.v^"* "^■x* ■%• '^^' f#^^ V^ ^-^.■-4^. ' -^r^r <.V*^ .^•-r *^M>- 7>^>>- .: THE ÜNIVERSITY OF ILLINOIS LIBRARY 580.5 03 V39 ö ^ ^ . - 2Q- — ^ L161 — H41 Oesterr. Botan. Zeitschrift 1889. C(^-Oeu^^^(^ OSTERREICHISCHE I REDIGIRT Dr. RICHARD R. v. WETTSTEIN PKIVAT- D O CKNT UND ADJUNKT AN DEK K. K. UNiVEUSITÄT IN WIEN. HERAUSGEGEBEN VON Dr. ALEXANDER SKOFITZ. XXXIX. JAHRGANG. MIT :) LITIIOGRAFIRTEN TAFELN, 1 PORTRÄT UND ti HOLZSCHNITTEN. WIEN 1889. VERL.\G \X)N C. GEROLD« SOHN. C> CebeiruutGi'ivlils Uu(.lV. (16 B. Markr) fanzjährig, oder mit fl. Ost. W. (S R. Mark} halbjährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Oi^g-ari für Botanik und Botaniker. N2; 1. Exemplare die frei durch die Post be- zogen werden sollen, sind blos bei der Uedactioil (IV. riez., Mühliiasse Nr. 1) ZU prlnuiiieriren. Im \Vej,'e des Buchliandels überuimrut Pränumeration C. Gerold's Sohn in Wien. sowie alle übrigen Buchhandlungen. XXXIX. Jahrgang. WIEN. Jänner 1889. INHAIiT. J Palacky. — AdiiatiscUe Algen. Von Dr. Hans gl rg. — Potentäla Knappii. Von Bio cki. — Neue Funde. Von Dr. Murr. — Zur Flora von Ungarn. Von Dr. Simon kai. — Beiträge zur Kenntniss der Flora von Süd-Hercegovina. Von Or.Vandas. — Anlagen von Meran. Von Dr. Ent- leutner. — Zur Flora von Bosnien. Von Dr. Formänek. — Alte Parallelen. Von Dr. Korn- hub er. — Literaturberichte. — Correspondeuz. Von Studnicka, Forma nek, Simonkai, — Personalnotizen. — Inserate. An die p. t. Abonnenten und Leser der Oesterreichischen botanischen Zeitschrift. Herr Dr. Alexander Skofitz ist in Anbetracht seines hohen Alters an den Gefertigten mit dem Antrage herangetreten, die Red ac- tio n der „Oesterreichischen botanischen Zeitschrift" zu übernehmen. In Würdigung der Bedeutung und der Aufgaben der „Oester- reichischen botanischen Zeitschrift" hat es derGefertigte für seine Pflicht gehalten, diesem Antrage Foloe zu leisten. Derselbe beehrt sich hie- mit, den p. t. Lesern dieser Zeitschrift die Mittheilung zu machen, dass er mit 1. Jänner 1889 die Redaction übernimmt uud dass bereits die dritte (März-) Nummer des XXXIX. Jahrganges von ihm redigirt sein wird. Die Administration und Herausgabe des Blattes bleibt nach wie vor in den Händen des Herrn Dr. A. Skofitz. Die Aufgaben, welche die modernen Eichtun gen wissen- schaftlicher Botanik an eine Zeitschrift stellen, die speciellen Aufgaben einer österreichischen botanischen Zeitschrift wei'den eine Reihe von Aenderungen im Inhalte des Blattes bedingen, deren Darlegung der Gefertigte insofern nicht für nöthig hält, als bereits die erwähnte Nummer dieselben aufweisen wird. Form und Umfang des Blattes werden zunächst keine wesentliche Aenderung erfahren, ebenso wird in der nächsten Zeit die Beigabe von Talein und Textillustrationen auf das Thunlichste beschränkt bleiben, doch hofft der Gefertigte in Kürze auch in dieser Hinsicht den Ansprüchen, die an eine Fachzeitschrift gestellt werden, gerecht werden zu können. Oesterr. botan. Zeitschrift. 1. Heft 1889. 1 504697 Wenn es der Gefertigte unternimmt, den mannigfachen, ihm wohl bekannten Schwierigkeiten, die sich der Durchführung seiner Aufgabe entgegenstellen, zu begegnen, so geschieht dies vor Allem im Vertrauen auf die Mitwirkung aller betheiligten und berufenen Kreise. In der sichern Erwartung derselben hofft er die „Oesterrei- chische botanische Zeitschrift" zu einem ihres Zweckes wür- digen und für diesen erspri esslichen Unternehmen zu gestalten. Zusendungen von Manuscripten , sowie alle die Eedaction betreffenden Zuschriften wollen fortan an die Adresse des Gefertigten gerichtet werden. Anmeldungen von Pränumerationen, den botani- schen Tauschverein, sowie die Administration überhaupt betreffende Zuschriften wollen an Herrn Dr. A. Skofitz, Wien, IV,, Mühlgasse 1, gerichtet werden. Wien, am 20. December 1888: Dr. Eicliard R. v. "Wettstein Privat-Docent und Adjunct an der Wiener Universität Wien, IIL, Eennweg U. Botanisclier Garten. Gallerie österreichischer Botaniker. xxxvn. Johann Palacky. (Mit einem xylograpMrten Porträt.) Dr. Johann Baptist Palacky wurde am 10. October 1830 in Prag geboren. Sein Vater war der berühmte Landeshistoriograph und bekannte böhmische Nationalführer Dr. Franz Palacky. Ziemlich vermögend, machte er von Jugend auf grössere Eeisen, die zuerst die Liebe zu seinem Fach (Geographie) in ihm weckten: so 1838—1^39, 1844,1847 nach Italien, 1851 nach Frankreich, 1854 nach Dalmatien, Ungarn, 1855 nach Dänemark, Polen, 1856 nach Norwegen, Schottland, England, 1860 und 1874 in die Schweiz, nach Deutschland, 1867 nach Eusslaud etc., wobei er zuerst 1842 — 1847 in den Alpen, 1847 bei Nizza, dann in Norwegen botauisirte. Seine botanischen Lehrer waren Presl, Pfund und Koste- letzky. Ausserdem studirte er 18öl in Dresden und 1852 in Paris, und 1860 in München. An seinem achtzehnten Geburtstag machte er das erste Rigorosum (Geschichte) mit Auszeichnung, und wurde am 11. Mai 1850, noch nicht 20 Jahre alt, zum Doctor der Philo- sophie, 1854 zum Doctor der Rechte promovirt. Schon 1856 habilitirte er sich an der Prager Universität als Docent der Geographie, und las stets seitdem, mit einer Unter- brechung 1866 — 1878 aus politischen Gründen. 1885 wurde er zum ausserordentlichen Professor ernannt. 3 Mit Vorliebe las er physikalische Geographie, doch wurde das ganze Gebiet der Statistik von ihm vertreten (selbst die Handels- geographie — Agrarstatistik — , über welche er mehrere böhmische Broschüren schrieb, ebenso 1880 eine Broschüre über das englische Polizeiwesen etc. Es ist hier nicht der Ort, auf die politische und öffentliche Thätigkeit Palacky's einzugehen. Schon 1867 war er Abgeordneter des böhmischen Grossgruudbesitzes und Ersatzmann im böhmischen Landesausschusse, imd ist seit jener Zeit so wie jt^tzt im böhmischen Landtage. Im Jahre 1871 — 1872 war er Landesausschussmitglied, einigemal auch Keichstagsabgeordneter für den böhmischen Gross- grundbesitz (zur Zeit der Passivität). Ebenso war er 1864 — 1873 Be- zirksobmann der Brandeiser Bezirksvertretung, 1877 — 1880 Bezirks- schulrath etc. etc. An der landwirthschaftlichen Bewegung in Böhmen nahm er hervorragenden Antheil. Schon 1861 war er Geschäftsleiter des Prager landwirthschaftlichen Vereines und seitdem als Mitglied zahl- reicher Vereine und als Wanderprediger fast von unaufhörlicher Thätigkeit. Insbesondere war er 1871 — 1880 Mitglied der Landescommission für die Grundsteuerreform in Böhmen, 1880 — 1882 Mitglied der Centralcommission, und man schreibt ihm zu, dass Böhmen eine Grundsteuerermässigunsf bekam. Weitere Kreise dürfte interessiren, dass auf seine Anregung das Comite zur naturwissenschaftlichen Durchforschung Böhmens gebildet wurde, dem er seit seinem Beginne, 1864, angehört. 1885 war er Vicepräsident des interuationalea botanischen Con- gresses in Antwerpen. Ebenso ist er seit 1867 Inspector der botani- schen Sammlungen des böhmischen Museums, die ihm manche Be- reicherung verdanken, so 1867 eine reiche Sammlung russischer Pflanzen, ebenso im Jahre 1887. Wir haben es hier zunächst mit dem Schriftsteller zu thun. Palacky hat zumeist in böhmischer Sprache geschrieben. So erschien in derselben 1857— 1860 eine Geographie von Afrika, Australien und Oceanien, 1864 eine ph3'sikalische Geographie von Amerika, 1867 eine Statistik Mittel- und Südamerikas, 1870 eine physikalische Geographie von Asien, Palästina 1881, Japan, Australien 1884, eine Geographie der Vereinigten Staaten von Nordamerika 1885, eine laud- wirthschaftliche Meteorologie etc., endlich 1882 ein Heft über die Entwickelung der jetzigen Flora in den Abhandlunoen der böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften. Deutsch erschienen ein pflanzen- geographischer Commentar zu Hook er und Beutham's Genera Plantarum, Prag, Gesellsch. d. Wissenschaften 1864—1884, und ein Werk über die Verbreitung der Vögel, welches von der Kritik (z. B. Petermann's Geogr. Mit.) günstig beurtheilt wurde; ferner eine bedeutende Anzahl von Aufsätzen meist in den Sitzungsberichten der Prager gelehrten Gesellschaft (siehe z. B. Just's 7. Bericht). 4 Als Pflanzengeograph ist Palacky ein Anhänger der Ettings- hausen'schen Theorie der ursprünglichen Einheit der Flora der Erde — jedoch ohne dessen Florenelemente zu billigen. Seine Parallele der paläozoischen und antarktischen Flora erschien auszugsweise in der Berliner Zeitschrift für Erdkunde, und schon vor 30 Jahren zog er eine Parallele zwischen der Vegetation von Java und der der Tertiärflora, die Göppert's Beifall erwarb. So hat er zuerst die Existenz der Mediterranflora in Mittel- und West-Frankreich nach- gewiesen, ebenso die Nichtexistenz einer besonderen chinesischen Flora. Er ist Polyphyletist, Anhänger Gaudry's, und seine Gedächt- nissrede auf Darwin in der Gelehrten Böhmischen Gesellschaft zeigt einen ganz eigenthümlichen Standpunkt. Gegenwärtig beendigt er ein Werk über die Verbreitung der Fische. Mit einer allgemeinen Chorologie auf geologischer Grundlage ist er seit 30 Jahren beschäftigt. Palacky 's Thätigkeit ist wahrlich gross. In vielen Fächern, in vielen Richtungen war und ist er thätig. Seine ungemein grosse Eührigkeit trieb ihn zur gesegneten Arbeit, nicht nur in literarischer Richtung, sondern auch im praktischen Leben, wobei ihm sein riesiges Gedächtniss, sein Fleiss diese vielseitige Arbeit ermöglichten. — sky. Beiträge zur Kenntniss der quarnerischen und dalmatinischen Meeresalgen. Von Prof. Dr. Anton Hansgirg in Prag. Im Nachfolgenden hat der Verfasser blos diejenigen von ihm während seines Aufenthaltes im Jahre 1888 an der Küste von Dal- matien und im quarnerischen Golfe gesammelten blau- und chloro- phyllgrünen Meeresalgen- Arten angeführt, welche nicht nur aus dem vom Verf. besuchten Gebiete unbekannt, sondern auch für die Meeresalgenflora Oesterreichs grösstentheils neu sind, und in Dr. Hauck's bekanntem Werke „Die Meeresalgen Deutschlands und Oesterreichs" fehlen. Myxophyceae (Phycochromophyceae, Cyanophyceae. ^) Fam. Chroococcaceae. — Allogonium ramoswn (Thwait.) Hansgirg, Physiol. u. algolog. Studien, p. 110. {Goniotrichum ramosum [Thwait.] Hauck, Meeresalgen, p. 519), ß) crassum nov. var. Zellfamilieu fadenförmig, mehr weniger verzweigt, Zellen 15 bis 18 ju, dick, ein bis zweimal so lang, cylindrisch-elliptisch, mit blau-, seltener olivengrünem Inhalte, in dessen Mitte ein 5 bis 9 (it dickes, rundliches Pyienoid liegt, reihenweise angeordnet und von ') Man vergl. des Verf. "'s „Synopsis generum subgenerumque Myxophy- nearum etc." Notarisia, 1888, Nr. 12. eiuer geuieiusameu, eng anliegenden, dünnen, farblosen Grallertscheide umgeben (mit dieser 18 bis 22 (i dick); sonst wie die typische Form, deren Zellen meist nur 5 bis 8 n* dick sind. Kommt auf verschiedenen, an Ufermaiiern im Hafen von Lussin-piccolo wachsenden Meeresalgen meist nur vereinzelt vor. 2. JCenococcus Schoushoei Tbr, Diese von Bornet und Thuret (Notes algologiques, IL, p. 74) zuerst beschriebene, von österrei- chischen Küsten des adriatiscben Meeres bisher unbekannte, blau- grüne Alge hat der Verf. an den Scheiden der Lynghya salina Ktz. {L. aestuarü [Jürg.] Liebm. in Hauck's „Meeresalgen", p. 504) bei Lussin-piccolo gesammelt, und zwar in einer von der typischen blos in sehr relativen (nicht charakteristischen) Merkmalen ver- schiedenen Form, deren 5 bis 9 (u. dicke Zellen mit blau- oder olivengrünem, seltener olivengelblicbem Inhalte versehen waren; ß) pallidus nov, var. Zellen blos 3 bis 5 ji* breit, rundlich-eckig, mit blass bläulichem oder olivengelblichem Inhalte, sonst wie die typische Form. — Var. ß) am Meeresufer bei Zara auf einigen marinen Cladophoren. 3. J^enococcus? concharum nov. spec. ') Thallus mikroskopisch klein, an der Schalenoberfläche verschiedener Meerschnecken (Gastro- poden) festsitzend, flach, puukt- oder fleckeuförmig, unbestimmt aus- gebreitet, von dunkelvioletter oder schwärzlich-blaugrüner Farbe. Veget. Zellen meist 6 bis 9 ft dick, rundlich oder eckig, zu einer oder zu mehreren über einander liegenden Zelllagen pseudoparenchymatisch verwachsen, mit violettem oder stahlblaugrünem, fast homogenem Inhalte, und hyaliner, eng anliegender Membran. Bisher blos am Meeresufer bei Zara, in der Nähe der Ortschaft Albanese reichlich, meist unter chlorophyllgrünen, an Schnecken- schalen wachsenden Algen. 4. Chroothece Richteriana Hansgirg, Oesterr. bot. Zeitschr. 1884, ß) marina nov. f. Die Zellen dieser von mir an üfermauern im Hafen von Lussin-piccolo aufgefundenen, für die Algenflora des adriatiscben Meeres neuen Spaltalge sind der von mir an den Salz- wassersümpfen von Auzitz nächst Kralup in Böhmen entdeckten Chroothece sehr ähnlich, ihr Inhalt ist jedoch stets blau- oder oliven- grün, nie orangegelb gefärbt, wie es bei der Auzitzer Chroothece, die ich später auch bei Slatinan, nächst Chotzen^) in Böhmen in grosser Menge gesammelt babe^), meist vorkommt. ') Da diese X. .''-Form, wie ich durch wiederholte mikroskopische Unter- suchungen (an Längsschnitten durch das Lager etc.) constatirt habe, mit einer marinen Chantransia-¥ oxm. im genetischen Zusammenhange steht, so vermuthe ich, dass sie der von Möbius (Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch., Berlin 1887) publicirten Gattung Askenasya, deren Vorkeira ebenfalls eine Chantransia bildet, welche auf vegetativem Wege einen, einigen JCenococcws- Arten (vergl. mein Werk Physiol. u. algol. Studien, p. 1 1 1 f.) nicht unähnlichen Thallus erzeugt, nahe steht. ") VergL meine Abhandlung in dieser Zeitschrift, 1888, Nr. 2. ) Sie ist in der Phycotheca universalis Hauck et Richter Nr. 144 von diesem Standorte vertheilt worden. 6 5. Aphanocapsa smaragdina (Hauck) nob. {Ghroococcus? sma- ragdinus Hauck, Hedwigia, 1888, Nr. 1, p. 15). Die Zellen dieser Aphanocapsa, welche Hauck irrthümlich als eine Chroococcus?-kxt beschrieben hat, und die ich zuerst auf weichem, kalkhaltigem, schlammigem Meerufer an der Fluthgrenze in der Nähe von Albanese nächst Zara, später auch an im Meere lange Zeit liegenden Schiffen in der Militär-Sch wimmschule bei Zara gefunden habe, sind wie die der echten Aphanocapsa- kriQVL von einer hyalinen Hüllmembran umgeben, welche zu einer structurlosen Grallerte zerfliesst, in der die Zellen einzeln oder zu 2—4 genähert liegen. Die Diagnose der Qloeocapsa Zanardinii Hauck, Oesterr. botan. Zeitschr. 1877, p. 230 (synon. Palnn,ogloea aeruginosa Zanard.), von welcher schon Hauck (1. c.) bemerkt, „dass sie zu Aphanocapsa Näg. gehört, welche Gattung er als Subgenus von Qloeocapsa betrachte", stimmt mit der Hauck'schen Beschreibung des Chroococcus? sma- ragdiniis so sehr überein, dass ich vermuthe, dass diese beiden Algen mit der oben angeführten Aphanocapsa smaragdina identisch, resp. synonym sind. ^) 6. Ghroococcus turgidus (Ktz.) Näg, Kabenhorst, Flora europ. alg. n, p. 32. Diese meist im Süsswasser verbreitete Ch.-Art hat schon Hauck (Oesterr. botan. Zeitschr. 1878, p. 132) sowohl im brackischen, als auch im reinen Meerwasser bei Servola vorgefunden.^) Die Zellen der vom Verf. bei Lussin-piccolo mit anderen Meeresalgen gesammelten Form waren 15 bis 21 (U, dick, einzeln oder zu zweien, in etwa 24 — 30 (U, breiten Familien; in ihrem stahlblaugrün gefärbtem Inhalte war meist in der Mitte der Zellen ein grösseres kernartiges Gebilde (Pyrenoid) vorhanden.^) ') Wenn die obige Vermuthung sich bestätigen sollte, müsste Aphano- capsa smaragdina, nach den Eegehi der botanischen Nomenclatur, Aphano- capsa Zanardinii benannt werden. — Nebenbei sei erwähnt, dass Hauck in sein Werk „Die Meeresalgen Deutschlands und Oesterreichs" weder Aphano- capsa Zanardinii, noch auch viele andere von ihm, von Kein seh und anderen Botanikern an den österreichischen Küsten des adriatischen Meeres gesammelte Algenarten aufgenommen hat, obschon sie unzweifelhaft im Gebiete seiner Algen- flora gefunden worden sind. Da auch in der Nomenclatur Hauck 's in Folge neuerer Arbeiten einige Veränderungen durchzuführen sind (so ist z. B. Gattung Hormactis Thr., Hauck, 1. c. p. 499 = Brachythrichia Zanard., H. balani Thr., Hauck, p. 500 = B. balani Bor. et Piah.; Rivularia plicata Carm., Hauck, 1. c. p. 496 = R. nitida Ag. ; R. hospita (Ktz.) Thr., Hauck, 1. c. p. 497 = R. polyotis Ag. etc.), so wäre zu wünschen, da eine zweite Auflage des oben genannten Werkes kaum bald zu erwarten ist, dass immer nach einigen Jahren (z. B. nach 5 Jahren) Nachträge zu dem für jeden Fachmann Bo hochwichtigen Werke Hauck's erscheinen möchten. *) In Hauck's Werke „Die Meeresalgen" fehlt auch diese Chroo- coccaceen-Art. ') Audi Borzi beobachtete bei Messina eine der oben beschriebenen sehr ähnliche marine Chroococcus-Form, deren genetischen Zusammenhang mit Calothrix scopulorum (Web. et Mohr) Ag. er constatirte (vergl. Note alla morfol. e biolog. delle alghe ficocrom, III, p. 280). Von anderen vom Verf. theils im Quarnero, theils an den Küsten von Dalmatien beobachteten Chroococcaceen, welche in Hauck's Werke „Die Meeresalgen" fehlen, oder aus dem adriatischen Meere nicht verzeichnet siad, seien hier noch folgende erwähnt: 7. Chroococcus crepidinum (Thr.) Hansgirg, Physiol. u. algol. Studien, p. 152 {Protococcus crepidinum Thr.), welchen der Verf. auch in einer Gloeocapsa-¥ oxm. {Gloeocapsa crepidinum Thr. *), und zwar an Ufermauern und Steinen bei Ika nächst Abbazia, bei Lussin-piccolo und bei Sebenico vorgefunden hat; dann 8. eine Chroococcus-Form von der Gloeocapsa deusta (Menegh.) Ktz., Hauck, 1. c. p. 513, deren meist rundliche, blau- oder olivengrüne Zellen 4 bis 9 n* dick, einzeln, zu 2 bis 4 in Familien, mit bräunlichen Membranen ver- sehen waren (es kamen dazwischen auch Zellen mit gold- bis bräunlichgelbem Inhalte und farblosen Membranen vor), — so im Hafen von Lussin-piccolo und bei Zara; endlich 9. eine Chroococcus- Form, welche der Verf. im Hafen bei Pola unter anderen Meeres- algen, die er an den im Meerwasser seit mehreren Jahren liegenden Eichenstämmen aus Istrien sammelte, gefunden hat. Die Zellen dieser CAr.-Form, welche vielleicht dem Chr. glaucus Gronau (Florule de Finistere, p. 109) nahe steht, waren elliptisch, seltener rundlich, meist 12 bis 15 jtt dick, gelb oder gelbgrün gefärbt. Farn. Chamaesiphonaceae. — 10. Hyella caespitosa 'QoYMQt et Flahault, Note sur deux nouveaux genres d'algues 1888, im Sep.- Abdr, p. 2. Diese erst vor kurzer Zeit publicirte blaugrüne Alge ist bisher blos von Lager heim an der schwedischen Küste, von Bornet und Flahault an den Küsten von Frankreich auf Schalen verschie- dener Meerschnecken, Balanen, Muscheln etc. angetroffen worden. Vom Verf ist sie nun auch im adriatischen Meere gesammelt worden, und zwar zuerst bei Lussin-piccolo, später auch bei Zara und Sebenico, wo sie an Schneckengehäusen (Patellen und anderen Gastropoden), seltener auch an Uferfelsen festgewachsen war. Da in der oben citirten Bornet-Flahault'schen Abhandlung blos die Diagnose der Gattung angeführt ist, so sei es dem Verf. gestattet, hier eine kurze Art- Beschreibung zu liefern. DerThallus (ler Hyella caespitosa bildet zuerst punkt- oder flecken-, später haut- bis polsterartige, 1 bis 2 mm. dicke, olivengelbe bis gelb- bräunliche, wenig schleimige, fleischige, auf Schneckenschaleu etc. festsitzende Ueberzüge. Die aufrechten Fäden sind meist parallel, bis 10 (u, dick, nicht selten kurz (nur 12 bis 20 mal so lang als breit). Veget. Zellen meist 5 bis 6, seltener bis 10 (i dick, rundlich oder eckig, reihenweise angeordnet (Keihen selten verzweigt), stellen- weise auch 2 bis 4 nebeneinander (durch Längstheilung einzelner Zellen entstehen nämlich, wie bei Goniotrichum Ktz., Cylindrocapsa Keinsch etc. zwei- bis vierzellige Familien, welche meist 9 bis 15 ft ') Diese ist in Hauck's „ Meeresalgen " p. 513 blos aus der Nordsee angeführt. dick sind). Zellinhalt olivengelb, seltener olivenblaugrim; gemeinsame Gallertscbeide farblos. (Schluss folgt.) Potentilla Knappii n. sp. Von Br. Biocki. Diagnose: Wurzelstock ringsherum Stengel, aber keine Blattrosetten treibend. Stengel unten röthlichbraun, durchaus uiederliegend, ein bis drei Decimeter lang, schwach filzig und abstehend behaart, über der Mitte locker doldigrispig. Unterste Stengelblätter ziemlich lang gestielt (Stiel zwei bis drei Centi- meter lacg), stets fünfzählig, die Stiele der übrigen Stengelblätter an Länge allmälig abnehmend, die oberen Stengelblätter fast sitzend, dreizäblig, die obersten einfach. Die Theilblättchen der untersten Stengelblätter sich fast deckend, kleiner als bei den mittleren Stengelblättern (das mittlere Theilblättchen höchstens rS Ceutimeter lang), im oberen Theile beideraeits mit zwei kurzen, eiförmigen, abgerundet stumpfen Zähnen besetzt. Die Theilblättchen der mittleren Stengelblätter verkehrteiläng- lich, zur Basis keilförmig verschmälert, in der oberen Hälfte tief eingeschnitten gesägt, beiderseits mit drei aufrechten, eilänglichen, stumpfl ichspitzen (nicht abgerundeten) Zähnen, und an der Spitze mit einem ebenso gestalteten Eudzahn, welcher die zwei seitlichen obersten etwas überragt. Alle Blätter am Eande flach, oberseits, wie die Blattstiele, dicht anliegend behaart, grün, unterseits dicht graufilzig und auf der ganzen Fläche dicht anliegend, fast seidig behaart, deutlich nervig. Untere Nebenblätter eilanzettlich, obere eilänglich, alle am äusseren Rande meist mit zwei seichten Zähnen versehen. Blumen- blätter bleichgelb, verkehrteiförmig, schwach ausgerundet, fünf bis sechs Millimeter lanar und ebenso breit, länger als der Kelch. Kelch aussen schwachfilzig und dicht anliegend behaart; äussere Kelchblätter länglich, innere eiförmig, stiimpflich, die äus- seren etwas überragend. Fruchtköpfchen fünf bis sechs Millimeter breit. Blüthenstiele fadenförmig dünn, nach der Anthese (wie bei allen Collinis) zurückgebogen. Standort: Gemein auf grasigen Sandtriften auf der „Kortu- mowa göra" bei Lemberg (Galizien) in Gesellschaft mit Potentilla ihyrsiflora Zimmet. (an Hülsen?). Diese ausgezeichnete Art kommt auch — jedoch nur sporadisch — auf grasigen Sandtriften in HoJoska und Brzuchowice bei Lemberg vor. Lemberg, im December 1888. Wichtigere neue Funde von Phanerogamen in Nordtirol. Von Dr. Josef Murr. II. Am Schlüsse der botanischen Saison dieses Jahres ist es uns vergönnt, eine stattliche Reihe neuer Beobachtungen aus dem nord- tirolischen Florengebiete im Anschlüsse an unsere Mittheilungen in den Heften Nr. 6 und 7 dieses Jahrganges zusammenzustellen. Einen sehr beträchtlichen Theil der aufzuführenden Funde verdankt unsere Flora wiederum den eifrigen Bemühungen unseres lieben Freundes Cooperator M. Hellweg er (H) in Oberleutasch, der die weitere Umgebung seines Aufenthaltsortes, vorzüglich das in botanischer Hinsicht bislang nur sehr wenig bekannte Wettersteingebirge, in Begleitung des dortigen Försters Herrn F. Wächter, eines warmen Freundes der Floristik, nach allen Richtungen durchstreifte und uns seine Beobachtungen freundlichst zur Verwerthung mittheilte. Wir führen hiemit wieder folgende Funde an:^) Anemone alpina L. v. apiifolia Scop. Neben zahlreicher Pedicvlaris fol'wsa L. auf den Wiesen um Leutasch, 1130 M. (H). Hellehorus niger L. An der Walderalpe (Gremblich); neu für das mittlere Nordtirol. Fumaria Vaillantii Lois. Als Unkraut im Franziskanergarten zu Hall und auf früherem Gartenboden zu Rothenbrunn im Sell- rainthale neben S'dene Armeria, Mimulus moschatus, Satureia hortensis, Nicotiana rustica etc. Arabis coerulea Haenke. Am Plattachferner im Wettersteingebirge (H). — pumila Jacq. An Felswänden der Ehrenberger Klause nächst Reutte bei nur 970 M.! Petrocallis pyraenaica R. Br. Sehr verbreitet im ganzen Wetterstein- gebirge'(H). Draba tomentosa Wahlenbg. Wettersteingebirge und Hohe Munde (H); geht an den Schieferfelsen rechts ober der Bottacher Rinne im Volderthal bis 1450 M. herab. *Erophila stenocarpa Jord. Typisch und zahlreich an Mauern bei Natters. Lepidimn campestre R. Br. Heuer zahlreich an den Werkstätten des lunsbrucker Bahnhofes (Alois und Erich Walde). Polygala Chamaelmxiis L. v. rhodoptera Brügg. Hühnerspiel. Silene acmdis L. fiore albo. Beim Drachensee im Wetterstein- gebirge (H). *Sagina nodosa E. Meyer. Torfiger Boden am Nordwestufer des See- felder Sees (Gremblich). Hypericum hirsutum L. Bei Lermoos und Reutte. ') Die für Nordtirol neueu Arten sind wieder mit einem * bezeichnet. 10 Linum viscosum L. Pinswaug bei Reiitte. Qeranium silvaticum L. Zum Theil mit über die Hälfte kleineren Blumenblättern (var. hrachystemon), um Oberleutasch (H). — pyraenaicum L. St. Jakob im Stanzerthal. JRhamnus saxatilis L. Leutasch, bei 1300 M. einzeln neben iJA,. /raw- gula (H). — pumila L. Bei 1100 M. nächst Leutasch-Schanz, ober Feldern bis 2300 M. ansteigend (H); Elbigenalp und Bach im Lech- thal bei ca. 1000-1050 M. Trifolium alpestre L. Hühnerspiel. Astragalus OnohycMs L. Kiesige Stellen am Weg von Motz nach Obsteig mit Plantago maritima L. und, wie es scheint, in der- selben Gesellschaft an steinigen Orten der niederen Bergregion durch das ganze Oberinnthal verbreitet.*) Pisiim arvense L. Heiterwang bei Reutte. *PotentiUa Saideri Zimmeter. (In die Verwandtschaft der P. collina Wib. und Johanniniana Goir. gehörig). Eine sehr nahestehende Form an den Tiefenthaler Höfen bei Oberperfuss.^ Ribes alpinum L. Leutasch und Hohe Munde (H). Pleurospermuvn austriacum Hoffm. Volderthal, bei 1500 M. '^Heraclevm elegans Jacq. Auen bei Häselgehr im Lechthale (AI. Walde). Conium maculatum L. Um Innsbruck im Ganzen selten und sehr vereinzelt. Zahlreich an der Strasse in Eilbögen und in Äfling, Viscum album L. In der nördlichen Bergregion bei Telfs auf Föhren verbreitet (H). Galium helveticum Weig. Häufig im ganzen Wettersteingebirge; am „Thörl" mit Saxifraga stenopetala Gaud., Cerastium latifolium L., verum, und Papaver Burseri Rchb. (H). — lucidum auct. Felsen in Bieberwier am Fern. — vero-Mollugo Schiede. Zahlreich an der Strasse nächst Hoch- leiten bei Nassereit. Knautia arvensis Coult. fl. alho. Vomp bei Schwaz. Adenostyles albifrons Rchb. Im hintei-en Gaisthal häufig, ebenso an der Grenze beim Lautersee nächst Mittenwald (Hj. Aster alpinus L. Zwei- bis vierköpfige Exemplare mit etwas kleineren Blüthen in der Berglklamm bei Leutasch (H). Gnaphalium Hoppeanum Koch. In zwergigen Exemplaren auf der Hohen Munde (H). — carpaticum Wahlenbg. Vereinzelt am Lavatschjoch bei Hall; Almajurjoch bei St. Jacob am Arlberg. Achillea macrophyUa L. Almajurjoch. ^Anthemis tinctoria L. Einzeln eingeschleppt an den Werkstätten des Innsbrucker Bahnhofes (AI. Walde). ') Vergl. Oesterr. botan. Zeitschr. 1883, pag. 87. Die Pflanze wächst auch am Hantennenwesre ober Imst. 11 Leucanthemum coronopifolium Vill. Gemein auf den Gebirgen um Leutasch und oft herabgeschwemmt wie Galium helveticum (H). — vulgare Lam. Oefters strahllos um Leutasch (H). Aronicum scorpioides Cand, Häufig im Wettersteingebirge (H). Senecio lyratifolius Kchb. {super cordatus X Jacobaea) und S. Rei- sachi Gremblich {super Jacobaea X cordatus). Um Heiterwang bei Keutte sehr häufig; mehr vereinzelt am Wege von Reutte nach Füssen. Cirsium praemorsum Michl. {rlvulare X oleracemn). Häufig bei See- feld (v, Sarnthein, v. Benz), in ünterleutasch (H); zahlreich an der Strasse von Obsteig nach Nassereit, massenhaft bei Bichl- bach im Ausserferngebiete, einzeln um ßeutte und Hohen- schwangau. — afßne Tausch {heteropliylluni X oleraceum). Häselgehr im Lech- thale (AI. Walde). — decoloratum Koch {acaule X oleraceum). Häufig im ganzen oberen Lechthale: Elmen, Elbigenalp, Kaisers; stellenweise zahlreicher und üppiger als C. acaule; von Gremblich auch um Reutte beobachtet. Carduus nutans L. flore albo. Einzeln über Oberpettuau. Saussurea pygmaea Sprengl. Am Predieerstuhl und am Nordabhang des Hohen Kammes im Wettersteiugebirge (H); neu für das mittlere Nordtirol. Centaurea montana L. Obsteig bei Telfs; im ganzen Ferngebiet und Lechthal mit C. pseudophrygia C. A. Meyer. — Scabiosa L. flore albo. Zahlreich um Heiterwang bei Reutte; auch am Barmsee bei Mittenwald im Grenzgebiet. Aposeris foetida Less. Gegend von Reutte. Leontodon hyoseroides Welw. Bergregion nördlich von Telfs (H); typisch und zahlreich an der Brennerstrasse unter Schönberg. Scorzonera humills L. Massenhaft im Moos bei Oberleutasch (H); sonst unseres Wissens im mittleren Nordtirol nur noch um Ampass bei Hall gefunden. Hypochoeris maculata L. Lärchwiesen an der Strasse von Obsteig nach Nassereit, Heiterwang und Pinswang bei Reutte; um For- chach im Lechthale massenhaft. (Von Leutasch schon pag. 205 dieses Jahrganges mitgetheilt, von der Lnster Gegend im Jahr- gang 1883, pag. 87.) Barckhausia taracvacifolia Cand. Zahlreich in einer Wiese zu Thaur bei Hall, also in" unserer Gegend vielleicht einheimisch.') Hieracium auriculaXPilosella. Höfen bei Reutte. Vor einigen Jahren von V. Benz bei Lans nächst Innsbruck beobachtet. — super Pilosella'Xpraeidtuni v. Berninae Griseb. Am Wege von Völs nach Kematen und vor Jahren einmal am Spitzbühel bei Mühlau. ') Veigl. botan. Ceutralblatt 1888, Nr. 6. 12 Hieracium incisum Koch (sehr nahe dem H. subcaesium Fries stehend). Sehr verbreitet im Innsbrucker und Haller Kalkgebirofe, beson- ders im Geröll; in höheren Lagen (wie am Lavatschjoch) ein- köpfig und gerne mit im Umriss eiförmigen, breit und stumpf gezähnten Blättern, — oooyodon Fries. An der Frau Hitt, auch mit Uebergängen zu H. rhoeadlfolium Kerner (die durch mehr länglich ovale, undeut- lich gezähnte Blätter charakterisirt sind). — rhoeadifolium Kerner. Kaiserjoch bei Pettnau im Stanzerthal, (Gremblich ') auch häufig mit H. dentatum Hoppe am Lavatsch- joch bei Hall und einzeln im Kalkgebirge ober Innsbruck. — saxatile Jacq. Neilr., non Vill. = H. Wildenowii Monn. == H. glaucum AllionP), Koch non Vill. nee Fries, Gerolle des Lech von Stanzach bis Holzgau; Kalkgebirge um Telfs: Pettnau, Miemingen (sehr zahlreich), Leutasch ; Isarthal zwischen Wallgau und Vorderriss im bayerischen Grenzgebiet (Gremblich), Ufer der Isar bei Scharnitz {H. isaricum Naegeli); Kranebitter Klamm, Haller Salzberg (stellenweise zahlreich, hier schon von Heufler beobachtet); Bachgerölle zwischen Oberaudorf und Erl bei Kuf- stein. — Eine dem H. hupleuroides Gmel. auf den ersten An- blick täuschend ähnliche Form des schmalblätterigen H. saxatile Jacq. (mit in der Mitte wenig verbreiterten Blättern und sehr entfernten und nur angedeuteten Blattzäh uen, die aber zum Unterschiede von jenem [ausser anderen Merkmalen] am Stengel- grunde und an den Grundblättern mit sehr langen und ziem- lich dicht stehenden Haaren versehen ist), beobachteten wir neben der typischen Form des schmalblätterigen H. saxatile am Ein- gange in die Kranebitter Klamm und ausschliesslich und in Menge an den Felsen längs des Weges von Gries am Brenner nach Vinaders, — saxatile Jacq, v. latifolium. Walderalpe bei Hall (Gremblich). Am Ufer der Isar bei Scharnitz (hier schon von Heufler be- obachtet); au der Mauer des Zollgebäudes in Leutasch-Schanz; am Haller Salzberg, l)esonders an der Strasse unterhalb St. Mag- dalena und am Aufstieg zum Thörl, zum Thelle ziemlich genau das H. Dollineri Schultz darstellend. (Die Breite der Blätter, besonders der steugelständigen, sowie die Art und Schärfe der Zähnung zeigen sich auch in unserer Gegend an dieser Form selbst wiederum sehr veränderlich.) Ueber das am Haller Salzberge und bei Weiherburg, sowie zahlreich um Zirl vorkommende H. eriopodum Kerner, eine Form des H. saxatile Jacq. ß) latifolium mit zottigem Stengelgrunde, ') Die Exemplare dieser, ¥/ie auch sämmtlicher anderer hier genannten nicht Ton uns selbst gesammelten Arten der Gattung Hieracium wurden von uns sorgfältig verglichen und revidirt. ■") Vergl. Etiquetten und Exemplare (von Einsele am Tegernsee ge- sammelt) in Schulz's Herb, normale I n. 93. 13 vergleiche man unseren Aufsatz: „Eine Umgehung des Höhen- berges bei Innsbruck" (Deutsche botan. Mouatsschr. 1886, Nr. 11). (Schluss fol^.) -SO*- • Bemerkungen zur Flora von Ungarn. Von Dr. L. Simonkai. rx. Inula Menesiensis (obvallataxpleiocephala) Simk. Euinula, acheniis glaherrimis : ligulis anthodü diametrum super- antihu^ : antliodüs majnsculis, haemisphaericis, latioribus quam altis (circiter 20 — 24 Mm. latis) : involucri squamis sub aequalibus, magnis, flores disci aequantibus vel aliquid superantibus, lanceolatis, e basi lata sensim angustatis et acutis, viridibus, elevato venosis, m.argine setoso-ciliatis, ne)^o m,edio etiam plus-minus setulosis; caule mono, vel oligocephalo, setulis brevibus patentibus adsperso; foliis ovato- lanceolatis, basi subcordata sessilibus, elevato nervosis, nervis latera- libus cum mediana angulum acutum efficientibus, in paginis utrisque sed praecipue inferiori sparse minideque setulosis, hinc-inde glabre- scentibu^, margine scabro minutissime denticulatis. Hhizoma elongata descendens. Sabitat supra vineas Me'nesienses, Gyorokenses et Köves- dienses inter Inulam obvallatam Kit. et Inulam pleiocephalam{Heuff.), quarum est stirps hybrida. — Proxima Inulae rigidae Doli, a qua differt origine alieno et foliis ovato-lanceolatis, apice acutiusculo subito contractis. Inula. rigida Doli ex I. hirta L. et I. sali- cina L. est modo hybriditatis orta, quae stirpes inveteratae in mon~ tibus Menesiensibus se non propagant ; porro folia f. rigidae Doli sunt lanceolata et e medio longe-acuminata. Die hier beschriebene Inula Menesiensis steht ungefähr in der Mitte zwischen /. rigida Doli und /. hispida Schur! Die erste ist die Combination von /. salicina L. und /. hirta L., die zweite wieder die Combination von /. cordata Boiss. und /. hirta L. Auf den Meneser Bergen und überhaupt im ganzen Comitate Arad ist weder die echte /. salicina L., noch die echte /. cordata Boiss. zu finden; es kommt hier nur das Zwischenglied von jenen vor mit aufrechten und eilanzettlichen Blättern und mit aufrechten eilanzettlichen Anthodial-Schuppen. Dieses Zwischenglied ist auch bei Budapest, Pjlis-Csaba, Szt. Miklos, Csep, Eeer etc. sehr häufig; sie wurde von mir in den Termeszetrajzi Füzetek II (1878), pag. 151, unter dem Namen Inula pseudosalicina Simk. beschrieben, und sowohl von der I. salicina L., als von der /. cordata Boiss. abgesondert. Günther Beck stellt diese I. pseudosalicina in seinen „Inulae Europaeae- pag. 23 als var. angmtifolia Beck zu der echten und breitblätterigen /. cordata Boiss.; ich muss es aber nach meinen 14 neueren Erfahrungen vorziehen, die I.j^seudosalicinaSimk. als eine eigene Subspecies zu betrachten: weil sie im mittleren Ungarn auf einer grossen Strecke sowohl die I. salicina, als die I. cordata als deren Zwischengrlied vertritt und daher eine merkwürdige pflanzengeogra- phische Wichtigkeit besitzt. Diese meine I. pseudosalicina, weil sie in der Gegend von Budapest, in Pannonien, auf der Arader Hegy- alja etc. häufig zu finden ist, musste aber auch vor Kitaibel be- kannt gewesen sein, der die angeführten Stellen mehrfach durch- streifte; ja es war mir auch wahrscheinlich, dass sie auch ihm auf- fiel und dass er sie als ein so scharfsichtiger Botaniker von grossem Wissen auch unterschieden hat. So wurde ich in den Additamenten zu der Beschreibung der /. ohvallata Kit. geleitet, welche es mir zu meiner grossen Freude nach einer gründlichen Erwägung klar stellte: dass die I. pseudosalicina Simk. schon von Kitaibel für eine neue Pflanze gehalten wurde und dass Er sie als I. obvallata benannte. 1. pseudosalicina Simk. (1878) ist also nachher I. ohval- lata Kit. (1864) zu nennen. Kitaibel's Beschreibung passt bis auf ein Wort auf die I. pseudosalicina Simk., ja auch darin hat er Recht, was ich bis jetzt ausser Acht liess, dass die Mittelnerven mancher Blätter oder mancher Exemplare mit kurzen Haaren be- streut sind. („Folia .... glabra .... nervo medio pilis brevibus adsperso.") Was die andere Mutterpflanze der I. Me'nesiensis, nämlich die I. hirta ß) pleiocephala Heuif. betrifft, so bin ich nach einem reichlichen Materiale und nach eingehenden Studien der Meinung: dass diese Pflanze Heuffel's nichts anderes sei, als eine Diff'ormität der /. hirta L. mit kleineren Anthodien, kleineren Anthodialschuppen und gewöhn- lich mit spärlicherer oder kürzerer Behaarung. Pur einen Bastard, wie sie von Bor b äs genommen wurde, kann sie gewiss nicht gelten. Auf den Meneser Bergen ist rein nur diese Diflformität der 1. hirta zu finden; andererseits stimmt diese Meneser /. pleiocephala (Heuff.) oder /. semihirta Borbäs ertekezesek IX/i5 (1879), pag. 4, genau mit jeuer Pflanze^ Tauscher's überein, welche „in silvis montanis Kutyavär prope Erd" gesammelt wurde und auf welche sich Borbäs bei der Beschreibung seiner /. semihirta beruft. Beiträge zur Kenntniss der Flora von Süd-Hercegovina. Von Dr. K. Vandas. (Fortsetzung.) Xeranthemum cylindraceum S. S. Bei Trebesinje han häufig. Chamaepeuce stricta DC. Rudjin do und Petni vrh zwischen Arslan- Agic und Orahovac auf buschigen Kalkfelsen, auch bei Bogovic selo, Grab und Trebesinje han, selten. 15 Cirsium eriophorum Scop. Gebüsche und Grasplätze bei Arslan- Agic, Orahovac, Lastva, Visoka glavica, Milanov odsiek, Koinsko, Nevesinje. — lanceolatum L. Gebirgswiesen bei Visoka glavica in Bjela gora. — acaule All. Bukovica brda zwischen Trebesinje han und Ljubo- vici, auch um Nevesinje und Piuzine. — siculum Spr. Feuchte Trebinjcica-Üfer um Trebinje und Pri- dvorci, auch bei Lastva. — arvense Scop. Pridvorci und Gomoljani bei Trebinje. Carduus nutans L. Trebesiuje hau. — acanthoides L. Bukovica brda zwischen Trebesinje han und Nevesinje. — candicans W. Kit. Gliva-Berg bei Trebinje, zwischen Bilek und Beljani, nahe dem Orte „Plana" und „Eudina", Trebesinje han und Nevesinje. Jurinea molUs Rclib. Felsige Abhänge des Gliva-Berges und der Ilina greda bei Bogovic selo, gemein. ^ Serratula radiata M. B. Gebirgswiesen bei Cesali und Visoka gla- vica, Abhänge des Mali Svitavac bei Grab, Gendarmeriestation Ulica zwischen Grab und Vrbanje, Gliva-Berg bei Trebinje. Amphoricarpos Neimmyeri Vis. Buschige Kalklehne zwischen Ora- hovac und Visoka glavica, am Eingänge in die Schneegrube „Radkusa jama" in Bjela gora, Abhänge des Orien (schon in Dalmatien), auf allen Standorten recht selten. Carthamus lanatus L. {Kentrophyllum lanatum DC.) Felsige Stellen um Trebinje und Bilek, gemein. Centaurea alba L. Gliva-Berg bei Trebinje, bei Bogovic selo. Grab, Trebesinje han und Nevesinje. — stricta W. Kit. {C. axillaris W.) Gebirgswiesen zwischen den Cordonsstationen Visoka glavica und Milanov odsiek. — stricta W. Kit. var. sinuata Vis. Fl. dalm. II, pag. 34 (sub montana L.). Mit der vorigen, aber fast gemeiner. — Scahiosa L. Eiidjin do zwischen Arslau-Agic und Orahovac, Cesali und Visoka glavica in Bjela gora. — dissecta Ten. var. viridescens Archang. Lichte, felsige Abhänge des Orien auf der dalmatinischen Seite circa 1500 Meter hoch, zahlreich, — glaherrima Tausch. (0. punctata Vis.) Abhänge der Berge Hum, Grliva und Leutor bei Trebinje, bei Orahovac, Visoka glavica, Grab, Bilek und Beljani. — sordida Willd. var. lutescens Koch. Rudjin do zwischen Arslan- Agic und Orahovac mit C Scahiosa L. und G. rupestris L., einzeln. — rupestris L. var. armata Koch. Trebesinje han. — rupestris L. var. suhinermis Koch. Gliva-Berg bei Trebinje, Rudjin do, Bilek, Beljani und Trebesinje han. — solstitialis L. Felder und Hecken um Pridvorci und Gomoljani nächst Trebinje, um Grab, Bilek und Trebesinje, überall gemein. 16 Centam-ea calcitrapa L. Umgebung von Trebinje, Bilek und Trebe- sinje ban. Sonchus asper All. Pridvorci bei Trebinje. Lact'uca quercina L. Abhänge der Mala Velez bei Nevesinje circa 1100 Meter hoch. — saligna L. Brachfelder um Pridvorci und Gomoljani bei Trebinje. — muralis Gärtn. Am Fusse des Orien nahe der Station Vrbanje, Gebirgswälder um Nevesinje. Prenanthes purpurea L. Buchenwald nahe der Radkusa jama in Bjela gora, Station Vrbanje. Chondrüla juncea L. Um Pridvorci und Trebinje gemein. Hieracium^) horeale Fr. Steile Abhänge um Nevesinje, etwa 1000 Meter hoch. — umhellatum L. Umgebung der Quelle Begovo korito nahe der Station Visoka glavica und bei Nevesinje. — Virga aurea Coss. Waldige Abhänge des Orien nahe der Quelle ca. 1400 Meter, Bogovic selo bei Grab, Umgebung von Neve- sinje, besonders auf der Mala Velez. — Virga aurea Goss. var. subsetosum Freyn in litt. Typo glabrius, caule depilato, ad basim foliisque subsetoso. Waldige Abhänge oberhalb Bogovic selo nicht selten. — buglossoides Arvet f. latifolia Arvet. Lichte, grasige Waldstellen in der Nähe der Station Milanov odsiek, sehr gemein. — pallescens W. Kit. Abhänge des Orien nahe der Quelle, Rad- kusa jama im Gebirge Bjela gora, einzeln. — subcaesium Fr. Radkusa jama und Abhänge des Orien. — Orieni A. Kern. Kalkfelsen nahe der Station Milanov odsiek, nicht häufig, Abhänge des Orien nahe der Quelle. — gymnocepkalum Grisb. Orienska lokva; teste Frejn H. Orieni forma reducta. — calophyllum Uechtr. Kalkfelsen nahe der Station Milanov odsiek im Gebirge Bjela gora, selten. — marmoreum Vis. et Panc. Abhänge des Orien nahe der Quelle. — stupposum Rchb. In der südlichen Hercegovina überall häufig, so auf den Bergen Hum, Gliva und Leutor bei Trebinje, Cesali- Berg nahe der Station Visoka glavica, bei Arslan-Agic und der nahen Oko-Quelle bei Bogovic selo, Grab; auch bei Bilek und Nevesinje. — stupposum Rchb. var. depilatum Freyn in litt. Subgla- brum, parce glandulosum, foliis angustis , auctis, ob- ovato-lanceolatis vel obovato-ellipticis. Kalkfelsen nahe der Cordonsstation Milanov odsiek. — florentinum All. (= H. piloselloides Vill.) Zwischen Bilek und Beljani. *) Die gesammelten Hieracien hat Herr Baurath J. Freyn mit ge- wohnter Bereitwilligkeit zur Bestimmung gütigst übernommen, wofür ich ihm mit grösstem Dank verbunden bin. 17 Hieracium Fussianum Schur (== H. Pavkhii Heuff.). Um Trebinje einzeln, auch bei Nevesinje. — sabinnm S, M, Abhänge des Orien nahe der Quelle, Grasplätze des Ledenik zwischen Milanov odsiek und Visoka glavica. — adriaticum Naeg. forma. Ledenik bei Milanov odsiek. — macranthum Ten. Ledenik, zahlreich. Crepis Columnae Froel. var. inlifera Gr. (Pantocsek Adnot. ad. flor. et fau. Hercegovinae etc. pag. 49) Abhänge des Orien knapp an der dalmatinischen Grenze, ca. 1500 Meter. Plcridium macrophyllum Vis, et Panc. in pl. rar. serb. III, pag. 3, t. 16 (P. vulgare ß) scapigerum Vis. Fl. dalm. pag. 126) Kalk- lehue zwischen Lastva und Orahovac, selten; auf felsigen Ab- hängen des Orien nahe der Quelle, sehr häufig. Zacyntha verrucosa G. Uncultivirte Plätze um Pridvorci und Trebinje. Scorzonera rosea W. Kit. Mala Velez bei Nevesinje. — hirsuta L. Sandige Ufer der Trebinjcica zwischen Pridvorci und Trebinje. Picris hieracioides L. Lastva und Grab bei Trebinje, Nevesinje. Hypochoeris maculata L. Grasige Waldplätze nahe dem Dorfe Seho- vina und Abhänge der Mala Velez bei Nevesinje. Scolymus hispanims L. Uncultivirte Orte um Trebinje, gemein. Lapsana communis L. Nevesinje. Amhrosiaceae Lk. Xanthium spinosum L. Um Bilek gemein. Campannlaceae Juss. Campamda capitata Sims. Hum-Berg bei Trebinje, Abhänge des Mali Svitavac oberhalb der Station Grab, selten. — glomerata L. Abhänge des Orien und der Mala Velez bei Neve- sinje. — Trachelium L. Kalklehne der Ilina greda bei Bogovic selo um Nevesinje. — bononiensis L. Trebesinje han und Nevesinje. — trichocalyclna Ten. {€. Plchleri Vis. Flor. dalm. suppl. pag. 106, t. 6.) Abhänge des Orien nahe der Quelle (noch in der Herce- govina), selten. — rotundifolia L. Felsen des Orien nahe der Quelle. — Scheuchzeri Vill. Ebenda, noch häufiger. — pyramidalis L. Auf Mauern in Trebinje und auf Kalkfelsen des nahen Gliva-Berges, sehr häufig. — persicifolia L. Nevesinje. — Rapunculus L. In Gebüschen des Hum und Gliva-Berges bei Trebinje, um Lastva, Orahovac und Bogovic selo. Phyteuma canescens W. Kit. Grasige Stollen der Bukovica brda zwi- schen Trebesinje han imd Nevesinje. Oesterr. botau. Zeitschrift. 1. Heft 1889. 2 18 Pixyteuma limonifolium S. S. In Gebüschen des Gliva-Berges bei Trebiuje, selten. — spicatum. L. Wälder bei Nevesinje. Edraianthus tenuifolius DC. Cesali-Gipfel nahe der Station Visoka glavica im Gebirge Bjela gora, felsige Abhänge der Ilina greda bei Bogovic selo. (Fortsetzung folgt.) Die periodischen Lebenserscheinungen der Pflanzenwelt in den Anlagen von Meran. Beobachtet von Dr. A. F. Entleutner. nSTovember 1888. Während Ahelia, CeanatJius, Ficus, MaJionia aquifolia, Loni- cera sempervirens, Yucca gloriosa, Poinciana Grilesii, Spiraea salici- folia und Vinca major im November nur mehr wenige Blüthen auf- zuweisen haben, stehen Mosmarinus, Buxus rosmarinifolius, Viburnum tinus, Osmanthus {Olea) ilicifolms, Solanum jasminoides und Choisia ternata den ganzen Monat hindurch im reichsten Blüthenschmucke. Auch der duftenden Rosen und Veilchen, sowie des blühenden Epbeu und der T^^opaeolum-Arten dürfen wir nicht vergessen. Dazu kommen noch mehrere immergrüne Gewächse, deren Blüthezeit erst jetzt beginnt. So entwickelt der meist noch mit reifen Früchten behangene Erdbeerbaum [Arbutus Ünedo L. und A. An- drachne Mill.) erst in der zweiten Novemberwoche seine hängenden, duftenden Blütheutrauben. Werfen wir einen Blick in seine weissen, wachsartig glänzenden Blüthenkrüge, so sehen wir zehn scharlach- rothe, mit zwei Löchern aufspringende Antheren. Dieselben werden von conischen Filamenten getragen, welchen ringsum stehende Filz- haare das Aussehen von kleinem Igelkaktus verleihen. Auch Innen- wand und Mündung des Blüthenkruges sind mit solchen Haaren bewehrt, üeberdies besitzt jede Anthere zwei sichelförmige An- hängsel, so dass bei solcher Abwehr nicht leicht ein Insect in die Blüthe gelangen kann. Zwar habe ich am Grunde weniger Blüthen einen kleinen Eindringling aus der Ordnung der Dipteren gefunden, der aber, von den Filzhaaren festgehalten, seine Naschhaftigkeit mit dem Tode bereuen musste. Langrüsselige Insecten dagegen können den am Grunde der Fruchtblätter reichlich abgesonderten Nektar ganz ungestraft schlürfen. Bringen sie doch dafür der Blumennarbe fremde Pollenmasse, womit ihr Rüssel beim vorausgegangenen Blumen- besuch belegt wurde in Folge der Berührung der Antheren oder auch der stets eingepuderten Haargebilde*) in der Blüthe. Und doch ') Diese Filzhaare verhindern auch das nutzlose Herausfallen der PoUen- masse aus dem Blüthenkrug. 19 gibt es unter den Insecten einzelne Individuen, welche nicht diesen von der Natur vorgezeigten, die Fremdbestäubung begünstigenden Weg gehen, sondern einfach den Bliitheukrug dicht neben dem Kelch durchbeissen, um so auf kürzestem, wenn auch nicht legalem Wege die Nektaiieu zu erreichen. Solche räuberische Anfälle, welche die Insectenwelt an der Pflanzenwelt ausführt, habe ich auch häufig an den wohlriechenden Blüthen von Rlbes aureum Pars, beobachtet. Gleichzeitig mit dieser insectenblüthigen Pflanze öftuet die immergrüne Sarcococos prunifolia H. ihre J3uchsähulichen, einhäu- sigen, jasminartig duftenden Blüthen. Desgleichen entfaltet sich jetzt der Kelch von Hellehorus niger und lockt durch seine weisse Farbe die Insectenwelt an zum Besuch der grünlich gelben, in Nektarien umgewandelten Blumenblätter. Auch für Mahonia japonica D. C. und Thea Bohea hat an sonnigen Standorten um Mitte November die Blüthezeit begonnen. Dann trägt auch die immergrüne Elaeagnus ferruginea H., deren Zweige, Blattunterseiteu und Blütheuhüllen durch Silber- uud rostfarbige, sternförmige Schuppen einen eigenthümlichen Metallglanz erhalten, zahlreiche kleine glockenförmige Blüthen. An den i2icmi/5-Stauden, welche in ihren Laubblättern riesige Thau- becher besitzen, entwickeln sich fortwährend noch neue Blätter und Blüthen, Die Canna-Arten entrollen ebenfalls noch neue Mittel- blätter. Sparthim Scoparium L. trägt Blüthen und reife Früchte. Cupressiis nutkaetisis Lamb. setzt auch in diesem Monat ihre Blüthe- zeit fort. Am Fusse der Cedern liegen Hunderte von abgefallenen Blüthen- kätzchen, welche bei einem Durchmesser von 1-5 Cm. eine Länge von 9 Cm. erreicht haben. Weniger zahlreich sind an diesen Coni- feren die ohnehin meist auf den Zweigen der höchsten Aeste sitzenden Fruchtzapfen. Nur an einer etwas älteren Atlas-Ceder sah ich vom Wipfel bis zur Basis herab zahlreiche Zapfen, von denen die heurigen einen Durchmesser von 4 Cm. und eine Länge von 6 Cm. haben, während die reife Samen enthaltenden Zapfen vom vorigen Jahre eine Länge von 8 Cm. und in der Mitte einen eben so grossen Durchmesser besitzen, so dass sie einer abgeplatteten Kugel ähn- lich sind. An den hängenden, gestielten Zapfen der Trauer-Kiefer [Pinus excelsa Wall.) fuukeln im Sonnenglauz diamanteugleich die Harz- tröpfchen, ein Zeichen der nahen Fruchtreife. Die sonst senkrecht emporstrebenden Aeste von Cupressus fastigata pyramklaUs beugen sich unter der Last der reifen Früchte", Auch \on Cupressus funebris Endl., C Laivsoniana A. M., 0. horizontalis Mill., Cryptomeria japonica, Abies Pinsapo Boiss., A. coerulea Forbes, A. orientalis Tourn., Tsuga canadensis Endl., Chamaecyparis sphaeroidea, Blota Orientalis L., Thuja occidentalis L., Th. plicata Don., Juniperus virginiana L. etc, etc. können wir in diesem Monate reife Früchte sammeln. Die Zweige der Kopfeiben {Cephalotaxus dmpacea S. et Z., C. Fortimei Hook, 0, pedunculata S. et Z.) beugen sich unter der 20 Last der vielen Steinfrüchte, deren ein einziges Zweiglein meist zehn bis zwölf zu tragen hat. Auch aus den durch hervorstehende drei- spitzige Brakteen sofort in die Augen fallenden Zapfen der Abies I)ouglasii Lindl. lässt sich noch eine erkleckliche Zahl langgeflügelter Samen herausschütteln. Die älteren Exemplare von Plttosporum Tohira Ait. haben zwar Früchte angesetzt, dieselben sind aber zur Zeit noch unreif. An Asi- mina iriloha sind zwar die Früchte schon längst abgefallen, aber wir können gleichwohl aus den noch am Boden liegenden Früchten die bohnenartigen, kaffeebraunen Samenkerne herauslesen. Calycan- thus praecox trägt nicht nur fast zum Aufspringen reife Blüthen- knospeu, sondern auch noch Blätter und reife Früchte. Trotz der langen grünen Dornen, womit Lhnonia trifoliata H. ihre Früchte schützt, möchte mau nur gar zu gern die citronen- ähnliche Frucht (von 4*5 Cm. Durchmesser) pflücken. Leider ist dieselbe nur wohlriechend, aber nicht geuiessbar. An den grünen Flachsprossen der Ruscus- kxiQ'n, sowie an Hex Aquifolmni röthen sich die Früchte. Ligustmm japonicum L., L. coriaceimi Nois., Rhaphiolepsis ovata H. sind mit bläulich-schwarzen, Crataegus glahra mit rothen Beeren geschmückt. An den grünen Zweigen der weiblichen Bäume von xicer Negunclo L. hängen die Fruchtflügelpaare in solcher Menge, dass man das abgefallene Laub kaum vermisst und aus der Ferne die weiss buntblätterige Spielart zu sehen glaubt. Die Opuntien {Opuntia vulgaris Mill. und O. Raffinesquicena Engelm.), deren Blattsprosse in der warmen Jahreszeit sich lothrecht über einander aufbauen, hängen jetzt mit zahlreichen, feigenartigen Früchten belastet, schlaff an den Felsenwänden herab. An dem zimmet- artig duftenden königlichen Berglorbeer {Laurus regalis H.) lösen sich die gelblichgrünen, auf der Sonnenseite roth gesprenkelten, 2"5 Cm. langen Steinbeeren von den auffallend dicken, conischen Fruchtstielen. Auch die Zweige des hier gemeinen Laurus nohilis L. strotzen von schwarzen Früchten. Anfangs November zeigte sich die herbstliche Laubverfärbung an Galycanthus floridus, Castanea sativa, Vitis vinifera, Larix euro- paea, Fraxinus Ornus, Celtis australis, Populus pyramidalis, Sy- ringa persica et vulgaris, Weigelia rosea, Rihes rubrum etc. etc. Die bandförmig gelappten Blätter des Storax-Baumes {Liquidambar styraciflua L.) nehmen eine schwarzrothe Färbung an; desgleichen die bisher dunkelgrünen Blätter von Forsytliia viridissima Lindl. An letzterem Strauche haben sich auch bereits einige, erst für das Frübjahr bestimmte Blüthenknospen geöffnet. Di^ mattgrüne, zarte Tamariske {Tamarix indica) färbt sich gelb. Auch einige immergrüne Gehölze ziehen ihre Chlorophyllkörper von der Oberfläche ihrer Laubblätter zurück, wodurch dieselben wie bei Mahonia, Cryptomeria elegans Veitsch. und Ende des Monats auch bei Biota orientalis eine bräunliche Färbung erhalten. 21 Von Mitte November an verschwindet allmälig mit dem fal- lenden Laub der herbstliche P^arbeuscbrauck der Anlagen. Derselbe war übrigens nur ein Miniaturbild der grossartigen Herbstlandschaft des ÄTerauer Thaies, dessen umgrenzende Berge in ibrer herbstlich verfärbten Vegetation gigantischen Maler-Paletten vergleichbar waren, auf deaen die Natur selbst ein harmonisches Farbenchaos aufge- tragen. Und nun beachten wir den Laubfall. In den ersten November- Tagen löste sich das Laub von den Zweigspitzen des Cornus mas. Von Acer platanokles, A. Psemlopl., Acer Negundo und Platcinus fallen die ersten Blätter. Au den Platanen bemerken wir ebenso, wie au Rosa Baakslae und Taxus haccata die Ablösung der Borke. Auch die an der Abtrennung^iläche dreilappig geformten Blattstiele von Juglans regia liegen, getrennt von den Fiederblättchen, in Menge umher. Die Fiederblättcheu der Kobiuien und Gleditschien, welche scbon Ende des vorigen Monats abwärts zusammenklappten, fallen jetzt zablreich zu Boden, während die Blattspindel noch ganz fest sitzt zwischen den in Dornen umgewandelten Nebenblättern. Auf- fallend schnell entlaubt sich Olnkgo biloba, dessen zu vier bis sechs um die junge Laubknospe vertiieilten Blätter mit den diadrom ver- laufenden Strängen sich erst vor wenigen Tagen goldgelb gefärbt. Von den Catalpeu und Paulownien, sowie von Diospiros Lotus fällt Blatt um Blatt, ohne sich vorher verfärbt zu haben. Während sich gewöhnlich der Blattstiel dicht unter der schon für den nächsten Frühling vorbereiteten Laubknospe ablöst, bildet sich bei Platanus, Acer Negimdo, M/ms typhina, Galgcanthus flori- dus, Virgilia lutea etc. etc. ein kegel- oder tetraederförmiger Hohl- raum, in dem sich schon vor der Ablösung des Blattes die Laub- knospe gebildet hat. Von Vitis vinifera fallen einzelne Blattspreiten, wäJirend der Blattstiel noch fest an seiner Unterlage haftet. Am 4. November sind die Schwarzpappeln, Ampelopsis quinquefolia und Acer Negimdo vollständig entlaubt. Nun fällt auch das Laub von Mimosa Juli- hrissin, Liriodendron, Sopltora, Celtis, Platanus. Die drüsentragendeu Blätter von Ailanthus und Gi/mnocladus lösen sich von den Spindeln, die nun ruthenförmig von den Aesten abstehen. Am 9. November ist Punica granatum entlaubt und einige Tage später JBroussonetia, Acer pseudopl. und A. plat. Von Maclura, Ficus und Monis lösen sich nun die ersten, unverfärbten Blätter. Am 12. November ist Tilia argentea entblättert; dann beginnt auch am Amberbaum der Blattfall. An den eben jetzt sich lösenden Blättern von Magnolia Yidan fallen uns sofort diejenigen Laubblätter auf, welche sich unmittel- bar unter der in ibrer Entwickelung schon sehr weit fortgeschrit- tenen Blüthenknospe befinden. Dieselben tragen nämlich am Grunde des Blattstieles zwei tutenförmige, mit silbergrauem Haarfilz über- kleidete Nebenblätter von 2-5 Cm. Länge, welche bisher wie zwei geschlossene Muschelschalen die Blüthenknospe schützend umhüllteu. 22. Gleichwohl ist letztere auch jetzt nicht schutzlos der Kälte preis- gegeben, da sie noch von einer anderen schützenden Hülle umgeben ist. Am 17. November ist diese Magnolienart völlig entblättert. Am 20. November hängen nur mehr einige wenige, meist schon vertrocknete Blätter an Pauloivnia und Catalpa. Auch Spiraea pruni- folia ist jetzt blattlos, Ficus Carica hat das zackige Laub verloren und an den aschgrauen Zweigen sitzt nur mehr die reife Frucht. In den letzten Tagen des Monats entblätterten sich vollständig Populus pyramidalis, Betula, Larix, Aüantkus, Mimosa, Gleditschia, JRo- Innia, Tecoma etc. etc. Das Tagesmedium schwankte in diesem Monate zwischen 3° C. und 9" C, das Minimum zwischen -\- 4" C. und — 3" C. Die grösste Sonnenwärme betrug noch am 30. Nov. 40** C. Regentage waren nur zu verzeichnen. Beitrag zur Flora von Bosnien und der Hercegovina. Von Dr. Ed. Formänek, k. k. Professor am töliniisclien Gymnasium in Brtinn. (Fortsetzung.) Moenchia mantica Bartl, Banjaluka, Maglaj (Hof mann), um Sara- jevo hie und da (Beck), Radojcic, Zenica, Kosevo. Malachium aquatlcum Fr. Ba^njaluka (Hof mann), Yisoko. Cerastiwn trivialeL. Taslic, Zabljak, Doboj. — silvaticum W. Kit. Krupa. (xypsophila muralis L. Verbreitet im b. G. Bos. u. H. Tunica Saxifraga Scop. Banjaluka (Hofmanu), hie und da bei Sarajevo etc. (Beck), Krupa, Doboj, Maglaj, Stavujathal bei Siiljescica, Hresa nächst Sarajevo, Konjica. KolilrauscMa prolifera Kunth. Banjaluka (Hofmann), Kozini, Hasani, Star, majdan, Sasina, Bronzeni Majdan, Borkovci, Maslovare, Doboj, Konjica, Jablanica, Mostar, Bilek. Dianthus monspessidanus L. Revoltela bei Triest. — strictus Smith. Um Konjica und bis auf die Prenj pl. aufstei- gend (Beck), Stavnjathal bei Siiljescica, Vares. — integer Vis., teste Borbäs. Vrabac u. a. 0. bei Konjica. — deltoides L. Brankovac nächst Banjaluka, Kresa und Vucia luka, Var. serpylUfolius Borb. herb, et in litt, ad Haussknecht vere 1886. Oesterr. botan. Zeitschr. 1888, pag. 51. Castellberg in Jaice (Conrath), Vares und Glog nächst Sarajevo. — armeria L. Banjaluka (Hofmann), Hasani, Kozini, Modra, W. Strmonoga u. a. 0. bei Lipuik, Sasina, Stratinska, Bronzeni majdan, Wald Barakovac bei Vrbanja, Obojdnik, Maslovare, Pri- binic, Biiletic, Taslic, Matuzici, Maglaj, Domanovic. — papillosus Vis. et Paucic, teste Borbäs. Konjica, Pod Veles und Hum bei Mostar, Gnoinice, Vrelo Bune. 23 Dianthiis Armeriastrum Wolfu. = D. corymhosus Boiss. Fl. or. Podbrdje. — barbatus L. (Viiak iu Bos.) Banjaluka (Hofmanu), Krupa, Puce- nik. Zalin, Tüik. Diibovik. Hasaiii, Kozini, Modra, Lipnik (flore albo), Star. Majdan, Sasiua, Stratinska, Vrbanja. — carthusianorum L. Um Sarajevo nicht selten (Beck), Taslic. — lil'urnicus Barth, teste Borbas. Pod Veles bei Mostar, Stolac, Ljubinje, Neumakula, Begovic kiila, Trebinje, Mala bei Cattaro. — croaticHs Borb. Um Banjaluka häutig, z. B. ßakovacthal, Vrbanja (Courath), um Sarajevo häufiger als vorhergehende Art, auf dem Vratlo etc. (Beck), Krupa, Zalin. Türk. Dubovik, Hasaui, Modra, Lipnik, W. Barakovac bei ^Vrbanja, Varos, Pribiuic (f. asperiam squamarum!). Steujak, Crui vrh bei Tesanj, Zepce, Visoko, Hresa und Glog nächst Sarajevo. . — Knapii Aschers, et Kanitz. Gliva (Van das) und Nedcviece nächst Trebiuje (Pantoesek) Mosko teste Borbäs, Bilek. — viridescens yiss. Trebovic bei Sarajevo. — dalmatkus Celak. = D. ciliatus Guss. b) cymosus Viss. Gliva bei Trebinje (Van das), Hum u. a. 0. bei Mostar, Grbesi, Drieno, Carina; Ragusa, Mala nächst Cattaro. — racemosus Viss. Kchb. fl. g. 5047. Cattaro, Dobrota. — ciliatus Guss. c) Brocchianus Viss. Ragusa. Saponaria officinalis L. Banjaluka (Hofmanu). Im Sarajevsko polje, im Zujevina- und Narenthathale etc. (Beck), JS'ovi, Türk. Du- bovik, Sanski most, Sasina, Magier, Vrbanja, Celinac, Stenjak, Matuzici, Doboj, Zenica, Stavnjathal bei Suljescica, Vai'es, Tar- cin, Ljubinje. — vaccaria L. Banjaluka, Maglaj (Hofmann), Visoko, Zbilje. Cucubalus baccifer lt. Banjaluka (Hof mann), Sissek, Modi'a, Lipnik, Doboj, Visoko, Sarajevo. Silene armeria L. Vrbanja (Conrath). In der Tesanicaschlucht (Blau, Beck), B. Orlovik u. a. 0. bei ^epce. — Sendtneri Boiss. Auf dem Trebovic bei Sarajevo. — gallica L. Banjaluka (Hof mann), Zalin, Zaspa, Türk. Dubovik. — Gallinyi Heuff. Bilek i. d. H. — inflata Sm. Banjaluka, Sarajevo (Hofmann), Mostar, häufig (Struschka)i], Krupa, Doboj, Maglaj, Zenica, Visoko, Igman, Ostrozae, Jablanica, Sjenice, Blagaj, Ljubinje, Ragusa, Cattaro, Mula. Melandryum silvestre Röhl. a) villosum Celak. Banjaluka, Zenica, Zepce (Hofmaun), Krupa, Vares, Glog nächst Sarajevo, Vu- cia luka. ') „Die Umgebung Mostars." Von Her. Struschka. Programm des k. k. Staatsgymnasiums in Kremsier. Diese Abliandlung konnte ich mir erst später versebatfen; sollten einige der von mir augeluhrten Standorte schon in der citirten Abhandlung vorkommen, so gebührt Herrn Prof. Struschka das Prio- ritätsrecht. 24 Lyclinis coronaria Desrouss. Häufig um Sarajevo etc. (Blau). Im Zujevinathale, auf dem Ivansattel, bei Tarcin etc. (Beck), bei Obalj, ülok (Vandas), häufig bei Konjica, Ostrozac, Jablanica, Mostar, Domanovic, Stolac, Ljubinje, Bilek. Kitaibelia vitifolia W. Brankovac nächst Baujaluka, Taslic, Doboj. Malva rotundifoUa Huds. Banjaluka (Hofmann), Maglaj, Sarajevo. — silvestris L. Banjaluka (Hofmann), Krupa, Lipuik, Brdari, Vrbanja, Pribinic, Visoko. — moschata L. Banjaluka (Hof mann). Krupa, Zalin, Zaspa, Türk. Dubovik, Modra, Lipnik, Brdari, Sasina, Stratinska, Bistrica, Borja pL, Pribinic, Visoko, Trebovic, Hresa, Glog u. a. 0. bei Sarajevo, Arnautova suma bei Vucia luka. Lavatera thuringiaca L. Banjaluka (Hof mann). Im Zujevinathale (Blau), in der Sutjeskaschlucht bei Suha häufig (Beck), bei Obalj, ülok etc. (Vandas), Podbrdje, Tesanj, Zabljak, Maklje- novac, Sarajevo, Vrabac bei Konjica, Pod Veles u. a. 0. bei Mostar. Althaea ofßcinalisJj. Banjaluka (Hof mann), Zalin, Brankovac, Plitska, Matuzici, Doboj, Domanovic. — hirsuta L, Banjaluka (Hof mann), Trebinje etc. (Pantocsek), Eagusa (Fl. croat.), Zalin, Zaspa, Modra, Stratinska, Celinac, Podbrdje, Plitska, Obodnjik, Maslovare, Pribinic, Buletic, Taslic, Zabljak, Krasevo, Makljenovac, Doboj, Mostar, Bilek. Androsaenmm officinale All. Am Ponir bei Banjaluka (Conrath), Borja pl. und im W. Brzljak bei Liplje. Hypericum perforatum L. Häufig im g. b. G. — quadrangulum L. Krupa, Türk. Dubovik, Maslovare, Kujevica, Sarajevo, Glog, Vucia luka. — tetrapterum Fries. Banjaluka (Hof mann), zwischen Krbljina und Kalinovik (Vandas), Krupa, Hasani, Kozini, Star, majdan, Jurici, Maglaj, Ilidze, Vrabac bei Konjica. — hirsutum L. Banjaluka (Hof mann), Otoka, häufig bei Krupa, Pucenik, Kozini, häufig bei Lipnik, Star, majdan, W. Sikara bei Bistrica, Brankovac, Vrbanja, Borja pl., Krase vo. Doboj, Visoko, W. Krstac bei Zbilje, Trebovic, Dovlici und Miljackathal bei Sarajevo, Igman, Ivan pl., Vrabac bei Konjica. — montanum L. Banjaluka (Hof mann). Um Konjica (Beck), so am Vrabac etc., Beheremaginica pl., Stratinska, W. Barakovac bei Vrbanja, Borja pl., Miljackathal bei Sarajevo. Occalis acetosella L. Allenthalben im b. G. Erodium cicutarium L'Herit. Häufig im b. G. Oeraniwn Rohertianutn L. Gemein im b. G. — dissectum L. Banjaluka (Hoff manu), um Sarajevo hie und da (Beck), Otoka, häufig um Krupa, Zalin, Türk. Dubovik, Sasina, W. äikola bei Maglaj, Visoko, Vares, Kovacic. — sangtiineum L. Maglaj (Hofmann), Türk. Dubovik, W. Klas- nica bei Sasina, W. Brocnik bei Ljubinje, Neumakula, Begovic kula, Grbesi, Panik. 25 Geranium palustre L. Baujaluka (Hofmann), bei Kupina nächst Sarajevo, bei Pale (Beck), Gaj bei Visoko, Sarajevo, Kovacic, Ilidze, Vrelo Bosne. — phaeum L. Verbreitet im b. G. selbst noch in höheren Lagen, so am Trebovic etc., andere Standorte vide B. Fl. pag. 84. — pusülum L. Visoko, Zbilje, Trebovic ii. a. 0. bei Sarajevo. Limmi catharticum A. Baujaluka (Hof manu), Krupa, Doboj, Vares, Sarajevo, Hresa, Vrabac bei Konjica. — usitatissimum L. Nicht selten gebaut. Verwildert bei Türk. Du- bovik, Sasina, Pribiuic, Zbilje und Sarajevo. — temäfoUum L. Hie uud da um Sarajevo, Grabovica etc. (Blau), Zalin, Türk. Dubovik, Hasani, Modra, Lipnik, Zbilje. — flavimi L. Maglaj (Hofmauu), bei Mrkovic etc. (Beck), Zalin, Visoko, Abhänge des Trebovic bei Sarajevo. Polygala vulgaris L. Verbreitet im b. G. — oooyptera Eeichb. Trebovic etc. (Beck), Vucia luka. Mhu^ cotinus L. Baujaluka (Hof manu), überall um Koujica etc. (Beck), häufig bei Mostar (Struschka), Gliva bei Trebinje (Pantocsek), wird fleissig eingesammelt und als Färbemittel benützt. Zeuica, Celin bei Visoko, Miljackathal, Trebovic u. a. 0. bei Sarajevo, Jablanica, Sjeuice, Pozelje, Stolac, Ljubinje, Panik, Bilek. Buta divaricata Ten. Trebiuje etc. (Pantocsek), häufig bei Mostar (Struschka), so am Hura, Pod Veles etc., Ljubinje, W. Plana dola bei Neumakula, Grbesi, Panik, Bilek. Dlctammis albus L. Maglaj (Hof mann), bei Hidze^ im Sarajevsko polje (Blau), Stjena Usunovica bei Zenica, B. Celin bei Visoko, Zbilje Opuntia amyclaea Ten. Zwischen Kagusa und Gravosa (Fl. croat.). Insel Lakroma. Acer campestre L. Verbreitet in tieferen Lagen des b. G. — monspessidanum L. Hie und da um Sarajevo, im Sarajevsko polje (Beck), Kudjin do bei Arslan-Agic (Vandas), Visoko, Jablanica, Mostar, Ljubinje, Neumakula. — tataricum L. Banjaluka, Maglaj (Hofmann), Krupa, Vrbanja, Pribinic, Doboj, Zepce, Zenica, Visoko, Zbilje. Stapluilea pinnata L, Banjaluka (Hof mann), bei Starigrad an der Miljacka, in der Sutjeskaschlucht (Beck), Gaj bei Visoko. Evonymus europaeus L. Häufig im b. G. Vitis vinlfera L. Häufig verwildert. Gebaut bei Doboj, Mostar, Sto- lac, Bilek u. a. 0. Paliurus australis Gärtn. (Draca in H.) Zwischen Jablanica und Grabovica, Vrelo Bune (Blau), Trebinje (Pantocsek, Vandas), häufig bei Mostar (Struschka), so am Hum, Pod Velez u. a. 0., Pozeije, Gnoinice, Blagaj, Buna, ^itomyslic, Oplicic, Aladinic, Stolac, Ljubinje, Grbesi, Gorica, Mosko, Panik, Bilek, Drieno. Rhamnus cathartica L, und Frangula alnus Mill. Verbreitet im b. G. Bos. u. H. 26 JRhamnus fallax Boiss. = R. carniolica A. Kern. Knipa, Visoko, Vares. — alpinus L. Nach Fiala bei Viieia luka. — alateymus L. Insel Lakroma. Pistacia Lentiscus L. Carina (Pantocsek), Blagaj, Drieno in H. — Terehinthus L. B. Gliva und Draca bei Trebiuje (Pantocsek), Mosko in H., Sebeuico. Peplis portula L. Maglaj. Lytlirum salicaria L. Banjaluka (Hofmann), im Sarajevsko polje, im Zujevinathale (Beck), zwiscben Kalinovik ^imd Krbljiua (Van das), Krupa, Zalin, Sasiua, Magier, Vrbanja, Celinau, Riizic, Pribinic, Taslic, Matuzici, Doboj, ^epce, Celebie, Dretlej, Do- manovic. — virgatwn L. Wald bei Odra nächst Sissek. Epilohium angustifolmm L. Banjaluka etc. (Hof mann), häufig bei Sarajevo, Vucia luka, Ostrozac, Jablanica. — hirsutum L. Banjaluka (Hof mann), Lipnik, Bronzeni majdan, Jurici, Plitska, Kosevo. — parvißorum Schreb. Banjaluka (Hof mann). Um Konjica, im Sande der Tesanica (Beck), Krupa, Zalin, Star, majdan, Zenica, Visoko, Hidze. — montanum L. Verbreitet bis in die höheren Voralpen, in den Schluchten der Suha gora gegen den Sutjeska (Beck), Stratinska. Borja pl., W. Brzljak bei Liplje, Glog nächst Sarajevo, Vucia luka, Vrabac bei Konjica. — coUinum Gmel. W. Barakovac bei Vrbanja, Borja pl., Pribinic. — adnatum Grsb. W. Odra bei Odra, Sissek in Slav. — Lamyi Schulz., Barakovac bei Vrbanja teste Borbäs. — trigonum Schrank. Vucia luka. Circaea lutetiana L. Banjaluka (Hofmann). Auf dem Ivansattel bei Tarcin etc. (Beck), auf dem Eogojsattel bei Trnovo (Van das), Krupa, Türk. Dubovik, Koziui, Stratinska, W. §ikara bei Bistrica. Brankovac, W. Barakovac bei Vrbanja, Ovsecko, Varos, Borja pl., W. Brzljak bei Liplje, Pribinic, Doboj, Vrabac bei Konjica. Myriophyllum spieatwn L. Banjaluka (Hof manu), Vrbanja. Trapa nutans L. Sela bei Sissek in Slav. Sanicula europaea L. Banjaluka, Maglaj, ^epce (Hofmann), Otoka, Krupa, Kozini, Lipnik, Podvidaca, W. Sikara bei Bistrica, Borja pl., Visoko, Veles W. bei Vares, Trebovic bei Sarajevo, Ivan pL, Vrabac bei Konjica. Eryngium campestre L. Banjaluka (H^ofmann), um Sarajevo (Hof- mann, Beck), Krupa, Zaliu, Zabljak, Makljenovac, Kosevo, Hresa, Konjica, Domanovic, Aladinic, Stolac, Ljubiuje, Grbesi, Trebinje. — amethystinum L. Banjaluka (H o f m a n n), um Sarajevo (H o f m an n, Beck), im Sarajevsko polje etc. (Beck), Mostar (Struschka), bei Obalj, ülok (Van das), Krupa, Pucenik, Zalin, Türk. Dubo- vik, Hasani, Kozini, Lipnik, Maglaj, Radojcic, B. Orlovik bei 27 ^epce, Zenica, Yisoko, Ljesevic, Yrbovik, Suljescica, häufig bei Konjica, Celebie, Ostrozac Sjeuice, Gnoiuice, Buna, ^itomj'Slic, Capliua, Aladinic, Stolac, Zegulj karaula, Ljubiuje, B. Javorak, Neumakula, Begovic kula, Grbesi, Mosko, Bilek, Drieno. Astrantia major L. Auf den Abliängen des Trebovic gegen Sarajevo etc. (Beck), Glog nächst Sarajevo, Vucia luka. Sium latifoliuin L. Sela bei Sissek, Krupa. Aegopodium podagraria L. Um Sarajevo nicht selten etc. (Beck). Krupa. Bupleurum aristatum Barth Stjena, Usunovica bei Zenica, Visoko, Zbilje, auf steinigen Abhängen um Sarajevo, Falatisi, Glog, Pod Veles bei Mostar, Stolac, Zegulj karaula, Ljubinje. — exaltatum M. Bieb. Trebovic bei Sarajevo etc. (Beck), Pod Veles bei Mostar. — affine Sadl. Konjica, Neumakula. Oenanthe media Grieseb. Banjaluka (Hofmann), Sarajevo, im Sara- jevsko polje (Beck), Zalin, Brdari, Celinac, Buletic, Doboj, Zepte, Kovauc. — fistulosa L. Krupa. Aethusa cynapium L. Banjaluka (Hofmann), Zepce. Anethum graveolens L. Verwildert am Pod Veles bei Mostar. Pastinaca sativa L. Banjaluka (Hof mann), Bronzeni majdan, Vrbanja, Dabovci, Kukavica, Tesauj, Krasevo, Matuzici, Magiaj, Zepce, Visoko, Kovacic, Domanovic. Ueracleum sphondylium L. Banjaluka (Hof mann), auf dem Jgraan, der Hranicava (Beck), Krupa, Zalin, Lipnik, Dobovci, Zabljak, Doboj, Magiaj, Zenica, KovaCic, Vucia luka, Vrabac bei Konjica. Peucedanum cervaria Lapeyr. Banjaluka (Hof mann), am Hange der Bjelasnica gegen die Krupa (Beck), Trebinje in einer f. s^m/?^^■- cina (Van das). Krupa, Zalin, Zaspa, Sasina, Stratinska, Tesanj, Zabljak, Zenica, Visoko, Zbilje, Sarajevo. — oreoselinum Mönch. Banjaluka (Hof mann), Crni vrh bei Tesanj, Zabljak, Magiaj, Konjica (in einer abweichenden schmalblätte- rigen Form). — austriacum Koch. An buschigen Stellen auf dem Trebovic, in der Sutjeskaschlucht (Beck), Kosovo. Crithmum maritimum L. Häufig in g. D. und auch noch bei Triest. Seliman carvifolia L. Vrbanja, Plitska, Borja pL, Pribinic, Buletic, Doboj. Orlaya grandiflora Hofifm. Banjaluka (Hof mann), überall um Sara- jevo, um Konjica etc. (Beck), am rechten Narenta-Ufer bei Mostar (Struschka), häufig bei Krupa, Pucenik, Tiirk. Dubo- vik, Sasina, Magiaj, Zenica, Pod Veles, Hum u. a. 0. bei Mostar, Ljubinje (für Trebinje! und Bilek! schon Pantocsek), Begovic kula, Grbesi, Gorica bei Trebinje, Mosko, Panik. Dauern carota L. Banjaluka, Sarajevo (Hof mann), häufig um Mostar (Struschka), Lipnik, Sanski most, Vrbanja, Plitska, Konjica. 28 Torüis anthriscus Gmel. Banjaluka (Hofmann) ; Krupa, Türk. Dii- bovic, Domanovic. Anthriscus silvestris Hoffm. Häufig im b. G. Bos. u. H. Chaerophyllum aromaticum L. Hie und da um Sarajevo, um Kou- jica etc. Beck), Zenica. Visoko, Zbilje, Trebovic und Miljacka- thal bei Sarajevo, Kovaeic, Hidze, Ivan pl. — hulbosum L. Banjaluka (Hof mann), um Sarajevo. — coloratumL. Grabovica (Blau), B. Gliva nächst Trebinje (P a u- tocsek), Sjenice, Mostar, Trebinje, Bilek. — hirsutum L. Vranjska suma bei Kriipa, Vucia luka. Smyrnium perfoliatum Mill. Um Sarajevo (Hof mann, Beck), in der Nähe des ehemaligen Nordlagers bei Mostar (St ruscbka), Trebinje und Bilek (Pantocsek), Pod Veles, Hiim u. a. 0. bei Mostar, Stolac, Ljubinje, Panik, Drieno in H. Ragusa. Hedey^a helix L. Gemein im g. b. G., blühend bei Sarajevo und bei Miramare bei Triest. Cornus mas L. Banjaluka (Hofmann), um Sarajevo nicht häufig (Hofmann, Beck), auf dem Ignian, bei üdbar und Konjica verbreitet (Beck), Mostar, in der Nähe des ehemaligen Nord- lagers (Struschka), Krupa, Vrbanja, Visoko, Jablanica. — sanguinea L. Verbreitet im g. b. G. Saooifraga rotuncUfolia L. Sehr verbreitet, namentlich an den Ge- hängen der Gebirge häufig, zumeist in der var. glaiululosa Griseb. (Beck), Banjaluka, Sarajevo (Hofmann), Visoko, Stavnjathal bei Suljescica, Vares, Dubostica, Igman. — tridactylides L. Vares, Stavnjathal bei Suljescica. Sedum maximum Hoffm. — aS^. latifoUinn Bertol. Grad in Doboj, W. Stogic bei Vares, Ivan pl., Mosko. — alMi7n L. Auf felsigen Stellen des Trebovic bei Sarajevo (Beck), Paschin B. und Glog nächst Sarajevo, Vucia luka, Faletisi, Stupi u. a. 0. bei Kosevo, Stolac. — holoniense Ehr, Abhänge des Trebovic und bei Kovacic. (Fortsetzung folgt.) Alte Parallelen zu neuen Angaben/) Von Dr. A. Kornhuber. Dr. M, Eronfeld's „neu festgestellte Thatsachen" in seinem „offenen Brief" an mich S. 5 und 6. 1. Die Mistel vfird nicht nur I Zu 1. N ebbe (lieber die Mistel durch Vögel, sondern auch auto- 1 etc. Tharander Jb. 34. Bd. S. 17) ') Mit Diesem betrachten wir den Gegenstand als abgescblossen. Anm. d. Kedact. 29 matisch durch ankleborido Beeren verbreitet. 2. Nicht blos die Mistel- drossel, sondern auch die Holz- taube, Schwarzdrossel, der Seiden- schwanz und die Dohle kommen bei der Dissemiuation von Viscum album in Betracht. 3. Und keineswegs passiren sämmtliche Mistelsamen den Darm der Vögel, sondern werden direct an den Zweigen abgestreift; die meisten jedoch . . . mit dem Ge- wölle ausgebrochen. 4. Betreffend die Häufigkeit der mono-, di- und triembryouen Samen ergeben sich bestimmte Ke- lationen. 5. Die triembryonen Samen für sich sind polymorph, flach scheiben- förmig und tetraedrisch. 6. Bei dem Keimen der Mistel entfällt das Stadium der Quellung. 7. Die Kuheperiode des Mistel- samens ist wahrscheinlich bedingt. . . 8. Durch die negativ-heliotro- „auf tiefer situirte Zweige des- selben Baumes mag die Anpflan- zung auch direct erfolgen" u. s. w. „am Stamme alter Tannen in der Kegel." Zu 2. Giebel, Thierreich 11, 30 ,.imHer1iste fallen sie (alleDrossel- arteu)über die saftigen Beeren her. . speien die Kerne in Butzen geballt aus." — Friderich, Vösfel, 193: Amsel; 324: wilde Taube; 428: Dohle (auch G i e b e 1 1. c. 140), 207 : Seidenschwanz (auch Giebel 1. c. 80. Nobbe 1. c. 17: u. a. Drossel- arten, Bombycilla Garrida (= Seidenschwanz) u. a.; Naumann, Vögel, D. II. 305. Zu 3. Nobbe 1. c. S. 17: „dass die Vögel häufiger durch Schnabel- wetzen nach dem Mistelschmause, als durch ihre Excretionen der Aupflanzimg des Schmarotzers die- nen," ebenso Willkomm, Forstl. Flora 288, Duhamel (1740) sur leguy, p.483; Solms-Laubach, Pringsheim's Jb. VI, 627; Pitra, Bot. Ztg. 1861, S. 53. Nau- mann 1. c. Zu 4 und 5. Kelationeu von zwei Nährpflanzen entnommen! Solms-Laubach 1. c. 304: der Same der Nadelholzmistel pflegt nur einen, der Laubholzmistel meh- rere Keimlinge zu enthalten. Vgl. auch Pitra I. c. 53 imd Woer- lein, Deutsche bot. Monatsschrift 1885, S. 85 ff. Zu 6. Da die Samen (aus saft- vollen Beeren stammend) auf trocke- nem Holze (vieljährige Demonstra- tionsversuche des pflanzenphysiol. üniversitäts- Instituts), auf dürren Steinen, Glas, Metall keimen. Pitra 1. c. Zu 7. Eine Thatsache oder eine Vorstellung? Zu 8. Solms-Laubach 1. c. 30 pische Qualität des Visciim-HyT^o- kotyls wird eine . . . Verankerung des Samens bewirkt. ... 9. ... wachsen ... die Mistel- hypokotyle auch im absolut dunklen Räume . . . 10. Die weissen Mistelbeeren heben sich im Winter vom Blatt- grün trefflich ab. 11. und 12. Das Mistelblatt variirt nach, den Wirthen, ist auf Nadelhölzern am kleinsten, auf harten Laubhölzern relativ am grössten. 13. Die „immergrünen" Mistel- blätter haben eine Lebensdauer von siebzehn Monaten. 14. Die Mistel . . . scheint vom negativen Geotropismus nicht direct beeinflusst zu sein. 614: „so sehen wir seine Radicula bei der Keimung unter mächtiger Verlängerung des hypocotylen Achseugiiedes weit aus dem Sa- men heraustreten und sich alsbald durch Eintreten energischer nega- tiv-heliotropischer Krümmung dieses letzteren fest an die Nähr- pflanze anlegen" mit „scheiben- artigen Knöpfchen" ; vergi. auch Dutrochet an der von Kron- feld citirten Stelle. Nobbe 1. c. 16 und 17; Pitra L c. S. 57; R. Hartig, Ztschr. für Forst- und Jagdw. II, 323; Luerssen, Forst- botanik I, 1, S. 494. Zu 9. Nur bei Samen, die sehr spät den Beeren entnommen wur- den; — photochemische Nachwir- kung (Üniv.-Inst.). Zu 10. Eine neue Entdeckung! Zu 11 und 12. Genau ent- halten in Nobbe 1. c. 13, Solms- Laubach 1. c. 604, Woerlein 1. c. 85 ff. Willkomm L c. 289 u. a. Zu 13. Nobbe 1. c. 23: „. .. Blätter der Mistel sind winter- hart, überdauern aber selten zwei Jahre. Zu 14. Eine neue Thatsache! Literaturberichte. A. Tschirch, Ang-e wandte Pflanzenanatomie. Ein Handbuch zum Studium des anatomischen Baues der in der Phaimacie, den Gewerben, der Land- wirtbschaft und dem Haushalte benutzten pflanzlichen Rohstoffe. I. Bd. Allgem. Theil. Grundriss der Anatomie. Mit 614 Holzschnitten, gr. 8., pp. S48. Wien und Leipzig 1889, bei Urban und Schwarzenberg. Dem vorliegenden Werke liegt der Plan zu Grunde, die Ana- tomie der Pflanze auf zahlreiche praktische Fächer anzuwenden, welche der Botanik als Hilfswissenschaft bedürfen. Das Buch soll 31 angewandte Pflanzenanatomie sein. Es nennt sich auch so imd ist hiedurch gut charakteiisirt. Eine Reihe von wichtigen Werken und Yorarbeiten konnte Verf. für seine Zwecke bereits benützen. Vor Allem Wiesner 's classisches Werk: Die Rohstoffe des Pflanzenreichs, das bekanntlich die technisch benutzten vegetabilischen Rohproducte zum ersten Male nach echt naturwissenschaftlicher Methode charak- terisirte und hiermit eine Forschungsricbtung schuf, welche von Oesterreich ausgehend, auch alsbald im Ausland feste Wurzeln schlug, — ferner die Arbeiten von Yogi, Flückiger, Berg, v. Höhnel, J. Möller, Th. Hanausek, Marme, Wigand, A. Meyer, Schimper, Hartwich etc. Während aber die genannten Forscher die Anatomie auf mehr minder begrenzte Gebiete anwandten, dehnt Tschirch dieselben auf eine ganze Reihe von praktischen Fächern aus, so auf Pharmacie, Landwirthschaft, Nahrungs- und Genuss- mittellehre u. s. w. In so ausgedehntem Masse ist dies bisher von Niemandem geschehen. Dem Yerf. ist hiedurch keine geringe Aufgabe erwachsen, sie zu überwinden erfordert Unternehmungslust und grosse Erfahrung sowolil auf dem Gebiete der Wissenschaft, als auch der Praxis. Beide hat der Yerf. in diesem Werke, von welchem der erste Theil den Grundriss der Anatomie enthält, auf Schritt und Tritt bethätigt. Der erste Band zerfällt in zwei Hauptabschnitte: die Zellen- und die Gewebelehre. In dem ersteren wird besonders dem Zellinhalt mehr Rechnung getragen, als dies gewöhnlich der Fall ist. Bei der Darstellung der Gewebelehre folgte Yerf. dem anatomisch-physiologischen System Haberlandt's, weil er meinte, dass die Anatomie der Zelle nur dann richtig verstanden werde, wenn man sich auch der Zellfimction bewusst wird, und weil durch den steten Hinweis auf die physiologische Leistung einer Zelle auch die Darstellung au Leben gewinnt. Freilich wird dadurch Manches in das Buch hineingebracht, das streng genommen nicht hineingehört, allein der Verf. macht dies wieder dadurch gut, dass er zum Min- desten im Einzelnen die rein descriptive Behandlung in den Vorder- grund treten lässt, — ein Umstand, der wohl gerade in einem für praktische Fächer berechneten Werke, namentlich mit Rücksicht auf die Erkennung der Rohstoffe von grösster Bedeutung ist. Ein glück- licher Gedanke war es, schon im ersten Bande die anatomischen Thatsachen durch Objecto aus der Praxis zu versinnlicheu. Das Buch enthält eine Fülle von zum grossen Theil vom Yerf. her- rührenden, zum Theil aus Vogel's und Möller's Werken entlehnten Abbildungen. Nicht weniger als 614 in den Text gedruckte, zumeist sehr gelungene Holzschnitte verdeutlichen den Text. Das Werk bietet nicht nur dem Praktiker Belehrung, es bietet auch dem Botaniker manches Neue. Ich denke hiebei an den Abschnitt über Siebröhrenverschluss (Obliteration) und über Secretbehälter. Im Interesse des vortrefflichen Buches möchte sich der Ref. noch einige Bemerkungen erlauben, die vielleicht bei einer zweiten Auflage dem Werke zugute kommen könnten. Vor Allem möchte er den Wunsch ausdrücken, da wo es angeht, Kürzungen vorzunehmen. Ein für 32 Praktiker berechneter Text muss sich vor Allem durch Kürze aus- zeichnen. Der Werth desselben dürfte schwerlich leiden, wenn die ganze Seiten in Anspruch nehmenden rein physiologischen Aus- einandersetzungen über Wassercultui'en, Nährstoffe der Pflanze u. s. w. wegfallen würden, desgleichen zahlreiche in der Wissenschaft nicht eingebürgerte und gerade in diesem Werke nicht nothweudige Ter- mini wie Bracheiden, Brachysclereiden, Hydrostereiden, Chrom oleuciten, Metaderma u. a. m. Auch die Figuren würden oft in kleinerem Format dieselben Dienste leisten. Verf. hat mich missverstanden, wenn er meint, dass ich bei der Thyllenbildung in getüpfelten Ge- fässen der Parenchymwand keine Rolle beimesse, und er irrt mit Scharschmidt, wenn er Solanin mit Schwefel-Salpetersäure na.ch- weisen zu können glaubt. Diesem allgemeinen Theil des Werkes wird in Kürze ein zweiter specieller folgen, welcher die specielle Beschrei- bung der wichtigsten Droguen, Nahrungsmittel, Fasern etc. zum Gegenstande haben, und den gepulverten Objecten besondere Auf- merksamkeit widmen wird. H. Molisch. Flantae orientali-rossicae. Von Dr. Otto Kuntze. St. Petersburg 1887. Der Verf. bereiste mit Herrn L. Kärnbach (von dem ein am Schlüsse beigefügtes Kryptogamen-Verzeichniss herrührt) im April und Mai 1886 Südrussland, Transkaukasien und Turkmenien zum Studium der Steppenflora daselbst. Die Reise ging über Jassy nach Odessa und, unter kurzer Berührung von Sebastopol und Kaffa, nach Batum. Nach einem Ausfluge bis Artwin an der türkischen Grenze besuchte der Verf. Kutais und Tiflis, von da die Gegenden um Telaw in Kachetien bis kurz vor Signach, ferner die Steppe von Annenfeld, die Vorberge des kleinen Kaukasus bis Kedabeg und weiter den über 3000 M. hohen Gotschkapass bis zum See gl. N. (2000 M.) in Russisch-Armenien, gelangte auf der Eisenbahn durch die wüstenähnliche Steppe bis Baku, dann zu Schifte nach Astara, von da zu Pferde durch die Strandwälder (v. Gleditschia caspia, Pterocarya fraxinifoUa in sehr ausgedehnten reinen Beständen und gemischt mit Quemis castaneifolia, Parrotia persica, Zelkua car- pmifoUa, Acer insigne u. A.) am Talysch bis Lenkoran, dann wieder zu Schiffe bis Michailowsk in Transcaspien und nach Krasnowodsk; von da mit der Bahn über Kisil-Arwat nach As'chabad in die dortigen Berge (1000 M.) an der Grenze Persiens. Die Rückreise erfolgte über Baku nach Moskau und Petersburg, wo insbesondere bei Derbent, Sarepta und Gajasi gesammelt wurde. Der längere Aufenthalt der transcaspischen Eiseubahnzüge an vielen Orten ermöglichte es, in der dürren Turkmenensteppe öfter zu botanisiren, wobei viele neue Pflanzenformen entdeckt wurden. Diesen letzteren schenkt der Verf. in seiner Abhandlung besondere Aufmerksamkeit, und seine Bemer- kimgen tragen viel zu näherer Kenntniss zahlreicher Arten und auch mancher Gattungen bei. Die Aufzählung, im Wesentlichen Bentham und Hook er Gen. pl. folgend, enthält 606 Arten, nämlich 536 Pha- 33 nevo.frame (il. i. 232 Choni)etale und 49 Apetale, l(i(3 Sympetale und 89 Mouocotyle) und 70 Kryptooame. Neue Gattungen und Arten, welche der Verf. aufstellte, sind Xoijuuvfßa {Nvjella) dlversi- folki Fianchet, zu Ehren des G-enerals Ko mar off benannt, welcher "ein Päckclien getrockneter Pflanzen aus den Bergen bei As'chabad dera Verf. zur Verfügung gestellt hat, Ammothamnus {Sophora) intermedius, Astragalus Askahadensis, Ereinospartum {Smirnowia) Schumaniii, alle vier von As'chabad, Schumanma (n. g.) Turco- mauica, eine Umbellifere (Seselinee), von welcher eine gute litho- graphische Abbildung beigegeben ist, zwischen Kisil-Arwat und dem Kaspi-See, Scdsola oxyanthera aus der Turkmenen steppe, Eremurus Aschersoni bei As'chabad. Von Kryptogamen fanden sicli vier neue Laubmoose und zwei neue Pilze. Dr. A. Kornhuber. Ludwig Koch: lieber die directe Ausuutzaug- vegetabiliwclier Reste durch bestimmte clilorophyllhaltiüre Pflanzon. Sepaiat-Abdruok aus den Berichten der Deulsclien botanischen Gesellschalt. Jahrg. 1Ö87, Bd. V, Heft 8, S. 350-364. Die Ausnutzung organischer Reste des Humus war bisher von einigen Bäumen (Buche, Tanne) und Sträucheru [Erica) u. a. be- kannt, bei denen die Stoffanfnahme durch symbiotisch an derfn Wurzeln haftende Pilze sich vollzieht. In der vorliegenden Abhandlung weist Verf. nun nach, dass Melampyrum pratense L. im Stande ist, unmittelbar aus dem Humus Nahrung aufzunehmen. Es geschieht dies mittelst sehr dünner, langer, secundärer seitlicher Fadenwurzeln, welche nicht typisch angeordnet sind, sondern besonders da, wo das organische Substrat sich befindet, dichter gedrängt und meist gegen- ständig auttreten. Verf. beschreibt deren Verhalten gegenüber abge- storbenen Wurzeln, Blättern u. dergi. und die Bildung höckerartiger Saugorgane, welche letztere nach der Ergreifung eines Objectes sich mit Plasma füllen, in dem gelbe Parbkörper und Bakteroiden- Formen, nie aber Amylum, auftreten. Nach geschehener Aussauguug dienen sie als Speicher für Proteinstoffe und Wasser bis zu ihrem Zerfalle im Herbste. Die Beschaffenheit der ergriffenen Keste (ver- wesende Körper), der Bau des Saugorgans, die nie lange andauernde Verbindung des Haustoriums mit dem Objecto sprechen gegen die parasitäre Natur der Pflanze. Aufgenommen werden die nothwendigen Aschenbestaudtheile und die löslichen ersten Zersetzungsproducte des Objectes, möglicher Weise auch die löslichen, jene Objecto durch- tränkenden Stoffe der Humusdecke des Bodens. Dr. A. Kornhuber. Flora vou Stuttg-art und ümg-ebung- (Ludwigsburg, Waiblingen. Esslingen, Nürtingen, Leonberg, ein Theil des Schönbuches etc.) mit besonderer Berücksichtigung der pflanzenbiologischen Verhältnisse. Von Dr. O. Kirchner, Professor der Botanik an der königl. lundw. Akademie Hohen- lieim. Stuttgart 1888. Verlag von Eugen Ulmer (7 R.-Mark). Die Flora der Umgebung von Stuttgart in dem vom Verf. umgrenzten G-ebiete umfasst die bei Weitem grössere Anzahl der in Üesterr. botan. Zeitschrift. 1. Heft 1889. 3 Württemberg überhaupt vorkommeudeu Pflanzenarteu, während die hier nicht aufgeführten im Lande nur ein beschränktes Vorkommen aufweisen. Der Anordnung der Familien liegt das System Eich 1er 's zu Grunde, wovon (S. 7 — 9) eine üebersicht und daon (S. 10 — 18) ein Schlüssel zur Auffindung derselben gegeben ist. Es folgt sodann die syste- matische Darstellung zuerst der Gefässkryptogamen (S. 19 — 36) und hierauf der Phanerogamen (S. 37 — 755), wobei der Verf. die heimische Literatur und ein Manuscript von v. Martens benützte und na- mentlich auch bezüglich der Umgrenzung der Arten u. s. w. an L. Celakovsky's Prodromus der Flora von Böhmen und an E. Fiek's Flora von Schlesien sich auschloss. Die Bestimmung der Arten ist sehr erleichtert, indem den einzelnen natürlichen Familien analytische Uebersichten der Gattungen vorangehen, deren Unterscheidung auf möglichst leicht erkennbare Merkmale sich stützt, und die Anordnung der Species selbst und der kurz beschriebenen Varietäten in dia- gnostisch gut übersichtlichen Gruppen durchgeführt ist. Die besonders charakteristischen Artkennzeichen nach dem Vorgange Koch 's, Garcke's, Fiek's u. A. überdies noch durch besonderen Druck (Cursivschrift) hervorzuheben, würde sich für eine neue Auflage sehr empfehlen. Eine etwas ausführlichere Behandlung der Varietäten unserer Culturpflauzen (Getreidegräser, Weinrebe u. A.), zunächst für die Schüler des Verf. berechnet, mag auch anderwärts willkommen sein. Als eine höchst glückliche und anerkenuenswerthe Neuerung bei der Bearbeitung eines floristischen Handbuches muss aber die Verbindung von möglichst zahlreichen biologischen Beobachtungen und Erörterungen mit der systematischen Darstellung bezeichnet werden. Der Verf. suchte hiebei für die einzelnen Arten zunächst die drei Fragen zu beantworten: Wie übersteht das Pflanzenindividuum die ungünstige Jahreszeit? Durch welche Einrichtungen sichert es sich während der Blüthezeit den Vollzug der Bestäubung, insbesondere der Fremdbestäubung, und wie sorgt es für das Bestehen seiner Nachkommenschaft durch geeignete Verbreitungsausrüstungen? Ausser- dem werden aber auch Eigenthümlichkeiten in der Ernährungsweise und andere auffallende biologische Besonderheiten in den Kreis der Betrachtung hereingezogen. Zur Einführung in das Gebiet der Pflanzen- biologie gibt der Verf. (S. 37 — 46) eine übersichtliche vortreffliche Darstellung der Bestäubungs- und Aussäungs- Vorrichtungen bei den Phanerogamen und erörtert die hierauf bezügliche Terminologie. Hie- bei führt er den Ausdruck „Coenomonoecie" für polygamische Pflanzen ein, bei denen ausser Zwitterblütheu auch männliche und weibliche Blüthen vorkommen, für welche Form der Geschlechtervertheilung bislang eine kurze Bezeichnung mangelte. Ein grosser Theil der Bemerkungen über die erwähnten Verhältnisse gründet sich auf des Verf. eigene Untersuchungen, einige derselben, 28 einheimische Pflanzen betreffend, sind in dieser Flora zum ersten Male veröffent- licht. Dadurch erhöht sich der Werth des vorliegenden floristischen Handbuches weit über das locale Bedürfniss, das den nächsten 35 Anlass zu dessen Abfassung darbot, uud es wird von Li'lirern und Studierenden, welclie ein re^es Interesse für die merkwürdigen Vor- gänge im Leben der Pflanze und für ihre Bezieliungen zur Aussen- welt haben, gewiss aller Orten freudig begrüsst werden. Dr. A. Kornhubor. Solms-Laubach, H. Graf zu. Einleitung- in die Paläopliytolog-ie vom botanischen Staudpunkte aus. Mit 49 Holzschnitten. Leipzig 1887. Ver- lag V. A. Felix. 416 S. Die Hauptschwierigkeit der paläophytologischen Forschung liegt in den grossen Anforderungen, welche dieselbe an den sich ihr Widmenden stellt. Ist die Thätigkeit des Paläontologen auf der einen Seite in erster Linie uothwendig, so erfordert dieselbe andererseits umfassende botanische Kenntnisse, weil die gerade in dieser Forschungs- richtung so häufig nothwendigen Schlüsse ohne solche jeder Basis entbehren. Dieser Umstand hat nicht zur Folge gehabt, dass immer beiden Anforderungen Eechuung getragen wurde, sondern im Gegen- theile, zum Nachtheile der Sache gingen nur zu häufig Paläophyto- logie und Botanik getrennter Wege. Ja es soll gar nicht geleugnet werden, dass bis zu einer gewissen Grenze dies durch die Verhält- nisse in natürlicher Weise bedingt ist; dafür ist es aber umso wich- tiger, dass zeitweise die Ergebnisse der Phytopaläontologie vom botanischen Standpunkte überblickt, gesammelt und in Einklang gebracht werden. Diese gewaltige Arbeit hat der Verf. in dem vorliegenden Werke für einen Theil der Paläophytologie, für die Kryptogamen und Gymnospermen geleistet. Das Werk bringt einen üeberblick über das bis heute auf dem Gebiete der Pa- läophytologie geleistete, uud stellt nach eingehender kritischer Erörterung aller Angaben dasjenige zusammen, was als eine Er- gänzung unseres Pflanzeusystems gelten kann. Es ist natürlich, dass der reiche Inhalt eines solchen Werkes im Rahmen eines Refe- rates nicht skizzirt werden kann; Ref. beschränkt sich daher darauf, im Folgenden die wichtigsten Capitel kurz anzuführen. Die Ein- leitung bringt eine Darstellung der verschiedeneu Erhaltuugsweisen pflanzlicher Fossilien, bespricht in ausführlicher Weise die Bildung der Kohlenflötze, des Torfes, sowie der Fossilien überhaupt. Der folgende Abschnitt behandelt die fossilen Zellkryptpgamen; ausser der Besprechung der bisher gefundenen Pilze und Diatomeen finden wir hier insbesondere eine Darlegung über zahlreiche, bis in die jüngste Zeit als Foraminiferen angesehene Algenreste aus der Ver- wandtschaft der recenten Dasycladeen, ferner eine objective Darlegung der Coutroverse Nathorst-Saporta über die Algennatur vieler Fossilien, endlich eine Besprechung der fossilen Muscineeu. Der nächste Abschnitt enthält in ausführlicher Weise eine kritische Be- sprechung der fossilen Couiferen; fernere Capitel behandeln die Cycadeen, die bis in neueste Zeit räthselhaften Cordaiteen und die sich hier anschliessenden fossilen Gattungen, respective Pflanzeu- 36 giTippen: Dolerophyllum , Cannophyllites, Ephedrites, Gnetopdis, Schüt.da, Dictyothalamus, Calathiops. In eingehender Weise, ins- besondere mit Würdigung der hier sehr wichtigen Stammanatomie werden die Farne, Lepidodendreeu, Sigillarieen, Stigmarien, Cala- marien und Spbenophylleen erörtert, wobei besonders hervorgelioben werden muss, dass Verf. nicht blos die Ergebnisse früherer For- schungen sammelte und sichtigte, sondern zahlreiche eigene, vielfach an Originalexemplaren angestellte Untersuchungen verwerthete. In Folge der durch neuere Beobachtungen herbeigeführten Aufklärung über die Natur zahlreicher bis vor Kurzem zu den Equisetineen und Lycopodiaceen gestellten Beste erscheinen die diesen gewidmeten Capitel relativ weniger umfangreich, sie enthalten auch die Schil- derung der fossilen Hj^dropterideen und Ehizocarpeen. Den Abschluss des Werkes bildet die Besprechung zahlreicher, blos dem anatomischen Baue oder der äusseren Structur nach bekannter und daher nur an- hangsweise zu behandelnder Pflanzenreste. Wie schon erwähnt, muss der Eef, es sich versagen, aus dem reichen Inhalte des Werkes mehr anzuführen; in allen Fällen wird der Leser nicht blos eine Darlegung der bisher vorliegenden Erfahrungen, sondern auch eine präcise objective Entscheidung etwaiger obschwebender Fragen durch den Verfasser finden. Dem Werke sind ein umfangreiches Literatur- verzeichniss, sowie 49, grösstentheils anatomische Details darstellende, Holzschnitte beigegeben. Wettsteiu. Gnmdzüare der Flora vou Südafrika. Von Harry Bolus, Mitglied der Liniie'schen Gesellschaft in London. Aus dem Englischen übertragen von Dr. Otto Kersten. Mit einer lithographirten Uebersichtskarte. 8", 43 S. Leipzig. Verlag von Quandt & Händel 1888. Preis M. 1.50. Der Verfasser gibt zuerst eine kurze üebersicht über den Eeichthum der südafrikanischen Flora nebst ^Qn ersten Anfängen der Versendung dortiger Pflanzen in die europäischen Sammlungen und Gärten, indem er gleichzeitig mit Theophrast's Geschichte der Pflanzen (Amsterdam 1644) beginnend, die Erforscher jener eigenthüm liehen Flora bis auf den heutigen Tag namhaft macht. Zweckmässig schien es dem Autor, abweichend von Grisebach, die Eintheilung in fünf natürliche Florengebiete vorzuschlagen u. zw. : 1. die südwestliche Eegion, 2. die Eegion des tropischen Afrika, (Grisebach's Sudan), 3. Die Karoo-Eegion, 4. die Compositen- Eegion und 5. die Kalahari-Eegion (in üebereinstimmuug mit Grisebach). Von jeder dieser Eegionen entwirft der Verfasser ein anschauliches Bild der natürlichen Grenzen, der klimatischen Ver- hältnisse, der äusseren Erscheinung des Pflanzenwuchses, der dem Gebiete speciell eigenthümlichen Pflanzen, nebst einer üebersicht der Ordnungen nach der Eeiheufolge ihres Artenreichthumes ver- glichen mit jenen der benachbarten Eegionen und der Flora Australiens. Durch so eiugehendes Studium gelangte der Verfasser zu dem Schlüsse, dass sich die Flora Südafrikas auszeichnet durch ihren sehr eigenartigen Charakter, durch Mangel an Ueppigkeit des 37 Wacbstluuris (mit Ausnahme der Tropenregion), durch beschränkte Verbreitung der einzelnen Arten, durch Maugel an Bäunaen (mit Ausnahme "wenisrer Waldgebiete), durch Armuth an wirklich geselligen Pflanzen und Widerstandstäbisfkeit gegen die Angriife fremder Ein- dringlinge. Im Anbange finden wir ein Verzeichniss der wichtigsteu Nutzhölzer Südafrikas, zusammengestellt von dem üebersetzer, der auf den Dank des gebildeten deutschen Leserkreises zuversichtlich rechnen kann, indem er der vorliegenden hochinteressanten Arbeit die weiteste Verbreitung möglich macht. J. Die rflaiizeii in Sprache tmd Glauben des deutschen Volkes. Ein Vortrag von Director Rudolf Reichel. — Jahresbericht des Grazer Lehrervereins für das XXI. Vereinsjahr 1887-1888. - 21 S. gross S\ In anschaulicher Weise erörtert der Autor in seinem anziehenden Vortrag die Bedeutung der Pflanzen in Sprache und Glauben des Volkes und gibt hierdurch einen schätzenswerthen Beitrag zurKenntniss d<\s Geisteslebens unserer Altvordern. Die gewürzigen, mitunter humorvollen Einstreuungen und Hinweise auf die Zustände der Gegenwart machen zugleich mit dem gediegenen Inhalt diese Schrift zu einer belehrenden und angenehmen Leetüre. Fr. Krasan. Correspondenz. Prag, am 27. Novemher 1888. Die seltene Alge Stephanosphaera pluvialis Colm. fand ich in der Umgebung von Neu-Bistritz (in Süd-Böhmen bei Neubaus) im K(!genwasser in schüsseiförmigen Vertiefungen (sogenannten Opfer- schüsseln) auf Felsen bei dem Dorfe Burgstall in grosser Menge, zusammen mit der sie immer begleitenden Sphaerella lacustris Wittr. {l/((ematorocrus pluiialis Fw.) und dem llotator Pli'dod'ma roseola Elirbg. Sic kommt hier unter ähnlichen Umständen vor, wie bei llirschberg in Schlesien, avo sie zuerst beobachtet wurde. Die Höbe df's Fundortes beträgt etwa 604 Meter. — Andere, mehr oder W('iiio-er seltene Algenarten, die ich in der Neuhauser Umgebung in Torfmooren samnielte, sind folgende: Sciadium arhnscula A. Br. Rhaplddium convolidurn ßbh. JPoh/edriioii trigonum Näg. ß. tninus Beinsch., Gonato::i/{/Oii aspemtn Nordst., Spirotaenia condensata Breb. PJei(rotaenhnn coronatutn Rbh., PI. nodulosinn D. B.. Closterimn J^ianae Rh., Cl. scfaceinn Rh., Tebnemorus Bvebiäsoaii Rt'., J\a>i- thidium annatum Rf., ^Y. antilopeum Kg., Arthodesnws conuergens Rf. Franz Studnicka. Brunn, am 7. December 1888. Am 4. April 1885 fand ich auf dem Tupy Kopec bei Kohouto- witz nächst Brunn eine Pulsatüla vulgaris Mill. f. cdhilhra m., die 38 von der typischen Pflanze einige Abweicliungen zeigte, weshalb ich hier die Beschreibung derselben folgen lasse. Pflanze in allen Theilen zarter und schlanker, Hüllen fast um die Hälfte kleiner, Kelchblätter in der Regel sechs, schmäler als beim Typus, schneeweiss, sammt den Hüllen seidenglänzend zottig behaart. Staubfäden zarter, weniger dicht, Staubbeutel blassgelb, Stengel schmutzigweiss, Narben wie beim Typus violett. Dr. Formänek. Ar ad, am 9. December 1888. Es hat mich interessirt, in dem Jahrgänge 1888 der Ver- handlungen der zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien, p. 30, die Mittheilung lesen zu können, dass Herr M. F. Müllner die merkwürdige Centaurea Gaudini Boiss. et Reut, in Niederösterreich, zwischen Perchtoldsdorf und Giesshübel, aufgefunden hat. Diese Mittheilung hat mich so gefreut, dass ich mir gleich vorgenommen habe, eine ähnliche Freude Herrn Müllner zu verursachen; doch komme ich erst jetzt dazu, zu veröffentlichen, dass die Centaurea Gaudini Boiss. et Reut, auch in Ungarn zu Hause ist und dass ich sie im Jahre 1873 bei Balaton-Füred auf dem Tormänyhegy antraf, wo sie an einer Stelle ziemlich häufig vorkam. Meine Centaurea Gaudini stimmt mit den gesehenen Originalexemplaren überein und die diagnostischen Merkmale, welche Herr Müllner bei seiner Pflanze hervorhebt, sind auf meiner Centaurea wieder zu finden, Dr. L. Simonkai. Fersonalnotizen. — Maximilian Matz, Pfarrer in Stammersdorf, bekannt als botanischer Forscher im Marchfelde bei Wien wurde durch die Ver- leihung des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone ausgezeichnet. — Dr. F. Simony ist von einer längeren Reise nach den canarischen Inseln zurückgekehrt und hat die dorten gesammelten Pflanzen dem botanischen Garten der Wiener Universität geschenkt. — Dr. A. Hansen hat sich au der technischen Hochschule zu Darmstadt für Botanik habilitirt. — Gustav Sennholz, Stadtgärtner in Wien, wurde durch die Verleihung des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone aus- gezeichnet. — Dr. D. Dietrich, Gustos am Herbarium der Universität Jena, ist am 23. October v. J., 90 Jahre alt, gestorben. — Francis Darwin, der Sohn Charles Darwin's, bisher Lector der Botanik am Triuity College von Cambridge ist zum Professor der Botanik am Christ College ernannt worden. 39 Inserate. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Herrn Bornmüller, mit Pflanzen aus Serbien. — Von Herrn Eunge, mit Pflanzen aus Westphalen. Sendungen sind abgegangen an die Herren Spitzner, Preiss- mann, Kissling, Bornmüller, Vorrätbig: (B.) = Böbmen, (Br.) = Berlin, (Cr.) = Croatieu, (D.) = Dalmatien, (E.) = England, (G.) = Galizien, (Kr.) = Krain, (M.) = Mäbren, (NOe.) = Niederösterreicb, (OOe.) = Oberösterreich, (P.) = Polen, (Sl.) = Schlesien, (Sr.) == Serbien, (St.) •= Steiermark, (T.) = Tirol, (ü.) = Ungarn, (W.) = Westphalen. Aegopodium Podagraria (B.), Äethionema saxatile (Cr., D., T.), Aethusa cynapioides (NOe.), Cynapium (NOe., P.), Agrimonia Eupa- toria (NOe., U.), odorata (Br., Gr., W.), Agrostemma Githago (P.), Agrostis polymorpha (NOe.), rupestris (Sl.), stolonifera (B., OOe.), Ailanthus glandidosa (B.), Aira bottnica (Finnland), Ajiiga Chamae- pitys (NOe., OOe.), Chamaep. v. hirta (D.), glahra (U.), reptans (NOe., U.), Alchemilla alpina (OOe.), arvensis (Baden), Aldrovanda vesicidosa (Br.), Alisma natans (Br.), Plantago (NOe.), ranuncidoides (W.), Alliaria officinalis (B,, U.), Allium acutangulvm (U.), atro- violaceum (Ü.), carmahim (OOe., St.), Chamaemoly (Istrien), flavmn (NOe., U.), montanum (NOe., OOe.), mosehatum (U.), oleraceum (B.), roseum (Cr.), Srhoenoprasum (B.), Schoenop. v. foliosum (OOe.), Scorodoprasuni (NOe.), sibirimtn (M.), sphaerocephalum (NOe.), ursinum (NOe., U.), Alnus gluünosa (N.), incana (OOe., Sl.), viridis (B., NOe., St.), Alopecurus agrestis (W.), geniculatus (B.), utricidatus (Vogesen), Alsine glomerata (ü.), Jacqidni (NOe.), laricifolia (NOe., St.), setacea (G.), Althaea cannahina (U.), hirsuta (St.), officinalis (U.), Alissum calycinum (U.), minimmn (Sr.), montanum (Br., NOe., Ü.), styHacum (St.), Amaranthns Blitum (W.), Ammojyhila arenaria (E.), Amygdalus nana (NOe., ü.), Anacamptis pyramidalis (OOe., W.) Anagaüis arvensis (M.), coerulea (D., P., W.), tenella (E.), Andro- meda polifolia (Br., Hannover), Andropogon Gryllus (NOe., Sr.), Jschaemum (M.), Androsace Chamaejasme (NOe. St.), elongata (B., NOe.), lactea (NOe., OOe., St.), maxima (NOe.), obtusifolia (NOe., St.), Tauscheri (ü.), villosa (Kr., St.), Anemone alpina (B., OOe., St.), Hepatica (NOe.), hortensis (Cr.), montana (T.), narcissiflora (OOe.), nemorosa (NOe.), pratensis (Br,, M., St.), Pidsatilla (F., M., OOe.), ranunculoides (NOe., St.), silvestris (M., NOe., U.), trifolia (Kr.), vernalis (NOe,), Anethmn graveolens (U.), Angelica montana (U.), silvestris (P.), Anthemis arvensis (B., P.), austriaca (B.), Cotida (B.), nobilis (E.), tinctoria (SL, U.). Obige Arten können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 K.-Mark) abgegeben werden. 40 Ein reichhaltiges, sehr wohl erhaltenes Herbarium, nahe an 6000 Species eutlialteud, wird zum Kaufe angeboten. — Anfragen an die Administration dieses Blattes, bei welcher auch das nähere Programm eingesehen werden kann. Einladung zur Pränumeration auf den XXXIX. Jalarg-ang (ISSOj der OesterreicMschen Botaiiiselien Zeitschrift. (OesleiT. bolaii. WocheublaK.) Auf die „Oesterreichische botanische Zeitschrift", welclie von dem hohen k. k. österreichischen und dem hohen k. ungarischen Ministerium für Cultus und Unterricht den Mittelschulen empfohlen wurde, pränumerirt man mit 8 fl. österr. W. (16 K. Mark) auf den ganzen Jahrgang oder mit 4 fl. österr, W. (8 E. Mark) auf einen Semester und zwar auf Exemplare, die frei durch die Post bezogen werden sollen, nur beider Administration: Wien, IV. Mühl- gasse Nr. 1. Alle Buchhandlungen des In- und Auslandes nehmen ebenfalls Pränumerationen an. Die Versendimg an die Buchhandlungen hat die Verlagshandlung C. Gerold's Sohn in Wien übernommen. Von den bereits erschienenen Jahrgängen können noch voll- ständige Exemplare gegen nachfolgende Preise bezogen werden: 2. und 3. Jahrgang zu 1 fl. (2 R. Mark) — 9. bis 30. ^Jahrgang zu 2 fl. (4 R. Mark) - 31. bis 37. Jahrgang zu 5 fl. (10 R. Mark) — 38. Jahrgang 8 fl. (16 R. Mark). Bei Abnahme sämmtlicher Jahrgänge von der Administration 20 Procent Nachlass. Einzelne Hefte können nur vom laufenden und letztvergange- nen Jahrgange abgegeben Averden. Von den bisher erschienenen 36 Porträts der „Gallerie öster- reichischer Botaniker" können einzelne Exemplare ä 50 kr. (1 R. Mark) abgegeben werden. Skofit^ (IV. Mühlgasse Nr. 1). Eedacteur und Herausgeber Dr. Alexander Skofitz. — Verlag von C. Gerold's Sohn. C. Ueberreuter'bche Buchdruckerei (M. Salzei) in Wien. Oesterreichische Botanisclie Zeitschrift Die österreichische botanische Zeitschrift erscheint den Ersten jeden Monats. Man pränumerirt auf selbe mit 8 fl. Ost. >V, (le, R. Mark) ganzjährig, oder mit 4 11. Ost. W. (S H. Mark} halbjährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Ox'gaii für Botanik und Botaniker. N2. 2. Exemplare die frei durch die Postbe- zogon werden sollen, sind Iblos bei der Itedactiou (IV. Bez., Mühlgasse Nr. 1) ZU pränumeriren. Im Wege des Buchhandels übernimmt Pränumeration C. Gerold's Sohn in Wien, sowie alle übrigen Buchhandlungen. XXXIX. Jahrgang. WIEN. Februar 1889. XNHAIaT. Adviatische Algen. Von Dr. Hansgirg. — Tilia seviicmicata. Von Dr. Borbas. — Neue Funde. Von Dr. Murr. — Potentilla TynkckU. Von Blocki. — Beiträge zur Kenntniss der Flora von Süd-Hercegovina. Von Dr. Van das. — Zur Flora von Ungarn. Von Dr. Simon kai.- Zur Flora von Bosnien. Von Dr. Formänek. — Migliarino. Von Dr. Solla. — Literaturberichte. — Correspondenz. Von Borbds, Formänek, Blocki, Wiesbaur, Murr, Stein. -Personal- notizen. — Inserate. An die Leser. Mit diesem Hefte schliesse ich eine 38jährige Thätigkeit als Kedacteur der „Oosterreichischeu botanischen Zeitschrift" ab. Reichten auch vielleicht meine bescheidenen Kräfte gegenüber den gesteigerten Anforderungen der Gegenwart nicht immer genügend aus, so war doch stets mein Wollen das beste, mein Streben das regste. Ohne Selbstsucht und frei von jeder Voreingenommenheit suchte ich stetig nur die Interessen der Botanik zu fördern. Wenn ich jetzt scheide, so geschieht es mit dem befriedigenden Bewusstsein, dass meine Schöpfung von den berufensten Händen glänzend weiter gesponnen wird und dass somit ihr Bestehen für die fernere Zukunft gesichert bleibt. Wien, am 1, Februar 1889, Skofitz. Oesterr. botan. Zeitschrift. 2. Heft 1889. 42 Beiträge zur Kenntnlss der quarnerisclien und dalmatinischen Meeresalgen. Von Prof. Dr. Anton Hansgirg in Prag. (Schluss.) Farn. Lyngbyaceae (Oscillariaceae). — 11. Lynghya subolivacea Dov. spec. Lager festsitzend, dünnhäutig, öfters ziemlich ausgebreitet, olivengelb oder dunkel-olivengelbgrüu. Fäden mit den Scheiden 2 bis 2*5 f* dick, am oberen Ende leicht verdünnt. Zellen halb so lang als breit, mit oliven- oder bläulichgrünem Inhalte. Endzellen abge- rundet und etwas dünner als die übrigen Zellen. Scheiden dünn, eng anliegend, fast farblos. Diese neue L.-kxi aus der Section Leihleinia (Endl.) Hansgirg, Notarisia 1888, Nr. 12, p. 587, welche vielleicht der von Kützing (Spec. alg. p. 265) unvollständig beschriebenen Leptothrix dalmaüca Ktz. nahe steht, fand der Verf. am Meeresufer im Hafen bei Pola und Lussin-piccolo. 12. Lynghya jadertina (Ktz.) nob. {Sypheothrix jadertina [Meuegh.] Klz., "Eabenhorst, Flora europ. alg. II, p, 89). Diese im adriatischen Meere schon von Meneghini (vergl. Kützing, Spec. alg. p. 265) bei Zara, von Hauck (Oesterr. botan. Zeitschr. 1875, p. 93) bei Triest, Capodistria und Miramar beobachtete Lyngbyacee, welche jedoch Hauck in seinem Werke „Die Meeresalgen" nicht anführt, hat der Verf. an Ufermauern etc. am Meerstrande bei Lussin-piccolo und bei Zara gesammelt, und erlaubt sich hier, die in der Rabenhorst'schen Flora europ. alg. L c. enthaltene unvoll- ständige Diagnose dieser L.-kri zu ergänzen. Ihr Lager ist dünnhäutig, schmutzig olivengelb oder bräunlich- grün. Die Fäden meist 2 bis 2*5 ^i dick, gekrümmt, an den Enden nicht verdünnt. Zellen fast eben so lang wie breit, mit blaugrünem Inhalte. Scheiden ziemlich dünn, eng anliegend, farblos. Vermehrung durch Hormogonien, welche der Oscülaria tenerrima var. marina Hauck, Oesterr. botan. Zeitschr. 1878, p. 187, die der Verf. auch bei Pola gefunden hat, selir ähnlich sind. 13. Lynghya arenaria (Ag.) Hansgirg, Oesterr. botan. Zeitschr. 1884, Nr, 10 f. {Oscülaria arenar^ia Ag., Phormidium arenarium Eabenhorst, 1. c. II, p. 126.) Am Meeresufer bei Pola, Cherso, Lussin-piccolo und Zara, öfters mit Microcoleus lynghyaceus (Ktz.) Thr. gesellig. Chlorophyllophyceae. Fam. Palmellaceae (incl. Protococcaceae). — 14. Gloeocystis marina nov. spec. Thallus festsitzend, hell- oder gelblichgrün, schleimig. Veget. Zellen meist kugelrund, ohne Hüllen'' 6 bis 9 (i* dick, mit den Gallerthüllen etwa 18 bis 21 f* dick, einzeln oder zu 2—4 in Familien. Hüllmembrauen farblos, deutlich geschichtet; sonst wie Gloeocystis vesicidosa Näg. 43 Kommt im adriatisclieu Meere auf Holzbalken, Maiicru etc. an der Fluthgrenze, öfters mit Primordien der UloihrLv implexa Ktz. vor. So im Hafen bei Pola, an im Meerwasser jahrelang liegenden Eiohenstämmen mit Falmella mediterranea Ktz. Tabulae pbycolog. I, p. 11, die auch in Hauck's „Meeresalgen" fehlt, gesellig; auch bei Ika nächst Abbazia. 15. Kentrosphaera FucnoJae Bzi. var. Irregularis Hansgirg, Prodromus der Algenflora von Böhmen, IL, p. 124, f. marina. Diese bis jetzt nirgends aus dem adriatisclien Meere angegebene Palmel- lacee hat der Verf. unter Primordien einer marineu Cladophora auf Steinen der Fluthregion bei Lussin-piccolo gesammelt. Farn, ülvaceae. — 16. Ulvella lens Crouan. Diese von der Meerküste Oesterreichs erst durch Veif. bekannt gewordene chloio- phyllgrüne Alge, deren Beschreibung in des Verf.'s Werke „Physiol. u. algol. Studien", p. 132 vorzufinden ist, habe ich zuerst bei Abbazia, Yolosca und Ika, später auch bei Sebeuico und Zara an Steinen der Litoralregion gesammelt. 17. Protoderma? concharum nov. spec. Thallus an Schnecken- schalen etc. festsitzend, krustenartig, öfters mehrere Millimeter weit ausgebreitet, hell- oder dunkelgrün, 1 bis 2 mm. dick, aus parallel aufrecht verlaufenden, dicht neben einander liegenden, pseudoparen- chymatisch an einander sehliessenden (wie am Queischuitt durch den Thallus zu ersehen ist), 4 bis 8 (tt dicken, einfachen oder seitlich verzweigten Fäden bestehend. Veget. Zellen meist 4 bis 6, seltener 8 (i dick, ebenso lang oder etwas kürzer als breit, an den Scheide- wänden leicht eingeschnürt, einreihig, stellenweise auch zweireihig übereinander angeordnet, am Querschnitt eckig und mit einander pseudoparenchymatisch vereinigt (erst durch Druck weichen unter dem Deckgläscheu die Fäden stellenweise von einander). Chromato- phoren wandständi^", je ein kugelrundes Pyrenoid einschliessend. Diese durch den Bau ihres Lagers, die Art der Verzweigung etc. (die Vermehrung konnte der Verf. leider bisher nicht coustatireu) von Protoderma viride Ktz. (vergl. Hansgirg, Phys. u. alg. Studien, p. 183 f.) sich wesentlich unterscheidende Chlorophycee hat Verf. an der Oberfläche von Meerschueckenschalen bei Zara ge-^ammelt. 18. Diplonema perciirsum (Ag.) Kjellman, The algae of the arctic Sea, p. 302. Diese vom Verf. bei Ika nächst Abbazia, Pola u. a. 0. gefundene Ulvacee ist in Häuck's „Meeresalgeu", p. 433 unter dem Namen JEnteromorpha percursa (Ag.) J. Ag. beschrieben worden. Schon Areschoug (Phyc. scand. mar. p. 192) hat diese früher zur Gattung Conferva, Viva und Enteromorpha gezählte Alge als Typus einer neuen Gattung „Tetranema" aufgestellt, welche später Kjellman (1. c. p. 302) für eine ebenso gute Formgattung erklärte, wie die Gattung Ulva, Monostroma und Enteromorpha. Da aber der von Kjellman statt Tetranema vorgeschlagene neue Gattungs- name „Diplonema", novura nomen gen. (1. c. p. 302) niclit neu ist (vergl. Kabeuhorst, Algen Sachsens exsicc. Nr. 574) und der von Bory proponirte Name Pereursarla unpassend wäre (vert;!. K'jell- 4* 44 man, 1. c. p. 303), so wird meiner Meinung nach die Gattung Tetranema Aresch. = Diplonema Kjellm. wohl den „Lois de la nomenclature botanique" entsprechend Kallonema Dickie*) (Notes on some Algae fouud in the North Atlantic Ocean 1871, p. 457) heisseu müssen. Nebenbei sei erwähnt, dass nach und nach auch die eifrigsten Anhänger des bisherigen künstlichen Algeusystems zur Einsicht kommen, wie gross die Mängel dieses Systemes sind, so dass Hoif- nung vorhanden ist, dass auch sie bald die Nothwendigkeit der von den Anhängern der Lehre vom Polymorphismus der Algen geforderten Eeform'-) der jetzt üblichen systematischen Eintheilung der poly- morphen Algen befürworten werden,^) Fam. Chaetophoraceae. — 19. Chaetophora pellicula Kjell- man, 1. c. p. 286. Diese noch wenig bekannte chlorophyllgrüne Alge, welche ich an Ufermauern und Holzbalken an der Fluthregion im Hafen bei Pola, Lussin-piccolo und Zara gesammelt habe, ist viel- leicht eine Entwickeluogsform der Pilinia rimosa Ktz. {Acrohlaste sp. Reinsch, Bot. Ztg. 1879, p. 365), denn die von Kjellman 1. c. Tab. 31 abgebildeten Haarbildungen scheinen mit den von Kützing (Tab. phycologicae, IV, Tab. 90) gezeichneten Rhizoiden der Pilinia identisch zu sein. Tilia semiciineata Rupr.? in Galizien. Von Dr. Vincenz v. Borbäs. Aus der „Flora Caucasi" Ruprecht's p. 252 (1869) uotirte ich mir folgende Diagnose über obige Tilia: cymis multifloris et reliquis notis T. cordatae Mi]l. (T. parvifoliae Ehrh.); „foliis fere betu- linis, nunquam cordatis, sed semper basi oblique truncatis, imo uno latere angulo acutocuneatis"; quam in var. ovalifolia Spach maiori- bus, ad 2 poll. latis, nunquam ovalibus aut anguste ovatis; bracteae non subsessiles, fructus subglobosi, apiculo brevi crasso truncato, sine cortis. In gub. Tomsk. Aus dieser Beschreibung ist es nicht ganz sicher, ob T. semi- cuneata Rupr. mit T. betulaefoUa Hofm. in Bayerns Monogr. Tiliae gen. p. 21 (23) (1862) wirklich identisch sei-, von den Exemplaren, welche Freund H. Braun bei Krems sammelte, und welche in der Flora exsicc. Austro-Hung. (1693) erschienen, — sowie auch von der ') Die Gattung Kallonema Dickie 1871, ist gut von Callonema nov. gen. Ehodophycearum, Reinscla, Contiibut. ad algol. et fungol. I, 1875, p. 41 = ex p. Goniotriochum (Ktz.) Le Jol (quoad Rhodophyc.) ex p. AUogonium Ktz. (quoad Cyanoplij'c.) zu unterscheiden. ^) Mehr über diese ist in des Verf.'s Abhandlung „Ueber den Poly- morphismus der Algen" nachzulesen. ') Man vergl. z. B. was J. G. Agardh (Till Albernes Systematik. 1882, p. 79. S3) über Arten aus den Gattungen Schigogonium, Schizomeris, Hor- niidium etc. sagt. 45 kurzen Beschreibimg Bayerns („folia minima; cyma pauciflora, folio brevior, bracteae minimae") — ist T. sehücuneata sicher verschieden. Im Geyentheile schickte mir Freund Blocki aus dem Kaiser- wäldcheu bei Lember«' Exemplare, welche, was die Grösse und die Form der Blätter betrifft, viel mehr der T. semicuneata Rnpr. ent- sprechen, nur wegen Mangel von Originalexemplaren der letzteren, kann ich die Identität nicht bestimmt behaupten. Diese Linde ist bei Lemberg, wie mir Blocki brieflich mittheilt, nicht spontan, sondern wurde daselbst vor etwa 40 Jahren bei Anlage des Kaiser- wäldcheus augepflanzt. Das Vaterland dieser Linde ist also wahr- scheinlich Kussland oder Kaukasus, denn sie stimmt durch die stark zugespitzte und kurz begrannte (2 Mm.) Serratur der Blätter mit den Linden dieser Gegenden überein. Tilia haec e silva caesarea ad Leopolim a T. semicuneata ser- ratuvis ibliorum acuminatis mucronatisque, foliis in parte superiore more Tillae vitifoliae Host, T. flavae Wolny, T. cori/Ufoliae Host, et T. Hazslinszlcyanae Borb. dentibus maioribus praeditis, ideoque grosse biserratis, in apice longe cuspidato acuminatis, foliis valde obliquis, uno latere etiam cuueatis, quod magnitudinem atline, folia T. platyphyllae fere aequautibus, sed longitudine conspicae angustio- ribus, tere ut in T. hegonifoUa Stev., — a T. Ledehourii m. {T. nndtißora Led. 1842, non Vent. 1808) foliis haud subrotundo-cordatis, bracteis longe pedunculatis (non fere ad basin pedunculi decurren- tibus), stylis tota longitudine glaberrimis, nuce verosimiliter ecostata, — a T.parvifolia caucasica C.Koch, Linnaea 1841 p. 714 foliis sub- tus intense glaucis (non „minus glaucescentibus, paene viridibus"), pedunculis, haud „exacte bifloris", sed 6— 7-floris, a „ T, parvifolia var. caucasica A. Br." in Bayer 1. c. p. 24 (26) foliis haud parvis, a T. Amurensi Kupr. 1. c. p. 253, paucis verbis descripta, foliorum forma atque serratura superne grosse duplicata, serraturis minoribus plus minus falcatis, — a reliquis Peracutidentium speciebus: T. colchica, T. hegonifoUa Stev., T. lasiocarpa (Kupr.) etc. foliis eximie discoloribus etc. diversissima. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass diese Linde, obwohl sie aus Kussland oder dem Kaui^asus stammen soll, doch noch unbenannt ist, und wenn ich durch Freund BJocki frische Exemplare erhalten werde, werde ich sie als T. Bhckiatia beschreiben. Wichtigere neue Funde von Phanerogamen in Nordtirol. Von Dr. Josef Murr. (Schluss.) Hieracium bupleuroides Gmel. Leutasch und Hohe Munde, Höhenthal bei Holzgau (Gremblich), im Bette des Lech bei Stanzach, an Fei- 46 seD bei Höfen, Bach und Hägerau im Lechthale^) und (massen- haft) in Bieberwier am Fern; AUerbeiliger Klamm und Höttinger Graben bei Innsbruck, Salzber»- bei Hall (woselbst auch an einem Felsblock an der Strasse unter St. Magdalena eine magere, starre, einköpfige Form in grösserer Menge auftritt.^) Hieracium glabratum Hoppe. Seltener als U. saxatile Jacq^. var. angusti- foUum und H. bupleuroides und in freien sonnigen Lagen meist erst viel höher als diese, bei 1500 M. beginnend. In der Krane- bitter Klamm und am Salzberg (an beiden Oertlichkeiten schon von Schmuck beobachtet; siehe Hausmann pag. 537); am Salzberg, besonders gegen das Thörl und im Issthal unter dem Krummholz und zahlreich am Aufstieg zum Lavatschjoch (hier mit in der Mitte stärker verbreiterten Blättern und schüt- terer und kürzer behaarten Köpfchenhülleu, in einzelnen Exem- plaren dem typischen H. scorzonerifolium Vill. sehr nahestehend), einzeln auch schon in Bettlwurf.*) — dentcftum Hoppe. Grenzhorn bei Kufstein. — Gerolle des Haller Salzberges (schon bei 1550 M.) und Lavatschjoches und unter der Frauhütt, am Muttenjoch bei Obernberg am Brenner; an allen genannten Standorten des mittleren Nordtirol stellenweise zahlreich und immer neben H. villoaum Jacq. und dessen var. nudum. Die wenigsten Exemplare jedoch weisen den Typus des H. dentatum auf, die weitaus grössere Mehrzahl zeigt nur undeutlich gezähnte und öfters am Ende etwas abgestumpfte Blätter; wir bezeichnen diese Form, welche ein paar Mal schon als H. speciosum Hornem. bestimmt wurde (das jedoch in unserer Gegend kaum voi'kommt) als **var. Oenipontanum. Auch einzelne Hybride dieser Form mit H. villosum und H. glabratum wurden von uns am Lavatschjoch beobachtet. ') Die von mir in der „Oesterr. botan. Zeitsclir." 1883, pag. 122, ange- gebenen Standorte von H. glabratum Hoppe im Lech'^^eröll vor Häselgehr und an den Felsen vor Steeg beziehen sich auf H. saxaüle Jacq. ß) angustifolium, resp. H. bupleuroides Gmel. ^) H. bupleuroides ist im ganzen Habitus and insbesondere in den von kurzem, bläulich-grauem Flaume wie bestäubten Hüllen der allerdings meist etwas grösseren Blütlienköpfe dem II. saxatile Jacq. a) angustifolium öfters höchst ähnlich, unterscheidet sich aber von diesem meist leicht durch die satt- grünen, in der Mitte nicht oder nur ganz unmerklich verbreiterten, überhaupt in der Breite (von 7 — 10 Mm.) sehr constanten, meist ganz- randigen und nie deutlich gezähnten, nebst dem Stengel immer kahlen Blätter. In der Blattform kommt H. bupleuroides dem M. glabratum sehr nahe. *) Das H. glabratum Hoppe ist nicht mit dem am Haller Salzberg, be- sonders gegen das Lavatschjoch in schmalblätterigen Formen häufigen H. vil- losum V. nudum zn verwechseln, dem es in der zottigen Behaarung der Köpfchen- hülle und der völligen Kahlheit des Stengels und der Blätter gleichkommt; das sehr ähnliche H. scorzoneraefolium Vill. unterscheidet sich von H. gla- bratum durch die kürzere und spärlichere Behaarung der Köpfchenhülle und die in der Mitte stärker verbreiterten und länger zugespitzten Blätter. 47 Hieracium gothicum Fries. Berge um Reutte (Gremblich). — jarasskum Griseb. (=?^ H. juranian Fr.) Mit H. prenantholdes Vill. uud H. perfoliatum Fröl. um Reutte, besonders am Titzl (Gremblich); bei St. Magdalena am Haller Salzberg (A. Zim- meter). — strictum All. Berge um Reutte (Gremblich); Trittmabder bei Galtür im Patzuaunerthal (A. Zimmeter). — Ii/copifolium Fröl. (S. Oesterr. botau. Zeitschr. 1888, Nr. 6) wächst am Haller Salzberg auf Gypsboden am Kartheiserkopf (Gremblich). Phyteuma spicatum L. Unterleutasch (H); um Nassereit, Gegend von Reutte; Erl bei Kiifstein. * — spicatum X-hetonicaefolium. Bei Alling in einigen ausgesprocheneu Exemplaren. Auch die unseres Wissens nach noch nicht beob- achtete Combination "^^Th. HalleriXbetonicaefolium beobach- teten wir daselbst neben ziemlich zahlreichen Stücken der Ph. Hegetschiveileri Brügg. (PA. Halleri X spicatum.) ^) — orhiculare L. Ein Exemplar mit reinweisser Blüthe bei Leu- tasch (H). Campanula spicata L. geht bis Lueg oberhalb Gries am Brenner herab. Rhododendron intermedium Tausch. Nicht gerade selten auf hohen Alpen des Gaisthales (H). Gentiana lutea L. Nordwestabhang des Seefelderspitzes (H) ; einzeln auf den Wiesen vor Heiterwaug bei Reutte (ca. 1000 M.). — pannonica Scop. Alpen des hinteren Gaisthales, auch am Fran- zosensteig an der bayerischen Grenze (H). — Clusii Perr. et Song. (= firma Neilr. = G. acaulis Koch). Wiederholt monströs halbgefüllt mit theilweise vergrünter und tiefgespaltener Krone, um Leutasch (H). — Pneumonanthe L. Nordostufer des Seefelder Sees (H). — verna L. Mehrere schön violett blühende Exemplare-) am Ein- gang ins Gaisthal (H). — aestiva R. Seh. Sehr typisch am Hühnerspiel und am Almajur- joch. — tenella Rottb. Ostabhang der Hohen Munde (H). — ohtusifolia W. Oefters monströs gefüllt ober der Wangalpe bei Leutasch; flore albo auf der Hohen Munde und im Moos bei Leutasch (H). Veronica prostrata L. Bei Lengenberg nächst Pettnau sehr zahl- reich (H).*) Pedicularis recntita L. Mit citronengelber Blüthe bei Obernberg am Brenner (Evers). ') S. pag. 206 dieses Jahrganges. ') S. Deutsche botan. Monatsschr. 1887, ) Vergl. pag, 298 dieses Jahrganges. pag. 68. 48 Euplirasia stricta Host. Zahlreich ao der Brennersti'asse unter Sdiönberg. "^Mentha aquatica X silvestris Mühlaiier Röhricht (Evers). Salvia pratensis L, ß. alho. Zahlreicli au der Mühlauer Eisenbahu- brücke neben Echimn vulgare ß. albido. Thymiis montanus W. K. ß. albo. Eaine bei Axams. ^Stachys ambigua Sm, Natters bei Innsbruck. Calamintha alpina Lam. fl. alho. Einzeln im Kalkgeröll zu Bettl- wurf im Hallthal. Brimella grandißora Jacq. /. albo. Einzeln im Haller Salzberg. Plnguicula vulgaris L. Monströse Form mit doppelt so grosser Blüthe ganz einzeln am Hühnerspiel ober Gossensass. Androsace helvetiea Gaud. Im Wettersteingebirge stellenweise zahl- reich (H), neu für das mittlere Nordtirol. — Chamaejasme Host, Häufig im ganzen Wettersteingebirge, geht bis zum Icrelyee (1550 M.) herab. — lactea L. Bei nur 1320 M. auf der Höhe des Grenzhorn bei Erl neben Ranuncidus alpestris, Circaea alpina, Allium fallaoc. Primula elatior Jacq. Am Almajurjoch bei 1900 M. (!) zu Ende Juli zahlreich blühend. Plantaqo alpina L. Häufig auf allen Gaisthaler Alpen, schon von 1300 M. an. Chenopodium opidifoliutn Schrad. Breitet sich nunmehr neben den schon seit Langem häufigen Gh. ßcifolium mehr und mehr aus, besonders in der Umgebung von Hall. Daphne Mezereum L. Gaisthaler Alpen bis 1600 M. und noch Ende Juli blühend, auch oft blühende Exemplare mit vollständig ent- wickelten Blättern (H). Potamogeton gramineus L. Seefeld mit P. pusillus. Orchis pallens L. Unter dem Krummholz am Scefelder See (!). Gi/tmiadenia conopea R. Br. Einniiil reinweiss bei Leutasch (H). Piatanthera ehlorantha Cust. Bergwiesen um Leutasch über 1200 M. Nigritella 7iigra Rchb. Schon bei 1170 M. um Leutasch (H). — Heußeri Kern. Ober Feldern bei ca. 2800 M., auch am hohen Ahrustein (H). Listera cordata R. Br. Moosige Wälder am Lautersee bei Millen- wald (H). Microstylis monophyllos Lindl. Bei Elmen im Lechthale und Hohen- schwangau (AI. Walde). Anthericum Liliago L. Hügel ober Kematen (Malfatti), vor Jahren von Prof. Zimmeter auch am Spitzbühel gefunden. "^Allivm Victoriaiis L. Vomperloch (Gremblich). Veratrum album L. Ober Tillfiiss bei Leutasch ein nicht blühendes Exemplar mit lebhaft gelb und grün gestreiften Blättern (H). Careos Kerneri KoMs. Am Almajurjoch und zahlreich am Haller Salzberg gegen das Thörl. — ornithopodioides Hausm. Am Scharnitzerjoch (Wächter) und am Plattachferner im Wettersteingebirge und zahlreich auf der 49 Hohen Munde meist zwischen den Polstern der Carea: firma neben C. oapillaris und nigra und Chamaeorchis (H.), so auch auf der Saile bei Innsbruck. Poa disticiwphylla Graud. Ehrenberger Khiuse bei Reiitte und Almajur- joch. Ophioglossum vidgatum L. Wildmoos bei Seefeld bei fast 1400 M. (H). Cystopteris regia Presl. Hohe Munde (H). Hall (Tirol), am 10. October 1888. JPotentllla Tynlechii n. sp. CP. leucopoUtanoldi X argentea?) Von Br. B-Iocki. Diagnose: Wurzelstock eine centrale Blattrosette und 3— 5 seitliche, bogig aufsteigende Stengel treibend. Stengel bis 3 Dem. lang, an der Spitze ziemlich dicht doldenrispig, wie die Blatt- und Blüthenstiele filzig und mit längeren abstehenden geschläu- gelten Haaren ziemlich dicht besetzt. Rosetten- und untere Stengel- blätter stets füufzählig. langgestielt (Stiele der Rosettenblätter 4 — 6 Cm. lang), die Stiele der übiigen Steugelblätter an Länge allmälig abnehmend, die oberen Stengelblätter sitzend, drei- zähl ig. Unterste Rosetten- und Stengelblätter bedeutend kleiner als die mittleren Rosetten- respective Steugelblätter, die Theil- blättchen derselben ver kehrt eil anglich, beiderseits von der Mitte an mit 8—4 sich berührenden, kurzen und breiten, stumpfen Zähnen besetzt und an der Spitze mit einem ebenso gestalteten Endzabn, welcher die zwei seitlichen obersten nicht überragt. Die Theilblättchen der übrigen Rosettenblätter sowie der mittleren Steugelblätter grösser (das mittlere bis 2-5 Cm. lang) und schmäler, verkehrtlänglichlanzettlich, zur Basis all- mälig keilförmig verschmälert, tief ein geschnittengesägt, beiderseits mit 3 — 4 läuglichlinealen, schwach zusammen- neigenden, am äusseren Rande bogig begrenzten, zur Spitze rasch verschmälerten, jedoch stumpf liehen Zähnen und mit einem die zwei seitlichen obersten etwas überragenden, zu beiden Enden verschmälerten, länglichen Endzahn versehen; die Theil- blättchen der oberen Stengelblätter ähnlich jenen der mittleren, nur schmäler und beiderseits höchstens mit zwei Zähnen besetzt. Alle Blätter am Rande schwach um gerollt, oberseits dicht an- liegfend behaart, lichtgrün, unterseits dicht weisslichgraufilzig und an den Nerven laughaarig, deutlich nervig. Untere Neben- blätter lanzettpfriemlich, obere schief eilanzettlich, zur Spitze allmälig verschmälert, am äusseren Rande nahe der Basis mit einem seichten Zahn. Blumenblätter klein, etwas länger als die 50 Kelchblätter, verkehrt eiförmig unausgerandet, von einander entfernt, gelb. Kelch aussen filzig und dicht anliegend behaart; äussere Kelchblätter länglich, innere eiförmig, die äusseren nicht überragend. Fruchtköpfchen 5 — 6 Mm. breit. Blüthenstiele dünn (jedoch nicht fadenförmig dünn, wie bei P. Wiemanniana Gr. et Seh.), nach dem Verblühen der Blüthen schwach zurückgebogen. Standort: Am sogen. „Kleinen Sandberge*' bei Lemberg in Gesellschaft mit Potentilla leucopoUtanoides mihi (P. leucopolitana Zimmeter p. p., non F. W. Schultz) und P. argentea L., sehr zahl- reich. Ist wohl Bastart, aus der Vermischung beider letztgenannter Arten entstanden. Lemberg, im Januar 1889. j«*- Beiträge zur Kenntniss der Flora von Süd-Heroegovina. Von Dr. K. Vandas. (Fortsetzung.) Bicornes L. Erica verticillata Forsk. In Gebüschen des Hum und Gliva-Berges bei Trebinje, Kalklehnen zwischen Lastva und Orahovac. Pyrola secunda L. Visoka glavica und Milauov odsiek in Bjela gora, Buchenwald am Fusse des Orien nahe der Cordonsstation Vrbanje. Oleaceae Lindl. Olea europaea L. Um Trebinje cultivirt. Phillyrea latifoUa L. Gebüsche des Gliva-Berges bei Trebinje. Asclepiadeae Br. Vincetoxicum contiguum G. G. Gebüsche um Bogovic selo, Grab und Vrbanje. Gentianaceae Lindl. Oentiana cruciata L. Hügel um Nevesinje. — lutea L. Abhänge des Orien, selten. — utricidosa L. Mit der vorigen, aber viel häufiger. — aestiva R. S. (6r. angulosa MB.) Kahle Gipfel der Mala Velez bei Nevesinje. — crispata Vis. Mit der vorigen. Chlora serotina K. Lastva bei Trebinje. Convolvulaceae Vent. Convolvidus Cantahrica L. Bilek (leg. Med.-Dr. Hensch). — tenuissimus S. S. Gebüsche am Fusse des Gliva-Berges bei Trebinje. 51 Borragineae Jiiss. Heliotropium europaeum L. Um Trebiuje, Bilek und Beljani gemein. Anclmsa italica Retz. Pridvorci bei Trebinje, Beljani und Trebe- siuje han. EcJiiuni italicum L. Pridvorci bei Trebinje, Bilek. Onosma steUidatum W. Kit. Gliva-Berg bei Trebinje, Orabovac und Visoka glavica. — Visianü Clem. Gipfel des Mali Svitavac oberhalb Grabs bei Tre- binje, ca. 1195 M. hoch; stimmt mit Exemplaren, die Clementi auf Monte Biokovo gesammelt hat, gut überein. Moltkia petraea Rchb. {Lithospermum petraeum DC.) Felsige Stellen des Gliva-Berges, häufig, Lina greda oberhalb des Ortes Bogovic selo, Orien, Trebesinje han. Lithospermum arvense L. Bilek (Med.-Dr. Hensch). Echinospermum Lappula Lehm. Hügel um Trebesinje han. Solanaceae Bartl. Atropa Belladonna L. Wälder um Nevesiuje. Personatae L. (p. m. p.) Verbascmn Blattaria L. Ufer der Trebiujeica bei Gomoljani und Pridvorci, um Nevesinje. — pxdverulentum Vill. (F. floccosum W. Kit.) Bogovic selo und Grab bei Trebinje. — Lychnitis L. Gliva-Berg bei Trebinje. — nigrum L. Nevesinje. — glabratum Friv. Waldi.ae Abhänge um Nevesinje, selten. Scrophularia canina L. Hum und Gliva-Berg bei Trebinje, um Lastva, Orahovac und Grab. — laciniata W. Kit, Grasplätze des Ledeuik bei Milanov odsiek, selten. Digitalis laevigata W. Kit. Abhänge der Ilina greda oberhalb des Dorfes Bogovic selo. — ambigua Murr. Nevesinje. Linaria vulgaris Mill. forma puhescens m. Superior pars caulis et calices dense et hreviter pubescentes, etiam folia praesertim superiora sparse 2yubesce7itia. Am Rande des Dabar-polje bei Beljani, nur in dieser Form. — dalmatica Mill. Gliva-Berg bei Trebinje, Ilina greda oberhalb des Dorfes Bogovic selo, Carica-Höhle und Koiusko in der Nähe von Bogovic selo, Gipfel des Mali Svitavac oberhalb Grabs. — minor Desf. Divin-Pass bei Beljani, gemein. — spuria Mill. Brachfelder um Pridvorci und Gomoljani bei Trebinje. — elatine Mill. Trebesinje han. — lasiopoda Freyn var, apetala m. Corollae plerumque uullae. Brachäcker bei Pridvorci nicht selten, nur in dieser Varietät. 52 Veronica spicata L. Gliva-Berg bei Trebinje, Bilek und Beljani. — prostrata L. Nevesinje. — officinalis L. Milanov odsiek und Yisoka glavica bei Trebinje, Mala Velez bei Nevesinje. — Chamaedrys L. Nevesinje. — montana L. Mala Velez bei Nevesinje. — satureioides Vis. Mala Velez bei Nevesinje, recht häufig. Odontites verna Echb. [Euphrasia Odontites L.). Nevesinje. — lutea Kchb. Gliva-Berg bei Trebinje, bei Grab und Ülica. Rhinantims angustifoUus Gm. Milanov odsiek in Bjela gora. Melampyrum barbatum W. Kit. Brachfelder bei Pridvorci nächst Trebinje. — fimbriatum sp. n. Caulis erectus, ramosus, ramisque elongatis patule divergentibus laxe foliatus. Spicae aequales, den- siusculae, pauciflorae, breviter ovato-oblongae. Folia brevia, inferiora anguste lanceolata, acumiyiata, in petiolum bre- vissimum attemcata, basi angustata rarius rotundata, superiora lanceolata, longe acuminata, basi cordata vel rotundata, integra vel saepissime utrinque dentibus 3 — 6 longiusculis, incurvatis instructa. Tota planta pilfs brevissimis, albidis dense pu- ber ula et praecipue in nervis et marginibus foliorum revolutis bractearumque longius pilosida, ideoque color plantae laete cano- viridis. Florum bracteae lote ovato -trianguläres, basi d Hat ata mayiifeste cordatae, rarissime tantum rotundatae, utrinque usque ad apicem profunde pectinato-incisae, dentibus numerosis, inferioribus magnis, inaequalibus a basi latiore abrupte in setulas tenuissimas, puberidas longe productis, super iorib US eis multo minoribus, sed conformibus. Bracteae in- feriores virides, superiores obscure atropurpureae, omnes impunetatae. Calioo anguste tubulosus, breviter et sparse albo- puberulus, inaequaliter quadrißdus, dentibus e basi latiore an- guste linearibus, in acumen tenue abrupte productis, tubo cali- cino duplo fere longioribus, tuhum corollae dimidiutn aequantibus vel super antibus. Corolla obscure purpurea circa 15 mm. longa, basi l^j..^ mm. lata, in faucem 5 — 6 mm. latam sensim ampliata, Juans, lahio superiore integro, tnargine late revoluto, recto, inferiore trilobo aurantiaco vel aurantiaco - purpureo. Fructus? Planta 25 — 40 cm. alta, folia 25 — 30 mm,, longa, 6 — 10 mm. lata, bracteae inferiores virides 20 — 23 mm. longae, 8 — 10 mm. latae, superiores purpureae 15 — 18 tnm. longae, 6 — 8 mm. latae. Calix 7 — 8 mm. longus, tubo 2^1^ mm. longo, apice iVa mm. lato (sub anthesi). Corolla 15 — 16 mm. longa ad faucem parum hiantem 5 — 6 mm. lata. In dumetis graminosis montis Gliva prope Trebinje 7 . Aug. 1886. primo ßore. Etiam in Petni vrh prope Orahovac, prope JBogovic selo ad locum Spasova crkva dictum et in dumetis ad Orab prope Trebinje, ca. 600 — 1300 m. s. m. 53 Diese Art, die sich dadurch auszeichnet, dass die oberen Bracteen auf dem ganzen Rande lang gewimpert und sammt den Blüthen schmutzig purpurroth gefärbt sind, steht dem M. harhatum W. Kit. am nächsten, welches sich von ihr auf den ersten Blick hin durch gelbe Kronen, gelblich-grüue Brac- teen und durch die reichblüthige, lockere, cyliudrische Blüthen- ähre unterscheidet. Auch ist M. barbatum W. Kit, länger ab- stehend behaart, und die Farbe der ganzen Pflanze meist gelb- lich-grün, wie ich es auf sämmtlichen Exemplaren, die ich in der Trebinjer Ebene gesammelt habe, vorfand; M. ßmbriatum m. ist schön hell-grau-grüu, niemals aber gelblich grün. Die Blätter des 31. barbatum W. Kit. sind denen des 31. ßmbriatum sehr ähnlich, die Bracteen sind meist oval-länglich und nicht so breit dreieckig, ziemlich tief herzförmig und auch kammartig gezähnt, die Zähne sind aber nicht so zahlreich und fein, besonders die obersten sind ziemlich kurz und meist einzeln stehend ; die Stielchen und die unteren Ränder der Bracteen sind sammt der blüth entragenden Axe bei 3f. barbatum W. Kit. meist weiss-zottig, was bei M. ßmbriatum m. nicht vorkommt. Die Kelche des 31. barbatum W. Kit. sind oval, mit langen, ge- schlängelten, weissen Haaren dicht zottig und mit kurzen, etwa wie die Kelchröhre langen, unvermittelt zugespitzten Zähnen versehen. Was den Standort unserer Pflanze betrifft, so ist es sehr interessant, dass sie in grasigen Gebüschen in einer Höhe von 600 — 1300 M. wächst und erst anfangs August zu blühen anfängt. Vielleicht eine alpine Rasse des M. barbatum W. Kit. 3felampyrum pratense L. Nevesinje. Acanthaceae. Acanthus longifolius Host. In Gebüschen um Bogovic selo bei Tre- binje, häufig. — spinosissimus P. In Gebüschen um Pridvorci bei Trebinje gemein, auch zwischen Trebinje und Bilek bei Jasen, Domanovic bei Mostar (leg. Med. Dr. Hensch). Verbenaceae Br. Vitecc agnus castus L. Ufer der Trebinjcica nächst Pridvorci und Trebinje. Verhena ofßcinalis L. Pridvorci und Lastva bei Trebinje. (Fortsetzung folgt.) 54 Bemerkungen zur Flora von Ungarn. Von Dr. L. Simonkai. X. JBromus Baumgartenii Steud. und Br. Bärcensis Simk. Im Hefte Nr. 12, 1888, dieser Zeitschrift pag. 418, schreibt Prof. Borbäs Folgendes: ^Bromus Baumgartenii Steud. zieht Sim. zu Br. mollis und beschreibt einen Bromus als neue Art {Br. bär- censis). Aber wer die Beschreibung, die Stellung des B)\ Baum- gartenü Steud. Syn. Glum. 820—321!, sowie die geographische Ver- breitung beachtet, dem wird sicher sehr wahrscheinlich sein, dass Br. harcensis Sim. = jBr. Baumgartenii ist." Die Abkürzung „Sim." kann in diesem Citate nur für meinen Namen stehen; darum erlaube ich mir hier die Beschreibung des Bromus Baumgartenii, sowie auch jene des Br. Bärcensis Simk. wieder zu geben, um zu zeigen, dass die citirte Meinung des Prof. Borbäs unzulässig ist. Von Broinus Baumgartenii Steud. Syn. I. 320 ist nichts An- deres bekannt als seine Beschreibung. Diese lautet: „Culmo erecto simplici (2-pedali) tenuissime pubescente; vaginis foliisque basi hirsutis, his lanceolatis elongatis (8—10" longis, 3 — 4'" latis); ligula membranacea fuscescente acuta denticu- lata; paniculae subnutantis contractiusculae radiis sub 4-nis rigi- dulis (brevibus) simplicibus et ramosis scabriusculis ; spiculis lan- ceolatis complauatis tenui adpresse pubesceutibus glumis valde inae- qualibus inferiore uni superiore 5-nervia, nervis viridibus: flos-. culis 5 — 7 subdistantibus; valvula inferiore acuminata imme- diate in aristam ipsa broviorem termiuata, superiore hyalina obtusa margine ciliata. — B. rigidus Baumg. mspt. 2|- Transsylv." Hingegen ist in meiner „Enumeratio fiorae Traussilvanicae (1886) pag. 584 der Bromus Bärcensis Simk. folgend diagnosirt: „i?. Bärcensis Simk. — E grege Bromi erecti Huds. vaginis emarcidis in fibras intertextas solutis; foliis ciliatis et sparsim pilosis. Proximus igitur B. variegati MB. et B. Transsilvanici Steud. ; sed a Bromo variegato toto habitu abest, habet nam culraos 60 bis 90 cm. altos, paniculam 10 — 15 cm. longam, radios inferiores qua- ternos sexternosque spica longiores, folia 20 — 30 cm. et ultra longa. A B. Transsilvanico cui habitu sirailior, et quocum etiam rhizomate stolonifero congruit, foliis pilosis et praecipue floscnlorum indole differt. Plosculi nam in Bromo Transsilvanico rachide glabriuscula vel pubescente iusident, habentque valvulas inferiores glaberrimas 15 — 18 mm. longas, stramineas et a medio angustatas; contra flos- culi B. Bärcensis in rachide villosa insident habentque valvulas inferiores sericeo-pubescentes, 8 — 10 mm. solum longas, gramineas et sub apice solum oblique angustatas. Plosculi B. Bärcensis ideo duplo quam in B. Transsilvanico (idest B. fibroso Hackel, „Oesterr. 55 botan. Zeitschr." 1879, pag. 209), breviores, nee uou obtusiores, sericei et magis virides apparent; spiculae etiam minores; panicula magis contracta et brevior. — Legi in apricis calcario-saxosis montis Czonk ad Brasoviara, julio ineiinte florentem." Aus dieser Diagnose, welcher ich noch beifügen möchte, dass die Blüthezeit des B. Bdrcensis etwa um zwei Wochen später ein- tritt, als jene des B. Transsilvankus ; und dass die Ligula des B. Bdrcensis sehr kurz und gerade abgeschnitten sei: ist wahrzu- nehmen, dass mein neuer Bromus am meisten dem B. Transsilva- niciis Steud. ähnlich sei nnd sich von demselben nur durch die her- vorgehobenen diagnostischen Merkmale, so durch seine behaarten Blätter, sehr kurze Ligula, feinzottige Spindel der Inflorescenz, merk- lich kürzere, seidig flaumige, an der Spitze fast zugerundete Blüthen- spelzen, wie auch durch seine kürzere mehr zusammengezogene Eispe unterscheide. Es ist daher klar, dass mein B. Bdrcensis in seinen übrigen Merkmalen mit dem B. Transsilvanicus Steud. überein- stimmen müsse; das heisst, dass er einen vollständig kahlen Stengel besitze, dass seine Blätter schmal, nur 1 — 1-7 Linien breit imd seine oberen Aehrchenklappen beständig dreinervig seien. St en- de l's Bromus Baumgartenii hat also mit B. Bdrcensis Simk. nichts zu thun, weil die Pflanze SteudePs einen feinflaumigen Stengel, 3 — 4 Linien breite Blätter, eine entwickelte spitzige Ligula, fünf- nervige obere Aehrchenklappe und eine zugespitzte Blüthenspelze besitzt; wo mein Bromus mit einem ganz kahlen Stengel, mit schma- len 1 — 1'7 Linien breiten Blättern, mit einer sehr kurzen, stumpfen, fast rudimentären Ligula, mit dreinervigen oberen Aehrchenklappen und mit fast zugerundeten Blüthenspelzeu ausgestattet ist. Beitrag zur Flora von Bosnien und der Heroegovina. Von Dr, Ed, Formänek, lt. k. Professor am böhmischen Gymnasium in Brtinn. (Fortsetzung.) Sedum acre L, Grdon bei Sarajevo. — anopetalum DC, Auf dem Trebovic etc. (Beck), Igman. — dasyphyllum L. Auf steinig-felsigen Stellen verbreitet (Beck), so bei Sarajevo, Konjica, Blagaj, Sem.pervivvtn hirtum L. Maglaj, Cotyledon umbillicns Huds, Fl. croat. pag. 146, Mula bei Cattaro, teste Vukotinovic, — parviflorus Sibth. Cattaro (Fl. croat. p. 146)!, Dobrota. Myrtus communis L. Insel Lakroma. Punica granatum L. (§ipak in H.) Gemein bei Mostar (Struschka), Vrelo Bune (Blau), B, Gliva nächst Trebinje (Pantocsek), 56 Sjenice, Pozelje, Gnoiuice, Blagaj, Zitomyslic, Capliua, Stolac, Ljiibinje, Mosko; Cattaro, Dobrota, Mula in D. Crataegus monogyna Jacq. Gremein im b, G. Pirus communis L. Sehr häufig ciiltivirt. Eingesprengt und wild bei Brankovac in ßos. und Gvbesi in H. — malus L. Sehr liäufig cultivirt. Wild am Celin bei Visoko, bei Ostrozac und Zitomyslic. — domestica L. = P. sorbus Borkh. Bronzeni majdan, Zitomyslic, Sebenico. Auf meiner Reise richtete ich meine Aufmerksamkeit nur auf wenige mir seltener erschienene auffälligere ßosenarten und braclite eine kleine Sammlung von dreizehn Nummern zusammen, die, wenn- gleich keine neuen Arten, wohl aber ausser der Bestätigung dreier bereits aus den Sammlungen Prof. v. Brandis' publicirten Angaben doch vier neue und besonders interessante Varietäten enthielten. 1. Mosa semperi'irens L. bei Lacroma in Dalmatien am 5. Septem- ber 1887. Mehr als die Hälfte dieser ganzen kleinen Sammlung wird von der behaarten ßace der M. repens Scop. ausgefüllt. Diese vielen Formen mögen aber — wenngleich dieselben wieder neue Mittelstufen bisher benannter Abänderungen bilden — nur wie folgt, gedeutet werden. 2. Uebergangsform der f. subsericea Keller (Oest. bot. Zeitschr, 1883 Nr. 11) zur f. atrata Christ (Rosen der Schweiz p. 196, 1873). Bei Krupa im nördlichen Bosnien am 23. Juli 1887 (Nr. 3). 3. Uebergangsform der subspec. Baldensis ^Qxn. (in Desegl. Cat. rais. p. 48, 1877) zur typischen B. repens Scop. Bei Banjaluka im nördlichen Bosnien, 25. Juli 1887 (Nr. 4). 4. Uebergangsform der subspec. Baldensis Kern. 1. c. zur subvar. carstiqena H. Braun (in Annal. des k. k. naturhist. Hofmuseums, Bd. II, p. 115—118, 1887). Bei Sissek in Croatien, 19. Juli 1887, Nr. 6. 5. Uebergangsform der subspec. Baldensis Kern. 1. c, (zur?) in- complet. Bei -Modra im nördlichen Bosnien, 25. Juli 1887 (Nr. 5). 6. Uebergangsform der f. subsericea Kell, zur subvar. carstigena Braun 1. c. (= eine f. S'ubsericea siqjraglabra). Bei Krupa im nördl. Bosnien, 23. Juli (Nr. 7). 7. Mittelform der f. subsericea Kell. 1. c. und der f. transalpina Christ. 1. c. p. 197. Bei Eujevica im nördl. Bosnien, 25. Juli 1887 (Nr. 8). 8. endlich eine (Standorts-?) Form dieser behaarten Race der B. repens Scop., die ich f. Hasaniensis (nob.) benenne, die mit ihren: ramis nudis strictissimis; foliolis oboväto-lanceolatis subtus pallido-glaucis; pedunculis saepe glabris, sepalis brevi- bus diu persistentibus receptaculis ovatis . . . eine mir noch nicht bekannte Uebergangsform der repens Scop. zur pilifoUa Borb. (Ungar. Ros. 344) darstellt. Keller. 57 An diese behaarte Race der R. repens Scop. scliliessen sich deren Hybridae mit den Gallicauis an, die aber sowohl überhaupt neue Combinationen, als für die Bosnische Flora ins- besondere interessante Bereicherungen bilden, daher wir sie nicht blos besprechen, sondern auch benennen zu sollen glaubten. 9. R. Neilreichii Wiesb. f. ZaUnensis (nob.). „Aus der hybriden neuen Formeureihe der superbaldensisy^pumila (Kell.), deren caulis humihisus (repens), rami virides aculeati aciculisve sparsis, glandulisque creberrimis praediti aut verrucosi superne glaucescentes ; foliola obovata acuta, reraota, magis con- coloria supra nitentia atroviridia, subtus viresceutia et toto ad- presse-puberula (in juveualibus trichoneura aut glabra) in costa semper (rarius in nervis) glandulosa, basi duplo- apice uuiserrata, serraturagiaudulis atroviolaceis instructa; petioli pubescentes glau- dulosi et aculeati; peduuculi 2 — 3, longi, glandulis atroviofaceis dense rubigiuosi; receptaculum breviter ovatum purpurascens toto gland.-punctatum; sepala brevia, extus toto rubiginosa ex- teriora pauci lacinulata; discus subplanus; styli exserti stamiui- bus breviores basi cohaerentes et villosi superne in capitulo giabri petala. . . (pallide rosea?); fructus parvus ovalis aut ob- ovoideus marcescens sterilis. Hab. ad Zalin in Bosnia boreali, 24. Juli 1887 (Nr. 1). 10. R. macrocaliix (Borb.) var. Mokrana (nob.), quae ramis strictis elongatis glauco-viridibus, aculeis paucis brevibus falcatis aci- culisque sparsis armatis (haud inermibus); petiolis perlongis toto tomentellis subinermibus glandulis miuutis iuspersis "aut eglandulosis; foliolis septenis (haud quinis!) petiolulatis, in petiolo valde remotis (infimis longe distantibus) brevioribus magis elliptico-subrotuudis, basi eximie cordatis planis teuuibus, supra niteutibus glabris laete viridibus, subtus pallidioribus et trichoueuris biserratis, serraturis eas villosarum monentibus, sed pauce denticulatis rotundato-apiculatis (haud piofundis); sepa- lorum pinnulis angustioribus toto eglandulosis; pedunculis geminis; stylis ultra discum subplanum longe exsertis connexi- busve, apice capitatis toto dense albo-villosis, starainibus paulo brevioribus, — typo et ejus varietate coriacea Borb. 1. c. p. 364 longe distat. Hab. ad Mokra in Bosnia boreali 25. Julii 1887 (Nr. 12). Eine interessante, mir ihrer Abstammung nach räthsel- hiifte Hybride! Ob sie ein Mischling der Villosae subglabrae Keller X Gallicanae, oder aber der Malyi x cordifolia (Host) sei — ist fraglich. Keller. 11. Von den echten Gallicanis: R. austriaca Crantz f. haplodonta Borb. 1. c. p. 367. Hab. ad Zalin in Bosnia boreali 24. Julii (Nr. 10) mit abgefallenen Stacheln. Dann aber auch jene sonderbare grosse Form, die schon Prof. Wiesbaur aus einem fast identischen Exemplare der Sammlung des um die bosnische Flora nach Sendtner, Blau und Dr. Günther Ritt. v. Beck zunächst verdienten Professors Oesterr. botan. Zeitschrift. 2. Heft 1889. 5 58 V. Brandis in Oest. botan. Zeitsclir. 1883 Nr. 5 als virescens Desegl. publicirte! Diese, die wir nuu 12. f. Dohojensis (nob.) benennen, ist a typo Deseglisei: fruticiüo altiori, caiile (erecto) ramisque aculeis sparsis brevibus rectis- que armatis insuper creberrime glanduloso-setosis (haud iner- mibiis); foliolis septenis! V's naajoribus utrinque (supra valde!) liicidis; stipulis inferioribus ramoriim frugiferorum latio- ribus dorso glandulosis; receptaculis friictibusque globoso- pyriformibus (haud ovoideis); disco sat conico (haud piano); stylis densius villosis-, petalis ... insigniter discedens! Hab. in nemoribus, silvarum marginibus montium Bosniae cen- tralis; ad viam inter Taraboväc-Guvno et Grahovik (leg. 7. Junii 1882 in florendi statu Prof. Brandis! et prope Doboj 6. Aug. 1887 (in fruct. immat.) Prof. Formänek. Obs. Exemplar Bran- disii petalis longis (teste lectoris „rubris" i. e. purpureis odoris- que) et indumento stylorum typo convenit; a specimine Dobo- jensi receptaculis sepalorumque marginibus crebre glandulosis, stipularum auriculis conspicue elongatis solum recedens! (Kr. 11) Keller. Endlich noch eine interessante Acquisition, die ebenfalls in doppelter Weise neu zu nennen ist, 1. als ein unzweifelhaftes Glied der echten mollis Smith, die von Bosnien noch unbe- kannt, 2. als eine ganz neue sonderbare Yarietät derselben. Ich benenne und beschreibe sie folgend: 13. R. mollis Sm. f. Erici^) (m.). Frutex humilior vix ultra 1 met. altus lamosus pallescens; ramis rigidis gracilibus breviu- sculis cortice ex luteolo virescente aut unifariam purpu- rascente in ramulis albo-virentibus conspicue glaucescente. Aculei homomorphi recti tenuissimi breviter-subulatique e basi minute elliptica horizontaliter patentes, in ramulis gla- berrimis approximati aut gemini. Petioli aculeis subulatis aci- culiformibus copiose armati tomentosi et giandulosi. Stipulae conformes (superiores angustae breviter auriculatae supra gla- brescentes) inferiores profundius auriculatae auriculis vix mediocri- bus (subdilatatis) utrinque adpresse tomentosis margiue dorsoque + glandulosis. Foliola 5- (7-) na, termiualia obovato-oblonga basi anguste-rotundata, lateraiia minus breviora elliptico-ovata aut elliptica, obtusiuscula, saepe omnia utrinque rotundata, mediocria aut minora supra incana coerulescentiaque, subtus palidissime glauca, utrinque (subtus insigniter) tomento molli nitide velutina, subtus in pagina nervisque glaudulis brunnescentibus evanescentibusque sparsim punc- tata, glanduloso biserrata; serratura + aperta triangularis aut versus apicem subcrenato-rotundata utrinque minute denti- culato - glandulosa (iis Viilosarum simillima, sed multo magis obsoleta!). Peduuculi solitarii brevissimi 3 — (6) mm. ') Herrn Prof. Erich Grafen von B'randis zu Ehren. 59 longi crassiiisculi atrichi setis B — 4 glauduliferis sparsim prae- diti, foliis (!) anguste (!) stipitatis occulti. Kecoptaculum? Sepala brevia post anthesiu erecto - couuiveutia (petalis brevioia?) indivisa anguste lineavia apice siibtiliformia dorso glaudiilis atrorubiis sessilibiis breviter stipitatisqiie tecta. Petala? (pallidissime rosea?). Discus planus. Styli den.se villosi. Fi'uctus Diaximus saepe spbaericus (aut ovato-rotuudatiis) apice bre- vistiime inconspicue-attenuatus, toto sparsim setulosiis (band spiuulosus) praecox (invupte Augusti maturesceute) cocciueus (band sauguiueus) calj'Ce breve, persistente conniveuteque coro- natus subnutaus. Keller. Hab. Sarajevo, 14. Augusti 1887 (Nr. 13) leg. Formänek; et prope Travnik (teste Braudis). Eine böcbst interessante parallele Uebergangstbim der mollis Sm. (= molUssima Fries [Ciepin]) zur pomifera Herrn, gleichwie die westeuropäische f. spinescens Christ Kos. d. Schw. p. 80, mit ihren ordinären armzählig-gefiederten Blättern und schmalen, an die Cinnamomeis und Tomentosis erinnernden Sti- pulen bei sehr grossen von den kurzen Sepalen gekrönten etwas nickenden Scheinfrüchten etc. von eigenthümlicbem entschieden orientalischem Gepräge, von der f. spinescens Chr. 1. c. p. 80 (in zahlreichen Originalexemplareu meines Herbars) in den arm- drüsigen Blättern, kürzeren Stacheln, den Sepalen, noch schmä- leren Stipulen und nicht spiuescenten Scheinfrüchten, — von der R. resinosoides Crep. (von Plaufoy in meinem Herbar) in den Blättern, in der Drüsigkeit, Serratur, den grossen Scbein- früchten etc. himmelweit verschieden. Keller. Agrimonia eupatoria L. BaDJaluka, Maglaj, Sarajevo (Hof mann), ziemlich häufig bei Mostar (Struschka), Trebinje (Pautocsek), häufig bei Krupa, Kozini, Lipuik, Podvidaca, Sasina, Stratinska, Jurici, Braukovac, Vrbanja, Podbrdje, Ruzic, ^ Plitska, Obodnjik, Maslovare, Pribinic, Zabljak, Krasevo, Doboj, Zepce, nicht selten bei Zenica, Visoko, Igman, Kovacic, Glog u. a. 0. bei Sarajevo, Koujica, Domanovic, Bilek. Aremonia agrimonioides Neck. Verbreitet im b. G. Poterium sanguisorba L. Häufig im b. G. Gemn urhanum L. Banjaluka, Maglaj (Hof mann), häufig um Sara- jevo (Hofmann, Beck), Starigrad, Igman u. a. 0. (Beck). Kukavica, Yisoko, B. Vrabao bei Konjica, W. Plana dola bei Neumakula, Bilek. Potentilla erecta (L.). Krupa, Zalin, Sasina, Stratinska, Buletic, Taslic, Crni vih bei Tesanj , Zabljak, Maglaj, Zepce, Vares (nähert sich habituell etwas der P. dciclca Borb.), Trebovic bei und Hresa nächst Sarajevo. F. laxa Trebovic bei Sarajevo. — sciaphila Zimm. Die europ. Arten der Gattung Potentilla p. 5. Banjaluka, dieser Art sehr nahe stehend, die Blätter jedoch sitzend. — reptans L. Gemein im b. G. 5* 60 Potentilla anserina L. Bei Arnautovici nächst Visoko, bei Sarajevo und Ilidze nicht selten. — recta L. Doboj, Stjeua Usunovica bei Zenica Typus und ausser- dem hier noch eine schmalblätterige Form, Trebovic u. a, 0. bei Sarajevo. Var. leucotricha Borb. Bei Modra in einer schmal- blätterigen Form. — obscura Aut. = P. rectaXiobscKra Lehm. Krupa, Zalin, Zaspa. — pilosa Wind. Spec. 2. p. 1100. Türk. Dubovik, Zbilje, W. Broinik bei Ljubinje. — laeta Kchb. Fl. germ. exe. 595. Trebovic bei und Glog nächst Sarajevo, Ljubinje. — canescens Bess. Fl. Galic. I. 330. Maglaj, Sarajevo. — confinis Jord. Pugillus plant, nov. 1852, p. 68. Arnautova suma bei Vucia luka. — argentea L. Hie und da um Sarajevo (Beck), so am Trebo- vic, der — tenuifolia Borb. sich nähernd, und am Glog nächst Sarajevo, Krupa, Türk. Dubovik, Doboj (Typus und eine der P. tenuifolia Borb. sich nähernde Form), Maglaj. ? — incanescens Opiz. Bistrica. — chrysantha Trev. Ind. sem. h. Vratislav. 1818. Krupa. — opaca L. non Aut. = Pot. verna Aut. non L. Crni vrh bei Tesanj. — glandtdifera Krasan in litt, ad Kerner. Pribinic, die Blätter sind jedoch Vzählig. — Tommasiniana F. Schultz in Pollichia 1859, p. 7. Auf Felsen und steinigen Stellen um Sarajevo häufig (Beck), Bakie nächst Sarajevo, Ivan pL, Konjica, Jablanica, Mostar. (Fortsetzung folgt.) Ein Tag in Migliarino. Von Dr. E. F. SoUa. Mitte Juni besuchte ich den Pinienwald zu Migliarino in der Provinz Pisa. Migliarino, derzeit Eigen thum der Herzoge Borghese-Salviati, ist ein 2043-43 Hektare umfassendes Stück Landes, welches zum grössten Theile mit Pinus Pinea bedeckt ist. Das Land erstreckt sich in einer Länge von mehr als 7 Kilom. von dem Serchio bis etwas oberhalb eines Abzuggrabens (Can. de Ha Bufalina) aus dem Lago di Massaciuccoli und hat eine Durch- schnittserhebung von 3 Met. ü. M. An der Westseite grenzt es an das Tyrrhenische Meer; die Ostseite ist vorwiegend Sumpfland und wird, nach N. N. 0. hin, von den schilfigen Ufern des erwähnten Sees von Massaciuccoli theilweise eingenommen, welch letzterer selbst ungefähr 1500 Hektare Fläche deckt und ziemlich tief ist. 61 Die Pinie reicht hier bis 43" 49' d. Br. Es ist dies eiue der nördlirhsten Grenzen, bis zu welchen der Pinienbaum in Beständen überhaupt reichen kann, indem sie nur durch den Bestand zu Ka-i venna um circa einen halben Grad (n. Br.) übertroffen wird; von dem Einzelvorkommeu in Ligurien und in der Provence, sowie von den cultivirten Individuen zu Bozen, Görz, Fiume etc abge- sehen. Der Baum ist hier gepflegt und zwar in musterhafter Weise: er bildet auch mit seinen Producten den Hauptertrag des Forstes von Mi g Marino. — Im Forste folgen Schule auf Schule; unge- achtet der gemischten, welche die äusseren Lagen bilden, finden sich hier ganz reine Piuienbestände im Ceutrum vor, welche verschiedenes Alter aufweisen. Nicht ganz regelmässig, aber stets dann, wenn eine Waldparzelle ungenügende Samenquantität erzeugt, — oder doch ungefähr alle sechzig Jahre — werden die Stämme gefällt, Strünke und Wurzelwerk ausgegraben, und das Waldstück im darauffolgenden März neuerdings besäet. Die Samen werden gleich in Abständen von 1 bis 1*2 M. von einander in den Boden eingelegt, so dass die aufgehenden Individuen gar nicht verpflanzt zu werden brauchen. Eine Lichtung des jungen Bestandes beginnt gewöhnlich mit dem zwanzigsten Jahre der Pflanzen. — Von Pisa nahm ich die Fahrstrasse dahin. Die Fahrt bot aber des Wesentlichen nicht viel: gleich ausserhalb der mit Gesträuchern von Capparis behängten Stadtmauern bot sich das wenig wechselvolle Bild eines Flachlandes dar, mit undeutlichen Contouren, die in dem Gewoge der Nebelmassen verschwammen, welche in der frühen Morgenstunde über der wasserdurchfurchten Fläche lagerten. Nur die aufstrebenden Stämme düsterer Pappeln an dem unteren Laufe des Arno und in der Umgebung stachen ab gegen den grauen Hinter- grund in der Ferne. Zur Kechten Hessen sich fern die im Sonnen- lichte auftauchenden Umrisse der Pisaner Berge undeutlich wahr- nehmen. Der Wagen durchfuhr aber bebautes Land und wenige saftige Wiesen bis zur Brücke über den Serchio. Jenseits begann das dunkle Grün der Nadelhölzer sich immer tonangebender zu gestalten, und bald war das Administrationsgebäude von Migliarino erreicht, woselbst ich die zuvorkommendste und gastlichste Aufnahme fand. Es wurde ein kurzer Plan zur Ausführung der vorgehabten Besichtigung des Forstes entworfen, und in Gesellschaft des Herrn K. Keller, Forst-Inspector daselbst, der in liebenswürdigster Weise sich zu meiner Begleitung bereit erklärte, und auf der Wanderung mir die umfassendsten Auskünfte gab, bog ich in die Hauptallee, Via Provinciale, ein, Eiue Strecke wurde noch im Wagen zurück- gelegt; am Petrarca -Denkmale wurde ausgestiegen und die Wan- derung unternommen. Hier gab es zunächst ein Feld der Unter- suchung. Auf dem Boden henma lagen mehrere gefällte Pinienstämme zur Weiterbeförderung bereit; aber bei näherer Ansicht waren es 62 noch junge Stämme, und deren Rinde zeigte abnorme \'erbildnngen. Einige geeignete Aufrisse der noch saftigen Rinde legten auch sofort den charakteristischen Larvenfrass des Hylesinus inniperda L. bloss. Die Gänge waren mit Harzkrumen ausgefüllt, und hin und wieder traf man auf Puppen, die eben zu erwachen begannen. Mehrere Gänge waren auch schon von den bereits ausgeflogenen Käfern verlassen, während in anderen noch schlummernde Puppen hausten; durch- schnittlich fehlten jedoch nur wenige Stunden zur Vollendung der Metamorphose. Die Gänge waren vorwiegend in den Basttheil ein- gefressen, und nur oberflächlich war auch das Holz beschädigt. Die Rammelkammern waren meist sehr wenig ausgebildet und horizontal oder auch schief eingebohrt. Von diesen zogen sich, nahezu vertical nach oben und unten, zwei Gänge hin, welche — durchschnittlich — zusammen 7 — 10 Cm. Länge betrugen und je 2 — 4 Mm. breit waren. Von diesen gingen dann zahlreiche schmale und kurze Seitengänge horizontal rechts und links aus. Letztere waren tiefer in das Holz, als in die Rinde eingegraben. Von Luftlöchern waren meist je zwei an jedem Hauptgange. Ob die Stämme auf der Flanke gegen Osten reichlicher als auf den übrigen Seiten angebohrt wurden (wie Utsch angibt), habe ich nicht beobachtet. Das Uebel war vor ungefähr drei Jahren zuerst bemerkt worden, griff jedoch seit der Zeit mächtig um sich. Im letzten Jahre war es durch enei'gische, im vorangehenden Herbste vorgenommene Massregeln einigermassen herabgemindert worden, doch war der Schaden noch immer ein sehr grosser. Herr Keller war so freundlich, mir ausführlicher darüber zu berichten. Die ersten Anzeichen einer von Insekten angegangenen Pflanze gaben sich durch ein Abwärtsneigen und Vertrocknen der Stammspitze kund. Solches geschieht regelmässig im Juli: bald darauf beginnen die noch unreifen Zapfen sich abzulösen, die Nadeln der unteren Zweige vergilben, werden allmälig dürr und fallen schliesslich ab. Past gleichzeitig mit dem Abfallen der Blätter bemerkt man auch reichlichen Harzfluss aus den zahlreichen Bohr- löchern der Rinde, und der Baum zeigt immer kränklicheren Zu- stand. Wie lange ein solcher bis zum schliesslichen Absterben des Individuums dauere, habe ich nicht erfahren können, da man in jenem wohlgepflegten Forste ziemlich bald auf die Krankheit auf- merksam geworden und, zur Verhütung grösserer Uebel, die meisten der kränklichen Stämme fällte und verbrannte. Beim Weiterwanderu bemerkte ich eine Anzahl von Pinus Pinaster, auf deren Aesten die charakteristischen Spieg- 1 eines Pro- cessionsspinuers zwischen zerknitterten und halbzerfressenen Nadeln verstrickt waren. Eine nähere Untersuchung ergab zum Resultate, dass es sich jedenfalls um eine Cnethocampa handelte, es blieb nur noch uneutichieden, ob ich die gewöhnliche G. pinivora Kuhlw. oder die südlichere C. pityocampa W. V. vor mir hatte. Dasjenige, 6S was ich in den weui.t^en, mir zu Gebote stehenden Hilfsbüchern nach- träglich darül)er nachschlagen konnte, liess mich ziemlich unsicher, zumal die mitgetheilten Angaben nicht immer erschöpfend und nicht frei von Widersprüchen sind. An Ort und Stelle konnte ich nur wenige Beobachtungen machen, da die meisten Kaupen bereits sich verkrochen hatten, und auch weil ich, mit der Lebensweise derselben weniger vertraut, nicht genug darnach gesucht hatte. Die Spiegel, von denen ich auch einige mitgenommen, sind aus grauem, matten Seidengespinnst lose zusammengesetzt und haben ungefähr trichterförmigen oder verkehrt- kegelförmigen Umriss. Sie waren ziemlich hoch oben an den Spitzen der höheren Aeste angebracht; an ihrer Oberfläche klebten blos die gelbgrüulichen kurzcylindrischeu Auswiirfsst-.ücko, keine Spur von Bäl- gen. Die Nadelpaare waren meist gänzlich bis zur Scheide abgefressen, so dass die Zweige mit den BasalstQckeu der Kurztriebe allein über den Spiegeln emporragten. Noch eines Schadens will ich gleich hier gedenken, auf welchen ich aufmerksam gemacht wurde, dessen wahrer Urheber mir noch unbekannt geblieben ist. Einzelne Zapfen der echten Pinie wachsen zwar an Grösse nahezu oder ganz normal heran, färben sich aber niclit charakteristisch glänzend holzbraun, sondern bleiben mattgelb- lich. Nach kurzer Zeit zeigen sich, dicht bei einander auf den Apo- physen schwärzliche Pünktchen, die nichts als die Fruchtkörperchen einer Melauconieae sind. Die Zapfen fallen herab, sind korkleicht und beginnen am Boden zu verwesen, ohne sich zu öffnen. Fallen sie indessen nicht bald herab, sondern bleiben sie durch längere Zeit noch am Zweige haften, so lässt sich das allmälige Umsichgreifen des Parasitismus an dem Austrocknen und Eigrauen der Oberhaut der einzelnen Schuppen immer deutlicher erkennen; schliesslich lösen sich die epidermalen Schichten ab, und von dem Pinienzapfen bleibt nur eine braune, faserige, ungeformte Masse zurück. Schneidet man einen erst angegriffenen Pinienzapfen durch, so findet man auf den Schuppen die Samenschalen zwar normal ent- wickelt, aber innen leer. Die Schuppen, wie die Zapfenspindel, sind zu einer mehligen, braunen Masse reducirt, welche mit Steinzellen gemischt, sich abbröckelt und natürlich herabfällt. An einzelnen, wahrscheinlich den zuerst und tiefer angegriffenen Stellen entwickelt sich auch Verharzung der Gewebe; ganze Zapfenstücke sind dadurch in eine schwere, graugelbliche Harzmasse umgewandelt. Der Pilz, soviel ich davon nachträglich sehen konnte, ent- wickelte lose, schwarzbraune Hyphen, aus welchen die Fruchthäuf- cheu hervorgingen, die ihrerseits — ohne Peridien — gegen die Ober- haut drängten oder diese zersprengten und nach aussen ihre Gonidien freiliessen. Die Gonidien waren ellipsoidisch-spindelförmig, au einem Ende abgerundet, an dem entgegengesetzten in drei hyaline Geissein ausgezogen und 0-005— 0-006 ^Mm. lang, 0-0015— 0-002 Mm. breit. Im Innern waren die Gonidien durch vier Septen in drei centrale Fächer mit braunem Inhalte, und in zwei terminale, vollständig 64 hyaline, aby-etheilt; von den beiden letzteren war das geisseltragende Fach deutlicher und grösser als jenes am entgegengesetzten Ende. — Offenbar dürfte es sich hier um eine Pestalozzia handeln, doch gestatten mir die Mittel, die mir zu Gebote stehen, nicht, näher die Art anzugeben. Von P. fvnerea Dsm., welche häufig auf verschie- denen Theilen von Pinus Pinea lebt, sowie von P. strohilicola Spig., welche auf faulenden Zapfen von P. silvestris gesammelt wurde, scheint mir (wenigstens laut Bizzozero, Flora veueta crittogamica, I, Padova 1885) vorstehende Art, trotz der hervorstechenden Aehnlich- keiten, sowohl durch die Grösse der Gonidieu, als durch deren Form, als auch schliesslich durch das Vorkommen abzuweichen. Die Wanderung durch einen Theil des Forstes dauerte etliche Stunden, wobei manches Stück verschiedenen Landes zu sehen war, mit abwechselnder Vegetation, welcher ich, so viel ich nur ver- mochte, meine Aufmerksamkeit zuwandte. Zunächst ging es aus dem Piniendome durch gemischten Be- stand mit vorwiegend Pinus Pinaster und durch üppigen Nieder- wuchs {Asparagus asper, Juniperus communis, Osyris alba, Populus tremula, Alnus glutinosa - laciniata Pari., Euphorbia ceratocarpa, Ruscus aculeatus, Smilax aspera, Periploca graeca) nach Nordost an den See von Massaciuccoli. Hier nimmt die Gegend einen ganz eigenartigen Charakter an, welcher jedoch nicht verschieden ist von jenem der wasserreiclien Ebenen des Landes. Bekanntlich gibt es in Toscana, auf der Seeseite zu, eine reiche Ansammlung von Gewässern, welche in Folge eines äusserst niederen Gefälles bald zu grösseren, bald zu kleinereu Bassins (Lachen, Tüm]»ein, selbst Seen) sich an- sammeln, bald wiederum eine gebahnte liichtung einschlagen, oder in Kanäle gewungen sind und träge fortfiiessen. Auf dieser Ebene liegt zumeist schwerer Nebel, den erst in den Vormittagsstunden die Seebrise hinwegfegt, um darauf die sengenden Sonnenstrahlen desto empfindlicher treffen zu lassen. Die Gegend ringsum ist von grauen Binsen und Kiedgräsern ganz düster, dazwischen eingestreut hohe Distel-, Centaureen- und I>^):>««t'us-Köpfe, welche ganz passend zu dem schwermüthigen Bilde gehören. Von Gräsern sieht man die mannigfaltigen hohen Kispen der Sumpfbewohner im Wind treiben. ISähert man sich aber den trügerischen Ufern des ruhigen Wasser- spiegels, so findet man wohl mehr, als man erwartete, und zuweilen selbst reichliche Entschädigung für den schweren Marsch. Während auf den unsicheren Ufern" und zwischen der mit dichtem Ehizom- und Wurzelgeflechte das Wasser überdeckenden Vegetation Scirpus Holoschoenvs L. var. glohiferus L. fil. (meist mit einem Köpfchen!), S. Duvalii Kpe.? (bisher" blos aus Caserta angegeben), S. lacmtris, Cyperus longus, Carex paludosa?, Sparganium ramosum, Butomus umbcllatus, Sagittaria sagittaefolia, Ranunculus Lingua, auch noch Euphorbia ceratocarpa, Ranunculus Flammula, R. sardous, Lychnis Flos cuculi , Hydrocotyle vidgaris , Myosotis palustris, Gratiola ofßcinalis, Juncus bufonius, J. lamprocarpus, Cladium sp. etc. zu 65 treffen sind, treiben herrliche weisti^e Blütheu von Nymphaea alba, von Hydrocharis Morsus ranae, die gelben Corollen von Lhnnan- theimcm nymphoides, die glänzend grünen Cladodien von Spirodela polyrrhiza, neben Alisma ranuneidoides lustig auf der Wasserfläche ihr Spiel, und im Wasserinnern bemerkt man Ceratophylleen flutheu. Dem allgemeinen Bilde der Gegend entsprechend ist auch die Lage des Sees von Massaciuccoli und die Vegetation um denselben, — Von hier ging es sodann, den erwähnten nördlicheren Canal, eben- falls mit tückischen, halbversumpften Ufern (an welchen noch Lysi- niachia nummidaria, Helosciadmm nodiflorum, Oenanthe pimpinel- loides, Galium palustre, Iris Pseudacorus und abermals Hydrocotyle gesammelt wurde), entlang gegen die Poderi zu, wo bebaute Felder zu passiren waren. Hier war ganz ein Bild der toskanisch-römischen Campagna: Wogende Getreideflächen und hochgrasige Wiesen ab- wechselnd mit schlingenden Hülsenfrüchten an den Zäunen oder niedergeworfenen Solanmn- und Melonengewächsen. Die spontane Flora war auch nicht sehr verschieden: Raminculus arvensis, Bunias Erucago, Lathyrus sativus, Ornithopus perpusillus, Hippocrepis uni- siliquosa, Medicago minima, Trifolium angustifolinm, Trif. patens, T. incarnatum, Vicia disperma DC, V. villosa, Reseda luteola, Malva silrestris, Helianthemum guttatxim, Potentilla procumbens, Jlypericuftn humifusmn, H. perforatum^ Specidaria Specuhim, Bellis perennis, B. silvestris, Matricaria Chmnomilla, Helichrysum itacumli Guss., Filago germanica, Anagallis arvensis, Erythraea Centaurium, Chlora perfoliata, Echium vidgare, E. italicum, Anchusa italica, Linaria vulgaris, Scrophularia peregrina? (in Frucht), Euphorbia peploides, Rumex conglomeratus, R. bucephalophorus, R. Acetosella, Plantago Coronopus, P. lanceolata, Koeleria villosa, Aira capillaris, Lamarckia aurea, Dactylis glomerata, Anihoaanthiim odoratum, Serrafalcus mollis Pari., Bromus madritensis, Festuca bromoides Sav., Cynosurus echinatus, Lolium perenne — waren die Typen, die ich im Vorbeigehen notirte oder gelegentlich auch mitnahm. Durch die Felder wieder auf die Hauptstrasse (Via Provinciale) gelangt, und auf dieser weiter, blieb ich erstaunt vor einer schlanken circa 25 Meter hohen Tanne stehen, wohl ein sonderbares, wenn nicht einziges Vorkommen dieses Baumes in der Ebene unter diesen Breiten! Der Stamm war ziemlich schlank, reich verästelt, die Aeste aber kurz und gedrungen, sie Hessen auf ein Alter von ungefähr 60 — 80 Jahien scbliessen; doch konnte ich nichts Näheres über den Baum erfahren. J(Äiseits der Strasse trat man wieder in den Forst ein, und hier konnten zunächst mächtige Stämme von Juglans cinerea, Quercus peduncidata, Pinus silvestris^ Sequoia sempervirens, mehrere statt- liche Wellingtonia gigantea — wirklich mitunter sehenswerthe Pracht- exemplare — bewundert werden. Der Forst ist hier (NO.) zum grössten Theile ein gemischter Laubholzbestand {Fraxinns, Ülmus, Querctis Hex, Qu. Cerris, Po- 66 pulus nigra etc.), und bereits oben wurde erwähnt, dass die reinen Bestände von Pinus Pinea nur im Centrum des Gebietes auf einer Fläche von circa 4 Km. Länge und 2*5 Km. Breite vorkommen. Die Bestände rinosherum waren meist gemischt und mit tbeilweise ganz üppigem Niederwuchse. Es ging an dichten Gesträuchen von Rosa, SarothamnKS, Ulex, Cistus creticus, Ligustruni vulgare, Erica scoparia zuweilen vorbei, hin und wieder Einiges auflesend, wie: Viola tricolor-arvensis, Polygala vulgaris, Cistus salvifolius, Hype- ricum, humifusum, Silene Armeria, Cerastium campanulatum, Tri- folium repens, Vicia Pseudocracca, Bonjeania hirsuta, Genista tincto- ria, Antlietnis Cota, A. tinctoria, (rnaphalium dioicum Vitm., JRubia tinctorum, Atropa Belladonna, Chlora perfoliata^ Plantago lanceo- lata, Euphorbia Pinea, Orcliis coriophora, Ariacarnptis pyramidalis, (xladiolus segettan, Juncus lamprocarpus , Phleum pratense, Aira capillaris, Dactylis glom,erata^ Holcus lanatus, Lagurus ovatus, JSriza maxima, B. minor, Festuca ovina etc. Nach südwestlicher Schwenkung gelangte man abermals bei der Strada del Catro (43" 48' 17") in das eigentliche Pinien- gebiet. Dieselbe Strada führte aber direct zum Seestraude, wohin ich mich mit meinem freundlichen Begleiter begab , gewisser- massen als Labung nach dem langen Marsche, um eine reine kühle Seeluft zu gemessen und die Augen längs den entzückenden grünen Fluthen des Tyrrhenischen Meeres ausruhen zu lassen. Weiss hob sich die sandige Küste ab, welche nach Norden mit dem scheinbar den Fluthen entsteigenden unweiten Badeorte Viareggio die Seh- weite abschloss; nach Süden zog sich dieselbe weisse Linie lang hin und verlor sich unter dunklen Baumgruppen. Die Breite des Sand- streifens bcti'uo- au dem Tage von dem Fliithrande bis zur Vegetations- liuie ungefähr 250 Meter; sie war ganz kahl, wenige dürftige Exem- plare von Euphorbia ParaUos und von Eryngium Tnaritivnum und eine Blatt Vegetation von Pancratium marltimum ausgeschlossen. Aber noch weit landeinwärts, bis volle 2 Km. vom Strande weg, ungeachtet der eindämmenden Gesträucher ist der Boden ganz sandig. Zwei Kilometer wurden dem Strand entlang zurückgelegt, so- dann ward eingebogen und nach langem Marsche wieder eingestiegen. Nach einer Fahrt durch die Piniendickichte mit theilweise einge- streuten prächtigen Exemplaren von Taa^odium distichum, welches hier vortrefflich gedeiht, wurde ein zweiter südlicher Strandpunkt besucht, woselbst zum Besten des ganzen Bestandes und zum Vor- theile der Fischerei lange Dämme mit Wasserthoren angelegt sind. AUhier mündet auch der Serchio, und das von ihm gebildete Delta ist theilweise nutzbar gemacht worden durch Eindämmung mehrerer Seitenabflüsse seiner Wa';serarme. An diesem Punkte, wo der See- sand vielfach mit dem Flusssehlamme sich mengt, war eine beson- ders reiche, wenn auch eigenthümliche Vegetation von vorwiegend Buschwerk oder Stauden gebildet, entwickelt. So u.a.: Scdix incana, S. alba, S. purpurea, Tamarix gallica, T. africana, Daphne Cni- diutn, Quercus Hex, Phillyrea variabilis Tunb. ^. angustifolia L., 67 Populus tremvla, P. nigra, ueben Trifoliuni angustifolium, Trif. sqiiarrosum Sav. ?, Galium dongatmn, Brunella vulgaris, Sider'dis romana, Gaiidhiia fragUis, Lepturns incvrvatus etc. Als Barriere gegen den Sand, liier wie auf der ganzen Strecke des Bestandes, dem Strande parallel, waren: Juniperus mavrocarpa, ganz niedere Exemplare von Pinus Plnaster, Ononis Natrix, Medkago rnarina, Etiphorhia. ParaUos, Phytolacca decandra, Rhamnus Alaternus, Ergngium marithmon, Plriis communis, Clematis Vitalba, Ammo- phila arundinacea etc. Mit Wagen wurde dann der übrige Theil des ausgedehnten Besitzthumes durchfahren ; die mächtigen Taxodien, stattliche Eichen, breitlaubige Populus caroliniana, giäiizende Quercus Hex und ver- einzelte Taxus haccata gewährten, mit der krautigen Vegetation von Inula sp., Thalictrum flauum, Convolvulus arvensis, Malva sil- vestris, M. rotundifolia, Medicago versicolor, Ruta sp., Hypericum per- foratum, Aristolochia Clematitis, Avena sp. etc. dazwischen, einigen Keiz und eine angenehme Abwechslung gegenüber den langstäm- migen Pinien. In schattiger Stille, eingefriedet von Eisengittern, war auch ein Eothwild-Kevier zu sehen. Südlicherseits begannen einige wohl- gehaltene Weinberge, ebenfalls durch Eisengitter abgegrenzt, zur Abhaltung der hier herumhauseuden Wildschweine. Um das fürstliche Schloss herum zieht sich ein kleiner, aber schmucker Park mit etlichen Cupressus-kjte.n, deren Cultur im Lande so sehr beliebt ist, mit Alnes Wehbiana, A. Pinsapo, Pinus ponderosa, Larix atlantica, vorwiegend aber mit immergrünen Laubhölzern geziert. Azaleen der schönsten Art, Nerium Oleander in herrlichen Stücken, Camelien, Myrtaceen, Pittosporum Tohira, kleine Magnolien, Kirsch- lorbeerbäume u. s. f. — Vor der Abfahrt wurde noch der Gewinnung der Pinolen, wie sie hierorts gleich im Grossen betrieben wird, nähere Aufmerksam- keit gewidmet. Die gepflückten Pinienzapfen, welche bekanntlich au den Schuppen- rändern noch fest zusammenhalten, werden auf einer freien, mit Stein- quadern gepflasterten Fläche ausgebreitet und, der Witterung aus- gesetzt, daselbst belassen, bis die Sonnenstrahlen deren Aufgehen bewirkt haben. Sodann werden die offeneren Stücke zusammengelesen und mit Holzstangen oder einer Art Holzmesser auf einem geeig- neten Brette noch so lange geklopft, bis die Zapfen ganz auseinander sind. Zapfeuschuppt'n und Samen werden darauf durchgesiebt, wäh- rend die Samentlügel zusammengekehrt werden. Letztere dienen im Lande hin und wieder als Füllung für Kinderbetten, Polster u. dgl. Die durch das Sieb gegangenen Samen werden zunächst an der Sonne getrocknet, hierauf zu wiederholten Malen auf derselben Terrasse mit Holzschaufelu mit dem Winde geworfen; die zunächst herab- fallenden, als gute Samen, werden zusammengelesen und als Prima- waare in Kisten gebracht. Die weiter entfernten bilden eine minder geschätzte AVaaro; die weit abfliegenden werden auch ganz über- 68 gangen. Grosse gedeckte und wohldurchlüftete, trockene Räume dienen auch eventuell als Magazine für eine Aufspeicherung der Samen. — Die Zapfenschuppen und Spindelreste dienen als Feuerungsmaterial. Der Ertrag an Pinienzapfen beträgt durchschnittlich 500 Hekto- liter jährlich, und da jeder Hektoliter Zapfen ungefähr 14 Liter an Samen gibt, so erzeugt Migliarino im Mittel jährlich nahezu 70 Hekto- liter Pinoli. Letztere werden fast ganz an Acquirenten im Lande abgegeben, durch welche erst der Absatz nach dem Auslande stattfindet. Nicht geringerer Ertrag lässt sich aus dem Holzproducte ge- winnen, welches jährlich ungefähr 800 Cubik-Meter betragen kann. Nebstdem werden als Nebenproducte noch die Wurzelreste, dürre Aeste, G-estrüpp, Buschpflanzen etc. als Feuerungsmaterial veräussert. Besonders reichlichen Absatz findet für kleine Industrien, in der Pro- vinz selbst, das Erlenholz. * üeberblickt man nun die Eesultate der botanischen Ausbeute für die spontanen Gewächse, wozu ich allerdings kaum berechtigt bin, anlässlich einer einmaligen flüchtigen Excursion, was jedoch immer- hin zulässig erscheint — so wird zunächst eine relative Armuth von Gewächsen im Piniendickichte auf trockenem Boden zu ver- zeichnen sein; die einzigen Phanerogamen sind hier noch Gräser, vorzüglich Lagurus ovatus, Briza minima; anders hingegen auf feuchtem Grunde, wo das Unkraut üppig hervorspriesst und hin und wieder, namentlich gegen den Strand zu undurchdringliches Dickicht bildet. Hier sind allerlei Familien mit einander gesellig vereint. Der Charakter der Flora ist aber der gewöhnliche der toskanischen Ebene, namentlich nächst dem Strande. In Bezug auf die Vertretung einzelner Familien für das gesammte durchstreifte Gebiet Hesse sich noch — bei den flüchtig gemachten Beobachtungen — bemerken, dass verhältuissmässig am meisten u. a. die Gramineen und die Papilionaceen sowohl durch Arten- als durch Individuenzahl vorwiegten. Indessen liessen sich für die im Allge- meinen artenreicheren Familien folgende Verhältnisse aufstellen: Für die Compositen ungefähr 0-77o der ital. (nach Arcangeli) und 0"37o der europ. Flora (nach Nyman); für die Papilionaceen ungefähr 4-07o der ital. (nach Arcangeli) und r37o der europ. Flora (nach Nyman); für die Rosaceen ungefähr 0-77o der ital. (nach Arcangeli) und 0*47o der europ. Flora (nach Nyman); für die Chenopodiaceen und Polygon een zusammen ungefähr 3-07o «ier ^tal. (nach Arcangeli) und r57o der europ. Flora (nach Nyman); für die Graminaceen ungefähr A:2^l^ der ital. (nach Arcangeli) und 2'57o der europ. Flora (nach Nyman). Wenig vertreten waren die Ranunculaceen, noch weniger die Labiaten und Scrophulariaceen; von den Caryophylleeu 69 nur drei Arten, Cruciferen eine Art, Umbelliferen vier Arten. Die Euphorbien waren zwar arm an Arten (vier), aber ziemlich iudividuenreich; die Liliaceen mit nur zwei Arten, im Allgemeinen die Monokotylen, abgesehen von den Glumifloren (Graminaceen achtzehn, Cyperaceen vier Arten), wenig vertreten. Vallombrosa, 8. September 1888. Literaturberichte. Flora des Fürsteiithnms Liinebnr^, des Herzo^thunis Laueiiburfir und der freien Stadt Hambar^, Von Dr. C. Nöldeke, Ober-Appellationsiath ia Celle. Lief. 1. Celle. Verlag der Capaiin-Karlowa'schen Buchhandlung. E. Spangenberg. 1888. Das Gebiet, welches in dieser Flora besprochen wird, umfasst etwa 240 Quadratmeilen zwischen dem 27" und 29 ^Z^" ö. L. von Ferro und ^2^1,^ bis 53" 33' n. Br., nämlich die ehemalige Laud- drostei Lüneburg mit angrenzenden Theilen des Fürstenthums Hildes- beim und von Calenberg, ferner die am rechten Elbe-Ufer gelegenen Gegenden von Mecklenburg, Hamburg und Lauenburg. Der Verf. gibt eine genaue allgemeine Charakteristik des Gebietes, erörtert dann dessen geographische Verhältnisse von den ältesten Gebirgsschichten der Trias an durch den Jura, die Kreide, das Tertiär und Diluvium bis zu den Alluvialbildungen, gliedert dann das Gebiet nach den Vegetationsverhältnissen in das südlichste Gebiet mit seiner Wald-, Wiesen- und Ackervegetation und der Flora der Dorfschaften und Schuttstelleu, in das Gebiet der Heide mit dem Pflanzenwuchs im Walde, auf der offenen Heide, im Moore, auf den Wiesen, auf cul- tivirtem Acker- und Gartenboden, in den Ortschaften und auf Schutt- stellen und auf dem kalkhaltigen Boden um Lüneburg, schliesslich in das Alluvial- (Marschen-) Gebiet mit der Vegetation der Ufer, der Wiesen, der Flüsse und Bäche und der Aecker. In der Wald- vegetation herrscht das Nadelholz, namentlich Pinus silvestris bei Weitem vor und zeigt üppiges Gedeihen, doch fehlen auch Laubhölzer nicht, nämlich Buchen, Eichen, Erlen und auch Birken. Besonders merkwürdige Bäume sind mit Angabe ihrer Dimensionen namhaft gemacht, ferner einige Pflanzen, die gewöhnlich als überall gemein betrachtet werden, dagegen in der Heide fehlen. Besondere Abschnitte sind den salzliebenden Pflanzen gewidmet, welche an Stellen vor- kommen, die das Vorhandensein von Salzquellen, aus der Trias stammend, anzeigen, sodann den fremden, ins Gebiet eingeführten Pflanzen, den Bastarden, endlich den Vegetationsgrenzen und der Verbreitung einzelner Pflanzen innerhalb des Gebietes. Die eben erwähnte ausgezeichnete allgemeine Schilderung der Flora, insbeson- dere der der Heide, dem Moore und den Marschen eigenthümlichen, gewährt ein hohes allgemeines Interesse für die Kenntniss der deut- schen Flora überhaupt und es wird sowohl der nun vorliegende all- 70 gemeine, wie nicht minder aucli der bald erscheinende specielle Theil gewiss in weiteren Kreisen sehr willkommen sein. Dr. A. Koruhuber. The Characeae of Auierica. Part. I. Containing the Introduction, Morpho- logj and Classification by Thimothy Fiald Allen M. D. L. L. D. etc. With fifty-five illustrations. New- York Nr. 10 East 36 th Street 1888. Zur Förderung des Studiums der Characeen in Amerika, welche, wie manche andere Wasserpflanzen, von den Sammlern meist weniger beachtet werden, veröifentlicht der Verf. vorläufig den ersten allge- meinen Theil über diese Familie und gedenkt in einem bis zwei Jahren den zweiten speciellen Theil mit einer Beschreibung aller bislang bekannten in Amerika einheimischen Arten folgen zu lassen. In einer Einleitung bespricht der Verf. die Metboden des Sammeins und Aufbewahrens und ladet zur Mitwirkung bei einer Ausgabe von Exsiccaten ein. Nach kurzer Angabe der Hauptkennzeichen der Clia- raceae, ihrer Stellung zu anderen Algengruppen und ihrer Lebens- weise gibt Verf. einen geschichtlichen Ueberblick der Entwickelung unserer Kenntnisse über dieselben, erörtert dann ihren Keimungs- vorgang, die Entwickelung der Kiudenschicht, die sog. Stipulae, Blät- ter, Zweige und die Fructificationsorgane, ferner die Plasmaströmung in den Zellen und bringt schliesslich eine sj^stematische Eiutheilung und einen Schlüssel zum Bestimmen der Arten. Letzterer rührt von Dr. 0. Nordstedt her, welcher die Characeen-Fragmente von Prof. A. Braun publicirt hat. In diesen Schlüssel hat der Verf. die neuen von ihm entdeckten amerikanischen Arten, neunzehn an der Zahl, aufgenommen. Von den vierundfünfzig dem Texte beigedruckten Holzschnitten zur Erläuterung der Morphologie (eine Figur stellt eine Dredge dar) sind vierzehn den Arbeiten de Bary's, zwei Nord- stedt, fünf Sachs und Goebel entnommen, die übrigen dreiund- dreissig sind Original-Zeichnungen des Verfassers. Dr. A. Koruhuber. Supplement a l'Illnstration de la Flore d'E^ypte par P. Ascherson et G. Schweinfurth. (Memoires de rinstitut Egyptien. Vol. II. p. 74S ä 821.) Vienne, Typ. Adolphe Holzhausen, Imprimeur de la Cour I. et R. et de rUniversitd, 1888. In diesem stattlichen Quarthefte, welches wie das Hauptwerk in seiner äusseren Ausstattung dem Weltrufe der in der Ueber- schrift genannten. Wiener Firma entspricht, liegt ein Supplement zu dem im Februar 1887 erschieneneu Kataloge der ägyptischen Flora vor. Aeussere Veranlassung zu einem so baldigen Abschlüsse der Nachträge gab der Umstand, dass Prof. Schweinfurth seinen Wohnsitz von Cairo nach Berlin verlegt hat, die Beiträge zur Erfor- schung des Pharaonenlandes von dieser Seite also nicht mehr so reichlich fliessen dürften als bisher. Allerdings dürfte der berühmte Afiik aforscher noch wiederholt nach Aegypten zurückkehren, da er vor der Hand noch den Winteraufeuthalt in Europa vermeidet. Augen- 71 bliclclich befindet sicli derselbe in Südarabien, nicbt, wie öffentlicbe Blätter melden, um die Kaffeepflauzuugen zu studiren, sondern um die vor 130 Jabren durcb Forskai berübmt gewordenen Oertlicb- keiten botaniscb auszul)euten und mauclie verscbolleue Typen dieses grossen Naturforscbers wieder aufzusuclieu. Unter den Beobacbtern, die in der „Illustration" nicbt aufgeführt, wurden, ist besonders der englische Seeofficier Captain R. M. Blom- field zu nennen, der seit 1880 bei Alexandrien botanisirte. Auch die Reise K. Virchow's (1888) lieferte einige bisher nicht verzeich- nete Tbatsachen. Der grösste Theil des in gegenwärtigem Supple- ment enthaltenen Stoffes rührt indess von den beiden Verfassern her ; die Reise des Unterzeichneten längs der Mittelmeerküste, März bis Mai 1887, und die gleichzeitige Reise Schweinfurth's in der arabischen Wüste und mehrere kleinere Fahrten desselben lieferten unerwartet reiche Ausbeute, so dass zu den in der ..Illustration" aufgezählten 1262 wildwachsenden Arten von Gefässpflauzen nicht weniger als 59 Nummern hinzugekommen sind. Dagegen sind aller- dings fünf Arten zu streichen, w^orunter Poli/carpon arabicum Boi^s., welches mit P. succidentum (Del.) Webb. et Berth. zusammenfällt, wogegen P. succulentinn Boiss. Fl. Orient, (neque Arenaria s. Del.!) eine Var. minor der Rohhairea prostrata (Forsk.) Boiss. darstellt, und Anthemis deserti Boiss., die mit A. melampodina Del, durch eine vom Unterzeichneten beobachtete Zwischenform verbunden ist. Besondere Rücksicht wurde auf das vor einigen Wochen er- schienene Supplement zu Boissier's Flora orientalis genommen, welches einige Tbatsachen erklärt, die den Verfassern bei Abschluss der „Illustration" noch nicht bekannt waren. Bei der grossen Autorität, die dem nachgelassenen Werke des grossen Orient-Floristen mit Recht beigelegt werden wird, mussten auch einige irrthümliche Angaben desselben berichtigt werden. So wird das in der „Illustration" nur erwähnte aber nicbt beschriebene HeUanthemum Sancti Antonii Schweinf. von Boissier anerkannt und mit Beschreibung versehen, ist aber dennoch von Schweinfurth selbst als mit H. ventosum Boiss. idectisch erkannt worden. Dagegen hat Boissier Scorzonera mollis Aschers, et Schweinf. Illustrat, nee M. B. als S. Schweinfurthii Boiss. unterschieden. Von sonstigen neuen Arten sind im Supplement ä ITllustr. beschrieben: Eehinops galalensis Schweinf., Heteroderis aegyptiaca Schweinf., Paracaryum Boissieri Schweinf., Colchicwn Guessfeldtiannm Aschers, et Schweinf. sämmtlich aus den Galala- Gebirgen der nördlichen arabischen Wüste. Selbstverständlich sind auch alle Zu- und Abgänge, die sich für die pflanzengeographischen Unterabtheilungen des Landes durch die neu bekannt gewordenen Tbatsachen ergeben, verzeichnet. Die Zahl der endemischen Arten ist von 55 auf 50 gesunken. Ausser den Nachträgen zur Gesammtflora Aegyptens (p. 745 bis 785) enthält das Supplement auch zwei vom Unterzeichneten aufgestellte Specialfloren: Florula Rhinocoluraea (p. 786—810), Auf- zählung von 300 Phanerogamen und 5 Pilzen, die bisher aus den 72 Umgebungen der ägyptisch- türkischen Grenzfestnng am Mittelmeere, El-Arisch, bekannt geworden sind; nur 21 von diesen 305 Arten wurden vom Ref. während seines fast zweiwöchentlichen Aufenthaltes im Mai 1887 nicht beobachtet. Die Nähe der syrischen Grenze und das dort mündende, aus dem Herzen der Sinai-Halbinsel kommende Wüstenthal Wadi-el- Arisch erklären die verhältnissmässig bedeu- tende Zahl (26) von Novitäten, die der ägyptischen Flora aus diesem Localgebiete zuwachsen. Die Frage der Abgrenzung zwischen der Flora Aegyptens und Syriens, Afrikas und Asiens wird eingehend erörtert und das oben erwähnte Wadi, der „Bach Aegyptens" der Bibel, als Grenze angenommen. Den Beschluss des Ganzen macht die Florula Sirbonis (p. 811—814), Pflanzen, welche Ref. an den Ufern des Sebach-el-Berdauil im Mai 1887 sammelte. Dieser zur Zeit ausge- trocknete Strandsee wurde neuerdings in der biblisch-archäologischen Literatur viel genannt, weil Brugsch-Pascha ihn für das von den Israeliten passirte Schilfmeer, in dem der verfolgende Pharao zu Grunde ging, erklärt hat. Diese Florula umfasst 54 Phanerogamen, worunter Ferula inaica Boiss.? neu für Aegypten) und 5 Algen (letztere und die Pilze von El-Arisch von Prof. P. Magnus be- stimmt). P. Asche rson. Die phanerogame Flora des Thaies Gastein, Zusammengestellt von Fried- rich Preuer, k. k. Bezirksrichter. Separat-Abdruck aus den Mittheiluugen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Band XXVII. Das 36 Octavseiten zählende Heft enthält nach einer kurzen Schilderung der geologischen Zusammensetzung des Gasteinerthaies eine Aufzählung der daselbst wild wachsenden Phanerogamen (nebst Standortsangaben), die der Verfasser theils auf Grund seiner eigenen Erfahrungen theils unter Benützung zuverlässiger Mittheilungen anderer Botaniker verfasst hat. Die in manchen botanischen Werken über die Flora von Gastein vorkommenden irrigen Aufzeichnungen wur- den gewissenhaft vermieden und zweifelhafte Pflanzen auch als solche bezeichnet. J- Schicksale und Zukunft der Veg'etation Niederösterreichs. (Vortrag, ge- halten am 23. März 1888 im Vereine für Landeskunde von Niederöster- reich.) Von Dr. Günther Ritter v. Beck. Separat-Abdruck aus den Blättern obigen Vereines, 1888. 8", 10 Seiten. In wenigen Worten skizzirt der Vortragende die geologischen Phasen unseres Kronlandes bis nach der Diluvialzeit, wo eine Periode hereinbrach, in welcher ein Zurückziehen der Eismassen gegen den Pol erfolgte, und damit auch ein wärmeres Klima für Niederöster- reich sich geltend machte. In anziehender Weise schildert der Kedner wie die jetzt sich allmälig entwickelnde, mit arktischen Elementen vermischte alpine Flora wieder ihre alten Wohnsitze einnahm, wä,h- rend aus Kleinasien und der Balkanhalbinsel die früher vertrie- benen, obwohl jetzt stark veränderten Gewächse in unser Land ein- 73 drangen und den Fuss des Berglandes besetzten. In Folge der ge- änderten klimatischen Verhältnisse des Tief- und Berglandes blieben viele arktisch-alpine Pflanzen nur auf den höchsten Gipfeln der Vor- alpen und in feuchten, kühleren Schluchten erhalten. Während laut einer eingeschalteten Tabelle dem höchsten Berge Niederösterreichs, dem Wiener Schneeberg (2075 M.), 130 Arten arktisch-alpiner Pflanzen zukommen, haben die in der Luftlinie nur 18"6 Km. davon entfernten Mandlingberge (969 und 927 M.) keine einzige Art davon aufzuweisen. Im Weiteren sehen wir die Steppenflora — auch pan- uonische oder pontische genannt — im Südosten des Landes ein- dringen und sich in der Ebene bis zu den trockenen Vorbergen der Kalkzone ausbreiten. Durch den Menschen aber, indem er den Boden bearbeitet, wird hauptsächlich das Gebiet der pannonischen Flora zerstückelt, andere Floreugebiete getrennt, so zwar, dass dessen Theile nur mehr als Inseln oder Flecken, oft vollkommen isolirt, vorkommen. In der übermässigen Abstockung der Wälder aber sieht der Keduer für die Zukunft unserer Vegetation die grössteu Nach- theile; die dadurch erfolgende Abnahme der Niederschläge müsste für das Culturland, für eine gedeihliche Landwirthschaft verderblich wirken, was der Vortragende in zündenden Worten zum Ausdruck bringt. J. Correspondenz. Budapest, 22. December 1888. Die Cachrys oder Prangos ferulacea der Walachei, welche ich auf dem Janka'schen Standorte bei dem Eisernen Thore sammelte, weicht von den siciliauischeu Exemplaren alis carinaeformibus wirklich ab, denn an letzteren sind die Flügel der Früchte viel breiter, mehr häutig und kraus, und so ist diese Pflanze, wie schon Janka in Akad. Közl. Bd. XII p. 163 angab, eher eine Cachrys als Prangos, und trägt den Namen C. stenoptera (Boiss. et Buhse Auf- zähl. 104 Prangos carinata Griseb. in Janka 1. c. 1876). Der Stand- ort dieser Pflanze ist jetzt sehr unzugänglich, denn die Felsen sind unter dem Standorte dieser Pflanze wegen der Bahn zu steil ge- worden. An den schmalen Wiesen gleich an der Donau, wächst Tri- folium patens, sowie Poa silvicola Guss. in Menge, und so kommt letztere Pflanze nicht nur an dem ungarisch-croatischen Litorale, sondern auch im continentalen Theile Ungarns, im unteren Donau- thale häufig vor. — Ob aber die Cachrys oder Prangos auf unga- rischem Boden wächst, ist noch unsicher, denn ich konnte sie auf dem Allionberge, wo Acanthus longifolius schon zwischen dem Mais wächst, nirgends auffinden. Im Gegentheile brachte ich die Samen dieser Cachrys 4. August 1873 vom Eisernen Thore und setzte sie am AUionberge, in der nächsten Nähe der Walachei, wo Scabiosa ucranica wächst, in die Erde; ich konnte aber hier (Juli 1879 und Juni 1885) keine Cachrys beobachten. Dort, wo Cachrys in der Oesterr. totan. Zeitschrift. 2. Heft 1889. 6 74 Walachei, nicht weit von Orsova wächst, wachsen überhaupt Pflanzen, welche am Allionberge nicht zu finden sind, wie Thesium elegans, Jasione Jankae, Tunica Haynaldiana (Janka) Borb. Akad. Közl. XIII. p. 46 1876, Gymnogramtne Marantae etc. — Die Gypsophila Haynaldiana Janka habe ich zuerst zu der Gattung Tunica gezogen und habe ich darüber meine Bemerkungen 1. c, sowie in Just's Botan. Jahresbericht von 1876 p. 1067 und in Ellenor 1881 Nr. 277 mitgetheilt (cfr. Oesterr. botan. Zeitschr. 1888 p. 374—75). — Johann von Csatö sandte mir von den Thälern des Dorfes Kemete in Siebenbürgen drei Eosen, welche ich für R. dacica Borb., R. un- cinella Bess. var. ciliata Borb. und R. spuria Pug. bestimmte. V. Borbäs. Brunn, am 6. Jänner 1889. Galium laeve Thuill. Fl. d. Par. p. 77 (1799) = G. glahrum Hoif. (non Vaillantia gldbra L.) = G. comtnutatum Jordan kommt teste H. Braun in den Schluchten bei Billowitz, auf Lehnen nächst der Strasse bei Adamsthal, bei Kiritein, im Punkwathaie bei Blansko, bei Euditz, Cacowitz, Karthaus, auf der Horka bei Cinzendorf, am Mottenkopfe bei Marschendorf und bei Bautsch vor. Dr. Formäuek. Lemberg, am 10. Jänner 1889. Da bereits ein von Schur (im „Enum. plant. Transilv.") auf- gestelltes Hieracium pseudohifidum existirt, so finde ich mich ge- nöthigt, meine südostgalizische Art gleichen Namens in H. thyrai- cmn m. umzutaufen. Auf der AlpeHowerla in den galizischen Ost- karpathen, dem Standorte der nordischen Poa Balfourii Bab. (Hackel), entdeckte Dr. Wol'oszczak im vorigen Sommer die zunächst in dem Rodnäer Gebirge vorkommende östliche Garex tristis M. B. Bei dieser Gelegenheit constatire ich, dass nicht alle Angaben Schur 's betreffs des Vorkommens der Carex sempervirens Vill. in Sieben- bürgen auf C. tristis M. B. zurückzuführen sind, da ich si eben- bürgische, von Schur gesammelte, mit der niederösterreichischen, steiermärkischen und tirolischen ganz identische Exemplare der echten 0. sempeinfirens Vill. in meinem Herbare besitze. Br. BJocki, Mariaschein, 14. Jänner 4889. Die Messung des Blattes der Schwarzföhrenmistel in Dr. Kron- feld's „Beiträgen zur Biologie der Mistel" mag neu sein; für wahr kann ich sie nicht halten. Wahrscheinlich liegt eine Verwechslung mit der Laiibholzmistel vor. An Fruchtexemplaren der Mistel von Pinus nigra sind die Blätter nicht etwa blos dreimal, sondern durch- schnittlich fünfmal, von P. silvestris sogar sechsmal länger als breit. Meine Althaea micrantha (Oesterr. botan. Zeitschr. 1881, S. 410, und 1878, S. 71) erhielt ich neulich aus Passau, wo sie vom Herrn H. Max Mai er sowohl diesseits als jenseits des Inu in 75 Gärten (nebst A. officinalis L.) gefunden wurde. In "Wien gilt A. micrantha gewöhnlich als A. officinalis. J. Wiesbaur, Hall in Tirol, den 17. Jänner 1889. In Folge der abnormalen Witterungsverhältnisse des heurigen Winters trat selbst im rauhen Innthale der gewiss äusserst seltene Fall ein, dass uns die Blüthenwelt bis auf ein paar kalte November- tage niemals ganz verlassen hat. So blühte noch zu Anfang des December Veronica Buochmmiii und Sherardia an den sonnigen Brachäckern um Absam; am Kloster Thurnfeld stand bis in die Mitte dieses Monats hinein Lepidium ruderah einzeln zum zweiten Male in Blüthe und Frucht. Am Christabend konnte man auf den Anhöhen über Innsbruck die fleischfarbige Heide unter besonders günstigen Verhältnissen einzeln blühend sammeln; heute beobachtete ich an den Mauern zu Thurnfeld neben blühender Capsella, Stellaria media, Poa annua, auch ansehnliche Käsen der Veronica polita, die nicht nur zahlreiche Blüthen, sondern auch üppig entwickelte Fruchtkap- seln in reicher Zahl aufwiesen. Dr. Murr. Breslau, am 16. Jänner 1889. Garteninspector Bornmüller gibt am 1. Februar seine Stel- lung am botanischen Garten in Belgrad auf und wird als botani- scher Sammler nach Klein-Asien gehen. Bornmüller ist schon 1886 als Sammeltalent aufgetreten und hat damals innerhalb sieben Monaten reiche und massenhafte Ausbeute in Istrien, Dalmatien, Montenegro, Griechenland, Türkei, Klein-Asien, Bulgarien, Eumä- nien gemacht. Er hat die beiden Jahre seiner Ausstellung in Ser- bien erfolgreich ausgenutzt, nicht nur als Sammler, sondern auch indem er sich die orientalischen, speciell die türkische Sprache zu eigen machte, und berechtigt so in jeder Hinsicht zu der Hoff- nung, dass seine diesmalige Sammeltour ausgiebig sein wird. Born- müller geht am 1. März von Belgrad fort, wird Standquartier in Amasia nehmen und die Districte Klein-Asiens erforschen, welche ausser Kots chy (und dieser nur im Fluge) noch kein Botaniker betreten hat. Bornmüller nimmt Abonnenten-Meldungen an, aber ohne Einzahlung von Geldbeträgen. Wer Interesse an Pflanzen dieser Kegionen hat, der sichere sich bei Zeiten eine Collection. B. Stein. Fersonalnotizen. — Dr. K. Goebel, Professor in Marburg (Hessen-Nassau) hat die Redaction der „Flora" übernommen. — Dr. W. Pfeffer, Professor der Botanik an der Universität Leipzig, ist der Charakter als Geheimer Hofrath verliehen worden. 76 Inserate. Botanischer Tauschverein in Wien. Sendungen sind eingelangt: Von Herrn Kissling mit Pflanzen aus Niederösterreicb. — Von Herrn Dr. Murr mit Pflanzen aus Tirol. Sendungen sind abgegangen an die Herren: Stelz er, Fels- mann, Wick, Forstinger. Vorräthig: (B.) = Böhmen, (Bd.) = Baden, (Br.) = Berlin, (Cr.) = Croatien, (D.) = Dalmatien, (H.) = Harz, (I.) = Istrien, (It.) = Italien, (M.) = Mähren, (NOe.) = Niederösterreich, (OOe.) = Oberösterreicb, (P.) = Polen, (S.) = Salzburg, (Sr.) = Serbien, (St.) = Steiermark, (T.) = Tirol, (U.) = Ungarn, (W.) = West- phalen. Anthericum Liliago (B., Br.), ramosum (NOe., ü.), Änthoxan- thum odoratum (NOe.), Puelii (W.), Anthriscus Cerefolium (St.), Anthyllis polyphylla (NOe.), Vulneraria (OOe., ü.), Apera Spica venti (B., IT.), Aposeris foetida {OOe., Ba.na,t), Aquilegia atrata {OOe), vulgaris (NOe.), Arahis alpina (NOe., OOe.), arenosa (OOe., St.), auriculata (NOe.), aur. v. puberula (U.), brassicaeformis (NOe.), ciliata (Kraiu), coeridea (T.), Halleri (B., H., OOe., St.), Ursuta (NOe., St.), laevigata (Amerika), petraea (H., NOe.), petrogena (IT.), sagittata (NOe., St.), Turrita (NOe., ü.), verna (D.), Arbutus Unedo (L), Archangelka officinalis (Br.), Arctostapliylos ofßclnaUs (Bd.), Arenaria biflora (St., T.), ciliata (NOe.), grandiflora (NOe.), lepto- clados (M.), serpyllifolia (M., P.), Aristolochia rotunda (Gr., D., It.), Armeria alpina (NOe., St.), vulgaris (B.), Arnoseris pusilla (Bd., Br.), Aronia rotimdifolia (NOe., S.), Arrhenatherum elatius (B.), Arthemisia Absinthium (B., NOe.), annua (Sr., IT.), austriaca (IT.), campestris (U.), camphorata (Gr., L), Dracunculus (Br.), mari- tima (NOe.), Mutellina (T.), pontica (ü.), rupestris (Th.), scopa- ria (NOe.), vulgaris (NOe., IT.), Arum macidatum (OOe., ü.), Asarum europaeum (P., IT.), Asparagus scaber (Sr.), Asperugo pro- cumbens (Br., U.), Asperula cynanchica (ü.), odorata (U.), taurina (Sr.), tinctoria (Br.), Aster alpinus (OOe.), Amellus (NOe., U.), canus (NOe.), salignus (Br., ü., W.), Tripolium (M., U.), Astra- galus austriacus (NOe.), Cicer (M., St.), danicus (Br.), exscapus (U.), glycyphyllos (NOe., W.), Onobrychis (U.), vesicarius (NOe.), Wulfenii "(I.), Astrantia major (M., S.), Atragene alpina (OOe., St.), Atripleoo hastata (U.), laciniata (Sr.), marina (England), nitens (Br.), oblongifolia (B., Br.), patula (B., P.), rosea (B.), tatarica (Sr., U.), Atropa Belladonna (NOe., U.), Avena capillaris (It., U.), caryo- phyllea (Br., NOe., Th.), flexuosa (B.), praecox (Br., W.), pratensis (Br.), sativa (OOe.), Azalea procumbens (S., St.). Obige Arten können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. (12 R.-Mark) abgegeben werden. Kedacteur und Herausgeber Dr. Alexander Skofitz. — Yerlag von C. Gerold's Sohn. C. üeberreuter'sche Buchdruckerei (M. Salzei) in Wien. OSTERREICHISCHE Redigirt \on Dr. Richard R. von Wettstein, Privat-Docent an der k. k. Universität Wien. Herausgegeben ^ on Dr. Alexander Skofitz. XXXIX. Jahrgang. >« 3. Wien, März 1889. Ueber das Wechseln der Blüthenfarbe an einer und derselben Art in verschiedenen Gegenden. Vun A. Kerner v. Marilaun. Wenn die Dichter von den bunten Blumen der Wiese sprechen, so ist das wohl nur im übertragenen Sinne zu nehmen, denn die Wiesenblumeu sind nicht bunt, sondern der Mehrzahl nach einfarbig. Dagegen wird die Wiese durch die Blumen bunt, und zwar in der Weise, dass sich verschiedene einfarbige violette, blaue, rothe, gelbe und weisse Blumen von der grünen Folie des Wieseugrundes abheben. Wer aber aufmerksam zusieht und die Blumeufarben, welche im Verlaufe des Jahres auf der Wiese erscheinen, überschaut, dem kann nicht entgehen, dass an der Buntheit der Wiese selten alle Bluraen- farben zugleich betheiliget sind und dass in der Mehrzahl der Fälle neben dem Grün nur noch zwei Farben vorherrschen, bald weiss und roth. bald blau und gelb, bald violett und orange. Vorzüglich sind es also contrastirende Farben, welche gleichzeitig neben einander auftauchen. Heutzutage fragt mau bei allen Erscheinungen nach dem wahr- scheinlichen Grunde und es drängt uns die Wissbegierde, auch in Betreff des erwähnten Farbeucontrastes die Frage nach der Ursache aufzuwerfen. Da die Blüthenfarbe als eines der wichtigsten Anlockuugsmittel für die blüthenbesuchenden und den Pollen übertragenden Insecten gilt, so dürften wohl auch bei diesem Farbencontraste die erwähnten Insecten in Betracht kommen und man könnte die Erscheinung in nachfolgender Weise zu erklären versuchen. Gesetzt den Fall, auf einer Wiese stehen tausende von blauen Glocken der Campamda barhata. Wenn sich zwischen denselben die orangefarbigen Sterne der Arnka montana erheben, so werden diese jedenfalls viel mehr auf- fallen, als wenn jene blauen Glockenblumen nicht vorhanden wären. Dasselbe gilt auch umgekehrt von den Glockenblumen, deren blaue Farbe durch die Gegenwart der coutrastirenden orangefarbigen Sterne der Arnica wesentlich gehoben wird. Oesterr. botan. Zeitschrift. 3. Heft 1889. 7 78 Es dürfte sich aber auch noch eine andere sehr merkwürdige Erscheinung, nämlich das Wechseln der Blüthenfarbe an ein und derselben Art in verschiedenen Gegenden aus dem für die betreffenden Pflanzenarten mit Rücksicht auf den Blüthenbesuch vortheilbafteu Farbencontraste erklären. Angenommen, es würde sich auf eioer Wiese, wo im Hochsommer eine mit rothen Blüthen geschmückte Pflanze, etwa eine Nelke, in grosser Menge vorkommt, eine violette Glockenblume angesiedelt haben. Einige Stöcke derselben tragen, wie es bei Glockenblumen nicht gerade selten vorkommt, weisse Blüthen. Ohne Zweifel werden sich von den rothen Nelken diese weissen Glockenblumen besser abheben, als die violetten und es haben dieselben daher auch mehr Aussicht von Insecten besucht zu werden und dadurch zur Frucht- und Samenbildung zu kommen, als die blauen. Mit der Zeit werden die weissen Glockenblumen in überwiegender Zahl vorhanden sein und auf diese Weise werden zwischen den Nelken mit rothen Blütheu vorherrschend Glocken- blumen mit weissen Blüthen wachsen. Würde sich dieselbe Glocken- blume auf einer Wiese angesiedelt haben, auf welcher Pflanzen mit oraugegelben Blüthen in grosser Menge wachsen, so würden nicht die weissblühenden, sondern die violettblüheuden Stöcke als die besser in die Augen fallenden von Insecten besucht werden, sich vermehren und schliesslich auch vorherrschen. In der Umgebung des Brenners trägt Campanula TraclteUum weisse, in den Thälern der östlichen Kalkalpen blaue Blüthen; Viola calcarata zeigt auf den Wiesen der Hochgebirge in den west- lichen Centralalpen blaue, in den östlichen Alpen in Krain gelbe Blumenkronen-, Astragahs vesicarivs blüht im tirolischen Vintsch- gaue gelb, auf den Kalkbergen in Ungarn violett; MeUttis Jlelisso- 2?hi/lli(m trifl't man in Südtirol nur mit weissen, in Niederösterreich und Ungarn mit weisspurpurnen Blütheu; Nigritella angusüfoüa erscheint in den westlichen Kalkalpen nur mit schwarzpurpuruen, in den südöstlichen Kalkalpen nur mit rosenrothen Blütheuähreu; Anacamptis pyramidalis wurde au der Nordseite der Alpen nur mit tief karminrothen Blumen gesehen, auf den quarnerischen Inseln und in Dalmatien zeigt sie bleiche, fleischfarbige Blumen; Anemone alpina blüht auf den tirolischen Centralalpen voiherrschend schwefel- gelb, in den östlichen Kalkalpeu nur weiss; Melampi/rum cristatuni zeigt in Südtirol blassgelbe, in Niederösterreich und Ungarn rothe Deckblätter der Blüthenähre und so könnte noch eine lauge Reihe von Arten aufgezählt weiden, bei welchen es sich ähnlich verhält, wo nämlich in verschiedenen Gegenden, entsprechend der wechseln- den Gesellschaft und dem wechselnden Zusammenvorkommen mit anderen Pflanzen bald diese, bald jene Blüthenfarbe vortheilhafter ist und vorherrschend wurde. 79 Zur Erklärung der wechselnden Geschwindigkeit des Vegetationsrhythmus. Von Julius Wiesner. üeberaU auf der ptianzeul>e\vohüteü Erde treten ims mit grosser Ausehaulichkeit zwei Erscheiüiiugeü entgegen: 1. Soweit die äusseren Vegetatiousbedingungen erfüllt sind, kommt das Pflauzenlebeu aucli ytets zur Geltung. 2. Der Kbytljiiius der Vegetationöproce:jse spielt sich au jeder Pflanze im Einklänge mit den äusseren Bedingungen des Pflanzen- lebens ab. so dass in den kältesten und in den trockensten Vegeta- tiousgebieten jedes Gewächs sein Leben oder doch seineu jährlichen Vegetationscycluö in wenigen AVochen abwickelt, während — um gleich das andere Extrem hervorzuheben — in den feucht-heissen Tropengegeudeu die Pflanzen das ganze Jahr hindurch wachsen und grünen, und viele auch fortwährend blühen und fruchten. Die erstere Erscheinung bedarf keiner weiteren Erklärung, denn sie ergibt sich von selbst aus der uns bekannten Natur der Pflanze. Anders steht es mit der zw^eiten Erscheinung. Wir erkennen deren Naturnothweudigkeit. suchen aber noch nach einer nächsten Erklärung, nämlich nach der Zurückführuug auf einfachere Phänomene; hier stehen wir noch vor den ersten Problemen ihrer Analyse. Zu einer solchen nächsten Erklärung der bezeichneten Erschei- nung kann die bekannte Thatsache herangezogen werden, dass eine und dieselbe Baumart auf sonnigem, trockenem Standorte rascher zum Blühen kommt, als auf einem schattigen, feuchten, was ja auch bezüglich vieler strauch- und krautartiger Gewächse nachgewiesen wurde. Mau erkennt hier die unmittelbare Einflussnahme der klima- tischen Factoren auf die (jescliAvindigkeit des Vegetationsrhythmus, wodurch uns dieser dann weniger läthselhaft ei'scheiut, als in jenen Fällen, wo die Erblichkeit im Spiele ist. Freilich drängen uns die genannten Thatsachen zu weiteren Fragen: AVie kommt es, dass die stärkere Bestrahlung bei trockener Luft die Entwickelung der Vege- tationsorgaue einschränkt und die der Sexualorgane beschleunigt? AVie kommt es, dass unter solchen A'erhältuissen gewisse A'ege- tationspuukte aufhören Laub zu bilden und Blüthen hervorbringen? Ist es die verstärkte Transpiration und in ihrem Gefolge die grössere Coucentration der im Protoplasma lietindlichen Substanzlösungen, welche hier eine totale Umgestaltung der von der A^egetationsspitze ausgehenden Seitenglieder bedingt? Solcher Fragen Hessen sich noch viele stellen. Allein ihre Beantwortung stösst derzeit noch auf fast unübersteiglich erscheinende Hindernisse. Ich begnüge mich im Nachfolgenden mit der Anführung einiger thatsächlichen Beobachtungen, welche geeignet sein dürften, die wechselnde Geschwindigkeit, welche sich in der Anpassung der 80 Pflanzen an das Klima zu erkennen gibt, unserem Verständnisse näher zu bringen. 1. Vor Jahren fiel mir bei meinen Studien über die Keimung der Samen auf, dass die Samen verschiedener Nadelbäume nach Erwärmen auf 55, 60 und 70 " C. rascher keimen als uuerwärmt gebliebene. ^) Es war mir damals noch nicht bekannt, dass einige Jahre früher Friedr. Haberlandt-) an Samen anderer Pflanzen ähnliche Wahrnehmungeu machte. Einige spätere Beobachter kamen zu analogen Kesultateu. Ich will hier nicht untersuchen, welche Veränderung in den Samen die Keimung beschleunigt, sondern blos darauf hinweisen, dass die auf solche Weise geförderte Keimung zur Erklärung der raschen Entwickelung xerophytischer Gewächse herangezogen werden kann. In Steppen und an sonnigen Standorten, auch selbst in unseren Gegenden, erwärmen sich die Böden bei hohem Sonnenstande in Folge der Sonnenstrahlung nicht selten auf 40— GO^C. und dunkle Böden auch noch höher. So kommt es, dass zu solchen Zeiten gereifte auf die Erde fallende Samen tbatsächlich sehr hohen Tem- peraturen ausgesetzt sind. Schon bei der Keimung solcher Pflanzen bereitet sich aus den angegebenen Ursachen die beschleunigte Ent- wickelung vor. Mit den Früchten einer Steppenpflanze, der Stipa tortilis, welche Herr Dr. 0. Stapf in Südpersien sammelte, und die er mir zu Versuchen freundlichst zur Verfügimg stellte, habe ich Versuche angestellt, welche die beschleunigte Keimung dieser Pflanze nach vorhergegangener Erwärmung der Samen sehr schön vor Augen führte. Schon einer einstündigeu Einwirkung bei 50—65" C. folgte rascherer Eintritt der Keimung. Sehr auftallig steigerte sich die Keimungs- geschwindigkeit nach zehnstündiger Erwärmung bei 50—65". Bis zu 70" kann mau die Erwärmung steigern, ohne dass selbst nach fünf- bis ftiufzehnstündiger Erwärmung eine Abnahme der Keim- fähigkeit und der Keimungsgeschwindigkeit sich einstellen würde. Bei 75—80" durch mehrere Stunden erwärmt, tritt eine schwache, nach Erhitzung bei 90 — 100" C. eine starke Herabsetzung der Keim- fähigkeit und der Keimungsgeschwindigkeit ein. Aehnlich wie Stipa tortiUs verhalten sich unsere gewöhnlichen Getreidearten, welche wohl als Abkömmlinge von Steppengräsern anzusehen sein dürften. Roggen bei 50— 60"C. 1, 2, 3—10 Stunden oder bei 70" C. eine Stunde erwärmt, keimt rascher als unerwärmt gebliebener; auf 70" durch zehn Stunden erwärmt verhält sich Roggen wie normaler. Temperaturen über 70", namentlich durch längere Zeit angewendet, setzen die Keimung, entsprechend der Höhe der Wärmegrade, herab. ') Wiesner, Expeiimentaluntersuclningen über die Keiraanoj der Samen. Sitzungsber. der kaiserl. Akad. d. Wissensch. Bd. 64. I. Abth. 1871. ^) Allgemeine land- und forstwirthschaftl. Zeitung. Wien 1863, Bd. I. Auch Weizen verhielt sich so. Gewöhnlich ist die raschere Keimung auch von stärkerem Wachsthum der Steng-el und Wurzel begleitet. Mit der Herabsetzung der Keimungsgeschwindigkeit in Folge vorhergegangener Erwärmung nimmt die Wachsthumsgrösse der Stengel, besonders aber der Wurzel ab. Roggen und Weizen, welche auf 80— OO^C. zehn Stunden er- wärmt wurden, keimen nur mehr spärlich (8—12 Procent) entwickeln fast normale Stengel aber verkümmerte Würzelchen. AuflOO^C. eben so lange erwärmte Körner beider Getreidearten keimten nur mehr zu 1 — 3 Procent und entwickelten keine Würzelchen mehr. Wickensamen {Vicia sativa) näherte sich bei analogen Versuchen sehr den genannten Getreidearteu; weniger die Kresse {Lepidhcm sativirm), welche nicht nur eine sehr geringe Beschleunigung der Keimung, sondern auch eine starke Empfindlichkeit gegen höhere Temperatur zu erkennen gibt. ^) 2. Dass im reifen Zustande lufttrockene Samen sehr niederer Temperatur ausgesetzt sein können, ohne dass ihr Keimvermögen und ihre Keimungsgeschwindigkeit dadurch alterirt werden würde, ist durch die Versuche von Göppert und Kny sicher gestellt. Gequollene Samen sollen hingegen — häufig reproducirten Angaben zu Folge — nach Einwirkung von Frost zu Grunde gehen. Es ist dies aber nicht ganz richtig. Es hat schon Friedr. Haber- landt gezeigt, dass fetthaltige Samen sich der Kälte gegenüber resistenter erweisen als stärkeführende, und dass die Schädigung vom maximalen Wassergehalte der gefrorenen Samen abhänge, so dass Samen, welche nur geringe Mengen von Wasser bei der Quellung aufnehmen, nachdem sie der Frostwirkuug ausgesetzt waren, noch mehr oder minder reichlich keimen.') Meine Versuche wurden mit den Früchten von Weizen und Roggen und mit den Samen der Wicke und Kresse angestellt. Ich finde, dass die Körner der Versuchspflanzen bis zu einer bestimmten Grenze desto weniger der schädigenden Wirkung der Kälte unterliegen, je kleiner die Menge des Wassers ist, welche ihnen vor der Keimung zugeführt wurde, und dass bei geringer Menge des Quellungswassers die Keimungsgeschwindigkeit durch den Frost befördert wird, dabei aber das Keimprocent sinkt. ') Man könnte verrauthen, dass in obigen Versuchen die erhöhte Tem- peratur nur insoferne auf die Keimung der Samen wirke, als dadurch ein Theil des Wassers entfernt wurde. Da aber, wie wir gleich sehen werden, der Frost ähnliche Wirkungen auf die Samen ausübt wie die trockene Wärme, so ist diese Annahme schon von vornherein ziemlich unwahrscheinlich. Ich habe mich indess durch den directen Versuch von der Unhaltbarkeit der gemachten An- nahme überzeugt. Weizenkörner, welchen im Exsiccator eben so viel Wasser entzogen wurde (circa 9 Procent) als sie nach mehrstündiger Einwirkung einer Temperatur von 50 — 65"C. verlieren, verhielten sich bei der Keimung wie unerwärmt gebliebene; bei sehr genauer Beobachtung liess sich sogar eine kleine Retardatioa constatiren. -) AUgem. landwirthschaftlicher Pflanzenbau. Wien 1879. .82 Weizen mit 42 Procent Wassergehalt und mehr wird durch den Frost in jeder Beziehung geschädigt, das Keimprocent ist ge- ringer geworden und die Keimungsgeschwindigkeit erscheint herab- gesetzt, Weizen mit 35, 32, 30 Procent Wassergehalt weist nach dem Froste wohl auch ein geringeres Keimprocent auf, aber einzelne Körner keimen entschieden rascher. Koggen mit 45 Proceut Wasser verhielt sich in meinen Ver- suchen so wie Weizen mit 42 Procent Wasser in obigen Versuchen, Roggen mit 39 und 35 Procent Wasser, so wie Weizen mit 35 bis 30 Procent Wasser. Wicken mit 65 Procent Wassergehalt und mehr Hessen eine starke Schädigung durch den Frost erkennen. Wicken mit 55 und 50 Procent Wasser keimten nach der Kältewirkimg in verminderter Menge, aber relativ rasch, besonders einzelne Körner. Beschleunigte Keimung einzelner Samen der Kresse stellte sich nach Frostwirkung ein, ' wenn der Wassergehalt 110—80 Pro- ceut betrug. 160 Procent Wassergehalt und mehr führte nur mehr eine schädigende AVirkung der Kälte bei nachfolgender Keimung herbei. Auch diese Thatsachen können zur Erklärung der Abkürzung der Vegetationszeit, und zwar jener Pflanzen herangezogen werden, welche in kalten Erdgebieten vorkommen. Es ist anzunehmen, dass die auf dem Boden ausgestreuten Samen dieser Pflanzen verschiedene Wassermengen aufnehmen werden, bevor sie der Frostwirkung unter- liegen. Jene Samen, welche wenig Wasser aufnehmen, werden sich voraussichtlich so wie die obigen Versuchsobjecte verhalten, sie werden, wenn auch mit herabgesetztem Keimprocent, doch zum Theile wenigstens rascher als normalgebliebene keimen. Die überlebenden Samen befinden sich, so darf man annehmen, schon im Keimungs- stadium in einem Zustande, welcher unter den gegebenen Verhält- nissen als ein der Gesammtentwicklung der Pflanze förderlicher zu betrachten ist. Es lässt sich vermuthen, dass die Samen der verschiedenen Pflanzen der Kälte gegenüber sich nicht gleich verhalten werden, und man kann wohl annehmen, dass die Samen der den kalten Ländern eigenthümlichen Pflanzen der Kälte gegenüber am günstig- sten reagiren dürften. 3. Frank*) hat die Beobachtung gemacht, dass Treibgehölze, welche dem Froste ausgesetzt waren, früher trieben, als solche, welche im Keller bei niedrigen, aber üher dem Gefrierpunkt gele- genen Temperaturen autbewahrt wurden. Ich habe eine Reihe von Versuchen eingeleitet, welche einen ähnlichen Zweck verfolgten, aber in anderer Weise als die Frank'schen durchgeführt wurden. ') VerhancHungen des Vereines zur Beförderung des Gartenbaues in den kön. preuss. Staaten. Gartenzeitung 1883, p. 26. Siehe auch Krasan in den Sitzungsber. der kais. Akad. d. Wissenscb. Bd. 67, Abth. I. 83 Tu Zeitränmea von je zwei Wochen wurden vom Spätberbste an Zweige bestimmter Holzgewäcbse stets von derselben Localität aus dem Freien in ein temperirtes Gewäcbsliaus gebracht, und hier mit den Schnittenden in Wasser bei ziemlich constauter Temperatur (15—18" C.) stehen gelassen. Zu den Versuchen dienten: Aesculus, Sambucus, Lhiustrutn, Syringa, Crataegus und Acer platanoides. In allen Versuchen trat zunächst die Thatsache der Ruheperiode klar zu Tage, aber auch die Beschleunigung und Begünstigung der Entwicklung nach länger andauerndem, stärkerem Froste stellte sich ein. Von den am 15. October 1888 aufgestellten Zweigen entwickelte sich im Laufe der nächsten Woche blos Aesculus, Sambucus und Ligustvum. Die von Sgringa, Crataegus und Acer platanoides starben noch vor Oeffnung der Knospen ab. Im Freien war keines dieser Gewächse noch Temperaturen unter Null ausgesetzt gewesen. Die am 29. October eingebrachten Zweige hatten an zwei Tagen (24. u. 25. Oct.) Temperaturen unter Null (— 07 bis — 1-4° C.) zu ertragen. Bis auf den Ahorn entwickelten sie ihr Laub, aber sehr langsam und kümmerlich. Der nächste Versuch begann am 13. November, Au 9 Tagen (2 im October, 7 im November) hatten die Pflanzen im Freien Temperaturen unter Null zu ertragen ( — Ol bis — 8'3'' C). Alle Sprosse entwickelten sich, aber nur wenig rasch und noch ziemlich kümmerlich. Ahorn kam über das Stadium der Schwellung der Knospen nicht hinaus (übrigens auch nicht in den folgenden Versuchen). Die nächste Versuchsreihe, welche am 27. November begann, war insofern lehrreich, als die Begünstigung in der Entwicklang der Sprosse sich nur wenig bemerklich machte, was mit den übrigen Beobachtungen insofern im Einklang steht, als in der Zeit vom 13. bis 27. November nur wenige und schwache Frosttage waren. Erst die stärkeren, im December und Jänner eingetretenen Temperaturerniedrigungen übten einen kräftigen Einfiuss auf die Weiterentwickeluug der Sprosse aus, mit der schon erwähnten Acer platanoides betreffenden Ausnahme. Am raschesten und kräftigsten entwickelten sich jene Sprosse, welche am 26. December und 9. Jänner in das Warmhaus gebracht wurden. Die später eingeleiteten Versuche sind noch im Gange. Schon aus den bis jetzt angestellten Versuchen ergibt sich die beschleunigende Wirkung der Kälte auf die Entfaltung der Knospen. Die nachfolgenden Tabellen werden dies anschaulich machen. In denselben erscheint das Datum des Versuchsbeginnes und die Zeit in Tagen, welche vom Anfange des Versuches bis zum Erscheinen der ersten Blätter verlief. 84 Aesctdus hippocastanum. Sambucus nigra. 15. October . . . 58 15. October . . .48 29. 57 • - . 51 29. „ . . . 36 13. November . . 32 13. November . .41 27. n . . 31 27. . 40 11. December . . 26 11. December . . 24 26. 51 . . 26 \ Sprosse 26. . — \ kräftigste 9. Jänner . . . 21 i kräftig 9. Jänner . . . lOj Entwicklung Ligvstrwn vulgare. Sifringa vulgaris. 15. October . . . 70 j Entwicklung 15. Oct., kam nicht zur Entwickl. 29. Tl . .61 sehr 29. October . . . 30| 13. November . . ? ) kümmerlich 13. November . . 24 [kümmerlich . 23J 27. 5^ . . 28 27. 11. December . . 30 11. December . . 18 26. 11 . . 24\ kräftige 26. • J^lkräftig 9. Jänner . . . 19 j Entwicklung 9. Jänner . . Crataegus oayacantha. 15. Oct., kam ni cht zur Entwickl. 29. October . . . 80 kümmerlich 13. November . . 30 27. . 31 11. December . . 28 26. „ . 9. Jänner . . • f^ } kräftig Die Verkürzung der Entwicklungsperiode durch die Kältewirkuug') geht aus diesen Beobachtungen wohl deutlich hervor, trotz einiger kleiner Unregelmässigkeiten, welche in der Individualität der Sprosse ihre natürliche Erklärung finden. Mit wenigen Ausnahmen sind die angegebenen Werthe ein Mittel aus 2 — 5 Beobachtungen. 4. Ich will hier noch einige Beobachtungen anführen, welche zeigen, dass die Geschwindigkeit der Fruchtreife von äusseren Verhält- nissen beeinflusst werden kann, und bei manchen Pflanzen in höchst auffälliger Weise verändert wird. Die Blüthenköpfe von Taracixtcum offieinale benöthigen nach meinen Versuchen auf sehr trockenem und vollkommen sonnigem Standorte 7 — 11 Tage zum Ausreifen der Früchtchen; an tiefschattigen, feuchten Localitäten beobachtete ich hingegen, dass zur Reife ein Zeitraum von 20—27 Tagen erforderlich war. Senecio vulgaris reift in der Sonne auf dürrem Boden schon in 3 Tagen seine Früchtchen aus, an schattigen Standorten aber erst ') Meine Versuche über künstlich eingeleitete Kältewirkungen auf Holzgevvächse sind noch nicht zum Abschlüsse gekommen. Ueber diese Versuche und andere einschlägige Untersuchungen werde ich später berichten. 85 nach 5 — 10 Tagen. Im absolut feuchten Räume kommen die Früchtchen gar nicht zur Reife, selbst wenn für alle sonstigen Vegetations- bediugungeu bestens gesorgt ist. Die auf sonnigem Standort gereiften Früchtchen von Senecio keimen nach 20 Stunden, die an schattigen gereiften aber erst- nach 3-4 Tagen. — Die mitgetheilteu Beobachtungen erleichtern das Verstündniss der Anpassung der Pflanzen au wechselnde klimatische Verhältnisse. Sie zeigen, wie die starke Erwärmung des Bodens die Keimungs- geschwindigkeit der auf die Erde gefallenen Samen befördert; sie lehren ferner, dass ein sonniger Standort nicht nur die Entwicklung der Vegetationsorgane abkürzt und das Blühen beschleunigt, sondern auch die Fruchtreife schneller herbeiführt, ja sogar in der erhöhten Keimungsgeschwindigkeit der sonnenreifeu Samen nachwirkt. Wie die Wirkungen trockener Wärme in den Xeroplijtengebieten die Pflanzen zu schnellerer Entwicklung drängen, so scheint der Frost in den kältesten pflanzenbewohuten Erdgebieten die erforderliche Raschheit in der Abwicklung des jährlichen LebenscjTlus der Pflanzen herbeizuführen. Wenigstens lehren die mitgetheilteu Versuche, dass die Frostwirkuug unter Umständen, welche in der Natur wahrschein- lich häufig eintreten, die Keimungsgeschwindigkeit steigert, und dass auch die Laubeutwicklung der Holzgewächse durch die Kälte be- fördert wird. Zweifellos sind noch andere Momente thätig, um den jährlichen Vegetationsrhythmus in den trockensten und kältesten Gebieten zu beschleunigen und überhaupt je nach den klimatischen Verhältnissen zu reguliren. Auch erscheinen uns viele einschlägige Fälle, nament- lich jene, in welchen die Erblichkeit mitspielt, in welchen sich also die Einwirkung des Klimas und des Bodens auf die Dauer der Ve- getationsperiode viel mittelbarer als in den angeführten Fällen aus- spricht, kaum weniger räthselhaft als vordem. Wien, pflanzenphysiologisches Institut der k. k. Universität, Februar 1889. üeber einige kritische Labiaten der spanisch- balearischen Flora. Von M. Willkomm. 1. Satureja ohovata Lag. Im Jahre 1816 veröffentlichte Mariano La Gasca in seinem „generum specierumque plantarum novarum aut minus cognitarum diagnoses" die vorstehend genannte Satureja mit folgender kurzen Diagnose: „pedunculis axillaribus subcymosis secundis foliolosis, calycinis segmentis muticis, foliis carinatis obovatis obtusis integris." Während man nach dieser Diagnose, die ebensogut auf S. montana L. und S. cuneifolia Ten. und viel- 80 leicht noch andere Arten passt, die betreffende Pflanze unmöglich bestimmen kann, ist diese selbst dennoch nicht zweifelhaft, dank den Bemerkungen La Gasca's, dass sie in Kalkfelseuspalteu des südlicbeu Spaniens wachse, und von den Murcianem ,.Saklor)ja'''', von den Valencianeru „Herba d'olives"' genannt werde, und letzteren Namen erhalten habe, weil man sie den in Oel eingelegten Oliven als Gewürz zufüge. In der That ist diese Satureja eine den Bewohnern sowohl der genannten als anderer Provinzen des südlichen und süd- östlichen Spaniens wohl bekannte Pflanze und keineswegs eine seltene, sondern eine iiberaus bäuflge, nicht blos an Ivalkfelsen, sondern auch und fast noch häufiger auf dürrem Kalkgerölle und sonnigen, be- buschteu Kalkhügeln, sowohl der warmen als der Bergregion wach- sende Art, welche durch fast die ganze südöstliche Hälfte der Pyre- näonhalbiusel verbreitet zu sein. scheint. Die Neucastilianer nennen sie y,Azedrei/a^^, die Granadiner ,^Isopo real-'- und y^Tomillo reaV' . Beide Volksstämme machen denselben Gebrauch davon wie die Ya- lencianer. üeber die Identität der La Gasca'schen Art besteht also kein Zweifel; eine andere Frage ist aber, ob diese Pflanze wirklich eine eigene Art oder blos eine Varietät, etwa eine südliche Form einer anderen süd- oder mitteleuropäischen Art ist. Die beiden Männer, welche die Pflanzenwelt Südspaniens zuerst gründlicher als früher reisende Botaniker durchforscht haben, nämlich Webb und Boissier, neigen zur letzteren Ansicht, jedoch in verschiedener Weise. Denn während Webb (Iter hispan.), der die S. obovata mit „CaJammtha hispanica fndcsrens m.anfolia^ Tourn. Instit. identificirt (was kaum richtig sein düifte), diese für eine Varietät von S. montana L. hält, zieht Boissier. nach dessen Zeuguiss die Pflanze in Tonrnefort's lierbar mit „Satureja valentina'' bezeichnet ist (Voyage bot. Esp. p. 49.5) dieselbe ebenfalls als Varietät zu S. cuneifoJia Ten. Ich selbst habe mich im Prodromus Florae hispauica (IL, p. 410) dieser Ansicht angeschlossen, und zugleich eine häufig vorkommende, sehr behaarte Form dort mit S. virpata Vis. identificirt. Im Gegensatz zu Webb und Boissier hielt Leon Dufour die südspanische Pflanze für neu, und nannte sie in seinem Hei'bar S. hyssopifoUa. Da er al>or weder diesen Namen publicirt, noch demselben im Herbar eine Diagnose beigefügt hat, so verdient derselbe, obwohl er vermiithlich älter ist als der des LaGasca, nach den Gesetzen der Nomenclatnr keine Beachtung. Dass die S. obovata mit der S. montana nicht vereinigt w^erden kann, hat schon Boissier a. a. 0. nachgewiesen. Dabei sei bemerkt, dass es luir sehr zweifelhaft erscheint, ob S. montana überhaupt in Spanien vorkommt. Denn was ich bisher aus Süd- und Südostspanieu unter diesem Namen erhalten oder gesehen habe, gehörte Alles zu S. obovata, und die Pflanze Granadas, welche Boissier a. a. 0. als eine Varietät der S. montana beschreibt, hat mit dieser erst recht nichts zu thun, indem sie als eine eigene Art aufgefasst zu werden verdient, wovon weiter rmten die Rede sein soll. Ob die in Nord- calalonien, den aragonesischen Pyrenäen und im östlichen Neucastilien 87 (Serrania de Ciieuca, la Alcania u. a. 0.) voikommeude Satureja, vou der ich bisher noch keine Exemplare gesehen habe, wirklich zu S. nwntioia gehört oder ebenfalls mit >S. ohordta identisch ist, mag und muss dahingestellt bleiben. Ein erneutes Studium der spanischen Satui-eja-Arten, veranlasst durch die Absicht, die S. intricata Lge. in meinen Illustrationes Florae Hispaniae abzubilden, hat mich nun üV)orzeugt, dass S. ohovata Lag. der S. cuueifolia Ten. zwar nahe verwandt, aber dennoch von dieser Art so verschieden ist, dass sie nicht zu deren Formonkreis gezogen werden kann. Zunächst sei bemerkt, dass S. cuneifoliu, zu welcher auch S. rmjata Vis. nach Visiani's eigenem Zeugniss (Flora dalmat. II, p. 195) gehört, von Sicilieu aus durch Unteritalieu nacli Dalmatieu und von da ostwärts bis Kleinasien und Syrien ver- breitet ist, aber weder auf Sardinien und Corsica, noch in Frankreich oder auf den Balearen vorkommt. Schon diese Thatsache macht es höchst unwahrscheinlich, dass in Spanien eine Varietät dieser öst- lichen, durch einen so grossen Zwischenraum von der Pyrenäeuhalb- insel getrennten Species wachsen könne. Auch habituell stimmen beide Arten wenig überein, indem die spanische viel strauchiger ist, kleinere Blätter und um die Plälfte kleinere Blüthen, aber reicherblüthige Cymen besitzt, als die italienisch- dalmatinische; selbst das Aroma der spanischen Pflanzen ist ein entschieden anderes, ein feineres und angenehmeres. Vergleicht man aber die Blätter und Blüthen beider Arten, so stellen sich folgende Unterschiede heraus, welche wohl als specifische betracbtet zu werden verdienen. Die Blätter von S. cuneifoUa sind lanzett- oder lineal-lanzett- förmig. spitz, oberhalb der Mitte am breitesten und von da bis zur Basis allmälig keilig in einen sehr kurzen Stiel verschmälert, übrigens völlig ganzrandig, die der 8. oborata dagegen verkehrt-lanzettförmig, vorn abgerundet-stachelspitzig, jederseits mit einem stumpfen Zahn an der breitesten Stelle, und von da gegen die Basis stielartig ver- schmälert. Sie enthalten viel zahlreichere Oeldrüsen als diejenigen der S. cuneifoUa. Beider Pflanzen Blätter sind bei trockenheissem Wetter mehr oder weniger rückwärts zusammengeschlagen (complicata), wo dann auch die der S. ohovata, welche bogenförmig rückwärts gekrümmt zu sein pflegen, ganz spitz erscheinen. Die Blütiien der S. cuneifoUa stehen in arm- (meist nur 3-) blüthigen Cymen, die der S. ohovata in 5— Tblüthigen. Kelch und Blumenkrone sind bei S. ohovata drüsig punktirt, bei S. cuneifoUa drüsenlos. Der Kelch beider Arten ist im Allgemeinen von derselben Form, zweilippig, aber bei S. ohovata viel tiefer getheilt, weshalb hier die Kelchzäbne länger sind, als bei S- cuneifoUa. Die Oberlippe der Blumenkrone ist bei S. cuneifoUa, abgestumpft odei- undeutlicb, bei S. ohovata stets sehr deutlich aus- gerandet. Die Färbung der Blumen von S. ohovata schwankt zwischen rein weiss und röthlich: rothe Linien und Punkte, mit denen nach Visiani die Blume von S. cuneifoUa im Schlünde gezeichnet sein soll, habe ich bei S. ohovata nicht bemerkt. Was endlich die Nüsschen 88 betrifft, so sollen diese bei S. cimeifolia nach Yisiani braun ge- streift (und glatt?) sein, während die der S. ohovata gleichförmig braun, und über und über mit sehr kleineu spitzen Höckerchen be- deckt sind. Nach diesen Angaben leidet es wohl keinen Zweifel, dass die spanische Pflanze eine eigene, von .S^. cuneifoUa gänzlich ver- schiedene Art ist. Demgeraäss muss ihr der von La Gase a gegebene Name restituirt werden. S. ohovata entwickelt in der Eegel zahlreiche, schlanke, einfache oder wenig ästige Stengel, welche aus gekrümmter Basis aufsteigend, lockere, abgerundete Büsche bilden. Es kommen aber auch Formen mit auf den Boden hingestreckten Stengeln vor. Ferner variirt die Pflanze bezüglich der Grösseuverhältnisse ihrer Blätter und Blütheu; aber die oben angegebenen Merkmale beider bleiben constaut. 2. Satureja intricata Lge. (Diagn. plantar, penins. iber. novarum diagnoses, II). Diese Art ist von mir im Prodromus Fl. hisp. an zwei verschiedenen Stellen aufgeführt worden, nämlich einmal als S. moutana ß prostrata Boiss. und sodann mit ? als S. spinosa L. Dies hatte seinen Grund darin, dass Boissier diese Pflanze in seiner Exsiccatensammlung spanischer Pflanzen mit dem Namen aS. montana var. intricata ausgegeben hatte und Bentham in der Bearbeitung der Labiaten im Prodromus von De Caudolle (XII, p. 209) bei S. spinosa L. blos diese Boissierische Benennung als Synonym citirt, nicht aber auch obigen, von Boissier in der Voyage p. 495 jener Pflanze gegebenen Namen. Wenn Boissier (a. a. 0.) bezüglich seiner nur in der Alpenregion der Sierra Nevada wachsenden Pflanze bemerkt, sie scheine ihm eine Mittelform zwischen S. montana L. und S. spinosa L., und letztere überhaupt nur eine Form mit dornspitzigen Aesten der S. montana zu sein, welcher Ansicht auch Bentham huldigt, so war Boissier hinsichtlich der spanischen Pflanze entschieden im Irrthum, während es hier dahin- gestellt bleiben mag, ob die orientalische, den griechischen Archipel und Greta bewohnende S. spinosa von der dort auch vorkommenden S. montana specifisch verschieden ist oder nicht. Dass die spanische Alpenpflanze nicht als eine Varietät der S. montana aufgefasst werden kann, ergibt sich schon aus meiner obigen Bemerkung, dass letztere Art in Spanien, wenigstens in Südspanien, gar nicht vorkommt. Aber abgesehen von diesem pflanzengeographischen Bedenken differirt die spanische Pflanze auch ganz wesentlich von S. montana, nicht etwa blos wegen ihres intricaten, verworrene Rasen bildenden Wuchses, sondern vielmehr durch ihre unterhalb der Spitze jederseits mit 1—2 Zähnen begabten Blätter, durch ihren anders geformten und drüsenreichen Kelch, und durch die tief ausgerandete Oberlippe ihrer ebenfalls drtisenreichen Blumenkrone, deren Unterlippe auch schwach ausgerandete Lippen besitzt, während diese bei S. montana abgerundet sind. Yiel näher als der S. montana steht die spanische Alpenpflanze der S. ohovata Lag., und fänden sich üebergänge zwischen dieser und ihr, etwa in verschiedenen Höhenlagen, so würde ich nicht anstehen, diese Pflanze für eine alpine Form der S. ohovata i 89 zu erklären. Da aber Mittelformeu zwisclieu beiden bisher nicht be- obachtet worden sind, da die Nevada,pllair/.e erst in einer Höhe von 2000 M. anfti-itt, während S. obovata vorzn^sweise die warme Kegion bewohnt und höchstens bis 1300 M. hinangeht, so ptiichte ich der Ansicht meines Freundes, Prof. Lange bei, welcher diese PHauze für eine selbstständige Art betrachtet, und ihr den von Boissier zuerst gebrauchten 13eiuamon intrlcata gegeben hat, den sie auch vollkommen verdient. Ich muss hierbei bemerken, dass ich im Pro- dromus (11, p. 410) unter der Varietät ß. der angeblichen Ä. «io/ito^ti die Nevadapflauze mit einer auf den hohen Plateaux des südwest- lichen Aragonien und östlichen Neucastilien sehr häufig wachsenden Form der Ä. obovata confundirt habe, welche kriechende Rasen mit niedergestreckten Blütheustengelu macht, und spärlich auch in der unfern Granadas gelegeneu Sierra de Alfacar vorkommt, wo sie schon Eambur gefunden hat. Boissier zieht diese Pflanze ebenfalls, aber mit Unrecht zu seiner Var. prostrata, welcher Name auf diese allerdings vorzüglich passt, während er der Nevadapflanze nicht zu- kommt, denn diese bildet keine niedergestreckten Rasen, sondern starre, einfache, handhohe Polster deren holzige, sehr verzweigte sparrig- ästige Stämmchen zahlreiche Blättersprossen und kurze Blüthensteugel treiben, und deren älteren Aeste nacli dem Abfall der Blätter häutig doruspitzig werden, wodurch allein diese Pflanze habituell an >S. npinosa L. erinnert. Von S. obovata unterscheidet sich S. Intricata ausserdem durch ihre grösseren, flachen, und mit Ausnaiime der beiderseits gewimperten Basis völlig kahlen (bei Ä. obovata stets scharfhaarigen) Blätter, durch den Mangel von Cymen, indem ihre Blüthen einzeln oder zu zweien in den Blattwinkeln stehen, sowie dadurch, dass von den drei Zähnen der Kelchoberlippe der mittlere kürzer ist, als die beiden seitlichen (während bei S. obovata alle die gleiche Länge und Foriu besitzen), und dass die Oberlippe der Blumenkrone tiefer ausgerandet, die Lappen der Unter- lippe aber, welclie bei aS. obovata gleich denen der S. moiitana ab- gerundet sind, eine deutliche, wenn auch schwache Ausrandung zeigen. 3. Calamintha rotundifoUa. Unter diesem Namen sind von Benthara im Prodromus von De Candolle (XU, p. 232) zwei gänzlich verschiedene Arten von Calamintha zusammengeworfen worden, nämlich eine spanische, von Persoon in seiner Synopsis plantarum s. Enchiridium botanicum (II. p. 131) schon 1807 unter dem Namen Acinos rotundifoliiis beschriebene Pflanze des Richard 'sehen Herbars und eine jedenfalls viel später bekannt gewordene, Ungarn bewohnende Pflanze, welche allein Bentham ottenbar vor den Augen gehabt hat, da er die spanische nur nach Persoon citirt. Dieser Irrthum ist allerdings, wenn man die spanische Pflanze nicht gesehen hat, verzeihlich, denn die kurze Diagnose Persoon's: „Foliis orbiculatis mucronatis, veuis subtus prominentibus, caule procumbente apice calycibusque villosis" passt auf beide Arten. Dass Bentham die spanische Pflanze in der That nicht gekannt hat, beweist schon das erste Wort seiner Diagnose, nämlich „perennis", denn die spanische 90 Pflanze ist einjährig. Die auch iu Griechenland und wahrscheinlich auf der ganzen Balkanhalbinsel vorkommende C. rotundifolia Benth. unterscheidet sich von der spanischen Pflanze ausserdem auf den ersten Blick durch ihre grossen Blumeukronen, welche mehr als noch einmal so lang wie der Kelch sind, auch eine wesentlich andere Form besitzen, als die den Kelch wenig überragenden Corollen der spanischen Art. durch ihre dünnen, eiförmigen, stumpfgekerbten Blätter, deren Nerven uuterseits viel weniger hervorragen, und durch verschiedene Behaarung. Möglicherweise bieten auch die Nüsschen Verschiedenheiten dar, doch habe ich diese aus Mangel an frucht- tragenden Exemplaren der östlichen Art nicht vergleichen können. Da nun der Persoon'sche Name viel älter ist, als die Bentham'sche Benennung, so gebührt der spanischen Pflanze allein der Name Cala- mintha rotundifolia, während die ungarisch-orientalische anders be- nannt werden muss. Ich möchte für dieselbe den Namen C. commutata vorschlagen. C. rotundifolia (P.) ist durch einen grossen Theil des östlichen und südlichen Spaniens verbreitet, nämlich von Südcatalouien aus durch Süd- aragonien und Neucastilien bis in das Königreich Granada. Sie tritt unter verschiedenen Formen auf, von denen die eine, eine subalpine, in den Hoch- gebirgen Granadas bis zu 2300 M. emporsteigt. Die Hauptform, welche die unteren Theile der Gebirge bewohnt, und besonders im südlichen Theile desEbrobassin sehr häufig ist, hat bald Blätter mit verkehrt-eiför- miger, vorn fast abgestutzter Spitze, deren gerundeten Seitenränder sich nicht in den ihr fast gieichlangen Stiel verschmälern, und deren Vorder- rand in 5 — 7 grosse, scharfspitzige Zähne zerschnitten ist, bald Blätter mit verkehrt-eiförmig-rhombischer Spreite, deren ziemlich geraden Seitenränder allmälig in den (deshalb kürzer erscheinenden) Stiel ver- schmälert sind, mit 5 stumpferen Zähnen am Vorderrand, Die oben erwähnte Hochgebirgsform besitzt langgestielte, rhombisch eiförmige, unterseits stets purpurviolette Blätter, mit stumpf- und kurzgezähntem oder fast ganzem Vorderrande. Diese Pflanze wurde von Boissier (Voyage, p. 497) als Var. purpurascens zu C. graveolens Benth. ge- zogen, von mir im Prodromus Flor. hisp. (p. 415) als Var. y. exigua unter Hinweisung auf C. gravcolens mit G. rotundifolia vereinigt. Persoon hat diese Pflanze (wenigstens die der Sierra Nevada, da er sie von demente erhalten) off'enbar unter seinem Acinos pur- purascens (Synops. a. a. 0.) verstanden, wie aus seiner Diagnose: „caule ramoso divaricato tomentoso, foliis ovatis subserratis, summis congestis (coloratis), verticillatis 1 — 2-floris subapproximatis", die Wort für Wort auf die Nevadapflanze passt, zur Genüge hervorgeht. Synonyme dieser Älpenform sind: Thymus purpurascens Poir., Melissa purpurascens Bth. Labiat., und C. purpurascens Bth. in De Can- dolle's Prodromus 1. c. p. 231. Uebrigens kommt eine rothe Fär- bung der unteren Blattfläche auch bei der gewöhnlichen Form der wärmeren Regionen gar nicht selten vor. Während C. rotundifolia (P.) von der C. commutata sicher auf den ersten Blick als gänzlich verschieden erkannt wird, ist deren 91 Unterscheidung von der ihr zunächst verwandten und wiederholt mit ihr verwechselten C. gravcolens Beuth. (Prodr. 1. c. p. 231) be- deutend schAvierioer. Diese ebeut'alls einjähiige Art gleicht habituell der C. rotHudifolia völlig, und kann deshalb mit dieser sehr leicht verwechselt werden. Bei genauer Vorgleichung findet mau abei-, dass die Blätter der C. (/rareolena, deren Nerven uuterseits ebenfalls stark hervortreten, stets eiförmig, oder eirund, und nur schwach und stumpf gesägt und beiderseits pubescent sind, während die stets dickeren, fast lederartigen und oberseits sehr gewöhnlich rinnigen Blätter der C. rotHndifolia nur oberseits etwas flaumig, uuterseits aber kahl erscheinen. Ferner ist die Kelchröhre bei C. (^raveolens über der bauchigen Basis viel stärker eingeschnürt, als bei C. rotundifolia, und sind die Kelchzähuo bei jener länger als bei dieser, die ebenso stark hervortretenden Rippen des Kelches mit längeren Borsten be- setzt, als bei C. rotundifolia. Auch unterscheidet sich letztere durch kleinere Corollen, deren Unterlippe beträchtlich kürzer, dagegen die Oberlippe etwas länger ist, als bei C. graveolens. Endlich sind die Stengeläste uud Blüthenstiele bei C. rotundifolia mit einem kurzen, rückwärts gerichteten Flaume bekleidet, bei C. grai'eolem dagegen abstehend zottig. Zu diesen organographischen Unterschieden beider Arten gesellt sich nun noch eine verschiedene geographische Ver- breitung. C. f/raveolens ist gleich der C. commutata, eine entschieden orientalische Pflanze, welche zuerst von Marschall v. Bieberstein unter dem Namen T/u/mus graveolens aus Taurien und Iberien be- schrieben worden ist (Flora taurico-caucas. II, p. 60). Bieberstein zieht zu seiner Pflanze als Sj^nonyme: Thymus patavinus Pall. und Clinopodium Orientale Origani folio, flore niinimo Touru. CoroU. p. 12 mit dem Beisatz: „ex autopsia herb. Tournef". Vom Orient aus, wo sie auch in Persien und Syrien gefunden wurde, ist die Pflanze über Cypern und die Türkei bis Siebenbürgen, über Griechen- land bis Unteritalien und angeblich bis Spanien verbreitet; sie kommt aber schon in Fjaukreich nicht mehr vor. Aus Spanien, und zwar aus der Gegend von Madrid wird sie schon von Kodriguez und La Gasca augegeben; später hat sie dort auch Lange gefunden. Da ich keine Exemplare der genannten Forscher gesehen habe, so kann ich die Frage, ob die neucastilische Pflanze wirklich 0. graveolens ist, oder auch zu C. rotundifolia gehört, nicht entscheiden. Was ich aber im Herbarium Boutelou unter dem Namen T/u/tnus graveolens aus Valencia gesehen, uud was Bourgeau unter dem Namen C. graveolens und unter der Nummer 1417 aus der Provinz Granada zur Vertheiluug gebracht hat, gehöj-t zu C. rotundifolia. Desgleichen ist eine mir von Cossou in zwei Exemplaren geschickte, mit C. gra- veolens bezeichnete Pflanze, die der Araber Ibrahim 1884 in Marocco gesammelt hat, nidits Anderes, als C. rotundifolia. Sein Fund be- weist, dass diese Art gleich vielen anderen spanischen Pflanzen l)is in das westliche Nordafrika verbreitet ist. Nach allen diesen That- sachen muss ich starken Zweifel hegen, dass C. gravcolens überhaupt in Spanien vorkommt. 92 4. Teiccrium Majorana Pers. (Syo. 11, p. 112, n. 60). Die Pflanze, welche Persoon unter diesem Namen veröffentlicht hat, ist bis auf die neueste Zeit eine species dubia geblieben. Denn die kurze Diagnose: „spicis ovatis, peduuculis subcymosis, foliis linearibus margine revolutis, caule subflliformi" war nicht geeignet, um sie von T. capltatum L., auf welche Persoon sie folgen lässt, scharf zu unterscheiden, trotz des Beisatzes „a priore omnino diversum videtur". Persoon, welcher die Pflanze von Thibaut erhalten hatte, gibt als deren Vaterland einfach „Hispania-' an. Niemand wusste, wo diese Pflauze wächst, Niemand hatte irgendwo in Spanien ein Teucrium gesehen, welches dem T. capitatum ähnlich, und dennoch gänzlich verschieden von demselben wäre. Als ich 1873 die Balearen bereiste, fiel mir ein schlankstengeliges, weissfilziges Teucrium mit linealen, stark zurückgerollten Blättern auf, dessen Blüthenquirle in dichte, oft triigdoldig am Ende der Stengel griippirte, kugelige Köpfchen zusammengedrängt waren, und eine purpurrothe Corolle belassen. Obwohl es mir einleuchtete, dass diese Pflanze, die auf den Balearen, besonders auf Mallocia an vielen Stelleu häufig vor- kommt, dem jT. capltatum L. sehr nahe stehe, glaubte ich doch, sie sei das schon so lange vergeblich gesuchte T. Majorana P., weshalb ich sie in meinem in der Liuuaea von 1876 veröffentlichten „Index plantarum vascularium-' der Balearen unter diesem Namen beschrieben habe. Freilich passten die „spicae ovatae" nicht recht auf meine Pflanze, denn diese besitzt, wie schon erwähnt, kugelrunde Köpfchen. Zwölf Jahre später als ich bereisten die Herren Porta und Rigo die Balearen und diese brachten von Meuorca ein halb- strauchiges Teucrium mit, von dem sie eineu einzigen Busch in der Nähe des von mir nicht besuchten Cabo Cavalleria gefunden hatten. Sie hatten dasselbe in ihren Exsiccaten unter Nr. 55 als T. Majorana P. ausgegeben, und zwar mit Fug und Recht, denn beim Aublick dieser Pflanze muss jeder Botaniker eingestehen: wenn irgend ein Teucrium den Beinamen Majoraua verdient, so ist es dieses! Die kurze Diagnose Persoon's passt Wort für Wort auf dasselbe, denn die Stengel sind noch viel schlanker und dünner als bei T. capitatum, die Blätter linea] und zurückgerollt (übrigens am Rande gekerbt), die Blüthen in längliche, dichte Aehren gestellt, welche eine schirmförmige Trug- dolde am Ende der Stengel bilden, und wie bei Origanum Majorana aus dicht dachziegelförmig sich deckenden Bracteen gebildet, zwischen denen die Blüthen zur Blüthezeit wahrscheinlich hervortreten. Die von Porta und Rigo mitgebrachten Exemplare sind nämlich lange vor der Blüthezeit gesammelt worden, die Blüthen daher noch äusserst wenig entwickelt und unter den Deckblättern verborgen. Ich verrauthe, dass die Blumenkrone, von der noch keine Spur zu sehen, weiss ist. Dieses Teucrium gehört zwar zur Section Polium, und schliesst sich durch seine Blätter und seine schlanken Stengel an T. capitatum an, ist aber von dieser in der That „omnino diversum". Näher steht es dem T. Haenseleri Boiss. und H. eriocephalum Willk., die beide ebenfalls weisse Blumen besitzen. Ob die von mir auf den Balearen i 93 gefimdene udcI für T. Majovana sjehalteue Pllauze vou T. capltatum L. wirklich specitisch verschieden ist, imd zu einer eigenen Art erhoben zu werden verdient, wie Porta und Rigo dies gethan haben, indem sie dieselbe T. Willkommn nannten, mag hier uuuutersucht bleiben. Ich werde Gelegenheit haben, mich darüber in der nächsten (15.) Lieferung meiner ..Illustrationes Florae Hispaniae insularumque Balea- riuni" auszusprechen, welche die Abbildungen und genauen Be- schreibungen der vier hier besprochenen Labiaten enthalten wird. Ueber das Längenwachsthum und den Geotropismus der Rhizoiden von Jla reit auf ia und Latiularia, Von G. Haberlandt. Vor einiger Zeit wurde von mir festgestellt, ^) dass das Längen- wachsthum der Wurzelhaare auf Spitzenwachsthum im eigent- lichsten Sinne beruht; die diesbezüglichen Versuche wurden mit den Keimpflanzen vou Cucurbita Pepo, P'isum sat'ivum, Poh/gonum fago- fyrum und Ilelianthus annuus durchgeführt. Die Uutersuchungs- methode bestand darin, dass durch Anblasen von feiner, trockener Keisstäike, deren winzige Theilkörnchen an den Wuizelhaaren leicht haften blieben, künstliche Marken gewonnen wurden, welche dann die Ermittelung der Wachsthumsvej'theilung ermöglichten. Es ergab sich hierbei, dass ausschliesslich in dem calottenförmig gekrümmten Scheiteltheil des Wurzelhaares das Wachsthum desselben vou Statten geht; knapp hinter demselben ist das Längenwachsthum des Haares schon gänzlich erloschen. Ich habe später nach gleicher Methode auch die Art des Längenwachsthums der Rhizoiden von Jlairhantia und Lunularia ermittelt und im Anschlüsse daran die geotropischen Reizkrümmungen dieser Organe studirt. Die Ergebnisse dieser Beobachtungen mögen im Nachstehenden mitgethuilt werden. Die Versuchsanstollung war hiebei die folgende: Brutknospen der genannten Marchantiaceen wurden auf eine innere Seitenfläche des zur Herstellung der feuchten Kammer verwendeten Papprahmens ausgesäet. Auf der betreffenden Seite war um den Papprahmeu (welcher mit Wasser durchtränkt war) vorher ein Streifen von Filter- papier geschlungen worden, welcher einen Centimeter Aveit vorragte; durch Benetzung dieses vorragenden Theiles des Papierstreifens wurde die Wasserzufuhr zu den keimenden Brutknospeu geregelt. Der Papp- rahmen befand sich auf einem Objectträger und nach erfolgter Aus- saat der Brutknospen wurde zur Herstellung der feuchten Kammer ein Deckglas darüber gelegt. Dann wurden die Objectträger ver- ') Ueber die Beziehungen zwischen Function und Lage des Zellkernes bei den Pflanzen. Jena 1886, pag. 54 ft'. Oestcrr. botan. Zeitschrift. 3. Heft 1S89. 8 94 tical aufgestellt, und zwar so, dass die mit ßrutknospen besäete Seitenfläche des Papprahmens nach oben gekehrt war. Von den auf der erdwärts gekehrten Seite jeder Brutknospe entstehenden Ehi- zoiden ^) wuchsen so wenigstens einige annähernd parallel zur Ober- fläche des Objectträgers in die feuchte Kammer, hinein und konnten derart bei schwacher Vergrösserung leicht beobachtet werden. Da die Brutknospen, wie bereits Pfeffer fand, im Dunkeln gar keine oder nur spärliche Ehizoiden entwickeln, andererseits aber die helio- tropischen Eeizkrümmungen der Ehizoiden auszuschliessen waren, so wurde die die vertical gestellten Objectträger enthaltende Glasschale auf die in der Horizontalebene rotirende Tragscheibe des Klinostaten gestellt, welcher sich in der Nähe eines Laboratoriumfensters befand. Die Versuchsergebnisse waren die gleichen, ob zur Aussaat Brutkuospen von Marchantia polymoyyha oder von Lumdaria vul- garis verwendet worden waren. Die Mehrzalil der Versuche wurde mit den Ehizoiden des letztgenannten Lebermooses durchgeführt. Sobald die in die feuchte Kammer hineinwachsenden Ehizoiden eine Länge erreicht hatten, welche den Längsdurchmesser der Brut- knospen um das Zwei- bis Dreifache übertraf, wurde ihre Markiruug vorgenommen. Das Deckglas wurde ein wenig gehoben und durch den Spalt Eeisstärke an die Ehizoiden geblasen. Nach den bei schwacher Vergrösserung mittelst des Ocularmikrometers vorgenom- menen Messungen wurden die Objectträger in jenen Versuchen, durch welche die Art des Längenwachsthums ermittelt werden sollte, in ihrer früheren Stellung wieder auf die Tragscheibe des Klinostaten gebracht. Nach 24 Stunden wurde neuerdings gemessen. Wenn auch die Versuche begreiflicherweise oft misslangen, indem die sehr em- pfindlichen Ehizoiden nach der Markiruug ihr Läugenwachsthum oft vollständig einstelltea, so liegt mir doch eine genügende Anzahl gelungener Experimente vor, welche mich berechtigen, den oben für die Wurzelhaare verschiedener Dikotylen ausgesprochenen Satz auch auf die Ehizoiden von Marchantia und Lumdaria auszudehnen. Nur der calottenförmige Scheiteltheil der Ehizoiden ist im Läugenwachsthum begriffen. Knapp dahinter findet kein Läugenwachsthum mehr statt. Nachstehend folgen zwei Beispiele: Ehizoiden von Lumdaria vulgaris. Dauer des Wachsthums *) So wie nach den Untersuchungen Pfeffer's (Arbeiten des botanischen Institutes in Würzburg, I. Bd., pag. 77 ft.) an horizontal gelegten Brutknospen von Marchantia blos die auf der erdwärts gekehrten Seite vorhandenen Ehi- zoid-Initialen thatsäclilich auswachsen, so bildet, wie Leitgeb gefunden hat, auch bei den Brutknospen von Lumdaria jede Initiale blos auf der erdwärts gekehrten Seite ein Rhizoid. In seiner citirten Arbeit hat Pfeffer angegeben, dass auch durch einen Contactreiz die Production von Ehizoiden veranlasst werde. In einer späleren Arbeit (Untersuchungen aus dem botanischen Institut zu Tübingen, I. Bd., pag. 528 ff.) berichtigt Pfeffer diese Angabe dahin, dass die Berührung mit einem festen Körper keine derartige Eeizwirkung aus- übe. Ich kann diese letztere Angabe nur bestätigen. 95 24 Stunden. Temperatur 20" C. Die Zonen sind von der Spitze des lihizoides gegen die Basis zu römisch beziffert. Länge der einzelnen Zonen in Mikromillimeter: Zu Beginn des Versuches: Nach 24 Stunden: Khizoid A. I. 13 120 IL 20 20 IIL 35 35 IV. 180 180 Rhizoid B. I. 10 350 IL 40 40 IIL 100 100 Es waren also nur die obersten, anfänglich 13, resp. 10 ft langen Zonen der Rhizoideu im Längenwachsthum begriffen. Da die Dicke der Khizoiden durchsehuittlich 15|ti betrug, so sieht man, wie strenge das Wachsthum auf den ScheiteJtheil localisirt war. Es trug sich jetzt, wie bei einer solchen Art des Längeu- wachsthums die Keizkrümmungeu zu Staude kommen. Denn bei allen wachsenden Orgauen, an welchen die geotropischen und heliotropischen Reizkrüramungen bisher studirt worden sind, findet die Krümmung bekanntli(th in der hinter dem Scheitel des Organes befindlichen, mehr oder minder langen Zone statt, welche im Längen- wachsthum begriften ist. Bezüglich der Rhizoideu von Marchanüa liegt blos eine kurze Angabe von Pfeffer') vor, wonach die geotro- pische Krümmung „fast ausschliesslich an einer in einiger Entfer- nimg hinter dem Wurzelhaarende liegenden, jedoch nicht zu be- schränkten Zone- stattfinden soll. Wäre dies richtig, so würde dem- nach die Reizkrümmung in einer Zone erfolgeu, welche, bei dem aus- gesprochenen Spitzenwachsthum der Rhizoiden. ihr Längenwachsthum bei normaler Lage dos Organes bereits vollständig eingestellt hat. Dem entgegen haben meine Versuche ergeben, dass die geotropische Reizkrümmung der Rhizoiden sich nicht in der soeben angegebenen Weise, sondern ausschliesslich derart vollzieht, dass die fortwach- sende Spitze des Organes unter dem Einflüsse der Schwer- kraft ihre Wachsthumsrichtung ändert. Die Versuche wurden in der Weise ausgeführt, dass durch Dre- hung des Papprahmens (in der Verticalebene) um 90 Grade die Rhizoiden in eine andere Lage gebracht wurden. Zur Beobachtung wurden nur solche Rhizoiden ausgewählt, welche annähernd vertical abwärts gewachsen waren. Nach der Drehung des Papprahmens be- fanden sich demnach diese Rhizoiden in annähernd horizontaler Lage. Die Rhizoiden waren vorher mit Reisstärkekörnchen markirt worden: von kürzeren Rhizoiden wurde zu Beginn des Versuches einfach die Länge genau bestimmt. Nach Pausen von einigen Stunden wurden dann die betreffenden Rhizoideu von Neuem gemessen. ') 1. c. pag. 89. 9ö Bei diesen Versuchen ergab sich nun, dass die markirten Rhi- zoiden zwar sehr häufig ihr Wachsthum noch eine Zeit lang fort- setzen, dass aber in der Regel keine Aeuderung der Wachsthums- richtung eintritt. Die Rhizoiden wachsen noch eine Strecke weit in horizontaler Richtung fort und sistiren dann ihr Wachsthum voll- ständig. Solche Rhizoiden waren also durch die Markirung geschädigt worden; ihr Wachsthiimsvermögen war zwar noch nicht erloschen, wohl aber war ihre geotropische Sensibilität vernichtet oder doch so weit abgeschwächt, dass sie sich nicht mehr durch Aenderuug der Wachsthum srichtung äussern konnte. Brauchbare Versuchsergebuisse erzielte man demnach blos mit unmarkirten Rhizoiden, deren Länge zu Beginn des Versuches genau bestimmt worden war. Solche Rhi- zoiden krümmen sich geotropisch abwärts und zeigen hiebei folgendes Verhalten : 1, Die sich abwärts krümmende Partie des Rhizoides gehört stets dem durch sein Spitzenwachsthum neu hinzukommenden Theile desselben an. Die zu Beginn des Versuches hinter dem Rhizoidende befindlichen Zonen, deren Längenwachsthum vollständig erloschen ist, zeigen nicht die geringste Krümmung. Die geotropische Krümmung kommt also dadurch zu Stande, dass die fort wach sende Spitze des Organs ihre Wachsthumsrichtung successive ändert. Der Krümmungs- radius ist dabei ein verhältnissmässig ziemlich grosser. — Auch bei den Rhizoiden beruht also die geotropische Reizkrümmung auf einer Modification des Längenwachsthums. 2. Die geotropische Krümmung der in horizontale Lage ge- brachten Rhizoiden geht nie so weit, dass schliesslich wieder die verticale Wachsthumsrichtung erreicht wird. Das Rhizoid wächst viel- mehr nach Erreichung eines bestimmten Greuzwiukels (dessen Grösse übrigens individuellen Schwankungen unterworfen ist) gerad- linig weiter. Dieser Greuzwinkel (welchen die Rhizoiden mit der Ver- ticalen einschliessen) betrug in den von mir angestellten Versuchen circa 50 — 70". Die Rhizoiden der untersuchten Lebermoose verhalten sich also hinsichtlich ihrer geotropischen Empfindlichkeit nicht wie Hauptwurzeln, sondern ähneln in dieser Hinsicht den Seitenwurzeln.^) Ein merkwürdiges Verhalten der Rhizoiden, welches ich wieder- holt, doch nicht an jedem Rhizoide beobachtet habe, besteht darin, dass das nach der geotropischen Krümmung schräg abwärts wach- sende Rhizoid nach einiger Zeit in derselben Ebene sich ein zweites ') Uebrigens hat schon Pfeffer (1. c. pag. 89) angegeben, dass die Ehizoiden von Mavchantia nur in geringerem Grade geotropisch sind. — Wenn also die zu den Versuchen ausgewählten Rhizoiden anfänglich vertical abwärts wuchsen, so geschah dies nicht deshalb, weil sie sich hinsichtlich ihrer geo- tropischen Empfindlichkeit wie Hauptwurzeln verhielten, sondern aus dem Grunde, weil die Wachsthumsrichtung der betreffenden Rhizoiden annähernd senkrecht auf den ihren Ursprungsorten angelegten Tangenten stand. Das Vor- handensein einer solchen Eigenrichtung der an den Brutknospen entstehenden Rhizoiden hat bereits Pfeffer hervorgehoben. Uebrigens scheint der Eigen- winkel der Rhizoiden nicht immer ein rechter zu sein. 97 Mal, eventuell selbst ein drittes Mal abwärts krümmt. Wenn diese zweite, respective dritte Krümmung gleichfalls eine geotropiscbe Reiz- krümmnng ist, was wobl kaum zu bezweifeln sein dürfte, so zeigen die Kbizoiden eine periodische Aenderung, und zwar eine Steigerung ihrer geotropischeu Empfindlichkeit, in Folge welcher ihr Grenz- winkel früher oder später verkleinert wird. Uebrigens sind Aende- rungen der geotropischen und heliotropischen Empfindlichkeit auch im Entwickelungsgauge anderer Organe bekanntlich keine seltene Erscheinung. lieber das Zustandekommen der negativ heliotropischen Krüm- mungen der Rhizoiden von Marchantia und Luiudaria habe ich keine Untersuchungen augestellt, doch zweifle ich nicht, dass für dieselben mutatis miitaudis dasselbe gilt, wie für die geotropischen Reizkrümmiiiigen. Zum Schlüsse möge noch mit einigen Worten darauf hinge- wiesen werden, dass die vorstehend mitgetheilten Beobachtungen zu Ungunsten der Wort man u'schen Hypothese ') betreffs des Zustande- kommens der geotropischen und lieliotropischen Eeizkrümmungeu sprechen. Der Wortmaun'scheu Arbeit liegt der schon früher von Sachs ausgesprochene Gedanke zu Grunde, dass die lleizkrümmungen ein- und mehrzelliger Pflanzeuorgaue auf Reizbewegungen des Proto- plasmas zurückzuführen seien. Dieses letztere sammle sich auf der später concav werdenden Seite des betreffenden Organes an und be- wirive hier eine stärkere Wandverdickung, in Folge welcher die Dehn- barkeit der Zellwand, respective der Zellwände verringert wird. Der Turgor muss dann natürlich eine Krümmung des ganzen Organes herbeiführen, wobei dieselbe naturgemäss in der Richtung der Plasma- bewegung erfolgen wird. — In den Rhizoiden von Marchantia und Lunidaria ist nun nicht blos der ausschliesslich im Längenwachs- thuni begriffene Scheiteltheil, sondern auch die dahinter liegende mehr oder minder lange Zone des Haares mit Plasma vollkommen erlüllt, so dass von einer der geotropischen Krümmung voraus- gehenden Plasmabewegung nicht die Rede sein kann. Etwas Aehn- liches hat Wortmann bereits bei den Schläuchen von Saprolegnia beobachtet. Er hilft sich hier mit der Annahme"), dass es in solch dichtem Plasma zwar unmöglich sei, besondere Verth eilungen zu erkennen, dass aber eine „Differenz im Plasmabelege" dennoch vor- handen sein müsse, da in der weiter rückwärts gelegenen gekrümm- ten Zone, wo das Plasma nur mehr als Wandbeleg auftritt, dieser letztere auf der concaven Seite eine grössere Dicke besitze. Ganz abgesehen davon, dass Wort mann mit dieser Hi]fsh3^pothese ein neues Erklärungsprincip herbeizieht, da er in den Schlauchenden von Saprolegnia einen qualitativen Unterschied") in der Plasmaver- ') Zur Kenutniss der Reizbewegungen, Botan. Ztg. 1887, Nr. 48 — 51. ') 1. c. pag. 812. ) Ein solcher qualitativer Unterschied wäre es bereits, wenn auf concav werdender Seite das Plasma von dichterer Beschaffenheit wäre, als auf der convex werdenden Seite. 98 theilung annimmt, während er sonst von einem blos quantitativen Unterschied ausgeht, ganz abgesehen von dieser Inconsequenz ist es natürlich eine ganz willkürliche Annahme, dass der angeblich dickere Plasmabeleg auf der Concavseite der bereits gekrümmten Schlauch- zoue eine DifTerenz in der Plasmavertheilung des Schlauchendes anzeige. An den Rhizoiden der untersuchten Lebermoose konnte ich im Scheiteltheile weder eine „Differenz im Plasmabelege", noch einen Unterschied in der Membraudicke wahrnehmen; ebensowenig aber auch in der bereits ausgewachsenen gekrümmten Zone. Mit Rücksicht auf die Wortmann'sche Hypothese ist noch die folgende Beobachtung von einigem Interesse: die älteren Rhizoiden von 7.»>?7/Zar/(i-Brutknospen, welche auf einer Nährlösung schwim- mend cultivirt wurden, zeigten häufig sehr auffallende wellige Krüm- mungen („undulirende Nutation"). Dieselben waren meist viel schsirfer als die geotropischeu Krümmungen. Während nun in den dem Rhi- zoidende benachbaiten geschlängelteii Zonen die Zellwand auf beiden Seiten gleich dick war, besass dieselbe in den älteren Partien des Rhizoids auf den Concavseiten häufig, aber Dicht immer, eine merk- lich grössere Dicke als auf den Convexseiten. Die Membranverdickung war hier offenbar eine Folge, nicht aber die Ursache der Krüm- mungen.^) Notiz über das Verhalten von Gingko Mloha L. im Finstern. Von Hans M o 1 i s c h. Durch die Untersuchungen von Sachs wurde nachgewiesen, dass die Keimlinge verschiedener Conifereu das Vermögen besitzen, selbst in tiefster Finsterniss Chlorophyll zu bilden und daher zu ergrünen.'-) Man war und ist seitdem geneigt, diese Eigenthümlichkeit sämmt- lichen Conifereu, ja allen Gymnospermen zuzuschreiben, ohne aber hiezu auf Grund von Beobachtungen berechtigt zu sein. Der eigenthümliche, einem Laubbolz so ausserordentlich ähnelnde Habitus von Gingko, die sonderbare Form der Frucht, der merk- würdige Verlauf des Befruchtungsvorganges und einige andere Eigen- schaften lassen den Gingkobaum eine Art Ausnahmsstellung unter den Conifereu einnehmen. Mit Rücksicht darauf schien es nicht un- wahrscheinlich, dass die genannte Pflanze auch bezüglich ihres Ver- haltens im Finstern eine Ausnahme bildet, d. h. hier nicht zu er- grünen vermag. ') Ganz analoge Erscheinungen haben bereits Elfving für Phycomyces und Noll (Arbeiten des botanischen Institutes in Würzburg, herausgegeben von Sachs, III. Bd., pag. 500, 50-1) für Bryopsis und Derhesia beschrieben und als Beweisgründe gegen die Wortmann'sche Hypothese geltend gemacht. ^) Lotos 1859 und Flora 1864, S. 505. 99 Im Frülijahre 1883 säete ich 100 vou der bekaunteu Firma Haage und Schmidt bezogene Samen von Gingko biloba L. an, und erzog in tiefster Finsteruiss, bei gewöhnlicher Zimmertemperatur (18 — 20" C.) über dreissig Keimlinge, welche durchwegs eine weisslich- gelbe Farl)e besas.sen und, wie die aus den Pflanzen bereiteten alko- holischen Auszüge lehrten, nicht eine Spur vou Chlorophyll enthielten. Es war weder der Absorptionsstreifen zwischen B und C zu bemerken, noch eine Spur von Fluorescenz bei Anwendung von directem, durch eine Sammellinse concentrirtem Sonnenlicht zu beobachten. Da nach Böhm') Couiferenkeimlinge bei niederer Temperatur im Finstern nicht ergrüneu, beispielsweise Pinus pinca nicht bei 5 — 8" li , so stellte ich überdies noch Versuche bei 21 — 25" C. und einzelne in einom Warmhause bei einer Bodentemperatur von 24 — 27" C. an. doch gleichfalls ohne positiven Erfolg. Die vollständig orthotropen und hypogäischen Keimlinge blieben stets wachsgelb und bildeten auch bei sehr günstigen Temperaturen kein Chlorophyll. In Anbetracht der mitgetheilten Thatsachen erscheint es nicht ohne Interesse, dass auch andere Conifereu zuweilen im Fin- stern nicht ergrünen: nach Böhm etiolireu manchmal Finsterkeim- liuge der Lärche, nach Wiesner'-) einzelne unter vielen bei der Schwarzföhre, Weissföhre, Fichte und Thuja orientalls. Das, was aber bei den genannten Pflanzen Ausnahme ist, ist bei O'mgho biloba L. Gesetz. Zur Synonymie der Enrotia ceratoides (L.) C. A. Mey. und einiger ägyptischer Paronychieen. Von P. Ascherson. Die in der Ueberschrift genannte Steppenpflanze„ deren Ver- breitungsgebiet einen grossen Theil Osteuropas und West- und Inner- asiens (auch Spanien) umfasst, und die ihre Vorposten bis über die Grenzen Niederösteireichs vorgeschoben hat, ist seit einem Jahr- hundert mit einem nicht dazu gehörigen Synonyme belastet, welches zugleich eine irrthümliche Ausdehnung ihres Verbreitungsgebietes nach Süden bis weit in die Tropenzone hinein veranlasst hat. Der Urheber dieses Irrthums war Martin Vahl, ein Bota- niker, der sich sonst um die systematische Botanik die grössten Verdienste erworben hat, speciell durch die Aufklärungen, die man ihm über die hinterlassene Sammlung des grossen naturwissenschaft- lichen Reisenden Peter Forskäl verdankt. In sehr vielen Fällen hat Vahl den Gewächsen, welche der jugendliche, schwedische Forscher ') Böhm, Sitzungsberichte d. kais. Akad. d. Wissenschaften zu Wien, Bd. 51. 1865. ^) Wiesner J. Die Entstehung des Chlorophylls in der Pflanze. Wien 1877. Seite 118. 100 mit staunenswerther Genauigkeit unter den Mühseligkeiten und Ge- fahren eines Aufenthaltes in fernem Lande unter gewaltthätigen Menschen untersucht und beschrieben, aber aus Mangel an Literatur und Vergleichsmaterial unrichtig benannt hatte, iliren richtigen Platz angewiesen. Es ist also verzeihlich, dass ihm auch einmal das Ent- gegengesetzte begegnet ist. Auf Seite 48 der aus ForskäPs Papieren von Zoega zu- sammengestellten Flora Aegyptiaco-Arabica findet sich eine von ihm bei Zebid im südlichen Arabien entdeckte Pflanze unter dem Namen Achiiranthes }Mpposa beschrieben, deren treffend gewählte Bezeich- nung auf eine beachtenswerthe biologische Eigenthümlichkeit hin- deutet. Porskäl beschreibt dieselbe mit folgenden Worten: luter calycis exterioris lacinias et calycem inferiorem est rndimeutum in flore exiguum, quod in fructu excrescit in floccos duos laneos, calyce longiores. Nach unserer heutigen Auffassung (man vergleiche die schöne Abbildung der besprochenen Pflanze in Anderson's Flor. Adenensis [Journ. Linn. Soc. Suppl. to A'ol. V, tab. IIIJ) besteht der „calyx exterior" aus dem Tragblatt und den zwei Vorblätteru einer vollkommenen Blüthe, während die zwei „Flocken" zu Flugapparaten') umgebildeten Blüthen oder Tuflorescenztheilen entsprechen, ein Ver- halten, das uns auch bei anderen Amarantaceen begegnet, bei denen öfter, z. B. bei der bekannten Gattuno- P/ipalia, wo A. Braun das Verhalten (Flora 1841, S. 285) so trefl"iich schilderte, diese sterilen Infloresceuztheile auch zu Haftapparaten umgebildet sein können. Vahl hat nun diese Pflanze, offenbar durch eine sehr entferute habituelle Aehnlichkeit getäuscht (Symb. L, 1790, pag. 76) für Aayris ceratoides L., die heutige Eurotia ceratoides C. A. Mey. er- klärt. Aus dem ForskäFschen Originalexemplar, das in dessen mir durch die Güte der Direction des Kopenhageuer botanischen Gartens zum Studium anvertrauten Sammlung vorliegt, ist zu entnehmen, dass Vahl einen blühenden Zweig für männlich, einen fruchtenden für weiblich" hielt. Sein Irrthum ist indess in dem verflossenen Jahr- hundert nicht aufgedeckt worden, selbst dann noch nicht, nachdem Eobert Brown (in Wal lieh PI. Asiat, rar. I, pag. 17) auf Grund eines ForskäFschen Originals die mit Pupalia verglichene Gattung Saltia aufgestellt hatte. Bei Moquin-Tandon in De Caud. Prodr. XlII, II, pag. 120, findet sich z. B. unter Eurotia ceratoides das Synonym „AcJu/ranthes papposa Fl. Aeg. Arab. pag. 48, Nr. 60" und pag. 325 unter Saltia papposa Moq.-Tand. das Synonym ,^Achi/- ranthes papposa Forsk. mss. non Fl. Aegypt. Arat)." Auch ohne Ansicht eines Original-Exemplares hätte der Vergleich der ForskäF- schen Beschreibung ausgereicht, um darzuthun, dass dieser vermeint- liche Widerspruch zwischen ForskäTs Text und seinem Herbar nicht vorhanden ist, sondern die ganze Verwirrung nur auf der unrichtigen Identification von Vahl beruht, der allerdings eine solche ') Auffälliger Weise erwähnt Forskäl nicht der doch an seinem Exem- plare so auffälligen, gefiederten Behaarung der „Pappus"-Borsten. 101 Autorität hatte, dass z. ß. Persoon (Synops. IT, pag. 552) fm Euro- tia ceratoides, die pv unter dem Nameu Ceratospermum als neue Gat- tung aufstellte, den ihm besser gefallenden Species-Namen pap- pomm wählte. ' (Fl>rtsetzuIl^' fulgt.) Ueber einige kritische ^iYfft/.v- Arten. Von J. Preyn. In K. Fritze und H. Ilse „Karpathen-Eeise" (Verhandl. der k. k. zool.-botau. Gesellsch. 1870) findet sich S. 473 folgende Stelle: „Die Mehrzahl dieser Pflanzen . . . erschien aber je höher hinauf, desto häufiger und auch wegen der Nähe grösserer Schneefelder fast durchweg noch in schönster ßlüthe. So bedeckten namentlich die sechs erstgenannten Arten als förmlicher Teppich die Hänge dicht unter dem höchsten Gipfel in einer wahrhaft entzückenden Mischung ihrer herrlichen Farben." Die von den Autoren gemeinten Arten sind; Ranunculus alpestris L., Arabis mglecta Schult., Hutchinsia alpina R. Br., Draha aizoides L., Papaver alpinum L. und Viola alpina Jcq., und der Berg, von welchem die Rede ist, ist der höchste Gipfel des Czerwonj^ wierch, also die Krzesanica (2128 Meter nach der Generalstabskarte der Tatra). Bezüglich der für Arabis negleda gehaltenen Pflanze äussern sich die Verfasser a. a. 0. wie folgt: „Dass Arabis neglecta eine gute Art sei, davon haben wir uns vollkommen überzeugt. Der ganz kahle, meist nur bis 4 Zoll hohe Stengel, die fleischigen, meist kahlen und glänzenden Blätter, die grösseren fleisch- oder rosen- rothen, nicht selten auch weissen Blumen, namentlich die sichel- förmig gebogenen und merklich verdickten Schoten verleihen ihr ein von A. arenosn Scop. sehr abweichendes Aussehen; ihr Standort, den Wahlenberg treffend bezeichnet „in alpibus alterioribus regio- uem Mughi superiorem occupans locis uliginosis frigidis" ist ebenso eigenthümlich als beständig. Steigt A. arenosa, die fast ausschliess- lich die Fichtenregion bewohnt, auch ausnahmsweise in die Knie- holzregiou auf, so bewahrt sie selbst in dieser von ihrem Typus doch so viel, um von jener unterscheidbar zu bleiben; übrigens ähnelt A. neglecta Schult, der x\. Ilalleri L. höchstens in den ver- dickten Schoten, hat aber sonst mit dieser habituell keinerlei Ver- wandtschaft." Nachdem nun A. neglecta eine von jenen Tatrapflanzen ist, die mir nur aus Herbarexeraplaren bekannt war, und weil sie überdies einer Gruppe von Arten angehört, welche desto weniger scharf von einander geschieden erscheinen, je mehr mau sich mit denselben vertraut macht, so war ich nicht wenig gespannt darauf, mich an Ort und Stelle von den Pflanzen selbst belehren zu lassen, als ich gelegentlich meiner letztjährigen Tatra -Reise auch die vier Czerwony wierch-Gipfel besuchte. 102 Schou uuterwegs, nämlicli gleich bei den Eisenwerken von Zakopane steht im Bachgerölle (Grneissgranit) eine lebhaft an A. arenosa Scop. erinnernde, pfirsichblüthroth oder weiss blühende Arahis mit weit abstehenden Fruchtstielen und mehr oder weniger hori- zontal abstehenden Früchten (980—1020 M. Seehöhe); weiter, bei der obersten Holzschleiferei steht zahlreich im Kalkgeröll der Abhänge des Krokiew (1040 M. hoch) anscheinend dieselbe Arabis, aber weissblüthig und mit auf etwas abwärtsgebogenen Stielen etwas abwärts gerichteten (nicht wirklich hängenden) Schoten. Diese Pflan- zen haben die Grösse von A. arenosa Scop., sind also 20 — 30 Cm. hoch (nicht 5 — 10 Cm.), jedenfalls ausdauernd, aber gleich A. hispida Myg. auch schon im ersten Jahre blühend, mehrköpfig, ungemein reichstengelig, fast kahl, nur am Stengel gründe und auf den Grund- blättern schwach und zerstreut steifhaarig'), an den Grund- blättern überdies mit zerstreuten dreigabeligen Haaren besetzt. Die Grundblätter sind dünn, nicht fleischig, aber lang gestielt, theils nur aus einem eiförmigen oder verkehrteiförmigen Endlappen bestehend, theils ausserdem noch 1 — 3 Paare sehr kleiner Oehrcheu entwickelnd, oder endlich unregelmässig runcinat. Die Stengelblätter sind ellip- tisch und gestielt (die unteren), bis lanzettförmig sitzend. Sie finden sich in ansehnlicher Grösse bis zu den obersten Verzweigungen der oft sehr ästigen (also nicht einfachen) Stengel so zwar, dass der oberste Zweig des Blüthenstaudes aus der Achsel des obersten Blattes austritt. Die Stengelblätter sind übrigens jederseits zwei- bis drei- zähnig bis ganzraudig. Die Länge der feinen, dünnen Blüthenstiele ist bei Beginn der Anthese 2 Mm., vergrössert sich aber rasch bis 8 — 10 Mm., über welches Mass hinaus sie nicht mehr wachsen. Die ausgebreiteiie Blüthe ist 6 Mm. weit, der Kelch 25 Mm. hoch. Die Schoten sind gerade bis schwach säbelföi'mig gebogeu, gut entwickelt (am selben Individuum!), 20—35 Mm. (nicht 15—22 Mm.) lang, 1—1-2 Mm. breit, schwach längsnervig, schwach holperig, mit an der Spitze deutlich abgesetztem Griifel von halber Schotenbreite. Die Samen sind röthlich-l>rauu, elliptisch, 1-2 Mm. lang, 0-8 Mm. breit, von der Spitze beiderseits bis gegen die Mitte mit einem deutlichen weisslichen Hautrand von etwa 0'13 Mm. Breite. Diese Pflanzen sind offenbar keine A. arenosa, noch weniger A. hispida, aber auch keine .1. neqlecta (es sei denn, eine unkennt- lich gewordene Thalform der letzteren), jedenfalls keine A. neglecta, wie sie in den Büchern beschrieben steht. Unweit von diesem Standorte, südlich von Zakopane, erhebt sich die Kalkkuppe der Kopa Magory. Dort begegnete mir auf den Felsen der Krummholzregion in 1600 — 1700 M. Seehöhe eiue der vorbeschriebenen Arahis sehr ähnliche, nur etwas kleinere Form (15 Cm. hoch) mit deutlicher und häufiger schrottsägeförmigen, zarten, nicht dicklichen Blättern der Eosetten des armköpfigeu Wurzel- ') Die Merkmale, welche mit der Beschreibung der A. neglecta Schult, nicht übereinstimmen, sind gesperrt gesetzt. 103 stocke-s schrottsägeförmisfeu. crestielteu uDtereu Steogelblät- teru imd auf schief (60— 45") abwärts gerichtetpu Stieleu, steif ab- wärts gerichteten (detlexeu) Schoten, die also nur scheinbar häugeud, übrigens dünnwandig und niclit dicklich sind. Die Samen (besser entwickelt!) sind jenen der vorbeschriebeuen Form gleich, nur sehr wenig schmäler. Blütheu sah ich davon nicht mehr. Da die Schoten auch dieser Form dünn und zart, die Stengelblätter schrottsäge- förmig und wie die Grtindblätter dünn sind, passt auch auf sie nicht die Beschreibung der A. nealeda Schult.^) Auf der entgegengesetzten Seite des Thaies, der Kopa Magory unmittelbar gegenüber, schiebt der Krokiew seine Qtierriegel bis zum Eisenwerke Zakopane vor; er selbst ist nur die östliche Fortsetzung der Kalkklippe Gewont und hängt mit diesem Berge durch den Suchy wierch zusammen. Krokiew und Suchy wiercli sind ebenfalls Kalk, soweit .-lr(//'/Ä-Standorte in Betracht kommen. Die Felsgrate erstrecken sich vom Gewont bis zur Waldregion und dort am oberen Rande der letzteren und auf dem Kamme selbst, in Gesellschaft von alleihand Alpenpflanzen zwischen 1400 — 1650 M. Seehöhe begegnet uns allent- halben im Felsenschutte und in Felsspalten abermals unsere Arabis, hier fast immer weissblüthig, zwar klein, aber derb und kräftig, schon in der Tracht einer Alpenpflanze. Hier gibt es winzige, nur 3-5 Cm. hohe, ganz einfache Individuen bis zu 20 Cm. hohen, ästigen; die meisten sind fast kahl, manche nur so wenig steif- haarig, wie die eingangs beschriebene Thal form, einzelne kleinere jedoch reichlich und bis zum Blüthenstande hinauf hispid, wobei die Haare der Blätter dreigabelig sind. Die Grundblätter selbst sind sehr klein, 1—2 ( — 5 Cm.) lang, ausgesprochen leierförmig- tiederspaltig, jederseits mit 3 — 4 ( — 5) Fiederpaaren; die Stengel- blätter oft grösser, als die Rosettenblätter, au dem Hauptstengel 2—2-5 (—3 Cm.) lang, gezähnt bis buchtig. Die Blüthen 8 Mm. breit, der Kelch 2 Mm. hoch, die Fruchtstiele anfangs schräg auf- recht, dann bis horizontal abstehend, zuletzt schwach zurückgerichtet; die Schoten aufwärts gekrümmt (oft stark säbelförmig) bis gerade, 28—38 Mm. lang, aber auch mit eingemengten kürzeren, im Uebrigen nicht verschieden und namentlich auch so dünnschalig, wie bei A. arenosa; der Hautrand der Samen ist etwas schmäler, als oben beschrieben. Dieselbe Form, wie die eben beschriebene, begegnet uns weiter in der südl. Fortsetzung des Gewont-Kückens am Sattel, welcher diesen letzteren mit dem Gneissgranit der Kondraczka (letztere 2004 M.) verbindet, dem westlichsten Gipfel der Czerwony wierch-Gruppe, der zwar ebenfalls aus Urgestein besteht, aber an seineu Flanken reich- licli von Felspartieu aus Kalkstein überlagert ist. Auf diesen Felsen, die beispielsweise Lloydia serotina, Draha tomentosa, Pedicidaris versicolor, Cherleria sedoides u. dergl. Alpenpflanzen zum Staudorte ') Ich kann nur die von Neilreich in dessen „Diagnosen" (1867) S. 10 — 11 gegebene, vergleichen. 104 dienea, wächst auch unsere Arahis; ich fand unter mehreren frucht- trasfenden noch ein und zwar rothblüheudes Individuum. Alle Indi- viduen sind klein (7 — 12 Cm.), einfach, unveiästelt, die Schoten auf herahgeschlagenen Stielen säbelförmig nach aufwärts gerichtet oder ziemlich gerade, aber auch kurzstielig und hinabgeschlagen. Die Blätter dünn, nicht dicklich, manchmal rein spiessförmig; die grund- und zwei stengelständigen gleich gross und gleich ge- staltet. Die Stengel theils kahl, theils bis zu Vs ihrer Höhe hinauf ziemlich stark behaart. (Samen habe ich nicht ver- gleichen können.) Betritt man nun, nachdem man westwärts wandernd die Gneiss- granit- und Schiefer-Hänge auf der Nordseite der Kondraczka pas- sirt hat, den nächsten Gipfel, so ist man am Malolacniak (2100 M.), der östlich aus Gneissgranit, westlich und an den südlichen Flauken (dort wenigstens zum Theil) aus Kalkstein besteht und oben auf der Kuppe den einzigen kleinen Morast (aber ohne Arahis!) besitzt, den ich auf dieser ganzen Tour gesehen habe. Hier begegnen wir der Arahis abermals auf Felsen. Es sind im Allgemeinen niedrige, fast kahle Formen mit kleinen, schrottsägeförmigeu Blättern von 2—5 Fiederpaaren, mit einfachem bis armästigem Stengel und weissen Blüthen. Manche Grundblätter sind aber elliptisch, ungetheilt und dann lang gestielt; die Stengelblättei' viel kleiner, lanzettlich bis ellip- tisch, langgestielt und ungetheilt, spiessförmig bis schwach schrott- sägeförmig (zwei Fiederpaaie). Die Schoten sind kurz (16 — 20 Mm.), gerade bis stark säbelförmig gebogen, auf schräg aufrechten, horizon- talen bis deflexen, 5 — 8 Mm. langen Stielen, dünnschalig. Darunter sind rothblüthige Formen mit grossen, elliptischen, gestielten Stengel- blätteru, am Grunde hispidem Stengel und desgleichen hispiden Grundblättern; au letztereu einfache, gegabelte und dreigabelige Haare gemischt. Diese letzteren Formen sehen noch am meisten der A. neglecta gleich, die ich von Uechtritz vom polnischen Kamme der Tatra besitze; es ist aber gar nichts Fleischiges, Kräftiges daran, sondern, flüchtig besehen, können diese Pflanzen für win- zige Formen der A. arenosa gehalten werden. Der nächste Gipfel, 2126 M. hoch, völlig aus Kalk bestehend (nicht wie Ilse und Fritze angeben, Gneissgranit), ist die eingangs erwähnte Krzesanica, die reich an Alpenpflanzen ist, unter denen die vielblüthigen dichten Polster des Cerastium latifolium vor allen anderen den Blick auf sich lenken. Hier, und auch am vierten Gipfel, dem Ciemniak, der ebenfalls aus Kalk besteht, ist unsere Arahis auf den Triften und Felsen häufig und zwar meist weiss- blühend (ich fand nur zwei bis drei rosenroth blühende Individuen). Was besonders auffällt, ist aber dies, dass hier offenbar vieljährige, mächtig bewurzelte EKemplare unter den anderen vorkommen, mit sehr kräftigem verholzten Wurzelstock, dessen Wurzelköpfe nicht mehr so dicht gedrängt stehen, wie au den dünnen, zarten, bisher beobachteten Formen, sondern oft sehr locker und zwei- bis dreimal verästelt sind, etwa wie Fig. 4323 J der Reichenbach'schen 105 Icones. Jpder Wurzelkopf bildet eine Blattrosette, zwischen deren Blättern zahlreiche Stünipfe früherer Stengel hervorragen. Die Ro- settenblätter selbst — oft sind deren nur wenige — schwanken in ihrer Form ungewöhnlich. Sie sind breit-elliptisch, ganzrandig und in diesem Falle lauggestielt, bis schrottsägeförmig, fünf- bis sieben- paarig und dann kürzer gestielt, ganz A¥ie bei Arahls arenosa, aber ganz kahl bis schwach behaart (Haare zwei- bis drei- gabelig), der Stengel niedrig (6 — 12 Cm.), kahl bis schAvach und zerstreut steif haarig, stets beblättert (drei- bis fünf blätterig), die Stengelblätter bald länglich - elliptisch, ungetheilt, bald tief schrottsägeförmig (drei- bis vierpaarig), nur die obersten immer länglich-elliptisch, aber selten ganzrandig, sondern ein- bis sechszähnig. Die Blüthen sind 8 Mm. breit, der Kelch 2 Mm. hoch, die Blütheustiele 4 Mm. lang, aufrecht, die Fruchtstiele 6 Mm. lang, wagrecht bis zurückgeschlagen, die Schoten 16—32 Mm. lang, meistens stark säbelförmig aufwärtsgebogen, seltener gerade, aber immer dünnschalig, wie bei A. arenosa Scop. — (Samen sah ich keine genügend reifen.) — Es ist evident, dass dieses dem Stand- orte nach die A. negleda Fritze et Ilse ist, ob auch Schult.? und es unterliegt auch gar keinem Zweifel, dass die Formen aller hier angeführten Standorte zu einer und derselben Art gehören, welche nach der Beschaffenheit des Staudortes und des letzteren Höhenlage wohl etwas abändert, ohne indessen hierin zu weit gezogene Grenzen zu überschreiten. Fasst mau die gefuudenen Merkmale zusammen, so gelangt man zu folgendem Gesammtbilde: Wurzelstock ausläuferlos. wiederholt getheilt, mehr- köpfig, entweder verholzt, kräftig und langästig oder noch jung, zart, kurzästig und gedrungen. Grundblätter dünn, zart, dunkelgrün, in Eosetteu, kahl, fast kahl, zerstreut bis ziemlich dicht stern-'), sel- tener auch gabelig-haarig, kurz oder lang gestielt, eiförmig bis ver- kehrteiförmig und ganzrandig bis leierförmig vielpaarig und in diesem Falle von breit spateligem Umriss; Stengel 8—30 Cm. hoch, auf- recht, schlank, gerade bis etwas verbogen, ganz kahl oder unten schwach und abstehend steifhaarig, sehr selten bis zum Blü- thenstande herauf und reichlicher steifhaarig, drei- bis ra ehr- blätterig, einfach bis mehrästig. Stengelblätter: die unteren lang gestielt bis sitzend, rhombisch, elliptisch bis eiförmig-elliptisch und ganzrandig oder H- gezähnt oder breit spateiförmig, buchtig fieder- spaltig bis leierförmig, kahl oder, besonders au den Rändern, schwach sternhaarig, die oberen sitzend, länglich bis lanzett- förmig, fast immer ganzrandig, seltener gezähuelt, kahl. Aeste ziemlich gerade, einfach und dann unbeblättert oder selbst bis zwei- ästig und dann beblättert. Blüthenknospen kugelig, sehr kurz ge- stielt, aufl)lühend kurz gestielt, Stiele jedoch + verlängert, zur Fruchtzeit 5—10 Mm. lang. Die Blüthe ausgebreitet 6—8 Mm. ') Der Kürze wegen nenne ich im Folgenden die dreiästigen Haare : Sternliaare, obwohl dies nicht ganz richtig ist, und die zweiästigen: Gabelhaare. 106 breit (bei den ästigen Exemplaren das kleinere Ausmass), der hell- grüne bis roth überlaufene Kelch straff aufrecht, 2—2-5 Mm. hoch ; die Blumenblätter meist weiss, nicht gauz so häufig jedoch auch pfirsichblüth- oder rosenroth, länglich verkehrteiförmig, Staub- beuteln gelb, Fruchtknoten elliptisch, nach der Befruchtung rasch ver- längert; die Schote dünnwandig, schwach holperig, schwach längsnervig, wenig über 1 Mm. breit, mit kurz abgesetztem, deutlichem Griffel und kaum ausgerandeter Narbe, übrigens gerade bis stark säbelförmig nach aufwärts gebogen, auf anfangs aufrecht abstehendem, späterhin wagrechtem bis zurückgerichtetem Fruchtstiel gerade vorgestreckt, aufgebogen oder zurück- geschlagen, nicht wirklich hängend. Die Länge der reifen Schote individuell verschieden, 16 -38 Mm. erreichend. Samen vorne mit einem weisslichen, schmalen aber deutlichen Hautrand, 1-2 Mm. lang, 0-8 Mm. breit. Gegenüber dieser Pflanze kommen der wirklichen Ambls neplecta Schult, kahle, aber öfter doch auch ästige Stengel, dick- liche, kahle, glänzende, selten gabelhaarige Rosetteublätter, grössere, immer rösen- oder pfirsichblüthrothe Blumenblätter in Blüthen von 8—12 Mm. Weite und dickliche, durchschnitt- lich kürzere (13— 27 Mm. lange), dickwandige Schoten zu. sowie nach den Exemplaren aus dem grossen Kohlbach thale (Kerner, Fl.exsicc. Austro-Hung. Nr. 602) Samen, die bei l'l— 1*2 Mm. Länge 0-9 bis ro Mm. breit, also mehr rundlich sind, und die keine Hautflügel haben. Die mir vorliegenden Exemplare lassen leider nicht die Gestalt des Wurzelstockes beurtheilen, dagegen beweisen sie, dass auch bei A. neglecta die Richtimg der Fruchtstiele und Schoten variirt; ich sah fast reife, die so aufrecht stehen, wie bei A. Halleri L., welcher Art ^1. neglecta mit Ausnahme ihrer Sto- lonenlosigkeit überhaupt viel verwandter ist, als der A. arenosa. Hiernach ist A. neglecta Fritze et Hse mit A. neglecta Schult, nicht zu vereinigen, wenigstens die von mir gesehene Pflanze von der Czerwony-wierch-Gruppe nicht, und muss man deren Verwandte jedenfalls in der Nähe der A. arenosa Scop. suchen, wohin nicht nur der ganze Habitus, sondern auch die Beschaffenheit der Schoten hindeuten. In dieser Gruppe ist aber die Auswahl nicht eben gross; sie beschränkt sich, wenn man die Nachbarländer allein im Auge behält, auf A. arenosa Scop., A. hispkla Myg. und A. multijuga Borb.; wenn man mit Rücksicht auf die anderen derartigen Vorkommnisse in der Tatra den Blick auch nordwärts lenkt, ausserdem noch auf A. faroensis Hoinem. mit Cardamine hastulata Sm.; die Gattung Arahklopsis Schur {-^ Stenophragma Celak.) ist ausgeschlossen. Von diesen also zu vergleichenden Arten ist A. arenosa Scop. immer einjährig (ich sah nie andere; das Wenige von perenuem Material dieses Namens, was ich sah, gehört zwanglos zu A. hispkla Myg., auch A. arenosa Kern. FL exsicc. Austr.-Hung. Nr. 603, was mir erklärt, dass Kerner seine A. petrogena überhaupt auf- 107 gestellt hat) imd hat uugefl ii^elte Samen; ausserdem sah ich diese Pflanze immer und von allen Standorten reichlichst und bis in den Blüthenstand hinauf hispid; die Stengel sind (wie die Pflanze überhaupt) viel grösser als au allen anderen hier berührten Ver- wandten, immer sehr ästig, mit Blüthen übersäet; letztere in West- Europa meist roth, im Osten meist weiss; die Blätter der Rosette und meist auch die Stengelblätter immer leierförmig, die Blüthen wie bei A. neglecta und selbst noch grösser, die Schoten stets aufrecht- oder schiefwinkelig abstehend, selten fast horizontal, 30 — 40 Mm. lang und dabei nur 0-7— Ö'S Mm. breit, nie hinabgeschlagen, die Samen bei TO Mm. Länge nur 07 Mm. breit, also aus- gesprochen kleiner, und. wie schon erwähnt, un geflügelt. Die anderen Arten sind ausdauernd. Zwei davon, nämlich .1. hiapida Myg. (= A. petraea Aut. nou Lam.) und A. faroensls Hörnern, sehen den oben beschriebenen Hochgebirgsformen von der Krzesanica habituell ganz ähnlich. Auch bei ihnen ist der in der typischesten Form völlig verholzte Wurzelstock locker-viel- köpfig, bildet also eine Gruppe von Eosetten (etwa wie Parrya arctica), welche jede einen bis mehrere Stengel treibt, wie dies bei den polsterförmig wachsenden Pflanzen überhaupt die Regel ist, aber — und ich finde dieses so charakteristische Merkmal nur von Kittel (Taschenbuch der Flora Deutschlands [1853], S. 950) be- schrieben und von Reichenbach (Icon. Fl. Germ. 11 [1837—1838], tab. XXXIV, Fig. 4323) abgebildet — diese Zweige des Wurzel- stockes sind von den vieljährigen Resten der Grundblätter (Blatt- stiel und dessen verbreiterte Basis) + dicht schöpf ig. Ausserdem ist .4. faroensis nach einem instructiven, leider aber nur Blüthen darbietenden Exemplar aus Wales (auf Felsen des Snowden in 2500' Seehöhe am 29. Juli 1875 von J. Harbord Lewis gesammelt, der es mir ah A. petraea mitgetheilt hat), sofort durch langgestielte (Stiel beim Aufblühen 5 Mm. laug, abblühend 10—11 Mm.), kleine, weisse Blüthen kenntlich, deren Kelch fast 3 Mm. hoch, und die wegen der mehr aufgerichteten Blumenblätter nur 5 Mm. breit sind. Die Stengel dieser Pflanze sind nur 6 — 7 Cm. hoch, unverästelt, armblüthig, die Wurzelblätter langgestielt, leierförmig mit kleinem Endzipfel, nur zwei bis drei Paar Fieder- lappen, die Stengelblätter vom untersten runciuaten an bis zum ober- sten lanzettförmigen meist ganzrandig. Die Behaarung sehr kurz, am Stengel 0, auf den Blättern gabel- und sternhaarig. A. hüplda Mygind ist in vollendetester Gestalt — was eben wenig bekannt zu sein scheint — eine von ^4. arenosa. ungemein verschieden aussehende Pflanze. Ich habe Exemjilare vor mir, die ich selbst am classischen Standorte dieser Art, auf den Dolomit- felsen in der Mödlinger Klause bei Wien am 5. Mai 1867 gesammelt habe. Der knorrige, völlig verholzte 0-5 Cm. dicke Wurzel- stock ist 23 Cm. hoch, durch wiederholte, meist gabelige Verästelung etwa fünfzigköpflg, einen mächtigen Polster von Blättern bildend, zwischen denen mindestens hundert, durchaus fast gleich grosse, 108 12 — 14 Cm. hohe, einfache oder schwachästige Steagel hervorragen, die eine Unzahl von Blüthen hervorgebracht haben. Die Grimdblätter sind langgestielt, meist länglich elliptisch, ungetheilt, kaum gezähnt, seltener buchtig, grobzähnig. Die Stengelblätter sind lanzettförmig, ganzrandig, die ganze Pflanze fast völlig kahl. Die Blüthen sind ansehnlich; der Kelch gelblich, etwa 3 Mm. hoch, die Fe- talen sind weiss, zwar 8 Mm. laug, da sie aber mehr aufgerichtet sind, als an A. arenosa, die Breite der Blume doch nur etwa 10 Mm. Die noch sehr jungen Schoten stehen in ziemlich gerader Verlängerung ihrer 5 — 7 Mm. langen Stiele schief (etwa unter 50") ab und sind bis 34 Mm. lang. — So bekommt mau die Pflanze gewöhnlich nicht, weil sich die Sammler begnügen, die einzelnen Wurzelköpfe abzureissen und den Wurzelstock stehen zu lassen. (Fortsetzung folgt.) Plmis digenea (P. nigra Arn. X montana Dur.) Von K. V. Wettstein. Die Zahl der bekannten hybriden Couiferen ist nicht gross. Es sind: P. RhaeUca Brügg.') (P. montana Dur. X silvestris L.), P. Nellreichiana Reiclidt.-) und P. pernüxta Beck^) (P. nigra Arn. X silvestris L.), P. Pinsapo J^Qi'&s.yC Abies Dur.*), Juniperus inter- media Schni''") {J. communis L. X ncma Willd.) und J. Kanitzii Csa,t6^) {J. sabinoides Griseb. X communis L.). So schwer es ist, diese Hybriden von ihren Stammarten, denen sie mehr oder minder ähneln, zu unterscheiden, wenn nur morphologische Eigenschaften zum Ver- gleiche herangezogen werden, so leicht fällt diese Unterscheidung bei Berücksichtigung des anatomischen Baues, besonders jenes des Blattes.^) Im botanischen Garten der Wiener Universität wird schon seit längerer Zeit eine Föhre cultivirt, die aus den niederösterreichischen Voralpen stammt und ihres eigeuthttmlicheu Wuchses halber als eine neue Föhre vor circa fünfzehn Jahren in den Garten gebracht wurde. Der Habitus der Pflanze ist thatsächlich auffallend. Im Grossen und Ganzen an eine Pinus nigra Arnold (1785) {^^P- nigricans Host. (1826) ') Flora 1864 Nr. lü, S. löO. - Jahresber. nat. Ges. Graub. XXIX. Seite 173. ••') Verhandig. zool. botan. Ges. Wien. XXVI. S. 461 (1876). ') Verliandlg. zool. botan. Ges. Wien. XXXVIII. S. 767 (1888). *) Gard. chron. 1878. p. 438. '-) Verhandig. siebenb. naturf. Ver. II, S. 169 (1851). «) Magy. Nevet. Lapok. X., pag. 145 (1886). ') Vergl. Wettstein im Sitzungsber. kais. Akad. d. Wissensch. XGVI. Bd. S. 312 ff. (1887). 109 erinuernd, weicht sie vou derselben durch etwas kürzere Blätter, insbesondere aber durch auflfallend lana:e, elastische, dem Boden sich anschmiegende Aeste ab. Sie erinnert einigermassen an P. Rhaetka (silvedris X montana). Mit Kiicksicht aut" diese Eigenthümlichkeit, sowie auf die Heimat der Pflanze lag die Vermuthung nahe, dass dieselbe eine Hybride zwischen P. nujra Arn. und hwntana Dur.') sei. Eine sorgfältige Betrachtung des morphologischen, insbesondere aber des anatomischen Baues ergab die Kichtigkeit dieser Ver- muthung. Ich benenne daher diese neue Piuus P. digenea und gebe im Folgenden ihre charakteristischen Merkmale au. Von P. nigra ist P. digenea durch die relativ kurzen und dicken, dichter gestellten Nadeln, die laugen, wenig verzweigten, schmiegsamen und im unteren Theile des etwa 3 Meter hohen Baumes dem Boden sich anlegenden Aeste; vou P. montana durch längere und kaum stachelspitze Nadeln und aufrechten Wuchs des Hauptstammes verschieden. Die weitaus wichtigeren Merkmale im anatomischen Baue des Blattes ergibt die nachstehende Tabelle, Dabei sei bemerkt, dass alle Angaben auf jenes Querschnitts- bild sich beziehen, das man bei Durchschneiduug des Blattes unter- halb der Mitte erhält. Hohe der Epidenuiszellen nigra A n t. 0-04 Mm. I*inus digenea 0 04 Mm. _P. tHontana Dur. 0-04 Mm. Hypodeim Harzgänge 2 schichtig, äussere Schichte: 1 Lage dünn- wandiger Zellen, innere Schichte : 2 Lagen skleren- chym atischer Zellen 3-9 (meist 7-8) parenchymatisch, mit 10— 16zelliger Hülle Unterseits 2schichtig, oberseits Iscliichtig uder 2schichtig, äussere Schichte: 1 Lage dünn- wandiger Zellen, innere Schichte: 1 Lage skleren- chymatischer Zellen 2-7 (meist 4) parenchymatisch, mit 9— 13 zelliger Hülle Ischichtig. aus 1 Lage dünn- wandiger Zellen bestehend, Sklerenchyinbelcge an den Blattkanten fehlen 2 — 6 (meist 4) dem Hypoderm anliegend mit 3 — 12zelliger Hülle ') Da ich die Pflanze nicht an Ort und Stelle beobachtete und daher auch die Stammarten nicht selbst sah, lasse ich es dahin gestellt, welcher Krummhülzart diese Hybride entstammt und wende daher den Sammelnamen Jr*. montana Dar. an. Oesterr. botan. Zeitschrift. 3. Heft 1889. 9 110 P. nigra Ant. Pirnas diaenea P. montana Dur. ßastbrücke zwischen den Gefässbündeln Verhältniss der Höhe zur Breite des Quer- schnittes schmal, aus 1 — 3 Zelllagen gebildet schmal, aus 1 — 3 Zelllagen gebildet 3-Ö : 7 : 7 schmal, aus 1—3 Zelllagen gebildet Bei dem ümstaude, dass Schwarzföbrenwälder in den nieder- österreichischen Voralpeu nicht selten an Krummholzbestände stossen, ist es wahrscheinlich, dass P. digenea hier mehrfach beobachtet werden wird und sei hiemit die Aufmerksamkeit auf die Pflanze gelenkt, deren Auffindung in ihrer Heimat um so erwünschter wäre, als das cultivirte Exemplar keine Auskunft über Form und Stellimg der Fruchtzapfen gab. Litteratur-Uebersicht. ') Januar 188'J. Bäuiiiler J. A. Fungi Schemnitzeuses. (Verh. zool.-bot. Ges., XXXVIII., S. 707.) Bearbeitung der von A. Km et bei Schemnitz in Ungarn gesammelten Pilze. 126 Arten, darunter neu: Stagonospora Carpatica Bäumler, Septoria Asperulae Bäumler, Leptothyrmm Melampyri Bäumler, Gloeosporium duhium Bäumler, Ramularia Schulzeri Bäumler, Percosporella Hangarica Bäumler, Cercospora Iinpatientis Bäuniler, Cubercularia Kmetiana Bäuraler. Beck G. R. \. Die alpine Vegetation der südbosuisch - herzego- winischen Hochgebirge. (Verh. zool.-bot. Ges., XXXVIII., S. 787.) Beck G. R. v. Mittheilungen aus der Flora von Niederösterreich. (Verh. zool.-bot. Ges., XXXVIII., S. 765.) Vergl. Seite 115. ') Die „Litteratur-Uebersicht" strebt Vollständigkeit nur mit Rück- sicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbst ständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thunlichster Voll- ständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten höflichst ersucht. Die ßed. 111 Boruiiiüllcr J. Ein Beitrag zur Eichenflora des südöstlichen Europa. (Bot. Centralbl., Bd. XXXVII, Nr. 5.) Auf^ählun;£j von Quercus-Aiten. die Verfasser 1886 um Triest, in Dal- matien. in der Herzegowina, in Ost-Bulgarien, Attika und auf Corfu sammelte und Borbas bestimmte. Umgebung von Triest: Qu. Cerris L., lanu'jinosa Lam. crispata Stev., Q. Terjestüvt Wonzig, Vukotinorici Borh. — Dalmatien: Q. lanuyinosa Lam., ifenuina u. var. üudensis Borb., Q. Tommasinii Ktschy., Hex L. Fritsoh f. Vorläutitre Mittheiliiug über die Riibusflora Salzburgs. (Verh. zool.-bot. Ges., XXXVIIL, S. 775.) 28 Rubi, darunter ein neuer li. macrot-temonides Fr. fcaesius X macro- :3otizen, um deren Einsendung die Redaction ersucht. A. Nieder-Oesterreich. Neu für das Kronland: 1. Rosa rkiicla H. Braun. Brauustorferberg bei Krems, ges. 1887 von Schreiber. Verwandt mit R. falcata Pug., von dieser ver- schieden durch keilig zur Basis verschmälerte Endblättchen und längere Blüthenstiele. 2. R. intercedens H.Braun. Mauer bei Wien, ges. 1886 von Haläcsy. — Von R. montifcu/a Desgl. durch die zurückgeschlagenen Kelch- zipfel, auf der Unterseite nicht rothen Blätter, grünen Neben- blätter, von R. sphaerka Gren. iusbes. durch zur Basis allmälig verschmälerte Blättchen und schwach wollige Griffel verschieden. 3. R. semibiserrata Borb. Kahlenberg bei Wien; ges. von Braun. 4. R. pratincola H. Braun. Neuwaldegg bei "Wien. Von R. spurki Pug. durch drüsige Kelche, behaarte Griffel u. s. w., von R. JKCtinda H. Braun durch kurz eiförmigen Blüthenbodeu, blass rosenrothe Kroublätter und wenig behaarte Griffel verschieden. 5. R. fifvtincola Pug. Mauer bei Wien; ges. von PTaläcsy, 6. R. Timeroi/i Chab. Perchtoldsdorf; ges. von Braun. 7. R. rundaris Braun et Borbäs. Höllenthal bei Gloggnitz; ges. von Haläcsy. (= R. intermedki Kitaibel fasc. herb. XV. no. 45). 8. R. hicanescens H. Braun. Baden bei Wien. Von R. dumetorum Thuill. durch wollige Griffel, elliptisch-längliche Blättchen, spitzere Blattzähne und kürzere Blattstiele verschieden. 116 9. R. campicola H. Braun. Berge um Wien. Der R. incanescens H. Braun nahestehend und von ihr durch längere (8—10 mm. lange) Blütheustiele, roseurothe Kronblätter u. a. verschieden. 10. R. Khtkii Besser. Hölleuthal; ges. von Braun (= R. graveolens Rieht.; non Gren. Godr.). 11. R. dimimita Boreau. Gumpoldskircheu, ges. von Braun. 12. Tilia pi/ramidalis Host. Waldränder bei Mödling; ges. von Braun. 13. Tilia betulaefolia Hofm. Wälder bei Krems; ges. von Braun. 14. CeratocepJialus testiadatus (Crantz) A. Kein. = C. orthoceras D. C 15. Mentha dissimilis Desgl. Mauer bei Wien; ges. von Haläcsy. 16. M. paludosa Sole; Mauer bei Wien; ges. von Haläcs}^ 17. Fontinalis gracilis Lindbg.; ßandegg; ges. von B. Wagner. 18. Aphanotece caldariorum^\e]iieY\ Glashäuser des Augartens; ges. von Hausgirg. (1 — 19 vergl. Kerner A. Schedae ad flor. exs. Austro-Hung. V.) 19. Artemisia Mertensiana Wallr. In der oberen Heide bei Lassee im Marchfelde; ges. von Beck. 20. Phyteuma nigrmn Schm. Eiusiedelgraben bei Karlstift. 21. Crepis hieracioides W. et K. Yar. ß nuda und y pilosa Beck. Bei Hessendorf; ß und y bei Joachimsthal und Harmanschlag; ges. von Beck. 22. Alisma arcuatum Michal.; Hernais, Donau- Auen, Wiener Neu- städter Canal. 23. Pinus penniaia (nigra X supersilvestris) Beck ; zwischen Weikers- dorf und Siebeubrunn; ges. von Beck. 24. Alnus iruhescens Tausch (siiperglutinosa X incana); Penzinger Au. 25. A. ambigua Beck {sKbglntinosa >aea memphitica ist nun eine Charakterpflauze der Kilufer, während Pobhaiera nur den Wüstonrand, beziehungsweise die Wüste selbst i)ewohnt. Wollte man trotz alledem noch an der Möglichkeit fest- halten, dass Forskäl doch die heutige Roblmirca gemeiut haben könne, so müssto man zwei gleich unwahrscheinliche Voraussetzungen machen, dass nämlieh die richtige Pflanze verloren ging, während mehrere Exemplare der weit auftalligeren Polt/carpaea memphitica, die Forskai nur gesammelt, aber nicht beachtet hätte, erhalten wären. J*olifcarp- Blattaria ist, derjenige Bastard also, welcher dem V. Austriacum Schott, näher steht; andererseits aber das neu- gefundene, welches ich Verhascam grandicahj.v nenne, ein V. Blat- tariaX sid) — Ausiriacum, nämlich der dem F. Blattaria näher stehende Bastard ist. In der Beschaffenheit, Form und Behaarung ihrer Blätter, sowie ihres Stengels sind diese zwei Arten von einander nicht zu unter- scheiden; ihre Blumenkronen sind auch ziemlich gleichgross und ihre Staubfäden alle purpurnwollig; doch findet man in ihrer Blüthe einen wesentlichen Unterschied, nach welchem der eine Bastard in die Sec- tion Thapsus Benth., der andere aber in die Section Lychnitis Beuth. zu stellen ist. Das dem F. Austriacum näher stehende F. Vidavense Simlc. hat nämlich lauter rundlich nierenförmige Antheren, gehört also mit F. Austriacum in dieselbe Section, das heisst in die Section Lick- nitis Benth.; dagegen hat das dem F. Blattaria näher stehende F. (jrandicaliix nur an diei Staubfäden rundlich nierenförmige Staub- beutel, an den übrigen zweien aber herablaufende lineale lange Staubbeutel, welche sich in ihrem oberen Drittel hakig nach aussen krümmen. 1'. grandicahix Simk. gehört also in die Section Thapsus Benth., d. h. in dieselbe Section, der auch F Blattaria L. an- gehört. Verbascum Vidavense Simk. und F. grandicalt/,v Simk. bieten mithin ein Beispiel dafür, dass zwischen zwei Species zwei von einander wesentlich verschiedene Bastarde entstehen können, also auch zwei solche zu unterscheiden und zu benennen sind. Die übrigen Unterschiede zwischen Verbascum grandicalyx und T'. Vidavense sind eigentlich nur relative. So hat V. Vidavense einen oberwärts reichlich und ruthenförmig verästelten Stengel, mit langen, schlanken, oberwärts nur etwa 1 Mm. dicken Aesteu; seine Blüthen stehen meist zu drei; seine Kelche sind spärlich flaumig mit wenigen Drüsenhärchen und dazu klein, ungefähr 2 Mm. lang; hingegen hat F f/randicahf.v einen stärker flaumigen, aber nur wenig verästelten Stengel mit dickeren, stärkeren, etwa 2 Mm. dicken Aesten; seine Blüthen stehen zu zwei; seine Blütheustielo und Kelche sind dicht flaumig mit vielen eingemischten Drüsenhärchen, die Kelche verhält- nissmässig auftallend gross, durchschnittlich 4 Mm. lang. Wegen dieser au T^ Blattaria erinnernden Kelche, welche, wie auch die 140 Blütheuknospen doppelt so gross erscheinen als jene des V. Vidavense, wählte ich für diese Verbascum-Hybride die Bezeichnung y^grandi- calyx^. Ueber den Formenkreis der Cortusa Matthioli L. Von Dr. Vincenz v. Borbäs. Cortusa Matthioli Ij. wurde durch viele Jahre für m ono- typisch betrachtet, und wurde über den Formenkreis derselben kaum etwas geschrieben. Auch G. Sibirica Andrz. apud Besser im Beiblatt I. zur „Flora*' 1834, pag. 22!'), welche noch in Steudel's „Nomenclatn-" ed. II, part. I, pag. 423, aus Sibir. Baikal ange- führt ist, wurde von hervorragenden Flori^iteu Kusslands: Ledebour (Fl. Ross. III, pag. 22), Turczaninow (Bull. soc. Mose. 18-19, pag. 308). auch von De Caudolle (Prodr. VIII. pag. 55) etc. nicht einmal als Synonym angeführt und ist so ganz in Vergessenheit gerathen. Im Jahre 1854 wurde durch H. Schott, C. F. Nyman und Th. Kotschy in „Analecta Botanica" pag. 17 eine C. jnfbens Schott, Nym. et Ky. als neue Art aus den Alpen von Siebenbürgen be- schrieben, aber mit der vergessenen C. Sibirica Andrz. nicht ver- glichen. Diese C. pubens wird beschrieben als „foliorum lamina velutino- pubescente, scapo petiolisque bre viiiscule-pilosis (pubeiulis), corollae limbo, expauso-campanulato, laciniis semi-ellipticis rotuu- dato obtnsis". Ferner ist sie „cinerascenti viridis . . . Folia minus lobata 1. dentata. Calycis laciniae breviores. Capsula ovato elliptica (nee oblonga), calyce vix plus duplo longior'', — während C. Matthioli durch „fol. lamina hirsuta, scapo petiolisque pilis lougis pilosis, corollae limbo campanulato, laciniis ovato-lan- ceolatis acutis. — Saturate vireus." cliarakterisirt wird. Die Unterschiede der C. Matthioli und C. pubens besprach A. V. Keruer in der „Oesterreichischen botan. Zeitschrift' 1875, Bd. XXV, pag. 17, und legte dabei ein besonderes (rewicht auf den Zuschnitt der Blätter. Die Blattlappen der C. Matthioli sind im Umrisse halbkreisförmig und wieder in drei etwas spreizende Läpp- chen getheilt, — die Blattlappen aber der C. pubens erscheinen im Umrisse eiförmig dreieckig und von der Basis bis zur Spitze von gleich grossen, spitzen, vorgestreckten nicht spreizenden Zähnen gesägt, also viel gleichmässiirer gesägt, und nicht — wie bei C. Mat- thioli — in drei Läppchen getheilt. Dieser Unterschied ist jedenfalls auffallend und kann man dadurch diese zwei Pflanzen oft sicher von einander trennen. Wenn wir aber die kurze Beschreibung der G. Sibirica (1. c.) näher betrachten : ') Ueber die Flora des Baikals. 141 „Corolla calycem triplo superaute, floribus purpureis, foliisque serratis diversa a C MatthioW^, — so ist es sicher, dass Audr- zeiowski imd Besser den kürzeren Kelch, sowie den Zusclioitt der Blätter der 0. puhens schon früher bemerkten und zur Unter- scheidung der C Sihirica von C. Matthioli benutzten. Hiernach ist es aber sicher, dass C. Sibirka Andrz. 1834 mit C. puhens Schott, Nym. et Ky. identisch ist. Wir haben hier wieder eine jeuer Pflanzen vor uns, welche darauf hindeuten, dass die Neeetation der sieben- bürgisehen Alpen in vielen Stücken mit jener von Sibirien über- einstimmt. Neben Gort. Sihirica wird von Besser in Sibir. Baical. auch C Matthioli augeführt, und auch die Beschreibung der 0. Matthioli Turcz. in Bull. soc. Mose. 1849, pag. 303, „foliorum lobis subtri- fiilis, . . . petiolis scapisqiie pilissimplicibus longiusculis mollibus" etc. bezieht sich mehr auf die Linne'sclie Art. Ich sah jedoch eine „Cortifsa 3fatthioli"' im iLerhaie des Cardinal Haynald aus Sibirien mit „Parreys 1835" (Heuff.) bezeichnet, welche ganz dieselben charak- teristischen Merkmale zeigt, als hätte man sie auf dem Standorte der C. pubem in den siebenbürgischen Alpen gesammelt. Da die hier erwähnten Cortusa-krten in verschiedenen und weit getrennten Gebirgssystemen O. Matthioli auf den Alpen Oester- reichs und der Schweiz, — C Sibir ica (C pubens) aber in Sibirien und in Ungarn, in der Zone des Knieholzes, also geographisch ge- trennt vorkommen, so kam ich auf den Gredauken, dass man es hier vielleicht mit zwei vicariirenden, einer westliclien und einer östlichen Art zu thun hat, und dass C. Sihirica in Siebenbürgen die C. Mat- thioli vertritt. Zur Klarstellung dieser Frage habe ich ein reiches Materiale aus deu Alpen und aus Siebenbürgen,') sowie der Tatra- Sfegend untersucht; ich fand zunächst, dass kahlere, ja fast kahle Formen der C. Matthioli auch im Westen vorherrschen, stark be- haarte Formen aber auch in Siebenbürgen nicht fehlen. Die Behaa- rung kann man also als specifisches Merkmal nicht betrachten. Was „Cortasa Matthioli L. in alpibus Austriae et Helvetiae" ist, ist allgemein bekannt und brauche ich dies nicht eingehender zu besprechen. Ich bemerke nur so viel, dass ich die C. Sibirica Andrz. (0. pabens Sch., N. et Ky.) aus Sibirien und Siebenbürgen mit jener C Matthioli L. vergleichend studirte, welche in Kerner's Flora exsicc. Austro-Hung. Nr. 906 ausgegel)en wurde und welche den Botanikern nicht zu schwer zugänglich ist. Wenn ich die am Originalstandorte gesammelten Exemplare der C. pubens aus dem Herbare Haynald's mit der in Fl. exs. Austro-hung. erschienenen C. Matthioli L. vergleiche, so kann ich die folgeuden, mehr minder wichtigen Merkmale zur Unterscheidung der €. pubens 1854 = C Sibirica Andrz. von G. Matthioli anführen: ') Zum Virgleiche hat mir auch Cardinal-Erzbiscbof Dr. L. Haynald seine reiche Coriwsa-Sammlung gefälligst überlassen, wofür ich auch hier meinen verbindlichsten Dank sage. Oesterr. botan. Zeitschrift. 4. Heft 1889. 1 1 142 Folia C. Sihincae siibtus raagis pallitla ideoqne plus minus discoloria siibtiis etiam in colorem violaceiim vergentia — , daraus kann inau eikläven, was schon die Autoren der C. pidens sagen, dass die C. pvbens „cinerasceuti-viridis" sei, während die Blätter der C. Mattlüoli in Fl. exs. Austro-lumg. beiderseits gleich grün sind (folia concoloria), und die Pflanze laetius viridis ist. Lobi foliorum C. Sihiricae in circuitu ovati vel trianguläres, fere aequaliter serrati, dentibus porrectis, haud divaricatis, paucio- ribus; lobi vero Cortusae Matthioli semi-orbiculares, in lobulos tres serratos. magis divaricatos divisi, Pubes petiolorum scaporumqiie in C Sibirica plerumque brevior atque magis evanida, ut C. Sibi- rlca Andrz. (O. puhens Scli., N. et Ky.) magis et citius ac G. Mat- thioli glabrescens fiat. — Pili in 0. Sibiricae scapo magis adpressi, in summo scapo in glandulas breviter stipitatas abeuntes, qua re involucrum, pedunculi atque calyx C. Sibiricae magis glandu- losa, ac in C. Matthioli, evadunt. — Scapus Cortusae Matthioli iufra involucrum plerumque pilis longis scaporum inferiorum petiolo- nimque superbit, longe villosus. Flores C. Sibiricae minores quam in C Matthioli, praecipue calyx magis glandulosus semper brevior. Discrimen singulare praeterea sinubus inter dentes calycis nititur, qui in G. Sibirica basi late rotundati, in G. Matthioli vero obverse trianguläres sunt. Dentes calycis in C. Sibirica minoris a sinubus corallae plerumque remoti, eos non attingentes, et calyx totus longitudine non nisi tertiam corollae partem adaequat, dentes calycis in C. Matthioli maioris sinubus corollae aequilougi, et calyx totus corolla dimidia paulo longior aut coroUam dimidiam longitudine adaequans. Stylus G. Sibiricae duplo tenuior, ideoque tenuissimus, et stigraa globosum magis conspicuum evadit, et corollae lobis rotundatis magis exser- tum. Capsula calyce vix exserta, apice dentibus quinque dehiscens (De Capsula coufer etiam Turcz. 1. c). Ganz unzweifelhafte G. Sibirica (C. pubens), welche die ange- führten Merkmale zeigt, sah ich, wie ich schon oben bemerkte, aus Sibirien (Heuff. herb.!), sowie ausser von den allgemein bekannten Standorten (alpes Rodnenses [Korongyis] atque Biharenses), auch von der Krummholzregion der Alpe Kirälykö (Köuigslein, Piatra Krajuluj), wo ich sie selbst mit SoldaneUa montana W. {S. Hirn- (farica Simk.) und Primula elatior sammelte. Ferner sammelte die 0. Sibirica schon Zawadski im Jahre 1830 (B. August) unter der Lomnitzer Spitze der Hohen Tatra; die Exemplare liegen im Herbare Haynald als „C. Matthioli'' vor. Auch Hazsliuszky') kennt sie schon aus Ober-üngarn, indem er sagt, dass G. pubeiis die auf höheren Standorten wachsende Stammform der G. Matthioli sei. Ich habe die G. pubens selbst (Oesterreichische botau. Zeitschr. 1888, pag. 144) in der Tätragegead (Kotlina leg. UUepitsch) constatirt ') Magyarhon eclenj'es növenyeinek füveszeti k^zikönyve (Floristisches Handbuch der Gefässpflanzen von Ungarn), pag. 200. 143 und Aladar Richter hat sie am 15. Juli 1884 in Feixblösse, — Professor F. Mendlik aber auf dem Belaer Kalkalpeu gesammelt. Die Exemplare Richter''s sind durch kahlereu Blüthenstiel uud Kelche (pedunculis caljrcoque niayis f;lal)re.scentibus) erwähueuswertli. C. ;/lrlii'ii il) niiiasiiiin in llraiiii. (Schluss.') PotentWa Tommasiniami F. Sch.Xi^. opoca L. P>;ikio iiiichst S'.irajovo. — alba L. Pribiiiic, Oroi vrh bei Tcsauj, Orlovik ])ci Zep^e. Mttbus caesitts L. Gemein im b. G. Bosn. und sonst uicht selten, besonders in der f. arcali-i Rt-lib. — üidrittKs Vest. Sasiua (teste Borbäs). — iliscolor Weih, et Nees. Um Sarajevo hie und da (Beck), Sissek, Krupa, Modra, Tesauj. Var. rhodauthus Borb. petalis iuteuse roseis. Bei Baiijaluka. — mcijaÜMmnon Kern. In montibiis ad Zaliu (teste Borbas). — därk-hodados Borb. A R. mevkUomdl A. Kern, turiouibus teuui- bus pedieellato-glandiilosis, foliis forma etc. diversus (Borb.). In Wäldern bei Banjaluka. — adenochtdoü Borb. Zaliu, Bilek. — nlmifolitis Schott, in Isis 1818, fasc. 5, p. 821. Im Narenta- thale bei Grabovica (Blau). Diese interessante Rubusform habe ich im ganzen bereisten Gebiete Bosniens nicht fje- fundeu, die erste Pflanze dieser Art (teste Borbas) sammelte ich erst auf der Ivan pl. in der Hercef^ovina, von da an ist sie nicht selten. B. GlaviTini, Vrabac, Bepovica u. a. 0. bei Konjica, Olebie, Jablauica und von da im Narentathale bis Mostar, häutig bei Mostar, Blagaj. Vrelo Bune, Domanovic, Aladinic, Stolae, Ljuliiuje, Ncumaktihi, Trebinje, Mosko, Panik, Bilek, Drieno, Carina, Bagusa, Insel Lacroma, Cattaro, Mula, Dobrota, Sebenico, Zara, Pola. — tomcutob-iiii Borkh. In der Tesauicaschluclit (Beck), Sissek, Mo- dra, Bronzeui majdan, Maglaj. 't'ar. (jlabratus (lodr. Zalin, Stratinska. Var, cancscens VVirtg. Bistrica, Borja pl. Var. riin'- renii lleichb. Sissek, in moutibus ad Modra et Bilek (teste Borbas). — vaudii'itns Weihe. Bei Udbar nächst Konjica (Beck), Sissek, Lipnik, Star, majdan, Banjaluka, Vr])anja,^ Varos, Maslovare, Steujak, Tesauj, Zal)ljak, Doboj, Maglaj, Zepce. — hirtiiti W. et Kit. Krupa, W. Kuskovic bei Podvidata, Behere- maginica pl.. Banjaluka, W. Barakovac bei Vrbanja, Ovsecko, Borja pl., W. Brzljak bei Liplje, Stenjak, Crni vrh bei Tesanj, Doboj, Svetlica, N'uua luka, N'rabar bei Konjica. — Bdlardii W. et Ness. In montibus apud Lipnik (teste Borbäs). Aruncus silvester Kostel. Auf dem Trebovic, der Romanja pl. etc. (Beck), Stavnjüthal bei Suljesiica, Vares. ') Vcrgl. Ocstorr. butaii. Ztil.sclir. 1S89, Nr. 2. ]4ü Spiraea ulmaria Maxim. Var. discolor Celak. ^Sela bei Sissek, Otoka, nicht selten bei Krupa.^Zalin, Hasaui, Celinac, Maslovare, Borja pl., ^Pribinic, Taslic, Zepce. Yar. denudata Presl. Za- lin, Taslic, Zepte. FiUpendula hexapetala Gilib. Allenthalben im b. G. Bos. ii. H. Prunus spinosa L. Banjaluka (Hof mann), hie und da um Sarajevo, aber vereinzelt (Hofmann, Beck), Mostar (Struschka), Kriipa, Kukavica, Maslovare, Zabljak, Doboj, 2epce, Visoko, Ilidze, Bilek. Spartium junoeum L. Auf 'den Anhöhen am linken Buna-Ufer bei Mostar (Struschka), Gliva nächst Trebiuje (Vandas), Tre- binje, Eagusa, Cattaro (Pantocsek), Drieno, Carina, Insel Lakroma, Sebenico, Zara, Mula, Dobrota. Cytisus nigricans L. Banjaluka (Hof mann), Modra, Podvidaca, W. Klasnica bei Sasina, Stratinska, Jurici. Brankovac, Magier, W. Barakovac bei Vrbanja, Gaj und B. Colin bei Visoko. — ramentaceus Sieb. Vrelo Biine (Blau), Blagaj am Wege nach Nevesinje (Struschka)!, Trebiuje, (Pantocsek), üomanovic. Stolac, Zegulj karaula, Ljiibinje, W. Planadola bei Neumakula, Begovic kiila. Genista germanira L. Banjaluka (Hofraann), Beheremaginica pl., Stratinska, W. Sikora bei Bistrica. — tinctoria L, Nicht selten im b. G. Bos. — sagitalis L. Jn Bergwiesen unter Buschwerk sehr verbreitet (Beck), bei Cainica (Zivotsky), Hasani, Kozini, Lipnik, Stra- tinska, Visoko, Vares, überall um Sarajevo, Vutia luka. Ononis spinosa L. Banjaluka (Hof mann), Zalin, Modra, Maslovare, Vrbanja und sonst nicht selten im b, G. — hircina Jacq. Banjaluka (Hofmann), Kobilja glava nächst Sara- jevo (Beck), Zep^e, Visoko. — Columnae All. Grdon bei Sarajevo (Blau, Formänek). Melilotus officinalis Desrouss. Häufig im b. G. — alba Desrouss. Banjaluka (Hofmann), Brdari, Bronzeui maj- dan, Ovsecko, Pljtska, Vrudca, Stenjak, Makljenovac, W, Pres- lice bei Doboj, Zep^e, Zenica, Vratnica, Ljesevic. Trifolium hifhridum L. Zepce. — repens L. Gemein im b. G. — dalmaticum Vis. Bei Konjica etc. (Beck), Trebinje (Panto- csek), Mostar, Ljubinje, Bilek. — arvense L. Banjaluka (Hofmann), in der Tesanicaschlucht, bei Konjica (Beck). Trebinje (Pantocsek), Krupa, Zaliu, Stra- tinska, Brouzeni majdan, Varos, Plitska, Boija pl., Pribinic, Zepee, Visoko, Faletisi. — ochroleucum Huds. Maglaj (Hofmann), bei Tesici an der Tres- kavica etc. (Beck), Krupa, Pucenik, Zaliu, Brankovac nächst Banjaluka, Borja pl., Sarajevo. — alpestre L. Häufig im b. G. — pallidum W. Kit. Sarajevo. — medium L. Doboj. 147 Trifolium frapifo'iim L. Banjaluka (Hofmauii), Piibinic, Teisauj, Kiasevo, /aliljak, Varey, Cattaro, Dobiota^ — montauum L. Haujaliika (Hofmann), B. Celiii bei Visoko, Ab- hänge des Trebovic und Glog bei Sarajevo, Vucia luka. — .itellafnm L. Bilek^ — .patultim Tauscli. ('rui vrh bei Tesauj. — rahcns L. Maglaj (Hofiiiaun), iu der Sutjeskaschlucht (Beck), Zaliii, Maglaj. Abliänge des Trebovic bei Sarajevo. Arithi/liis poh/phiflla Kit. I3aDJaliika (Hofmann), um Sarajevo hie und da (Beck), Krupa, Zaliu, Hasaui, Kozini, Lipnik. Doruaüum Jwrhaceum Yillars. Gemeiu im b. G. ßos. verbreitet iu der Hercegovina. Loti's conüadatus L. Verbreitet im b. G. in der Vav. vulgaris Koch. Iu der Var. L. alpinus Schleich. In Alpeutriften aller- Hoch- gebirge, auf der Prenj pl. (Beck). Gliiciirrhiza echinata L. Nicht selten bei Sissek iu Slavonien. Galepa ofßcinalis L. Banjaluka (Hofmann), bei Braax etc. (Beck), bei Cattaro (Pautocsek). Sissek, Braukovac, Matuzici, Makl- jeuovac, Doboj, Dobrota bei Cattaro. Astraqalus ahiryphßlos L. Banjaluka (Hof manu), Krupa, Zaliu, Zaspa, Plitska, Kukavica, Visoko, Vrabac bei Konjica. Coronilla varia L. Verbreitet im b. G. — Emerus L. Pod Veles bei Mostar. Vicia Cracca L. Verbreitet im b. G. — lathi/roides L. Nach Fiala im Miljackathale bei Sarajevo. — oroboides Wulf. Abhänge des Trebovic u. a. 0. bei Sarajevo. Lathi/rus hir^sutus L. Banjaluka (Hof mann), Stratinska, Ilidze, Trebinje. — latifolius L. Banjaluka, Maglaj (Hofmann), um Sarajevo hie imd da (Beck), Trebinje (Pautocsek), Krupa, Zaliu, Türk. Dubovik, Hasaui, Kozini, Zepie, B. Celiu bei Visoko, Zbilje, Ljubinje, Neumakula. Var. lanceoliitus Freyu. Fl. von Süd-Istrien. Bei Bilek. Litteratur-Uebersicht. ') Februar 1889. Beck G. V. Bericht der Comraission für die Flora von Deutschland. 1887. Nieder-Oesterreich. (Ber. Deutsch, bot. Ges. VI, pag. CXL.) 2 Seiten. ') Die „Litteratur-Uebersicht" strebt Vollständigkeit nur mit Rück- sicht auf jene Abhandlungen an. die entweder in Oesterreich-Ungarn erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbstständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thunlichster Voll- ständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten höflichst ersucht. Die Red. 148 Beck G. V. und Szyszylowicz J. v. Plantae a Dre. Igu. Szyszy- Jowicz in itinere per Cernagoram et in Albania adiacente a. 1886 lectae. Krakaii 1889. 166 S. 5 Tafeln. Bearbeitung der von Szyszylowicz 1886 im genannten Gebiete gesam- melten Pflanzen, umfassend JO Pilze, 67 Flechten (bearb. von Zahlbruckner), 51 Lebermoose, 102 Laubmoose (bearb. von Breidler), 16 Gef.-Kryptogamen und 542 Phanerogamen. Neue Arten: Grimmia JiJontenegrina Breidl. et S/ysz., J3arhula Montenegrina Breidl. et Szysz., Allium Montenegrinum Beck et Szy>z.. pr. var. A. carinati, Cerastium dinaricum Btck et Szysz., Dianthus Nicolai Beck et Szysz., D. medunensis Beck et Szysz., H. p.'eudorupestris Braun, pr. var., R. praerupticola Br. pr. var., R. subfirmula Br., Rosa rwpivaga Br. pr. var., R. subviolacea Br. pr. var., R. valdefoliosa Br. pr. var., R. ornata Br. pr. var., R. Milenae Br. pr. var., Szyie den ein- zelnen Arten gewidmeten Capitel bringen nicht nur Daten über die horizon- tale Verbreitung, sondern auch über Höhengrenzen, über systematische Fragen, über Nutzen und Anwendung in einzelnen Provinzen, sowie ein Verzeichniss der russischen Vulgärnamen. Ausführlichere Besprechungen sind den Gattungen Tilia, Acer, Vitis, Frunus, Rhododendron u. a. gewidmet. Ein ungemein inhalt- reiches, für die Keuntniss der Flora des russischen Reiches höchst werthvollesBuch. Kuuz J. Bacteriologisch-chemische Untersuchungen einiger Spalt- pilzarten. 8^ 36 S. Bern (Huber & Co.) 1889. 70 Pf. Radlkofer L. üeber die Versetzung der Gattung Henoonia von den Sapotaceen zu den Solanaceen. (Sitzungsber. inath.-physik. Classe bayr. Akad. d. Wiss. XVH, pag. 405.) Eiepenhausen-Crangen K. v. Stechginster [Ulex Europaeus) und seine wirth schaftliche Bedeutung als Futterpflanze für den Sandboden. 8". VIII., 78 S. Leipzig (Duncker & Humblot). M. 1-60. Sanderson J. B. On the electromotive proparties of the leaf of Dionaea in the excited and unexcited states. 31 S. 2 Taf. 4°. London (Trübner & Co.). 2 Sh. Schroeter J. Pilze. Kryptogamenflora von Schlesien von F. Cohn. HI. Band. 5. Lfrg. 8^ S. 513-640. Breslau (J. U. Kern) 1889. 2 M. Die vorliegende Lieferung dieses für die Pilzflora ganz Deutschlands höchst wichtigen Werkes umfasst einen Theil der Hymenonnceten. Besonders hervorzuheben sind: Lactaridla nov. gen., umfassend den L,actarius azonites Bull. u. L. Ugnyita Fr. — liussulina nov. gen. umfasst die Russula-Arten mit ockerfarb. Sporen. — Marasmius fuscescens sp. n. — Cortinariopsis nov. gen. i. Art: C. lacrimabundus (Bull.) — Astrosporina n. gen. = Inocybe mit eckigen Sporen, darunter eine neue Art: A. lanuginella. — Rhodosporus n. gen. Die Fries'schen Gruppen Clitopiliis und Pluteus zum Theil umfas- send. — Russuliopsis n. gen., 1. Art: R. laccata {Scop.}. — Agaricus coeru- lescens n. sp. Siebenmann Dr. F. Die Schimmelmycosen des menschlichen Ohres. 112 S. 4 Taf. Wiesbaden (J. F. Bergmann) 1889. Strassburger Ed. Histologische Beiträge II. üeber das Wachsthum vegetabilischer Zellhäute. 4 Taf. Jena (G. Fischer) 1889. 7 M. Tripp F. E. British Mosses. New edit. 2 vols. 8^ London (Bell & Co.). 52 Sh. 6 d. Tuckerman E. A Synopsis of the North Americ. Lieh. Part 2. 8". pag. 176 (Boston). 15 Sh. Vries H. S. Intracellulare Pangenesis. Jena (Gustav Fischer) 1889. 4 M. 152 Wagner H. Pflanzenkuude für Scliulen. 9. Auflasse. I. Cursus. 8*^. Mit Illustr. Bielefeld (Velhagen & Klasing) M. 1-20. Wouters L. Cabiers d'hist. naturelle ä l'usage des Colleges et pen- sionats. II. Elements de botanique, 8". 192 pag. Malines (Raym. Van Velsen) 1889. 2 Fr. Flora von Oesterreich -Ungarn. Cb. Luerssen fübrt in der soeben erscbieneuen 12. Lieferung seiner monograpbiscben Bearbeitung der Gefässkryptoganien Deutsch- lands, Oesterreichs und der Scbweiz folgende Equisetaceen aus Oester- reich-üngaru auf. (Rabenb, Kryptog.- Flora 2. Aufl., III. Bd.): Eqaisetum pitlustre L. (a') a) verticillatum Milde: «) forma hrevi- ramosa Klinge (a), ß) longlramosa Klge. (a), c) arcuata Mlde. (S. K. U. Sb.), ^) ramuldsa Mlde. (U.) b) polystachiium Vill. in 3 Formen (a). c) simplkissimum A. Br. : a) forma nnda Dub. (a), ß) tenuis Doli. (T. M. Sb.), 8) nana Mlde. (T. M.) — limosum L. (a) a) LInnaeanam Doli.: a) forma vulgaris (a), ß) minus A. Br. (Sc. M. U. Ai. K. T.) b) verticillatum Doli.: «) forma brachycladon und ß) leptodadori Doli, (a), ö) polystacliya Lej. (M.) — litorale Küblew. (Sc. B. G. U. Sb. Ai. As. T.) a) humile Mlde. (Vorarlbg.), d) elatius (Sb.). — - ramosissimum Desf. (B. M. G. U. Sb. Croat. Dalm. Istr. Ai. K. St. S. T.) b) virgatum A. Br. (B. M. Ai. U. Croat. T.) c) Simplex Doli. (M. Ai. T. ü.) e) gracile A. Br. (M. B. Ai. T.) f) suhverticillatmn A. Br. (B. M. G. Ai. T. ü.) g) altissimum A. Br. (M. T. U.) — Uemale L. (Sc. M. B. T. K. St. S. Ai. U. Sb. G. Croat.) f. Schleicheri Mlde. (T. Ai. M. Sc. U. Sb. Croat.) In dem neuen Exsiccaten-Werke „Uredineen" von P. Sydow, von dem eben Fase. I, enthaltend Nr. 1—50, erschienen ist, sind u. a. folgende Arten aus Oesterreich-Ungarn ausgegeben: Puccinia J?entariae {A\h. et Scbw.) auf Dentaria hulbifera aus Schemnitz (Kniet), P. graminis Pers. auf Avena fatua aus Böhmen (Hora), P. montana Fckl. auf Centaurea montana, Schemnitz (Kniet), P. Stipae (Opiz) Hora aus Böhmen (Hora), P. Valantiae Pers. auf '} Ich gebrauche in Folgendem nachstehende Abkürzungen : a = allge- mein verbreitet, S. = Salzburg, K. = Kärntheu, U. = Ungarn, Sb. = Sieben- bürgen, Ai. == Niederösterreich, As. = Oberösterreich, T. = Tirol, M. = Mähren, B. — Böhmen, Sc. = Schlesien, G. = Galizien, St. = Steiermark. 153 Galhiin verninn, Schemiiitz ^(Kmet), P. Vlrqaitrme (DC.) auf So/l- daffa V. «., Schemuitz (Kmet), Uroiuifces Prhmdae integrifoUae (DC.) auf Pr. minima aus Tirol, Uredo Festucae DC. auf Festuca glauca Prag ^(Hora), Cacoma Fmnariae LK. auf Cori/dalis solida, Scbemnitz (Kmet). Ai'cidiinn Compositarum Mart. auf Linosyris vidgaris^) von Sclieiunitz (Kniet). Die in der März-Nummer S. 108 beschriebene neue Pmi^s-Hybride bat einen neuen Namen zu erbalten, da eine P. f%e»crt bereits 1 888 von Beck in den Aunalen des naturbistorischen Hofmuseums, S. 77, beschrieben wurde. Dr. C. Fritscb benennt die neue Hybride (Pmws nigra Arn. X montana Dur.) hiemit Pinus Wettsteinil. A. Salzburg. Neu für das Kronland: (Die älti^ven, unzuverlässigen Angaben über Ruhus-kviexi excl. R. samtilis L., R. Jdaeus L. und R. caesiua L. werden als nicht vorhanden betrachtet.) 1. Bidnis suherectus And. In den Umgebungen Salzburgs (Söllheim, Loopoldskron, Gois) nicht selten. 2. jR. ylicatus Wh, et N. Bei Salzburg besonders auf Moorboden nicht selten (Leopoldskrou, Gois, Kadeck). Ferner im Mühlbach- thal und Fritztbal. 3. R. sidcatus Vest. Bei Salzbuig nicht selten (Gaisberg, Fürsten- brunn). 4. i?. Vestii Focke. Bei Salzburg. 5. R. thiirsantJius Focke. Bei Salzburg. 7 u "''^'^■!^-^^^^^ TT^^,. Mii annähernden Formen bei Salzburg. 7. R. persiciiiKs Kern, j »• 8. 7^. hifrons Vest. Sehr häufig bei Salzburg (Gaisberg, Radeck, Fürstenbrunn, Grossgmain; auch bei Halleiu und Sulzau. 9. R. macrostemon Focke. Sehr häufig bei Salzburg (Gaisberg, Söllheim, Fürstenbrunn). 10. R. macrostemonides Fi'itsch {caesiusyCmacrostemoii). Am Fusse des Gaisberges bei Salzburg vereinzelt. 11. R. Caflischü Focke. In annähernden Formen bei Salzburg. 12. R. Radida Wh. Auf dem Dürrnberg bei Halleiu (eine etwas abweichende Form). 13. R. rudis Wh. et N. Im Blühnbachthal. 14. R. hirths W. K. Bei Salzburg und in Gebirgsthälern gemein. 15. R. Metschii Focke (?) \ 16. R. insofatus P. J. Müll. Mit R. hirtus W. K. 17. R. hrachifandrus Gremli in mehr oder weniger typischen 18. R. coforatns Gremli Formen. 19. R. Ik'llavdii Wh. et N. ^ ') Düifte wohl Aec. Linosyrldis Lagerh. in Mitth. bad. bot. Vereins pag. 33 sein? • W, 154 20. R. caesim X Idaeus. Salzachaii bei Salzburg (Lehen). (1—20 vergl. Fiitsch, Vorläutio^e Mittheilung \\hQY (\\q Ruhus- Flora Salzburgs. Veih. d. zool.-bot. Ges. 1888. S. 775 ff.) 21. Veron'ica agrestis L. Auf Aeckern bei Seekirchen; die V. agrestis der Salzburger Floristen ist grösstentheils V. poUta Fries. (21. vergl. F ritsch im Berichte der Commission für die Flora von Deutscliland. Ber. d. deutsch, botan. Ges. 1888, General- versammlungsheft S. CXLVI.) 22. Rosa resinosa Sternb. Bei Zell am See in Hecken. Ges. von Aust. 23. T'dia platyphyllos Scop. Aigen bei Salzburg. Ges. von Stohl. 24. T. cordata Mill. Aigen bei Salzburg. Ges. von Stohl. (22 — 24 vergl. A. Kerner, Schedae ad floram exsiec. Austr. Hung. V.) Dr. C. F ritsch. B. Galizien. 1. Itosa pseudocai yophyllacea Br. Blocki. Species nova. Strauch schlank, locker, 2—3 M. hoch. Aeste wie die Jahres- triebe ziemlich reichlich bestachelt. Blütheuzweige verlängert, spärlich bestachelt. Stacheln alle gleich, aus breiter, verkehrtei- länglicher Basis hakig gebogen, kurz. Blattstiele dicht flaumig, drüsig und stachelig. Nebenblätter liuealkeilig, mit spitzen aufrechten Oehrchen, am Kande dichtdrüsig, sonst kalil. Blättchen zu 7, mittelgross, elliptisch, zugespitzt (nur die der untersten Blätter an den Blütheuzweigeu meist länglich und stumpf), ziemlich starr, oberseits glänzend, mit angedrückten Haaren bekleidet, später kahl werdend, rauh anzufühlen, uuter- seits blasser, mit hervortretenden Seitennerven, ziemlich dicht (besonders an den Nerven) behaart und auf der ganzen Fläche mit steifen Stieldrüsen reichlich besetzt. Sä'je- zähne gegen die abgerundete (nicht keilige) Blattbasis seicht und anliegend, in der oberen Hälfte stark entwickelt, ziemlich tief und breit, aufrecht abstehend, spitz, an beiden Rändern mit kurzen drüsigen Sägezähnchen besetzt. Deckblätter länglich, au den Rändern drüsig gewimpert, sonst kahl, Blättchen tragend. Blüthenstiele meistens zu 3 (selten zu 5 — 8) vereinigt, von ungleicher Läni^e, 1*5 — 2mal länger als die Scheinfrucht, kalil. Kelciizipfel lang, nach dem Verblühen zurückgeschlagen, vor der Fruchtreife abfallend, fiederspaltig, mit länglichen, stiel- drüsig gewimperten, theilweise seicht eingeschnittenen Anhäng- seln besetzt, auf dem Rücken spärlich stieldrüsifr. Blüthe Griffel kurz, wollig behaart, ein diciites Köpfchen bildend. Scheinfrucht kahl, klein, länglich ellipsoidisch, oben kurz- 1Ö5 halsicr verschmälert, laii^ gGstielt (Stiel 1-5 — 2 Ctm. lau^i), die centrale ScheiufriK-lit grösser, oval, stets kürzer als die seit- lichen gestielt (Stiel 1 Ctm. laug). Discus schmal, fast flach. Standort: In lichten Gebüschen an steilen, felsigen Ufer- abhängen des Seretflusses in Bilcze, Blyszczauka und Mana- sterek (in Südostgalizieu), nicht selten. Rosa caryophyllacea Besser habe ich an genannten Orten gar nicht beobachtet. 2. Da V. Borbas bereits vor mehreren Jahren einen Rmnex Ker- neri beschrieb, benenne ich den von mir R. Kernen {confer- tusXohtii.sifolius) genannten (vergl. Oesterr. botan. Zeitschr. liS88, S. 365) Rionex Borbdsü. Blocki. 3. Festuca glaucantha Hack, (pro subsp. F. sidcatae Hack.) wächst mit F. psammophUa Hack, in lichten Kiefernwäldern auf der „Krolewska göra" in Janöw bei Lemberg. 4. Die auf der Ksieza gorä angegebene (Oesterr. botan. Zeitschr. 1888) Sesleria Ileußeriana ist S. coerulans Friv. {S. marf/huda Griseb.). S. Heußeriana Schur sammelte ich vor zwei Jahren auf felsigen Uferabhäugen am Dniester in Horodnica in grosser Menge. 3. u. 4. Blocki. C. Ober-Oesterreich. Neu für das Kronland. 1. Rosa sUvestris Herrn. Am rechten Ufer des Traunsees bei Gmunden, ges. von Dörfler, bestimmt von H. Braun. 2. R. pratbicola H. Braun. An einem buschigen Abhänge des Hongars bei Pinsdorf nächst Gmunden; ges. von Dörfler, bestimmt von H. Braun. 3. R. sphaeroidea Rip. Am rechten Ufer des Traunsee bei Weier. ges. von Dörfler, bestimmt von Braun. 4. R. p'dosa Ojtiz. Nächst der Landungsbrücke der kleinen Ramsau bei Gmunden; ges. von Dörfler, bestimmt von Braun. 5. R. Serlnyeana Dum. Am rechten Ufer des Traunsees nächst Steinhaus bei Gmunden; ges. von Dörfler, bestimmt von Braun. J. Dörfler. Neue Standorte aus der Umgebung von Ried: 1. Phec/opteris jyolypodioides Fee. An Waldrändern nächst St. Thomas und am Leinberge. 2. Lycopodlmn atmofitmm L. Im Diirnbergerholze. 3. Lycopodium davatum L. In einer Lichtung des Hochholzes, im Dürnbergerholze und nächst Danneier. 4. Carex diitans L. Sumpfwiese nächst Niederbrunn. 5. Carex pseudoq/pertis L. Im Sumpfe bei Niederbrunn und in üppigen bis 1*30 Meter hohen Exemplaren am Bache unweit der Tegelmühle. G. Ci/peras /hscus L. Im Sumpfe nächst Niederbrunn. 15G 7. Luzida pUosa L. Mit weissen Perigonbläiteru am Räude des Hochholzes. 8. Cephalanthera ^iphophi/Umn Rchb. fil. Im Fichtenwalde bei Pramet. 9. Matricaria inodora L. An Ackerrändern bei der Schwimmschule. 10. Salvia silvestris L. An Bahndämmen.') 11. Veronica montana L. Auf dem Pattio^hamer-Hochkuchl. 12. Primida officinalis Jacq. Auch diese Pflanze wurde nicht, wie Vierhapper meint, „vollkommen ausgerottet" (a.a.O. S. 34), sondern kommt noch dort vor, wie ich mich selbst überzeugte. 13. Pirola imlflora L. Im Fichteuwalde bei Pramet sehr häufig. 14. Rannncidus aconitifoUus L. Mit gefüllten Blüthen in Menge unter einfach blühenden Pflanzen dieser Art im Sumpfe nächst ISiederbrunn. J. Dörfler. D. Tirol. Prlmula Jurlhella {minima X Tiroliensis) nov. hybrid. Blätter keilförmig mit spärlichen Drüsenhaaren, etwas klebrig, vorne abgestutzt und mit scharfen knorpeligen Zähnen, deren Spitze weisslich schimmert. Schaft meist einblnmig mit ganz kurz gestielten Blüthen, Hüll- blätter kaum länger als die Blüthenstielchen, Schaft, Blüthenstiele und Kelch mit wenigen ürüsenhaaren. Blumen rosenroth. Gesammelt von mir Ende Juni 1888 bei der Alpe Giuri bella (nach der ich sie nenne) im Val Travignolo in Südtirol in einer Seehöhe von 2500 M. in steilen Rasenabhäugen mit Prim. minima, die hier sehr selten ist und der sie am meisten ähnelt, während daneben in den Felswänden Prim. tiroliensis Schott sehr häufig ist. F. Sündermann. Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. 1. K. k. zoologi^^.ch-botanische Gesellschaft in Wien. Botanischer Discussions-Abend am IS. Februar 1889. Herr Dr. Karl F ritsch sprach über Spiraea und die mit Unrecht zu dieser Gattung gestellten Rosifloren. Der Vor- tragende wies zunächst auf die gründliche Bearbeitung der Spiraeen durch Maximovicz hin, und begründete, sich auf dessen Ünter- ') Ueber diese Pflanze schreibt Vierhapper im Prodromus einer Flora des Innkreises III. Theil, S. 14, 1887: „Wurde an erstcrem Stan.krte (nämlich an Bahndämmen b^i Ried) von Hamperl aufgefunden, aber, wie es scheint, gleichzeitig ausgerottet." Hamperl fand jedoch die Salvia silvet-tris L. auch im vergangenen Jahre wieder am gleichen Standorte. 157 suchungen stützend, die Abtrennung folgender Gattungen von Spiraea: 1. AjHincm Silvester Kostel. (= Spiraea Aruncus L., Astilbe A. Trev.). 2. F'dipendula hexapetala Gilib. (^ Spiraea Filipenduia L., F. vulgaris Mönch.. Ulmaria F. Kostel.). 3. Filipenduia Ulmaria Maxim. (= Spiraea Ulmaria L., Ulmaria pentapetala Gilib., Ulm,a- ria palustris Mönch.). Von nicht europäischen Gattungen sind von Spiraea zu trennen: Eriogynia Hoo^., Sibiraea Maxim., Stephanan- dra S. Z., Neillia Don., Physocatyiis (Camb.), Sorharia A. Br., Spiraeaanthus Fisch, et Mey., Ghamaehatiaria (Port.), Giüenia Mönch., Holodiscus (C. Koch). Herr Dr. F. Krasser sprach über die fossilen Pflanzen- reste der Kreideforraation in Mähren. Der Vortragende gab eine üebersicht der bisherigen Funde und besprach sodann die von ihm bei Kunstadt in Mähren aufgefundenen Fossilien. Unter den- selben sind zwei Farne, eine neue Matmiidium-kvt {M. Wiesnerii Krass.) und eine Jeanpaulia, drei Gymnospermen: Sequoia Reichen- hackii Gein., S. fastigiata Heer und Widdringtonia Reichii Ett., ferner sechzehn Angiospermen, darunter Myrica indigena Krass. n. sp., Celtiophyllum cretaceuin Krass. sp, n., Ettingshausenia cunei- formis Krass. n. sp., E. irregidaris Krass. n. sp., E. Moravica Krass. n. sp., E. psendo-Ouillelmae Krass. n. sp., Platanus acute-tri- loba n. sp., PI. betulaefolia Krass. n. sp. Herr Dr. K. v. Wett stein besprach schliesslich die Arten der Gattung Astragalus, Sect. Melanocercis und deren geographische Ver- breitung. Es lassen sich aus dieser Section mit Sicherheit folgende Arten unterscheiden: A. Poterium Vahl auf den Balearen, A. Massi- liensis Lam. im südlichen Frankreich, Ostspanien, Corsica, Sardinien, A. Sirinicus Ten. östlich sich an vorigen anschliessend über Italien, Dalmatien verbreitet, A. angustifolius Lam. in Griechenland imd Anatolieu, A. pungens Willd. in Armenien, Westküste von Klein- asien und Osten Griechenlands, A. Tymphresteus Boiss. et Spr. in Griechenland, A. gymnolobus Fisch., A. Heideri Wettst. sp. n. und A. Hermoneus Boiss. in Kleinasien. Der Vortragende legte die Unter- schiede zwischen diesen Arten dar und versuchte Rückschlüsse auf die historische Entwicklung der ganzen Artengruppe aus der heutigen Verbreitung zu ziehen. Moiiats-Versammlung am 6. März 1889. Der Secretär Dr. R. v. Wettstein legte folgende eingelau- fene Manuscripte vor: 1. Die botanische Ausbeute der von A. Knapp 1886 nach Persien unternommenen Reise. I. Labiatae von H. Braun, Polygo- naceen und Chenopodiaceen von C. Rechinger. 2. Dr. 0. Stapf. Beiträge zur Flora von Persien H. In der Section für Naturkunde des österreichisclien Tou- ristenelub hielt am 2. Februar Herr Dr. G. R. v. Beck einen Oestcrr. bolan. Zeitsclirift. 4. Heft 1889. 12 158 Vortrag über: „Alpenpflanzen an Thal Standorten und die Bedeutung ihrer Beobachtung." In der k. k. Gartenbau-Gesellschaft in Wien hielt am 23. Fe- bruar Herr J. C. Hippel einen Vortrag über „Ameisenpflanzen". Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Botanisches Musenm der k. k. Universität in Wien. III., Rennweg 14. Einlaufe für das Herbariuni im Jahre 1888: Magnier, Plantae exsiccatae (200 Ex.). — Bornmüller, Pflanzen aus Serbien (300). — Vukotinovic, Eichen aus Croatien (104). — Wettstein, Algen aus Japan (50). — Eeverchon, Pflan- zen aus Spanien und Südfrankreich (450). — Indebetou, Pflanzen aus Mittel- und Nord-Schweden. — Philippi, Pflanzen aus Chile (600). — Velenovsky, Pflanzen aus Bulgarien (162). — Botani- scher Garten in Coimbra. Fortsetzung der „Plantae Lusitanicae exs." (100). — Keck, Pflanzen aus Guatemala (62). — Heldreich, Pflanzen aus Griechenland (540). — Haläcsy, 1 Centurie diverser Kryptogamen. — Wettstein, Pilze aus Spanien (100). — ürban, von Siutenis in Portorico gesammelte Pflanzen (300). — Born- niüller, Pflanzen aus Bulgarien (200). — Mac Owan, Pflanzen aus dem Caplande (800). — Dörfler, Pflanzen aus Ober-Oesterreich (80). — Smith, Phanerogamen ans Nordamerika (1000). — Eostan, seltenere Pflanzen aus Italien (150). — Eggers, Pflanzen aus West- iudien (200). — Wettstein, Kryptogamen aus Nieder-Oesterreich (250). — Dutliie, Pflanzen aus Ostindien (400). — Mayr, Flech- ten aus verschiedenen Gegenden (180). — Wettstein. Phanero- gamen aus Istrien und Krain (150). — Adamovic, Pflanzen aus Ragusa (50). — Eggerth, Algen aus der Adria (300). — Haläcsy, Pflanzen aus Griechenland (150). — Smithsonian Institution, Pflanzen aus Californien (300). — Heider M., Phanerogamen aus Griechenland (70). — Ren seh, Pflanzen, gesammelt von den Gebr. Schlagintweit im Himalaya(200). — King, Pflanzen aus Ostindien (200). — Pernhoffer, Pflanzen aus Nieder-Oesterreich und Steiermark (80). — Steininger, Phanerogamen aus Ober-Oesterreich und Steier- mark (300). — Adamovic, Phanerogamen aus der Herzegowina (100). — Ilic, serbische seltenere Pflanzen (40). — Csatö, Pflanzen aus Siebenbürgen (260). — Engler, Pflanzen von den canarischen Inseln, gesammelt von Hildebrandt (300). — Richter u. Hauck, Phycotbeca universalis fasc. IV und V (100). — Bornmüller, Pflan- zen aus Dalmatien, Kleinasien und Griechenland (150). — Stohl, Pflanzen aus der Umgebung von Gmunden in Ober-Oesterreich (300). Baenitz, Herbarium normale Forts. (200). — Lojka, Neuseelän- dische Moose, Pilze und Farne (200). — Sarnthein, Pflanzen aus 159 Tirol (300). — Boller, seiteuere Pflaozeu aus Croatien und der Herzegowina (60). — Jaeggi, seltenere Phanerogamen aus der Schweiz; Gramineen aus Uruguay. — Heimerl, Pilze aus Nieder- Oesterreich (150). — Eysn, Pflanzen aus Salzburg (300). — Beck, Pflanzen aus Nieder-Oesterreich^etc. (217). — Born mül 1er, Pflan- zen aus Serbien (300). — Kniet, Pflanzen aus Mittel-Ungarn (300). — Hens, Pflanzen vom Cougo (307). Pflanzen in kleinerer Exemplar- zabl von verschiedenen Heireu. Ueberdies kam durch Schenkung das grosse Herbarium des Lichenologen C. Eggerth an das Museum, über das in einer der nächsten Nummern eingehender berichtet werden soll. Die „Society botanique de Florence" hat eine botanische Bibliothek begründet und ersucht alle Botaniker um Einsendung ihrer Abhandlungen. Zusendungen wollen an Herrn T. Caruel, Präsidenten der Gesellschaft, in Florenz gerichtet werden. Briosi e Cavara. I funghi parasiti delle plante coltivate ed ufili, essicati. delineati et descritti. Fase. I. (50 Nr.) Mailand 1889. 4 fl. 50 kr. ■ Botanische Forschungsreisen. Ueber Anregung der Herren Dr. E. v. Haläcsy in Wien und Dr. Th. V. Heldreich in Athen begibt sich Herr Christos Leonis auf die Cycladen, um daselbst zu botanisiren. Die Pflanzen werden käuflich zu erwerben sein. Die Vertheilung wird durch Herrn Dr. v. Haläcsy (Wien, VII., Schrankgasse 1) erfolgen. Herr E. Keverchon begab sich Ende März nach Cadix, um in den Gebirgen im Norden der Provinz von Cadix zu sammeln. Herr Eeverchon wird im Herbste die gesammelten Pflanzen unter denselben Bedingungen wie in frühereu Jahren abgeben. Herr M. L eicht lin in Baden- Baden rüstet soeben zwei neue botanische Expeditionen nach Kleinasien aus; die eine wird Herr Th. Pichler nach Lycien, die andere Herr P. Sintenis in das Gebiet von Damascus bis Kharput ausführen. Der russische Reisende Groubtschewsky ist von seiner Pamir- reise nach St. Petersburg zurückgekehrt. Es gelang ihm, zweimal jene Gebirge zu durchqueren, welche die Verbindung des Himalaya mit dem Hindukusch herstellen, deren höchster Gipfel der Godwin- Austen ist. Groubtschewsky hat eine reiche naturwissenschaftliche Ausbeute mitgebracht. Die von Herrn E. Huter in seiner „Enumeratio plant." für 1889 angezeigte botanische Expedition nach Spanien findet nicht 1889, sondern erst 1890 statt. 160 Personal-Nachrichten. Die Privatdocenten Dr. v. Lilienthal und Dr. F. Jobow in Bonn sind zu Professoren am Instituto pedagogico zu Santiago in Chile ernannt worden. Dr. F. Morini in Bologna ist zum Professor der Botanik an der Universität in Sassari ernannt worden. Herr St. Jaksic ist zum Professor der Botanik und zum Di- rector des botanischen Gartens in Belgrad ernannt worden. Der bekannte Bryologe Dr. Sextus Otto Lindberg, Professor an der Universität in Helsingfors, ist am 20. Februar gestorben. Karl Deschmann, Custos am k rainischen Landesmuseum, ist am 11. März nach längerer Krankheit gestorben. Die Verdienste Deschmann's für die botanische Erforschung Krains sollen in der nächsten Nummer eingehendere Würdigung finden.') Der Professor der Botanik und Director des botanischen Gar- tens der k. k. Universität Innsbruck, Dr. Johann Pey ritsch, ist am 14. März nach längerer Krankheit gestorben. Notiz. Herr Professor Dr. J. Goroshankin in Moskau (Botanischer Garten) sucht lebende Exemplare von Isoetes-Arten im Kauf- oder Tauschwege zu erwerben. ^) Deschmann's Lebenslauf und Wirken schilderte W. Voss in „Ver- such einer Geschichte der Botanik in Kraiu". Laibach 1885. (J. Kleinmayr & Ferd. Bamberger.) Inhalt der April-Nummer. Ascherson P. Zur Synonymie der Eurotia ceratoides (L.) CA. Mey. und einiger ägyptischer Paronychieen. S. 125. - Freyn J. Ueber einige kritische Ärabi»- Arten. S. 128. — Breidler J. Beitrag zur Moosflora des Kaukasus. S. 134. — Degen A. v. Asplmiiim lepidam. Presl. in Ungarn. S. 137. — Simonkai L. Bemerkungen über einige Arten der ungarischen Flora. S. 187. — Borbäs V. v. Die Gliederung der Cortusa Matthioli. L. S. 140. — Formdnek E. Beitrag zur Flora von Bosnien und der angrenzenden Hercegovina. (Schluss.) S. 145. — Litteratur-Uebersicht. S. 147. — Flora von Des terreich- Ungarn. S. \h2. — Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. S. 1S6. — Botanische Sammlungen, Museen. Institute etc. S. 158. — Botanische Forschungsreisen. S. 159. — Personal-Nachrichten. S. 160.— Notiz. S. 160. Adresse der Redaction: Dr. R. v. Wettstein, Wien, IIL, Rennweg 14. Adresse der Administration: Dr. A. Skofitz, Wien, IV., Mühlgasse 1. Die österreichische botanische Zeitschrift erscheint am Ersten jeden Monats. Man pränumerirt auf selbe mit 8 fl. öst. W. ganzjährig, oder mit ♦ fl. Ost. >V. halbjährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Exemplare, die frei durch die Post bezogen werden sollen, sind blos bei der Administra- tion (IV. Bez., Mühlgasse Nr. 1) zu pränumeriren. Im Wege des Buchhandels tibernimmt Pränumeration C. Gerold's Sohn in Wien, sowie alle übrigen Buchhandlungen. Verlag von C. Gerold's Sohn. C. Ueberreuter'sche Buchdrückerei (M. Salzer) in Wien. OSTERREICHISCHE Redigirt von Dr. Richard R. von W^ettstein, Privat-Docent an der k. k. Universität Wien. Herausgegeben von Dr. Alexander Skofitz. XXXIX. Jahrgang. >» 5. Wien, Mai 18S;9. Nachtrag zu meinen Mittheilungen über einige kritisclie Labiaten der Spanisch-Balearischen Flora. Von M. Willkomm. Als Nr. 3 dieser Zeitschrift bereits gedruckt war, erhielt ich von Herrn lloiiy, Vicepräsideuten der „Societe botaniqiie de France'' einen Separatat)zug aus dem Jahrg. 1888 des Bulletin dieser Gesellschaft, welcher eine von ihm verfasste Note über einige vou Porta ver- öffentlichte Balearenpflauzen enthält, insbesondere über die vou die- sem als Teucrlinn Majoraaa P. bestimmte Pflanze. Schou in einer früheren Abhandlung (Materiaux pour servir ä la revision de la Flore portugidse, extrait du jourual „Le uaturaliste", Bordeaux, 1882) hat der französische Botaniker, welcher seit einer Reihe von Jahren die südöstlichen Provinzen Spaniens durchforscht und sich um die Keuutuiss der Vegetitiou jeuer Länderstrecken grosse Verdienste erworben hat, nachzuweisen gesucht, dass das räth seihafte T. Majo- rana P. identisch sei mit einer dort stellenweise vorkommenden äusserst gracilen Form des T. capitatum L. mit fadenförmigem Stengel und blos erbsengrosseu Köpfchen, welche man füglich den Köpfchen des Origanum Majoraaa L. ähnlich finden könne. Ich gebe irern die Möglichkeit zu, dass jene Form wirklich das T. Majorana von Persoon sei, obwohl dessen Angaben „spicis ovatis"' und „pedun- culis ci/mosis'^ auf die Rouy'sche Pflanze schlecht passen, denn erbsengrosse, also wohl kugelrunde Köpfchen dürfte Persoon schwer- lich als „Aehreu", und zwar als „eiförmige" bezeichnet haben und evmoid angeordnete Köpfchen scheint jene Form des T. capitatum auch nicht zu haben. Da in keinem Herbarium ein Originalexemplar der von Thibaut irgendwo in Spanien gefundenen Pflanze, auf welche Persoon seiue Species begründet, zu existiren scheint, so wird sich die Frage, welcjjes Teucrium dieser Autor gemeint hat, endgiltig niemals entscheiden lassen; dass aber die ^spicae ovatae"' und ^peclancuU cymosi'' auf die von Porta gesammelte Balearen- pflanze vorzüglich passen, wird wohl auch Herr Rouy nicht be- streiten können, wenn ich auch gern zugeben will, dass die Stengel dieser Pflanze nicht so dünn sind, um sie yßUformes'*- zu nennen. Oesterr. botan. Zeitschrift. 5. Heft 1889. 13 162 Koiiy betrachtet nun die Porta'sclie Pflanze als eine simple Varietät des T. capitatum, die er „spicatum^'' genannt hat. Da aber die von Porta vertheilten Exemplare so junge Blüthenköpfchen haben, dass von deren Blüthen erst der Kelch, und zwar noch ganz unausgebildet entwickelt, von der Blumeukrone aber noch keine Spur vorhanden ist, so fragt es sich sehr, ob diese Pflanze überhaupt zum Formeu- kreise des T. capitatum L. gehört. Sie kann ja möglicher Weise eine ganz anders gestaltete Blume besitzen. Auch könnte und dürfte die Pflanze von Minorca, wenn sie wirklich eine Form des T. capi- tatum sein sollte, als Varietät nicht den Namen ^^spicatum'^ führen, weil schon eine so benannte Varietät existirt, nämlich T. capitatum var. spicatum Lose, eine südaragonesische, mir wohlbekannte und im Prodromus Florae hispanicae beschriebene Pflanze, welche von der Baleareupflanze gänzlich verschieden ist. Herr Rouy hätte dies wissen sollen. Ich halte nach wie vor das von Porta gefundene Teucrium für eine besondere und ausgezeichnete Art, für welche ich, wenn sie nicht als das T. Majorana P. betrachtet werden kann, den Namen T. Portae vorschlage. Schliesslich sei noch erwähnt, dass Kouy die von mir als T. Majorana beschriebene Balearenpflauze, welche Porta T. WillkommU genannt hat, ebenfalls als eine eigene, von T. capitatum wohl verschiedene Art betrachtet und dieselbe bereits vor sieben Jahren als T. Majoricum beschrieben hat. Dem- gemäss hat dieser Name die Priorität, wobei blos zu bedauern ist, dass Eouy diese Pflanze nach der Insel Majorca benannt hat, da dieselbe nicht auf diese Insel beschränkt erscheint, sondern auch auf Minorca, wo ich selbst sie schon gefunden, vorkommt, ja neuerdings sogar im südlichen Marokko von dem Araber Ibrahim, dem Samm- ler Cosson's, welcher mir schöne, mit der Baleareupflanze völlig identische Exemplare geschickt hat, aufgefunden worden ist. Carl Desclimann. Von W. Voss. Das Land Krain hat einen schw^eren Verlust erlitten, dessen ganze Bedeutung im Augenblicke noch nicht zu ermessen ist und welcher sich erst mit der Zeit so recht fühlbar machen wird. Carl Descli- mann, der mit Begeisterung für die reichen und mannigfaltigen Naturschätze seines schönen Heimatlandes erfüllt war und dieselben weit über Oesterreichs Grenzen bekannt gemacht hat, ist nicht mehr! Noch am 29. Jänner erfreute Deschmann, obwohl schon kränklich, die Anwesenden des Musealvereines durch einen seiner lehrreichen und so ansprechenden Vorträge. In der ersten Hälfte des Februar musste sich Deschmann zu Bette legen; ein schweres Leber- leiden hatte den rüstigen Körper mächtig erschüttert. Man hoffte, 163 dass seine kräftige Coustitutiou das Uebel überwinden werde, doch leider kam es anders. Am 11. März wurde die Trauerflagge auf dem Giebel des kraine- rischen Landesmuseums Rudolpbinum gebisst und verkündete den Bewohnern Laibaclis den Tod des Custos, welcher um 1 Uhr Nach- mittags erfolgt war. Die grosse Theilualime beim Loicbeuliegäng- uisse, welches sich zu einer grossartigen Trauerkundgebnng für den Dahingeschiedenen gestaltete und woran die augesehensteu Bevöl- kerungskreise theilnabmen, zeigte so recht, welche Verehrimg Dcsch- manu genossen hatte, von welch' hoher Achtung die Zeitgenossen erfüllt gewesen. Zu Idria in Innerkraiu, jener freimdlichon Bergstadt, wo die ernste Arbeit schon durcb Jahrhunderte zur vollen Geltung gelangte, erblickte der nun Verstorbene das Licht der Welt am 3, Jänner 1821. — Deschmann''s Vater, Clemens, war k. k. Bezirksgerichts-Actuar und hinterliess bei seinem Tode, 1824, die Witwe, zwei Söhne und zwei Töchter. Die Vormundschaft übernahm dessen Bruder Michael Descbmann, Handelsmann in Laibach, welcher es zu einem be- trächtlicbeu Vernjögen gebracht batte. Er liess die Familie des ver- storbenen Bruders nach Laibach kommen, und die Knaben erhielten, als sie die Normalschnle besuchten, eine ganz geistliche Erziehung. Michael hatte nur Anton, den älteren und lebbafteren von beiden, für das Studium bestimmt. Der ruhigere und stille Carl dagegen sollte Oekonom werden; er wollte denselben aufs Land geben und ihm später einen Bauernhof in Berdach bei Kadmannsdorf, woher dessen Vater gebürtig wai-, überlassen. Doch er wurde anderen Sinnes und schickte 1831 die ganze Familie nach Salzburg, wo die Knaben behufs weiterer Erziehung in das geistliche Collegium llupertinum gegeben wurden. Als jedoch Michael 1835 starb und die Gescbwister mit Legaten bedacht hatte, kehrte die Familie wieder nach Laibach zurück, Deschmann setzte seine Studien am hie.'^igeu Gymnasium fort und kam nach Beendigung derselben, im September 1839, nach Wien, um sich der Medicin zu widmen. Eine längere Erkrankung jedoch war die Ursache, dass er auf ärztlichen llath dieses mit grosser Freude erwählte Studium aufgab. Er wendete sich den juridischen Fächern zu und verliess 1849 als Doctorand der Kechte Wien, um den bleibenden Aufenthalt in Laibach zu nehmen, wo er sich Privat- studien hingab. Als nach der Reorganisation der Gymnasien ein grosser Lehrer- mangel eintrat, übernahm er auf Ersuchen der Direction die Stelle eines suppl. Professors für Naturwissenschaften am Laibacher Gym- nasium, jedoch nicht in der Absicht, sich dauernd dem Gymnasial- Lebramte widmen zu wollen. Er verblieb in dieser Stellung vom 16. März 1851 bis Ende 1852. Damals nämlich erhielt er durch Beschluss der ständischen Verordiiuugsstelle vom 17. November 1852 die durch Heinrich Freyer's Abgang nach Triest erledigte Stelle 13* ' 164 eiues Ciistos des krainisclieu Landesmuseuiris, die seiner Neigung vollkommen zusagte und welche er bis zu seinem Tode inne hatte. Seine Verbindung mit dem hiesigen Gymnasium dauerte aber noch weiter fort, denn er leitete bis 1856 den damals bestandenen Land- wirthschaftscurs, woran zumeist Studierende des theologischen Seminars theilnahmen. Als Lehrer hatte Deschmann sehr anregend gewirkt; nicht nur durch directe Beobachtung der Natur auf botanischen Ex- cursionen, sondern auch durch Vorträge und Demonstrationen, die er in Verl3indung mit Freyer, Ferd. Schmidt u. a. in den Museums- räumlichkeiten hielt, und welche von seinen Schülern, die eine tiefere Neigung zu den Naturwissenschaften hatten, fieissig besucht wurden. Deschmann galt bald als der gründlichste Kenner von Land und Leuten in Krain; es bestand die Gepflogenheit, wenn Heimische oder Fremde in dieser Richtung Auskunft zu erhalten wünschten, sie stets an ihn zu weisen, wie dieses einstens bei Sigmund Zois der Fall war. Durch seine umfangreichen Keuntuisse nicht nur in den Naturwissenschaften, sondern auch auf anderen Gebieten des Wissens, besonders auf dem Felde der Archäologie und in letzterer Zeit auf jenem der Prähistorie, dann durch sein schriftstellerisches Wirken wurde Deschmann eine der geachtetsten Persönlichkeiten Krains. Diesem ist es zuzuschreiben, dass er 1861 nicht nur in die Gemeindevertretung und in den Landtag, sondern auch von diesem in die Reichsvertretung gewählt wurde. Dem Geraeinderathe gehörte er bis 1883 an; von 1871 — 1873 verwaltete er das Amt des Bürger- meisters und wurde anlässlich der Zurücklegung dieser Würde am 20. April 1873 durch die Verleihung des Ordens der eisernen Krone in. Cl. in Anerkennung seiner Verdienste um Land und Staat aus- gezeichnet. In demselben Jahre wurde er bei den ersten directen Wahlen von den Landgemeinden Gottschee, Seisenberg, Treifen, Nassenfuss und Ratschach in den Reichsrath entsendet, in welchem er bis 1879 verblieb. In diesem sowohl, wie im krainerischen Land- tage, dem er bis zum Lebensende augehörte, eruies sich Desch- mann, der ja stets auf dem deutschen Culturboden gestanden, als treuer Anhänger der Verfassungspartei und veitiat mit Nachdruck deren Interessen, wobei er durch seine gründliche Landeskeuntniss, nicht unbedeutende Rednergabe und grosse Schlagfertigkeit unter- stützt wurde. Obwohl Deschmann durch seine, nicht selten aufreibende Thätigkeit auf communalem und politischem Gebiete, besonders auch als Landesausschuss-Beisitzer der Curie des Grossgrundbesitzes, immer in hohem Grade in Anspruch genommen war, so versäumte er es dennoch nie, seine wenigen Mussestuuden der Wissenschaft zu wid- men, um an der Lösung deren Probleme einen Ruhepuukt von seiner anderweitigen Beschäftigung zu finden. Er nahm immer regen An- theil au deren Entwicklung und war k. k. Conservator tür Kunst- und historische Denkmale in Krain, Ehrenmitglied der Societä Adria- tica in Triest, correspondireudes Mitglied der k. k. geologischen Reichsanstalt in Wien und der Seukenbergr'schen naturforschenden 1(55 Gesellschaft iu Fraukfuit am Main. Ubuianii dos krainischeu Musoal- vereiiies und der Section -Kiain" des deutscheu und österreichischen Alpenvereiues, Mitglied der k. k. zoologisch-botanisclieu Gesellschaft uud der k. k. nieteorologi.i'X.'pldomoi(Ji'ti). Auf dem grossen Kirchberge bei Deutsch-Feibtritz, 1887, ges. v. Wett- stein. 5. Viola Kerneri Wiesb., iu Oest. bot. Zoitschr. 1880, S. 189. Häufig um Deutsch-Feistritz, 1887, ges. von Wo tt st ein. G. Viola hyhrida Val de Lievre. Nächst Spital am Semmeriug, 1888, ges. von Wettstein. D. Galizien. Rosa Clrslelskll nov. spec. Von Br. Blocki. Strauch mittelgross, gedrungen mit blaubereiften, au der Spitze geraden Jahrestrioben, von intensiv aschgrauer Farbe der Belaubung. Die Jahrestriobo, Aeste und bli'ihuuden Zweige reich- lich bestachelt; die Stacheln gelbbraun, paarweise (tlieilweise zu je drei unter der Basis der bliihenden Zweige und der Laub- blätter gestellt), ziemlich kurz, aus breiter verkehrteiläuglicher Hasis rasch verschmälert, sanft gebogen, an den bliihenden Zwei- gen verhältuissmässig länger, dünner und schlanker. Blattstiele dicht behaart (fast filzig), mit 4—6 weisslich gelben Stacheln bewehrt, fast drüsenlos. ßlättchen ziemlich klein (2 Ctm. lang), an den sterilen Trieben viel grösser (3—5 Ctm. lang), zu 7, ge- nähert, sehr kurz gestielt (Stiel 1 Mm. hnig), ziemlich dick, ober- seits im ausgewachsenen Zustande runzlicli, beiderseits asch- graugrün, breit elliptisch (Verhältniss der Länge zur Breite wie 3 : 2), kurz zugespitzt (die der unteren Blattpaare an den blühenden Zweigen mit gerundeter Spitze), über der gerundeten, nur am Kndblättclien schwach herzförmigen Basis einfach ge- sägt. Die Blätlchen oberseits anliegend, untersoits abstehend dicht behaart, mit stark hervortretenden Hauptnerven an der Blattunterseite. Sägezähue an den Blättcheu der sterilen Triebe kurz, breitdreieckig, sehr kurz bespitzt, abstehend, jene an den Blättchen der blühenden Zweige viel schmäler, allmälig zu- gespitzt und gerade vorgestreckt, gegen die Blattspitze an Tiefe 190 bedeutend zunehmend. Nebenblätter keilig, schwach behaart und am Rande überdies drüsig, mit spitzen abstehenden Aehr- chen. Deckblätter länglich, 6—8 Mm. breit, fast kahl, länger als die Blüthenstiele, blatt tragend, nur an gebüschelten Inüoresceu- zen die inneren blattlos. Blüthen einzeln oder zu 2— 4 gehuschelt; die Blüthenstiele 5— 12 Mm. lang, mit gestielten Drüsen, + dicht be- setzt. Blumenblätter ziemlich klein, rosafarben. Kelchblätter viel länger als die Frucht, am Rücken mit + zahlreichen gestielten Drüsen besetzt, an den Rändern dicht behaart, eilanzettlich, in einem langen, liueallänglichen Endzipfel verschmälert, die drei äusseren fiederspaltig, mit lineallängJichen ganzrandigen Fiederchen versehen, alle nach der Anthese zurückgeschlagen und vor der Fruchtreife abfallend. Früchte klein (1 Ctm. lang), kuglig-ellipsoidisch, ganz kahl. Discus breit, fast flach; Grififelköpfchen ziemlich gross (3 Mm. breit), gestielt, dicht behaart. Bisher fand ich diese leicht kenntliche Rose aus der Gruppe der „Collinae" nur bei Holosko nächst Lemberg, hier aber kommt dieselbe an vielen Stellen vor. Lemberg, im April 1889. Die vom Gefertigten in dieser Zeitschrift(1888)angegebeneJ[fvoso^ts silvatica von der ,,Ksifza gora" in Dubienko ist M. alpestris Schm., die am genannten Staudorte zusammen mit Erysimum Wittmanni Zaw., Ranunculus Pseudo-Villarsii Schur, Sesleria coeruUms Friv. etc. vorkommt. B. Blocki. Chronik der Pflanzenwanderung. Gallnsöga parvlflora Cav.') Indem im Folgenden die Fortsetzung dieser Rubrik gebracht wird, dankt die Redaction zunächst den Herren Prof. Ascherson (Berlin), Borbäs (Budapest), Brügger (Chur), Cobelli (Rove- redo) und Dalla-Torre (Innsbruck) für die übersandten einschlä- gigen Mittheilungen. Zu unserer Freude wendet sich der „Chronik" allgemeines Interesse zu, und so können wir hoffen, dass es im Sinne des vorgesteckten Zieles gelingen werde: „ein vollständiges Bild von der Verbreitung der betreffenden Pflanze" — hier der Galinsoga — „zu erlangen", und wiederholen die Bitte um Mittheilung einschlä- giger Beobachtung. Herrn Prof. Ascherson's Anregung folgend lassen wir an Stelle der chronologischen die areale Anordnung eintreten. Indess soll schliesslich im Resume aller erhaltenen Daten eine Zeittafel über Vergl. Oest. tot. Zeitschr. 1889, Heft 3. 191 die Wanderung und Verbreitung der Oal'msoga veröffentlicht werden; es soll in derselben auf einen Blick das Fortschreiten der Wander- pflanze ersichtlich gemacht werden. Der heutige Artikel bezieht sich auf Ober-Italien, die Schweiz, Tirol, Ungarn, das deutsche Keich und England; ein weiterer Aufsatz soll das übrige Europa und das extraeuropäische Gebiet behandeln, 1. Ober-Italien. In Ober-Italien war die Galimoga verhältnissraässig früh ein- gebürgert. 1844 führt Cesati die Pflanze aus der Lombardei an (Geogr. bot. della Lomb. pag. 48'). Aus demselben Jahre erliegt im Herb, palat. Vindob. ein Exemplar aus Bassano im Gebiete von Vicenza (Kellner!) 1853 wird die Galinsof/a als Kuderalpflanze um Bergamo gefunden (Rota, Prosp. Fl. Berg., pag. 54). 1868. An der Strasse bei Torre in V. Malenco ober Sondrio (Veltlin) und hinter dem Dom von Chiavenna. (Brü gg.) 1869. Aus diesem Jahre erliegt ein Chiavennaer Exemplar im Herbar Ascherson (v. Strampff teste Aschers.). 1879. Bei Sondrio von Davautz gesammelt. (Brügg.) Derzeit ist die Galinsoga von zahlreichen Punkten in der Lom- bardei bekannt. Auf diesem Tummelplatz der Kriegsvolker fand die Pflanze günstige Chancen für ihre Verbreitung. Durch das Tessinthal gelangte die Galinsoga auf Schweizer, durch das Etschthal auf öster- reichisches, zunächst auf Tiroler Gebiet. 2. Schweiz. 1863. Am 9. Juli sieht Brügg er (in Gesellschaft von Prof. Heer) die Pflanze zum ersten Male auf Schweizer Boden bei Bellin- zona (Canton Tessin), wo sie massenhaft blühte. 1867. In Menge an der Strasse zwischen Cama und Lostallo in der V. Mesolcina (Canton Graubündten). (Brügg.) 1880. Von Truog bei Brugg im Aargau gesammelt. (Brügg.) 1886. Im Dorfe S. Maria in V. Calanca (Graubündten) unkrautartig, 960 M. ü. M. (Brügg.) 3. Tirol. Im Etschthale, dort, wo Tirol am weitesten gegen Süden ins lombardische Gebiet eingreift, wurde die aus Ober-Italien ein- gewanderte Galinsoga zuerst beobachtet. Wie Ambrosi (Fl. Tir. merid. IL, pag. 407) angibt, trat die Galinsoga schon seit 1820 als ') Ebenso 1848 in der Linnaea, XXI, pag. 42. 192 Flüchtling des botanischen Gartens zu Telve auf. Ambro si 1. c. und nach diesem Hausmann (PI. Tir. L, 1851, pag. 436) nennen als Standorte aus dem Valsugana: Telve, Borgo, Castelnuovo, Grigno und Tezze. Mehrfach ist das gegenwärtige Vorkommen der Galin- soga iiu südlichsten Tirol bezeugt. So von mehreren Stellen im Val- sugana und von Koveredo (Cobelli), von Riva am Gardasee (Pich- 1er in Herb. Kern er!) u. A. Vermuthlich bezieht sich Maly's Angabe über Galinsocfa: „hinc inde iuquilina facta", ebenfalls auf Südtirol (Enum. plant. Austr. 1848, pag. 114). Jedenfalls ist Maly der Erste, welcher die Galinsoga für österreichisches Gebiet verzeichnet. 1884 fand Murr die Galinsoga in Nord-Tirol bei Innsbruck (Just, Jahresber. 1884, H., 309). 1888 nach Wettsteiu verbreitet im Pusterthale (Innichen, Brimeck, St. Loreuzen, Franzensfeste). 4. Ungarn. Es ist nahezu sicher, dass die Galinsoga auf ihrem Wander- zuge gegen Osten durch das Douauthal aus Niederösterreich bis unterhalb Pest gelaugte. Die erste Station derselben war Pressburg (Bolla 1856, vergl. den vorigen Artikel); 1858, 1859 traf sie Ker- uer schon in Ofen; hierauf bezügliche Exemplare erliegen in seinem Herbare. Wieder an der Donau, bei Ercsi im Stuhlweissenburger Comitate sammelte Tauscher die Pflanze (1870, in Herb. Kerner!); dann derselbe auf der Csepel-Insel im nächstfolgenden Jahre (Schultz, herb. norm. cent. 3, uo. 278!'). Es ist bemerkenswerth, dass Galinsoga parviflora wie andere importirte Compositen — wir denken hier an Mudbeckia laci- niata, Erigeron Canadense, Stenactis hellidißora^) — sich gerne auf Auflügen, Flussbäuken und Inseln ansiedelt. Dass diese Gewächse durch das bewegte Wasser vorwärts gebracht werden, darf wohl bei der ausgezeichneten Schwimmfähigkeit der Achänien angenommen werden (Ein eigens angestellter Versuch lehrte, dass nach 33 Stunden von 50 blossen Achänien des Taraxacum officinale 44 zu Boden gesunken waren, während in derselben Zeit von den mit Pappus versehenen Früchtchen erst eines untergesunken war.) Möglicher Weise verträgt also die Donau die (raZ/u.so/a-Samen. Vielleicht hat der Fluss dieselben bis uach Belgrad hinuntergeführt, wo Pancic (1870, in Herb. Kerner!) „im Weidengebüsch an der Donau" die Pflanze fand. In einigem Abstände von der Donau liegt dagegen Fünflcircheu, der 1858 von Majer genannte Standort. Bei derartigen Vorkommnissen kann man an zweierlei Verbreitungsweisen denken: 1. die Verbreitung durch getriebenes Vieh, 2. die Aussäung Das Datum nach Bor b äs in litt. Vergl. Kronfeld, Verbreitungsniittel der Conipositcnfiüchte, pag. 12 ff. 1^8 mit eiiigefüliitem Getreide oder Blumeusanien. Zum Fliiso ist Däm- lich die (r«^«iso//a -Frucht zu schwerfälli«?; dahingegen ist der spreuige, federartig zerschlissene Pappus ein trefflicher Auliäkeluugsapparat. Wie anderseits die Galinsoga mit fremden Bluraeusameii eingeführt wird, das lehrt die Kerner'sche Beobachtung aus Central-Tirol. Was im Besonderen das Pester 6ra//»,*w7a-Vor]vommen anlangt, so verdanken wir Borbäs interessante Aufschlüsse über dasselbe. Im September 1878 war Galinsoga parviflora auf dem Engelsfelde bei Pest sehr häutig (Budap. környek. uöven. 1879, pag. 85). In den Jahren 1880—1883 und 1888 wurde die Pflanze an diesem Orte vergeblich gesucht (Termesz. Közl. 1883, pag. 493, Botan. Centralbl. XXII, pag. 16). Dagegen fand sie sich 1882 bei Szobrantz im gleichen Comitate (Poliuszky teste Borb. Tanäreg. Közl. 1882/3, pag. 588) und 1888 bei Szent-Lörincz, unweit Pest, wieder vor. 5. Deutsches Reich. Galinsoga parviflora trat augeblich zuerst nach der Franzosen-Inva- sion im Jahre 1807 auf preussischera Gebiete bei Osterode und Memel auf (Patze, Meyer, Elkan Fl. Preuss. pag. 310). Seit 1813 wurde sie in der Berliner Gegend beobachtet — vergl. den ersten Artikel — und nach einer Mittheilung Bolles an Ascherson heisst die Pflanze auf dem Laude bei Berlin y, Franzosenkraut" ; hier wird ein Volks- uame unmittelbar zum historischen Zeugen. Wie häutig die Galinsoga in der Folge (1853) bei Berlin wurde, das geht beispielsweise aus Körnicke's Bemerkung auf den Eti- ketten hervor: „auf Aeckern bei Schöneberg ein sehr gemeines Unkraut.'' Die var. discoidea ist bei Berlin verschwunden, weil der ursprüng- liche Standort verbaut ist (Aschers.). In den Vierzigerjahren auch bei Dresden (Reichenb. Fl. Saxon., pag. 157 [1842]) und im Eheinischen Gebiete — „Bei Carlsruhe sehr verbreitet" (Doli, Rhein. Fl. pag. 486 [1843]) — coustatirt; 1853 sammelte Ascherson selbst die Galinsoga bei Dresden (Pillnitz). Schlesien anlangend erwähnen wir die Etiketten von Schlickum: „Bei Gross-Glogau sparsam" (1862, in Herb, palat, Vindob.!) und tl echtritz: „Breslau. Auf Aeckern bei Kleinberg in Menge verwil- dert" (1863, in Herb. zool. -botan. Ges.!), ferner: „Breslau. Auf Aeckern, Schutt völlig eingebürgert und streckenweise, besonders längs der ober.schlesischen Eisenbahn ganze Felder überziehend" (1866, in Herb. Kern er!) Helgolandes Flora besitzt nun gleichfalls die Galinsoga. Nach Dalla-Torre hat Gätke die Pflanze daselbst gesammelt. Das Ein- wanderungsjahr ist leider nicht mehr eruirbar. 6. England. Die erste Nachricht über das spontane Vorkommen der Galin- soga in England verdanken wir J. E. Gray (Jouru. of Bot. 1863, Oesterr. botan. Zeitschrift. 5. Heft 1889. 15 194 pag. 104). Im Jahre 1863 gibt dieser Autor an, dass er seit einigen Jahren die Galinsoga im Gebiete von Eichmond beobachte, fer- ner Newbonld dieselbe bei Kew gefunden habe. Galinsopa parvi- flora war, wie Gray ferner bemerkt, im Jahre 1796 direct aus Peru nach Kew eingeführt worden. Ascherson traf 1871 die Galinsoga in Menge auf kiesigem Boden bei der Station Kew Gardens und schloss aus der Häufigkeit des Vorkommens „auf ein Vorhandensein seit mindestens zehn Jah- ren", was den Thatsachen treffend Rechnung trägt. Ohue sich auf Gray zu berufen theilt Nicholson 1875 mit, dass Galinsoga parviflora im Kewer Garten selbst „not common" sei (Journ. öf Bot. 1875, pag. 47). Bentham und Hooker in der neuesten Auflage ihres Hand- book of the Brit. FL (1887) unterlassen es gleichwohl, auf die Galin- soga hinzuweisen. M. Kronfeld. Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. I. Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in Wien. Mathematisch-naturwissenschaftliche Classe. Sitzung vom 14. März 1889. Herr Prof Dr. G. Haberlandt übersendet zwei im botani- schen Institute der k. k. Universität in Graz ausgeführte Arbeiten: 1. „Ueber Eiukapselung des Prot oplasmas mit Rücksicht auf die Function des Zellkernes", von Prof. G. Haber- landt. 2. „Zur Anatomie der Orchideen-Luftwurzeln", von Dr. Ed. Palla, Assistent dieses Institutes. Sitzung vom 11. April 1889. Herr Dr. Rieh. R. v. Wettstein überreichte ein Maniiscript, betitelt: „Beitrag zur Flora des Orientes. Bearbeitung der von Di-. A. Heider im Jahre 1885 in Pamphylien und Pisidien gesammelten Pflanzen" mit 3 Tafeln. Die Abhandlung enthält die Bearbeitung von 307 Arten, darunter 15 neue, den Gattungen Uromyces, Diatrype, CaUcium, Girsiiim, Carlina, Sager et ia, Silene, Dianthns, Podantlmm, Acer, Satureja und Astragalus augehörig. Die Bearbeitung der zahlreichen Flechten derselben Ausbeute stammt von Prof. J. Steiner. IL K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Botanischer Discussions-Abend am 22. März 1889. Herr Dr. H. Moli seh hielt einen Vortrag über seine Unter- suchungen in Betreff der Abhängigkeit der Wachsthumsrichtuug der 195 Polleuscbläuche vou äussereu Fuctoren. Als solche erwiesen sich ius- besoudere das Felileu oder Voilumdeuseiu des Sauerstoffes und chemo- tactische Eeize. (Vergl. hierüber diese Zeitschrift Nr. 3.) Auschliesseud au deu Vortrag demonstrirte Dr. Molisch eine Keihe denselben erläuternder Präparate. Herr Dr. K. Kai manu theilte die wichtigsten Resultate seiner Untersuchung über die Ausbildung des dicotylen Holzkörpers mit (Vergl. diese Zeitschr. Nr. 3). Herr Dr. R. v. Wettstein besprach hierauf unter Vorzeigung von Exemplaren die Grliederung der Gattung Avahls, Sectio Euarabis in Europa und Westasien. Weitaus die grösste Verbreitung hat Arahis a/plua L., au die sich im Süden in Kraiu, Istrien, auf der Balkauhalbiiisel, in Italien und Südfraukreich die wolil unterscheid- bare, nur meist verwechselte A. crisjxtta Willd. anschliesst, die ihrerseits wiederum weiter nach Süden von A. albida Stev. (= A. al- btda Jacq. = A. Caucasica Willd.) vertreten wird. Das Verbreitungs- gebiet dieser Art erstreckt sich vom Kaukasus über Kleiuasion, die Dalkanhalbiusel, Italien bis auf die Canarischen luseln. Im Oriente sind als von A. albida wohl unterscheidbare Arteu zu nennen: ^l. B'dlardievl DC, A. brevifoUa DC, A, thyrsoidea Fl. Gr., A. de- ßexa Boiss., A, aubrietioides Boiss., purpurea Sibth. et Sm., flavi- ßora Bga., ionocahjM Boiss. und A. longifoUa DC. — Der heutigen Vertheiluug und morphologischen Stellung nach scheint A. albida den Typus der ältesten Art zu repräsentiren, aus der im Norden A. crlspata und weiterhin A. alpina, im Süden und Südosten die anderen obengenannten Arten hervorgingen. Jahres-Versaiumlung am 3. April 1889. Nach den Jahresberichten des Vice-Präsidenten v. Brunn er, der Secretäre Dr. R. v. Wett stein und Dr. L. v. Lorenz, des Cassiers J. Kaufmann, wurde die Neuwahl eines Secretärs an Stelle des zurücktretenden Dr. v. Wett st ein vorgenommen. Dieselbe entfiel auf Herrn Dr. C. F ritsch. — Den Berichten der Functiouäre seien folgende Daten entnommen. Die Zahl der Mitglieder betrug im abgelaufenen Gesellschaftsjahre 974 (446 auswärtige, 528 inlän- dische), die Zahl der im Schriftentausche stehenden Vereine 304. Der im letzten Jalire publicirte 38. Band der Verhandlungen um- fasste 950 Seiten mit 22 Tafeln und 12 Textillustratiouen. Er ent- hält 107 Aufsätze, darunter 62 botanische. Die Veranstaltungen der Gesellschaft bestanden in 10 Mouatsversammlungen und 16 Discus- sionsabcnden. Der Zuwachs der Bibliothek betrug im letzten Jahre circa 400 Bände. Mit Rücksicht auf die anderen Sammlungen ist die Fertigstellung des reichhaltigen uiederösterreichischen Landes- herbares, die begonnene Gesammtrovision des Generalherbars, sowie die durch testamentarische Verfügung erfolgte Schenkung des schönen und reichen Herbares H. Krem er hervorzuheben. An Lehranstalten 19G wurden circa 10.000 Natiiralieu, und zwar vorzugsweise Herbar- pflanzen abgegeben. Nach den Jahresberichten hielt Herr Professor Dr. J. Böhm einen Vortrag: „Ueber Stärkebilduug". Im niederösterreichischen Volksbildiings-Verein in Wien hielt am 15. März Herr Dr. K. v. Wettstein einen Vortrag, be- titelt: „Die Heimat unserer Culturgewächse". Die k. k. Gartenl)au-Gesellschaft in Wien veranstaltete in der Zeit vom 25. bis incl. 29. April d.J. ihre 86. „Ausstellung von Blumen, Pflanzen, Obst und Gemüse". Die Societe botanique de France veranstaltet heuer im Monate August einen botanischen Congress in Paris. Derselbe ist für Botaniker aller Länder offen und sollen ausser beliebigen Vorträgen insbesondere zwei Fragen auf die Tagesordnung gesetzt werden: 1. Die Organisation der Anfertigung pflanzengeo- graphisclier Specialkarten durch die botanischen Museen und Gesell- schaften. 2. Die Verwerthbarkeit anatomischer Merkmale für die systematische Anordnung der Pflanzen. Anmeldungen von Theilneh- mern mögen vor dem 1. Juni an den Secretär des vorbereitenden Comites P. Maury in Paris, Rue de Grenelle 84, gerichtet werden. Mit dem Congresse ist eine Ausstellung von Florenkarten, von auf die Pflauzengeographie bezüglichen Arbeiten, Bildern etc. ver- bunden. Anlässlich der Weltausstellung findet heuer ein „Internatio- naler Congress für Horticultur^^ in Paris statt, und zwar in der Zeit vom 16. bis 21. August. Gegenstände der Verhandlung sind: Erörterung der Frage, ob durch künstliche Bastardirung bestimmte Eigenschaften von Culturpflanzen herbeigeführt werden können, Ver- fahren zur Erlangung pauachirter lUüthen, Eisenbahntransport der Pflanzen, Phylloxera-Couvention, Vertilgung der Feinde der Cultur- pflanzen etc. Zugleich mit dem Congresse findet eine internationale Garten- bau-Ausstellung statt. Anmeldungen an den Comite-Präsidenten A. Hardy in Paris, Rue de Grenelle 84, In Verbindung mit der internationalen Ausstellung für Pflauzengeographie, commercielle und industrielle Bota- nik (vergl. diese Zeitschrift Nr. 3) iü Anvers (Belgien) wird im Jahre 1890 eine internationale Ausstellung für Mikroskopie sta,ttfinden. Gegenstände der Ausstellung sind alte und moderne Mikroskope und Nebenapparate, Präparate, Methoden und die mikro- skopische Technik betreffende Publicationeu. Auskünfte ertheilt M. Charles de Bosschere, Präsident des Comites in Lierre (Belgien). 197 Botanische Forschungsreisen. Amasia, 9. März 1889. Den Angaben einer früheren Nummer dieser Zeitschrift zuwider verliess ich bereits am 17. v. M. Belgrad und befinde mich seit dem 26. hier in meinem ersten Staudquaitier Amasia. Die Fahrt bis Coustautiuopel ging durch winterliche Gegenden, erst hinter Adria- nopel schwanden die hohen Schneemassen und erst an der Küste des tiefblauen Marmarameeres, als die mit Epheu überwucherten Oliveustämme das erste Grün in die hohe Landschaft brachten, zeig- ten sich in den Gebüschen längs der Bahnlinie als erste Frühlings- boten Mengen von Galantlms und gelbe Ficarien. Auch die Höhen des gebirgigen Küstenlandes Auatoliens lagen zumeist tief im Schnee, weiter ostwärts in der Umgebung Samsuus war hingegen der Schnee während der letzten warmen Tage gewichen, so dass sich da schon eiuiffe Frühlingsflora eingestellt hatte. Trotz der ausgedehnten Olivcn- waldungen, die allerwärts die niederen Berglehnen in ein monotones Grau kleiden, kann hier von einer immergrünen Vegetation kaum die l\ede sein, da Philli/rea, Hex, Arhutus ünedo nur ganz vereinzelt auftreten und die Hauptvertreter dieser Zone Myrtlien, immergrüne Eichen, Erica arborea und Viburnum Tinus fast ganz zu fehlen scheinen. Von krautartigen Gewächsen ist der schöne Helleborus Orientalis seines massenhaften Auftretens wegen zuerst zu nennen, neben ihm blühen Scilla, Primvla Sibthorpii und acavlis, kraut- artige grossblumige Vinca-Arton (T^ Libanotica Zucc), und in dem nie- deren Eichengestrüpp und den Dickichten von Smilax excelsa blühen Mengen von Cyclamen Coum, ja erfüllen geradezu den Waldboden und färben ihn mit ihrem leuchtenden Purpurroth. In den Feldern begegneten mir einige heimatliche Veronicen und statt der Erophila verna die verwandte E. praecox Stev. In den Strassen Samsuns blühten Fraxinus oxyphi/lla, Ulmen, auch fand ich in einem Gehöft eine gefällte Abies, die als Weihnachtsbaum gedient hatte und von den Bergen des nahen westwärts gelegenen Imboli nach Samsun gebracht war. Auch diese Pflanze ist weit mehr die bithynische Apollotanne oder Abies Equi Trojani Aschs. als die Abies Nord- nianniana des Ostens. Auf der Reise südwärts nach Amasia überschreitet man mehr- mals hohe Bergrücken von etwa 6 — 700 Meter Meereshöhe, sie sind in der frühen Jahreszeit fast ohne jede Vegetation; gewaltige Ge- birgskämme, die am Horizont auftauchen und bald wieder ver- schwinden, sind tief mit Schnee bedeckt und so weit das Auge reicht, ist das Land nichts als mächtige Bergketten mit grossartigen Längsthälern, deren Wände entweder in schroffen Felsen abfnllen oder flachabschiissige mit dürftigem Eicheugestiüppe bewachsene Lehnen bilden; mitunter gewahrt mau Mengen von Rhododendron, au denen eben erst die Blütheukuospen zu schwellen begiunen, oder Pinus Bridia, in ihrer Erscheinung an P. Halepensis erinnernd, 198 leuchtet in ilircr suftgriineu FärbiDig zwischen den winterliclieu Laubhölzern liorvor. Auch sie sieht man nur in kiiinuieilichon Indi- viduen, wie mit ihr Jimiperus ea'ceha Mli., die ständig abgeholzt wird, und Junlperiis O.ri/redriis, die die häutigste dieser drei Coui- feron in dieser Tiegond ist. Auf zwei Drittel des Weges nach Auiasia schwindet l)er('its Helleborus, es beginnen sich die gelben Safran- blütlien am W(^g zu zeigen, die, je mehr mau sich Amasia nähert, in massenhafterem Auftreten zunehmen und stellenweise in geradezu überraschender Weise den Boden erfüllen. Dieser netten Art {Crocus Aucjirousis G. Maw) aus der Gruppe des Cr. rctkulatus gesellt sich bald eine zweite Verwandte Cr. tnicraiUhus Boiss. zu, liebt jedoch steinige Bergahliänge und sonniiie Kalktriften der Gebirge, wo die gelbe Cr. Aiirj/i-cii.si.'i ganz vereinzelt auftritt. Amasia seihst, eingeengt zwischen sclirolTaufsteigenden 3000 Fuss hohen felsigeu Kalkhergen, zu heiden Seiten des Iristiusses gelegen, bietet eine erstaunliche Fülle mannigfaclier Plätze, die für eine arten- reiche Vegetation vielversprechend sind. Neben einer pflanzenreicheu Felsenfloia wärmerer Districte und neben der nicht schwer zu be- suchenden subalpinen Vegetation in COOO Fuss Meeroshöhe fehlt nicht die Flora der Wiesen und Getreidefelder, ja am Ausgang des ausserordentlich fruchtbaren Amasier-Thales, das in Anatolien als die Heimat eines vorzüglichen Obstes und guter Weine weit bekannt ist, dehnt sich ein ausgeilehntes Sumpfgebiet aus, das, wie jene ganzen Districte, lloiistisch als eine Terra incognita zu betrachten ist. Auch hier in diesem geschützten Thal, wo heute Aprikose und Pfirsich, Mandel, Cornus und Salix in voller Blüthenpracht stehen, war vor vierzehn Tagen die Vegetation erstaunlicii zurück, nur wenige Sachen hatten unter den fremdartigen Gewächsen ihre Blüthen ent- faltet. An allen Felsen und steinigen Abhängen machte sich üppige Eupliorhta tinctorid bemerklich, das wuuderhar schöne Onosnut alho- roseiim Fisch, bildet in den Felsspalten halhstrauchigo Büsche mit den grossen weisslicheu ins Kosa sich verfärbenden Blüthen; leuch- tendgelbe fussbreite Drabakisseu haften an den sonnigen, senkrechten Felswänden, über denen iu schwindelnder Höhe blühende Mandel- sträucher sichthar sind. Imda licterolepis Boiss. mit ihren schnee- weissen Blattrosetten zählt zu den gewöhnlichsten rtlanzen und wie zahlreiches dichtlilziges Blattwerk zwischen Gesti^iu und an Fels andeutet, scheint auch die Vegetation der wärmsten Jahreszeit eine besondere Artenlülle zu repräsentiren. Als Charakteristica der Orient- flora fehlen natürlich nicht AcaiUholhnon-kxiQW und Astraijalen, die in breiten, dichten Polstern zusammen'jescbaart und mit stechenden Walfen mannigfachster Art überschüttet sind, dass die sengendsten Soniiengluthen diese Dickichte nicht (lurclidring(Mi können, kein Weidevieh sich ihnen naJicn mag. Auch die Cryptogamentiora, soweit es die Flechten- und Mooswelt betrifft, zeigt in Folge des milden, aber regenreichen Winters des heurigen Jahres üppige Eut- wickelunti'. 199 Vou den jetzt blühendeu Phanoroframen wäre vor Allem zu erwähnen eine präf'liti(,^e Fris der Jnnogriippe, verwandt der J.Palae- 8thia\ sie zeichnet sich durch einen wunderschönen Farbenschrauck, der viel variirt, aus, der sich leicht mit dem der Iris reticulata messen kann. Neben oben anj^eführten Crocusarteu findet sich an schattigen Plätzen Galantlu.iü Kedoidei Rgl., Arahis albuJa bekleidet die Nord- seiten der Pelspartien selbst uiederei' La^i^en, wo Gi/tnno./ranune und Getarach wuchern. Im Gestein und im Buschwerk findet sich Ane- vtone hlanda, Gcujea, Mascari und eine seltene Botryanthvs (prob, spec. nov.), eine äusserst niedliche grossblumiofe Art mit türkisen- blauen Blüthchen. Euphorbien gibt es bereits mehrere Arten, worunter E. herniarloefol'u'i W. (?) und eine kleine Art in Weiiiber;^//a (NOe., St.), pusilla (NOe.), 2>"*'. V. pubesceas (OOe.), rapuncu/oides (B.), SJieuchzeri (S., St.), Sibirica (OOe., P.), thgrsoidea (NOe.), Trachelium (Sl.), CVy>- seZ/a apetala (Br.), paucißora (T.), rubella (Gr.), sinuata (Sl.), Oar- damine amara (OOe.), /lirsuta (OOe.. S., St.). impatiens {St. \ pratensis (NOe., U.), pj-a^. v. /ore j:>/e)20 (OOe ), resedifolia (M., S., St.), <)7'- /oZ^a (OOe., S.), Carduus crispus (OOe., P.), defloratus (Kt., OOe., St.), glauc^is (St.), Personata (S., Sl.), Carex acuta (B., NOe.), «//>« (By., NOe., OOe.), ampuJlacea (W.), arenaria (Br.), atrata (NOe.), binervis (E), brizoides (OOe.), Buxbaumii (Sl.), canescens (S.), am. V. gracilis (Sl.), capillaris (KOe., OOe.), curvula (S., St.), DavalUana (SL, St., Th.), digitata (By., OOe., St.), (//oa-« (Br., S.), distans (OOe., Rp., U.), cZrt/dÄa (E.), echinata (P.), elongata (OOe., Sl., W.), elong. v. heterostachya (Sl.), ericetorum (Bi.), ßrma (NOe., S.), /r/- (jida (T.), gi/nobasis (Bd., NOe.), ?ärta (B., By., W.). hordeisticlios (ü.), Hornschuchiana (NOe., W.), humilis (Bd., OOe.), irriguci, (B., Sw.), leporina (B.. Ep.), liqerica (Br.), Umosa (Br., S.), mcuvima (B,, OOe., Rp.), Mlchelü (NOe.), montana (St.), mucronata (T.), ■muricata (TJ.), nitida (ü.), norvegica (Sw.), Oederi (B., W.), or»?- thopoda (Bd.. E.. Th.. [J.), ornithopodioides (T.), paludosa (Sl.). paniculata (OOe., Kp., tl), paradoxa (T.), pediformis (Sl.), piJoJi- fera (NOe., Rp., St.). praecox (NOe.), Pseudoo/peras (B., OOp.), Pseudoci/p. V. minor (OOe.), pulicaris (NOe., T., W.). rem.ota (OOe., Rp.), rupestris (NOe.), Sclireheri (B.), sempervirens (NOe., U.), stricta (B.), strigosa (NOp.), supina (Br.), teretiusoula (Br., S.), tomentosa (Br.), vesicaria (B., Rp.), vulgaris (NOe.), Carlina longifoUa (NOe.), vulgaris (B., NOe.), Castanea vesca (NOe., U.), Caucalis daucoides (B., M., Rp.\ Orientalis (B.), CeZ^z's avstralis (T.), Centaurea Austria- ca (Sl.), JiK'ca (IT.), nigrescens (It.), Rhenana (St.). Scahiosa (OOe.), solstitialis (U.), stenolepis (Gr., 0.). Tausrheri (U.), Cephalanthera pallens (M,, NOe.), rubra (St.), CepTialaria Transsilvanica (NOe.), Cerastimn hrachypetalum (13., Sr.), glutinosum (NOo.), latifo^ium (S., St.), obscurum (NOe.), semidecandrum (P.. St . IT., W.), silva- ticum (XOe.. Si'.), Ceratocephalus orthoceras (M., NOe., U.), Cerinthe minor (NOe.), CJiaerophi/Uum aromaticum (NOe.), bulbosum (Br., P.), hirsutum (S., St.), temulum (B., NOe.), ChamagrosHs m,inima (Bd.), Chamorchis alpina (NOe.), Chelidonium, laciniatum (Br.), majus (Br.. NOe.), Chenopodium album (B., NOe.), Botrys (Tl.), ficifolium (W.). glaucum (B., F.), hybridum (B., P.), polyspermum (P.). Obisfe Arten können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie 7;u 6 fl. abgegeben werden. Inserate. Verlag von J. F. Bergmann, Wiesbaden. Neue botanische und klinische Beiträge zur Otomykose. Von Dr. F. Siebenmann. 1888. 48 S. 1 Tafel. - 1 M. 50 Pf. Prof. Dr. G. Jäger's MouatsMatt, Verlag von W. Kohlhammer, Stuttgart (jährlich M. 3. — , für das Ausland M. 3.25). Inhalt von Nr. 4 (April 1889): Untersuchungen über Unterkleiderstoffe. — Ein neues Hygiene- buch und die Bekleirlungsfrage. — Die Verweichlich une durch Wolle. — Die Vegetarianische Rundschau. — Vereinsnachrichten. — Kleinere Mittheilungen: Aus England. Zum FarbstoflFregime. Französische Kleidung. Homöopathische Verdünnung. Gesundheitsgefährlichkeit der Conservenbüchsen. Verzinnte Con- servenbüchsen. Ungebläuter Zucker. — Literarisches. — Anzeifren. NB. Für den Inhalt der Beilage übernimmt die Redaction keine Verantwortung. C. üeberreulei 'sehe Buchtlruckerei (M. Salzer) in Wien. OSTERREICHISCHE I Redigirt von Dr. Richard R. von Wettstein, Privat-Docent an ) die PohTsche P. Gäntheri = P. Wiemanniana als solche gar nicht aufnahm, obwohl er die damit 205 gemeinte Pflauze wohl kaunte, welclie er iiuter dem Nameu P. ia- clinata Vill. mit dem Standort Jiloviste (bei Kidka) aufführte. Die Beschreibung foliis radicalibus septenis quinatisve, cuneiformibus, antice deutatis, subtus cano-pilosis (nicht etwa tomeutosis), junio- ribus serieeis lässt ganz klar die P. virescens erkemieu, die denn auch im üniversitätsherbare (ehemaligen PresTscben Herbare) als P. incUnata vom Standorte aufbewahrt wiid. lutcressant ist, dass schon Presl die siebenzäliligeu Blätter wahrnahm, die von späteren Autoren (auch von mir im Prodromus) übersehen wurden. Dass auch Tausch in der Prager Gegend nur die P. vircscens, niemals aber die P. Wiemanniana gesammelt hat, werde ich alsbald nachweisen. (Fortsetzung folgt) Trichome in Trichomen. Von Dr. Günther R. Beck v. Mannagetta. Auf meiner ersten Forschungsreise durch Bosnien fand ich auf der als Hranicava bekannten Alpe bei Pazaric au Moderstämmen mehrere Exemplare von Peziza hirta Schum., die bei näherer Unter- suchung einen eigeutbümlichen Bau ihrer vom Rande ausstrahlenden Trichome aufwiesen. Die genannten borstenförmigen Trichome bestehen bei Peziza hirta Schum., sowie bei den nahe verwandten Arten, z. B. bei P. scutellata L., P. trechispora B. et Br., P. setosa Nees u. a. gewöhulith aus mehreren gegen die fein und lang zugespitzte End- zelle an Umfang abnehmenden Zellen; die gebräunte Aussenwand derselben ist sehr stark verdickt, während die Scheidewände zart bleiben. Die Eigenthümliclikeit zahlreicher Haare der oben genannten Peziza bestand nun darin, dass sich aus den dem Fusse der Haare nächsten Zellen trirhoniähnliche Mj^celfäden gebildet hatten, die in das Lumen der benachbarten Tricbomzellen hineinwuchsen. Bald war es nur eine Hyphe, in den meisten Fällen jedoch zwei bis drei dicke Mycelfäden, die die unterste Scheidewand des Trichoms durch- brachen und fortwachsend in zwei bis vier Zellen sich gliederten. Die Endzelle dieser Neubildungen spitzte sich in den meisten Fällen wie bei den Trichomen lang zu oder schwoll etwas keulig an. In einem Falle konnte ich beobachten, dass von drei eingedrungenen Trichomen die feine Spitze eines derselben auch schon die zweite Scheidewand des sie umhüllenden Borstenhaares durchbohrt hatte und es dürfte daher wahrscheinlich sein, dass noch ein weiteres Längenwachsthum derselben stattgefunden hätte. In einem anderen Falle sah ich die subapicale Zelle des Trichomes selbst einen kleinen kegelförmigen Fortsatz bilden, der in das Lumen der Endzelle hineinwuchs. 206 Es war also an den Kamihaaren von Pezka hlrta Schum. der seltene Fall einer Tricbombildimo^ in Trichomen zu beobachten, der nur in Vergleich gezogen werden kann mit den Durchwachsnngen in den Wurzelhaaren von Lunularia vulgaris Kaddi und Marchantia polymorpha L., welche von L. Kny und Böttger genau untersucht wurden. ') Bei den crenanuten Lebermoosen wuchsen einzellige Wurzel- haare in gleichgestaltete andere hinein, in unserem Falle sehen wir jedoch mehrzellige Trichome in gefächerten Haaren. Ueber das Einreissen der Laubblätter der Musaceen und einiger verwandter Pflanzen. Von Cajetan Lippitsch. Wit einem Holzschnitte. Es ist bei den Musaceen eine bekannte Erscheinung, dass die grossen Laubblätter, wenn sie sich im Freien befinden, Risse parallel den secuudären Blattnerven bekommen. Im Warmhause cultivirt zeigen die vorher intacten Pflanzen diese Erscheinung nicht oder doch nur in sehr geringem Masse. Abbildungen solcher durch den Wind zerrissenen Blätter findet man in grösseren systematischen Werken.^) Eine Umschau in der Litteratur ergibt, dass dieser Er- scheinimg auch schon Erwähnung getban wurde. Haberlandt^) erklärt „diese auffallende Erscheinung durch den vollständigen Mangel jedes mechanischen Scbutzmittels gegen das Einreissen". Sachs*) spricht von einer „unzweckmässigen Nervatur der Blätter, welche das Einreissen ermöglicht". Im Folgenden soll diese interessante Erscheinung auf Grund eingehender anatomischer Untersuchungen besprochen werden. Eingerissene Blätter konnte ich an Musa Euaete, Musa paradisiaca, Urania speciosa, Canna iridißora und einigen Strelitzia-Si^edes (hier allerdings in geringerem Grade) sehr schön wahrnehmen. Des Vergleiches halber untersuchte ich auch die Laub- blätter verwandter Pflanzen, an welchen ich ein Einreissen nicht be- obachtet habe, nämlich: Musa Cavendishii, Canna Indica, Maranta arundinacea, Hedychium G-ardnerianitm, Alpinia spec. Es sind demnach alle vier Familien der Scitamineen: die Mu- saceen, Cannaceen, Marantaceen und Zingiberaceen vertreten. ') L. Kny und Böttger: Ueber eigenthümliche Durch waclisungen an den Wurzolliaaren zweier Marcliantiaceen in Verb, des botan. Vereins der Prov. Brandenb. 21 (1879), S. 2, t. II. Auf Seite 4 auch eine Zusammenstellung ähnlicher Regenerations- erscheinungen. ^) Vergl. Engler und Prantl: Die natürlichen Pflanzenfam. 21. Lieferung. ') Physiolog. Pflanzenanatomie. S. 25. *) Vorlesungen über Pflanzenphysiologie, S. 61. 207 1. MuMi Eusete. Fülirt man eiuen Schuitt durch das Blatt, und zwar seukrecht zu doii t^ecuiuläreQ ßlattaerven, bo findet man folgende Verliältuisse: Unter der Epidermis der Blattoberseite ist ein einschichtiges (bisweilen zweischichtiges) Wassergewebo entwickelt; darauf folgen zwei Lagen von Pallisadenzellen, darauf Schwamm parenchym, an dieses schliesst sich wieder ein einschichtiges schwächer entwickeltes Wassergewebe an. auf welches die untere Epidermis folgt. Zwischen je zwei secundären Blattnerven verläuft im Mesophyll ein Luftcanal, der aber durch Diaphragmen gefächert wird; in diesen Diaphragmen verlaufen die Anastomosen. Jeder Hohlraum ist von Schwamm- parenchymzellen vollständig ausgekleidet, welche eine ähnliche Lage- rung zeigen, wie solche von Haberlandt im Blatte von Cypevus aUernifoUus aufgefunden wurde.') Die Spaltöffnungen finden sich so- wohl auf der Blattoberseite (spärlicher), als auch auf der Blatt- unterseite, und zwar liegen sie in Reihen zwischen je zwei secun- dären Blattnerven, also gerade über den Höhlen und deren Dia- phragmen. Die Gefiissbündel besitzen eine aus pareuchymatischen Zellen gebildete Gefässbündelscheide. Mechanische Belege finden sich in massiger Ausbildung an der Hadrom- und Leptom-Seite vor. Gewöhnlich treten in der Entfernung von ungefähr je 1 cm. stärkere Nerven auf. zwischen welche dann zahlreiche, viel schwächere, mit den vorigen parallele zu liegen kommen; diese schwächeren Bündel besitzen oft nur auf der Blattunterseite einen massigen mechanisihen Beleg. Im Allgemeinen kann man die mechanische Armirung des Blattes als mä>sig erklären. Bezüglich der Anastomosen ist zu be- uierkeu: 1. da^s sie keine mechanischen Elemente besitzen, 2. mit einem wasser- (Hing- oder Spiraltracheide) und einigen eiweisslei- teuden Elementen versehen sind, 3. dass sie von einer deutlichen Gefässbündelscheide umgeben sind. Ihre Entfernung beträgt ungefähr 0-5~l mm. Der Blattrand zeigt folgenden Bau: führt man einen Quer- schnitt durch das Blatt, und zwar senkrecht zum Rande, so trifft man auch die am Rande des Blattes verlaufenden secundären Ner- ven nahezu senkroclit, da dieselben in der Nähe des Randes Curveu beschreiben, und dann sämmtlich dem Rande parallel laufend sich successive an einander anlegen und seitlich mit einander verschmelzen, durch welches Verhalten ein bn'iter (circa 0-2 mm.) sympodialer lüindnorv re.^nltirt. Indem auch die mecU'uiischen Belege der Gefäss- bUudol am Rande seitlich mit einander verschmelzen, erhält der Randnerv auf der Ober- und Unterseite des Blattes ein zwar breites, aber nur zwei bis drei Zelllagen dickes Bastband. Der ausserhalb des Raudnerven liegende Blattrand erscheint als ein circa 1 mm., breiter Flügel ausgebildet, der aber blos an noch jimgen Blättern aus lebenden Zellen besteht, später jedoeli zum grössten Tlieile (etwa zur Hälfte) vertrocknet Auf dem Querschnitte durch diesen ') Vergl. Haberlandt: Das Assiiiiilationssysteni. 208 Flüg-el sieht mau. dass derselbe, abgeseben vou der beiderseiti^ceii Epidermis, deren Aussenwäude g-erade so dirnu sind, wie au den übrigen Theilen der Blattspreite, blos ans relativ kleinzelligem Wassergewebe besteht, das in der Nähe des Eandnerven circa fünf Zelllagen bildet; gegen den Eand zu nimmt die Zahl dieser Schich- ten ab, bis schliesslich zwischen oberer und unterer Epideimis nur mehr eine Lage vou Wassergewebszelb^n vorhanden ist; im äusser- steu, aber noch immer ziemlich breiton Theile des ßlattrandes ist auch diese letzte Schicht verschwunden, die beiderseitigen Epidermen grenzen unmittelbar aneinander. Dabei wer- den die Epidermiszellen immer kleiner und bleiben dünnwandig, so dass der äusserste Blattrand von einem überaus dünnen Häuf- chen gebildet erscheint (circa 6-8 ^ dick). Es unterliegt keinem Zweifel, dass dieser Flügel für das noch junge Laubblatt einen localen Wa sserspeich er un gs- Apparat vorstellt. An älteren Laubblättern ist dieser Flügel allerdings stark vertrocknet, wobei er gewöhn- lich nach der Blattimterseite eingeschlagen wird. Beim Vertrocknen reisst der Flügel an ziemlich zahlreichen Stellen senkrecht zum Blaitrande ein. Die Kisse durchziehen häutig auch den äusseren Tlieil des HandueiTen, be- ziehungsweise seine mechanischen Belege; solche Kisse, welche sich bis zum Eandnerv erstrecken, lassen sich auch an Blättern beob- achten, welche sich im windstillen Eaume des Gewächshauses entwickelt haben; es liegt daher die Vermuthung nahe, dass das theil- weise Zerreissen des Eandnerven und seiner ziemlich breiten Bastbäuder eine Folge der bei der Contraction des eintiocknenden Flü- gels auftretenden Zugspannungen ist (pri- märe Eisse). Zur Prüfung dieser Vermuthung wurde folgendes Experiment angestellt. Von einer noch ziemlich jungen Blattspreite wurde der Flügel, das eine Mal mit, das andere Mal ohne Eandnerv in der Länge von circa 4 cm. mit einem Messer abgetrennt; diese beiden Stücke wurden dann neben einander auf einem Objectträger ausgespannt und an den Enden mit venetianischem Terpentinharz befestigt. Man konnte nun Folü^endes beobachten: Der Flüs'el ohne Eandnerv vertrocknete sehr 209 rasch, berjaun sicli schon nacli einigen Slundeu der Länge nach einzurollen, am nächsten Tage zeigten sich zwei liisse. Am zweiten Stücke konnte ich am nächstfoloenden Tage eiue longitiidinale Ein- rolluug des Flügels noch nicht wahrnehmen, es vertrocknete viel langsamer, zeigte aber dann auch einen senkrechten Eiss, der aller- dings nicht Weiter als bis zum Randnerven ging. Das Ergebniss dieses Versuches spricht also nicht ganz zu Gunsten obiger Ver- muthung. wenn es dieselbe auch nicht vollständig widerlegt. Jeden- falls muss die ÄlöL'lichkeit im Auge behalten weiden, dass das Weitergehen des primären Flügelrisses durch das Bastband des Randuerveu am Gewächshausexemplare durch mechanische Eingriffe von aussen, etwa durch das Bespritzen der Blätter bewirkt wurde. An tief eingerissenen Blättern (bis zum Hauptnerv) findet mau nun. dass sich der Riss von dem primären durch das Eintrocknen des Flügels entstandenen Risse aus, nach unre?elmässiger (stulen- weiser) Durchtrennuug des Rauduerven zwischen den secundären Nerven, und zwar im Mesophyll fortsetzt. Es werden dabei aller- dings mehrere hundert Anastomosen durchrissen, allein diese bieten, da sie bastlos sind, keinen mechanischen Widerstand. Die übrigen nicht mechanischen Gewebe, als Epidermis, W^assergewebe, Palli- saden und Schwammparenchym kommen hier kaum in Betracht. Ob die in zahlreichen Reihen auttretenden Spaltöffnungen und die nicht gewellten Seitenwaudungen der Epidermis den Riss erleichtern, sei dahingestellt. Nach diesen Beobachtungen beginnt die Rissbildung in dem mechanisch gar nicht geschützten Flügel in Folge von Spau- nuugeii, die sich im Entwickelungsgange des Blattes von selbst ein- stellen. Es werden also die Angriffspunkte für die scheerenden Kräfte des Windes vom Blatte, respective dem vertrocknenden Blattrande (Flügel) selbst geschaffen. Wenn wir von der obio-en Yermuthung (der primären selbststäudigen Durchreissung des Randnerven) ab- sehen und annehmen, dass der ganze Randnerv mit seinen beider- seitigen (oben und unten gelegenen) Bastbändern vom Winde zer- rissen wird, so ist dies der einzige durch mechanische Gewebe bedingte Widerstand, der sich den scheerenden Kräften des Windes entgegenstellt. In dieser Hinsicht zeigen aber die mechanischen Belege des Randnerven die denkbar ungünstigste Querschuittsfoim und Lagerung. Sie sind, wie oben bereits auseinander gesetzt wurde, dünne, parallel der Blattoberfläclie gelagerte Bänder, die vom Rande her natürlich viel leichter eingerissen werden können, als wenn die- selbe Bastmasse in Form eines compacten kreisrunden Stranges oder einer radial gestellten Platte ausgebildet wäre. Aus dem Gesagten ergibt sich, dass die mechanische Cou- struction des Blattrandes das Einreissen geradezu be- günstigt, und es fragt sich nun, wie diese auffallende Erscheinung biologisch verständlich gemacht werden kann. Diese Frage ist um so berechtigter, als ja sonst in der Regel die verschiedenartigsten Einrichtungen zum mechanischen Schutz des Blattrandes gegen das 210 Einreissen getroffen sind.*) Diese mechanischen Einrichtiiusen zum Schutze des Blattrandes wurden zuerst von Haberlandt, später ausführlicher von Hintz beschrieben.^) (Fortsetzung folgt.) Ueber die Potentillen des mittleren Tirols. Von Dr. F. Sauter in Bozen. Die Zahl der Potentillen, welche Hausmann in seiner Flora Tirols anführt, ist eine ziemlich beschränkte. Unter P. colUna, argentea und verna (autorum) fasst Hausmann eine Reihe von tbeilweise gut zu unterscheidenden Arten zusammen. Dieser Um- stand veranlasst mich, die Ergebnisse mehrjähriger, auf diese schöne Gattung im bezeichneten, vom Breuner bis an die deutsche Sprachen- grenze reichenden Gebiete gerichteter Untersuchuugeu und Beobach- tungen im Freien, welche durch die gütige Unterstützung des Herrn Prof. Zimmeter wesentlich gefördert wurden, zu veröffentlichen. Ich halte mich hiebei an die von Prof. Zimmeter in dessen Schrift „Die europäischen Arten der Gattung Potentilla, Steier 1884" ver- öffentlichte systematische Gruppirung. Die Gruppe der „Annuae" scheint im Gebiete nicht vertreten zu sein, der Standort der P. supina L. bei Salurn (Facchini) konnte wenigstens in neuerer Zeit nicht wieder aufgefunden werden. Aus der Gruppe der „Axilliflorae" kömmt ausser der mehrformigen P. erecta L. = Tormentilla Crantz, wovon ich eine habituell sich der strictissima Zim. nähernde aufrechte Varietät in den Bergwäldern und eine Var. minor der Alpenmoore unterscheiden möchte, P. scia- phila Zim. bei Seis nächst Kastelrut vor, ferner die häufige P. rep- tans L, mit einer var, minor m.: Pflanze und Blüthe viel klei- ner, Blattstiele kürzer oder wenig länger als die Blätter, diese beiderseits behaart. P. microphylla Tratt. auf tiockeuem Boden bei Unterinn am Ritten ; mit der zahlreich vorkommenden P. anserina L., var. argentea Neilr. = sericea Hayne, besonders schön au Wegen und Mauern der Gebirgsthäler südlich des Brenner, während sie in den wärmeren südlichen Gegenden fehlt und hier nur eine ähn- liche Mittelform mit schwächer seidig behaarter Blattoberseite beob- achtet wurde. Von den „Pinnatae" kommt im Gebiete nur P. rupestris L. sowohl im südlichen als auch im östlichen Theile (Pusterthal) vor, ebenso ist die Gruppe der „Palraatisectae" nur durch die P.recta L. vertreten, deren im südliclieren Gebiete wachsende stärker rauh- haarige Exemplare meist kurze Stildrüsen an den Blatträndern ') Vergl. Seh wendener: Das mechanische Princip, S. 133. -) Vergl. Haberlandt: Pbjsiol. Pfianzenanatomie, S. i3l ; ferner: Ilintz, Ueber den mechanischen Bau des Blattrandes. Dissertation. Berlin 1888. 211 tragen, während diese den schwächer behaarten bei Lienz gesam- melten Exemplaren fehlen. Den Uebergang von dieser Gruppe zu jener der „Argenteae" scheint mir eine Potentilla, vereinzelt bei Haslach nächst Bozen vor- kommend, zu bilden, welche ich für eine P. argentea X recta ansehe, die ziemlich die Mitte zwischen beiden hält und deren Blätter sowohl dieBt^kleidung der recta als der argentea zeigen. Diese Potentilla, welche ich vorläufig als P. leucophi/lla' bezeichne und deren Diagnose kurz lauten würde: Pflanze bis 40 Ctra. hoch, Blattoberseite mit weissen Borsten, Unterseite mit solchen und mit einem Filze von weichen, gekräuselten Haaren besetzt, Stengel und Blütheustiole schwach dünnfilzig, Blüthe etwas kleiner als die der P. recta — steht der P. poli/odonta Borb. sehr nahe, unterscheidet sich aber von derselben durch stärkere, weissere Behaarung der Blattoberseite und geringere Anzahl von spitzeren Sägezähnen an den fünfzähligen breiteren Blättchen. Eine zweite, bisher nur in wenigen Exemplaren an gleicher Stelle gesammelte Potentilla mit weniger gekräuselter Behaarung der Blätter steht der P. recta habituell näher und würde daher der Combinatiou P. recta X argentea entsprechen. Aus dem Kreise der „Collinae" scheint P. coUina im Ge- biete zu fehlen, hingegen wurden bisher folgende Arten auf- gefunden: P. praecox F. Schultz und eine derselben nahe stehende, aber sich der argentea noch mehr nähernde Form, welche ich vor- läufig als P. i^raecocioides bezeichne, beide aus der Umgebung Bozens. P. thyrsißora Hüls, am Guntschna, Weg nach Sarnthal etc., P. hrachyloba Borb. und P. confinis Jord., beide am Guntschna; P. Wiemanniana Günth. et Schum. = Guentheri Pohl, am Rande der Weinberge am östlichen Ufer des Kälterer Sees und längs des Mittelberges bis Gmünd. Von P. Johanniniana Goir. = Hausmanni Uechtr., welche um Bozen, Meran und Brixen die am häufigsten vorkommende Art der „Colliuae'' ist, unterscheide ich vorläufig zwei ziemlich scharf gesonderte Formen: eine höhere, in der luflorescenz ziemlich stark wollige Pflanze mit beiderseits ziemlich zahlreichen Zähnen der schmalen Blättchen bei mehr minder stärkerem Filze der Blattunterseite und eine kleine niederliegende Form mit wenigen Blattzähnen und dünnerem oder fast verschwindendem Blattfilze, welche Pflanze sich nach Prof. Zimmeter der P. alpicola De la Sitje stark nähert. P. Sauteri Zim. in litter. 1885, eine auffallende, tark veibieitert, bis zu je sechs Sägezähnen beiderseits, Sternhaare sparsam, aber deutlich. Diese Varietät scheint die Gebirgsvarietät zu sein und sah icli sie nur an Mauern auf den Bergeu um Bozen von circa 600 bis gegen 1000 M. s. ra. Der P. Bolzanensiä nahestehend ist die P. Bolzanensifornüs m. Oesterr. botan. Zeitschr. 1888, pag. 114, vereinzelt am Kalvarien- berge und bei Karneid um Hozen; von ersterer sofort durcli die weichen gekräuselten Haare der Blattunterseite, wie auch durch anderen Habitus zu unterscheiden, scheint einer hybriden Combi- nation zwischen P. Bolzanensis und aryentea, zwischen denen sie wächst, zu entsprechen. P. Tiroliensi-s Zim. geht über den Breunerpass südwärts in die Thäler von Gossensass und Sterzing, wo sie sehr häufig vor- kommt, auch in südlicheren Thälern wie im Aferer- und Lüseuthale bei Brixen und im Sarnthale (Pens) sah ich sie, jedoch ausschliess- lich nur auf Thouschiefer, P. aurigena Kerner, eine von mir im Fischeleinthale bei Sex- ten gesammelte und unter obigem Namen ausgegebene Potentilla, welche Zi mm et er für einen Bastard zwischen der P. aurea und <'//- losa Crtz. hält. P. aitvea L. allgemein verbreitet, geht bei Bozen auf Porphyr vereinzelt bis 350 M. s. m. herab, P. dubia Crantz = minima Hall. fil. am Brenner und im Pusterthale an verschiedenen Orten. P. verua L. = anrea ßrma Gaud. wie vorstehende, P. villosa Crtz. = aurea crocea Gaud. auf Alpen im Pusterthale und im südlichen Tirol auf Kalk verbreitet. Am Schiern bei 1900 Meter eine grosse und grossblüthige Form (f. marropetala m.). Pflanze bis 25 Ctm. hoch, Blütlieiiilurchmesser 20 — 22 Mm. P. gramliflora L. auf Ur- gebirge im Pusterthale und in Centraltirol, sehr schön und gross- blüthig au der Stilfserjoclistrasse. P. frif/ida Vill. reicht am Brenner in den nördlichen Theil des Gebietes herein ; sie kommt am Hühner- spiel bei Gossensass auch in einer forma quiaqueloba mit fünf Blätt- chen vor. In gleicher Weise reicht auch die P. nivea L. in das Gebiet herein, sowie die von Huter aufgefundene P. Brennia Hut. {P. nireu X verna). Aus der Gruppe der „Fragariastrae" schmückt P. caidescens L. die Kalkfelswäude von den Voialpen herab bis auf die heissen Fels- wände bei Margreid und Salurn (circa 200 Meter); an den Wänden des Kuubkofels bei Lienz mit der forma rohvüta Zim. P. Ciusiana Jacq., nach Zimmeter am Wormserjoche. P. alhuL. verbreitet, im Gebiete auch auf Porphyr. P. nilida L. der Schmuck 214 der Dolomitalpen mit der selteneren forma albißoya. P. sterills L. = Fragariastrum Ehrb. scheint im Gebiete zu fehlen, wie auch micrantha Kam. Ueber die Eigenthümlichkeiten ausserordentlich üppig entwickelter Schösslinge des schwarzen Hollunders. Von Dr. Karl Fritsch. Aus dem Strünke eines knapp über dem Boden umgehauenen Hollunderstrauches {Samhucvs nigra L.) kamen in meinem Haus- garten bei Salzburg zahlreiche, dicht neben einander stehende Schöss- linge hervor, die sich in Folge der durch das ausgebreitete Wurzel- system überreichlich zugeführten Nahrung so ungewöhnlich üppig entwickelten, dass sie, abgesehen von ihrer Stärke und der Grösse ihrer Blätter, auch noch in mehrfacher Beziehung von normalen Trieben abwichen, und zwar einerseits durch reichliche Ent Wicke- lung von Nebenblättern und andererseits durch weitergehende Theilung der Blätter. Obwohl beide Eigenthümlichkeiten sicher schon anderwärts beobachtet worden sind, wenn auch vielleicht nur in geringerem Grade, so scheint es mir doch nicht überflüssig zu sein, auf diese Erscheinungen näher einzugehen und meine an den erwähnten Schösslingen gemachten Beobachtungen der Hauptsache nach mitzutheilen. Was die Nebenblätter anbelangt, so sind dieselben bei Sambucus nigra L. bekanntlich nur ausnahmsweise, wenn auch nicht selten, entwickelt. Die Blätter der in Eede stehenden Schösslinge waren fast ausnahmslos von Nebenblättern begleitet. An den unter- sten und obersten Blättern fanden sich in der Regel nur je zwei ganz kleine Nebenblätter, wie dies bei kräftigen Trieben dieser Art überhaupt häutig vorkommt. An den mittleren Knoten waren aber stets mehr als zwei, gewöhnlich vier oder sechs, seltener eine ungerade Anzahl (z. B. drei) Nebenblätter beiderseits vorhanden. In der Regel waren alle Ne])enblätter von gleicher (sehr geringer) Grösse, gestutzt- lineal und vom Stengel abstehend. Manchmal aber waren — ebenso wie das bei Sambucus Ebulus L. sehr häufig vorkommt — vier Nebenblätter entwickelt, von denen die erster Ordnung bedeutend grösser waren. Während jedoch bei Sambucus Ebulus L. die grösseren Nebenblätter in der Regel ungetheilt sind, ') waren sie hier gewöhn- lich mehr minder eingeschnitten und wiederholten oft annähernd in sehr kleinem Massstabe die fiederschuittige Foim der Laubblätter. Ich wurde durch diese Beobachtungen aneeregt, die verschie- denen ausländischen Sarabucus-Arten in Bezug auf Entwickelung ihrer Nebenblätter zu untersuchen. Unter den im Herbar des Wiener *) Uebrigens gehören fiederspaltige Nebenblätter bei Sambucus Ebulus L. durchaus nicht zu den Seltenheiten. 215 Hofniiiseimis voihandenen Arten faud idi — theils coustant, theils nur an einzelnen Knoten — bei folqx Ahms glidinosaXincana. (Deutsclie botau. Monatsschr. YII, Nr. 4.) Verfasser unterscheidet: a) A. Tauschiana (supei-glut. X tncana), um- fassend die A. puhescens Tausch, J3adensisLa.ug.. hyhrida. Neum., h) A. Beck'ti {superincana X glutinosa), umfassend A. amhigua Beck, Figerti Cal. Celakovsky L. Resultate der botanischen Durchforschung Böhmens im Jalire 1888. Ausser zahlreichen neuen Standorten werden als für Böhmen neu an- geführt: Drosera intermedia Hayne, Helianthetaum Fumana Mill., Gentiana obtusifolia^ iWä., Thalictrum simpIexJj., Salix incana Schrank. . cordatum (Wulf.) A. Kern. Xglaciale (Wulf) A. Kern. Kersch- baumeralpe. Fekete Lajos. A barkoczafänak eg)^ välfaja. (Eine Varietät von Sor- bus tormmalis.) Erdeszeti Lapok 1889, pag. 105 — ^106. Sorhus perincisa Borb. et Fek., mit dreitheiligen Blättern, Mittelzipfel gefiedert, Seitenlappen lineallanzettlich. Früchte länglich. Auwinkel bei Ofen. Formänek E. Mährisch-schlesische Galium- und Asperula-Formen. (Deutsche botan. Monatsschr. VIT, Nr. 4.) Aufzählung der vom Verf. gesammelten und von H. Braun bestimmten Galium- und Asperula-Arten, darunter als neu (ohne Diagnose) G. scabrum var. scabriusculum, var. subglabratum, G. palustre, var. asperum. F ritsch C. Beiträoe zur Keuntniss der Chrysobalauaceeu. I. Cou- spectus generis Licaniae. (Annalen d. k. k. naturhist. Hofmus. Wien IV^ S. 33.) 2G S. Fritsch C. Ueber Spiraea und die mit Unrecht zu dieser Gattung gestellten Rosifioreu. (Sitzuugsber. d. zool. -botau. Gesellsch. XXIX. S. 26.) Vergl. d. Zeitschr. Nr. 4. Heinricher E. Äsphodelus albus Mill. in Steiermark. (Mitth. d. naturw. Ver. f. Steierm. 25. Heft. S. CIL) Merzlica planina bei Cilli, ges. 1888 von A. Ehrlich. Hirc D. Die Hängefichte in Croatien. (Sitzungsber. d. zool.-botau. Ges. XXXIX. S. 22.) Constatirung des häufigen Vorkommens der Picea excelsa var. viminalis Casp. in der Crna gora bei Trsce. Judeich J. F. u. Vitsche H. v. Lehrbuch der mitteleuropäischen 224 Forstinsecteukuüde. Als 8. Auflage von J. J. C. Ratzeburg: Die Waldverdeiber und ihre Feinde. Abth. IL 1. Hälfte. 8". S. 265 bis 623. Ilhist. Wien (E. Hölzel) 1889. 6 fl. Kern stock E. Fragmeute zur steiriscbeu Flechteuflora. (Mittb. d. naturw. Ver. f. Steierm. 25. Heft. S. 15—43.) Aufzählung von 287. zum Tlieil für das Gebiet neuen Alten. Krasser Friedr. üeber die fossilen Pflanzenreste der Kreideforma- tion in Mähren. (Sitziinosber. d. zool.-botan. Gesellscb. XXXIX. S. 31.) • Bemerkungen über die Pbylogenie von Platanus (a. a. 0. S. 6). Kronfeld M. üeber Heterogamie von Zea Mays u. Typha lati- folia. (Sitzuugsber. d. zool.-botan. Gesellscb. XXXIX. S. 71.) Kroufeld M. Monos-raphie der Gattung Ti/pha. (Verhaudlg. d. zool.- botan. Gesellscb. XXXIX.) 104 S. 2 Tafeln. Lorinser F. W. Die wichtigsten essbaren, verdächtigen und gif- tigen Schwämme. 4. Aufl. 8". 89 S. 12 Farbendr.-Taf. Wien (E. Hölzel) 1889. 3 fl. 60 kr. Magnus P. Tltorta ramosissima Bory in Serbien und deren weitere Verbreitung. Hedwigia 1889. 2. S. 113. Vorf. bespricht eingehend die Auffindung des Th. r. bei Belgrad. (Vergl. hierüber auch Wettstein in A. Kerner Schedae V. 1888.) Massalongo C. Nuovi miceti delF agro Veronense. (Nuovo Giorn. botau. Ital. 1889. Nr. 2. Beschreibung von 31 neuen Arten, grösstentheils Pyrenomj'ceten, darunter : PhyUosticta JBaldensis auf Paconia peregrina mit Septoria niaerospora Sacc. auf dem Mte. Baldo., Ovularia alpina auf AlchiuiLla alpina auf d. Mte . Zevola, PLaco^phaeria Bartsiae ani Bartsia alpina bei Passo della Lora. Nevinny J. u. Henning C. Wandtafeln zur Mikroskopie der Nah- rungs- und Genussmittel aus dem Pflanzenreiche. Wien (A. Holder) 1889. 15. Liefrg. ä 4 fl. Soll 60 Tafeln im Formate 59:86 Cm. umfassen. Pirotta R. O.sservazioni sopra alcnni fuughi. (Nuovo Giorn. botau. Ital. 1889. Nr. 2.) Ustilago pliimbea Rostr. gehört als M. plumbea (R.) Pii". in die Gattung Melanothaenium. Raciborski M. üeber einige neue Myxomyceten Polens. (Hedwigia 1889. 2. S. 115.) Comatrlchia Frieseana De Bary. var. excelsa an Brettern im Kalthause d. Krakauer botanischen Gartens. — Lamproderma Staszycii Kalatowkitbal in der Tatra. — L. Tatricum ebendort. — L. Fuckelianum Rostf. f. Craco- viensis Krakau. — Chondrioderma exiguuui Bidany bei Krakau. — Physarum imitans Racib. f. flexuosa Blinosztrubiszki in Samogltien. — Badhamia panicea (Fr.) var. confert'a Krakau. — Htterodictyon Bieniaszii Tenczynek in West- 225 ftalizien. — Cribraria fplendens Sclirad. var. (jfrrtci7/s Krakau, var. oligocostata Tatra. — Arcyrella cornuvioides Krakau. — Perichaena Krupii Tatra. Riiimaun R. Ueber iinverholzte Element«^ in def iiinefsten Xylom- zoue der Dicotyleo. (SitziinjTsher. d. kais. Akad. d. AVi.^seii.scli. Wien. Matb.-natiirw. €1. XC'VIII. Bd. 36 S., 2 Tal".) Rathay E. lieber das frülie Ergrüuea der Gräser unter den Häii- men. (Sitzuugsber. d. zool.-botau. Gesellscb. XXXIX. S. o ) — — Ueber extraflorale Nectarien (a. a. 0. S. 14.) Ricbter Aladar. Gömer-raegye Rosacea! e.s nieg nebany adat Szepe- ses Abauj-Torua megyek Rözsa-leleiuek isiuercteliez. (Tcrnie.ize- traizi fiizetek. XII, pag. 1.) 12 S. 1 Tab. Aufzälilung der R.tj^accen des Göniöi-Coinitafes und einzelner di-r Coini- tate Szepes und Abanj-Torna, darunter Rubus Fahryi spipc. nov. iibgebiLlet (mit grünen Fetalen Ij auf Taf. \. Schneider G. Die Hieracien der Westsudeten. (Das Rieseugebirge in Wort und Bild. 29.— 31. Heft.) 4°. Tiauteuau (Oesterr. Riesen- geb.-Ver.). Die drei vorliegenden Hefte enthalten den allgemeinen Theil dieser wahrscheinlich umfangreichen Abhandlung, die ausser der Besprechung der westsudetischen Hieracien, in>besondeie eine Kritik des Naegeli-Peter'bcheii Hieracium- Werkes enthält. Vukoti novit L. Beitrao- zur Keuntniss der croatischen Eichen. (Verb. d. zool.-botan. Gesellscb. XXXIX. S. 191.) 9 S. Uebersicht der bisher in Cioatien gefundenen Eichen und kurze Besclirei- bung einiger neuer (08 Nummern). Wallnöfer A. Die Laubmoose Kärntens. (Jahrb. d. naturb. Landes- niuseums von Kärnten XX.) 155 S. Eine sehr werthvolle Zusammenstellung der bisher in Kärnten gefundenen Laubmoose (.=531 Arten). Wettstein R. v. Die Arten der Gattung Ä.stni:/alus, Sectio MeUvw- cercts und deren geographische Verbreitung. (Verh. d. zool.-botan. XXXIX. Sitzungsber. S. 35.) (Vergl. d. Zeitscbr. Nr. 4.) Ahrling E. Carl v. Linnc's Jugendarbeiten. 2 Serien in 3 Theilen. Erschienen I. u. 11. (Berlin.) fl. 322. Berlose A. N. Fungi nioricoli; iconogralia e descrizione de! fmigbi parassiti del gelso. Fase. G. (Padova.) S". 5 L. Berlese A, N. Rivista delle Lahoulheniacee e descrizione d'una nuova specie. (Malpi.u^iia 1889. Fas. '/o.) Verf. gibt eine Ucbersicht sämmtlicher Laboulbeiiiaieen auf (jiuiid der Arbeiten Peyritsch's und beschreibt eine neue .\rt: Z,. ar miliaris Berl. aus Paraguay. Deuiker J. u. Cauvet I). Atlas inanuel de Butanique. I. Heft. Ol Taf. col. Paris (Bailliere) 1889. 12 i\. 226 Eng 1er A. und Prautl K. Die natürlichen Pflauzenfamilien. Leip- zig (W. Eugelmanu) pr. Lfrg. 3 M. 32. Liefrg. Loranthaceae von A. Engler. Myzodendraceae, Santalaceae, Grvhhiaceae von G. Hiero- nyraus. Olacaceae von A. Engler. G an doger M. Flora Eiiropae terrarumqiie adjacentium etc. XVI. Bd. Paris \Sel)3stverlag). 391 S. 28 M. Behandelt in der bekannten Art die Gentlanaceen, Convolvulaceen, Sola- naceen, Borraginaceen und Verhenaceen. Geheeb A. Neue Beiträge zur Moosflora von Neu-Guinea. (Biblio- thecabotanicaNr. 13) 4". 8 Tafeln. 12 S. Cassel (Theod. Fischer.) Grisard J. et Vanden-Berghe M. Les palmiers utiles et leurs allies. Paris (J. Rothschild)' 1889. 16 Taf. 229 S. 15 fl. Heiden H. Beitrag zur Algeuflora Mecklenhiirgs. 8". 17 S. Güstrow (Opitz u. Co.) 1889. M. 0-50. Hildebrand Fr. lieber einige Pflanzenbastardiruugen. (Jeuaische Zeitschr. f. Naturw. XXIH. Bd.) 136 S. 2 Taf. Jena (G. Fischer). Kern F. Hausschwamm und Trockenfäule. 8". 68 S. Halle (L. Hof- stetter) 1889. M. 2-50. Leuba F. Die essbaren Schwämme und die giftigen Arten, mit welchen dieselben verwechselt werden können. Liefrg. 3. 4", S. 13 bis 20. 4 Taf. Basel (H. Georg) 1889. M. 2-40. Luerssen Chr. Die Farnpflanzeu oder Gefässbündelkryptogamen. L. Rabenhorst's Kryptogameuflora von Deutschland, Oesterreich und der Schweiz. 2. Aufl. III. Band. 13. Liefrg. Leipzig (E. Kum- mer) 1889. M. 2-40. Vorliegende Lieferung behandelt die Arten: JEquisetum scirpoides Michx., Lycopodium- Selago L., L. inundatum L., L. annotinum L., i. clavatum L., L. complanatwm L. Magnier Ch. Scrinia florae selectae. VIII. 1889. St. Quentin. Fr. 2-50. Enthält Notizen über folgende Pflanzen: Clematis hybrida Alb. [Vitalba X Flammula), Oxygraphis Bge., Iberis Violetti Soy., Arenaria controversa Boiss., Roi^a Aunieri Car., Sorbiis erubescenft Kern., Cineraria campestris Retz., Filago neglecta DC. Euphrasia micrantha .Tacq., var. versicolor Freyn, Gali- opsis Meichenbachii Reut., AjuarantuH silvestrls Des?., AUiunt. petraemn (jeuty., Colchicum alpinum DC, Juncus, Germanorum Steiid., Carex verna form. gynobasis Ger., Stipa Tirsa Stov., Koeleria intricata Genty, Nardanis Lache- nalii var. longipes Ger., Genista Nyssana Petr., Peucedanum Serbicum Petr., Achillea Serbica Petr. Moyen J. Les ChampigDons. Traite elementaire et pratique de mycologie. 20 Chromotypograph. 334 vign. 16". Paris (Rothschild). Fr. 12. 227 Nylander W. Licheues Novae Zelaiidiae. 8". Taf. Paris (Klinck- sieck). 8 Fr. Pause. Die Natiirgescbiclite des Dipbtlieritispilzes und des ihm ver- wandten Scbarlaclipilzes. 8". 68 S. 3 Taf. Dresden (E. Pierson) M. 2-80. • Seil übel er F. C. Norges Vaextrige et Bidrag til Nord-Eiiropas Natur- og Culturbistorie. II. Bd. Illustr. Christiania (Fabritius u. S.) Ein inbaltsreiches Buch. Zusammenstellung der europäischen Vulksnamen wildwachsender und cultivirter Pflanzen. Erklärungen und Ableitung dieser Namen. Biologische Beobachtungen. Morphologisclie und pflanzengeographische Studien. Seidel L. E. Das Pflanzenleben in Charakterbildern und abgerun- deten Gemälden. 8^ 407 S. Langensalza (F. G. Gressler). 5 M. Stehler F. G. u. Schröter C. The best Forage plants, fully descri- bed and figured. Translated by A. N. Me. Alpine. 80 Chromo- Lithogr., zahlr. Illustr., Fol. London (Nutt.). Tieghem Ph. v. et Douliot H. Kechercbes comparatives sur Torigine des membres endogenes dans les plantes vasculaires. 8". 060 S. 40 Taf. Paris (G. Masson). 18 fl. Townsend F. Ranunculus Stevem Audr. and R. acris L. (Jouin. of Bot. Nr. 317.) Eine etwas erweiterte Wiedergabe der Notiz in A. Kern er Schedae Nr. V. Trelease Will. Myrmecophilism. (Psyche 1889, II.) 10. S. Eine kurze üebersicht der bisher über myrmecophile Pflanzen bekannt gewordenen Thatsachen ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Viallaues et Arbaumont. Flore de la c6te-d*or, coutenaut la de- scription des plantes vasculaires spontanees ou cultivees en grand dans le departement etc. et un vocabulaire des mots techuiques. Lyon 1889. Fr. 4. Wächter Ch. Methodischer Leitfaden für den Unterricht in der Pflanzenkunde. 8". 173 S. Illustr. Altona (A. C. Rohrer). Wartmann B. und Schlatter Th. Kritische üebersicht über die Gefässpflauzen der Cantone St. Gallen und Appenzell. (Bericht über die Thätigk. d. St. Gallischen naturw. Gesellsch. S. 247.) 200 S. 8». Wiesner Julius, Biologie der Pflanzen, mit einem Anhang: Die historische Entwickeluug der Botanik. Mit 60 Textillustratiouen und einer botan. Erdkarte. Wien 1889 (A. Holder), gr. 8., 305 S. Die Biologie der Pflanzen hat namentlich in den letzten zwei Decennien grosse Fortschritte gemacht: eine grosse Anzahl Einzel- 228 beobacbtimseu und Specialuntevsnchungen wurden bekannt und zwar in solcher Fülle, dass es selbst dem Botaniker vom Fach nicht mehr leicht mögiicb war, die Erscbeiniiugeu der Biologie rasch zu über- schauen. Es fehlte bisher an einem passenden Lehrbuche, welches die einschlägigen Daten vorführte und dem Botaniker als verlässlicher Wegweiser in dem jungen, von Darwin begründeten Wissenszweige diente. Diesem Maugel suchte der Verfasser schon seinerzeit dadurch abzuhelfen, dass er im zweiten Bande seiner ..Elemente der wissen- schaftlichen Botanik" das Allerwichtigste aus der Biologie vorbrachte. Aber nur das Allerwichtigste. „Der grosse Aufschwung, welchen die Biologie der Pflanzen in den letzten Jahren genommen, und die förderliche Kückwirkuug dieses modernen Wissenszweiges auf fast allen anderen botanischen Disciplinen" haben Wiesner bestimmt, diese Materie bei der Neuauflage seiner „Elemente der wissenschaft- lichen Botanik" einer eingehenderen Bearbeitung zu unterziehen und ihr einen grösseien Umfang einzuräumen." Demgemäss erscheint nunmehr die Biologie inclusive der Pflanzengeographie als ein separater Band, ein einheitliches abgeschlossenes Ganze bildend. Zum ersten Male wird in dem vorliegenden Werke der Ver- such gemacht, die Grundzüge der Biologie (sensu stricto) in den Umriss eines Lehibuches zu bringen; jeder objective und aufmerk- same Leser wird dem Verfasser für die Art und Weise, wie er diese Aufgabe gelöst, Dank und Beifall gewiss nicht versagen. Es dürfte keine kleine Aufgabe gewesen sein, die zerstreute biologische Literatur zu sichten, in dem Heer von Beobachtungen Spreu vom Weizen zu sondern und jene Errungenschaften heraus- zufinden, die Gemeingut der Wissenschaft geworden und daher als gesichert und bewiesen zu betrachten sind. Wiesner's Biologie ist nicht ein Lehrbuch gewöhnlichen Schlages, es enthält nicht blos übersichtlich geordnete biologische Thatsachen, sondern mehr: auf Schritt und Tritt begegnen wir originellen Ge- danken, neuen Beobachtungen und Untersuchungen und zumal in den am Schlüsse des Buches angefügten Noten, kritischen Bemerkungen. Gleich die Einleitung bietet eine Fülle des Lehrreichen. Eine wohl- durchdachte Erörterung über die verschiedenen Definitionen des Wortes Biologie, Gedanken über die innere Ordnung und Harmonie der Organismen, die Aufstellung eines Gesetzes über die mechanische Co'incidenz im Organismus, eine Kritik der Anschauungen über Lebenskraft und Instinct. Abgesehen von der Einleitimg zerfällt das Buch in folgende Abschnitte: 1. Das Leben des Individuums, 2. die biologischen Ver- hältnisse der Fortpflanzung, 3. die Entwicklung der Pflanzenwelt, 4. die Verbreitung der Pflanzen und 5. die historische Entwicklung der Botanik. Um den reichen, auch für den Forscher interessanten Inhalt nur mit ein paar Schlagworten aphoristisch anzudeuten, sei es ge- 229 f^tattet. auf einige speciell vom Verfasser eiugelieuder behandelte Erscheinungen hinzuweisen. Bekauntlich hängt die Gestalt mancher Organe theilweise von ihrer Lage zum Horizoiite ab. Diese Beziehung bezeichnet Wiesuer mit dem Ausdrucke „Klinomorphie". Horizontal wachsende Stämme werden häufig kliuomorph. Ihr Mark liegt dann excentrisch. Ist der Holzzuwachs oben stärker, so sprach mau bisher von Epiuastie, im umgekehrten Falle von Hyponastie. Da nun diese beiden letzteren Ausdrücke schon fiir andere Erscheinungen vergeben sind, so schlägt der Verfasser hiefiir die Ausdrücke Epi- beziehungsweise Hypotrophie vor. Interessant sind die Beobachtungen Wies uer's über die Klinomorpbie der Blätter. Liegt die Symmetrie-Ebene des Blattes derart, dass mau eine obere nnd eine untere Hälfte unterscheiden kann, so werden die Blatthälfteu häufig ungleich und das ganze Blatt somit asymniettisch (ümbelli- feren, Buche). Die Asymmetrie des Blattes hat oft eine Krümmung des Mitteluerves im Gefolge (Phaseolus). Das Capitel über Keimung enthält einige neue Thatsachen. Es galt bisher als feststehend, dass die Samen von Weiden und Pappeln ihr Keimvermögen gleich nach dem Austrocknen also nach wenigen Tagen verlieren. Dies ist nach Wiesner's Untersuchungen nicht der Fall. Die genannten Samen können sogar bei einer Tempe- ratur von 60 — 70" getrocknet werden, ohne ihr Keimvermögen ein- zubüsseu. Einzelne Sali A'-Sa.meu. keimen noch nach 85 Tagen. Auch über Keimverzug, womit der Verfasser die verspätete Keimung völlig keimungsfähiger Samen bezeichnet, enthält das Buch neue Beobach- tungen. Im folgenden Capitel versucht Wiesner einige Erscheinungen, deren Zustandekommen bisher nicht erklärt werden konnte und als ein Ausfluss gegebener und vererbter Eigenschaften angesehen wurde, zu erklären. Als solche Erscheinungen wären zu nennen: die Entstehung grundständiger Blattrosetteu, Kurz- und Langtriebe, die Entstehung der terminalen Axillar- und Termiualknospen. In allen diesen Fällen spielen aber nach Wiesner äussere Einflüsse und unter diesen die Transpiration und der von ihm entdeckte absteigende Wasserstrom eine hervorragende Rolle. Im Capitel „Anpassung" finden die neueren Untersuchungen über Symbiose namentlich über Wurzelsymbiose und Ameisenpflanzen eingehende Berücksichtigung. Völlig neu ist der vierte Abschnitt des Werkes: die Verbreitung der Pflanzen. Derjenige, welcher einmal das Bestreben hatte, sich rasch mit den Priucipien der Pflanzenireographie bekannt zu machen, wird vergebens nach einem passenden Buche gesucht haben. Die vorhandene Literatur bot entweder Specialuntersuchungen oder ausführliche Sammelwerke. Ein kurzer übersichtlich gehaltener Ab- riss der Pflanzengeographie fehlte — abgesehen von dem bekannten Ascherson'schen völlig. Diese Lücke erscheint nun durch Wies- ner's Buch in trefflicher Weise ausgefüllt. Verfasser behandelt zu- 230 erst die einschlägigen Griindbegriflfe, bespricht dann die Vegetations- formen, Vegetationsformationen, die Areale der Sippen imd schliesslich die Principien der pflanzengeographischen Systematik. In letzterem Capitel wird das Verdienst Schouw's um die statistische Methode bei Aufstellung pflanzengeographischer Systeme in's rechte Licht gestellt. Am Schlüsse des Buches findet der Leser in dem Abschnitte „Noten" ergänzende und kritische Bemerkungen zum Text, sowie ein ausführliches Verzeichniss der zugehörigen Literatur. Ein Werk, das, wie das vorliegende, den Thatsachenschatz der Biologie in solcher üebersichtlichkeit und sorgfältigen Auswahl, in solcher Olijectivität und solcher durch Wort und Bild gleich anzie- henden Form schildert, bedarf wohl keiner besonderen Empfohlung. H. Molisch. Flora von Oesterreich-Ungarn. Ch. Luerssen gibt in der soeben erschienenen 13. Lieferung seiner Bearbeitung der Gefässkryptogamen von Deutschland, Oester reich etc. folgende Arten aus der Monarchie an: Equiselum variegatum (NOe.') OOe. T. K. J. St. S. G. Sb. Kr.), b) virgatum Doli. (NOe., T.), c) elatum Rabenh. (T.), d) Heu.ßeri Milde (T.), e) alpestre Milde (T.), f) anceys Milde (S. K. T.), h) laeve Milde (Sb.), i) concolor Milde (St. T.), 1) affine Milde (T.), m) meridionale Milde (T.). E. scirpoides Michx. (K.). Lycovodivm Selago L. (M. Si. B. T. K. St. S. NOe. G. Ung. Sb. Cr.) L. Immdatnm L. (M. Si. B. T. K. OOe. NOe. G. Sb. Gr.). L. annotinum L. (M. Si. B. T. K. Krain, St. S. OOe. NOe. G. Ung. Sb. Cr. L. clavatum L. Verbreitet. L. co7nplanatum L. a) a7iceps Wallr. (Si. M. B. etc.). Nach M. Kronfeld (Monographie der Gattung Typha. Ver- handig. zool. botan. Ges. XXXIX. S. 89 ß".) ist die Verbreitung der Typha- Arten in Oesterreich-Ungarn folgende: T. minima Funk. (Vorarlbo-. T. S. OOe. NOe, St. K. Krain, Ung. Cr.). T. angustifolia L. Ganze Monarchie, ausser der Bukowina. T. ShuttiewoHldi Koch et Sond. (St. Ung. Sb.). T. latifolia L. Verbreitet. In Nr. 4 dieser Zeitschrift S. 133 wurde von Herrn J. Freyn eine neue Arahis als ,,A. intermedia" bezeichnet und beschrieben. Nun ') Abküiznngen: NOe. = Nieder-Oesteiieich, T. = Tirol. S. = Salzburg, K.,= Kärnten, Sb. = Siebenbürgen, St. = Steiermark, OOe. = Ober-Oesterrtich, I. = Istrien, G. == Galizien, Cr. = Croalien, M. = Mähren, Si. = Schlesien, B. — Böhmen. 231 habe ich bereits eine A. intermedia publicirt (Mitth. über neue Zwischenforni. Graiibüu«h>i). J. B. XXV. 8. 92—95) u. zw. als Zwi- schenform zwischen A. hiräata und d/pe.-itri.i, somit durchaus ver- schieden von Freyn's gleichnamiger Pflanze. Letztere muss daher einen neuen Namen erhalten und ich würde für sie den Namen Amhis Freii)iii vorschlagen. Brügger. A. Böhmen und Mähren. Viola atnhufua Wal (Ist. Kit. in Böhmen und Mähren. In den letzten Tagen des April 1. J. wurde von Herrn Bubäk, stud. rer. nat. der böhmischen Universität zu Prag, Viola ambir/ua W. Kit. im nordwestliclien Böhmen auf dem Milayer Berge bei Laun (Basalt) gefunden und mir im lebenden Zustande eingesendet. Bisher besass diese von Sü'lrus.^luud durch Siebenbürgen und Ungarn sich ausbreitende Ait ihre we>tl)ch5>ten bekannten Standoite in der Wiener Umgebung. Man vergleiche A. Kern er: „Mola amliigua W. K. in Niederösterreich''. Oe. B. Z. 1870 Nr. 6 und Haläcsy und H. Braun Nachträge zur Flora von Niederösterreich S. 163, in welchen Schriften auch die Chaiaktere der Species sehr gut auseinandergesetzt sind. Nur möchte ich noch ein Merkmal hinzufügen, welches mir an der frischen Pflanze besonders aufgefallen ist. nämlich die Beschaffenheit des Fruchtknotens, welcher rundlich-oval, dicht kurztiaumig und auf jedem der drei Carpelle mit drei vorspringenden Kippen oder Kauten versehen, also im Ganzen ueuukantig ist (Schlosser und Vuko- tinovic Flora Croatica bezeichnen ihn dagegen als sechsfiirchig), woduich er sich von jenen der V. hirta, collina und odoraia deutlich unterscheidet. Dass die östliche Viola ambigua in Böhmen gerade bei Laun gefunden wurde, ist nicht so überraschend, wenn man bedenkt, dass auch die osteuropäische Stipa Tivsa auf mehreren Basaltbergeu jener Gegend wächst (wo sie auch zuerst für Böhmen entdeckt wurde), und dass auch Linam Austriacum auf dem Hoblik oder Oblik bei Laun seinen einzigen sichergestellten spontanen böhmischen Staudort hat. Es Hess sich im Voraus erwarten, dass zwischen den Standorten in Niederösterreich und im westlichen Böhmen vermittelnde Stand- orte auch in Mähien vorkommen werden, obgleich solche den mähri- schen Botanikern bisher nicht bekannt geworden ;>iud. In der That eruirte ich bei Dmchsicht der Viola hirta des Allgemeinen Herbars des böhmischen Museums zweimal die Viola amhigna mit der Scheda: ^Mähren. J oh au n Bayer.-' Leider hat der Sammler, der auch als botani- scher Schriftsteller bekannt ist, den nähereu Standort anzugeben unterlassen, offenbar darum, weil er die Pflanze für die allgemein verbreitete T'. hirta hielt. Da dieselbe V. ambigua mit derselben Bayer'schen Scheda zweimal im Museumsherbar vorliegt, so ist auch eine etwaige Zettelverwechseluug als ausgeschlossen zu erachten. Den mährischen Botanikern wird es nun obliegen, für die interessante, 232 im lebenden Zustand gewiss von allen unseren verwandten Arten ausgezeichnet verschiedene Veilchenart bestimmte Standorte auszu- mittein, und ist jedenfalls der südlichere Theil von Mähren, von Brunn ab, z. B. Thajathal, Islikolsbarg u. s. w. in's Auge zu fassen. Da der verstorbene .'. Bayer in seiner Eigenschaft als Inspector der Staatsbahn besonders in der Nähe dieser Bahn bei Gelegenheit seiner Inspectionen zu botauisiren pflegte, so wären besonders diese Ge- genden zu beachten. Es ist mir übrigens nicht unwahrscheinlich, dass die V. amhigua auch noch nach Thüringen hinübergreifen dürfte, analog z. B. der Mdica picta C. Koch. Wenigstens existirt in dem Herbarium Wallroth, zwar ohne Zettel, aber wohl in Thüringen gesammelt, ein Fruclitexemplar, welches zwar stärker behaarte Sommerblätter hat (auch an der böhmischen Pflanze sind die späteren, zur Blüthe- zeit noch ganz eingerollten Blätrer ainh viel dichter behaart, daher dies wohl ein Charakter der Sommerblätter überhaupt sein dürfte), aber nach der Kahlheit der noch vorhandenen Frühliugsblätter, nach Zuschnitt und Nervatur der Blätter und nach der dichten Behaarung und Form der Frucht zur V. ambigua gehören dürfte, wie dies schon der verstorbene Prof. Leonhardi, der sich viel mit Veilchen be- schäftigte, zu dem betreffenden Exemplare bemerkte. Der sichere Nachweis der V. ambigua im Thüringer Gebiete ist allerdings erst noch von weiteren Nachforschungen der Thürmger Botaniker zu erwarten. L. Celakovsky. B. Istrien. 1. Galamintha subnuda Preyn Fl. v. Süd-lstrien, S. 164 (non W. Kit.) = C. Nepeta (L.), Kern. Vegetationsverhältnisse Nr. 1319, = C. Nepeta var. hirsidissima Pantocs. Adnotat. p. 61. — C. submida W. Kit. ist eine subalpine und nur wenig behaarte Pflanze, welche ich am Monte Santo bei St. Koch in Croatien ge- sammelt habe. 2. Stachys ambigua Sm., in silvis ad Abbaziam cum St. palustri et St. silvatica L. v.Borbäs. C. Ober-Oesterreich. Beitrag zur Gefässkryptogameii=Flora von Omiinden. Von J. Dörfler. 1. Equisetum Telmateja Ehrh.^) Auf quelligem. Boden und in sum- pfigen Gräben verbreitet. 2. Equisetuin arvense L. cc. pseudo-silvaticum Milde. In überaus ') Veigl. meine Arbeit „lieber Varietäten und Missbilduno^en des Equi- setum Telmateja Ehrh." in den Verbandl. d. k. k. zool.-botan. Gesellsch. Jahrg. 1889, S. 31-40. 233 kräftigen Exemplureu au schattigen Stellen zwischen Gebüsch l)ei der grossen Kamsaii nicht selten, ß. decumbens G. Meyer. Auf Aeckern an Bahndämmen und wüstem Boden überall gemein. y. nemorosum AI, Br. Häufige Form in schattigen Wäldern. 3. E'jKist'tion silvatk'um L. In Bergwäldern verbreitet. «. capillare Hoflfm. Unter der typischen Form zerstreut. 4. Eqnisetiim Umosum L, In Tümpeln, auf schlammigem Boden und auf Moorwieseu häufig. «. Linnaeanum Doli. Im Krotten- see, im Traunsee bei Ort und im Laudachsee, sowie auf Sumpf- wiesen in der Umgebung des letzteren, ß. vertidllatinn Doli. An allen Standorten, und zwar in den Formen hrachjdadon Doli, imd leptodadon Doli. In letzterer Form jedoch seltener. 7. poh/stachium Lej. Im Krottensee und hier in dieser sonst seltenen Form merkwürdiger Weise vorherrschend. 6. monstr. distacht^ian Milde. In einem Exemplar im Krottensee von mir aufgefunden. 5. Equisetum palustre L. «. polystachyum Till. Sehr häufig auf Sumpfwiesen beim Laudachsee. 6. Equisetum hiemale L. Waldrand am nördlichen Ufer des Laudach- sees und hier spärlich (F. Kouniger). 7. Pceris aquiUna L. In Waldlichtungen und auf Bergwiesen ver- breitet. 8. Blechniim Spicant Rth. Zerstreut auf dem Hongar und in der Umgebung des Laudachsees. 9. Scolopendrlum vulgare Sym. Auf Gerolle des Katzeusteins und Traunsteins stellenweise häufig, a. crispa Wild. Unter der typi- schen Form am Kutzenstein. 10. Asplenhnn Trlchomanes L. Auf felsigen Abhängen am Traun- ufer bei Theresienthal, am wasserlosen Bache und sehr spärlich auf Gerolle und au Felsen des Katzeusteins und Traunsteins. 11. Asplenium viride Huds. Auf Felseu und zwischen Gerolle des Katzensteins und Traunsteins sehr häufig. Mit tief gegabelter Spindel wiederholt gesammelt. 12. Asplenium fissiim Kit. Kommt am Südabhange des Traunsteins noch an beiden schon von v. Heufler entdeckten Standorten und besonders am Fiisse desselben in solcher Menge vor, dass das Gerolle stellenweise von diesem zierlichen und seltenen Farne rasenartig überzogen wird. (Fortsetzung fulgt.) D. Ungarn. Zusammengestellt von H. Braun. 1. Neu für das Gebiet und neue Standorte. 1. Jleliotropium tenuiflorwn Guss. in Sandhügeln bei Csep, Pili» und bei Bekäs-Megyer (Krotendorf) unweit Budapest. Weicht von H. Enropaeum b) ffi/mnocarpum Borb. durch die glanzlosen O.-sl.'ir. tmtnn. Zeilsclirift. ti. Heft 1889. ]8 234 p-aiilich behaarten Theilfrüchte, sowie kleineren Blüthen ab. Die Früchte des b) gymnocarpum sind ganz kahl, glänzend giüu und etwas grösser. 2. Calamintha alpina (L.) b) hirsiäa Pantocs. Oesterr. botan. Zeitschr. 1873, S. 266. {Melissa Bammjartenii Simk. 1886) auf der Arzsäni-Älpe bei Plugora im Krassö-Szöreuyer Comi- tate. Auch am Kirälykö in Transsilvauien. 3. C. menthaefolia Host in Syrmien. 4. Galeopsis leiotricha Borb. in Bekesvärmegye flöräja 1881, pag. 8, absque diagn. {G. verskolor var. parviflora Knaf, Gel. Prodr. Fl. Böhm., S. 316, uon alior.) kommt in Iraz, bei Apatiu, Herculesbäder (Pojana mosoroni) bei Petrozseny, zwischen Ora- vitza und Csiklova vor. 5. G. puhescens Bess. var. urticifoUa Tausch in Wäldern bei Doboz. 6. Mitnidus Intens L. in Thälern bei Körmöczbänya (Cremnitz). 7. Scdvia silvestris L. [S. elata Host), eine in Ungarn bisher nicht häufig beobachtete Pflanze, fand v. Borb äs bei Salgö-Tarjan, Kis Terenne, Ipoly-Litke im Neogräder Comitate, bei Buda- pest (Schöner Graben, Eäkos, spärlich), Csereviz, Orsova, Köuädfa im Comitate Baranya, sowie an der Bahn bei Monor. Hier au letztem Standorte kommt auch eine Var. b) maioriflora Borb. vor (floribus illos Salviae BeHoloaü Vis. circiter adaequantibus, habitumque S. pratensis magis referente, sed bracteis S. nemo- rosae colorato di versa). 8. S. vilUcmdis Borb. in „A magyar homokpusztäk növeüyvilaga" 1886, pag. 83. {S. amplexicmdis Heuifel, Neilr. Diagn. S. 98, non Lnm.) kommt auch in Central-Ungai n hie und da vor: am neuen Wettrenoplatze bei Budapest, sowie im „Schönen Graben", Auwinkel und gQgQ^ die ,. Schöne Schäferin" zu. 9. Laminm cupreum Schott unterhalb der Drechslerhäuschen in der Tatra (leg. Ullepitsch, determ. Borb äs). 10. Carpinus Betidus L. b) Haynaldiana Borb. (squamis strobilorum abbreviatis, apice rotundatis, ad illos Carpini Duinensis Scop. vergentibus) im Auwinkel bei Ofen. 11. Cuscuta monogyna Vahl, welche in Boissier's Flora Orient. l\\ pag. 122 von C. lupidiformis Krock. [Giisc. monogyna Autor.; non Vahl) treiflich unterschieden ist, und welche nach Keiciien- bach Icou. im Süden zu suchen ist, fand Borbäsbei Szvinitza (zwischen Weingärten auf GaUum purpureum, Coronilla varia, Bhus Cotinus, Pollinia Gryllns und anderen Gramineen, Stachys ramosissima Koch, etc.), sowie am Vratuikberge bei Zengg (auf Satureia tnontana, Teucrium Chamaedrys, BIiks Cotinus, Coro- nilla emeroides, Melampyrum arvense). Derselbe sah diese mehr südliche Art (0. monogyna) auch aus Serbien (Podorska nego- tiua auf Bhus Cotinus) und Bulgarien (Värna auf Senecio Vele- novskyi Borb. =^ S. cinereus Vel. non alior.), O. lupuliformis aber von Ofen, Kalocsa und Belgrad. (1 — 11 nach Mittheilungen von V. v. Borbäs.) 235 2. Für das Zipser Comitat neue Pflanzen. (VkTgl. K. Czako ^^ummt-rflyra des Unteischmeckser Moorbodens.) 12. liununculus acer \"dY. parvtdus (Clairv.). Auf magereu Gras- uud Weideplätzen. 13. C'iüha lacta Seil., Nym., Ky. Sehr bäufig an quelligeu Orten, Bächen. 14. Cytlsits Ratishonensis Scbäflfer, Am Saum der Wälder bäufig. 15. PotentiUa Norveqka L. Hinter der Villa Migazzi neben dem Walde. IG. Rosa hicana Kit. Hinter Nieder- Walddorf und oberhalb des Rothbaches an Rainen ziemlich selten. 17. Rosa ghwca Vill. Am Saume der Wälder und Wege; var. pHhistipes Borbäs mscr. und var. complicata Grenier mit der Stammform. 18. Rosa alpma f. adenosepala Borbäs. Schon in der Nähe des Bades, im Gebüsch der Bäche und Raine, hinter Nieder- Wakldorf. 19. Ep'doblum obscurnm Schreber. Sehr häufig neben Bächen, in nassen Gräben. 20. PepUs Porttda L. Hinter Villa Migazzi am Waldsaum. 21. Peucedamim palustre Mnch. Im Waldmoore oberhalb des Roth- baches. 22. Galium Wlrtgetiii F. Schultz. Au Rainen und Wegrändern allent- halben. 23. Centaurea melanocalathia Borbäs n. sp. Unterscheidet sich von C pratensis Thuill. durch die grösseren Blüthenkörbchen und durch den vorhandenen Pappus, von C. nigra aber leicht durch die sterilen Randbliithen. Mit Centaurea Phrygia L. (C Austri- aca Willd.) überall, jedoch weit seltener als diese. 24. Centaurea Scabiosa L. var. intermedia, ähnlich der Centaurea alpestris Heg. et Heer (C. Kotschyana Koch non Heuff.), allein der Stengel so hoch wie bei Centaurea Scabiosa L. und ebenso verzweigt. 25. Hieracium Magyaricum subsp. decolor Näg. et Peter, in einer Form mit kahlen Blättern und mehr Drüsen. 20. Ilypochoeris glabra L. Zwischen Saaten ziemlich häufig. 27. Gentiana Rhaetica A. et J. Kerner. Zwischen Rasen, auch in der Nähe der Bäder, z. B. bei der Villa „Auerhahn", zahlreicher unterbalb der Aussicht längs des Weges zur Tropfsteinhöhle und gegen Neu- Walddorf an Rainen. 28. MeUtmpyrum nemorosum L. in einer schmalblätterigen Form, welche sich dem Melampyrum Moravicum H. Braun nähert, Wälder um den Rothbach. 29. Betonica Danica Mill. An Rainen häufig. 30. Thymus ovatus Mill. var. subcitratus Schreber. An Rainen, Weg- rändern, Rasenplätzen gemein. 236 31. Croms Heuffelianus Herbert (0. Banaticus Heuif. nou Gay). Auf den Hochwiesen oberhalb des Kothbaches. 32. Liizula erecta Desf. Auf Waldrasen, Torfboden. 33. Carex hirta var. hirtaeformis Pers. Auf nassen unbebauten Orten ge.een den Neuwalddorfer Bach, an den Ufern des Roth- baches und in Schmecks neben der Post. 34. Car^ex limosa L. Auf Moorboden oberhalb des Rothbaches. 35. Carex vulgaris Fries var. stolonifera Hoppe. Auf trocken ge- legtem Moorboden. 36. Carex paitciflora Lightf. Auf Moorgrund in den Wäldern ober- halb des Rothbaches. 37. Carex dioica L. Auf Torfmooren zwischen Sphagnum. 38. Carex Halleriana DC. In den Waldbestäuden bei Schmecks häufig. 39. Aspidium cristatum Sw. Auf nassem Moorboden in den Wäldern. (Fortsetzung folgt.) Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. I. K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Botanischer Discussions-Abend am 19. April 1889. Herr Dr. C. Fritsch besprach die Blüthenstaudsverhältnisse der Gattung Potentilla. — Herr Dr. M. Kronfeld sprach nach Vor- führung einiger Beispiele aus der, namentlich in horticolen Werken zerstreuten Litteratur über Dichotypie, über einige besonders auffal- lende Fälle dieser Art von Bastardirunoen. — Herr Dr. R. v. Wett- stein demonstrirte und besprach die Mikroskopirlampe von C. Ger- hardt, die Vorzüge derselben hervorhebend, jedoch auch einige kleine, die praktische Verwendung manchmal störende Mängel an- führend. Monats-Versammlung am 1. Mai 1889. Herr Dr. C. Richter hielt einen Vortrag „über Disteleologie". Herr Dr. G. v. Beck sprach hierauf „über die Schwimmorgane von Neptunia", u. „über Trichome in Trichomen" (siehe diese Nr. Seite 205). II. Königl. böhmische geologische Gesellschaft in Prag. üeber Drude's polyphyletische Ansichten. Vortrag, gehalten am 8. März 1889 von Prof. Dr. J. Palaeky. Unter Vorlage des Schenk'schen Handbuclies der Botanik besprach der Vortragende die Arbeit Drude's „Die systematische 237 und geographische Anordmiug der Phauerogameu" spe(iell vompflauzeu- geograpliischeu Standpiiukte. Er hob als die wichtigste Neuenmg die, wenn auch bedingte Ziistimmiiug Prof. Drude'szum Polyphyle- tismus (S. 215) hervor, dessen oifener Anhänger Vortr. seit 1864, also lange vor Darwin, gewesen. Vortr. glaubt, dass die Frage nach der Phylogenie vor Allem vom geologischen Staudpunkte einer gedeihlichen Lösung zuzu- führen wäre. Man muss aber auf das Alter der Pflanzen wie der Länder gleichmässig hiebei Rücksicht nehmen. Die erste Frage muss sein: welche Länder sind geologisch alt mit ungestörter botanischer Entwickelung, d. h. ohne eine nachweis- bare Zerstörung der Pflanzenwelt, durch üeberschwemmuug oder eine Eiszeit, So ist z. B. Skandinavien oder Britisch-Amerika oder Grön- land ein geologisch altes Land, aber die Eiszeit hat die Entwickelung ihrer Pflanzenwelt unterbrochen. Portugal und Westspauien, Bra- silien, Westaustralien, ein grosser Theil von Afrika, sind geologisch alte Länder ohne eine solche nachweisbare Unterbrechung in der Entwickelung der Flora. Man muss sich nun hüten, eine locale Erscheinung generalisiren zu wollen, wie dies noch Dyer (S. 195) that, da er zu sehr auf dem europäischen Standpunkte stand. Eine Rückwanderung von Pflanzen hat nach der Eiszeit in Nordeuropa stattgefunden, dies dürfte sicher sein. Schon eine Wanderung der arktischen Pflanzen auf die Hochgebirge des Südens ist nur in einzelnen Fällen (z. B. Sudeten) denkbar. Es stehen ihr entgegen die grosse Menge der Endemismen in den alpinen Formen der südlichen Hochgebirge, selbst der süd- lichen Alpeuhäuge, auf die schon De Candolle hingewiesen und die gewiss keine directe Verbindung mit dem Norden besassen (Atlas, Sierra Nevada, Habesch), ja die Gegenwart einzelner europäischer wie alpiner Formen in den Hochbergen des tropischen Afrika, die theilweise sehr späten Alters scheinen. Es wird doch Niemand im Ernste die europäischen Formen des Camerun oder des Kilimandjaro als eingewandert nachweisen wollen! Zur Einwanderung gehört zweierlei Land, ein freies Land, das die Einwanderung aufnimmt und das Mutterland, das dieselbe aus- sendet. Wo kein freies Land war und ist, kann keine Masseneinwan- derung stattfinden, wenn auch einzelne Pflanzen die besonders günstige Gelegenheit benutzen, z. B. Segetal- und Ruderalunkräuter, Wasserpflanzen etc. Nun war noch in der Tertiärzeit überall in den Tropen ein breiter Meeigürtel, der den Norden vom Süden schied, so im Missisippi, im Indus- und Gangesthaie etc. Eine directe breitere Landverbindung scheint nie bestanden zu haben, nur was die Centralhöhen in Hiuterindien und Südchina betrifft, so sind die dor- tigen geolocfischen Verhältnisse noch zu wenig bekannt als dass sich hierüber schon jetzt etwas Sicheres sagen Hesse. Richtig ist, dass bereits die Kohlenflora des Nordens erheblich von der des Südens (Glonopteriskohle) difterirt und dass beide 238 Kohlen iu Tonkin zusammenstosseu, weiter, dass die bisher erhaltenen Tertiärfloren der Tropen, jene aus Malaisien (Java, Sumatra, Borneo) nicht wesentlich von der jetzigen Flora dieser Länder differiren. Es ist damit der Beweis geliefert, dass die gleichen Floreo stufen nicht tiberall auf der Welt wiederkehren müssen, wie Ettingshausen etwas vorschnell aus seinem australisch-neuseeländischen Tertiär deduciren wollte. Allerdings ist das Alter dieser Kohlen, sowie der japane- sischen (pliocänen) Tertiärflora so discutabel, wie z. B. jenes der madeirischen Tertiärflora. Auffällig ist, dass von 54 Jurapflanzeu Japans 19 in Sibirien, 10 in England, 7 in Spitzbergen, aber nur 4 in China und in Indien wiederkehren, ein Beweis der bereits bestan- denen Differenzirung. Die grösseren tropischen Landmassen sind allerdings meist jimg, darum muss es aber nicht die Tropeuflora selbst sein, die ja auch die meisten Elemente der gemässigten Flora in sich enthält. Man darf eben nicht vergessen, dass die fossilen Floren meist nur Bäume und Wasserpflanzen zeigen, die übrigen Florenbestandtheile haben sich eben nicht erhalten. Es ist nicht gut abzusehen, wenn Drude selbst S. 199 zugibt, dass im Tertiär keiue borealen Pflanzen mehr nach Süden kommen konnten, wann dies geschehen sein soll. Wir haben zu wenig Kreide- pflanzeu von der Südhälfte der Erde, als dass dafür ein directer Beweis vorliegen könnte, aber gerade in der Kreidezeit war die Contiueutalbildung z. B, in Asien und Amerika noch weniger vor- geschritten, die einzelneu Länder isolirter, als in der Tertiärzeit. Es ist unrichtig (S. 196), dass sich die Resultate Müller's und Ettinghausen's in Australien widersprechen, sie beziehen sich auf geologisch verschiedene Horizonte und Gegenden und die Pflanzen Müller's sind entschieden jünger, parallel den pliocänen Pflanzen anderer Länder, die ja meist den jetzigen gleichen, wie dies z. B. für das englische forestbed von Eeid nachgewiesen wurde, wodurch auch das höhere Alter der jetzigen nordeuropäischen Vegetation klar wird. Ebenso sind wichtig die Auffindung einer fossilen Araucaria auf Karguelen und der Sequoia toomalis Brongniart in Südamerika. Vortr. hat bereits 1881 nachstellenden Vergleich gezogen. 1. Paläozoische Zeit. Nur zwei Jahreszeiten, die dürre und die Regeuzeit, auf der ganzen Erde ausserhalb der Sümpfe geringe Vegetation. 2. Kreide — Miocän. Auf einem grossen Theile der nördlichen Halbkugel stets feuchte, starke Sommerregen wie in den wirklich tropischen Floren. Keine grosse Winterkälte, eher wohl Winterdürre, wie jetzt in den subtropischen Gegenden. Eocän (in Westeuropa) dürrer als das feuchtere, kühlere Miocän (Saporta). 3. Eiszeit. Ueberliandnehmen der einjährigen Pflanzen und jener mit Accomodation für die Winterkälte (Schneedecke, Winter- 239 schlaf Gtc.) beschräakt auf eiuöu Tlieil der borealen und antarktischen Gegenden (unsicher noch ob deichzeitig), zugleich Entstehung aller Hochgebirge der Erde. Fehlt in Ostasien (selbst ara Amur), Mexiko, Florida, Spanien etc. trotz der consecutiven Erkältung der ganzen nördlichen Erdhälfte, deren jetzige Flora erst daselbst allgemein wird. Entscheidend sind wohl die jüngsten Entdeckungen Conwentz's im Bernstein, speciell sein Nachweis, dass es Fichtenwälder waren, die den Bernstein lieferten. Es fallen damit alle Hypothesen von nordischer Herkunft unserer jetzigen Vegetation, die nicht aus Skandi- navien, nicht vom Altai oder aus Nordamerika stammt, sondern sicli schon im Pliocän entwickelte (siehe Saporta Origines de nos arbres) und durch die Eiszeit die meisten Reste der subtropischen Pflanzen des Miocän verlor, bis auf wenige Reste (Myrica gale, Lobelia Dort- manna, Loranthus Europaeus, Dioscorea Pyrenaica etc.). Die Society de pliysique et (Vhistoire naturelle in Genf hat für die beste Monographie einer Gattung oder Familie einen Preis von 500 Fr. ausgeschrieben. Manuscripte können in lateinischer, deutscher, französischer oder italienischer Sprache abgefasst sein und sind bis 1. October an das Präsidium der Gesellschaft einzusenden. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Arnold. Liclieues exsiccati. Continuatio. Nr. 1412—48. (April 18S0). Enthält sub uo. 1446 Leprantha caesia Flot. Hallegg bei Klagenfurt. (ges. v. Steiner). Rehm. Cladoniae exsiccatae Nr. 338—360 (April 1889). Enthält u. A.: Nr. 342 ClacL amaurocraea Fl. St. Leonhard im Pitzthale, Tirol, ges. V. Arnold. Nr. 343. 67. uncialis f. turgescens Fr. Mittelberg im Pitzthale, ges. V. Arnold. Nr. 347. Cl. cyanipes Smft. St. Leonhard, ges. v. Arnold. Nr. 354. Cl. crispata Ach. Paneveggio, ges. v. Arnold. Nr. 360. Cl. piixidata L. apothec. pallidioribus, Paneveggio ges. V. Arnold. Maguier Ch. Flora selecta. fasc. VUI. Nr. 1863—2121 (1889). Enthält u. a. : Ranuncidus cassiddcus \i. d.\\^ GdWiiQn, Fumaria rostellata Kuaf. u. Cerastium Carintlüacinn Vest aus N.-Oesterreich, Acer molle Op. aus Böhmen, Anthr/llis affinis Butt. N.-Oeste^Teich, Sempervivum Anstriacum Jord. et Fourr. N.-Oesterreich, Saxifraga bidbifera L. N.-Oesterr., Carduus plati/li'pis Saut. Tirol, Tragopogon 240 Orientalis L. N. Oesterr., Rhododendron Chamaecistvs L. Steiermails, Ewphrasia micrantha Sch. var. versicolor Fr. Tatra, E. coeridea Tausch Böhmen, E. cuprea Jord. Galizieu, Pedicidaris ncmdis Scop. Istrien, Melampyrum harhatinn W. K. N.-Oesterreich, Primida Pannonica Kern. N.-Oesterr., Amarantus silvestris Dest". Böhmen, Stipa Tirsa iStev. Böhmen. Eoumeguere C. Fungi selecti exsiccati. Cent. XLIX. (April 1879). Personal-Nachrichten. Prof. Dr. Ign. ürban ist zum Director des königl. bota- nischen Museums und Gartens in Berlin ernannt worden. Dr. E. Heinrich er, Privatdoceut an der Universität und am Polytechnikum in Graz ist zum ausserordentlichen Professor der Botanik an der Universität in Innsbruck ernannt worden. Dr. P. Uhlitzsch ist als Botaniker an der kgl. sächsischen Versuchs-Station in Möckern angestellt worden. Gestorben sind: Johann Bubela, Realitätenbesitzer in Wsetin in Mähren, am 17. Apiil. Der Verstorbene war bekannt als einer der thätig- sten Botaniker Mährens. Wilhelm Rabitsch, botanischer Gärtner in Klagenfurt am 22. April. Dr. August Progel, k. bayr. Bezirksarzt in Waldmünchen am 26. April. Der Verstorbene hat sich grosse Verdienste um die Erforschung der Laubmoos- und Phanerogamenflora des südlichen Bayern und des Böhmerwaldes erworben. Inhalt «Itr Jiini-Niiiiimer. C'elakovsky L. Ueber PoUntiUa Lindackeri Tausch und J'utintüla rarliata Lilim. S. 201. — Beck G. R. v. Trichome in Tiichomen. S. 20ö. — Lippitsch C. Ueber das Einreissen der Laubblätter der Jlusaceen etc. S. 20h. — Sauter F. üeber Püten- tillen in Mittel-Tirol. S. ÜU». - Fritsch fv. Ueber die Eigenthümlichkeiten ausserordentlich üppig entwickelter Schösslinge des schwarzen Hollunders. S. 214. — WoJoszczak E. Das Artenreeht der Soldanella Himgarica Simk. S. 218. — Vandas K. Beitröge zur Kenntnis« der Flora von Süd-Hercegovina. S. 21y. — Litterat ur-Uebersicht. S. 222. — Flora von Oe sterrei ch-Ungarn. S. V30. — Botanische Gesellschaften, Vereine. Con- gresse etc. S. 236. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 239. — Personal-Nachrichten. S. 240. Adresse der Redaction: Dr. R. v. Wettstein, Wien, III., Rennweg 14. Adresse der Administration: Dr. A. Skofitz, Wien, IV., Mülilgasse 1. Die österreichische botauische Zeitschrift erscheint ara Ersten jeden Moiiats. Man pränumerirt auf selbe mit 8 fl. Ost, \\. ganzjährig, oder mit 4 fl. öst, W. halbjährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Exemplare, die frei durch die Post bezogen werden sollen, sind hlos bei der Administra- tion (IV. Bez., Mühlgasse Nr. 1) zu pränumeriren. Im W'^'^a dos Buchhandels übernimmt Pränumeration C. Gerold's Sohn in \Yien, sowie alle übrigen Buchhandlungen. Verlag von C. äerold's Sohn. C'. Uebeneutersche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. Beilage zur Pest, bot. Zeitschrift. Jahrg. XXXIX. Nr. G. Botanischer Tauschverein in Wien. (IV., Mühlgasse 1.) Sendungen sind eingelangt: Von Herrn Boller mit Pflanzen aus Croatien und der Hercegovina, Aus Schlesien, eingesendet von Felsmaun: Acliillea lanata, AetJiKsa segetalis, Anemone narcissiflora, Brassica capitata, Gentau- rea decipiens, Cirsium oleraceo X canum, Q-alium, Schidtesii, Iliera- cium Auricida v. melaneilema, H. Auric. v. monocephala, ITolosteum Hevffelii, Ononis hircina, Populus italica, Pyretlirum Parthenium, JJbnus montana. Aus Niederösterreich, eingesendet von Au st: Allium rotunclum, Älyssimi saxatile, Centaurea omara. Euclicliuni si/riaciim, Mentha Ortmanniana. Orohvs pallescens, Taraxaciitn serotinmn, Thesium ramoswn, Thymiis Lövyamis, Torilis infesta, Viola hirtaeformis, V. persicifolia, V. Vinclohonensis. Aus Croatien. eingesendet von Boller: Achillea Ptamiica, Circaea lutetiana, Eryngiwn alpinum, Heliotropium europaeum, Linum gallicum, Nasturtium lippizense, Scolopendrium ofßcinaricm, Solidago canadensis. Aus der Hercegovina, eingesendet von Bo 11 er : Achillea nohilis, Aristolochia Clematitis, Digitalis grandißora, Grammitis Ceterach, Malva moschata, Ononis hircina. Vorräthig: (B ) = Böhmen, (Bd.) =^ Baden, (Br.) = Berlin, (Cr.) = Croatien, (D ) = Dalmatien, (E.) = England, (G.) = Galizien, (Kt.) = Kärnten, (M.) = Mähren, (NOe.) = Niederösterreich, (OOe.) = Oberösterreich, (P.) = Polen, (Rp.) = Rheinpreussen, (S.) = Salzburg. (Sb.) = Siebenbürgen, (Sl.) = Schlesien, (Sr.) = Serbien, (St.) = Steiermark, (Sw.) = Schweden, (T.) = Tirol, (Tb.) = Thü- ringen, (ü.) == Uno-arn, (W.) = Westphalen. Cherleria sedoides (St.), Chloraperfoliata (Bd.), serotina (IT.), Chon- drilla prenanthoides (T.). Chrysanthemum alpinmn{^.^ ^i.,\] .), corymbo- smn (B., ü.), inodorum (P., U.), uniglandidosum (IT.), Chrysospleniwm alternifolium (NOe., OOe., U.), Cicendia filiformis (W.), Gineraria j)alustris (Br.), Circaea alpina (B., G., Th.), intermedia (OOe.), lu- tetiana (M., OOe.), Cirsium acaule (B.), hrachycephalum (U.), canum (NOe., SL), eriophorum (Rp., Tb.), Erisithales (OOe.), heterophyllum (SL, St.), spinosissimum (OOe.), Cistus salvifolius (D.), Cladium Jfariscus (Bd.), Glematis integrifolia (NOe.), recta (OOe., P.), Gnidium venosum (Br.), Cochlearia Armoracia (ü.), Gollomia grandißora {Ry>., SL), Colutea arborescens (B., St.), Comarum palustre (Br., NOe., St.), Conium macidatum (P., SL, W.), Convcdlaria latifolia (NOe.), ma- jalis (NOe., U.), Polygonatum (OOe., ü.), verticillatum (M., U.), Gon- volvulus Cantabrica (D., NOe.), Corallorrhiza innata (M.), Gori- spermiim hyssopifolium (Br.), nitidum (ü.), Coronilla Emerus (Cr., Bd.), scorpioides (Cr., D.), vaginalis (OOe., Th.), varia (B., ü.), Gor- tusa Matthioli (OOe., St.), Corydalis cava (B., Sl.), clavicidata (E.), fabacea (Br., OOe.), pvmüa (NOe., OOe.), solida (P., IT.), Corylus ttihidosa (B.), tub. f. atropiirpurea (SL), Corynephorus canescens (P., IT., W.), Cotoneaster tomentosa (NOe.), vidgaris (NOe.), Cotida corono- pifolia (Holstein), Crambe maritima (Mk.), Crassula rubens (Bd ), Crataegus melanocarpa (Sr.), monogyna (NOe.), Crepis alpestris (T.), aurea (OOe.), blattarioides (NOe., OOe., St.), Jaqidni (OOe.), jubafa (T.), Nicaeensis (NOe.), praemorsa (P., St.), pulcJira (Elsass), rhoe- adifolia (B.), rigida (U.), succisaefoUa (SL), Crocus albiflorus (S.), JBanaticus (Sb., SL), iridiflorus (U.), variegatus (I.). Obi^e Arten können nach beliebiger Auswahl im Tausche oder käuflich die Centurie zu 6 fl. abgegeben werden. Inserate. Verlag von Alfred Holder, k. k. Hof- und Universitäts-Buchliäncller in Wien, I.. Kothenthurnistrasse 15. Soeben erschien und ist durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Biologie der Pflanzen. Mit einem Anhang: Die historische Entwicklung der Botanik. Von Dr. Julius Wiesner, 0. ö. Professor der Anatomie und Physiologie der Pflanzen und Director des pflanzenphysiologischen Institutes der k. k. Wiener Universität, wirkliches Mitglied der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften etc. Mit 60 Text-Illustrationen und einer botanischen Erdkarte. Preis: 4 Fl. 50 Kr. Preislieratisetzung l3otaiiisc]ier Werke: Bayer, Praterflora (statt fl. 1) nur 35 kr. — Glasl, Excursions- l)uch (fl. 1) 35 kr. — Maly Dr. J., Flora von Steiermark (515 Seiten, fl. 2) 50 kr. — Murmann, Pflanzengeographie von Steiermark 1874 (fl. 1'80) 50 kr. — Knapp J., Flora Galiziens und der Bukowina (550 Seiten, 1872, fl. 6) fl. 1-50. Diese fünf Werke zusammen statt fl. ll'SO für mir fl. 2-80. Antiquariat Halm & Goldmann, Wien, I., Babenbergerstrasse !. NB. Für den Inhalt der Beüa^e übernimmt die Kedaction keine Yerantnortung. C. Ueberreutersche Buchdrackerei (M. Salzer) in Wien. OSTERREICHISCHE Redigirt von Dr. Richard R. von Wettstein, Prival-Docent an der k. k. Universität. Wien. Herausgegeben von Dr. Alexander Skofitz. \X\IX. Jahrgang. W- 7. Wien, Juli IS 89. Die Malabaila-Arten der griechischen Flora. Von Dr. Th. v. Heldreich. Die Gattung- Malabaila Hoffm., hat iu Griechenland und dem Oriente ihieu Verbreituugshezirk. Sie unterscheidet sich von dem uiichstverwaudteu Genus Pasthiaca L. „mericarpioium disco pla- uissimo margine dilatato intus hyaline extiis tumido" und von Opo- poiuLv Koch „valleculis univittatis". Boissier beschreibt iu seiner Flora Orientalis (V. 11, pag. 1053) fünfzehn Arten, von welchen drei der giiechischen Flora angehören. Zu diesen kommen noch drei unbeschriebene Arten, deren kurze Diagnosen ich hier nebst einer analytischen Tabelle aller griechischen Arten folgen lasse. Malahallae spec. Florae Hellenicae: 1. Styli in fructu persistentes indurati 2 — post anthesin exsiccati evauidi 3 2. Fructus obovatus, vittae doisales interiores brevissimao vix sextam partera semiuis aequantes . . . \. M. aurea (Sibth.) — orbicularis, vittae dorsales interiores inaequales, altera seminis longitudinem dimidiam excedens 2. M. Bumatiana Heldr. 3. Folia iuferiora piuuatisecta 4 — — bipinnatisecta 6. M. obtusifoUa (Sibth.) 4. Fructus maguus obcordatus basi attenuatus, marginis pars interior exteriori multo latior oximio diaphaua 3. M. involiicrata Boiss. et Spr. — suborbicularis basi nou attenuatus, marginis pars interior exteriori subaequilata 5 5. F'ructus mediocris obovatus . . . . 4. Jf. Parnassica Heldr. — parvus, suborbicularis 5. J/. Psaridiana Heldr. 1. M. aurea Boiss. {Herarhutm aureum Sibth. Fl. Gr. t. 282. Pastinaca recti.sfi/J/s Cesati.) Planta gianduloso-pubescens virescens, pedalis vel sesquipedalis, mericarpiis obovatis, stylis emargiuaturam fructus multo superantibus, margine seminis diaraetro pariim augu- Oe.-^tcrr. br)t.in. ZiMt.sdn ilt. 7. Ilclt 1889. 19 242" stiore, parte exteriore albida iuteriore diapiiana subaequilata, vittis dovsalibus interioribus brevissimis aeqiiilongis, commissiiralibus inac- qualibus altera dimidium seminis longitiidiuem aeqiiante altera multo breviore. Längsdurchmesser der reifen Früchte M. O'Ol bis M, O'Oll, grösste Breite M. 0"008— 0009. wovon auf den Rand gewöhnlich 2, seltener bis nahezu 3 Millimeter kommen. Die vevbreitetste Art im Gebiete, häufig an steinigen Orten der immergrünen Kegion in Attica (Heldr. Hb. Gr. norm'. 256), Peloponnes (Orph. Fl. Gr. exs. 905), Euboea. Thessalien (bei Tolo, Heldr.) April, Mai. 2. J/. Burnatiana Heldr. Statiira et habitus praecedentis, differt fructu latiore fere orbiciilari, stylis emarginaturam parum exceden- tibus, margine diametrum seminis aequante. vittis dorsalibus interio- ribus valde inaeqiialibus altera seminis lougitiidinem dimidiam exce- dente, commissiiralibus subaequilongis semine tertia parte brevioribus. Zweijährig wie die vorige und alle übrigen giiechischen Arten. Längs- und Qiierdurchmesser dei- Frucht M. 0011 (bei der Pflanze von Corfii) oder nur M. 0-009 (bei der Pflanze vom Parnass). Selten: von Herrn Em. Burnat bei Palaeokastvitza auf Corfu am 4. Mai 1889 gefunden. Ein von Spreitzen hofer am 8. Mai 1878 bei Bragnastika auf Corfu gesammeltes Exemplar mit unreifen Früchten, das ich in meinem Herbar bewahre, scheint auch hierher zu gehören; ebenso ein voii Guicciardi im April 1887 in der untern Region des Parnass (bei Pania) gesammeltes Exemplar, das sich durch etwas kleinere Früchte auszeichnet, im Uebrigen aber mit der Pflanze von Corfii übereinstimmt. 3. M. involucrata Boiss. et Sprun. Planta sesquipedalis v, bipe- dalis subcanescens, fructu magno obcordato glabro nitido. Längsdurohmesser der reifen Frucht M. 0-014. grösste Breite 0-01 2 : Breite des Randes M. 0-004, wovon 3 Mill. auf dem gelblich braunen durchscheinenden inneren Theil und 1 Mill. auf den äussern weissen, etwas schwammig aufgedunsenen eigentlichen Rand kommen; die zwei äussern Dorsalstriemeu weit abstehend von den beiden innern viel feinern und unter sich parallelen. Von allen griechischen IMala- baila-Arten die stattlichste. Ziemlich selten in der immergrünen Region in Attica (am Pentelikon. Parnes etc. Sprun. Heldr.) auf den Inseln Petalia bei Euboea (Holzm.), am Malevo im Peloponnes (Orph.), auf der Insel Syros (Orph.) Mai. Juni. 4. M. Pavnassica Heldr. {M. involucrata, forma humilior virescens Heldr. olim in Herb. Graec. norm. Nr. 660). Differt a prae- cedente statura humiliore ad summum pedali, pubescentia rariore et vix canescente. fructu minore obovato basi non attenuato. Längsdurchmesser der reifen Frucht M. 0-01, grösste Breite 0-008: Breite des Randes wenig mehr als 2 Millim., wovon 1 Millim. auf den äussern weissen Rand und 1 Millim. oder wenig mehr auf den inneren weisslicheu und kaum durchscheinenden Theil desselben k'^uimen. Die Dorsalstriemen sind albi gleich lanfr. paiallel und in 243 ziemlich gleicher Distanz von einander abstehend, die beiden äussern kaum merklich breiter als die Innern. Selten in Schluchten der untern Kegion des Parnass, in einer Seehöhe von 3500'; am 29. Juni 1857 von Samaritani und Guic- ciardi zuerst gesammelt. 5. M. Pjiaridiana Heldr. Planta gracilis pedalis inter species involucratas distinctissima foliorum segmentis acute inciso-dentatis et praesertim fructu parvo, marginis parte interiore vix diaphana, vittis dorsalibus approximatis. Die reifen Früchte sind M. 0*009 lang und M. 0-008 breit. Der Rand ist M. 0*003 breit, der äussere und innere Theil ziemlich gleichhreit, beide weisslich, der äussere sehr schwammig, der innere nur sehr wenig durchscheinend. Die Dorsalstriemeu sind parallel und mehr zusammengerückt, die äusseren wenig stärker und länger als die inueieu. Bisher nur vom Taygetos bekannt, von wo sie der verstorbene Elias Psarides im Jahre 1871 mitbrachte. 6. M. ohtusifoUa Boiss., {Paatbiaca ohtusifoUa DO., PeuceJanum ohtuslfolium Sibth. Flor. Graec. tab. 277). Soll nach Sibthorp am Schwärzen Meere und auch in Böotien vorkommen, ist aber in neuerer Zeit nicht wieder aufgefunden worden und daher nur aus der Ab- bildung in der Flora Graeca und besonders bezüglich der Früchte sehr mangelhaft bekannt. Athen, den 15. Mai 1889. Die Gattungen Erysimum und Cheiranthus. Ein Beitrag zur Systematik der Cruciferen von Dr. üichard v. Wettstein. (Mit Tafel I.) Im botanischen Garten der Wiener Universität wurde im vorigen Jahre eine hybride Crucifere erzogen, die im Laufe des heurigen Früh- jahres mehrfach zurBlüthe und Fruchtreife gelangte und welche insoferne besonderes Interesse verdient, als durch sie die Zahl der bekannten sogenannten „bigenären Bastarde" um ein neues Beispiel vermehrt wird und hier eine Hybride zwischen zwei Gattungen vorliegt, denen bisher im Systeme meist eine sehr verschiedene Stellung angewiesen wurde. Es handelt sich um einen Bastard zwischen Erysimum Chelri L.') und E. Pannonicum Cr.'-). Ich gebe zunächst eine Beschreibung dieser neuen Pflanze. ') Spec. plant, ed. 1, pag. 061 (17.j3) sub Cluirantho. — Ich gebrauche hier bereits jene Nomenclatur, die sich als das Resultat der vorliegenden Untcibuchung ergibt. ') Stirp. Anstr. fasc. 1, pag. 30 (1762). Vergl. A. Kerner, Schedae ad flor. exs. Austro-Hung. II, pag. 92 (1882). 19* 244 Erysimimi intermedium (Taf. I, Fig. 1 — 7, 9, 12, 25, 26). Bieüue, radice fiisiformi, longa, fibrosa. Caulis erectus, siraplex vel ad basiu ramosus et siipra ramos complures floiiferos edens, ramis asoendeutibus, angiilosns, pilis brevibus bifidis vel simplicibus, ad- pressis aspersiis, 40—60 cm. longus. Folia oblonga-lanceolata, obso- lete rapaiido-denticiilata in basin attemiata, infeiiora subpetiolata, omnia obtusiuscula, erecto-patentia, griseo-viridia, pilis bifidis et tii- fidis iutermixtis. Flores longe raceraosi, pediccllis calyce triplo vel dimidio brevioribus, demum aiictis. Calycis folia iuaequalia, duo exteriora maiora, latiora, basi saccata, ovato-oblonga, iuteriora miuora, lanceolata, non saccata, omnia pilis adpressis obsita, fusca, 10 mm, longa. Petala ca. 14 — 16 mm. longa, aurantiaco-lutea, longe cuneata, in unguem longum lamina fere aequilougiim attenuata, lamina ob- ovata, patens. Stamina longiora calyce exserta, siliqua initio calyce aequilouga mox accreta, denique 30—40 mm. longa, erecto-patens, supra obsolete tetragona, a latere compressa, basin versus tetragona, linearis, 3 — 4 mm. lata. Semina planiuscula, pallide fusca, ambitu orbiculaiia vel elliptica. Im Habitus, wie in den einzelneu Theilen genau die Mitte zwiscben den Stammarteu baltend, unterscbeidet sieb E. interme- dium von E. Cheirl (L.) bauptsäcblicb durch die gezähnten, zum Theil mit dreitheiligen Sternhaaren bedeckten Blätter^), dnrch die kleineren licht gefärbten Blüthen, die schmälere, mebr vierkantige Schote ui]d die Form der Samen, von E. Pannonicum Cr. durch die Form und Behaarung der Blätter, die rostfarbenen Kelche und dunk- leren Corollen, die breiteren Schoten und gleichfalls durch die Form der Samen. (Vergl. Taf. I, Fig. 8—13.) Die nicht unbedeutende Verschiedenheit im anatomischen Baue der beiden Stammarteu"^) liess im Vorhinein schon erwarten, dass die Mittelstellung dieses Bastardes bei Berücksichtigung der Anatomie sich klar zeigen werde, umsomehr, da die bisher vorliegenden Unter- suchungen über die Anatomie hybrider Pflanzen ergeben haben, dass in vielen Fällen gerade diese wichtige Anhaltspunkte für die Be- urtheilung von Bastarden abgibt^). Diese Erwartung hat sich auch bestätigt. Der Bau der älteren Stengelinternodien der beiden in Rede stehenden Pflanzen zeigt deut- liche Verschiedenheiten. Bei E. Pannonicum entstehen aus dem con- tinnirlich gewordenen Cambium nach aussen an der ganzen Peripherie Phloemanthoile, nach innen aber Gefässe und Gefässbündelelemeute, so dass bei weiter vorgeschrittenem Alter eine Unterscheidung zwi- schen primärem und secundärem Xylem kaum mehr möglich ibt. Bei E. Cheiri dagegen entwickelt das Cambium nach seiner Ver- ') Die bisher in der Galluiif;^ Cheiranthus vereini^len Artdi habtn nicht, wie meist angecel.en wird, einlache Haare, süiidern zweitheilige. ') Vergl. Dennert E. in Wigand Botanische Hefte I, S. 83 ff. ^) Vergl. Wettstein R. v. in Sitzungsber. Wien. Akad. d. Wiss. Math, nat. Cl. XCVI. S. 312 IT. (1887). - Hildebrand J. in Jenaische Zeitschr. für Nutiirw. XXIII. Bd. (1889). 245 einigung zu einem contiuuirliclieu IviDge ueben Gefässbiiiidel- autheileu auch Paveuchj^m, das in Verbindung mit dem primäreu Marke bleibt und dadurch breite markstrahlenartige Streifen bildet, durch welche die Gefässbündel getrennt werden. Deutlich intermediär ist der Steugelbau von E. intermedium. Der Stengel zeigt nämlich in den untersten Internodien zwischen den mächtigen primären Gefassbündelii, und zwar den Xylemantheilen derselben schwächere Gefässbündel, deren Xyleme zerklüftet und von Paronchyra- inseln durchsetzt sind. Mit zunehmendem Alter der Pflanze tritt eine Verholzung der Membranen dieser Pareuchymzelleu ein und es wird dadurch der Bau des Stengels ein jenem von E. Pannonicwn ähn- licher. Nur die Grösse der Zellen, insbesondere die Weite ihrer Lumina deutet noch das frühere Vorhandensein der Pareuchymzellinseln an. Da die Möglichkeit des Entstehens von Hybriden zwischen zwei Arten immer für die nahe Verwandtschaft derselben spricht, hat die Beobachtung der eben beschriebenen Pflanze mich veranlasst, die beiden Gattungen Chelranthus und Erysimvm mit Rücksicht auf ihre verwandtschaftlichen Beziehungen etwas eingehender zu studiren.*) Linne hat beide Gattungen in Genera plant, ed. 1 (1737) aufgestellt, und zwar Chelranthus als Nr. 537, Erysimum als Nr. 545 und bezog sich in den Diagnosen ganz auf Tournefort. Tournefort bespricht in Institutiones rei herbariae I, S. 220 (1719) die von ihm im IT. Bande auf Tafel 107 abgebildete Gat- tung Leucojum, die Linne später (1737) Cheirantkus nannte. Auf Seite 228 und Tafel 111 wird die Gattung Erysimum beschrieben und abgebildet. Der Unterschied zwischen beiden Gattungen liegt in den Bemerkungen: ^^Lcucojum seminibus . . . planis, orbiculatis, at plurimum marginatis" und „Erysimum seminibus ut plurimum exiguis et rotundis", mithin blos in der Form der Samen. Linne versuchte die Gattungen fester zu begründen und wenn man alle von ihm in den späteren Auflagen') der Genera plantarum angeführten Diagnosen zusammenfasst, so ergibt sich der von ihm festgestellte Unterschied aus folgender Gegenüberstellung: Erysimum. „Nectarifera glandula duplex intra filameutum brevius" „Siliqua columnaris, 4-gona" „Semina subrotunda" Cheiranthus. „Calyx 4 phyllus, quorum 2 exte- riora basi gibba. " „Nectarifera glandula cinget basin stamiuis minoris utrinque." „Siliqua compressa, angulis duobus oppositis obliteratis." „Semina compressa, marginemem- branacea." ') Als eine walirscheinliclie Hybride zwischen einer Erysimum- und einer Cheiranthus- Alt ist schon frülier Cheiranthus JSl arschallii [C'h. ochroleucus X E. Perofff'kianum) beschrieben worden. Vergl. Gaidn. mag. of bot. II, pag. 289, t. 26 u. C. Müller in Walp. Ann. IV. pag. 192 (1857). Doch hatte die Pflanze schon lange nicht mehr den Charakter eines bigenären Bastardes, da CK. ochroleucus zu Ervsimum gestellt wurde. ■-') Z. B. 2. Aufl. 664 u. 656, 5. Aufl. 729 u. 730, 6. Aufl. 814 u. 815. 246 Eine wesentlich andere Begründung der Gattung versuclite A. P. de Caudolle in Regni vegetabilis syst, naturale p. 178 und 490 (1821), der bekanntlich zuerst die Stellungsverhältnisse der Radicula zu den Cotylen als Merkmal für die Gattungsumgrenzung der Cruciferen überhaupt verwerthete und auch darauf hinwies, dass die Samen von Cheiranthvs im Querschnittsbilde die Radicula den beiden Cotylen seitlich angelagert zeigen, während au jenen von Erysimvm die Radicula über den Rücken eines der Cotylen verläuft. Demgemäss wurden beide Gattungen in verschiedene Sectionen gestellt, Ch. in jene der Arabideae (Pleurorhizae, Cotyledonibus accuraben- tibus), E. in jene der Sisymbriae (Notorhizae, Cotyledonibus incum- bentibus). Seitdem es De C and olle durch Auffindung des genannten Merkmales gelungen war, eine allem Anscheine nach ebenso sichere als in jedem Falle leicht anwendbare Gruppirung und Charakteri- sirung der zahlreichen, oft schwer umgreuzbaren Cruciferen- Gattungen zu treffen, ist das System der Familie im Grossen und Ganzen un- verändert geblieben und auch die von De Candolle den beiden Gattungen Cheiranthus und Eryshnum im Systeme angewiesene Stellung beibehalten worden. Es verdient allerdings hervorgehoben zu werden, dass mehrfach gelegentlich bemerkt wurde, dass trotz der leichten Verwendbarkeit das De Candolle'sche Cruciferensystem Mänsfel besitze, so ins- besondere von Bentham und Hook er im I. Bande ihrer „Genera plautarum" S. 57*), mit speciellem Bezüge auf die in Rede stehenden Gattunsfen auf S. 68'-). Willkomm (Prodrom, flor. Hisp. IH, p. 806) war meines Wissens der Einzige, der die Gattung Cheiranthus unmittelbar Ery- simmn anschloss und in der letzten Gattung zwei Sectionen unter- schied, von deren einer {ChelrantJwpsis) er ausdrücklich sagt, dass sie den Uebergaug zur Cheiranthus vermittle. Fasse ich das früher Gesagte zusammen mit Hiuweglassung uuAvesentlicher Momente, so stellt sich der Unterschied zwischen beiden Gattungen folgendermassen dar: Erysimum besitzt vierkan- tige Schoten mit kugeligen oder ellipsoiden Samen, deren Radicula dem Rücken eines Cotyledo aufliegt (Fig. 18, 23), Cheiranthus hat flachgedrückte Solioten mit scheibenförmigen Samen, deren Radicula den Cotylen seitlich anliegt (Fig. 14). Ein sonstiger Unterschied wurde zwischen den beiden Gattungen nicht geltend gemacht, ich konnte auch trotz eingehenden Vergleiches keinen weiteren finden, dagegen muss Jedermann die gewiss ausserordentlich grosse habi- ') „Genera pleraque in oidine naturalissimo (Cruciferarum) characteribus levioris momentu separautur." O „Inter Cheiranthum et Erysimum nullum est discrimen habitu, fiori- bus, siliquisve. Djfferunt serninibus in Erjsirao semper turgidis, cotyledonibus incumbentibus, in Cheirantho saepius compressis, cotyledonibus accumbentibus vel rarius incumbentibus, C. pygraaeus cotyledones habet accumbL-ntes et incum- bontes, rectas et convolutas in eadem t^iliqua. 247 tiielle Aehnlicbkeit der Arten beider (4attiiuj:^eu auffallen, die ja die Ursache ist, dass die Stellung mancher Art zwiselien beiden Gat- tungen lauge Zeit schwankte, so jene von Ch. lini/o/ius (- - E. Uni- foliiim Sp.y, JE. Parnassi Boiss. (= Ch. Purnussi Heldr.), E. ochro- leunan DC. (= C. ochroleuats Hall, fil.), E. Carniolicum Doli. (= Ch. Carniülicus Doli.), E. cuspidaUan DC. (= Ch. cuspidatns M. B.), E. silvestre A. Keru. (== C. silvestris Cr.), E. pumilum Gaud. {=^ Ch. puinilus Mur.) u. a. Die Betrachtung der augeführten Unterscheidungsmerkmale zeigt deutlich, dass dieselben auf das luuigste zusammenhängen und eigentlich als ein einziges Merkmal auzusehen sind. Bestimmend scheint die Form der Samen zu sein. Dass flache, scheibenförmige Samen, wie jene von Chelranthu^, flache Schoten bedingen, ist be- greiflich, ebenso begreiflich, dass au solchen Sameu die relativ dicke Kidicula nicht über den llückeu des CotyledjO verlaufen kann, son- dern sich an jeuer Stelle den Cotylen anlegen muss, wo sie die flächige Ausbildung der Samen am wenigsten hindert. Anderseits wird die rundliche Samenform von Erysimum wesentlich durch die rückeuläufige Radicula befördert und bedingt ihrerseits die vierkan- tige Schoteuform. Auf diese Weise wäre der Unterschied der beiden Gattungen einzig auf die Form der Samen zurückzuführen, die wiederum als direct angepasst an bestimmte Arten der Verbreitung nicht als ausschliessliches Gattungsmerkmal angesehen werden kann. Die Kichtigkeit der gegebenen Deutung der Frucht- und Sameuform müsste mithin die Vereinigung der beiden Gattungen nach sich ziehen. Ich glaube den Beweis der Richtigkeit erbringen zu können. (Fortsetzung folgt.) Ueber PotcntUla Lindackerl Tausch und Potent Ula raftiata Lehm. Von Dr. L. Celakovsky. (Fürtsetzung und Schluss.) Von den im Prodr. Fl. Böhm, bei P. Güutherl angeführten Standorten gehört noch Gross-Kozojed bei Suiidar in der Jiiiner Gegend zur P. virescens nach einem von Pospichal erhaltenen sehr kümmerlichen Belegexemplare, demnach dürften auch die übrigen Standorte PospichaTs aus der JiCiuer Gegend (s. meinen Prodr. Nachträge, IV. Theil) zur selben Form zu zählen sein. Ganz zweifelhaft sind aber die westböhmischen Standorte: Karls • bad (Ortmauu), Franzeusbad (Graf C. Sternberg nach Pohl). Belegstücke sind keine vorhanden uud in neuerer Zeit ist weder P. Wiemannlana noch P. virescens in jenen Gegenden gesammelt worden. Angeblich von „Gottesgab im Erzgebirge'* (Hofmann) liegt 248 zwar eiü als P. Lindackerl beze!cbuetes Exemplar vor, welches ex- quisit zur P. virescens gehört, jedoch hat sich der Sammler viel- lach als im glaub würdig erwiesen und das kräftige Exemplar dürfte gewohnter Weise aus dem Prager botanischen Garten stammen. Nach dieser vorläufigen Orientiruug über die zwei in Böhmen vorkommenden Racen oder Arten der „Collinae" lässt sich die Frage, was P. Lindackeri Tausch ist, mit Hilfe der Origiualbeschrei- bung und der Prager Herbarien sehr befriedigend beantworten. Würde man sich lediglich an alle die Exemplare halten, die in den Herbarien unter der Bezeichnung P. Lindackeri vorhanden und an auswärtige Botaniker ausgetheilt worden sind, so müsste mau allerdings die Tausch'sche Art als eine schlimme Collectivart unter die Synonyme verweisen, da die Specimina theils zur P. vires- cens, theils zur P. Wiemanniana, theils zur P. verna L. (Lehm.) gehören. Der verständige Systematiker wird aber gewiss dem Grundsatz beistimmen, dass über die beschriebene Art in erster Reihe die Definition oder Beschreibung, dann die an den angegebenen Stand- orten nachweislich wachsenden Pflanzen und von Herbarexemplaren nur solche, die bestimmt vom Autor ausgegeben Avurden, einer Zettelverwechselung nicht verdächtig sind und der Definition nicht geradezu widersprechen, entscheiden können. Horbarexemplare müs- sen also unter Umständen mit besonderer Kritik verwerthet werden. Die Beschreibung der Potentilla Lindackeri 1. c. lautet: Hir- suta, pilis subadpressis; foliis radicalibus quinatis, foliolis cuneatis, iuciso-dentatis, dentibus oblongis. apice rotuudatis, caulibus filifor- mibus decumbentibus, corollis calycem superantibus. — Der Stengel 2 — 3" bis geaen 1' lang und die Blumen so wie bei P. opaca. Die Blättchen keilförmig, am oberen Umfana' eingeschnitten-gezähnt, glänzend von angedrückten laugen Haaren, besonders au der unteren Fläche. Die P. Lindackeri erschien dann auch noch in SprengePs Systema, wo es (wohl nach einem von Tausch an Sprengel mitge- theilten Originale) von ihr noch bezeichnender heisst: foliis subtus serieeis. Wenn auch in der Beschreibung Manches zu unbestimmt lautet, so passen doch die auf die Behairung sich beziehenden Stelleu nur auf P. virescens; die P. Wiemanniana mit ihrer filzigen Blattuuter- seite ist ausgeschlossen und ebenso die P. verna, bei der die Haare auf den Nerven der Blattuntorseite nie so reichlich und dicht sind, dass sie ihr ein seidenhaariges und glänzendes Aussehen geben Avürden. Dass die Grundblättor nur fünfzählig angegeben werden, erklärt sich leicht, da die siebt-uzähligen Blätter nicht au allen Exem- plaren vorkommen und daher leicht übersehen werden konnten. Dann ist noch besonders wichtig und beweisend die spätere Erklärung von Tausch, dass seine P. Lindackeri nur eine Form der P. Güntheri sei, bei welcher der Filz zu schwinden aufäugt. Das war genau auch meine Ansicht von der P. virescens, als ich sie im Prodromus als 249 filzaniie Varietät der P. Güiüherl aufstellte. Mit dieser Erkläruup: ist sowohl die typische tomeutose P. Wiemanniana, als auch noch luehr die F. vcrna in allen ihren Formen vom Begriffe der P. Lind- ackevi ausgeschlossen. Die von Tausch angeführten Staudorte: Berg hinter Gross- Kuchel und um Königsaal widersprechen wenigstens dem Vorkommen der P. Lindackeri nicht, welche hei Königsaal sicher wächst und hinter Gioss-Kucliel wohl auch nicht fehlen wird, da sie gegen- über am anderen Moldauufer auch bekannt ist. Was die Horharexemplare hetiifft, so sind jedenfalls jene am zweifellosesten authentisch, welche im verkäuflichen Herb, botan. mit aufgeklebten Nummern versehen von Tausch ausgegeben wur- den, und da ist denn zu coustatiren, dass die sub n. 437 b publi- cirte P. Lindackeri „vou Hügeln bei Prag" allerdings nichts anderes ist, als meiue P. virescens. Sodann erliegt im Universitätsherbar (aus dem ehemaligen Tausch'schen Herbar) ein Bogen voll derselben Fotentilla mit Tausch's eigenhändiger Bestimmung P. Lindackeri. Mit der Versicherung, dass im Herbar von Tausch überhaupt nichts anderes mit der Bezeichnung P. Lindackeri sich vorfindet, als nur die Prager P. xdrescens, könnte ich den Nachweis über die BeJeutuug der P. Lindackeri abscliliessen. Um aber allfälligen Einwänden im Voraus zu begegnen, will ich doch noch auf jene Fälle näher eingehen, in denen andere Pflanzenarteu die Bezeich- nung P. Lindackeri tragen. Ein eiüziges Mal liegt bei einem gedruckten Tausch'schen Zettel : „Potentilla Lindackeri. Vou Hügeln bei Prag" eine richtige P. Wiemanniana, und zwar aus dem L e hm ann'sclien Herbar. Leh- mann erhielt sie. wie auf dem Zettel von ihm angemerkt ist, von Koch in f^rlangen. Das Exemplar stimmt genau mit schlesischen Exemphireu übereiii und ist sicherlich niclit böhmischen Ursprungs, kann daher auch nicht rechtmässiger Weise zur Etikette gehören. Dass Tausch diese Pflanze nicht bei Prag gesammelt haben kann, geht schon daraus hervor, dass er nicht einmal im Herb. Bohem. eine wildgewachseue P. Wiemanniana auflegen konnte, sondern unter Nr. 437 offenbar cultivirte, rhizoralose Steugelfragmente ausgab, welche zugleich beweisen, dass er P. Wiemanniana und Lindackeri ganz gut zu unterscheiden wusste, wenn er auch die letztere später als Art wieder einzog. Er wollte die einmal von Pohl für Böhmen angegebene P. Wiemanniana auch in seinem Herbar. Bohem. edireu und da er sie natürlich nicht spontan gesammelt besass, so griff er wie in anderen ähnlichen Fällen zu cultivirten Pflanzen, welchen er aber einen böhmischen Originalstandort andichtete. Häufiger findet man in den Herbarien unter dem Namen P. Lindackeri verschiedene Formen der P. verna. So erhielt Leh- mann vou Prof. Kosteletzky als P. Lindackeri aus dem Tausch'- schen Herbarium die P. verna ß. incisa Tausch (P. serotina Vill. nach Zimmeter). Da Tausch diese Form der P. verna im Herb. 250 feoh. unter Nr. 441 richtig als P. verna ß. incisa ausgegeben hat, so ist eine von fremder Hand begangene Verwechselung ganz gewiss anzunehmen, und dieselbe wird dadurch noch deutlicher erwiesen, dass ebenfalls im Herb. Lehmann wiederum eine echte P. Lin- dackeri bei einer Scheda als „ P. verna ß. incisa Tausch" von Kosteletzky's Hand sich befindet. Entweder hat also schon Kost e- letzky oder Lehmann die beiden Pflanzen und die zugehörigen Zettel verwechselt. Darauf bin hat dann Lehmann (und ebenso Z im m et er) die P. Lindackeri auch zur P. verna ß. incisa als Synonym citirt! Eine andere Form der P. verna (im Museumsher- bar), welche Zimmeter als P. Neumanniana Echb. bestimmt hat, trägt sogar eine Scheda P. Lindackeri von Tausch's Hand. Da aber gerade diese Form durch eine besonders spärliche, „gleichsam verwischte" Behaarung sich kenntlich macht, so ist es um so weniger glaublich, dass sie Tausch mit seiner seidig-glänzend behaarten P. Lindackeri verwechselt haben könnte und darum auch wieder nur eine Verwechselung der Pflanze und der Scheda wahrscheinlich. Wenn ferner Opiz in seinem „authentischen Herbar" eine ganz ge- wöhnliche P. verna, von ihm bei Kidka gesammelt, als P. Lin- dackeri deponirt hat, so hat er wahrscheinlich mit echter P. Lin- dackeri, die ja bei Eidka häufig ist, jene P. verna zusammen gesammelt und diese dann aus Unkenntniss oder in Folge von Vertauschung für authentische P. Lindackeri gehalten. Hier sei gleich bemerkt, dass Opiz später, als er die echte P. Lindackeri bei Prag vor dem Kornthore (1837) auffand, selbe in Folge seines früheren Irrthums für neu hielt und als P. adpressa bezeichnete, welcher Name auch im Seznam, freilich ohne Diagnose, publicirt ist. Es ist gewiss, dass die älteren böhmischen Botaniker, die Zeit- genossen Tausch's, wie Opiz, Presl und Kosteletzky (welche Letzteren z. B. auch von ihnen selbst gesammelte Formen der P. verna für P. Lindackeri bestimmt haben) von der P. Lindackeri keinen rechten Begriff hatten. Die daraus hervorgegangenen Irrungen dürfen aber nicht dem Urheber der P. Lindackeri zur Last gelegt, und der Name darf nicht zu zwei oder drei Arten als synonym gezogen werden; da sowohl die Originaldiagnose und die spätere Erklärung Tausch's, als auch die wirklich authentischen Exemplare einzig und allein zur P. Güntheri var. virescens gehören, Avelche auch fortan den Tausch'schen Namen als den ältesten zu führen hat. Die Nomeu- clatur dieser Art oder Kace ist also diese: Potentilla Lindackeri Tausch in Flora 1819 (= P. Güntheri Pohl 1814 p. pte. quoad plantam Bohemicam nee quoad definitio- nem et Synonymen, = P. inclinata Presl fl. cech. 1819, nee Vill., = P. adpressa Opiz Seznam, = P. Güntheri ß. virescens Gel. Prodr.). Sowie die Potentilla Lindackeri ist auch die P. radiata Lehm, eine bisher wenig aufgeklärte Pflanze, die überdies nur in einem Exemplare existirt. Sie wurde von Lehmann im Ind. sem. bort. 251 HaDilnng. 1849 aufgestellt und iu der Revisio Potentillarum auch abgebildet. Kacb demselben Autor ist sie iu Nordpersien zu Hause, gehört also dem Gebiet der Flora Orientalis an; doch liatsieBois- sier nicht gesehen. Da Lebmann's grosso Potentillensammlung jetzt dem böhmischen Museumsherbar einverleibt ist, so habe ich die Oritjinalpflanze untersuchen können. Mein verstorbener Freund Prof. Em. V. Purkyne, der sich lange mit der Gattung Potentilla abgegeben und die Lehmann'sche Sammlung durchstudirt hatte, schrieb seine Ansicht über diese Pflanze mit den Worten nieder: „sicher eine P. eollina und mit den Nummern 131 und 133 (d. i. P. raniitzen. In mechanischer Beziehung ist das Blatt unter allen untersuchten Scitamioeenblättern am stärksten gebaut. Der Blattraud, welcher bei Musa Ensete etc. als Wassergewebs- flügel entwickelt ist. besteht hier, abgesehen von der beiderseitigen Epidermis und den beiderseitigen Wassergewebslagen aus Assimi- lationsgewebe mit einem am äussersten Kande verlaufenden circa 70 ,a breiten Baststrange, der das Blatt gegen das Einreissen zu schützen hat. Die secundären Gefässbündel besitzen beiderseitige mechanische Belege. Besonders interessant sind die Anastomosen, welche in zwei Formen auftreten. 1. Mestom- Anastomosen, die auf der Unterseite mit vier bis füuf mechanischen Zellen versehen sind. 2. Bastanastomosen (ausschliesslich aus mechanischen Zellen be- stehend) von verschiedener Stärke (zwei bis acht Zellen auf dem Querschnitt). Die Anzahl der rein mechanischen zu den gemischten Anastomosen verhält sich ungefähr wie 4 : 3. Sämmtliche Anasto- mosen verlaufen in der dritten Assimilationszellenschichte. Bemer- keuswerth i.-t auch die grosse Anzahl der Anastomosen. Während bei den übrigen Pflanzen die Entfernung der einzelnen Anastomosen von einander durchschnittlich O-ö — 1 mm. beträgt, ist sie bei Ma- ranta circa 0*05 — 007 mm. Die Anastomosen zeigen nicht selten Gabelungen, auch zweigen sich von ihnen hin und wieder mecha- nische Zellen ab, welche blind endigen oder schräg durch das Assi- milationsg-ewebe verlaufend sich an benachbarte Anastomosen anlegen. Diese Gabeläste und Verbinduucjsstücke bestehen oft blos aus einer bis zwei mechanischen Zellen. Nicht selten endigen Bastanastomosen, ohne den Anschluss an einen secundären Nerven erreicht zu haben, mit einer einzigen mechanischen Zelle blind im Mesophyll. Jene Bastzollen der Anastomosen, welche den Anschluss an die Bast- stränge der secundären Blattuerven bewerkstelligen, sind hakenförmig gekrümmt, wobei der kürzere Schenkel sich an die Baststränge an- 263 legt, während der längere die Verbindung mit einer Anastomosen- bastzelle herstellt. Oft legt sich auch die Zelle mit einem —förmigen Fussstück an den secundären Baststrang an. Nacli dem Gesagten erhöhen die zahlreichen Anastomosen die Schubfestigkeit des Blattes in sehr erheblicher Weise. 8. Hedyclüum Gardnerianum. Der ziemlich breite (0-7 mm.) Flügel besteilt aus Wassergewebe und Assimilationsgewebe; mecha- nische Zellen fehlen ihm vollständig. Der Randnerv besitzt schwache mechanische Belege. Die Anastomosen sind so wie bei der folgenden Pflanze bastlos. Im üebrigen ist die Pflanze wie Canna gebaut. 9. Alpinia spec. Die kleinen Blätter sind in mechanischer Beziehung am schwächsten von allen untersuchten Arten gebaut. Der Flügel besitzt eine Breite von nur 0"35 mm. und enthält Assi- milations- und Wassergewebe. Mechanische Zellen fehlen ihm, sowie dem Randnerv. Zweifellos sind diese zwei zuletzt besprochenen Pflanzen gegen das Einreissen nicht geschützt. Schlussbemerkung. Ueberblicken wir die untersuchten Blätter nochmals in Bezug auf ihre mechanische Armirung und speciell mit Rücksicht auf das Einreissen, so ergibt sich zunächst, dass die Festigung des Blattes zur Grösse desselben keine Beziehungen zeigt. So sind die kleinen Maranta-Blöitex ungemein stark gebaut, die grossen Blätter von Musa Ensete verhältnissmässig sehr schwach. Schon oben wurde hervorgehoben, dass dieser schwache Bau der J/«aö/t'/?.s/.s vorkommt. Jedenfalls ist der Thymus von Tsche-fu, der nach den oben citirten Angaben auch mit aus Japan stammenden Exemplaren ideu- ti.^^ch sein soll, eine ausürezeichnete Art, die mit Th. Serpullum. Cha- uiaedriis etc. gar uiehts zu thun hat. Inwieweit der Thymus vom Amur und Ussuri, den icb nicht kenne, mit ihm übereinstimmt oder von ihm abweicht, muss jedenfalls noch nälier untersucht werden, auch der ostindische ^Thi/mn.^ Serpi/llinn'^, der dem chinesischen .,sehr ähnlich'' sein soll, dürfte einer genaueren Untersuchung wcrth .Nein, nachdem unter der Firma Thimus Serp^/Uum alles Mögliche zu gehen pflegt. 266 Auch der Th. linearis Benth. aus dem Hiraalaya scheint nach den Beschreiliungen in Wal lieh PI. Asiat, rar. I, pag. 31, und in DC. Prodr. XII, pag. 202, mit dem Th. quinquecostatus Manches gemein zu haben, indessen ist er, so viel daraus ersichtlich, schon durch die kurz dreizähnige Oberlippe („lahio superiore breviter ovato- tridentato") wohl hinreichend verschieden. Beiträge zur Kenntniss der Flora von Süd-Her cegovina. Von Dr. K. Vandas. (Fortsetzung.) Cupuliferae Rieh. Quercus Cerris L. Um Beljaui und Trebesinje han gemein. Ostrya carpinifolia Scop. Gebüsche um Petni vrh und Rudjiu do zwischen Arslan-Agic und Orahovac, Abhänge der Ilina greda oberhalb Bogovic selo, um Grab gemein. (hrpinus Duinensis Scop. Um Beljani imd Trebesinje han gemein. Coniferae L. Pinus leucodermis Antoin. Auf den oberen Abhängen des Gubar- Berges in Bjela gora, ca. 1660 M. hoch. Juniperus nana W. Gipfel des Gubar-Berges, zahlreich, felsige Ab- hänge des Orien nahe der Quelle und Felsspitzen der Mala Velez bei Nevesinje. Gneiaceae Bl. Ephedra campylopoda C. A. Mey. Felsen der Berge Gliva imd Kravica bei Trebinje, nicht häufig. Potamogetonaceae Dmrt. Potamogeton perfoliatus L. Im Flusse Trebinjcica unweit von Trebinje. Orchidaceae L. Limodorum abortivum Sw. Domanovic bei Mostar (leg. Dr. Hensch). Cephalanthera ensifolia Rieh. Buchenwald nahe der Station Milanov odsiek, einzeln. Spiranthes autumnalis Rieh. Domanovic bei Mostar (leg. Dr. Hensch). Neottia nidus avis Rieh. Buchenwald nahe der Station Milanov odsiek. Orchis coriophora L. Domanovic bei Mostar (leg. Dr. Hensch). Piatanthera solstitialis Rchb. Nevesinje. 267 Iridaceae Br, Tris graminea L. Gebüsche zwit;cben Orahovac und der Station Vi- soka fflavica, grasige Abhäute der Mala Velez bei Nevesiuje. Crocus Dalmaticus Vis. Bilek (leg. Dr. Henscb). Asparagaceae DC, Ruscus acideatus L. In Gebüschen, Zäunen und auf Kainen bei Tre- biuje gemein, auch bei Beljaui. Asparagus acutifolius L. Mit der vorigen auf beiden Standorten gemein. Polygonatum officinale All. Auf Felsen am Eingange in die Schnee- grube Radkusa jama in Bjela gora, Wälder bei Nevesinje. Liliaceae DC. Anthericum ramosum L. Felsige Abhänge der Ilina greda oberhalb des Dorfes Bogovio selo, um Grab und Ulica häufig. Lilium Martagon L. Buschige Abhänge um Nevesinje. Erythronium dens canis L. Bilek (log. Dr. Heiisch). Gagea arvensis Drart. Bilek (leg. Dr. Hensch). Scilla autiminalis L. Felsige Stellen um Bilek (leg. Dr. Hensch), Tre- besinje hau, grasige Stellen der Bukovica brda bei Ljubovici, Hügel um Nevesinje und Pluzine, Domanovic bei Mostar (leg. Dr. Hensch). — pratensis Kit. Bilek (leg. Dr. Henscb). Muscari racemosum DC. Bilek (Dr. Hensch). Aliium sphaerocephalum L. Felsen des Gliva-Berges bei Trebinje, Cesali bei Visoka glavica, Felsen um Trebesinje han, Domanovic bei Mostar (leg. Dr. Hensch). — montanum Schmidt. Gliva-Berg bei Trebinje, Trebesinje han. — flavum L. In der südlichen Her^cegovina verbreitet, so auf dem Gliva-Berg bei Trebinje, um Cesali nahe der Station Visoka glavica, Milanov odsiek, Bogovic selo, Grab, Orien, Mala Velez bei Nevesinje, Bilek (Dr. Hensch). — pulchellum Don. Felsen. zwischen Milanov odsiek und der Schuee- grube Eadkusa jama, Cesali-Berg bei der Station Visoka glavica, Abhänge bei Trebesinje han und Nevesinje, häufig. — carinatum L. Ufer der Trebinjcica bei Trebinje, Abhänge des Orien nahe der Quelle. — saxatile MB. Gipfel des Gubar-Berges in Bjela gora, häufig; Carica-Höhle zwischen Milanov odsiek und Bogovic selo, felsige Abhänge um Nevesiuje, besonders der Mala Velez. — moschatum L. Felsige Stellen zwischen Bilek und Beljani nahe dem Orte „Plana", auch bei Trebesinje han. Colchicaceae DC. I Colchicum Bertolonii Stev. {C. montanum Bert.) Bilek (Dr. Hensch). 268 " • Colchicum Pannonicum Griseb. Grasige Stellen auf den Gipfeln der M;ila Velez bei Nevesiuje. . , Veratrum nigrimi L. Wälder um Nevesioje, gemein. Juncaceae Tr. Jimciis glanms Ehrh. Feuchte Stellen um Nevesinje. Luzida maxhna DC. Abhänge des Orieu nahe der Quelle. — albida D(J. Buchenwald nächst der Station Milanov odsiek im Gebirge Bjela gora, Abhänge der Mala Velez bei Nevesinje. Cyperaceae DC. Cypervs longiis L. Feuchte Ufer des Trebinjuca-Flusses bei Prid- vorci und Trebinje, gemein. Scirpus Holoschoemis L. Feuchte Stellen um Lastva bei Trebinje. Carex distans L. Mit der vorigen. — laevls W. Kit. Felsige Stellen des Orieu (auf der dalmatinischen Seite) und kahle Gipfel der Mala Velez bei Nevesinje. — digitata L. Buchenwald nahe der Schuee^rube liadkusa jama, Abhänge des Orien und der Mala Velez bei Nevesinje. — humilis Lsyss. Bilek (leg. Dr. Hensch). — paüescens L. Buchenwald um Milanov odsiek und Kadkusa jama, häufig. — leporina L. Buchenwald nahe der liadkusa jama in Bjela gora, gern ei u. — hrizoides L. Nevesinje. Gramineae Juss. Sorghum Halepense P. Pridvorci und Gomoljani bei Trebinje. Chrysopogon Gryllus Trin. Hum und Gliva-Berg bei Trebinje. Andropogon Ischaemmn L. Gemein um Trebinje, Bilek, Trebesinje han und Nevesinje. Echinochloa eruciformis Rchb. {Panicnm eriiciforme S. et S.) Brach- felder um Piidvorci und Gomoljani bei Trebinje, recht häufig. Tragus racemosus Hall. Uncultivirte Orte um Bilek (leg. Dr. Hensch). Cynodon Dactylon P. Auf Feldern, Rainen und Giasplätzen um Pri- dvorci und Trebinje geraein, auch bei Grab, Trebesinje han und Bilek (leg. Dr. Hensch). Phleum echinatum Host. Grasplätze um Milanov odsiek, Bilek und Trebinje, gemein. — phalaroides Koch. Gliva-Berg bei Trebinje, Abhänge um Neve- sinje. Crypsis alopecuroides Schrad. Feuchte Stellen des Dabar polje bei Nevesinje, bei Bilek (leg. Dr. Hensch). Sesleria elongata Host. In Gebüschen der Berge Hum, Gliva und Leutor bei Trebinje, Buchenwälder nahe der Station Visoka • 2(;o plavica, Milanov oilsiek iu BJola pora. Al)liäii,e:e dor Mala Veloz bei Nevesinje. — nitiiJa Tt'C. Gipfel des Giibar-Berpfes in Bjela goi-a, häuficr, um Grab, zwischen Yrbanje und Orien, Gipfel der Mala Velez bei Nevesinje. (Sdiluss folgt.) Litteratur-Uebersicht. ') Mai 1889. Beyei" K. Ueber Primeln aus der Sectiou Eiiprimula Schott und deren Bastarde. (Verh. d. bot. Ver. der Provinz Brandenburg XXIX.) 7 Seiten. Boue A. Die europäische Türkei. Deutsch herausgegeben von der Akademie d. Wissensch. in Wien (F. Tempsky). I. Band. 674 S. DtutFche Auscrabe des 1840 eiscliienem-ii Werke«: La Turquie d'Euio])C'. Das 3. Capitel S. 261—303 beliandelt die Vei:etatiüii des Gebietes. Auf einen interessanten aligemein pflanzt^ngfographisolien Tlieil folgt eine Aufzählung aller bis zum Zeitpunkt des Er>clieinens der fraiizösisclien Ausgabe aus der europäische n Türkei bekannten Arten mit Hinzutügung der vom Verf. selbst gesammelten, von Zahlbruckner bestimmten Pflanzen. Die Nomenclatur ist eine dem Jahre 1840 cnt.-prechende. Zu bedauern ist, dass mit der Uebersetzung dieses Alischnittes nicht eine gründliche Redaction verbunden war. Glos M. D. Le Stachys ambigua est-il espece, vaiiete ou hy- bride? (Bull. soc. bot. Fr. 1889. Jm)i-Heft.) Nach den Untersuchungen des Verf. ist Ä. a. eine Hybride. Ettingshausen C. v. und Krasau F. Beiträge zur Erforschung der atavistischen Formen an lebenden Pflanzen und ihrer Bfzio- huneen zu den Arten ihrer Gattunir. II. Theil. (Denkschrift, Akad. d. Wissensch. Wien 1889.) Gr. 4».' 38 S. 4 Taf. Fiek E. Excursionsflora für Schlesien, enthaltend die Phanerogamen und Gefässkryptogamen. Breslau (Kern). Kl. 8°. 259 S. - fl. 210. Havuald L. Denkrede auf E. Boissier. Budapest. (Akad. d. Wissensch.) 4". 22 S. Hempel G. und Wilhelm K. Die Bäume und Sträucher des Wal- des in botanischer und forstwirthschaftlicher Beziehung. Wien (E. Hölzel). Gr. 4°. Mit 60 Farb.-Taf. und ca. 120 TextiJlustr. ') Die „Litteratur-Uebersicht" strebt Vollständigkeit nur mit Rück- sicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Üngarn ersclieineu oder sich auf die Flora dieses Gebietes dir-'ct oder indirect beziehen, ferner auf selbstständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thunlichster Voll- ständigkeit weiden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten hfiflichst (■r^ucht. . Die Red. 270 Von diesem gross angelegten Pracht werke liegt die 1. Lieferung vor. Das Werk soll in 20 Lieferg. a 1 fl. 50 kr. complet werden. Höfer F. und Kroufeld M. Die Volksnaraen der niederösterrei- cliisclien Pflanzen. I. (Blatt, d. Vereines f. Landeskunde. Wien 1889.) 70 S. 8". Focke W. 0. Anmerkunj^en zur Gattung Potentilla (Abhandig. naturw. Ver. Bremen. X. Bd.) 8 S. 1 Taf. Verf. gibt eine systematische Gruppirung der Arten mit Zugrundelegung der Eintheilung Watsons. Ferner bespriclit er eingehend die Numenclatur der Alten aus der Giuppe der ,P. t-eraa". Resultat: 1. P. cpaca Lelim. = P. opnca L. = Frag, rubens Cr. = P. rahens Zimmet. — '2. P, verna Lehm = P.vernaL. = Fragaria verna Cr. — 3. P. maculata Lelim. = Frag, villosa Cr. = P. villosa Zimm. = P. maculata Pourr. — Die Tafel bringt eine Abbildg. der P. collina Wib. nach einem Oiiginalexemplare. Potonie H. Illustrirte Flora von Nord- und Mittel-Deutschland mit einer Einführung in die Botanik. 4. Auflage. Berlin (J. Springer). 598 S. 598 Textillustr. — fl. 3-60. Die vorlieeende 4. Auflage ist in vielen Stücken vermehrt und vervoll- kommnet. Einzelne Gruppen und Capitel haben bearbeitet: Beck [Orohancke), Beyer (Primula), Caspary {Nymphaeaaae). Christ (Ro-^a), Focke (Rubus). Freyn (Batrachium), Hackel [Festuca, Calama- grostis), Haussknecht {Epilobium), K er n e \ {Pulmonaria), Krön fei d(Ty/)/ia), Loew („Blumen und Insecten"), Leimbach {Orchis), Magnus (Najas), C. Müller {Euphorbia), Pax (Acer), T e tter {Hieracium), Schulz {Cyperactae), Taubert (Polygonaceae, Chenopodiaceae, Amarantaceae), Witt rock {Ery- thraea), Zimmeter {Potentill i). Ascherson revidirte das Ganze. W. Lenz verfasste einen Abschnitt über medicinisch-pharmaceutische Gewächse. Thümen F. v. Die Pilze der Keispflanze. (Aus dem Labor, der chem.-phys. Vers.-Stat. in Klosterneuburg Nr. 12.) 19 S. 4°. Be.^chreibung von 3i, auf Oryza sativa beobachteten Pilzen. Darunter neu: Metasphaeria alhescens Thüm. bei Aquileja. — Leptosphaeria Catanen, Thüm. bei Aquileja. — Phoma necator Thüm. Aquileja. Ausserdem werden aus der Monarchie angegeben: Sphaeropsis Oryzae Sacc, Monastero; Fusarium heterosporum Nees, Monastero; Sclerotium Oryzae Gatt., Littorale. Wettstein R. v. Pflanzen und Ameisen. (Schrift, d. Ver. z. Verbr. naturw. Kenntn. Wien 1889.) 21 S. 16». Aigret C. et Francois V. Flore elementaire des Cryptogames; analyses, descriptions et usages des Mousses, Sphaignes, Hepa- tiques, Lichens, Algues, Champignons. Naraur. 8". 236 S. — M. 2-50. Barla J. B. Flore mycologique illustree. Les Champignons des Alpes Maritimes. Fase. 1.: Amanita. Nice 1889. 4". 20 S. 11 Taf. Beust F. V. Schlüssel zum Bestimmen aller in der Schweiz wild wachsenden Blüthen-Pflauzen. 2. Aufl. Zürich (Meyer und Zeller). 8«. 49 S. — M. 1-60. 271 Borodin J. P. Ciirs der Pflanzenauatomie. St. Petersburg. 8". 265 S. 157 Illiistr. Engiler A. und Prantl K. Die natürlichen Pflanzenfamilien. Leip- zig. (W. Engelmanu.) pr. Lfig. M. 3. 33. Liefrg. mit 48 S.. 151 Figuren. F. Fax Aizoaceae, Portulacaceae, Carynphyllaceae. 34. Liefrg. mit 48 S. und 98 Figuren: G. 0. Müller und F. Fax, Cw curbitaceae ; 0. Schön land, Campanulaceae. Figert E. Zwei neue Bastarde aus Schlesien. (Deutsche bot. Monats- schrift VII. Bd., Nr. 5/6.) 3 S. I*impineUa intermedia Fig. = I*. magna X Saxifraga. — Carex aohti- tialis = C. paniculata X paradoxe. Fitz-James, D. d. La viticulture franco-americaine (1869 — 1889). Montpellier (Coulet). 8». 654 p. — Fr. 6. Goebel K. Pflanzenbiologische Schilderungen. 1. Theil. Marburg. (N. G. Elwert.) 236 S. 98 Holzschn. 9 Taf. 8». — fl. 8-40. Der vorliegende i. Theil enthält folgende Capitel: 1. Einleitung. 2. Suceu- lenten. 3. Ueber einige Eigenthümlichkeiten der südasiatischen Strandvegeta- tion. 4. Epiphyten. Grerali A. Excursionsflora für die Schweiz. 6. Aufl. Aarau. (Ph. Wirz-Christen.) 8". 533 S.=-M. 4-50. Henning E. Agronomiskt-växtfysiognomiska Studier i Jemtlaud. Stockholm (Norstedt u. S.). 34 S. 3 Illustr. 4". Eine bemerkenswerthe Arbeit, enthaltend zaiilreiehe pflanzengeographische Beobachtungen und interessante Vergleiche der nordischen Flora mit jener der Alpen. Jännicke W. Die Sandflora von Mainz. („Flora" 1889. Heft II) 20 S. Kaufmann J. Moskauer Flora oder Beschreibung der höheren Pflan- zen und pflanzeuireographische Skizze des Gouvernements Moskau. 2. Aufl. von P. Majewsky. Moskau. 799 S. Keller R. Die Vegetation arktischer Länder. (Biologisches Central- blatt. IX. Nr. 6.) 9 S. Luorsson Chr. Die Farnpflanzen oder Gefässbündelkryptogameu. L. Kabenhorst's Kryptogamenflora von Deutschland, Oesterreich und der Schweiz. 2. Aufl. III. Band. 14. Liefig. Leipzig (E. Kum- mer). 1889. M. 2-40. Vorliegende (letzte) Lieferung enthält ausser Titel, Einleitung und Re- gister die Bearbeitung folgender Arten: Lycopodium complanatum L., L. al- pinum L.; Isoetes lacustris L., /. echinospora Dur., Selaginella spinosa P. B., Helvetica Lk., denticulata Lk. Masters M. T. Abies lasiocarpa Hoo^. and its allies. (Journ. of Bot. May. 1889.) 10 S. 9 Illustr. Matthei G. E. Mouografia della Vicia Faba. Bologna (Zamorani- Albertazzi). 8". 81 p. 1 Tab. — L. 1-50. 272 Pfeffer W. Beiträsje zur Kennfuiss der Oxydaiiousvorgänge in lebeudeu Zellen. Leipzig (S. Hirzel). 146 S. 8». Picaiid A. P.irasites de la Vigne (Parasites vegetaux) Poligny. 8^ 68 S. Rössler P. Anatomie und Entwicklungsgeschichte der secuudären Gefässbündel bei Yucca, Aloe und Dracaena. Berlin. 8". 30 S. — M. 1-50. Schmidt E. Ein Beitrag zur Kenntniss der Hochblätter. Berlin (R. Gärtner). 4-. 28 S. 2 Tfln. M. 1. Schröter C. Taschenflora des Alpenwanderers. Züricii (Meyer & Zeller). 18 S. Text und 18 Chromo-Tatelu. 16". Fr. 3. Varigny H. Charles Darwin. Paris (Hachette). \Q\ 207 S. 20 Fig. 75 kr. Wächter C. Methodischer Leitfaden für den Unterriclit in der Pflanzenkunde. Altena (A. C. Reher). 173 S. 118 Illustr. -fl. 1-08. Wainio Ed. Plantae Turcomauicae a G. Radde et A. Walter col- lectae. IL Eichenes. Petersburg. 8«. 12 S. Warming Dr. E. Familien Podostemaceae III. 66 S. 11 Taf. 4^ Kopenhagen (F. Dreyer). 6 Krön. Flora von Oesterreich-Ungarn. Nach Luerssen (Rabenhorst's Kryptogamen-Flora 2. Aufl. 3. Band, 14. Lieferung (Schluss), ist die Verbreitung der Lycopo- diaceen (vgl. auch Nr. 6), Isoetaceen und Selagiuelhiceen in der Monarchie die folgende: Lifcopodium alpinum L. Alpen, Tatra, Böhm. Randgeb., Babia Gora, Siebenbürgen. Jsoütes lacustris L., Böhm., Salzb. Selaifinella spinosa Pal. (1805) = S. spbiulosa A. Br. (1843). Schles., Böhm., Mähr., Ung., Tirol, Kämt., Steierm.. Salzb., Nied.-Oest. Selaginella Helvetica Lk. Schles., Ungarn, Siebenb., Croat., Tirol, "Kämt., Steietm., Salzb., Ober- und Nied.-Üesterr. Selaxi'mella denticulata Lk., Croat., Dalm. A. Kärnten. Für das Kionland neu: Stellar m bvlbosa Wulf, und Viola idiqinosa Schrd. Beide an einer beschränkten Stelle zwischen Maria- Wörth und Dellach am Wörthersee. 13. Mai 1889. J a b 0 r n e g g. 273 B. Ober-Oesterreich. Für das Kninlaiid neu und neue Standorte: 1. Tlleracimuhoreale Fr, Typ. Traimthal bei Laufoii. 2. „ murorum L. V. alpestre Grieseb. An doü Gosauseen und auf der Zwieselalm. 3. „ hißdinn Kit. Zwieselaliu. 4. „ subcaeshüii Fr. Pötschenpass, Hiitteneckalm, Steg bei Hallstatt. 5. „ saxifragum Fr. Steg bei Hallstatt. C. „ Jacquinii Vill. Hütteneckalm bei Ischl. 7. „ alpinum L. Typ. Zwieselalm, selten. 8. „ villosHm Jacq. Douuerkoffel bei Gosau. 0. „ bupleuroldes Vill. Hütteueckalm bei Iscbl, Predig- stuhl hei Goiseru. 10. „ staficifoüam Vill. Gemein im Traun-, Gosau- und Weisseubachthale. 11. ^ Pilosella L., ssp. subviresceas, pllosmn ^. P. pag. 160, Trauuufer bei Geisern. 12. „ Pilosella ssp. subcaulescens N. P. pag. 149, Steg bei Hallstatt, Zwieselalm bei Gosau. 13. „ Floroithiuni All., ssp. subobscurum N. P. pag. 533, Pötscheuböhe bei Hallstatt, Laufen, Abliänge des Primesberges bei Geisern. 14. „ Florentlnum AU., ssp. subfrigidarum N. P. pag. 522, Gosau, u. z. am 1. See, Abhänge des Donnerkogel. 15. „ Florentimnn AU., ssp. Berninae Grieseb. Goisern, Soolcnleituug längs der Kamsau im Trauntbale. 16. Gentiana Sturm'uma A. et J. Kern. Hütteneckalm bei Ischl. 17. Orobanche flava Mert. Gosauzwang bei Hallstatt. 18. „ Salviae F. W. Schulz, Predigstuhl bei Goisern. 19. „ alba Steph. Hütteneckalm bei Ischl und am ersten Gosausee. 20. „ graciUs Sm. Soolenleitung bei Steg nächst Hallstatt auf einer Wiese recht reichlich. 21. Thymus montanus W. K. \ ßossmoosalm, Hütteneckalm 22. „ Chamaedrys Fr. i und sonst sehr verbreitet. 23. Mentha rubra Wirtg. Goisern, u. z. am Primesberge, am Wege zur Hütteneckalm. 24. Salir retasa L. Donnerkogel bei Gosau bei ca. 2000 M. 25. „ arbuscida L. Donnerkogel bei Gosau bei ca. 2000 M. 26. Potarnogeton densus L. Goiseru, u. z. im Mühlbach. 27. Epipact'is palustris Crantz. Rossmoosalm bei Ischl. 28. „ atrorubens Schult. Weissenbachthal bei Ischl. 29. Allium carinatum L. Laufen bei Ischl, sparsam. A. Oborny. Uestcrr. botan. Zfitsclirift. 7. lieft IbSU. 21 274 Beitrag zur Gefässkryptogamen-Flora von Gmunden. Von J. Dörfler. Fortsetzung (s. Nr. 6). 13. Asplenium Rata muraria L. An alten Mauern der Vorstadt Kranabeth, zerstreut zwischen Felsritzen an der Traun, in der Umgebung des Laudachsees und auf dem Trauusteiue. 14. Athyrium Filix femina Rth. In Wäldern und Waldlichtungen überall. 15. Aspidium lohaium Sw. In schattigen Wäldern beim Laudachsee, auf Gerolle des Katzensteins und Traunsteins. 16. Aspidium Lonchitis Sw. Zerstreut in Wäldern und auf Gerolle in der Umgebung des Laudachsees und auf dem Traiinsteine. Besonders üppig an der „Kette''. 17. Aspidium Filix mas Sw. monstr. erosum Doli. Von dieser Mon- strosität sammelte ich in Gesellschaft meines Freundes K.Ro n- uiger eine ganze Reihe der sonderbarsten Gestalten auf dem Hongar bei Pinsdorf. Die einen dieser Wedel haben einzelne vergrösserte oder verkürzte, unregelmässig gerandete Fiederchen zweiter Ordnung; bei anderen Wedeln sind die unregelmässig geformten Fiederchen zweiter Ordnung an jedem Segment erster Ordnung gegen die Spindel zu am kleinsten und nehmen gegen die Spitze des Segmentes erster Ordnung auffallend an Grösse zu; wieder andere Wedel haben zwar an ihrem unteren und oberen Theile Primärsegmente von normaler Länge, in der Mitte des Wedels sind diese jedoch plötzlich verkürzt und bis auf wenige oder auch nur ein einziges Secundärsegment reducirt. Ausserdem kommt an allen Wedeln Gabelung einzelner oder auch sämmtlicher Primärsegmente nicht selten vor, mitunter ist der Wedel auch an der Spitze gespalten, ja an einem dieser Exemplare sind diese Gabeläste wieder an der Spitze getheilt und wiederholt sich die Gabelung so drei-, viermal. Der grösste Theil der bei Gmunden gesammelten Exemplare ist steril, ein- zelne Wedel fructificiren aber reichlichst. 18. Aspidium dilatatum Sw. In Waldlichtungen des Grünberges und sehr häufig in der Umgebung des Laudachsees. Dort durch die mannigfachsten Uebergangsformen mit Aspidium, spinulosum Sw. verbunden, in den Extremen jedoch von diesem auf den ersten Blick zu unterscheiden. 19. Aspidium rigidum Sw. Sehr häufig auf dem ganzen Plateau des Traunsteins, schon an der „Kette" sehr üppig (F. Ronniger); ferner ein grosser Stock auf Gerolle des Katzensteines von K. Ronniger aufgefunden. 20. Aspidium Qreopteris Sw. In sonnigen Berg Wäldern und Lich- tungen häufig. 21. Ci/stopteris niontana Lk. Auf feuchten Stellen im Gerolle des Katzensteius und Traunsteins häufig. Besondere Erwähnung verdient ein Exemplar meiner Samm- lung vom ersteren Standorte, an welchem der Wedelstiel in einer Höhe von 9 Cm. über dem Boden sich spaltet und jede dieser zwei Blattspiudelu eine vollständig regelmässig entwickelte Spreite trägt. 22. Cystopteris alpina Desv. Nur in feuchten Felsspalten des Katzen- steins und hier spärlich. 23. Cystopteris fragilis Brnh. Auf feuchtem Gerolle in der Um- gebung des Laudachsees (und zwar vorherrschend in der Form: aathriscifoUa Koch), von wo ich auch mehrere Individuen mit tief gespaltener Blattspindel besitze. (Schluss folgt.) C. Steiermark. Für das Kronland neue Arten und neue Standorte: 1. Galinsoga parvißora Cav. Zwischen Getreide bei Graz (Hay- nald, 1860). 2. Verhascum rubunnosiim W. Kit. Bei Hartberg (Forster, 1818, Borb. Termeszetrajzi füzetek VHI, pag. 75). 3.-4. Ptrola roUindifoUa L. Fürstenberg, — P. secunda L. von Oberwarth (Ungarn) bis Graz (Forster, Borbäs 1. c). 5. Aquilegia nigricans Baumg. {A. Haenkeana Koch) Semmering, var. Carnica Rchb. Deutschi. Fl. 150 (1887—38). {Aq. Ebneri Zimm. 1875, Aq. vulgaris, b) varia Maly), floribus solum minoribus ab Aq. nigricante di versa. Wälder am Freiusattel (Haläcsy). C. Tilia vitifolia Host. Bei dem Andritz-Ursprimg bei Graz (Steffek und L. Kichter 1888). 1 — 6 V. Borbäs. 7. Lopgrnm thalictroidea L, Um Spital am Semmering. V. 1889. S. Rhododendron intermedium Tausch. In wenigen Exemplaren am Südostabhange des Sonnwendstein, VI. 1888, auf der oberen Koderalm am Hochthore. VII. 1887. 7 und 8 Wettstein. D. Krain. 1. Galeopsis canescens Schult. In Feldern bei Adelsberg. 2. //>/o- ^a.r«jj muralis (Sl.). tenuifolia (Br.), Doronicum ((ustriacum (OOo., St.), hungaricum (ü), Dorycnium suffruücosum (ü), Draba Aizoon (U.), muralis (Bd.), praeco.v (ü.), stenocarpa (T.), Dracocephalum aaslriacum (NOe.). Drosera antVu'a (Sl-)- breviscapa (Br.), inter- media (Br., Sw.). rotundifolia (B., NOe., V>Oe.), 7>/;S. stipidaris bei Schur und Simonkai? Schur beruft sich bei »S\ acuminata in seiner Enumo- ratio auf Baum warten, allein die als S. acuminata Baumg. be- zeichneten Exemplare aus Trecks Umgebung gehören zu S. Caprea, es ist daher klar, dass der im llerbar vorkommende aus Talmäcs stammende und als S. acuminata Sm. bezeichnete Bastart von Schur später für S. stipularis genommen wurde, weshalb wir in Simonkai's Euumeratio den Namen S. stipularis als aus Schur's Enumeratio entlehnt bezeichnen können. Es ist jedoch unrichtig, dass wir S. stipularis, welche nach v. Kern er ein Bastart aus S. viminalis und S. dasijclados ist, vor uns haben. Schur's Exemplar stimmt auf das genaueste mit den in Fritze's Herbarium befindlichen, aus dem Breslauer botanischen Garten stammenden Exemplaren der S. Calodemh'on Wimm. überein, und ist Schur's Herbarbezeichnung riolitiger, weil auch Wimm er in seineu Salices Europaeae diesen Namen als Synonym bei seiner S. Calodenclron gebraucht. S. stipu- laris ist daher in Simonkai's Enumeratio zu streichen. Unter dem Namen S. acuminata aus Talmäcs und Corona finden wir endlich unter den Schur'scheu Weiden auch noch die S. sordida Kern. Was S. Seringeana aus Kolosvär (Klausenburg) in der Enume- ratio Simonkai's ist, ist mir nicht bekannt; was Schur unter dem Namen verstand, darüber belehrt uns ein Exemplar ohne Standorts- augabe aus dem Herbare Lerchenfeld's und eines aus Vesten bei Hermauustadt (Cibinum). Die Exemplare entstammen einem Bastart aus S. cinerea und *S. viminalis = S. sericans Tausch. (Schluss folgt.) Beiträge zur Kenntniss der Flora von Süd-Hercegovina. Von Dr. K. Vandas. (Schluss.) V Sesleria interrupta Vis. Fl. Dalmat. I, pag. 87. Cesali-Berg nahe dem Cordonsposten Visoka glavica in der Bjela gora, selten. Cynosurus echinatus L. Hum-Berg bei Trebinje. Calamaijrostis montana DC. Abhänge der Iliua greda oberhalb Bo- govic selo, lichte Waldabhänge des Orien nahe der Quelle, Ge- birgswälder der Mala Velez bei Nevesinje. Lasiagrostis Calamagrostis Lk. In der südlichen Hercegovina allge- mein verbreitet, so bei Petni vrh und liudjin do zwischen Ars- lan-Agic und Orahovac, Kalklehnen oberhalb Lastva, Ledeuik bei Milanov odsiek, um Radkusa jama, Grab, Vrbanje, auf dem Orien, kalile Gipfel der Mala Velez bei Nevesinje. 290 Aristella bromoides Bert. Felsige Abhänge des Hum und Gliva- Berges bei Trebinje. Milium effusum L. Schattige Gebirgswälder um Nevesinje, häufig. Avena fatua L. Brachfelder bei Pridvorci und Gomoljani. — -pratensis L. Grasige Abhänge der Mala Velez bei Nevesinje. Koeleria splendens Presl {K. grandiflora Bert.) Gipfel des Gubar- Berges im Gebirge Bjela gora, auch bei Nevesinje. — australis Kerner f. glahra Beck Fl. von Südbosnien, S. 43. Hum-Berg bei Trebinje, Abhänge zwischen Lastva imd Ora- hovac, auch bei Trebesinje han. Melica nutans L. Buchenwald nahe der Cordonsstation Milanov od- siek, auch bei Grab und Nevesinje. — unißora L. Gebüsche um Nevesinje. Bromus asper Murr. Wälder um Nevesinje. — arvensis L. Grasplätze nahe der Station Milanov odsiek. — mollis L. Felsige Stellen um Grab, Bilek (leg. Dr. Hensch). — squarrosus L. Mit dem vorigen. Festuca gigantea Vill. Waldige Abhänge der Mala Velez bei Neve- sinje. — spectahilis Jan subsp. affinis Hack. f. Dalmatica Vis. Fl. Dalm. III, 341. Kahle Felsen des Orien nahe der Quelle, nicht häutig. — pungens Kit. {F. varia Hack. var. pungens Hack.) Kahle Gipfel der Mala Velez. Sderocfdoa rigida Lk. Hum und Gliva-Berg bei Trebinje. Briza maxima^L. Abhänge des Hum und Gliva-Berges. — media L. Cesali-Berg nahe der Station Visoka glavica. Eragroatis minor Host. Hum-Berg bei Trebinje, Bilek (leg. Dr. Hensch). Poa alpina L. Gipfel des Gubar-Berges in Bjela gora, trockene Hügel um Nevesinje, besonders auf der Mala Velez gemein. Elymus Europaeus L. Wälder um Nevesinje. Hordeum murinum L. Grab bei Trebinje. Aegilops triaristata W. Um Trebinje und Grab gemein. Triticum villosum M. B. Hum und Gliva-Berg bei Trebinje, auch bei Grab. — glaucum Desf. Grasige Abhänge der Mala Velez bei Nevesinje. Brachypodium silvaticum R. S. Nevesinje. — distachyon R. S. Abhänge des Hum und Gliva-Berges, gemein. Lolium perenne L. var. tenue Schrad. Hum-Berg bei Trebinje. Cryptogamae vasculares. Cheilanthes Szovitzii F. M. {Ch.ßmbriata Vis.) Felsen des Hum-Berges bei Trebinje, selten. Asplenium Trichomanes L. Felsen nahe der Carica-Höhle zwischen Milanov odsiek und Bogovic selo, um Grab, Beljani und Neve- sinje, geraein. 297 Äsplenium viride Huds. Felsen am Eingänge in die Schueegrube Rad- kusa jama im Gebirge Bjela gora, kahle Gipfel der Mala Velez bei Nevesinje, selten. — Muta mui^aria L. Felsen um Grab und Nevesiuje. Aspidium Lonchitis Sw. Waldige Abhänge des Gubar-Berges in Bjela gora, häufig. — lohatum Sw. Gebirgswälder um Nevesinje. — filix mas Sw. Wälder um Nevesinje. — riaidum Sw. Auf Felsen nahe der ßadkusa jama in Bjela gora, felsige Abhänge des Orien. Ci/stopteris regia Presl. Buchenwälder nahe der Station Milanov odsiek. Phegopteris Dryopteria Fee. Buchenwald nahe der Radkusa jama. Ceterach officinarum Willd. In der ganzen südlichen Hercegovina sehr gemein, so auf dem Berge Hum, Gliva und Leutor bei Trebinje, auch bei Grab, Koinsko, Ulica, Vrbanje, Bilek, Beljaui, Trebesinje han und Nevesinje. Zur Synonymie der Eurotia ceratoides (L.) C, A. Mey. und einiger ägyptischer Paronychieen. Von P. Ascheraon. (Fortsetzung.') Dem sei nun wie immer, Corrigiola albella Forsk. oder Paronifchia longiseta Webb ist wohl sicher identisch mit dem acht Jahre vor Erscheinen der Flora Aegyptiaco-Arabica veröflfent- lichten Ulecehrum arahicum L. (Mant. plant, pag. 51). Linne be- schrieb diese Art nach Exemplaren, die aus Forskäl'schen Samen im Garten zu üpsala cultivirt wurden. Als Vaterland gab er Arabien an, doch da in dem Verzeichuiss „Flora Arabico-Yemeu" nichts Aehnliches vorkommt (die Angabe „Arabica tropica Forsk." in Bois- sier Fl. Or. ist daher unrichtig), kann jedenfalls nur eine der beiden angegebenen Paronychien gemeint sein. Für P. longiseta spricht nun der Vergleich mit lüecehrum Paronychia L. {P. argentea Lam.), der wohl auf manche Formen, bez. Zustände der longiseta, aber nicht auf desertorion passt; ferner das ausdrückliche Zeugniss von Vahl, der (Symb. I, pag. 22) Corrigiola albella Forsk. mit lUecebrum arabi- cum L., über welche Art er wohl genau unterrichtet sein konnte, identificirt; es spricht endlich dafür auch der Umstand, dass die einjährige P. longiseta seit De Candolle, der diese Pflanze als P. arabica in Cat. hört. Monspel. (1814) pag. 130 unverkennbar beschrieb, nicht aus dem botanischen Garten verschwunden scheint, ') Siehe diese Zeitschr. 1889, Nr. 4, 5, 7. Oesterr. botan. Zeitstlirift. 8. Heft 1889. 23 298 wogegen ich von der ausdauernden P. desertorum, die jedenfalls alle bekannten Culturschwierigkeiten der Wüstenpflauzen bietet, noch nie cultivirte Exemplare sah. Ich hoffe übrigens, noch ehe diese Arbeit durch die Presse geht, durch Vergleich des Linne'schen Her- bars Gewissheit zu erhalten (s. nächste Nummer), Delile hat in seiner Flore d'Egypte pag. 188 beide ForskäT- schen Arten als Synonyme seiner Paronychia arabica aufgeführt, indem er eine var. «) radice perenni und ß) annua unterscheidet. Nach der eingehenden Beschreibung, in der die Innovationen be- sonders hervorgehoben werden und der charakteristischen Abbil- dung (tab, 18, Fig. 1) kann darüber kein Zweifel sein, dass er unter der perennirenden Varietät P. desertorum versteht, wogegen die var. annua jedenfalls der P. longiseta var. breviseta entspricht, welche bei Cairo auf beiden Nilufern häufige Wüstenrandpflauze ihm schwer- lich entgehen konnte. Delile's P. arabica entspricht also genau der P. desertorum Aschers, et Schweinf. Illustration. Die typische P. Ion- giseta entspricht dagegen, wie Webb (Fragmenta Florulae Aethiop. Aegypt. pag. 37) mit Recht vermuthet, der P. nitida „Gärtn." bei Del. Fl. Aeg. 111. pag. 56, no. 270; zu P. nitida Gärtn. = P. argen- tea Lam. wurde dieselbe ja auch von Webb anfangs gezogen. Ich habe diese Delile'sche P. nitida zwar nicht in seinem Herbar in Montpellier vorgefunden, da aber bei Rosette, wo er sie angibt, keine andere Art als diese, auch von mir dort zahlreich beobachtete, vorkommt, so ist diese Identification wohl sicher. Einen anderen Delile'scheu Manuscriptnamen, mit welchem Figari'sche Exemplare derselben Form im Herbar des botanischen Gartens von Montpellier bezeichnet sind, übergehe ich, da er in Figari's Studi scieut. sopra l'Egitto nicht vorkommt. Eine weitere Unterscheidung der beiden uns beschäftigenden Arten findet man an einer Stelle, wo man sie kaum erwarten sollte, nämlich in Bertoloni's Flora Italica. Dieser Botaniker beschreibt (1. c. II, pag. 733) ein lllecebrum longisetum, welches von Moris am Meeresstrande bei Nizza gesammelt wurde und identificirt es mit einer aus französischen Gärten unter dem Namen lllecebrum abouchirense erhaltenen Pflanze, ferner mit Wahrscheinlichkeit mit Parom/chia arabica DC. Cat. hört. Mon&p., wogegen er mit Recht die Delile'sche Figur der P. arabica, wegen der kurzspitzigen Perigon- zipfel und der stumpfen Hochblätter ausschliesst. Leider herrscht über diese Pflanze von Nizza und eine unter gleichem Namen später (1. c. X, pag. 476) angegebene von Malta ein Dunkel, das ich zu lichten nicht im Stande bin. Beide Pflanzen werden von den späteren italienischen Floristen Cesati, Passerini, Gibelli und Arcangeli nicht erwähnt. Unmöglich können sie mit der von diesen Autoren an- geführten P. cymosa (L.) Poir. identificirt werden, welche übrigens der italienischen Flora mit Unrecht zugeschrieben wird. Hier hat nämlich sonderbarer Weise die Annexion der Grafschaft Nizza an Frankreich eine solche in umgekehrter Richtung verschuldet. Wie wir aus Ardoino's Flore anal. duDep. des Alpes-Maritimes ed. II, pag. 141, 299 ersahen, fiüdet sich dieso zierliche Art uur im allfranzösischon Theile des gedachten Departements, westlich vom ehemaligen Grenzt! iissc vor. Im Florentiner Museum suchte Freund Levier diese Moris'sche Pflanze vergebens, welche möglicher Weise nur vorübergehend durch die Schifffahrt eingescbleppt war; noch wahrscheinlicher ist diese Vermuthung für die Malteser Pflanze, da, wie wir oben sahen, die typische P. longlseta bei Tripolis voriiommt. Sie fehlt übrigens auch in Grech-Delicata's Flora Meliteusis. Das von Bertoloni er- wähnte /. ahouchirense entspricht jedenfalls der typischen P. longi- iieta, die auch ich massenhaft bei Abuqtr gesammelt habe. Webb, der 1836 in Webb et Berthelot Phytogr. lies Cau. I, pag. 163, ^Paroiiychia longiseta Bertol." und P. argentea aegyptiaca als zwei nahe verwandte Formen der dort angenommenen Collectiv-Art P. argentea betrachtet, scheint auch noch 1854 (Fragmenta 1. c.) die italienische von der ägyptischen von Bertoloni erwähnten Pflanze für verschieden zu halten. 1843 stellte Boissier (Diagn, pl. Or. 1. c.) seine Parom/chia desertis kurzhackig, derb. Blühende Zweige, oberhalb des obersten Blattes bis unter die Deckblätter stets mit reich- lichen, ziemlich lang gestielten Drüsen bekleidet. Blattstiele mit reichlichen Drüsen und unterseits mit vier bis fünf kurzen, stroh- gelben Stacheln bewehrt, sonst kahl. Blatt eben zu füuf bis sieben, von ziemlich dünner Cousistenz, von ei iiauder entfernt, raittelgross (3 — 4 Cm . lang), theils elliptisch, theils länglich-elliptisch, alle zur Basis rasch verschmälert, kurz zugespitzt, beiderseits blaubereift, theilweise rötlilich angelaufen, unterseits blässer, beiderseits mit sehr kurz gestielten geruchlosen Drüsen dicht bekleidet, sonst ganz kahl, Sägezähne schief dreieckig, kurz, ziemlich ab- stehend, kurz zugespitzt, an den Rändern mit zahlreichen, den Zähncheu aufsitzenden Drüsen bewimpert. Nebenblätter längli chkeilig, die der blüthenständigen Blätter stets breiter, länglich, mit vorgestreckten zugespitzten Oebrchon, an den Rän- dern drüsig gewinipert und an der unteren Fläche mit Diüsen dicht besetzt. Deckblätter breit, elliptisch-länglich, viel länger als die Blüthenstiele, blatttragond, ebeujo wie die Nebenblätter bekleidet. Blüthenstiele einzeln oder zu zwei bis drei, gebüschfit, von ungleicher Länge, die der einzeln stehenden Blüthen, sowie die der Central blüthe in gebüscheltem Blütheustand sehr kurz, kaum 0-5 Cm. lang, die der seitlichen Blüthen in ge- 312 büschelter Inflorescenz länger, 1 Cm. laug, alle mit gestielten Drüsen ziemlich dicht bekleidet. Kelchzipfel eilanzettlich, nach dem Verblühen zurückgeschlagen, länger als die reife Frucht (bis 2'5 Cm. lang), in einen langen blattärtigen Endzipfel verschmä- lert, die drei äusseren fiederspaltig, mit liueallanzettlichen, drüsig gewimperten Seitenlappen versehen, alle an den Kändern und am Rücken mit gestielten Drüsen bekleidet, oberseits filzig. Blüthe Griffel dicht behaart, ein kurzgestieltes, 3 Mm. breites, auf dem flachen Discus stehendes Köpfchen bildend. Schein- frucht nur an der Basis spärlich stieldrüsig, sonst ganz kahl, schwach bereift, die einzeln stehende, sowie die centrale im gebüschelten Blüthenstand birnförmig (2 Cm. lang und 1 Cm. breit), die seitlich stehenden Früchte ellipsoid, stets kürzer, (1 Cm. lang). Standort: An den Waldrändern in Kaczanöwka bei Ska- iat (Nordostgalizien), nicht selten. Bemerkung: Systematisch am nächsten verwandt ist diese in die Section „Scabratae" gehörende Art mit der mir nur aus der Ori- ginaldiagnose bekannten Rosa Holubyana Borbäs (pro varietate R. al- pestris ßap.) aus Nordungarn, von welcher sie sich durch drü- sig bekleidete Blüthenzweige und die nach der Anthese zurück- geschlagenen Kelchzipfel unterscheidet. Lemberg, im Mai 1889. Botanische öesellschaften, Vereine, Congresse etc. I. Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in Wien. Mathemati3ch-naturwi33enschaftliche Clasae. Sitzung vom 4. Juli 1889. Herr Professor Wiesner überreichte eine in Gemeinschaft mit Herrn Dr. H. Molisch im pflanzen-physiologischen Institute der k. k. Wiener Universität ausgeführte Arbeit: „Üeber den Durchgang der Gase durch die Pflanzen." Die wichtigeren Resultate dieser Arbeit lauten: 1. Die vegetabilische Zellhaut lässt unter Druck stehende Gase nicht filtriren, weder im lebenden noch im todteu, weder im trocke- nen noch im mit Wasser durchtränkten Zustande. 2. Auch das Protoplasma und der wässerige Zellinhalt sind der Druckfiltration für Gase nicht unterworfen, so dass durch ge- schlossene, d. i. aus lückenlos aneinanderstossenden Zellen bestehende Gewebe Luft nicht hindurch filtrirt. 3. Von Zelle zu Zelle erfolgt die Gasbewegung in der Pflanze nur auf dem Wege der Diffusion ; in den Geweben, welche von Inter- cellularen durchsetzt sind, ausserdem noch durch die letzteren. 313 4. Jede Zellhaiit lässt ein bestimmtes Gas desto rascher diffim- diroD, je reichlicher sie mit "Wasser imbibirt ist. Die grössten Diifii- sionsgeschwiudigkeiten ergeben sich, wenn Membranen der Algen und überhaupt der submersen Wassergewächse als dialytische Dia- phragmen fuugiren. o. Die unverholzte und unverkorkte Zellhaut lässt Gase im trockenen Zustande nicht in nachweislicher Menge diffundiren. Hin- ofegen ist die verkorkte und verholzte Zellhaut befähigt, auch im lufttrockenen Zustande Gase auf dialytischem Wege durchzulassen. 6. Durch die vegetabilische Membran diffundirt Kohlensäure rascher als Wasserstoff, Sauerstoff und Stickstoff. 7. Die Geschwindigkeit, mit welcher Gase durch vegetabilische Zellhäute diffundiren, ist von dem Absorptionscoefficienten und der Dichte des Gases abhängig. 8. Die Kohlensäure diffimdirt aus Pflanzenzelleu rascher in die Luft als ins Wasser, Ein Gleiches ist zweifellos auch für alle übrigen Gase anzunehmen. 9. Die Periderme sind hygroskopischer und imbibitionsfähiger. als bisher angenommen wurde. Sie nehmen 7-2 (Birke) bis 36-8 Proc. (Spiraea opulifolia) gas- förmiges, und 13-8 (Birke) bis 140 Proc. (Spiraea opulifolia) Imbi- bitionswasser auf. Gewöhnlicher lenticellenfreier Kork nimmt bis 8"61 Proc. hygroskopisches und bis 29*5 Proc. liquides Wasser durch Imbi- bition auf. II. K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Monats-Versammlung am 3. Juli 1889. Herr Dr. Karl F ritsch besprach ein neues hybrides Verbas- cinn, welches er bei Gmünd in Kärnten gesammelt hatte. Es ent- spricht der Kreuzung von V. Austriacum Schott und V. thapsiforme Schrad. und wird von dem Vortragenden als Yerbascimi Carinthia- cvm bezeichnet. Hierauf hielt Herr Dr. Otto Stapf einen Vortrag: „lieber die Arten der Gattung Adonis"". Die 62. Yersamnilnng deutscher Naturforscher und Aerzte findet heuer in der Zeit vom 17. bis 23. September in Heidel- berg statt. Ein ausführliches Programm wird die nächste Nummer enthalten. Botanische Gärten. Dem botanischen Garten der k. k. Universität in Wien, welcher seit der vollständigen Reorganisation durch seinen gegenwär- tigen Director Professor Kerner A. v. Marilaun zu den hervor- Oesterr. botan. Zeitschrift. 8. Heft 1889. 24 314 rasendsten botanischen Gärten zählt, ist in jüngster Zeit durch eine grossartige Schenkung Sr. Majestät des Kaisers die Möglichkeit zu einer für die Wissenschaft wie für den Unterricht höchst wichtigen Weiterentwickehmg gegeben worden. Die „Wiener Abendpost" bringt in ihrer Nummer vom 15. Juli darüber folgende Mittheilung: „Wie wir vernehmen, ist in jüngster Zeit eine für die Wiener Universität bedeutsame Frage, für welche sich auch weitere Kreise lebhaft interessirten, zu einer sehr erfreulichen Lösung gelangt. Der botanische Universitätsgarten auf dem Renuweg befand sich bisher nur zu einem kleinen Theile im Eigenthume des Staatsärars, be- ziehungsweise der Wiener Universität. Der weitaus giösste Theil desselben war Eigenthum des allerhöchsten Hofärars. Durch Allerhöchste Entschliessung Kaiser Eranz I. vom 9. August 1819 waren nämlich die südlich an den ursprünglichen Universitäts- garten angrenzenden, dem Hofärar gehörigen Gründe, deren Aus- mass das des ursprünglichen Gartens um mehr als das Vierfache tiberstieg, der Wiener Universität zur Benützung, beziehuno-s weise zu wissenschaftlichen botanischen Zwecken, jedoch nur auf Wiederruf, überlassen worden. Durch diese Ueberlassung war nun zwar dem Kaumbedürf- nisse des botanischen Gartens in weitgehender Weise entsprochen worden, aber das hierdurch geschaffene Verhältniss hatte doch auch ungeachtet des von den Hofbehörden stets bewiesenen freundlichsten Entgegenkommens mannigfache Inconvenienzen, namentlich machte sich die Schwierigkeit geltend, dass die Unterrichtsverwaltung stets Bedenken tragen musste, grössere Investitionen, insbesondere Neu- bauten von Glashäusern etc., aus Staatsmitteln auf dem nur im precaristischen Besitze befindlichen Grunde vorzunehmen. Schon seit längerer Zeit wurden daher von der obersten Unter- richtsbehörde Verhandlungen gepflogen, welche darauf abzielten, diese Angelegenheit einer entsprechenden Eegelung zuzuführen. Durch einen in jüngster Zeit erflossenen Guadenact des Kaisers haben nun die bezüglichen Veihandlungen in einer für die Wiener Universität äusserst günstigen Weise ihren Abschluss gefunden. Mit kaiserlicher Entschliessung vom 2. d. M. wurde nämlich der Erste Obersthofmeister ermächtigt, den weitaus grössten Theil des hof- ärarischen Grundes im Ausmasse von 6 Joch 1072 Quadratklafter au das Staatsärar mit der Widmung für die Zwecke des bota- nischen Gartens unentgeltlich in das Eigenthum abzu- treten, wogegen nur der südlicher gelegene, an Umfang hinter dem der Universität gewidmeten Grunde wesentlich zurückstehende Theil dem Hofärar zurückzustellen ist. Dank der Munificenz des Kaisers und dem den Institutionen der Wissenschaft und des Uuteriichtes stets zuo-ewendeten allerhöchsten Wohlwollen erlangt hiernach die Wiener Universität an Stelle des bisherigen precaristischen Verhält- nisses den bleibenden gesicherten Besitz einer ausgedehnten, für die Zwecke eines botanischen Universitätsgartens vollkommen ausreichen- 315 eleu Area, uud es ist hierdurch zugleich die Möglichkeit gegeben, auf diesem Grunde auch jene Investitionen und Herstellungen vorzu- nehnien, welche sich im Interesse des botanischen Gartens als noth- wendig erweisen." Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Am 8. August d. J. wird die Eröffnung des k. k. naturhisto- rischen Hofmuseums in Wien stattfinden. Die botanische Ab- theilung, bereits seit längerer Zeit fertiggestellt, ist im 3. Stock- werke des Museums in 4 Sammlungssälen und 8 Arbeitslocalitäten untergebracht. Das Herbarium des verstorbenen Botanikers F. Hoffmanu ist vom Landesmuseum in Sarajevo angekauft worden. E. R. V. Trautvetter hat testamentarisch sein au russischen Pflanzen überaus reiches Herbarium dem kais. botanischen Garten in St. Petersburg vermacht. Botanische Forschungsreisen. Herr Dr. Hans Meyer in Leipzig, der schon zweimal (1887 und 1888) Expeditionen zur Besteigung des Kilimandscharo in Ost-Afrika unternommen hatte, hat sich Anfangs Juli d. J. in Be- gleitung des Herrn Purtscheller aus Salzburg abermals nach Zanzibar eingeschifft mit dem Plane, den genannten Berg zu be- steigen und während dieser Besteigung u. a. auch botanische Auf- sammluugen und Beobachtungen vorzunehmen. Die Herren Dr. C. Bauer und I. Dörfler unternehmen in der Zeit von Mitte Juli bis Mitte August d. J. eine botanische Sammel- reise in die südliche Bukowina. Herr Prof. Dr. 0. Simony, der schon im vergangenen Jahre sich längere Zeit der Erforschung der Insel Tenerife gewidmet hat, begab sich Ende Juni d. J. zum zweiten Male dahin, mit der Ab- sicht, seine Forschungen auch auf andere canarische Inseln auszu- dehnen und neben physikalischen und anthropologischen Studien auch der Flora derselben seine Aufmerksamkeit zuzuwenden. Personal-Nachrichten. Der Stadtobergärtner in Hamburg, Georg Lehmann, ist zum Inspector des botanischen Gartens daselbst ernannt worden. 316 Dr. B. D. Halsted ist zum Professor der Botanik am Kutgart- College zu New-Bruuswick, New-Jersey, ernannt worden. Dr. L. H. Pammal wurde zum Professor der Botanik am Agricultur-Colleg'e zu Arnes, Jowa, ernannt. Professor Dr. Carl Friedrich W. Jessen, insbesondere bekannt durch seine Arbeiten: „Deutschlands Gräser- und Getreidearten" (Leipzig 1863), „Deutsche Excursionsflora" (Hannover 1879) und „Die deutschen Volksnameu der Pflanzen" (Hannover 1882 mit Pritzel) ist am 27. Mai in Berlin gestorben. Notizen. Der Gefertigte sucht frisches Material der nachfolgend hezeichneten Pilze und wäre für Zusendung von solchem sehr verbunden: Doassansia Alis- matis Cornu, D. Martianoffiana (Thüm.), D. Limosellae (I. Kunze), D. puncti- formis (Niessl), Ustilago marginalis (Link), U. Luzulae Sacc, Urocy-'^tis Filipendulae Tul., Tilletia decipiena (Pars.) und controversa Kühn, Tolypo- sporium buUatum Schwet. Dr. R. v. Wettstein. Aus dem Nachlasse des verstorbenen Botanikers F. Hoffmann ist eine grössere Anzahl von botanischen Werken zu sehr massigen Preisen zu ver- kaufen, u. a.: Maly, Enumeratio plant. Austr. (1 fl.), Koch, Synopsis (1 Ü.), Neilreich, Diagnosen (1 fl.), Kerner, N.-Oesterr. Weiden (1 fl. 50 kr.), Kerner, Nov. plant, spec. (1 fl.), Dalla Torre, Anleitung (1 fl.), Reichen- bach, Flor. Germ. exe. (1 fl.), Kittel, Taschenb. (1 fl.) u. v. a. Adresse: IX., Alserbachstrasse 24, 1. Stock, Thür 3. Aus dem Nachlasse des Botanikers Malbranche sind zu verkaufen: d. Herbarium exoticum 23 Fase. 2. Plantae Algeriae, coli. Trabut 13 Fase, 3. Herb. Europaeum 40 Fase. — Adresse: Mme. Malbranche, Ronen, Rue de Joyense Nr. 26. Inhalt der August-Numnier.^Wettstei n Dr. R. v. Die Gattungen Erysimum. und Cheiranthus. (Fortsetzung.) S. '^81. - Celakovsky Dr. L. Althaea armeniaca Ten. in Ungarn. S. 285. — Zahlbruckner A. Eine bisher unbeschriebene Sapotacee Neu-Caledoniens. S. 287. — Bäum- ler J. A. Mycologische Notizen II. S. 289. — Woloszczak E. Kritische Bemerkungen über siebeubürgische Weiden. S. 291. — Vandas K. Heiträge zur Kenntniss der Flora von Süd- Hercego\dua. (Schluss.) S. 29.'i. — Ascherson P. Zur Synonymie der Eurotia ceratoiden (L.) C. A. Mey. und einiger ägyptischer Paronychieen. (Fortsetz.) S. 29". — Litt erat ur-U ebersieht. S. 301. — Flora von Oe sterreich-Ungarn. S. 307. — Botanisehe Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. S. 312. — Botanische Gärten. S. 313. — Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. S. 315. — Botanische Forschungsreisen. S.315. — Personal-Nachrichten. S. 31.5. — Notizen. S. 316. Adresse der Redaction: Dr. R. v. Wettstein, Wien, III., Rennweg 14. Adresse der Administration: Dr. A. Skofitz, Wien, IV., Mühlgasse 1. Die österreichische botanische Zeitschrift erscheint am Ersten jedeo Monats. Man pränumeriit auf selbe mit 8 fl. Ost. W. ganzjährig, oder mit 4 fl. öst. \\\ halbjährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Exemplare, die frei durch die Post bezogen werden sollen, sind blos bei der Administra- tion (IV. Bez., Mühlgasse Nr. 1) zu pränumeriren. Im Wege des Buchhandels übernimmt Pränumeration C. Gerold's Sohn in Wien, sowie alle übrigen Buchhandlungen. Verlag von C. Gerolds Sohn. C. Uebenoutersche Buchdruckerei (M. Salzer) in Wien. OSTERREICHISCHE Redigirt von Dr. Richard R. von Wettstein, Privat-Docent an der k. k. Universität Wien. Herausgegeben von Dr. Alexander Skofitz. XXXI\. Jahrgang. N^ 9. Wien, September 1889. Neue Arten der spanisch-portugiesischen Flora. Von Professor Dr. M. WiUkomm. Die nachfolgend beschriebenen Arten sind Pflanzensammluugen entnommen, welche ich kürzlich von Herrn Dr. Victor Lopez Seo- aue, königl. Commissär für Agricultur und Chef der Verwaltung der Provinz von La Coriina in Gralicieu, den ich schon im Prodro- mtis Florae bispauicae als Sammler wiederholt zu citiren Veranlassung fand, und von dem kais. russischen Obfrst i. P. A. v. Kuzinsky erhalten habe. Letzterer hat in diesem Frühlinge in Begleitung seiner Gemalin eine Reise nach Südspauien und Portugal unter- nommen und mir die Bestimmung der mitgebrachten, ihm nicht bekannten Pflauzenarteii freundlichst überlassen. 1. Serratula Seoaiiei mihi. Perenuis, glaberrima, laete virens, rhizomate brevi fibras mul- tas crassas simplices nigro-fuscas edente, sursum reliquiis petiolorum fibrosis comoso; caule ^racili adscendeuti-erecto, aut simplici mono- cephalo aut bifurco dicephalo aut repetite furcato 3—7 cephalo, pancifoliato; foliis basilaribus multis longissime petiolatis, petiolo angustissimo filiformi, limbo multo longiore, limbo foiiorum primor- dialium oblonge v. lanceolato subintegro aut lyrato-piunatifido, inae- qualiter mucronato-dentato, ceterorum pinuatisecto, segmentis varie formatis, plerisque auguste lanceolatis, omnibus inaequaliter mucro- nato-deutatis, fol. caulinis mediis pinnatisectis, segmentis linearibus mucronatis subintegeriimis, superioribus minoribus velde decrescen- tibus, anguste linearibus, integerrimis, summis bracteiformibus; cala- thiis longe peduuculatis erectis mediocribus, squamis authodii ovati adpressis, intimis ovatis, mediis lanceolatis, iutimis linearibus, om- nibus acutiusculis dorso striatis; floribus violaceis, achaeuiis linea- ribus striatis, pappo e setis pallidis asperis iuaequalibus composito. Gaules 10 — 45 cm. lougi, folia radicalia ad 22 cm. usque longa, anthodium 10 — 12 mm. iongum, calathia in statu ilorifero 15 — 18 mm. diam. lata. Oeriterr. botan. Zeitschrift. 9. Heft 1889. 25 318 Hab. in Galleciae provincia Coronensi, ubi in montibus de las Painceiras et del Pungeiro prope Cabaiias in cousortio üliciim et Ericanim hinc inde crescit. Floret Septembre et Octobre. Diese bübscbe und ausgezeichnete Art, die ich ihrem Ent- decker, Herrn Seoaue gewidmet habe, steht unserer Serrcdula tinc- toria L., welche angeblich auch in Nordspanien und sogar in Gali- cien vorkommen soll (ich habe sie von dort noch nicht gesehen), zwar sehr nahe, unterscheidet sich aber von derselben nicht blos durch ihren viel zierlicheren Wuchs, sondern auch und noch viel mehr durch die auffallend langen und dünnen Stiele ihrer Grund- blätter, durch den nur mit wenigen fein tiederschnittigen und linea- len Blättern besetzten Stengel, durch ihre violetten und nicht purpur- rotheu Blumen und ihre linearen und nicht lanzettförmigen Akeneu. 2. Omphalodes Knzinskycniae mihi. Annua, caule humilimo ramoso folioso, foliis setoso-ciliatis et- subtus albido-papillosis (papiilis rotundis setuligeris), iufimis spathu- latis late petiolatis, mediis ellipticis obtusissimis, superioribus biac- teisque ovatis obtusissimis; pedunculis extraaxillaribus sub anthesi arcuato-patentibus, fructiferis (elongatis) arcuato-recurvatis; corolla calyce duplo longiore dilute lilacina, calyce fructifeto valde ampliato, nuculis longiore. nuculis albidis extus setulosis, margine late inflexo, grosse dentato, Tota plantula glaucesceus. Hab. in Lusitauia, ubi eam ad Promontorium Cabo da Rocca in cousortio Clypeolae lonthlaspi, Evacis pygmaeae et Thapsiae lati- foliae in rupe quadam graminosa florentem et fructiferam d. 18 Maji 1889 legit uxor praenobilis et clarissimi domiui Kuzinsky. Dieses niedliche Pflänzcheu, welclies ich seiner Entdeckeriu, der Frau v. Kuzinsky zu dediciien mir erlaubt habe, steht dt^r an den Küsten Westfi-ankreichs vorkommenden Omphalodes lltoralis Lehm., sehr nahe. Diese unterscheidet sich aber von der portugie- sischen Pflanze scharf durch schmälere spitze, uuterseits weniger papillöse Blätter, durch viel kürzer gestielte Blüthen, duich hori- zontal ausgestreckte Fruchtstiele, durch kleinere, und zwar weisse Blumen und namentlich durch ihre Nüsschen, deren nach innen um- gebogener Rand nicht gezähnt ist. 3. Saxifraga Clntrana Kuz. {S. Willkommü Kuz. in litt. non Boiss.) Perennis, naua, rhizomate fibroso, inter fibras gemmas magnas ovatas gereute, gemmis intus e phyllis carnosis roseis compositis, foliis 1 — 2 tenerrimis lougissime petiolatis circumdatis, petiolo filiformi in vagiuam latissimam gemmam cingentem abeuntibus, limbo parvulo cordato-orbiculari, grosse et inaequaliter crenato: caule humili siraplici folioso, foliis iuferioribus longo lateque petiolatis, limbo parvo cordato-rotundato, grosse et inaequaliter crenato, fol. mediis 310 brevipetiolatis, superioribus sessilibus tri-quiuque-fidis, summis parvis bracteiformibus oblougo-linoaribiis integerrimis; floribus 3—5 in cymam terminatera capitatam dispositis, brevitor pediincubitis, ma- guis; calycis lobis ovatis obtusissimis, petalis calyce duplo longio- ribiis late obovatis, leviter emarginatis. tiinerviis, albis, antheris luteis (?). Tota planta glanduloso- et viscido-pubescens, obscure virens. Hab. iu Liisitauia centrali, iibi in agro Cintrano crescit. Floret aiajo. Diese von Herrn Oberst v. Kuzinsky aufgefundene Art gehört zur Section Nephrophiflhnn, in Avelcber sie der von mir iu den Hlu- strationes Florae Hispauiae iusiüarumque Baiearium (Band I, S. 7, t. VH) beschriebenen und abgebildeten S. hlanca aus Aragonien am nächsten steht. Letztere unterscheidet sich aber von der Pflanze von Cintra durch ihre ungestielten länglichen eingeschnitten-gezähnten bis fiederspaltigen Blätter und die länglichen, viel schmäleren Blumen- blätter. Zwei neue hybride Orchideen. Von R. V. Wettstein und G. Sennholz. (Mit ö Illustrationen.) 1. Ot'chis speciosissinia (Fig. 4 a — c). (O. speciosa Host Fl. Austr. H, p. 527 X O. samhucinn L. Fl. Suec. p. 312.) Tuberidia obscure lobata; radices adventitiae filiformes. Caulis validus, strictus, teres in parte superiore subangulosus, in parta inferiore foliosus, superiorem versus foliis sparsis obsitus. Folia inferiora obovato-lanceolata, superiora lanceolato-cuneata acuta, omnia glabra nitida, basin versus maculis purpureis adspersa. Spica densiuscula ovato-elongata, circa 5 cm. longa. Bracteae inferio- res flores superantes, superiores floribus aequilongae, lanceolatae, longe acuminatae, basi 3 — 4 mm. latae, virides vel apicem versus purpurascentes, 3 — 5 nerviae, nervis inter se nervis secundariis cou- nexis. Ovarium modice tortum. Perigonii pbylla externa (Fig. 4 a) oblonga, apicem versus longa acuminata, acuta, trinervia, lateralia patentia, 8 — 10 mm, longa; phylla interna (Fig. 4b) lateralia mi- uora, ovato-lanceolata, obtusa, binervia vel subtrinervia. Labellum (Fig. 4c) breviter trilobum, lobis lateralibus breviter acuminatis, subdentatis, lobo medio emargiuato, denticulato, basin versus sub- papilloso. Calcar cylindraceum, obtusum, ovario aequilongum, hori- zontale. Inter pareutes frequentissimos in pratis supra Klein-Zell (V, 1886, Wettstein) et inter locura Brennalpe dictum et cacumeu 25* 320 montis Keisalpe Austriae inferioris (VI, 1880, Sennholz) iitroqiie in loco iinicum specimen. Die Mittelstelliiug in allen Merkmalen, das ganz vereinzelte Vorkommen zwischen den beiden oben genannten Arten, O. speciosa Host und O. samhucina L., lässt es als ganz sicher erscheinen, dass die im Vorstehenden beschriebene Orchis eiue Hybride darstellt. Die Pflanze ist sehr auffallend, da sie die habituellen Eigenthümlich- keiten der beiden, sich so wenig gleichenden Stammarten vereint. Von Orchis samhucina (Fig. 1 ) unterscheidet sich O. speciosissima durch die weniger getheilten Knollen, die etwas breiteren, gegen die Basis roth gefleckten Blätter, die längere, schmälere, zerstreut blüthige Aehre, die kürzeren Deckblätter, wagrechten Sporne, die Farbe der Blüthen und die Form der Blüthentheile, die aus Fig. 4 ersicht- lich ist. Fig. 1. Orchis famhurina L. — 2. O. speciosa Host. — 3. O. macnlata L. — 4. O fperiosissima Sennli. et Wettst. — 5. O. Pentecostalii Sennh. et Wettst. In allen Figuren bedeutet: a die äusseren, b die inneren Perigonzipfel, c das Labellum. Die Form der Unterlippe ist gerade bei den beiden Stammarten von grosser Gleichförmigkeit, weshalb der Bastart daran um so leichter zu erkennen ist. Von O. speciosa (Fig. 2) ist O. speciosissima durch schwach getheilte Knollen, höher hinauf beblätterten Stengel, weniger gedeckte, schmälere Blätter, kürzere und gedrungenere Aehren, längere Brücteen, die Form und Stellung des Sporns, die kürzeren, weniger spitzen Perigonzipfel und die weniger tief getheilte, mehr abgerundete Unter- lippe verschieden. 321 Da 0. speciosa und O. samhurina in den uiederösterreicbischen Voralpen, so insbesondere im Gebiete zwischen der ßeisalpe und dem Scbneeber<(e sehr häufio^ in grosser Menge zusammen wachsen, dürfte die beschriebene Hybride hier noch mehrfach beobachtet werden können; das von Senn holz gesammelte Exemplar wird im botanischen Garten der Wiener Universität cultivirt. 2. Orchls Peiitecostalls (Fig. 5 a — c). (O. speciosa Host X macidata L. Spec. plant, p. 942.) Tuberidia obsolete palmata; radices adventitiae filiformes. Gau- les stricti, elati, subangulati, maculis nonnullis purpureis, in parte superiore foliis paucis lanceolatis acumiuatis obsitus. Folia late lan- ceolata, obtusiusciila, in pagina superiore maculis paucis purpureis basiu versus minimis obsita, in pagina inferiore glaucoviridia. Spica elongata, densiuscula. Bracteae acuminatae, lanceolatae, inferiores floribus fere aequilongae, superiores breviores, trinerviae. Perigouii phylla externa oblonga acuta trin^rvia (Fig. 5 a), lateralia patentia supremo longiores, phylla interna (Fig. 5 b) ovato-oblonga, obtusa, subtrinervia. Labellum (Fig. 5c) late cuuoato-rotundatum, trilobum, lohis lateralibus brevibus acutis, lobo medio breviter trilobo denti- culato. Calear cylindraceum ovario subbrevius horizontale vel modice dependens. Flores pallide purpurascentes, phyllis exterioribus saturatius purpureis, labello maculato. Specimen unicum iuter parentes in pratis inter locum Brenn- alpe dictum et cacumen montis Reisalpe Austriae inferioris (VI, 1889, Sennholz). Diese im Habitus von beiden muthmasslichen Staramarteu ab- weichende Pflanze unterscheidet sich von ihnen durch folgende Merk- male: Von O. speciosa L. (Fig. 2) durch etwas getheilte Knollen, schmälere und relativ längere, stärker gefleckte Blätter, kürzere und dichtere Blüthenähren, kürzere und stumpfere Perigonzipfel, die Form des Labellums, die Blütheufarbe, den wagrechten oder etwas nach abwärts gerichteten Sporn u. s. w.; von 0. macuhda L. (Fig. 3) durch kürzere Blätter, schmälere, längere und weniger dichtblüthige Aehren, spitzere äussere Perigonzipfel, den zwei- bis dreilappigen gezähnten Mittelzipfel der Unterlippe, den nicht herabhängenden Sporn u. a. m. Die Auffindung einer Hybride zwischen O. speciosa Host und O. maculata L. gibt auch Gelegenheit, zum Theile Klarheit über eine andere Pflanze zu erhalten, nämlich über O. Spitzeln Saut. (Koch Syuops. I. p. 686), die mehrfach für eine Hybride zwischen den beiden Arten, respective zwischen O. mascula L. und maculata L. gehalten wurde. (Vergl. Oest. bot. Zeitschr. 1876, S. 263). Ha- lacsy hat bereits in den Nachträgen zur Flora von Nieder- Oester- reich (8. 58, 1882) neuerdings diese Ansicht für unberechtigt er- kläit und zwar mit vollem Rechte, da die O. Spitzeln sich von O. Fentecostalis (wir verglichen von dieser Exemplare aus dem Val di 322 Ledio und Monte Baldo) vor Allem schon durch die relativ kurzen, abgerundeten Blätter, die stumpfen Perigonzipfel, die dreilappige Unterlippe mit stumpfen Zipfeln imd die Farbe unterscheidet. — Eine Hybride zwischen 0. speciosa und maculata ist demnach 0. Spitzelii gewiss nicht. Lepidotrichtim Vel. Born. eine neue Cruciferengattung aus dem Gebiete der pontischen Flora. Von Dr. J. Velenovsky. Im vorigen Jahre hat mein Freund I. Bornmüller, in dieser Zeitschrift eine ausführliche Beschreibung des Pcüotrickum Uechtritzianum Born., einer neuen Crucifere von Varna, veröffent- licht. Diese interessante Pflinze habe ich im Jahre 18S5 bei Varna auf dem sandigen Meerstrande unweit von Galata zum erstenmale gefunden, wo sie mit anderen interessanten Strandpflanzen recht häufig vorkommt. Als ich im Jahre 1886 meine ersten Beitiäge zur Flora von Bulgarien publicirte, musste ich die Varnaer Crucifere unerwähnt lassen, weil ich nur blühende Exemplare besass, und aus dem Habitus der Pflanze nicht einmal annähernd die Gattung fest- stellen konnte. Die nächsten Ferien botanisirte I. Bornmüller in der Umgebung von Varna und sammelte nun die fragliche Cru- eifere in blühenden und fruchttragenden Stücken. Als ich von Bornmüller die Fruchtexemplare dieser Pflanze bekam, konnte ich auch diesmal noch nicht feststellen, in welche Gattung die Pflanze zu stellen sei. Dass man es hier mit einer neuen Art zu thun hat, war schon ganz sicher, und Bornmüller hat dieselbe a. a. 0. als Ft'dotrkhum beschrieben, obwohl er mit Recht bemerkte, dass seine neue Ftilotrichum-ki-t mit keiner Art dieser Gattung nahe Verwandtschaft zeige. Mit der systematischen Bearbeitung der Flora von Bulgarien befasst, gelangte ich in der letzten Zeit zu den Cruciferen und da habe ich das Pcllot: riclunn Uechtritzianum nochmals einer genauen Untersuchung unterworfen. Eine allseitige Vergieichuug mit allen bekannten Arten der Gattungen Ahissum^ Koaiga, Ptilotvichum und Berteroa führt mich nun zu der definitiven Uoberzeugung, dass das neue PtilotHchmn eine selbststäudige, von den vier genannten weit verschiedene Gattung repräsentirt. Bornmüller hat mir in einer brieflichen Mittheilung aus Amasia freundlichst gestattet, die be- treffende Beschreibung zusammenzustellen und zu veröffentlichen. Unsere Pflanze ist ausgesprochen ausdauernd und entwickelt mehrere, häufig niederliegende oder aufsteigende, verzweigte, rigide, dünne Stengel. Die Blüthentraubeu sind kurz, gestreckt, seitlich und terminal. Die angedrückt silberdäuzende Bekleidung besteht aus schuppenförmigen Steruhaaren. Habituell ähnelt die neue Pflanze am meisten dem Pcilotrichum longicaule Boiss. aus Granada, weniger 323 den Konüja-krteu, recht unälinlich ist sie dagegen einer Berteroa obwohl sie dieser Gattung am uäclisteu steht. Von den Gattungen Alyssmn, Koniga, Ptilotrichinn und Berteroa ist sie durch di^, etwa wie bei CaineUna inicrocarpa oder Neslki pauicidata, harten, beinahe kugeligen Schötchen, die nur zwei Samen enthalten, weit verschieden. Wenn nun alle diese vier Gattungen unter die Gattung Ali/ssum zusammengezogen werden, wie es manche Autoren haben wollen, so glaube ich, dass man unsere Gattung durch die so eigentliümliche Frucht von denselben jedenfalls trennen rauss. Uebrigeus scheint mir eine solclie Zusamnienziehung nicht gut berechtigt zu sein, und wenn man schon die Gattung Konica Adans. mit Plilotrickum C. A. M. zusammenzieht, so bilden diese, Alyssum und Berteroa, drei gut unter- schiedene Gattungen. Die Gattung jBc^r^t'roa hat mit unserem jL(^/>«/g»- trichum die meisten Merkmale gemeinschattlich, unterscheidet sich aber durch die robuste Gestalt, viel grössere Blüthen, durch die grossen, dünnhäutigen und mehrsamigen Fruchtschoten und die ziemlich weiche, dünne, sternhaarige Bekleidung, welche stellenweise in einfache Haare übergeht. Die zusammengedrückten Früchte von Ptilotrichum und Koniga sind von jeiieu des Lepidotrichum sehr verschieden. Die Honigdrüsen stimmen mit jenen von Berteroa voll- kommen überein. Die Scheidewand der Fruchtschote ist immer mit zwei deutlichen von oben nach unten verlaufenden Nerven und nebstdem mit feinen Nervillen versehen. Die Fetalen sind am Grunde plötzlich in einen dünnen Nagel verschmälert, wogegen sich die- selben bei Berteroa allmälig keilförmig gegen die Basis hin ver- schmälern. Eine Diagnose der neuen Gattung und Species ist in Folgendem gegeben. Lepidotrichum Vel. Born. Indumeutum densum argyi-eo-canum adpresse stellato-lepido- tum. Calyx erectus aequalis sub fructu deciduus. Petala alba tenuiter longe abruptim unguiculata profunde bifida. Stamina basi dilatata breviter dentata. Glandulae staminum breviorum biuae laterales nanae. Stylus ovario triplo brevior, stigma capitatum. Siliciila glo- boso-ellipsoidea turgida valvis duris crustaceis longe stylata bilocu- laris loculis uniovnlatis. Septum hyalinum nervis biuis areolisque reticuliformibus obliquis angustis percursura. Semina ex apice loculi pendula aptera. Genus Algsso, Ptilotricho, Konlgae et Berteroae proximum sed ab Omnibus silicula biovulata dura subglobosa distincta, prae- terea ab Alysso floribus albis, a Pälotricho petalis bifidis stamini- busque dentatis, a Koniga glandulis non filiformibus, seminibus non marginatis indumeutoque stellato, a Berteroa indumento loculisque uniovnlatis differt. Habitu a speciebus Alyssi abhorret, magis similis est Berteroae, Ptilotricho et Konigae, 324 X. Uechtrltzlanuni Born, (siib Pcüotricho). Oesterr. botan. Zeitsclir. 1888. Kadice perenni sat tenui elono-ata pluricaiili, caulibiis e basi procumbenti ascendeutibus sat teiiuibus ripdulis parce foliosis a niedio ramosis, ramis teniübus rigide patentibus loiigis vix iteratiui divisis subaphyllis racemis brevibiis laxis terminatis, indumento ai'gyreo-cauo densissime adpresse stellato-lepidoto, foliis lineari-oblon- gis linearilnisqiie integris subcoiiareis apice recurvis obtiisiusciilis, pedicellis gracilibus strictis siib fructii axi adpressis silicula 4 — 5p]o lonpioribus, petalis calyce vix duplo longioribus albis fere ad medium bifidis (lobis obtu^is vix lougioribus ac latis) ambitu obovato-cimeatis basi longe teniiiterque unguiciilatis, antberis pallide luteis, silicula globoso-ellipsoidea turgida glabra vireuti, valvis duris (altera saepius nidimentaria) stylo plus duplo hreviori terminata, seminibiis fiiscis. Floret jiilio, augusto. Gaules 20—40 cm. longi, folia media 2 — 3 cm. longa et 2 — 3 mm. lata, racemi 2—4 cm. longi, flos totus 4mm longus, silicula 272111m. diam., semiua V/.,mm. In arenosis maritimis prope Varna frequeos. Detexi a. 1885, specimina tarnen fructifera legit cl. Bornmüller a. 1886. Zur Synonymie der Eurotia ceratokles (L.) C. A. Mey. und einiger ägyptischer ParonycMeen. Von P. Ascherson. (Schluss.') Die oben (S. 298) aiisgesprocbene Hoffnung, dass vor Abscbluss dieses Aufsatzes über das im Linne'scben Herbar in London auf- bewahrte Original-Exemplar des Illecehrum arabicum weitere Auf- schlüsse zu erbalten sein würden, hat sich in der That erfüllt. Dr. Hans Schinz, der von meinen Studien über die fraglichen For- men eingehend Konntuiss geuoramen, hat das fragliche Exemplar bei einem zweimaligen Besuche des Linne'scben Herba,rs genau mit Proben der beiden Formen der P. longlseta und mit solchen der P. desertorum verglichen, wofür ich ihm meinen herzlichen Dank sage. Seinen Mittheiluugen entnehme ich Folgendes: „Der mit lll. arabicum überschriebene Bogen trägt leider kein ganzes Pflänz- chen mit Wurzeln und Sprossen, sondern nur die letzten Auszwei- gungen eines offenbar starken Exemplars; die Verzweigung stimmt auffallend mit der einer vou Schweinfurth sub Nr. 77 an das Kew-Museum mitgetheilten, am 4. Mai 1880 in Wadi Tumilat ') Veigl. Nr. 4, o, 7, 8. 325 pfesaramelten Pflanze. Der Mucro der Perigonblätter ist klein. Im Ganzen stimmt die Pflanze mit der von Ihnen übersandten P. lon- (fiseta var. hreuiseta iibeiein (zn der anch die obige Scliweiufurth'sche Pflanze geholt, deren Tracht, da sie im Cultnrlande gesammelt ist, begreiflicherweise dem Li nne'scheu Garten-Exemplare nahekommtA.). Die Bracteen sind entschieden schmäler als an P. desertorum, spitz- lich oder spitz, die Laubblätter schwächer behaart als an letzterer Art, was mir ein constanteres Artenmerkmal zu sein scheint, als die mehr oder minder reichliche Behaarung der Stengeltheile." Hiernach scheint mir die Identität von Illecebrum arabicum L. mit P. loni/iaeta var. hreviseta unzweifelhaft und haben wir die bis- her als P. longiseta bezeichnete Gesammtart als P. arabica (L.) DC. zn bezeichnen. Da Webb offenbar das Linne'sche Exemplar eingesehen und mit der unzweifelhaften P. desertorum der Delile'schen Abbildung und Kraiik's identificirte, entspricht seine P. o,rabica der Delile'- schen, bez. der P. desertorum der Illustr. Fl. Eg. von Ascherson und Schweinfurth. Illecebrum longisetum Dertol. habe ich leider bisher nicht zu Gesicht bekommen. Es fehlt wie im Florentiner Herbar, auch in dem des botanischen Gartens in Turin, wo man Exemplare dieser von Moris gesammelten Pflanze zu finden erwarten sollte. Meinen Freunden Dr. Levier und Prof. Gibelli danke ich für die, wenn auch vergeblich aufgewandte Mühe. Der allerdings nur von mir verschuldete Umstand, dass diese Veröftentlichuug sich durch eine Keihe von Monaten hingezogen hat, gestattet mir noch eine von mir nicht erwartete Complication zu besprechen. Ich habe oben S. 128 es für nicht wahrscheinlich erklärt, dass die G.ittimg Robhairea sobald mit Polgcarpon vereinigt werden wird. Dies Unwahrscheinliche hat sich aber dennoch verwirklicht, da Pax in seiner Bearbeitung der Caryophyllaceae in Engler's und PrantTs Natürl. Pflanzenfamilien III, 1 B, S.87, Robbairea als sect. II zu Polgcarpon zieht und folgerichtig Robbairea prostrata als Poli/- carpon prostratum (Forsk.) Pax aufführt, ein Name, der nur wenige Wochen später veröffentlicht sein dürfte als P. prostratvm Aschers, et Schweiuf. (1. April 1889). Nach Obigem ist es selbstverständlich, dass Alsine prostrata Del. nee Forsk. als Polycarpon einen anderen Artuamen führen müsste, dessen Auswahl ich um so mehr meinem Breslaiier Fachgenossen überlasse, als ich die Vereinigung von Rob- bairea mit Polycarpon nur dann zulässig finden könnte, wenn man auch Polycarpia mit Polycarpon vereinigt. Wenn man aber diese Gattungen, wie Pax, in herkömmlicher Weise durch ungekiolte und gekielte Kelchblätter unterscheidet, und ausserdem noch letzterer Gattung einen kurzen Griffel (s. oben S. 127) zuschreibt, scheint mir die Verbindung von Robbairea mit Polycarpon nicht richtig. Boissier hat an dieser Anschauungsweise schon uubewusst eine treffende Kritik ausgeübt, indem er unter seinem Polycarpon succu- lentum, das in der That zu Robbairea gehört (vgl. oben S. 71, 128) 32G Fl. Ol". I, pao". 737, bemerkt: Laciciis calycis vix cariuatis accedit ad Pohicarpaemn, sed facies oinnino PolL/carpL lu der That findet maa eine so schwache Andeiitimg eiues Kiels wie bei JRob- hairea prostrata (Del.) Boiss. auch bei imzweifelhafteu Pok/carpia- Arteu, z. ß. imserer P. repens Aschers, et Schweiuf. Ganz ver- schieden zeigen sich die geschärften fast flügelartigen Kiele, nament- lich an den zwei in der Kuosponlago äusseren Kelchblättern, die stets stärker, öfter allein gekielt sind, z. B. bei P. tetrapJu/Uum L. fil. und dem wahren P. succulentum (Del.), bei denen diese Kiele besonders nach der Spitze der Sepalums zu vorspringen, während sie bei Bohhairea prostrata gerade au der Basis etwas deutlicher sind. Dass diese „facies Poli/carpi"' trügerisch ist, beweist gerade diese Art, deren grössere Formen nicht im Mindesten an Polt/- carpon eiinnern; weit mehr gleichen sie einer Sperf/idaria, zu welcher Gattung sie auch Cos so n gezogen hat, dessen Spergularia Akkenüs ebenfalls zu Bobhairea gehört. Der Autor des wahren P. succulentum (Del.) ist übrigens auch nicht Webb, wie ich oben S. 128 annahm, sondern J. Gay (vgl. J. Gay in Duchartre ßev. bot. 11, 372 nach Walpers Ann. I. 82 und Christ in Engler's Bot. Jahrb. IX, S. 103). P. succulentum Webb ist P. tetraphyUum L. fil. ß. intermedivm Gay 1. c. Schliesslich habe ich eine Autrabe in dem oben S. 70 au- geführten Titel des Supplement ä rilhistration de la Flore d'Egypto zu berichtigen. Dasselbe ist nicht mehr 1888 erschienen, sondern erst am 5. März 1889 ausgegeben worden. Die auf den ersten Blick sonderbare Thatsache, dass mithin die Anzeige früher erschien, als die Abhandlung, erklärt sich daraus, dass der Druck des Textes in der That Mitte December 1888 beendet war, der des Titelblattes und die Ausgabe aber durch hier nicht zu erörternde Umstände um mehr als zwei Monate verzögert wurde. Die Zahl der endemischen Arten Aegyptens betraut nicht 50, wie ich oben S. 71 angab, sondern 47. Ich übersah nämlich, dass Wolfia hiiaUna (Del.) Hegelm. auch in Kordofau (leg. Dr. Pfund! det. cl. Hegelmaier) vorkommt-, sowie dass J. C. Hart in seiner Botany of Sinai and Southern Palestiue (Trans, of the Royal Irish Academy. Vol. XXVIII [1885]) pag. 425 und 441 Silene Hussoni Boiss. für letzteres Gebiet und Atriple.v Ehrenhergü F. v. Müll. {A. crytallinum Ehrb. uec F. v. Müll.) bei Aqabah (am Rothen Meere) angibt. Dieses Ucbersehen ist wohl verzeihlich, ebenso wie ich es dem Verfasser nicht nachtrage, dass er einen einschlä- gigen Artikel von mir zwar erwähnt, aber nicht beachtet hat. Von den dort angeführten Novitäten für die Flora Palästinas sind nämlich Sisymbriuni erysbnoides Desf., Zygophyllum simplex L., Eriyeron Bovei Boiss. (richtiger Gonyza Bovei DC. oder Blumea B. Vatke), Pentatropis spiraUs (Forsk.) Dcue. und Airiplex leucoclados Boiss. von mir (Zeitschr. d. Palaest. Vereins VI, 1883), S. 228 und 229 als von Dl'. 0. Kersten aufgefunden nachgewiesen; Gaylusea canescens (L.) St. Hil., Polycarpon succulentum (Del.) Gay (als P. arabicum 327 Boiss.) uud Euphorhia aeijiipt'Kwa Boiss. "fibt schou Barbey (Herb, au Levunt [1882J, pa«;. ÜO, 122, lö4), die im Mittelmeoigebiet fast allf^emeiu verbreitete Sllene coforata Poir. schoü Boissier (Fl. Or. I, 597, als S. Olivieriana) für Palästina an.') Die Gattungen Erysimum und Cheiranthus. Ein Beitrag zur S3'stematik der Crucifereu von Dr. Richard v. Wettstein. (Mit Tafel I.) (>CllluS!>.») Diese Serie A enthält Gattungen mit Schoten und Scbötcben, deren Klappen flach oder schwach gewölbt sind und umtatst nach Bentham und Hook er 5 Trilms: 1. Arahidcdf. Kadicula den Cotylen seitlich anliegend, Schoten, Samen 1 reibig. 2 Alyssineae. Kadicula den Cotylen seitlich anliegend, Scbötcben, Samen 2rcibig. '6. Sisyinbrieae. Kadicula dem Kücken eines Cotyledo aufliegend, Schoten, Samen 1 reibig. 4. Cainelineae. Kadicula dem Kücken eines Cotyledo aufliegend, Scbötcben, Samen 2iciliig. 5. Bra.iiind, dass Auklänge an andere Trilius bei Gattunjreu des einen relativ häufig siud (so bei Arten von Hespevis, Sisi/mbriian, Conrinjia, Arahis, LepiJiuni, Canwlina, Tldaapi, Cochfearia, Draba u. a.), dass anderseits nicht nur in Folge dieser Schwankung, sondern insbesondere durch die Gesammtbeit der andereu Merkmale manche Gattung der Arab'uleae solchen der Sibynihrieae, manche der Alysaineae solchen der Camelineae viel ') Bericlitigung einiger D; ucklVlil'i- in früheren TluiKn dieses Aufsatzes: Seite iöö, Zeile lö, IG von oben statt: SaMhijeh lies: Salehijeh. 255, , 16 von oben statt: Eli'Ari.-eh lies: El'Ariscli. i'.iy, „ 2i von unten statt: Sinhai lies: Sinai. 2''7, , II von unten statt: angegebenen lies: aegyptischen. „ 300, „ 2:} von oben statt: unseren lies: unklaren. -) Vergl. diese Zeitschrift Nr. 7 und 8. Tafel I befindet sich in Nr. 7. 328 näher steht als den in denselben Tribiis gestellten Gattungen. Ich erwähne als solche verwandte Gattungen Matthlola (Arabideae) und Hesperis (Sisymbrieae), Macropodium (Arabideae) und Stan- leya (Sisymbrieae), Porphyvodon (Sisymbrieae) und Cardamme (Arabideae), Cheiranthiis (Arabideae) und Erysimum (Sisymbrieae), Camelina (Canielineae) und Alyssum (Alyssineae) u. a. m. Diese Aehnlichkeit geht in manchen Fällen so weit, dass einzelne der Gat- tungen geradezu mit anderen vereinigt werden müssen, wie eben Cheiranthiis und Erysimum, wie beispielsweise nach meiner Ansicht auch Maühiola und Hesperis. Wenn man ferner in Erwägung zieht, dass die zur Unterscheidung der Tribus benützten Merl^male selbst in solchen Fällen, wo sie sich constant erweisen, jedenfalls anderen Merkmalen an Bedeutung zurückstehen, da sie auf rein biologische Anpassungen zurückzuführen sind, so drängt sich die üeberzeugung auf, dass es auf keinen Fall zulässig ist, der consequenten Anwen- dung des einen von De Candolle in die Systematik eingeführten Merkmales zu Liebe auf die natürliche Gruppirung der Gattungen zu verzichten, die vielleicht ergibt, wenn man die Tribus der Ara- bideae und Sisymbrieae einerseits, jene der Alyssineae und Came- lineae anderseits vereinigt. Ich gedenke eine ausführlichere Begründung und Durcliführung dieser angedeuteten systematischen Aeuderung später an anderer Stelle zu geben und möchte nur im Folgenden in Kürze einen Ueber- blick des sich aus meinen Darlegungen ergebenden Cruciferen- Systemes geben, das sich allerdings nur als eine Modification des von Bentham und Hooker aufgestellten darstellt. Im ersten Tri- bus soll auch die Anordnung der Gattungen angedeutet werden, da die Gattung Erysimum in dem von mir angenommenen Umfange sich hier einreiht, ohne dass diese Anordnung als durchwegs definitiv angesehen werden müsste. Series A. (Beuth. et Hook. Gen. plant. I, pag. 58). Tribus I. Arabideae (umfassend die Sectionen De Candolle's: Arabideae, Sisymbrieae., Heliophileae, Anastaticeae, die Tribus Benth. und Hooker's: Arabideae, Sisymbrieae). Anordnung der Gattungen: Andrzejowskia, Notoceras, Paro- linia, Diceratella, Lonchophora, Anastatica, Tetracme, Schizo- petalum, Hesperis [H. -|- Maühiola), Malcolmia, Diptychocarpus, Parreya, Citharelotna., Macropodium, Stanleya, Warea, Thely- podium, Dontostemon , Lepidostemon, Streptoloma, Atelanthera, Erysimum, Syrenia, Greggia, Christolea, Zerdana, Conringia, Smeloivskia, Entrema, Sisymbrium, Porphyrocodon, Caidanthus, Cardamine, Nasturtium, Barbarea, Arabis, Dryopetalum, Strep- tanthus, Loxostemon, Jodanthus, Laevenworthia, Morettia, Helio- phila, Chamira. Tribus IL Alyssineae (umfassend die Sectionen De Candolle's: Alyssineae, Camelineae, Subidarieae, die Tribus Benth. und H 0 0 k e r ' s : Alyssineae, Camelinea e) . 829 Tribiis ITT. Bvassiceae Bentli. et Hook, (umfassend die Sectioneu De Candolle's: Brasslceae, Velleae). Series B. (Benth. et Hook. 1. c. pag. 62). Tribiis IV. Thlaspideae (umfassend die Sectiouen De Candolle's: Thlaspideae, Lepidineae, Brachycarpeae, die Tribus Beutb. und Hooker's: Thlaspideae, Lepidineae excl. Schoinvia^ Psychine). Tribus V. Psychineae DC. Series C. (Benth. et. Hook. 1. c. pag. 04). Tribus VI. Isatideae Benth. et Hook, (umfassend die Sectioneu De Candolle's: JEucUdieae, Isatideae, Zilleae [excl. Maricaria\ Btiniadeae). Series D. (Benth. et Hook. 1. c. pag. 66). Tribus VH. Cakilineae Benth. et Hook, (umfassend die Sectioneu De Candolle's: Cakilineae [excl. Chorispora], Evucarieae, Raplianeae [excl. Raphanus] und die Gattung Muricaria). Series E. (Benth. et Hook. 1. c. pag. 66). Tribus VIll. Maphaneae Benth. et Hook, (umfassend die Sectioneu De Candolle's: Anchonleae, die Gattungen Raphanus und Chorispora). Die durch das Vorkommen eines Bastardes zwischen Arten der beiden bisher unterschiedenen Gattungen Erysimum und Cheiranthus angeregte Untersuchung derselben hat mich gezwungen, die beiden Gattungen in eine zu vereinigen. Es hat sich durch die Untersuchung herausgestellt, dass diese Vereinigung nicht nur zulässig, sondern eine Abgrenzung der Gattungen überhaupt nicht möglich ist und dass die beiden Genera in die grosse Zahl jeuer gehören, die vor langer Zeit aufgestellt und bisher aufrecht erhalten wurden, weniger weil ihre Verschiedenheit erwiesen war, als weil ein Austoss fehlte, diese Verschiedenheit eingehender zu prüfen. Der Nachweis, dass die beiden Stammarten einer Gattung an- gehören, spricht auch wieder dafür, dass Bastarde zwischen Arten verschiedener Gattungen nicht so häufig sind, als vielfach angenommen wird. Soweit unsere Erfahrungen reichen, findet Bastardirung nur zwischen Pflanzen statt, die morphologisch viele Uebereinstimmung besitzen, mithin nahe verwandt sind, also vorzugsweise zwischen Arten einer Gattung. Ich nehme nicht Anstand zu glauben, dass die Möglichkeit der Bastardirung überhaupt eine so nahe Verwandtschaft anzeigt, dass sie geradezu als ein Krite- rium angesehen werden könnte für die Vereinigung ver- schiedener Arten zu einer Gattung. Die Erfahrung spricht entschieden für die Richtigkeit dieser Ansicht. Wenn wir die wirk- lich nachgewiesenen Bastarde zwischen Arten verschiedener Gat- tungen betrachten'), so finden wir, dass sie fast durchwegs Arten solcher Genera entstammen, die entweder schon wiederholt vereinigt ') Veif^l. insbesondere Fncke, Pfliinzenmischlinge, Berlin 1881. 330 wiirdeu oder für deren Vereiniguno- vieles sprechen würde*). Dass Ausnahmen von dieser Kegel stattfinden, will ich nicht leugnen, insbesondere scheinen bei den Orchideen") „bigenerische Bastarde"- thatsächlich zu existiren, doch jedenfalls ist die Zahl derselben eine sehr beschränkte. Erklärung der Tafel (1). Fig. 1. Erysimum intermedium ('/„ d. nat. Gr.) nach einer Photo- graphie von F. V. Kerner. „ 2. Corollenblatt. „ 3. Staubgefäss. „ 4 — 5. Innere Kelchblätter. 6—7. Aeussere Kelchblätter. „ 2 — 7. Etwas vergrössert. ., 8. Schote von E. Pcmnonicnm Cr. „ 9. Schote von E. intermedium. „10. Schote von E. Cheiri (L.), 8—10 nat. Gr. „ 11—13. Samen, lOfach vergr. 11 von E. Pannonicum, 12 von E. intermedium, 13 von E. Cheiri. „ 14 — 16. Samenquerschnitt, halbschematisch; 15 — 20fach vergr. „ 14—17. E. Cheiri, 14 typisch, 15—17 abweichend. „ 18 — 20. E. Fannonicum, 18 typisch, 19—20 abweichend. „ 21 — 22. E. Boryanum typisch. „ 23—24. E. Cheiranthus, 23 typisch, 24 abweichend. .. 25 — 26. E. intermedium. Kritische Bemerkungen über siebenbürgische Weiden. Von Dr. Eustach Woloszczak. (Schluss.^) S. cinerea L. {S. aquatica), S. aurita L., S. Caprea L. und S. Reichardtii Kern, kann ich leicht übergehen, weil erstere drei Weiden mit Ausnahme eines Exemplares der S. Caprea mit kleine- ren Kätzchen, von Schur als S. aurita bezeichnet, mit Rücksicht auf die Schur'schen Weiden keine weitere Besprechung erfordern; S. Reichardtii dao'egen nicht vorliegt, vielleicht in Siebenbürgen überhaupt nicht beobachtet wurde, und die diesbezüglichen Angaben sich auf eine S. Caprea mit stark filzigen Zweigen beziehen können. ^) Zum Beispiel: Silene und Coronaria, Melandrium und Cnronaria, Cereu/i und Phyllocactus, Galium und Asperuta, Campanula und Phyteuma, Celsia und Verlxiscum etc. •-) Vergl. Pocke a. a. 0. S. 372, 37.^, 378, 379, 380. - Kerner in Verh. d. zoolog.-botan. Gesellsch. XV. S. 203 (1885). '') Vergl. Nr. 8. 331 Dass Simonlcai S. Uvula Wahlbg. in seine Emmieratio nicht aufgeuomnien hat. würde ich auf ein Versehen zurückführen — wenn ich den Namen nicht unter den Synonymen von S. Si/esiaca fände; — denn S. Urida ist mit S. Si/c.-^iaca o-ar wenig verwandt. Scluir nennt ihre Stamiorte, nnd sie l)ofindet sich auch unter seinen Wei- den aus dem Zaisonthale, aus Borszäk und vom Bullafall. Mit Rück- sicht darauf ist 5^. lirida als Synonym von S. S/lesiaca bei Simonkai zu streicLeu und die Art für Siebenbürgen aufzuführen. S. nigricans = phi/Iicifolia Scliur von Bucsecs und von den Kercesorer Alpen ist S. Silesiaca und nicht S. nigricans Sm. Von S. Silesiaca Willd. finden wir in Simonkai's Euumeratio zahlreiche Standorte angeführt, meiner Ansicht nach überflüssiger- weise, weil S. Silesiaca in den galizisch - ungarischen Karpatheu äusserst gemein ist, und kein Grund vorliegt, warum sie in Sieben- bürgen nicht auch häufig sein sollte. Ob S. fagifoUa W. K. in Willd. wirklich ein Bastart aus S. Caprea und Ä. Silesiaca ist, kann ich uiclit als sicher be- trachten, weil in AVilld. Spec. ausdrücklich bemerkt erscheint, dass Blüthen nicht vorlagen. S. Silesiaca zeigt eine grosse Mannig- faltigkeit der Blattformen in den Karpathen, und mau kann dessen nicht sicher sein, dass die Blattexemplare der S. fapifoUa W. K. nicht zur »S. Silesiaca gehörten. Uebrigens kann ich auch den übrigen Angaben über das Vorkommen dieses Bastartes in Siebenbürgen gar grosses Vei trauen darum nicht entgegenbringen, weil S. Silesiaca auch behaarte Fruchtknoten besitzen kann, was die Bastartunter- scheidung erschweren kann, obwohl ich nicht bestreiten will, dass das von Simonkai gesehene Exemplar wirklich ein Bastart ist. Bezüglich S. Siegerti Anders, habe ich zu bemerken, dass in Schurs Herbar kein solcher Bastart sich findet, da S. Pontede- rana Schur, wie ich schon bemerkt habe, zu S. MaiJ>i/.iO(les Stev. hier zwei für die Flora der ö>terrpichisch- ungarischen Monarchie neue Artoii aufgezählt werden, nämlich Eri- geron lineari/oliuni Cav. von Budua und Lintnn elegans Sprun. von Bagusa, die ich im Jahre 18bü entdeckte. Ueberdios sammelte ich mehrere für die Flora Dalmatiens neue Arten. J^elphinivm hrevicorne Vis. (Lesina). Bei Cannosa-Bagusa. Ftonaria of/irinalis L. var. Wirtgeni Koch. Kaiiusa. 0.-Hterr. l.ylan. /.f iLsclmlt. !'. Ili-It 188t). 20 334 F. Reuterl Boiss. = AnatoUca m. Oesterr. botan. Zeitschr. 1887, VIII: non Boiss, Ragusa, Cattaro (vid. cl. Haiisskn.). Corydalis tenuis Seh. N. Ky. Biokovo (vid. Uechtritz). Jsatis canescens DC. und Peltaria alliacea L. Mossor bei Spalato. Capsella ruhella Reut. Cattaro, Gravosa (vid. Uechtiitz). HutcMnsia petraea Rchb. Zara, Ragusa-Cannosa, Cattaro und am Weg nach Cettinje. Iheris iimbellata L. var. tenuifolia Vis. mit Malcolmia Orsiniana Ten. und Ali/ssmn microcarpum Vis. bei Makarska; Malcolmia Orsiniana auch auf dem Velez bei Mostar. Aethionema gracile DC. Ragusa-Lapad. (sec. Borb.) Reseda lutea L. var. gracilis (Ten.?) Ragusa-Lapad. Linwn elegans Sprun. Auf dem Bergrücken oberhalb von Cannosa und Malfi bei Ragusa; wahrscheinlich L. campanulatum Vis. Gytisus ramentaceiis Sieb. Im oberen Omblathal und zwischen Ragiisa- vecchia und Casteluuovo. Lotus angustissinius L. Budua. Hippocrepis ciliata W. (Lesina, Spalato, Orien). Lapad. Coronilla emeroides Boiss. Oberes Omblathal. C. stipularis Lam. Eingang ins Brenothal; G. Gretica L. Lacroma. Vicia melanops Sibth. Risano, Perasto. V. Bithynica L. (Inseln und Ragusa-vecchia); auch bei Cattaro. V. gracilis Loisl. Ragusa. Ervum nigricans M. B. (Ossero bis Spalato). Perasto in der Bocche di Cattaro. Lathyrus aphaca L. Variirt in der Flora Triests mit vorherrschend 2blüthigen Blüthenstielen. L. Ochrus DC. Ragusa-vecchia. L. annuus L. (Ossero, Verlika, Zara), südlichstes Vorkommen: Cattaro. Potentilla hirta Rchb. Mte. Marian bei Spalato, Cattaro, in einer fast stengellosen Zwergform am Strand bei Budua. P. Taurica W. Mte. Marian bei Spalato. P. aiistralis Kras. Biokovo und Lovcen in subalpiner Lage (vid. cl. Zimmeter): auch in Haiden bei Zara. P. Tommasiniana F. Sz. Bei Fiume gemein, südlicher nirgends be- obachtet; in Serbien überall im Gebirge (über 500 M.) häufig. Amelanchier Gretica DC (Vis.) An Felsen oberhalb Cattaro und bei Cettinje. Oenanthe silaifolia M. B. (Zara bei Ragusa); Castelnuovo. Portenschlag ia ramosissima Vis. Felsgeröll des östlichen Mossor. Helosciadium nodiflorum Koch. Salona, unweit der Flussmündung, sehr üppig, einen Graben völlig ausfüllend; dort im Chaussee- graben auch Alisma ranunculoides L. Garum Garui L. Bocche di Cattaro, weder bei Nyman noch Visiani verzeichnet. (ralium firmurn Tsch. {r^aureum Vis."). Geröll des Mossor. G. Ghersonense Stev. Zwischen Ragusa-vecchia und Casteluuovo. 335 Erigeron UnearifoUum Cav. An der Südgreuze bei Budiia, an ähnlichen Plätzen wie in Attica und mit jeuer Pflanze völlig überein- stimmend, zusammen mit Diotis maritima Hook., Polygonum maritimum, Palladia. Centaurea alba L. (non aut. Serb.!) An der Südspitze, Strandfelsen südlich von Budua. Tyriinnus leucographus Cass. Forma albiflova zwischen Salona und Spalato. Semcio Cacaliaster Lam. Vellebith, Biokovo, Orien), Ostseite des Mossor. 1200 M. s. m. Oilora serotina K. mit Chi. perfoliata L. S. Stefano bei Spalato. Mgosotis suaveolens W. K. Ueber Cattaro und am Weg nach Cettiuje. Sympligtirm tuberosum, F. longifolia Beck. Bei Draga zwischen Buc- cari und Fiume. Solanum Persicum W. (?) Auf der Ostseite der Mossorspitzc, 1300 M.; zwischen zerklüftetem Felsgeröll; fusshoher Strauch mit kurzen aufrechten dicklichen Aesten und weissen Blüthen; dort auch zwergige Gestrüppe von Acer Monspessulanum, und an grasigen Plätzen das seltene Geranium subcaulescens L'He'rit. in ziem- licher Menge (einzige Localität auf österreichischem Boden, ent- deckt von Maly). Veronica anagalloides Guss., neu für Dalmatien: Gräben bei Budua mit Teucrium scordioides Schreb. V. acinifolia L. (Lesina, Zara): Ragusa vecchia. Linaria Cymbalaria Mill. var. pilosa Vis. Biokovo, felsige Plätze in subalpiner Lage. Scrophidaria laciniata W. K. Mossor bei Spalato. Scr. peregrina L. (Zara bei Ragusa): Risauo in der Bocche di Cattaro. Salvia Bertolonii Vis. Cattaro. Sideritis Romana L. und S. purpurea Tabl. am Strand bei Budua. Stachys spinulosa Sibth. et Sm., flore ochroleuco : Lapad-Ragusa, von ihr ist die serbische Pflanze (Pancic, Flora pr. Serbiae) u. a. durch goldgelbe Blüthen auf den ersten Blick verschieden (= St. Milani Petrovic). Lamium hifidum Cyr. Bei Cattaro und au der Landstrasse zwischen Njegusch und Cettinje (= L. incisum aut. serb. non W., eine Pflanze steiniger Bergabliänge in Südserbien, daselbst nicht selteu, aber weder in Gesellschaft von L. amplexicaule, noch L. purpureuni). Ballota alba L. Spalato, Mostar. B. rupestris Vis. Biokovo, Bucheuwaldregion. Teucrium Poliuni L. ß. purpurascens Vis. Bei Budua und Metkovic. Teucrium Chamaedrys var. Ulyricum Borb. et Bornm. .,Pallescenti- 26* 3r^G virescens, pilis albis densissimis horizontaliter patentibns, caiilis diametro longioribus; foliis qiioqiie magis villosis. Villositate Linariam spuriam L. var. tnacrotricham Borb. (Fiiime) refert. Folia lobulata, lobulis eximie dentatis, ideoque duplicato-lobu- lata, Verticillastris etiam fnictiferis in spicam densam crassamque confluentibus. Calyce majore", Borb. in litt. In Dalmatien an felsigem Meeresstrande bei St. Stefano und Spalato. Die Pflanze wurde auch von Borbäs bei Porto Re und Sagnia im ungarischen Littorale gesammelt. Statice Cosyrensis Guss. {articulata Vis.). In grossen Mengen mit St. angustifolia Tsch. in einer steinigen Meeresbucht bei Stagno piccolo. Plantago arenaria W. K. (neu für Dalmatien). Strandplätze bei Budua in nicht-typischer Form, zu welcher Herr Prof. Dr. Ascherson bemerkt, dass sie von der norddeutschen Pflanze mehr abweicht, als die der ägyptischen Oasen, die Boissier (Supplementum) var. aegyptiaca nennt. Habituell unterscheidet sie sich kaum von der niederen Plantago Psyllium L., die im dal- matinischen Küstenlande häufig ist, bei Ragusa massenhaft vor- kommt, jetzt aber auch bei Cattaro gefunden ist, Plantago Psyllium L. sammelte ich übrigens 1884 bei Berlin-Schöneberg, wenn schon ich sie erst jetzt erkannte; sie ist dort inzwischen nicht wieder gefunden, auch nicht früher beobachtet worden. Polygonum maritimum L. (Lesina, Ragusa). Strand bei Budua. Rumex tuberosa L. (Insel Bua und Ragusa). Findet sicli südlicher an steinigen Bergabhängen bei Cattaro u. a, mit Campanula ramosissima Sibth. Crozophora tinctoria L. Makarska. Daphne alpina L. (Vellebith, Sign, Biokovo). Mossor, in einem ein- zigen kleinen Individuum, doch mit Frucht und von der Pflanze bei Adelsberg nicht verschieden. Quercus Tommasinii Ky. „foliis magis laciniatis" (v. Borb.!). Beim Eingang ins Brenothal bei Ragusa. Q. Budensis Borb. Lapad-Riigusa. Ephedra procera Fisch, et Mey. Ostabhang des Mossor, ca, 1100 M. Typha angustifolia L. Nareuta und Stagno grande. Scilla pratensis W. K. Oberhalb Cattaro, auf Felsen bei Cettiuje, Sc. hifolia L. in den Waldungen des Lovcen, Juncus acutus L. (Zara, Lesina). Massenhaft bei Gravosa und im Omblathal. I. Gerardi Lois. forma laxa. An der Flussmündung bei Salona. Cyperus longus L. Budua. O. rotimdus L. Budua. 337 Carex distans L. Cattaro; wie die folgendeu Aiteu vou H. Dr. Velenovsky revidirt. C. extensa Good. Cattaro, Meeresiifer bei Staguo. C. Halkriana Asso (Zara bis Salona): Ragusa und am Lovceu über Cattaro. C. praecox Jacq. (Zara bis Ragusa): Cattaro und Lovcen. C. divulsa Good. Cattaro. C. Pairaei P. Sz. Biokovo, in subalpiner Lage. €. divisa Good. Ombla, Insel Lacroma. 0. Linkii Schk. (Vellebith bis Ragusa): felsige Orte bei Cattaro. Sesleria juncifoUa Host (Biokovo, Promissa, Lissa, Orien) : am Meeres- gestade von Lapad bei Ragusa. (xlyceria festucaeformis Hevnh, Grasige Strandplätze bei Salona (vid. üechtritz!). Setaria amhigim Guss. Sümpfe bei Stagno grande. Adianthum capillus Veneris L. (Zara, Kerka): Clissa, Ragusa- vecchia. Cheilanthes Szovitsii F. M. Zusammen mit Ch. odora Sw. im Breno- und oberen Omblathal bei Bagusa. Litteratur-Uebersicht. ') Juli 1889. Correns C, Culturversuclie mit dem Pollen von Primula acauUs, (Ber, d, deutschen bot. Ges. VII. Heft G.) 8 S. Die beiden Pollenformen treiben in gleicher Zeit gleichlange Schläuche, nur sind jene der grösseren dicker. In der Grösse der Polion, in Verschieden- heit der Ernährbarkeit und Reizfähigkeit, in der Form der Narbenpapillen liegt nicht die Ursache grösserer oder geringerer Fruchtbarkeit. Die Schläuche sind chemotrop, aber nicht aerotrop. Correns Erich C. Zur Anatomie und Entwicklungsgeschichte der extranuptialen Nectarieu von Dioscorea, (Sitzungsber, d. k. Akad. d. Wissensch. Wien. Math.-naturw. Cl. XCVII. Bd. S. 651.) 24 S. 1 Tafel. Verf. beschreibt eingehend das Vorkommen, den Bau und die Entwicke- lung der extrafloralen Nektarien der Z>ioscorea-Artcn. ') Die „Litteratur-Uebersicht" strebt Vollständigkeit nur mit Rück- sicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Üngarn erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf selbstständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung thunlichster Voll- ständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten höflichst ersucht. Die Red. 338 Feistmantel 0. lieber die geologisclien und paläontologischen Verhältuisse des Gondwäna-Systemes in Tasmanien und Verglei- chung mit anderen Ländern, nebst einem systematischen Verzeich- niss der im australischen Gondwäna-Systeme vorkommenden Arten, (Sitzungsber. der k. böhm. Ges. d. Wissensch. 1888. S. 620.) 34 S. Enthält von S. 623 — 639 eine Aufzählung der gefundenen Pflanzenreste. Hackel E. Andropogoneae. (Monographiae phanerogamarum. Pro- dromi n. continuatio, n. rivisio ed. A. et C. De Candolle. Paris, Masson.) 716 S. 2 Taf. 16 fl. 80 kr. Vergl. S. 341. Heimerl A. Die niederösterreichischen Ascoboleen. (15. Jahresber. der k. k. Ober-Realsch. in Sechshaus bei Wien.) 32 S. 1 Tafel. Beschreibung folgender Arten: Sphaerldiobolus hyperboreus (Karst.), Ascobolus furfuraceus Pers., glaber Pers., brunneus Cook., aglaosporus Heim., immersus Pers., Saccobolus Kervemi (Crou.), depauperatus (Berk. et Broome), neglectus Boud., Beckii Heim., globulifer Boud., obscarus Cooke, pseudo-viola- ceus Heim., Ascophanus Pelletieri {Cr.), Molmskjoldii Hans., sexdecimsporus (Gr.), rhyparobioides Heim., pilosus (Fr.), ruber Quel., cinerellus (Karst.), ochraceus (Gr.), lacteus Gooke et Phill., carneus (Pers.), Rhyparobius crusta-' ceus (Puck.), pachyascus Zuk., Ascozonus oUgoascus Heim., Thelebolus sterco- reus Tode, nanus Heim., Zukalii Heim. Janczewski E., Les hybrides du genre Anemone. (Bull. int. de FAcad. de sc. d. Cracov. 1889.) 8». 4 S. Palla E. Zur Anatomie der Orchideen-Luftwurzeln. (Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wissensch. Wien. XCVIIL Bd. S. 200.) 8 S. 2 T. Verf. untersuchte di-s Luftwurzeln von Angrecum ornithorhynchum Lindl., und einer Polyrrhiza-kxi und schildert eingehend den anatomischen Bau. Aus demselben lässt sich entnehmen, dass die Luftwurzeln der genannten Arten nicht nur der Wasseraufnahme, sondern auch, und zwar insbesondere die der zweitgenannten, der Assimilation dienen. Rippel H. Die Ameisenpflanzen. (Wiener Illustr. Garten-Zeitung 1889. Nr. 7.) 14 S. 3 Illustr. Weinzierl Dr. Th. v. Feldmässige Culturversuche mit Klee und Grassamen-Mischungen (Public, d. Samen-Control-Stat. in Wien Nr. 52.) 8». 16 S. 30 kr. Weinzierl Th. v. Beobachtungen und Studien über den Futterbau, die Alpwirthschaft und die Flora der Schweiz. (Public, der Samen- Control-Stat. in Wien. Nr. 53.) Gr. 8». 47 S. 60 kr. Enthält zahlreiche floristische Angaben über den südlichen Jura, die Tessiner und Churer Alpen, den Bernina- und Albula-Pass, die Sassiglione- Alpen u. a. m. Willkomm M. Illustrationes florae Hispanicae insularumque Balea- rum. Figures de plantes nouvelles ou rares decrites dans le Pro- 339 dromus florae Hispauicae oii recemmeut decouvertes en Espagne et aux !les Baleaies accompagDees d'observations critiqiies et histo- riques XV. Lfrg. Stuttgart (Schweizerbart). 4». S. 65—84, Taf. CXXVIII— OXXXVI. Enthält Abbildung, Beschicibun,£: und eing^ehende Besprecliun? fdgender Arten: Sutureja obovata Lag., ä. intrlcata Lg''.. 31icromeria liodriguezii Freyn et Jnka, M. filifonnis Benth., Calamintlia rotundifolia (P.) Wk.. Ttu- crium chrysotrichum Lge.. Teucrium aureum Schieb, ß. angustifolmm Willk., Teucrium erlocephalum Willk., T. Carthaginense Lge., T. capitatum L. var. ."picatum Rouy, T. 3Iajoricu)n Rouy, T. Aragonense Lose. Pardo. Scorzonera crispatida Boiss., Hieracium bombycinum BoIsf. Reut. Die Abbildungen sind in der bekannten schönen und in^tructiven Art nach Zeichnungen des Verf. ausgeführt. Zi mm et er A. Beiträge zur Kenntniss der G^^tiim^ PotentiUa. (Pro- gramm der k. k. Ober-Realschule in Innsbruck für 1888—1889.) 36 S. Ergänzungen und Zusätze zu der 1884 vom Verf. veröffentlichten Ab- handlung: „Die europäischen Arten der Gattung PotendUa." Die in der vor- liegenden Abhandlung enthaltenen Mittheilungen sind zum Theile aus seither erschienenen Publicationen entnommen, zum grösseren Theile kritische Bemer- kungen und neue Beobachtuneen des Verf. Neu: P. Favrati Zim. (Rhone- gletscher), B. Sauteri Zimm. (Bozen und Brixen). P. Goirnni Zimra. (Verona), P. grandiceps Zimra. (Centralalpen Tirols), P. Siegfriedii Zimm. (Winterthur), P. Alberti Zimm. (Frankreich). Bambeke C. v. Recherches sur la morphologie du Phallus, impu- dicus L. Gand. (Annoot-Braeckraau.) 48 S. 3 Taf, Verf. behandelt eingehend die Entwickelungsgeschichte des Peridiums. Er constatirt in demselben das Vorkommen eigenthümlicher, weitlumiger Hyphen „Hyphes claviformes", die Secretionsorgane darzustellen scheinen. Behrens W. J, Methodisches Lehrbuch der allgemeinen Botanik für höhere Lehranstalten. 4. Auflage. Braunschweig (H. Bruhn). 8«. 350 S. 411 Fig. Schon seit der ersten Auflage hat sich dieses Lehrbuch vor vielen ähn- lichen durch Auswahl des Stotfes, Darstellung und Illustrationen vortheilhaftest unterschieden. Die vorliegende vierte Auflage bringt diese Vorzüge in noch höherem Masse zur Geltung. Daveau J. Plumbaginees du Portugal. (Boll. da Soc. Broter. XVI, pag. 145.) 42 S. 1 Taf. Eingehende Bearbeitung der Plumbagineen des Gebietes mit Berück- sichtigung der übrigen, besonders im allgemeinen Theile. Neu: Armeria Rouyana Dav. Dingler H, Die Bewegung der pflanzlichen Flugorgaue. Ein Bei- trag zur Physiologie der passiven Bewegunsen im Pflanzenreich. München (Th, Ackermann). 8". 342 S. 8 Taf. Famintzin A. Beitrag zur Symbiose von Algen und Thieren. (Mem. de TAcad. de St. Petersbourg. VII. Section. XXXVI. Tom. Nr. 16.) 4". 36 S. 2 Taf. 340 Verf. bespricht das constante Zusammenleben von Tintinnus inquilinus mit einer Chaetoceros- Art. Ferner bringt Verf. eingehende Untersuchungen über die gelben FarbstofFliöiper in Radiolarien, die Cienkowski und Brandt iür Algen erklärt hatten. Verf. schliesst sich auf Grund seiner Studien dieser Ansicht an. Tanfani E. Viscum album e Vtscum laxum. (Nuov. Journ. bot. Ital. XXI, pag. 443.) 5 S. Verf. untersuchte beide Arten und kommt zu dem Eesnltate, dass Vis- cum laxum eine durch das Substrat bedingte Varietät des Viscum album sei. Gelmi E. ContribuzioDe alla flora dell' isola Corfii. (Nuov. Journ. bot. Ital. XXL, pag. 44G.) 11 S. Aufzählung der vom Verf. auf der Insel gesammelten Pflanzen. Inter- essante Funde: Siiene Ungeri Fenzl, Chamaepeuce anaphalodes DC, Vero- nira Chamaedrys L. var.?, Fritillaria sp.?, Poa Balbisii Pari. u. a. Karsch. Flora der Provinz Westphalen. Ein Taschenbuch zu bota- nischen Excursionen. 5. Aufl. Münster (Coppenrath). 8". 339 S. 1 M. 80 Pf. König J. Chemische Zusammensetzunsf der menschlichen Nahrungs- imd Genussmittel. 3. Aufl. Berlin (J. Springer). Gr.-8''. 1161 S. Abbildg. 15 fl. Wesentlich vermehrte und umgearbeitete Auflage. Die Analysen vegeta- bilischer Nahrungsmittel sind bedeutend erweitert und vermehrt. Kolb M. Die europäischen und überseeischen Alpenpflanzen. Unter Mitwirkung von J, Christ und J. Kellerer. Stuttgart 1889 (E. Ulmer). 1. Lfrg. 8«. 48 S. 1 M. Das Buch soll in 8 Lieferungen complet werden. In der vorliegenden Lieferung bespricht Verfasser die Cultur der Alpenpflanzen und beginnt mit der Aufzählung der Arten in alphabetischen Eeihenfolge {Acantholimon — Arenaria). Von jeder Art wird systematische Stellung, Heimat, kurze Cha- rakterisirung, Art der Cultur und der Vermehrung angegeben. Martins C. F., Eichler A. W. u. Urban I. Flora Brasiliensis. Enumeratio plantarum in Brasilia hactenus detectarum. Fase. CIV, Fol. 341. S. 58 Taf. Leipzig (Fleischer). 72 M. Michel etti L. Sulla subspontanelta del Lep'id'mm Virginicum in Italia. (Nuov. Journ. bot. Ital. XXI, pag. 479.) 3 S. Verf. constatirt das Auftreten des Lepidium Virginicum, das in den letz- ten Jahren mehrfach in Mitteleuropa auftrat (vergl. Verhandlungen der zool.- botan. Gesellschaft 1887), bei Cassano d'Adda in Ober-Italien im Jahre 1882 (leg. A. Mazza). Paillieux A. et Bois D. Crosne epiaire a chapelets. Histoire d'un nouveau legume. (Revue d. sc. natur. appliqu. Nr. 12/13). 14 S. 2 Abbildg. Stachys affinis Enge aus Japan und China wird seit 2 Jahren vom Verf. cultivirt und vertheilt. Anwendung der Knollen wie jene der Kartoffel. Scheint in der That eine werthvoUe Einführung zu sein. 341 Prahl P. Kritische Flora d. Proviuz Schleswig-Holstein, des an- grenzenden Gebietes der Hansestädte Hamburg und Lübeck und des Fürstenthumes Lübeck. Unter Mitwirkung von E. v. Fi Seher- in enzon und E. H. L. Krause. H. Th. Heft 1. Kiel (ünivers.- Bucbh.). S\ 128 S. 2 M. Eine kritisch und genau gearbeitete Flora. Das vorliegende Heft uni- fasst die Choripetalen, Eubiaceen und Compositen p. p. Kümker K. Anleitung zur Getreidezüchtung. Berlin (P. Parey). 8». 182 S. 1 fl. 80 kr. AVettenwald Xaver. Blatt- und Sprossbildung bei Euphorbien und Cacteeu. Halle. 383 S. 5 Taf. 7 M. Zippel H. u. B ollmann C. Ausländische Culturpflanzen in far- bigen Wandtafeln mit erl. Text. Abth. HI. 24 Tafeln und Text 8". 143 S. Braunschweig (Vieweg & Sohn). 15 M. Flora von Oesterreich-Ungarn. Aufzählung der in Oesterreicli-Üngarn Yorkommenden Andropogoneen, (Nach Ha ekel El. Monographie der Andropojoneen vergl. S. 338.) 1. Andropogon distachyus L. (= PolUnia d. Spreng.). 1. Subvar. genuinus Spiculis glabris. Dalmat. 2. A. Ischaetmmi L. Yar. a. genuinus „vagiuis ad nodos glabris; laminis supra scabris ; aristae spicula 2 — 3 plo longioris columna indestincte geniculata, subula illi concolor." 3/4. A. Sorghum Brot. 3. Subspec. a. Halepensis var. «. Halepensis s. str. (= IIolcus Halepensis L. = Sorghum H. Pers.). 4. Subspec. b. sativus var. y. technicus Körn. Cultivirt. 5/6. A. Gtyllus L. Subspec. a. genuinus (= PolUnia Oryllus Spreng. = Chrysopogon G. Trin.). 5. Subvar. 1. typicus üug., Siebenb., Bosn., Croat. Nieder- Oesterreich. 6. Subvar. 2. eriocauUs Borb. Banat. 7. A. hirtus L. Var. genuinus (= Trachypogon h. Nees. = A. pu~ bescens Vis.) Mediterr. Gebiet. 8. A. contortus L. Var. ß. glaber Hack. Spiculis c? glabis. Subvar. Allionii (= A. Allionii DC, = Heteropogon glaber Pers.). Süd- tirol, Dalm. 9. Imperata arundinacea Cyr. Var. «. genuina. Subvar. Eurapaea Anders. Mediterr. Gebiet. 10. Erianthus Ravennae Beauv. Subvar. genuinus. Spiculae 5 — 6 mm. longae, saepius pallidae, lana involucrante Candida. 342 Gliima I'"'' loügius acuminata, IV^ plerumqiie glabra. Istrien, Dalmatieu. 11. E. Hostä Griseb. Südungarn, Dalmatien, A. Nieder- Oesterreich. Für das Kronland neu: 1. Carex Ohmülleriana Lang. {C. hrizoidesXremota). Zwischen Mauerbach und Gablitz, ferner an dem Wege von Purkersdorf zum Troppberge (1888—1889). 2, Petasites Lorezlanus Brügg. {niveus X albus). Zwischen den Stammarten im Gebiete der Raxalpe und des Schneeberges: Nasswald, Krummbachgrabeu, Grosses Höllenthal (1889). G. Sennholz. B. Steiermark. Für das Kronland neu: 1. Oeum inclinatum Schleich. (rtVa^tJXw^on^awwm). Auf dem Plateau der Schneealpe (VII. 1889). G. Senn holz. 2. Petasites Lorezianus Brügg. [niveus X albus). Zwischen Mürzsteg und dem Scheiterbodeu (1885). A. Kerner. C. Ober-Oesterreich. Neue Standorte: Equisetam variegatum Schi. Auf einer Sumpfwiese bei Ischl häufig. Scolopendrium officinarum Sw. Gemein in den Wäldern an der Kuine Wildenstein bei Ischl. Lycopodium Selago L. In Wäldern am Kolowrat bei Ischl. Bromus asper Murr. Subsp. B. ramosus Hack. An einem Bachrande bei Ischl. (Bisher nur aus dem Inukreise bekannt.) Allium carinatum L. ßaine an der Strasse nach St. Wolfgang bei Ischl. Qoodyera repens R. Br. In einem Walde der Zimitzwildniss bei Ischl spärlich. Spiranthes aestivalis Rieh. In einer Sumpfwiese bei Ischl ziemlich häufig. Taxus haccata L. In schönen Sträuchern am Siriuskogl bei Ischl. Senecio subalpinus Koch. An Waldrändern am Kolowrat bei Ischl. Carduus viridis Kerner. Um Ischl ziemlich häufig. Veronica longifolia L. Vereinzelt an der Traun bei Ischl. Verwildert. Orobanche Salviae Schultz. Redtenbachwildniss bei Ischl. Saxifraga caesia L. In der Zimitzwildniss bei Ischl. Corydalis lutea DC. An einem Steinhaufen bei Ischl verwildert, aber häufig. Circaea intermedia Ehrh. Am Kolowrat bei Ischl. Lathyrus silvestris L. Am Kolowrat bei Ischl. F. Vierhapper jun. 343 D. Ungarn, Zusammengestellt van H. Sraun. (Fortsetzung. Vergl. Nr. P, 7 u. 8.) 6. Wichtigere neue Standorte und neue Pflanzen des Eisenburgor Comitates. 77. Eqidsetwn Memale L. v. minus AI. Braun, bei Dornölk. 1SJ79. „ Schleicheri Milde, sowie E. variegatum Schleicher bei Dömölk im Bahngraben sehr häufig. 80. Asplenmm adidterrimim Milde. Bei Schieinig (Gaisriegel). 81. „ Forsteri Sadl. v. stenolobum Borbäs. Bei Bernstein, Kedlschlag, Podgöria (Sz, Laszlöberg). „ Forsteri v. platylohmn Borb. Podgöria, Bernstein. „ „ V. perpinnatum Borb. Bernstein, Redlschlag. 82. Aspidiian dilatatum a) deltoideum, Milde. Lockenhaus. 83. „ montanum (Vogl) sehr häufig in Gebirgsgegenden. 84. Stipa infrapennata Borb. Pressburg (aristae inferiore parte quoque plumosa). 85. Ah'a capillaris Host var. amhigua (Do Not.) St. Gotthard, Klausen bei Guus. 86. Avena planicuhnis Schrader, Herczeg, zwischen Bükkösd und Oberwarth. 87/88. Sesleria coeridea (L.) und S. varia (Jacq.). Beide in der Umgebung von Güns. 89. Melica ciliata var. Transsilvanica Schur, Sagh, Kald. 90. Molinia litoralis Host. Csaderberg, Köszeg. 91. Koeleria cristata (L.) var. puhiculmis Hackel in litt. Bernstein, Tarcsa, Kienberg. 92. Festuca Pseudovina (Hackel) v. subpruinosa Borb. Klein-Cell. 93. „ pallens Host subvar. pseudorepens Borb. (Güns) u. subv. minoriflora Borb. Bernstein, Geschriebener Stein. 94. „ montana M. a B. Geschriebener Stein. 95. „ amethystina L. Güns. 96. Carecc caespitosa L. Bei Unterschützen. 97. „ flava v. lepidocarpa Tausch. Nussgraben bei Rohontz, Leka. 98. Juncv-s filiformis L. Bei Lockenhaus. 99. Muscari tenuiflorum Tausch. Säghegy. 100. Epipactis varians Crantz. St. Vitusberg, 0-Hadäsz, Podgöria, Tarcsa, Pinkafö, Bernstein. 101. Callitriche hamidata Kützing. Ostfy-Asszomyfa, Kis-Backöc, Csapöta, Csepreg, häufig. 102. „ autu7nnalis Scop. Zwischen Asszomyfa und Säsvär. 103. Betida alba var. subbiserata Borb. Pinkafö, See St. Gotthard. 104. Salix eleagnifolia Tausch {subpurpurea X viminalis). Zwischen Csäkäny und Ivantz. 344 105. Polygonum Hmigaricum Borb, Pinkafö, St. Gotthard. 106. Knautia arvensis var. dipsacoides Borb. Bernsteia. 107. „ drymeia Heuffel, im unteren Theile des Comitates, im gebirsrigeu Tbeile durch K. silvatica vertreten. 108. Scahiosa Banatica W. K. Bernstein am Kienberg. 109. Aster Bessarahicus Bernh. Sägh, Hercseg und Gösfaerberg. 110. Aclüllea Ptannica var. linearis D. C. Sennyehäza. 111. Chamaemelum tenuifolium (Kitaib.). Lockenhaus. 112. Centanrea macroptilon Borb. Pinkafö, Willersdorf, Lipötfalva, Bükkösd, Felsö-Eör, Nemet-Ujvar, Langzeil, Lekä. 113. Centaurea nigrescens W. Szottina, Kagasöc, Töt-Maräc, Nagy Barköc an der Mur. 114. „ Scahiosa var. suhlucida Borb. Eisenburg (Väsvär). „ Bibersteinii D. C. Szälonak, Vashegy; var leucantha Borb. Hercseg. 115. Carduus orthocephalus Wallr. {acanthoidi X nutans) ; Felsö-Lövö. 116. Cirsium Siegerti Schultz Bip. {subcanoX.rivulare) var. niono- cephalum Borb. Pinkafö. 117. „ Castriferrei Borb. {supercano 'X.rivulare). Auf sumpfigen Wiesen im Nussgraben bei Rohontz. 118. „ praemorsum {JiMcW.) {oleraceoy^ Fries. Pinkafö, Bükkösd, Csapöta, Willers- dorf, Bernstein, Steinamanger. 126. „ horeale var. brevifrons Borb. Gösfa, Köszeg, Pogany- völgy, Szalonäk, Värtetö (Schlössl) bei St. Gotthard. 127. „ racemosum W. K. Güns (Weisbecker) var. Styriacum (A. Kerner). Am Berge Schlössl (Värtetö) bei St. Gotthard, bei Güns, Kethely, Röt, Velem (Piers) und Gyongyösfö. Var. peracutum Borb. Bernstein. 128. „ melanolalathium Borb. {subboreale y<. sessiliflorum,?) Im Markgraben bei Güns, Rehbründl, Kethely und Bernstein. 345 120. Ilieracliim vmheUatimi var. stenophijllmn Wimm. et Grab, Klastrom (Waisb.) (Piers)! Var. flaccidifoUum Borb. (//. temdfornnn'Xnmhellatuta?). Im Talar- walde bei Güns. 130. „ nionticola Jordan {H. aestivuni Gr. God. non Fries). Felsö-Eör, Bükkösd, Gösfa. Velem. 131. Cralium palustre var. sKbmollujjo Borb. Szergeny. 132. „ lucidum var. hirtinn Neilr. Zwischen Hamor und Kot, Tarödhäza. 133. „ intercedens A. Kerner, Klein Somlö, Köszeg, Csadheg3% Bükkösd, Felsö-Eör etc. 134. Erythraea Centaurium (L.) var. stencmtha Borb. Köszog, Röt (Piers); var. compada Borb. {capitata) Tausch non Willd.) Tömörd (Piers). 1 35. 3fentha Hollösiiana Borb. Kis- (Klein-) Cell, Doraölk, Sitke, Käld. 136. „ subsessilis Borb. Klein -Cell, Dömölk, Steinaraauger, Denesfa. 137. „ Kinicii Borb. Eisenburg (Väsvär). 138. „ mollissima Borkh. Repce, Szt. György, Bozsok, Särvär, Klein-Cell, Doniölk, Szegeny, Tötfalu. 139. „ Szencyana Borb. Bei Velem am Fusse des St. Veit- berges, Pöi-Domölk. 140. „ Hagvenini Desegl. et Dur. Bernstein, Sottiua, Güns, Särvär. 141. „ Brittincieri Opiz. Steinamanger, Särvär, Körmend, Bernstein, Rohontz, Tarcsa, Güssing, Güns, Sorok- Käpolna etc. 142. „ Krockeri Strail, Tömörd (Piers). 143. „ candicans Crantz. Kis Barköc, Bernstein. 144. „ peraciita Borb. (Gentiles) ß. levipes Borb. Gösfa. Demesfa. 145. „ Bihariensis Borb. (Gentiles). Am Flusse Marcal bei Kis-Cell. 146. „ JDahnatica Tausch (Gentiles). Szombotfa. 147. „ Hungarica Borb. Denesfa; var. M. frondosa Borb. Denesfa. 148. „ brachi/stachi/a Borb. An der Eisenbahn bei Dömölk. 149. „ puhescens Willd. var. viridior Borb. In Gräben bei Tarödhäza. 150. „ Schleicheri Opiz. Dömölk am Flusse Marcal bei Klein-Cell. 151. „ verticillata (L.) im Comitate an feucbten Orten ver- breitet; var. atrovirens Host. Tömörd; var. pleiotricha Borb. Rohontz, Klein-Cell. 152. „ Carinthiaca Host. Apäti (Piers). 153. ^ arvensis var. diversifolia Dumort. Bei St. Gotthard, im Markgraben bei Güns und im „Langen Graben*' (Hosszüvölgy) bei Velem. 154. „ var. polymorpha Host. „Langer Graben" bei Velem, Güns, Leka. 346 155. Mentha arvensis var. oxydonta Borb. An feuchten Stellen bei Doroszlö und Cäk (Piers). 156. Thymits ovatus Miller var. concolor Opiz. Kaiteueck (Hatärzug), Leka, Guus etc. verbreitet im Comitate; var. suh- citratus (Scbreber). Bernstein etc. überhaupt häufig im Comitate. 157. „ JRadoi Borb. n. sp. {Th. sub Lövyano 'X suhcitratus) Ostfy-Asszonyfa. 158. „ spathulatus Opiz. Kohontz, Schlaining, Bernstein, Kedl- schlag etc., vornehmlich auf Serpentin und Schiefer; var. Castriferrei Borb. Auf Serpentinfelsen, Gais- riegel, Bernstein, Plise etc. 1 59. „ Braimii Borb. [spathidato X suhcitratus). Auf Serpentin- felsen bei Bernstein, Kedlschlag, Rohontz, Gaisriegel, auf dem Csäderberger bei Gyepü-Füzes. 160. „ suhhirsutus Borb. {Lövyano X spathidatvs). Auf Felsen zwischen Ünter-Kohlstätten und Goberling. 161. „ Lövyanus Opiz. Häufig im Comitate, Steiuamanger, Eisenburg (Väsvär) etc.; var. stenophyllus (Opiz). Auf Bergen um Cäk; var. lactiflorus Borb. Auf Bergen bei Steiuamanger. 162. „ MarschalUanus W. var. interruptus (Opiz). Auf Bergen bei Sägh und Kis-Somlö. auf Grasplätzen bei Dömölk, Räba-Sz. Mihäly und Repce St. György. 163. „ calvifrons Borb. et Braun. {Th. glahrescens, Jacq. herb.). Auf den Bergen bei Sägh und Klein-Somlö. 164. Prunella intermedia Link {P. sublaciniata'Xvidgaris) Sottina; var. angustisecta Borb. {P. super laciniata X vul- garis). Steiuamanger, Vashegy. 165. „ spuria Stapf. Felsö-Eör. 166. Olechoma hederacea var. heterophylla (Opiz). In pomariis Tarsä; var. villosa Koch. Köszeg, Leka. 167. Galeopsis ptihescens var. setidosa Borb. Bernstein, Willers- dorf, Guus. 168. „ flavescens Borb. n. sp. Kalteneck, auch in Nieder- Oesterreich. 169. Echium Schifferi Lang. Klein-Somlö, Vinär. 170. „ ubrum L. Säghon, Hercseg. (77—170 Vergl. Boibäs Geogiaphia atque enumeratio plantaiura comitatus Castriferrei in Hungaria.) Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. In der Zeit vom 17. bis 23. September findet in Heidelberg die 62. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte statt. Das Programm der Versammlung ist folgendes: 347 Dienstag, den 17.: Eröffnung der Ausstellung. Begrüssungs- Abeud. Mittwoch, den 18.: Allgemeine Sitzung, Abtheilungs-Sitzungen, Conceit. Donnerstag, den 10.: Abtheilungs-Sitzungen, Festmahl. Freitag, den 20.: Allgemeine Sitzung, Abtheilungs-Sitzungen, Schlossfest. Samstag, den 21,: Abtheilungs-Sitzungen, Festball. Sonntag, den 22.: Ausflüge. Montag, den 23.: Allgemeine Sitzung, Abtheilungs-Sitzungen, Schlossbeleuchtung. Theiluehmerkarten 12 Mark 25 Pf. 1. Geschäftsführer: Professor Quincke, Heidelberg, Fried- richsbau. Auskunftsbureau: Rohrbacherstrasse 2. Schon seit lange hat keine Stadt Oesterreich-Ungarns der Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte als Versammlungsort gedient und gerade jetzt würde speciell Wien in mehrfacher Hinsicht sich dafür eignen. Der vor 4 Jahren voll- endete Neubau der Universität hat erst Gelegenheit gegeben zur vollständigen Aufstellung jeuer überaus reichen naturwissenschaft- lichen Sammlungen, über die gerade die Wiener Universität verfügt, die naturwissenschaftlichen und medicinischen Institute der Univer- sität haben sowohl durch diesen Neubau als durch jenen einer Eeihe anderer Universitätsgebäude für specielle Zwecke einen Aufschwung frenommeu, der sie zu den bedeutendsten Instituten ihrer Art stellt. Der botanische Garten der Universität ist in seiner Neuanlage vollendet, im kaiserlichen Garten zu Schönbrunn sind vor wenigen Jahren die grossartig angelegten neuen Glas- und Palmenhäuser fertig geworden, die erst die übeiaus werthvolleu botanischen Schätze dieses Gartens ermessen lassen. Nunmehr ist auch im vergangenen Monate das kaiserl. naturhistorische Hofmuseum eröffnet worden, dessen Schätze bisher zum grössten Theile weiteren Kreisen verborgen waren, und das nicht nur durch diese, sondern auch durch seine Ausstattung und Anlage im Allgemeinen eine der grössten Sehenswürdigkeiten darstellt. Die so oft bewiesene Gastfreundschaft der Stadt Wien, die Gesammtheit ihrer sonstigen Sehenswürdigkeiten, die Schönheit ihrer Umgebimg würden für den genussreichen Verlauf einer Naturforscher- Versammlimg bürgen. Vielleicht könnten die erwähnten Umstände bei der Bestim- mung der nächsten Versammlungsorte in Betracht gezogen werden. Die Genoral-Versanimliiiig der Deutschen botanisrhen Gesellschaft tiudet am 17. Septeiiibcr um 10 Uhr Vormittags in 348 Heidelberg statt. Versammlungsort ist Auditorium I des botanischen Universitätsinstitutes. Die Schweizer naturwissenscliaftliclie Gesellschaft ver- anstaltet beuer ihre General-Versammlung in der Zeit vom 9. bis 11. September in Lugano. Personal-Nachrichten. Dr. A. Engler, Professor der Botanik und Director des bota- nischen Gartens der Universität Breslau ist als Nacbfolger Eich- ler^s zum Piofessor der systematischen Botanik uud Director des botanischen Gartens und Museums in Berlin ernannt worden. Dr. I. Urban ist zum Siibdirector des botanischen Gartens und Museums in Berlin ernannt worden. Dr. E. Heinrich er in Inusbruck ist von der Leopoldinisch- carolinischen Akademie der Naturforscher zum Mitgliede ernannt worden. Dr. A. Voigt ist als Assistent am botanischen Museum in Hamburg eingetreten. Nach einer Mittheilung der „Natur" hat Professor Dr. C. Naegeli in München sein Lehramt niedergelegt. Aulässlich der Eröffnung des k. k. naturhistorischen Hofrauseums wurde eine Eeihe von Auszeichnungen an Botaniker verliehen: Dr. G. Ritter Beck v. Mannagetta, bisher mit dem Titel und Charakter eine^ Gustos bekleidet, wurde zum Custos ernannt. Custos Dr. Th. Fuchs wurde zum Director der geologisch- palaeontologischen Abtheilung ernannt. Den Herren: Professor Dr. C. v. Ettingshausen in Graz uud Heinrich Braun in Wien wurde die kaiserliche Anerkennung aus- gesprochen. Inhalt der Septeniber-Nummer. Willkomm M. Neue Aiten der spanisi-h-portua;iesisfheii Flora. S. 317.— Wettstein R. v. und Sennholz G. Zwei neue hybride Orchideen. S. 319. — Velenovsky ./. Lepidotrichum. eine neue Cruciferen-Gattunp. S. 322. — Ascherson P. Zur Synonymie der Eurotia ceratoidex C. A. Mey. und einiger ägyptischer Paronychieen. (Schluss.) S.324. — Wettstein Dr. R. v. Die Gattungen Erysimum und Gheiranthm. (Schluss.) S. 327. — Wolosz czak E. Kritische Bemerkungen über siebeubürgische Weiden. (Schluss.) S. 330. — Sennholz G. Adetwatyles canescem (glabrax AlHariae). S. 332. — Bornmüller J. Beitrag zur Flora Dalmatiens. S. 333.— Litter at ur- lieber sie ht. S. 337. — Flora von Oesterreich- Ungarn. S. 341. — Botanische Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. S. 346. — Personal-Nachrichten. S. 348. Adresse der Redaction: Dr. E. v. Wettstein, Wien, III., Rennweg 14. Adresse der Administration: Dr. A. Skofitz, Wien, IV., Mühlgasse 1. Die österreichische botanische Zeitschrift erscheint am Ersten jeden Monats. Man pränumerirt auf selbe mit 8 11. Ost. W. ganzjährig, oder mit i fl. Ost. Vf. halbjährig. Inserate die ganze Petitzeile 15 kr. öst. W. Exemplare, die frei durch die Post bezogen werden sollen, sind blos bei der Administra- tion (IV. Bez., Mühlgasse Nr. 1) zu pränumeriren. Im Wege des Buchhandels übernimmt Pränumeration C. Gerold's Sotn in Wien, sowie alle übrigen Buchhandlungen. Verla" von C. Gerold's Sohn. C. X'ebeneuter'sche Fuchdruckorei (M. Salzer) in Wion. Beilage zur Pest, bot. Zeitschrift. Jahrg. XXXIX. Nr. 9. Botanischer Tauschverein in Wien. (IV., Mühlgasse 1.) Sendungen sind eingelangt: Von Herrn Piers mit Pflanzen aus Ungarn. Aus Böhmen eingesendet von Jetter: Carex ci/peroides, Cuscuta Epilinum, Hifperkum quadvang idum, Numphaea Candida, Typlia anQHstifolla, Vicia hirsuia. Aus Ungarn eingesendet von Richter: Acer campestre, var. obtuslfolia, Amarantlius vetrojiexus, Ainorpha fruticosa, Anthericum LiUago, Anthriscus trichosperma, Astragalus Dasyanthus, Avena pnbescens, Bupleurum tenuissimum, Genista Hungarica, G. Magert, Lgchuis Coronaria, Polygoaum Richteri, Prunus Malialeh, Tgpha minima, Viola Kitaibeliana, Vitis vinifera q. sp. Vorräthig: (B.) = Böhmen, (Bd.) = Baden, (Br.) ^ Berlin, (Cr.) = Croatien, (D.) = Dalmatien, (E.) = England, (G.) = Galizien, (H.) = Harz, (I.) = Istrien, (Kt.)= Kärnten, (M.) = Mähren, (NOe.) =^ Niederösterreich, (OOe.) = Oberösterreich, (P.) = Polen, (Ep.) = Rheinpreussen, (S.) = Salzburg, (Sb.) = Siebenbürgen, (Sl.) = Schlesien, (Sr.) = Serbien, (St.) = Steiermark, (Sw.) = Schweden, (Sz.) = Schweiz, (T.) = Tirol, (Th.) = Thüringen, (U.) == Ungarn, (W.) = Westphalen. Epilohium trigonum (NOe.), Epipactis palustris (OOe., P.), Eragrostis megastachia (Bd., D.), pilosa (Bd., Bosnien), poaeoides (Bd.), Erica arhorea (I.), carnea (OOe., St.), cinerea (Bonn), Tetra- liv (Sachsen), Erigeron acre (NOe., U.), alpinum (NOe., OOe., S.), canadense (B., ü.), droehachense (Br., S.), unißorwn (S.), Eriophorum angustifoliuin (B.), gracile (Br.), vaginatum (B., St.), Eritrichium nanum (Sb., St.), Erodium Ciconium (Sr.), Erucastrurn Pollichii (St.), Ervum hirsutum (S. Sl.), tetrat^permmn (Sl.), Eryngium mari- timum (Rügen), planmn (M.), Erysimum cheiranthoides (SL), exal- tatum (G.), repandum (NOe.), strictum (NOe.), Erythraea Centau- rium (Kt., OOe.), linarifolia (Br.), pulchella (Kt., M., U.), spicata (1., Italien), Erythronium Dens canis (Cr., St.), Euclidivtn Syriacum (NOe.), Euphorbia amygdaloides (OOe., U.), Austriaca (OOe.), Cha- maesyce (Bd.), Dalmatica (U.), dulcis (N()e., OOe.), exigua (NOe., St.), falcata (NOe., P.), Gerardiana (Rp.), glareosa (Sr.), Nicaeensis (Cr., 1.), palustris (Br., NOe.), platyphyllos (OOe., P.), polychroma (NOe.), spinosa (D.), Sturii (U.), virgata (NOe., W.), Wulfenii (I.), Euphrasia Carniolica (Kt.), gracilis (Sw.), litoralis (Greifswald), lutea (St., ü.), minima (NOe., Sz.), Odontites (Sl., St., U.), picta (SL), Rostkoviana (P.), Salisburgensis (NOe., OOe.), stricta (NOe., P., W.), versicolor (NOe.), Evonymas latifolius (OOe., St.), verru- cosus (NOe., U.), Falcaria Rivini (B., Th.), Farsetia iacana (U.), Festuca amethystina (NOe.), arenicola (G.), borealis (Br.), (Jarpatica (Sb.), Hackelii (G.), Myuros (Br., NOe.), palleas (NOe.), pratensis (B.), rupicaprina (NOe.), sciuroides (W.), vaginata (U,), Valesiaca (NOe.), Ficaria calthaefolia (Cr.), ranunculoides (M., NOe., U.), Fihgo arvensis (St., U.), Gallica (Bd., Kp.), Germanica (NO.), lutescens (P., IT.), minima (St., Sw., W.), mixta (U.), Fioerkea proserpinaeoides (N. Amerika), Fragaria collina (ßr., P., U.), Hagenhachiana (Bd.), ?/lior oder PvruiM»id irocleutot woiik'ii kouuto.'") Durch tlic l'^blialtc, iuU'iculc Zollt heil uiiii" wädi.st ilor jhuuzli Zcll- ,stiiiiiu-ua Fers. Led. 1. c. I. 103. — Turcz. 1. c. I. 105. Felsen am Baikal. Juli. Die hängenden Kapseln sind nur so lang oder wenig länger als der Fruehtstiel. Blüthen (gc- trueknet) schwefelgelb. V. Cruciferae Jus?. 30. Arabis pt^iduLi L. Lod. 1. c. 1. 122. — Turez. 1. c. I. 117. 3C0 Wüste Orte, Garteuzäime in Neitscliiusk. Jimi. Blütheiiexem- p]are. 223. Arabis j^emhdaL. Wüste Orte iu Nertschiusk. Juli. Fi uchtexemplar. Die Samen sind unberandet (nicht, wie angeo-eben wird, geflügelt') Auf dieses Merkmal scbeiut man zu viel Gewicbt zu legen. 150. Cardam'me Hmjaeana Welw. apud Kern. Scbedae ad fl. exsicc. Aust.-Hung. Nr. 888. — 0. pratensis Led. fl. ross. 125—126, saltim p. p. — Tiircz. fl. Baic. Dab. I. 122, salt. p. p. Sumpfiges Gebüscb an der Angara bei Irkntsk. Mai. Meine Exemplare alle lilablübend und sebr an 0. rivularis Schur (= G. amethystina Pauu) erinnernd, die Grundblätter aber wenigpa^rig. 82. C. maeropluilla Willd. Led. 1. c. I. 128—129. — Turcz. fl. . Baic. Dab. L 122 — 123. Sumpfiges Gebüsch am Baikal. Juli. Blütben lila oder weiss. Blätter von Striegelbaaren grau bis zerstreut striegelbaariß- (und aucb jung scbon) grün. 276. Dentarla tenuifolia Led. 1. c. I. 130. — Cardamine tenid- folia Ttircz. 1. c. I. 120. In Gebüschen und auf Sumpfwiesen am Irkut bei Irkutsk. Mai. Eiinuert an D. hidhifera L., ist aber viel zarter und feiner (12—27 cm. hoch), die Blätter dreizahlig mit verschieden gestalteten Abschnitten, in den Ach- ,selu ohne Bulbillen. Dafür entwickelt der Wurzelstock an der Spitze von unterirdischen, bleichen Flagellen kugelförmige Brutknospen. Blütben lila, klein. Schoten gut ausgebildet. 277. Uraha repens M. B. — Turcz. 1. c. I. 131. ß. sihirica Led. 1. c. I. 147. — D. Gnidlnl Adams, ex ipso. In einigen Exem- plaren am Ufer des Irkut bei Irkutsk, auf Saudboden gefunden, sonst nirgends. Karo in scheda. Mai. Ohne Früchte. Blütben goldgelb; Blätter verkebrt-eilauzettförmig, spitz; jung dicht striegelbaarig, später verkablt. 165. D. nemorosa L. a. leiocarpa Led. 1. c. I. 154. — Z>. lutea Gilib. Turcz. 1. c. I. 141—142. Hügel, Waldränder, an Wegen bei Irkutsk sehr gemein. Mai, Juui. Das Indument ver- schieden dicht, die Pflanze daher öfter graugrün. 42 — 43. Thlaspl halcalense DC. = T. arvense ß. haicalense C. A. Mey. Led. 1. c. I. 163. — T. arvense Turcz. I. c. I. 145. Wüste Orte in Irkutsk. Juni. Nr. 42 ist die junge, eben auf- blühende, Nr. 43 die fruchttragecde Pflanze. 78. llesperis aprica Poir. Led. fl. loss. I. 173. — Turcz. 1. c. I. 149—150. Felsen am Baikal, Juli. Blütben schön violett, an- sehnlich; Pflanze nur 10—15 cm. hoch. Früchte sah ich keine. 103. Lepidhnn nüerantJium Led. 1. c. I. 205. An wüsten Orten in Irkutsk gemein. Juni. Stecgel niederliegend oder aufsteigend und bogig aufrecht. Petaleii unten wcriss. oben lebhaft purpur- roth, aher winzig und deshalb die Blütheufarbe unauifallig. Fehlt noch bei Turczaninow. 00. L. rinkrale L., Led. 1. c. I. 2U4. — Turcz. 1. c. L 171. Wüste Orte iu Irkutsk. Juni. 3G1 VI. Violaceae DC. 187. Viola pinnata L., Led. 1. c. I. 243—244. ß. pilosa Treyu. — V. pinnata var. ß. Turcz. 1. c. I. 178. — V. dissccta Turcz. olira. Blätter (juug) oder doch die Blattstiele mehr oder weniper dicht und abstehend weiss behaart; Blattabschnitte lineal, gezähüt, schmäler, als an den europäischen Exemplaren. Blü- theu (getrocküet) blauviolett. Wiesen am Irkut bei Irkutsk. Mai. 18.",. V. dactyloides Li. et Seh. Led. fl. ross. I. 244. — Turcz. 1. c. I. 179. Gebüsche, Bergabhänge am Kajaflüsschen bei Irkutsk sehr selten. Mai. Blüthen ansehnlich, von wässerigem Blau. Narbe lange bleibend ; Kapsel grün, trübviolott gescheckt. Blattabschnitt jung mehr oder weniger rauhhaarig, ausge- wachsen viel grösser, breiter und fast kahl. 194. V. Patrinii DC. Led. 1. c. L 245. — Turcz. 1. c. L 181. Sumpfwiesen am Kajaflüsschen bei Lkutsk selten. Mai. Zart und dünn. Blätter den jungen des Rammculus Flammida ähn- lich, elliptisch oder länglich eiförmig, am Grunde mehr oder weniger eingezogen und in den Blattstiel lang verschmälert, fein und seicht gesägt, gekerbt. Blüthen weiss oder gelblich- weiss, Schlund gelb, das untere Blumenblatt und die zwei seitlichen mit dunkelvioletten Adern. Biacteen im unteren Drittel des Blüthenstiels eingefügt, grün, schmal lanzettlich, fein zugespitzt. — V. GmcUniana Freyn in Karo exsicc. 24G. F. Gmdiniana R. et Seh., Turcz. 1. c. I. 181 — 182. a. hispida Led. 1. c. L 246. Bergabhänge am Kajaflüsschen bei Lkutsk. Mai. Blätter die von Plantago media, nur viel kleiner, seicht gokerbt, mehr oder weniger dicht kurzhaarig. Blüthen (trocken) lila, mit dunkleren Adern, am Grunde bleicher, Sporn blasser, lebend also wohl jenen der V. Jooi Jank. ähnlich. — F. Pa- trinii Freyn in Karo exsicc. 237. F. arenaria DC, Led. 1. c. L 254. — Turcz. 1. c. I. 186. Bergabhänge, Wald wiesen um Irkutsk. Mai. 278. F. silvestris Fr. var. glaherrima Freyn. — F. silvestris Lam. Led. 1. c. I. 253. p. p. Weidengobüsche am Irkut bei Irkutsk. Mai. Völlig kahl; Blüthen klein, nur 12 — 13 mm. laug (zwi- schen der Spitze des unteren Petiilums und des Spornes gemes- sen), 8 mm. hoch. — F. silvestris fehlt bei Turczaniuow. iKortsel/.ung fuljjt.) Ueher Arten der Gattung TiUa mit sitzenden Bracteen. Von Dr. Vincenz v. Borbäs. Mit Tilia tomentosa Moench. vorwandte Linden kommen mit sitzenden Bracteen nicht selten vor. Auch aus der Gruppe der „Per- 362 acutidentes" *) findet mau uiclit selten solche, wie T. ColcJüca Stev., T. Steveniana Borb. Deutsche botanisclie Mouatschrift VII. (1889) p. 3 = r. rubra Stev. Bull. soc. Mose. IV. (1832) p. 2GP) (non DC. in Cat. hört. bot. Mouspel. 1813, p. 150) etc. Ebenso wird der T. intermedia Spach (uoii alior.) und T. septentrionaUs Eupr. Fl. lugric. 1860, p. 219 dieses Merkmal zugesclirieben. Im Folgenden will ich jene Linden mit sitzenden Bracteeu übersichtlich zusammenstellen, welche mit T. platypkyllos Scop. nahe verwandt sind, und denen bisher in Ungarn wenig Beachtung geschenkt wurde. Folgende Arten hatte ich Gelegenheit zu sammeln oder näher zu untersuchen: 1. Foliis subtus hirtis ... 2. — Foliis, cum petiolo atque ramis novellis, glabris aut subtus nervis solum sparse pilosis. 7. 2. Folia minora, valde obliqua, cordato-ovata, crenata magis quam serrata, creuis abruptim mucronatis; barbis rufescentibus ; in- florescentia pauciflora, fructus brevis, obovoideus. Kami perhie- mantes rubri, novelli cum petiolis longo pilosi = T. aenobarba Borb. et H. Braun in Oe. B. Z. 1888, p. 325. — Folia majora, vel mediocria, serrata, barbis albidis. ... 3. 3. Folia oblique cordata, breviter petiolata, superne fere duplicato- serrata aut sublobulata; cyma pauci (2—3) -flora, pedunculis brevibus atque crassis insidentia; nux ellipsoidea subcostulata, costis tomento fructuum non emergentibus = T. aurea Jüngst. — Folia et inflorescentia longius pedunculata, nux costata ... 4. 4. „Foliis oblique subcordatis, grosse dentatis, bicuspidatis; bracteis oblougo-spathulatis, . . . pedunculis 2— 3-floris, fructibus globoso-piriformibus, . . . villosis" (ex Courtois). (Eine Abart „foliis longo petiolatis, petiolis pubescentibus non nisi triente lamina brevioribus, peroblique cordatis, cyma 3— 5-flora, bracteis elongatis, angustis, lineari-lanceolatis", ist die var. subangulata Borb. Oe. B. Z. 1887, S. 147)= T. bicvspidata Courtois, Mem. sur les Tilleules d'Europe 1835, p. 13-). — Folia aequaliter serrata, dentibus majoribus nullis ... 5. 5. Rami novelli biennesque dense pilosi, canescentes; folia medio- cria, cordata, cyma pluri (6) -flora, flores minores, nux minor oboviformis (Auwinkel, Budae) = T. trichodados Borb. Oest. bot. Zeitschr. 1888, p. 325. — Flores nucesque majores. ... 6. ') Vergl. Borbäs' Geographia atque enumeratio pl. comit. Castriferrei in Hungaria (Steinamanger, Buchhandl. Seiler) p. 262—266. ') Ala bractearum „usque ad basin fere descendit, relicto spatio duarum lincarum" (4 mm.), ex Stev. 1. c. ') Nouveaux Memoires de l'Academie roy. des sciences et belies lettrcs de Bruxelles, tom. IX (1835). 363 G. „Foliis oblique cordatis, siipra nitidis, subtiis pubescentibus, . . . bracteis oblougis . . . , pedunculis 2 — 3-tioris, fructibus ovato- fi^lobosis, aiifrulatis, subacuminatis (abruptim rostiatis!), villosis- simis (iu T. ohlongata Court. 1. c. p. 12, obovato-obloutris) = T. apiculata Court. 1. c. p. 15 (1835) = {T. oxycarpa Reicbb. Icon. VI. t. 317 [1844J var.). — Rami novelli cum petiolo geramisque glabriusculi, glauci, per- biemautes sauguinei; folia magaa, minus oblique cordata, minus hirta. Cyma triflora, bracteis latis aequilonga. Nux maf^na, ob- oviformis, subrostrata (Bay.), breviter villosa = T. spectabilis Host (jT. coralUna Host, non Ait.). 7. Folia cordata, crassa, fructus obovoideus, rami adscendeutes; bracteae iuterdum latissimae, 3 — 4 cm. latae (var. latissima Borb. Oe. B. Z. 1887, p. 297) = T. pyramidalis Host. — Folia oblique cordata, nux globosa, sublanata; rami patentes = T. intermedia Host 1822 {T. Bosteana Borb. 1887, Oesterr. botan. Zeitschr. pag. 297, T. pseudobliqua Simk. 1888). Zu den einzelnen dieser Lindeuarten möcbte ich noch Folgen- des bemerken: 1. T. aenoharha Borb. et Braun (Oe. B. Z. 1888, S. 325) kommt wild bei Ober-St. Veit in Nieder-Oesterreich vor (H. Braun). 2. T. hicuspidata Court, sah ich von Oravitza und bei Räkos- Keresztür. Die Blätter sind aber an den uugaiischeu Exemplaren nicht so stark behaart, wie bei T. platypliyllos, und wie sie nach der Beschreibung auch bei T. hicuspidata sein dürften, sondern zu- letzt fast kahl. Dadurch nähern sich diese Exemplare mehr der T. pyramidalis Host, von der sie jedoch durch die grobgesägten und au T. vitifolia erinnernden Blätter verschieden sind. Von T. coryli- folia Host weichen sie wiederum durch die sitzenden Bracteen ab. — Die var. suhangulata findet sich bei Carlstadt und Kis- Terenne. 3. T. apiculata Court. 1835 und T. oxycarpa Reichb. 1844 sind — nach den kurzen Beschreibungen — schwerlich verschieden. Hieher gehört wahrscheinlich auch T. oUiqua Court. 1. c. p. 13 (1835), (non Host 1822), „fructibus piriformi-globosis" und „foliis oblique triincatis, ovatis". Diese T. apiculata oder T. oxycarpa kommt bei Ofen (Auwinkel, Vadaskert) wild und angepflanzt, bei Güns (Köszeg), sowie bei Ober-St. Veit (H. Braun!), in dem Gyürky'schen Garten bei Kis-Terenne aber mit Zwillingsfrucht vor. — Mit längeren Früchten sah ich die Pflanze {T. ohlongata Court.) im Auwinkel, sowie angepflanzt bei Ofen, ich sah sie auch aus Sachsen (Bornmüller!). 4. T. spectabilis Host ist von T. apiculata nur wenig ver- schieden. Ich fand sie am Liudenberge bei Ofen, sowie bei Oravitza. 5. 2\ pyramidalis Host ist bei Ofen häufig (Blocksberg, Au- winkel, Schwabenberg) wild und augepflanzt, bei Güns, aber nicht mit pyramidalem Wuchs. — Eine Abänderung mit schiefen Blättern (var. sphenophylla m.) im Auwinkel, Leopoldifeld, Schwabenberg, bei 364 Biida-Eörs und Mödlinpr (H. Braiiu!). — var. latissima im Au- winkel und Vadaskert (Thiergaitenwald) bei Ofen. 6. T. intermedia Host in Schmidt Oesterr. Baumzuclit IV- p. 40 (1822) (non De Cand. Prodr. I [1824] p. 513) in Vadaskert bei Ofen. — Wie mir H. Braun mitlheilte, ist in Svensk Bot. I. t. 40 (1802) keine T. intermedia, sondern eine T. Enropaea abge- bildet-/) daher ist der ISIame T. intermedia Host (1822) der älteste. Es ist möglich, dass zwischen Host's Beschreibung der T. inter- media und der Abbildung Schmidt's 1. c. ein Unterschied existirt, wie auch Bayer Monogr. Tiliae p. 39 (41) durch den Satz „Icou in Franz Schmidt, Oesterr. Baumzucht IV, t. 223 huic arbori [T. intermediae Host, Fl. Austr. II, p. 61) non est similis" angibt. Diesen Fehler hat aber nicht Host, sondern Schmidt verursacht. Jedenfalls ist es ganz unrichtig, die T. intermedia Host aus dem Jahre 1831 zu datiren. Die Beschreibung Host's in Schmidt 1. c. ist wörtlich dieselbe, wie jene in Fl. Austr. II. p. 61, nur bei Schmidt in deutscher, in Fl. Austr. in lateinischer Sprache abgefasst. Ich glaube aber, dass Schmidt die Schlussworte nicht nach der Host'- schen Mittheilung und Pflanze, sondern nach eigener Ansicht und nach einer falschen „T. intermedia-" der Beschreibung beigefügt hat. Schmidt gibt nämlich an, dass T. intermedia Host von der Sommer- linde „durch die unterhalb blasseren, unbehaarten Blätter, durch die verdoppelten und vervielfachten Blumenblätter und durch die eirunde (Host sagt „rund''), sehr schwach gerippte Frucht- kapsel" verschieden sei, woraus hervorgeht, dass Schmidt auch Parapetala der T. intermedia zuschrieb. In der Beschreibung Host's findet man aber über diese angebliche „Parapetala" nichts, und so kann der Zusatz aus der Beschreibung der T. intermedia einfach gestrichen werden. Notiz über bemerkenswerthe Vegetationserscheinungen im Sommer 1889. Von P. Magnus. Durch anhaltend heisse und trockene Witterung zeichneten sich der Mai und Juni 1889 bei Berlin aus, während im Juli häufige Niederschläge bei niederer Temperatur eintraten. Diese Witterungs- verhältnisse haben einis^e abnorme Vegetationserscheinungen zur ') Auffallend ist es, was in Rup recht's „Flora Caucasi" über die jün- gere T. intermedia DC. 1824 zu lesen ist: ,Ipse (DC.) Tiliam intermediam suam nunquam vidit, sed ex opere landato Wahlcnbergii desumsit, festi- natione quadam confundens plantarn spontaneani Suecicam sive T. Euro- paeani horealem Whig, cum arbore plantata. T. intermedia igitur, ex diagn. et patria, est 2\ Europaea borealis, ex nomine vero et citato Svensk Bot. t. 40, est T. vulgaris Hayne". 305 Folcie gehabt, von denen die auffallendsten liier kurz niito-etiieilt seien, um vielleicht die Mittheilung interessanterer Beobachtungen von anderer Seite zu veraulasseu. Au vielen Bäumen der Tilia plityphjUos Scop. (= T. (irantli- folia Ehrh.). deren Wurzelsystem weniger tief als das der T. ulmi- folia Scop. in den Boden hinabsteigt, war in Folge des tiefen Stan- des des Grundwassers das Laub zum grösseren oder geringeren Theile völlig vertrocknet; diese zeigten Ende Juli, nameutlich an den unteren Aesteu. häufig frischen Austrieb, der also weit später als sonst der zweite Austrieb der Aeste, der sogenannte Johannistrieb, in diesem Jahre noch eingetreten ist. Noch bemerkeuswerther ist das zweite Blühen einiger Holz- gewächse. Am 28. Juli blühten in Wannsee bei Potsdam Rolnnia Pseudacacia L., auf der Pfaueniusel bei Potsdam trug ein Baum von Bobiiüa viscosa reichliche Blüthentrauben uud trug Ci/tisas Lahnrmim L. ebensolche gleichzeitig mit den jungen Fruchttrauben von der ersten Blüthe. Am 20. Juli blühte Andromcda polifolia L. im Gruuewalde bei Berlin häufig zum zweiten Male, wenngleich die zweiten Blüthen- dolden selbst armblüthiger als die Blüthendolden des Frühjahres sich zeigten. Nach Ascherson: Flora der Provinz Brandenburg, S. 411 und 938 wurde sie schon öfter in zweiter Blüthe beob- achtet, aber erst im October 1859 bei Lippstadt und Anfang Sep- tember 1800 im Grunewald bei Berlin. Mein verehrter College Ascherson theilt mir noch einige weitere Beobachtungen der Sommerblüthe von Androuieda poli- folia L. mit, welche er seit der citirten Veröffentlichung aufge- zeichnet hat, von denen zwei Beobachtungen in demselben Jahre (1878) an verschiedenen Localitäten stattgefunden haben. In diesem Jahre beobachtete er sie am Haleusee bei Berlin am 28. Juli mit Blüthenknospeu uud am 25. August bei Sonnewalde (Provinz Bran- denburg) in Begleitung des Stud. pliil. Bloch mit offenen Blüthen. Ausserdem beobachtete sie der damalige Stud. jur. Paeske am 10. September (ohne Jahreszahl) bei Himmelstädt unweit Lands- berg a/Warthe blühend. Diese Erscheinung scheint danach bei dieser Art öfter aufzutreten, als ich anfänglich nach der Litteratur an- nahm. Es wäre aber imnier Avichtig, bei solchen Beobachtungen die Witterung des betreffenden Jahres mitzunotiren. Bei Bodenbach au der sächsisch-böhmischen Grenze sah ich am 10. Aueust 1889 eine sehr auffallende Vegetatiouserscheinuug. Auf der dortigen Schäferwand hatten vom Beginne des Waldes bis zu den höchsten Aussichtsplätzen alle Stöcke von Vaccinivm Miir- tillus frischen zweiten Austrieb, doch zeigte keiner dieser Austriebe Blütbenanlagen, so sehr ich auch darnach suchte. Uebrigens sah ich dort überhaupt nicht Beeren oder deren Stiele an den wenigen darauf angesehenen Stöcken. Sonst zeigten dort nur wenige Stöcke von Popidus alJxi^ QuercHs (junge Samenpflanzen) und Fagus frischen iicsforr. b.ifan. Xeitsrhrift. 10. Heft 1K89. 28 366 Austrieb am 10. August, während ein solcher an Bdida und Plmn^ silvestris gänzlich fehlte. Vielleicht ist kein Ort wie Teplitz mit seinem fest austrock- nenden lehmigen und felsigen Boden so geeignet, die Wirkung eines auf einen heissen Sommer folgenden feuchteren Herbstes auf die Pflanzenwelt zu zeigen und gilt dies namentlich von dem südlichen basaltischen Mittelgebirge. Es zeigten sich dort auch im August und September dieses Jahres viele anomale Vegotationserscheinungen, /on denen einige hier notirt werden mögen. In den Gräben an den Eändern der Landstrassen blühte Ende August viel Galium Cruciata Scop. in neuen hervorgewachsenen Sprossen; doch mag hier vielleicht auch das Abmähen oder Abfressen der Frühlingssprossen (von denen ich nur vertrocknete Spuren sah, die daher auch durch die Dürre des Sommers frühzeitiger abgestorben sein können) mitgewirkt haben. Eben daselbst, sowie auch am Galgenbusch (botanisch bekannt als Standort des LorantJms enropacus) und Schlossberge blühte Tliithy- mahis Ct^parissias (L.) Scop. an neuen Sprossen nicht selten. Viola canina L. wurde mit offener Blüthe vereinzelt am Galgenbusch, Viola hirta L. mit offener Blüthe vereinzelt am Schlossberge ange- troffen. Cornus sangiiinea L. und Sedum holoniense Loisl. blühten an einzelnen Trieben am Schlossberge. Vaccinimn Myrtillvs L, wurde blühend Ende August in dem, dem Fürsten Lobkowitz gehörigen Forste bei Kosten, sowie Anfang September auf dem Schlossberge angetroffen. Onotiis repens L. blühte Anfang September am Bahn- hofe bei Teplitz. Ononis spinosa L. zeigte auf den Hügeln der Ja- negger Heide eine eigenthümliche Vegetationsei scheinung. Zahlreiche Sprossen sind aus den Stachel zweigen entsprungen und tragen zahl- reiche dicht übereinander stehende kleine Blättchen. Diese zahlreichen, kurz bleibenden, dicht beblätterten Sprossen geben den Stöcken ein eigenthümliches buschiges Ansehen. Viele Stöcke trugen an diesen dicht beblätterten Kurzsprossen eiuzelne Blüthen. Der Vollständigkeit halber will ich noch erwähnen, dass Fra- garia vesca L. viel am Galgenbusch und Schlossberge, Potentilla verna L. am Schlossberge blühten: doch blühen diese Arten häutig im Herbste. Dasselbe gilt in noch höherem Grade von Polygomim. Bistorta, das viel in zweiter Blüthe auf den Wiesen stand. Von Erodium cicutarinm THerit. traf ich kleine diesjährige Pflanzen in Blüthe auf dem Schlossberge an. Kalk und Dolomit in ihrem Einflüsse auf die Vegetation. Von Franz Krasan. In den Jahren 1880 bis 1885 hatte ich bei einem längeren Aufenthalt in den julischen und in den angrenzenden carnischen Alpen 367 Gelegenheit, den Eiufliiss kennen zu lernen, welchen der dolomitische Boden im Gegensätze zu dem compacten Kalkfels einerseits auf die Verhieitung der Pflanzenarten, andererseits auf die physiognomische Gestaltung des Pflauzenorganismns ausübt. Ist es auch numöglich, eine scharfe Grenze zwischen den beiden Gebimssystemen zu ziehen, so wird doch selten der Beobachter im Zweifel sein, ob er Boden der ersteren Art oder wirklichen Kalk- fels unter sich hat. Landschaftlich trennt beide in ihrer Massenent- wickelung ein duichaus verschiedener physiognoraischer Charakter. Bekanntlich sind Dolomitgebirge durch einen hohen Grad von Zer- klüftung und Zerrissenheit ausgezeichnet : ihr Profil lässt von Weitem schon die kühnsten Zacken und Vorsprttnge erkennen; die Abhänge erscheinen von 1000—1300 Meter an steil wie senkrecht stehende Mauerwände-, darunter erblickt man in sanfter ansteigender Bö- schung den Schutt angehäuft; denn Jahr für Jahr bröckelt das Gestein ab, erst in kleinen Trümmern sich loslösend, dann aber, besonders im Frühjahr beim Aufthauen oder nach starken Regen- güssen, in förmlichen Lawinen herunterstürzend. Durch das fallende Gestein wird sehr häufig der lose vorgelagerte Schutt gleichfalls in Bewegung gesetzt, und abrutschend bildet dieser au der Stelle eine durch ihre lichtere Färbung weithin sichtbare Blosse; unten aber, in der engen Tbalsohle, liegt jetzt die verderbliche Steinlawine, Wiesen und sonstige Culturen deckt eine Fluth von Sand und Trümmern: ein trauriges Bild der Verwüstung. Ein solcher Anblick verleidet dem Wanderer nur zu sehr die ruhige Beti-achtung der Grossartig- keit und unerschöpflichen Mannigfaltigkeit der Bodengestaltung in den dolomitischen Gebirgslandschaften. Diesen Charakter behalten letztere durch die ganze Carnia bis ins südliche Tirol, wo die dolo- mitische Gebirgsbilduug bekanntlich zu wahrhaft imponirender Grösse gelangt. Die Ursache solchoi' Zerstörung und des Zerfalls der dolomi- tischen Masse geht eigentlich von Innen aus: sie lässt sich nur durch die mineralische Natur des Dolomites als Species erklären. Dem Calcit (Kalkspath) in Bezug auf chemische Zusammensetzung, Kry- stallform und Spaltbarkeit nächst verwandt, unterscheidet sich der- selbe von diesem doch wesentlich durch den perlmutterartigeu Glanz au den weissen, theils convexen, theils concaven Khomboederflächen, auch durch einen höhereu Grad von Härte und Sprödigkeit. Er wird mit der Messerspitze nicht so leicht geritzt als der Calcit, in Salz- säure löst er sich zwar unter Kohlensäure-Entwickelung auf, doch erst, wenn man die Säure erwäi-mt. Mit gewässerter Schwefelsäure gibt er eine bitter schmeckende Lösung, wegen seines Gehaltes au Bittererde (Magnesia); er ist nämlich eine Doppelverbinduug von kohlensaurem Kalk und kohlensaurer Magnesia, doch in veränder- lichen Verhältnissen, indem bald ein grösserer, bald ein kleinerer Antheil des Kalkes durch Magnesia ersetzt ist. Darnach unterscheidet man echten Dolomit oder Bitterspath und dolomitischen Kalk, der vom Calcit. resp, gewöhnlichen Kalkfels, weniger abweicht. Die 28* 868 Krystalle bilden kleine Drusen im Kei-nfels und üeberzüge (bis- weilen nur seil wache Anflüge) in den Spalten oder Gängen desselben; oft sind sie nur mit Hilfe der Loupe an der Oberfläche oder in den Drusemäumen des Gesteins bemerkbar. Wegen seiner hochgradigen Sprödigkeit erscheint der Fels nach allen Richtungen zerklüftet, die abgelösten Trümmer zeigen scharfe Ecken imd Kanten, Sehrbeach- tenswerth ist ferner das leichte Verwittern des Dolomits; hier- durch zerfällt derselbe in einen weissen oder hellgrauen, bisweilen bräunlichen (eisenschüssigen) Sand. Von nicht geringerer Bedeutung für die Vegetation, zu der er so oft das Substrat liefert, ist sein Veihalten zur Wärme, d. i. seine thermische Eigenschaft. Der Mangel an Cohäreuz und Tena- cität, wie nicht minder die zahlreichen Poren und bald kleineren, bald grösseren Druseuräume bewirken nicht nur, dass die Wärme sehr langsam von einem Theil zum anderen fortschreitet, sondern auch eine Schwächung der Wäi-meschwingungen, die sich natür- lich in einem entsprechenden Verlust an Wärme zu erkennen gibt: der Dolomit wirkt daher, namentlich wenn er locker ist und auch noch heterogene Substanzen (Thon, Eisen- und Manganoxyd) enthält, fast isolirend wie trockene Asche. Durch den dolomitischen Boden celaugt (im Vergleich zum dichten homogenen Kalkfels) weniger Sonneuwärme bis zur Tiefe der Baumwurzeln, aber auch der Antheil der Erdwärme fällt spärlicher aus. Daher wird mau hier schon in geringer Tiefe eine „Kälteschichte" antreffen, d, h. eine wenn auch nicht eigens differenzirte Gesteinslage, in der die mitt- lere Jahrestemperatur geringer ist als an der Oberfläche, und zwar um so geringei', je mehr der Boden für das aus den Gebirgsregionen kommende (kalte) Wasser durchlässig ist. Aus dem Grunde bilden die mit Sand und Schutt (Geröll, Trümniergesteiu) ausgefüllten Thalmulden, welche von Dolomit- gebirgen eingeschlossen sind, für die Pflanzenwelt eine ganz eigene Art von Existenzbedingungen. Es sind vor Allem bedeutsame Gegen- sätze der Tempeiatur, die hier in Betracht kommen, denn wir finden sie in Tiefeulageu, welche räumlich die ganze Pflanze mitsammt ihren Wurzeln, dem Stamm und seinen Verzweigungen, den Blättern, Blüthen- und Fruchtorganen umfassen, und deshalb sicher nicht ohne Einfluss auf den Wuchs der Pflanze sein können. Als wahrhaft muster- giltige Localitäten dieser Art seien die versandeten Flächen am Raibler See, die obersten Thal er der Save und ihrer Quellbäche, sodann insbesondere die verflachten Sand- und Geröllanhäufungen an der Fella, einem Zuflüsse des Tagliameiito, erwähnt. Ich erinnere mich noch, welche Mühe es mich gekostet hat, ein Exemplar von Dianthns Sternhergii Sieb.^) aus dem Geröll des Savebettes in der ') Diese Nelkenart ist in Koch's Synopsis II, pag. 10 8 (1843) als y alficola, d. i. als eine niedrige Iblüthige Varietät des Dianthus Monspessu- lanus L. der höheren Gebirgsregionen aufgefasst, steht aber sowohl durch den Wuchs, als auch durch die Beschaifenheit der Blätter D. arenarius L. und 3G9 Planiea (ilie Stelle liegt 2 Km. süillich vou Ratschaeli iu Oberkrain) herauszubnugeu; ich grub fast eiue Elle tief, olmo das Eude des AVurzelstockes zu erreichen; der Boden war aber mit zunehmender Tiefe immer kälter. Mir kam das seltsam vor, weil ich dachte, dass es der Wurzel näher an der Oberfläche doch besser behagen müsste, denn da war es wärmer. Und zudem noch diese enorme Dicke! Wie ein Pfahl, steif und unverzweigt, war sie in den Boden ver- senkt und trug, obschon von der Stärke des Kleiufingers, oben doch nur einen kleinen spärlichen Blätterschopf (eiue dürftige Rosette) mit einem kaum fiugerlaneen Blütheusteugel. Also diente all" dieser mächtige Apparat zur Erhaltung eines armseligen Blattwerks, wie es bisweilen an einem haardünnen Würzelchen hängt! Vielleicht w^ar die Pflanze zu dieser starken Wurzelbilduug dadurch gekommen, dass sie bei jedesmaliger Verschüttuug. wenn das Wasser sie mit Geröll bedeckt hatte, durch verticales Wachs- thum auf dem kürzesten Weire mit ihren oberen Theileu die Ober- fläche und damit das Licht zu erreichen strebte? Eine genaue Be- sichtigung der Wurzel liess erkennen, dass gleichmässiges AVachs- thum stattgefunden hatte. Dennoch untersuchte ich noch einige Exemplare dieser Xelkenart. und zwar au solchen Standorten, wo seit vielen Jahren keine A^erschüttuugen durch angeschwemmtes Ge- rolle oder Lawineuschutt vorgekommen sind; aber auch da geht die verhältnissmässig starke AYurzel senkrecht iu die Tiefe, und es ge- lingt nur sehr schwer, sie iranz auszugraben. Aehnlich verhalten sich noch mancherlei andere Pflanzen, die theils zu den alpinen, tiieils zu den präalpiuen gezählt werden. Im Ganzen ist die Zahl der Schutt- und Geröllpflanzen iu den subalpinen Thälern und Mulden eine geringe, was nicht nur von den Arten, sondern auch von der Zahl der Individuen gilt; die Liguosen sind, mit Ausnahme der Legföhre und des Sanddorns vou solchem Boden so viel wie ausgeschlossen. A^'on grossem Interesse schien mir zum Behufe der A^ergleichung eine genauere Untersuchung, wie sieh die Bäume, Sträucher und andere Pflanzen auf weichem dolomitischen Boden an den Bergge- häugen (wo sich natürlich kein Grundwasser in der Tiefe ansam- melt) bewurzeln. In dieser Beziehung fasste ich insbesondere den Grazer Schlossberg ins Auge, denn dieser ist ein Muster, wenn mau einen dürren, theils zerklüfteten, felsioen, theils erdig-sandigen Boden sehen will, wo die Pflanzen last den ganzen Sommer hin- durch hungern und dürsten. Was ist da natürlicher, als die Vor- aussetzung, dass die Bäume mit ihren AVasser veilangenden Wurzeln in die Tiefe streben werden, wo sie Feuchtigkeit genug finden könn- ten? Es geschieht aber nicht, obschon der Boden, auch wo er felsig D. plumarius L. näher als jenem, auch blüht D. Sternbergn in den Gebirgs- tliälern auf gleicher j\Feereshöhe 4 bis 5 Wochen früher als ^. Mon.'^pe.<i)itzen eines Farnes i Asple,nu.n Edgcii'nrthü). — Knotpen- bildunp an Wedeln und Laubblättern. — Betruchtung und Fruchtbildung eines Krau^ilaares [UlothrLc zonata). — Fuchs ve.-^iculosus. Kronfeld M. Neuere Beiträge zur Biologie der Pflauzeu. VII— IX. (Biolog. Ceutralbl. IX. Nr. 12.) 3 S. Paütocsek Josef. Beiträge zur Kenutniss der fossilen Bacillarien Ungarns. Theil IL Brackwasser-Bacillarieu. Nebst Anhang: Ana- lyse der marinen Depots von Hory, Bremia, Nagy-Kürtös in Un- garn, von Anamino und Kusnetzk in Russland. i3erlin (F. Fried- länder). 30 Tafeln und Text. 50 fl. Keinitzer Fr. Ueber die Lupulinbestimmung im Hopfen, (Bericlite der österr. Gesellschaft zur Förderg. d. ehem. Ind. III. 1889.) 4». 2 S. Sprenger C. Gladlolus victorialis Spr. {Gl. communis L. X Ct>^- riin Sw.) (Wien. Illustr. Gart.-Zeitg. 1889. 8./9. Hft.) 2 S. Szyszylowicz I. Une excursion botanique au Montenegro. (Bull. d. 1. SOG. bot. de France XI. S. 113.) 10 S. Einleitung über die botanische Erforschung von Montenegro und Abdiuck der Diagnosen der von S. auf seiner Reise im Jahre 188(5 gesammelten necen Pflanzen aus „Plantae a Dr. I. S. in itincre per Cf^rnagoram et in Albania adiacenti a. 1886 lectae". (Act. acad. Ciac. tom. XIX. S. 1— 16(5, tab. I— V.) Wiesner Jul. Die historische Entwickelung der Botanik. (Pharma- ceutische Rnndschau. Bd. VII.) Woloszczak E. Ueber die Dauer der Keimfähigkeit der Samen und Terminalknospenbildung bei den Weiden. (Botan.Centralbl. XXXIX. Bd. Nr. 6.) 2. S. Verf. constatirt die Dauer der Iveimfähiekeit der Samen von Saliv pen- tavdra mit 48 Tagen. Ferner beobachtete er Bildung von Terminalknospen an Sämlingen und älteren Exemplaren von S. bicolor bei eintretendem Wasser- mangel. Bennett Aith. The Svnouymv of PotamoReton rufescens Schrad. (Journ. of Botany XXVII. Nr. 320.) 3 S." Boulger G. S. The uses of plants. A Manual ot economic botany with special reference to vegetable products introiluced during the last fifty years. London (Köper and S.). 8". 232 S. 6 Sh. Engler A. und Prantl K. Die natürlichen Pflanzenfamilien. Leip- zig (W. Eugelmanu), per Lfrg. 3 M. Liefrg. 35. A. Engler: Olacaceae, Balanophoraceae. H. S o 1 e r e d e r : Arlstolochiaceae. H. Graf zu Solms: RafflcKiaceae, Hydnoraceae. i Bog. Text, 13.3 Einzelbilder in 3(i Fig. Liefrg. 36. S. Schönland: Campanulaceae, Goodeniaceae, Candollea- ccae. 374 Liefrg. 36. 1. Schv Q t ej: : Acrasieae, Phytomyxineae,j\Jyxogast€res. 4 Bog. Text, 174 Einzelbilder" in 40 Fig. Geutil Amb. Petite flore manuelle, contenaut l'analyse et la descrip- tion somiuaire des plantes vasculaires de la Sarthe. 2. Ausg. Le Maus (Mounayer). 8\ 250 S. 5 Fr. Hartman C. J. o, P. Haudbok i Skandinaviens flora, inuefatteude de Sveriges, Norges, Finlands och Danmarks ormbunkar och fauero- gamer, 12 e uppl., utg. af Tb. 0. B. Krok. Heft 1. Stockholm (Kinberg). 8°. 128 S. 2 Krön. Kumm F. Zur Anatomie einiger Keimblätter. Breslau (Preuss & Jünger). 8». 38 S. 1 M. Ludwig F. Weitere Mittheilungen über Alkoholgährung und die Schleimflüsse lebender Bäume. (^Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasrten- kunde IL Bd.) 9 S. — Extranuptiale Saftmale bei Ameisenpflanzen. (Humboldt VIII. Bd, Heft 8.) 4 S. 4 Fig. De Marco, Greu. Monte Cassino illustrato uei trei regni della natura, con altre descrizioni risguardauti le stesso luogo. Vol. I. Napoli (Tip. Unione). 8". 216 S. 3 L. Capitel IV umfiisst: „Geografia botanica di Monte cassino." Mas See George. A Monograph of the Thelephoreae. Part. 1. (Journ. of the Linn. Soc. Vol. XXV. Nr. 170.) 49 S. 3 Taf. 8». Der Beginn einer Monographie dieser schwierigen Basidioniyceten-Ord- nung. Der vorliegende Theil enthält eine morphologische und entwickelungs- geschichtliche Uebersicht, ferner den Beginn des systematischen Theiles, um- fassend die Gattungen Heterohasidium Mass^e nov. gen., Coniophora DC, Feniophora Cooke, Ästerostroma Massöe nov. gen. Oltmanns F. Beiträge zur Keuntniss der Fucaceen. (Biblioth. bota- nica Heft XIV.) Cassel (Th. Fischer). 4". 100 S. 15 Tafeln. 32 M. De Puydt. Les plantes de serre. Traite theorique et pratique de la culture des plantes qui demaudent un abri sous le climat de Bel- gique. 4 Ed. Mons (Maaceaux). 542 S. Iliustr. 6 Fr. Speyer 0. Italienische Vegetatiousbilder. Cassel (Freyschmidt). 8'. 32 S. 50 Pfg. Tossi. Sylloge Algarum omnium hucusque coguitarum. Vol. I. 2 Bde. ä 27 fl. 60 kr. Wir werden auf den Inhalt dieses höchst wichtigen Werkes, von dem eben die 2 ersten Bände erschienen, eingehend zurückkommen. Verworn Max. Psycho-physiologische Protisten-Studien. Jena (G, Fischer). Gr.-8°. 219 S., 6 Tafeln, 27 Textillustr. 6 fl. Viallaues A. et d'Arbaumont I. Flore de la Cöte-d'Or, contenant la description des plants vasculaires spontanees et cultivees en grand dans le departement etc. Dijon (Darantiere). 8". 595 S. 6 Fr. 375 Warburtou G. Egertou. Names aud syuouyms of british plaut, coUectiu.o- the nomeuclature of tbe Loudou Catalofiue, Eütrlisb Bo- t;iMv. Babiuctou Manual, Beutham's Flora aud Hooker's Studeut's Flora. Loudou (Bell aud S.)- 8". 196 S. 3-0 Sh. Flora von Oesterreich-Ungarn. A. Nieder-Oesterreich. Für das Kronland neue Arten: 1. Quercus hiemalis Stev. {Qu. pedimculata var. aiistralls Heuff., uon Liuk) bei Laxenburg mit der Gralle der Gi/nips cali/cis Burgsdf., von Tb. Kotscby gesammelt (Herb. Hayuald). 2. CeratophylUnn Ha>/naldianum Borb., Magy. Növ. Lap. 1884, eine vou C. submersum durcb dornige Früchte veiscbiedene Art, welche in Ungarn bei Temesvär, Mehala und Pozsony beob- achtet wurdfi, wächst auch bei Simniering nächst Wien, (Vergl. Maey. Növ. Lap. 1885.) 3. Echium Wierzbickü Hab. Prater bei Wien (1884). 1 — 3 V. B 0 r b ä s. Neue Standorte: 1. Miiosotis variahilis Aug. Auf dem Sonnwendsteiu und Piuken- kogl. 2. Achwa Moschatellbia L. Auf dem Sounweudstein, Unterberg bei Gutenstein, Dürre Wand, Gamstein bei Palfau. 3. Globularia nudicauUs L. Auf dem Gamstein. 4. Verbascum Kernerl Yni?>ch.. {Thapsus'X phlomoldes.) Zwischen den Stamm arten in grosser Menge bei Weyer. 5.- Orobanche flava Mart. Auf Pdasites nireus bei Weyer. 0. Rhododendron intermedimn Tausch. In 2 Exemplaren auf dem Ostabhange des Sonnwendsteiu. 7. Peiicedanum Oreoselhunn Mönch. Auf einer Wiese zwischen Inzersdorf und Atzgersdorf zablreieb. 8. Turgenia latifoUa Hoffm. Häufig auf einigen Feldern am Kaiser- steiubruch bei Brück a/L. 9. Saxifratm adscendens L. Bei Weyer und am Gamsteine. 1—9 R. V. Wettstein. B. Ungarn. Zusammengestellt von H. Braun. (Fortsetzung. Vergl. >'r. fi, 7, 8 u. 9.) 1. Für das betreflfende Gebiet oder überhaupt neue Pflanzen, 1 . Cardamlne Ullepiciaaa Borb. verhält sich zu C. rividaris Schur wie C. pratensis L. zu C. Hayneana AVelw. Sie "ist durch 370 grosse, iuteusiv violette Petaleu ausgezeicliuet. lu Pieiiuiüis durch Herrn Ullepitscli aufgefimden. 2. Loranthus Europaeus L. an sehr robusten Varietäten (var. per- rohusta Borb.) der Quercus JRobur L. im Fäs- Walde bei Körös- Ladäuy (August 1886). dou für die Flora des Comitates Bekes. Auch bei Bukiu im Bäcser Comitate. 3. Quercus Rohur L. var. perrohvsta Borb. {Qu. Bruttia Borb. 1887. nou Ten.) Häufig im Tieflaude, z. B. bei Monor, Fäs, im Bacser Comitate etc. Mit Qu. Bruttia Ten. durch die grossen Früchte grosse Aehnlichkeit aufweisend, unterscheidet sich diese Varietät von ihr durch anders geformte Blätter. 4. Mentha gnaphaliflora Borb. et H. Braun {M. Borbdsiana H. Braun in litt, non Briquet Fragm. Monogr. Labiat. [1889] p. 34); eine schon von Weitem durch die blaugrüne Farbe, wollige Bebaarung der vegetativen Org'ane und insbesondere aber durch stark wollige, in dem Filze verborgene Blüthen- knospen uud Kelche ausgezeichnete Art aus der Gruppe der Arveiises; an nassen Stellen bei Veszto, häufig mit Teucriuin Scordium, mit dem die M. gnaphaliflora in der Farbe, sowie in der Tracht oft übereinstimmt. (1—4 Nach Mitlheilungen von Borb äs.) 5. Spiraea ohlongifolia W. et K. Muräny, in subalpinen lichten Wäldern des „Klak" und auf Felsspitzen des Muränyer Burg- berges (leg. Beruh. Müller). 6. Dryas octopetala L. Hohe Tatra, „Vaskapu-', Kirälyhegy. 7. Geum Aleppicum Jcq. Im Thale „Garam" bei Vereskö; Tiszolcz im Thale „Sztrbruje". 8. Rubus suberectus Anders. Nagy-KÖcze, am Berge „Ukorowa". 9. „ Fdbri/i A. Richter n. sp. Zunächst mit Rubus Ber- tramii G. Brauu (Herb. Baeuitz Nr. 4802), Rubus sul- catus Vest uud i2. pUcatus ^N q\\\q verwandt, stellt diese neue Art einen bemerkenswerthen Typus innerhalb der Sectio: Suberecti Focke dar. Comitat Abauj-Torna in Ahornwäldern bei den Bädern von Stooss. 10. „ villicauUs Koehler. Baradna, im Thale gegen Polom. 11. „ discolor Weihe (turioribus obtusangulis). liaradna im Thale gegen Polom. 12. „ hirtus W. et K. Baradna. 13. Waldstelnia geoides Willd. Roszuyö; Tamäsfalva-Szabadka. 14. PotentiUa pilosa Willd. In Weingärten bei Rimaszombat; Tiszolcz am Gipfel des Berges „Hradova". 15. PotentiUa canescens Besser. Tiszolcz (forma ß. oligotricha et ö. pol'/tricha Borb.) am Gipfel des Berges „Hradova". 377 IG. Potent lila Kernen Borbäs. — P. hnpoliia Reiiss ot. Szontliag non Willi lenberg? — Tiszolcz, „Hradova"'; Nagy - Röcze, ^S'/kalka'*. 17. PotentiUa disseeta Wallr. Tamäsfalva bei Rimaszombat. 18. „ tenuUoha Joid, Tiszolcz auf dem Gipfel des Berfres ^Hiadova", Nyustya-Kleuocz: Nagy-Röcze, „Szkalka". 19. ,„ Wiemanniana Glmtber et Scbummel. Baradua. 20. „ arenaria Baikb. Auf souuigeii Felsen um Magyar- Pokoiagy bei Rimaszombat. 21. „ sllvestrls Becker (1768) [P. TornientiUa Srop. 1712). Tamäsfalva bei Rimaszombat; Nagy-Röcze, „Szkalka". 22. Posa A,rrnannl Gmel. v. coriacea Borb. Tamäsfalva bei Rima- szombat sebr selten. 23. „ Austriaca Crantz. Tamäsfalva bei Rimaszombat. 24. „ Austriaca Crantz var. si(b(jlandiilosa Borb. Rimaszombat, „Akaztö-begy'* (Galgenberg). 25. „ ca nlna t Jissldens 'ßovh. Tamäsfalva, Pokorägy bei Rima- szombat bäufig. 26. „ canlna v. laslostt/lls Borb. Tiszolcz, „Hradova" und im Thale Sztrbruje". 27. „ canlna var. semlblserrata Borb. In den Tbälern und auf Bergen im nördlicben Tbeile des Comitates Gömör bäufig, so bei Tiszolcz, ,,Hradova"; Miiräny-Huta, Helpa. Cserna- kova-vrch, am Gipfel des Berges „Uhorna" 1000 Meter fiber dem Meere, bei Kraszua-Horka-Yäralja. 28. „ canlna var. vlUosluscnla (Rip.). Rimaszombat, „Akasztö- begy (Galgenberg). 20. „ dinnalls Bechst. Tamäsfalva bei Rimaszombat, Tiszolcz, -Hradova". 30. „ ruheUlßora Ripart. Tamäsfalva bei Rimaszombat. 31. „ siihmitls Gren. Rimaszombat, Pokorägyer Felsen. 32. ,. diimetorurn Borb. Baradua im Balogbtbale. 33. „ diimetorum v. atrlchor/i/na Borb. Rimaszombat, Galgen- berg, Tiszolcz. im Tliale ,.Sztrbrnje". 34. „ dtnnetonnn v. leptotrlcha Borb. Falucska, Comitat Abauj- Torna, Rotbbaumgrund-Thal. 35. „ trlchoneura Ripart. Meleghegy-Bugyifala. 36. „ ohscura Pug. Beim Friedbofsthore zu Rimaszombat. 37. „ incana Kitaibel. Tiszolcz, „Gostanova-vrch", Klenöcz, Borova; v. sepalls magls laclnlatls am Berge „Gostanova" bei Tiszolcz. 38. „ ///a?/t'rt Yill. Helpa, „Hronovec-dolina". Tu der Umgebung des Garam überall verbreitet. Var. acatlfolla Borb. Szepes- Totfalu, Tiszolcz, im Thale „Rovuanski'' (?). 39. „ inodora Fries. In Wäldern bei Magyar -Pokorägy bei Rimaszombat. (Dürfte möglicherweise zu der in Ober- und Mitteluugarn weit verbreiteten P. Brlacensls H. Braun {jebören. 378 40. Rosa ditrichopoda Boib. Kleuöcz, „Rovova". Tiszolcz, „Hia- dovä", hier ziemlich häufig. 41. „ suhduplieata Boib. (1883). {R. Hehmrlü H. Braun soll uach Borbäs mit ihr synon.ym sein). Var. idbiflora A. Richter (non Opiz) Miiräuy-Huta gegen Muräny. 42. „ umheUlßora Sw. Klenöcz, ,.Borova", Tiszolcz, ^Hradova" und im Thale „Rovnanski". Var. longifrons Borb. nov. var. „A typo foliolis majoribus, elongatis, basi nou acutis, apice band acuminatis, fructu hispido diversa" (Borbäs). Tiszolcz, am Gipfel des Berges „Gostanova" bei „Hradova." 43. „ c'mnamomea var. foecundissima (Münchh.). Tamäsfalva, (um die Gruft verwildert). 44. „ pendidina L. v. puhescens (Kocb). Tiszolcz, „Gostanova", M. Tatra im Szinvothale. Var. adenosepala Borb. Kle- nöcz, „Veper", Tiszolcz, „Gostanova", Helpa, Cserna- korea; Muiänyer Kalkplateau, Mala Stozska-, im Thale „Sztraczena". Im nördlichen Theile des Coraitates ist diese Varietät so ziemlich allgemein verbreitet. Var. adeno- phora Kit. Viborna-Landok im Zipser Comitate, Belaer Karpathen im Thale „Quellgründchen". Var. anomala Borbäs „pedunculis, levibus, receptaculo nonnullo gian- duloso-setoso." Tiszolcz, „Gostanova". 45. „ spinosissima L. var. spinosa Neilr, Auf Kalkfelsen am Gipfel des Berges „Gostanova" bei Tiszolcz. -46. „ hdea Miller. Um Rimaszombat cultivirt. 47. Alchimilla montana Willd. Klenöcz, „Barova" etc. N. Röcze, „Kohut", „Za-Krizsom", am Burgberge Muräny; Tiszolcz, „Hra- dova", Puszta Pola etc. Ueberall im nördlichen Theile des Co- mitates Gömör, 48. Cotoneaster integerrhna Medicus (1793) (0. vidgaris Lindl.). Am „Veper". 49. Malus acerha (Mer.). „Szäbadka" bei Rimaszombat. 5 — 49. Vgl. Richter Alad. Gömör- Megye Rosaceäi ^s nit^g nebäny adat Szepes ÖS Abauj-Torna megyök rüsza-felöinck ismeretehez (die Rosaceen des Göinörer Comitates nebst einigen Angaben über einige Rosen des Zipser und Abauj-Tornaer Comitates) in Teimöszetrajzi füzetek vol. XII. 1. (1889). C. Mähren. Für das Kronland neue Arten: 1. Corydalis lutea DC. An Felsen unter der Ruine am Polauer Gebirge. 2. Crataegus Crus galll Ait. In Gebüscben unter der Klentnitzer Ruine. 3. Ornithogalum pyramidale Jacq. In einem Walde bei Neumühl a. d. Thaya. 1 — 3 Ad. Si-bierl. Botanische Forschungsreisen. Ein Ausflug in die Alpen und Alpenregion des somchetisclien Erzgebirges. Von Paul Conrath. Die Alpe Ljalwar bildet mit 2558 Meter die höchste Erhebuüg eines aus Südwest nach Nordost sich erstreckenden Gebirgszuges des südlich von Tiflis sich befindenden somchetischen Erzgebirges. Ihre Gestalt ist etwa die eines abgestumpften Kegels von breiter Basis; ihr Name ist tatarisch und bedeutet so viel als „hier gibt es Edel- steine"". Der grösste Ort au ihrem Fusse ist das von Griechen be- wohnte Allahverdi (tatarisch, gleichbedeutend mit Gottesgab) mit alten Kupfergrubeu. Mein Weg führte mich aus dem Thale des Debeda-tschai's über einen langen, bewaldeten Bergrücken mit meh- reren Kuppen östlich des Ljalwar, den ich auf der Karte als Kysyl- tasch bezeichnet finde. Dies- r Name, ebenfalls tatarischen Ursprungs, . ist aus zwei Wörtern zusammengesetzt, nämlich Kysyl = Cornus mas und tasch = Stein. Im Laubwalde dieses Berges sammelte ich von interessanteren Arten die Scaliperia rotundifoUa M. B., eine sonst unscheinbare Pflanze, aber als ümbellifere mit ganzen Blät- tern auffallend genug. Höher oben findet sich dann die Astrantia hellehorifoUa Salisb. mit dreitheiligen, scharfgesägten Grundblättern und bisweilen rosafarbener Hülle. Mit dieser vergesellschaftet wächst recht häufi«" das stark begehrte Pyrethmm carneinn M. B., welches bekanntlich zu Lisectenpulver verarbeitet wird. Man zahlt hier zu Lande für das Pud getrockneter Pflanzen bis zu 5 Kübel. Durch den starken Geruch hatte sich schon längst das stattliche Liliirm monadelpJiKin M. 13. mit seinen grossen gelben Blumen verrathen, das hier zahlreich in der var. Szovitzianum Baker vorkommt. Auf freien, grasigen Stellen, die nun der Weg berührte, traf ich in gi-QSser Menge eine Pulsatilla im Fruchtzustande an, die vielleicht die P. Albana Stev. ist. In ihrer Nähe wuchs Veronica gentia- noides Vahl. eben in bester Blüthe. Wir gelangten nun wieder in den Wald, in welchem sich der Weg allmälig emporschlängelt. Hier stehen an lichteren Stellen GaJega orietitalis Lam. und Lathyrus roseus Stev. An schattigen Plätzen hatte eben die mächtige Valeriana alliariaefolia Vahl die zahlreichen weissen Blüthen geöffnet, wäh- rend an quelligen Orten Doronieinn macrophyllum Fisch, blühte. Wir näherten uns unterdessen immer mehr dem Grubenorte Allah- verdi und dem Fusse des Ljalwar. Der Wald wird immer lichter, hie und da finden sich Wiesen mit hier reichblüthigerem Lilhnn monadelphum, massenhaftem Polygonmn Bistorta L. und spärlicher Scrophidaria Scopolü Hppe. Endlich verlässt der Weg den Wald vollständig und vor uns ]ieovnnber 1SS9. PUdifae Karodnae, Aiifzäliluii? der von Ferdinand Ksiro im Jahre 1888 im baika- lischeu Sibirien, sowie in Dahurien gesammelten PHanzen. Von J. Freyn. (Fortsetzung.') 189. Viola uniflora L., Led. 1. c. T. 255. — Tmrz. 1. c. I. 189. lienjfWcäMer, Gebüsche um Iikutsk gemein. Mai. IJlütheu gold- gelb mit violett-brauner Aderung. VII. Polygalaceae Juss. 131. PoJygala comosa Sclik., Led. 1. c. I. 271. — Turcz. 1. c. I. 195. Bergwiesen au der Angara bei Irkutsk. Juni. Blau blü- hend; Früchte sah ich nicht. Die Unterschiede von der euro- päiscbt^u Pflanze hat schon Turczaninow 1. c. auseinander- gesetzt. 294. P. sihirka L., Turcz. 1. c. I. 191. — n. laüfolia Led., 1. c. L 269. Borgabhäuge au der Uzakowka bei Irkutsk. Juni. Die Breite der I31ätter ist sehr veränderlich, weshalb dieselben bald eiförmig-elliptisch, bald eilauzettlich, bald in allen Zwischon- gestalten vorkommen. Vlir. Sileneae DC. 265. Ifianthtis vergicolor Fisch., Turcz. 1. c. I. 197. — Z>. Seifuierii var. y. b. Led. 1. c. I. 277-278. Wiesen um Nertschinsk. Auch habifuell uiit D. Seouierü wenig übereinstimmend und in dieser Hinsicht mehr dem D. pratensis ähnlich. 93. CriipHoplida dararica Turcz. «. latifolia FiMrzl in Led. 1. c. L 2\H. — G. (hiu'liiii liiie. (5. ilah'arira Turcz. 1. c. L 201. Steppenwiesen um Xerts. '^^(j 386 84. Sllene repem Patria, Lecl. 1. c. I. 308. — Rohrbach Mono^. pag. 206. — Ä. rep. ß. latifoUa Tiircz. 1. c. I. 208. Berge ani Baikal. Juli (forma major). 261. S. repem Patr. a. vulgaris Tiircz. 1. c. I. 208. Hügel, Saaten um Nertschinsk. August. Das Carpophor beider Formen dicht kurzhaarig; übrigens scheint diese Art in Grösse, Blattzuschnitt und Tracht ziemlich beträchtlich zu variiren und mag die vorliegende Varietät nur eine forma minor, viridior der vorigen seiu. 2-58. S. tenuis Willd. ß. Jenisseia lus. ß. Rolirb. Monogr. pag. 187. — S. graminifolia Otth a. grandißora Led. b. nnguibus gla- hris Led. 1. c. I. 307. — S. Jenisseia Steph. herb. ap. Turcz. s. latifoUa Turcz. 1. c. I. 205. Hügel, Wiesen um Nertschinsk. Juli, August. Wohlriechend (Karo in scheda). Blüthe grün- lichweiss. 65. S. nutarn L. Led. 1. c. L 318. — Turcz. 1. c. L 209. Berg- wälder au der Angara bei Irkutsk. Juni. 116. S. aprica Turcz. ap. Fisch, et Mey., Turcz. fl. Baic. Dah. L 209. Led. 1. c. I. 317. Bergabhäuge an der Uzakowka bei Irkutsk. Juni. Tracht fast von Melandrium triste, jedoch nur 3 Griffel, Petala den Kelch nur wenig, aber deutlich über- ragend. Fehlt bei Rohrbach. 85. WaUberqella tristis m. — Lychnis tristis Bge., Turcz. 1. c. L 213—214. — Melamlrium triste Fenzl in Led. 1. c. L 326. Nasse Wiesen zwischen Bergen am Baikal. Juli. Kelche blass- grün, purpurn überlaufen und ebenso geädert; Carpophor zer- streut weichhaarig. Pflanze viel grösser als die gewöhnlichen Arten der Gattung; 3—5 blüthig. 236. Lychnis sihirica L., Fenzl 1. c. L 331. — Turcz. 1. c. L 212. Trockene Wiesen, Hügel am Irkutflusse sehr häufig. Mai. Blüthen weiss oder bleich rosenfarben. IX. Alsineae DC. 191. Älsine verna Barth, Turcz. 1. c. I. 220. — t. horealis lus. 3. Fenzl in Led. 1. c. I. 349. Trockene Bergwälder am Angaraflusse bei Irkutsk. Juni. 183. Eremogeue juncea Fenzl 1. c. 1.366. — Arenaria juncea M-B., Turcz. 1. c. I. 223. Steppeuwiesen bei Tschita (Dahurien). Juli. 199. Moehringia laterißora Fenzl lus. 1. 1. c. I. 371. — Turcz. 1. c. I. 225— 22G. Schattiges Weidengebtisch auf Wiesen am Irkutflusse bei Irkutsk. Mai. 151. Stellaria Bungeana Fenzl 1. c. I. 376 — 377. — S. nemorum Turcz. 1. c. I. 228 non L. Gebüsche am Irkut bei Irkutsk. Mai. Juni. 124. S. dichotoma L. a. cordifolia Bunge lus. 2. Fenzl 1. c. I. 378 bis 371». — St. dichotoma var. «. Turcz. 1. c. I. 229. Zwischen Steiublückeu auf Bergen um die Stadt Tschita, häufig. Juli. 387 192. S. glauca With., Tiircz. 1, c. I. 231. a. communis Fenzl, f. parvißom Freyii. Saiuiio'e Wiesen am Ufer des Irkut bei Irkutsk. Mai. Auifallend seegrtin, steif aufrecht, uiedrig (10 cm.), armblüthig; Blütlieu 8 mm. lau«;, kaum grösser als der geöffnet ausgesperrte Kelch. Der Beschreibung nach mit . plumarius ist dagegen eine Pflanze des warmen compacten Kalkfelsens, ähnlich wie J?. Monspessulamis L., soweit diese Art im Plorengebiet der subalpinen Tliäler und Vorberge an- sässig ist, wie z. B. bei der Flitscher Klause südlich vom Predil, bei Lengeufeld in Oberkrain u. a, 0. Uebevgäuge von D. Sternbergii, D. Monspessulamis und D. plvmarius habe ich bis jetzt nicht gesehen; die letzteren zwei Arten sind zu weit von einander verschieden, als dass man solche zwi- schen ihnen erwarten könnte, D. Sternhergii und D. Monspessidanus sind aber auf ein so gründlich verschiedenes Substrat angewiesen und (wie es scheint) meiden sie selbst die Mittelstufen der beiden gegensätzlichen Bodenarten so sehr, dass die Beobachtung im Freien bis jetzt zu keinem Aufschluss darüber geführt hat, ob denn über- haupt, und unter welchen Umständen Uebergänge zwischen ihnen möglich sind. Ausnahmsweise sah ich bei Chiusaforte unterhalb Pon- tebba längs der Strasse D. Sternhergii, der sich im Wuchs einiger- masseu dem D. Monspessidanus nähert; auch im Thale der Korit- nica (südlich vom Predil) geht diese Art nach Norden in eine zwar seegrüne, jedoch im Uebrigeu keineswegs dem D. Sternhergii ent- sprechende oder auffallend ähnliche Form — D. Monsp. var. com- pacta — über, wie ich bereits in Engler's Botan. Jahrb., V. Bd., S. 375—378, ausführlicher berichtet habe. Im botanischen Garten ist D. Sternhergii bisher im Wuchs und Habitus, wie auch in sonstigen wesentlichen Eigenschaften, un- verändert geblieben; blos die Glaucescenz hat etwas abgenommen. Ein Beitrag zur Kenntniss der mährischen Brombeerenflora. Von H. Sabransky. Prof. Formänek hat bereits wiederholt von mir herrührende Bestimmungen seiner mährischen Brom beeren funde mitgetheilt. Zu seinem Aufsatze in Nr. 14, Jahrgang 1887 dieser Zeitschrift sei nachträglich Folgendes bemerkt: 1. B. nitichs von Krasna ist doch wohl kaum der Strauch der norddeutsclien Niederung, sondern nur eine mehr sparrige Form des in Mähren weit verbreiteten JR. pli- catus W. N.; ich glaube auch auf der dem spärlichen Materiale zu- gehörigen Etikette blos die Aehnlichkeit mit H. nitidus notirt zu haben. 2. Der Name li. -moritanus Wtg. (ebendaselbst) rührt nicht von mir, da mir ein solcher Wirtgon'scher Eubus überhaupt nicht bekannt ist. Sollte das vielleicht ein Lapsus typographi für B. rnontanus Wtg. sein? Ich erinnere mich an die vor drei Jahren mir vorgelegene Pflanze nicht mehr, sollte ich sie jedoch als 403 R. montamis Wtg. bezeichnet liabeu, so glaube icli für diese Be- stimmung irameihin einstehen zu können. Das Vorkommen dieser Art in Oesterreich-Üngarn wurde von mir nicht ohne zureiclienden Grund behauptet. Die Meinung des Herrn Dr. Fritsch *), dass die Babington-Focke'schen JRhamnifolü im Gebiete der Monarchie fehlen, ist irrthümlich. da li. rhamnifolinä W. N. in Böhmen typisch vorkommt. Ich besitze ein schönes Exemplar dieser Art, welches Herr Dr. Ostermeyer am Schlossberge bei Teplitz gesammelt hat. 3. Für die Echtlieit des li. silvatkus bei Pernstein übernehme ich keineswegs volle Garantie. Herr Formanek, sowie Herr Prof. W. Spitzner in Pross- nitz haben mir seitdem eine grosse Menge mährischer Brombeeren zur Kevisiou eingesendet. Bei der Durchsicht so vieler Formen konnte ich mich nicht der Ueberzeugung verschliessen, dass das mährisch- schlesische Gebirgsland einen weitaus selbstständigeren Kubusflor beherberge, als dies bisher in den vorliegenden Werken, namentlich in der Flora Oborny's geschildert wird. Nach den charakteristischen Funden Haläcsy's in den Ausläufern der Ostalpen und den nicht minder eigenthümlichen Arten der westkarpathischen Vorberge ist es auch anders nicht zu erwarten, als dass das böhmisch-mährisch- schlesische Gebirgssystem eine Reihe interessanter Eigeuformen be- herberge. Es wird sich eiieu erst ganz allmälig ein Bild batographischer Grossartigkeit unserer Monarchie entrollen, zu dem heute kaum noch die ersten Striche gezogen sind. In Betracht der Nothwendigkeit jedes solchen Strichelchens gestatte ich mir nun eine Auswahl von bislang unbeschriebenen Formen der Formanek- Spitzner'schen Aufsamm- lung bekannt zu machen. Es sei noch hinzugefügt, dass mir von diesen Brombeeren eine reichliche Anzahl instructiver Exemplare vorgelegen ist und dass mir ausserdem Herr Spitz ner treffliche, und nach der lebenden Pflanze gefertigte Notizen zur Verfügung stellte. 1. R. villicauUs Koch C. var. Doitbravnicensis m. R. vllUcaidis Koch C, ein leicht erkennbarer Typus, variirt, wo er vorkommt, stets nur innerhalb enger Grenzen; im Schatten des Waldes mit grossen, schlaffen, grünen Blättern und schlanker, sparriger Blüthenrispe vorkommend, schützt er sich an sonnigen Orten gegen Licht- und Wärmestrahlen durch Indumentvermehrung und Verkleinerung der Oberflächen, also durch tilzige, zweifarbige, lederige . Blätter mit kleinerer Spreite und Zusammenziehung der Inflorescenz. Solche Formen {R. rectaagulatus Maass) kommen selbstredend auch bei uns vor, ich sah sie wiederholt aus Mähren (Prossuitzi und Niederösterreich (Gloggnitz). Wenn sich aber bei einer Brombeere, die sonst unverkennbare Beziehungen zu R. villi- caidis zeigt, die Art der Bestacheluug völlig ändert und ausser- dem noch andere Eigeuthümlichkeiten hinzutreten, so kann sie der ') Siehe Vcih. d. zool.-botaii. Gcscllsch. Wien. XXXVIII. S. 777 (1888). 31* 404 Systematiker nicht ohne Weiteres der Stammform siihsnmiren. Tch trenne darum den Ji. Doubravnicensis von R. viUicaulis ab und diagnosire ihn folgendermassen: li. Doubravnicensis. Stipellen und Bracteen am Rande drüsenführend (wie R. rhombifoUt(s). Blättchen oben sehr deutlich behaart, unten weichtilzig grau, aus stets herzförmigem Grunde breiteiförmig. Die Blättchen an der Spitze des Blütheuzweiges unten weiss- filzig. Blflthenaxen mit viel kürzeren, den Querdurchmesser kaum 2- bis 3mal überragenden Stacheln be- setzt. Untere Blütheuäste aufrecht und wenig verläuoert ; I u f 1 o r e s c e n z daher schmal zusammengezogen, oft sehr laug. Blüthenstiele nicht dicht, mit viel kürzeren, das Stielchen etwa 2mal überragenden Stachelchen bewehrt. Diese eigeuthümliche Form wurde von Dr. E. Formänek avif den Hügeln Hlavacow und Sibenice bei Doubravnik entdeckt. R. villicatilis. Stip eilen und Bracteen drüsen- los. Blättchen oberseits spärlich be- haart, unten meist grün, aus gerundetem Grunde elliptisch oder eilänglich oder rundlich. Blüthenaxe mit schlanken, lan- gen, ihren Querdurchmesser 3- bis 5mal überragenden Stacheln bewehrt. Untere Blüthenäste sparrig oder ganz rechtwinkelig abstehend, bedeutend verlängert ; I n f 1 or e- scenz daher aus breiterem Grunde nach oben verjüngt. Blüthenstielcheu dicht mitlau- gen, kaum gebogenen Stacheln besetzt. 2. li, JfornianekU n. sp. hybr. = R. oreogeton X tomentosus. Am Hügel Bozinka bei Doubravnik (Formänek). Im Habitus zwischen den beiden vom selben Staudorte vorliegenden Stammarten genau intermediär. Blätter gross, wie die der Schattenform des O. oreogeton theils hellgrün, theils (unten stets) mit einem durch- scheinenden Sterutilz dünn überzogen, sämmllich mit stark keilför- miger Basis, grob mehrfach gesägt wie die des R. tomentosvs. Rispe aus sehr verlängert gestielten Cymen gebildet, der des R. oreogeton ähnlich. Blüthenstielchen fein bestachelt, mit kürzeren und längeren Stieldrüsen versehen. Kelche mit verlängerten Zipfelu, diese graufilzig, mit sitzenden und gestielten Drüsen versehen. Sli- pellen lineallanzettlicb. — R. Vrahelyianus Kern., den ich (Oesterr. botan. Ztg. 1887, Nr. 9) ebenfalls als oreogeton X tomentosus ge- 405 deutet habe, stammt vou der var. setoso-glandulosus Wirtg., dem sogenaunteu JR. Lloydianus Geuev. ab. Er unterscheidet sich daher durch seine von zahlreichen, derberen Stacheln, Stachelhöckern, Drü- sen und anderen Trichombildungen, starrenden Axen und veränder- tem Habitus von R. Formanekii, der ein Mischling von K. oreo- actis speciosa, Gymnadenia rubra, Orchis Pentecostalis Sennholz et W., O. speciosissima Seunh. et W. vor, — Herr H. Zukal demou- strirte die von ihm in der Monatsveisammlung besprochene Flechte. — Herr Dr. C, Bauer demonstrirte Volvox qlohator, der in der letzten Zeit in grosser Menge im botanischen Garten der Wiener Univer- t'ität aufgetreten ist. (Bisher in Niederösterreich nur im Schwarzen- berggarten zu Wien von Zukal gefunden). In Keykjavik (Island) hat sich eine Isländische naturwissen- schaftliche (jesellschaft gebildet, deren Vorsitzender B. Gröndal ist. Die Gesellschaft plant die Gründung eines naturwissenschaftlichen ^luseums und die Heiausfrabe einer Zeitschrift. Preisausschreibung, Herr Ander v. Semsey hat der uiigaii.schen Akademie der Wisseuschattun in Budapest die Summe von Liunderttausend Gulden gewidmet behufs Herausgabe von zehn ungarischen Handbüchern, und zwar über ungarische Sprachlehre, ungarische Liteiaturgeschiclite, ferner über die Archäologie, Geschichte. Geographie, National-Oeko- nomie. Geologie, Mineralogie, Fauna und Flora Ungarns. Das Hono- rar ist für jedes Werk mit zehntausend Gulden festgesetzt. — Die concurrirenden Aibeiten müssen bis 7. October 1895 ciniieliefert werden. Jedes der erwähnten Werke soll einen Umfang von höchstens 150 Druckbogen haben, O-steir. botan. Z. .isthiift. 11. Heft 1839. p,9 41! Botanische Forschungsreisen. Die Herren Sintenis. Bornmiiller und Pichler, die, wie seinerzeit berichtet Avurde, im Laufe des heurigen Sommers For- schungsreisen nach Kleinasien unternommen hatten, sind von diesen bereits zurückgekehrt. Einer brieflichen Mittheilung des Herrn J. Bornmüller, der auf seiner Rückreise von Amasia Varna berührte, entnehmen wir folgende Stelle: ,.Hier in der Flora Varnas galt mein gestriger erster Ausflug ifiuer Diplachne, die ich in meinen „Beiträgen zur Kenntniss der Flora des bulgarischen Küstenlandes" (botanisches Centralblatt) als eine Unterart der JD. serotina Lk. „subspec. 7>. Bulgarica m." ver- zeichnete. Jetzt nach reichem lebenden Material kann ich nicht mehr zweifeln, dass es sich um eine zweite Art handelt, die hier nirgends Uebergäuge zu D. serotina bildet, obgleich beide Pflanzen nicht selten gemischt auftreten. Ganz abgesehen von der Gestaltung der "Blüthe sind die vegetativen Theile, das Gesammtbild der Pflanzen derart verschieden, dass jede Verwechselung auf den ersten Blick ausgeschlossen ist. Diplachne serotina begegnete mir nur mit gerade- aufrechten Halmen, diejenigeu der D. Bulgarica liegen flach dem Boden an, breiten sich (scheinl>ar kriechend) nach allen Seiten aus oder schmiegen sich auf abschüssigem Terrain abwärts der Berg- lehne an, dass man sie häufig ganz versteckt unter den Polstern von Stipa oder AmJroponon antrifft. Die aus sehr compacten Wurzel- stöcken erscheinenden zahlreichen Halme verlängern sich derart häufig bis zu drei Fuss und sind schwächlich. Während bei D. serotina die Blattspreit^n mit der verticalen Axe einen Winkel von 60" — 120" bilden, dero-estalt. dass die Blattspreiten häufio- horizontal oder ab- wärtso-eneigt sind, stehen die Spreiten der beinahe um die Hälfte schmäleren Blätter der D. Bulgarica nur in einem Winkel von 80 bis 40" ab, sind also als aufrecht abstehend zu bezeichnen. Sehr zutreffend sind auch die Beobachtuno-eu HackeTs, dass die an dem Wurzelstock erscheinenden Innovationen bei D. Bulgarica viel später zur Entwickelung gelangen, als bei D. serotina, wo sich dieselben schon vor Entfaltung der Blüthenrispe einstellen. Bei sämmtlichen ausgegrabenen Exemplaren, die bereits blühende Halme tragen, ist von jenen schuppigen Wurzelsprossen noch keine Spur zu sehen, während die noch nicht blühenden an gleicher Stelle gegra- benen Exemplare der D. serotina durchwegs reichlich Sprosse gebildet haben. Auch scheint die Blüthezeit der Z>. serotina um circa 14 Tage später zu fallen, so dass ihr Name auch diesem europäischen Neu- bürger gegenüber die charakteristische Bezeichnung wiedergibt. — D. Bulgarica theilt den Standort mit Stachys siteritoicles, JEchinops JRitro, Dianthus jjallens, Senecio cinerevs Velen., Centaurea Salo- nitana, AsphodeUne Lihurnica, Potentilla Bornmülleri Borb. (= P. leucotricha in meinen Beiträgen, non Borb.) etc." 41'J Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. ßehm. H. Ascomyceten. Fase. XX, Nr. 951—1000. In dieser neuen Lieferung sind aus Oesterreich- Ungar q u. a. folgende Arten angegeben: Velutaria Poh/trichii Rehm, spec. uov. auf abgestorbeneu Fruclitstieleu von Poh/trlch. jimip. bei Radnitz in Mähren (Niessl). — Pezizella subffIa.jiaUs Rolim, sp. n. Auf faulen- den Halmen von ÄWdus stricta am Hochjocbferner, Tirol (Reh ra). — Saccobolus Beckii^Q\m. Hirschkoth bei Wien (Heimerl). — Asco- phamis lacteus Cooke. Pferdemist bei Wien (Heimerl). — Zlfjnoella arthopiirenioiäes Rehm, spec. nov. Abgestorbene Wurzeln von Cal- luna. Stuibeufall bei Plansee, Tirol (Rehm). — Hiipo:'opra equorum {F\iG]i\.)Wmi. f. leporina Niessl. Hasen koth.Ratschitz, Mähreu (Niessl). — RoselUaia abscondita Rehm, nov. sp. An abgestorbeneu Gras- biischeln am Hochjochferuer, Tirol (Rehm.). Demnächst erscheint die 11. Ceuturie des Herbarium Graecum normale von Th. v. Heldreich. Dieselbe enthält ausser zahlreichen seltenen Arten, wie z. B. Potentilla Kionaea Haläcsy, Canipanida anchusißora Sibth., Verhascion erraticKm Hausskn., Lillum Held- reichii Freyn u. a. folgende neue Arten: Malcohnia Hi/draea Heldi'. et Haläcsy, Trlgonella Sartorü Heldr., Anthemis Münteriana Heldr., Inula Attica Haläcsy, Anchusa Sartorü Heldr., Frit'dlaria Repls Georgii Heldr. et Holzm., Leopoldia Charrelü Heldr., Muscari Leoiüs Heldr. et Hai., Alüum Aegaeum Held, et Hai. Die Yertheilung dieser Centurie nimmt wie der vorigen Herr Dr. E. V. Haläcsy in Wien (VIF. Scln-ankgasse 1) vor. Preis pr. Centurie 30 Francs.^) Herr Dr. C. Baenitz in Königsborg versendet den Prospect der 60. und 61. Lieferung des „Herbarium Europaeuni". Die erstere umfasst 122, die letztere 97 Nummern. Lieferung 60 enthält insbe- sondere seltene Pflanzen aus Ungarn und Siebenbürgen, Lieferung 61 solche aus Norwegen, ferner aus Corsica, Sardinien, Sicilien, Süd- Frankreich, Spanien. (Preis: Lief. 60: 23 Mk., Lief. 61: 24 Mk.; beim Herausgebor 15, respective 16 Mk.) Personal-Nachrichten. Professor Dr. J. Wiesner in Wien wurde zum Vicepräsidenteu der Deutschen botanischen Gesellschaft gewühlt. ') Nach Mittheilung des genannton sind auch Exem]dave der X. Centurie nocli verfügbar. 420 V. V. Janka, der seit Jahren gefährlich krank ist. wurde auf seine eigene Bitte pensionirt und ist nach Promontör bei Ofen über- siedelt. Dr. E Dennert wurde zum Lehrer am evangelischen Päda- gogium in Godesberg a/Rh. ernannt. Der Privatdocent an der Universität in Würzbiirg Dr. Fr. Noll ist zum a. o. Professor der Botanik an der Universität in Bonn ernannt worden. Professor Dr. W. Palladin in Nowo-Älexandria ist zum a. o. Professor der Pflanzen- Anatomie und -Physiologie an der Universität Charkow ernannt worden. Cardinal-Ei-zbischof Dr. L. v. Haynald feierte am 15. October in Kalocsy das 50jährige Priester-Jubiläum. Der Tnspector des kais. botanischen Gartens in Schönbrunn bei Wien, Herr Vetter, ist in d^n Bubestand. o-etreten. An seine Stelle wurde der Hofeärtner Umlauft zum k. k. Hofgarten-Inspector in Schönbnmn ernannt". Der Botaniker Graf Ludwig Sarntbein ist von Linsbruck nach Brixen in Tirol übersiedelt. In Graz ist am 17. September Herr Josef Eberstaller ge- storben. Der Verstorbene hat sich Verdienste nm die Erforschung der Kryptogamenflora von Ober-Oesterreich und Steiermark erworben. Notiz. A. BpcTspv in Saropta fRusslaml) sucht pinen Käufer für sein g^rosses, circa 100.000 Pflanzen urafassemle« Hörbar. Dasselbe ist nicht nur ausser- ordentlich reich an südrusBischcn Pflanzen, sondern enihält auc'h die vom Be- sitzer in Dnffheetan. Perbent. Baku. Kaukasus, in der Kirffisensteppe. am Kaspi-See. in Achal-Teke bei Kisil Arvat und in vielen anderen Gegenden des russischen Reiches ?esammelten Pflanzen. InLivIt der NoTember-Nummer. Freyn J. Plantae Karoanae. (Forts.) S. 38.5. — Zukal H. TJpber die Entstehung einiser Nostoc- nnd Gloeocapsa-Formen. (Forts. Mit Taf, II .l R. 390. — W^ttstein R. v. Studien über die (Itattungren Cephalanthera. Epipactis und Limodorum. (Mit Taf. ni.) S. 39.'i. -- Krasan F. KalV und Dolomit in ihrem Einflüsse auf die Vegetation. CPehluss.) S. 3P9. — Saliransky H. Ein Beitrag zur Kenntnis« der mährischen Bromheerenilora. S. 402. — Schilbersky Carl j. Beiträge zur Moosflora des Pester Comitates. S. 406. — Lit- ter at ur-Ueh e r sie lit. S. 407. — Flora von Oe sterrei eh-Ungarn. S. 414.— TJeher- sicht der botanischen Vorlesungen an den österr. Universitäten. S. 41.'i. Botanische Gesellschaften, Ver ein e, C on 7 res? e etc. S. 417. — Preisausschrei- bung. S 417. — Botanische Forschungsreisen. S, 418. — Botanische Sammlungen, Museen. I nstitu te etc. S. 419. — Personal-Nachric hten. S. 419. — Notiz. S. 420. Adresse der Redaction: Dr. R. v. Wettstein, Wien. III., Rennweg 14. Adresse der Administration: Dr. A. Skofitz, Wien, IV., Mühlgasse 1. Die österreichiscJie botanische Zeitschrift erscheint am Ersten jeden Monats. Man präuumeriit auf selbe mit 8 fl. Ost. W. ganzjährig, oder mit 4 fl. öst. W. halbjährig. Inserate die ganze Petitzeile \h \r. öst. W. Exemplare, die frei durch die Post bezogen werden sollen, sind blos bei der Administra- tion (IV. Bez., Mühlgasse Nr. 1) zu pränumeriren. Im Wege des Buchhandels übernimmt Pränumeration C. Gerold's Sohn in Wien, sowie alle übrigen Buchhandlungen. Verlag von G. Gerold's Sohn. C. Ueben euter'sche Euchdruclierei (M. Salzer) in Wien. OSTERREICHISCHE Redigirt von Dr. Richard R. von Wettstein, Privat-Docent an der k. k. Universität Wien. Herausgegeben von Dr. Alexander Skofitz. XXXIX. Jahrjransr. N« 12. Wien, »eceinber 1889. Colchicum micranthuni, Boiss. Von Louis Charrel.') Zwiebelkuollen eiförmig, von der Grösse einer Nuss, umgeben von häutigen Schalen, die sich nach oben in einen kurzen" Hals fortsetzen. Stengel im Frühjahre zugleich mit der Kapsel über den Boden hervortretend, über dem Boden 2 — 5 Cm. laug, aufrecht. Blätter meist drei, seltener zwei, lineal, tief rinuig, fast gekielt, 10—20 Cm. lang, 3—6 Mm. breit, grün, am Rande glatt, an der Spitze stumpf, im Frühjahre erscheinend, zuerst aufrecht, dann ausgebreitet und herab- geschlagen. Blüthe einzeln, geruchlos, im Herbste zur Eutwickelung kommend, 8—12 Cm. lang, Röhre des Perigon die Scheide weit überragend, 3— 5mal so lang als der Saum; Saum lichtviolett-rosa, nicht schachbrettartig gezeichnet. Zipfel lineal-oblong, stumpf, am Grunde verschmälert und kahl, ungleich, 25—30 Mm. lang, 6—7 Mm. breit, die inneren kleiner, alle 9— 13-längsstreifig, mit" am Grunde weissem Mittelnerveu. Staubgefässe ungleich, die inneren länger, un- gefähr zweimal, die äusseren dreimal so kurz als die entsprechenden Perigonzipfel (die ersteren übertreffen die letzteren ungefähr um die Länge einer Anthere). Filamente der inneren Staubgefässe dreimal, der äusseren zweimal so lang als die Antheren, am Grunde verdickt, stumpf gebogen, gelb wie die Antheren. Griffel verdickt am Scheitel und gebogen am Grunde, etwas länger als die Antheren, am Ende der Innenseite mit Narbenpapillen. Kapsei im April erscheinend, eiförmig-oblong, schwach dreikantig, 1 Cm. lang, etwa 4 Mm. breit, an der Spitze verjüngt, mit den Basaltheilen der Griffel besetzt, und von der vertrockneten Perigon- röhre eingehüllt, aufrecht am Grunde der zwei oberen ') Herr L. Charrel in Salonichi, der Gelegenheit hatte, die Pflanee lebend zu untersuchen, sandte die nachfolgende Beschreibung an den Ge- fertigten. Eine Publication derselben schien mit Rücksicht auf den Umstand, dass Boissier die Pflanze nur unvollständig kannte und deragemäss beschrieb, wünsciienswerth. Vergl. Flor. Orient. V. p. 162. Dr. E. v. Haläcsy. 0«st«rr. botaa. Zeitschrift. 12. Heft 1889, 33 422 Blätter auf einem kurzen Stiele (dieser oft kürzer als die Hälfte der Kapsellänge). Blüthezeit: Aiiofust — September. FrucMzeit: Mai —Juni. Salon i Chi, 15. October 1889. Studien über die Gattungen Cephalanthera, Epipactis und Limodorum. Von Dr. Richard v. Wettstein. (Mit Tafel III.) (Fortsetzung und Schluss.') Ohne die Untersclieidiinor der beiden Gattungen durch die Autoren mehr oder minder kritiscli gearbeiteter Floren zu berühren, die entweder die Diagnosen aus früheren Arbeiten entnahmen, oder aber nur die Arten eines beschränkten Gebietes in Betracht zogen, seien nur nocli die Angaben jener Botaniker hervorgehoben, welcbe die Orchideen zum Gegenstande eingehender Studien machten, ferner jene Bentham's in Benth, und Hooker's „Genera plantarum". ßeichenbach fil. (Icones flor. Germ, et Helv. Tom. XIV. p. 133) unterschied die beiden Gattungen folgendermassen: Cephalanthera. Epipactis. Labelli medio constricti, subarti- Labellnm medio constrictura, ar- culati pars inferior cum gym- ticulatum, cum g3^mnostemio nostemio parallel a, basin ver- rectangulum. Gymnoste- sus cum eodem connata. Gym- mium breve, anthera obtnse nostemiumsemiteres,gracile, triangula erecta, glandula ro- anthera oblonga, glandulae tuuda. nullae. Benth am in B. et Hook er Genera plantarum HI. p. 485 (1883) gibt folgende Unterscheidungsmerkmale an: Ceplialantliera. Epipactis. Sepala conniventia. Labellum su- Sepala patentia. Labellum snpra pra basin concavam vel breviter basin latam concavam const.ric- saccato-calcaratam constrictum. tum. Caulis foliatus,floribus cap- Columna longiuscula. Caulis fo- sulisque nutautibus vel pendu- liatus, floribus capsulisque erec- lis. tis. Pfitzer endlich, dem unzweifelhaft das Verdienst gebührt, ein alle Orchideen berücksichtigendes System auf wissenschaftlicher ') Vergl. Nr. H, S. 395. 423 Basis gescbaffeu zu habou (Veifjl. Eutwurf eiuer ualürlichou Auord- mmg der Orchideeu [1887]) liebt iu Eugler und Piautl, Natür- liebe Pflaüzenfamilieu, IL Tbeil, 6. Abtbeiluug, S. 110 (1888) uacb- steheude Unterscbiede beivor: CepJialanthera. Epipactis. Sepaleu und Petaleu . . zusam- Sepalen und Fetalen .... aus- meugeueigt. Lippe mit deut- gebreitet. Lippe ohne deut- licber Kiuubildung, aus liebem Kinn, aus einem Hy- eiuem Hypocbil und einer nur pochil und einer ganz frei mit ihrer Spitze frei vortre- vorstebenden Platte bestebend. tenden Platte bestebeud. Betracbteu wir zimäebst die Uuterscbeidung Rieb ard's. li. bat es verstanden, die Orchideen Europas auf Grund des Habitus und gewisser morphologischer Eigeuthümlichkeiten der ßlütiien so zu gruppiren, dass sich leicht erkennbare, wenn auch nur schwacb umgrenzte Gattungen ergeben, die aber aus ersterem Grunde von der Mehrzahl der Botaniker bis auf den beutigen Tag beibehalten wurde. Es ist im Vorhinein klar, dass ger;ide bei einer Familie, wie der der Orchideen, welcbe weitaus die Mehrzahl ihrer Veitretor in aussereuiopäischen Gebieten bat, eine Systematik, welche nur europäische Formen berücksichtigt, fehlerhaft sein muss und dies zeigt sich auch sofort bei näherem Eingeben in das System R.'s und speciell aucb bei der Umgrenzung der Gattungen Epipactis und Cephalanthera. Die Länge der Blüthenstiele und die damit zusammen- hängende Stellung der Blüthe kann die Unterscheidung nicht begründen, denn, wenn auch bei der Mehrzahl der Epipactis-Xviaü. hängende, lauggestielte, der Cephalanthera- Arten aufrechte, kurz- gestielte Blütben vorkommen, so iiuden sieb docb aucb Ausnahmen. C. acionmata Lindl, und C falcata Lindl, haben deutlich gestielte, übergebeugte, E. veratrifolia Boiss., E. microphylla u. A. ha1)en nahezu sitzende, oft wagrecbt oder scliief aufrecht stehende Bltitben, ferner haben gerade die der Gattung C. am näcbsten stehenden JC.-Arten, z. B. E. Thunhergii, E. gigantea, E. palustris u. A. die längsten Stiele.*) Die Merkmale im Baue des Eostellums, der Narbe und der Antberen sind inconstaut. Bei Cephalanthera finden sich runde {G. rubra), querelliptiscbe (C. alba) und nahezu viereckige {C. cueul- lata, Bopleana) Narbeufläeben, ebenso bei Epipactis viereckige {E. latifolia) und abgerundete {E. palustris, gigantea). Die Antberen sind bei C. rund (6*. rubra, alba) und scbwach herzförmig (0. cucullata), ebenso bei E. (ersteres oft bei E. pa- lustris, letzteres in der Regel). Dass endlich der von R. angegebene Unterschied im Bau des Pollens kein ausschlaggebender ist, ist schon von Reicbenbach ') Vergl. übrigens zur Bourtheilung clioscs Merkmales auch das S. 424 über die aus dem Blütbenbaue abgeleiteten Merkmale Gesagte. 33* 424 fil/) nachgewiesen worden, indem auch bei Cephalanthera die Pollen- köiuer in Tetraden gebildet Averden und nur etwas früher als bei Epipactis aus dem Verbände treten. So verbleibt von den vom Begründer der Gattung Cepha- lanthera angeführten Merkmalen nur die Form der Blüthe beachtens- werth, welche bei C. zusammengeneigt, bei Epipactis ausgebreitet ist, ein Merkmal, auf das ich noch später zurückkommen werde. Keichenbach fil. (a. a. 0.) fügt zu den eben besprochenen Merkmalen noch das eine hinzu, dass nämlich bei C. die Pollinarien einer Anthere nicht wie bei E. durch eine Klebmasse verbunden sind. Ich könnte füglich dieses Merkmal als von sehr geringem Be- lange übergeben, wenn nicht gerade eine Betrachtung desselben die Schwierigkeit einer Gattungsumgrenzung ergeben würde. Deutliche Klebmassen, d. h. eine weitgehende Umwandlung des an die Antheren anstossenden Gewebes des Eostellums in eine Klebmasse, findet sich allerdings bei einigen ^.-Arten (z. B. E. latifolia, ruhiginosa), doch nimmt diese Umwandlung mit der Beduction des Eostellums über- haupt ab, die jEJ.- Arten mit kurzem Rostellum (z. B. unter den einheimischen E. palustris) zeigen nur geringe Klebmassen, deren Ausbildung bei Arten mit kaum erkennbarem Rostellum {Cephalan- thera-Arten) ganz unterbleibt. So komme ich nach Prüfung der Angaben Richard's und Reichenbach's zu demselben Resultate, zu dem Bentham und P fitz er kamen, die die beiden Gattungen nur mebr auf Grund der Blüthenform und -Stellung unterschieden. Die Sepalen und Petalen neigen nämlich bei C. zusammen, so dass nur die Spitze der Lippen- platte frei vortritt, während bei E. die Perigone ausgebreitet sind und die Lippenplatte frei vorragt. Ueberdies bildet das Hypocliil bei C. ein mehr minder deutliches Kinn, welches jenem von E. fehlt. Wenn man nun in Betracht zieht, wie verschieden der Blüthen- bau selbst nahe verwandter Arten der Orchideen ist, wie gerade bei dieser Familie in Anpassung an specielle Befruchtungsarten die morphologischen Bestandtheile in der verschiedensten Weise ver- werthet werden, so kann der angegebene Unterschied nicht als gross genug angesehen werden, um Gattungen zu trennen. Zudem treffen die angegebenen Merkmale nicht einmal immer zu. Bei C. cucvllata z. B. stehen die Sepalen deutlich ab; bei C. alba und longifolia fehlt das Kinn; andererseits neigen die Perigonblätter von E. Thim- hergii und gigantea zusammen und zeigt E. microphylla deutliche Anzeichen einer Kinnbilduns". Bei E. palustris, gigantea^ Thnnhergii ist das Epichilium vom Hypochilium ebenso scharf abgesetzt, wie bei einer O.-Art. Die erwähnten Unterscheidungsmerkmale verlieren aber umso- mehr an Bedeutung, wenn die Momente in Betracht gezogen werden, die für eine Vereinigung der beiden Gattungen sprechen. In den ') De pollinis Orchid. genes, p. 12. Tab. I. Fig. 50b — 5i. 425 vegetativen Merkmalen stimmen beide vollkommen überein : die Sprossfolge, der Blattbau, der Blüthenstaud, sind genau die gleichen.') In der Eutwickeluugsgeschichte der Blüthe') zeigen sich keine wesentlichen Unterschiede, im Gegentheile, sie zeigt, dass die angege- benen unterscheidenden Merkmale erst sehr spät auftreten und ihr systematischer Werth daher nur ein sehr geringer sein kann. Die geographische Verbreitung beider Gattungen ist genau dieselbe. Eine Vereinigung der Gattungen erfordert geradezu aber das gegenseitige V^erhältniss ihrer Arten. Greifen wir E. latifoUa (deren Lippe abgebildet in Fig. 6 der Tafel III) als eine Grundform heraus, so sehen wir in E. palustris (Fig. 8), E. veratrifolia, E. gigantea (Fig. 10) u. A, die Endglieder einer durch ganz allmälige üebergäuge mit jener verbundenen Artenkette, die aber auch leicht den Uebergang zu G. vermitteln, von deren Arten sich G. alba, (Fig. 11) und longifolia (Fig. 12) an jene anschliessen und durch eine weitere Keihe von Arten mit jenen, deren Hypochil in einen Sporn ausgeht, im Zusammenhange stehen. Zweifellos ist, dass eine dieser letzteren Arten, z. B. G. cucuUata (Fig. 15) von 0. alba systematisch weit mehr verschieden ist, als diese etwa von E. veratrifoUa. Die Figuren 5—16 der Tafel III stellen die Formen der Lippe der wichtigsten Arten aus dieser ganzen Reihe dar, da in diesen Formen die wesentlichsten Unterscheidungsmerkmale liegen und weil deren übersichtliche Gruppirung am besten ein Bild der ver- wandtschaftlichen Beziehungen der Arten gibt. Fassen wir die ganze Formenreihe zusammen, so erhalten wir eine sehr naturgemässe, woblumgrenzte, sowohl durch Merkmale des vegetativen als des Blüthenbaues ausgezeichnete Gattung, die durch- aus keinen grösseren Formenreichthum aufweist, als etwa die Or- chideengattungen Orchis, Fhajus, Eria, Gymbidium u. A. — Auch das Vorkommen einer hybriden, der E. speciosa, spricht für die Vereinigung der beiden Gattungen. Ich möchte die, unabhängig von diesem Gedanken aufgefundene Zusammengehörigkeit der beiden Gattungen, als neuen I3eleg für die Richtigkeit meiner Ansicht an- führen^), dass in der Mehrzahl der Fälle das Vorkommen bigenerischer Bastarde die Zusammengehörigkeit der betreffenden Gattungen andeuten dürfte und dass überhaupt dem Vorkommen solcher bei systematischen Gruppirungeu ein grös- seres Gewicht beigelegt werden sollte. Wenn ich im Vorstehenden eine Vernachlässigung einiger unbedeutender Merkmale der Blüthe befürwortete, so that ich nur das, was die beiden besten Orchideenkenner als das einzig richtige in der Orchideen-Systematik erklärten. Pfitzer sagte diesbezüglich:*) ') Die Bedeutung der durch diese gebotenen Merkmale geht unzweifelhaft ans Pfitzer's Untersuchungen hervor. Vergl. Entwurf einer natürlichen An- ordnung der Orchideen. ') Pfitzer im Jahrb. f. w. Bot. XIX. Bd.. p. 173. Tafel IV. Fig. 7-21. ') Vergl. Oest. bot. Zeitschrift 1889, Nr. 9, S. 329. *j Entwurf einer natürlichen Anordnung der Orchideen, S>. 33, 1887. 426 ^ Unter BeacMimg dieser Grundsätze sclieiuen mir die Yariatlouen im Gesamm taufbau der monandrisclien acrotoneu Orchideen weit bedeu- tender und viel constanter als die Variationen der Blüthe, nament- lich wenn wir im Auge behalten, dass Sporn- und Kinnbildung ganz später Entstehung sind und in Folge dessen oft bei Arten derselben Gattung vorkommen oder fehlen . . . . " Und Eeichenbach fil. sagt in der allgemeinen Diagnose der Neottiaceen (wozu er C. und jE, rechnet'): „Hae plantae in generibus separaudis plurima ira- pedimenta offerunt. Cum . . . labello nunc adbuc sit opus ad genera separanda. Nihil autem difficilius, nihil fallacius, quam labelli usus, quo ne nimium utentur cavendum est, cum antiqui temporibus maximi factum fuerit." Auf Grund des oben Gesagten möchte ich daher die Gattungen Epipactis und Cephalanthera in eine zusammen- ziehen, welche den Namen Epipactis Cr., als den älteren, zu führen hat^). Die mir bekannt gewordenen Arten dieser Gattung sollen im Folgenden aufgezählt und zugleich deren systematische Gruppirung angedeutet werden. Eine Uebersicht der Lippenformen bietet die Tafel III, aus der auch der ganz allmälige üebergang von Epi- pactis zu Cephalanthera zu ersehen ist. Besonderes Interesse verdient jene Arten-Gruppe, bei der sich ein Sporn am Labellum zeigt, da dieses Merkmal meist Hand in Hand geht mit der Tendenz einer Eeduction der Blätter. Es soll damit in keiner Weise ein funetioneller Zusammenhang dieser beiden Eigentliümlichkeiten behauptet werden. — Die erste Andeutung der lleduction der Blätter findet sich bei E. microphifUa, es ist die einzige Art der früheren Gattung E. mit deutlicher Kinnbildung als der ersten Anlage eines Spornes; E. Ore(iana zeigt ein sackförmiges Hypochil und reducirte Blätter; E. falcata mit ebenfalls reducirten Blättern hat einen kurzen Sporn; E. cucvllata trägt am Hypochil einen deutlichen, relativ laugen Sporn, und reducirte, bleichgrüne Blätter, — als ein Endglied dieser Keihe muss Limodonnn aborti- vum (L.) erscheinen. Und warum soll dieser Umstand nicht seinen Ausdruck darin tindeo, dass wir auch diese Pflanze zu E. ziehen? Nie- mand, der E. cucullata sah, kann daran zweifeln, dass Limodorum unbedingt mit dieser in eine Gattung gehört. Die einzigen unterscheidenden Merkmale haben durch die Existenz der erwähnten Artenbrücke ihre Bedeutung verloren und es kann füglich kein Grund angeführt werden, der gegen die Einbeziehung der bisher so isolirt stehenden Pflanze") sprechen würde. ') Icones florae Germ, et Helv. Tom. XIV., p. 133. ^) Auch eine Beibehaltung des Eich ard'schen Standpunktes, d. h. eine grössere Beachtung der Blüthenmorphologie raüsste unbedingt zur Auflassung der beiden Gattungen im jetzigen Sinne führen, indem aus ihnen mindestens drei gleichweithige Gattungen, den im Nachfolgenden angeführten Sectionen entsprechend, gebildet werden müssten. ') L. sphaerolahmni Viv. (App. ad prodrom. flor. Corsic. p. t») ist, wie 427 Wenu ich iu den vorsteheudeu Darleguugeu einen bestimmten Ausdruck für die Verwandtschaft der bisher in die Gattungen Cepha- kitäheva, Epipactis und Limodorum gestellten Arten durch Ver- einigung in eine Gattung vorschlage, so möchte ich doch schliesslich betonen, dass die nahe Verwandtschaft schon früher ausgesprochen wurde. Die Ergebnisse meiner Untersuchungen bedeuten also bJos einen Schritt weiter, bestätigen aber zugleich die Anschauungen früherer Autoren. — Ich kann den Gedanken nicht unterdrücken, dass bei noch mancher Gattung der gattuugsreichen Familie der Orchideen weitere Untersuchungen die Zusammengehörigkeit mit anderen Gattungen ergeben werden, wodurch das jetzt im Allgemeinen ausgebaute System der Orchideen seinen Abschluss finden wird, wo- durch aber auch die Systematik der Orchideen zu einer der der anderen Phauerogameugruppeu ganz analogen werden kann, was sie jetzt vielfach noch nicht ist. Systematische Uebersicht der bisher bekannten Arten der Gattung Epipactis Crantz ampl. Socti« I. KnepipacfU Irmisch. Blüthen mehr minder hängend. Se- paleu abstehend. Epichil dem Hypochil breit aufsitzend. 1. Epipactis ruhiginosa Crantz Stirp. Austr. fasc. VI. p. 467. (1769) pr. var. E. Hdleborines. — Gaud. Flor. Helv. II. p. 182 (1825). - Taf. III. Fig. 5. 2. Epipactis latifolia Linne Spec. plant, ed. 1. p. 949. (1753) pr. var. Serapiadis Ilellcborines. — Allioui Flora Pedemontana II. p. 152. — Taf. III. Fig. 6. Varietäten: a) viridans Crantz Stirp. Austr. fasc. VI. p. 467, 470 (1769). h) varians Crantz 1. c. c) purpurea Celakovsky Prodr. Fl. Böhm. S. 765. 3. Epipactis nücrophi/äa Ehrh. Beiträge VI. S. 42. (1791) sub Serapiade. — Sw". iu Act. Holm. 1800. S. 232. — Taf. III. Fig. 7. Hybride: 4. Epipactis latifoUa'X.ruhiifinosa Schmalhaus, in Arb. d. St. Pe- tersb. Gesellschaft d. Naturf. V. Heft. 1. (1874) 5. Epipactis violacea Durand Duques. Cat. rais. d. pl. Lis. {latifoliayOnicrophjUa). Vergl. Aschers. Flora d. Prov. Bran- denb. S. 693 (1864). 6. Epipoftis speciosa Wettst. [rubijiiiosa'X.alha). Sectio 11. ArthrochillHm Irmisch. Blüthen mehr minder hängend. Sepalen abstehend. Epichil vom Hypochil durch einen tiefen Einschnitt ijetrennt. ich nacli Unleisucliimg melirerer bei Bonifacio gesammelter Exemplare bestimmt veisichera kann, von L. iihort'wtuu nicht verschieden. 428 7. Epipactis veratrifolia Boiss. et Hohen, in Kotschy Pers. bor. exs. 1847. — Diagnos. plant. Or. I. Ser. 13. p. 11 (1853). 8. Epipactis 'palustris Linne Spec. plant, ed. 1. pag. 950 (1753). pro var, Serapiadis Hellehorines. — Crantz Stirp. Aust. fasc. VI. p. 462 (1769). — Taf. III. Fiff. 8.^ 9. Epipactis Thunhergii A. Gray Plant. Japon. p. 319. — Syn.: Serapias longifolia Thunbg. Flor. Jap. p. 28 (1784) non L. — Tafel in. Fig. 9. 10. Epipactis gigantea Dougl. in Hooker Flor. bor. Am. p. 202. tab. CCn (1877). — Syn. Epipactis Americana Lindl. Ann. nat. bist. IV. p. 385 (1879). — Taf. III. Fig. 10.^) 11. Epipactis papillosa Fr an eh. et Savat. Enum. plant, in Jap. cresc. II. p. 519 (1879). Sectio III. Cephaltinthera Kich. pr. gen. Blüthen mehr minder auf- recht stehend. Sepala anliegend. Epichil vom Hypochil durch einen tiefen Einschnitt getrennt. OL) Hypochil weder gespornt noch tief gesackt. 12. Epipactis alba Crantz Stirp. Austr. ed. 2. fasc. VI. p. 460 (1769) excl. var. jS. — Syn. Cephalanthera alba S^monk. /Enum. flor. Transsilv. p. 504 (1886). — 0. palletis Rieh. De Orehid. annot. p. 38 (1817). — E. pallens. Willd. — Taf. HI. Fig. 11. Varietät (?): ochrolenca Baumg. Enum. stirp. Trans. II. p. 174 (1816). pr. sp. 13. Epipactis acuminata Lindl. Genera and spec. of Orch. p. 412 (1830—1840). 14. -Epipactis longifolia Linne Spec. plant, ed. 1. p. 950 (1753) pro var. Serapiadis Helleborines — Syn. Cephalanthera longi- folia Fritseh in Oest. bot. Zeitschrift 1888. Nr. 3. — 'a ensifolia Rieh. De Orehid. annot. p. 38 (1817). — Taf. IIL Fig. 12. Varietät: gibbosa Boiss. Flor. Orient. V. p. 85. — Vermittelt den Uebergang zu den folgenden Arten: b) Hypochil tief gesackt oder gespornt. 15. Epipactis lonqibracteata Blume Flor. Jav. ins. adj. Nov. Ser. Bd. I. pag. 159. tab. 65. Fig. 3 (1858) sub Cephalanthera. 16. Epipactis chloidophylla Reichen b. fil. in Linnaea XXV. S. 228 (1852) sub Cephalanthera. 17. Epipactis falcata Thunbg. Flor. Jap. p. 28 (1784); Icon. ') Goiranhatin Nuov. Giorn. bot.XV. p. 12 ss (1883) von ^. p. eine varietas humilis beschrieben, ebenso von E. rubra eine varietas oligantha, von 7?. lov< latifolia, Thielens (Bull. soc. Belg. XIF. 1873) als Varietät von E. palustris. 3. E. brevifolia Irm. (Linnaea XVII.) pv. var. E. latifoliae und E. sessi'lifoliaV eterm. y,Flora" 1844. S. 370. Dürfteii synonym mit E. violacea Dur. sein. 4. E. comosa Tineo und E. Maravignae Tin. in Guss. Syn. Sic. 430 p. 877 sub Cephalanthera. Vergl. Reichb. f. Icon, flor. Germ. et Helv. Tom. XIV. p. 135. E. orhicularis Kicliter Verh. zool. bot. Ges. XXXVII. S. 190 (1887) möchte ich füi- eine Varietät der E. latifoUa (durch den Staudort bedingt) halten, doch vorläufig dies noch nicht (vor erfolgtem Culturversuche) als sicher hinstellen. E. oualis Bab. — Vergl. Nyman Conspectus flor. Europ. S. 688. E. Tkomsoni Rchb. in Linnaea. XLI. S. 54. wurde vom Autor a. a. 0. beschrieben, docb kann aus der Beschreibung nicht entnommen werden, wo sich die Art einreiht. Erklärung der Tafel III. Fig. 1 — 4. Epipactis speciosa Wettst. Fig. 2. Blüthe, circa 4mal veigr. Fig. 3. Säule, vergr. Fig. 4. Lippe. Seitenansicht, vergr. Fig. 4—16. Uebersicht von Formen der Lippe in der Gattung ^pipacfes. Seitenansichten, etwas vergrössert.- Die Reihenfolge der Figuren entspricht der systematischen Anordnung. Fig. 5. Lippe von E. ruhiqino.'a (Cr.) Gaud. Fig. (i. - - E. latifolia (L.). AU. Fig. 7. — — E. microphylla. (Elirh.) Sw. Flg. ^. — — E. palustris (L.) Cr. Fig. 9. — — E. Thunbergii A. Gray. Fiif, 10. — — E. gigantea Dougl. Fig. 11. - - E. alba Cr. Fig. 12. — — E. longi/olla (L.) Fig. 13. — — E. Oregana (Rchb.) Fig. 14. - - E. rubra (L.) All. Fig. 15. — — E. cucuUata (Buiss. et Hoklr.) Fig. 16. - — E. abortiva (L.) All. Die Heimat der Syringa Persica L. Von Joseph Armin Knapp. Syringa Persica war bereits Bauhin (Prodr. 158, Pinax Theatri bot. 47(5), Alpini (De pl. exot. 179), Cornuti (Canad. pl. 188), James Sutherland (Hort, medic. Edinb. 328), Hermannus (Ind. pl. hört. Lugd.- Bat, 586), Tournefort (Inst, rei herb. ed. 1, 602), Plukenet (Almag. bot. Maut. 359, tab. 227, Fig. 8), Munting (Hist. 226, tab. 56), Ruppius (Fl. Jen. 19), Boerhave (Ind. alt. bort. Lugd.- Bat. H. 221), Royen (Fl. Leyd. prodr. 397) und Kniphof (Bot. in orig. Cent. VI n. 89) bekannt, während Linne (Spec. pl. ed. 1, I. 9) ihr den heute gangbaren Namen ge- geben und Persieu als das fragliche Vaterland derselben hingestellt hat. Die späteren Autoren wie Duhamel du Monceau (Traite des arbres et des arbustes .1. 362, ed. 2, IL 207, tab, 62) Gard. Dict. 431 ed. 2, n. 6 et 7., Philip Miller (Figur, of the pl. II. 110, tab. 164) Du Koi (Harbk. wilde Baumz. II. 440), Medicus (Beytr. z. schön.. Gartenk. 344). Suckow (Angew. Bot. II. 32), Lamarck (Eucycl. luetli. III. 513), Aitou (Hort. Kew. 1. 15, ed. 2, I. 24), Mo euch (Meth. 431), F. Schmidt (Oesterr. Baumz. II. 28, tab. 78 et 79), Willdenow (Spec. pl. I. 48 et Berl. Baumz. ed 2, 499), Curtis (Bot. Mag. XIV. tab. 486), Vahl (En. pl. I. 38), Persoon (Svu. pl. I. 9), Koemer et Schiiltes (Syst. veg. I. 77 et Maut. I. 84), Spreugel (Syst. veg. I. 36), Lodd. (Bot. Cab. XII. tab. 1107), Je au Lavy (Et. geu. des veg. orig. 12), Sweet (Hort. Brit. ed. 2, 352), A. Dietrich (Spec. pl. I. Pars I. Sect. I. 247), Loudou (Arb., Fig. 1039 et 1040), D. Dietrich (Syu. pl. I. 38), Spach (Suit. ä Buff. VIII. 285), Alphous de Caudolle (Prodr. VIII. 283) und Decaisne (Nouv. Arch. du Mus. d'hist. nat. Ser. 2, IL 42) ver- mochten keiueu genauen Standort für dieselbe anzugeben. Selbst Boi ssier, der hochverdiente Verlasser der „Flora Orientalis", welcher ziemlich alle während der letzten hundert Jahre in Persien gemachten Aufsaramluugen zu erwerben oder doch einzu- sehen Gelegenheit hatte, constatirte blos, dass er von Derderian in Persien gesammelte Exemplare vor sich gehabt, doch stellte er das spontane Vorkommen der Si/rinqa Persica daselbst als fraglich hin (Fl. Or. IV, 38). Im Jahre 1880 meldete Aitchison, dass er die Pflanze im östlichen Afghanistau, beim Dorfe Shähzau, am Fusse des Safed-Koh (richtiger Sefid-Kuh?) bis zu einer Hölie von beiläufig 7500 Fuss gefunden habe (Journ. of the Linn. Soc. Bot. XVIII. 10 et 78). Dieser Angabe wurde in botanischen Kreisen, weil es sich um den Heimatsnachweis einer verbreiteten Culturpflanze handelte, allgemein Beachtung geschenkt und Pflanzengeographen, wie Verfasser von bo- tanischen Lehrbüchern beeilten sich, dieselbe zu verwertheu. Selbst Boissier kam auf diese Frage noch einmal zurück (Arch. d. sc. phys. et d'hist. nat. de Geneve. Ser. 3, V. 400) ohne indessen derselben neue Seiten abzugewinnen. Brandis führt gleichfalls in seiner „Forest Flora of North-West and Central-Icdia" Syringa Persica auf, doch steht mir dieses Werk nicht zu Gebote. Nach J. D. Hook er (Fl. Brit. lud. III. 006) kommt S. Persica im westlichen Kashmir bis zu einer Hölie von 8000 Fuss, allem Anscheine nach, wild vor. Kauitz (Ertekezesek a termeszettudo- mäuyok köreböl. XV. IL 8) fand dieselbe unter den von Ludwig Löczy auf der centralasiatischen Expedition des Grafen Bela S ze- ch enyi in der Provinz Kan-su gesammelten Pflanzen, doch bedarf dessen Annahme, dass die fraglichen Exemplare wahrscheinlich oder bestimmt cultivirt gewesen, einer Bestätigung. Eine eingehendere Berücksichtigung der Literatur ergab jedoch noch nachstehende Vermehruug der bekannten Standorte der S. Persica. Alpini (1. c.) behauptet, dass Syringa Persica, welche bei ihm als Ligastrum uiijrum figurirt, nach den ihm gemachten IMittheilungen in Thracieu, worunter den damaligen geographischen Begrillen ge- 432 mäss, das heutige Kleiuasien einbezogen wurde, vorkommen soll. — Johann Jakob Lerche, ein mit Unrecht vernachlässigter russischer Botaniker des vorigen Jahrhuudertes, dem A. F. Biisching sosar ein biographisches Denkmal errichtete, sagte ausdrücklich, dass Ät/- ringa Persica in Hyrcanien, dem heutigen Ghilan, wild und in den Gärten von Reicht cultivirt vorkomme (Nov. Act. phys.-med. Ac. Nat. Cur. V. [1773J 181). —Ein Jahr später erblickte J. S. Gmelin in der Pflanze Gliilaas eine neue Art, welche er S. capitata nannte (Reise d. Russl. III. 304, tab. 32, Fig. 1), doch wird dieselbe all- gemein mit S. Persica identificirt. — Job. L. Schlimmer endlich sagt in seiner „Terminologie medico-pharmaceutique et anthropolo- gique fran^aise-persane etc. (Teheran 1874) auf Seite 535: „Syringa Persica L. Sauvage sur la montagne de Darab, ä 6 journees de Chiraze, sur la route ä Bender-Ebbaci". Aus dem hier Mitgetheilten folgt: 1, Dass der Verbreitungsbezirk von Sj/ringa Persica ein viel grösserer ist, als bisher angenommen wurde. 2. Dass bei dem Umstände, dass Persien seit Bauhin's Zeiten wiederholt Gebietsabtretungen vornehmen musste, S jrinja Persica auch in den angrenzenden Theilen Russlands und der Türkei vor- kommen dürfte, was für Afghanistan durch Aitchison nachgewiesen worden ist. üeber die Entstehung einiger Nostoc- und Gloeocapsa- Formen. Von Hugo Zukal. (Mit Tafel II.) (Schluss.') Zweifelhafter Zusammenhang zwischen Scytoneina Myochrons und der Chroocoeciis-Form. Ich konnte seinerzeit meine Untersuchungen über Scytonema Myochrous nicht zu Ende führen, weil eine Krankheit und später andere Umstände mir unüberwindliche Schwierigkeiten bereiteten. Nach einem Jahre nahm ich jedoch diese Arbeit wieder auf, und zwar an dem Punkte, wo ich sie unterbrechen musste, nämlich bei den Gloeocapsen. Als Material diente mir wieder Gloeocapsa aeru- ginosa, Gl. rosea, Gl. fusco-hdea, welche ich in Gesellschaft von Scyt. Myochrous zwischen Moosen in der Mödlinger Klause gesam- melt hatte. Ich begann sofort mit der Cultur der Gloeocapsen auf den Moosen. Das Resultat derselben war ein sehr ungleichförmiges, insofern sich ein Theil der Gl. aeruginosa langsam in eine Aphano- capsa — wahrscheinlich A. paludosa Rabenhorst (Krypt. -Flora von ') Vcrgl. diese Zeitschrift Nr. 11 des heurigen Jahrganges. 433 Sachsen, p. 73) — vcrwautlelte, wälir&üd anderseits die Gl. rosea und fusco-littea wieder dem in Fig. 19 abgebildeten Zustand zustrebten. Bei einem anderen Theil der Individuen von Gl. acrufjinosa schwol- len die Protoplasten etwas an, umgaben sich mit einer dicken, dicht anliegenden Gallerthülle und verloren theilweise ihre bläuMchgrüne Färbung. Gleichzeitig wurde die gemeinsame Gallerthülle in ihrem Contour undeutlich und nahezu wasserhell. Dann begann eine lang- same Theilung der Protoplasten; die Tochterzellen rundeten sich aber nicht ab, sondern bildeten biscuitförmige Formen, welche von einem gemeinschaftlichen Tegument umschlossen wurden, kurz, es verwandelte sich die Gloeocapsa in einen Zellcomplex, der von Chroo- cocciis minor Ktz. (Nägeli , Einzellige Algen p. 47) nicht unterschieden werden konnte (Taf. II, Fig. 8). Hierauf ging die Theilung der Protoplasten etwas lebhafter vor sich, mitunter sogar in zwei, senkrecht aufeinander stehenden Rich- tungen. Dabei wurde die gemeinschaftliche Hülle immer schleimiger und die biscuitförmigen Doppelzellen traten zuerst einzeln, später haufenweise aus der Schleimhülle heraus, um auf den Moosblättern alsbald zu den kleinen Zellfamilien des Ch. Helvetkm Kägeli (Ein- zellige Algen p. 46) heranzuwachsen (Taf. 11, Fig. 9 — 12). Letztere verwandelte sich dann durch Isolirung der Tochter- zellen, durch das langsame Heranwachsen der kugeligen Tochter- zellen und vor Allem durch die Ausscheidung der dicken HüUmem- bran (mittelst der Zwischenform des CJi. pallidvs Nägeli) in den Ch. turgidus Ktz. (Nägeli, Einzellige Algen p. 46) Taf. 11, Fig. 13 und 14. Der anfangs schwach bläuliche Inhalt des letzteren verfärbte sich später in das Braungelbe und endlich traten röthlichgelbe Tröpf- chen (OelP) auf, die sich in der Mitte des Zellinhaltes zu einem Haufen gruppirten, ohne ineinander zu fiiessen. Gleichzeitig wurde die lamellöse Structur der mächtigen Gallerthülle immer deutlicher. Auf dieser Entwickelungsstufe scheinen die Zellen des Ch. txtrgidns in einen Dauerzustand überzugehen, denn es gelaug mir nicht, wei- tere Veränderungen an ihnen zu coustatiren. Zu dem ganzen ümwandlungsprocess hat die Gloeocapsa nicht volle drei Monate gebraucht, nämlich die Zeit vom 20. September bis Mitte December 1886. Aus dem oben geschilderten Culturversuch zog ich anfangs ohneweiters den Schluss, dass die Chroococcus-Form mit Siytonema Myochrous in einem genetischen Zusammenhange steht und als ein Glied der aufsteigenden Metamorphose aufgefasst werden muss. Später kamen mir aber allerlei Bedenken über die Beweiskraft des genannten Culturversuches. Ich miisste mir sagen, dass die zur Cul- tur verwendeten Gloeocapsa-Individuen nicht direct aus der Scyt. Myochrous erzogen worden waren und dass eben dadurch die Be- obachtungsreihe eine Lücke hatte. Ich musste auch die Möglichkeit annehmen, dass ich durch einen Theilungszustaud des Chroococcus 434 turgidus, welcher der Gloeocapsa aeruginosa sehr ähnlich sah, getäusclit worden sei. In Folge dieser Erwägungen gebe ich jetzt zu, dass der obige Culturvevsuch für den Zusammenhang der Scytonema mit dem Chroo- coccus nicht beweisend war, halte aber immer noch diesen Zu- sammenhang für wabvscheinlich. Zusanimenfassung: und Schlussbemerkungen. Das Eesultat dieser Aibeit lässt sich in folgenden Sätzen zu- sammeufassen: Scytonema Myochrous kg. verwandelt sich unter gewissen Umständen auf eine ganz charakteristische Weise in Nostoc microscopicum Carmichael und letzterer wieder in mehrere Gloeocapsa- resp. Aphanocapsa-Arten. Der Beweis für die Richtigkeit dieses Satzes wurde durch eine lückenlose Beobachtungsreihe erbracht. Dagegen konnte der Zusammenhang der genannten Scytonema- mit der Chroococcus-Form nicht sicher nachgewiesen, son- dern nur wahrscheinlich gemacht werden. Aus dieser Arbeit geht hervor, dass auch Arten der Gattung Scytonema in ähnlicher Weise der Coccenform zustreben, wie dies von mehreren Arten der Gattungen Siiosiphon nnd Stigonema schon seit längerer Zeit bekannt ist. Allerdings ist es bis jetzt noch nicht gelungen, den ganzen Entwickelungsgang einer höheren Phycochro- macee von der Spore bis wieder zur Spore, oder besser, von der Coccenform zur Padenform und wieder zurück zu verfolgen. Des- halb liegt auch über der Entwickelungsgeschichte dieses Theiles der Schizophyten noch manches Dunkel. Es wird auch vielleicht mancher Botaniker den Eindruck er- halten, dass die Lehre von dem Polymorphismus der blaugrünon Schizophyten mit den neuesten Forschungen über die chlorophyll- losen Schizophyten (Bacterien) in einem gewissen Widerspruch stehe. Allein dieser Widerspruch ist nur ein scheinbarer, wie aus folgender Betrachtung erhellt. Die Schizophyten sind ohne Zweifel eine sehr alte (wenn nicht die älteste) natürliche Pflanzeugruppe; dies geht schon — abgesehen von den übrigen Organisationseigenthümlich- keiten — aus dem Umstand hervor, dass die weitaus grösste Zalil der hierher gehörigen Formen keinen Zc41kern besitzt. Innerhalb dieser alten, natürlichen Gruppe müssen wir wieder die kleiusteu^*) und kugelförmigen Species, also die Mikrococcen, für die ältesten, die grössten fadenförmigen dagegen für die jüngsten (höchst ent- wickelten) halten. Nach dem biogenetischen „Gesetz" von Fritz Müller''^) spiegelt aber jedes Lebewesen in seiner Entwickelungs- ■'■) Siehe über diesen Punkt Nägeli, Mechan.-physiol. Theorie der Ab- stammungslehre, die ersten Capitel. -^) Fritz Müller, Darwin, auch Hiickel, Natürliche Schöpfungs- geschichte. ., . 435 gescliiohte mehr oder minder deutlich die ganze Stammesgeschichte wieder. Dürfen wir nns daher wundern, wenn wir hochentwickelte Schizophyten, z. B. Cladothrix, Sirosiphon etc. der Coccenform zu- streben sehen oder umgekehrt? Von diesem Staudpunkte aus ist auch die Thatsache verständ- lich, dass der Polymorphismus bei den höclist orgauisirten Schizo- phyten am meisten, bei den niedrigsten Formen dagegen am wenig- sten in die Erscheinung tritt. Eine Leptothrix-Species z. B. hat nach dem angezogenen bio- genetischen Gesetz einen viel längereu Weg bis zum Ausgangspuukt seiner Entwickelungsreihe, das ist bis zur Mikrococceiiform, zurückzu- legen, als etwa eine Bacillusspecios. Deshalb besitzt auch der Lep- tothrix in der Regel mehr Zwischenformeu, als ein Bacillus. Nach demselben Gesetze müsste aucli der Polyraorpliismus bei den Arten der Gattung Mikrococcus — insoferne sie wirkliche Arten und nicht Entwickelungsstadien sind — gleich 0 sein. Glücklicher Weise bestätigen die Befunde der praktischen Bac- terienforscbung diese theoretisch construirte Forderung.-*) Erklärung der Abbildungen (Tafel II). Fi«;. 1. Ein Ast von Scytonema Myochrous Vergr. 200. Fig. t. Derselbe Ast im 1. Stadium der Nostoc-Metamorphose. Vergr. 350. Fig. 3. Ein von dem Hauptaste bereits abgetrennter Zweig derselben Scyto- nema in einem vorgeschritteneren Stadium der Nostoc-Metamorphose. Vergr. 200. Fig. 4. Nr>stoc microscopicum. Vergr. 200. Fig. fi. Abnorme Nostocbildung von Scytonema Myochrüus. Vergr. 200. Fig. ü. Gloeocapsa-Bilduue durch den Austritt einiger Horinogonien aus einem abgeschnittenen Faden von Scyt. Myochrous. Vergr. 350. Fig. 7. Gloeocapsa aeruginosa. Vergr. 200. Fig. 8. Dieselbe in ihrem Uebergang zu C/iroococcus minor. Vergr. 200. Fig. 9. — 12. Chroococcus Helveticus. Vergr. 200. Fig. 13. Chroococcus paliidus. Vergr. 200. Fig. 14. Chroococcus turgidas. Vergr. 200. Fig. 15. Aphanocapsa montnna v. m,acrococca. Vergr. 200. Fig. 16. Eine Anacjstis äliiiliche Bildung. Vergr. 500. Fig. 17. Nostoc m,icroscopicum im 1. Stadium der Gloeocapsa-Metamorphose. Veigr. 200. Fig. 18. Abnormes Individuum von Nostoc microscopicum. Vergr. 200. Flg. 19. Polycoccusartige Zellfamilien in einem Morula-ähnlichen Haufen, Vergr. 200. ^*) Ich kann hier selbstverständlich nicht die ganze täglich anschwel- lende Bacterienlitteratur anführen. Was speciell die Mikrococcen betrifft, so verweise ich auf die Constanz von 3f. prodigiosus Ehrenberg und M. fulvus Cohn. Eine gute Uebersicht über die gegenwärtig bekannten Mikrococcen gibt Schroeter in der 2. Lieferung des Werkes „Die Pilze" S. 143 (Kryptog.-Flora von Schlesien). Daselbst findet man auch die wichtigsten Litteraturangaben. Schliesslich darf ich es nicht unerwähnt lassen, dass mich bei dieser Arbeit Herr Stock mayer, Studiosus der Medicin in Wien, auf das eifrigste unter- stützt hat, wofür ich ilim hiermit meinen wärmsten Dank ausdrücke. 436 Ein Beitrag zur Kenntniss der mährischen Brombeerenflora. Von H. Sabransky, (Schluss.') 4. Mubiis Spit^nei'i n. sp. Turiones obtiisanguli leviter pruinosi, parcissime pilosi glan- dulosi setis glanduliferis aculeolis et aculeis mediociibus compressis rectis et parum reclinatis instructi; folia quiuato-digitata vel pedata cumpetiolo piloso-glanduloso aciculato, stipulisque liuearibus; foliola e maioribus, inarginibus se non tegentia, inaequaliter serrata utrinque parce pilosa et viridia, supra obsciire coloiata et nitentia, plicato-rugosa, terminale a basi leviter cordatiim late obo- vatum s. ellipticum acuminatum suo petiolo triplo loagius, late- ralia longe et intima manifeste pedicellata; inflorescentiae mediocris vel amplioris, confertae, densae, apicera versus vix decres- centis ramuli et pedunculi tomentoso-hirti, glandulis partim sub iu- dumento occultis, partim id superantibus, aculeisque debilioribus instructi omnes patentes breviter racemosi et cymelligeri; sepala canescentia hirsuta et glandulosa, post antbesin patentia; petala ovalia alba; stamina stylos parum superautia. Germina hirsuta. Häufig im Walde Skalice bei Prossnitz. Diese Brombeere, die ich nach ihrem um die mährische Flora vielfach verdienten Entdecker, Herrn Prof. W. Spitzuer in Pross- nitz, benannt habe, ist zweifelsohne eine gut charakterisirte Art aus der Gruppe der Focke'schen „Radulae". Und zwar ist sie unmittelbar an R. thyrsißorns W. N. zu reihen. Doch unter- scheidet sich B. Spitzneri von dieser Art, die ich in den Kleinen Karpathen aufgefunden habe, durch eine Reihe von Merkmalen. So namentlich in der Gestaltung der Blätter; das Blatt yor M.thi/rsiflorus liat viel kürzer gestielte und breitere ßlättchen, die sich deshalb mit den Rändern in charakteristischer Weise bedecken; die Blätt- chen der E. Spitzneri sind schmäler und, namentlich die seitlichen, länger gestielt, daher mit den Spreiten sich nicht deckend; auch ist ihre Basis viel seichter herzförmig, ihr ümriss nicht kreisförmig, sondern höchstens breiter verkehrt-eiförmig, meist aber schmäler und unterseits wie schimmernd behaart. Die Schösslinge des B. thyrsi- ßorus sind meist auch stärker behaart, 5. JR. Bayeri Focke var. Drahanensis m. Schösslinge robust, stark hechtblau bereift, kahl oder mit vereinzelten Haaren, zahlreichen Stieldrüsen, Stachelborsten und -Höckern und kräftigen Stacheln bewehrt; grössere Stacheln ') Veigl. Nr. 11 dieser Zeitschrift. 437 ziemlich gleichförraip-, deu Axeudurchmesser oft überragend, robust, aus breiter, flachcredrückter Basis schief aufsteigend, gerade, strohgelb; Blätter gross, 5-zählig-fussförmig oder 3-zählig, die Blätt- cheu fein und gleichmässig gesaut, lebhaft grün, oben etwas lederig, unten meist seidig schimmernd (die jüngeren Sprosse etwas discolor), beiderseits behaart, unten auf deu Blattrippen bis in die Mitte derb bestachelt; Endblättchen aus tiefherzförraiger Basis breit- elliptisch oder eiförmig, in eine schlanke Spitze auslaufend, Seiten- blättchen stets mit herzförmigem Grunde, die eudständigeu deutlich gestielt, Rispe bis 15 Cm. lang, locker, beblättert, nur au der Spitze traubig, unterhalb mit aufrechten, traubigen, bis 6-blüthigen, in der Mitte mit cymös gel heilten Acstchen. Blüthensti eichen verwoben filzig, mit langen, den Filz weit überragenden Stieldrüsen und Stachelnadeln besetzt. Blütheu mittelgross, Kelche grünlich, filzig-drüsig und reichlich stacbelborstig, zur Authese herabgeschlagen, nach derselben aufgerichtet, der Frucht angedrückt, in lange faden- förmige Zipfel endigend. Staubgefässe anfangs etwa griifelhoch, dann deutlich kürzer als die Gritfei. Fruchtknoten kahl. Auf der „Studinka por Andebem Sträzcem" bei Drahan (W. Spitzuer). Diese Brombeere unterscheidet sich von den übrigen Varietäten des R. Bayerl F. (so z. B. von der ebenfalls herzblättrigen var. cordifrons Borb.) unschwer durch die angegebenen Merkmale. Zu R. Elineri Kern., für den sie von dem Entdecker und einem be- kannten Batologeu gehalten wurde, fehlen alle Beziehungen. Planfae Karoanae, Anfzälilung der von Ferdiiiaud Karo im Jahre 1888 im baika- lischeu Sibirien^ sowie in Dahiirien gesammelten Pflanzen. Von J. Freyn. (Fortsetzung.') 216. Astvagahis Karoi Freyn (§.4. Onobri/choidei DC.) Steppen- wiesen bei Tschita. Juni. Ausdauernd, mehrstenglig, aufsteigend, beblättert, augedrückt-weichhaarig, grün. Die Haare in der Mitte befestigt. Grundblätter Stengel steif, stieliuud, etwas stumpfkautig; Nebenblätter häutig, zerstreut wiinperig-bor.stig, länglich-eiförmig, spitzig, stengelumfasseud, anfänglich im unter- sten Drittel verwachsen, sehr bald jedoch getreimt, frei. Laub- blätter dicklich, ziemlich zahlreich, die unteieu sehr kurz gestielt (1— l'/o cm.), 8 — llpaarig (nur das unterste 4paarig), mit gegenständigen oder Avcuig zerstreuten länglichen oder länglich-elliptischen Blättchen, die beiderseits abgerundet oder ') Vergl. diese Zeitsclirift Nv. \ I des hemigen Jahrganges. Ocsteir. l..il;iii. Zeitscliiilt. 12. H.-ft 188i'. 34 438 oben etwas ausgeraudet und daselbst kurz bespitzt sind. Die Fiederblättchen nacli aufwärts an Grösse abnehmend. Traube laug gestielt, der Stiel, nahezu gleich dem Blatte, gerillt, steif; Traube sehr dicht, viel blüthig, cylindrisch, über das Trag- blatt hiuaufrageud mit aufrechten Blütheu. Bracteen länglich- dreieckig, spitz, kürzer als der halbe Kelch, länger als der Blüthenstiel, häutig, haarig; Kelch sehr kurz gestielt (Stiel = Vs Kelchröhre), kurz cylindrisch, am Grunde eiförmig, mit dichten, weissen und eben solchen schwarzen Strichel- haaren bekleidet, 5zähuig. 4 Zähne fast gleich gross, aus drei- eckigem Grunde pfriemlich, = Vs ^^^ V2 Kelchröhre; der fünfte Zahn kleiner als die anderen, diesen gleich gestaltet. Blttthen (trocken) blauviolett, die untere Hälfte weisslich. Fahne ausgeraudet, länglich, vorne etwas breiter und abstehend, fast 3mal so lang als die Kelchröhre; Flügel länger als die Fahne und das Schiffchen, um ein gleiches Stück länger als die Flügel. Fruchtknoten cylindrisch, spitz, dicht strichelhaarig. Früchte? Dem A. Onohryclils L. etwas ähnlich und auch so gross: dieser ist aber grau, hat lineale (nicht elliptische oder ellip- tisch-läno-]iche), spitze (nicht ausgerandete oder stumpfe) viel- paarige Blättchen, die Blätter sind viel kleiner (nicht nahezu so lang) als der Traubenstiel, die Traube im gleichen Stadium fast verkehrt-eiförmig^ (nicht cylindrisch), mit langen, fein zuge- spitzten, der Kelchröhre fast gleich langen Bracteen, abstehend rauhhaarigen Kelchen, deren Zähne der Kelchröhre gleich lang sind, grösseren Corolleu, deren Fahne spitz (nicht ausgeraudet) ist und viel längere Flügel. Letztere erreichen nämlich bei A. Onohvychis kaum die Hälfte der Läugendilferenz zwischen Kelchröhre und Fahnenspitze. Die in der Flora Baic.-Dahurica beschriebenen Arten dieser Gruppe sind alle sehr unähnlich. 290. A.frutkosus Fall., Led. 1. c. I. 632—633. — Turcz. 1. c. I. 326—327. Wiesen am Irkut bei Irkutsk. Juni, nur in Blüthen- exemplaren. 148. Gl'ddenstaedtia pauciflora Fisch., Turcz. 1. c. I. 333. — Led. 1. c. L 564. Auf einem sandigen Hügel am Irkut bei Irkutsk in wenigen Exemplaren. Mai, nur blühend. Ist in der Flora rossica den „Galegeae" zugezählt, in der Flora Baicaleusi- Dahurica den „Astragaleae*. Thatsächlich ist die Pflanze den Astragcdus-kriQH aus der Gruppe der Podochaeti (z. B. A. lupidhiKs Pall., A. laguroides Fall., A. galactites Fall., A. testi- culatus Pall., A. scaherrimus Bge, etc.) ganz ähnlich. 141b. Vicia sepmm L., Turcz. 1. c. I. 348., ß. montana Koch. — Led. 1. c. I. 670. Gebüsche am Irkut bei Irkutsk. Juni. 3. V. amoena Fisch., Led. 1. c. I. 672. — Turcz. 1. c. I, 344. Auf Wiesen um Nortschinsk. Juli. Blüthen violettblau. 21. F. Cracca L., subsp. V. heteropus Freyu. — F. temdfoliaTuYQZ. 1. c. I. 347 uon Eoth. An Zäunen bei Irkutsk. Juni. Der 439 V. Cracca L. clurcli die. Gestalt dos Laubes und der Neben- blätter, sowie durch die Läugeuverbältuisse der Blinnenlilätter, Gestalt und Behaarung des Griffels zunächst stehend, aber doch verschieden: Die Traube sammt Stiel (wenigstens die unteren, wenn üicht anstatt derselben Zweige entwickelt sind) viel länger als das Blatt (nicht diesem gleich), 10—20 (niclit vicl-)blüthig; Blütheu um die Hälfte kürzer, als jene der V. Cracca, aber wie bei dieser die Fahne gleich den Flügeln und viel grösser als das Schiffchen, gedrängt, hängend; Kelchzähne verhältuiss- mässig sehr laug; der unterste so lang oder länger als die Kelchröhre, die 2 mittleren nur wenig kürzer, alle drei sehr spitz, die beiden ober.^ten länglich dreieckig, spitz. Bracteen winzig, abfällig; Blüthen blau, am Grunde blasser. Hülse? ^l. Mein Exemplar ist 97 cm. hoch, Blätter bis zur Theiluugs- stelle der Kanke 9 — 10 cm. lang, 4-5 cm. breit, 8-, die ober- sten lOpaarig, zerstreut (oben schwächer) seidenhaarig. Blätt- chen unregelmässig gestellt, elliptisch-länglich, 25 mm. lang, 7-5 mm. breit (unterhalb der Mitte), oben abgerundet, kurz gespitzt. Nebenblätter: die untersten halbspiessförmig, mit einem Zahne, 11 mm., die mittleren lauzettlich, 11mm., die obersten fast fädlich, feinspitzig, 10 mm lang. Traube 14-5 — 12*5 — 7-5 — 2-5 cm. laug, wovon auf den Stiel 10, 8, 3-5, 1 cm. kommen, die obersten also fast sitzend. Oft sind nur wenige Trauben entwickelt, von fast gleicher Länge und dann kaum so laug als das Blatt, übrigens meist 10-, seltener 20- oder nur 2blüthig. (Ober der Blüthenregion entwickelt der Stengel kurze, weissseidige Seitenzweige). Blüthen 11 mm. lang, wovon 1 mm. auf den Blüthenstiel, 3 mm. auf die Kelchröhre (Mitte), 7 mm. auf das Schiffchen kommen; Nagel der Fahne 5 mm. lang. Der Beschreibung nach ähnelt noch am meisten V. lila- c'ma Led. (durch 4— 8paarige Blätter, eiförmige oder eiförmig- elliptische Blättchen sogleich zu unterscheiden), V. paUida Turcz. (durch eiförmig-elliptische, unterseits seegrüne Blätt- chen und unter sich gleich lauge Blumenblätter verschieden) und V. megalotvopis Led. (Blättchen allmälig versclimälert, Nebenblätter ungemein schmal, Blumenblätter gleich gross). Dem entgegen passt V. Cracca Led. tl. rossica salt. ex parte am besten: .... racemis .... confertis folium .... vel supe- rantibus . . . foliolis oblongis .... nervoso-venosis pubescentibus, stipulis semihastatis, integerrimis, vexilli alis carinaque lon- gioris, lamina longitudine unguis etc. — In Trautvetter Catal. Viciarum Kossicarum in Act. bort. Petrop. III. 1 (1874), S- 49 finde ich keine Form seines Eruum Cracca, die ich mit F. heteropus identificiren könnte. 241. Lathjrus Altaicus Laxm. ß. humlUs Led. 1. c. I. 082. — /.. humilis Fisch., Turcz. 1. c. I. 849—350. — Trautv. 1. c. 34* 440 III. 63, Birkenwälder auf Bergen am Ang-arafliisse bei Irkutsk. Mai. 188. Orohus lathyroides L., Led. 1, c. I. 688. — Turcz. 1. c. I. 351. Bergwälder am Angaraflusse bei Irkutsk. Juni. XIII. Amygda,leae Juss. 171. Prunus Padus L., Led. 1. c. IL 8. — Turcz. 1. c. I. 356. — Wälder um Irkutsk. Juni. Entspricht nicht der var. horealis Schübl., sondern der gewöhnlichen Traubenkirsche, XIV. Bosaceae Juss. 6(5. G-eum A le ppicum Jacq. var. glabratum Borbäs in litt. ; G. stric- üim Ait., Led. 1. c. II. 22, saltim p. p. — Turcz. 1. c. I. 367 (sagt nichts über die Behaarung). Abhänge an der Kaja, im Gebüsche bei Irkutsk. Juni. Hat die Tracht des G. Aleppicmn, ist aber fast völlig kahl, nur der Stengel unterwärts, sowie die Blattstiele sind zerstreut und abstellend rauhhaarig. Blätter oben dunkel-, unten blassgrün, daselbst an den Hauptnerven etwas borstig. Fruchtboden dicht steifhaarig, Fruchtknoten gänzlich und dicht steifhaarig, Griffel kahl, nur ober dem Knoten auf ^Z, seines oberen Gliedes + steifhaarig. Früchte? 90. Santjulsorba tenmfoUa Fisch., Led. 1. c. IL 28. — Turcz. 1. c. I. 403 — 404. Auf Sumpfwiesen, in Gebüschen um Nertschinsk. Juli, August. Blüthen schön weiss, Antheren schwaiz. Blätter lederig, oberseits glänzend dunkelgrün uuterseits dicht ader- netzig, hellgrau, matt. (Fortsetzung folgt.) Ueber einige kritische Pflanzen der Flora von Mederösterreioh. Von H. Braun. I. Hosa scu'uientacea Woods. Unter den vielen Rosen, welche mir aus dem nördlich der Donau gelegenen Theile Niederösterreichs vorliegen und welche grössten Theils von den Herreu Dr. G. v. Beck, J. Haring und und M. Schreiber gesammelt wurden, befinden sich einige, welche bisher aus diesem Kronlande noch nicht bekannt waren, einige, welche überhaupt neu sind. Unter den von Herrn M. Schreiber gesammelten Rosen, zog vorzüglich eine meine Aufmerksamkeit auf sich, welche er in der Umgegend von Röschitz (zwischen Egs'enbiirg und Pulkau) und zwar am Schmiedabache unterhalb Roggeudorf in zahlreichen Exemplaren aufgefunden hatte. Sie gehört der reichgeglicderten Gruppe der ,. J/on- 441 fanae^ au und dürfte wohl zunächst der Rosa glauca V'dl. auzufügen sein; als uächstverwandte Foimen gehören zu ilir die Rosa glauca V. miiriodonta (Christ) und R. glauca v. complicata (Grenior). Diese Rose ist Rosa sannentacea Wooils. Man kann diese Pflanze nicht leicht mit einer der in Rede stehenden Formen identificiren, mehrere charakteristische Merkmale treuneu sie von allen Verwandten; schon die grossen, oblongen, nach obeu in einen Hals zusammengezogeuen Sclieiufrüchte, die am Rande dicht drüsigen, reichgefiederten Kelclizipfel, die scharfe Ser- ratur der länglichen Blättcheu zeichnen dieselbe aus. Deseglise und Andere fügten Rosa sarmentacca AVoods dem Formenkieise der R. Jumalis Bechstein ein, doch ist mir der Grund dieser Eintheilung nicht bekannt; es müssten denn die scharf doppeltgesägten Blättcheu Ursache dieser Deutung gewe- sen sein. Ganz Unrecht kann man übrigens nach der Beschreibung, welche Woods von seiner Pflanze liefert. Denjenigen nicht geben, welche diese Form der Section ^Blscrrutae"' einfügen. — Anfangs zählte ich die niederösterreichische Pflanze dem Formeukreise der Rosa glauca v. mi/riodonta (Christ) zu, allein mit der Bemerkung „Differt a R. miiriodonta (Clirist) receptaculis fructiferis elongatis, superne contractis, foliolis argute composite glanduloso-serratis, pin- nulis sepalorum in margine glaudiilis validis instructis." Da erinnerte ich mich, seiuerzeit in Smith „English Botany" eine ganz ähnliche Kose gesehen zu liaben, und als ich die betref- fende Abbildung verglich, war ich sehr augenehm überrasclit, das getreue Ebenbild meiner Pflanze vor mir zuhaben. Diese Abbilduug stellt R. sannentacea Woods dar. Rosa sannentacea Woods in Transactions of Liuuean Society V. II. pag. 213 (181(3, am Titelblatt steht 1817, aber die Arbeit ist mit der Jahreszahl 181G versehen), Smith, Flora Brittanica II. pag. 390 (1824), et English Botany Supplem. I. t. 2595 (1829), wird von Woods a. a. 0, sehr genau in lateinischer Sprache be- schrieben, und es wird der lebhaften Blüthenfarl)e, der breiten, die Blütheustiele verhüllenden Bracteen besonders gedacht, sowie der länglicheu Scheinfrüchte. Ich citire hier ausdrücklich Woods als Autor zur Rosa sar~ mentacea, obwohl Smith in der Flora Brittanica erwähnt, dass der Autor der Rose eigentlich Swartz sei, weil ich nur auf publicirte Beschreibungen und Diagnosen mich stütze uud der Name R. s. Swartz nur in einem Manuscripto vorkommt. Woods leiht seiner Beschreibung der Jiosa sannenfaeea die mehrerer Varietäten au, deren Merkmale aber in so allgemeinen Umrissen angegeben sind, dass eiue Deutung der Pflanzen grossen Schwierigkeiten begegnet; eiue Ausnahme macht viulhüclit die als Varietät ö beschriebene Pflanze, bei der die Angabo, dass die Scheinfrüchte kugelig, die Rücken der Kelchzipfel zuweilen mit Drüsen bekleidet seien, vermuthou lässt, dass der Autor wohl 442 die U. rnjirlodonta Christ oder eine derselben sobr üaljestelicnde jjemeiut habe, welclie Ansicht weiterhin noch durch die Angabe des Standoites (At Settle and other places in the moimtainous district of the North of England) gestützt wird. Wenn man die Abbildung in Smith Engl. Bot., die nach den Woods'schen Originalien sehr genau augefertigt ist, betrachtet, so fällt sofort die besonders hervorgehobene, scharfe, reichdrüsige Be- randung der Blättchen, welche fast an eine Kose aus der Gruppe ^Scabratae"- erinnert, die nach der Anthese aufgerichteten und die verfärbte Scheiufiucht noch krönenden Kelchzipfel, welche am Kaude mit zahlreichen Drüsen bewimpert sind, die länglichen oben in einen Hals zusammengezogenen Scheinfrüchte und die reichdrüsigen Blüthen- stiele auf. Diese Merkmale charakterisireu auch die Pflanze voll- kommen. Der Name ,.sarmentacea'-'' wurde von Woods der laugen, ruthenförmigen entweder im Gebüsch klimmenden oder zur Erde geneigten Zweige halber gewählt. Wie oben bemerkt, will ich hier von den Varietäten ß — ^, welche Woods anschliessend an seine Art ]. c. pag. 214 beschreibt, ganz absehen, sie gehören wahrscheinlich verschiedenen Sectionen an, und sind ohne Vorlage von Original- exemplaren nicht zu deuten. Im Folgenden sollen die uächstver- wandteu Rosen: üosa glauca v. complicata (Grenier) (F. Jur. pag. 239, 1864) und die E. fßauca Y.mi/riodonta{Chvisi). (Die Rosen der Schweiz pag. 167, 1873) mit der H. sannentacea Woods ver- glichen werden: 1. liosa f/lauca \. complicata (Gremer). (Nach Originalexemplaren.) Strauch von mehr weniger gedrungenem Wachsthume. Aeste derb bestachelt. Blätter unregelmässig oder doppelt gesägt, secundäre Sägezähue mit wenigen Drüsen durchsetzt; im Umrisse breit rund- lich mit kurzer Spitze. Blüthenstiele sehr kurz, Receptakel klein, kugelig oder eiförmig-kugelig. Kelchzipfel am Rande drüseulos oder nur mit spärlichen Drüsen durchsetzt. Scheinfrüchte klein, kugelig oder eikugelig, nach oben zuweilen etwas zusammengezogen. 2. Mosa glauca v. myriodorda (Christ). (Nach Originalexem- plaren.) Strauch flatterig mit fast geraden oder mehr weniger ge- neigten schwachen Stacheln. Blätter drüsig, doppelt gesägt; Serratur nicht tief in den Blattrand eingeschnitten; secundäre Sägezähue 1 — 2 in Drüsen endigend. Blüthenstiele kurz; Receptakel klein, kugelig oder eikugelig. Kelchzipfel am Rücken etwas drüsig, am Rande drüsenlos oder nur mit wenigen Drüsen besetzt. Griffel breit, weiss- wüllig. Scheinfrucht ziemlich klein, kugelig, oder eiförmig-kugelig. 3. Bosa qhwca V. sarmeatacea (Woods). Strauch flatterig mit langen dünnen Zweigen. Stacheln kräftig, gebogen oder an den Seiten- zweigen schwächer und oft fast gerade. Blätter drüsig doppelt ue- sägt, Serratur sehr schaifund spitz mit 2—3 secundären Sägezähn- chen; Blüthenstiele mehr weniger verlängert. Receptakel oblong; Kelchzipfel am Rücken glatt, am Rande mit zahlreichen Drüsen be- setzt, reich tiederspaltig." Griffel dicht zottig, aber nicht weisswollig wie bei den vorigen, Griffelköpfchen flach und nicht breit kugelig ge- 443 formt. Kelchzipfel wie bei den vorigeu, nach der Anthese aufgerichtet und die verfärbte Scheinüuclit noch krönend ; letztere gross, länglich, nach oben in einen Hals zusammengezogen. Was die systematische Stelhmg der Pflanze betrifft, so hängt es, da Cultm' versuche oder eingehendere Beobachtungen im Freien nicht vorliegen, vollkommen vom Standpunkte des Einzelnen ab, ob mau sie als Art oder Varietät ansprechen will, jedenfalls kann sie luit den vorherbesprochenen Formen der Rosa glauca nicht ideutificirt werden, da mehrere namhafte Unterschiede sie von jeneu trennen. Mir liegt die Rosa sarmentacea Woods aus England, besonders aus dem nordwestlichen Theil, aus Schweden, Mähreu (Kuhberg bei Znaim, Oborny) und nun auch aus Niederösterreich aus der Gegend von Köschitz vor. Was die von den Autoreu der Rosa sarmentacea bei- gesetzten Synonyme betrifft, so kann ich unmöglich ohne Einsicht in Beletrexemplare entscheiden, ob die Rosa canina Roth, Fl. cerm. I. pag. 218 (1788) und IL pag. 5(30 (1789), welche von Woods 1. c. pag. 213, oder Rosa glaucopluilla Wiuch Geogr. Distr. ed. 1. pag. 45 (1819), welche von Smith mit jener ideutificirt wird, wirklich Synonyme derselben sind. Da die nordwärts der Donau ge- legenen Theile Niederösterreichs noch sehr mangelhaft durchforscht sind, erscheint es wahrscheinlich, dass die R. sarmentacea Woods noch au einigen Stellen aufgefunden werden wird. Litteratur-Uebersicht. ') October 1889'. Barth L. v. u. Herzigl. UeberBestandtheilederiJer/t/ar/rt. (Sitzuugs- ber. d. Akad. d. Wissensch. Wien. XCVIII. Bd., IV. Heft. 13 S. 8«. Borbäs V. V. A nep botan. legendäjäb. (Termesz. közlöny 1889. S. 504.) 1 S. Celakovsky L. Ueber den Aehrchenbau der brasilianischen Gras- gattung Streptochaeta Schrad. (Sitzungsber. d. böhm. Gesellsch. d. Wissensch. 1889. S. 14.) 37 S. — Ueber die Blüthenstände der Cariceen (a. a. 0. S. 91). 22 S. — Ueber die phylogenetische Entwickeluug der xAmeutaceeu (a. a. 0. cechisch S. 319, deutsches Resume S. 338). Cobelli G. de et Dclaiti C. Lottere iuedito di Carlo Linneo a ') Die „Litteratui-Uebersiclit" strebt Vollslaiuligkcit nur mit Rück- sicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesteneicli-Ungarn ersciieinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indircct beziehen, ferner auf selbstständige Werke des Auslandes. Zur Erzieluiig tliunlichster Voll- ständigkeit weiden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten hüflichst ersucht. Die Red. 444 Giovanni Antonio Scopoli. (XV. Publicaz. fatta p. cura del Mus. civic. di Eovereto.) 8". 26 S. 1 Tabelle. Publication von d3, bisher unbekannt gewesenen Briefen Linne's an Scopoli, mit zahlreichen Bemerkungen über Pflanzen, die Scopoli in der Flora Carniolica beschrieb. Beigefügt ist eine genealogische Uebersicht der Familie Scopoli. Ettingshausen C. Fr. v. Das australische Florenelement in Europa. Graz (Leuschner ii. Lubensky). 4^. 10 S. 1 Taf. 1 fl. Verf. widerlegt einen von Saporta (Rev. gen. de Bot. I, p. 229) aus- gesprochenen Zweifel an der Richtigkeit der Bestimmung gewisser (australische Typen darstellender) Fossilien im europäischen Tertiär. Die btigegebene Tafel bringt vergleichsweise Darstellungen lebender australischer und tertiärer euro- päischer Blätter. Feistmantel 0. lieber die bis jetzt ältesten dikotyledonen Pflanzen der Potoraac-Formatiou in Nord- Amerika. (Sitzuugsber. d. böhm. Gesellscb. d. Wisseusch. 1889. S, 257.) 12 S. — Vorläufiger Bericlit über fossile Pflanzen aus den Stormberg- schichteu'^in Süd-Afrika (a. a. 0. S. 375). 3 S. Gibelli G. e Belli S. Kivista critica delle specie di Trifolium italiani della sezione Chronosemium. (Malpigbia IIl., fasc. 7). 8\ 15 S. Vergl. Nr. 11. Kritische Behandlung der Arten: T. minus Reih, in Sm., T. spadiceum L., T. hadium Sclireb., T. Sebastiani Savi und analytischer Bestimmungsschlüssel der ganzen Section. Godlewski E. Ueber die biologische Bedeutung der Etiolirungs- erscheinuugeu. (Biolog. Ceniralbl. IX. Bd., Nr. 16.) 9 S. Jancsewski E. On the Fruits of the Genus Anemone. (Ti-ansact. and proceed. of the Bot. Soc. Vol. XVII. P. IL) 4 S. Eintheilung der Gattung nach dem Baue der Früchte: Sect. 1. Hepatica Dill. (Hieher 3 Arten, u. a. H. triloha Chaix, H. Trans- silvanica Fuss). Sect. 2. Sylvia Gaud. (lö Arten, u. a. A. nemorosa L., A. ranuncu- loides L., A. trifolia L., A. Appenina L.). Sect. 3. Omalocarp'jbs DO. (5 Arten, u. a. A. narcissiflora L.). Sect. 4. Anemonidiam Spach. (2 Arten). Sect. o. Rivularidiam Jane. (10 Arten). Sect. 6. Palsatilloides DG. (5 Arten). Sect. 7. PulsatlUa Tourn. (11 Arten, u. a. P. alpina Spreng., Halleri All., patens Mill., pratensis Mill., vernalis Mill., vulgaris Mill.). Sect. 8. Eriocephalus H'>ok. et Thomsk. (14 Arten, u.a. A. hortensis 'L.). Sect. 9. jDarncoudia Gay. (3 Arten). Sect. 10. Exinvolucratae Jane. (1 Art). Jankö Jan. A bambusz. (Temesz. közlöny 1889. S. 489.) 1 S. Keller ß. Das Poteutillarium von Herrn H. Siegfried in Winter- thur. (Bot. Ceutralbl. XL. Bd. Nr. 45.) 8°. P'nthält die Besprechung der im Titel erwähnten Cnlturanlagen und die Beschreibung einer neuen Art: Potentilla Römeri Siegf. Siebenbürgen, Honig- berg-Corona. Verwandt mit P. corymbosa Mönch. 445 Kerner v. Marilaun A. Pflanzeulebeu. II. Bd. Liefn?. 3 u. 4. Leipzig (Bibliograph. Institut). Gr.-S". 120 S. 2 Farben'taf. 215 Fig. in 41 lllustr. ä 1 M. Die i vorliegenden Lieferungen enthalten folgende Capitel: Fortpflanzung und Vernielnung durch Früchte. Der Pollen. — Schutzmittel des Pollens. — Uebertragung des Pollens durch den Wind. — Die Uebertragung des Pollens durch Thiere. — Anlockung der pollenüber- tragenden Thiere durch Genussmittel. — Die Blüthenfarbe als Lockmittel für Insecten und andere Thiere. — Der Blüthenduft als Lockmittel für Insecten und andere Thiere. — Eröffnung des Zuganges zum Blüthengrunde. — Em- pfang der Thiere an der geöffneten Pforte der Blüthen. Die 2 Chromotafeln illustriren: „Laub- und Lebermoose", „Euca- lyptuswald und Grasbäume in Neuholland". Kronfeld M. Johann Josef Pey ritsch (Bot. Centralbl. XL. BJ. 8".) 7 S. — Ameisenpflanzen. („Neue freie Presse" Nr. 9035.) Limpricht K. G. Die Laubmoose. Rabenhorst's &7ptogamenflora. 2. Auflage. IV. Bd. 12 Liefrg. Leipzig (E. Kummer). 8». 63 S. 9 Illustr. 2 M. 40 Pf. Schluss der Gattung Srhistidiitm, ferner Coscinodon und Beginn von Tirol (Gander), Pinzgau (Br eidler), Grimmia suhsidcata Limpr. Tatra (Chalubinski), Steiermark (Breidler), Tirol (Milde und Breidlerj. Prazmowski A. Das Wesen und die biologische Bedeutung der Wurzelknöllchen der Erbse. Vorläufige Mittheilune. (Anzeiger d. Akad. d. Wisseusch. in Krakau 1889, Nr. 6.) 12 S. Sabrausky H. Batographische Miscellaneen. (Deutsche botanische Monatsschr. VII, Nr. 9/10.) 8^ 4 S. 1. Ruhui Salferi Aut. angl. = z. Th. Ji. polyanthemos Lindeb. — 2. ü. discolor Aut. angl. = z. Th. Ji. Baftardianus G. G. — 3. li. Bal- detif^is A. Kern. u. R ulmifiilius var. Dalmaticus, Macarsca, Dalmatien (Bran- dis). — 4. R. Letendrei Bouley = R. Arrhenii Lys. — B. R. HaldcsylBoih. Nemes Podhrägy, Westungavn (Holuby). — (5. R. euryfhyrsos Sabr. u. H. Br. ändert den Namen in R. Vindobonensis Sabr. und H. Br. — 1. R. macrophyl- lu.s Whe. et N., subsp. quadicus Sabr. Kleine Karpathen bei Pressburg. — 8. R. nitidu.'i Whe. et N. Lausitzer Gebirge (Neu mann). Sagorski E. Die Rosen der hohen Tatra und der nächsten Um- gebung. (Deutsche botanische Monatsschr. VII, Nr. 9 10.) 8". G S. Vorliegender i. Tlicil enthält die Aufzählung von 11 Arten mit zahl- reichen Varietäten. — Diagnose von R. Vagiana Crep. Schaffer I. üeber den feineren Bau fossiler Kuochen. (Sitzungsber. d. Akad. d. Wissensch. Wien. Math.-naturw. Gl. XCVIII.^ Bd., Abth. 3.) 8». 64 S. 2 Taf. Enthält von S. o2 — öi eine Besprochung der von Roux für Pilze erklärten und als Mycelites beschriebenen Bildungen. (Verfasst v. Wettstein.) 446 Sclieuerle I. Schleiclier's 86 Arten der Salix nigricans. (Deiitsclie botanische Monatsschr. VII, Nr. 9/10). 8". 5 S. Besprechung der S. Wulfeniana Host. Schindler F. u. Proskowetz Em. v. Zur Charakteristik typischer Zuckerrübenvarietäten. (Oesterr.-imgar. Zeitschr. f. Zuckerindustrie II. Landwirthscbaft, Heft 4.) 4^ 56 S. 2 Taf. Simek F. Die Keimpflänzcheu einiger Caryophj'llaceen, Geraniaceen und Compositen. (Jahresber. d. deutschen Staatsgymnasiums in Prag. Neustadt. VIII.) 8". 19 S. Temple K. Vermeintliche Eigenheiten unserer Bäume. (Mittheilg. d. Ver. d. Naturf. Reichenberg. XX.) 8". 13 S. Vogl B. Flora der Umgebung Salzburgs, analytisch behandelt. Fort- setzung. (Programm des Gymnasiums.) 8". 35 S. Weinzierl Th. v. Die Werthbestimmung des forstlichen Saatgutes und die Waldsamen-Controle (Public, d. Samen-Controlstation in Wien Nr. 47.) 2. Auflage. 8». 4 S. Wettstein R. v. Karl Eggerth. Biographie. Wien (Selbstverlag). 8\ 6 S. — Beitrag zur Flora des Orientes. Bearbeitung der von Dr. A. Heider im Jahre 1885 in Pisidieu und Pamphylien gesammelten Pflanzen. (Sitzungsber. d. Akad. d. Wisstjnsch. Wien. Math.- naturw. Gl. Bd. XCVIII, Abth. 1.) 8". 51 S. 3 Taf. Aufzählung von 276 Art^n aus dem genannten Gebiete. Richtig gestellte Nomenclatur. — Neue Arten: Uromyces HeliotropH ^e\Ui., U. Wintert y^&iUt., Dlatrype p'ana Wettst., Placidium Steineri Wettst., *Cirdum Pisidiuni Wettst. (Sect. Chamaeleon), * Carlina paUescens Wettst. (Sect. EucarUna), * Satureja Pisidia Wettst. (Sect. Eusatureja), Podanthum supinum Wettst. (Sect. Eupodanthum), * Silene AcanthoUmnn Wettst. (Sect. Auriculatae), "^ Dianthiis pulverulentus Wettst. (Sect. Dentati), Acer Willkommii Wettst. (Sect. Campestria), * Sacieretia f-pinosa Wettst., *Astragalus Muradicoides Wettst. (Sect. Pternp>horus), *' Astrag alus Hei deri Wettst. (Sect. Melanocercis). — Die mit * bezeichneten Arten sind abgebildet. — Die Flechten bearbeitete Prof. I. Steiner in Wien. — Austührliche Erörterungen sind den Arten P«c- einia Centaureae arperae Gast., Helichrysum niveum Boiss. et Heldr. und der Sectio Melanocercis der Gattung Astragalus gewidmet. Wiesner I. u. Moli seh H. Untersuchungen über die Gasbewegung in der Pflanze (Sitzungsber. d. Akad. d. Wissensch. Wien. XCVIII Bd., IV. Heft.) 43 S. 8«. lieber die wichtigsten Ergebnisse vergl. diese Zeitschr. S. 31jl. Williams F. N. Revision of the specific forms of the genus Gypso- phlla. (Journal of Botany. Vol. XXVII no. 323.) 8". 9 S. Kurze ULber>icht der bisher bekannten Cr.-Arten (76). Zukal H. Entwickelungsgeschichtliche Untersuchungen aus dem Ge- biete der Ascomyceten. (Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wissensch. Wien. Math.-naturw. Cl. XCVHI. Bd.) 8«. 84 S. 4 Taf. 447 Enthält folsrende Capitel: 1. Entwicklunijscreschichte einer neuen Sordaria. {S. Wiesnerl, auf faulendem Hanf in Culturen.) :2. Mikro- sclerotien. [HeUcosporamnnm parasiticum Karsten ist das Mikrosclerotium von Melanospora leucotncha Corda-, Melanot^pora co}>rophila nov. spec. auf Hundefäces im Prater bei Wien 1887; M. fallax nov. spec. auf Botrytis schmarotzend, Wien 1886-, Beschreibung der Mikrosclerotien und ihrer Ent- wicktlunp von Sporormia minima Auersw.) 3. U eher die Gattung Peni- cillium (Beobachtungen über die Entwiekelung der Sclerotienfrüchte von P. crustaceum Lk.; Entwiekelung der Fruchtkörper von P. luteum Zuk. Syste- matisches Gesammtergebniss: Die Gattung P. ist in die Familie der Gym- «oaw« einzureihen). 4.Ueber einige AVettstein Dr. R. v, Zur Flora von Niedur-OcsterrLicli :i09, 375, 414 — Die Gattungen Erysimum und Cheirantkuf. (Mit Tafel I) ...24,"], 281, 327 — und Sciiuholz G. Zwei neue hybride Orchid'Pn. (Mit 5 Illustrationen) 319 — Studien über die Gattungen Cephalanthera, Epiptictis und Lhaodnruin. (Mit Tafel HI) 395, 422 — Referat 35 — Zur Flora von Steiermark 27;) — Pinus digenea 109 Wiesbaur I. Correspondenz 7ü l^'iosiier Dr. I. Zur Erklärung der wechselnden Geschwindigkeit des Vege- tationsrhythmus 79 "Willkoinin Dr. M. Neue Arten der spani.sch-portugiesischen Flora 317 — Ueber einige kritische Labiaten der spanisch-balearischen Flora 85 — Nachtrag zu meinen Mittheilungen über einige kritische Labiaten der spanisch-balearischen Flora 161 Woloszczak Dr. Eustach. Kritische Bemerkungen über siebenbürgische Weiden 291, 330 — Das Artenrecht der Soldanella Hungarica Simk 218 Zahlbruckiier Dr. A. Eine bisher unbeschriebene Sapotacee Neu-Cale- doniens 287 Ziikal Hugo. Ueber die Entstehung einiger Nostoc- und Gloeocirpsa- Formen. (Mit Tafel II) : 349, b90, 432 IL Stehende Rubriken. 1. Liternturberlchte 30, 69 2. Literatur-Uebersicht HO, 147, 183, 222, 269, 301, 337, 372, 407, 443 3. Correspondenz 37, 73 4. Flora vonOesterreich-Ungarn 115, 152, 188, 230, 272, 307, 341, 375, 414,449 Nieder-Oesterreich 115, 186, 309, 342 375, 414 Mähren 116, 231, 309, 378 Salzburg 153 Galizien loi, 189, 311 Ober-Oesterreich 155, 232, 273, 308 347 Tirol 156, 451 Böhmen 188, 231, 309 Steiermark 189, tlö, 342 Istrien 232 Ungarn 233, 276, 310, 343, 375 Kärnthen 272, 449 Krain 275 Siebenbürgen 309 Schlesien 4o0 .). Chronik der Pflanzenwanderung' 116, 190, 452 Galinsnga parviflora 117, 190,452 6. Botanisolie Gesellschaften, Vereine, Congresse etc. 119, l'ifi, 194, 236 277, 312, 347, 381 417, 452 Kaiserl. Akarlemie der Wissen- 1 K. k. zool.-botan. Gesellschaft Schäften, Wien 119, 19i. 312 | 121,156,194,236,277.313,417,454 HC)-' 4G0 Seife Verein zur Verbreitung natur- wiss. Kenntnisse 122, 277 E. k. Gartenbau-Gesellschaft in Wien 122, 158, 196 Cercle floral d'Anvers 122 Verein f. Naturkunde in Linz ... 122 Section f. Naturkunde des öst. Tour.-Club 157 Nied.-Oe.rt. \olksbildungsverein in Wien 196, 45S S'Ciete botnnique de France ... 196 Internat. Congress f. Horticultur 196 Internationale Ausstellung für Mikroskopie 196 K. böhm. geolog. Gesellschaft in Piag Allg. Gartenbau- Ausstellung in Berlin 1890 62. Versammlung deutscher Na- turforscher u. Aerzte 313, 347, Deutsche botan. Gesellschaft ... Schweizer naturwissenschaftliche Gesellschaft Intern. Congress f. Bot. Paris... k. k. Gart enbau-Gesellsch. in Graz Verein der Naturfreunde, Eei- chenb er ff 7. IJotanisclie Sainmliiug^eu, Museen, Institute etc. 123, 158, 239, 279, 384, 8. Botanische Forschung sreisen Bauer Dr. C 315 Bornmüller J 123. 197, 418 Conrath P 379 Dörfler J 313 Gronbtschewskv 139 Huter R \ 123, 139 Leichtlin M 159 Leonis C 139 9. Botanische Gärten 278, 313 10. Personalnachrichteu3S, 73, 124, 160, 199, 240, 279, 315, 348, 384, 419,436 ... 123, lo9, 197, 313, 379, 418, Meyer Dr. H 313, Menvhart P Murbeck Dr. S.... Pichler Th 139, Eeverchon E Simony Dr. 0 313, Sinten'is P 159, Seife 236 277 382 347 348 452 43 i 454 315 419 435 4ö3 435 455 418 159 453 418 Ambronn Dr. K Babington Ch Bauer "^Dr. C Beck Dr. G. E. v Berkeley J Borbäs Dr. V. v Borodin Dr Braun H Bubela J Campbell Dr. D. H. . Candolle A. de Darwin F Donnert Dr. E Deschmann Dr. C Dietrich Dr. D Diuglcr Dr. H Dörfler J Eberstaller J Engler Dr. A Ettingshausen Dr. C. Famintzin Dr Filarszky Dr. F Fischer Dr. A Fuchs Dr. Th Goebel Dr. K Gregory Fr. T Halsted Dr. B. D 280, 124, 279 124 280 348 384 384 436 348 240 200 436 38 420 160 38 456 2,S0 420 348 348 456 348 279 348 75 124 316 Hansen Dr. A 38 Havnald Dr. L. t 420 Heinricher Dr. E 240, 348 Hoffmann Fl 280 Johow Dr. F 160 Jaksic St 160 Janka V. v 420 Jännicke Dr. W 384 Jessen Dr. C. F 316 Istvanffi Dr. J 384 Kronfeld Dr. M 200 Lagerheim Dr. G. v. ..... 280, 384 Lehmann G 313 Lilienthal Dr. v 160 Lindberg Dr. S. 0 160 Low Dr. F 456 Martins Ch 200 Matz M 38 Molisch Dr. H 384 Morini F 160 Nobbe Dr. F 280 Naegeli Dr. C 348 Neil Dr. F 420 Pax Dr. F 456 Palladin Dr. W 420 Pammal Dr. L. H 316 Petrovic Dr. S 124 4G1 Seife Pcyritsch Dr. J KiO Pfeffer Dr. W 75 Prantl Dr. K :]-S4 Proirel Dr. A 2iU Rab'itsch W iiO Eeiehenbach Dr. G. H 280 Rothert Dr. W 456 Sagot Dr 280 Sarnthein L. Gr. v 420 Scheutz N. J. W 2iiO Schönland Dr. S 200 Seiinholz G 88 j i 1. Proisaussclireibiiiig- 239, 417 1 2. Uebersic'ht der botaiiisclipii Vorlosuiisireu au den österreichischen Uuiversitäteu im "»'iiiterseiiiester 18S9/90 4IÖ, 4öl Simoiiy Dr. F Uhlitzsch Dr. 0 Uhlworm Dr. P Umlauft F 3S 2iO 1<)9 420 Urban Dr. J Vetter A 210, 280, 348 420 Voigt Dr. A Wiesner D. J 348 419 Wilhelm Dr. Iv Woitschach Dr Wreduw K 280 456 280 III. Verzeichniss der angeführten Pflanzennamen. A. Ahies coeru??(X Forbes. 19. — Dovglasii Lindl. 20. — £qui Trojani Aschs. 197. — lasiocarpa Hook. 271. — Nordmanniana 197. — orientalis Tourn. 19. — ptctinata 111, 303.— — VSLI-. pendula 1 H . — P'msapo Boiss. 19, ()7. — Wehhinna 67. Abronia 112. — pogonantka Heimerl. 184. A antholhiion 198. Acantims longifolius Host. o3, 73. — mollis L. 408. — spinosissimus P. ö-S. Acarospora oligospora Nyl. 410. Acer 194, 270. — cunipestre L. 23. — niolle Op. 239. — Monspessulanuni L. 335, %\. — Negundo L. 20, 21. — platannides 21, 83. — P.-^cudo- platanus 21. — tataricum L. 25. — W/Ukommii Wettst. 44ii. Aclüllea macrophyUa L. 10. — tiion- tenegrina Beck et Szy.sz. 148. — Ptarmica var. linearis DG. 344. — Serbica Petr. 226. Achyranthes papposa Fl. Aeg. Arab. lÖO. Forsk. 100. Acino'f purpurascens Pers. 90. — ro- tund'JoUus Pers. 89. Aconitum 184. Adenostyles albifrons Rchb. 10, 332 — Alliariae Gonan. 332. — alpina Bl. et Fin<>:]i. 322. — canescens Seiiiili. 332. - glahra Vill. 332. - - Alliariae Gou. 332. Adiantum Capillus Vfneri.'^ L. 327. Adonis 313, 410. — apennina ß. sibi- rica Led. 3ö8. — — var. ß. Turcz, 3Ö8. — sibirica Patr. Adoxa Moschatellina L. 373. Aecidiunt ßardanae Wint. 2.')8. — Berheridis 239. — Compositarum Mart.153. — Linosyridis Ijügerh. 133. Aegilf'ps triaristata W. 296. Aegopodium involucrntum Orph. 186. — Podaiiraria L. 2", 217. Aesculus '^3. — hippncastanuni 84. Aethionema glaucescens Haläcsy 111. — gracile DG. 174, 334. Aetkusa cynopium L. 27. Agaricus 41i. — coerulescens Schrue- 'ter 131. Ageratum niexicanum 1 19. Agrinionia JCupatoria L. 59, 450. — — var. fallax Fiek. 408. Aira capiUaris 63, ()6. — — Host, var. ambigua De Not. 343. Aizoaceae 183, 271. Ajuga breviprolcs Borb. 408. — Cha- niaepitys Schreb. 179. — Genevensis X superreptans 408. — Immilis Borb. 408. — perhracfcata Burb. 408. — svhpyramidalis X repfans 408. .^uper-Geneueusis X pyramidalis 408. Alclumill'.i = Alchimilla. Alchi-milla acutilobaütev. 1^1. — iimn- ^anaWilld. 378. — pilosissima Schur i:57. — pubescens AI. B. 381. — se- m'<'<2s pyramidalis 66, 78. Anacystis Meneghini 303. Anagallis arvensis 63. ^naüfaiica 328. Anchusa italica Retz 51, 65. — offici- nalis L. 449. -4ndr«aea alpestris Schimp. 189. -4n9, 195. — croatica Seh. Nym. Ky. 130. — — 167. - dacica ? 130. Aut. 168. — deflexa Boiss. 195. — faro- tvsis Hörn. Hl6, 129. 133, 168. — ßnvißora Bgo. 195. — FremüBrxi^^^. 231. — (jlareosa Schur 131. — gran- diftora \'Rg\.) Frevn. 171. — Bal- leri L. 101, 130, 167. —hirsutai3\. — hifrpida Myg. 102, 128. 129, 167. — — var. hrachycarpa Fre^n 133. — — var. dolicAocai'pa Freyn 133. — — var. intermedia Freyn i25(. — intermedia Brügg. 231. — — Freyn 133, 231. — ionocalyx Boiss. 195. — Kamchatica Fisch. 168. — longifoUa DC. 195. — lyrata L. 168, 169. — multijuga Borb. 106, 129. 167. — neglecta Fritze et Ilse 105. Schult. 101, 130, 167. — oviremis Wulf. 131, 168. var. dacica Heuffel 168. — petraea Aut. 107. — — Lam. 168, 169. — — var. ^ioiroto Koch 128. — petro- gena Kern. 106, 133, 168. — pumila Jacq. 9, 371. — jmrpurea Sibth. et Sm. 195. — stolonifera Freyn 132. Host. 168. — thyrsoidea Fl. Gr. 195. Araucaria 238. Arhutus AndrachnelSWW. 18. — Unedo L. 18, 197. Arcyrella cornvvioides Eacib. 225. Aremonia agrimonioides Neck. 59. Arenaria controversa Boiss. 226. — juncea M. B. 3S6. ArlitfUa brotnoides Bert. 296. Aristolochia Clematitis 67. Armeria alpina W, 371. — cane- scens Boiss. 220. — Mouyana Dav. i39. Arnica Ttiontana 77. Aronicum icorpioida Cand. 11. Artemisia Absinikium L. i49. — cam- pestrigl.. 449. — maritima 186. — jl/erfe>KljHskjnldii Hans. 338. — la'-teus Cooke et Pliill. 338. 419. — ochra^eus Fuck. 338. — Pelletieri Cr. 338. — pilosus Fr. 338. — rhyparobioides Heim. 338. — ruber Quel. 338. — sexdecimfporus Cr. 338. Ascozonus oligoascus Heim. 33S. Asimina triloba 20. Asparaaus acutifolius 267. — asper 64. Ayperu'a 223, 330. — Cynanchira L. 400. — longiflora Koch 371, 400. — Wettsteinii Ädara. 408. A.'^phodeline Liburnica 418. Asphodelus albus Mill. 223. Aspidium cristatum Sw. 236. — dila- tatum Sw. 274. — — a) deltoideum Milde 343. — Filix ma.« Sw. 297. — Sw. m'^nstr. a osum Doli. 274. — Inbatum 274. 297. — Lnncltitis Sw. 274, 297. — m,ontartiim Vogl 343. — Oreopteris Sw. 274. — )■;- giduin Sw. 274, 297. — spi^iulosutn Sw. 274. — Thelypteris L. 277. Asplenium adulterinuni Milde 343. — Edgeworthii 373. — ßssum Kit. 233. — Forsteri Sadl. var. perpin- n/itum Borb. 343. — — var. platy- Inbum Borb. 343. — — var. »teno- lobum Borb. 343. — lepidum Presl. 137. — Rutamuraria L. 274. 297. — septentrionale L. 449. T — richomanes L. 233, 296. — viride Huds. 233, 297. Aster alpintts L. 10, 381. — JBess- arabicus Beruh. 344. Astragalus 194. 198, 225. — adsur- gens Pall. 3b9. — angiustifolius Luni. 464 157. — danicus Eetz. 389. — da- vuricus DC. 390. — fruticosus Pall. 438. — galactites Pall. 438. — glycy- phyUos L. 147. — gymnolohus Fisch. 157. — Heiden Wettst. 157, 446. - Hermoneus Boiss. 157. — jenisseen- sis Lessg. 390. — Karoi Freyn 437. — laguroidesVüW. 438. — Laxmanni Jacq. 390. — lupulinus Pall. 438. Massiliensis Lam. 157. — melilotoi- des Pall. 390, — membranaceusUge. 389. — Muradicoides Wettst. 446. Onobrychis L. 10, 438. — Poteriurn Vahl. 157, — pungetis Willd. 157. — Sirinicus Ten, 157, — scaberri- mus Bge. 438. — semibilocularis DC. 389. — testiculatus Pall. 438. — Tym- phresteus Boiss. et. Spr, 157, — ve- sicarius 78. Astrantia helleborifolia Salisb. 379. — major L. 27. Astrosporina Schroet, 151, — lanugi- nella Schroet. 151. Atelanthera 328. Atkyrium Filix femina Eth. 274. Atragene alpina L, var, ochroleuca Freyn 357, — sibirlca Spr. 357. Atriplex crystallina Ehrh. 326. — Ehrenbergii F. v, M, 326, — hastata 178, — leucoclados Boiss. 326. Atr'opa JBelladonna L. 51, 66. Avena 67. — fatua L. 296. — plani- culmis Schrd. 343. — pratensis L. 296. Axyris ceratoides L, 100, B. Bacillus cholerae asiaticae 409. — leptosporus Klein 413. — tnuralis Tom. 112. — sessilis Klein 413. JBadhamia panicea Fr. var. confcrta Kacib. 224. Sallota alba L, 335, ■— rupestris Vis, 335, JBarbarea 328, J3arbula llornschuchiana. Schultz 188. — insidiosa Jur. et Milde 188. — 3£ontenegrina Breidl. et Szysz. 148. muralis Timm, var, rupestris Schtz. 407. — tortuosa (L.) W, et M, 134, 188, y. fragilifolia 188, JSarckhausia taraxacifolia Cand, 11, JSartramia itUyphylla Brid. 136. Jiatrachium 270, £ellis perciinis 05. — silvestris 65. Betonica cernagorueBeck et Szysz. 148. Danica Mill. 235. — grandiflora Willd. 380. — Jacquini G. et . G. 180. — serotina Host. 177, 180. Berteroa 322. Betula alba var. subhiserrata Borh. 343. Biatorina adpressa Hepp 410. — as- serculorum Th. Fr. 410. — pulvera- cea Flke. 410, Bignoniaceae 185. Biota Orientalis L. 19, 20. Blechnum Spicant Rth, 233, — — With. 407. Blumea Bovei Yatk. 326. Boerhavia gracillima Heimerl 184. Boletus Beckii Stockm. 411. Bonjeania hirsuta 66. Borraginaceae 226. Botryavtlms 199, 277. Botrychium Lunaria L. 308. Bougainvillea brachycarpa Heimerl 184. Brachypodium, distachyon E. S. 296. — silvaticum E. S. 296. Briza maxima L. 66, 296. — media L. 296. — minima 68. — minor 66, Bromeliaceae 453. Bromus arvensis L. 296. — asper Murr. 296, 342. — Bdrcensis Simk. 54. — Baumgartenii Steud. 54. — fbbrosus Hackel 54. — madritensis 65. — mollis L. 54, 296, — ramosus Hack, 342, — squarrosus L. 296, — Transsilvanicus Steud, 54. — varie- gatus MB. 54. Brunella alba var. laciniata L, 178. — grandiflora Jacq, 178, — — /i. albo 48, — intermedia Lk, 346, — — var, angustisecta Borb. 346, — sublaciniata X vulgaris 346, — i-puria Stapf, 346, — vidgaris 67, Bryopsis 98, Bryum Ardonense Breidler 135, — afpinurii L. 136, — argenteumlu 136, — capillare var, tj. carintidacum Br, cur. 136. — pallescens Schleich. 136, Schleich, forma heteroica 136. — pendulum (Hornsch.) Schimp. 136. — Sauteri Br. eur, 136, — ver- sicolor A. Br. 406. Bunias Erucago 65. Bupleurum affine Sadl. 27. — ari- statum Bartl. 27. — exaltatum M. Bieb. 27. Bupthalmum salicifoUum L. 175. BuComaceae 114. 465 13ulomus umbellatus 64. liudus rosmarlnifoUus 18. Cachrys stenoptera Boiss. et Buhse 73. Cacteae 341. Caeoma 257. — J3etonicae Voss 305. — Fumariae L. K. 153. Calamagrostis 270. — montana D. C. 295. Calamintha Acinos L. 449. — alpina Lam. 181. — — /. alho 48. — — L. b) hirsuta Pantos. 234. — commutata Willk. 90. — grandiflora Mch. 181. — graveolens Üth. y'l. — — Benth. var. purpurasccns Boiss. 90. — menthaefoUa Host. 234. — vepeta (L.) Kern. 232. — — var. hh-isutissima Pantos. 232. — ofjici- nalis Mch. 181. — patavina Host. I8l. — purpurasccns Bth. 90. — rotiindifolia Benth. 90. — — (P.) Wk. 90, 339. — — var. y. exigua Willk. 90. — suhnuda Freyn 232. — — W. K. 232. - thymifolia Echb. 177, 181. Calanthe vestita Lndl. X Phajus Tan- keruilliae R. Br. 396. Calicium 194. Callithamnion seirospermum Griff. 302. Callitriche autumnalis Scop. 343. — hainulata Kütz. 343. CaUopisma obscureUum Th. Fr. 410. — pyraceumynx.microcarpon Anzi 410. Calothrix scopulorum (Web. et Mohrj Ag. 6. Calfha laeta Seh. Kym. Ky. 235. — poLypetala Hebst. 380. C'alycantlms floridus 20, 21. — prraecox 20. Camelina 284, 327. — microcarpa 323. Caniellia Japonica 121. t'airqyanula 330. — Aucheri T)G. 381. — barbatall. — bononiensis L. 17. — capitata Sims. 17. — caespitosn Scop. 371. — gl.omerata L. 17, 380. — 2)ersici/olia L. 17. — pyratnidalis L. 17. — ramosissima Sibth. 3Ü6. — liapunculus L. 17. — rotwndifnlia L. 17. — Scheuch:eri Till. 17. — spicata L. 47. — Trachelium L. 17, 78. — trlchocalvcina Ten. 17. Campanulaceae 271. Cauiphorosma 3Ionspeliaca var. canc- scens 178. Canna indica 206, 261. - h-idirhra 206. 261. Cannaceae 206. Capsella rubella Reut. 334. Cardamme 171, 281, 328. — hastulata Sm. 106. — Hayneana Welw. 375. — impatiens L. 174. — pratensis L. 375. — rivularis Sehur 375. — vUgi- nosa M. B.380. - miepicianaBh.STö. Carduus acanthoides L. 15. — acan- thoidi X nutans 344. — candicans W. K. 15. — nutans L. 15. ßore albo H. — orthocephalus Wallr. 344. — platylepis Saut. 239. — vi- ridis Kern. 342. Carex Arthuriana Beckm. et Fig. 408. — brizoides L. 268. — — X rem-ita 342. — caespitosa L. 343. — capit- laris 49. — digitata L. 268. — dioica L. 236. — distans 155, 268, 337. — divisa Good. 337. — dividsa Goorl. 337. — extensa Good. 337. — firma 49. — ßava var. lepidocarpa Tseh. 343. — Halleriana Asso. 337. — — DG. 236. — hirta var. hirtaeformis Pers. 236. — humilis Leyss. 268. — Kerneri Kohts. 48. — laevis W. K. 268. — leporina L. 268. — limosa L. 236. — Linkii Scbk 337. — nigra 49. — Ohmülleriana Lang. 342. — ornithop>odioides Hausm. 48. — Pai- raei F. Schz. 337. — pallescens L. 268. — paniculata X ca^iescetis 408. — — Xparadoxa'ill. — paludosa? 64. — pauciflora Lghtt. 2.i6. — praecox Jaeq. 337. — pstvdocyperus L. 155. — remota X canescens 408. — secalina AVhbg. 277. — scmper- vircns Bill. 74. — silesiaca Fig. 408. — solftitialis Fig. 271. — tristis M. B. 74, 381. — vernaf. gynobasis Ger. 226. — vulgaris Fr. var. stolo- nifera Hopp. 236. Carlina 194. — pallescens Wettst. 446. Carj^inus JJetulus L. b) Haynaldiava Borb. 234. — Duinensis Scop. 178, 2:U-, 266. Carragana arborescens Ijiim. a. peduri- culis fasciculatis Led. 388. Carthamus lanatus L. 15. Carum Carvi L. 334. Ca ryophyllaceae 27 1 . Castanea sativ i 20. Caulanthus 328. Caylusca canescens (L.) St. Hil. 3 26, Ceisia 330. Celtiophyllwii cretnccuiu Krass. 157. 40G Celtis Äctnensis Strobl 222. — australis L. 20, 221. — betulaefoüa Vaadas 221. — Tonrnefortii Lam. 221. Cenangelta liresadalae Eehm. 304. — ericae Niessl. 304. Cenangium Abietis Pers. var. olivnceo- nigra Rehm. 304. — carpini Rehm. b03. — lilacinuin Fr. 303. — tüia- ceimi Fr. 303. Centaurea alba L. 15, 335. — alpestrif Heg. et Heer. 235. — austriaca WiUd. 23Ö. - axillaris Willd. 15, 380. — — a. cynnea 380. — — ß. ochroleuca Boiss. 3iS0. — jBibersteinii DC. 344. — — var. Icucantha Borb. 344. — calcitrapa L. 16. — dissecta Ten. var. viri- dc^cens Archang. 15. — Gaudini Boiss. et Reut. 38. — glaberrima Tausch 15. — Kotschyana Koch 235. macroptüon Borb. 344. — nielano- calathia Borb. 235. — montana L 11, 15. — nigra 235. — nigrescens W. 341. — Flirifgia L. 235. — pra- tensis Thuill. 235. — pseudophrygia C A. Meyer 11, 449. — punctata Vis. 15. — Tupet'lris L. 15, 175. — — var. armata Koch 15. — — var. subinermis Koch 15. — Salo- nitana 418. — Scabiosa L. 15. • — — ßore albo 11. — — var. inter- media 235. — — var, sublucida Borb. 344. — solstitialis L. 15. — sordida Willd. var. lutescens Koch 15. — stricta W. Kit. 15. var. sinuata Vis. 15. Cephalanthera 304, 395, 398,417, 422. — acuminata Lindl. 423. — alba (Crtz.) Fritsch 304, 395, 397. Simk. 428. — — X Epipactis rubiginosa 397. — cldoidophylla Rchb. fil. 428. - comosa Tin. 429. - cucullata Boiss., Heldr. 423, 429. — ensifolia Rieh. 266, 398, 428. — fal- cata Lindl. 423. — longibracteata Blume 428. — longifolia Fritscli 428. — Maravignae Tin. 429, — Oregana Rchb. 429. - pallens (Willd.) Rieh. 398. — — Rieh. 428. — Royleana Lindl. 423, 428. — rubra (L.) Eich. 398, 423, 429. - Xiphophyllum Rchb. 156. Cephalotaxus drvpacea S. et Z. 19. — Fortunei Hook. 19. — peduncidata S. et Z. 19. Cerastium alpinumlj.^1 1 . — alsinefolium Tausch. 223. — arvtnseL. ß. angasli- foliam Fzl. 387. — 13alcanicum Vand. 149. — campanulatum 66. — CarintliiantMu Vtst. 239. — dahuri- cum Fisch. 387. — dinaricum Beck et Szysz. 148. — incanum Ltd. 387 — latifoliumJj. 10, 104. — lithni'peniii- folium Fisch. 387. — maximuin L. 387. — pilosum Led. 387. — silua- ticum W. Kit. 22. — triviale L. 2 2. — verum 10. Ceratocephalus orthoceras DC. 116. — testicidatus (Crtz.) A. Kern. 116. Ceratophyllum Haynaldianum Borb. 375. — submersuui 315. Ceratot-perniuiti papposum Pers. 101. Cercospora Jmpatientis Bäuml. 110. Cercosporella Jdungarica Bäuml. 110. Cereus 330. Ceterach 199. — officinarum Willd. 297. Ckaerophyllum aromaticum L. 28. — bulbosum L. 28. — coloratum, L. 28. — hirsutum L. 28. Chaetophora pellicula Kjellman 44. Chamaebatiaria Port. 157. Chamaecypari^ sphaeroidea 19. Chamaeineium inodorum L.449. — itmti- friium Kit. 344. Chamaeorchis 49. Ckumaepeuce gnaphalodes DC. 340. — stricta DC. 14. Chamaesciadium acaule M. B. 381. Chaiinra 328. Characeae 409, 413. Cheilanthes fimbriata Vis. 296. — Szo- vitzii F. M. 296, 337. — odora Svv. 337. Cheiranthus 245, 281, 327. - albi- floras Andrs. 283. — alpinus Fr. 283. — Arbuscula Löwe 281, 283. — aurantiacus üg^. 282. — Car- nioiicus Doli. 247. — Cheiri L. 2Sl, 283. — Corinthius Boiss. 281, 283. — cuspidatus M. B. 247. — ilima- layensis Carab. 283. — Knowiesii Walp. 283.— linifolius Pers. 247, 2»1. — Marschallii 245. — mutabilis L'Hcr. 283. — nitrarius Fall. 283. — ochroleucus Hall. fil. 247. — — X Erysiinum Peroff skianum. 245. — Par- nassi Hldr. 247. — parryoides Kurz. 283. — pumilus Mur. 247. — pyg- maeus 246. — scoparius Willd. 263. — semperflorens Öchousb. 283. — Senoneri Heldr. et Sart. 283. — sil- vc:^tris Cr. 247. — Stewartii Anders. 4C7 283. — taraxifolius Stepli. i%t. — tenuifolius L'Her. 283. — viresans Webb '283. Chenopodiaceae 270, 303. Chenopodium ficifolium 4&. — opuli- foliutn öchiiid. 48. — Vulvaria L. Ü20. Cherleria sedoides 103. Cldora perfoliata L. G3, 66, 335. — serotina K. öO, 335. Chlorosporeae 453. Clioisia ternata 18. Ckondrilla juncea L. 16. Chondriodfrma exiyuuiti Bidany 224. Ckorispora 329. Christolea 328. Cliroococcus 432. — crepidinum (Thr.) Hansg. 1. — ylaucus Crouan 7. — Helveticus Naeg. 435. — minor Ktz. 435. — pallidus 435. — sinaragdinu.i Hauck 6. — turgidus (Ktz.) Naeg. 0, 434, 435. Chroothece Richteriana Hansg. 5. — — f. ß. rnarina Hansg. 5. Chrysanthemum macrophyllum W. K. 175. Chrysobalanaceae 111, 223. Ch rytes Smlt. 239. — polybntrya Nyl. 410. — pyxidata L. 23J. — uncialis f. turgesens Fr. 239. Cladothrix 435. Clematis angustifolia Jacq. 357. — hy- brida Alb. 226. — Vitalba 67. - — X J'lammula 226. Ctethraceae 412. Clinopodium vulgare L. 177, 181. CUvia miniata 121. Cloraea Austin ae A. Gray. 429. Closterium JJianae Rb. 37. — lunula Ehrb. 303. — setaceum Rb. 37. Cochlearia 327. Coeloglossum Erdinyeri A. Kern. 396. Colchicum alpinum DC. 226. — autum- nale 305. — JJertolonii Stev. 267. — micranthum Boiss. 421. — ^«on- tanum Bert. 267. — Pannonicuiii Griseb. 268. Comatrichia Frieseana Du Bary var. e.ccti.sa Racib. 224. Compositae 446 . Coniangium lapidicolum Tayl. 410. Coniferae 448. Conium maculatum L. 10. Conrinyia 284, 327, 328. Convallaria majalis 121. Convolvulaceae 226. Convoluulus arvensis 67. — Canta- brica L. 50. — microphyäus Sieb. 127. — tenuissimus S. S. 50. Crt«t/za l/oi'«i DC. 326. Corallorhiza innuta R. Br. 398. Co/-7iw.s- 198. — vuas L. 21, 28. — .«an- guinea L. 28, 366. Coronaria 330. Coronilla Cretica L. 334. — enieroides Boi^^s. 234, 334. — Enterus L. 147. — stipularis Lani. 334. — varia L. 147, 234. 4G8 Corrigiola repens Porsk. 126. — al- hella 236, 297. Cortinariofsis nov. gen. Schroet. 151. — lacrimabundus Bull. 151. Cortusa glabrescens Schur 143. — g randissUna Schur 143. — hirsuta Schur 143, 30!). - J\JatthioUL. 140. — — var. glabrata Borb. 143. — — var. leviflora Borb. 143. — — var. villoso-hirsuta Schur 143. — pubens Schott, Nyni. et Ky. 140. — Sibirica Andrz. 140, 309. Coiydalis lutea DC. .342, 378. — te- nuis Seh. N. Ky. 334. Coi'cinodon 4i5. Cotonenster integernma Medicus 378. — vulgaris Lindl. 378. Cotyledon parviflorus Sibth. 55. — umbilicus Huds. o6. Crataegus 83. — Crus galli Ait. 378. — glabra 20. — monogyna Jacc^. 56. — oxyacantha 84. Crenacantha Orientalis Ktz. 184. Crepis biennis L. 176. — Columnae Froel. var. piUfera Gr. 17. — hiera- cioidesW. K. 116. — — var/?. nuda Beck 116. — — var. y. pilosa Beck 116. — praejHorsa L. var. leiophylla Borb. 344. Cressa cretiea L. 300. üribraria ."plevdens Öchrad. var. gra- cilis Racib. 225. — — var. otigo- costata Racib. 225. Crifhmvm maritimvm L. 27, 178. Crocus Ancyrensis G. Maw. 198. — JJanaticus Heuff. 236. — Dalmati- cus Vis. 267. — Heuffelianus Her- bert 236. — micranthus Boiss. 198. — reticulatus 198. Crossidium 114. Crozophora plicata A. luss. 137. — tinctoria L. 336. Crumenula 303. Crypsls alnpecuroides Schrad. 268. Cryptomeria elegans Veitsch. 20. — japonica 19. Cryptosporella chondrospora (Ges.) Sacc. 173. Cucubalus baccifer L. 23. Cucurbita JPepo 9 3. Cacurbitaceae 271. Cupressus fastigiata pyramidalis 19. — funebris Endl. 19 .— horizontalis Mill. 19. — Lawsoniana A. M. 19. — nutkacnsis Lauib. 19. Cuscuta lupuHforiins Krock. 2^4. — monogyna Aut. 234. — — Vahl. 234. Cy anoder ma rivulare Hansof. 112. Cyclamen Coum. 197. — Earnpaeum L. floribus albis 309. Cymbidium 425. (ynodon Dactylon P. 268. Cynodontium gracilescens [W. et M.) Schimp. 13}. Cynoglossum officinale L. 449. Cyno!er/or«na(Schonsb.) Wettst. 283. - Senoneri (Heldr. et Sart. ) Wettst. 283. - silvestre[Q,\&wi'i) A. Kern. 247, 282. — Stewartn (Anders.) Wettst. 283. — tenuifolium (L'Her.) Wettst. 283. — vireccevs (Webb) Wettst. 283. - Wittmawi Zaw. 190. Erysiphe Taurica Lev. 290. Erythraea 270. — capitata Tsch. 34r.. — Centaurivm L. 65. — — var. compacta Borb. 345. — — var. ste- nantha Borb. 345. Erythronium dens canis L. 267. Eruvm Cracca Trautv. 439. — cans M. B. 334. Ettirtgshausenia cuneiformis Krass. 157. — irreijularis Krass. 157. — Ida- ravica Krass. 157. — pseudo-Gidl- lehnae Krass. 157. Euat-trum didelta Ralfs. 303. Euphorbia 270. — aegyptiaca Boiss. 327. — amygdaloides L. 221, 371. falcataL.'ii\. — helioscopia L. 221. — herniariaefoliaW. 199. — Myrsiniten L. 221. — Paralios 66, 67. — pe- plnides 65. — Pinea 66. — soliflora Vis. 221. — spinosa L. 220. — tinctoria 198. — Veneta W. p. p. 221. — Wulfenii Hppe. 221. Euphorbiae 341, Evphrasia Carniolica A. Kerner 371. — coerulea Tsch. 240. — cuprea Jord. 240. — micrantha Jacq. var. versicnlor Freyn 226. — montana Jord. 302. — Odontites L. 52. — — striata Host. 48. — Eurotia ceratoides (L.) C. A. Mcy 99 125, 252, 297, 324. Eutrema 328. Evernia thamnodes Fw. 410. Evonymus europaeus L, 25. F. nign- Fagus silvatica 370, 400. — — var. puberula Fiek. 408. Festuca 270. — amethyHina L. 343. — bromoides Sav. 65. — elatior L. 178. — gigavtea Vill. 296. — glauca Lam. 370. — glaucanthaU ack. 155. — montana M. B. 343. — ovina 66, 113. — pallens Host, subvar. minoriflora Burb. 343. — — sub- var. psevdorepens Borb. 343. — psammophila Hack. 155. — Psettd- ovina Hack. var. subpruinosa Borb. 343. — pungens Kit. 296. — rigida 178. — fpectabilis Jan. ssp. affinis Hack. f. JJahnatica Vis. 296 — — vaginata 186. — varia Hack. var. pungens Hack. 296. — sulcala Hack. 155. Ficaria 197. Ficus Carica 22. Filago germanica 65. — neglecta DG. 226. Filipendula denudata Presl 450. — hexapetala Gilib. 146, 157. — Ul- maria Maxim. 157. — vulgaris Mönch. 157. — canescens L. 221. — capitulata Rchb. 221. - Carniolica J^cq. U9. 1 2r;,,;^,„, decipiens De Not. 1 — ceratocarpa 64. — Chamaesyce \ r,, ., ,^„ L. var. canescens 221. - CypariJias j ^jo^d^<^^ ^09. L. 221. — dulcis Jacq. 149. — \ Fontinalis gracilis Lndhg. 116. Emla X Cyparissias Fig. 108. — | Forsiithia viridissima T-indl. 20. 472 Fragaria — rubens Cr. 270. — verna Cr. 270. — vesca L. 366. — villosa Cr. 270. Frankenia pulvendenta L. 127. Fraxinus excelsior L. 371. — Ornus L. 20, 371. - OAvphyUa 197. FrltiUaria 340. - ^ lutea M. B. 381. Frullania Tamariscl Nees. 136. Fucaceae 413. Fucus vesiculosus 373, 409. Fumaria Anatolka Bornm. 334.^ — officinalis L. var. Wirtgenii Koch. 333. — Beuteri Boiss. H3, 334. — rostellata Knaf. 239. — TImreti Simk. 113. — Yaülanüi Lois. 9. — odcarea Whbg. 407. Fusarium heterosporum Xees. 270. G. Gogea 199. — arvensis Dmt. 267. Galanthus 197. — Redoutei Kgl. 199. Galega officinalis L. 147. — Orientalin Lam. 379. Galeopsis canescens Schult. 275. — flavescens Borh. 346. — leiotricha Borb. 234. — pubescens Bess. 275. — — var. setulosa Borb. 346. — — Bess. var. urticifolia Tsch. 234. — lieichenbachii Beut. 226. — ver- sicolor Cust. 180. — — var. parvi- flora Kuaf. 234. Galinsoga hispida Benth. 117. — parvi/lora Cav. 117, 190, 275, 45^2. — — a. hispida 117. — — var. discoidea Aschers. Garcke 117, 193. — trilobata Cav. 117. Gaüum.3'i0. — aureum Vis. 334. — commutatum Jordan 74. — Cruciata Scop. 366. — Chersonense Stev. 334. — elongatum 67. — firinum Tsch. 334. — glabrum Hoff. 74. — hei- veticuiu Weig. 10. — intercedens A. Kern. 34ö. — laeve Thuill. 74. — lucidum MniY. \{). — — var. kirtuin Neilr. 345. — palustre 65. — — var. af^perum H. Br. 223. — — var. submoUugo Borh. 345. — praecox Lang 310. — jurpureum 2:^4. — scahrum var. scabriusculum Tl. Br. 223. — — var. subglabratatu M.Ur. 223. — tenuissimum M. B. 310. — vero-Mollugo Schiede 10. — Witt- genii F. Schtz. 235, 310. Gasteronuicetae 414. Gaudinia fragiUs 67. Genista germanica L. 146. — Nyssana Petr. 2:'6. — sagittalis L. 164, 450. — sylvestris Scop. var. ochroleuca Hirc. 174. — tinctoria L. 66, 146. Gentiana acavlis Koch 47. — aestiva R. Seh. 47, oO. — Austriaca A. Kerner 371. — Clusii Perr. et Song. 47. — crif-pata Vis. 50. — cruciata L. 50. — ffrma Neilr. 47. — humilis Stev. 381. — lutea L. 47, 50. — ohtusi/olia Willd. 47, 223. — — ßore albo 47. — pannonica Scop. 47. — Pneumonantlie L. 47. — Rhaetica A. et J. Kern. 235. — Stur- miana A. et J. Kern. 273. — tenella Rottb. 47. — utriculosa L. 50. — verna L. 47, 381. Gentianaceae 226. Geocalix graveolens N. a. E. 303. Geraniaceae 446. Geranium bifolium Patr. 387. — col- linum 387. — dissectum L. 24. — eriostemon Fisch. 387. — Ibericum Cav an 380. — palustre L. 23. — phaeum L. 25. — pseudosibiricuta Mey. 387. — pyraenaicum L. 10. — Robertianum L. 24. — sangui- neiim L. 24. — sibiricum 388. — süvaticum L. 380. — — var. bra- chystemon 10. — subcaulescens Ij'Üi^i'. 335. — tuberosum 387. Gesneriaceae l8o. Geum Aleppicum Jacq. 376, 440. — — var. glabratum Borb. 440. — incUnatum Schleich. 342. — rivale L. 380. — — X montanum. 'i'ki. — strictum Ait. p. p. 440. — xir- banum L. 59. / Gillenia Mönch. 157. Gingko biloba L. 21, 98. Gladiolus communis L. X Colvilli S\v. 373. — segetum 66. — victorialis Spr. 373. Glechoma ylohulata Haszl. 310. — hederacea var. Jieterophylla Opiz 346. — — var. villosa Koch 346. — lo- bulata Kit. 310. Glinus lotoides L. 127. Globidaria Bithvnica Gries. 304. — — cordifolia L. 220. 371, 400. — tiudicaulis L. 375. — spinosa Lam. 304. — triclwsantha Fisch, et Mey 304. — vulgaris Aut. Germ. 304. L. 304. Nyni. 304. — — Tüurn. var. cariacea S. Lag. 304. 473 — — Tourn. var. stolonifera S. Lag. 30 i. — Willkommii Nvm. 304. — vulgaris Tourn. 304. Gloeocapfia 391. — aeruginosa Carm. 393, 432, 43.5. — crepidinnm Thr. 7. — dei'.fta iMenegh.) Kiz. 7. — fus- colutea Kirchn. 3^3, 432. — punctata Naeg. 31'3. — rosea Ktz. 393, 432. — — 000. — Zanardinii Hauck 6. Gloeocyfitis marina Hansgirg 42. — vesiculosa Näg. 42. Gloeosporium arvense Sacc. et P. 173. — dubiuiii Bäuml. 110. — pruino- suiii Bäuml. 172. — ^^e^•onicarum Ges. 173. Gloeothece rupestris (Lj^ngb.j Bor. var. cavernarum Hansg. 112. Glyceria fe-'^tucaefonnis Heynh. 337. Glycyrrhiza echinata L. 147. Gnaphaiium arenariuni 186. — car- paticum Whbg. 10. — dioü'um L. 66. — Hoppeanum Koch 10. Godronia 303. Goniäozygon asperum Nordst. 37. Goniotrichum ramosum (Th.) Hauck 4. Goodyera repens K. Br. 342, 398. Gratiola officinalis 64. Greggia 328. Grimmia 445. — alpestris Schleich. 134. — apocarpa (L.) Hedw. 134. — elatior Br. eur. 134. — — 136. — funalis (Schwägr.) Schimp. 134. — Ganderi Limpr. 445. — Monte- negrina Breidl. et Szysz. 148. — subsulcata Limpr. 445. Grimmiaceae 412. Grubbiaceae 226. Giildenstaedtia paucißora Fisch. 438. Gymnadenia 417. — conopea E. Br. 48. - rubra Wettst. 417. Gumnogramme 199. — Marantae 74. Gymno.-tomum curvirostrun (Ehrh. I Hedw. 134, 407. — rupestreüch.v;ä.gT. 134. — tenue Schrad. 188. Gymnozyga Grevillei (Kuetz.) Tar. tri- dentula 112. Gypsophila 446. — davurica Turcz. «. latifolia Fenzl 385. — Gmelini Bge. S. dahuriea Turcz. 385. — Haynaldi- ana Janka 74. — muralis L. 22. H. Hansgirgia De Toni 184. Haematococous pluvialis Fw. 37. Hazslinszkya xylographoides Stein. 410. ■ OLsterr. botaa. Zeitschrift. 12. Heft 1889. Hedera Helix L. 28. Hedychium Gardnerianum 206. 263. Helianthernum Fumana Mill. 223. — guttatuui 65. Helianthus anmtus 93. Helichry.'um italicum Guss. 65. — niveum Boiss. et Heldr. 446. Helirosporangium parasiticum Karsten 447. Heliophila 328. HeUospermumglutinosum (Zois) Echb. 167. Heliotropium europneuni L. Sl. — — b) gymnocarpum Borb. 233. — supinum L. 127. — tenuiflorum Guss. 233. Helleborus 304. — altifolius Hayne 307. — atrorubens W. K. 3ü7. — atro- rubens X odorus 308. — dumetorum Kit. (Willd.) 307. — dumetoum X atrorubens 308. — foetidus L. 307. — graveolens Host. 308. — inter- medius Host. 308. — maeranthus Freyn 307. — multifidus Vis. 307, 408. — niger L. 9, 19, 307, 371. — odorus Kit. 307. — orientalis 197. — purpurascens W. K. 308. — vi- ridis L. 307. flelosciadium nodißorum Koch 65, 334. Helwingia rusciflora 373. Hendersonia vagans Fuck. 173. Hepatica Transsilvanica Fuss. 444. — triloba Chaix 444. Heracleum aureum Sibth. 241. — elegans Jacq. 10. — palmatum Bmg. 218. — simplicifolium 218. — Spondylium L. 27, 175. Jlernandiaceae 185. Herniaria 443. — copensis Bartl. 300. — glabra L. 450. — hirsuta L. 300. — incana Lam. 300. — lenticulata Forsk. 2Ö6. Thuiib. 300. Hesperis 2S4, 327, 328. — opWmPoir. 360. — Ätenziesii Hook. 283. lleterodictyon Bieniaszii Racib. 22i. Heteropogon glaber Pcrs. 341. Hieracium 225, 270, 413. — Adriati- cum Naeg. 17, 175. — aestivum G. G. 345. — alpinum L. 273. — Äu- ricula Lam. ssp. Äuricula, epilosum N. P. 451. — auricida X Pilosella 11. — aurantiacum L. 309. — Bauhini Schult, ssp. plicatum Tsch. 451. — — ssp. transgressum N. P. 451. - bifidum Kit. 273. - bi- furcum Aut. c) Bitense F. Seh. 344. 37 474 — — e) pilosellinum F. Seh. 344. — — b) seminiveum Borb. 344. — bombycinuiu Boiss. Reut. 339. — bo- reale Fr. 16, 273. N&x.brevifrons Borb. 344. — buglossoides Arvet 1(5. — — f. latifolia Arvet 16. — bupleuroides Gmel. 12, 45, 46. — — VilJ. 2T3. — caUophyllum Uechtr. 16. — Ca*«r?/erre i Borb. 344. — collinum Gouchn. ssp. sudetorum N. P. 4.51. — — ssp. Uechtritzii N. P. 451. — collinum X Magyaricum 116. — Danubiale Borb. 310. — — dentatuin Hoppe 12, 46. — — var. Oenipontanum Murr. 46. — Dollineri Schultz 12. — eriopodum Keruer 12. — flageUare Willd. ssp. eraclforme N. P. 451. — — cü. genuinum N. P. 451. — ßoc- cosum N. P. 2. epilosiceps N. P. 4SI. — Florentinum AU. 16, 177. — — ssp. Berninae Grsb. 273. — — ssp. obscurum Echb. 451. — — ssp. subfrigidarum N. P. 2'i3. — ssp. subobscuram N. P. 273. — Florentinum X Filose.lla 177. — floribundmn W. Gr. ä. ej->itosum N. P. 451. — — ssp. erubens N. P. 451. — Fassianum Schur 17. — ylabratum Hoppe 46. — glaucum Allioni 12. — gothicum Fries 47. — gymnocephalum Grisb. 16. — incisum Koch 12. — isaricum Naegeli 12. — Jacquini Vill. 213. — juranum Fr. 47. — jurassicum Griseb. 47. — lycopifolium Fröl. 47. — macran- thum Ten. 17. — Ilagyaricmn N. P. ssp. decolor Ng. et Pet. 235. — — ssp. tffusum M. P. 451. — — ssp. fitiferum N. P. 451. — marmoreum Vis. et Panc. 16. — tnelanolalatiam Borb. 344. — monticola Jord. 345. — murorum L. var. alpestre Griseb. 273. — — var. parvifrons Borb. 344. — — var. subplumbeum Borb. 344. — Obornianum Ng. et Pet. 116. — Orieni A. Kern. 16. — oxyodon Fries 12. — pallescens W. Kit. 16. — Pavichii Heuff. 17. — perfoliatum Fröl. 47. — permacotrichum Borb. 344. — Piloselia L. 177. — — ssp. subcaulescens N. P. 273. — — ssp. subvirescemi, pilosum N. P. 273. — — ssp. vulgare Tsch. 450. — — piloselloides Vill. 16. — prenan- thoides Vill. 47. — prussicum N. P. 45). — pseudohifidnr.i Schur 74. — pulveratuni N. P. 451. — racemosum W. K. var. peracutum Borb. 344. — — var. Styriacum A. Kern. 344. — Mackii Vuk. 176. — rhoea- difoliuni Kerner 12. — sabinum S. M. 17. — sajcatile (Jacq.) Keilr. 12. — — var. angufti/olium 46. — — var. latifolium 12. — — scucifragum Fr. 273. — scorzonerifolium Vill. 46. — speciosum Hörnern. 46. — staticifolium Vill. 273. — strictum All. 47. — stupposum Rchb. 16. var. depilatum Freyn 16. — sub- boreale X sessilißorum? 344. — sub- caesium Fr. 12, 16, 273. — subcau- lescens N. P. 8. acutissimum N. P. 451. — — ssp. melanocomum N. P. 450. — super Piloselia X. praealtum var. Berninae Griseb. 11. — tenui- folium X. umbeUatum? 345. — thy- raicum Blocki 74. — tridentatum Fr. 344. — umbeUatum L. 16. var. ßaccidifolium Borb. 345. — — var. stenophyllum V7imm. et Grab. 345. — umbelliferum ssp. Neilreichü Ng. et Pet. 11(3. — viUo.mm Jacq. 46, 273. — — var. nudum 46. — — L. 400. — Virga aurea Coss. 16. — — var. subsetosum. Freyn 16. — vulqatum Fr. var. czantoriense Fiek. 408. — Willdenoivii Monn. 12. Hippocrepis ciliata W. 334. — unisi- liquosa 65. Holcus Halepensis rj.43l. — lanatus&6. Holodiscus 0. Koch 157. Ilonialothecium Philippeanum (Spruce) Br. eur. 136. Hordeum murinum L. 296. Humulus Lupulus L. 221. Hutchinsia alpina L. 371. — — R. Br. 101. — petraea Rchb. 334. Hyacynthus orientalis 121. Myalococcus cellaris 112. Hydrocharis Morsus ranae 65. Hydrocharitaceae 114. Hydrocotyle vulgaris 64. Ryella caespitosa Bornet u. Flahault 7. Hylocomium splendens (Hedvv.) Br. eur. 136. — triquetrum L. 136. Hymenoconidiumpetasatum Zukal 150. Hyoscyamus niger L. 449. Hypericum hirsutum L. 9, 24. — hu- mifusum 65, 66. — montanum L. 24. — perforatum L. 24, 65 67. — quadrangülam L. 24. — tetrapternm Fries. 24. 475 Hypnum eupressi forme L. 136. — falcatum Biid. 136, 188. — Schreberi Willd. 136. — »ncina<»m Hedw. 136. Hypochoeris glabra L. 233. — mnru- lata L. 11. 17. 175. -- — var. leiophylla Boib. 3ii. Hypocopra equorum (Fuckl.) Wint. L leporina Niessl 4 9. Hypoxis decumbens 186. Myssopus officinalis L. 181. I. Jbeiis iimhellata L. var. teniüfolia Vis. 334. — Violetti Soy. 226." Hex 197. — AquifolluM 2il. IHecebrum aboiu-hirentiO. — purpureum 177,335. Lamproderma Fuckelianuui Rostf. f. Craroviensis Racib. 22 i. — Staszycii Racib. 224. — J^atricum Racib. 224. Lappa ambigua Cel. 414. — minor Schk. 449. '— officinalis All. X fo- mentosa 414. — tomentosa IjA\\\. ii9. 37" 476 Lcvpsana communis L. 17. Larix atlantica 67. — europaea L. 20, — — floribus albis 411. Laserpitlum verticillare W. K. 175. Lasiagrostis Calamagrostis Lk. 293, Lathyrus altaicus Lax. ß. hmnills Led. 439. — annuus L. 334. — aphaca L. 334. — hirsutus L. 147. — humilis Fisch. 439. — latifolius L. 147. — — var. lanceolatus Freyn 147. — Ochrus DC. 334. — rom^s Stev. 379. — sativus 65. — silvestris L. 342, 430. Lauraceae 185, 413. Laurus nobilis L. 20. — regalis H. 20. Lazuriaga radicans 113. Lecanora Silesiaca Stein 410. — sm&- intricata Th. Fr. 410. Lecostemoneae 111. Lennoaceae 412. Leontopndium alpinum Don. 371. Lepldium 284, 327. — campestre E. Br. 9. — micranthum Led. 360. — ruderale L. 73, 360. — sativum 81. — Virginicum 340. LepidO'-temon 328. Lepidotrichum Vel. Born. 322 — Uechtritzianum Born. 324. Leph.ta 414. Leprantha caesia Flot. 239. Leptosphaeria Catanei Thüm. 270. Leptostylis filipes Bent. 288. — ion^i- /?ora Benth. 288. Leptotrichum flexicaule (Schwägr.) Hampe 134. — — var. densww- 407. Leptothrix cellaris 112. — dahnatica Ktz. 42. Lepthothyriura gentianaecolum 172. — melampyri Bäuml. 110. Lepturus incurvatus 67. Lescuraea saxicola Milde 136. Lexkea nervosa (Schwägr.) Myrin 136. Leucanthcmum coronopifoliam Vill. 1 1 . — vulgare Lam. 11. Leucobryum glaucum (L.) Schimp. 406. Leucocystis cellaris 112. Leucojma Tourn. 243. Leuconostoc 392. — Lagerheimii var. cellaris 112. Libanotis montuna Crtz. 173, 430. Licania 223. Lichenes 272, 279, 301, 306. Ligustrum 83. — coriaceum Nois. 20. — japonicum L. 20. — nigrum, Alp. 431. — vulgare 66, 84. Lilium. Martagon L. 178, 267. — uio- nadelphum M. B. var, Szovitzianuni Backer 379. Limnanthernum nymphoides 65. ZiimodorumiM, 422. — afcortwum Sw. 266, 309, 426. — sphaerolabium Viv. 426. Limonia trifoliata H. 20, Linaria alpina L. 408, 430. — Cym- balaria Mill. var. pilosa Vis. 333. — dahnatica Mill. 31. — elatine Mill. 51. — lasiopoda Freyn 31. — minor Desf. 31. — spuria Mill. 51. — — var. macrotricha Borb. 336. — vulgaris Mill. 63. — — forma pubescens 51. Linum anglicum Mill. 387. — ^u^fr/a- cwm 231. — campanulatum Vis. 334. — Catharticum L. 25. — — L. 174. — elegans Sprun. 333. — flavum L. 23. — hypericifolium Sa- lish. 880. — perenwe (L.) Led. 387. — sibiricuni DC. 387. — tenuifoliuni L. 23. — usitatissimum L. 25. — • viscosum L. 10. Liquidambar 410. — styracißua L. 20. Listera cordata E. Br. 48. Lithospermum arvense L. 31. — pe- traeum DC. 51. Lloydia serotina 103. Lobelia Dortmanna 239. Lolium perenne 65. L. var. fewwe Schrad. 296. Lonchophora 328. Lonicera sempervirens 18. Loranthaceae 185, 226. Loranthus Europaeus L. 239, 310, 366, 376. — — var. perrobusta Borb. 376. Lotus angustissimus L. 334. — corni- culatus Jj. 147. — — var. alpinus Schleich. 147. — — var. vulgaris Koch 147. Loxostemon 328. Lucuma Baillonii Zahlbr. 287. — /SeJ- ^oww A. DC. 288. Lunularia 93. — vulgaris Raddi. 94, 206. Luzula albida DC. 268. — ereeta Desf. 236. — maxima DC. 268. — pilosa L. 156. — spicata L. 381. Lychnis coronaria Desrouss. 21. — Flos Cuculi L. 64, 173. — sibirica L. 386. — tristis Bge. 386. Lycopersicum esculentum 113. Lycopodiuni alpinum L. 271, 272. — awno^mMiii L. 155, 226, 230, 308. — 477 davattim L. i'.\"% 2K), 230, 30S. - couiplanatum 22G, 211, 3(18. — — a) anceps Wcillr. 230. — inuvdatwn L. 22(3, 250, 308. - Selago L. 22(i, 230, 308, 342. — - i) recurvum Kit. 308. L.yrop.'^i.t orvensis T<. 410. JLycopus Earopacus L. 219. Lyngbya aextuurii (Jürg.) Liebm. 5. — arenaria (Ag.) Hansgirg 42. — — calcicola Ktz, var. gloeophila Hans- girg 112. — jadertina Ktz. 42. — nchraeea Thur. 303. — salina Ktz. ö. — suboUva^ea Hansgirg 42. Lyshnachia Nummularia L. (15, 220. — punctata L. 178, 220. — vulgaris^. 219. Lythrum salicaria L. 26. — virgatum L. 26. M. Macropodium 328. Macrotomia echiokies L. 381. Magnolia Yidan. 21. Malionia aquifolia 18. — japonica DC. 19. Malabaüa aurea (Sibth.) Boiss. 241. — Burnatiana Heldr. 241. — invo- lucrata Boiss, et Spz. 241. — ob- tuf^ifolia Sibtb. 241. — Parvaasica Heldr. 241. — Fsaridiana Heldr. 241. Malachium aquaticum Fr. 22. Malcoimia 328. — Orsiniana Ten. 334. Malus acerha M^r. 378. Malva rotuntifolia Huds. 24, 67. — silvestris L. 24, 65, 67. Maranta arundinarea 206, 262. -Marantaceae 206. Mai'asniius fuscescensSchroet. 151. — hygrometricus Brig. 150. Marchantia 93. — polymorpha L. 94, 206. Marchesettia spongioides Hck. 302. JJarrubium ballotaeforme H. Br. 305. — cavdidissimum L. 181. — i'ul- gare L. 181. Mostigobryum deflexum (Mart.) Nees. 13(i. Matonidium Wiesneri Krass. 157. Matricaria Chamomilla 65. — inodora L. 15ö. Mathiola 281, 328. Medicago faicufa L. 388. — mariva 67. — jHjjiüxa 65. — rutheiricahtid. 388. — sativa 1 13. — vaWa IMart. 388. — versicolor 67. M elaittpstifolia 78. — nhjra Rchb. 48. — Heuüeri Kern. 48. Nostoc commune Vauch. Ag. 372. — microscopicumCiiYmich. 354, 391, 435. — molle Ag. 372. — rupestre Ktz. 352. — verrucosum Yanch. Ag. 372. Nothochilus Radlk. 448. Notoceras 328. Nyctaginaceae 112, 185. Nymphaeaceae 270. o. Odonfites lutea Rchb. 52. — venia Rchb. 52. Oedogoniutn macrandum Wittr. 303. — Pringsheindi Gram. 303. Oenanthe fistulosa L. 27. — media Griseb. 27. — pimpinelloides 65. — silaifoUn M. B. 334. Olacaceae 226. Oleri europaea L. 50. Omphalodes litoralis Lehm. 318. — Kuzinskyanae Willk. 318. Onobrychis calcarea Vand. 149. Ononis Columnae All. 146. — hircina Jacq. 146. — Natrix 67. — repens L. 366. — spinosa L. 146, 366. Onopordon Acanthium L. 175. Onosma alboroseum Fisch. 198. — echioides L. 408. — stellulatum W. Kit. 51. — Visianii Clem. 51. 479 Ophioijlossum vuhj(itu)u L. 49, 308. Opoponax Koch 241. Opuntia amylacea Ten. 25. — üaffi- nesqu'x-ena Engelm. 20. — vuhjaris Mill. 20. Orchideae 194, 4o4. Orchis 270, 417, 425. — abortiva L. 429. — coriojyhora L. 66, 266. — hircino-simia Timb.-Lagr. 396. — Kisslingii Beck H6. — maculata L. 321. — mascula L. X maculata L. 32 1 .— mono mnni-tr. 429. —pallens L. 48. — Fentecostalis Wettst. et Seiinh. 321, 417. — sambunna L. 320. — speciosa Host. 320, 321. — — X maculata L. 321. — — X pallens 116. — X sambucina L. 319. — speciosissima Wettst. et Sennh. 319, 417.- fp>liaerk-a M. B. 380. - Spitzeln Saut. 321. Vriganum Majorana L. 161. — vul- gare L. ci) genuinum Vis. 181. Orlaya grandißora Hoffm. 27. Ornithogalum pyramidale Jacq. 378. Oj'nithopvs perpusillus 65. Orobanche 270. - alba Steph. 273. — ßava Mart. 273, 375. — gracili." Sm. 273. - Salviae F. W. 273. Schtz. 342. Orobus lathyroides L. 440. Orthotrichum anomalum Hedw. 13i. — urni(jerum var. Schubartiayium (Lor.) Vent. 134. Oscillaria arenaria Ag. 42. — tener- rima var. marina Hauck. 42. Osmanthus {Olea) ilicifolius 18. Ostrya, 400. -^ carpinifolia Scup. 178, 266, 371. Osyris 199. — alba 64. Ovularia alpina 224. Oxalis acetosella L. 24. Oxybaphus 112. Oxygraphis Bge. 226. Oxytropis cae-'pitosa Pers. 389. — com- pestris y. caerulea Koch 389. — leu- cantha DC. 389. Freyn 389. — mixotricha Bge. 389. — mcmtana L. 408. - m^vriophulla DC. 388. - — Freyn 388". — oayphylJa DC. 388. — — ß. caerulans Freyn 388. — pilosa 390. — sordida DC. 389. — uralensia DC. /5. sericea DC. 388. P. Paliurus australis Gärtn. 25. PaUadia atropurpurea Mch. 333. Pidmella mediterranea Ktz. 43. Palmogloea aeruginosa Zanard. 16. Pancratium maritimum 66. Panicum cruciforme S. et S. 268. Panus torulosus W. var. violaceus Stockm. 411. Papaver alpinum L. 101. — JSurseri Crantz. 371. - - Rchb. 10. - Orientale L. 380. Papaveraceae 185. Parietaria diffusa M. K. 221. — -Ser- bica Vis. Pauc. 137. ParoUnia 328. Paronyrhia arabica Del. 299, 325. — — /S. awnua Del. 298. — — ct. ra- dice perenni Del. 298. (L.) DC. 253, 298, 325. — — var. longiseta (Bert.) Asch, et Schweinf. 301. — — ß. macrostegia Boiss. 253. — argen- tea Lam. 297. — Prasiliana DC. 253. — Cossoniana J. Gay 255. — cymosa (L.) Poir. 298. — deserto- rum Boiss. 252, 297, 299, 324. - — Asch, et Schweinf. 298, 325. - lenticulata (Forsk.) Asch, et Schweinf. 300. — longiseta (Bertol.) Webb. 252, 297, 324. — — var. breuisefa Asch, et Schweinf. 255, 298, 325. — nitida Gärtn. 298. Parreya 328. — arctica 107. Pastinaca L. 241. — obtusifolia DC. 243. — rectistylis Cesati 241. — sativa L. 27. Pedicularis acaulis Scop. 240. — C'au- ca^ica M. B. var. glabrescens Boiss. 381. — comosa 1j. 381. — foUosa L. 9. — recutita L. 47. — versicolor 103. — Wilhelmsiana Fisch. 381. Penicilluni crustaceum Lk. 447. — lu- teum Zuck. 447. Pentatropis spiralis (Forsk.) Dcne. 326. Peplis portula L. 26, 235. Perichaena Krupii Racib. 225. Periplegm.atium Ktz. 184. Periploca graeca 64. Peronospora viticola De By. 409. Peronosp>oreae 409. 480 PetasHes Lorezianus Biügg. 342. — niveus 375. — X albus iJ42. Petrocallis pyraenaica E. Br. 9. Peucedanum. aegopodioides "186. — austriacum Koch 27. — cervaria Lap. 27. — obtusifolium Sibth. 2V3. — Oreoselinum Mnch. 27, 175, 375. — palustre Mnch. 235. — Serbicum Petr. 226. Peziza hirta Schum. 205. — scuteUata L. 205. — setosa Nees. 205. — trechi- spora B. et Br. 205. — subglacialis Rehm. 419. Phaca alpina Wulf. 389. — — ß. da hurica Fisch. 389. — membranacea Fisch. 389. — Rlchteriana Freyn 389. Phaeodermatium rivulare Hansg. 112. Phaeophyceae 112. Phaeospora peregrlna Fw. 410. Phajus 425. Phalloideae 414. Phallus impudicus L. 339. Pharnaceum depressum L. fil. 128. Phegopteris Dryopteris Fee 297, 308. polypodioides Fee 155, 308. — Ho- bertiana A. Br. 308. PUllyrea 197. - latifoUa L. 50, 221. — variabüis Thnh. var. angustifolia L. 66. Philodina roseola Ehrbg. 37. Philonotis fontana (L.) Brid. 136. Phlewm alpinum L. 180. — echinatum Host. 268. — phalaroides Koch 268. pratense 66. Phlyctospora fusca Corda 302. Phoenicaulis cheii'anthoides Nutt. 283. Phoma Hennebergii Kühn. 290. — ne- cator Tliüm. 270. Phormidium arenarium Rabenhorst 42. Phycochromaceae 425. Phycomyces 98. Phycopdtis Miliard 184. Phyllocactus 330. Phyllosticta Baldensis 224. — stoina- cola Bäuml. 289. Phvsarum imitans Racib. f) ßexuosa 224. Physocampus Lamb. 157. Physofpermum aegoj)odioides Boiss. 185. Phyteuma 330. — canescens W. K. 17. — Halleri X. betonicaefolium Murr. 47. — — X spicatum 47. — Ilejetschtuellen Brügg. 47. — [hno- ivfolium S. S. 18. — nigrum Schm. 116. — orbleulare L. 47. — spicatum L. 18, 47. — — X betonicaefoliuin Murr. 47. Phytolacca decandra 67. Phytolaccaceae 185. Picea eccelsa 303. — — var. viminalis Capp. 223. Picridium macrophyllum Vis. et Panc. 17. — vulgare 17. Picris Meracioides L. 17. Pilinia rimosa Ktz. 44. Plmpinella intermedia Fig. 271. — magna X Savifraga 271, Pinguicula vulgaris L. 48. Pinus Brutia 197. — digenea Beck 153. — — Wettst. 108. — excelsa Wall. 19. — Halepensis 197. — leu- codermi s A.nt. 183, 266, 302. — mon- tana Dur. X silvestris L. 108. — Mughus Scop. 370, 371. — Neilrel- chiana Reichdt. 108. — nigra Arn. 74, 108. Arn. X montana Dur. 108. — — Arn. X siluestris L. 108. — — X supersilvestris 116. — ni- gricans Host. 108. — OmonVa Panc. 302. — permixta Beck 108, 116. — Pinaster 62, 67. — Pinea 60, 66, 99. — Pinsapo Boiss. X Ahies Dur. 108. — ponderosa 67. — Rhaetica Brügg. 108. — silvestris 65, 74, 366. — Strobus 303. — Wettsteinii Fritscli 153. Pirola = Pyrola. Pirus communis L. 56, 67. — dome- stica L. 56. — malus L. 56. — sorbus Borkh. 56. Pistacia Ijentiscus Ti. 26. — Terebin- thus L. B. 26, 221. Pisum arvense L. 10. — sativum 93. Pitfosporum Tobira Ait. 20. 67. Placidium Steineri Wettst. 446. Placosphaeria Partsiae 224. Plagiochila asp>lenioides (L.) N et M. 136. Plantago alpina L. 48. — arenaria W. K. 336. — — var. aegyp- tiaca Boiss. 336. — argentea Chx. 220. — carinata Schrad. var. gra- minifolia Kern. 408. — Coronopus 65 — Graeca Haläcsy 111. — lan- ceolata 65, 66. — tnaritima L. 10. — media. 361. — Psyllium L. 336. 481 — soAatilis M. B. 381. — serpentina Lam. 220. Piatanthera chlonntha Cust. 48. — sohtitialis Rchb. 2öü. Plotanus fi'*. — acute-trlloba Krass. 157. — betulaefoUa Krass. 1.57. Pleonactria lieroliensis Sacc. 173. Pteurococcus miniatus (Ktz.) Naeg. 112. Pleurospermum, austriacum Hoffni. 10. Pleurotaenium coronatum Ebb. 37. — nodulosum D. B. 37. Plumbagineae 330. Poa alpina L. 296. — annua 75. — Attica Bss. et Hdr. 178. — Balbisü Pari. 340. - Balfourn Bab. (Hackel) 74. — distichophyUa Gaud. 49. — pratensis 113. — silvicola Guss. 73. - .^terllis 31. B. 355. Podanthum 194. — supinum Wettst. 446. Podospermum Jacquinianum 122. Podostemaceae 272. Pogonatvm alpinum L. 136. — urni- germn (L.) P. B. 136. Poinciana GUe-oii 18. PoUinia distachya Spreng 341. — Griillus 234, 3il. Polyblastia gue^tphalica Lelim. 410. Polycarpaea friygilis Dclile. 12(3. — memphitica Delile 126. Polycarpia 325. — repens (Forskai) Aschers, et Sehweinl. 128, 326. Polycarpon arabicum Boiss. 326. — Lneflingü (Wall.) Benth. et Hook. 128. — prnstratum (Forsk.) Aschers. et Schweinf. 128. 325. (Forsk.) Pax. 3i5. — .«uccwZer) ft'r.:i Pieichb. 25. — pyxophylla k\6 Lal. 408. — sibirica L. «. latifolia Led. 385. — vulgaris L. 25, 66, 400. Polygonaceae 270. 303. Polygonatnni nfficinale All. 267. Polygnnum Bixtnrta L. 360, 379. — fagopyruiH 93. — Hungaricum Borb. 344. — maritinmm L. 336. — vul- gare L. 308. Polyrrhiza 338. Popuhifi alba 365. — caroliniana 67. — nigra 66, 67. — Tremula L. 64, 67, 178. — pyramidalis 20, 22. Porphyrocodon 328. Porphyrndon 328. Portenschlagia ramosissima Vis. 334. Portulacaceae 271. Potamogeton densus L. 273. — gra- mineus L. 48. — »iw^-ronafifs Schrad. 223. — perfoliatus L. 266. — pusillus 48. Potamogetonaceae 114. Potentilla 236, 270, 302. — abbreviata Zim. 212. — adpressa Opiz. 202, 2ö0. - alba L. 145, 213, 309. Stev. 379. - Alberti Zim. 339. - alpicola De la Soje 211. — anserina L. 60. — — var. argentea^^Wx. 210. — arenaria Barkk. 203, 377. — argentea L. 50, 60, 203, 210. var. avgustisccta Saut. 212. var. ladsecta Saut. 212. — — X reeta 211. — aurea L. 213. — — X villosa Crtz. 213. — aurigena Kern. 213. — australis Krass. 334. — — Bolzanensiformis Saut. 213. — Bolzanensis Zim. 212. y. astelli- gera Saut. 212. — — 8. glanduli- fera Saut. 213. — — r;. latifolia Saut. 213. — — ci. macrantha Saut. 212. — — ß. micrantha Saut. 212. — — t- prorepens Saut. 213. — — 8. umbrosa Saut. 213. — — X argentea 213. — Bornmülleri Borb. 418. — h rarhyl oba Borh. 211. — Brennia Hut 213. — cane-'^rens Bess. 60. 376. — — forma ß. oligo- triclia Borb. 376. — ~ ö. polytricha Borb. 376. — caulescens L. 213. — — f. rnbui'a Zim. 213. — rhrv-'^ontha Trev. 60. — Clusiana .lacci. 213. - eollina Wib. 10, 201, 210, 270. — ronfinis Jord. 60, 211. — decumbens Jord. 212. — disserfa Wallr. 212. 377. - d^ibia Crtz. 213. — ererta L. 59. 210. — — var. minor Saut. 210. — Favrati Zimm. 339. — Fragariastrum Ehrh. 214. - frigida Vill. 213. - - f. quinqueloba 213. — Gaudini 482 Gremli. 2f2. — geranoides 251. — glandidifera Krasan. 60, t\%. — GoiraniZhw. 339. — grandiceps Zim. 339. grandiflora L. 213. — Güntheri 201, 2H, 247. — — var. a. cane>- cens l^elak. 202. — — var. ß. vires- ceni? Celak. 202. — — var. virescens Celak. 250. — Havsmanni Ucchtr. 2H. — Haynaldiana Janka var. -Balcanica Vand. 149. — heterosepala Fritsch. 409. — — var. Guatema- lensis 409. — — var. 3Iexicana 409. — hirta Echb. 334. — impolita Reuss et Szontagh 377. Whlbg. 212. — incanescens Opiz 60, 212, 311. — — f. siilincanescens Saut. 212. — — f. typica Saut. 212. — inclinata PresL 202, 250. — — Vill. 205. — Johanniniana Goir. 10. 211. — Kerneri Borb. 377. — Kionae Haläcsy 111. — Knappii Blocki 8. — laeta Echb. 60. — leucophylla Saut. 211. — leucopolitana Zimm. p. p. 50. — leucopoHtanoides Blocki 50. — leucotricha Bornni. 418. — Lindackeri Tsch. 201, 247. — macu- lata Lehm. 270. — — Pourr. 270. — Magyarica Borb. 310. — ^nicran- tha Eam. 214. — microphyUa Tratt. 210. — minima Hall. f. 213. — mi- nutaiier. 212. — Neumanniana 250. — Nevadensis Boiss. 251. — nitida L. 213. f. albiflora 214. — nivea L. 213. X ve7-7ta 213. — JVor- vegica L. 235. — nuda 251. — oh- scura Aut. 60. — opaca 201, 248. Koch. 212. Lehm. 270. — - Lin. 60, 212, 270. - pi- losa Willd. 60, 376. — polyodonta Borb, 211. — parphyracea Saut. 211. — praecocioides Saut. 211. — prae- cox F. Schultz 211. — procwmhens ^''^^scens Fiek. 408. - Rümeri Siegf. 444. — rubens Crtz. 212. — — Zim. 270. — rupestris L. 210, 450. — Snuteri Zim. 10, 59, 211, 339. - sciaphila Zim. 210. — sericea Hayne 210. — — serotina Vill. 201, 249. Siegfriedii Zim. 339. — Silesiaca Uechtr. 201. — silvestrisl^&ck&r.Tri. — sterilis L. 214. — strictissima Zim. 210. - Taurica W. 334. - tenuifolia Borb. 60. — tenuiloba Jord. 377. — tephrodes Echb. 212. — Thuringiaca Bernh. 212. — thyr- siflora Hüls. 211. — — Zim. 8. — TirolensisVAm.. 213. — Tommasiniana F. Sz. 60, 334. X opaca L. 145. — Tormentilla Crtz. 210. Scop. 377. — Tynieckii Blocki 49. — verna Aut. 60, 210, 212. — — (L.) Lehm. 201, 248, 270, 366. var. f. incisn Lehm. 201. — — ß. incisia Tausch. 249. — — ß. pilosa Hausm. 212. — villosa Crtz. 213. — — f. macropetala Saut. 213. — — Zim. 270. — virescens 247. — — fViemanniana Günth. et Schum. 50, 201, 211, 247, 311, 377. Poterium sanguisorba L. 59. Prangos carinata Griseb. 73. — feru- lacea L. 73, 380. Preyiantlies purpurea^ L. 16, 175. Primula 270. - acaulis 197, 337. — algida 381. — amoena M. B. 381. — commutata Schott. 184. — c07i- finis Schott. 184. — Cottia Widm. 184. — elatior Jacq. 48, 142. — graveolens Heget. 184. — hirsuta Vill. 184. — jurihella Sünderm. 156. — lalifolia Lap. 184. — minima \^Q. — Oenensis Thom 184. — offidnalis Jacq. 156. — Pannonica Kern. 240. — Pedemontana Thom. 184. — Sib- tliorpii 197. — tiroliensis Schott. 156. — villosa Jacq. 184. — viscosa Vill. 184. Proteaceae 185. Protococcus crepidinum Thr. 7. — glo- meratus Eich. 112. Protoderma concharum Hansgirg 43. — viride Ktz. 43. Prunella = Brunella. Prunus Padus L. 440. — — var. borealis Scliübl. 440. — spinosa L. 146. Psorotichia Arnoldiana Hepp. 410. Pteris aquilina L. 233. Pteroselinum Olympicum Echb. 186. Ptilotrichum longicaide Boiss. 322. — Uechtritzianum Born. 322. Puccinia Dentariae Alb. et Schw. 152. — Centaureae asperae Gast. 446. — 483 gntnünis Per?. 152. — heterophyUd Oooke 290. — Hieradi (.Schuin.) Malt. 2i»0. - Jasmini DC. 290. — montana Fckl. 152. — Stipae Opiz 152. — siUatica Schrot. 236. — Valantiae Pers. 152. — Virgaureae DC. 153. JPalicaria dysenterica Gärtn. 412. Pulmonaria 270. — officinalis 218. — rubra 218. — Transsilvanica Schur 218. Pulsatilla albana Spr. var. d. Turcz. Ü38. — albana ß. floribus caeruleis Led. 357. — alpina Spreng. 444. — grandis Weiid. 357. — Halleri All. 444. — patens Mill. 444. — — ß. ochroleuca DC. 358. — pratensis Mill. 357, 444. — vernalis Mill. 444. — vulgaris 444. — — f. albißora Form. 37. Punica granatum L. 21, 55. Pulicaria undulota DC. 127. Pupalia 100. Pycnandra Benth. 288. Pyrenomucetae 183. Pyrethrum carneum M, B. 379. Pyrola rotundifolia L. 275. — seciivda L. 50, 275. — umheUaki L. 310. — unißora L. 156. Pyrolaceae 412. Q. Qmc/tus Austriaca Willd. 310. — i^ruf^/a Borb. 376. — i?H(ie»)s/s Borb. 336. — CerrisL. (iö, 111,266. — crispata Stev. 111. - hiemalis Stev. 375. - //ea: L. 63, 66, 67, 111, 119. — lanu- ginosa Lara. 111. — — var. Bu- densis Borb. Hl. — Palaeo-Ilex 119. — pedunculata 65. — — var. australis Heuif. 375. — Rohur L. 376. var. perrobutta Borb. 376. — Tergestina Wenzig. 111. — Tom- masinii Ktschy. 111, 336. — Vuko- tinovici Borb. 111. Ramalina minuscula Njl. 410. Ramularia Schulzeri Bäuml. 110. Ranunnt/us acer L. 227. var. 2'"'*- vulus Clairv. 235. — aconitifolius L. 156, 358. - alpestris L. 48, 101. — arve7isis 65. — a trantiaefolius Boiss. et Bai. 113. Schur 113. — lioissieri Simk. 113. — caf^subicus L. 239. — dentafus Bmg. 276. — Flammula 64, 361. — JLingua 64. — Pseudo-ViUarsi Schur. 190. — radicans C. A. Mey. var. Turcz. 358. — sardous 64. — sceleratus L. 358. — Steveni Andr. 227. — Tkora L. 122. Raphanus 329. Ravenala Madagascariensis 260. Reseda lutea L. var. gracHis Ten? 334. — luteola 65. Rhamnus Alaternus L. 26. 67. — al- pinus L. 26. — Carniolica A. Kern. 26. 174. — cathartica L. 23. — fallax Boiss. 26. — frangula 10. — pumila L. 10. — saxatilis L. 10. Rhaphidium convolutum Echb. 37. Rhaphiolepsis ovata H. 20. Rhinantlivs angustifolius Gm. 52. Rhododendron Chamaecystus L. 24^. — hirsutum L. 370. 371. — — forma 112. — intermedium Tsch. 47, 275. Rhodosporus Schrot. 151. Rhodothamnus Chamaecvstus Echb. 371. Rlms cotinus L. 25, 234. — typhina, 21. Rhynchocorys orientalis L. 380. Rhyparobrus crustaceus Fuck. 338. — pachyascus Zuk. 338. Ribes aciculare Smith. 310. — alpinum L. 10. — aureum Pursh. 19. — rubrum 20. Robbairea prostrata (Del.) Boiss. 126, 325, 326. Robinia Pseudacacia L. 365. Rosa 270. — abietina Gren. 148. — alba L. 150. — albida Kniet. 276. — alpestris Eap. var. Hnlubyana Borb. 312. — alpina f. adenosepala Borb. 233. — atrata Christ. 56. — Äunieri Carr. 226. — Austriaca Crantz 377. — — f. haplodonta Borb. 57. — — var. subglandulosa Borb. 377. — Aynianni Gmel. var. coriacea Borb. 377. — Baldensis Kern. 56. — Banksiae 21. — bohe- mica. H. Br. 276. — Briacensis H. Br. 276, 377, — campicola H. Br. 484 116. — eanina Aut. 311. — — f. fissidenK Borb. 377. — — var. las'm- styUs Borb. 377. — — leiot. 17. — humilis L. 11. — rosea W. Kit. 17. Scrophularia canina L. ot. — chrii- santha Jaub. et Sp. 381. — eboU- foUa Bi('h. 380. — Jlwensis C. Koch 380. — lachüata W. et K. öl, 177, 33.0. — orievttiUs L. 380. — pere' orina L. C.ü, 335. — Scopolii Hppe. 379. Scutellaria altissima L. 180. Si-ytoneina Hofmanni Ag. var. ß. Jv- lianum (Menegh.) Bor. 3.'30. 39ö. — Mvochrous Ag. 3Ö0. 372. 390, 43?., 43o. Sedum acre L. o'ö. — aJbum L. 28, 175. — anopetahnn DC. oo. — Co- loniense Ehrh. 28. — — Lois-l. 3()6. — dasyphiillmn L. oö. — latifolium Bert. '28. — ma-r/wH»« HotTm. 28. SelagineUa dentlculata Lk. 271. 272. — Htlveiica Lk. 271, 272. — spin- Ofa P. B. i71. 272. — spinulosa A. Br. 272, 3u8. Selininn carvifolia L. 27. Sempervivum Äustriacum Joid. et Fourr. 239. - hirtiun L. .5.3. Senecio Calcaliaster Lam. 33.3. — ci- nereus Velen. 234, 418. — lyrati- foUus Rchb. 11. — rupestris W. K. 449. — Heisachi Gremb. 11. — sub- alpinus L. 342. — super cordatusX Jacobaea 11. Jacobaea X cor- datus 11. — Velenovskyi Boil». 234. — viscosus L. 449. — vulgaris 84. — — var. radiatus 178. Septoria Asperulae Bäuml. 110. — macrospora Sacc. 224. Sequoia fastiyiata Heer. 157. — Mei- chenbachii öein. 157. — sempervi- rens ö5, 113. — toornalis Brogn. 238. Serrafalcus mollis Pari. 65. Serapias Athensis Hocqu. 429. — erecta Thunbg. 429. — falcata Thunbg. 428. Helleborine L. '«. latifolia L. 3'J8. — — var. latifolia L. 427. — — L. ß. lonyifolia L. 398. — — var. lonciifolia L. 42S. — — -■. p,ihi- stri.i L. 398. — — var. palustris L. 427. — latifolia Huds. 398. — longifoliaUnd^. 398. — — Thunbg. 428'."— micropUMa Ehrh. 427. — rubra L. 429. Serratula radiata ^I. ß. 71. — Seoa- ncjWillk. 317. — tinctoria L. 318. Sesleria coerulans Fi'iv. 155, 190. — caerulea L. 343. — elongata Host. 268. — Heufleriamt Schur 155. — iiiterrupta Vis. 295. — juncifolia Host. 337. — marginata Griseb. 155. — nitida Ten. 29(i. — varia Jacq. 343. Setaria ambigua Guss. 337. Sibiraea Maxim. 157. Sideritis purpitrea Tabl. 335. — Ro- mana L. 67. 181, 335. Siderojylon 288. Silene 194. 330. — AcanthoUmon^ t\Hi. 4i-i>. — acaulis L. 371. — — ilore albo 9. — aprica Turcz. 386. — ar- meria L. 9, 23. 66. — colorataVu'u. 327. — gallica L. 23. — Galliniii Htufl". 23. — graminifolia Otth. c grundiftora Led. 386. — Uussoni Boiss.'326. — inßata Sm. 23, 400. Jenisseia Steph. f. latifolia. Turcz. 386. — nutans L. 386. — Oliveriana Boiss. 327. — repens Patrin. 386. — — ß. latifolia Turcz. 386. — — ci. vulgaris Turcz. 386. — Sendt- neri Boiss. 23. — tenuis Willd. ß. Jenisseia Rohr. 386. — Ungeri Fenzl 340. — viridiflora L. 310. — Siphonaceae 409. Sirosiphon 435. Sisvmbrium 284, 327. — eriisimoides Desf. 326. - Sophia L. 450. Sium latifolium L. 27. SineUiwskia 328. Smilax aspera 64. — excelsa 197. Smyrnium perfoliatum ]\[üll. 28, 175. Solanaceae 226. Solanum Dulcamara L. 450. — jasnii- noides 18. — Persicum W. 335. — tuberosum 408. Soldanella a'pina 218. — Hungarica Sinik. 142, 218. — montana 142, 218. Soiichus arvensis L. 175. — asper A\l. 16. Sorbaria A. Br. 157. Sorbus Aria 175. — Chamaemespilus Crantz 370. — erubescens Kani. HG. — nbtvsifoHa Spach. 175. — perin- 488 cisa Borb. et Fek. 223. — tormi- iialis Crantz 175, 223. Sordaria 447. Sorghum Halepense P. 268, 341. Sparganiaceae 114. I^parganium 303. — ramosum 64. Sparthcm junceum L. 146. — Scopa- rktm L. IP. Specularia Speculum 65. Spergidaria Akkensis 326. Sphaerella lacustrls Wiltr. 37. Sphaeridiobolus hiiperboreus Karst. 338. Sjjhaeropsis Oryzae Sacc. 270. Spiraea 223. — Aruncus L. 157. — Astilbe A. Trev. 157. — Füijyendula L. 157. — oblongIfoliaW. et K. 376. — salicifolia 18. — ülmaria F. Kostel 157. L. 157. Ma- xim, var. denudata Piesl. 146. — var. discolor Celak. 146. Spiraeaanthus Fisch, et Mey 157. Spiranthes aestivalis Eich. 342. — au- tumnaUs Eich. 266, 398. Spirogyra calospora Cl. 303. Spirotaema condensata Breb. 37, 303. Sporormia minima Auersw. 447. Stachys ambigua Sm. 48, 269, 232. — affinis Enge. 340. — annua L. 180. — Germanica L. 180. — Milani Petrov. 335. — palustris L. 232, 449. — ramosissima Euch. 234. — recta L. 180. — — var. Karstiana Borb. 177. — sideritoides 418. — silvatica L. 177, 180, 232. — spinu- losa S. et S. ßore ochroleuco 335. — subcrenata Vis. 180. Stagonospura Carpatica Bäumler HO. Stanleya 328. Staphylea pinnata L. 25. Statice angustifolia Tsch. 336. — ar- ticulata Vis. 336. — cancellata 178. — Cosyrensis Guss. 336. — Limo- nium L. var. macroclada DG. 178. Staura^strum spongioswm Breb. 303. SteUaria bulhosa Wulf. 272. — Bmi- geana Fenzl 386. — dichotoma var. cc. Turcz. 386. — — L. er. cordifolia Bge. 386. — glauca With. "380. — —