r\ v^ ,-»-. ';\ '/' ^' ^ K. -/ «.^- V \ ■- ^ ' £'^4,^ THE UNIVERSITY OF ILLINOIS LIBRARY 580.5 OS V.38 CS Return this book on or before the Lotest Date stamped below. University of Illinois Library i^ilp2, J A V '> "" '"^■^ L161— H41 OesteiT. Botan. Zeitschrift 1888. (A- /T^.^ Oesterreichische BOTANISCHE ZEITSCHRIFT. Organ für Botanik und Botaniker. Mit Oiigin al-B ei trag* en von Aschersoi), Baenilz,- Beck, Blocki, Borbas, Bornraüller, Braun, Bubela, Burgerstein, Celakovskj. Cobelli, Conratb, Csalö, Degen, Dicbtl, DörQer, Entleutner, Formanek, Fritscb, Gaunersdorfer, Hackcl, Hanausek, Hansgirg, Heimerl, Jetter, Karo, Keller, Kissling, Kocbek, Kornliuber, Krasan, Kronfeld, Kützing, Moliscb, Müllncr, Murr, Prihoda, Rassinann, Ricliter, Sabransky, Sautcr, Simonkai, Spitzner, Stapf, Strobl, Tomascliek, Ullepitscli, Vandas, Vierhapper, Voss, Vukotinovir, Wettstein, Wiesbaur , Wiesner, Winter, Woloszczak, Ziinineter, Zukal, Zwanziger. Redigirt von D"" Alexander Skofitz. XXXVIII. Jahrgang. Mit 1 xylographirten Porträt. Wien 1888. Verlag von C. Gerold's Sohn. 5-» 0. & Oesterreichische Botanisclie Zeitschrift Die dsterrelehische Itotanische Zeitschrift ersclipint den Ersten joden Mouats. Man pränumerirt auf selbe mit 8 fl. Ost. W. (te li. Markl ganzjährig, oder mit 4 fl. Ost. \\. (S R. Mark) halbjslirig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Oi^gaii für Botanik und Botaniker. N^ Exemplare die frei durch diu Post be- zogen werden sollen, sind blos bei der Bedaction (IV. Bez.. Mühlijasse A'r, i) ZU pränumerireu. Im Wege des Buchhandels tibernimmt Pränumeration C. Gerold's Solin in Wien, sowie alle übrigen 1-iuchhandluiigen. XXXTIII. Jaliraraua:. WIEM. Jänner 1888. INHALT. Franz Krasan. Von Krasan. - Orientalische Pflanzenarten, Von Celakovsky. - l^ilotrychum Uechtritziantan . Von Bornniüll er. — Ueber einige Iris-Arten des botanischen Gartens in Wien. Vfin Dr. Stapf. — Viola roxolanica. Von BJocki. — Zur Flora von Bosnien. Von Conrath. — Neue Pflanzenarten. Von Ullepitsch. — Flora von Nord-Mähren. Von Dr. FormAnek. — Flora des Etna. Von Strobl. — Literaturberiehte. — (Jorrespondeuz. Von AViesbauer, Formäuek, Dr. Ascherson. — Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — • Samm- lungen. Botanischer Tauschvevein. — Inserate. (jallerie österreichischer Botaniker. XXXVI. Franz Krasan. (Mit einem xylographirten Porträt.) Von Seite der Redaction dieser Zeitschrift freundlichst aufge- fordert, für letztere einen kurzen Abriss meines Lebens und nament- lich meiner bisherigen botanischen Thätigkeit zu verfassen, versuche ich es, mit nachfolgender Skizze einer Selbstbiographie obiger Auf- forderung zu entsprechen. Graz, im November 1887. Fr. KraSan. Ich wurde am 2. October 1840 als Landmannssohn in Sempas (zwei Gehstunden östlich von Görz) geboren. Da es ein sehnlicher Wunsch meiner Eltern war, dass ich mich dem geistlichen Stande widme, so soUte ich zunächst meine Elementarkenntnisse an der Normalschiüe (damals Musterhauptschule genannt) in Görz vervoll- ständigen und hierauf am dortigen Staatsgymnasium die weiteren Studien absolviren. Letzteres geschah allerdings, ersteres aber ging nicht in Erfüllung, es kam anders; ich fühlte nämlich bald, dass ich keinen Beruf für den Priesterstand hätte, und ich konnte es nicht über mich bringen, meine Eltern und Geschwister darüber zu Gesten, bolan. Zeitschrift. 1. Heft 1888. 1 504690 täuschen; herzhaft entschloss ich mich daher, das Glück zu wagen. Sobald die acht Gymnasialcurse beendet waren und ich mich im Be- sitze eines Zeugnisses der Reife fand, verliess ich reich an Hofinun- gen und arm an irdischen Gütern als Abiturient im Herbst 1862 die Stadt Görz, um auf die Gefahr hin einen harten Kampf um die Existenz führen zu müssen, an der Universität in Wien Natur- geschichte, Mathematik und Physik zu studiren. Es waren in der That eine Härteprobe der schlimmsten Art die Jahre 1862 bis 1865, und oft habe ich später daran gedacht, wenn ich sah, wie wenig das geschätzt zu werden pflegt, was ohne Mühe errungen wurde. Dank der aufopfernden Unterstützung meiner Angehörigen und dem Wohl- wollen mehrerer Gönner gelang es endlich, die mageren Jahre des Trienniums zurückzulegen. Ich entledige mich einer Pflicht der Pie- tät, indem ich zunächst des verstorbenen Herrn M. Saunik, Coo- perators in Sempas, und des Herrn Zucchiati, Pfarrers in Ecken, in dankbarer Erinnerung gedenke, da sie mich in meinen ersten Studienjahren durcli freundliche Antheilnahme ermunterten, und nicht minder schulde ich Dank den Manen des verewigten Herrn Pfarrers Fr. Podreka, der mir auch dann, als ich erklärt hatte, dass ich keinen Beruf für den geistlichen Stand hätte, vielmehr als Forscher nach Licht und Wahrheit im Dienste der Naturwissenschaft dem Allmächtigen besser meinen Tribut zu entrichten hoffe, dennoch fortan sein Wohlwollen und seinen Beistand schenkte. Ehre seinem An- denken ! Schon frühzeitig war mein Sinn nach den Erscheinungen in der Natur gerichtet. Ein unbeschreiblicher Drang nach einem Einblick in die geheimnissvollen Kräfte in der Erde und im lebendigen Orga- nismus des Menschen, des Thieres und der Pflanze gab schon in den Knabenjahren meinem ganzen Denken und Fühlen eine bestimmte Richtung, die andere Bestrel)ungen fast gar nicht aufkommen Hess; und diese fast schwärmerische Auffassung der Aufgabe eines Freun- des der Natur machte mich selbst in meinen späteren Jahren Dinge übersehen, auf welche andere Menschen einen Werth legen. Meine naturhistorischen Studien am Gymnasium fallen in den Beginn der jetzigen Periode der Unterrichtsordnung, wo man näm- lich durch das Fachlehrersystem den Schüler mehr, als es vor 1852 möglich war, für einen bestimmten Gegenstand zu interessiren und für denselben zu gewinnen vermag; allein damals konnte man nur bescheidene Wünsche an den Lehrer steilen, da es mit der fach- männischen Ausbildung, namentlich in der Naturgeschichte, nicht am besten ging. Ich war allerdings besser daran als viele Andere, denn ich hatte das Glück Bl. Kozenn und später (in der V. und VI. Classe) Dr. H. Leitgeb, gegenwärtig Professor der Botanik an der Universität in Graz, zu meinen Lehrern aus Naturgeschichte zu haben, die es verstanden, den Keim zu einer richtigen Beobachtung und den Trieb zu selbstthätiger Forschung in das empfängliche Gemüth zu pflanzen. 3 Nachdem ich mich bereits während meiner Gymuasialjahre in Feld und Flur, in Wald und Gebirge der engeren Heimat fleissig umgesehen hatte, war es nun in Wien, neben der Aneignung der zur Ausübung des Bernfes als Lehrer der gesammten Naturgeschichte am Gymnasium erforderlichen Fachkenntnisse, mein nächstes Streben, an der Hand einer vollständigen Liteiatur und mit Hilfe verschie- dener Sammlungen die in Görz geiuachteu Bestimmungen der Pflan- zen zu berichtigen. Ich muss nämlich erwähnen, dass ich bereits als Septimaner eine Enumeratio der um Görz vorkommenden Phanero- gamen zusammengestellt hatte; da ich aber auf Koch's Synopsis und Taschenbuch nebst Kittel's Handbuch der Flora Deutschlands als einzige botanische Behelfe angewiesen war, mir auch Gelegen- heit zu Yergleichungen mit Herbarsexemplaren fehlte, so fielen manche Bestimmungen unrichtig aus. Erst als ich (wenn ich mich richtig erinnere, im Sommer 1861) das Glück hatte, mit dem ver- ewigten Herrn M. Kitt. v. Tommasini Bekanntschaft zu machen, und derselbe so gütig war, mir als erprobter Kenner der küsten- ländischen Flora seinen Beistand zu leihen, konnte ich nicht nur die fehlerhaften Bestimmungen berichtigen, sondern auch iu der weiteren Kenntniss der artenreichen Pflanzenwelt des Görzer Landes einen Fortschritt thuu. xin der Seite dieses ausgezeichneten Mannes, dessen Verdienste um die Erforschung der Flora des Litorale unver- gesslich bleiben, war es mir vergönnt, mehrere Jahre hindurch das schöne Hügelland, die Triften des Karstes, die Hochebene von Ter- novo, den nördlichen Steil rand gegen Tribusa und einen Theil des Göizer Alpenlandes zu durchforschen; und er erwies sich mir bis zu seinem Tode als ein gütiger, wohlwollender Freund. Allein die Betrachtung der localen und geographischen Ver- breitung der Pflanzen machte nach und nach immer bestimmter den Wunsch iu mir re^^e, die Standorte in eine innigere Beziehung einer- seits zu den klimatischen Verhältnissen, andererseits zu der Ge- schichte der Formeutwicklung der Pflanze als Art zu bringen. Es interessirte mich z. B. zu eruiren, ob eine PotentiUa opaca L. (P. verna älterer Aut., nicht L.). wenn man sie auf sehr trockenen san- digen Kalkboden versetzt, unverändert bleibt oder in P. arenaria Borkh. übergeht u. dgl. Anlass zu solchen Fragen und entsprechen- den Culturversuchen gab die damalige Erörterung der Frage über die Veränderlichkeit der Pflanzeuspecies durch Professor Kerner, der die Sache in einer Reihe von anlegenden und fesselnden Auf- sätzen in diesen Schriften (1865 Nr. 1 if.) behandelte. Theils durch eigenes Nachdenken, theils durch die eifrige Discussiou über den Werth und Nichtwirth, über die Beständigkeit und Unbeständigkeit der Species in der Literatur veranlasst, musste ich von da an wie jeder Andere einen neuen Massstab an meine im Görzer Floren- gebiet beobachteten Pflanzenarten anlegen, manches revidiren, anderes abändern oder zergliedern. Ich sah aber leider mehr und mehr ein, dass ich nicht im Stande wäre, zu einer vollständigen Artenkennt- niss der Flora meines Heimatlandes zu gelangen, ohne dortseihst ansässig zu sein, da Vieles in den Jahren 1860 bis 1870 von mir übersehen wurde, in der Meinung, es sei als Varietät oder überhaupt als eine unbedeutende Abweichung von einer gut bekannten und weitverbreiteten Art minder wichtig. Als ich aber die Wichtigkeit solcher weniger differenzirten Formen im Lichte der neueren flori- stischen Forschung eingesehen hatte, führte mich der Beruf als Gym- nasiallehrer fort in ein andeies Land, ich kam nämlich im Septem- ber 1869 aus k. k. Gymnasium in Krainburg, wo ich bis 1874 verblieb. Wenn es mir in Wien möglich wurde, mehr eingehende Kennt- nisse der Pflanzenwelt, und speciell meiner engeren Heimat, zu ge- winnen, als ich anfangs gehofft hatte, da ich vielfach durch mathe- matische und physikalische Studien (wie es der Lehrberuf erforderte) in Anspruch genommen wurde, so verdanke ich es der Liberalität vor Allem des verewigten Directors Dr. Ed. Fenzl, der mir die Be- nützung der grossen k. k. Sammlungen (damals nur im botanischen Garten) gütigst gestattete, und der Herren Dr. Reichardt, Dr. Eeisseck, Juratzka, Bayer u. a. Durch briefliche Mittheiluugen erhielt ich bei verschiedenen Anlässen Aufklärung über wichtige Arten der Flora von Görz, Krain und Steiermark durch Herrn Prof. Ritt. v. Kerner, Gustos Deschmanu in Laibach, Freih. v. Heufler, Dr. Marchesetti, Baurath Freyn, Dr. Pocke in Bremen u. a. Be- sonders aber musste meine fast beständige Abwesenheit von Görz, da ich 1874 ans k. k. Gymnasium in Cilli kam und 1880 ans H. Staatsgymnasium in Graz berufen wurde, mehr und mehr die Lücke in der botanischen Erforschung jener Gegenden erweitern. Einigen Ersatz lieferte nur der häufige briefliche Verkehr mit R. v. Pittoni, der sich in den letzten Jahren seines Lebens in Görz aufhielt. Mich aber an die Bearbeitung der Flora eines anderen Landes zu wagen, ge- stattete die kurz bemessene Zeit, welche der Lehrberuf übrig lässt, nicht. Nur während der Sommerferien war es von 1874 an möglich, einzelne Landstriche von Steiermark, Kärnten und Krain zu begehen und botanische Beobachtungen zu machen. Am eingehendsten lernte ich in dieser Beziehung Oberkrain kennen. Von dort habe ich von 1872 bis 1884 mehrerlei floristische und phytophänologische Auf- zeichnungen mitgebracht. Aber auch einen anderen Gewinn habe ich zu verzeichnen: meine öfteren Ausflüge brachten mich im Sommer 1873 in nähere Beziehung zu dem Krainer Botaniker Valentin Ple- mel, damals Pfarrer in Karner-Vellach. Ich lernte an ihm einen biederen Charakter kennen. Auf der Wiener Weltausstellung fanden die Verdienste PlemeTs um die Kenntniss der Landesflora gerechte Anerkennung. In Gemeinschaft mit Herrn Simon Robic machte ich 1873 eine Excnrsion auf die Pflanzenreiche Alpe Zaplata nördlich von Krain- burg. Im Sommer 1885 traf ich mit dem Collegeu Herrn Prof. Wil- helm Voss in Oberkrain zusammen. Seine Verdienste um die Pilz- flora Krains sind zu sehr bekannt, als dass es mir uöthig wäre, auf dieselben hier ausführlicher hinzuweisen. Eine wahre Wohlthat für diejenigen Formeller, Avelche sich für die Pflanzenwelt Krains und die einschlägige Literatur interessireu, ohne die in verscbiedeuen Schrif- ten zerstreuten Angaben benutzen zu können, kann mau den „Ver- sucb einer Geschichte der Botanik in Krain'' (Laibach, bei Klein- mayr und Bamberg) nennen. Verzeichniss der von mir veröffentlichten botanischen Arbeiten, resp. solcher Aufsätze, welche sich mehr oder weniger auf die Flora eines Landes beziehen. Beiträge zur Flora der Umgebung von Görz. Oesterr. bot. Zeitscbr. 1863, Nr. 11, 12. 1865, Nr.^4. Die hier niedergelegten Angaben bedürfen mannigfacher Berichtigungen. Manches ist durch spätere Publicationen richtiggestellt worden. Anm. des Autors. Einiges zur Inflorescenz der Gageeu. Ibidem 1863. Ueber einige pflanzenpbänologische Erscheinungen aus der Flora von Görz. Ibidem 1869. Ueber einige Culturversuche. Ibidem 1867, Nr. 9. Ueber drei neue oder verkannte PotentiUa- Arten. Ibidem 1867, Nr. 10. Eine Excursion in das Gebirge von Tolmein und Karfreit. Ibidem 1867, Nr. 11. Auch etwas über gute und schlechte Arten. Ibidem 1865. Bemerkungen über den Einfluss der Temperatur auf die Lebens- erscheinungen der Pflanzen. Ibidem 1869. Vergleichende Uebersicht der Vegetationsverhältnisse der Grafschaf- ten Görz und Gradisca. Ibidem 1880. Nr. 6 u. ff. Ueber die Ursachen der Haarbildung im Pflanzenreiche. Ibidem 1867, Nr. 1, 2, 3. Correspondenz. Ibidem 1868, Nr. 1, 3, 4. Versuch, die Polymorphie der Gattung Eidnis zu erklären. Verhandl. der k. k. zoolog.-botan. Gesellsch. Jahrg. 1865. Bericht über meine Exciir:?ion in das Lascekgebirge zwischen Canale und Chiapovano (Cepovan) im Görzer District. Ibidem Jahr- gang 1868. Studien über die periodischen Lebenserscheinungen der Pflanzen, im Anschlüsse an die Flora von Görz. Ibidem Jahrg. 1870. Ueber die geothermischen Verbältnisse des Bodens und deren Ein- fluss auf die geographische Verbreitung der Pflanzen. Ibidem Jahrg. 1883. Ergänzende Bemerkungen zu obiger Abhandlung. Ibidem Jalir- gang 1885. Die Erdwärme als pflanzengeographischer Factor. Engler's Botan. Jahrb. IL Bd. 1881. Ueber den combinirten Einfluss der Wäime und des Lichtes auf die Dauer der jährlichen Periode der Pflanzen. Ein Beitrag zur Nach- weisung der urspiiin glichen Heimatzone der Arten. Ibidem IL Bd. 1882. 6 Die Bergheide der südöstlichen Kalkalpen. Ibidem IV. Bd. 1883. Ueber die Bedeutung der gegenwärtigen Verticalzoneu der Pflanzen für die Kenntüiss von den allmäligen Niveauveränderungen der Erdoberfläche. Ibidem IV. Bd. 1883. Untersuchungen über die Ursachen der Abänderung der Pflanzen. Ibidem V. Bd. 1884. Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der mitteleuropäischen Eiclien- formen. Ibidem VII. Bd. 1885. Zur Geschichte der Formentwickelung der roburoiden Eichen. Ibidem VIII. Bd. 1887. Arbeiten pliysiologischen Inhalts. Beiträge zur KeDntniss des Wachsthums der Pflanzen. Sitzungsbericht der kais. Akademie der Wiss. in Wien. LXVÜ. Bd. 1873. März- und Aprilheft. Beiträge zur Physiologie der Pflanzen. I., II. Ibidem LXVIII. Bd. 1873. Ueber regressive Pormerscheinungen bei Quercus sessiliflora Sm. Ibidem XCV. Bd. 1887. Bericht in Betreff neuer Untersuchungen über die Entwicklung und den Ursprung der niedersten Organismen. Verhandl. der k. k. zoolog.-botan. Gesellsch. in Wien. Jahrg. 1880. Andere botanische oder doch wenigstens mit der Pflanzenkunde im Zusammenhang stehende Aufsätze. Die Haiipttypen der Blüthenstände europäischer Eubusarten. Verhandl. der k. k, zoolog.-botan. Gesellsch. in Wien. Jahrg. 1863. Beiträge zur Geschichte der Erde und ihrer Vegetation. Jahresbe- richte des II. Staatsgymuasiums in Graz 1882, 1887. Ueber gewisse extreme Erscheinungen aus der geographischen '^Ver- breitung der Pflanzen. Meteorolog. Zeitschr. Juliheffc 1880. Ueber einige neue orientalische Püanzenarten. Von Dr. L. Celakovsky. III. Gattung Lathyriis (L.) Beruh, sect. Orobus (L.). LatJiyrus (Ot'obus) spathiilatus n. sp. Grlaber ; caulibus ascendentihus, angidatis, inferne nudis, caeterum distanter foliatis; foliis subdigitatis, quaternatis, petiolo brevi, follolo setiformi linearis üb idato terminato; foliolis anguste lineari- lanceolatis, mucronato-acuminatis, brevissiine subciliolatis, stipidis anguste linear ibus semisagittatis, petiolo paulo longioribus; pe- dimculis gracilihus, elongatis, foUa lange superantihus, lasce 5 — Sßoris, hracteis minimis^ angustis, suhcremitis, ciliolatis; calyce hrevi campanulato, superficie glaherrimo, laciniis ejus brevibus tubo bis fere brevioribus, brevissime ciliolatis, supremis late triangulari- ovatis acutis, mediis oblongis, sublongioribus, infimo lanceolato-acu- minato; corollae coeruleae unguibus calycem non superantibus, vexillo obovato obtuso, carina rmdto longiore, carind obtusd, dorso non cristata, alis carinam tegentibus et supevantlbus, tubo staminali fere recto angulo truncato, stylo basi contorto, oblongo-spathulato- dilatato. Habitat: in morde Argaeo Cappadociae, rariter in devexis Orient l soll obversis cdt. 5000'. 20 Maja 1859 (Kotschy Iter ciUcico- kurdieum n. 207 ; nom. Orobus pallescens MB. — determ. Boissier.) ßoissier verzeichnet diese Pflanze auch in der Fl. Orient. IL pao^. 617 unter Orobus pallescens MB., den er übrigens als Varietät ß. pallescens des Orobus canescens L. fil. (vom Typus mit blauer oder blau und weiss gemengter Corolle nur durch die gleichfarbig weiss liehe Blumenkrone verschieden) auifasst. Dass jedoch dieser kleinasiatische Orobus resp. Lathyrus (denn als Gattung ist Orobus unhaltbar) vom O. canescens L. f. und O. pallescens MB. deutlich verschieden ist, habe ich schon im Jahre 1868 erkannt, in welchem ich die Art als Orobus spec. gesondert im Katalog des Museumsherbars eingetragen habe. Aber die Publi- cation dieser Art blieb, wie so vieles Andere, zunächst liegen und gerieth bei mir in Vergessenheit. Erst ein im Jahre 1886 erschienener Aufsatz von Hegelmaier über Orobus canescens L. f.'), den ich dm-ch des Autors Güte erhielt, erinnerte mich wieder an die Kotschy'- sche Pflanze vom Argaeus, die nämlich auch Hegelmaier au einer Stelle seines Artikels erwähnt.-) Der (im Jahre 1872 erschienene) 2. Theil der Fl. Orient, bestätigte meine erste Vermuthung, dass die in Rede stehende Art wirklich noch unerkannt und unbeschrieben ist, denn Boissier hat dort die m'sprüngliche irrige Bestimmung festeehalten und die Fl. Or. enthält auch sonst keine Art, mit der die Pflanze des Argaeus identificirt werden könnte. Bevor ich aber die Unterschiede des Lath. spcdJiulatns von seinen Verwandten auseinander setze, muss ich noch eine Bespre- chung des O. canescens L. f. vorausgehen lassen, über den die An- ') „Eine verkannte Phanerogame der Flora des scliwäbischen Jura."' In Jahresh. des Ver. f. vaterländ. Naturkunde in 'Württemberg 1886. Darin wird eine alte Angabe, dass Orobus alpestris W. K. auf dem Hundsrütk wachse, dahin berichtigt, dass die gemeinte Pflanze einem dort gesammelten Exemplare zufolge zum 0. canescens L. f. geliöit. und zwar zu jener Form dieser Art, welche aucli O. ensifolius Lap. = Lathyrus tnsifolius Gay heisst. ") Hegelmaier bemerkt nur, dass die Pflanze vom Argaeus nach Exem- plaren des Berliner Herbariums blaue Corollen hat, daher nicht zur var. pal- lescens des O. canefcens gehören könnte, die Bestimmung als O. canescens lässt er jedoch stillschweigend gelten. sichten noch keinesweofs geeinigt sind. Die Neueren, von De Can- dolle (Prodromus 1825) angefangen, vereinigen mit O. canescens auch den 0. pallescens MB. als weisslich blühende Varietät. Indessen hat Gay in Annales sc. natur. n. ser. tom. VIII schon 1857 die Ansicht zu begründen gesucht, dass der O. camscens Autt. [Lath. ccmescens Gr. Godr.) aus zwei westeuropäischen Arten besteht, welche er L. ensifoUus (O. ensif. Lapeyr.) uuä. L. ßliformis {0. ßli f. Lamk.) nennt. In Betreff des O. pallescens iässt es Gay unent- schieden, ob derselbe eine Varietät des L. ßUformls sei oder eine eigene dritte Art, welches letztere er wegen der eigenthümlichen geographischen Vf^rbreitung im Osten Europas und im Orient für wahrscheinlicher hält. Die beiden Arten Gay's unterscheiden sich hauptsächlich im Griffel und in der Carina. Ersterer ist beim L. ßliformis nach oben spateiförmig, fast rhombisch, beim L. ensifoUus aber keilig-lineal, nach vorn nur massig verbreitert. Der Kiel aber ist nach Gay beim L. ßliformis vorn stumpflich, eingeschnitten-zweizähnig, darunter auf dem Rücken mit einem kammförmigen Flügelanhang versehen, beim L. ensifoUus aber vorn ungespalten, spitz und ohne dorsalen Kamm. Vom L. pallescens bemerkt Gay, er stehe dem L. ßliformis zunächst und stimme mit diesem im Griffel und im Kiel überein. Hegelmaier (1. c.) Iässt aber die Trennung des L. ensifoUus vom L. ßliformis nicht gelten, indem er bemerkt: „Ich glaube trotz- dem, dass wenigstens so lange nicht andere damit constant zusammen- fallende Differenzen in den unterirdischen Theilen oder Früchten und Samen aus noch vollständigerem Vergleichsmaterial sich ergeben sollten, der Modification der Griffelgestalt kein Anlass zu weiter- gehender systematischer Scheidung, als etwa der von Unterarten, entnommen werden kann." Doch fügt er weiterhin bei: „Und wirk- lich müsste, wenn man die Modification der Griffelgestalt als spe- cifischen Eintheilimgsgrund benutzen wollte, nicht bloss unsere pyreuäisch-jurassische Form {L. ensifoUus) von der südlichen {L. ßliformis) getrennt, sondern auch die letztere in noch nähere Be- zielnmg zu dem östlichen Orob. pallescens gesetzt werden." Dies thut aber Heoelmaier selbst nicht, sondern er unter- scheidet zunächst gleich Boissier nach der Bliithenfarbe die öst- liche weissblühende Form (O. pallescens MB.) und die vorherrschend westliche blaublühende Form, dann erst theilt er die letztere in eine schmal- uuil breitgriffelige Form (eben den L. ensifol. und ßlif.) ein. Die Differenzen des Kiels hält er für unwesentlich, denn er meint, die Variabilität der westlichen Form betreffe ausser der Griffelgestalt auch „untergeordnete, hier nicht ausführlich zu er- örternde Form Verhältnisse der verschiedenen Kronenblätter'''. Ascherson und Kanitz in ihrem Catal. pl. Serbiae, Bosniae, Hercegovinae etc. fassen den Orob. ccmescens L. f. mit noch weiterem Umfang auf, indem sie auch noch den O. sessilifoUus S. et Sin. als Varietät (var. sessilifol. Alefeld) dazuziehen. Janka dagegen unterscheidet in seinem analytischen Schlüssel der Vicieae Europaeae') als getrennte Arten den Grob. paUescens MB. „stylo apice insigniter deltoideo-dilatato" vom O. ensifoUus Lap. „stylo iusensibiliter lineari-cuneato-dilatato", und allerdings auch den O. sessiUfolius. Dabei ist aber der Irrthum unterlaufen, dass dem O. ensifoUus als Synomyme Lath. filiformis Gay und Oroh. cane- scens fl. gall. et helvet. beigesetzt wurden, während doch der L. fili- formis dem Griffel nach zum 0. paUescens gehören müsste und O. canesc. fl. gall. et helvet. eine Collectivart ist, die den O. fili- formis und den O. ensifoUus begreift. Meine Ansicht über die drei in Frage kommenden Formen ist nun folgende. Was zunächst den L. ensifoUus und filiformis Gay betrifft, so kann ich Gay's Angaben über den Griffel und über den Kiel vollkommen bestätigen. Weiters unterscheidet sich der L. fili- formis schon habituell durch einen schlankeren, feineren, niedrigeren Wuchs von dem sehr straffen, steifen, hohen L, ensifoUus, dessen Blättchen auch sehr lang lineal-lanzettlich, ganz allmälig zugespitzt und vorragend-nervig sind, während die Blättcheu des L. filiformis kürzer und in eine Stachelspitze plötzlich zugespitzt, weniger steif und feinuerviger erscheinen. Was die Behaarung betrifft, so wird der O. ca)iescens im weiterem Sinne gewöhnlich (z. B. Fl. Orient) als glaber bezeichnet, was aber nicht genau ist. Der L. ensifoUus von Bagneres de Luchon in den Pyrenäen, der mir zahlreich vor- liegt, ist allerdings für das freie Auge vollkommen kahl; nur mit der Loupe sieht mau bisweilen sehr spärliche ganz winzige Härchen am Kande der Kelchzähne, der Blättchen, Nebenblätter, wohl auch am Stengel, so dass die Bezeichnung glaber doch noch zutrifft; der L. filiformis ist bald ebenso kahl, bald aber auf den Blattner ven deutlicher" und reichlicher kurz behaart. In der Blütheuzahl der Traube finde ich keinen besonderen Unterschied. Gay gibt zwar für L. filiformis nur 3—5 Blüthen, für ensifoUus aber 4—10 Blüthen an; doch habe ich auch beim ersteren (von Deseglise von Mou- trieux gos.) einmal sogar lOblüthige Trauben gesehen. In der Bliitheufarbe besteht, worauf noch die getrockneten Blüthen beider Arten hinweisen, auch ein Unterschied; nach Gay, der wohl die Pflanzen lebend gesehen hat, ist die Corollenfarbe des L. filif. „un bleu beaucoup plus clair et mele de blaue"; beim L. ensifol. aber ein dunkleres Blau. Wichtiger ist aber ein constanter Unterschied in der Staubfadeu röhre. Diese ist nämlich beim L. ensifoUus in gewohnter Weise fast horizontal abgeschnitten, d. h. die neun Staub- fäden sind ziemlich gleich hoch verwachsen, höchstens die zwei obersten trennen sich etwas tiefer ab; dagegen ist beim L. filiformis die Staubfadenröhre, freilich nicht so stark wie bei einer Vicia, etw;is schief abgeschnitten, die Staubfäden sind successive nach unten zu höher hinauf, nur die drei untersten gleich hoch verwachsen. Endlich sind auch die Samen beider Arten deutlich verschieden. ') In Tenu^bzetrajzi Füzetek vol. IX, pars II (l88o}. 10 Gay beschreibt sie beim L. ensifolius als „semina ellipsoideo-giobosa, compressiuscula, laevissima, atra, hylo imam ambitiis partem tertiam longo", vom L. filif. sah er nur unreife Samen, bemerkt aber, dass selbe, nach dem unreifen Zustande zu schliessen, um die Hälfte kleiner sein dürften, auch ihr Nabel um die Hälfte kürzer, nur ein Sechstel des Samenumfanges betragend. Ich konnte von beiden Arten Früchte und Samen vergleichen. Die Hülsen des L. ensifolius sind etwas breiter (5 Mm. breit, beim L. filif. 4 Mm. breit), die Samen desselben in der That doppelt grösser und der Hilus misst fast ein Drittel oder doch mehr als ein Viertel des Samenumfanges. Die Samen des L. filiformis haben dagegen einen ganz kurzen Nabel, der nur etwa ein Achtel des ümfanges beträgt. (Fortsetzung folgt.) PlUotrichum (Koüigu) UechtritzianHin sp. nov. Von J. Bornmüller. Beschreibung: Zwei- bis mehrjährig, Pfahlwurzel 1 — 2 Fuss lang, dünn, gelblich, mehrköpfig, ganze Pflanze mit einem äusserst feinen dichtanliegenden weiss-schülferigen Sternfilz bedeckt; die mit blossen Augen kaum sichtbaren Sternhaare dicht verwebt, glasartig, unregelmässig sechsstrahlig oder aus drei Strahlen bestehend, die sich an der Basis verzweigen. — Eosettenblätter schmai-lineal, am Ende stumpf zugespitzt, nach der Basis verschmälert und wie- derum verbreitert, von härtlicher Consistenz, schwach dreinervig, durch die erhobenen Blattränder etwas rinnig; die äusseren Blätter schlaff" dem Boden anliegend und meist etwas gedreht; das Verhält- niss der Blattläuge zur Breite schwankt zwischen 4 : 60 Mm. und (auf Culturboden) 10:100 Mm. — Stengel je einer aus der Ro- sette, vom Grund auf gegabelt, hin- und hergebogen, sparrig ver- zweigt; Aeste fast rechtwinklig abstehend; ganze Pflanze entweder (an kurzgrasigen sandigen Plätzen) vollständig flach auf dem Boden hingespreizt, oder (an grasigen Abhängen) aufsteigend, selbst auf- recht, — Stengelblätter spärlich, ganz vereinzelt, schmah-lineal, linnig, stumpf zugespitzt. Blütheu klein, auf langen dünnen Zweig- spitzen in kurzen Doldeutrauben, die sich zur Fruchtzeit in lockere ärmliche Trauben verlängern. Die locker-sternfilzigeu Blüthen- stiele 1 — 2mal so lang als die länglich stumpfen Kelche, später 3 — 4mal so lang als das Schötchen. Fetalen weiss, kaum doppelt so lang als die Kelchblätter, fast bis zur Hälfte zweispaltig (4 Mm. lang, 27a ^^- breit). Schötchen kahl, etwas gedunsen, ellipsoi- disch, hart. — Fächer 1 sämig, doch fast regelmässig, nur das eine Fach mit ausgebildetem Samenkorn, daher die Frucht schief. Scheide- 11 wand nerveulos. Schnabel = ein Drittel des kleinsten Querdurcli- messers der Fracht. Blüthezeit: Beginnt Ende Juli, erste Friichtreife in den letz- ten Tagen des August. Standort: An saudigen kurzrasigen Strandplätzen oder unweit des Meeres au Abhängen und Rainen. Heimat: Ost-Bulgarien; massenhaft in der Bucht von Varna zwischen Pontus und Devno-See; bei Galata; in hochauf- strebenden Exemplaren am Weg zum fürstlichen Scliloss. Bemerkung: Ob diese ganz isolirt dastehende Alyssinee nicht ein selbstständiges Genus repräsentirt, ist eine Vermuthuug, die schon Uechtritz ausgesprochen und mir brieflich nach Varna mittheilte. Bereits Herr Dr. Velenovsky hatte auf seiner ausserordentlich erfolgreichen Reise im poutisclien Bulgarien diese Pflanze aufge- nommen, hatte aber nur sterile Exemplare angetroffen, die wegen des aparten Aussehens selbst in den Händen eines Uechtritz etwas ganz Befremdendes darstellten. Den Ansporn ungen des nur allzubald dahingeschiedenen grossen Botanikers verdanke ich, so lauge meinen Aufenthalt in Varna hin- gezogen zu haben, bis ich glücklich in den Besitz reifer Schötchen dieser interessanten Crucifere gekommen war. Aus den freilich weni- gen Samen habe ich jetzt eine Reihe kräftiger Pflanzen herange- zogen, die bereits zahllose Seitenrosetten entwickeln. Dieses frisclie Material, das fürs nächste Jahr eine reiche Bluthe verspricht, wird eine nochmalige genaue Prüfung hinsichtlich der genauen Stellung unserer Pflanze zu den verwandten Geschlechtern und Arten nötliig machen und behalte mir das vor; jetzt sei nur erwähnt, dass sich diese Art keiner der Boissierischen Diagnose, weder dem Genus Alt/ssHiu und Piilotrichum, noch dem Genus Koniga oder Berteroa, völlig einreihen lässt. Ganz eigenartig ist der neuen Art die glatt- schülferige Sternbekleidung im Verein mit den getheilten weissen Kroublättern, dem sparrigen Wuchs, den 1— 2samigen kleinen Schöt- cben, die durch eine nervenlose Scheidewand getheilt sind. — Letz- terer Umstand schliesst ohne Frage Koniga aus. In Gegenwart von Ftilotricham und Berteroa spricht Farbe und Theilung der Corolle, der Sternfllz und besonders der Habitus ganz gegen Älyssmn, und mit Berteroa oder auch Farsetia, die durch vielsamige Fruchtfächer ausgezeichnet sind, lässt sie sich ebenso wenig vereinen. Es bleibt nur das alpine Genus Ptilotrv'hum, denn von diesen Arten schliesst sie sich dem macedonisch-asiatischen Pt. ci/clocarpum Boiss. zunächst an. Bis lebendes Material eine sicherere Entscheidung fällt, stelle ich sie diesem Genus zu, ausser Acht lassend, dass die einsamigen Fruchtfächer, die gespaltenen Kronblätter, und der Umstand, dass dies eine Strandpflanze ist, dagegen sprechen. Entweder erfordert die Diagnose des Genus Ptilotrichmi — oder sich der Nym aussehen Auffassung anschliessend, welche Ptilotriclimn mit Koniga vereint, das Genus Koniga — eine Erweiterung, oder man lässt die obigen Genera in der vorhandenen Diagnose bestehen, 12 stellt die Pflanze zwischen Ptüotrlchiim und Berteroa und bringt so durch Zutreten eines neuen Genus diese beiden Genera einander näher. Unsere Pflanze theilt ihren Standort mit einer ganzen Eeihe prächtiger Pflanzen, meist Seltenheiten ersten Eanges. An den Strand- plätzen ist es die flach am Boden hingespreizte gelbe Linaria euxina Velen., die ostpontische und taurische Silene supina M. B., Taraoca- cmn leptocephalum Rchb., Veronica Velenovshii Uechtr., Stachys ma- ritima, li., Mulgedinm tataricuin DC, Teucrium Scordium L. ß. bre- vifoUum Uechtr., Cirsium viride Velen., Cirsium Siculnm Spr. An den Rainen steht sie im Consortium der Jasione glabra Velen., AchiUea compacta Willd., Silene densiflora Urb. und Frivaldskyana Hmp., des doppelfiedertheiligen Verhascum glanduligerum Velen., Taraxacivm serotinum Rchb., Senecio cinereus Velen., Anchusa Gm,e- lini Ledb., Linosyris villosa L., Artemisia taurica W., Trifolium purpureum Lois., Heliotropiimi suaveoleus M. B. u. a. m. Eine vollständige Aufzählung meiner nicht uninteressanten bo- tanischen Ausbeute im Gebiete des Varnaer Küstenlandes verspreche ich in einer späteren Nummer dieser Zeitschrift zu geben. Belgrad, November 1887. Ueber einige Iris -Arten des botanischen Gartens in Wien. Von Dr. Otto Stapf. (Fortsetzung.) Gruppe der Iris spurki. Während die eben beschriebenen Arten ausschliesslich dem Orient angehören, tritt im Westen des eurasischen Festlandes eine Reihe von Formen auf, welche unter einander äusserst nahe ver- wandt sind, aber auch zu jenen in engen l^eziehungen stehen. Diese werden insbesonders durch eine Art vermittelt, welche im nordwest- lichen Theile des Verbreitungsgebietes der Gruppe der /. Gülden- staedtiana innerhalb verhältnissmässig enger Grenzen auftritt. Es ist dies /. notha M. B. Fl. Taur. Cauc. III. p. 45 (1810) und Cent, plant, rar. rossic. IL t. 77 (1810), eine Art, welche sich innig an /. desertorum Gawl.-Ker anschliesst. Sie ist in einer dunkleren und einer lichteren Spielart im botanischen Garten vorhanden, erstere ent- spricht in der Färbung der Abbildung im Bot. Mag. t. 875, letztere derjenigen bei Marschall v. Bieberstein a. a. 0. und bei Re- doute VI. p. 349 (1811). Im Uebrigen ist kein Unterschied zu er- kennen. Baker hat sie in Gard. Chron. 1876. 11. p. 583 als Varietät der /. spuria aufgeführt. Sie ist indessen durch die grossen 1 — 1*5 M. 13 langen und 2 Cm. breiten Blätter und die grossen Blüthen mit mächtigen etwas aufgeblasenen Spatheu und durch die späte Blüthe- zeit so ausgezeichnet, dass man sie weder als Standortsvarietät noch als eine blos üppigere Form der I. spuria auifassen kann. Die bisher bekannten Staudorte umfasseu das südöstlichste Eussland und den Kaukasus. Dazu kommt nun auch noch das Gebiet am Elweud, von wo Th. Pich 1er 1882 Samen für den botanischen Garten in "Wien mitgebracht hat. aus welchen einige Pflanzen gezogen wurden, welche bereits im verflossenen Jahre blühten. Ausserdem besitzt der Wiener Garten noch eine Form, welche sich von der I. notha durch etwas kürzere, schmälere und schlaffere Blätter und durch dunkel gestrichelte oder gefleckte Blüthen unterscheidet. Diese Zeich- nung der Perigouabschnitte, namentlich der äusseren, wiederholt sich, wie wir sehen werden, auch noch anderwärts. Ueber die Her- kunft dieser Pflanze ist mir nichts bekannt. Jedenfalls steht sie schon seit Langem in Cultur. Die dem Westen angehörige Formenreihe wird gewöhnlich schlechthin unter der Bezeichnung 7. spuria L. zusammengefasst. Sie tritt innerhalb eines weiten Gebietes, welches von der Moldau und von Siebenbürgen an ganz Mitteleuropa, dann Theile von Spanien und Algier umfasst, sehr zerstreut und im Allgemeinen selten auf. Man hat bisher innerhalb derselben ausser der typischen /. spuria des Linne noch zwei Arten oder Varietäten unterschieden, die I. subbarbata Joo (/. lilacina Borb.) und /. JReichenbachiana Klatt, jene in Siebenbürgen, Ungarn und in der Moldau, diese in Algier einheimisch. /. subbarbata Joo soll sich von /. spuria L. nament- lich durch einen feiudrüsigen bartartigen üeberzug am Grunde der Platte der äusseren Perigonzipfel und durch mehr seegrüne Blätter unterscheiden. Durch die Liebenswürdigkeit des Herrn Professor L. Kanitz in Klauseuburg war ich heuer in die Lage gesetzt, lebende, blühende Pflanzen von den sogenannten Heuwiesen bei Klausenburg zu untersuchen. Sie stimmten vollständig iijit Stöcken überein, welche vor mehreren Jahren Herr Spreiz enhofer aus dem Marchfelde bei Wien in den botanischen Garten übertragen hatte und die hier seitdem alljährlich zur Blüthe gelangen, und ferner mit den Pflanzen zweier Scheiben, wovon die eine die Be- zeichnung /. maritima Lam., die andere 7. spathidata trug, Namen, die bekauntlich Synonyme der 7. spuria sind. Geringe Abweichungen bestanden nur in der Breite und Festigkeit der Blätter, doch hielten sich dieselben in engen Grenzen. Was nun die angeführten charakteristischen Unterschiede zwi- schen 7. spuria L., 7. subbarbata Joo betrifft, so ist vor Allem zu bemerken, dass die Angaben, als sei die letztere am Grunde der Platte der äusseren Perigonabschnitte mit einer drüsig gehärteten Linie (»linea glandulosa-barbata'*, Schur Enum. plant. Transs. p. 656) bezeichnet, die erste aber ganz bartlos nicht richtig ist. Von einem eigentlichen Barte, wie er in der Section Euiris vorkommt, ist weder hier noch dort die Rede. Ein feiner, sammtartiger, aus 14 selir kurzen Papillen bestehender Besatz von mehr oder weniger gelber Farbe tritt dagegen an jener Stelle sowohl bei I. subbarbata, als auch bei /. spuria hervor und ebenso ist er bei I. Oülclen- staedtiana und deren Verwandten vorhanden. Niemals aber ist er drüsig. Grelegentlich mag es wohl vorkommen, dass er ganz oder fast ganz unterdrückt ist. Derlei Fälle sind aber selten und umso weniger Ausschlag gebend, als es selbst zutrifft, dass an einer und derselben Blüthe eine Platte ganz jenes üeberzuges entbehrt, wäh- rend ihn die anderen deutlich zeigen. Nicht viel besser steht es mit dem der Farbe der Blätter entlehnten Merkmale. Vorausge- setzt, dass man gieichalterige Blätter — denn im Alter verschwindet der aus winzigen Körnchen bestehende Keif — vergleicht, wird man keine durchgreifenden Unterschiede finden. Es lässt sich indessen nicht leugnen, dass beide Pflanzen, wenn man sie im Leben und namentlich zur Blüthezeit nebeneinander sieht, ein verschiedenes Bild geben. Dieser verschiedene Gesammteiudruck ist nur schwer analy- sirbar, da er sich aus einer Reihe kleiner Abweichungen zusammensetzt, welche, jede für sich zu gering und werthlos, durch die Regelmässig- keit ihrer Verbindung allein systematische Bedeutung erlangen. I. subbarbata zeichnet sich vor /. spuria durch höheren kräftigeren Wuchs, breitere Blätter (12—15 Mm. gegen 5 — 10 Mm.) und im Allgemeinen dunklere, nahezu stets mit tiefvioletten Strichen und Flecken gezeichnete Blüthen aus, welche ausserdem meist in grösserer Zahl (4), als bei /. spuria vorhanden sind. In Bezug auf Farbe und Zeichnung der Blüthen ist es eine Parallelform zu der oben ange- führten Abart der /. notha. Als ihr Verbreitungsbezirk wird gewöhn- lich Siebenbürgen mit dem angrenzenden Theile der Moldau und Ungarn angegeben. Ihren westlichsten Standort hat sie, soweit be- kannt, im Marchfelde bei Wien. Eine Form, welche genau die Grösse und die Tracht der 1. spuria L., aber etwas kleinere Blüthen von tiefem Violett, etwa der Farbe dunkelblüthiger Viola odorata entsprechend, hat, wurde im Garten als /. spuria ß. saturato gezogen. Die Perigonabschnitte besitzen übrigens dieselbe Zeichnung, wie diejenigen der /. subbar- bata. Der Durchmesser der Platte beträgt 15 — 16 Mm. gegen 19 bis 20 Mm. bei I. spuria, die Länge der äusseren Abschnitte ca. 4-5 Cm. gegen 6 Cm. Zudem ist die Platte stets deutlich herzförmig zuge- schnitten, etwa so wie es Reichenbach bei seiner /. spuria in der Icon. fl. Germ. t. IX, t. CCCXLV,f. 772, gezeichnet hat. Auf diese Pflanze passt vollständig die Beschreibung der /. Dlerinckii C. Koch in Ind. hört. Berol. 1853 (sec. Walp. Ann. VI. p. 55), so dass ich nicht anstehe, sie damit zu identificiren. Koch gibt als muthm asslich es Vaterland Nord- Afrika oder Südwest-Europa an. Da Klatt's Beschreibung der algerischen Pflanze in Linnaea t. 34, p. 613, im Allgemeinen auch recht gut dazu stimmt^), so ist es sehr wahrscheinlich, dass in der ') Klatt führt zu dem a. a. 0. pag. 707 bei Iris Reichenbachiana P. W. Klatt an „Ex hort.-bot. Vind." 15 Tliat die Annahme Koch's zutrifft. Klatt bat sie /. Reichen- bachlana genannt, ein Name, der nicht anwendbar ist, da bereits eine Iris dieses Namens aus der Gruppe der F. pumila existirt, die 1. Relchenhaclüi Heuff. Enum. pl. Ban. p. 170 (1858). In Spanien und Mitteleuropa scheint sonst nur die hellgefärbte echte /. spuria L. vorzukommen. Sie hat die charakteristische Farbe, wie sie in Jacquin Fl. Austr. 1. 1, t, 4, treu wiedergegeben ist. Ob sie jemals so dunkel gefärbt vorkommt, wie sie im Bot. Mag. t. 58 darg-estellt ist, möchte ich bezweifeln. Eher dürfte die hier abgebildete Pflanze zu /. DlerinckU gehören. Schliesslich sei noch bemerkt, dass bei /. spuria mitunter üppige Exemplare mit mehr als 1 Cm. breiten und schlafferen Blättern und mit vier Blüthen vorkommen, welche habituell sich der /. suhharbata nähern, aber durch ihre Blütheufarbe und die weniger steifen, dünneren Blätter sofort zu erkennen sind. Die Gruppe der /. spuria L. umfasst demnach folgende Arten: /. notha MB. im südöstlichen Enssland — /. subharhata Joo im südöstlichen Mitteleuropa — /. spuria L. im übrigen Mitteleuropa und in Spanien und /. Dierinckii C. Koch in Algier (?). Eine graphische Darstellung, welche die verwandtschaftliche Stellung der Glieder der beiden letzten Gruppen zeigen soll, würde demnach ungefähr so ausfallen müssen: Ochroleuca — Güldenstaedtiana — halophila — livescen!<ebbel- Nur"' Ciliciae, inter frutices Quercuum alt. 1000'. 24 Apr. 1859. (Theod. Kotschy, Iter cilicico-kurdicum n. 15; notn. Orob. sessilifolius Sibth. — determ. Boissier). Die mir vorliegenden zwei Stengel sind nur 14 — 20 Cm. lang, zwar am Grunde unvollständig, allein die abnehmende Grösse des untersten Blattes und die aufsteigende Krümmung der Basis deuten darauf hin, dass die Stengel nicht viel höher sein werden. Die ganze Pflanze ist gedrungen, nämlich die Blätter am Stengel und die Blüthen der kurzen Traube genähert. Die Corolle scheint eher röth- lichviolett als blau gewesen zu sein, da sie nicht verblasst ist, son- dern sich ins Kothbraune verfärbt hat. Mit dem L. sessilifolius hat diese Pflanze sicher nichts zu schaffen, sieht ihm nicht einmal viel ähnlich, so dass die Bestim- mung auf der Scheda (auch in Fl. Orient, wird die Nummer unter L. sessilif. augeführt) sonderbar ist. Sollte vielleicht unter Nr. 15 von Kotschy's ciUcisch-kurdischer Eeise zweierlei ausgegeben worden sein? Schon die verlängerte Khachis zwischen den zwei Blättchenpaai-en, ferner die Gestalt der Blättchen, des Kelchs, die ganz anders gebaute Corolle unterscheiden die Art mehr als genug vom L. sessilifolius. 48 Ganz unvergleichlich ist der grosse Kiel, der von der Fahne wenig, von den Flügeln gar nicht überragt wird und in seiner unteren Hälfte von den Flügeln frei, d. h. unbedeckt bleibt; übrigens fehlt ihm die Crista und der schwanzförmige Anhang, die beim L. sessilifolius vorkommen. Bei anderen der besprochenen verwandten Arten, wie beim sessilifolius, auch beim ensifolius, ßliformis, spa- thulatus, sind die Flügel weit länger als der Kiel. Die langen Nägel der Kronblätter finden sich wieder beim L. cyaneus (für welchen dies Merkmal die Flora Orient, auch ausdrücklich hervor- hebt); dagegen sind die Nägel der Petala des L. sessilifolius nicht länger als der Kelch, daher sich die Fahne gleich über dem Kelche in die breitere Platte emporkrümmt. (Schluss folgt.) Hieracium pseuilohifidum n. sp. Von Br. Blocki. Diagnose: Stengel aufrecht, 2 — 5 Dem. hoch, schlank, ge- streift, der ganzen Länge nach (besonders im oberen Theil) dicht mit weissen Sternhaaren bedeckt, sonst unbehaart, drei- bis vierblätterig, oberhalb der Mitte gabelspaltig, zwei- bis acht- köpfig; Gabeläste lang und dünn, unter spitzem Winkel steif aufrecht abstehend, von Deckblättchen gestützt, wie die Deckblätt- chen dicht sternhaarig-filzig, unterhalb der Köpfchen mit zwei bis drei lockeren Deckschüppchen besetzt, Blätter intensiv grasgrün (nicht bläulichgrün), unterseits blässer, von derber Consistenz. Grund- ständige Blätter zahlreich, lang gestielt, eine abstehende Kosette bildend, elliptisch (bis 12 Cm. lang), in dem ziemlich dichtzottigen Blattstiel plötzlich verschmälert (nie herzförmig oder ge- stutzt), kurz zugespitzt (nur die zwei untersten stumpf), im obe- ren Theile ausgeschweift gezähnt, gegen den Grund hin grob eingeschnitten gesägt mit wagrecht abstehenden Zähnen, am Bande gewimpert, oberseits fast ganz kahl, imterseits (be- sonders am Mittelnerv) behaart. Stengelblätter im Vergleich mit den Grundblättern sehr klein (bis 6 Cm. lang), gegen die Spitze des Stengels hin allmälig kleiner werdend, die unteren länglich lanzettlich, verschmälert spitz mit verschmälertem Grunde sitzend, ausgeschweift gezähnt, oberseits ganz kahl, unter- seits spärlich sternhaarig oder fast kahl, am Bande gegen den Grund hin bewimpert; die oberen Stengelblätter deckblattartig, klein, pfriemlich-lanzettlich, dicht sternhaarig. Köpfchen mittel gross (ohne Ligulae 1 Cm. lang), die Hüllblättchen schmal, stumpflich, die unentwickelten Ligulae nicht überragend, wie die Köpfchenstiele dicht sternhaarig-filzig, daher weisslich, und überdies am Rücken mit einfachen schwarzen, sehr kurzen Haaren besetzt, 49 lichtgrün beraudet. Blumenla-one gross, intensiv goldgelb; Nar- ben russfarbig; Pappus schmutzig, Früchte schwarzbraun. Standort: An steilen steinigen mit Conius mas, Staphyllea pinnata, Lonkera J^ylosteum, Rosa Herhkhiana m., R. thyraica m. etc. bewachsenen üferahhängen des Dniesterflusses zwischen Horodnica und ßabin im Zaleszczyker Bezirk in Südostgali- zien nicht selten. Anmerkungen: Von den systematisch nächst verwandten: H. hifidum Kit. (Uechtritz), H. chartaceum Gel. (Oborny), H. Möd- lingense Wsbr. und H. caesiiim Fr., die mir alle vorliegen, unter- scheidet sich mein H. pseudobißdum in vielen hauptsächlichen Merk- malen so beträchtlich, dass über dessen Artrecht — meiner festen Meinung nach — kein Zweifel aufkommen kann. Im Bau des Blü- thenstandes erinnert dasselbe auf den ersten Blick an JET. bifidum und daher benannte ich es H. pseudobißdum, was jedoch die Gestalt und Farbe der Blätter, die Behaarung und die Belaubung des Sten- gels sowie die Beschaffenheit der Hüllblättchen anbetrifft, zeigt meine Art dem H. bißdum gegenüber zu grosse und zu constante Differenzen, als dass sie selbst seitens der Nägelianer mit dieser letzten Art vereinigt werden könnte. Lemberg, im Jänner 1888. Ein weiterer Beitrag zur Flora von Banjaluka, sowie einiger Punkte im mittleren Bosnien. Von Paul Conrath, Assistent an der deutschen Technik zu Prag. (Fortsetzung.) Sedum anopetalum DC. Am Berge Hum bei Jaice, Kalk, ca. 1000 M. Saotifraga aizoon L. Desgleichen. — rotundifolia L. Ebenso. Thalictrum Bauhini Crtz. {Th. galioides Nestl.). Wiesen bei Ivanjska an der Militärbahn. Lecoyer kommt in seiner „Mono- graphie du genre Thalictrum" Gand. 1885 zum Resultate, dass Th. Bauhini Crtz. Stirp. Austr. p. 76 zu Th. anguMifolium Jcq. gehört, weil dieses in Niederösterreich vorzuherrschen scheint, und stützt sich dabei auf die Ansichten Bei eben bach's, Steu- del's und Koch's. — medium Jcq. {Th. lucidum L. p. m. p.). Buschige Lehnen im Rakovac-Thal bei B. — Jacquinianum Koch. Wie voriges. — elatuni Jacq. Ebenso. Nach Lecoyer 1. c. gehören die letzten drei Arten zu Th. minus L. 50 JEpimedium alpinum L. Häufig in allen Wäldern um B,, z. B. um das Trappistenkloster. Corydalis leiosperma n. sp. Wurzel faserig; Blätter dreizählig, dreifach fiederschnittig, dunkelgrün, Blättchen eiförmig- elliptisch bis breit dreieckig eiförmig, mehr oder weniger tief 3 — 5schnit- tig, die unteren bisweilen ganz, die endständigen grösser, Deck- blätter länglich, lang und fein zugespitzt, meist ganzrandig; Blüthen blassgelb, die seitlichen Blumenblätter an der Spitze dottergelb. Kapsel etwa so lang wie ihr Stiel; Samen glän- zend, ganz glatt, Anhängsel undeutlich gezähnelt. — Berg Hum bei Jaice, ca. 1000 M., Kalk. — Habituell ganz der C. lutea DG. und 0. ochroleuca Koch ähnlich, aber durch die Sa- men, welche auch bei sehr starker Vergrösserung keine Spur von Körnelung zeigen, von beiden verschieden. Corydalis ochro- leuca Koch findet sich nach Hof manu 1. c. (det. Pantocsek) auch bei Jaice. Ich sah in den Mauerritzen eines Thores in der Stadt eine sterile Corydalis aus dieser Gruppe, welche diese Art gewesen sein dürfte. Dieselbe kommt auch in Südbosnien vor (Beck, Fl. V. Südbosn., p. 70), ferner in Croatien, Dalmatien (Schlosser, Vukotinovic); Norditalien (Arcangeli), Monte- negro, Serbien (Aschers, et Kanitz) und Siebenbürgen (Maly, Enum. p. 262, Schur Sert. nr. 162 ex Schur Enum. p. 38), ist also südosteuropäisch. C. lutea ist bekannt aus Frankreich, dem westlichen und mittleren Deutschland, England, der Schweiz, Südtirol, Norditalien und Croatien (Schi. Vuk. p. 201), ist also mehr westeuropäisch, wenigstens den Angaben nach. Freilich dürfte sie in den meisten dieser Länder nicht indigen sein, wohl aber in der Schweiz, Südtirol und Norditalien. Der Verbreitungs- kreis meiner Art dürfte zwischen beiden liegen. Ardbis hirsuta Scop. Felsen im Surtojlia-Thal bei B. Brassica nigra Koch. Ufer des Vrbas bei der Kaserne in B, Diphtaxis muralis DC. Hügelland westlich von B. — ■ tenuifolia DC. Ufer des Vrbas zwischen der Kaserne und dem Djinic Berg bei B. Reseda Phyteuma L. Ufer des Vrbas bei der Kaserne in B. Helianthemum procumbens Dun. Kalklehnen an der Strasse von Jaice nach Jezero. Viola alba Boss. Kalkhügel im Surtojlia-Thal bei B. Alsine verna Bartl. var. montana Fzl. Serpentinfelsen bei Vrbanja. Moehringia muscosa L. Schattige Felsen am Hum bei Jaice. Oypsophila spergulifolia Griseb. var. serbica Griseb. in litt, ad Pancic (Vis. et Panc. PL serb. rar. Dec. EL p. 15). Serpen- tinfelsen bei Vrbanja; Mitte Juli, ca. 180 M.; bisher nur aus Serbien und Albanien bekannt. Tunica saxifraga L. Wie vorige. Dianthus croaticus Borb. üeberall auf Hügeln um B. häufig, z. B. ßakovac-Thal, Serpentinfelsen bei Vrbanja. (Hieher wahrschein- lich D. intermedius Boiss. bei Hofmann, det. Pant.) 51 Dianthus deltoides var. serpyllifolius Borb. herb, et in litt, ad Hauss- knecht vere 1886, Dianthus alpestris Endr. et Höchst., non Balb., Sternbg. Hpe. — Dianthus Endressii Zahlbr. herb. — Am Castellberge in Jaice, Kalk. Herr Dr. Viucenz v. Borb äs, welcher die Güte hatte, diese und die vorhergehende Art zu be- stimmen, schreibt mir folgende Diagnose dazu: „foliis caulium, sterilium deuse caespitosorum illis Thym. SerpylU similibus, obtusis; dense imbricatis, internodiis et caule abbreviatis et ha- bitu D. myrtinervii a typo recedit. D. myrtinervius Gris. var. oxylepis Boiss. I. 507 est herba diversa foliis fere acorosis. — Diese Varietät ist bisher bekannt aus den Pyrenäen (Val d'Eynes, leg. Endress), Griechenland (leg. Haussknecht, nach gefäl- liger Mittheilung des Hrn. Dr. v. Borb äs) und Bosnien. S'dene gallica L. In Feldern bei Zaluzani. — armeria L. Auf Serpentinfelsen bei Vrbanja. Agrostemma coronaria L. (Lychnis coronaria Desr.). Auf Felsen an der Strasse oberhalb Gorni Seher; Waldränder beim Trappisten- kloster nächst B. Tilia argentea Desf. Wälder und Gebüsche um B., besonders auf bewaldeten Hängen im Surtojlia-Thal bei Gorni Seher. Androsaemum officinale All. Am Ponir bei B.; aus den um- grenzenden Ländern mit Ausnahme von Croatien nicht bekannt; sonst in West- und Südeuropa, Nord-Afrika, Poutus und östlich bis Persien. Acer campestre L. Bei Vrbanja mehrere grosse Bäume. — obtusatum Kit. {A. opidifolmm ß. tomentosum Koch). Bebuschte Hügel westlich von B.; zerstreut. — tatarlcum L. Desgleichen; Eakovac-Thal bei B. — inonspessulanum L. var. commutatum Guss. Auf einem Berge bei Janjice an der Bosna-Bahn. Polygala supina Schreb. Auf Kalklehnen an der Strasse von Jaice nach Jezero; Berglehnen gegenüber dem Wasserfalle in Jaice; auf einem Berge bei Janjice mit Acer commidatum Presl. Die Wurzel riecht und schmeckt stark aromatisch ! Evonymus verrucosus Scop. Kalkfelsen im Surtojlia-Thal bei Gorni Se- her; Ponirkette. Rhamnus carniolicus Kern. Im hohen Buchenwalde am Hum bei Jaice. Juglans regia L. Auf dem Berge Plane bei B., im dichten Walde. Rhus cotinus L. Auf einem Berge bei Janjice an der Bosna-Bahn. Geranium rotundifolium L. Lehnen an der Strasse von B. nach Gorni Seher und sonst um B. Linum catharticum L. Serpentinfelsen bei Vrbanja. — flavum L. Lehm- und Kalkhügel westlich von B. und im Ra- kovac-Thale. — gallicum L. Trockene Wiesen bei Ivanjska an der Militärbahn. — perenne L. Wiesen im Kakovac-Thal. 52 Lythrum hyssopifolium L. Feuchte Stellen an der Bann bei Za- liizani. Aronia rotundifoUa Pars. Felsen am Hum bei Jaice. Spiraea ulmifolia Scop. Serpentinfelsen bei Vrbanja. Potentüla arenaria Bkli. Kalklebnen an der Strasse von Jaice nach Jezero. Ich führe diese Pflanze unter obigem Namen an, weil die Blattoberseite „nur „„ziemlich"" zerstreut stehende Stern- haare trägt". Eine nähere Bestimmung ist mir bei der gegen- wärtig herbeigeführten Coufusion nicht möglich. Es ist vielleicht eine neue Art aus der Gruppe der Stelligerae „mit einem be- stimmten Verbreitungsbezirk. " — recta L. Unter den Kalktufffelsen beim Wasserfalle bei Jaice. - — tormentilla L. Auf Serpentin bei Vrbanja. Aremonia agrimonioides Neck. Im Walde auf dem Berge Plane bei B.; am Hum bei Jaice. Rosa Humensis n. f. Aufrechtes, circa 3 Dm. hohes Sträuchlein; Stämmchen und Aeste mit abwärts gerichteten dünnen Stacheln besetzt, Blättchen meist zu 7, selten zu 9, el- liptisch bis eiförmig elliptisch, klein (die grössten 18 Mm. lang, 9 Mm. breit), die seitlichen sehr kurz gestielt oder sitzend, beiderseits ausgewachsen kahl, ihr Mittelnerv auf der Unterseite mit zertreuten Drüsen besetzt. Band einfach gezähnt, mit zahlreichen kleinen, scharf zugespitzten, nach vorwärts gerich- teten Zähnchen. Nebenblätter lineal lanzett, mit Yg so langen, schmalen, abstehenden Zipfeln. Blüthen? Kelchzipfel ganz, kurz, am Bande drüsig, Frucht aufrecht, dunkelroth, kurz el- liptisch mit etwa halb so langen Drüsenborsten, welche bis auf den unteren Theil der Frucht übergehen, besetzt; von den aufrechten, bleibenden Kelch zipf ein gekrönt. — Felsige Vor- sprünge in der oberen Kegion des Hum bei Jaice. Wegen der einfach gezähnten Blätter, der kurzen Sepalen und der dunkelrothen Frucht gehört diese Form wohl zu den Pimpinellifoliae DC. Sie unterscheidet sich von der B. Slmko- vicsii Kmet durch die Form und Kleinheit der Blätter etc., von R. spinosissima L. vorzüglich durch die abwärts gerichteten Stacheln und die Farbe der Frucht. (-B. pimpmellifoUa DC. var. reversa Sendtner im Ausland 1848, p. 774?) — austriaca Crtz. var. haplodonta Borb. Hügel westlich von B. — arvensis Huds. Au der Strasse oberhalb Gorni Seher in einer der var. pilifolia Borb. nahestehenden Form; daselbst auch die var. ovata Lej. (Fortsetzung folgt.) 63 Notizen zur PflanzeDgeographie Nieder-Oesterreichs. Von P. Benedict Kissling. Atriplex laciniatum L. findet seine Grenze am Manliartsberge; Retz-Eggeuburg-Krems. Cerastimn brachx/petalum Desp. im Neogen von St. Polten bis Pennkenstein (Kilb); auf Granit die Donau hinauf (Wösendorf), in die Seitenthäler hinein (Doppl bei Kottes). CorydaUs solida Schwrtz. erreicht seine Grenze an der kleinen Krems bei Marbach (Kottes) auf Granit bei 2100', auf der Südseite aber, auf Urkalk, erst mit 940 M. bei Ginsles (Kottes). Cirsium erisithales Scop., Grenze: Hofberg bei Texing 800 M., präalpin, bei Gerolding wohl eine Insel. Cirsium rivulare X olera- ceum= eriicagineum : jedes Köpfchen mit Deckblatt, gelblich, das ein- zige Exemplar unter unzähligen rivulare Link, Rückschlag zu diesem, Petersberg (Kilb). Cirsium erisithales X palustre, zahlreiche Köpf- chen, rothe Blüthen, zwischen zwei erisithales gestanden, keine palustre Scop. in der Nähe, Rückschlag zu palustre, am Hohenstein 1184 M, Cirsium Candolleanum Nägerle = erisithales X oleraceum, mit olera- ceum Scop. hier näher verwandt, die Eltern stehen nebenbei, grüne Hüllblättchen, die Köpfchen nicht umhüllend, Hohenstein, 20. Juli 1887. Cirsium cano X oleraceum =^ tataricum, um Kilb häufig, z. B. am Kohlenberg, alle echte Bastarde, nur ein Exemplar mehr dem Vater ähnlich, nämlich keine Deckblätter mehr; zu bemerken, dass hier solche Rückschläge selten sind. Cydonia japonica Pers., wunderschöner Zierstrauch mit pfirsich- rothen Blüthen, die vor den Blättern hervorbrechen, Kilb. Cuctibalus baccifer L. von Melk-Hainburg, hier in Mautern. Corallorrhiza in- nata R. Br. präalpin, 790 M. bei Voiraus (Kottes). Crataegus azarolus L. cult. in Retz und Kilb. Crataegus monogyna Jacqu., ge- füllt oder nicht, hier in Kilb in Baumform, wie in Walpersdorf und Laxenburg. Cyperus fuscus L., virescens, gross, nigrescens, klein, polsterförmig und mit schwarzen Bälgen, am Hagen stein und in Prej'u bei Kilb. Dianthus harhatus L. muss gleich Chysanthemum parthenium Pers. für wild wachsend erklärt werden; denn diese Pflanze kommt nicht nur auf höheren Alpen Steiermarks u. s. w. vor, sondern auch bei uns, auf Voralpen selbst; ich fand sie, etwa sechs Stück bei- sammen, sehr üppig und schön in der Nähe des Hofberges in einem etwa sechsjährigen „Mais" 750 M. hoch gelegen, fern von jedem Haus oder Garten. Aus den angeführten Gründen müsste die Pflanze bis auf Weiteres als ein neues Kind unserer schönen Flora erklärt werden, 8. Juli 1887; Hofberg bei Texing. Dianthus armeria L., jetzt 12. September 1887 in Rametzberg (Kilb) zum zweitenmal in Blüthe. Epilohium Dodonaei Koch., mag wohl der ganzen Donau ent- lang vorkommen, jetzt auch auf Dämmen bei Mautern. JEquisetum 54 arvense, wie alle Glieder dieses Genus, haben spiralförmige Sporen, die am Objectivglas sich aufrollen und ein recht interessantes „leben- diges" Bild geben. Eriophorum alpinum L., bis jetzt im Waldviertel in St. Oswald, Gr.-Weissenbach u. s. w., und auch bei Kottes in Voirans und Weikartschlag. Ei^ica carnea L., präalpin, „Zermat" ge- nannt, hier am Hohenbrand (800 M.) bei Kilb an der Grenze. Euphorbia lathyris Scop. (L.), seit Jahren einheimisch in unseren Gärten bei Kilb, verwildert, kommt nicht zum Blühen, Blätter kreuz- ständig, unsere grösste Euphorbiacee. Evonymus latifoUus Scop., prä- alpin, auf Kalk gerne, so bei Rabenstein (Gaisbühl) an der Grenze, aber auch auf Schiefer (Granit) auf der Spitze des Jauerling, schon im Jahre 1882 dort gesehen, mithin neu für's V. 0. M. B. Erythraea pulcheUa Fries., geht im Neogen vom Marchfelde bis Retz (Unternalb) und längs der Voralpen von St. Polten bis Scheibbs (Kilb). Galanihus nivalis L., am Gaisbergkogl (800 M.) bei Kilb, noch in Blüthe am 22. April 1887, in vielleicht zwölf Exemplaren und eines darunter mit paarigen Perigontheilen, vier statt drei, und acht Staubgefässen statt sechs, die „weyss Hornungblume" nach Clusius (siehe Hernstein's Flora von Dr. G. Beck). Gentiana Clusii Pers., präalpine Insel in der Bergregion auf der Kammerhofwiese in Petersberg bei Kilb, „Bitterwurz", „Holzglucke" von Miesbach ge- nannt (siehe Dr. Beck), zuerst neben Schnee am 7. März 1887, und zuletzt, das zweitemal blühend, am 15. December 1887 in Schwarzen- bach hier. Gentiana asdepiadea L., gemein auf Kalk, präalpin, hier am Hofberg-Hohenbrand an der Grenze (800 M.). Hellehorus viridis, Form: dumetorum Sadler, verwildert in den Bergen um Kilb, auch cultivirt und seit den ßömerzeiten (sagt Kern er) zum „Gülln" der Schweine verwendet. Hellehorus nigerh. bezeichnet die Voralpengrenze am Hohenbrand, „Schneerose" genannt, bedeckt zuerst die Wiesen wie mit Schnee, bis sie rosafarben abfärbt ; die gemahlene Wurzel wird z. B. unter Mehlklösse gegeben zu Ver- giftungszwecken. Helianthus tuberosus L. wird hier um Kilb häufig cultivirt, auch auf Aeckern, als Schweinefutter „Judenerdapfi" ge- nannt, Topinambur. Helianthus annuus L. mit der braunen Scheibe scheint auszusterben, hier nur ein Exemplar gesehen, bei Weiten einst der Samen wegen cultivirt. Gratiola ofßcinalis L. dürfte schon bei Markersdorf (Retz) seine westliche Grenze erreichen. Gnaphalium margarithaceum L., „Perlkraut", cultivirt in Kilb. Geranium phaeum L. von St. Polten bis Melk auf Neogenboden (Kilb). Gleditschia triacanthos L., häufig cultivirt, z. B. Retz, Kilb. Glaux maritima L., „Salpeterpflanze", geht hinauf nach Nordwesten bis Retz (Unternalb und Kleinhöflein), Grenze. Schwarzenbach a. d. Gelsen, im December 1887. 55 Beitrag zur Flora des nördlichen Mährens und des Hochgesenkes. Von Dr. Ed. Formanek, k. k. Professor am böhmiselien Gymnasium in Brunn. (Fortsetzung.) Epüohium angustifolmm Jacq. Gemeio, selbst noch am Gipfel des Altvaters, des Bärenkamms, des Gr.-Hirschkamms. Yar. alpe- stris mihi. Blätter derb, breit lanzettlich, in der Eegel doppelt so breit, als am Typus, mitunter mit hervortretenden Querfal- ten, unterseits blau bereift, Blütheustand mehr oder weniger verkürzt. Zwischen der Schäferei und dem Altvater mit dem T}Tpus, am Petersteine. — motitamim L. a. suhcordata Hauskn. Ob. Fl, v. M. u. ö. S. p. 833. Trausnitz bei Petersdorf, Eother Berg im Gesenke; b. latifolia Hauskn. 1. c. Zöptau, Gr.-Ullersdorf, Eeigersdorf, Kriech, Kömerstadt. — collinum Gmel. Petersdorf, Zöptau, Marschendorf, häufig bei Gr.-Ullersdorf, Buchelsdorf, Neudorf, D.-Märzdorf, Wüst-Seibers- dorf. Stollenhau, Reigersdorf, Aspendorf, Pföhlwies, Blauda, B.- Märzdorf, Grumberg, Kl.-Mohrau, Krondörfl, Wermsdorf, Klep- pel, Rother Berg, Schlössel, Kriech, Kiesgraben, Janowitz, Grundwald und Perschi u. a. 0. bei Römerstadt, Gundersdorf, Bautsch, Odrau. — trigonum Schrank. Dämmbaude, Peterstein, Saugraben, Bär- muttergraben. — roseum Schreb. Mähr. Schönberg, Gr.-Ullersdorf (Oborny), D.-Liebau, Petersdorf, Buchelsdorf, Ludwigsthal, Reigersdorf, Aspendorf, Blauda, Römerstadt, Bautsch. — obscurum Schreb. Gr.-Ullersdorf, Buchelsdorf, Neudorf, Becken- grund, D.-Märzdorf, Aspendorf, Grumberg, Kl.-Mohrau, Römer- stadt, Bautsch, Lautsch, Neudörfl, Odrau, hierher gehören die in d. Z. 1884, pag. 362, Zeile 20 und 21 von oben angeführten Staudorte. — palustre L. Badegrund, Karlsquelle und Moorwiesen hinter dem Bade bei Gr.-Ullersdorf (Oborny), D.-Liebau, Rabenseifen, Rudelsdorf, Zöptau, Marschendorf, Buchelsdorf, Beckengrund, Neudorf, D.-Märzdorf, Ludwigstbal, Stollenhau, Reigersdorf, Pföhlwies, Nikles, Pocätky bei Krummwasser, Grumberg, Kl.- Mohrau, Krondörfl, Janowitz, Römerstadt, Bautsch, Wigstadtl, Odrau. — alsinefolium Vill. Dämmbaude, Saugraben, Bärmuttergraben, Hirschbrunn (für den Hirschkamm etc. schon Oborny). Circaea intermedia Ehr. Wermsdorf, Gr.-Ullersdorf, Waltersdorf (Oborny), Pföhlwies, B.-Märzdorf, Nikles, Altvaterwald, Dämm- 56 baude, Kriech, Kiesgi'aben, Hochwald bei Janowitz, ßömerstadt, Odraii, Pohof. Clrcaea alpina L. Kiesgraben. Sanicula europaea L. Nikles, Altvaterwald, Grumberg, Spitzberg u. a. 0. bei Wermsdorf, Kriech, Scheuergrimd bei Odrau, Lautsch. Pimpinella saxifraga L. a. nigra Willd. Ob. Fl. v. M. ii. ö. S. pug. 793. D. Liebaii, Odrau; b. dissecta Presl 1. c. Gr.-Üllers- dorf, Beckengrimd. Heradeum, sphondyliiim L. Gemein, selbst noch am Gr.-Hirschkamm. Selinum carvifolia L. Bradlsteine, Krausenbüschel u. a. 0. bei D.- Liebäu, Gr.-ÜUersdorf, bei den Köhlerhütten bei Wermsdorf. Levisticum officinale L. Verwildert bei Beckengrund, cultivirt in Gär- ten bei D.-Liebau, Kudelsdorf, D.-Märzdorf, Stollenhau, häufig bei Aspendorf, B.-Märzdorf, Reutenhau. Chaerophyllum aromaticum L. Reitendorf, Rabenseifen, Rudelsdorf, Zöptau, Marschendorf, Philippsthal, Wiesenberg, Buchelsdorf, häufig bei Gr.-Üllersdorf, Neudorf, Beckeugrund, D.-Märzdorf, Stollenhau, Reitendorf, Reigersdorf, Aspendorf, Ptohlwies, Nikles, B.-Märzdorf, Berggeist, Kleppel, Römerstadt, Irmsdorf, Gun- dersdorf, Bautsch, Wigstadtl, Odrau, Schönaii, Sohle. — hirsutum L. Im Gesenke sehr häufig und fast in allen Berg- schluchten hochgelegener Berge (Oborny); Bradlsteine, Krau- senbüschel bei D.-Liebau, Rudelsdorf, häufig bei Gr.-Ullersdorf, Buchelsdorf, Neudorf, Beckeugrund, D.-Märzdorf (Biünnel, Brand- wald etc.), Wüst-Seibersdorf, Reigersdorf, Pföhlwies, Nikles, Alt- vaterwald, Goldenfluss, Kl.-Mohrau, Krondörfl, Blaschke, Werms- dorf, Kleppel, Rother Berg, Peterstein, Dämmbaude, Kriech, Kiesgraben, Hirschbrunu, Berggeist, Janowitz, Römerstadt, Po- delsky-Bach bei Irmsdorf, Gundersdorf, Bautsch, Wigstadtl, Lautsch, Odrau (Scheuergrund etc.). Meum mutellina Gärtn. Kl.-Seeberg, Horizontalweg von der Schä- ferei zum Franz. Jagdhaus, Saugraben, Bärmuttergraben, Back- ofensteine. Hedera helix L. Wild beim Mühlgraben in Marschendorf, Nikles, Altvaterwald. Ribes grossularia L. Wild in Wäldern und Gebüschen. Rudelsdorf, Zöptau, Marsch endorf, Philippsthal, Schwarze Steine und bei der Tess in Gr.-Ullersdorf, Ohrenberg u. a. 0. bei Buchelsdorf, Beckeugrund, Brünnel bei D.-Märzdorf, Pföhlwies, B.-Märzdorf, Nikleser Wald, Kl.-Mohrau, Merthathal bei Wermsdorf, Grund- wald bei Römerstadt, Bautsch. — petraeum Wolf. Am Horizontalwege zwischen den Petersteinen und dem Jagdhause (Oboruy)!, Kiesgraben (v. Uechtritz)!. Saugraben, Bärmuttergraben. Chrysopleiiium altei^nifolimn L. Bürgerwald u. a. 0. bei Mähr.-Schön- berg, Angerwald bei Blauda und häufig in den Thälern des Ge- 57 senkes (Oborny), Gr.-Ullersdorf, Wermsdorf, Kleppel, Kother Berg, Peterstein, Berggeist, Janowitz, Kömerstadt, Wigstadtl, Hirnich bei Neudörfl, Odraii. Sedum maximum Suter. Gemein in den Thälern des Gesenkes (Oborny), selbst noch am Ohrenberge bei Buch elsdorf und bei Kleppel, D.-Liebau, B.-Märzdorf, Nikles, Grumberg, Kl.-Mohrau, Wahlbergsdorf, Woitzdorf, Kömerstadt, Irmsdorf, Bärn, Gun- dersdorf, Bautsch. Wigstadtl, Lautsch, Werdenberg, Odrau. — villosiim L. Grumberg, häufig auf einer Wiese nächst Pocätky bei Krumwasser. — boloniense Loisl. D.-Liebau, Gr.-Ullersdorf. Sorbus ancuparia L. Verbreitet in der Gr.-Üllersdorfer, Kl.-Mohr- auer, Römerstädter, Bautscher und Odrauer Gegend, selbst noch am Gipfel des Altvaters, Hohe Heide, Gr. -Hirschkamm, Saiigraben, Bärmuttergraben, Schlössel. Für die mit der grössten Bereitwilligkeit übernommene Be- stimmung der im Gebiete eingesammelten Rosen spreche ich Herrn J. B. Keller an dieser Stelle meinen tiefgefühlten Dank aus. Alpinae Crep, Rosa pendulina L, Häufig und in zahlreichen Varietäten, deren Besprechung wir an anderer Stelle bringen. In Müllers Garten und auf der Wiese hinter dem Badeparke bei Gr.-Ullersdorf, Wüst-Seibersdorf, Nikleser Wald, Kl.-Mohrau, Goldenfluss, Hochwald u. a. 0., bei Janowitz, Römerstadt, Podelsky-Bach und Fichten bei Irmsdorf. 3Iontanae Crep, Rosa glauca Vill. Bei Kl.-Mohrau. — glauca Vill. X -R. lanceolata Op.? Entschieden der f. Graveti Crep. (nach Orig. im Herb. Kell.) zunächst, aber als letzte wegen der unbekannten Blüthenfarbe etc. fraglich. Ullersdorf- Neudorfer Strasse. — glauca Vill. f. complicata (Gren.). Häufig, aber sehr veränder- lich; a) typisch vom Hutberg bei Gr.-Ullersdorf; alldort b) etwas abweichend; c) in einer Schattenform bei Marscheudoif, am Wege zum Mottenkopf; endlich vom letzten Orte in einer interessanten theils zur f. myriodonta, theils zur f. inclinata Kern, hinneigenden und einstweilen nur als complicata Gren. bestimmten Variation. — glauca Vill. f. myriodonta Christ. Bei Römerstadt, am Hutberge bei Gr.-Ullersdorf. Caninae Nudae Desegl. Rosa albo-lutescens Rip. In einer Abänderung. Auf dem Hutberge bei Gr.-Ullersdorf. Oesterr. botan. Zeitschrift. 2. Heft 1888. 5 58 Rosa canina L. f. fallax Pug. In einer Abänderung. Bei Neudorf. — canina L. f. fissidens Borb. monog. ros. hung. 1880. pp. 411 et 413 bei Wüst-Seibersdorf. — montivaga Desegl., in einer f. subvirens Kell, et Wiesb. Oesterr. bot. Zeitschr. 1886, pag, 330 zunächst stehenden Abänderung. Bei Kl.-Mohrau. (Schluss folgt.) Flora des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strobl. (Fortsetzung.) Fnnaria hygrometrica (L.) Willd. Nebroden: Auf Mauern um Castel- buono von Dr. Mina-Palumbo, am Monte S. Angelo ober- halb Cefalü von mir gesammelt (det. Jur.); Etna (Herb. Tom.!), sehr gemein auf wüsten Stellen zwischen Lava bei Ognina (!, det. Jur.). Mlelichhoferia nitida Nees. Am Etna bei 6000', August 1873, (!, det. Jur.). Wehera elongata (Dicks.) Schw. In der Hochregion des Etna bei 6000' (!, det. Jur., aber mit?, weil ohne Früchte). — cruda (Hdw.) Schmp. An felsigen Giessbachrändern des Etna hoch oberhalb der Casa del bosco bei 6000' mehrmals (!, det. Juratzka). Bryum torquescens Br. et Schmp. Nebrodeu : Auf Hügeln um Castel- buono leg. Dr. Mina-Palumbo zugleich mit Barh. vinealis; ich fand es am Etna bei 6000' nicht selten und bei Amalfi in Süditalien (det. Jur.). — atropurpureum W. M. Auf Mauern um Castelbuono leg. Dr. Mina-Palumbo (det. Jur.); ich fand es bei Pisa. — caespiticium L. Nebroden: Um Castelbuono von Dr. Mina-Pa- lumbo häufig, von mir hoch oberhalb Castelbuono und an nas- sen Felsen des Monte S. Angelo oberhalb Cefalü sehr häufig gesammelt (det. Jur.); am Etna von 3000 bis 6000', besonders an der Südostseite häufig (!, det. Jur.). — caplllare L. y. meridionale Br. et Schmp. Nebroden : Am Monte S. Angelo oberhalb Cefalü (!, det. Jur.); auf der Ost- und Nordostseite der Waldregion des Etna (!, det. Jur.); schon Eaf. gibt capillare aus der Tief- und Waldregion des Etna an. Ferner werden noch folgende Arten vom Etna angegeben: — pusillum L. (Tief- und Waldregion nach Kaf.), argenteum L., pyriforme L., nutans L. (ebenda nach Eaf.), sanguineum Brd.? (bei 7900' am Etna von Philippi gefunden), pendulum Hornsch.? Von Lavafelsen und Mauern bei Acicastello notirt (Strobl). 59 Mnium undiilatum Hdw. Am Etua, uameutlich unterhalb des Monte Nero, von Cosentini gesammelt (Herb. Guss. det, Jur.). NB. Kaf. gibt ans der Tief- und Waldregion noch pellucidum L. und ramosian L. au. Bartramia pomiformis (L.) Hdw. Etna: In der Waldregion (Raf. als Bryum pom. L.), auf Lavafelsen des Cerritawaldes (!, det. Jur.); Nebroden: Nicht selten auf nassen Sandsteinfelseu am Fusse des Monte S. Angelo oberhalb Cefalii (!, det. Jur.); var. crispa (Sw.) Br. et Schmp. Nebroden in der Region Pomieri (Herb. Guss., det. Jur.). — stricta Brid. Feuchte, schattige, "vailkanische Orte oberhalb Ca- tania (leg. Huet de Pavillon, 27. März 1856!), feuchte Orte bei Catania, San Philippe, Contrada Cavaleri (Herb. Torn.!), auf Lavagestein vor Ognina häufig, an Steinen um Paternö bis über 2000' häufig, an felsigen Abhängen im Valle Calanna, am Etna bei 6000' sehr gemein (!, det. Jur.), um Zaffaraua (leg. Dr. Rej'ev, det. Jur.). Pogonatum aloides (Hdw.) Brid. Nebrodeu: An nassen Felsen der immergrünen Haide des Monte San Angelo oberhalb Cefalii (!, det. Jur.). Polytriclmm commune L. Nebroden: Im Vallone del Caualicchio (Herb. Guss.!) an den Russelli oberhalb Castelbuono (!, det. Jur.). — piUferum Schreb. In den Nebroden oberhalb Castelbuono, am Etna bei 6000' und tiefer herab häufig (!, det. Jur.). Fontinalis antipyreüca L. Etua: An feuchten Stellen um Paternö (Herb. Tornab. !), Nebrodeu: alla fontana di Ferro (Herb. Guss.!), ebendaselbst in einem Bassin häufig von mir gesammelt (det. Juratzka). NB. Raf. gibt aus der Tief- und Waldregion des Etna noch squamosa L. und capillaris L. an. Neckera turgkla Jur. Zool.-bot. Gesellsch. 1861, p. 414. Am Fusse der Nebroden bei Polizzi von mir gesammelt (det. Jur.). Leucodoii sciuroides (L.) Schw. ß. morensis (Schw.) Schi. Etna: In Wäldern des Etna (Herb. Guss,, det. Jur.), im Bosco di Mal- passo auf Eichen (leg. Dr. Eeyer, det. Jur.), auf den Monte rossi bei Nicolosi (!, det. Jur.). Nebroden: Auf Erde und an Felsen in der oberen Hälfte des Monte Elia bei Cefalü, au Bäumen oberhalb Castelbuono häufig, in der höheren Wald- region an Bäumen zugleich mit Pierog. grac. (!, det. Jur.). Ptevogonium grac'de (L.) Sw. Nebroden: An Bäumeu um Castel- buono, auch höher oben in der Waldregion mit der vorigen Art (!, det. Jur.). Pylaisia Bollei de Not. Epil. della Bryol. it. In der Hochregion des Etna bei 6000' selten, Juni 1874 (!, det. Jur.). Isothecium myurum (Dill.) Brid. In der Hochregion der Nebroden, Juli 1873 (!, det. Breidler). Ilomalothecium sericeum (L.) Schmp. Etua: Tief- und Waldregiou (Raf. als Hypilum s. L.), San Philippo iu der Contrada Calva- 5* 60 rio (Herb. Toinab.!), auf den Monte rossi bei Mcolosi und auf Felsen im Bosco di Malpasso (leg. Dr. Keyer, det. Jur.), in der Hochregion bei 6000' (!, det. Jur.) Nebroden: Madonie (Herb. Giiss., det. Jur.), häufig um Castelbuono (leg. Dr. Mina-Pa- lumbo, det. Jur.), auf Kalkfelsen hoch oberhalb Castelbuono, an Bäumen um Polizzi, überhaupt gemein, besonders unter dem Vadile, wo es viele Geröllsteine und Felsen überzieht (!, det. Juratzka). Brachythecium glareosum (Br.) Schmp. In der höheren Waldregion der Nebroden oberhalb Castelbuono (!, det. Jur.). — velutinum (L.) Schmp. Etna: Tief- und Waldregion (Raf. als Hypnum v. L.). Nebroden: In der höheren Waldregion, wahr- scheinlich unter Buchen oberhalb des Piano Riposo, im Juli 1873 von mir gesammelt (det. Jur.). Scleropodiuni illecehrum (Schw.) Schmp. Am Etna bei 6000' oberhalb des Cerritawaldes von mir und im Val del Bue auf Lavafelsen von Dr. Beyer gesammelt (det. Jur.). Nebroden: Auf feuchten Bergabhängen des Monte S. Angelo oberhalb Cefalü (!, det. Juratzka). Camptothecmm lutescens (Hds.) Schmp. Nebroden: An Bäumen von Ferro gegen den Passo della Botte (35 — 4500'). EurhyncMum Stockesii (Turn.) Schmp. Nebroden: Unter Buchen im Piano Valieri (5. August 1874) und in der höheren Waldregion (Juli 1873 von mir gesammelt (det. Jur.). Rhynchostegium littoreum (De Not.) Jur. in litt., mediterraneum Jur. Zool.-bot. Ges. 1874. Sandte mir Juratzka ohne Standort mit meinen sicil. Moosen zurück, wahrscheinlich sammelte ich es in den Nebroden. — megapolüamim (Bland.) Schmp. Am Etna bei 6000' unter an- deren Moosen sehr häufig (!, det. Jur.). — confertiim (Dicks.) Br. et Schmp. Nebroden: Auf krautigen Hü- geln um Castelbuono von Dr. Mina-Palumbo und mir auf Erde gesammelt (det. Jur.). — rusciforme (Weis.) Br. et Schmp. Aus den Nebroden im Herb. Guss. als Hypnum protensum (det. Jur.), von Isnello gegen die Jochhöhe der Nebroden hinauf an Bachsteinen, besonders neben den weissen Felsen, nicht selten (!, det. Jur.). (Fortsetzung folgt.) Dank. Hochgeehrteste Fachgenossen, Freunde und Gönner! An dem Tage, an welchem ich mein achtzigstes Lebensjahr vollendete, haben Sie durch die Uebersendung einer Adresse und 61 einer von Iliueu gestifteten Medaille mich so hoch erfreut und so hoch geehrt, dass mir die Worte fehlen, um Ihnen genügend mei- nen tief gefühlten Dank auszusprechen. Jedermann, der das Glück hat, sich mit ganzer Seele und Hin- gehung wissenschaftlichen Untersuchungen und Arbeiten zu widmen, weiss es ja, welchen Genuss und welche Genugthuung diese Ar- beiten schon an sich bieten und diese Genugthuung habe ich ja reichlich genossen! Dass aber meine Arbeiten den Beifall und die hoho Anerken- nung von so zahlreichen Fachgenossen, Freunden und Gönnern, wie die Adresse besagt, gefunden haben, das habe ich nicht erwartet und ich bin davon tief gerührt. Dieses Ihnen auszudrücken war mir innerstes Bedürfniss. Nordhausen, den 23. December 1887. Friedrich Trawjott Ki'dzing. Literaturberichte. Atlas der Pflanzenverbreitnng. (Berghaus' physikalischer Atlas Abth. V.) Acht colorirte Karten in Kupferstich mit 16 Darstellungen. Von Dr. O. Drude, Professor der Botanik am Polytechnicum und Director des botanischen Gartens in Dresden. Gotha, bei Justus Perthes, 1887. Zwischen der ersten und der eben im Erscheinen begriffenen neuen Auflage von Berghaus' allgemein bekanntem phj^sikalischen Atlas ist ein Zeitraum von etwa dreissig Jahren verflossen. Welcher gewaltige Umschwung sich in all jenen Disciplinen vollzogen hat, die diesem bedeutungsvollen Kartenwerke zugrunde liegen, lehrt in anschaulichster Weise ein Vergleich der alten mit den neuen Bildern dieses Atlas. Da diese kurze Anzeige blos auf den Atlas der Pflanzen- verbreitung hinweisen will, so genügt an dieser Stelle eine Andeu- tung über die in dem genannten Zeiträume stattgefundenen Fort- schritte der Pflanzeugeographie. Dieselben sind wohl sehr bedeutende : fallen doch in diese kurze Spanne Zeit die Arbeiten Griesebach's und seiner Schule, aus welcher Drude hervorgegangen ist, der Ver- fasser des unbestritten bedeutungsvollsten pflanzengeographischen Werkes des laufenden Decenuiums: die Florenreiche der Erde. Die Redaction der botanischen Erdkarten hätte mithin nicht in bessere Hände gelegt werden können. Der Drude'sche Atlas zerfällt in drei natürliche Hauptgruppen. Die erste Gruppe (Blatt I — III) umfasst die systematisch-botanische und klimatisch-pflanzenphysioguomische Eintheilung der Erde. Blatt I enthält eine übersiclitliche kartogra- phische Darstellung der Florenreiche der Erde, nach des Verfassers gleichnamigem Werke, Blatt II die Areale ausgewählter Ordnungen des Pflanzenreiches, Blatt III die Vegetatiouszonen der Erde. Die zweite Gruppe (Blatt IV — VII) ist den Florenkarten der Coutinente 62 und der umliegenden Inseln gewidmet. Blatt IV und V beziehen sich auf Europa und Asien, VI auf Afrika und Australien, VII auf Ame- rika. Die dritte Gruppe (Blatt VIII) führt den Titel: Heimat der Nahrungs- und Genusspflanzen und die Culturzonen der Erde. Um- sicht und Geschick des Verfassers bewährten sich in diesem Werke in zweierlei Weise: erstlich in der richtigen und massvollen Auswahl des graphisch Darzustellenden, sodann in der Benützung der jeweils zweckmässigsten graphischen Darstellungsart. In ersterer Beziehung wird wohl jeder billig Denkende in Anbetracht der grossen zu über- windenden Schwierigkeiten zugeben müssen, dass das so reichlich Dargebotene sich kaum hätte übersichtlicher darstellen lassen, als es durch den Verfasser geschehen ist. In Betreff der Kartennetze erscheint Drude's Werk ziemlich mannigfaltig; der Verfasser wird aber gewiss stets seine guten Gründe gehabt haben, wenn er für die eine Darstellung die Mercator'sche Projection, für eine andere die flächenrechte Azimutalprojection von Lambert etc. wählte. Vergleicht man die Drude'schen Karten mit den alten von Berghaus ge- zeichneten Erdbildern, so ergibt sich ein höchst erfreuliches Resultat: trotz der ungemein vermehrten Einzelnbeobachtungen, welche das letzte Vierteljahrhundert auf pflanzengeographischem Gebiete brachte, eine grosse Vereinfachung der Hauptresultate. Dort beispielsweise die 25 Schon w'schen phytogeographischeu Reiche, hier die 15 von Drude aufgestellten Florengebiete, die selbst wieder auf drei natur- gemässe Einheiten (Florenreichsgruppen) von dem Verfasser zurück- geführt worden sind. Einer besonderen Empfehlung ist dieses durch- aus ausgezeichnete, übrigens auch ohne Concurrenz dastehende Werk Drude's selbstverständlich nicht bedürftig! J. W. W. Detmer, Das pflanzenphysiolog'isclie Practienm. Anleitung zu pflanzen- physiologischen Untersuchungen für Studirende und Lehrer der Natur- wissenschaften. Mit 131 Holzschnitten. Gr. 8». 352 pp. Jena 1888. (G. Fischer.) Nichts vermag das pflanzenphysiologische Studium mehr zu fördern und demselben mehr Freunde zuzuführen, als die Veranschau- lichung der Lebenserscheinungen durch das Experiment. Für ein tieferes Verständniss genügt es jedoch nicht, den Versuch — häufig sogar nur in seinem Endresultat — zu sehen, sondern es ist oft geradezu unerlässlich, den Verlauf des Experimentes von Anfang bis zu Ende genau zu verfolgen oder gar den Versuch selbst auszu- führen. Mit Rücksicht darauf wird sich bereits Mancher nach einem Buche gesehnt haben, welches eine Auleitimg zu pflanzeuphysio- logischen Experimenten gibt und welches in die Pflauzeuphysiologie in ähnlicher Weise einführt, wie dies etwa durch Strasburger's „Bot. Practicum" mit Rücksicht auf Pflauzenauatomie geschieht. Ein solches Buch hat nun vor Kurzem Detmer der 0 Öffentlichkeit über- geben und hiedurch gewiss einem lange gefühlten Bedürfuiss abge- holfen. Die Auordunug des Stoffes ist im Wesentlichen dieselbe wie in des Verfassers Lehrbuch der Pflanzenphysiologie. 1. Die Nähr- 63 stoife der Pflanzen, 2. die Molecularkräfte der Pflanzen, 3. die Stoft- wechselprocesso im veg. Organismus, 4. die Ziiwachsbewegungeii der Pflanzen und 5. die Reizbewegungen der Pflanzen. Aus dieser Dispo- sition gebt hervor, dass fast das Gesammtgebiet der physiologischen Erscheinungen in Betracht gezogen wurde. Alle wichtigeren That- saclien dieser Capitel werden experimentell veranschaulicht, das Ex- periment ist zumeist einfach und gut ausgewählt, so dass auch der minder manuell Geschickte die Versuche ohne erhebliche Schwierig- keit ausführen wird. Verfasser suchte alle angofiihrten Versuche selbst anzustellen, um über Werth und Brauchbarkeit eines jeden Versuchs sich selbst ein Urtheil zu bilden, und war überall bemüht, den Apparaten eine möglichst einfache Form zu geben. Deshalb wird das Buch gewiss vielseitigen Nutzen stiften und namentlich von dem Anfänger gerne und mit Erfolg zu Rathe gezogen werden. Im Anschlüsse hieran seien dem Ref. noch einige kiitische Bemer- kungen gestattet, die den Werth des vorliegenden Werkes nicht etwa schmälern sollen, sondern vielleicht von einigem Nutzen sein könn- ten, falls sie bei der Bearbeitung einer zweiten Auflage Beachtung fänden. Pag. 166: Das Experiment, welches die Absorption des NH^ durch den Boden beweisen soll, ist viel zu complicirt. Hier wäre der Versuch Gazzeri's oder Bronner's (Filtriren von Mistjauche) oder das Filtriren einer verdünnten iVSg-Lösung am Platze. Pag. 91 : zeigt einen Apparat zur Demonstration der Arbeitsleistung bei der Quellung. Warum hier einen eigenen Apparat? Liesse sich die Ar- beitsleistung nicht einfacher demonstriren, etwa durch das Sprengen einer Eprouvette in Folge quellender Samen? Die Auswahl des Stof- fes ist hie und da verfehlt; so erscheint das Capitel: „Flechten" (pag. 621), ferner die Abhandlung der organisirten Gebilde in der Pflanzenzelle vollständig überflüssig, da nichts Physiologisches mit- getheilt wird. Auch manches Wichtige fehlt. So ist der Laubfall, eine so wichtige und allgemein gekannte Erscheinung, im ganzen Buche mit keinem Worte berührt. Gewiss ist die Ablösung von Pflanzenorgauen viel wichtiger, als die Wirkung des Chloroforms auf die Pflanze, welch letztere im Buche behandelt wird. Pag. 225 hat Referent die Gummireaction mit Orcin -[- ffC^vermisst. Pag. 135: Im Capitel „Wasserbewegung" wird an keiner Stelle scharf hervor- gehoben, ob im Holze die Hauptmasse des Wassers im Lumen oder in der Membran der Zelle aufsteigt. Der Figurenschmuck des Werkes wäre ein tadelloser, wenn der gute Eindruck nicht durch die Figuren 43 (Schmelzellipse), 72 (Marmorplatte) und 309 (Äma;>^■s mit einem! Cotyledon) etwas gestört würde. H. Molisch. Engler A. und Prantl K. Die natSrlicIien Pflanzenfaniilien nebst ihren (iattnngen nud wichtiiarcreii Arten, insbesondere der Nutzpflanzen. Unter Mitwirkung zahh-eicher hervorragender Fachgelelirten bearbeitet. Leipzig, W. Engelmann, 1887, Lieferung 0 — 11, 8". LS Bogen mit 979 Einzelbildern in 209 Holzschnitt-Figuren. Wir haben in der Juli-Nummer vorigen Jahres die Tendenz 64 und die sachliche Gliederung ohigen, in fliessendem Erscheinen be- griffenen Werkes einer ausfularlichen Besprechung unterzogen und konnten unter Berücksichtigung des ausserordentlich reichen und gediegenen Inhaltes der ersten Lieferung nicht genug Worte der Anerkennung diesem grossartigen Unternehmen entgegenbringen; ausdrücklich mussten wir betonen, dass die natürlichen Pflanzen- familien als das beste, bisher in deutscher Sprache und überhaupt erschienene Handbuch für systematische Botanik, ein unentbehrliches Hand- und Nachschlagebuch für jeden Botaniker zu werden ver- spricht. Strenge an der Gliederung und angemessenen Behandlung des Stoffes festhaltend, entsprechen auch die bis nun erschienenen weiteren sechs Lieferungen in jeder Beziehung den an sie gestellten mannigfaltigen Anforderungen und rechtfertigen erneuert in glän- zender Weise die anfangs gestellte Behauptung. In den vorliegenden Lieferungen gelangen die G3'mnospermen mit dem zweiten Theile der Coniferae, bearbeitet von A. Eichler, A. Engler und K. Prantl, und den Gnetacaen, behandelt von A. Eichler, zum Ab- schlüsse. Sodann finden wir nach einer dem systematischen Theile vorangestellten sehr erwünschten und jedes weitere Hilfsbuch ent- behrlich machenden Erläuterung der Blüthen- und Fortpflanzungs- verhältnisse bei den Angiospermen aus der bewährten Hand Prof. Engler's zahlreiche Familien der Monocotylen nach allen dem Systematiker wichtigen Gesichtspunkten in vorzüglichster Weise dargestellt, so die: Liliaceae, Flagellariaceae, Araceae, Mayaceae, Xyrideae, ßapateaceae von A. Engler, die Haemodoraceae, Ama- ryllidaceae, Velloziaceae, Taccaceae, Dioscoreaceae, Iridaceae von F. Pax, die Gramineae von dem bekannten Agrostologen Professor E. Hackel, die Cyclanthaceae von 0. Drude, die Kestionaceae, Centrolepidaceae, Eriocaulaceae von G. Hieronymus, die Brome- liaceae von L. Wittmack. Nicht nur die Namen der als hervor- ragend bekannten Botaniker lassen uns einen Eückschluss machen auf die gediegene Darstellung der genannten Familien, sondern auch ein Vergleich der letzteren mit der in dem bisher besten systema- tischen Werke, nämlich Stooker & ßentham's Genera plantarum. Die zahlreichen Veränderungen in der Begrenzung und Auffassung so vieler Tribus, Gattungen u. s. w., welche die zumeist als gründ- lichste Kenner der ihnen zur Bearbeitung anvertrauten Pflanzeufamilien gerühmten Autoren der natürlichen Pflanzenfamilien vornahmen, liefern die schlagendsten Beweise für eingehendes Studium und Selbststän- digkeit der Forschung. Nur dort, wo ausgezeichnete Monographien jüngeren Datums vorlagen, wurden diese bei der Bearbeitung zu Grunde gelegt. Zahlreiche, mit grossem Verständnisse ausgewählte Holzschnitte in vorzüglichster Ausführung geben auch den vorlie- genden Lieferungen einen Grad der Vollkommenheit, wie es wohl kein anderes Buch gleicher Art aufzuweisen hat. Die oben genannte, ohne Einbusse der Deutlichkeit kurzgefasste, aber mit instructiven Bil- dern versehene Erläuterung der Blüthen- und Fortpflanzungsverhält- nisse der Angiospermen wird gewiss nicht wenig dazu beitragen, 65 dem so vorzüglichen — und von nun an wohl unentbehrlichen Handbuche neue Anhänger und Freunde zuzuführen. Beck. Flora von Kärnten. Von Dechant David Fächer und Markus Freih. v. Jabornegg. Herausgegeben vom naturhistorischen Landesmuseum von Kärnten. I. Theil: Gefässpflanzen, bearbeitet von David Fächer. 8'. Klagenfurt (Druck von Kleinraayr), 3 Bde. Erster Band 1881: Akotyledones et Monokotyledones. 258 und VEI S. — Zweiter Band 1884: Coniferae bis Hypo- pityaceae. 353undXVI S. — Dritter Band 1887: Dialypetälae. 420 und XVII S. nebst einem „Verzeichniss der in Kärnten volks- thümlichen deutschen Pflauzennamen" von Gustav Adolf Zwan- ziger. XXIX S., also zusammen fast 1100 Seiten. Das schöne und überaus Pflanzenreiche Herzogthum Kärnten hat nun zum ersten Male eine „Flora der Gefässpflanzen", die auch Beschreibungen enthält, reiht sich somit au seine Nachbarländer würdig an. Die Beschrei- bungen sind zwar meistens kurz, nur nach den auffallendsten Merk- malen, so dass diese Flora, wie der Verfasser in der Vorrede be- merkt, auch als Excursionsbuch dienen kann, weshalb der erste Band auch mit einem Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen versehen ist. Von neuen und kritischen Arten jedoch, z. B. allen Arten der Gattung Bubus sind gewöhnlich ausführliche Diagnosen beigegeben, Auch finden wir verschiedene werthvoUe Notizen, die nur sehr zer- streut in verschiedenen periodischen Schriften zu suchen sind, mit grösster Sorgfalt an Ort und Stelle als „Anmerkung" angehängt, z. B. über das fatale Genus ,^ Schellanderia"-, über die von v. Borbäs in Kärnten angegebenen Aquilegien u. s. w. Besondere Anerkennung und Nachahmung verdient die Genauigkeit und Gewissenhaftigkeit in der Angabe der Citate. Ueberhaupt ist es dem Verfasser ganz fremd, sich mit fremden Federn zu schmücken, was ganz besonders bei den äusserst gewissenhaften Angaben der Fundorte, worauf das Hauptgewicht der Arbeit gelegt wird, hervorleuchtet. Hat einer der Entdecker auch etwas über seinen Fund veröffentlicht, so wird es erwähnt. Die Zahl der beschriebenen Arten beträgt 2170; manche Nummern sind jedoch doppelt mit a und b, so dass die richtige Zahl wohl 2200 weit übersteigt. Davon kommen 56 auf die Gefässkrypto- gamen, 418 sind Monokotylen, das Uebrige Dikotylen (mit Ein- schluss der eilf Gymnospermen). Dem Ganzen ist nach Neilreich's Muster Endlicheres System zu Grunde gelegt. Die Nomenclatur ist häufig noch die ältere, bei Neilreich, Koch u. s. w. gebräuch- liche. So wird die Schwarzföhre noch fälschlich Pinus Laricio ge- nannt, Hieracium saxatile Jacqu. wird als synonym theils zu glau- cum, theils zu bupleuroides gestellt, obschon es eine von beiden ganz verschiedene Pflanze ist. Bei Fächer werden übrigens solche Feh- ler sofort durch die bereits gerühmten Citate, woher er den Namen entnommen (Koch, Neureich, Garcke u. s. f.) berichtigt. Fasst 66 man ins Auge, dass dieses erste Qiiellenwerk über Kärnteüs Gefäss- pflanzen an einem abgelegenen Orte des Hochgebirges entstanden ist, weit entfernt nicht nur von jeder Universität und Bibliothek, son- dern selbst von der Landeshauptstadt, so muss man staunen, wie ein Mann so viel zu leisten im Stande war, dem bei seiner knapp bemessenen freien Zeit, ausser den bekanntlich nicht grossartigeu literarischen Hilfsmitteln eines Landesmuseums, nur die bescheidenen, von so vielen Seiten in Anspruch genommenen Mittel eines Gebirgs- pfarrers zu Gebote standen. Es ist daher diese Leistung der freien Stunden Pacher's eine dänzende Widerlegung des ganz ungerecht- fertigten Angriffes Heufler's (O0. B. Z. 1885 Nr. 1) auf den Seel- sorgklerus der österreichischen Monarchie. Neuen, noch nicht be- schriebenen Arten begegnete Referent nur folgenden: Cirsium Joschii, Hieracium Jahorneggi, H. Kokeili, H. Packer i Schultz Bip. (1844! in lit.), Mosa Pacheri Keller, ß. Bleib er gensis, R. Teichlensis, R. vallis Moellae, R. Flattachensis, R. jjseudomutata, R. Pacheriana, R. Fragantina, R. Garinthiae, R. Vellacensis, R. Ressmanni. Man ersieht daraus, dass die reichgestaltigen Rosen und Habichtskräuter besonderer Aufmerksamkeit gewürdigt wurden. In Bearbeitung des Genus Rosa erfreute sich Verfasser besonders der Mitwirkung des bekannten ausgezeichneten Rosenforschers J. B. v. Keller in Wien. Dass in einem so günstig gelegenen, auf Rosen noch ganz uner- forschten Hochgebirgslande nicht mehr als die erwähnten neuen Formen sich finden sollten, mag wohl unglaublich scheinen. Aber fürs Erste ist ja nur ein Anfang gemacht und war der Verfasser fast nur auf seine eigene Aufsammlung angewiesen; daher ist auch fast nur die Umgebung von Obervellach näher erforscht; Bleiberg kommt dann zunächst. Fürs Zweite war es das ganz gewiss lobeus- werthe Bestreben, Neubenennungen nach Thunlichkeit zu vermeiden und bereits vorhandene Namen gewissenhaft in Verwendung zu brin- gen, sollten sie auch von Gegnerseite stammen. Endlich handelte es sich zunächst darum, die Hauptformen und Rassen festzustellen und konnten Formen dritten Ranges nur wenig berücksichtigt werden. Solche Werke können nicht gleich vollkommen sein. Das bereits vorhandene Material finden wir vom Verfasser trefflich verarbeitet; jüngei'e Kräfte werden dadurch augeregt, darauf weiter zu bauen. Hoffen wir daher, dass es dem greisen Verfasser, der bereits fast ein halbes Säculum der Erforschung der Flora seines schönen Vater- landes mit Erfolg gewidmet hat, auch gegönnt sein werde, noch recht viele Ergänzungen und Nachträge zu publiciren. Pacher's Flora ist auch Auswärtigen, besonders Alpenfrennden und Alpenreisenden ganz besonders zu empfehlen. Zwanziger's Arbeit als Anhang des dritten Bandes von Pacher's „Flora von Kärnten" ist ein werthvoller Bei- trag zum Sprachschatze deutscher Volksnamen aus dem Pflanzen- reiche. Wie der in botanischen Kreisen bekannte Verfasser im Vor- wort bemerkt, sind weit über 1000 gesammelt enthalten. An erwähnter Stelle beklagt Verfasser auch den Maugel geeigneter Let- tern zur Bezeichnung der Volksaussprache. Das ist gewiss sehr zu 67 bedaiiern. Vielleicht hätto auch durch öftere Anwendung von öa statt a in manchen Fällen geholfen werden können, z. B. „oach'u" {Que)xi(s) im mittleren Lavautthal (nicht Ach'n, auch nicht Äcfin). Referent ist mit Kärnten's Volkssprache zu wenig vertraut; es will ihn aber bedünkeu, als wäre der wohl zu unterscheidende, oft sehr verschiedene städtische (Wiener) Dialekt mit dem eigentlichen Volks- oder Landdialekt verwechselt, z. B. bei den vielen mit „Stan" (Stein) zusammengesetzten Namen. Sehr zu wünschen wäre daher bei einer wohl bald möglichen erweiterten Ausgabe die Angabe der Ge- gend, wo so gesprochen wird, wenn die Benennung nicht für ganz Kärnten nachgewiesen werden kann. Wiesbaur S. J. Zar Morphologie und Biologie der Cystideu. Von Dr. Richard v. Wett- stein. Mit 1 Tafel. Aus dem XCV. Baude der Sitzuugsber. der kaiserl. Akad. d. Wiss. I. Abth. Jännei-Heft, Jahrg. 1887. Die functionelle Bedeutung der Cystiden war bis in die jüngste Zeit in ein tiefes Dunkel gehüllt. Die älteren Beobachter, wie Mi- cheli und Corda hielten dieselben für Antheridieu. Diese Anschauung wurde jedoch durch neuere Untersuchungen, namentlich Hoffmaun's, De Bary's und Brefeld's als irrig erwiesen. Brefeld erklärte im 3. Hefte seiner Untersuchungen die Cystiden des Coprinus stercora- rius für „Schutzpfosten", denen die Aufgabe zufällt, die Lamellen auseinander zu halten. Diese Untersuchung steht aber zu vereinzelt da, um zu einem allgemeinen Schluss über die biologische Bedeutung der Cystiden zu berechtigen. Deshalb muss die speciell dieser Frage gewidmete Untersuchung V. Wettstein's, welche sich auf eine grosse Anzahl von Species der Coprinus erstreckt, auf das wärmste begrüsst werden. Der Autor behandelt in der obengenannten Abhandlung zu- nächst die Morphologie der Cystiden und stellt an der Hand ent- wickluugsgeschichtlicher Untersuchungen fest, dass die Cystiden mit den Basidien morphologisch gleichartig sind und sich aus den letzteren entwickeln. Nur bei Coprinus tomentosus kommt der Fall vor, dass die Cystiden auch aus den Paraphyseu hervorgehen. In biologischer Beziehung lassen sich zwei Arten von Cystiden unterscheiden, näm- lich solche mit freien Enden, und solche, welche sich mit ihren En- den in die gegenüber liegende Lamelle hineinbohren und dort be- festigen. Nach den Untersuchungen v. Wettstein's kommt den Cystiden mit freien Enden die Function zu, die jungen Lamellen auseinander zu drängen, um Raum für die Ent- wicklung der Sporen zu schaffen. Deshalb fehlen bei jenen Coprinus- kxiQn, bei denen die Lamellen gleich anfangs so weit von einander angelegt werden, dass sich die Sporen ungehindert ent- wickeln können, wie z. B. bei Coprinus Sceptrurn Jungh. und C. ephemerus, die Cystiden gänzlich. Die freien Cystiden kommen über- haupt nur bei jenen Coprinus - Arten vor, welche ihren Hut aus- breiten und umstülpen und dann erst die Sporen abschleudern. Dio zweite Art der Cystiden, uämlieh diejenigen, welche an der gegen- 68 übeiiiegenden Lamelle befestigt sind, finden sich nur bei solchen Coprinus- Arten, welche ihren Hut nicht ausbreiten, sondern ihre Glocken- oder Walzenform bis zur vollständigen Sporenentleeruug beibehalten. Dieser letzteren kommt anfänglich, d. h. vor der Sporen- entwicklung, dieselbe Aufgabe zu, Avie den Cystiden mit freien En- den, sie wirken eben als „Schutzpfosten" im Brefeld'schen Sinne. Später aber wirken sie gerade umgekehrt, weil sie dann die Lamellen fest mit einander verbinden und die Aus- breitung des Hutes verhindern. Indem v. Wettstein aus- drücklich bemerkt, dass die von ihm in obiger Abhandlung ausge- sprochenen Verallgemeinerungen über die Cystiden sich ausschliesslich auf die Gattung Coprinus beziehen, beweist er einen Grad von Vor- sicht, welcher nicht allzuhäufig angetroffen wird. Zukal. Les Hymenomycetes d'Eiirope. Anatomie g-enerale et Classification des Champig-nons superieurs par N. Patouillard. Laureat de Tlnstitut de France. Paris. Libr. Paul Klincksieck, 1887. In den ersten sechs Capiteln behandelt der Autor die Anatomie und Morphologie der Hymenomyceten. Obgleich er hierbei sehr gründ- lich vorgeht und sich immer auf den neuesten Standpunkt stellt, vermeidet er doch jedes minder wichtige Detail, sowie die Berüh- rung von Streitfragen und die Quellenangaben. Dadurch wird sein Buch ungemein übersichtlich. Die noch übrigen sieben Capitel sind der Beschreibung der Ordnungen, Familien und Gattungen der Hymeno- myceten gewidmet. Auf die Species selbst geht er nicht ein, sondern er führt höchstens nach der Beschreibung der Gattungen die wich- tigsten Arten nominativ an. Dem systematischen Theil wird ein sorg- fältig gearbeiteter Schlüssel vorausgeschickt. Was die Classification anbelangt, so schliesst sich Patouillard im Grossen und Ganzen E. Fries an, doch trennt er auf Grund anatomischer Befunde einige Familien und Gattungen, die bei Fries noch confundirt sind. Dabei muss hervorgehoben werden, dass die gegebenen Diagnosen nicht etwa blosse Uebertragungen der bezüglichen Fries'schen sind, son- dern durchaus Originalarbeiten Patouillard's. Da das Buch sehr übersichtlich geschrieben und praktisch eingetheilt ist, und dabei durchaus auf dem neuesten Staudpunkt steht, so möchte ich es be- sonders jenen Fachgenossen empfehlen, welche sich über die Hymeno- myceten wissenschaftlich unterrichten möchten, ohne in das Dickicht der Species einzudringen. Zukal. Die Vegetationsverliältuisse der Unigebimg- von Halle. Von A. Schulz Candidat der Medicin in Halle. Mit 4 Karten. 8", 97 Seiten. Halle a/S. Verlag von Tausch und Grosse. 1888. Preis 2 Mark. Von einem Gebiete, dessen Flächenraum etwas über 1000 GKm. beträgt, entrollt der Verfasser zuerst ein orographisches und hydro- graphisches Bild, bespricht den geologischen Bau desselben und kommt im Weiteren auf die chemische Zusammensetzung der Boden- 69 arten zu sprechen, wobei er sich in die minutiösesten Details über den Kalk-, Kiesel- und Kocbsalzgebalt derselben einlässt. Die hie- durcb bedingte Mannigfaltigkeit des pflanzenpbj^siognomiscben Cha- rakters des Gebietes wird durch zahlreiche Arten vergegenwärtigt, dem sich Tabellen über die klimatischen Verhältnisse und phänolo- gische Beobachtungen anschliessen. Ferners folgen sehr interessante Erörterungen über den Zeitpunkt, wie lange die Pflanzen des Ge- bietes ihre jetzigen Standorte inne liaben, indem, mit dem Ende der Tertiärzeit beginnend, sämmtliche Wandlungen des Florengebietes bis in unsere Zeit in höchst anziehender Weise besprochen werden. Den Schluss macht eine Aufzählung jener Pflanzen, welche im Ge- biete oder in der Nähe desselben ihre Nordgrenze (überhaupt oder nur für Deutschland), sowie jener, welche daselbst ihre Westgrenze (in Deutschland oder überhaupt) erreichen, was auf zwei Karten mit grosser üebersichtlichkeit durcligeführt ist. Die dritte Tafel zeigt uns das Verbreitungsgebiet einiger südöstlicher Pflanzen in Mittel- deutschland, während auf Tafel IV die Vegetationslinien einiger Pflanzen in der Flora von Halle veranschaulicht werden. J. Zeitschrift fiii- Naturwissenschaften, herausg. im Auftrage des naturwissen- schaftlichen Vereines für Sachsen und Thüringen. LIX. Bd. Vierte Folge. Halle a. d. Saale, 1886. Vorliegendes fünftes Heft enthält folgende Original -Abhand- lungen von botanischem Interesse: Oertel, „Beitrag zur Flora von Halle". Ein in den Torfsümpfen unweit Schierau bei Dessau aufge- fundener, für das genannte Florengebiet bisher unbekannter Garex- Bastard, nämlich: Carex panniculataXteretiuscula Beckmann wird beschrieben. — Kieffer J. J.: „Dritter Beitrag zur Keuntniss der in Lothringen vorkommenden Phytoptocecidien". Wir beschränken uns darauf, hier nur den Hauptcharakter der durch die Cecidien verur- sachten Umbildung kurz wiederzugeben, wobei aus der Keihe der vom Autor dargestellten siebzehn Fälle die von ihm als Nova be- zeichneten hervorgehoben werden. 1. Achillea MiUefoUum. Spitzkegel- förmige bis linealförmige (cylindrische?) Verlängerung des Blüthen- bodens. 2. Artemisia vulgaris. Anschwellung der Blüthenköpfchen mit Verkümmerung der Blüthen. 3. Girsium arvense. Deformation der Blüthen und Zweigspitzen. Die Blüthenköpfe, unter der normalen Grösse, sehr hart, halbkugelig, weiss behaart. 5. Gi/tisus sagittalis Koch. Missbildung der Blüthen, Triebspitzen, Blatt- und Stengel- flügel. 6. Fagus sylvatica. Knospen- und Zweig-Deformation. Erstere sind ansehnlich vergrössert, bleiben bis zum Spätsommer, wo sie ganz vertrocknen, geschlossen; letztere zeigen eine deutliche An- scliwellung mit abnormer Behaarung. 8. Hieracium umhellatum. Un- behaarte Vergrünung der Blüthen, welche ihre normale Grösse nicht erreichen. 13. Scabiosa Golumbaria. Vergrünung der Blüthen oder Umbildung derselben zu meist gestielten Köpfchen. M. Prihoda. 70 Correspondenz. Lemberg, am 14. December 1887. I. Folgende weitere recht interessante Daten aus der galizi- schen Flora mögen dabier hervorgehoben werden: Aconitum An- tJiora var. flore coeruleo, in Dubienko bei Monasterzyska (der westlichste bis jetzt bekannte Standort in Galizien, ja in ganz Europa); Botryclüum Matricariac in Prusie bei Eawa ruska und in Dubienko; Circaea alpina in Siedliska bei Kawa ruska (nordgali- zische Ebene); Cytisus ruthenicus Fisch,, in Siedliska und Prusie bei Eawa ruska; Carlina vulgaris f. nigrescens Forman., in Siedliska; Centaurea austriaca Willd., in Siedliska (höchst selten); Cimicifuga in Siedliska (sehr selten): Digitalis ambigua in Siedliska (sehr selten); Epilohium aclnatum Griseb., in Dziköw bei Cieszanöw (ISTord-Gali- zieu); Euphorbia Esula L. am Dniesterufer in Horodnica bei Horo- denka; Festuca arenicola m. in Siedliska und Prusie; F. psammo- phila Hack., in Prusie; Hieracium boreale Fr., in Siedliska und Prusie; H. polonicum m. (non Käg. et Pet.), in Siedliska und Prusie; Hie- rochloa australis P. B. (!), in Siedliska; Koeleria glauca, in Siedliska und Prusie; Lathyrus palustris in Ezyczki bei Eawa ruska; Lilium Martagon, in Siedliska (sehr selten); Polemonium coeruleum in Maj- dan bei Sieniawa; Pulmonaria mollissimct, in Siedliska (nur an einer einzigen Stelle); Ranunculus Flammula var. radicans (non R. rep- tans L.), in Lopatyn bei Brody; Rosa Skofitzlana m., in Siedliska und Ezyczki; Rumeoc confertus W., am Dniesterufer in Horodnica, sehr selten; Salix aurito'>< cinerea in Prusie; S. aurito X. repens in Majdau bei Sieniawa; S. cinerea f. spuria Wimm., in Prusie; Spi- raea saUcifolia L. in Majdan bei Sieniawa; Serratida hetcrophylla Desf., in Babin bei Horodeuka, {Centaurea ruthenica M. Eaciborski in „Spraw. komis. fizyogr. Krak." 1886 aus der Gegend von Horo- denka gehört ganz zweifellos zu Serratida heterophylla Desf . und nicht zu Cent, ruthenica Lam., welch letztere im Gebiete unserer Monarchie nur in Siebenbürgen vorkommt.) — IL Vor einigen Tagen erhielt ich aus der Flora von Stawuta in Volhynien unter anderen nachstehende in phytogeographischer Hinsicht sehr interes- sante Pflanzen, nämlich: Arenaria graminifoUa Schrad., Dianthus glabriusculus Kit. (species distinctissima); D. Borhdsii Vandäs in Oest. bot. Zeitschr. 1886 (species a D. pseudoharbato Bess. i. e. D. memhranaceo Borb. optime distincta); Gymnadenia cucidlata Eich,; Jurinea cyanoides; Prunella grandiflora (fast meterhohe Exemplare); Thalictruni simplex L,; Thymus montanus W. K,; Th. Marchallia- nus Willd.; Trifolium Lupinaster und Veronica spuria L. — HL Herr G, Schneider dürfte wohl damit Eecht haben, wenn er mein Hieracium polonicum mit H. pratense subsp. hrevipilum Nägeli et Pet. identificirt, jedoch miiss ich dahier auf das entschiedenste be- tonen, dass sich Nägeli und Peter im grossen Irrthum befinden und durchaus naturwidrig verfaLreD, indem sie H. polonicum mihi als eine dem H. pratense Tausch untergeordnete systematische 71 Einheit betrachteu. Dios darf ich desto ehtschiodener behaupten, da ich Hier, pratense Tausch und H. polonkum m. durch volle acht Jahre sowohl an ihren natürlichen Standorten, als auch in der Cultur (aus Samen) — unbekümmert um das Geschick der Descendenz- theorie — fleissig beobachtet habe. Was aber mein Hier, galiciense anbelangt, so unterscheidet sich dasselbe von H. nosaUcum N. et P. {Hier, pracalto X pratense Kehm.) sehr erheblich, wie ich mich un- längst überzeugt habe, nachdem ich mein H. galiciense mit Keh- mauu'schen Originalexemplaren des //. praealtoX pratense vom Nosal im Tatragebirge verglichen hatte. Bei H. praealto X pratense Kehm. sind nämlich die Blätter unterseits und der Stengel mit Steruhaaren ziemlich dicht besetzt (obwohl Dr. Rehmann in der Diagnose seines H. praealto X pratense davon keine Erwähnung thut), während bei H. galiciense m. weder auf den Blättern, noch im unteren Theil des Stengels irgend eine Spur von Steruhaaren au- zutreifeu ist, wobei zu bemerken, dass ich alle mir sehr zahlreich vorliegenden Exemplare des H. galiciense m. (von Winniki, Pasieki, Kleparöw, Podmanasterz und Pieniaki) auf dieses Merkmal geprüft habe. Br. Blocki. Budapest, am 16. December 1887. Festuca amethystina L. (non Host) ist in meinem Herbare von den Felsen an der Eger bei Karlsbad {F. ovina var. glauca Vie- gener 1866) vorhanden, später hat mir sie auch Freund Freyu, richtig anerkannt, von Lukavic geschickt. Bei Marienbad sammelte ich selbst Convallaria verticillata, Equisetmn siluaticuin, Pteris aqui- lina, Galiinn rotundifolium, Stellaria nemormn, Li/simachia nemorum. — Erythraea uliginosa (W. Kit.), welche mit Chlora serotina Koch auch bei dem Palicser See im Bäcser Comitate wächst, wird durch Dr. Wittrock im Botan. Ceutralbl. XXVI (1886), p. 316, von der E. linariaefolia (Lam.) specifisch getrennt und als Varietät zu E. vulgaris (ßaf.) gezogen. Bei Budapest sowohl am Eakos als auch bei der Piilvermühle bei Ofen kommt sie auch mit breiten Krouen- zipfeln vor, und so kann man die schmal länglichen Zipfel, nach der Abbildung Wittrock's, nicht für charakteristisch halten, oder man kann formas stenolohas und platglohas nach den corollae laciniis unterscheiden. Sadler hat sie b. scahriuscula („tota scabriu- scula^) benannt. — Rosa Buziae Borb. in Fl. Comit. Temes. 1884, pag. 75 kommt auch bei Vajnafalu in Siebenbürgen vor, und ist sie mit R. hirtifolia Br. 1885 sehr innig verwandt. Sie hat dort L. Richter sowie R. biserrata Mer. und R. decalvata Crep. bei Szar- hegy in der Umgebung von Borszek gesammelt. Aber Botrychiutn Limaria ist irrig bei „Mäluapataka" in der Flora Transsilvanica er- wähnt, denn Haynald hat sie am Paterberge bei Mäluapataka im Neograder Comitate gesammelt. — Thymus comosus Heuff. in Z. B. Gr. 1858, p. 176 ist mit Th. Jankae ^el. in „Flora" 1883, p. 147, am mindesten identisch, wie in der neuen Flora Transsilv. p. 443 ange- geben ist. Beide kommen zwar bei den Herculesbädern vor; aber 72 Th. comosus Heuff,, welcher auch bei Torda wächst, kommt gaoz imten im Thalfelsen vor, Th. Janlcae aber wächst viel höher, wo Plnus nigra b. hanatica EndL, Primula Auricula, Edrajanthus Ki~ taihelii etc. wachsen, also bei dem rothen Kreuze, unweit von der Mündung des hochliegenden i^ei'aleu-Thales. ^rhymus Jankae gehört eigentlich nicht zu den echten Marginatis (nur in dem Sinne, wie Braun und Haläcsy zuerst den Th. humifusus dazurechneten) und ist er mit letzteren und mit Th. arenarius Bernh. oder nach Braun mit dem älteren Th. Löwyanus mehr verwandt. Th. Jankae ist hier genug häufig. — Die Pflanzen, welche am 6. October bei Ofen noch in Blüthe waren (Oe. B. Z. 1887, pag. 443), wachsen am Blocksberge, jene vom 9. October (ibid.) am Schwabenberge. — Mentha calaminthaefolia Host ined., Oe. B. Z. 1887, p. 422, kann man in der Systematik nicht brauchen, da schon eine ältere M. ca- laminthaefolia (Vis. var.) existirt und mit M. aquatica verwandt ist; sie kommt an gewissen Orten Ungarns charakteristisch vor. Ebensowenig kann man eine Rosa R. Herhichiana nennen, wenn schon eine R. Herhichii Br. existirt, und so benenne ich die erstere wegen der vielen Verdienste des Entdeckers R. Blockiana m. — Tilia subfla- vescens m. Oe. B. Z. 1887, p. 297, bringt reichliche Früchte, T. sub- parvifolia 1. c. aber bleibt steril, ich konnte nur wenige, kümmer- liche Früchte daran finden. — Die Früchte der T. suhfiavescens sind jenen der T. ulmifolia Scop. ähnlicher, verkehrt eiförmig, kurz be- spitzt, mit nur schwach angedeuteten Kippen. Die Blätter sind an dieser mehr schief als jene der T. subparvifolia. Borbäs. Budapest, am 8. Jänner 1888. Iris Klacina m., wenn man I. subbarbata Joö und I. Reichen- hachiana Klatt trennt, gehört nicht zu der ersteren, wie Dr. Stapf in Oe. B, Z. 1888, pag. 13, angibt, sondern zu /. Reichenbachiana Klatt. Meine Benennung in Akad. Közl. Bd. XIII (1875), p. 49, be- zieht sich auf die Abbildung Eeicheubach's und entstand die Na- mensänderung eben aus dem Grunde, weil schon eine ältere Iris Reichenbachii Heuff. benannt war. — Aquilegia vulgaris Uli. Oest. Bot. Zeitschr. 1888, pag. 20, wird eher Aq. longisepala Zimm. sein. Letztere hat wenigstens Prof. Mendlik von der Umgebung der Be- laer Tropfsteinhöhle, und Aladär Kichter von dem Muränyer Kalk- plateau in Gömör mir mitgetheilt. Borbäs. Brunn, am 6. Jänner 1888. Im Anschlüsse an die Correspondenz in dieser Zeitschrift 1888, pag. 34, theile ich noch einige interessante Thymus-F ormen aus Mähren mit. Thymus Lövyanus Opiz, Naturalien-Tausch pag. 105 (1824): Auth. Herbar. Opiz Nr. 23. — T. arenarius Bernh. in Eeichenb. Fl. exe. pag. 312, Nr. 2117 (1831), n. sp. — T. Mar- schallianus Aut. p. max. p. uou M. a. Bieberst. nee Willdenow. v. sparsißorus H. Braun. Florum verticilla interrupta, in axillaribus foliorum, T. interruptus H. Braun olim non Opiz. — T. lanuginosus 73 Mill. Dict. Nr. 8 (1785) v. jrilosus Opiz, Naturalien-Tausch pag. 40 (1824) pro specie, Authent. Herb, Opiz Nr. 1270. Folia plus miuus apicem versus dilatata, pilis patentibus dense obtecta. Dr. Formänek. Irkutsk in Sibirien, am 4. November 1887. Seit meinem letzten Schreiben aus Warschau vom 5. Septem- ber d. J. (Oesterr. botan. Zeitschr. Seite 370) bin ich inzwischen, 7000 Werst von Warschau entfernt, in meinem neuen Bestimmungsort Irkutsk eingetroffen. Ich fuhr von Warschau am 12. September ab und kam nach fortwährender Tag- und Nachtfahrt per Bahn, Dampf- schiff und Achse am 27. October in Irkutsk an. Wie viel habe ich auf meiner Keise erlebt, welche grossen Flüsse passirt, Wolga, Ir- tisch, Ob, Tura, Tom, welche reizenden Gegenden gesehen! Ja hätte ich dort überall botanisiren können, aber es ging immer weiter und "weiter; nur am Irtisch, wo unser Dampfschiff' hielt, habe ich ausser Limosella noch einen Rumex, eine Androsace und Achillea nebst einem Q-naphalium gesammelt. Am näcbsten Tage hatten wir schon Schnee und 5 Grad Kälte. Irkutsk selbst ist eine schöne Stadt mit 50.000 Einwohnern. Drei Flüsse vereinigen sich bei derselben, die Angara, Trkut und üschakowka. Erdhügel und Wälder umkreisen die Stadt in nächster Umgebung, grosse, jetzt mit Schnee bedeckte Berge erheben sich am Baikalsee, etwa 60 Werst von hier. So ver- spricht diese Lage eine grosse Ausbeute an interessanten Pflanzen, Vielleicht gelingt es mir, 400 bis 500 Arten in fünfzehn bis zwan- zig Exemplaren während der Vegetationsperiode zu sammeln, aber selbst bestimmen werde ich dieselben unmöglich können, da mir hier jedwede Behelfe gänzlich fehlen, dagegen will ich bei jeder Pflanze Standort, Bodenbeschaffenheit, Sammelzeit etc. genau notiren. Hoffentlich werden sich welche Botaniker finden, die die Bestimmung meiner gesammelten Pflanzen übernehmen. Ausser der Durchfor- schung der näheren Umgebung von Irkutsk werde ich im Sommer durch einige Wochen die Gebiete am Baikalsee bereisen. Leider be- kommt man hier kein Löschpapier und ich musste solches aus Mos- kau (4000 Werst) verschreiben und hoffe dasselbe bis zum April künftigen Jahres um den Preis von drei Kübel per Kiess erhalten zu können, üeberhaupt ist hier Alles sehr theuer, zwei- bis dreimal theurer wie in Warschau; ein Pfund russischer Zucker kostet dreissig Kopeken, eine Apfelsine einen Eubel, zehn kleine Aepfel kosten zwei Kübel, doch das sind Luxusartikel, allein empfindlich wird es, wenn man ein Pfund Butter mit einem Rubel bezahlen muss. Ich habe bereits von mehreren Botanikern schriftliche Anfragen bezüglich meiner zu sammelnden sibirischen Pflanzen erhalten und sehe wei- teren, aber nur in recommandirten Briefen, mit Vergnügen ent- gegen. Adresse: F. Karo, CoUegienassessor, Apotheker am Militär- magazin zu Irkutsk in Sibirien. F. Karo. Oesterr. botan. Zeitschrift. 2. Heft 1S88. u Fersonalnotizen. — Johann Braunstingel, vor Jahren ein sehr eifriger Sammler in der Umgebiiag von Wels in Oberösterreich, ist am 10. .December v. J., 72 Jahre alt, in Wels gestorben. — Dr. M. Möbius hat sich an der Universität Heidelberg habilitiit. — Dr. E. Strasburger, Professor in Bonn, ist zum Ge- heimen Eegierungsrathe ernannt worden. — Dr. Alexander Dickson, Professor an der Universität Edinburg, ist am 30. December v. J., 81 Jahre alt, gestorben. — Dr. Chr. Luerssen, Professor an der Forstakademie Neu- stadt-Eberswalde, wurde als Professor der Botanik an die Universität Königsberg berufen und wird nächste Ostern daselbst seine Vorträge beginnen. — Dr. Anton de Bary, Professor an der Universität Strass- burg, ist am 18. Jänner, 57 Jahre alt, gestorben. Vereine, Anstalten, Unternehmung^en. — In einer Sitzung der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien, am 5. Jänner 1888, überreichte Dr. Kichard Ritter V. Wettstein, Privatdocent an der Wiener Universität, eine Ab- handlung, betitelt: ^^Rhododendron Ponticum L. fossil in den Nord- alpen", in welcher er die Resultate seiner Untersuchungen über die fossile Flora der unter dem Namen der „Höttinger Breccie" be- kannten Ablagerung mittheilt. Dieselben ergaben Folgendes: 1. Die in der Höttinger Breccie fossil erhaltenen Pflanzeureste gehören, so- weit sie bisher mit Sicherheit bestimmt wurden, durchwegs solchen Arten an, die noch heute leben. 2. Die von früheren Autoren für eine Daphne, Persea, Laurus, Actinodaphne etc. erklärte Pflanze ist identisch mit dem recenten Rhododendron Ponticum L. 3. Rh. Ponticum findet sich in der Höttinger Breccie mit solchen Pflanzen, die durchwegs heute noch mit demselben zusammen vorkommen und entweder, wie dieses, heute in Tirol überhaupt, oder wenigstens an dem ehemaligen Standorte fehlen. 4. Das Vorkommen des Rh. Pon- ticum und der mit demselben gemeinsam erhaltenen Pflanzen in der Höttinger Breccie beweist, dass zur Zeit der Bildung dieser Breccie an den Thalgehängen von Innsbruck in einer Höhe von circa 1200 M. eine Flora, die mit der in gleicher Höhe auf den ponti- schen Gebirgen heute lebenden übereinstimmt, und mithin ein dieser entsprechendes milderes Klima herrschte. 5. Aus der Art der Er- iialtung der Pflanzenreste muss geschlossen werden, dass die Höt- tinger Breccie nicht durch allmälige Ablagerung, sondern durch Ver- schüttung entstanden ist. 7$ — In der am 7. December 1887 abgehalteuen Monats-Ver- sammlung der k. k. zoolosr.-botan. Gesellschaft in Wien legte der Secretär Dr. K. v. Wettstein unter Besprechung des Inhaltes ein Manuscript des Herrn Breidler vor, betitelt: „Bn/um Reyeri nov. spec." — Herr Prof. Emerich v. Rathay hielt einen Vortrag „über die Geschlechtsverhältnisse der Reben und ihre Bedeu- tung für den Weinbau". Ausgehend von den verschiedenen Blüthen- formen von Vitls vinifera wies der Vortragende nach, dass sämmtliche Weinsorteu entweder blos weibliche Blüthen oder blos zwitterige be- sitzen, und legte die wichtigen Folgerungen dar, die sich hieraus für den Weinbau ergeben. — Herr G. Seunholz besprach zwei neue hybride Carduus aus Kärnthen: C. Miillneri {PersonataXarctioides) und C. heteromorphus (deßoratuäXarctioides). Derselbe zeigte ferners C. Schulzeanus G. Ruhm, von Kais, C. NaegeUl Brgg, und Clrslum foUosum Rhin. aus der Stangalpengruppe. — Herr Dr. C. F ritsch legte ein Manuscript vor, betitelt: „Beiträge zur Flora von Salzburg." — Die in der Sitzung vorgenommene Wahl von sechs Vice-Präsi- denten ergab folgendes Resultat: Als gewählt erscheinen die p. t. Herren: Dr. Fr. v. Hauer, Dr. Fr. Low, Baron A.Pelikan, Aug. v. Pelzeln, A. Rogenhofer, Dr. J, Wiesner. — In dem am 16. d. M. abgehalteuen botanischen Discussions-Abende legte Herr G. Sennholz eine Reihe für Niederösterreich neuer Pflan- zen vor: Knautia Carpatica Heuif. von Marchegg, Orobus Veue- tu^' Mill. vom Peilstein, Oenothera muricata L. vom Inundationsgebiete der Donau bei Wien, Inula Hausmamd Huter von Baden, Epilo- hium Weissenburgense F. Schlz. von Lainz, Salix purpureo-repens von Moosbrunn und Oenothera Brawüi Doli. — Herr Dr. C. Richter besprach anknüpfend au einen im letzten D.-A. gehaltenen Vortrag die physiologische Bedeutung des Blattes, indem er aus der Ver- schiedenheit derselben und aus der Anpassung an dieselbe die Mannig- faltigkeit der Blattform ableitete. — Herr Stockmayer referirte über das Werk: „Hansgirg A., Physiologische und algologische Studien", indem er die Bedeutung der in demselben enthaltenen Be- obachtungen hervorhob. — Herr Dr. C. Wilhelm zeigte lebende Exemplare von Plnus leucodennis Aut. aus Bosnien vor und erläu- terte die Eigenthümlichkeiten derselben. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Herrn Frank mit Pflanzen aus Ober-Oesterreich. — Von Herrn Dörfler mit Pflanzen aus Ober- Oesterreich. Sendungen sind abgegangen an die Herren: Degen, Pancic, Stelzer. Vorräthig: (B.) = Böhmen, (Br.) = Berlin, (E.) = England, (F.) = Frankreich, (G.) = Galizien, (NOe.) = Niederösterreich, (OOe.) = Oberösterreich, (P.) = Polen,.. (Rp.) =^. Rheinpreusseu, (S.) 76 = Salzburg, (St.) = Steiermark, (Th.) = Thüringen, (ü.) = Un- garn, (W.) = Westfalen. Rosa alba (S.), alpina (OOe.), alp. f. adenophora (ü.), arvensis (W.), canina (B., U.), can. f. dumalis (Lothringen), Carioti (NOe.), caryophyllacea (Rp.), Cheiriensis (Kärnten), collina (G., U.), dumalis iß., U.), dumetorum (U.), dmn. f. platyphylloides (U.), Gisellae (ü.), glauca (B., U.), Granensis (U.) graveolens f. calcarea (Rp., W.), Haivrana (ü.), Hungarica (ü.), Ilseana (U,), incana (U.), incana f. subtrichophylla (ü.), wie. f. vlridifolia (U.), infesta (ü.), lagenaria (OOe.), leopoliensis (G.), micrantha (E.), mollis (E.), moZ^. f. caerulea (E.), pimpinellifolia (W.), pomifera (OOe.), pseudocuspidata (S.), re- sinosa (S.), ruhelliflora (P.), ruhiginosa (U., W.), ?nt5. f. comosa (U.), rwJ. f. echinocarpa (ü.), sepium f. puhescens (ü.), sphaeroidea (NOe.), spinosissima (NOe.), spuria (S.), 5/>i< serpens (Th.), cae- S2M5 >< tonienfosus (ü.), candicans (St., IT.), cladotriclvus (F.), chloro- phyllus (Th.), dicrophilus (Rp.), divaricatus (W.), dumetorwtn (St.), elegans (W,), fossicola (ü.), fragans (W.), fruticosus v. Lindleyanus (E.), geniculatusy< fragans (W.), Ologgnitzensis (NOe.), gratus'X vestitus (W.), Grenilii (NOe.), Halacsyi (NOe.), Äzr^»5 (S., IT.), -E^- s?r■^> (E.), Idaeus (NOe.), Idaeus var. anomalus (W.), Koehleri (S.), Koehl. V. pallidus (E.), lasiaclados (W.), macrophyllus (W.), macro- stemon (ü.), myriacantlms (W.), nemorosus (Br.), nitidus var. suft- inermis (W.), oreogeton (Br.), plicatiis (Br., E., S., St.), Radula (Th., U.), rosaceus (E.), rosulentus (NOe.), rubicundus (W.), rusti- canus (E.), saltuum (E.), saxatilis (P., St.), Schleicheri (Br.), Spreu- gelii (Br.), stiherectus (Br., S.), Theobroma (F.), thyrsoideus (ü.), tomentosus (Th.), vestitus (E., W.). z/^s^. var. eglandulosa (W.), i'z7^i- caulis (Br.), Vrabelyianus (ü.), vulgaris (U.), Wahlbergii (NOe.). Obige Arten können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käiiflicli die Ceuturie zu 6 11. (12 R.-Mark) abgegeben werden. Inserate. Diesem Hefte liegt bei: Prospect der H. Laupp'sclien Verlagsbuchhandlung in Tübingen „Der Naturforscher." ßediu-teur und Herausgeber Dr. Alezander Skofltz. - Verlag von C. Gerold's Sohn. C. Ueberreuterschc Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. Oesterreichische Botanisclie Zeitsclirift Die österreichische Itotaulsche Zeitschrift erscheint den Ersten jeden Monats. Man prUnumerirt auf selbe mit 8 fl. Ost. W. eis R. Mark) ganzjährig, oder mit 4 fl. Ost. W. (S R. Mark) ha Ibjährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Oi^gaii. Botanik und Botaniker. N?^ 3. Exemplare die frei durch die Postbc>- zogen werden sollen, sind hios bei der Kcdaction (IV. Ilez.. Mühtgasse Nr. 1) ZU pränumeriren. Im Wege des Buchhandels übernimmt Pränumeration C. Gerold's Sohn in Wien, sowie alle übrigen Buchhandlungen. XXXVIII. Jahrgaiig. WIEN. März 1888. XNHAIiT. Zur Nomenclatur unserer Cephalanthera-Arten. Von ^ Dr. F ritsch. — Neue Eichi-n- formen. Von Vukotinovic. — Orientalische Pflanzenarten. Von Celakovsky. — Zur Algen- flora Höliraens. Von Dr. Hansgirg. — Zur Flora von Bosnien. Von Conrath. — Flora von Nord-Mähren. Von Dr. Formänek. — Flora des Etna. Von Strobl. — Wahrung der Priorität. Von Zukal. — Literaturberichte. — Correspondeuz. Von Braun, Borbäs, Zwanziger, Fo r- mänek, Simonkai, Bornmüller. — Personalnotizen. — Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — Botanischer Tauschverein. — Inserate. Zur Nomenclatur unserer Gephalanthera -Arten. Von Dr. Karl Fritsch. Im nördlichsten Theile der Insel Öland, in einem Walde un- weit des Weilers Torp, fand einst Linne eine ihm neue Pflanze, welche, wie er selbst angibt, Niemand vorher in Schweden gefunden hatte. Er berichtet hievon in seiner „Öländska och Gothländska Kesa"*) pag. 144 — 145. „Serapias Hellehorine radicibus fibrosis, nectarii labio obtuso petalis breviore, foliis ensiformibus" lautet da- selbst die Diagnose der in Eede stehenden Pflanze, welche aller- dings für sich allein nicht ausreichen würde, um zu entscheiden, was für eine Orchidee darunter zu verstehen ist. Linne begnügt sich aber damit nicht, sondern liefert uns — offenbar weil ihn die Pflanze besonders interessirt — a. a. 0. eine ausführliche Be- schreibung, aus der ich hier nur die auf die Blüthenhülle bezüg- liche Stelle anführen will: „Florum Calyx triphyllus, albus, erectus, corolla longior; foliolis lanceolatis, carinatis, aequalibus. Petala tria, quorum duo ovata, couuiventia, alba; infimum eadem longitudine, album, trifidum: lacinia intermedia subcordata, obtusa, interius quinque striis elevatis exarata, extimo apice reflexa, villosa, lutea; laciniae laterales erectae versus pistillum." Diese Beschreibung kann sich wohl nur auf eine weissblüthige Gephalanthera beziehen, und zwar auf jene Art, welche gegenwärtig unter dem Namen G. ensi- ') Stockholm och Upsala. 1745. In das Deutsche übersetzt von Seh re- ber. Halle 1764. Oestürr. botan. Zeitschrift. 3. Heft 1888. 7 78 folia allgemein bekanut ist. Die sogenannte Cephalanthera pallens^) hat erstens keine „folia ensiformia"^), und kommt zweitens in Öland gar nicht vor^); an diese darf also nicht gedacht werden. Sehen wir nun zu, unter welchen Namen Linne in seinen späteren Publicationen diese von ihm auf der Insel Öland gefun- dene Pflanze anführt. Um streng chronologisch vorzugehen, beginnen wir mit der ersten Ausgabe der „Flora Suecica" (1745). Wir finden dort pag. 264 unter dem Namen Serapias Hellehorine ß) die oben angeführte Diagnose unverändert wiedei-, auch mit dem Citat „It. oel. 144", darunter aber: y^Helleborine foliis praelongis angustis acutis Raj. syn.*) 3, pag. 384." Kajus unterscheidet an dem von Linne angegebenen Orte genau zwischen der ^^Hellehonne latifolia flore albo clauso*^ (i. e. Ceph. pallens) und der schmalblättrigen Art, mit der von Linne citirten Diagnose. Das nächste Citat in der „Flora Suecica": y, Hellebor ine longifolia, floribus magnis paucis albisque. Hall, helv.^) 275" bezieht sich gleichfalls auf Cephalanthera ensi- folia. Haller gibt nämlich an, dass er diese Pflanze „inter Vogel- berg et Wasserfall" gefunden habe. Später^) unterscheidet er von dieser Hellehorine eine Varietät a) Jatifolia foliis ovato-lanceolatis" und eine Varietät ß) „foliis ensiformibus" und wiederholt bei letz- terer den Standort am „Vogelberg". Unter Serapias Hellehorine ß) in Fl. Suec. ist also nur Cephalanthera ensifolia allein zu verstehen. Im Jahre 1753 erschien die erste Ausgabe von Linne's „Spe- cies plantarum"; in dieser finden wir pag. 950 Serapias Hellehorine t) longifolia mit der bekannten Diagnose und (ausser „It. oel. 144") nur mit einem Citat: ^^Hellehorine foliis praelongis angustis, flori- bus candidis. Vaill. paris."^) 97." Auch dieses Citat gehört zu Cephal- anthera ensifolia, da Vaillant an anderen Orten die ^^Hellehorine flore albo vel Datnasonium montanum latifolium^ (offenbar Ceph. pallens) eigens anführt. In den Spec. PI. hat also unsere Ceph. ensi- folia zum erstenmale einen anwendbaren Namen, wenn auch nur als Varietät: Serapias Hellehorine longifolia. In der zehnten Ausgabe des „Systema naturae" (1759) finden wir Serapias Hellehorine mit drei Varietäten: a) latifolia (worunter ') Die Namen Cephalanthera ensifolia und pallens müssen bei strenger Durchführung des Prioritätsigesetzes fallen; ich gebrauche sie jedoch im Ver- laufe dieses Aufsatzes, weil sie allgemein bekannt sind und Missverständnisse ausscbliessen. *) „Folia ensiformia" in dem heute gebrauchten Sinne (wie bei Iris) hat allerdings gar keine Cephalanthera, zu Linne's Zeiten wurde aber dieser Ausdruck überhaupt für liueal-lanzettliche, spitze Blätter gebraucht. ^) Hartman, Skandin. Fl. pp. 235 und 448. Nyman, Consp. Fl. Europ. pag. 687. *) Joannis Raji, Synopsis methodica stirpium Britannicarum. Lon- dini 1724. ^) Enumeratio methodica stirpium Helvetiae indigenarum. 1742. ^) Historia stirpium indigenarum Helvetiae inchoata. 1768. Band 11, pag. 1S5. ') Vaillant, „Botanicon Parisiense". 1727. 79 zunächst Epipactis-krien aus der Gruppe der E. latifolia All. zu verstellen sind), ß) longifolia (i. e. Cephalanthera ensifolia), y) pa- lustris (i. e. Epipactis palustris Crantz). Die Varietätnamen latifolia und palustris kommen auch schon in Spec. Plant. Ed. I. vor. Im Jahre 1762 publicirte Hudson seine „Flora Anglica", in welcher wir die späteren G-attungen Epipactis und Cephalanthera streng getrennt finden, allerdings nur als Arten. Es wird pag. 341 zuerst Serapias latifolia und dann S. longifolia aufgeführt, deren erstere alle Hudson bekannten Epipactis-Ävten enthält (auch E. palustris), während letztere die drei europäischen Cephalanthera- Arten umfasst (von denen übrigens Ceph. pallens doppelt ange- führt wird). Die zweite Ausgabe von Linne's Spec. plant. (1762—1763) bringt in der Eintheilung der Gattung Serapias wohl eine erhebliche Aenderung, aber durchaus keinen Fortschritt. Liune unterscheidet hier zwar seine frühere Varietät longifolia als Art, fasst aber Epi- pactis palustris nebst Cephalanthera pallens und rubra als Varietäten derselben auf. Als Unterschied der Serapias longifolia von S. Helle- borine {latifolia) betont Linne das Merkmal „floribus erectis bractea longioribus"'. Dies ist aber nur für die typische S. longifolia (i. e. Ceph. ensifolia) und allenfalls noch für Ceph. rubra richtig; denn bei Epipactis palustris sind die Blüthen nicht aufrecht und bei Ceph. pallens sind die unteren Bracteen länger als die Blüthen. Wäre dies die letzte Publication Linne's, so müsste man unter allen Um- ständen für Cephalanthera ensifolia den Speciesnamen longifolia ge- brauchen. Linne selbst aber ändert in der zwölften Ausgabe des „Sy- stema naturae" plötzlich diese Nomenclatur in der Weise, dass er unserer Epipactis palustris den Namen Serapias longifolia^ der Cephalanthera ensifolia incl. pallens den Namen S. grandiflora, der Ceph. rubra den Namen S. rubra 'bQilQgi. Wa.s nun Serapias grandi- flora betrilft, so ist unter diesem Namen in erster Linie Cephalan- thera ensifolia gemeint, wie die Diagnose „fol. ensiformibus" und das erste Citat: .^It. oel. 144" beweisen; jedoch ist Ceph. pallens zweifellos mit inbegriffen, wie namentlich aus den Citaten „Huds. angl. 341" und „Hall. act. helv.*) 4, pag. 105" hervorgeht. Es sei hier gleich bemerkt, dass die dreizehnte Ausgabe des „Systema" (pag. 679) keine Veränderung bringt, ausser einigen neuen Citaten zu Serapias grandiflora, worunter „Hall. flor. t. 41"*) (Abbildung der Ceph. pcdlensl) und „Fl. Dan. t. 506" (Abbildung der Ceph. ensifolia !) bemeikeuswerth sind. Serapias grandiflora ist also ein Collectivname für Ceph. ensifolia und pallens. Chronologisch fortschreitend, kommen wir zunächst auf Crantz, dessen Stirp. Austr. in zweiter Ausgabe 1769 erschienen. Dieser ') Orchid. Class. constit. von A. Hai 1er. Acta Helvetica Band IV. ) Das ist Tafel 41 in Haller's bereits erwähnter „Historia stirp. ind. Helv." Bd. n. 7* 80 Autor stellt die Gephalanthera-kTien in die Gattung Epipactis ; er nennt Linne's Serapias rubra: Epipactis purpurea^)^ Linne's Se- rapias grandiflora: Epipactis alha^). Während jedocli Linne immer zuerst au die von ihm auf Öland gefundene Pflanze (also Ceph. ensifolia) denkt, fasst Crantz die breitblättrige Form (0. pallens) als Typus auf und beschreibt auch diese a. a. 0. ausführlich, während er die schmalblättrige Art nur als Varietät ß) an- gustifolia foliis lanceolatis" anführt. Unter Epipactis alba Crantz ist also in erster Linie unsere Cephalanthera pallens zu verstehen. Diese Pflanze hat daher unter allen Umständen den Namea Cephalanthera alba (Crantz p.p.) zu führen, da die Linne'schen Namen Serapias longifolia und grandiflora nicht auf diese Art bezogen werden dür- fen und alle übrigen Speciesnameu für diese Pflanze jünger sind. Bevor ich meine Ansicht darüber ausspreche, welcher Name für die vielgenannte Cephalanthera ensifolia nach dem Prioritäts- gesetze gebraucht werden muss, will ich in der Geschichte der Nomenclatur unserer weissblüthigen Cephalantheren noch etwas wei- ter schreiten. Im Jahre 1772 erschien Scopoli's „Flora Carniolica" in zweiter Ausgabe. Wir finden in derselben*) eine Serapias longi- folia {C. etisifolia) und eine Serapias grandiflora {C. pallens). Beide Speciesnamen sind von Linne entlehnt; nur ist der Name grandi- flora willkürlich auf eine Pflanze übertragen, die Linne erst in zweiter Linie unter seiner S. grandiflora meint. Ich führe Scopoli hauptsächlich deshalb an, weil man in neuerer Zeit öfters statt Ceph. pallens schreibt: Ceph. grandiflora (Scop.). Der Name Sera- pias grandiflora stammt aber nicht von Scopoli, sondern von Linne, und darf auf Ceph. pallens überhaupt nicht angewendet werden. Ein anderer Name, der in neuerer Zeit öfters gebraucht wird, ist Ceph. Xiphophyllum (Ehrh.). Dieser Name hat seinen Ursprung in dem „Supplementum" von Linne filius (1781), wo pag. 404 bis 405 die Serapias grandiflora in eine ensifolia {JCiphophyllum Ehrh.) und eine lancifoUa {Lonchophyllum Ehrh.) gespalten wird. Welcher Name soll nun für Cephalanthera ensifolia gebraucht werden? Jedenfalls der älteste, wenn keine Gründe dagegen sprechen. Der älteste Name ist aber, wie aus den vorstehenden Erörterungen hervoigeht, der von Linne in den Spec. pl. Ed. I. gebrauchte, näm- lich S. Helleborine l) longifolia. Dieser Name bezieht sich auf Cephal- anthera ensifolia allein und kehrt in der zehnten Ausgabe des Syst. nat. in derselben Bedeutung (nur mit der Bezeichnung ß) wieder. In der zweiten Ausgabe der Spec. pl. wird Serapias longifolia als Art angeführt, und wenn auch andere, nicht dazu gehörige Pflanzen als Varietäten derselben betrachtet werden, so bleibt doch die It. oel. pag. 144 — 145 beschriebene Pflanze als Typus bestehen. Dass ^) Stivpium Austriacarum Pars II, Fase. 6, pag. 457. ') 1. c. paor. 460. ') Band II, pag. 202-203. 81 Linne später (Syst. Ed. XII.) plötzlich die Eplpactis palustris (die er schon früher selbst als Varietät palustris bezeichnet hatte) mit dem Namen Serapias longifolia bezeichnet, braucht uns um so weniger zu beirren, als sich dieser Name hier auf gar keine Cephalanthera bezieht. Der Name Serapias grandiflora umfasst entschieden zwei Arten; wollte man ihn für eine derselben gebrauchen, so könnte dies nur ensifoUa sein, wie mehrfach betont wurde. Es ist dies aber schon aus dem Grunde nicht zu empfehlen, weil gerade der Name grandi- flora von vielen Autoren (zuerst von Scopoli) für paZZe/is gebraucht wurde, was die Ursache heilloser Confusionen werden könnte. Da- gegen kann der Name Cephalanthera longifolia (L. var.) absolut nicht missverstanden werden und hat ausserdem den Vortheil, sehr bezeichnend für die in Kede stehende Pflanze zu sein. Ich glaube, dass willkürliche Namensänderungen, auch wenn sie der erste Be- schreiber einer Pflanze (wie hier Linne), selbst vornimmt, nicht acceptirt werden sollen, sondern dass man das Prioritätsgesetz in diesem Falle auch dahin ausdehnen soll, dass man dem von dem be- treffenden Botaniker zuerst gebrauchten Namen den Vorrang gibt. Würde man das nicht thun, so müsste man heutzutage, wo manche Autoren die von ihnen selbst aufgestellten Arten später nicht mehr erkennen, nicht wenige Namen als zweideutig fallen lassen. Mit Kücksicht auf das praktische Bedürfniss stelle ich am Schlüsse noch die wichtigsten Synonyme unserer Cephalanthera- Arten zusammen. 1. Cephalanthera alba. Crantz Stirp. Austr. Ed. IL Fase. VI, pag. 460, sub Epipactide (1769), excl. var. ß. Synon. Serapias grandiflora Scop. Fl. caru. IL, pag. 208 (1772), non Linne. S. Lonchophyllum Ehrh. vel S. grandiflora lanci- folia L. fil. Suppl. pag. 405 (1781). Epipactis pallens Willd. Spec. IV., pag. 85 (1805). Cephalanthera pallens Rieh. De Orchid. annot. pag. 38 (1847). 2. Cephalanthera longifolia. Linne Spec. Plant. Ed. L, pag. 950 pro var. Serapiadis Helleborines (1753). Synon. Serapias grandiflora L. Syst. XIL, pag, 594 p.p. (1767). Epipactis alba ß) angustifolia Crantz 1. c. (1769). Serapias Jtiphophyllum, Ehrh. vel S. grandiflora ensifolia L. fil. Suppl. pag. 404 (1781). Cephalanthera ensifolia Rieh. 1. c. (1817). 3. Cephalanthera rubra. Linne Syst. nat. Ed. XIL, pag, 594, sub Serapiade (1767). Richard De Orchid. annot., pag, 38 (1817), Synon, Epipactis purpurea Crantz 1. c. pag. 457 (1769). Wien, am 18. December 1887. 82 Neue Eichenformen. Von L. V. Vukotinovic. Indem ich nachfolgende zwei Beschreibungen der Oeifentlich- keit übergebe, erlaube ich mir folgende Bemerkung zu machen. Alle Bemühungen, die vielfältigen und veränderlichen Eichen in umschrie- bene imd begrenzte Einheiten zu bringen, sei es unter den Namen Subgenus, Species, Formen und Varietäten, scheint mir meiner viel- jährigen Erfahrung gemäss unmöglich; unseren Combinationen und theoretischen Lehrsätzen stellt sich die Praxis stets entgegen. Die charakteristischen Merkmale, die diese systematischen Einheiten kennzeichnen sollen, sind nicht feststehend und lassen uns im Stich. Es ist nicht der Platz, diesmal sich hier weitläufiger darüber aus- zulassen; ich will blos meine Anschauung über diesen Gegenstand in Kürze aussprechen. Es gibt nämlich Gruppen von Eichenformen, die alle einen ausgesprochenen und daher leicht erkennbaren Charakter besitzen und die nach einem Haupttypus geschaffen sind; diese bilden un- streitig eine systematische Einheit; dies ist das erste Moment, das erste Princip, an welches ich mich bei der Classificirung der Eichen halte; wie dieser erste Eintheilungsgrad benannt wird, das ist Sache der Anschauung, es ist dies blos ein Hilfsmittel, um uns das Studium zu erleichtern — • oder zu erschweren. Für mich ist diese erste oder oberste Einheit: Gruppe = Species (Art), alles Uebrige ist; Individuum (Form) und Varietät. Queren^ pubescens (ich nenne sie als Gruppennamen: pubifera) bildet eine bekanntermassen gut begrenzte Eichengruppe oder Species; die viel- zähligen (sozusagen unendlichen Veränderungen und Modificationen) sind Individuen, Formen, die durch innigste Verwandtschaft und Ueb ergang verbunden sind und in den charakteristischen Grundtypus zusammenfallen. Es ist der Wissenschaft dadurch nichts geholfen, wenn man nach der früheren Methode ängstlich bestrebt wäre, zusammen- zuziehen und die sogenannte Speciesmacherei zu verurtheilen; bleibt ja doch die Natur in ihrer Urkraft stets schaffend und reich; unsere Aufgabe ist, ihrer Spur in die tiefsten Falten und kleinsten Einzeln- heiten zu folgen. I. Quercus pubescens W. f. Schultert m. JF'olia symmetrica, ovali-lanceolata, lobis obtusatis, sinubtis apertis; swpra glabriusctda et nervo solum medio hreviter pilosida, m^ulti- nervia, reticulata subtus pubescentia, ad nervös crassiuscidos, praecipue costa crispa-pilosa; basi cordata; ramuli, petioli et peduncidi usque 2 — S cm. longi tomentosi; fructus solita- riua, V. 2 — 3 tnore pedunculatarum dispositi\ glans matura? — 83 Cupida urceolata; squamae numerosae, Ungulatae, non imhricatae sed rede semes tegentes, sericeo-pubescentes rubore suffusae. Wächst auf dem Berge Belecine ober dem Dorfe Gracan, am Südabbange des Agramer Gebirges. September 1887. n. Querciis puhescens W. f. Srandisii m. Folia symmetrica, oblongo-lanceolata, subcoriacea; profundi lohata; lobis lanceolatis, acutiusculis, s. rotundatis, integris v. hinc inde emarginatis; pagina superiore glabra, inferiore vero incano-pubes- cente; costa et nervis pilosis; basis foUorum inaequalis petiolo longo puhescenti denium, glabrescenti insistens; fructus sessiles aggregati, v. racemosi brevissime pedicellati, 3, 5 — 7; glans mediocris, subconica, v. ovoidea acutiuscula, cupula duplo longior; haec semio- vata, verrucosa, tomentosa; squamae imhricatae, lingidatae, rubentes. Wächst in Vranjidol bei Travnik in Bosnien, wo sie der höchst verdienstvolle Professor Dr. Brandis S. J. sammelte und mir ge- fälligst mittheilte. 13. September 1886. Ueber einige neue orientalische Pflanzenarten. Von Dr. L. Celakovsky. (Schluss.) Von allen Arten der Fl. Orient, mit schwach verbreitertem Griffel kommt nur der Orob. armenus Boissier et Huet in Betracht, in Betreff dessen, da ich ihn nicht gesehen, ich nur auf die dort gegebene Beschreibung angewiesen bin. Einige Merkmale dieser Be- schreibung passen allerdings auf den L. bracliypterus, namentlich die „pedunculi confertim 5— 8flori, folio breviores" und die „calycis laciniae tubo dimidio breviores"; allein die weiteren Angaben „foliolis 1 — 2jugis subdigitatis, stipulis petiolo brevissimo 3 — 4plo longio- ribus" (beides wie beim L. sessilifolius) sind mit dem L. brachy- pterus nicht zu vereinbaren. Der Orob. armenus muss übrigens doch dem L. sessilifolius sehr nahe stehen und ähnlich sein, da die Fl. Orient, von ihm bemerkt: „affinis L. sessilifolio et ulterius obser- vanilum uum ad illum transeat, specifice differe videtur floribus con- tractim-racemosis, calycis laciuiis abbreviatis et forsan vexillo minus elongato suborbiculari nee oblongato. Von sonstigen Unterschieden der Corolle, nicht einmal von den laugen Nägeln der Fetalen (die Bois- sier doch beim L. cyaneus wohl bemerkt hat) geschieht keine Erwähnung. Aus diesen mehrfachen Gründen glaube ich, dass der übrigens nur in Armenien beobachtete Or. armenus eine andere Art darstellt. Freilich könnte eingewendet werden, dass Boissier auch den L. spathidatus für L. pallcscens und wahrscheinlich auch 84 den L. hrachypterus für L. sessilifolius mit evidentem Verstoss gegen die vorliegenden Merkmale bestimmt hat, indessen war daran wohl nur eine flüchtige Bestimmung schuld, während die für den O. armenus ausdrücklich angegebenen, dem L. hrachypterus nicht entsprechenden Merkmale doch direct beobachtet worden sein müssen. An die Besprechung der beiden hier neu aufgestellten orien- talischen Arten mögen noch einige allgemeine Bemerkungen ange- knüpft werden. Ich habe entgegen der bisher geltenden Meinung gefunden, dass einige Arten, die in die Section (resp. Gattung) Orobus gestellt werden, und zwar namentlich die mit stark verbreitertem Griffel {L. filiformis, L. spathulatus, L. variabilis) am Grunde eine deut- liche Drehung um 90" zeigen. Diese Drehung hängt mit der starken Verbreiterung desselben überein, da das enge Schiffchen dem von ihm eingeschlossenen nach Lathyrus-'W eise verbreiterten Griffel nur dann bequemen Baum bietet, Avenn er durch Verdrehung seine breiten Seiten mit denen des Schiffchens parallel stellt. Die Drehung resultirt somit aus der Verbreiterung. Es wäre nun gewiss ein wenig natürliches Verfahren, wollte man dieses Merkmals wegen die ge- nannten Arten von ihren nächsten Verwandten weg in die Section JEulathyrus versetzen. Namentlich springt dies beim L. filiformis in die Augen, der dem L. ensifolius sonst so nahe steht, dass selbst die specifische Trennung dieser beiden bis in die Neuzeit angefochten worden ist. Deswegen eignet sich also auch das Merkmal des ge- drehten Griffels schon gar nicht zur Motivirung und Umgrenzung der Gattung Lathyrus gegenüber Orobus, wie dies von AI. Braun und Doli vorgeschlagen worden. Die beiden Sippen (d. h. Gruppen) lassen sich naturgemäss nur durch Vorhandenseiu oder Mangel der Kanke, natürlich aber nicht als Genera, sondern nur als Sectionen charakterisiren: eine Gattung Orobus ist für unsere Zeit ein nicht zu billigender Anachronismus. Andererseits schien auch das bisher erprobte (von Grenier herrührende) generische Merkmal der Staubfadenröhre ins Schwanken zu geratheu, da L. filiformis in diesem Punkte sich einer Vicia-kxi nähert. Ihn deshalb in letztere Gattung zu versetzen, wäre aber sicher nicht naturgemäss. Uebrigens ist die Schiefheit der Abstutzung doch nicht so bedeutend, wie bei einer Vicia, so dass letztere Gat- tung doch immerhin durch eine entschiedenere Ausprägung dieses Merkmals charakterisirt bleibt. Was die ünterabtheilungen innerhalb der Section Orobus be- trifft, so fragt es sich, ob nicht dazu die Griffelgestalt mit Vortheil für eine natürliche Gruppirung angewendet werden könnte. Nach diesem Merkmale würden wir etwa folgende vier Gruppen erhalten: A. Griffel länglich-spatelförmig: L. spathulatus, L. variabilis. B. Griffel vorn rhombisch-verbreitert: L. filiformis. C. Griffel keilig-lineal, nach vorn massig verbreitert: L. ensi- folius, sessilifolius, cyaneus, vernus, niger etc. D. Griffel lineal, gleich breit: L. albus, L. alpestris (W. K.). Die Gruppen C und D lassen sich freilich nicht scharf ausein- anderhalten, daher wir sie vielleicht besser vereinigen würden. Da- von abgesehen, werden aber durch eine solche Eintheilung manche nahestehende Typen auseinander gerissen (z. B, L. filiformis und L. ensifolius, L. spathulatus und L. sessüifolius) und wiederum, beson- ders in der Gruppe C, recht verschiedenartige Typen zusammen- gefasst. Besser scheint mir die natürliche Verwandtschaft gewahrt zu sein, wenn die Eintheilung zunächst nach den Blättern geschieht, in folgender Weise: A. Blätter durchweg einpaarig; Nebenblätter länger als der Blatt- stiel: Lathyrus villos%is Friv. [Orohus hirsutus L.), L. sericeus (Orob. sericeics Boiss. et Bai.), Lath. roseus Stev., L. nervosus Boiss. *). B. Blätter gefingert, vierzählig; Nebenblätter länger als der Blatt- stiel. a) Griffel lineal- keilförmig, massig verbreitert: L. cyaneus, L. armenus (O. armenits Boiss. et Huet ex descript.), L. ses- silifolius Ten. b) Griffel oblong-spatelförmig: L. spathulatus Gel. C. Blätter 2 — 3paarig gefiedert; Blattspindel kurz, kürzer oder höch- stens so lang als die Nebenblätter. a) Griffel oblong-spatelförmig. Lath. variabüis {Orob. variabilis Boiss. et Ky.). b) Griffel vorn rhombisch verbreitert. L. filiformis Gay. c) Griffel linealkeilförmig, wenig verbrejtert. L. ensifolius Gay, L. brachypterus Gel. D. Blätter zwei- bis vielpaarig -gefiedert, Blattspindel viel länger als die Nebenblätter. Hieher L. albus, montanus, vernus, alpestris, luteus, aureus etc. ') Die beiden letzteren stellt Boissier in Fl. orient. nicht unter Oro- hus, sondern unter Lathyrus s. str., den L. nervosus wohl wegen des gedreh- ten Griffels, der sich aber, wie bemerkt, beim Orohus filiformis, spathulatus u. a. wiederfindet. Dass er mit L. roseus ebenso verfährt, lässt sich gar nicht motiviren, ausser mit dem subjectiven, dehnbaren und hier ganz undefinirbaren Begriff oder Unbegriff des Habitus, auf den er sich auch bei der Trennung der zwei Gattungen ausdrücklich beruft. In die Gruppe A würde auch der sibirische Orobits lathyroides zu setzen sein, wenn dies überhaupt ein La- thyrus s. ampl. wäre. Allein die Art ist eine Vicia, da sie einen vom Eücken schwach zusammengedrückten ringsherum behaarten Griffel, ganz wie z. B. Vicia pisiformis, cassvhica, und eine schief abgeschnittene Staubfadenröhre besitzt. Nachdem bereits Vicia lathyroides L. zu Recht besteht, so schlage ich für 0. lathyroides L. den Namen Vicia unijuga vor. Die Art würde zu meiner Section Pseudocracca (Prodr. FI. Böhm. p. 681), nach anderer Auffassung in die Section Ervum Petermann (L. ampl.) gehören. Durch die durchaus einpaa- rigen fast sitzenden Blätter weicht sie von allen aiiJorun Vida-Aitcu ab. 86 In die Eintheilimg dieser grössten Grruppe gehe ich nicht weiter ein, bemerke jedoch nur, dass mehrere früher zur Gattung Orobus gezählten Arten, die in diese Gruppe gehören würden, ausgeschieden und in der Gattung Vicia geführt werden müssen. Von mehreren, wie Orobus atropurpureus Desf. = Vicia sicula Guss., Orohvs Clu- sii Spreng, {vicioides DC.) = Vicia orohoides Wulf, wird dies all- gemein anerkannt; es gehört dahin aber auch der Orobus ochroleu- cu^ W. K,, den noch Nyman im Conspectus neuestens als Orobus gelten lässt, gewiss mit Unrecht, nachdem ihn schon Ascherson und Janka als Vicia Pilisiensis am richtigen Orte untergebracht haben ^). Die Gruppe D hat, so weit ich die dahin gehörigen Arten kenne, stets auf einen niedrigen Saum oder verdickten Wall redu- cirte Bracteen. So ist es auch beim Lathyrtis albus, nicht aber sind die Bracteen hier frühzeitig abfällig, wie Grenier in Fl. d. France angibt. Nur selten und ausnahmsweise bilden sich beim L. albus noch fadenförmige Beste von Bracteen auf dem verdickten Walle aus; auch beim L, montanus. Dagegen erscheinen bei allen mir be- kannten, obengenannten Arten der Gruppen A — C die Deckblätter als blasse, häutige, öfter gezähnte Blättchen entwickelt. In die Gruppe D gehört auch der Lathyrus alpestris (O. alp. W. K.), der sich also schon durch die lange Blattspindel und die unterdrückten Blüthendeckblätter leicht vom L. ensifolius Gay, mit dem er nach Hegelmaier einmal verwechselt worden, unterschei- den lässt. Ob derselbe aber mit Lath. albus, montanus oder vernus näher verwandt ist, dürfte schwer auszumachen sein, da er von jedem derselben ungefähr gleich weit sich entfernt, und seine Stel- lung ganz davon abhängt, welches Merkmal man höher zu taxiren geneigt sein mag. ') Catalogus Cormophytorum et Anthophytorum Serbiae, Bosniae, Her- cegovinae, Montis Scodri, Albaniae, comp. P. Ascherson et Aug. Kanitz 1877. Zur Nomenclatur dieser Art erlaube ich mir nur zu bemerken, dass nach dem von Ascherson und Janka befolgten nomenclatorischen Principe, nach welchem der specifische Name für sich, ohne Zusammenhang mit dem Gattungs- namen, Geltung und Prioritätsanspruch hat, die Umtaufung des Orobus ochro- leucus nicht correct war, weil ochroleucus W. K. (sub Orobo) älter ist als ochroleuca Ten. (sub Vicia), daher die neuere Tenore'sche Art mit einem an- deren spec. Namen belegt werden sollte. Nach dem entgegengesetzten Grund- satz, den ich vertrete, ist freilich Vicia ochroleuca Ten. älter als eine erst zu bildende V. ochroleuca X. Y. = Orobus ochroleucus W. K., folglich hat die Kitaibel'sche Art einen anderen Namen, z. B. eben Pilisiensis, zu erhalten. Die Consequenz des ersterwähnten Princips schien also doch nicht recht an- nehmbar, was auch wieder gegen die Eationalität des Principes selbst spricht, welches freilich in jüngster Zeit leider viele Anhänger gefunden hat, wie ich aber mit Vergnügen bemerke, neuestens auch von Drude bestritten wird. Berichtigung. Seite 46, Zeile 8 von oben ist statt eingetheilte zu lesen ungctheilte. 87 Neue Beiträge zur Kenntniss der halophilen, der thermophilen und der Berg-Algenflora, sowie der thermophilen Spaltpilzflora Böhmens. Von Dr. Anton Hansgirg in Prag. (Fortsetzung.) Von anderen fadenförmigen Cyanophyceen sammelte der Ver- fasser an von lauwarmem Wasser bespritzten Steinen, Eisenplatten etc. an der Mündung der Ausflussröhre und unter dieser, dann am unteren Ende des Abzugsgrabens am Ufer der Moldau auch eine thermophile Form der an den nahen silurischen Kalkstein- etc. Felsen in der Umgebung von Prag ziemlich verbreiteten Calothrio) parietina (Näg.) Thr. {Schizosiphon parietinu^ Näg.), an deren gelbbraunen, öfters deutlich geschichteten Scheiden, einigen anderen daselbst vor- kommenden' fadenförmigen Scbizophyten ähnlich, die feinen Fäden der Ophryothrlv Thuretiana Bzi. nicht selten in grösserer Menge angewachsen waren. An einigen älteren Fäden dieser Calothrkc- Form beobachtete ich auch eine abnormale Astbildung. Der von einer Scheide umgebene innere Faden dieser Cyanophycee wird nämlich durch nachträgliche Zellvermehrung nicht selten gekrümmt und tritt stellenweise, die Scheide durchbrechend, in Form bruchsackartiger Hervorstülpungen aus der Scheide hervor, welche wahrscheinlich in Folge der Spannung nachher in der Mitte entzweibrechen, wobei die weiter wachsenden ästchenartigen Bruchtheile meist senkrecht vom Hauptfaden abstehen.') Von einzelligen Entwickelungszuständen dieser thermophilen Calothrix parietina-'FoYm beobachtete ich hier auch eine neue kleine I*oli/cx/stis-¥ovm (P. fuscolutea nob.), deren meist kugelige, dicht nebeneinander liegende Zellen meist 3 ii dick, gold- bis bräunlichgelb, seltener blassgelb gefärbt, zu vielen in 15 bis 30, seltener mehr j«. dicken, kugeligen, eiförmigen oder unregelmässig traubig gelappten, von einer dünnen, leicht zerfliessenden Gallerthülle umgebenen Fa- milien vereinigt waren. Von Schizomyceten tritt hier überall an von lauwarmem "Wasser bespülten Steinen und anderen festen Gegenständen ins- besondere CladothrLv dichotoma Cohn und deren verschiedene Ent- wickelungszustände, dann Beggiatoa leptomitifoy^mis (Menegh.) Trevis. massenhaft auf. In den sehr schleimigen, schmutzig oder grau- weisslichen, bis fingerdicken, 1 bis 5 Cm. langen, meist fluctuirenden, pinselförmigen Flocken, Käschen oder Häutchen der Cladothria; dicho- ') Unentwickelte, Lyngbya-artige Fäden dieser thermophilen Calothrix stimmen recht gut mit der thermalen ii/n^6i/a Juliana Menegh. (PAoj'ni/fimni Julianum [Menegh.] Kbh.) überein. toma kommen hier von einzelligen Chloropliyceen vorzüglich folgende vor: Scenedesmus quadricauda (Turp.) Breb., JPediastrum tetraa (Ehrb.) Kalfs, auch var. ß) tetraodon (Corda) Ebh., P. duplex Meyen in mehreren Varietäten^) und einzelne dem Dactylococcus rhaphi- dioides nob. ähnliche Ilhaphidium-a,rtigQ Zellen, neben den hier viel selteneren vier- und mehrzelligen Familien des Mhaphidmmpolymorphum Fresen. Auch einzellige Bruchstücke der Spirogyra tenuisima (Hass.) Ktz. ß) genuina (Hass.) Krch. und einer anderen, der S. communis (Hass.) Ktz. ähnlichen, Ä.-Art hat der Verfasser im schleimigen Lager dieser Cladothrix in einigen Exemplaren beobachtet.*) Von anderen Spaltpilzen, welche der Verfasser daselbst in lauwarmem Wasser spärlicher als die beiden obengenannten ge- sammelt hat, seien hier noch folgende namentlich angeführt: Beg- giatoa alba (Vauch.) Trev., Leptothrix parasitica Ktz., Bacterium lineola (Müll.) Cohn, dessen schwärmende (vibrirende) Bewegungen noch am zweiten Tage im kalten Wasser nicht aufhörten, eine neue Micrococcus-kri {M. thermophilus nob.),') deren kugelige oder fast kugelige, farblose, mit dünner hyaliner Membran versehene Zellen meist 3 bis 4 I«. dick, einzeln oder zu 2 bis 4, zu kleinen bis 6 — 7 (i breiten Familien vereinigt, im Lager der vorher genannten Schizo- myceten stellenweise reichlich vorzufinden waren und eine ebenfalls noch unbeschriebene thermophile Ascococcus-Form (A. BiUrothü Cohn. var. thermophilus nob.),*) deren etwa 1 ^ dicke, farblose, kugelige oder fast eiförmige Zellen meist zu grösseren, etwa 30 bis 40, seltener bis 60 ;* langen oder zu kleineren, nur 6 bis 15 (i breiten und fast ebensolangen, kugeligen, eiförmigen, seltener traubig- gelappten oder knollenförmigen, von einer gemeinsamen knorpelig- gallertartigen, farblosen oder gelblich gefärbten, mehr oder weniger dicken Kapsel umgebenen Familien vereinigt waren. Die zuletzt genannte Spaltpilzform fand der Verfasser an vom niederfallenden lauwarmen "Wasser bespritzten Steinen mit unentwickelten Leptothrix- und Gladothrix-¥MQ\i. an der Mündung des Abzugscanais am Ufer der Moldau.^) ^) An einem Exemplare dieser P.-Art war eine von den Eandzellen mit ihrer Ba^is an der Seitenwand der nebenliegenden Randzelle, statt an der cen- tralen Zelle angewachsen. °) Am oberen Rande des Abzugscanales sammelte ich an Stellen, welche zeitweise von lauwarmem Wasser, stets aber von warmen Dämpfen befeuchtet werden, JPleurococcus miniatus (Ktz.) Näg., nebst anderen einzelligen Ent- wicklungszuständen der hier mehrfach verbreiteten Ulothrix ßaccida Ktz.— (Im Lager der oben angeführten thermophilen Algen kommen neben mehreren Dia- tomaceen auch einige Infusorien, Amoeben, Rotatorien und Würmer vor.) ^) Steht dem Micrococcus griseus (Warm.) Winter (Bacterium griseum Warm.) am-Uächsten, *) Nach Winter „Die Pilze Deutschlands etc." 1884, p. 48, steht die Gattung Ascococcus Cohn der Gattung Micrococcus am nächsten. — Auch unter den Chroococcaceen gibt es einige, den Ascococcus-Formen in morphologi- scher Beziehung entsprechende einzellige Entwickelungszustände(Po?r/coccM5Ktz.). ^) Die Scheiden der Cladothrix dichotoma, welche der Verfasser an der 89 Was nun die Rergalgenflora Böhmens betrifft, so will der Verfasser hier zu den von ihm bereits publicirten Beiträgen zur Keuntniss dieser hocbinteressauten Algenformation Böhmens zuerst einige Bemerkungen über die im siluriscben Felsengebiete Mittel- böbmens entwickelte Algenvegetalion mittbeilen. Die artenreiche erst im Laufe der letzten drei Jahre vom Verfasser näher durchforschte Algenflora des mittleren und wärmeren Theiles des silurischen Hügelterrains der näheren und weiteren Prager und Berauner Umgebung ist vorzüglich an den Kalkstein- felsen sowie an den an diese angrenzenden, meist noch kalkhaltigen Schiefer- etc. Felsen entwickelt; an den Grauwackenschiefern und anderen azoischen Schichten der silurischen Formation fehlen die meisten seltenen, die wärmeren und wärmsten Lagen des silurischen Hügellandes charakterisirenden Vertreter der Hügelalgenflora, treten aber stellenweise, insbesondere in höheren Lagen des Brdy-Gebirges einige seltene Bergalgeuarten auf, welche der Verfasser früher nur in höher liegenden Theilen der Grenzgebirge Böhmens gesammelt hat. (Fortsetzung folgt.) Ein weiterer Beitrag zur Flora von Banjaluka, sowie einiger Punkte im mittleren Bosnien. Von Paul Conrath, Assistent an der deutschen Technik zu Prag. (Fortsetzung.) Cutisvs capitatus Jacq. Bebuschte Hügel westlich von B., z, B. Werk Vn. Oenista ovata W. K. Auf Hügeln und Bergen, in Gebüschen um B., häufig. — triangularis Willd. Kalkhügel im Eakovac-Thal bei B. Ononis hircina Jacq. ß. spinescens Ledeb. in Fl. Ross. I. p. 513 (O. pseudohircina Schur). Wiese ober dem linken Thalgehänge des Crkvina-Baches bei B. Trifolium patens Schreb. Grasige Hänge westlich von B. ; Wiesen bei Zaluzani. — scabrum L. Gräben des Castelles in B. — dalmaticum Vis. Auf trockenen Hügeln und Wiesen um B. sehr häufig, z. B. an der Strasse nach Gorni Seher, auf dem Exer- Mündung der Ausflussröhre sammelte, waren theils durch Niederschläge von Eisenoxydhydrat, theils durch gelöste Eiseaverbindungen mehr weniger gelb bis rostgelb gefärbt; auch die gelbliche bis rostgelbe Farbe der Ascococcus- Kapsel des A. Billrothii var. thermophilus wird wohl von den letzteren herrühren. 90 cierplatz. (Was Trif. arcunervatum Griseb. = Tr. dalmaticum, Pett. non Vis. bei Seudtner im Ausland 1848 ist, konnte ich nicht herausbringen.) Trifolium rubens L. Bebuschte Hügel westlich von B. Dorycnium herbaceum Vill. Sehr häufig auf den bebuschten Hügeln westlich von B. und sonst um B. Hippocrepis comosa L. Auf dem Kaikabhange gegenüber dem Wasser- falle in Jaice. Vicia lutea L. In Feldern bei Zaluzani. — dumetorum L. Am Berge Plane bei B. — pisiformis L. Gebüsche im^ Kakovac-Thal bei B. — cassuhica L, «. pubescens Gel. Prodr. Fl. boh. Im Buchenwalde am Hum bei Jaice. Orobus variegatus Ten. (O. Venetus Mill.). Am Berge Plane bei B. Lathyrus hirsutus L. Gebüsch am Ufer der Vrbas bei der Kaserne: Felder bei Zaluzani. — latifolius L. Häufig auf grasigen und bebuschten Hügeln, be- sonders westlich von B. — aphaca L. In Feldern bei Vrbanja. Wenn ich nun Hoffmann's und meine Aufzählung zusammen- fasse, so erhalte ich 840 Arten aus der Umgebung von Banjaluka. Davon sind etwa 582 Arten über den grössten Theil Europas ver- breitet, mit Ausnahme der nördlichsten (arktischen) und südlichsten Landstriche. Diese werden natürlich nicht geeignet sein, uns über den Charakter der Flora Banjalukas aufzuklären. Das nächstgrösste Contingent wird von südosteuropäischen (pontischen) Pflanzen beige- stellt, es sind ca. 87. Ich will sie nicht alle aufführen, jedoch einige charakteristische herausgreifen: Festuca montana M. B,, Seslerla elon- gata Host, Veratrum nigrum L. (geht nordwestlich bis Böhmen), Melampyrum barbatum W. K., Lycopus exaltatus L. fil., Digitalis ferruginea L., Carpinus duinensis Scop., Aristolochia pallida Willd., Scutellaria altissima L., Verbascum Orientale M. B., Echium altissi- mum, Jcq., Fraxinus ornus L., Crepis setosa Hall, fil., luula ensi- folia L., Aremonia agrimonioides L., Vicia pannonica Crtz., V. cor- data Wulf., Dorycnium herbaceum VilL, Trifolium pallidum W. K., Genista ovata W. K., (x. triangularis Willd., Evonymus verrucosus Scop., Acer tataricum, A. obtusatum Kit., Tilia argentea Desf., Hi- biscus trionum, L., Linum perenne L., L. austriacum L., L. ßavum L., Silene viridiflora L. etc. Von Pflanzen, welche längs der West- küste Europas herabsteigen, dabei mehr oder weniger tief ins Innere dringend in das europäische Mittelmeergebiet hereinziehen, treffen wir in der Umgebung von Banjaluka etwa 53 Arten, hieven seien erwähnt: Danthonia provincialis DC, Alopecurus utricidatua L., Tamus communis L., Ruscus acideatus L., Ophrys apifera Huds., Himantoglossum hircinum Spreng., Daphne laureola L., Rumex pul- eher L., Hex aquifolium L., Teucrium Botrys, Calamintha Nepeta L., Orobanche cruenta Bert., Verbascum floccosum W. K., Vicia lu- tea L., Lathyrus hirsutus L., L. aphaca L., L. Nissolia L., Trifo- 91 Uum scabrum L., Silene armeria L. etc. Aus dem mediterranen Florengebiete zähle ich ca. 52 Arten, es seien genannt: Piptatherum paradoa'um P. B., Cynosurus echinatus L., Ornithogalum Narhonense L., Anchusa itallca Retz., Carlina acanthifolia All., Leitcanthemuni pallens DC, Aspcrida taurinah., Smyrnium perfoUatvinlj.y Sedum anopetalum L., Mubus amoemis Portenschi., Lathyrus sativua L., latifoUus L., Trifolhnn patcns Schreb., Linum galUcum L. etc. Von west- und südeiiropäischen Arten, die bis in das südliche Deutsch- land und nördliche Oesterreich-Üngarn gehen, finde ich 21 in der Umgebung von Banjaluka. Aus dieser Gegend sind ferner 17 Arten bekannt, die über Süd- und Mitteleuropa verbreitet sind. Da Banjaluka im illyrischen Gaue Kerner's liegt, so finden wir auch eine Anzahl charakteristischer Arten dieses kleinen Ge- bietes; ich erwähne Ophrys bicornis Sadl., Echinops commutatus ^ur., Nusturtiuni lippizense DC., Epimedmm alpinutn L., Helleboriis odo- rus W. K., Verbascum glabratum Friv. und Micromeria rupestris Benth. Aus dem mösischen Gaue (Centrum Serbien) tritt G-ypsophila spergulifolia Gris. über. Für mösisch-dacisch möchte ich halten Hie- racium Pavichii Heuff., durch die Nord -Balkanländer überhaupt ist zerstreut Artemisia anniia L., Oenanthe media Gris. und Oe. anqu- losa Gris. (beide bis Kleinasien). Auf den pannonischen, illyrischeu, dacischen und mösischen Gau des pontiscben Florengebietes ^) schei- nen beschränkt zu sein Helleborus purpurascens W, K., Peucedanum austriacum Koch, Spiraea idmifolia Scop. und Verbascum lanatum Schrad. ? Als italienische Arten können gelten Trifolium dalmaticum Vis. und Angelica nemorosa Ten. Charakteristisch für Bosnien sind Symphyandra Hofmanni Pant., Dianthus croaticus Borb. und viel- leicht auch Scabiosa incanescens Freyn. (Die beiden letzten Arten gehen auch in Nachbarländer.) Die übrigen aus Nord -Bosnien be- schriebenen Arten zeigen zu beschränktes Vorkommen. Nachdem wir versucht haben, uns über die Zusammensetzung der Flora von Banjaluka in Bezug auf die Zugehörigkeit in die ver- schiedenen Florengebiete zu orientiren, will ich noch einen kurzen Blick auf die Pflanzenvergesellschaftimgen der nächsten Umgebung von Banjaluka werfen. Ich bemerke im Vorhinein, dass ich dabei vorzüglich den Ein- druck schildern werde, wie ich ihn in den Monaten Juli und August erhalten habe. Ich will unterscheiden Vegetationsformen des freien Landes, der Gebüsche und des Laubwaldes. Das freie Land bilden theils Felder, theils Wiesen, theils Euderalgebiete. Die letzteren, auf die Stadt und deren nächsten Umkreis beschränkt, charakteri- siren sich durch: Sisymbrium officinale Scop., Gapsella bursa pasto- ris L., Coronopus Ruellii All., Malva rotundifolia L., M. silvestris L., Hibiscus Trionum L., Poi^culaca oleracea L., Stenactis bellidi- flora A. Br., Erigeron canadense L., E. acris L., Pulicana uligi- ') Die angeführten Arten aus den Gauen sind bei der allgemeinen ZiflFer- angabe der pontischen Flora nicht eingerechnet. 92 nosa Stev., Senecio harharaefoUus Krock., Lactuca saligna L., L. scariola L., Crepis setosa Hall, fil., Cr. foetida L., Gr. rhoeadifolia M. B., J^anthium spinosum L., Hyoscyamus niger L., Datura Stra- monium L., Mentha Pulegium L., Yerhena officinalis L., die Ama- ranthen und Chenopodien etc. In Feldern finden sich Nigella arven- sis L., Delphinium consolida L., Papaver rhoeas L., Fumaria ofi- cinalis L., Silene gallica L., Mibiscus trionum L., Erodium cicuta- rium L., die gelbblüthigen Vicia-A-vien, Lathyt^s Aphaca L., Lath. NissoUa L., L. hirsutus L., Sambucus ebulus L., Sherardia arvensis L., Cirsium arvense Scop., Gonvolvulus arvensis L., Linaria spuria Mill., X. elatine Mill. etc. In Brachfeldern treten noch besonders Ver- hasciim-kxiQTi. und Achillea nohilis L. dazu. Bei den Wiesen kann ich Thal- und Hügelwiesen trennen, von ersteren noch trockene und nasse. Die trockenen Thalwiesen, ich habe dabei vorzüglich den Exer- cierplatz im Auge, beherbergen in einer kurzen Graskriime, die vorzüglich aus Lolium perenne L. bestehen dürfte, Gypsophila mu- ralis L. in Unzahl, Trifolium dalmaticum Vis. und Plantago- kxiQn, nebst gruppenweisen Büscheln von Eryngium campestre L., E. ame- thystimim L., Centaurea calcitrapa L., JCanthium, spinosum L. und Euphorbia cyparissias L.; hie und da sind noch auf günstigerem Boden eingestreut Ranuncidus acris L., Trifolium patens Schreb., Galega officinalis L., Seseli annuum L., Sambucus ebulus L., Dipsa- cus silvestris Mill., D. laciniatus L., Anchusa officinalis L., Ver- bascum phlomoides L., Verb, floccosum W. K., F. Orientale M. B., V. JBlattaria L., Rumex pulcher L. sehr allgemein, Alopecurus utricu- laius L., Cynosurus echinatus L., Cynodon dactylon Pers. und Bro- mw«- Arten. (Schluss folgt.) Beitrag zur Flora des nördlichen Mährens, und des Hochgesenkes. ^jt^' Von Dr. Ed. Formanek, k. k. Professor am tölimischen Gymnasium in Br (Schluss.) Caninae Blserratae Creps .»■",*■» Mosa Carioti Chab. Selten, und nur in der VQxWßd>effusa Gan( Tab. 1593 et Herb. ros. Nr. 303 ! Badegrund bei Gr. ""'" dorf. ^ ^j — leiostyla Kip. In einer Modificatiou. Weg zur Karlshöhe. ,:■. -v ' — oblonga Desegl. et Kip., in Desegl. Cat. pag. 162, die i^^^wei verschiedenen Variationen vorliegt: a) typica von' Li^pipes^dorf, b) var. oblongata Opiz. Diese prächtige, hier wohl zueifi|publi- cirte Opiz'sche Variation an der Oder bei Neudorf. '/i 93 Rosa squarosa Kau. Kleppel. — dumalis Bechst., Karlshöhe bei Gr.-Ullersdorf und etwas ab- geändert bei Neudorf. — dumalis f. laxifolia Borb. 1. c. 422. Oder bei Neudörfl, etwas abgeändert, der var. rubens Gandg. Tab. 1765 nahe stehend. — dumalis f. rubellißora Kip. In Odrau und etwas modificirt auf der Karlshöhe bei Gr.-Ullersdorf. — dumalis f. ruhescens Kip. Kleppel und Neudorfer Strasse. — hrevipedunculata Opiz. var. fructibus parvis. Nächst des Jäger- hauses im Grundwalde bei Kömerstadt. Canincie Puhescentes Crep, Rosa urhica Gren. f. suhglabra Borb. 1. c. Oder bei Neudörfl. — uvhica Gren. f. laxida Gandgr. Tab. 2145. Badegrund bei Gr.- Ullersdorf. — dumetorum Th. f. vers. lunatam Gandgr. Tab. 2572 et Herb, ros. Nr. 12. Grundwald bei Kömerstadt. — solstitialis Bess. Grundwald bei Kömerstadt in zwei Modifica- tionen. — coriifolia Fries, typica. Bei Kömerstadt. — coriifolia Fr. f. lucida Bräucker in einer neuen Varietät. Bade- grund bei Gr.-Ullersdorf, am Schwarzen Stein bei Gr.-Ullersdorf und bei Wüst-Seibersdorf. — coriifolia Fr. f. intermedia Kit. Neudorf. — incana Kitb. 1. c. nicht selten! so um Irmsdorf, Gr.-Ullersdorf, auf Wiesen hinter dem Badepark bei Gr.-Ullersdorf, hier die f. typica, ebenso am Wege zur Karlshöhe, bei Grumberg, bei Woitzdorf und bei Liebesdorf. — ohtusifolio X tomentella Pug. ? Bei Bautsch. Mubigliiösae Sepiaceae Crep, Rosa inodora Fries. Auf der Karlshöhe bei Gr.-Ullersdorf. Tomentosae Desegl. Rosa cuspidatoides Crep. (non Borb.). Nicht selten, namentlich bei Neudorf und Wüst-Seibersdorf. — cuspidatoides Crep. ß) minor Scheutz in Studier 1872, p. 37 = Crep. in Primit. Fase. II, pag. 243 = (127)! Synon. = R. cuspi- datoides Crep. f. silesiaca Gandgr. Tab. rhod. Nr. 4041. Bei Kl.-Mohrau und Krondörfl. Agrimonia eupatoria L. Petersdorf, Keitendorf, Karlshöhe u. a. 0. bei Gr.-Ullersdorf, Wermsdorf, Pföhlwies, Nikles, Odrau, Sohle. Sanguisorba ofßcinalis L. D.-Liebau, Petersdorf, Zöptau, Philippsthal, Wiesenberg, Gr.-Ullersdorf, Neudorf, Ludwigsthal, Stollenbau, Asperndorf, Pföhlwies, Blauda, B. -Märzdorf, Nikles, Grumberg, Goldenfluss, Kl.-i\Johrau, Blaschke, Kömerstadt, Gundersdorf, Bautsch, Kl. -Wermsdorf, Lautsch, Werdenberg, Odrau. Oesterr. botan. Zeitschrift. 3. Heft 1888. g 94 Poterium sanguisorha L. D.-Liebau, Bautsch, Wigstadtl, Odraii. Alchemilla vulgaris L., var. montana Willd. Neiidorf, Beckengrund, Grumberg, Kl.-Mohrau, Eömerstadt, var, glabrata Wimm. Bei der Tess in Gr.-Üllersdorf, Saugraben, Gr.-Hirschkamm. — arvensis Scop. Bautsch, Wigstadtl, Odrau. (xeum rivale L. Goldenfluss, Kl.-Mobraii, Krondörfl, Blaschke, Werms- dorf, Kleppel, Dämmbaude, Saugraben, Hochwald bei Janowitz, Grundwald u. a, 0., bei Eömerstadt, Irmsdorf. Potentilla tormentilla Schrank. Gemein im b. G. — aurea L. Franz. Jagdhaus, Maiberg, Hirschkamm etc.(Oborny), Auerhahnbaude, Horizontal weg von der Schäferei zum Franz. Jagdhaus, Saugraben, Schlössel, Schieferheide, Backofensteine, Gipfel des Hofberges. — recta L. var. obscura Willd. Ob. Fl. v. M. u. ö. Seh. p. 950, Bautsch, Wigstadtl, Odrau. Mulms saccatilis L. Braunseifen, Janowitz, Eömerstadt. — idaeus L. Gemein, var. armata mihi. Pflanze niedriger, Schöss- linge besonders auf der unteren Seite mit haarfeinen Stacheln dicht besetzt. Dies die Form hügeliger Gegenden, besonders aber des Hochgebirges. Neureisch (1884), Keilig. — plicatus Wh. et N. Gr.-UUersdorf, Wermsdorf, Marschendorf, Zöptau etc. (Oborny), Neudorf, Nikles, Kl.-Mohrau, Woitzdorf, Eömerstadt, Gundersdorf, Bautsch, Wigstadtl, Hirnich bei Neu- dörfl, häufig bei Odrau. — ÄiV^ws W.Kit. D.-Märzdorf, Wüst-Seibersdorf, Wermsdorf, Eömer- stadt, Irmsdorf, Bautsch (Viehwald, Buschwald etc.), Scheuer- grund u. a. 0. bei Odrau. — caesius L. f. arvalis Echb. Von Bärn bis Odrau verbreitet. Spiraea aruncus L. Stellenweise im Barth-Thale von Neu-Ullers- dorf bis oberhalb Goldenstein (Oborny). Bei der Tess im Schlossparke u. a. 0. bei Gr.-Üllersdorf, bei der Tess und im Aufstiege zu dem Mottenkopfe bei Marsch endorf, Philippsthal, Zöptau, Hochwald bei Janowitz, Eömerstadt, Podelsky-Bach bei Irmsdorf. — ulmaria L, a) denudata Presl. Fl. Cech. Gemein im b. G. b) discolor Celak. Im Angerwalde imd auf Wiesen zwischen Blauda und M.-Schönberg nicht selten (Oborny), Eabenseifen, Eeitendorf, Gr.-Üllersdorf, am Wege nach Ludwigsthal, Odrau. Cgtism supinus L. (= C. capitatus Jacq.) Ob. Fl. v. M. u. ö. Seh. p. 991. Bautsch, Wigstadtl, Kl.-Hermsdorf, Lautsch, Hirnich bei Neudörfl, Odrau, Pohof, Werdenberg. Genista tinctoria L. In den wärmeren Lagen des b. G. verbreitet. — germanica L. Liebesdorf, D.-Liebau, Gundersdorf, Bautsch, Wig- stadtl, Lautsch, Werdenberg, Odrau, Pohor. Lupinus luteus L. Verwildert und dem Anscheine nach eingebürgert am Spitzberge bei Wermsdorf. Ononis spinosa L. Werdenberg, Odrau. 95 Trigonella coerulea Ser. Cultivirt in Gärten bei Gr.- üllersdorf und Wüst-Seibersdorf, Trifolium agrarium Pollich, Am Kothen Berge. — montaniim L. Liebesdorf, D.-Liebau, Petersdorf, Kabenseifen, Riidelsdorf, Zöptau, Gr.-UUersdorf, Wigstadtl, Neudörfl, Odrau. — arvense L. Rother Berg. — medium L. Petersdorf, Zöptau, Marschendorf, häufig bei Gr.- Ullersdorf, Neudorf, Reigersdorf, Nikles, Kl.-Mohrau, Janowitz, Römerstadt. Anthyllis vulneraria L. Karlshöhe bei Gr.-Ullersdorf. Astraqalus glycyphyllus L. Petersdorf, häufig bei Zöptau und Gr.- Üllersdorf, Marschendorf, Neudorf, Beckengrund, Ludwigsthal, Kleppel, Lautsch, Hirnich bei Neudörfl, Scheuergrund u. a. 0. bei Odrau. Vicia sativa L. Verbreitet im b. G., selbst noch bei Kl.-Mohrau und Römerstadt. — sepium L. Verbreitet im b. G. — cracca L. Zöptau, Marschendorf, Wiesenberg, Winkelsdorf, Gr.- üllersdorf, Neudorf, D. -Märzdorf, Wüst-Seibersdorf etc. — hirsuta Koch. Zöptau, Gr.-Ullersdorf, Neudorf, Nikles, Grum- berg, Kl.-Mohrau, Woitsdorf, Bautsch, Odrau. Lathyrus sylvestris L. Auf den Oderwiesen bei Waltersdorf bei Gr.- Ullersdorf etc. (Oborny), Bradlsteine bei D.-Liebau, Petersdorf, Rabenseifen, Ludwigsthal, Stollenhau, Reigersdorf, Gundersdorf, Viehwald bei Bautsch, Wigstadtl, Kl.-Hermsdorf, Galgenbusch u. a. 0. bei Odrau. — vernm Beruh. Verbreitet in der Gr.-UUersdorfer, B.-Märzdorfer und Odrauer Gegend, Flora des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strobl. (Fortsetzung.) Hypnum purum L. Nebroden: In der unteren Berghälfte des Monte Elia bei Cefalü auf feuchten Abhängen häufig (!, det, Jur,), — ßicinum L. Von Raf, in der Tief- und Waldregion des Etna angegeben. — cupressiforme L. Etna: In der Tiefregion um Mascalucia und Massanunziata, im Februar fruchtend (Herb. Torn.!). Nebroden: Madonie (Herb. Guss., determ. Jur.), bei den Russelli oberhalb Castelbuouo (leg. Dr. Mina-Palumbo, determ. Jur.), in der Waldregion oberhalb Castelbuono, am Monte S. Angelo oberhalb Cefalü, von Ferro gugeu den Passo della Rotte, 5500', an Bach- rändern im Piano della Battaglia und gegen die Fosse di San Gandolfo, 6000' (!, det. Jur.). 8* 96 Spliagnum suhsecundum Nees. Nebioden: Von Castelbuono als lati- folium ß. compactum im Herb. Griiss. (det. Jur.), sehr geinein bei den Kusselli oberhalb Castelbuono ca. 3000' (!, det. Jur.), JECepaticae. Hiccia glauca L. und ciliata Hoffm.: Nach Kaf. in der Tief- und Waldregion des Etna. Anthoceros laevis L. Etna: Im Vallone di Ulli (Herb. Torn.!), um Catania (leg. Dr. Eeyer, determ. Jur.). Nebroden: Von Cefalü gegen Castelbuono an Wegrainen häufig (!, det. Jur.). Targionia hypophylla L. Michelii Cord. Etna: Wohnt am Etna auf Felsen und in feuchten Felsklüften (Biv. cent. H, Kaf. I, H), bei Catania in den Klausen der Strasse nach Ognina (Herb. Gruss. det. Jur.), auch von mir auf Lava gegen Ognina gesam- melt. Nebroden: Caltavuturo (Herb. Guss., det. Jur.), in der Waldregion oberhalb Castelbuono, ca. 5000' (!, det. Jur.), Sphaerocarpus terrestris Michel. Am Etna auf schattigen Dämmen (Biv. cent. H, Kaf. I, II als Targionia sphaeroc. Gmel.). Plagiochasma Aitonia. Am Etna bei Catania (Herb. Torn., det. Jur.) und an feuchten Stellen auf verwitterter Lava bei Acicastello (leg. Dr. Eeyer, det. Jur.). Lunularia vulgaris Mich. Nebroden: Auf Hügeln um Castelbuono (leg. Dr. Mina-Palumbo, det. Jur.). Marchantia polymorpha L. In der Tief- und Waldregion des Etna (Raf.), Massanunziata bei Catania und am Etna (Herb. Torn.!). — circumscissa Biv. Am Etna häufig in feuchten Felsklüften (Biv. cent. II), ebendaher im Herb. Guss. (det. Jur.). — glauca Biv. = triloha Gmel.? In Felsspalten des Etna (Biv. cent. II, Raf. I, II); mir unbekannt. (Fortsetzung folgt.) Zur Wahrung der Priorität. Motto: Qni tacet consentire videtur. Im Jahre 1880 studirte ich die in alten Warmhäusern häufig vorkommende Alge Drilosiphon Julianus Ktz. [Scytonema Hof- manni Ag. ß. Julianum (Menegh.) Bor. (Ä. cinereum Menegh. ß. Julianum, Rbh.)]. Ich gelangte nach mühevollen und langwierigen Untersuchungen und nach Verfertigung zahlreicher Dauerpräparate zu dem Schlüsse, dass Dr. Julianus eine sehr polymorphe Alge ist, dass sich aber, trotz der Mannigfaltigkeit der Gestalten, drei Hauptwn />''--''-- ->•.,_ 97 unterscheiden lassen, uämlich eine Fadenform (Scytouematypus), eine Nostocform und eine Gloeocapsaform. Alle drei Hauptformen sind durch zahlreiche Zwischenformen mit einander verbunden. Ausserdem entdeckte ich die Thatsache, dass sowohl die drei erwähnten Hauptvegetationstypen, wie auch die verbindenden Zwi- schenformen in Bezug auf ihre Grössendimensionen in einer so extremen Weise variiren, dass die kleinsten Formen ein geradezu bacterienartiges Aussehen gewinnen. (Rückschreiteude Metamorphose.) Uebrigens gelangte ich nur langsam und widerstrebend zum vollen Verständniss dieses merkwürdigen Pleomorphismus und kehrte immer wieder zweifelnd zu meinen Dauerpräparaten zurück, um die charakteristischen Stellen derselben stets von Neuem unter ver- schiedenen Objectivsystemen zu studiren. Diese wiederholten Control- untersuchungen endeten aber immer in derselben Weise; ich rausste mir nämlich jedesmal sagen: „und es ist doch nicht anders." Trotzdem liess ich das bezügliche Manuscript nahezu zwei Jahre unbenutzt liegen und veröffentlichte dasselbe erst nach dem Er- scheinen von Zopfs epochemachender Abhandlung „Zur Morphologie der Spaltpflanzen". Meine Arbeit erschien in der Oest. bot. Zeit- schrift mit einer Tafel, und zwar im 3. Heft des Jahrganges 1883 und im I.Heft des Jahrganges 1884 unter dem Titel: „Bacterien — als directe Abkömmlinge einer Alge." Ich beschränkte mich in derselben nicht auf die Schilderung der Thatsachen des Pleomorphismus, sondern ich suchte auch zu zeigen, wie sich die einzelnen Wuchsformen aus einander entwickeln. Ein grosses Gewicht legte ich auf die Entstehung und das Verhalten der bacterienartigen Mikroforraen. Besonders der letztere Umstand, nämlich das Verhalten der Mikroformeu, erschien mir so wichtig, dass ich behufs Aufhellung dieses Punktes eine Reihe vollkommen exact durchgeführter Experimente anstellte. Durch diese Versuche gelangte ich zu einem Resultat, welches ich in folgende Worte kleidete: „Die Mikrogestalten dieser drei Formen sind den echten Bacterien morphologisch vollkommen gleich- werthig; dagegen sind sie physiologisch von letzteren eben so weit entfernt, wie nur irgend eine grüne Pflanze von einem chlorophyllosen Sagrophyten." Aus dem Gesagten erhellt, dass in meiner Abhandlung „Bacterien — als directe Abkömmlinge einer Alge", sowohl der Pleomor- phismus, als auch die rückschreitende Metamorphose von Scytonema Hofmanni Ag. ß. Julianum (Menegh.) eingehend beschrieben wurde. Dagegen habe ich vermieden, alle Zwischenformen mit bereits beschriebenen (bislang für selbständig gehaltenen) Algenspecies zu identiflciren, weil ich einen solchen Vorgang für zu gewagt und überhaupt für verfrüht hielt. Wer den Stand der heutigen Algologie kennt, wird mir daraus kaum einen Vorwurf machen. Dagegen habe ich einige Hauptformen, welche sich leicht bestimmen lassen, wie z. B. Leptothrix calciola v. muralis Ktz. und Nostoc pay^ietinum Rbh. für den Formenkreis von Drilosiphon in Anspruch genommen. 98 Was die äussere Form meiner Abhandlung anbelangt, so trug dieselbe allerdings nur ein sehr schlichtes Kleid, welcher Umstand durch die mir damals sehr knapp zugemessene Zeit entschuldigt werden möge. Auf kaum vierzehn Seiten wurde eben nur das Noth- wendige gesagt und auf jeden Schmuck, wie Vorrede, historische Skizze, Thesen und Fragen etc. verzichtet. Ich erwähne diesen Um- stand ausdrücklich, weil er mir behufs Yerständniss des Folgenden nicht unwichtig zu sein scheint. Es waren noch nicht ganz zwei Jahre nach dem Erscheinen meiner Abhandlung verflossen, als Herr Dr. A, Hansgirg in Prag mit seiner Originalmittheilung: „Uebef den Polymorphismus der Algen" vor die 0 Öffentlichkeit trat. (Bot. Centralblatt, XXII. Bd. Nr. 21—26. 1885.) Wenn man sich die Mühe nimmt, den Kern dieser Abhandlung aus den zahlreichen Hüllen der Einleitung und historischen Ueber- sicht und dem dichten Trichom von Citaten, Nebenbemerkungen, Thesen und Hypothesen herauszuschälen, so finden wir die Schilde- rung der Vegetationszustände zweier Algen, nämlich der Scytonema Hofmanni Ag. ß JuUanum Menegh. und der Ulothrix flaccida Ktz. ^ Auf den Pleomorph] smus dieser beiden Algen, hauptsächlich aber auf jenen von Scytonema Hofmanni Ag. ß. JuUanum Menegh. baut Hansgirg seine Thesen über den Polymorphismus der Algen über- haupt auf, denn für die Vielgestaltigkeit der übrigen Formenreihen, welche er noch anführt, wird kein Beweis erbracht. Es ist übrigens hier nicht der Ort, auf den Werth oder Unwerth der Hansgirg'schen Anschauungen einzugehen; dies wird früher oder später die wissenschaftliche Kritik besorgen, hier will ich die Aufmerksamkeit des Lesers auf einen anderen Punkt lenken, nämlich auf den Umstand, dass Hansgirg sich in seiner ganzen Ab- handlung so stellt, als ob er den Pleomorphismus von Scytonema Hofmanni Ag. ß. JuUanum Menegh. entdeckt hätte. Denn er erwähnt in dem ganzen Elaborat meiner diesbezüg- lichen Publication mit keiner Silbe, obschon er sonst in seiner historischen Skizze sehr weit zurückgeht. Man könnte mir nun entgegnen, dass Hansgirg meine Ab- handlung wahrscheinlich gar nicht zu Gesicht bekommen habe. Allein dieser Einwand ist nichtig, denn schon ein Jahr vor der Veröffentlichung der Arbeit „üeber den Polymorphismus der Algen" macht Hansgirg in der Oest. bot. Zeitschrift 1884 Nr. 11, p. 392, folgende Anmerkung: „Ueber einige Eückschlagsbildungen der Scy- tonema JuUanum resp. der Lynghya calciola hat H. Zukal in der Oest. bot. Zeitschrift 1883 Nr. 3 Näheres mitgetheilt, weshalb ich es für unnöthig halte an diesem Orte nochmals über ein und dasselbe Thema ausführlicher handeln." Aus dieser Bemerkung geht klar hervor, dass Hansgirg meine Arbeit über die Scytonema JuUanum gekannt hat. Warum ver- schweigt er also dieselbe? 99 Die Abbandlung „lieber den Polymorpbismus der Algen" war indessen nur eine vorläufige Mittheilung. Ich konnte, ohne vor- eilig zu sein, auf dieselbe nicht reagiren und musste abwarten, wie sich Hansgirg in seinem Hauptwerke verhalten würde. Dieses ist vor Kurzem unter dem Titel: „Physiologische und Algologische Studien" erschienen. Hier citirt Hansgirg allerdings auch meine Wenigkeit, und zwar mehrmals. Allein das eine Citat auf Seite 30 bezieht sich auf eine ganz andere Arbeit von mir, nämlich auf den „Beitrag zur Kenutniss der Oscillarien" (Oest. bot. Zeitschrift 1880 Nr. 1) und in den übrigen Fällen vermeidet der Autor äusserst geschickt jede directe Hinweisung auf meine Ab- handlung und führt überhaupt den ganzen Text in einer Weise, nach welcher kein Leser auch nur eine Ahnung bekommen kann, dass der Polymorphismus von Scytonema Julia- num (eine der Hauptstützen der Hansgirg'schen Thesen) schon vor Jahren entdeckt und beschrieben worden ist. Dieser Thatsache gegenüber bleibt mir nichts Anderes übrig, als mein Prioritätsrecht auf publicistischem Wege zu reclamii'en. Indem ich dies hiermit thue, erkläre ich ausdrücklich, dass ich auch heute noch alle in meiner Abhandlung: „Bacterien — als directe Abkömmlinge einer Alge", gegebenen Daten in ihrem vollen Umfange aufrecht erhalte, aber eben nur in dem dort gegebenen Umfange. Für die anderen Algenspecies , welche Hansgirg noch ausser mir für den Formenkreis von Scytonema Jidianum in Anspruch nimmt, liefert mein Untersuchungsmaterial keine Belege, womit jedoch nicht gesagt werden soll, dass ich die Zusammengehörigkeit dieser Formen für unwahrscheinlich oder irrig halte. Wien, am 4. Februar 1888. Zukal. Literaturberichte. Floren-Karte von Oesterreich-Uiig'arii. Bearbeitet von Prof. Dr. Anton Ritter V. Kerner, k. k. Hofrath. Blatt Nr. 14 aus dem physikalisch- statistischen Atlas von Oesterreich-Ungarn. Mit einem Bogen Text in Folio als Erläuterung der Karte von Dr. Richard R. v. Wettstein. Wien 1888. Im Verlag von Ed. Hölzel's geographischem Institut. Wer der originellen und ausgezeichneten Darstellung der pflanzen- geographischen Verhältnisse Gesammtösterreichs, wie sie v. Kern er in dem weitverbreiteten Werke „Die österreichisch-ungarische Mon- archie in Wort und Bild" bringt, mit jenem hohen Interesse ge- folgt ist, welches dort wieder, wie in allen ähnlichen Schriften des berühmten Autors, durch dessen klare, lebendige, naturgetreue und farbenprächtige Schilderung heimischen Pflanzenlebens wachgerufen wird, hat ohne Zweifel den Wunsch gehegt, ein kartographisch an- 100 schauliches Bild der von v. Kerner unterschiedenen Florenreiche und Gaue zu besitzen, mittelst welchem man die Begrenzungen der letzteren rasch und übersichtlich aufzufassen im Stande wäre. Der Berichterstatter muss bekennen, dass er sich selbst alsbald nach der Lesung der angezogenen schönen Abhandlung, aus den Angaben in derselben, auf einer Karte Oesterreichs ein solches Bild zu seinem Gebrauche entworfen hat. Mit aufrichtiger Freude begrüsste er nun, und mit ihm gewiss Viele, die unter dem obigen Titel erschienene Floren-Karte, welche durch die eben so vortreffliche Originalzeich- nung, als durch gediegene artistische Wiedergabe und Vervielfälti- gung den wohlverdienten Beifall und die dankbare Anerkennung sämmtlicher Fachgenossen und aller Freunde der Scientia amabilis auf sich zu ziehen geeignet ist. Die vier von v. Kern er unter- schiedenen Florenreiche, welche auf dem Gebiete Oesterreich-Ungarns zusammentreffen, sind das mediterrane, pontische, baltische und alpine. Mit vier Farbentönen ist die Ausdehnung eines jeden der- selben (roth gestrichelt, gelb, grün und carmin) bezeichnet, und innerhalb eines Reiches sind die verschiedenen Gaue, die Theile des Florengebietes, in welchen bestimmte, von Klima und Boden ab- hängige Gruppirungen von Gewächsen, Pflanzengenossenschaften, vor- herrschen, mit grosser, über den ganzen Gau sich erstreckender Schrift deutlich gekennzeichnet. So in der Mittelmeer-Flora der venetische Gau am Südrande der Alpen, nur in einzelnen Buchten, an der Sarca bis zum See Toblino, an der Etsch bis Ala und am Isonzo bei Görz, dem österreichischen Boden angehörig, der libur- nische Gau, die Küsten Istriens und des Quarnero umrahmend, und durch seine Strandfluren, sowie durch die Macchien aus Baumheide, Erdbeerbaum, Myrte, Steinlinde, Wachholder, Pistazie und Binsen- pfrieme, sodann durch Salbei-, Cistrosen- und Compositen-Gestrüppe ausgezeichnet, endlich der dalmatinische Gau neben den genannten Gruppen noch die Meerstrandsföhren, die Asphodil-Fluren und die aus mannigfaltigen niederen Sträuchen bestehenden Phrygana- Gestrüppe, auf schmalem Küstensaume und in Buchten der grösseren Flussmüudiingen, aufweisend. Die pontische Flora, im Süden zu- nächst an die vorige grenzend, dann bis an den Rand der Alpen und Karpathen reichend, in den illyrischen, pannonischen, dacischen und podolischeu Gau sich sondernd, mit ihren charakteristischen Laubhölzern, Schwarzföhren, diversen Gestrüppen und Fluren; die baltische Flora, an die beiden vorigen vom Norden herantretend, in den subalpinen, quadischen, subhercynischen, sarmatischen, karpa- thischen und dacischen Gau sich gliedernd und mit beiden letzteren, dem Hochgebirgszug folgend, in weitem Bogen um die Marmaros und um Siebenbürgen tief ins pontische Gebiet eindringend und innerhalb des letzteren in dem gleichfalls durch v. Kern er zu- erst botanisch erforschten Bihargebirge, im Badjes, in der Pietra Gozna, sowie an mehreren Stellen des croatisch-dinarischen Berg- zuges, inselartig auftretend. In gleicher Weise schaltet sich die alpine Flora ins baltische Gebiet in Form von Inseln ein, deren Gruppen 101 man, analog den Gauen, als ihätische und tridentinisclie, norische und karnische, illyiische, dacische, karpathische und sudetische unter- scheiden kann. Wir müssen es uns versagen, hier näher auf die den einzelnen Floren eigenthümlichen Pflanzengenossenschaften, auf die besonderen Charakter- oder auf die Culturpflanzen in denselben ein- zugehen und verweisen in dieser Hinsicht auf das eingangs erwähnte Werk, sowie auf die treffliche, von Dr. K. v. Wettstein der Karte beigegebene klare Erläuterung, welche sich an jenes Werk enge an- schliesst. Wie bereits oben erwähnt wurde, gebührt hinsichtlich der gelungenen bibliographischen Ausführung dieser Karte der Verlags- handlung, nämlich der um die Förderung des heimischen Anschau- ungsunterrichtes so vielfach verdienten und imternehmenden geo- graphisch-artistischen Anstalt von Ed. Hölzel alles Lob. Wir sind überzeugt, dass diese Karte in die Büchersammlung jedes Botanikers freudige Aufnahme und in allen unseren Schulen zur Belebung des botanischen Unterrichtes willkommene Verwendung finden wird. Dr. A. Kornhuber. Buchtien O. Entvvicklnngrsgesehichte des Prothallinm von Equisetitm. Bibliotheca botanica. Herausgegeben von 0. Uhlworm und F. H. Haen- lein. Heft Nr. 8. 4". 49 pp. 6 Tafeln. Cassel 1887. Nach einem ausführlichen, zehn Druckseiten füllenden, „histo- rischen Ueberblick" *) folgen die eigentlichen Untersuchungen. Die reife Spore der Equiseten besitzt einen mittleren Durchmesser von 0'038 Mm.; sie ist von vier Häuten umgeben: 1. die Elaterenmem- bran, 2. die Mittelhaut (Strasburger), 3. die Innenhaut (Stras- burger) = Exospor (Sachs), 4. die lutine (Leitgeb). Die Sporen- keimung und Prothalliumentwicklung ist bei Anwendung der vom Verfasser angegebenen Weisungen leicht zu veranlassen. Ganz be- sonders ist auf das Sterilisiren aller bei der Cultur verwendeten Gegenstände zu achten. Die Sporen keimen auf den verschiedensten Substraten, müssen jedoch frisch sein; schon zwei Tage alte Sporen keimen langsamer. Die Keimfähigkeit tritt vor der vollständigen Keife ein. — Verfasser beschreibt die Keimung der Spore, die Ent- wicklung des Prothalliums, die Bildung der Archegonien, Antheri- dien und Spermatozoiden, sowie die Entleerung der letzteren. Auf das Detail kann hier nicht eingegangen werden. Es sei nur hervor- gehoben, dass sich die Prothallien bis zu einem gewissen Stadium gleichförmig verhalten. Dann ergeben sich aber Unterschiede. An den weiblichen Vorkeimen entstehen aus eigenen Meiistemen Lappen, zwischen denen sich die Archegonien ausbilden. Zwischen diesen, die Archegonien trichterförmig umgebenden Lappen werden Thau- und Regentropfen festgehalten. Dadurch wird erstens das Oeflfuen und die Conceptionsfahigkeit der Archegone bedingt und zweitens wird es ') Die sonderbaren Entdeckungen, welcbe Tomascbek über die Pro- thallien von (angeblich) Equiseten veröffentlicht hat, werden nur der Curiosität halber kurz besprochen. Ref. 102 den Spermatozoiden leicht ermöglicht, in den Archegonhals und weiter bis zur Eizelle zu gelangen. — Das Licht ist von Einfluss auf die Formausbildung des Vorkeimes. — Für die Equisetenprotbal- lien kann Diöcie als normal betrachtet werden. Es fehlt jedoch nicht an Ausnahmen. Verfasser beobachtete bei Equisetum silvaticum Ar- chegonprothallien, von denen viele Antheridien erzeugten, nachdem die weitere Anlage von Archegonien aufgehört hatte. Diese succedane Monöcie wurde auch schon von Sadebeck und Hofmeister con- statirt. An einzelnen Vorkeimen wurden sogar beide Organe gleich- zeitig gebildet. — Nach den experimentellen Untersuchungen des Verfassers ist die Differenzirung der Geschlechter durch äussere Ursachen, und zwar hauptsächlich durch die Ernährung bedingt. Wurden beispielsweise auf fettem Lehmboden erwachsene Prothallien von -Eg-wise- tifm arvense, die bereits eine Anzahl von Archegonien erzeugt hatten, auf einen mit Salpetersäure ausgekochten Seesand tibertragen und mit destillirtem Wasser begossen, so wurde die weitere Archegon- bildung sistirt, gleichzeitig kamen aber an sämmtlichen Prothallien Antheridien zur Entwicklung. — Durch weitere vergleichende Beob- achtungen fand der Verfasser, dass bei allen von ihm untersuchten Gefässbündelkryptogamen und Lebermoosen die Entwicklung der Spermatozoiden gleichmässig verlauft. — Die aus dem Embryo her- vorgegangene junge Keimpflanze ist ein schwächliches Gebilde; es zeigt sich dies sowohl im äusseren Habitus, als auch in der gerin- geren Differenzirung der Gewebe: im Stamme fehlt das wohl aus- gebildete mechanische System der erstarkten Pflanze; die Cariual- und Centralhöhle sind noch nicht vorhanden. Den Schluss der sehr sorgfältigen, an neuen Beobachtungen reichen Arbeit (die im bota- nischen Institute der Universität Rostock ausgeführt wurde) bildet ein Literaturverzeichniss und die Erklärung der 123 Figuren, welche sechs Tafeln füllen. Burgerstein. Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederösterreiehs. Von Dr. Günther Beck. Aus den "Verhandlungen der k. k. zool.-bot. Gesell- schaft in Wien (Jahrgang 1887) besonders abgedruckt. Die Erforschung der Kryptogamen-Flora eines Landes ist mit viel grösseren Schwierigkeiten verknüpft, als die der Phanerogamen. Letztere kann nämlich auch ohne das zusammengesetzte Mikroskop bis zu einem gewissen Punkte gefördert werden und wurde that- sächlich schon seit Jahrhunderten in einer Weise gepflegt, dass gegenwärtig die meisten Arten eines Culturlandes, wenn man von gewissen kritischen Gattungen absieht, längst beschrieben sind. Die Kryptogamenkunde dagegen ist eine viel jüngere Wissenschaft, und sie konnte sich erst entfalten, nachdem das Mikroskop wesentliche Verbesserungen erfahren hatte. Der grösste Theil der schönsten Entdeckungen auf diesem Gebiete fällt sogar erst in die zweite Hälfte unseres Jahrhunderts. Deshalb ist auch ihr Gebiet noch lange nicht so bebaut, wie das ihrer älteren Schwester, und jeder Tag bringt neue Entdeckungen. Dazu kommt, dass die Beobachtungen 103 der einzelnen Forscher in allen möglichen Zeitschriften, Jahres- berichten gelehrter Gesellschaften, Denkschriften der Akademien etc. niedergelegt sind, imd dass ausserdem der Kryptogamenforscher nur zu häufig gezwungen ist seine systematischen Studien mit ent- wicklungsgeschichtlichen, anatomischen und biologischen Unter- suchungen zu verbinden. Diese Schwierigkeiten bringen es mit sich, dass viele Jahre vergehen, ehe sich der Anfänger nur einigermassen auf dem ungeheueren Gebiete orientirt hat, diese Schwierigkeiten bedingen aber auch die Gefahr, dass er ermüdet auf jedes tiefere Eindringen verzichtet und zuletzt zweck- und planlos von einer Formengruppe zur anderen irrt. Dieser Gefahr entziehen sich die Meisten dadurch, dass sie ihre Thätigkeit specialisiren und Algologen, Mykologen, Bryologen, Lichenologen etc. werden. Nur wenigen, universell angelegten Naturen bleibt es vorbehalten das ganze Ge- biet in allen seinen Theilen mit gleicher Sicherheit zu überschauen; zu diesen Wenigen gehört unstreitig der Verfasser oben genannter ^Uebersicht", Dr. Günther Beck. Diese Uebersicht umfasst 799 Gattungen mit 2303 Species und erstreckt sich auf das ganze Kryptogamengebiet, von den Bacterien bis zu den Gefässkrypto- gamen. In Bezug auf die Anordnung der Gattungen und Arten, sowie der Nomenclatur hat sich der Verfasser einer eklektischen Methode bedient, indem er z. B. die Lebermoose nach Du Mortier's „Hepaticae Europae", die Pyrenomyceten nach Saccardo's „Sylloge fungorum", die Characeen nach A. Braun's Monographie benennt, ein Vorgang, der mit richtigem Tacte durchgeführt, dem gegen- wärtigen Stand der Kryptogamenkunde wohl am besten entspricht. Jeder Species ist in der Klammer eine Zahl beigefügt, welche auf den Ort weist, wo die bezügliche Diagnose zu finden ist, ausserdem sagt eine beigesetzte römische Ziffer, in welchem Theile des Floren- gebietes die betreffende Species gefunden wurde. Nur jene Arten, welche in der „Uebersicht" als in Niederösterreich zum ersten Male vorkommend angeführt werden, erhalten eine nähere Standortsangabe und den Namen des Finders. Die vorliegende „Uebersicht" ist keine Enumeratio im gewöhnlichen Sinne, sondern der Prodromus zu einer Synopsis der Kryptogamen Niederösterreichs, in welcher die ein- zelnen Gattungen durch Zeichnungen in einer ähnlichen Weise ver- sinnlicht werden sollen, wie dies gegenwärtig in „Kabenhorst's Kryptogamen - Flora" geschieht. Von dieser Synopsis existirt bereits ein mächtiges Manuscript, und auch ein grosser Theil der Zeich- nungen ist nahezu fertig gestellt. Dr. Günther Beck ist aber auch für dieses Werk geradezu prädestinirt, denn er besitzt nicht nur das zu diesem Zwecke nothwendige, sehr ausgebreitete, theoretische Wissen, sondern er verfügt auch, als Leiter der botanischen Abthei- lung des k. k. Hofmuseums, über ein ungewöhnlich reiches Herbar- material und über eine grosse Bücherei. Unter diesen Umständen werden wir wohl nicht mehr allzu lange auf das Erscheinen der Synopsis der Kiyptogamen-Flora Niederösterreichs zu warten haben. Zukal. 104 Prof. Dr. Ed. Pormänek. Kvfeteua Moravy a rakouskeho Slezska (Flora von Mähren und österr. Schlesien). Brunn 1887. Gr.-8''. 239 Seiten, 1. Th., 1. Bd. Selbstverlag des Verfassers. ^ Nach dem Muster des Prodromus Kveteny Cech von Dr- L. Celakovsky und der bahnbrechenden Flora von Mähren und österreichisch Schlesien von Prof. A. Oborny hat der um die Erforschung der Flora von Mähren und österreichisch Schlesien hoch- verdiente Autor im genannten Werke die erste böhmische Landes- flora geliefert. Der erste Theil des Werkes umfasst den allgemeinen historischeu, geographischen, klimatologischen und den speciellen systematischen Abschnitt. Der historische Abschnitt enthält eine kurze üebersicht der Geschichte und Literatur der Botanik in Mäh- ren und österreichisch Schlesien bis Ende 1886. Bei Schilderung der geographischen Verhältnisse des Gebietes hat der Autor besondere Rücksicht genommen auf die charakteristischen Pflanzenarten ein- zelner geographischen Bezirke. Diese Aufzählung hätte überall gleich- massig durchgeführt vs^erden sollen, auch die Rosen- und Rubusflora hätte mehr Berücksichtigung verdient. Eine weitläufigere Behandlung der kurz angedeuteten Gliederung der Landesflora nach den Höhen- zonen wäre dem Autor, der fast das ganze Gebiet aus Autopsie kennt, leicht möglich gewesen. Es reichen jedoch die im allgemeinen Theil angeführten Details vollständig hin, um sich ein klares Bild von den Vegetationsverhältnissen und der charakteristischen Pflanzen- decke der einzelnen geographischen Bezirke bilden zu können. Im speciellen systematischen Abschnitte sind die im Gebiete beobach- teten Gefäss-Cryptogamen, Gymnospermen und Monocotyledonen be- schrieben. Die Standortsangaben sind auf Grund der neuesten For- schungen des Autors und anderer mährischer Botaniker bedeutend erweitert, namentlich sind für seltenere Arten neue Standorte aus dem Gesenke, aus den Karpathen und aus dem mittleren und süd- lichen Mähren angeführt. Einige Varietäten sind vom Autor neu aufgestellt und beschrieben, und zwar: Juniperus communis b) pro- strata, Dactylis glomerata ß) violacea und Alisma plantago y) humile. Neu für das Gebiet sind: Trisetum pratense Pers. ß) alpestre Neil., Phragmites communis Trin. ß) nana G. Mayer, einige Festuca- und Oarga?- Varietäten und Subvarietäten und Epipactis microphylla Sw. Melica ciliata gehört wohl, wie schon Oborny bemerkt, zum Theil zu ß) transsilvanica Schur. Hat nun der erste Theil für die Flora Mährens und österreichisch Schlesiens manches Neue gebracht, so ist sicher zu erwarten, dass die folgenden auf Grund der vom Autor in dieser Zeitschrift bereits niedergelegten Forschungsresultate noch vieles Neue bringen werden, namentlich in Bezug auf Gallium, Thymus, Viola, Rosa, Ruhus und Potentilla. Die typographische Ausstattung ist befriedigend. Druckfehler wenig. Jeder Freund der heimischen Flora wird dem Autor Dank wissen für die mühevolle Arbeit, die wiederum neuen Fortschritt in der botanischen Landes- durchforschuug bringt. W. Spitzner. 105 Verli.indluii^en «lor k. k. zoologrisch-botanischen Gesellschaft in Wien. Jahrg. 1887. III. Quartal. Kornhub er Dr. A. „Ueber das in der Wiener Flora einge- bürgerte Carum Bidbocastanwn (sub Bunio L.) Koch." Diese dem Westen Mitteleuropas augebörige Umbellifere wurde auf dem Geis- berge bei Wien zwar schon vor mehreren Jahren bemerkt, jedoch nicht weiter beachtet. Kunmehr fand selbe Prof. A. Kornhuber ebendort in zahlreichen Exemplaren am 10. Juni 1887; sie dürfte wahrscheinlich durch Aussaat dabin gelangt sein, sich aber in Folge günstiger Bodeuverbältnisse festgesetzt haben, so dass ihr Ausster- ben kaum mehr zu besorgen steht. — Kronfeld Dr. M.: „Hat Göthe das Ergrünen der Coniferen-Keimlinge im Dunklen entdeckt?" Diese Frage beantwortet der Verfasser in negativem Sinne, indem er die Grundlosigkeit obiger Annahme aus verschiedenen Stellen ein- schlägiger Werke des Dichterfürsten nachweist. Diesen bezeichnet er als den Gründer der speculativen Morphologie, — der heutzutage von Dr. Celakovsky vertretenen Richtung. — Ostermayer Dr. Franz: „Beitrag zur Flora der Jonischen Inseln, Corfu, Sta. Maura, Zante, Cerigo." Bekanntlich hat der im Jahre 1883 verstorbene Wiener Botaniker G. Spreizenhof er sein Herbar nebst Bücher- sammlung der zoologisch-botanischen Gesellschaft testamentarisch vermacht. Zugleich sprach derselbe den Wunsch aus, dass die Er- gebnisse seiner in den Jahren 1878 bis 1879 und 1880 nach den jonischen Inseln unternommenen botanischen Excursionen durch die genannte Gesellschaft veröffentlicht werden mögen. Diese Aufgabe hat Dr. Ostermayer an Hand der in Spreizenhofer's Nachlasse vorgefundenen Aufzeichnungen und Exsiccate mit anerkennenswerther Sorgfalt durchgeführt und bringt in seinem Elaborate viel Neues und Interessantes. — Schulzer v. Müggenburg Stef. : „Bemer- kungen zu dem Aufsatze Hazslinszky's „Einige neue oder wenig bekannte Discomyceten". Bildet einen Commentar zu den im selben Jahrgange der Verhandlungen pag. 151 — 168 erschienenen Artikel. — Stapf Dr. Otto: „Drei neue Iris- Arten." Es sind dies: IHs Be- nacensis, von Prof. E. v. Kern er bei Arco gesammelt; I. Kochii (bei Triest von Tommasini beobachtet) und 1. Trojana (Fundort Troja, Sintenis). Diese drei Arten werden im Wiener botanischen Garten cultivirt imd führen den Autornamen A. Kern er. M. Prihoda. Correspondenz. Wien, am 12. Februar 1888. Die von Bayer zuerst in seiner „Monographia Tiliae generis", Verhandl. der k. k. zoolog.-botan. Gesellsch. XII. p. 39 (1862) be- schriebene prächtige Tilio, Hofmanniana Opiz Seznam p. 97 (1852), (Simonkai Revisio Tiliarum Hungaric. etc. p. 335, 1888), habe ich 106 im vergangenen Jahre zuerst in Niederösterreich und zwar in der Gegend von Vöslau an mehreren Stellen entdeckt. Sie wächst dort am Saume von FöhrenwälderD, also spontan. Auch in den Alleen bei Vöslau trifft man diese durch ihre langen verschmälerten Brac- teen und die kleinen an der Basis schief abgestutzten Blätter sehr auffällige Pflanze an. Ueber die zahlreichen von mir in Niederöster- reich entdeckten Formen der Gattung Tilia werde ich in Bälde ausführlich berichten. Braun. Budapest, am 20. Jänner In meinen mycologischen Notizen finde ich folgende erwähnens- werthe Angaben, meistens durch Professor Hazslinszky bestimmt. 1. Stemomitis fusca Koth. (Myxogaster) fand ich im Herbste 1882 auf verwesendem Stamme im Budapester Stadtwäldchen. Die Eti- quette wurde aber später wahrscheinlich verwechselt, denn in Elö- munkälatok Magyar-hon gombaviränyahoz (Vorarbeiten zur Pilzflora von Ungarn) von Hazslinszky, in Mathem. es Term. tud. Közle- menyek XIX, Nr. 4 (1885), pag. 73, wird dieser Pilz vom Polyana- Berge aus dem Zohler Comitat mit meinem Namen erwähnt, wo ich doch bisher nicht war. Die Pflanze ist also als ein neuer Bürger der Budapester Flora anzusehen. 2. Ustilago bromivora Tul. kommt auf Bromus madritensis bei Carlopago vor. 3 Ustilago Caricis P. auf Carex levis Kit. am Velebit. (ienug häufig. 4. Claviceps nigri- cans Tul. in der Inflorescenz der Heleocharis uniglumis Link, bei Grbalj in Croatien. 5. Agaricus {Goprinus) plicatilis Fr. in campis arenosis Pestini. 6. Scleroderma verrucosum Schaff, var. areolatmn Ehrh. im Laubwalde zwischen Pills ,und Monor (September 1886). Hazslinszky bemerkt in der Literatur, dass es vielleicht eine neue Art ist. 7. Tilletia controversa Kuhn, auf Triticum intermedium Host., Hät-vzeg in Siebenbürgen. 8. öyathus OUa'P., auf dem Fekete- hegy cott. Ugocsa (Polin szky). Bor b äs. Klagenfurt, am 28. Jänner 1888. Verwalter Robert Zdarek in Paternion beschreibt in der „Carinthia", 77. Jahrg., 1887, Nr. 12, pag. 199—201 als neue Art Prunus Padus L. ß leucocarpa Koch mit weisslich-grünen Früch- ten als Prunus Salzeri Zdarek. Im Thiergarten zu Rosegg im Rosenthale finden sich in Gehölzen von Carpinus Betulus L. Trüf- feln von Nuss- bis zu kleiner Apfelgrösse, wohl Tuher aestivmn Spreng., welche insofern cultivirt zu nennen sind, als Hirschmist unter den Bäumen aufgelegt wurde. An einer Stelle jedoch ver- schwanden die Trüffeln bald und erschien dafür der Hirsch schwamm {Elaphomyces gramdatus Fr.). Die Tubera mundeten bei fürstlichen Tafeln bereits vortrefflich. Eiue Bestimmung wäre sehr erwünscht und bittet der Unterzeichnete sich behufs üebersendung kleiner Pro- ben an ihn zu wenden. Gustav Adolf Zwanziger. 107 Brunn, am 6. Februar 1888. Der liebenswürdigen Güte des Herrn H. Braun verdanke ich die Bestimmung meiner 3Ientha-AYien und theile vorläufig nur einige Standorte der M. Austriaca Jacq., Fl. Austr. V, pag. 14, tab. CDXXX (1778) non AUioni Fl. Pedem. pag. 18, t. LXXV, Fig. 2 (1785) mit. 3f. Austriaca Jacq. var. genuina kommt vor: bei Adamsthal, Punkwathai bei Blansko (hier auch in einer Form ver- sus lanceolatam Beckei), Tischnowitz, Stfelitz, Poliledec, Zvole, In- growitz, D. -Märzdorf. Blauda, Altvaterwald (vers. M. polymorpham Host), Fichten bei Irmsdorf, Dr. Formänek. Ar ad, am 14. Februar 1888. Vom 18. bis 20. August 1886 habe ich, um einige Linden und Cytisus-kiiQn aufzusuchen und zu sammeln, die Gegend von Oravicza besucht und dort besonders bei Illadia und Zokolvär meine Excursionen ausgeführt. Bei dieser Gelegenheit fand ich so manches für diese Gegend Interessante. Besonders zu erwähnen sind: Echi- nops Banaticus Schrad. und Carlina acanthifolia All. von den Ber- gen oberhalb Hladia; dann: Cytisus falcatiis W. K., Cotinus coccy- gyra Scop., Sorbus ineridionalis Guss., Libanotis leiocarpa (Heuff.), Peucedanum longifoUum W. K., Seseli rigidum W. K., Cephalaria laevigata (W. K.), Scorzonera austriaca Willd. var. latifoUa, Vero- nica crassifolia Wierzb., Satureja Kitaibelii Wierzb., Teucrium pro- stratum Schur, Ceterach officinarum Willd. von dem hohen Kalk- berge „Kirsa-Gosztu" oberhalb Zokolvär; endlich: Helleborus odorus Kit., Libanotis leiocarpa (Heuff.), Heracleuni sibiricum L., Knautia Drymeia Heuif., Lappa macrosperma Wallr., Cirsium furiens Grisb., Coiylus Colurna L., Ruscus hypoglossum L., Carecc ventricosa Curtis und Bromus serotinus Bereken von dem Thale „Becosnicza" nächst Zokolvär. Auf einer anderen Excursion, welche ich im Comitate Arad auf der Puszta „Fövisegyhäza" ausgeführt habe, fand ich längs den dortigen Sümpfen die Veronica aquatica Beruh. (Siehe Fiek, Fl. Schles. p. 329); eine Pflanze, welche mir bisher aus Ungarn unbe- kannt war und aus Ungarn überhaupt von Niemandem publicirt wurde. Dieselbe Pflanze, das heisst die Veronica aquatica, habe ich auch von dem Comitate Bäcs-Bodrog, in Sümpfen bei Glozsän ge- sammelt erhalten. Von Glozsän erhielt ich noch im Jahre 1875 auch eine andere Veronica, welche ich seitdem mehrmals untersuchte, immer in die Nähe der Veronica Beccabunga L. stellte, aber nie determiniren konnte. Sie steht in ihren Grundmerkmalen der Vero- nica Beccabunga L. am nächsten, aber unterscheidet sich von allen Formen der F. Beccabunga L. durch einen derberen und schlankeren Stengel, durch weniger succulente, kleine, breitovale Blätter und durch fast doppelt so lang gestielte und längliche Früchte. Diese höchst interessante Veronica werde ich nächstens in dieser Zeitschrift auch ausführlicher beschreiben; einstweilen soll sie hier als Veronica Bdcsensis benannt werden, Dr. L. Simonkai. 108 Belgrad, am 10. Februar 1888. Herr Dr. Velenovsky beschreibt in seinen „neuen Beiträgen zur Kenntniss der Flora Ost-Kumelieus und Bulgariens" eine neue „Fiearia pumila Velen.", welche sich nach den freundlichen Mit- theilungen des Autors jetzt bereits auf österreichischem Boden ein- gestellt hat. Ich sammelte die Pflanze vor zwei Jahren im Triester Karst, auf dem Monte Grisa, Gurka und Spaccato, an steinigen und sonnigen Abhängen, und sechs Wochen später auf montenegrinischem Gebiet in subalpiner Lage, auf trockenen Bergwiesen des Lovcen bei circa 1500 Meter Meereshöhe. — Die aufgenommenen Exemplare, deren eigener gedruDgener Habitus, kleine fleischliche Blätter mit fast sich deckenden Lappen und ganz besonders deren aparter Stand- ort gleich auffällig erschien und mir den Verdacht, dass es sich um eine eigene Art handle, nahelegte, stimmen nach Velenovsky völlig mit seiner F. pumila überein, so dass die Pflanze jedenfalls durch den ganzen Balkan verbreitet sein mag. Die Annahme des Autors, dass sie ein Bewohner subalpiner Eegion ist, wird auch durch ihr Vorkommen auf den unbedeutenden, circa 3—400 Meter hohen Karstbergen nicht ganz umgestossen, da die eigenthümliche Karstflora auch sonst eine ganze Keihe Pflanzen enthält, die weni- ger südwärts, in den dalmatinisch-hercegovinisch-serbischen Gebirgen, meist erst in doppelt bis vierfach höheren Lagen auftreten, und da die subalpine Zone charakterisiren. Ich glaube nicht fehl zu thun, an dieser Stelle eine kurze Diagnose der Ficai^a pumila mit den Worten des Autors wiederzugeben, um noch weitere Kreise mit diesem neuen Bürger der Monarchie bekannt zu machen: „Caule basi pluries ramoso et dense folioso, foliis ovato-oblongis auri- culis basilaribus linea recta contingentibus subcrenulatis integrisve, pedunculis lougis, basi longo lateque hyaline mar- ginatis, sepalis ellipticis luteis vel basi albis membranaceis, petalis oblongis, luteis, acheniis ovato - rotundis breviter apiculatis, puberulis." — Gleichzeitig findet sich im Triester Gebiete die F. calthaefolia Echb. und die echte F. verna Huds., ebenso traf ich letztere häufig mit reichlicher reifer Fruchtbildung an Tümpeln in den Paliurushaiden bei Zara. — Es sei noch bemerkt, was mich be- sonders zu diesen Bemerkungen veranlasste, dass jene Ficaria vom Lovcen (Montenegro) an gleicher Stelle von Pichler gesammelt und als F. calthaefolia Echb. ausgegeben worden ist, so dass diese neue Art bereits in vielen Sammlungen vertreten sein wird. Aber auch diese Exemplare mochten bereits angezweifelt worden sein; in dem stattlichen Herbar von Winkler, jetzt im Besitz der Universität Breslau, fand ich den Namen der Pichler'scheu Etiquette in Ficaria ßearioides Bor. (= peloponnesiaca Nym.) fälschlich geändert, in einer anderen bedeutenderen Sammlung hatten sich Liebhaber ge- funden, die nichts als die befestigte Etiquette gelassen hatten. J. Bornmüller. 109 Fersonalnotizen. — Dr. Asa Gray, Professor an der Harvarder Universität in Cambridge (Massachusetts), ist, nachdem er Mitte December v. J. vom Schlage getroffen wurde, am 30. Jänner, 78 Jahre alt, ge- storben. — Paul Sintenis hat seine botanische Forschungsreise nach Armenien bereits angetreten und sich zu diesem Zwecke Anfangs Februar nach Triest begeben. — Karl Kolbenheye r, Professor am Gymnasium in Bielitz, wurde durch die Verleihung des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone ausgezeichnet. Vereine, Anstalten, Unternehmun|;en. — In einer Sitzung der kais. Akademie der Wissen- schaften in Wien am 12. Jänner überreichte Hofrath Director A. V. Kerner eine Abhandlung unter dem Titel: „Studien über die Flora der Diluvialzeit in den Alpen." — Dr. M. Krön fei d in Wien überreichte eine Abhandlung: „lieber vergrünte Blüthen von Viola alba Bess." Die Resultate dieser Abhandlung lassen sich in folgenden Sätzen zusammenfassen: 1. Die von Kieffer an Viola silvestris Lam. in Lothringen beobachtete und auf den Eiufluss der Cecidomyia affinis sp. n. zurückgeführte Deformation der letztjäh- rigen Triebe wurde in der Wiener Gegend auch an Viola alba Bess. ß scotophylla (Jord.) gefunden. 2. Dieselbe äussert sich darin, dass die Triebe mit Einschluss der Blüthen in rosettenförmige Blatt- schöpfe umgewandelt erscheinen und die Blattgebilde knorpelharte Randrollen aufweisen. Eine Abgrenzung der vegetativen gegen die propagative Region ist wegen der allmäligen üebergänge vom Nieder- zum Laub-, Hoch- und eigentlichen Blüthenblatt (Authophyllum) nicht durchführbar. 3. Von den Gliedern der Rosette fielen nament- lich in die Formation des Hypsophyllum gehörige Blätter auf, welche die äussere Gestalt des Nomophyllum (Spreite, Stiel, Stipeln) mit petaloidem Charakter (Farbe, anatomischer Bau der Spreite) ver- einigten. 4. Die im normalen Blüthendiagramm „hinteren" Pollen- blätter waren durchaus mit basalen seitlichen Anhängen versehen, welche Staminodien genannt werden konnten. Unter Heranziehung des Stamen der Lauiaceen, vorzüglich der Gattung Persea, wären jene stamiuodialen Anhänge für Neben blattbildungen zu erklären, wie solche auch bei Allium, Oniithogalam und anderen vorkommen. 5. Die Homologisirung dieser Pollenblätter mit den sub 3 erwähn- ten Hochblättern ergab sich auf Grund des nachstehenden Schema: Oeslerr. botan. Zeitschrift. 3. Heft 18SS. 9 110 Pollenblatt: Hochblatt: Häutio-er Fortsatz des Connectivs Spitze \q •. Pollenbehälter Kandrollen j ^^^^^^^ Verschmälerter Grund des Pollenblattes Stiel Staminodiale Anhänge, Nebenblätter, 6. Die Nectarfortsätze der „vorderen" Pollenblätter zeiia^ten sich in löifelförmige Gebilde verwandelt, welche ihre Concavität gegen den Kücken des Stamen richteten und im spitzen Winkel nach auf- wärts verliefen. Sie stellten seriale Sprossungen der bezüglichen Pollenblätter dar und standen zu denselben in jenem Verhältnisse, welches zwischen dem fertilen und unfruchtbaren Wedel von Ophio- glossum oder Botryckium besteht. — K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Monats-Versammlung am 4. Jänner 1888. üeber Antrag des Ausschusses fasste die Versammluusr mit bedeutender Majorität den Beschluss, den Jahresbeitrag der Mitglieder von 4 auf 6 fi. zu er- höhen. Herr Dr. M. Kronfeld hielt einen Vortrag über den Inhalt des kürzlich erschienenen Werkes K. Volkens „Die Flora der lybisch- arabischen Wüste." Herr Dr. 0. Stapf trat, gestützt auf eigene Beobachtungen, in einigen Punkten den Anschauungen Volkens' entgegen. — Herr Dr. R. v. Wettstein berichtete über den Nach- weis der Identität des Rhamnns Hydrlensis Hacq. mit Rh. Gatar- tica L.; ferner überreichte derselbe ein für die Verhandlungen bestimmtes Manuscript: „Beobachtungen über den Bau und die Kei- mung des Samens von Nelumbo nucifera Gärtn," Botanischer Discussionsabend am 20. Jänner 1888. Dr. R. V. Wettstein gedachte des soeben bekannt gewordenen Ablebens des Prof A. de Bary mit einigen Worten des Nachrufes. — Dr. C. Richter legte eine Anzahl neuer oder für Niederösterreich neuer Pflanzen, vor, u. A.: Asperula Eugeniae Rieht., JPrimula Danuhialis Rieht., Orchis monticola Rieht, {latifol. X sambuc), O. Regeliana Brgg., Viola trlstis l^xQht.ipdoratayCspect.), V. insignis Rieht, (e^^gstr. X spect.), V. 2?aradoxa Rieht, {mirab. x^hiM.), V. Neilreichii Rieht, {ambig. X collina), V. Betkei Rieht, {s'du. X Rloln.), V. pseudosilvatica [silv. X canina), V. cantnaeformis Rieht. {Rivin. X canina). — Dr. E. V. Haläcsy wies auf die grosse Aehnlichkeit der Viola spectahilis Riebt, mit V. sepincola Jord. bin, von der sie sich nur durch die Blüthenfarbe zu unterscheiden scheint. — Dr. M. Kroufeld be- sprach hierauf die Bedeutung Geoffroy des Aelteren für die Geschichte der Sexualtheorie der Pflanzen. — Eine bedeutende Anzahl von Gelehrten der Gegenwart hat sich vereinigt, um dem verstorbenen A. W. Eich 1er, ge- wesenen Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens der Universität Berlin, im botanischen Museum in Berlin ein Denk- mal zu setzen und zu diesem Zwecke einen Aufruf erlassen, in welchem alle Fachgenossen, Freunde und Schüler des Verewigten aufgefordert werden, Beiträge zu diesem Denkmal zu spenden. Solche 111 Beiträge neliiueu entgegen: Dr. Urbau in Friedeuau bei Berlin, Dr. Tschirch in Berlin N. W. Birkenstrasse 73, und Geheimrath Dr. E. V. Reget, Director des kais. botanischen Gartens in St. Petersburg. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Herrn Bornmüller mit Pflan- zen aus Serbien und Dalmatieu. — Von Herrn Jett er mit Pflanzen aus Nieder-Oesterreicb. — Von Herrn Richter mit Pflanzen aus Ungarn. Sendungen sind abgegangen an die Herren: Behrendsen, Roth, Schierl, Wick. Aus Galizien eingesendet von Btocki: Aconitum Anthora var. fl. coet\xleo, Alsine setacea, Circaea alpina, Festuca arenicola, Fest. JTackelii, Hieracmm galiciense, H. leopoliense, H. subauriculoides, Pedicidaris Sceptrum, Potentilla leucopolitanoides, P. pallida, P. thyrsißora, Rosa Hedevigae, R. Simkowiensis, Spiraea polonica. Aus Niederösterreich eingesendet von Au st: JBromus squarro- SKS, Carex neinorosa, Cerastium nemorale, Cerinthe macidata, Ery^ simum strictum, Euphorbia stricta, Festuca valesiaca, 0-eranium si- birieicm, Uelosciadium repsns, Hesperis tristis, Hieracium, pannoni- ciim, Iberis amara, Lepidium perfoliatum, Loranthtbs europaeus, Nasturtiunn austriacum, Rmnex nemorosus, Scirpus Polichii, Ülmus suberosa, Veronica austriaca. Aus dem Pinzgau: Cardamine multi- caidis, Carex capillaris, Plantago lanceolata var. pumila. Aus Schlesien eingesendet von Felsmann: Agrostis rupestris, Bidens trip. var. pumilus, Gapsella Bursa past. var. sinuata, Cir- sium oleraceo X canum, Cynosurus cristatus, Euphrasia nemor. var. gracilis, Lappa tomentosa, Madia sativa, Pinus Pumilio, Pidmo- naria angustifolia X. obscura, Rumex alpinus, Salix aurita X sile- siaca, S. dasy ciados, S. purpurea var. microphylla, S. purpureaX. viminalis. Aus Steiermark eingesendet von Frank: Androsace Chamae- jasme, A. lactea, Anthriscus Gerefolium, Cardamine hirsuta, Carex m.ontana, Fllago minima, Galium anisophyllum, Helianthemum al- pestre, Lathyrus silvestris, Pedicularis verticillata, Potentilla rubens, P. subopaca, Primula Auricula. Aus Ober-Oesterreich eingesendet von Frank: Arabis ciliata, Carduus viridis, Elymus europaeus, Hypochoeris macidata, Laser- pitium glabrum, Luzula maxima, Polygala amarella, Potentilla are- naria, Senecio subalpinus. Aus Tirol: Androsace glacialis, Saxifraga aspera. Obige Arten können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 R.-Mark) abgegeben werden. 112 Inserate. Verlag von Arthur Felix in Leipzig, Soeben erschien: Untersuchungen aus dera Q-esairLrn.tg"ebiete der MYKOLOGIE Fortsetzung der Schimmel- und Hefenpilze. Von Oscar Brefeld. VII. Heft. Basidlomt/ceten II. — Pvotohasidiomyceten. Die Untersuchungen sind ausgeführt im kgl. botanischen Institute in Münster i/W., mit Unterstützung der Herren Dr. G. Istvänffy und Dr. Olav Johan-Olsen, Assistenten am botanischen Institute. Mit 11 lithogr. Tafeln. In Gr. 4. XII. 178 Seiten. 1888. Brosch. Preis: 28 Mark. Das VIII. Heft: „Autobasldloinycetenf^ wird im Laufe dieses 'Jahres erscheinen! Antiquariat Emil Soeding^ "Wien, I., TVallnerstrasse 13. HM'^ULO IfLeft^logre (gratis und franco). 17. und 20. Zoologie. 908 und 395 Nummern. 33. Botanik. 925 Nummern. Wegen Uebersiedlung in die Provinz verkaufe ich billigst mein Herbar, bestehend aus ca. 4000 Arten (worunter vor- zugsweise Littoral-Pflanzen) in 45 Fascikeln. Adresse: Wien, IX., Hörigasse Nr. 15, Hochparterre Thür 4. Moriz Pfihoda. ■ Kedacteur und Herausgeber Dr. Alexaudei" Skofitz. ■ Verlag von C. Gerold's Sohn. C. Uebeneutev'sche Buchdruekerei (M. Salzer) in Wien. Oesterreichische Botanische Zeitsclirift Die österreichische botanische Zeitschrift erschpint den Ersten jeden Monats. Man prlnumerirt auf selbe mit 8 11. Ost. W. (It; Jt. Mark) ganzjährig, oder mit 4 11. Ö8t. W. rs R. Mark) halbjährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Organ für Botanik und Botaniker. N^ 4. Exemplare die frei durch die Postbe- zogen werden sollen, sind hios bei der Redaction (IV. Bez., Mühtyasse A'r. 1) ZU pränumeriren. Im Wege des Buchhandels übernimmt Pränumeration C. Gerold'» Sohn in Wien, sowie alle übrigen Buchhandlungen. XXXVIII. Jahrgang. WIEN. April 1888. IMHAIiT, Potentilla-Formen. Von Dr. Sauter. — Zur Algenflora Böhmens, Von Dr. Hans- gi rg. — Eosa Liechtensteinii. Von Biocki. — Pressburger Flora. Von Degen. — Heracleum »impUcifolium. Von Dr. Woloszczak. — Zur Flora von Bosnien. Von Conrath. — Vaccaria. Von Bornmüller. — Ausflug nach Dalmatien. Von Jett er. — Flora des Etna. Von Strobl. — Symbiose von Bacterien. Von Tomaschek. — Literaturberichte. — Correspondeuz. Von Fritsch, Borbäs, Spitzner, Zimmeter, Formanek, Biocki. — Personalnotizen. — Botanischer Tauschverein. — Inserate. Zwei neue Formen von PoteniUla. Von Dr. F. Sauter in Bozen. 1. Potentilla porphyracea mihi. E sectione CoUinarum, caide inferiore lignoso decumhente, cau- diculis ascendentihus saepe prostratis suhvillosis et pilis longiorihus suherectis ohsitis, foliis radicalibus önatis longe pedicellatis, foliolis ohlongis ad hasin cuneatis subsessilibus, margine planis, utrinque re- gulariter et ohtiise 3 — ddentatis, elevato nervosis, foliorum lamina siiperiore virente pilis nomiuUis albis longis, inferiore cana pilis longiorihus ac mollibus crispatis, ad marginem glandidis hrevibus ob" Sita, foliis caulinis minoribus, brevius pedicellatis Snatis, supremis Snatis foliis secundariis e hasi semiamplexicaide lanceolatis integris, floribus subcongestis, petalis auroßavis, parvis, diametro 8 — 12 mm., obovatis ad basin attenuatis, calyce griseo dimidio longiorihus, car- pellis glaberrimis. Planta aestiva admodum, major, lamina foliorum superiore calviore. Hdbitat in circuito Bauzani: locis glareosis ad ripas rivi dicti Rivelaun, sparse ad muros solo porphyro socia P. Bolzanensis Zimm., etiam, ad urbem Meranum vidi. Floret a fine Martii usque ad Majum. Habituell der Pot. alpicola de la Soje und der Pot. silesiaca Uechtr. nahe stehend. Eine der am frühesten blühenden Potentillen um Bozen; scheint wegen früher Blüthezeit und Mangel jeglicher Sternhaare kein Bastard z. B. von Bolzanensis zu sein. Oesterr. botan. Zeitschrift. 4. Heft 1888. 10 114 2. Poteutilla Bolzanensiför^nis mihi. E sectione Aurearum, caule inferiore suhlignoso, caudiculis ascendentibiis vel prostratis pilosis, foliis radicalibtis önatis, pedicello longo pilis longis olbis erecto patentibus obsito, foliolis cuneatis, sub- sessilibus utrinque obtuse et regulariter 2 — Sdentatis nervosis, folio- rwm lamina superiore pilis longis paucis interdum nonnullis pilis stellatis, inferiore cano-virescente pilis paucis crispatis moUibusque et ad nervös pilis longis obsita, foliis caulinis minoribus brevius pedi- cellatis, foliis secundariis lanceolatis integris, floribus subcongestis, petalis auroßavis, parvis diametro 8 — 12 mm., calyce piloso et sub- tomentoso dimidio longioribus obovatis, carpellis brunneis irregulariter striatis glabris. Habitat locis lapidosis solo porphyro m,ontis Kalvarienberg ad Bauzanum, socia P. Bolzanensis, argenteae et aliarum. Flor et initio Maji. Der P. Bolzanensis Zimm. habituell nahestehend, unterscheidet sich aber von derselben durch den gänzlichen oder fast vollständigen Mangel an Sternhaaren und die weiche Behaarung der Blattunter- seite der argentea. Der P. porphyracea mihi ebenfalls nahestehend, aber durch den 'Mangel des grauen Colorites, die vereinzelten Stern- haare, die viel geringere weiche Behaarung an der Blattunterseite und die langen weissen Borsten an den Blattstielen sich unter- scheidend. Scheint Bastard von P. Bolzanensis und P. argentea zu sein und würde der Combination P. supra Bolzanensis X argentea ent- sprechen. Neue Beiträge zur Kenntniss der halophilen, der thermophilen und der Berg-Algenflora, sowie der thermophilen Spaltpilzflora Böhmens. Von Dr. Anton Hansgirg in Prag. (Fortsetzung.) Zu diesen, die höheren und kälteren Gebirgslagen kennzeich- nenden, vom Verfasser nun auch im Brdygebirge gesammelten Algen- species, welche in wärmeren Lagen des silurischen Hügelgebietes gänzlich fehlen, gehören die nachbenannten: 1. Hildenbrandtia rivu- laris (Liebm.) J. Ag., welche seltene Khodophycee der Verfasser in den letzten Ferien auch in der weiteren Prager Umgebung und zwar in einem Bache unterhalb Wolesek gegenüber Dawle an ^der Moldau und im Woborni-Bache unterhalb Trepsin gegenüber Zampach an der Sazawa an Grauwackenschieferfelsen, dann erst wieder bei Eisen- brod im nordöstlichen und bei Beztahow im südlichen Böhmen an 115 Quarzitfelsen gesammelt hat; 2. Lithoderma fluviatile Aresch. b) fontanum (Flab.) nob. {L. fontamim Flah.), welche interessante olivenbraune Alge vom Verfasser ebenfalls zuerst in den Grenz- gebirgen Böhmens, im letzten Sommer aber auch in der weiteren Prager Umgebung und zwar auf von Wasser berieselten Steinen in einem Bache im Libricer-Thale gegenüber Dawle an der Moldau und im Woborni-Bache unterhalb Trepsin an der Sazawa reichlich, in Bächen bei ^ampach nächst Eule und dann erst wieder auf Plänerkalkfelsen unter einem kleinen Katarakte im Goldbache bei Podchlumi nächst Opoßno und zwar mit Lemanea fluviatilis, Chaniratisia violacea und TJlothrix zonata gesellig vorgefunden wurde; 3. Dysphinctium notabile (Breb.) nob. {Cosmarium notabile Breb.) var. pseudospeciosum nobJ) 4. D. tumens (Nordst.) nob. {Cosmarium tumens Nordst.) var. m,inus nob. 5. Cosmariumj cyclicum, Lund. var. subtruncatum nob.,*^) welche drei seltene, bisher meist nur in nördlichsten Gegenden Europas (auch auf den Spitzbergen und in den Tiroler Alpen) beobachtete Desmidiaceen der Verfasser mit Cylindrocystis crassa D. By. und Gloeothece rupestris (Lyngb.) Bor, an feuchten Felsen im Libricer Thale gegenüber Dawle an der Moldau gesammelt hat (die zuletzt genannten zwei Algen und Dysphinctium notabile kommen jedoch auch im böhmischen Riesen- gebirge und in anderen höheren Grenzgebirgen Böhmens vor.) Von seltenen, in höheren Gebirgslagen der Grenzgebirge Böhmens verbreiteten blaugrünen Algen hat der Verfasser in höher liegenden Theilen des Brdy-Gebirges bisher nur Lyngbya purpurascens (Ktz.) nob. {Leptothrix purpurascens Ktz.) mit Chroococcus fuscoater (Ktz.) Rbh. var. fuscoviolaceus nob., dessen rundliche oder eiförmige, seltener kurz keulenförmige und leicht gekrümmte Zellen 3 bis 5 (tt dick, 1 bis 2 Mal so lang, mit schmutzig bis bräunlich violettem Inhalte und dünner Membran versehen sind, dann auch Lyngbya suhfusca (Vauch.) nob. {Oscillaria subfusca Vauch.) und L. tenuis (Ag.) nob. {Oscillaria tenuis Ag.) var. rivularis nob., deren schön span- oder schmutzigblau bis oliveugrün gefärbtes, weiches, ein wenig schleimiges, nur in kalkhaltigem Wasser mehr compactes und dunkel bis schwärzlich blaugrünes Lager an in schnell fliessenden Bächen liegenden Steinen etc. meist rundliche oder unregelmässig gelappte dünnhäutige üeberzüge bildet, deren deutlich gegliederte Fäden meist 5 (U. dick sind (die Glieder meist Ya ^is 1 mal so laug wie breit, der Inhalt blaugrün) aufgefunden. Da die meisten von den selteneren Berg- und Hochgebirgs- *) Diese Alge wird mit Cylindrocystis crassa und Gloeothece rupestris von den Felsen im Libficer-Tbale in den nächsten Fascikelu der Algae exs. des Prof. Dr. Wittrock's und Dr. Nordstedt's in Stockholm vertheilt werden. -) Die Diagnosen dieser neuen Desmidiaceen-Varietäten sind mit den- jenigen der vom Verfasser für Böhmen bisher sichergestellten Rhodo-Phaeo- und Chlorophyceen, darunter 70 neue Arten und Varietäten, in dem soeben er- schienenen ersten Theile seines „Prodromus der Algenflora von Böhmen" Heft I, 1886 und Heft II, 1888 enthalten. 10* 116 algenarten, sowie die fast ausschliesslich in wärmeren Lagen der silurischen Hügelregion verbreiteten Algenarten in den höher liegenden, meist bewaldeten Theilen des Brdy-Gebirges fehlen, so gehört die Algenflora dieses Hügellandes sowie die der Vorberge des Böhmer- waldes zu den verhältnissmässig ärmsten in Böhmen. Dagegen ist die Algenflora des wärmeren Theiles des silurischen Hügelterrains*) sowie die der Hochgebirge Böhmens nicht nur durch eine bedeutende Anzahl von seltenen Bergalgenarten ausgezeichnet, sondern auch im Ganzen viel abwechslungsreicher, als die der vorher genannten Ge- biete, da in den höchsten Lagen der böhmischen Grenzgebirge sowie in den wärmsten Lagen des silurischen Beckens einige neue Vege- tationsformen entwickelt sind (z. B. die der Hochmoore, der Seen etc.). "Was 'die Artenzahl anbelangt, so steht jedoch auch die Algenflora des böhmischen Hochlandes weit hinter derjenigen der Ebene und selbst noch hinter der des wärmeren Hügellandes zurück. Um die relative Armuth der ganzen Berg- und der oberen Hügel- region Böhmens an Algen einigermassen zu kennzeichnen, hat der Verfasser in der beiliegenden Tabelle die Artenzahl aller von ihm für Böhmen bisher sichergestellten Algenspecies mit der Zahl der von ihm in seiner Abhandlung „Beiträge zur Kenntniss der Berg- algenflora Böhmens" aufgezählten Algenarten mit Zurechnung der nach der Veröffentlichung jener Abhandlung von demselben für diese Eegion noch festgestellten verglichen. Vergleichende Tabelle der in Kabenhorst's „Flora europaea algarum" beschriebenen Algen- arten (excl. Diatomaceae), mit Zurechnung aller in dem soeben genannten Werke noch fehlenden, vom Verfasser in Böhmen ent- deckten Algenspecies. Algenarten Rhodo- phyceen Phaeo- phyceen Chloro- phyceen Cyano- phyceen alle zu- sammen Böhmens, nach des Verfassers „Prodromus" und der Raben- horst'schen Artenhegrenzung und Classification .... Böhmens, nach des Verfassers Artenhegrenzung und Clas- sification Böhmens Bergalgen .... 12 11 11 5 2 603 507 97 414 290 118 1029 813') 228 *) Ausser den vom Verfasser in seinen früheren Beiträgen aus dieser Eegion aufgezählten Algenarten gehören hieher noch folgende, vom Verfasser im letzten Sommer gesammelten Species: Aphanothece testacea Nag., Cosma- rium leiodermum Gay, C. pseudobotrytis Gay und wahrscheinlich auch Vau- cheria geminata Vauch. var. rivularis nob. ■'') Vergl. des Verfassers „Prodromus der Algenflora von Böhmen" T. Theü, in v^elchem bereits alle Ehodo-, Phaeo- und Chlorophyceen beschrieben worden 117 Zu den vom Verfasser in seiner oben genannten Abhandlung verzeichneten Hauptrepräsentanten der Bergalgenflora Böhmens, welche fast ausschliesslich in höheren und höchsten Lagen der beiden höchsten Grenzgebirge Böhmens verbreitet sind, gesellen sich noch folgende seltene, vom Verfasser im Laufe der letzten Ferien theils im Eiesengebirge, theils im Böhmerwalde, theils in diesen beiden Gebirgen gesammelte, für Böhmen neue Bergalgenarten : 1. Capsosira JBrc'hissonii Ktz., welche der Verfasser zuerst am Aupefall und am Südabhange der Schueekoppe im Kiesengebirge, später auch im Lackasee im Böhmerwalde in grösserer Menge vorgefunden hat; 2. Leptochaete rividaris nob., deren winzig kleine, an in schnell fliessenden Bächen liegenden Steinen etc. festgewachsene Lager der Verfasser meist in Gesellschaft von Hydrurus foetidus in der üm- gebimg von Eisenstein im Böhmerwalde mehrfach beobachtete. Die Fäden dieser neuen L.-kxi sind am unteren, dickeren Ende 3 bis 4 jw. dick, nach der Spitze hin allmälig verdünnt, von gold- bis bräunlich- gelber Farbe, meist undeutlich gegliedert, die Scheiden sehr dünn, eng anliegend; 3. Hydrocoleum oligotrichum A. Br. kommt im Kiesen- gebirge bei Wurzeldorf vor; 4. Chamaesiphon fuscvs (Kt'ski) nob. (Sphaerogonhmi fiiscum Kfski) vom Verfasser ebenfalls im Riesen- gebirge bei Grünbach nächst Petzer gesammelt. (Schluss folgt.) Rosa LlechtenstelnU n. sp. Von Br. Blocki. Diagnose: Strauch schlank, gross (bis zwei Meter hoch) mit an der Spitze überhängenden sterilen Jahrestrieben und geraden (nicht zickzackförmig gebogenen) Zweigen. Stacheln ziemlich kurz, alle gleichförmig, aus breitem, verkehrt-eilanzettlichem Grunde sichelförmig gekrümmt, an den heurigen sterilen Trieben zer- streut stehend, an den blühenden Zweigen zu zweien unterhalb der Basis der Nebenblätter, viel kleiner und schlanker, pfriemenför- mig. Blattstiel ringsum behaart und dicht drüsig, unterseits be- stachelt. Nebenblätter schmal, linealkeilig, am Kande drüsig gesägt, sonst kahl, mit schmalen, ziemlich gerade vorgestreckten Oehrchen. Junge Blätter unterseits meist röthlichbraun augelaufen, Blätt- chen von einander abstehend, an den Blüthenzweigen mittelgross (2 Cm. laug, 1 Cm. breit), an den sterilen Jahrestrieben gross (bis 4 Cm. lang, 2 Cm. breit), schmalelliptisch, die oberen sind; die vom Verfasser in Böhmen bisher gesammelten zahlreichen Cyanophyceen- Arten (darunter 72 neue Gattungen, Arten und Varietäten) werden im zweiten, mit dem Opiz'schen botanischen Preise gekrönten Theile des obengenannten .Prodromus" beschrieben werden. 118 ziemlich lang zugespitzt, au dor Basis abgerundet, die unteren allmälig kleiner werdend, spitz lieh oder fast stumpf; oberseits glatt, zerstreut behaart, dunkelgrün und stark glänzend, unter- seits auf der ganzen Fläche mit meist röthlichen, kurz gestielten, riechenden Drüsen dicht besetzt und auf den ziemlich hervor- tretenden Hauptnerven behaart. Serratur undeutlich gedop- pelt; Sägezähne schmal, gerade vorgestreckt, zugespitzt, mit meist seitwärts geneigten Spitzchen, an den Rändern dicht drü- sig gezähnelt. Deckblätter ovallanzettlich, am Rande drüsig, sonst kahl. Blüthen gehuschelt zu eins bis drei. Blüthenstiele stets länger als die Scheinfrüchte (1-5 — 2 Cm. lang), ganz kahl. Receptakel kahl, ovallänglich, zur Spitze verschmälert. Kelchzipfel eilanzettlich, am Rücken und an den Rändern drüsig, die äusseren fiederspaltig mit lanzettlichen, drüsiggesägten Fiederlappen, nach der Blüthe zurück- geschlagen und vor der Färbung der Scheinfrucht abfallend. Griffel ziemlich dicht behaart (pubescens), über dem schwuchkege- ligen Discus ein kurzgestieltes, bis 2 Mm. dickes Köpfchen bil- dend. Scheinfrüchte klein (etwas über 1 Cm. lang), theils kugelig- oval, theils ellipsoidisch, knorpelig, scharlachroth. Standort: An Waldrändern zwischen Bedrykowce und Bly- szczanka im Zaleszczyker Bezirk in Südostgalizien. Anmerkung. Von den übrigen Arten der Section „Mi- cranthae" (Vergl. Borbäs in „Monogr. ros.", Braun und Ha- läcsy in „Nachtr. z. Fl. v. N. Oe." und Kerner in „Flora austro- hung. exsicc") weicht meine Rosa Liechtensteinii durch schmälere, fein zugespitzte Blätter, schmälere und spitzere Serratur, ganz kahle Blüthenstiele und Früchte, längere Blüthenstiele und endlich durch behaarte und dickere Griffelköpfchen sehr erheblich ab. Lemberg, im Februar 1888. Weiterer kleiner Beitrag zur Kenntniss der Pressburger Flora. Von A. V. Degen. Ich erlaube mir beifolgend die Ergebnisse meiner botanischen Excursionen während der Jahre 1883 und 1884 bekannt zu machen; es sind nahezu zwanzig für das Gebiet neue Arten und eine Anzahl neuer Standplätze für in der Umgebung Pressburgs bereits gefundene Pflanzen angeführt. Die Flora von Pressburg gilt als eine der genauest durch- forschten Ungarns, man muss also die Zahl der neu entdeckten Ar- ten gross nennen; ich halte dies für einen Beweis, wie viel in diesem Gebiet noch zu leisten wäre, wenn man so recht Zeit zum Botani- siren hätte; die Gegenden am linken Marchufer, der südliche Theil 119 der Insel Schutt, die kleinen Karpaten, im Norden des Comitates sind ja nur zum Theil botanisch durchforscht! Die meisten Excursiouen habe ich mit meinem Freunde Hein- rich Sabransky gemacht. Letzterer hat auch in früheren Nummern dieses Journals (XXXV, p. 254, 410) bereits einiges Gefundene pu- blicirt, auch hat er einen gediegenen Aufsatz über die Veilchen der Pressburger Flora in der Deutsch, bot. Monatsschr. (1885, p. 4 — 8) herausgegeben. Wir dehnten unsere Ausflüge nordwärts bis Modern, westlich bis zum Neusiedlersee, östlich und südlich in die Insel Schutt, wo wir das von Echfäller (conf. Dr. S. Schiller, Materialien zu einer Flora des Pressburger Comitates, Separatabdr. aus den Verh. d. Ver. f. Natur- und Heilkunde in Pressburg. Neue Folge, 5. Heft [1884]) entdeckte Ällium atroviolaceum Boiss., eine gewiss recht orientali- sche Type unserer Flora, in Haferfeldern bei Püspöki zahlreich sam- melten. Es dürfte mit fremden Saaten eingeführt worden sein. Ich will es endlich nicht unterlassen, den Herren Dr. v. Bor- bas, Prof. Zimmeter, V. v. Janka, ferner dem Hochw. Herrn J. Wiesbaur S. J., der noch immer das Gebiet seiner früheren ergebnissvollen Thätigkeit mit Interesse verfolgt, auch an dieser Stelle meinen Dank auszusprechen für die Bereitwilligkeit, mit wel- cher sie mich bei meinen Studien unterstützten. Ein * bedeutet die für das Gebiet neuen Arten. ^Festuca pseudovina (Hackel) typica Hack. — Südliche Abhänge des Braunsberges bei Hainburg. — pallens Host {F. ovina ^ glauca Neilr. Wiesb. Beitr. zur Flora von Pressburg, p. 6). Auf Felsen des Thebener Kogels. Elymus europaem L. In "Wäldern zwischen Katzersdorf und Paulen- stein. Juncus G-erardi Lois. An feuchten Stellen bei der Landesgrenze unterhalb Wolfsthal. Allium Scorodoprasum L. „Colitur et occurit spontaneum in pratis et inter segetes." Endl. Fl. Poson. Sehr häufig in den Donau- auen und im Gebirg. ^Atriplex microsperma W. K. PI. rar. Hung. HI. t. 250! Von Sa- bransky im Schur bei St. Georgen entdeckt, Ktiautia carpathica Heuff. in „Flora" 1856. L, pag. 50. K. ciliata? Wiesb. Beitr. zur Fl. von Pressb. in Verh. d. Ver. für Natur- u. Heilk. zu Pressb. 1869/70, pag. 20. Scabiosa ciliata Stur. (Neilr. Aufz. 98) non Spr. An Ackerrändern zwischen dem Bahn- hof und der Stadt Modern; am Standorte Wiesbaur's bei Küchel fand ich sie auch. AchiUea Neüreichii Kern. Häufig auf Aeckern bei Modern, seltener an Wegrändern zwischen letzterem Ort und Küchel. — *coUina Becker. Conf. Heimerl in Sched. ad F. e. A. H. p. 116 Nr. 991. Längs dem rechten Donauufer gegenüber der Stadt Pressburg bei Magyar-Bel, bei Lanschütz. 120 *Artemisia campestris ß. lednicensis Eoch. Kalkfelsen am Thebener Steg. Filago lutescens Jord. Aecker um St. Georgen. Silyhium Marianum Gaertn. Verwildert auf Gartenauswürfen zwi- schen Weingärten ober der Märzeulinie. Hieracium BauMni X ecMoides. Südlicher Abhang des Braunsberges bei Hainburg nicht selten. Herr v. Borbäs bestimmte meine Exemplare für H. subechioides Borb. in Budapest es körny. vir. p. 209. Hieracium subechioides Borb. ist jedoch eine sich dem H. echioides nähernde Form des jBT. Pestiense Simk. {H. auri- ctdoides X echioides), welche Combination bei der Hainburger Pflanze ausgeschlossen ist, da H. auriculoides Läng dort nicht vorkommt, wohl aber H. Bauhini Schult. Cynoglossum montanum Lam. Bergwälder bei Modern. Oentiana austriaca A. et J. Kern. ((?. Amarella Auct. Poson. ?) am Neusiedlers ee bei Podersdorf. Erythraea linariaefolia Pers. Feuchte Wiesen bei der Landesgrenze unterhalb Wolfsthal mit Chlora perfoUata und serotina. Thymus angustifolius Pers. Am linken Donauufer gegen Karldorf. Marrubium remotum Kit. Häufig bei D. Altenburg, bei Lanschütz. *Myosotis versicolor Sm. Am Wege von der „friedlichen Hütte" zum „rothen Kreuz" (Sabransky). Solanum miniatum Beruh. Pfaffenberg bei D. Altenburg. Melampyrum commidatum Tausch. In Wäldern bei Modern u. zw. bei den „Holzhauer". Orobanche gracilis Sm. Nicht selten auf Genista ober Mariathal am Wege gegen Pressburg. — *paUidißora W. Gr. Auf Cirsium arvense am Plateau des Hunds- heimerberges bei Hainburg. Silaus pratensis L. Grasige Abhänge des „Haidukberges" bei dem Paulensteiner Kupferhammer; wahrscheinlich B oll a's „Oewaw^Äe peucedanifolia'^ . Sedum hybridum L. An Felsen des Hundsheimerberges bei Hain- burg nahe dem Gipfel. Wie diese, manchmal in Gärten cul- tivirte Art an jenen Ort gelangt ist, ist mir räthselhaft! Batrachium Petiveri Koch. In Abzugsgräben nächst der Eisenbahn- station Weinern. Fumaria prehensilis Kit. An Bergabhängen bei der „Modereiner Mühle". — ^ofßcinalis L. ß. tenuißora (Fr.) Weinberge im Schüllergrund. — Vaillantii Lois. Am Weg zur „Friedrichshöhe" an Weingarten- räüdern. — *Schleicheri Soy. Will. Ober dem Zuckermandl (Herb. Sabr.), identisch mit Exemplaren, welche ich auf der Hortobägyer Puszta gesammelt habe. *Cardamine Hayneana Welw. Bei St. Georgen häufig! — *dentata Schult. Ufer des -Pötschen"-Armes der Donau. 121 *Hutchinsia petraea R. ßr. Felsen am Nordabhange des Hundsheimer Berges ober Hainbiirg. Viola gracilis Bolla, vom Gipfel des Berges „Visoka" bei Küchel, wo wir sie im Jahre 1884 sammelten, ist = V. ai-vensis ß. hirsutior Stev. (T'^. inacedonica aut. hung.) ^Arenaria leptoclados Guss. Von Sabransky auf Aeckern um Press- burg entdeckt. Cerastium taurimm Spr, Hundsheimer Berg bei Hainburg, trockene Wiesen in der „alten Au". Dlantkm Pontederae Kern. Gemein auf den Bergen und in der Ebene. — Ponted. et, nanus Seringe pro var. D. Carthusianorum L. Häufig auf den Höhen des Braunsberges und Hundsheimerberges bei Hainburg. Polygala austmaca Crantz (Kerner) Feuchte Wiesen bei der Landes- grenze unterhalb Wolfsthal. — *amarella Crantz (Kern.) (teste Wiesb.) mit der vorigen, aber häufiger ! — ^oocyptera Rh. Weiss- und blaublühend ober Ratzersdorf auf feuchten Waldwiesen. '^Euphorbia stricta L. Im Eisenbrünnlthal. *Epilohium Larnyi F. W. Sz. Holzschläge hinter dem Gemsenberg. Circaea alpina L. Häufig zwischen Modern und dem Berge Visoka. *Potentilla Vindobonensis Zimm. Am Wettrennplatze. — ruhens Crtz. Am Gemsenberg bei der Strohhütte. — canescens Bess. Bei Modern. — '^Wiemanniana Guenih. BeiRatzersdorf von Sabransky entdeckt. Melilotus macrorrhizus W. K. An der Landesgrenze unterhalb Wolfsthal. Lotus tenuifoUus Rh. Ebendort. * Trifolium incarnatum L. Aecker bei dem „HI. Batzenhäusl" ; an Eisenbahndämmen (Sabransky). *Vida monanthos Desf. Aecker bei Paulenstein, Mariathal, ehedem cultivirt. Zum Schlüsse bemerke ich, dass der Standort des Astragalua exscapus L. an der Süd Westseite des Pfaffenberges bei Deutsch- Altenburg (Koväts, Neilr. Fl. v. Nied.-Oest. pag. 952) kaum mebr existirt und wahrscheinlich dem dort angelegten Steinbruche zum Opfer gefallen ist. Budapest, 25. Mai 1887. 122 Heracleum sin^pUcifolium Herb. Von Dr. E. Woloszczak. In der „Flora der Bukowina" beschreibt Herb ich, 1859 pag. 302, dieses Heracleum folgendermassen: „H. foliis oninibus simplicibus inferioribus longo petiolatis, septemlobis, lobis incisis acutis serratis subflabelliforme plicatis, fructu glaberrimo nudo", citirt dazu: Her ad. palmatum Baumg. Herb, stirp. Buc. Nr. 49 und führt als Standort desselben das Bistritzathal in der Bukowina und in Sieben- bürgen an. Neil reich hatte in Herbich's Flora jedenfalls nicht nachgelesen, wenn er das Heracleum seiner Diagnosen mit H. pal- matum Baumg. identificirte; sonderbar aber ist es, dass Knapp, dem Herbich's Flora bekannt war, in denselben Fehler verfiel und zu H. palmatum seines Werkes den Namen H simplicifolium citi- rend die Worte „eine überflüssige Namensänderung" hinzufügte. Jeden- falls hätte es Neil reich, der sich genöthigt sah, für das Her- bich'sche Heracleum eine Diagnose zu verfassen, und Knapp, der die Diagnose Baumgarten's und Neilreich's entgegenhielt, klar werden sollen, dass sie sich entschieden auf zwei verschiedene Pflanzen beziehen; Neilreich insbesondere hätte besser gethan, wenn er, die Herbich'sche Diagnose nicht kennend, sein Heracleum mit einem Namen belegt hätte. Dadurch hätte er die Verwirrung unmöglich gemacht, welche durch die Identificirung zweier verschie- dener Pflanzen hervorgerufen wurde. Man hätte gewusst, was man vor sich habe und der neue Name hätte schliesslich als Synonym Niemandem das Gedächtniss zu beschweren gebraucht. Was ist aber das H. alpinum der siebenbürgischen Flora? Darüber kann ich mich weder aus der Enumeratio Baumgarten's, die ich zur Hand nicht habe, noch aus jener Schur's und den Blatt- rudimenten eines H alpinum im Herbar der Lemberger Universität belehren. Da Schur Herbich's Flora nicht citirt, ist die Annahme nicht ganz unberechtigt, dass das H. alpinum Schur's und Baum- garten's mit der Herbich'schen Pflanze identisch sein könnten. Weniger zweifelhaft, ich möchte sagen, fast sicher ist es, dass das Kehmann'sche H alpinum der Czerno Hora in Galizien, die vom Czywczyn nicht weit entfernt ist und wo ich das H simplicifolium gesehen habe, eben nur das H simplicifolium sei. Wie dem auch sei, H simplicifolium besitzt das Bürgerrecht dreier Nachbarländer. Zur Ergänzung der Neilreich'schen und Herbich'schen Diagnosen will ich schliesslich Folgendes hinzufügen: Die von mir gesehenen Exemplare des in Rede stehenden Heracleum hatten eine spindelförmige, mehr weniger verdickte blassbraune — wohl nur zweijäbrige — mehr weniger verästelte Wurzel; der Stengel war etwa 40 Cm. hoch; die Wurzelblätter waren bei der Mehrzahl der Individuen rundlich, manchmal sogar breiter als lang, ganz oder nur unregelmässig gezähnt, seltener gelappt, auch die Stengelblätter 123 manchmal bis auf das oberste dreilappige imgelappt, die Lappen der Blätter mitunter auch abgerundet; die Oberseite der Blätter war zerstreut weicbhaarig, später verkahlend; die strahlenden Dolden waren von kleinen, lineallanzettlichen, manchmal selbst von einem kleinen Slappigen Blatte gestützt, oder die Hüllen fehlen ganz, auch die Hüllchen fehlten mitunter; die Blumenblätter waren weiss oder geröthet; die Früchte massen 6 — 7 Mm. in der Länge und etwa 5 Mm. in der Breite. Charakteristisch für unsere Pflanze sind: die weiche Behaarung, die blassere Blattunterseite, die verhältnissmässig kleinen, sehr bald verkahlenden Früchte und die deutlichen bis zur Hälfte der Frucht reichenden Commissuralstriemen ; alles Andere variirt mit Ausnahme der Art der Blattberippung. Lemberg, den 4. März 1888. Ein weiterer Beitrag zur Flora von Banjaluka, sowie einiger Punkte im mittleren Bosnien. Vou Paul Conrath, Assistent an der deutschen Technik zu Prag. (Schlnss.) Auf nassen Wiesen des Thaies bemerkte ich jRammculus scele- ratus L., Nasturtium amphibium R. Br., Lythrum salicaria L., L. hyssopifolia L., Berula angustifolia Koch, die Oenanthen, Gratiola of'icinalis L., Scutellaria galericulata L., Carex-, Cyperus- und Gly- cen'a-Ai'ten, Leersia o^yzoides Sw.; in und um Tümpeln Alisma plantago L., Typha-, Sparganium-, Carex- und Juncus-A.TiQ\i etc. Auf den begrasten Hügeln stellen sich ein die Thalictren und Helle- boren, Uelianthemuni vulgare Gtr., Polygala vulgaris L., Dianthus croaticus Borb., Thesium intermedium Ehrh., die Linum-krtm, Ge- raniian rotundifoUuni L., Dorycnium herhacemn Vill., Genista ovata W. K., Trifolium dahnaticum Vis., Lathyrus latifoliu^ L., Peuceda- num Chahraei Rb., P. Cervaria Cuss., Inula ensifolia, L., I. hirta L., Buphthahnum salicifoUum L., Carlina simplex W. K., 0. acan- thifolia AU., Centaurea jacea L., C. stenolepis Kern., Ciiscuta, Me- latnpyrum barbatum W. K., Mentha pulegimn L., Thymus montanus W. K., Calaminthen, Betonica officinalis L., Cyclamen europaeum L., Orchis- und O/^Ar^s-Arten, Ornithogalen, Andropogon Ischaemum L. und Pteris aquilina L, oft in dichten, hohen „Beständen". Die Ge- büsche werden besonders aus folgenden Holzgewächsen gebildet: Clematis vitalba L., Tilia argentea Desf., Acer campestre L., A. ta- taricum L., A, obtusattim Kit., Vitis vinifera L., Staphylea pinnata L., Rhamnus cathartica L., Prunus spinosa L., den Crataegus- und Sorbus-kriQU^ Cornus m.as L., O. sanguinea L,, Vibtirnum lantana L., Hex aquifolium lt., Ligustrum vulgare L., Corylus Avellana lt., 124 Carpinus duinensis Scop. häufig, Populus alba L., P. tremula L. und tonangebend Quercus-kxiQiü.. Auf felsigen Stellen gesellen sich besonders hinzu Evonymus verrucosus Scop., Hedera helix L. und Fraxinus omus L. An einzel- nen Orten hat sich ein lichtes Gebüsch aus Juniperus communis L. mit Crataeffus-Arten gebildet. An Flussufern und Wiesengräben sind Salix- und Älnus- Arten vorherrschend gebüschbildend. Das Buschwerk der Hügel wird häufig so dicht und stachelig, dass es mit dem be- sten Willen nicht gelingt durchzukommen, und der arme Botaniker ist dann auf die Pfade angewiesen, welche sich das herumstreifende Vieh getreten — dass da die Ausbeute nicht gross wird, das brauche ich wohl nicht erst zu sagen. Gewahrt nun das suchende Auge einen freien Platz, Wiese oder Feld, wo eine bessere Ausbeute zu hoffen ist, so starren uns zunächst stachelige Zäune entgegen, die das Vieh fernhalten sollen. Dass der Weg über dieselben nicht gerade zu den grössten Annehmlichkeiten gehört, brauche ich wohl auch nicht zu erläutern. Im Gebüsch finden wir ferner die Anemonen, Helleboren, Vio- len, Dianthus barbatus L., Lychnis coronaria Lam., Malva mo- schata L., Kubi, Mosa arvensis Huds., Inula helenium L., Chry- santhemum corymbosufm L., Centaurea stenolepis Kern., Cynanchum,, vincetoxicum ß. Br., Digitalis amhigua Murr., Salvia glutinosa L., Melissa ofßcinalis L., die jPeMcrmm- Arten, Lysim,achia punctata L., Cyclamen europaeum L., Ruscus aculeatus L., Tamus comm/unis L., Arum maculatum L. etc. Anders ist die Flora der Kalkfelsen in der Buschregion, und ich erwähne als bezeichnend Sedum hispanicum L., Galium purpureum, L., Sym,phyandra Ilofm^anni Pant. (besonders an feuchten Felsen), AUium pulchellum Don., Piptatherum parado- xum P. B., Sesleria elongata Hst., Melica ciliata L., Grammitia Ceterach Sw., Asplenium ruta muraria L. Interessant ist die geringe Ausbeute, deren ich noch auf den Serpentinfelsen bei Vrbanja hab- haft werden konnte; ich sammelte daselbst Dianthus croaticus Borb., Gypsophila spergulifolia Griseb, Alsine verna Bartl, Spiraea ulmi- folia Scop., Carduus candicans W. R., Asplenium, Serpentini Tsch. etc. Aus den Bewohnern der Ufer- und Wiesengebüsche will ich Cucubalus bacciferus L., Echinops commutatus Jur., Scutellaria altis- sima L., Tordylium m,aximum L. und Humulus lupulus L. hervor- heben. Nun schliesslich zum Laubwald. Es sind vorzüglich zweierlei Laubbäume, welche Bestände bildend, in der Umgebung von Ban- jaluka auftreten, die Eichen und die Rothbuche (Fagus silvatica L). Die ersteren bilden den ausgedehnten Waldcomplex um das Trap- pistenkloster, die letztere findet sich in der obern Region der Ponir- kette ein. Der Trappistenwald ist grösstentheils Mittelwald, doch be- gegnet man besonders auf dem Kamme des Hügelzuges nicht selten uralten Stämmen, auf denen sehr häufig Cerambyx cervo L. {C. heros Scop.) herumkriecht. Ich notirte von hier unter Anderem: Epime- dium alpinum L., Campanula Cervicaria L., Gentiana asclepiadea L., Melica nutans L., Dianthus barbatus L., Lysimachia punctata L., 125 Hypericum hirsntum L., GaUunn verniim Scop., Euphorbia amygda- loides L., Pulmonaria mollis Wolif., Aspidium ßlLv mas L., Gre- ranium Rohertianum L., Senecio silvaticKs L. etc. Die alten Buchen der Ponirkette machen einen höchst traurigen Eindruck, sie haben nämlich aus ähnlicher Ursache die Gestalt unserer Kopfweiden der Ufer, Erwähnenswerth erscheinen mir aus dieser Bergkette: Andro- saemicm officinale All., Aremonia agrimonioides Neck, Sanicula euro- paea L., Aposeris foetida DC, Gentiana asclepiadea L., Digitalis ferruginea L., Salvia glutinosa L., StacJiys alpina L., Cyclamen europaeum L., Asarmn europaeum L., Paris quadrifolia L., Ruscus aculeatus L., Tatnus communis L., Aspidium aculeatum, Doli., Scolo- pendrium, officinarum Sw., Verbascum glabratum Friv, Festuca mon- tana M, B. etc. Hiemit wären die wichtigsten Vegetationsformen der Umgebung von Banjaluka erschöpft, und ich hoffe, dass sich daselbst noch so manches Interessante für den Botaniker finden wird; besonders möchte ich auf das Vrbanjathal und das Eakovac- thal aufmerksam machen. Schliesslich sei mir gestattet, jenen Herren, die das Zustande- kommen dieser Arbeit gefördert, an dieser Stelle meinen herzlichen Dank zu sagen. Besonders bin ich Herrn Baurath Freyn für Rath und That, für Literatur und Einsicht in sein Herbar verpflichtet. Ferner den Herren Professoren Willkomm und Celakovsky für Benützung der ihnen unterstellten Sammlungen und Bibliotheken, bei deren Gebrauch sich Herr Vandas, Assistent am Museum, mei- nen besonderen Dank gesichert hat. Ferner gereicht es mir zur an- genehmen Pflicht, Herrn Dr. Vinc. v. Borbäs für die liebenswür- dige Bestimmung der Dianthen meinen aufrichtigen Dank auszu- sprechen. Einiges über Vaccaria parvi/iora Mnch. und V, gmniUflora Jaub. et Sp. Von J. Bornmüller. Als ich im vorigen Jahre die erste Bekanntschaft mit der Flora der Balkanhalbinsel machte, stiess ich auf meinen Streifzügen durch das bulgarische Küstenland auch auf eine .^Vaccaria parviflora'"' , die mir durch die merklich grösseren Blüthen und schön rothe Blumen- farbe auffällig genug war, um dieselbe aufzunehmen und sie zu Hause genauer zu untersuchen. Hier stellte es sich bald heraus, dass die Pflanze die bereits von Frivaldsky in Ostrumelien entdeckte Vacc. grandiflora Jaub. darstelle, die aber ausserdem nur als eine klein- asiatisch-persische Art bekannt ist. Mehr überrascht war ich hin- gegen in diesem Jahre, als ich dieselbe Pflanze an einem weit nörd- licheren und dem Westen nähergerückten Staudorte — nämlich im nördlichen Serbien in nächster Nähe Belgrads — antraf; und nicht 126 nur das, im botanischen Garten hierselbst fand ich auch die echte V. grandiflora vielfach verwildert vor, die mir nun die beste Gele- Neuheit bot, beide Arten lebend nebeneinander vergleichen zu können. Den Samen letzterer hatte Herr Staatsrath Professor Dr. Pancic, welchem schon längst jene stattliche Vaccaria auffiel, von auswärts kommen lassen, und diese fremde stimmte völlig in grossen, schön- gefärbten Blüthen, der breiten Lamina der Corollen, dem deutlichen Ausschnitte derselben überein, so dass kaum angezweifelt werden kann, dass die rumelisch-bulgarische Pflanze auch mit der serbischen identisch ist. Auch gelang es mir noch, aus thüringischem Samen echte F. pa^-viflora in Blüthe zu bekommen, so dass ich nun alle drei lebend nebeneinander vergleichen konnte. Die kleinblüthige traf ich hingegen hier in Serbien nirgends an, so dass es wohl ausser Frage ist, dass die hier sehr häufige grossblumige noch weiter über die Donau und Save hinaus verbreitet ist, und die Pflanze des be- nachbarten Slavoniens und des Banats theilweise zu V. grandiflora gehören dürfte. Nicht uninteressant ist es nun, einige Floren zur Hand zu nehmen, und die dort beschriebene Pflanze auf diese oder jene Art zu prüfen. Eeichenbach's Icones stellen die typische Pflanze dar (ohne Spur einer Ausrandung), desgleichen stimmt die Abbildung damit überein, welche Schlechtendal in seiner „Flora von Thü- ringen" (Bd. IX) gibt, und jene Pflanze, welche in der von Hallier revidirten „Flora von Deutschland" (1883, Band X) wiedergegeben ist; die Fetalen sind spatelig eilänglich abgerundet, vorne ein wenig gezähnelt. Daran schliessen sich an eine ganze Keihe Floristen des nördlicheren Europas, z. B. Grenier et Godron, Flore de France: „petals ä limbe obove irregulierement dente"; W. Koch, Taschen- buch der deutschen und schweizerischen Flora. Neil reich Flora von Nied.-Oest: „Blüthenblätter vorn kleingezähnelt". Ledebour Flora rossica: „laminis obovatis irregulariter denticulatis". Vukotinovic, Fl. croatica, kennt auch nur die Pflanze mit „petalis crenulatis" und ohne Zweifel ist die Pflanze der Pester Flora die ganz typisch klein- blumige V. parviflora, da Sa dl er, Flora Pesthinensis besonders her- vorhebt „petalis serratis paulum majoribus". Freilich setzt man da voraus, dass die Beschreibungen nicht bequemer Weise anderen Floren entnommen, sondern nach lebenden Exemplaren jedesmal neu aufge- stellt sind. Jene grossblumige Pflanze ist aber nicht nur, wie Bois- sier Flor. Orient. I sagt, durch die „lamina distinctius retusa caly- cem dimidium aequante vel superante" verschieden, sondern wie die transdanubialischen und fremden Culturexemplare ersehen lassen, be- sonders durch den deutlich dreieckigen Ausschnitt der Fetalen; und darauf hin deuten die Beschreibungen der südeuropäischen Autoren Vi- siani und Bertoloni. Gewiss hat Visiani nur Exemplare Dalma- tiens in den Händen gehabt, als er nach der Diagnose noch eine Separat -Beschreibung seiner dalmatinischen Pflanze gegeben hat; er nennt aber die Fetalen „emargiuata". Verweist Visiani in seinem Supplementum ad flor. dalm. auf Reichenbach's Icones, so ist dies 127 mehr eine fehlerhafte Correctur, als eine Verbesserung, denn, wie gesagt, diese Lamiua sind abgerundet ohne Ausrandung dargestellt. Die pflanze Italiens dürfte nach Bertoloui's Beschreibung (Flora italiana IV, p. 521) ebenfalls zu prüfen sein, seine Worte lauten: „laminae obovatae emarginatae et subiude eroso-crenatae, patentes, laete roseae venis saturatioribus." Natürlich ist der Begriff „gross" und „klein" insbesondere bei der Blüthe von Vaccaria ein sehr relativer. Im Vergleich zu ande- ren Sileneen erwartet man an der stattlichen Pflanze Vaccaria un- willkürlich eine grössere Blüthe, als sie die Natur geschaffen hat, Wohl mag die Grösse variabel sein, aber es finden sich in den deut- schen Floren die unglaublichsten Widersprüche. Die „ziemlich grosse" Blüthe ist nach Hallier 7* Zoll lang und Ya Zoll breit, andere Autoren lassen die Fetalen kaum aus den Kelchen hervorschauen. Die Masszahlen der serbischen und bulgarischen stimmen mit einan- der überein, nach ihnen beträgt die ganze Petale mit Nagel 23 Mm., wovon genau die Hälfte auf die gefärbte Lamina kommt; ihr grösster Breitendurchmesser beträgt 6 — 7 Mm. Als ein interessantes Gegenstück wäre noch die Ledebour'sche Vaccaria inclusa aus Armenien (C. Koch) zu erwähnen, welche ein- geschlossene den Staminis gleichgrosse Corollen besitzt, die aber wie bei grandiflora ausgerandet sind. Ob die Pflanze der schlesischen Flora (Wimmer, Fiek) im Gegensatz zu den übrigen Floren des mittleren Europas ständig aus- gerandete Petalen zeigt, ist ein Punkt, der noch studirt werden muss. Der Zweck dieser Zeilen ist, auf die Mannigfaltigkeit unserer Vaccaria aufmerksam zu machen, um so eine Grenzlinie der Ver- breitungsgebiete beider Arten festzustellen, eventuell die Echtheit dieser Species oder Subspecies zu ermitteln. Ein Frühlingsausflug an die dalmatinische Küste. Von Carl Jetter. Durch die Gelegenheit, des Südens interessante Pflanzen schätze theils durch die Literatur, theils dm'ch Herbarien kennen zu lernen, erwachte in mir schon seit längerer Zeit der lebhafte Wunsch, all' die Herrlichkeiten jenes österreichischen Küstenstriches zu schauen, an dessen Fusse sich der Adria blaue Fluthen wälzen. Heuer (1887) endlich sollte meine Sehnsucht gestillt werden, und wenn ich daran- gehe, einerseits die empfangenen Reiseeindrücke zu schildern, ander- seits aber meine botanischen Ergebnisse zu verzeichnen, so ist es mir eine angenehme Pflicht, wenn ich vorerst dem Herrn Dr. E. v. Haläcsy, der die Güte hatte, mein gesammeltes Materiale zu sich- ten und mir bei der Bestimmung desselben rathend zur Seite zu stehen, hiemit meinen aufrichtigsten Dank zum Ausdruck bringe. 128 Das Tagesgestirn stieg eben am Morgen des 14. April mit seltener Pracht empor, als ich mit dem Courierzuge Laibachs schöne Gefilde durcheilte und die ersten Boten des Frühlings, Primeln und Anemonen, als stete Begleiter des Schienenweges erkennen konnte. Nach zwölfstündiger Fahrt von Wien ab war es mir endlich gegönnt, in Divacca einen nahezu zweistündigen Aufenthalt zu nehmen, den ich zuerst zur Erwärmung meiner ziemlich erstarrten Glieder be- nützte, dann aber, um in der Nähe des Bahnhofes Umschau zu halten. Massenhaft streckte Hellehorus odorus W. et K. seine grossen Blü- thenköpfe aus dem kahlen Gesteine, in dessen Spalten Violen zu neuem Leben erwachten, zu denen sich an geschützten Stellen Ane- monen und Primeln gesellten und so eine angenehme Abwechslung in das öde Terrain brachten. Bald ging es wieder weiter dem eigent- lichen Karstlande entgegen; Schneemassen, die von den rauhen Borastürmen zu beträchtlicher Höhe aufgethürmt waren, Hessen des vergangenen Winters Herrschaft nur zu deutlich erkennen und wohl- thuend wirkte die endlich freundlicher werdende Landschaft, je näher ich meinem heutigen Reiseziele kam. Bald ging es langsam bergab, noch eine Wendung und Pola war in der ersten Nachmittagsstunde erreicht, wo ich im Hotel Pola mein Absteigquartier nahm. Mein erster Weg führte mich in die Arena, zu jenem üeberbleibsel alt- römischer Bauwerke, die schon durch ihre Dimensionen unsere Be- wunderung erregen müssen. Ich werde den Eindruck nie vergessen, den es auf mich machte, als ich durch die Bogenfenster des Amphi- theaters vom tiefblauen Himmel überwölbt die ruhige See vor mir erblickte! — Doch auch der Boden, auf dem ich wandelte, bot mir viel des Neuen; die vom Weissen bis ins dunkelste Carminroth blühende Anemone stellata Lam., das langschnabelige Scandix Pec- ten Yeneris L., Myosotis hispida Schlechtend., Oeranium purpureum VilL, Vida peregrina L,, Lathyrus setifolius L., die gelbblüthige Ajuga Chamaepitys Schreb., y. hirta Freyn, Geranium moUe L., die weissen Sterne des Omithogalum colUnum Guss. bildeten einen bun- ten Teppich, dem noch Salvia Verhenaca L., Bellis silvestris Cyrillo. beigemengt waren, während in den alten Mauern Parietaria diffusa M. et K. wucherte. Den Rest des Tages widmete ich der Besich- tigung Polas selbst, namentlich des Kriegshafens, der verschiedenen römischen Säulen und Triumphbogen, besuchte die wohlgepflegten Anlagen des Monte Zarro mit dem Denkmale Tegetthoff's und ge- noss mit einem Blick über die Stadt und den Hafen bis zu den Brionischen Inseln den hereinbrechenden Abend. Der nächste Morgen war trübe und für eine weitere Excursion wenig einladend. Ich hielt mich demnach auch nur in Polas nächster Umgebung auf und besuchte die von einer spärlichen Strauchvegetation bewach- senen Erhebungen um die Stadt selbst; den Boden bedeckte grössten- theils Carex nitida Host., an Wegrändern wuchsen die gemeine Alliaria ofßcinalis Andrz., Oalium cruciata Scop., Thlaspi praecox Wulf., während durch dürres Gestrüppe die herrliche Tinea major L. mit 129 ihren fettigglänzenden Blättern ihre blauen Blumen zwängte. Das Niederholz setzte sich meist aus Juniperus Oxycedrus L. und Erica arhorea L, zusammen, von dem stacheligen Ruscus aculeatus L. mit seinen grossen rothen Früchten durchzogen; daneben blühten Tri- chonema Bulhocodium Ker., Erodium ciconium Willd., Trifolium suhterraneum L., Ophrys aranifera Huds., Orchis Morio L. Leider Avar hier meines Bleibens nicht länger. Der Himmel hatte schon seit einiger Zeit sich mit drohenden Wolken umzogen und ferner Donner meine Aufmerksamkeit rege gemacht, als endlich auch das Gewitter über mir losbrach und mich im Eilschritte nach Hause trieb. Eine heftige Bora war im Gefolge des niederprasselnden Kegens und als gegen zwei Uhr Nachmittags eine kleine Besserung eintrat, unternahm ich, nachdem meine bisherige Ausbeute umgelegt war, einen Spaziergang zum nahe gelegenen Fort San Giorgio, das mit einem kleinen Bestände von Pinus halepensls Mill. umgeben ist, die wohl nur angepflanzt zu sein scheint. Zahlreiche Blütben des Cy- clamen repandum Sibth. et Sm., mehrere Orchis- und Ophrys- Arten wirkten wohltbuend zwischen dem weissen Gesteine; Büsche von Pistacia Lentiscus L. waren mit dem rothbeerigen Schling- gewächse Smila<ü aspera L. überkleidet, wäbrend sich an Strassen- ränderu Euphorbia helioscopia L. und Carduus nutans L. breitmachte. Ich stieg gegen den Bahnhof zu ab und wanderte am Hafen entlaug, bald den Fischern mit ihren Netzen, bald den daselbst aufgestellten Buden meine Aufmerksamkeit schenkend, zu meiner Behausung, da auch das Wetter wieder bedenklicher wurde. Es wetterte die Nacht über fort und der folgende Tag überraschte mich mit der nichts weniger als angenehmen Temperatur von + 6" R. nebst Borasturm. Vormittags war absolut nichts zu unternehmen; da gegen die Mittags- stunde das Wetter klarer wurde, hegte ich auch einige Hoffnung zu einer guten Ueberfahrt nach der im Quarnero liegenden Insel Lussin- piccolo und als ich mich um 7 Uhr Abends an Bord des Dampfers ^Erzherzog Ferdinand Maximilian" befand, hatte auch der Wind, der nun etwas zahmer schien, die letzten Wölkchen von dem Horizonte weggefegt. Nach kurzer Fahrt passirte das Schiff' die äusserste Süd- spitze Istriens, Cap Promontore, und dann begann ein wilder Tanz auf den Wogen, welche durch die im Quarnero herrschende Bora in Aufruhr versetzt wurden. Unter den Passagieren sab es kläglich aus; eine grimmige Kälte einerseits und die auf die Breitseite des Schiffes eiuherstürmenden Wellen anderseits, welche anfangs das V^order- deck abspülten, später aber sogar über der Capitäuscajüte zusammen- schlugen, machten ein Verbleiben auf Deck unmöglich. Zu den wenigen Ausnahmen, nicht seekrank geworden zu sein, hatte auch ich das Glück zu zählen, wodurch es mir möglich wurde, darüber zu berichten. Drei Stunden währte es, bis der Dampfer in den Canal zwischen den Eilanden Canidole und Sansego gelaugte, wo endlich Ruhe eintrat und die ermatteten Inwohner des Schiffes erquickender Schlaf befiel. Nach kurzer Zeit fuhren wir mit einer zweistündigen Verspätung um halb 2 Uhr Nachts in den schönen Hafen von Lussin- Oesterr. botan, Zeitsckrift. 4. Heft 1888. 11 130 piccolo ein und ich betrat, mit einer Barke ans Land gesetzt, bald wieder festen, sicheren Boden. Die zollamtliche Eevision ging rasch vor sich und mit wenigen Schritten war das „Hotel (?) Vapore" erreicht. Der Morgen des 17. April war prächtig. Klarer Himmel wölbte sich über dem ruhigen Hafen imd wohlthuende Wärme goss die Sonne über die amphitheatralisch sich aufbauende Stadt. Durch die Via San Stefano aufsteigend, gelangte ich bald zu den die Stadt umgebenden Gärten, vorwiegend aus Oel-, Feigen- und Mandel- bäumen bestehend, zu welchen sich Sträucher von Myrthen, Lorbeer und Hosmarinus officinalis L. gesellten. In den Mauern blühten Li- naria Cymbalaria Mill. und Euphorbia peploides Gouan., während Ceteracli ofßcinarum W. mit seinen fruchtenden Wedeln in den Mauerritzen wurzelte. Zwischen dem groben Gesteine blühten Cy- clamen repandum Sibth. et Sm., Arahis Thaliana L. und spärlicher Graswuchs bedeckte den Boden der meist verwahrlosten Gärten. Gegen die Mittagsstunde kehrte ich ins Hotel zurück; ich füge nur hinzu, dass man mit geringen Ansprüchen ganz gut und zu massigen Preisen daselbst untergebracht ist, wenn auch den an ein Hotel geknüpften Erwartungen nicht immer entsprochen wird. Wird Lussin- piccolo von der modernen Cultur beleckt, so wird damit, wie überall, auch der der Insel eigenthümliche Eeiz idealen Seins verschwinden. Um die dritte Nachmittagsstunde schritt ich wieder die Yia San Stefano aufwärts, dann aber links abbiegend und auf prächtig an- gelegter Strasse zwischen Gärten, die sich aus Oel-, Feigen- und Johanuisbrotbäumen zusammensetzten, dahinwandernd, senkte sich dieselbe allmälig dem Meere zu, bis in dreiviertel Stunden das klei- nere, aber ältere Lussingrando erreicht war. Das Gehänge zu meiner Kochten war mit üppiger Strauch- vegetation überzogen, vorwiegend aus Lorbeeren, Myrten und Coro- nilla Emerus L. gebildet, aus dem Rasen von Carex Halleriana Asso. emporragend, während die grossen Blüthen von Cistus salvi- folius L., die weissen Sterne des Allium subhirsutum L., der rauh- haarige Borrago officinalis L. und die grossblüthige Ophrys arani- fera Huds. das bunte Kleid der steil abfallenden Küste vervollstän- digten. In der nächsten Nähe der Stadt überraschte mich eine An- pflanzung von Agave americana L., die mit ihren starren Blättern den zum Meere ziehenden Hang bekleidete. Bei erquickender Abend- küble trat ich den Rückweg nach Lussinpiccolo an, wo mir der vor- gesetzte Tisch nebst Cyperwein trefflich mundete. (Fortsetzung folgt.) 131 Flora des Etna. Von Prof. P. Gabriel Strobl. (Fortsetzung.) Asterella hemisphaerica (L.) P. Bv., Pellia epiphi/Ua (L.) Nees, Fos- sotnbronia pusilla (Schmid.) Nees, alle nach Raf. (als Marchantia Jiem., Jungermannia ep. und pus.) in der Tief- und Waldregion des Etna. FruUania TaniMnsci (L.) Nees. In LavascMuchten zwischen Catania und Ognina rechts von der Strasse (leg. Dr. Reyer, det. Jur.). Madotheca laevigata (Schrad.) Dum. Etna : San Philippe in der Con- trada Calvario (Herb. Torn.!). Ziichenes. Stereocaulon vesuvianum. ^Sehr häufig zwischen 9000 und 9200' bis zur Casa inglese, der fast einzige Bewohner dieser Etnaböhe" (Presl Fl. sie. introd. als paschale), Tief- und Waldregion des Etna (Raf. als Lieben p. L.), „einer der ersten Ansiedler auf frischen Laven des Etna auch in der Hocbregiou, aber bei weitem nicht bis 9000' reichend" (Torn. geogr.), 1—4300' um Catania und am Etna (Tom. cart. als St. vesuv. und paschale), um Catania auf Laven, um Nicolosi auf vulkanischen Felsen (Herb. Gruss.!), auf Lavagestein vor Ognina gemein auf Lavafelsen gegen Aci- castello überall ebenso gemein, im Valle Calanna und von der Hochebene Nicolosi's bis 7000' empor! Cladonia endiviaefolia Dicks. Nebroden: Um Castelbuono leg. Dr. Mina-Palumbo (Herb. Tornab. !). Etna: Zwischen Lava gegen Acicastello ! — pyxidata (L.) Fr. Nebroden: Um Castelbuono leg. Dr. Mina- Palumbo (Herb. Tornab.!), auf nassen Bergabhängen in der immergrünen Haide des Monte S. Augelo oberhalb Cefalü nicht selten (!, var. a neglecta Flk.). Etna: In der Tief- und Wald- region (Raf. als Liehen, p. L.), — gracilis (L.) Hoffm. var. hyhrida Hoifm. Nebroden: Um Castel- buono leg. Dr. Mina-Palumbo (Herb. Torn.!). — ßmhriata (L.) Hoftm. var. tuhaeformis (Htfm.) Ach. Nebroden: Um Castelbuono von Dr. Mina-Palumbo häufig gesammelt und mir mitgetheilt. — caespiticia (Pers.) Ach. = sqxiamosa var. epiphi/lla Kbr. Nebro- den: Auf nassen Bergabhängen in der immergrünen Haide des Monte S. Angelo oberhalb Cefalü nicht selten! — rangiformis HoflFm. = piingens Sm. Nebrodeu: Auf feuchten Bergabhängeu in der mittleren Höhe des Monte Elia bei Cefalü, am Monte S. Angelo oberhalb Cefalü und bei Castelbuono! Etna: In Wäldern bei Bronte (Herb. Guss. als/jorato var. incrassatal), um Catania (Herb. Guss., eine feinere, zierliche Form als für- 11* 132 cata var. punffensl), an der Strasse von Catania nach Ognina (leg. Dr. Beyer!), auf Lavagestein vor Ognina! Claudonia rangiferina (L.) Nyl. Nebroden: Um Castelbuono leg. Dr. Mina-Palumbo (Herb. Guss.!, Herb. Torn.!). Etna: Tief- und "Waldregion (Eaf. als Liehen rang. L.), auf Lavafelsen am Meere bei Acicastello! Boccella phycopsis Ach. Um Syracus (Herb. Guss.!), gewiss auch im Etnagebiete. Cornicularia tristis Web. Nebroden: Madonie an Felsen (Herb. Guss.!, Herb. Torn. als Cetraria tr. !). — aculeata (Schreb.) Ehrh. Etna: Um Bronte (Herb. Guss.!, Herb. Torn. als Cetraria aculeatal). TJsnea barbata L. Nebroden: Madonie auf Bäumen (Herb. Guss.!, Herb. Torn.!), sehr gemein höher oben im Thale, das von Isnello gegen den Vadile hinaufzieht, am Hex, Rhamnus etc.! Etna: Im Einitawalde auf Fichten (Herb. Torn. als floridal). — articulata L. teste Stein. In den Nebroden (Herb. Guss. als barbata !). Bryopogon jubatus (L.) Kbr. Etna: Im Finitawalde auf Fichten mit Evern. furf. (Herb. Torn.!). Evernia prunastri (L.) Ach. Nebroden: Madonie (Herb. Guss.! als Ev. villosa var. glahral., determ. Stein als pr.\ ebendaher im Herb. Torn. als Ramalina prun. und calycaris var. farinacea. Etna: Tief- und Waldregion (Kaf. als Liehen prun.), Catania (Torn. in Herb. Guss.!). — furfuraeea (L.) Mann. Nebroden: Madonie (Herb. Guss.!), um Castelbuono leg, Dr. Mina-Palumbo (Herb. Torn.!). Etna: Tief- und Waidregion (ßaf. als Liehen furf.), im Finitawalde auf Fichten mit Bryop. jub. (Herb. Toruab. als Ev. furf. und var. pustulata). Ramalina fraocinea (L.) Ach. Nebroden: Madonie (Herb. Guss. als calycaris var. fastig.). Etna: Auf Kastanien der Tiefregion, auf Eichen im Walde von Nicolosi und alla Finita (Herb. Tom.!), Wälder von Maletto (Herb. Guss. als calyc. var. fastig. !). — seopulormn (Retz.) Ach. Nebroden: Die Sandsteinfelsen um Ge- raci (ca. 3000') sind von ihr oft ganz überkleidet (!, det. Stein); liegt ebendaher auch im Herb. Gus^. auf, aber von Torn. als fraa\ bestimmt. — calycaris (L.) Schaer. Nebroden: Um Castelbuono leg. Dr. Mina- Palumbo (Herb. Tornab., ausser der Normalform auch var. fastigiata kch., var. canaliculata Fries, und var. thrausta Ach.). Etna: Die Normalform im Finitawalde (Herb. Torn.!) und in Wäldern von Maletto (Herb. Guss. als Ram. prun., det. Stein); var. fastigiata Ach.: In Wäldern von Maletto (Herb. Guss., ge- miscÜit mit /ra^rm. !), an Kastanien bei Pedara (Herb. Torn.!); var. canalicidata im Finitawalde (Herb. Torn.!); var. thrausta an Kastanien bei Pedara (Herb. Torn.!). 133 Cetraria sah ich keine aus dem Gebiete. Kaf. gibt glauca und juni- pei'ina (als Liehen) aus der Tief- und Waldregiou des Etna an. Tornabenia villosa sah ich blos von der Insel Lampedusa bei Sicilien im Herb. Guss. Peltigera canina (L.) Hoffm. Nebroden: Unter Kastanien bei Castel- buono auf Erde und Moos (leg. Dr. Mina-Palumbo, Herb. Torn.!). Etna: Tief- und Waldregion (Raf. als Liehen.). Solorina saccata (L.) Ach. Am Etna bei 6000' auf Barhula vi- nealis\ Stieta Pulmonaria (L.) Schaer. Nebrodeu: Um Castelbuono leg. Dr. Mina-Palumbo (Herb. Torn.!). Etna: Tief- und Waldregion (Raf.), im Bosco del Carpineto (Herb. Torn.!); Raf. gibt vom Etna noch scrobieulata Scop. und die mir unbekannte pseudo- pulmonaria Biv. (als Liehen) an. Parmelia tiliacea (Hoffm.) Ach. Nebroden: Um Castelbuono von Dr. Mina-Palumbo häufig gesammelt und mir mitgetheilt, liegt ebendaher auch im Herb. Torn. als foliacea auf, — saccatilis (L.) Ach. Aus den Nebroden von Guss. erhalten (Herb. Tornab. I). — conspersa (Ehrh.) Ach. „Von Giarre nach Nicolosi und von da zur Castagna di cento cavalli oft auf Lava." (Brunn er). — pertusa (Schrk.) Schaer. = Menegazzia terebrata Kbr. Nebro- den: Zugleich mit Evern. furf. um Castelbuono von Dr. Mina- Palumbo gesammelt, aber von Torn. nicht beachtet oder für saxat. angesehen (Herb. Torn.!). Raf. gibt noch aus der Tief- und Waldregion des Etna an: caperata (Dill.) Ach., olivaeea (L.) Ach. und acetabulum Vr. (alle als Liehen). Physeia ciliaris (L.) DC. Nebroden: Madonie auf Ahornstämmeu (Herb. Guss.!), um Castelbuono von Dr. Mina-Palumbo ge- sammelt (Herb. Torn.!). Etna: Tief- und Waldregion (Raf. als Lieheii). — stellaris (L.) Er. Nebroden: Um Castelbuono von Dr. Mina- Palumbo häufig gesammelt! Etna: Tief- und Waldregion (Raf. als Liehen). — pulverulenta (Schreb.) Fr. y. grisea Lam. Nebroden: Um Castel- buono von Dr. Mina-Palumbo gesammelt imd mir mitgetheilt (det. Stein). — astroidea Clem. Nebroden: Um Castelbuono von Dr. Mina-Pa- lumbo gesammelt und mir mitgetheilt (det. Stein). Xanthoria parietina (L.) Fr. Nebroden: Um Castelbuono von Dr. Mina-Palumbo häufig gesammelt und mir mitgetheilt. Etna: Tief- und Waldregion (Raf. als Liehen), Catania (Herb. Torn.!), gegen das Ende der Waldregion bei 5000' auf Steinen (!, ist wohl var. aureola Schaer.). Umbilicaria pustulata (L.) Hoffm. Etna: Au Felsen bei Maletto (Herb. Guss.!), an Steinen bei Maletto (Herb. Torn.!). 134 Gyrophora hirsuta Ach. ß. murina Ach. Efcna: Bei Maletto (Herb. Guss., blos ein Exemplar!). — polyphylla (L.) Ebh. Nebroden: Madonie (Herb. Guss., deterra. Stein!), Madonie an Felsen, leg. Guss. (Herb. Torn. als poly- rhizosl). Dermatocarpon miniatum (L.) Mann und Pannaria pezizoides (Web.) Trev. werden von Kaf. in der Tief- und Waldregion des Etna angegeben (als Liehen). (Schluss folgt.) —40*— Ueber Symbiose von Bacterien (in Zoogloeaform) mit der Alge Qleocapsa polydermatica. Ktz. Von Anton Tomaschek. In der „Note über die angebliche Symbiose zwischen Bacillus mit Gleoeapsa'' (Botan. Centralblatt Bd. XXI, 1887, Nr. 37) tritt Herr Dr. Kronfeld einem in diesen Blättern vorläufig mitgetheilten Berichte über die Auffindung einer von Gleocapsa durchdrungenen Bacillus- Zoogloea mit Folgendem entgegen: 1. Die von mir behauptete Symbiose zwischen Bacillus und der Gleocapsa lässt sich naturgemässer durch Auftreten des B. als Parasit in der Gallerthülle der Gleocapsa erklären. 2. Die Bacillus-Gleocapsa-SymhiosB lasse sich auf ein ein- zelnes Stadium einer bereits bekannt gewordenen Entwickelungsreihe zurückführen. In Bezug auf den ersten Punkt dieser Einwendungen erlaube ich mir auf einen Aufsatz über Bacillus muralis hinzuweisen, den ich in der Botan. Zeitung von A. de Bary, J. G. 45, Nr. 41, mit- getheilt habe, in welchem ich die Gründe für den bezeichneten Mu- tualismus in der Symbiose der betreffenden Organismen näher er- wogen und erörtert habe. Indessen bin ich selbst auf Grund der mir bislang bekannt gewordenen Verhältnisse allerdings noch nicht zur Aufstellung einer besonderen Kategorie der ^«c^7/ws-Flechten gegenüber der Ascomy- ceten und Hymenomyceten-Flechten gelangt, da speciell dem Liche- nismus eine weit mehr ausgebildetere und innigere Symbiose zu- grunde liegt. Die Symbiose zweier oder mehrerer Organismen, die sich in ihren Lebensprocessen gegenseitig unterstützen, schliesst nicht aus, dass noch andere Organismen in die Wohnungsgemeinschaft eintreten und an den Vortheilen des Standortes theilnehmen können. Das wird erst dann unmöglich, wenn die symbiotisch combinirten Organismen ein für sich abgeschlossenes, unzugängliches Ganze bil- den, wie dies bei den echten, berindeten Flechten der Fall ist. Die Symbiose ist dann zu jener Höhe gesteigert, wo im Aufbau der com- 135 binirten Organismen Schutz gegen ein derartiges Eindringen er- worben ist. Merkwürdig ist die Immunität, die das von mir beobachtete Gebilde gegen die Infection durch parasitische Pilze besitzt. Algen-Zoogloeen verschimmeln leicht, wenn sie von ihrem natürlichen Standpunkte aus in ungünstigere Verhältnisse gebracht werden. Dies gilt insbesondere von einer olivengrüuen Gallertmasse, welche an den Holzbestandtheilen jenes Glashauses wuchert. In Holzgefässe aufgefangen und in ein warmes Zimmer gebracht, wm-de dieselbe in kurzer Zeit von Mucor und Penicillmm glaucum über- fallen. Unsere Bacillus- Zoofjloea verschimmelte unter keinerlei Um- ständen, auch nicht dann, als dieselbe mit der bereits sehr schim- melnden Uebergangszoogloea gleichzeitig unter einer Glasglocke auf- bewahrt wurde. Rücksichtlich der Neuheit des von mir gemachten Fundes habe ich Nachstehendes zu bemerken: Herr Zukal (Bacterien als directe Abkömmlinge der Spalt- algen. Oesterr. botan. Zeitschrift 1883, Nr. 3, und 1884, Nr. 1 und 2) cultivirte eine Z/e/)^o/r?;r- Gallerte, welche sich an den Wänden eines Wiener Treibhauses vorfand und deren genetischer Zusammenhang von ihm und Dr. Hansgirg (Bemerkungen zur Systematik einiger Süsswasseralgen. Oesterr. botan. Zeitschrift 1884, pag. 391) mit der Alge Scytonema JuUanum Ebb. behauptet wird. In seinem Berichte über die Resultate dieser Züchtung erwähnt Zukal, dass die Hor- mogonien der Leptotrix muralis in Kurzstäbchen zerfielen, welche dann alsbald eine dicke Gallerthülle ausschieden. Nach und nach entstand an der Oberfläche der Culturflüssigkeit durch das An- einanderlegen gleichartiger Kurzstäbchen und durch Zusammenfliessen ihrer Gallerthüllen eine Zoogloea. Da nun innerhalb der von mir im Brünner Treibhause aufgefimdenen Zoogloea ebenfalls der Leptotrix ähnliche Fadengebilde nachweisbar sind, möchte daran gedacht wer- den, die von mir gefundene Zoogloea mit der innerhalb der Cultur des Herrn Zukal aufgetretenen zu identificiren und erstere eben- falls als ein Zerfallprodukt der oben bezeichneten Leptotrix abzu- thun. Dies um so eher, als sich in dem Brünner Treibhause eben- falls Scytonema JuUanum, und zwar oft in unmittelbarer Nähe unserer Zoogloea auffinden liess. Ungeachtet dessen sehe ich mich bemüssigt, in Bezug auf die Identificirung der von mir aufgefundenen Zoogloea mit jener, welche innerhalb der Züchtungsvorgänge des Herrn Zukal auftrat, wichtige Bedenken entgegenzustellen. Bei dem Nachweise der Uebereinstimmung der Arten von Bac- terien muss vor Allem auf die Verhältnisse der Griippirung u. s. w., ich möchte sagen auf die maki'oskopischen Merkmale um so mehr Gewicht gelegt werden, je schwieriger bei der stattfindenden Klein- heit derselben die mikroskopische Untersuchung der Einzelformen sich herausstellt. 136 Diesbezüglich fallen wichtige Unterschiede an beiden Zoogloeen auf. Zunächst rücksichtlich ihrer Färbung. Die von Zukal namhaft gemachte Zoogloea erscheint schmutzig- gelb mit einem Stich in das Grünliche. Wenn sie aber zwischen den Blättern lebender Moospflanzen vegetirt, nimmt sie sogar eine grüne Färbung an! Die bereits namhaft gemachte violette Farbe der Zoo- gloea des von mir entdeckten Bacillus muralis ist eine sehr con- stante, wie der Zoogioeenzustand des Bacillus selbst. Nicht nur, dass die an den Wänden befindliche Gleocafsa-Bacillus- Zoogloea seit dem Monate April bis October sich wesentlich nicht veränderte, habe ich dieselbe monatelang erhalten, ohne dass hierbei eine auffällige Aen- derung der Farbe eingetreten wäre. Das Ausschwärmen der Stäb- chen aus ihren Gallerthüllen, Bewegungserscheinungen, üebergänge in die Fadenform oder Entstehung aus solchen, überhaupt jene wei- teren Wuchsformänderungeu, welche Zukal für sein Bacterium in Anspruch nimmt, konnten von mir unter übereinstimmenden Cultur- verhältnissen ungeachtet öfterer Wiederholung der Versuche bei grösster Sorgfalt nicht erzielt werden. Nicht zu übersehen ist ferner der Umstand, dass die Zoogloeen Zukal's sich an der Oberfläche der Culturflüssigkeit entwickelten, die ins Wasser gebrachten Zoo- gloeen des Bacillus muralis vermöge ihres specifischen Gewichtes untersanken und sich in dieser Lage monatelang unverändert ver- hielten. Aus diesen Bemerkungen geht wohl deutlich hervor, dass beide Zoogloeen nicht gleicher Art sein können. Bei Zopfs Oscil- laria leptotricha (Zur Morphologie der Spaltpilze, pag. 54),' welche von Dr. Kronfeld herangezogen wird, ist meines Wissens bis jetzt keine Zoogloea-Bildimg bekannt geworden. Die Aehnlichkeit unserer Zoogloea mit der von Zopf in der Formenreihe der Olaucotrix gra- cillima beobachteten (Zur Morphologie etc., Taf. VI, Fig. 11) beruht darauf, dass auch dort jedes Stäbchen von einer besonderen Gallert- hülle umgeben ist. Die Verschiedenheit geht jedoch schon daraus hervor, dass die- selbe, wie auch die Abbildung erkennen lässt, deutlich grün gefärbt erscheint. Wir kennen eben bis nunzu kein anderes Unterscheidungs- merkmal solcher von Spaltalgen abstammenden Gebilde, als deren blaugrüne Färbung. Dieser Betrachtung gegenüber muss besonders betont werden, dass das Protoplasma unseres Bacillus vollkommen farblos erscheint, ein Umstand, der die Abstammung desselben von Glaucotrix gracillima Zopf unwahrscheinlich erscheinen lässt. Weitere Culturversuche werden Manches noch aufklären. Für jetzt muss ich die Eigenart des Bacillus muralis aufrecht erhalten. Brunn, October 1887. Literaturberichte. Prof. Dr. Moriz Seubert's Lehrbuch der gesaminten Pflanzenkunde. Bear- beitet von Dr. W. V. Ahles, Professor der Botanik und Pharmakognosie 137 am k. Polytechnicum zu Stuttgart. Siebente, durchgesehene und vermehrte Auflage. Mit vielen in den Text eingedruckten Holzschnitten. gr.-8. (621 S.) Leipzig, C. F. Winter'sche Verlagshandlung, 1887. Ladenpreis 6 Reichs- mark 80 Pfennige. Das unter dem voran steh enden Titel in neuer Auflage ver- öffentlichte Werk war zu Lebzeiten des Verfassers, Professors am Polytechnicum zu Carlsruhe, seit dem ersten Erscheinen im Jahre 1853 vielfach benutzt worden, hatte sich einer weiten Verbreitung erfreut und im Jahre 1874 die sechste Auflage erlebt. Die Fort- schritte der botanischen Wissenschaft haben aber, namentlich in dem letzten Jahrzehent, eine Fülle neuer Thatsachen geliefert, die auf dieselben fussenden theoretischen Ansichten haben eine mannigfache Wandelung erfahren, und zwar auf den verschiedensten Gebieten der Pflanzenkunde, so dass eine Neubearbeitung dieses Werkes, welches überdies bereits vergriffen war, höchst wünschenswerth erschien. Diese mühevolle und auch schwierige Aufgabe hat nun Herr Professor v. Ahles auf sich genommen und mit Beibehaltung des Planes des ursprünglichen Buches — aus pietätvoller Kücksicht für den hin- geschiedenen Verfasser — dasselbe nicht nur in allen seinen Thei- leu einer eingehenden Durchsicht unterzogen, sondern auch viele Abschnitte dem heutigen Stande imserer Kenntnisse entsprechend mo- dificirt, ergänzt und erweitert. Schon bei der Lehre von der äusseren Gliederung der Pflanzen kommen mehrfache Verbesserungen vor, und noch auffallender treten dieselben in dem dritten Abschnitte „Pflanzenanatomie" hervor. Sie beziehen sich auf das Wachsthum der Zellwand, auf die Continuität des Plasma zwischen den Zellen, auf die Chromatophoren, Pyrenoide u. a. Bei den Gefässbündeln werden deren Elemente, namentlich mit Kücksicht auf das mechanische System, schärfer unterschieden, die anomale Holzbildung erläutert, beim Grundgewebe sind die verschiedenen Abändenmgen desselben genauer dargelegt, bei den Secretiousorganen die Secretschläuche und ihre Entstehung wohl berücksichtigt. Li dem Capitel über Pflanzen-Chemie sind die neueren Reactionen auf Cellulose und ihre Modificationen, auf Albuminate u. s. w. beschrieben. Nur in Betreff der Schreibung der chemischen Formeln wäre zu bemerken, dass noch einige veraltete oder ungenaue Ausdrucksweisen, wie SiOj, NO^, Wasser HO (aufS. 215), Aepfelsäure C, H^ 0^ anstatt SiO,, HNO», Hg 0, C4 Hg O5 beibehalten wurden. Auch in den Capiteln über Assimilation, Transspiration, normales und intramoleculäres Athmen begegnen wir dem heutigen Stande unserer Kenntnisse entsprechenden Zusätzen. Eine gänzliche Umgestaltung hat der zweite Theil des Werkes, die specielle Pflanzenkunde erfahren, indem die systema- tische Aufzählung und Charakteristik der natürlichen Pflanzenfami- lien unter Benützung der Anordnung von Brogniart und von Eich- ler, in des Letzteren Syllabus der Vorlesungen über specielle und medicinisch-pharmaceutische Botanik, durchgeführt wurde. Bei den einzelnen Familien sind diejenigen Arten besonders berücksichtigt, welchü in Beziehung auf Land- und Forstwirthschaft, auf Künste 138 und Gewerbe, sowie auf die Heilkunde von Wichtigkeit sind. Bei manchen häufiger im Handel vorkommenden Pflanzen oder deren Erzeugnissen, z. B. bei Citrus u. a., sind auch die Abarten be- sprochen und deren unterscheidende Merkmale hervorgehoben. Die in den Text eingedruckten Holzschnitte, 603 an der Zahl, sind, unter Beibehaltung der trefflichen, bereits in den früheren Auflagen ent- haltenen, um einige gute neue vermehrt; auch die übrige Ausstat- tung des Buches in Bezug auf Papier und Druck von Seite der Verlagshandlung verdient alle Anerkennung. Es unterliegt nach dem Gesagten wohl keinem Zweifel, dass das vielgeschätzte, zum Unter- richt in höheren Lehranstalten wohl brauchbare, sowie das Selbst- studium fördernde Werk auch in der gegenwärtigen Form der Ahles'schen Neubearbeitung sich seine alten Freunde bewahren und viele neue wieder erwerben werde. D. A. Kornhuber. Simonkai LajosDr.: Revisio Tiliarum Hnng-aricarum atqne orbis terra- runi etc. (Hazänk es a földkereksög härsfajainak birälö ätnözete.) Separat- abdruck aus den „Mathematikai ^s termeszettudomänyi közlem^uyek XXII. p. 271-352 (1888), 8" mit zwei Tafeln. Diese Arbeit, welche sich mit den Arten der Gattung Tilia, die den Erdball überhaupt bewohnen, insbesondere aber mit den der Flora Ungarns angehörigen Arten und Formen befasst, zerfällt ihrem Inhalte und in sprachlicher Hinsicht nach in zwei verschiedene Ab- schnitte. Der erste dieser Abschnitte ist in ungarischer Sprache ver- fasst, gibt nach dem Vorworte vorerst eine kurze üebersicht der ein- schlägigen Literatur, ferner eine Besprechung des relativen Werthes der einzelnen morphologischen Merkmale, und eine von einer Ueber- sichtstafel begleitete Skizze der geographischen Verbreitung der ein- zelnen hervorragenden Arten und Hybriden (Tabula Tiliarum geo- graphica). Hierauf folgt nun der sehr übersichtlich angeordnete specielle Theil, welcher ausschliesslich die der Flora von Ungarn angehörenden Arten und Formen (Variationen) behandelt. Eine ana- lytische Tabelle gibt in anschaulicher Weise die Üebersicht der Hauptarten; bei letzteren, die in weiterem Umfange aufgefasst werden, sind wieder in einer analytischen Tabelle die Variationen (Subspe- cies) übersichtlich zusammengestellt. Der zweite Theil ist in latei- nischer Sprache abgefasst und behandelt die Arten und Formen der Gattung Tilia, welche den Erdkreis überhaupt bewohnen. Nach Verfasser zerfällt die Gattung Tilia in zwei Subgenera und zwar A) Lindnera Reichb. (Diplopetaloideae Bayer Monogr. Tiliarum) und B) Eutilia Neilr. Fl. v. Nied.-Oest.; im Uebrigen ist die An- ordnung des Stoffes eine des ersten Abschnittes völlig gleiche. Der Synonymik (nach Auffassungsweise des Autors) ist die weitgehendste Berücksichtigung zu Theil geworden, die Citate sind mit wissenschaft- licher Präcision angeführt; nur wäre sehr wünschenswerth gewesen, wenn auch die wichtigen Capitel des ersten Abschnittes in deut- scher oder lateinischer Sprache eine Wiederholung erfahren hätten. 139 Wenn auch die mit grossem Meisse imd minutiöser Genauigkeit verfasste Monographia Tiliae generis Bayer's in den Verhandl. der k. k, zoolog.-botau. Gesellschaft XII. (1862) so ziemlich Alles, was sich über die Gattung Tilia sagen lässt, enthält, und den Stoff gründlich beherrscht, welchen sie sich zum Vorwurfe genommen, so verdirbt doch anderseits wieder die sehr unpraktische und künst- liche Zusammenstellung der Formen nach mathematischen Princi- pien (Permutation der Merkmale) zum grossen Theile den Nutzen und Zweck dieser immerhin grundlegenden Arbeit, da ebener- wähnte Anordnung es mit sich bringt, dass ausgezeichnete Arten mit minimalen Formen in einen Topf geworfen werden, und die Uebersicht ganz verloren geht. Diese Fehler sind bei in Eede stehen- der Arbeit in trefflichster Weise vermieden worden, sie bringt wirk- lich Hervorragendes an gehöriger Stelle, und ist daher ungleich übersichtlicher wie die Arbeit Bayer's, und von grösserem Nutz- effect. Die Auffassung der Species und der Formen (Variationen) ist wohl eine ziemlich conservative, und manche Synonyma gehören an- deren, ziemlich weit verschiedenen Pflanzen als den unter diesen gedachten Sammelspecies an, allein die Auffassungsweise ist indivi- duell und lässt sich gewiss entschuldigen, ja es ist die Frage, ob solche auf verschiedene Anschauungsweise basirte Anordnung über- haupt einen Tadel verdient. Einige Anordnungen indess, welche mit der Auffassungsweise des Keferenten erheblich differiren, sollen hier in freundschaftlicher und durchaus objectiver Weise erörtert werden. So hat der Name T. corallina Host zu entfallen, da schon viel früher Aiton in Hort. Kew. ed. I. pars IL p. 229 (1789) eine von der Host'schen Pflanze verschiedene Species mit diesem Namen belegt hat. T. Tucek'd Opiz ist von T. tenuifolia Host erbeblich schon durch eine andei'e Nervatur des Blattes verschieden. Dagegen hat die namhafte Restringirung von Formen aus der Gruppe der T. idmifolla Scop. den vollen Beifall des Referenten, nur soll hier be- merkt werden, dass T. Borhdsiana H. Braun in sched. gewiss keine sogenannte „Schattenform" darstellt, da die betreffenden Bäume auf einer Waldwiese stehen ; die Griffel dieser Pflanze sind übrigens fast ein Dritttheil ihrer Länge nach behaart. T. ohliqua Host, deren Blätter lebhaft glänzen (daher das Synonym T. nitida Ortmann) und im Zuschnitte an die der T. dasystyla Stev. erinnern, hat bis zur Hälfte der Länge behaarte Griffel, die Rinde grünlich wie die der echten T. dasystyla Stev.; diese ausgezeichnete Pflanze ist ganz sicher keine „Variation", sondern eine der T. dasystyla Stev. gleich- werthige Species. Die Arbeit ist übrigens sehr zu empfehlen, wohl auch darum zu empfehlen, als die Arbeiten vieler neuerer Floristen sehr für eine grosse Zersplitterung der Arten plaidiren, es ist daher eine etwas weitere Auffassung des Arten- und Varietätenbe- griffes umsomehr geboten, als Gandoger und seine Nachahmer theils unter dem Namen „Arten", theils aber unter dem moderneren Ausdruck „Formen" Individuen massenhaft beschreiben, welche nur dazu nütze sind, Verwirrung in die Systematik zu bringen. Der Auf- 140 fordemng meines Freundes Prof. Dr. L. Simon kai, die Erklärung abzugeben, dass fast alle aus Mederösterreicb in der Arbeit ange- führten .Standorte, welche er mit einem ! bezeichnete, den ihm von mir mitgetheilten Exsiccaten entsprechen, mein Name aber aus Ver- sehen weggelassen wurde, komme ich hiemit nach. Möge uns der fleissige und begabte Autor bald wieder mit einer ähnlichen Arbeit erfreuen. Braun. Die Phoma-Krankheit der Weinreben, vernrsaclit durch die parasitischen Pilze Phoma litis und Phoma Cookei von Felix v. Thümen, Aus den Laboratorien der k. k. chemisch-physiologischen Versuchs-Station für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg bei Wien, 1. Decernber 1886. Der Verfasser constatirt zunächst, dass die Weinrebe unter allen Culturpflanzen am meisten von den Angriffen pilzlicher Para- -siten zu leiden hat. Nach seinen Aufschreibungen beträgt die Zahl der die Gattung Vitis bewohnenden Pilzarten nahezu dreieinhalb- hundert. Dieses auffallend ungünstige Verhältniss wird nach v. Thü- men durch mehrere Ursachen bedingt, hauptsächlich aber durch die seit unvordenklichen Zeiten geübte naturwidrige Vermehrungsweise. Von den vielen auf der Weinrebe vorkommenden Pilzen wurden in- dessen bis jetzt verhältnissmässig nur wenige näher studirt, weil man die meisten für harmlose Saprophyten hielt. Zu diesen wenig beachteten Pilzen zählen auch die Phoma Vitis Bon. und Phoma Cookei Pir. Beide gehören wahrscheinlich als Vorstadien in den Ent- wicklungskreis eines Ascomyceten und können nur so lange als selbst- ständige Arten beschrieben werden, bis die zu ihnen gehörigen Ascen- formen bekannt sind. Beide Phoma -Arten, sehen sich übrigens zum Verwechseln ähnlich und unterscheiden sich nur durch die Form und Grösse der Sporen. Dem unbewaffneten Auge erscheinen sie als schwarze, runde Pünktchen, welche gewöhnlich in grosser Menge vorhanden sind und kaum über die Oberhaut des befallenen Pflanzen- theiles hervorragen. Am häufigsten trifft man beide Pilze auf der Kinde zwei- bis dreijähriger Stämmchen, doch kommen sie auch auf älteren Stöcken vor. Sie leben ausschliesslich unterhalb der Epidermis der Stämme, Aeste und Banken, nie auf den Blättern oder Früchten. Die phomakranken Beben erkennt man schon von weitem, indem die Stämmchen rothbräunliche, glänzende Flecken zeigen, die sehr auffallen. V. Thümen constatirte durch zahlreiche Infectionsversuche und jahre- lang fortgesetzte Beobachtungen, dass die genannten zwei Phoma- Arten als facultative Parasiten angesehen werden müssen, welche die Weinrebe empfindlich schädigen, ferner dass diese Pilze unge- mein häufig vorkommen und kaum in irgend einer Weingegend ganz fehlen. Die Schädigung des Weinstockes durch die P/ioma-Pilze er- folgt theils direct, theils indirect. Direct durch die theilweise Zer- störung der befallenen Kindenstellen, indirect durch den Umstand, dass die von den Pilzen stark bedeckten Zweige mit ihrer verletzten Kinde kaum mehr im Stande sind, den Blättern, Blütheu und Früch- ten die nöthige Nahrung zuzuführen. Daher sind auch die von den 141 PJwma-'Pilzen massenhaft befallenen Weiustöcke auffallend dürftig entwickelt, namentlich in Bezug auf die Belaubung. Schliesslich be- spricht V. Thümen die Fragen, auf welche Weise die Phomakrank- heit verbreitet werde, und wie der Praktiker dieselbe bekämpfen könne. Was die erste Frage anbelangt, nämlich die Verbreitung, so erfolgt dieselbe durch die Schuittlingspflanzen, denn die aus Samen erzogenen Kebstöcke zeigen sich stets rein von Phoma. — Der praktische Weinbauer wird daher bei der Entnahme der zur Ver- mehrung bestimmten Schnittreben dieselben mit scrupulöser Genauig- keit auf die Anwesenheit von Phoma zu prüfen haben und schonungs- los alle Reiser ausmerzen müssen, die eine Spur von Phoma auf- weisen. Doch gibt es zum Grlück auch ein Mittel, durch welches man die PAoma- Pilze direct bekämpfen kann. Es besteht dies in der Einpinselung sämmtlicher Holztheile der Reben mit zehn- bis zwauzig- percentiger Eisenvitriollösung während des Winters, denn nach der Erfahrung v. Thümen's schützt dieses Mittel nicht nur wider die Pocken der Rebe {Gloeosporium ampelophagum Sacc), sondern es vernichtet auch die Sporen der P/ioma- Pilze. Zukal. Dr. Heinrich Ritter Wawra v. Fernsee. Eine Lebensskizze von Dr. G. Ritter V. Beck. Separat-Abdruck aus der Wiener illustrirten Gartenzeitung. August-September 1887. In einem sieben Oetavseiten umfassenden Nachrufe entrollt der Verfasser in gewohnter fesselnder Sprache ein getreues Bild des Lebens und Wirkens des am 24. Mai v. J. in Baden bei Wien plötz- lich verschiedenen Dr. Heinrich Ritter Wawra v. Fernsee, k. k. Marine-Stabsarzt a. D., Vicepräsident der k. k. Wiener Gartenbau- Gesellschaft und Redacteiir der Wiener illustrirten Gartenzeitung. Wawra war einer jener sehr wenigen und an Zahl stets geringer werdenden österreichischen Botaniker, die sich vornehmlich mit der exotischen Flora in systematischer Beziehung mit Erfolg beschäftigten. Hinter einem bescheidenen biederen Wesen verbarg Wawra seine selten grosse Begeisterung für die Naturwissenschaften, insbesondere für die Botanik; und die hierdurch wohlverdiente Verehrung und Hochschätzung möge ihm auch in der Erinnerung Jener bewahrt bleiben, welche Gelegenheit hatten, ihn näher zu kennen. Zum Schlüsse gibt der Verfasser ein Verzeichniss von Wawra's botani- schen Arbeiten und jener Schriften, in welchen Biographien des Dahingegangenen erschienen sind. J. Jahresbericht der Samen-Control-Station der k. k. Landwirthschafts- Gesellschaft in Wien. Vom 1. August 188(5 bis 1. August 1887. Von Dr. Theodor Ritter v. Weinzierl. Wien 1888. Im Verlage der k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft. Gr. 8°. 22 Seiten. Der Bericht enthält statistische Daten über zahlreich vorge- nommene Untersuchungen eiuf(esandter Sämereien bezüglich der mittleren Reinheit und der mittleren Keimfähigkeit. Im Wesent- 142 liehen erstreckten sich diese Prüfungen auf Klee-, Gras-, Kühen-, Getreide- und Gehölzsamen. Das Hauptaugenmerk wurde auf die Untersuchung der Kraftfuttermittel gerichtet, und die Ergehnisse sowohl in Hinsicht der Echtheit, Keinheit und ün verfälschtheit, wie auch die mechanisch-mikroskopischen Analysen in separaten Tabellen zusammengestellt. Der erfreuliche Aufschwung des Institutes, wie ihn der Bericht darlegt, muss allgemeine Befriedigung finden, sehen wir doch in der Samen-Controlstation einerseits den treuen Förderer unserer Landwirthschaft, anderseits aber den offenen Feind imd Be- kämpfer jedweder Fälschung der landwirthschaftlichen Produkte. J. Pirotta E,., Prof. Sul g-enere Keteleria di Carriere { Abies Fortnnei^virv.) BuUettino della Societä Toscana di Orticultura. 1887. Die in Kede stehende Conifere wurde zuerst von Fortune im südöstlichen China gefunden. Ueber die Frage ihrer Einreibung unter die verwandten Gattungen herrschten durch lange Zeit divergirende Meinungen, worunter auch jene Carriere's, der diese Pflanze als selbstständige Gattung aufstellte und mit obigem Namen belegte. Seine Anschauungen wurden von mehreren Fachgenossen bestritten, von ihm aber in neuester Zeit durch gewichtige Argumente verthei- digt. Letztere werden von Prof. Pirotta in der vorliegenden Arbeit resumirt und erläutert. Zur näheren Begründung bringt derselbe einen Schlüssel zu der Gruppe der Abietineen, worin er die Kete- leria in eine eigene Unterabtheilung: Pseudo- Abietineen unterbringt, deren Difforentialmerkmal auf der Anordnung der männlichen Blü- then, nämlich mehrere kleine Aehrchen in einer einfachen Dolde beruht. M. Prihoda. A Posonyi Termeszettndomanyi es Orvosi Egrylet Közlemenyei. Deutsch: Verhandluiig-en des Vereines für Natur- und Heilkunde zu Pressburg. Neue Folge 1887. 5. und 6. Heft. Folgende Artikel botanischen Inhaltes sind in diesen zwei Heften enthalten: Dr. Sigm. Schiller: „Materialien zu einer Flora des Pressburger Comitates." Seit dem Erscheinen von Endlicher's Flora Posoniensis, also seit 58 Jahren, sind zwar manche willkom- mene Beiträge zur Kenntniss der Pressburger Flora theils in selbst- ständigen Schriften, theils zerstreut in Fachjournalen in die Oeffent- lichkeit gelangt; eine den Anforderungen der Gegenwart entsprechende vollständige Flora des Pressburger Comitates existirt aber überhaupt noch gar nicht. Dr. Schiller hat nun die zur Förderung eines solchen Werkes geeigneten ersten Schritte gethan, indem er vor Allem alle seit Endlicher's Flora Posoniensis veröffentlichten, das in Eede stehende Gebiet berührenden Standortsangaben sammelte. Er bringt nun im vorliegenden 5. Hefte: 1. eine Aufzählung jener im Press- burger Comitate beobachteten Phanerogamen. welche -in dem mehr- erwähnten Werke Endlicher's nicht enthalten sind; 2. ein Ver- zeichniss der Pflanzen, die bisher nur auf den Hainburger Bergen, 143 nicht aber im Gebiete der kleinen Karpatheu aufgefimtleu wurden, und 3. ein Verzeicbuiss jener Arten, die bisher nur am rechten Marchufer, nicht aber auch im Gebiete des Pressburger Comitatos beobachtet worden sind. — Im 6. Hefte finden wir: J. A. Bäum- ler: „Beiträge zur Cryptogameuflora des Pressburgor Comitates." Diese Ai'beit erklärt der Verfasser als „eine sich auf die Crypto- gamen erstreckende Fortsetzung von Dr. Schiller's Materialien". Die Zahl der aufgeführten Pilze beträgt 441 Arten. Sabransky H. „Ueber eine neue Brombeere der kleinen Karpathen." Es ist dies Ilifbus Dryades n. sp., eine vom Verfasser im Pressburger Comi- tate an mehreren Standorten beobachtete Species, welche derselbe früher für den sehr ähnlichen Riihus Ebneri A. Kerner hielt. Das Artenrecht seiner Pflanze begründet Sabransky durch eine aus- führliche Diagnose und Angabe der Differentialmerkmale, wodurch dieser neue Rahus von den nächstverwandten Arten: R. Gremlii Pocke, R. Ebneri und R. napifoUus G. Br, abweicht. M. Pfihoda. Correspondenz. Wien, am 26. Februar 1888. Pacher spricht in der „Flora von Kärnten" IL, p. 284, die Vermuthung aus, dass Wulfe u's Aügabe des Verbascum thapsoides L, für die Umgebung von Klagenfurt (Fl. norica p. 281) sich auf V. phlomoides L. beziehe. Im botanischen Hofmuseum befinden sich ziemlich zahlreiche Exemplare aus Wulfeu's Herbar mit der Be- zeichnung „F. thapsoides'-', welche thatsächlich durchwegs in den Formeukreis des V. phlomoides gehören. Hiedurch wird Pacher's Vermuthung zur Gewissheit. Ich kann aber noch hinzufügen, dass in Wulfen's Herbar unter dem Namen „Verbascum Thapsus'' nur V. thapsiforme Schrad. liegt. Uebrigens geht auch aus Wulfe n's Be- schreibung hervor, dass er, wie viele andere Autoren, den Namen V. Thapsus L. für V. thapsiforme gebraucht; er sagt z. B.: „corolla rotata, magna, . . . segmentis rotuudatis", dann bei V. thapsoides: „flores iis Thapsi magnitudine, colore, staminum constructione simil- limos". Der Standort „Katzendorf bei Maria Saal", den Pacher von Wulfen aufnimmt, bezieht sich also auf V. thapsiforme; ferner liegt letzteres in Wulfen's Herbar aus dem Möllthale. F ritsch. Budapest, 24. Februar 1888. In Keichenbach's Fl. Germ, excurs. II, p. 819, ist bei Silene compacta eine /3.? (sie!) chloraeformis erwähnt. Da Reichen b ach hier nur siebenbürgische Standorte aufzählt, welche eigentlich zu S. Armeria gehören (an dem Reichenbach'schen Standorte bei Tusnäd suchte auch ich Juli 1878 die richtige S. compacta Fisch, vergebens; 144 ich fand hier nur S. Ärmeria), so ist es nicht sehr unwahrschein- lich, dass auch diese ß. chloraeformis als Varietät zu S. Armeria L. gehöre. Ist dieses richtig, so habe ich die erstere, welche durch die Blätter wirklich sehr an Chlora-Arten erinnert, von Corsica (Evira, leg. Keverchon), sowie von der Gegend von Florenz (ad rupes montis Buoni, leg. Groves). — Nach den Merkmalen, welche Director v. Kern er in Oe. B. Z. 1875, p. 17, der Cortusa pubens S. K. et N. zuschreibt, kommt diese Art auch in der Tätragegend (Kotlina, legit üllepitsch) vor; ebenso nach Kern er Sched. II, p. 107, die Anemone ^^alpina^^ der Tätragegend (Tätra-Füred, Zöldtö), Pulsatilla alba Rchb. ■ — Adenostyles polyantha Kern, apud Borbäs in Botan. Centralbl. I (1880), p. 472 {A. Kerneri Simk. Term. rajzi füz. X, 1886, p. 181), brachte Mendlik von der Tätragegend. Ich selbst sammelte sie ausser dem Retyezätgebirge auf dem Schuler (Christian märe) bei Tömös, sowie in Crepatura bei Zernyert. Die Benennung Kerner's {A. polyantha) bezieht sich nicht etwa auf A. Orientalis Boiss. mit zwölf bis fünfzehn Blüthen, denn Kerner theilte mir diesen Namen im Jahre 1878 mit, also nach Beschrei- bung der A. orientalis, und seine Pflanze stammt von Bihar und Retyezät, wo A. orientalis nicht vorkommt. Ob A. orientalis in Sieben- bürgen wirklich vorkommt, ist mir zweifelhaft, denn von den Stand- orten, wo sie neuerlich angegeben wird, besitze ich nur sichere A. polyantha (Schuler, Kirälykö). — Rtibus litorali Borb. apud Sabr. et Formänek in Oe. B. Z. 1887, p. 206, von dem Dragathale bei Fiume wird R. austrolitoralis heissen, denn es ist schon ein älterer R. litoralis. — Bei R. macrogynius ibidem soll der Standort Dren- kova in Drenova corrigirt werden. — Ebenso taufe ich um Dianthus macranthus Boiss. (non Tausch) in D. Skofitzii und D. intermedius Boiss. (non Willd, apud Ledeb. Fl. Eoss. I, p. 280) in D. Haynal- dianus mihi wegen der vielen botanischen Verdienste dieser beiden Herren. Borbäs. Budapest, 10. März Bupleurum aiireum Fisch, schickte mir üllepitsch von dem Rischdorferberge der Zips, sowie Ranuncidus Tdtrae m. {R. carpa- ticus Gris. et Schenk non Herb.) von dem „Stiernberg" und Hiera- cium aurantiacum var. paucicalathiwn m. von dem Canalthale (cala- thiis plerumque ternis, sed pedunculis non elongatis ut in Hier. aurantiaco-Pilosella). Letzteres hat Aladar Richter auch in Tisoltz gefunden, und es ist ausser der wenigköptigen Inflorescenz typisch. Borbäs. Prossnitz in Mähren, am 25. Februar 1888. Der rühmlichst bekannte Batolog Herr H. Sabransky hat für die Flora Mährens vom Plateau von Drahan unter Anderem drei neue Rubi constatirt: Ruhus gracilescens Progel VIII. Bericht des bot. Vereins in Landshut, p. 104, an der Babka bei Hartmanitz, 145 jR, Caßischii Focke beim Forsthause hinter Lulc nächst Wischau (typ.) und JR. gracüis Holuby Ö. B. Zeitsch, 1873, pag. 380, an stei- nigen Feldrainen bei Protivanov nächst Boskowitz. Daselbst wächst auch zahlreich R. serpens Wh., R. apricus Wim. bei Klein-Hra- disko, R. macrophyllus Whe. et N. an der Jahodovä bei Drahan, R. Gremlii Focke ist weit verbreitet an der Ostseite des Plateaus von Drahan und zwar im Repecher Thal bei Repech, bei Drahan, an der Skalice bei Urcic, bei Lulc (hier eine Form ex umbrosissi- mis), daselbst auch R. villicaidis Kohl. (typ.). Nach einer Mitthei- lung des Herrn Holuby wächst in den mährischen Karpaten auch der mit R. tomentosus Bockh. verwandte R. moestus Hol. und zwar bei Bfezovä unter dem Lopennik. Nachstehend einige Standorte einiger Pflanzen aus dem mittleren und südlichen Mähren: Festuca myurus in einem Waldschlag bei Plumenau, Rumex maritimus b. limosus Celak. bei Pistovic, Chenopodmm vulvaria bei Littau, Prerau, Lo- ranthus europaeus im Gödinger Walde, Xanthium spinoswn bei Gaya, Mistn'n, Hovoran, Hieracium flagellare Willd. beim Pross- uitzer Bahnhof und bei Plumenau, H. canum Naeg. et Pet., subsp. praelongum N. P. am Kosir bei Prossnitz, H. auriadaeforme Fr. bei Drahlov, H. florihundum W. Gr. bei Chvälkovitz an der Bahn, H. harhatum Tausch beim Jägerhaus RicM unweit Kl. Bukowina, Inula conyza DC, Chrysanthemuin partlieniuni Pers., Senecio nemo- remis, S. Fuchsii Gmel. bei Hombock nächst Olmütz, Myosotis sparsiflora Mikan bei Bedihost, Tobitschau, Cerinthe minor bei Pre- rau, Tobitschau, Antirrhinum orontium bei Nämest, Salvia verticil- lata, Galeopsis speciosa Mill. bei Hombock, Hottonia palustris bei Tobitschau, Anagallis coeridea Schreb. bei Cejc, Ramincidus pcmci- stamineus Tausch bei Stetovic, Corydcdis fahacea Pers. im Schloss- parke zu Tobitschau, Fumaria Vaillantii Lois bei Hluchov, Glaucivm phoeniceum Crantz einmal bei Zeschau, Cardamine impatiens bei Racic, Nuphar hdeiim bei Charvat, Cerastiuni glutinosum Fr. bei Drahlov, Portidaca oleacea, eingeschleppt in den Bahnhöfen in Nezamystie, Prerau, Olmütz, Circaea intermedia Ehr. bei Plumenau, Hombock, Pimpinella anisum, gebaut auf Feldern bei Lulc, Adoa^a moschatel- lina bei Näme§t im Sumicathal, Rosa cinnamomea an der Hana bei Dedic, beim Kloster Hradisch, R. complicata Gren., R. coriifolia Fr., R. hirta H. Braun bei Hombock, Rubus suherectus Anders., R. pli- catus Wh., R. candicans Wh. bei Hombock, R. caesius f. aquatica Wh. bei Littau, Tobitschau, Prerau, Spiraea aruncus bei Hombock, (S. salicifolia verwildert bei Kloster Hradisch, Medicago media Pers. bei Kloster Hradisch, (Jolutea arborescens, ein niedriger Strauch auf den Hügeln zwischen Cejc und Kobyla, wie wildwachsend, Vicia du- metorum bei Hombock. W. Spitzner. Innsbruck, 5. März 1888. Erst vor einigen Tagen, ich glaube, es war der 2. März, brachten mir Schüler die ersten Blüthen von Alnus incana, Corylus Gesten, botan. Zeitschrift. 4. Heft 1888. 12 146 Avellana und Erica carnea von den sonnigen Lagen zwischen Weiher- burg und Mühlau; heute Morgens überraschte uns wieder ein zwei Decimeter hoher Schnee in der Thalsohle, dem im Laufe des Tages ein durch Mark und Bein dringender Wind mit Schneegestöber folgte, so dass wir hier wohl noch einige Zeit werden warten müssen, bis wir die ersten Veilchen und Potentillen pflücken können. — Un- längst schickte mir Herr Professor Favrat eine AchiUea, die sich in der Umgebung von Lausanne mit ungarischem Saatgut eingebür- gert hatte; es war A. Neilreichü Kerner. A. Zimmeter. Brunn, am 6. März 1888. Bei Jablanica in der Hercegovina fand ich eine Centaurea aus der nächsten Verwandtschaft der C rupestris L., welche durch so ausgezeichnete und charakteristische Merkmale von dieser und allen ihr nahe stehenden Arten abweicht, dass ich hier deren Beschreibimg zur vorläufigen Kenntniss aller um die orientalische Flora sich inter- essirenden Forscher bringe und dieselbe neu benenne; jede mir pri- vatim mitgetheilte Ansicht über dieselbe wird dankbar entgegenge- nommen. Centaurea lanata mihi. Stengel bogenförmig aufsteigend oder aufrecht, sammt den Blättern grau wolligfilzig, durch die schma- len, herablaufenden Blätter geflügelt. Blätter lineal bis lineallanzett- lich, ganzrandig. Hüllblätter rundlich bis länglicheiförmig, in lange Dorne auslaufend. Blüthenkörbchen nur halb so gross, als bei Cen- taurea rupestris L. Pflanze niedriger. Blüthen gelb, Grundaxe spin- delig, einfach, verbogen. Dr. Formänek. Lemberg, 6. März 1888. Bezugnehmend auf die von Dr. C. Richter neu aufgestellten und im letzten Hefte dieser Zeitschrift (p. 110) erwähnten Veilchen- bastarde, von denen ich sehr instructive Originalexemplare besitze, erlaube ich mir im Interesse der Kenntniss unserer Veilchen dahier zu bemerken, dass Viola pseudosilvatica C. Rieht, {silvat. X canina), sowie V. caninaeformis C. Rieht. {Riviniana X canina) ganz ent- schieden den genannten Combinationen nicht entsprechen, da beide Pflanzen keine Spur von den charakteristischen Merkmalen der Viola canina oder irgend einer anderen Form aus der Gruppe „Ca- ninae" zeigen. Viola pseudosilvatica C. Rieht, und V. caninaeformis C. Rieht, gehören entschieden in die Gruppe der echten „Silvaticae", und scheinen beide der Combination V silvatico X Eiviniana zu entsprechen. Einen über jeden Zweifel erhabenen Bastard zwischen V. canina und F. silvatica habe ich in Siedliska bei Rawa-ruska (Nordgalizien) gesammelt, während mir eine eclatante V. caninoX Riviniana aus Nordostdeutschland, wo sie Herr Bethke entdeckt hat, in einigen sehr schönen Blüthen- und Fruchtexemplaren vor- liegt. Der letztgenannte Bastard wurde in Dr. C. Baenitz' „Her- barium europaeum" ausgegeben, — Bei dieser Gelegenheit möge 147 noch erwähnt werden, dass Dr. C. Kichter's Salix einer eoXnigri- cans ^ aus Gloggnitz in Niederösterreich nur S. CapreaXaurita ist, aber keinesfalls erstere, welche ich von Moosbrunn nächst Wien besitze. Ganz dieselbe Form von S. Caprea X aurita ent- deckte ich voriges Jahr in Zubrza bei Lemberg. Br. Blocki. Fersonalnotizen. — G. Zeiss, Professor am Gymnasium in Landshut, ist am 12. November v. J., 58 Jahre alt, gestorben. — Dr. J. Kündig hat sich an der Universität Zürich für Bo- tanik habilitirt. — Dr. A. Nilsso n ist zum Docenten der Botanik an der Uni- versität Upsala ernannt worden. — Asa Gray's Porträt und Biographie erschien im Märzhefte von Hoffmann's „Pharmaceutischer Kundschau". Dr. Josef Pancic, Professor an der Hochschule und Director des botanischen Gartens in Belgrad, ist am 8. März, 74 Jahre alt, gestorben. — Dr. H. Freiherr v. B retfei d, Professor am Polytechnicum zu Riga, ist am 28. Februar, 35 Jahre alt, gestorben. — Dr. Hermann Graf zu Solms-Laubach hat nun die Professur nach A. de Bary an der Universität Strassburg über- nommen. — Anton Topitz, Schulleiter in Kodetschlag, ist als solclier nach St. Nicola bei Grein in Ob er Österreich übersiedelt. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Herrn Scheppig mit Pflanzen aus Deutschland. — Von Hrn. Steininger mit Pflanzen aus Ober- Oesterreich. Sendungen sind abgegangen an die Herren: BJocki, Keller, Frank, Behrendsen und Fräulein Boresch. Vorräthig: (B.) = Böhmen, (Bd.) = Baden, (Br.) = Berlin, (Cr.) = Croatien, (E.) = England, (F.) = Frankreich, (G.) = Galizien, (I.) = Istrien, (Kr.) = Krain, (M.) = Mähren, (Mk.) = Mecklenburg, (NOe.) = Niederösterreich, (OOe.) = Oberösterreich, (P.) = Polen, (S.) = Salzburg, (Sl.) = Schlesien, (St.) = Steier- mark, (Sw.) = Schweden, (Sz.) = Schweiz, (T.) = Tirol, (U.) = Ungarn, (W.) = Westfalen. Rosa tomentosa f. Styriaca (St.), Rumeoc acetosa (NOe.), ace- tosdla (Ü.), hiformis (ü.), conglomeratvs (P.), crispus (P.), mariti- 148 mus (B., E.), oUusifoUus (P.), scutatus (Bd., OOe., Sw.), thyrsoi- deus (Sw.), confertoXcrispus (G.), JRuta divaricata (Cr., I.), Sagina apetala (U.), maritima (E.), nodosa (ü.), Sagittaria sagittaefolia (B.), Salicornia herbacea (M., Ü., W.), ÄaZ^■a? acutifolia (Br.), aZ6a (St.), amggdalina (St.), angustifolia (U.), Caprea (St.), cuspidata (Br.), daphnoides (OOe.), glahra (OOe.), herbacea (S.), jaspidea (Br.), m- cawa (NOe., S.), Mauternensis (S.), nigricans var. leiocarpa (St.), pentandra (NOe.), purpurea (St.), retusa (S., ü.), rw&ra (Sl., W.), undulata (E.), Salsola Kali (W.), Salvia glutinosa (OOe.), officinalis (Gr., F.), pendula (G.), pratensis (OOe.), silvestris (NOe., U.), Fer- henaca (E.), verticillata (OOe., Harz), Sambucus nigra (B., St.), ra- cemosa (NOe., St.), Samolus Valerandi (NOe., Kheinpreiissen), Äa- ponaria ocymoides (Sz., T.), officinalis (NOe., St., ü.), Satureja hortensis (SL), montana (I.), pygmaea (I.), variegata (St.), Saussu- rea discolor (NOe.), pygmaea (NOe.), Saoßifraga aizoides (NOe., Sz.), a{^;. var. aurantia (Sw.), J.i^oo?i (NOe., OOe., P., T.), hryoides (S.), bulbifera (U.), ca^sea (OOe., T.), cuneifolia (Kr., St.), gramdata (B.), Hirculus (P.), intacta (Kr.), moschata (T.), muscoides (NOe.), mtt- ia^a (NOe., St.), rotundifolia (NOe., OOe.), stellaris (Bd., NOe., OOe.), tridactylites (NOe., St., Sw.), Scahiosa at'^ensis (SL), Z^^c^(?o^ (S., St.), ochroleuca (OOe.), Scandia) Pecten (L), Scheuchzeria pa^ lustris (Br., S.), Schlosseria heterophylla (Cr.), Schoberia maritima (M., W., Rügen), Schoenus ferrugineus (NOe.), /S(7^7Za autiminalis (Cr., Elsass), Jz/oZia (Cr., M., NOe. U.), Liliohyacinthus (F.), Äcir- 2?w5 alpinus (Sz.), caespitosus (W.), compressus (Mk., NOe.), lacustris (B., P.), maritimtts (B., E.), marit. var. compactus (Mk.), war. var. monostachys (Mk.), paucißorus (Br., NOe.), Äaj'w (F., Sardinien), setaceus (W.), Tabernaemontanus (P.), Scleranthus annuus (B.), coZ- Zmws (U.), neogradiensis (U.), perennis (B.). Obige Arten können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fi. (12 R.-Mark) abgegeben werden. Inserate. Eine Sammlung deutscher Laubmoose (540 Laubmoose und CS Torfmoosvarieläten) vor zwei Jahren von C. Warnstorf in Neuruppin bezogen (Einkaufspreis 64 Mark) und ausgezeichnet erhalten, wird um den Minimalpreis von 17 fl. ö. W. verkauft. Nähere Auskunft bei J. HehneTf Forstingenieur Krumau, Böhmen. Eedacteur nnd Herausgeber Dr. Alexander Skofitz. — Verlag von C. Gerold's Sohn. C. Ueberreuter'sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. Oesterreichische Botanische Zeitsclirift. Die österreichische /'~\~i-»y-v.«-k -»^ Exemplare hotanische Zeitschrift V__/X^Ö'cXiIl. die frei durch die Post be- erscheint ^^ zogen werden sollen, sind den Ersten jeden Monats. f. l»lo8 bei der Bedaction Man pränunierirt auf selbe ^^^ C^- -"e^., Mlihhjasse Nr. i) mit 8 fl Ost W ^" pranumeriren. gan.ffhfiÄ mit Botanik und Botaniker. ^^J^:^^^-,^ I fl. Ost. >V. (S R. Mark) Pränumeration lialbjahrig. -^'tt-«— p_ Gerold's Sohn Inserate in Wien, die ganze Petitzeile RJ— T sowie alle übrigen 15 kr. Ost. W. iH— iomoma-Perithecien auf einen Befruchtuugsact zurückführt, welcher sich durch Vermittlung von Trichogynen — in einer ähnlichen Weise abspinnt, wie bei Poly Stigma und Collema. Zukal. Die Elektricität des Hiiumels und der Erde. Von Dr. Alfred Ritter V. Urbanitzky. Mit circa 400 Illustrationen und mehreren Farbentafeln. Lieferung II— X. (In 18 — 20 Lieferungen ä 30 kr. vollständig.) A. Hart- leben's Verlag in Wien. Die Fortsetzungen der in dieser Zeitschrift pag. 32 d. J. be- sprocheneu ersten Lieferung dieses zeitgemässen Werkes bieten eine hinreichende Fülle des Interessanten und Wissenswerthen. Die bis jetzt vorliegenden zehn Lieferungen enthalten folgende Hauptab- schnitte : 1. die Spanuuugselektricität; 2. die Gewittererscheinungen im Alterthume und in der Neuzeit; 3. die atmosphärische Elektricität; 4. das Gewitter und 5. Blitz und Donner. Die beiden ersten Ab- schnitte bringen die wichtigsten Gnmdlehreu der Elektricität, um dadurch das Verständuiss der nachfolgenden Abtheiluugeu zu er- leichtern. Im dritten Abschnitte werden die Apparate und Methoden, welche zur Beobachtung der atmosphäiischen Elektricität dienen, erläutert. In dem Abschnitte über das Gewitter werden Form, Aus- sehen und Verhalten der Gewitterwolken geschildert, und jene Er- scheinungen, welche mit dem Gewitter im Zusammenhange stehen, wie die Erscheinung des Elmsfeuers und des Hagels, eingehend be- handelt. Im fünften Abschnitte endlich führt uns der Verfasser die Gewittererscheinungen im engeren Sinne, nämlich Blitz und Donner, vor, wobei jene Capitel, welche die physikalische Natur des Blitzes zum Gegenstande haben, besonderes Interesse verdienen. Bei dem im Vorstehenden skizzirten Inhalte des Gebotenen, sehen wir der Fortsetzung des Werkes mit reger Theilnahme entgegen. J. Verhandinngren der k. k. zoolog-isch • botanischen Gesellschaft in Wien. Jahrgang 1887, IV. Quartal. Der botanische Theil dieses Bandes enthält nebst den Sitzungs- berichten über Vorträge, deren Inhalt bereits in der Gest. bot. Ztschr. fallweise unter den „Vereins-Nachrichten" erwähnt wurde, folgende Abhandlungen: 1. Breidler J. ^^Bryum Beyeri n. sp." Dieses von Prof. Alex. Eeyer entdeckte und dem Autor mitgetheilte Moos ähnelt im Aeussern dem Brymn pseudotriquetrmn Schwägr., steht jedoch im Baue der Blätter dem Br. alpinum L. näher, von wel- 180 chem es sich durch gute Merkmale unterscheidet. Fundort: Feuchter Granit- und Glimmerschiefer-Boden am Bache des Keinthales bei Taufers im Pusterthale, Tirol. — 2. Burgerstein Dr. A.: „Mate- rialien zu einer Monographie, betreifend die Erscheinungen der Tran- spiration der Pflanzen." Der Verfasser hat während eines Zeitraumes von zwölf Jahren die einschlägigen Behelfe in älteren und neuen Literaturwerken gesammelt und bringt nun ein diesbezügliches, 236 Nummern umfassendes Verzeichniss. Dasselbe ist chronologisch ge- ordnet, beginnt mit: „Muntingh, Waare Oeffening der Planten, Amsterdam 1672", und geht bis zu den Publicationen der neuesten Zeit. — 3. Krasser Dr. Fr.: „Zerklüftetes Xylom bei Clematis Vitalba"' (mit drei Zinkographien). Behandelt eine vom Verfasser an mehreren Exemplaren der Cl. Vitalba in der Umgebung von Wien beobachtete Anomalie im Bau des Holzkörpers, nämlich das Auf- treten von Zwischenbündeln zwischen je zwei Blattspurbündeln; eine ähnliche Erscheinung kommt auch an Casuarineen und an Menisper- mwm canadense vor. — 4. Procopianu-Procopivici: „Beitrag zur Kenntniss der Kryptogamen der Bukowina." Da dieses Kronland in floristischer Beziehung noch sehr wenig durchforscht ist, so erscheint gegenwärtige Arbeit als eine willkommene Erweiterung der pflanzen- geographischen Studien. Die Anzahl der bereits von älteren Botani- kern, theils vom Verf. als Bürger der dortigen Flora aufgestellten Gefässkryptogamen beträgt 41 Arten und 16 Unterarten. M. Prlhoda. Pirotta. Rom. Prof. Sulla malattia dei grappoli ( Cotiiothy rinnt fliplo- (Hella Saccardo). Separat-Abdruck aus: „Le Viti Americane." Alba 1887. Der auch unter dem Namen Phoma diplodiella Spegazz. be- kannte mikroskopische Pilz: Goniothyrium diplodiella wurde mehr- fach als nicht parasitisch, mithin für den Weinstock unschädlich erklärt. Nur Prillieux, der dieses Kryptogam in Weingärten der Vendee zu beobachten Gelegenheit hatte, constatirte dessen parasiti- sche Natur und seinen verheerenden Einfluss auf die Weiuculturen. Hierauf hat Prof. Pirotta den Gegenstand weiter verfolgt und brachte im Vorliegenden eine detaillirte Beschreibung des genannten Pilzes, sowie des physiologischen Vorganges, wodurch die Missbil- dung der einzelnen Beeren zu Stande gebracht wird. Moritz Prihoda. Correspondenz. Mariaschein in Böhmen, am 27. März 1888. Die Seite 110 der März-Nummer erwähnten Veilchen interes- sirten mich sehr. Die Viola Neilreichii fand ich 1883 am Bisamberg bei Wien zahlreich unter den Stammarten, cultivirte sie auch im 181 Kalksburger Yeilchengarten, konnte aber leider nicht mehr erfahren, ob sie unfruchtbar geblieben ist. Herr Eicht er ist um Grloggnitz an' einem sehr günstigen Veilchenplatze. Schon 1872 brachte mir ein' Schüler (Johann Baldassi) von Klamm eine Viola amhigua. Viel- leicht wird dort auch bald die noch fehlende Viola alba X amhigud entdeckt, die auch auf dem Bisamberge möglich wate, da Viola alba' auch hier vorkommt und zwar die Form scotophylla var. violacea Wiesb. — Herr Dr. v. Haläcsy scheint nicht ohne Grl-und an der V. spectabilis Kicht. zu zweifeln. J. Wiesbaur. Brunn, am 6. April 1888. Ende März 1. J. erhielt ich mehrere Exemplare von Leucojum vemum L. aus Grross-Tresny, welche Pflanze hier auf der Wiese Brodek massenhaft auftritt, unter denselben befanden sich viele zwei- blüthige Exemplare mit je einer Blüthe auf je einem Schafte und ausserdem einige drei- und vierblüthige Exemplare, bei letzteren sind immer je zwei Blüthen von einem gemeinschaftlichen Scheidenblatte umschlossen, daher die einzelnen Schäfte zweiblüthig. Von den Ende März in der Umgebung Brunns, jedoch nur vereinzelt (da heuer die Vegetation gegen die vorjährige etwas verspätet ist) blühenden Pflan- zen führe ich an: Galanthus nivalis, Hepatica triloha Gilib., Tussi- lago farfara, Pulsatilla vulgaris Mill., Corydalis digitata Pers., Daphne mezereum, Comus mos, Pulmonaria, Salix, Coi-ylus, Popu- lus, Alhus, ülmus. Dr. Formänek. Lemberg, am 6. April 1888. Um die den Lesern der „Oesterr. botan. Zeitschr." bekannte Affaire „Thalictrvm xmcinnahim Kehm." endgiltig zu erledigen, er- laube ich mir hiermit zur Kenntniss zu bringen, dass Dr. A. Garcke, Director des botanischen Museums in Berlin, und Dr. E. Regel, Director des botanischen Museums in Petersburg, welchen ich das Thalictrum imcinnatum Rehmann vom Originalstandorte (Bilcze in Südostgalizien) in sehr instructiven Exemplaren zukommen Hess, nach genauer Vergleichung dieser Pflanze mit TTi. petaloideum L. aus Sibirien zu der Ueberzeugimg gelangt sind, dass diese beiden Pflanzen in allen Merkmalen vollkommen mit einander über- einstimmen, wovon mich beide Herren brieflich benachrichtigt haben. — Herr M. Raciborski gibt im letzten (XXH.) Bande der „Berichte der Krak. physiogr. Commission*" die Potentüla Wieman- niana Günth. et Schumm. aus Turylcze in Südostgalizien an. Dem gegenüber will ich bemerken, dass obige Angabe zweifellos auf irriger Bestimmung beruht, dass vielmehr diese Pflanze mit meiner südost- galizischen P. Slendzinskii (P. subargentea X arenaria? mihi) iden- tisch sein dürfte. — In derselben Abhandlung hat mich Raciborski arg mitgenommen dafür, dass ich Camelina microcarpa Andrz. und Cam. sativa Fr. als zwei durchaus selbstständige Arten betrachte, Oesterr. botan. Zeitschrift. 6. Heft 1888. 15 182 und nach der festen Ueberzeugung dieses Herrn liegt die Quelle dieser meiner „falschen" Auffassung darin, „dass ich — indem ich mir den Neilreich durch Dr. A. Kerner ersetzt habe — von der ausserwi^flrft^ischen floristischen Literatur nicht die geringste Kenntniss besitze." Trotzdem wolle mir Herr E. glauben, dass das scandinavische Geum hispidum Fries eine von G-. allepicum Jacq. durchaus verschiedene Art darstellt, und nicht, wie er 1. c. meint, mit diesem letzteren identisch ist. Br. Blocki. Belgrad am 14. April 1888. Herr Dr. V. v. Borbäs hatte die Freundlichkeit, mich bezüglich des in voriger Nummer gegebenen Artikels über Vaccaria parviflora und grandiflora aufmerksam zu machen, dass Vaccaria grandiflora als neuer Bürger der österreichischen Flora bereits im Jahre 1884 (Engl. bot. Jahrb. V. Heft 3) nachgewiesen ist und zwar sogar aus der Flora Wiens, wie ich mich auch an Koväts'schen Exsiccaten „Wien, inter segetes" (als Saponaria Vaccaria) überzeugen konnte. Die Pflanze ist durch ganz Ungarn verbreitet, schon 1884 in der „Flora Com. Temesiensis" (nr. 1317) verzeichnet und vom Verfasser dieser Flora auch aus der Dobrudscha coustatirt. Neu dürfte es sein, dass Herr Dr. v. Borbäs dieselbe grossblumige Art auch bei Fiume und auf den Inseln des Quarnero sammelte, so dass nun mit aller Wahr- scheinlichkeit auch die dalmatinische und italienische Pflanze ganz zur Vacc. grandiflora gehört. Hier im Belgrader botanischen Garten haben die Ueberschwemmimgen entsetzliche Verwüstungen angerichtet, der gesammte Garten steht über metertief unter Wasser und zwar seit vierzehn Tagen schon, und noch wächst es weiter. Wir mussten uns begnügen, von den besten serbischen Seltenheiten je ein Exem- plar zu retten, aber trotzdem ist Vieles verloren gegangen, wir sind jetzt im Begriff, auch unsere beiden Gewächshäuser, in denen das Wasser höher und höher steigt, zu räumen, da das Fundament von den brandenden Wogen stark untergraben ist. Jetzt sind auch die höchsten Spitzen unseres neu angelegten Alpinums, wohin wir das WerthvoUste gerettet hatten, unter dem Wasserspiegel versunken. Ein Glück, dass dem alten Herrn Dr. Pancic dieser Kummer er- spart geblieben ist! Der Garten muss natürlich translocirt werden. Die anhaltend kühle Temperatur, die auf einen erst sehr windigen, in der zweiten Hälfte aber heissen, Juli-ähnlichen März folgte, hat die Pflanzenwelt auch nicht weiter hervorgelockt. Aprikosen und Pfirsiche sind längst verblüht, Birnen und Aepfel stehen in bester Blüthe, den Waldboden deckt ein bunter Flor von Anemonen, Pul- monaria moUissima, Isopyrum, Vinca, Viola hirta, alba, silvestris und odorata, Muscari botryoides und commutatum, Lathraea, Corydalis, Massen von Scilla, vereinzelte Köpfe von JDoronicum hungaricum u. a. m. — Zur Belgrader Anemone nemorosa muss ich bemerken, dass sich dieselbe durch ausserordentlich feine Blatttheilung aus- zeichnet, wie ich eine annähernd gleiche weder an Abbildungen, 183 noch an verschiedentlichem Herbarmaterial finde. Die Pflanze dürfte eine eigene Varietät {dissecta) repräsentiren, die der rosablüthigen J)osniaca Beck" nahe steht, da ich typische Exemplare bis jetzt noch nicht beobachtet habe. Das hiesige Holosteum scheint durch- wegs H. Heuffelii Wierzb. (pro var. H. umb.) zu sein, die Pflanze ist äusserst glandulös und bei nur etwas weniger sterilem Boden ausserordentlich üppig und vielstengelig. J. Borrimüller. Fersonalnotizen. — Dr. Hubert Leitgeb, Professor der Botanik an der Uni- versität Graz, ist am 5. April, 53 Jahre alt, plötzlich gestorben. — August Kochmeister, Feldmarschall-Lieutenant in Pen- sion, ist am 6. April, 86 Jahre alt, in Wien gestorben. Er beschäf- tigte sich die letzten Jahre seines Lebens mit Vorliebe mit Botanik und brachte die Sommermonate stets botanisirend in den Alpen- ländem zu. — Dr. Vincenz v. Borbäs, Professor in Budapest, wurde für die nächsten drei Jahre zum Mitgliede des kgl. ungar. Landes- unterrichtsrathes ernannt. — Dr. J. E. Planchen, Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens in Montpellier, ist am 1. April, 66 Jahre alt, gestorben. — Karl Eggerth, Doctorand der Medicin in Wien, ein Li- chenologe, ist am 30. März, 28 Jahre alt, gestorben. Sammlungen. — Das vom verstorbenen Professor H. Lojka in Budapest hinterlassene Flechten - Herbarium wurde vom ungarischen National- museum um den Preis von 700 Gulden angekauft. — Die botanischen Sammlungen von Holuby und Steinitz sind käuflich in den Besitz von L. Richter in Budapest gelangt. — Das Herbarium von M. Prihoda hat L. Preyer in Wien erworben. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind abgegangen an die Herren Fors tinger und SeideL Von Jett er eingesendet: Aus dem Litorale: Ikiphorhia Pinea, Ophrys aranifera; aus Nieder-Oesterreich: Allium pratense, Andro- siteehjßt^ä^ Ccmpanula, pulla, Ch/pripedium Calceolusf, Gytisus aust^nä- cus, MeÜosperma alpestre, ßonchus oleraceus vär. tricmgularis. Aus Oberösterreich eingesendet von Dörfler: Aconitum Ly- coctonuTriy Allium faUax, Anacamptis pyramidalis, Aposeris foetidtty. Aspidium hbatum, A. Lonchitis, A. Oreopteris, Asplenium fissum, Batrachium fluitans, B. paucistamineum, Cardamine pratensis (flore pleno), Carex distans, C. elongata, G. paniculata, C Pseudoq/perus, C. Pseudocyp. var. minor, Circaea intermedia, Coronilla vaginalis^ Cystopteris montana, G. regia, Equisetum hiemale, E. limosum var. Linneana, E. Telmateja, E. Telm. var. serotinum, Fritülaria Me- leagris, Oentiana acaulis, Luzula rubella, Lycopodium inundatum, L. Selago, Malawis monophyllos, Myosotis versicolo^^, MyriophyUum pectinatum, JPhegopteris Rohertianum,, Potamogeton densus, P. gra- mineus, Primula Glusiana, Pyrola uniflora, Ranunculus aconiti- florus (flore pleno), R. Lingua, Rhododendron Ghamaecistus, Scolo- pendrium officinarum, Selaginella spinulosa, Spiranthes autumnalis, Teucrium Scorodonia, Zannichellia palustris. Aus Niederösterreich : Cfagea arvensis, O. pusüla. Aus Serbien eingesendet von Bornmüller: Alyssum minimum, Artemisia amma, Atriplex laciniata, A. tatarica, Gerastium hrachy^ petalum,, Grupina vulgaris, Grypsis alopecuroides, Gyperus glome- ratus, Delphinium Tialteratuw,, Galatella cana, Galium, tenuissimum, Kochia scoparia, Lepidium graminifolium, Nasturtium amphibium var. indivisum,, Poterium, polygamum, Stachys plumosa^ TaraccacuM, cor*niculatum, Thesium ramosum, Trifolium angustifolium,, T. pur- pureum, T. resupinatum. Aus Dalmatien eingesendet von Bornmüller: Hedypnois poly- morpha, Physocaulos nodosus, Salvia Horminum, Urtica pilulifera; Aus dem Banat: Aposeris foetida, PotentiUa chrysantha. Aus Grie- chenland: Statice angustifolia, S. virgata. Obige Arten können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 R.-Mark) abgegeben werden. Berichtigung. Seite 122, Zeile 17 von unten, ist statt „eines" zu lesen „seines". Inserate. Diesem Hefte liegt bei: 22. Catalog. BOTANIK. Verlag von Emll Soeding in Wien. ' Rbdactettr und Heransgelier DV. Alezknder Skofltz. — Verlag Ton C. Gerold'« Sohn. C Ueberreuter'sche Buchdiuckerei (M. Salzer) in Wien. Oesterreicliisclie Botanisclie Zeitsclirift Die österreichische y^~^ Exemplare botanische Zeitschrift V^I^ÖI'OjH die frei durch die Postbe- erscheint ^^ zogen werden sollen, sind den Ersten jeden Monats. , blos bei der Bedaction Man pränumerirt auf selbe f/K Bez., MüMgasse Xr. i) mit 8 fl. Ost. >V. •» i •■ • r« < •■ ^'^ pränumeriren. U6 R. Mario BotäniK \1T\U BOmMlKßr ^™ ^«Se des ganzjährig, oder mit "WiaHHV MHU UUlttllllVCI. Buchhandels übernimmt 4 fl. Ost. >V. (S R. Marie) Pränumeration halbjährig. --Tr.a_ ^^ Gerold's Sohn Inserate in Wien, die ganze Petitzeile nT— n sowie alle übrigen 15 kr. est. W. *^ — >*■ Buchhandlungen. XXXYIII. Jalirgaug. WIEN. Juni 1888. INHAIiT. Professor Leitgeb. Von Krasan. — TÄj/»nits-Formen. Von Dr. Formänek. — Hieracium sitbaurictdoides. Von Blocki. — Reciproke Culturversuche. VoniKrasan. — Botanische Notizen. Von Richter.— Zur Flora von Mähren. Von Bnbel'a. — Neue Funde in Tirol. Von Dr. Murr. — Ausflug nach Ualmatien. Von Jetter. — Literaturberichte. — Correspondenz. Von Braun, Zimmeter, Formänek, BJocki. Voss. — Personalnotizen. — Vereine, Anstalten, Unterneh- mungen. — Botanischer Tauschverein. — Inserate. Hubert Leitgeb. Am 5. April d. J. starb in Graz plötzlich Dr. Hubert Leit- geb, 0. ö. Professor der Botanik, im 53. Lebensjahre. Derselbe wurde in Portendorf bei Klagenfurt geboren und hat seine Studien an der Wiener Universität vollendet, wo er zu den Schülern und begeisterten Anhängern des berühmten Botanikers und Professors der Pflanzenanatomie und Physiologie, Hofrathes Dr. Franz ünger, zählte. Im Alter von 21 Jahren war Leitgeb bereits wirklicher Lehrer für Naturgeschichte am k. k. Gymnasium iu Cilli, dann von 1859 bis 1864 Professor am k. k. Gymnasium in Görz. Einen ein- jährigen Urlaub benützte er dazu, um in München an der Seite und unter Leitung Nägeli's zu arbeiten, nachdem er ein Jahr am k. k. Gymnasium in Linz gewirkt hatte. Hierauf wurde er während des Schuljahres 1866 — 1867 dem Grazer Staatsgymnasium zugetheilt. Während seiner Gymnasialthätigkeit habilitirte sich Leitgeb als Docent für allgemeine Pflanzenkunde an der hiesigen Universität. Bald darauf (im Jahre 1867) erhielt er die Stelle eines ausserordent- lichen Professors an der neuerrichteten Lehrkanzel für allgemeine Botanik, und am 8. November 1869 ist er zum ordentlichen Pro- fessor ernannt worden. Nach Prof. Eichler's Berufung nach Deutsch- land wurde ihm 1873 vom Landesausschusse auch die Supplirung der botanischen Lehrkanzel an der Technik und die Leitung des botanischen Gartens übertragen. In dieser Zeit begründete er das botanische Institut (gegenwärtig in der Neuthorgasse Nr. 46). Dr. Leitgeb war im Studienjahre 1876 — 1877 Decan der philo- sophischen Facultät und 1884—1885 Kector. Nachdem er seit Oesterr. botan. Zeitschrift. 6. Heft 1888. 16 186 vielen Jahren coiTespondirendes Mitglied der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien gewesen war, wurde er nicht lange vor seinem Tode deren wirkliches Mitglied. Leitgeb's wissenschaft- liche Thätigkeit war namentlich grundlegend für die neuere For- schung auf dem Gebiete der Lebermoose, die er (man kann es mit Eecht sagen) nach ihrem anatomischen Bau und nach den Eigen- thümlichkeiten ihrer Wachsthums- und Entwicklungsverhältnisse er- schöpfend bearbeitet hat. Aber auch in der physiologischen Richtung war er unermüdlich thätig, und eine Reihe von gelehrten Publica- tiouen hat seinem Namen in der Wissenschaft einen geachteten Ruf verschafft. Graz, am 10. Mai 1888. F. KraSan. Mährische T^ißinas -T'ovmQn, Von Dr. Ed. Formänek. Das vielgestaltige und bisher nur stiefmütterlich behandelte Genus Thymus ist durch die kritischen Studien des ausgezeichneten Forschers Herrn Heinrich Braun, dem ich die Bestimmung meiner T/i^/m/s- Arten verdanke, wieder in seine alten Rechte eingesetzt, und der diesem Genus schon längst gebührende ehrenvolle Platz in der Flora Mährens eingeräumt worden. Möge es mir gestattet sein, Herrn Heinrich Braun an dieser Stelle meinen tiefgefühlten Dank auszusprechen. Im Nachfolgenden die kritische Beleuchtung der ein- zelnen Formen und die Aufzählung ihrer Standorte. 1. Thymus pulcherrimus Schur in Verh. des siebenb. Vereins II. pag. 170 (1851) s. descript. et ibidem X, p. 140 (1859) c. de- script.! — Th. carpaticus Celak. in Flora 1882, Nr. 36. — Th. nummularius Fiek et Uechtr, non M. a Bieberst. — Th. humifusus var. origanifoUus Reichb. Fl. exe. p. 312, Nr. 2119 (1831). Peter- steine, Gr. Kessel (Grabowsky und Oborny). 2. Th. praecox Opiz Naturalien-Tausch p. 40 (1824), authent. Herb. Opiz Nr. 35 in rupestribus Pragae leg. Mann. — Th. humi- fusus Bernli. apud Reichb. FL Germ, excurs. IL ^p. 312 Nr. 2119 (1831). — Th. serjyt/Uum L. var. nummularius Celak. Prodr. Fl. Boh. p. 351 (1867—1875) non Th. nummularius M. a Bieberst. Fl. Taur. Cauc. IL p. 58 (1808). Variationes : a) genuinus, folia utrinque glaberrima, basin versus in margine ciliata, caulibus superne adpresse albido-pilosis. Unterhalb des Horneks bei Lösch, Lehnen bei der Militärschiessstätte bei Sebrowitz, Schreibwald, Misskogel bei Wedrowitz. b) spathulatus Opiz Naturalien-Tausch p. 105 (1824) pro specie (Authent. Herb. Opiz Nr. 10, 1824 pro specie). Synonyma: 187 Th. Mannianus Opiz in Desegl. Observ. sur les Thymi Opi- ziani in Bullet, de la Societe d'Etudes Scientifiques d' Angers 1882, Extr. p. 6. Aiithent. Herb. Opiz Nr. 453 (1826) Slichov ad Pragam. — Sezn. rostlin kveteny ceske p. 97 (1852) nomen soliim. — Th. rohistus Opiz in Desegl. 1. c. p. 11 (1882), Sezn. p. 97 (1852). Autlieut. Herb. Opiz Nr. 125. — Folia plus minus spathulato-cuneata, supra vel utrinque in lamina pilosa, caules superne pilis albidis patentibus praediti, ceterura ut in varietate a) genuina. Mordovnalehne bei der Klajdowka, Wald zwischen Sobieschitz und Billowitz, Pulverthürme und Kuhberge bei ßrüun. c) ciUatus Opiz in Desegl. 1. c. extr. p. 6 (1882) et in Steudel, Nomencl. bot. (1840) p. 684 authent. Herb. Opiz Nr. 1212 (1824) pro specie non Lam. Folia minora ut in praecendente suborbicularia vel elliptico-orbicularia. Wald Borky bei Schimitz. d) caespitosus Opiz in Desegl. 1. c. extr. p. 6 (1882) pro specie. Autheut. Herb. Opiz Nr. 1026 (1838). Folia parva, dense al- bido-pilosa, caulibus pilis albidis patentibus obtectis. Schluchten bei Cacowitz, Weidenau (?). 3. Th. Reineggeri Opiz in Desegl. 1. c. extr. p. 10 (1882). Seznam pag. 97 (1852). Authent. Herb. Opiz. Scharka ad Pragam 11. Junii 1837. — Th. suhcitratoX. praecox H. Braun. Auch in Niederösterreich zwischen den Stammeltern hie und da in der Kalk- zone. H. Braun. Katov bei Vranau (Borky bei Schimitz?). 4. Th. Marschallianus Willd. spec. plant. HI. p. 141 (1800). Pohansko bei Lundenburg. 5. Th. Lövyanus Opiz Naturalien-Tausch p. 105 (1824). Authent. Herbar Opiz Nr. 23. — Th. arenarius Bernh. in Keichb. Fl. exe. p. 312 Nr. 2117 (1831) n. s. — Th. Marschallianus Aut. p. max. p. non M. a Bieberst. nee Willdenow, Yariationes: a) genuinus Husowitz (an Th. Lövi/anoXsubcitratus), Felsen bei Cacowitz, Schluchten bei Husowitz und Cacowitz (an Th. sub- citratoX Lövyanus); Hädyberg bei Obran (^) (von Niessl), Chochol, unterhalb des alten Schlosses und des Horneks (9) bei Lösch, Wald bei Horakov, St. Anton bei Brunn, Kybnicky u. a. 0. bei Karthaus, Holzschläge bei Reckowitz, Bergl bei Medlauko (an Lövyano X praecox? uud an demselben Stand- orte Exemplare, nahestehend dem Th. ellipticus Opiz), Babilom bei Lelekovic, Lehnen bei Wostopowic, Strelitz; Hügel bei So- kolnitz (ü echtritz), Vetrnik bei Drazowic (^), Kobyli. b) hracteatus Opiz in Desegl. 1. c. extr. pag. 9 (1882), Seznam p. 97 (1852) pro specie. Hädyberg beim ersten Tunnel. c) sparsiflorus H. Braun. Floriim verticilla interrupta, in axilla- ribus foliorum, Th. interruptus H. Braun olim non Opiz in Desegl. 1. c. pag. 8 (1882). Set. Anton bei Brunn, Schimitz, Wald bei Jundorf, Lundenburg (dem echten Tli. Marschallia- nus Willd. nahestehend). 16* 188 d) serpens Opiz Des^gl. 1. c. pag. 12 (1882), Seznam pag. 97 (1852), authent. Herb. Opiz Nr. 1024. Weinberge bei Obfan, . Karthaus. e) stenophyllus Opiz in Desegl. 1. c. p. 11 (1882) et in Seznam p. 97 (1852). Authent. Herb. Nr. 1020, Prag 1838. Cacowitz, Hügel und Weinberge bei Schimitz, Raine bei dem Walde und im Walde Borky bei Schimitz, Seelowitz. f) hracliyphyllus Opiz in Desegl. 1. c. p. 10 (1882), Seznam p. 97 (1852). Gaule longe repente; ramis plus minus elongatis ad- scendentibus, pilis plus minus dense obtectis. Folia lineari- lanceolata vel linearia, angusta, utrinque glaberrima plus minus pallidi — vel binc inde subflavescenti viridia, ad basin ciliata. Verticilla fiorigera congesta vel plus minus re- mota. Synonyma: Th. angustifolius Aut. p. p. non Person, an Th. glabrescens Willd. Diese ausgezeichnete Form ist in Nieder- österreich weit verbreitet und wurde von den hiesigen Autoren, so zum Theil auch von Neilreich, als Th. angiistifoUus Pers. angesprochen. Ungemein auffällig sind die schmalen linealischen oder liuealisch-lanzettlichen blassgrünen Blätter und die laugen Sobolen, letzteres Merkmal trennt diese Form von dem unge- mein ähnlichen Th. MarschalUanus Willd. Im Herbare des k. k. naturhjstorischen Hofmuseums liegen Exemplare dieser Form von Jacquin pater gesammelt unter dem Namen „TA. gla- bratus'' auf. Da ich vorläufig Originalexemplare des Th. gla- brescens Willd. noch nicht Gelegenheit hatte einzusehen, so begnüge ich mich vorläufig, diese auffällige weit verbreitete Pflanze hier unter dem Namen Th. brachyphyllus Opiz anzu- führen, von welcher Form mir Originalexemplare (Opiz, auth. Herbar Nr. 130, leg. Fischer, Reichsthor ausser Prag, 1824) vorliegen. H.Braun. St. Anton bei Brunn, Rybnicky bei Karthaus, Cacowitz, (var. an Th. MarschalUanus Willd.), Schimitzer Wein- berge, Raine bei Obfan und Hädyberg hinter der Klajdowka, Pulverthürme bei Brunn, Seelowitzer Hügel (versus Th. ellip- ticam Opiz), Doubrava bei Bisenz (ex herb. A. Schwöder). g) angustissimus H. Braun mscrpt. — Th. pinifolius Aut. p. p. non Heuffel {Th. serpyllum e, pinifolms Heuffel Enum. pl. Ba- natus Temes. in Verb. d. k. k. zoolog.-botan. Gesellsch. VIII. (1858) p. 398). Folia anguste-liuearia tenuia subcrinita. Forma pulchra. — Th. odoratissimm Aut. p. p. non M. a B. Kuhberge bei Sebrowitz. b) piligerm Opiz Nomenclatur bot. p. 79 (1831) Th. LövyanoX lanuginosus? — Herrschaftlicher Wald bei Stfelitz. 6. Th. lanuginosus Miller Dict. Nr. 8 (1768). Variationes : a) genuinus. — Th. austriacus Bernhardi in Reichb. Fl. Germ. Excurs. IL p. 312 Nr. 2118 (1831). Bergl bei Medlanko (an lanuginoso X Lövyanus), Schakwitz. 189 b) jjUosus Opiz Naturalien-Tausch p. 40 (1824) pro specie. Auth. Herb. Opiz. Nr. 1270. Austerlitz bei Prag. Folia plus minus apicem versus dilatata, pilis patentibus dense obtecta. Karthaus, Husowitz, Schluchten und Felsen bei Cacowitz, Schimitzer Hügel und Wald Borky bei Schimitz, Mordownalehne bei der Klaj- dowka, Hädyberg bei Obfan, Wald zwischen Sobieschitz und Billowitz, Schreibwald, Hügel bei Sokolnitz, Urbanow bei Auster- litz, Vetruik bei Drazowitz. c) Kostelet'kyanus Opiz Naturalien-Tausch p. 104 (1824) pro specie. Authent. Herb. Opiz Nr. 24. Diese interessante Form, welche durch ihre lichtgrüneu, weichen, dicht behaarten linealen oder lineal-lanzettlichen Blätter von durchdringendem Bergamotten- geruche, höchst auffällig erscheint, hat im Florengebiete der österreichisch-ungarischen Monarchie eine weite Verbreitung. In Niederösterreich beobachtete ich sie vornehmlich auf humus- reicheren Wiesen- und Grasplätzen der Kalkzoue. Bemerkens- werth ist, dass Koch in Köhling's Deutschi. Flora IV. eine schmalblätterige, dichtbehaarte Form des Th. lanuginosus er- wähnt, zu welcher er unter anderen auch den Th. austriacus Bernhardi zieht. Th. austriacus Bei'nh., von welcher ich indess Originalexemplare vom classischen Standorte „Türkenschanze bei Wien* sah, gehört aber entschieden zur Varietät a) genuina des Th. lanuginosus Miller mit elliptischen, ziemlich breiten und langen Blättern. H. Braun. — Kaine bei Obfan, Lösch, Misskogel bei Wedrowitz, Polauer Berge. 7. Th. montanus W. K. in Willd. sp. pl. III. p. 141 (1800). Waldst. et Kit. Icones pl. rar. Hung. I. tab. 71 (1801). Sehr selten im Gebiete und nur in Mittelformen zur nächsten Art, so bei Ka- uitz, Stran bei Morküwek. 8. Th. ovatus Miller dict. Nr. 7 (1768). Variationes: a) genuinus. Th. sllvestris Schreber in Schweigger et Körte Fl. Erlangensis p. 17 (1811). Durch an den Kanten und oberwärts unter den Blüthenquirleu wohl hie und da auch rundum dicht behaarten Stengel, ziemlich dicht behaarte Kelche, die spitzen oberen Kelchzähne und breiteiförmigen Blätter sehr auft'ällig. H. Braun. Malatiner Thal u. a. 0. bei Billwitz. b) suhcitratus Schreber 1. c. UI. p. 18 (1811) pro specie. — Th. pallens Opiz in Desegl. 1. c. extr. p. 8 (1882). Hädyberg hinter der Klajdowka, beim Bahnhofe, im Malatinerthale u. a. 0. bei Billowitz, Wald bei Gurein, Kliicauiua bei Ti.schnowitz, Ma- cecha, Ostrow, Jedownitz, Lottowitz, Schreibwald, Kand des Zapni bei Kohoutowitz, Viöchau, Maria Brünnel bei Kromau, Mährisch -Budwitz in einer dem Th. montanus W. Kit. nahe- stehenden Form, Beckengruud, D. Märzdorf, Gaya, Moravany, Korycany, Strilky, ^erotin bei Straznitz, Komna, u Konafikfi bei Vsetin. 190 a. subvar. parviflorus Opiz Seznam rost. pag. 96 (1853), Desegl. 1. c. extr. p. 10 (1882). Authent. Herbar Nr. 981, Cybulka ad Pragam, 1838. Weinberge bei Obfan. c) concolor Opiz in Desegl. 1. c. p. 8 (1882) c. diag. Sezn. p. 97 (1852) pro specie. Authent. Herb. Opiz Nr. 1190 (1824). Syn. Th. Beneschianus ß. palUdus Opiz in Desegl. 1. c. extr. p. 8. (1882). Seznam p. 96 (1852). Pimkwathal bei Blansko (9), Ostrow, am Wege von Jedownitz zum Zpropadäni, Ivancicky- kout bei Stfelic, Rudolfsthal bei Bystfitz (^), Hlubokä bei Vsetin. ct. subvar. longistylus Opiz Desegl. 1. c. extr. p. 9 (1882), Sezn. p. 97 (1852). Authent. Herb. Opiz 1837. Caule repente, ramis adscendentibus, in angulis pilis reflexis albidis praeditis. Caly- cibus concoloribus dense pilosis, verticillis florigeris congestis capitatis. Zu dieser Subvarietät zieht Opiz die gynodynamen Formen des Th. concolor. Erwähnenswerth ist wohl noch, dass die Varietät Th. concolor Opiz eine grosse Verbreitung besitzt, so bewohnt sie in Niederösterreich häufig die fruchtbaren Wiesen der Sandsteinzone, wo sie im Juni und Juli blüht und häufig von den Floristen als Th. Chamaedrys Fries angesprochen wird. H. Braun. Felsen bei Cacowitz, Or. Jawofina (caulibus sub- laevibus!). 9. Th. parvifolms Opiz in Desegl. 1. c. extr. p. 10 (1882) c. diagn. Sezn. p. 97 (1852). Authent. Herb. Opiz Nr. 1194 (1823). Prag leg. Mann. Syn. Th. JReichelianns Opiz in Desegl. 1. c. extr. p. 9 (1882), Seznam p. 96 (1852). Authent. Herb. Opiz Nr. 1185, Königgrätz leg. Reichel. — Th. subcitratoX Lövyanus H. Braun mscrpt. Auch in Niederösterreich unter den Stammeltern; durch die dichtzottigen Kelche mit pfriemlichen unteren Kelchzähnen, die läng- lich-elliptischen stark an der Basis bewimperten Blätter, den an den Kanten behaarten Stengel sehr ausgezeichnet und leicht kennt- lich. H. Braun. Rybnicky bei Karthaus, hinter der Schiessstätte bei Lösch, Pulverthürme und Kuhberge bei Brunn, Kolben bei Auerschitz. 10. Th. Chamaedrys Fries Nov. Fl. Suec. pag. 197 (1814). Evanovitz. Hieracium subauriculoides n. sp. Von Br. Blocki. Diagnose: Wurzelstock kurz, schief, oberirdische ziem- lich kurze sterile Ausläufer und blühende, bis 4 Dem. hohe, Stolouen treibend; beide (Ausläufer sowie Stolouen) unter sehr spitzem Winkel bogig aufsteigend, mit zahlreichen, gegen die 191 Spitze decrescirendeu, lanzettlichen, spitzen Blättern be- setzt. Stengel steif aufrecht, 4 — 7 Dem. Jioch, fein längsgestreift. Blüthenstand vielköpfig, doldenrispig, sehr weitschweifig und locker (bis 10 Cm. breit und bis 12 Cm. hoch); die ober- sten Aeste der Doldenrispe von den unteren weit überragt, daher die Doldenrispe concav. Blätter aufrecht abstehend, dicklich, schwach glaucescirend. Grundständige Blätter lineallanzett- lich oder lanzettlich, 10 — 15 Cm. lang, 1 — 1*5 Cm. breit, im oberen Drittel am breitesten, von da zur Basis allmälig verschmä- lert; die zwei bis drei untersten fast abgerundet stumpf, die übrigen verschmälert, stumpflich spitz, alle an den Rändern entfernt schwach gezähuelt. Stengel 4— Sblätterig, die Blätter gegen den Blüthenstand hin decrescirend, mit schwach verschmä- lertem Grunde sitzend, lineallanzettlich, verschmälert spitz, das unterste bis 12 Cm. lang, die obersten in Deckblätter über- gehend. Blühendes Köpfchen 6 Mm. lang, 4 Mm. breit, in der Mitte deutlich verschmälert; Blüthenscheibe 1*5 Cm. im Durch- messer; Fruchtköpfchen fast 6 Mm, breit; Ligulae lichtgelb. Hiill- schuppen linealpfriemlich, kaum 0-5 Mm. breit, spitzlich, häutig berandet, mit grüner Eückeulinie. Blätter ziemlich reichlich ge- wimpert und überdies an den Rändern der Lamina und unterseits am Mittelnerv ebenso dicht behaart; die Haare steiflich, fast borstenförmig, aufrecht abstehend, 3 Mm. lang; Sternhaare fehlen an den Blättern gänzlich. Dieselbe Bekleidung trägt auch der Stengel und die Stolonen, nur sind die Haare an denselben (sowie an den Rändern der Stengelblätter) länger, wobei jedoch nicht alle Haare gleich laug sind (4 — 6 Mm. lang). Die Behaarung des Stengels nimmt gegen die Spitze desselben an Dichtigkeit ziemlich allmälig ab. Die Köpfchenstiele und die Köpfchen sind mit ziem- lich reichlich aufgetragenen, 3 Mm. langen einfachen Haaren, sowie mit Drüsenhaaren besetzt und ausserdem weisen dieselben eine spärliche Sternhaarbekleidung auf. Standort: Auf sonnigen Grastriften an vielen Orten Ost- galiziens, besonders zahlreich bei Lemberg. Bisher von mir be- obachtet in Kleparöw, Zubrza und Winniki (bei Lemberg), Pod- manasterz (bei Böbrka), Pieniaki (bei Zloczöw) und Bilcze (bei Borszczöw). Anmerkungen: H. suhauHculo'ules m., welches — wie aus obiger Diagnose ersichtlich — in die Gruppe der echten ^^Uieracia 2)raealta-^ zu stellen i:^t, zeigt die nächste systematische Verwandt- schaft mit IL praealtum Uechtritz (an Villars?) und II. auriculoldes Läng. — //. praealtum Uechtr. (sec. exempl. orig. Uechtritzii), das habituell meinem B. suhaurkuloides am ähulichsteu ist, unter- scheidet sich von demselben durch fast gauz nackte Blätter und Stenge], durch dicht mit Sternhaareu bekleidete Köpfchenstiele, sowie durch schwärzlichgrüue Köpfchen; das poutisch-paunonische H. auriculoidea Läng weicht dagegen von //. subaurkaloides m. bü- 192 sonders durch liegende Ausläufer, sowie durch Sternhaarbeklei- dung der Blätter und Stengel sehr erheblich ab. Lemberg, im Mai 1888. Reciproke Oulturversuche. Von Franz Krasan. Die Yarietätenbildung ist bis zum Jahre 1865 mit wenigen Ausnahmen als das Kesultat der äusseren Einwirkungen angesehen und dargestellt worden. Es bedurfte vieljähriger eingehender Beobachtungen, Experi- mente und Studien über die gegenseitige sexuelle Beeinflussung der Pflanzen und ihrer Concurrenzverhältnisse, um die Erscheinungen der Anpassung und das bestehende Gleichgewicht in der Vertheilung der Arten und Individuen der Pflanzen, wenigstens in gewissen Fällen, wirklich zu verstehen und auch einen rationellen Weg zur Erklärung des Entstehens neuer Varietäten, resp. Arten, anzubahnen. So lernte man nach und nach eine immer grössere Zahl von Fällen kennen, wo die Bildung der mehr oder weniger constanten Varietäten oder Kacen nicht die Folge und der Ausdruck äusserer Agentien ist, sondern durch innere Ursachen bedingt wird. „Der Einfluss der äusseren Verhältnisse," sagt Nägeli, „bewirkt aller- dings auch Modificationen an der Pflanze, aber es sind dies keine eigentlichen Varietäten oder Kacen, sie führen auch nicht dazu und erlangen keine Beständigkeit," *) Nägel i stützt seine Argumentation auf folgende zwei Cardinai- punkte (S. 106 ff.): 1. Dass in einer Menge von Beispielen die verschiedenen Varie- täten der gleichen Art auf dem nämlichen Standorte, also unter den nämlichen äusseren Verhältnissen vorkommen, und dass die von dem Pflanzenzüchter erzeugten ungleichen Eacen oder Abarten einer Species unter gleichen äusseren Bedingungen entstehen. 2, Dass die nämliche Varietät einer Pflanze auf sehr verschie- denen, selbst auf den heterogensten Localitäten getroffen wird, und dass bei der Eacenbildung auf künstlichem Wege die nämliche Race unter verschiedenen äusseren Verhältnissen sich bilden kann. Dieses Verhalten ist, meint Nägeli, ohne Weiteres beweisend. Würden nämlich die Varietäten durch die klimatischen und Boden- einflüsse bedingt, so könnte der Gärtner aus dem nämlichen Samen auf dem gleichen Gartenbeete nur eine Eace hervorbringen; er müsste auf zwei verschiedenen Beeten, die wesentlich ungleiche Ver- ^) Ueber den Einfluss der äusseren Verhältnisse auf die Varietätenbildung im Pflanzenreiche. (Vortr. in der Sitzung der k. Akad. der Wiss. in München am 18. Nov. 1865.) S. 105. 193 hältnisse darböten, deren zwei erhalten. Wenn er aber auf dem gleichen Gartenbeete zwei oder mehrere verschiedene Kacen erzielt und wenn er auf verschieden hergerichteten Beeten die gleichen erzeugt, so sind wir gezwungen, diese Formen nicht von äusseren Einwirkungen, sondern von inneren Ursachen abzuleiten. „Diese Con- sequenzen sind für ein logisches Urtheil ganz unabweisbar. Sie sind so einfach und klar, dass gewiss Jeder bei näherer Ueberlegung sie unbedingt zugeben muss. Wenn aber die Consequenzen bis jetzt nicht gezogen, wenn sogar das Gegentheil allgemein angenommen und behauptet wurde, so liegt der Grund nur darin, dass man sich nicht gründlich mit dem Gegenstande beschäftigte, dass man sich nicht die Mühe nahm, die Fragen richtig zu stellen, dass man sich mit einer oberflächlichen Betrachtung begnügte." Seit dem Jahre 1865 habe ich das Gewoge der einander bekämpfenden Ansichten in dieser so wichtigen Frage mit wachsen- dem Interesse verfolgt, wenn es auch die Umstände nicht gestatteten, mich durch entsprechende Culturversuche an den Beiträgen zur end- giltigen Erledigung derselben zu betheiligen. Ich trachtete, mir vor Allem auf Grund von möglichst zahlreichen Beobachtungen an den natürlichen Standorten der Pflanzen ein selbstständiges Urtheil zu bilden. Sollte es wirklich keine auf bodenklimatischen oder sonstigen Eigenschaften des Substrats beruhende Parallelformen geben? dachte ich. Ist jeder gemeiniglich als „Kalkform", „Dolomitform" etc. be- zeichnete Pflanzentypus einer nächst verwandten Art durch die Con- currenzverhältnisse allein erklärbar, der „Parallelismus" also nur der formelle Ausdruck eines gewissen Scheines, das Ergebniss des Zusam- menwirkens mehrerer verschiedener Umstände, die nicht unmittelbar aus der Natur des Bodens hervorgehen? Mir schien das nicht für alle Fälle annehmbar, nachdem ich mich über das Verhalten des Hieracium murorum L. und der Festuca sulcata Hackel gegen den dolomitischen Felsboden genauer unterrichtet habe. Es sei mir gestattet, die Gründe, welche mir Anlass geben, in Bezug auf diese zwei Species mich der gegen- theiligen Ansicht anzuschliessen, hier in Kürze auseinander zu setzen. Der Grazer Schlossberg ist eine isolirte, 120 Meter hoch empor- ragende Dolomitmasse mitten in der Stadt; auf der Süd- und West- seite sind die steilen Felsabhänge nur spärlich bewachsen, auf der Nord- und Ostseite tragen sie dichte Gehölze. Um die Natur des Terrains auf der kahlen Seite noch genauer zu kennzeichnen, sei bemerkt, dass unter anderen Arten des sonnigen Felsbodens insbe- sondere Sempervivum hirtum, Potentilla arenaria, Thymus {Gala- mintha) alpinus und Festuca glauca Lam. wachsen. Diese Festuca ist sehr häufig; man sieht sie in grösseren und kleineren Büschel- rasen in den Spalten und Fugen des Gesteins überall an der bezeich- neten Seite des Berges bis zum Gipfel hinauf, und sie zeigt sich sogar an den felsigen Lichtungen der Nordseite, hier mit mehr ver- längerten, im Uebrigen aber gleichfalls glatten, zähen Blättern. 194 An den Gesimsen und kleinen Terrassen der Felsen (an der Sonnenseite des Berges) erblickt man aber, gewöhnlich wo sich ein Gemenge von Humus und Detritus von dem leicht abbröckelnden Felsen gebildet hat, auch F. sulcata Hackel; leicht zu erkennen an den rauhen, grasgrünen Blättern, die nur bei anhaltend trockenem Wetter zusammengefaltet erscheinen. Sonst sind diese in frischem Zustande mit einer tiefen, ziemlich breiten Furche (Rinne) versehen, so dass sie im Querschnitte einem V gleichen. Beim Trocknen schrumpft das Blatt stark ein; an den zusammengefalteten Seiten erscheint dann je eine breite und ziemlich tiefe Furche. Man beobachtet diese Festuca sonst allgemein im Flachlande: auf Grasplätzen, an Wegen, Rainen etc. sowohl auf mobilem Boden, als auch über dem Schiefer und Quarzfels, sobald sich darüber eine dichte und gleichmässige Grasnarbe gebildet hat. F. glauca ist da- gegen auf den Dolomit und dolomitischeu Kalk beschränkt; ausser- halb Graz ist ihr nächster Standort bei Weinzödl, 7 — 8 Km. NNW. vom Schlossberge. Auch hier trifft sie mit F. sulcata zusammen, nur dass sie von der eigentlichen Felsregiou, wo in den Spalten und Klüften kein Humus vorkommt, ausgeschlossen ist, während F. glauca auch den sandigen Detritus in der Nähe der Felsen (auf dolomitischem Untergrunde) bewohnt. Schon vor mehreren Jahren sind mir Uebergangsformen dieser zwei, habituell so verschiedenen, Festuca- krtQu. aufgefallen. Solche treten überall da auf, wo beide Arten zusammentreffen. Ich hielt sie Anfangs für hybride Zwischenstufen; doch erregte diese Annahme mehr und mehr Bedenken, als ich sah, dass die Uebergangsformen streng an die Grenzlinien der beiden Arten gebunden sind. Warum verbreiten sie sich nicht weiter in der Umgebung? fragte ich mich. Vielleicht lässt es sich doch durch einen einfachen Culturversuch ermitteln, ob wir es hier mit Hybriden oder mit Uebergangsformen eines anderen Ursprungs zu thun haben? Ich nahm daher gegen Ende März 1884 einige Rasen von echter F. sulcata vom Schlossberge aus dem weichen Boden (über Dolomit), schüttelte die Erde von den Wurzeln ab und versetzte sie in Felsspalten dort in der Nähe, doch nur an solchen Stellen, wo in den Ritzen und Klüften kein Humus war und ringsherum kein Kräutlein, kein Grashalm wächst. So zwischen nackte Wände des Dolomitfelsens eingeklemmt, erschienen die Pflanzen völlig isolirt. Wochenlauges Regenwetter begünstigte diesen Culturversuch. So kam es, dass die Rasen sich eingewurzelt hatten; allein späteres mehr- wöchentliches Trockenwetter hatte das Eingehen mehrerer Rasen zur Folge gehabt; ein einziger hielt sich wacker, er blieb (wahrscheinlich, weil nicht gar sonnig exponirt) am Leben und treibt seitdem jährlich reichliche Blätter und Halme. Im ersten Jahre beobachtete ich keine merkliche Veränderung an der Pflanze. Im zweiten Jahre erschienen die Blätter kürzer, steifer und waren meist sichelförmig zurückgebogen. Im dritten Jahre aber entwickelten sich im Sommer Blätter, die nicht nur kürzer und 195 zäher waren, als die ursprünglichen, sondern auch glatt; nur wenige fand ich, die gegen die Spitze an den Rändern und an der Rücken- kante etwas rauh waren. Auch bemerkte ich, dass sehr viele auch bei feuchtem Wetter zusammengefaltet waren imd der Querschnitt nicht mehr einem V, sondern vielmehr einem 0 glich; beim Trocknen blieben solche Blätter mehr prall, die Seitenfiirche erschien seicht, undeutlich und der Rückenkante genähert, die Innenflächen des frischen Blattes stark glaucescent. Im vorigen Sommer und Herbst (1887) untersuchte ich die Pflanze neuerdings. Ich fand kein einziges Blatt mehr, das dem m-sprünglichen der F. sulcata entsprochen hätte; alle waren glatt, zusammengefaltet, einige deutlich an der Seite ausge- baucht und zeigten längs der Fuge eine weissliche Randlinie, nur waren sie nicht ganz so binsenartig und glaucescent wie bei der echten F. glanca. Der augenfälligste Fortschritt auf dem Wege der Umgestaltung war im vierten Jahre an den Blättern der Halme bemerkbar, da nun diese zusammengerollt erschienen. In diesem Zustande befindet sich die Pflanze jetzt; sie gleicht der F. glauca mehr als der ursprünglichen F. sulcata. Auf jeden Fall ist sie als eine Uebergangsform der beiden Arten zu betrachten. Gegen Ende des Sommers 1886 setzte ich einige Samen, die ich eben von der Pflanze geerntet hatte, in Felsritzen ein; drei haben gekeimt, die Pfläuzchen gingen aber im nächsten Winter zu Grrunde. Im verflossenen Herbst (1887) wiederholte ich den Versuch mit frisch geernteten Samen der in Rede stehenden Pflanze an zwei Stelleu am Schlossberge; die,se hatte nämlich auch diesmal viel Samen erzeugt. Ich nahm circa 20 Stück und setzte sie in Felsritzen (ohne Humus) des Dolomits an einer sonnigen Stelle an der West- seite des Schlossberges ein. Fast alle haben gekeimt und kräftige Pflänzchen gegeben, deren weiteres Verhalten noch zu beobachten ist. An einer anderen Stelle setzte ich gleichfalls circa 20 Stück Samen desselben Rasens in ein Gemisch von Humus und Dolomit- sand auf einem kleinen Felsgesimse (sonnig); auch diese haben gekeimt, es entwickelten sich aber daraus etwas schwächere Pflänzchen. Diese Aussaaten wurden also mit Samen gemacht, deren Mutter- stamm (Rasen) SYa Jahre auf nacktem Dolomitfels gewachsen ist; man möchte es darum nicht gerade wunderbar finden, dass die Samen auf solchem Substrate reichlich keimten. Wenn man aber Samen von der gemeinen F. sulcata, z. B. von nahezu kalkfreiem Boden (Gemenge von Quarzsand und Geschiebe von Glimmerschiefer und Quarz) nehmen und in die Ritzen des nackten, frei gelegenen Dolomitfelsens setzen würde, was dann? Auch dieses habe ich an mehreren Stellen des Grazer Schlossberges gethan und fand zu meiner nicht geringen Ueberraschung, dass die Keimung ebenso kräftig und normal von statten geht, wie auf dem Mutter bodeu der Pflanze. Je sonniger die Stelle ist, desto lebensfähiger werden die Pflänzchen; die Trockenheit scheint ihnen gar nicht zu schaden, im Gegentlieile, je trockener der Fels au der Oberfläche ist, desto mehr beeilt sich die junge Pflanze, ihre Wurzeln in die Spalte einzusenken, weil der Do- 196 lomit im Innern vermöge seiner Porosität und niedrigeren Temperatur eine genügende Quantität von Feuchtigkeit bindet; und rasch dringt daher im Sommer das Wurzelwerk in den Fels ein ; nach wenigen Wochen ist die Pflanze unabhängig von den Zufälligkeiten der Witte- rung. Ganz anders verhält es sich mit jenen Keimpflanzen von Festuca, welche im Humus ihre ersten Wurzeln entwickelt haben; das nahrhafte Medium, in welchem letztere sich ausbreiten, enthält unter normalen Verhältnissen allerdings gebundenes (d. h. durch Ein- saugung des atmosphärischen Dunstes aufgenommenes) Wasser zur Genüge, allein wenn der Dunstgehalt der Luft plötzlich unter das Normale sinkt oder wenn die Temperatur über das Normale sich erhebt, so leiden die Pflanzen gar sehr au Trockniss. So erkläre ich mir, warum F. glauca auf dem nackten Dolomit am Grazer Schloss- berge um so kräftiger gedeiht, je compacter der Fels ist, in welchem sie wurzelt, und warum die im nahrhaften Humusboden (oder in einem Gemenge von Humus und Dolomitsand) wurzelnde F. sulcata schwächer bleibt. Unser Fall bietet aber nach mehreren Seiten hin ein ganz besonderes Interesse. Wenn F. sulcata rings um den Schlossberg tiberall so häufig ist (die gemeinste Graminee), wenn sie sogar bis an die Dolomitfelsen herandringt, die Wände förmlich umlagert und auf die mit weichem Erdreich bedeckten Gesimse und Terrassen steigt, wenn ihre Samen ferner in den Eitzen und Spalten der Dolo- mitwände gar so leicht keimen und kräftige Keimpflanzen geben; wie kommt es alsdann, dass sie nicht das gleiche Vorkommen zeigt, dass sie nicht dieselbe Verbreitung (am Schlossberge, bei Wein- zödlu. a. 0.) hat, wie F. glauca? Warum wächst sie nicht auch aus den Felsritzen und Spalten heraus? Ich bin überzeugt, dass diese Frage schon durch die genaue Beobachtung des Vorkommens der F. glauca und des Verhaltens derselben gegen die Nachbarschaft der F. sulcata mit voller Befriedigung gelöst werden könnte. Der Cultur- versuch thut nur ein Uebriges, indem er uns belehrt, dass die gemeine Festuca, wenn ihre Wurzeln mit dem nackten Dolomit in Berührung kommen, allmälig in dem Sinne sich ändert, dass sie mehr und mehr der F. glauca ähnlich wird. Oder ist es vielleicht Zufall, dass die Pflanze in d e r Formrichtung abändert, dass sie just der daneben wachsenden F. glauca ähnlich wird, während doch unzählige andere Variationsfälle denkbar sind. Dass es sich hier nicht um einen Zufall, sondern um eine von dem Medium (Dolomit) ausgehende specifische Anregung handelt, bestätigen auch jene Pflanzen der F. sulcata, die ich 1884 auf nackten Dolomitwänden gezogen habe, und zwar aus Samen von solchen Mutterpflanzen, die auf kalkfreiem Kieselboden, in der Avei- teren Umgebung von Graz, gewachsen sind und zur gemeinen F. sulcata gehören. Solche Pflanzen halten einen langsameren Gang in der Metamorphose ein, aber die allmälige Annäherung an F. glauca ist dennoch unverkennbar, denn im Sommer kommen einzelne Blätter zum Vorschein, die ganz glatt sind und auch bei feuchtem Wetter 197 ganz zusammeugefaltet, was ich bei der Stammform noch gar nicht gesehen habe, trotz vielem Suchen. Zwei grosse kräftige Käsen von F. glauca, die ich im Früh- jahre 1884 am Schlossberge ausgehoben und auf den kalkfreien Boden (Quarzsand und Geschiebe von Glimmerschiefer mit etwas eisenschüssigem Thon) am Kosenberg versetzt hatte, auf denselben Boden, von dem ich die Samen der F. sulcata für die Culturen auf dem Dolomit genommen hatte, hielten sich drei Jahre (bis 1887), aber jedes folgende Jahr erschienen die Rasen spärlicher; zwar wurden die Blätter nicht kleiner und schwächlicher, wohl aber nahm ihre Zahl von Jahr zu Jahr ab. Im Winter 1887/88 sind die Pflanzen völlig eingegangen, ohne irgend welche Formabänderung erfahren zu haben. Im botanischen Garten zu Graz wird aber ein Rasen dieser Festuca- Art vom Schlossberge schon seit mehreren Jahren cultivirt, er ist noch kräftiger geworden, als er zu Anfang war; so robuste Blätter und Halme, wie man sie hier sieht, treibt die Pflanze an ihrem natürlichen Standorte selten; allein die specifischen Charaktere der- selben sind nicht im mindesten alterirt. Samen von F. glauca, welche ich auf kalkfreiem *) (wie oben) Boden auf den Höhen ober dem Hilmteiche gesäet hatte, gingen reichlich auf, auch wachsen die Pflänzchen schon drei Jahre, aber sie kommen nicht recht vorwärts; noch immer sind sie zwergig klein, eine Aenderung der specifischen Merkmale ist nicht wahrnehmbar. Dagegen sind die Pflanzen, die ich am Rainerkogel auf Semri acher Schiefer zwischen F. sulcata auf kleinen Felderchen theils aus Samen, theils aus eingesetzten Rasen angebaut habe, schon in zwei Jahren eingegangen. So weit reichen meine unmittelbaren Erfahrungen in der Ange- legenheit der F. glauca und F. sulcata. Man kann die Möglichkeit von Hybriden an der Grenzlinie der beiden Arten natürlich nicht in Abrede stellen, denn der Cultur- versuch beweist nur, dass die Eigenscljaften des dolomitischen Fels- bodens die F. sulcata derart beeinflussen, dass die Pflanze sich in der Formrichtung der F. glauca, welche von Natur diesen Boden bewohnt, allmälig verändert. Jedenfalls würde es solche Uebergangs- formen geben, auch wenn die beiden Festuken nicht befähig-t wären, mit einander Kreuzungen einzugehen. Weil aber die Uebergangs- formen strenge an die Grenzlinie der beiden Substrate gebunden sind, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Mehrzahl der Individuen von dieser intermediären Form nicht ein Product der Hybridation ist, viel grösser als die Wahrscheinlichkeit für das Gegentheil. Gewiss ist, wenn ich mich auf Culturen im Garten beschränkt hätte: das Ergebniss wäre negativ ausgefallen, d. h. ich wäre nicht im Stande ') Es versteht sich von selbst, dass eiu absolutes Fehlen von Kalk hier nicht gemeint ist; liefert ja der niederfallende Staub eine nicht zu unter- schätzende Menge davon. Anm. d. Autors. 198 gewesen, einen genetischen Zusammenhang zwischen F. glauca und F. sidcata nachzuweisen. Denke man über die Genesis der F. glauca wie immer, man wird stets die Beziehungen derselben einerseits zu dem Substrat, andererseits zu der Nachbarart F. sidcata am treffendsten bezeichnen, wenn man die erstere eine Parallelform zu dieser letzteren nennt. Es ist möglich, dass sich erstere auch auf einem anderen Substrat hin und wieder vorfindet, unzweifelhaft sagt ihr jedoch der Dolomit und dolomitische Kalk am meisten zu; dieser ist also, indem wir nun auch das Eesultat des Experimentes berücksichtigen, ihr natür- licher Mutterboden. Wollen wir also auf diesem Wege unsere Kenntnisse über die genetischen Beziehungen formverwandter Arten erweitern, so werden wir zunächst durch eine genaue, möglichst detaillirte Beobachtung des Vorkommens derselben an ihren natürlichen Standorten für jede Art diejenigen Bodenverhältnisse zu bestimmen haben, welche der ins Auge gefassten Pflanze am besten entsprechen. Damit ist ein gewisser G-rad der Wahrscheinlichkeit gegeben, dass diese speciellen Bodenverhältnisse einen Antheil an der Genesis der be- treffenden Art genommen haben, resp. noch immerfort nehmen. Ob diese hypothetische, weil nur auf einem gewissen Grade von Wahr- scheinlichkeit beruhende, Annahme richtig ist, darüber hat der Cul- turversuch zu entscheiden. Man vermuthet, dass die in ihrem Vorkommen sich aus- schliessenden, einander nächst verwandten Arten A und B Parallel- formen ein und desselben Stammtypus sind; man vermuthet dies, weil die eine dort, wo die andere vorzukommen pflegt, nicht wächst oder höchstens nur ausnahmsweise angetroffen wird. Die Art A findet man unter den Bodenverhältnissen a, B an Standorten von der Be- schaffenheit jS, wo sie natürlich am besten gedeiht; was hat mau zu thun, um zu entscheiden, ob der vermuthete genetische Zusammen- hang zwischen den beiden Arten wirklich besteht? Man wird A auf den Standort ß und B auf den Standort a versetzen, also einen reci- proken Culturversuch im Freien vornehmen. Z. B. Hleracium murorum L. und H. suhcaeshim Fries. Diese zwei Arten (sie werden von Koch, Nägeli und anderen Autoren als Species aufgefasst) sind der Form nach nächst verwandt, schliessen aber einander in ihrem Vorkommen grösstentheils aus. Das erstere bewohnt schattige Localitäteu mit Humusboden, das letztere sonnige Oertlichkeiten und verlangt zu seinem Gedeihen keinen Humus, es ist sogar vom Waldhumus ausgeschlossen, kommt aber auf steinigem Kalkboden am besten fort; es wächst sogar auf dürren Kalk- und Dolomitfelsen, von denen H. murorum gänzlich fern bleibt. Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass eine genetische Beziehung zwischen beiden besteht, die auf die Einflüsse des Bodens, als anregende Ur- sache, zurückführbar ist. Um diese Wahrscheinlichkeit weiter zu prüfen, stellte ich mir zunächst die Frage, wie es sich mit der Keimung der Samen von 199 echtem TL murorum auf nacktem Dolomitfels verhält. Zu dem Behiife sammelte ich im Sommer 1884 grössere Mengen reifer Samen des echten H murorum theils in der Umgebung von Graz, theils bei Leibnitz, und setzte deren etwa 200 Stück im Herbst an mehreren Stellen am Schlossberge in Eitzen und Spalten der Dolomitfelsen ein; ich that desgleichen an den Kalkfelswänden oberhalb Gösting, am sogenannten „Jungfernsprung". Wenige Wochen darauf hatte die Mehrzahl der Samen gekeimt, obschon ich sie nur ganz wenig mit etwas Dolomitsand bedeckt hatte; Humus wurde ferngehalten. Seit- dem sind drei Jahre verflossen. Bei der Besichtigung dieser Aussaaten im Herbst 1887 zeigte es sich, dass 25 Pflanzen am Leben geblieben sind, an sechs ver- schiedenen Plätzen; die meisten sind nur wenig gewachsen, keine einzige hat es bis zur Blüthe gebracht; 7 Exemplare haben starke Kosetten entwickelt mit 5 — 6 Cm. langen und 2 — 3 Cm. breiten Blättern. Die kräftigste Rosette fand ich bei einer Pflanze, die an einem grossen Dolomitblock ganz isolirt in sonniger Lage wächst ; überhaupt haben sich die Exemplare in sonniger Lage als lebens- fähiger erwiesen im Vergleiche zu jenen, welche an schattigen Plätzen stehen, respective gestanden sind. An der ganz isolirten Pflanze, auf dem grossen Dolomitblock, bemerkte ich den vergangenen Herbst, dass die Blätter dicklich und glaucesceut geworden sind; sie zeigten im September starke Hypo- nastie und rollten sich später ein. Bei den übrigen Pflanzen sind bis jetzt noch keine auffallenden Differenzen hervorgetreten; es sei denn, dass bei einigen fast gar kein Haar zur Entwicklung gekommen ist. Mau muss also noch das weitere Verhalten dieser übertragenen Pflanzen abwarten. (Scliluss folgt.) Botanische Notizen zur Flora des Comitates Gömör. Von Aladär Richter in Budapest. In den ersten Tagen des Monates August 1887 machte ich von Kimaszombat nach „Balogh-völgy" einen Ausflug. Da ich manche für die Flora des Comitates Gömör charakteristische Pflanzen ge- sammelt habe, glaube ich im Nachfolgenden etwas zur Erweiteruug unserer floiistisch- geographischen Kenntnisse beitragen zu können, da wir eben von jenem Thale keine Daten besitzen. Weil ich die Flora derselben Gegend ein nächstes Mal genauer auszuforschen be- absichtige, so citire ich hier nur einfach die Dörfer, in deren Um- gebung die weiter unten angegebenen Gewächse vorkommen. Zeher je: Dori/cnhcm herbaceiim Vill. Dauph. III. (1789) [Z>. pentaphylhmi Auct.], Teucriwn Chamaedrys L., Genista tinc- toria L., Drepanophi/Ilum sioides Wib. Fl. Werth. [(1799) Falcaria Rivini Host.], Gnaphcdiinn rectum Smith. 200 Balogh-Meleghegy: Tanacetum vulgare L., Inula Britan- nica L., Pastinaca silvestris Mill. Dict. (cd. 1768), Rosa tricho- neura Eip.*) Bugyikfala: Aristolochia ClematitisL., Datura Stramonium L,, Althaea officinalis L. Derencseny: Eupatorium cannahinum L., Solanum Didca- mara L., Lysimachia vulgaris L., Melampyrum netnorosum L., Epi- lohimn hirsutum L., Equisehmi palustre L., Äsplenium Trichoma- nes L., Äspl. ßuta-muraria L., Sedum maximum Sut., Sempervivum HeuffeUl Schott., Ö. B. Z. IL 18. (1852), Spiraea glauca Schultz., Itnpatiens noli-tangere lt., Teucrium Cha^naedri/sL., Gucubalus hac- cifer L., Marchantia polymorplia L. Hrussö: Struthiopteris germanica Willd., Änthericum ramo- sum L., Myosotis palustris L. var. scabra Simk. En. Fl. Trs. p. 408. Veronica Beccabunga L., Geranium palustre L., Angelica silvestris L., Althaea officinalis L. Strizs: Verhena officinalis L., Epilohium roseum, Schreb. Spicil. PI. Lips (1771). Agrimonia Eupatoria L., Lythrum Salicaria L., Circaea lutetiana L., Ballota nigra L., Lapsana comjnunis L., Linum catharticum L., Equisetum palustre L.-, forma; polystachyum Vill. hist. pl. Dauph. 1786. Baradna (Bradno, 371 M.): Äsplenium septentrionale L., Genista tinctoria L., Juncus conglomeratus L., Potentilla reptans L., Äsplenium Trichomanes L., Spiraea Aruncus L., Sedum, m,aximum Sut., Circaea lutetiana L., Prunella alba Fall., Salvia glutinosa L., Bubus hirtus W. et K., Icones IL tab. 114 (1802). i2. discolor Weihe, i2. villicaulis KoehL, i^osa dumetorum ThuiL M. Fokorägy: Gnaphalium uliginosum L., y^cia cassubica L., Carlina vulgaris L., i?osa inodora (Fries) Nov. FL Suec. III. p. 39. Potentilla arenaria Borkh. in FL der Wett. IL (1800). [P. cinerea Koch. Synops. et Auct. Hung. non Chaix. An sonnigen Anhöhen und Kalkfelsen; flor. mai. jun.] Berichtigungen und Nachträge zur Flora von Mähren. Von Joh. Bubela. (Schluss.) 998. Centaurea stenolepis Kern. Der Wsetiner Standort ist zu streichen. 1004. Onopordon acanthium L. ist durchaus nicht „gemein durch das ganze Gebiet", da diese Pflanze um Wsetin, Koznau, W.-Meseritsch, Weisskirchen und Klobouk gänzlich fehlt. *) Herr Prof. Dr. V. von Borbäs hatte die Güte gehabt, die hier an- gegehenen Rosa- und Ruhus-k.iien zu bestimmen. 201 1021. Echinops sphaerocephalu^ L. wird von A. Vogl im Oesterr. bot. Wochenblatte 1857, pag. 86, am Berge Liisti bei Solaneo angeführt, was jedenfalls auf falscher Bestimmung beruht; ebenso Hieracium glaucum All. (!) 1023. Dipsacus laciniatus L. um Wsetin früher. 1028. Scabiosa ochroleuca L. „Häufig" in den Beskidengegenden (Formänek), fehlt jedoch um Wsetin, W.-Meseritsch und Roz- nau gänzlich. 1043. Asperula ai^ensis L. Jankovice bei Rottalovic (Slob. Rost- linnictvi). 1045. — aparine Schott. Bei Wisovic. 1048. — glauca Bess. Bei Cejc mit Crambe tataria. 1054. Galium austriacum Jcq. Um Wsetin. 1078. Eryngium campestreL. Wsetin: am Wege imterhalb Jablunka. 1081. Astrantia major L. Wsetin: „nade Mziky" und im Schloss- garten in Liptäl. 1092. Bupleurum falcatum L. An der Strasse hinter Jasennä bei Wisovic. 1108. Silaus pratensis Bess. Wsetin: an der Strasse bei Bobrk. 1152. Epilobium Lamyi F. Sz. Wsetin: Rybnik und bei Läsky. 1155. — palustre L. Um Wsetin und Eoznau. 1167. Ribes nigrum L. Im Walde Bzinek bei Bisenz, wild. 1171. Saocifraga tridactylites L. Florianiberg bei Bisenz. 1172. — granulata L. W.-Meseritsch: „pod Stinadly". 1227. Rosa Boreykiana Bess. Wsetin: Vesnik, Semetin, Rybnik. 1244. — rubiginosa L. ß) apricorum Rip. Wsetin: in der Fichten- cultur oberhalb der Glashütte. 1253. AlchemUla vulgaris L. y) glabra DC. Selten um Wsetin. 1254. — arvensis Scop. Wsetin: bei Läsky etc.; zumeist in Klee- feldern. 1261. Potentüla aurea L. Radhost (Sloboda). 1266. — alba L. Wsetin: Wiesen um Bobrk. 1269. — canescens Bess. Um Wsetin: Nivka, Johanovä, Podsedky. Um Wisovic: Lutonina, Zädvefice. 1297. Rub%Ls hirtus W. K. Bergwälder um Wsetin. Drstkovä. 1302. Spiraea salicifolia L. Wsetin: an der Becva bei Läsky ver- wildert, 1374. Vicia angustifolia Roth. Wsetin. 1378. — dumetorum L. Wsetin: Gebüsche am Nivka-Berge. 1382. — tenuifolia Rth. Um Wsetin, — Lathyrus aphaca L. Nach Sapetza (Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien 1856, pag. 471) am Rochusberge bei U.-Hradisch. 1398, Lytlirum hyssopifolia L. Nach Sapetza (1. c. p, 473) bei Weisskirchen. Um Wsetin wächst diese Art nicht. 1470. Dianthus carthusianorum L. Wsetin; spärlich „nade Mziky", 1476, Gucubalus baccifer L, An der March bei Napagedl (ülehla), — Herniaria incana Lam. Nikoltic bei Auspitz in 1 Exemplar. (Vide Oesterr. bot. Zeitschr. 1882. pag. 120). Oesterr. botan. Zeitschrift. 6. Heft 1888. X7 202 1516. Cerastium glutinosnm Fr.^ Wsetin: Trävniky, Bysti'icky. 1533. Viola palustris L. Oels (Clupek). 1535 X 1539. — hirta X odorata Wsb. Wsetin. 1542. — Miviniana Rchb. Für Wsetin fraglich. 1545. — stricta Hornm. Ebenfalls. — Lepidium perfoliatum L. 1882 an der Becva bei Läsky massenhaft. 1572. Alyssum saxatile L. Der Schlosser'sche Staudort (Kadhost) ist gewiss unrichtig, da diese Pflanze von Niemandem mehr dort aufgefunden wurde und am Kadhost es überhaupt keine Felsen gibt. 1586. Cardamine hirsuta L. b) süvaüca Lmk. Wsetin: Semetin. 1610. Sist/mhyum Loeselii L. 1882 bei Wsetin in einigen Exem- plaren. 1616. Erysimim canescens Rth. „Sehr gemein auf dem Sandboden bei Bisen z" — nicht „bei Cejc". 1618. — durum Pr. Der Standort „Marchufer bei Bisenz" ist zu JE. Meraciifolimn zu setzen. 1621. Gonrlngia orientalis Audrg. Zädverice bei Wisovic. 1640. Papaver argenione L. Wsetin. 1659. Pulsatilla vulgaris Mill. Der Standort: „auf mageren Berg- triften um Orechau" ist irrtbümlich zu dieser, um Bisenz fehlenden Pflanze gesetzt worden, und gehört zu Calluna vul- garis. (Vide „Nachtrag" zu meinem Bisenzer Verzeichnisse in Verh. d. zool.-hot. Ges. 1882, pag. 44.) Wichtigere neue Funde von Phanerogamen in Nordtirol. Von Dr. Josef Murr. Die seit dem Erscheinen meiner „Beiträge zur Flora von Nord- tirol III." im Jahrgange XXXIV der Oesterr. bot. Ztschr. p. 86—88 von mir und meinen Freunden gemachten Funde wurden zum Theile schon in den Aufsätzen „Eine Umgehung des Höhenberges bei Inns- bruck" (Deutsche botau. Monatsschr. 1886 Nr. 10 und 11), „Ueber Farbenspielarten und Aehnliches aus Nordtirol" (Deutsche bot. Mo- natsschr. 1887, Nr. 3 und 4) und „Ueber die Einschleppung imd Verwilderung von Pflanzenarten im mittleren Nordtirol" (Bot. Cen- tralblatt 1888, Nr. 4—7) niedergelegt. Zur Ergänzung dieser Angaben möge hier noch eine Anzahl anderer, auf einheimische Arten bezüglicher Funde mitgetheilt werden. Die mit einem * bezeichneten Arten sind für Nordtirol, einige dar- unter für das ganze Tirol und eine oder die andere mit ** bezeich- nete Hybride oder Varietät überhaupt neu. 203 Atragene alpbia L, Eiamal mit sechs Kelcbblätteru ober der Krane- bitten Klamm. *Batrachium lutulentum Perr, et Soug. Im Teiche am Bahnhofe von Flaurling mit Potamogeton trichoides und gramineus. Ranunculus auricomus L. Sumpfwiesen bei Flaurling massenhaft. *Papaver Rhoeas X duhium. An der Bahnstrecke bei Arzl und in den Wiltauer Feldern. Arahis coeridea Haenke. Hafele Kar, auch am Hühnerspiel am Brenner. — **ciUataXhirsuta. Bei Mühlau nicht ganz selten. Die Hybride hält in Bezug auf die Behaarung der Blätter (insofern nicht die var. hirsuta der A. ciUata an der Kreuzung betheiligt ist), sowie an der Gestaltung des Grundes der Stengelblätter und deren Zähnung und in den massig abstehenden Schoten die Mitte zwischen den Stammeltern. Cardamme dentata Schult, (der C palustris Pet. sehr nahe stehend). Anwiesen am Peterbründl bei Innsbruck. Diplotaxis muralis Cand. In grosser Zahl auf Kalkgeröll (!) unter der Martinswand. Die Exemplare nähern sich durch die glän- zenden, ganz kahlen, meist breit fiederspaltigen Blätter einiger- massen der D. tenuifolia Cand. Draba tomentosa Wahlenbg. Saile und Hafele Kar. Siscutella laevigata Cand. var. glabra = B. lucida Cand. Kurzlähner am Solstein. Hutchinsia hrevkaulis Hoppe. Hühnerspiel am Brenner. Viola palustris L. Bei Patsch (Walde), sonst meist nur im Gebirge. Dianthus Carthusianorum X inodorus. An der Strasse ober Fragen- stein bei Zirl. — frigidus K. {D. inodorus L. var. subacaulis). In Menge am Hafele Kar und an der Frau Hitt. Süene exscapa All. Glungezer und Lisens. Lepigonum rubrum Wahlbg. Am Eangger Köpfl (rechter Ausläufer des Rosskogels) bei 1935 Meter neben Arenaria biflora L. und Stella ria cerastoides L. Moehringia trinervia Clairv. var. pubescens. Viller Berg mit Stellaria neglecta Weihe. Cerastium glomeratum Thuill. Bei uns selten und mehr zei'streut in der mittleren und höheren Bergregion, wie bei Tulfes und am Herrnhause des Haller Salzberges. — hrachypetalum Desp. Bei Mühlau auf Saudboden bei Zirl an der Geisterkapelle, sowie zwischen Götzens und Natters; sicher heimisch. — pedunculatum Gaud. Glungezer. Linum catharticum L. Steigt am Hafele Kar bis 2200 M. Malva Alcea L. Zahlreich in Afling. Trifolium pallescens Scbreb. Glungezer. 17* 204 *LotK^ tenuifolius Echb. Afling. *) Oxytro-pis Halleri Bunge. Hafele Kar (Evers, Walde). Fragaria collina Ehrh. Föhrenwald bei Kranebitten, Zirl, Flaurling; gerne an gemauerten Ackerrainen. *PotentiUa Johanniniana Goir. Im südlichen Mittelgebirge sehr ver- breitet: Egerdach, Afling, Oberperfuss u. s. w. — *conßnis Jord, (Wenigstens in sehr nahestehender Form). Haide- boden vor Natters. — TormentiUa var. strictissima Zimmet. Schön im Hallthal. — verna L. vera = P. sabauda Cand. Muttenjoch. — tiroliensis Zimm. Weg von Matrei zur Waldrast. — *aestiva Hall. fil. Kodungen am Plumes-Köpfl (wenigstens eine nahestehende Form). — Gaudini Gremli. Allenthalben um Innsbruck; hier die häufigste Form der P. verna auct. non L. — '^glandulifera Krasan. Die nächst häufige Art; am üppigsten in der Mühlauer Gegend am Spitzbüchl, wo ich auch (wahr- scheinlich hybride) Mittelformen zwischen dieser und der vor- hergehenden beobachtete. Pot. opaca L. non Koch wurde bei uns noch nicht gefunden, ebenso nicht P. rubens Crantz (= P. opaca Koch). Alchimilla fissa Schumm. Saile bei Innsbruck; Muttenjoch bei Obernberg. Cotoneaster vulgaris Lindl. Bei Gries am Brenner (A. v. Hör mann). Epilohium trigonum Schrank. An verschiedenen Stellen des Haller Salzberges. — ^ *obscurum Schreb. Afling. Callitriche vernalis Kütz. ß. caespitosa Schultz. Am Waldraster Jöchl. — *hamulata Kütz. In einem kleinen Graben am Bahnhofe von Völs. Selinum Carvifolia L. Massenhaft in den Sumpfwiesen bei Völs und Zirl mit Dianthus superbus L. ebenso allgemein verbreitet auf Waldboden. Imperatoria Ostruthium L. Zirler Mähder, Glungezer, Hallthal. Chaerophyllum aureum L. Sehr verbreitet auf den nördlichen und südlichen Mittelgebirgen um Innsbruck und deren Vorhöhen (Absam, Ampass, Afling, Flaurling u. s. w.). Pletirospermum austriacum Hoffm. In der Sillschlucht hinter dem Berge Isel und daselbst am Gluirschhof; vielleicht zum Theile vom Wippthal hereingeschwemmt. Oalium verumXMbllugo. In verschiedenen Formen an der Brenner- strasse ober Wilten bis zur Stephansbrücke. — '^vernum Scop. Haideboden bei Mutters (Graf Sarnthein). *) Anmerkungsweise wie Epilohium obscurum Schreb. und Galeopsis ver- sicolor X tetrahit schon in dem eingangs genannten Artikel des botanischen Centralblattes erwähnt. Ebenso wurde Senecio lyratifolius Rchb. in einer An- merkung des an zweiter Stelle angeführten Aufsatzes genannt und der Voll- ständigkeit halber hier beigefügt. 205 Galyum ruhi^um L. Bergwiesen am Hühnerspiel ober Gossensass; dies wahrscheinlich der nördlichste Standort der Pflanze in Tirol. — *aristatum L. Am Aufstieg zum Grenzhorn bei Erl nächst Kufstein. Homogyne alpina Cass, Steigt auch auf der Südseite von Innsbruck (am Bretterkeller) bis nahe zum Thale herab. Erigeron glahratm Hopp, et Hornsch. Häufig unter der Frau Hitt, Hafele Kar u. s. w. Onaphalium Hoppeanum Koch. Verbreitet (!) im Kalkgebirge, doch öfter wegen der Zwerghaftigkeit der Exemplare übersehen. Hafele Kar und Frau Hitt, Lavatschjoch, Saile. — carpaticum Wahlbg. Saile. Senecio nebrodensis Koch (Edit. H). Vinaders am Brenner. — ReisacM Grem blich (super Jacohaea X cordatus) Gnadenwald bei Hall (Gremblich). — lyratifolius Reichb. {Jacob. Xcord). Lans bei Innsbruck. Cirsium hybridum Koch. Igls, Patsch, Flaurling, Oberpettnau, Ober- perfuss, Erl bei Kufstein u. s. w. — super oleraceum'Xpalustre (dem 0. micranthum Treiinfels nahe- stehend). Igls (v. Benz). — afßne Tausch (C oleraceumXheterophyllum). Igls (v. Benz). — Autareticum Vill. (0. spinosiss.'Xoleraceum). Liesens (Strobi und Gremblich). Ebenda C heterophylloides Treiinfels {super- heterophyU. X spinös). Die derselben Combination angehörigen Formen C. Cervini Thom. und C. pur^yureum All. wurden von Grafen L. Sarnthein in Ranalt (Stubaithal) gefunden. — ßavescens Koch (super Erisith. X spinosissimum). Unter dem Hafele Kar. Aposeris foetida Less. Amtssäge im Gleirschthal. Bei Seefeld und Leutasch. Hypochoeris maculata L. Oberleutasch. Leontodon hyoseroides Welw. fand ich bei Zirl auch mit von starren, zum Theile dreigabeligen Haaren steifen Blättern; solche Exem- plare sind nur durch die schnabellosen Achenen von L. crispus Vill. zu unterscheiden. **Crepis nicaeensisXbiennis. Diese von mir 1884 auf den Wiltauer Feldern gefundene Hybridform steht in Bezug auf die Kräftig- keit und Grösse des Stengels, der Blätter und Blüthenköpfchen zwischen den Stammeltern, der C. biennis nähert sie sich durch kurz grauflaumige (nicht mit gelblichen Borstenhaaren versehene) innere Hüllblätter der Köpfchen und die zwölf- bis vierzehnrie- figen Achenen, der C. nicaeemis durch den kurz pfeilförmigen Grund der Stengelblätter. *Sieracium poliotrichum Wimm. Afling, — AuriculaXpilosellaeforme. Volderthal bei der Stiftalpe. Köpf- chen zwei bis drei, denen von Auricula nahestehend, doch grösser, auf tief gegabelten Stielen; Blätter kräftig, oben stark 206 verbreitert und zugespitzt, mit zerstreuten, sehr starken Borsten- und untersei ts locker stehenden Sternhaaren. * Hieracium superaurantiacum X Auricula. Neben dem häufigeren H. tiroliense K, (= H. super Auricula X aurantiacum) am Ross- kogl über St. Quirin. Daselbst auch H. aurantiacum'Xsphaero- cephalum und , doch selten , II. sphaerocephalum X Pilosella, sowie eine Form der Combination H. super AuriculaXsphaero- cephalum (Blätter sehr ähnlich denen von Auricula, doch am Grunde und den Rändern stark behaart, Ausläufer fehlend oder kurz, Köpfchen zu zwei bis drei genähert auf gabelig sich ver- theilenden Stielen. *) — glanduliferum Hoppe mit H. piliferum Hoppe, auf der Saile bei Innsbruck. — villosum L. *var. obscurum C. Schultz. Lavatschjoch. — alpinum L. *var. inapertum W. Gr. = var. tuhulosum Tausch. Liesens, massenhaft; Wälder am Patsch erkofl und Glungezer. — alpinum L. var. cochleare Huter. Rosskogl. — senile A. Kerner. Seegruben gegen das Hafele Kar. Frau Hitt. — hispidulum Fries. Wälder am Glungezer ober Windegg. — *Wiesbamrianum Uechtr. Am Passberg bei Wüten (v. Benz). — argutidens Kerner. Bei Igls (v. Benz); in nahestehender Form auch bei Vinaders am Brenner von mir gefunden. — lycopifolium Frölich. Haller Salzberg (Gremblich). — **umbellatum L. X dumosum Gren. (letzteres zu boreale Schmidt gehörig). Am Innufer bei Zirl; von H. Evers beobachtet und mitgetheilt. "^^Phyteuma spicatum X Halleri. Afling bei Kematen. *Campanula pusilla ß. pubescens (Schmidt). Haller Salzberg gegen das Thörl. ■ — *Scheuchzeri Vill. ß. hirta = 0. valdensis All. Ebenda. (Schluss folgt.) Ein Frühlingsausflug an die dalmatinische Küste. Von Carl Jetter. (Fortsetzung.) An dem prächtigen Morgen des nachfolgenden Tages begab ich mich auf die Pille-Terrasse, auf der sich auch das Cafe „Porta *) Die dem H. sphaerocephalum {acutifoUum) näher stehende Form wurde von Herrn Grafen Sarnthein in der Deutsch, bot. Monatschrift 1884 als H. Valdanum beschrieben. 207 Pille" befindet, und genoss von ihr die entzückende Aussicht über das blaue Meer bis in jene fast unendlich scheinende Ferne, wo es mit dem Aether untrennbar in Eins verschmolz. Ich erinnerte mich dabei des einst gelesenen Satzes, dass eine Landschaft darin volle Befriedigung gewähre, wenn Vergleiche nicht möglich wären, und in der That scheint es damit seine Kichtigkeit zu haben. Das Bild, was die Pille-Terrasse mit ihren Baumgruppen und der plätschernden Fontaine dem Fremden bietet, ist einzig; es verging daher auch kein Tag, wo mich nicht mein erster und letzter Weg dahinführte. Dann durchschritt ich die „Porta Pille" und gelangte an dem berühmten Pille-Brunnen vorbei auf den Stra- done, der Hauptgasse der Stadt, in welcher man, dieselbe verfol- gend, durch die Porta Ploce, dem Ostthore Eagusas, wieder ins Freie gelangt, wo links das Cholera -Lazareth und der türkische Bazar eine Stätte gefunden haben, während rechts die Insel La- croma sichtbar ist. Mit der Besichtigung der übrigen Sehenswürdig- keiten war der Vormittag bald verstrichen, und der Nachmittag konnte endlich wieder zur Bereicherung meiner Pflanzenmappe ver- wendet werden. Mein Ziel war San Giacomo. Man geht durch die Porta Ploce auf der Chaussee ungefähr eine halbe Stunde und dann rechts auf einem Seitenwege auf der Höhe der Küste, weiters eine halbe Stunde bequem zu dem alten, nunmehr aufgelassenen Kloster Sau Giacomo. Schlanke düstere Cupi^essus sempervirens L. und einige Palmengrup- pen nebst riesigen Aloen mit ihren abgestorbenen Blüthenstämmen verleihen hier der Küste einen eigenthümlichen. ungewohnten An- blick. Die Strauchvegetation war durch Phlomis fruticosa L., Eu- phorbia dendroldes L., Osyris alba L., Pistacia Terebinthus L. und Cytisus infestus Guss. vertreten, während ich theils auf Felsen, theils im Schatten der schützenden Sträucher Rhagadiolus edulis Gärtn., Trifolium steUatuin L., Triticimi villosum M. B., Sherardia arvensis L., Anthemis Cota L., Aethionema saxatile R. Br., Pso- ralea bituminosa L., Andropo(fon pvbescens Vis., Reseda siifruticv- losa L., Malva silvestris L., Asphodelus fistidosus L., Ecballion Ela- teriwn Rieh., Carduus pycnocephalus Jacq. und Plantago Psyllium L. einsammeln konnte. Für spätere Besucher des Klosters sei nebenbei noch erwähnt, dass der im Führer durch Dalmatien angegebene Imbiss und Wein heute in das Reich der Fabel gehört. Indess laden die dortselbst angebrachten steinernen Sitzbänke, namentlich bei Sonnenuntergang, zu längerem Verweilen und zum Genüsse des ganz unvergleichliciieu Ausblickes auf Ragusa freundlich ein. Der die Stadt scliützeudo Höhenzug des 412 Meter erreichenden Monte St. Sergio, auf dessen Gipfel das Fort Imperial thront, war nur mehr mit jenem rosigen Farbenton angehaucht, den die scheidende Sonne zujn Abschioile verleiht, und als ich die Strassen Ragusas betrat, war es vollends Nacht. ■ 208 Am 27. April verliess ich um die achte Morgenstunde Kagusa und wanderte über den Bergrücken, der die Halbinsel Lapad mit dem Festlande verbindet, nach Gravosa bis zum Nordende des Ha- fens, wo der in dem Küstengebirge entspringende Omblafluss mit ansehnlicher Breite ins Meer mündet. Eine permanente Ueberfuhr vermittelt hier die Verbindung mit der jenseits der Mündung weiter- führenden Küsten Strasse. Ich blieb vorerst auf dem linken Ufer des Flusses bis St. Stefano, einem ärmlichen Fischerdorfe, wo die Strasse ihr Eode erreicht. In den Felsen wucherte Umbilicus pendulinus DC. und die meisten der schon auf St. Giacomo erwähnten Sträucher hatten sich auch hier angesiedelt. Mehrfach werden dem Fremden hier Barken angeboten, denn es ist üblich, sich derselben bis zu dem Ursprung des Flusses zu bedienen. Doch wehe dem, der es ausschlägt, davon Gebrauch zu macheu; er bekommt dafür in dem sehr bescheidenen Wirthshause auch nicht das Geiingste. Diese vermeintlich harte Strafe traf auch mich, denn ich beabsichtigte, das Thal zu Fuss zu durchwandern und führte auch mein Vorhaben aus, jedoch nicht ohne mir später zum zweiten Male die Missgunst dieser menschenfreundlichen Be- wohner zuzuziehen. Ich setzte daher mit der vorerwähnten Fährte auf das rechte Ufer über und konnte nun an nahezu zwei Stunden in dem schönen Thale aufwärts schreiten. Obwohl Anfangs den Karstcharakter tragend, so sind doch nach kurzer Zeit die steilansteigenden Höhen mit einem Kranze blühen- der Sträucher besetzt, unter welchen Pistacia, Osyris, Phlomis fruti- cosa und namentlich Nerium Oleander L. mit schwellenden Knospen die bedeutendste Eolle spielen. Viele diesem Terrain eigenthümliche krautige Pflanzen beleben in bunter Abwechslung die weissen Kalk- felsen, während die mit Villen, Kirchen und ßuinen besetzten Ufer- hänge des Flusses, an welchen sich wohlgepflegte Weinculturen hin- ziehen, das Bild landschaftlichen Reizes vervollständigen. Kaum aus dem Schosse der Erde entquollen, treibt der mächtige Fluss einige Mühlen, bis zu welchen mich der Weg führte. Ich sammelte da- selbst Aristolochia rotunda L., Gerastium semidecandrvm L. var. glandidosum, Plantago lanceolata L. und auf Felsen Silene conica L. Nun musste ich trachten das andere Ufer zu gewinnen; aber wie? Mit unglaublicher Schnelligkeit war den beiden Ufern entlang die Nachricht verbreitet, dass ich es gewagt habe, vorerst die Barke auszuschlagen, und darum wurde sie mir jetzt zur Ueberfahrt verwehrt. Der Umstand, dass die edlen Bewohner nur slavisch sprachen, machte die Situation noch unangenehmer; schon wollte ich mich in mein Missgeschick ergeben, als ich den letzten Versuch wagte und einen Arbeiter in einem Weingarten italienisch ansprach, mir zur Erlangung einer Barke behilflich zu sein. Doch welches Wunder! Der Göttermann antwortete mir deutsch, und damit war auch der 209 Starrsinn Jener gebrochen. Durch seine Intervention und dadurch, dass er den Leuten den Zweck meiner Fusstour auseinandersetzte, konnte ich nun mittelst Barke das jenseitige Ufer erreichen und mich in dem von ihm empfohlenen Wirthshause mit geräucherter Zunge, Brod und echtem Dalmatiner Wein gehörig stärken. Höhere Ansprüche können in diesen Gegenden nicht berücksichtigt werden, und wie mir die Erfahrung lehrte, ist es rathsam, beim Eintritte in eine Stube nicht nach Essen zu verlangen, denn in den weitaus meisten Fällen ist die Antwort eine abweisende; geht das Begehr aber nur nach Wein, der fast überall erhältlich ist, so sind die Gastgeber in der Regel auch mit übriger Zuthat bald zur Stelle. Den Rückweg nahm ich auf der hoch oben an der linken Thal- seite führenden alten Wasserleitung, zu der man von dem Wirths- hause steil und beschwerlich ansteigt. Hat man dieselbe aber einmal erreicht, dann führt der Weg wohl etwas steinig, aber fast eben an dem in der Tiefe liegenden Gravosa vorüber nach Ragusa, wo man knapp an der Stadtmauer auf den Pille-Platz herabsteigt. Die Wanderung bietet die lohnendsten Naturgenüsse in den prächtigen Umgebungen Ragusas. Auf diesem Wege sammelte ich: Hyoseris scahra L., Orchis provincialis Balb., Ärum italicum Lam., Sonchus asper Vill., Helianthemum, Fiimana Mill., Trifolium pro- cumbens L.; in Mauern: Gheilanthes odora Sw. und Ädianthum Ca- pillus Veneris L. Die schon mehrmals erwähnte Halbinsel Lapad war das nächste Ziel meiner Exciirsionen. Bis zu jener Stelle, wo sie durch ein schmales Band mit dem Festlande zusammenhängt, steigt man von Ragusa eine halbe Stunde geefen Gravosa aufwärts, um dann bald auf dem links abzweigenden Wege im Schatten herrlicher Bestände der Plnus halepensis Mill. sich auf der Halbinsel selbst ergehen zu können. Der gebirgig'e Boden ist mit einer üppigen Vegetation be- deckt und der Nadelwald, der mir zum erstenmale hier entgegen- trat, wirkt wohlthuend auf das Auge des Beschauers. Zahlreiche Einbuchtungen der steil abfallenden Küste gewähren mannigfaltige Ausblicke einerseits auf das offene Meer, andererseits auf den Hafen von Gravosa; einsam gelegene Klöster und zerstreute Häuser mit prächtigen Gärten, in welchen der Rosenflor eben im schönsten Sta- dium der Entwickelung stand, und üppig grünende Wiesen vervoll- ständigen den Zauber der Idylle auf der Halbinsel. Zwischen den immergrünen Sträuchern des Juniperus phoenicea L. und Quercus Hex L. drängt die schöne Lonicera irnpleoca Ait. ihre lieblichen Blüthen empor, während sich an sandigen Stellen die fruchtende Clypeola Jonthlaspi L., der wollige Plantago Lago- pus L., die zierliche Echinaria capitata Desf., Bromus Madritensia L., in Felsen aber Poa rigida L., Vaillantia muralis L. und Triti- cum loliaceum Sm. angesiedelt haben. An sonnigen Plätzen bildet Evaoc pygmaea Pers. einen förmlichen Teppich, auf dem sich die mächtige Opvntia amyclaea Ten. erhebt, und der in Lathyrus 210 Aphaca L. einen prächtigen Abschluss findet. Auf dem Eückwege säumen neben den starren Gestalten der Aloen das schöne Antir- rhinum majus L., Salvia Verbenaca L., Lepidium Draba L., Büsche von Crataefius Oocyacantha L. und verwilderte Exemplare der Iris germanica L. die linksseitigen Hänge der Strasse ein; in den Garten- mauern überraschen die schönen, lebhaft rothen Blüthen des Gen- tranthus Calcitrapa Dufr. Der Einblick in die meist gegen die Strasse zu sich terrassen- förmig herabseukenden Privatgärten bietet, Dank der günstigen kli- matischen Verhältnisse, ein Bild unvergleichlicher Pracht. Neben mächtigen Palmen mit ihren spreizenden Blättern, fremden Nadel- hölzern, exotischen Cacteen, schön geschnittenen Lauben aus Pitto- sporum Tohira Ait., deren herrliche weisse Blüthen weithin ange- nehmen Duft verbreiten, neben ansehnlichen Exemplaren der Pauloiv- nia imperialis Sibth. mit ihren rachenförmigen violetten Blüthea, deren Schatten das farbige Kleid niederer Ziersträucher birgt, sind es vornehmlich die unzähligen Spielarten der Kose, die sich der blumenliebende Eagusaoer zur besonderen Pflege auserkoren hatte. Mädchen und Frauen, wenn sie sich des Abends, sobald die Sonne sinkt, in der herrlichen Natur ergehen, lassen niemals den Zweig eines blühenden Strauches oder einzelne langgeschnittene Eosen in ihren Händen vermissen. Und wieder eines Tages wanderte ich durch die Porta Ploce auf der sonnigen Küstenstrasse nach Breuo, einem freundlichen Thale, das landeinwärts von den hercegovinischen Greuzgebirgen einge- schlossen ist. Eine reiche Vegetation und prächtige Aussichtspunkte lohnen vielfach die zweistündige Wanderung. Ausser den hier allge- mein verbreiteten Sträuchern blühte noch Sparthmi junceum L., während Oeraninm pyy^enaicum L., Echium parvißorum Moench., Cerastiwn campamdatum Viv., Campanula Get^icaria L., Onosma stellulahim W. et Kit., Sesleria cylindrica DC, Anagallis coeridea Schreb., Galium corrudaefoUum Vill., Ruta hracteosa DC. und Ve- ronica austriaca L. die zur Strasse ziehenden Hänge bekleideten. Hoch oben in den Felsen lockte die herrliche Putoria calabrica Pers. zu mühevollem, aber nicht vergeblichem Eingen. Auffallend war es, dass bei den hier sehr zahlreich auftreten- den Kosen- und Eubussträuchern sich die letzteren eines besonderen Fortschrittes in der Entwickelung erfreuten. Während die wilde Kose keine einzige Knospe aufwies, war der doch uaturgemäss später blühende Brombeerenstrauch mit fast aufbrechenden Knospen dicht besetzt. Das vielgepriesene Eiland, das reizende Lacroma, dessen man auf dem Kückwege fortwährend ansichtig ist, war das Ziel eines Nachmittags -Ausfluges. Zu diesem Zwecke begibt man sich in den Cabottage-Hafen, um vom k. k. Hafen-Capitanate eine Eintrittskarte für den Besuch der Insel zu erlangen, die mir auch bereitwilligst eingehändigt wurde. Nach einer halben Stunde landete die Barke 211 iu einem Miniaturhafen, und über eine Steintreppe führen wohlge- pflegte Kieswege zu dem einfachen Schlosse. Der angelegte Park bietet eine Fülle herrlicher tropischer Gewächse. Das in vollster Blüthe prangende Pittosporum Tohira Ait. uraschliesst in kunst- voll geschnittenen Guirlanden feenhafte Eosenhaine, iu welchen in Stein gehauene Götter stumme Zeugen irdischen Schaffens sind. Den der Stadt zugekehrten Hügel krönt ein Fort, das von prächtigen Föhrenwäldern eingeschlossen wird. Einsame Wege durchziehen nach allen Richtungen die überall nur Ruhe und Frieden athmende Insel. Auf einem dieser Wege stand neben riesigen Exemplaren der Ophrys aranifera Huds. eine herrliche mir unbekannte Ophrys, die aber sofort den Eindruck etwas Seltenen machte. Herr Dr. Otto Stapf in Wien, dem ich dieselbe zur freundlichen Bestimmung übergab, erklärte sie für eine kleinblüthige Form der Ophrys tenthredinifera W. Ich benütze diesen Anlass, um Herrn Dr. Stapf an dieser Stelle meinen wärmsten Dank auszusprechen. (Schluss folgt.) Literaturberichte. G. J. Filet, Oud-Officier van Gezondheit van het N.-I. Leger: Plantknudigr Woordenboek voor Nederlandsch-Indie, met körte aanwyzingen van het geneeskundig — en huishoudelijk gebruik der planten, en vermelding der verschittende inlandsche en wetenschappelijke benamingen. Tweede ver- meerderde en verbeterde druk. Gr.-Lex.-Formaat, pag. XII, 348. Amsterdam, J. H. de Bussy, 1888. Ein botanisches Wörterbuch von Holländisch-Indien musste den Beamten, Gesundheits-Officieren, den Plantagenbesitzern, kurz allen Niederländern, welche jahrelang, ja oft dauernd, in der üppigen Vege- tation jenes tropischen Himmelsstriches ihr Leben zubringen, höchst willkommen sein und als Eathgeber bei mancherlei vorkommenden Fragen ein dringendes Bedürfniss befriedigen. Die erste Auflage des obigen Titel führenden Werkes war daher bald vergriffen, und es erscheint nun in einer zweiten, vom Verfasser selbst, der in Indien zu Menado lebt, durchgesehenen Ausgabe, welche nicht allein neue Zusätze in dem alphabetischen Text der ersten Ausgabe, sondern auch manche neue Namen eingefügt enthält, wodurch deren Vollständig- keit und Brauchbarkeit noch erhöht wurde. Aber nicht blos für den Gebrauch in den Colonien, sondern auch im Mutterlande und im übrigen Europa ist das Werk von Belang, da es mit den einheimischen Namen der Pflanzen, unter welchen ja auch zumeist deren Producte in den Handel kommen, und sodann mit dem Gebrauche, den man in heilkundiger, in technischer, in haus- oder landwirthschaftlicher Hinsicht von den Gewächsen, auch schon iu deren Heimat, übt, uns ausführlich bekannt macht. Die Einrichtung des Buches ist sehr zweckmässig so getroffen, dass die indischen Namen in alphabetischer 212 Folge aufgeführt sind, und dass ein zweites alphabetisches Register der lateinischen wissenschaftlichen Namen der Arten mit dem Hin- weise auf erstere sich anschliesst. Jedem indischen Namen ist die Gegend, Insel, Provinz u. s. w., wo der Name in Anwendung steht, in Abkürzung beigefügt, darauf folgt der lat. syst. Name mit Angabe des Autors und der natürlichen Familie, zu der die Pflanze gehört, ferner ihr Vorkommen oder deren Verbreitung über Niederländisch- indien, ihre Tracht (1 — 2jährig, ausdauernd, Strauch, Baum oder Schlinggewächs) und schliesslich die bereits obenerwähnte Benutzung. Führt eine Pflanze noch einen zweiten Namen in einem anderen Ge- biete Niederländisch-Indiens, so ist dieser an betreffender Stelle alpha- betisch eingereiht mit Beziehung auf die weiteren Erklärungen, welche selbstverständlich nur einer der einheimischen Benennungen beige- fügt werden. So ist dies beispielsweise bei Böhmeria nivea Gaud., der bekannten Urticacee, der Fall, deren Fasern im rohen Zustande zu festen, dauerhaften Seilen, Stricken und Bindfäden, gereinigt zu dem sog. „Giass-cloth" verwendet werden und als „Eameh" oder auch als „Gohni" in den Handel kommen. "Wie reichhaltig das Lexikon ist, mag aus der grossen Zahl der indischen Pflanzennamen, welche sich auf 9283 beläuft, entnommen werden. Manche Angaben über die Benutzung sind in Europa noch wenig bekannt und daher von allseitigem Interesse. Es ist begreiflich, dass die erste Auflage auch in Deutschland viele Abnehmer gefunden hat und gewiss wird diese neue, vermehrte und verbesserte Auflage auch bei uns sich einer weiteren Verbreitung zu erfreuen haben. Dr. Kornhub er. Bresadola Jac. P., Fnngi tridentini. Tridenti 1887. Fase. VI— VII. S. 71 bis 114. Taf. 76-105. In diesem die Pilzkunde unseres Reiches in eminenter Weise bereichernden Werke werden erneuert gegen 40 Arten Hj^menomy- ceten und Discomyceten, entsprechend den heutigen Anforderungen der Wissenschaft, genau und ausführlich beschrieben und in vollen- deter Weise abgebildet. Zahlreiche kritische Bemerkungen erhöhen nur den Werth des Werkes, in welchem nicht nur viele ältere Arten aufgeklärt und zum ersten Male abgebildet, sondern auch viele neue interessante Entdeckungen beschrieben werden, wie z. B. Mycena olida, M. caesio-livida, Nolanea papillata, N. cuneata, Inocyhe rho- diola, I. putilla, Psathyra Barlae, Lactarius rubescens, Marasmius epodius, Peziza ochroleuca, Dasyscypha ßavovirens Bres. und Om- hrophila succinea Bres. et Rehm. Weitere Bemerkungen über die von Quelet in dessen Enchiridion abgegebene Revision der Pilze Bresadola's schliessen diese verdienstvolle Arbeit ab. v. Beck. Tbe American Journal of Science. Edit. J. D. and E. S. Dana. New Hawen Dana 1886. Vol. XXXII Nr. 190-192. Diese Nummern enthalten in ihrem werthvollen Inhalt keine Originalaufsätze aus dem Gebiete der Botanik, sondern nur Bespre- 213 chungen einiger Werke, zumeist aus der geschätzten Feder A. Gray's, so über Lubbock's Plowers fruits and Leaves; S. H. Vines, Lectures on the physiology of plants; L. H. Bailey, a prelinainary Synopsis of North American Carices; Hooker's Flora of british India. XIIT. V, Beck. Hansgirg Dr. A., Prodromus der Alpenflora von Böhmen. 1. Theil, ent- haltend die Ehodophyceen, Phäophyceen und Chloropliyceen. 2. Heft. — Archiv der naturwissensch. Landesdurchforschung von Böhmen. VI, Band, Nr. 6 (botanische Abtheilung). Prag, Eivnac 1888. S. 97-288. Gr. 8" mit 77 Abbildungen im Texte. Oesterreich kann stolz sein, an Dr. Hauck in Triest und Dr. Hansgirg in Prag zwei der hervorragendsten und durch ihre Werke rühmlichst weit über die Grenzen unseres Landes hinaus bekannt gewordene Algologen als Landsleute zu besitzen. Während Ersterer seine Forschungen mit anhaltendem Fleisse und grösstem Erfolge den Meeresalgen zuwendet, hat sich Hansgirg um die Ent- wickelungsgeschichte und Systematik der Süsswasseralgen nicht genug zu würdigende hohe Verdienste erworben. Sein Prodromus der Algen- flora Böhmens ist nicht nur des gediegenen, gründlich und mit seltenem Verständnisse durchgearbeiteten Inhaltes wegen hoch zu schätzen, sondern auch um so höher im Werthe zu veranschlagen, als der- selbe die erste und bisher einzige mit Beschreibungen versehene, alle Gattungen umfassende wissenschaftliche Bearbeitung der Algen eines Theiles von Oesterreich darstellt, und somit allen Algologen eine hochwillkommene Unterstützung bei ihren Arbeiten bietet. v. Beck. Schalflora von Oesterreich. Von Dr. Moritz Willkomm, Professor der Botanik an der k. k. deutschen Universität in Prag. LIII, 371 Seiten, kl. 8° in Leinwandband. Wien 1888. Verlag von A. Pichler's Witwe & Sohn. Preis 2 fl. Das Erscheinen der vorliegenden „Schulflora von Oesterreich" muss schon aus dem Grunde von allen Freunden der Pflanzenwelt mit Freuden begrüsst werden, weil es seit Decennien das erste Ex- cursionsbuch ist, in welchem unsere heimatliche Flora dem gegen- wärtigen Standpunkte der systematischen Botanik angepasst worden ist, sowohl was die Nomenclatur, als auch die Beschreibung und Umgrenzung der Gattungen und Arten betriift. Bei dem Umstände, als das Buch lediglich für deutsche Mittel- imd Hochschulen be- stimmt ist, kann es nicht überraschen, wenn der Verfasser die Pflan- zen der zur Karpathenzone gehörenden Länder Cisleithaniens sowohl wie jener unserer südlichsten Kronländer als ausserhalb des Rahmens stehend betrachtet hat, ist doch in den an die Adria und an Russ- land grenzenden österreichischen Provinzen die Zahl der deutschen Schulen eine beschränkte. Dagegen bürgt uns der Name des weit über Oesterreichs Grenzen gekannten Verfassers für den gediegenen 214 Inhalt, dem Lernende wie Lehrende die gerechte Anerkennung nicht versagen werden. Indem wir noch der Verlagshandlung für die Aus- stattung des Buches verdientes Lob spenden, wünschen wir dem- selben die weiteste Verbreitung zur Förderung der Kenntniss unserer vaterländischen Flora. J. Dr. 6. H. V. Schubert's Naturg-eschichte des Pflanzenreiches nach dem Linnä'schen System. Vierte vermehrte Auflage. Lieferung 6—13 (Schluss). Neu bearbeitet von Dr. Moritz Willkomm, üuiversitätsprofessor in Prag. Verlag von J. F. Schreiber, Esslingen bei Stuttgart. Gleich den bisher erschienenen Heften schliessen sich die vor- liegenden Lieferungen in jeder Beziehung würdig an. Auf 54 fein colorirten Tafeln sind über 650 Abbildungen enthalten, welche die wichtigsten Vertreter des Linne'schen Systems aus unserer heimat- lichen Flora repräsentiren, ohne jedoch die ausländischen Gewächse hintanzusetzen. Den Bildertafeln ist ein kurz und klar gefasster Text beigegeben, der eine treffende Charakteristik jeder Pflanze bringt, sowie Aufschluss über deren Entwicklung, Vorkommen, Standort und Blüthezeit. Was aber das Werk vor jedem bisher erschienenen ähnlichen Pflanzen-Atlas besonders werthvoU macht, ist die erwei- terte Berücksichtigung der Kryptogamen. Dem heutigen Stande der Wissenschaft entsprechend, versteht es der Autor, uns über die Ent- wicklungsgeschichte der verschiedenen Phasen in dem vielgestaltigen Kelche der Moose, Algen, Flechten und namentlich der Pilze ein Bild zu entwerfen, wie wir es dem Zwecke des Werkes anpassend, nur der trefflichen Feder Willkomm's zu danken haben. Dieses Bilderwerk wird in erster Linie Anfängern in der Botanik gute Dienste leisten; es wird aber auch Demjenigen von grossem Werthe sein, welcher, ohne umfassende Pflanzenkenntniss zu besitzen, doch gerne über die ihn umgebende Pflanzenwelt Aufschluss erlangen will. Das ganze Prachtwerk ist für 15 Mark in jeder Buchhandlung vor- räthig. J. Dr. Borbäs Vincze. Die Eichen der grossen nngarischeu Tiefebene" (A magyar Nagy-Alföld tölgyei). Budapest 1888. 34 Seiten (Ungarisch). Dem Gemeinplätze von der Einförmigkeit und der öden Lang- weiligkeit des ungarischen Alföld hat Verfasser bereits in mehreren seiner Arbeiten erfolgreich zu begegnen gewusst. Aus der vorliegen- den Abhandlung erfahren wir nun, dass jene endlosen Ebenen, na- mentlich im Südosten, sogar eine recht interessante Baumflora be- herbergen. Allerdings ist diese, in Berücksichtigung der geologischen Facta, eine Verhältnis smässig junge und secundär aufgetretene For- mation. Einst ein gewaltiges Meeresbecken, dann eine weite, tümpel- reiche Natronwüste, ist das Alföld heute nicht nur ob seiner kanaan- haften Fruchtbarkeit für den Cerealienbau berühmt, sondern auch bereits streckenweise mit dichtem Waldbestande überzogen. Verf. schildert in grossen Zügen diese aus den anliegenden Bergcomitaten 215 herabgewandelten Forste, sowie die ihnen vorangegangenen, den Boueu vorbereitenden Yegetationsstufen. Dem Studium der Quercus- formen ist Verfasser') mit gewohnter Gründlichkeit nachgegangen. Aus den vielen Details sei nur Folgendes erwähnt: Die Wintereiche fehlt in den ostungarischen Ebenen gänzlich; die vorkommenden Formen reihen sich sämmtlich an Quercus Robur L. (ungarisch Sumpfeiche) und Qu. lanuginosa Lam. Charakteristisch ist überall die Grösse der Frucht (südlicher Typus), die Verlängerung der Becherstiele und oft die Süsse der Eicheln (verschiedene „Kastanien- eichen"). Neu beschrieben erscheinen: Queren^ Robur var. hreviseeta, var. cleistocalyd\ Qu. Kanitziana, Qu. semilanuginosa = sublanugi- nosaX Robur, Qu. lanuginosa var. da^ypiniiatißda, oblongifrons (= Qu. crassifolia Vuk. nou H. B. K.), var. suhconferta = Qu. JBu- dayana Heuff., dasymicrocarpa = microcarpa Schur non Lap., dasy- macrocarpa, eximbricans, glohosa, var, Vukotinovici, Qu. diversifrons ; näher erörtert sind auch Qu. dilalata Kern., Qu. tardiflora Tschern., Qu. hiemalis Stev. = Qu. filipendula Vuk., tubulosa Schur =- Qu. stenocarpa und leptocarpa Vukot., Qu. Bedöi Borb. (= Qu. Mono- rens'is Simk.), Qu. conferta Kit. = Qu. hungarica Hubeny. Der Balanograph schuldet dem Verfasser für den bedeutenden Fleiss, von dem die Arbeit zeugt, gewiss den besten Dank. Sabransky. Acta Horti Petropolitani (Jahrgang 1887). Tom. X. Fase. 1. Inhalt dieses Bandes: 1. F. ab Herder. „Labiatae, Plumbagi- neae et Plantagineae a Gl. Dre. Kadda annis 1855 — 1859 in Sibiria orientali collectae." Die Synonymik und die Literaturcitate sind sehr eingehend behandelt, ebenso cÜe Standortsangaben und die Notizen über die geographische Verbreitung. Beide in deutscher Sprache, 2, C. Winkler. „Decas tertia Compositarum novarum, Turkestaniae, nee non Buchariae incolarium," Diese Dekade iimfasst folgende vom Autor neu aufgestellte und ausführlich beschriebene Compositen: Matricaria spathipappus ; Chrysanthemum {Pyrethrwn Gaertn.) Rich- terioides; Ärtemisia Chamomilla; Antcnnaria Sarawschanica ; und sechs Species vom Genus Consinia, nämlich: C. annua; corymbosa; lyratifolia; Albertoreg alia ; Hissarica und caespitosa. 3, E. K. a Trautvetter, „Contributionem ad Flor am Dagestanicam ex her- bario Kaddeano anno 1885 eruit." Unter den aufgeführten 403 Arten und Varietäten kommen folgende Nova vor: Trifolium Raddeannm; Veronica Daghestanica; Betula Raddeana. 4, Dr, Kunze Otto. ^Plantae Orientali-Kossicae," Die meisten der vom Autor aufge- zählten Pflanzen werden durch kritische Bemerkungen (in deutscher Sprache) näher beleuchtet. Bei Caltha iiolu^tris macht Dr. Kunze eine längere Disgression, worin er seinen Bedenken gegen die neuere Behandlung der Varietäten-Benennung und der Nomenclatur über- haupt Ausdruck verleiht. 5. F. Kegel. „Breviarium relationis de 'j Im Auftrage des k. ung. Ministerinms für Ackerbau etc. 216 horto Botanico Imperiali Petropolitano.'' Ein in russischer Sprache verfasster Jahresbericht über den Stand und die Thätigkeit des Petersburger kaiserlichen üniversitätsgartens. 6. Derselbe. „Allii species in Asia minori a Turcomania, desertisque aralensibus et caspicis usque ad Mongoliam crescentes." Nicht weniger als 138 Spe- cies und Formen werden beschrieben und mehrere durch gute Ab- bildungen anschaulich gemacht. 7. Derselbe. „Descriptiones plan- tarum nonnularum horti Imp. Botanici in statu vivo examinatorum." Durchwegs exotische Gewächse, deren Diagnosen gebracht werden. M. Prihoda. Correspondenz. Wien, 7. Mai 1888. Gestern fand ich in der Krieau des Praters bei Wien die Draha nemorosa L. Sp. pl. ed. I p. 643, in Gesellschaft von Draba verna L., Veronica praecox All., Ardbis Thaliana L., an mehreren Stellen ziemlich häufig. Diese für Niederösterreich seltene Pflanze wurde hier zuerst von Berroyer am Bahndamme zwischen Gram- mat-Neusiedl und Götzendorf entdeckt und seitdem nicht wieder gefunden. Die Varietät mit kahlen Schötchen wurde von Hibsch in wenigen Exemplaren am Laaerberge nächst Wien entdeckt und ist wohl längst wieder verschwunden. Braun. Innsbruck, 6. Mai 1888. Zu Ostern besuchte mich mein Freund und Studien-Collega Prof. Schönnach in Feldkirch und zeigte mir unter anderen auch eine Aquilegia, die er im letzten Sommer im Gamperdona-Thale, einem Seitenthale der 111 in Vorarlberg sammelte. Es war die typi- sche Aquilegia alpina L. die bisher im Gebiete von Tirol und Vor- arlberg noch nicht nachgewiesen war; in meiner Arbeit über die Verwandtschaftsverjiältnisse und pflanzengeographische Verbreitung der europäischen Arten der Gattung Aquilegia (Programm der k. k. Ober-Realschule in Steyr 1875) sprach ich damals die Vermuthung aus, dass diese Pflanze wohl noch im Patznaun oder Montafon ge- funden werden dürfte; so ging denn jetzt dieser fromme Wunsch in Erfüllung, und die Flora Tirols ist um eine schöne Pflanze reicher geworden. Der Pulsatillen-Flor auf den bei Mühlau und Arzl nächst Innsbruck gelegenen Hügeln erinnerte mich wieder an eine schöne Farbenspielart der Anemone Pulsatilla L., die ich durch mehrere Jahre hindurch in der Umgebung der Stadt Steyr in Ober Öster- reich auf sandigen Leiten hinter dem Quengghofe unweit Eoseneck sammelte; neben zahllosen typisch violett blühenden Exemplaren traf ich jährlich einige fünfzig Individuen mit rein rosafarbenen Blü- then, die ich als var. rosea bezeichnet habe: auch heuer wurde die- 217 selbe wieder von meinem Amtsnachfolger Prof. Lavogler am an- gegebenen Standorte reichlich blühend aufgefunden. In der Nähe traf ich daselbst auch einmal fünf bis sechs Exemplare mit rein weisser Farbe. — Zum Schlüsse noch eine kurze Notiz über Taxus haccata L. Vor einigen Jahren schickte mir Freund Stein inger am Schieferstein bei Eeichraming in Oberösterreich gesammelte Zweige, die nach seiner Angabe monöcisch waren; ich verfolgte damals die Sache nicht näher, da die Zweige nicht vollauf blühten; neulich kam ich nun zufällig auf eine Notiz in der „Deutschen botanischen Monatschrift " 1883, p. 52, wo Sanio die Eibe „selten monöcisch" im Milchbuder Forstreviere bei Lyck in Preussen angibt. Da mir nicht bekannt ist, dass für das Gebiet der österr. Flora hierüber etwas publicirt worden wäre, so wollte ich auf oberwähnten Fund Steininger's aufmerksam machen. Zimmeter. Brunn, 6. Mai 1888. Im Anschlüsse an eine frühere Correspondenz der Zeitschrift 1888, pa?. 107, theile ich einige Standorte der Mentha Pauliana F. Schultz in Jahresbericht der Pollichia 12, 1854, p. 31, 40 et 41 == M. irnndiXarvensis F. Schultz ibid. — 31. gentilis var. «. et ß. Wirtgen herb. Menth. Nr. 5 et 6 non L. nee Fries, nee Smith, Hudson, nee Gren., Godr. — M. citrata Pauli non Ehrh. nee auct. (Weissenburg, Elsass et Schweigen Palatinat.) Syn. M. graveolens Opiz Sezn. p. 65 (1852) n. s. — Desegl. Menthae Opizianae 11 in Bullet, de la Societe roy. de bot. de Belgique XXV. extr. pag. 19 (1882) non M. graveolens Presl Fl. Sicul. I. pag. XXXVI (1826) mit. — M. Pauliana F. Schultz kommt vor: bei Stramberg und am Kreuzberge bei Gross- üllersdorf im nördlichen Mähren. Dr. Formänek. Lemberg, am 6. Mai 1888. Ich verdanke es dem besonderen "Wohlwollen des Herrn Prof. Dr. A. Rehmann, dass ich unlängst Herbich's sehr instructive Originalexemplare der Potentüla pratensis Herb, zu Gesicht be- kommen habe. Es hat sich nun herausgestellt, dass diese vielum- strittene Art weder mit P. delphinensis Gren. et Godr. (wie es V. v. Janka vermuthete), noch mit P. chysantha Simkovics in A. Kerner's „Flora Austro-Hung. exsicc. (wie Schreiber dessen muth- masste) identisch ist, sondern eine Collectivspecies darstellt, welche zwei sehr distincte, bisher nur aus Siebenbürgen bekannte Arten umfasst, nämlich: P. coronensis Schur (= P. permixta Schur) und P. suhalpina Schur. — Was die obgenannte P. chrysantha Simk. betrifft, so erlaube ich mir dahier meiner Vermuthung Raum zu geben, dass die P. chiysantha Treviran's von der Simkovics'- schen Pflanze verschieden sein dürfte, und dass die echte P. chry- santha Trev. wohl in jener Pflanze zu suchen sei, welche ich vor neun Jahren unter diesem Namen im Wiener botanischen Garten Oesterr. botan. Zeitschrift. 6. Heft 1888. 18 218 eidtivirt sah, und die ich seit einigen Jahren auch im Lemberger botan. Garten aus Petersburger Samen ziehe. Letztere unter- scheidet sich sehr erheblich von der siebenbürgischen P. chry- santha Simk. besonders durch viel höheren Wuchs, viel kleinere Blü- then und anders gestaltete Theilblättchen der Wurzelblätter, welche bei beiden stets fünf zählig (nicht 6— 7zählig) sind. — /Gestern botanisirte ich in Gesellschaft meines Freundes Dr. E. Wotoszczak in der Umgebung von Basiöwka und SkniJöw (IVa Meilen süd- östlich von Lemberg), und wir fanden daselbst unter anderen fol- gende sehr interessante Pflanzen: Salix livida Whlbg., S. süesiaca W., S. süesiaca X aurita (in drei Formen), Viola supersilvatica X Riviniana und V. subsilvatica X Riviniana. — V. Wettsteinii C. Eicht, aus Gloggnitz in Niederösterreich (leg. C. Richter) ist wohl keine genuine Art, sondern stellt nach meiner Ansicht eine fertile Form des Bastardes V. silvatica X Riviniana dar, welch letztere Form auch bei Lemberg, wiewohl sehr selten vorkommt. — Endlich möge dahier ein von mir begangener arger Fehler corrigirt werden. Näm- lich ist mein Cerastium nemorale aus der Flora von Lemberg nicht mit C. nemorale üechtr., sondern mit G. silvaticum W. K. identisch. Br. Blocki. Laibach, am 21. Mai 1888. Im Vorjahre habe ich Ihnen bekannt gegeben, dass sich zu Idria ein Ausschuss bildete, um die Vorarbeiten zur Scopoli-Feier durchzuberatheu. Die Bergbehörde von Idria, die im Ausschusse durch ihren Directionsvorstand, Oberbergrath J. Novak, vertreten ist, be- richtete in oben erwähnter Angelegenheit an das k. k. Ackerjjau- ministerium, und dieses erklärte sich bereit, die Kosten für die Scopoli-Gedenktafel zu decken. Dadurch ist die wichtigste Frage, die financielle, in der glücklichsten Weise gelöst worden. Am 8. Mai, demnach genau hundert Jahre nach dem Tode des zu ehrenden Naturforschers, war die fertig gestellte, sehr schön in Bronzeguss ausgeführte Gedenktafel in den Schaufenstern eines hiesigen Hand- lungshauses zur allgemeinen Besichtigung ausgestellt. Die Enthül- lungsfeierlichkeiten finden am 22. Juni 1. J. gelegentlich der all- jährlich in der Bergstadt Idria festlich begangenen Achazi-Feier unter Assistenz der Montanbehörde, der Bergknappen, der Bürger- schaft und der geladenen auswärtigen Gäste statt. Näheres über die Gedenktafel und die Feier selbst werde ich Ihnen seinerzeit mit- theilen. Voss. Fersonalnotizen. — Dr. A. Peter, Privatdocent an der Universität München, ist als Professor der Botanik und Director des botanischen Gartens an die Universität Göttingen berufen worden. 219 — Dr. Alfred Koch, Assistent am pflanzenphysiologischen In- stitute in Göttingeu, hat sich daselbst als Privatdocent für Botanik habilitirt. — Moritz Prihoda ist von Wien nach Josefstadt in Böhmen übersiedelt. — Dr. F. Schwarz, Privatdocent in Breslau, ist zum Pro- fessor der Botanik an der Forstakademie in Eberswalde ernannt worden, — Dr. Ferdinand Cohn, Professor der Botanik und Director des pflauzenphysiologischen Institutes an der Universität Breslau, er- hielt den Charakter eines geheimen Kegierungs-Rathes. Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — Im Leopoldstädter Communal-Real-Gymnasium in Wien, wurde am 14. April zur Erinnerung an Dr. Alois Pokorny eine Gedenktafel festlich enthüllt, welche Freunde, Schüler und Verehrer des Verstorbenen gestiftet hatten. Die Tafel enthält folgende In- schrift: „Zum Andenken an den ersten Director der Anstalt, k. k, Regierungsrath Dr. Alois Pokorny, der als wahrer Freund der Jugend und emsiger Förderer der Wissenschaft dieses Gymnasium vom Jahre 1864 bis zu seinem Tode (29. December 1886) rühmlich ge- leitet hat". — In Verbindung mit der vom 18. bis 23. September 1. J. in Köln tagenden 61. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte wird eine Fachausstellung aus den Gebieten sämmtlicher auf der Versammlung vertretenen Disciplinen stattfinden. Die Ausstellung soll alles Neue und Vollendete an Instrumenten, Apparaten, Präpa- raten, Forschungs- und Lehrmitteln umfassen und ist auf eine Dauer von etwa vierzehn Tagen berechnet. Nähere Auskunft und Anmelde- bogen ertheilt der Schriftführer Dr. F. Eltzbacher in Köln (ünter- Sachsenhausen 9). — Der in seinem Räume sehr beschränkte botanische Garten in Dresden wird nach Striesen verlegt werden. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendimgen sind abgegangen an die Herren: Dörfler und Born- müller. Vorräthig: (B.) = Böhmen, (Bd.) = Baden, (Br.) = Berlin, (Cr.) = Croatien, (E.) = England, (F.) = Frankreich, (G.) = Galizien, (I.) = Istrien, (It.) — Italien, (Kt.) = Kärnten, (NOe.) = Niederösterreich, (OOe.) = Oberösterreich, (P.) = Polen, (S.) 220 = Salzburg, (Sb.) == Siebenbürgen, (Sl.) = Schlesien, (St.) = Steier- mark, (Sz.) = Schweiz, (T.) = Tirol, (Th.) = Thüringen, (U.) = Ungarn, (W.) = Westfalen. Sderochloa dura (NOe., Th., U.), loUacea (E.), maritima (E.), rigida (Cr.), Scorzonera austriaca (NOe.), hispanica (NOe.), humilis (Br., OOe.), purpurea (NOe.), Scropliularia Ehrliarti (W.), nodosa (NOe.), Scutellaria altissima (G.), Columnae (St., U.), lupulina (G.), minor (Bd.), Seeale cereale (NOe., OOe.), fragile (U.), Sed.um acre (NOe., P.), alhum (NOe., ü.), atratum (St.), Cepaea (It.), dasy- phyllum, (T.), maximum (P.), reflexum (B., NOe.), rupestre (B.), sexangulare (OOe.), villosum (NOe.), Sempervivum arachnoideum (T.), montanum (S.), Senebiera Coronopus (B., NOe.), didyma (E.), Senecio abrotanifolius (OOe.), erucaefolius (G., W.), Ftwhsii (W.), nebrodensis (OOe.), nemorensis (B., Th.), silvaticus (B.), subalpinus (OOe.), vernalis (Br., P.), viscosus (B.), Vukotinovici (Gr.), vulgaris (OOe., P.), Serratxda radiata (IT.), tinctoria (Sl.), Seseli annuum (Th.), glaucum (NOe., St.), Hippomarathrtim (NOe.), leucospermum (U.), Tnontanum, (Sz.), Sesleria coerulea (NOe.), disticha (Kt,, S.), elongata (L), rigida (Sb.), Sadleriana (Ü.), tenuifolia (Gr., I.), Se- taria ambigua (Sz.), glauca (P., ü.), viridis (B,, P.), Sicyos angu- latus (ü.), Sideritis montana (U.), Silaus virescens (IJ.), Silene acaulis (St., Sz., T.), alpestris (NOe.), cMorantha (Br.), conica (Br.), dichotoma (NOe., P.), gallica (lt., IT.), infracta (Br.), longiflora (U.), maritima (E.), nutans (B.), Of2Yes (NOe., P.), quadrifida (S.), g'wm- quevulnera (Bd.), rubella (It.), rupestris (Kt., T.), Saocifraga (Kt., St.), Schlosseri (Gr.), viscosa (ü., Eugen), Sinapis alba (P., W.), Orientalis (W.), Sison Amomum (E.), Sisyinbrium austriacum (Th.), Loeselii (Br., W.), pannonicum (NOe.), Sophia (NOe.), strictissimum (St.), Thalianum (F., OOe.), Zannonii (It.), Smm latifolium (W.), Sisarum (Br.), Smilax aspera (L), Smyrnium perfoliatum (L, IT.), Solanum Dulcamara (NOe.), Soldanella alpina (OOe.), montana (OOe., St.), pusilla (NOe., Sb.), Solidago alpestris (SL), glabra (F.), Sonchus oleraceus var. runcinatus (Gr.). Obige Arten können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 K.-Mark) abgegeben werden. Inserate. Pflanzenpressen von Rieh. Hennig in Erlangen (Bayern). Nur praktisch und dauerhaft. Illustrirte Beschreibung gratis und franco. Bedacteur und Heransgeber Dr. Alezander Skofltz. — Verlag von C. Gerold's Sohn. C. üeberreuter'sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. Oesterreichische Botaniscüe Zeitsclirift. Die österreichische /^^ -»/-v»*-» -»-^ Exemplare botanische Zeitschrift \ /1 fyfi ,Tl die frei durch die Post lie- erscheint ^^ zogen werden sollen, sind den Ersten jeden Monats. . blos bei der Bedaction Man pranumerirt auf selbe (IV. Bez., Mühlgasse Nr. t) mit 8 fl. Ost. W. •% . •• ■ n 1 •■ ^" pranumeriren. (16 R. Mark) BOtaniK UtlU BOtälUKßr ^"^ "^"^^ ^''^ ganzjährig, oder mit WUldllllX UIIU UUiailllM^I . Buchhandels übernimmt 4 fl. Ost. W. (S It. Mark} Pränumeration halbjährig. -«-tt-*— p^ Gerold's Sohn Inserate in Wien, die ganze Petitzeile nX— V sowie alle tlbrigen 15 kr. öst. W. X^ — # . Buchhandlungen. XXXYIII. Jahrgang. WIEN. Juli 1888. XNHAIiT. Zur Flora von Ungarn. Von Dr. Simonkai. — Sa!i.r bifax und S. Mariana. Von Dr. WoJoszczak. — Kellerbacterien. Von Dr. Hansgirg. — Botrychium virginiatmm. \ on v. Degen. — Recipruke Culturversuche. Von Krasan. — Neue Funde in Tirol. Von Dr. Mnrr. — Zur Flora von Bosnien. Von Dr. Formänek. — Ausflug nach Dalmatien. Von Jetter. — Literatur- berichte. — Correspondenz. Von Ullepitsch, Forraänek, Blocki, Borhd,.'l''Q|'clll die frei durch die Post be- erschpint ^^ zogen werden solloii, ?ind den Ersten jeden SFonats. ^.. blos bei der Bedaction Man pränumerirt auf selbe ""' (IV- He' ■ Mühlgasse .Vr. i) mit 8 fl. Ost. W. ■% , .1 ■ n 1 •! ^" pränumeriren. gan//Afi.""c:^L mit BotaHik und Botaniker. Buchb^a"nd:;rab'e^^i,u™t 4 11. Ost. >V. (S Ä. Mark) Pränumeration lialbjährig. -»^.i— ^^ Gerold's Sohn Inserate in Wien, die ganze Petitzeile IlT— R sowie alle übrigen 15 kr. öst. W. XU— %^m Buchhandlungen. XXXVIII. Jahrgang. WIEN. August 1888. XNHAIaT. J. Panci^-. Von Braun. — Neues V(rba.'cum. Von Dr. F ritsch. — Kellerbacterien. Von Dr. Hansgirg. — Verbafium Panci6ii. Von Bornmüller. — Zur Flora von Ostgalizien. Von Blocki. — Zur Flora von Bosnien. Von Dr. Forrainek. — Scopoli-Feier. Von Voss. — Literaturberichte. — Correspondenz. Von Rassmann, Csatö, Btocki, Formänek, Dörfler, üllepitsch, Borbas, Bornmüller. — Personalnotizen. — Vereine, Anstalten, Unterneh- mungen. — Botanischer Tauschverein. — Inserate. Dr. Josef Paiicie. Ein Nachruf von H. Braun. Von jeher hatten wohl in erster Linie Männer auf unsere be- sondere Werthschätzuug und Achtung Anspruch, welche der Wissen- schaft neue Pfade und Gebiete erschlossen, mit selbstloser Auf- opferung und hingebender uneigennütziger Liebe sich ihrem Dienste weihten, nur allein um der Sache selbst willen; welche der Cultur neue Bahnen öffneten und sie auf einen Boden verpflanzten, der durch Jahrhunderte lang währende unglückliche Verhältnisse bislang dem Segen der Civilisation entzogen war. Ein Mann, der mit leidenschaft- licher bis zum letzten Athemzuge währender Liebe, mit grosser That- kraft, zäher Energie und Ausdauer, hohem Pflichtgefühle der Auf- gabe seines Lebens, der Pflege der Xaturwissenschaften oblag, war Dr. Josef Pancic. Folgende Zeilen sollen nicht etwa dazu dienen, ein Lebensbild, welches getreu alle Züge des thatenreichen, für die Wissenschaft und Civilisation so erfolgreichen Wirkens dieses seltenen Mannes wiedergibt, zu entwerfen, dazu würde mir wohl der au dieser Stelle zugewiesene Raum weitaus nicht genügen, nein, sie sollen nur durch Wiedergabe einiger kleiner Episoden so recht die Liebe, die dieser Mann zu den Naturwissenschaften hegte, illustriren, sie sollen eine kleine Erinnerung an einen Charakter, der den besten zugesellt wer- den kann, an einen Mann in der schönsten Bedeutung dieses Wortes, erwecken. Ich habe den verblichenen Gelehrten persönlich gekannt; die Liebenswürdigkeit, mit welcher er allen Freunden der Botanik Oe»terr. botan. Zeit.-;chiift. 8. Heft 1888. 22 258 oLne Unterschied begegnete, ob sie mm sogenannte Fachmänner waren oder nicht, die Güte und das Entgegenkommen, das jeder Freund der Wissenschaft bei ihm fand, machte ihn Jedem, der nur einmal diesem wackeren Manne begegnete, werth und unvergesslich. Auch mir werden die wahrhaft edlen und seltenen Charakterzüge dieses Gelehrten Zeit meines Lebens unvergesslich bleiben. Pancic war der Linnö seines Adoptiv-Vaterlandes, er gab seinem Volke eine erschöpfende naturwissenschaftliche Nomen clatur, ihm verdankt die tüchtige und so bildungsfähige serbische Nation die ersten Elementar- Lehrbücher der drei Keiche der Natur in ihrer Sprache, er erschloss die bislang fast unbekannte Fauna und Flora seines Landes der wissenschaftlichen Forschung, er unternahm im Interesse letzterer selbst weite beschwerliche Reisen; ein solch' rastloser Fleiss, eine solche vielseitige Thätigkeit erweckt unwillkürlich das Gefühl der Bewunderung in der Brust jedes Freundes der Wissenschaft und Cultur. Eine ausführliche Biographie wird allem Anscheine nach nicht ermangeln, die grossen Verdienste dieses Mannes um sein Land in gehöriges Licht zu setzen. Josef Pancic wurde am 6. Mai 1814 zu Bribir nächst Novi im croatischen Litorale geboren. Von Jugend auf gut veranlagt und von regem Eifer für die Wissenschaft beseelt, studirte er die Gym- nasialclassen zu Fiume, die nach der damaligen Studienordnung vom Gymnasium abgetrennten sogenannten philosophischen Jahrgänge zu Agram, nach deren Vollendung er den medicinischen Studien an der Universität zu Pest oblag. Am 7. October 1842 au letztgenannter Universität über die Dissertation „Taxilogia botanica" zum Doctor medicinae promovirt, etablirte er sich vorerst als praktischer Arzt zu Pest, später zu Ruckberg im Banate. Von jeher die Scientia amabilis mit grossem Eifer pflegend, machte er nun zum Zwecke botanischer Studien weite Excursionen in die Banater und croatischen Gebirgs- züge, woselbst er eine überaus reiche Ausbeute machte. Um letztere einer wissenschaftlichen Bearbeitung zu unterziehen, wandte er sich im Jahre 1844 nach Wien. Hier hörte er nun die Vorträge End- licher^s und trat in regen Verkehr mit Miklosic, Vuk Karadziz (dem Begründer der neuserbischen Literatur), auf deren freundschaft- lichen und, wie sich in der Folge zeigte, so klugen Rath er nach Serbien ging, sich eine neue Heimat zu gründen, dem Lande, wel- chem fortan die Kräfte seines ganzen Lebens gewidmet sein sollten. Zuerst liess er sich als praktischer Arzt zu Belica nieder, von wo er zu Beginn des Jahres 1847 als Kreisphysicus nach Jagodina be- rufen wurde, schon nach kurzer Frist indess, im October 1847, ging er über neuerliche Berufung in gleicher Eigenschaft nach Kragujevac. Während dieser Zeit machte er beständig Ausflüge zum Zwecke bota- nischer, mineralogisch-geologischer und zoologischer Studien in alle Theile Serbiens. Im September des Jahres 1853 wurde er zum Pro- fessor nach Belgrad an das damalige Lyceum, welches im Jahre 1866 zur Hochschule erweitert wurde, ernannt, und docii'te daselbst Zoo- logie, Botanik, Mineralogie, Geologie und Agronomie. Hier entwickelte 259 nun Paniic eiue geradezu staunenerregeude, vielseitige und überaus segensvolle Thätigkeit, Er war der Begründer des botanischen Gar- tens, des botanischen, zoologischen und mineralogisch-geologischen Cabinetes, er bearbeitete die Säugethiere, Vögel, Keptilien und Am- phibien, die Fische und die Orthopteren Serbiens wissenschaftlich, er legte eine werthvoUe orthopterologische Sammlung an, er schrieb zahlreiche Aufsätze agronomischen (über Safrancultur, die Getreide- arten etc.) und vornehmlich botanischen Inhaltes, kurz, ein Wirken tritt uns hier vor Augen so vielseitig, als selten, ein Wirken, welches von den wichtigsten Erfolgen für sein geliebtes Adoptiv-Vaterland begleitet war. Dazwischen machte Pancic grosse Reisen behufs wissenschaftlicher Forschung, Reisen, die mit grossen Entbehrungen und Strapazen verknüpft waren, in alle Theile Serbiens, Montenegros (1873 fünf Wochen), nach Dalmatien, ferner nach Bulgarien (1880 und 1883) und dem Balkan. Es gab wohl keine Bergspitze des ser- bischen Balkans, die Pancic nicht ein- oder mehreremale bestiegen hätte; den mächtigen Gebirgsstock „Kopaouik" im Süden bestieg er 188G zum sechzehnten Male, den Rtauj fünfmal, den Midzar (seit 1878 serbisch), den höchsten Berg des serbischen Balkans viermal. Er bereiste auch einen grossen Theil Europas behufs Studium der botanischen Gärten und wissenschaftlichen Einrichtungen, so Italien, Frankreich, England, Oesterreich, in Paris und Genf war er längere Zeit mit Boissier zusammen. Er wohnte dem botanischen Congress zu Florenz bei; das rege Interesse, welches er für alle Zweige der Naturwissenschaften hegte, veranlasste ihn im Jahre 1884 dem inter- nationalen Fischerei-Cougresse in Wien beizuwohnen. Die reichen Schätze, welche er auf vorerwähnten Excursionen und Reisen barg, wurden der wissenschaftlichen Bearbeitung zugeführt, leider wurde er über Verfassung der umfangreichen Vorarbeiten zu einer Balkan- flora vom Tode ereilt. Diese wenigen und dürftigen Daten entrollen schon das Bild einer umfassenden und vielseitigen Thätigkeit am Felde der Natur- wissenschaften im Allgemeinen; aber nicht allein für die wissenschaft- liche Erforschung seines Landes war dieser Mann rastlos thätig, auch für die Erziehung und Heranbildung seines talentvollen Volkes er- warb er sich unvergängliche Verdienste; er übersetzte das Lehrbuch der Zoologie nach Milne Edwards (1866 und 1872), die Botanik nach Schieiden (1868) in die Landessprache, er gab eine Dendro- logia serbica heraus, er verfasste endlich die Naturgeschichte der drei Reiche, wie schon oben erwähnt wurde, für die Trivialschulen. Ungedruckt sind endlich noch: Der Botaniker im Feld und Cabinet, mit Angaben der Fundorte, Distanzen, Touren etc. für Reisende in Serbien; ferner die interessanten Vegetationsbilder aus Serbien, die östlichen Karpathen u. v. a. Sehr wünschenswerth wäre die baldige Publication dieser werthvollen Manuscripte. Für solche umfassende und erfolgreiche Thätigkeit war Pancic sein Adoptiv-Vaterland nach jeder Richtimg hin dankbar und erkenntlich. Von Seiten des Ministeriums wurden ihm mannigfache Unterstützungen zu Theil, 22* 260 bereitwillig wurden ihm jährlich 500 Francs für botanische Reisen, eine gleiche Summe für zoologische, mineralogisch-geologische und für technische Zwecke ausgesetzt. Im Jahre 1884 wurde Pancic der Titel „Staatsrath und Pro- fessor der Botanik" verliehen; nach Gründung der Hochschule war er der erste Rector derselben, er wurde von seinem dankbaren Mon- archen wiederholt mit hohen Orden (Grosskreuz des heil. Sava-Ordens, Takova-Kreuz I. Classe etc.) ausgezeichnet und bekleidete eine ein- flussreiche Stellung im Unterrichtsministerium in gerechter Würdi- gung solch hervorragender Wirksamkeit. Pancic war ferner erster Vorsitzender der königl. serbischen Akademie der Wissenschaften, Mitglied der südslavischen Akademie der Wissenschafteu und vieler anderer wissenschaftlicher und gelehrter Gesellschaften und Vereine. Wenn Pancic auch eine vielseitige ThätigkeJt auf allen Gebieten der Naturwissenschaften entfaltete, so blieb seine Vorliebe in erster Reihe der Botanik zugewandt. Mit welchem Interesse und Eifer er der lieblichsten der Wissenschaften zugethan war, zeigeu einige Er- zählungen, welche theils Pancic in meiner Gegenwart mittheilte, und die ich theils der Liebenswürdigkeit des Herrn kgl. Garten- Inspectors Borumüller in Belgrad verdanke, dem ich überhaupt für Mittheilungen über das Leben des verblichenen Gelehrten zu grösstem Danke verpflichtet bin. Hier nur zwei kleine, aber charak- teristische Episoden. Einst bei Erklimmung einer hohen Bergkuppe aulässlich einer Reise durch Montenegro (des „Kom") erzählte Pan- cic, dass sich die begleitenden Landeskinder schon sehr ermüdet und abgemattet fühlten. Endlich, als die Spitze des Berges erreicht war, warfen sich dieselben todtmüde zur Erde, während Pancic noch immer rastlos sammelte und anscheinend ganz unermüdet war. Bewundernd betrachteten ihn seine Begleiter, und einer derselben äusserte sich zu Pancic dahin, dass der Herr wohl ein eigenes Ar- canum haben müsse, welches ihn befähige, die ganz erheblichen Stra- pazen mit solcher Leichtigkeit zu überwinden. Lächelnd gab Pancic ihm zur Antwort: „Ich habe Etwas, das mich hinaufträgt", selbst- redend bezog er sich mit diesem Ausspruche auf das Interesse und die Liebe, die er der Wissenschaft entgegenbrachte, welcher Ausspruch aber von dem naiven Naturmenschen dahin aufgefasst wurde, als ob ihn Engel, Geister oder sonst welche unfassbare Wesen hilfreich und unterstützend geleiten würden; mit Ehrfurcht betrachteten sie fortan Pancic und erzählten die Märe dem Landesherrn, der sich über dieselbe sehr amüsirte. — Einst ritt Pancic in einer amtlichen Angelegenheit über einen Bergsattel der Blagotina-plana des Jago- diner Bezirkes, und bemerkte daselbst einen Crocus, von welchem er einige Exemplare mitnahm. Bei späterer genauerer Untersuchung stellte sich diese Pflanze als was sehr Interessantes heraus. Im näch- sten Jahre wurde er indess aus der Gegend versetzt, und hatte nie wieder Gelegenheit, zu günstiger Jahreszeit diese etwas abgelegene Gegend zu besuchen; vierzig Jahre später, im Jahre 1886, reiste er eigens behufs Auffindung dieses Crocus in diese Gegend, konnte ihn 261 aber trotz aufmerksamster Durcbforschimg nicht wieder finden. Im Jahre 1887, schon sehr leidend, sandte er eine eigene Expedition zur Auffindung dieser Pflanze ab, auch diese konnte letztere nicht wieder entdecken und noch auf seinem Sterbebette gedachte er jenes Crocus und empfahl ihn der Aufmerksamkeit der Botaniker. Pancic war mit der Tochter eines ungarischen Baron Cordon vermählt. Von sieben Kindern, welche dieser Ehe entsprossen, star- ben frühzeitig zwei Söhne und zwei Töchter. Seine Gemahlin ging ihm schon vor ungefähr einem Decennium im Tode voraus. Die jüngste Tochter ist mit dem Belgrader Advocaten Herrn Mostic vermählt, in deren Familie er seine letzten Jahre verlebte, und w^o er unter der aufopfernden Pflege seiner Tochter eine ruhige und glück- liche Heimstätte fand. In Geldangelegenheiten kannte er keinen eigenen Besitz, die vielen Reisen im lateresse der Wissenschaft ver- schlangen sein ganzes Vermögen. Sein grosses Herbar, seine Biblio- thek hinterliess er der Hochschule, an welcher er so lange und erfolgreich wirkte, und die ihm so Vieles verdankt. Pancic starb am 8. März (25. Februar alt. Styls) d. J. an keiner namhaft zu machenden Krankheit; eine allgemeine Erschöpfung der Kräfte endigte dieses strel)same und thaten volle Leben. Er be- wahrte bis zum letzten Tage eine bewunderungswürdige Frische seines Geistes, die Schärfe seines Gedächtnisses hatte gar nicht ge- litten, er erwartete mit heroischer Ruhe den herannahenden Tod, imd wenige Tage vor demselben dictirte er noch die Präfatio für die Enumeratio plant, vasc. Serbicae in lateinischer Sprache mit schwacher, kaum noch hörbarer Stimme. Am 7. März d. J. fühlte er deutlich ein Erkalten seines Körpers, machte seine Umgebung auf die nahende Katastrophe aufmerksam, citirte noch lateinische und französische Schriftsteller. Unter der aufopferndsten Pflege seiner beiden Töchter verlebte er seine letzten Stunden, um Mitternacht des genannten Tages fiel er in einen tiefen Schlaf, aus dem er nicht wieder erwachte; am Morgen des 8. März wurde er von den Leiden des irdischen Daseins für immer befreit. Sein Sarg war aus dem Holze der Omorika gezimmert, er hatte schon vor acht bis zehn Jahren wohl eigens zu diesem Zwecke zwei Stämme im südwestlichen Serbien fällen lassen und bewahrte die- selben vor seinem Arbeitszimmer. Ein Volk ehrt sich selbst, wenn es seine grossen Todten ehrt; der König und die serbische Nation haben anlässlich des Todes Pancic gezeigt, was ihnen dieser Manu werth war, und welches hohe Dankgefühl für seine grossen, dem Vaterlande und der Kation geleisteten Dienste sie belebte. Das Leichenbegängniss am 9. März d. J. war von Entfaltung grossartigeu Pompes begleitet: alle Scliulen. alle Vereine, der gesammte Clerus mit dem Bischöfe an der Spitze, und König Milan, dessen grösstes Vertrauen der verblichene Gelehrte von jeher besessen, in höchst- eigener Person, erwiesen ihm die letzte Ehre. Seineu Grabhügel schmückt die Omorika im Verein mit dem serbischen Kirschlorbeer ; einen ewig grünenden unverwelklichen Lorbeer hat er sich selbst mit 262 seinen der Wissenschaft und Ciiltur geweihten Thaten gesetzt, ihm sei die Erde leicht, er war ein wackerer Mann, ein guter Vater, ein wahrer Freund seiner Nation. (Schluss folgt.) Ein neues Verbascum aus Steiermark. Von Dr. Karl Fritsch. Anlässlich der Auffindung einer interessanten Verhascum-Foxvß. bei Salzburg^) habe ich die mir zugänglichen Herbarvorräthe von Verbascum- kiiQU. aus der Section Thapsus einer genauen Durchsicht unterzogen und bin dabei im Wiener Hofherbar auf eine Form aus Steiermark gestossen, die von allen bekannten Arten so weit ab- weicht, dass ich es für nöfhig halte, auf dieselbe aufmerksam zu machen und sie im Folgenden zu beschreiben. Verbascum Styriaciitn. Planta gracilis caule 0'45 in. alto; foliis inferiorihus in petiolum 4 — 5 cm. longum alatum attenuata, lamina ohlonga, crenulata, apice obtuso; superioribus paulatim minoribus, alis angustis integris longissime decurr entibus ; summis minutis- sime crenulatis, parvulis, acuminatis. Inflorescentia 6 cm,, longa, pauciflora, floribus rem^otis. Bracteae lineares , floribus breviores. Flor es ut in V. thapsiformi Sehr ad. Sab. Stiria, Eggenberg prope Graz (Prokopp). Fl. Julia. Ich kenne diese Pflanze nur in einem Exemplar, welches von Prokopp im Jahre 1846 gesammelt wurde und mit der Etiquette r>Verbascum Thapsus L." im Herbar des Hofmuseums lag. Habi- tuell hat die Pflanze auch thatsächlich mit Verbascum Thapsus L. einige Aehnlichkeit. Jedoch steht sie dem V. thapsiforme Schrad. viel näher, da sie mit diesem in Bezug auf Grösse und Gestalt der CoroUe, Beschaffenheit der Pollenblätter und Gestalt der Narbe über- einstimmt. Sie unterscheidet sich aber von V. thapsiforme in so vielen Merkmalen, dass sie demselben kaum mehr habituell ähnlich ist. Die langen Blattstiele der unteren Blätter, die kleine, nur schwach gekerbte Lamina derselben, die schmalen, aber ausserordentlich lan- gen Flügel des Stengels (die Blattsubstanz läuft 2 — 3 Internodien weit herab), die arm- und entferntblüthige Inflorescenz gaben ihr ein ganz fremdartiges Aussehen. Verbascum thapsiforme hat viel breitere und grössere Blätter, die gegen die Basis nur wenig oder ^) Verbascum Salisburgense. Siehe Verhandlungen der k. k. zool.-botan. Gesellschaft. Bd. XXXVIII. Botan. Discussionsabend am 17. Februar 1888. 263 gar nicht schmäler werden, die spitz oder zugespitzt und am Rande viel stärker gekerbt sind, und mit breiten, oft gekerbten Flügeln am Stengel herablaufen. Ferner hat typisches V. thapsiforme eine dichtblüthige Inflorescenz nnd in der Regel auch ziemlich lang zu- gespitzte Deckblätter, welche die Blüthen oft weit überragen. Trotz der Variabilität der letzteren Art habe ich in keinem Herbarium Exemplare gesehen, die sich dem Verbascum Styriacum auch nur einigermassen genähert hätten. Um Missverständnissen vorzubeugen, betone ich ausdrücklich, dass ich die eben beschriebene Pflanze nicht als neue Art aufgefasst wissen will; es erscheint mir sogar unwahrscheinlich, dass sie speci- fisch selbstständig sei. So lange dieselbe aber nicht im Freien be- obachtet wird, kann man über deren Bedeutung kein Urtheil abgeben. Es ist möglich, dass Verbascum Styriacum eine durch unge- wöhnliches Substrat hervorgerufene Varietät des V. thapsiforme dar- stellt, ebenso wie das von mir beschriebene Verbascum Salisburgense wahrscheinlich eine solche von F. Tkapsus ist. Wenigstens halte ich das für wahrscheinlicher, als dass es etwa eine Hybride wäre. Der Bastard von Verbascum Thapsus L. und thapsiforme Schrad.*), an den man allenfalls denken könnte, hat einen anderen Habitus und hält auch im Bau der Blüthe die Mitte zwischen den Stammeltern, ebenso wie dies bei dem Bastarde von T. Thapsus L. und phlo- moides L.^) der Fall ist. Wenn diese Zeilen zur Folge haben, dass die von Prokopp bei Graz gesammelte interessante Verbascum-? ovm. wieder aufge- funden und aufgeklärt wird;, so haben sie ihren Zweck erreicht. Salzburg, am 5. Juli 1888. Beiträge zur Kenntniss der Kellerbacterien, nebst Bemerkungen zur Systematik der Spaltpilze (Bacteria). Von Prof. Dr. Anton Hansgirg in Prag. (Schlags.) 2. Subfamilia. Beggiatoeae Hansg. Fäden mit lebhafter, oscil- larienartiger Bewegung, im protoplasmatischen Zellinhalte Schwefel- körnchen und nicht selten auch einen rosenrothen oder violetten Farbstoff enthaltend. Genus Beggiatoa Trevis. 1. Sect. Eubeggiatoa Hansg. Fäden ') Von Francbet als Verbascum Humnickii beschrieben. Mir lagen Originalexemplare vor. ^) Von jnir am oben angegebenen Orte als Verbascum Kerneri be- schrieben. -V -tr.-. -.-..i ■ ,,..,-••. 'j-.t:? -r.--.--- 264 farblos, zu kreideweissen bis graiigelblicheu schleimigen Massen ver- einigt. B. alba (Vaucb.) Trev. {Oscillaria alba Vaiich.) Zopf: Spalt- pflanzen. Tab. 4, Tab. pbycol. I. Tab. 38*). B. arachnoidea (Ag.) Ebb. {Oscillaria arachnoidea Ag. Regensb. Flora, 1827, p. 634). — Var. ß. uncinata Hansg. Die Fäden an einem Ende hakenförmig gekrümmt, sonst wie die typische Form. — So in Sümpfen bei Chotzen in Ostböhmen. 2. Sect. Chromobeggiatoa Hansg. Fäden von rosen- bis pfirsich- rother Farbe, rosen- oder blutrothe, violette bis violettbräimliche Ueberzüge an im Wasser faulenden Substanzen bildend, oder das Wasser roth färbend. B. roseo-persicina Zopf, Spaltpflanzen. Tab. 5.^) II. Ordo. JEubacteria. IV, Familia. Bacteriaceae. 1. Subfamilia Spirobacteria Cohn. Genus Spirochaete Ehrb. ^) — S. ferruginea (Ehrb.) Hansg. {Oallionella ferruginea Ehrb., Spirulina ? ferruginea Krch. in „Algen von Schlesien" p. 250 cum syn.). Genus Spirillum Ehrb. 1. Sect. Vibrio (Cohn) Hansg. Zellen farblos, meist ohne grössere Schwefelkörnchen im plasmatischen In- halte. — S. rugida{K\\\\.) Winter {Vibrio rugula Müll.) Cohn ßeitr. z. ßiol. I, 2, Tab. 3. In Strassengräben in der Umgebung von Prag mehrfach, auch unter Oscillarien von Modran, Hlubocep etc., die ich längere Zeit im Zimmer cultivirte. 2. Sect. Ophidomonas (Ehrb.) Hansg. Zellen rosen- bis blut- roth, violett oder röthlichbraun, meist mit zahlreichen, stark licht- brechenden Schwefelkörnchen im plasmatischen Inhalte. S. sanguineum (Ehrb) Cohn, Beitr. z. ßiol. I, 3, Tab. 6. 2. Subfamilia. Microbacteria Cohn. Genus Bacillus Cohn. 1. Sect. Enbacillus Hansg. Zellen mit farblosem, feinkörnigem Plasma, ohne grössere Schwefelkörnchen, zu farblosen oder grau- bis gelblich- bräunlichen Schleimmassen (Zoogloeen) vereinigt. B. subtilis (Ehrb.) Cohn {Vibrio subtilis Ehrb.) Beitr. zur ßiol. der Pflanzen I, 2, Tab. 3, II, 2, Tab. 11. Var. ß. cellaris Hansg. Zellen cylindrisch, gerade oder leicht gekrümmt, 1 bis Vh fi dick, meist 3- bis 6-, seltener mehrmal so (etwa 6 bis 12, seltener mehr fi) lang, farblos mit homogenem, stark lichtbrechendem Inhalte, im schleimigen, meist grau- oder gelblichbräunlichen, öfters ziemlich dicken, formlosen Lager dicht ') Nach Schnetzler (Notice sur Beggiatoa alba Vauch., 1885) ist diese Beggiatoa eine durch Parasitismus in der Ausbildung zurückgegangene Oscillaria. ^) üeber die zu dem Formenkreise dieses Spaltpilzes gehörigen Entwicke- lungsformen vergl. man P. Richter's Abhandlung „Ueber die in den Eut- wickelungskreis von Beggiatoa roseo-persicina Zopf gehörigen seitherigen Algenspecies", Zopf: „Zur Morphologie der Spaltpflanzen" p. 30 f. ') lieber den genetischen Zusammenhang der Spirochaete-Y oxmeu mit anderen Bacterienformen vergl. man Zopf, 1. c. p. 13 n. a. 265 gehäuft, uubewoglich') {Zoogloea) oder im schleimigen Lager anderer Kellerbacterien verstreut. An feuchten Kellerwänden in alten Wein- und Bierkellern, oft weit ausgebreitete klebrige Schleimüberzüge bildend. — So in Prag in mehreren alten Wein- und Bierkellern auf der Altstadt, in einem Weinkeller auf der Neustadt und auf der Kleinseite mit Rhacodium cellare Pers. und einigen anderen Kellerpilzen von mir in grosser Menge gesammelt. B. vialis Hansg. Zellen kurzcylindrisch, 3 bis 4 f* dick, meist l'/jmal so lang, sonst den Zellen des B. terrigeniis Frank (üeber die Mikroorganismen des Erdbodens, 1886), mit welchem ich ihn in der nächsten Prager Umgebung, an der Wolsaner Strasse an unreinen Orten, gesammelt habe, sehr ähnlich. 2. Sect. Chromohacillus Hansg. Einzelne Zellen scheinbar fast farblos, in grösserer Menge (Zoogloeen) rosen- bis blutroth, blau etc. gefärbt. B. sangidnens Schröter, Pilze p. 156. In Sümpfen bei Chlumec und Magdalena nächst Wittingau und bei Neu-Bistritz nächst Neu- haus in Südböhmen. Genus Bacterüon Ehrb. — B. termo Duj. {Mona^ termo Müll., Zoogloea termo Cohn Beitr. z. Biol. I, 2, Tab. 3). — Var. ß. suh- terraneum Hansg. Zellen farblos, ziemlich stark lichtbrechend, un- beweglich, zu schleimigen, formlosen, grauweisslichen bis gelblich- bräunlichen, kahmhautartigen Gallertmassen (Zoogloeen) vereinigt, in dem gemeinsamen Gallertlager zerstreut (jede von einer oft ziem- lich dicken Schleimschicht umgeben) oder dicht gedrängt, sonst wie die typische Form. An feuchten Mauern in einigen alten Weinkellern auf der Alt- stadt und in einem Weinkeller auf der Neustadt in Prag von mir mit anderen Kellerbacterien gesammelt. V. Familia. Myconostocaceae Hansg. Diese noch von Schröter^) mit der Familie der Bacteriaceen vereinigte Spaltpilzgruppe, welche der Familie der Nostoceen unter den Spaltalgen entspricht^) ist aus ähnlichen Gründen wie die Crenothrichaceae zu einer den übrigen Familien der Bacterien gleich- werthigen Familie zu erklären. Genus Myconostoc Cohn. — M. gregarivm Cohn Beitr. z. Biol. I, 3, Tab. 5, Zopf, Spaltpflanzen, Tab. 3. Unter Algen von Hlubo- cep nächst Prag und in meinen Algenculturen mehrfach. ') Am Lichte ging:en einige Zellen dieser Bacillus-Form, welche ich in reinem Flusswasser am Objectgläschen cultivirte, in den Schwärrazustand über. Die von mir in unterirdischen Räumen gesammelten Bacterienformen waren immer unbeweglich. Dass die Schwärmbewegungen der Spaltpilze durchaus vom Lichte abhängig sind und im Dunklen wieder erlöschen, ist bekanntlich von Engelniann (Untersuchungen aus dem phys. Laborat. zu Utrecht, 1882) nachgewiesen worden. -) Man vergl. dessen Pilzflora von Schlesien, p. 142, 169. ^) Man vergl. auch Zopf: Spaltpilze, 1884, p. 82. 266 III. Ordo. Sphaerobacteria {Goccobacteria). VI. Familia Mycococcaceae Haüsg. {Coccaceae Zopf). 1. Sub- familia. Cystococcaceae Hansg. Zellen oder Zellfamilien von be- stimmt umgrenzten Gallerthüllen (Cysten) umgeben. Genus Leuconostoc v. Tieghem. — L. Lagerheimii Ludwig Ber. der Deutsch, bot. Ges. 1886, Tab. 18. Var. ß. suhterraneicm Hansg. Zellen sehr klein, kaum 0*5 bis 1 fi dick, kugelig oder fast kugelig, farblos, stark lichtbrechend, meist acht oder mehrere ein- reihig oder zweireihig (durch Verscliiebung und weitere Theilung einzelner Zellen auch nur theilweise zweireihig), in geraden oder gekrümmten Ketten, von einer gemeinschaftlichen, hyalinen, nicht geschichteten, eng anliegenden Schleimhülle umgeben. Die Coccen- ketten sind mit ihren Hüllen meist 4 bis 6 i«. dick, 12 bis 15 oder mehr ;* lang, länglich elliptisch oder wurstförmig, gekrümmt, sel- tener rundlich-elliptisch, einzeln oder zu mehreren im schleimigen Lager anderer Kellerbacterien verstreut oder weissliche bis gelbliche formlose Schleimraassen (Zoogloeen) bildend. Var. ß. an feuchten Kellerwänden in einigen alten Weinkellern in Prag auf der Altstadt und in einem Weinkeller auf der Neustadt. Genus Ascococcus Billroth. A. Billrothii Cohn, Beitr. z. Biol. III, 3, Tab. 5. Var. ß. thermophilus Hansg. Oest. bot. Zeitschr. 1888, Nr. 3. Genus Mycothece Hansg. Zellen länglich cylindrisch, einzeln oder in zwei- bis vierzelligen Familien, von einer meist mehr- schichtigen, deutlich begrenzten farblosen Gallerthülle umgeben, un- beweglich, einzeln oder zu einer dicken, formlosen Masse vereinigt. Vermehrung durch fortgesetzte vegetative Zweitheilung der Zellen blos in einer Eichtung des Eaumes (der Quere nach), wobei die Tochterzellen sich bald von einander trennen. Sporenbildung un- bekannt. M. cellaris Hansg.*) Zellen cylindrisch, gerade oder leicht in der Mitte gekrümmt, meist 1 bis 1-5, seltener 2 bis 3 i«, dick, drei- bis sechs-, seltener nur zweimal so laug, stark lichtbrechend, farblos, einzeln, selten zu zwei bis vier, von deutlich begrenzten, 4 bis 5 jtt dicken, oft geschichteten, hyalinen Gallerthüllen um- geben, dicht zu gelblichen bis gelbbräunlichen Gallertmassen ge- häuft oder im schleimigen Lager anderer Kellerbacterien verstreut. An wenig feuchten Mauern in alten Weinkellern, meist in Gesellschaft des Bacillus suhtilis var, cellaris-, so auf der Altstadt und in einem Weinkeller auf der Neustadt. Genus Leucocystis Schröter. — L. cellaris Schröter {Erebo- nema hercynicum Ktz.). In Prag in einigen alten Wein- und Bier- *) Die Zellen einiger in den Warmhäusern und in der freien Natur ver- breiteten Aphanothece- und Gloeothece-Arten werden an sehr dunklen oder gar nicht beleuchteten Standorten farblos und Mycothece-artig. Zu solchen unechten Spaltpilzformen gehört auch Bacillus muralis Tomaschek, Bot. Zeitschr. 1887, Nr. 41 und Bacillus lacmus Schrot., Pilze, p. 158. 267 kellern auf der Altstadt, in einem Weinkeller auf der Kleinseite und in Gürtler's Weinkeller auf der Neustadt.^) Genus Hyalococcus Schröter. — H. cellaris Hansg. Zellen kugelig oder fast kugelig, seltener elliptisch, 2 bis 3 ji* dick, farb- los, stark lichtbrechend, einzeln, seltener zu zwei, von einer hya- linen, 4 bis 6 (.1 dicken, wenig abstehenden, scharf umgrenzten Gallerthülle umgeben, einzeln oder zu mehreren dicht gehäuft und nicht selten rundliche 15 bis 30 ii im Durchmesser messende Zell- körper bildend, auch im schleimigen Lager anderer Kellerbacterien verstreut. An feuchten Kellerwänden in alten Wein- und Bierkellern. So in Prag auf der Altstadt, Neustadt und Kleinseite vom Verf. mehr- fach in grösserer Meuo^e gesammelt. 2. Subfamilia. Eucoccaceae Hansg. Zellen oder Zellfamilien ohne bestimmt begrenzte Gallerthüllen, nackt oder von einer gemein- samen Gallerte umgeben. Genus Micrococcus Cohn. — M. ochraceus Hansg. Gest. bot. Zeitschr. 1885, Nr, 4. J£ thermophilus Hansg. Gest. bot. Zeitschr. 1888, Nr. 3. M. suhterraneus Hansg. Zellen kugelig oder fast kugelig, 0*5 bis 1, seltener bis 2 ^ dick, farblos, stark lichtbrechend, einzeln oder zu traubenartigen Gruppen vereinigt, im schleimigen Lager anderer Kellerbacterien verstreut, seltener in einem gemeinsamen Gallertlager eingebettet, kahmhautartige Schleimmassen (Zoogloeen) bildend. An feuchten Kellerwänden in alten Wein- und Bierkellern. So in Prag auf der Altstadt, Kleinseite und Neustadt. Verbascinn Pancicil m. hyb. nov. Von J. Bornmüller. Den heurigen Ueberschwemmungen im hiesigen botanischen Garten ist leider auch ein neuer Fer^ascMm-Hybrid zum Opfer ge- fallen, der hier entstanden und bisher unbeschrieben geblieben ist, wohl auch kaum sich sobald wieder irgendwo einstellen Avird. Var- hascum Pancicü stellt die Combiuation zweier gleich interessanter, prächtiger, wie seltener Arten dar, beide in den Jahren 1880 und 1883 in den alpinen Gegenden des westlichen Bulgariens von unserem grössten Baikauforscher selbst gesammelt und cultivirt, dessen An- gedenken zu Ehren die neue Pflanze mit dem Namen ihres Ent- deckers zu belegen mir gestattet sein möge. Die Eltern sind: ') Wird von diesem Standorte mit Micrococcus suhterraneus Hansg. und den meisten hier vom Verf. beschriebenen Kellerbacterienformen in den nächsten Centurien der Flora austro-hungarica exs. des Herrn Hofrathes Prof. Dr. Ritt. V. Kerner in Wien mitgetheilt werden. 268 Verhascum malacotriclnmi Boiss. (= heteromallum Panc., 1880, gesammelt über Dra^oman Bogaz) und Verhascum Jankaeanum Panc. (vom Kilo, 1883). Obwohl in der Cultiir entstanden, ist an eine andere Verein- barung nicht zu denken. Benannte Arten standen auf benachbarten Beeten in dichter Menge beisammen, und zwar mehrere Jahre hin- durch, weit isolirt von den anderen im Garten cultivirten Arten. Die Hybriden befanden sich inmitten der Pflanzen der beiden Species; es hätte sich im anderen Falle auch nur um V. Thapsus, sinuatum, hanaticum, pMomoldes oder floccosum handeln können, von denen aber bei F. Pancicii auch nirgends irgendwelche Spuren zu merken sind. Da mir zu einer gründlichen Beschreibung jetzt keine lebende Pflanze mehr zur Verfügung steht, halte ich es für richtiger, von einer genauen Diagnose abzusehen imd nach im vorigen Jahre ge- machten Notizen und nach gutem Herbarmaterial (nebst Blüthen- präparaten) nur die Unterschiede hervorzuheben, wie der Bastard von beiden Stammeltern kenntlich ist. Von Verhascum malacotriclium Boiss. hat F. Pancicii völlig den Habitus angenommen, repräsentirt eine gleich stattliche präch- tige Pflanze mit demselben in Flocken abfallenden Filz, mit den- selben grossen Blüthen und der violetten Wolle der Filamente; auch die Knospe besitzt den röthlichen Anflug; verschieden ist der Hybrid, den man somit auf den ersten Blick für Verhascum malacotrichum halten möchte, durch reichere Seitenäste, durch mehr von einander gerückte Blüthenbüschel, durch gestielte Blüthen, durch eine cylin- drische, nicht runde Kapsel und schliesslich durch kurze Antheren (der beiden längeren Filamente) und die nicht herablaufend, dem Staubfaden angewachsen, sondern frei sind. Die Rosettenblätter bei F. Jankaeanum sind ziemlich lang gestielt, bei F. Pancicii laufen sie in einen sehr kurzen Stiel aus, die ganze Tracht ist grundver- schieden, die Verzweigung reicher, die Blüthenbüschel ärmer und weiter auseinandergerückt, die Blüthe kleiner, Filamente nicht violett wollig, die Kapsel um die Hälfte länger als der Kelch (bei Pancicii gleich lang, jedoch cylindrisch). Sämmtliche Pflanzen blieben steril, alle Individuen waren be- reits abgestorben, als bei F. malacotrichum die ersten Samen reiften. Belgrad, am 20. Juni 1888. Ein Beitrag zur Flora Ostgaliziens. Von Br. Blocki. Zu den in pflanzengeographischer Hinsicht interessantesten Punk- ten Ostgaliziens gehört unzweifelhaft die Ortschaft Dubienko bei Monasterzyska und namentlich die etwa 7 Km. westlich von Dubienko entlegene „Ksieza (sprich: Ksienscha) göra", ein 260 etwa 500 Quadratmeter umfassender, gegen Nordosten gerichteter Kalkabhang, welcher theilweise mit Laubwald bedeckt ist. Ich habe schon vor zwei Jahren diesen Kalkabhaug botanisch untersucht, aber leider geschah es zu einer so späten Jahreszeit, dass ich mir damals kein rechtes Bild der dortigen Vegetation machen konnte. Eine im vorigen Monat nach Podolien unternommene botanische Excursion benützte ich nun auch dazu, die Frühlingsflora der „Ksieza göra" genau kennen zu lernen, und wahrlich, ich kann mich nicht genug glücklich preisen, dass ich meine Schritte dorthin gewendet habe, denn die Resultate, die ich bei der Durchforschung der Frühliugs- vegetation der „Ksieza göra" gewonnen habe, überboten weitaus meine Erwartungen. Ehe ich nun zur Aufzählung der daselbst ge- sammelten Phanerogamen schreite, will ich hier nur noch die Be- merkung vorausschicken, dass die Oitschaft Dubienko in floristischer Hinsicht schon ausser dem Bereiche der podolischen Region liegt, welche letztere nördlich vom Dniesterstrom nur bis zum Strypa- fluss reicht, indem weiter westlich von dieser Linie nur sehr wenige charakteristische Elemente der podolischen Flora hinübergreifen, wäh- rend hingegen viele der podolischen Flora fehlenden Pflanzen (wie z. B. Aposeris foet'ula, Centaurea austriaca und Dianthvs Carthu- siatiormn) daselbst aufzutreten beginnen. Ich fand nun auf der „Ksieza göra" folgende Pflanzen: Aconitum AntJwra var. ßore coo^leo (ist wohl eine gute Art), A. spec. e sect. Lycoctoimm (unentwickelt), AnthericKm, ramosmn, Allium montanum Schm., Acer campestre, Avena pubescens, Arabis hirsuta, Cj/pripedivm Calceolus, Cimicifuga foetida, Centaurea austriaca Willd., Campanula latifolia, — sibirica, — persicifolia f. dasyphylla, Crepis sibirica, — praemorsa, Cineraria campestris Retz. (variirt daselbst mit goldgelben und pomeranzenrothen Blüthen, letztere Varietät ist jedoch nicht zu verwechseln mit C. aurantiaca Hop.), Chrysanthemum corymbosum, Chaerophylluin temidum, Convallaria verticillata, Dianthus Carthusianorum, Erysimum Wittmanni A. Br. (massenhaft), Euphon^bia tristis Besser (zahlreich), — angulata, Festuca hirsuta Host., 270 G-alium polonicum mihi, — Mollugo, — Schultesii, G-ladiolus imbricatus, G-eranium sanguineum, Inula ensifolia, Iris hungarica, Liliuni Martagon, Laserpitium latifolium, Mercurialis ovata, Myosotis silvatica (zahlreich), Melica picta C. Koch. Orchis müitaris, Orobus lacteus MB. (zahLeich), Phytewina orhiculare, Potentüla alba, — rubens Crntz. Pulsatilla polonica ib., — patens, Peucedanum alsaticum, Puhnonaria moüissima, Ranunculus Breyninus Crntz. (Syn. H. Pseudo-Villarsii Schur, R. petrophüus Schur), massenhaft. Die Pflanze von Dubienko ist vollkommen identisch mit M. Breyninus Crntz. (A. Kerner) von der Kaxalpe, mit Original-Exemplaren der R. Pseudo-Villarsii Schur aus Siebenbürgen, sowie mit R. Villarsii DC. (?) vom Berge Sla- vnik in Croatien. Nach meiner tiefsten Ueberzeugung ist übrigens R. Breyninus Crntz., welcher — nebenbei gesagt — in der Gestalt und Zahnung der Wurzelblätter beträchtlich variirt, von R. mon- tanus DC. specifisch nicht verschieden, da kein einziges durchgrei- fendes Merkmal beide trennt. Salvia pratensis, Senecio umbrosus W. K., Sesleria Heufieriana Schur (massenhaft), Silene inflata f. iimbrosa m., Stachys recta, Thalictrum caesium m. (ad Interim), — aquilegifolimn, Teucrium tnontanwn, Trifolium alpestre, Veratrum nigrum, Veronica spicata, — dentata Schm., Vicia tenuifolia, Viola collina, — mirabilis. Lemberg, im Juni 1888. 271 Beitrag zur Flora von Bosnien und der Hercegovina. Von Dr. Ed. Formänek, k. k. Professor am böhmischen Gymnasium in Br«nn. (Fortsetzung.) Andropogon ischaemum L. Gemein im g. b. G. Sorghum vulgare Pers. Angebaut. Mostar, Zitomyslic, Oplicic, Lju- binje, Trebinje, Gorica. — cernuum W. Wird hie und da in der H. gebaut, — halepense Pers. Mostar, Ljubinje, Trebinje. Echinochloa Crus galli Beauv. Banjaluka (Hof mann), Krupa, Vrbanja, Celinac, Ovsecko, Podbrdje, Plitska, Buletic, Doboj, ^epce, Visoko, Sarajevo, Koujica, Eagusa, Cattaro, Dobrota, Triest. — eruciformis Keichb. Pridvorci a Gomoljani (Van das). Panicum miliaceum L. wird hie und da gebaut, so bei Sissek, Zalin, Varos, Zbilje, Sarajevo, Ilidze etc. Setaria vertidllata Beauv. Banjaluka (Hofmann), Zenica, Kovacic. — glauca Beauv. Banjaluka (Hof mann), Krupa, Lipnik, Zenica, Visoko, Sarajevo, Mostar, Jablanica. — viridis Beauv. Banjaluka (Hofmann), Zalin, Sarajevo, Mostar. — italica Beauv. Banjaluka (Hofmann), Zalin, Domanovic. Millium efusum L. In Laubwäldern des Igman bei Blazuj c. 1000 M. (Beck), am Glog nächst Sarajevo, Vucia luka. Stipa capillata L. Hügel Grdon bei Sarajevo. Cynodon dactylon Pers. Banjaluka (Hofmanu), Sissek, Krupa, Bi- strica, Vrbanja, Varos, Plitska, Maslovare, Pribinic, Teslic, Podbrdje, Vrucica, Stenjak, Crni vrb, Tesanj, Zabljak, Matuzici, Makljenovac, Maglaj, 2epce, Zenica, Zbilje, Miljackathal bei Sarajevo, B. Kepovica bei Konjica, Jablanica, Mostar, Aladinic, Ljubinje, Trebinje, Gorica, Cattaro, Dobrota, Triest. Agrostis vulgaris Wither. Banjaluka (Hofmann), um Sarajevo (Beck), Zenica, Hresa bei Sarajevo, Konjica. Lasiagrostis calamagrostis Link. Häufig um Sarajevo, Kosovo etc. vide B. Fl. p. 42 (Beck), Zenica, Kovacic, Konjica. Lagurus ovatus L. Gravosa. Phleum tenue Schrad. Pod Veles bei Mostar, Ljubinje. — echinatum Host. Drieno in H. Ragusa, Cattaro. Sesleria tenuifolia Schrad. Auf den nördlichen und westlichen Ab- hängen des Trebovic bei Sarajevo (Hofmann), Miljackathal bei Sarajevo, Konjica. — elongata Host. Auf den nördlichen und westlichen Abhängen des Trebovic bei Sarajevo (Hofmann), bei Obalj nächst ülok (Van das), Miljackathal bei Sarajevo, Zenica, Visoko, Vrabac u. a. 0. bei Konjica. Holcm lanatus L. Banjaluka, Maglaj (Hof mann), an feuchten Stellen im Sarajevsko polje (Beck), Krupa, Zalin, Modra, Stratinska, Pribinic, Buletic, Örni vrh, TeSanj, Doboj. 272 Arrhenaterum avenacenm P. Beauv. Sarajevsko polje (Beck), Miljacka- thal und Trebovic bei Sarajevo, Kosevo, Glog, Koojica. Deschampsia caespitosa Beauv. f. glauca. Miljackatbal bei Sarajevo. Aira flexuosa L. Unter Buschwerk um Sarajevo etc. vide B. Fl. p. 43 (Beck), Trebovic bei Sarajevo. Koeleria australis A. Keruer in Oest. bot. Ztschr. 1867. p. 8. teste Hackel, Konjica, Trebinje. — grandißora Bert. Mula nächst Cattaro. Danthonia decumbens D. C. Taslic. Melica ciliata L. Stjena Usuuovica bei Zenica, Vares, häufig auf den Abhängen des Trebovic, Pasin B. und Glog nächst Sarajevo, Kosevo und B. Bakie bei Paletisi, Vucia Inka, Kovacic, Pod Veles und B. Hum bei Mostar, Kadovina bei Ljubinje, Trebinje, Bilek, Kagusa, Sebenico, Cattaro. — nutans L. Um Sarajevo (Hof mann). Trebovic, Glog, Vucia luka. Cynosurus cristatus L. Sehr verbreitet (Beck), Banjaluka, Maglaj (Hofmann), Krupa, Plitska, Trebovic, Glog u. a. 0. bei Sara- jevo, Vucia luka, Koujica. — echinatus L. Trebinje (Pantocsek), Grbesi, Bilek. Dactylis glomerata L. Häufig im g. b. G. In einer f. gracilis mit schmaler, mehr oder weniger verlängerten Eispe; am Vrabac bei Konjica und am Veles bei Mostar. Poa hulhosali. Banjaluka (Hofmann), Sarajevo (Hof mann, Beck), Vrbanja, Mostar. — annua L. Banjaluka (Hof mann), Sarajevo (Hofmann, Beck), Vares, Koujica. — alpina L. Var. pumüa Host, teste Hackel. Debelo B. bei Fale- tisi, Konjica, Mostar, Jablanica, Cattaro. Var. hadensis Haenke. Auf Felsen um Sarajevo nicht selten (Beck)! — nemoralis L. Stavnjathal bei Suljescica, Miljaekatlial bei Sarajevo. — pratensis L. Banjaluka (Hofmann), Sarajevo (Beck), Krupa, Doboj, Mostar, Domanovic, Ljubinje. — trivialis L. Verbreitet im b. G. — compressa L. Banjaluka (Hofmann), auf felsig-steinigen Stellen um Sarajevo nicht selten (Beck), so Trebovic, Miljackathal, Grad in Doboj. Eragrostis poaeoides Beauv. Miljackathal bei Sarajevo, Mostar. Briza maxima L. Drieno, Gravosa, Dobrota. Glyceria fluitans K. Br. Banjaluka (Hof mann), Krupa, Vrbanja. Vulpia myurus Gmelin. Banjaluka (Hofmann), um Konjica nicht selten (Beck), Plitska, Maslovare, Miljackathal bei Sarajevo. MoUnia altissima Lk., teste Freyn. Trebovic bei Sarajevo. SderocMoa rigida Grisb. Trebinje, Cattaro (Pantocsek), Konjica. Jablanica, Sjenice, Pozelje, Pod Veles und Hum bei Mostar, Vrelo Bune, Blagaj, Stolac, Ljubinje, Grbesi, Gorica, Bilek, Drieno, Dobrota, Mula. 273 Festuca ovinaL. lu einer verwandten Form zur Var. Panciclana Hackel. Monogr. Festuc. p. lOG, 1882, bei Vares und im Stavnjathale bei Suljesdca. In einer Uebergangsform zu F. saxatilis Schur. Euum. pl. Transs. p. 791 (1866), Hackel 1. c. p. 105. Am Trebovic bei Sarajevo (Beck) und fide Hackel, am Glog nächst Sarajevo. • — ovina L. Var. valesiaca Koch. Trebovic bei Sarajevo, Pod Veles und Hum bei Mostar. Var. glaiica Lamk. teste Hackel. Miljaikathal bei Sarajevo, Plana dola bei Neumakula, Begovic kula. Var. dalmatica H, Pozelje und Hum bei Mostar. — rubra L. Glog bei Sarajevo. — gigantea Vill. Krupa. Brachypodium jjinnatvm Beauv. Banjaluka (Hofmann), in Berg- wiesen um Sarajevo u. a. 0. nicht selten (Beck), sowie Tre- bovic, Vrbanja. — silvaticiim Beauv. Erreicht hier die Südgrenze der Verbreitung. Krupa, Lipnik, Sasina, Vrbanja, Rujevica, Pribinic, Doboj, Visoko, Hidze, KovaCic und selbst noch bei Konjica (teste Hackel). — distachyon E. et S. Mula nächst Cattaro. Bromus molliformis Lloyd, teste Freyn. Jablanica. — madritensis L. Cattaro. — sterilis L. Konjica. — fihrosus Hack. Oest bot. Ztschr. 1879. Am Trebovic bei Sarajevo. — secalinus L. Sela bei Sissek, Sissek, Krupa, Zalin, Stratinska, Vrbanja. — erectus Huds. Zalin. Triticum glaucum Desf,, teste Freyn. Am Trebovic bei Sarajevo. Agropyrwn pgcnanthum G. G., fide Freyn. F. Fior. von Süd-Istrien. Eagusa, Triest. Lolivm perenne L. Konjica (Beck), Krupa, Hasaui. Hordeum murimim L. Banjaluka (Hofmann), um Sarajevo, Konjica (Beck), Krupa, Mostar, Domanovic, Stolac. Nardus striata L. Borja pl. Carex vulpina L. Sissek in Slav., Krupa. — mnricata L. Um Sarajevo nicht selten (Beck), Kosevo, Glog, Vuiia luka. — remota L. W. Odra bei Odra nächst Sissek in Slav. — flacca Schreb. Banjaluka (Hof mann), um Sarajevo nicht selten, so auf dem Trebovic etc. vide B. Fl. p. 40 (Beck), Sasina, Stratinska. — acuta L. Sarajevo. — silvatica Huds. Banjaluka (Hof mann), Vranjska suma bei Krupa, Kozini nächst Ha'^ani, Lipnik. — pallescens L. In nassen "Wiesen bei Vrutci am Fasse des Igman etc. (Beck), Lipnik, B. Orlovik bei Zepce. Oesterr. botan. Zeitschrift. 8. Heft 1888. 23 274 Scirpus setacens L. Hresa nächst Sarajevo. — maritimus L. Mostar, Barkola bei Triest. — paluster L. In Sumpfwiesen bei Vrutci um Sarajevsko polje c- 500 M. (Beck), Brdari, Buletic, Zepce, Sarajevo. Cyperus fiiscus L. Visoko. — ßavescens L. Buletic, Taslic, Zabljak, Krasevo. — longus L. Pridvorci und Gomoljani (Van das), Dobrota bei Cattaro. Juncus conglomeratus L. Banjaluka, Maglaj (Hof mann), Krupa, Vrbanja, Vrutica, Krasevo, Zepce. — effusus L, Brdari. — compressus Jacq. Trebovic bei Sarajevo. — acutus L. Dobrota bei Cattaro. — bufoniusL. An feuchten Sandstellen des Sarajevsko polje (Beck), Visoko, Kovacic, Hreisa nächst Sarajevo. Allium sphaerocephalum L. Um Sarajevo zerstreut, auf dem Trebovic etc. (Beck), Sela nächst Sissek, Stavnjathal bei Suljestica, Konjica, Mostar. — oleraceum L. Banjaluka (Hofmann), Türk. Dubovik, Glog nächst Sarajevo. — vineale L.? Miljackathal bei Sarajevo. — carinatum L, Banjaluka (Hofmann), häufig bei Konjica etc. (Beck), Krupa, Zalin, Türk. Dubovik, Modra,\LipnJk, Sasina, Borkovci, Bistrica, Varos, Obodnjik, Maslovare, Crni vrh u. a. 0. bei Tesanj, B. Orlovik bei ^epce, Zenica, Visoko, Zbilje, Vares und Stavnjathal bei Suljescica, auf den Abhängen des Trebovic, am Glog und der Borja bei Sarajevo, Igman, Ilidze, Vucia luka. — pulchellum Don. Pod Veles bei Mostar. — moscJiatum L. Pod Veles bei Mostar. Muscari comosum Mill. Im Sarajevsko polje etc. (Beck), Zalin, Lip- nik, Bronzeni majdan, Visoko, Mostar. Änthericum ramosum L. Banjaluka (Hofmann), um Sarajevo, Kon- jica etc. (Beck), Krupa, Pucenik, Zalin, Türk. Dubovik, W. Strmonoga bei^Lipnik, Sasina, Stratinska, Vrbanja, Buletic, i^epce, Zenica, Celin bei Visoko, Triest. Asparagus acutifoUus L., teste Vukotinovic. Mostar, Blagaj, Lju- binje, Mosko, Drieno (für Trebinje, Bilek schon Pantocsek), in ganz D. Smilax aspera L. In g. D. Fl. croat. p. 1144. Zwischen Drieno und Carina, Insel Lakroma, Blagaj. Polygonatum muUiflorum All. Igman bei Blazuj (Beck), um Sara- jevo (Hof mann), Doboj, Ilidze. — verticillatum All. Glog, Vucia luka und Arnautova suma bei Vucia luka. 275 Muscm acuUatiis L. Vrelo Bune (Blau), Trebinje (Pantocsek), Krupa, Pod Veles bei Mostar, Ljubinje, Stolac, Insel Lakroma, Mula bei Cattaro. Paris quadrifoUa L. Banjaluka, Sarajevo (Hofmann), auf den Ab- hängen des Trebovic, auf dem Igman bei Blazuj etc. (Beck), Stavnjathal bei Siüjescica, Vares, Vucia luka. Colchicum autumnale L. (Kacun in B.). Vucia luka, W. Brocnik bei Ljubinje, Neumakula, am Wege von Neumakula nach Bego- vic kula. Veratrum nigrum L. Gaj bei Visoko, Zbilje. — alhum L. Um Sarajevo, auf dem Trebovic (Beck). Hasani, W, Zeleni breg und Veles W. bei Vares, Visoko, Dovlici bei Sara- jevo, Glog, Vucia luka und Arnautova suma bei Vucia luka (hier in einer Uebergangsform zur var. Loheliammi Beruh.), ? Tofieldia racemosa Rchb. Pod Veles bei Mostar (Exemplare über- reif und verwelkt). Triglocliin palustre L, Hresa nächst Sarajevo, Älisma plantago L. Banjaluka, Maglaj (Hof mann), Ilidze (Blau, Zoch). Krupa, Zalin, Star, majdan, Brdari, Sauski most, W, Klasnica bei Sasina, Stratinska, Magier, Vrbanja, Maslovare, Stenjak, Tesauj, Krasevo, Makljenovac, Zepce, Blazuj. Var. lan- ceolatum Aut, Banjaluka, Doboj. Sagittaria sagittaefolia L. Sela bei Sissek in Slav, Orchis glohosa L. Glog nächst Sarajevo, Vucia luka. — xistulata L. Lipnik, Vucia luka. — maculata L. Um Dobra voda auf dem Trebovic (Zoch, For- mänek), auf Wiesen bei Dovlici daselbst. Aceras pyramidalis Rchb. fil. Icon. Fl. Germ. XIII, p. 51, tab. 45, B. Fl. p. 54. Um Sarajevo zerstreut (Beck), so am Trebovic, Glog, Vucia luka. Gymnadenia conopsea R. Br. Auf dem Trebovic (Zoch, Beck)! Nigritella angustifolia Rieh. Bei Dobra voda auf dem Trebovic (Zoch, Fiala). Ophrys apifera Huds. Lipnik. Listera ovata R. Br. Sarajevo. Agave americana L. Blühend bei Carina und Ragusa. Insel La- kroma, Sebenico an felsigen Meeresufern bei Miramare nächst Triest. Euphorbia falcata L. Banjaluka, Vrbanja, Miljackathal bei Sarajevo. — helioscopia L. Banjaluka, Sarajevo (Hof mann, Beck), Zalin, Celinac, Podbrdje, Plityka, Doboj, Visoko. — platyph.ylla L. Banjaluka (Hof mann), Krupa, Zalin, Brdari, Borkovci, Bistrica, Magier, Vrbanja, Sarajevo, Kovacic. Var. literata Jacq. Fl. croat. pag. 1011. Auf sonnigen und steinigen Hügeln und Lehnen. Krupa, Zalin, Star, majdan, Brdari, Sasina, Stratinska, Bistrica, Banjaluka, Vrbanja, Celinac, Podbrdje, Va- 23* 276 ros, Crni vrh bei Tesanj, Zepce, Vares, Miljackathal bei Sara- jevo, Dobrota bei Cattaro. Euphorbia stricta L. Odra und Sissek in Slav., Krupa, Zenica. Var. micrantha M. B. (spec.) Fl. croat. p. 1011. Sissek, Zalin, Varos, Kovacic. — polychroma A. Kern. Oesterr. bot. Zeitschr. 1875, p. 395. Um Sarajevo hie und da (Hofmann, Beck), Krupa, Lipnik, Brdari, Zepce. — spinosa L. (Guli brada in H.) Gliva bei Trebinje (Pantocsek, Vandas), Gorica, B. Golubnik und Petrina bei Trebinje, Pod Veles und Hum bei Mostar, Stolac, Ljiibinje, Neumakula, Be- govic kula, Grbesi, Mosko, Panik, Bilek, Drieno, in g. D. — myrsinites L. Vares, Stavnjatbal bei Suljescica. — amygdaloides L. Unter Buschwerk, in Laubwäldern bis in die höheren Voralpen verbreitet (Beck), Banjaluka, Sarajevo (Hof- mann), Krupa, Zalin, Hasani, Kozini, W. Strmonoga bei Lip- nik, W. Kuskovec bei Podvidaca, Brdari, Magier, Varos, Borja pl., Visoko, W. Krstac bei Zbilje, Vares, Vucia luka, Iwan pl., Konjica, Mosko. — salicifolia Host. Susicathal bei Sarajevo (Beck), Lipnik, Brdari, am Trebovic bei Sarajevo. — nicaeensis All. Am Fusse des Gliva bei Trebinje (Pantocsek), Kagusa, Triest. — esida L, ^Novi, Hasani,^Lipnik, Star, majdan, Sasina, Banjaluka, Magier, Celinac, Varos, Plitska, Taslic, Stenjak, Ilidze, in der Hercegovina nicht beobachtet. — cyparissias L. Gemein im b. G. Crozophora tindoria A. Juss. tent. euphorb. 28. Teste Borbäs. Trebinje. Ostrya carpinifolia Scop. Zerstreut um Sarajevo, so bei Starigrad etc. V. B. Fl. p. 57 (Beck), Rudjin do bei Arslan Agic (Van- das), Gliva und Draca Trebinje (Pantocsek), an felsigen Stellen des Miljackathales bei Sarajevo, Gorica, Mosko, Panik, Ragusa. Fagus silvatica L. Ueberall in höheren Lagen, besonders aber in den Voralpen verbreitet, z. B. Igman etc. (Beck), Stratinska, Bistrica, Maslovare, Borja pl., ^itomyslic. Castanea sativa Mill. Um Konjica und im oberen Narentathale häufig (Beck), bei Kosevo und in Beständen bei Subrenic (Fiala). Quereus Hex L. Insel Lakroma. — Rohur L. Sissek, Taslic. Var. crassiuscula Borb, Taslic. Var. Metnalis Stev. Taslic. Var. crispata Stev. Zalin, Ljiibinje. Var. aurea Wierzb. Modra. — conferta Kit. Domanovic, Ljubinje. — pinnatißda Gmel., teste Borbäs. Bosnien (doch Standort unbe- kannt), Bilek. 277 Querem cerris L. Krupa, Zalin, Bilek. Var. austriaca Willd. Mosko in der Herceg. Salix fragilis L. Krupa. — alba L. Häufig im b. G. — hahylonica L. Gepflanzt am Friedliofe unterhalb des Hum bei Mostar. Popidus alba L. Banjaluka (Hofmann), Zenica, Dolnje polje. — pyramidalis Eoz. Banjaluka (Hof mann), Mostar, Buna, Stolac, Trebinje. — nigra L. Krupa. Jarjlans regia L. Cultivirt zwischen Buschwerk bei Konjica gegen die Prenj^ Bjelasnica wie wild (Beck). Wie wild bei Jablanica, Mostar, Zitomyslic, Stolac. Rumex sanguineu-s L. Sarajevo (Beck), Krupa. — pidcher L. Doboj. — obtusifolim L. Um Sarajevo nicht selten, auch im Sarajevsko polje etc. (Beck), Krupa. Polygonum bistorta L. Banjaluka. — amphibium L. Sarajevsko polje, so bei Alilovici etc. (Beck), Kovacic, Mostar, Stolac. • — lapathifolium L. Krupa. — persicaria L. Banjaluka (Hof mann), Konjica (Beck), Krupa, Zalin, Celinac. — mite Schrank. Plitska, Visoko, Kovatic, Konjica. — aviculare L. Gemein im b. G. — dumetorum L. Varos. Scleranthus annuus L. Banjaluka, Sarajevo (Hofmann), so am Tre- bovic und Grdon etc., Zalin, Türk. Dubovik, Varos, Crni vrh nächst Tesanj. — collinus Hornung. B. Orlovik bei ^epte. Chenopodium glaucuni L. Maglaj. — urbicum L. var. intermedium M. et Koch. Banjaluka (Hof mann), Magier, Vrbanja, ^epte, Hidze. — album L. Banjaluka, Sarajevo (Hofmann), Vrbanja, Doboj, 2epte, Domanovic, Trebinje, Gorica, Bilek. — viride L. teste Vukotinovic. Fl. croat. p. 97. Maglaj. — opulifolium Schrad. Pod Veles bei Mostar. Polycnemum arvense L. Pod Veles bei Mostar, Ljubinje. Phytolacca decandra L. (Kermes). Mula, Cattaro. Amarantus retroflexus L. Banjaluka (Hofmann), um Sarajevo ver- einzelt, Sasina, Celinae, Plitska, Doboj. — silvestris Desf. Bilek. — viridis^L. Um Sarajevo etc. (Beck), Odra bei Sissek, Banja- luka, Zepce, Jablanica. Urtica dioica L. Banjaluka (Hofmann), überall um Sarajevo bis an die Spitze des Trebovic (Beck), Krupa, Vrbanja, Maslovare, Liplje, Doboj, Zenica, Visoko. 278 Parietaria erecta Mert. et Koch. Konjica (Beck). Nicht selten um Sarajevo, so im Miljackathale und a. 0., Zenica. Humulus lupulusL. Banjaluka, Sarajevo (Hof mann), im Sarajevsko polje, bei Hadzici u. a. 0. (Beck), Krupa, Varos, Matuzici, Doboj, Visoko, Kovacic, Ig^man, Konjica. Flcus carica L. Cultivirt im oberen Narentathale bei Konjica (Beck). Cultivirt und wild bei Pozelje, Mostar, Gnoinici, Blagaj, Vrelo Bune, Caplina, Domanovic, Stolac, Ljubinje, Trebinje, Gorica, in g. D. Morus alba L. und M. nigra L. Werden häufig im ganzen b. G-. cultivirt. Laurus nobilis L. Eagusa, Przano, Cattaro, Dobrota. Thymelaea arvensis Lamk. Pod Veles bei Mostar. Aristolochia clematis L. Plitska, Dabovci, Matuzici, Doboj, Mostar, Trebinje, Gorica. Asarum europaeum L. Verbreitet im b. G. Bos., in der Herceg. bei Konjica. Bryonia alba L. Banjaluka (Hofmann), Miljackathal bei Sarajevo. Cucurbita pepo L. Wird gebaut. Die Fruchthüllen desselben werden bei Zalin, Stratinska, Bronzeni majdan, ^epce u. a. 0. als Trink- gefässe benützt. Edraianthus tenuifoUus A. DC. Prodr. VH, p. 449. An allen Ab- hängen des Trebovic (Blau, Beck), in den Schluchten der Miljacka und ihrer Nebenflüsse (Beck), Konjica, Veles u. a. 0. bei Mostar, Ljubinje, Grbesi. Phyteuma spicatum L. Um Sarajevo zerstreut etc. (Beck), Glog, Vucia luka. Campamila rotundifolia L. Var. angustifolia Lam. in B. PL p. 151. Trebovic bei Sarajevo (Beck), Vares, Glog, Vucia luka. — bononiensis L. Banjaluka (Hof mann), Grabovica (Blau), Türk. Dubovik, Modra, Lipnik, Sasina, Zenica, Visoko, Zbilje, Igman, Konjica, Domanovic, Neumakula. — rapuncidoides L. Banjaluka (Hof mann), zerstreut um Sarajevo, Konjica etc. (Beck), Krupa, Zalin, Zenica. — trachelium L. Banjaluka (Hof mann), auf dem Igman (Beck), Krupa, Türk. Dubovik, Lipnik, ^Sasina, Vrbanja, Podbrdje, Varos, Dabovci, Borja pL, Buletic, Zabljak, Krasevo, Doboj, Zenica, Stavnjathal bei Suljescica, Visoko, Sarajevo, B. Bucarci u. a. 0. bei Konjica, Mostar, Domanovic. — patula L. f. hirsuta Beck. Visoko. — rapunculus L. Banjaluka, Maglaj (Hof mann), um Sarajevo hie und da, bei Kosovo, im Sarajevsko polje, Ivansattel etc. (Beck), Krupa, Zalin, Sasina, Stratinska, Plitska, Brankovac nächst Ban- jaluka, Borja pl., Ljubinje. — persicifolia L. Banjaluka (Hofmann), Beheremaginica pl., Stra- tinska, B. Orlovik bei I^epce, Glog, Vucia luka. — glomerata L. Um Konjica etc. (Beck), Vrbanja, Plitska, Maslo- vare, Borja pl., Zabljak, Doboj, Visoko, Trebovic, Miljackathal 279 und Glog bei Sarajevo, Hresa, Viicia luka, im Thale unterhalb des Glogs, Domanovic. Var. aggregata Willd. Meist mit dem Typus, Baujaliika (Hof manu), Zaliu, Türk. Dubovik, Modra, Zepce, Zeuica, Visoko, Ic;mau und auf den Abbäugeu des Tre- bovic; f. midtlßora m. Stengel 80 Cm. lang und von der Mitte an reichlich mit Bltithenknäuelu besetzt. Vrelo Bosne. — cervicaria L. Maglaj (Hofmann), hier im^W. Sikola; Sasina, Stratinska, Borja pl., Pribiuic, Taslic, Crni vrh bei Tesanj, Makljeuovac, Doboj, Trebovic bei Sarajevo, Glog, Arnautova suma bei Vutia luka. — l'mgulata W. et Kit. Pozelje, Pod Veles und Hum bei Mostar, Ljubiuje. — 2W<^^^^idalis L. Pridvorci und Gomoljani (Van das), Trebinje, Kagusa, Cattaro (Pantocsek, Pormänek), Gravosa, Dobrota und Mula nächst Cattaro und selbst noch bei Triest. (Fortsetzung folgt.) — — K«- Die Scopoli-Feier zu Idria. Der Achatiustag ist in der Geschichte des Idrianer Berg- werkes mit goldenen Lettern verzeichnet. Vor mehreren Jahrhunder- ten war man nahe daran, den Bergbau aufzulassen, als uuvermutheter Weise neue, ergiebige Erzlager angefahren wurden, die es ermög- lichten, den Betrieb bis auf unsere Tage ohne Unterbrechung fort- zuführen. Der Tag, an welchem dieses merkwürdige Ereigniss eintraf (22. Juni 1508), galt nun als erster Festtag der Bergstadt und wird alljährlich durch ein Bergfest in feierlichster Weise begangen. Diesem Umstände vornehmlich ist es zuzuschreiben, dass die Entbüllung der Scopoli-Gedenktafel, die das k. k. Ackerbau-Ministerium anlässlich des hunderten Gedenktages seines Todes (8. Mai 1888) gewidmet hatte, auf diesen Zeitpunkt hinausgeschoben wurde, um so den Montanbeamten und der Knappenschaft die allgemeine Bethei- ligung zu ermöglichen. Auf den 22. Juni lautete daher das Einladungsschreiben der Bergdirection und es führte zahlreiche Festgäste nach dem reizenden Idrianer Thalkessel. Um halb 12 Uhr versammelten sich die Fest- theilnehmer im Sitzungssaale des Gewerkes; von hier setzte sich der ansehnliche Zug nach dem einstigen Wohnhause Scopoli's, welches mit Fahnen und Keisigguirlanden sehr geschmackvoll decorirt war, in Bewegung. Auf dem Festplatze, den in Galakleideru ausgerückte Knappen mh ihrer Kapelle abgegrenzt hielten, hatten sich der E,e- gierungsvertreter, sämmtliche Montanbeamteu, die geladenen Gäste und ein zahlreiches, gewähltes Publicum eingefunden. Ihr Bericht- erstatter bestieg nun die Tribüne und sprach die Festrede. Anknüpfend an die kürzlich in Wien erfolgte Enthüllung des Kaiserin Maria Theresia- Denkmales, bei welchem an hervor- 280 ragender Stelle das Standbild van Swieteu's — dem Scopol! sein kaiserliches Amt zu Idria verdankte — Platz gefunden hatte, ge- dachte er der Verdienste des Gelehrten als Arzt, Lehrer, Oekonom und Forscher, enthüllte an passender Stelle der Rede die Gedenk- tafel, besprach deren Entstehungsgeschichte, erinnerte auch au ein lebendes Denkzeichen, welches Idria in Linne's: Hyoscyamits ScopoUa besitzt, und schloss mit einem Aufrufe an die anwesenden Lehrper- sonen, die Bedeutung dieser Feier der ihnen anvertrauten Jugend in zum Herzen sprechenden Worten darzulegen, ihr Scopoli als Beispiel gewissenhafter Pflichterfüllung, ausdauernder Arbeitslust und uner- schütterlichen Charakters vorzuführen, damit die Zahl der in weiteren Kreisen bekannt gewordenen Idrianer wachse, zum Stolze des Landes Krain, zur Freude unseres grossen, gemeinschaftlichen Vaterlandes. Dr. Kaisersberger gab hierauf einen kurzen Abriss der Lebens- geschichte Scopoli's mit besonderer Berücksichtigung der Zeit, wo er in Idria lebte. Als der Eedner geendet hatte, intonirte die Berg- kapelle die Volkshymne und mit einem vom Bergdirector J. Noväk ausgebrachten Hoch auf Se. Majestät den Kaiser schloss die er- hebende Feier. Mit klingendem Spiele zog die Knappenschaft vor dem Wohnhause vorüber. Um halb 2 Uhr versammelten sich die Festgäste zum Ban- quette. Der Saal war festlich geschmückt und zeigte die Bildnisse des Kaisers, der Kaiserin Maria Theresia und ihres Gemahles. Dem Kaiserbilde gegenüber hatte ein lebensgrosses in Oel ausgeführtes Brustbild Scopoli's Platz gefunden; es war bekränzt mit blühendem Rhododendron. Vor dem Bilde befand sich ein sehr hübsch zu- sammengestelltes Alpinetum. Während des Festmahles sprach der Regierungsvertreter, Bezirkshauptmaun Dr. Russ, einen zündenden Trinkspruch auf Se. Majestät den Kaiser, als Schirmherr der Wissen- schaften, die alle Nationen vereint. Bergdirector Noväk toastirte auf das k. k. Ackerbau-Ministerium und Minister Falkenhayn, der die heutige Feier ermöglichte. Unter den übrigen Festrednern fes- selte besonders Ober-Materialverwalter Wilhelm Leithe, da der- selbe in ansprechender Weise Notizen aus Scopoli's Leben, nach urkundlichen dem Gewerksarchive entnommenen Quellen, mittheilte. Anlässlich der Feier waren der Bergdirectiou von der k. k. geologischen Reichsanstalt in Wien und den Bergakademien Leoben und Schemnitz theilnehmende Zuschriften zugegangen. Von den zahlreichen Telegrammen wäre jenes der Gemeindevertre- tung Cavalese, Scopoli's Geburtsort, hervorzuheben. Durch Ab- gesandte waren bei dem Feste vertreten der Landes-Sanitäts- rath und ärztliche Verein für Krain, der krainerische Museal- verein, der deutsche und österreichische Alpenverein und das Museum civicum in Roveredo. In vorgerückter Nachmittags- stunde war das Festmahl und damit die officielle Feier beendet. Die Gedenktafel hat bei 600 Mm. Höhe, 630 Mm. Breite. Der in einfacher und geschmackvoller Renaissanceform gehaltene Entwurf 281 entstammt dem Atelier des Architekten Eobert Mikovisc in Graz; den Bronzeguss besorgte die Firma Albert Samassa in Laibach. Es kommt die schöne Zeichnung durch die tadellose Ausführung des Gusses zur vollen Geltung; die rein ausgearbeiteten Profile, der rauh, punktirte Untergrund, die aus diesem Grunde scharf hervortretenden Lettern, sowie die prächtige Farbenwirkung der Kuustbronze machen dieses Denkmal zu einem würdigen. Die Inschrift lautet: HANG . DOMUM DR. JOANNES . ANTONIUS . SCOPOLI CAVALESIÜS . TIROLENSIS INSIGNIS . RERUM . NATÜRALIUM . SCRUTATOR BOTANICES . IN . CARNIOLIA . AUCTOR MDCCLIV-MDCCLXIX MÜNERE. I. R. PHYSICI. FÜNGENS INHABITAVIT. i. r. Ministerium in rebus agrariis d. d. 1888. Laibach, am 28. Juni 1888. W. Voss. Literaturberichte. Zur Kryptogameuflora von Südtirol von Prof. Hermann Kravogl. Aus dem Programm des k. k. Staatsgymnasiums in Bozen. 1886—1887. Die vorliegende Enumeratio umfasst 605 Species aus der Krypto- gamenflora Südtirols. An dieser Summe participiren die Algen mit 162 Species, die Pilze mit 233 und die Moose mit 210 Arten. Die Flechten und Gefässkryptogamen wurden von dem Verfasser nicht in den Bereich seiner Untersuchungen gezogen, weil dieselben schon von Anderen für dasselbe Florengebiet bearbeitet worden sind. Ob- wohl der Verfasser in erster Linie den didaktischen Zweck verfolgt: „Studirenden und Naturfreunden einen kleinen Einblick in die Schätze der hiesigen Kryptogamenwelt zu gewähren", so dürfte seine Arbeit wohl auch von den Fachmännern, wegen der Verlässlichkeit der Be- stimmungen und Fundortsangaben, willkommen geheissen werden. ZukaL Die Entwifkelung: der Sporog-one vom Antlreaea und Sphagtium. Von Dr. Martin Waldner. Leipzig 1887. Aeltere Botaniker werden sich erinnern, wie lebhaft von den Morphologen einst die Frage erörtert wurde, ob die Samenknospe ein Axen- oder Blattgebilde sei? In ähnlicher Weise beschäftigt man sich in neuerer Zeit mit der Frage, ob die sporenbildende Schicht der Moose ihrer Anlage nach dem Grundquadrate oder den Wandschichten des Sporogons angehöre? Bezüglich der Samenknospen 282 wurde bekanntlich festgestellt, dass dieselben in der Mehrzahl der Fälle den Fruchtblättern (Carpellen) entspringen, dass sie dagegen in anderen Fällen ebenso unzweifelhaft als Terminalgebilde der Blüthenaxe angesehen werden müssen. Zu einem ganz analogen, nämlich bilateralen Eesultate führen die neueren Untersuchungen bezüglich der sporenbildenden Schicht der Moose. Für die meisten Laubmoose ist nämlich diese Frage durch die Arbeiten von N. S. C. Müller, E. Kühn, Kienitz, Gerloff und F. Vouk dahin ent- schieden worden, dass die sporenbildende Schicht dem „Grundqua- drate" angehöre. Nur für die Gattungen Andreaea und Sphagnum blieb die Frage unentschieden, da keine diesbezüglichen Unter- suchungen vorlagen. Waldner hat nun die Entwicklungsgeschichte der Sporogone der genannten zwei Gattungen auf das genaueste verfolgt und die oben angedeutete Lücke in unserem Wissen ausge- füllt. In Bezug auf Andreaea gelangt er zu folgendem Resultate : die zweischneidige Scheitelzelle bildet durch das Spitzenwachsthum etwa 11 — 13 Stockwerke oder Segmente. Die Anlage der Sporenschicht beginnt in dem drittältesten Stockwerke. Die Sporenschicht gehört dem Grundquadrate an. Was die Gattung Sphagnum anbelangt, so constatirt Waldner, dass die erste durch Spitzenwachsthum gebildete Sporogonanlage nur 6—8 Stockwerke umfasse, ferner dass sich die Sporenschicht nicht aus dem Gruudquadrate, sondern aus der Wand- schicht entwickele, und dass zur Bildung derselben die obersten drei Stockwerke sammt der Scheitelzelle verwendet werden. Bezüglich der näheren Details verweise ich auf die Abliandlung selbst, welche sich durch eine gewisse übersichtliche und kurze Form des Ausdruckes noch ganz besonders empfiehlt. Zukal. Flore de l'Algerie par J. A. Battandier et Trabut. Dieotyledones. I. Fascicule. Thalamiflores par J. A. Battaudier. XI. 183 Seiten. 8°. Alger, Adolphe Jourdan, Paris, Librairie P. Savy. 1888, Preis 4 Pres. Seit dem Erscheinen der Flora von Algier im Jahre 1882 sind den Verfassern so zahlreiche Materialien floristischer Funde des weiteren Gebietes zur Verfügung gestanden, dass sie sich veranlasst sahen, mit dem Vorliegenden den ersten Band einer Flora Algeriens zu beginnen. Unter den Mitarbeitern bemerken wir neben hervor- ragenden französischen, spanischen und algerischen Botanikern von den österreichischen Freyn, Hakel und Willkomm. Bei den den Band füllenden Thalamifloren sind sowohl die Ordnungen, als auch die Gattungen mit analytischen Schlüsseln versehen, welche das Bestimmen der Arten wesentlich erleichtern, wie auch der Synony- mik die gebührende Beachtung geschenkt wurde. Jene beschriebenen Pflanzen ohne Autornamen sind neu oder zum ersten Male unter dem angegebenen Namen beschrieben worden. Das Werk wird nicht nur für den in Algerien sammelnden Botaniker von hoch zu schätzen- dem Werthe sein, sondern für die Flora des Mittelmeeres im Allge- meinen ein ausgezeichnetes Nachschlagebuch bleiben. J. 283 Das botanische Mnsenm der Universität Breslau. Reden, gehalten zur Ein- weihung desselben von Professor Dr. Ferd. Cohn und Professor Dr. A. Engler. Breslau 1888. J. U. Kerns Verlag (Max Müller). In dem 48 Klein-Octavseiten umfassenden Heftclien wird zu- erst der grossen Verdienste C. G. Nees v. Esenbeck's und seines Nachfolgers Göppert gedacht, durch welche der Breslauer bota- nische Garten seinen Weltruf erlangte; daran schliesst sich eine ausführliche Schilderung der Geschichte des Museums von seiner Gründung angefangen bis zu der am 29. April d. J. stattgehabten feierlichen Einweihung, bei welcher die Professoren Dr. Cohn und Dr. Eugler in schwungvoller Rede den Festgästen ein Gesammt- bild jener geistigen Thätigkeit entwickelten, wie sie an dem genannten Institute bisher geübt worden ist und geübt werden wird. J. Die Elektricität des Himmels und der Erde. Von Dr. Alfred Ritter V. Urbanitzky. Lieferung 41 — 15. A. Hartleben's Verlag. Wieu 1888. Gleich den bisher erschieneneu Lieferungen dieses wissenschaft- lichen Werkes bietet die neueste Serie der ausgegebeneu Fort- setzungen eine Fülle interessanter Capitel, unter welchen am her- vorragendsten jene zu nennen sind, welche uns über die Blitzphoto- graphie, die Kugelblitze, über das Rollen des Donners, über Fulguriten und über die an Menschen und im Pflanzenreiche beobachteten Wirkungen des Blitzes eingehend belehren. Im Weiteren folgt eine Statistik der Blitzschäden, an welche sich eine Darstellung der Blitz-Schutzvorrichtungen reiht. Aus diesen kurzen Andeutungen ist wohl zu entnehmen, dass das vorliegende Werk bereits reichhaltiges Material bringt, um das lebhafteste Interesse auch in weitereu Kreisen zu erregen. J. Verhandlnngren der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien. Jahrgang 1888. I. Quartal. Der botanische Theil ist durch nachstehende Abhandlungen vertreten: Entleutner, Dr. A. F. „Die Ziergehölze von Südtirol." Die dortige Gartenflora wird als eine nahezu mittelländische be- zeichnet, wie denn überhaupt die Vegetation schon von Franzeus- feste abwärts einen südlichen Charakter anzunehmen beginnt. — F ritsch. „Beiträge zur Flora von Salzburg." Eine willkommene Ergänzung der bisher über die interessante Flora dieses Kronlaudes veröffentlichten Arbeiten. Unter den aufgezählten Pflanzen finden sich mehrere für das Gebiet neue Arten. In der Nomenclatur hat sich Verfasser nach Kerner's Principien gerichtet. — Loitles- berger K. „Beitrag zur Algeuflora Oberösterreichs." Es ist dies das Ergebniss algologischer Studien, zu denen Herr Loitlesberger einen mehrwochentlichen Aufenthalt in Ischl benützte. Im Ganzen hat er 28 Species zu Tage gefördert, die in dem System: Aufzäh- lung der im Erzherzogthum Oesterreich ob der Enns beobachteten Kryptogamen von Dr. Pötsch und Dr. Schiedermayer nicht vor- kommen. — Raimann R. „üeber die Fichtenformen aus der Um- 284 gebung von Lunz", sowie über „Calycanthemie bei Oyclamen''^ . — Kichter, Dr. Carl. „Floristisches aus Niederösterreich." Dieser un- ermüdliche Durchforscher der niederösterreichischen Flora hat auch diesmal mehrere interessante Funde ans Licht gebracht, worunter: Asperula Eugeniae (eine durch Behaarung und ausgebreiteten Blüthen- stand auffällige Form der A. odorata); Primula danuhialis; Orchis monticola (O. mactdatoXsambucina)', Viola funesta; ferner Leucan- themum montanum D. C. ; Brunella spuria Stapf; mehrere Poten- tillen und Rosen. — Weinländer, Dr. G. „Die blühenden Pflanzen der Hochschober-Gruppe." Selbe liegt in der Glimmerschieferzone, nördlich von der Drau, südlich von der Centralkette der Ostalpen. Die Flora ist eine ziemlich artenreiche. — Wettstein, Dr. R. v. „Beobachtungen über den Bau und die Keimung der Samen von Nelumbium nuciferum Gärtn." Desselben „Vorarbeiten zu einer Pilzflora von Steiermark", IL Theil. Moriz Prihoda. Correspondenz. Wien, am 6. Juli 1888. Mit Bezug auf die hier von mir im Vorjahre gemachte Mit- theilung (siehe Oest. bot. Zeitschr. Jahrg. XXXVII Nr. 11) betreffend die zwei neuen Standplätze der ebenso schönen als seltenen Oro- banche arenaria Borkh. sei hier noch bemerkt, dass ich diese Oro- hanche auch heuer wieder an einer neuen Stelle bei Sievring mit Alsine fasciculata M. et K. aufgefunden habe, und es scheint daher diese Pflanze auf allen Weinbergen von den Abdachungen des Drei- marksteines angefangen bis über Grinzing hinaus ziemlich häufig zu sein; nur erscheint sie, wie ich jetzt schon durch mehrere Jahre Gelegenheit hatte zu beobachten, nicht jedes Jahr immer an den- selben Stellen. — Sehr häufig und auch in sehr schönen Exemplaren habe ich heuer das J^eranthemum annuum L. auf der ganzen Hügel- reihe zwischen Sievring und Grinzing angetroffen. Moritz Rassmann. Nagy-Enyed in Siebenbürgen, 24. Juni 1888. Herr K. Keck in Aistersheim schrieb mir im Frühjahre, dass er mir für zwei Exemplare der Pedicularis limnogena Kerner in Blüthe zwei Gulden zahlen würde. Dieses Schreiben brachte mir den Umstand in Erinnerung, dass ausser dem gelehrten Entdecker dieser Pflanze vielleicht Niemand dieselbe blühend gesammelt habe; denn Freund Janka, dem jeder Botaniker aus Herzen eine baldige Genesung wünscht, berichtete einmal, er habe nur eine noch blüthen- tragende Pflanze gefunden, und was ich von Anderen gesammelt sah, trug bereits Früchte. Ich entschloss mich daher, die Pflanze aufzu- suchen, und indem mein Freund Dr. Simonkai in seinem Werke „Erdely 285 Floräjanak helyesbitett foglalata" die nördlichen Lehnen des Berges Muntyele märe als den einen Fundort derselben angibt, ersuchte ich ihn, die Stelle, wo sie sicher anzutreffen wäre, mir näher anzugeben, erhielt aber zur Antwort, dass es noch nicht sicher wäre, ob die fragliche Pflanze am benannten Berge vorkäme, ich möge also den Sumpf auf dem Berge Kalinjäsza durchsuchen, und wenn ich sie dort nicht vorfinde, möge ich meine Reise bis ins Thal „La Grape" ausdehnen, wo sie ganz sicher wächst. In Folge dieser Mittheilung reiste ich mit einigen Freunden am 8. Juni zu Wagen in strömen- dem Eegen von Verespatak ab. Der Oberstuhlrichter in Topänfalva war so gütig, die Anordnung zu treffen, dass uns daselbst die nöthi- gen Pferde zur Verfügung stehen sollen. Nachmittag ging also die Reise mit Wagen weiter bis zur Gemeinde Albäk und von dort neben dem Albäker Bache hinauf zum ärarischen Forsthause, welches sich bei der Gura rezi befindet. Wir gelangten glücklich zu unserem Nachtquartier, nämlich zum benannten Forsthause. Am anderen Morgen meldete der Gendarmerie - Wachtmeister, welcher unsere kleine Gesellschaft begleitete, dass der Himmel recht heiter wäre, freudig standen wir auf und vor fünf Uhr begann die Reise aufwärts zu Pferde. Wir gelangten durch Tannenwälder und über Hutweiden, welche letztere von den dorthin getriebenen Viehherden bereits ganz glatt abgeweidet waren, nach vierundeinhalbstündigem Ritte auf den Berg Kalinjäsza. Das Moor befindet sich hier am Rande eines Tannenwaldes, aber es war auch hier die Vegetation vom Vieh zu- sammengetreten und abgeweidet und keine Spur einer Pedicularis zu sehen. Wir mussten also noch eine Stunde weiter reiten, dann stiegen wir an einer mit schönen Tannen bewachsenen steilen Berg- lehne in ein enges Thal hinunter, durch welches ein klarer Gebirgs- bach leise murmelnd dahinfliesst. Mir gefiel die Situation, die gesuchte Pflanze betreffend, gar nicht, rechts und links bedecken Tannenwälder die Berglehnen, aber nirgends war ein Moor zu sehen, dagegen hie und da noch kleine Schneefelder, daher die Pedicularis erst kaum Knospen entwickelt haben dürfte, da ihre Blüthezeit in „Fuss' Flora Transsilvauiae excursoria" im Juli und August ange- geben ist. Als wir zu einem besonders schönen Plätzchen gelangten, beschlossen wir hier zu rasten und uns am mitgebrachten Imbiss und rothen Weine zu stärken. Nach beendigter Mahlzeit brach ich allein auf, um mein Glück zu versuchen, ich machte kaum sechzig Schritte, da biegt sich das Thal etwas rechts, breitet sich aus, und vor mir lag der Sumpf, aus welchem bereits abgestorbene und im Absterben begrift^ene hohe Tannen mit ihren Wipfeln gegen den Himmel starren, und die Pedicidains limnogena wuchs in Hülle und Fülle am Rande des Sumpfes. Ich rief meine Begleiter herbei und mit vereinten Kräften sammelten wir eine hübsche Menge derselben. Die Pflanzen an der mehr sonnigen Seite waren bereits verblüht und trugen Kapsel, aber auf der schattigen Seite standen sie in Bltithe, folglich ist ihre Blüthezeit nicht Juli und August, wie Fuss angibt, sondern Ende Mai und Anfang Juni. Um zwei Uhr 286 Nachmittags kehrten wir um, und nach zwölf ühr Nachts langte ich in Verespatak an; Herr Keck aber wird seine zwei Exemplare gratis erhalten, denn sein Schreiben beweg mich dazu, die Pflanze zur Blüthezeit aufzusuchen. Johann v. Csatö. Leraberg, am 7. Juli 1888. Vor einigen Tagen entdeckte ich im Walde bei Zubrza nächst Lemberg: Agrimonia pilosa Ledeb., Salix aurita L. f. foliis an- gustis valde elongatis (in einem ^ Exemplare), Salix silesiacoX Caprea und S. Caprea X cinerea. — Zwischen Sygniöwka und Zimnawödka bei Lemberg sammelte ich im vorigen Monate fol- gende interessante Hieracia: H. Auricula X Pilosella, H. Bauhini Bess., H. ciliatum m., H. crassicaule m. {H. ciliato X pilosella?), letzteres massenhaft, H. fallacinvm mihi (ad Interim), H. leopo- liense m., S. polonicum m., H. polonico X Auricula, H. polonicoX pilosella und H. pratense TdiXi^ch; in der nächstliegenden Basiöwka fand ich hingegen : Carex elongata, G. canescens, JEHeracium polonicum m., M. polonicoX Auricula, H. AuriculaXpilosella, Polygala ama- rella und Stellaria uliginosa. — Auf der waldigen, in floristischer Hinsicht höchst interessanten Anhöhe von Jaryna (zwischen Jan ow und Szkto), dem bekannten Standorte des nordischen Botrychium Virginianum Sw., dessen rätbselhaftes Vorkommen an einigen iso- lirten Punkten im mittleren Europa ich — nebenbei gesagt — ent- gegen der Ansicht Dr. L. Simonkai's (Oest. bot. Zeitschr. 1888. VII.) ganz entschieden auf die Eiszeit zurückführe — habe ich un- längst nachstehende interessante Funde gemacht: Aconitum sepien- trionale Koelle, A. Cammarum Reichb., Adenophora liliifolia Bess., Bupleurum longifolium, Gineraria aurantiaca Hoppe, Dianthus gla- hriusculus Kit. (ganz identisch mit Exemplaren aus Volhynien), Dracocephalum Ruyschiana, Bieracium gloineratum Froehl., H. po- lonicum m., Heracleum ßavescens Bess., Lihanotis montana, Pleuro- spermum austynacum, Phyteuma orbiculare, Pulmonaria azurea Bess., Pulsatilla patens, Salix cinerea f. spuria W. et Gr., S. livida Wahlb. (massenhaft), S. livida X aurita, S. livida X cinerea, Thalictrum caesium mihi (ganz identisch mit Exemplaren von Dubienko bei Mönasterzyska), TL simplex L. und endlich Veronica spuria L. Br. Blocki. Brunn, am 7. Juli 1888. Am 24. vorigen Monats unternahm ich einen Ausflug nach Woikowitz, ich fand hier: Euphorbia virgata, E. esula, Ghenopodium iirhicum, Aristolochia clematitis, Tragopor/on major, Inula ensifolia, Asperula cyanchica, Viburnum opulus, Nonnea pulla, Anckuna offi- cinalis, Lycium barbarum, Salvia verticillata, silvestris, Anagallis cocrulea Scbreb., Erysimum cheiranthoides, Falcaria Bivini, Astra- galus onobrychis. Auf den Hügeln bei Woikowitz kommt vor: Brachy- podium pinnatum Beauv., Allium rotundum, Inula ensifolia, Sca- 287 biosa ochroleuca, Vincetoxicum officinale, Cerinthe minor, Veronica teucrium, AnagalUs coeridea Schreb., Clematis recta, Alyssum in- canum, Sysimbriiim strictissimum, Silene nutans, Polygala major, Ci/tisus austriacus, Dorycnimn pentaphyllum Scop., Tetragonolohua siliquosus Roth, Oocytropis pilosa, Astragalus cicer. Dr. Formänek. Ried in Oberösterreich, 8. Juli 1888. Eudlich konnte ich doch meinen Entschluss ausführen und meine schon zu Pfingsten geplante Reise nach Oberösterreich unter- nehmen. Leider ist fortwährend schlechtes Wetter, so dass ich erst wenige botanische Excursionen unternehmen konnte. Gestern fand ich in der Nähe des Dürnbergerholzes nächst Eied auf einem leh- migen uncultivirten Platze drei höchst interessante Varietäten von Equisetum Telmateja. Die eine Form ist die von Milde aufgestellte var. ramulosum, bei welcher sämmtliche Aeste secimdäre Aeste tragen. Bei einer zweiten Varietät, welche neu sein dürfte, ist der sterile Stengel vollständig normal entwickelt, aufrecht, vom Grunde an ästig und bis zwei Fuss hoch. Sämmtliche untersten Aeste sind jedoch stärker als die übrigen und tragen wieder vollständige Ast- quirle, dabei erreichen sie die Höhe des normalen Schaftes, so dass jedes Exemplar dieser höchst interessanten Varietät einen dichten Busch bildet und es den Anschein hat, als ob rings um den sterilen normalen Stengel eine Menge dünnstengeliger Individuen aus dem Boden emporgeschossen wären. Bei vielen Exemplaren tragen auch noch die Aeste unter der vorletzten und sogar drittletzten Scheide Quirle, mindestens sind aber diese Aeste mit zahlreichen secun- dären Aesten besetzt. Diese schöne Varietät kommt au dem genann- ten Standorte durchaus nicht spärlich, sondern in grosser Menge vor. Bei der dritten Form, die ich dort fand, ist der Hauptstengel verkümmert, dafür sind die Aeste am Grunde des vorhandenen Stengelfragmentes um so zahlreicher entwickelt und bilden einen dichten, pinselartigen Schopf, so dass von der normalen Gestalt eines sterilen Equisetum Telmateja keine Spur mehr übrig ist. J. Dörfler. Toisdorf, 10. Juli 1888. In keinem Lande der Monarchie werden dem Floristen seine Studien so erleichtert, als in Niederösterreich, und es ist wahre Wonne, mit Neilroich's unschätzbarer Flora in der Hand im Lande zu wandern. Die diesjährige bis in die letzte Juni-Woche andauernde Dürre hat die Blüthezeit aller Pflanzen sehr beschleunigt und ver- kürzt. Schon am 8. Juni war z. B, Gypripedium abgeblüht, an wel- chem Tage bereits Vitis vinifcra ihre ersten Blütheu entfaltet hatte. Im Juni herrschten hier die Cruciferen! sie waren uicht nur in zahlreichen Arten, sondern einzelne in grossen Schaareu vorhanden. 288 Sisymbrium Irio L, ist als zweifellos in Niederösterreich heimisch anzunehmen, denn es wächst in den Orten Poisdorf und Wilhelms- dorf gar nicht selten, sondern ich fand es auch am Kande eines Poishrunner Waldes — in letzterem Falle vielleicht durch Düuger verschleppt. Alyssum calycinum, hier auf verschiedenem Untergestein häufig vorkommend, freute mich genau untersuchen zu können, allein nirgends fand ich etwas Äehnliches, wie die Tatraform des A. per- durans m. Nächst den Cruciferen waren die Papilionaceen am zahl- reichsten vertreten. Gylisus in allen Formen, Genisten etc., doch am merkwürdigsten Dorycnium in so mächtigen Exemplaren (bis 0-8 M. Durchmesser, wie dies bei der suffruticosKm-Foim Vill. der Fall, die es auch zu sein scheint. Lathyrus latifoUus hatte schon Mitte Juni meterlange Stengel durch die Gräser gestreckt, von denen die langgestielten Trauben in Plänklerketten emporragten. Campanula sibirica ist selten, dagegen cervicaria fast so häufig wie glomerata. Das letzthin erwähnte Batrachyum blüht noch häufig, nur sind jetzt alle Protuberanzen abgefallen, und die ganze Pflanze kahl, der Sten- gel jedoch noch unregelraässig kantig. Die vielfach verkannte Pru- nella grandiflora ist hier in typischer Form häufig. Von Sym- phytum offlcinale fand ich auf den Wilhelmsdorfer Wiesen ein sonst typisches Exemplar mit rein weisser Blüthe, und ist das S. bohe- micum auf keinen Fall mit selbem gleich, sondern gut verschieden. Orchideen sind hier sparsam zu finden, O. militaris und iistidata sehr selten, Cephalanthera pallens und rubra häufiger, bis Piatan- thera bifolia massenhaft zum Schlüsse des Monates auftritt. Carex acuta auf den Wilhelmsdorfer Wiesen erreicht 1"25 Meter Höhe. Die Artenzahl der Carices ist so wie die der Gräser gering, und letztere kommen auf so verschiedenen Standorten vor, dass es sehr schwierig zu entscheiden, welche davon hier einheimisch, und welche durch Ansaat in die Gegend eingeschleppt worden sind. Iris varie- gata, Astragalus hypoglottis? Trifolium ochroleucum und Allium vineale sind die Zierden der zweiten Juni-Hälfte, während Dipsa- ceen, Cirsien und Umbelliferen sich erst für Juli vorbereiten. üllepitsch. Budapest, 16. Juli 1888. Ajuga Laxmanni kommt auf der ungarischen Tiefebene bei Hovily im Bäcser, sowie bei Bänhegyes im Csauäder Comitate, Salix silesiaca aber bei dem Lublauer Bade vor. — Thymus Jankae Cel., Mentha brachystachya Borb., sowie Dianthus Armeriartrum Wolfr. (Sordulica ad Vranja und Stara planina) kommen auch in Serbien vor, mir hat sie Dr. S. Petrovic, Sanitätsoberst in Belgrad, von dort mitgetheilt, im Gegentheile ist Cyclanthera pedata Schrad. bei Brassö verwildert, Herr J. Römer hat mir sie von dort unbestimmt gesendet. Galium vernum Sieb, (non Scop.) hat schon Tausch in „Flora" 1835, L, 356, Ö-. Sieberi benannt (Cfr. Botan. Ztg. 1876, p. 308). — Bupleurum Gerardi Jcq., radiis umbellae 5, ist mit 289 B. jmicemn L. radiis 2—3 sicher nicht idoutiscb, und kaun mau sie sowohl vou einander, als auch von ^.a/^';it' Sadl. siclier unterscheiden. Alle drei kommen bei Ofen vor, und hat sie Neilreich in Flora von Wien und Flora von Niederösterreich sehr genau unterschieden. Die Abbildung des B. Gerardi ist wohl dem B. junceum ähn- lich, aber bestimmt davon verschieden. Viola clatior Fr. hat mir Gremsperger von dem Agyai erdo (Agyaer Wald) aus dem Comi- tate Arad mitgetheilt. v. Borbäs. Belgrad, 22. Juni 1888. Da ich Setaria verticillata Guss. weder in Visiani's Flora, noch in Nyman's Conspectus für Dalmatien verzeichnet finde, erlaube ich mir hier der Localität Stagno grande Erwähnung zu thun, wo ich diese Pflanze an den Strandsümpfen unweit der grossen Oleaudergebüsche im Jahre 18S6 reichlich sammelte und hier im botanischen Garten cultivire. — Die in Dalmatien so seltene Lernna minor, nach Visiani nur von zwei Localitäten (Salona-Huter und Stagno-Ascherson) bekannt, findet -einen südlicheren Standort bei Budua, daselbst in einem Graben eine halbe Stunde südwärts der Stadt. — Interessanter dürfte jedenfalls das Auffinden eines für die Balkanhalbinsel neuen Gehölzes — ,,Sorbus florentina Nym." sein. Diese schöne Art mit den grossen Blüthen einer Pirus und dem Blatte einer Crataegus trifft man in der nächsten Nähe des classi- schen Standortes von Genista nyssana Panc. auf dem Hügel Goriza bei Nisch, wo ich sie in der ersten Hälfte des Monats Mai in voller ßlüthe antraf. Die Pflanze stimmt mit Levier'schen Exemplaren aus Etrurien, befindlich im Herbare Paneic, völlig überein. Ein gleiches Verhältniss, dass eine in Italien endemische Art plötzlich im Herzen der Balkanhalbinsel vorgefunden wird, galt lauge Zeit für die gleich- falls im Hochgebirge um Nisch so häufige Potentilla apennina Ten., doch entdeckte ich sie vor zn^ei Jahren (Mai) für die Hercegovina gemeinschaftlich mit P. speciosa Willd. in alpiner Lage (1900 M.) des Velez bei Mostar. — Merkwürdiger ist hingegen das ganz iso- lirte Auftreten von Leontopodium alpinum im südlichen Serbien. In ganz unbedeutender Höhe — 1400— 1500 M. — auf dem Miicanj bei Ivanica ist dies um so auffallender, da dieser Platz die End- station im Südost-europäischen Verbreitungsgebiete ausmacht, und unser Edelweiss bisher nur von drei Punkten der Halbinsel — Grien in Dalmatien, Crnopac an der croatisch- dalmatinischen Grenze und Grabovica an der Grenze von Bosnien und Hercegovina *) — bekannt ist, während doch die Baikaukette geeignetere Plätze, sonnenlose, schroffe Bergabstürze der höchsten Kalkgebirge in Hülle und Fülle bietet. — Schliesslich füge ich noch einige Novitäten dieses Jahres aus der Flora von Belgrad bei: Juncus atratus^iYOQk., Luzulamulti- flm^a Lej., Orckis elegans Heuff. bei Ripanj und Kakovica, Cephalan- thera pallens Rieh., Polygonum minus Huds., Nonnea atra Griseb., ') Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. Wien 1888. I. p. 33. Oesterr. botan. Zeitschrift. 8. Heft 18S8. 24 290 Hieracium murorum L., JS. hrachiatum Bert., Potentilla dissecta Wallr., P. incanescens Opiz, Silene livida Koch (leg. Ju rieh ich), Sinapis orientalis L. bei Vischniza, Hanunculus nodißorus Paüc. ist M. lateriflorus D C. J. Bornmüller. Fersonalnotizen. — Dr. Franz Eitter v. Höhne 1 ist zum ausserordentlichen Professor für technische Mikroskopie und Waarenkunde an der tech- nischen Hochschule in Wien ernannt worden. — Dr. Günther Eitter v. Beck hat Ende Juni seine zweite Forschungs-Eeise nach Bosnien angetreten. — Gr. E. Hylten-Cavallius, Vorstand des internationalen Tauschvereines „Linnaea" zu Lund, ist am 6. Juni in Lund gestorben. Vereine, Anstalten, ünternehmung^en. — In einer Sitzung der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien am 14. Juni überreichte Herr Dr. Hans Molisch, Privat- docent an der Wiener Universität, eine im pflanzenphysiologischen Institute ausgeführte Arbeit, betitelt: „Zur Kenntniss der Thyllen, nebst Beobachtungen über Wundheilung in der Pflanze." Die wich- tigeren Ergebnisse sind: 1. Thyllen können in Schrauben-, Eing- und Tüpfelgefässen auftreten. Bei den beiden ersteren ist die ausser- ordentlich dünne Gefässwand mit der benachbarten Parenchymzell- wand aufs innigste zu einer homogen erscheinenden Membran ver- schmolzen. Diese wächst zur Thylle aus. Bei Tüpfelgefässen stellt die Schliesshaut einseitiger Hoftüpfel die Thyllenanlage dar. Durch Auswachsen der Schliesshaut kommt die Thylle zu Stande. 2. Das Wachsthum der jungen Thyllenhaut ist höchst wahrscheinlich ein actives. Die kolossale Oberflächenvergrösserung, welche die klein- flächige Schliesshaut beim Auswachsen zur Thylle erleidet und die gegenseitige Beeinflussung zweier mit einander verwachsenden Thyllen, die sich in der Correspondenz der Porencanäle so deutlich offenbart, sprechen sehr zu Gunsten der Anschauung von Wies ner, derzufolge die wachsende Zellhaut von Plasma durchdrungen ist und unter Ver- mittlung desselben wächst. Nicht selten bilden Holzparenchymzellen erst um das zehnte Jahr herum Thyllen — ein Beweis für die lange Lebensdauer dieser Zellen und die lang andauernde Wachsthums- fähigkeit ihrer Membranen. 3. Die ThyÜe gliedert sich in der Eegel nicht von der Parenchymzelle durch eine Querwand ab ; es ist mithin nicht ganz richtig, die Thyllen, wie dies gewöhnlich geschieht, als Zellen zu definiren, denn zumeist sind sie gar keine ZeUen, sondern 291 nur Aussackungen, also Theile derselben, 4. Bei Plratinera guia- nensis und Mespilodaphne Sassafras nehmen die Thyllen das Aus- sehen von Steinzellen an. 5. Die Zahl der thyllenbildenden Genera belauft sich nach den derzeit vorliegenden Beobachtungen auf etwa 100. Zu den Familien, welche eine besonders starke Neigung zur Thyllenbildung bekunden, gehören: die Marantaceen, Musaceen, Ju- glandeen, Urticaceen, Moreen, Artocarpeen, Ulmaceen, Anacardiaceen, Vitaceen, Cucurbitaceen und Aristolochiaceen. 6. Die zuerst von Böhm aufgestellte und später von Anderen bekämpfte Behauptung, dass die Thyllenbildung durch Verletzung von Zweigen willkürlich hervorgerufen werden kann, ist richtig. Abgeschnittene und mit ihrer unteren Schnittfläche ins Wasser gestellte Zweige bilden im oberen Ende bei weitem mehr Thyllen als im unteren. 7. Die Thyllen dienen in erster Linie als Verstopfungseinrichtungen (Böhm), in zweiter Linie gleich den Holzpareuchym- und Markstrahlzellen als stärke- speichernde Organe. 8. Die bei Holzgewächsen nach vorhergehender Verletzung so oft eintretende Verstopfung der Gefässe mit Gummi ist auch bei krautigen Pflanzen eine häufige Erscheinung. 9. Das Gefässgummi gibt oft in Folge von Verunreinigung mit „Lignin" alle Holzstoffreactionen. 10. Zellwände, welche sonst nie verholzen, erleiden häufig in der Nähe von Wunden eine chemische Verände- rung und zeigen dann Holzstoffreactionen. 11. Auch die zwischen den Parenchymzellen liegenden kleinen Luftintercellularen können nach Verwundung durch Gummi verschlossen werden. Das Parenchym erhält in solchen Fällen ein collenchymatisches Aussehen (Stengel von Saccharum und Blattstiel von Latania). 12. Mitunter werden die Gefässe in der Nähe von Wunden dadurch verschlossen, dass sie von den sich querstreckenden benachbarten Parenchymzellen ein- fach eingedrückt werden (Wurzel von Philodendron und Musa). 13. Verwundung kann eine Ausfüllung grosser Intercellularen durch thyllenartig auswachsende Parenchymzellen veranlassen. 14. Bei der Mehrzahl der Spaltöffnungen von Tradescantia guianensis werden in älteren Blättern die Athemhöhlen gewöhnlich durch Mesophyllzellen, welche in den Athemraum eindringen, verstopft. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendung ist eingelangt von Herrn Gallier mit Pflanzen aus Schlesien. Sendung ist abgegangen au Herrn Scheppig. Vorräthig: (B.) = Böhmen, (Br.) = Berlin, (By.) = Bayern, (Cr.) = Croatien, (E.) == England, (Gr.) = Griechenland, (I.) :r^ Istrien, (Kt.) = Kärnten, (NOe.) = Niederösterreich, (OOe.) = Ober- österreich, (P.) = Polen, (Rp.) = Rheinprovinzen, (S.) = Salzburg, (Sb.) = Siebenbürgen, (Sl.) = Schlesien, (St.) = Steiermark, (Sz.) = Schweiz, (T.) = Tirol, (ü.) = Ungarn, (W.) = Westfalen. 292 Sorhus Aria (NOe., St.), aucuparia (B., St.), Sparganium mi~ nimum (Br.), j^amosutn (P.), simplex (W.), Spartium junceum (I.), scopariuni (B., St., W.), Specularla hyhrida (W.), Speculmn (OOe., Rp.), Spergula arvensis (P.), Morisonii (Br.), pentandra (Br.), Sper- gularia neglecta (E.), rubra (B,, S., W.), segetalis (W.), Spinacia oleracea (OOe.), Spiraea Aruncus (By., NOe.), Uhnaria (NOe., ü.), Spiranthes autumnalis (OOe., W.), Stachys alpina (Kt., OOe., P.), annua (OOe., P.), arvensis (W.), germanica (OOe., P., ü.), palustris (B., P.), Staphylea pinnata (OOe., St.), Statice angustifolia (Gr.), cancellata (I.), virgata (Gr.), Stellaria Frieseana (Sl.), glauca (W.), Holostea (NOe.), nemorum (OOe. P., St.), uliginosa (SL), Stenactis annua (OOe., U.), Sternbergia colchiciflora (U.), Stipa capillata (B., NOe.), Lessiiigiana {Sh.), penm(ta{T.)^ Sioeertiaperennis {B., Baden), Symjjhytum asperrimum (W.), cordatum (ü.), Syrenia angustifolia (ü.), Syringa Josikaea (Sb.), Tamarix anglica (E.), Taraxacmn corniculatum (NOe., Serbien), palustre (Rp., W.), temufolium (Cr.), Taxus baccata (B.), Teesdalia nudicaidis (B., Br.), Telekia speciosa (Sl., U.), Tetragonolobus siliqitosus (OOe., Rp.), Teucrimn JBotrys (B., NOe., OOe.), Chamaedris (OOe., U.), Polium (L), scordioides (Dalmatien), Scordium (NOe., IT.), Scorodonia (OOe., W.), Thalic- trunn angustifoliunh (S., IT.), aquilegifolium (By., NOe.), minus (SL), simplex (Br.), Thesium alpinum, (OOe.), montanum (Kt.), pratense (OOe.), tenuifolium (OOe.), Thlaspi alpinum (OOe.), arvense (B., T.), Jankae (U.), 7nontanum (Br., Sz.), perfoliatum (B., NOe., Rp.), prae- cox (Gr., I.), rotundifolium (NOe.), Thrincia hirta (Br.), Thymus angustifolius (P.), Chamaed)^ (P., S.), ellipticus (U.), montanus (Ga- lizien), TiZia grandifolia (B.), parvifolia (B.), platyphylla var. midti- bracteata (Br.), ulmifolia var. cy^nosa (NOe.), Tofieldia borealis (Sz.), calycidata (By., NOe., T.), Tozzia alpina (OOe.), Tragopogon major (NOe.), porrifolius (Br.), Tragus racemosus (L, NOe.), Trapa natans (Rp.), Trichonema Bulbocodium (Gr., L), Trientalis europaea (B., T.). Obige Arten können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 R.-Mark) abgegeben werden. Inserate. Pflanzenpressen von Rieh. Hennig in Erlangen (Bayern). Nur praktisch und dauerhaft. Illustrirte Beschreibung gratis und franco. Bedacteur und Eerausgelicr Dr. Alezander Skofltz. — Verlag von C. Gerold's Sohn. C. Uel)eireuter"sche Buchdruckerei (M. Salzei) in Wien. 309 Cirsium acaule All. Hie und da bei Sarajevo, so auf dem Trebovic und dessen Abhängen etc. (Beck), Kovacic, B. Grdon und Glog bei Sarajevo; B, Kozini bei Hasani, Lipuik, Maslovare, Zenica, Dolnje polje, Visoko, Zbilje, Vratnica, Ljesevic, Vrbovik, W. Zeleni breg bei Vares, Igman, Kosevo, Arnautova suma u. a. 0. bei Vutia luka, B. Glavicini und a. 0. bei Konjica, Celebie, Jablanica. — oleraceum Scop.Banjaluka (Hof mann), Vranjska suma bei Krupa, Maslovare, Taslic, Zepte, Orahovica, Visoko, Bidze. — siculum Sp. Pridvorci und Gomoljani (Van das). — arvense Scop. Verbreitet im b. G. Carlina semiamplexicaulis mihi. Caulis corymbosus, foliosus, subarachnoideo-tomentosus, purpureus vel amethysti- nus, 20 — 30 cm. iongus, folia parva, subarachnoidea alterna, inferiora lanceolata in brevem amplexicaulem pe- tiolum attenuata, superiora ovato-oblonga vel ovata, sinuato- dentata, dentibus spinosis, spinis divaricatis apice flave- scentibus squamae anthodii exteriores foliacei, ovato-lanceolatae; mediae lanceolatae exterioribusque pectinato-spinosae, spinis nigris apice pallidis, rarius spinis flavescentibus; intimae scariosae, lineares, integrae, radiantes, medio ciliatae, in medio dorso brevi linea purpurea instructae. Achenia sericea, pappus plumosus persistens, corollis albidis longior. Julio, Augusto. In locis herbidis et sterilibus apricis montis Trebovic apud Sarajevo, montis Veles apud Vares et apud Visoko. Differt a 0. vulgaris L. caule corymboso, foliis in brevem amplexicaulem petiolum attenuatis, squamis anthodii mediis ex- terioribusque pectinato-spinosis, spinis aliisque uotis. A C. corymbosa L. differt squamis anthodii ciliatis, foliis subarachnoideis, sinuato-dentatis, squamis corollisque etc. — vulgaris L. Banjaluka (Hof mann), Hasani, Stratinska, Pribinic, Vares, Ivan pl., Vrabac bei Konjica. — acaulis L. Varos, Dovlici am Trebovic. — acanthifoUa All. (Sekavica in Bosnien). Lehnen zwischen Oraho- vac und Lastva (Van das), Kalklehnen im Rakovac-Thale bei Banjaluka etc. (Conrath), D. Seher, Novoselje, Visoko, Zbilje, Ljubinje, W. Plana dola bei Neumakula. — Simplex W. Kit. (Teren in Bos.) Banjaluka (Hof mann), so auf Abhängen des Werkes VIII, auf Congerienkalk (Conrath), B. Kozini bei Hasani, Kukavica, Abhang Baba des Trebovic bei Sarajevo, B. Bukarci bei Konjica. J^eranthemwn cylindraceum Smith. Um Konjica, üdbar etc. (Beck), Hasani, Türk. Dubovik, Zenica, Zbilje. — annuum L. Castellberg bei Sarajevo (Fiala). Echinops sphaerocephalus L. An Hecken um Sarajevo, im Sara- jevsko polje etc. (Beck), Hasani, Makljenovac, Visoko, Vratnica, Gesten, botan. Zeitschrift. 9. Heft 1888. 26 310 Ljesevic, Ilidze, ßlazuj, Zirovnica, Tarcin, B. Kravica bei Tre- binje. Echino'ps ritro L. Riidjin do nächst Trebinje (Vandas), Mosko. Dipsacus silvestris Mill. Banjaluka (Hofmann) im Drinathale (Beck), Krupa, Vrbanja, Maslovare. — laciniatus L. Verbreitet im b. G. — pilosus L. In einem Grasgarten bei Puhalovici unter dem Igman. Knautia drymeja Heuff. (1856). Vranjska suma u. a. 0. bei Krupa Zalin, Lipnik, Podvidaca, W. Barakovac u. a. 0. bei Vrbanja, Varos. Trichera arvensis Schrad. Banjaluka (Hofmann), Krupa, Zalin, Zepce, Zenica. Succisa australis Reicbb. exe. 196. Bei Ivanjska an der Militärbahn (Conrath), feuchte Wiesen bei Sissek in Slav. — pratensis Mönch. Verbreitet im b. G. Bos. und H. (Beck, Formänek). (Fortsetzung folgt.) Dr. Josef Pancic. Ein Nachruf von H. Braun. (Schluss.) Zum Schlüsse will ich ein Verzeichniss der Schriften Pancic's, die von ihm allein oder im Vereine mit anderen Autoren creirten Species und einige von verschiedenen Autoren nach seinem Namen benannte Species anführen. I. Werke und Schriften Pan6ic's. I. Taxilogia Botanica. Dissertationsschrift. Pest 1842, p. 1 bis 22 et I— V. IL Verzeichniss der in Serbien wildwachsenden Phanero- gamen etc. in Verhandl. des zool.-bot. Vereines zu Wien VI. (1856) p. 475—598. III. Die Flora der Serpentinberge in Mittel Serbien, in Ver- handl. der k. k. zoolog.-botan. Gesellschaft IX. (1859), p. 139—150. IV. Pisces Serbiae (serb.) in „Glasnik Drustva srpske Slovö- snosti." Belgrad (1860) p. 1—171. V. Zur Moosflora des nordöstlichen Banates, in Verhandl. der k. k. zoolog.-botan. Gesellsch. XI. (1861) p. 93—96. VI. Plantae Serbiae rar. aut novae a Prof. Kob. de Visiani et Prof. J. Pancic. Decas I ex Vol. X. Mem. Imp. Inst. Venetiis p. 427—446 (1861), Decas II ex Vol. XH 1. c. p. 463—480 (1865), Decas III ex Vol. XV. 1. c. p. 8 bis 21 (1870). 311 Vn. Arena mobilis in Serbia ejiisque flora (serb.) Belgrad (1863) in „Glasnik etc." extr. p. 1—24. Vni. lieber die Safrancultur (serb.) in „Glasnik" (1865). IX. Flora agri Belgradieusis (serb.). Belgrad ed. I (X et p. 1—295) 1865, ed. II (IX et p. 1—474) 1878, ed. III (XIII et pag. 1—520) 1882, ed. IV. (XVI et p. 1—518) 1885, ed. V (XXV et p. 1—135) 1888. X. Zoologie nach Milne-Edwards etc. ins Serbische über- tragen, ed. I (1866) ed. II (1872). XL Botanische Ergebnisse einer im Jahre 1866 unternom- menen Eeise in Serbien (Brief an Janka) in Oest. bot. Zeitschr. XVII (1867) p. 166—173 und 201—209. XII. Die Vögel Serbiens (serb.). Belgrad (1867). XIII. Die Mineralogie nach Naumann in die serbische Sprache übertragen und bearbeitet (1867). XIV. Die Botanik nach Schieiden etc. in die serbische Sprache tibertragen und bearbeitet (1868). XV. Einiges über die Waldimgen Serbiens (serb.) in „Glasnik". Belgrad 1868. XVI. Zur Flora des Banates. Oest. bot. Zeitschr. XVIII (1868), p. 78-84. XVII. Dendrologica serbica (serb.). Belgrad 1871, p. 1 — 184. XVIII. Der Kopaonik und seine Umgebungen (serb.) 1869, p. 23. XIX. Botanische Reisen in Serbien im Jahre 1869 (Schreiben an Janka). Oest. bot. Zeitschr. XX (1870) p. 173—182 et 205—208. XX. Flora principatus Serbiae (serb.). 1874. XXXIV et p. 1 bis 803. XXI. Botanische Bereisung von Montenegro (Brief an Janka) in Oest. bot. Zeitschr. XXIV (1874) p. 82—85. XXII. Die Säugethiere, Reptilien und Amphibien Serbiens (serb.) in „Glasnik" 1874. XXni. Elenchus plant, vasc, quas aestate a 1873 in Crnagora legit Dr. Pancic. Beigradi 1875. VII et pag. 1—106 (lateiu.). XXIV. Eine neue Conifere in den südöstlichen Alpen. Belgrad 1876, p. 1—8 (deutsch). XXV. Die Naturgeschichte der drei Reiche für die Normal- schuleu bearbeitet. XXVI. „Loko-Banja." Der erste Meteorit in Serbien. Belgrad 1880. (Das Belgrader naturhistorische Museum besitzt eine im Tauschwege erworbene grosse Meteoriten-Samm- lung der namhaftesten Funde.) XXVn. Dr. Rob. Visiani. Nekrolog (1880). XXVIII. Der botanische Garten in Belgrad (serb.) in „Glasnik" 1881. XXIX. Elementa ad floram principatus Bulgariae (lat.) Belgrad (1883) p. 1—71. 26* 312 XXX. Additamenta ad floram principatus Serbiae (serb.) Belgrad (1884) p. 1—255. XXXI. Orthoptera in Serbia hucduni detecta (serb.) Belgrad (1883) I— VIII et p. 1—173 im „Glasnik«. (Die Ortho- pteren waren ein Special-Studium des verblichenen Ge- lehrten, er hinterliess eine grosse Sammlung mit vielen Novitäten, 1880 machte er eine Keise in Gesellschaft des bekannten Orthopterologen Brunner v. Wattenwyl.) Der Tertiär -Mensch (serb.) 1885 in der archäologischen Gesellschaft „Starinar", Belgrad, publicirt. Nova Elementa ad floram princip. Bulgariae (lat.) (1886) p. 1—43, Belgrad. ^Omoriha"- (serb.). Nochmalige Behandlung der Omon'Ä;«, mit Abbildung der verwandten Arten. Belgrad (1886). Die Heimat der Getreidearten (serb.) in „Teschak" Bel- grad 1887 (p. 1—20). Der Kirschlorbeer im Südosten von Serbien (deutsch). Belgrad 1887 (p. 1—8). Noch niclit publicirt: Enumeratio plant, vasc. florae Serbiae 1888 (unter der Presse). Agronomia (serb.). Der Botaniker in Feld und Cabinet (serb.) mit werth- vollen Angaben für Eeisen in Serbien. Eine umfangreiche Vorarbeit zu einer Balkan- Flora. Eine Enumeratio sämmtlicher bis jetzt bekannten Balkanpflan- zen mit einem Anhang, sämmtliche von Pancic ent- deckten neuen Arten nebst deren lateinischen Diagnosen enthaltend. XLI. Die Flora unserer Teiche und Seen (serb.). XLII. Die Seen Serbiens (serb.). XLin. Vegetationsbilder aus Serbien (serb.). XLIV. Eine kurze Geschichte der Botanik (serb.). XLV. Die östlichen Karpathen (serb.). II. Die von Pan6ic in seinen rerschiedenen Schriften beschriebenen neaen Arten und Varietäten. (Die beigesetzten römischen Ziffern beziehen sich auf die im vorstehenden Verzeichnisse den Schriften Pancic's vorangesetzten Ziffern.) Acer intermedium XVII. p. 21. — Aconitum divergens XXIX. p. 13. — Allium melanantherum XIX. p. 64. — Allium serhicum Vis. et Panc. VI. dec. IL p. 479 tab. VIII. flg. 1, extr. p. 17. et XX. p. 20. — Althaea Kragujevacensis XX. p. 200. — Angelica sp. XIX. p. 33. — Anthemis cinerea XXIX. p. 39. — Anthemis Or- helica XXXIII. p. 27 (= A. macedonica Panc. non Griseb.). — Anthemis tinctoria var. hicolor IL p. 552. — Anthoxanthum odora- tum L. V. montanum IL p. 595. — Aquilegia spec. XXXIIL p. 14. — Aatragalus Sprunneri Boiss. v. glahrescens XXIII. p. 24. — xxxn. XXXIIL XXXIV. XXXV. XXXVI. xxxvn. XXXVIII. XXXIX. XL. 313 Avena rufescens XXX. p. 238. — Barharea rivularis XXIX. p. 14. — Bromus erectus Hiids. v. vernalis II. p. 592. — Bromvs vernalis II. p. 592. — Bupleurvm parhnospermum XX. p. 329 et XXIX. p. 31 (dias^. lat.).— Campanula Orbelica XXIX. p. 48. — Campanula secimdißora Vis. et Panc. VI. dec. I. p. 442, tab. VI. extr. p. 20. — Cardamine amethystea XXXIII. p. 15. — Cardamine serbica XXX. p. 111. — Carduus ramosissimus XXIH. p. 51. — Centaurea au- stralis XX. p. 315. — Centaurea calvescens XX. p. 442. — Centaurea derventana Vis. et Panc. VI. dec. II. p. 472, tab. XIII. fig. 1 extr. p. 10. — Centaurea melanocephala XX. p. 443. — Centaurea my- riotoma Vis. et Panc. VI. dec. II. p. 470. tab. XII. extr. p. 8. — Centaurea Orientalis L. v. armata II. p. 556. — Cerastium petricola XXIX. p. 20. — Cirsium heterotrichum XX. p. 667 et XXIX. p. 42. — Coronilla elegans XX. p. 262. — Dianthus ambiguus XX. p. 178. — Dianthus moesiacus Vis. et Panc. VI. dec. III. p. 17, tab. XIX. fig. 2. extr. p. 17 et XX. p. 179. — Dianthus papillosus Vis. et Panc. VI. dec. I. p. 434, tab. V. fig. 2. extr. p. 12. — Dianthus spec. XXIX. p. 18. — Eryngium palmatum Panc. et Vis. VI. dec. III. p. 20, tab. XVIII. fig. 3. extr. p. 20. — Eryngium serbic%im II. p. 520 et VI. dec. I. p. 438, tab. III. extr. p. 16. — Erysimum chrysanthum XX. p. 131. — Erysimum comatum XX. p. 131. — Euphorbia subhastata Vis. et Panc. VI. dec. I. p. 444, tab. VII. extr. p. 22. — Ferulago Durieua spec . . . VII. p. 29. — Genista subcapitata XVII. p. 45. — Geranium fasciculatwm II. p. 492. — Geranium oreades XXIII. p. 17. — Geum Bulgaricum, XXIX. p. 26. — Geum molle Vis. et Panc. VI. dec. I. p.^ 429, tab. I. extr. p. 7. — Haplophyllum Boissierianum Vis. et Panc. VI. dec. III. p. 14, t. XX. fig. 2, extr. p. 14. et XX. p. 217. — Heliosperma macranthum XXIII. p. 11. — Heliosperma m,onachorum Vis. et Panc. VI. dec. II. p. 463, tab. VIII. fig. 2. extr. p. 1. — Heracleum verticillatum XXX. p. 157. — JSieracium Balkaneum (üecMr.) XXIX. p. 46. — Sieracium, marmoreum, Panc. et Vis. VI. dec. II. p. 468, tab. XI. extr. p. 6. — Hieracium myriocephalum, XXIII. p. 61. — Hieracium, Naegelianwm XXIII. p. 57. — Hieraciwm Schultzianum Panc. et Vis. VI. dec. III. p. 9, tab. XXII. extr. p. 9. — Hieracium, thapsoides XXIII. p. 59. — Jasione supina Sieber var. XXIX. p. 48. — Iris serbica IX. ed. I. p. 243 (= J. Reichen- bachii Heulfel). — Jurinea subalata XX. p. 438. — Jurinea sub- hastata XXX. p. 169. — Knautia lyriophylla XX. p. 388. — Knautia macedonica Griseb. v. lyriophylla II. p. 547. — Knautia macedonica Griseb. v. lilascens XXIX. p. 36. — Knautia magnifica Boiss, v. flavescens XXIX. p. 37. — Koeleria eriostachya II. p. 591. — Lava- tera muricata IL p. 497. — Linaria rubioides Vis. et Panc. VI. dec. II. p. 473, tab. XV. extr. p. 11. — Malcolmia serbica XX. p. 129. — Mulgedium sonchifolium Vis. et Panc. VI. dec. III. p. 5, tab. XVII. extr. p. 5 et XX. p. 459. — Muscari botryoides v. bifolium II. p. 579. — Oenanthe meoides XXIX. p. 32. — Oenanthe sp . . . XXIII. p. 35. — Orchis macidata v. ochrantha II. p. 575. — Orobanche 314 Ecliinopsis XVI. p. 80 {Grob, major). — Orohanclie Esulae XXX. p. 194. — Orobus puhescens XXX. p. 136. — Parietaria serhica XX. p. 620. — Pastinaca Ursuta XX. p. 359 et XXIX. p. 33 (diag. lat,). — ■ Pedicularis heterodonta XXX. p. 196. — Peucedanwn sp . . . XXIII. p. 37. — Plcridium macrophyllum Vis. et Panc. VI. dec. III. p. 3, tab. XVI. extr. p. 3. — Pinus Omorika XXIV. p. 4. — Poa alpina v. Orbelica XXXIII. p. 41. — Potentilla leiocarpa Vis. et Panc. VI. dec. I. p. 431, tab. II. fig. 1. extr. p. 9 et XX. p. 273. — Potentilla mollis XXX, p. 139. — Potentilla Visianii XX. p. 273. — Pteroneurutn carnosum II. p. 508. — Quercus ses- silißora V. flavescens II. p. 571. — Ramondia Nathaliae Panc. et Petrovic XXX. p. 182. — Bamondia serhica XX. p. 498. — Rei- chardia macrophylla Vis. et Panc. XX. p. 20. — Rosa Belgradensis IX. ed. I. p. 130. XVII. p. 76. — Rosa Slancensis IX. ed. II. p. 232 et ed. III. p. 257. — Scabiosa Achaeta Vis. et Panc. VI. dec. II. p, 465, tab. IX. extr. p. 3. — Scabiosa fumarioides Vis. et Panc. VI. dec. n. p. 466, tab. X. extr. p. 4. — Scabiosa macedonica v. lyrophylla Vis. et Panc. VI. dec. III. p. 11, tab. XIX. fig. 1. extr. p. 11. — Scabiosa triniaefolia Griseb v. setigera XXIX. p. 37. — Scorzonera hispanica v. longifolia II. p. 558. — Sempervivum Ko- paonikense XX. p. 315 et XXIX. p. 30 (diag. lat.). — Sempervivum leucanthum XXXIII. p. 23. — Senecio erubescens XXIX. p. 40 et XXX. p. 165. — Silene Pseudo-nutans XXX. p. 116. — Sonchus pallescens XXIII. p. 55. — Stachys anisochila Vis. et Panc. VI. dec. III. p. 13, tab. XX. fig. 1. extr. p. 13 et XX. p. 565. — Sta- chys labiosa Bert. v. chrysophaea XXIII. p. 76. — Stachys serbica XX. p. 565. — Stipa cerariorum XX. p. 738 et XXX. p. 235. — Tragopogon pterodes XXX. p. 170. — Trifolium trichopterum IL p. 480. — Trigonella striata L. var. monantha II. p. 481. — Triticum petraeum Vis. et Panc. VI. dec. I. p. 446, tab. V. fig. 1. extr. p. 24. — Triticum repens v. sabulicolum. XX. p. 769. — Triticum, virescens IX. ed. I. p. 272. — Valeriana Bertiscea XXIII. p. 42. — Verbascum heteropogon XX. p. 518. — Verbascum Jankaeanmn XXXIII. p. 32. — Verbascum leptocladum XXIII. p. 69. — Viola Orbelica XXIX. p. 16. Unter den Pancic von verschiedenen Autoren gewidmeten Pflanzen sollen hier einige namhaft gemacht werden. So widmete ihm Visiani die Gattung Pancicia in Catal. sem. hört, patav. p. 6 (1857) und in plantarem serbicarum pemptas. Vol. IX. della Mem. dell Instituto stesso 1860. extr. p. 9. tab. L; ferner ebenderselbe das Mulgedium Panciciamim plant, serb. perapt. extr. p. 9 (1860) tab. IV; Hackel in Mouogr. festucear. eine Festuca ovina var. Pan- ciciana (p. 106); Dr. G. v. Beck eine Orobanche Pancicii in der Flora von Südbosnien etc. in Annalen des k. k. naturhistor. Hof- museums p. 166 (1887) tab. VII. Wien, am 1. Mai 1888. 315 Literaturberichte. Leitgeb H., Mittheilungen ans dem botan. Institute zu Graz. U. Heft. Jena 1888. Mit 4 Tafeln und 3 Holzschnitten. Jeder, der die zwei bisher erschienenen inhaltsreichen Hefte dieser „Mittheiliinjjeu" durchblättert, wird bedauern, dass dieselben durch den so rasch und unerwartet eingetretenen Tod des berühmten Herausgebers für immer ihren Abschluss gefunden haben. Zweifellos hätte Leitgeb — der Plan für die Arbeiten des dritten Heftes war ja bereits entworfen — bei seinem Talente und seiner ßührigkeit die Wissenschaft durch seine und seiner Schüler Leistungen noch bedeu- tend gefördert. Das vorliegende Heft enthält vier Arbeiten, zwei von dem Herausgeber selbst und zwei von seinen Schülern, Die Titel der Arbeiten lauten : 1. Der Gehalt der Dahlia-Knollen an Asparagiu und T3Tosin, von H. Leitgeb. 2. Ueber Sphärite, von H. Leitgeb, 3. Beeinflusst das Licht die Organanlage am Farnembryo? von E. Heinricher. 4. Die Drüsen in den Höhlen der ßhizomschuppen von Lathraea squamaria L., von A. Scherffel. In der ersten Arbeit macht uns Leitgeb mit dem reichen, bisher übersehenen Asparagin- und Tyrosingehalt der Dahlia-Knollen bekannt. Beide Stoffe wurden bis dahin, obwohl gerade die Georginen- knolle ihres reichen Inulingehaltes wegen zu den beliebtesten De- monstrationsobjecten gehört und vielfach untersucht wurde, so gut wie übersehen. Nach Leitgeb hindert nämlich das Inulin selbst wie jede andere viscose Masse die Krystallisationskraft der beiden genannten Substanzen, sie treten eben nur in Erscheinung, wenn man für Bedingungen sorgt, die ein Auskrystallisiren derselben auf den Schnittflächen dickerer Querscheiben ermöglicht. Die Abscheidung von Asparaginkry stallen bis zu 1 Mm. Dicke konnte Verf. dadurch erzielen, dass er frische centimeterdicke Querscheiben der Dahlia- knolle in 90% Alkohol legte. Nach einigen Tagen erscheinen dann die Schnittflächen wie besäet mit stark spiegelnden, grossen Aspa- raginkrystallen. Um Tyrosinabscheidung zu bewirken, verfuhr er auf folgende Weise: Eine durch einen Querschnitt hergestellte Knollen- hälfte wurde in ein Glasgefäss aufrecht gestellt und nun soviel Al- kohol zugegossen, dass wenigstens ein Drittel des Objectes mit der Querschnittsfläche emporragte. Nach zwei Tagen tritt dann das Ty- rosin in deutlich sichtbaren käsigen Flocken auf. In der zweiten Arbeit behandelt Leitgeb die in Pflanzen- geweben so häufig, namentlich nach Behandlung mit Alkohol auf- tretenden kugeligen Ausscheidungen, die er unabhängig von ihrer Structur allgemein als Sphärite bezeichnet. Bau der Sphärite. Die Schichtung der Inulinsphärite ist begründet in einer Wechsellagerung von aus radial gestellten Nädel- chen bestehenden Kugelschalen mit solchen ohne radiäre Structur, Die ersteren sind krystallinisch, die letzteren amorph. Die amorphe 316 Substanz kann, wie dies bei den sogenannten „beschälten" Spbäriten der Fall ist, zu einem mächtigen Kern zusammengedrängt sein, der von einer einzigen Nadelschale bedeckt ist. Chemie der Sphärite. Sie sind chemisch inhomogen. So enthalten die Inulinsphärite stets Calciumphosphate, ihr amorpher Kern besteht aus einer unbekannten organischen Substanz. Dasselbe gilt von den durch Leitgeb genau studirten Sphäriten der Galtho- nia, Euphorbiaceen, Asclepiadeen und Marattiaceen. Wachsthum der Sphärite. Sie wachsen durch Apposition. Die Entstehung und das Wachsthum „beschälter" Sphärite konnte durch directe Beobachtung nicht festgestellt werden. In der dritten Arbeit dieser „Mittheilungen" zeigt Heinricher durch eine Eeihe von Versuchen, in welchen Licht und Schwerkraft bald gleichsinnig, bald gegensinnig auf die Eizelle von Ceratopteris thalictroides wirkten, dass die Anlage der Organe am Embryo der Polypodiaceen durch seine Lage im Prothallium bestimmt werde, dagegen von Licht und Schwerkraft unabhängig sei. Die vierte Arbeit enthält eine Prüfung der durch Cohn in Fluss gebrachten und seitdem öfter discutirten Frage, ob Lathraea eine fleischfressende Pflanze sei. Scherffel kommt zu einem nega- tiven Resultate. H. Molisch. Kronfeld Dr. M. in Wien: 1. Zur Biologie der Mistel ( Viscutn album L.). Sonderabdr. aus dem ,Biolo,s:ischen Centralblatt" VII, Nr. 15. — 2. Bei- träge zur Eenutniss der Wallnuss {Juglans regia L.). Sonderabdr. aus Engler^s bot. Jahrb. IX, Heft 3. In dem ersteren der beiden Aufsätze gibt der Verfasser eine fleissige Zusammenstellung der Thatsachen, welche von Seite ver- schiedener Beobachter über die Lebensweise der Mistel, bezüglich deren Aussaat, Keimung, Vorkommen, Varietäten und Anpassungs- eigenschaften festgestellt wurden. Dass ^yiscum alhwm die Eiche durchaus meide", galt wohl zu keiner Zeit als ein Dogma, wie Verf. meint. Abgesehen davon, dass ja Dogmen in keinem Zweige der Naturwissenschaft sich finden, wird das Vorkommen der Mistel auf Eichen, das wegen seiner ausserordentlichen Seltenheit schon im nordischen Alterthume zu besonderen religiösen Handlungen Anlass gab, nur von einzelnen Autoren, wohl nur für bestimmte Gegenden, (Poll. Fl. Veron., Schleideu med.-pharm. Bot. I, 139) in Abrede gestellt, von anderen nicht geradezu angegeben (z. B. Linn. Spec. Edit. 3. II, 1451, Persoon Syn. 11, 613, Host Fl. Austr. II, 531, Koch Syn. (1846) I. 376, Smith FL brit. (1805) IIL 1075, Keichb. FL germ. exe. p. 203, Doli Fl. v. Baden IIL S. 992, Garcke FL (1885) S. 190, Prantl Fl. v. Baiern 160, Willkomm Schulflora Oest. 84, Neil reich Fl. von Wien, Nied.-Oest., Ungarn, Croatien), von den meisten Floristen älterer und neuerer Zeit dagegen (z. B. Lamarck et DC. Fl. gall. 1806, pag. 303, Besser Fl. Galiciae II, 316, Scopoli FL carn., Sadler Fl. com. Pest., Wahlenberg Fl. 317 suec. (1826) II. 649. Wirteen Fl. d. preuss. Eheinprovinz (1857) 8. 212, auch auf Fichten!. Moritzi Fl. d. Schweiz (1844) S. 208 (_auf den Eichen ist der Mistel sehr selten. Er war bei den Kelten, wenn man ihn auf denselben fand, Gegenstand göttlicher Verehrung"), Gremli Fl. d. Schweiz (1881) S. 214, B. V. Hausman Fl. von Tirol (1851) S. 389 (von ihm selbst bei Kaltem auf Eichen, vom Caplan Andr. Scheitz bei Lienz auch auf Fichtenl gefunden). End- licher Med. Pflanzen (1842) S. 408 (.auf allen Arten von Bäumen und Sträuchern, selbst auf dem Loranthv^"). v. Kerner Pflanzen- leben S. 190, De Candolle Prodr. IV. 278,, Ascherson Fl. Bran- denburg's. I. 265, Willkomm Forstl. Flora, welche Verfasser auch anführt, u. A.) aufs bestimmteste behauptet. Dass .man in Herbarien", wie Verf. sagt, »nicht zu selten auf Specimina kommt, die mit dem Hinweise ihres Vorkommens auf der Eiche als Loran- thus bestimmt sind", erscheint bei der ausserordentlichen Leichtig- keit und Einfachheit der Unterscheidung heider einheimischen Lo- ranthaceen-Arten dem Berichterstatter ganz unbegi-eiflich, ja eine solche Verwechslung selbst für Anfänger im Pflanzensammeln kaum möglich. Dagegen konnte Kef. noch in keinem der vielen und grossen Herbarien Wiens und anderer Orte ein nachweisbares, d. h. mit dem "SVirthe in organischem Zusammenhange stehendes Eichen- Tl^cw/n auffinden, was wohl wieder einen Beweis für die oft erwähnte ganz ungewöhnliche Seltenheit dieses Vorkommens abzugeben vermag. Bedauerlicherweise war Dr. Stapf, wegen einbrechender Dunkelheit zur Eile getrieben, nicht im Stande, von dem im vorigen Jahre bei Hornstein im Leithagebirge von ihm beobachteten Eichen- T'/i^f?//?! ein Belegstück mitzubringen. Ausgezeichnete und hervorragende For- scher, wie Prof. P. Ascherson (Verhandl. des bot. Ver. f. Brand. Xni. 49) u. A. haben die Mistel auf Eichen nie beobachtet. Der verstorbene Prof. Caspary und Prof. F. Cohn haben um Königs- berg und Breslau neuerdings vergeblich nach Eichen- Tl>cv/;/i gesucht, und Letzterer hat eine sehr bestimmte Angabe bei Oels als unrichtig nachgewiesen. Prof. v. Purkyne hat seine Angabe (Verh. Brand. XIII. 49) des nicht seltenen (I) ^'orkommens um Jungbunzlau noch durch kein Belegstück bestätigt. Wie vorsichtig solche Angaben auf- genommen werden müssen, zeigt die Versendimg von Yiscum durch M. Vräbelyi (1869), angeblich auf Eichen um den Teich bei Felsö- Tärkäny nächst Erlau. welcher Standort auch, auf so entschiedene Mittheilung hin, von Prof. Kerner in seine mustergiltigen „Vegeta- tions-Verhältnisse des mittl. und östl. Ungarns und des angrenzenden Siebenbürgens (s. unsere Zeitschrift XX. 236) aufgfenommen. später aber (1874, Bd. XXV, S. 33 dieser Zeitschrift) von dem Versender berichtigt wurde, indem die betreffenden Exemplare als Schmarotzer auf der Schwarzpappel sich herausstellten. Auch Ref. hat sich viel- fach bemüht in den weitausgedehnten Eichenwaldungen Ungarns (der Pressburger, Oedenburger. Eisenburger, Veszprimer, Zalaeru.a. Gespan- schafteu) ein Eichen-Uü^cj^r/? aufzufinden, er hat auf Gängen und Fahrten im Winter bis März durch derlei Forste die wintergrünen 318 Mistelbüsche auf wilden Apfel- und Birn-, Pappel- u. a. Bäumen, welche vereinzelt neben und zwischen den Eichen auftraten, äusserst zahlreich beobachtet, auf den Eichen selbst niemals, trotz ganz be- sonderer und auf diese Frage bezüglicher, gespannter Aufmerksam- keit, Viscum-Siiäucher, sondern nur den zur angegebenen Zeit kahlen, sommergrünen Loranthus, in der Tracht an die sogenannten Hexen- besen erinnernd, wahrnehmen können. Es wäre daher ein sehr aner- kennenswerthes Verdienst des Verf. des in Kede stehenden Aufsatzes, gelegentlich die Eichen-Mistel auf ihrem Wirthe zur Vorlage zu bringen, sowie gewiss die meisten Wiener Botaniker sehr erfreut wären, den Standort der vom Verfasser (siehe S. 460) beobachteten Robinienmistel kennen zu lernen, wenn auch das Vorkommen der letzteren nicht so ausserordentlich selten, als dasjenige der Eichen- Mistelist.') Die auf Pimtsm^ra bei uns häufige kleinblätterige Form wird man wohl, wie schon Tausch gethan hat, als Varietät von Viscum album L. ansehen dürfen, wenn man auch kaum berechtigt ist, sie als Art zu betrachten, wie Wiesbaur {V. austriacum) u. A. Prof. Saccardo in Padua, dem das Vorkommen von Viscum auf Föhren unbekannt war, glaubte (im Giornale bot. ital.) aus einem von seinem Assistenten aus Südtirol mitgebrachten Zweige, ohne Blüthe und ohne Frucht, diesen Schmarotzer als Viscum laxum Boiss. et Beut, ansprechen zu dürfen, lediglich aus Eücksicht auf seinen Wirth. Der gründliche Kenner und Erforscher der spanischen Flora, Prof. Willkomm in Prag, führt in seinem neuen ExcursioDS- buche das Viscum laxum in der österreichischen Flora auf. Unsere niederösterreichische Form jedoch, z. B. auf dem Kalenderberge bei Mödling u. a. 0., kann hiezu nicht einbezogen werden, da die voll- kommen reifen Beeren der letzteren weiss sind, genau wie die- jenigen auf Populus nigra u. s. w., die Früchte von F. laxum aber ausdrücklich als gelb beschrieben werden. Es bleibt daher noch mancher weitere Beitrag „zur Biologie der Mistel" gewiss recht erwünscht. Beziehentlich der Wallnuss bespricht der Verfasser einige Bildungsabweichungen zunächst au den vegetativen Organen der- selben, nämlich die mangelhafte Ausgestaltung der Blattfiederung in Folge von theilweise unterbliebener Gliederung der Blattspreiten- Anlage, dann nach Art der Farnwedel getheilte oder zerschlitzte Blättchen in Folge von geringer Ausbildung des Blattparenchyms, endlich schlingen- (statt bogen-) läufige Blattrippen und überzählige Fiedei'chen am Grunde des unpaarigen Endblättchens. Bei den Fort- pflanzungsorganen werden die Beobachtungen De Candolle's von rudimentären Fruchtknoten in den Staubbliithen, von Zwitterblüthen ') Herr Prof. Dr. J. Wiesner maclite mich soeben auf ein Vorkommen von Viscum album L. auf Rohinia Pseudoacacia L. aufmerksam, welches man auf einem alten Baume in der Nähe der Sophien-Brücke beobachten kann. Ich selbst habe einmal vor Jahren bei Pressburg eine Eobinien-Mistel gesehen, des zu hohen Standes wegen sie aber leider nicht sammeln können. K. 319 neben solchen u. dergl., bezüglich der Stempelblüthe und Frucht die Arbeiten Braun's, Schacht's, C. de CandoUe's und Eichler's erörtert, ein ideales Diagramm zur Erklärung des normalen Baues derselben vorgeführt, und einige Bemerkungen über die Entwickelung und Älorphologie der Frucht angereiht. Von Bildungsabweichungen der Frucht von Juglans regia erwähnt und erläutert der Verf. das Verbleiben von Gliedern des Vorblattkreises an der reifen Frucht, das Verwachsen zweier benachbarter Früchte, die sog. Kuchen- und Zwerg-Nüsse, die nur aus einem einzigen Fruchtblatte entstandenen Schliess- und Balg-Nüsse, die asymmetrischen, endlich die drei- theiligen Nüsse mit trikotylera Kern und eine viertheilige Nuss mit regelmässigem Kern, theils nach den in der Literatur vorfindigen Angaben, theils nach eigenen BeobacMungeu. Dr. A. Kornbuber. Itinera Principnm S. Coburg-i. Die botanische Ausbeute von den Eeisen Ihrer Hoheiten der Prinzen von Sachsen-Coburg-Gotha. Mit Benützung des hand- schriftlichen Nachlasses Dr. Heinr. R. Wawra v. Fernsee's bearbeitet und herausgegeben von Dr. G. R. V. Beck. II. Theil. Wien 1888. C. Gerold. 4", 205 pp., 18 Taf. Der erste Theil dieses reich ausgestatteten Werkes war im Jahre 1883 erschienen, und Wawra war eben mit der Redaction des zweiten beschäftigt, als ihn im Mai v. J. ein plötzlicher Tod der Wissenschaft entriss. Dr. G. v. Beck, vom Herzog Philipp von Coburg zur Vollendung des Werkes berufen, fand eine umfangreiche Arbeit vor. Nur die Compositen, Proteaceen, Piperaceen und Begoniaceen hatte Wawra druckfertig hinterlassen, alles Andere war noch zu bestimmen, die neuen Arten zu beschreiben und mit Analysen zu versehen. Dr.G. v. Beck hat sich dieser Aufgabe mit gewohnter Umsicht und Gewissenhaftigkeit entledigt; drei von den Tafeln hat er allein gezeichnet. Unterstützt wurde er in seiner Arbeit durch Dr. I. v. Szyszytowicz, welcher Scitamineen, Xyrideen, Araceen, Eriocau- loneen, Farne, durch Dr. Z ahlbruckner, welcher Plantagineen, Ama- rantaceen etc. und Liehen een, durch Prof. Reichenbach, welcher die Orchideen, und durch den Referenten, welcher die Gramineen bestimmte. Neue Arten, von Wawra aufgestellt, sind die Compositen Lychno- phora Itatiaiae, Bacharis Itatiaiae, Chionolaena innovans (sämmt- lich aus Brasilien), Franseria exigua (Prairien Nordamerikas), Senecio auritus (Brasil.), S. Murrayamis (Austral.), Trixis gigas (Brasil.), die Proteacee Halcea breviflora (West-Austral.), die Urticacee Ficus vulcanica (Java). Von Beck neu beschrieben sind: die Euphorbiacee Antidesma Waioraeanutn (Honolulu), die Pilze Hydnum innovans, Polyporus Satpoorensis, Panus Cantagallensis, Aspergillus XJstilago; von Reichenbach die Orchideen: Coelogyne Dayana (Borneo), Octomeria Waivrae und Aeranthus Wawrae aus Brasilien; von Szyszytowicz die Eriocauloneen Eriocaulon Philippo-Cohurgi (Ceylon) und Paepalanthus Beckii (Brasil.); die Xyris Augusto- Cohurgi (Brasil.), die Scitaminee Heliconia Ferdinando-Cohurgii 320 (Brasil.); von Zahlbruckner die Plantago Cantagallensis (Brasil.) und die Amarantacee Hebanthe Philippo-Cohurgi (Brasil.). Ausser den angeführten Arten sind auch manche andere merkwürdige oder kritische Pflanzen abgebildet und mit ausführlicheren Diagnosen, besonders von Wawra versehen worden. E. Ha ekel. Beitrag: znr Eenntniss der Gefässkryptoganien der Bukowina von Aurel Procopianu Procopovici. (Aus den Verhandlungen der k. k. zoolog.- botan. Gesellschaft in Wien [Jahrgang 1887] besonders abgedruckt.) Der Verfasser gibt nach einem historischen Excurse, in welchem die Angaben der älteren Autoren in Bezug auf ihre Verlässlichkeit geprüft werden, zuerst eine Art üebersicht der pflanzengeographi- schen Verhältnisse des Landes Bukowina, wobei er hauptsächlich die Gefässkryptogamen genauer berücksichtiget. In Bezug auf die Ein- theilung des Gebietes lehnt er sich ganz an Herbich an und unter- scheidet mit diesem drei Regionen, nämlich die Ebene, die Vor- gebirgs- und Hochgebirgsregion. Die nun folgenden Angaben über diu Species der Gefässkryptogamen stützen sich theils auf die Her- bare des Professor Dr. Tangl und des Freiherrn Otto v. Petrino (welche sich beide gegenwärtig an dem botan. Institute der Univer- sität zu Czernowitz befinden), theils auf die Funde, die der Ver- fasser auf seinen zahlreichen Excursiouen selbst gemacht hat. Die Gesammtzahl der Gefässkryptogamen der Bukowina beläuft sich nach der Angabe des Verfassers auf 57, nämlich auf 41 Arten und 16 Unterarten. Darunter finden sich sehr interessante Formen, wie z. B. J3otrycMum> rutaceum Willd., Asplenium lepidum Presl und eine neue Subspecies von Aspidium cristatum Sw., nämlich das A. um- hrosum, welche sich von der Stammform durch eine breite, fast dreieckige Spreite, durch die fiederspaltigen oder gefiederten Seg- mente zweiter Ordnung, sowie durch eine zarte Blatttextur unter- scheidet. Da die ganze Arbeit ein streng wissenschaftliches Gepräge besitzt, so wird sie auch für eine zukünftige Kryptogamenflora der österr.-ungar. Monarchie in Evidenz gehalten werden müssen. Zukal. Observationes analyticae in fung-os Ag^aricinos. Autore Dr. P. Voglino. Separatabdruck aus dem „Nuovo Giornale Botanico Italiano." Vol. XIX, Nr. 3, 1887. Die Zahl der Hymenomyceten-Species ist bekanntlich eine sehr grosse. So beschreibt z.B. Winter in Rabenhorst's Kryptogamen- flora allein für Deutschland, Oesterreich-Ungarn und die Schweiz gegen 2000 Arten. Da sich aber einerseits die meisten Species der Hymenomyceten nur auf die Untersuchungen älterer Autoren stützen, und andererseits die Eigenschaft der Variabilität gerade bei dieser Pilzgruppe in einem hohen Grade entwickelt ist, so liegt der Ge- danke nahe, dass nicht alle Species, welche gegenwärtig aufgezählt zu werden pflegen, einer kritischen Untersuchung Stand halten dürften. Eine solche Ueberprüfung ist aber wegen der grossen Vergänglich- 321 keit des Materials und wesien des Umstandes, dass man nur sehr selten mehrere verwandte Foimeu im frischen Zustande gleichzeitig zu Gesicht bekommt, mit grossen Schwierigkeiten verknüpft. Des- halb müsste schon jeder Versuch einer solchen Revision auf das lebhafteste begriisst werden. Ich kann nun allerdings nicht behaup- ten, dass sich der Verfasser oben genannter Abhandlung mit dem Plane einer Ueberprüfuug der H3'menomyceten trägt. Allein er schlägt einen Weg ein, welcher consequent verfolgt, zu einem ähnlichen Ziele führen muss. P. Voglino bearbeitet nämlich die Hymeno- myceten auf der Grundlage der Autopsie. Da er es jedoch vermeiden will, eine Arbeit in Augriff zu nehmen, die sich mindestens auf ein Jahrzehnt erstrecken müsste, so redigirt er für jede einzelne Species nicht die ganze Diagnose neu, sondern nur jenen Tlieil derselben, welcher sich auf das Hymeuium, die Basidien, Sterigmeen und Spo- ren bezieht. Dafür gibt er genaue Masse und zeichnet für jede ein- zelne Species ein Stück des Hymeniums und die Sporen. Indem Voglino ein grosses Gewicht auf die Grösse und den Bau der Ba- sidien und Sporen le^t, schlägt er eine Richtung ein, durch welche die Diagnostik der Hymenomyceten eine grössere Präcision erlangen wird. Bislang hat der Autor 50 Species aus der Gruppe der Agari- cinen in der angedeuteten Weise beschrieben. Zukal. Hanausek Dr. Th. F. Ueber eine Bildung-sabweichnngr von Citrus Aurantiiiiii Eisso. Fiuctus in fructu. (Separatabdr. aus der „Zeitschr. des allg. österr. Apotheker-Vereines" Nr. 16, 1888.) Referent fand in den Jahren 1886 und 1888 in Apfelsinen {Citrus Aur. sinensis) wiederholt kleine kugelige Gebilde in der Scheitel- region unter der Fruchtschale eingeschlossen, die er aus mehreren Gründen, hauptsächlich aber deshalb, da sie auch die orangegelbe Oeldrüsen führende Hülle (gleich dem Epicarp der Mutterfrucht) hatten, für eine ebenso interessante als höchst seltene Bildungs- abweichung hielt und selbe dem Verfasser dieser gediegenen, hier angezeigten Abhandlung zur Untersuchung übersandte. Nach dem sorgfältigen Citat der einschlägigen Literatur ist vorliegende Studie überhaupt die erste über diese Art interessanter Missbildung zu nennen, da das Citat „Wittmack" ') blos eine ganz kurze Erwähnung eines ähnlichen, nicht ganz identischen Fundes ist. Der morpholo- gische Theil der Abhandlung constatirt sodann in einigen Worten „die Ausbildung echter Carpelle", da das Zerlegen in vier Theile leicht möglich war. Aber auch aus der nun folgenden, weit ausführ- licheren mit bekannter Gründlichkeit durchgeführten anatomisch- morphologischen Untersuchung der Gewebestructur sowohl der Epi- dermis, wie des saftigen Fruchtbreies der Mutter- und Tochterfrucht ergab sich, „dass mit Ausnahme der weissen markähnlichen Haut- schicht und der Spaltöffnungen" das Gewebe der Missbildung mit ') Verhandlungen des Bot. Ver. der Prov. Brandenburg. 20. Jahrgang. Berlin 1878. Sitzung vom 26. April, pag. 50. 322 dem dei* normalen Fracht identisch ist. Nachdem auch Verfasser die Oelbehälter der orangegelben Epidermis für die am meisten charak- teristischen Bestandtheile, und diese Missbildung für eine wirkliche Pruchtentwicklung erklärte, und damit die Deutungen des Keferenten bestätigte, gibt er betreff der Entstehungsweise der Vermuthung Ausdruck, dass: da nach Berg die scheinbaren grossen radial gestreckten, saftstrotzenden Zellen der Fächerung der Pulpa keine eigentlichen Zellen, sondern „radiale Gewebepartien" sind, diese aber innerhalb der Missbildung nicht vorkommen, es den Anschein habe, als wenn an die Stelle einer dieser Gewebeabgreuzung die Abgren- zung der „winzigen Carpelle" getreten wäre, zumal nach Poulsen die saftige Pulpa aus Emergenzen hervorgeht, deren Anlage mit einer Epidermiszelle der Fruchtknoteuhöhle beginnt. Was aber die Entstehung des rudimentären Fruchtknotens — eine unerlässliche Vorbedingung dieser Bildungsweise des winzigen Fruchtblattes — betrifft, so ist solche nur im Fruchtknotenstadium erforschbar. Jeden- falls kommen bei Wiederholungsfällen — nach des Referenten An- sicht — insbesondere jene zur eingehenden Untersuchung einzusenden, wo ausser der deutlichen Theilbarkeit nach den Carpidiis auch das dem Eeferenten nicht mehr erinnerliche Verhalten der Insertion und Anheftungsweise der Missbildung und deren eventuelle Ovula- (Witt- mack?) oder wenigstens Griffelanlagen die fehlenden Hauptmomente zur völligen Erklärung des morphologischen Verhaltens liefern dürften. J. B. Keller. Dr. Jos. Boehm. lieber Krankheiten, Alter, Tod und Verjiing-ung der Pflanzen. Ein Vortrag, gehalten im Vereine zur Verbreitung naturwissen- schaftlicher Kenntnisse am 15. Februar 1888. Wien, im Selbstverlage des Vereines. Kl. 8°, 26 Seiten. Wie bedeutend der Verfasser im Interesse des obigen Vereines wirkt, beweist neuerdings sein im Drucke erschienener Vortrag, in welchem Prof. Boehm in der ihm eigenen, leicht verständlichen Form selbst einem Laienpublicum streng wissenschaftliche Auseinander- setzungen zugänglich macht. J. Dr. Moritz Willkomm. lieber die Grenzen des Pflanzen- nnd Thier- reiches und den Ursprung- des org-anischen Lebens auf der Erde. Rede, gehalten am Tage seiner Installation als Rector der deutschen Universität für das Studienjahr 1887/88. 8". 31 Seiten. Prag 1888. J. G. Calve'sche Universitätsbuchhandlung Ottomar Beyer. Preis 40 kr. lieber von nah und fern, mündlich und schriftlich an den Ver- fasser ergangene Aufforderungen ist derselbe zu dem Entschlüsse gekommen, seine Rede als selbstständige Schrift erscheinen zu lassen, und gleichzeitig für solche Leser, welche nicht zu den Fachgenossen gehören, mit erläuternden Bemerkungen zu versehen. Mit der Defi- nition Linne's beginnend, dass das Empfindungsvermögen das Kenn- zeichen der animalischen Natur sei, bespricht er die durch ein volles Jahrhundert aufgestellten Thesen von dem Standpunkte der Philo- 32S Sophie aus betrachtet, indem er zum Schlüsse seiner eigenen An- schauung über die Grenzen des Pflanzen- und Thierreiches und den Ursprung des Weltalls in zündenden Worten beredten Ausdruck verleiht. J. Correspondenz. Eoveredo, am 24. Juli 1888. Für die Leser Ihrer Zeitschrift wird es gewiss von Interesse sein, wenn ich Ihnen mittheile, dass Anfangs September d. J, dem verewigten Botaniker Job. Ant. Scopol i in seinem Geburtsorte Cavalese in Südtirol eine Marmorbüste zur bleibenden Erinnerung von seinem Vaterlaude gewidmet und feierlich enthüllt wird. Ausser der Stadtverwaltung von Cavalese, der Aerztegesellschaft Südtirols, dem alpinen Club und dem städtischen Museum von Eoveredo trägt die Commune von Fiemme den grössten Theil der Kosten, um ihrem Landeskinde ein ehrendes Denkmal für die Nachwelt zu schaffen. Prof. Giovanni de Cobelly. Lemberg, am 5. August 1888. Im Walde bei Krzywczyce nächst Lemberg fand ich unlängst an einer Stelle in beträchtlicher Anzahl Hieracium tridendatmn Fr. {H. rigidum Hartm. p. p.), sowie ein Exemplar der Salix caprea X aurita, und am nächstliegenden buschigen Kaikabhange „Chomiec" sammelte ich am selben Tage ausser den vor einigen Jahren in der „Oesterr. botan. Zeitschr." verzeichneten, noch folgende interessante Pflanzen: Achillea pannonka Scheele, Carlina intermedia Schur (O. longifolia auct. nonnul., non Kchbch.), neu für Galizien, Inida super^ salicino X ensifolia, I. superensifolio X salicina, Thalictrmn simplex L. und Veronica orchidea Cr. (F! crassifolia W. K.) — Zwischen Kasperowce und Dobrowlany bei Zaleszczyki (Südostgalizien) entdeckte ich im vorigen Jahre unter den au einem sonnigen Kalk- abhange neben einander wachsenden Stammeltern in ziemlich vielen Exemplaren zwei ganz neue /SaZi'/a-Bastarte, nämlich: S. Kernerim. {S. supernvtanWX^dumetorum), die habituell der S. nutans L. höchst ähnlich ist, jedoch durch tiefere Zahnung der Wurzelblätter, durch stärker runzlige Blätter, sowie durch längere Behaarung der Blattunterseite, des Stengels und der Kelche au S. dumetorum Andrz. allsogleich erinnert — und S. Skofitzii m. {S. superdumetorionX. nutans), welche von S. dumetorum nur durch die viel dichteren und nickenden Inflorescenzäste sich unterscheidet. Auch einen dritten, meines Wissens bisher unbekannt gewesenen Salvia-Ba,sta.i-t habe ich in Podolien entdeckt, nämlich S. Amlrzejowskii m. {S. supersil- vestriX pratensis), welche ich in Werenczanka (Nordbukowina) in zahlreichen Exemplaren unter den Stammeltern sammelte. Von S. elata Host (V. (S H. Mark) halbjährig. Inserate die ganze Petit zeile 15 kr. Ost. W. Oi:*gaii Botanik und Botaniker. N2. 9. Exemplare die frei durchdie Post be- zogen werden sollen, sind blos bei der Rcdaetion (IV. Bez., Mü/ilyasse Xr. 1) ZU pränumeriren. Im Wege des Buchhandels übernimmt Pränumeration C. Gerold's Sohn in Wien, sowie alle übrigen Buchhandlungen. XXXVIII. Jahrjraus:. WIEN. September 1888. INHAIiT. Weitere Bemerkungen über Parallelformen. Von Krasan. — Hieracium gypsicola. VonBlocki. — Zur Flora von Tirol. Von Dr. Murr. — Zur Flora von Ungarn. Von Dr. Simonkai. — Zur Flora von Bosnien. Von Dr. Formänek. — J. Pancie. Von Braim. — Literaturberichte. — Correspondenz. Von Cobelly. Blocki, Formanek, Borbas, üllepitsch, Bornmüller. — Personalnofizen. — Vereine, Anstalten, Unternehmungen. — Sammlungen. — Botanischer Tausch- verein. — Inserate. Weitere Bemerkungen über Parallelformen. Von Franz Krasan. Ist nun, wie in der Auseinandersetziiug über reciproke Cultur- versuclie^) dargethan wurde, die Ausbildung einer Rhamnus pumila als Species ohne die innigste Berührung mit dem Kalkfels, die Form- eutwicklung einer Festnca glauca ( F. pallens Host.) als eigener Typus unter denFestiiken ohne Anschluss an den dolomitischen Kalk nicht leicht denkbar, so würden wir uns doch einer argen Selbsttäuschung schul- dig machen, wollten wir uns einreden, das Arcanum der Natur ent- deckt zu haben, oder das Recept, nach welchem sie Parallelformen schaift. Nur das Eine können wir sicher behaupten: unter anderen Umständen ist eine Rh. pumila, resp. F. glauca unmöglich; sobald man aber darüber hinausgeht und sagt: nur eine F. glauca, kann aus F. sulcata hervorgehen, wenn wir diese auf einem Dolomitfels ohne Humus (also in unmittelbarer Berührung mit dieser Mineral- substanz) einige Jahre hindurch in mehreren successiven Generationen wachsen lassen, so behaupten wir zuviel; denn es sind uns nicht alle wirksamen Umstände bekannt, die auf die Form der Pflanze einen Einfluss nehmen können. Warum sollte es nicht möglich sein, dass aus dem Samen der F. sulcata einmal, etwa in Persieu auf dem gleichen Fels bei gleicher Behandlung, eine Form oder Varietät entsteht, die sich von F. glauca beträchtlich unterscheidet? Vielleicht existirt dort wirklich eine solche. Und wenn dies in der Gegenwart nicht sein sollte, warum nach 1000 oder 10.000 Jahren nicht? Solche wohl denkbare, uns ') Oesterr. botan. Zeitschr. 1888, S. 192-199, 232-237. Oesterr. botan. Zeitschrift. 9. Heft 1888. 25 294 aber noch nicht aus Beobachtungen und Experimenten bekannte Umstände können dereinst die besten Voraussetzungen umstossen. Hiezu ein Beispiel, welches mit dem gedachten möglichen Falle wenigstens einige Aehnlichkeit hat. Ist es einmal gelungen, durch Cultur auf dem Dolomitfels eine der F. glauca sehr nahe stehende Form {F. duriuscula Hackel) aus der F. sulcata zu erziehen und wiederholt man den Versuch an einer etwas schattiger gelegenen Stelle mit Samen, die man dicht säet (etwa 200 Stück auf 1 Dm^), so wird die Saat dennoch fast immer vortrefflich aufgehen. Wir erhalten kräftige Pflänzchen, die schon im ersten Jahre 3 — 4 Cm. hoch aufschiessen. Aber im nächsten Jahre treiben dieselben kürzere und dünnere Blätter, im folgenden Jahre erscheinen sie so schwäch- lich, dass man ihnen ein baldiges Ende prognosticirt. Aber sie ster- ben nicht, nein, sondern erzeugen nach vier Jahren immer noch Blätter, diese sind jedoch so dünn wie ein Kosshaar. Was wird daraus? fragen wir erstaunt. Die Pflanze will nicht erlöschen, aber es wird ewig keine F. duriuscula, resp. eine Uebergangsform zur F. glauca daraus, obschon letztere in Menge ringsherum wächst. Weniger befremdlich erscheint dieses Factum, wenn wir be- merkt haben, dass eine solche Festuca (etwa der F. pseudo-ovina Hackel Monogr. Fest. eur. p. 102 — 103 entsprechend) am Schloss- berge von Natur aus vorkommt und durch zahlreiche üebergangs- stufen mit der noch zarteren F. capillata Lam. (Hackel Monogr. eur. p. 85), welche hier gleichfalls (auf lockerem humushältigen Boden) in zahlreichen Easen wächst, verknüpft ist. Letztere ist bei Weitem nicht so häufig als F. glauca, vielmehr auf eine kleine Fläche beschränkt. Da treibt sie jahraus jahrein ihre niedlichen Rispen mit den 2 — 3blüthigen Aehrcheu. Man traut seinen Augen kaum, wenn man ein so zartes Ding auf einem zeitweise ganz trockenen Boden sieht und möchte es für unglaublich halten, dass es gar blüht und reichlich keimfähige Samen erzeugt. Zweifellos ist hier, wo die Pflanze sich im labilen Zustande ihrer gestaltenden Kräfte befindet, der Umstand, ob dieselbe einzeln und frei ein ihrer Wurzelausbreitung entsprechendes Terrain occupirt oder in Gemeinschaft von mehreren, ja 50 bis 100 Artgenossinnen von dem kleinen Plätzchen Gebrauch machen muss, von Bedeutung. Nur im ersten Falle (dem der Isolirung) liefert sie einen kräftigen Rasen mit dicken steifen Blättern, die nach und nach im Lauf einiger Jahre denen der F. glauca sehr ähnlich werden; im zweiten Falle (bei dichter Aussaat) bleibt sie schwächlich, doch ohne ihre Lebensfähigkeit zu verlieren, und nähert sich mehr und mehr der zwergigen F. pseudovina. Schon im zweiten Jahre wird dieser Schwächezustand inducirt, aber die Pflänzchen entwickeln ein äusserst dichtes filzähnliches Wurzelwerk, dessen Aufsaugungsfähigkeit für Wasserdunst so gross ist, dass sie selbst in einem ganz lockeren seichten Boden im Sommer nicht vertrocknen. Der richtige Mutterboden für eine Form, die mehrere parallele (so weit man aus vorläufigen Beobachtungen ihrer Verbreitung er- 295 messen kann), von Bodenverhältnissen abhängige Parallel-Modifica- tionen aufzuweisen hat, ist vielleicht nicht so schwer durch Experi- mente zu eruireu, als es anfänglich den Anschein hat. Das Haupt- gewicht kommt ja darauf, ob die Samen der fraglichen Form A (muthmasslichen Mutterform) auf dem Boden ß leicht und reichlich keimen, lebensfähige Pflänzchen geben, die es nach einigen Jahren bis zur Blüthe bringen, oder ob sie nicht leicht und unvollständig keimen und schwache, allmälig eingehende Pflänzchen liefern. In letzterem Falle gibt die Form A auf dem Boden ß keine Parallel- Modification B. Man wird mit F. sulcata, wenn man auf demselben Bergabhang die Aussaat verschiedenartig bestellt (das eine Mal z. B. die Samen einzeln, an ganz isolirten sonnigen Plätzen in Dolomit- Felsspalten senkt, ein anderes Mal auf Humus über dem Kalk- oder Dolomitfels dicht sät), wahrscheinlich schon im Laufe von wenigen Generationen verschiedene Abänderungen erhalten, aber (wenn ich den durch meine bisherigen Versuche gewonnenen Kesul- taten schon jetzt einige Bedeutung zuschreiben soll) Abänderungen, welche bereits von mehreren Beobachtern im Freien ins Auge gefasst worden sind und denen Ha ekel in seiner vortrefflichen Monographie einen entsprechenden Platz im Systeme angewiesen hat. Die Aussaaten wären natürlich auch auf andere Bodenarten auszudehnen; man hätte z. B. zu ermitteln, wie sich F. sulcata auf einem trocken gelegenen Humusboden über Quarzsand und Geschieben in einem Föhrenwald verhält, wie im dichten Gebüsch, namentlich auf feuchtem Kieselboden, überhaupt dort, wo gewisse Formen der Oyma-Gruppe spontan vorkommen. Dass selbst untergeordnete For- men dieser Abtheilung (Varietäten und Subvarietäten) in den Garten verpflanzt oder daselbst aus Samen cultivirt, ihre Charaktere im Wesentlichen unverändert an ihre folgenden Generationen vererben, hat schon Hackel zur Genüge dargethan (vgl. 1. c. 56 — 59). Man kann selbstverständlich nicht voraus wissen, was das Expe- riment ergeben wird, man kann es höchstens ahnen oder vermuthen; aber soll das Experimentiren nicht in ein planloses Herumtasten ausarten, so muss man a priori auf gewisse Möglichkeiten gefasst sein und diesen die Bedeutung von Kategorien beilegen. Stehen dem Experimentirenden schon welche Erfahrungen, die durch Cultur- versuche gewonnen wurden, zu Gebote, und verfügt derselbe über einen ausgiebigen Schatz von Beobachtungen über die Verbreitung der fraglichen Pflanzenarten, resp. Formen, so haben seine Versuche um so mehr Aussicht, in einer verhältnissmässig kurzen Zeit die wechselseitigen genetischen Beziehungen der betreffenden einander ähnlichen Formen zur Evidenz zu bringen, widrigenfalls die ver- muthete genealogische Verwandtschaft als „nicht begründet" zu er- weisen.*) (SchluSB folgt.) ') Man wird sich aber wohl hüten müssen, darauf hin die genealogische Verwandtschaft schlechtweg zu leugnen. Negativ ausfallende Culturversuche entscheiden nicht, weil ja die Variationsfähigkeit gegenwärtig nicht bei allen Abtheilungen der Gattung vorausgesetzt werden kann. . 296 Hiernchnn gypsicoiu n. sp. Von Br. BJocki. Diagnose: Wurzelstock kurz, oberirdische, sterile Aus- läufer treibend. Ausläufer liegend, nicht wurzelnd, sehr lang (bis 3'5 Dm. lang), ziemlich dick und feist, mit zahlreichen fast gleich grossen länglichen (nur die untersten lanzettlich), stumpflichen Blättern besetzt. Stengel steif aufrecht, bis 6 Dm. hoch, fein längs- gestreift. Blüthenstand vielköpfig, doldenrispig, ziemlich dicht, indem die Aeste der Inflorescenz nahe bei einander inserirt sind. Blätter aufrecht abstehend, ziemlich dicklich, stark glau- cescirend. Grundständige Blätter lanzettlich, 10 — 12 Cm. lang, rS Cm. breit, im obersten Viertel am breitesten, stumpflich- spitz, zur Basis ziemlich allmälig verschmälert, an den Rän- dern unmerklich gezähnelt. Stengel vierblätterig, die Blätter gegen die Spitze des Stengels zu decrescirend, mit allmälig verschmä- lerter Basis sitzend, das unterste von der Gestalt und Grösse der Wurzelblätter, die übrigen lineallauzettlich spitz, das oberste deckblattartig, in seiner Achsel einen kurzen, drei- bis vierköpfigen Ast tragend. Blühendes Köpfchen 6 Mm. lang, 4 Mm. breit, in der Mitte deutlich verschnürt. Ligulae kurz, citronengelb. Hüll- schuppen linealpfriemlich, über 5 Mm. breit, lichtgrün, häutig berandet. Blätter ziemlich reichlich gewimpert und ausserdem an der Oberseite der Lamina und unterseits am Mittelnerv ebenso dicht mit einfachen Haaren bekleidet; die zwei untersten Stengelblätter weisen dieselbe Behaarung auf, während die oberen Stengelblätter nur an den Rändern (nicht an der Lamina) und unterseits am Mittelnerv behaart sind. Die Haare an den Blättern steiflich, fast borstenförmig, aufrecht abstehend, 3 — 4 Mm. lang, im getrockneten Zustande meist strohgelb. Alle Blätter tragen überdies auf ihrer Unterseite eine ziemlich dichte Bekleidung, bestehend aus sternförmigen weisslichen Haaren. Dieselbe aus borstenförmigen, aufrecht abstehenden Haaren bestehende Bekleidung besitzen auch der Stengel und die Ausläufer; die Be- haarung des Stengels nimmt gegen den Blüthenstand hin an Dich- tigkeit ziemlich rasch ab, so dass der obere Theil des Stengels fast unbehaart erscheint, hingegen sind die Ausläufer in seiner ganzen Länge dicht mit 2— 3 Mm. langen einfachen Haaren be- kleidet. Ausserdem weisen die Ausläufer und der Stengel eine ziem- lich dichte Sternhaarbekleidung auf. Die Köpfchenstiele und die Köpfchen sind mit Sternhaaren sehr dicht besetzt; die Aeste der Inflorescenz tragen überdies einzelne 3 Mm. lange einfache, sowie kurze, gelbliche, drüsentragende Haare, während die Köpf- chenstiele dicht unter den Köpfchen und die Hüllblättchen eine viel dichtere, aus 3 Mm. langen, an der Basis schwärzlichen einfachen Haaren und sehr kurzen gelblichen Drüsenhaaren be- stehende Bekleidung tragen. 297 Standort: Auf j^rasigen, sonnigen G^'pstriften in Okuo imJ Ostapie im ostgalizischen Miodoboryer Hügelzuge nicht selten — in Gesellschaft mit G-iipsophila altissbna L., Dianthus capitatus DC, D. pseudoharhatus Bess., Ifypericmn elepans Steph., Phi/tevma canesce7is W. K,, Cephalaria corniculata K. et Seh., Potenülla Sko- fitzii mihi, P. subobscura m. etc. Anmerkung. H. giipsicola m. gehört in jene Abtheilung der Gruppe: ^Hienicia praeaJta''^ welche Arten umfasst, deren Blätter ausser mit einfachen auch mit sternförmigen Haaren bekleidet sind. Diese Abtheilung umfasst unter anderen das pontisch-panno- nische Hier, auriculoides Lang und ausserdem noch folgende ost- gali zische von mir entdeckte und später zu beschreibende Arten, nämlich: Hieracium arenicola m., Hier. atricapiUum m., H. in- canesce)is m., H. pseudincanum m., H. Ciesielskii m., H. Wolo- szczakii m. und H. Sapiehae m. Lemberg, im Juli 1888. Zur Diluvialflora des nördlichen Tirols. Von Dr. Josef Murr. In der Abhandlung „Studien über die Flora der Diluvialzeit in den östlichen Alpen'' (Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien, Math.-naturw. Classe Bd. XCVH, Abth. I, Jänner 1888) hat Hofrath v. Kerner mehrmals Anlass genommen, auf die heutigen in mancher Beziehung interessanten Yegetations- verhältnisse der nördlichen Thalseite bei Innsbruck aufmerksam zu machen. Wenn der allverebrte Herr Verfasser im Gegensatze zu der im „Botanischen Centralblatt" 1888, Nr. 4, ausgesprochenen Ansicht des Schreibers dieser Zeilen, dass sowohl Ostrya carpinifolia an der Mühlauer Klamm, wie verschiedene sonst südlichere Arten am Fusse der Martinswand (die Os^-ya erst vor etwa drei Decennien) durch den Sirocco eingeführt worden seien, diese Standorte für Ueberreste aus dem auf die Periode der diluvialen Thal^letscher gefolgten Zeitraum mit warmem, trockenen Sommer ansieht (pag. 8, pag. 10), so er- klärt sich der Verfasser vorliegender Bemerkungen durch jene Aus- einandersetzungen in diesem Falle gerne von seiner früheren An- schauung abgebracht, wogegen nach seiner Meinung an anderen benachbarten Oertlichkeiten, z. B. im Gebiete des Wippthaies, man- cherlei pflanzenverbreitende Wirkungen des Sirocco — er erinnert einzig an die dortigen Standorte der Berteroa incana und Oxytropis pilosa — schwerlich zu verkennen sein dürften. Uebrigens hat sich in Bezug auf die Flora der nördlichen Innthalseite auch mein sehr verehrter Freund, Prof. A. Zi mm et er, in der Oesterr. botan. Zoitschr. 1888, pag. 155, ganz im Sinne der v. Kerner'schen Abhandlung ausgesprochen. 298 Wenn in derselben von den gegenwärtig am Fusse der Martins- wand sesshaften Mitgliedern der in Kede stehenden (von v. Kerner als aquilonaren bezeichneten) Flora Dorycnium decumhens, Helian- themum Fumana, JRhamnus saxatilis^), SHpa pennata und capillata genannt werden, so möchten diesen Arten wohl auch noch die ebenda- selbst vorkommende Colutea arborescens, sowie Genista germanica, Me- dicago minima, Galium lucidum, Lactuca perennis und vielleicht auch Teucrium Botrys, lauter an den sonnigen Plätzen Südtirols typische Species, hinzuzufügen sein.-) Insbesondere der von uns entdeckte äus- serst spärliche Standort der Genista germanica im Föhrenwalde bei Kranebitten dürfte in der That kaum anders denn als ein an ge- schützter Localität erhaltener üeberrest jener wärmeren Periode ge- deutet werden können. Auch die bisher nur von den Flugsandhügeln oberhalb Mühlau als Standortsnachbarin von Medicago minima und Cerastium hrachy- petalum bekannte Veronica prostrata, die wir heuer in nächster Nähe der beiden eben genannten Arten auch an der Geisterkapelle am Fiisse der Martinswand antrafen, wird wohl (wie ihre zwei Ge- nossinnen?) der aquilonaren Flora beizuzählen sein. Das Vorkommen verschiedener alpiner Arten in der Nähe der Thalsohle, an Stellen, wo ein Herabgeschwemmtwerden durch Wild- bäche ausgeschlossen ist, erklärt v. Kern er (1. c. pag. 19) in der Weise, dass diese Arten beim Zurückweichen der diluvialen Thal- gletscher vorzüglich an kühleren, geschützteren Lagen sich erhielten, wobei er unter Anderem auf das Vorkommen alter Stöcke von Bho- dodendron hirsutum an der Nordseite des Spitzbühels bei Mühlau hinweist. Auch diese Annahme verdient gewiss unsere volle Zustimmung und erhält eine weitere Bestätigung in dem Umstände, dass sich an der Nordseite des genannten Hügels neben dem Rhododendron im Schatten der (bei uns gleichfalls fast durchgängig erst in der Berg- region auftretenden) Sorbus Aria und der Betula pubescens eine zahl- reiche Gesellschaft montaner und alpiner Arten erhalten hat, aus der wir Rubus saxatilis, Homogyne alpina, Globularia nudicaulis (die beiden letzteren sind nur mehr ganz sporadisch anzutreffen), Tom- masinia verticillaris, Laserpitium latifolium, Pyrola Tninor, Gymna- denia odoratissima und Cypripedium, Calceolus (diese Art fanden wir heuer in einem einzelnen Exemplar) namentlich anführen. Auch die an derselben Stelle vorkommende Malaxis monophyllos begegnet uns sonst auf der nördlichen Thalseite erst in bedeutender Höhe der Gebirgseinschnitte (wie am Aufstieg von Zirl zu den Mähdern, im Höttinger Berg und am Haller Salzberg) wieder. ') Wie Dorycniuyn decumbens hat sich auch Rhamnus saxatilis hie und da selbst in die kühle Bergregion hinauf verbreitet. So beobachtete ich heuer den letzten Strauch neben den alpinen Arten Rhamnus pumila, Rhododendron hirsutum, Sorbus Chamaemespilus u. s. w. am Felsen zu Bettelwurf im Hallthal. *) S. meinen Aufsatz im „Botan. Centralblatt" 1888, Nr. 4. 299 Ebenso miiss das gleichfalls im hohen Graswuchse an der Nord- seite des Spitzbühels zu treffende Thesium tenuifolmm Sauter, das wir, wie man gerade an der in Kede stehenden Öertlichkeit deutlich beobachten kann, nur für eine auf fettem Humus sich entwickelnde üppige Tbalform des Thesium alpinum ansehen, jenen Relicten einer kühleren Epoche beigezählt werden. An den Sandgehängen, gegenüber dem Spitzbühel, finden neben und unter den Stiäuchen der Hippophae grosse sterile^) Rasen der Arctostaphi/los officinalis, die in unserer Gegend zu den eigent- liclien Gebirgspflanzen gerechnet werden muss'), und der alpinen Dryas octopetala ihr Gedeihen. Am unteren Ende einer Thalmulde, die sich hinter dem Spitzbühel gegen den Arzler Kalkofen hinab- zieht, beobachteten wir vor vielen Jahren neben &&[ Biscutella laevi- gata und in nächster Nähe von Pulsatilla vulgaris die Gentiana firma Neilr., die sich auch auf Weideboden ober Absam wieder findet. Die auf Sumpfboden in der genannten Mulde angegebene Scheuchzeria, welche wir jedoch hier nie finden konnten, müsste gleichfalls der in Rede stehenden Kategorie von Pflanzen beigezählt werden. Dass Enclaven borealer Arten unter Umständen in der Lage sind, selbst eine nachfolgende Periode mit im Vergleich zum heutigen bedeutend höheren Temperaturmittel zu überdauern, geht aus dem Umstände hervor, dass gerade an der heissesten Stelle unserer Gegend, am Fusse der Martiuswand, neben der aquilonaren Flora mehrere wahrscheinlich aus der Glacialperiode hier zurückgebliebene Alpenpflanzen, wie Potentiüa caulescens, Aster- alpinus^), Leontodon incanus, Crepis alpestris und Euphrasia salishurgensis zum Theile aufs üppigste gedeihen.*) Unter dem Einflüsse des über das Plateau von Seefeld ins Innthal niederströmenden Nordwindes hat sich an der Poststrasse oberhalb des Schlosses Fragenstein bei Zirl, 2 — 300 Meter über der Thalsohle, eine schon mehrfach besprochene Enclave alpiner Arten, bestehend aus Pirnas obliqua Sauter, Rhododendron hirsutum, Arcto- staphylos officinalis, Dryas octopetala, Saxifraga mutata und Gymnadenia odoratissima (imd wohl noch einigen anderen Arten) erhalten. ') Gerade die Sterilität der genannten Pflanze an diesem Standort, wie z. B. auch die der Homogyne alpina im Wald ober dem Bretteikeller bei Wüten weist bestimmt darauf hin, dass diese Arten sich in einer viel kühleren, ihrem Gedeihen entsprechenderen Periode hier zuerst festsetzten. ') Ausser an zwei noch später zu nennenden, dem Thale nahe gelegenen Stellen wächst die Arctostaphylos nach Prof. Zimmeter auch am Nagelfluh- bruch unter der Hungerburg, einer O-rtlichkeit, welche gleichfalls eine Erhal- tung von Pflanzen aus der Diluvialzeit nahe legt. ') Diese Art wurde von Prof. Zimmeter auch auf Felsen bei Rietz im Oberinnthale beobachtet. *) Vgl. über diese Verhältnisse meinen Aufsatz: „Eine Umgehung des Höhenberges bei Innsbruck" in der dtsch. botan. Monatsschr. 1886, Nr. 11. 300 Die tiefsten uns bekannt gewordenen nicht auf den Einfluss der Wildbäche zurückzuführenden Standorte von Alpenrosen im mitt- leren Nordtirol sind neben denen des Rhododendron hirsutum am Spitzbühel imd bei Fragenstein ein von Grem blich mitgetheilter derselben Art am Waldrande bei Baumkirchen nächst Hall und die von Rhododendron ferrugineurn im Moor beim Kolbenthurm nächst Hall und unmittelbar an der Eeichsstrasse am Eingang ins Zillerthal^) im Schatten einer steilen Felspartie, woselbst auch Arabis alpina die herumliegenden Felstrümmer schmückt. Auch die Sumpfwiesen bei Alling nächst Innsbruck bieten, wie wir zum Theil schon früher mittheilten, einige kälteliebende Arten, nämlich : Senecio cordatus, Aconitum, variegatuTn, Q-ymnadenia odo- ratissima und Thesium tenuifolium. Schliesslich scheint auch noch die unmittelbar auf den Sonnen- burger Hügel folgende Strecke des Wippthaies analoge Verhältnisse aufzuweisen, indem dortselbst ausser Sorbus Aria und Arctostaphylos officinalis auch Saocifraga aizoides zu finden ist, welche hier bei einer Höhe von kaum 700 Meter s. m. den tiefsten Standort in unserer Gregend besitzt. Innsbruck, am 3. Juli 1888. Bemerkungen zur Flora von Ungarn. Von Dr. L. Simonkai. II. Genista nervata Kit. in DC. Prodr. n. (1825) 151 n. 60. Kitaibel nennt seine Pflanze in den Additamenten (1864) p. 605 Genista nervosa und charakterisirt sie folgendermassen : „Omnes partes demta corolla, pilis longiusculis obsitae. Folia nervoso-venosa." Die Fundorte seiner G. nervosa stimmen vollständig mit denen überein, welche er in seinem manuscr. barany, bei G. hirsuta Kit. angibt. Indem nun sowohl die Kennzeichen, als auch die Fundorte ganz pünktlich auf jene Pflanze passen, welche ich auf dem Jakobsberge bei Fünfkirchen gesammelt habe, auf dem Original-Fundorte der G. hirsuta Kit., so kann kein Zweifel obwalten, dass die G. hirsuta Kit. identisch sei mit der G. nervosa Kit. add. oder Getiista nervata Kit. in DC. prodr. IL (1825) 151. G. hirsuta Kit. ist aber, wie es schon vonDirector A. Kerner nachgewiesen wurde, identisch mit G. lasiocarpa Spach in annal. ') Leider sind wir in Bezug auf diesen jin den Jahren 1875 und 1876 von uns selbst beobachteten Standort nicht in der Lage, die Art des Rhodo- dendron mit voller Bestimmtheit anzugeben. 301 scienc. nat. III. ser. III vol. (1845) p. 135; deshalb muss die G. lasiocarpa Spach dem Prioiitätsrechte nach der G. nervata Kit. aus dem Wege weichen. Wie ich mm unsere G. nervata Kit. (oder G. lasiocarpa Spach) mit den ihr zunächst Anverwandten verglich, kam ich wieder auf ein Resultat, welches sich mir täglich heller vorzeigt, dass man bei Beurtheiluug der nahe verwandten Formen in erster Reihe die geo- graphischen Differenzen in Betracht nehmen muss. Die der G. ner- vata Kit. am nächsten stehenden Formen oder subtilen Arten sind nämlich die G. ovata Kit. und G. Mayeri Janka; und ich bin zu dem Ergebnisse gekommen, dass diese drei Arten in einer Reihe von Gebieten sich gegenseitig vertreten, darum aufrecht gehalten werden müssen. Die G. nervata Kit, hat einen aufrechten Stengel, treibt lange aufrechte Zweige, ist auf ihren Aesten von langen, den Durchmesser der Aeste überholenden Haaren auffallend zottig, und an ihren Kel- chen, wie auch den Blättern und Hülsen mehr oder minder, aber immer deutlich behaart. Sie ist im südlichen Pannonien, in Sla- vonien und Syrmien stark verbreitet, kommt aber schon im südlichen Banat uiclit vor. Im südlichen Banat vertritt sie die Genista ovata W. Kit. in Willd. spec. IH (1800) 940; icones I, tab. 84 (1801). Diese hat einen niederliegenden Stengel, aus welchem die ungefähr spannhohen blüthentragenden Aeste hervorwachsen; ihre Aeste sind von kurzen, ungefähr die Hälfte ihres Durchmessers erreichenden Haaren besetzt; ihre Kelche, Hülsen und Blätter auch deutlich behaart. In Siebenbürgen, wie auch in dem Arader und Biharer Comitat kommt nun die Genista Mayeri Janka oder die G. transsilvanica Lerchenf. an die Stelle der G. ovata und G. nervata. Die G. trans- silvanica Lerchenf. icones f. 46! apud Schur verh. sieb. ver. IV (1853) 95 hat behaarte Hülsen, sonst ist sie von G. Mayeri Janka, das heisst von der Form mit kahlen Hülsen gar nicht verschieden. Da aber ihre Formen mit kahlen und behaarten Hülsen im Comitate Arad, wie auch in Siebenbürgen mit einander vermischt massenhaft vorkommen, imd weil die Behaarung ihrer Hülsen überhaupt sehr variabel ist: soll als Species-Name statt der G. Mayeri die ältere G. transsilvanica Lerchenf. angenommen werden. G. transsilvanica und Mayeri haben nun einen kurzen und niederliegenden Stengel; ihre Aeste sind, wie auch die Blätter schwach behaart; ihre Kelche sind kahl, höchstens an den Kelchzähnen und am oberen Rande bewimpert. Die Formen mit kahlen Früchten sind habituell ganz gleich mit denen, welche behaarte Früchte besitzen, und sind durch ihre lederartigen Blätter, wie auch durch ihr Vestiment sofort von der echten G. ovata zu unterscheiden. Die in Siebenbürgen vor- kommende Pflanze, welche bisher auch von mir für Genista ovata gehalten wurde, ist nicht die echte Type Kitaibel's, sie soll dem- nach Genista transsilvanica Lerchenfeld heissen. 302 III. Erysifuum Banaticum Grisb. iter (1852) 308 n. 87. pro syn. Erysimi crepidifolii var. angustifolii Grisb. 1. c. Herr Victor v. Janka, als ich ihn 'im Juli v. J. besuchte, zeigte mir gelegentlich das JEri/simum comatum Pantic, welches er aus Serbien vom Autor selbst erhalten hat. Er versicherte mich zugleich, es sei dieses E. comatum identisch mit unserem Erysimum, welches im unteren Donauthale des Banats vorkommt und bisher irrthümlich bald für E. CheirantMis, bald für E. helveticum, E. crepidifolium, E. rhaeticum etc. gehalten wurde. Ich schrieb mir diese Notiz auf, und wie ich nach Hause kam, suchte ich gleich im „Grisebach et Schenk iter" nach, indem ich mich erinnerte, dass die berühmten Autoren unsere in Frage stehende Pflanze als Varietät unterschieden haben. Das Gesuchte wurde auch richtig gefunden. Unser, banatisches Erysimum ist dort unverkennbar charakterisirt, und unter dem folgenden Namen aufgeführt: „J5. cre/pidi/oZmm Echb. var. angustifolium Grisb., Syn. E. banaticum Grisb. olim mnscr." Ist nun unsere Pflanze als eigene Art aufzufassen, so hat die Bezeichnung von Grisebach unzweifelhaft ihre Priorität, weil E. coma- tum erst im Jahre 1874 von Pancic in der „Flora princ. Serb." p. 131 publicirt wurde. Erysimum angustifolium (Grisb.) kann sie aber nicht heissen, weil es schon ein älteres Erysimum angustifolium Ehrh., Beitr. VII., 513, gibt; sie kann nur den sehr passenden Namen E. banaticum Grisb. führen. Lange war ich im Zweifel, ob unser E. banaticum von dem E. silvestre (Crantz) = E. Cheiranthus Pers. zu unterscheiden sei; denn unter allen europäischen Erysimen steht unsere Pflanze diesem am nächsten und ist hauptsächlich nur von diesem Einen schwer abzugrenzen. Von E. crepidifolium Echb. unterscheidet es schon Grise- bach hinreichend durch seine viel grösseren Blüthen, deren Blumen- blätter einen langen Nagel und eine runde Platte besitzen; wie auch durch seine schmäleren, öfters ganzrandigen und nur mit einfachen Haaren bestreuten Blätter. Von E. australe Gay und E. rhaeticum DC. grenzt er es ab durch seine kurzen Griffel; von E. Cheiranthus Pers., E. pumilum Gaud. und E. ochroleucum DC. aber durch eine zweijährige Wurzel, und dadurch, dass es neben den blühenden Stengeln keine unfruchtbaren Blätterbüschel treibt. Alle meine Exemplare des E. banaticum, von dem Kazanthale und den Herkulesbädern stammend, bestätigen diese von Grisebach hervorgehobenen Unterschiede; sie waren mir aber doch habituell dem E. silvestre (Crantz) so sehr ähnlich, dass ich sie von dem- selben nicht zu trennen wagte. Endlich fing ich an, den mir schon seit lange auffallenden Schopf der Wurzelblätter unseres Erysimum zu prüfen und zu vergleichen. Da kam ich zu einem prägnanten 303 Uuterscliiede. Bei dem E. hanaticum Grisb. ist die ziemlicli breite Basis der unteren Stengelblätter und besonders der schöpft^ stehen- den vielen Wurzelblätter verdickt, mit einem kräftigen Mittelnerve verseben und starr-, deshalb bleiben diese, wenn die vorjährigen oder frühzeitigen Blätter abwelken, als starre und auifallende Schuppen an dem Wurzelkopfe aufrecht und beschuppen jenen dicht und bleibend. Bei dem E. silvestre (Crantz) ist die Basis der unteren und der Wurzelblätter dünn und schwach, deshalb verwesen die Blatt- basis alle nach dem Abfallen der voijährigen Blätter. Nach diesem Unterschiede fand ich dann weiters, dass die Schotten unseres Erysimum viel dünner seien als die des E. sil- vestre; dass auch die Samen der Pflanzen des Banats verhältniss- mässig schmäler und länger seien, als die des E. silvestre; dass die Schotten unserer Pflanze etwas von der Seite zusammengedrückt erscheinen, wogegen jene des E. silvestre etwas von dem Rücken zu- sammengedrückt sind. Allem diesen nach kam ich daher zur Ueber- zougung, dass unser E. hanaticum Grisb. vom E. silvestre zu unter- scheiden ist, und dass wir in diesem Erysimum wieder eine solche subtile Species zu schätzen haben, welche in dem unteren Donau- thale von Svinicza angefangen bis Rumänien das E. silvestre (Crantz) subhtituirt. In dem unteren Donauthale des Banats, sowie auch bei Csiklova und bei den Herkulesbädern, wächst kein E. Cheiranthus Pers., kein E. helveticum DC, kein E. rhaeticum DC, kein E. longisiliquwm DC, kein E. pumilum Gaud. und kein E. crepidi- folium Reichb.; es sind alle Angaben, welche unter diesen Namen vom Banate publicirt wurden, als Synonyme zu dem Erysimum hanaticum Grisb. zu betrachten. Im südlichen Siebenbürgen ist statt E. silvestre und E. helveticum gewiss auch das E. hanaticum vor- handen; leider aber habe ich es dortselbst bisher nicht angetroffen. Beitrag zur Flora von Bosnien und der Hercegovina. Von Dr. Ed. Formänek, k. k. Professor am böhmischen Gymnasium in BrOnn. (Fortsetzung.) Symphyandra Hofmanni Pant. Oesterr. bot. Zeitschr. 1882, p. 149. Nicht selten am Barakovac bei Vrbanja. ^anthium strumarium L. Banjaluka (Hof mann), Lipnik, Sanski most, Magier, Celinac, Ovsecko, Podbrdje, Varos, Plitska, Da- bovci, Pribinic, Taslic, Stenjak, ^abljak, Krasevo, Matuzici, Makljenovac, W. Preslice, Grad u. a. 0. bei Doboj, Maglaj, Zepce, Zenica, Visoko, Ilidze, Konjica, Jablanica, Mostar, Do- manovic, Ljubinje (für Trebinje schon Pantocsek). — spinosum L. Banjaluka (Hof mann), um Sarajevo etc. (Beck), 304 so Kovaac, Igmauu, Ilidze; Novi, Vrbauja, Celiuac, Podbrdje, Varos, Tesanj, Zabljak, Krasevo, Matuzici, Dpboj, Maglaj,^, Zepce, Zenica, Konjica, Jablanica, Mostar, Blagaj, Zitomyslic, Caplina, Domanovic, Stoiac, Ljubinje, Mosko, Panik, Bilek, in g. D. Lapsana communis L. Banjaluka, Maglaj (Hofmann), um Sarajevo nicht selten (Beck), Krupa, ^epte. Cichorium intyhus L. (Konjogris). Gemein, f. albiflora corollis albis. Bei Zabljak, Crepis virens Vill. Banjaluka (Hofmann), Liplje, Yisoko, — hiennis L. Verbreitet im b. G. — foetida L, Visoko, Sarajevo, Hresa, — grandiflora Tausch, = 0, montana Tausch in Mora 1828. Am Trebovic, Glog, Arnautova suma bei Vucia luka. Hieracium pilosella L, Zabljak, W. Sikola bei Maglaj, Vares, Kova- cic, Trebovic, Glog. — muroi'um ß. silvaticum L. Borja pL, Stavnjathal bei Suljescica. — boreale Fries. Borja pl. Sonchus asper L. Banjaluka (Hofmann), zerstreut um Sarajevo etc. (Beck), Yrbanja, Vares, Visoko. Prenanthes purpurea L. Behermagiuica pl. bei Sasina, Stratinska, Borja pl., Stavnjathal bei Suljescica, Vares. Lactuca muralis Gärtner. Novi, Krupa. — scariola L. Banjaluka (Hof mann), Doboj (Blau), Trebinje (Pantocsek) Zepce, Kovacic, ßiala nächst Konjica, Mostar, Öa- plina, Ljubinje, Bilek. — viminea Presl, Zenica, Ghondrilla juncea L. Konjica, Mostar, Guoinice, Domanovic, Stolac, Ljubinje, Trebinje, Hypochoeris radicata L, Häufig im b, G. (Beck, Foi:mänek). Leontodon autumnalis L. Banjaluka (Hofmann), hie und da in Wiesen um Sarajevo etc. (Beck), Celiuac, Varos, — hastilis L. Banjaluka (Hof mann), Vrbanja, Zenica. — asper Eeichb. Auf steinigen Abhängen um Sarajevo hie und da (Beck), Vrabac u. a. 0. bei Konjica. Picris hieracioides L. Im g. b. G. verbreitet (Beck, Form.). Tragopogon orientalis L. Maglaj (Hof mann), Krupa, Plitska, Doboj. — ? Exemplare dem T. major Jacq. am nächsten, doch so welk, dass die Art mit Sicherheit nicht erkannt werden konnte. Vucia luka. Aster canus W. K. Plana dola bei Neumakula, Trebinje. Stenactis dubia Cass. Banjaluka (Hofmann), Doboj (Blau), in der Sutjeskaschlucht (Beck), Zalin, Hasani, Kozini, Lipnik, Star. majdan, Brdari, Sasina, Stratinska, Bronzeni majdan, "VV. Bara- kovac bei^ Vrbanja, Varos, Borja pl., Liplje, Taslic, Tesanj, Zabljak, Maglaj, Zepce, Visoko. Erigeron acre L. Hie und da bei Sarajevo (Beck), Wald Barakovac bei Vrbanja, Matuzici, Zenica, Gaj u. a, 0, bei Visoko, Vares, Hidze, Glog, Vucia luka, Faletisi, Ivan pl. 305 Erigeron mnfltrZmsß L. Banjaluka, Sarajevo (HofmaiiD), Star, majdan, Sanski most, Sasiua, Jurici, Vrbanja, Celiuac, Pribiuic, ßuletic, Krasevo, Matuzici, Maglaj, ^epie, Visoko, Koujica, Celebie, Ostrozau, Jablauica, Mostar, Domauovic. Solidago v'trga mirea L. Visoko, Trebovic und Glog bei Sarajevo, Vucia luka, Vrabac bei Konjica, Neumakula. Telekia speciosa Bmg, Eujevica bei Varos. Biiphthahnmn saUcifoUion L. Baujaluka (Hofmann), auf dem Tre- bovic, Igman etc. (Beck), Krupa, Zalin, Türk. Dubovik, Hasani, Lipnik, Vrbanja, ^abljak, Doboj, Ivan pL, B. Glaviiini, Vrabac u. a. 0. bei Konjica, Ljubinje, Bilek. Imda conyza DC. Baujaluka (Hof manu), Sasina, Lipnik, Doboj, W. §ikola u, a. 0. bei Maglaj, Zenica, Stavujatbal bei Siiljescica, Visoko, Vrauec bei Sarajevo, Vrabac bei Koujica, Pod Veles und Hiim bei Mostar. — Candida Cass. Bei Jablauica au der Narenta, Blagaj (Blau), Sjenice und Pozelje im Nareutathale, Pod Veles bei Mostar, Vrelo Bune. — oculus Christi L. In der Tesauicaschlucht, und auf Kalkfelsen bei Koujica (Beck), Visoka glavica (Vandas), Mostar, Trebinje, Bilek. Var. campestris Bess. Plana dola bei Neumakula. — hritanica L. Gemein im b. G. — ensifolia L. Var. lancifolia Beck: Inul. europ. Denkscbr. d. k. Akad. d. Wiss. Wien"l881, p. 29. Um Konjica (Beck). Auch die nachfolgenden Standorte dürften zum grossen Theile zu dieser Var. gehören. W. Cvietna u. a. 0. bei Krupa, Zalin, Türt. Dubovik, Lipnik, Brankovac auf der Saracicka pl. nächst Bauja- luka, Stjena üsunoviia bei Zeuica, B. Colin u. a. 0. bei Visoko, Zbilje, Stavujatbal bei Suljeseica, Trebovic, Vucia luka, B. Hum und Pod Veles bei Mostar, Plana dola bei Neumakula. Var. macrocephala. Blütheukörbchen doppelt bis dreimal so gross als am Typus; Blätter länger und breiter. Stengel mit- unter gabelig getheilt. Mit dem Vorigen bei Zenica. — viscosa Ait. Kagusa, Barkola bei Triest. — hirta L. var. ohlongifolia Beck 1. c. pag. 29. Hie und da um Sarajevo, so auf dem Trebovic etc. (Beck). — Zalin, Stra- tinska, Bronzeni majdan, Maglaj, W. Plana dola bei Neumakula, Begovic kula. — squarrosa L. Pod Veles bei Mostar, Mosko. — salicina L. B. Kozini bei Hasani, Lipnik, Zbilje, B. Hum bei Mostar. — Bei Lipnik fand ich eine Form f. sevrata, bei der alle oberen Blätter mit balbstengelumfasseuder Basis sitzend, untere lanzettlicb, obere liueal, am Rande feiu gesägt und kurz bewimpert. Ganze Pflanze zerstreut behaart. — semiamplexicaulis Reut. Plana dola bei Neumakula, Hum bei Mostar, Bilek. 306 Pvlicaria vulgaris Gärtn. Banjaliika (Hof mann), Sasina, Magier, W. Barakovac bei Vrbanja, Celinac, ^abljak, Krasevo, Doboj, Ilidze, Trebinje, Gorica. — dysenterica Gärtn. Höchst gemein im g. b. G, JBidens tripartita L. Visoko, Sarajevo, Konjica, Jablanica, Mostar. Anthemis^ tinctoria L. Banjaliika etc. (Hof mann), Zalin, Hasani, B. Celin bei Visoko, Yucia luka. — arvensis L. Häufig im g. b. G. — cotula L. Sarajevo. — hrachycentros Gay. Konjica. ^ Matricaria inodora L. Banjaluka (Hof mann), Celinac, Varos, Zepce, Zenica, Domanovic, Oplicic. Chrysanthemum leucanthemum L. Verbreitet im b. G. — var, hosniacum mihi. Stengel behaart. Blätter am Rande be- wimpert, untere verkehrteiförmig, obere länglich lanzettlich bis lineal, gegen die Spitze zu breiter, alle gekerbt gesägt, untere gestielt, mittlere und obere mit halbumfassender Basis sitzend. Blüthen 0"035 Met. breit. Vranjska suma bei Krupa, in zwer- gigen Exemplaren auf Kalk bei Pribinic; Trebovic und Glog bei Sarajevo. — corymbosum L. Vrbanja, Trebovic (Conrath) , Vrabao bei Konjica. — parthenium Pers. Banjaluka (Hof mann), Neumakula. — tanaceium Karsch. Banjaluka (Ho f mann), Celinac, ^abljak, Doboj, Maglaj, Dretlej nächst Caplina. Achillea millefolium L. var. coUina Becker ex Koch Syn. ed. I. 1837, Krupa, Bistrica, Vrbanja. — setacea W. Kit. Zepce. — nohilis L. Star, majdan, Brankovac auf der Sarai^icka pl. nächst Banjaluka, Ivan pl., Ljubinje, Begovic kula, Bilek. — lingulata W. et Kit. Sarajevo, so Trebovic u. a. 0. — tanacetifolia All. Sehr selten am Glog, häufiger in der Arnau- tova suma bei Vucia luka. Artemisia vulgaris L. Banjaluka, Maglaj^ (Hof mann), hie und da um Sarajevo etc.^(Beck), Vrbanja, Celinac, Dabovci, Stenjak, Zabljak, Doboj, Zepce, Kovacic, Ilidze, Domanovic. — absinthium L. Banjaluka (Hof mann), Doboj (Blau), Trebovic, Igman etc. (Blau in B. Fl. p. 160), im Drinathale (Beck), Grad bei Krupa, Matuzici, Doboj, Zenica, Ivan pl., Konjica, Stolac. — Biasolettiana Vis. teste Freyn. Jablanica. — camjphorata Vill. Konjica. Filago pyramidata L. in B. Fl. p. 160. Banjaluka, Maglaj (Hof- mann), Konjica (Beck). Var. canescens Jord. (spec), um Ban- jaluka (Conrath) und zumeist in dieser Varietät bei: Sasina, Stratinska, Bronzeni majdan, Jurici, Brankovac, Vrbanja, Ovsecko, Podbrdje, Varos, Plitska, Kukavica, Maslovare, Liplje, Pribinic, 307 Buletic, Taslic, Steujak, Stjena Usunovica bei Zenica, Vucia luka, Jablanica, Mostar. Gnaphalium süvaticion L. Kriipa, W. Klasnica bei Sasina, Stratinska, Trebovic bei Sarajevo. Helichrysmn angustifolium DC. Um Trebinje (Pantocsek), Drieno in d. H., Carinä und in g. D. Senecio vulgaris L. Banjaluka, Sarajevo (Hofmann), im Sarajevsko polje u. a. 0. (Beck), so im Miljaikathale ; Matuzici, Zepce. — erifcaefolius L. Beim Trappistenkloster, im Kakovac-Thale bei Banjaluka (Conrath), Visoko, Zbilje, Konjica. — harharaefolius Krock. Gemein um Banjaluka (Conratb), Vrbanja, Podbrdje, Matuzici. — Fuchsii Gmel. Borja pl. — Jacqidnianvs Rchb. Icon. bot. IIL p. 80. Auf dem Maglic (Beck), Vares, Vucia luka. Tussilago favfara L. Banjaluka, Sarajevo (Hof mann), Krupa, Borja pl., Zenica, Ivan pl., Konjica. Eupatorium cannahinum L. Banjaluka (Hof mann), lofman (Beck), Vranjska suma bei Krupa, Zalin, Kozini, Lipnik, Podvidaca, Sanski most, W. Klasnica bei Sasina, W. Barakovac bei Vrbanja, Varos, Plitska, Borja pl., Zepce, Zenica, Visoko, Kovacic, Ivan pl., B. Bucarci, Vrabac u. a. 0. bei Konjica, Ostrozac Mostar, Doraanovic. Serratvla tmctoria L. a. integrifolia Wallr. Celinac, Buletic, ß. hetero- phglla Wallr. Krupa, Türk. Dubovik, Podvidaca, Beberemaginica pl. bei Stratinska, Banjaluka, Taslic, Doboj, Zepce, Jurinea mollis Reicbb. B. Gliva bei Trebinje (Van das), Igman (Fiala, Form.). Picnemon acarna Cass. Häufig bei Sebenico (Flora croat. pag. 775), Mostar. Lappa tomentosa Lamk. Banjaluka (Hofmann), Hadzici (Beck), Krupa, Visoko, Zbilje, Sarajevo. — major Gärtn. Banjaluka (Hof mann), Celinac, Plitska, Dabovci, Doboj, Zbilje, Ilidze, Tarcin, Celebie. Bei Doboj ausserdem eine f. nigrescens mit scbwärzlichen Hüllblättern. — minor D C. Banjaluka (Hofmanu), Kukavica. var. microcephala mihi. Bei Dabovci. Blätter entfernt gezähnt, auf der oberen Seite zerstreut behaart, auf der unteren weiss- filzig, untere Blätter eiförmig, mittlere und obere eiförmig lan- zettlich bis lanzettlich. In den Blattachseln der oberen Blätter ein bis wenig Köpfe, die oberen gehäuft. Köpfe bis um die Hälfte kleiner als beim Tj^pus. Hüllblätter spinnwebig mit hakiger, nach innen gekrümmter Spitze. Centaurea jacea L. Banjaluka (Hof mann), um Sarajevo hie und da, im Sarajevsko polje etc. (Beck), so bei Ilidze; Türk. Dubovik, Maslovare, Maglaj. 308 Centaurea stenolepis A. Kern, in Oest. bot. Ztschr. XXII, p. 45. Vrbanja (Conrath), Igman bei Blaziij (Beck), Sasina, Stratiuska, Doboj, B. Orlovik bei Zepce, Zenica, Vares. ■ — Biehersteinii DC. Konjica teste Borbäs, Mostar, Ljubinje. — scabiosa L. Verbreitet in höherer Lage bei Vucia luka. — rupestris L. Pod Veles bei Mostar und in einer f. armata in der Eevoltela bei Triest. — solstitialis L. Sarajevo (Hofmann), B. Gliva nächst Trebinje (Pantocsek), Celebie, Ostrozac, Mostar, Gnoinice, Blagaj, Zito- myslic, Caplina, Domanovic, Oplicic, Aladinic, Stolac, Zegulj garaula, Ljubinje, Grbesi, um Trebinje, Gorica, Mosko, Panik, Bilek. — calcitrapa L. Banjaluka (Hof mann). Um Sarajevo häufig (Hof- mann, Beck), ebenso im Drinathale (Beck), Magier, Ilidze, Pasin B. Kosovo. — alba L. Auf dem Castellberge von Sarajevo (Beck), B. Gliva bei Trebinje (Van das), Zepce, Mostar, Domanovic, W. Brocnik am Wege von Ljubinje nach Neumakula, Trebinje. Var. deusta Tenore. Um Konjica (Beck), Zbilje, W. Plana dola bei Neuma- kula, Mosko. Kentrophyllum lanatuni DC. Banjaluka, Maglaj (Hof mann), Maklje- novac, am Grad in Doboj, Kadojcic, Zepce, Ljesevic und Vrbo- vik nächst Visoko, Castellberg u. a. 0. bei Sarajevo, B. Glavici u. a. 0. bei Konjica, Celebie, Ostrozac, Jablanica, Grabovica, häufig um Mostar, Gnoinice, Blagaj, Buna, Zitomyslic, Dretlej, Caplina, Domanovic, Oplicic, Stolac, Ljubinje, Grabesi, Trebinje, Bilek, Drieno, in g. D. Silybum marianum Gaertn. Blagaj bei Mostar. Crupina vulgaris Cass. Hie und da um Sarajevo, um Konjica (Beck), Stjena üsunovica bei Zenica, Kovacic, Sjenice, Pod Veles bei Mostar, Zitomyslic, Caplina, Domanovic, Oplicic, Aladinic, Sto- lac, Ljubinje, W. Brocnik nächst Ljubinje, Begovic kula, Tre- binje, Gorica, Bilek, Ragusa, Zara (Fl. croat. p. 757), Cattaro, Dobrota, Przano, Pola. Onopordon acanthium L. Verbreitet im b. G. Bos. u. d. H. Carduus chrysacanthus Tenore. Flora croat. pag. 763. Pozelje und Mostar in H. — • acanthoides L. Im g. b. G. häufig. Cirsium lanceolaUim Scop. Banjaluka (Hofmann), um Sarajevo, im Sarajevsko polje etc. (Beck), Novi, Hasaui, Lipnik, Pobrezje, Bronzeni majdan, Brankovac, Magier, Vrbanja, Varos, Plitska, Buletic, Tesanj, Makljenovac, Zenica, Konjica, Domanovic, Ala- dinic, Ljubinje, Trebinje. — eriophorum Scop. Lipnik, Maslovare, Zenica, Dolnje polje, Visoko, Zbilje, Vratnica, Ljesevic, Vrbovik, W. Zeleni breg bei Vares, Trebovic, Dovlici, Igman und Glog bei Sarajevo, Kosevo, Arnau- tova suma bei Vucia luka. 325 ist eine andere, mit /. sihirica L. näher verwandte Pflanze, sie hat perigonii laciniarum externariim laminam „oblongam", interiorum vero „obovato-spathulatam" non „obcordatam", wie diese für Reich eu- bach's Abbildung charakteristisch ist. Ferner sagt C. Koch von I. DierincMi, Omnibus partibus minor quam /. spuria, „florum habitii atque colore magis ad /. sibiricam accedit, sed rhizomate horizontali haud aeque distinguitur". Diese Pflanze, welche nach Reichenbach Icon. und Heuffel in Süd-Ungarn vorkommen soll und auch durch die Blüthenfarbe von I. Dierinckii verschieden zu sein scheint, ent- behrt also noch immer eines regelmässigen Namens; so benenne ich sie /. cardiopetala, oder /. spuria L. var. cardiopetala. — /. sihirica sah ich in Süd-Ungarn bei Horgos, die var. longifolia Spach 1. c. 100 derselben wächst bei Ipoly-Litke und Otherfeld in Thüringen, die I. graminea L. var. latifolia Spach 1. c. 97 (/. silvatica Balb.) bei Lippiza bei Triest, bei Koros in Croatien, Gladnik in Bosnien. — J. variegata L. bei Nagy-Enyed und Hossznaszö. — /. variegata var. amoena Red., Spach 1. c. 106 wäre mit I. lepida Heufi". zu ver- gleichen, was aber sehr schwer ist, denn Heuffel's Pflanze ist im Herbare Haynald nur cultivirt und unvollständig und ich fand an dem Heuffel'schen Standorte nur /. variegata. Doch wächst hier nach Wierzbicki Exsicc. auch /. „hungarica^\ also eine blaublühende Iris, wenn er die Blüthe wirklich gesehen hat, und diese wäre nach Reich enbach's Synon. die /. lepida Heuff. — Epilohium lanceo- latum scheint sich bei Budapest zu verbreiten. Ich fand es im Juli 1886 bei dem Fusswege, welcher von Buda-Keszi zu der Schönen Schäferin führt. Im Juni 1887 fand Czakö mit mir ein Exemplar bei dem Steinbruche des Lindenberges und heuer sahen wir dort mit Schilberszky einige Exemplare wiederum. — Am Räkos fand ich im Juli dieses Jahres Hieracium sympodiale Borb. 1879, H. super- echioides X Pilosella an zwei Orten so massenhaft, dass ich 100 Exem- plare für die Flora exs. Austro-Hung. mit Inula denticulata m. 1879 ansammeln konnte. Am unteren Theile der Südseite des Schwaben- berges fand ich Saponaria grandißora, sie ist aber in dem Altofner Gebirge am häufigsten. Im Auwinkel bei Ofen ist eine Tilia tricho- clados m., bracteis sessilibus, foliis subtus hirtulis, ramis etiam anni superioris dense pubescentibus, fructibus (8. Sept.) maturis haud conspicue costatis, barba albida, während die T. corallina Host, non Ait. 1789, barba rufescenti, foliis obliquis, crenatis magis, quam serratis, cyma panciflora= T. aenoharha Borb. et Braun ist. Die Blätter der Inula denticulata m. (/. Pseudosalicina Simk. non Schur) sind etwas klebrig, sowie der obere Theil des Linum glabrescens Roch., und deswegen, glaube ich, gehört L. ,^viscosum KW aus dem Temesvärer Jagdwalde zu der Pflanze Rochel's. Borbäs. Poisdorf, am 16. August 1888. Die ganze Vegetation machte manche Woche keinen Fort- schritt, und die Umbelliferen wollten nicht zur Blüthe kommen, Oesterr. botan. Zeitschrift. 9. Heft 1888. 27 326 und deren Früchte fielen unentwickelt den Sensen zum Opfer. Von i selben erwähne ich vorläufig nur ein Bupleurum. Selbes ist dem | perfoUatum Lmk. zwar verwandt, doch unterscheidet es sich durch rundere, steifere, zweireihig gestellte, rothgesäumte Blätter. Durch den bis in die Blüthen steifen Habitus fällt es von Weitem auf. Die mitunter hier rSO Meter hohe Plmpinella magna macht ihrem Namen hier alle Ehre. Girsium glaucum ist ganz grün, und fand ich von selbem zwei Stück mit gelber Blüthe. Symphytum bohemi- cum Sm. kommt hier auch vor, blüht jedoch erst im August. Eigentliche seltene Pflanzen gibt es hier fast keine, und die man dazu rechnen könnte, sind hinwieder hier gar nicht selten, meist in Schaaren. Die meisten hiesigen Pflanzen gehören in die Kategorie der Unkräuter. üllepitsch. Belgrad, am '15. August Die von mir im vorigen Hefte S. 289 dieser Zeitschrift er- wähnte für Dalmatien neue Setaria ist S. ambigua Guss. Bornmüller. Fersonalnotizen. — Hermann Kravogl, Professor am Staatsgymnasium in Bozen ist als Professor am Gymnasium in Eger in Böhmen ange- stellt worden. — Dr. Alex. Mägöcsi-Dietz ist an Stelle des verstorbenen Hugo Lojka zum Professor der Naturgeschichte an der höheren Mädchenschule in Budapest ernannt worden. — Dr. Hans Solereder hat sich an der Universität München für Botanik habilitirt. — Dr. Gottlieb Haberland t, ausserordenti. Professor der Botanik an der Universität Graz wurde zum ordentl. Professor da- selbst ernannt. — Dr. August Vogl, Professor an der Universität Wien, wurde der Titel eines Hofrathes verliehen. Vereine, Anstalten, Unternehmuni^en. — Die 61. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte findet vom 18. bis 22. September in Köln statt. Als Geschäftsführer derselben fungiren Prof. Dr. Bardenheuer und Stadt- Verordneter Th. Kyll. Die Einführung in die botanische Abtheilung übernahm Niepraschk, Director der Flora. — Die Geschäftsführer ver- senden augenblicklich das Programm der diesjährigen Versammlung. 327 Der ärztliclie Centralanzeiger m Hamburg hat es übernommen, das- selbe an alle Aerzte Deutscblauds zu verschicken. Im Uebiigen wird dasselbe unter Kreuzband versandt an alle Vertreter der Natur- wissenschaften an den Universitäten, polytechnischen und landwirth- schaftlichen Hochschulen. Wenn hierbei einzelne Vertreter beziehungs- weise Freunde der Naturwissenschaften übersehen sein sollten, so werden sie gebeten, sich behufs Zusendung eines Programms an den I. Geschäftsführer, Professor Dr. Bardeuheuer, Köln, Berlich 20, zu wenden. Sammlungen. — In dem Nachlasse des verstorbenen Lichenologen Hugo L o j k a befinden sich noch einige vollständige Exemplare der von ihm her- ausgegebenen „Lichenotheca universalis", die überhaupt nur in sehr geringer Anzahl aufgelegt wurde und in den erschienenen Fascikeln zahlreiche Seltenheiten enthält. Die noch vorräthigen Exemplare können zu massigem Preise durch die Schwester des Verstorbenen, Fräulein Josefa Lojka, in Budapest, Josefsplatz 10 bezogen werden. — Der bekannte ungarische Botaniker Vägner in Huszt in der Marmaros ist vor zwei Monaten gestorben. Das grosse und werth- volle Hörbar des Verstorbenen, das sich auf Pflanzen der ganzen Erde erstreckt und in Folge der ausgedehnten Tauschverbindungen Vägner's zahlreiche Originalien enthält, kommt zum Verkaufe. Ke- flectanten wollen sich an Herrn Oberförster Lanczy in Bustyhaza (Marmaros) wenden. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendung ist eingelangt von Herrn Piers mit Pflanzen aus Ungarn. Sendung ist abgegangen an Herrn Churchill. Vorräthig: (B.) = Böhmen, (Bd.) = Baden, (Br.) = Berlin, (Cr.) = Croatien, (D.) = Dalmatien, (E.) = England, (G.) = Galizien, (I.) = Istrien, (It.) = Italien, (Kt.) r= Kärnten, (M.) = Mähren, (Mk.) = Mecklenburg, (NOe.) = Niederösterreich, (OOe.) ^ Oberösiter- reich, (P.) = Polen, (Rp.) = Bheinprovinzeu, (S.) = Salzburg, (Sl.) = Schlesien, (Sr.) = Serbien, (St.) = Steiermark, (Sz.) = Schweiz, (T.) = Tirol, (ü.) = Ungarn. Trifolium agrariiim (B., P.), aJpestre (S., ü.), angustifollum (Sr.), arvense (U.), badium (S.), campesfre (U.), filiforme (NOe., P.), fragiferum (P., U.), gracile (NOe.), hybridum (Rp.)? incartiatum (ü.), lappaceum (L), maritimum (E.), medium (Gr., Sl.), montanum (M., OOe., SL), nigrescens (It.), pratense (OOe.), procumbens (Br., SL), purpureum (Sr.), resupinatum (Sr., U.), rubens (P.), scabrum (Bd.), spadiceum (SL), stellatum (D., I.), striatum (Mk., U.), strictum (L), 328 suhterraneum (E.), Triglochin marltimum (NOe., Kp.), palustre (M., U.), Trigonella tnonspeliaca (NOe., ü.), Trinia vulgaris (ü.), Tri- fietum Oaudinianum (Sz.), Trltlcum acutum (Mk.), cristatum (NOe., U.), glaucum (P.), pungens (E.), repens (Sl.), Trollius europaeus (B., ÖOe.), Tunica Saxifraga (Gr., OOe., T.), Tarritis glabra (B.), Tgpha angustifolia (Br.), latifolia (U.), minima (S.), Ulex Gallii (E.), TJlmus campestris (ü.), (?^Msa (St., U.), glabra (U.), montana (B.), suherosa (NOe., ü.), Urtica pilulifera (D.), radicans (U.), Vaccinium intermedium (Br.), Myrtillus (M., NOe.), Oxycoccos (Br.), T^'^is ifZaea (M., NOe.), Vaillantia muralis (L), Valeriana angusti- folia (OOe., U.), celtica (Kt., St.), dioica (B., St.), montana (OOe.), samhucifolia (B., SL), saxatilis (S.), tripteris (OOe., St., T.), Fa?e- rianella carinata (St.), dentata var. leiooarpa (St.), inixta (NOe.), Morisonii (P., ü.), olitoria (St., U.), pumila (IT.), Fen^ewa^a avena- cea (It.), Fera^ritm nigrum (NOe.), Verbascum, floccosum, (West- falen), Lychnitis (M., P.), nigrum (OOe., St.), FerJena supina (ü.), Feronica acinifolia (Bd., Sz.), agrestis (NOe.), Anagallis (Rp-), austriaca (NOe., P.), Beccabunga (P., T.), belUdioides (S.), Chamae- drys (Gr., St.), Gymbalaria (Gr.), hederifolia (Gr., Kt.), incana (G.), latifolia (Br.), montana (OOe.), Tnultifida (Gr.), officinalis (B., T,), orchidea (NOe.), praecox (B., Br.), prostrata (B., OOe.), saxatilis (OOe.), serpyllifolia (P., T.), spicata (OOe., ü.), triphyllos (B., Sl., St., U.), urticaefolia (OOe.), Obi^e Arten können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Genturie zu 6 fl. (12 R.-Mark) abgegeben werden. Inserate. Andre Bosch Blumist in Haarlem. (HollancL), Grösste Auswahl von Tl^^^ssottexx. Speclalciiltur von Scilla amoena, Katalog (nur für Wiederverkäufer) stets gratis und franco zu Diensten. Diesem Hefte liegt bei: PROSPECT: Die natürlichen Pflanzenfamilien. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. Eedacteur und Herausgeber Dr. Alexander Skofitz. — Verlag von C. Gerold's Sohn. C. Uelierreuter'sclie Euchdruckerei (M. Salzer) in Wien. Oesterreichische Botaniscüe Zeitscürift Die österreichische r^^ -»/-v»r-» -i'» Exemplare botanische Zeitschrift \. /1 M^Mil I die frei durch die Postbe- erscheint ^ zogen werden sollen, sind den Ersten jeden Monats. . Mos bei der Ued.iction Man pranumerirtauf selbe ^"^^ (IV. Bez., MüMgaasc Xr. i) mit 8 fl. Ost. W. ■» 1 .1 • r% 1 •■ ^^ pranumeriren. gan.?Af;ro1l .it Botanik und Botaniker. ^,,,,'-ZrJ:rl-.r.rnt 4 fl. Ost. ^Y. (S B. Mark) Pränumeration halbjahrig. -^^^-^^ ^.^ Gerold's Sohn Inserate m ^^ ^° Wien, die ganze Petitzeile I^— ■ il sowie alle übrigen 15 kr. öst. W. ±M— M.'S^m Buchhandlungen. XXXTIII. Jahrgang. WIEN. October 1888. INHALT. Beiträge zur Kenntniss der Flora von Süd-Hercegovina. Von Dr. Van das. — Weitere Bemerkungen über Parallelformen. Von Krasan. — Rumex Skofitzii. VonBlocki. — Zur Flora von Ungarn. Von Dr. Simonkai. — Zur Flora von Bosnien. Von Dr. Formd,nek. — Scesaplana. Von Dr. Winter. — Literaturberichte. — Correspondenz. Von Müllner, Borbäs, Formänek, Uliepitsc h. — Personalnotizen. — Sammlungen. — Botaniseher Tauschverein. — Inserate. Beiträge zur Kenntniss der Flora von Süd-Hercegovina. Von Dr. K. Vandas. Im Jahre 1886 besuchte ich die südliche Hercegoviua, um mich mit ihrer sehr interessanten, aber bis jetzt nur mangelhaft bekannten Flora vertraut zu machen. Am 5. August kam ich in Trebinje, einer der grössten Städte der südlichen Hercegovina, glücklich an; nachdem ich mich von der sehr ermüdenden Eeise erholt hatte, unternahm ich einige Ausflüge in die nächste Umgebung dieser Stadt. Leider ist diese Jahreszeit dem Botaniker sehr un- günstig, denn alle Grasplätze und die ganze Vegetation überhaupt ist in Folge der enormen bis 50" C. erreichenden Hitze fast gänzlich ausgebrannt und vernichtet. Den ersten Ausflug unternahm ich in die Umgebung der im Trebinjer Thale gelegenen Dörfer Pridvorci und Gomoljani, und von dort auf den über 400 Meter hohen Berg Hum, wo ich eine recht schöne Ausbeute machte. Ferner besuchte ich den imposanten, mit einem Fort gekrönten, auf seinen Abhängen dicht mit niedrigem Gebüsch bewaclisenen Bergriesen Gliva, der über 1200 Meter hoch ist. Wiewohl mir die nächste Umgebung von Tre- binje in wenigen Tagen eine recht ansehnliche Ausbeute lieferte, so wollte ich dennoch einen grösseren Ausflug in die weitere Um- gebung imternehmen. Es war mir daher sehr angenehm, als mir der commandirende General Herr Ritter v. B ab ich, dem ich durch meinen unvergesslichen verstorbenen Onkel Oberlt. L. vorgestellt worden bin, in freundlichster Weise die Erlaubniss gab, die Gegend längs der mon- tenegrinischen Grenze, wo sicli unsere Cordonsposten befinden, be- reisen zu dürfen. Es ist mir nur eiue angenehme Pflicht, wenn ich Oeslerr. botan. Zeitschrift. 10. Heft 1888. 28 330 an dieser Stelle dem Herrn General meinen besten Dank für seine grossmüthige Unterstützung hiemit öffentlich ausspreche. Dieser angenehmen Erlaubniss folgend, verliess ich am 9. August Trebinje und kam zuerst nach Arslan Agic, wo ich auch die interessante Oko- Quelle besuchte; von hier gelangte ich über Eudjin do und Petni vrh nach Orahovac. Am folgenden Tage besuchte ich die nahe Cordonsstation Lastva und von dort kam ich am selben Tage in die Station Visoka glavica. Von dieser Gegend habe ich mir sehr viel versprochen, da sich hier der ein- zige hübsche Buchenwald befindet, welcher schöne, grasige, lichte Plätze aufzuweisen vermag. Diese Station ist etwa 1262 Meter hoch gelegen; man geniesst von hier eine prächtige Aussicht sowohl in das felsige Montenegro, als auch auf das nahe Gebirge Bjela gora mit den höchsten Spitzen Jastrebica und Gubar und den schroffen Leutor-Berg bei Trebinje. Von da besuchte ich die Gras- plätze „Ledenik" genannt, ferner die Umgebung der Quelle „Be- govo korito", die Bergspitze Cesali und die nahe Station Mila- nov odsiek. Alle diese Localitäten besuchte ich in der angenehmen Gesellschaft des Herrn Oberlieutenant Tschefarin, der mich auch am 12. August zu der Schneegrube „Eadkusa jama" im Gebirge Bjela gora bereitwilligst begleitete, wofür ich ihm bestens danke. Hier fand ich sehr schöne Pflanzenarten; so versetzte mich der seltene Ämphoricarpos Neumayeri Vis. in eine wahre Begeisterung! Diese Schueegrube liegt auf dem waldigen Abhänge des etwa 1670 Meter hohen Berges Gubar, dessen Spitze ich auch bestieg. Am folgenden Tage verliess ich diese Station und kam nach etwa vierstündigem Marsche nach Bogoviö selo, von wo aus ich die Abhänge des nahen Gebirges Ilina greda besuchte. Tags darauf erreichte ich den grossen Cordonsposten Grab, Nachdem ich mich mit der Plora des nahen Abhanges „Mali Svitavac" bekannt gemacht hatte, setzte ich am folgenden Tage meine Eeise über die Gendarmeriestatiou Ulica nach der letzten Cordonsstation Vrbanje fort, wo ich am 15. August glücklich ankam. Von da bestieg ich den riesigen Orien, wo ich mich aber wegen Zeitmangel nur wenig umsehen konnte. Ich musste nämlich auf jeden Fall am 17. August in Trebinje zurück sein, da ich mich meinen hochgeschätzten Lands- leuten, den Herren Officieren des 75. Infanterie-Regiments, anschliessen wollte, die am 19. August auf Manöver nach Nevesinje aus- rücken sollten. Und so verliessen wir am 19, August Trebinje und gelangten am selben Tage bis nach Bilek; von da ging unser Weg über Plana und Rudina nach Beljani, wo ich Gelegenheit fand, auf den nahen Bergabhängen botanisiren zu können. Weiter zogen wir nach Trebesinje han und von dort über das Gebirge Bukovica brda nach Nevesinje. Hier untersuchte ich zuerst die waldigen und buschigen Abhänge nahe dem Dorfe Sehovina. Mein letzter Ausflug galt dem von Nevesinje nicht allzu entfernten Gebirgszuge Mala Velez, der stellenweise bis 2000 Meter hoch ist. Die untersten 331 waldigen Abhänge besitzen eine gewöhnliche Waldflora, wie man sie z. B. in Böhmen findet; auf den oberen, meist felsigen kahlen Bergrücken herrscht dagegen eine ganz andere schöne, rein südliche Vegetation. Eben als ich mich mit Auflegen gesammelter Pflanzen befasste, erfuhr ich die unangenehme Nachricht, dass auch in Bosna-Brod eine Cholera-Quarantaine angeordnet sein soll, und so war ich ge- zwungen, die Kückreise eiligst anzutreten. Nachdem ich von meinen lieben Freunden Abschied genommen, verliess ich am 26. August Nevesinje und erreichte nach dreitägigem Marsche über die Stationen Pluzine, Obruje, Ulok, Kalinovik, Krblinje und Trnovo die Hauptstadt Sarajevo. Diese Tour machte ich leider zu flüchtig, um vielleicht unterwegs fleissig bota- nisiren zu können, und so war mir kaum möglich, hie und da einige Arten zu notiren, die ich hier nicht anführe, da selbe in der aus- gezeichneten Abhandlung des Herrn Dr. Kitter v. Beck bereits Auf- nahme fanden. Endlich fühle ich mich verpflichtet, allen jenen Herreu k. k. Officieren, die mich nach allen ihnen zu Gebote stehenden Kraft en mit wahrer Aufopferung bereitwilligst unterstützten und so zur Aus- führung und zum Gelingen meiner Keise wesentlich beitrugen, meinen ergebensten Dank öffentlich auszudrücken. Mit besonderem Danke bin ich auch dem rühmlichst bekannten Entomologen, Herrn Med.-Dr. Hensch, k. k. ßegimentsarzte in Domanovi6 bei Mostar verpflichtet, der mir eine schöne CoUection hercegovinischer Pflanzen gütigst zukommen Hess, die ich in diese Arbeit ebenfalls aufnahm. Phanerögamae. Ranunculaceae Juss. Clematis Viticella L. In Gebüschen und Hecken um Trebinje, Trebe- sinje han und Nevesinje. — Flammida L. An Hecken um Pridvorci und Gomoljani, gemein. — Vitalba L. Buschige Kalklehnen bei Trebesinje han und Neve- sinje, häufig. Anemone apennina L. Bilek. (Med.-Dr. Hensch.) Thalictrum aquilegifolium L. Domanovic bei Mostar. (leg. Med.-Dr. Hensch.) — Simplex L. Lichte Waldwiesen des „Ledenik" im Gebirge Bjela gora, ca. 1300 Meter hoch. — minus L. Buschige Lehnen des Gliva-Berges bei Trebinje, auf den dalmatinischen Abhängen des Orien. Hanunculus Thora L. Buchenwald nächst der Kadkusa jama im Gebirge Bjela gora, ca. 1500 Meter. — sardous Cr. Sumpfige Stellen des Dabar polje bei Beljani. NigeUa damascena L. Gebüsche um Bilek und Trebesinje han. 28* 332 Helleborus multifidus Vis. Grasplätze und buschige Lehnen um Arslan-Agic, Orahovac, Lastva, Visoka glavica, Milanov odsiek, Grab, Bogovic selo, Vrbanje ; auch bei Mosko, Bilek, Divin-Pass und Nevesinje. BelpMnium fissum W. Kit. Waldige Abhänge der Mala Velez bei Nevesinje, ca. 1200 Meter, selten. Actaea spicata L. Wälder um Nevesinje. Cruciferae Juss. Arahis muralis Bert. Felsige Stellen des Gliva-Berges, Eadkusa jama in Bjela gora. Nasturtium süvestre Br. Schlammige Ufer der Trebinjcica bei Pridvorci. Cardamine Plumierii Vill. (0. thalictroides All.) Felsen nahe der Schneegrube Kadkusa jama in Bjela gora, felsige Abhänge des Orien nahe der dalmatinischen Grenze, ca. 1500 Meter. Dentaria bulbifera L. Im Buchenwalde bei Milanov odsiek. Berteroa prommbens Port. Trockene Stellen am Fusse des Gliva- Berges bei Trebinje, auch bei Grab und Bilek, gemein. Draba elongata Host. Kahle Felsgipfel der Mala Velez bei Nevesinje, ca. 1500 Mter. Vesicaria graeca Keut. Felsen des Gliva-Berges bei Trebinje, häufig. Alyssum argenteum Vitm. Buschige Kalkfelsen bei Trebesinje han. Biscutella hispida DC. {B. dilatata Vis.) Bilek. (Med.-Dr. Hensch.) Iberis serrulata Vis. Auf Felsen nahe der Eadkusa jama, grasige Abhänge des Orien (auf der dalmatinischen Seite). Die Länge der Griffel ist ziemlich variabel; sie sind oft nur etwa so lang, wie die abgerundeten Flügel der Kapsel, wiewohl selbe nach Visiani zwei- bis dreimal so lang sein sollen. — umbellata L. In Gebüschen zwischen Bilek und Beljani nahe dem Orte „Plana". — umbellata L. ß) tenuifolia Vis. Fl. dalm. III, p. 112. (J. lini- folia Portenschi.) In Gebüschen des Gliva-Berges bei Trebinje, selten. Aethionema saxatile Br. Buschige Lehnen der Berge Gliva, Leutor und Hum bei Trebinje, der Ilina greda oberhalb Bogovic selo und bei Grab. Lepidium campestre Br. Bilek. (Med.-Dr. Hensch.) Hutchinsia petraea Br. Bilek. (Med.-Dr. Hensch.) Calepina Corvini Dsv. Bilek (leg. Med.-Dr. Hensch). I^esedace\ae DC. Reseda lutea L. In Gebüschen bei Eudjin do zwischen Arslan-Agic und Orahovac. 333 Cistineae DC. IleUanthemum vulgare G. Gliva-Berg bei Trebinje, felsige Abhänge bei Trebesinje lian. — canum Dun. ap. D C. Kahle Felsgipfel der Mala Velez bei Neve- sinje, ca. 1500 Meter. — Fumana Mill. Buschige Abhänge des Gliva-Berges bei Trebinje, bei Trebesinje han und Nevesinje. Silenaceae Lindl. Agrostemma coronariaL. Waldige Abhänge der Mala Velez bei Neve- sinje, Gebüsche des Nevesiujsko polje; Domanovic bei Mostar. (leg. Med.-Dr. Hensch.) Heliosperma pusillum Vis. (Silena pnsüla W. Kit.) Felsen in der Nähe der Kadkusa jama, ca. 1500 Meter, auch nahe der Ori- enska lokva. Sllene Cucuhalus Wib. {8. inflata Sm.) Um Nevesinje, gemein. — nutans L. Waldige Abhänge des Orien (auf der dalmatinischen Seite). — paradoxa L. Lichte Gebüsche zwischen Bilek und Beljani, be- sonders nahe dem Orte „Plana", auch bei Trebesinje han. — Beichenhachii Vis. {S. picta Kchb.) Buschige grasige Abhänge zwischen Lastva und Orahovac, selten; Gebirgswiesen in der Nähe von Milanov odsiek, Visoka glavica, auf dem Ledenik und nahe der Quelle Begovo korito, sehr häufig. Saponaria Vaccaria L. {Vaccaria parviflora Mch.) Felder um Pri- dvorci und Gomoljaui bei Trebinje, gemein. — officinalis L. Domanovic bei Mostar (leg. Med.-Dr. Hensch). Tunica saxifraga Scop. Auf grasigen trockenen Stellen um Trebinje, gemein; auch bei Kudjin do nächst Orahovac, bei Orienska lokva, Bilek, Beljani, Trebesinje han und Nevesinje. Dianthus corymbosus Sibth. {D. armeriastrum Wolfuer.) In Ge- büschen bei Bilek, Beljani, Trebesinje han und Nevesinje, gemein. — corymbosus Sibth. ß) glaher m. Tota planta glaberrima. Mit der typischen Pflanze l)ei Beljani ziemlich häufig. — Pontederae Keruer. Auf trockenen waldigen Hügeln um Neve- sinje, gemein. — cruentus Griseb. Kalkfelsen zwischen der Cordonsstation Milanov odsiek und der Schneegrube „ßadkusa jama" und auf dem nahen Ledenik, selten. — sanguimus Vis. Grasplätze bei Milanov odsiek, Visoka glavica und auf dem nahen Ledenik, häufig. — Uburnicus Bartl. In Gebüschen des felsigen Gipfels oberhalb Trebesinje han, links von dem nach Nevesinje führenden Ser- pentinenwege, selten. 334 Dianthus Knapii Asch et Kan. Auf buschigen Kalklehnen sehr verbrei- tet, so auf der Gliva bei Trebinje, zwischen Orahovac und Visoka glavica, Schneegrube Kadkusa jama und Ledenik bei Milanov odsiek, bei Koinsko und Spasova crkva unweit von Bogovic selo, auch bei Bilek und Mosko. — silvestris Wulf. Auf buschigen Kalklehnen gemein, so auf den Bergen Gliva, Leutor, Kravica und Hum bei Trebinje, bei Lastva, Orahovac, Visoka glavica und Bogovic selo. — silvestris Wulf. var. subacauUs Koch. Kahle Gipfel der Mala Velez bei Nevesinje. — dalmaticus Gel. (Oesterr. botan. Zeitschr. 1885, p. 189.) Auf den felsigen Kalklehnen der südlichen Hercegovina allgemein verbreitet, so auf dem Berge Gliva, Leutor und Hum bei Tre- binje, Cesali-Berg bei der Station Visoka glavica, bei Bogoviß selo und Grab. Den nächstverwandten J>. ciliatus Guss,, von welchem sich J>. dalmaticus Gel. auf den ersten Blick durch den stark verholzten und verlängerten langgliedrigen Wurzel- stock und die gezähnten Kronenplatten unterscheidet, sah ich in der bereisten Gegend nicht. — 'prolifer L. Auf trockenen Stellen um Pridvorci und Trebinje, gemein. Cerastium grandiflorum W. Kit. Buschige Kalklehnen der Ilina greda oberhalb Bogovic selo, grasige Abhänge des Grien (auf der dalmatinischen Seite). — arvense L. Grasige Abhänge der Mala Velez bei Nevesinje, ca. 1500 Meter. Moenchia mantica Bartl. Grasige Waldblässen um Nevesinje, auch bei Pluzine. Stellaria nemorum L. Gebirgslehnen der Mala Velez bei Nevesinje. — holostea L. Wälder bei Nevesinje, gemein. Moehringia trinervia Clairv. Buchenwälder bei Milanov odsiek imd Eadkusa jama im Gebirge Bjela gora. — muscosa L. Felsen nahe der Schneegrube Eadkusa jama, Ab- hänge des Grien und schattige Wälder bei Nevesinje. Arenaria gracilis W. Kit. Kahle Felsgipfel der Mala Velez bei Nevesinje, ca. 1500 Meter. — leptoclados Guss. Trockene Abhänge des Gliva- und Hum-Berges bei Trebinje. Älsine laricifolia Cr. ß) glandulosa Koch. Buschige Kalklehnen bei Trebesinje han und grasige Plätze der Bukovica brda bei Ljubovici. — conferta Jord. In Gebüschen des Hum-Berges bei Trebinje. — Jacquini K. Grasige Stellen der Bukovica brda bei Ljubovici, Station Pluzine bei Nevesinje. — verna Bartl. var. montana Fzl. Kalkfelsen bei Milanov odsiek und ßadkusa jama im Gebirge Bjela gora, felsige Gipfel der Mala Velez bei Nevesinje, ca. 1500 M. 335 Lineae DC. Linum capitatum Kit. Grasplätze der Biikovica brda zwisclien Tre- besinje haii und Nevesiuje, selten. — Tommasinü Kchb. Kalkfelsen zwischen Milauov odsiek und Kadkiisa jama, buschige Lehne oberhalb Bogovie selo. — perenne L. Gebüsche zwischen Lastva und Orahovac, grasige Abhänge des Orien und der Mala Yelez bei Nevesinje. — temdfolium L. Gebüsche des Berges Gliva, Leutor und Huni bei Trebinje, auch bei Bogovie selo, Grab, Trebesiuje han und Nevesinje, häufig. — catharticum L. Um Nevesinje, gemein. Malvaceae Br. Hlbiscus Trionum L. Felder um Pridvorci und Gomoljani bei Trebinje, Dabar polje bei Beljani. Lavatera thuringiaca L. Schattige Wälder bei Nevesinje. Malva moschata L. In Gebüschen des Nevesinjsko polje, häufig. Hypericineae DC. Hypericum harhatum Jacq. Lichte Waldstellen des Ledenik bei Mi- lanov odsiek, lichte Abhänge der Mala Velez bei Nevesinje, ca. 1100 Meter. — veronense Schrank. Felsige Abhänge des Hum und Gliva-Berges bei Trebinje, gemein. — perforatum L. Grasplätze nahe der Station Visoka glavica. Acerineae DC. Acer plantanoides L. Gebirgswälder um Nevesinje. — opulifolium Vill. var. tomentosum Koch. {A. obtusatum Kit. ap. Willd.) In Gebüschen des Kudjin do und Petni vrh zwischen Arslan-Agic imd Orahovac, bei Lastva, Bogovie selo, Grab; auch auf den Abhängen der Mala Velez bei Nevesinje, circa 1000 Meter hoch. — monspessulanum L. Gebüsche um Petni vi'h, Bogovie selo. Grab, Milanov odsiek, Grab, Eadkusa jama und Trebesinje han. Geraniaceae DC. Geranium sanguineum L. Buschige Abhänge des Gliva-Berges bei Trebinje, bei Grab und nahe der Station Visoka glavica, gemein. — phaeum L. Schattige Wälder um Nevesinje, besonders am Grebaksattel. — divaricatum Ehrh. Bei Bilek (Med.-Dr. Hensch). — Rohertianum L, Lichte Wälder um Nevesinje. Erodium cicutarium l'Her. Zwischen Bilek und Beljani nahe dem Orte Plana. 336 Zi/gophylleae Br. Trihvlus terrestris L. An Wegen und uncultivirten Orten um Tre- binje, gemein. Rhamneae Br. Paliurus australis G. In Gebüschen um Trebinje, sehr gemein; auch noch bei Bilek und Beljani. Hhamnus saoßatilis L. In Gebüschen des Gliva-Berges bei Trebinje. — alpinus L. Gebüsche nahe der Carica-Höhle zwischen Milanov odsiek und BogOYio selo, nur steril. Terehinthaceae Juss, Pistacia Terebinthus L. Buschige Kalkfelsen des Gliva-Berges bei Trebinje. Papilionaceae L. Spartium junceum L. Gebüsche des Gliva-Berges bei Trebinje. Oenista sericea Wulf, Felsige Abhänge des Gliva-Berges, auch bei Orahovac, Visoka glavica, Ledenik und Grab, ziemlich häufig. — sagittalis L. Lichte Gebirgswälder um Nevesinje, ca. 1000 Meter hoch. Cytisus ramentaceus Sieb. (0. Weldeni Vis.) In Gebüschen des Berges Gliva und Leutor bei Trebinje, bei Milanov odsiek, Koinsko, Bogovic selo. Grab und Bilek (leg. Med.-Dr. Hensch). Lupinus hirsutus L. Domanovic bei Mostar (leg. Med.-Dr. Hensch). Ononis procurrens Wallr. Grasige Stellen nahe der Cordonsstation Milanov odsiek. Anthyllis aurea Vis. Grasige Stellen der Ilina greda oberhalb Bogovii^ selo, häufig; auch auf den dalmatinischen Abhängen des Orien. Medicago prostrata Jacq. An Wegen und unbebauten Plätzen bei Pridvorci und Trebinje, häufig. Melilotus altissima Tb. Nasse Stellen des Dabar-polje bei Nevesinje. Trifolium patulum Tsch. Lichte Waldplätze nahe der Station Mi- lanov odsiek und der Schneegrube Kadkusa jama in Bjela gora. — Pignantii Fauch Ch. Auf beiden Standorten mit dem vorher- gehenden, auch auf den Grasplätzen des Ledenik, zahlreich. — ochroleucum L. Grasplätze des Ledenik bei Milanov odsiek, in der Ebene um Nevesinje. — incaimatum L. var. Molinerii (Balb sp.) Grasige Abhänge des Hum-Berges bei Trebinje, bei Bilek (leg. Med.-Dr. Hensch). — dalmaticum Vis. Trockene Stellen zwischen Bilek und Beljani. — fragiferum L. Grasplätze um Trebinje, Bilek und Beljani. Dorycnium suffruticosum Vill. Buschige Kalklehne zwischen Lastva und Orahovac, Grasplätze um Visoka Glavica, Milanov odsiek, Ledenik und Kadkusa jama in Bjela gora. Grab, Lotus cornicidatus L. var. ciliatus Koch. Grasplätze des Gliva-Berges bei Trebinje. 337 Coronüla varia L. Buclienwälder nahe der Radkusa jama. Hippocrepls comosa L. Kalkfelseu zwischen Bilek und Beljani nahe dem Orte Rudina. Astragalus Widfenii K. Um Bilek, gemein (leg. Med.-Dr. Hensch). — glycyphyllm L. Lichte Wälder um Nevesinje. Oxytropis campestris DC. Felsige Gipfel der Mala Velez bei Neve- sinje, ca. 1500 Meter. Cicer arietinum L. Am Wege zwischen Beljani und Trebesinje han, wohl verwildert. Lathyrus latifoUus L. Auf Rainen zwischen den Tabakfeldern bei Pridvorci und Trebinje, sehr gemein. — ensifolius Bad. Auf Rainen und in Gebüschen des Nevesinjsko polje, gemein. — pratemis L. Grasige Waldblässen des Ledenik bei Milanov odsiek, — Aphaca L. Felder um Pridvorci und Gomoljani bei Trebinje. Orohus vernus L. Wälder um Nevesiuje. — variegatus Ten. Bilek (leg. Med.-Dr. Hensch). Vicia tenuifolia Roth. Waldige Abhänge nahe der Orienska lokva, ca. 1400 Meter. — sepium L. Um Nevesinje, gemein. (Fortsetzung folgt.) Weitere Bemerkungen über Parallelformen. Von Franz Krasan. (ScMuss.) Ich gehe hier von F. sulcata aus. Angenommen, aus dieser Graminee sei im Laufe von drei, vier oder fünf Generationen die echte F. glauca hervorgegangen, und zwar dadurch, dass man einen Samen der F. sulcata nahm, ihn in eine Dolomit-Felsspalte senkte, die daraus entstandene Pflanze daselbst isolirt vegetireu Hess, bis sie Früchte erzeugte, die geernteten Samen in gleicher Weise zur Aussaat benützte, um eine zweite Generation (unter ganz gleichen Verhältnissen) zu erhalten und so, durch mehrere Jahre den Vor- gang der Inzucht wiederholend, die Form zur Stabilität brachte. Der hier in Verwendung stehende Boden ist nun mit Recht der Mutter boden der F. glauca zu nennen, denn auf diesem ist letztere entstanden. Nun aber wird man finden, dass diese nicht blos auf ihrem Mutterboden zu wachsen und zu gedeihen vermag, sondern auch ringsherum auf dem lockeren gemischten Humusboden über dem Dolomitsaud. Wollten wir auf diesem eine Festuca aus dem Sulcata- Samen züchten, so würden wir bei lockerer Saat (namentlich bei gut 338 durchgeführter Isolirung der Pflanzen) keine merkliche Abänderung der Mutterform erzielen: auf diesem Boden können F. sulcatamÄ F. glauca vortrefflich neben einander vegetiren, ohne sich merklich zu ändern. Dies ist also für beide ein indifferenter Boden. Ver- setzen wir jedoch einen kräftigen Käsen von F. glauca auf Sem- riacher Schiefer oder ein ähnliches eisenhaltiges Schiefergestein, wo F. sidcata wächst, so wird er nach wenigen Jahren eingehen, und zwar nicht etwa so auf einmal absterben, sondern durch alljährlich zu- nehmende Schwächung nach und nach erlöschen, bevor man eine Formänderung an der Pflanze wahrnehmen konnte. Aber auch die Saatpflänzchen von F. glauca halten sich nur zwei oder drei Jahre (auch sie zeigen keine Neigung zur Abänderung). Auf diesem Boden kann also F. glauca als Pflanzenindividuum nicht existiren, eo ipso daher um so weniger als „Form" ; da kann sie also auch immöglich entstanden sein: dieser Boden ist für sie der absolut ausschlies- sende. Gibt es aber einen Boden, auf dem F. glauca zwar als Individuum leben und prosperiren, ihre ererbten Charaktere aber nicht behalten kann, so haben wir eine vierte Kategorie, nämlich den wirksamen oder „transmutirenden" Boden. Unter „Boden" ist hier nicht nur die mineralische Unterlage oder das „Erdreich" zu verstehen, sondern vielmehr die Gesammt- heit aller Einflüsse, welche der Standort auf die Pflanze ausübt und die mittelbar oder unmittelbar von der physischen Beschaffenheit des Substrats und der mitlebenden Vegetation ausgehen. Es gibt Pflanzen, welche gar nicht gegen die veränderten Ein- flüsse des Bodens durch Abänderung ihres Organismus reagiren; und das sind wahrscheinlich die allermeisten Arten. Ist die Amplitude ihrer Lebensbedingungen eine weite, so halten sie an sehr verschie- denen Standorten gut aus, z. B. Pteris aquilina. Dagegen stirbt das Individuum bald ab, wenn die betreffende Species unter beschränkten Bedingungen vorkommt und der veränderte Standort nicht ganz dem normalen entspricht, z. B. Thlaspi cepaeaefoUum Koch. Die Variabilität wird nicht durch die physischen Einflüsse des Bodens inducirt: sie scheint von äusseren Factoren unabhängig zu sein. Vom Boden können nur die Anregungen ausgehen, welche die in der Pflanze schon vorhandene Disponibilität in die that- sächliche Metamorphose umsetzen, die Transmutation also gleich- sam in Fluss bringen. Aber die Arten der verschiedenen Gattungen verhalten sich in Bezug auf die auslösenden Factoren verschieden: während z. B. Festuca sulcata in auffallender Weise auf die ver- änderten Bodenverhältnisse reagirt, scheinen die Arten der Gattungen Bosa und Buhus mehr den wechselseitigen sexuellen Einflüssen zugänglich zu sein, sich dagegen zu dem Boden mehr indifferent zu verhalten. Will man also auf dem kürzesten Wege durch reciproke Culturversuche zu positiven Kesultaten gelangen, so wird man vor Allem die Beobachtungen und Erfahrungen, welche man an der frei lebenden Vegetation durch viele Jahre gemacht hat, ausnützen: diese bilden die erforderliche Grundlage zu dem rationellen Ver- 339 fahren bei den hier angeregten Versuchen. Nur Formen, welche zu notorisch variablen Typen gehören, eignen sich hiezu. Es muss schon im Voraus mit einem gewissen Grade von Wahrscheinlichkeit fest- gestellt sein, dass die Art A eine Parallelform zu der Art oder „Form" B ist, und dass die physischen Verhältnisse des Bodens die massgebenden Factoren sind, welche gleichsam den Grad der Form- verwandtschaft bestimmen. Der Versuch hat zunächst den Zweck, die Frage, ob es sich wirklich so verhält, wie es den Anschein hat, mit Ja" oder „nein" zu beantworten, wobei allerdings (wie schon oben bemerkt wurde) im Falle eines negativen Ergebnisses die Schlussfolgerung nur mit der entsprechenden Keserve statthaft ist. In Bezug auf F. sulcata und F. glanca sind die Vorbedin- gungen zu einem positiven Kesultate des Culturversuchs mit Be- stimmtheit gegeben; denn 1. kommt die erstere überall in der Um- gebung von Graz und am Schlossberg selbst vor; 2. keimen ihre Samen ungemein leicht in den Ritzen der dolomitischen Felsen; 3. halten sich die Pflänzchen daselbst hartnäckig trotz Mangels an Humus und trotz der excessiven Trockenheit, welcher die dortigen Felsen im Sommer ausgesetzt sind. Wenn also auf dem nackten Fels dennoch keine F. sulcata vorkommt, sondern nur F. glauca und Uebergangsformen zu diesen, so ist der Wahrscheinlichkeitsschluss vollkommen begründet, dass hier eine Transmutation der aus der Umgebung stetig vordringenden F. sulcata in F. glauca stattfindet. Durch den Versuch wird dies zur unumstösslichen Wahrheit. Der in Nr. 6 (Juniheft) beschriebene, vier Jahre in Cultur stehende Easen hat sich zur F. duriuscula genuina Hackel (1. c. p. 89 — 92) gestaltet, die durch die Subvar. ^ robusta und tj crassifolia zur F. glauca Lam. hinüberleitet.*) Es fragt sich nun, welche Stellung der Experimentirende nach mehrfachen positiven Resultaten zu den verschiedenen Ansichten über „Species" und „Nicht-Species" zu nehmen habe. Ich denke, der vielerfahrene Monograph der europäischen Pestuken kann uns hier am besten auf dem zwar viel umworbenen, vielbetretenen, aber arg zerfahrenen Gebiete, wo die individuelle Eigenart des Beobach- ters noch immer eine so grosse Rolle spielt, das Geleite geben. Seine ausgezeichnete Bearbeitung dieser Gattung bildet eine äusserst schätzenswerthe, jedenfalls unentbehrliche Grundlage für alle Cultur- versuche mit Arten, Abarten und Varietäten dieser Gramineen (wo- für sich wegen der weitreichenden Verbreitung und Lebenszähigkeit zunächst vorzugsweise die Form ab stuf ungen der F. ovina am meisten eignen). Erst nach einer gründlichen Orientirung in den systemati- schen Verwandtschafts-Verhältnissen der verschiedenen Arten und deren Unterabtheilungen ist ein zielbewusstes Verfahren möglich und ') Auch die aus den Samen dieses Easens im Herbst 1887 erzogenen Pflänzchen tragen (auf dem Mutterboden der F. glauca) den unzweifelhaften Charakter der F. duriuscula. Heuer haben sie schon ziemlich kräftige Raschen gegeben, deren Blätter ganz glatt, zusammengefalzt, steif und zurückgekrümrat sind (f. curvula). 340 können die Ergebnisse der Culturen jedem Freund der Naturfor- schung eine willkommene Belehrung einerseits über die Variations- fähigkeit der oder jener Form, andererseits über die den Umgestal- tungsprocess begleitenden wichtigen Erscheinungen gewähren.^) Leibnitz, den 22. Juli 1888. JRumex Shofltzii n. hybr. (i2. confertoy^crispus.) Von Br. BJocki. Diagnose: Stengel kräftig, aufrecht, 0-5 — 1 Meter hoch, ge- furcht. Blätter derb, am Eande wellig, die grundständigen aus herzförmiger Basis, länglich-oval bis länglich, in der Mitte am breitesten, stumpf, langgestielt, ohne Stiel, bis 3 Dem. lang und bis 1 Dem. breit; die unteren stengelständigen Blätter von der Gestalt der Wurzelblätter, nur kleiner und kürzer gestielt, obere, die Aeste der Inflorescenz stützende Stengelblätter lanzetüich, spitz, in den kurzen Blattstiel verschmälert. Die Blattunterseite ist an den Nerven mit sehr kurzen, weichenTrichomen dicht bekleidet und dieselbe Bekleidung besitzen auch die längs der Blattstiele hin- laufenden Nervenstränge. Blüthen in Scheinquirlen zu ziemlich dich- ten Trauben vereinigt, die Aeste der Inflorescenz aufrecht, blattlos, zu je drei aus den Achseln der oberen Steugelblätter hervortretend, wobei der mittlere Ast der stärkste. Fruchtklappen herzförmig, bis 1 Ctm. lang und bis 8 Mm. breit, ziemlich dünn, netzaderig, im unteren Theil der Eänder unmerklich gezähnelt, die eine mit grosser und die zwei übrigen mit je einer viel kleineren Schwiele versehen. Standort: Sporadisch in Gesellschaft mit Rumex confertus Willd. und B. crispua L. in ganz Ostgalizien. Bei Lemberg nicht selten. Anmerkungen: Dieser unzweifelhafte Mischling steht be- züglich des Habitus und der morphologischen Merkmale ziemlich in der Mitte zwischen Bumex confertus W. und B. crispus L. Von B. crispus weicht B. Skofitzü m. durch viel breitere, an der Basis tief herzförmige Wurzelblätter, durch die auf der Unterseite der Blätter behaarten Nerven, sowie durch grössere, herzförmige, dünnere und stärker netzaderige Fruchtklappen ab, während derselbe von B. confertus W. durch verhältnissmässig schmälere und längere Wurzelblätter, durch viel lockereren Blüthenstand und *) Oesterr. botan. Zeitschr. 1888, Seite 198, Zeile 12 von unten soll stehen: „als Species, beziebungsweise als constante Varietät oder vererblicbe Form" anstatt blos „als Species". 341 endlich durch das VorhaDdensein der Schwielen an allen drei Fruchtklappeu leicht zu unterscheiden ist. Auf die Bastardnatur meines R. Skofitzii weist übrigens auch dieser umstand hin, dass bei demselben fast die Hälfte der Früchte verkümmerte Samen trägt, womit auch die Verkümmerung sehr vieler Fruchtklappeu in ursächlicher Verbindung steht. Lemberg, im September 1888. Bemerkungen zur Flora von Ungarn. Von Dr. L. Simonkai. TV. Uromus erectus Huds. und die ihm nahe verwandten subtilen Bi'onius-AÜQn. Wie ich in Fiume und in dem angrenzenden Istrien botanisirte, fiel mir dort ein Bromus auf aus der Gruppe des B. erectus, den ich im ersten Momente eher für eine Festuca als für einen Bromus gehalten habe. Er war in allen seinen Theilen schlanker und kleiner als der echte B. erectus Huds., doch nach einer gründlichen Prü- fung wurde er als ein Bromus sichergestellt, und zwar aus der nächsten Verwandtschaft des B. erectus Huds. Ueber die Formen des B. erectus Huds. wurde nun von E. Hackel in der Oesterr. botan. Zeitschr. XXIX (1879), pag. 205 bis 210 ein vorzüglicher Artikel gebracht; zweitens schrieb V. Bor- bä,s über dieselben in den „Földmivelesi erdekeink" 1882, pag. 98. Nach den Auseinandersetzungen HackeFs habe ich meinen Fiumaner Bromus für B. condensatus Hack, bestimmt; nach dem Artikel Borbäs' aber für seinen B. erectus var. racemiferus 1. c. pag. 98. Bei einem solchen Widerspruche musste ich nun die dem B. erectus nahestehenden Formen meines Herbars sichten, und bei diesen Untersuchungen kam ich auf ein Resultat, welches auch von Hackel's Ansicht etwas abweicht, jene Massen von Formen aber, welche Bor- bäs aufstellt, gänzlich umstürzt. Ich kam auf das Resultat, dass nach den pflanzengeographischen und morphologischen Merkmalen mehrere subtile Species aus der Gruppe des B. erectus unterschieden werden müssen, aber nicht einfach nur nach dem, ob die Blätter und Aehrchen mehr oder minder behaart sind. Man muss bei einer neu aufge- stellten Benennung der Pflanze auf mehrere Eigenschaften Rücksicht nehmen und besonders die geographische Verbreitung beachten. Variiren die Individuen an einem und demselben Standorte mit mehr oder minder behaarten Blättern und Aehrchen, oder in anderen Kleinigkeiten, so ist es meiner Ansicht nach nicht angemessen, ja verboten, für solche winzige Variationen einen systematischen Namen 342 zu geben. Bei so einem Verfahren kommt Einer dazu, dass er fast jedes Individuum benennen wird. Zur Aufstellung eines systemati- schen Namens sind werthvolle morphologische Kennzeichen nöthig, und zu deren Präcisirung gehört besonders die Verschiedenheit der Pflanzen in ihrer Verbreitung. Bei der Prüfung meiner Bromus aus der Gruppe des B. erectus Huds. kam ich z. B. auf das merkwürdige Ergebniss, dass B. erectua Huds. eine Pflanze West- und Nordeuropas sei, welche in Südwest- Europa durch Eacen vertreten wird {B. condensatus Hack, und B. Caprinus Kerner), deren Wurzelstock kein Fasernetz und keine Aus- läufer zeigt. Von Ungarn und dessen Litorale angefangen wird er durch Eacen vertreten, deren Wurzelstock dünn ist und Ausläufer treibt: und zwar im westlichen und mittleren Ungarn bis Fiume durch solche Ausläufer treibende Racen, deren Wurzelstock nicht faserig genetzt ist; im südlichen Banat und Siebenbürgen aber durch solche Ausläufer treibende Eacen, welche auf ihrem Wurzelstocke faserig genetzt sind. Es lassen sich daher in dem Formenkreise des B. erectus drei Gruppen aufstellen. Indem ich diese markire, werde ich in nachstehenden Zeilen auch die einzelnen für uns wichtigen subtilen Arten diagnosiren. I. Wurzelstock dick, rasig, ohne Ausläufer. a) B. erectus Huds. {B. transsilvanicus Hackel 1. c. pag. 210, — non Steud. — B. pannonicus Hackl. 1. c. ex diagnosi solum, — non Kumm. et Sendt.) Aehrchen, deren Klappen und die Blüthen verhältnissmässig gross; Eispe meistens gross, ihre Aeste wenigstens zum Theil bedeutend länger als die Aehrchen; Stengel kräftig; Blätter mehr oder minder behaart, manchmal kahl. — Eace des mittleren, westlichen und nördlichen Europas, die sich auch nach Ungarn verbreitet (Brück an der Leitha, Ercsi, Budapest!), aber die Alpen (meines Wissens nach) südlich hin nicht übersteigt. b) B. condensatus Hackel 1. c. pag. 209 {B. erectus var. race- miferus Borb. 1. c). Aehrchen, deren Klappen und die Blüthen ungefähr halb so gross, als bei dem B. erectus\ Eispe zusammen- gezogen und kleiner, ihre Aeste gewöhnlich kürzer als die Aehrchen, aber es kommen auch Formen vor, deren Aeste länger sind als ihre Aehrchen; Stengel dünn und alle I31ätter schmal, so dass er habituell einer Festuca stricta Host, ähnlich aussieht; Blätter und Aehrchen kahl oder behaart. Eine transalpine Eace, welche in Südtirol, dann in Istrien (M.-Maggiore, Veprinacz, Volosca, Mattuglie!) und bei Fiume stark verbreitet ist und daselbst durch ihre Tracht sehr auffällt. c) B. caprinus Kern. Wird bei Neapel und in Sicilien ange- geben. Mir unbekannt. Hackel charakterisirt ihn 1. c. pag. 209 folgendermassen : „Folia omnia villosa, panicula major (quam in B. condensato), laxiuscula, rami secundarii et plerumque primarii unispiculati." 343 n. Wurzelstock dünn, Ausläufer treibend, faserig nicht genetzt. d) B. Pannonicus Kumm. et Sendt. (1849). [^B. erectm var. vemalis Pancic Verh. d. zool.-botau. Gesellsch. V. (1855), pag. 118. — B. erectus 8) arenarius Heuff. Zool.-botau. Gesellsch. VIÜ (1858), pag. 234. — B. erectus var. pycnotrichus Borb. akad. közlem. XV. (1878), pag. 334. — B. repens Borb. 1. c. pag. 335.] Eine Kace, welche nur durch die dicht flaumige oder dicht zottige Behaarung ihrer Blätter und durch ihre merkwürdige, verhältnissmässig kleine Verbreitung von der folgenden Kace charakterisirt ist. Sie kommt im mittleren und südlichen Ungarn (Räkos bei Budapest, Fünfkirchen, Sandpuszten bei Grebenäcz), in Bosnien und Serbien vor. Die bei Budapest auf dem Eäkos neben der Paskäl-Mühle von mir im Jahre 1871 am 15. Juni gesammelten Exemplare besitzen dicht und grau- zottige Blattscheiden und Blattscheibeu; die bei Füufkircheu auf dem Berge Mecsek gesammelten Exemplare aber haben theils dichtflau- mige, theils kahle Blattscheiden; bei einigen sind sogar die Blatt- scheiben an den jüngeren Ausläufern kahl oder nur etwas behaart, so dass uns nur die Scheiben der unteren und mittleren Stengel- blätter eine dichte flaumige Behaarung vorzeigen. Diese Race ist auch deswegen sehr schwach begrenzt, weil die ihr am nächsten stehende und nur durch einen Mangel der Behaarung von ihr zu unterscheidende Race {B. albidus MB.) auch in Ungarn heimisch ist. Sie kommt sogar in ihrer nächsten Nähe am Räkos bei der Paskai- Mühle vor. e) B. alhidm MB. {B. erectus var. reptans Borb. földmiv. erdekeink 1882, pag. 98.) Blattscheiben kahl oder nur am Rande langgewimpert; Blattscheiden kahl oder mit schütteren Haaren zottig besetzt. Die auf dem Berge Pills bei Budapest und auf dem Räkos nächst der Paskäl-Mühle von mir gesammelten Exemplare haben ganz kahle Blattscheiden und Blattscheiben und entsprechen auch in der graugrünlichen Farbe ihrer Blätter der Beschreibung des B. al- bidus MB. Die bei Fiume nächst der Papierfabrik eingesammelten Exemplare sind den vorigen ganz gleich, haben aber bewimperte Blattscheiben imd schütter zottige Blattscheiden. ni. "Wurzelstock dünn, faserig genetzt, Ausläufer treibend. f) B. Transsilvanicv^ Steud. {B. Transsilvanicus Schur. — B. erectm ß) glaher et y) villosus Heuff. Zool.-botan. Ges. VÜL, pag. 234. — B. ßbrosus Hack. Oesterr. botan. Zeitschr. XXIX., pag. 209.) Aehrchen, ihre Klappen und die Blüthen verhältnissmässig gross, dabei kahl oder behaart; Spindel der Blüthen kahl oder fein flaumig; Blattscheiben kahl oder gewimpert; Blattscheiden kahl oder von schütteren Haaren zottig. Kommt in Siebenbürgen, dann auf den Felsen des unteren Donauthales im Banat, wie auch in Rumänien vor. Aus dem Formenkreise des B. erectus Huds. kommen in Sieben- 344 bürgen nur solche subtile Species vor, welche einen dünnen, faserig genetzten und Ausläufer treibenden Wurzelstock besitzen; deshalb wurde von Ha ekel der B. Transsilvanicus Schur unrichtig von B. Transsilvanicus Steud. für verschieden gemeint. g) B. Bdrcensis Simk. erd. tior. 584. Aehrchen, ihre Klappen und die Blüthen ungefähr halb so gross als bei dem vorigen; Blüthenspindel zottig, Klappen grasgrün. Eine südlichere Race, welche bei Kronstadt auf der Cinne in prächtigen Exemplaren zu finden ist. Sie verhält sich zum B. Transsilvanicus Steud. in der Weise, wie B. condensatus Hack, zu dem B. erectus Huds. h) B. variegatus MB. ist von den zwei vorigen durch eine ährenförmige zusammengezogene Rispe verschieden, deren Aeste nicht länger sind als die Aehrchen selbst. Ist in Kaukasien zu Hause. i) B. tomentellus Boiss. ist von den drei vorigen durch seine sammtig filzigen Blätter verschieden und befindet sich in Greta und Persien heimisch. (Siehe Ha ekel, Oesterr. botan. Zeitschr. XXIX, pag. 209.) V. JPsllurtis hirtella Simk. In dem Gebiete der unteren Donau bei Svinicza, Orsova und Yerciorova habe ich Tausende von Exemplaren dieses feinen Grases gesammelt, eigentlich dort entdeckt, welche aber alle von dem Psi- lurus aristata (L.) des Mittelmeer-Gebietes constant verschieden sind. P. aristata (L.) von Eiume, wo ich sie selber gesammelt habe, und woher ich sie auch von Rossi besitze, sowie auch die französischen Exemplare von Drome (Schultz herb. norm. nov. ser. 185!; Exs. von Chabert!) sind durcli eine kahle oder feinrauhe Blüthenspindel und kahle oder feinrauhe Blüthenklappen von unserer orientalischen Pflanze verschieden. Unsere bauatische Pflanze hat eine etwas zu- sammengedrückte (nicht halbstielrunde) Blüthenspindel, welche auf ihrer ganzen convexen Seite weich und fein flaumig ist; ebenso sind auch ihre Blüthen, eigentlich die begrante äussere Blüthenklappe, fein und weich beflaumt. Bei der echten P. aristata (L.) = P. nar- doides Trin. ist die Spindel an ihrer convexen Seite entweder ganz kahl oder nur von feinen Punkten rauh; die äussere Blüthenklappe ebenfalls kahl oder etwas rauh. Wenn in Süd- und Westeuropa keine solche weich- und feinflaumigen Variationen der P. aristata vor- kommen, so ist unsere Banater Pflanze pflanz engeographisch höchst wichtig. VI. Trollius Transsilvanicus Schur. Es ist dies ein Zwischenglied zwischen dem T. Europaeus L. und dem T. Caucasicus. Stev. Habituell ist er einem niedrigen T. Europaeus ähnlich, er hat eine dem gewöhnlichen Trollius ganz ähnliche Blüthe mit 12 — 15 zusammenneigenden gelben Kelchblättern; 345 ist aber von der Species Linue's dadurcli verschieden, dass seine Fruchtknoten, wie auch seine Balgfrüchte einen laugen, rückwärts gebogenen G-riffel haben, welcher wenigstens so lang ist, als die halbe Länge der Frucht, manchmal sogar gleichlaug mit der Balgfrucht. Bisher war er mir nur von den südöstlichen Alpen Siebenbürgens bekannt (Simk. erd. fior. 55); im vorigen Sommer habe ich aber zu meiner Ueberraschung auch Exemplare dieser Art gesehen, welche Professor L. Juränyi aus dem Thale Drechseishäuschen der Hohen Tatra mitgebracht und in den botanischen Gärten der k. Universität zu Budapest verpflanzt hatte. Die so cultivirten Exemplare behielten ihr charakteristisches Merkmal seit drei Jahren ganz constant; daher muss es als festgestellt angenommen werden, dass T. Tmnssilva- nicus keine einfache Variation ist, welche vielleicht durch einen höheren subalpinen oder alpinen Standort hervorgerufen wurde; sondern dass er eine die Karpathen charakteristisch bezeichnende subtile Art sei, welche den üebergang bildet zwischen dem T. Europaeus L. und dem T. Caucasicus Stev. Indem dieser TroUius auch die Hohe Tatra bewohnt, wäre es nicht immögiich, dass er auch in den Sudeten vorhanden ist, imd wäre den Botanikern Oesterreichs und Schlesiens nur zu empfehlen, dass sie auf ihren Hochgebirgen dem T. Trans- süvanicus nachspüren möchten. Beitrag zur Flora von Bosnien und der Heroegovina. Von Dr. Ed. Formänek, k. k. Professor am böhmischen Gymnasium in Brunn. (Fortsetzung.) Cephalaria leucantha Schrad. B. Gliva bei Trebinje (Vandas), Vra- bac bei Konjica, Pod Veles u. a. 0. bei Mostar, Blagaj, Buna, Stolac, Grbesi, in g. D. Scabiosa graminifolia L. Auf Felsen um Konjica (Beck)! — agrestis W. et Kit. An steinigen Stellen um Konjica (Beck), Sissek, Krupa, Hasani, Kozini, Lipnik, Sasina, Stratinska, Ban- jaluka, Doboj, Zepce, Visoko, Trebovic und dessen Abhänge bei Sarajevo, Ivan pl., Pod Veles bei Mostar, Grbesi, Trebinje, Bilek. — leucophylla Borbäs in A. de Kern. Fl. exsicc. aust. hung. Ver- breitet und häufig um Sarajevo etc. (Zivotsky), um Konjica, auf der Prenj Bjelasnica etc. (Bock), auf der Krbljiua (Vandas); Hasani, Modra (foliis pinnatipartitis), Lipnik, Sasina, Stratinska teste Borbäs!, Banjaluka, Borja pl., Pribinic, Tesanj, Zabljak, Grad bei Doboj (foliis magis integris Borb.), Zepce, Zenica, Visoko, Zbilje, Faletisi, Hresa nächst Sarajevo. — Hladaickiana Host. In der Sutjeskaschlucht etc. (Beck), auf den Abhängen des Trebovic bei Sarajevo, teste Freyn. Oestcrr. botan, Zeitschrift. 10. Heft 1888. 2Ü 346 Vaillantia muralis L. teste Vukotinovic, Ragusa. Valeriana montana L. Trebovic etc. (Beck), Sviezda pl. bei Yares, Stavnjathal bei Suljescica. — officinalis L. Auf dem Igman, bei Gradac etc. (Beck), Banja- luka, Maglaj (Hofmann), Sela, Sissek, Otoka, Zalin, Lipnik, W. Ruskovec bei Podvidaca, Stratinska, W. §ikora bei Bistrica, Magier, Yaros, Plitska, Masloyare, Buletic, Stenjak, Matuzici, Doboj, B. Orlovik u. a. 0. bei Zepoe, Stavujatbal bei Suljescica, Kovacic, Trebovic und Glog bei Sarajevo, Arnautova suma bei Yucia luka, B. Yrabac bei Konjica. Sherardia arvensis L. Yerbreitet im b, G. (Beck, Form.). Asperula odorata L. Banjaluka, Doboj (Hof mann), auf der Romanja, Igman etc. (Beck), Borja pl., Pribinic, Svetlica, Yares, Yucia luka, — cynancMca L. Banjaluka (Hofmann), auf dem Trebovic bei Sarajevo etc. (Beck), häufig bei Krupa, Türk. Dubovik, B^. Ko- zini bei Hasani, Lipnik, Bronzeni majdan, B. Orlovik bei Zepce, Zenica, häufig um Yisoko, B. Grdon, Pasin B. und Glog bei Sarajevo, Kovacic, nicht selten um Konjica. — aristata L. fil. Suppl. p. 120 sec. Caruel = Asp. longißora W. et Kit. pl. rar. Hung. H. p. 160, tab. 150 (1805), Konjica, Pod Yeles u. a. 0. bei Mostar, Cattaro. Galium cruciatumSco'g. Banjaluka (Hofmann), Sarajevo (Hofmann, Beck), Igman ^(B eck), Krupa, Zalin, Borkovci, Celinac, Rujevica nächst Yaros, Zabljak, Gaj bei Yisoko, Stavnjathal bei Suljescica, W. Stogic und Yeles bei Yares, im Thale unterhalb des Glog bei Sarajevo. — vernum Scop. In Bergwiesen unter Gebüsch sehr verbreitet (Hof- mann, Beck, Yandas, Form.). — rotundifoUum L. Sitnica (Hof mann), Borja pl., W. Yeles bei Yares, Gaj- und Yranec-Abhang des Trebovic bei Sarajevo, Glog, Yucia luka. — firmum Tausch in Flora XIY p. 222 (1831). — Maly Enum. pl. Austr. p. 162 (1848). — Syn. G. aureum Yisiani Orto bot. di Padova, p. 134, n. 16 (1842) in nota. — G. rupestre DG. Prodr. lY, p. 603 (1830) non Yisiani. — G. lucidum ß. cliryso- coccus C. Koch, in Linnaea 1843, p. 32. — Conf. Yisiani Fl. Dalm. Suppl. p. 101 (1872). Exsicc. Fl. A. Kerner: Aust. Hung. Nr. 193 (1881). — Doboj, Konjica, Pod Yeles bei Mostar, Lju- binje. Plana dola bei Neumakula. — corrudaefolium Yill. Fl. Dauph. H. p. 320 (1787). Glog nächst Sarajevo, Barkola bei Triest. — erechtm Huds. Fl. Angl. p. 56 (1762). Sissek, Banjaluka, Yares, Glog nächst Sarajevo. — purpureum L. Spec. plant, ed. I. p. 107 (1753), Gorni Seher Yrbanja (Conrath), verbreitet um Sarajevo etc. (Blau, Hof- mann), namentlich auf allen Abhängen des Trebovic, überall 347 um Koüjica etc. (Beck), Krupa, Barakpvac bei Vrbanja, Pri- binic, Crni vrh bei Tesanj, Zeuica, Brd Celin bei Visoko, Zbilje, Stavnjathal bei Strizevo, Vares, Miljackatbal, Castellberg, Grdon, Hresa und Glog bei Sarajevo, Igmau, Kosevo, Faletisi, Vucia luka, Jablanica, bäufig bei Mostar, so am Veles Hiim etc., B. Kadoviua und W. Brocnik bei Ljubinje, Neumakula, Begovic kula, Grbesi. Galhon verum L. 1. c. Banjaluka (Hofmann), bie und da um Sarajevo, häufiger im Sarajevsko polje etc. (Beck), Trebovic; Sissek in Slav., Krupa, Zalin, Hasani, Jurici, Bistrica, Buletic, Doboj, Zenica, Yisoko, Ljubinje, W. Plana dola bei Neumakula. — molhigo L. 1. c. Hie und da um Sarajevo, im Sarajevsko polje (Beck), Yisoko, Zbilje. — Vaillantü DC. Flore fran^ais IV, p, 263 (1805). Sarajevo. — silvaticum L. spec. plant, ed II. pars I, p. 155 (1763). Bei Krupa. — laevigatum L. spec. plant, ed II, appendis p. 1667 (1763)! — G. aristatum Aut. pl. non L. Sela bei Sissek, Krupa, Zalin, Modra, Sasina, Stratinska, Banjaluka, Barakovac bei Yrbanja, ^abljak, Makljenovac, Doboj, Stavnjathal bei Suljescica, Trebovic bei Sarajevo. — elongatum Pressl. Delicat. Pragense p. 119 (1822). Bei Krupa. Lonicera caprifoUum L. Um Sarajevo (Hof mann), so an den Ab- hängen des Trebovic. — alpigena L. Um Sarajevo (Hofmann, Blau, Beck), nament- lich an Abhängen des Trebovic, in den Miljackaschluchten etc. (Beck), Vares, Stavnjathal bei Suljescica, Igmau, Vucia luka. Samhv.cus ehulus L. Sehr häufig bis gemein im b. G. Bos. und H. — nigra L. Verbreitet, häufig angepflanzt, in den Schluchten des Maglic ca. 1600 Meter (Beck), wie wild im Gaj bei Visoko und bei Mostar. Vibumum opulus L. Banjaluka, Sarajevo, ^epce (Hof mann), bei Starigrad an der Miljacka, im Sarajevsko polje etc. (Beck), Matuzici, Doboj, Kovacic, Ilidze, B. Vrabac bei Konjica. — lantana L. Banjaluka, Maglaj (Hofmann), hie und da um Sarajevo, auf dem Igmau etc. (Beck). Otoka, häufig bei Krupa, VrbaDJa, Podbrdje, Varos, Rujevica, Kiizic, Plitska, Kukavica, Taslic, Tesanj, Zabljak, Doboj, Zepce, Zenica, Visoko, Zbilje, Kovacic, B. Vrabac und Bucarci bei Konjica. Olea europaea L. (Maslina in H.) Angepflanzt bei Buna, Stolac, Ca- rina, Insel Lakroma und in g. D. Ligustrum vulgare L. üeborall häufig. (Beck, Formänek). Fraxinus excelsior L. Ljubinje, Trel)injo, Bilek. — ornus L. üeberall um Sarajevo, bei Konjica etc. (Beck), B, Gliva und Draca nächst Trebiüje (Pantocsek), Mostar, Doma- novic, Ljubinje, Trebiiije, Drieno, Cariua. Cipianchum contiguum Koch. Lipnik, Visoko, Vares. 29* 348 Limnanfliemum nymphaeoides Link. Sela l)ei Sissek in Slav. Gentiana cruciata L. Banjaluka (Hofmann), Hügel westlich von B. etc. (Conrath), hie und da um Sarajevo (Hofmanu, Beck), Vranjska siima hei Krupa, Zalin, Hasani, Koziui, häufig im W. Strmonoga u. a. 0. 'bei Lipnik, B. Celin hei Visoko, Zbilje, Veles und Stogic. W. hei Vares, Glog, Vucia luka nächst Sara- jevo, B. Glavici und Vrahac hei Konjica, W. Brocnik hei Lju- hiuje, W. Plana dola hei Neumakula, — asclepiadea L. Häufig auf der Ponirkette, Trappistenwald hei Banjaluka (Conrath), auf dem Trebovic hei Sarajevo, Igman hei Blazuj (Beck), Hasani, Star, majdan, Sasina, Stratinska, Magier bei Banjaluka, W. Barakovac hei Vrbanja, Borja pl., Pribinic, Crni vrh nächst Tesanj, B. Orlovik bei Zepce, Stavnja- thal bei Strizevo, W. Stogic, Zeleni breg und Veles W. bei Vares, Kovaiic, Grlog, Vucia luka. — pneumonanthe L. Buletic, Taslic, Trebovic hei Sarajevo, Kova- cic, Hidze, Hresa. — utricidosa L. Auf dem Trebovic (Blau), Arnautova suma bei Vucia luka. — germanica Willd. Glog, Vucia luka. Erythraea centaurium Pers. (Kantarije in Bos.), Banjaluka (Hof- mann), um Sarajevo, im oberen Drinathale etc. (Beck), häufig hei Krupa, Hasani, Eozini, Podvidaca, Brdari, ^Sasina, Stratinska, Bronzeni majdan, Jurici, Bistrica, Vrbanja, Celinac, Kukavica, Maslovare, Borja pL, Pribinic, ^Taslic, Tesanj, Krasevo, häufig um Dohoj, Svetlica, Maglaj, Zepce, Zenica, Visoko, Kovacic, Hidze, Kosevo, Ivan pl., Vrahac u. a. 0. hei Konjica, Mostar. — pidchella Fries. Stratinska. Heliotropium supinum L. Blagaj (Blau), Trehinje. — europaeum L. Blagaj (Blau), Trehinje (Pantocsek), Ljubinje, Cynoglossum officinah L. Banjaluka (Hofmann), auf dem Igman bei Blazuj etc. (Beck), Star, majdan, Beheremaginica pl., Stra- tinska, Maslovare, Vares, Stavnjathal hei Strizevo, Miljackathal und Borja hei Sarajevo, Hresa, häufig um Konjica. Eclünospermum lappida Lehm. Dohoj, Stjena üsunovica bei Zenica, Konjica, Ljubinje, Panik. Myosotis süvatica L. Auf dem Trebovic, Igman etc. (Beck), Vucia luka. JEchium vulgare L. (Maca in H.) Verbreitet im b. G. (Beck, Por- mänek). — italicum L. Var. altissimum Jacq. Häufig um Sarajevo von Blazuj bis Pazaric, um Konjica etc. JB eck), Trehinje (Panto- csek), Visoko, Zbilje, Vrelo B^osne, Celehie, Ostrozac, Jahlanica, häufig hei Mostar, Blagaj, Zitomyslic, Aladinic, Stolac, Lju- binje, Gorica, Bilek. Onosma stellidatum W. et K. Im Miljackathale unterhalb Ljubo- gosta, in der unteren Tesanicaschlucht hei Konjica (Blau), B. 349 Zlatar, Repovica und Podvraba^ bei Koojica, Sjcnico, Pod Velez bei Mostar, Ljubiuje. — Visoka glavica (Vau das), Trebinje (Pantocsek), Bilek. Cerinthe minor L. Baujaluka (Hof mann), nm Sarajevo zerstreut (Hofmann, Beck), [m Drinathale etc. (Beck), Novi, Lipnik, Brankovac, Vrbanja, Celinac, Varos, Plitska, Maslovare, Visoko, Konjica. Pulmonaria officinalis L. Ueberall um Sarajevo, auf dem Igman bei Blazuj (fid. Kernor, Beck), Doboj, Vrabao bei Konjica. Lithospermum rosmarinifolium Rchb. = L. petraeum A. DG., teste Borbas et Vukotiuovic. Pod Veles bei Mostar. — ofßcinale L. Banjaluka, Maglaj (Hof mann), liie und da um Sarajevo, auf dem Igman etc. Zalin, Lipnik, Podbrdje, Varos, Plitska, Maslovare, Buletic, Taslic, Tesanj, Svetlica, Radojeic, Zenica, Visoko, Zbilje, verbreitet um Konjica, Domanovic, Lju- binje, Neumakula. Ancliusa officinalis L. Banjaluka, Doboj (Hofmann), um Sarajevo (Hofmaun, Beck), namentlich auf den felsigen Abhängen des Castellberges, im Sarajevsko polje etc. v. B. Fl. p. 132 (Beck), Vrbanja,^ Podbrdje, Varos, Plitska, Maslovare, Makljenovac, Maglaj, Zepce, Zenica, Visoko, Kovacic, Hidze, Vrelo Bosne bei Sarajevo, häufig um Konjica, Celebie, Ljubiuje. Symphytum officinale L. Banjaluka (Hofmann), Doboj, Visoko. Polemonium coeruleum L. Häufig auf Wiesen bei Vucia luka. Calystegia sepium R. Br. Prodr. Fl. N. H. I, p. 483 aus B. Fl, p. 13L Banjaluka (Hofmaun). Hie und da um Sarajevo (Beck), Krupa, Hasani, Star, majdau, Varos. — silvestris Rom. et Seh. Syst. veget. IV, p. 183 (1819). 1. c. Um Sarajevo, im Sarajevsko polje etc. (Beck), Plitska, Doboj, Konjica, Mostar. Convolvidus silvaticus W. et Kit. Fl. croat. p. 628, teste Vukoti- uovic. Doboj. — arvensis L. Verbreitet im b. G. (Beck, Formäuek). Cuscuta europaea L. Banjaluka (Hofmaun), auf Urtica bei Udbar auf der Preuj pl. (Beck), Sola bei Sissek auf Gcnista tinctorium, Grad bei Doboj auf Samb. ebulus, Zenica auf Urtica dioica, Abhang Vranec des Trebovic auf Cytisus, Konjica auf Urtica dioica. — epithymum Murray. Krupa auf Galium, Buletic auf Gentiana pneumonanihe uud^ Galium, Svetlica auf Euphorh. cyparissias, Radojac ebenso, Zepce auf Centaurea, Visolca auf Dorycnium, Mostar auf Scdvia offic, Plana dola bei Neumakula auf Sca- hiosa, Bilek auf Stachys. Solanum nigrum L. Verbreitet im b. G. f. umbrosa mit breiten, dünnen, fast schlaffen Blättern. Im MiljaCkathale bei Sarajevo. — miniatum Beruh. Jablauica. 350 Solanum dulca mara L. Banjaliika (Hofmann), bei Vrutci im Sara- jevsko polje etc. (Beck), Grad imd Vranjska siima bei Krupa, Hasani, Star, majdan, Brdari, W. Klasnica bei Sasina, Podbrdje, Borja pl., Taslic, Zepce, Zenica, Visoko, Stavnjatbal bei Sul- jescica, Sarajevo, Kovacic, Vrelo Bosue, Mostar, Domanovic. — tuberosum L. Gebaut bei Bilek. Atropa belladonna L. Häufig auf der Borja pl. Physalis alkekengi L. Sela, Sissek in Slav. — Banjaluka (Hof- mann), Abhänge des Igman bei Blazuj, Vrelo Bosne (Beck), Varos, Borja pL, Taslic, Tesanj. Datura stramonium L. Banjaluka (Hof mann), Grad bei Doboj, Abhänge des Castellberges bei Sarajevo (Blau), Konjica (Beck), Novi, Brankovac, Vrbanja, Celinac, Podbrdje, Varos, Plitska, Tesanj, Makljenovac, Maglaj, l^epce, Visoko, Ilidze, Vrelo Bosne, Mostar, Caplina, Domanovic, Ljubinje, Gorica. — Trebinje, Bilek (Pantocsek). Hyosciamus niger L. Banjaluka, Sarajevo (Hof mann), Trebinje, Bilek (Pantocsek). Grad bei Krupa, Doboj, Maglaj, ^epce, Vares, Ilidze, Igman, Faletisi, Domanovic, Radovina bei Ljubinje. Nicotiana tabacum L. Gebaut bei Varos, Sjenice, Mostar, Blagaj, Zito- myslic, Caplina, Ljubinje, Trebinje u. a. 0. Acanthus spinosissimus Pers. Trebinje (Pantocsek), Pridvorci a Gomoljani (Van das), Mostar, Gnojnice, Blagaj, Buna, Zito- myslic, Dretlej, Stolac, Gorica, Bilek; in D. Mula und Dobrota. Verbascum phlomoides L. Banjaluka (Hof mann), Zalin, Hasani, Stratinska, Podbrdje, Kukavica, Veles W. bei Vares, Ivan pl. — tliapsiforme Schrad. Stratinska, Borkovic, Plitska, Maslovare, Pribinic, Doboj, Domanovic. — thapsus L. Verbreitet im b. G. Bos. und H. — lychnitis L. Häufig im b. G. (Beck, Formänek). — nigrum L. Maslovare, Pribinic, Vares, Trebovic bei Sarajevo. — austriacwn Schott. Um Sarajevo nicht häufig, auf dem Igman (Beck), Krupa, Zalin, Vrabac bei Konjica, Ljubinje, B. Javorak bei Begovic kula. — floccosum W. Kit. Banjaluka, Maglaj (Hof mann), Bogovic selo (Vau das), Kukavica, Obodnjik, Radojcic. — blattariali. Banjaluka, Maglaj (Hof mann), überall um Sarajevo, (Hofmann, Beck), bei Pazaric, Gradac etc. (Beck), Otoka, häufig bei Krupa, Hasani, Kozini, Star, majdan, Pobrezje, Sara- cicka pl., Vrbanja, Celinac, Podbrdje, Plitska, Obodnjik, Buletic, Taslic, Krasevo, Doboj, Visoko, Zbilje, Kovacic, Ilidze, Konjica, Domanovic. Scropkularia nodosa L. Banjaluka (Hofmann), B. Leutor bei Tre- binje (Pantocsek), Krupa, Brdari, Sasina, Vrbanja, Celinac. Zenica, Vucia luka, Faletisi, Konjica, Domanovic. — alata Gilib. Banjaluka (Hofmann), Tarcin (Beck), Krupa, Star, majdan, Visoko, W. Rasa bei Kovacic. 351 Scropladaria canhiaJj. Uebeiall um Sarajevo (Blau, Hofmauu, Beck), Trebiuje, Bilek (Pautocsek), Zepie, Kosevo, Hresa, überall um Konjica, Celebie, Kibic, Ostrozac, Jablauica, Sjeuice, überall um Mostar, Guojuice, Zegulj karaula, überall um Ljubiuje, W. Plana dola bei Neumakula, B. Javorak, Begovic kula und von da bis Trebinje, Mosko, Panik. — glandidosa W. Kit., teste Vukotinovic. Grdon u. a. 0. bei Sarajevo. — laciniata W. Kit. Trebovic bei Sarajevo. — ScopoUi Hoppe. Banjaluka (Hof mann), Podbrdje. Gratiola officinalis L. Banjaluka (Hof mann), Vrbanja, Stratinska, Doboj. Linaria spuria Mill. Banjaluka (Hofmann), Zalin, Türk, Dubovik, Sasina, Vrbanja, Podbrdje, Varos, Kujevica, Plitska, Maglaj, Stjena üsunoviea u. a. 0. bei Zenica, Bilek. — minor Desf. Banjaluka (Hof mann). Um Sarajevo, Ivansattel bei Tarcin, in der Tesauicaschlucht bei Konjica (Beck), Grad 11. a. 0. bei Krupa, Barakovac bei Vrbanja, Tesanj, Pod Veles bei Mostar. — vidgaris Mill. Banjaluka (Hofmann), um Sarajevo nicht selten (Hofmann, Beck), Novi, Krupa (hier eine f. angustifolia mit selir schmalen linearen Blättern), Zaliu, Star, majdan, PodJ)rdje, Plitska, Borja pl., Piibinic, Tesanj, Makljenovac, Doboj, Zepce, Visoko, Domauovic, Bilek. — dahnatica Mill. Vrelo Bune (Blau), Gliva bei Trebinje (Pan- tocsek), Ragusa, Cattaro (Fl. croat., Formänek), Veles W. bei Vares, Mostar. Digitalis amhigua Murr. Häufig im b. G. bis an die Baumgrenze (Beck, Formänek). In höheren Lagen auf der Borja pl. bei Pribiuic und bei Vucia luka. — laevigata W. Kit. Bei Obalji (Van das), Visoko, W. Krstac bei Zbilje, Abhang Baba des Trebo\ic und Miljatkathal bei Sarajevo, B. Vrabac bei Konjica. Am Brdo Baba bei Sarajevo fand ich folgende schöne Varietät, mit welcher auch die Pflanzen von den anderen Standorten "wesentlich übereinstimmen: — Var. hosniaca m. Stengel einfach. Blätter nur unmerklich be- wimpert, zart. Oberlippe länglich rundlich, stumpf, bebartet, sammt den Zipfeln der Unterlippe zurückgeschlagen. Blumen- krone becherförmig, am Grunde eingeschnürt, gelblich-roth ge- ädert. Lippe blassröthlich. Kelchzipfel der unteren Blüthen eiförmig bis lanzottlich eiförmig, der oberen länglich lauzettlich bis spateiförmig. Autheren flaumig. — ferruginea L. Ilidze (Blau), am Igmau bei Blazuj (Hofmann), im oberen Drinathale etc. (Beck). Modra, W. Strmonoga bei Lipnik, Podvidaca, Stuviijathal bei Strizevo, W. Krstac bei Zbilje, Grdon und Miljackathal bei Sarajevo, Kovacic. .352 Veronica latifoUa L. = V. urticaefoUa Jacq. Maglaj (Hofmann). Um Sarajevo an den Abhängen des Trebovic etc. (Beck), Boija pl., Buletic, W. Zeleni breg und Veles W. bei Vares, Stavnjathal bei Suljescica, Glog nächst Sarajevo, Vucia luka, Bucarci u. a. 0 . bei Konjica. — teucrium L. Ilidze (Blau), Modra, Türk. Dubovik. — chamaedrys L. Banjaluka (Hof mann), überall um Sarajevo, auf dem Igman, in den höheren Voralpenwäldern des Hochgebirges (Beck), Buletic, Doboj, Visoko, Stavnjathal bei Suljescica, Glog, Vucia luka, Mostar, Domanovic, — officinalis L. Verbreitet im b. G. (B;eck, Formänek). AmPod Veles bei Mostar, eine f. hirsuta mit dichtflaumigem Stengel und zerstreut borstiger Kapsel. — multifida L. Um Sarajevo nicht selten (Hof mann, Beck), B. Kozini bei Hasani, Lipnik, namentlich am Trebovic bei Sarajevo, Eadovina bei Ljubinje, Neumakula, Begovic kula. — longifolia L. Sela, Odra und Sissek in Slav. — spicata L. Banjaluka (Hof mann). Nicht selten bei Krupa, Zalin, Türk. Dubovik, Modra, Barakovac bei Vrbanja, Pribinic, B. Or- lovik bei Äepce, B. Celin u. a. 0. bei Visoko, Sarajevo, Vrelo Bosne, Kosovo, Faletisi, Mostar, Ljubinje, Grbesi. F. corymhosa mit ^mehreren, eine Doldentraube zusammensetzenden Aehren, bei Zepce und im W. Plana dola bei Neumakula. — Tournefortii Gmel. Banjaluka, Sarajevo (Hof mann), Zenica, Visoko, Zbilje. Euphrasia odontites L. Banjaluka (Hof mann), Visoko, Trebovic bei Sarajevo, Eadovina bei Ljubinje, W. Plana dola bei Neumakula. — lutea L. B. Eepovica bei Konjica, Mostar, häufig bei Ljubinje, W, Plana dola bei Neumakula, B. Javorak, Begovic kula, Grbesi und von da bis Trebinje, Mosko, Bilek. — ramosissinia Eeut. = E. carnioUca A. Kern, in Sched. ad. f. ex. aust. hung. Nr. 637, H, p. 117. Var. E. dinarica Beck, in Beck's Fl. Taf. VI, Fig. 4—6. Miljatkathal bei Sarajevo. Melampyrum arvense L. Häufig im b. G. (Beck, Formänek). — nemorosum L. Banjaluka (Hof mann), um Sarajevo nicht sel- ten etc. (Beck), bei Obalj, ülok (Van das in B. Fl. p. 138), Krupa, Türk. Dubovik, Lipnik, Stratinska, Podbrdje, Varos, Eujevica, Maslovare, Tesauj, Visoko, Zbilje, Stavnjathal bei Sul- jescica, Vares, Kovacic, Glog, Ivan pl., nicht selten bei Neu- makula. — pratense L. Zwischen Brezovice und Han Sumbolovac etc. (Beck), Krupa, Türk. Dubovik, Hasani, Stratinska, Doboj, Zenica, Visoko. Lathraea squamaria L. Sarajevo (ex herbario magistri Stojan B ij eli c). Vitex agnus castus L. Vrelo Bune (Blau), an Ufern des Trebinjsica nächst Trebinje (Pantocsek), Pridvorci und Gomoljani (Van- das), Trebioje, Eagusa, Dobrota, Mula. Verbena officinalis L. Gemein im g. b. G. Bos., H. und D. 353 Mentha incana Willdenow. Eniim. plant, horti reg. bot. Berolin pag. 609 (1809). Sasina, Baujaluka. — mollissima Borkliausen in der Flor, der Wetterau 11, p. 348 (1800), Sissek in Slavonien, Podbrdje, Vrabac bei Konjica (in einer Uebergangsform zur M. Wierzhickiana Opiz), Ljubinje, Trebinje. — b) Var. mollis Eochel in Linnaea XII, p. 585 (1838) subvarie- tate Menthae silvestris L. Syn. M. incana Echb. non Willdenow. Zalin, Makljenovac, Glavici bei Konjica, — c. Var. ctn/ptostemma Borbäs. Diifert a Jf. wioZmim« Borkh. var. «) typica, serraturae dentice, apice retrorsum vergentibus, verti- cillis florigeris tenuioribus, bracteis verticillis brevioribus, spicis gracilis elougatis. Indumentum folium ut in typo, verticillis infimis distantibus. H. Braun. (In bumidis Arbae Dalmatine Borbäs.) Bei Mostar. — WierzMchiana Opiz in Flora (bot. Zeitscbr.) 1824, 11, p. 525, Heuffel Enum. plant, in Banatu Temesiensi sp. cresc. in Ver- handlungen der k. k. zool.-bot. Gesellsch.^ VIII, p. 137 (1858) subvarietate ö) 31. silvestris. Kukavica, Zabljak, Jablanica. — coerulescens Opiz in herb. Cloet. horti bot. Brusseliensis. Desegl. Menthae Opizianae deuxieme memoire in Bulletin d, 1. societe d'etudes scientifiques d'Augus XI extr. p. 26 (1882) Exempl. orig. in Herb. H. Braun. Miljackathal bei Sarajevo. (Fortsetzung folgt.) Scesaplana ! (25. bis incl. S9. Jiuii 1886.) Von Dr. Winter. ^Schwing Dich mit befreieter Seele Macht In die Gottespracht, Die menschengelärmlos entgegen Dir lacht 1 Eauhzackige Gipfel umsäumen die Höh", Fern unten erschimmert smaragdgrün der See Vom kreisenden Habicht umflogen." V. Scheffel „Bergpsalmen". Donnerstag, 25. Juni. Noch wussten wir nicht, wohin? Nur Hochland wollten wir sehen, Alpenpflanzen wollten wir sammeln. In Konstanz sollte Kendezvous sein und dort sollte auch das Keise- ziel festgestellt werden. Die Fahrt war wunderschön beim herrlichsten Sommerwetter. Unterwegs, oberhalb Gengenbach, schmückte grossblumiger Mimulus luteus L. die Ufer der Kinzig und Nasturtium pyrenaicum Br. breitete 354 goldleiichtende Teppiche über deren Dämme. Um 6 Uhr Abends waren Wick und ich in Achern abgefahren und im herrlich gelegenen Hornberg übernachteten wir im „Bären" recht ungeduldig und waren am Freitag, 26. Juni, schon in aller Frühe wach, mobil und frohen Keisemuthes, als der herrlichste Sonnenschein über Berg und Thal glänzte und die Bäume des Schlossberges und die Matten im Thale dufteten und der Fluss dampfend rauschte und fröhlich der Ebene zueilte. Sausend ging's durch die vielen Tunnels und schnau- bend auf der Schwarzwaldbahn aufwärts zu immer romantischeren Scenen und hoch über die Thalschluchten und Abgründe hinweg trug uns das mächtige Dampfross dem schönen Süden entgegen. Von den steilen, theils nackten, theils bewaldeten Böschungen nickte gluthrothe Digitalis purpurea L. Meyer und von Triberg an Digit. grandiflora Lam. herab und auf den Wiesen bei St. Georgen brüstete sich Lychnis Viscaria L. in grosser Menge. Schon grüssten die sagenumwobenen Burgen des Höhgau; vorbei ging's an dem Basaltklotze des Hohentwiel ; auch uns zog's, wie einst Ekkehard, in die scharfe, läuternde Hochlandsluft. Da fuhren wir dem herrlichen Gestade des üntersees entlang; breit streckten sich die Kiede und verwegen ins Wasser hinein; reichlich gediehen gelbliche Schaaren von Allium suaveolens Jacq. auf ihnen. Jetzt stieg langsam der Dom von Konstanz aus den Wassern empor, blau dehnte sich eine unendliche Ferne dahinter und dröh- nend fuhr der Zug in den Bahnhof der schönen Seestadt. Um 10 Uhr 20 Min. stiegen wir aus und wurden sofort von W. Baur, unserem Freunde, und dessen Herrn Bruder K. Baur in Empfang genommen und eiligst zum Seehafen geführt, wo der stattliche österreichische Salondampfer „Austria" bereits Anstalten zur Abfahrt traf. Wir hatten kaum Zeit, die Herren Baur sen., Jack und L einer jun. zu begrüssen, schon wühlte die mächtige Schraube die grundlosen Wasser auf und langsam nahm das Boot um 10 Uhr 30 Min. seinen Curs direct auf Bregenz, — Herr K. Baur, ein Bergmann, der aus Chile in die alte deutsche Heimat zurückgekehrt war, wo er sich allerlei Maschinen für sein Geschäft kaufte und wo seinem freien Jung- gesellenleben durch ein blondes Mädchen am See, ein Töchterchen des Herrn Lein er zu Konstanz, ein sanftes Ende bereitet wurde — er hatte den Muth, mit uns drei Botanikern eine Excursion zu machen, obwohl wir ihm mehrfache Laugweile in Aussicht stellten. Und nun vor Allem: Wohin? Vor uns lag eine Welt voll Schönheit und Wundern und in drei bis vier Tagen sollte möglichst viel davon genossen werden. Fern über die grünen Berge des „Bregenzer Waldes" leuchtete aus Süden eine hohe, weissschimmernde Spitze herüber, die höchste weit und breit, und „Scesaplana!" hiess das Losungswort und hoch stieg die freudige Erwartung und der ungestüme Reisemuth in unserer Brust. Unaufhaltsam durchfurchte das Schiff die blauen Flutben des schwäbischen Meeres, links und rechts wichen Wälder 355 imd Felder, Städte und Dörfer, Burgen und Villen weiter und weiter zurück, immer duftiger wurden die Gestade, ferner und ferner die fremden Bilder und nun befanden wir uns inmitten der mächtigen Wasserfläche, ohne Grenzen für den suchenden Blick und die letzte Spitze des Konstanzer Domes versank hinter dem davor sich wöl- benden grauen Wasserwalle. Doch schon tauchten jenseits neue Ufer auf, Lindau drehte sich märchenhaft und langsam heran, Bregenz und der „Pfänder" rückten näher und näher. Wunderbar schön war dieser Morgen auf dem See, lautlos glitten grosse und kleine Schiffe hin und her, mit Wimpelschwenken sich fröhlich grüssend, dunkle Berge stellten sich ringsherum, wie ein mächtiger Schutzwall und dahinter ragten hohe Spitzen mit Schnee und Eis — und es musste wahrlich etwas Grosses und Herrliches sein, was uns fortziehen konnte aus dieser so prächtigen Gegenwart! Da legte das Boot ruhig und sicher am Hafen zu Bregenz an, 1 Uhr Mittags war's und der Arlb ergschnell zug stand bereit zur Ab- fahrt im nahen Bahnhofe. Heiss glühte die Mittagssonne und im vollbesetzten Coupe hatten wir schweisstriefend Gelegenheit, über den Unterschied einer Eisenbahn- und Dampferfahrt nachzudenken. Das hastete unaufhaltsam vorwärts ohne Käst und Kuh, genusssüchtig und über der Zukunft Lust und Qual der Gegenwart vergessend. Doch es war Alles nur Lust, und fröhlich begrüssten wir jede neue Station, jedes wechselnde Landschaftsbild, die im Fluge an uns vor- beizogen, Feldkirch und die schöne 111, die hier rauschend aus enger Felsschlucht hervorbrach. Grosse Mengen der braunen Typha minima Hoppe standen bei Nenzing im Uferwasser mit leuchtender Nym- phaea alba L., schöne Salix incana Schrk., dornige Hippophae' rham- noides L. und röthlich blühende Myricaria germanica Desv. gediehen in mächtigen Büschen auf Kiesbänken des breiten, flachen Fluss- bettes, vortretende Waldsäume waren geschmückt mit reich blühen- dem Ligustrum vulgare L., unter dem Buphthahnum salicifoUum L. golden hervorleuchtete. — Endlich, 2 Uhr 35 Min. Mittags, Bin- den z! Das Aussteigen war uns eine Erlösung und froh schritten wir der „Post" zu, wo wir uns bei gutem Imbiss und trefflichem Tiroler „Spezial" zu unserer weiteren Tour vorbereiteten. Vom Oberkellner erfuhren wir zu unserer Beruhigung, dass wir nicht die ersten Sce- saplanafahrer seien und dass man schon ganz sicher auf den Berg könne. Man besorgte ims einen Gepäckträger, den noch jungen, schmächtigen, doch kräftigen Schneidermeister A. Pfister aus Bludenz, der im Sommer die Nadel mit dem „Rucksack" vertauschte. Gegen 4 Uhr machten wir uns auf, um heute noch „Brand", am Fusse der Scesaplana, zu erreichen. Finster hatte der Himmel sich bewölkt, und schon bei der Fabrik bei „Bürs" brach ein subalpiner Platz- regen los, der uns zu kurzem Unterstand nöthigte. Wir passirten das malerisch am Fusse senkrecht abfallender Felsen des Alyier- bachbettes gelegene Dörfchen, wo auf Mauern Galium silvestre Pollich, leuchtete und strebten durch eine hübsche Waldlichtung stoil auf- wärts zur „St. Wolfgangskapelle". Melampyrum silvatlcum var. lari- 356 cetorumli. gedieh im Gebüsche und schönrothe Saponaria ocimoides L. sandte uns den ersten alpinen Gruss. Aber erneuerter Eegen zwang uns nochmals zu bergender East, malerisch gruppirten wir uns in der Vorhalle des netten Kirchleins und genossen in vollen Zügen die kostbare balsamische Waldluft. Eilig schritt ein jüngerer Geist- licher den Wald herauf dem schützenden Asyl zu, es war der katho- lische Pfarrherr von „Bürserberg", den auf der Heimkehr von Blu- denz heidnischer Regenguss zu uns verschlug. Der freundliche und mittheilsame und für seine schöne Heimat vollbegeisterte Herr ver- sicherte uns, dass wir noch heute schönes Reisewetter haben würden und begleitete uns dann durch eine wildromantische Felsschlucht „Wolfsschlucht" oder auch „Kuhloch'' genannt. Und nun stiegen wir, des wirklich besser gewordenen Wetters uns freuend, durch den duftigen Wald, durch blühende Matten steil empor nach „Bürser- berg'* (869 Meter), dem durch den tiefen „Gschiser" oder „Schesa- tobel" in zwei Theile getrennten Pfarrdorfe unseres Begleiters, der sich hier von uns verabschiedete, während wir, abwechselnd durch Wald, Wiesen und Triften immer aufsteigend, Brand zustrebten, hoch oben, der linken, steilen Thalwand des Alvierbaches entlang. Schon auf diesem Wege wurden wir durch manchen schönen Pflanzen- fund erfreut. Auf den Bergmatten nickte Trollius europaeus L., Aquilegia atrata Koch, zeigte ihre dunklen Blüthen, Astrantia major L. stand steif und duftlos bei rauhem Laserpitium lati- foUum L., Leontodon pyrenaicxis Gouan. erhob sich strahlend über demüthiges Linum catharticum L. und in feuchten Mulden gediehen üppige Schaaren des steifen, mächtigen JEquisetum Telmateja Ehrh. Duftig erhoben sich aus dem nassen Grase Orchis glohosa L., Gym- nadenia conopea R. Br. G: odoratissima Rieh., Cr. albida Rieh, und die herrlich rothe Cephalanthera rubra Rieh., Ononis procurrens Wallr. entfaltete seine schönen Blüthen auf grasiger Trift. Im Walde duf- tete Asperula odorata L., Orobanche Teucrii F. Schltz. erhob den röthlichen Stengel auf Wurzeln von Teucrium Chamaedrys L., und schönes T. montanum L. kroch auf den felsigen Rainen, wo Antheri- cum ramosum L. seine weissen Glöckchen entwickelte, wo zierliches Majanthemtun bifolium DC. und bescheidene Ramischia secunda Gcke. friedlich beisammen standen. Herrliche Erica carnea L. huschte sich an den Abhängen empor, Crepis aurea Cassin entfaltete seine schön orangefarbene I31ume neben dem strahlenden Köpfchen der Crepis alpestris Tausch., der gelben Rispe der Biscidella laevigata L. und der zierlichen Kernera saocatilis Reichenbach. Chondrilla prenanthoides Vill. spreizte sich über den bescheidenen und doch so schönen Glöckchen der Campanula pusilla Haencke, über den herrlich leuchtenden Blüthen bläulichgrüner Saocifraga caesia L. und über reichblühender Alsine verna Barth, und Veronica urtici- folia Jacq. zeigte da und dort ihre hinfälligen Blüthen. Reichlich gediehen in Felsspalten zierliches Asplenium Ruta muraria L., A. viride Huds. und A. Trichomanes L., und im Waldesschatten erhob Actaea spicata L. einsam seine weisse Blüthenähre. 357 Als wir um eiuou mäclitigen Felsblock uns herum wandten, öffnete sich plötzlich der Wald, zu unserer Kechten lag ein kleines Kapellchen „Auf Gallaferden", und vor uns, auf grünen Matten, dehnten sich die braunen Holzhäuschen des langgestreckten Brand (878 Meter) in friedlicher Abenddämmerung, im Hintergrunde dro- hend überragt von dem mächtigen Stocke der „Scesaplana" mit „Pauülerschrofen" rechts, mit „Zirmeukopf'' und „Lünereck" links, zwischen denen der breite „Branduerferner" in düsterer Beleuchtung mächtig sich ausdehnte, und in der Mitte, dicht bei Brand, ragte der grüne, massige Kegel des „Mothenkopfes" unvermittelt und steil aus dem Thale empor. Um 7 Uhr 45 Min. betraten wir das ein- fache Wirthshaus von „Kögele", fanden gute Bewirthung, legten die gesammelten Pflanzen ein, bestellten uns einen Führer für morgen Früh und sandten aus bergwilder Alpenherberge uusern Nachtgruss der fernen Heimat in der tiefen Ebene zu, die wir erst heute Früh verlassen hatten. Samstag, 27. Juni, Früh 5 Uhr traten wir hinaus in den duftigen, köstlichen Morgen und schritten in der reinen Bergluft leicht und elastisch durch Brand am alten Kirchlein vorbei, das, weit offen stehend, zu frommer Einkehr lud. Unser Führer, Wolfgang Kögele aus Brand, mahnte zu langsamem, stetigem Schritte, der Weg sei weit und beschwerlich. Der Alvierbach rauschte, die Wiesen dufteten, der blaue Himmel war von der aufgehenden Sonne goldig durchglüht, und vor uns lagen die Bergkolosse mit grünem Fusse und silbernem Scheitel, die wir heute besteigen wollten und die uns einen frischen, wehenden Morgengruss hernieder sandten. Bei den Alphütten von „Schatten-Lagant" am rechten Bachufer (links lag „Sonnen-Lagant"), blühten Veratrum album L., blassblaue Campa- nula harhata L., mächtiger JRumex alpimis L. und Blitum Bonus Henrlcus Mey., wolliger Ranunculus lanuginosus L., Ci/nanchum Vincetoxicimi K. Br. und giftige Atropa Belladonna L., und aus den Wiesen leuchteten Ranuncidus aconitifolms L., Geranium pratenselj., hohe Vicia silvatica L., ein schöner IBastard von Cirsium oleraceura Scop., herrlich blaue Centaurea montana L. und die tiefrotheu Blüthenkugelu des Allium Schoenoprasum, var. alpinum L. Auf niedrigen Mauern blühte Sedum dasyphyllum L., und die kurzgrasige Alptrift war geschmückt mit Carex^sempervirens'\\\\., Festuca ovina ß) alpina L., Rumex scidaiiis L,, Polygonum viviparumli., Thalic- trum aquüegifornim L., Ranuncidus montamis Willd., R. alpestris L., Silene inflata y) alpina Sm., Cerastium triviale var. alpinum Linck, Polygala vidgaris y) alpestris L., Anemone narcissiflora L. und Bart- sia alpina L., mit Trifolium montanum L. und T. hadium Schreb., mit silberblätterigem Petasites niveus Baumg. und goldiger Amica montana L. — Senecio cordatus Koch wucherte in kleinen Vertie- fungen mit Cirsium spinosissimum Scop., und purpurner Carduus defloratus L. nickte uns verheissungsvollen Gruss entgegen mit schönem Ilieracium villosum L., das sich vorsichtig in sein graues, wolliges Kleid hüllte. Und nun überschritten wir den muntern, klaren 358 Alvierbach zum zweiten Male auf scliwankem, schmalem Brette und stiegen empor auf blumigem GeröUe seines linken Ufers, durch dichtes Knieholzgestrüpp und bläulichgrünen Juniperus ?mna Willd. Im feuchten Kiese stand Tofjelclia calyculata Wahlbg. var. glacialis mit kleinen, runden Köpfchen bei buntem Equisetum variegatum Schleich., bei heimatlichem Chrysos-plen'mm cdtemifolium L. und leuchtende Käsen von Gypsopliila repens L. und Silene quadrifida L. überzogen das Bachgerölle, und blaustrahlende Pinguicida vidgaris L. mit der weissleuchtenden Schwester P. cdpina L. suchten feuchte Stellen zu stiller Gesellschaft mit Epilohium trigonum Schrk., E. origanifoUum Lamk. und E. alpimvm Aut. Weithin strahlten Chrysanthemion coronopifolmni Vill., Ch. alplnuin L. und Achillea atrata L. — Valeriana montana L. zeigte seine röthlichen Blumen, Bellidiastrum MieheUi Cassiu trieb seine hohen Stengel, und zwischen den Felsen gedieh Cystopteris fragilis Bernhd. in mancherlei Gestalt mit drüsigem JPolypodium Rohertianum Hoffm., und überall auf dem kurzen Grase erhoben sich die schönen Aehrchen der Selaginella spinulosa A. Br., lagen die gelblichen Käsen des Thesium alpinum L. — Prächtige Daplme Mezereum L., grossblumiges Heliantliemiim vulgare Gärtn. und H. oelandicum Wahlbg. strahlten über niedrige Sutchinsia alpina R. Br. und Polygala Ghamaehuxus L., köstlich blaue Veronica saxatilis Jacq. überbot ihre schönen Schwestern, V. alpina L., V. aphylla L. und V. serpyllifoUa L. — lieber Klüfte und Steine wucherte tiefblaue Myosotis silvatica, var. alpestris Hoffm. mit den auch hier reichlich vorhandenen Büschen von Vaccinium Myrtillus L., F. idiginosum L. und V. Vitis Idaea L., und freudig begrüssten wir, wie Bekannte aus der Heimat, die schöne Plrola rotundifolia L. und P. unißora L. (Fortsetzung folgt.) Literaturberichte. A. B. Frank, Untersuchungen über die Ernähronar der Pflanze mit StickstoflF und über den Kreislauf desselben in der Landwirthscliaft. Berlin 1888, 137 Seiten. Sonderabdruck aus den „Landwirthschaftl. Jahr- büchern", Heft 2 und 3, bei P. Parey, gr. 8". Verfasser hat bereits einige Specialuntersuchungen über die Beziehungen zwischen Stickstoff und der Pflanze veröffentlicht, Unter- suchungen, die in physiologischer Hinsicht und in ihrer weiteren Consequenz auch in praktischer Beziehung von Bedeutung sind. Frank hat nunmehr in dem vorliegenden Werke die Ergebnisse seiner früheren Versuche mit neuen zum Theil von ihm, zum Theil vom Eeferenten und Anderen ausgeführten Experimenten verknüpft, das vorhandene Beobachtungsmaterial historisch behandelt, kritisch gesichtet und auf diese Weise ein klares Gesammtbild über unsere 359 derzeitigen Kenutuisse von der Stickstoffernährimg der Pflanze ent- worfen. Auf die Einzelheiten dieses Werkes einzugehen, verbietet der dem Eeferenten kuapp zugemessene Raum. Der einfache Hinweis, dass der seit Boussiugault als richtig anerkannte Satz, wornach die Pflanze den atmosphärischeu uDgebimdenen Stickstoff' nicht zu assi- miliren vermag, auf Grund praktischer Erfahrungen des Ackerbaues imd genauer Versuche in seiner Allgemeinheit als unrichtig hin- gestellt wird, dürfte genügen, die Aufmerksamkeit der Botaniker, zumal der Physiologen, auf dieses Werk zu lenken. H. Molisch. E. Strasburger, lieber Kern- nnd Zelltheilnng- im Pflanzenreiche, nebst einem Aiiliau? über Befmchtung. Mit 3 lithogr. Tafeln. 258 Seiten, 8". Jena 1888 (bei G. Fischer). Seit einer Reihe von Jahren, namentlich aber in jüngster Zeit, wird dem Zellkern von vielen Forschern besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Dem feineren Bau des Kernes wird mit allen Mitteln der modernen mikroskopischen Technik, seiner Function auf dem Wege der Speculatiou, der Beobachtung und des Experiments aufs Eifrigste nachgespürt. Und schon beginnt die Kernlehre einiges Licht zu werfen auf das dunkle und geheimnissvolle Gebiet der Befruch- tung und Vererbung. Der Verfasser hat es unternommen, die Kern- und Zelltheilnng — ein Thema, das er für eine reiche Quelle von Entdeckungen hält — von Neuem zu studieren. In zwanglosen Hef- ten beabsichtigt der um die Zellenlehre so verdiente Verfasser die Frucht seiner Studien unter dem Titel „Histologische Beiträge" zu veröffentlichen und darin eine Reihe von einschlägigen Problemen zu behandeln. Das erste Heft behandelt mit erschöpfender Ausführ- lichkeit die Zell- und Kerntheilung bei Spirogyra. Es lag Stras- burger ganz besonders daran, gerade dieses Object in der angedeu- teten Richtung genau zu studiereu, da dasselbe von höheren Pflanzen darin so erheblich abweicht. H. Moli seh. Celakovsky Dr. Ladislav, Resnitate der botanischen Durchforschung: Bölimens im Jahre 188 7. (Separatabdruck aus den Sitzungsberichten der böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften.) Schon seit dem Jahre 1881 veröff'entlicht Prof. Öelakovsky die Mittheilungen über ihm alljährlich aus verschiedenen Theilen Böhmens zukommende Beiträge zur pflanzengeographischen Kennt- niss dieses Kronlaudes. Die uns vorliegenden sieben Jahrgänge dieser Publicationen bieten durch die überraschende Reichhaltigkeit der gewonnenen Resultate ein erfreuliches Bild floristischer Thätigkeit. Was den hier zu behandelnden letzten Jahrgang betrifft, zeigt es sich, dass auch diesmal zahlreiche Kräfte sich dem erwähnten Zwecke gewidmet haben und dass auch neue Theilnehmer zugewachsen sind, um bisher wenig oder gar nicht durchforschte Gebiete zu erschliessen. So unter Anderen Herr Rud. Traxler, Buchhändler in Josefstadt, 360 dem es gelungen, mehrere neue Staudorte aus der Umgegend von Josefstadt-Jaromef und aus dem Riesengebirge aufzufinden (z. B. Carex ericetormn, Rannnculus circinnatus Silbth. bei Josefstadt; Petasites Kablikianus Tausch, bei Schazlar im Riesengebirge). An für Böhmen neuen Arten, Abarten und Hybriden werden aufgeführt und zum Theil sehr eingehend besprochen: Calamagrostis Halleri- una DC; Melica nutans, var. viriclans; Triticwm caninum, var. äasyrrliachys Cel,; Carex fulva Good (0. hiformis, b. sterilis F. Schultz, C Hornschucliiana'X flava) \ Scirpus paluster, var. amplec- tens; Gymnadenia conopseay^^odoratisshna; Hieracnmi cymosum L. (a. poliotoychum Wimm., U. Purkynei Cel., H. Mfidum Kit.); H. chartaceum Cel.; H. murorumJj., var. platycephalum und Ya.Y. ochro- cephalum; Rudheckia hirta L.; Anthemis arvenis f. sericea; Chrysanth. Leucanth., ß. pinnatifiduni ; Artemisia vidgaris, ß. laciniata Wiesb.; Carlina vulgaris, var. nigrescens Formänek und var. virescens Cel. fil; Cerastium brachypetalum Desp., cc. glandulosum Koch {tauricum Spreng., ß. eglandulosum); Rosa tomentosa Sm., var. cinerascens ; genuina und scabriuscula Woods; R. moUissima Fries; {R. cillato- petala Koch Synops.) ; Rubus glandulosus Bell. (Cel. Prodr. Fl. Böhm.), subsp. glaucophyllus. M. Prihoda. Dr. Anton Schwaighofer. Tabellen zur Bestimmung' einheimischer Samenpflanzen. II. Auflage. Wien 1888. Verlag von A. Pichler's Witwe & Sohn, 8", 100 Seiten. Preis 50 kr. Dass noch vor Ablauf eines Jahres sich die Nothwendigkeit erwies, eine neue Auflage der „Tabellen" erscheinen zu lassen, zeugt wohl am besten von dem grossen, praktischen Werthe, welchen sie für den Anfänger bei dem Pflanzenbestimmen haben. Üeberdies er- möglicht es der äusserst billige Preis Jedem, sich in den Besitz eines Buches zu setzen, das, bei dem grossen Umfange pädagogischer Literatur, mit zu den besten zählt, welche für den Laien bestimmt sind. J. Die Elektricität des Himmels und der Erde. Von Dr. Alfred Ritter V. Urbanitzky. Lieferung 16 — 20 (Schluss). A. H artleb eu's Verlag. Wien 1888. Preis in Original-Prachtband 7 fl. 20 kr. Die an dieser Stelle schon wiederholt lobend erwähnten Lie- ferungen dieses zeitgemässen Werkes liegen nun vollständig vor. Wenn wir hervorheben, dass die Schlusshefte das Wichtigste über Erdmagnetismus und Erdstrom, vor allem aber eine eingehende Be- lehrung über das Polarlicht enthalten, so soll damit nur angedeutet sein, dass das Werk das Interesse jedes Gebildeten im höchsten Masse zu fesseln vermag. Üeberdies tragen 400 gelurgene Holz- schnitte und 10 Farbentafeln wesentlich dazu bei, den Werth eines Werkes zu erhöhen, das in keiner naturwissenschaftlichen Bibliothek fehlen sollte. J. 361 Correspondenz. Wien, am 16. September 1888. Am 27. August d. J. verschied in Ober-Döbliug nach längerer Krankheit der Cassier und Buchhalter des Oesterreichischen Handels- Museums Herr Hermann Ritter v. Kremer -Auenrode, eine auch in den Kreisen der Wiener Botaniker wegen seiner liebenswürdigen persönlichen Eigenschaften allgemein geachtete und beliebte Per- sönlichkeit. — Sein Herbar, in welchem besonders die von ihm selbst gesammelten und mit grosser Sorgfalt präparirten Exemplare von ausserordentlicher Schönheit sind, vermachte er der k. k. zoologisch- botanischen Gesellschaft, deren Ausschussrathe er angehörte. M. F. Müllner. Budapest, 11. September 1888. Prof. Mendlik zeigte mir heute aus dem Pester Stadtwäld- chen eine Cichoriaceae, welche, als eine Herbstpflanze, dem Leon- todon autumnalis ähnlich war, ich bemerkte jedoch sogleich, dass die Pflanze nicht verzweigt, und dass das Anthodium ganz ver- schieden ist. Nach dem zweiförmigen Pappus der Achenien erkannte ich nun die Pflanze sogleich als eine Tkrincia und zwar Th. hirta Roth. Sie kommt hier in zwei Formen vor: eine mit mehr geth eilten Blättern, und mehr behaart, eine andere aber, als eine Form oder Varietät subglabra, mit minder getheilten Blättern, und nebst dem Anthodium fast kahl. Letztere Form ist dem Leontodon hastüis der höheren Gegend mehr ähnlich. Die Thrincia-AYien sind in Un- garn keine häufigen Pflanzen, und deswegen ist das Vorkommen in der nächsten Nähe der Residenzstadt höchst interessant. Prof. Mendlik versichert mich, dass die Pflanze schon seit fünf Jahren hier vor- komme, aber er sie für ein Leontodon angesehen habe. Wie sie nun hieher gekommen, ist jetzt noch zweifelhaft, vielleicht hat sie sich durch den verschiedenen Verkehr im Stadtwäldchen angesiedelt, oder sie wächst schon lange dort, aber im Herbste hat Niemand sie im Stadtwäldchon beachtet. — Am Rakos (Engelsfeld), sowie bei Monor fand ich Taraxacton leptocephalwn. Auch Chenopodmm Botrys scheint sich hier weiter zu verbreiten, ich sah es in und hinter dem Stadt- wäldchen, bei der Eisenbahn. Bei einer kurzen Excursion bei Szent- Lörinc (St. Laiu-ent) nächst Budapest fand ich auf sandigen Wald- plätzen Inula germanica, I. Oculus Christi, Trifolium diffusum, Dianthus collinus, Potentilla pilosa und verschiedene Formen der P. Wiemanniana, Oalinsoga j^O'rvißora, Oxalis stricta L., Campa- nula bono7iie7isis, C. Rapuncvliis var. verrucidosa Link., Orviitho- galutn hrevistylurti Wolfn., Trifoliinn agrarium, Triticum inter- inedium \a,Y. subglahruni m., Seseli glaucum, Tlialictrum ßeayuosum var. densissimum m., Linaria italica und Teucrium Cliamaedrys. Die letztere Pflanze fehlt aus Versehen in meiner Flora Buda- pestiensis (Budapestnek es környekenek növenyzete), sie kommt aber sowohl auf den Ofner Gebirgen, als auf dem Rakos genug häufig Oeiterr. botan. Zeitschrift. 10. Heft 1888. 30 362 vor, auf den Altofner Gebirgen auch die var. acutiloha Vis. Galin- soga aber ist von dem Engelsfelde verschwunden. v. Borbäs. Triest, am 12. September 1888. Der Verbreitungsbezirk der Carlina semiam-plexicaulis m. er- streckt sich über einen grossen Theil von BosnioD, Hercegovina und Dalmatien und kommt an der montenegrinischen Grenze und sogar noch bei Set. Andrea bei Triest vor. Formänek. Kniesen in Ungarn, am 17. September 1888. Vom 23. bis 28. August d. J. wurde in Alt-Schmecks die vierundzwanzigste Versammlung der ungarischen Aerzte und Natur- forscher abgehalten. Das Arrangement derselben hatte der ungarische Karpathenverein übernommen. Dieser lud ausserhalb Ungarn woh- nende Aerzte und Naturforscher nicht corporativ ein, sondern etwas spät einige Wenige brieflich, von denen jedoch Keiner kam. — Weiters wurden viele Theilnehmer, die sich schon zeitig ein- geschrieben hatten, durch das um diese Jahreszeit hier beispiellose Wetter vom Erscheinen abgehalten. Zeigte doch am 22. August Morgens in Schmecks das Thermometer nur -|- V Geis, und die Tatra, wie die kleinen Karpathen waren alle dicht in Nebel ge- hüllt. So kam es, dass von den präliminirten 7 — 800 Mitgliedern nicht einmal der vierte Theil sich einfand. Von den Erschienenen hinwieder waren zum mindesten Neunzehutel Aerzte, der Eest Natur- freunde und Forscher. Jeder Theilnehmer wurde mit einem Exem- plar des auf Kosten Seiner Excellenz des hochwürdigsten Bischofs der Zips, Georg Csaszka, gedruckten „Szepesi Emlekkönyy" be- schenkt, welches selbstverständlich nur ungarische Aufsätze enthält. Einer derselben aus der Feder des bekannten Botanikers Herrn A. V. Seh er fei in Felka ist der einzige, welcher in unser Fach schlägt und die Zipser Flora behandelt. Den zweiten Theil dieses Aufsatzes: die Aufzählung der bis nun in der Zips gefundenen Pflanzen (ohne Angabe der Fundorte) Hess der Verfasser auf eigene Unkosten in Druck legen und beschenkte damit jeden Einzelnen. Von den übrigen Vorträgen, die alle ungarisch gehalten wurden, ist für uns keiner von speciellem Interesse gewesen. Kurzer Erwähnung muss jedoch der Eröffnungsrede Sr. Excellenz Bischofs Csaszka gethan werden, in welcher er das Verhältniss zwischen Keligion und Naturgeschichte mit einwob, imd aus der man entnehmen konnte, dass ihm letztere keineswegs fremd oder missliebig sei. J. Ullepitsch. Fersonalnotizen. — Dr. G. Kitter v. Beck, der von seiner Forschungsreise in Bosnien, Montenegro und dem Saudsak Novibazar mit grosser Aus- beute bereits zurückgekehrt ist, wurde aus Anlass der Annahme 363 seines Werkes „Itinera Principiim S. Cobiirgi. II." von Seite Sr. Ma- jestät des Kaisers durch Verleihung der mit dem allerhöchsten Bild- nisse und Wahlspruche gezierten grossen goldenen Medaille aus- gezeichnet. — Franz Pulszky, Director des Pester National -Museums, beging am 7. September sein fünfzigjähriges Jubiläum als Mitglied der k. ungarischen Akademie. Sammlungen. — Die Pilzsammlung des verstorbenen Kalchbrenner hat Ludwig Kichter in Budapest käuflich erworben. — Von G. HerpelPs „Sammlung präparirter Hutpilze" ist die fünfte Lieferung mit 180 Präparaten von 20 Pilzen auf 15 Tafeln erschienen. — Dr. G. Winter's Pilzsammlungen wurden von dem Bota- nischen Museum in Berlin angekauft. — Die umfangreiche Bibliothek des verstorbenen Prof. Dr. Leitgeb wurde für das Botanische Institut der Universität Graz angekauft. Botanischer Tauschverein in Wien. Vorräthifr: (B.) = Böhmen. (Br.) -= Berlin, (Cr.) = Croatien, (G.) = Galizien, (M.) = Mähren, (NOe.) = Niederösterreich, (OOe.) = Oberösterreich, (P.) = Polen, (Rp.) = Eheinprovinzen, (Sl.) = Schlesien, (St.) = Steiermark, (U.) = Ungarn, (W.) = Westfalen. Vicia cassuMca (Br.), grandiflora (St.), hyhrida (Dalmatien), lathyroides (M., St.), pannonka (OOe., U.), pifeä^ns«« (ü.), pisi- formis (Br.), sativa (B., U.), villosa (B., P.), Villarsia nympliaeoides (Br.), Vinca herhacea (NOe., U.), minor (NOe., OOe.), Viola am- higua (NOe.), arenaria (NOe., U.), arvensis (SL), austriaca (NOe., U.), Besseriana (G.), hiflora (St.), canina (SL, U.), collina (G., NOe.), hirta (Gr., P., SL), hyhrida (NOe.), looi (Siebenbürgen), Kalks- hurqensis (NOe.), lutea (B.), mirabilis (NOe.), montana (NOe.), midti- caulis (U.), odorata (M., NOe.), palustris (B., Ep., SL, St.), poly- chroma (Salzburg), Riviniana (NOe., SL, W.), scotophylla (Gr.), silvestris (Gr., SL), stagnina (Luckau), sudetica (SL), Wahlenhergia hederdcea (Rp.), Waldsteinia geoides (G., U.), Willemetia apargioides (OOe.), Xanthium italicum (Gr.), riparium (Br.), spinoswn (B., U.), strumarium (B.), Xerantliemvm anmmm (NOe.), cylindraceum (U.), Zanichellia palustris (Br., OOe., Tf.), pediceUaia (England). Aus Deutschland eiD gesendet von Gallier: Ckdlitriche ver- nalis, Carex Buxbaumii, C. canescens f. gracilis, C. pediformis, * 364 Juncus effusoyiiglaucus , Medicago denticulata, Potentilla arenaria^ P. Wiemanniana, Salix aurita f. cordifolia, S. aurita X viminalis, S. daphnoides, Thlaspi alpestre. Aus Ungarn eingesendet von Piers: Angelica montana, Bra- chypodium pinnatum var. rupestre, Danthonia provincialis, Elatine^ Aisinastrum, Hieracium bifurcum, Medicago Willdenovii, Nastur- tium austriacum, Ornithogalum pgrenaicum, Potentilla ruhens, Pot. serpentina, Sagina subidata, Sedum anopetalum, Succisa australis, Thlaspi alpestre. Ans Ungarn eingesendet von Kichter: Euphorbia dalmatica, Grlaucium, corniculatum, Hieracium vulgatum, Inula germanica, Iris variegata, Medicago brachyacantha, Symphoricarpus racemasus, Tri- folium procerum,. Aus Amerika eingesendet von Richter: Arabis laevigata, Floerkea proserpinaeoides, Hordeum pusillum,, Hydrastis Canadensis, JSydrophyllum appendicidatum, H. Virginicum, Hypoxys erecta. Obige Arten können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 E,.-Mark) abgegeben werden. Inserate. In unserem Verlage ist soeben erschienen: Durand Th., Subcustos herb, hört. bot. pnbl. Bruxellensis, Index gener um phanerogamorum nsque del finera anni 1887, promulgatorum, in Benthami et Hookeri „Genera plantarum" fundatus, cum numero specierum, synonymis et area geographica. Opus approbatum ab illustri doctore J. D. Hooker. Gr. 8. br. XXII u. 122 S. - M. 20. Gegen Einsendung des Betrages liefern wir das Buch im Weltpost- verein franco. Gebrüder Bm'ntraeqer Berlin W 35. Bd, Eggers. Eine aosführliche Erwidernn? auf Prof. Dr. Kornhuber's Referat über meine Viscum-kvhQit (Oesterr. botan. Zeitschrift Seite 31 fi) er- scheint dieser Tage als besondere Druckschrift und im eigenen Verlage. Wien, am 15. September 1888. Dr. Phil. M. Kronfeld. Eedacteur und Herausgeber Dr. Alezander Skofitz. — Verlag von C. Gerold's Sohn. C. Ueberreuter'sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. Oesterreichisclie Botanlscüe Zeitsclirift Die österreichische /-~\ ^~«-~, -^ Exemplare botanische Zeitschrift V^I*Q|*Qj1JL die frei durch die Post be- erscheint ^^ zogen weiden sollen, sind den Ersten jeden Monats. . hlos bei der ßedaction Man prünumerirt auf selbe '^"^ ('V. Bei., Mühhjas^e Nr. ij mit 8 fl Ost \f ^^ pränumeriren. ga„z?A^r^'Ä*.it Botanik und Botaniker. Bucbbl^ndÄbt^i..* 4 fl, Ost. \V. (8 R. Mark') Pränumeration halbjährig. -i>-Tr-«— q^ Gerold's Sohn Inserate in Wien, die ganze Petitzeile RJ— B 1 sowie alle übrigen 15 kr. Ost. W. ** A*. Buchhandlungen. XXXVIII. Jahrgang. WIEN. November 1888. INHALT. Rume.t Kcrncri. VonBlocki. — Beiträge zur Keuntniss der Flora von Süd-Hereegovina. Von Hr. Vandas. — Anlagen in Meran. Von Dr. Entleutner. — Zur Flora von Ungarn. Von Dr. Simon kai. — Pflanzennamen. Von Dr. Kronfeld. — Notizen. Von Kissling. — Zur Flora von Bosnien. Von Dr. Formänek. — Scesaplana. Von Dr. Winter. — Literaturberichte. — (Korrespondenz. Von Vierbapper, Spitzner, Formänek, Borbas, Blocki, Ullepitsch, Bornraüller. — Personalnotizen. — Botanischer Tauschverein. — Erklärung. Von Dr. Korn- huber. — Inserate. Rumex Kerneri n. hybr. (J2. conferto X ohtusifolms). Von Br. Blocki. Diagnose: Stengel kräftig, aufrecht, 1 — 1-5 Meter hoch, ge- furcht. Blätter von ziemlich dünner Consistenz (nicht derb, wie bei R. confertus W.), am Kande schwach wellig; die grundständigen aus tief herzförmiger Basis theils breit oval und zur stumpf- lich eu Spitze rasch verschmälert, theils eil anglich und zur Spitze allmälig verschmälert, langgestielt, ohne Stiel bis 3 Dm. lang und bis 14 Cm. breit; die unteren Stengelblätter aus seicht (meist ungleich) herzförmiger Basis ei länglich, stumpflich, kleiner und viel kürzer gestielt, als die Wurzelblätter, die oberen Stengel- blätter allmälig kleiner Averdend, aus scbiefeiförmiger Basis länglich lanzettlich, stumpflichspitz. Die Blattunterseite ist an den Nerven mit sehr kurzen weichen Trieb omen ziemlich spärlich bekleidet. Blüthen langgestielt, in Scheinquirlen zu ziem- lich dichten Trauben vereinigt, die Aeste der Inflorescenz auf- recht, blattlos zu je drei bis fünf aus den Achseln der obersten lanzettlichen Stengelblätter hervortretend, wobei der mittlere Ast der stärkste. Fruchtklappen dreieckigeiförmig, bis 5 Mm. lang, dünn, netzaderig, im unteren Theil der Ränder gezähnelt, mit unmerklichen Schwielen. Standort: Sporadisch in Gesellschaft mit Rumex confertus Willd. und R. oUmifoUus L. p. p. {R. sylvestris Wallr.) in Oesterr. botan. Zeitschrift. 11. Heft 1888. 31 366 Zamarstyuöw und Holoskowielkie bei Lemberg — viel seltener als R. conferto X crispus (jB. Skoßtzii mihi.). Anmerkung: Rumex Kerneri m. steht in Betreff seiner mor- phologischen Merkmale genau in der Mitte zwischen R. confertus W. und R. sylvestris Wallr., und dass dessen Bastartnatur über jeden Zweifel erhaben ist, beweist schon dieser umstand, dass bei dem- selben der grösste Theil der Früchte gänzlich verkümmerte Samen trägt, was auch die Verkümmerung der Fruchtklappen zur Folge hat. Lemberg, im October 1888. Beiträge zur Kenntniss der Flora von Süd-Heroegovina. Von Dr. K. Vandas. (Fortsetzung.) Senticosae L. Spiraea Füipendida L. Grasplätze des Ledenik bei Milanov odsiek. Rubus idaeus L. Lichte Wälder um Milanov odsiek, Abhänge der Mala Velez bei Nevesinje. — amoenus Portensch. In Hecken und auf Kainen um Trebinje, Pridvorci und Gomoljani, auch um Lastva bei Orahovac. — tomentosus Borkh. Lichte Wälder und Gebüsche um Nevesinje. — saxaüUs L. Felsige Waldesstellen des Ledenik bei Milanov odsiek in Bjela gora. Potentilla recta L. Kalklehne zwischen Lastva und Orahovac, lichte Wälder um. Nevesinje. — pedata Nestler. Gebüsche um Visoka glavica in Bjela gora. — laeta Rchb. In Gebüschen des Gliva-Berges bei Trebinje. — opaca L. Ebendaselbst. — Tormentüla Scop. Visoka glavica in Bjela gora. — micrantha Kam, Lichte Wälder zwischen Milanov odsiek und Kadkusa jama, um Bogovic selo, zwischen der Cordonsstation Vrbanje und dem Orien, auch um Nevesinje. Geum motte Vis. et Panc. Lichte Waldwiesen des Ledenik bei Mi- lanov odsiek, Gebirgswiesen nahe dem Begovo korito bei Visoka glavica, zahlreich. — iirhcmum L. Mit vorigen auf dem Ledenik, bei Lastva, Orahovac und Nevesinje. Rosa alpina L. var. pyrenaica Koch. Lichte Waldplätze des Ledenik bei Milanov odsiek. — spinosissima L. Auf grasigen, felsigen Stellen allgemein ver- breitet, so um Petni vrh zwischen Arslan-Agic und Orahovac, Cesali, Visoka glavica, Milanov odsiek und Ledenik in Bjela gora. 367 Aremonia agrimonioides D C. Lichte Wälder um Milauov odsiek und Eadkusa jama in Bjela gora gemeiu, auch bei Nevesiuje. Agrimonia Eupatoria L. Gebüsche um Grab und Nevesinje. — odorata Mill. Gebüsche und lichte "Wälder um Nevesinje. Pomaceae L. Pyrxis ami/gdaUformls Vill. Gebüsche bei Trebesiuje hau. Sorbiis Ana Cr. Wälder bei Radkusa jama, um Bogovic selo, an der Quelle Orienska lokva, auch um Nevesinje. — tormhudls Cr. Gebüsche und Wälder um Nevesinje. Aronia rotundifolia P. var. macrophyllaiti. Fruticidus humilis foliis ov ato- oblong is, ohtusis vel hreviter acuminatis, mucro- nidatis, obsolete crenatis, yarte inferiore subintegris, sub- tit'S t07nentosis, demiim glabrescentibus, glaiicescentibus, ca. 40 — 70 mm. longis, 25 — 45 mm. latis. Fructits? In saxosis calcareis inter castella Milanov odsiek et Bo- govic selo prope speluncam Cariea dictum, statu sterili. Eine von der typischen Pflanze ziemlich abweichende Va- rietät. Die Blätter der A. rotundifolia P. sind nämlich rundlich bis rundlich-elliptisch, auf dem ganzen Eande dicht gesägt und nur 25 — 35 mm. lang und 15—25 mm. breit. Die Blätter unserer Pflanze sind viel grösser, oval-länglich, im unteren Theile fast ganzrandig und nur in der oberen Blatthälfte seicht und entferut-gekerbt-gezähnt mit breiten, stumpflichen Zähnen. Die Blattgrösse scheint bei A. rotundifolia P. ziemlich constant zu sein, wie ich es auf dem im böhmischen Nationalmuseum aufbewahrten Material aus Nieder-Oesterreich, Istrien, Italien, Bosnien, Cilicien imd Kaukasus sämmtlich vorfand. — cretica P. {Amelanchier vulgaris Mch. var. cretica Boiss. FI. or.) Cesali-Berg unweit von Yisoka glavica, um Milanov odsiek und Radkusa jama, Ilina greda oberhalb Bogovic selo. Cotoneaster tomentosus Lindl. Kalkfelsen zwischen Milanov odsiek und der Radkusa jama im Gebirge Bjela gora, steril. — vuloaris Lindl. Kahle Gipfel der Mala Velez \)&i Nevesinje, ca. 14Ö0 Meter hoch. Myrtaceae Br. Myrtus communis L. In Gebüschen des Gliva-Berges bei Trebinjo ziemlich einzeln (ca. 600 Meter hoch). Onagrarieae Juss. Circaea Lutetiana L. Schattige Wälder um Nevesinje, häufig Lythrarieae Juss. Lythrum Salicaria L. Ufer der Trebinjaca bei Pridvorci unweit von Trebinje, Lastva bei Orahovac. 31* 368 Portulacaceae (DC). Portulaca oleracea L. An unbebauten Stellen um Trebinje, Grab und Bilek gemein. Paronychieae St. Hil. Par Onychia imbricata Echb. Felsiger Abhang bei Trebesinje han, kahle Gipfel der Mala Velez bei Nevesinje ca. 1500 Meter, auch nahe der Station Pluzine bei Nevesinje. Herniaria incana Lam. Grasige Hügel bei Nevesinje und Pluzine. — glabra L. Grasplätze nahe der Quelle Begova korito, trockene Stellen des Nevesinjsko polje. Sclerantheae Lk. Scleranthus uncinatus Schur. An Wegen und trockenen Stellen des Nevesinjsko polje häufig. Grassulaceae DC. Sedum anopetalum DC. Felsige Abhänge des Gliva-Berges bei Tre- binje, in der Nähe der Orienska lokva, kahle Gipfel der Mala Velez ca. 1500 Meter. — sexangulare L. Kalkfelsen bei Milanov odsiek, Orienska lokva, Felsspitzen der Mala Velez bei Nevesinje. — album L. Um Nevesinje gemein. — dasyphyllum L. Felsen in der Nähe der Radkusa jama, selten. — magellense Ten. Mit dem vorigen. — hispanicum L. {S. glaucum W. K.) Kahle Abhänge der Mala Velez bei Nevesinje. Saooifragaceae DC. Saxifraga Aizoon Jacq. Felsiger Gipfel des Gubar-Berges in Bjela gora, ca. 1680 Meter hoch. — hulhifera L. Domanovic bei Mostar (Med.-Dr. Hensch). — tridactylites L. Trockene Stellen des Hum-Berges bei Trebinje, Grab. — rotundifoUa L. var. glandulosa Grsb. Buchenwald zwischen Milanov odsiek und der Radkusa jama in Bjela gora. Umhellatae L. Laserpitium Gaudini Moret. Waldwiesen des Ledenik, Umgebung der Radkusa jama und waldige Abhänge der Mala Velez bei Nevesinje ca. 1100 Meter hoch. Orlaya grandiflora Hfn. Auf trockenen, felsigen Orten allgemein verbreitet, so auf den Bergen Gliva und Hum bei Trebinje, bei Tulje, Grab, Bilek, Trebesinje han. 369 Ferulago silvatica Rchb. Lichte Wälder zwischen Milanov odsiek und Radkusa jama in Bjela gora, grasige Abhänge um Nevesinje. Peucedanum Cervaria Cuss. var. simplex in. Folia caulina et radicalia bipinnatisecta, segmentls paucis, indivisis {prae- ter termhialia saepissbne triloba), ovato-oblongis , basi valde inaequali, subcordata, sessiUhus, simpliciter spinuloso-ser- ratis. Radii uinbellarum interne glaberrimi nee scabridido- puberuli. Fructus? In dumetls montis Gliva prope Trebinje, solo calcareo ca. 800 M. s. in. Augusto. Diese schöne Pflanze, die vielleicht von P. Cervaria Cuss. specifisch zu trennen ist, sammelte ich nur im blühenden Zustande am 7. August. Die Blätter des P. Cervaria Cuss. sind bekanntlich 2 — 3mal gefiedert, und zwar so, dass die Hauptrippe meist ^^ele (5 — 9) einfach oder doppelt gefiederte schief abstehende Seiten- äste trägt. Bei unserer Pflanze sind die Blätter durchwegs nur doppelt gefiedert, die Hauptrippe trägt höchstens vier Paar Seitenabzweigungen, und ist mit einem ovalen, einfachen, sel- tener dreilappigen Endsegmente versehen. Von den Seitenabzwei- gungen tragen die zwei untersten Aeste ein bis drei Paar ein- facher, oval-länglicher Segmente, die mit sehr ungleicher, auf der grösseren Blättchenhälfte deutlich herzförmiger Basis auf kaum deutlichen Stielchen aufsitzen; diesen zwei einfach gefiederten, ebenfalls mit einfachen elliptischen Endsegmenten versehenen Seitenästen folgen dann gegen die Blattspitze hin zwei Paar einfacher Segmente von derselben asymmetrischen Gestalt. Alle Blattsegmente sind, ausgenommen die öfters dreilappigen End- segmente, ganz ungetheilt und einfach stachelspitzig gesägt. Bei dem P. Cervaria Cuss. sind die Blattsegmente, abgesehen von ihrer grossen Anzahl, auf allen meist doppelt gefiederten Seiten- ästen gewöhnlich tief eingeschnitten, ungleich stachelspitzig ge- sägt und nur die untersten sind selbstständig entwickelt, wo- gegen die oberen nach und nach zusammeufliessen. In Folge der kleineren Blattsegmentenanzahl (ca. 21 — 25) ist bei unserer Pflanze das ganze Blatt im Umrisse kurz dreieckig-rhombisch, wogegen dasselbe bei P. Cervaria Cuss. lang dreieckig ist. Bei allen von mir untersuchten Exemplaren des P. Cervaria Cuss, sind die Doldenstrahlen auf der inneren Fläche wärzchenartig kurz behaart, wogegen dieselben bei unserer neuen Varietät kahl sind, ein Merkmal, das bei den Peucedaaum-krieü ziemlich constant ist. — venetum Koch. Grasige Waldwiesen bei Nevesinje. — longifolium Kit. In Gebüschen des Gliva-Berges bei Trebinje, — coriaceum Rchb, (P. Petteri Vis.) In Gebüschen am Rande des Dabar-polje bei Beljani, Waldabliänge bei Nevesinje. — Schottii Bess. Buschige Kalklehue der Ilina greda oberhalb Bo- govie selo. 370 Peucedanum carvifoUum Vill. (P. Chabraei Kchb.) Waldabliänge um Nevesinje. Silaus vireacens Grsb. Grasige Wälder um Nevesinje, gemein. Libanotis montana Cr. Felsige Abhänge des Orien, in der Nähe der Quelle ca. 1500 Meter. Seseli Tommasinii Echb. f. Buschige und waldige Abhänge der Mala Velez bei Nevesinje. Oenanthe silaifolia MB. In Gebüschen der Berge Hum und Gliva bei Trebinje. Falcaria Bivini Host. Gliva-Berg bei Trebinje. Buplurum gramineum Vill. {B. exaltatum MB.) Waldwiesen des Ledenik bei Milanov odsiek häufig. — protractum H. Lk. Felder um Pridvorci und Gomoljani bei Trebinje. — aristatum Bartl. Auf trockenen Plätzen gemein, so bei Pridvorci, auf dem Hum und Gliva-Berge, bei Grab, Bilek, Trebesinje han und Nevesinje. — afßne Sadl. Buschiger Abhang bei Trebesinje han. Pleurospermum austriacum Hfn. Gebüsche zwischen Orahovac und Visoka glavica. Smyrnium perfoliatum L. An Hecken und Rainen um Pridvorci und Gomoljani bei Trebinje gemein. Eryngium amethystinum L. Felsige und grasige Orte um Trebinje, Grab, Ulica, Vrbanje, Mosko, Bilek, Plana, Beljani, Trebesinje han, Ljubovici, Nevesinje. Astrantia major L. Gebirgswiesen um Cesali und Visoka _ glavica in Bjela gora, waldige Bergabhänge der Mala Velez bei Neve- sinje circa 1000 Meter hoch. Sanicula europaea L. Wälder um Nevesinje. Araliaceae Juss. Hedera Helix L. Kalkfelsen bei Arslan-Agic, Divin-Pass bei Beljani, Nevesinje. Caprifoliaceae Rieh. Vihurnum maculatum Pant. in öst. bot. Ztschr. XXIII, p. 266 . Folia crassiuscula, ovata elliptica vel ovato-oblonga, obtiisa vel acuta, serrulato-dentata, dentibus mucronatis {rarissime sub~ integra dentibus paucis obsoletis) supra ob s eure viridia et nigro maculata, pube stellata sparsissime tecta, sub- tus et tnargine pube stellata niveo holosericea. Hami juniores et floriferi, foliorum petioli et costae infimae cum gemmis tomento scabro ferrugineo tecti. Flores eis V' Lanfanae L. paulo minores, corollae lobis rotun- 371 datis nee ovato-ohlonicus kommen hier nicht häufig vor. — Die Umgebung von Ol mutz ist bekanntlich botaniscb sehr inter- essant. Aucb in weiterer Umgebung dieser Stadt, so bei Pfikaz und Näklo wachsen manche erwähnenswerthe Arten: Sonchus ulii/inosua M. B., Barharea stricta And)"z., Gallium elongatum Presl., Cicuta virosa, Crepis praemorsa Tausch, Ilotonia jMlustris. Leider ist manche scliöne Pflanze in der Umgebung von Olmütz bereits verschwunden. Betula humilis Schrk., die Prof. Makowsky am Rande der Torf- wiese hinter Kloster Hradiscb fand, wächst bier gewiss nicht mehr. Auf vier Excursionen sucbte ich dieselbe vergebens; aucb Prof. Tkany, der sie hier noch vor elf Jahren fand, konnte sie heuer nicht finden. Ebenso Oixhis tridentata Scop., die am Südabhange des Grügauer Waldes wacbsen soll. Der genannte Wald liegt jetzt nur in der Ebene, bat gar keinen Abhang. Der zwischen Griigau und dem Meierbof sich erhebende Abhang, der früher auch einen Theil des genannten AVakles bildete, ist schon längst dem Pflug zum Opfer gefallen. Ueberreste dessen sind zwei kleine Felspartien mit verschiedenen Pflanzen, unter denen Bieracium florilnmdum W. et Gr. die interessanteste ist. — Gentiana punctata gehört jetzt zu den seltensten Pflanzen des Gesenkes; sie ist der Fabrikation des Alt- vatertouristen-Liqueurs zum Opfer gefallen. Die Zeiten, wo die Ab- hänge um die Petersteine von Gentiana verna ganz blau waren, wie mir ein alter Wurzelgräber erzählte, sind wohl längst vorüber. Es wäre eine dankbare Aufgabe für den Brünner naturforscbendeu Verein, au massgebender Stelle einzuschreiten, dass man den Wurzelgräbern das barbarische Handwerk einfach verbiete. W. Spitz ner. Brunn, am 7. October 1888. In der zum Augarten führenden Alleegasse stehen jetzt einige Kastanioubäume in Blüthe und gerade vor den gegen die Alleegasse zu gerichteten Fenstern meiner Wohnung befindet sieb ein Kasta- uienbaum, der schon durch vier aufeinander folgende Jahre in der ersten Hälfte des Monats October zum zweiten Male Blüthen trägt. Formänek. Budapest, 9. October 1888. Garteuinspector B o r n m ü 1 1 er schickte mir Linum ^%a7isSprunn! Boiss. Fl. or. 1. 1854, aus der Gegend von Kagusa (Malfi et Ossoniak), 396 von dem Standorte, wo nach Visiani, in der Fl. croatica, pag. 366, L. campanulatmn wächst. Ob hier nun auch das letztere vorkommt oder ob Visiani das L. elegans verkannt hat, kann ich nicht be- haupten; aber L. elegans wächst auf österreichisch-ungarischem Boden sicher, denn ich habe es auch mit griechischen authentischen Exemplaren verglichen. Es ist mehr dem L. capitatum Kit. als dem L. campamdatum L. verwandt, man könnte es, ohne nähere Unter- suchung, für eine mehr strauchige Zwergform des L. capitatum halten, floribus depauperatis solitariis aut. 2 — 3 umbellatis, aber es ist, wie Boissier angiebt, davon sicher verschieden. Näheres wird uns über das Vorkommen dieser höchst interessanten Novität Bornmüller mittheilen. — Tnticum intermedium var. suhglahrwn (Oe. B. Z. 1888, pag. 361), soll eigentlich s?%?aMcwm heissen, denn diese Pflanze ist virescens und nicht intense glaucum, wie es T. intermedium Host, gewöhnlich ist. Hier bei Puszta-Szent-Lörinc kommt am Sande auch Tilia platyphyllos Scop. var. pluriflora Spach., sowie T. cordata Mill. 1768 {T. parvifolia Ehrh.) vor. üeber die von mir in Oe. B. Z. 1887, pag. 297, kurz beschriebenen Linden, welche ich in 100 Exemplaren für die Fl. exsicc. Austro- Hung. einschickte, wurde mir von der Direction des botan. Mus. der k. k. Universität Folgendes mitgetheilt: „so ist Ihre Tilia suhßa- vescens gewiss nicht T. europaea L. (sensu Simonk.); ebenso ist Ihre T. suhparvifolia gewiss nicht T. pallida Wierzb. Wir . . . werden sie in der nächsten Ausgabe zusammen mit der wirklichen T. europaea und T. pallida unter Ihren Namen ausgeben". — Cytisus bißorus W. Kit., eine kleinblätterige, klimatische Varietät, der ungarischen Sandpuszten von 0. ratishonensis^ kommt am Eäkos bei Pest, Eäkos-Palota, an Sandhügeln bei Altofen und Bekäs-Megyer (Krotendorf) immer nur foliolis supra glaberrimis vor, während der C. biflorus in Fl. exs. Austro-Himg. 813. schon eine durch Cultur veränderte Abänderung zu sein scheint, foliolis supra pilosis. Ob nun eine solche in Ungarn Avirklich vorkommt, ist eine Frage, ich habe diese Art immer nur mit oberseits kahlen Blättern in Ungarn beob- achtet. An schattigen Stellen der Wälder, zwischen Monor und Pilis, ist dieser Cytisus nicht so kleinblättrig, wie am trockenen Sand- boden, gehört er also zu dem Typus des 0. ratisbonensis. Daraus sieht man, dass G. biflorus W. Kit. (an l'Her.?) eine durch trockenes Klima und Boden verursachte kleinblättrige forma aprica oder Va- rietät des C. ratisbonensis ist. — Vioia picta fand ich heuer auch in Iräz, sie kommt aber hier nur spärlich vor. v. Bor b äs. LemLerg, am 9. October 1888. Bei Gelegenheit der mit den Hörern der galizischen Landes- forstlehranstalt im Monate August 1. J. behufs Besichtigung der Freih. Popper'schen Waldungen unternommenen Excursion, sammelte ich im karpathischen Vorgebirge bei Ludwiköwka (Bezirk Do- lina) nachstehende, mehr oder weniger interessante Pflanzen: Arnica montana, Aconitum moldavicum Hacq., Carduus Personata, Cen- 397 taurea austriaca Willd., Crepis grandiflora, C. biennis, Dianthus Carthn^ianorum L. (nou Kerner), D. compachis Kit., Doronicum austHacum, Gentiana asclepindea (schon bei Dolina), Hieracium aurantiacum, H. umhellatum L. f. montana (capitulis intense nigris), H. vidgatum, Knautia lancifolia Heuff., Luzula aibida, L. maxima, Loaicera nigra, L. ^ylosteum, Mulgedium alpinuni, Myricaria ger- manica, Petasites officinalis, Rumeoc alpinus, R. arifolius, Salix silesiaca W., aS. silesiaco X Caprea, S. silesiaco X aurita, Scorzo- nera rosea W. K., Sedum carpatician Reiiss, Senecio Fuchsii Gdq. mit der f. salicifolius Schur, (foliis omnibus lineari-lanceolatis, acii- minatis, longissimis), Struthiopteris germanica, Tanacetum Wald- steinii F. Schultz, mit der f. ramosa und endlich Telekia speciosa. — Im Walde bei Zubrza nächst Lemberg entdeckte ich im August 1. J. ein zweites Exemplar der Salix silesiaca Willd. und zwar in einer f. angustifolia (foliis oblongo-ellipticis. Auch in den Karpathen variirt S. silesiaca W. in der Breite und Form der Blätter ziemlich beträchtlich, es herrscht jedoch dahier die gewöhn- liche breitblätterige Form (foliis ellipticis) vor. Schmalblätterige Form der S. silesiaca dürfte wohl mit der sehr problematischen S. silesiaco X pentandra Prof. Kotula's aus den Sambörer Kar- pathen zusammenfallen. — Herr Krasan hat mit seinen ungemein interessanten Artikeln über die Veränderlichkeit der Festuca sidcata Hack, in der Kultur wohl eines der wichtigsten Probleme der mo- dernen Naturwissenschaft berührt. Indem ich mir nun das nähere Eingehen auf den fraglichen Zusammenhang zwischen der Varia- bilität der Pflanzenarten in der Cultur und der Descendenztheorie für die nächste Zukunft reservire, bemerke ich hier nur, dass in Folge der höchst werth vollen Artikel Krasan's — entgegen seiner lutenz — die Wahrscheinlichkeit der Darwin'schen Theorie der „natürlichen Auslese" sich nicht nur nicht steigerte, ja die- selbe im Gegentheil sich eher verminderte. Dr. Blocki. Gnezda, 12. October 1888. Bei Eevision meiner Galium-kYien fand ich zu meiner grossen Freude, dass ich das Oalium Boitraianum Gdgr. schon vor sechs Jahren am Fusse des Dreisesselberges am Gränzbache gefunden habe, — in nichts von den französischen Original-Exemplaren ver- schieden! Somit etwas Neues für Bayern und Oesterreich. ÜUepitsch. Belgrad, 9. October 1888. Salix amplexicaxdis Bory et Chaub. ist keineswegs, wie man nach den wenigen in Boissier flor. or. nur aus Griechenland ver- zeichneten Standortsangaben schliessen möchte, nur auf die Balkan- halbinsel beschränkt, sondern ist nun auch auf dem kleinasiatischeu Festland in Bithynien gefunden worden. Dort in einer schattigen Waldschlucht bei Brussa am Fusse des Olymps, wo ich diese „planta Qpsterr. botan. Zeitschrift. 11. Heft 1888. 33 398 diu obscura" als eine „sehr kurzblätterige, sehr glaukgefärbte „Äa^i;» purpurea'-'- (in schedis 1886. 17. IX.) sammelte, bildet sie zwischen Steingeröll schroffer Abhänge kleine Sträucher, ist nicht gerade häufig, mag aber weiter verbreitet und wie auch hier bisher über- sehen worden sein. Nach Boissier's Angaben (üor. or. IV, pag. 187) ist dieser bis jetzt nur steril bekannten Weide sogar das Schicksal widerfahren, mit einer Apocynacee — Apocynum Venetum, mit wel- cher sie in der Blattform einige Aehnlichkeit besitzt — identificirt, um dann von Boutigny als eine Form der Salix triandra erkannt zu werden; mit dieser hat sie freilich der genau gegenständigen Blattstellung wegen sehr wenig gemein. Sollten überhaupt noch Zweifel über die Zugehörigkeit der Salix amplexicaulis B. et Ch. vorliegen, so erlaube ich mir meiner Meinung insoferne Ausdruck zu geben, dass, wenigstens nach den Brussaer Zweigen, deren Blätter auf das genaueste mit der Boissier'schen Diagnose übereinstimmen imd als „sessilia oblong a vel oblongo-lanceolata basi rotundata vel cordato-amplexicaulia" zu bezeichnen sind, zweifelsohne nur Salix purpurea L. in Betracht gezogen werden kann. Sie befindet sich dort in Gesellschaft etwa folgender schönen Gehölze: Styrax ofßcinalis, Diospyy^os Lotus, Platanus orientalis, Castanea vesca Juglans, Celtis australis, Morus nigra und alba, Ficus Carica, Po- pulus italica, F^^axinus oxyphylla^ Tilia argentea, Quercus Haas Ky. var. atrichoclados Borb. et Bornm. var. nov., Laurus nohilis und Cydonia, umwunden von der grossblättrigen Smilax excelsa; Busch- werk von Cercis Siliquastrum, niedere Hypericum calycinum, Mars- denia erecta und ausgedehnte Halden von rothen und weissen Cistus, Erica arhorea, Vihurnum Tinus bedecken die sonnigen Bergabhänge, höher ansteigend gesellt sich ihnen Daphne pontica, Cistus lam^i- folius und das seltene Vaccinium Arctostaphylos zu; es beginnt die Nadelholzregion, woraus besonders Ahies ApolUnis — fide Engler — erwähnt zu werden verdient, bis die letzten Höhen des Berges — bei 2500 Meter — nur von Juniperus nana und schliessKch der niedrigen Daphne oleoides bekleidet sind. Aus der stattlichen Zahl der prächtigen ki-autartigen Alpenpflanzen des Olymps sei hier nur der für Anatolien neuen Gentiana ßulgarica Velen. gedacht, die auch dort nach freundlicher Mittheilung des Autors ihre typische Torrn bewahrt hat. J. Bornmüller. Fersonaluotizen. — Dr. Otto Stapf hat sich als Privatdocent für sj'-stemati- sche Botanik an der philosophischen Facultät der Universität Wien habilitirt. — Dr. Ed. Formänek, k. k. Gymnasial-Professor in Brunn, ist Mitte September von seiner zweiten Forschungsreise durch Bos- nien imd die Hercegovina mit einer reichen Ausbeute zurückgekehrt. 390 — Dr. L. Wittmack, Professor der Botanik an der Univer- sität Berlin, erhielt den preussisclien rothen Adlerorden IV. Classe. — Dr. C. Brick, Assistent am botanischen Museum in Ham- burg, ist als erster Assistent an dem botanischen Institute in Karls- ruhe augestellt worden. — Friedrich Vierhapper, Professor am Gymnasium in Kied, hat als Mitglied der erweiterten Commissiou zur Erforschung der Flora Deutschlands das Referat über Oberösterreich übernommen. — Dr. G. Schweinfurth beabsichtigt sich nach der Land- schaft Temen im südlichen Arabien zu begeben, um dort über die Kaffeestaude und alle damit zusammenhängenden Fragen Studien zu machen. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Herrn Spitzner mit Pflanzen aus Mähren. — Von Herrn Kissling mit Pflanzen aus Niederöster- reich. — Von Herrn Bornmüller mit Pflanzen aus Serbien. — Von Herrn Behrendsen mit Pflanzen aus Deutschland. — Von Hrn. Stippl mit Pflanzen aus Steiermark. — Von Hrn. Crespigny mit Pflanzen aus England. Sendungen sind abgegangen an die Herren: Schmidt, Cypers. Vorräthig: (B.) = Böhmen, (Bd.) = Baden, (Br.) = Berlin, (By.) = Bayern, (Cr.) = Croatien, (G.) = Galizien, (I.) = Istrien, (Kt.) = Kärnten, (M.) = Mähren, (Mk.) = Mecklenburg, (NOe.) = Niederösterreicb, (OOe.) = Oberösterreich, (P.) = Polen. (S.) = Salzburg, (Sl.) = Schlesien, (St.) = Steiermark, (Sw.) = Schweden, (T.) = Tirol, (ü.) = Ungarn, (W.) = Westfalen. Adiantum capillus veneris (I., T.), Allosurus crispus (B., Bd.), Aspidiuin acideatum (Bd., M.), cristatum (Br.), düatatum (B.), Filicc mas (B., M.), lobatum (B., OOe.), Lonchüis (M., OOe.), montanum (By.), Oreopteris (Br., OOe.), Thelypteris (U.), Asplenimn Adiantum nigrum (St., T.), adulterinum (SL), Filix femina (ß.), fissum (OOe.), qermanicum (Kt.), Ruta micraria (Mk., U.), septentriomde (M.. St.), Serpentini (St.), Trichomanes (B., U.), viride (ß., By., OOe.). Blech- num Spicant (Kt., Sl., W.), Botrych'mm Lunaria (NOe., OOe., \V.), Ci/stopteris fragilis (B., By., S.), montana (OOe.), Equisetum arvense (B.), campestre (SL), hiemale (By., OOe.), limosum (P.), limosum var. Linneana (OOe.), palustre (S.), pratense (G.), raniosissimum (U.), Tdmateja (OOe., T., W.), Telm. var. serotinvm (OOe.), varieyaium (By.), Isoetes echinospora (Bd.), lacustris (Pommern), Ln/copodimn annotinum (By.), Chamaecyparissus (Bd.), clavatum (B., Kt., NOe.), complanatum (Kt., SL), inundatum (OOe., W.), Selago (OOe.), Mar- silia quadrifolia (U.), Ostnunda regalis (Bd.), Pilularia globulifera 400 (Bd.), Polypodium Dryopteris (B., M.), Phegopteris (B., By., S., Sl.), Pobertianum (Br., NOe., OOe.), vulgare (B., Cr., Mk.), Pteris aqui- lina (P.), Salvinia natans (Stettin), Scolopendrium ofßcinarum (NOe., OOe., St.), Selaginella helvetica (T.), spinulosa (OOe., T.), Struthio- pteris germanica (Bd., Gr., S.). Chara aspera f. marina (Sw.), foetida (ü.), Wdllrothii (Sw.), Nitella atrovirens (Frankreich), hatrachosperma (Sw.), flabellata (B.), gracilis (Sw.), mucronata (SL), opaca (England). Acer campestre (St., ü.), Negundo (U.), Opalus (Italien), pla- tanoides (U.), Pseudoplatanus (St., IJ.), tataricmn (Cr., G., ü.), Achillea asplenifolia (ü.), atrata (OOe.), Clavennae (NOe., OOe.), cru^tata (ü.), lingidata (ü.), Millefolium (ü.), Millef. var. alpestre (Sl.), Neilreichii (U.), nobilis (Thüringen), pectinata (U.), Ptarmica (B., Sl.), Aconitum Anthora fi. coer. (G.), Lycoctonum (OOe., U.), Napellus (OOe., SL), septentrionale (G.), variegatum (NOe., St.), ^corzts Calamus (B., W.), ^ciea spicata (B., M.), Adenostyles alpina (OOe.), Adonis aestivalis (B., M.), flamtnea (M.), vernalis (M., ü.), -<4.(io,2?a moschateUina (M., ü.), Aegilops cylindrica (U., Serbien), ovaia (Cr., I.). Obige Arten können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 ß.-Mark) abgegeben werden. Erklärung. Dr. M. Kronfeld hat in Folge meiner Besprechung seines Mistel-Aufsatzes in Nr. 9 vom September 1888 dieser Zeitschrift ein Flugblatt an mich gerichtet, in welchem er seiner Eigenart Aus- druck gibt. Ich sehe mich nicht veranlasst, hierauf zu erwidern, und lade unsere geehrten Leser ein, meine Besprechung mit dem Pam- phlete zu vergleichen und den Werth der in letzterem vom Autor als neu besonders hervorgehobenen sechzehn Entdeckungen zu prüfen. Wien, Anfangs October 1888. Dr. A. Kornkuher. Inserate. Unterzeichneter, von dem Wunsche geleitet, seine zahlreichen Doubletten zu placiren, ersucht jene Botaniker, welche für ihr Her- bar unentgeltlich ungarische und andere Pflanzen haben wollen, sich an ihn zu wenden. Richter Lajös, Budapest. Kedacteur und Herausgeber Dr. Alexander Skofltz. — Verlag von C. Gerold's Sohn. C. Ueberreuter"sche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. Oesterreichisclie Botanische Zeitschrift Die Ssterreicliischc botanische Zeitschrift erselipint den Ersten jeden Monats. Man piünunuiiitauf selbe mit 8 fl. Ost. W. (/h- Ji. iVark) g anzjäliii gr, oder mit i fl. Ost. yy. (S J}. Markt halbjährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. \V. Org'aii Botanik und Botaniker. N2. 12. Exemplare die frei durch die Postbe- zogen werden sollen, sind Mos bei der ßedaction (IV. Bez., MUlilgasse Nr. 1) zu pr&niimeriren. Im Wego des Puchbandels übernimmt Pränumeration C. Gcrold's Sohn in Wien, sowie alle übrigen Buchhandlungen. XXXYIII. Jahrgang. WIEN. December 1888. INHAIjT. Pilz-Flora. Von Dr.Heimerl. — Potentilla Anr/rztjouiskii. Von B l o cki. — Zur Flora von Ungarn. Von Dr. SimonVai.— Beiträge zur Kenntniss der Flora von Süd-Hercegovina. Von Dr. Vandas. — Anlagen von Meran. Von Dr. Entleutner. — jBro7H!«-Formen. Von Dr. Borbäs. — Bildungsabweichungen. Von Kocbek. — Zur Flora von Bosnien. Von Dr. Formänek. — Scesa- plana. Von Dr. Winter. — Literaturberichte. — Correspondeiiz. Wiesbaur, Spitzner, Prl- lioda, Forraanek, Ullepitsch, Baenitz. — Personalnotizen. — Vereine, Anstalten, Unter- nehmungen. — Botanischer Tauschverein. — Erklärung. Von Dr. Kronfeld. — Inserate. Einladung zur Pränumeration a\if detx XXXIX. Jahrgang (1880) der Oesterreichischen Botaiiisehen Zeitselirift. (OesteiT. bolan. Woiiienblatl.) Auf die „Oesterreichisclie botanische Zeitschrift", welche von dem hohen k. k. österreichischen und dem hohen k. ungarischen Ministerium für Cultus und Unterricht den Mittelschulen empfohlen wurde, pränumerirt man mit 8 fl. österr. W. (16 R. Mark) auf den ganzen Jahrgang oder mit 4 fl. österr. W. (8 R. Mark) auf einen Semester und zwar auf Exemplare, die frei durch die Post bezogen werden sollen, nur bei der Bedaction: Wien, IV. Mühl- gasse Nr. 1. Alle Buchhandlungen des In- und Auslandes nehmen ebenfalls Pränumerationen an. Die Versendung an die Buchhandlungen hat die Verlagshandlung C. Gerold's Sohn in Wien übernommeu. Von den bereits erschienenen Jahrgängen können noch voll- ständige Exemplare gegen nachfolgende Preise bezogen werden: 2. und 3. Jahrgang zu 1 fl. (2 R. Mark) — 9. bis 30. Jahrgang zu 2 fl. (4 R. Mark) - 31. bis 37. Jahrgang zu 5 fl. (10 R. Mark) — Oesterr. botan. Zeitschrift. 12. Hott 1888. 34 402 38. Jahrgang 8 fl, (16 E. Mark). Bei Abnahme sämmtlicher Jahrgänge von der Eedaction 20 Procent Nachlass. Einzelne Hefte können nur vom laufenden und letztvergange- neu Jahrgange abgegeben Averden. Von den bisher erschienenen 36 Porti-äts der „Gallerie öster- reichischer Botaniker" können einzelne Exemplare ä 50 kr. (1 K. Mark) abgegeben werden. Skofit^ {IV. Mühlgasse Nr. 1). Beitrag zur niederösterreichischen Pilz-Flora. Von Dr. Anton Heimerl. Während eines dreiwöchentlichen Ferien-Aufenthaltes in Pyhra (südöstlich von St. Polten) wendete ich meine Aufmerksamkeit haupt- sächlich den Brand- und Kostpilzen zu, und gestatte mir nun das folgende Verzeichniss der beobachteten Arten, denen noch einige Mehlthaupilze beigefügt sind, vorzulegen. Mehrere Angaben stammen auch aus der Gegend von St. Egyd am Neuwalde, von Hohenberg und dem GöUer, wohin ich einen kleinen Ausflug machte. — Die Arten sind nach Winter's Pilz-Flora von Deutschland geordnet, und gebe ich mich der bescheidenen Erwartung hin, dass diese kleine Auf- zählung, indem sie Angaben aus einem mykologisch weniger be- kannten Theile Niederösterreichs bringt, nicht für ganz unbeachteus- werth gehalten werde. Ustilagineae. 1. Ustilago longissima (Sowerby). Auf Glyceria plicata Fries, an Wassergräben bei Pyhra. 2. Ustilago segetum (Bull.). Zerstreut auf Avena sativa L. und Hordeum distichum L. um Pyhra. 3. Ustilago Garicis (Persoon). Auf Careoo pilosa Scop. in einem Holzschlage nächst Pyhra. 4. Ustilago Hydropiperis (Schum.). Wurde von mir massenhaft auf Polygomim Ui/dropiper L. an der Strasse von Pyhra nach St. Polten beobachtet. 5. Ustilago Panici glauci (Wallr.). Auf Setaria glauca P. B. an verschiedenen Stellen der Umgebung von Pyhra zerstreut; in grösster Menge auf einem Acker zwischen Pyhra und Keichen- haag. 6. Ustilago Zeae Mays (DC). Kommt häufig auf den Knkurutz- Feldern bei Pyhra vor, wo der Pilz die seltsamsten Missbil- dungen der männlichen und weiblichen luflorescenzen, der Halm- glieder etc. erzeugt. 7. Ustilago violacea (Persoon). In den Antheren vou Saponaria ofßcinalis L. nicht selten bei Pyhra. 403 8. Ustüago iitriculosa (Nees). Auf Polygonum lapatJdfoUum L. am selben Standorte wie 5. 9. Ustüago Tragopogi- pratensis (Persoon). Zerstreut auf Trago- pogon Orientalis L. um Pyhra. 10. Sorosporiian hullatuni Schröter (iu Brand- und ßostpilzeu Schle- siens, pag. 6). Neu für Niederösterreich. In den Früchten von Pdnicum Crus galli L. auf Aeckern zwischen Reichenhaag und Pyhra. Von den zahlreichen Früchten der Rispe sind meist nur ganz wenige befallen; sie weichen von den übrigen gesunden durch grüulichbrauue Färbung und geringe Vergrösserung ab. 11. Tilletia Tritici (Bjerkander). Scheint ziemlich selten um Pylira aufzutreten, es gelang mir nur wenige damit behaftete Weizen- A ehren zu erhalten. Uredineae. 12. Uromgces Veratri (DC). Auf Veratrum Lohelianum Bernh. am Waldhüttlsattel zwischeu Gippel und Göller (1260 M.); ist neu für Niederösterreich (III). 13. Uromyces Rianicis (Schum.). Auf Rumex ohtusifoUus L., in den Traisen-Auen bei Spratzern südlich von St. Polten (II, III). 14. Uromyces Genistae tinctoriae (Persoon). Auf Lotus corniculatus L. (III), Cytisus hirsutns L. (III) und Onobryclüs sativa Lam. (III) häufig um Pyhra. 15. Uromyces Polygoni (Persoon). Nicht selten auf Polygonum avi- culare L. (II, III) um Pyhra. 16. Uromyces Phaseoli (Persoon). Wurde von mir nur einmal um Pyhra auf Phaseolus vulgaris L. beobachtet (III). 17. Uromyces Trifolii (Alb. et Schw.), Sehr häufig auf Trifolium pratense L. um Pyhra (II). 18. Uromyces Pisi (Persoon). Sehr verbreitet auf Vicia tenuifolia Roth. (III). 19. Puccinia verrucosa (Schultz). Auf Glechoma hederacea L, und Salvia glutinosa L. selten bei Pj^hra. 20. Puccinia Valantiae Persoon. Auf Galium Cruciata Scop. am Perschling-Bach bei Pyhra. 21. Puccinia Arenariae (Schum.). Am Göller-Gipfel auf der Alpen- Form des Cerastium arvense L. (1760 M. s. m.), dann auf Moehringia trinervia Clairv. in einem Holzschlage bei Pyhra. 22. Puccinia Polygoni Alb. et Schwein. Gemein auf Polygonum Convolvulus L. auf Aeckern bei Pyhra (II). 23. Puccinia suaveolens (Persoon) mit secundäreu Sporenlagern oder P. ßosculosorum.? Auf Cirsium arvense Scop. mit 21. 24. Puccinia Tanaceti Balsamitae (DC). Sehr spärlich auf dem in den Gälten von Pyhra cultivirten Tanacetum Balsamita L. (II, III). 25. Puccinia bullata (Persoon). Auf gebautem Apium graveolens L. und Aethusa Cynapium L. in Pyhra (II, III). 34* 404 26. Puccinia Pruni spinosae Persoou. Gemein auf Prunus dome- stica L. in den Obstgärten von Pylira (III). 27. Puccinia Menthae Persoon. Nicht selten in den Umgebungen von Hoheuberg auf Clinopodium vulgare L. (II) und Mentha sylvestris L. (11, III). 28. Puccinia Gentianae (Strauss). Häufig auf Gentiana cruciata L. bei Hohenberg, St. Egyd und in der unteren Eegion des Göllers (11, III). 29. Puccinia floscidosorum (Alb. et Schw.). Verbreitet auf Cirsium lanceolatum L. und oleraceum Scop., auf Taraxacum officinale Moencb., Hieracium murorum L. und Lapsana communis L. um Pyhra (II, III); auf Crepis hlattarioides Vill. auf subalpinen Wiesen am Göller (III). 30. Puccinia montana Fuckel. Auf Gentaurea montana L. am Wald- büttlsattel zwischen Göller und Gippel, 1260 M. (II, III). 31. Puccinia Prenanthis (Persoon). Zwischen Pyhra und St. Polten auf Lactuca muralis Less. beobachtet (II, III). 32. Puccinia Tanaceti DC. Häufig auf Artemisia Abslnthium L. am Thoreck bei Hohenberg, dann spärlich auf Artemisia vul- garis L. in Auen bei Pyhra (II, III). 33. Puccinia Galii (Persoon). Kommt auf Galium Mollugo L. (II) und Asperula cynancMca L. (III) bei Pyhra vor. 34. Puccinia Pimpinellae (Strauss). Wurde von mir auf Pimpinella magna L. (III), dann auf Anthriscus sylvestris L, und Torilis Anthriscus L. (II, III) um Pyhra gefunden. 35. Puccinia Violae (Schum.). Auf Viola sylvestris Lam. in Holz- scb lägen nächst Pyhra (II, III). 36. Puccinia graminis Persoon. Beobachtet auf Dactylis glome- rata L., Poa nemoralis L. und Triticum caninum L. um Pyhra und Spratzern (III). 37. Puccinia Rubigo vera (DC.) var. simplex Köruicke. Auf Hor- deum distichum L. sehr gemein um Pyhra (II, III). 38. Puccinia Poarum Nielsen. I auf Tussilago Farfara L. sehr häufig um Pyhra. 39. Puccinia Magnusiana Körnicke. Gemein auf Phragmites com- munis Trin. in den Traisen-Auen bei Spratzern (II, III). 40. Puccinia Caricis (Schum.). II auf Carex sylvatica Huds. ver- breitet um Pyhra. 41. Triphragmium Ulmariae (Schum.). Auf Spiraea Ulmaria L. f. concolor selten um Hohenberg (II, III). 42. Phragmidium Rosae alpinae (DC), Am Waldhüttlsattel zwischen Göller und Gippel (1260 M. ü. d. Meer) auf Rosa alpina L. sparsam (II, III). 43. Phragmidium subcorticium (Schrank). Gemein auf cultivirter Rosa turhinata Ait. in Gälten um Pyhra (II, III). 44. Phragmidium Fragariae (DC). Hin und wieder auf Poterium Sanguisorba L. und Potentilla Fragariastrum Ehrh. um Pyhra (11, III). 405 45. Phragmidium obtusum (Strauss). Auf Potentilla Torment'dla L. sowohl bei Pyhra, als am Thoreck bei Hohenberg (II imd späi- lich ni). 46. Phragmidium Potentillae (Persoon). Auf Potentilla venia L. forma cinerea (Chaix) an Abhängen bei Pyhra (II, III). 47. Phragmidium Rubi (Persoon). Sehr häufig auf liubus caesius L. und liubus dumetoruni Weihe bei Pyhra (II. III). 48. Phragmidium violaceum (Schultz). Auf Rubus bifrons Vest sehr gemein bei Pyhra (II, III). 49. Phraqmidium Rubi Idaei (Persoon). Auf Rubus Idaeus L. gemein bei Pyhra (II, III). 50. Gymnosporangium Sabinae (Dicks). I überall auf Pirus com- munis L. in und um Pyhra. 51. Gymnosporangium iuniperinum (L.). I häufig auf Soi-bus Äucu- paria L. in St. Egyd und bis in die Krummholzregion des Gröllers hinauf. 52. Cronartium asclepiadeum (Willd.). Auf Gentiana asclepiadea L. unweit von Hohenberg gegen das Thoreck zu (II, III). 53. Cronartium ßaccidum (Alb. et Schw.). Auf cultivirter Paeonia officinalis L. in einem Garten zu Aueru bei Pyhra (II, III). 54. Melampsora populina (Jacq.). Fand ich häufig 2a\i Populus tre- mula L. und nigra L. um Pyhra (II und spärlich III). 55. Melampsora Salicis Capreae (Persoon). Häufig auf Salix Caprea L., S. purpurea L. und S. incana Schrank um Pyhra, dann spär- lich auf SalLv grandifoUa Ser. und S. nigricans Sm. bei Hohen- berg, endlich auf Salix glabra Scop. in der Krummholzregion des Göller (meist II). 56. Melampsora Helioscopiae (Persoon). Sehr verbreitet auf Euphor- bia exigua L. (H, III), E. Esula L. (II), E. helioscopia L. (II, III) und E. amygdaloides L. (H) um Pyhra, ausserdem auf E. dulcis L. unter dem Waldhüttlsattel zwischen Gippel und Göller (U, III). 57. Melampsora Lini (Persoon). Bios auf Linum catharticum L. sowohl bei Pyhra (II), als auf subalpinen Wiesen am Göller (II, ni) beobachtet. 58. Melampsora Cerastii (Persoon). Spärlich auf Malachium aqua- ticum Fr. in Auen bei Pyhra (II). 59. Melampsora Epilobii (Persoon). Auf Epilobium angu^stifolium L. selten bei Pyhra (II. III). 60. Melampsora Padi (Kunze et Schmidt). Sehr häufig auf Prunus Padus L. in den Auen der Traisen bei Spratzern nächst St. Pol- ten, zerstreut um Pyhra (II, III), 61. Coleosporium Euphrasiae (Schum.). Beobachtete ich häufig auf Melampyrum nemorosum L., seltener auf 31. pratense L. um Pyhra, dann auf M. sylvaticum L. am Aufstieg zur Kernalpo des Göllers. Sehr gemein ist ferner dieser Pilz auf Rhinanthus angustifolius Gmel. in den Umgebungen von Hohenberg und St. Egyd bis auf die subalpinen Wiesen des Göllers (überall II, III), 406 62. Coleosporium Campcmulae (Persoon). Auf Gampanula rapuncu- loides L. um Pyhra, danu auf Gampanula Trachelium L. bei Hohenberg (11, III). 63. Coleosporium Sonchi arvensis (Persoon). Gemein auf Sonchus arvensis L., S. asper Vill., Petasites officinalis Moench, und Tussilago Farfara L. bei Pyhra, auf Adenostyles alpina Bl. Fing, bei Hohenberg, endlich auf derselben Pflanze, dann auf Senecio subalpinus Koch und S. Fuchsii Gmelin, sowie auf Petasites niveus Baumg. in der subalpinen Kegion am Aufstiege zum Waldhofsattel des Göllers (II, III). 64. Coleosporiu')n Senecionis (Persoon). Häufig auf Senecio viscosvs L. in Holzschlägen um Pyhra (II, III). 65. Aecidium elatinum Alb. et Schw. Tannen-Hexenbesen sind in den Umgebungen von Pyhra nicht selten zu treffen. 66. Aecidium penicillatum (Müller). Auf Sorbus Aria Crantz nicht selten um St. Egyd. Erysipheae. 67. SphaerotJieca Castagnei Lev. Auf Calendula officinalis L. in Gärten von Spratzern; auf Sanguisorha officinalis L., Hwmulus Lupulus L. und Melampyrum pratense L. um Pyhra. 68. Erysiphe Martii Lev. (p. p.) Bei Hohenberg auf Trifolium inedium L., bei Pyhra auf MeUlotus officinalis L. 69. Erysiphe UmhelUferarum de Bary. Sehr verbreitet auf Pimpi- nella Saxifraga L. und Heracleum Sphondylium L. um Pyhra. 70. Erysiphe communis (Wallr). Auf den Blättern einer Aquilegia am Waldhofsattel des Göllers (1260 M.); dann 2Mf Banunculus ucer L. bei Pyhra. 71. Erysiphe Galeopsidis DC. Gemein auf Lamium purpureum L. bei Pyhra. 72. Erysiphe Cichoracearum DC. Verbreitet auf Symphytiim offici- nale L. und S. tuberosum L., dann auf Plantago maior L. um Pyhra. 73. liier OS phaera Berberidis (DC). Selten auf Berheris vulgaris L. bei Keichenhaag nächst Pyhra. 74. Microsphaera Evonymi (DC). Zerstreut auf Evonyynus euro- paeus L. bei Pyhra (Perithecien noch wenig entwickelt). 75. Uncinula Salicis (DC). Auf Salix purpurea L. verbreitet bei Pyhra. 76. Uncinida Aceris (DC). Allenthalben auf Acer Pseudo-plata- nus L. um Pyhra. 77. Phyllactinia suffulta, (Kebeut.), Häufig auf Alnus incana L. und Corylus Avellana L. um Pyhra, auf letzterem Strauch auch bei Hohenberg. Varia. Exobasidium Vaccinii Worouin, Massenhaft auf Vaccinium Vitis Idaea L. in der Kriimmholzregion des Göllers ; von der Bhodo- 407 dendron bewobuendeu Form gelang es mir trotz sorgfältigem Suchen nur 1 Stück daselbst zu erlangen. CratereUus cornucopioides (L.). In Eicbenwaldungen bei ßeichenbaag nächst Pybra. Guepinia helvelloides (DC). Zerstreut an Waldrändern bei Hobeu- berg, einzeln in der Krummholzregion des Göllers. Phallus hnpudicus L. Vom Director F. Hübner an mehreren Stellen der Umgebung von Kreisbacb bei Wilhelmsburg aufgefunden. Geaster fornicatus (Huds.). Das einzige von dieser Art bei Pyhra aufgefundene Exemplar zeigte folgende seltsame Bildung. Während die innere Peridie sicli in der bekannten Form entwickelt hatte (bleigrau, zartwandig), war gewissermassen eine doppelte äussere Peridie vorhanden, indem die bekanntlich fast stets in vier Lappen sich spaltende äussere Peridie etwas über der Abgaugs- stelle dieser vier Lappen eine Art weiten Kragens, der ringför- mig die fast kugelige, innere Peridie umgab, trug. Der krageu- förmige Körper erreichte ungefähr die Hälfte der Höhe der inneren Peridie und stellte ein weites Becken dar, aus welchem eben letztere herausragte; in Farbe, Consistenz und mikroskopi- scher Stnictur stimmte er ganz mit der äusseren Peridie überein, indem er ebenfalls aus grosszelligem, dünnwandigem Pseudo- Pareuchj^m bestand. Der scharf abgeschnittene freie Rand dieses Gebildes war Anfangs fast ganz, nur hin und wieder leicht eingerissen; bei dem unvermeidlichen Anfassen zum Zwecke der Untersuchung bildeten sich aber in der sehr gebrechlichen Substanz tiefere Einrisse, die schliesslich zum Zerspalten des Kinges in mehrere unregelmässige Lappen, die sich auch mit grösster Leichtigkeit am Grunde ablösten, führten. Bei der son- stigen Uebereinstimmung mit Geaster fornicatus (Hudson) kann es sich hierbei wohl nur um eine seltene Bildungsabweichuug handeln. Clwiromgces maeandriformis Vittadini. Mehrere von faustgross bis uussgross in ihren Dimensionen wechselnde Exemplare in dich- ten, humosen Wäldern bei Kreisbach nächst Wilhelmsburg. Potentilla AndrzeJotcsMl n. sp. Von Br. Biocki. Diagnose: Wurzelstock eine centrale Blattrosette treibend, um welche ringsherum die Stengel niederliegen. Stengel aus liegen- der Basis schwach aufsteigend, bis 3 Dm. lang, fast von clor Mitte an locker dol denrispig, filzig und aufrechtabstehoud behaart. Wurzelblätter, sowie untere Stengelblätter fünfzählig, langgestielt, obere Stengelblätter kurzgestielt und dreizählig. Die Blätter der Blattrosetten zweigestaltig: die Theilblättchen der unter- 408 steu Rosetteublätter verkehrteiförmig, beiderseits mit drei kurzen, eiförmigen, stumpfen Zähnen besetzt, jene der übrigen Rosetten- blätter grösser, verkehrtlänglichlanzettlich (nicht keilförmig), tief eingeschnittengesägt, beiderseits mit vier bis sechs läng- lichen, stumpflichen, aufrecht abstehenden Zähnen versehen, das mittlere (bei den meisten ßosettenblättern) zwei- bis drei- spaltig, bis 2*5 Cm. lang. Untere Stengelblätter von der Gestalt der Rosettenblätter; die Theilblättchen der oberen Stengelblätter lineallänglich, vorn beiderseits mit drei bis vier linealen, stumpf- lichen, sehr tief eingeschnittenen, abstehenden Zähnen. Alle Blätter am Rande schwach iimgerollt, oberseits dicht an- liegend behaart, graugrünlich, unterseits dicht graufilzig (nicht weissfilzig) und an den Nerven langhaarig, deutlich nervig. Untere Nebenblätter lanzettpfriemlich, obere schief eilanzett- lich. Blumenblätter klein. Kelch aussen dicht anliegend behaart; äussere Kelchlätter lineallänglich, innere eiförmig, etwas länger als die äusseren. Fruchtköpfchen ziemlich gross, bis 5 Mm. breit. Blüthen- stiele ziemlich dick (nicht fadenförmig, wie bei P. Wiemanniana Günth. et Schum. und P. rhenana M. P. Müller), nach dem Ver- blühen der Blüthen zurückgebogen. Standort: An grasigen Sandtriften auf der „Kortumowa göra" bei Lemberg (Galizien), zahlreich — nicht weit vom Standorte der Potentüla Knappii m. und P. thyrsiflora Zimm. Auch kommt sie — wiewohl viel seltener — auf Sandtriften in Hotosko und Brzucbo- wice (bei Lemberg) vor. Lemberg, im November 1888. Bemerkungen zur Flora von Ungarn. Von Dr. L. Simonkai. VITI. Achlllea tanacetlfolia All. flora pedem. I (1785), pag. 183 und 166, und ihr Formenkreis. Es hat sowohl den jetzigen, als den früheren älteren Botani- kern schon so manches Kopf brechen verursacht, um es zu deuten, was eigentlich unter Achillea tanacetifolia All. zu verstehen ist, und wie sich diese Species Allioni's zu der Achillea magna L. spec. ed II, pag. 1267 (1763), dann zu der A. compacta Lamarck dict. I (1783), pag. 27, der A. distans W. et K. in V^illd. spec. III (1800), pag. 2207, der A. striata Schleicher in Koch synops. (ed 1837), pag. 374, und der A. pseudotanacetifolia Wierzb. in Reichb. icones XVI (1854), pag. 69, tab. 136, Fig. 1027 verhält. In südlicherem und östlichem Ungarn kommen überall stattliche Achilleen vor, 401) welche iu den Formeukreis der erwälinten Nameu gehören, darum ist hier ein reiches und prächtiges Matoriale dazu, dass man die A. tanacetifolia All. und ihren Formeukreis ins Reine bringe. In erster Reihe ist die A. magna L. in Betracht zu nehmen, weil Allioni's Pflanze sowohl von Neilreich in seiner Flora von Niederösterreich pag. 343, als auch von Nyman in seinem Con- spectus florae Europaeae pag. 366 mit Linne's A. magna für einerlei genommen wird. Dass eine solche Ideutificirung fehlerhaft ist, und dass jene Botaniker Recht haben, welche die A. magna L. von Allioni's A. tanacetifolia verschieden halten, ist aus Linne's Diagnose und aus Willdenow species III, pag. 2208 sehr einleuch- tend. Linne diagnosirt seine ^. »ia//«« in Folgendem : „Afoliis bipin- natis subpilosis, laciniis linearibus deutatis, auriculis decus- satis. Millefolium maximum, umbella alba Bauh. pin. 140. — Habitat in Europa australi." Willdenow schreibt der A. ma_^w. cordifolium Sternb.) Felsen am Ein- gange in die Schneegrube Radkusa jama in Bjela gora, Gebirgs- wälder in Sabanov dol der Mala Velez bei Nevesinje. Senecio Visianianus Papaf. Felsen nahe der Radkusa jama. — nemorensis L. Ebenda. — barbareaefolius Krock. Sumpfige Stellen des Dabar polje bei Beljani. — Jacobaea L. Grasplätze des Ledenik bei Milanov odsiek in Bjela gora. Anthemis pseudocota Vis. Felder um Pridvorci und Gomoljani. Leucanthemum graminifolium Lam. Felsige Abhänge des Gliva-Berges bei Trebinje, der Ilina greda oberhalb Bogovic selo und des Orien. — vidgare Lam. Um Nevesinje gemein. 413 Pi/rethrion cinerariaefoJuini Trev. {Chn/santJi.emiftn Turreanum Vis.) Buschige Waldlehneu der Tlina greda, häufig ; auch bei Grab, Vrbauje. — corymhosum W. Grasplätze im Bucheuwalde zwischen Milanov odsiek und Radkusa jama in Bjela gora, Felsgipfel des Mali Svitovac oberhalb Grab. Artemisia Ahsinthium L. Felsige Abhänge um Nevesinje. — camphorata Vill. Kalklehue zwischen Lastva und Orahovac bei Trebiuje, Abhänge bei Trebcsinje han und Nevesinje. — Abrotanum L. Sumpfige Stellen des Dabar polje bei Beljani in Unmassen, wohl angebaut. Gnaphalium silvaticum L. Buchenwald nahe der Station Visoka glavica, lichte Wälder um Nevesiuje, Antennaria diolca G. Gebirgswälder um iSTevesinje. Filago eriocephala Guss. Felder bei Pridvorci und am Fusse des Hum-Berges bei Trebinje. Galatella Insculpta Nees {G. punctata Cass). Abhänge der Mala Velez bei Nevesinje, selten. Eriyeron Villarsii Bell {E. attious Vill). Felsige Abhänge des Orion (auf der dalmatinischen Seite) selten. Inula salicina L. ß) latifolia DC. Gebirgswiesen um Milanov odsiek und Visoka glavica. — hirta L. Trebesinje han, Nevesinje. — squarrosa L. Kalklehneu um Petni vrh und Lastva bei Orahovac, grasige Abhänsre der Mala Velez bei Nevesinje. — ensifolia L. Gliva-Berg bei Trebinje, Abhänge der Ilina greda oberhalb Bogovic selo, Grab und Orienska lokva. — Ocidus Christi L. Kalkfelsen um Lastva, Orahovac, Visoka glavica und Koinsko bei Trebinje gemein, auch um Nevesinje imd Pluzine. — Britanica L. Auf Rainen bei Pridvorci und Gomoljani, sumpfige Stellen des Dabar polje bei Beljani, auch um Nevesinje. — Conyza DC. Gebüsche um Milanov odsiek in Bjela gora. Eupatorium cannabinum L. Lastva, Orahovac. Tussilago Farfara L. Ebenda. Echinops bannaticus Roch {E. ridhenicus Rchb.). Gebüsche und Fel- sen des Petni vrh und Rudjin do zwischen Arslan-Agic und Orahovac bei Trebinje. — sphaerocephalus L. Gebüsche zwischen Bilek und Beljani, am Rande des Dabar polje bei Beljani, auch bei Trebesinje han. — Bitro L. Unstreitig die gemeinste Art dieser Gegenden, beson- ders auf Gebirgswiesen und Felsen vorkommend, so um Cesali, Visoka glavica, Milanov odsiek in Bjela gora, Abhänge der Ilina greda oberhalb .Bogovic selo, bei Grab, Bilek und Beljani. Carlina acanthifoUa All. Grasige Plätze des Ledenik bei Milanov odsiek knapp an der montenegrinischen Grenze in Riesenexem- plaren, Kalklehnen zwischen Lastva und Orahovac, Cordons- station Vrbanje am Fusse des Orien, auch bei Nevesiuje. 414 Carlina aggregata W.snhsp. decurrens m.Folia omnia apetio- lata, hasi longe decurrentia Cca. 10 mm) ihique ut toto margine inferiore laciniis triangulari-lanceo- latis, viridibus, apice spinoso-subiilatis strami^ieo- fuscis instructa. In saocosis calcareis prope castellum Milanov odsiek in JBjela gora ca. 1300 M. s. m. Bei der C. aggregata W. sind besonders die unteren Blätter deutlich lauggestielt, die breitereu Stiele und die erweiterte Blattbasis, mit welcher die Blätter einfach aufsitzen und nicht herablaufeu, sind meist nur mit stärkeren, gelblichen Stacheln versehen. Bei unserer Pflanze sind die Blätter auch auf dem mit dem Blattstiele der C. aggregata W. correspondirenden unteren Theile mit ziemlich dicht stehenden, grünen, dreieckig- lanzettlichen, in dunkel gelblichbraun gefärbte Dornen auslau- fenden, mit schmaler Blattsubstanzschicht untereinander ver- bundenen Zipfeln versehen, die sich auch auf der sehr deutlich bis 10 Mm. weit herablaufenden Blattbasis befinden. Ich unter- suchte viele Exemplare der C. aggregata W., aber bei keiner gelang es mir stiellose, herablaufende Blätter zu finden. — corymhosa L. Felsige Abhänge des Hum und Gliva-Berges bei Trebinje. — vulgaris L. Trockene Stellen der Bukovica brda zwischen Tre- besinje han und Nevesinje. (Fortsetzung folgt.) Die periodischen Lebenserscheinungen der Pflanzenwelt in den Anlagen von Meran. Beobachtet von Dr. A. F. Entleutner. October 1888. Viele Pflanzen, welche im vergangenen Monat geblüht, setzen auch im October ihre Blüthezeit noch fort. Hieher gehören: Hedera, Viburnum, Choisia, Abelia, Osmanthus, Hypericum,, Jasminum, Mydranyea, Lonicera, Aralia, Yucca, Geanothus, Hosmarinus, Vinca, Solanum jasminoides. Einzelne Herbstblüthen zeigen sich an Ma- honia, Cydonia jap. und Spiraea Reevesiana. Die Rosen {R. Bank- siae E. Br. ausgenommen) haben in diesem Monate ihre letzte, aber noch sehr reiche Blüthenperiode, 3fontbretia crocosmiaeßora H. hat jetzt erst ihre fingerförmig zusammengestellten Blüthenähren entfaltet. Gartenveilchen senden uns ihre duftenden Grüsse und die grossen, goldgelben Schmetterlingsblüthen, womit die ruthenförmigen. Kantigen Aeste des Besengiusters {Spartium scoparium L.) geschmückt sind, locken durch Duft und Farbe die lusecteuwelt an. Vom 9, Oc- 415 tober an stäuben auch die über 5 Cm, langen männlichen Kätzchen der Libanon- und Deodara-Cedern so massenhaft, dass der Boden unter diesen Bäumen ganz gelb gefärbt ist. An den untersten Aesteu stehen diese Kätzchen stellenweise so dicht, dass sich auf 1 Qiiad.- Dcm. circa zehn derselben befinden. Die nur 3 Mm. messenden Kätz- chen der Nutka-Cypresse (Cupi-essus nutkaciisis Lamb.) stäuben eben- falls. Baxiis rosmarinifoUa H. blüht von Mitte October an. Von den vielen noch blühenden Stauden sei nur Trifyrtis hirta Hoock er- wähnt, da dieselbe nie vor October zum Blühen gelangt. Während wir also noch eine ganze Reihe von Herbstblüthlern zu verzeichnen haben, müssen wir cloch auch coustatiren, dass nun schon einzelne sommergrüue Pflanzen die zu ihrem Lebensprocesse noch brauchbaren Stoffe aus den Laubblättern in die holzigen Zweige zurückziehen. Hiebei bildet sich der als Anthokyan bekannte Farb- stoff, welcher dem bisher grünen Blattgewebe oft überraschend schöne Farbeutöne verleiht. So ist der mit dunkelrothen Fruchtkolbeu geschmückte Hirsch- kolbeubaum {Rhus typhina L.) schon seit Ende September ') in bren- nendes Scharlach gekleidet. Mitte October ist dieser Strauch nahezu ganz entlaubt, während sich der daneben stehende Schneeball {Vibur- nuni Opulus L. v, roseum) um diese Zeit nicht nur durch seine rothen Beeren, sondern auch durch seine feurigrothen Blätter bemerk- bar macht. Anfangs October schlingt sich auch schon die eine oder andere scharlachrothe, mit schwarzblauen Beeren gezierte Gruirlande des wilden Weines um einen noch grün beblätterten Baum oder Strauch. Wenige Tage später verfärbt sich die Krone des rothen Ahorn {Acer rubrum L.), dessen Blätter schon Mitte des Monats massenhaft zu fallen beginnen. Ende October ist Acer rubrum als der erste unter den hier gepflanzten, sommergrüneu Bäumen völlig entlaubt. Gegen Mitte October vertauscht der eschenblättrige Ahorn {Acer Negundo L.) das lichte Grün seiner fünfzähligen Blätter mit flammendem Gelb. Dann rollen auch Broussonetia jKtpyrifera Vent. und Celtis austraUs ihre Blätter parallel der Mittelrippe. Die Schwarz- papeln färben sich orange und die Rosskastanien goldgelb. Zwischen dunkel belaubten Erlen schimmert die hellgelbe Krone der weiss- stämmigen Birke. An den Zweigspitzen des Hartriegels nehmen die Blätter einen violetten Farbeton an. Der Spiraea prunifolia steht zu dieser Zeit die röthlich-braune Herbstfärbung recht gut. Nun ver- färbt sich auch Ulmus americana und nach Mitte October beginnen sich die gelben Blätter an der Trennungsschichte zu lösen. Vom 20. October an liegen die Blätter der Schwarzpappel massenhaft über die Wege gestreut. G egen Ende des Monats erhalten ') Diese so frühzeitige Laubverfäibung beobachtete ich übrigens nur an einem auf fiachgruniiigeni, steinigem Boden stehenden Exemplar, wahrend kaum 10 Meter entfernter, in besserem Grunde wurzelnde Sträuclier derselben Art sich um vier Wochen später verfärbten. Derartige, vom Standort abhängige, oft Wochen umfassende Unterschiede des Eintrittes von Laubverfärbung und Laub- fall sind bei vielen Arten oft recht auffallend. 416 auch einige Lianen ( Tecoma und Wistaria) ihre herbstliche Färbung und die schön belaubten Tulpenbäume {Liriodendron tulipifera) hüllen sich in lichtes Gelb. Auch Linden und Platanen färben sich jetzt herbstlich. Aber nicht nur duftenden Blüthen und in herbstlichem Farben- scbmuck prangenden Blättern begegnet das Auge, sondern auch Früchten, die durch Form und Farbe unsere Aufmerksamkeit erregen. So fällt uns an den noch in frischem Blätterschmucke dastehenden sommergrünen Magnolienbäumen {Magnolia Yulan und M. Soulan- geana) sofort deren eigenthümliche, die ganze Baumkrone schmückende Fruchtbildung auf. Es bilden nämlich die dachziegelig zusammen- gestellten, purpurvioletten Fruchtblätter entweder einen regelmässigen Zapfen von 1 Dm. Länge (falls nur das an der Spitze stehende Fruchtblatt eine Frucht umschliesst), oder aber noch häufiger ein unförmliches Gebilde ganz vom Aussehen einer durch Insecten ver- anlassten Wucherung (wenn in zwei bis fünf der zahlreichen Frucht- blätter eine Frucht zur vollständigen Eiitwickelung gelangt ist). Nach Mitte October spalten sich die Fruchthüllen und die mennigrothe, einen pechschwarzen Kern enthaltende Frucht hängt dann an einem langen, dünnen Faden heraus. Auch den trotz der Zartheit des ge- fiederten Blattes noch voll belaubten Gleditschien gereichen die langen, hängenden, meist wachsgelben Fruchthülsen sehr zur Zierde. Vor Schloss Trautmannsdorf beugen sich neben dem silber- grauen Oelbaum {Olea europaea) mit allerdings noch grünen Früch- ten die fruchtbeladenen Zweige des Granatbaumes {Punica Orana- tum L.). Wie zwischen halbgeöffneten, rosigen Mädchenlippen die Perlenreihe der Zähne hervorschimmert, so schimmert uns auch aus der purpurnen Eitze des wohlriechenden Apfels der Kora der Keich- thum an Früchten entgegen. Gleichwohl vermag die Fruchtfülle und Farbenpracht des Herb- stes in uns nur eine wehmüthige Stimmung zu erwecken, denn aus all diesen Farbenaccordon hören wir nur den Abschiedsgruss von Floras Kindern. Ungleich freudiger stimmt uns ein Blick auf die immergrünen Gewächse der Winteranlage. Hier haben wir die süd- liche Vegetation des Mittelmeergebietes vor uns; Bäume und Sträucher mit bald lederartig biegsamen, bald pergamentartig steifen Blättern von glatter, glänzender Oberhaut. Den ganzen October über bemerken wir da ein Hervorbrechen von Laub- und selbst Blüthenknospen, ein Entfalten von Blättern, ein sich Strecken von Zweigen und Aesten, als ob es Frühling werden sollte. Und auch hier sehen wir, wenn auch keinen herbstlich bunten, so doch einen sehr nuancenreichen Farben- wechsel. Oder bilden die jungen lichtgrünen Blätter und Zweige von Evonymus japonicus, Prvnus La%iro-Cerasus , Hedera, Buxus Laurus nohüis, Arbutus Unedo, Viburnum, tinus, Crataegus glabra,, Osmanthus etc. etc. nicht einen wirkungsvollen Farbencontrast mit dem tiefgrünen älteren Laub? Einen nicht minder wirkungsvollen Effect bilden die bei ihrer Entwickelung silbergrauen, filzigen Blätter 417 von Mespilus japonica Thbg., sowie die durch Anthokyan sfefärbteu, jungen Blätter von JiJaJtoiiia aquifolUan und Lignstriim japoniciim Thbg. Am Fusse umfangreicher Bambusgebüsche {Bamhusa), deren einzelne Halme bei einer Höhe von 4 — 5 M. nicht selten einen Ura- l'ang von 9 Cm. erreichen, schiessen über Nacht die jungen Triebe wie Pilze hervor und wachsen mit fabelhafter Schnelligkeit in die Höhe. Dann lösen sich die grossen, trockeuhäutigeu Scheiden von den Knoten der Halme, um den dort entspringenden, bisher davon verdeckten Aesten Eaum zur Entwickeluug zu geben. Da die einzelnen Phasen der Vegetationsperiode ihrem Eintritte und ihrer Dauer nach von den localen Wärme- und Feuchtigkeits- Verhältnissen abhängig sind, so wollen wir auch die diesbezüglichen meteorologischen Daten kurz erwähnen. Vom 2. bis 10. October war liegen, vom 20. October an waren stärkere Reife zu verzeichnen; doch sank das Minimum-Thermometer nicht unter — 2" C. Während Ende September und Anfangs October die Mitteltemperatur des Tages noch zwischen 14" C. und 16" C. schwankte, sank dieselbe am 7. betober auf 8-6" C. Vom 8. bis 19. October waren 8" C. und 8-6" C. die Grenzwerthe für das Tagesmedium, die nur am 12. Oc- tober durch ein Mittel von 11-5" C. überschritten wurden. Am 20. Oc- tober sank die Temperaturcurve abermals und zwar auf 5-3" C. In den letzten zehn Tagen des Monats schwankte das Tagesmittel zwi- schen 6-3" C. und 8" C. lieber die Formen des Bro^niis erectus Huds. Von Dr. Vincenz v. Borbäs. Im Octoberhefte der Oesterr. bot. Zeitschr. 1888, p. 841—344 behandelt Simonkai die „subtilen Arten" ^qs Bromfus erectus 'Rvl^s,. und lässt sich bei dieser Gelegenheit angelegen sein, die von mir unterschiedenen und benannten Varietäten zu solchen Arten zu ziehen, welchen sie naturgemäss fremd sind. Die von mir unterschiedenen Arten und Bromus-Y oxmen haben alle systematische Merkmale, und über die letzteren habe ich in Gest. botan. Zeitschr. 1882, pag. 135 ein ausführliches Referat mit- getheilt. Zur Unterscheidung einiger Formen haben mich besonders die gefälligen Mittheilungen Hackel's ermuthigt. „Jedenfalls werden Sie gut thun, wenn Sie den Bromus repens einstweilen publiciren, da er gewiss werth ist, dass man durch einen besonderen Namen die Aufmerksamkeit auf ihn lenke," etc. (Hackel in litt, und in Akad. Közl. 1878, XV. Bd. p. 336—337.) Einzuziehen ist seit dieser Zeit nur dieser Bromus repens oder erectus var. pycaotrlclms. Hackel zog ihn in Gest. bot. Zeitschr. 1879 zu Br. vemalis Panc.; ich aber vereinigte nach Untersuchung des autlientischen Br. paanonicus so- Oesterr. botan. Zeitsclirift. 1'.^. Heft 1838. 35 418 wohl den Br. vernalis, als auch die var. pycnotriclms mit Br. pa,. nonicus, und wurde die von mir gesammelte Pflanze in Kern. Fl. exs. Nr, 1070 (Schedae III, p, 142) mit Berücksichtigung dieser Unter- suchung edirt. Es ist wahr, dass die von mir benannten Bromus-^ormen geo- graphisch nicht stark getrennt sind; aber es ist anderseits auch sicher, dass zwei Arten, welche an gewissen Orten vicarirend auf- treten, au anderen Orten auch vermischt vorkommen; auch ist es wohl bekannt, dass Varietäten einer Art an bestimmten Orten häufig vermischt wachsen, und die von mir benannten Bromi wollen und wollten keinen höheren Kang in der Systematik, als den blosser Varietäten beauspruchen. Es ist sicher, dass Br. erectus Heuft Enum. plant. Banat. pag. 198 (non Huds,), mit den drei Varietäten in die Formenkreise des Br. angustifoUus M. Bieb. oder Br. fibrosus Hack, gehört; und dennoch zieht Sim. die var. arenarius Heuff. (non Labill.) dieser Art zu Br. pannonicus, obwohl diese Pflanze auf der Grebenätzer Sandpuszte (der nähere Standort Korn genannt) sicher faserig netzige Wurzelstöcke hat, und ist sie von der nahe wachsenden Versetzer Gebirgsform (var. villosellus) gar nicht verschieden. Br. Baumgar- tenii Steiid. zieht Sim. zu JBr. mollis und beschreibt einen Bromus als neue Art {Br. harcensis). Aber wer die Beschreibung, die Stellung des Br. Baumgartenii Steud. Syn. Glumac. 320—321!, sowie die geographische Verbreitung beachtet, dem wird sicher sehr wahr- scheinlich sein, dass Br. harcensis Sim. = Br. Baumgartenii ist. Steudel stellt die letztere Art zwischen Br. erectus und Br. pan- nonicus einerseits und Br. tomentellus Boiss. anderseits, also in die nächste Verwaudtschaft des Br. erectus Huds. ; und wenn in Sieben- bürgen nur zwei Formen aus der Verwandtschaft des Br. erectus wachsen, so können diese zwei nur Br. transsilvanicus und Br. Baumgartenii Steud. sein, wie man in Steud. 1. c. findet. Die Be- schreibung des Br. Baumgartenii stimmt mit jener des Br. har- censis in Betreff mehrerer Merkmale ^überein. Die von mir in „Földmivelesi Erdekeink" 1882 p. 98 und in Oest. bot. Zeitschr. 1882, p. 135 benannten Formen halte ich alle aufrecht, und werde ich den Formenkreis des Br. erectus bald näher erörtern. Bildungsabweichungen an Paris quadrifolia L. Von Fr. Kocbek. Paris quadrifolia mit fünf Blättern ist schon mehrmals be- obachtet worden. Im Sannthale der Untersteiermark kommen solche Exemplare gar nicht selten vor; ich fand heuer hievon nicht weniger als 36 Individuen, theils an einer steilen, buschigen Stelle am rech- ten Sannufer, theils im Parke von Neucilli bei Sachsenfeld. 419 Bei der näheren Untersuchung der Blüthen nach Anzahl der einzelnen Bestaudtheile machte ich mehrfache Beobachtungen, die mir werth erscheinen, veröffentlicht zu werden. Ich erlaube mir nun die verschiedenen Bildungen der Kürze halber in nachstehender Tabelle zusammenzustellen. Fall Zahl der Zahl der Perigonblätter Zahl der Zahl der Exemplare äussere innere Slaubgefässej Narben 1. 22 4 4 8 4 2. 1 4 3 9 4 3. 2 4 4 9 4 4. 1 4 4 10 5 5. 1 5 4 8 4 6. 1 5 * ! y 4 7. 1 5 4 1 10 4 8. 3 5 5 1 10 5 9. 4 5 4 1 10 5 Bei Individuen mit fünf Narben war auch der Fruchtknoten fünffacherig. Im zweiten Fall hatte die Blüthe nur drei innere entwickelte Perigonblätter, das vierte war verkümmert und nur 2 Mm, lang. Auch waren zwei Staubgefässe an den Staubfäden etwa bis zur Hälfte verwachsen. Beim vierten Fall waren aber zwei Staubgefässe der ganzen Länge der Staubfäden nach, die Äntheren nur zum Theil verwachsen. Schliesslich bemerke ich noch, dass ich den grössten Theil (32 Exemplare) der fünfblätterigen Einbeere etwa in der Entfernung von hundert Schritten sammelte und dass diese vielleicht ein Viertel der normal entwickelten Individuen ausmacht, Sachsenfeld in Untersteiermark, im October 1888. Beitrag zur Flora von Bosnien und der Heroegovina. Von Dr, Ed. Formänek, k. k. Professor am böhmischen Gymnasium in Brtinn. (Fortsetzung.) Thalictriim angustifolium L, sec. Jacq, Hort. bot. Vind. III, pag, 25 = — angustissimum Crantz. Um Sarajevo hie und da, im Ziijevina- thale, bei Pale etc, vide B. Fl, pag, 67 (Beck). Otoka, Krupa, Zalin, Hasani, Podvida'a, Star, raajdan, Brdari, Pobrezje. Sauski most, Stratinska, Bronzeiii majdan, Braukovac, Banjaluka. Magier, Rujevica.^ Plitska. Obodüjik.^ Maslovare, Pribinic, Buleti^c, TasHc, Tesanj, Zabljak, Matuzici, Zepce, Visoko, Ilidze, Kovauc, Vuiia liika, Domanovic, Ljiibinje, Neumakula, Bilek. 35* 420 Thalictrum foetidum L. W. Plana dola bei Neumakula. Hepatica trüoha Wend. Häufig im b. G. ?PidsatiUa grandis Wend., unvollständig Sarajevo, ex herb. Stoj. Bijelic. Ranuncidus aquatiUs L. Var, trichophyllus Celak. Prodr. pag. 411. Bei Krupa. ?— chaerophi/Uos L. Sarajevo in Herb. Stoj. Bijelic. — lamiginosus L. Banjaluka (Hof mann), Sarajevo (Hof mann, Beck), Lipnik, Beheremaginica pL, Stratinska, W. Barakovac bei Vrbauja, Borja pL, W. Stogic bei Vares, Vucia luka. — polyantliemus L. In der Miljackascbluclit nächst Kozia cuprija (Beck), Türk. Dubovik. — sardous Crantz. Hie und da um Sarajevo (Beck), Krupa, Sasina, Banjaluka, Pribiuic, Zabljak, Maglaj, Hidze, Konjica. — arvensis L. Krupa, Zalin, Zaspa, Türk. Dubovik. Caltha palustris L. Kukavica. Hellehorus odorus W. et Kit. Sehr gemein im b. G. i^ — multißdus Vis. Oko bei Arslan-Agic (Vandas), B. Gliva nächst Trebinje (Pantocsek), Stolac, ß. Kadovina und W. Brocnik bei Ljubinje, Neumakula, B. Javorak, Begovic kula, Grbesi, B, Petriua, Golubnik und Kravica bei Trebinje^ Gorica, Mosko, Panik, Bilek, Drieno. JEranthis hiemalis Salisb. Obstgärten in Sarajevo ex herb. Stoj. Bijelic, Aquilegia nigricans Baumg. Var. A. Ehneri Zimm. Bei Kosovo und Borovac nächst Sarajevo (Beck), Faletisi. — vidgaris L. Auf dem Bjelo zwischen Konjica und Borke (Blau), Vrabac bei Konjica. Delphinium consolida L. Banjaluka, Maglaj,^ Sarajevo (Hofmann), Sarajevsko polje (Beck), Sanski most, Celinac, Zepce, Zenica, Visoko, Zbilje, Konjica, Mostar, Domanovic, Ljubinje, Trebinje, Bilek. — Ajacis L. Wie wild bei Doboj. Actaea spicata L. In den Schluchten der Miljatka (Beck), Glog nächst Sarajevo, Vucia luka. ^ Ephnedium alpinum L. Banjaluka (Hof mann), I^epce, Zenica, Crni vrh bei Tesanj, Doboj. Papaver rhoeas L. In Brachen, unter der Saat hie und da (Beck), Banjaluka (Hofmann), Zenica, Visoko, Zbilje. CheUdonium majus L. Häufig im g. b. G. Corydalis ochroleuca Koch. In der Sutjeskaschlucht etc. (Beck), zwi- schen Sarajevo und Pale (Conrath). Im Felsschutt des Mil- jackathales nächst Kozia cuprija bei Sarajevo, Mitte August in Begleitung des Herrn Fiala blühend aufgefunden. Mathiola incana R. Br. Eagusa (Fl. croat. pag. 207), Sarajevo, Mula nächst Cattaro. Arahis alpina L. Auf dem Trebovic (Hofmann, Beck), Miljacka- thal bei Sarajevo. 421 Arahis hirsida Scop. Baujaliika (Hofmauu), nicht selten um Sara- jevo etc. (Beck), Piibinic, Visoko. — saxTatilis All. Sarajevo. — miiralis Bertol. Bei Kosevo nächst Sarajevo etc. (Beck), Mil- jackathal bei Sarajevo. — Incana Mönch. Fl. croat. pag. 213. Stavnjathal bei Suljescica. — turrita L. Baujaluka, Sarajevo (Hofmann), auf dem Igman etc. (Beck), auf Felsen im Stavnjathal bei Strizevo und bei Yares. Barharea croatka Borb. et Vukot. In Fruchtexemplareu mit rund- lichen, lang-gestielten grundständigen Blättern, von mir in feuchten Gräben und Gebüschen bei Sola nächst Sissek in Slavonien entdeckt, Herr Lud. v. Vukotinovic wird im Frübjabr den von mir bezeichneten Staudort besuchen, um diese höchst interessante Pflanze blühend einzusammeln. Sysirahrium strictissimum L. Banjaluka. — ofßcinale Scop. Banjaluka, Maglaj (Hof manu), um Konjica, Üdbar (Beck), Krupa, Sanski most, Vrbanja, Celinac, Podbrdje, Varos, Plitska, Doboj, Maglaj, Zepce, Zenica, Ljesevic, Sarajevo, Ilidze, Mostar. Erysimuin carnioUcum Dollin. B. Fl. pag. 73. um Sarajevo, auf dem Trebovic und seinen Hängen häufig etc. (Beck), Doboj, Konjica. Diplotaxis muraUs DC. Krupa, Zenica. Synapis arvensis L. Nicht selten im b. G. Alyssum calycimim L. Nicht selten im b. G. Berteroa incana DC. Im Drinathale zwischen Gorazda und Foca (Beck), Konjica. — procwnbens Porteuschi. = B. mittdbilis DC. Konjica (Beck), Krupa, Pod Veles bei Mostar. Limaria rediviva L. Sasina, Stratinska. Boripa silvestris Bess. Banjaluka, Maglaj, Zepce, Sarajevo (Hof- maun), Magier, Varos, Krasevo, Makljeuovac, Visoko, Konjica. — lippicensis Eeichb. Baujaluka (Hof manu). Um Sarajevo nirgends selten (Blau, Beck). Auf dem Ivausattel etc. (Beck), Plitska, Konjica, Jablanica. Druha Aizoon Wabl. Vares, Stavnjathal bei Snljescica. Thlapsi arvense L. Visoko, Zbilje. Iheris wnheUata L. Var. tenuifolia Visiani B. Fl. pag. 75. Um Kon- jica (Beck), um Mostar. Lepidium campestre Alton. Banjaluka (Hofmanu), hie und da um Sarajevo (Hofmaun, Blau), Öelinac, Podbrdje, Pribinic, ^abljak, — graminifolium L. Ragusa, Pola. CapseUa bursa pastoris Mönch. Häufig im. b. G. Isatis tinctoria L. Sarajevo. — canescens DC. Sarajevo (Stoj. Bijelic). Beseda lutea L. Banjalnka (Hof mann), Celinac, Varos, Plitska, Doboj, Zenica, Doluje polje, Jablauica. 422 Parnassia palustris L. Trebovic, u. a. 0. bei Sarajevo, Hresa, Vucia luka. Viola palustris L. Sarajevo ex Herb. Stoj. Bijelic. — hirta L. Um Sarajevo (Hofmann, Beck), so am Trebovic und dessen Abhängen etc., Borja pl. — silvestris Kit. in Schult. Oest. Fl. pag. 423. Verbreitet im b. Gr. B. u. H. — Biviniana Keichb. Kukavica. — tricolor L. f. vulgaris Koch = V. polychroma A. Kern. Flor, exs. Austr. Hung. Exsicc. Nr. 575. Häufig im b. G. f. saxatilis Schmidt. Trebovic, Igman (Beck), felsige Stellen bei Vares, StavDJathal bei Suljescica, Abhänge des Glog. — declinata Wald, et Kit. form, ti/pica Beck. B. FL p. 82. In höher gelegenen Voralpenwiesen verbreitet, so auf der Hrani- cava, Bjelasnica etc. (Beck). Am Trebovic, — Eine etwas ab- weichende Form: Var. hosniaca mihi. Stengel schlank, auf- steigend bis 0-30 M. lang. Blüthen lang gestielt. Kelch- blätter lanzettlich bis eiförmig rundlich, stumpf, an der Basis ganzrandig bis dreilappig, einzelne Kelchblätter mit schmalem weissem Rande. Blumenblätter verkehrteiförmig, die vier unteren dunkelviolett, die zwei mittleren überdies mit je zwei dunkel- purpurnen Streifen, das obere im Schlünde gelb, am Rande dunkel veilchenblau, mit sechs bis sieben dunklen Streifen. Sporn dünn, 5—6 Mm. und darüber lang, in der Regel länger als beim Typus, von der Mitte an schwach nach abwärts gebogen, pfriemenförmig. Staubfäden eiförmig, Staubbeutel braun, Stempel und Narbe rundlich, Rand der Narbe weiss. Kapsel länglichrund. Blätter entfernt, klein, rundlich eiförmig bis lanzettlich, stumpf, seicht und entfernt gekerbt. Nebenblätter eiförmig mit lanzettlicher Spitze, fieder- spaltig. Stiele der unteren Blätter länger, der oberen kürzer als das Blatt. In dieser Form auf Wiesen und grasreichen Wald- stellen bei Vutia luka. Cistus salvifolius L. Fl. croat. pag. 276, Insel Lakroma. Helianthemum vulgare Gärtn. f. ti/pica Kern. Fl. exs. Austr. Hung. Nr. 881. Häufig im g. b. G. Fumana procumbens Gren. et Godr. Auf Felsen bei Bakje nächst Sarajevo (Blau)^, um Konjica (Beck), hier häufig, so B. Zlatar, Repovica etc., Crni vrh bei Tesanj, B. Grdon bei Sarajevo, Ja- blanica, Veles bei Mostar, Stolac. Herniaria ineana Lam. Auf Felsen und steinigen Stellen um Sara- jevo nicht selten (Blau, Beck), bei Kalinovik (Vandas), Ja- blanica, Pozelje, Mostar, Bilek. Sagina procumbens L. Hie und da um Sarajevo (Beck), Krupa. Alsine verna Bartl. Um Sarajevo nicht selten, namentlich auf den Abhängen ^des Trebovic etc. (Beck), Miljackathal bei Sarajevo, Pribinic, Crni vrh bei Tesanj, Glog nächst Sarajevo, Vucia luka. 423 Alsine setacea Mert. et Koch. Auf Felsen hie und da um Sarajevo (Beck), Pribinic, Maglaj, W. Stogic bei Vares, Stavnjathal bei Snljescica, Konjica. Moehringia muscosa L. Hie und da bei Sarajevo (Hofmann, Beck), so auf dem Trebovic, im W. Galjiva niva etc. (Beck), Bakie nächst Sarajevo, Vucia luka. Arenaria serpyllifolia L. Häufig im g. b. G. Stellaria hollostea L. Banjaluka (Hofmanu), um Sarajevo nicht sel- ten, namentlich auf den Abhängen des Trebovic bis zu seinem Kamm etc. (Beck), W. Cvietna bei Krupa, Hasani, Sanski most, Tesanj, Doboj, Visoko, Konjica. — graminea L. Banjaluka Maglaj (Hofmann), um Sarajevo, im Sarajevsko polje hie und da etc. (Beck), Hasani, Celinac, Vrbanja, Pribinic, Visoko. — ^ZtiMfot With. Banjaluka (Hofmann), Sarajevo. (Fortsetzung folgt.) Scesaplana ! (öö. bis iiicl. S9. Juni 1886.) Von Dr. Winter. (Schluss.) Sonntag, 28. Juni. Es war kein behagliches Gefühl, als wir am kühlen Frühmorgen in die noch nassen Kleider schlüpften, und ein heisser Kaffee war nöthig, um unser Blut vom Gefrierpunkte fern zu halten. Um 5 Uhr sagten wir der Douglashütte Valet, um- gingen den südlichen Theil des Sees, an einem Stalle vorbei und stiegen langsam empor an den Wänden der „Kirchlispitze" zum „Alp-Vera-Jöchl", dann hinunter in einen runden Thalkessel, der amphitheatralisch umrahmt ist von den kahlen steilen Berghäugen des .Oefenjochs" und des „Alp-Vera-Jöchls*' und in dessen Mitte ein frischer Bergquell hervorsprudelt, der als „Salonienbach" in das „Rellsthal" links abfliesst. Die ergreifende, schweigsame Oede dieser Bergeinsamkeit wurde nur unterbrochen von häufigem Pfeifen der hier ausserordentlich zahlreichen Murmeltliiere. Nach wenigen Schrit- ten aufwärts eröffnete sich zu unserer Rechten eine gewaltig klaf- fende, ca. 20 Meter breite und senkrecht aus dem Hauptgebirgs- kamme geschnittene Pforte, das „Schweizerthor", 8 Uhr 30 Min., durch das wir einen überraschenden Ausblick in die Schweiz, das bünduerische „Prättigau" mit seinen das Kheinlhal beschirmenden Bergen und die diese überragenden Spitzen genossen. Unterwegs hatten wir ständig die schönste Alpenflora und erfreuten uns beson- ders an Primula integrifolia L., welche das südliche Ufer des Lüner- sees schmückte, Pedicularis rostrata L., Soldanella pusilla Baum?.. 424 die ganze feuclite Hänge überzog, Rumex nivalis Hegetsch. imd Hedysarum obsourmn L., JPhaca astragalina DC, Geum montanum L., an den schönen Saxifragen, welche Felsen und Triften schmückten, wie Saccifraga aizoides L., S. stellar is L., S. rotundifoUa L., S. pa- tens Gaud., S. exarata Vill., S. muscoides Wulf, und S. androsa- cea L., besonders aber entzückte uns Androsace helvetiea Gaud., deren dichte, harte Käschen in Dolomitspalten in der Nähe des „Schweizerthores" eiugepresst waren und auf denen die kleinen, weissen Blümchen flach tellerförmig, fast wie künstlich, aufgelegt erschienen. Am Salonienquell war noch üppiger Graswuchs, und Caltha palu- stris L. glänzte hier oben, 8000' hoch, noch so fett entwickelt auf dem feuchten Grunde, Avie tief unten im ßheinthale und die weissen Wollbüschel des Enophorum vaginatum L. leuchteten hell aus dem satten Grün hervor. Lycopodium alpinum L. kroch über den kurzen, steinigen Rasen bei unscheinbarer Sibbaldia procumhens L., bei grauem Gnaphalium carpatlticxini Wahlbg. Erigeron uniflorus L. und E. alpinus L. standen mit Aster alpinus L. auf Felsen, Gaya simplex Gaud. und Homogyne alpina Cassin. leisteten purpurner Adenostyles aljnna Bl. et Fing. Gesellschaft. — Behaglich und be- schaulich lagerten wir im Schweizerthore und schauten und träum- ten hinein in die grossartige Alpenwelt, hier Schweiz, hier Vorarl- berg, in der wir wie Punkte verschwanden, als plötzlich W. Baur und Wick in einen hellen Jubel ausbrachen: sie hatten dicht neben und auf TJoydia serotina Salisb. gelagert, dem kleinen, seltenen Zwiebelpflänzchen, das nun bei genauerem Zusehen ringsum seine trübweissen Glöckchen entfaltet hatte und bei dem bescheidene Sagina saxatilis Wimmer eifrig blühte. Das war grosse Freude in Israel! Und als wir uns nun zum Weitermarsche erhoben, machte uns der Führer plötzlich eindringlichst Zeichen zum lautlosen Still- stehen und wies mit stummen Geberden über uns auf die lichten, steilen Felswände der „Kirchlispitze", wo eben ein ganzes Kudel Gemsen vorbeidefilirte, hoch droben an senkrecht abfallenden Wän- den, kühn und sicher die kleinsten Vorsprünge mit den stählernen Hüfchen wie im Fluge betretend. Das war ein erhabenes Naturbild und unvergesslich, wenn man Derartiges zum erstenmale gesehen. Jetzt ging es laugsam und steil empor zum „Oefenjoch", zum „Sporerpass", wo links die „Gaisspitze", rechts die hellgraue „Dru- senfluh" steil emporragen. Vero-ebeus suchten wir jedoch nach Edel- weiss, das nach des Führers Versicherung hier gedeihen soll. Wir waren eben noch im Juni und das schöne Pflänzchen konnte jetzt noch nicht in Blütbe sein. Grossartig war der Blick von hier auf die imposanten „Dieithürme", auf „Drusenfluh" und „Sulzfluh" und auf das vergletscherte „Eisjöchl" hoch oben rechts, auf die schlanke „Zimbaspitze" links und rechts auf die „Mittagsspitze". lieber Geröll- hoden ging es nun steil hinab zur oberen „Sporeralp", die wir um 1 Uhr 15 Min. erreichten. Wild stürzte der „Rasaveibach" zu unserer Rechten in tief ausgewühltem und mit mächtigem Gerolle erfülltem Bette thalwärts, dichtes Gestrüpp von Rhododendron hir- 425 suhtin L. und Bh. ferrvginemn L, wuclierte am Ufer, blaues Aco- nitum NapeU((s L. ragte da iiud dort daraus hervor uud die laugen, starreu Wedel vou Ai^pidlKm Lonchitis II. Br. bargeu sich schatten- suchend darunter. Auf den steilen Hängen standen vereinzelte Gen- tuina punctata L., Salix hastata L. wurzelte reich fruchtend auf Felsen mit Cotoneaster tomentosus Lindl. bei Anemone haldensis T. uud A. vernaUs L., während A. alpina L., var. sidphurea pracht- voll sich über die Triften vertheilte mit imposanter Pediculavis foliosa L. uud P. recutila L. — Stolz erhob bei den Yiehhütten Campanida tJu/rsoldea L. ihr gelbes Blüthenscepter über trübrothe Stachps alpina L. und die duftige Nigritella amjustifoUa Eich, würzte süssnarkotisch die Trift. Starre Blattrosetteu von Saxifraga Aizoon Jacq, nisteten auf deu Felsen und Steinen, JErigeron acer L. erhob sein weiss violettes Greisenhaupt, Campanida Scheuchzeri Vill. neigte sich schönblau zu Boden und Cgsfopteris montana Lk. nickte mit zierlichen grünen Wedeln aus Felsspalten hervor, herrlich contra- stirt von den weissen Sti aussehen der Silene rupestris L., und still blühte Draha tomentosa Wahlbg. mit Hutchinsia petraea K. Br. und Arahis muralis Bertol.; Epipactis palustris Crntz. stand au feuchten Stellen der Alpmatten und Carex paniculata L. leistete ihr Gesellschaft. Unaufhaltsam ging es abwärts über die Matten auf holperigem Fasspfade, an der unteren Sporeralpe vorbei, durch da^ Dorf „Tschagguus", dessen Bewohneriuueu durch ihre eigenartige Tracht und besonders durch die hohen, langhaarigen, oben sich stark verbreiternden schwarzen Mützen uns auffielen. Ein hart gepflasterter, uueudlich qualvoller, steiler Fusssteig führte durch das Bergdorf mit den zerstreut liegenden Häusern aus wettergebräuntem Zirbelholzo endlich hinunter in die Ebene zur Hl und über deren Brücke nach Schruns, wo an Maueru Sedum annuum L. blühte, und um 4 Uhr Sassen wir endlich todtmüde im Speisesaale der „Taube", wo wir uns nach eilfstüudiger, beschwerlicher Wanderung erholen konnten. So waren wir glücklich, nach überwundenen Schwierigkeiten und er- reichtem Ziele wieder im Culturlaude. das aber hier, im schönen „Montavon", eine wohlthueude Natürlichkeit bewahrt hat, augelangt — uud was nun folgte, war Heimkehr. „Ihr Freunde, nun ist unsere Stunde gekommen, Nun sonder Säumen den Abschied genommen Von dem, was hier oben uns frente! — " — „Fahr' wohl, stillheiteres Aliienthal! Empfah' unser'n Segen, Höhlengeklüft, Weltferner Andacht Zeuge und Ort! — " V. Scheffel „Bergpsalmeu". Ein bequemer, offener Landauer führte die müde Gesellschaft Abends durch das herrliche Illthal mit den freimdlichen Häusern und Menschen, mit den grünen Wäldern und bunten Gärten bis Blu- denz, wo wir um 7 Uhr 30 Min. unser altes Quartier in der „Post" wieder erreichton und uns bald zur Kuho begaben, nachdem wir 426 imserm braven Führer Kögele ein ehrendes Zeugniss in sein Control- buch geschrieben hatten. Montag, 29. Juni. Es war heute das Fest „Peter und Paul". Goldiger Sonnenschein füllte das Montavon und frohe Menschen zogen hinaus in die schöne Gotteswelt. Um 7 Uhr 15 Min. bestiegen W. Baur und ich den Zug nach Bregenz, Herr K. Baur und Wick befuhren eine Strecke weit die schöne Arlbergbahn bis St. Anton und wollten um 3 Uhr 9 Min. Nachmittags in Bregenz wieder mit uns zusammentreffen. In Feldkirch hatten wir eine Stunde Aufenthalt, den wir zu einer kurzen Besichtigung des interessanten Städtchens und des netten botanischen Gartens benützten und um 10 Uhr 16 Min. waren wir in Bregenz. Beim „Gebhardtkapellchen" ob der Stadt hatten wir prächtige Kund- und Fernsicht über Bodensee, Rheinthal und Bregenzerwald, sammelten hier auch noch Artemisia Absin- thimn L., assen im „Weissen Kreuz" zu Mittag und begaben uns gegen 3 Uhr zum Hafen, wo um 3 Uhr 15 Min. das directe Boot nach Constanz abgehen sollte. Der Arlbergzug, mit dem unsere Reisegenossen kommen sollten, hatte über eine halbe Stunde Ver- spätung und nach Umlauf der vorgeschriebenen Wartezeit dampfte die „Stadt Constanz" ab, und wir Beide nebst einer alten Frau waren die einzigen Passagiere. Um 5 Uhr Ankunft in Constanz, Begrüssung der Herren Baur sen. und Leiner sen. am Hafen, Abschied von meinem lieben Gefährten und directe Fahrt über Schwarzwald nat-h Hause, wo ich Nachts 11 Uhr glücklich ankam. „Doch am wärmenden Ofen denken wir Dein Und mit dem ersten lenzwinkenden Schein So Gott will, kehren wir wieder!" — V. Scheffel „Bergpsalmen". A ehern (Baden), 4. Juli 1888. Literaturberichte. Dr. Hans Molisch: Zur Keuntiiiss der Thyllen, nel)st Beobachtungen über die Wundheilung- in der Pflanze. Sitzungsberichte der k. Akad. der Wissenscb. in Wien, Bd. XCVII, Abth. I. 88. Die Literatur über die merkwürdige Verstopfung der Gelasse durch Thyllen ist keine grosse. Der Autor hat dieselbe eingehend berücksichtigt, und darauf fussend, seine eigenen Untersuchungen angeschlossen. Es können die Thyllen in allen Arten von Gefässen vorkommen, und erfolgt gewöhnlich nicht eine völlige Abgliederung von den Parenchymzellen aus, sondern haben wir die Thyllen gewisser- massen als Aussackungen dieser Zellen zu betrachten, wie solches an einer Reihe von instructiven Abbildungen zu erkennen ist. Die be- deutende Oberflächenvergrösserung, welche die Gefässwand mit der innig verbundenen Parenchymwand bei der Thyllenbildung erfahren, 427 veranlasst den Autor, die Wi es ner'sclie Hypothese von dem Plasma in der wachsenden Zellmembran zur Erklärunfif dieses Vorganges herbeizuziehen. Als ein Beweis für die lange Lebensdauer imd die Wachsthurasfähigkeit der Zellhaut ist es jedenfalls anzusehen, dass manche Holzparenchymzellen erst im fünfzehnten Jahre Thyllen bilden. Bei Piratinera gulanensis und Mespilodaphne Sassafras er- scheinen die Thyllen als wahre Steiuzellen mit entsprechenden Poren ausgebildet. Eine mühevolle Aufgabe übernahm Molisch, iu'lem er eine ganze Reihe von Pflanzen aus den verschiedensten Familien auf das Vorkommen der Thyllen untersuchte, und zeigte es sich, dass diese Eigenschaft eine sehr verbreitete ist und für die Kenntniss der Hölzer von Bedeutung werden könnte. Es wurden von M. unge- fähr 90 Genera als Thyllen bildend befunden und gewisse Familien als besonders geneigt für diese Gefässverstopfung erkannt, während andere, wie Böhm bereits früher erwiesen, den Gefässverschluss durch Gummi herstellen. Dass die Thyllenbildung auch willkürlich durch Verletzung der Zweige hervorgerufen werden kann, hatte Böhm schon constatirt, und wird solches von Molisch an einer Reihe von Bei- spielen bestätigt, sowie die Thatsache, dass die Thyllenbildung im oberen Theile des Zweiges eine entschiedene Begünstigung erfährt, gegenüber dem unteren Theile. Es fungiren die Thyllen aber nicht allein als Verstopfungseinrichtungen bei verletzten Pflanzen- tlieilen und bei der Kernholzbildung, sondern eine weitere Aufgabe derselben ist bei vielen Gewächsen, ähnlich den parenchyraatischen Elementen des Holzes, auch die Stärkeaufspeicherung, wie M. an einer ganzen Reihe von Pflanzen constatirte. Ferner beschäftigte sich der Forscher mit dem Nachweise, dass sowie bei Holzpflanzen nach Verwundungen im Schutzholz ein Verschluss durch Gummi stattfindet, eine eben solche Abschliessung auch bei krautartigen Pflanzen in den Gefässen und anderen Holzelementen stattfinden könne. Namentlich instructiv erwies sich das Zuckerrohr, dessen Gefässe etwa vier Wochen nach dem Abschneiden auf weite Strecken mit Gummi erfüllt waren, welches sowie ähnliche Gummi- massen sehr charakteristisch die Wiesnei'sche Holzreaction er- gaben. Eine eigenthümliche, bisher noch nicht festgestellte That- sache wurde hiebei auch von M. aufgefunden, nämlicii, dass das unterhalb der Wunde gelegene Parenchym allenthalben ein collen- chymatisches Aussehen annahm, indem eben die Zellen nach der Verwundung in den sonst luftführenden Intercellularen Gummi ab- sondern. Auch die Wände der Parenchymzellen zeigten nach der Verwundung gleich dem Gummi entschiedene Holzreaction, was auf eine chemische Veränderung der früher unverholzten Zellwand in Folge der Verwundung hinweisen würde. Etwas Aehnliches wurde in den Blattstielen von Latania aufgefunden. Ein eigenthümlicher Gefässverschluss kann weiter dadurch hervorgerufen werden, dass in der Nähe von Wunden die sich quer streckenden Parenchymzellen die Gefässe nach Art eines Quetschhahnes gewissermassen eindrücken, 428 wie solches namentlich in den "Wurzeln von PMlodendron und 3Ii(sa vielfach beobachtet wurde. Auch können grössere Intercellularräume durch einwachsende Thyllen verstopft werden, wohin schliesslich auch die Ausfüllung der Athemhöhlen von Tradescantia guianensis durch einwachsende Mesophyllzellen zu rechnen ist. Dr. Joh. Gaunersdorfer Wigand-Dennert. ]Velnmbinm speciosnm W. Eine monographische Studie. Bibliotheca botanica, herausgegeben von 0. Uhlworm und F. H. Haen- lein. Heft Nr, 11. 4". 68 pp. und 6 Tafeln. Cassel (Th. Fischer) 1888. lieber die Lotosblume hat Wigand bereits im Jahrgang 1871 der Botan. Zeitung eine vorläufige Mittheilung veröffentlicht. Im Jahre 1885 nahm er in Gemeinschaft mit Dr. Donnert den Gegen- stand wieder auf, in der Absicht, die genannte Pflanze in morpho- logischer, anatomischer und organogenetischer Richtung möglichst genau zu untersuchen. Dieses Ziel zu erreichen, war aber Prof. Wi- gand nicht mehr gegönnt. Nach seinem Tode wurde die begonnene Arbeit von Donnert fortgesetzt, vollendet und publicirt. Der reich- haltige Inhalt gliedert sich in folgender Weise: I. Der morpho- logische Aufbau. Aufbau der Keimpflanze; Stellungsverhältnisse der Blätter am Hauptrhizom und Axillarspross ; Deckungsverhältnisse der Blätter; Gestalt der Internodien; Bewurzelung des Khizoms; Morphologie des Laubblattes; Blüthe; Morphologie der Frucht. IL Ent- wickelungsgeschichtliches: Wachstlium des Ehizoms; zeitliche Eütwickelung des Rhizoms und der Wurzeln; Entwickelung der Blätter, der Blüthe, der Samenknospe (Samen). III. Anatomie des Rhizoms: Structur des Epikotyls am Embryo; Anatomie des aus- gebildeten Rhizoms; Bau und Entwickelung der einzelnen Gefäss- bündel; Structur des Seitentriebes; Anatomie des Knotens. IV. Ana- tomie des Blattes: Anatomie des Blattstieles und der Blattspreite; Anatomie der Niederblätter. V. Anatomie des Blüthenstieles und der Blüthentheile: Anatomie des Blüthenstieles, des Blumen- blattes, der Staubfäden, des Receptaculums, des Pistils imd der Fruchtwand. VI. Biologisches: Amylum im Blatt; Amylum im Rhizom; das Rbizom im Ruhezustande und während der Vegetation. Sechs Tafeln enthalten 69 von Donnert gezeichnete, zumeist ana- tomische Figuren. Wenn sich auch naturgemäss in der augezeigten Arbeit noch Lücken vorfinden, und einzelne Punkte durch spätere Untersuchungen erweitert und vielleicht corrigirt werden, so verdient dieselbe, wie schon aus der Inhaltsübersicht hervorgeht, mit Recht die Bezeichnung einer beachtenswerthen Monographie. Möge sie den Zweck erreichen, den Wigand anstrebte, nämlich Anregung geben zur monographischen Bearbeitung einzelner Species in der hier ange- deuteten Weise. Denn nur dann ist eine Vertiefung der Systematik zu erhoffen, wenn sich mit der genauen Kenntniss der äusseren Glie- derung der Pflanzen auch eine solche des inneren Baues verbindet. Burgerstein. 429 Willkomm M. Illustratioues Florae Hispaniae insnlaruiiique Balearinm. Livres XIll-XIV, Text-Seite 33-64, Tat. CXI - CXXVII. Stuttgart, E. Scliweizerbart, 1888. Die zwei vorliegeüden Liefenmoen dieses für die Flora der pyrenäisclien Halbiusel wicbtigeu Werkes enthalten die ausführlichen Beschreibungen und colorirteu Abbildungen von 25 Pflanzen, die zu- meist das erste Mal abgebildet werden und in Bezug auf ihren Ver- wandtschaftskreis einer eingehenden Kritik unterzogen werden. Es wurden behandelt und abgebildet: Linaria Badali Willk., L. ara- gonensis Lose, L. melanantha B. et R., L. tristis Mill.. L. ßUcaidis Boiss., L. depauperata Leresche und dessen var. Hegelmaieri Lose. JO. HideriJj^e., L. ßlifoliaLa.^., Lafuentea roümdifoUa Lag., Mhaninus halearica Willk., Rh. myrtifolia Willk., Iris Boissieri Henr., Ra- nunculus tnacropliyllus Desf., Ran. fucoides Freyn, R. leontinensis Freyn, Clematis cirrhosa L. var. piirpurascens Willk., C. halearica Rieh., Brassica cossoneana Boiss. et Reut., Verhascwn Portae Willk., Celsia Banadesii G. Don var. haetica Willk., C betonicaefolia Desf., C. sinuata Cav., TJii/mus Loscosii Willk., Th. aestiviis Reut. Beck. Prahl Dr. P. Kritische Flora der Provinz Schleswig -Holstein, des an- grenzenden tiehietes der Hansestädte Hambnrg-, Lübeck und des Fürstenthnms Lübeck. Unter Mitwirkung von Dr. E. v. Fischer-Ben- zen und Dr. E. H. L. Krause herausgegeben. I, Theil. Schul- und Excur- sionsflora. Kiel. P. Toeche, 1888, 227 S. 12°. Geb. Mk. 2-80. Der in seiner Flora wohl bewanderte Verfasser gibt uns in vorliegender, nach anal^iischer Methode bearbeiteten Flora — welche hoch über dem Niveau der sogenannten „Schulfloren" steht — ein gediegenes Handbuch für die Flora der obengenannten Länder. Es soll zwar nach des Verfassers Vorwort nur als Bestimmungsbuch für Anfänger in Verwendung kommen, und erst durch Hinzufügung eines zweiten, ausführlicher gehaltenen Theiles auch den Anforde- rungen der Wissenschaft gerecht werden. Wir müssen jedoch — wie schon oben erwähnt — betonen, dass der Verfasser auch schon mit dem ersten Theile seiner Flora den Botanikern ein sehr gut brauchbares Handbuch der Flora dieser Länder in die Hand gegeben hat, das sich vor ähnlichen guten Handbüchern noch besonders aus- zeichnet durch die gefällige Gliederung des Stoffes und durch die richtige Auswahl der Lettern zur Auseiuanderhaltung der verschie- denen Eigennamen. Die Brombeeren wurden von Dr. Krause aus- führlich behandelt. Beck. Correspoudenz. Mariaschein, 31. October 1888, Selbstverständlich haben mich die Ausführungen des Herrn Prof. Dr. Kornhuber in Nr. 9 (S. 316 ff.) der Oesterr. botan. Zeitschr. sehr interessirt. Viscum austriacum m. mag Varietät sein, gehört aber dann zu Viscum kuTum als ß) albescens m., da es bis auf die 430 Farbe der Frucht in Allem mit V. laxum übereinstimmt. Es wächst auch in Niederösterreich auf Pinus silv., z. B. Kalenderberg bei Mödling, Hornstein bei Pisting . . . Auf Rohinia Pseud. sah ich wäh- rend der Siebziger und Anfangs der Achtziger Jahre in und um Wien Viscum wiederholt, z. B. nächst der Carolinenbrücke im Stadtpark, im Prater (Kriau 16. November 1880), im Laxenburger Park; hier wenigstens auf zwei Bäumen. Die beiden letztgenannton Orte sind nebst dem Kalenderberge zum Mistelstudiura wie geschaffen. Im Laxenburger Parke notirte ich wenigstens 200 Mistelbäiime, darunter auch Betula (auch Hetzendorf), Alnvs glntinosa {Ülmus major?), Fraxiniis exe, Aesculus u. s. w. Nie jedoch auf Quercus; auch nicht auf Populus pyram. und alba\ im Prater ist auf letzterem Viscum nicht selten. J. Wiesbaur S. J. Prossnitz, 3. November 1888. Beim Aufstieg von Altstadt zu den Saalwiesen im Gesenke fand ich: Aspidium spinulosum Sw. b) dilatatum Sw., JBIechnum, spicant Rth., Pteris aquilina, Poa Chaixii Vill., Avena planicul- mis Schrad., Luzula maxima DC, Polygonatum, veriicillatum, Strep- topus amplexifolius DC, Paris quadrifolia, Veratrum, Lohelianum, Beruh., auch schon im Graupathai bei Hausdorf, Gymnadenia albida Eich., JRumex alpinus, Polygonum, historta auch oben am Gipfel, Campamda glomerata, Phytewma spicatwn^ Crepis grandiflora Tausch, Hieracium aurantiacum schon bei der Aloisquelle, H. vulgatum Fr. e) alpestre üechtr., Mulgedium alpinum Cass., Prenanthes purpurea, Erigeron acre, Solidago alpestris W. Kit., Gnaphalium norvegicum Gunner, Doronicum austriacum, Carlina acaulis auch oben, Loni- cera nigra, Slachys alpina, Melampyrum silvaticum, die Var. saxo- sum Baumgarten bei Spieglitz, LysimacMa nemorum, Actea spicata, Ranunculus aconitifolius, Caltha palustris unter dem Gipfel, Car~ damine Opizii Presl., Geranium palustre, Iinpatiens noli tangere, Viola hdea Sm., Melandryum silvestre Eöbl., Silene inflata oben, Rosa pendidina, R. dumetormn Thuill., Geum rivale, Ruhus hirtus Wh. Der Gipfel bietet wenig Interessantes; in nächster Zukunft aber noch weniger, da die Waldcultur sich seiner bemächtigt hat. Um Altstadt bemerkte ich ausser manchen von hier bereits bekannten Pflanzen: Listera ovata R. Br., Epipactis latifolia All. a) varians Crantz, b) viridans Crantz, Hieracium Pilosella subsp. vulgare Tausch und angustius N. P., S. pratense Tausch, Menyanthes trifoliata auch bei Karlsbrunn, Pedicularis silvatica, Pirola secunda, Drosera rotundi- folia, Rosa complicata Gren., R. umbellifera Sw., Potentilla inca- nescens Opiz, Spiraea aruncus. Ononis spinosa, Eryngium campestre und Falcaria Rivini Host., die im mittleren Mähren gemein sind, fehlen hier. Heuer bemerkte ich Trigonella foenum graecum, gebaut bei Bedihost und Cichorium Intyhus wird seit einigen Jabren iim Prossnitz, Ivanovic und Wischau im Grossen gebaut. — Schliesslich noch die Mittheilung, dass Herr J. Bubela sein grosses, 200 Fas- cikeln umfassendes Herbarium europaeum dem böhmischen natur- 431 forschenden Verein in Prag ge.^chenkt hat. Der genannte Verein hat Herrn Bubela zum Ehrenmitglied ernannt. W. Spitzner. Josefstadt, 5. November 1888. Ueber den Charakter der Vegetationsverhältnisse meiner neuen Heimat bin ich — nach mehrmonatlicher Beobachtung — bereits insoweit orientirt, dass ich wenigstens über den allgemeinen Ein- druck, den die hiesige Flora im Vergleich zu jener von Wien auf mich macht, Einiges mittheilen kann. Bekanntlich beherbergt diese Gegend einige Pflanzen, die in der Wiener Flora fehlen, und zwar: Trientalis europaea; Clrsium acaule; Pedicularis sylvatica; Pulicaria vuljaris; Stellaria glaiwa; Carex erketorvm. Allein das von mir beobachtete Gebiet (Josefstadt mit seinen kräuterreichen Wällen und Schanzgiäben, die mit nassen Wiesen und fetten Aeckern bestellte Umgegend und speciell der ziemlich ausgedehnte Kadelwald von Neu-Ploss) enthalten verschiedene Pflauzenarten, die zwar um Wien häufig genug sind, hier aber durch ihre enorme Menge auffallen. So sind z. B. Danthonia decumhens und Molinia varia die herrschenden Gräser des genannten Waldes, Selinum Carvifolia und Ranuncidus aurkomus sind im Niederholz imd auf den üppigen Waldwiesen die vorzüglichsten, allerbäufigbten Vertreter ihrer Verwandten; die Bra- chen, Raine und Stoppelfelder waren noch zu Ende October mit Yeronica agrestis, a) grandifolia und Buxhaumii {V. persica Poir.), Stenophragma Thalianiim {Arabis Thaliana L. sp.), Spergida ar- vensis und pentandra, Gypsophila nmralis streckenweit in zahlloser Menge bedeckt, in einzelnen Gegenden herrscht massenhaft auf ziem- lichem Umkreise das Gnaphalium idiginosum als Ackerunkraut: in den Festungswerken blüht in reichlicher Menge schönes Geraniitm pratense. Von Ruderalpflanzen waren ihrer auifallenden Häufigkeit wegen zu erwähnen: Barbarea vulgaris ; Papaver Argemone; Cheno- podium rubrum und Yeronica verna; letztere blüht hier fast das ganze Jahr, wenigstens traf ich sie noch Anfangs October sehr häufig an uncultivirten Orten, selbst auf Garten- und Hofmauern. Dagegen vermisste ich bisher zwei der gemeinsten Pflanzen der Wiener Flora, nämlich Amarantlms retroflexus und Hordemn murinum. Indem ich noch erwähne, dass Saonfraga granulata hier die Wiener S. bulbi- fera reichlich vertritt, glaube ich für diesmal mit meinem Berichte "abschliessen zu dürfen. Moritz Prihoda. Brunn, am 7. November 1888. Bei Vares in Bosnien fand ich eine Varietät von Aspidium lobatvm Sw., die ich Vaiietas simplex nennen will und deren Habitus viel Aehnlichkeit mit Aspidium loncliitis Sw. hat. Im Nachfolgenden die Beschreibung dieser schönen Varietät: Laub büschelig, bis 18 Cm. hoch, steif, ira Gesammtumriss länglich lauzettlich, vom ersten Viertel an beblättert. Fiedern alle gestielt, die unteren kleiner als die mittleren und oberen. Die Fiederchen besonders an den mittleren 432 uüd oberen Fiedern mit breiter Basis sitzend, alle mit stachelspitzigen Sägezähnen. Das obere Fiederchen des untersten Paares grösser, auf- gerichtet, gestielt, abgetrennt oder mit den anderen zusammen- fliessend. Stiel unterhalb sehr stark, mit braunen Hautschuppen besetzt. Formänek. Gnezda, 12. November 1888. Im regenreichen Jahre 1882 sammelte ich hier zu Anfang August vierzig Exemplare Sedum Faharia K., und war gezwungen, selbe einzulegen, ohne sie abgebrüht zu hal3eu. Alle anderen ge- sammelten Pflanzen waren längst trocken. S. Faharia grünte lustig im Löschpapier weiter, üeberdrüssig des erfolglosen ümlegens, ver- packte ich diese Pflanze in ein eigenes Packet, welches ich auf eine heisse Stelle des Küchenherdes legte. Die Temperatur war dort zeit- weise so hoch, dass, als ich nach sechs Wochen das Packet hervor- nahm, das ganze Papier vergilbt und am Eaude stark gebräunt war. Wie staunte ich, als ich zu Weihnachten das Packet öffnete und fand, dass zwar die meisten Pflanzen richtig trocken waren, einzelne hingegen aus dem unteren Theile des Stengels lustig grüne Aeugiein trieben. Ich trennte diese Triebe mit dem Messer ab und erzog daraus mächtige Büsche der Pflanze! Ich füge nur bei, dass die Pflanze zur Blüthe zwar reichlich gelangte, jedoch die schöne dunkel- purpurne Farbe der Blüthen nicht hervorbrachte, sondern diese, was Färbung anbelangt, dem S. maximum gleichen. Wenn das eben Erzählte ein gewiss merkwürdiger Beweis für die Lebenszähigkeit des S. Faharia gab, so dürfte das Folgende ein nicht minder inter- essanter Beitrag zu diesem Capitel sein. Ende Juni 1. J. fand ich auf einem Kaine zwischen zwei Weingärten nordwestlich von Pois- dorf in Niederösterreich einen Schwärm eines Alliiim ohne Blüthen, nur mit Köpfen von Zwiebelchen. Nur zwei Stück hatten je drei Blüthen zwischen den Zwiebelchen langgestielt hervorgetrieben. Diese wiesen 3 dreizähnige Staubfäden, und zwar die äusseren auf, während die inneren fadig waren. Die durch die damals herrschende Dürre fast ganz vertrockneten Blätter waren dennoch an der Basis deutlich röhrig. Ich bestimmte die Pflanze nach Berücksichtigung aller Merk- male für A. vineale L. Eine halbe Stunde westlich davon fand ich ein zweites AlUum, welches sehr ähnlich auftrat, dennoch verschie- dene Brutzwiebelcheu hatte, und welches ich für A. oleraceum be- stimmte. Auch dieses hatte keine Blüthen. Beide Pflanzen tauchte ich in siedendes Wasser und selbe trockneten scheinbar recht gut und rasch! Beim Verpacken der Pflanzen im August machte ich nur die Bemerkung, dass sich diese zwei Allinm verteufelt ähnlich sahen. Als ich in den letzten Tagen Octobers selbe hier betrachtete, fand ich zu meiner üeberraschung, dass das A. vineale in allen Exem- plaren aus den Brutzwiebelchen frische 1 — 3 Cm. lange Blättchen fadenförmig getrieben hatte, während bei A. oleraceum die meisten Köpfchen mit 2 — 4 frischgetriebenen Blüthen prangten! Doch hatten 433 die untersuchten Blüthen keine Staubbeutel noch Staubfäden. Die Brutzwiebeln des A. vineale waren mehr spitzig geworden, die des ^■1. oleraceion hingegen waren an der Spitze nach innen getrocknet, so dass selbe eine Vertiefung aufweisen. Ich habe diese Thatsachen Herrn Apotheker Woynar, Vertreter der Linnaea in Battenberg mitgetheilt, und er wird wohl nichts dagegen haben, wenn ich seine mir gemachte Mittheilung, weil hier einschlägig, veröffentliche. Sein Sohn brachte ihm von einer geognostischen Eeise nach dem Süden fürs Herbar Opuntia vulgaris, leider ohne Blütbe und Früchte. Er legte selbe am Dachboden zwischen Löschpapier und beschwerte sie mit Steinen. Als er nach mehreren Wochen nachsah — welche üeber- raschuug! Die Opuntia hatte zwischen Löschpapier und beschwert mit Steinen zwei frische Blüthen getrieben. J. Ullepitsch. Königsberg in Pr., den 4. November 1888. Auf meiner Eeise nach dem Nordcap, welche ich im Juli und August d. J. machte, beobachtete ich, dass die Normalform des Equisetum arvense L. in Norwegen von Kristiania bis zum Nordcap fehlt. Ueberall tritt dafür die nordische Varietät Eq. arvense L. horeale Kup. auf. — Auf der 562 Km. langen Eisenbahnstrecke von Kristiania bis Throndhjem untersuchte ich auf vielen Bahnhöfen dies Equisetum ; nirgends findet sich die Normalform ; dies gilt auch von Lille Elvdal, Koros und Throndhjem, wo ich je zwei Tage weilte und grössere Excursionen ausführte. Die grossen Nordlandsdampfer verliess ich mehr als ein Dutzend Mal; auf den Inseln der Westküste findet sich nur Equisetum arvense L. v. horeale Kup. Besonders inter- essant war mir der Kirchhof auf Tromsö, „ein Birkenwäldchen im Birkenwald". Auf vielen Grabhügeln, deren Seitenwände wohl gepflegt erscheinen, fand ich als einzigen Schmuck das Equisetum boreale Kup. oder Eq. silvatimm in den schönsten und üppigsten Exemplaren. — In Lyngseidet entdeckte ich unter dem 70. Gradn.Br. das Bvyum Baenitzii K. Müllern, sp. (Herbarium europaeum Nr. 6025) etwa hundert Schritt nördlich vom Laudhändler Gjäver; dieses Moos wächst in grossen Käsen dicht am Lycgenfjord. In der Nähe der Gjäver'schen Dorschleber-Thransiederei überzieht das äusserst charaktei istische Eq. an'ense L. v, horeale Kup. f. arctica Baeuitz (Herbarium europaeum Nr. 6017) in Quadratmeter grossen Strecken den Boden. C. Baenitz. Fersonalnotizen. — Dr. J. V. Sachs, Professor der Botanik in Würzburg, hat einen Kuf au die Universität München erhalten. — Dr. T. Bokorny hat sich an der Universität Erlangen habilitirt. -xx-i ■ OestPrr. botcin. Z.its.livifl. lü. Il.'ft 188S. 36 434 Vereine, Anstalten, Unternehmun|^en. — In einer Sitzung der kaiserl. Akademie der Wissen- schaften in Wien am 25. October überreiclite Dr. M. Kronfeld in Wien eine Abhandlung: „lieber die biologischen Verhältnisse der Aconitum-Blvith.e" . Ausgehend von den morphologischen Ver- hältnissen der Aconitum-Blüthe wird in dieser Arbeit bewiesen, dass Aconitum in analoger Weise von der Gattung Bombus abhängig ist, wie dies Darwin für den rothen Klee feststellte. Diese Thatsache erhält ihre beste Illustration in dem Umstände, dass der Verbrei- tungskreis von Aconitum vollständig in denjenigen von Bombus hin- einfällt, nirgends also Eisenhut blüht, wo nicht Hummeln schwärmen. Nebst einer Kartenskizze (geographische Verbreitung von Aconitum und Bombus) ist der Arbeit eine Tafel beigegeben, welche die wich- tigsten anatomischen und morphologischen Details der Aconüum- Blüthe zur Darstellung bringt. — Monats-Versammlung der k. k. zoolog.-botan. Ge- sellschaft am 7. November. Herr Dr. Hans Molisch hielt unter Vorzeigung von Präparaten einen Vortrag über die Entstehung und Bedeutimg der Thyllen, sowie über andere Arten der Wundheilung im Pflanzenreiche. Secretär Dr. v. Wettstein legte folgende für die Verhandlungen eingelaufene Manuscripte vor: Dr. E, v. Halacsy, „Beiträge zur Flora der Landschaft Doris und der Kiona in Griechen- land." — Dr. C. Fritsch: Vorarbeiten zu einer Mubus -Ylora. von Salzburg. — Dr. A. Heimerl: Die Bestäubungseinrichtungen der Nyctagineen. — Dr. M. Kronfeld: Zur Blumenstetigkeit der In- secten. — J. Dörfler: Ueber einige Formen von Equisetum Tel- mateja. Botanischer Discussions-Abend am 19. October d. J. Herr Dr. G. v. Beck sprach über einige für Niedeiösterreich neue Pflanzen: Ai-'temisia Mertensiana Wall. (Lassee), Phyteuma nigrum Schm. (Karlstift), Crepis hieracioides W. K. (Hessendorf und Har- manschlag), Alisma arcuatum (um Wien), Pinus permixta Beck (subnigra X silvestris) (Weikersdorf), Alnus pubescens Tausch und A. ambigua Beck (incanaXglutinosa) (um Wien), Orchis Kisslingii Beck (speciosa X pallens) (Rabenstein a. P.). — Herr S. Stock- mayer gab die Beschreibung einer neuen Desmidiaceengattung: Astrocosmium. — Herr Dr. M. Kroufeld hielt einen Vortrag über die Biologie der Aconitum -B\\\i\iQ mit Vorzeigung von Zusammen- stellungen von Blüthen und Nectarienformen. — Der Secretär legte einige eingeschickte Pflanzen vor, u. a. Linum elegans Sprun. aus Dalmatien, wo Bornmtiller die Pflanze entdeckte. — Die k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft in Wien veranstaltet in diesem Winter in ihren Localitäten, L, Herrengasse 13, nachfolgende gemeinnützige Fach-Curse und populäre Vorträge und zwar: 1. Ueber Weinbereitung vom 4. November bis Mitte Februar an jedem Sonntage von 10 bis 11 V3 Uhr von dem Herrn Prof. Dr. C. Reitlechner. — 2. Ueber Bebveredlung am 15. November 435 und 8. December von 10 bis IV l^ Uhr von dem Herrn Daron A. W. Babo. — 3. lieber Verfälschung', Untersuchung und Coutrole der Samen und mehligen Futtermittel mit zahlreichen Demonstrationen, vom 16. November bis Ende Februar, jeden Freitag von S*/, bis 7 Uhr Abends, von Herrn Dr. Theodor Kitter v. W ein zier 1. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Fräulein Boresch mit Pflan- zen aus Böhmen. — Von Herrn Wick mit Pflanzen aus Baden. — Von Herrn Kocbek mit Pflanzen aus Steiermark. — Von Herrn Preissmann mit Pflanzen aus Steiermark. Sendungen sind abgegangen an die Herren: Dufft, Donner, Ullepitsch, Crespignj^ Piers. Aus Mähren eingesendet von Spitzner: Allium sihiricum, Hle- racium floreat. suhsp. siibcymigerum, Hypoclioeris unißora, Liinnan- theminn nymphoides, Peucedaman palustre, Rubus JBayeri, M. bifrons, R. fosskola, Thesium humüe, Trapa nataiis. Aus Serbien eingesendet von Bornmüller: Althaea hirsida, Andropogon Gryllus, Asparagus scaber, Asperula taurina, Ballota alba, Calephvi Corvini, Crataegus inelanocarpa, Crucianella o.ryloba, Diantkus Pontederae, Digitalis lanata, Erodium Ciconimn, Euphor- bia glareosa, Kocliia prostrata, Medicago maculata, Marrubiuni cre- ticum, Quercus conferta, Trifolium elegans, T. Molinieri, T. palli- dum, Triticnm villosum, Verbascum floccosum. Aus Griechenland: Heliotropium supinum, Linaria Sieberi. Aus Preussen eingesendet von Behrendsen: Calamagrostis stricta, Carex arenaria, C. ericetorum, 0. teretiitscula, Eriophorum gracile, Gentiana Amarella, Hydrocotyle vulgaris, Melilotus altissi- mus, Salix acuminata, S. angustifolia, S. argentea, S. Frieseana, S. repens var. fusca, Sisymbriion Irio, Stellaria erassifolia, Tordy- lium maximum. Aus Steiermark eingesendet von Stippl: Androsace obtusifolia, A. villosa, Arenaria bijiora, Carex curvata, Cerastimn latifolimn, Chaerophyllum Cicutaria, Cirsium heterophyllum , Cochlearia pyre- naica, Eriirichium nanum, Luzula spadicea, Lycopodium alpitium, Phyteuma Michelii, Primula minima, Salix serpyllifolia, Saxifraga moschata, Saxifr. oppositifolia, Sedum aniiuum, S. villosum, Silene Pumilio. Aus England eingesendet von Crespigny: Atriplex marina, Carex divisa, Damasonium stdlatum, Glyceria maritima, G. pro- cumbens, Lagurns ovatus, Rubus Maasii, R. macrophyllus, Salix Lambertiana, S. Russeliana, Spartina stricta. Obige Arten können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 R.-Mark) abgegeben werden. 436 Erklärung gegen Erklärung. Anstatt auf meine wohlmotivirte und durch die Umstände dringend gebotene Abwehr sachlich zu erwidern, sieht sich Dr. A. Kornhube r, nach- dem er Ausdrücke, wie „seiner Eigenart Ausdruck geben", und „Pamphlet" gebraucht hat — vergl. die letzte Nummer — zu einem solchen Vor- gange „nicht veranlasst". Durch diese Art der Polemik enthebt mich Dr. A. Kornhuber jeder weiteren Massnahme, und meine in der gelehrten Welt wohl allgemein bekannt gewordene Vertheidigungsschrift bleibt vollinhaltlich aufrecht erhalten. Wien, den 1. November 1888. Dr. M. Kronfeld. Inserate. Wer sein Absatzgebiet erweitern will, inserire in der in den besten Familien Oesterreich-Ungarns gelesenen und in grosser Auflage erscheinenden praktischen Zeitschrift für Hausfrauen „I^txrs XXo;TJLS ££ (Dresden). Zeilenpreis nur 10 kr. Für Beilage von je 1000 Circularen 3 fl. Probenummern gratis. Im Selbstverlage des Dr. C. Baeuitz in Königsberg 1. Pr, ist soeben erschienen: Herbarium Europium. lief. 57 (145 Nr.) Mittel-Europa. 18 M. lief. 58 (78 Kr.) Süd-Europa. 13 M. lief. 59 (67 Nr.) Nord-Europa. 10 M. Ausführliche Inhalts-Verzeichnisse versendet franco und gratis der Selbst- verleger. Diesem Hefte liegt bei: Ein Prospect von T. 0. Weigel Nachf. in Leipzig betreffend im Preise bedeutend ermässigte Werke aus dem Gebiete der Naturwissenschaften. 1 11 li a 1 1. I. Gallerie österreichischer Botaniker. Seite 36. Franz Krasan. (Mit einem xylographirten Porträt) 1 II. Original-Beiträge. Beck, Dr. G. Eitt. v. — Literaturberichte 63, 175, 212, 390 429 Biooki, Bronislaw. — Viola roxolanica n. sp 15 — — Hieracium psendobifidum n. sp 48 — — Rosa Liechtensteinii n. sp 117 — — Hieracium, Andrzejowskii n. sp 153 — — Hieracium subauricidoides n. sp 190 — — Ein Beitrag zur Flora Ostgaliziens 268 — — Hieracium, gypsicola n. sp 296 — — JRumex Skofitzii n. hybr. (R. corifertoXcrispus) ... 340 — — Rwmex Kerneri n. hybr. [R. conferto X obtusifolius) 365 — — JPotentilla Andrzejoiuskii n. sp 407 Borbäs, Dr. Vinc. v. — Cynoglossum paucisetum m 44 — — Geum sparium C. A. Mey. in Ungarn und (?. montanum var. gemini- florum m 157 — — Ueber die Formen des JBromus erectus Huds 417 — — Literaturberichte 31 Bornmüller, J. — Ptilotrichum (Koniga) Uechtritzianum sp. nov 10 — — Einiges über Vaccaria parviflora Mncb. und V. grandiflora .Taub. et Sp 125 — — Verbascum PancUii m. hybr, n 267 Braun, Heinrich. — Kleiner Beitrag zur Flora von Hainburg a. d. Donau in Nieder-Oesterreich 151 — — Mährische TAymit-f-Formen 186 Dr. Josef Pancic. Ein Nachruf 257, 310 — — Literaturberichte 138, 248 Bubela, Johann. — Berichtigungen und Nachträge zur Flora von Mähren 169, 200 438 Seite Burg^erstein, Dr. Alfred. — Literaturberichte 29, 101, 177_ 428 Oelakovsky, Dr. Ladisl. — Ueber einige neue orientalische Pflanzen- arten 6, 44, 83 Gonrath, Paul. — Ein weiterer Beitrag zur Flora von Banjaluka, sowie einiger Punkte im mittleren Bosnien 16, 49, 89, 123 Degen, Arpad v. — Weiterer kleiner Beitrag zur Kenntniss der Press- burger Flora 118 — — Botrychium virginianum (L.) Swartz im südlichen Ungarn 230 Dichtl, P. Alois. — Sammlungen 38 Entleutner, D. A. F. — Die periodischen Lebenserscheinungen der Pflanzen- welt in den Anlagen von Meran 372, 414 Formänek, Dr. Eduard. — Beitrag zur Flora des nördlichen Mährens und des Hochgesenkes 21, 55, 92 — — Beitrag zur Flora von Bosnien und der Hercegovina 240, 271, 303 345, 381, 419 Fritscli, Dr. Carl. — Zur Noraenclatur unserer Cephalanthera- Arten ... 77 — — Ein neues Verbascum aus Steiermark 262 Gauners dorf er, Dr. Johann. — Literaturberichte 426 Hackel, Eduard. — Literaturberichte 319 Hanausek, Dr. T. F. — Literaturberichte 392 Hansg^irg', Dr. Anton. — Neue Beiträge zur Kenntniss der halophilen, der thermophilen und der Bergalgenflora, sowie der therraophilen Spaltpilzflora Böhmens 41, 87, 114, 149 — — Beiträge zur Kenntniss der Kellerbacterien, nebst Bemerkungen zur Systematik der Spaltpilze (Bacteria) 227, 263 Heimerl, Dr. Anton. — Beitrag zur niederösterreichischen Pilz-Flora ... 402 Jetter, Carl. — Ein Frühlingsausflug an die dalmatinische Küste 127, 163 206, 245 Literaturberichte 31, 68, 141, 179, 213, 249, 282, 322, 360, 393 Keller, J. B. Literaturberichte 321 Kissling, Benedict. — Notizen zur Pflanzengeographie Niederösterreichs 53 159, 379 Kocbek, Franz. — Bildungsabweichungen an Paris quadrifolia L 418 Kornhuber, Dr. A, — Erklärung 400 Literaturberichte 99, 136, 173, 211, 316 Krasan, Franz. — Hubert Leitgeb 186 — — Eeciproke Culturversuche 192, 232 — — Weitere Bemerkungen über Parallelformen 293, 337 Kronfeld, Dr. Moriz. — Bemerkungen über volksthümliche Pflanzennamen 376 — — Erklärung gegen Erklärung 436 Kützingr, Fr. Tr. - D^uik 60 Molisch, Dr. Hans. — Literaturberichte 62, 315, 358 Murr, Dr. Josef. — Wichtigere neue Funde von Phanerogamen in Nord- tirol 202, 237 — — Zur Diluvialflora des nördlichen Tirol 297 439. Seite Prihoda, Moritz. Literaturberichte 32, 69, 105, 142, 179, 215, 251, 283, 359 Richter, Aladär. — Botanische Notizen zur Flora des Comitatcs Gömör 199 Sabransky, Heinrich. — Literaturberichte 214 Sauter, Dr. F. — Zwei neue Formen von Potentilla 113 Simoukal, Dr. L. — Bemerkungen zur Flora von Ungarn 221 300, 341, 3-:4, 408 Spitzner, W. — Literaturberichte 104 Stapf, Dr. Otto. — Ueber einige Jm-Arten des botanischen Gartens in Wien 12 Strobl, Gabriel. - Flora des Etna 24, 58, 95, 131, 161 Tomaschek, Anton. — Ueber Symbiose von Bacterien (in Zoogloea- form) mit der Alge Gleocapsa polydermatica Ktz 134 Ullepitsch, Josef. — Neue Pflanzenformen aus der Zips 19 Vandas, Dr. — Beiträge zur Kenntniss der Flora von Süd-Hercegovina 329 387, 412 Voss, Wilhelm. — Die Scopoli-Feier zu Idria 279 Vukotinoviö, Ludw. v. — Neue Eicheiiforraen 82 Wettstein, Dr. Eich. Ritt. v. — Literaturberichte 30 Wiesbaiur, J, B. — Literaturberichte 65 Wiesner, Dr. Julius. — Literaturberichte 26, 61 Winter, Dr. — Scesaplana 353, 387, 423 Woioszczak, Dr. Eustach. — Heracleum simplicifolium Herb 122 — — Salix hifax und Ä Mariana 225 Zimmeter, A. — Zur Frage der Einschleppung und Verwilderung von Pflanzen 1 .'^4 Zukal, Hugo. — Zur Wahrung der Priorität 96 Literaturberichte 67, 102, 140, 177, 281, 320 III. Correspondenzen. Aus Arad in Ungarn von Dr. Sinionkai 107 „ Belgrad von Bornraüller 108, 182, 289, 326, 397 „ Berlin von Dr. Asche rson 34 „ Brunn von Dr. Formänek 34, 72, 107, 146, 181, 217, 252, 286 324, 395, 431 „ Budapest von Dr. Borbäs 71, 106, 143, 253, 288, 361, 395 „ Gnezfla in Ungarn von Ullepitsch 362, 397, 432 „ Innsbruck von Zimmeter 145, 216 „ Irkutsk in Sibirien von Karo 73 „ Josefstadt in Böhmen von Prihoda 431 „ Kliigeiifurt von Zwanziger 106 „ Königsberg in Prcussen von Dr. Baenitz- 433 „ Laibach von Voss 218 „ Lrmbcrg von Blocki 70, 146, 181, 217, 253, 286, 323, 396 „ Mariatchcin in Böhmen von Wiesbaur 33, 180, 429 440 Seite Aus Nagy-Enyed in Siebenbürgen von v. Csatu 284 „ Poisdorf in Niederösterreich von Ullep itscli 251, 287, 325 „ Prossnitz in Mähren von Spitzner 144, 394, 430 „ Ried in Oberösterreich von Dörfler 287 „ Ried in Oberösterreich von Vierhapper 394 „ Eoveredo von de Cobelli 323 „ Triest von Dr. Formänek 362 „ Vesztö in Ungarn von Dr. Borbäs 324 „ Wien von Braun lOö, 216 „ Wien von Dr. Fritsch 143 „ Wien von Müllner 361 „ Wien von Rassmann 284 IV. stehende Rubriken. Personalnotizen 74, 109, 147, 183, 218, 254, 290, 326, 362, 398, 433 Vereine, Anstalten, Unternehmungen 35, 74, 109, 219, 254, 290, 326, 434 Sammlungen 38, 183, 327, 363 Botanischer Tauschverein in Wien 39, 75, 111, 147, 183, 219, 256, 291 327, 363, 399, 435 ReiJiicteur und Herausgeber Dr. Alexander Skofitz. — A'^erlag von C. Gerold's Solin. C. Uebfneutersche Kut-bdiuckprei (M. S.il/ei ) in M'iin. ■ vi >-^ ^■, , . UNIVERSITY OF ILLINOIS-URBANA 3 0112 040454545 '■/ <\ £^:'\. -^- ^- V./' >^. ;H1