fast keine der Säulen unbeschädigt ist, viele umgestürzt und zerschlagen. Ein grosser am Boden liegender Säulenstrunk wird Ab el's Sarg genannt, und ein rechts von ihm stehender schlanker Stalagmit, der bis zur Decke reicht, die Keule Kain's. Der Boden dieser Halle ist eine Tropfstein-Decke, unter welcher in geringer Tiefe sich fossile Knochen finden. (Siehe S. 590.) Geht man, dem Eingange gegenüber, zur Halle hinaus, so steht man vor einem Hügel, gleichfalls üppig mit Stalagmiten besetzt, wo *3 Leider ist der Zugang aber so besehwerlieli und auch iu der trockeusteu Jahres- zeit so kothig, dass es wirklich unbegreiflich ist, wie für diese Partie, eine der interessantesten der ganzen österreichischen HölilenweU, so gar nichts geschieht. 2) Den Lauf des Baches könnte man gefahrlos mit einem Kahn weiter aufwärts untersuchen, was bis jetzt nicht geschaii. Die Baradla-Höhle hei Aggtelek und die Lediiica-Eishölile bei Stilitze etc. ß 1 1 drei der grüsslen Säulen als Adam, Eva und der Apfelbau ni benannt sind. Hier zeigen sich die Öffnungen von zwei weiter führenden Gängen, in welchen aber herabgestürzte Blöcke nur auf 50 Kl. vor- zudringen gestatten. 5. Die alte Grotte. Der östliche (hintere) Fuss des Moria h- Berges (S. 602) heisst der Parnass, an dessen Abhang der Weg in die neue Grotte zum Flusse hinab, der Weg in die alte Grotte aber auf den Gipfel links hinauf führt. Oben angelangt hat man zur Linken den Judentempel, eine Scenerie im Kleinen wie die früher beschrie- benen Ruinen von Palmyra; Säulen tragen das Gewölbe, umgestürzte liegen umher. Man findet hier einen Schiott, durch welchen man auf den Gipfel des Moriah sich hinaufarbeiten kann, den man aber leichter von der andern Seite ersteigt. Auf dem Moriah sah Raiss noch einen „Wald von Stalagmiten, durch den man sich mühsam durchwinden musste, um auf den Parnass zu kommen" und Townson warnt, sich vom Führer nicht zu entfernen, sonst würde man nicht zurückfinden, wie man denn in der That (nach Raiss) zu Ende des vorigen Jahr- hunderts das ganze Gerippe eines Menschen daselbst fand. Den älteren Beschreibungen nach muss die Wachs Strasse (Wachskammer) eine der schönsten Partien gewesen sein , als noch die Decke und nicht minder die Seitenwände wie der Boden mit glänzenden Krystallen bedeckt waren. Links ist das Chor, eine ganze Colonade, und die Diamant säul e, zwei noch jetzt interes- sante Bildungen. Es folgen die Almas sy -Säule, mit der Inschrift: SpeLVnCa BaraDLa sVa qVoqVe LItat senlorl losepho ALMdssI zum Andenken des Besuches des Vicegespans Grafen Almässy 1825, dann die Speckkammer (so genannt von den gleich Speckseiten niederhängenden Draperien), die Andrasy- Säule, die Pesther- Orgel, der Rettigg arten, das Diadem und die Grotte schliesst bei einem grossen Felsblock, der die Inschrift: FercUnmulus coronae Princeps trägt, zum Gedächtnisse der Anwesenheit Kaiser Ferdi- nand's als Kronprinz. Vass ist der Meinung, dass dieser Ast, die alt bekannte Grotte, das einstige Flussbett war, und erst durch den Bergsturz, welcher den Moriah und Parnass bildete, der Bach, nach rechts gedrängt, sich ein neues tieferes Bett zu graben gezwungen wurde. 612 schmiai. Die ganze Länge dieses Astes, vom Fusse des Parnasses gerechnet, beträgt 143 Klafter, und das Ende desselben liegt hinter (nördlich) dem Horeb-Berge der Haupthöhle ; die Zwischenwand, welche den letzten Raum der alten Grotte von der Haupthöhle trennt, würde nach dem Plane von Vass nur 5 Kl. betragen. 6. Die Rettighöhle, von den Führern so benannt, von Vass aber Ravaszlyuk (das schlaue oder falsche Loch), 719 Kl. vom eisernen Tliore entfernt. Es steht offenbar mit der Kluft in Verbin- dung, welche, Ravaszlyuk genannt, y4 St. ausserhalb Aggtelek nord- östlich am Fusse des Berges sich befindet, und ein Saugloch für den Niederschlag ist (siehe oben Seite S82), Vass gibt die Länge auf 300 Kl. an, obwohl der Plan nur 270 Kl. nachweist. Nach heftigen oder anhaltenden Regengüssen strömt aus diesem Seitengange das Wasser am frühesten in die Haupthöhle und bleibt auch in dem- selben länger stehen , so dass sie unzugänglich wird. Die erste Hälfte ist aber in trockener Zeit sehr gut zu begehen, da man fort- während auf dem Sande geht, den das Wasser abgesetzt hat. Keine andere Partie der Höhle ist so reich an Stalaktiten und Ravaszlyuk übertrifft darin vielleicht alle anderen Höhlen. Gleich im Anfange hat schon Vass Cupido's Schlösschen sehen wollen, je weiter einwärts , um so reicher wird aber die Scenerie. Tausende von Röhren, Zapfen, Vorhängen und all' die mannigfaltigsten Gebilde hängen von der Decke herab, Wasserfälle, Baldachine, Vorhänge, Sarkophage u. dgl. bildet die Sintermasse an den Wänden und dazu ist der Gang so enge, meistens nur 6 Fuss breit, dass man wie in einer Zauberkluft zu wandeln glaubt. Wie in Adelsberg die Johanns- grotte, so sollte dieser Gang noch besonders verschlossen sein , denn obwohl er so weit einwärts liegt, dass er überhaupt nur selten besucht wird, so gehen doch Alle, welche einmal über das eiserne Thor hinausgedrungen sind, bis in den Ravaszlyuk und die Führer selbst devastiren die Tropfsteine. Es iindet sich nämlich hier eine grössere Anzahl von kleinen Stalaktiten , welche in Form von Ret- tigen herabhängen, wornach die Führer eben die Höhle benannt haben, und welche von den Besuchern abgeschlagen und als Andenken mitgenommen werden, wobei aber mannigfache andere Beschädigungen vorkommen. — Wenn man 300 Klafter weit vor- gedrungen ist, senkt sich aber die Decke so tief, dass man nur gebückt unter den zahllosen Spitzen wegschreiten kann und mehr Die ßaradla-Höhle bei Agg-teiek und die Lednica-Eishölile bei Szilitze elc. 013 als eine auf Unkosten des Cranium abgebrochen wird. Vass meint sogar, es sei gefahrlich, M'eil die Tropfsteine nur an einer schlam- migen Decke befestiget seien (sie!), und wenn einer abbricht, gleich mehrere herabstürzen. Mehr als diese eingebildete Gefahr hindert aber das Wasser, denn weiterhin trifft man (selbst im trockenen Herbst 1856) Wassertümpel bis zu 3 Fuss Tiefe und kömmt endlich in fliessendes Wasser, welches sich links (östlich) in ein Loch der Seitenwand verliert. Ich bin in diesem Bache noch über 280 Kl. weit vorgedrungen bis zu seinem Ursprünge; er kömmt aus einem Loche zwischen zwei über einander gestürzten Felsen hervor. Bei etwas höherem Wasser ist dieser Theil natürlich ganz unzugäng- lich. Die ganze Länge dieses Armes beträgt über 580 Kl. und er ist daher der längste Seitengang der Baradla. Vass hatte dieses Bächlein nicht aufgefunden und ist daher der Meinung, dass dieser Gang gegen den Szomar-Berg führe und eine ungangbare Seitenkluft, welche auf halber Länge rechts ab sich wendet, gegen die Bavaszlyuk-Kluft verlaufe, was aber nicht der Fall ist, da eben aus jenem das Gewässer herkommt. 7. Die Goldgasse öffnet sich 1761 Klafter vom eisernen Thor rechts von Pluto's Orgel. Dieser Gang ist trocken, aber so enge, dass man ihn nur auf 10 Kl. Länge verfolgen kann. Auch dieser Gang ist ungemein reich an Stalaktiten. 8. Hinter dem Alabasterthurm öffnen sich beiderseits Seiten- gänge; in dem zur Rechten kann man nur SO Kl. weit vordringen, da er sehr schmal ist, jener zur Linken ist gefährlich zu betreten, weil der Boden eine sehr dünne Tropfsteindecke ist, welche leicht durch- bricht. Nördlich von Büdöstö befinden sich gleichfalls mehrere Höhlen, welche Bartho loma eides zuerst beschrieb und deren Grundriss er sogar auf seinem Kärtchen verzeichnet. Der Eingang zur grössten dieser Höhlen ist ein G Klafter tiefer Schacht, an dessen Boden sich die eigentliche horizontale Höhle öffnet, welche nur 4 Fuss hoch, 7 Fuss breit ist, die aber bald höher und weiter wird. Der Boden ist durchaus sehr abschüssig, voll Felsstücke. Ein zweiter Schacht führt in ein noch tiefcM-es Stockwerk. Die Höhle hat mehrere Nebengänge und ist ausgezeichnet durch mehrere enorm hohe Räume, Sitzb. d. raathem.-naturw. CI. XXII. Bd. II. Hft. 40 aiji Sc li m i d I. bei geringerer Breite und Länge. Tropfsteine sind häufig. Auch hier fand^man zahlreiche Menschenknochen , der Sage nach von durch Räuber Erschlagenen. In einem hohen Dome erblickte durch Ritzen in der Decke BaHholomaeides das Tageslicht. Die Büdöstoer Höhlen scheinen mit der Baradla in Verbindung zu stehen. Nach dem beige- gebenen Plane haben sie nicht mehr als 200 Kl. Länge. Keiner der späteren Schriftsteller erwähnt ihrer, und sie wurden überhaupt sehr selten besucht; in Aggtelek versicherte man mich, der Eingang sei jetzt ganz verstürzt. 2. Die Eishöhle Lednica bei Szilitze. 4 Stunden westlich von Aggtelek i), V* Stunde von dem Dorfe Szilitze, befindet sich die Eishöhle Lednitze, welche (nach der Eis- höhle am Ütscher Berge im Erzherzogthume Österreich) die bedeu- tendste in der Monarchie sein dürfte. Von Aggtelek folgt man der Verbindungsstrasse nach Pleissnitz (Peilsöcz), welche dicht vor der Baradla vorbei führt , auf die An- höhe, wo sich der Büdös To (Stinkteich) befindet und hinab nach Hoszsüszö. Hier verlässt man die Strasse und schlägt rechts (nörd- lich) den Weg nach Borszova ein, einen steilen Berg hinan — wo der Anblick der Tatra überrascht und ein schöner Überblick des Sajo- thales — und dann durch den Wald. Der Weg hat übrigens nur den Namen „Weg" und man wird Sorge genug haben, die Instrumente zu bewahrend Hinter Boroszlo hat man noch einen Sattel zu über- steigen und kömmt nun in eine liebliche Wiesen-Mulde, beiderseits von Eichen bewaldeten Hügeln umsäumt. Hier lässt man den Wagen zurück und steigt den nördlichen Abhang hinan , auf dessen Rücken man durch eine schmale Ebene überrascht wird, die geradezu aus dem Karst hierher verpflanzt scheint. Der Wald ist auf ein paar hun- dert Klafter ausgehauen und ein Chaos nackter Felsen ragt aus dem spärlichen Rasen empor, um so auflfallender, als den Hügel herauf nur hie und da ein einzelner Block zu sehen war. Ungefähr in der Mitte der 80 Klafter langen Lichtung hält man sich jenseits abwärts und mit wenigen Schritten ist man an Ort und Stelle. 1) Also unmöglich in Verbindung mit der Baradla, wie es in einigen geographischen Werken heisst. Die BaraJIa-Höhle bei Agg-telek und die Lediiica-Eishölile hei Szililze etc. ß 1 5 In der Richtung von Nord nach Süd hat man eine plötzlich ab- nUlende Schlucht vor sich, von ungefähr 20 Klafter Breite und noch- mal so viel Länge, welche in dieser Richtung sich bis auf 20 Klafter vertieft und gleichzeitig um fast die Hälfte erweitert. Die Abhänge und der Grund sind dicht mit Buschwerk bewachsen, in % Länge ragt eine thurinartige Felsmasse empor, welche mit der östlichen Wand einen schmalen Pass bildet, durch welchen ein Steig führt, zu dem man längs dem Ostrande der Schlucht hingeht. Gerade unter seinen Füssen hat man die Höhle, die man dessbalb nicht sehen kann. Auf der Höhe rechts erblickt man die Kirche von Szilitze. Wie man die Seitenwand herabsteigt, auf einem ziemlich aus- getretenen Pfade, Zeuge der häufigen Besuche, erblickt man die schwarzblaue Kalkwand , an deren Fusse die Höhle sich befindet; durch die erwähnte Felsenenge getreten, hat man die Öffnung vor sich, welche grosse Ähnlichkeit mit der Magdalenagrotte bei Adels- berg hat. 122 Fuss ist der obere Rand der Felswand über dem Boden der Höhle, welche gegen 12 Klafter in der Länge und ungefähr 8 Klafter in der Höhe sieh kaminartig einwärts zieht. Bei dieser Aus- dehnung herrscht natürlich volles Tageslicht in derselben und man übersieht den ganzen Raum bis zur hinteren Wand. Von dem Felsen- pass fällt der Abgrund 24 Grad im Mittel, auf 191 Fuss Länge, bis zum Beginn der Höhle unter der fast senkrechten Wand. Ist man bis dort hinabgestiegen, so übersieht man erst den ganzen interessanten Schauplatz. Man steht auf einem schmalen Terrassen- rande, wo sich schon kleine Eisspuren zeigen, und eine schiefe Ebene von etwa 3t> Grad Neigung, spiegelglatt mit einer dünnen Eis- rinde überzogen, zieht sich hinab auf eine unbedeutend nach innen geneigte Fläche von 30 Fuss Durchmesser, welche ein blankes Eis- feld ist; einzelne Steine und Felsstücke liegen auf demselben , aber auch kolossale blendend weisse Eisblöcke. Auch die innere Wand der Höhle ist theilweise mit Eis bedeckt, und Eismassen quellen aus einigen Öffnungen hervor, hängen auch zum Theil frei herab. An der rechten (westlichen) Seite reicht ein Felsenkamm bis auf die Eis- fläche hinab, an welchem man den steilen Abhang hinab sich fort- helfen kann, wenn man nicht lieber eine rasche Fahrt auf dem Berg- leder die 64 Fuss hinab vorzieht. In der linken Ecke aber öffnet sich ein Abgrund, dem man auf der glatten Eisfläche nur mit äusserster Vorsicht sich nähern kann. Nach meiner Schätzung stürzt er fast 40« iii ß S c hm i d I. senkrecht 6 bis 7 Klafter in die Tiefe, und die Höhle zieht sieh unten noch weiter einwärts in den Berg. Die Höhle öffnet sich auf der Nordostseite des Bergrückens, der Abgrund im Innern rein nördlich. Auf dem oberen Rande der Schlucht zeichte das Thermometer 4 h. 18,8° R. (eine halbe Stunde früher nii Wi'esenthale an der Südseite 19,3) in der Höhle, 4 Fuss über der Eisfläche 2,6, eine Eiswasser-Lache 0,4. Auf der Eisfläche, ungefähr in der Hälfte der Breite lagen in einer Reihe neben einander 3 Eisblöcke; der grösste war 5' hoch, hatte an der Basis 4' Breite und 30" Durchmesser. De. kleinste zeigte tropfsteinartig sehr regelmässige hohle Pfeifen an seiner Oberfläche. Mehrere dieser Bohren waren an der Aussenseite fast vollkommen geschlossen, sodass ich die Glasröhre des Thermometers hineinschieben konnte, und sie vom Eise ganz umgeben war ; das Quecksilber file auf 0,2. Trcpfenfall von der Decke bemerkte ich fast gar keinen. — Der grösste der von der Decke herabhängende Eis- Stalaktit hatte 6' Länge, am oberen Ende 21/,' Breite. Die Wand des Abgrundes war, so viel ich sehen konnte, mit dicker Eiskruste wie ein gefrorner Wasserfall bedeckt, und auch auf dem Boden konnte ich Eis wahrnehmen, das aber weiter bergeinwärts sich zu vermin- dern schien oder wenigstens mit Steinen und Felsblöcken bedeckt war. Ohne ganz besondere Vorsichtsmassregeln und ohne eine Strick- leiter ist die Untersuchung der Tiefe vollkommen unmöglich, so lange wenigstens Eis vorhanden ist. Man soll 50 Klafter in derselben vor- gedrungen sein. In heissen Sommern soll die Decke der Höhle voll grosser Eis- zapfen hängen, und die Leute holen sich häufig Eis zur Feldarbeit, um ihr Getränk zu kühlen. Nach dem Gesagten sieht man übrigens leicht, was von der Angabe zu halten ist, „nicht mit 600 Wägen könne man die Massen Eis wegführen!" Anhang. Literatur. Die erste wissenschaftliche Mittheilung über die Gömörer Höhlen betrifft merkwürdiger Weise nicht die Baradla, sondern die Lednica und wurde von einem ungarischen Gelehrten, dem verdienst- vollen Matthias Bei, in einer englischen! gelehrten Zeitschrift veröffentlicht, nämlich in den Philosophical Transactions der Londoner Die Baradla-Höhle bei Aggteiek inul die Lediiiea-Eish<)hle hei Szilitxe etc. 61 T Royal Society, Vol. 41, London 1744, unter dem Titel: „Dias Antro- rum mirabilis Naturae glacialis alterius, alterius Halitus noxios erue- tantis ad R. Societ. seient. Lond. missa." ') Es scheint, dass Ungarn dazumal die Aufmerksamkeit englischer Naturforscher besonders auf sich gezogen habe, so zwar, dass die Royal Society zwei Gelehrte nach Ungarn schickte, um die Natur- merkwürdigkeiten dieses interessanten Landes zu erforsclien. Diese hielten sich unter andern auch in der Baradla drei Tage auf, ohne weder das Ende noch einen Ausgang erreicht zu haben. Dieses Fac- tum wird wenigstens berichtet in Joh.Matth. Korabi nsky's „Geogr. histor. Producten-Lexikon von Ungarn". Pressburg 1786, 8'\ S. 6. Korabinsky widmet der Baradla einen eigenen Abschnitt, die Eishöhle nennt er aber nur gelegentlich des Dorfes Szilitze. Die erste genauere topographische Mittheilung über beide Höh- len, die Baradla sowohl als die Lednica (von letzterer zugleich eine ganz gute Abbildung), verdanken wir einem Fremden ! dem Engländer Townson in seinen Travels in Hungary etc. London 1797. 4". Die Priorität der a u s f ü h r 1 i c h s t e n Beschreibung gebührt indess dem in seiner Art classischen Werke „Inclyti super. Ungariae comi- tatus Gömöriensis Notitia historico-geographico-statistica elucubravit Ladisl. Bartholomaeides. Cum Tabella, Faciem Regionis et Deli- neationem Cavernarum ad Aggteiek exhibente. Leutschoviae 1805 — 1808.4». Im 2. Theile, p. 473 „Descriptionem locorum singularium, oppidorum, vlllarum et praediorum continens" widmet er Aggteiek, Baradla, Biidösto, Hoszüszö eigene Artikel. Bartholomaeides hat seinem Werke auch eine Karte (1 Wiener Zoll =150 Klafter) bei- gegeben: „Topo-etichnographia Cavernarum ad Aggteiek etBudöstö", welche einen Grundriss der Höhle enthält, auf dem 1. „Numeri ad- scripti respondent Descriptioni caver. in Historia Com. Göm. obviae. 2. Sig. * indicat cavitates externas vulgo Töbör etRavaszlyk dietas, ac in secundo montium ordine tota provincia reperibiles." Bartholomaeides gibt auf das Bestimmteste an, dass in der Beinkammer Mensehengebeine gefunden wurden, und weist nach, dass die Bewohner von Aggteiek , sei es wegen Pest oder Feindes- gefahr sich in die Höhle geflüchtet haben, und dass eine grosse Anzahl ^) Von Bers Hauptwerk ^^Notitine verum e Ungaricarum" ist bekanntlich der fünfte Band, welcher das Göinörer Comitat enthalten hätte, nicht mehr erschienen. Q\g S o h in i d I. derselben dort umgekommen sein müsse, denn „Ae sane locum ad incitas olim redactum, Conscriptio anni 1720 ostendit, quae in eodem vigintinonnisi eolonos deprehendit. Populosiorem olim fiiisse etciimuli illi ossium confirmant et regio ipsa adeo memorabilis supponere jubet." Er ist übrigens der Meinung, dass die Skelette in der Bein- kammer nicht nach der allgemeinen Sage von im Rauche erstickten oder sonst durch Feinde getödteten Einwohnern herrühren, sondern dass zur Zeit der Pest man aus der Beinkammer eine förmliche Begräbnissstätte gemacht habe, indem nur dadurch sich die grosse Zahl der ausschliessend an diesem einen Orte und nicht sonst irgendwo zerstreuten Knochen erklären lasse. Fast gleichzeitig mit Bartholo maeid es verfasste Raiss seine Abhandlung: „Topographische Beschreibung der im Gömörer Comitate bei dem Dorfe Aggtelek befindlichen Höhle Baradla" von Christian Raiss, mit Anmerkungen und Kupfern. Wien undTriest (Geistinger). 1807; So. Diese Abhandlung ist ein besonderer Abdruck, jedoch ohne eigene Paginirung, aus Bredetzky's „Beiträge zur Topographie des Königreiches Ungarn", und enthält ein Vorwort Bredetzky's, dann Bemerkungen über die von H. Raiss verfasste Beschreibung der Höhle Baradla bei Aggtelek von einem Ungenannten (S. 296—307 wohl von Rumy oder Ribini?), ferner eine Schlussbemerkung des Herausgebers Bredetzky (S. 308—11). Die beiden beigegebenen Tafeln sind: a) Gömör Värmegy eben fekvö Baradla Barlang- jänak környeke 's kiterjedese, mint azt belöl läthatni. Topographia Antri Baradla. Situationsplan der Höhle Baradla. Studio et opera Christ. Räisz, Comitatus Gömör. Jur. Geometrae 1802. (100 Klafter t^ 1 Wiener Zoll.) b) Baradla Barlangjanak mind Fekvese, mind Belsö formäja. Ichnographia et Facies interna Antri Baradla. Grundriss und Durch- schnitt der Höhle Baradla. (1 Wiener Zoll = 75 Klafter.) Die im Texte von Raiss erwähnten Vignetten habe ich in keinem Exemplare des Werkes gefunden und sie waren offenbar nur dem Munuscripte beigegebene Zeichnungen, die nicht gestochen wurden. Graf Dominik Teleki von Szek in seinen „Reisen durch Ungarn etc. Aus dem Ungarischen von Ladislaus von Nemeth. Pesth 1805; 8»" widmet auch der Baradla einige Aufmerksamkeit. Die naradla-IIölilo hei Ag-g-tck-k und die Lednica-Eisliilhle hei Szilitze .■lo. 6 1 J) El- bemerkte schon , dass die Höhle aus mehreren grossen Kammern besteht, deren er 12 zählte und meint „diese Reihe von Höhlen ist ungefähr 2 Meilen lang bekannt, ohne Zweifel ist sie noch viel länger, ihre ganze Länge aber, so wie ein anderer Eingang zu ihr ist noch von Niemandem entdeckt. Es gibt darin sehr viele Krümmun- gen und Wege, so dass man die grösste Gefahr liefe, wenn man darin ohne Lichter verweilte, oder keine guten Führer hätte, um heraus zu kommen; desswegen ptlegt man die Eingangszeit jedesmal auch im Dorfe bekannt zu machen, damit, wenn man über die Zeit ausbliebe, die Dorfleute zu Hilfe herbei eilen könnten". Ausdrücklich ervähnt er „es ist merkwürdig, dass sehr viele M en s eben seh ädel darin gefunden werden". Das war offenbar in der Beinkammer, und auch Teleki theilt die Sage mit, dass bei einem Überfalle die Aggteleker si(di in die Höhle geflüchtet, aber von den Feinden (Türken?) durch Rauch darin erstickt worden seien. Auf eigene Anschauung gegründet ist die ganz gute Reschrei- bung eines Ungenannten in der ungarischen Zeitschrift Tudomanyos Gyiijtemeny 1823, nach welcher ich den Abschnitt „Aggteiek" in meinem „Reisehandbuch durch das Königreich Ungarn"' Wien 1835, S. 807 hauptsächlich bearbeitet habe. Nagy in seinem fleissigen, bis in die neueste Zeit viel benutzten Werke „Notltiae politico-geographicae etc. Hungariae. Rudae 1828; 80. •' nennt die Ortschaften Aggteiek und Szilitze mit Zahl der Häuser und Einwohner, aber nicht die Höhle; um so sonderbarer, als er anderer Höhlen erwähnt. Eine im höchsten Grade ungenaue Schilderung enthäll: Krickel's Adalb. Jos.,Fussreise durch den grössteuTheil der österr. Staaten i. d. J. 1827 — 1829, Wien 1830; 8". Zur Zeit als er die Baradla besuchte, wurden noch Holzspäne statt der jetzt üblichen Pechfackeln gebraucht. Krickel erzählt folgende Geschichte: „Zwei Studenten wagten es im Jahre 1824 ohne Führer in die Höhle zu gehen und nahmen ein Licht in einer Laterne mit. Erst nach 10 Tagen wurde in Aggteiek nachgefragt, ob nicht zwei Studirende in der Aggteleker Höhle gewesen waren; — Niemand wusste darüber Auskunft zu geben, bis man endlich in einiger Zeit darauf, als die Höhle von einer Gesellschaft besucht wurde, die Leichname dieser zwei Unglücklichen ganz vermodert (sie!) in der Gegend der Pyra- mide fand. Das Lieht in der Laterne war ausgebrannt, so fanden sie 620 Schm I d I. den Weg nicht mehr heraus und starben den Tod des Hini'jers und der Verzweiflung." — Unter dieser Pyramide ist die Palatin- Säule zu verstehen, welche Krickel „eine Pyramide von Tropfsteinmassen geformt" nennt. Das Unwahrscheinliche dieser Geschichte liegt auf der Hand, von der Vass gewiss etwas erwähnt hätte; auch ich habe in Aggtelek nichts dergleichen gehört. Das Hauptwerk über die Aggteleker Höhle ist aber folgendes : Az Aggteleki Barlang leirasa, fekte területevel, talprajzolafjaval es hosszaba valo ältvagäsäval, ket tablaban; mellyet, ügy a' regen esmert üregek' elöadasjiban, valamint az 1825dik esztendö sz. Jvän hava Isö Napjan felfedezett fö-es legnagyobb liganak helyenkint valo leirasaban elöterjesztett Vass Imre, Tekintetos Ns. Gömör Kishonttal T. E. Var Megyenek reudszeriut valo föld- meroje. Pesten i831. Landerer. 8^. (Beschreibung der Aggteleker Höhle mit ihrem Situationsplane, Grundrisse und Durchschnitte in zwei Tafeln ; enthaltend die Beschreibung sowohl der alten Grotten als auch des im Jahre 182o am I.Juni entdeckten Haupt- und grössten Zweiges. Von Emerich Vass, ordentlichem Geometer des Gömörer und Klein-Honter Comitates. Pesth 1831. Landerer. 8".) Zu dieser Schrift gehören 2 Pläne: i. Fekte területe az Agteleki Barlangnak egesz ki terjedeseben. Situations-Plan der Höhle Baradia in ihrer ganzen Ausdehnung; ver- fertigt von Emerich Vass, des löbl. Gömörer und Klein - Houther Conn'tats Ober-Ingenieur, 1829 (1 W. Zoll = 200 Kl.). 2. Az Aggteleki Barlangnak talp es hosszitba valo altvegasa' rajzolatja ügy a' regen esmert, valamint az 1825dik Esztendöben Felfedezett, s'azonnal fel-mert Üregeiben. Gnmdriss und fiängen- Diirchsclinitt der Höhle bei Aggtelek in Ungarn, sowohl der schon längst bekannten als auch deren im Jahre 1825 entdeckten und sogleich ausgemesseiien Höhlungen. Keszitettc a'Tettes Nemes Gömör kis Honttal törvegyesült Värmegyenek Uendszerint valo Földmeroje Vass Imre. 1829dik Esztentöben. 2 IJiätter Fol., lithographirt '). (1 W. Zoll = 50 Kl.) 1) nie Schrift von Vass liahe ich in keinem gODgraphischiMi Weritc clUrt j^cfuiidon, und verdanke es der (jiite des Universitiits-Dihliolliekitrs in Pesth, Urn Toldy, diese erhalten zn halten; ISIJl erschien an(di eine dentsche Ültersetzuny; derselhen, welche ich erst währenil des Druckes dieser Ahhandlnni; zu (Besicht hekam. Die Barn- SRiebl •oon Seuenftern, jur üerfmnltc^enben fDarfteüung ber ^eiu 9let(^ung. (5 ©jtrempl.) — ^m Se^re ber .^or|)en-DfnfeI. («Separatabbrud aiiö ber ß^itfc^i'tft beg i3fterret(f)if(^en Sngenieur=3Sereinö.) — Metodo per trovare 4. radici reali oppure immaginarie di una equazione numerica (Annali di sc. matemat.). Roma 1855; 8**- Sabine, Edward, On periodical laws discoverable in the niean efTects of the larger Magnetic disturbances. Nr. IIL Santini, Giov., Dei diversi metodi per determinare le longitudini geograf. (Revista dei lavori d. Accad. d. Padova. 1855.) — Osservazioni delle ecclisse solare dei giorno 28. luglio 1851 fatte in diversi osservatorii di Europa. Venezia 1856; 4»- Schafhäutl, Geognost. Untersuchungen des südbayerischen Aipen- gebirges. München 1851 ; 8o- <©(^ irrer, 6., ©te Sßanberfagen ber Sfieufeelänber unb ber 'Sflaui- mt)t^ö8. miga 1856; 8«- Societe philomatique de Paris. Extraits des proces verbaux des seances. 1854 — 55. Society, R. Geograph. Address 1856. — Proceedings. Nr. 3 — 5. Journal, Vol. 25. Society Royal. Proceedings. Vol. 7, Nr. 11 — 13. Strozzi, Pietro, Documenti storici inediti. Venezia 1856; 4"- Stur, Der Grossgloekner und die Resteigung desselben. Wien 1856; 80- Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Veterinärkunde. Rd. VIII, Nr. 1. Wien 1856. Verein, Göttingischer, bergmännischer Freunde. Studien. Rd. III bis VII, Nr. 1. Verein, naturwissensch. in Hamburg. Abhandlungen. Rd. 3. Vernansal de Villeneuve, Giuseppe, Cenni fisiokigici sui terreni in coltivazione. Milano 1856; 4". (J26 Verzeichniss der eingegfangenen Druckschriften. Vernansal de Villeneuve, Giuseppe, Memoria teorico-pratica sulla coltura del riso. Miiano 1855; Se- villa, Antonio. Le Cavalette. Le Cetonie. Lc Farfalle. Arnii anticlie trovate nella Torha di Bosizio. — Le Epoche geologiche. (Separatabdrücke aus dem Journal Fotografo. Miiano 1856.) — Intorno 3 opere di Malacologia del S.Drouet diTroyes. Miiano 1856; 8"- Villaboa, Mathias Gomez de, Teoria del credito y su aplicacione, proyeeto de reforma industrial y mercantil. Bruxelas 1856; 8«- (2 Exempl.) Vinet, Ernest, Lettre a M, Ed. Gerhard, les oiseaux de Diomede, conjectures sur un vase peint. (Revue archeolog. 1854.) Vrolik, G., Nadere Waarnemingen en proeven over de onlangs geheerscht hebbende ziekte der Aardappelen. Amsterdam 1846; 8«- Wäkidy, History of Muhammed's Campaigns edited by Alfred von Kremer. Calcutta 1855; 8o- Zepharovich, V., Ritter von. Die Silur-Formation in der Gegend von Klattau, Pfestitz und Rozmital in Böhmen. Wien 1856; 8"- Landkarteu. Bach, Geognostischer Atlas von Deutschland. 9 Bl. Gotha. Fol. Berg haus, H. , Physieaüscher Atlas. 2. Aufl. 93 color. Karten, (2 Bände). Gotha. Fol. - Atlas von Asia. IS Bl. Gotha. Fol. S|) runer, K. v.. Historisch-geographischer Hand-Atlas. 3 Bände. Gotha. Fol. Stiel er. Ad., Hand-Atlas über alle Theile der Erde und über das Weltgebäude. 83 color. Bl. Gotha. Fol. — Deutschland, Königr. der Niederlande, Königr. Belgien und die Schweiz mit den angrenzenden Ländern. 25 color. Bl. Neue Aufl. Gotha. Fol. Sabine, Terrestrial Magnetism. (Plate 23 aus The physic. Atlas of natur. Phenomena.) 1 Bl. Fol. 1 Bl. Text. London. Schwarz enberg. Ad., und Keusse, H., Karte, geognosfische, von Kurhessen und den angrenzenden Ländern zwischen Taunus, Harz und Wesergebirge. Gotha 1854. Fol. Berichtigung. Im Bande XX, Seite j4t , Zeile 7 von nlien lies: Ivrea slalt S o r z a. „ '.) ,, „ „ il II e stall t r e. 40^ IJlicrsicIlt der Witterung im Juli 1856. Knlworfcn von A. ü. ßurltbardt, Assislenten an der li. k. Ccntral-Anstall. Bcobachtangsort. nmierc Tcm- Tag Temii Miüicrci Lutt- druek. Dunst- druck Nieder- schlag ADmcrkongea. nnos . . . Valona . . Hagusa . . Zara. . . ■ Tricst . . Curzola . . Bologna . • Senilin . . Trient . . Venedig. . Szegcdin . IJdinc. . . Mailand . . .Sondrio . . Ancona . . rrbino . . Butzen . . .Meran. . . Tirnau . . Fiiufkirclien Ofen . . . Debreczin . Pressburg . Gran . . . Ödenburg . Perugia . . Wallendorf Gratz . . . Wien . . . Laibach . . Schüssburg Klagenfurt. Zavalje . . Korneuburg Lienz . . . Brunn. . . Melk . . . Obervellaeb Kzeszow. . Adelsherg . .laslo . . . Leisberg(bei Neusohl . . Krakau . . Czernowifz Leutschau . Ci li) + 20-81 + 20-23 + 20-00 + 19-84 + 19- ÜB + 19-42 + 19 36 + 18-98 + 18-37 + 18-37 -i-18-33 + 18-04 + 17-80 + 17-63 + 17-62 + 17-52 -hl7-42 + 16-88 + 16-54 + 16-37 + 16-30 + 1C-03 + 15-77 + 15-60 + 15-30 + 13-08 + 14-73 + 14-60 + 14-54 + 14-35 + 14-34 + 14--27 + 14-20 + 14-13 + 14-02 + 14-00 + 13-88 + 13-84 + 13-80 + 13-80 + 13-74 + 13-66 + 13-39 + 13-39 + 13-5!) + 13-37 + 13-34 + 13-46 + 13-45 31- 1-e 31-6 31 6 15-6 31-6 26 31-6 31-6 28-6 29-6 31-5 26-6 23-6 23-6 1-6 1-6 25-7 25- 1-6 31-6 23-6 31-6 26-6 24-6 26-6 1-6 30-6 26-6 1-6 26-0 + 28-3 + 30-0 + 23-5 + 24-6 + 24-5 + 24-0 + 26-0 + 25-4 + 24-2 +26-2 + 24-0 + 24-0 + 23-1 + 230 +23-4 + 23-5 + 26-0 + 25-2 + 24-6 + 23-0 + 23-3 + 24-5 + 21-0 + 21-3 + 22-7 + 23-2 + 23-4 + 22-6 + 23-7 + 25-7 + 23-4 +21-0 + 21-5 + 23-2 + 21-4 + 20-4 + 24-5 + 24-9 + 25-2 + 23-3 + 21-9 + 22-2 + 21-6 + 21-1 15- 12-9 12-3 11-3 8-9 10-9 27- 27-4 11-3 10- 27-3 11-3 6-3 9-3 10-3 4-3 10-3 10-3 22-4 22-3 12-3 6-3 12-3 6-3 13-3 4-3 6-3 11-3 12-3 4-2 10- 22-3 l()-'3 3-3 7-3 10-3 12-3 10-9 4-3 23-3 4-3 13-3 3-9 + 13 + 13 + 16 + 16 + 13 + 13 + 14 + 13 + 10 + 9 + 12 + 11 + 14 + 10 + 10 + 10 + 7 + 8 + 9 + 11 + 10 + 10 + 9 + 9 + 9 + 320-55 322-61 320-97 330-28 326-54 322-61 329-33 320-41 321-72 311-76 329-93 327-63 330-30 316-37 328-34 322-97 323-33 329-40 326-96 323-15 12-6 30- 30-0 30-9 30-9 30-3 30-3 30- 30-3 31-C 31-4 13-6 31-9 31-6 31-3 337 36 337-44 339-07 338-18 337-39 336-44 333-48 336-33 334-00 339.61 336-30 334-29 326-93 323-00 329-71 328-66 334-91 333-03 336-39 334-76 334-71 21-9 21-3 21-3 8-9 10-6 21- 31-6 31-9 31-5 30-9 31-3 30-4 30-3 30-9 30-3 31-3 30-3 30-4- 30-9 31-3 30-9 29-9 30-3 30-9 31-6 325-59 323-81 333-26 329-11 323-38 332-84 323-13 324-18 314-80 333-33 330-62 .332-48 319-20 331-46 325-63 326-33 332-32 330 03 328-00 333'"39 33311 334-38 334-64 334-72 329-81 329-81 331-26 328-20 333-48 330-85 31806 323-47 322-79 328-28 328-36 330-89 329-87 327-96 318-87 317-32 323 73 323-31 319-17 323-13 317-12 318-90 308-36 325-84 314-06 324-75 319-74 320-27 326-00 322-13 321-89 5-12 4-96 4-61 5-20 5-02 4-44 5-31 3-45 4-42 ä-23 4-63 4-36 S-07 5-13 ä-16 32' 54 9-00 12-97 44-50 9-24 19-65 27-91 25-68 7-34 33-00 74-35 24-81 60-47 60-34 38-00 14-89 12-60 17-52 42-32 45-46 34-02 4i-16 47-91 31-94 46-85 77-04 45-78 14-74 129-30 45-83 64-46 60-68 22-73 65-96 91-38 15-21 20-06 74-52 16-26 90-70 38-94 N. NW. NW. SO. NW. WNW. O.NW. WNW. NO. 0. W. W. SW. NW. SW. NO. w. NW. NO. NW. N. W. NW. NW. SW. NW. SW. N. W, KW. NW. NW. W. SO. N. W. NW. 0. NW. NW. N. NW. Ami. +24-0, am 6. +27-7, aml3. 330"13, am31.334"34 Am 9. +28-. , Am 4. +-22°6. Ami. +24°4. Am 11. und 31. +24-3. am 12. und 16. 337'13. Am 31. +23°9. Am 1. 23°5. Am 1. das Max. +26-4. am II. und -27. das Min. +21-1 fam 21. 330"03 Nach dem Max. +24-2, Min. +11-6. Am 15. 335"89 (vergl. Fünfkirchen). Max. Therm, an. 15. +25°8, Min. am 8. +10-4. Am 1. +22'7. Am 30. +23-0. Am 2. +22°2. Am 2. hier nur +16°. Die Windrichtung auch aus SQ., NW., SW. sehr wechselnd Ami. +22-5, am 13. 333"'86. Vom 4. bis 16. stieg das Max. nicht über +18°6. Nach dem Max. +24-0, Min. am 6. +8-2. Am 3. +10-3. Am 25. +25°0. Vom 1. bis 25. das Max. der Temj). niclit über 20°4. Mittl. Temp. aus 18*' 2' 10" = 14-44 Max. 25-2. Min. 7-2 Am 23. +23-1, am 20-9 323'-4S. Am 30. 22°1. Miltl. Windrichtung W. Am 8. +22-4, am 25. +20-8. Am 1. +20-3. Am 3. nach dem Max. +-24°3, Min. 3 3. Am 10. Abends +9°2. •Hier wird auch noch um 10'' Vorm. und 6' Ab. heoh. Am 12-3 +7-7. Am 4. Mittags nur + lO'S. Am 23. +22- -2. .\m31-7 +22-0. Nach dem Max. +23°S. Min. am 3. +6 0. Am 31. +21-2. Am 12-3 +8-8. Miniere Maj i,num Mii imum Minierer Maximum Minimum üunst- Nieder- Beobachtnngsort. Tem- Lufl- druck. druck schlag «chMd^r Anmerknngen, per.itur Il.:auiiiur Tag Temp. Tag Temp. Par.Lia. Tag Luftdr. Tag Lutl.lr. rar.Lin. P.r.Li». Wiud Trautenau .... liospoau. ... + 13-36 26-6 _ 16-3 + 7-1 321"'57 323-59 31-9 31-3 325"'64 328-30 20-6 318-'14 322-65 4'-"02 42 32 50 21 NW. Die Temperatur-Beobachtungen beginnen wieder an 13. + 13 29 + 21 '6 2 3 + 4 2 — Am 17. hier +21°0, am 22. +5-8. Kronstadt .... + 13 29 1-5 + 21 3 12 3 + 7 8 315-26 31- 318-10 ii'-'g 311-63 — 54 59 _ Am 19. +20'0. St. Paul + 13 21! 25-6 + 22 6 7 3 + 6 3 321-89 30-3 324-57 8-6 318-40 4-74 67 18 SO. Linz (Fieienberg). + 13 2C si'l + 20 6 10 3 + 8 2 323-07 30-3 325-88 8 6 319-11 4-72 62 79 w. Am 8. +19-0. I'ilsen + 13 19 25-6 + 22 1 3 3 + 5 ö 325-90 30-9 328-83 8-6 321 - S9 — - - w. Am 31. +21-5. Lenibeig .... + 13 12 29-6 + 21 6 2 3 + 7 0 325-97 30-9 329-22 21-3 322-50 4-57 39 88 w. Ami. 16-8. Kahlenberg . . . + 13 04 25-6 + 20 6 6 3 + 7 2 320-44 31-6 325-26 8-9 316-25 — 69 70 w. Nur am 30. u. 31. noch + 19-6. Wüten + 13 Ol 16-6 + 22 5 10 3 + 6 9 314-93 30-3 317-21 8-6 311-68 62 14 NW. Am 31. +21'1. Czaslau + 12 98 25-6 + 23 3 4 3 + 6 7 327-74 30-3 330-91 8-9 323-83 4-11 31 39 SW. Am 31. +21°4. Bormio + 12 96 31-6 + 18 7 11 9 + 4 0 — — — — — 22 64 N.W.S. Am 24. +18-5, am 3. 4. u. 2i. +18-0. PürKlitz + i2 90 25-6 + 20 4 4 3 + 5 6 325-43 30-3 328-65 20-9 321-58 5-02 20 31 W. Am 8-6 321"60, ausser am 23. nie über + 18-0. Schüssl + 12 8S 25-6 + 23 0 4 3 + 6 2 325-25 30-3 328-54 8-9 321-13 4-06 15 30 SW. Am 31. +21-8. Giesten + 12 71 25-6 + 22 2 10 9 + 7 7 322-74 31-3 325-49 8-6 318-75 4-66 93 03 SW.W. Am 31. +20-9. Bodenbach. . . . + 12 68 25-6 + 23 0 4 3 + 4 0 332-49 30-3 336-03 8-9 328-18 — 9 60 NW. Am 31. +22-2. Mauer -112 60 25-5 + 23 3 23 3 + 7 0 — — — — - - — Am 25-6 +24-0, am 6-16 und 23. +6-7. KircbdorffOl.eröilorr.) + 12 60 25-6 + 22 2 4 2 + 5 6 321-07 31-3 323-67 8-3 317-22 4-56 90 56 W. Kaltenletitgeben . + 12 60 23-5 + 21 0 10 9 + 8 5 — — — — — — 33 91 — Am 6-3 +8°7. Kremsniünster . . + 12 SO 26-0 + 20 5 10 9 + 7 5 321-02 30-8 326-26 8-7 318-98 4-38 97 23 w. Nach dem Max. am 25-7 +2i°5, Min. am 4-2 +6°4. || Altbofen .... + 12 48 23-6 + 21 0 3 3 + 6 2 309-04 30-9 311-91 8-9 306-11 4-57 71 10 so. -Sailnitz + 12 40 1-6 + 2i 0 10 3 + 5 6 — — — — — — 115 20 SO. St. Jakob .... + 12 30 23-6 + 18 6 10 9 + 7 0 302-06 30-3 305-20 30-3 299-60 4-46 90 20 so. SW. St. Magdalena . . + 12 27 1-6 + 20 6 2 3 + 7 2 305-98 30-9 308-53 8-9 303-07 4-47 60 83 NO. Am 23. +19-2, am 31. 1 17°6. Kesmark .... + 12 25 26-6 + 22 6 3 9 + 7 4 315-58 31-3 3-16-82 21-3 312-94 — 28 17 N. Am 30. +21-6, am 1. +20-1. Inniehen + 12 04 -S'e + 23 2 10 3 + 4 6 293-43 31-3 296-21 8-9 290-70 3-83 70 95 W. Am l.u. 31. +-19-1. Tröpolacb .... + 12 03 i-6 + 21 8 11 3 + 5 3 315-13 31-3 317-81 8-6 312-07 4-50 100 12 0. Steinbüeliel . . . + 12 Ol 25-6 + 20 0 10 3 + 6 6 — — — — — Leipa + 11 94 23-6 + 22 3 4 3 + 3 0 327-99 30-3 331-02 8-9 323-83 — 12 89 NNW. Am 31. +21 '6. Schcmnitz .... + 11 77 25-6 + 20 2 ,; 1 + 8 0 314-63 31-3 317-30 21-3 311-78 — 25 14 WSW. Am 31. +19-2. Iteicbenau .... + 11 92 1-6 + 19 0 3 + 7 0 314-40 31-3 318-17 8-6 310-92 — 16 19 w. Wcissbriaeli . . . + 11 Ü9 -'s + 20 0 10 9 + 5 8 _ — — . — 92 20 O.SW. Dcutsehbiod . . . + 11 34 25-6 + 21 5 4 3 + 4 1 32150 31-9 324-36 8-9 317-71 4-33 33 64 NW. Am 31. +20-4 St. Jakob fbeiGulk) Gastein (Wildbad) + 11 20 30-C + 17 9 10 9 + 5 8 _ — — — _ — 62 32 NW. + 10 63 23-6 + 19 0 10 ^ + 5 5 300-69 30-6 303-58 8-6 297-19 — 46 46 SO. Am 16. u. 31. +18°0, am 3. u. 4. hier -f 8-3. Piegratlen. . . . + 10 S7 29-6 + 19 5 10 3 + 3 6 — — -_ — — — W. Am 24. +18°. St. Peter . . . + 10 39 S'J + " 0 10 3 + 5 0 292-24 31-3 293-22 8 9 289-17 3-80 64-41 NO. S. Obirl + 10 25 25 'e 5 10 3 + 4 0 _ — _ _ Kais + 10 22 24-0 + 17 0 10 3 + 3 8 — _ — — — N. Ileiligenblut . . . + 10 14 24-6 + 17 6 10 3 + 1 6 289-34 30-3 291-91 8-9 286-31 — 53-05 SW. Alkus + 10 Ol 24-6 + 18 5 10 3 + 0 5 — — — _ — — — NW. SO. Inner-Villgiütlen . + 9 78 24-6 + 19 8 11 3 + 1 9 — _ _ — — — NW. SO. Plan ...... + 9 69 ;;:« + 16 2 10 3 + 2 4 278-77 30-3 281-53 8-9 276-26 — 52-83 — Am 23. +15-4. SIelzing + 9 56 24-6 + 17 0 11 3 + 4 0 _ _ _ — — NO. Unfer-Tilliacb . . + 9 34 1-6 + 17 8 10 3 + 2 9 _ _ _ _ — — ow. Am 24. + 16-6. Kalkstein .... + 8 88 24-6 + 18 0 10 3 + 2 0 _ _ _ _ — — WO. Stilfscrjocll (l.faut.) + 8 17 !!)■" + 14 0 11 3 + 1 0 _ _ — 43-99 — Am 23. u. 31. +12-0. Raggaberg. . . . + 8 16 30-0 + 13 0 10 3 + 1 0 _ — — — — I.usehariberg . . . + 8 12 25-6 + 15 3 10 6- + 1 0 _ _ — — — " bei Scbneefall. Obirlll + 7 Ol 31-6 + 18 5 21 3 0 0 — — _ — — — — St, Maria .... + K 51 30-6 + 12 8 10 3 —1 4 230-21 31-6 233-12 9-3 247-97 — 169-20 w. Ferdinandsbölie. . + 3 51 23-7 + 10 0 10 0 0 0 — — - — Am 24. +11°5. (Beobaehtungszeit 5'' Morg. und 7 Ab.) Vcrlimf der WIttcrong lui Juli 185A. Die Wärme war fast an allen Orten unter dem vieijülirigen Mittel, und die RcgenmcnRo jener vom Juni liemlicli gleich, Gewitter waren vcriiültnissmassig sehr wenig, \md jenes vom 24. auf 33. das am weitesten verbreitete, weleliem in den meisten Stationen das Maxiraum der Wiirmc vorausging. Das Miniraum der Wärme war in den nürdliclien und östlichen Stationen um den 3. mit Reif, in den westlichen Stationen um den 10. mit Schneefiillen im Gebirge. Adelsberg. Gewitter sind angemerkt am 4. von 7'' bis O' 30' Morg., am .l, von 8' 45' Morg. bis 1 1' 30' Morg., dann von 1'' 30' bis 4' Ab,, am R. von 1 1' Morg. Iiis 13'' .10' Ab., dann von 9" Ab. bis 3' Morg., .im 9. von 9' Ab. bis 1' Morg. ; am 10. von 1' 30' bis 3'' mit Hagel. Alkus. Regen am 3. 4. 5. S. 9. tO. 1 1. 17. 18. 20. 31. 35. 29., .am 10. mit Schnee und fast 0°, dabei heftiger Slurnij am 25. Gewiltcr mit Sturm aus NW., am 31. wie an allen Slalionen Ost-Tirols nach Aufbeileruog und Wärmezunahme, tlölienraucb. Altbofen. Gewiller wie in Klagenfurt. An CO na. Am 4. sehr starker Hagel. Dodenbach. liegen am 11. 13. 17. 19, 20. 22. 26., stärkster vom 25. auf 26. (3" 62) mit Gewitter. Bologna. Regen am 5. 7. 19. 26., stärkster am 27. (28"'21), am 21. und 25. stiirmisch, am 1. u. 8. aus S. Bormio. Regen am 4. 8- 17. 18. 25. 26., am 5. stärkster (6'"40) am 10. starker Nordwind, am 17. starker .Südwind. Bolzen. Regen am 1. 3. 5. 8. bis 10. 18. 26. 27. 29., stärkster am 3. 8'36, 10. s'SO, 37. 8'"60, Gewitter am I. um 9» Ab., am 3. um 3' 30', am 5. um 0'' 30' M., dann noch am 8. u. 9. Hagel fiel am 3. und 5., am 3. N^V». Brunn. Regen am 5. 9. bis 14. 18. bis 20. 26. 27., stärkster am 6. (6'89), am 34. und 35. starkes Wetterleuchten, am 8. von 11' Morg. bis 1' 30' Ab. .Sturm a. S., am 21. NW'. Chios. Regen an keinem Tage. Gewitter am 21. um 9' Hl., Sturm v. 14. auf 15. aus N., 30 Tage ganz beiter, vom 0. bis 13. 16. bis 19. 27. 29. u. 30., oft windstill, am 1 1. den g.inzcn Tag. Cilli (Lelsberg). Regen am 1. 2. 3. 5. 9. 10. 13. 14. 17. 21. 28. 29., stärkster vom 35. um 3' 47' Morgens bis 27. 9'' 15 Ab. unauthörlicb mit wechselnder Intensität (32'"51),am 28. Ab. Wetterleuchten im O. und SO., am 39. im S., am 1. 10. 17. äO. 28. Gewitterregen. Curzola. Regen am 10. a"40, am 38. 6"94, am 6. 9. 12. NW.'-»- Czaslau. Regen am 5. 6. 8. 10. 12. 13. 17. 19. 20. bis 22., stärkster .im 26. (o'^OO). Gew.am8.im W., am 20. u. 3 I.W', am34. Welterl. iraS., am 25. imSW., am24. 29. 31. Slcrnschuppenfälle. Czernowitz. Regen am 1. 5. 6. bis 15. 17. bis 21. 23. 27. 28., stärkster am 13. (40'''80), am 13. Sturm aus W. Debreezin. Regen am 6. 7. 9. 11. 14. 15. 30., stärkster am 7. 20'''22. Deutscbbrod. liegen am 1. 0. 7. 9. bis 11. 13. 14. 17. 20. 21. 25. 26. 27. 28., am 8. um 3' .4b. Gewitter im SO., am 17. um 4'' 15' Ab. im W., am 31. um 4'' 15' Ab. imSW.,am 15. ■S''. Fünfkircben. Regen am 1. 3. 5. 8. bis 10. 13. 14. 20. 21. 36. Gewitter am 1. um 2\ am 4. um 4\ am 8. um 9' im S., am 9, 10. 20. 31. Ab. und am 27. um 3' Ab., Wetterleucbteo am 11., am 1. 10. 17. stürmisch aus NW. Gastein. Regen .im 1. 3. 4. 5. 6. 8. bis 11. 13. bis 17. 30. 21. 34. bis 37., stärkster am 27. (7''06), am 10. fiel selbst in Gastein (3051') von 7' bis O' Morg. Schnee in grossen Flocken, am 37. lag Schnee bis 6000', am 6. und 12. bis 6500', am 14. bis 7000'. Gewiller am 4. um 6'' 30' aus NW. bis 7' bei grosser Dunkelheil, am 8. von 10' bis 13'' Ab. heftig, am 24. von 9'" bis 10' Ab. starkes Wetlerleucblen aus NW. und NO., früher um 5'' bis 5' 15' Gussregen und kleiner Hagel, am 25. von 4' bis 4'' 30' Gewitter aus S. Gran. Regen am 5. 6. 7. 9. 10. 19. 20. 21. 22. 29., stärkster am 9. 15'''08. Gewitter am 9. Morg. u. 28. Ab., am 11, NW'. Gralz. Regen am 1. bis 6. 9. 10. 13. bis 15. 18. 19. 21. 23. 2«. bis 30. Gewiller am 1. 5. 2t. 26. 29., Wetterleuchten am 25. Ueber das Gewiller am 25. bal Herr Andreas Rospini fol- gende genaue Aufzeichnung gemacht, um 7** Ab. stieg im nordiistlicben Horizont ein heftiges Gewitter auf, während gleichzeitig ein anderes sich gegen N. entlud, ersleres zog langsam heran und vereinigte sich am 26. um l"" Morgens mit einem aus W. kommenden Gewiller über der Stadt unter heftigen kaum 4 Secund. Zwischenraum ballenden Blitzen, schlug im N. in ein eine halbe Stunde entferntes Stallgebäude, zündete und äscherte es ein. Es soll in seinem weiteren Verlaufe gegen SO., nach einer Stunde unter noch heftigen Blitzen verschwindend, bedeutende Verheerungen ange- richtet biiben. Am 10. Mittags stürmisch aus N'. Gresten. Regen am 5. 6. 9. bis 15. 17. bis 21. 26. bis 29., am 5. I9'^84, am 21. 15"74, am 11. Mitt. fernes Gewitter im S.. am 12. um 6'" Ab. kurz aus NW., am 24. Blitze im W., am 25. um 4*' 30' fernes Gewitter im S., um 7' 45' starker NW*, gleichzeitig stiegen von allen Seiten Gewitterwolken auf (vergl. Gralz), gegen 8' heftige Blitze im S. u. NW. und fernem Donner bis 10' 30', Intervalle zwischen Blitz und Donner 10 bis 15 See., dann Regen die ganze Nacht (in Gratz erst um 1'' Nachts Gewitter) , am 8. um 9' Ab. plötzlicher Sturm aus NW. mit Regenguss, am 30. Juni wurde hier und in dem 3 Stunden entfernten Purgstall um 8' Ab. ein helles blauleuchlendes Meteor von SW. nach NO. horizontal ziehend und dann vertical herabfallend bemerkt. Heiligenblul. Am I.Hagel, am 10. Schnee. Jaslo. Regen am 1. 9. 11. 12. 14. 17. 10. bis 22. 25. 26., am 9. und 20. 4'''38, Gewitter am 37. von ö' bis 8' Ab. u. NW», am 3. um 6' 30' SW*, am 10. und 17. dichte Nebel. Innichen. Regen am 1. 3. 4. 5. 8. 9. 10. 17. 18. 19. 21. 25. bis 30., am 1. I3'''8S, am 10. Vorm. Schnee, am 27. Regen mit etwas Schnee. Gewitter am 3. n.ich 3' und 5' Ab. in der Ferne, ebenso am 3. u. 4. um 4', am 8. Ab. ein Donner, am 10. von 1'" bis 4' ferner Donner, .Morg. Schnee bis zur Cullur, Abends wieder weggelhaut bis zur Waldrcgion, am 16. um 4' Ab. Gew., am 17. um 6'' in der Ferne, ebenso am 24. nach 2' und 9' Ab., am 35. vnn 1' bis 3' stark, am 9. SO*. Inner-Villgralten. Regen am 3. bis 5. 7. bis 10. 13. bis 15. 17. 18. 20. 21. 24. bis 29., am 10. Schnee bis 4000' am 27. bis 5500'. Gewitter am 2. 3, mit wenig H.igel und W^ am 4. mit W*, dann am 8. 9. 25., am 24. lililze, am 10. W'— 5, am 30. und 31. Höhenrauch, am 6. 23°'02, am 20. 13'''04. Kahle nberg. Regen am 5. 6. 9. 10. bis 14. 18. 30. 21. 26. 37. 38., am 10. mit Eis, am 12. von 3' bis 4'' Gewitter gegen S. und starker Gussregen, am 24. und 25. Ah. Blitze im W. und S\V„ am 37. Ab. hier kein Gewitter (vergl. Wien), am 8. nach lo' Ab. sehr fernes Gewiller im S., vom 5. auf 6. stürmisch aus W., der Schneeberg war sichtbar .im 3. 4. 13. 21. 23. Kalks lein. Regen am 3. *. 5. 7. 8. 13. 14. 15. 17. 18. 20. 31. 24. bis 29., am 10. um 6' Morg. Schnee in grossen Flocken, der um 9' wieder weglbaule. Gewitter am 3. 4. 34., säramt- lich schwach, am 25. hier kein Gewitter, sondern nur \V*. Kais. Regen am 2. 4. 5. 8. 9. 10. 17. 18. 21. 25. 26. 27, 28. Schnee am 9..Abends bis -zu den letlten Feldern, d. i. bis 4500' herab, so dass er den Bergbewohnern die Bohnen auf dem Lande abdrückte, Gewitter am 2. 4. mit heftigem Regen. Kallenleulgeben. Regen vom 5. auf 6. 8. 13. 18. 25. u. 27„ stärkster am 26. (14'''a7), Gewitter wie in Wien. Kesmark. Regen am 6. 9. 1 1. 14. 19. 20. 22. 33., am 11. is'^eo, in den Karpathen lag am 12. der Schnee bis 6000'. Kirchdorf. Regen am 4. 5. 6. 8. bis 15. 17. bis 31. 35. bis 29. Gewitter am 8. um 7'" 50' Ab. mit Sturm aus W., am 11. um ä' Ab. fernes Gewitter von SW. nach SO. ziehend und W", am 12. Morgens Schnee auf den Hochalpen bis in die Region der Alpenbütten (etwa 5000'), am 10, Ab. Wetterleuchten im W. , am 24. von 10' bis 12' im SW., am 25. um 5' fernes Gewitter von S. nach SO.iind O.. von 6' 50' bis 8'' 50' n.-ilies aus W. in Drehung nach ONO. hei gleicher Windesdrcliung. am 20. nogenRÜssc und W^. am 1. starke Morgenrülhe, am 2. S. «. Wasscrz.iehcii der Sonne. am 4. Morgens grosser Sonnenhof im Sclieilelpunkte, mit einem Liclitstreifon als Tangente. Klagenfurt. Gewitter am 1. 2. 4. 5. 8. 10. ir. 30. 26., am 10. Schnee bis 5000', am 27. bis 5600', am 10. und ir. leichter, am 20. starker Hagel, die Körner wogen 22-7 Gramme. KorneiiburK. Hegen am 5. 6. 7. 9. 10. 11. 12. 14. 15. 19. 20. 21. 22. 27. 28., stärkster am 6. 17''54, Gewitter wie in Wien. Krakau. liegen am 0. 11. 12. 14. 19. 20. 22. 27., stärkster am 9. .5"l2, Dlit/.e am 26. Ab., stürmisch am 3. ». 11. 12. 14. 17. 19. bis 22., Sonnenhof an einem Tage. Kremsraünster. liegen am 5. 8. bis 10. 12. 13. 14. 18. 19. 20. 25. his 28., stärkster am 20. 2r''50, am 8. Schnee im Hochgebirge, ebenso am 10., der am 20. wieder weglhaute, am 20. und 21. stieg das Kremsllüsschcn 5' über den Nullpunkt, Gewitter: am 2. um 10' im SO., am 4. im WSW. u. Vf., Blitze .im 12. Ab. im W., am 16. um 8'' Ab. ebenso, aber schwächer, am 24. his Mitternacht im SW. zulel/.l im S. in Zwischenräumen von 3 bis 5", die Gewitterwolken (Cumuli) ragten bis 10° am Horizonte herauf. Am 25. Gewitter aus W., welches durch das Zenith de.>i Ortes zieht, ein nütz schlug 150 Kl. nordwestlich vom Observatorium in eine hohe Pappel; Dauer bis 7'' 30', im 0. verschwindend, später zog ein zweites Gewitter nördlich, ein drittes südlich vorüber. Ende um O""; am 1. und 13. schöne flinrgenröthe und am 27. Höhennebel und kühl, vom 29. bis 31. ganz heiter. Kronstadt, liegen vom 1. auf 2. 3. 4. 5. auf 0. 7. 10. 1 1. 12. 13. 1 5. 16. 17. 19. 20. 22. 29., am 11. lo"63, am 6. 10"09, am 13. Schnee im Gebirge (hier also später als in den süd- westlichen Alpen. Gewitter am 1. um 4'' Ab. aus NW., um 9'' Wellerleuchlen, am 5. um 8'' 30' Gewitter aus S., am 9. um 5'' Ab. aus SW., um 9'' Wetterleuchten, am 10. um 1 1' M. und 5'' Ab., bei letzterem wurden die Felder 2 Stunden vor Kronstadt vom Hagel gänzlieh verwüstet; am 11. um 7' heftiges Gewitter aus W., Nachts, so wie am 12. Vor- und Nachmittags grosser Sturm aus NW., am 19. um 11'' M. aus W., am 27. um O'' Ab. Wetterleuchten im W., am 5. 17. 19. IWorg. dichte Nebel. Laibach. Itcgen am 1. 2. 3. 5. 8. 9. 10. 14. 15. 18. 19. 20. 21. 25. 26. 27. 28. 29., am B. 16'^83, am 27. IS'SS. Gewitter am 1. von 7' 19' bis 45', am 5. von 1' 25' bis 3'' 50', am ». von 11'' 30' bis 1'' 25', am 13. von 5'' 50' bis O'' 50', am 30. von 3' 10' bis 4' 15' gegen NW., dann am 20. von 5'' 30' bis 6'' 35', am 21. von 1'' 30' his 6'' Morg. , am 25. von 4'' 40' bis 5' 13'. dann von 5'' 25' bis 5'' 40'. am 26. von 3'' 20' bis 6'' Morgens. I,eipa. Hegen am 8. 10. 12. 13. 19. 20. 25. 26. 28., am 25. 5'78, am 35. starke Gewitter im SW. heutschau. Regen am 9. 11. 15. 17. 18. 19. 20. 31. 32., am 11. 15"53, Gewitter am 17. um 6'' Ah., Sturm am 12. aus .NW. I.ienz. liegen am 2. 3. 4. 5. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 25. bis 27., am 37. 14"64, am 10. Schnee bis 4200', am 27. bis 6500'. Gewitter am 3. um l'' aus NW. schwach, am 4. um e' Ab. aus W.. am 8. Ab. Blitze im N. u. NW., am 24. um 4'' sehwach im N., Ab. Wetterleuchten im N. u. NO., am 25. von 1' 30' bis 2'' 30' schwaches Gewitter und von 8' bis 10' Sturm aus NW., am 1. um l' Gewitiersturm, am 10. Sturm im Hochgebirge. Alpenglühen i\m 19. 22. 23. 30., Morgenroth am 12. 20. 31., Abendroth am 8. 29. 30. 31., Höhenrauch am 31., Mondhof am 13. Herr Keil bemerkt über die Witterung in Ost-Tirol; den 24. 25. 30. und 31. Juli ausgenommen, -war es im ganzen Monate unfreundlich kalt und feucht, und die Gegend oft in Nebel gehüllt, wie man es nur im Herbste zu sehen gewohnt ist. Schnee war auch in der Nähe und der Reif wurde am 11. und 13. nur durch den Wind verhindert sich zu bilden, wie Herr Stein er aus Unler-TiUiach bemerkt. Stürmisches Kindriugen des kalten NO. Windes brachte besonders vom S. bis 10. bedeutende Wetterstürze, Schneefälle bis zu 4200', also zur obersten Gränze der Cultur; das Thermometer sank in Alkus fast auf 0°, geheizte Zimmer wurden in den höher gelegenen Stationen ein Redürfniss. Auch der Wettersturz vom 25. zum 27. nach einem Gewitter bot ähnliche Erscheinungen in geringerem Grade. Erst iti den letzten Tagen trat hier so wie überhaupt in den .\lpen Wärme ein, ebenso der die llundstage bezeichnende llöheu- oder Soramerraucb, und die Feldfrüchte standen trotz dieser Ungunst des Wetters schön. Linz. Rogen .im 5. 0. 9. bis 15. 18. bis 21. 26. his 29., am 5. 9^80, am 25. n''00. Gewitter am 13. um 5'' 10' Ab. schnell aus W. vorüberziehend, am 13. um 10' 30' M. aus SW. mit Platz- regen (r''50 in 10'), stärkere IGntladung des Gewitters im O.SO., nach dem Gewitter rasche Verdunstung (Dächer dampfen) und Drehung des Windes von SW. nach W, , am 16. um 9' Ab. Ulitze im SW., am 24. lief im SSW., am 25. um 6' 30' im OSO. und SW., Drehung des Windes von O. nach SW. und \V., von 8' bis 9'' Ulitze ringsum. Am 1. 11. 17. u. 25. Wasserziehen der Sonne, am 3. 22. 23. Ahcndrolb, am 15. Snnnenhof, am 23. u. 25. Sichtbarkeit der fernen Alpen, am 24. Morgenrolh, am 30. reiclilicher Thau, später dichter Nebel, dann heiter u. steigende Wärme. Luscharibcrg. Herr Cooperator Sum per bemerkt, dass in diesem Jahre hier die Gewitter sehr häutig, aber ohne Hagel waren. Am 3. traf der Dlitz zweimal den Blitzableiter der Kirche und fünfmal einen auf einem Hügel aufgestellten Abieiter, am 9. um 3' Nachmittags traf ein starker Blitz letzteren, machte dessen Spitze stumpf, und schmolz die kupferne Schiene von der eisernen Stange. Die Leilungsschiene war 2' tief und 24' lang unter der Erde fortgeführt, als aber der Blit-z das Ende dieser Schiene erreicht hatte, fuhr er nach allen Richtungen (wie das verbrannte Gras andeutete) aus einander, und ein Strahl bohrte zwei grosse Löcher in die Kirchenmaucr , in der Kirche selbst beschädigte er nur den Marmoraltar. An gleichem Tage wurden auf einer Alpe ober Mailborgelb 96 Schafe getödtet. St. Jakob bei Gurk. Herr Pfarrer Kaiser bemerkt über die häufigen Gewitter im Juli: am 10. traf ein Blitz zündend die nordöstliche Seite des Schlosses zu Sti-assburg, äscherte Dach, Thürme und einige Zimmer ein, und nur der heftige Regen hinderte ein weiteres Umsichgreifen des Brandes. St. Magdalena. Regen am 4. 5. 6. 8. 9. 10. 15. 19. 21. 28. 27. 29., am 9. 13'''l0, am 2T.'l2"'40. Viele und heftige Gewitter am 5. und 8.. mit Hagel am 21. u. 26. Wetterleuchten am 9. 14. 21. 23. 25. 28., am 8. von 2' Ab. bis 9. Nachts andauernd. Nebel am 5. 15. 19. 20. St. Maria. Regen vom 1. his 5.. am 2. und 3. mit Hagel, am 8. dann vom 14. his 22., am 18. mit Schnee, am 20. mit Hagel, ferner am 25. mit Hagel, dann am 28., eigentliche Schneefälle waren am 9. 10. 1 1. 28. 29., am 5. 12'''92, am 10. 22''g4 Schnee. Gewilter am 3. an drei Orten, am 4. um 7'' 30' Ah. mit in 10 Min. 2'" grossen Niederschlag, am 8. um 6' Ab., am 9. um 4' Ab. bei dichtem Schneefalle, aufweichen iVachts die Temperatur auf — 4'^6 fiel, der Schneefall reichte bis 1850 Metr. üb. d. H., am 24. von 5' 30' Gewitter aus N., wo schon um 2' Ab. Donner hörbar war, es liel grosser Ilagel, dann Regen und Regenbogen, auf dem Berge gegen Westen (S — 9000') Schnee, am 28. und 39. um 6'' Ab. ebenfalls Gewitter, am 24. Thau uiul liauchnebel, vom 16. bis .TO. war die Wärme um 2' Mittags täglich auf +8° bis +12°, am 30. 4-12°S, am 31. aber schon 4-7°4, während an diesem Tage hei Aufheiterung in der Tiefe die Wärme noch zunahm. M ilk. Regen am 6. 7. 9. 10. 11. 12. 14. 17. his 21. 26. bis 29., vom 5. auf 6. 22"41, Blitze am 8. im NW., am 15. und 25. im W., Nebel am 6. 13. 23. 29. 30. 31., am 8. Ab. NW'. Meran. Regen am 3. 4. 5. 8. ». 10. 17. 18. 25. 27. 29., am 3. 6"l3, am 6. 3°'2, Gewitter am 4. um 4', am 25. um 9' Morg., am 11. Schnee bis auf die Alpenweideplätze. Neusohl. Regen am 7. (7'^'68), am 10. und 14. Od erb erg. Regen am 5. 11. 19. auf 20. Oedenburg. Regen am 1. 5. 6. 8. 9. 10. 12. 13. 14. 18. 20. 26. 27. 28. 29. Ofen. Regen am 4. 5. 9. 10. 20. 21. 37. 30., am 6. 5'"50. Pilsen. Regen am 5. 7. 8. 10. 12. 13. 25. 28. 28. Gewitter am 25. um 6' Ab. im O., dann im N. u. W. Plan. Regen am 2. 3. 4. 5. 6. 8. 9. 10. 13. 15. 17. 18. 21. 25. 37. 39., am 9. 8"01, am 17. 7"47, Schnee am 10., Gewitter am 23. um lo' Morg. (S. Meran), am 10. NW". Prag. Gewitter am 25. um 7' aus SW.. am 4. Morg. in der Umgebung Reif. Nebel am 4. 15. 24. 30. und 31. Morgens. Pressburg. Regen am 5. 0. 9. 10. 12. 13. 14. IS. 20. 31. 30. 27. 29., am 6. 12'''60. Gewitter am 29. um 2' im O., um 4'' näher mit Regen, am 28. Ab. Wetterleuchten im S. Stürme am 6. Morg. W'-». am 8. und 10 S'. vom 20. auf 27. Nachts aus W., am 27. farbiger Sonnenhof. PQrglitz. Regen am 1. 6. 8. 9. 10. 12. 14. 17. 21. 36. 29., am 25. 8°'79. Gewitter am 35. von 4' 30' bis 5' 15', vom 3. auf 4. Reif, wobei das Karloffelkraul erfror. + 20 his |a?". Hin !>. um 0' no' hi» ll' Ab. tllil-/. lUjTusn. lloRon nur um 28. ((> 0) iinil iim ä(l. (n 0). l)ii> Tompi-nilnr an,sspr am tl. )?. und l'i. lägllrh um 2' AI,, i .-im 37. Ah. .-ins II. u. ^^V. lU'ichcnau. llrgcn am 5. fl. 8. 10. 11. 14. IS. 20. 27. 2S.. am 1.1. i"'03. GewilU-r am S. um 0' Ali. aus .SW, his SO. mit Sturm, am II. nm II' Mure, von N., am 2.5. von 2' in' vnn .S. nach O., um 8' 30' von S. nach NW. mit slarliem llogcn, am 24. starnes Wetlcrlonchlen im W., am .1. slarkor Heil', am 4. scluvachpi-. Uosenau. liegen am 6. 9. 13. 1». 20. 2.1., am 19. I4''37, am 20. um 7'' AI), starker Wind aus SW. naesiow. Regen am 0. II. 14. 20. 21., am 20. 4"l3. Oewillcsram 27. um S^ 4.-1' Ah. aus NW. ohne Regen. Schässburg. Regen am 2. r<. 9. his 13. 15. 1«. 20. 21. 2.1. 31., am II. ll"',12. Ciewiller am 1. von 4' bis i' Ah. au» ^0. n. O.. um 5. in der Nacht. cl>cnBO am 10. u. L'i.. am 30. von .i' bis S' im SO., am 27. Ah. Blitie im SW., vom 11. auf 12. Sturm aus NW'". Schemniti. Regen am fl. 9, II. 20., am ». is'ofl. am 27, und 29. NaclimittaRs, am ». Morg. Gewitter, am II. u. 12. stürmisch aus W. Schössl. Regen am 7. 8. 10, 12. 17. 20. 25. I10"ti7). Gewitter am 25. von 6'' 4.')' his 10' mit schälllichem Ilagel. am 17. um 2' 30' Morg. kurz, aus NW., vom .1. auf 4. Reif im Gebirge, der das Kartoffelkraut und die jungen Fiehtensprussen versengte (in Schüssl waren um 5' Morg. +5'o). Scmlin. Regen am 5. 11. 21, Gewitter am I, 8, 9. 10. 19. 38., am 30. sehr nahe. Sondrio. Regen am 4. 5. 8. 9. 15. 16. 25. 31. Gewitter am 2. um O' 30' Ah. Hagel durch 3 Minuten, am 8. von 7' bis 8' Ali. sehr stark, am 17. um 8' Ab., um 25. um 8' 20' Jlnig.. am 3 I . um 1 1' 2l>' Ab.; am 10. stürmisch. Slilfscrjoch (1. Cant.), Regen am 1. 3. 4. 5. 8. 17. 18. 24. 25. 26. 28., .im 25. 7'^45, am 17, Sturm. S-iegedin, Regen am 3. 4, 5. fl. 9. 10, 21. am 10. T'SO. am 21. r'64. Gewitter am ö. mit Sturm aus SW. wann'! Tirnan. Regen am 6. 7. 11. 14 21. 30., am 7. 7"-'48, Gewitter am 8. Ab. Reife waren vom 3. his 4. im nördlichen Theile des Cnmitates den Feldfrüchten schädlich. Herr Dr. Kri isch. k. k. romitats-Physiciis, welcher in seinen monatlicben Einsendungen auch jedesmal eine Darstellung der herrschenden Krankheiten beifügt, schreibt über ein Meteor am 1. Juli um 8' 19', welches gegen KW, in fast senkrechter Richtung alles erleuchtend, scheinbar im nächsten Umkreise der Stadt mit zischendem Geräusche zur Erde fiel. Trauten au. Regen am I. 9, bis 14, 20, u. 21.. am 9. u. 20. b'^80, Gewitter am 9. , am 1. illorg. starker Frost (auf der Schneekoppe — 4°4) , am 3. um 3' Morg in Trautenau Frost, Kartoffeln und Georginen erfroren, am 7. und 8. viel Schnee auf der Schneekoppc, der his M,-irschendorf ( + 1776') herabreichte, am 8. -iWischen 4' und 5' Morg. fielen sogar in Trautenau (1282 I'. F, Seehöhe) Schneeflocken. ' Tricnl. Regen am 1. 4. 5. 8. 6. 10. 16. 17. 18. 25. Gew. .im 1„ vom 2. auf 3, 4. 8. 16. 25. Stürme: besondersam 1. von 3' 30' his 4' 15' Ab. aus NNW. mit Giissregen, der die Strassen unwegsam machte, es fiel auch Hagel, der aber keinen grossen Schaden anrichtete, am 8, aus SO,, am 10, aus N,, am ^7, aus NO. Triesl. Regen am 2., vom 3. auf 4. 8. 9. 21. 26. 27. Gewitter am 2. um 4' 30' .Morg., am 8. um 0' 30' Ab., am 21. um 7' 15' u. 7' 20' Morg., am 20. Rlitje aus N.NW. Udine. Regen vom 2. bis .5. 8. 9. 10. 18. 20. Gewitter am 2. l' bis 2' 30' Morg., am 3. von 3' bis 5', am 4. von 2' bis 4', am 5, um 12' Mitl., am 8. bis ll' Ab., am 10, von 12' bis 1'. Untcrtilliach. Regen am 2. 3. 4.8. 9. 10, 17. 18, 25. 26, 27, 28. 29. Gewitter am 2, 3. 4. 8. 9. 25., am 34, Wetterleuchten, am 10. u. 25. W», am 10. Schnee bis 4600'. am 17, bis 55€0', am 11. geheizte Zimmer. Urbino. Am 4. Juli brach in der Nacht ein Orkan aus WSW. los, der von einem furchtharcu llagelschlag begleitet war, drei Stücke wogen zwei römische Pfunde (=1-21 Wiener Pfd.). Die Hagelkörner hatten die Form einer in zwei Hälften gespaltenen Kngel. die concentrisch mit einer durchsichtigen und schneeigen Hülle umgeben war. Mehrere Landleute wurden schwer beschädigt. Valnna. Regen am 28. 30. 31., am 28. 10''78, am 31. lo'"99, die Temp. war um 2' Mitt. täglich über +20°, das mittlere Maximum dieser Stunde war +23°0, am 4, um 0' Ab. +27°0. Venedig. Regen am 2. 3. 4. 5. 6. 8. 9. 18. 19. 21. 26. 37., am 8. 8'''64. Gewitter am 4. um 6' 30' Ab. im SW., um lO' Ab, im N., am 2. um 8'' 30', am 5. um 6' 15' gegen SW., am 4. um 10' Ab. gegen N., am 8. um 3' 30' Ab, gegen NW, mit Sturm aus W., am B. um 2' 30' mit Hagel durch 6 Minuten, Ab. Blitze gegen NO., am 20. aus NO., am 25. aus SW. , am 26. aus NO., In der Nacht vom 25. auf 26. und am 37. Morg. Gewitter. Wallondorf. Regen am I. 4. 0, 7. 9. 10. bis 21. 23. grösstentheils schwach, nur am 5. 10"03 und am 10. lo''8l. Gewitter: am 5. Blitze im SW., am 8. ferne, Abends im SW. . am in. Ab. und am 29. 30. 31. in der Ferne, am 10. schädlicher Hagel von 7' bis 7' 30' Ah., vom 6. bis 12. auch hier im Gebirge Schnee his Rodna. wo viel Vieh auf der Weide zu Grunde ging. Wien. Regen am 5. 6. 7. 9. 10. 11. 12. 13. 1.5. 18. bis 21. 26. 27. 28., am 7. I4°'48, zugleich die grössle Regenmenge in 24 Stunden seil 6. September 1855 , der Wienfiuss stieg nm 4'. Gewitter am 8. im W., am 24. und 25. Wetterleuchten. Wüten. Regen am 4. 5. 8. bis II. 14. 15. 17. 18. 20. 21. 24. his 37.. am 28. 11 "'34. Gewitter am 24. von 6' Ah. mit Sturm aus N., um 9' Abends Blitze im S.. .am 35. um 12' Mittags im S. (kleinstes Intervall 9 See), um 8' Ab. stark im S.. am 10. Schnee im Gebirge bis 3000' über die ThalBohle. y.ara. Regen am 8. 9. 10. 27. 28., am 27. 3''52, die Wärme ausser am 11. 20. 21. um 3' täglich über +20°, das mittlere Maximum dieser Stunde war +21°8. Äavalje. Regen am 3. 4. 0, 9. 10. U. IS. 21. 26. bis 31., am 21. I4'''l7, am 2li. 13'''45, am 27. 14'''63, am 1. u. 24. Ah. Wetterleuchten, IVebel am 2. 3. 4. 32. 27. 28. 29. 30. Magnetische Störung am 21. Stürongcn des liOftilrDckcs am S., der Temperatur am 3. 10. u. 23.. des Danstdrnckes am 3. u. 2fi. Naclitras: znin Hlonate Jniii. Mittlere Beobachtongsort. '''"""- ' peratur 1 ll,:anmiir Maximum Minimum Mittlerer Luft- druck. l'iii-.Lin. Maximum Minimum Dunst- Nieder- Ilerr- Tag Temp. Tag j Temp. Tag Luftdr. Tag Luftdr. P.nr.I,i,i. . i "■'°'' 1 - o 11 Heran [ ^10-33 Admnnt. , . 1+13-44 Markt Au.«ee . +12-80 All-Aiissee . . +10-8Ö 30-6 +24-4 j'S +21-4 3-6 +23-6 S-6 +23-2 19-3 S-3 22-9 + !)°6 h 7-0 + 4-2 + 4-4 328"'0n 312-62 312-18 302 45 12-3 8-3 8-3 8-3 328"14 314-73 31,S-17 30.T-10 6-fi fi-6 18-6 18- 322"'88! — 308-63 — 308-82 4 2S 299-19 4-21 1 32-44 54-34 46-84 163-, '52 WNW. Am 11. +23-8 (am 93 328'^'07, s. Bolzen). NW. Am 26. +20°0. WO. Arn 28. +21-4. OW. Am 28. +19'6. Mei-au. Juni. Hegen am 7. 11. 13. 14. 18. 31. 38. 30., Hin 18. 143*, GeiviUor: um 11. a. 14. Ab. (Gcvvilteii-egcii), am 38. um 7' Ab., am 30. sebr heilig, am 10, waien die Beigspil/.cn Irisch beschneit, am 31. noch tiefer. Admont. Juni. Regen am 5. 7. 8. 13. bis 14. 33. bis 30., ain 33. ir''83. Gewiller: am 3. um 8'' Ab. gegen .NW. u. W. mit Sturm aus NW., am 4. um 3' Ab. im S\V., am 8. um 3'- im NW., um S*" 30' ein Orkan aus .NW., der eine 3' im Durchmesser haltende Kiche an einem Abhänge entwurzelte, am 11. im N. und SVV., um 11^ Morg., und von 2'' bis ö'' Ab. im .SO., am 13. um 6'' Ab. im NW., am 13. um 3' im iNO., am 16. um 3' im SW., Sturm war noch am 20. um 9' aus .NW., am 8. fiel in den Bergen Schnee bis 1800', vom 33. bis 39. fast immer Regen, Schnee bis 2000'. Aussee (Markt). Juni. Regen vom 3. bis 6. 8. 10. 12. 18. 21. 23. 24. 26. 29., am 6. lo'''97, am 34. ir"91. Gewitter: am 11. um 2\ am 12. Ab., am 13. um 6' Ab., am 1.5. Ab. Weller- leuchten, am 31. Sturm aus NW., Hagel am 3. 4. 5. 6. Mondböle am 10. und 17., am 7. Schnee auf den Bergen, am 13. aulTallend süsslicher Geruch der Lull. Alt- Aussee. Juni. Regen am 3. 4. «. bis 0. I 1 . bis 14. 16. 18. 19. 21. bis 27. 29., vom 25. auf 36. 3.'i''07, vom 6. auf 7. 18"l2. Gewitter: am 3. von 7» bis 8' Ab. mit Hagel aus N., am 5. Ab., am 29. zwischen 9' und lo' »lorg. aus SO., von 8' bis 9' Ab. aus SC, um 10' 30' aus NW. Blitze, am 29. um 1' 45' Morg. Uonner, am 19. von e' bis 7' Ab. Sturm aus W., am 23. Schnee im Gebirge. Veränderungen. In Obervellach setzt Herr J. Reiche! die Deobachlungen über die Temperatur, Regenmenge und Windrichtunc; fort, Herr R. Kamptner wird die Beobach- tungen in Saehsenburg (1571' Seehöhe) fortsetzen. In SIelzing (4463' Seehöhe) begann Herr Paul Leopold zu beobachten. Herr David Corbetta sendet seit Juli 1856 auch Tcmper.itui-Bcobaehlungen von dem höchsten Punkte der Strasse über das Stilfserjocli, der Ferdinandshöhe, ein. Die Seehöhe dieses Punktes ist nach der bei Erbauung der Strasse ausgeführten Nivellirung 8663 Par. Fuss, somit gegenwärtig der böcbsigelegene Platz in Kuropa, wo Beobuelitnngen in fortlanfeniler Reihe gemacht werden. Berichtigung. In der Übersicht für Mai soll nach Alt-Aussee -i-8°5a der Name Saifnitz, statt Liischariberg -i-8°50 mittlere Temperatur, stehen. ftang der Wärme uad des Luftdruckes Im Juli iViü. Die piinctirtoii Linien stellen die Wärme, die ausgezogenen ii»eliaU('s der Lul'l im Juli l»r>6. Die punktirlfii Linien stellen die Fi'ilrlili. ■>/ 1 1 i 1 *. / 1 1 1 N-- 1 1 1/ / / \ / ; 1 '■ / i V / \ 1 Y '■, / / N, /■•. u ■ \l \.' v * / 1^ *S, / m •■T / H S ^ "«> \ / \ '■■■■ ■ K 1 1/ \ ' 1 's / \ 1 1 - 1 \ ;• s. 9 1 .■| \ Sj ■ 1 ■ / V Y / ■\ s - >l / \ \ / "^ / ■^v _^ / \ / ,•■ ■. f - r-. N 1 / ' s ^ ;>' / \ / \ / S. 7 , ■. 1 •• '■■h •■!■•, /k •■, V /\ ^ ~\ /i\. "^J— / s ,/ \ / s\ / \ V -^ \^ \ / '-^ r s «_ / s y s T" . _-• /_, \ / ■•* 1 f *. 9 - •f ■\ 1 ■^Z \ : r \ / s / "~ 1, '/ < i \v • A j. 1 \ ■J s y s k / \ - 1 '' l/~ \ \ /'■■■ ylyi •. 1; ■\ }■ "> s -1 '■' \ \ / ÄK / s / • '. \ V- 1V" } \ :' M Y \ ■• "•.. .\/l 1 1 r. / 1 ; i i 1 / ■^M ■ ,> :' ■•. H 1 / \ / '■■\\ / •/ ^ ( s. / ■v 1 / \ / •• \ / \ / \ V^ ■/ •1 ^ \ — 1 vT J •. \ \ •. \ / s / \ (^ ■ /f / / , \ v - i ; i y'i / 1 ./ \ ,.' '• ^ 1 < r< ^, . / s- ; /: \ / 7> 'r' ; f— t ' { s/ — s ' ; rr:- ;•■ \ / V. \ / f ■ : ■ - 3. r j ' j /} \, .•• \ .' / s / \ / \ y •■;s, ■;/ '! '■' \ y \ V f \ < - \ /. \ >>, / ■ — t— \ _ ■/ Nj '■■ •s r- \ — 1 1 _1 1 fent K. >K IT Bu xk haj dt li - ,) 1- I , ' ■"' am 9 ame. SSff. amil 5*89 am 26 5"35 am 6 ms arnZO. am 5 amW ajnZO. SitzuBfsb. d. k. Aka.Ld.W. math. «aturw. flJiXIlBd. 2 Heft W56. Phäiiologisehe Übersichten von Osterreich im Juli 1856. Von dem conespondirenden Mitjjlicde K. Fritsch, Adjunclen der k. k. Central-Anstalt. I. Pflanzen-Kalender. s sind nach der mittleren Temperatur des nionates geordnet, die Zeiten gelten für die ersten Bliithe = Umgebung von Wien Schemn ! .„ , WciB!- bot. . . ,. ^ . „^ briach Garten ") Die ersten Blüthen entfallen : Ofen Press- burg bol. Galle» Rodauii Praler Lnacr- licrg Prag llcrniann- slndl llrünn Molk Lienz NfU- sobl Lins Freinberg Ltüiberg Willen Kremt- Mittlere Temperatur + I5?S + 15?3 + 14?3 + I49I + I4?l + 13?» + I3?s + 1398 + 13?0 + 1392 + 13?l + l39o + 1295 + 1294 + 1196 Alisma Plantage . . 25/0 27/li + 31/7 + 29/0 + 20/6 11/7 - 17/7 + SW 19/0 22/6 Althaca elTicinalis +N 12/7 + 25/' 5/7 25/7 Aadropogon Iseliaemum + 30/7 + 20/' + 31/7 15/' Antliericum ramosum . + 13/' + i'/o 3/7 -N 30/7 Artemisia Tuigaris . + '/s — N 30/7 + 29/' + 7/S +N 12/S + 20/7 22/7 +0 12/8 +SW 1/8 Ballota Digra . . ■ +N 1/7 + 13/' + 17/6 +SW 18/0 + 18/7 23/6 Campanula Traeheliom +N 3/7 + 29/0 — 16/7 + SW 14/7 27/6 Carlina inigaris . . + S 7/8 + 2/8 + 29/' +s 15/8 Cealaurea Jacea . . +N 13/7 + 3/6 + 26/6 + 24/0 3/5? + SW 30/5 2/6 + 5/6 Cirsium laaeeolatum . ± 27/7 + 13/7 ± '/' + 1/8 + SW 13/8 Dipsacus sylTestris +N 11/7 + 19/7 + 10/' + SW 8/7 25/7 31/7 Ecliinops sphaerocephalii + 8/7 + 18/7 + SW 4/8 9/8 Epilobinm birsiitnm . ± V + 21/0 + SW 1/7 Erigeron eaaailease . 13/7 ±1 in + 19/7 + 30/0 + 31/7 30/6 13/' + 3/8 28/7 Erjagiam plaaam . . + 24/6 + 30/6 + SW 28/C eampestre SWll/6? + 9/' + 19/7 12/8 Eapaloriam e.aaabinum +N 26/0 + lS/7 ± 1/8 + SW 1/8 25/7 Hamuln. Lupelos . . — 28/7 + 2/7 ± 31/' + 12/5 2/8 3/8 31/7 2/S Lappa major . . . +N 17/7 + 15/7 + 23/' 16/7 Lioaria nilgaris . . +N 21/7 + 31/5 + 20/0 + 7/7 '/o 18/0 20/6 + '/' +N 14/0 7/6 23/6 Meliesa officinalis . . +N 1/7 + 15/7 + SW 21/7 Pastioaca satiTa . . + '/' +K 1/7 + 30/0 + 30/6 18/6 + 12/7 16/7 + 7/6 Phytolaeca decaadra + 13/' + SW 2/7 SalTia glutinosa . . +N 27/7 + 29/7 +N0 5/7 + SW 3/8 21/7 16/7 Sapooaria officinalis + 0 8/7 +N 12/7 + 15/6 + 20/6 12/0 ± 3/7 + S/7 + SW 22/7 16/7 3/8 1 /8 Senecio Jncobaea . . + i6/6 + 16/6 +W9;e 18/6 8/6 25/7 Serralola lioeloria . + 24/' + 17/7 + SW 4/S Solanum Doleamara . +N 20/7 + 31/5 + 11/6 10/6 31/5 24/5 - 3/7 20/6 + SW 23/5 4/6 5/6 31/3 Tauaeelum vulgare + 31/7 +N 18/7 + 18/7 + 16/' + SW 21/7 Thalietnim flavum + 30/6 - 17/7 + SW 18/0 30/5 ") Im botanischen Garten zu Sclieninitz werden blos Bäume und Sträueher cultivirt. In dem bnichweise angeschriebenen Datum bedeutet der Zähler den Tag, der Nenner den Monat. Das Zeichen + bedeutet, dass die Pflanze an heiteren Tagen den grössten Theil des Tages hindurch von der Sonne beschienen wird, — iiingegcn, dass sie seihst Witleinng mehr beschattet als besonnt ist. Die Buchstaben S., N. u. s. w. zeigen die Weltgegenden an, gegen welche die Abdachung des Standortes der Pflanze gerichtet is .Sit/.b. il. malhem.-nalurw. fl. XXII, Bil. 11. Ilft. Reifen der ersten Früchte: Weiss- briacli Mittlere Tompor! Amynrtlslus Armei Atropa Bcllaaona Berberis riil^aris Con I alba Prunus corasirera + i4?3 +NI1/7 + 30/' -N i/7 +N2/7 13/7 + 2'/' + 2*/' fi/7 + 20/7 + 27/7 + 20/7 + 1/8 + 24/6 + 24/0 + 5/8 + 20/7 + 31/7 + 3/8 + 25/7 + f3'?5 17/7 14/8 30/8 25/9 29/S 4/9 Da die Zeit der Pruchtreife von Pyrus eommun zu beobiiciilen. ± 31/: s und P. Malus von der Sorte seiir ablvängi^ ist. so ersucht man diese immer anzugeben, oder doeh wenigstens immer die früheste Sorte Kamen der Beobachter. Ofen: Prof. Kerner. Pressburg: P. Esehfiilier S. J. Wien: Adjunct Fritsch. Hodaun: Assistent Burkh.irdt. Prater: Adjunct Fritsch. Laaerberg: Franz Low. Prag: Wilhelmine Fritsch. Hermannstadt: Prof. Reissenberger. Klagenfurt: Director Prettner. Brunn : Julius Wiesner. Mülk: P. V. Staufer. Lienz: Pbar. Mag. Keil. Neusohl: Waldbereiter Neubehler. Leutschau: Dr. HIavaezek. Admont: P. Thassilo Weyinaier. Linz: P. Hinteröcker S. J. Lemberg: Dr. Rohrer. AVilten: Subprior Prantner. Kremsmünster: Director Resihubei Schemnitz, bot. G. : Bergr. Schwarz Bugganz: Waldmeister Szaibely. Hlinik: Jalina: Königsberg „ „ Bries : Dr. Zechentner. Skleno: Dr. Rombauer. Szt. Andre: H. Seherfl'el. Pürglitz: Ingenieur Truxa. Weissbriach: Pfarrer Kuhlmayc Gastein: Dr. Pröll. IL Tergleichung mit dem Normal-Jahr. Die Erscheiiiungi-n erfolgten heuer früher ( + ) oder späler ( — ) als gewöhnlich um die beigesetz Es bliihlen : WiPn Es blühten: WiPll 1.01. Carl. Es blühten: **'''" l.ol.Carl. Fruchtreife: ""''" bot. Gart. Alism» Plaril..Ko + * — 2 — 0 — 12 + 2«) — 3- — 1- 0- + 2 Ecliiuups Gpliaorocepiialus + 1 + 5 + 8 + ' + 6- — 1 —10 + ' + 0 Phytülaet-a di-canilra — r + 4 — 3- + 1 — 1 — c- + s + 5 + 5 + 11 + 3 + 5 + 10 Saponaria officioalis Ern um lanii ' ^ l^^ ^^1^.^ Serr tnla liocloril ■ il'f Eü I • '' b' u S 1 D Ica a a ° Liüfri vul ■ Fruclilrcifc; Bei den mit einem • bezeichneten Pflanzen konnten die Normalmittel nur aus Beobachtungen der drei letzten Jahre abgeleitet werden. Die geringen Schwankungen der DilVerenzen in Wien erklären sieh dadurch, dass bei allen Pflanzenarten alljährlich dieselben Individuen beibehalten werden, für welche auch die Normaliiiittol gelten. Da jedoch einzelne Individuen solchen Zufälligkeiten, welche den Entwickelungsgang stören, ausgesetzt sind, so thut man besser, ganze Gruppen zu wählen und selbe alljährlich beizubehalten. Die Erscheinungen, z. B. die Blüthe, Fruchtreife u. s. w. werden eingetragen, wenn sie sich zuerst an einem Individuum der Gruppe einstellen, gleichviel, ob es dasselbe wie in den früheren Jahren war, oder ein anderes. Man riskirt auf diese Weise nicht, durch das Eingehen eines einzelnen Individuums mehrjährige Beobachtungen verloren zu sehen, bevor dieselben einen genauen Normalwerth gegeben haben. Von den übrigen Stationen liegen noch nicht mehrjährige Beobachtungen vor, und wenn es auch der Fall ist, sind sie zur vorstehenden Vergleichung nicht hinreichend genau, oder beziehen sich auf andere Pflanzenarten. III. Tbier Temperatur geo Kalender. (Inet, (lii* Zciii'ii gt'ltt'ii iür die ersten Erscheinungen. Mittlere Temperatur Acridium Coeruleseens (schoarrl). . . r, micratorium (schoarrt} ■ „ stridulDin (achaarrt) . . Alauda orreügis (ieliler fiesan^) Bomb}^ Mori Clielooia Caja Cocnonymiiha Iphis (2, Periode) „ Paniphilus (2. Perioiie) as Edusa (2. Periode) . Hyale (2. Periode) ... iUB ligDiperda Cacalus canorus (leliler Ruf) . . Cypselus apus (Abzu^) Epinephele Eiidora (2. Periode) . . Hyperanthiis (2. Periode) Jiinira Fidonia Clatlirariu (2. Periode) . . Gastropncha qucreirutla Gnophria Quadra Gonoplerys Rhamui (2. Periode) Gryllas campeitriB (letites Zirpen) . Uirando rnstica (flü{;gG Jangeo) . Drbica (flügge JuDgen) . ■ia birta Leptura rubroteslaceu Libellnla vulgala ris dispar lena Corydon Melolootba fuilo Pararga Egcria (3. Periode) . . . is Qapi (2. Periode) .... Polyonialus Plilaea« (2. Periode) . StuniuB vulgaris (2. Oügge Jungen) ia phoeuieurus (flügge Jungen) . Bsa noliopa (2. Periode) - , . 5/7 19/7 •27/0 28/7 25/7 25/6 29/G 23/0 + Uli 13/8 + 13V2 + i2?7 19/7 Der Anfang der zweiten Periode des Ersolieinens der Insecten ist dann angenommen, wenn auf eine längere Pause des Unsiciitbarseins das Insect neuerdings mit Flügeln aus- gerüstet erselieinl und somit eine neue Reihe von Generationen beginnt. Die grösseren Differenzen in den Zeiten der Sichtbarkeit an versehiedenen Orten rühren tbeilweise davon her, dass einzelne Arten an manchen derselben nur seltener vorkommen. Je mehr dies der Fall ist, desto spater wii-d in der P,egel das Datum des Krscheinens notirt. Man sollte es daher vorzugsweise nur von den bäu6ger vorkommenden Arten uruiierken. Namen der Beobachter. Bolzen: Prof. Gredler. Wien : Adj. Fritsch. Hodaun: Assistent Burkhardl. Prater: Adj. Fritsch. Laaerberg: Franz Low. Prag: Wilhelmine Fritsch. Cilli: Prof. Tomaschek. Admont : P. Thassilo Weymaier. Linz : Prof. Hinterlicker S. J. Gresten: Wilhelm Schleicher. Kirchdorf: Dr. Schiederraayer. Kremsmünster: Director Reslhube Pürglitz: Ingenieur Truxa. St. Jakob: Pfarrer Kaiser. Neutitschein : Gerichtsofficial Otto. Es ergeht die freundliche Einladung, die Beobachtungen am Schlüsse eines jeden Monates um so mehr mit Beschleunigung einzusenden, als an den meisten Stationen die cor respondirenden Erscheinungen um mehr oder weniger Wochen später stattfinden als bei Wien, und schon aus diesem Grunde eine unvermeidliche Verzögerung in dem Entwürfe de Übersichten eintritt, welche das gleichzeitige Erscheinen mit den Übersichten der Witterung, wie es so wünschenswerth ist, erschwert. thcrsirlit der Witternii^ im iiigiist 1856. Entworfen von A. V. I) ui-kliaid t, Assislcnton an der k. k. Ccntral-An Beobiidituiiiisort. Lutt- druck. Par. Lin. Nieder- schlag Anmerkungen. Valona . Chios . . Parma . Ragusa . Triesl. . Bologna . Venedig . Zara . . Semlin • Udine. . Szegcdin Fünfkirclicn Mailand . . Ancona . . Sondrio . . Ofen . . . Bolzen . Pressburg . Gran . . . Debreezin . Zavalje . . Wien . . . Gratz . . . Mauer . . Laibach . . Cilli (Leisbei Adclsberg . Melk . . . Prag . . . Kaldenberg Perugia. . Briinn. . . Sebässburg Linz (Freienber Korneuburg Klogenfurt. Hennannstadt S.Magdalena OlnlUti . . Pilsen. . . Wallendorf +21 + 21 + 21 + 20 + 20 + 20 + 20 + 20 + 20 + 19 + 19 + 19 + 18 + 18 + 18 + 18 + 18 + 17 + 17 + 17 + 17 + 17 + 17 + 16 + 16 + 16 + 16 + 16 + 16 + 16 + 16 + 15 + 13 + 1S + 1S + 15 + 15 + 15 + 15 + 15' + 15 + 15 + 15 + 13 + 14 + 14 + 14 + 14 + 14 + 14 14-6 15-6 17-6 14-6 12-9 15-6 17-6 13 6 13-6 17- 16-0 3-6 17-6 18°6 16-6 2-''6 18-6 17-6 18-6 U-6 11-6 00 i2(; 80 12-6 78 14-6 74 17-6 63 14-6 57 14-6 53 — 47 14-6 40 18-6 34 14 6 23 "'■» 21 11- 20 I8-« 00 12-6 93 14ü 92 12-6 88 19-6 78 11-6 78 13« 70 \-'i + 25-9 +27-0 + 29-0 + 27-6 + 24-7 +26-5 + 27-8 + 27-5 + 23-4 ■> +25-0 + 28-6 + 27-3 + 25-8 + 23-3 + 26-0 + 24-8 + 25-7 + 27-3 + 24-7 + 22-0 + 26-8 + 250 + 25-7 + 23-8 + 25-0 + 27-2 + 25-3 + 26-2 + 26-4 + 24-1 + 23-2 24-3 16-6 31-6 31-3 23-3 24 3 31-3 23 0 31-3 31-3 23 3 7-3 31-4 31-3 26-3 31-3 31-3 31-3 20-3 26-3 31-3 31-3 31 3 31-3 31-3 27-3 23-3 31 3 + 24-4 + 23-6 + 23 + 23 + 23-7 + 27-2 + 25-2 + 23-8 + 243 + 23 -6 + 230 + 22-9i 31 + 23-81 31 + 17-1 + 16-5 + 15-0 + 130 + 17-4 + 13-7 + 12-3 + 13-6 + 13-0 + 10-2 + 13-0 + 10-0 + 10-0 + 11-6 + 11-4 + 91 hl2-6 + 10-1 + 7-5 + 9-6 + 9-2 + 10-6 + 10-6 + 8-0 + 6-2 + 9-1 + 4 5 + 6-8 + 6-9 + 8-2 + 6-4 + 5-9 + 8-3 + 5-6 + 7-6 + 8-6 + 4-3 + 5-0 + 7-1 + 8-4 + 91 + 4-3 1+ 8-5 + 7-4 + 72 1+ 6-4 336-47 334-38 333-23 333-28 335-61 33601 332-63 336-65 336-93 333-92 333-00 333-04 331 06 330-94 336-28 323-60 332-93 3-26-28 331 13 325-46 9-25 330-97 331 93 321-43 329-42 320-20 3-26-07 322-43 316-44 326-72 329-19 319-72 320-38 328-73 321-98 322-24 320-00 321 06 303-73 314-92 322-58 311-68 31-9 1- 31-9 1-3 1-4 31-6 31 6 31-3 31-9 31-3 1-4 1-3 31-6 31-6 31-3 31-9 31 3 30-9 31-3 31-3 31-3 31-3 1-9 1-4 1-3 1- 1-3 1-3 1-3 348-43 91 336-67 337-74 334-95 339-13 339-09 337-80 336-72 334-36 331 61 326 73 336-58 328-97 334-66 328-13 332-43 334-96 333-97 3'i3-70 333-09 323 66 329-30 323-81 318-72 329-96 333-0 332 56 332-34 326-65 325 23 323 06 324-81 308-1 331-7 328-31 326-36 314-4' 325-3; 1324-97 24-6 19- 31-9 18-9 19-3 19-3 18-9 19-3 19-6 20-3 19-3 19-6 19-6 19-6 19-7 19-6 19-6 19-6 19-6 19-3 19-6 19-3 19 3 19-3 19-3 19-3 19-4 19-3 19-6 19-6 19-3 19 6 19-6 19-3 19-3 19-6 19-6 19-6 332'''04 333-14 320-34 331-50 330-23 329-70 330-60 330-67 329-18 327-14 323-11 324-35 326-59 319 85 323-90 318-91 321-7 323-86 326-10 314 322-06 313-40 319-78 316-17 310-43 319-39 321 - 92 313-86 321-81 318-19 313-15 313-77 316-37 299-84 320-66 317-89 318-05 303-30 313-20 1314-87 3-14 5-02 5 07 4-84 3-40 3-11 5-59 4-72 5-12 5-39 5-34 5-60 4-32 4-91 5-52 4-71 4-94 0-00 28-00 3-66 4-23 26-32 14-82 19-88 25-69 3-90 18-34 10 19 4-11 26-20 21-28 10-48 31-33 17-96 19-22 24-18 1203 28-32 14-11 17-28 IS-ül 34-19 12-48 2-21 23-28 12-86 37-30 13-18 15-06 7-19 22-31 8 61 39-66 22-46 42-30 47-82 0. NW. SW. O.NW. N. SW. .NW. SO. NW. SW. NO. SW. SW. Am 13. um 9' Ab. +23-8. Am 11. und 18. +26-0. Am 22. auch + 19°0, am 17. u. 29. um 9'' Ab. +24-0. Nach dem Max. Therm. +28-0, am 31-3 335"55. Am 2. +24-0, am 13-3 +24°1, am 14-6 •24'4. Am 2. +23'4, am 12. und 13. Ab. auch hier +22'3, Mich J. Mai. «III 17. +28?«. tom 10. liii 17. ISglitli .tli.'n.l« üktr +22' Am 31-6 339-13, vom 11. bis 17. um 10'- Ab. über +21' 27-3 +16-0, vom 11. bis 18. täglich Ab. über +20° 8. +10-8, am 1. n. 2., 12. bis 22. Ab. über +20». 11 10. bis 17. um 10'' Ab. über +20°. 1. 11. 12. 16. bis 21. Ab. täglich über +20°. NO. N. SN. SW. NNW. SW. W.SW. W. SSW. W. NW. NW. Vf. W. 0. SW, W. NWO. NW. NO. W. NW. NW. Am 2. + 22-6. Am 17. +23-9. 16. um 9'- Ab. + 21-6. N.ch ilem Max. 01.1 II. +'i;°CI. jin II. 12. 17. um 7 1 Am 3. +26°0. Am 2. +23-8, am 16. um 9'' Ab. i-19°7. Am 1. um 1'' +21°3. Am 18. +26-6. Am 2. +23'0. Am 3. hier nur +20-4. Nach d. Max. am 14. +27°8,aml Am 17. +24-3. Am 18. +25-0, am 7. +10°, a Am 2. und 30. +21°. Am 30. +21-8. Am 3. +23°0. Mittlere Windrichtung W. z. S. Am 24. +8-7. Niich dem Max. am 11. +23°2, Am 22. +24-2. Am 3. +21-6. Am 3. ». IS. +23?0, am 25. +S?3, am 17.1110 10' Ab. +20-3, ) Ulli- All. +li Am 22. +25-0, am 19. um 10" Ab. + 17°4. Am 4. +19-2 (vom 24. bis 29. wurde nii-hl hcobaeblet) Am 18. +23-1. Am l.u. 17. +22". Am 22-6 +22°. Am 31. +8-6, am 17. +22°.3. am 10. um 9" Ab.__ +170 Nach dem Max. am 14. +-24°l. Min. am 31. +6 5 Am 3. +22'1. Silib. d. malbom.-nalurw. Cl. XXM.E.I. ir.Hfl. 1 «»""- 1 .Maximum Miniraum Miltlcrcr Luft- druck Maximum Min imum Dunat- Nieder- Beobacbtnngsort. | „l'^,'^„. druck schlag ßoheniler Amnrrkongen. ! n.:.„™„r Tag Temp. Tag Temp. Par. Liu. Tag Luftdr. Tag Luftdr. Pai-. I.in. Par. Li,,. Ciaslau .... + 14-69 14-6 + 24-3 31-3 + 3 ■ 1 1 326"63 1-3 330'' 32 19-3 319'''71 4'''67 34'- 37 NW.W. Am 3. +22-6. Czernowitz . . . + 14-67 18-6 -t-24 •5 ■25 3 + T 4 328-47 31-6 330-39 19-6 321-82 _ 34 --22 NW. Am 22. +24-2. Kronstadt . . . . +14-62 19-6 + 24 -8 31 3 + 9 2 315-38 31-9 319 20 20-5 311-17 — 20-02 Am 22. +21 --i. am 3. +19°. Jaslo . +14-60 18-6 + 24 -6 26 3 + 3 0 327-72 j1« 331-14 19-6 321 - 02 5 16 20-53 sw. Am 3. +24-4, am 22. +23-2. Sehössl .... . +14-S2 11-6 + 24 -2 31 3 4- 6 2 324-28 1-3 328 02 19-6 317-30 4-90 27-40 SW. Am 3. +21-9, am 17. +20°4, Wüten .... . +14-32 17-6 + 24 -1 23 3 + 7 2 314-32 1-3 316-80 19-6 307-93 — 33-20 sw. Am 2. +22-3, am 31. -|-2l''2. Bludenz ") . . . + 14-Ö0 14-6 + 23 -4 23 3 + 8 1 314-50 30-3 317-23 19-6 308-12 S-02 57-11 w. Am 1. +20'? 6. Obervellach . . . + 12-46 14-6 + 24 6 26 3 + 7 2 — — — _ — — — _. Odei'berg . . . . +14 21 14-6 + 23 6 26 3 + 8 2 — — — — — — — w. Am 2. +23'^ 4. Weissbiiaeh . . . + 14-16 11-6 + 22 3 6 3 + 7 5 — — — — — — 26-90 sw. Sleinbüchel . . . +1414 11-6 + 22 8 5 9 + 9 4 — — — _- _ — _ _ St. Paul .... . +14-12 11-6 +24 3 6 3 + 3 3 3-il ■ 23 31-6 324-13 19-6 314-80 S-09 21-44 sw. Saifnitz .... . + 13-99 16-6 + 23 8 6 9 + 9 2 — — — — — — 27-80 W. N. Krakau .... . +13-98 18-6 + 22 7 31 3 + s 4 328-53 1-3 1332-43 19 6 321-34 4-57 24-52 W. NO. Am 3. +21-9. Althofen. . . . . +13-88 12-6 + 23 8 6 3 + 7 4 308 87 31-3 1311-91 19-6 302-03 4-58 24-07 NW. Bodenbach. . . . + 13-88 14-6 + 22 9 31 3 + 5 2 331-93 1-3 ;335-35 19-6 324-18 _ 47-18 NO. Am 1. +22-8. Neusohl. . . . . +13-83 11-6 + 23 2 7 3 + 8 1 .323-80 31-4 3-26-92 19-6 316-16 — 33-84 NW. Am 3. 4. und 18. +23''0. Rcicbenau . . . . +13-79 11-6 + 23 0 26 3 + 6 0 313-66 1-3 317-62 19-3 308-23 — 8-23 W. Am 2. +20-0. Rzeszow . . . . + 13-74 2-6 +23 9 26 3 + 5 0 328-33 31-4 332-43 19-7 322-05 _ 36-02 W. Am 18. +23-2, am 22. +22°3, am 31. +6-6. Lemberg . . , + 13-72 18-6 + 23 6 31 6 + 6 2 325-57 31-6 329-32 19-6 319-99 4-72 30-66 w. Am 3. +21°3, am 18. +21-8. Kirchdorf . . . . + 13-58 14-6 + 24 0 31 3 + 3 3 3-20-29 1-3 323-00; 19-3 313-27 5-09 44-20 WSW. Rosenau. . . . + 13-36 '«■« + 22 0 7 3 + 6 3 323-14 31-6 328-40 19-3 319-10 4-43 13-02 N, Am 22. +19''7, am31-3 +6-4. Tröpolacb . . . + 13-31 14-6 + 22 8 26 3 + 7 8 314-31 1-3 :312-'>8 19-6 308-36 4-98 31-56 0. St. Jakob . . . + 13-30 11-6 + 18 8 6 3 + 7 0 301-74 19-6 296-26 1-3 304-86 4-67 38-00 SO. w. St. Jakob (Guik) + 13-30 14-6 + 24 0 23 3 + 8 0 — _ — _ — 20-52 NW. Kesmark . . . + 13--i3 18-6 + 23 8 26 3 + 3 8 312-23 1-3 316-47 19-9 307-26 _ 13-10 N. Am 3. +23'3, am 22. +19°. Püi-glifz. . . . ' + 13-19 ii'a + 20 4 31 6 + 3 8 324-21 1-3 328-18 19-6 316-86 5-32 46-55 W. Am 3. +19-3. Bormio .... j +13-18 14-6 + 21 5 26 3 + 8 2 — _ _ — _ — 41-34 N. Am 3. hier nur +12°, am 18. +10°, ara 22. +13°. Deutschbrod . . j+ 13-10 14-6 + 22 5 31 3 + 2 8 320-37 1-3 324-08 19-3 313-53 4-93 34-30 W. Am 3. +21 °5. Gastein .... + 12-92 10-6 + 19 2 23 3 + 6 0 300-46 309 302-38 19-6 293-13 21-49 SSW. Am 2. u. 12. +19-0, am 22. um i'- Mitt. nur +6-2 (vergl.|| Obirl + 12-88 12-6 +28 0 23 3 + 3 0 — _ — _ — — _ — [östl. Statione 0- Leutschau . . . + 12-83 18-6 + 21 0 7 3 + 6 6 324-62 31-6 i327-77 19-6 329 37 _ 17-13 NW. Am 3. +19''l, ara 22. +18°5. Sehemnitz . . , + 12-72 18 6 + 21 8 31 9 + 6 4 314 --22 1-3 (317-40 19-6 308-30 13-33 w. Am 1. +20'^3. Ti-aufenau . . . + 12-30 14-6 — 31 3 + 3 4 3-20-68 1-3 324-46 19-6 313-35 — 88-90 w. Am 6. U.25. +5''3. Innicbcn. . . . + 12-42 12-6 + 23 0 6 3 + 3 9 293-39 14-3 1295-94 19-6 287-31 3-73 25-02 w. .Am 22. hier nur +ll'3. Senftenbcrg . . + 12-23 - + 21 9 7 + 3 2 321-67 18-9 323-94 6-6 318-71 5-00 41-68 NNW. • IWittlere Windesrichtung. Alkus. .... - +11-98 14-6 + 20 5 6 3 + 4 5 — _ _ NW. Piegratten . . . +11-90 13-6 +22 6 6 3 + 3 8 _ ._ _ NW. St. Pctei- . . . + 11-45 12-6 + 20 6 25 3 + 5 6 292-38 1-3 294-82 19-6 285-89 4-39 S9-14 NO. S. Ünter-Tilliach . + 11-29 12-6 + 21 7 6 3 + 4 8 W. Heiligenblut . ■ + 11-00 17-6 + 19 4 23 3 + 4 9 289-84 1-3 291-72 19-6 282-33 48-05 N. SW. Plan ... + 10-71 10-6 + 17 6 26 3 + 5 7 279-09 13-6 281-62 19-3 272-76 40-02 _ Am 31. hier kein Minimum der Ti-mn. Inner-Villgratten + 10-49 14-6 +20 7 6 3 + 2 3 _ NW. Stelzing . . + 10-35 14-6 + 18 2 25 3 + 4 3 _ _ _ NW. Luschariberg + 10-'24 12-6 + 18 2 6 9 + 5 0 _ _ _ _ Obir III. . . + 10-24 12 6 + 18 2 12 6 + ä 0 _ _ _ Kalkstein . + 10-02 12-6 + 19 3 6 3 + 3 0 _ _ _ _ W. Raggaberg . + 9-32 12-6 + 18 0 6 3 + 3 5 _ _ Stilfserjoch . . + 9-42 15-6 + 16 0 26 3 + 3 0 279-94 14-6 '282-83 20-9 276-84 51-73 W. Am 31. hier kein Minimum. St. Maria . . . + 6-31 17-6 + 13 2 27 3 + 1 6 230-24 21-9 233-98 31-9 247-97 47-21 w. Man sehe den Gang der Wiirmc. Ferdinandshöhe . + 5-18 "" + 10 0 28 3 - 3 4 — - - - Am 6. — 1°6. ') Die Beobachtungen des Luftdruckes beginnen in Bludenz mit 7. August. Verlnuf der Mitlcrnng im Augnst 1856. Die erste HSiflc des Monates war voi'züglicli in den üstllclien Gegenden bis 23. sclir vinnn, in den wesUicliea daijegen niii- liis 18., wo inil einem Gewiticr Alikiililiiu^' cinlmt, Vom 12. bis 18. waren hiiufigc Gewitter, die in den Alpen und in Böhmen vom 14. auf lö., in Ungarn, Galizien und Siebenbürgen um den 18. ilir Maximum erreieliton. Die grössle Wärme war am 14. in den Alpen und im Westen, um den 18. im Osten, an welchem Tage in den Alpen schon Abkühlung eintrat, die um den 23. 23. und 31. an vielen Orten zum Minimum der Temperatur führte. AdeUberg. Geiviller am 4. von 3' 30' bis 5' 30', am 5. von a' bis 4'', am 18. von 6'' bis I«'' Ah., am 11». von 4'' bis 8'' Morg.. dann von II'' bis S' Ab., am 33. von 3' bis 9'' Ab. Alk U.S. Regen am 3. 5. 9. 1 1. 12. 13. 15. 17. 18. 19, 21. 32. Gew.am 1 1. 12.13. 15. von 2' bis 3'' Morg., vorher SInrm, Regen u. elwa» Ha|;el , «m 3. WclUi I.. am 18. 0'", am 22. .NW" . am 2. W. Allhofen. Gewitier am 4. 5. 12. 13. 14. 1.5. 18. 19. 20. .\ ncona. Am 30. Nacbts sehr starker Nebel. (Das erinnert an die grosse WSrmeabnalime, welche zu Knde August last allenthalben Stattrand.) Bludenz. Regen am 3. 4. 8. 9. 13. 15. 18. bis 24. 20, 27, 29., am 22. »"'04. Gewiller am 4. Ab. von NO. nach .SSW., noch einige GewiUer in dieser Richtung ziehend, am 3. um !'■ aus O. , dann um 3' 18' iviederboll aus NO. , um 6' 45' Ab. Welterleuchlen aus SO. Am 0. um lO' Abends WcUerleuchten im 80., am 8. um 7' 45', um 9' mit Sturm aus OSO. An dem sehr heissen 12. August lim 3' Ab. hefligcs Gewitter aus \V., am 13. Morg. später mit Sturm aus O., an. li. um 9' Ab. starkes Gewitter mit Hagel, am 15. um 2' Morg. ein zweilci heftiges aus W. , am 21. um 7'' Ab. und am 22. um 6'' 12' Welterleuchlen im NNW., am 17. u, 18. anhallendcr Südwind (Föhn), dann veränderlich regnerisches Weiler bis 30. Boden h ach. Regen am 5. 6. 9. 10. I 1 . 12. 14. 18. 19. 20. 22. 23. 24. 2 7. 29. 30, Gewiller am 4. 8. 10., am 14. von 3' bis 4' Ab., am 17. 10. 22.; am 2 0. Morgens starker Nebel. Bologna. Regen am 3. 5. 17. 18. Gewitter am 3. 4. 5. 18., am 22. starker S. Boriiiio. Regen am 4. 8. 14. 17. 18. 19. 20, 21, 22., am 18. lo"'04. Bolzen. Regen am 3. 4. (am 13. nnmessbar), 18. IB. 23., am 4. mit Hagel, am 19. 8"'00. Gewitter am 3. 4. 15. 18. 19.. die Gewiller am l,"., um 4" 30' und 8' 30' Ah, waren in Holzen ohne Regen, der Wolkenzug nach O, liess durch 10 Minuten ein starkes Rollen, ähnlich einem starken Muskelenleuer, boren. Rrünn. Regen am 4. 5. fl. 7. 9. 16. bis 19. 21. 26. 28. 29., am 5, 7'''45. Gewiller am 4. um 4'', am 5. um 2' Morg., am II, um 8'' Ab,, am 12, um 4', am 14. um 4' mit .Sturm aus SSW.. am 17. Wetterleuchten im SW., am 30. um 9' 30' Morg. bis 3'' 45' Ab. Sturm aus NW. Chi OS. Regen nur am 28. unhcdeutend. Gewitter (meist im Horizonte) am 7. Morg., am 24. Ab., am 25. Morg. u. Mittags, am 26. Morg., am 27. Nachmittags. Stürme: vom 8. auf 9. aus N., vom 10. auf II. so wie jede Nacht bis zum 16.. vom 1. bis 8., dann vom IS. bis 24. häutige Windslillen ; es gab ganz heitere wolkenlose Tage, die mittlere Temperalur um 3'' Ab. wjir ='i3°7, um 9' Ab. =20°0. das Millel des Minimums +17°a. Cilli (Leisberg). Regen am 4. 6. 12. 13. 15, 18, 19, 20. 22. 22.. am 23. 4''43. Gewitter: am 1. Ab. Welterleueblen im SO., am 3. um 2'' Donner im O., am 4. Ab. Welterleuchlen im O. und SC. am 11. im NW., am 12. um 8'' 30' Gewiller, dann stürmisch, am 13. seit 7'' 40' im NNW. dann N. , seil 9' 30' starkes Gewitter von NW. nach SO., hierauf stürmisch, am 18. von 7' 30' bis 8' 20' und nach Mitternacht, am 19. Donner im 0„ am 20. von 3' 25' bis 50' Gussregen mit Sturm ans S., am 22. Welterleuchlen im SSO., am 23. von 5' bis 8'' 45', dann Wellerleuclilen im S., am 29. Ab. Ilackerndes Welterleuchlen im 0.. am 22. viele Sternschnuppen, am 20. sehr reiner Himmel, am 21. intensive Morgenrölhe, am 30. Ab. stürmisch aus SO. Ober das Gewitter am 13. bemerkt Herr Castelliz: Schon am 1 I. sammelten sieh häufige Gewitterwolken, welche aber wie am 12. mit nur mä.ssiger Intensität eiplodirten, am 13. seil 7'' Ab. ununterbrochene Gcwillerbil- dong, um 10'' im Zeniihe, die Blitze waren blendend, die Explosionen oft ersrhüllernd. Das Intervall zwischen Blitz und Donner Avar mehrmals nur wenige Secunden, Der Blitz zündele viermal im Umkreise einer Quadrat-Meile, nach dem Gewiller folgte ein kurzer Regen nnd orkanartiger Wind, Blilze und Donner waren noch bis Mitternacht aus SO. wahrnehmbar. Das Gewitter am 23. halle vor und während des Ausbruches grosse Schwankungen der Windrichtung im Gefolge, nach 8'' Ab. waren die Intervalle 2". -Am 15. war hier kein Gewitter. Curzola. Begeii nur am 19., am 5. stürmisch aus NO., die initiiere Temperalur um 2" isl 22''l, um 9' +20°0. Czaslau. Regen am 4. 5. 8. 9. 1». 18. 19. 20. 21. 28. 29., am 14. 8'''l8. Gewitter am 4. um 4\ am 5. von ll'' bis 12' Mittags, am 8. Gewitter im NO. , am II. um 6'' Morg. im N. , um 2'' im SW.. am 14. von 4* bis 6', mehrere Gewiller, dann am 18. u. 19. von 11' bis 12'' Mittags; Siernscbnuppenffille: am I. 2. 10. 16. 20. 25. sehr gross, am 10. um 8' 45' im Hercules gegen S. Czernowitz. Regen am 4. 5. 6. 7. 10. U. 12. 16. 20. 23. 28. 29. 30. 31., am 6. II "22, am 23. mit wenig Hagel, Gewitter am 32. 29., am 30. Sturm aus NW., am 24. und 29. Lieht- hofe um den Jupiter. Debreezin. Heg.-n am 5. 6. 8. 15. 17. 19. 21. 23. 29., am 15. ö'sO, am 30. den ganzen Tag Sturm aus W.. Gewiller am 17. 19. 21. 29. Deutsehbrod. Regen am 5. 6. 10. 12. 15. 18. 19. 20. 21. 24. 27. 29. 30., am 5. S'''aO, am 29. s'^Oa. Gewiller am 4. um 4'' 15' und um II' l.'i'. am II. um 6' l,",' und um 1 l''. am 11. um 0' 15', am 1 7. um I I' 30', am 18. um 9' 45' Ab., am 29. WSW». Fünfkirchen. Regen am 12. 24. (am 13. 27. 29. unmessbar), Gewiller am 19. und 29. Gast ein. Regen am 4. 5. 9. 12. bis 15. 17. bis 20. 26. bis 29.. am 22, ^''26. Gewiller: am 4. von 8' 30' bis lO' aus N., am 8. Welleileuchten im NW., am 13. Gewitter von 3' 30' bis 4' 30', am 13. von 4' bis 5', am 14. von 4' 15' bis 6', am 17. von 2' bis 3' und von 7' bis 8' Ab., am 18. von 3' bis 8' Ab., am 21. von 4' bis 5'. H.igel am 17. um 2' 30'. am 35. dichter Nebel im Thale, am 29. SIernschnuppenfälle. — Am 31. Augost ist für den Benbachtungsort um 4' 30' die Sonne bereits hinler den Slubnerkogel untergegangen. Gran. Regen am 5. tl. 17. 19. 29.. am 5. 5'' 17. Gewiller am II. Ab. mit Sturm, am 30. WNW*. Gratz. Regen am 5. 13. bis 15. 19. bis 20. 27. bis 29. Gewiller am 4. 5. II. 13. 14. 15. 18. 19. 20. 23. 27. 29. Am 12. um 8' Ab. befliges Gewitter ans NW. mit Sturm, der Bäume und Gebäude beschädigte, Dauer bis 9' 30'. Am 13. bei noch andauernder Hitze (vgl. Bludenz) bildele sich seit 5' Ab. von NW. über N. bis NO. eine dichte dunstige Wolkeum,isse (P S. bilden eine sogenannte Wetterwand), aus welcher bis 7'' mehrere Gewiller hervorgingea. die Blilze folgten zulelzt nur in Intervallen von kaum 1 Secunde von ausserordenllieber Helle durch 45' dauernd, Ende um 9' iin S. nnd SW. Nach verbürgten Nachrichten soll es, wie Herr A. Rosp ini millheill, 14roal in der SladI und l'mgehung eingesrblagen nnd ziveimal gezündet haben. Bei Sonnenunlergang prächtige Beleuchtung des Wolkenhimmels. Das Gewiller am 18. um 0' Ah. war von einem Sturme begleilet. Greeten. Regen am 5. 6. 9. 10. 15. 19. bis 24. 27. bis 20. Gewitter am 3. 4. 5. 9. 12. 13. 14., am 3. Wellerleuchlen im .SW., am 4. um 7' Morg.. l'', 4', 5', 9' 15' durch die ganze .Nacht mit Pausen von kaum einer halben Stunde, um 9' und 13' Ab. mit wenig Hagel, die heftigsten Ausbrüche waren am 5. August um 13', 3' u. 4' Morg., dann wieder um 7' 15', 7' 30' u. lO' Mg., am 9. um 3' Morg,, am 15, um I' (vgl. Wieo) , am 17. um 0' im S.. am 19. um 8' in der Ferne (Intervalle 47"), um 9» näher (Intervalle l"), am 22, von 3' bis 4' Morg. Sturm aus WSW. Hermannstadt. Begen am 5. 8 12. I 4. 20. 23. 24. 29., am 5. 4'''71. Gewitter am 5. um 12' aus WSW., am 23. aus SO. um 5' Ab., am 3. u. 29. Ah, Welterleuchlen im W. .Stürme am 30. aus WNW. und W'°, sehr heftig von IG' Morg. an. Bei dem Gewiller am 23. fiel in dem ' '^ Meilen entfernten Salzburg Hagel und ein vorausgehender Sturm zerstörte die Badhäuschen daselbsl. Nach dem Gewitter am 5. fiel auf den Bergen bis 7000' .Schnee, St. Jakob (hei Gurk). Herr Ffarrer Kaiser bemerkt; am 4. zogen vier Gewitter durch das Zenilh, der Blitz traf zweimal Bäume; am 11. heftiger Sturm und verheerender Wolken- bruch, am 14. um 7' Ab. heftiges Gewiller und Sturm aus NW. der im nahen Strassburg Bäume entwurzelte und Schornsteine umstürzte, am 15. Hagel, am 18, um 13' 30' Ab. Sturm aus SW., der Sturm vom 18. August um 5' 30' aus W. war orkanarlig, verwüstete Breiter- und Slrnbdärhe S(. .lakoll. Gewillcr am 4. 5. 8. 12. 1.3. 14. 15. 18. .lashi. liegen am 6. 10. 15. 16. 19.2*. 28. 29. .30.. am 10. »"'ßi, am 18. um 2'' :io' Omvilter mil Sliil-m und Hngi'l aus .\W.. am 23. um 2'' Cewitl.T. .Slürme am 20. um 2'' ans SW., am 30. Ab. au» KW., am 3. 22. uud 26, Morg. Nebel. Innichen. liegen am 4. 5. 9. 13. 15. 17. 18. 19. 22, 23. 28., am 22. 6"l7. Gewitter am 12. um 3'' im S.. spälor im ()., um 6'' 30' im S.; am 13. um 2'' im fernen .SW. bis .SO., um 2'' 30' XV' und etwas Hagel, um 3' 30' ferner Donner, am U. um 5'' Ab. im S.. von 8'' 30' starkes Wetterleuchten, ilanii am 15. um 1'' »lorg. heftiges Gewitter mit von !'■ 30' bis 2' 30' fast ununlerbro- cbenem Blil/.en und Sturm, am 17. um 1'' .10' im W., ebenso um 6'' und 9'', früher etwas Ilagel. am 18. um 0'' I\1org. lerne, 1 o'' 30'. 3'' bis 4" und um S' Ab., am 22. um 12'' und 5'' Ab., am 23. um S' im fernen SO., am 4. 13. 14. 19. 23. »lorg. Nebel. Inner -Villgratlen. liegen am 3. 5. 9. 1 1 . 12. LS. 17. bis 19. 21. 12. 23. 27. Gewiller am 4. I 1. 1 2. 15. I 7. 1 8. 22. . am 4. und 2,'!. Wetterleuchlen . am II. 12. 15 um 2'' mil .Slurm und elwas Hagel, am 5. Slurm auf dem Hochgebirge, am 6. 7. 8. und 31. Reif. Slernsrhnu|iiienf:ille am 2»., am 28. Ilülieiirauch. am 13. und 31. Abendriilhc. Kahle iiberg. Regen am 4. 5. 6. 9. 12. 15. 18. bis 24. 26. 28. 29., am 5. 6'''88. Oewiuer wie in Wien, am 20. Nachls stürmisch aus \V.. am 16. 23. 26. 3 I. reine Luft, weile Fernsicht, am 3. und 10. viele Slernschnuppen, am 10. um 8'' 53' glänzendes Meteor am \V. Himmel (auch in Wien), am 22. und 31. schöne Abendröthe. Kalkstein. Regen am 3. 4. 5. 9. 16. bis 18. 17. bis 20 21. 22. 23. 27. 28. 29. Gewitter am 3. 11. 12. 13. 15. 17. 18., am 14. Wetlerlenchlen, am II. 12. 13. 15. um 2'' mit .Sturm uud Ilagel. Hier kein Reif, am 8. Höheiiraucb, am I. 9. 13. 24. Abendröthe. Kallenleutgeben. Regen am 4. 5. 14. 15. 16. 17. 27., am 15. 5°' 14. Gewitter wie in Mauer. Kesmark. Regen am 6. 13. 14. 20. 27. 30., vom 5. auf 6. 7'''60. . Kirchdorf. Regen am 4. 5. 9. 12. 15. 17. bis 23. 26. bis 30., am 5. u'''05. Gewilter am 2. u. 3. um 10'' Ab. im SW.. am 4. von lo'' bis I 1'' .11. mit Hagel, um 10'' Ab. im \V. u. SO., am 5. um 2'' Morg. sehr heftig, um 7'' mit Hagel, am 8. um 10' Ab., Blit/.e nm 7'', am 12. um 9'' fernes im SW., um 7'' Ab. von W. nach SW., um 9'' Rlitie Im .SW., am 14. von 10'' Ab. fernes im W., am 15. von 1'' bis 2'' Morg. nahe aus W., am 17. von 4'' bis 5'' Ab. aus W. mit Hagel ('/j Zoll im Durehmesser), um 8'' ferne im W., am 18. um 4'' 30' ferne im SW., um 9' im N. , am 2. 10. 11. viele Slernscbnuppenfälle, am 22. nm 2' Morg. Slurm aus W. Klagenfurl. Gewitter am 4. 5. 12. 13. 14. 15. 18. 19.. am 18. Morg. mit Nordsturm, am 18. vier Gewitter, um 4'' 30' Orkan aus W. an allen Stationen Kärntens. Seil August 1826 kein so geringer Niederschlag. Korneuhurg. Regen am 5. 6. 10. 15. 21. 22. 27. 30., am 15. 3'''44, am 4. 14. auf 15., dann am 12. im NO. Gewitter, am 12. um 5'' 45' Orkan aus NW. (In Wien fast windstill, bis 4" Ab. .SW«). Krakau. Regen am 6. 9. 10. 1 1 . 1 5. 18. 19. 20. 21. 24. 26. 29. 30. 31., am 28. 5'"74. Gewilter am 3. (ferne), 19. 20. 29. 30., am 3 1 . Nebel, am 32. W'. Kremsmünster. Regen am 4. 5. 9. 14. 20. 22. 23. 27. 28. 29., am 14. 10°'90, am 4. 10 "SO. Gewitter am 3. um 10'' Ab. im SW. u. .S. (Wetterleuchten), am 4. von 6' 30' bis 7'' 15' Morg. im NO., dann von 2' 45' bis 4'' im W. mit wenig Hagel und Gussregen, um 8'' Ab. Hlitie fast am ganzen Horizonte, um 10'' 30' nähert sich ein Gewilter im NW., am 5. um 1" 45' Morg. nahes Gewilter aus W. , um 2'' mil nur 1 bis 2 Secunden Intervall, zieht nach NO., ein zweites zog südlich läng.< dem Gebirge; dann von 4'' bis 5'' 30' fernes gegen W., um 7'' 15' kurz im SW., um lü'' von NW. nach S. ziehend, um 3'' Ab. entfernt im SW., letztere beiden sehr kurz. Dieser Tag war der gewilterreichste im .lahre. Am 10. von 10'' Ab. an im SW., am 12. um 9'" 45' im SW., um 8'' Ab. im SW., am 14. um 11.'' Ah. im W., dann von 12'' 30' aus NW. in der Richtung aus O., dem bald ein zweites aus derselben Richtung folgt, welches bis 15. um 2'' 15' Morg. dauert (vgl. Wien), am 17. um 5'' Ab. im S. mit starkem Hagel durch 15 Minuten in der PIntfernung von 1 Meile, der Durchmesser der grössten Schlössen betrug l'/^Zoll. Am 18. um 8'' Ab. heftiges Blitzen im N. (man vergleiche die Stationen Rühmens, wie Schössl, Reichenau etc.), am 19. fernes Gewitter im W. zieht nördlich vori'tber, Dauer des Olitzens im O. bis 8'' 30' Ab., am 26. um 8'' 30' Dlitze im SW., am I 7. war der Schnee durch viele warme Tage im Hochgebirge stark zusammengeschmolzen, wie dieses nur sehr selten der Fall isl , am 22. liel neuer Schnee im Hochgebirge, am 17. Morg. Nebel, am 29. von 2'' 15' bis 30' heftiger Wind und Gnssregen bis 2'' 30'. Kronstadt. Regen am 4. 5. 6. 12. 15. 24. 25. 30., am 25. 8'''78, sonst sehr trocken. Gewilter: am 3. um 10'' (Wellcrleuchten), am 4. um I'' 30 mil ll.tgel aus W.. u.u 9" Wullerleuchlen. am 5. um II'' 43' Morg. aus W., dann Landregen bis 6. Ab., am 23. um 6'' Ab. Gewitter aus W'.. am 30. von 12'' bis Abends Slurm aus NW. Laihach. Regen am 4. 5. 15. 18. 19. 21. 23.. am 19. 7'''24. Gewitter am 5. 15. 18. 19. 23. Lemberg. Regen .im 6. 7. 10. 15. 16. 18. 20. 23. 28. bis 31., am 10. 6"'86. Gewitter am 18. von 6'' 30' bis 7'' 30' aus W., Blitze im W.. am 22. um 7'' 30' aus W., dann Blitze im W. und vom 22. auf 23. Gewitter, am 23. um 8'' Ab. im SW., am 2. um 9'' Ab. stürmisch aus SW., am 30. aus NW., am 25. erster Reif. Leutsehau. Hegen am 5. 6. 15. 16. 18. 19. 21. 28. 29. 30., am 15. 7'''34. Gewitter am 18. 19. 22., dann am 15. Morg.. am 30. um 7'' Morg. Slurm aus N., vom 4. auf 5. liel in den Kar- palhen bis in die Krummholz-Region Schnee (5600'). der 2 Tage liegen blieb. Lienz. Regen am 3. 8. 9. 16. 17. 18. 19. 22.. am 19. 5"'76. Gewitter: am 3. von 9'' 30' bis 10'' 30. mit NW=— '. später Blitze im N., am 4. im N. und NW., am 1 1. um 4'' schwacher Donner mil NW»— I», am 12. um 4'' Ab. schwach aus W. mil NW'» durch 2 Minuten, am 13. um 3'' Ab. stark aus SW. mit elwas Hagel, am 14. Ab. Wetterleuchlen aus SW., am 15. von 2'' 30' bis 3'' Morg. heftigstes Gewitier aus SW., hier windstill, aber 1000' höher, so wie im Thalo 'zwischen Matrei und Sl. Johann bei Lienz Orkan, der Häuser abdeckte und Bäume entwurzelte; im sogenann- ten Klauswalde lagen die Bäume so dicht, dass zwölf Menschen einen ganzen Tag arbeiten inussten, um die Strasse nach Matiei nur halbwegs frei zu machen. Herr Keil bemerkt noch: aus der Rich- tung der Stämme, die nach allen Himmelsgegenden schauten und dem ganz kleinen Gebiete von nur 10 Minuten Umfang, welches die Verheerung voltkommen traf, ist auf einen Wirbelwind zu schliessen. In Kais und Alkus tiel hei diesem Gewitter Hagel. Am 17. um 3'' 15' Ab. starkes Gewitter aus W., in St. Helena, eine halbe Stunde von Lienz, traf der Blitz den läutenden Messner, später Sturm bis 3'' 30' aus NW'» mit Hagel, um 6' wieder Gewitter, um 7'' 30' gegen N., endlich am 22. um 3' mit NW». Am 1.8. 30. Höhenrauch und Alpenglühen, letzteres auch am 10. 16. 29. ; Abend- rolh am I. 5. 6. 7., am 17. blulroth, Morgemoth am 9. 14. 29., am 31. der erste ganz wolkenlose. Tag seil 2. April d. 1. Linz. Regen am 5. 9. 10. 12. 15. 20. 21. 23. 24. 27. 29. 30., am 5. 10'''84. Gewitter; am 3. um 9'' 30' Ab., Blitze im S. u. W.; am 4. um 6'' 45' Morg. aus SSO., dann um IT 45' und 1' Ab., 3'' bis 4'', um 8'' Ab. im NNW. N. u. NO. Blitze, Nachts mehrere Gcwitler: um II'', dann am 5. um l'' 45', 3'' Morg., am 12. um 9'' Morg., dann um 8'' Ab., um 9'' Ab. im NO.; am 14. um 9'' lililze im WSW. und NO., am 15. Morg. von 12'' bis 3'' starkes Gewitter, am 17. um 8'' Ab. im W. und NW., am 18. von 7'' bis 8'' Blitze im W. , später im N. und NO. und W und Aufheiterung, am 1». von 6'' bis 7'' Gewitter im N.Nü., daim zwischen 7'' n. 8'' 15' im SO., am 18. 22. 30. stürmisch aus W', am 12. Hüh.nrauch, am 7. 10. 18. weite Fernsicht, Wasserziehen der Sonne am 4. 7. 22. Luschariberg. Gewitter am 3. 5. 10. 11. 12. 15. 17. 18. 19. 21. Sl. M agdalena bei Idria. Regen am 5., vom 19. bis 23., am 19. 9'"a5. Gewitter am 4. .>. I I. 15. IS. 19. '»3.. lelzlere» mit Hagel, am 10. um lo'' Morg. Slurm aus SW. bis 1''. dann um 4'' Slurm aus W. bis 6'. Mailand. Regen am 18. 20. 21., am 21. 12'''54. Gewitter am IS. von 11'' bis 12'' Mittags, am 20. von 6'' 30' bis 7'' l.V Ah., dann am 21. um 2'' 30' Ab. Regen. Vom 1. bis 11.. dann 14. bis 16.. 22. bis 25., 30. bis 31. ganz heiler. St. Maria. Regen am 1. 5. 6. 9. 20. 25. 28. 29. 30.. am 20. 8'"96, am 25. Schnee bis 2500 Metres. Gewitter am 9. Ab. mit Hagel, viel Höhenrauch, besonders am 16. 17. und 30., in der 2. Hallte des Monats häufige Reife, sehr stark am 23. — Nachts liel die Temperatur oft unter 0° bis — 4". Am 3. um 8'' 30' Sonneiihof, am 12. u. 13. starker Nebel. Mauer bei Wien. Am 13. Ab. Uior kein Gewitler; das Gowitler 7.0g mit Sturm und Hegen über Wien, wo es mehrere Male einschlug. Uas Gewitter am 15. iMorg. war dagegen hier »ehr nahe (Inlervalle bis 2 Secunden), ein Hliti trat «llndend in V6sendorf._ Meran. Regen am 3. 13. 13. IT. 18. 19. 31. 33., am 23. 9"'4r. Gewitter am 3. von 4' bis 5' und von a' 30' bis 7' 30' Ab., am 18. von 0' l.'i' mit Sturm aus .Sw. bis V, am 1». um 0' 30' mit Hagel, dann noch um 4' 30' bis 5* und am 18. Morgens und Mitlags sehr hetlig, am 3. Luft wie vom Höhenrauch trüb. Blelk. Regen am 5. 6. 9. 10. 31. 33. 35. 29., am 5. r's«, am^3. 4. 13. 13. 18. Gewitter (wohl auch vom 14. auf 15.?). Neusohl. Regen am 5. 10. 13. 15. 20. 24. 28. 30., am 20. lo"l , am 30. stürmisch aus NW'. Obir I. Gewitter am 3. 4. 12. 13. 14. 15. 17. 18. Oedenburg. Regen am 5. und 9. zur Zeit der Beobachtung, am 18, um Ö** Ab. starker Sturm. Oderberg. Regen ist bemerkt am 9. 19.38.29. Ofen. Regen ara 4. 15. 13. 15. 19. 32. 29., am 4. l"46. Gewitler (ferne) am 3. 13. 38., am 30. starker Wind aus NW». Olmütz. Regen am 4. 5. 9. 14. 18,30.31.27.28.29., ara 39. 5*80 (die Messungen des Regens beginnen mit 19.). Gewitter am 4. von l'bisä', am 5. von 9» bis 13'Ab., am II. von 9' Ab. bis 13. um 3' Blorg. Blitze, am 14. Ab. fernes Gewitler, am 3. und 31. viele Sternschnuppen, am 4. Höhenr,iuch. Parma. Regen ara 18. 19., am 19. r09. Gewitter: Blitze vom 1. auf 2.. 2. auf 3., 3. 4. auf 5., «. 7. 13. 35., am 3. Ab. und am 13. u 18. Morg. ferne Gewitter, am 18. und 19. auch in der .Stadt mit Regen. Am 33. Sturm ans SW., vom 6. auf 7. starker Ostwind, vom II. bis 14. auch hier ungewöhnliche Hitze, am 31. dichter und feuchter .Nebel, wie im Herbste. Magnetische Stö- rung am 10. und II. ungewöhnlich. Abnahme der Declinalion am II. Nachmittags, am 31. Krdbeben und Abweichung der magnetischen Inclinalion. Am 14. kleiner Mondhot (Kranz um den Mond?), am 35. grosser, vom 9. bis 11, Nachts Slernschnuppeofälle, am 11. Ab. sehr rein, die Bedeckung des Antares im Skorpion durch den Mond am hellen Tage sichtbar. St. Paul. Gewitter am 3. 4. 5. 8. 11. 12. 13. 14. 15. 18. Plan. Regen am 12. 13. 15. 17. 19. 20. 22. 23., am 23. 1«"6S, am 13. um 13' 30' .\lorg. heftiges vorüberziehendes Gewitler, am 31. dichter Nebel. Pilsen. Regen am 4. 8. 14. 17. 18. 19. 20. 22. 33. 24. 26. 28 39. Gewitter am 4. um 4'' 30' aus NW., dann von 10» bis 13' im .\. , dann vom 8. auf 9. und ara 13. um 8' Ab. im ONO., am 14. um 1'' Morg. und 1' 30' Ab. aus NW. mit heftigem Sturm, am 17. im NW. und am 18. im SW. um 8' Ab., am 19. von ll' bis 13» Morg., am 17. von 3' bis 5' 30' Morg., am 7. 25. 31. Nebel. Prag. Regen ara 4. 5. 8. 9. 11. 13. 14. 17. 18. 19. 21. 23. 24. 30. 27. 28. 29. Hagel am 5. Gew. am 4. um 3» aus W., um 5' 15' aus NW., Ab. Blitze aus N. und NO., nach ll» Gew. ans NO., am 8. um 12» 30'. um 3» 30' aus N.. ara II. um 13' 30' aus SW., um 3' 30' aus NW., am 12. Ab. Blitze, am 15. um 3' Morg. Blitze, am 17. Gew. aus W., am 18. um 11» aus S., am 19. Nach- mittags, Stürme am 11. 14. 17. 18. 29. 30. — Über das Gewitter am 15. Morg. hat Herr Director Kreil, bei Gelegenheil der Bereisnng der Bcobachtungsslationen, in Prag nachfolgende genaue Aufzeichnungen gemacht: am 15. August um 3' 0' mittlerer Prager Zeit erster Sloss des Sturmes aus W., Wolkenzug Nu., um 3' 15' Explosion, Intervall 16 See, um 3» 16' Beginn des Platzregen», um 3» 17' iDlerv. 15 See. um 3' 25' Interv. 12 See. Donner nur rollend, nicht kanonenschussartig, 1 um 3» 40' Interv. 11 Sec.j 3' 50' „ 7 „ )■ ollend. „ 3' 22' „ 13 „ der Donner dauert fort. „ 3' 30' „ 11 „ j I ' ' . 1 ^ ji 55. ^^ 5 ^ wie ein Kanonenschuss, eingcschl. „ 3' 23-5' „ 12 „ Platzregen hört auf. „ 3' 38' „ 10 „ rollend. | „ 3» 57-5' „ 11 „ rollend. Hierauf keine ausgezeichnete Ex plosion mehr, Wolkenzug WSW., Windstille, keine merkliche Temperatur-Abnahme. Am 17, Aug. um 1 1» Ab, in Jungbunzlau heftiges Gewitter mit einer kanunen- schussartigen Eiplosion, in der Nacht vom 17. auf 18. Aug. starkes Gewitter in Johannesbad drei Stunden NW. von Trautenau, eine halbe Stunde von Freiheit, mit Sturm. Pregratten. Regen am 3. 4. 5. 9. 11. 13. 13. 15. 17. 18. 19. 31. 22. 29. Gewitler am 3. 4. 1 1. 1 2. 15. ohne Sturm und Hagel, 17, 18., am 14. Blitze, am 5. 18. 19. 32. Schnee auf den höchsten Bergspitzen (Gross-Venediger 1 1 163'), Schneegestöber auf den Höhen ara 23., am 1, 3. 7. 9. 10. 13. 17. Ahendroth, am 14. Morgenroth. Pressburg. Regen am 5. 9. 12. 15. 19. 30. 21. 22. 23. 37. 28. 39., am 19. 14"00. Gewitter: am 4 um 9' Ab. im 0. u. W., am 5. um 4' Morg. Blitze, um 3' Donner, am 9. um 9' Ab. häulige Blitze im NNO., ara 12. um 8» im W., um 9' ira O., am 14. um 9' Ab. im O., am 15. von 3» 15' bis 4» Morg., am 18. um 4' Morg. Blitze im O., am 29. im SSO., vom I. bis 4., dann 14. 16 17. 18. und 31. die Atmosphäre rauchig, am 4. sehr stark, am 10. wurden von 9' 15' bis 9' 45' Ab. 12 Slernschnuppen. meist aus dem Zenithe (Schwan), gegen S.SW. ziehend, beobachtet. Pürglitz. Regen am 5. 6. 9. 10. 13. 1 5. 18. bis 34. 37. 39., am 5. lo'ss. Gewitter am 4. um 3' im SW. und NW., hier mit Regen, am II. um 4» 30' Gewitter mit Sturm, am 14. um 3' Ab. Gewitler mit Sturm, am 17. um 8' Ab. Wetterleuchten, dann Gewitter bis Mitternacht, am 18. in der Nacht, am 19. Mittags, am 29. u. 30. stürmisch aus NW. Ragusa. Regen fiel an keinem Tage, Wolken waren am I. 2. 5. 13. 18. 20. 24. 25. 29. zum Theile, am 19. den ganzen Tag. Am 13. um 7' Morg. Drehung des Windes von NW, nach SO. und rasches Steigen der Wärme, am 13. um 2» 15' Morg. wellenförmiger Erdstoss durch 3 bis 3", nach einigen Minuten folgte ein zweiter schwächerer. Reichenau. Regen am 4. 5. 8. 9. 1 4. 15. 31. 32. 29., am 4. 6^80 mit Hagel. Gewitter : ara 3. Blitze, am 5. um 1» Morg., am 14. um 12» 30' Morg. mit Sturm, am 17. Ab. häufige Blitze, ara 18. fernes GewiUer, ara 13. Höhenrauch, am 8. und 13. Mondhöfe, am 31. starker Reif. Rzeszow. Regen am 0. 9. 10. 15. 18. 19. 20. 22. 33. 2 4. 37. 28. 29. 30., am 9. lo'"81. Über die Gewitter bemerkt Herr I, eschenar: vom 9. um 2' 10' .Ab. aus SW. bis 3' 15' mit 5"40 Regen, am 18. um 3» 13' Ab. aus SW., zu Ende Hagel ('/, Zoll im Durchmesser) mit Slurra aus W., Ende um 4»; ein zweites um 7» Ab. aus W. , von 8» 30' bis 9' 30' heftiges Wetterleuchten gegen W. u. SW., am 22. um 6' Ab. wird ein r.ewilter aus Przemisl gemeldet, hier nur Sturm und dichte Bewölkung aus S., am 23. von 4' 17' bis 5» 40' aus S. , am 30. von 7» M. bis 10» 30' .Ab. grosser Sturm aus W., am 25. feuchter Nebel bis 8' Morg., Mondhöfe am 14. u. 17. Rom. Am 18. Nachts grosser Sturm mit Gewitler und etwas Regen. Schässburg. Regen am 5. 6. 7. 24. 25. 29., am 25. 3'''20. Gewitter am 5. aus NW., am 25., am 30. von Mittags bis Abends Sturm aus W. Schemni l z. Regen am 5. 9. 19. 20. 23. 29., am 5. 2^88, Gewitter am 15. Morg. (stark), am 12. Mitlags, am 18. um 5' Morg., am 29. Mitlags, am 30. stürmisch aus NW. Schössl. Regen am 4. 5. 8. 14. 17. 18. 19. 21. 22. 23. 34. 26. 27. 38. 29 , am 22. 5"44. Gewitter .am 4. im NO. und 0., Abends Blitze, Nachts Gewitter, am 8. Mitlags Gewitler, ain II. um 3' Ab. ira S. u. N., ebenso in der Nacht, am 14. ura 12' 30' bis 2» Morg. heftiges Gewitler, um 3» Ab. im S. u. N., am 17. von 8' bis 10» Ab., am 18. um 8' Blitze, von 10» 30' bis U» 30' hetlig, am 19. um 1» Ab. mit Sturm aus SW. Semlin. Regen am 3. 24. Gewitler am 3. 4. 29., am 13 um 9» 30' Morg., am 30. Nordwestwind. .S enf ten b er g. Die Beobachtungen liegen noch nicht vor. Sondrio. Regen am 2. 3. 17. 18. 30. 31. 32. Gewitter am 1. um S» 45' Ab. Blitze, am 2. ura 8' 30' und ara 3. von 3» bis 3' Ab., am 17. um 2', am 18. Ab., ara 31. und 26. Morg. Nebel. Stilfserjoch 1. Cant. Regen am 9. 12. 14. 17. 18. 10. 21. 33., am 22. 13"'44. Szegedin. Regen am 3. 4. 5. (6. u. 14. unmessbar), 19. 30. 39. Gewitter am 39., am 15. Slurm aus NW. Tirnau. Regen am 8. 12. 15. 19. 20. (21. 23. 27. 28. gering), 31., am 15. 9"24. Gewitter am 5. 11. 12. 15., am 30. stürmisch aus N', am 14. aus NO. Im ganzen Monate grosse Dürre. Trautenau, Regen ara 8. 5. 9. bis 13. 15. 17. 19. bis 23. 25. bis 30. Gewitter ara 4., am II. um 4', am 13. um 0», am 14. ura 6' 30', am 17. u. 19. um 9» Ab., am 16. Morg. Nebel. Triest. Regen am 18. 19. 23., am 18. 13'o. Gewitler; am 3. von l' bis 3'. am 19. und 23. um 7» Morg. üdi nt. negen am 3. li. 19- 20. »H. 25. 38. 30. jolach. Gewillcr am 3. 10. 11. 13. 15. 17. 18. 19. 30. le. Regen am 15. 18. 33., am 15. um 3'' 45' Horg. Gewitler aus W. bei +30°, am 18. um 3' 20' mit Sturm aus NW., dann um ■ n xwei Stuitden innerhalb 17 i\Iinuten die stärksten Bäume entwurzelte und die Maisfelder zerstörte. Ende des Gewitters Regen am 3 ■auch ; Reit \ Umkreise vo um 3^ Morgens. Unter-Tilliacl Blitze, am 1. und 8. Höh Valonn. Regen Venedig. Rege ebenso am 33. mit starkem Winde, am Wallendorf. Regen .im t. 5 um O** ohne .Sturm, am 15. um O. und .NO., am 30 starkes Gewitter aus SO 0 5' : um 11' Nachts wi eder 'm Orkane , der i Gewitter bis 1 1 3. 11. 13. 15. 23. (ohne Slurm mit etwas Hagel), am 17. und 18. mit Sturm aus NW. 12. U. 1** nach Mitternacht wellenförmiger Erdstoss, um 5** 3' schwächer, alle aus O. i., dann am 33. Ab., am 13. um 7^ Ab. drohender Gewittersturm gegen N., W 5. 11. 13. 13. 15. 17. 18. 19. 31. 33. Gewitter l ar keiner. Viele Morgen- und Abcndri>theu. l"l9, am 34. o''95i «m 4. 6. bis 15. 36. und 31. mehr oder weniger Wolken. Am 13. i 19. 4"33, Gewitter am 2. um 8' Ab. (Blitze), am 4. um 7'' 30', am 18. und 19. Blitze i von O' bis 8'' Morg. Nebel, am 30. Morg. wenig. . 7. 8. 15. 17. 18. 30. 39. 30. Gewitter: am 3. Blitze aus N. und NW., am 4. um 6' Morg. ferne, am 4. und 5. um 2', am 5. um 9'' Ab. , am 8. um 2'' mit dann um 9'' mit Sturm, am 17. um 2' ferne, und um 9', am 33. um 2' Sturm, dann fernes Gewitter, Ah. Blitze. Vom 24. um 7' Ab. bis 25. Mittags Sturm aus 10' Morg. Sturm aus W. bis 7' Ab., dann wieder um 10'. m 4. 5. 6. (7. 9. unracsshar) , 10. 13. 15. 19. (30. unmessbar), 21. bis 25. (27. unmessbar), 28. 29. 30. alle sehr gering, nur am 5. 4''26. Gewitter: am 3. um 11' Ab., 8' Ab. Gewitter im W., um 6' Donner im W., um 7' 45' bis 8' 30' Gewitter und Slurm aus WNW— », um 9' 45' und 11' ferne, am 5. um 3' 15' mit Regen im NNO., II' Ab. Wetterleuchten, am 11' in allen Weltgegeuden, am 12. um 6' Ab. im NO. Gewitter (vgl. Korneuburg, wo ein Orkan stattfand) um 8' Ab. ober Wien mit Gussregen, Hagel und schlug mehrere Male in der .Stadt ein. Die Blitze fuhren aus grosser Höhe fast senkrecht herab. Eine Meile von Wien, im Beobachtungsorte Mauer, erreichte die Gewitterwolke nirgerids 1 SW Blitze in am 10. I Sturm , das Zenith, es liel kein Tropfen Regen und kein Lüftchen beivegle sich; die Intervalle zwischen Blitz und Donner noch um Mitternacht wclterleuchtend; am 13. Morg. um 13' •'!0' Donner im N.. am 13. von 8' bis 1 1' Blitze im S. und SW., um 2' 30' sehr heftig und zündend im S. (vgl. Mauer), erst um 4' Morg. wetterleuchtcnd, im 0. verschwindend, in Wien n Blitze im SW. , um Mitternacht noch +30°, am 18. um 10' Ah. Blitze im fernen SSW. (Gewitter in Steiermark und Kämt Blitze im 0.. am 8. 10. 31. viele Sternschnuppen, besonders am 11. um l' Itlorg. Wüten. Regen am 5. 9. 12. 13. 15. 18. 30. 23. 23. 24., am 32. 1 1"73. Gewitter am 3. um 3' und 3» im NW., : 3 Stunden östlich von hier, am 5. den ganzen Tag Gewitterwnlkenzüge mit Regen, am 12. u im S. und N., am 18. um 3' 30' im NC, am 31. Nachts und Morgens Slurm aus W. mit Regei Zara. Regen am 19. bis 23., am 23. 5'40. Zavaljc. Regen am 5. 19. 20. 23. 34., am 5. 8"90. Gewitter (Blitze) am 1.4. 5. ' bis 15 Secunden. Ich sah von hier aus das Gewitter nach SO. ziehend am 14. um .Mitternacht Blitze , um 1' .Morg. starkes Gewitter aus NW., r l'^U, in Kaltenleutgeben 5'40 Regen. Am 17. von 7' bis 10' häufige n), am 23. um 6' 15' Morg. stürmisch aus VV' , um 9' Ab. schwache 4. I nd e' -Ab. 1 NO. , 3' Gewitterregen, um 5' 30' Ab. Gewitter im NW, bis 7', auf dem Hochgebirge Schnee, am 31. starke Morgenrothe 15. 19. 24. ' im O., um 4' zündend in Wattens, on l' bis 2' Morg. starkes Gewitier Magnetische Störungen am 4. (am 22., 23. und 30. schwach). Stömngen des Inftdruckes am 19. und 30., der Temperatur am S. 22, 3i., der Feuchtigkeit am 30. 6aag des Thau- oder Keif-Niederschiages und des Ozongehaltes der Luft nährend der Nacht. Seit Januar 1834 wurde in den graphischen Darstellungen der Gang der Feuchtigkeit und des Ozongehaltcs der Luft von mehreren Stationen gegeben, da sich fand, dass das Maxi- mum der Feuchtigkeit, wenn es mit atmosphiirischen Niederschlägen In Verbindung auftritt, von einem Maxiraum des Ozongehaltes begleitet war. Nach vielen Versuchen, die Minima des Ozongehaltes in Zusammenhang mit anderen meteorischen Vorgängen zu bringen, zeigt es sich durch genaue Beobachtungen über die Thau- und Reifbildungen, dass die Minima des Ozon- gehaltes, oder auch die gänzliche Farhelosigkeit der Papierstreifchen sehr häufig bei Thau- und Reif-Niederschlägen stattfinden. .\uch an jenen ßeobaehtungsorten, wo die Färbung der Hapier- slreifchen sich gar nie oder nur höchst selten dem Nullpuncte der Scale nähert, ist doch der Ozongchalt hei starkem Thau oder Beif geringer, als an anderen Tagen, wie ich aus zweijährigen Beobachtungen zu Mauer und Kaltenleutgeben gefunden habe. Die beiliegende graphische Darstellung zeigt auch, dass die Maxima der Temperatur häufig mit dem Maximum des Thaue zusammentreffen. Nachtrag tum Monate Jnli. Beobachtnngsort. Mittlere Tem- peratur R^umur Maximum Minimum Minierer Luft- M,iximum Minimum Dunsl- Nieder- j^^^^_ schlag seilender P.r.Li.. "'-'' lumerliungeu. Tag Temp. Tag Temp. druck Par. Lin. Tag Lultdr. Tag Luftdr. Par. Lin. Sachsenburg . . . + 12^28 24-6 + 22'4 10-9 + 7^2 - - - - - - 1 fiaDg der Wärme und des Laftdrockes im Angust 1B5A. Die punctirten Linien stellen die Wärme, die aussezogenen den Luftdruek dar. Die beigesehriebcnen Zahlen sind Monatmittel, denen die stfirkeron Horizontaliinien entsprechen. Ein Nettlheil entspricht hei der Wärme einem Orad H^aumur, heim Luftdrucke einer Pariser Linie. Leiiiber^' TVallendorf Hla^enfurl BnwviOBuriihitdl. 1 j .f r ,'/ // a t! // /9 ?/ ;v .'i; ;v ,^9 .j/ - + *4Ä ,"1 "^ J. — -"Tä ^ >- ' v^ i -^- - l 3- y 1 "v^ "^ Z^-^ ^^ ± \ '• " / i ^-' — ' i 2 \ t r n.K 2 ■^^^^ -■■ ^ü;-- ■■. 's i^ ^ ■* iz 4~-^/ ■'' ■"" * \1 \ ^^^^ n a -^ , 7 :^2t-^^^^£^ liiL^ -^ j ^=.= 2- ■ ^T : ^--== -r V j ^ 7 s'^ >*S2 i:^^^-- -■„^''■^K Z5 vT —"^i^^i^t. -_j : - • H iB-'^- T ^ S^3 X ~7 1 ^f--- ^ ^ii'" ■ L '^ 12 AU ■ . + » a 1 ^i^ '' -2l3v ^ _Ji,„ --^= --2 2 ^ ^ ""^ '^ S "' ' L 1 ^J^Z" -^ "^ ~^ r -, / ■ A ^^1 Xf .. + a « , 5^ ^ V S Vis^ ^"^ ' ^Z'^ 7'^-:>^_-=xr^- .-" ----2 --'-^ \ ' 9\ * ^ - '■ ^ -i V3 iL ^'" r-^'^V- • i^ .= Li.__,.^;;2?'^^=- — ^ ^ s^ -t ^■v_/ ^ — .^ -"^ ± - n: : ±_ _L_ . Bolzen Wüten Lienz (mTiriD Venedig St. Maria 2if'h .SiUunpb il. t .\kaiLd. W. iiialli naliim CtOTllil. 5, M\ 18.16 öaii« dpü Thaiinip(|pr\fhla^cs und desOzonophallPü derliifi von fi'lAbends bis 6^Morn>^s zu W'm. Die piiiickiirlcn Linien siellrn rllc Thaumenge. die iiiisüi ziiuciien den Ojiona'rhall dar. Oip nm liaiide bpfindlichen Zahlen sind dieAlonfTtmitlöl des Thaiips oder KpiPe.s . jene zwischen den Curven die Monatmiilel des Ozongehalics. Den Monntmitleln enlsprechen die sfärkerpn HnriKontnllinien. Ein iVelzlheil betragt für den Than oder IteJf 0.0 T, für nen Ozongehall einen Theil derFar„ bcnscala, welche vom TÖlHgenWeis bis «am tiefsten ßlan zehn AbUieilangea enthalt. / J J / .9 // a 0 n a v v 2S 2! 23 31 t: "T::rT::^,_,. t: ' \ ; : 1! _k \ jj >'. : , 1 1 \ A j ■; 4/ '1 •' 1/ ' ',/ \ / \ ' \ 2. (f 1 ; 1 ', [ : / \/ \ / ' \ ■ ■ 1 -l ^~^ ' Aprn A ' ■ ;■ f' V; \ , ' [ \ i\ !■' ' \ ' n \ J\ ■ ' ^■^ /^T n/1 '\ i/i' -'' "• 1-VA \ /• 4 ' j/\ \_' \ '.»-Tv \ " i ■"" ■ ■ \ , ^ ^ xx >"~. IZiZ ■■ tt^^4 -T it / 1 / \ > '; '■■/ '*"••' /\ j| ; ' , ■ r !\l \ /f T Iff /l\ /V j i ■ Mai _ _l1. 4 _ . z^lLj^i l a-x W '■,,,, "ni f 1 1 \r \ \ / j 'l '■ +V i° (JrS ' ... •' '■• ~ y '.-' \ ~ S. / \/\i ^ ' ' > V \ H J.7 \ « l ^ X-U ^ J -4^ ä h\Ü • ' ■ L m 1 i ,ä Jal ■ '■ ti Z' \ /l\ i> T' ^ ps t 1' ' / ' , ' ' \ ' ■ '■ / — i \ / i \ 1 J s .riinl _I\. / \ 1 \ / \/ \ / a^/ V~V / /'A' /.-V/ Y \/ ,\ . ! am/j.. :0 r M / -^ ^ ^ . ^ ^tfr ^ j/-_|.. '•ä . ;t- ^v. •^ „ _, ^^4 ^1 ^^^ \t '^ ^5 , 41 Ta jL I ■■, ^^ — e rir 1 L. /LI L, •?r I T^~t tlt- ^ ^ t -fii i ! \ CS ^IIT i •■ 4_IV 41 i V-.J aff//6. Julf / ■ 1 ,lti u -i ^^-Ji- i r\ 1 *?Ä A ' ^ 1 ' 1 1 ■ j -v^ ^ zs u r / V ; am ?J Ä^^ /\ ^ 1/ sZ'v-^Z ^ r ' \ + ?j: ?." — U ^JL c ' T "S a> A *•* A t A _ i /\ / \ iÖX / \ /', ■'. \ A /'\. 0. ' ^^b \lh / V ' * ■ ' 1 \ • ' / \ / 1 ~S ! / A j ■■ / ' / \ / \ 1 \ ■\ ITT V ^ "'" *■ ?^ T n l\ r 1 / V l' '^ S^ atn/°?. = ^"^ j^r \ \\ s /\' \ !> k 1 \ / ;' \ -■ s^ JV-/,/.^ 0.. ;k 1 ' 11 k i \ i ! +?i.?. c« !i ^Oll; 't ^ llp EC A V A tÄ 44 X 1 r ,pLl Liir e.^ X i^-A fc -.1 itjT \ ■' ' ' / y ' 7 \' , '•• vi j 1 ■ :' /■ \ ' ' '/ ' 1 ' -c ff OJ { ' \'' \ /VTA '/4^ l :\ ';/ \ '/ ' ■ ' \ / ■' ' ■' 1 / ■ \ 1 / -5: Li7 +yV/pTir"/ yrT £ ^^ 03 1 ■. '' .' ; o- "l /' \ 1 lr~\ L ' '• LM £3 '''■ A i t "*• ' / 1 ; /r/W ?. j^\~! ■ ' AK 1 ■• / \ A / \ 1 \ ■ Orlnlipr , V , \'' i i ! V ,\' ■ +r?'. ;LA f>/tiSu/f> / ' '' '. / V ' ' ■W \ '/ \|/ '■ ; r V +//a' /xJ^tM} — l' '\ : ' \\'' lif Y '' ' ' '" 7^.r\ r-j- '( ' il' 'i tit" iiiitjiit: "^- ' 1 i 1 j 1 1 "" +"l ■ ' ; ' ' ' i ■ I 1 1 .Sitzungfib. d. k. AkailW. inalh. naturw, CI.XXHBi X Ml 1856 Piiänologisclic Übersichten von Österreich im Angnst 1856. Von dem o. M. d. K. A. d. W. Karl Fritsch, Adjunden der k. U. Ccntral-Anstall. I. Pflanzen-Kalender. Die Zeiten sollen ^'olten für die ersten üliitlien oder für die ersten reifen Früchte. Die ersten Blütheii oder die ersten Früchte: 1 s ff 1 » i Viugik^ne von Wien H t hr. |[ ä 1 2 1 1 1 1 S » ^ 1 1^ 1 " Minien- Temperatur -t-1797 + i7?6 + i0?6 . + i5?7 + 15?0 + 15?3 + 15?3 + 15?2 + 1592 + U'?9 + 1498 + 1498 + 1497 + 1496 Artemisia Absiothium. BIGlhe . . + N 15/8 (—6) + 29/7 + 28/7 + SW 4/8 Aster Amellüs. Blüllie .... + I( 9/8 + 8/8 + SW 1/8 26/7 Bideos (riparllta , „ + 6/8 + 1/8 + SW15/8 Carlina vulgaris, „ +S7/8 + 2/8 (- S) + 29/7 2/8 Colchicum autumnale, Blüthe . . + 11/9 (- 8) + 17/8 + 1/8 20/8 ± S 23/8 10/9 + 5/9 IC/8 (+14) + 25/8 31/8 (+2) Coroas mascula, Frucht . . . + 10/8 (+10) + 4/8 28/8 (—13) 21/8 (+12) 15/9 Corjlua Avellana, Fracht . . . 15/8 + 31/7 + 9/8 13/8 C-9) 2/8 (+10) 30/9(?) Crataegus Oxyacantha, Frncht + 11/8 + 25/7 30/8? 3/ 8 1/9 Fa^us sylvatica, Frncht . . . + 2/9 S/8 Hibiscus syriacus, Blüthe . . . — N 10/8 (+ 1) 4/8 (+ 7) Hamulus Lupulus, Blüthe . . . - 28/7 (+ 5) + 27/7 ±31/7 + 12/8 2/ 7/8 31/7 (± 0) Impatieos aoti taogere, Blüthe . — 30/8 7 18/6 - 19/7 Lignstrum vulgare, Frucht . . . + 7/8 t7/8 + 2/8 15/8 LinosjriB vulgaris, Blüthe . . . + N 26/8 C+ 4) + galatea (E. E.) . . . ■ Argyams latonia (3. P. A.) . . nia moscbata (E. E.) . . . •nia alba (Abiug) . . . . ' as ediisa (A. E.) hyale (3. P. A.) . . . , icias garrula (Abzog) . . . : pratensis (I. R.) , . . , Cypselus apns (Abzug) . . . ■ Ergates faber (A. E.) gilla coelebs (I. R.) . . . , GaiJinula crex (Abing) ... Gcotinpes slcrcorarius (2. P. A.) . Hesperia comma (E. E.) . . . . , ornataria (2. P. A.) . . . Lacerta agilis (2. G. A.) . . . . ■ia hirla (E. E.) Lanius minor (Abzug) . . . . ris dispar (E. E.) . . . . Salicis (E. E.) •oglüssa slellalarum (3. P. A.) Oiiolus galhüla (Alijug) . . . , is brassicae (2. P. A.) . . , a cbrysilis (2. P. A.) . . . gamma (2. P. A.) . , . . ■"• ">""<" (A. E.) . . . , Procrustcs eoriaceus (2. P. A.) . .a minnta (Abzug) . . . . Sjltia luicioia (Abzug) . . . , Tetragnatha citoasa (2. P. A.) . . Telrao coturail (I. R.) . . . . Thecia balulae (A. E.) . . . , ..a atalaula (2. P. A.) . . Zjgaeaa Ouobiycbi« (E. E.) + 17?(i 11/9 29/T 11/7 26/7 26/7 20/7 19/8 1/S 23/7 31/7 2/8 25/7 29/7 20/r 2S/7 2S/7 + 14'?S 24/8 Erklärung der Abkürzuiigrii ; A. E = erste. E. E = letzte Erscheinung der ersten Periode , 2. P. A =erste Erscheinung der zweiten Periode, 2. G. A = der zweiten Generation. I. R = letzter Ruf, letzter Gesang u. Naiiu'ii der Beobachter. »o(?,iMi: Prof. Giodler. Pit-ssIiui-r: Prof. Eselifiiller S Wien : Adj. Fritscli. lioiliiini: Assisl.'iil litirlilini-dl. Prater: Adj. Fritsch. Laaei'berg: Franz Low. Cilli: Gcrichtsadj. Seidensacher. Pratj: Wilhclmine Fritsch. Linz : Prof. Hintesöcker S. J. Herinanstadt: Prof. lieisscnberpcr. Neutitscliein : Gerielitsoffieial Otto. Kremsmiinster: Director Rcslliuber. Grcsten: Wilhelm Sclileiclicr. Wiltcn : Subprior Prantner. Leniberj^r: Dr. Rohrer. Admont: P. T. Wcimayer. SITZUNGSBERICHTE DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. MATHEMATISCH -NATURWISSENSCHAFTLICHE CLASSE. XXII. BAND. III. HEFT. "^JAHRGANG 1836. — DECEMBER. 41 629 SITZUNG VOM 4. DECEMBER 18S6. Eingesendete Abhandlungen. Über die S e e hö h e von Prag. Von Dr. J. Böhm, Direetor der k. k. Sternwarte zu Prag-, (Vorgelegt in der Sitzung vom 30. October 1856tlurcli das w. M., Herrn iJireetor K. K re il.) I. Die Höhe Prac^s über dem Niveau des Meeres ist bereits der Gegenstand wiederholter Untersuchungen gewesen. Als das verläss- liehste der älteren Resultate wurde die von Gerstner berechnete Seehöhe angesehen. Gerstner fand aus gleichzeitigen Barometer- Beobachtungen, die zu Prag von dem Astronomen Strnad und von David, zu Kuxhaven von Herrn Woltmann angestellt wurden, die Höhe Prags über der Nord s ee am Ausflusse der Elbe, in runder Zahl, = 90 Pariser Klafter (A) Dieses Resultat beruht auf Beobachtungen, die in den Monaten Juni, Juli, August, September und October 1788, mit aller jener Sorgfalt angestellt wurden, die man dem damaligen Standpunkte der Beobachtungskunst zufolge erwarten durfte. Einige Jahre später versuchte David sich der Seehöhe Prags noch auf einem andern Wege zu versichern. Er berechnete aus einigen Barometer-Beobachtungen, die am 27. August 1799 gleich- zeitig auf der R i e s e n k u p p e und auf der P r a g e r Sternwarte gemacht wurden, zunächst die Höhen-DiflFerenz dieser beiden Objecte und fand Riesenkuppe — Prager Sternw. = 714 Paris. Klafter (a) 4t* 630 ß " '' "'• Aus gleichzeitigen Barometer-Beobachtungen, die im Jahre 1802 am 27. Juli auf dem La uren zib erge und auf der Sternwarte zu Prag gemacht wurden, ergab sich ferner Laurenzb. — Sternw. = 64-65 Paris. Klafter; und aus ähnlichen Beobachtungen vom 26. Juli 1805 fand David ebenso Laurenzb. — Sternw. = 64-58 Toisen. Im Mittel beider Bestimmungen, die gut harmoniren, nimmt David (6) Laurenzb. — Sternw. =64-61 Toisen. Am 25., 26., 27. und 28. Juli 1805 wurden gleichzeitige Beob- achtungen auf der Riesen kuppe und am Laurenziberge vorgenommen, mit deren Resultate David ganz zufrieden war, und das gab (c) Riesenk. — Laurenzb. = 652-53 Toisen. Aus den Ausdrücken (b) und (c) folgt: (rf) Riesenk. — P r a g e r S t e r n w. = 71 7 - 1 4 Toisen. Diese zwei für die Höhen-DitTerenz der Riesenkuppe und der Sternwarte gefundenen Werthe («) und (rf) weichen nur um 3-14 Toisen von einander ab, was für baronjetrische Messungen so grosser Höhenunterschiede und auf so grosse Entfernungen , als sehr befriedigend angesehen werden darf. David gibt inzwischen dem letzteren, auf mehrtägigen Beobachtungen beruhenden Resultate (d) den Vorzug, und dies offenbar mit Grund. Herr General Li nd ner zu Schweidnitz berechnete aus seinen eigenen zu Schweidnitz und zu Stargard angestellten Beobachtungen im Jahre 1782 die Seehöhe von Schweidnitz, und fand: (e) Schweidnitz — Ostsee = 119-4 Toisen. Im Jahre 1800 erhielt er ferner aus 75 ähnlichen Beobachtungen zu Schweidnitz und Kuxhaven: (/•) Schweidnitz — Nordsee = 1195 Toisen. Die genaue Übereinstimmung beider Resultate war vollkommen geeignet, der Seehöhe von Schweidnitz einen hohen Werth zu über die Seehöhe von Pra^ 631 ertheilen, wesshalb diese Seehöhe auch als vollkommen richtig angesehen wurde. Herr General L i ndn er Hess auch auf der Riesenkuppe und zu Schweidnitz correspondirende Beobachtungen vornehmen. Als deren Ergebniss erhielt er: Riesenk. — Schweidnitz = 705-00 Toisen. (fj) Dies gibt nun in Verbindung mit (f) Riesenk. — Nordsee = 824-5 Toisen ; ('0 und wenn man dieses letztere Resultat (h) mit jenem David's (d) verbindet, so findet man : Prager Sternw. - Nordsee - IOT'36 Toisen. (B) In der Zwischenzeit wurde im Jahre 1789 eine Reihe corre- spondirender Beobachtungen zu Prag von David und zu Kuxhavenvon Herrn Woltmann — an zwei Gruber'schen Barometern — vorge- nommen, um die Seehöhe Prags abermals auf selbstständigem directem Wege abzuleiten. Als Resultat dieser Beobachtungen fand David im Mittel . non. • Prager Sternw. — Kuxhaven = 90-661 oisen, oder, da der" Barometer in Kuxhaven 1 -67 Toisen über der Nordsee ''"^' Prager Stern w. — Nordsee = 92-33 Toisen. {C) Der Unterschied zwischen den Resultaten (5) und (C) , der die beträchtliche Grösse von 1 5 Toisen überschreitet, entging dem eifrigen und verdienten Astronomen D a vi d nicht; allein da sein letzteres Resultat (C) mit jenem Gerstner 's (A) in naher Übereinstim- mung stand, und da ferner General Lindner aus gleichzeitigen Beobachtungen zu Schweidnitz und zu Prag im Jahre 1800 die Seehöhe Prags -=92-1 Toisen (D) fand, so hielt sich David zur unbedingten Verwerfung seiner hier mit (ß) bezeichneten Seehöhe berechtiget. Die nahe Übereinstimmung der Grössen (C) und (D) führte David zu der Überzeugung, dass beide Seeböhen, jene vonSchweid- nitz so wie die von Prag, vollkommen sicher bestimmt seien. „Die Höhe von Prag über dem deutschen Meere" — sagt er (Abhandlun- gen der königl. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften vom Jahre 1806, S. 86) — „unterliegt daher keinem Zweifel und ist als 632 Böhm. „ein zuverlässiges Resultat zu betrachten;" und S. 87: „Sowohl „mit der Höhe von Prag als Schweidnitz über der Nordsee, hat es „also seine Richtigkeit''. David nahm in Folge dessen die Höhe des Barometers der k, k. Sternwarte zu Prag über der Nordsee in runder Zahl stets zu (E) 92 0 Toisen oder 94-3 Wien. Klafter an. So unzweifelhaft dieses Resultat seinemBerechner auch erschien, so wurde demselben in späterer Zeit doch das Vertrauen entzogen, und mau neigte sich zur Annahme einer grösseren Seehöhe. Herr Director Kreil fand sich dadurch (magnet. und geogr. Ortsbe- stimmungen in Böhmen, Prag 184G) veranlasst, dieses Element einer neuen Bestimmung zu unterwerfen. Er stützt sich dabei auf die genau bekannte Seehöhe der Berliner k. Sternwarte, zwischen welcher und jener von Prag er im Jahre 1840 eine Reihe von correspondirenden Barometer-Beobachtungen einleitete. Die vorzüglichen mit einander scharf verglichenen Instrumente in Prag und in Berlin Hessen eine bessere Übereinstimmung der Resultate erwarten als wirklich statt- fand, woran die grosse Entfernung beider Stationen von einander, so wie der damals sehr bewegte Zustand der Atmosphäre Schuld zu sein scheinen. Die Beobachtungen des Monates Jänner führten, nach Angabe des Herrn Directors, zu gar keinem brauchbaren Ergebnisse; aus den Beobachtungen des Monates Februar fand Kreil: (i) Prager Sternw. — Berliner Sternw. = 69-369 Toisen ; mit dem wahrscheinlichen Fehler von 1-29 Toisen. Da der Barometer in Berlin 21-933 Toisen über der See hing, so ergibt sich aus Obigem Prager Sternw. — See = 91 • 302 Toisen. Der Barometer Kreil's hing aber um 2-152 Toisen tiefer als jener David's; reducirt man daher die eben gefundene Seehöhe auf den Standort von David's Barometer, so erhält man die (F) Seehöhe der Prager Sternw. = 93 '454 Toisen; was mit der Annahme David's (C) noch ganz gut übereinstimmt. Die nahe Übereinstimmung von zwei durch einen so grossen Zeitraum von einander getrennten, von verschiedenen Beobachtern über die Seehöhe von Prag-. 633 mit Instrumenten höchst verschiedener Qnalität und nach verschie- denen Rechnungsmethoden erhaltenen Resultaten, berechtigte jeden- falls zu der Annahme, dass die letzt gefundene Seehöhe (F) sich von der Wahrheit nicht weit entferne, wesshalb sie auch von Kreil angenommen, später aber wegen Translocation des Barometers mit 93-33 Toisen (G) beibelialten wurde. In diesem Ausmasse liegt sie allen späteren Berechnungen zu Grunde. Die Sache schien einstweilen abgethan zu sein, als Herr Adolf Pick, Assistent der k. k. Sternwarte zu Wien, in seiner Abhandlung „Über die Sicherheit barometrischer Höhenmessungen" (Sitzungsberichte der mathem.-nalurw. Classe der k. Akademie der Wissensch. Bd. XVI, S. 413) neue, gewichtige Bedenken gegen die in Rede stehende Seehöhe rege machte. Herr Pick ging von den als bekannt angenommenen Seeliöhen der Sternwarten zu Wien, Kremsmünster und Kr a kau aus; leitete aus den mehrjährigen Barometer-Mitteln dieser Orte und Prags die gegenseitigen Höhen- Unterschiede ab und erhielt Präger Stern w. — Wiener Sternw. = 7*05 Toisen, „ „ Kremsm. „ ^ — 93-06 „ „ „ Krakauer „ = — 8-20 „ hieraus aber für die Seehöhe von Prag der Reihe nach folgende, von den früheren stark abweichende Resultate: Seehöhe der Prager Sternw. = t02'46 Toisen, » « » n ^^^ lUo' lU „ n j! » » ^=^ 1U/d'45 „ Mittel = 102-87 Toisen. (//) Bei solcher Sachlage konnte ich die Revision eines so wich- tigen Elementes, wie dies die Seehöhe von Prag — auf die sich eine sehr grosse Zahl von Höhenmessungen stützt — ist, nicht länger hinausschieben, und ich entschloss mich zu derselben um so leichter, als ich schon seit längerer Zeit die Revision aller Constanten unseres ßeobachtuiigsortes im Sinne hatte. Eine fernere mir sehr werthe Aufforderung fand ich dazu in einer durch Herrn Pick's Angaben angeregten Anfrage der k.k. geologischen Reiehsanstalt, — die einen grossen Theil ihrer sehr schätzbaren und überaus zahlreichen Hölien- bestimmungen in Böhmen, auf den Barometer der Prager Sternwarte stützt, — über die für Prag anzunehmende Seehöhe. Um nun, wo 634 Böhm. möglich . zu pi'neni enfseheidenden Resultate zu gelangen, nahm ich mir vor, alle zu Gebote stehenden Wege, von denen einige bisher noch nicht berücksichtiget wurden, zu betreten. Diese zerfallen in geometrische, trigonometrische und barometrische Nivellements und deren Verbindung unter einander. Was die geometrischen Nivellements betrifft, so boten sich die Eisenbahnen, durch die Prag nach mehreren Richtungen hin mit der See in unmittelbarer Verbindung steht, gleichsam von selbst dar. Rei diesen Nivellements wird man allerdings die absoluten Höhenangaben nur mit grosser Vorsicht benützen dürfen, allein gegen die Richtig- keit der relativen Höhenverhältnisse einer und derselben Rahnstrecke sollen keine gegründeten Zweifel bestehen. Meine Absicht zu errei- chen sah ich mich veranlasst, mich mit den betreffenden löblichen Rahn- Directionen in Verbindung zu setzen, und es gereicht mir zu aufrichtigem Vergnügen hier, und dies mit innigstem Danke, die freundliche Zuvorkommenheit rühmen zu dürfen, mit der sie sämmtlich meinen Ansuchen entsprachen und mir die erbetenen zahlreichen Auskünfte ertheilten. Ich wende mich nun zu den von Prag nördlich führenden Routen. IL In dem vom k.k. Handels-Ministerium veranlassten lithographirten Längenprofile der k. k. nördlichen Staatsbahn findet man in der Prasr mit der sächsischen Rahn verbindenden Section. für den Rahnbof zuPragdieHöhen-Cote = 94-0 Wien. Klafter, und für die Dresdner Elbebrücke (^) die Cote -= 176-579 sächsische Ellen oder 52-71 W. K. ij. Es liegt also Prag um 41-29 W.K. höher als das Niveau jener Rrücke. Einer gütigen Mittheilung des Directoriums der Leipzig- Dresdner Eisenbabn-Compagnie zu Folge, liegt die Dresdner Elbe- brücke 19-00 Ellen über dem Nullpunkte des Dresdner Elbewassers; die horizontale Rahn zwischen den Röderauer Weichen hingegen 1202 Ellen unter demselben Nullpunkte. Demnach beträgt der Höhenunterschied zwischen diesen zwei Punkten 31-02 Ellen oder 9-26 Wiener Klafter. Von der Direction der Rerlin-Anhalt'schen Eisenbahn-Gesell- schaft wurde mir mit aller Freundlichkeit mitgetheilt, dass die Höhen- 1) Die sächsische Elle =1-791 W. F. = 0-298.') W.K. über die Seehöhe von Prag. 631) Differenz zwischen den Stationen Röderau und Berlin 205"66 preuss. Fuss*) betrage, und zwar, dass die Station Berlin 113-52, die Station Röderan aber 319-18 Fnss über dem Nullpunkte des Amster- damer Pegels liege. Dies macht in Wiener Mass ausgedrückt einen Höhen-Unterschied jener zwei Punkte von 34-03 Klafter. Die Herren Perthes in Gotha hatten die Gefälligkeit, mir sehr verlässliche und eben so ausgedehnte Mittheilungen über die Niveau- Verhältnisse der Berliner Bahnhöhe und anderer Punkte in Berlin zu- kommen zu lassen. Diese Mittheilungen stützen sich durchaus auf genaue amtliche Quellen. Ihnen nach liegt der Bahnhof der Berlin- Hamburger Bahn um 2-1 preuss. Fuss oder 0-3o Wiener Klafter höher als der Bahnhof der Anhalt'schen Bahn. Der Anfang der Berlin-Hamburger Bahn in Berlin liegt aber, nach gütiger Eröffnung der Direction der Berlin-Hamburger Eisen- bahn-Gesellschaft, 105' 8" 10'" preuss. Mass über dem Null- punkte des Elbepegels am Deichthore zu Hamburg. Nimmt man nun an, wie dies in diesem Falle wohl erlaubt ist, dass bei dem Nivelle- ment der Bahn von Hamburg aus, von dem genannten Nullpunkte unmittelbar ausgegangen wurde, so liegt der Berliner Bahnhof 105-736 pr. F. oder 17-50 Wiener Klafter über dem Nullpunkte des genannten Pegels. Über die Niveau-Verhältnisse dieses Pegels sind mir durch die freundliche Zuvorkommenheit der Herrn Directoren Peters, H ü m- cker und Hiibbe die verlässliehsten Daten zugekommen. Diesen zu Folge liegt der Nullpunkt des Deichthorschleussen - Fluthwassers über dem Nullpunkte des Kuxhavner Fluthwassers 3' 2" Qi/," Hamburger Mass oder 0-35 Wiener Klafter 2). Da ferner nach Beobachtungen der 13 Jahre, 1843 bis 1855, zu Kuxhaven der mitt- lere Hoch Wasserstand 10 Fuss 1-63 Zoll, der mittlere Niedrig- wasserstand 0 Fuss 2-09 Zoll über Kuxhavner Null beträgt, so nehme ich den M ittel - Wass er s t and zu 5' 2-16 Hamb. Mass oder zu 0-78 Wiener Klafter über Null an. Fassen wir diese Angaben zusammen, so erhalten wir folgende Übersicht: ^) Der preuss. Fuss = 0'16S4 W. K. 2) Der Hamburger Fuss = (\-90ä W. F. 630 B ö h rii. W. Klft. Röderau .... Anhalt. Bahnhof. Hamb.Bahnh. in Berlin „ . . 0-3i Elbepegel in HanibursTj Pegel in Kuxhaven. . die Nordsee .... „ . . 0-78 i02-43 1-13 W. Klft. -113 . . » (^') Prager Bahnhof (Schienenhöhe) höher um 101-30 . . W. Klft. als der mittlere Wasserstand der Nordsee bei Kuxhaven. Bahnhof Prag . . höher al Elbebrücke. . . . „ , Röderau n 55 Anhalt. Bahnhof. . tiefer „ Hamb. „ . . höher „ Elbe-Pegel . . . . » n Pegel in Kuxhaven tiefer „ um 41 29 55 9 26 " 34 03 55 17 •50 55 0 35 III. Den erwähnten Mittheiliingon der Herren Perthes zufolge liegt der Berliner Bahnhof der Stettinor Balin 1-8 preuss. Fnss oder 0'30 Wiener Klafter tiefer als der Berliner Bahnhof der Anhalt'sehen Bahn. Das Directorium der Berlin-Stettiner Eisenbahn- Gesellschaft hat mir, mit besonderer Geneigtheit, wiederholt die umständlichsten hieher einschlägigen Daten bezüglich ihrer Bahn mitgetheilt. Darnach liegt der Berliner Bahnhof um 96'10"ll"'04 höher als der Bahnhof zu Stettin. Dagegen aber der Stettiner Baiinhof wieder 21' 0°3"' über dem Nullpunkte des Pegels an der Lootsen- Warte zu Swinnemünde- Ostsee. Es liegt sonach der Berliner Bahnhof II 7-93 preuss. Fuss oder 19-517 Wiener Klafter über dem Nullpunkte des genannten Pegels. Zum Nullpunkte des Pegels derOstsee ist der bekannte niedrigste Wasserstand daselbst vom Jahre 1815 angenommen; der Normal- Wasserstand der Ostsee ist 3' 6" preuss. M. oder 0-58 Wiener Klafter über diesem Nullpunkte. Dies gibt nun folgende Zusammenstellung: Bahnhof Prag über der Elbebriicke 41-29 . . W. Klft. Elbebrücke „ Röderau 9-26 . . Röderau , Anhalt. Bahnhof 34-03 . . Anhalt. Bahnhof . . . . „ Stettiner Bahnhof in Berlin 0-30 . , Steltiner Bahn, in Berlin „ dem Ostsee-Pegel .... 19-52 . . „ Ostsee-Pegel unter der Ostsee 0-58 „ 104-40 0-58 W. Klft. -0-58 . . (B) Prager Bahnhof (Schienenhöhe) 103-83 . . W. Klft. über dem Nornial-Wasserstande der Ostsee bei Swinnemünde. Ül)er die Seehöhe von Prag. 037 IV. Einen zweiten Weg zur Ostsee nahm ich über Olmütz. Auf dem zum Gebrauche derk. k. Betriebs-Directionen lithographirten Längen- profile der nördlichen k. k. Staatsbahn von Olmütz bis Prag findet sich die Höhen-Ordinate des Stationsplatzes Olmütz mit 101*6, jene von Prag mit 909 Wiener Klafter verzeichnet. Olmütz liegt also um 107 Wiener Klafter höher als Prag. Nach gütiger Mittheilung der Direction der a. p. Kaiser Ferdi- nands-Nordbahn ist die Höhen-Cote des Stationsplatzes der Nord- bahn zu Olmütz und im .\nschlusspunkte an die nördliche k. k. Staatsbahn = 110-48 Wiener Klafter, die Schienenhöhe auf der Oderbrücke aber, bei dem Anschlüsse der Nordbahn an die Wilhelms- bahn (1/3 Meile ausser dem Stationsplalze Oderberg) = 1 03*64 Wiener Klafter. Demnach liegt Olmütz 6-84 Wiener Klafter über der Oderbrücke. Auf dem Längenprolile der Wilhelmsbahn ist die Schienenhöhe auf der Oderbrücke, beim Anschlüsse an die Nordbahn, mit 641' 6-7 und die Schienenhöhe auf dem Bahnhofe zuCosel, bei dem Anschlüsse der Wilhelmsbahn an die oberschlesische Eisenbahn, mit 563' 4-S preuss. M. angegeben. Die Oderbrücke liegt diesem nach um 78*183 preuss. Fuss oder um 12-94 Wiener Klafter höher als Cosel. Der Bahnhof in Cosel liegt, wie mir das Directoriuni der ober- schlesischen Eisenbahn-Gesellschaft mit aller Bereitwilligkeit bekannt gab, 571-049, und jener zu Breslau 386-120 preuss. Fuss über dem Nullpunkte des Swinnemünder Pegels. Es beträgt demnach der Höhen- Unterschied beider Bahnhöfe 184*929 preuss. Fuss oder 30-61 Wien. Klafter, und liegt Cosel um so viel höher, als der Bahnhof der ober- schlesischen Gesellschaft zu Breslau. Herr Director J. Galle in Breslau, der mich bei meinen Unter- suchungen mit collegialster Freundlichkeit unterstützte, theilte mir nach Angabe des Herrn Ober-Ingenieurs Bosenbaum (bei der oberschlesischen Bahn zu Breslau) folgende Höhendaten mit: Höhe des oberschlesischen Bahnhofes zu Breslau 380-53, des Bahnhofes der Posen-Stargarder Balin zu Posen 27685 preuss. Fuss über dem Nullpunkte des Amsterdamer Pegels. Es liegt also der Posen- Star- garder Bahnhof in Posen 103-68 preuss. Fuss oder 1715 Wiener Klafter unte r dem oberschlesischen Bahnhofe zu Breslau. 638 Böhm. Eiullicli liegt, n«ch dem mir von der königl. Directiori der Ostbahn zu Bromberg wohhvollendst zugesendeten Längenprofde der gestimmten k. pr. Ostbiihn, der Bahnhof der Posen-Stargarder Bahn zu Posen 271-1 preiiss. Fuss oder 44-84 Wiener Klafter über dem mittleren Stande der Ostsee bei Swinnemünde. Wir haben somit: Prager Bahnhof tiefer als Olmütz ... . . 10-70 W. KIft. Olnüitzer „ höher „ Oderbrücke . 6*84 . . „ Oderbriicke. . „ „ Cosel. Bahnh. 12-94 . . „ Cosel. Bahnhof „ „ Breslauer „ 30-61 . . „ Breslauer „ „ „ Posener „ 17-15 . . „ Posener „ „ „ Ostsee ... 44-84 . . „ 112-38 10-70 W. KIft. -10-70 . . (C) Prager Bahnhof (Schienenhöhe) 101-68 . . W. KIft. über der Ostsee bei Swinnemünde. In den so eben besprochenen Fällen sind die geometrischen Nivellements unmittelbar bis zur See verfolgt worden. Die von dem königl. preiissischen Generalstabe in einer Reihe von Jahren mit grosser Sorgfalt ausgeführte trigonometrische Ver- messung, die sieh auf dieselbe Basis, nämlich auf den mittleren Wasserstand der Ostsee bezieht, hat nebst anderem auch die sichere Erforschung der absoluten Höhen zahlreicher Punkte zum Resultate gehabt. Eines dieser Daten ist die Höhe des Fussbodens des magne- tischen Häuschens bei der k. Sternwarte zu Berlin, die 105-7 Pariser Fuss beträgt. Nach den vom königl. preuss. Handels-Ministe- rium mitgetheilten, auf die Verbindung der Berliner Bahnhöfe Bezug nehmenden geometrischen Nivellements beträgt die absolute Höhe (über der Ostsee) des Bahnhofes der Anhalt'schen Bahn (Schienen- höhe) IÜS'3 Pariser Fuss, so dass beide hier genannten Objecte sehr nahe in gleichem Niveau liegen. Diese Objecte liegen aber auch in geringer Entfernung von einander und darf daher die letztere Seehöhe, die des Anhalt'schen Bahnhofes nämlich, mit demselben Vertrauen auf- genommen werden, das die Operationen des k. Generalstabes verdienen. Aus der früheren mit {Ä') bezeichneten Zusammenstellung der geometrischen Nivellements ergibt sich: über die Seehöhe von Prag-. 639 Prag. Bahnhof höher als Anhalt. Bahnhof in Berlin um 84*S8W. K. nach der trigonometr. Bestimmung ist aber: der Anhalt. Bahnhof in Berlin über der Ostsee lOo-SQ P.M. 1903 „ Somit Prager Bahnhof (Schienenhöhe) 102-61 W.K. (D) über der Ostsee hei Swinnemünde. VI. Aus der mit (C) signirten Zusammenstellung findet man auch die Höhen-Difterenz zwischen dem Prager Bahnhof und jenem der oberschlesischen Bahn zu Breslau = 3969 Wiener Klafter; um was Prag höher liegt. Der Bahnhof der oberschlesischen Bahn ward mir, in Überein- stimmung der früher erwähnten Angabe, auch von der kön. Direction der niederschlesiseh-märkischen Eisenbahn zu Breslau mit 380*53 und der ßahniiof der letzt gonannlen Bahn zu 373*32 preuss. Fuss, über dem Amsterdamer Pegel, freundlichst angegeben. Der nieder- schlesische Bahnhof zu Breslau liegt daher um 7*21 preuss. Fuss oder um 1-19 Wiener Klafter tiefer als der oberschlesische. Herr Director Galle fand aus einer eigends zu diesem Zwecke unternommenen Messung, dass der niederschlesische Bahnhof (obere Schienenkante) um 92-17 Pariser Fuss, d. i. um 15*786 Wiener Klafter tiefer liege als der Barometei- der Breslauer königl. Stern- warte. Die Höhe des genannten Barometers über dem mittleren Spiegel der Ostsee bei Swinnemünde beträgt 453-62 Pariser Fuss oder 77*69 Wienei- Klafter. Dieses letztere ßesultat gründet sich, nach gütiger Mittheilung des Hrn. Dir. Galle, auf das trigonometrische Nivelle- ment der Oder (Trigonometrisches Nivellement der Oder, auf Befehl des k. Finanz-Ministeriums ausgeführt von HofTmann und Salzenberg, in den Jahren 1839 und 1840. Berlin 1841), und sein wahrschein- licher Fehler beträgt 322 Pariser Fuss oder 0*552 Wiener Klafter. Es ist daher : Prager Bahnhof höher als der obersehl. Bahnh. in Breslau 39*69 . . W. KIft. Oh.Bahnh. i.ßresl. „ „ „ niedersch. „ „ „ 119.. „ Nied. „ „ „ tiefer „ die Sternwarte „ „ . . 1S*79 „ K. Sternwarte höher „ „ Ostsee 77 69 . . „ ~ 118^7 13-79 W.Klft. — 1S79 . . Frager Bahnhof (Sehienenhöhe) 102*78 . . W. Klft. fE') über dem mittleren Stande der Ostsee bei Swinnemünde. 1) Rill Pariser Fuss ^01713 VV. Klafter. 640 Böhm. VII. Ich wende mich nun zu der südlichen, nach Triest führenden Route. In dem, für den Betrieh der nördlichen k. k. Staatshahn ver- öffentlichten Längenprofile der Strecke Olmütz-Prag findet man die Schienenhöhe des Prager Bahnhofes mit 90*90, die Höhe des Bahn- hofes zu Trühan mit 191-16 Wiener Klafter angesetzt. Prag liegt also um 100-26 Wiener Klafter tiefer als Trühau. In dem Längenprofile für die k. k. Staatsbahn von Brunn bis Böhmisch-Trübau findet man dagegen die Höhen-Ordinate von Trübau = 191-15, dieCote desBrünnerViaductes (_^) = 97-2 W. Klafter angegeben. Demnach liegt Trübau um 93-95 Wiener Klafter höher als der Viaduct in Brunn. Die Höhen-DÜferenz zwischen den Stationsplätzen Brunn und Wien, der a. p. Kaiser Ferdinands -Nordbahn, respective zwischen dem genannten Viaducte und dem Wiener Nordbalmhofe, habe ich aus den im Längenprofile dieser Bahn verzeichneten Neigungs- Verhältnissen wiederholt berechnet und = 21-44 Wiener Klafter gefunden; um was der Brünner Bahnhof höher liegt als der Wiener. Den Höhenunterschied zwischen dem Wiener Nordbalmhofe und dem Südbahnhofe (Gloggnitzer) vordanke ich der sehr gütigen Mittheilung des Herrn F. Seh nir ch, über-lnspectors für diek. k. Staatsbahnen zu Wien. Dieser llnterschied beträgt 21-62 Wiener Klafter und stützt sich auf das genaue Nivellement der Wiener Ver- bindungsbahn. Über die Höhen-Verhältnisse der südlichen Staatshahn erhielt ich durch die Gefälligkeit der k. k. Betriebs-Direction umständliche Mittheilungen, denen zufolge der Bahnhof zu Laibach 51-9 Wiener Klafter über dem Südbahnhofe zu Wien liegt. Aus einem Nivellement, das von Laibach südwärts bis au die Wasserscheide bei St. Peter (zwischen Adelsberg und Lesece) ging, ergab sich, dass der genannte Punkt bei St. Peter um 152-08 Wiener Klafter höher liege als die Station Laibach '). Derselbe Punkt bei St. Peter wui'de auch unmitteli)ar von der See ausgehend, von Triest aus nivellirt, und man fand dessen sich directe auf den Meeresspiegel stützende Höhe = 305-158 Wiener Klafter. 1) Mit der Cote für Laibacli 1Ö0-794 W. K. .Tiisg^eheiid , fand man für die Wasser- scheide bei St. Peter die Cote 302-874 W. K. über die Seehöhe von Prag. 641 Stellt man diese Angaben zusammen, so ergibt sich : Prager Bahnhof . .tiefer als Trühau , . . . um ... 100-26 W. KIft. Trübauer „ ... höher „ Brünner Viaduct . „ 93-9i» . . . „ Brünner Viadtict . . „ „ Wiener Nordbahnhof,, 21-44 ... „ Wiener Nordbahnhof tiefer „ „ Südbahnhof,. ... 21-62 „ „ Siidhahnhof „ „ Laib. Bahnliof . . „ ... Sl-90 „ Laibacher Bahnhof . „ „ St. Peter . . . . „ ... 102-08 „ St. Peter höher „ die See . . . . „ 305 16 . . . 420-55 325-86 W.Klft. -325-86 ... Prager Bahnhof (Sehienenhöhe) 94-69 . . . W.Klft. (F ') über dem adriatischen Meere bei Triest. Dieses Resultat weicht von den früheren imi eine Grösse ab, die sich aus den unvermeidlichen Unsicherheiten geometrischer Nivelle- ments nicht erklären lässt. Sollte sich hier kein übersehen einge- schlichen haben, so müsste man das Vorhandensein eigenthümlicher Ursachen vermuthen, deren Aufhellung weiteren Untersuchungen anheimtiele. Hat so ein Üliersehen stattgefunden, d.i. eine unsichere Angabe sich eingeschlichen, so dürfte sie, aller Vermuthung nach, auf der Strecke Laibach — St. Peter zu suchen sein. Dass die Höhen- Differenz zwischen Prag und dem Nordbahnhofe zu Wien Vertrauen verdiene, davon glaubte ich mich durch folgende Controle überzeugen zu können. Wir hatten früher: Prag über der Eibebrücke . . . . 41-29 W.Klft. Elbebrücke . . „ Röderau 9-26 „ Röderau. ... „ Anhalt. Bahnhof in Berlin 34-03 „ Prag „ „ „ „ „ 84-58 W. Kl ff. (G') Aus der Zusammenstellung (F) folgt, dass der Prager Bahnhof um 1513 Wiener Klafter höher liege als der Nordbahnhof in Wien. Nach gütiger Eröllnung der Direction der a. p. Kaiser Ferdinands- Nordbahn liegt aber der Nordbahnhof in ^Vien um 19-47 Wiener Klafter tiefer als das Niveau der Schienen auf der Oderbrücke ausserhalhOderberg, wo derAnschlussder Nordbabn an die Wilhelms- bahn stattfindet. Dieser Punkt aber liegt, wie wir der Zusammen- stellung (C) enl nahmen, 43-55 Wiener Klafter höher als der Bahnhof der oberschlesischen Eisenbahn zu Breslau; und dieser liegt, wie in (E') bemerkt wurde, 1-19 Wiener Klafter höher als der Bahnhof der königlich niederschlesisch -märkischen Eisenbahn in Breslau. 642 Böhm. Nach der früher gerühmten gütigen Mittheilung der königl. Eisenbahn-Direction sind aber die Höhen-Coten der beiden Bahnhöfe dieser Strecke, zu Berlin und zu Breslau, 1 16-69 und 373-32 preuss. Fuss, so dass der Bahnhof zu Breslau 256-63 preuss. Fuss oder 42-46 Wiener Klafter höher liegt als der Bahnhof zu Berlin. Endlieh beträgt, nach der Mittheilung der Herren Perthes, der Höhenunterschied zwischen dem Bahnhofe der k. niederschlesisch- märkischen Bahn und dem Bahnhofe der Anhalt'schen Bahn in Berlin 2-9 preuss. Fuss oder 0-48 Wiener Klafter, und liegt der erstere höhe r. Stellen wir diese Niveau-Verhältnisse zusammen, so erhalten wir: Prager Bahnhof. . . höher als Nordhahnhof in Wien . iS'lS . . . W.Klft. Nordbahnhof. . . . tiefer „ Oderbrüeke i9-47 „ Oderhriieke .... höher „ Bresl. ohers. Bahnhof 43 'do ... „ Obers. Bahnh. Breslau „ „ „ nieders. „ 1-19 .. . „ Nieders. „ „ „ „ nieders. Bahnh. in Berl. 42*46 .. . „ „ „ Berlin „ „ Anh. Bahnhof in Berlin 0-48 .. . „ 102-81 19-47W.Klft. —19-47 ... „ (//'} Prager Bahnhof höher als Anhalt. Bahnhof in Berlin . 83-34 . . .W.Klft. Dieses Resultat weicht von dem früheren {^G') nur um 1-24 Wiener Klafter ah, was bei dem grossen Umwege über Wien nach Berlin wohl als eine sehr schöne Ühereinstimmung angesehen werden darf, und für die Verlässlichkeit unserer Angaben auf der südlichen Route bis Wien zu sprechen scheint. Eine andere Controle hiefür dürften wir später erhalten. vni. Um aus den bisherigen Resultaten die Seehöhe der Stern- warte zu erhalten, als desjenigen Punktes, auf den sich alle früheren Angaben der Seehöhe Prags beziehen, war ich genöthiget, die Höhen-Üifferenz zwischen dem Bahnhofe und der Sternwarte durch eine kleine Vermessung aufzusuchen. Von dem obersten Saale im Thurme des Observatoriums sieht man die Uhr am Bahnhofe, dessen Lage gegen die Sternwarte mir von dem Herrn Director des k. k. Katastral-Mappen-Ärchivs hier bereitwilligst bekannt gegeben wurde. Bezeichnet 90 -}- Z die Zenithdistanz des genannten Objectes, r dessen horizontale Entfernuno von der Sternwarte, und h die über die Seehöhe von Pi-iig-, 643 Vertiefung desselben unter den Horizont des Observations- Saale§, so ist bekanntlieh h = rtz Z. Aus wiederholten Messungen , die ich im März und im April d. ,1, mit einem kleinen Theodoliten von Lamont vornahm, fand ich für das Centrum des Zifferblattes der genannten Uhr z = 0° 16' S7'6; welche Bestimmung bis auf etwa 15" sicher sein mag. Die erwähnten Daten des k. k. Archiv-Directors gaben r = 664-6S Wiener Klafter so, dass sich ergibt h = 3-28 Wiener Klafter oder mit Rücksicht auf die Depression des Horizontes h ^ 3-22 Wiener Klafter. Die Höhe des Centrums der Uhr über den Bahnschienen wurde von Herrn Jezek gemessen, und gleich 13° 4' 2-0 Wiener Mass gefunden. Dies stimmt mit einer späteren gefälligen Messung des Herrn Ober-Ingenieurs Schmidt (13° 4' 0"0) vollkommen überein. Jch nehme sie zu 13-69 Wiener Klafter an. Die Axe meines Instrumentes stand 3' 7-0 oder 0-60 Wiener Klafter über dem Fussboden des Saales. Die Höhen-Differenz zwischen demFussboden des Observations-Saales und dem Fussboden des Vor- hauses meiner Wohnung (im 2. Stocke des Clementinums, die Front gegen die Jesuiten- [Karls-] Gasse) wurde wiederholt mit Klafter und Zollstab gemessen und in guter Übereinstimmung im Mittel = 130 0' 1P3 oder 1315 Wiener Klafter gefunden. Endlich hängt der Nullpunkt des Barometers Grindl, an dem beobachtet wird , 0-69 Wiener Klafter über dem Fussboden des Vorhauses meiner Wohnung. Sitzb. d. raaUiem.-iiaturw. CI. XXII. Bd. III. Hft. 42 (0 644 ß ö h ni. Es ist also: Barom. d. Sternw. hölier als der Fussboden d. Vorhauses 0*69 . . . W. KIft. Fiissboden . . . tiefer „ „ Observations Saal 13'lö „ Observations-Saal „ „ die Axe des Instrumentes .... 0*60 „ Axe d. Instruin. . höher „ „ Bahnhof- Uhr 3-22 .. . „ Bahnhof-Uhr. . . „ „ „ Schienen 13-69 .. . „ 17-60 13-73W.Klft. 13-75 ... (*0 Barometer der Sternwarte ü her dein Bahnhofe(Sehiene). . .3'8ö . . . W. Klft. Bezieht man nun die früher sub (Ä) — (F) gefundenen Höhen auf den Nullpunkt des Barometers der k. k. Sternwarte, so findet man für den letzteren Punkt der Beihe nach folgende See- höhen : aus (A) . . lOÖ-lS W. K. \ f beiKuxhaven . . (^o) (!?') . . 107*67 „ \ über den mittleren Spiegel l „ Swinnemünde (ßo) (C) . . 10S-S3 „ ) ) „ „ . (Co) (Z>'). .106-46 „ . \ „ „ .(i>o) iE') . . 106-63 „ } der See / „ „ . (£„) (F') .. 98-34 „ j { „ Triest . . . (F«) Die ersten drei Besultate stützen sich durchaus auf geome- trische Nivellements, die zwei folgenden theils auf geometrische, theils auf trigonometrische Nivellirung. Die Übereinstimmung der ersteren dieser Resultate ist, wie ich glaube, eine sehr zufriedenstel- lende und kömmt jener sehr nahe , die man bei den ausgezeichnetsten trigonometrischen Operationen antrifft. Wenn nun gleich dieResultate (Do) und iE(i), die sich theilweise auf genaue trigonometrische Ver- messungen stützen, noch vollständiger harmoniren , so dürfte darin doch zu wenig Veranlassung liegen, den Resultaten verschiedene Gewichte beilegen zu wollen , und man wird der Wahrheit nahe genug kommen, wenn man sie alle als in gleichem Grade verlässlich ansieht. Einen ferneren Grund dafür finde ich in den als Controle, für die Strecke Prag — Wien, berechneten Höhen -Unterschieden zwischen Prag und Berlin , wo die beiden durch geometrisches Nivellement erhaltenen Besultate (6^') und (//') nur um 1-24 Wiener Klafter von einander abweichen, während selbst bei höchst genauen trigonometrischen Messungen Differenzen von grösserem Betrage vor- zukommen pflegen. über die Seehöhe von Prag. 645 IX. Da das für die Verbindung Prags mit Triest erhaltene Resultat aller Wahrscheinlichkeit nach irgend ein zweifelhaftes Datum in sich schliesst, so war ich darauf bedacht die Verbindung der Prager Sternwarte mit dem adriatischen Meer auf anderen Wegen herzu- stellen. Dazu boten sieh die Punkte Krakau und Wien als ganz vor- zügliche Zwischen-Stationen dar. Die Seehöhe der k. k. Sternwarte zu Krakau ist sowohl durch die ausgezeichneten trigonometrischen Arbeiten des österr. k. k. Generalstabes, als auch durch die eben so genauen Operationen der k. russischen Reichsvermessung gegeben, und muss als eines der verlässlichsten Resultate angesehen werden. Die Höhe der k. k. Sternwarte zu Wien ist ebenso aus den Arbeitendes österr. k.k. Generalstabes mit jener Sicherheit bekannt, der sich dessen sämmtliche Arbeiten erfreuen. Nach dem Rerichte des Herrn Directors von Littrow über die österreichisch- russische Verbindungs-Triangulation (Denkschriften der k. Akademie der Wissensch. in Wien, 5. Rd. 1853) ist die Höhe des Nullpunktes am Pistor'schen Rarometer der k.k. Sternwarte zu Krakau nach der russischen Messung = 112-41 ') Toisen über dem baltischen Meere, Österreich. „ = 110*65 ^) „ „ „ adriatischen Meere. Den Höhenunterschied zwischen dem genannten Barometer zu Krakau und dem Nullpunkte des Rarometers der Prager k. k. Stern- warte habe ich vorerst auf barometrischem Wege zu ermitteln ver- sucht. Rei dieser Art von Messungen ist die allerunerlässlichste Redingung die volle Übereinstimmung der auf beiden Stationen ver- wendeten Instrumente. Diese Redingung wurde durch Herrn Director Kr eil hergestellt, der bei Rereisung der österreichischen Monarchie den Pistor^schen Rarometer zu Krakau mit seinem Reise-Rarometer sorgfältig verglichen, und dessen Angaben mit jenen des Prager Rarometers auf diese Weise in volle Übereinstimmung gebracht hat. Die in Kreil's „Ortsbestimmungen" angegebenen Rarometerstände zu Krakau sind daher so anzusehen, als wenn sie unmittelbar an dem 1) = iiö-öi w. K. 2) = 113-71 \v. K. 42^ 646 B ;■) 1, m. Prager Barometer gemacht worden wären und lassen, mit den gleich- zeitigen Prager Beobachtungen verglichen, ein so verlässliches Resultat erwarten, als Barometer-Beobachtungen nur immer zu geben vermögen. In KreiTs „Ortsbestimmungen im österr. Kaiserstaate" (IV. Bd., Prag 1850, S. 17 — 83) erscheint eine sehr reichliche Zahl dieser schätzbaren Angaben. Es ist möglich, dass durch geeignete Benü- tzung aller derselben ein höherer Grad von Sicherheit erreicht werden könnte als derjenige es ist, den mein Resultat hat; aber da ich für meinen Theil weniger Werth auf die absolute Zahl der Beobachtungen als auf die Zahl der verschiedenen Tage, an denen sie gemacht wurden, lege, so nahm ich von jedem Tage der in dem genannten Werke angeführten Krakauer Beobachtungen nur eine; wobei ich grösstentheils den Beobachtungen um Mittag herum den Vorzug vor den anderen einräumte. Aus sämmtlichen so herausgehobenen Beobachtungen wurden auf gerathe wohl zwei Gruppen gebildet, von denen, wie es sich später zeigte, die eine 27, die andere 31 einzelne Beobachtungen umfasste. Diese Beobachtungen, sammt den correspondirenden zu Prag, sind in den folgenden zwei Tafeln zusammengestellt, deren Spalten keiner Erklärung bedürfen. Laftdrack und Temperatur der Laft zd Krakan und zu Prag. I. Baroin. Id Par. L. Temp. a. Luft Barom. iu Par. L. Temp. d.Luft 18ä0 auf U" rediicirt. nacli Re'aum. 1850 auf 0" reducirt nach Reaum. Ki-aka» Prag Kiak. Prag Krakau 1 Prag Krak.i Prag 11. Ju i 0'' 327"' 14 327-77 9^9 11?7 27. Juli 0'' 327-'97 328'- 07 19-0 18"' 3 12. „ 17 27-03 28-18 8-6 9-1 28. „ 0 28 13 28 80 20-1 14-6 13. „ 1 2716 28-38 12-3 14-8 29. „ 17 28-42 28-91 15-8 11-3 13. ,.. 0 28-23 30-00 17-4 20-6 30. „ 234 29-10 30-28 20-4 17-7 16. „ 0 28 -GS 29-93 18-0 19-8 31. „ 17 29-99 30-34 15-7 13-2 17. „ 0 28-02 29-25 16-4 20-1 2. Aug. 2 27-96 28-29 24-4 17-5 18. „ 0 27 00 28-61 180 21-3 3. ,. 0 27-95 29-87 15-5 14-4 19. „ 0 27-27 28-33 18-3 21-3 4. „ 0 29-33 30-62 16-5 17-8 21. „ 2 28-43 28-99 21-7 20 0 3. „ 1 30-19 30-47 18-6 20-4 22. „ 0 29-53 30-3(1 18-6 16-9 6. „ 0 29-52 28-67 18-8 21-7 23. „ 0 29 37 30-48 19-7 19-8 7. „ 0 27-78 27 - 53 21-0 19-0 24. „ 16i 29-35 29-48 14-3 13-9 8. „ 6 29-65 30-27 16 2 14-i 23. „ 0 27-94 29-46 17-8 17-5 9. „ 0 29-69 29-68 17-6 18-4 26. „ 1 28-07 28-34 17-0 19-3 10. „ 0 28-61 29-52 18-3 16-7 Mittel . . . 328-811 329-593 18-0 17-9 über die Seehöhe von Prac 647 Berechnet man aus diesen Mittelvverthen den Höhenunterschied nach der Gauss'schen Formel, so findet man Krakau höher als Prag um 10-60 Toisen oder 1089 W. Kl. Die zweite Reiiie correspondirender Beobachtungen ist : II. Barom. in Par. L. Temp. (I.Luft Barom. in Par. L. Temp. d. Luft 1850 auf 0" rediicirt nach Reauni. 183 0 auf 0» reiUicirt. nach Reaum. Krakau Prag Krak. Prag^ Krakau 1 Pra- Krak. Prag 12.A ug.O' 329"'79 329"7i 17-6 I9'''3 30.Auo .0'' 329'-90 331" 30 11-8 11?3 13. , 0 29 16 28-63 19-3 '21-1 31. 0 31-28 32-39 13-2 13-3 14. , 0 29-66 28-69 '20-7 22-7 l.Sept.O 32-14 33-08 12-0 13-9 IS. , 8 29-16 28-04 20-3 17 0 6. ?J 0 32 13 30-94 110 10-6 16. , 0 27-84 28-63 21-4 19-6 2. >? 0 31-86 32-99 10-1 12-8 17. , 0 26-31 27-79 18-3 18-7 3. ?? 0 30 06 31 09 13-3 13-7 18. , i7 27-47 29-32 13-2 13-1 4. 0 29-03 30-42 12-4 9-4 19. , 0 27-38 27-70 16-7 17-1 3. JJ 17 30-08 30-97 6-8 7-0 20. , 0 2710 27-33 14-8 15-7 8. yf 0 30-13 31-45 9-2 10 5 31. , 0 28 -06 29-H 16-7 16-5 9. ?j 0 30-68 32-48 9-0 10-2 22. , 0 28-88 29 04 21 4 21-3 10. 0 30-63 32-32 7-7 l(»-9 23. , , 0 29-63 29-06 21-421-7 12. 9J 7 30-84 32-79 3-8 8-6 24. , , 8 27-78 28-15 ■^0-013 3 13. ?9 0 30-49 32-33 6-4 tu -2 23. , , 0 29-93 31 72 16-413 2 14. J? 0 30-18 31-67 8-0 9-8 26. , , 0 30- 8 31-17 13-416-3 13. 22 31-27 32-80 7-410-8 27. , , 17 30-30 31 61 Q . A 4 1 . r. y •* J. X -* Mittel 329-683 330-483 .3wj 14-3 Diese Werthe geben : Krakau über Prag 10-59 Toisen oder 10-87 Wiener Klafter. Die Übereinstimmung beider Resultate ist ohne Zweifel nur zufällig eine so vollkommene, und da man insbesondei-e in neuester Zeit barometrische Messungen nur mit grosser Vorsicht zu betrachten anfängt, so war mir sehr daran gelegen, die in Rede stehende Höhen- Differenz noch auf einem andern Wege abzuleiten. Dazu bot sich wieder die Eisenbahn-Verbindung dar. In der Zusammenstellung (£") fanden wir den Prager Bahnhof um 39-69 Wiener Klafter höher liegend als den Bahnhof der ober- schlesischen Eisenbahn zu Breslau. Nach der gütigen Mittheilung des Directoriums der oberschle- sischen Eisenbahn-Gesellschaft ist die Höhen-Ordinate des genannten Bahnhofes 386120, die Ordinate der Brücke über die Przemza auf der österr. Grenze dagegen 826909 preuss. Fuss. Diese Brücke (^0 648 Böhm. liegt somit um 440-'789 preuss. Fiiss oder um 72-94 Wiener Klafter höher als der Bahnhof in Breslau. Nach gefälliger Bekanntgehung der Direction der östlichen k. k. Staatsbahn ist die Höhen-Cote des Bahnhofes zuKrakau 108*66, jene der Schienen auf der Brücke über die Przemza 130-11 Wiener Klafter. Die Brücke über die Przemza liegt daher um 21-45 Wiener Klafter höher als der Krakauer Bahnhof. Den Höhenunterschied zwischen dem Nullpunkte des Pistor'- sehen Barometers zu Krakau und dem Bahnhofe betreffend, hatte mein verehrter Freund und Coliega Herr Director M. Weisse die Güte, die nöthigen Messungen zu machen und zu veranlassen. Nach einer von Herrn Professor Zaleski ausgeführten NiveUirung beträgt das Gefälle von den Schienen des Bahnhofes bis zur Schwelle des nördlichen Einganges zur k. k. Sternwarte 3-04 Wiener Klafter, die Erhöhung des Quecksilbers im kleineren Schenkel des Pistor'schen Barometers über dem angeführten Punkte der k.k. Sternwarte dagegen, nach Messung des Herrn Directors Weisse, 5° 5' 3''5 = 5-88 Wiener Klafter. Endlich hängt, wie wir früher zeigten, der Barometer der Prager Sternwarte 3-85 Wiener Klafter über den Schienen des Bahnhofes zu Prag. Man hat daher : Prag, Barom. d. Starnw. höher als d. Bahnh 3 'SS . . . W. K. Prager Bahnhof . ... „ „ „ „ in Breslau. 39-69 ... „ Breslauer Bahnhof . . . tiefer „ die Przemza-Brücke . . . 72-94 „ Przemza-Brücke . . . . höher „ d. Bahnh. in Krakau 21-45 ... „ Bahnhof Krakau. ... „ „ d. Fussb. d. Sternw. 3-04 ... „ Fussbodend. Sternwarte tiefer „ der Barom. Pistor . ... S-88 „ 68-03 78-82 W.K. -68-03 „ (JV') Barometer in Prag. . . „ „ Pistor in Krakau um 1079 W.K. Ein Besultat, das von dem früher gefundenen nur um 0*095 Wiener Klafter abweicht. Bleiben wir bei diesem letzteren als dem auf sichererem Wege erhaltenen Resultate stehen, so erhalten wir für die Seehöhe des Prager Barometers mit Zugrundelegung der Höhe von Krakau nach der russischen Triangulirung 104-72 W. K. über dem baltischen Meere, österreicliischen „ 102*92 ,, über der See bei Triest. über die Seehöhe von Prag. 649 Ähnlich wie bei Krakau, bin ich mit Wien vorgegangen, indem ich die von Herrn Director Kreil im V. Bande seiner „Ortsbestim- mungen im österreichischen Kaiserstaate« angeführten Barometer- und Thermometer-Angaben der Wiener k. k. Sternwarte, zur vorläutigen Bestimmung des Höhenunterschiedes zwischen den Sternwarten Wien und Prag benützte. Auch hier habe ich an denselben Grundsätzen wie bei Krakau festgehalten, und hat überhaupt das dort Gesagte auch hier zu gelten. Die zwei Gruppen die ich gebildet habe, umfassen jede 45 einzelne Beobachtungen, und folgen hier in Detail. luftdruck und Temperatur der Inft zu Wien und zu Prag. I. i== 1 Barom. in Par. L. Teinp. tl. Luft Barom. in Par. L. Temp. d. Luft 1851 auf 0' rediiciit nach Reauiii. 1851 auf 0" reducirt nacli Reauni. Wiea Prag Wien Prag Wien Prag Wien Prag l.M li 1'' 328"'00 326"'97 12-3 9'?7 24. Mai 0" 330"'62 330'''73 12-3 11-3 2. „ 0 28 '27 27-38 7- 9 9-2 25. „ 0 32-33 31-85 10-5 10-3 3. „ 0 28-40 27-44 10- 3 11-2 26 „ 0 28-42 26-42 14-5 13-4 4 0 26-78 26-29 9 8 11-0 27. „ 17 29-42 28-55 101 7-0 17 26-46 25-61 6 0 5-8 28. „ 0 30-29 30-15 10-3 12-3 6. „ 7. „ 0 29-00 27-76 6 9 8-8 29 0 31-67 32-12 10-3 10-8 13 30-38 28-81 9 2 9-8 30. „ 0 33-20 32-81 10-8 12-0 8 0 30 17 29-24 9 2 11-3 l.JuniO 32-90 32-78 130 12-8 o. „ 9. „ 19 27-20 25-36 10 5 9-4 2. „ 0 32-32 31-72 13-2 14-4 10. .. 0 29-29 29-57 13 7 9-0 3. „ 0 31 - 37 30-10 13-8 17-7 11- » 23 28-96 28-66 13 2 11-8 5. „ 0 30-09 29-60 18-0 18-8 12. „ 23 27-50 27-18 14 6 10-1 6. „ 0 30-62 30-32 17-2 17-6 13. „ 23 28-61 28-2^i 9 7 71 7. „ 0 31-19 30-98 18-5 19-3 XO. ,; 14. , 17 30-63 30-18 6 6 4-9 8. „ 3 31-00 30-22 18-0 16-0 7 31-25 30-64 8 1 8-3 12 1 1 w. „ 1 32-41 31-81 15-6 15-2 1 tf. ) 16. , 0 31-22 30-68 6 7 11-4 13. „ 0 31-42 30-30 17-6 20-9 17. , 0 29-29 29-77 9 7 10-0 14. „ 0 31-38 30-58 19-2 18-4 18. , 1 28-46 29-53 8 -1 12-3 15. „ 17 31 19 30-05 16-1 12-8 19. , 17 29-83 2913 9 0 6-5 16. „ 23 32-12 30-67 15-5 15-4 20. , 21. , 3 0 30-78 32-20 28-85 31-22 8 7 •1 8 11-1 9-2 17. „ 0 18. „ 0 31-78 32-63 30-28 31-70 12-3 HO 15-8 9-3 23. , 0 , 1 31-21 31-66 30-84 31-65 8 -4 10-5 12-6 19. „ 17 32-94 32-11 8-6 7-3 ll-ö -WU. 5 ? * Mittel . . 330-350 329-682 11 65 11-83 Hieraus folgt nun : Sternwarte Prag höher als Sternw. Wien um 8-925 Wiener Klafter. 650 B ö h Die zweite Reihe von Beobachtungen ist: IL Barom. in Par. L. remp. d. Luf Baroin. in Par. L. Temp. d. Luft 1851 auf 00 rediieirt. nach Reaum 1851 auf 0" reducirt. nach Reaum. Wien j Prag Wien 1 Prag Wien j Prag Wien Prag 20.Juni 6' 332-17 33r-'04 17-0 16^8 18. Juli 0^ 326-70 326'-34 19-0 13-2 21. „ 0 32-00 31 39 18-4 18-5 19. „ 0 30-83 30 96 10-4 13-8 22. „ 0 30-33 29-57 19-9 191 20. ., 18 33-02 32-27 10-4 8-5 23. „ 17 29-26 28-37 14-8 14-4 21. „ 0 31-98 30-72 17-4 20-7 24. » 0 32-27 31-64 13-5 11-4 22. „ 0 30-65 3016 20-0 191 2S. „ 0 33-00 32-71 13-7 12-5 27. „ 19 28-70 27-48 12-8 13-5 26. „ 0 32-38 31-69 14-7 14-5 28. „ 0 32-14 31-89 14-4 14-8 27. „ 17 32 23 31-88 12-1 10-8 29. „ 0 30-96 30-64 16-2 17-8 29. „ 9 31-47 31 03 15-9 15 1 31. „ 0 28-64 28-44 19-7 22-0 30. , 0 31-80 31-54 16-2 19-3 l.Aug.O 28-16 26-74 16-8 19-1 l.J Uli 0 31-37 31-22 17-3 19-2 2. „ 0 29-11 28-72 18-6 13-5 2. , 0 29-73 29-10 18-3 20-5 7. „ 0 31-23 31-30 18-2 18-3 4. , 2 27-76 26-46 13-4 17-5 8. „ 0 30-20 30-34 18-3 19-4 3- , 0 29-24 28-64 18-0 17-6 9. „ 0 29-33 28-23 18-9 18-8 6. , 0 29-78 29-13 16-6 14-5 10. „ 16 28-77 27-95 14-1 14-8 7. , 17 30-77 29-69 11-8 11-6 13. „ 0 32-53 31-73 18-0 20-3 8. , , 0 28-77 27-50 17-5 17-3 14. „ 0 31-02 30-31 18-5 19 3 9. , , 0 27-79 26-86 16-5 140 23. „ 0 30-82 29-91 17-7 19-9 10. , , 23 28-00 26-80 15-2 15-2 24. ., 1 30-14 29-24 21-6 22-3 12. , , 0 30-57 30-02 10-9 12-8 25. „ 0 29-24 28-86 20 0 17-5 13. , , 0 28-85 28-38 120 14-5 26. „ 0 33-23 32-79 14-4 15-6 14. , , 22 28-69 27-58 16-2 17-5 27. „ 18 32-08 30-69 8-9 10-7 17. , 0 28-85 28-15 15-2 15-0 1 1 Mitlel . . 330-368 329-716 15 99 16-32 Dies gibt: Prag höher als Wien um 9-007 Wiener Klafter. Im Mittel aus beiden Bestimmungen findet man, dass der Baro- meter der Sternwarte zu Prag um (ö') 8-97 Wiener Klafter höher hänge als der Barometer der Sternwarte zu Wien. Da aber der Nullpunkt des Barometers der Wiener Sternwarte 95-42 Toiseni) oder 98-05 Wiener Klafter über der See bei Triest liegt, so ergibt sich daraus die Höhe des Barometers der Prager (Jo) Sternwarte = 107-02 Wiener Klafter über dem adriatischen Meere. Dieses Resultat beruht zumTheile auf dem barometrischen Nivel- lement der Höhen-Differenz zwischen Prag und Wien, welche beiden Orte durch eine ansehnliche Entfernung von einander getrennt sind. *) S. Annalen der k. k. Sternwarte zu Wien. 21. Band, 1841. über die Seeliöhe von Prag-. 651 und manchem Bedenken gegen die Verlässliehkeit des erhaltenen Resultates Raum geben können. Es beruht ferner auf der als bekannt vorausgesetzten Erhöhung des Wiener Barometers über dem Pfla- ster der St. Stephanskirche in Wien und es erscheint unter allen Umständen geeigneter, die Seehöhe Prags wo möglich durch unmit- telbare Verbindung der Prager Sternwarte mit der St. Stephans- kirche in Wien abzuleiten. Dies zu erzielen, musste der Höhenunter- schied zwischen dem Pflaster des St. Stephans-Domes und dem Nord- bahnhofe in Wien ermittelt werden. Bei der ganz geringen Entfernung beider Objecte von einander, hielt ich eine barometrische Ableitung des genannten Höhenunter- schiedes für vollkommen genügend , und wandte mich desshalb an den Vorstand der k. k. geologischen Reichsanstalt Herrn k.k.Sections- ralh W. Haidinger. Die Bereitwilligkeit, mit welcher der Herr Sectionsrath auf meine Bitte einging, verpflichtet mich zu ganz vor- züglichem innigem Danke. Derselbe hatte die Güte, den genannten Höhen- Unterschied nicht nur barometrisch, sondern auch gleichzeitig durch ein kleines trigonometrisches Nivellement erheben zu lassen. Die barometrischen Bestimmungen, deren Detail so wie jenes des trigonometrischen Nivellements in den Jahrbüchern der k. k. geolo- gischen Reichsanstalt erscheint, geben für die Höhe des Innern Pflasters der St. Stephanskirche in Wien über den Schienen des Nordbahnhofes 3-274 Wiener Klafter. (k) Das trigonometrische Nivellement ergab einen Höhenunter- schied von 3-591 Wiener Klafter. (0 Dieses letztere Resultat stimmt mit einer Mittheilung des Herrn Betriebs-Inspectors der a. p. Kaiser Ferdinands-Nordbahn, derzufolge dieser Höhenunterschied 3-606 Wiener Klafter (^) beträgt, so zu sagen vollkommen überein. In Folge der gütigen Bemühungen des Herrn Sectionsrathes Hai ding er veranlasste der k. k. Ministerialrath Herr K. Ritter von Ghega eben auch ein Nivellement zwischen den in Rede stehenden Punkten, dessen Ergebniss ist, dass die Schienen am Nordbahnhofe 632 Böhm. (w) um 3-869 Wiener Klafter i) tiefer liegen als dieSteinschwelie desRiesenthores der St. Stephans- kirche; der letztere Punkt dagegen wieder (0) um 17-846 Wiener Klafters) tiefer als die Schienen am Süd- (Gloggnitzer) Bahnhofe. Herr Sectionsrath Haidinger erwähnt noch eines von ihm veranlassten geometrischen Nivellements, das ein mit dem trigono- metrischen Nivellement sehr nahe übereinstimmendes Resultat ergab. Die hier angeführten Höhenunterschiede (l) und (w) variiren um 0-278 Wiener Klafter oder 1-69 Wiener Fuss, was der Höhe der Steinschwelle am westlichen Thore der Kirche, über dem tiefer- liegenden PHaster der Kirche unter dem Thurme, überaus nahe kommen dürfte, und für die hohe Sicherheit beider Resultate spricht. Dafür spricht auch die treffliche Harmonie der Resultate (?) und (wi), die schöner nicht erwartet werden kann, was alles mich bewegt, den sub (Z) gegebenen Höhenunterschied (1) 3 -39 Wiener Klafter als denjenigen Werth zu acceptiren, der sich unmittelbar auf das innere Pflaster der Kirche bezieht, und der Wahrheit jedenfalls sehr nahe kömmt. Die Höhe des inneren Pflasters der St. Stephanskirche s) über dem Meerbusen von Triest ist aus einer Reihe sehr schöner trigono- metrischer Messungen des k. k. österr. Generalstabes mit aller Sicherheit bestimmt. Sie beträgt : (p) 87-78 Wiener Klafter. Man hat demnach mit Zuziehung des früher Gesagten Prager Sternwarte . . höher als der Bahnhof .... 3 -Sä . . . W. K. Prager Balinhof . . . „ „ „ Nordbahnli.in Wien IS -13 . . . „ Nordbahnliof in Wien . tiefer „ die St. Stephanskirehe ... 3-39 „ St. Stephanskirche . . höher „ „ See bei Triest . . 87-78 . . . „ 106-76 3-59 W. K. — 3-39 ... „ (Zo) Prager Sternwarte . . „ „ die See bei Triest um 103-17 . . . W.K. ij et 3) Daraus folgt: Südbahnhol" liöher als Nordbahnhof um 21-713 W. Klft. Nach dem früher (E) mitgelheilten Nivellement hatten wir für dieselben Objecte die Höhen-Differenzen von 21-62 VV. Klft., was vollkommen zufriedenstellend ist. 3) Der Punkt, auf den sich die Messung^en des k. k. Generalstabes unmittelbar beziehen, ist eigenUich der .Mittelpunkt der Uhr vom St. Stephansthurrae. . über die Seehiihe von Prag-. 6o3 Dieses durch unmittelbare Nivellirung gefundene Resultat (^o) weicht von dem früheren, theihveise auf barometrischer Messung beruhenden (Jo) um volle 3'85 Wiener Klafter ab. Dies ist jeden- falls mehr als sich nach der schönen Übereinstimmung der barome- trisch gemessenen Höhen-DitTerenz, Prag — Wien, vermuthen Hess. Dies um so mehr, als wir bei Prag — Krakau eine in hohem Grade zufriedenstellende Übereinstimmung der barometrischen Bestim- mungen mit dem geometrischen Nivellement fanden. Das Nivellement zwischen den Bahnhöfen von Prag und Wien, worauf sich die in Rede stehende Bestimmung stützt, hat allerdings, wie jede Operation, einen gewissen Grad von Unsicherheit; allein dass dieser jene Differenz nicht erklärt, folgt aus der ganz genügen- den Übereinstimmung der Resultate die man erhält, wenn man die Höhen-DitTerenz zwischen Prag und der Brücke über die Oder, ausserhalb Oderberg, auf zwei Wegen sucht. Einmal über Prag, Olmütz, Prerau; und dann über Prag, Wien, Oderberg. Man findet im ersten Falle Prag tiefer als die Oderbrücke um 4*34 W. K. „ zweiten „ „ „ „ „ „ „ 3-86 „ Differenz . . . 0-48 W. K. was für die genügende Sicherheit des Prag- Wiener Nivellements zu sprechen scheint. Wenngleich die Ursache der in Rede stehenden Differenz in der barometrischen Bestimmung zu suchen sein dürfte, so kann ich mich doch nicht entschliessen , sie der Unverlässlichkeit barometri- scher Messungen überhaupt zuzuschreiben. Ich bin vielmehr geneigt anzunehmen, dass irgend ein Umstand, der auf diese Messung von merklichem Einflüsse ist, nicht zur Kenntniss kam, oder vielleicht von mir übersehen wurde. Wie dem auch sei, so glaube ich nicht nur vorsichtig sondern auch consequent zu handeln, wenn ich die barometrische Bestimmung (Jo) unberücksichtigt lasse, und blos die auf ^anz unzweifelhaften Daten beruhende Seehöhe (Ko) in Betracht ziehe. XL Als ich, wie früher erwähnt wurde, den Höhenunterschied zwischen dem Observations-Saale der k. k. Sternwarte und dem Bahnhofe mass, nahm ich auch einige gut übereinstimmende Zenith- 654 Böhm. Distanzen von dem Thurine des St. Veit-Domes. Ich fand die Zenith- Distanz vom Knopfe des Thurmes im Mittel --84° 19' 10-9. Da nun der Abstand des Punktes, wo mein Theodolit stand, von der Mitte des St. Veit-Thurmes sich, aus den bereits erwähnten gefälligen Mittheilungen des Herrn Archivs-Directors, zu 647- 10 Wiener Klafter berechnet, so liegt der genannte Thurm-Knopf 64-36 und mit Rücksicht auf die Depression des Horizontes 64-42 Wiener Klafter über der Axe des Instrumentes oder, da diese Axe 0-60 Wiener Klafter über dem Saalboden lag, {q) 65-02 Wiener Klafter über dem Fussboden des Observations-Saales. Herr Prof. Koristka, der im Laufe des Sommers eine kleine Vermessung der Umgegend von Prag vornahm, und in dieselbe auch mehrere Punkte der Stadt einbezog, theilte mir gütig mit, dass nach seinen Messungen die Höhe vom Knopfe bis zum Fusse des Thurmes der St. Veit-Kirche (r) 46-66 Wiener Klafter betrage; so wie dass, nach unmittelbarer trigonometrischer Messung des österr. k. k. Generalstabes, das Pflaster des genannten Thurmes (s) 13ä-62 Wiener Klafter über dem adriatischen Meere bei Triest liege. Verbindet man diese Daten mit den bereits früher angeführten kleineren Messungsergebnissen, so erhält man eine neue, unmittelbar auf trigonometrischen Messungen beruhende Verbindung von Prag und Triest. Diese gibt: Barom. d. Sternw. Prag höher als der Fussboden des 2. Stockes (iO 0-69. . . W. K. Dieser Fussboden tiefer als der Observations-Saal 13 -tS „ Dieser Saal „ „ „ Knopf desSt.Stephansth. . . . 65-02 „ Dieser Knopf höher „ „ Fuss des Thurmes . . . 46-66. . ■ « Der Fuss „ „ Triest um 135-62 ... „ 182-97 78 17 W. K. -78-17. . . „ (LoJ Barom. d. Sternwarte Prags höher als Triest um 104-80 W. K. über die Seehöhe von Prag. 655 XII. Im Laufe dieser Arbeiten erhielt ich von Herrn Director Kr eil die freundliche Mittheilung über eine neue von ihm berechnete See- höhe Prags, die sieh auf die Barometer-Beobaciitungen der Jahre 1848—1855 stützt, und 106-7 Toisen oder 109-64 Wiener Klafter (M„) beträgt. Das Detail dieser Bestimmung ist mir nicht bekannt, und da nach der Ansicht des Herrn Director K r e i I dieselbe möglicher Weise noch einer kleinen Correction, nach geschehener Vergleichung der benützten Barometer entgegensieht, so begnüge ich mich davon einst- weilen Nachricht gegeben zu haben 1). XIII. ' So weit reichen meine bisherigen Erhebungen; stellen wir die anerkannten Resultate derselben zusammen, so erhalten wir der Reihe nach: Sternwarte Prags 105-13 W. K. über der See bei Cuxhaven (^o) Swinnemünde « »55 » ... y^^o) n n n n ... (MJ^) „ „ » • • • (^o) dem baltischen Meere (^o) „ adriatischen „ (^o) n » n \"-o) »» n n (-"üJ Die ersten drei Höhen (^o) — (C'o) stützen sich ganz auf geometrische Nivellements; ihr arithmetisches Mittel gibt 106- 12 Wiener Klafter. 107-67 lOS-53 106-46 106-63 104-72 102-92 10317 104-80 1) Herr Director Kr eil hat die erhaltenen Resultate mittlerweile in den Sitzungs- berichten der k. Akademie der Wissenschaften in Wien (Bd. XX, S. 333) ver- öffentlicht. Bei der von ihm im August d. J. vorgenommenen Bereisung der meteorologischen Stationen zeigte es sich, dass der Barometer der Prager Stern- warte einer bedeutenden Correction bedürfe, um mit dem Barometer der Central- Anstalt in Übereinstimmung zu kommen. Durch Berücksichtigung dieser Correction würde die in Rede stehende Seehöhe eine merkliche Verminderung erleiden und nach einem beiläufigen Überschlage auf 103-6 W. Klafter herabsinken. 636 Böhm. Die folgenden drei Höhen (/>o) — (Go) stützen sich theiis auf geometrische, theiis auf trigonometrische, jedoch von einander unab- hängige Operationen, die sämmtlich von demselben Meere ausgehen. Ihr Mittel gibt 105-94 Wiener Klafter. Die letzten drei Seehöhen (Ho) — (Z>o) beruhen der Haupt- sache nach und zum Theile beinahe ausschliesslich auf der trigono- metrischen Messung des österr. k. k. Generalstabes. Ihr Mittel gibt 103-63 Wiener Klafter, was von den beiden vorangehenden Resultaten merklich abweicht. Diese Abweichung lindet vielleicht ihre vorzüglichste Erklärung in den zu Grunde gelegten trigonometrischen Höhen von Krakau, Wien und des St. Veit-Thurmes zu Prag. Diese Höhen sind der österr. Vermessung entnommen , deren Resultate, wie Herr von Littrow in der früher citirten Abhandlimg „Bericht über die österreichisch-russische Verbindungs-Triangula- tion" bemerkt, wenigstens in jener Gegend, wo diese Verbindungs- Triangulirung stattfand, constant kleiner sind als die russischen, die sich in genügender Übereinstimmung mit unseren anderen Resul- taten befinden. Die Difterenz zwischen der russischen Bestimmung der Seehöhe von Krakau und der österreichischen beträgt, wie wir sahen, 1-80 Wiener Klafter. In der Umgegend von Tarnogrod ist sie im Mittel und mit sehr guter Übereinstimmung 1-18, bei Krakau eben so 1-78 Wiener Klafter. Diese Abweichungen der beiden Vermessungen sind an sich, und mit Rücksicht auf die Ausdehnung der Operationen sehr gering und dienen, wie Herr von Littrow mit Recht bemerkt, alsBeweis des hohen Vertrauens, das diese ebenso ausgezeichneten als grossartigen Operationen verdienen. Wenn man aber die wunderbare Überein- stimmung betrachtet welche zwischen den drei, auf ganz verschie- denen Wegen abgeleiteten Resultaten für die Höhe des Centrunis des Uhrblattes am St. Stephansthurme herrscht, so fühlt man sich zu der fi^rwartung einer noch vollständigeren Congruenz der erwähnten Anschlusshöhen hingezogen. über die Seehölie von Prag. 6ST In der That wird die genannte Höhe (des Uhr-Centrums) aus der Zusammenstellung des ganzen trigonometrischen Netzes gefunden (siehe Annalen der Wiener Sternwarte, 21. Theü. Wien 1841): Auf der Linie Aquilea — Wien . . . 127-78 W. K. „ „ „ Triest —Wien. . . 127-78 „ „ „ „ Fiume — Wien . . . 127-78 „ Man darf annehmen, dass diese vollendete Übereinstimmung nicht dem Zufalle angchijrt, sondern dass sie eine Folge der Genauig- keit und der Umsicht der zu Grunde liegenden Operationen, und ihrer eben so sorgfaltigen Zusammenstellung sei. Man darf ferner annehmen, dass bei den zum Anschlüsse der österreichischen und der russischen Vermessungen betretenen Linien mit derselben Umsicht vorgegangen wurde, und es ist ferner kein Grund vorhanden, den ausgezeichneten russischen Vermessungs-Resultaten einen geringeren Grad von Schärfe zuzumuthen. Es ist unter solchen Umständen kaum zulässig, jene DitTerenz zwischen den beiderseitigen Anschluss-Höhen durch die zufälligen und unvermeidlichen Fehler der Operationen er- klären zu wollen, und man sieht sich vielmehr, wie ich glaube, veran- lasst, hier eine von Zufälligkeiten unabhängige'Ursaohe zu vermuthen. Welche diese sei, ob sie in einer Niveau- Verschiedenheit der beiden Meere, oder in irgend einem auf die Berechnung influirenden Factor beruhe, darüber bleibt die Frage mindestens so lange offen, bis man in der Lage sein wird das adriatische Meer auch mit geome- trischem Nivellement anzugeben. Bis dahin halte ich es fürgerathen, zwischen der Höhe über der Ostsee (wohin ich auch das baltische Meer einzubeziehen keinen Anstand nehme) und über dem ad ria- tisch en Meere zu unterscheiden. Zur Ermittlung des zulässigsten Werthes für die Höhe von Prag über der Ostsee wird man sich des arithmetischen Mittels aus den sechs ersteren der hier gegebenen Werthe (^o) — (^o) bedienen dürfen, ohne sich dadurch von der Wahrheit weit zu entfernen. Aller- dings ist das Gewicht der einzelnen Bestimmungen nicht dasselbe, und verdienen diejenigen von ihnen , die theilweise auf trigonome- trischer Messung beruhen, ein etwas grösseres Vertrauen; allein die Übereinstimmung unter ihnen allen ist so zufriedenstellend, dass selbst die sorgfältigste Abwägung ihres i-elativen Werthos, das End- resultat der Wahrheit nicht merklich näher bringen dürfte. Dasselbe wird von den auf das adriatische Meer sich stützenden Höhen (Äo) — (Lo) gelten können. 658 Böhm. Unter diesen Voraussetzungen erhält man als Endresultat für die Höhe des Barometers der k. k. Sternwarte zu Prag, über dem mittleren Wasserstande der Ostsee (Mo) 10603 W. Klafter oder (A;) 103-18 Toisen mit dem wahrscheinlichen Fehler, in soferne von der Bestimmung desselben bei einer so kleinen Zahl von Beobachtungen die Rede sein kann , von 0-35 W. Klafter, bis zu welcher Grösse man diese Seehöhe als gegeben annehmen kann. Die Höhe über dem adriatischen Meere bei Triest beträgt im Mittel (Oo) 103-63 W. Klafter oder (Po) 100-84 Toisen 1). Welcher von beiden Bestimmungen (Mo) oder (Oo) man sich auch zuneigen mng, so erscheinen die bisherigen Annahmen der See- höhe von Prag als zu gering, und selbst die von Herrn Director Kr eil angenommene grösste von ihnen zu 93-33 Toisen über der Ostsee, stellt sich um etwa 9-8S Toisen oder 10-12 W. Klafter zu niedrig heraus. Nun ist es aber nothwendig, sich für eine der beiden Bestim- mungen auszusprechen, und ich glaube mich keinem Vorwurfe aus- zusetzen, wenn ich jene Seehöhe bis aufweiters annehme, die sich sowohl auf eine grössere Zahl von einander unabhängiger und unter einander gut übereinstimmender Resultate gründet, als auch auf dieselbe Basis, nämlich das nördliche Meei-, sich stützt, auf die bisher alle Seehöhen von Prag bezogen wurden. 1) Wollte m.Tii in eine Vereinigung' beider Resultate eingehen , so könnte man der ersteren Bestimmung-, die auf von einander g^rössteniheils ganz unabhängigen Operationen bei-uhet, das Gewicht 6, der letzleren (Og) aber, bei der dieses der Fall nicht ist, füglich nur das Gewicht 1 beilegen , wodurch man als Resultat 10Ö-69 W. Klafter erhielte; was von der Grösse (Mq) nicht allzusehr abweicht. über die Seehöhe von Prag. 659 Ich werde daher von nun an annehmen: Nullpunkt des Barometers der k. k. Sternwarte zu Prag (im II. Stocke des Gehäudes gegen die Karlsgasse 069 W. Klafter über dem Fussboden) 106-03 W. Klafter, oder 103-18 Toisen über der Ostsee. XIV. Der Standort eines Barometers ist der Veränderung zu leicht ausgesetzt, um einen geeigneten Normalpunkt für absolute Höhen abzugeben; desshalb, und weil es auch sonst noch wünschenswerth ist mehrere Normalpunkte zu besitzen, gebe ich hier die Seehöhen von einigen anderen der Veränderung nicht leicht unterworfenen Punkten zu Prag. Es liegen zu Prag. Über dein iiiiUlercn Spiegel der Ostsee. Der Nullpunkt des Barometers der k. k. Sternwarte 106-03 W. K. „ I^'iissboden der Wohnung des Directors im 2. Stocke des Ciementinums, gegen die Karlsgasse 105 "34 „ „ Fussboden der Wohnung des Adjuncten im 1. Stocke des Ciementinums (gewölbt) t02*S4 „ Das Pflaster des Hofes im Clementino 100-32 „ Der Fussboden im Observations-Saale des astronom. Thurmes . 118*50 „ Das Pflaster (Fusspunkt) vom Tliurme der St. Veit- (Schloss-) Kirche 136-80 „ Der Knopf (Mitte) desselben Thurmes 183-46 „ „ Nullpunkt des Moldau-Pegels bei den Altstädter Mühlen . . 97-88 „ Die Schienen des Bahnhofes der k. k. Staatsbahn 102-12 „ Anmerkung^. Erst jetzt, lungere Zelt nacli Beendigung der raitgedieilten Unter- sucliiMigen, hahe ich einige Anhaltspunkte zur möglichen Correction und Verificirung der auf die Höhenlage Prags üher dem adriatischen Meere bezüglichen Daten gefunden, und ich behalte mir es vor, darüber seiner Zeit weitere Mittheilung zu machen. (Prag, im October 18jG.) Sitzh. d. mathem.-nalurw. Cl. XXII. Bd. III. Illt. 43 060 Lorenz. Über die Entstehung der Hausrucker Kolilenlager. Von Prof. Dr. J. R. Lorenz. (Vorgelegt in iler .Sitz.mig vom 27. iS'oveinher 1800.) (Mit II Tafeln.) Das im Allgemeinen kleinwellige und nindhügelige Tertiärland <), welches von den Vorhügeln der Alpen his an die Granitberge längs der Donau ausgebreitet ist, erhebt sich hauptsächlich an drei — ziemlich nahe an einander gelegenen — Punkten zu etwas höheren Rücken, und bildet so drei Gruppen von Steilhügelketten: Den Haus- ruck-, den Kobernauserwald- und den Weilhart-Forst. Die geologische Zusammensetzung dieser Anhöhen unterscheidet sich nicht von jener des umliegenden niedrigeren Terrains. Ein grau- licher oder blaulicher Letten (Tegel) bildet zumeist den Boden der Senkungen und den unteren Saum der Hügel; die Höhen bestehen aus einem über dem Tegel massenhaft gelagerten Schotter, Conglomerat und Sandstein mit kieseligem Bindemittel. Dieser gelangte durch häufige — auch gegenwärtig fortdauernde — Abrutschungen, zu wel- chen er seiner Structur nach sehr disponirt, häufig von den Höhen herab an solche Stellen, die ursprünglich dem Tegel angehörten, 1) Nach derAufTussung der k. k. geologischen Reiehsanstalt. Strenggenommen ist das Alter nur für den versteineningsführenden Mergel erwiesen, welcher aber noch unter dem kohlenführenden Letten und den Conglomeraten liegt, und, wenngleich an Farbe dem Letten ähnlich, sich doch bei genauerer Betrachtung durch den Gehalt an Glimmer, durch das Brausen mit Säuren und das blättrige Zerfallen an der Luft von dem Letten unterscheidet, welcher letztere gar kein Mergel ist , indem er mit Säuren nicht brauset, welcher ferner auch keinen oder nur sehr wenig Glimmer führt, und an der Luft sich nicht blättert, sondern, wie alle ziemlich reinen Thonerden, in Klumpen oder Schollen erhärtet und zerklüftet. Freiherr von H i n g e n a u scheint den Mergel mit dem Letten zu verwechseln, indem er beide „Schlier" nennt ; „Schlier" ist aber die Loealhenennung nur für den als mine- ralischen Dünger verwendeten Mergel, nicht auch für den darüber liegenden Letten. Üljer die Eutslehiiug der Hausrucker Kohlenlager. 661 namentlich die Stufen von Abhängen, sind häufig mit solchen von oben herabgeplaikten Schottermassen bedeckt, so dass der Tegel jetzt im Ganzen an weit wenigeren Stellen zu Tage tritt, als es ursprüng- lich nach der Bildung der Schottermassen der Fall war. (Taf. I, Fig. 1.) Die oberen Schichten des Tegels, welche gleich jenen des dar- über liegenden Trümmergesteines fast überall horizontal und jeden- falls in ungestörter Lagerung auftreten, wechsellagern häufig mit Braunkohlenflötzen. Diese Verhältnisse sind für die Hausruck -Gruppe i) in Taf. I, Fig. 1 ideal vereinfacht dargestellt. T der Tegel; /f die Kohlen- Tegel-Systeme; S die ursprünglich abgelagerten Trümmergesteine; S' die durch Abrutschungen über den Tegel und zum Theile über die Ausgehenden der Kohlen ausgebreiteten Schotterbänke. Bei genauerer Betrachtung stellt sich heraus, dass überall haupt- sächlich drei Kohlentlötze auftreten, — stets in Wechsellagerung mit dem gleichen Tegel, welcher das Liegende säuimtlicher Kohlen bildet. Die Mächtigkeit der Kohlentlötze so wie der tauben Zwi- schenmittel ist an verschiedenen mehr oder minder entlegenen Ürt- lichkeiten ungleich ; die absolute Höhe der Kohlen-Tegel-Systeme ist zwar nicht ganz genau gleich, die Höhenunterschiede betragen aber — nach Professor Simony's Messungen — nicht mehr als circa 100— ISOFuss. Die Qualität sowohl der Kohlen als der tauben Mittel ist bis ins Detail herab innerhalb der Hausruck- Gruppe, auch an den weitest entlegenen Stellen, in auflallender Übereinstimmung. Als Ausgangspunkt der Vergleichung möge das Kohlen-Tegel- System von Thomasi-oith dienen. (Taf. I, Fig. 2.) Im Allgemeinen betrachtet, zeigen sich hier drei Kohlenlager (1., 2. und 3.) und folglich zwei Zwischenmittel (ci und 6). Die Lager 1 und 3 sind von ziemlich gleicher Mächtigkeit (circa 7 — 8 Fuss), das mittlere (2) ist mächtiger (circa 12 Fuss). Das Zwischenmittel a hat geringe, das h hingegen sehr grosse Mächtigkeit (circa 90 Fuss). ^) Dahin gehören die Kohlenwerke von Wolfsegg", Thomasroilh, Pramet, Eherseliwang:, Haag' und einige namenlose (von Mieshacli). Wildshul gehört zum Weilhartlbrst. 43* 662 Loren/,. Das beiläulig eine Viertelmeile davon entfernte Vorkommen von Wolfsegg zeigt ebenfalls jene drei Kohlenlager und zwei Zwischen- mittel; aber hier ist das Lager 3 fast eben so mächtig wie 1 — und, während in Thomasroith das Zwischenmittel b das mächtigere ist, tritt hier a als das mächtigste auf (22'), während b eine sehr geringe Mächtigkeit besitzt. Gemeinschaftlich ist nur, dass überall das Lager 2 die grösste Mächtigkeit hat. (Vergl. Taf. I, Fig. 2 und 3.) Geht man in das Detail der petrographischen Beschaffenheit ein, so zeigt sich, — an beiden Orten übereinstimmend : 1. Dass jedes Kohlenlager nach oben und unten von einer zwischen 2" und 2' mächtigen Lage gek oh Iten Lettens, der allmählich nach unten in den reinen graubla ulichen übergeht, begrenzt ist (Lettenkohlenschiefer). 2. Dass die beiden ersten Flötze(l und 2) nicht nach ihrer ganzen Mächtigkeit blos aus Kohlen bestehen, sondern jedes einmal von einer — wenn auch nur schwachen , doch überall aushal- tenden — Zwischenlage von gekohltem zähen Letten durch- zogen ist, welche jedes Flötz eigentlich in zwei über einander liegende scheidet. In den etwas weiter entfernten Revieren von E b e r s c h w a n g und P r a m e t gelangen diese zwei schwa- chen Zwischenmittel zu grösserer Mächtigkeit, so dass man dort fünf Kohlenflötze und vier Zwischenmittel unterscheidet, während in Wolfsegg und Thomasroith die zwei dünnen Tegel -Lagen inmitten beider unteren Flötze von den Bergleuten nicht als Zwischenmittel gerechnet, sondern zum Kohlenflötz mit einbezogen werden. Taf. n, Fig. 1 und 2 stellen die Verbältnisse in Wolfsegg und Thomasroith im Detail dar; da der Zeichnung zugleich die Erklärun- gen, sowie die Localbenennungen der einzelnen Schichten beigegeben sind, wird hier nur auf dieselbe verwiesen. Es sind dabei drei Local-Ausdrücke zu erklären, welche sich auf Vorkommnisse beziehen , deren hier zum ersten Male öffentlich erwähnt wird, und deren Existenz und Bedeutung bisher gänzlich ignorirt worden zu sein scheint; es sind dies: die Hohl-Läg (c') ; die Koth-Läg (/) und Brand-Läg (7 und s) *)• 1) Die ßiiohstaben beziehen sich auf die DurciischiiiUe Tiif. II, Fig-. i und 2. über die Eutstelniiig^ der Haiisrucker Kohlenlag-er. 663 H ohl-Läg heisst die circa 2" mächtige Lettenscliichte, welche constant in allen bisher eröffneten Abbauen innerhalb mehrerer Quadratmeilen 2 — 3 Fuss über dem Liegenden das untere Kohlenlager (c) durchzieht. Für die Ausbrin- gung der Kohle hat diese Lage (Lag) einen bedeutenden Yortheil, indem sie vermöge ihrer Weichheit das Verschrämen von unten be- deutend erleichtert, weil diese Arbeit, welche sonst bei der Zähigkeit des Lignites viel Anstrengung und Eisen kostet, hier blos in einem Herauskratzen (Aushöhlen) des Lettens besteht, woher der Name Hohl-Läg, welcher im ganzen Hausruck gebräuchlich ist. (Wolfsegg, Thomasroith, Haag, Pramet, Eberschwang u. s. w., wo Kohlen- abbaue bestehen.) Koth-Läg ist eine ähnliche, nur viel dünnere, meist papier- dünne Lage von Letten im mittleren Kohlenlager (e), und zwar im oberen Drittel desselben. Auch diese hält durch das ganze Hausrucker Revier aus, nur wechselt ihre Mächtigkeit an verschiedenen Stellen, wenn auch nicht bedeutend. Br a n d - Lag ist die Localbezeichnung für constant auftretende aushaltende Lagen von solcher Kohle, welche nur in der durch offenen Brand producirten Kohle aus weichen Holzspänen oder Stän- geln u. s. w. ihr Analogon findet. Solche Lagen durchziehen das mittlere Kohlenlager zweimal (e, c), das untere nur einmal (7). Der Anblick des natürlichen Vorkommens im Berge selbst, so wie der ge- sammelten, überall reichlich (auch in den verkäuflichen Traunthaler Kohlen) vorlindlichen Handstücke *) lehrt, dass für diese Erscheinung kaum eine andere Erklärung als ein „offener Vegetations- brand- (z.B. Haide-Brand) angenommen werden könne, Avesshalb ich dieses Vorkommen besonders hervorheben und zur Beachtung anempfehlen möchte. An eine nach der Lignitbildung eingetretene Selbstverbrennung ist nicht zu denken; denn 1. diese Kohle enthält keinen Schwefel und keine Kiese; 2. ein Flötzbrand würde sich nicht auf eine so geringe verticale Erstreckung (die Brandlägen sind nur '/g — 1/2 Zoll mächtig 1) Proben hievon habe ich sowohl an Herrn Prof. Unger als an die k. k. geologische Beichsanslalt g-esendet. In Wolfsegg und Thomasroith immer zu haben. 664 Lorenz. 1111(1 mit Uli verselir tem Lignit du i'c lis cli osseii) be- scluäiikt, sondern aucli nach oben und unten je nach dem vor- lindlichen Materiale um sich gegi-illen und verschiedene Gänge und Cavernen ausgefressen haben. 3. Das regelmässige Aushalten dieser Lagen in dem ganz gleichen Abstände von Dach und Sohle des Lagers spricht gegen die Annahme eines Kohlenbrandes ; 4. auch das Aussehen der Kohle, welche nur unter höchst be- schränktem Luftzutritte und also in Begleitung zahlreicher ver- schiedener unvollkommener Verbrennungsproducte (Harze, Holz- säure etc.) entstanden sein könnte, müsste im Falle eines unterirdischen Brandes ein ganz anderes sein, als das einer durch 0 ffen en Brand entstandenen, wie sie sich in den ßrand- lägen findet und welche sich mit nichts anderem vergleichen lässt als mit der Kohle, welche man von angezündeten weichen trockenen Holzspänen erhält. Hingegen deuten alle diese Gründe darauf, dass der Horizont der jetzigen Brand-Lägen einst Oberfläche ein er Massenvegeta- tion (wie Haide, Torfmoor, Steppe, Wald) gewesen sei, welche etwa durch Blitz an einer Stelle entzündet, aufweite Strecken hin versengt wurde und über deren Kohle und Asche (von letzterer findet man keine Spur, was auch für die Aufzehrung derselben durch eine nachfolgende Vegetation spricht) die Vegetation sich fortsetzte. Aus dieser Annahme erklärt sich ungezwungen alles, was hier zu erklären kommt ; die geringe Mächtigkeit, das Aushalten im gleichen Horizont, die Reinheit und das ganze äussere Ansehen dieser Kohlen, sowie das Durchschossensein mit unversehrtem Lignit, und zwar letzteres, indem bei einem flüchtigen oberflächlichen Brande zahlreiche kleinere Partien, ins- besondere das Innere der Strünke von Bäumen , zufällig feuchtere Rinden und Holzstücke u. s. w. unversehrt bleiben, während unter und über ihnen die leichter verbrennlichen Objecte verkohlt werden. Ich stelle mir eine Massenvegetation vor, ähnlich den Pinus Pumilio-lSlüSsen der Torfmoore. Zwischen denselben liegen auf den Hochmooren alte dürre Stämme, Äste und Wurzeln, und in trockener Zeit dürre Cyperaceen, Ericineen, Vaccineen etc. Im Falle eines flüchtigen Brandes der Moor -Oberfläche würde das frische saftige Holz grösstentheils unversehrt bleiben, das am über die iMitstelumc;- der Haiisnii'ker Kohleiiinger. (J6S Büdeii liegende dürre aber verbrennen, und, nachdem sich über der Brandkohle die Torfvegetation fortgesetzt hat, als Zwisehenschichte des Torflagers erscheinen. Ohne gerade urvveltliche Torfmoore an- nehmen zu müssen , liegt wenigstens die Annahme einer den Torf- mooren sehr analogen, insbesondere sehr reich mit P^m/Vio artigen Bäumen versehenen Massenvegetation nahe. Diese Annahme gewinnt bezüglich der Lager des Hausruck noch mehr Wahrscheinlichkeit durch zwei weitere Umstände. Nicht allein die auch anderwärts als Grund gegen die Annahme zusammen geschwe m mt er Baumstämme geltende Reinheit der Braunkohlen (Abwesenheit von Detritus, der sich zwischen solche geflötzte Stämme hineingefüUt haben müsste) spricht hier für die An- nahme einer in loco gestandenen Massenvegetation , sondern insbe- sondere der Umstand, dass so dünne Detritus - Schichten , wie die Hohl- Lüg und die Koth-Läg, auf so weite Distanzen regelmässig aushalten und doch nirgends zwischen die Kohlenmasse hinreichen. Nur wenn eine ziemlich ebene Oberfläche mit Letten überdeckt wurde, konnte dieser Erfolg eintreten. Endlich drängt auch der Habitus des Terrains zur Annahme einer Massenvegetation. Jedenfalls nämlich müssen drei Abschnitte in der Entwick- lungsgeschichte dieser Gegend unterschieden werden: 1. die Zeit, wo das Liegende sämmtlicher Flötze, nämlich ein blos aus Mergel, Thon und Tegel bestehendes Hügelland ange- schwemmt wurde; 2. die Zeit, in welcher, auf was immer für eine Art, das Mate- riale der Koh le nmass en auf den Tegel zu liegen kam, mehrmals unterbrochen von einer Rückkehr der den Tegel füh- renden Überschwemmungen, von denen die Zwischenmittel herrühren ; 3. die Zeit der Bedeckung mit den mehrere hundert Fuss mächti- gen Schotter- und Conglomerat- Massen. Der Anblick des Profils Taf. I, Fig. 1 zeigt dieses hinlänglich. Abstrahirt man nun vorläufig von den beiden letzten Abschnitten und betrachtet das fragliche Terrain am Ende des ersten Zeitab- schnittes, so erscheint es als ein Hügelland mit mehreren kleinen Plateaux, deren einige auch Mulden auf ihrer Höhe haben (Taf. I, Fig. 4). Es ist dies keine Hypothese, denn das genau ermittelte 666 Lorenz. Lageruiigs-Verliältniss der fraglichen Kohlenlager zeigt, dass ins- besondere jenes von Thomasr oi Ih (Taf. I, Fig. 2) in einer Plateau- Mulde, jenes von Wolfsegg (Taf. I, Fig. 3) auf einem fast hori- zontal e n Plateau eines T e g e 1 - H ü g e 1 s liegt. Die Plateau -Mulden mit undurchlassendem Boden disponiren aber bekanntlich vorwiegend zur Äloor- und Haide -Vegetation, je nachdem der Grund feucht oder trocken ist. Ein Terrain mit auf- fallender Disposition zur Torfbildung, welches die grösstmögliche Analogie mit Taf. I, Fig. 1 besitzt, ist jenes des nordsalzburg- sehen Hügellandes zwischen dem H a u n s b e r g und dem M 0 n d s e e. Die Terrassen dieses salzburg'schen Hügellandes tragen ebenso wie die Thalmulden zahlreiche Torfmoore (gegen 50 auf wenigen Quadratmeilen). Ein Durchschnitt vom Haunsberge über Seekirchen und Thalgau bis zum Fuschl-See ist in Taf. I, Fig. 5 mit Angabe der Ürtlichkeiten, Berge und Torfmoore gezeichnet. Offenbar hat dieses Terrain schon der Plastik nach die grösste Analogie mit jenem von Taf. I, Fig 1 (Hausruck), aber auch noch bezüglich der Bodenart ist dieses der Fall; denn diese ist ein grau- blauer Letten, welcher aus der in loco stattgefundenen Zersetzung des diese Hügel bildenden Wienersandsteines hervorgegangen ist i)- Ohne Zweifel aber ist auch der Letten des oberösterreichischen Hügellandes nichts anderes, als der aus der Zerstörung der präalpinen Wienersandstein-Schichten hervorgegangene Detritus, wie mich meine zahlreichen Vergleichungen überzeugt haben. Würde also dieses nordsalzburg'sche Hügelland sammt seinen Torfmooren später mit Schotter- Ablagerungen überdeckt, so würden sich diese Torfmoore gerade so verhalten, wie jetzt die Hausrucker Kohlenlager; nämlich mineralisirte Massenvegetation zwischen Letten und Conglomeratablagerungen auf verschiedener Höhe, wobei aber die Höhenunterschiede nicht bedeutender als einige 100 Fuss sind. Leider hat die Fluth, welche den Schotter über den Tegel und die Kohlen geführt hat, so häufige Einrisse gemacht, und sowohl Tegel als Kohle „angepackt", dass es sich kaum mehr wird entscheiden lassen, ob die Hausruck-Kohlenlager als ein einziges, einst zusammen- *3 Die geog-nostischen Karten verzeichnen in diesem Gebiete Wienersandstein, welcher allerdings das Skelet bildet , aber fast überall von seinem eig-enen Verwilterungs- produet bedeckt ist. Ülier die Entstehung- der Ilausriioker Kolileiiliigei'. 06Y hängend gewesenes Lager, oder als eine Reihe benachbarter, in ver- schiedenen Mulden liegender Massen betrachtet werden müssen. Durch die Vermehrung der Gründe für die Entstehung dieser Kohlenlager aus einer Massenvegetation ist es uns nahe gelegt, den gegenwärtigen Stand der Frage über die Entstehung der Braunkohle nach den Abhandlungen in den Jahrbüchern der k. k. geologischen Reichsanstalt einer kurzen Revision zu unterziehen, da man sich dort auf die Seite der entgegengesetzten Ansicht neigt. Der Umstand, dass ich im Auftrage des hohen k. k. Ministeriums des Innern mit den gehörigen Mitteln ausgerüstet, die nordsalzburg'sehen Torfmoore vom Untergrunde an durch alle Schichten hindurch bis zur Rasen- decke aufs Genaueste untersuchte, und dadurch aus mehr als fünfzig Mooren eine reiche Menge von instructiven Daten kennen zu lernen Gelegenheit hatte, mag es rechtfertigen, wenn ich in dieser Sache ein Urtheil ausspreche. Die Jahrbücher der k. k, geologischen Reichsanstalt enthalten mehrere Abhandlungen über Braunkohlen -Lager; die Abhandlungen über VVildshut und jene über Zilliogdorf sind allein geeignet, in den Kreis der Discussion über Entstehung der Braunkohle gezogen zu werden, da sie Kohlentlötze in unv erän der t er Lagerung zum Gegenstande haben, da ferner wenigstens zum Theile die darin vor- kommenden Pflanzenreste speciell angegeben, und endlich, da in ihnen selbst Ansic hten über die Entsteh ung bestimmt ausgesprochen sind. Der Aufsatz über Wildshut (Jahrb., 1. Jahrgang 1850), spricht S. 601 von einer nach Nordost gerichteten Lage der in der Kohle vor- findlichen Baumstämme und schliesst daraus, dass das Kohlenlager einer Anschwemmung von Baumstämmen seine Entstehung verdanke, indem jene Richtung der Bäume die Richtung der damaligen Strömung anzeige. Dieser Schluss dürfte auf einer falschen Voraussetzung beruhen; denn die Beobachtung der auf Bächen und Flüssen (z. B. auf der Traun) geflötzten Stämme lehrt, dass dieselben keineswegs weder während des Flötzens, noch nach der Absetzung mit ihrer Längenaxe in der Stromrichtung, sondern kreuz und quer durch- einander liegen *). Die Beobachter der Flötzungen auf dei' Traun 1) Nur in eng-en und tiefen C h n ii I e n mit einer über den ganzen Querschnitt beinahe gleichen Geschwindigkeit findet man sie vorwiegend parallel schwimmen. 668 Lorenz. scheu Aus See und Lambach werden dieses als bekaiiute Tlialsache bezeugen, so wie jeder, der die auf nicht regulirten Wässern ijfeflötzten Stamme betrachtet. Der Grund liegt in der ungleichen Kraft, mit welcher das in sehr wechselnder Geschwindigkeit fliessende Wasser auf die verschiedenen Punkte der Stämme wirkt. Hingegen sind allerdings Baumstämme nach der gleichen Rich- tung gelegt, wenn sie dort, wo sie gewachsen, durch einen Sturm oder allenfalls auch Wasserstrom umgerissen und niedergelegt (jedoch nicht weiter f o rtgetra ge n) sind. Gerade diese Richtung spricht also gegen die Anschwem- mung und für eine in loco gestandene Massen vegetatio n von Baumgewächsen. Die Muldenform spricht ebenfalls für eine nach Analogie der Torfmoore „ausfüllende Vegetatio n " ; warum aher gerade immer in Mulden Holzstämme z u s a m m e n g e s c h w e m m t werden sollten, ist durch nichts begründet; und doch wiederholt sich fast bei allen Braunkohlenlagern die Wahrnehmung, dass sie in Mulden, oft auch in Plateau - Mulden , auftreten , wie es auch bei Wildshut der Fall. Nichts von dem, was der hochgeehrte Herr Geologe Lipoid von den Wildshuter Kohlen anführt, dürfte gegen die Annahme einer Massenvegetation sprechen, hingegen neigen sich die angeführten Gründe auf die Seite dieser Annahme. Bei Gelegenheit der Abhandlung über die Lager bei Zillingdorf und Neufeld (Jahrb. 11, Jahrgang I80I) bemerkt Czjzek Seite 49 ausdrücklich: „dass diese Hölzer nicht an der Stelle gewachsen sind, wo jetzt die Kohlenflötze liegen, wofür folgende Gründe spre- chen sollen : 1 . „Im Liegenden der Kohle ist der reine blaue S a n d , von einer Dammerde ist keine Spur." 2. „Die Wurzelstöcke sind in der ganzen Masse der Kohle zerstreut und oft in höheren Lagen." 3. „Die Zwischenlagen von einem blauen oder grauen Tegel (ohne Dammerde) zeigen gewisse Absätze der Ahlagerungen an, sonst müsste man annehmen, der neue Wald sei genau wieder auf derselben Stelle gewachsen, und habe auch wie- der keine Dammerde gehabt, worin er seine Wurzeln ver- senkte.-' über die Eiifslfliung- der llausrueker KolileiiUiyer. 669 4. „DieHolzstücke sind abgestossen und den Treibhölzern ganz ähnlich, finden sich auch vollkommen erhalten in den unteren Lagen." Aus diesen Worten Czjzek's erhellt, dass er die Torfmoore nicht genau kannte oder nicht berücksichtigen wollte, indem er, falls von einer Vegetation in loco die Rede sein sollte, nur immer von „Wald" spricht. Seine Gründe gelten allerdings gegen einen Wald, aber nicht gegen eine den Torfmooren analoge Massen- vegetation. Ad 1. Auch die Torfmoore haben fast gar nie eine Lage von Da mm erde im Liegenden; die von mir untersuchten mehr als 50 Moore zeigten nirgends eine solche, sondern der Tegel geht allmählich in eine von Equisetum, Alnus-Yx'^^- menten, Phragmites etc. durchzogene geschwärzte Masse, und bald nach 1/3 — t Fuss in vollständigen Torf über. Diese geschwärzten Sahlbänder von Tegel, in einer Mächtigkeit von einigen Zollen, finden sich aber auch in jedem Bra un- kohlenlager, namentlich sehr deutlich im Hausruck (s. Taf.Il); und nirgends ist die reine Kohle haarscharf vom blauen Tegel geschieden. Das Liegende der Kohlenflötze zeigt also hinsichtlich der Bodenart keine Eigenschaft, welche nicht mit dem Liegenden der Torflager übereinstimmte. Ad 2. Auch in den Torfmooren liegen theils zerstreut, theils sehr dicht gedrängt zahlreiche Stöcke und Stämme von Piiius ptimilio, von Betnla, Ahtus, Rhamnus frangula u. s. w,, welche sehr oft so massenhaft durch die ganze Mächtig- keit des Lagers von unten bis oben auftreten, dass die Ge- winnung des Torfes stellenweise ganz unmöglich wird. In dem Waldmoder von Urwäldern ist dasselbe der Fall. A/ 3. Da (nach Punkt 1) zum ersten Anfange einer Torf- vegetation, und sogar eines Waldes, keine Dammerde nothwendig ist (ja diese von Czjzek desiderirte apriorische Dammerde vielmehr ein botanisches hysteron j)rotero)L wäre), wird sie ebenso wenig zur zweiten, dritten und vier- ten Ansiedlung einer solchen Massenvegetation erfordert. Was ferner das Wunder anbelangt, dass die neue (2., 3. und 4.) Massenvegetation „genau wieder auf derselben 670 Lorenz. Stelle sieh ansiedelte", so erklärt sich dieses höchst einfach durch folgende Beti-achtung: Wenn ein Terrain vermöge seiner Situation und Boden- art (z. B. weil es eine Plateau-Mulde in feuchten Regionen und auf undurchlassenden Erdreich ist) zur Ansiedlung einer gewissen Massenvegetation — z. B. Torfvegetation — incli- nirt, so wird diese Inclination nicht geändert, wenn das Terrain einige F u s s hoch mit der gleichen Boden- art überdeckt Avird, auf welcher das erste Mal die Massenvegetation sich aufhaute; im Gegentheil, wenn durch die Überdeckung weder die Bodenplastik, noch Bodenart noch das Klima wesentlich geändert wird, wird auch dieselbe Massenvegetation wiederholt auftreten, und es wäre viel- mehr zu verwundern, wenn sie n i c h t a u f t r e t e n würde. Auch linden wir ja (z. B. im Salzhurg'schen) häufig Torfmoore, wo auf eine 10 — 15' mächtige Torfmasse eine Tegel- oder auch Kalkbrei-Schichte, und über derselben wieder die gleiche oder wenig andere Torfmasse abermals 10 — 15' mächtig folgt; und nicht allein einmal, sondern seihst zwei und dreimal wiederholt sich dieses, so lange nach der Überdeckung der Torfoberfläche die Plastik des Terrains, die Bodenart und die hydrographi- schen Verhältnisse noch dieselben blieben. (Lengfelden, Trum, Fraham u. s. w.) Ad 4. Alte abgestorbene Bäume und Sträucher verlieren auch an ihrem Standorte selbst die Rinde und sehen nach und nach wie Treibholz aus, auch wenn sie nie vom Platze gekommen sind. Namentlich die Coniferen , sowohl Pinus pumilio , als ',\\xe\\ Pinus larix und sylvestris, ^\xc\\ Pinus abies auf Alpen findet man oft selbst in Stämmen von 3 — 4 Fuss im Durch- messer vollständig nackt, verwittert und vom Regen glatt gewaschen, noch aufrecht stehend. Die P«wm7 1S4'' reilor. Andere Quellen 6-7 8" 3"' 28' 65« 16 '1 1281 R. 2435. 8 3 45 76 12-2 1273 7 7 41 67 2-2 1294 9 10 59 69 5-5 1302 S. 507. 9 11 7 56 54-7 1308 9 11 20 68 40-8 1304 9 14 22 72 47-8 1311 F. 2.81, S. 509. 8 14 33 73 11-9 . F. 2,82, S. 510. 9 15 13 61 39 3 1317 L. 10390. 9 15 25 74 6-4 J. 7 21 25 70 141 1331 R. 2542, G. 1444. 7 23 39 49 4-1 1340 7-8 27 37 65 15-5 4 350 P. 102. 6-7 29 10 51 58-7 1359 8 30 31 72 58-0 1357 F. 2.88, S. 530. 8 33 39 74 19-0 1364 F. 2.89, J. S. 535. 7 34 34 49 26-8 1376 L. 17138, P. 141. . 35 51 70 52-6 1374 R. 2032, G. 1470. 9 41 29 62 46-7 1386- 8 41 38 45 29-1 J. 8 42 17 73 40-1 F. 2,91, S. 541. 8 42 18 76 1-7 J. 7 44 50 66 36-2 13952 G. 1481. 90 45 8 74 50-4 . F. 2,92, S. 546. 9 45 57 76 17-6 . J. 6-7 54 9 51 26-9 J. A. 185. 7 54 21 50 28-2 1421 9 54 24 69 50-3 1417 L. 17780. ö 54 28 49 9-2 1422 L. 17829, R. 2726, G. 1508. 9 55 20 69 46-9 1420 L. 17830. 9 57 25 69 40-8 1429 L. 17882. 9 57 48 69 43-3 1430 L. 17893. 7-8 8 58 52 50 14-0 1437 9 9 0 2 62 35 1 J. L. 17986, St. 1084. 7-8 3 27 74 40-4 1450^ F. 2.98, G. 1522. 8 5 5 75 34-3 1455 J. 6 6 53 47 28-3 1468 L. 18226, G. 1528, P. 19. 9 6 55 75 38-4 1461 J. 9 7 46 75 53-9 J. 6 10 5 57 21-8 14812 G. 1534. 10 10 10 73 56-6 1470 8 13 2 61 7-0 1493 6-7 13 56 52 14-9 1496 R. 2843, G. 1542. 8 18 23 67 43-2 J. 7 18 27 56 25-8 1508 U. 2863, G. 1545. 7 20 12 75 1-0 1507 8 21 25 63 31-5 1517 J. 8 22 7 75 2-7 1516 3 22 15 52 23-6 1523- R.2868, G. 1554, P. 98, A. 197, St. 1127. Br. 1332, 8 23 13 54 44-6 J. 8 24 32 76 8-3 1526 7 25 20 49 11-4 1534 G. 1559. 8-9 30 48 71 0-0 1543 L. 18905, S. 582. von Fedorenko mit anderen Quellen. ^11 Gi'üSse Reetascension 1842 Dcclinatioo 1842 Fedor. Audoie Quellen 7-8 9'' 42-" 51' 60" 39 '7 1379 R. 2970. 9 47 52 52 19-3 1398 9 48 22 52 49-3 1599 L. 19436. 7 48 41 57 13-5 1601- P. 211. 6 48 56 57 33-9 16043 G. 1594. 9 50 37 52 40-7 1608 8 50 56 56 21-8 1609 G. 1596. 9 51 33 51 141 1611 8 52 32 57 23-4 1615 8 54 4 65 10-7 1620 7-8 54 46 53 8-0 1628 J. L. 19606. 8 55 38 61 41-1 1624 R. 3039. 7 58 21 64 31-4 1633 G. 1612. 8 58 56 63 41-6 16362 8 9 59 14 56 19-1 J. 9 10 2 52 75 58-7 F. 2,111. 9-0 8 30 76 23-0 . F. 2,112. 7 10 2 54 34-0 1671 L. 19983. 8-9 11 58 48 30- 1 1673 8-9 19 40 55 37-8 1693 8 20 21 51 48-0 1697 R. 3205, G. 1648. 6-7 27 16 57 14-9 17133 G. 1665. 9 28 40 74 33-3 1716 S. 642. 6 29 13 54 29-6 1719 L. 20527^, G. 1668. 8 33 22 69 36-1 J. 34 28 50 37-6 1736 9 35 2 75 21-4 . F. 2,126. 8-9 37 18 44 36-1 J. L. 20726. 9 43 12 54 23-0 1766 9 45 37 75 10-7 F. 2,132. 9 43 51 51 44-3 1769 8 46 36 76 34-0 1770 F. 2,134, J. 9 48 36 75 38-0 F. 2,136. 9 48 37 52 18-0 1780 G. 1716. 10 31 30 74 29-0 1783 7 33 34 62 30-4 1794 J. R. 3429, P. 214. 7 57 49 78 38-3 1803 F. 2,144, G. 1733. 7 10 38 48 53 40-5 1811 G. 1737, St. 1280. 6 11 3 30 55 45-1 1829 R. 3470, G. 1746. 7-8 4 22 56 16-3 1834 7-8 4 43 74 19-7 18303 St. 1287. 7-8 6 10 76 13-0 1838 F. 2,149, S. 673. 8 6 35 75 11-9 . F. 2,150. 7 6 56 60 48-2 1844 R. 3490. 7 8 4 61 7-9 1847 R. 3497. 7 11 36 78 14-2 18333 S. 678. 7 23 3 66 8-7 1903 L. 21927. 9 26 24 70 26-8 19073 7-8 28 43 63 35-1 1919 R. 3658, G. 1806. 7-8 32 24 61 43-1 1932 G. 1817. 5-6 38 26 36 30-4 19413 G. 1823. 7 41 49 53 7-8 1951 G. 1827. 8 44 43 47 26-3 J. 7-8 46 58 47 21-0 1969 L.22445,G.1834,P.184, Br. 7!2 Oellzuii. liesulüile ans der Ver-ileii-liiiiiK des Steriikiitnloßs (iriisse 11' L'Ctasci' ISlt 48"' iisiuii 16 Do. cliiiation iS43 Fcdor. Aiitlcro (JiicUeii 8 47» 34 '6 J. 8 49 2 47 26-9 J. 1) 51 39 54 16-7 J. 7 iJj 29 69 54-0 1996 R. (39). 8 öiJ 35 69 49-0 1997 8 öö 53 62 170 1999 Pi.3798, G. 1849. 8-9 57 31 52 48-8 2005* .1. L. 22707, St. 1378. 8 11 57 32 53 45-3 , J. 7 12 4 28 56 35-3 2026 7 4 52 52 49-2 2028 7 5 12 73 25-9 2038 G. 1865, S. 725. ü 13 10 58 44-7 2058- R.3923, G. 1875, l\56, Rr. 1655, 8 15 49 71 12-0 2065 S. 734. 0 17 29 57 39-3 2069 R. 3960, G. 1887, P. 76, Dr. 1663, 8 18 45 55 27-8 2073 9 25 7 59 51-3 2093 R. 4019. 9 27 17 59 6-6 2099 7 27 31 76 5-0 2102 9 32 0 68 23-9 2119 9 32 5 68 19-2 2120 8 33 40 69 40-2 J. 6 3G 35 59 44-2 J. R. 4098. 8 3G 39 66 48-6 2133- 9 37 0 61 57-5 2138 J. R. 4101. 8 47 5 77 25-8 2165- 7-8 50 44 69 28-4 2184 G. 1943. 7 53 29 71 27-0 21 89'-^ G 12 54 9 76 19-5 2196 J. S. 772. 10 13 2 20 78 32-4 221 1 8 3 3 57 40-4 2208- J. R. 4227, P. 8. 9 7 1 78 52-0 . F. 2,159. 9 14 6 60 41-3 2241 8 17 34 55 44 9 2249- G. 1988, P. 79, Rr. 1777. 8 19 54 65 40-1 2262 G. 1992. 8 26 34 45 6-3 , J. R. Z. 504. iO 30 25 70 52-6 2302 8 30 47 70 55-5 2305- 6 31 23 51 31-2 2303 R. 4400, G. 2024, P.156, S. 1546, 7 33 0 52 36-5 2312 R. 4409, G. 2027. 6-7 33 24 72 2-8 23 18» G. 2029. 9 33 21 67 24-6 2314 R. 4422. 7 34 34 53 34-4 2322 L. 25332, P. 168. 9 39 28 64 30-6 2337 8-9 46 2 66 45-7 2355 10 46 20 72 49-0 2359 8 52 o 70 42-3 23772 7-8 52 4 66 8-2 23753 P. 273. 9 54 20 77 16-5 2386 8 54 28 66 52-1 2383 10 13 56 13 60 18-7 2387 R. 4579. () 14 '> 23 50 12-5 2406 R.4623, G. 2080. P.6, Br. 1838. 6-7 6 2 59 17-8 2416 G. 2084, P. 24. 8 6 4 44 56-0 J. iO 8 43 58 51-3 2426 von Fedoreiiko mit iiiiderL'n Quellen. 713 Ci'ö&se Rcelascor isiun Decl iiiatloü Foilor. Arukie Quellen 1842 1842 — V ^— — v^- "^^-^ • ^ — - — • ^-'^^ — ^- — -— -s^ — — -^ 8 i4'' '9'" 44' 53" 16 '3 2431 .1. L. 26166. 7-8 12 6 65 35-2 2438 8 12 13 52 35-2 J. 7-8 12 59 52 45-8 2439 J. 9 14 54 52 54-0 24442 J. 8 lä 6 69 57-7 2448 St. 1612, S. 833. 7-8 17 32 m^ 51 2457 9 17 36 54 32-0 2454 8 18 4 60 30-0 2458 7 18 6 61 41-4 2461 R. 4700, G. 2107. 10 18 32 76 23-7 2468 8 19 58 65 27-8 2470 7-8 21 54 56 44-7 2472 L. 26485. 6 23 8 50 33-3 2476 K. 4726, G.2115, P. 105, Br. 1868, A. 327. 9-0 23 51 54 23-2 2478 L. 26527. 10 24 25 57 52-3 2479 6 27 2 63 53-1 2484'- G 2123. 7 28 20 53 35-6 24S9 J. R. 4760, [\ 131, A. 330. 7-8 29 29 57 46-3 2494 G. 2131. 8 31 18 45 18-6 J. 8 31 34 67 28-2 2500 7-8 36 21 52 4-6 2508 St. 1648. 9 43 21 52 6-3 J. 7-8 44 19 54 53-4 2529 G. 2156, P. 202. 7 44 24 52 1-9 2528 R. 4839, G. 2157, St. 1668. 9 44 45 65 54-7 2531 7 45 3 72 37-5 25343 G. 2161, P. 210, Br. 1906. 8 45 40 52 11-0 2532 G. 2160. 7-8 46 49 72 15-5 2540 P. 219, S. 862. 8-9 47 5 66 11-4 2539 G. 2163. 5-6 47 27 59 56-2 2538 G. 2164, P. 217. 8 47 35 66 17-8 2541 G. 2165. 8 50 15 73 40-6 2547 S. 866. 9 50 48 54 17-5 2544 L. 27298. ö 55 0 55 37-7 2557 o 55 5 66 33-8 25602 L.27441, R.4910, G. 2177, P. 260. 8-9 55 52 71 27-9 2564 St. 1684. 7-8 55 56 56 14-6 2562 G. 2179. 9 56 46 45 7-9 J. 9 57 36 71 46-2 2573 8 58 0 67 43-0 2572 L. 27522. 8 59 16 71 141 2580 P. 285, S. 874. 8 14 59 55 66 35-0 2581 G. 2189. 6 15 0 20 72 23 0 2586'^ G. 2191, P. 2. 7 0 30 66 24- 1 2583- G. 2190. 9 0 38 71 44-0 2588 8-9 2 36 60 26-2 2Ö92 8-9 4 57 65 19-4 2600 7 6 4 74 29-9 26083 S. 879. 8 7 6 65 8-8 2606 7-8 8 40 72 58-3 2617 S. 883. 10 9 19 76 351 2619 6-7 10 59 51 31-5 J. P. 39. 714 Oeltzen, Resultnte aus der Vergleichung des Sternkatalogs r..-.,,„ Rectascension Declination „ , . , „ .. 1S42 1842 Foiloi-. Andei-e Quellcu 8 13^ 12'" 39» 73» 27'6 . J. S. 888. 13 42 69 31-6 2(525 7-8 14 36 S9 22-2 2626 7-8 IS 3 S9 4-7 2G28 7 13 27 S2 31-8 . J. 7*8 16 33 32 34-7 2632 G. 2223. 7 17 9 71 47-1 2630» G. 2223, S. 894. 9 17 36 61 31-3 . J. 9 18 0 47 28-3 . J. 7 22 48 74 1-9 2632^ G. 2238, S. 907. 10 24 2 74 1-8 2638 9 23 7 73 381 . J. 9 28 30 60 13-3 2663 7 31 3 34 26-9 2667 L. 28342, G. 2233. 6-7 33 40 38 26-1 2676 L. 28700, G. 2267. 8 40 15 33 28-7 2083 L. 28806-, G. 2273. 9 42 12 57 43-2 2683 8 43 49 69 330 . J. 7-8 44 13 69 10 0 2697 G. 2282. 7-8 48 1 57 37-0 2699 L. 29034. 7-8 48 23 63 16-3 2703 L. 29033. 5-6 32 47 39 221 2707- G. 2293. 90 53 33 50 17-1 . J. L. 29255. 8-9 35 34 30 20-7 . J. i.. 29236^. 6 38 4 53 21-7 2718 L. 29331, G. 2302. 3 38 56 58 39-4 2723^ U. 3288, G.2304, P. 277, iJr.2033. A. 378, St. 1779. 7-8 13 50 10 71 19-4 2726 6 16 0 18 59 SO 8 . J. 10 2 11 74 40-3 2733 10 3 36 74 44-4 2736 8 3 11 71 32-7 2738 9 5 23 53 19-3 2733 L. 29593. 7 3 36 31 21 1 . J. 7 6 19 73 34-0 2747 S. 953. 9 6 36 53 27-3 2737 L. 29633. 7 7 14 60 170 2743 G. 2322. 7-8 8 31 77 12-7 2749 J. 8 12 38 72 47-6 2732" J. S. 962. 8 12 58 58 32-2 2731 7 18 14 68 53-8 2769 G. 2338. 9 19 52 60 24-3 2770 8 20 26 70 44-3 2773 0-6 22 12 69 28-3 2782- G. 2347. 6-7 22 43 70 31-8 2784 S. 970. 8-9 24 20 71 8-9 2787 9 24 34 49 19-5 . J. L. 30117. 7 24 33 76 30-5 2789 8 25 7 77 55 1 2792 8 26 51 60 38-9 . J. 8-9 31 20 60 0-3 2799 7 34 14 49 10-7 . J. L. 30446, i'. 16 J, R. 3307. 6 34 49 56 19-3 2806 G. 2369. 8 37 28 36 28-4 , J. P. 178. von Fedorenko mit nnderen Quellen. < 1 O Rectascension Deelination Fo. 282. 'l .. 7 63 22-3 2832^ ^ ^^l.^, ^: S' 0.^^' 9 33 33 68 12-3 2837 L. 31080. 6 33 39 63 16-8 2834^ G. 2397, P. 290 Br. 2170. 7 53 33 67 43-3 2838 L. 31090, G. 2401. 9 36 9 68 7-7 2839 L. 31097. 7.8 36 47 73 9-8 2862 G. 2404. 6-7 37 33 73 38-3 2863 G. 2406. 7-8 16 39 9 74 43-0 2868 G. 2410, S. 1002. 7 17 0 19 74 31-2 2869 G. 2413. 7 4 37 38 28-6 . J. P. 20. 7-8 4 34 70 0-4 2871 6 7 3 45 311 . J. R. (6). 9 7 17 74 7-1 2881 7 8 23 78 18-9 2883 S. 1014. 6 11 6 72 20-0 2884 7-8 11 10 36 18-8 . J. P. 38. 8 12 19 73 20-6 2886 8 12 40 76 3-8 2888 S. 1020. 6 15 16 45 280 . J. R. 5805. 7 17 51 63 32 9 . J. 9 18 14 64 3-4 . J. 6 18 41 71 37-3 2889^ G. 2437, S. 1022. 7-8 20 31 70 36-4 2892 L. 31904, G. 2438, S. 1024. 9 23 39 60 10-9 . J. 7 25 34 67 26-2 2895 L. 32047-. 3 26 52 52 25-2 2896^ L. 32033'-, R. 3905, G 2443, P. 133, Br. 2221, A. 408, Dorp. 151. 8 27 21 74 47-6 . J. L. 32153. 8 29 16 79 56-7 . F. 2,232. 7-8 39 34 72 8*3 . J. 8 41 39 67 13-3 2906 L. 32638. 8 47 47 79 16-6 . F. 2,234, L. 32982, S. 1055. 716 O e 1 1 . e „. liesult.le aus der Verf^leifl.ung ,l«s Slcrnkatalogs Andere Quellen Reetaseension Declination 1842 iHi.-> Feilor 8 17" 49- 48- 48» 33 '0 j S-o II ^? ff p-1 • J.'r. 6172, B.Z. 478. 7-8 17 n^ ?t «^ ^^^'^ ■ J-L. 33106. o w n ?^ ?^ ^^'^ 2914 L.332'>3. 9 18 0 37 48 13-0 . j 8 5 40 48 22-1 i' r n-üVi Sf 9nfi<^ 9 6 35 63 .37-7 ' . ^^- ^'^^''' ^^.2060. 9-0 6 40 63 52-5 J. L. 33621. S.n ,f, 1^ *r2 . J.L. 33940. S. 1073. ? S ^o ..^'^ • S- 1072, L. 33862. 8 11 52 79 ^8-3 2931 L. 33972, G. 2546, P. 62, B 2318 8 n "Q ^a «o o St. 2082, Dorp. 161, S. 1075'. 8 11 08 .9 58-3 2933 L. 33977, (1. 2547, P. 63, Br 2321 6 ,9 00 ..o w , , St. 2083, S. 1076. 9 \i l 7Q If't *'^^^* L- 33831, R. 6405, G. 2541. 90 4 53 70 ?■; • J-L-34027, Dorp. 162, S. 1077. " 1^ ^? Z? ,f * • S. 1078, L. 34098^. • 1^ 3; 54 32 0 2928 R. 6445. o it I !f 20-3 . s. 1080, L. 34077. 9 16 30 74 16-7 S. 1081, L. 34107. ? \l li ^? J^o ^'^^I L." 34088, h. 6486, G. 2558. 7 18 36 54 56-3 2939 7-8 18 44 55 3-1 2941 G. 2562. 23 17 45 4-2 J. *'^ ''^^ ^* ^2 39-3 2961 L. 34392", G. 25S6 P 119 6-7 24 5 51 50-7 2952 ß'"" '^^^^^^ A. 428, St. 2106. 7 27 51 50 46-6 2964 8 28 22 71 37-6 j 7.8 lq ?9 ^Q -.«'o '^*^^ l;3451P, G.2601. fi? on *! 5.? ^^'2 2973 G. 2608. 6-7 30 3 52 46-1 2969 9 30 56 66 0-4 . j 6'7 31 43 54 4-8 2977 7 35 20 55 18-3 2986 j 6 36 28 60 33-9 2992 G. 2642 7-8 37 18 50 33-8 2993 G. 34845^ « ?Q !? il ^^"l 2996 L. 34901, R. 6689, G. 2647. 8 39 21 53 28-2 J. R. 6715. 6 39 33 62 35-5 3003- G. 2658 l II it «« ??*? 2999^ R.6720,G.2637,P. 195, ßr. 2360. 8 39 52 55 17-5 3001^ j r 6707 6-7 42 7 56 55-3 3011 '• ^- ^'^^ 6-7 42 23 56 56-9 3012 6-7 43 31 48 54-0 3018 J.L 35124 7 43 38 59 23-2 3020 P 220 8 43 47 .59 30 8 3021 p 223* ^l f^ II !J 9-2 3024 P. 226', St. 2178. 8-9 ^6 50 o 41-0 3025 L. 35276, R. 6830. 8 47 40 31 38-5 3029 8 1« «5 5? 1*^ 3^39 R. 6867, G. 2707, P. 249. l !q II It Si ^^^^ [B--- 2386, St.21S8. 7 11 11 II f"^ ^^"^^^ L. 33475, G. 2719, S. 1119. 7 49 48 59 28-3 3041 von Fedoicuki. mit ;iiiiUTi"n OuelliMi. i i i nectascoiisiuii Declinatiou Feilor. AiuUne guellcii Grösse j^^o 1842 ^ 6 18" Si" 15^ T4" 31 '9 3034 L. 3Ö336-, P. 273. 7 51 34 59 49-0 3047 7 51 53 52 29-6 3046 7-8 53 30 60 44-3 305G G. 2729. « K'i SO 53 43-4 3055 ,„^ ? 54 5 57 36-4 3059 R.6967,G.273I,P.281,Br.2400. 7 5^ 52 58 0-6 3064 R.6982. G.2738,P. 287, St.2208. 7 55 26 54 39-2 3065 7 55 55 74 15- 6 3076 J. 7 56 4 54 37-0 3067 6 56 11 48 58-5 3066 7 58 S6 57 47-0 3079 ^,.^, I 58 47 75 34-3 3093^ L. 35908^ G. 2763, Br. 2421. «•7 18 Ö9 53 .59 53-8 3085 ii- ™81' G- if^'^l. fi.7 19 0 32 54 9-3 3086 U. 7094, G. 2762, F. 3 ib. ^7 1 5 49 41-0 3088^ L.35899M'..7107,G.2766,P.328. 7 2 23 73 .54-3 3104 G. 2775. 4 ^7 57 49-5 3105 K. 7176. 6 t 44 52 10-5 3103 L. 3Ü091, H. 7178, G. 2778. 7 5 19 57 52-7 3109 o.n 5 33 52 20-1 3108 L. 36131. ^l l 8 48 111 3111 L. 36151, G. 2783. 8-9 6 19 60 31-5 3112 7 7 2 64 7-7 3119 o.q 7 25 51 45-7 3114 L. 36216, R. 7228. 7 7 57 61 43-0 3121 fi.7 9 18 57 23-2 3124 J. R. 7268. ^l d 2 52 56-6 3126 L. 36345, R. 7275, G. 2799. ..fi U n Iq 47-6 3131 L. 36386^ R. 7293, G. 2802, -" ^ St. 2267. 8 11 26 73 22-4 3139 7 11 35 59 16-2 3134 7 11 53 59 24-7 3136 9 U 59 69 9-0 3137 9 12 10 69 35-8 3140 8 12 55 48 7-4 . J. 9 12 58 69 26 1 3147 I 1! S S 1?:7 3158 L. 36682, G. 2825, B. 2466, 6 14 52 76 IT -7 31.58 P. 119. 7 13 25 59 32-8 3148 5J.6 Tg 7 54 5-1 31.52 R. 7377, G. 2822. 9-0 16 9 66 50-9 3155 L. 36668 n 16 24 50 2-6 3153 L. 36644, R. i381, G. 2824, St. 2285. 7 17 17 56 35-4 3156 R. 7396. 9 17 47 63 58-3 . J- q 18 14 73 33-0 3169 S. 1148. 9 18 44 80 27-2 . J. L. 36933, S. 1152. 8 19 3 71 3-4 3170 L. 36832. fi-7 19 49 55 54-9 3166 ^ l 19 33 80 28-3 J. L. 36985, S. 1154. g.g 22 35 49 49-4 3180 J. L. 36926, G. 2849, P. 154. 8-9 23 12 70 18-2 3190 718 Oe 1 tz eil Resu Itate aus der Vergleicliung- des Sternkatalog's Reetascension Dec iuc^f.ion Gi-össe 184 19" 23" 47« 1842 Fedor. 3186 Andere Quellen 7 59" 6'4 R. 7537. 7 24 33 51 22-3 3188 R. 7557. 9 2o 39 65 40-3 3197 4-5 2S 43 51 23-6 3193 L.370563, G.2859, P.175,Br.2481 8 26 7 59 20-2 3196 R. 7594. 8 26 39 48 15-0 3195 L. 37094, G. 2862. 6-7 26 48 55 5-0 3198 G. 2864. 8 27 4 58 16-5 3199 R. 7617. 9 27 9 78 49-0 J. S. 1160, L. 37281. 8 28 0 77 50-6 J. L. 37298. 8-9 30 40 65 36-0 3217 7 31 10 79 16-9 3239 L. 37461-, G.2900, S. 1165. 7-8 31 36 69 11-1 3227 P. 227. 7 31 52 57 25-4 3221 R. 7733. 7 31 52 62 15-9 3224 10 32 37 49 52-3 J. 5-6 33 4 63 5-0 3230- G. 2899. 7 33 16 62 18-4 3233 8 34 56 73 53-6 32452 S. 1170. 7-8 36 4 63 39-4 3242 9 36 34 65 15-8 3249 L. 37580. 7 37 21 73 56-6 3256 Dorp. 171. 9 38 1 65 1-9 3i52 L. 37636. 8-9 38 2 74 36-6 32(52 L. 37693. 9 38 22 64 59-9 3254 L. 37651. 6-7 38 24 74 0-9 3263= G. 2930, S. 1174, Dorp. 170. 8 38 36 62 17-4 3253 St. 2352. 8 39 20 52 11-1 3255 L. 37654, G. 2929. 7-8 39 50 52 13-9 3257 L. 37685, G.2931. 9 40 2 73 9-5 3266 8 41 24 67 9-7 3269 7 41 28 69 34-2 3270 S. 1178. 7-8 43 5 52 49-1 3271 7 43 14 57 58-8 3272 8 44 4 62 7-3 3275 7-8 44 12 56 42-5 3273 G. 2945. 7 44 13 56 31-3 3274 G. 2946. 7 45 13 53 27-4 3280 8 45 56 65 0-0 3287 6-7 46 33 68 2-7 3290 7 46 49 53 30-6 3289 8 46 54 65 2-8 3291 6-7 47 28 62 48-2 32943 9 49 20 66 53-2 3304 L. 38103. 6 50 45 59 17-6 J. 8-9 51 0 62 7-8 3308 R. 7856, G. 2983. 7 51 4 63 45-8 3309 St. 23S6. S 51 32 52 1-3 33Ü7 L.381G52,G.2987,P.356,Br.2556, St. 2387. 8 52 0 59 11-0 , J. 8 52 15 59 21 J. 8 52 28 54 36-2 3314 G. 2994. 9 52 51 67 31 3325 8 53 12 54 35-2 3321 G. 2997. von Fedorenko mit :iiuieien Quellen. 719 Grösse Rcctascension 1842 Dcciinatiou 1842 Fedor. Anilerc Quellen G 19" 34'" 22' 45» 20'6 3327 L. 38266. G. 3001. 8 54 45 79 3 1 3341 L. 38431«, S. 1197. 9 54 51 51 52 3 J. 9 54 55 51 34 2 J. 0-7 55 3 51 37 6 3330 L. 38309-, G. 3004, P. 380. 8 55 19 60 25 4 3335 J. R. 7928. 9 55 38 51 50 9 J. L. 38341. 6 55 42 51 43 0 3333 .1. L. 38345 ^ 9 56 43 54 38 4 J. 9 56 43 67 11 9 3342 L. 38429. G 5G 53 49 40 1 3337 L. 383932, G. 3017, Br. 2570, St. 2408. P. 397 7-8 57 3 53 4 3 3338 G. 3020. 8-9 57 22 GG 21 4 3345 7-8 57 49 60 38 3 3344 , 57 52 55 34 0 3343 7-8 58 31 72 30 5 3354 7-8 59 2 69 55 7 3355" * L. 414022, G. 3419, P. 72 Br. 2777, St. 2579, Dorp. 183, 9 8 53 72 59-3 3738 7 10 21 74 34-9 3749 L. 41447, G. 3426. S 12 31 55 8-2 3752 R. 9118. G. 3428. 7-8 13 13 75 39-2 3762 .1.1.. 41565, S. 1259. 9 13 22 67 46-8 3756 7 15 34 55 49-5 3764 G. 3440. 7 16 23 55 52-2 3768 G. 3445. 7 18 39 50 58-8 3773 L. 41717-, G. 3453. 9 18 43 80 8-5 3796 F. 2,268, J. L. 41803, S. 1266 Dorp. 185. 7-8 19 24 48 38-6 37782 L. 41743, G. 3458. 7-8 19 41 80 33-9 3800 F. 2,269, J. L. 41852, S. 1268. 7-8 20 15 65 29-6 3788 20 53 65 27-8 3794 21 42 45 43-8 . J. L. 41809, P. 157. T22 0 el tzen. Resullale aus der Verg-Ieichuiig- des Sternkatalog^s ^ .. Reefascension Deelliiatioii ,, , . , /^ ,i Grosse \si-> iS4'' roilüi-. Andere Quellen 8 21'' 23"' 3' 79» 40'3 38273 F. 2,270, L. 419712, G. 3477, St. 2003, S. 1270, 6 23 3 39 3-8 38042 G. 3471, P. 166. 7-8 23 46 73 31-8 38212 L. 41906, (i. 3478. 6-7 23 34 34 43-7 3810 G. 3474, P. 170. 8 24 34 63 58-2 38172 P. 183. 6 24 42 66 7-3 38192 R. 9243, G. 3481, P. 183, Br. 2803. 8 24 48 03 12-6 J. R. 9249. 8 24 33 73 17-2 3830 L. 42023, G. 3480. 8 25 49 54 43-1 3823 7 23 36 31 29-9 3826 L. 419892, G. 3483. 7 26 16 66 21-4 3832 5 26 39 39 43-8 3831 G. 3489. 7 29 0 30 39-8 3843 L. 42119% G. 3300. 8 29 10 46 23-2 J. 7 30 18 63 2-8 3849 7 31 10 66 1-4 38382 R. 9324, G.3316. 7 31 23 66 4-1 38602 R. 9331, G. 3517. 7-8 32 13 62 59-6 3808 R. 9344. 6 32 23 33 20-0 3866 G. 3323. 7 32 48 49 51 3869 (;. 3.^24. 7-8 33 17 32 32-0 3872 L. 422763, G. 3330. 8 34 43 33 13-3 , J. 6 34 31 63 30-3 3873 6 33 29 34 9-3 3876 R. 9404, G. 3344. 8 37 43 51 41-1 3886 L. 42433, G. 3339. 5 39 33 70 33-0 39032 R. 9479, G. 3366, P.292, Br.2836, 7 39 39 31 32-3 3901 L. 42493-', G. 3364. 7 39 44 60 11-4 3904 R. 948(t. 9 40 7 61 47-9 , J. S 40 33 60 23-6 3909 R.9302. G. 3309, P. 297, Dr.2837, A. 301. 5 41 7 71 33-8 3913 R.9309, G.3372, P. 302, Br. 2861. 8 41 34 60 21-8 , J. R. 9518. 9 42 3 71 20-2 , J. 8-9 42 19 63 12-3 3914 8-9 43 14 48 36-6 3917 L. 42610, G. 3377. . 44 16 64 20-2 3923 R. 9368, G. 33SS. 7 44 27 31 37-7 3922 L. 426312, Q 358G. 7-8 43 43 64 29-8 3934 G. 3394. 7-8 46 40 33 3-1 3940 R. 9613, G. 3398, St. 2641. 7 46 37 39 11-4 3938 7 47 4 34 17-9 3937 G. 3601, P. 331. 8-9 47 33 62 21-3 3944 St. 2643. 6-7 48 3 61 38-1 3943 G. 3009. 9 48 33 61 30-3 J. 8-9 49 7 46 42-2 3948 L. 42798, G. 3610. 7-8 49 16 61 32 1 3931 G. 3012, St. 2647. 8 49 21 61 31-3 3932 G. 3613. 7 49 36 67 43-2 3934 8 49 49 31 46-8 , J. L. 42838. 7 SO 0 68 37-1 J. 7 30 0 71 44-7 39372 J. Br. 2876. Grösse Rectascension 1842 Declination 1S42 Fedor. Andere Quellen 7 21" 50'" 51' 61» 15'7 3959 6 50 54 45 50-5 J. 8 51 2 77 1-5 39732 5 52 12 62 52-5 3971 R.9732, G.3633, P. 360. 7-8 52 58 65 16-4 3977 R. 9748, G. 3636. 7 53 10 65 24-2 3979 G. 3637. 7 53 21 65 23-1 3981 G. 3639. 6 54 19 79 33-4 . F. 2,287. 6 54 22 54 21-3 3984 6-7 56 4 52 7-4 3988 L. 43030% G. 3652, P. 383. 8-9 56 53 65 19-3 3994 G. 3661. 8-9 56 54 69 35-2 3998 R. 9805. 7 56 56 75 19-8 4002 8-9 57 58 65 4-5 4003 R. 9819, G. 3668. 7 58 36 65 18-0 40103 R.9828, G. 3071. 7-8 59 12 50 56-1 4012 L. 43133, R.9833, G. 3673, 8 59 33 77 23-6 4020 8 21 59 43 60 35-6 . J. 7-8 22 0 35 74 35-6 4023 L. 43238. 8 1 4 66 0-4 4021 R. 9858. 8 1 40 65 55-7 4027 R. 9863. 8 2 21 66 11-0 4029 R. 9876. 8 3 4 60 49-0 . J. 7 3 15 67 31-7 4033 7-8 3 50 63 22-9 4036 J. 7-8 4 13 67 44-7 4038 8 4 56 66 56-6 4046 7-8 5 13 71 31-8 4052 9 5 46 67 24-4 4054 9 6 6 61 31-2 . J. 7-8 6 8 62 37-3 J. St. 2681. 6 6 10 58 38-2 4053 G. 3713, P. 34, Br. 2927. 7 6 29 58 56-5 J. St. 2683. 7-8 6 34 54 19-1 4059 G. 3714. 8 6 45 59 18-7 J. 9 6 46 54 15-1 J. 8 7 12 62 42-4 , .J. 7-8 7 28 54 32-0 4061 G. 3720. 7-8 7 34 54 41-4 4071 G. 3721. 8 7 35 51 47-0 J. L. 43441. 8 7 38 51 36-7 4072 L. 43444, G. 3722. 9 7 59 51 59-3 J. 8-9 8 12 66 9-6 4081 R. 10013. 7-8 8 22 5J 43-9 4080 G. 3726. 9 8 35 54 39 4 .1. 7-8 9 10 49 37-0 4082 7-8 9 37 58 19-9 4084 G. 3730. 8 9 42 66 8-9 4087 R. 10043. 7-8 10 0 72 31-4 4090 J. Br. 2942, St. 2696. 8 10 11 69 6-7 4089 8 11 2 69 22-8 40922 6 12 34 65 20-4 40972 R. 10103, G. 3739. 7 12 57 69 59 4102 7 13 37 69 16-2 41043 Sit/.b. d. matluMii.-naturw. Cl. XXII. lid. 111. Hft. 47 724 Oe I Izen. Resultate ans der Vergfleichung des Sternkatalogs „ .. Recfascension Decliiiatlon ,, , •irussi» j^^, jj,^2 Feilor. Andere Quellen 7 22'' 6-7 10 7 8-9 7 8 5 6 8 8 7-8 7-8 8-9 S-6 7 7-8 8-9 7-8 5-6 9 7 6-7 7 6-7 7 7 6-7 8 8 7 6 7 8-9 7 6-7 7-8 14" , ig. 56» 7-5 4109 R. 10134, G. 3746, P. 80. 14 32 54 3-2 4111 14 41 48 43- 1 J. IS 56 55 39-5 4114 16 9 74 21-3 4122 G. 3754. 16 19 66 10-1 41152 J. R. 10179. 16 54 75 13-1 4130 L. 43803, G. 3762. 17 11 56 29-2 4129 R. 10199, G. 3738. 17 59 70 54-0 4134 18 38 78 6-7 4141 19 38 53 0-8 4137 G. 3771. 19 46 53 8-5 41383 G. 3772. 20 19 53 18-0 4142 G. 3773. 21 49 68 14-4 4148 22 2 72 48-0 4134 23 11 33 26-3 4135 G. 3789. 23 13 51 41 0 J. L. 44002. 23 15 76 37-8 4164 G. 3796. 23 29 72 41-2 4161 24 47 65 40-1 41662 R. 10346. 24 57 60 48-8 4165 G. 3802. 2S 27 77 58-8 41773 L. 44129, G. 3809, P. 150, Br. 2980, Dorp. 197. 26 4 79 53-6 4183 F. 2,299, G. 3814. 26 8 77 45-3 4180 27 40 65 IM 4186 28 23 78 0-3 42032 L. 44227, G. 383 1,P. 168,8.1311, Br. 2988, Dorp. 196. 28 42 63 0-9 4192 R. 10420. 29 20 52 23-2 4196 L. 44217, R. 10436, G. 3830. 29 31 56 10-7 4200 G. 3832. 29 35 56 2-8 4201 R. 10440, G. 3833. 30 54 50 43-8 42092 L. 442862, R. 10461, G. 3839. P. 173, Br. 2987. 31 0 65 16-7 4212 R. 10462. 32 21 64 26-2 4219 32 25 55 58-6 4217 G. 3847. 32 53 65 19-3 42232 R. 10496. 32 54 53 19-8 4221 33 48 74 33-0 4230^ L. 44439, G. 3857. 35 30 65 40-9 42332 R. 10347. 33 59 74 30-1 4244 L. 44507. 36 35 45 12 1 4241 L. 44497, G. 3866. B. Z. 383. 38 5 51 47-7 J. 38 10 77 li-6 42382 38 13 66 54-7 4232 R. 10386. 38 15 51 41-3 4231 L. 44344, G. 3877. 38 35 73 30-3 42(J0 L. 44393, G. 3883. 38 46 76 47-3 42612 38 51 57 19-5 42332 G. 3881. 38 57 80 33-9 4266 F. 2,304, L. 44629, G. 3887. Dorp. 199, S. 1317. 40 41 53 55-2 4264 G. 3890. 41 15 77 41 1 4274 J. L. 44676. Grösse Rectascensi 1842 on Declination 1842 Fedor. Andere Quellen 8 22'' 41'" 44' 76" 22 '9 4277 6-7 42 13 53 34-9 4270 G. 3894. 8 42 23 66 5' 7 42732 R. 10673. 8-9 42 37 70 43-1 4280 5 43 15 33 4-0 4281 G. 3900. 4 44 4 65 22-3 4287^ R. 10702, G. 3905, Rr. 3022, P. 238, A. 529, St. 2739. 9 43 48 74 19-3 4300 L. 44819. 7 47 11 66 46-3 4302 J. 7-8 47 38 79 31-9 4303» F. 2,306, L 44881 R. 10743, G. 3922. 8 47 58 66 11-6 4307 8 48 23 63 26 3 4308 8-9 49 40 73 46-2 4317 L. 44923 7 3U 4 69 27-4 4319 8 50 6 67 46-6 4318 7-8 30 28 71 43-3 4323 7 50 32 39 7-1 4320 G. 3937. 6-7 30 34 78 3-6 4328 L. 44963. 8 50 52 72 0-0 4326 J. St. 2774. 7-8 31 0 55 9-4 4322 8 51 3 54 59-9 4324 7-8 51 17 71 59-7 43292 J. St. 2777. 8 51 29 79 23-6 43362 F. 2,310, L. 43013, G. 3942. 6 52 21 51 48-3 4332 L. 44996, G. 3940. 7 52 21 51 27-3 4333 L. 449982, G. 3941 , P. 276. 6 52 41 58 38 -0 43332 R. 10787, G. 3943 8 53 39 69 23-1 4341 7 54 51 56 13-3 , fir. 3044, J. 7-8 54 52 30 0-0 4342 G. 3936. 7-8 55 12 39 20-9 4343 G. 3939. 7-8 53 53 39 0-2 4346 G. 3964. 7 33 36 54 23-2 4343 G. 3965. 8 56 4 58 43-4 4347 G. 3966. 8 56 8 38 42-3 4348 .1. 7 56 32 59 33-7 4351 G. 3971. 8 57 10 63 21-8 4335 9 57 37 39 39-3 , .1. 7 58 31 79 55-8 4372 F. 2,317, L. 43245, G. 3980. Er. 3067, S. 1335. 9 58 32 74 33-3 J. SO 22 39 36 38 34-0 4376 G. 3984, P. 308, Er. 3061 . «•7 23 0 31 58 32-4 4380 G. 3990. r.-7 1 22 62 46-7 4382 G. 3993. 7-8 1 36 69 48-4 43842 St. 2793. 7 3 19 36 33-6 . J. 7-8 4 4 52 12 1 4398 L. 43403, G. 4066. 9 4 8 52 10-2 . J. 9 6 3 45 120 .1. L. 43484, E. Z. 383. 8 6 42 66 130 4409 J. R. 10924. 7-8 8 9 33 29-9 4414 7 8 25 64 34-0 4413 R. 10949. 7 8 39 64 4-1 4416 9 8 46 66 57-1 4417 Jl. 10939. 47 7!-6 9 2S S2 21-8 4419 R. i0974, G. 4023. A. 543, 10 29 75 55 S 4432 6-7 11 23 77 17-4 4434 ßr. 3084. 7 11 46 74 26-2 4435 L. 45695, G. 4033. 6 12 35 61 52-6 4440 R. 11033. 8 14 28 53 57-1 4448 G. 4046. 7-8 15 28 53 21-5 4456 L. 45808, G. 4049. 15 34 70 40-7 4461 9 15 35 53 8-4 . J. 6-7 16 21 53 9-9 4463 L. 45832, G. 4051, P. 73. 8 17 40 54 13-0 4469 R. 11152, G. 4057. 7 18 14 54 33-5 4471 R. 11163. 7-8 20 23 64 453 4478 R. 11210, G. 4070. 8-9 20 57 64 29-7 4481 9 21 20 79 17-9 . F. 2,320. 7 21 27 52 47 -S 4483 L. 45989^, G. 4072. 7 21 44 55 50-7 4484 8-9 22 3 78 55-4 4489 F. 2,321. 7 22 28 55 56-0 4488 R. 11259. 7 23 28 63 31-3 4492 J. R. 11281. 8 23 38 63 27-0 4496 R. 11288. 8 23 50 51 32-5 . J. L. 46087. 9 24 45 71 6-8 . J. 7 25 7 52 48-9 4499 L. 46136, R. 11325, G. 4087. 10 25 23 80 80 4506 F. 2,323, S. 1359. 7 25 49 71 7-8 4503 J. Br. 3135. 7 25 52 56 32-2 . .1. 6 26 0 59 32-2 4502 7 26 17 59 10-7 4509 6 26 17 59 35-8 4510 10 27 35 80 12 1 4519 F. 2.324. 8-9 27 47 51 31-2 4515 L. 46236, G. 4096. 7-8 27 54 51 25-0 4516 L. 46238, G. 4097. 6 28 10 70 46-1 4520= G. 4100, Br. 3140. 8-9 29 22 51 24-7 4524 G. 4102. 6-7 30 54 57 46-8 4531 G. 4110. 7 31 25 51 23-3 . .1. 7 32 6 55 5-7 4.536 7 34 37 67 47 8 4547 8 34 55 63 38-4 4548 R. 1 1496. G. 4130. 7 35 25 52 16-6 . J. Br. 3158 8-9 36 43 54 19 8 4553 L. 46529, R. 11525, G. 4132. 7-8 36 46 45 30-2 . J, L. 46531, P. 171. St. 2844. 8-9 36 48 54 36-8 4554 L. 46533, G. 4133. 7-8 36 53 45 23-3 . J. P. 172. 6-7 37 7 54 55-4 4.556 L. 46524, G. 4136, P. 175. 7 37 11 49 42-7 . J. 8 38 28 62 26-4 4558 7 38 30 59 35-8 4559 R. 11554, St. 2848. 7 39 0 63 25-4 4561 8 39 6 45 20-4 . J. L. 46597. von Fedorenko mit anderen Quellen. 727 Reetasccnsioa Deelination Ffdor. Andere Quellen Grösse 1842 ^ 1842 ^~-_— ^^ ^ -^ S'Q 23' 39" 45' 45» 8'4 J.L. 46621, R. 11583, B.Z. 383. w £7 7 41 H 59 60 J.R. 11625, Br. 3168. 9 7 42 9 74 530 4573 L. 46694. 42 30 50 44-7 4574 L. 467002, R. 11656, G. 4148, P. 204. 8-9 9 42 49 53 19-4 4577 L. 46707, G. 4150, P.205. 44 45 74 39 -S 42822 L. 46787, R. 11697, G. 4154, P. 218. 8 8-9 44 49 53 23-5 4581 L. 46786, R. 11698. 44 58 53 20-5 4584 L. 46798, R. 11706. 6-7 45 16 59 49-5 4585 G. 4156. 10 7 8 45 22 74 38-1 J. L. 46816. 48 59 54 57-6 , J. L. 46942, P. 236. 49 32 78 53-4 4604 F. 2,333, L. 46964, 9 49 33 71 58-8 4603 8 50 9 66 22-8 4608 R. 11805. 8 50 10 68 29-9 4609 50 24 50 30-6 . J. 9 50 34 50 26-7 J. 7 50 41 68 27-8 4612 8 50 52 76 23-0 4613 7 52 32 58 40-9 J. 7-8 53 21 59 57-5 4625 L. 47101, G. 4196. 6 53 47 64 39-4 4631 8 54 36 65 13-2 J. R. 11911. 8 55 8 75 25-7 4fii4l 8 55 23 52 26-0 4642 L. 47173, G.4208. 9 55 55 48 48-9 J. 7 56 8 61 24-5 4647 L. 47197, R. 11936, P. 265 Br. 3205, G. 4217. 8 56 9 64 16-4 4648 6-7 56 32 66 171 4649 G. 4220. 7 56 35 69 36-3 4650 G.4221. 6 56 43 69 55-6 4651 7 56 48 57 39-2 J. Br. 3207, St. 2868. 8 56 51 50 18- 1 J. 8-9 57 21 75 24-5 4655 8 57 22 49 38-5 J.L. 4725 6, R. 11955. 7 57 26 52 17-5 4656 L. 47239, G.4227. 7-8 57 50 48 44 5 46572 L. 47246, G. 4229. 6-7 58 1 57 33-3 , J.Br.3210, St. 2871. 8 58 9 67 45-4 4659 G. 4232. 8 58 28 69 17-4 J. 8 59 15 68 120 4662 G. 4235. VäÖ Oeltzen. Untersiiehtingen über einzelne Sterne l'ntersuchungen über einzelne Sterne aas den Pariser lemoiren von 1789 und 1790. Die Nummern beziehen sich auf den Katalog von Feilorenko. Nr. 24 = M. p. 213. 0" 6'" 30'4 I. 11» 49' st. 39', im Kataloge 0" 3"' 46^41 60" 42' 1?3. Nach der Vergleichung mit Arg. und anderen Quellen. „ 31 = M. p. 213. 0" 7- 16^4 I. 11« 40' st. 41', indem der Stern nach anderen Quellen 1' südlicher steht. „ 36 = M. p. 374. 12" 6" 39^8. Die Z. D. scheint 30" zu klein, oder die Decl. 30" zu gross zu sein. „ 41 =M. p. 217. 0" 9"' S3^3. Aus Arg. und Lal. folgt, dass die Zeit 1'" zu gross ist. „ 47 = M. p. 216. 0^ 9- 28^ 1. 16" 25' st. 20', indem der Stern nach Johnson 5' nördlicher steht. „ 30 = M. p. 216. 0'' 9" 44' 1. 16" 24' st. 19', indem der Stern nach Johnson 5' nördlicher steht. „ 79. Die Decl. ist im Kataloge 10' zu klein angesetzt, „ 82 = M.p.207. 14" 52"' 14^1; die Fäden geben 14^1 u.44'16. Im Kataloge ist fälschlieh Faden 2 um + 30' corrigirt. Aus Gr. 92 folgt, dass Faden 3 um — 30' zu ändern und dann im Kataloge zu lesen ist 22" 42^47. „ 91 = M. p. 220. 0" 23" 40'. Die Decl. folgt 37?3 grösser als aus Nr. 92 und stimmt auch nicht mit Arg. Die Z. D. enthält daher wahrschein- lich einen Fehler von 30" oder 45". „ 135 = M. p. 216. 0" 40"' 16^ 1. 16» 24' st. 19', da der Stern nach anderen Quellen 5' nördlicher steht. „ 141 = M. p. 216. 0" 42"' 20^6 1.160 23' st. 18', indem der Stern nach anderen Quellen 5' nördlicher steht. „ 151 =M. p. 207. 15" 15" 18= 87» 45' 12" 1. 87» 50', indem der Stern nach anderen Quellen 5' südlicher steht. „ 168 = M. p. 216. 0" 51- 38 8 1. 15» 57' st. 35', indem der Stern nach anderen Quellen 2' nördlicher steht. „ 203 = M.p. 372. 13" 4'" 355. Bei der Reduction ist Faden 1 wie Faden 2 behandelt. Die Reetascension wird 1" 5'" 22 '87 und der Stern identisch mit Nr. 207. „ 211 = M. p. 220. 1" 7'" 14' I. Faden 1 u. 2 st. 2 u. 3. Die Reetascension des Katalogs wird dann 1" S'" 36-07 und der Stern wird identisch mit Arg. 1425. „ 225 = M. p. 220. 1" 13"' 43% Faden 1 ist richtig; Faden 2 und die A.R. ist 1'" zu gross. „ 236 = M.p. 214. 1" 18'" 50'. Die Decl. folgt etwa 29" grösser als aus Gr. und J., wahrscheinlich ist also die Z. D. zu lesen 16" st. 46". „ 263 = M. p. 216. 1" 25"" 17'. Z. D. und Decl. sind 7' zu klein. „ 277 = M. p. 222. 1" 26"' 22'. Z. D. und Decl. sind 5' zu klein. aus den Pariser Memoiren von 1789 und 1790. i /Cj ^^. 279 = M p 216 1" 30"' 7-8 1. 17« 36' st. 31', indem der Stern nach anderen Beobachtungen 5' nördlicher steht. In der H. C. steht der Stern ebenfalls 5' zu südlich. 288. Dieser Stern hat eine jährliche eigene Bewegung von etwa 0-7 Bogen- secunden des grössten Kreises. Der mittlere Ort 1842 folgt nämlich : ausFed l*' 36"' 19^13 63« 4' 23^6 1789-7 „ Piazzi . . . 19-43 18-5 Gr 20- 16 160 l Taylor . . . 23-21 HS „ Arg 23-42 70 1842-7 „Johnson 1846 . 8-3 1846-9 1849 24-06 18o0-0 Wiener Mer.Beob. 23-32 69 1833-9 Der Stern ist auch Baily Flamstead Nr. 203. Aus der Vergleichung dieser Beobachtung mit der in den Mem. folgt die eigene Bewegung in Declination = - 0^3, also doppelt so gross als aus den ange- führten Beobachtungen. ^ 313 = M. p. 207. 16'' 10" 39'. Wahrscheinlich ist zu lesen 88" H' 0 st. lo , da' die^Decl. aus anderen Beobachtungen um etwa 15" grösser folgt. 314 Die Präcession muss heissen 4^406. " 319 ==M. p. 372. 13" 40'" 32'3. Die Zeit ist fehlerhaft und etwa ii zu gross. . 337 = M. p 219. 1" 43"' 34' 3. Die Zeit ist im Kataloge 1'" zu klem angesetzt. " 340 = M p 223. 1" 46'» 17= 1. 29» 26' st. 36' nach Arg. u. Gr. Im Kataloge ist dann zu lesen 1" 46- 32^47 78" 19' 39^8. Durch diese Correct.on wird die Differenz der Fäden nur 0^39, die vorher 2^16 war. 3452 und 347^ Der nachfolgende hellere dieser beiden Sterne steht bei Arg. 6n, bei Johnson 1848 3^2 südlicher als der vorangehende. Daraus ergibt sich, dass auf p. 223 1" 47'" 1^2 und 47"' 19' die Z. D. zu vertauschen sind. Da aber diese beiden Sterne als Fundamental- sterne für die Berechnung der Reductionstafel gedient haben, so "ibt die Tafel die Deciinationen etwas zu gross. Auf p. 372 IS" 30°' 16' muss man wohl annehmen, dass die Z. D. des ersten Sternes statt der des zweiten abgelesen ist. ^^ 362 = M. p. 216. 1" 35'" 59^ Die Zeit ist l"" zu vergrössern. " 363 = M. p. 216. 1" 36'" 18^6. Die Zeit ist 1'" zu vergrössern. l 364 = M. p. 216. T' 36'" 49% Die Zeit ist 1'" zu vergrössern. " 366 = M. p. 219. 1" 57-" 43^2. Z. D. und Decl. sind 1' zu gross. " 368 = M. p. 222. 1" 57-» 16\ Die Decl. weicht beträchtlich ab von Nr. 367 und anderen Beobachtungen. Wahrscheinlich ist die Z. D. 15" zu klein. „ 373 1. 78» st. 70". Druckfehler des Katalogs. " 407. Die Zeit ist im Kataloge 1'" zu gross angesetzt. l 409 = M. p. 219. 2" 17- 30^5 1. 20» 49' st. 44', da der Stern nach anderen Quellen 3' nördlicher steht. 424. Die Decl. ist im Kataloge 1' zu klein angesetzt. <' 3 0 0 e 1 1 z e n. Untersuchung-en über einzelne Sterne Nr. 42S. Die Decl. ist im Kataloge um 1' zu klein angesetzt. „ 428. Die Decl. ist im Kataloge um 1' zu klein angesetzt. „ 442 = M. p. 220. 2'' 31'" 7\ Die Reetascension für 1842 wird 2*' 34" 40^40 während Arg. (2 Beob.) hat 2" 34"' 48^60. „ 443 = M. p. 220. 2" 29"' 47'. Die Zeit ist 1'" zu gross „ 446 und 449 = M.p. 219. 2^ 29"' 43^ und 31'M6^ Bei diesen beiden Sternen ist die Zeit 1"> zu gross, ausserdem sind die Z. D. zu vertauschen, es ist dann im Kataloge zu lesen : Nr. 446 2'' 30 ' U^S2 70» 31' 33"7. Nr. 449. 2" 29"' 39^93 69» 36' 13'.'9. Dadurch verschwindet auch die von Fed. angemerkte Abweichung der Fäden bei Nr 446 „ 448 = M. p. 219. 2" 32"' 33». Die A. R. ist im Kataloge genau 10' "zu klein angesetzt. „ 4S9 = M. p. 372. 14" 33'" 32^4. Die Decl. ist 13" zu klein, nach Ver- gleichung mit Nr. 438 und Arg. 3226. „ 463 = M. p. 216. 2" 34'" 31=. Der Stern steht nach anderen Quellen l"' früher „ 463 = M. p. 374. 14» 36» 31^5 1. F. 3 st. 2. Die A. R. des Katalogs wird dann ^2-" 34'" 44^6, weicht aber noch mehrere Secunden von Nr. 437 und anderen Beobachtungen ab „ 331 = M. p. 374. 13" 3" 14 2. Aus den Mem. folgt die A. R. 1790 3" 1- 20^93. Der Stern ist = Nr. 326, gibt aber die 4. R. noch um mehrere Secunden zu gross. Bei der Reduction ist Fad. 3 wie Faden 2 behandelt. „ 539 = M.p. 219. 3" 6- 6 ^2. Die Reetascension für 1842 fol-t 3" 9'" 39 ^79 Aus Lal. folgt 3" 10"- 21^33, aus Arg. 3" lO" 21^16. Die Zeit ist daher m den Mem. wohl 20' zu klein angesetzt „ 346 = M. p. 219. 3- 8- 38^5. Dieser Stern ist nicht am Himmel. Offenbar .st zu lesen Faden 1 „. 2 statt 2 u. 3, der Stern ist dann Arg. 3737 die Reetascension ist um + 1"' 18^32 oder in 3" 9'" 37^30 zu' ändern. „ 366 = M. p. 369. 3" 14"' 49' 1. F. 1 st. 2 und im Kataloge 3" 17«' 31^86, der Stern wird dann identisch mit Nr. 373, „ 380 = M. p. 216. 3" 23- 37'. Die Zeit ist 1- zu klein „ 382 = M. p. 216. 3" 24'" 44'. Die Zeit ist 1'" zu klein, ausserdem ist zu lesen 16» 24' st. 29'; im Kataloge 63» 17' „ 396 1. 74« 0' St. 73« 39'. Fehler des Katalo..s „ 397 = M. p. 216. 3" 29"' 36^3. Die Declination folgt 23^9 kleiner als Groombr. Die Z. D. seheint daher 30" zu klein zu sein " S98 = M. p. 219. 3" 31"' 32'. Die Z. D. und Decl. sind um 3' zu vergrössern die A. R. des Katalogs ändert sich dadurch um — 0^22 „ 648 = M. p. 216. 3" 33"' 39'. Z. D und Decl. sind 3' zu klein. " " ß70 Tl''M *' '"' '^'- ^- ""■ ""'^ ""'''■ «'"^* "'» '' - vergrössern. „ 670 1. 84" St. 83". Fehler des Katalogs. „ 671 = M.p.22. 4" 3™ 22^3. Präcession 1. 7^626 st. 7^980. Fed. hat die Z. D. um — 1» corrigirt; ausserdem sind aber Z. D. und Decl noch um — 1' zu corrigiren. aus aus den Pariser Memoiren von 1789 und 1790. (öl j^,. ß74^j^I. p. 219. 4" 5'" 41'. Die Decl. folgt 32^0 grösser als aus Arg. 4734 und ist falsch ; ohne Zweifel ist die Z. D. 30" zu gross. 680 = M. p. 222. 4''9"'34«S. Fed. hat die Bemerkung: Faden 3 gibt 21 ^22 weniger als Faden 2 und ist 20^ fehlerhaft. Offenbar ist aber Faden 3 um 1'" zu klein und mit der Z. D. 27" 33' 30" zu verbinden. Der Stern wird dann Gr. 832. Fad. 2 gehört zu Gr. 831, dessen Z. D. gar nicht abgelesen ist. Im Kataloge ist dann zu lesen 4'' 10' 9^21 76" 30' 7" und einzuschalten 4^ 10" 47^99 76" 28' 34^5. „ 683 = M.p.216. 4" 12-" 10% Die Decl. folgtausden Mem. 1' grösser. Die Z. D. ist aber selbst 2' zu gross, so dass im Kataloge zu lesen ist 67" 9'. „ 696 = M. p. 216. 4'' 20'" 10 'S. Die Z. D. u. Decl. sind um 5' zu vergrössern. " 748 = M. p. 374. 5'' 11"" 31» 1. 89" st. 88", im Kataloge 48". " 736 = M. p. 373. 3" 16'" 10'. Die Declination folgt 38^7 kleiner als aus Groombr. und ist fehlerhaft. Die Z. D. wird 30" oder 43" zu klein angesetzt sein. ^ 775 = M. p. 377. 3' 24"' 7'. Die Decl. folgt 13^9 grösser als aus Groombr. und ist fehlerhaft. Wahrscheinlich ist also die Z. D. 13" zu gross abgelesen. ^^ g03 = M. p. 377. 3" 39"' 31^3. Die Z. D. und Decl. sind um S' zu vergrössern. " 817 = M. p. 377. S' 42"' 39-8. Die Rectascension ist im Kataloge genau 10' zu klein angesetzt. ^^ 822 = M. p. 375. 5" 43'" 44'. Z. D. u. Decl. sind 1' zu gross. '' 847 = M. p. 384. 3" 34"' 19% Z. D. u. Decl. sind um + 10' zu corrigiren.^ '^^ 848 = M. p. 373. 3" 34"" 6^5 1. Faden 2 und 3 statt 1 u. 2, im Katalog 3" 34" 1^69. „ 863 = M. p. 380. 3" 38'" 40^3. Z. D. und Decl. sind 13' zu gross. '„ 864 = M. p. 222. 3" 38"' 43^4. Die Zeit ist 1"' zu gross. " 903 = M. p. 374. 6'' 8"' 48-3. Die Decl. folgt 28"'6 kleiner, als aus Groombr. und ist falsch. Ohne Zweifel ist also die Z. D. 30" zu klein. „ 903. Dieser Stern hat eine jährliche eigene Bewegung in Declination von etwa 0''6. Der mittlere Ort 1842 folgt nämlich: ausFedor. . . . 6" 19"' 11 Hl 79" 43' 33^8 1789-8 „ Piazzi ... 9-82 43' 23-1 „ Groombr. . . 9-04 43' 19-8 „ Schwerd . . 9-31 43' 11-6 18277 „ Taylor . . 11-32 43' 4-8 „ Argel. . . . 9-73 42' 35-7 18431 „ Johns. 1846. 9-14 42' 39-6 1846-2 Die Rectascension von Taylor weicht stark ab. „ 946 = M. p. 384. 6'' 24™ 37 ■ 3. Die Zeit ist 1'" zu gross. 947 = M. p. 375. 6'' 24"' 51% Die A. R. ist im Kataloge genau 10" zu klein angesetzt. „ 933 = M. p. 381. 6" 26'" 37^3 1. Fad. I st. 2. Im Kataloge 27"' 37-61. Die Beobachtung gehört offenbar zu dem Begleiter von Nr. 937. 1^ q f) • " * 0 e 1 1 z e n. Untersucliun^en über einzelne Sterne Nr.l072 = M.p.376. 7" 4- 23^ Die Z. D. ist lö' zu ,ross. Der Ort des Katalogs wird 7'' 4'" 22^J7 32" 38' 2^S. „ i080 und 1081 = M. p. 376. T- 6- 11«' u. 7'' 6"' 13'. Die Z. D. und Decl. sind 3' zu gross. „ 1U4. Die Rectaseension ist im Kataloge 2" zu klein angesetzt. „ 1145 = M. p. 380. 7" 24- 12^0. Die Zeit ist 1'" zu gross. „ 1132 = M. p. 380. 7" 24- 26'. Die Zeit ist 1'" zu gross. „ 1167 = M. p. 378. 7" 29'" 4ä^ Z. D. und Decl. sind S' zu gross. „ 1168 = M. p. 380. 7'' 31- 28^7. Z. D. und Decl. sind 3' zu klein, ausserdem ist die Zeit etwa 20' zu klein. „ 1178 = M. p. 391. 7" 32- 3'. Nach Vergleichung mit Schwerd 471 (2 Beob.) ist die Z. D. und Decl. um + 10' zu corrigiren, dadurch ändert sich die Rectaseension noch um ^4^04 und die Pnicession wird + 16^04.3. „ 1188 = M. p. 390. 7" 32- 33'. Z . D. und Decl. sind 3' zu gross. „ 1192 = M. p. 391. 7" 39- 33 3. Die Zeit ist 3- zu klein und der Stern identisch mit Nr. 1203. „ 1204 =M. p. 387. 7" 42- 26'. Z. D. und Decl. sind 3' zu klein. „ 1239 = M. p. 384. 7" 48- 44^7. Z. D. und Decl. sind 3' zu klein. „ 1242 = M. p. 386. 7" 30- 40'3. Z. D. und Decl. sind 3' zu gross. „ 1244= M. p. 377. 7- 30- 39'. Dieser Stern ist nicht am Himmel, offenbar ist die Z. D. 30' zu gross und der Stern = Arg. 8380. Mit der ungeanderten Z. D. geben die Fäden 42^40, 42^00, 41'44, mit der corrigirten41^87,42^00, 41^98. Der Ort des Katalogs wird dann 7'' 31-11-03 + 4'706 34" 8' 17^3. „ 1258 = M. p. 390. 7" 53- 48 . Z. D. und Decl. sind 3' zu klein. „ 1310 =M.p. 390. 8'' 3- 2'. Die Zeit des Faden 1, sowie die A. R. des Katalogs sind 2- zu klein. Faden 2 und 3 sind aber richtig. „ 1316 = M. p. 386. 8" 8- 33^3. Die Decl. für 1842 folgt 69" 2' 18^0. Aus Schwerd folgt 1' 49''8. Arg. hat 1' 49^7. Die Z. D. und Decl. sind daher ohne Zweifel 30" zu gross. „ 1324 1. 50" st. 55". Präcession 4^419. „ 1330. Diese Position ist in den Bemerkungen zum Kataloge nachträglich corrigirt. „ 1360 = M. p. 381. 8" 23- 39^3. Die Zeiten sind 1- zu gross. „ 1362 = M. p. 381. 8" 26- 20^ Die Zeit ist 1- zu gross. „ 1373 = M. p. 390. 8" 29- 43'. Die Decl. für 1842 folgt 78" 43' 24^8, aus Schwerd folgt 78» 44' 5'-7, aus Arg. 78" 44' 1'.'9. Die Z. D. scheint daher 30" oder 45" zu klein abgelesen zu sein. , 1380 = M. p. 383. 8" 33- 39*5. Z. D. und Decl. sind 5' zu gross. „ 1384. Dieser Stern hat eine bedeutende jährliche eigene Bewegung von etwa 1-4 Bogensecuunden des grössten Kreises. Der mittlere Ort 1842 folgt nämlich aus: Fed 8'' 40- 38^71 7" 24' 17^7 1790-21 Struve ... 28-83 23' 58-2 1830 3 aus den Pariser Memoiren von 1789 und 1790. 733 4rirel • . 8" 40" 23 '99 71« 23' 34^1 18421 Wiener M.Beob. 20^74 23' 51'? 1833-8 Nr i408 = M.p.386. 8" 43'" 32^2. Die Zeit ist 1- zu gross. HA2?-M P 391. 8-46-9%NaehFedorenkogibtFad.luml2^4owemger lls F 2 Der Stern ist aber offenbar = Schwere! 338, der genau 30' nördlicher steht, so dass die Z. D. zu lesen ist 34« 39 .2 . Fad 1 aibt dann 1^6 weniger als Faden 2, und die Uectascension des Katalogs ist um + 3^8, die Decl. um + 20' 0v4 zu corrigiren, die Präcession wird -f 11 -730. 1430 = 31 p. 390. 8" 30"' 47^5. Z. D. und Decl. scheinen 13 "zu kle.n zu sem. " 1439 = M p. 383. 8" 34"- 38'3. Z. D. und Decl. sind 1' zu klem. " l436 = M.p 378.9'- O" 38% DieDecl. ist imKataloge 40" zu klem angesetzt; de' Fehler dürfte daher rühren, dass die Ziffer 4 der Bogen- secunden undeutlich gedruckt, und daher 3" statt 45" genommen ist. 1437 und 1438. Dieser Doppeistern hat eine bedeutende jährliche e.gene Bewe<.ung von etwa 1-6 Bogensecunden des grössten Kre.ses und verdient auch in Rücksicht auf seine Bahnbewegung miher unter- sucht zu werden. Der Ort der Witte beider Sterne folgt für 1842 aus Fed . 9" 3- 44^17 33» 22' 10^3 1790-1 Lal . 43-62 22' 77 1791-1 Struve . . 38-30 21' 48-1 1823-3 Argel. . . 33-10 21' 33-5 1842-3 Johns. 1849. 33-93 • 18*9-2 Johns. 1832 . 21' 32-5 1832 2 „ 1466 = M.p. 383. 9"l-44'3. Die Decl. für 1842 folgt 63« 41 17^1; aus Rümker 63« 40' 39^2 ; aus Argelander 63« 40' 57^9. Vielleicht ist also die Z. D. 13" zu gross abgelesen, 1483 =:M. p. 391. 9'' 2"' 33'. Nach Fedorenko weichen die Fiiden 16-14 ab. Offenbar ist aber die Z. D. 13' zu gross und der Stern = Schwerd 369 (2 Beob ). Die Fäden stimmen dann bis auf 0^6 und der Ort des Katalogs wird 9^ 7- 40^72 + 10^818 83« 16' 34^3. 1305 Der Ort für 1842 folgt 9" 17'" 57^92 56« 35' 3r'2 Aus Rümker folgt .... 37-09 45-9 Aus Argelander folgt . . 36 78 46-3. Die etwas starke Abweichung der ersten Position scheint eine eigene Bewegung anzudeuten. 1564 ^M. p. 378. 9'' 33'" 19^8. Z. D. u. Decl. sind 1' zu klein. " 1570. Zu diesem Stern gehört noch Nr. 1747, der in den Mem. l" zu gross angesetzt ist; siehe die Bemerkung zu Nr. 1747. 1577 = M."p. 374. 9'' 38'" 1^5. Z. D. und Decl. sind 5' zu klein. " 1592 = M. p. 376. 9" 42'" 58'. Die Zeit ist 1"' zu gross. J612 = M. p. 374. 9" 47'" 26^5. Faden 3 ist richtig; Faden 1 und die A.R. des Katalogs 1'" zu klein. 1613 ^M. p. 374. 9'' 47'" 49^5. Faden 2 ist richtig; Faden 1 und die A.B. des Katalogs 1'" zu klein. 734- Oeltzen. Untersuchungen über ein/.plnc Stprne Nr. 1617 = M. p. 376. 9" 48'" 33". Die Z. D. und Decl. wohl 43" zu gross. „ 1634 = M.p. 389. 9" U'l'" 38'. Fäden 2 und 3 sind richtig; Faden 1 und die A.R. des Katalogs 2'" zu gross. „ 1643. Dieser Stern hat eine hedeutende jährliche eigene Bewegung von etwa 1-4 Bogenseeunden des grössten Kreises. Der mittlere Ort 1842 folgt nämlich: aus Fed. . . . 10'' 1"' 46-88 50» lä' 27-9 1790-1 Groomhr. 44-05 16-3 Argel. . . 39-47 32 1843-2 J. 1846 . 2-9 1846-2 J. 1853 , 38-47 1853-2. „ 1647. Präcession 1. 5-421. „ 1688. Dieser Stern hat eine schon von Oudemanns in Nr. 889 der Astronom. Nachrichten angezeigte jährliche eigene Bewegung von etwa 1"1 in Declination. Der mittlere Ort 1842 folgt aus Fed 10'' 18" ' 15-97 49' ' 38' 31^6 1790-1 Groombr. . . 16-26 38' 0-9 Argel. . . . 16-60 37' 32-7 1843-2 Johnson 1848 16-89 1848-3 „ 1832 37' 26-3 1852-2 1690 = M. p. 391. 17" 17'"' 17'. Die Declination folgt 12!'9 kleiner als aus Nr. 118 des Supplement und 20-9 kleiner als aus Argelander 10886; die Z. D. ist daher wohl 15 " zu klein abgelesen. 1700 = M. p. 386. 10'' 18" 54'. Die Zeit ist 1'" zu gross. 1701 = M. p. 386. 10- 19'" 2'. Die Zeit ist l"" zu gross. 1711 = M. p. 380. 10'' 21'" 8^5. I. Faden 2 und 3 st. 1 u. 2; die A. R. des Katalogs wird dadurch um 46'37 kleiner oder = 10'' 21'" 0^68. 1747 = M. p. 383. 10" 35'" 14'. Der Stern ist nicht am Himmel. Offenbar ist 9" statt 10" zu lesen, und der Ort 1790: 9" 35'"33'11 60» 0' 56''8. Der Stern ist daher identisch mit Nr. 1570. 1750 = M. p. 391. 10" 37"" 18'. Z. D. und Decl. sind 1' zu klein. 1782 = M. p. 392. 10" 45"" 49%3. Z. D. und Decl. sind 5' zu klein. Die Fäden weichen 2-55 ab; mit der richtigen Z. D. nur 0'60. A. R. des Katalogs I. 10" 47"' 3^02. 1783 = M. p. 391. 10" 49'" 36'. Z. D. und Decl. sind 3' zu klein. A. R. 1. 10" 47" 2 M 3. 1788 = M. p. 389. 10" 50'" 17'. DieDecI.istim Katalog 1' zu klein angesetzt. 1803 und 1807= M. p. 389. 10" 52'" 16'5 und 52'" 47^2. Die Z. D. sind zu vertauschen; dadurch erhält also im Kataloge Nr. 1803 die Decl. von 1807 und umgekehrt; ausserdem ist Nr. 1803 um -f 0'50, 1807 um — 0'92 zu ändern. 1808. Präcession I. 3^658. 1822 u. 1823 = M. p. 386. 10" 58'" 16' und 58"' 17-2. Die A. R. Differenz dieser beiden Sterne beträgt 1% während dieselbe bei Argel. und Johns, gegen 5' beträgt. aus den Pariser Memoiren von 1789 und 1790. 735 Nr. 1833 = M. p. 380. 11" 0'" 46^2. Die Zeit ist 1" zu gross. 1844 = M. p. 382. il'' 5'" 47'. Die Zeit ist 1'" zu gross. " 1853,^31. p. 386. 11'' 7'" 54'5. Z. D. und Decl sind 5' zu gross. " 1854^ ivi. p. 387. IT' 7'" 54^6. Z. D. und Deel. sind 5' zu gross. " j85ö = i\I. p. 390. IT' 9'" 32\ Die Decl. ist wohl 30" zu klein, nach Ver- aleiehung mit Nr. 1836 und Schwerd, 1864. 1. 43» 38' M. p. 373. U" H"' 13> I. 87» 7'. " 1990 = M p. 386 11'' 25"' 32'. Z. D. und Decl. sind 10' zu gross. l 1923 = m! p. 373. 11" 26' 34^2 1. 89» 9' (st. 3') im Katalog 47» 39''. " 1954^ ivi. p. 376. 11" 40"' 43-5. Die Zeit ist 1"' zu gross. " 1993 ^M. p. 391. 11" S4'" 30^5. Z. D. und Deel. sind 3' zu klein. Die A. R. wird dadurch 0^80 kleiner, die Präcesslon wird + 3-430. 1997 = M. p. 387. 1 1" 34"' 3". Z. D. u. Deel. sind 3' zu gross. Dadurch ändert sich die Reetiiscension noch um + 0-09. 2016 = M. p. 387. 11" 38"' 44^2. Die Fäden geben 39"' 37^26, 61^00, 67^24. Fedorenko hat die Declination um 1» corrigirt, und ausser- dem Faden 3 weggelassen , um Faden 1 und 2 in Übereinstimmung zu bringen. Diese Correction ist ohne Zweifel fehlerhaft, da der ungeänderte Ort einem von Argel. und Schwerd beobachteten Sterne entspricht. Es ist hiernach im Kataloge zu lesen 69» und die Zeit als unsicher zu bezeichnen. 2017= M. p. 387. 11" 59"' 10*5. Faden 2 ist richtig; Faden 3 und die Rectascension 1'" zu gross. „ 2024 = M. p. 390. 11" 59"' 3^ Z. D. und Decl. sind 4 zu gross. " 2044 = M. p. 378. 12" 7'" 34^ Z. D. und Decl. sind 10' zu gross. '' 2043 = M. p. 380. 12" fr» 33^2. 1. Fladen 2u.3.st. lu. 2. A.R.=12"6'" 28^32. 2032 = M. p. 391. 12" 8'" 41 '7. 1. Faden 3 st. 2. Die Rectascension wird dadurch 2'" 45^27 kleiner und der Stern identisch mit Nr. 2041. „ 2060. 1. 34» 29'. Fehler des Katalogs. 2062 = M.p. 389. 12" 14'" 22'. Z.D.u. Decl. sind 1' zu klein. Die Zeit istin Mem. l"'zugross, im Kataloge aber richtig; bei Arg. ist die Zeit 1'" zu klein. ^ 2124 = M.p. 387. 12" 30'" 33^3. Die Decl. ist Wi grösser als aus Nr. 2123 und 9^6 grösser als Argel. Es scheint daher, dass die Z. D. 15" zu gross abgelesen ist. „ 2144= M. p. 384. Z. D. und Decl. sind 3' zu klein. „ 2131. Präcession 1. 2-312. „ 2138 = M. p. 383. 12" 43'" 5'. Die Zeit ist 1'" zu gross. 2184 = M. p. 387. 12" 48'" 43^2. Die Declination folgt lO'-'O grösser als aus Groombr. und ist fehlerhaft. Ohne Zweifel ist daher die Z. D. 15" zu gross abgelesen. 2188. Dieser Stern hat eine jährliche eigene Bewegung von etwa 0-4Bogen- secunden des grössten Kreises, der miUlere Ort 1842 folgt nämlich aus Fedorenko . 12" 33'" 10^41 69» 37' 29-'8 1790-2 Groombr. . 8-53 32-3 . Argel. ... 6-85 392 1843 -2 i »)b Oel tze II. Untersuchungen über einzelne Sterne J. 184G . . 12'' 53" . 69" 37' 42^3 1846-4 J. 1853 . . 6^48 . 1853-3. Nr. 2192 = M. p. 378. 12" 51'" 23'. Die Declination ist 28^4 srösser als aus Nr. 2191 und ist fehlerhaft. Ohne Zweifel ist die Z. I). um 30" zu gross angesetzt. „ 2195 ist auf die von Fedorenko in den Noten angegebene Art zu corrigiren. „ 2196 = M. p. 390. 12" SO" 22^5. Die Z. D. und Decl. sind 2' zu klein. „ 2206. Präcession 1. -+ 2^621 st. — „ 2215 = M. p. 378. 13" 4'" 22'. Die Declination folgt 31^8 grösser als aus Argelander und ist fehlerhaft. Ohne Zweifel ist daher die Z. D. 30" zu gross abgelesen. „ 2219 = M.p.381. 13" 4"' 21^8. I. 8" st. 9Mni Kataloge 13" 4"' 55-66 2^475 57" 49' 34-8. Durch diese Änderung werden die Fäden in Über- einstimmung gebracht, während Faden 3 von Fedorenko aus- geschlossen war. „ 2222^. Der Stern scheint eigene Bewegung zu haben. Der mittlere Ort 1842 folgt nämlich aus : Fedorenko .... 13" 7"' 36^20 68» 8' 50^6 Groombr 35-11 525 Argel 34-45 560 J. (aus 1851 u. 1848) 34-58 52-1. „ 2227 = M. p. 386. 13" 5"' 8^5 gibt in Decl. 12v9 weniger als Nr. 2228 und als Argel. und ist fehlerhaft. Ohne Zweifel ist daher die Z. D. 15" zu klein abgelesen. „ 2229 = M. p. 378. 13" 8'" 12'. Dieser Stern ist nicht am Himmel. Offenbar ist die Z. D. um 1" zu klein angesetzt; der Ort des Katalogs wird dann 13" 6'" 58^24 + 2^508 55» 31' 1'.'7 und der Stern identisch mit Argel. Nr. 13474. „ 2231 = M. p. 389. 13" 7"' 18-5. Die Decl. folgt 26''0 kleiner als aus Nr. 2230 und ist fehlerhaft. Ohne Zweifel ist also die Z. D. 30" zu klein abgelesen. „ 2233 = !VI. p. 376. 13" 7'" 39". Ohne Zweifel ist zu lesen 7'" 59% wodurch die A.R. in Übereinstimmung kommt mit Argel. und Johnson. „ 2234 = M. p. 376. 13" 8'" 18% Die Zeiten sind 20' zu klein. „ 2259 = M. p. 391. 13" 13'" 49-5. Dieser Stern ist nicht am Himmel. Offen- bar ist zu lesen Faden 3 st. Faden 1 , wodurch die Rectascension 13"12"'7-65 u. der Stern identisch wird mitSuppl. Nr.l6i u. Argel. „ 2363. Dieser Stern hat eine jährliche eigene Bewegung von etwa 0-5 Bogen- secunden des grössten Kreises. Der mittlere Ort 1842 folgt: aus Fedorenko .. 13" 20" 38^71 64" 4' 17-2 1790-2 Lalande ... 37-41 15 1 1791-2 Piazzi . . . . 36-80 17-8 Gr 36-93 184 Taylor ... 36-27 26-4 Arffel. ... 35-08 27-9 1843-4. ans den Parisei- Memoiren von 1789 uiul 1790. 7 37 Johnson 1800 . 60» 4' 28-C 1830-4 1853 13'' 20-" 34^32 . 1833-4. Nr. 2296. Präeession 1. 1*925. „ 2312 = M. p. 377. 13" 31"" 39'. Die Deel. folgt 30-7 grösser als aus Grnomi)!-. und ist fehlerliaft. Ohne Zweifel ist die Z. ü. 30" zu gross abgelesen. „ 2325 = M. p. 377. 13'' 33'" 58^ Dieser Stern ist nicht am Himmel. Die Fäden geben 39^87, 38-00, 33'31. Offenbar ist die Z. D. 2» zu gross. Die Fäden geben dann 38'03, 38'00, 37^34. Der Ort 1790 wird 13'' 34"' 33^48 31» 3' 28-3, und stimmt dann mit anderen Quellen. „ 2343 = M. p. 387. 13'' 38'" 40% Die Deel. folgt 33-9 kleiner als aus Nr. 2344 und 36"6 kleiner als aus Argel. Ohne Zweifel ist also die Z. D. 30 ' zu klein abgelesen. „ 2360 = M. p. 377. 13'' 43'" 33^6. Z. D. und Deel. sind 1' zu klein. „ 2390. Der Stern scheint eigene Bewegung in A.R. zu haben. Der mittlere Ort 1842 folgt nändich aus Fedorenko . . 13'' 33'" 32-43 79» 44' 54-3 Fed. Suppl. . 34-04 33-5 Schwerd. . . 34-41 53-4 Argel 35-30 49-5 Johnson 1849 . 34-98 1851. . 51-9. „ 2404 = M. p. 389. 14" 0"' 34\ Z. D. und Deel. sind 5' zu gross. „ 2403 = M. p. 391. 14" 3'" 26\ Z. D. und Deel. sind 5' zu klein und der Ort also nach einer Note von Fedorenko um — ^3 "04 zu corrigiren; die Präeession wird = — 5-533. „ 2407 = M. p. 392. 14" 5'" 8=. Die Zeit ist fehlerhaft, wie auch aus der Folge der Zeiten hervorgeht. Der Stern ist = Schwerd 811 und steht 7 bis 8'" früher. „ 2408 = i\l. p. 389. 14" 0'" 56'. Z. D. und Deel. sind 3' zu gross. „ 2419. Nach dieser Nummer ist Nr. 2482 einzuschalten, die Rectascension des letzteren Sternes ist 20'" zu gross. „ 2431 =M. p. 379. 14" 10'" ß\ Die Zeit ist 1'" zu gross. „ 2440 = M. p. 384. 14" 11'" 0»5. Die Zeit ist 1'" zu gross. „ 2441 = M. p. 383. 14" 11'" 3'4. Faden 2 und 3 sind richtig. Faden 1 und die A.R. des Katalogs sind i'" zu klein. „ 2455 und 2459 = M. p. 377. 14" 16'" 4^2. und 14" 15'" 57^ Die Z. D. sind zu vertauschen, ausserdem ist 1» 28' st. 38' zu lesen. Im Kataloge ist dann zu lesen: Nr. 2433 50» 21' 37-6. „ 2459 50» 29' 16 "6. „ 2462 = M. p. 387. 14" 17'" 6^ Die Deel. folgt 15-3 grösser als aus Nr. 2463 und 21-6 grösser als aus Groomhr. Ohne Zweifel ist daher die Z. D. 15" zu gross abgelesen. „ 2467 = M. p. 379. 14" IT" 59-2. Z. D. und Deel. sind 10' zu gross. „ 2479. Präeession 1. 1-815. 738 Oeltzen. Untersiic'hung'en über einzelne Sterne Nr. 2482 = M. p. 388. 14'' 2S"' 27^8. Der Stern ist nicht nm Himmel. In den Mem. ist zu lesen 3'" st. 25'", und im Kataloge 14'' 5'" 31^07 70" 34' 55"8. Der Stern wird dadurch identisch mit Nr. 2419. „ 2483 = M. p. 387. 14'' 24'" 28^5. Die Zeit ist 1'" zu gross. „ 2490 = M. p. 387. 14'' 2ö'" 39\ Faden 3 ist richtig. Faden 1 und 2, so wie die A.R. des Katalogs sind 1'" zu gross. „ 2519 = M. p. 389. 14'' 39'" 3'. Die Decl. folgt 27^9 grösser als aus Nr. 2520 und 30''7 grösser als aus Groombr. Ohne Zweifel ist also die Z. D. 30" zu gross abgelesen. „ 2533 = M. p. 372. 2'' 43'" 40. Die Decl. ist falsch. Ohne Zweifel ist die Z. D. 30" zu klein abgelesen. „ 2555. Präcession 1. 2^043. „ 2539 = M. p. 383. 14'' 33'" 15\ Die Decl. folgt 28''7 grösser als aus Nr. 2558 und 23"9 grosser als aus Argel. Ohne Zweifel ist daher die Z. D. 30" zu gross abgelesen. „ 2562 = M. p. 381. 14'' 54'" 41^ Z. D und Decl. sind 5' zu gross. „ 2580. Dieser Stern ist nicht am Himmel. Die Fäden geben 38'" 33-46, 36-00, 57-36. Wird die Z. D. um + 30' corrigirt , so geben die Fäden 33-31, 36-00, 55-32; in dieser Declination befindet sich der Stern auch am Himmel. Im Kataloge ist zu lesen 14'' 59'" 1-70 + 0-265 71» 26' 17^4. „ 25S5 = M. p. 389. 14'' 58'" 0^3. Z. D. und Decl. sind 5' zu klein. „ 2593 und 2579 = M. p. 391. 14'' 36'" 33^ und 14'' 37'" 49-2. Bei dem ersten dieser beiden Sterne Nr. 2393 hat Fed. die Z. D. 37» in 32° corri- girt, ausserdem Faden 2 und 3, die 1'" mehr geben als Faden 1, als i'ichtig angenommen. Faden 2 und 3 sind aber 1'" zu gross, und es gehört offenbar die folgende Z. D. 32" 42' 0" zu diesem Sterne, so dass im Kataloge zu lesen ist 13'' 0'" 40'15 81" 33' 31-8, wodurch der Stern identisch wird mit Nr. 2589 und Schwerd 873. Die Z. D. 37" 40' 5" ist ohne Zweifel fehlerhaft, da die Entfernung von der Mitte der Zone für die Art, wie die Beobachtungen einander folgen, zu gross ist; die richtige Z. D. wird dann zu der Zeit 14'" 57'" 49-2 gehören, oder diese Zeit gehört einem Sterne an, dessen Z. D. gar nicht beobachtet ist. Es ist mir aber nicht gelungen, die Zahlen mit anderen Beobachtungen in Übereinstimmung zu bringen. Nr. 2379 ist hiernach im Kataloge zu streichen. „ 2601 = M. p. 383. 13'' 4'" 30%5. Z. D. und Decl. sind 3' zu klein. „ 2619 = M. p. 390. 13'' II'" 43^3. Z. D. und Decl. sind 3' zu gross. Dadurch ändert sich die Rectascension noch um -\- 0-17. „ 2642 = M. p. 384. 13'' 19'" 43^2. Die Decl. folgt 24''3 kleiner als aus Groombr. und ist fehlerhaft. Ohne Zweifel ist daher die Z. D. 30" zu klein abgelesen. ^^ 2660 = M. p. 391. 13'' 27'" 11-5. Die Decl. folgt 31 '^ kleiner als aus Fed. Suppl. Nr. 197 und ist fehlerhaft. Ohne Zweifel ist daher die Z. D. 30" zu klein abgelesen. aus ileii Fiiiistn- .Memoiren von ITS'J iiiiil IT'JO. 739 Nr. 2667. Präcessiou I. 1'57G. M. p. 379. iö"29'"29=. Die Fiiden gehen 30'" 12'43 lind 3 -20. Fed. hat in Ühereinstimniung mit Gr. Faden 3 um -1- 10' corrigirt, diese Correction aher nicht angeführt. „ 2670 = M. p.379. io'' 31'" o4'. Z. D. und Decl. sind S' zu klein. „ 267Ö = M. p.383. 13'' 33'" 28^2. Der mittlere Ort 1842 folgt: 15'' 35'" 24^78 61» 55' 58'-'8 aus Rümk. 21-21 61 5 „ Argel. 21 07 611 vielleielit hat also der Stern eigene Bewegung in Reetascension. „ 2679 = AI. p 390. 15'' 35'" 27'. Die Decl. ist im Kataloge 1' zu gross angesetzt. „ 2681 = M. p. 372. ?,'• 36'" 18^4, Die Decl. folgt 28^7 grösser als aus Groombr. und ist fehlerhaft. Ohne Zweifel ist also die Z. D. 30" zu klein abgelesen. „ 2687 = M. p. 391. 15'' 38"' 7^5. Faden 1 ist 20' zu klein und von Fed. cor- rigirt, ohne dass diese Correction in den Noten angezeigt ist. „ 2688 =M. p. 391. 15'' 37'" 53^5. Dieser Stern ist nicht am Himmel; auch ist es auffallend, dass er nicht auf p. 371 zugleich mit Nr. 2684, dessen Ort richtig ist, beobachtet ward. Vermuthiich ist er identisch mit diesem, eine passende Correctur ist mir aber nicht gelungen. „ 2698 = M. p. 383. 15" 46'" 32^ Die Decl. folgt etwa 40" kleiner als aus Argel. 15702 und einer W. M. ßeob., vielleicht ist also die Z. D. 45' zu klein. „ 2700. Präcessionl. — 0''184. „ 2701 = M. p. 379. 15'' 47'" 7^5. Z. D. und Decl. sind 5' zu gross. „ 2718 = M. p. 379. 15" 57'" 13-6. Z. D. und Decl. sind 5' zu gross. „ 2730. Die A.R. ist im Kataloge 2'" zu klein angesetzt. „ 2781 ==M. p. 379. 10" 21'" 38'. Die Decl. ist fehlerhafl. Ohne Zweifel ist die Z. D. 30" zu klein abgelesen. „ 2813 = M. p. 387. 16" 36'" 38'. Die Zeit ist 1'" zu klein. „ 2842. I'räcession in A. R. nmss heissen — 9 '32 f. „ 2844. Präeession 1. + 0-399 statt — . „ 2845. Die Reetascension ist im Kataloge 1'" zu gross angesetzt. „ 2847 = M. p. 387 16" 52'" 17'. Die Decl. folgt 24'.'S grösser als aus Nr. 2846 und 28''5 grosser als aus .\rgel. Ohne Zweifel ist daher die Z. D. 30" zu gross abgelesen. „ 2858 und 2859 = M. p. 388. 16" 55'" 58' und 16" 56 " 7-5. Die Z. D. sind zu vertauschen und im Kataloge zu lesen : Nr. 2858 16'' 55'" 57^44 67" 48' 10"'0 „ 2859 10" ;;6'" 7-03 68" 12' 28-5 „ 2861 = M. p. 387. Die Zeit ist i'" zu gross. „ 2872 = M. p. 384. 17" 4'" 54^2. Der Stern scheint eine kleine eigene Be- wegung zu haben, der mittlere Ort 1842 folgt nämlich aus Fed 17" 6" 15 82 61» 21' 6''9 1790-2 Lal 15-79 23-2 1790-3 Silzb. (1. iiinUiem.-iiiiliirw. Cl. XXI. lid. III. Hit. 48 740 Oeltzen. Unteisuchuiigen iiher einzelne Sterne P 17'' 6™ 16^87 61» 21'2Sv3 Gr 17-18 26-3 Taylor . . . 17-41 260 Argel 17- 6o 28- 1 1842-3 Johnson 1848 17-31 29-9 1848-3. Es ergibt sieh zugleich, dass die Z. D. in den Mem. 13' zu klein abgelesen ist. Nr. 2879 = M. p. 373. 5'' 7'" 23^8. DieZ.D. ist 1' zu klein, die Deel. l'zu gross. „ 2898 = M. p. 373. 3^ 28'" 19-3. Nach Vergleichung mit Argel. 17201 ist zu lesen Faden 3 statt 2 und die A. R. des Katalogs 17'' 26"' 43-21. „ 2903 = M. p. 373. 3" 36'" 47% Die Z. D. ist 10' zu klein. Die Decl. 10' zu gross. Ausserdem scheint die Z. D. 13" zu klein, oder die Decl. 15" zu gross zu sein. Dadurch ändert sich die A. R. des Katalogs noch um — 0 39. „ 2906 = M. p. 373. 3'' 43" 23% Dieser Stern ist nicht am Himmel. Es ist zu lesen 3'' 43'" 2*3, wodurch die A. R. 22-3 kleiner und der Stern identisch wird mit Lalande 32638. „ 2913. Priicession in A. R. muss heissen — 11-487. „ 2922 = M. p. 210. 18'' 10'" 26^ Z. D. und Decl. sind 3' zu gross. „ 2927 = M. p. 206. 8'' 32'" 1^8 I. 0" 20' st. 19', im Kataloge 48» 28'. „ 2942 = M. p. 373. 6'' 17'" 17' 1. 62» 23' st. 20', im Kataloge 68» 39'. Ausserdem seheint die Decl. 13" oder 30" zu gross zu sein. „ 2930 = M. p. 373. 6'' 23'" 53% Die Decl. folgt 30^3 grösser als aus Argel. und ist fehlerhaft. Ohne Zweifel ist daher die Z. D. 30" zu klein abgelesen. „ 2979 = M. p. 371. 6" 32'" 33% Bei der Reduction ist fälschlich Faden 3 wie Faden 2 behandelt. Die Rectascension ist dadurch um — ■ 4'" 30-11 zu corrigiren, also zu lesen 18'' 26'" 59- 32. „ 2990 = M. p. 373. 6'' 33'" 48'. Die A. R. für 1842 folgt 18'' 35'" 47^30. Aus Groombr. folgt 18'' 33'" 43^07 „ Argel. „ 42-84 Die Zeit ist daher fehlerhaft und scheint 3' zu gross zu sein. „ 2997 = M. p. 373. 6'' 38'" 46% Die Z. D. ist 3' zu klein. Im Kataloge ist dann zu lesen 18'' 37'" 27^38 67» 36' 47''2. „ 3024 = M. p. 212. 18'' 43'" 33% Die Zeit ist 1'" zu gross. ., 3037 = M. p. 210. 18'' 53'" 14% Z. D. und Decl. sind 5' zu klein. „ 3069. Präcession 1. 0-288. „ 3084 = M. p. 217. 18'' 58'" 37% Z. D. und Decl. sind 10' zu klein. „ 3124 = M. p. 211. 19'' 9'" 18% Die Decl. folgt für 1836 37» 22' 19''0. Aus Rümker folgt 37» 22' 36'-4 „ Johnson 1847 folgt 39-0 wahrscheinlich ist die Z. D. 13" zu klein abgelesen. „ 3123 = M. p. 206. 9'' 47'" 44% Die Decl. folgt 21^1 kleiner als aus Groombr. und ist fehlerhaft. Ohne Zweifel ist daher die Z. D. 13'' zu gross ab- gelesen. aus den Pariser .Meinoiren von 178!) und 1790. 741 . 3153 = M. p. 217. 19" 16 ' 7\ Die Z. D. und Decl. ist 10' zu klein. 3164 = 31. p. 214. 19'' 17" 22^2. Die Z. D. und Decl. ist 5' zu gross. 3186. Prücession I. 0-990. 3187 = 31. p. 317. 19" 22'" S9\ Faden 1 ist rieliti,?, Faden 2 und 3, so wie die A. H. 1"' zu klein. 3196 = 31. p. 212. 19'' 23'" 28'7. Z. D. und Decl. sind 3' zu klein. 3203. Dieser Stern hat eine bedeutende eigene Bewegung von etwa 0'7 Bogensecundcn des grössten Kreises, der mittlere Ort 1842 folgt nändich aus Fedorenko . 19" 28'" 33-93 58» 16' 27^0 Epoche 1789-7 Groombr. . 31-81 12-6 Rümker . 30-49 4-8 „ 1840 Argeland. . 30-73 4-1 „ 1841-6 Johnson . 29-78 13' 369 „ 1832-8. 3209 = M. p. 372. 7" 30'" 46^2. Die Decl. folgt 13-8 grösser als aus Argelander und ist fehlerhaft. Ohne Zweifel ist daher die Z. D. 15" zu klein abgelesen. 3227 = 31. p. 218. 19" 30'" 37'. Die Decl. folgt 3r'3 kleiner als aus Piazzi und ist fehlerhaft. Ohne Zweifel ist also die Z.D. 30" zu klein abgelesen, 3231 =31. p. 212. 19" 36'" 16\ Z. D. und Decl. sind 7' zu klein. 3310 = 31. p. 217. 19" 50' 43=. Z. D. und Decl. sind 5' zu klein. 3313 = M. p. 211. 19" 52'" 10^ Z. D. und Decl. sind 5' zu klein. 3327 = M. p. 206. 10" 31" 1=. 1. 3" 37' st. 33', Decl. 43" 12'. 3341 = 31. p. 372. 7" 36'" 45'. Dieser Stern ist offenbar identisch mit Lal. 38431 und 38440 und Schwerd 1197. Aus Schwerd folgt für 1790 19" 57'" 12^33 78« 54' 44^8, während Fed. hat: 19" 36'" 23 26. Ohne Zweifel muss mau in den Mem. zwei Fehler annehmen, man muss Faden 3 statt 2 und 59'" statt 36'" lesen. Der Ort des Katalogs wird dann 19" 37'" 14^60. 3330 = 31. p. 212. 19" 39'" 32\ Z. D. und Decl. sind 3' zu gross. 3360 = 31. p. 210. 20" 0'" T: Z. D. und Decl. sind 3' zu klein. 3397 = 31. p. 208. 20'' 7'" 33% Z. D. und Decl. sind 1' zu gross. 3419 = 31. p. 393. 8" 11"' 43^8. Die Decl. folgt 19'-3 grösser als aus Nr.3420; 27"1 grösser als aus Fed. Suppl. Nr. 243 und 27"3 grösser als aus Lalande. Ohne Zweifel ist daher die Z. D. 30" zu klein abgelesen. 3424 = 31. p. 206. 10" 30'" 31^7 1. 2» 38' st. 28', Decl. 46» 10'. 3436. Dieser Stern hat eine jährliche eigene Bewegung von etwa 0-6 Bogen- secundcn des grössten Kreises. Der mittlere Ort 1842 folgt nämlich : aus Fed 20" 13'" 53^07 66» 20' 33v6 „ Groombr. . . 33-40 36-8 „ Argel. ... 36-97 48-4 „ Johns. 1846 . . 58-6 1832 . 37-94 3446 und 3447 = 31. p. 209. 20" 17" 4' und 17" 20^3. Die Z. D. und Decl. sind zu vertauschen. 48* ■^42 (leltzeii. Urilersiichiingi*ii iilier einzelne Sterne Nr. 3449 = M. p. 'iOS. 20'' 18" 13-2. Z. D. und Deel. sind 7' zu klein. „ 3469 = M. p. 209. 20" 22'" 20«. Z. D. und Deel. sind 5' zu ivlein. „ 3511 = M. p. 217. 20'' 28"' 22'. Die Decl. fol^t 36''1 kleiner als aus Nr. 3S10 und 31'^ kleiner als aus Arcfol. Ohne Zweifel ist daher die Z. D. 30" zu klein abgelesen. „ 3324 = M. p. 210. 20" 33'" 2'. Z. D. und Decl. sind 3' zu gross. „ 3362. Dieser Stern !iat einejiihrliche eigene Bewegung von etwa 0-63 Bogen- seeunden des grössten Kreises. Der mittlere Ort 1842 folgt nämlich: aus Fed. (2 Beob.) 20" 39'" 17-81 73" 0' 29^3 Epoche 1789-7 Lalande . . . 13-69 33-7 » 1790-6 Schwerd . . 21-03 31-4 n 1828-8 Johnson 1846 23 03 390 „ 1846-7 „ 1849 22-74 „ 1849-7 1830 60-4 n 1830-7 Wiener Mer. Beob. 24-07 63-3 n 1833-6. Die A. K. aus der H. C. folgt zu klein, wovon die Ursache vielleicht in der Reductionstafel zu suchen ist. ., 3384 = M. p. 218. 20" 42'" 37\ Faden 3 ist richtig. Faden 2 und die A.R. dos Katalogs 1'" zu gross. ., 3383 = M. p. 217. 20" 42'" 38^3. Die Zeiten sind 1'" zu gross. ., 3391= M. p. 218. 20" 43'" 4-2. „ „ „ 1" „ „ „ 3392 = M. p. 217. 20" 43'"6^ „ „ „ 1» „ „ „ 3C01 und 3604 = M. p. 213. 20" 43'" 40^2 und 20" 43" 30^3. Die Z. D. sind zu vertausciien, und ausserdem ist zu lesen: 12" 43' st. 42'. Im Kataloge ist also zu lesen: Nr. 3601 61» 32' 41 '9. Nr. 3604 61« 33' 40-9. „ 3603 = M. p. 210. 20" 43'" 36\ Z. D. und Decl. sind 1' zu klein. „ 3614= M. p. 211. 20" 47" 40- „ „ „ „ 13' „ gross. „ 3638'. Dieser Stern hat eine bedeutende jährliche eigene Bewegung von etwa 0-68 Bogensecunden des grössten Kreises. Der mittlere Ort 1842 folgt nändich aus Fedor. 20" 32'" 33-30 740 8' 49'-0 1789-7 „ Schwerd 36-72 9' 11-4 1828-8 „ Argel. 39-43 9' 13-9 1842-6. „ 3647 und 3630 = M. p. 210. 20" 33'" 49^ und 20" 33" 18 2. Die Z. D. sind zu vertauschen und dann im Kataloge zu lesen. Nr. 3647 20" 53'" 37^60 55" 7' 39''3. Nr. 3630 20" 33'" 30-27 54« 24' 11-9. „ 3663 = M. p. 213. 20" 35'" 46*. Z. D. und Decl. sind 2' zu gross. „ 3688 = M. p. 206. 11" 36'" 50\ Die Decl. folgt 33''3 grösser als aus Argel. u. ist fehlerhaft. Ohne Zweifel ist daher dieZ.D.30 'zu klein abgelesen. ., 3698 = M. p. 221. 21" 3" 303. Die Zeit ist 1'" zu klein. „ 3703 = M. p. 212. 21" 3'" 41'. „ ,, „ 1'" „ gross. „ 3726 = 31. p. 218. 21" 7'" 33^3. Z. D. und Decl. sind 1' zu klein. aus ileii Pariser iVk'iiioireii von 1789 tiinl 1790. 74o Nr. 3732 = M. p. 21ä. 21" 6'" O'ö. Z. D, und Decl. sind d' zu klein. „ 37Ö1 = M. p. 373. 9" 10'" 49'. Die Zeit ist 1"' zu gross. „ 3733 = M. p. 208. 21'' 11'" 15'. Die Decl. folgt 23^7 kleiner als aus Ars^el. und ist fehlerhaft. Die Z. D. ist daher wohl iS" oder 30" zu klein abgelesen. „ 3766 = M. p. 206. IT' 52'" 45'. 1. 0" 20' st. 25', Decl. I. 48« 29'. „ 3778 = M. p. 206. 11'' 55'" 37'. 1. 0" 24' st. 0" 9'. Decl. 1. 48" 25'. „ 3783 = M. p. 207. 11" 48'" 15^5. 1. Fad. 3 st. 2, und die A. R. des Katalogs 21" 17" 34^33. „ 3793 = M. p. 219. 2t" 18'" 11 '2. Z. D. und Decl. sind 4' 30" zu klein, so dass zwei Fehler gemacht sind, einer von 5' und einer von 30". „ 3796. Präcession 1. — P759. „ 3804 =3 M. p. 211. 21" 22'" 38-3. Die Decl. folgt 32^3 kleiner als aus Nr. 3805 und 31''1 kleiner als Groonihr. Ohne Zweifel ist also die Z. D. um 30'' zu klein abgelesen. „ 3810 = M. p. 210. 21" 21"' 46 . Die Decl. folgt 19''2 kleiner als ausGroombr. und ist fehlerhaft. Ohne Zweifel ist daher die Z. D. 15" zu klein abgelesen. „ 3811 = M. p. 206. 11" 59'" 8\ Die Decl. folgt 17'-'2 kleiner als aus Argel. Johnson stimmt mit Argel., so dass die Z. D. wohl 15 " zu gross abgelesen ist. „ 3813 = M. p. 208. 21" 23'" 3^7. Die Decl. folgt 27''7 grösser als aus Argel. und ist fehlerhaft. Offenbar ist die Z. D. 30 " zu gross abgelesen. „ 3840 =:M. p. 393. 9" 27'" 12^7. Z. D. I. 50» 14'. Decl. 80" 51'. Der Ort ist auf die von Fed. in der Note zu Nr. 271 des Suppl. angegebene Art zu corrigiren. „ 38.52 = M. p. 373. 9" 28'" 28'. Bei der Reduction ist ein Irrthum vor- gefallen. Faden 2 nämlich ist gar nicht berücksichtigt und Faden 3 ist als Mittelfaden behandelt. Die A. R. des Katalogs muss heissen 21" 28'" 12-31. „ 3870 = M. p. 212. 21" 32 ■ 32^2. Die A. R. ist im Kataloge genau 30' zu klein angesetzt. „ 3882, 3889, 3883. Diese Sterne entsprechen der folgenden Stelle M. p. 217. aj 21" 34'" 43-6 36" 53-5 18«^ 56' 10" bj 21" 35" 13^ 30" 19- 18" 47' 25" cj 35'" 49-2 18" 47' 23" Die beiden Fiideno^ weichen nach Federonko 3-41 ab. Der Stern ist aber gar nicht am Himmel, und ist offenbar =^ Argel. 22722 = Str. 2623, der 38' südlicher steht. Man muss annehmen, dass die Z. D. dieses Sternes gar nicht beobachtet ist, sie müsste etwa 18" 18' 10" heissen. Die Fäden geben dann 35'" 48-37 und 48-50 und der Ort für 1790 wird 21" 35" 43 22 07" 10-8 daraus folgt der Ort für 1842 . . . . 21" 30'" 45-30 67" 24 '8 aus Str. folgt . . . . 21" 36'" 45-39 67" 24' 49-9 „ Argel 21" 36'" 45-07 67" 24' 49-7. 7 4- 4 O e I t z e II. Uiitersiiciiiiiigfii iiher t-iiizolne SIt'rne Wenn man nun annimmt, dass die Z. D. 18" S6' iO" zu h) gehört, so würde man diese Beohaclilung cinigermassen in Übereinstimmung bringen mit Argel. 22700, wenn man noch annimmt, dass Faden 2 und 3 statt 1 und 2 zu lesen ist. Es würde dann für 1790 folgen 21'' 33"" 7-86 67^ 48' 47 ''4, für 1842 „ 21'' 36" 6-49 08" 2' äO-3, während Argel. hat .21" 30" 10-82 08» 2' 43-9. Der starke Unterschied in A. R. würde aber eine eigene Bewe- gung andeuten, die ich durch eine Beobachtung nicht bestätigt gefunden habe, und man muss annehmen, dass die Z. D. dem Argel. Sterne angehört, die zugehörigen Fädenantritte aber gar nicht notirt sind, sowie dass die Z. D. von h) gar nicht beobachtet ist. Nimmt man diese von dem Stern Argel. 22739, so müsste sie etwa sein 18" 33' 34" und damit findet sich für 1790 21" 30" 13^71 07" 26'2, während aus Argel. folgt 21" 30"' 15-OS 07" 26' 10''8, wodurch eine genügende Übereinstimmung erzielt ist. Die beiden anderen Z. D. sind offenbar zwei verschiedene Ein- stellungen desselben Sternes c), dessen Ort für 1842 wird 21" 30'" 44^29 07" S4' 4-8 während Argel. hat 21" 30" 43-90 67" 54' 3-9. Die Fehler hängen offenbar zusammen mit der Reihenfolge, in welcher die Fädenantritte der verschiedenen Sterne beobachtet sind. Es ist also im Kataloge zu lesen: Nr. 3882 21" 35'" 43^22 + 1^98 07" 10 '8 „ 3889 21" 30'" 13^1 + 1-180 07" 20^2 und ein Stern ein- zuschalten 21" 35'" 8' 4- 1-132 07" 48' 47''4. „ 3884 = M. p. 211. 21" 30'" 3\ Z. D. und Decl. sind 5' zu klein. „ 3913 = M. p. 219. 21" 39" 0'. „ „ „ „ 5' „ „ „ 3928 = M. p. 373. 9" 42'" 20\ Bei der Heduction ist ein Irrfhum vor- gefallen. Es ist nämlich Faden 3 wie der Mittelfaden behandelt und Faden 2 gar nicht berücksichtigt. Die A. R. des Katalogs wird 21" 42'" 10 00. „ 3929 = M. p. 212. 21" 44'" 2'7. Die Zeit ist 1'" zu klein. „ 3!)40 = M. p. 211. 21" 43'" 23-5. „ „ „ 1'" „ gross. ., 3943 = M. p. 214. 21" 47™ 30\ Dieser Stern ist nicht am Himmel. Offen- bar ist die Z. D. 15' zu gross, wodurch der Stern identisch wird mit Argel. und Groombr. Im Kataloge ist dann zu lesen 21" 40'" 19^39 03" 54' 54''9. „ 3985 = M. p. 213. 21" 52'" 56^2. Z. D. und Decl. sind 5' zu klein. „ 4028 = M. p. 373. 10" 2"^ 29^2. Die Zeit ist i'" zu gross. „ 4001 =M. p. 210. 22" 4'" 51' 1. Faden 1 und 2 statt 2 und 3. Die A.R. des Katalogs wird dadurch = 22" 5'" 34-80. „ 4071 =M. p. 210. 22" 5'" 52'. Z. D. und Decl. sind 5' zu gross. „ 4077 = M. p. 217. 22" 6"' 6'. „ „ „ „ 5' ,. klein. aus den Pariser Memoiren von 1789 und 1790. 741) SV. 4108 = M. p. 207. 12' 41" 38\ Dei • Uli ttlerc Ort 4842 folgt aus Fedorenko 22'' 14" ' 26-27 49' ' 11' 11 "5 Grooinbr. 23 60 13-7 Argel. 23-94 19-9 J. 1847 19-5 J. 1851 24-36 Der Stern ist in den Mein, an 2 Fäden beobachtet , die bis auf 0-92 stimmen. Ein Fehler ist also nicht zu vermuthen. Vielleicht liat also der Stern eigene Bewegung. „ 4117. 1. 61» 12' 26''5. Felder des Katalogs. „ 4129 = M.p. 211. 22'' 16"' 15' I.Faden 3 st. 2. DieA.R.wird dadurch 45 36 kleiner. „ 4l39 = M. p. 373. 10' 20"' 37*3. Faden 3 ist richtig; Faden 1 und dicA.R. des Katalogs sind 1'" zu gross. ,. 4187 = M. p. 212. 22'' 25"' 44^2. Z. D. und Decl. sind 10' zu gross. „ 4190== M.p. 217. 22'' 23'" 47-5. „ „ „ „ „ 10' „ „ Der Ort des Katalogs wird 22" 26'" 47^66 67» 23' 23-4. „ 4209. Die Z. D. ist richtig und ist im Kataloge fälschlich um 3' corrigirt, so dass zu lesen ist 50" 27'. „ 4210 = M. p. 209. 22'' 29'" 38'. Z. D. und Decl. sind 3' zu gross. „ 4235. Der mittlere Ort 1836 folgt aus Fed. (2Beob.) 22^ 35'" 16^20 65» 38' 42''2 1789-7 Rümker (9 Beob.) 17-81 39' 27 1841. Die Unterschiede sind ohne Zweifel Folge der eigenen Bewegung. „ 4240 = M. p. 212. 22'' 33'" 43^2. Der Stern steht am Himmel etwa 30" nördlicher, und ist die Z. D. daher wohl um 30" zu gross. „ 4247 = M.p. 207. 13'' 5"' 18*2 I. 88» 28' st. 27'. Decl. I. 30» 20'. „ 4267 = M. p. 208. 22" 38'" 51-2. Die A. R. ist etwa 46' zu gross. Man muss hier zwei Fehler annehmen; nämlich Faden 3 statt 2 lesen und ausserdem die Zeit um 10- verringern. Die A.R. würde dadurch um 46^60 kleiner. „ 4285 = M. p. 372. 10'' 39'" 9". Die Decl. folgt 18-1 grösser als aus Nr. 4284 und 15-4 grösser als aus Suppleni. 305 und ist fehler- haft. Ohne Zweifel ist daher die Z. D. 15 " zu klein abgelesen. „ 4315 = M. p. 214. 22'' 47'" 8% Z. D. und Decl. sind 30 " zu gross. „ 4325 = M. p. 216. 22'' 48'" 17-2. „ „ „ „ 3' „ klein. „ 4331 =M. p. 212. 22" 51™ 7'. Die Zeit ist 30' zu klein. „ 4337. Präcession I. 1^116. „ 4368 = M. p. 373. 10'' 57'" 59'. Die Zeit ist 1'" zu gross. „ 4391. AusdenMem. folgt die A. R. 22" 59'" 44-42. Im Kataloge ist fälschlich Faden 2 st. 3 genommen. „ 4398 = M.p. 209. 23" 1™ 16'3. Der Stern steht am Himmel 20' südlicher, so dass die Decl. zu lesen ist 51" 55' 15 "6. „ 4441 =M. p. 213. 23" 10'" 29 '2. Z. D. und Decl. sind 5' zu klein. „ 4439 = M.p. 212. 23" 13"' 26-5. „ „ „ „ 5' „ „ La! an de 41Ü3 Piazzi 41-20 Taylor 43-21 Argel. 43-32 74-6 Oeltzeu. Untcrsuchung-ei» über einzelne Sterne Nr. 4469 = M. p. 210. 23'' 13"' 48-2. Die Zeiten sind 1'" zu gross angesetzt. 4471 =^ M n 210 23'' 16'" 21" 1'" „ 4472 = M. p. 215. 23'' lö'" 37-S. Die Decl. folgt 17-3 kleiner als aus Nr. 4473 und 16-4 kleiner als aus Argel. Ohne Zweifel ist daher die Z. D. IS" zu klein abgelesen. „ 4490 = M. p. 219. 23" 19"' 9'. Z. D. und Decl. sind S' zu klein. „ 4335 = M. p. 213. 23'' 28"' 24-3. Die Deelination folgt 26-8 kleiner als aus Argelander und ist fehlerhaft. Ohne Zweifel ist daher die Z. D. 30" zu klein abgelesen. „ 4344 = M. p. 393. 11'' 32'" 36' 1. 32» 26' st. 23'. Decl. 78" 39'. „ 4331 = Dieser Stern hat eine jährliche eigene Bewegung von etwa 0-33 Bogensecunden des grössten Kreises. Der mittlere Ort 1842 folgt nämlich aus: Fedorenko 23" 33"' 40-93 37» 10' 36''6 1789-6 33-0 1790-8 37-3 335 37-6 1841-7. 4371 = M. p. 218. 23" 37'" 46». Faden 2 ist richtig. Faden 1 und die A. R, 1'" zu gross. 4378 = M. p. 213. 23" 40'" 8^2. Faden2 ist weggelassen ; offenbar ist aber zu lesen Fad. 1 st. 2. Faden 1 gibt dann 0'16 mehr als Faden 3 und die A. R. ist um -(- 0-08 zu ändern. 4379^. Dieser Stern hat eine jährliehe eigene Bewegung von etwa 0 - 23 Bogen- secunden des grössten Kreises. Der mittlere Ort 1842 folgt nämlich : aus Bradicy . . 23" 44'" . 76» 43' 38''7 1733 „ Fedor. . . 44" 23^39 36-2 1789-9 „ Lal. ... 21-49 33-3 1790- 3 „ Argel. . . 27-00 29-7 1842-8 „ Rümker . . 26-83 30-0 1847-6 „ Johns. 1830 27-39 . 1830-8 „ Johns. 1831 . 28-3 1831-8. Die Rcctascension aus der H. C. konmit zu klein. Der Stern ist M. p. 331. 11" 41'" 18" an 3 Fäden beobachtet, so dass die Ursache der Abweichung wohl in der Reductionstafel zu suchen ist. 4619 = M. p. 214. 23" 31'" 13 3. Z. D. und Decl. sind 2' zu klein. 4627 = M. p. 218. 23" 30" 30'3. Die beiden Fäden weichen 1'" ab. Fed. hat Fad. 1 um — 1'" corrigirt; diese Correctur ist irrthümlich. Faden 2 ist um 1'" zu klein, ausserdem aber ist zu lesen: Faden 2 u. 3 st. 1 u. 2, dadurch ändert sich die Rectascension um — 12-73. 4663 = iVI. p. 220. 23" 36'" 12'. Z. D. und Decl. sind 7' zu klein. Fed. hat Faden 1 weggelassen. Mit der geänderten Z. D. stimmen die Fäden besser und geben: 57'" 38^10, 39? 3, 38-79. Der Ort des Katalogs wird 23" 37'" 44^36 73» 2' 41 '-'6 aus den Pariser Memoiren von 1789 und 1790. / 47 Sterne ans Fcdorenko : Supplement au Catalogue. Nr. 72 = H. C. p. 3fi6. 19'' 1'" 0*3. Die Decl. folgt 31^8 kleiner als aus Fed. 1037 und 30-8 kleiner als aus Schwerd. Ohne Zweifel ist also die Z. D. 30" zu gross. „ 12G = H. C p. 363. 22'' 29™ 47^5. Fad. 1 und die Rectascension des Katalogs sind 1'" zu gross. „ 138= H. C. p. 367. 22" 43 ■" 48\ Die Correetur von Fed. ist irrthümlich, so dass im Kataloge zu lesen ist 10" 47'" 1*03 83» 52' 13''1. „ 163 = H. C. p. 383. 13" 37'" 13*7. Die Zeit ist 2" zu gross. „ 246. Präcession 1.-1*821. „ 281 = H. C. p. 384. 9" 42'" 4*93. Die Correetur von Fed. ist irrthümlich, so dass im Kataloge zu lesen ist 21'' 43'" 33*38 82» 39' 3G?1. „ 282 = M. p. 370. 21" 48'" 11*7 I. 34» 6' st. 11'. Im Kataloge 21" 43'" 33*63 82» 39' 34-8. „ 29'< =i\I. p. 370. 22" 18'" 188\ Z. D. und Deel. sind 5' zu gross; dadurch ändert sich die A. H. noch um -|- 0*89. Die heidcn Fäden, die vor- her 4*38 differirten, stimmen jetzt bis auf 0" 34. „ 323 -=H. C. p. 367. 23" 23"- 13*4. Die Zeit ist 1" zu gross. „ 324 = H. C. p. 307. 23"23'" 19-3. „ „ „ 1'" „ „ „ 326 und 327 = H. C. p. 367. 23" 29'" 38*3 und 28'" 40'7. Die Z.D. sind zu vertauschen. Die beiden Fäden von Nr. 327, die 3*35 difl'eriren. stimmen jetzt bis auf 1-05. Im Kataloge ist dann zu lesen Nr. 326. 23" 28"' 47*37 80» 20' 4^1, Nr. 327 23" 30"" 16'60 80» 10' 32^3. Sterne aus dem Kataloge der Histoire ct'Ieste. Nr. 503 I. 33» 8' 42^0 statt 4'. Fehler des Katalogs. „ 948 :=H. C. p. 331. 12" 29'" 7'. Aus Fed. und J. folgt, dass die Z. D. zu lesen ist 55» 23' st. 28' und dann im KatalogeO" 26'" 1 *75 14» 1 3' 44?2. „ 5574 = H. C. p. 378. 2" 49'" 57'. Die Zeit ist !"■ zu klein. .. 0107 =-H. C. p. 379. 3" 6'" 43^8. Die DocI. folgt 29^9 kleiner, als aus Piazzi und ist fehlerhaft. Offenbar ist also die Z. D. 30 ' zu klein abgelesen. „ 8953 = H. C. p. 44. 4" 35'" 23^ Die Z. D. und Poldislanz sind um — 10' zu corrigiren. „ 1 1(573 = H.C. p. 377. 5" 57'" 26*5. Dieser Stern ist nicht amllimmel, offen- bar ist derselbe identisch mit Argel. 6584 und .lohnson. Die Zeil ist etwa 23' zu gross, der Fehler aber nicht zu ermitteln. „ 16469. DieA.R. des Katalogs ist zu lesen 35*90 st. 33*56. Bei derRednction aus der H. C. ist ein Fehler im Zeichen vorgekommen. Der Stern hat eine jährliche eigene Bewegung von etwa 0 "3 in Declination. Der mittlere Ort 1842 folgt nämlich : aus Lalandc . . . 8" 16" 33*61 46» 11' 6^4. Groombr. . . 34-38 10' 59-2. Argel. ... 34-11 10' 43-7. Johnson 1845 . 10' 473. Sit/.li. d. malhem.-iinliirw.n.XXlI. [5.1. III. Mtl. 49 y48 '^'' Itzeii. l'iiter.siiclniiigpii ilher enizeliiH Sterne etc. Nr. 17830 = H. V. p. 366. 20'' äO"' 13'. Die Ilectascension fol-t 12^6 grösser als :uis Ked. 1420, der in den Meni. an 3 Fäden beobachtet ist. Otl'enbar ist die Zeit zu lesen SO"' 1-3, wodurch die A. R. 11*70 kleiner wird. „ 34077 und 34107 = H. C. p. 3S9. 18'' 16'" 23-o und 18'' IS'" Z0\ ImKataloge ist Fad. 3 des ersten Sternes um — 30% des zweiten Sternes um + 30' corrigirt. Da aber in Übereinstimmung mit Schwerd die Z. D. zu vertauschen sind, so sind auch offenbar die Zeitendes F'aden 3 zu vertauschen und dann der Ort des Katalogs zu lesen Nr. 34077 18" 17" 11-42 13» 40' 44^3 „ 34107 41-73 44' 18-0. „ 41158. 1. 13" 20' st. 19'. Fehler des Katalogs. „ 41892 = H. C. p. 363. 21" 22'" 43\ Im Kataloge ist falschlich Faden 2 um — 2'" corrigirt, Fad. 3 ist 2'" zu klein und ist dann im Katalog zu lesen Gr. 8V3 st. 9'/, 21" 24"' 3^94 10" 30' 37^0, wodurch der Stern mit Nr. 41971 und anderen Quellen identisch wird. „ 42838. Präcession 1.2-133. „ 43441. 1. 38" st. 39". Fehler des Katalogs. „ 46964 = H.C.p. 331. 11" 48'" 1-43. Z.D.u. P.D. scheinen 43" zu klein zu sein. „ 47256 = H. C. p. 303. 23" 33'" 41^ 1. Faden 3 st. 2, wodurch die A.R. 42-30 kleiner wird. Sterne aus verschiedenen Katalogen. Nachtrag zu R. 8" Nr. 10. Die A. R. ist 1'" zu klein. „ „ R. 17" Nr. 6. Nach Vergleichung mit Johnson ist die Zeit um + 1'" zu corrigiren. R. 4422. Die Zeit ist 1'" zu gross. R. 8382. Die Zeit ist nach Vergleichung mit Johnson um + 1" zu corrigiren. Struve 418. Auf p. 133 desCatalogus novus findet sich eine Bemerkung, wonach die A. R. vielleicht 31-04 grösser sein kann. Diese Correclion ist nach Vergleichung mit J. anzubringen. Struve 478. Nach Johnson ist die Decl. 1' zu vergrössern. Argel. 6298. Aus den Radcl. Obs. 1831 folgt 5" 43'" 29^50 33" 30' 36^8 „ „ „ „ 1832 „ 29-39 370 während Argel. hat 31-42 32-2. Sollte der Stern eine so starke E. B. haben? B. A. C. 723. Die Rectascension ist etwa 13' zu gross und gehört nicht zu dem Stern Bradley 328, sondern zu einem 10 '3 südlicher stehenden. In dem GreenwichCatalogueofl439 Stars sind Nr. 139 u. 140 ein u. derselbe Stern, und dieA. R. von Nr. 140(nur 1 Beob.) wohlum 10* zu gross. B. Z. 461. 11" 4'" 36-20. Die Zeit ist 1'" zu gross. ß. Z. 461. 11" 3'" 16-96 und 17-02. Die Zeit ist 10' zu gross. G. 743. Die A. R. ist um 1'" zu vergrössern. G. 1716. Die Declination ist etwa 3'3 zu südlich. G. 3602. Die A. R. ist 1" zu klein, G. 4102. l\ D. I. 43' St. 46'. Ver-^eichuiss der eingegangenen Dnu-kschiiften. 749 VEßZEI€H!VISS DER EINGEGANGENEN DRUCKSCHRIFTEN. (DECEMBER.) Aeadcmie nationale de Medecine. Bulletin 91. _ Memoires. Vol. 20. Akademie, k. baierische. Abhandlungen der Imt. Classe. Bd. Ml, Abth. 3. — Almanach für 1855. _- Gelehrte Anzeigen. Bd. 42. _ Abhandlungen der philos.-philolog. Classe. Bd. VIII. Abth. . Akademie, k. preussische , der Wissenschaften. Monatsbericht. Akad^emte.^kön., van Wetenschappen. Verslagen en Mededeelingen, Deel V, p. 1. Amsterdam 18ö6; S«- _ Afdeling Letterkunde. Deel II, p. 1. _- Verhandelingen. Deel III. Annales des Mines. Serie 5, T. VII, livr. 5; Tom. VllI, 1. IX, livr. 2. Anzeiger für Kunde deutscher Vorzeit. 1856, Nr. 12. Basel Universitäts-Schriften aus dem Jahre 1854. Brandis, Christ. Aug. Aristoteles, seine akademischen Zeitgenossen und nächsten Nachfolger. 2. Hälfte. Berlin; 8o- Bursian, K., Über das Vorgebirg Taenaron. München 1855; 4o- Cosmos. Vol. 9, Nr. 21— 25. Du Meril, Floire et Blancetlor. Poemes du 13. siecle. Publies d" apres les manuscrits avec une introduction. des notes et un glossaire. Paris 1856; 8o- • öU Verzeicliiiiss der Serc^I, Sranj m., Übcv|tc^t bei- einzig befteöenben, üoirftänbtgen 3n. cuna6etn-'@atnm(ung bei- Sit^ogi-ap^te. 9)iünc^en 1856; 8o- Söringei-, Mengf%e ec^mellerg. 5i)?ün(^en 1855; 8«- Freibiirg i. ß., Universitäts-Schriften aus dem Jahre 1855. Gesellschaft der Wissenschaften, k. böhmische. Abhandluno-en V. Folge, Bd. 9. '' Goldenthal, Grammaire arabe, ecrite en hebreu a Tusage des Hebreux de T Orient. Vienne 1857; 8 <>• Halm, K., Über Cicero's Rede pro C. 'fiabirio Postumo. München 1855; 4o- Hanus, Über die alterthümliche Sitte der Angebinde bei Deutschen, Slaven und Litauern. Prag 1855; 8»- Harless, E., Beiträge zu einer wissenschaftlichen Begründung der Lehre vom Mienenspiel. München 1855; 40. — Theorie und Anwendung des Seitendruck-Spirometers, eines neuen Instrumentes zur Bestimmung der Respirations-Luft München 1855; 40- ^ei-mann, %v. m. m., Über bie ©lieberung ber »eöölferuna be§ ^cintgi-ei(f)g IBapern. 5!)?ün(^en 1855; 4"- ^^übner, Soi-., 23iogi-ap^ifd)e ^axaUmftif 2c. üon Sof Sßigmatn- aJJünc^en 1855; 4o- p ^ ■ Jena, Universitäts-Schriften aus dem Jahre 1855. Küchenmeister, Friedr., Über die Taenia ex cysticerco tenui colli, ihren Finnenzustand und die Wanderung ihrer Bru« Bd I Frankfurt a. M. 1850; 8"- Kunstmann, Fried., Valentin Ferdinand's Beschreibung der West- küste Africa 's bis zum Senegal. München 1855: 4o- Samont, fDenfrcbe auf ;5;f;eob. ®fber mib ©eorg @fm.i06m «WünAen 1855; 40- ' Lancet nederlandsch, Jahrg. V, Nr. 8, 9. Leen wen, Johannes von, Lycidas ecloga et musae invocatio Amstelod. 1856; So- Marburg, Universitäts-Schriften aus dem Jahre 1855. Meyer, Hermann v., Saurier aus dem Kupfer-Schiefer der Zech- stein-Formation. Frankfurt a. M. 1856; Fol. qS^iUipg, ©eorg, 55eutf(^e Slem^ unb mc^memdjto S. mi S)Juu(^en 1856; 8-- . / / 1 eingegangenen OiMu-kschrillen. 751 Uinllkofer, Liithv., der Befnichtungsprocess im Pflanzenreiche und sein Verhältniss zu dem im Tiiierreiche. Leipzig 1857; S"' Schönbein, C. F., über die nächste Ursaclie der spontanen Bläuiing einiger Pilze. München 18SS; 4»- Speiigel, Leonh, Isokrates und Piaton. München 1855; 4"- — Über das erste Buch der Annalen des Tacitns. München 1855 ; 4^" Societas scientiar. Upsaliensis. Acta nova, Vol. II, p. 1. Societe Imp. des Naturalistes de Moscou. Bulletin 1856, Nr. 2. — medicaie allemande de Paris. Becueil de travaux. I. aimee. Paris 1856; 8"- Streber, Franz, die ältesten in Salzburg geschlagenen Münzen. München 1855; 4»- Tafel, Gottl. u. Thomas, Der Doge AndreasDa ndolo und die von demselben angelegten Urkundensanindungen zur Staats- und Handelsgeschichte Venedigs. München 1855; 4"- Taitbout de M arigny, E., Hydrographie de la mer noire et de la mer d'Azow. Trieste 1856; S"- Tarnow, Gymnasium daselbst, Programm für das Jahr 1856. T hier seh, Friedr. v., Rede in der öffentl. Sitzung der k. Akademie der Wissenschaften am 28. März 1853. München 1855; 4. — Stiebe über bie ©renjfc^eibe ber S[öt[fenfi1)aften. SOJüncien 1855; 4'>' aSerein ber Jreunbe bei- 9^aturgefc^id)te in 5!JJef(en6urg, 5lr^it>, |)eftlü, mt^tilmQ 1. Vogel, Aug., Beitrag zur Kenntniss der Oxalsäuren Salze. München 1855; 4"- — Über die Zersetzungen salpetersaurer Salze durch Kohle. München 1855; 4o- Wittmann, Über die Stellung der agiloliingischen Herzoge nach aussen und nach innen. München 1855; 4o' Pliüuologisclie ibersiditcii von Ösferreioli im September 1856. Von (lern e. M. (I. k. A. d.W. K:irl l'" n Is c li , Adjiincini «In- k. k. rfiitiul-Anslall. I. Pflanzen-Kalender. Ort' orlf .sind nwcli der initiieren Temperatur de.s Monates georiiiiet, die /.eilen ü-lten für die ersten ßlüthen oder reifen FrüclilL' Die ersten üliillien odur die ersten Früelite U,„e,l.i.»B voi, Wie.« Fratfr Inab H'illrn AosCllM nippOC«! Alliuili Porruui . Alans elali.osa . .\my{,'ilalus cuniaiui l'j.l«,,ia vnlgaiis Cjaar« Stalya,as Elaeagnus horICDEi GIcMliUMii: 2G/S •ill/9 inllioi JUB ■l'gia I'liylolacra ilrcandra Pjros Sorhns . . naUinia Psi'ailoai'ac'ia 14/11 3/9 (- +S0 311/8 O/S (+1S) + ll/il C-8) +NM/» (-0 +N tO/0 (+5) + 3/0 (-3) ± 28/9 c-r.) + C/9 (+«) +N2G/9 (-9) + 29/S (+8) ± '/9 C+') + 9/9 + 15/9 + 3/9 —NW 5/10 + 20/S + 23/9 + S/9 + 13/9 + 21/9 + 2ä/8 13/9 2S/9 + tun 10/9 2/10 Die ersten Blülhell oder die ersten Früelile: Fiabri lircDis- müiistiT Weiss- Iiriacli All Dl A^-bCalas llippocastanuiu AUiaui Pari'uai . . Alaa» elaliao.a . . Amvt-Halaa co.maaais Casluucn vescu . . Cydonia vulearis . . t'yuara Scelyaiua . . lilacagaus iMfrlanaii . (ilctlitacllia li'tacantlios Jaglaaa i-eia . . . Pliytolaccu decaailia . Pyiui Soi'bus . . . Ouar™. ,„.,lu,n.alata . lloliiaia Pi,u,l„ac.icia . + IU?2 + S 23/8 + 9? 3 10/8 I + 9?! 2S/8 15/9 20/9 li/10 22/9 1/10 Silib. d. nialhein.-nulurw. Cl. XXII. Ud. 111. Hft. Namen der Beobat'liter In beiden Naturreichen. Agram: Polizci-Adjunct Böhm. Bolzen: Pi-of. Conzin und Prof. Pressburg: P. Esohfüller. S. J. Prag: Wilhelmine Fritsch. Cilli: Gcriehts-Adjnnet Seidens: Wien: Adjunct Fritsch. Rodaun: Assistent Burlihardt. Prater: Adjunct Fritseli. Laab: Assistent Burkhardl. Hermannstadl: Prof. Reisscnhcr Brunn: Julius Wiesner. I.emlierg: Dr. Rohrcr und Prof. Ton Wallcndorf: Pfarrer Klopps. Molk: P. Staufer. Klafjenfurt: Direetor Prettner. Neutitschein: Gerichtsoificial Otto. Wüten: Suhprior Prantner. Sehüssl: Verwalter Bayer. Linz: P. Hinteröcker, S. J. Bliidenz: Freiherr v. Slernbach. Lienz: Phar. Hag. Keil. Kronstadt: Prof. I.uriz. Oresten: P. Urlin^'er und W. Sehleieho l.eutschau: Dr. Hlavaczek. Kirchdorf: Dr. Sehieilermaycr. Krenismiiiister: Direetor Reslhuber. Weissbriach: Pfarrer Kohlmayer. Adniont: P. Weimarer. Scheranitz: Beri,'rath Schwarz. Bugganz: Waldmeister Szäihely. Klinik: Mitlelwald: Förster Karl. Neusohl : Waldbereiler Neuhehlcr. Skicno: Di Szliacs: D Szf. Andre St. Jakoh: Traulenau: Rombaue . Haheruia Waldbereiter Scherffe Pfarrer Kaiser. Chirurg Breindl. Inniehcn : Canonieus Ganzer. Pregratten: Pfarrer Valtiner. Villüratten: Cdüperalor Kargrube ErklJirunsea. In den bruchweise angeschriebenen Daten bedeutet die obere Zahl den Tag, die untere das Monat, + bedeutet einen mehr besonnten als beschatteten, — hingegeji einen mehr beschat- teten als besonnten Standort. Die Neigung des Standortes ist durch die Anfangsbuchstaben derjenigen Puncte der Windrose bezeichnet, gegen welche sie gerichtet ist. Die Insolation und Abdachung ist auf der linken Seite des Datums ersichtlich ; auf der rechten bedeuten die in Klammern stehenden Ziffei-n die Zahl der Tage, um welche heuer die Erscheinungen früher (-1-) oder später ( — ) erfolgten, als im Durchschnitte mehrerer Jahre, Die Fruchtreife ist in Wien mit dem ersten Aufspringen der grünen Fruclithiille angenommen, so hei Aesculus lIIp|)ocastanuin, Amygdalus communis, Castanea vesca , Juglans regia, gleichfalls mit dem Aufspringen der jedoch trocken gewordenen Hülle bei Allium Porrum, Robinia Pseiidoacacia. Rei Alnus glutinosa, Cynara Scolynius, Quercus pedunculata , wenn der erste reife Same sich von der Hülle trennt und abfällt; bei Cydonia vulgaris. Elaeagnus hortensis, Plijtolacca deeandra, Pyrus Sorbus mit der lebhaften Färbung der Früchte, hei Cydonia gelb, bei Elaeagnus und Pyrus röthlieh, Pbytolacca schwarz; bei Gleditschia triaeanihos, wenn die Hülse. i trocken und braun werden. — Es ist wimschenswerlii, dass die Herren Reobachter die äusseren Kennzeichen, nach welclien sie die Fruclitrcifc bestimnifen. angeben. II. Thier-Kalender. Dil' Ztilon Kelten im Allgemeinen für die ersten, beim Verschwinden und Abiiige für die letzten Erscheinungen. Erstes oder lel/.los Ersehe (2. Perioilc) 12. Pti 10 Aslynomu, ia (2. Pcriullt (2. Pc,iu,kO Bombui lapidarius p- Ptliodc, E.) Calpe libatrix (2. Periode) . . . Coluinh. oeiias (Ahsos) .... , .«,1«,- (AI,..s) . . ■ . Coraci.s garrula (Abiug) . . . Epcira diailema (im Netz. Iv.) . . Faleo tinuoculi» (A]>:ns) . . . Fri.igiUa eaniiabina (Slreicben) . . . earJueli. (Sl.-eieben) . . . .,pin,,. (Slreiehen) . . . Galli.ula er.., (Ab;„f) . . . . llirunJ» ru.tiea (AL.üg) .... , urbiea (Abzug) . . . . I.aeerta agilia (Ventctiwindeii) . . Laiiius cellnrio (Abliif) . . . . Leiiia aGpai'agi (Verschirtnilen) . r.jcaena adonis (2. Periode, E.) . . Orei-ia aaliii«» (2. Periode) . . . Oriolii. galbulo (Abzog) . . . . Parus luBJor (Slreieiieo) . . . . Pierii braisieae (2. Periode, E.) . Sorgos enprariui (2. Periode, E.) . Sliicola oenantlie (Abzog) . . . Scolopaz ruaticola (2. Aoliunft) . . Sylvia pbo (Abzog) ■05 (Abzoi ».a (2. r (Abzog) Botien Pressbiirg Upopa ep.ips (Abzug) Es ist wünschenswerth, die erste und letzte Erscheinung der Thier sichere Anhaltspunkte bestimmt sind. Vorübergehende, sogenannte spi z. B. über das Erscheinen und Verschwinden in 13/9 ■n/s 7/9 (± 0) 7/9 3/9 (-10) 23/8 (+12) S/10 (-5) 23/10(_3C) 14/9 (-1) lS/9 23/8 19/tO 15/8 20/8 1/10 27/9 29/9 27/9 27/9 3/10 22,9 31/8 12/10 7/9 18/8 12/10 12/10 2/10 1/9 10/10 12/9 + 11?3 + 11- 23/9 12/10 19/9 12/9 29/9 + ll?l [ + 10? + 10?1 24/8 tzten Individuen gesehen worden sind, um möglichst Periode des ununterbrochenen Siebtbarseins ■ nur dann aufzuzeichnen, wenn absolut die ersten und le' enauen Vcrgleicbungen zu erhalten , wobei jedoch vorausgesetzt ist, dass hiedureh die wirklichen Grenzen di discbe Erscheinungen können wohl bemerkt werden , sollen aber nicht zur Bestimmung dieser Periode dienen. Anderweitige BeinerkungeUi isscrer Zahl u. dgl., sind nebenbei willkommen und dienen zur Erläuterung. Die Sternchen ") bedeuten, dass der Abzug der Schwalben nur im Allgemeinen, ohne Unterscheidung der Arten angegeben worden i Wo es nolbwendig war. ist die letzte Erscheinung mit E bezeichnet. Krslcs oilcr Icliles Ersclic liriilschaij I Uirrhaorl Wcisslirinrli Adiiioiit St. .Inkoli Tmuloriau Prrgralicn Vit]grall< Milll.'ir Tcr.,iHralui- icTOD(ia alropos moni. ruslioa (2. PcrioJO . . „ taiiaccli (2. Periode) . . Anmoplnla saLnloia (2. Periode, E.) Aphis Padi AslyaoHiiiB aediiia (2. Periode) . . BoDibos lapidarlus (2. Periode, E.) Calpe lil>alrix (3. Periode) . . , Colamha ocaa. (.\li.ng) . . luriar (Ab.ue) ei.« earrula (Al.jug) . . . . ra diadema (im Ael7, . E.) . . Faleo liauacalas (Ablag) . . . . Frineilb eannabiaa (SIreieben) . . . earduelis (Sireitben) . . . ,, spi.„. (S.reiebe,,) . . . . Gallinula ere. (Abjag) Iliruado ra.liea (Abtag) llrbiea (Ab.»s) Laeerla agilis (Ver«eb>vi»den) . . . .. eellario (Abiag) Lema asparagi (Versebwiudea) . . . Ljeaena adaait (2. Periode, E.) . . Orgjia aiiliqua (2. Periode) . • . . Oriolo» galbula (Abzug) • major (Slreiebrn) > brnssieae (2. Periode, E.) . . Sargu» cuprariui (2. Periode, E.) . . Saiioola oenanlhc (Abzug) . . . . Seolopax ruslieola (ä. Ankunft) . . , Sjlvia eurrueea (Abzug) pboeniearua (Abzug) . . . . Telragualba eilensa (2. Periode) . . ,0 eolnrai. (Abzug) Upnpa rpoi,. (Abzug) + 10?2 + 10?l -)- 10-1 . + lü?0 1/10 12/10 2C/0 24/9 24/0 10/10 •) 2S/S lü/9 (+S) 2/i/ 10 j 1/10 (+3) 18/10 1/9 + 1?i + C?! 5/9 30/9 tberslcht der llCitternng im September 1856. Entworfen von A. l'. ßu ikhiird t, Assistenten an dei- k. k. Cenli-al-Anstalt. Beobachtungsort. I Mitlk-re Teni- peratur Chios . Valona Rom . C'ui-zola Itagusa Zara. . Triest . . Seinlin . ■ Ferrara . . Venedig. . Szegedin . Trient . . Udine . . . Füiifkirclien Mailand . . Butzen . . Gran . . . Ofen . . . Martinsberg Sondrio . . Luino . . . Debreczin . iVleran. . . Zavalje . . Czernowitz Pressburg . Tirnau . . Gratz. . . Prag . . . Cilli . . . Olmütz . . I.aibacb . . Ödcnburg . Wien . . . Herrmannstai Jaslo . . . Brunn. . . Schässburg Leinberg . Wallendorf Rzeszow. . Melk . . . Adelsberg . Klagenfurt. Pilsen. . . Krakau . . Wilton . . Kablenberg Czaslau . . + 18-42 + 17-23 + 17-06 + 17-08 + lß-7S + IS-66 + 15-17 + 14-70 + 14-63 + 14-.13 +14-50 + 13-83 + 13-57 + 13-32 + 13-29 + 13-22 + 12-91 + 12-86 + 12-64 + 12-63 + 12-63 + 12-.36 + 12 49 + 12-44 + 12-17 + 12-14 + 12-12 + 11-71 + 11-56 + 11-32 + 11-31 + 11-31 + 11-43 + 11-41 + 11-41 + 11-30 + 11-25 + 11-23 + 11-17 + 1112 + 11-09 + 10-91 + 10-81 + 10-73 + 10-67 + 10-58 + 10-51 + 10-42 + 10-41 + 10-40 30-6 1-6 2-6 30 6 2-6 9-6 2-6 30-6 2-6 2-6 3-6 1-7 1-6 1-6 3-6 2 6 1-0 3-6 30-6 2-6 3-6 2-6 3-6 2-6 28-6 2-6 2- 1-6 2-6 1-6 1*6 +22-2 + 21-1 + 20-6 + 21-8 + 24-8 + 23-7 + 210 + 23-0 + 21 + 21-9 + 230 + 23-2 + 20-0 + 24-0 + 21-2 + 20-3 + 23-0 + 24-9 + 22-4 + 22-4 + 22-8 + 21-8 + 22-2 + 20-8 + 21-3 + 21-3 + 22-6 + 22-9 + 22-8 + 22-4 + 20-8 + 20-3 + 19-7 + 22-2 + 19-9 + 21-9 + 22-5 + 20-0 +20-6 + 21-2 + 19- -^3•3 24-3 23-3 23-3 22 9 •23-3 22-3 23-3 23-3 20-3 22 -'s 22-3 21-3 13 -'3 22-3 21-3 24-3 13-3 22-3 13-3 22-3 16-3 22-3 23-3 23-3 24-2 13-3 13-3 24-3 13-3 24-3 13-3 23 3 23-3 22- 13-3 13-3 21-3 23-3 + 20-61 13-3 + 11-0 + 12-0 + 8-2 + 6-4 + 7-4 + 6-6 + 3-0 + 7-0 + 7-0 + 5-5 4 6-0 + 4-5 + 5-8 + S-4 + 5-6 + 9-0 + 5-4 + 3-2 + 4-8 + 4-3 + 3-8 + 4-0 + 4-3 + 3.0 + 1-6 + 3-0 + 2-1 + 3-3 + 3-4 + 3-1 -r 1-2 + 2-8 + 3-4 + 3-0 + 4-3 + 1-1 + 3-4 + 3-5 + 0-3 + 4-7 + 1-2 + 4-0 + 5-0 + 4-0 Lutl- druck. 330"74 .334-42 336-63 335-49 336-74 336-37 334-94 333-80 319-89 336-43 33311 330-24 330-91 330-71 323 -44 333-03 326-14 323-58 332-03 325-15 320-82 32G-82 331-07 330-69 319-83 329-06 322-16 328-30 323-84 328-98 9-24 320-97 327-95 328 38 322-72 325-71 322-66 328-70 326-35 313-98 319-67 324-30 328-48 313-92 319-24 326-47 Siub.d.mathem.-nalurw. Cl.XXII.Bd. llI.Htt. 1-9 18-6 18-3 16-3 1-3 16-3 1-3 16-3 1-3 16-4 16-3 1-3 16 3 1-3 1-6 1-3 13-4 12-9 15-S 13-9 15-6 16-3 12-6 13-9 1-3 13-3 13-3 1-3 1-3 1-3 12-9 15-9 1-3 1-3 15-9 12-9 16-3 13-9 15-9 339-02 338-17 339-53 338-12 337-35 338-36 336-11 333-80 333-7 33318 328-38 336-42 326-44 335-61 327-72 323-23 3-29-50 333-48 334-77 33 332-37 3-24-27 331-70 3-28 -08 330-89 332-30 324-85 331 63 330-94 326-82 328-75 326-72 331-37 3-J9-43 318-30 321-71 3-27-70 331-41 317-07 3-22-05 329-55 3-6 3 20-9 333-94 332-94 334-56 332-94 331-33 333-28 330-07 327-40 3-28-94 327-50 333 330-48 3-23 27 324-38 329-55 323-25 318-53 324-10 327-41 327-29 324-30 319-58 334-03 323-73 38 334-93 318-60 Ol 323-93 3-20-23 323-44 330-13 3-26-19 323-66 313-23 316-43 0-99 3-23-31 309-99 315 36 323-38 Dunst- Nieder- druck schlag Par. Lin. Par. I.in. 4-29 4-20 4-03 4-38 4-03 3-86 4-36 4-38 3-80 3-74 4-12 3- »6 4-07 4-10 4-23 105"03 29-46 34-33 70-10 96-34 81-95 96-00 30-72 70-86 15-74 16-99 49-70 34-3 30-33 21-86 63-22 30-63 110-23 56-32 25-18 21-13 33-11 3-37 87-86 53-89 68-33 27-28 23-32 2110 27-49 53-68 25-30 62-84 29-17 34-51 N. 0. NO, SW. SO. SO. SW. 0. so. NO. NO. SSO. W. w. W. NO. NO. NO. 0. NC. S. so.s. w. SW. S. N. S. N. N. NW. Nw! SW. N. SW. NW, SO. 0. SO. N. NW. NW. SW.W. 0. NO. W.SW. NO. W. SW. 0. W. NO. 0. '39 96 64-28 46-04l"'-s,"v"'' 14 61 S. SW. Annicrkongen. Am 2. +24-7, am 9. +25°, täglich über +20°. Am 30. +23-4, an 19 Tagen über +20°. Am 30. +20°5, am 20. +334'"33. Am 30. + 19'7, am 3., 9. +333"17. Am 12. +19-0, am 39. +18°, am 5. +11°6. Am 13. +19°6, am 28. +18°2, • am 20. Ab. +8°6. Am 1. um 10' Ab. +19°8, am 9. 33r40. Am 38. +18°, am 28. +334"03. Am 2. +24°6, am 30. +33ri8. Am 39. + 18'0, am 20. + 328'''00. Am 28. 17-0. Am 28. 22-2. Max. +23°0. Min. +4°8;am28. +15°9, aiu 1. +333"16, Am 28. +15°4. [am 4. +327'"61.] Am 30. +31-3. Am 39. -iO'l. Die Beobachtungen fangen mit 4. an. — Am 38. +'30°0. Vom 26. bis 30. war das Max. nur + 14 -3. Die Beobaehtiingszeiten sind 9'', 12' und 3' Abends. 38. +20°4. Am 1. +20°4. .\m 28. +30-4. Am 4. +31°5. Am 28. +30-3. Am -28. +31-4. Am 38. +19°6. Vom 35. bis 30. wurden nur Temperatu [Beobachtungen geniaeht."! .\m38. +18°7. Am 28. +'20 -1. Am 28. +17'3. Am 28. +19-5. Am 28. +21°9. Am 30. +31-4, am 39. hier nur 330"70. Am 3. +31-6. Am 28. +3l'3. Am 30. +20-0. 28. und 30. +20°4. Am -29. und 30. + 19°3. •28. +31-0. 3. +19-7. Vom 26. bis 30. Max. +lS'ä. Am 10. +16'9, am 29. +35°4. Am -28. +18°4. Am 38. +17°3. Am 13. +6°0. Am 8. +18-3, am 30. +7-0. Miniere Maximum Minimum iMittlercr I-utt- Ma> imum Min mum Dunst- Nieder- Hi^rr- Beobnchtnngsort. Tem- ilruck schlag Aiimerkongen. peratur neaiiiiiiir Tag Tomp. Tag Temp. (Iruck. Par.IJii. Tag Lufidr. Tag Lufl.lr. P.,r. t.in. Wind Schössl + 10 -30 1-6 + 18-2 13-3 + 4'?2 324'"07 13-6 3-27" 14 28-6 320"'34 3'"62 7' 03 S\V. NO. Am 8. +I7°3, am 29. +1d°4. Bodcnliiich. + iO 34 7-6 + 18 2 13 3 + 2 4 331-16 15-3 234-43 28-6 327-05 _ 8 81 NO.SO. Am 1 +17-8, am 28. +15'8. Hosennu . . + 10 24 •t' + 18 8 23 3 + 1 4 324-83 13-3 327-40 28-9 322-90 3-51 12 69 W.NW. Am 8. +18-0. Linz . . . + 10 24 28-6 + 19 5 ■■'■ + 4 5 321-84 15-9 .324-80 8-6 316-96 3-98 23 49 w. Am 1. +18-9. Lienz . . . + 10 09 1-6 + 20 0 21 3 + 0 8 310-94 1-3 313-45 28-6 3U8 06 3-45 38 35 N. Am 18. +17-0, am 28. +16°5. Bludcnz . . + 10 08 1-6 + 23 6 3 3 + 2 8 314-29 15-9 317-96 28-3 309-35 3-57 59 10 W.NW. Am 27. +17-2. Kroiisladt . + 10 04 3-5 + 17 8 24 3 + 4 6 315-29 1-3 319-39 21-3 312-53 — 63 98 — Am 20. +17-2, am 30. +16°0, am 14. + 5 ° 0. Leipa . . . St. Paul . . + 10 04 1-6 + 17 9 13 3 + 2 0 326-66 15-9 329-31 28-6 322-23 — 11 33 W. Am 7. +17°0, am 28. +13°9. + 9 98 2-6 + 20 9 23 3 -0 3 321-09 1-3 323-10 28-6 317-75 4-08 74 67 SO. Gresteii . . + 9 96 28-6 + 21 0 24 3 + 2 6 321-54 13-9 324-61 28-6 316-89 3-86 8 50 w. Am 1. und 2. +19°0. Leiilscliau . + 9 86 2-6 +20 3 23 3 + 2 0 324-33 1-3 327-39 20-3 322-46 — 24 64 WSW. Am 29. +17-9. Miirkt Aussee + 9 84 '■« + 19 4 21 4 + 4 0 311-00 16-4 316-29 28-4 307-31 3-32 42 66 wo. Am 28. +18-0. Oheivellaeh + 9 78 2-6 + 21 0 20 9 + 1 3 — — — — — — 41 20 — Oderbei'g . + 9 73 2-6 + 21 8 13 3 + 0 4 — — — — — — 14 39 NW. Am 28. +20°4, nm27. +0-.3. Althofcn . + 9 7S 2-6 + 19 9 22 3 0 0 307-78 1-3 310-08 28-6 304-72 339 56 40 NW. Kireiidorf(oi>e rüs er ■) + 9 63 1-6 + 21 6 23 3 + 2 3 319-94 13-9 322-72 28-6 314 93 3-81 46 62 NNO. Sachsenbui-j^ + 9 57 2-6 + 21 0 21 3 0 0 — — — — 3-84 W. Ti'öpolacli , + 9 34 1-6 + 20 0 22 3 — 0 4 313-97 1-3 316-31 28-6 311-61 3-73 144 13 SO. Pürglilz . . + 9 51 1-6 + 16 2 13 3 + 3 7 324-97 15-9 327-65 28-6 318-86 4-23 11 84 w. Am 7. +15-6, am 29. 13°2. Kesmark . + 9 49 2-6 + 20 3 13 3 —0 4 — — — — — — 34 20 SN. Am 29. +18-4, am 22. -0-2. Kremsmiinstei + 9 47 1-6 + 18 9 23 3 + 1 7 326-84 15-9 325-28 28-3 31711 3-38 36 20 w. Max. am 1. +19°7, Mim. +0-4, am 28. +17-6. Reichenau . + 9 34 1-6 + 20 0 •8 + 3 0 313-42 15-9 316-72 28-6 309-19 — 5 20 w. Am 28. +18°. St. Magdalena + 9 34 2-6 + 17 6 20 9 + 1 2 305-10 1-3 307-27 28-3 302-68 3-74 89 17 SW. NO. Am 13. +6 •7, am 28. +12°6. am 22. Morg. 2-2. Deutschbrod + 9 33 1-6 + 18 3 13 3 + 1 5 320-25 15-9 323-51 28-6 316-01 3-75 19 22 NW. Am 28. +17-8. Weissbriacb + 9 20 1-6 + i8 0 21 3 + 1 0 — — — — — — 70 70 so. NW. Saifnitz . . + 9 14 1-6 + 19 0 21 3 + 1 2 — _ _ — 111 20 SW. Admont . . + 9 12 1-6 + 18 2 23 3 + 4 0 312-41 23-3 314-91 19-6 309-48 — 32 95 S. Am 7. +16°5, am27. +13°8. Schemnitz . + 9 02 23 + 17 0 23 3 + 1 8 313-91 1-3 316-83 28-6 312-09 — 13 73 SW. Am 28. +16°3. Bormio . . + 9 00 3-5 + 18 3 28 3 + 2 0 _ 91 36 W.N.S. Am 1. +18°, am 27. nur 11 °2. Steinbüchel + 8 85 2-6 + 18 0 21 3 + 2 0 _ — — — — — _ — St. Jakob . + 8 80 1-6 + 17 1 21 3 + 1 2 300-98 1-3 303-77 28-6 299-14 3-38 38 50 SO. Gastein (Wildbad) + 8 76 1-6 + 18 2 -V + 1 7 300-02 15-9 302-80 35 3 297-33 — 44 84 s. Am 7. +16-7, am 28. +15'?5. St. Jakob (beiGuik) + 8 70 2-6 + 18 0 21 3 + 0 6 — — — — — — NW. Trautenau .... + 8 64 — — 23 3 + 3 1 — _ — _ — — 84-70 w. Obirl .... + 7 76 1-6 +2i 3 21 3 + 2 0 — — __ _ ■ -^ Innichen. . . . + 7 04 1-6 + 19 0 22 3 -2 3 292-38 1-3 294-90 28-6 289-98 — AmS. -0-8, am 13. +4°9,am28. +lS'8,am 17. + 15 '4. Alkiis + 7 46 2-6 + 18 0 22 3 — 1 5 — _ — _ — — — NW. Plan + 7 42 1-6 + 12 8 22 3 —0 3 277-76 13-9 279-83 271-91 — 73-99 Am ä. +1-0, am 12. +ll'4, am 28. nur 7 -3. St. Peter + " 41 6-6 + 18 0 21 3 —1 0 290-81 1-3 293-66 28-6 289-10 3-14 76-42 NW- Pregratten . . . + 7 37 1-6 + 20 3 22 3 —0 9 _ _ 8-9 _ — NW. Sexten .... + 7 14 1-6 + 16 7 22 3 —1 4 — _- _ — so. NW. Unter-Tilliacb . + 7 11 16 + 17 7 22 3 —0 3 - _ — W. Heilipcnblut . . + 7 00 1-6 + 17 9 21 3 —0 9 288-26 1-3 290-76 28-6 284-65 — Stelzing .... + 6 29 2-6 + 16 0 21 3 —1 0 — — _ — — NW. Inner-Villgratten + 6 07 1-6 + 17 3 22 3 —2 7 _ — — W.SO. Dössen .... + K 93 1.6 + 12 4 21 3 —3 1 — _ — — — — NW. NO. Am 1. +12°4, am 3. -2°t. Kalkstein . . . + 5 67 1-6 + 15 0 22 3 —2 5 _ _ W. Uaggaberg. . . + 5 33 1-6 + 13 0 21 3 —2 0 — — — I.useharibcrg . . + 5 14 2-6 + 12 0 20 3 -2 2 _ __ _ _ _ Obir III. • . . + 4 63 1-6 + 18 0 4 3 -6 0 _ _ Slilfserjoch (i.cant. + 4 35 1-6 + 11 0 22 3 0 _ _ 80-42 N. Am 3. 0°. am 19. +9°7. St. Maria . . . + 3 11 lä-6 + 6 8 17 3 -3 2 248-30 2-3 250-21 9-6 246-96 — 157-76 N. Am 3., 17., 20. u. 30. +6°4. Ferdinandshö le + ä 69 20-3 + 6 0 23 3 —2 0 - - — — — Am 17. +5°2, am 29. +3°4. Terlanf der Witterung im September 1856. Nnch den lelzlen heiteren Tagen des Monates August stieg die Wärme am 1. und 2. in den westlichen Gegenden, am 3. und 4. in den östlichen ?,ii einem Maximum, den Extremen des Luftdruckes (siehe Minimum des Luftdruckes) entsprecliend, im Osten der Monarchie später ; die darauf folgenden Maxima des Luftdruckes um den 5. 13. imd 23. hatten Minima der Tempe- ratur im Gefolge, in den Alpen mit Schneefällen. Der Scirocco am 26. und 27. führte am 28. zum Minimum des Luftdruckes, der die 'l'emperatur zu einem Maximum höh. das in den westlichen Alpen um den 28., im Osten aber erst am 29. und 30., in Czernowitz sogar erst am l. Oetoher zur höchsten monatlichen Temperatur sich steigerte, während mn diese Zeit die westlichen Alpen und besonders deren Siidabhänge, in Folge des feuchten Südwindes, schon wieder andauernde Regen hatten. Adelsberg. Gewitter am 3. aus NO, von 0' bis 12'' M., am II. von ä' bis ,?' Ab., am 20. von 10'' bis 12'' Morg;., am 29. von 12'' bis ä'' Ab., am 28. Ab. Blitze. Am 3. Bora aus iNO. ; die Temperatur fiel i-on 6' Morg. bis 2'' Ab., von -}-9°4 auf +6°1, am 20. Bora aus N., in derselben Zeit sank die Temperatur von 4 12°a auf +2°«. und um 10'' Ah. auf +1°8. Admont. Regen am -3. 4, 5. 8. 9. 14. 18. 20. 21. 28., am 1 r. Il'''o. Gewitier am 10. um 5'', am 11. um 4'' Ab., am 13. um 3'', am 2. um 11'' M. NO*, am 1. Ah. SW»; ausser am 8. 18. 85. 27. läglich Nebel, am 4. fiel der Schnee bis 2000', am .'i. bis 1800', am 20. bis 1000' und am äl. bis 1400' herab. All(us. Regen am 3, 3. 7. 13. 19. 20. 24. 25. 28. 30., am 3. und 20. mit Sebnee. Gewitter am 26. und 28., Sturm am 1,5. aus W', am 25. aus SO'", am 28. aus O'", der Häuser abdeckte. Reif am 5. 18. 22. 23. Altbofen. Am 16. grosser farbiger Mondhof. Aussee (Markt). Regen am 2. 3. 7. 8, 13. 14. 10. 18. bis 22. 25., am 20. 10'''88. am 3. Sebnee bis 4000', am 30. bis 3000'. Bluden/,. Regen am 2. 3. 4. 8. 12. bis 15. 17. 19. 30, 21. 22. 25. 36. 29., am 2. 10'"72. Gewitter am 1. ferne im W., am 6. um 6'' Ab. im O. , am II. nach 2''. am 1. S" (Föhn) der am 2. Morg. schon in West umschlug und Mittags im NNW*, die Temperatur fiel von 6'' Morg. bis 3'' Ab. von -)-13°8 auf +»°6, während in Wien gleichzeitig die Tempcr.atur noch von + lä°8 auf + 21°8 stieg, und erst um 8'' Ab. scbuell auf +12'o sank. Am 3. lag Schnee bis 4500', am 6. wieder S", am 20. bis 3500' Schnee, am 21. bis 2800', der am 24. hei S'' wieder bis 7000' schmok, am 37. Ab. starker S., der am 28. im NO. und W. überging; die Temperatur war am 28. um 6'' Morg. +12°8, um 2'' -|-I0°3 (in Wien gleichzeitig +9°9, -|-31°9), am 30. war der Schnee bis 7000' aufgelöst, und erscheint ausser auf dem 10.200' hohen Gletscher Scessapiana nirgends mehr zusammenhängend. Bodenbach. Hegen am 4. 8. 15. 16. 18. 19. 26., am 19. 3'''40. Bormio. Regen am 3. 6. 11. 14. 15. 19. 21. 22. 25. 26. 28. 29. 30. Bolzen. Regen am 2. 3. 9. 12. 13. 14. 15. 19. 20. 34. 25. 36. 28. 29. 30., .am 20. 12"90. Gewitter am I. im SW. um 8'' Ab., am 2. um 7'' Ab., am S. um 7'' Morg. (ein starker Blitz und Donner), am 7. um 8'' Ab., am 11. um 9'', am 12. um 8'' 30', um 9'' 30' näher, am 27. um 8'' 30' im W. , am 28. von 9'' 30' bis 10'' im SO., später sehr heftig , am 20. fiel auch hier die Tempe- ratur von 6' bis 2' von +10°2 auf +8°6. Briinn. Regen am 2. 3. 4. 5. 8. 10. II. 16. 19. 2t. 23., am 3. S'SS, Gewitter am 15. im NNW., am 25. im W., am 14. Morg. scbw.acher Reif, ebenso am 23. Chios. Regen am 5. um 6'' Ab., Platzregen, später feiner Regen, am 15. Ab., am 16. sehr st,irk, am 5. Abcndrolh, am 10. um 11' 30' Morg. kleine Erdersehiitterung. Cilli (l.eisberg). Regen am 2. bis 3. 4. 8. 9, 11. 14. 30, 34. 36. 27. 28. 29. 30.; vom 2. bis 3. 34'''l6 in 16 Stunden, am 20. 23'"55; Gewitter: am 2. im SSW. um 9', später um 10'' 45' näher mit Sturm aus NO' bis am 3. Morg.; am 8. um 4'' Ab., am 11. von 7'' bis 7'' 30' Blitze im 0., am 27. im SW. dann W., am 26. von 11'" bis 11' 15' Donner, am 39. von 6'' bis 7'' Ab. Wetter- leuchten im WSW., am 3. fiel nach der Abkühlung Schnee bis 4400', am 31. lag Schnee bis 3600', am 34. stürmisch aus SW.. ebenso am 28., am 26. hoher Wassersland des Sannüusses. in Folge des Regens und des im Hochgebirge durch den Südwind aufgelöston neuen Schnees. Curzola. Regen am 3. 6. 8. 9. 15. 30., am 15. 15"l6, am 3. Ab. NW', der Luftdruck sank von 7'' Morg. bis 2'' Ab. von 337'''l4 auf 3;i3'^'94. Die Abkühlung, welche im Norden am 20. eintrat, führte auch hier am 23. zum 31inimum der Temperatur, die unteren Wolkenschichten zogen an diesem Tage aus SO., die hölieren aus NW. Czaslau. Regen am 3. 3. 4. 5. 6. 8. II. 14. 15. 16. 19. 22. 35., am 4, 8"'60. Gewitier am 1. im fernen W. bis N., um 7'' 30' Sternschnuppe in der Andromeda. Czernowitz. Regen am 5. 6. 7. 9. 10. 1 1. 15. 17. 31. 32. 23. 26. 37. 38., am 22. 17''73. Gewitter am 5. um 7'', am 27. um 6'' 30' Gewitterregen nus W. — Die Aufheiterung zu Ende August nach längerem Regen in den westlichen Alpen. Abkühlung und Reif (Inner-Villgralten) erreichte am 1. September auch Czernowitz, wo bei -{-4°8 sich in den Niederungen Reif bildete, das darauf folgende Maxiraum der Temperatur war hier erst am 4, Debrcczin. Regen am 6. 9. 20. 26. 27., am 20. 9"56. Deulschbrod. Regen am 2. 3. 4. 5. 16. 18. 19. 23. 26., am 4. 5"'45, Gewitter am 11. um 5' 30' im NW., am 25. um 6'' 30' im W. Dösscn. Regen am 3. 4. 8. 9. 13. 14. 15. 16. 25. 26, 27. 38. 30., Schnee am 4. und 30. Gewitter am 37. und 38. ferne, am 5. und 80. bereits heftige Schneegestöber und sehr kalt , im ganzen Monate kalte Nächte. Füntkirchen. Regen am 3. und 4. 9. tt. 16. 30. 31. 36. 37., am 37. 5'''30, Gewitter am 8. um 10'' 30', am 38. um 10'' Morg. und 3'' Ab., am 37. um 7'' und iC' Morg. Gastein. Regen am 3. 3. 4. 8. 9. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 31. 35. 36. 27. 28. 30., am 19. 7"20, am 3. d"32, am 20. 9'"o4, am 2. sank die Temperatur von 3'' bis 9'' Ab. von +I7°5 auf + 9''o und bis zum nächsten Morgen auf 4-6°5, um 2'' Morg. auf +4°0, um 6'' Ab. fiel bis zu einer Seehöhe von 2700' Schnee, also tief ins Thal, am 20. ebenfalls bis 3700'; am 3. blieb der Sebnee den ganzen Tag auf dem Tiotoir liegen , am 4. war er bis 3500' , am 10. bis 7000' aufgelöst , ebenso am 27, Gewitter am 28. um 8'' 30' im SW., am 27. Nachmittags Sturm aus S., die Schneefälle waren von keinem Froste begleitet, daher Ende des Monats Wiesen und Bäume im frischesten Grün standen. Gran. Regen am 3. 4. 5. 30. 37., am 4. 8"'00. Gratz. Regen am 3. 4. 5. 7. 8. 9. 11. 13. 13. 16. 20. 21., am 20. I5'''87. Gewitter am 8. Ab. ferne, dann am 11. Maximum des Wasserslandes der Mur, am 27. 3' 2". Minimum am 2. und 19. 1' 6" über 0. Greslen. Regen am 3. 4. 5. 9. 10. II. 13. 16. 20. 21. 23. 35 , am 4. 22"74, am 20. Is'-'OO. Gewitter am 10. von 3'' bis 3'' 45' entferntes Gewitter im SO., am 11. von 5'' 30' bis 6' von W. gegen O. , am 28. um 7'' 30' im fernen SO., am 4. fielen bei 2400' schon Schneeflocken unter dem Regen, am 5. lag der Schnee bis 3300' herab. Vom Oetscher rausstc des fusstiefen Schnees wegen das Vieh von den Alpen getrieben werden, am 12. waren nur mehr Spuren von Schnee auf dem Oetscher und Darnstein, am 35. lag Schnee bis 5000'. Heiligenblut. Am 3. Schnee mil NW., am 21. mit Nordsturm. Herraannstadt. Regen am 5. 1 1. 1 3. 10. 1 7. 31. 22., am 33. 18"'33. Gewitter am 26. ferne und schwach im W., am 23. Sebnee bis 4000', der am 30. wieder aufgelöst ist, am 27. dem Tage des Scirocco und Föhns in den westlichen Alpen waren hier Nachmittags öfters kleine Wirbelwinde. St. Jakob. Am 20. Gewitter mit SW» und Schnee 3.l"l in 13 Stunden. Jaslo. Hegen am 3. 5, 0. 10. 17. 20. 21. 27. 28. 29., am 20. 909. Ciewitlei- am 10. und 29. Irinichen. Regen am 3. 3. 11. 14. 1.5. 19. 20. 21. 25. 28. 29. 30., am 3. iC'si, am 20. 18'''76 liegen und .Schnee, am 3. Schnee, der nur in der Thalsohle »ich auriiiste. ajn 4, Reif und Krobl, am 20. Schnee. GeniUer am 3. um 7'' 30' Ab., am 4. Nachls im fernen SO., am 28. nach 7'' im 0. Inner-Villgrattcn. Regen am 2. 3. 19. 20. 24. 85.26. 30., am 3. 2", am 20. 6" Schnee. Reif an) 5. 6. 16. 22. 23., Frost am 5. 6, 20. bis 23., Slurm am 2. 20. und 28. Nachts Gewitier (Blitze) am 4. 25. 27. Kalkstein. Regen am 2. 8. 12. 13. 14. 19. 20. 2». 25. 28. 30. Schnee am 3. und 20. 5", am 28, von 11'' bis 12'' M. starker Sturm, Reif am 5. 6. IG. 22. 23. Frost am 5. dann 20. bis 23. Kahlcnberg. Regen am 2. 3. 4. 5. 7. 8. 9. 10. 11. 13. 15. 17. 20. 21. 30., am 4. 15"'29. Gewitter am 2. nach 7'' Ab., am 11. um 3'' 22', am 30. um 5'' in der Ferne, am 5. 6. 18. 22. 20. reine Fernsicht, am 13. Morg. erster Reif auf den hochgelegenen Wiesen gegen Weidling, auch bei Kaltenleutgcben (Temp. -j-6*0), am 21. Mittags Regen mit Eiskörnern (erinnert an die Scbnee- lälle in den Alpen am 21. Kaltenleutgcben. Regen wie in Wien, am 4. 2l"l6, am 18. von 4'' bis 19. um 6'' Ab. 14^74. Am 13. Spuren von Reif. Kesmark. Regen am 3. 4. 5. 6. 8. 10. 11. 17. 20. 21.. am 20. 13'''60, am 2. in den Karpathen .Schnee bis 5000', am 21. bis 4000', Gewitter in der Nacht vom 2. auf 3. Kirchdorf. Regen am 2. 3. 4. 8. 9. 10. 16. 17. 18. 19. 20, 21 23. 26. 20., am 19. 12°'60, Gewitter: am 1. um ll'' Blilie im W. und N. , am 3. von 3'' bis 6' Ah. mit Ilagel , um 7' iin fernen Westen, am 11. um 3' fernes Gewitter, am 28. um 7'' Ab. im SW., Stürme am 2. Morg. und um 4'' .\b., am 5. Schnee bis 4000' (?_>, am 20. Regen mit Hagel, Schnee unter 4000', am 27. Slernschnuppen. am 27. und 29. Zodiacallicht. Klagenfurt. Gewitter am 2. 3. 8. 11. 30., am 2. mit Slurm aus NW. , am 3. schlug der Blitz in der Nähe des Schlosses Vikiring, wo /.wanzig Fensler zertrümmert wurden, in einen Baum, am 3. Schnee bis 2500', am 20. bis 2000'. Korneuburg. Regen am 2.3. 4.5. 1 1. 15. 17.20. 21. 22.25., am 5. 14"3 4. Gew. am 1 1. um 3'' Ab. mit Hagel ('/jZoUDurchm.), am 13. vor Sonnenaufgang Reif + 1°5, am 33. Morg. starker Nebel. Krakau. Regen am 3. 4. 5. 10. 11. 17. 20. 21. 22. 23, 26., am 4. 15*06. Gewitter am 2. ferne am 3. und 10. Kremsmünster. Regen am 2. 3. 4. 8. 16. 19. 30., am 19. 9'''40. Gewitter am 1. um 10'' Ab. bis 13'' im tiefen S., am 3. um 4'' 45' Ab. im S., um 7'' 30' im W., am 28. von 7'' bis 7'' 45' im SW., dann S., am 4. Schnee bis in die Vorberge (3000';'), darauf am 6. hier schon erster Reif, am 9. Schnee bis auf der höchsten Bergspitze weg, am 16. neuer Schnee, am 20. wieder bis auf die Vorberge, am 21. um 10'" 30' Morg. Graupenhagel (vgl. Kahlenberg), am 23, Reif bei +0°4, Erde gefroren, am 24. schwächer, am 7. 24. und 27. Morgenroth. Kronstadt. Regen am 5. 9. 10. 11. 12. 13. 15. 16. 17. 21. 22. 33., am 23. 2l'90. Während am 8. hier noch ganz reiner Himmel war, waren die westlichen Gegenden (Wien, die Alpen etc.) schon in dichten Regen gehüllt. In BUidenz trat nach jener Aufheiterung, die auf die Schneefälle folgte, schon vom 7. auf 8. wieder Regen ein, in Salzburg am 8., ebenso in Linz und Krems- niünster, in Wien am 8. um 9'' Morg., in Fünfkirchen um 10'' Ab., dort mit einem Gewitter, am 9. in Szegedin, Semlin, Kronstadt, Schässburg, Wallendorf, Czernowitz, Hermannstadt, Laibach. Regen am 3. 8. 9. 11. 14. 15. 19. 20. 24. 25. 28. 29. 30., Gewitter am 3. 28. und 30. Leipa. Regen am 2. 5. 8. (9. Nachmittags), 16. 18. 19. 25. 26., am 19. 3''57. Lemberg. Regen am 3. 5. 6. 7. 9. 17. 20. 21. 26. 27., am 21. 6"39. Gewitter: ferne am 5. um 7'' im S., von 8'' bis U'' Ab. im O., am 9. von 7'' bis 8' Ab. im Vf., am 13. erster Frost. Lcntschau. Regen am 3. 4. 10. 17. 20. 21. 26. 27. 28. 29.. am 20. 8"41. Gewitter am 10. dann am 29. von 8" bis 9'' Ab., am 13. 14. 22. Reif, am 23. mit Eis. Lienz. Regen am 2.3. 19. 20. 25. 28., am 3. 14"56, am 19. 12"70. Gewitter am 2. um 7' Morg., einmal Donner, am 25. Ab., am 28. und 30. um 10' Ab., am 2, Schneesturm auf dem Hochgebirge (die Berge stäuben), Abends Schnee bis 3500', am 15. bis 9100', am 20. bis 4000', um 2'' in Lienz, bei +2°5 Schneeflocken unterdem Regen, der Schnee blieb bis 2300' herab liegen, am 22. Morg. starker Reif, am 27. ist der Schnee wieder fast verschwunden, am 6. und 23. Reif, am 18. und 23. Morgenrolh, am 5. 17. 18. 29. Abendroth. Linz"). Regen am 3. 4. 5. 8. 9. 10. 1 1. 12. 17. 19. 20. 21. 23. 26., am 20. 8'^96. Gewitter am 28. von 7'' bis 9'" Ab. im tiefen SW., am 15. und 22. Wasserzieben der Sonne, am 23. Morgenrotb und weite Fernsicht, am 25. Ab. stürmisch, am 28. Morgenroth und stürmisch aus W., am 29. Abendroth, Sternschnuppen am 22. um 7' 45', am 22. am 9'' 7' im NO. und am 28. um 4'' 55' Morg., am 29. und 30. Zodiacallicht, am 27. Lichtkranz um den Jupiter, am 15. und 22. Wasserziehen der Sonne, am 22. Abendroth, am 23. Morgenroth und weite Fernsicht. S. Magdalena. Regen am 3. 4. 8. 9. 13. 14. 19. 20. 24. 25. 26. 28. 30., am 20. 12°'86, am 3. Schnee bis 4000'. in der Nacht vom 19. auf 20. grosser Sturm aus SW.. der zwischen «' und 7'' Morg. in NO. umschlug (die Temperatur war am 19. 9'' Ab. +10°6, am 20. 6'' Mg. +3°4 , um 2'' Ab. +3°4), ein Gewitter entlud sich, ein Blitz traf den Ableilerdes Kirchlhurmes , um 2' fiel Schnee (2 Zoll), der am 21. Ab. wegschmolz; am 28. Gewitter um 2'" und 6'' Ab., später häufige Blitze, am 27. um 7'' Morg. ein Brdstoss. Mailand. Regen am 2. 13. 14. 19. 22. 27. 29. 30., am 14. 2r'l2. Martinsberg. Regen am 1. 4. 9. 10. 15. 19. 20. 25. 26., Gewitter am 10. von 4'' bis 5" Ab., am 29. Ab. Blitze. S. Maria. Regen am 8. 9. 10. 14. 16. 22.28.39. 30., am 29. 12'"42, Schnee am 3. 4. 18. 19. 20. 21. 23. 24. 35. 28. '^9. 30., am 12. u. 13. mit Graupenhagel, am 4. 20. 6"4, am 25. 16"84. Vom 2. auf 3. Slurm und Schnee auf der Südseite bis 1800. auf der Nordseite bis 1550 .Meter, vom 6. auf 7. höhenrauchartiger Nebel, auf der Ferdinandshöhe'liel vom 23. bis 35. 5' tiefer Schnee. Mauer. Regen wie in Wien. Melk. Regen am 3. 4. 5. 8. 9. 20. 31., am 3. 8'"44, Gewitter am 3. um 6'' Ab., am 11. um 5'" im Norden, am 23. 23. 34. Morg. Nebel. Meran. Regen am 3. U. 12. 14. 19. 20. 25. 26. 28. 29. 30., Gewitter am 26. Morg., vor Mitternacht Blitze, am 3. stürmisch aus NW., am 30. um 3'' Sturm aus W., Schnee auf den Bergen, der am 31. bereits die Getreidefelder erreichte (unter 4000'?). Ohervellach. Am 21. Schnee. Obir 1. und Ohir III. Am 31. Schnee. Oderberg. Regen am 3. 3. 4. 5. 19. 20., Gewitter am 10. von 4" 2' bis 4" 52'. Ödenburg. Regen am 3. 4. 8. 16. 19. 20. 25. 26., am 2. um 7'' Ab., am 24. um Millernacht Sturm. Ofen. Regen am 3. 5. 11. 20. 26. 27., am 11. 10"0, Gewitter am 3. Olmütz. Regen am 2. bis 6. 10. 11. 16. 20., am 1. Abends Blitze. Parma. Regen am 2. 7. 1 1 . 12. 13. 14. 30., Gewitter (Blitze) am 1. 2. 7. 8. 9. 10. 36. 27. 37, am 1. 12. 13. 19. in der Ferne, am 2. 7. 1 1. 13. 13. auf 14. 15. und 30. in der Stadt mit Regen, am 25. und 30. angeschwollene Bäche, vom 28. auf 29. starker S. Wind, am 1 1. Ab. aus N., am 20. Schnee auf den Alpen und auf dem Bei-ge S. Pellegrino. Sichtbarkeit der Alpen am 3. 4. 9. 12. 15. 32., am 5. Morg. rollendes F.rdbeben, am 13, 17. 16. Kranz um den Mond, kleine Sonnenflecken am 4, S.Paul. Am 31. Gewitier mit Sturm aus O. und Hagel. S. Peter. Schnee am 3. und 21. Pilsen. Regen am 2. 3. 10. 16. 19. 21. 23. 35. 36. 28., am 2. mit Hagel. •J Wihrcocl Jei- Ab» esenheit lics Hti ™ Prof. P. I. W e n i g in der trslen Häirte des Monate» leilele Herr P. Alois A 1 1 o I ni a y e r die Beobachtungen. Plan. Kcgeu 3. 8. 14. 15. 19. 85. 86. 28. 30., am 3. 11 36, am 30. Schnee. Prag. Regen am 2. t. 5. 8. 9. 11. 16. 17. 19. 21. 25. 26., am 1. und 10. häufige Blitze im N. Pregratlcn. Regen am 2. 3. 14. 19. 20. 24. 25 26. 28. 30., Schnee am 20. (1"), am 3. nur einzelne Flocken in der Thalsohle. Gewitter (Blilzc) am 28. , am 15. Ab. Sturm aus NW., Reif am 5. 6. 16. 22. 23., Frost am 5. 21. bis 23., am 1. 11. 18. Morgen- am 1. 8- Abenilroth. Pressburg. Regen am 3. 4. 5. 6. 9. 10. 17. 19. 20. 21. 26. 29., am 3. 7"37, am 20. 6"48, Gewitter mit Sturm am 2. von 7''30'— 9", am 22. um 4' Ab. Gewitter im W. Pürglitz. Regen am 4. 5. 6. 8. 16. 19. 21. 22., am 5. 4"55, am 1. Ab. Blitz,e. Raggaberg. Am 3. und 21. Schnee. Ragusa. Regen am 9. II. 15. 21., am 9. 3l'00, Gewitter am 8. sehr heftig mit Sturm um 1'' 30' Ah., ein Blitz schlug an zwei Orten ein, auf dem Kreuze der griechischen Kirche, ein anderer tödlele einen und belaubte 4 andere Soldaten. Rcichenau. Regen am 2. 3. 4. 19. 21., am 4. 3"63, am 28. Blitze gegen S., am 4. 2'' Morg. Sturm a. N., am 16. Sturm a. WNW., am 21. Gewitterregen, am 20. Ab. viele Sternschuppen. Rom. Am 13. mittags durch 20' starkes Gewitter, am 4. war auch hier die Temperaturahnabme, die an den nördl. Stationen schon am 2. u. 3. so bedeutend war, bei Nordwind sehr merklich. Hosenau. Regen am 4. 5. 6. 11. 21. 30., am 21. 5"75, am 29. Ab. Blitze. Rzeszow. Regen vom 3. bis 7. 17. bis 21. 28., am 20. o"?, am 29. um 11* 5' bis 11'' 35' schwaches Gewitter aus SW. Saifnitz. Am 3. und 21. Schnee. Schässburg. Regen am 6. 9. 10. II. 13. 17. 22. 23. 29., am 23. 15''l2, Gewitter am 28. Nachts im NW., am 14. schwacher Reif. Schemnitz. Regen am 3. 8. (Nachm.) 16. 28., am 3. 19"55, am 10. Gewitter, am 29. Blitze. Schössl. Regen am 3. 5. 7. 15. 18. 19. 21.. am 19. 2"'l5, am i. um 7" Ab. Gewitter, am 13. Reif, am 18. 23. 23. 25. starke Morgemöthe. Seml i n. Regen am 8. von 7'' 30' bis 8'' 40' mit starkem Gewitter, dann am 15. und 21. Sondrio. Regen am 2. 6. 7. 12. 13. 19. 20. 24. 25. 27. 28. Gewitter am 1. um 8" Ab., am 2. um 6'' 15', am 7. um 8" Ab., am 25. um 7" Ab., am 3. .\achts starker Wind. Steinbüchl. Schnee am 21. Stilfserjoch I. taut. Regen am ä. 3. 4. 14. 20. 24. 25. 26. 28. 29. 30., am 20. IS'SO, am 28 15"40, am 3. u. 30. mit Schnee. Szegedin. Regen am 4. 5. 9. 10. 11. 20. 21. 26. 27., am 9. 5"88, am 20. 2'^04. Tirnau. Regen am 3. 5. 11. 16. 19. 20. 31., am 21. 9'^40, am 5. 7^94. Trautenau. Regen am 1. 2. 5. 6. 10. 11. 12. 14. 18. 19. 20. 21. 22. 23., am 5. 2"7, am 19. 8"6. Trient. Regen am 3. 14. 19. 20. 24. 25. 28. 30., am 4. und 20. stürmisch. Triest. Regen am 3. 8. 9. 14. 20. 23. 24. 27. 30., .am 3. 24'''00, am 8. 22"o, am 20. 20"0, Gewitter um 8'' Morg. und Sturm aus WNWl" , am 7. um lO' 30' Ab., am 8. um 6" Ab., am 20. stürmisch, am 30. Ab. Blitze im W., am 16. um 9'' 45' Morg. wellenförmiger Erdstoss. Tröpolach. Schnee am 21. Udine. Regen am 2. 3. 8. II. 13. 14. 19. 20, 23. 24. 25. 27. 28. 30. Gewitter am 2. von 8'' bis 11'' Ab., vom 2. bis 7. waren die von hier aus sichtbaren Spitzen der Gebirge mit Schnee bedeckt. Unter-Tilliach. Regen am 2. 3. 13. 14. 19. 24. 25. 28. 30. Schnee am 3. 4" und 20., Reif am 5. 6. 33. 23., Prost am 20. 21. 23., am 35. und 28. Sturm aus W. (im Tlialc nicht), am 25. und 28. Ab. Blitze, am 6. 10. 1 1. 16. 27. 18. Morgenroth, am 15. und 17. Abendrotb. Valona. Regen am 4. 6. 7. 9. 13. 15. 21. 22., am 15. 4l'^30, am 31. 18"35, am 30. zweifacher Wolkenzug (siehe Curzola), höher aus 8., tiefer aus N., um 5' Ab. wieder Südwind. Venedig. Regen am 2. 3. 4. 7. 8. 9. II. 13. 14 20. 23. 24. 27. 38. 39. 30., am 14. 30"08. Gewitter am 2. um 7'' Ab., um 10'' Blitze, am 7. am 9'' Ab. im S., am 8. im N., am 14. von 6'' bis 10'' Ab., am 2. um 9'' Ab. Sturm aus NO. Wallende rf. Regen am 5. 6. 7. 9. 10. 1 1. 12. 15. 16. I 7. 21. 22. 33. 37. 28., am 5. 14"40. Gewitter am 5. um 6'' Ab. mit Sturm aus W., am 37. Ab. Blitze, am 3. Wirbelwinde (vgl. Ilermannstadt 27. Sept.), am 11. von 8'' bis IS' Ab. Sturm aus NW., am 13. um 1'' 17' Ab., am 17. von 9'' Morg. bis 6'' Ab. aus WNW. Weissbriach. Schnee am 3.. am 21. Gewitter mit Platzregen (12''80) und fusstiefer Schnee (13''lO Wasser). Wien. Regen am 3. 4. 5. 6. 9. 10. 13. 14. 15. 16. 18. 19. 21. 26., am 4. 10''l2, am 4. zeigte sich der Schneeberg bis unter 4000', am 30. bis 5000' beschneit, am 21. um 13' Ab. Selen in Wien unter dem Regen halb aufgelöste Schneegraupen. Gewitter am 9. um 4'' 30' im NO., am 11. um 3' 15' im W., am 8. um 7'' 45' ferne im W., am 28. um 7'' bis 9'' schwach im S.SW., am 39. von 6'' bis 7'' Ab. im O., am 33. Morgens starker Thau und Spuren von Reif (vergl. Kablenbcrg). Wüten. Regen am 2. 3. 4. 5. 12. 15. 19. 30. 21. 35. 28., am 3. 8''4I, am 19. 8'''94, am 1. stürmisch aus S., am 3. aus S. und O.. Ab. aus W., vom 3. auf 4. Schnee bis 1900' über der Thalsohlc, am 19. bis 1000', am 35. Ab. Sturm aus O., vom 28. auf 30. aus S. und Wechselwinde. Zara. Regen am 3. 8. 9. 14. 15. 31. 27., am 15. 15''23, am 3'i. 25. 28. starker SW. Zavalj e. Regen am 3. 4. 5. 8. 9. 10. 15. 21. 27., am 27. 15'''83, Gewitter am 3. 8. 20. 26. 37., am 20. von 0'' bis 9'' Ab. aus S., am 3. Schnee bis auf den Plissevica (5202 W. Fuss). MagDetiscbe Störung am 9. Störungen des Luftdruckes am 28., der Temperatur am 2. 3. 20. 28., des Dunstdruckes am 2. (von 6'' bis 7" Ab.), am 10. lä. 28. Die dem Gange der Feuchtigkeit und des Ozongehaltes der Luft beigefügte Zeichnung von Rom wurde vom Herrn Direclor Searpellini eingesendet und es zeigt sich auch hier ein analoger Gang der grössten Feuchtigkeit und des grössten Ozongehalfes der Luft. In Martinsberg in Ungarn hat seit 4. September Herr P. Dr. Chrisostomus Kruesz, Professor der Physik, vollständige Beobachtungen begonnen. Martinsberg liegt unterm 47°33' nördl. Breite und 3ö°24' östl. Länge von Ferro. Die Beobachtungen von Dössen bei Mallnitz in Kärnten, wo Herr A. Dollnig interessante Aufzeichnungen maclite, sind von Herrn Director J. Prettner mitgetheilt worden. Veränderungen. Herr Cooperator Seb. Jessaeher wurde von Kais nach Sexten versetzt und macht daselbst seit September Beobachtungen. Herr Keil theilt uns folgende Orts- bestimmungen von Sexten mit: geographische Breite 4ä°42'2ä" Länge von Ferro 30°1, Seehühe 3927 Par. F., es liegt in einem Thale das von NW. nach SO. zu der nur 4920' hohen Wasser- scheide des Kreuzberges ansteigt (2 Stunden Entfernung), AUuvialbodcn ringsum bebaut, im N. und 0. Glimnierschicferberge bis zu 79J3' mit spärlichen Wald und Alpen im SW. Gletscher in der Nähe, dem Seirocco leicht zugänglich, gegen NO. geschützt. Nachtrag /.nni Monate Jnni. ßeobachtungsort. Mittlere Tem- peratur Bcaniuur Maximum Minimum Mittlerer Luft- druck. P.ir.Lin. Maximum Minimum Dunst- Nieder- schlag P.r.Lir,. Herr- schender Anincrknniron. Tag Temp. Tag Temp. Tag r.ufldr. Tag Luftdr. r-r.Li». 1 Ferrani .... Ancona Perugia .... + 17-08 + 16-12 +13-64 - ~ — - 335-24 337-25 321-48 - - I 1 = 1 — l83'-'62 22 59 4-43 sw. NO. s. I 22. und 24. Juni war in der Nähe gegen Westen ein Gewitter mit Hagel, welches die Ernte vieler Besitzungen zerstörte. Nachtrag znm Monate Jnli Beobachtangsort. Mittlere Tem- peratur Heanmnr Maximum Minimum Minierer Luft- druck P«r. Lin. Maximum Minimum Dunst- druck Nieder- schlag Par. Lin. Herr- sclKMiJer Wind inmerknngen. Tag Temp. Tag Temp. Tag Luftdr. Tag Luftdr. HoruLinnstadt . . Admonl .... All-Aussee . . . Markt Aussec . . + 14-09 + 11-83 + 10-36 + 10-88 29-6 2Ö-6 23-6 31-6 +22-9 +20 8 + 20-6 +23-2 22-3 10-9 + 8-9 + 7-3 + 4-9 1- 2-2 32r''05 312-59 302-52 312-39 31-3 31-3 31-4 31-4 324-83 313-64 305-31 315-18 11-9 8-3 8-6 317"'88 310-36 298-97 4'''71 3-98 59-58 40 00 116-03 92-21 NW.W, NW. 0, W. O.W. Am 1. +22'0. Am 31. +19°, aml. +18'4. Am 1. +13°, am 31. +18-7. Am 24. +21-6. Hermannsladt. Rogen am 1. 4. 5. 6. 9. 10. II. 13. 14. 15. Ifl. 21. 23. 27. 30., am 10. 12-92, Gewitter am 1. um 4'' aus WSW. mit Hagel (2 Lin. Durchmesser) , am 5. aus .«.«W.. am 9. um 5' Ab. au.s .SU'., am 10. von 3'' his 4'' Ab. aus NNW. mit Hagel, der (bis 1-5 Zoll im Durchm.) Schweine und Geflügel tödtete, am 19. um 4' Ab. aus W., am 30. um 8'' 30' bis 7'' 30' Ah. aus WSW., am 10. Wetterleuchlen oder fernes Gewitier im N., am 18. im SO. Stürme am 11. aus WSW. 7'' gegen Abend, am 12. Nachm. iVW, 8 — 9', am 9. (vor dem stärksten Regen des Monats) verwaschene Wolkenstreifen, sogenannte Wasserbäume, am 15. lag Schnee bis 5500', am 30. Abendroth. Adraont. Regen vom I. his 7. 11. bis 15. 19. 21. 22. 26. 27. 28., am 6. u. 25. 4°'72, Gew. am 24. 8'' Ab. im N. NW. u. SW. mit kleinem Hagel, vom 10. bis 12. Schnee bis 2000'. Markt Aussee. Regen am 4. 5. 6. 8. 9. 12. bis 15. 17. bis 22. 26. bis 28., am 21. 14'"41, Gewitter am 8. und 16. Ab., am 13. 14. 18. 19. 22. 29., Nebel vom 26. bis 28. Alt-Ausscc. Regen .im 5. 6. 8. bis 15. 17. 18. 20. bis 22. 36. bis 20., am 20. 15"9e, Gew. am 16. von S' 30' bis 10'' Mg. aus N. u. W. , am 25. von 7" bis 8' Ab. sehr stark im SO., am 10. Schnee bis 4215 Par. F. / Nachtrag znm Monate Angnst. Beolinclitnngsort. Mittler Tem- peralu Tag Temp. Hiltlerei Lntt- di-uck T.ig Luftdr. |p„r. Lio. Nieder- schlag Par. Lin. Ilerr- solicniti'r Win,! 17-06 NW. 26-01 NW. 82-70 W. 46-27 AVO. Annierkuiigeu. Aduiont . . . AU-Aussee . Markt Ausser + 14-02 + 13-03 + 12-80 + 12-08 14-6 17-6 14-6 + 22-6 +22-3 +23- 1 +22-6 31- 23-3 22-9 + 3'?7 +6-7 47-2 + 7-2 326"-' 80 312-23 ■301-91 311-80 330'''74 314-63 304 -.53 314-70 19-3 319"'33 19-6 .305-40 19-3 293-31 19-6 303-10 Am 1.22°. Am f. +19°4, am 16. 19''5. Am 2. +20-4, am 14. +21-8, am 6. +7°8. Am 17. +22°2, am 1. +21-0. Leipa. Regen am 4. 5. 8. 9. 11. 12. 14. 15. 18. 19. 20. 21. bis 24. 28. 20. 30., am 14. 6 40, Gewitter am 4. von !'■ his 2'' und von 9'' bis 11'', am 8. um 2'' u. 5' im NW., . von 2'' his 3'', dann von 4'' his 5'' mit Hagel, am 14. von 4'' bis 5'' Ab., am 18. von 10'' bis 12'' Mg., am 19. von 4" bis «'' Ah., am 23. Mg. im NNW. 6., am 25. 26. und 31. starke Nebel. Admont. Regen am 4. 5. 6. 14. 17. 19. bis 24. 30., am 15. 5"'55, Gewitter am 13. im N. und NW., am 14. im W. um 2'', am 18. Ab. im NW., am 15. Nachts Slurra a. W. Alt-Aussee. Regen am 5. 6. 9. 10. 12. 13. 15. 17. 19. his 24. 27. bis 30., am 5. 15'''39. am 12. von 7'' bis 8'' Ab. Gewitter. Markt Aussee. Regen am 6. 12. 13. 14. 15. 18. bis 23. 28. und 20., vom 5. auf 6. lo"'88. ftaag der Wllnne nn< des Lnftdrockes im Septembpr 1850. Die punctiilen Linien stellen die Wärme, die ausgezogenen den Luftdruck dar. Die beigeschriebenen Zahlen sind Monatmiltcl, denen die stärkeren Horizontallinien entsprechen. Ein Netzlheil entspricht bei der Wärme einem Orad Reaumur, beim Luftdrücke einer Pariser Lii ' lemln'^ Wallendorf ^eißiitpitzinSielifUD ir|' SchÄMbnrg Klageiif'iirl Cilli. J2Z% Vm« V A 0 Burkh Lissabon jjh9 .hl sin +/4-,°<7r Lissahon ^fs^zv *XiUe Blugraog Lhlieii gellen [or Jaslo, die pmicörleu fiir IilaftaboiLl Sil/.iiiif«li lU..\ka,L.I.Wmalli lulurw. n.EDDiil 3. Ilnfl 18.16. bis 8'' Ab. Gewitter. ehaIt<>s der Liifl im Sepleml). 1856. Dip IMinklirl^n Linien »lellon die hurht,?Uil die aiisve/.otfen.n den Ozoiipehalt dar. nie am Kaii.lr lipJindlifheii /ahleii sind die .Moiialmittel der Feuilitiukeit jene awisrhen denCurven die Monalinidelde.sDzon^eli.tlt)-!!.'^ Ken MoiialmiHeln enlsprechen die stärkeren IWixontallinicn Kill Nefztheil l)dra{.f| für die Feurhtiokeit 5Froreiite, fiir de-. Ozonueliall einen Iheil der Far lien.irala, welche vom völlioen Weis bi.s zum tiefsten Blau zehn .Abthpilunjien enthalt / / .7 / .V // // // // /'/ .V .'.,■ -r. .■; .:■, 1 1 '• •■-~-T— - -- — <_■ ! ! ' , ' ' Ol PS in j *_.. ^-, - ! ^ ■-r 0 n- i ,1 <> UZ e- fZ /^l \ /T \ / / \ = ayniSi3 2J 1 1 / ;■■> y \ L.^^ ■r. hs^2730 1 'i '■ f starArfutu ! j 1 i N i : ■ 1 7 4-4- -r 1 s. 'A 1 1 j -e \ J ^*— . i J. 1 '' sT 1 ■ = RaJlCTletttgeben \/ y ,^ > 1 i '-\ \ / s / \ Y^^ 1 \ / ^ /^ \ nn \ 4_ ^; s._(^ V itma/J/S , * '_ N 1 -\i - r/iaujl/iee/' _j_ 1 : it 1 r; '■>-. j— i— I ! ! ! , ~ 3 PI :a Kl riiiMiiiiri.sler y — /\ ,[ '/ "■ J ' St \ /^ . V .K yt-4- / ■\ .y j\ j 1 c. ajnffi ^ io 1. ~ \^ \ .../■■h K' )l \ i-«* 'i ■"■! V^^ ■^' — H 1— 1 — >' -[ l^->^ = 1 1 -r = 1 1 1 1 ^ j 1 4—, i ^ 1 1 i - i 1 ~w 7~h --- r- 1 i ■' ■■ 1 - P 1 1 _i . ;■ l\ 1 . [l k- ^s 1 ; .■•:. '.; :; Liciiz TT L /\ ■^ \ \ M V >' yr^'h^ ^~~" ., T...n A^ \ ... ^^ /■•■y ■. -^ -p^ ^: [■ ! i ..• 1 — (— w. r V.:. J.l 1.:,' (_,; ■■■ .••TT " 'H - E <»>jr^ /* .Ä> ■ .■■ , 1 —\ 1- _= ; .■ 1 1 — 1 "■■'" li ., a/n^ 22 23/(tr// -"ÜL!, " "' ■ ■■ Hl ■ ■"'' "T "^"H- "™ rS . h ' 1 ^ »h \/-.A •° 1 _j\ Mtn^i ... / N I \ ■ /N _. _ JJ %X-44 V JN N A ^v\r^^A H4-' -"T -i Rom _^ = 17* "^ N- / ^ y/ ^v [^/Yl IV. c V \/ -J N V V. =c fUei 1er Nacht ) I[ ■•_■ T~^ - ■••■ 1 ;^ ... 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