I ■^.. V» ■ ■■•■ ^ % ; ■.Xv<< *i.l' ■■/:<: •.tkÄ|>|^kil:i,^j^ '4#'Ä^v.\!f" THE UNIVERSITY OF ILLINOIS LIBRARY 580.5 05 V.70 1 «^ The person charging this material is re- sponsible for its return on or before the Lotest Date stamped below. Theft, mutilation, and underlining of books are reasons for disciplinary action and may result in dismissal from the University. University of Illinois Library JÜN251970 L161— O-1096 OSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT HERAUSGEGEBEN UND REDIGIERT VON DR. RICHARD WETTSTEIN PROFESSOR AN DER UNIVERSITÄT IN WIEN UNTER MITWIRKUNG VON DR- ERWIN JANCHEN PRIVATDOZENT AN DER UNIVERSITÄT IN WIEN LXX. JAHRGANG — 1921 MIT 29 TEXTABBILDUNGEN (121 EINZELFIGUREN), 1 KARTENSKIZZE UND 2 TAFELN WIEN UND LEIPZIG DRUCK UND VERLAG VON CARL GEROLD'S SOHN WIEN, VIII., HAMERLINGPLATZ 8/10 Gedruckt mit Unterstützung der Emergency Society for German and Austrian Science and Art (New York) und des Herrn Dr. J. Stonborough (Wien). ÖSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT. LXX. Jahrgang, Nr. 1—2. Wien, Jänner — Februar 1921. Über den Blauglanz zweier neuer Oscillatorien. Von Josef Gicklhorn (Graz). (Aus dem pflanzenphysiologischen Institut der Universität Graz. ) Mit 3 Textabbildungen. I. Bereits über ein Jahr habe ich in wechselnden Mengen zwei Cyanophyceen in Kultur, die ich zuerst im Faulschlamm des großen Bassins im botanischen Garten der Universität Graz fand, gelegentlieh auch in Kulturen mit Schwefelbakterien auf faulenden Blättern von Nuphar und die ich seither in zahlreichen Proben aus dem Paulschlamm von Gewässern der Umgebung von Graz beobachtete. Auf Grund einer Reihe bemerkenswerter Eigentümlichkeiten im Bau der Fäden, bezw. Zellen, einigen physiologischen Besonderheiten, vornehmlich aber wegen des in dieser Arbeit beschriebenen und analysierten Blauglanzes glaube ich zwei neue Arten von Oscillatorien vor mir zu haben. Weder in Be- stimmungswerken, noch Referaten von Arbeiten über Cyanophyceen habe ich Anhaltspunkte für eine Bestimmung dieser Arten finden können ; nach den ersten orientierenden Beobachtungen habe ich außerdem aus- drücklich zehn mir zugängliche Oscillatorien auf die gleichen oder ähn- liche Eigentümlichkeiten hin geprüft, ohne den Blauglanz, die Art der Bewegung und die außerordentliche Resistenz gegenüber Hg S bei anderen als den hier beschriebenen finden zu können. Für eine Diagnose hätte man diese Merkmale wohl kaum außer acht lassen können. Jedf^r Versuch einer Bestimmung führt auf Oscillatorien, die sowohl nach Bau, Farbe und Lebensweise den typisch saproben Formen Oscil- latoria cMorina Kütz., 0. Lauterbornei Schmidle und 0. putrida Schmidle nahestehen, ohne mit einer der Arten übereinzustimmen. In Massenkultur zeigen beide Oscillatorien eine sehr auffällige Grünfärbung, ähnlich dem Gelbgrün der im Frühjahr sich entwickelnden jungen Triebe einer Fichte. Als sehr schleimig sich anfühlender, fadenziehender Belag überziehen unsere Oscillatorien faulende Tier- oder Pflanzenreste, oder Kriechen an der Wand des Kulturgefäßes, solange dieses mit stark nach Ho S riechendem Wasser über den faulenden Resten gefüllt ist. Die mikroskopische Untersuchung zeigt die Fäden stets einzeln und frei, nie in Österr. botan. Zeitschrift, 1921, Heft 1—2. 1 512021 Ü:H |Sp m m ^ c einer gemeinsamen Gallertscheide liegend, auch wenn die Fäden durch ihre lebhafte Bewegung fast zopfartig verflochten sind; jeder einzelne Faden ist frei beweglich und kriecht entweder am Boden oder findet sich schwimmend in der auf den Kulturen sehr stark entwickelten Kahm- haut. Bei beiden Arten sind die Fäden ziemlich lang, von 0*1— 2 cm!, dabei gerade gestreckt oder verschiedenartig wellig geschwungen ohne jemals bestimmt geformte, bleibende Schraubenwindungen aufzuweisen. Vor einer Darstellung der physi- ologischen Eigenschaf- ten will ich nun die Artdiagnosen geben. IL a) Bei der einen Art bestehen die Fäden aus einer, außerordent- Uch großen Anzahl von Zellen, die mit Aus- nahme der anders ge- bauten Endzellen alle nach Bau und Farbe gleichartig sind; die Fäden sind nie gegen das Fadenende hin ver- jüngt und sind von einer dünnen, doch festeren Gallertscheide umhüllt (Abb. l,a). Die einzelne Zelle ist ca. 5 — 6 fi lang und 4 — 5 (i breit, die Querwände der Fäden treten nur selten so deutUch her- vor, daß man die Zellgröße und Zellenzahl leicht erkennen könnte, so daß oft der Eindruck ungleicher Zellengröße in einem Faden vorgetäuscht werden kann. Durch Plasmolyse, Schrumpfung oder nach unvorsichtigem Fixieren heben sich die einzelnen Zellen aber klar ab. Die Membran ist sehr zart, zeigt gegenüber Chlorzinkjod kein auffallendes Verhalten und y mjmi>Mi.H^m^Ji^>mitmm ^^rYWfi=p^'vi^ff-'-'#'y^^^'^¥^i a wie a bei c Volutin- (/ Oscilla- Abb. 1. « Oscillatoria caerulescens, Habitusbild; h Einstellung auf den optischen Durchschnitt; nach weis und Verteilung der Volutinkugeln; toria minima; e Fäden mit spiraliger Drehung bei schwacher Vergr.; f 0. caerulescens Fadenende mit Kappenzelle und Schleimschichte, a—d 1700 fach, e ca. 50 fach, / 2500 fach vergrößert. ist stets mit einer zarten, zur Längsrichtung des Fadens senkrechten Streifung versehen, die sich ohne Färbung bei Präparation in Wasser abhebt. Sehr deutlieh ist die stärker lichtbreehende Wandschichte zu sehen, so daß beim Einstellen des Fadens auf die Medianebene der Zellen ein scharf begrenzter Streifen in der Mitte des Zellfadens sicht- bar wird (Abb. 1, h). Die für die Oscillaria putrida charakteristischen 1 — 3 glänzenden Granulae, die immer der Scheidewand anliegen, zeigt unsere Art nicht. Die Färbung der Zellen ist homogen gelbgrün durch das Über- wiegen von Chlorophyll und Carotin gegenüber den geringeren Mengen von Phycoeyan. Dieses gehört zur Gruppe der violetten Phycocy9,ne (nach Moli seh), da mit Eisessig sofort eine prächtige Violettfärbung von Oscillatoria-Büschelü auftritt. Ich konnte aber weder von lebendem Material noch von getrockneten und pulverisierten Proben eine für die Kristallisation brauchbare Phycocyanlösung erhalten, ebensowenig eine Kristallisation im mikroskopischen Präparat erzielen, auch nicht bei Anwen- dung aller Vorrichtungsmaßregeln, welche sonst die Kristallisation von Farbstoffen aus Lösungen begünstigen. Bei Zusatz von Eisessig fallen stets nur rote Kristalle von Karotin aus, die als zierliche, rhombisch geformte Plättchen zwischen den Fäden liegen. Im Innern der Zelle kommen nie Pseudovakuolen (= Schwebe- körper = Airosomen) vor. Als einzige Inhaltskörper finden sich Volutin- kugeln, die in allem mit dem von A. Meyer angegebenen mikro- chemischen Verhalten übereinstimmen. Immer ist eine größere vor- handen, umgeben von weiteren 2 — Skieineren (Abb. 1, c), die nie auf- fällig an die Wand gerückt sind. Die Vermehrung erfolgt durch Hormogonienbildung; die einzelneu Horraogonien bestehen aus etwa 3 — 10 Zellen und sind sehr lebhaft beweglich ; oftmals ist die Bewegung nur ein ununtlerbroehenes Vor- und Rückwärtsgleiten in gerader Bahn. Die Bewegung der ausgewachsenen Fäden ist ebenso wie bei anderen OsciJZa^ona- Arten entweder kriechend unter Drehung des ganzen Fadens oder ist ein langsames, nie ruck- artiges Pendeln und Schwingen. Die Vorwärtsbewegung von Fäden, die im Präparat frei liegen, ist verhältnismäßig rasch (etwa 400 [i pro Minute), wenn keine Störung eintritt. Daß die besonders gebaute End- zeile dabei von großer Bedeutung ist, seheint mir bei unserer neuen Art aus später erörterten Gründen ganz außer Zweifel zu stehen. Nimmt man zu allen hier über Bau, Zellgröße, Form und Farbe der Zellen, bezw. ausgewachsenen Fäden mitgeteilten Beobachtungen noch die unter bestimmten Bedingungen auftretende Erscheinung eines prächtigen Blauglanzes hinzu, so ist unsere Form gegenüber den bisher bekannten zur Genüge charakterisiert und von ihnen gut zu unterscheiden. Ich möchte die hier neu beschriebene Oscillatoria als Oscillatoria caerulescens Oicklhorn, nov. spec. bezeichnen. Hinzufügen möchte ich noch, daß 0. caerulescens im Laboratorium leicht in Kultur zu halten ist, solange das Wasser über faulenden Tier- und Pflanzenresten sehr stark HjS-haltig ist; in reinem Wasser zerfallen die Fäden unter Verfärbung und Zerplatzen der Zellen nach kürzerer Zeit (5 — 8 Stunden). h) Die zweite neu beschriebene Art zeigt das gleiche Habitusbild und Vorkommen wie 0. caerulescens, ist aber in den Dimensionen der Zellen bedeutend kleiner; die Zellen sind nur ca. 2 (i breit und b—6(t lang. Bei dieser Art sind die Fäden fast regelmäßig schraubig gedreht (Abb. 1, e), zu ganzen, nur leicht verflochtenen oder zopfigen Lagern vereinigt, die an der Wand des Kulturgefäßes oder an Detritusbrocken häutige Überzüge oder lockere Flocken bilden. Die Endzelle ist hyalin und stark glänzend, der ganze Faden in eine zarte Schleimhülle gebettet, die nur bei sehr gut gelungenem Tuseheverfahren sichtbar wird. Die Membran ist ohne jede Struktur, die Querwände sehr undeutlich und fein. Der Zellinhalt ist homogen grün, hat nie irgendwelche distinkte Inhaltskörper (Volutin, Airosomen) gezeigt. Eine scharf sich abhebende Wandschichte habe ich gleichfalls nie gesehen. Die Bewegung ist lang- samer als bei 0. caerulescens, sowohl au ganzen Fäden als an Hormo- gonien, und zeigt häufig das für Oscillatoria charakteristische Pendeln und Schwingen. Ich möchte für diese Art wegen der geringen Zell- breite die Bezeichnung Oscillatoria minima Oicklhorn, nov. spec. vorschlagen. Beide Arten kommen entweder durchmischt vor oder Oscil- latoria minima findet sich fast in Reinkultur, wie es in Proben aus dem Stiftingtal bei Graz, von Tobelbad, Gratwein u. a. 0. der Fall war. Die nun genauer ausgeführten und analysierten Beobachtungen über den Blauglanz gelten für beide Arten in gleicher Weise, wenn ich auch die meisten Untersuchungen an der größeren Art ausführte und nur ergänzend und bestätigend 0. minima verwendete. ni. Wenn man ein mikroskopisches Präparat von mäßiger Schichtdicke bei gestrecktem Arm im durchfallenden Lichte gegen einen hellen Grund, z. B. weißes Papier, freies Tageslicht betrachtet, so ist je nach der Schichtstärke nur eine grüne oder gelbgrüne Färbung der Fäden zu sehen. Wird aber das Präparat gegen einen dunkeln Grund, z. B. gegen einen schwarz gestrichenen Tisch oder ein dunkles Kleid gehalten, so tritt bei einer bestimmten Neigung zum ein- fallenden Lichte ein prächtiger Blauglanz der Fäden aut. Es ist ein förmliches Aufleuchten, das in seinem Farbton am ehesten an den Blauglanz des polierten Schlifi"es eines Stückes Labradorit erinnert, das aber nur bei einer bestimmten Neigung an Fäden, die in Ebenen vertikal stehend und in der Liehtrichtung gedaciit, zu seilen ist, was Abb. 2 am ein- fachsten erläutert. Der Kontrast von diesem leuchtenden Blau gegen den dunkeln Grund ist so groß, daß man einzelne Fäden, selbst die nur aus wenigen Zellen bestehenden Hormogonien mit freiem Auge in einem Präparat als blauleuchtende Striche oder Punkte finden kann. Was bei Betrachtung eines Präparates einen so über- raschenden Anblick bietet, tritt noch weit stärker hervor, wenn man ganze Kultu- ren in Ktivetten mitplanparallelen Wänden mit einer Nadel durch streift, dabei die Fäden von oben nach unten annähernd paral- lel orientiert und die Kultur im Sonnenlicht sich ansieht. Be- trachtet man gar die ganze Kultur m Lichte des Strahlenkegels eines größeren Brennglases, dann hebt sich m Lichtkegel das sonst unscheinbar grüue Lager von Oscillatoria Abb. 2. Scbematische Darstellung der Lage zur Entstehung des Blau- glanzes. — G dunkler Hintergrund ; l einfallendes weißes Tages- licht; V reflektiertes blaues Licht; E Ebene des geneigten Ob- jektträgers, in der bei Drehung in der Richtung D die Fäden, nach F orientiert, aufleuchten, nach S^ gerichtet dagegen nicht; a Neigungswinkel des Objektträgers von ca. 60 — 70". caendescens als tiefblauglänzender Kreis vom dunkeln Grund ab. Unter dem Mikroskop wird die Erscheinung sichtbar, wenn man das Präparat nicht auf den Objekttisch auflegt, sondern bei schwacher Vergröße- rung schräg zum Beobachter geneigt bei abgeblendetem Spiegel einstellt. Daß dieser Blauglanz nicht physiologischer Natur, also kein Selbstleuchten ist, ergibt sich schon daraus, daß es nur unter be- stimmten Bedingungen auftritt, ferner, daß niemals alle Fäden eines Präparates, das ohne besondere Vorsichtsmaßregeln hergestellt wurde, gleichzeitig aufleuchten. Für jeden Versuch einer Erklärung wird man vor allem folgende Tatsachen berücksichtigen müssen. 1. Fäden, die im Wasser präpariert horizontal zu liegen kommen, zeigen nie den Blauglanz; nur die von oben nach unten gerichteten Fäden leuchten auf. Durch Drehen des Präparates in der Ebene des ursprünglichen Neigungswinkels tritt daher ein abwechselndes Aufleuchten und Verlöschen ein, das besonders auffällig wird, wenn man gekrümmte Fadenteile verfolgt; es ist ein fortschreitendes Aufglänzen längs jedes Fadens, wobei die in der erforderlichen Richtung orientierten Fadenteile prächtig blau erscheinen, die übrigen dagegen unscheinbar gelbgrün. Noch auffälliger zeigen das solche Präparate, in denen vor der mikro- skopischen Beobachtung mit einer Nadel die Fäden annähernd parallel geordnet wurden ; jede Drehung verändert die Farbe, die von einem Gelbgrün zu einem tiefen Blau variiert, fast augenblicklich. 2. Entfärbte oder fixierte Fäden zeigen niemals den Blauglanz, ebensowenig Präparate in Glyzerin, oder nach Erwärmen über etwa 50'' C. 3. Für das Zustandekommen ist unbedingt weißes, unz erlegtes Tageslicht oder Licht einer künstlichen Lichtquelle erforderlich; bei monochromatischem Licht oder Beobachtung im Spektrum ist nie das blaue Aufleuchten zu sehen. 4. Mit jedem Eintrocknen, Erwärmen, Fixieren etc. ist der Blau- glanz ein für allemal verloren; durch Benetzung nach Eintrocknen, Aus- waschen nach Fixierung, Abkühlen nach Erwärmen ist die Fähigkeit des Blauglanzes nie neuerdings zu beobachten gewesen. Von den verschiedenen Erklärungsraöglichkeiten sind jene, die an Fluoreszenz, an Lichtkonzentration der zyHndrischen Fäden unter Ent- stehung einer Art „Lichtlinie" oder an Verstärkung der Phycocyanfarbe durch die Vertikallage mikroskopisch dünner, doch längerer Kapillaren denken — als welche die Fäden betrachtet werden könnten — von vorneherein auszuschließen. Denn die Tatsache, daß andere Oscilla- torien mit annähernd gleichen Größenmaßen oder gleicher Farbe die Erscheinung nicht zeigen, daß nur bestimmt orientierte Fäden in unzerlegtem Tageslicht unter einem bestimmten Neigungswinkel (zirka 60 — 70°) gehalten, aufleuchten und dabei der Farbton nicht von der Lage oder Schichtdicke beeinflußt wird, spricht von vornherein dagegen. Ebenso kann die Möglichkeit, daß in bestimmter Lage und Lichtstärke die sonst durch Chlorophyll und Karotin verdeckte Phyco- cyanfarbe erst deutlich wird, nicht ernstlich erwogen werden. Im Dunkel- feld des Reichert sehen Spiegelkondensors tritt wohl intensive Blau- färbung auf, die aber bloß auf die Membran beschränkt bleibt, mehr einem Violett ähnelt und ebenso an anderen Oscillatorien und auch Chlorophyceen zu sehen ist. Die Zellwände werden dadurch außer- ordentlich deutlieh und man kann dann bequem Zellenzahl und Zellgröße bestimmen. Im Fluoreszenzraikroskop habe ich nur die rote Fluoreszenz- farbe des Chlorophylls unserer Oscillatorien sehen können. Man könnte ferner an die für manche Fälle zweifellos zutreffende Erklärung einer durch den Zellbau und die Lichtrichtung bedingten Re- flexion denken, wie es manche „leuchtende" Pflanzen zeigen. Aber während es für Frotonemen von Schistostega osmundacea (NoU) Chro- mophyton Rosanoffii (Moli seh) zahlreiche Meeresalgen (Berthold), Blätter von Mnium rostratum und Mn. undulatum (Garjeanne) und Epithelien von Laub- und Blütenblättern (Exner) eben charakteristisch ist, daß die Erscheinung von der Blickrichtung abhängt, nur in auffallendem, reflektiertem Lichte auftritt und die Farben- intensität mit dem Winkel der Eeflexionsrichtung und Blickrichtung sieh ändert, trifft keines der wesentlichen Merkmale in unserem Falle zu. Da sonach weder Eigenfarbe (= Körperfarbe nach Walter) noch Oberflächenfarbe, noch Farben dünner Blättchen oder Resonnanz- und Dispersionsfarben — die Einteilung wie sie Walter gibt als Grund- lage und Reihenfolge genommen — für unseren Fall in Betracht kommen kann, bleibt nur noch die Erklärung des Blauglanzes als „Farbe trüber Medien". Indem ich bezüglich Nomenklatur, Experimente und physikalische Erklärung auf den eben genannten Autor verweise, hebe ich, als für unsere Zwecke ausreichend, nur folgendes hervor. Irgend ein „trübes Medium" hebt sieh gegen dunkeln Grund je nach der Schichtdicke blau oder bläulich ab, weil durch diffuse Reflexion haupt- sächlich die kurzwelligen Strahlen, also Blau und Violett, geschwächt und teilweise diffus reflektiert werden, während die langwelligen roten Spektralanteile ungehindert und wenig verändert durchgehen oder bei schon entsprechend gefärbten Medien — wie in unserem Falle — absorbiert werden. Ändert man die Grundlage, so werden durch das reflektierte Weiß des hellen Hintergrundes die schwächeren blauen Strahlen verdeckt, die bei neuerlicher Beobachtung gegen einen dunkeln Grund sichtbar werden. Versuche mit Mastixlösungen zeigen das besonders schön. Was dabei den Charakter des „trüben Mediums" bedingt, ob ultramikroskopisch feine Verteilung kolloidaler Körper, sichtbare Körne- lungen in der Membran (Gent ner) oder sichtbare, doch mikroskopisch kleine Inhaltskörper der Zelle, ist dabei ohne besondere Bedeutung. Die Bedingungen des Auftretens und Verschwindens des „Blauglanzes", wie sie nach Geutner für Blätter und Früchte einer großen Anzahl von Pflanzen untersucht wurden, lassen wohl kaum eine andere Erklärung zu. Auch in unserem Beispiel muß der als trübes Medium wirkende gefärbte Zellinhalt von wesentlicher Bedeutung sein. Jede Änderung 8 der Bedingungen einer derartigen Wirkung (Erwärmen, Entfärben, mono- chromatisches Licht, heller Hintergrund etc.) wirkt zerstörend aut das Zustandekommen des Blauglanzes. Die sicherlich in kollodialer Lösung in der Zelle vorhandenen Farbstoffe sind tür die Entstehung der Farben „trüber Medien" nur geeignet. Die verschiedenen Brechungs- und Re- flexionsverhältnisse, bezw. Absorption der farbigen Anteile des unzerlegten Tageslichtes sind durch die Farbe des Protoplasten, der Membran und ihren Strukturen und der immer ausgebildeten Schleimhülle gleichfalls gegeben. Daß aber diese genannten Verhältnisse allein nicht zu einer Erklärung ausreichen, zeigt sich schon darin, daß unter gewissen Be- dingungen (Erwärmen, Einlegen in Glyzerin, Säuren und Laugen, Ein- trockenlassen am Objektträger) die Fähigkeit zum Blauglanz, bezw. dessen Wiederauftreten in einer bestimmten Lage zerstört wird. Auf- fallenderweise vernichten alle diese Eingriffe auch die feinere Struktur (Membranstreifung) oder ändern die Zellgröße. So geht zum Beispiel durch Eintrocknen die Streifung verloren, kehrt bei Benetzen nicht wieder, und trotzdem die Farbe unverändert erhalten bleibt, ist die Fähigkeit des Blauglanzes vernichtet. Das weist wohl darauf hin, daß auch die Membranstruktur und Zellgröße mitbeteiligt ist. Dies ist sicherlich auch der wichtigste Grund dafür, daß eine bestmmte Lage und Neigung zum Lichteinfall für das Zustandekommen der Erscheinung erforderlich ist. Für die diffuse Eeflexion, bezw. die Zerlegung des weißen Tageslichtes ist diese sichtbare Membranstruktur geeignet, zumindest für eine Verstärkung des Blau- glanzes bei 0. caerulescens günstig. Es muß wohl auftauen, daß die Farbe und die Zellgröße bei beiden Arten so ähnlich sind, daß nur die hier neu beschriebenen Oscillatorien die Fähigkeit des Blau- gianzes besitzen, und daß bei beiden Arten die Bedingungen für das Auftreten und Verschwinden dieser Eigenschaft die gleichen sind. Bei 0. caerulescens wirkt die Membranstruktur sicherlich verstärkend während 0. minima in erster Linie durch Wirkung des Protoplasten als trübes Medium den Blauglanz zeigt. Die Wirkung der Membran- struktur, die in einer Interferenz des zerlegten Lichtes na ch Analogie der Entstehung der Farbe durch „Gitterwirkung" zu suchen ist, kombiniert sich sonach mit der des Proto- plasten als trübes Medium. In der gemeinsamen Wirkung beider liegt die ungezwungene und völlig ausreichende Er- klärung der Erscheinung, bezw. Bedingungen für das Zu- standekommen des Blauglanzes. IV. Außer der Erscheinung des lebhaften Blauglanzes konnte ich an beiden Oscillatorien noch einige Beobachtungen machen, die sich auf die Bewegung der Fäden und das Verhalten der Spitzenzelle beziehen and die nait Rücksieht auf die derzeitigen Anschauungen der Oscillarien- bewegung mitteiienswert scheinen. Ich habe bei allen meinen Studien an zehn Spezies von Oscillatorien keine gesehen, welche eine so mäch- tige Schleimabsonderung der sehr hyalinen, kappenförmigen Endzelle aufweisen würde. Bei gelungener Tuscheprobe sind die Endzellen — bei längeren Fäden immer zwei — mit einem fast kugelig runden Schleirapfropf bedeckt, der entweder bei der Bewegung abgestreift wird oder unverändert erhalten bleibt. In Tusche kommt die Bewegung aber bald zum Stillstand, so daß man nicht jene langen „Kriechspuren" ver- folgen kann wie an Desraidiaceen. Noch auffallender waren mir aber Beobachtungen, die ich au Fäden machen konnte, welche aus mir unbekannten Gründen während der Bewegung in verdünn- ter Tusche zerfielen und wo die Teilstücke noch lange Zeit ihre Bewegung fortsetzten. Die noch an der Bruch- stelle klebenden Faden- reste wurden durch eine starke Schleimkappe, welche von der äußer- sten der lebenden Fa- denzellen ausgeschieden wurde, zur Seite gedrängt und langsam abge- streift. Ich hatte öfters ähnliche Bilder gesehen, sie aber bis zur direkten Beobachtung ihrer Entstehung als ein Klebenbleiben zufällig im Wege liegender Fadenstückchen gedeutet. Sowohl von der Endzelle aus als auch von Fadenzellen erfolgt die Schleimabsonderung überraschend schnell; die in Abb. 3 dargestellten Stadien von einer leichtgewölbten Schleimkappe bis zu einer kugeligen Haube können in etwa fünf Minuten entstehen. Jeder Faden ist ferner in seiner ganzen Länge von einer feinen, 0*5 — 1'5 ii dicken Schleimscheide umgeben, die gegen die Spitzen hin etwas an Dicke zunehmen kann, ohne daß dies regelmäßig vorkäme. Bei Zusatz von Karmin ist an Oscillatoria coerulescens das von Fechner genauer studierte spiralige Gleiten der Körnchen längs das Fadens schön zu sehen. Schleifenbildung während Abb. 3. Schleimabsonderung der Kappenzelle in Tusche liegend. Die aus der Figur ersichtlichen Stadien in Zeitabstän- den yon einer Minute gezeichnet. Vergr. etwa 1500 fach. 10 und durch Bewegung habe ich nie gesehen. Bei Zusatz von Jodjodkali, Jodwasser, Glyzerin, Zuckerlösung erfolgt ein kräftiges, spiraliges Ein- rollen der längeren Fäden, ganz übereinstimmend mit Bildern wie sie Brand beschreibt und die als Ausdruck der Kontraktion der einzelnen Zellen und der ungleichen Spannung des Fadens gedeutet werden müssen. Werden einzelne Fäden zerschnitten, so bewegen sich die Bruchstücke nach einiger Zeit ebenso lebhaft wie früher der intakte Faden. Diese genannten Beobachtungen scheinen mir ein Hinweis, daß die beiden von Schmidt und Fechner vertretenen Erklärungen der Oscillatorienbewegung gleichmäßig zu berücksichtigen wären und viel- leicht beide zutreffen. Daß in unserem Falle die Spitzenzelle eine be- sondere EoUe spielen muß als „Bewegungsorgan" im Sinne von Fechner, ist nach diesen auffälligen Bildern und den kürzeren, durch Tusche nachgewiesenen Kriechspuren in Form von Schleimröhren sicherlich sehr wahrscheinlich. Anderseits zeigt gerade die direkte Beobachtung kräftiger Schleimabsonderung durch Fadenbruchstücke, daß jede beliebige Fadenzelle zu selbständiger Schleimbildung und Bewegung fähig sein kann. Ich habe diese Beobachtungen, die gelegentlich der Untersuchung über andere Fragen gewonnen wurden, hier mitgeteilt, weil sie mir eine Vermittlung beider Theorien anzubahnen scheinen und weil gerade Oscillatoria caerulescens ein ganz außerordentlich günstiges Material ein- gehender Untersuchungen über die Bewegung der Oscillatorien ab- geben wird. V. Schließlich möchte ich einiges über die Widerstandsfähigkeit unserer Oscillatorien gegen H2 S anführen. An Tierleichen, besonders an einer toten Ringelnatter trat 0. caerulescens in einer derartigen Massen - entwicklung auf, daß die faulenden Fleischteile erst nach Wegheben der grünen Oscillatorienbüschel zu bemerken waren. Der Geruch nach H2 S war ganz betäubend und zur Zeit der stärksten Entwicklung der Oscillatorien waren außer beweglichen Fäulnisbakterien überhaupt keine anderen Organismen zu finden. Wie groß diese Widerstandsfähigkeit gegen den sonst sehr giftig wirkenden Schwefelwasserstoff ist, zeigt sich am besten darin, daß selbst in gesättigtem H, S-Wasser Büschel von 0. caerulescens etwa zehn Tage lebend blieben. Nach halbstündigem Durchleiten von H, S-Gas durch Wasser aus dem Bassin wurde in dieses gesättigte Hj S-Wasser eine Probe aus der Eohkultur übertragen. Nach wenigen Stunden waren im Erlenmeyerkölbchen von der Impfstelle weg die Fäden strahlenförmig ausgebreitet, vermehrten sich und erst, als nach zirka sechs Tagen der meiste Schwefel als weißer Belag am Boden und als Kahnhaut ausgefallen war, formten sich die Fäden zu Klümpchen und gingen nach weiteren drei Tagen ein. 11 Oscillatorien, die von Erdproben weg in das gesättigte HgS- Wasser übertragen wurden, gingen sofort zugrunde. Für die Versuche einer Reinkultur von 0. 'caerulescens und 0. minima würde man diese ganz überraschende Resistenz gegenüber Hg S auswerten können und vielleicht ein typisches Beispiel „selektiver Kulturmethode", durch Ausschalten unerwünschter anderer Organismen finden können. Die vorliegenden Beobachtungen sind im pflanzenphysiologischen Institut der Universität Graz ausgeführt. Herrn Prof. Dr. K. Linsbauer möchte ich hier für das stets liebenswürdige Interesse und das weit- gehende Entgegenkommen bei meinen Arbeiten bestens danken. Literatur. 1. Berthold G. Beiträge zur Morphologie und Physiologie der Meeresalgen. Prings- heims Jahrb. f. wiss. Bot., Bd. XIII, 1882. 2. Biedermann W. Farbe und Zeichnung der Insekten. Wintersteins Handb. d. vergl. Physiologie, III. Bd., I. Hälfte, II. Teil. 3. Engler A. u. Prantl K. Die ndtürlichen Pflanzenfamilien. Unterabt. Schizo- phyceen. I. Teil, Abt. la, 1900. 4. Exner F. u. S. Die physikalischen Grundlagen der Blütenfarben. Sitzber. d. Akad- d. Wissensch. Wien, 1910. 5. Fechner R. Die Chemotaxis der Oscillarien und ihre Bewegungserscheinungen überhaupt. Zeitschr. f. Bot., VII. Bd., 1915. 6. Frank B. Fluoreszenzerscheinungen als Ursache der Färbung von Pflanzenteilen. Bot. Zeitung, XXV. Bd., 1887. 7. Garjeanne A. J. M. Lichtreflexe bei Moosen. Beitr. z. bot. Zentralbl., Bd. XXVI 1910. 8. Gentner G. Über den Blau glänz auf Blättern und Früchten. Flora, IC. Bd., 1909. 9. Lemmermann E. Kryptogamenflora v. Brandenburg, III. Bd., Algen I. (Schizo- phyceen etc.), 1910. Daselbst weitere Bestimmungsliteratur, auf die ich hier verweise. 10. Magnus W. Referat und Kritik zur Arbeit von G. Schmidt Zeitschr. f. Bot., 10. Jhrg., Heft 11, 191 8. 11. Meyer A. Orientierende Untersuchungen über Verbreitung, Morphologie und Chemie des Volutins. Bot. Zeitung, LXII. Bd., 1904. 12. Migula W. Kryptogamenflora von Deutschland. Band: Algen. Bd. II, 1907. 13. Molisch H. Leuchtende Pflanzen. 2. Aufl. Jena (Fischer), 1913. 14. Derselbe. Über den Goldglanz von Chromophyton Rosanoffl. Sitzber. d. Akad. d. Wissensch. Wien, Bd. CX, 1901. 15. Derselbe. Untersuchungen über das Phycocyan. Sitzber. d. Akad. d. Wissensch Wien, CXV, Abt. I, 1906. 16. NoU F. Über das Leuchten der Schistostega osmundacea. Arb. d. bot. Inst. Würzburg, III. Bd., 1888. 17. Schmidt G. Zur Kenntnis der Oscillarienbewegung. Flora, Bd. 1918, Festschr. f. Stahl. 18. Walter B. Artikel „Farbe" im Handwörterb. d. Naturw., III. Bd., 1913, S. 828 bis 851. 12 Diagnosen nener von J. Dörfler nnd H. Zerny in den Jahren 1916 nnd 1918 in Albanien gesammelter Pflanzen- formen. Von August Hayek (Wien), Minuartia Dörfleri Hay., n. sp, E sectione Spectdbiles. Per- ennis, rhizomate lignoso, surculos numerosos repentes usque ad 10 cm loDgos glabros dense irabricatimque foliosos caules floriferos sparsos edeoles eraittens. Folia viridia, e basi vaginata triaDgulari-subulata, eximie carinata, brevissime acuminata, basin versus brevissime ciliolata, recta vel parum falcato-recurva, 6 — 9 mm longa et ca 0-75 mm lata, CDervia. Caules floriferi 4—6 cm alti, plerumque simplices, rarius cymoso 2 — 3-flori flore termiDali lateralibus multo praecociore, inferne glabri, superne dense glanduloso-viscidi. Sepala lioeari-obloDga, 5 mm loDga et rö mm lata, obtusa, viridia, raargine scarioso angusto cineta, elevato-trinervia, breviter glanduloso-pilosa. Petala late obovata, in unguem late cuneato-angustata, 11 — 12 cm longa, calyce plusquam duplo longiora. Capsula? Aibania: In rupestribus cacuminis moutis Koritnik, 2380 m, leg. Dörfler. Affinis Minuartiae Skorpili (Vel.) Graebn. (= Älsine Baldaccii Hai.) et M. capillaceae (All.) Graebn. Minuartia Skorpili diflfert siirculis magis elongatis minus dense foliatis minute puberulis, foliis subglabris elongatis tenuioribus sensim longeque acuminatis apice tantum carinatis, caulibus floriferis ca 10 cm longis saepe purpurascentibusteuuiter pubescentibus cymoso 3 7-floris, sepalis 6 — 7 cm longis sed non latioribus. Minuartia capillacea {M. liniflora Aut.) diversa est surculis lignosis ramosis apice tantum foliosis, foliis elongato linearibus ca 20 mm longis et 0*5 mm latis obtusis, caulibus floriferis arcuato adscendentibus ad 20 cm longis apice plerumque cyraoso-trifloris, dense minute pube- rulis et superne tenuiter sed dense glanduioso-pilosis, sepalis 7 mm longis et 4*5 mm latis dense breviter glandaloso-pilosis. Dianthus Carthusianorum L., Spec. plant., ed. 1., p. 409, rar. hrachyanthus Dörfl. et Hay., nov. var. Dense vel laxe caespitosus. Folia basalia plana, 1*5 mm lata, viridia, glabra, margine scabra, caulis 15 — 94 cm altus in parte superiore exiraie quadaugulus. Folia caulina plana, 1*5 — 3 mm lata, erecta, internodiis breviora, glabra, viridia; vaginae 7—9 mm longae. Capitula densa plerumque 4 — 6-flora. Squamae involucri fuscae, obovatae, in aristam erectara paulo breviorem subito contractae vel hinc inde exteriores in aristam erectam herbaceam, flores fere aeqaantem ineuntes; squamae calycinae obovatae, fuscae glabrae, apice truoeatae vel rotucdatae et in aristam brevem 2—4 mm loDgam erectam subito contractae. Oalyx cum dentibus tantum 11 — 13 mm longus, glaber, viridis, apicem vasus fuscescens vel purpurascens, den- tibus ovatoianceolatis cuspidato-acuminatis raargine puberulis. Corolla magna, lamina petalorum 7 — 8 cm longa late obovata antice argute serrata ungue paulo breviora, purpurea, faucem versum obscure trans- verse maculata et parce barbulata. Albania: In pratis montanis supra Abata, 800 — 900 m. s. m. et in declivibus rupestribus solo schistoso supra Cafa Nermajns, leg. Dörfler. Ob formam squamarum calycinarum nee non ob laminara petalorum ungue parum tantum breviorem ad D. Carthusianorum colloeandus est, a cuius typo calyeibus abbreviatis valde diflfert. Dianthus leucophoeniceus Dörfl. et Hay., nov. spec. E sectione Carthusiani. Perennis subdense caespitosus surculis lignosis crassis 1 — 2 cm longis. Folia basalia linearia, acuta, plana vel parum complicata, 1 — 2 mm longa, laevia, viridia. Caulis erectus, validus, 40 — 70 cm altus, teres nee quadrangulus, glaberrimus, glauco-pruinosus. Folia eaulina linearia, 5-8 cm longa et 1 — 2 mm lata, sensim acu- rainate, viridia; vaginae 15 — 30 mm longae glauco-pruinosae. Capitula 7 — löflora. Squamae involucri lanceolatae, raembranaceae, albidae, ferru- gineo sufifusae, in aristam floribus multo breviorem ea 5 mm longam sensim acuminatae; squamae ealyeinae raembranaceae albidae late sub- pellicudo-marginatae, ovatae, obtusae, calyce duplo breviores, nervo mediano apice purpurascente in aristulam brevem ca 1 mm longam ex- currente. Calyx 13 — 15 rnm longus intense purpureus, a squamis albidis valde distans, dentibus ovato lanceolatis nigricantibus minute puberulis brt-vissime aristulatis. Lamina petalorum 8 mm longa, apice dentata, fauce barbulata, velutina obscure purpurea. Albania: In pratis subalpinis ad ascensum a pago Plostan ad Fusa Korabit, ca 13 — 1600 m, leg. Dörfler, Planta speciosissima calyce intense purpureo a squamis albidis valde distante insignis, ob caulem teretem pruinosum et squamas calyci- nas subito aristulatas D. sanguineo Vis. proxima, a quo autem floribus plusquam duplo maioribus valde diversus est. Dianthus Silvester Wulf, in Jacq., Collect., 1., p. 138, var. hrevicalyx (Beck in Ann. d. nat. Hofmus. Wien, IL, p. 63 pro var. D. inodori) Will, in Journ. of Linn. soc, XXIX., p. 436, f. tran- siens Hay., nov. forma. Caulibus elatis 20—40 era altis 2 — 4floris aberrat. 14 Albania: In pascuis lapidosis ad Fusa Korabit, ca 1700 ra. s. m., et in rupibus declivis meridionalis montis Galica Lums ca 1600 ra, s. m. eg. Zerny. Lychnis Flos cuculi L., Spec. plant., ed. 1., p. 436, snbsp. Mubintegra Hay., nov. subsp. Petalorum lamina ca 6 — 8 mm longa apice breviter bifida lobis oblongis rotundato-obtusis 2b — 3 mm longis et 1-5 — 2 mm latis, insuper utroque latere dente brevi 1 mm longo et 0*5 mm lato praedita. Albania: In pratis montanis inter Trektani et Kruma, ca 600 — 700 m. s. m, leg. Dörfler. Maeedonia centralis: In locis paludosis prope Allchar, leg. Dörfler (Iter Turcicum 1893, nr. 78). Thessalia: Said-Pascha, in pratis humidis, Pindus tymphaeus, leg. Sintenis (Iter thessalicura, 1896, ^o. 814). Differt a typo petalorum iaciniis valde abbreviatis fere obsoletis. Lychnis Cyrilli Rchb., Icon. fl. Germ., VI, p. 55 (nomen solum). Tab. CCCVI, fig. 5129 b, ex icone Iaciniis petalorum mediis 5 mm longis et 1 mm latis, lateralibus 4 mm logis et 1 mm latis praedita est et bis momentis a planta nostra valde discrepat. Polygala vulgaris L., Spec. pl., ed. 1 , p. 702, subsp. illy- rica Hayck, nov. subsp. Alae oblongo-lanceolatae, longitudine lati- tudinem ter quaterve superante, acutis, basin versus sensim attenuatae, nervo raediano lateralibus apice venulis pluribus conjuncto, venulis late- ralibus numerosis plurifidis brevibus vix anastoraosantibus. DiflFert subsp. oxyptera (Rchb, pro spec.) alis longitudine Jate- tudinen tantum 2 — 2V2 plo longioribus, basin versus magis sensim attenuatis, ambitu lanceolato-obovatis, nervo mediano cum lateralibus plerumque venula unica conjuncta. Valde variabilis quoad longitudinem alarum. Huc pertinent varietates sequentes adhuc descriptae: var. pseudomonspeliaca' Freiherg slt^. MQ\y in Glasn. Muz. Bosn. Herz. XXVII. 4, p. 540. (A Dörfler in Albania in dechvibus supra Fusa Nermajns, ca 1700 ra. s. m., et in monte a M. Ersaht supra Abata orientem versus sito ca 1900 m. s. m., lectum). Alae 7 — 8 mm longae. — var. Tempskymia (Deg. et Dörfl.) Hay. in Denkschr. d. math. nat. Kl. d. Akad. d. Wiss. Wien, XCIV., p. 34). Alae 6—7 mm longae. — var. bostiiaca (Beck in Annal. d. naturh. Hofmus. Wien IL. p. 87 pro var. F. venulosae). Alae 5 mm longae. Potentilla ternata C. Koch in Linn., XIX., p. 45, Tar. pseu- doaurea Hay., nov. var. Differt a typo foliis basalibus quinatis, caule elatiore ad 20 cm-alto, a P. aurea foliolis latioribus cuneatoobo- vatis raarginibus sese tegentibus obtusius dentatis et indumente multo parciore pilis flavescentibus parum nitidis. 15 Albania: In declivibus grarainosis supra Fusa Nermajus ad Abata, ca 1700 m. s. m., et in rupestribus a Oafa Nerraajns supra Abata septentrionem versus sitis leg. Dörfler. Bosa mollis. Sra., Engl. Bot., XXXV., p. 2459, yar. Dörfleri Kay., var. nova. Aculei nuraerosi basi dilatata tenues subrecti. Foliola quina septenave, oblongo-elliptica ca 2*5 cra longa et 10 — 14 mm lata utrinque attenuata sirapliciter serrata dentibus subaccumbentibus, in paginasuperiore dense pilosa, in pagina inferiore adpresse cinereo tomentosa eglandulosa vel nervo mediano glandulis nonnullis sessilibus obsita. Petioli tomentosi, aculeati, glandulis stipitatis sparsisobsiti.Stipulae adpresse pilosae minute glanduloso-ciliatae, auriculis subobtusis patentibus. Flores breviter pedunculati solitarii pedunculo ca 8 mm longo demisisme glanduloso-setoso caeterum glabro vel basin versus sparse piioso. Eeceptaculum parvuin globosum subpruinatum setis glanduliferis dense obsitum. Sepala integra vel basin versus pinnula una altereva praedita, petalis aequilonga, post anthesin erecta. Corolla laete purpurea. Styli dense pilosi. Albania: In rupestribus declivium rneridionalium montis Pastrik, leg. Dörfler. Habitu Rosae Heldreichii Boiss. et Reut, similis, sed foliolis eglan- dulosis simpiiciter serratis diversa. Rosa Heckeliana var. atnchodada Borb. foliolis minoribus suborbicularibus glandulosis. R. Heckeliana var. Ssyszylovisii H. Br. et R. Heckeliana var. montenegrina H. Br. im- primis serratura duplicato serrata discrepant. Rosa mollis Sm. yar. ahatensis Hay., nov. var. Aculli numerosi gracillimi recti basi vix deciinati. Foliola ovata vel elliptica ca 2 cm longa et 1'2 — l'ö cm lata duplicato- serrata serratura non valde composita, denticulis glanduliferis 1 — 3 vel in dentibus nonnullis etiam nullis, supra adpresse pilosa, subtus cinereo-pubescentia eglandulosa. Petioli tomentosi copiose glandulosi et mediocriter aculeati. Stipulae supra glabrae, subtus pubescenti-tomentosae glanduloso-ciliatae, auriculis fere rectangulis patentibus. Flores singuli, peduneulus 1 cm longus dense pubescens egiandulosus; receptaculura parvum globoso-obovatum apicem versus glanduloso-setosum. Sepala pinnatifida apice dilatata dorso gianduloso-setüsa, corollam parvam purpuream aequantes. In rupestribus supra Abata, ca 900 m. s. m., leg. Dörfler. Inter Rosam Heckelianam Tratt. et R. möllern Sm. intermedia» a priore foliolis non orbicularibus et pedunculis eglandulosis, ab altera pedunculis dense pilosis diversa. Medicago prostrata Jacq. yar. pseudorupestris Hay., in Denkschr. d. math. nat. Kl. d. Akad. d. Wiss. Wien, XCIV., p. 172. pro specie. 16 DiflFert a M. prostrata var. declinata (W. K.) Urb. pubescentia densiore subsericea et imprimis fructibus dense adpresse pubescentibus. Von J. Dörfler auf dem Pastrik nunmehr gesammelte Exem- plare mit reifen Früchten zeigen, daß die von mir angenommenen Unterschiede im Fruchtbau gegenüber 31. prostrata nicht vorhanden sind, sondern die Früchte beider Formen, abgesehen davon, daß sie bei M. prostrata kahl oder zerstreut drüsig, bei M. pseudornpestris aoliegend behaart sind, vollständig miteinander übereinstimmen, so daß letztere nur als Form der ersteren angesehen werden kann. Trifolium Wettsteinii Dörfl. et Hay., nov. spec. E sectione Lagopus (Bernh.) Lojac, subsect. Eulagopus Lojac. Perenne; rhizoma li^nosum teres elongatum surculos breves lignosos stipularum emarei- darum residuis obsitos emittens. Caules arcuato-adsceudentes vel erecti humiles 5—8 cm alti simplices adpresse albo-pilosi. Folia petiolata, ternata, foliolis subsessilibus obovatis parvis 5 — 10 mm longis et 3 — 6 mm latis, apice lattissirae acuminatis vel rotundatis vel leviter emarginatis, minutissime denticulatis, nervis lateralibus parum recurvis, nervo mediano adpresse pilosis caeterum giaberrimis. Stipulae, suprerais exceptis, ad tertiam partem petiolo adnatae, -e basi membranaeea ovali in cuspidem oblongam obtusam 1-5 — 2*5 mm latam elevato-nervosum minutissime denticulatam productae, supremae late oblique triangulari-ovatae breviter acuminatae basi tantum raembranaceae. Capitulum terminale sessile foliis duobus supremis suflFultum ca 12 — 20 florum, floribus subsessilibus bractea calycis tubo breviore suffultis. Calycis tubus cylindricus fructifer non auctus 3"5 mm longus 10-nervius basi pallidus glaber apicem versus purpurascens sparse adpresse pilosus, dentes 5 subaequales atropurpurei ciliati tubo aequilongi, infimus paulo longior. Corolla 15 mm longa tubo dentibus calycis longiore, vexillo aus 2 mm longlore, alis carinam paulo superantibus, dilute apicem versus intensius rosea carina apice macula intensf, purpurea notata, petalis basi coalitis glabris. Legumen calyce inclusura monospermum semine laevi testaceo. In rupestribus summi montis Galica Lums, leg. J. Dörfler. — In rupestribus et in pascuis lapidosis montis Koritnik leg. J. Dörfler., — In pascuis alpinis summi montis Pastrik, leg. H. Zerny. A T. praetutiano Guss. et T. Ottonis Sprun. caule adpresse nee patenter piloso, ealyce minus dense piloso et imprimis stipularum forma omnino aiiena diversum. Trifolium ochroleucum Huds., Fl. Angl., ed. 1, p. 383. rar. Zernyi Hay., var. nova. Foliola parva rotundato-ovata emarginata. Caulis adsceudens ca 15 cm longus adpresse pilosus. Flores minores quam in typo. Calycis dentes lanceolatae dense pilosi tubo apice tantem 17 piloso dimidio breviores, infirao reliquis vix dimidio longiore. Calyx cum dentibus tantum 6 mm loogus. In pratis siccis ad adsceosum e pago Plostan in montem Fusa Korabit, ca 14—1500 m, leg. J. Zerny. Carum Lumpeanum Dörfl. et Hay., nov. sp. Bienne. Radix napiforrais saepe bifurea. Caulis erectus 25 — 40 cm altus, a basi fere laxe ramosus, teres, subtiliter striatus, basi saepe violascens et laeviter pruinosus, glaberrimus. Folia glabra, basalia bipinnatisecta segmentis secundae ordinis arabitu ovatis parvis vix 5 mm longis sessilibus in lacinias lanceolatas ca 3 mm longas et 1 mm latas approximatas inte- gerrimas vel hinc inde bifidas terminali trifido pinnatipartitis, infirais ad insertionem ramificationis primariae sessilibus. Folia caulina vagina oblongo-ianceolata scarioso-marginata insidentia vel breviter petiolata, infimaba salibus simiiia, sequentia cito decrescentia laciniis angustioribus- suprema fere simpliciter pinnatipartita demum ad laciniam unicara line- arilaüceolatam reducta, omnes ad basiu vagioae pinnis non praedita. üm- bellae longe pedanculatae 7- — 11- (plerumque 10) radiatae radiis in- aequalibus 1 — 3 cm longis glabris. Involucri phylla 5 — 8, e basi trian- gulari lanceolato-acuminata scarioso-marginata umbellae radiis plusquam dupio breviora patentia vel subreflexa. Umbellulae densiflorae, phyllis in- volucelli ovato-lanceolatis late scarioso-marginatis pedicellis dimidio longi- oribus. Petala alba aequales acuraine inflexo profunde cordata. Fructus non perfecte maturus 3 mm lorigus, glaber, vittis interjugalibus ternis «ommissuralibus quaternis, stylopodio late conico aequilongo ac lato, stylis reflexis stylopodio brevior'bus. In rupestribus alpinis declivium boreali-occidentalium montis Korab versus pagum Radomir, leg. J. Dörfler. Dififert a proximo Caro Carvi L. foliorum forma et pinnis ad basin vaginarum insidentibus nullis nee non vittis jugalibus ternis; Carum muUiflorum (S. S.) Boiss. rbizomate repente, caule crasso a basi divari- catim raraoso umbellis multiradiatis diversum est. Wir beehren uns diese Art nach Herrn Heinrich Lumpe, Groß- kaufmann in Aussig, dem bekannten Förderer botanischer Bestrebungen zu benennen. Laserpitium Zernyi Hay., nov. sp. Perenne, radice apice fibrilloso comosa. Caulis erectus elaius teres tenuiter striatus glaber- rimus. Folia glaberrima, basalia petiolata ambitu transverse latiora, tri- secta, se^mentis primariis magnis cuneati-ovatis breviter petiolulotis piuuatifidis segmentis utrinque duobus oblongo lanceolatis 8 — 11 cm longis et 2 — 3 cm latis breviter acuminatis mucronulatisque, basi ad rhacbin usque ad segmentum proximum vel basin petioluli, fere cuneato- decurrentibus, terminali cuneato-oblongo 8 — 10 cm longo sessili, inte- österr. botan, Zeitschrift, 1921, Heft 1— . 2 18 gerrimis vel vix repando-undulatis. B'olio caulina inferiora?, media vagina latissima insidentes pinnatisecta segmentis utrinque 3 ovato-oblongis breviter aeuminatis vel obtusiusculis mucronulatis, sessilibus, iafimis basi cuneatis, mediis basi obliquis, suprenais ad rhachym cuneato-decur- rentibus, terminali coneato-oblongo sessili; supremis vagina late insi- dentibus ternatis foliolis oblongo-ovatis vel obovatis medio basij cuneata latralibus vaginae basi lata insidentibus ; rarius suprema ad foliolum unicum reducta. ümbellae 20 — 30-radiatae radiis aequalibus ca 3 — 5 cm longis intus pubescenti-scabris. Involucri phylla numerosa lanceolata vel ovato-lanceolata margine scariosa acuminata radiis plusquam dimidio breviores. Umbellalae 10 — 15-flores pediceliis ca 5 cm longis, involu- celii phyllis acutis scarioso marginatis pediceliis subaequilongis. Petala purpureo-suffusa demum alba. Frucuts nondum bene evoluti cum iis Laserpitii Sileris in eodem statu exactissirae congruentes. In pratis subalpinis lapidosis declivum meriditionali-occidentalium montis Pastrik, ca. 15 — 1600 m. s. m. leg. H. Zerny. Dififert a Laserpitio Siler L. eiusque subspecie L. Garganico Ten. segmentis foliorum minus compositorum non petiolulatis sed sessi- libus et basi cuneatim decurrentibus. Euphrasia pectinata Ten., Fl. Nap. Prodr., 36, subsp. al- banica Hay., nov. subsp. Caulis erectus simplex vel rarissime ex axilla foliorum superiorum ramulum brevem non florentem emittens. Foliorum paria 5 — 7, pleruraque 6, inferiora subapproximata sed inter- nodiis breviora. superiora valde remota internodiis 2 — 4-plo longioribus superata. Bracteae plerumque alternae, spica post anthesin mox elongata bracteis valde remotis. Caetera ut in E. pectinata Ten. In collibus gramiaosis dumetosis ad Kula Lums 25. Maio florentem leg. J. Dörfler. Sistit prolem aestivalem Euphrasiae pedinatae. Stachys Dörfleri Hay., nov. spec. Perenne. Ehizoma lignosum surculos numerosos elongatos in glarea repentes in caules floriferos vel adscendentes erecios simplices subbifariamsparse pilososremote foliatos ineuntes emittens. Folia internodiis multo breviora dilute viridia utrinque modice adpresse pilosa, elliptica, ca 2 cm longa et 6 — 10 mm lata, crenato- serrata, inferiora et media in petiolum 0"5 — 1*5 cm longum subito attenuata, floralia basi attenuata sessilia patula vel parum reflexa, inferiora floribus longiora, superiora breviora euspidata saepe integerrima. Calyx 7 mm longus fere regulariter 5-dentatus dentibus aequalibus triangulari-lanceo- latis spinuloso-acuminatis tubo subbrevioribus, glandulis brevissime sti- pitatis minutis et pilis articulatis modice obsitus. Corolla pallide citrina, fauee purpureo-notata, tubo calycem aequante, labio superiore 2 — 3 cm logo extus minute puberuls, labio inferiors 6 — 7 mm longo. 19 Ad rupes supra Rjeska maze, ca. 1750 m, leg. J. Dörfler. Ex affinitate Stachydis redae L,, S. subcrenatae Vis. etc. Proxima est St. Baldacii (Maly) Hand.-Mazz. (= L. Sendtneri var. albanica Deg. et Bald.), quacum iraprimis floribus pallide citrinis nee ochroleucis et calycis forma omnino congruit, a qua autem rhizomate repente longe ramoso, caulibus simplieibus remote foliatis diversa est. Galium lucidum All., Auct., p. 57, subsp. corrudifolium (Vill., Prosp., p. 20, pro spec.) Tar. dinaricum Hay., var nova. Laxe caespitosum caulibus gracilibus adscendentibus glabris. Folia tantum 5 — 7 mm longa vix lucida margine valde revoluta setaceo-mucronata, in parte inferiore caulis internodiis parum breviora. Inflorescentia an- gusta non densa ramis internodiis brevioribus, pedicellis floribus 2 — 3 plo longioribus. Flores oehroleuci, antherae nigricautes. Albania: In glareosis supra Abata, leg. J. Dörfler. — M. Cika versus distr. Delvino (Acroceraunia), leg. Baldacei (Iter Albanicum alterum, 1894, nr. 251.) West-Bosnien: Sator planina, felsige und buschige Abhänge über dem See, Kalk, 15 — 1600 m, leg. Janchen et Handel-Mazzetti. Cephalaria pastricensis Dörfl. et Hay., nov. spec. Perennis fere 2 cm alta. Caulis erectus glaber superne ramosus. Folia dilute viridia non nitentia, in pagina inferiore ad nervös minute puberula cae- terum glabra, 5 6-jugo pinnatisecta segmentis oblongo-lanceolatis logitudine latitudinem 6 — 7-plo superante sensim acutatis anguste serratis, basi ad rhachim usque ad foliolum proximum anguste decurrentibus, summis late decurrentibus, terminali lateralibus subbreviore; infima longe caulina breviter petiolata, summa tantum S-juga.] Pedunculi elongati glaberrimi, lateralibus supra medium bracteolarum parvarum lanceo- latarum pare, in quorum axilla capitula rudimentaria sessilia oriuntur, instructa. Capitula globosa plusquam 3 cm longa et lata. Bracteae nigri- cautes 4 — 5 mm longae trianguläres breviter cuspidato-acuminatae hamato-recurvae extus dense sericeo-pilosae. Corolla 10 — 12 mm longa ochroleuca extus sericeo pilosa. In glareosis declivium meridionalium summi montis Pastrik, leg. J. Dörfler. Differt a proxima C. alpina foliolis angustioribus glabrescentibus pedunculis glaberrimis et imprimis bracteis brevius cuspidatis apice hamatorecurvis magis adpresse pilosis. Campanula scheuchzeriformis Uay., uov. spec. Perennis Ehizoma. elongatum teres multiceps. Caules numerosi adscendentes vel suberecti 8 — 30 cm alti simplices vel in parte superiore racemoso-pauci- flori glaberrimi. Folia glaberrima subcoriacea obscure viridia, basalia florendi tempore emarcida, parva, lamina ca 5 mm longa orbiculari- 20 ovata basi rotundata vel subcordata, obtusa, reraote ang:ulato dentata, petiolata petiolo circa diiplo longriore hinc inde parce setuloso. Folia caulina in parte inferiore caulis approximata, io superiore remota, pauca, iüfima obloDgo-spathulata parva 5 — 10 mm longa, sequeutia sensim an- gustiora, superiora liDeari-lanceolala apicera versus sensim atteniiata dcmuro obiusata, onsnia basi attenuata sessilia. Flores terminales singuli vel in racemos 2— 4-flores dispositi. Pedunculi breves 1 — 1*5 cm longi. Aiabastra erecta. Calyx turbinatus laevis, sepala lanceoiato-subulata tubo vix longiora corollae adpressa. Oorolla campanulata 1-5 — 2 cm longa obscure vioiacea. In rupestribus summi montis Koritnik, leg. J. Dörfler, — Ad rupes inter Fusa Korabit et Dolinara „Fusa Petsenets", ca 1900 — 2000 m, leg. H. Zerny. — In pascuis jugi inter cacumina Korab et Korab i Zuzens, ca 1900—2100 m, leg. H. Zerny. Differt a siraillima Campanula Scheuchzeri Vill. foliis basi non cili- atis et alabastris erectis; a C. pinifolia üchtr. et C. Marchesettii Witas. caulibus basi arcuato-adscendentibus unifloris vel racemoso-paucifloris flori- busque obscure violaceis, foliis brevioribus, a priore insuper caule glabro, ab altera caule superne subnudo diversa est. C. velihitica a C. scheuch- zeriformi habitu flaccido, foliis caulinis inferioribus grosse dentatis et sepalis tenuibus elongatis floribusqiie dilutioribus diserepat. Asyneuma comosiforme Hay. et Janch., nov. spec. Perenne multicaule. Gaules tenues flexuosi simplices ca 10 cm alti angulato- striati, ad angulos subscabridi, glabri. Folia basalia saltem florendi tem- pore nulla, caulina numerosa petiolata, a basi caulis apicem versus sensim increscentia inferiora 4 — 8 mm longa, spathulato-orbicularia, acuta, in petiolum longe cuneatim attenuata, in parte superiore serrata dentibus accumbentibus, media ovata superiora rhomboideo-lanceolata, ca 15 mm longa et 5 — 8 mm lata acuta, in petiolum longe cuneatim attenuata serrata serratura accumbemi, omnia teuuia viridia subtus subglauees- centia, margine minutissime scabridula caeterum glaberrima. Flores in racemum terminalem abbreviatum capituliformem dispositi, pedunculis pruinoso-scabridis inferioribus *5— 6 mm longis superioribus sensim brevioribus. Receptaculum 5-angulatum glabrum turbinatum. Sepala lineari lanceolata 5 mm longa plerumque utrinque denticulo unico iu- structa. Corolla intense violaceo-caerulea, ante anthesin non curvata, segmentis demum omnino liberis recurvisque linearibus 12 mm longis et lö cm latis sensim attenuatis. Antberae lineares ochroleucae demum liberae filaraentis fere aequilongis basi squamato-dilatatis basi insertis suffultae. Stylus 14 — 15 mm longus apicem versus sensim clavato-ia- crassatus pruinoso-puberulus, Stigmata tria. 21 In rupium fissuris ad introitum inferiorem angustiarura „Sija- Sehlucht" prope Bieaj, leg. H. Zerny. Sppcies singularis ab omnibus reliqiiis generis speciebus valde diversa et propriam sectiouem sistens. Habitu Physoplexi comosae (L.) Schür (Phyteumati comoso L.) non dissimilis (inde nomen), sed floribus pedunculatis minoribus corolla recta basi non inflata valde diversa. Achillea atrnta L., Spec. pl., ed. 1., p. 899, subsp. carvi- folia\W6vfi. et Hay., nov. subsp. Oaulis elatus ereetus gracilis usque ad 40 cm altus in parte inferiore sparse, in superiore densius minute puberulus. Folia viridia adpresse pilosa bipinnatisecta, laciniis linearibus 5 — 8 cm longis vix 1 mm latis acutis cartiiagineo-mucronatis. Capitula parva diametro 6 — 7 mm lata numerosa corymbura densum formautia, ligulae octonae apice breviter trilobae. In monte M. Ersalit supra Abata et ubique circa Gafa Nermajns supra 1900 m. s. m., leg. J. Dörfler. Differt ab A. atrata subsp. multißda (DO.) Heim, foliis tenuius sectis laciniismulto longioribus et capitulis multo minoribus dense appro- ximatis numerosis, ab A. abrotanoide Vis. iisdem notis et insuper involucri phyllis late nigromarginatis et surculis foliiferis axillaribus deficientibus. Achillea Dörfleri Hay., nov. spec. E sectione MillefoUum. Perennis. Caulis ereetus simplex vel superne ramosus subpatule hirsutus. Folia breviter hirsuta subcanescentia plana, basalia oblongolanceolata basin versus sensim attenuata, multijugo-tripinnatisecta laciniis linearibus 3—6 mm longis et 0 5 mm latis subapproximatis apicem versus bre- viter attenuatis demum obtusis, rbachide anguste alata non dentata; caulina sessilia, basalibus breviora, multijugo-bipinnatisecta laciniis 2 — 5 cm longis et 0 5 — 1 mm latis obtusis non cartelagineo-mucronatis. Capitula parva 5—6 mm diametro lata, numerosa, coryrabum densum planum (raode Achilleae Millefolii) formantia. Involucrum 4 cm longum ovatum squamis viridibus sparse pilosis dilute scarioso-marginatis. Flores liguliformes 3 — 5, transverse latiores repando tricrenatae involucro dimidio breviores, in pagina superiore pallide flavae, in inferiore albae. In declivibus fruticosis ad Kula Lums, leg. J. Dörfler. Planta singularis cum nuUa alia confundenda, Imprimis excellit indumento laxo tenui, foliorum laciniis angustis obtusis et ligulis bicoloribus. Cirsium eanum (L.) All., Fl. Ped., L, p. 151. var. suhtym- phaeum Hay., nov. var. Folia inferiora pinnatifida lobis late lanceo- latis antice deniato-pinnatilobis, superiora spinoso-pinnatiloba, omnia spiuis validis flavis ca 1 cm longis armata et insuper spinoso-ciliata, utrinque arachnoideo-canescentia. In pratis ad adscendum e pago Plostan ad Fusa Korabit, ca 1400 m, leg. H. Zerny. 22 Notis indicatis ad Cirsium tymphaeum Haussk. accedit, a quo autera foliis superioribus decurrentibus valde discrepat. Hybrida vix est, cum C. thyphaeum e ditione nondura notum est. Hypochoeris maculata L., Sp. pl.,. p. 810, yar. koritni- censis Dörfl. et Hay., nov. var. Caulis gracilis ad raaximuna 20 cm altus, apicem versus vix iucrassatus, apice vel rarius tota longitudioe albosetosus, aphyllus vel folio parvo unico obovatolanceolato instructus, apice hinc inde bracteis 1 — pluribus linearibus obsitus. Folia parva 4 — 5 cm longa oblonga vel obovata. integerriraa vel reraote dentata, margine dense ciliata caeterum glabra. Involuerum tanium 15 — 17 mm longum squamis linearibus obscuris it dense albo setoso-villosis. Flores dilute sulfurei, capitulum apertum 3 — 4 cm latum. In graminosis sumrai montis Koritnik, leg. J. Dörfler. Planta gracilitate, capitulis parvis, foliis margine tantum ciliatis caeteium glabris et floribus dilutis eximia, quae nee cum EL. Pelivanovicii nee cum H. illyrica Maly identica est. Sesleria gigantea Dörfl. et flay., nov. spec, Perennis, caespi- tosa, basis vaginis emarcidis integris nee fibrillosis involucrata. Culmi 40 — 50 cm alti vix ad medium foliati. Folia complicata, 4 — 5 mm lata, margine denticulato-scabra, caeterum laevia, sicut et vaginae glaberrima, amina superiorum abbreviata ca 4 — 6 cm longa. Panicula densa ovata. ca 2-5 mm longa et r2 — 1-5 mm lata. Glumae steriles ovatae, 4 mm longae, in aristam 1 mm vix excedentem contractae; gluma fertilis 4 mm longa, arista media 2 mm longa, apicibus lateralibus brevibus non aristatis, extus pilososae, imprimis apice violaceo-sufifusae. Palea glumam fertilem paulo superans. In declivibus rupestribus alpinis montis Pastrik leg. J. Dörfler. — M. Ersalit supra Abata, in rupestribus, 1700 m, leg. J. Dörfler. — Distr. Klemeni. Ad rupes alpinas supra Fusa Rudnices, ca 1800 m, leg. J. Dörfler. Proxima S. coerulescenti Schur, sed omnibus partibus multo raaior, habitu Sesleriae Dörfleri Hay. similis, quae autem glumis raulto longi- oribus aristis lateralibus conspicuis praeditis differt. Allium flavum L., Sp. pl., p. 299, Tar. aCbanicuni Hay., nov. var. Caulis humilis ca. '20 cm altus robustus crassus. Infloresceutia dense globosa, pedunculi exteriores floribus aequilongi vel sublongi- ores, interiores floribus 2 — 6-pIo longiores. Perigonium flavum vel pur- pureo-ferrugineum. In pratis subalpinis siccis in declivibus meridionali-occidentalibus montis Pastrik, ca. 14 — 1500 m s. m., leg. H. Zerny. 23 Zur Bedeutung und Technik der Reinkultur für Syste- matik und Floristik der Algen. Von Fritz von Wettstein. (Kaiser Wilhelm-Institut für Biologie, Berlin-Dahlem.) Über Eeinkulturen von Algen und die hiezu geeignete Methodik ist bereits eine umfangreiche Literatur vorhanden, die von Küster (2) und 0. Eichter (5) übersichtlich zusammengefaßt wurde. Zweck dieser Zeilen soll seio, zu zeigen, in welcher Weise diese Methodik richtig an- gewendet für die Systematik und Floristik der Algen Bedeutung ge- winnen kann. Bisher wurden Eeinkulturen von Algen meist nur für physiologische, vor allem ernährungsphysiologische Untersuchungen ver- wertet (Pringsheim, 4) und auf diesem Wege sehr wertvolle Ergeb- nisse erhalten. Chodat (1) und seine Schüler haben eingehende Arbeiten zur Systematik schwieriger Algengruppen auf Grund von Eeinkulturen durchgeführt und gezeigt, wie aussichtsreich dieser Weg ist. In der systematischen Durcharbeitung der niederen Algen macht sich noch immer unsere geringe Kenntnis der Variationsweiten der fraglichen Formen, ihrer Abhängigkeit von Außenbedingungen sehr fühlbar. Hier kann nur, wie oft betont, durch experimentelle Unter- suchungen auf Grund von Eeinkulturen Klarheit geschaffen werden. Ein Monograph wird nur gestützt auf ein umfangreiches Material von Eeinkulturen der betreffenden Arten imstande sein, vergleichende Unter- suchungen anzustellen, die Variationsweiten festzustellen und so eine wirkliche systematische Durcharbeitung auszuführen. Daß hiefür Prä- paratensammlungen nicht genügen, liegt in der Natur der Objekte, um von der früher üblichen Methode des Herbariums dieser Gruppen ganz abzusehen, besonders wenn es sich um die Verwertung neuer, vor allem zytologischer und physiologischer Merkmale handelt. Dann erst wird man nicht nur auf Zufallsfunde angewiesen sein, auf wenige Zellen bei seltenen Arten oder gar nur auf Abbildungsmaterial der bisher beschrie- benen Arten, sondern man kann jede Form in ihren Entwieklungs- stadien, ihrer Variationsweite, ihren verschiedenen Organisationsformen " studieren und man wird künftig weit mehr als dies bisher geschehen ist, zur Unterscheidung und Cnarakterisierung auch bei Algen physio- logische Merkmale und solche, die aus dem verschiedenen Habitus des Kulturbildes zu gewinnen sind, heranziehen können, wie dies bei Bak- terien und Pilzen schon lange geschieht. Wenn man floristische Bearbeitungen durchsieht, so zeigt sich, daß gewisse Gruppen in den Artenlisten immer wiederkehren und überall , in ähnlichen oder gleichen Typen vertreten sind, während andere selten oder gar nicht angegeben werden. Daraus den Schluß zu ziehen, die 24 Algenformationen seien in ihrer Zusammensetzung stark einförmig, ist sehr voreih'g. Die in allen Standortslisten immer stark hervortretenden Gruppen sind Diatomaceen, Desmidiaceen und Protococcaceen, außerdem natürlich fadenbildende Formen, immer Typen, die durch die chemische Beschaffenheit der Membranen (Verkieselung, ausgeprägte Zellulose- membranen usw.) in allen Aufsaramlungen auch bei schechter Fixierung bestimmungs fähig erhalten bleiben. Dagegen sind alle Flagellaten und Chlamydomonadaceen wegen ihrer geringen Eesistenzfähigkeit meist sehr stiefmütterlich behandelt, fßrner aus anderen Gründen jene Gruppen, in denen „grüne Coccen oder Kügelchen" in irgend einer Entwickluugs- phase vorkommen, weil diese Stadien keinerlei Anhaltspunkte für die systematische Einreihung bieten, welcher Umstand gerade bei Chlamy- domonadaceen, Tetrasporales und vielen Protococcales eine wesentliche Bedeutung für die Unklarheit die'ser Gruppen hat. Es ist nicht immer möglich, ergänzende Untersuchungen am lebenden Material an Ort und Steile auszuführen. Für die Beurteilung der Algenformationen aber ist es sehr wesentlich, ob sie aus gewissen, überall wiederkehrenden Leitformen allein bestehen, was dann den Eindruck der Gleichförmigheit macht, oder ob außer diesen Formen noch andere auf den ersten Bück zurück- tretende Typen vorhanden sind, die erst die Unterschiede erkennen lassen und die verschiedenen Algenformationen charakterisieren. Damit eine geeignete Methodik hier eingreifen kann, muß sie dreierlei Anforderungen entsprechen. Sie muß erstens durch An- reicherung gerade jener seltenen oder leicht übersehbaren Formen uns auf diese aufmerksam machen, und zweitens muß sie jene Entwicklungs- stadien, die nicht ohne weiteres klassifizierbar sind, kontrollierbar in solche überführen, die eine Bestimmung ermöglichen. Drittens muß die Methode so ausgearbeitet sein, daß mit ihr unter Umgehung jeder Fixierung direkt am Standort gearbeitet werden kann und daß doch relativ viele Formen beobachtet werden können, ohne die Apparatur ins Ungemessene zu vergrößern. Ich bin seit einigen Jahren bestrebt, eine solche Methodik auszuarbeiten und diese Versuche seien im fol- genden mitgeteilt. Schon aus den eben gestellten Forderungen ergibt sich, daß man nicht verlangen kann, daß eine Universal- Arbeitsweise allen diesen Anforderungen gleichmäßig gerecht wird, jede Methodik wird nach dieser oder jener Richtung hin vervollständigt und abgeändert werden müssen und den besonderen Bedürfnissen im Einzelfalle anzu- passen sein. Ich will von einer kurzen Übersicht über jene Formen ausgehen, deren Züchtungsmöglichkeit bereits erwiesen und genauer geprüft ist. Xu allen meinen Angaben beziehe ich mich nur auf Süßwasseralgen im Prinzipe gelten dieselben Forderungen auch für die Systematik 25 mariner Algen, insbesondere für einzelne Gruppen, wie z. B. Fla^el- laten. Doch konnte ich hierüber keine Erfahrungen sammeln. Von den Süßwasserformen sind in dieser Hinsicht am besten die Protococcaceen, Diatomaceen und Schizophyceen bearbeitet. Desmidiaceen untersuchte Pringsheim (3), wenig oder gar nicht bearbeitet sind Pla^ellaten und Ohlamydomonadaeeen. Es mußten also vorerst für diese Gruppen Kulturbedingungen gefunden werden. Dies ist nicht im entferntesten tür alle erreicht. Hier sei nur erwähnt, daß es für eine Anzahl Oryptomo- naden, vor allem Cryptomonas ovata Jihrenbg., gelang, schöne, allerdings noch nicht bakterien freie, Reinkulturen zu erzielen, fern«^r daß von Chryso- monaden sich Uroglena volvox Ehrenbg., Synura uvella Ehreübg., Mallo- monas-Ärten und einige andere züchten lassen. Von Euglenaceen wachsen die meisten Euglena-Arten, allen voran E. gracilis Klebs, die schon früher untersucht wurde (Pringsheim, 4, und die dort angegebene Litte- ratur), und Phactis- Arten; die Kultur von Trachelomonas gelang mir noch nicht. Alle diese Formen lassen sich auf dem von mir im folgen- den als „Torf- Agar" bezeichneten Nährboden züchten. Auf alle hier nicht mitgeteilten Details über den Gang der Untersuchung bei den einzelnen Arten bebalte ich mir vor, bei Bearbeitung der betreffenden F^men mit Hilfe von Reinkulturen an anderer Stelle zurückzukommen. Für Ohlamydomonadaeeen hat Hartmann ^) in der von Be necke (Küster, 2, S. 120) angegebenen Lösung ein sehr geeignetes Nähr- substrat gefunden, daß auch zu Agar verarbeitet für Volvocales über- haupt einen ausgezeichneten Nährboden darstellt. Viel beschäftigte ich mich auch mit Desmidiaceen, deren Kultur bei fast allen von mir ge- prüften Arten, darunter Vertreter der meisten Gattungen, auch Micra- sterias, Euastrum, Desmidium usw. (eine Ausnahme macht bisher Spiro- taenia) auf dem genannten „Torf- Agar" leicht gelingt. Für alles weitere über die Methodik der bereits kultivierten Formen verweise ich auf die Zusammenstellung bei Küster (2, S. 100 ff, 106 ff.). Nach vielen Ver- suchen erwies sich auch für die früher oft geprüften Gruppen der kurz als „Ben ecke- Agar" bezeichnete Nährboden zur Anreicherung von Protococcales, Tetrasporales und Schizophyceen, die teils auch auf „Torf-Agar" ausgezeichnet wachsen, sehr geeignet. Auch die meisten Diatomaceen wachsen auf einem dieser beiden Substrate üppig, darunter auch große Formen, wie Pinnularia, große Cymbella- Arten, die be- sonders auf „Torf-Agar" gut gedeihen. Damit war die Möglichkeit gegeben, einen hohen Prozentsatz der an einem zu analysierenden Standort vorhandenen Formen weiter zu ^) Für diese und eine Keihe anderer hier veröflFentlichter Mitteilungen sage ich Herrn Professor M. Hartmann auch an dieser Stelle meinen besten Dank. 26 züchten. Werden solche Algenmaterialien in sehr dünner Verteilung auf die Oberfläche von Agar gebracht, welcher in dünner Schicht in Petri- schalen gegossen und erstarren gelassen wurde, so entwickeln sich nach etwa 10 — 15 Tagen mit mehr oder weniger langen Teilungs- raten an jenen Stellen kleine Kolonien, wo eine einzelne Zelle irgend einer Art gelegen ist, wodurch man leicht auf sonst vereinzelte Formen aufmerksam wird. In kurzer Zeit hat man von vielen Arten ein reiches Material zur Verfügung. Solche Kolonien über- trage ich, wenn sie genügend groß geworden sind, mit einer Platin- nadel in ßeagenzröhrchen, die mit demselben Agar beschickt sind, diese Röhrchen läßt man ruhig an nach der Nordseite gelegenen Fenstern stehen, es entwickeln sich dann die betreffenden Algen reichlich. Wenn man dünn ausgesät hat, kann man schon nach dem ersten Übertragen Reinkulturen erhalten, die außer Bakterien nur die bestimmte Alge ent- halten, sonst ist dieses Verfahren wie üblich mehrmals zu wiederholen. Absolute Reinkulturen sind hei den meisten Formen sehr schwer zu erzielen, doch für den Systematiker liegt darin kein Hindernis. Spezies- kulturen, die von Algen nur das Gewünschte enthalten, genügen "i^oU- kommen. Wenn es nicht darauf ankommt, die einzelnen Formen dauernd ür Vergleichszwecke und monographische Studien zu erhalten, wird nÄn sich meist schon mit den auf der ersten Agar-Platte auftretenden Kolonien begnügen können. Ich habe auf diese Weise bei Bearbeitung von Algenaufsamralungen aus Tirol sehr wertvolle Ergänzungen erhalten. Gerade bei Gattungen wie Clamydomonos, Chlorella, Scenedesmus und vielen andern führte nur diese Methode zu klaren Resultaten. Die Mög- hchkeit der viel gründlicheren Durcharbeitung erwies sich also auf diesem Wege gegeben, und wer nicht einige Mühe scheut, wird die Brauchbarkeit und die Fortschritte dieser Methodik jederzeit bestätigen können. Als zweite Forderung war zu prüfen, wie die gerade aufgesam- melten, nicht erkennbaren Stadien in bestimmbare übergeführt werden können. Häufig erkennt man bereits an der Anordnung der Kolonien, der Art und Weise, wie sich aus solchen unbestimmbaren Einzelzellen in der Kultur sich entwickelnde Zellen zu Verbänden vereinigen, die Zugehörigkeit der betreffenden Art. Oft aber ist dies auch bei lebhafter Vermehrung auf dem Agar nicht möglich, doch da die fragliche Form jetzt zahlreich vorhanden ist, läßt sich meist durch einfache Manipula- tionen irgendein erkennbares Entwicklungsstadium erreichen : durch über- führen vom Agar in eine Nährlösung, durch Austrocknen und Wieder- befeuchten usw. Dabei kann man bei reiner Arbeit jeden Fehler, der durch Kombination von nicht zusammengehörigen Entwicklungsstadien häufig vorkommt, vermeiden. 27 Schließlich mußte die Arbeitsweise auf das einfachste einzurichten sein. Dazu dienten die bereits erwähnten Versuche, Nährsubstrate zu finden, die in möglichst geringer Zahl vollständig ausreichen, und nach meinen Erfahrungen wird der Systematiker mit den beiden genannten Nährböden meist vollständig auskommen. Die Zusammensetzung ist folgende : Benecke-Lösung: NH^ NO3 0-2 g Caa 0-1 „ K.HPO, 0-1 „ Mg SO, 0-1 „ Fe^ Clß . . . 1 Tropfen einer 1 % Lös. H2 0, destilliert . 1000 g Summe der mineralischen Bestandteile . .0-5 g oder 0*05^ Mit dieser Lösung wird durch Zusatz von 10 g sehr gut aus- gewaschenem Agar eine 1 ^ ige Gallerte bereitet, die sterilisiert m Petri- schalen ausgegossen und erstarren gelassen wird. (Näheres über die Herstellung solcher Agar-Platten bei Küster, 2, S. 28 ff.) Als zweite Lösung sei folgende empfohlen : Lösung A : (NHJ3 PO, 0-2 g Mg SO, 0-05 „ CaCl^ 0-05 „ Ca SO, 0-05 „ KgHPO, 0-05 „ FCj Clg wie oben H2 0, destilliert 1000 g Summe der mineralischen Bestandteile ... 04 g oder ÖOi% Lösung B. 250 g Torf wird mit 1000 g H, 0 einige Stunden aus- gekocht; je nach Art des Torfes gibt dies filtriert eine ± dunkelbraune Lösung, die zu einer hellkaffeebraunen zu verdünnen ist. Lösung A uud B werden dann zu gleichen Teilen gemischt und gleichfalls zu einem 1% Agar verarbeitet. Es kann dabei nicht genug betont werden, daß voll- ständige Eeinheit aller verwendeten MateriaHen und Glassachen Bedin- gung ist. Dies gilt nicht nur für alle verwendeten Substanzen, vor allem auch für das destillierte Wasser, das wirklich einwandfrei durch De- stillation in Jenenser Glas erhalten werden muß. Der käufliche Agar muß mehrere Tage in fließendem Wasser, dann noch gründlich in de- stilliertem Wasser ausgewaschen werden, wodurch verschiedene, das Wachstum der Algen hemmende Stoffe ausgelaugt werden. Die Kon- zentration der Lösung soll 0"05^, die des Agars nach meinen Erfah- rungen 1% nicht übersteigen. Ich verwende mit Erfolg noch zwei Ver- dünnungen, etwa 0*5^ und 0'2%, wobei letztere eine kaum noch 28 erstarrende Gallerte gibt. Doch sind für große Algenformen, wie Micra- sterias. Pinnularia, solche Konzentrationen viel günstiger. Dabei dürfte der in so schwacher Konzentration vorhandene Agar noch alle in ge- ringsten Mengen enthaltenen Giftstoffe an sich ziehen, weshalb solche stark verdünnte Agarsnbstrate reinen Lösungen vorzuziehen sind. Das als „Torf- Agar" vorgeschlagene Substrat enthält viel fördernd wirkende organische Stoffe, ohne Bakterien- und Pilzentwicklung überhand nehmen zu lassen. Es ist wichtig] daß die mit Aigenraaterial beschickten Schalen gutem Licht ausgesetz werden, wodurch das Wachstum sehr gefördert wird, dagegen ist direkte Sonnenbestrahlung zu vermeiden. Daß gerade die Mängel, die filiertes Material an sich hat, bei Auf- saramlungen auf größeren Exkursionen besonders fühlber werden, ist klar. Die angegebenen Nährböden lassen sich aber leicht in Flaschen fertig mitführen, das Auflösen des Agar-Agar kann überall erfolgen und an Ort und Stelle so das gesammelte Material auf die Platten ge- bracht werden. Ich arbeitete auf meinen Exkursionen in Tirol in dieser Weise und habe oft Formen erhalten, die ich weder in gut fixiertem Material noch auch in längere Zeit lebend in Fläschchen aufbewahrtem und dann erst auf Agar gesätem Materiale beobachten konnte. Doch auch in solchen Fällen, wo ein sofortiges Aussäen nicht möglich war, erhielt ich doch noch immer gute Kesultate; aus solchen Materialien lassen sich, selbst wenn diese während des Transportes in Fäulnis über- gegangen sind, auch dann noch eine große Zahl von Formen heraus- züchten, die fixierte Aufsammlungen ergänzen. Im heurigen Sommer erhielt ich durch die Freundlichkeit meines Bruders eine Anzahl Algen- aufsammlungen aus Abisko in Schwedisch-Lappland. Diese waren zwei Monate in verschlossenen Gläschen und daher in Fäulnis übergegangen. Auf Agar-Platten der beiden angegebenen Nährböden ausgesät erhielt ich Flagellaten, Desmidiaceen, Chlamydoraouadaceen, Protococcaceen in großer Fülle, die das gleichzeitig gesammelte, fixierte Material gut er- gänzten. Doch darf man die Schwierigkeiten dieser Methodik nicht gering schätzen. Die Arbeiten sind sehr mühsam, erfordern Geduld und auch einige Apparatur. Trotzdem glaube ich, daß sich alle diese Aufwen- wendungen lohnen, daß dadurch einige der eingangs erwähnten Hmder- nisse der Algen-Systematik beiseite geräumt werden können und wir der genauen Kenntnis vieler dieser Formen auf diesem Wege näher kommen können. Um wirklich vollkommen brauchbar zu werden, muß diese Methodik freilieh noch weiter erprobt, abgeändert, vervollständigt und vertieft werden. Berlin-Dahlem, am 22. November 1920. 29 Literatur. Es sind nur einige der wichtigsten Arbeiten angeführt, von denen ausgehend die weitere Literatur zugänglich ist. 1. Chodat, R., Monographie d'Algues en culture pure. Materiaux pour la flore cryp- togamique suisse. Vol. IV., fasc 2., 1913. 2. Küster, E., Kultur der Mikroorganismen. 2. Aufl., 1913. 3. Pringsheim, E. G., Die Kultur der Desmidiaceen. Ber. d. d. bot. Ges., 36, 19 19. 4. Derselbe, Kulturversuche mit chlorophyllführenden Mikroorganismen. I., II,, III., IV. Mitt., Cohns ßeitr. z. Biol d. Pflanzen. Bd. 11 und 12, 1913 und 1914. 5. Richter, 0., Die Reinkultur und die durch sie erzielten Fortschritte, vornehmlich auf botanischem Gebiete. Progressus rei botanicae. 4, 1913. Über einige Centaurea-ATten der adriatischen Küsten nnd Insela'). n. Zur Kenntnis der Systematik und geographischen Yerbreitung des Formenkreises tou Centaurea Friderici Vis. und Cen- taurea crithmifolia Vis, Von Angnst Ginzherger (Wien). Mit einem Beitrag von Alfred Burgerstein. (Mit 7 Textabbildungen.) Centaurea Friderici Visiani und Centaurea crithmifolia Visiani gehören zu den schönsten und interessantesten Arten dieser formen- reichen Gattung. Ihre systematisch ziemlich isolierte und daher stritt 'ge Stellung innerhalb des Genus Centaurea läßt dieses Interesse als be- rechtigt erscheinen, und ihr räumlich außerordentlich beschränktes Vor- kommen auf zwei landfernen Eilanden der Adria, Pelagosa piccola und Pomo, verleiht ihnen den Reiz schwieriger Erreichbarkeit und großer Seltenheit: C. Friderici Vis. wächst an beiden Orten, C. crithmifolia Vis. nur auf Pomo. Beide Arten sind lange bekannt: Schon Visiani hat sie im II. Bande seiner „Flora Dalmatica" (S. 40), -der 1847 erschien, be- schrieben; er benannte erstere nach König Friedrich August II. von Sachsen, der im Jahre 1838 mit B. Biasoletto eine in Denkmälern und Überlieferungen der bereisten Länder heute noch fortlebende botanische Reise nach Istrien und Dalmatien unternommen hat; nach dem Doppelnamen des Paten der Pflanze wird sie hie und da fälsch- lich als C. Friderici Augusti bezeichnet, so auf einigen von den zum Teil gedruckten Etiketten zur Ausbeute von C. Marchesetti (1877). Der Name der anderen Art bezieht sich auf die Ähnlichkeit ihrer etwas fleischigen, kahlen Blätter mit denen von Crithmum maritimum, das an beiden Standorten mit den Centaurea- Arten vorkommt. 1) Vergl. Jahrg. 1920, Nr. 4—6, S. 89—110. 30 Die beiden Pflanzen sind schon vor der Mitte des 19. Jahr- hunderts von M. Botteri und A, Stalio^) gesammelt worden. Solehe „ür- exemplare", von ersterem im Juni 1843 gefunden, liegen im Herbar des naturhistorisehen Museums in Wien. C. Friderici war schon Visiani in allen Teilen bekannt, auch bezüglich der Farbe der Blüte und der Beschaffenheit des Acheniums ^) (siehe Tafel XII c = XLVIII in Band 11 der „Flora Dalraatica"). Nicht so C. criihmifolia. Von ihr zeigt die Abbildung in ßeiehenbachs „Icones florae Germanicae" (Bd. XV, 1853, Tafel 55, Fig. II) eine Blattrosette, diejenige in Visi- anis „Flora Dalraatica" (Supplement I, 1872, Tafel V, Fig. 1) außer einer sehr ähnlichen Eosette eine verblühte Pflanze. Blüten und Früchte blieben lange Zeit unbekannt. Erst der ungarische Botaniker S. Palyi (Pavlicsek) sammelte am 10. Juli 1894 ein Exemplar mit Blüten und Früchten und berichtete hierüber in einer von den meisten späteren Autoren übersehenen kleinen Arbeit. A. Degen ergänzte nach diesem Exemplar die Diagnose Visianis in der Arbeit Palyis (S. 129); auf S. 130 ist eine Frucht von C. crithmifolia ziemlich gut abgebildet. Auch Hay ek hat in seiner großen Monographie der Centaureen Österreich- Ungarns die Frucht als unbekannt erklärt; die Blütenfarbe ersah er aus einem Exemplar Palyis, das im Herbar Halacsys liegt. Damit schien die Kenntnis der beiden Arten zum Abschluß ge- kommen zu sein. Aber die Besuche, die der verstorbene A. Teyber und ich am 3. und 9. Juni 1911 dem Eiland Pomo abstatteten, machten uns gleich mit zwei neuen Tatsachen bekannt: einer von Teyber, dessen Geschicklichkeit im Finden von Bastarden wir oft bewundern konnten, vorausgeahnten, nämlich der Auffindung einer Hybride zwischen den zwei Arten, die er als C. pomo'ensis beschrieb; außerdem aber gab es eine richtige Überraschung: es zeigte sich nämUch ein Unter- schied in der Größe der Köpfchen zwischen der G. Friderici von Pomo und derjenigen von Pelagosa piccola, worüber Teyber eine bisher nicht veröffenthchte schriftliche Aufzeichnung hinterlassen hat. Diese Beobachtung veranlaßte mich, das reiche Material, das von den zwei Arten, u. zw. von C. Friderici von beiden Eilanden, ferner auch von dem Bastard vorlag, zu einer eingehenden Untersuchung der Unterschiede aller vier hier in Betracht kommenden Formen zu benützen. Von diesen vier Formen lag in den Wiener öffentlichen Her- barien folgendes Material vor: 1) Beguinot bezweifelt a. a. 0. 1, S. 162, daß Stalio die Fundorte wirk- lich besucht hat. 2) Von dem er — was ich nicht bestätigen kann — angibt, es sei „prius pubescens, dein glabrum". 31 C. crithmifolia (Pomo): von M. Botteri (Juni 1843); von Ä. Pavlicsek (10. Juli 1894); von A. v. Degen (30. Juli 1905); von E. Ca mm er loh er (1. Juni 1911); von A. Ginzberger und A. Teyber (3. und 9. Juni 1911); von V. Voncina (22. Juni 1911, ferner die in A. Hayeks „Centaureae exsiecatae criticae" IL unter Nr. 67 ausge- gebenen Exemplare der Wiener öffentlichen Herbarien); von A. Ginz- berger (21. Juli 1914). , C. pomoensis (Pomo): von A. Ginzberger und A. Teyber (3. und 9. Juni 1911); von A. Ginzberger (21. Juli 1914). C. jabukensis (Pomo) (bisher zu C. Friderici gezogen): von A. Ginzberger und A. Teyber (3. und 9. Juni 1911); von A. Ginz- berger (21. Juli 1914). C. Friderici (Pelagosa piccola): von M. Botteri (Juni 1843); von F. Petter; von S. Topich (September 1876); von C. Marche- setti (20. bis 22. Juli 1877); von A. Ginzberger (7. Juni 1901); von H. Cammerloher (Juni 1911); von A. Eichter (Mai/Juni 1912, ausgegeben in A. Hayeks „Centaureae exsiecatae criticae" I unter Nr. 19). Als besonders wichtig für die Systematik des Formenkreises er- wiesen sich die Früchte, die daher besonders genau untersucht wurden . Ich will gleich, um die Bezeichnungsweise zu vereinfachen, vorweg- nehmen, daß ich zu dem Ergebnis gelangt bin, die bisher als C. Fri- derici Visiani zusammengefaßten Formen von Pelagosa piccola und Pomo als zwei Arten zu betrachten ^) ; für die erstere wende ich aus später zu erörternden Gründen den Visiani sehen Namen in engerem Sinne an, die Pflanze von Pomo benenne ich neu^), u. zw. mit Verwendung des südslawischen Namens von Pomo (Jabuka — was so wie Pomo Apfel bedeutet) als: Cenfaurea Jabukensis Ginzberger et Teyber. Descriptioni Centaureae Friderici Visiani, flor. Dalm. II, 40, hoc addendum est: A»nthodia illis C. Friderici s. str. pleruraque longiora latioraque, itaque manifeste majora, 14 — 16 mm longa, 12*5 — 14 mm (rarius 10 — 11*5 mm) lata. Achenia illis C. Friderici s. str. majora, 5 mm (rarius usque 5'/^ mm) longa. Pappus exterior semper fere ubique bene et aequahter evolutus (raro paululum asymmetricus), eins radii loDgissimi 27-2 — 3 mm longi. — Habita t in scopulo Pomo (Jabuka) raaris Adriatici. 1) Vorläufige Mitteilung darüber s. Ginzterger (3, a. a. 0.). -) Gerne hätte ich diese Form nach meinem 1914 verunglückten und um die Erforschung der Flora von Pomo hochverdienten Mitarbeiter A. Teyber benannt; allein der Name C. Teyberi ist schon vergeben (Hayek, S. 675). Abb. 1. a und b Früchte von Centaurea crithmifoUa; Farbe bei a hellgrau, die dunkler gehaltenen Stieifen der linken Hälfte grünlich; bei b der äußere Pappus entfernt, um den inneren zu zeigen. — c und d Früchte von C. pomoensis; d der Länge nach durch- schnitten. — e und f Früchte von C- jabukensis; f der Länge nach durchschnitten, Strahlen des inneren Pappus ohne Zähnchen. (Alle anderen in der Abb. sichtbaren Pappusstrahlen am Rande mit Zähnchen.) — Alle Figuren ca. lOmal vergrößert. 33 Die Visianisehe Diagnose der C. Friderici ist dann folgender- maßen zu ergänzen: C. Friderici Visiani s. str. Descriptioni Centaiireae Friderici Visiani, flor, Dalm. II, 40, hoc addendum est: Anthodia illis C. jabu- kensifi plerumque breviora angustioraqne, itaque manifeste minora, 12 — 15 mm (raro usque 16 mm) longa. 9 — 12 mm (raro So mm) lata. Achenia illis C. jahuJcensis minora, 37, — 4 mm (rarius usque 4V4 mm) longa. Pappus exterior saepe asymmetrieus (in latere dorsali achenii longior), eins radii longissimi V/^—2^/.^ mm longi (rarius 1 aut 3 mm). — Habitat in parva insula Pelagosa piceola maris Adriatici. Der von A. Teyber (1, S. 461) beschriebene Bastard C. pomo- imsis ist dementsprechend als Kombination C. crithmifolia Vis. X C, jahuUensis (j'xnzh. et Teyber zu bezeichnen. Die eben angeführten Diagnosen enthalten nur die wichtigsten Unterschiede der beiden neu charakterisierten Arten; die Merkmale aller vier Formen mögen der nachfolgenden Tabelle (S. 34—37) entnommen werden. Zu dieser tabellarischen Übersicht ist folgendes zu bemerken: Bei Beurteilung der Art und des Grades der Behaarung sowie der daraus folgenden Farbenabstufung der behaarten Pflanzenteile ist genau darauf zu achten, daß man einerseits erwachsene, anderseits nicht überständige Teile betrachtet. Denn an jungen Organen, nament- lich Blättern, würde die zu dieser Zeit noch kleinere und o'aher mit Haaren dichter besetzte Obertläche eme stärkere Behaarung und eine der weißen Farbe mehr genäherte Färbung vortäuschen; anderseits verlieren überständige Organe einen Teil ihres Haarkleides in einer gleich näher zu beschreibenden Art und sehen daher mehr grau oder grünlich aus ^). Die bei den hier besprochenen Arten vorkommenden Trieb ome lassen sich auf drei Typen zurückführen. Am verbreitetsten sind die Köpfchenhaare (Abb. 6a). Sie haben einen sehr kurzen, von der Seite einzellig aussehenden Stiel; die 1) Auf die Nichtbeachtung dieses Umstandes und die Beobachtung in stark vorgerückter Jahreszeit ist wohl auch die Bemerkung Marchesettis (S. 300 f.) zurückzuführen: „E duopo notare, che la pianta da noi trovata su Pelagosa varia immensamente nel tomento delle foglie." Marchesetti machte die in seiner Arbeit zitierten Beobachtungen in der Zeit vom 26. bis 29. September 1876. Die zahlreichen in den Wiener Herbarien liegenden, vom 20. bis 22. Juli 1877 datierten Exemplare Marchesettis von C. Friderici zeigen an den frischen Teilen (Blättern uod Stengeln) keine erhebliche Variation in der Dichte der Behaarung, dagegen löst sich an älteren Teilen das Indument in Flocken ab, so daß sie manchmal ganz kahl erscheinen. Österr. botan. Zeitschrift, liiil, Heft 1-a. 3 34 , Ä a> o bfl o; B a> "on «> s C rt a> 43 OJ S rO D Ol -i Ä N :^ CO IF .n Ä c CO OJ CO o -^ .2 « fco M & .SfJ -u bX) .^m &n -^ s o aj ^ 4-^ 1 OJ fco ^ C -C .- ^ ^^'2 CO f-. E ja o S tJO CO ^ •'^ es o ^ -o «3 o ^ fcc c^ •^^ ,Q -® r- —' & 0) 'S C P- ■•-= s p, a fcD .5? fco .„ fco .^ o ^ Ä o O 'S .2 'öS 1 .2 •a •• fco 'S a 3 ^ o O) ^ ^ ■" o a tu 'S "3 Ph ^ s Ol "TS ° fco E-i a U3 a C c .e 1^ 'S. S 1 s 3 — _ Ä 3 c« t«! «3 ':S CO "w a J3 o -a © U 2 'S c Irt c "äj ;h a cq a b' a H ^ c« ^ s a OJ Vi B ü ,£3 0-, c l. TS .^ :B ^ iD Ca ■ a> 'S fco tS a CS _B B a) ü o to a> fco _a w: •"" :0 •a Ol CO Q « c '% 35 'S bD ■>-' a OJ M cö Lh "^ ^ •'■ i-, a a a «5 ieS ti qa a o ot M 1 1 s ü 1 1 «3 Ol hr o T a 95 s c ^ .^, S a o rrl Ja4 J3 o» 5 *J a _o 'S ^ m ja a J3 a D a fl "* o a 50 L ,60 '■S c a 1 IM n! ® 1 M tK 1 e« j3 o & Ol O) ^ — ' ^ bc .-ä a a a a :3 ^ « Z a c a ^ T -H a a ■s C •^ a> ^ -rt bc ^ 'S " 3 j ä)'^ .2 a - — " .•c3 H r* a o i^ Ol o 05 ä :o3 CO a ja S Ol 3 I-. o « bo bC Ol :aS a> -3 > M ^5 a a a o TS a a -rt J3 "a 3 a> bo a> a a P4 a <<-( 03 cT a h O 3 P. a 0) o a a a 5 u a o :0 a IC a Ol a o «3 Oh a :3 O" — • boCQ .a a s u ._ a^ «2 :3 -2 ^ bc Co tM a Ji -a ► 'S a ' "^ © .2i Cm — 3 e J5 Ol T3 ^*-~ -a :3 I ii « •a-T3 ■^ _L t- - - 2- tio — .~ -ja a ja -a ^ ja .2 bß "-' ,„ cq tu :eS 's bß W 3 bD 'S ä) 3 -^ « a a ^ (M a :e8 a -o .© '—' -- a •> t.' -- — V V? vi :3 03 Ti bü n A 03 ■;; 3 03 a L« N :3 bc =3 33 :cä t> a m J3 IH tXI, ^ _g cn 3 ja — ' bo ;" a ja r! :eS > a 1-1 ;^ 03 ^9 o f— t a , — 1 w- T3 a a a A :C5 a t^ ^ bn o a ja CO i3 ^ 3 — ja. — ja ö Ee4 bc .a ,a o 03 t« ;-i a 03 & t. N 03 CQ a P< a CL, :3 «a 'S M 3 & 03 a -o Oa a ^ O 03 c« 5 a a 5 03 TS 3 03 'S I-l (M a' 03 lä CQ :0 ^3 A a 03 0) ^f TS ^ c a << a 03 « Ph a O a :0 Jd es ^T o >- a pH hi a :3 bccq 03 I— I 3 t, a> o o) § s ^ . TS -t; -H a hl 03 33 3 ^ -w ^ « .£ =o a .03 "^ •§ bo n 3 «" a p< — - ,ja "'es M ^ a rS Tf *J E^ ea -5 1^ -^ a 0] aj 'S a pH ^ N Ph ^ c Oi •f^ C3 ^ u T3 :ee ei -Q 1 a Ol ■4-1 CO O m n e C a >^H •rrt m Ol « ,a ^ a ^ cn -" a ca ^ •P a - CO 13 CL, ■i"^ a a -ö ^ a ■o Ja a a> ffi >* 'S S rt I W 5 o .? a cö e3 .^ N.ra -t»'>, CS 03 OD TSO 3 'S 5 o « a :3 . r' Ca ^ ^ i5 a •- pH -2 -^ Oh ® fe fe --3 bD w ^a ^ <ü *H . rj M -^ -.ci - ^^ a> a> -. ^ CO iH O C a " S :CS e •- a .2 "^ "" 'o o) s ^"^ a Si a ■=* bß-g o cä CO e N 'S c CO bx) "ö ä S c .2 -T Pli CO ja a ü a :e8 :a ^ ;-! Li :cä 'S ^ IS) CT ^ t* 3 g -^ ^ bc, 2 ^ a *4~i ^ ^ O) " • — a j2 g: a» O ^ <" a "" "öS OJ a> cä ;S a 3 C CO J a •: cä .5 « -° . 3 ^ -^ P-i O) 3 cv ho a> a -73 a 'S .3 - a ^n '2 m .a bo g e e a :cä OJ CD n _^ 3 cä 'Ö bc S a <" ^ ja CO bo cp i2 a'a ^rt Ol bß bn a a> u CO cä •_ "bi) ::: lä •- ^ a Ol -3 a '^ ■^ o Q^ CO fc-. eä bc ja ^ la ^ .2 J- bo bD ^ .5 <* Ol 73 3 a> >" CO > 'S 9 c- ^ o a S 3 CO o r/2 -, a -S © -3 3 g a t: I ^ 3 Ol ^ ■> -^ r-. '- O T3 m ö -g 6= bß -4J CO "^ •/; cd "3 510 C5 a Tl o t> CO d) bi) t> TS ^ O) c TS 3 ■4J , ^ ä Ö J» OJ f1 (.^ CO O ca a 1— 1 OT ^ o c d © 1 :o3 •* s ^~^ 1 o \a CO ;:^ s, 1 a> w o .lüi o CD o. M I» Oi CO S-) S> Co a 'S a> S ^ a TS Ö ö .2 -S &= ;s a <^ a s -fij ■u •9» s ■^ ;5 1 ü> fo >f> a> ta cä VJ P4 a 03 kl <1> CS a a> a> OB 38 kugelige Endzelle ist von der in die abgehobene Cuticula eingeschlossenen Sekretmasse umgeben. Sie kommen sowohl am Stengel als an den Blättern ■^y-M.jt..: Abb. 2. Früchte von Centaurea Friderici; die dunkelgehaltenen Streifen olivbraun, die lichten hellgrau; bei b und c Pappus in verscliiedenem Maße verkünamert. (Alle in der Abb. sichtbaren Pappusstrahlen am Rande mit Zähnchen, mit Ausnahme des 3. bis 5. Strahles von links bei c, die dem inneren Pappus angehören. — Bei c die rechte, kahl erscheinende Fläche der Frucht ebenfalls behaart.) — Vergr. ca. 20. vor, stehen namentlich an letzteren in Grübchen und ragen des kurzen Stieles wegen kaum über die umgebende Oberfläche empor. Die Grüb- chen präsentieren sich schon für das freie Auge als „eingestochene 39 Punkte", die Sekretraassen im Sonnenlicht oder bei künstlicher Beleuchtung als glitzernde Kügelchen.' Beiderlei Objekte sind natürlich umso auffallender, je schwächer die sonstige Behaarung ist; daher sind sie bei der sonstiger Trichome entbehrenden und kahl aussehen- den C. crühmifolia am deutlichsten, werden anderseits bei C. jabukensis und Friderici durch die nJichte Wollhaarbekleidung oft bis zur ünsichtbarkeit verdeckt. Bei C. crühmifolia sind die Köpfchen - haare auf der Unterseite der Blätter stets spärlicher als auf der Oberseite, auf. der sie öfter so dicht stehen, daß die Zwischen- räume zwischen den Grübchen nicht viel mehr Raum einnehmen als diese. Am Stengel sind sie namentlich zwischen den Längs- rippen zahlreich, finden sich jedoch auch auf diesen selbst; selten fehlen sie dem Stengel fast ganz. (Bei kultivierten Exem- plaren bedecken sie die Blätter bisweilen schütterer als bei wilden und auf der Ober- seite nicht dichter als auf der unteren.) — Bei C. pomo'cusis, jahukensis und Friderici ist die Verteilung »auf Blättern und Stengeln im großen und ganzen dieselbe wie bei C. crithmifolia; sie sind trotz ünsichtbarkeit wegen der Wollhaarbekleidung stets und wenigstens auf den Blättern reichlich vorhan- den und können durch Entfernen der Woll- haare oder durch Aufkochen und Aufhellen sichtbar gemacht werden, treten übrigens durch den teilweisen Verlust dieser Haare an verrotteten Blättern und an kultivierten Exemplaren infolge der hier viel schüttereren Behaarung von selbst deutlicher in Erscheinung. Die mehrfach erwähnten Wollhaare fehlen der C. crithmifolia gänzlich \). Sie ^) Bei einigen kultivierten Exemplaren dieser Art fanden sich an mehreren Stellen des Stengels, namentlich in den Blattwinkeln, einzelne „spinnwebig" aussehende Haare; vielleicht war das nicht reine C. crithmifolia, sondern dieser sehr nahestehende C. pomoensis. Abb. 3. Strahl des äußer«n Pappus von Centaurea crithmi- folia: a Spitze, h Stück aus dem mittleren Teil, beides von der Fläche gesehen. — Vergr. ca. 240. 40 bestehen aus einem ungefähr senkrecht abstehenden, geraden oder leicht gekrümraten, mehrzelligen — ich zählte bis 16 Zellen — Fußstück, an das sich ein vielmal längeres und viel dünneres, schlängelig im Räume und nach den verschiedensten Richtungen gewundenes, der Abb. 4. Stück des inneren Pappus von Centaurea jabukensis. — Vergr. ca. 100. Querwände entbehrendes, also einzelliges Stück anschließt, das wir etwa als „Geißel" bezeichnen können (Abb. Qb — d). Die Fußzellen sind entweder sämtlich ziemlich schmal zylindrisch, dünnwandig und (wie die Geißel) mit Luft erfüllt, also farblos (Abb. Qb); oder sie sind 41 (Abb. 6d) wenigstens zum Teil breitzylindriscli und sänitlich mit dicken Außenwänden versehen. Nicht selten sind auch Zwischenforraen, bei denen die unteren Fußzellen dicke, die oberen dünne Außenwände haben (Abb. 6 c}, wobei die Anzahl der dick- und der dünnwandigen Zellen recht ver- schieden sein kann (Beispiele: 3 und 4, 3 und 6, 7 und 6, 9 und 3, 11 und 5 Zellen); auch Haare mit nur einer dickwandigen Fußzelle wurden beobachtet. Die dünnwandigen Fußzellen enthalten — wie die Geißel — Abb. 5. Stück des inneren Pappus von Centaurea Friderici. — Vergr. ca. 100. stets nur Luft und sind farblos, die dickwandigen haben öfter körnigen Inhalt. Während an jugendlichen und erwachsenen, aber noch frischen Organen (namentlich Blättern) das Gewirr der vielfach dureheinander- gewundenen Geißeln eine mehr oder minder dichte wollige Haardecke bildet, lösen sich diese an älteren Organen ab, so daß nur die Fuß- stücke stehen bleiben, die dann auf den ersten Blick wie mehrzellige Haare besonderer Art aussehen, deren abgebrochene Spitze aber bald über ihre wahre Natur belehrt. Der stehenbleibende Teil kann, wenn das Haar dicht über dem Grunde abbricht, sehr kurz sein; ist er länger, so kann er aus dick- und dünnwandigen (Abb. 6e) oder nur aus dick- 42 wandigen (Abb. 6f) Zellen bestehen. Diese abstehenden Haarreste ver- leihen den damit bedeckten verrotteten Blättern ein kurz- und rauh- hariffes Aussehen. Abb. 6. a Köpfchenhaar von Centaicrea crühmifolia. — h und c Wollhaare von C. jdbukensis mit unverletzter Geißel. — d Wollhaar von C. iwmohisis mit einem Teil der Geißel. — e und f Fußstücke von Wollhaaren von C. Fnderici, deren Geißel abgebrochen ist. — (j Geißelloses Haar von C. Friderici. — Alle Figuren ca. löümal vergrößert. Bei C Friderici vpurden auch Haare beobachtet, die mit intakter, nicht abgebrochener Spitze versehen, gewissermaßen dem aus lauter Zellen mit dicken Außenwänden aufgebauten Fußstück eines Woil- haares ohne Geißel entsprechen. Sie können als ein dritter Trichom- typus angesehen werden (Abb. 6g). 43 Die Bekleidung mit Wollhaaren nimmt in der Kultur stets ab; dies zeigte sich bei Stecklingen der C. Friderici*), die 1901 auf Pela- gosa piccola gesammelt worden waren, schon im darauffolgenden Jahr (1902) in sehr auffälliger Weise, indem die erwachsenen^), frischen Or- gane, die 1902 im Wiener botanischen Garten sich entwickelt hatten, graugrün (nicht, wie bei der wilden Pflanze, weißgrau bis weiß) und höchstens sehr dünn spinnwebig oder spinnwebig-flockig (nicht spinn- webig- bis weißfilzig-wollig) waren. Bei länger dauernder Kultur (5 Jahre) waren die Blätter einer aus Stecklingen von Pomo erzogenen C. jahu- hensis fast grün; C. pomocnsis wird in der Kultur bisweilen überhaupt fast kahl. — Die erwähnte Erscheinung beruht in beiden Fällen, wie aus dem Vergleich ungefähr gleich großer und auf gleicher Entwick- lungstufe stehender Blätter hervorgeht, darauf, daß die ZahL der Haare auf der gleichen Fläche geringer ist. Wenn — wie noch ausgeführt werden wird — die Blattoberfläche sich in der Kultur über die bei wilden Pflanzen vorkommenden Maße hinaus vergrößert, so trägt natür- lich auch dieser Vorgang, der ebenfalls die einzelnen Haare weiter voneinander entfernt, dazu bei, die Blätter schwächer behaart und daher mehr grün erscheinen zu lassen. Die Bestimmung der Länge und Breite der Blütenköpfe machte einige Schwierigkeiten, da die einzelnen Exemplare sich ent- sprechend den sehr weit auseinanderliegenden Jahreszeiten, in denen sie gesammelt worden waren (1. Juni bis 30. Juli) in recht ver- schiedenem Zustande befanden. Dazu kommt noch die ungleiche Blütezeit der verschiedenen Formen am selben Standort und der zymöse Aufbau der Pflanzen, der bedingt, daß sich das End- und die Seitenköpf- chen der einzelnen Grade am selben Exemplar gleichzeitig in recht verschiedenem Zustande befinden. Bei stärker gepreßten Blütenköpfen mußte mehrmals auf die Messung der Breite verzichtet werden. Es war also nicht so leicht, vergleichbare Größen aller vier Formen zu linden. Nach mehrfachen Versuchen, die zahlreichen gefundenen Werte nach den verschiedenen Arten von Köpfchen (End-, Seitenköpfchen — abgeblüht, in Vollblüte, Knospen) zu gruppieren, stellte sich heraus, daß die Zusammenziehung aller Werte jeder einzelnen Form doch das klarste Ergebnis liefert. Viel leichter als bestimmte Maße ausfindig zu machen war es überhaupt festzustellen, daß C. crithmifolia, pomocnsis und jabuJcensis augenscheinlich größere Köpfchen haben als C. Friderici. 1) Für diese Art stellte dies schon Marchesetti (1, S. 301, Antn. ^) fest. '^) Jugendliche Blätter sind auch bei kultivierten Exemplaren oft grau, wegen der hier noch dichter stehenden Wollhaare. 44 Die Größe der Früchte und des längfsten Strahles des äußeren Pappus wurde durch Auflegen der Objekte auf Millimeter- papier und Betrachtung mit dem Stereoraikroskop unschwer und mit genügender Deutlichkeit festgestellt. Dagegen war die Beobachtung der Beschaffenheit des inneren Pappus, namentlich der Zähne am Rande der Strahlen, stets sehr zeitraubend, oft schwierig und nur durch Kunstgriflfe, wie Spaltung der Frucht der Länge nach. Abschneiden oder Ausreißen des äußeren Pappus auf einer Seite, oder, wenn die inneren Pappusstrahlen stark zusammenneigten, durch vertikales Em- stecken in Holundermark und Betrachtung von oben im auffallenden Lichte möglich. Je stärker der innere Pappus verkümmert war, desto undeutlicher waren seine Strahlen durch die äußeren hindurch (bei tieferer Einstellung des Mikroskops) sichtbar. Trotz aller Bemühungen konnten in einigen Fällen, so namentlich bei C. Friderici, nicht alle Einzelheiten, namentlich die Verbreitung der Zähne an den Strahlen, ge- nügend genau festgestellt werden, da die Tiefe des Objekts höchstens die Anwendung mittlerer mikroskopischer Vergrößerungen gestattete. Die drei ausschließlich^) auf Porao wachsenden Formen sind dort überall verbreitet und in Menge vorhanden; überdies stehen viele Exemplare an so schwer zugänglichen Stellen dieses schon auf der „bequemsten" Eoute nicht ganz leicht ersteigbaren FelseilandfS, daß der Bestand der Formen auch bei etwaigen Veränderungen durch Er- richtung eines Seezeichens — wovon schon vor Jahren die ßede war — gesichert sein dürfte. Nur die unterste, an den Meeresspiegel angren- zende Zone, die dem Einflüsse des windbewegien Meerwassers allzusehr ausgesetzt ist, wird von unseren Pflanzen gemieden ; ihre untere Grenze liegt an der Ostseite bei 11 m; die etwas summarische Angabe „0 — 50 m", welche die gedruckte Etikette der Hayekschen „Centaureae exsiccatae criticae" (Il/67j bringt, ist daher nach unten zu tief, nach oben zu wenig hoch, da Porno (bei 700 m Umfang) 96 m Höhe besitzt. — Der Augitdiorit (der Obertrias angehörig) von Pomo ist zwar anscheinend noch nie chemisch untersucht worden; seine Kalkarmut — auf die es hier allein ankommt — steht jedoch außer Zweifel; denn die petro- graphiseh so sehr ähnlichen Gesteine von Comisa (auf der Insel Lissa), sowie des etwa halbwegs zwischen Comisa und Pomo gelegenen Ei- landes Mellisello (Brusnik) enthalten nur 6 — S% Ca 0. — Auch seine dunkel-grünlichgraue Farbe mag — im Gegensatz zu der hellgrauen der Karbonatgesteine von Pelagosa piccola — von physikalischer Be- deutung tür die dort wachsenden Pflanzen sein. ») Die Angabe von Fetter (S. 82), daß C. crithmifoUa auch auf Pelagosa Torkommt, ist falsch. 45 C. Friderici wurde von Visiani für Pelagosa (schlechtweg) und Pomo angegeben; obwohl schon Marchesetti anscheinend als erster') (1, S. 300 und 2) feststellte, daß die Pflanze der Hauptinsel der Pela- gosa-Gruppe (P. grande) fehlt und nur auf Pelagosa piecola wächst, wird auch heute noch oft Pelagosa (schlechtweg) als Fundort ange- geben. Bei meinem Besuche im Jahre 1901 fand ich C. Friderici nur auf Pelagosa piecola; eine durch eine photographische Vegetationsauf- nahme belegte Mitteilung von J. Schiller ergibt, daß Mitte Juli 1913 auf Pelagosa grande (u. zw. auf dem gegen P. piecola gerichteten, un- gefähr gegen Osten exponierten und mit ziemlich dichter Vegetation bedeckten Hang) 3 bis 4 Stück unserer Pflanze gefunden worden sind. Auf Pelagosa piecola kommt C. Friderici nicht überall vor; sie meidet — so wie die drei Formen von Pomo — die dem Meeresspiegel zunächst liegende Zone, so daß die Angabe der gedruckten Etikette in Hayeks „Centaureae exsiccatae criticae" (1/19) „0 — 10 m" gewiß un- richtig ist; eine genaue Bestimmung der unteren Grenze habe ich bei meinem einzigen Besuch im Jahre 1901 zwar leider unterlassen, weiß mich aber genau zu erinnern, daß die untersten Exemplare erst nach einigem Emporklettern an den Felsen zu erlangen waren. Auf dem Rücken der Insel, deren Umfang 1200 m beträgt, wächst die Pflanze sowohl auf dem breiten, gerundeten Kamm (57 m hoch) der Nordhälfte, den Felsen der Südhälfte-), als auch in dem dazwischenliegenden, von schuppigem Ton („argilla scaliosa") erfüllten SatteP). Das Gestein von Pelagosa piecola ist nach Stäche (l, S. 79) der Hauptsache nach derselbe „dunkle Breccienkalk" wie auf Pelagosa grande, der (Stäche 2, S. 124) „sehr reich an Kieselsäure", „beim Anschlagen Funken gibt" und „bei Behandlung mit Säure nur lang- same OOj-Entwicklung" zeigt. Ich habe zwei auf Pelagosa piecola der Flechten halber gesammelte Steine der geologischen Staatsanstalt in Wien zur Untersuchung übergeben. Die von C. F. Eichleiter durch- geführte chemische Untersuchung zeigte, daß beides typische Dolomite sind (woraus sich das schwache Aufbrausen bei Behandlung mit Säure erklärt), die 2*7^, resp. l'2b% in Säure unlösliche Bestandteile, wo- runter 1*5%, resp. 0'7^ Kieselsäure, enthalten. Dieser sehr geringe Kieselsäuregehalt hat natürlich auf die Härte keinen nennenswerten Einfluß. Mit dieser Feststellung soft natürlich nicht gegen die zitierten Stellen polemisiert werden; da ich bei meinem Besuch auf Pelagosa 1) Auch die Etiketten der von S. Topieh mitgeteilten, im September 1876 gesammelten Exemplare (herb. Spreitzenho fer, zoolog.-botan. Gesellschaft Wien) tragen die ausdrückliche Bezeichnung „auf der kleinen Pelagosa''. 2) Ginzb erger, 1, S. 7 und 11 des Sonderdruckes. 2) Marchesetti, 1, S, 301 Anm. -'; und die Kartenskizze. 46 piccola keineswegs die Absicht hatte, die vorkommenden Gesteinsarten zu sammeln, sondern nur flechtenbewachsene Steine, so beweist dies weiter nichts, als daß eben ofifenbar recht verschiedene Karbonat- gesteine das Inselchen zusammensetzen. Auf die viel lichtere Farbe der Gesteine von Pelagosa im Vergleich zu denjenigen von Porno wurde schon oben aufmerksam gemacht. (Fortsetzung folgt.) Literatur-Übersicht'). November uud Dezember 1920, mit Nachträgen aus den früheren Monaten. Becker J. Xenien zwischen Melonen und Gurken. (Zeitschr. f. Pflanzen- züchtuug. Bd. VII, 1920, Heft 4, S. 362-364.) 8°. Bur gerstein A. Die Transpiration der Pflanzen. Zweiter Teil (Er- gänzungsband). Jena (G. Fischer), 1920. 8". 264 S., 18 Textabb. Firbas H. Über die Erzeugung von Weizen-Roggen-Bastardierungen. (Zeitschr. f. Pflanzenzüchtung, VII. Bd., 1920, Heft 4, S. 249—282.) Frimrael F. Über einen Versuch der Züchtung schwarzer Farben- töne an der Garteuprimel. (Zeitschr. f. Pflanzenzüchtung, VII. Bd., 1920, Heft 4, S. 346—356.) 8^ Notiz über Dominanzverhältnisse bei Fuchsienbastarden. (Zeitschr. f. indukt. Abstamm. u. Vererbungslehre, Bd. XXIV, 1920, Heft 3/4, S. 279—281.) 8'\ Fritsch K. Das Individuum im Pflanzenreiche. (Naturw. Wochenschr., N. F., 19. Bd., 1920, Nr. 39, S. 609-617.) 4^ Fruwirth C. Wicke mit linsenförmigen Samen. (Zeitschr. f. Pflanzen- züchtung, VII. Bd., 1920. Heft 4. S. 356—362.) 8". 1 Textabb. G reger J. Untersuchungen über die Lichtbrechung einiger Harze. (Sitzungsber. d. Akad. d. Wissensch. Wien, raath. -naturw. KL, Abt. I., 128. Bd., 1919, Heft 7/8, S. 503—523.) 8°. Vgl. diese Zeitschr., Jahrg. 1919, S. 343. Handel-Mazzetti H. Plantae novae Sinenses. (7. Fortsetzung.) (An- zeiger d. Akad. d. Wissensch. Wien, Sitzung d. math.- naturw. Kl. V. 2. Dezember 1920.) S\ 10 S. Diagnosen von: Paeonia oxypetala, Cedrela mollis, üubus trichopctalus, Bubus subtibetanus, Acer Schoencrmarkiae Pax var. oxycolpum, Lonicera Gue- briantiatia, Frimula cylindriflora, Ceroi^egia Yünnanensis Schltr. et Hand.-Mzt., Bohdea urotepala, Anthaenantia Asiatica, Hierochloc pallida, Epipactis Handelii K. Schltr. 1) Die „Literatur-Übersicht" strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 47 Handel- Mazzeti H. Plantae novae Sinensis. (8. Fortsetzung.) (Anzeiger d. Akad. d. Wissensch. Wien, Sitzung d. math-naturw. Kl. vom 16. Dezember 1920.) 8". 7 S. Originaldiagnosen folgender neuer Arten : Bhododendron hirsuticostatum (verwandt mit Uli. stereopJn/llum), Rh. Ningyüenense (verwandt mit Eli. irroratum), Petasites versipilus (verwandt mit P. Japonicum), Coliresia Lolonum (verwandt mit C. Prainii), Cobresia Kükenthaliana (verwandt mit C. laxa). Heinricher E. ArceutJiobium Oxycedri (D. 0.) M. Bieb. auf Cm^^^^ssms. (Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch,, Bd. XXXVIII, 1920, Heft 6, S. 220—223.) 8". H öh n e 1 F. Fragmente zur Mykologie. XXIII. Mitteilung (Nr. 1 154— 1 188). (Sitzungsber. d. Akad. d. Wissenseh. Wien, math.-naturw. Kl., Abt. I, 128. Bd., 1919, Heft 7/8, S. 535-625.) 8°. Neue Gattungen und Arten: Microthyrium Salicis Höhn., M. confusum (Desm.) Höhn., 31. Umbelliferarum Höhn.; Calothyriop.sis Höhn. (n. g.) mit C. conferta (Theißen) Höhn. (= Microthyrium confertum Theiß.) ; Lichenopeltella Höhn. (n. g.) mit L. maculans (Zopf) Höhn. (= Microthyrium maculans Zopf); Appendiculella Höhn, und Leptomeliola Höhn., beide verwandt mit Meliola, mit je 4 Arten, diLTunter Leptomeliola javensis Höhn.; Acrospermum Adeanum Höhn., Cyanodervia Höhn. (n. g.) mit C. viridnlum (B. et C) Höhn. (= Acarospermum viridulum B. et C.j; Cryptopezia Höhn. (n. g.) (eine Pezizellee) mit C. mirabilis Höhnet; Melanopsammina Höhn. (n. g.) mit M. carinthiaca Höhn.; Otthia Bubi Höhn.; Lejosphaerella Höhn. (n. g.) mit L. praeclara (Rehm) Höhn. (= Didymella praeclara 'R&hm); auf diese Gattung, zusammen mit ^nisosfonmZa, Physosporella, Pemphidium, Merrilliopeltis , Oxydothis, Ceriospora und Griphosphaeria wird die neue Sphaeriaeeen-Familie der Physosporelleen begründet; Keissleriella Höhn. (n. g.) mit K. Aesculi Höhn. (= Otthielli Aesculi Höhn.) und K. sambu- cina (Rehm) Höhn. (== Didymella sambucina Rehm); Haplovalsaria Höhn, (n. g.) (verwandt mit Valsaria) mit H. simplex Höhn., Clypeoporthe Höhn. (n. g.) mit G. monocarpa Höhn, und C. Bambusae (Pat.) Höhn. (= Diaporthe Bambusae Patouill.); Ceriophora Höhn. (n. g.), verwandt mit Massariopsis Xenothecium Höhn. (n. g ) (Sphaeriacee) mit X. jodophilum Höhn.; Dothidotthia; Höhn. (n. g.) (Eumontagnellee) mit D. Symphoricarpi (Rehm) Höhn. (= Pseudotthia Symphori- carpi Rehm); Griphosphaerioma Höhn. (n. g.) (Sphaeriacee) mit G. Symphori- carpi (Rehm) Höhn. (= Plowrightia Symphoricarpi Rehm) ; Cy closchizella Röhn. (n. g.) (Munkiellee) mit C. Araucariae (Rehm) Höhn. (= Earschia Araucariae Eehm); Haplotheciella Höhn. (n. g.) (Phyllachorinee) mit H. Hellebori (Chaillet) Höhn., deren Nebenfruchtform ist Dothisphaeriopsis Höhn. (n. g.) (ähnlich Micro- spaeriopsis Höhn.) mit D. Hellebori Höhn. Außerdem wird eine größere Anzahl neuer Namenskombinationen gebildet. — — Mykologische Fragmente. (Forts.) (Annales Mycologici, Vol. XVIII, 1920, Nr. 1—3, S. 71—97.) 8^ Neue Gattung und neue Art: Valsentypella Höhn, mit V. tristicha (De Not.) Höhn., Dothideopsella salicella Höhn, Klein G. Studien über das Anthochlor. (I. Mitteilung.) (Sitzungsber. d. Akad. d. Wissensch, Wien, mathem.-naturw. Kl., Abt. I, 129. Bd., 1920, 7. u. 8. Heft, S. 341—395.) 8«. 1 Tafel. Vgl. diese Zeitschrift., Jahrg. 1920, S. 266, 267. 48 Krasser F. Ein neuer Typus einer männlichen Williamsonia-Beehev- blüte aus der alpinen Trias. (Sitzungsber. d. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. KI., Abt. I, 128. Bd., 1919, Heft 7/8, S. 525—534.) 8". 1 Textfig. 1 Tafel. Vgl. diese Zeitschr., Jahrg. 1919, S. 342, 343. Kronfeld E. M. Alte Eichen. (Mitteil. d. deutsch, dendrolog. Gesellsch., Nr. 29, 1920, S. 19-370 Gr.-8". Volkstümliches von der Linde. (Ebenda, S. 307—309.) Gr.-8^ Moli seh H. Populäre biologische Vorträge. Jena (G. Fischer), 1920. 8°. 280 S., 63 Textabb. Vtrf., der als vorzüglicher Vortragender allgemein bekannt ist,, hat im Laufe der letzten 20 Jahre eine größere Anzahl populärer Vorträge gehalten, welche nicht bloß allgemein interessierende Kapitel der Biologie zusammenfassend behandelten, sondern auch vielfach die Ergebnisse eigener Forschungen darlegten. Es war ein glückliches Gedenken, eine Auswahl dieser Vorträge gesammelt herauszugeben und damit einem weiteren Kreise zugänglich zu machen. Morton F. Aus den Werkstätten des Lebens. Pflanzenphysiologische Plaudereien. Leipzig, 1920. 8". 64 S., 25 Fig. Murr J. Unsere Hutpilze und die Entwicklungsgeschichte. (Heimat,, 1920, S. 94-97.) 8". Ein Nachtrag über Pilzgerüche. (Feldkircher Anzeiger, 1920. Nr. 74.) 4°. 1 S. Was auf All-Feldkirchs Mauern wächst. (Ebenda, 1920, Nr. 77 bis 79.) 4°. 2 S. In Herbstnebel und Nacht durchs liechtensteinische Gebirge. (Ebenda, 1920, Nr. 84, 86—88.) 4». 3 S. — — Le mie scoperte botaniche nel Trentino dal 1897 al 1906, cou aicuue aggiunte. (Studi trentini, v. I, 1920, trimestre III, pag. 231 bis 246.) 8°. 4 Abbild. Pia J. Katalog der Diploporensammlung des naturhistorischen Museums in Wien. (Annalen des Naturhist. Museums, Bd. XXXIII, 1919, No- tizen, S. 1—16.) 8«. ßonninger K.'Eine pyrenäische Festuca als neuer Bürger der Flora Siebenbürgens. (Magy. botan. lapok, Bd. XVIII, 1919, Nr. 1/12, S. 14—17.) 8". 1 Textabb. Festuca glacialis Miegeville, von H. Vetter (Wien) auf dem Butschetsch aufgefunden. Schneider 0. Notes on American Willows. VIII. (Journal of the Arnold Arboretum, vol. I, 1920, nr. 4, pag. 211—232.) 8". Weber F. Notiz zur Kohlensäureassimilation von Neottia. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., Bd. XXXVIII, 1920, Heft 6, S. 233 bis 242.) 8". Phyletische Potenz. (Naturw. Wochenschrift, N. F., XIX. Bd., 1920, Nr. 43, S. 673-680.) 4°. 49 Weese J. Über das Vorkommen von Arnika (Arnica montana L.) im Hohen Gesenke. („Preudenthaler Zeitung" vom 31. Juli 1920.) S.-A. 16^ 7 S. Außer Arnica wird auch Linnaea borealis (ges. v. Th. Hein, 1878) für das Gesenke nachgewiesen. Abrial. Le Calamintha ascendens Jordan, etudie en Provence daps ses relations naturelles et systetnatique avee le Calamitha heterotricha Boissier et Reuter. (Annales de la soc. bot. de Lyon, tome XL, 1920, pag. 51—62.) 8°. Afzelius K. Einige Beobachtungen über die Samenentwieklung der Aponogetonaceae (Svensk botanisk Tidskrift, Bd. 14, 1920, Hafte 2/3. S. 168—175.) 8°. 2 Textabb. Arber A. Water plants. A study of aquatic Angiosperms. Cambridge university press, 1920. 8**. 436 pag., 171 fig. Ascherson P. und Graebner P. Synopsis der mitteleuropäischen Flora. Bd. II, Abt, 1 : Gramina, Zweite veränderte und vermehrte Auflage. Von P. Graebner. Berlin (Gebr. Borntraeger), 1920. 8'. Baumgärtel 0. Das Problem der Cyanophyceenzelle. (Archiv für Pro - tistenkunde, 1920.) 8^ 99 S.. 1 Tafel. Beeli M. Note sur le genre Meliola Fr. Essai d'un Synopsis general des Meliola. (Bull, du jard. bot. Bruxelles, vol. VII, fasc. 1, 1920, pag. 89-160.) 8". Beguinot A. Eicerche intorno al poliraorfismo della Stellaria media (L.) Cir. in rapporto alle sue condizioni di esistenza. Studio mono- grafico. Parte III.: fasc 1°. — Padova, 1920. 8". 146 pag., 3 tav. Eicerche culturali suUe variazioni delle plante. VI. Osser- vazioni eseguite negli anni 1915 — 1919. (Atti del Eeal. istit. Veneta di scienze, fettere ed arti, tom. LXXIX, 1919/20. II, pag. 345-375.) 8«. 6 Textabb. Bews J. W. The plant ecology of the coast belt of Natal. (Annais of the Natal Museum, vol. IV, part 2, nov. 1920, pag. 367—469, tab. XXII-XXVI.) 8^ Bolleter E. Vegetationsstudien aus dem Weißtannental. (Mitteil. a. d. Botan. Museum d. Univ. Zürich, LXXXVI.) (8.-A. a. d. wissenschaftl. Beilage d. St. Gallischen Naturwissenschaftl. Gesellsch.) St. Gallen, 1920. 8°. 141 S. 10 Tafeln, mehr. Textabb. Boosfeld A. Beiträge zur vergleichenden Anatomie stammsukkulenter Pflanzen. (Beihefte z. Botan. Centralblatt, Bd. XXXVIII, 1. Abt, Heft 2, S. 217-258, Taf. XXI— XXIV.) 8^ Bö Ische W. Der Sieg des Lebens. 16. Aufl. Stuttgart, 1920. 8°. 95 S. Öeterr. botan. Zeitschritt, 1921, Heft 1-2. 4 50 Böös (i. Der experiraeiitftlle Nachweis der Parthenojenesis in- der Gruppe Aphanes der Gattung; Alchemilla. (Botaniska Notiser, 1920, h. 5, pag. 145—150.) 8°. 2 Textfig. — — Über die Natur einer gewissen Blütenanomalie bei Ranunculus acris. (Botaniska Notiser, 1920, h. 5, pag. 151—154.) 8". 1 Textfig. Borne mann F. Die wichtigsten landwirtschaftlichen Unkräuter, ihre Lebensgeschichte und Methoden ihrer Bekämpfung. 2. Aufl., Berlin, 1920. 8°. 146 S., 40 Textabb. Bresadola G. Selecta raycolo^ica. (Annales Mycologici, Vol. XVIII, 1920, Nr. 1—3, S. 26—70.) 8°. Bücher H. und PiekendeyE. D\e Öl^dAme (Elaeifi guineensis) . (Aus- landswirtschaft in Einzeldarstellungen, herausgegeben vom Auswärtige» Amt, Bd. 2.) Berlin, 1920. Gr.-8". 124 's., 1 Karte, 21 Tafeln und Textabb. Ohiovenda E. Osservazione suUa nomenclatura di alcuiii ontani nostrani. (Bull. soc. bot. Ital., 1920, nr. 1—3, pag. 3—8.) 8". Behandelt die Nomenklatur von Älnus-Arten. Für A. viridis Vill. wird auf Grund eines älteren Varietätsnamens unberechtigterweise die neue Kombinatioa A. minor (La Tourette| Chiov. in Vorschlag gebracht. Bei A. glutinosa (L.) Vill. übersieht Verf. den Namen A. vulgaris Hill (1756), der nach den internationalen Eegeln zu gelten hat. J. Chodat R. et Carisso L. Une novelle theorie de la rayrmecophilie, (Corapte reudu des seances de la Societe de physique et d'histoire naturelle de Geneve, vol. 37, 1920, nr. 1, pag. 9—12.) 8". Church A. H. The Liehen Symbiosis. (The Journal of Botany, vol. LVIII, 1920, nr. 693, pag. 213—219, nr. 695, pag. 262—267.) 8". The Liehen as transmigrant. (Beginn.) (The Journal of Botany, vol. LIX, 1921, nr. 697, pag. 7—13. Cugini 0. e Lo Priore G. Moltiplicazione delle piante. Torino, 1920. 4». 3 tavole. — 22 Lire. Dörfler. Pflanzenschutzfibel. Kurze Anleitung zur Kenntnis und Be- kämpfung der Krankheiten und Schädlinge unserer Hauplkulturpflanzen. DilÜDgen, 1920. Kl.-8°. 98 S. Fedde F. Just's Botanischer Jahresbericht. XLI. Jahrg. (1913), zweite Abteilung, drittes Heft (S. 689—880). XLIL Jahrg. (1914), erste Ab- teilung, erstes Heft (S. 1 — 320) und zweite Abteilung, erstes Heft, (S. 1—160). Leipzig (Gebr. Borntraeger), 1920. 8°. Inhalt von XLI. II. 3: W. Herter, Schizowycetes (Bakterien), 1913 (Forts.) — XLII. I. 1: A. Zahlbruckner, Flechten 1914. P. Sydow, Moose 1914. P. Sydow, Pilze (ohne die Schizomyceten und Flechten) 1914. — XLII. IL 1: Fedde F. und Schuster K., Novorum generum, specierum, varietatum^ lormarum, nominum Siphonogamarum Index. Anni 1914. Mit Nachträgen aus früheren Jahren. 51 Fischer Hermann. Naturwissenschaftliche Grundlagen des Pflanzenbaues und der Teichwirtschaft (Klima, Boden und Pflanzenwelt in ihrer Wechsel- wirkung auf die organische Produktion), Stuttgart (E. ülmer), 1920. Gr.- 8°. 211 S.. 21 Textabb., 1 Tafel. Fitschen J. Gehölzflora. Ein Buch zum Bestimmen der in Deutsch- land und den anürenzenden Läudern wildwachsenden und angepflanzten Bäume und Sträucher. Leipzig (Quelle u. Meyer), 1920. 8^ 221 S., 342 Textab. — ^ 150. Siehe auch unter Schmeil! France ß. H. Die Pflanze als Erfinder. (Biotechnische Beobachtungen.) Fünfte Auflage. Stuttgart (Kosmos, Franckh). 1920. 8°. 76 S., 21 Fig-. — — Das Gesetz des Lebens. Leipzig, 1920. Gr.-S'*. 56 S., 32 Fig. Zoesis. Einführung in die Gesetze der Welt. München, 1920 8«. 59 S. ' ' Franz V. Die Vervollkommnung in der lebenden Natur. Studie über die Naturgesetze. Jena 1920. Gr.-8^ 138 S. Frödin J. La hraite forestiere alpine et la teraperature de l'air. (Bota- niska Notiser, 1920. h. 5, pag. 167—176.) 8^ Fron etLasnier. Sur une Ohytridinee parasite de la Luzerne. (Bull, trim. de la soc. mycol. de France, tome XXXVI, 1920, fasc. 1. pag. 53—61. tab. V.) 8". 1 Textabb. Bebandelt Urophlyctis Alfalfae (Lagerheim) Magnus, die auch Auswüchse an oberirdischen Organen der Luzerne hervorrufen kann. Fujii K. On the conceptions of „id** and the question of its t»*ans- mutability. (The Botan. Magazine, vol. XXXIV, 1920, nr. 400, pag. 99 bis 125.) 8". (.Japanisch.) Gager C. S. Heredity and evolution in plants. Philadelphia, 1920. 8". lllustr. — Doli. 1-25. GalUe'O. The Liehen flora and Liehen Vegetation of Iceland. (The Botany of Iceland, vol. II, pag. 103—248.) 1920. Gr.-8**. Gay er Gy. Pozsony környekenek szedrei. Paihi posonienses. (Magy. botan. kpok. Bd. XVIII, 1919, Nr. 1/12, S. 40-54). Gerke 0. Kurzes Lehrbuch der Pflanzenkunde. Hannover, 1920. 8°. 230 S., 40 Fig. Glück H. Scirpus Utoralis Schrader, ein für die ungarische Tiefebene neu entdecktes Tertiär-Relikt tropischer und subtropischer Gegenden. (Magy. botan. lapok, Bd. XVIII, 1919, Nr. 1/12, S. 2—14.) 8». Goldschmidt R. Einführung in die Vererbungswissenschaft, in 20 Vor- lesungen. Für Studierende, Ärzte, Züchter. Dritte, neubearbeitete, Auflage. Leipzig, 1920. Gr.-8°. 519 S. 178 Abb. Graebner P. Lehrbuch der nichtparasitären Pflanzenkrankheiten. Berlin (P. Parey), 1920. 8^ 333 S., 245 Textabb. K 403-12. 52 GroeDewege J. Untersiichungeo über die ZervSetzung der Zellulose durch aerobe Bakterien, ('s Lands Plantentuin, Bull, de jard. bot.. Buitenzorg, ser. III, vol. II, 1920, livr. 3. pag. 261—314.) 8». Grove W. B., Bristol B. M. and Carter N. The Flagellates and Algae of the distriet around Birmingham. (The Journal of Botany. vol. LVIII, 1920, nr. 694, 695, 696, Supplement.) 8». 55 pag. Györffy L Bryologische Beitrage zur Flora der Hohen Tatra. (Magj. botan. lapok. Bd. XVIII. 1919. Nr. 1/12. S. 18-26.) 8°. Haan H. R. M. de. Contribution to the knowledge of the uiorpbological value and the phylogeny of the ovule and its integuments. Groningen. (M. de Waal). 1920. 8". 106 S., 12 Textabb. Hager H. Das Mikroskop und seine Anwendung. Handbuch der prak- tischen Mikroskopie und Anleitung zu mikroskopischen Untersuchungen. Zwölfte, umgearbeitete Auflage, von C. Mez in Geraeinsehaft mit 0. Appel, G. Brandes, P. Lindner. Th. Lochte. BerUn (J. Springer), 1920. Gr.-8^ 389 S., 495 Textfig. - K 397-10. Hansen A. Die Pflanzendecke der Erde. Eine allgemeine Pflanzen- geographie. Leipzig, 1920. 8^ 276 S.. 6 Tafeln, 1 Karte. Hartraann Ü. Experimentelle Untersuchungen über den Einfluß höherer Temperatur auf Morphologie und Cytologie der Algen. (Archiv für Entwicklungsmechanik. Bd. 44, 1918, 8. 589— 642,Taf.XVI— XVIII.)8^ Herrmann E. Führer in die Pilz-Literatur. Dresden, 1920. 8°. 8 S. Täublings- (Russida-) Bestimmungstabelle, nach welcher ohne Lupe oder Mikroskop auf Grund äußerer Merkmale die vielen Arten der Täublinge bestimmt werden. 2. Aufl. Heilbronn, 1920. 8". 24 S.. mit Abb. Hillmann J. Beiträge zur Systematik der Flechten. (Annales Myco- logici. Vol. XVni, 1920, Nr. 1—3, S. 1—25.) 8^ Hintikka T. J. Revision des Myxogastres de Finlande. (Acta societatis pro fauna et flora Fennica, Bd. 46, 1919.) 8^ 43 S. Hirmer M. Zur Kenntnis der Vielkernigkeit der Autobasidiorayzeten. L (Zeitschr. f. Botanik, 12. Jahrg., 1920, Heft 12, S. 657—674.) 8". 1 Doppeltafel. H ochste tt er F., Martin u. a. Großes illustriertes Kräuterbuch. Aus- führliche Besehreibung aller für Arzneikunde, Handel und Industrie wichtigen Pflanzen und Mineralien, deren Fundort, Verwendung usw. Neudruck. Reutlingen, 1920. 8«. 464 S. 40 Farbentafeln. Jansen E. Studien über die Aggregationserscheinungen in den Tentakeln von Drosera. (Beihefte z. Botan. Centralblatt, Bd. XXXVIII, I.Abt., Heft 2, 1920, S. 154—184, Taf. XX.) 8". Jävorka S. Trisetum albanicum Jav., spec. nova. (Magy. botan. lapok. Bd. XVIII, 1919, Nr. 1/12, S. 1, 2.) 8". Näthstverwandt mit Trtsetum distichophyllum. 53 Jenniugs H. S. Life and death, heredity aiid evolution in unicellular organisms. Boston. 1920. 8°. Kappen H. Untersuchungen über den Merkmalskomplex glatte-runz- iige Samenoberfläche bei der Erbse. (Zeitschr. f. indukt. Abstam- raungs- und Vererbungslehre, Bd. XXIV, 1920, Heft 3/4, S. 185 bis 210.) 8°. Kästner M. Die Pflanzeuvereine und -bestände des Zsehopautals bei Liehtenwalde. (Zwanzigster Bericht der Naturw. Gesellsch. zu Chemnitz, 1920, S. 87—188.) 8\ 2 Karten, 15 Textabb.. 15 Querschnitte. Kiessling L. Kurze Einleitung in die Technik der Getreidezüchtung. Zweite, ueubearbeitet^ Auflage. Berlin, 1920. 8°. 48 S., 13 Fig. Kissling R. Handbuch der Tabakkunde, des Tabakbaues und der Tabakfabrikation. Vierte, vermehrte Auflage. Berlin, 1920. 8^*. 469 S., 100 Fig. , Knorr P. Versuchsergebnisse auf dem Gesamtgebiete des Kartoffel- baues im Jahre 1919. (Arbeiten des Forschungsinstitutes für Kartoffel- bau, Heft 4.) Berlin, 1920. Gr.-8°. 80 S. Kraft A. Der Einfluß der Nährstoffe auf die Qualität der Kartoffel. (Arbeiten des Forschungsinstitutes für Kartoffelbau, Heft 3.) Berlin, 1920. Gr.-8». 80 S. Kruse W. Einführung in die Bakteriologie. Zum Gebrauch bei Vor- lesungen und Übungen, sowie zum Selbstunterricht für Ärzte und Tierärzte. Berlin, 1920. Gr.-8°. 398 S., 1 Farbentafel, Textabb. Küster E. Die Gewürze. Ihre Herkunft, Geschichte und Verwendung, ihre morphologischen und chemischen Eigenschaften, ihre Handels- sorten und ihre Verfälschungen. (Aus: Das Lebensraittelgewerbe.) Leipzig, 1920. Gr.-8«. 60 S., 19 Fig. — — Lehrbuch der Botanik für Mediziner. Mit einem Vorwort von P. Krause. Leipzig (F. C. W. Vogel), 1920. Gr. 8^ 420 S., 280 Text- abb. — K 850. Läzaro e Ibiza B. Revision critiea de las especies peninsulares del genero Viola. (Revista de la Real Academia de ciencias exactas, fisicas y naturales, de Madrid, tomo XVII, 2. ser., 1919, nr. 7 — 12.) S". 65 pag., 5 tab. Revision critiea e iconogrdfiea de las Plantas Barrilleras de Espaua. (Asociaciön Espanola para el progreso de las ciencias, Congreso de Sevilla, tomo VI, secciön 4, 3. parte, 1920.) 8". 100 pag.. 10 fig. — Los Poliporaeeos de la flora Espanola. (Estudio critico y descriptivo de los hougos de esta familia.) Madrid, 1917. 8^ 319 S., 10 Tafeln. 54 Lebl M. Die Champignonzucht. Achte, erweiterte Auflage, bearbeitet von G. A. Langer. Berlin, 1920. 8". 108 S., 33 Fig. Lehmann K. B. und Neu mann R. 0. Atlas und Grundriß der Bak- teriologie und Lehrbuch der speziellen bakteriologischen Diagnostik. 6. Auflage. 2 Teile: Atlas und Text. München, 1919 u. 1920. 8". 79 Tafdn, 861 S. Text. Lewis L F. and Zirkle C. Cjtology and systeraatic position of Por- X)liyridinm crtientum Naegeli. (American .Journal of Botany. vol. VIL 1920, ur. 8, pag. 333—340, tab. XX, XXI.) 8^ Linkola K. Kulturen mit ^"os^oc-Gonidien der PeUigera- Arien. (Annales societatis zoolog.-botanicae Fennieae Vanamo, tom. 1. nr. 1. pag. 1 — 24, tab. 1.) 8°. 7 Textabb. Lohmann H. Die Bevölkerung des Ozeans mit Plankton nach den Er- gebnissen der Zentralfugenfänge während der Ausreise der „Deutsch- land" 1911. Zugleich ein Beitrag zur Biologie des Atlantischen Ozeans. Berlin (Arch. Biontol), 1920. 4«. 617 S.. 16 Tafeln. 113 Textabb. Lo Priore G. Genetica speriraentale. Saggio di applieazioue al migli- oramento delle plante agrarie. Torino, 1920. 4". 3 tavole. — 15 Lire. Malme G. 0. A. Über die Dornen von Zizyphus Juss. (Svensk botanisk Tidskrift, Bd. 14. 1920, Hafte 2/3, S. 190—193.) 8". 1 Textabb. Verf. betrachtet die Dornen von Zizyphus und Paliurus als Zweigdomen, nicht als Stipulardornen. "i Mameli E. Note critiche ad alcune moderne teorie sulla natura del consorzio lichenico. (Atti dell' Istituto Botanico dell' Universita di Pavia vol. XVII, fasc. 5, 1920, pag. 209—226, tav. XX.) Gr.-8". Ma rzell H. Über Alter und Herkunft deutscher Pflanzennamen. (Naturw. Wochenschrift, N. F., XIX. Bd.,. 1920, Nr. 41, S. 641— 645.) 4^ Mayas G. Funde neuer Pflanzenreste aus dem Kulm von Oheranitz- Borna. (Zwanzigster Berieht der Naturw. Gesellseh. zu Chemnitz. 1920. S. 55— 69.) 8^ 4 Tafeln, l"Teitfig. Neue Arten: Sphetiupteridium Beckerti, Sph. divaricatum, Sph. latilohatum, Adiantites neuro pteroides, Bhodea minima, Rh. Nindeli. Mertes P. 500 Heilpflanzen. Die bekanntesten und vorzüglichsten Heil- pflanzen, insbesondere die der Kneippschen Heilmethode. 4. Aufl. Ravensburg, 1920. 8^ 107 S. Meyer A. Morphologische und physiologische Analyse der Zelle der Pflanzen und Tiere. Grundztige unseres Wissens über den Bau der Zelle und über dessen Beziehung zur Leistung der Zelle. Teil I: All- gemeine Morphologie der Protoplasten; ergastische Gebilde; Zyto- plasma. .Jena, 1920. 8^ 629 8., 205 Abb. 55 Mi ehe H. Allgemeine Biologie. Einführung in die Hauptprobleme der organischen Natur. Dritte Auflage. Leipzig, 1920. 8°. 129 S., 44 Abb. Millspaugh 0. F. and Sherff E. Kevision of the North American species of Xanthinm. Chicago (Publ. Field Mus. Nat. Hist.), 1920. 8». Illustr. Mirande R. Zoophagus insidians Sommerstorff, capteur de Rotiferes fivants. (Bull. trim. de la soc. raycol. de France, tome XXXVI, 1920. fasc. 1, pag. 47—53.) 8°. 2 Textabb. Der genannte tierefangeade Pilz, im Jahre 1911 in Steiermark entdeckt, wurde vom Verfasser 1914 in Frankreich wieder gefunden. Möbius M. Über die Größe der Ghloroplasten. (Ber. d. deutsch, botan . Gesellsch., Bd. XXXVIII, 1920, Heft 6, S. 224—232.) 8°. Die Entstehung der schwarzen Färbung bei den Pflanzen. (Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch., Bd. XXXVIII, 1920, Heft 7, S. 252—260.) 8". Moesz G. Gubacsok Lengyelorszagböl. Pflanzengallen aus Polen. (Magy. botan. lapok, Bd. XVIII, 1919, Nr. 1/12, S. 26—39.) 8". Monfort C. Physiologische Grundlegung einer Guttationsraethode zur relativen Prüfung der Wasseraufnahme. (Jahrb. f. wissenschaftl. Bo- tanik, LIX. Bd., 1920, 4. Heft, S. 467—524.) 8". Mo SS 0. E. The Cambridge Britsh Flora. Volume III: Portulacaceae — Fumariaceae. Cambridge university press, 1920. 4°. 200 pag., 191 plates. Murbeck Sv. Beiträge zur Biologie der Wüstenpflanzen. II. Die Synapto- spermie. (Lunds üniversitets Ärsskrift, N. F., Avd. 2, Bd. 17, Nr. 1.) Lund, 1920. 4«. 53 S., 6 Textabb. Nakai T. Chosenia, a new genus of Salicaceae. The Botan. Magazine, vol. XXXIV, 1920. nr. 401, pag. 66—69.) 8^ „Genus inter Populus et Salix intermedium, a primo staminibus bracteae adnatae, disco destituto, stylis artieulatis, a secundo amentis mascalis pendulis, bracteis palmatim 5-nerviis, disco destituto, stylis artieulatis dignoscendum." — Chosenia splendida Nakai, hoher Baum, an Flußufern in Nord- Korea. Netolitzky F. Eine Methode zur makrochemischen Untersuchung von Zellinhaltskörpern. (Biochemische Zeitschrift, 93. Bd., Heft 3/4, S. 226—229.) 8^ Noack K. Der Betriebstoffwechsel der thermophilen Pilze. (Jahrb. f. wissenschaftl. Botanik, LIX. Bd., 1920, 4. Heft, S. 413—466.) 8°. Okada Y. 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(Zeitschr. f. Botanik, 12. Jahrg.. 1920, Heft U.S. 593-634.) 8». Skottsberg C. The natural history of Juan Pernaudez and Easter Islaud. Vol. I (Geography, geology. origin of Island life), part 1 (pag. 1—20, tab. 1—14.) Vol. II (Botany). part 1 (pag. 1—58, tab. 1—5). üppsala (Almquist u. Wiksells), 1920. Gr. S**- Inhalt von Vol. 1, part 1: C. Skottsberg, Notes on an yisit to Easter Island. — Inhalt von Vol. II, part 1: C. Christensen and C. Skottsberg, The Pteridophyta of the Juan Fernandez Islands. C. Christensen and C. Skottsberg, The Ferns of Easter Island. K. E. Fries, Die Myxomyceten der Juan Fernandez-In.seln. Small J. The origin and development of the Compositae. (New Phyto- logist, reprint nr. 11.) London, 1920. 8*^. 334 pag., 79 fig:, 12 tab. Smith E. Ph. Plant Dermatitis. IL (The Journal of Botany, vol. LVIII, 1920, nr. 691, pag. 173—176.) 8«^. Spruit C. The influence of eleetrolytes ou the tactical movements of Chlamydomonds varidbüis Dangeard. 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(Revue gen. de Botanique, tome XXXII, 1920, pag. 145 ad 160, tab. 1, 2.) 8". 59 Trott er A. Eiccrche ed osservazioni sulla presenza del tannino negli organi sessuali dei fiori e sulla natura delle sostanze e delle secre- zioni stimniatiche. (Nuovo giornale botan. Ital., n. s., vol. XXVII, 1919, nr. 4, pag. 245—270.) 8°. Turesson G. Mykologiska Notiser. II. Fusarium viticola Thiim. in- fecting peas. (BotaoiskaNotiser, 1920, h. 4, pag. 113— 125.) 8°. 1 P'ig. ülbrich E. Pflanzenkunde. Band 2, Blutenpflanzen. Leipzig, 1920. Kl. 8«. 460 S., 97 Textabb., 7 Tafein. — Mk. 10-15. Uphof J. C. Th. Die Vegetation im Staate Washington. (G. Karsten und H. Schenck, Vegetationsbilder, 13. Reihe, Heft 7, Tafel 37—42.) • Jena (G. Fischer), 1920. 4°. 11 S. Text. — K 176. Viseher V. Sur le polymorphisme de V A^iJcistrodesmus Braunii (Naegeli) Collins. Etüde de planctologie experimentale. (Revue d'Hydro- logie, 1919.) 8". 48 S., 5 Textabb., 2 Tafeln. Voss A. Botanisches Hilfs- und Wörterbuch. Erklärung der botanischen Kunstausdrücke nebst kurzer Anleitung zum Selbstunterricht in der Pflanzenkunde und zum Selbstbestimmen der Pflanzen. Fünfte, ver- mehrte Auflage. Berlin, 1920. 8°. 243 S., illustriert. V uy ck L. en Van de Pavord Sm its H. C. Naamlijst der Nederlandsche Gewassen afgebeeld e beschreven in Del I — XXV der Flora Batava. 's-Gravenhage (M. Nijhofi"), 1920. 16". 131 S. Wachs H. Entwicklung; ihre Ursachen und deren Gestaltung. F'rei- burg, 1920. Gr.-8». 25 S., 11 Fig. Walde A. Das Pilzbüchiein für den Sammler und den wandernden Naturfreund. 3. Aufl. Stuttgart, 1920. KI.-8°. 64 S., 10 Farbentafeln, Textfig. Warming E. The structure and biology of arctic flowering plants. 13. Caryophyllaceae. (Meddelelser om Grönland, vol. XXXVII, pag. 231 ad 342, 1920.) 8". Warburg 0. Über die Reduktion der Salpetersäure in grünen Zellen. (Die Naturwissenschaften, VIII. Jahrg., 1920, Heft 30, S. 594—596.) 4». Weiß B. Entwurf einer allgemeinen Entwicklungsgeschichte. (Einheit- hche Entwicklungsgeschichte für Natur- und Geisteswissenschaft.) Berlin, 1920. 8'^. 48 S. Wettstein F. v. Künstliche haploide Parthenogenese bei Vaucheria und die geschlechtliche Tendenz ihrer Keimzellen. (Ber. d. deutsch. botan. Gesellsch., Bd.XXXVHI, 1920, Heft 7, S. 260— 266.) 8^ 2Textabb. Will er A. Über den Aufwuchs der Unterwasserpflanzen. (Schriften d. physik -Ökonom. Ges. zu Königsberg i. Pr., 61./Ö2. Jahrg., 1920/21, S. 55—65.) 8». 5 Textfig. 60 Winkler H. Verbreitung und Ursache der Parthenogenesis im Pflanzen- nnd Tierreiche. Jena (G. Fischer) 8^ 231 S.. M. 18. Das vorliegend^ Buch wurde durch das Erscheinen von E r ns t's , Bastardierung als Ursache der Apogamie im Pflanzenreiche" veranlaßt und stellt sich in wesent- lichen Fragen in Gegensatz zu demselben, bezw. zu seinen zweifellos zu weit gehenden Folgerungen. Ernst ging von der Parthenogenesis bei Chara crinita aus und trachtete die Diploidie der parthenogenetischen Eizelle durch „Befruchtung mit artfremden iSperma", also durch Bastardierung zu erklären, Verf. zeigt nun, daß die Diploidie der Eizelle auch noch auf ganz anderen Wegen zustande kommen kann. Die Hauptkapitel des wertvollen Buches sinl: Die Deutung der Partheno- genesis bei Chara crinita. — Über das Vorkommen d« ^'•g'^bnis meiner Studien über die Vegetation der Turracher Höhe in den Satz zusammenfassen: Je mehr fTl„""V"° l^' "'" ''*'"'"'" ^'■'"^''ungen nähern, umso deutlicher treten die morphogenetische« Formationen hervor, umsomehr verliert de Sukzession der PHanzenvereine in den einzelnen morphogenetisch bedingten Vegetationszyklen au Bedeutung. Es ist eine analoge Er- scheinung, wie die, welche mir seinerzeit bei Bereisung der nordafri- 91 kanischen Wüste aufgefallen ist — ein neuer Vergleichpunkt unter den vielen Ähnlichkeiten der Vegetationserscheinungen von Wüste und Hoch- gebirge, denn auch in der Wüste bilden morphogenetische Formationen (Oasen, durch unterirdische Wasserläufe vorbestimmt) die letzten Vor- posten vor den geschlossenen Formationen ; auch hier verliert Schritt für Schritt die Sukzession in den Pflanzenvereinen an Bedeutung, je mehr wir von den Abhängen des Atlas gegen das Innere des Kontinents vorsehreiten. Ein neues, hexenringartig wachsendes CepJialosporium» Von Dr. Alexander Lin^elsheim (Breslau). (Mit einer Textabbildung.) Im Kalthause des Breslauer Botanisehen Gartens fielen mir an mehreren Stellen zahlreiche, kleine, ziemlich dicht beieinander liegende, etwa 2 — 3 cm große, kreisrunde Flecken mit oft dunkler Mitte an Bodenplatten aus Sandsteinen auf, mit denen der der Südmauer ent- lang streichende Gang belegt ist. Der erste Eindruck, welcher dadurch erweckt wird, ist der, daß an solchen Stellen eine weißliehe Flüssigkeit, Abb. 1. Ceplialosponnyyi herpetifonne Lingelsh. etwa dünne Kalkfarbe, aufgetropft und eiiigetrockuet ist. Bei eingehen- derer Besichtigung stellte ich dann ähnliehe, aber auch größere und vielfach unregelmäßige, sehr große, weißgrau bis graurötlich berandete Flecken auf dem Mauerbewurf der Wände des Hauses fest. Da sieh die 92 hellen Partien mit der Messerspitze als feine Häute abschaben ließen und nach dem makroskopischen Befunde ein anorganischer Eückstand wie Kalk, oder etwa ein helles Auswitterungsprodukt ausgeschlossen war, so wurden derartige Proben mikroskopisch geprüft. Die mikroskopische Untersuchung ergab nun, daß die hellen Zonen gebildet werden von dem dichtverwebten, septierten Mycel eines Cephalosporium, welches in diesen Zonen reichlich fruktifizierte. Die spinnwebige Mycelhaut ist so dünn, daß das körnige Relief des von ihr übersponnenen Kalkanstrichs, wie die Abbildung zeigt, deutlich heraustritt. Die nach Eabenhorsts Kryptogamenflora vorgenommene Ver- gleichuDg ergab die größte Ähnlichkeit mit dem Lind auschen C. cliar- ticola'^), nur sind die Maße der Köpfchen (10 5 — 13-5 (i), Conidien- träger (20 — 25 fi) und Sporen (5*4 — 6 '2X2 '7 — 3^) etwas größere. Der Pilz würde also in den engsten Verwandtschaftskreis dieses CepJialo- sporium einzuordnen sein ; die auffallende und ganz konstant bleibende, sehr verschiedene Wuchsform gestattet jedoch nicht, ihn ohne weiteres damit zu identifizieren. C. charticola Lindau überzieht mit seiner eben- falls dünnen aber weißlichen Myceldecke gleichmäßig und ganz unregel- mäßig begrenzt feuchte Tapeten, ein für die Art sehr charakteristisches Vorkommen. Der Autor zieht als Vergleich zu seiner Art C. calcigenum Preuss") aus Hoyerswerda heran, dessen wenig markante Beschreibung er mit ßecht kritisiert. Man könnte versucht sein, besonders hinsichtlich des ähnlichen Vorkommens aut Kalkmörtel von Mauern, auch den vor- liegenden Pilz zu C. calcigenum in Beziehung zu bringen. Doch der äußere Habitus, der weiße, wollige Rasen desselben, stimmt gar nicht mit den spinnwebig zarten, oft graurötlichen Zonen unseres Pilzes tiber- ein, auch fehlt jeglicher Hinweis auf die eigenartige Eingbildung, deren Preuss wohl sicher Erwähnung getan hätte. In der Farbe ähneln unsere Pilzrasen dann und wann dein C. roseum Oud.*), welches schwach rosarote Flecken auf frischem Kalk- anstrich einer Zimmerwand in Amsterdam bewirkte, doch sind dessen schmutzig hellrötlichen Sporen größer, die sterilen Hypheu sollen außerdem unseptiert sein, ßingzonenbildang erwähnt Oudemans nicht. Die rötliche Farbe der Rasen — auch das gänzlich verschiedene C. acremonium Corda*) nimmt dieselbe im Alter an — rührt nach meiner Vermutung weniger von einer Färbung der Sporen, als vielmehr von dem später sich rötlich verfärbenden Schleim der Köpfchen her. 1) G. Lindau, Pilze, in Rabenhorst, Krypt. Fl. Deutschi., Österr. und der Schweiz, I. 8 (1907), S. 107. 2) P. A. Saccardo, Syll. fung. IV (1886), 5S; G. Lindau, 1. c, 109. 3) P. A. Saccardo, 1. c. IV (1886), 58; G. Lindau, 1. c, 108. ^) P. A. Saccardo, 1. c. IV (1886), 56; G. Lindau, 1. c, 103. 93 Die neue Art ist wie folgt charakterisiert: Cephalosporium herpetiforme Lingelsh. Speeies C. charti- colae affinis, differt hyphis fertilibus, capitulis, sporidiis paullo majoribus. myceliol saepius griseo-rubello, vetustiore semper in orbem sinuato. Mycelium maculas format usque ad 5 cm diametientes, deinde con- fluentes, majores, ideoque morbum „Herpes tonsurans" in mentem revocat. Hab. in lapidibus arenaceis vel in arenato murorum frigidarii in horto botanico Vratislaviense. Der Pilz überzieht in unserem Gewächshause, und das ist vielleicht bemerkenswert, nicht die mineralische Oberfläche der Unterlage unmittelbar, sondern immer diejenigen Stellen, welche von einem grünen, zarten Algenanflug bekleidet sind. Dieser Anflug besteht der Haupt- sache nach aus den Fäden, Fadenstücken und Sporen von Gloeotila protogenita Kütz. Soweit diese Ohlorophycee die zu ihrer Entwicklung nötige Feuchtigkeit vorfindet, in dem Hause auf und nahe dem Boden, soweit vegetieren auch die Pilzrasen; außerhalb der Algendecke sah ich keine Entwicklung des Pilzes. Er seheint also in einer gewissen Ab- hängigkeit von dem Algenwachstum zu stehen. Man könnte dabei einer- seits denken, daß beide Organismen nur durch die vorhandene Feuch- tigkeit veranlanlaßt würden, den Standort zu teilen, andererseits aber auch erwägen, ob nicht der Pilz die Nährstoffe der absterbenden Algen - Zellen benützt und daran gebunden sei. Zur Ringbildung kann man folgendes mitteilen. In den jüngeren Stadien des Mycelwachtums bemerkt man zentrifugal entstandene, milli- meter- bis zentimetergroße, kreisrunde, gleichmäßig grauweißliche Flecken. Werden diese größer, so tritt in ihrer Mitte eine dunkle, zuerst punktförmige Stelle hervor, welche, je weiter das Mycel peripher fortwächst, immer ausgedehnter wird, bis schließlieh ein Mycelring die äußere Begrenzung des entstandenen Hofes bildet. Die Eingbildung ist durch das allmähliche Absterben der alten Mycelteile zu erklären, ist also eine eigentliche Hexenringbildung. In einigen Ringen prägt sich auch noch eine konzentrische Zonung durch wenige Zonen aus, eine Er- scheinung, welche an den verschiedensten radial ausstrahlende n Mycelien von „Schimmelpilzen" auftritt, hier als Hexenringbildung im weiteren Sinne zu bezeichnen ist und deren Entstehung nach Munk') durch Diffusions- oder Lichtwirkungen ausgelöst wird. Daß aber auch andere Paktoren Zonenbildungen an Mycelien hervorrufen können, geht u, a. aus den Beobachtungen von Falck^) am Hausschwammycel hervor, 1) M. Munk, Bediagungen der Hexenringbildung bei Schimmelpilzen, in Centralbl. f. Bakteriol., II. Abt., XXXII, 13/19 (1912), S. 353. 2) R. Falck, Die MerHlius-Fä,n[& des Bauholzes, in A. Möller, Hausschwamm- forschungen, VI (1912), S. 78 u. f. 94 wonach rein mechanische Ursachen (Stützbedürftigkeit) neben Ernährungs- bedingungen (Verzweigungsgröße) im Spiele sind. Kommen zwei oder mehrere Ringe unseres Pilzes nebeneinander zur Entwicklung, so fließen ihre Innenhöfe ineinander und es ent- stehen alsdann, beim Zusammentreß"en mehrerer, von Kreisstückea be- grenzte, größere Komplexe. Diese Erscheinung kommt dadurch zustande, daß die Eandpartien des vordringenden Mycels sofort absterben, sobald sie in den Bereich eines anderen Hofes gelangen, in welchem sie vielleicht keine genügenden Nährstofi"e finden oder aber auf wachs- tumshemmende Stoffe aus den abgestorbenen Mycelien treffen. Die so zustandegekommenen Bilder gleichen vollständig den Exanthemen, welche durch TricJwphyton tonsurans („Herpes tonsurans") auf der menschlichen Haut bewirkt werden. Man vergleiche die charakteristische Abbildung bei Lesser^), zu welcher der Autor folgendes bemerkt: Die Verschmelzung der ringförmigen Efflorescenzen findet stets nach einem eigentümlichen Gesetze statt. Wenn zwei Kreise durch Größerwerden sich zunächst berühren und schließlich ineinander übergreifen, so ver- schwinden die Teile eines jeden von ihnen, die sich auf dem Terri- torium des anderen befinden würden. Der Krankheitsprozeß erlischt auf den Stellen, die schon einmal von ihm berührt sind, die Haut ist an diesen Stellen gewissermaßen schon abgeweidet. Es entstehen durch Confluenz zweier Kreise 8-Figuren, dreier Kreise Treffiguren und bei mehreren eigentümliche guirlandenartige Zeichnungen, aus lauter nach außen convexen Bogenabschnitten (Gyrus) bestehend. Übrigens hat bereits der große englische Physiker und Chemiker Wollast on^) ähnliches bei Hexenringen der Hutpilze beobachtet und darüber sich folgendermaßen ausgesprochen: Whenever two adjacent circles are found to iaterfere, they not only do not cross each other, but both circles are invariably obliterated between the points ot con- tact. The exhaustion occasioned by each obstructs the progress of the other, and both are starved. Die Standorte der Cephalosporium-Avten sind sehr verschieden; die Mehrzahl wächst auf faulenden Vegetabilien. C. macrosporum Corda') scheint nur auf Pilzen vorzukommen; auf einer Alge, Frasiola orbicularis, wurde C. Saulcyanum Mont.*) bei Friedrichshaab in Grönland gefunden, während C. asperum March.^) und C. oxysporum March.®) aus Belgien ' ijE.*Lesser, Lehrb. d. Haut- u. Geschlechtskrankheiten, I (1900), S. 4,Abb. 1. 2) W. H. Wo IIa s ton, On Fairy-rings, in Philosoph. Transactions R. S. London P. II (1807), p. 137. 3) P. A. Saceardo, 1. c, IV (1886), S. 57. *) P. A. Saceardo, 1. c, IV (1886), S. 57. 5) P. A. Saceardo, 1. c, XIV (1899), S. 1043. 6) P. A. Saceardo, 1. c., XIV (1899), S. 1044. 95 koprophil sind; ü. asperum fand ich^) vor Jahren auch in Deutschland auf Mist vom Pferd, Hirsch und Schaf. Das brasilianische C. tumefaciens Winter ^) verursacht Verbildungen an Blättern und Zweigen einer unbestimmten brasilianischen Pflanze. Weitere pflanzenparasitäre Formen sind G. Sacchari Butl.*) auf den Halmen des Zuckerrohrs und ein C. sp.*) auf Bananen. Auch auf Tieren kommen parasitische Cephalosporium- Arten vor, wie z. B. C. Lecanii Zimm.^) und ein C. sp.^) auf Schildläusen. Bodenbewohner auf staubiger, humöser Erde sind C. humicola Oud. und C. Koningii Oud. von Bussura in Holland^); hierzu kommt C. Pammelii Buchan. var. purpurascens Buchan., ein Erdbewohner Nordamerikas ^). Eine eigenartige Stellung nehmen innerhalb der Gattung die Mauer- bewohner C. roseum, C. calcigenum nebst der neuen Art ein ; ebenfalls bemerkenswert ist das auf Tapete wachsende G. charticola. Stark wirkenden Chemikalien gegenüber scheinen einzelne Arten sehr resistent zu sein. G. acremonium wuchs gelegentlich in Normal- schwefelsäure ^) ; sein Mycel wurde selbst bei einem Gehalt von 187o freier Schwefelsäure nicht abgetötet. Herr Rittergutsbesitzer Eberhard Drescher sandte mir kürzlich aus Ellguth bei Ottmachau einen ein- getrockneten, nicht näher bestimmbaren Gephalusporium-'Ra,sQn ein, der auf der Oberfläche einer Forraalinlösung erwachsen war. Ebenfalls in bezw. auf Flüssigkeit (Brauwasser) gedeiht G. ru- hescens Schimon ^°), welches ähnlich wie das bereits erwähnte G. Pam- melii var. purpurascens ein rotes Pigment erzeugt. 1) Vgl. Z. y. Szabö, Mykologische Beobachtungen, in Jahresber. Schles. Ges. vaterl. Cultur, Zool. bot. Sekt. (1904), S. 5. ^) E. Winter in Hedwigia (1885) S. 259; P. A. Saccardo, 1. c, X (1892), S. 521. 3) C. Sacchari, Butl. in Mem. Dept. Agr. ladia, Bot. Ser., VI (1913), p 85, ex Just, Bot. Jahresb., XLI (1919), 400. *) S. K. ßasu, Eeport of the Banana disease of Chiusarah, Bengal, in Quart. Journ. Dept. Agr. Bengal, IV (1911), p. 196 ex Just, 1. c, XXXIX (1913), S. 187. 5) F. W. South, The control of scale insects in the British West Indies by means of fungoid parasites, in West-Indian Bull., XI (1911), p. 1 ex Just, 1. c, XL, 1 (1916), 147. ^) F. Vincens, Les Champignons parasites de la Cochylis et de VEndemis, in Comm. seance 15. mars 1911,' Soc. d'Hist. nat. et Sc. biol. et energ. de Toulouse, 1911, ex Just, 1. c, XL, 1 (1916), S. 265. 7) G. Lindau, \. c, S. 108. 8) Buchanan in Mycologia, III (1911), p. 173. ^) E. Zettnow, Ein in Normalschwefelsäure wachsender Fadenpilz, in Centralbl. Bakteriol., Abt. I, LXXV (1915), S. 369. 1") 0. Schimon, Beiträge zur Kenntnis rotgefärbter niederer Pilze. Diss. München, 1911. 96 Beiträge zur Flora von Steiermark. Von Karl Fritscli (Graz). II. Seit der Niederschrift des ersten Teiles dieser Veröfifentiichung ^) ist mir wieder eine größere Anzahl von neuen Standorten aus der Flora von Steiermark bekannt geworden. Die von mir selbst geraachten Funde, welche in den folgenden Zeilen verzeichnet sind, habe ich zumeist schon in früheren Jahren gemacht, ohne sie zu veröffentlichen. Herr Professor Dr. F. Vierhapper in Wien teilte mir eine Anzahl von Fanden mit, die er in Obersteiermark im Jahre 1920 gemacht hat; diese Pflanzen habe ich nicht gesehen — jedoch bürgt der Name des Sammlers für deren richtige Bestimmung. Herr L. Taucher in Kaindorf bei Hartberg bestieg im Sommer 1920 den Zetz (1275 m) bei Anger, über dessen Flora bisher äußerst wenig bekannt war, und sendete die dort gefundenen Pflanzen ein. Hiezu kommen dann noch einige einzelne Funde, die mir im Laufe des Jahres 1920 mitgeteilt wurden. Die Namen der Finder stehen überall hinter der Standortsangabe. Die Anordnung folgt wieder der zweiten Auflage meiner „Ex- kursionsflora", ebenso die Nomenklatur der meisten Arten. Asplenium acliantum nigrum L. Buchkogel bei Graz (Jani 1920, Salzmann)^). Fotamogeton lucens L. In einem Teich bei Murau (Vierhapper). Potamogeton nafans L. Ebendort (Vierhapper). Eragrostis minor Host. Massenhaft in der Johann Faxgasse in Graz (Widder 1920). Glyceria aqiiatica (L.) Wahlbg. In einem Teiche bei Murau (Vierhapper). Carex curvula All. Auf der Koralpe (Widder 1920). Für die Kärntner Seite der Koralpe ist das Vorkommen dieser Art schon be- kannt^). Carex silvatica Huds. Fichtenwald beim Rissachfall im Schlad- minger Untertal 1100 m (Vierhapper). Ophrys muscifera Huds. ZigöUerkogel bei Köflach (Toneourt 1920). Polijgomim Orientale L. In den Murauen bei Liebenaa unterhalb Oraz verwildert (Schwarz 1920). Chenopodium opulifolium Schrad. In der üniversitätsstraße in Graz (Fritsch 1920). 1) Vgl. diese Zeitschrift, 1920, S. 225—230. -) Auch Lämmer mayr hat die Pflanze dort gesehen (vergl. diese Zeitschrift, 1920, S. 209). 3) Fächer und Jabornegg, Flora von Kärnten, I., S. 163. 97 Fhytolacca decandra L. Mehrfach verwildert: Brombeergestrüpp im Kaiserwald bei Unter-Prerastätten (Erben 1920); Waldschläge am Steinberg südlich von Ligist (Bürgst all er 1920). Heliosperma alpestre (Jacq.) Echb. Im Stübinggraben unweit der Station Stübing (F ritsch 1902). Mdandryum noctiflorum (L.) Fr. Am Wege zur Buine Gösting (Fritsch 1918). Melandryum silvestre (Schk.) Eöhl. flor. albis. Im Stadtpark von Cilli (Bechinger 1890). Gypsophila repens L. Auf Kalkboden bei Teufenbach (Fest). Vaccaria segetalis (Neck.) Garcke. Bei Stübing (Fritsch 1902). Dianthus armer ia L. Vorder-Plabutsch bei Graz (Fritsch 1903); Teigitschtal, an der Straße nächst der Teigitsehmühle (Fritsch 1900) Dianthus Carthusianorum L. Einer der schwierigsten Formen- kreise unserer heimischen Flora! Hayek^) unterscheidet von ihm als besondere Art den Dianthus tenuifolius Schur, welcher nach ihm auf Magnesit bei Trieben und auf Serpentin bei Kraubath und Kirchdorf vorkommt. Von dem eigentlichen D. Carthusianorum unterscheidet er drei Varietäten : die niedrige, arm- und großblütige Alpenform (a. alpestris Neilr.), die gewöhnliche Form tieferer Lagen (b. pratensis Neilr.) und eine besonders reichblütige Form (c. latifolius Gris. et Schenk), von welcher er jedoch sagt, s.e sei „vielfach in die vorige Form übergehend". Die Form b. kann als der eigentliche Dianthus Carthusianorum L. typiciis aufgefaßt werden. Er ist, wie Hayek richtig angibt, in den Umgebungen von Graz gemein. Außerdem fand ich ihn, um einige von Hayek nicht erwähnte Standorte anzuführen, 1900 im Teigitschtal nächst der Teigitsehmühle und 1903 bei Wundschuh. Die von Hayek als „m. dissolutus Osswald u. Sag." erwähnte Mißbildung faod ich im Juni 1900 neben der typischen Form bei Peggau an Bainen neben der Straße gegen die Badlwand zu; die Blüten waren von Laubblättern um- geben. Am 7. Mai 1911 fand ich bei Stübing eine einblütige Zwerg- forra (Stengel ohne die einzige endständige Blüte nur 5mm lang, dicht beblättert; Blüte sitzend; Kelchschuppen hellgrün, h autrandig, mit breiter, krautiger Spitze, also laubblattähnlich). Die var. latifolius habe ich 1903 bei Gratwein gesammelt. — Bei dieser Gelegenheit sei mitgeteilt, daß sich die auf S. 85 des vorigen Jahrganges befindliche Angabe des Herrn Professor F. Vierhapper, daß auf dem Schloßberg bei Murau Dianthus silvestris Wulf, wachse, als irrtümlich herausgestellt hat. Es handelte sich nach brieflicher Berichtigung des Genannten um „eine arm- und großblütige Form des D. Carthusianorum" . Dianthus superhus L. Waldschlag bei Oberschöckel (Hammer 1920). 1) Flora von Steiermark, I., S. 328—329. österr. botan. Zeitschrift, 1921, Heft 3—5. 7 98 Dianthus plumarius L. Felsen bei Pux, auf Kalk, 760 m (Pest 1902). Eine kräftige Form mit oft zweiblütigem Stengel und relativ breiten Blättern, die aber im übrigen die von Hayek^) für den sonst den nördlichen Kalkalpen angehörenden D. hlandus (Rchb.) Hayek an- gegebenen Merkmale und nicht jene des bei Pux eher zu erwartenden D. Hoppei Portenschlag zeigt. Von der mir wohlbekannten Pflanze des Gesäuses ist aber die von Pux auffallend verschieden. Vielleicht werden eingehendere Untersuchungen zeigen, daß auf die Bereifung der Blätter und möglicher Weise auch auf das Herausragen der Kronblattnägel aus der Kelchröhre weniger Gewicht zu legen ist, als Hayek meinte. Jedenfalls steht eine endgiltige Klarlegung dieses höchst schwierigen Formen- kreises noch aus. Saponaria officinalis L. Wiesenraine bei Murau (Vier hap per). Stellaria aquatica (L.) Scop. Buschige Stellen bei St. Michael (Vierhapper). Cerastiuni brachypetalum Desp. Im Thörlgraben bei Aflenz (Pritsch 1904). Cerastiiim tauricum Spr. Bei Peggau; Kalvarienberg in Graz; bei Puntigam (Fritsch 1902). Moenchia coerulea Boiss. An der Straße im Grajenatal bei Pettau mit Moenchia mantica (L.) Bartl. (Fritsch 1912). Moehringia Malyi Hayek. An der weißen Wand (eine Felspartie an der Westseite der hohen Eannach) (R. Czegka jun. 1920). Anemone nemorosa'X.trifolia. Eine Gruppe ziemlich zahlreicher Exemplare mit den Stammeltern auf dem Stadtberg bei Pettau (F ritsch 1912). Peltaria alliacea Jacq. Auf dem Zetz bei Anger (Taucher). Buhus saxatilis L. Auf dem Zetz bei Anger (Taucher). Trifolium pratense L. flor. albidis. Wiesen bei Puntigam nächst Graz (Fritsch 1903). Während auf den Alpen das blaßblühende Tri- folium nivale Sieb, vorherrscht, sind weißlich blühende Formen in der Ebene verhältnismäßig selten. Trifolium montanum L. ßor, roseisl Am xibhange des Mühl- berges bei Graz (Fritsch 1903). Ich war damals über diese schöne Form sehr überrascht und demonstrierte sie am 7. Oktober 1903 in der botanischen Sektion des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark, ohne aber den Fund zu veröffentlichen. Deshalb wurde auch Hayek diese Farbenspielart nicht bekannt. Vicia sordida W. K. Bei Kaisdorf (Fritsch 1903). Laihyrus Silvester L. Buschige Stellen bei Oberweg nächst Juden- burg (Vierhapper). 1) Flora von Steiermark, I., S. 320. 99 Polygala subamara Fritsch^), An der Straße von Stübiog nach Gratwein am Fuße des Pfaffenkogels (Fritsch 1902). Polygala amarella Cr. Variiert bekanntlich sehr in der Farbe; ich fand sie beispielsweise am 17. Mai 1903 an grasbewachsenen Abhängen bei Gratwein teils flor. albo-coerulescentibus, teils flor. alhido- et roseo- violaceo-variegatis und an demselben Tage auf Wiesen im Mühlbach- graben bei Rein teils flor. albidi!^, teils flor. intense violaceo-coeruleis. Polygala vulgaris L. In den Umgebungen von Graz vorherrschend flor. coeruleo-violaceis (im Gegensatz zur folgenden Art), daneben seltener flor. roseo-violaceis und flor. albidis {vix coerulescentibus). Alle drei Formen beispielsweise an Rainen des Weizberges bei Graz (Fritsch 1903) . Polygala comosa Schk. Bei Graz fast ausschließlich flor. roseo- violaceis, z. B. auf Wiesen bei Puntigam (Fritsch 1903). Euphorbia purpurata Thuill. Wälder bei Ehrenhausen (Fritsch 1902). Von der um Graz hä.üß.gen Euphorbia dulcis L. durch die kahlen Früchte verschieden. Die weitere Verbreitung ist erst fest- zustellen, da Hayek^) nur Euphorbia dulcis L. anführt. Viola hirta L. flor. albis. In den Auen an der Sulm bei Leibnitz vereinzelt zwischen der gemeinen lilablühenden Form (Fritsch 1903). — flor. variegatis^). Peggau, auf Wiesen in der Nähe des Ursprunges des Peggauer Baches (Fritsch 1903). — var. dumetorum Hausskn.*) (eine große Schattenform, deren geruchlose Blüten fast die Farbe jeuer der F. odorata L. zeigen). Wetzeisdorf bei Graz, im Walde am Wege nach St. Johann und Paul (Fritsch 1902). Viola Schultzii Billot^). An Lichtungen des Bleschenwaldes bei Kaisdorf (Fritsch 1903). Epilobium nutans Schmidt. In Mooren um die Frauenlacke bei Judenburg (Vierhapper). Libanotis montana Cr. Auf dem Zetz bei Anger (Taucher). Anagallis femina Mill. In der Hartenaugasse in Graz. (Ma- chatschki 1920). Gentiana asclepiadea L. Waldblößen beim „Peter im Sattel" nächst Judenburg (Vierhapper). Omphalodes scorpioides (Hnke.), Schrk. In den Auen an der Sulm bei Leibnitz (Fritsch 1903). Pulmonaria stiriaca Kern. Am Fuße des Pfaffenkogels bei Stübing an der nach Gratwein führenden Straße (Fritsch 1902). 1) Mitteilungen des naturwiss. Vereines für Steiermark, Band 44, S. 292 (1908). 2) Flora von Steiermark, I., S. 224. 3) Vergl, Beck, Flora von Niederösterreich, S. 510. *j Vergl. Beck a. a. 0. S. 511. 5) Vergl. Hayek, Flora von Steiermark, I., S. 591. 7* 100 Glechoma Jiirsiäa W. K. Bei Römerbad am Wege zum Eingange des Gairachtales (Fritsch 1897). Stachys alpina L. Pieschkogel bei Rein (Widder 1920). Salvia pratensis L. flor. roseo-violaceis. Mühlberg bei Graz (Fritsch 1903). Verhascum blattaria L. Kaindorf bei Hartberg (Taucher 1920). In Graz in den Schrebergärten bei der Schanzlgasse (Fritsch 1920). Verhascum lanatum Schrad. Schläge beim Reiterbauer nächst Judenburg (Vierhapper). Veronica chamaedrys L. flor. albldis, coendeo-striatls. An der Südbahn im Bleschenwald bei Kaisdorf (Fri tsch 1903). Veronica pseiidochamaedrys Jacq. Pieschkogel bei Rein (Widder 1920). Veronica triphylla L. Auf Brachen bei Frohnleiten (Fritsch 1902). Galium mollugo y, verum. Pieschkogel bei Rein (Widder 1920). Lonicera nigra L. Auf dem Zetz bei Anger (Taucher). Knautia arvensis (L.) Coult. flor. albidis. Stiftingtal bei Graz, auf einer Bergwiese (Fritsch 1903). Scdbiosa ochroleuca L. Auf dem Zetz bei Anger (Taucher). Campanula patula L. flor. albis. Wiesen der Murauen bei Puntigam südlich von Graz (Fritsch 1903). Adenostyles gldbra (Mill.) DO. Auf dem Zetz bei Anger (Taucher). Erigeron Schleicheri Gremli. Zwischen Blöcken im Steinriesental bei Schladming, 1300 m (Vierhapper). BupJdhalmum salicifolium L. Auf dem Zetz bei Anger (Taucher). Doronicum anstriacum Jacq. Dürwagersbachgraben bei Autal (Schwarz 1920). Senecio subalpinus Koch. Wiesen nahe der Seetaler Alm am Zirbitzkogel bei Judenburg (Vierhapper). Carlina alpina Jacq. Am Abhänge der Kanzel bei Graz mit C. acaulis L. (Fritsch 1902). Cirsium erisithales (L.) Scop. Auf dem Zetz bei Anger (Taucher). Cirsium eriopJiorum (L.) Scop. Schläge beim Reiterbauer nächst Judenburg (Vierhapper). Auf dem Zetz bei Anger (Taucher). Centaurea scabiosa L. var, integrifolia Vukot. ^), Auf Wiesen bei Peggau mit der typischen Form (Fritsch 1900). Taraxacum paludosum (Scop.) Schlechter. Römerbad, an sumpfigen Wiesenstellen gegen das Gairachtal (Fritsch 1897). Hieracium villosum Jacq. Felsen im Steinriesental bei Schladming, 1900 m (Vierhapper). 1) Vergl. Beck, Flora von Niederösterreich, S. 1260. 101 Hieracium villosiceps Näg. et Pet. An demselben Orte mit der vorigen Art (Vierhapper). Hieracium silvestre Tausch. Waldränder bei Kaindorf nächst Hart- berg (Taucher 1920). Über eine neue Carum-Kvi aus dem Balkan. Von Prof. J. Bornmüller (Weimar). Carum scaligeriodes Bornm., spec. nov. sectionis „Eu-carum". Glabrum, radice oblongo-fusiformi ; caule 1"5 — 3-pedali terete striato, a basi vel a tertiaparte infera ionge ramoso ramuloso-subcorymboso (habitu omnino Scaligeriae Creticae [ürv.] Vis. vel Pimpinellae Tragium VilL); foliis radicalibus subternatim tripinnatisectis, uti segmenta ipsa plus minusve Ionge petiolatis, petiolo basi araplexicauli albido-hyalino- striato, laraina ambitu triangulär! vel triangulari-oblouga segraentis ordinis seeundae remotis sessilibns oblongis vel (sumrais) ovatis in laeinias 3 — 5 oblongas vel lineari-oblongas vel lineares acutas minimas (2 — 3 mm tantum longas vix 1 mm latas) seetis; foliis caulinis valde dimiuutis, segmentula pauca sublinearia gerentibus vel in petiolum tantum semiam" plexicaulemdilatatum albo-marginatum reductis, sumrais minutis; urabellis plerumque 7 — 9-radiatis (maximis 9— 11 - radiatis), radiis fructiferis 2 — 3'5 cm longis; involucri et involucelli phyllis 4 — 5, ovatis vel ovato-obloDgis et breviter lanceolatis, 2 — 4 mm tantum longis, late albo-marginatis; pedicellis fructiferis non inerassatis, externis fructu 2 — 2V2-plo longioribus, suberectis; mericarpiis tandem vix incurvis, parvis, 2 mm longis, jugis albis prominentibus; stylopodio breviter conico, stylis deflexis breviuscuhs. Habitat: Insulae Thasos (raaris Aegaei) in rupestribus umbrosis marmoreis montis Elias et montis Theologos (23. et 31. V. 1891 leg. Sintensis et ßornmüller; iter Turcicum n. 606 et 609); speeimina florifera. Macedonia centralis: Drenovo, in rupestribus faucium „Dolnja Klisura" fluvii Rajec-reka, 2 — 300 m. s. m. (U.V. 1918 legi; Bornm. Plantae Macedoniae Nr. 4175); speeimina florifera et fructifera. C. scaligeriodes Bornm. gehört in die nächste Verwandtschaft des C. muUiflorum (S. Sm.) Boiss. fl. Or. III, 882, d. h. es hat mit dieser Art die gleiche Wurzelbeschaffenheit (radix fusiformis) überein, nimmt aber gemeinsam mit dieser Art eine exponierte Stellung innerhalb der Sektion Eu-carum ein, worauf ja schon die reiche Synonymik genannter Art — teils zu Athamanta, teils zu Ligiisticum, bald auch zu Bunium 102 oder Oenanthe gestellt — genugsam hinweist. Selbst Freyn verkannte s. Z. beim Bestimmen der Sin tenis sehen Ausbeute aus Thessalien (Reise d. Jahre 1896) die Gattung und bezeichnete das Sin tenis sehe Exsikkat Nr. 658 aus dem Tale Aspropotami bei Chaliki irrtümlich als Peucedanum cnidioides Boiss. et Heldr. Unsere neue Art ist nach den nunmehr vorliegenden Exemplaren eine von C. multiflorum (S. Sm.) Boiss. durchaus verschiedene Pflanze'), gekennzeichnet durch viel gradieren Wuchs, viel schmälere, zum Teil lineare Blattsegmente (3. Ordnung), fast blattlose Sfengelteile, nur 7 — 9- (selten 9 — 11-) strahlige Dolden (nicht 20 — 28), halb so lange, breitliche. (2 — 4 mm, nicht 5 — 7 mm lange, also nicht länglich-lineare) HüUblättcheu (diese auch in geringerer Anzahl und stets ganzrandig, nicht aber, was hin und wieder bei C. multiflorum zu beobachten ist, einzelne 3 — 3 lappig) sowie schließlieh durch kleinere, nur 2 mm lange (nicht 3 mm) Früchtchen. Die der Insel Thasos entstammenden Exemplare des Jahres 1891 — sie sind ünica meines Herbars oder sind vielleicht auch noch im Herbar Sintenis vertreten — stimmen genau mit der zentralmazedonischen Pflanze überein; da aber Früchte fehlten, so hielt ich sie seinerzeit nur für dürftig entwickelte Pelsenformen des C. multiflorum (S. Sm.) Boiss., als solche sie auch in meinem „Nachtrag zu Plorula insulae Thasos" (Österr. bot. Zeitschr., Jahrg. 1894, S. 174; S.-A., S. 5) anführte. Dieser Irrtum kam mir zwar schon sehr bald — nach Eingang instruktiver Exemplare der Sibthorpschen griechischen Art — -zur Er- kenntnis, nunmehr die Pflanze im Herbar als Carmn sp. n. bezeichnend, doch mußte ich in Ermangelung von Früchten von einer Beschreibung bezw. Veröffentlichung Abstand nehmen^). — Ich wählte den Namen „scaligeriodes"' mit Rücksicht auf die Tracht und Wurzelbeschaffenheit, die mit gewissen Arten der Gattung Scaligeria übereinstimmt, so mit Sc. Cretica (ürv.) Vis. und mit Arten der Sektion Elaeosticta, denen aber allen ein „fructus globoso-didymus" eigen ist und die deshalb mit unserem Carum nichts zu schaffen haben. 1) Auch Herr H. W o 1 f f (Dahlem), welcher die Gattung für das „Pflanzenreich" bearbeitet, schließt sich dieser Auffassung an ! 2) Die ebenda auf Thasos gemeinsam mit Sintenis im Jahre 1891 gesammelte, von Haläcsy seinerzeit irrig als Freyera ftaZcamca Velen. bestimmte und als solche in zahlreichen instruktiven Exemplaren verteilte ümbellifere erkannte ich ebenfalls längst als eine andere, d. h. n e u e Art. Herrn W o 1 f f darauf aufmeriisam machend teilte er mir im Herbst vorigen Jahres mit, daß auch er sie als solche erkannt XI nd bereits die Diagnose derselben als Biasolettia Bornmülleri H. Wolff in Druck (F e d d e, Repert.) gegeben habe. 103 Zwei neue Pflanzen aus Bulgarien. Von N. Stojanov und B. Stefanov (Sofia). (Mit 3 Textabbildungen.) Viciaorbelica, sp. n. Perennis. Oaulis ereetus, elatus, angulato- sulcatus, glaber, foliosus, ca. 50— 60 cm altus. Folia imparipinnata, glabra, solummodo ad petiolum minute pilosula. Poliola 8 — 15juga, oblonga, 10 — 27 mm longa, 4 — 6 mm lata, basi fere rotundata, apice obtusa et minute mucronulata, raargine minute cartilagineo-denticulata, glabra. Stipulae inferiores samisagittatae, basi inciso-tridentatae, dentibus lineari- lanceolatis acutis; superiores integrae, lineari-Ianceolatae, acutae. Racemi densi, 10 — SOflori, foliis evidenter breviores, cum pedunculo ca. 10 cm longi, pedunculi racemis aequilongi vel sublongiores. Pedicelli 2—3 mm longi, minute pilosuli, calycis tubo breviores. Calyx campanulatus, oblique truncatus, parce pilosulus vel glabrescens, 4 — 5 mm longus; calycis dentes lineari-setacei, tubo breviores, breviter pubescentes, non ciliati. Corolla albida; vexillum dorso pallide-violaceum. Legumina late-lanceo- lata, glabra, Fioret julio. In saxosis umbrosis regionis montanae <1500 m) montis Eila, ad rivum Urdinam. Valde affinis Viciae montenegrinae Rohlena^}, sed diagnoscitur : racemis densis folio brevioribus ; floribus numerosioribus; pedicellis caly- cis tubo brevioribus; calycis dentibus breviter pubescentibus margine non ciliatis, colore florum, V. orohum L. revocante. Unsere Pflanze gehört zu der Section Cracca ßivin., Subs. Vicilla Schur, Gesamtart V. orohus Aschers, u. Graebn.^) und steht in nächster Ver- wandschaft zu F. montenegrina Rohlena, unterscheidet sich aber, wie folgt Vicia montenegrina Rohl Vicia orbelica, sp. n. Blütenstände gewöhnlich länger als die Blätter Gemeinsamer Blütenstiel bis zweimal so lang als die Traube Blütenstände stets kürzer als die Blätter Gemeinsamer Blütenstiel gleich oder kaum länger als die Traube Trauben ca. 10 blutig Trauben 10— 30 blutig Blütenstiele kahl, etwas länger als die Kelche Blütenstiele behaart, kürzer als die Kelche Kelch kahl, nur am Rande gewimpert Kelch fein behaart, am Rande nicht gewimpert Blüten blau Bäten weiß mit violett-gestreifter Fahne 1) J. Rohlena, Beitrag zur Flora von Montenegro, in Fedde, Repertorium nov. spec. regni veget., fasc. III, 1907, S. 146—147. 2) Ascherson u. Gra ebner, Synopsis der mitteleuropäischen Flora, Bd. VI, S. 922, 927 u. 929. 104 Abb. 1. Vicia orbelica, sp. n., etwas verkleinert. 105 Diese Pflanze, die habituell an Vicia cassuhica erinnert, wurde an einem einsamen und schwer zugänglichen Standort unter Felsen am Ürdina-Fluß gefunden. Sie bildet dort den Niederwuchs in einem Wäldchen von Acer HeJdreichii Orph., Acer pseudoplatanus L. und Taxus haccata L. An diesem Standort ist sie in ziemlich zahlreichen Individuen vertreten, aber außer an der genannten Stelle konnten wir sie nicht mehr finden ; sie scheint also auch in dortiger Gegend selten zu sein. Am 23. Juli (1919) hatte sie noch Blüten und unreife Früchte. Jasione bulgarica, sp. n. Perennis. Tota planta glabra. ßhi- zoma tenue, repens. Caulis erectus, teretiusculus, sulcato-striatus, ad medium foliatus, 5 — 20 cm altus. Folia radicalia rosulata, oblongo- spathulata, integra vel obsolete et remote denticujata; folia caulina lan- ceolata vel oblongo-lanceolata, integra. Flores in capitulum terminalem congesti. Involucri phylla late ovata vel lanceolata, apice acuminata margine remote setaceo-denticulata. Pedicelli tubo calycis subbreviores. Calyx laciniis lanceolato-subulatis, acutis, tubo longioribus, corolla sub anthesin recta, laciniis divaricatis, oblongo-linearibus, apice obtusis. Sta- mina antheris liberis, nee connatis! Stylus corollae laciniis longior. In pascuis regionis superioris (2000 — 2500 m) montis ßila ad rivumUrdinam et sub cacumine Öader-Tepe. Floret ab julio ad septem- brem (1919). Unsere Pflanze ist der Jasione orhiculata Griseb. nächstverwandt, unterscheidet sich aber von dieser Art wie folgt: Jasione orhiculata Griseb. (nach den Pflanzen von der Rila und Stara-Planina) Jasione bulgarica, sp. n. Wurzelstock aufrecht mit kurzen Aus- läufern Blätter am Grunde gewimpert Hüllblätter und Kelchzipfel fein be- haart (an allen von uns untersuchten bulgarischen Pflanzen) Stengel niedergestreckt oder auf- steigend Staubbeutel, vrenigstens in jungen Blüten, am Grunde miteinander ver- wachsen Wurzelstock kriechend, meist verzweigt Blätter vollkommen kahl Hüllblätter und Kelch kahl Stengel steif aufrecht Staubbeutel sogar in unentfalteten Blüten stets frei Die von Jasione orhiculata Griseb. kaum unterscheidbare J. siipina Sieb, unterscheidet sich von unserer Pflanze außerdem durch die Form 106 der Laub- und Hüllblätter wie es sich aus Siebers Diagnose ergibt : „... foliis spatulatis subcrenatis ... braeteis ovatis crenatis ..." Ihren Blüten nach könnte Jasione hiilgarica mit J. foliosa Cavend. (e Sectio Phyteumopsis Wilik.) aus Spanien verglichen werden, ihrem Abb. 2. Jasione hulgarica, sp. n. Ganze Pflanzen, etwas verkleinert. ganzen Bau nach steht sie aber den oben erwähnten zwei Arten am nächsten. 107 In dem Herbarium Stfibrnyis in der Landwirtschaftlichen Ver- suchsstation in Sofia befindet sich diese Pflanze aus Mussala unter dem Namen Jasione orhiculata Griseb. In Ururaovs Herbarium in dem königlichen Hofmuseum in Sofia ist sie auch mit J. orhiculata Griseb. verwechselt und in denselben Blättern eingelegt. Das entspricht dem Umstand, daß in der Natur die beiden Pflanzen oft an den- • selben Standorten wachsen, obwohl sie nie Zwischenformen bilden. Vielleicht war es dieselbe Pflanze, die VOR St. Georgiev^) als J. supina Sieb, forma elatior beschrieben wurde, obwohl es nach der Beschreibung unklar bleibt und die Pflanze selbst in dem Herbarium Georgievs fehlt. Die Beschreibung der J. orhiculata Griseb. var. orhelica Abb. 3. Jasione hulgarica, sp. n. Blüte. Velenovsky^) erinnert auch an unsere Pflanze; über das Verwachsen der Staubbeutel ist dort nichts gesagt. Für die Flora Bulgariens neue Pflanzen. Von N. Stojanov (Sofia). Cystopteris fragilis Beruh, var. dendata Hooker. Ali-Botus, an feuchten Kalkfelsen bei dem Flusse Petrovska, 8. Juli 1920. Aspleniuni tricJiomanes (L.) Huds. var, auriculatum Milde. Ali-Botus, an Felsen bei dem Dorfe Petrovo, 8, Juli 1920. var. rotundatum Milde. Belasica, in der Schlucht oberhalb Petric, 1500 m Meereshöhe, 21. Juli 1920. Polypodium vulgare L. var. commime Milde. Belasica, an Felsen ober- halb Kolarevo, 1000 m, 19. Juli 1920. Aspidium illyricum Borbas. Belasica, in Buchenwäldern bei dem Demir-Kapu-Paß, 1600 m, Juli 1916. Panicum echinatum Willd. In den Reisfeldern und an Wasserrändern, verbreitet in den Bezirken Petric und Gorna-Djum aja, Juli-August> 1916—1920. 1) „Sbornik sa narodnite umotevorenia", Sofia, 1891. 2) Velenovsky, Flora bulgarica, Supplemeatutn I. (1898), S. 188. 108 Phleum Boehmeri Wib. var. blepharodes Asch. et. Gr. Ali-Botus, an Hügeln oberhalb Petrovo, 6. Juli 1920. Arena harlata Brot. An trockenen Abhängen und in Gebüschen bei Petric, Mai 1917. Brachypodium silvaticum R. S. var. dumosum Beck. Ali-Botus, in Gebüschen westlich von Petrovo, Juli 1920. Agropyriim intermediimi Host var. trichophoriim Link. Bei Mechomia (gesammelt von j J- Neicev, 20. Juli 1913). Cyperus esculenius L. An sandigen Stellen bei Petrovo (Ali-Botus), 5. Juli 1920. Colchicum SibÜiorpii Bak. In Gebüschen in der Umgebung von Petric, nicht selten, September 1916. AlUum nigrum L. Ali-Botus, auf Felstriften am Cengene-Kale, 1300 m, mit Blüten, 6. Juli 1920. A. margaritaceum S. S. typicum. In den Bezirken Melnik und Petric, in Gebüschen und an lichten Stellen, kommt oft mit der var. guttatum Stev. zusammen vor und bildet Übergangsformen, Juli 1920. Tulipa australis Link. Auf Granitfelsen am Fuße des Belasica-Gebirges und in dem Kresna-Paß, mit Blüten im April 1916 und 1920. Gymnadenia conopsea L. var. densiflora Dietr. Ali-Botus, auf Berg- wiesen (1600 ra), mit Blüten 10. Juli 1920. Dieselbe Pflanze von dem Pirin (gesammelt von Kellerer) wächst in dem kgl. Botan sehen Garten in Sofia. Epipactis atropurpurea ßaf. Ali-Botus, in Kieferwäldern auf Kalk- boden oberhalb Golesevo, in ca. 1300 m Meereshöhe, mit Blüten, 11. Juli 1920. Äristolochia rotunda L. Verbreitet in Gebüschen am Fuße des Belasica- Gebirges in der Umgebung von Petriß ; blüht im April und Mai. Salsola Soda L. An sandigem Boden bei Burgas, August 1911. Amarantus paniculatiis L. In Gebüschen und an wüsten Stellen in der Umgebung von Petric verbreitet und vollkommen eingebürgert, Sep- tember 1916. Cerastium tomentosum L. In Felsentriften an dem Gipfel Losen (Bela- sica), mit Blüten im Juli 1916 und 1920. Alsine montana Loeff. Ali-Botus, an Kalkfelsen oberhalb Petrovo, mit Blüten und Früchten, 6. Juli 1920. A. verna L. var. idaea Halaesy. Ali-Botus, an Felsen des Gipfels Ali-Botus, in ca. 2000 m Meereshöhe, mit Blüten, 10. Juli 1920. Dianthus integripetalus Schur. Ali-Botus, an Kalkfelsen, ziemlich verbreitet von 1700 bis 2000 m, mit Blüten, 10. Juli 1920. D. Hohmaymianus Heldr. Belasica, auf subalpinen Wiesen, 1700 bis 2000 m, mit Blüten, Juli 1916 und 1920. 109 Anemone pavonina Lara. var. purpureo-violacea (Boiss.) Halaesy. In Gebüschen der Umgebung von Petric, ziemlich verbreitet, mit Blüten im Jänner bis März 1916. Clematis flammula L. In Gebüschen bei Janevo, am Fuße des Ali- Botus, mit Früchten am 5. Juli 1920. (Die von Prof. Georgiev^, 1889, gemachte Angabe eines Vorkommens bai Belovo ist irr- tümlich.) Thalidrum saxatile Schleich, var. alpestre (Gaud.) Schinz et Keller, Ali- Botus, an Felsen der Gipfelregion, Carev-Vrch, 2000 m; Oengene- Kale 1300 m, mit Blüten und Früchten, Juli 1920. T. olympicum Boiss. Ali-Botus, an Kalkfelsen ober Paril, mit Blüten, 13. Juli 1920. Corydalis densiflora Presl. In Gebüschen am nördlichen Fuße des Belasica-Gebirges, mit Blüten im März und April 19L6 — 1917. Famaria Thureti Boiss. In Gebüschen nördlich von Kolarevo (Um- gebung Petric), mit Blüten und Früchten, 16. Mai 1917. Teesdalia Jepidium DG. Auf trockenen Felstriften am Fuße des Bela- sica-Gebirges, Februar-März 1916 — 1917. Potentilla apennina Ten. An Kalkf^lsen der Gipfel Ali-Botus und Carev-Vrch, 2000 m, mit Blüten, 10. Juli 1920. Cytisus austriacus L. var. thessalus Boiss. Belasica, auf subalpinen Wiesen (1800—2000 m), mit Blüten, 22. Juni 1916. Medicago falcata L. var. procumhens Bess. An sandigem Boden bei Mesemvria (gesammelt von fJ. Neicev), mit Blüten und Früchten 19. Juli. Trifolium leucanthutn MB. var. declinatiim Boiss. An Hügeln oberhalb Petrovo (Ali-Botus), mit Blüten, 5. Juli 1920. AnthijUis afßnis Britt. f. Murbeckii Sag.^). An Kalkfelsen unter dem Gipfel Ali-Botus, 1700 m, mit Blüten, 10. Juli 1920. Lotus corniculatus L. var. ciliatus Koch. An steinigen Abhängen des Gipfels Ali-Botus, mit Blüten, 10. Juli 1920. L. uliginosus Schkuhr. Belasica, verbreitet auf subalpinen Wiesen von 1700 bis 2000 m, mit Blüten am 20. Juli 1920. L. aegaeiis Boiss. An trockenen Felsen bei Paril (am Fuße des Ali- Botus), mit Blüten, 12. Juli 1920. Vicia Barhazitae Ten. In Gebüschen an Abhängen des Belasica-Ge- birges, mit Blüten im April 1917. Linum alpinum Jacq. In Felsentriften des Gipfels Ali-Botus, 2000 m, mit Blüten, 10. Juli 1920. Rhamnus fallax Boiss. Ali-Botus, in der Schlucht „Dol" oberhalb Paril, 1400 m, bildet kleine Bestände, mit Blüten und unreifen 1) Von A. Hayek (Wien) bestimmt. 110 Früchten, 13. Juli 1920. Bis jetzt in Bulgarien nur von Frivaldsky im ßhodope- Gebirge gefunden (.siehe Grisebaeh, Spicilegium, Bd. I, 5. 150). R. rnpestris Seop. Ali-Botus, auf Felsen am Cengene-Kale, 1300 m, mit Blüten, 6. Juli 1920. Viola delphinantha Boiss. Ali-Botus, an schattigen Felsen in der Schlucht „Dol" oberhalb Paril, 1200—1400 m, mit Blüten und Früchten, 13. Juli 1920. Daphne jasminea Griseb. Ali-Botus, auf Felstriften am Sabran, 2000 ra, mit Blüten, 10. Juli 1920. Seseli oligophyllum Griseb. Ali-Botus, auf Felstriften am Carev-Vrch, 1700 m, mit Blüten und unreifen Früchten, 13. Juli 1920. Lascrpitium garganicum Ten. Auf schattigen Felstriften in der Schlucht „Dol" oberhalb Paril (Ali-Botus), mit Blüten und Früchten, 13. Juli 1920. V incetoxkum nivale B. H. Ali-Botus. Auf Felstriften am Cengene- Kale und Carev-Vrch, 1300—1700 m, mit Blüten und Früchten, 6. bis 10. Juli 1920. Convolvulus cochlearis B. H., eine Form mit etwas größeren (bis 15 mm langen) Blättern. An Kalkfelsen am Carev-Vrch (Ali-Botus), 1400 bis 2000 m, bildet dichte Polster, mit Blüten, 10. bis 13. Juli 1920. Sideritis scardica Griseb. Ali-Botus, in Gebüschen und auf Felstriften, verbreitet oberhalb Golesevo und Paril von 1200 bis 2000 m Meereshöhe, mit Blüten, 9. bis 14. Juli 1920. Lamium hifidum Cyr., die typische Form. Belasica, in Gebüschen oberhalb Kolarevo, mit Blüten im April 1917. Onganum heracleoticum L. var. alhiflorum Hausskn. An Felsen im Kresna-Paß südlich von Krupnik, mit Blüten, 13. Juli 1920. Tremastelma palrestinum (L.) Janchen var. Sihthor planum (Sm.) = Callistemma Sihthorpianum (Sm.) Nyman. An trockenen Hügeln bei Petrovo und Paril (am Fuße des Ali-Botus), mit Blüten und Früchten, 6. bis 12. Juli 1920. Campanula lingidata W. K. var. cichoriacea S. S. Belasica, auf Fels- triften des Gipfels Kalabak, Juli 1920. C. calaminthifolia Griseb. An Felsen des Gipfels Ali-Botus, 1500 bis 2000 m, mit Blüten, 10. Juli 1920. Die gesammelten Exemplare gleichen denjenigen vom Athos (Exsiccaten von Halacsy) und stimmen vollkommen mit der Diagnose Grisebachs überein (Spicilegium, IL, p. 286); namentlich sind die Narben immer drei und die Pflanze ausgesprochen mehrjährig mit starkem Rhizom, so daß sie mit G. orphanidea Boiss. (Fl. Or., III, p., 897) keineswegss identifiziert werden kann. (Siehe auch: Halacsy in Ost. Bot. Zeitschr., 1892, S. 372) 111 C. phrygia Jaub. var. serbica Adamovic. Ali- Bolus, an trockenen Hügeln oberhalb Petrovo, mit Blüten und Früchten, 8. Juli 1920. Anthemis montana Heuff. var. cronia Boiss. Belasica und Ali-Botus, auf Felstriften von 1700 bis 2000 m, mit Blüten im Juli 1916 und 1920. Crepis divaricata B. H. Belasica, auf subalpinen Wiesen bei dem Demir- Kapu-Paß, 1700 m, mit Blüten und Früchten, 20. Juli 1920. Achillea chrysocoma Friv. Ali-Botus, auf Felstriften am Carev-Vrch, 2000 m, mit Blüten, 10. Juli 1920. Für die Flora Bulgariens neue und seltene Pflanzen. Von B. Stefanov (Sofia). Lilium Cataniae Vis. (L. dalmaticum Vis.). In Eichenwäldern des Strandja-Gebirges am Wege zwischen Novo-Selo und Kajrak-Kjoi, Juli 1920. Epipogon aphyllus (L.) Sw. Selten in feuchten Wäldern von Fagus Orientalis Lipsky am Strandja-Gebirge, zwischen Gramatikovo und ürgari) in ca. 200 m Meereshöhe, Juli 1920. Bis jetzt in Bulgarien nur einmal von Georgia v im ßodope-Gebirge gefunden, Listera cordata (L.) R. Br. In Buchenwäldern westlich von Batak im Rodope-Gebirge, Juni 1915. Fagus orientalis Lipsky (Florae Caucasicae imprimis Colchicae novitates, 1895; in Acta Horti PetropoL, T. XIV., Fase. IL, S. Petrsb. 1898) Verbreitet überall am Strandja-Gebirge. Bildet ausgedehnte reine Be- stände und kommt außerdem gemischt mit Eichen vor. Bemerkens- wert ist die vertikale Verbreitung dieser Art, da man sie von den höchsten Punkten des bulgarischen Gebirges (Gradiste, 630 m über d. M.) bis herab zu 20 — 30 m Meereshöhe überall findet. Dem- entsprechend sin i hier zwei Formen zu unterscheiden: 1. die f. typica (f. asiatica DO.), mit etwas kleineren, 6 — 10 nervigen Blättern, die mit den Herbarexemplaren aus dem Kaukasus (gesammelt von Marko vic) vollkommen gleich ist und die am Strandja mehr trockene und höhere Stellungen, oft mit Eichen gemischt, einnimmt; 2. f. macrophylla Hohen - acker mit größeren, zarten, 9 — 12 nervigen Blättern, die an tieferen, nassen Orten, besonders an Fluß- und Bachrändern vorkommt. Diese Form bildet sehr schattige Wälder mit armem Niederwuchs von Saprophyten, wie Epipogon aphyllus Sw., Neottia nidus-avis Rieh., Limodonim abortivum Sw., Epipactis-Arieü, Monotropa hypopitys L., außerdem Scolopendrium vulgare Sw., Orobus aureus Stev. und andere. Hier kommt auch Hex aciuifollam L. vor. 112 Vermutlich ist auch die von Grisebach^) für den Belgrad- Wald an den südlichen Abhängen des Strandja angegebene Buche die Fagus orientalis Lypsky. Der geringen Meereshöhe des Strandja- Gebirges nach ist es wahrscheinlich, ds^ii Fagus silvaticaL. hier über- haupt nicht vorkommt^). Osyris alba L. Am Strande des Schwarzen Meeres zwischen Sozopol und Vasiliko, in Gebüschen auf sandigem Boden. Sehr verbreitet bei dem See Arkutini und im Sande südlich vom Flusse Karagac. Juli 1920. Amarantus albus L. Bei Burgas, Juli 1920. Thelygonum cynocramhe L. Bildet kleine Bestände an feuchten Felsen in der Schlucht Eli-Dere (Rodope-Gebirge), Mai 1915. Cerastium speciosum Sprun. Im Urdina-Tal (Rilä), 1500 ra Meereshöhe, Juli 1919. Arenaria rigida MB. In kalkreichem Sande in der Gegend Dikili-Tas bei Gebedje, Juni 1915. Anemone fulgens J. Gay {A. pavonina Lara.). In Gebüschen bei Malko- Trnovo (Strandja). Tcesdalia lepidium DO. Auf rotem Sandstein zwischen Cerkva und Krapee (südwestliche Abhänge der Vitosa), April 1915. Malcolmia confusa Boiss. Am Strande des Schwarzen Meeres bei Kju- prija (südlich von Sozopol), Juli 1920. Tillaea muscosa L. Auf feuchtem Sande am Ufer der Struma bei Sali- Aga (südlich des Kresna-Passes), März 1920. Saxifraga carpathica Rchb. (Fl. germ. excurs., S. 552, 1832). In feuchten Felsenspalten. ^In der hochalpinen Zone (über 2500 m) des Rilo-Gebirges (Beirücken, Ibar, Öader-tepe, Musala bis Elenin Vrch). Ziemlich verbreitet. Juli bis September 1920. Identisch mit den Exsiccaten Englers und Pantosceks aus dem Giewont-Gebirge (Gaiizien). Mespilus germanica L. Am Strandja-Gebirge, verbreitet in den gemischten Wäldern südlich der alten türkisch-bulgarischen Grenze. Hier kommt sie mit Acer campestre, Quercus sessilis, Q. confecta, Crataegus monogyna, Malus domestica, Pirus^ communis, Sorlus domestica, S. torminalis, Cornus mas u. a. zusammen vor und ist vollkommen wild. Juli 1920, mit unreifen Früchten. J'yracantha coccinea Roem. Bildet kleine Bestände zwischen Gramati- kovo und ürgari (Strandja). Juli 1920. Bis jetzt ist diese Pflanze in Bulgarien nur bei Aboba (nordöstl. Bulgarien) von B. Davidov ge- funden worden. 1) A. Grisebach, Spicilegium, 1843, t. II, p. 340. 2) A. de Candolle, Geographie botanique, 1855, p. 316. 113 Cicer Montbretii Jaub. et Spach. Verbreitet in Eichen- und gemischten Wäldern am Strandja; bildet hie und da kleine Bestände. Juli 1920. Geranium hohemicum L. In Buchenwäldern wastlich von Dorkovo (Rodope- Gebirge), Juni 1915. G. pratense L. Auf sumpfigen Wiesen bei dem Fluß Palikarija (Um- gebung von Samokov), Juli 1912. Linuni htdgaricum Podpera (Verhandl. d. Zool.-bot. Ges. Wien, 1902, S. 642). Am sandigen Strande des Schwarzen Meeres bei dem See Arkutino, südlich von Sozopol, Juni 1920. Hex aquifolium L. Vereinzelte Gruppen in tiefen feuchten Schluchten und Buchenwäldern {Fagus orientalis) zwischen Gramatikovo und Urgari (Strandja), Juli 1920. FranJcenia pulverulenta L. Auf trockenem Lehmboden östlich von Oengene-Skele (bei Burgas), Juli 1920. Oenanthe tenuifolia Boiss. et Orph. (PI. or., vol. IL, p. 956). Anfeuchten Stellen in Gebtischen bei Kajrak-Kjoi (Strandja), Juli 1920. ^ Daucus maximns Desf. Auf feuchten Wiesen am Flusse Karagac (nörd- lich von Vasiliko), Juli 1920. Cachrys alpina MB. Auf Kalkfelsen der südlichen Abhänge des Gepan - Gebirges, bei Dragoman (West-Bulgarien). Calluna vulgaris (L.) Hüll. Ausgedehnte Bestände an mehreren Stellen des Strandja-Gebirges, an kahlen Abhängen. Nördlich bis zum Kajrak- Kjoi, südlich bis zum Marmara-Meer. Juli 1920. Fraxinus coriariaefolia Scheele (Linnaea, XVI., p. 350, 1843). Diese transkaukasische Esche ist neu für Europa; sie wächst am Ufer der Velika zwischen Kosti und Brodilovo am Vorgebirge der Strandja Planina, wo si« mit F. syriaca var. oUgophylla, Juglans regia u. a. Gehölzen gemischt Uferwälder bildet. Dem Bau und der Nervatur der Blätter nach ähnelt sie der angeblich aus üstasien stammenden F, holotricha Koehne deren Beziehungen zu F. coriariaefolia nicht ganz geklärt zu sein scheinen^). 1) C. K. Schneider, Illustriertes Handbuch der Laubholzkunde, Bd. II, S. 831 (1912). — A. Lingelsheim, Oleaceae-Oleoideae-Fraxineae (in Englers Pflanzen- reich, Heft 72, 1920) beschreibt F. coriariaefolia: „Folia 3— 6juga. . . foliola sessilia, . . . ambitu elliptica, acuminata, margine regulariter et adpresso-denticulata, supra glaberrima, . . ." Fraxinus holotricha dagegen charakterisiert er folgendermaßen = „Folia 2— öjuga. . . . Foliola.... ambitu lanceolata vel oblongo-lanceolata, sessilia, basi petioluliformi-contracta, acuta, apicem versus subcaudato-attenuata, .... supra juvenilia velutino-pubescentia, demum .... scabra, margine remote et acute serrata, dentibus apicem versus incurvis instructa. . ." Bei dieser, die nur aus Kultur mit Sicherheit bekannt ist, bemerkt er: „Vielleicht gehört hierher eine in sehr jugend- lichem Stadium .... von den Gebr. Sintenis in der Dobrudscha bei Cukarova ge- sammelte Esche." — Höchstwahrscheinlich handelt es sich hier um dieselbe Art, die von mir in Ostbulgarien aufgefunden wurde. Osterr. botan. Zeitschrift, 1921, Heft 3— .5. 8 114 Centunculus minimus L. An feuchtem sandigem Meerstrande zwischen Burgas und Porös, Juli 1920. leucriuni cordifoliiim Celak. (Über einige Arten d. Gatt. Teucriuni, in Bot. Centralblatt, XIV., p. 221, 1883.) In Gebtischen bei Malko Trnovo (Strandja), verbreitet, Juli 1920. Salvia Forshahlei L. (S. bulgarica Davidov). Verbreitet in Eichenwäldern an Strandja, Juli 1920. Linaria Sieberi Echb. In Ackerfeldern am Strandja. Juli 1920. L. commutata Bernh. {L. graeca Chav.). An unbebauten Feldern, bei Gramatikovo (Strandja). Juli 1920. L. Simplex (Willd.) DC. Auf Kalkfelsen an nördlichen Abhängen des Eodope-Gebirges bei Stanimaka (Asenova Krepost), Mai 1920. Knantia JDegeni Borbas. In trockenen Gebüschen am Strandja. In dem Waldgürtel ersetzt sie K. orientalis L., die vorwiegend am Meeres- strande verbreitet ist. Juli 1920. Crepis foetida L. var. radicata S. S. Am sandigen Strande südlich von Sozopol, Juli 1920. Über einige Centaurea-krlQn der adriatischen Küsten und Inseln. II. Zur Kenntnis der Systematik und geographischen Verbreitung des Formenkreises TOn Centaurea Friäerici Vis. und Ceti- taurea crithmifolia Vis. Von Angast Ginzberger (Wien). Mit einem Beitrag von Alfred Burgerstein. (Mit 7 Textabbildungen.) (Fortsetzung und Schluß. i) Es sollen nunmehr noch einige in der Tabelle nicht erwähnte morphologische Einzelheiten besprochen werden. Die Wurzel ist bei allen vier Formen holzig und kräftig; die (unten abgerissene) Wurzel einer C. Friderici hatte bei 16 cm Länge 2 cm Dicke. Die Wurzeln sind ein- oder mehrköpfig. An einem im Juli 1914 auf Pomo gesammelten Exemplare von C. crithmifolia waren ca. 8, an einem andern ca. 15 Endverzweigungen mit Blattrosetten vorhanden, die sich dicht aneinander drängten. Nachdem eine solche Verzweigung eine Zeitlang nur Blätter getrieben hat, geht sie in einen endständigen 1) Vergl. „Ost. Bot. Zschr.« Jahrg. 1921, Nr. 1—2, S. 29—46. 115 blütentragenden Stengel aus; es können auch mehrere (bei C. crith- mifolia wurden einmal 5 beobachtet) „Köpfe" einer Wurzel gleichzeitig blühen. Die blütentragenden Stengel sterben natürlich ab; ihre ver- trockneten Reste kann man an älteren Exemplaren öfter beobachten; bei einer C. Friderici sah ich deren drei am selben Stengel über- einander. Die nicht blühenden Stammteile verholzen und bekommen eine längsrissige, braungraue Rinde; sie sterben trotz des Endigeus in blütentragende Axensysteme nicht ab, sondern setzen ihr vegetatives Wachstum durch Achselsprosse fort. Das Holz von drei unter den vier Formen (nämlich: C. crithmifolia, pomoensis und jabukensis oder Friderici) wurde von A. Burgerstein anatomisch untersucht und für alle ein übereinstimmender Bau festgestellt. Er sagt darüber folgendes: ■ „Die zur Untersuchung vorgelegenen Stammstücke haben einen Durchmesser von 4 — 6 mm. Das Holz ist von gelblichweißer Farbe, hart und zerteilt sich im trockenen Zustande leicht in faserförmige Späne. Die Hauptmasse des Holzes besteht aus Gefäßen und dickwandigem Libriform. Untergeordnet tritt sehr zartwandiges Holzparenchym auf. Durch Einreißen dieses Gewebes werden die Libriformfaserbündel mit den eingeschlossen Gefäßen isoliert, wodurch sich die faserförmige Teilung erklärt. Gefäße meist einzeln, seltener zu zweien oder in kleineren Gruppen; Querdurchmesser zumeist 003 — 0*06 mm; an den Radial- und Tan- gentialwänden in dichter Anordnung behöfte Tüpfel (0-009 mm) mit spaltenförmigem Porus. Gefäßglieder kurz, mit einfacher Durchbrechung. Libriformfasern dickwandig, im Mittel 0-018 mm breit, mit zerstreut stehenden, sehr kleineu, einfachen Tüpfeln. Holzparenchym untergeord- net, zartwandig. Markstrahlen mehrschichtig; Zellen 0-04—006 mm hoch, relativ schmal mit winzigen Tüpfeln. Im ganzen deutet die Holzstruktur auf Xerophyten." Bei den Exemplaren von den natürlichen Standorten wächst der nur Blätter tragende und dann verholzende Stamm offenbar sehr langsam, so daß er bei verhältnismäßig erheblicher Dicke nur relativ geringe Längen erreicht. So maß der Hauptstamm eines im Juli 1914 auf Pomo ge- sammelten, also wildgewachsenen Exemplares von C. crithmifolia vom oberen Ende der Wurzel bis zum Beginn stärkerer Verzweigung bei 17 mm größter Dicke 24 cm, der eines andern Stückes gleicher Her- kunft bei 27 mm Dicke 30 cm. Dagegen entwickelten sämtliche im Wiener botanischen Garten aus Stecklingen (die 1911 auf Pomo ge- sammelt worden waren) herangezogenen Exemplare einen hohen, schlanken Holzstamm, der, von üppig entwickelten fiederteiligen Blättern 116 gekrönt, beinahe den Habitus einer kleinen Fiederpalrae nachahmte; ein solches „Bäuraehen" von C. jabukensis (das größte von allen) war nach vierjähriger Kultur im Gartentopf vom oberen Wurzelende bis zu den untersten noch frischen Blättern, also ungefähr soweit es verholzt war, 40 cm, eines von C. crithmifolia (ebenso gemessen) 25 cm hoch; dabei waren beide nur bis 7 mm dick. Auch die Blätter änderten in der Kultur sehr ihr Aussehen. Bei einem aus Stecklingen erzogenen Exemplar von C. Friderici waren erwachsene Blätter bis 360 mm lang, der größte Seitenlappen maß 80X20 mm, während die entsprechenden Maße für wildgewachsene Stücke dieser Form 18—120 (ausnahmsweise bis 260) mm, 13—28 (bis 50) mm X l'75-2-5 (bis 6) mm betrugen. (In denselben Grenzen bewegten sich die Maße der Blätter wilder Exemplare der drei anderen Formen.) Bei dem oben erwähnten „Bäumchen" von C. jabukensis waren die erwachsenen Blätter' bis fast 300 mm lang und bis fast 100 mm breit, hatten aber keine auffällig breiten Lappen; das „Bäum- chen" von C. crithmifolia hatte bis 210 mm lange, bis 80 mm breite Blätter mit ungewöhnlich breiten Lappen (Endlappen bis 45X25 mm, große Seitenlappen bis 40X15 mm). — In anderen Fällen zeigten kulti- vierte Exemplare keine merklich üppigeren Blätter. Auch die Form der Blätter der blütentragenden Stengel unterliegt in der Kultur gewissen Veränderungen. Diesbezüglich konnte folgendes beobachtet werden: An wildgewachsenen Exemplaren aller vier Formen sind diese Blätter, die — viel kleiner als die „Eosettenblätter" — nach oben an Größe abnehmen, am Hauptstengel größtenteils fiederteilig oder fiederlappig, bisweilen leierförmig, u. zw. manchmal bis dicht unter das Endköpfchen; häufiger sind die unmittelbar unter diesem stehenden Blätter breitlineal (zungenförmig) oder verkehrt - schmaleilanzettlich, ungeteilt und ganzrandig. Die zuletzt beschriebene Form haben auch die meisten Blätter der Äste des Hauptstengels; Übergaugsformen zu den tiefer stehenden fiederteiligen Blättern besitzen am Grunde je einen oder wenige große Zähne. Bei kultivierten Exemplaren ist das Zahlen- Verhältnis zwischen den geteilten und den ungeteilten Blättern manch- mal ebenso, in anderen Fällen aber zeigt sich eine deutliche Neigung zur Vermehrung der letzteren, die überdies absolut und relativ zu ihrer Länge breiter sein können als bei den wilden Exemplaren. — Der Ein- fluß der Kultur auf die Behaarung ist bereits oben geschildert worden. Alle diese|Veränderungen der vegetativen Organe in der Kultur sind als Wirkungen des Wiener Klimas und der anders gearteten Boden- verhältnisse der Topfkultur auf diese ausgesprochenen Xerophyten ver- 117 ständlich. Unverstanden bleiben gewisse Abweichungen in der Be- schaffenheit der Früchte einiger kultivierter Exemplare. So waren die 37 Früchte einer C. Friderici, die aus 1901 gesammelten Stecklingen kultiviert und 1902 eingelegt worden war, nur 3 — 3V4 mm lang, also um durchschnittlich \'o mm kürzer als bei den wildgewachsenen Exem- plaren, ihre längsten Pappusstrahlen waren nur (V4 — )l—V/^{ — 2) mm, also im Durchschnitt ebenfalls um V2 mm kürzer als bei diesen. Nicht nur der äußere, sondern auch der innere Pappus zeigten bei diesem Exemplar ganz besooders auffällig die Merkmale der Verkümmerung, und wegen der großen Schwankungen in der Länge des ersteren war das Verhältnis zwischen Frucht- und Pappuslänge sehr veränderlich: dVo — )2— 3(— 473). Auch die Behaarung einiger dieser Früchte zeigte Besonderheiten, indem sie nur am Nabel und am oberen Ende dicht war, sonst aber ganz fehlte oder sich auf einzelne Haare beschränkte. — Ebenfalls in der Behaarung lagen die Abweichungen der 12 Früchte eines aus Stecklingen von 1911 kultivierten. 1917 eingelegten Exem- plars von C. crithmifolia. Nur etwa die Hälfte der Früchte war ganz kahl, die übrigen zeigten entweder am oberen Ende oder am Nabel oder auch an anderen Stellen mehr oder weniger kurze Haare; dabei waren die Früchte bis öVj mni lang, also durchschnittlich um V2 ^^■' d«r Pappus bis 5 mm, also um 1 mm länger als bei den übrigen unter- suchten Exemplaren von C. crithmifolia, eingerechnet ein anderes kulti- viertes, aber völlig normales Exemplar derselben Herkunft und fast vom selben Alter. Die normale Blütenfarbe aller vier Formen ist — wie bekannt — rosa bis purpurn. Auf Pelagosa piccola sammelte ich am 7. Juni 1901 ein Exemplar von C. Friderici mit weißen Blüten. Die Blütezeit der drei auf Pomo wachsenden Formen scheint verschieden zu sein; so sind an den von A. Teyber und mir am 3. und 9. Juni 1911 gesammelten Herbarexemplaren von C. crithmifolia End- und Seitenköpfchen meist aufgeblüht, während bei den gleich- zeitig gesammelten Stücken der C. jabuJcensis die meisten Köpfchen noch geschlossen sind (höchstens das Endköpfchen und nur einmal ein Seitenköpfchen aufgeblüht ist); die damals eingelegten Exemplare von C. pomoensis verhalten Sich zum Teil wie C. crithmifolia, zum Teil wie C. jabuJcensis. Dieser Befund würde darauf schließen lassen, daß C. crithmifolia früher als C. jahukensis blüht, Demgegenüber ist es merkwürdig, daß ich am 21. Juli 1914 die drei Formen auf Pomo in folgendem Zustand fand: C. crithmifolia noch reichlich blühend, C. jahukensis nicht blühend beobachtet, C. pomoensis nur mehr teil- weise in Blüte. Es sieht so aus, als wenn C. crithmifolia früher auf- und später abblühen würde, demnach eine länger dauernde Blütezeit hätte 118 als C. jabukensis, während der Bastard ein intermediäres Verhalten zeigt. Da aber doch zu wenig vergleichbare Beobachtungen vorliegen (denn die Befunde aus verschiedenen Jahren sind wohl nur mit Vor- sicht zu vergleichen), so habe ich diese Ergebnisse nicht unter die in der Tabelle angeführten Merkmale aufgenommen. — Die auf Pelagosa piccolaam 7. Juni 1901 von mir gesammelten Exemplare von C.Friderici zeigen meist vollblühende oder verblühte End- und obere Seitenköpfchen, während die unteren und diejenigen zweiter Ordnung noch Knospen sind; die Exemplare Marchesettis vom 20. bis 22. Juli 1877 sind meist ganz verblüht, nur einige Seitenköpfchen stehen in Vollblüte. — Die Hauptblütezeit aller vier Formen fällt jedenfalls in die Zeit von Mitte Juni bis Mitte Juli. Wie sich schon aus der Art des Druckes der Tabelle ergibt, bilden die vier Formen häufig Gruppen, u. zw. nach den verschiedenen Merkmalen verschiedene. So steht z. B. C. crithmifolia, die außer den eingesenkten Köpfehenhaaren keinerlei Trichome besitzt und daher voll- kommen kahl und sattgrün erscheint, den andern drei dünnwollig bis weißfizig-wollig behaarten, graugrün bis weiß aussehenden Formen gegenüber; ebenso hat sie ganz kahle, die drei anderen wenigstens teil- weise behaarte Früchte. Innerhalb der Gruppe der drei behaarten Formen stehen C. jabu- kensis und G. Friderici s. str. einander wiederum durch den Grad der Behaarung, und damit die Farbe der Stengel, Stengelleisten und Blätter näher als eine von beiden der C. pomoensis; auf der hiedurch bedingten großen Ähnlichkeit im Habitus beruht es ja, daß diese beiden Formen bisher nicht unterschieden worden sind. — Der längste äußere Pappus- strahl ist bei C. jahukensis im Mittel etwa 1 mm kürzer als bei C. crith- mifolia und C. pomoensis, bei C. Friderici noch kürzer. Auch die Beschaffenheit der Strahlen des inneren Pappus zeigt gemeinsame Züge zwischen C. jabukensis und C. Friderici: während bei C. crithmifolia und pomoensis die allermeisten bezüglich der Zähnung am ßande denen des äußeren Pappus gleichen, sind sie bei den zwei anderen Formen oft zum Teil, oft durchaus (bei C. jabukensis fast immer) am Rande unge- zähnt und dann schmäler und weniger flachgedrückt als die gezähnten. So ist die weiter unten erwähnte Rückbildung des Pappus der C. Friderici bei C. jabukensis schon angedeutet. Noch interessanter ist die Tatsache, daß die drei auf Pomo wachsenden Formen gegenüber der einzigen Pelagosa piceola bewohnenden Sippe G. Friderici s. str. e ine Reihe von Merkmalen gemeinsam haben, durch die sie sich zusammen von letzterer unterscheiden. 119 C. crithtnifolia, pontoensis, jabukensis. Köpfchen meist 14—17 mm lang und 10—14 mm bieit; also verhältnismäßig großköpfig^). Länge der Früchte (ohne Pappus) meist 4^2 — ^ ^^f ^'® unter 4 mm; also großfrüchtig. Äußerer Pappus fast immer all- seits gut und gleichmäßig ent- wickelt; längste Strahlen nicht unter 2^/2 mm, Variationsweite bei derselben Form höchstens 1^/^ mm. Verhältnis Länge der Frucht zu längstem Pappusstrahl = 1 bis 2. C. Friderici s. str. Köpfchen meist 12 — 15 mm lang und 9—12 mm breit; also verhältnismäßig kleinköpfig. Länge der Früchte (ohne Pappus) 3^2 bis 4'j^ mm; also kl einfrüchtig. Äußerer Pappus sehr oft un- symmetrisch, bisweilen schwach entwickelt ; längste Strahlen bisweilen nur 1 mm, Variationsweite bis 2 mm. Ve r h ä 1 1 n i s Länge der Frucht zu längstem Pappusstrahl = II/3 bis 41/^. Der Pappus zeigt das Verhalten eines in Rückbildung begriffene n Organes. 1) Die Übereinstimmung in der Größe der Köpfchen zwischen C. crith- mifolia und jabukensis bemerkte schon A. Teyber. Aus der letzten Gegenüberstellung ergibt sich auch, wie wir uns den phylogenetischen Zusammenhang der vier Cetitaurea-F ormen vorstellen können. Als Ausgangspunkt ist eine Form anzunehmen, die in bezug auf den Grad der Behaarung und daher die Farbe der vegetativen Organe auf der Stufe von C. jahuhensis und C. Friderici steht. Das Vorkommen einer solchen Pflanze im Gebiete von Pelagosa piccola und Pomo, die ja beide zeitweise Bestandteile des ostadriatischen Festlandes, resp. der transadriatischen Landbrüeke waren, soll zunächst einfach als Tatsache hingenommen werden; ein Versuch, es zu erklären, soll weiter unten gemacht werden. Ob eine Entscheidung darüber möglich ist, auf welchem der beiden Eilande diese Stammform zuerst vorkam und auf welches sie später einge- wandert ist, wird sich dann auch ergeben — für den Augenblick ist es gleichgiltig. Nur das muß festgehalten werden, daß diese -Stammform, wenn auch in der Behaarung und Farbe den beiden zuletzt genannten Formen gleichend, doch in anderen Merkmalen sicherlich von ihnen abwich, vor allem in der Beschaffenheit des inneren Pappus, der bei beiden Merkmale der Rückl düng zeigt. In bezug auf den äußeren Pappus glich die Stammform jedenfalls der C. jabu- kensis. Ob sie groß- oder kleinköpfig und — wohl damit im Zusam- menhang — groß- oder kleinfrüchtig war, läßt sich kaum entscheiden 120 denn es ist ganz gut möglich, daß diese beiden Merkmale mit den Standortsbedingungen zusammenhängen, vielleicht in: einer Beziehung zu der so sehr verschiedenen Beschaffenheit des Gesteins, besonders zum Kalkgehalt desselben stehen. Aus dieser dicht behaarten, mit wohlentwickeltem äußerem und innerem Pappus versehenen Stammform ent- standen nun auf den zwei Eilanden die beiden genannten Formen : auf Pomo die großköpfige, großfrüchtige C. jabukensis, deren äußerer Pappus gut entwickelt blieb, deren innerer jedoch Andeutungen der Rückbildung zeigte, die in einer Beziehung — nämlich dem Verschwinden der Zähne am Rande der inneren Strahlen — sogar weiter gegangen ist als bei C. Friderici; auf Pelagosa piccola dagegen entwickelte sich die kleinköpfige. kleinfrüchtige C. Friderici s. Str., die eine erhebliche Reduktion sowohl des äußeren als auch des inneren Pappus erlitt, wobei nur in bezug auf das Verschwinden der Randzähne der inneren Pappusstrahlen der Rück- bildungsvorgaug nicht so weit ging wie bei C. jabukensis. Daß der Pappus im ganzen genommen sich bei C. Friderici s. str. viel stärker rückgebildet hat als bei C. jabukensis, erscheint eigentlich auf den ersten Blick als etwas recht Unerwartetes: eher hätte man mit Rücksicht auf die Standorte der beiden Formen das Umgekehrte vor- ausgesehen. Denn Pomo ist kleiner und viel steiler als Pelagosa piccola') und liegt gänzlich isoliert, von der nächsten Insel (Sanf Andrea) ca. 23 km, von der nächsten größeren Insel (Lissa) ca. 49 km entfernt, mitten im Meere, während Pelagosa piccola von der viel größeren^) Schwesterinsel nur V* km entfernt ist. Man würde also viel eher an einer auf Pomo wachsenden Pflanze die Reduktion eines Organes er- warten, das augenscheinlich die Verbreitung durch Luftströmungen er- leichtert und bei der Isolierung und geringen Ausdehnung des Stand- ortes angetan zu sein scheint, das Hineinfallen der Früchte ins Meer zu befördern, das — wie wir noch sehen werden — ökologisch wohl nutzlos ist. Anderseits zeigen die weiter unten mitgeteilten Versuche, daß selbst bei der mit gut entwickeltem Pappus versehenen C. crith- mifolia die Bedeutung dieses Organs für die Verbreitung durch Luft- strömungen sehr gering ist, so daß wir- den erwähnten Reduktions- prozeß wohl in diesem Fall überhaupt als ökologisch bedeutungslos betrachten dürfen; das Paradoxe im Verhalten der Pflanze von Pelagosa piccola gegenüber derjenigen von Pomo verschwindet dadurch zwar, aber dem Verständnis des Vorganges kommen wir trotz- dem nicht näher. 1) Pomo: Umfang 700 m, Höhe 96 m; Pelagosa piccola: Umfang 1200 m, Höhe 57 m. -) Umfang: 3400 m, Höhe 91 m. 121 Bevor noch der Reduktionsprozeß des Pappus bei der Sta rampflanze begann, entstand aus ihr auf Porno die C er ii/j- mifolia dadurch, daß nicht nur das Indument aller vegetativen Teile schwand, sondern auch die Basis der Blütenköpfchen sowie die Früchte völlig kahl wurden. Geblieben sind nur die eingesenkten Köpfchenhaare an Stengeln und Blättern. Man darf wohl annehmen, daß dieser Pro- zeß nicht allmählich stattfand, sondern daß es sich — wie schon Teyber (a. a. 0., S. 462) vermutete — um eine Mutation handelt. Es könnte hier nur die Frage auftauchen, ob nicht am Ende die kahle C. crithmifolia die Stammform und die behaarte C. jahuJcensis davon abgeleitet sein kann. Dann müßte das Entwicklungszentrum der ganzen Formengruppe in der Gegend von Pomo zu suchen sein und C. Friderici s. str. von C. jabuJcensis abstammen, was bei dem (auch abgesehen vom Pappus) Reduktionen zeigenden Charakter der letzteren (geringere Größe der Köpfchen und Früchte) ganz plausibel aussieht. Gegen diese Annahme spricht jedoch vor allem der Umstand, daß in der ganzen weiteren Verwandtschaft unserer Formengruppe kahle Sippen sehr selten, dagegen behaarte, ja sogar weiß- oder graufilzige die Rege sind. Dies gilt, ob man nun die Verwandtschaft im Westen oder im Osten sucht (siehe weiter unten). Dagegen spricht für die oben ver- tretene Ansicht die Erwägung, daß das plötzliche und gänzliche Ver- kahlen einer Pflanze, bezw. das Auftreten einer solchen Mutation biolo- gisch sicher leichter möglich ist als der umgekehrte Vorgang^). Suchen wir nach gut bekannten analogen Fällen, so dürfen wir namenthch an den von Melandryum silvestre (Schk.) Röhl. var. glaberrimum Celakovsky (=: Lychnis Preslii Sekera) denken, aut den mich R, Wett stein aufmerksam gemacht hat. Diese vollständig kahle Form von Melandryum silvestre (:= M. rubrum) wurde im Jahre 1842 von W. I. Sekera in felsigem Terrain bei Münchengrätz in Nord- ostböhmen „in tausenden Exemplaren" «gefunden. (Die gewöhnliche be- haarte Form kommt in der Gegend ebenfalls vor.) Sekera sandte 1852 Samen an den Prager üniversitätsgarten. Dort fand Wett stein die Pflanze zu Anfang der Neunzigerjahre des vorigen Jahrhunderts in Kultur, beobachtete sie durch mehrere Jahre und fand sie streng ij A. V.Degen hat das auf den ersten Blick so überraschende Nebeneinander- vorkommen der beiden wegen des großen Unterschiedes im Indument so verschieden aussehenden Form«n sehr anschaulich geschildert: „Fait bien remarquable, cette plante succulente, glutineuse, aromatique se trouve, sur sa localite, unique et tres restreinte, en compagnie d'une autre espece de ce genre, aussi tres rare (deux stations seulement!) et voisine : du C. Friderici Vis., qui se distingue pourtant au premier coup d'oeil par son indument blanc, tomenteux." 122 sanienbeständig. Es ist kaum zweifelhaft, daß hier eine Mutation vor- liegt'). C. pomo'ensis wurde von Teyber als Bastard der C. jabukensis (damals noch zu C. Friderici gezogen) mit C. crithmifolia aufgefaßt, u, zw., wie ich glaube, mit Recht. Wenn man C. crithmifolia als durch Mutation aus der Stammform von C. jabukensis entstanden betrachtet, bleibt für die zahlreichen Abstufungen in bezug auf Dichte der Be- haarung und Färbung der vegetativen Teile, die man auf Porno be- obachten kann, keine andere Deutung übrig. Teyber kann auch Recht haben, wenn er (a. a. 0., S. 461 f.) als einen der Beweisgründe für seine Anschauung anführt, es könnte, wenn man auf Pomo einen all- mählichen Umbildungsprozeß von C. jabukensis in crithmifolia an- nimmt, so daß dann C. pomo'ensis die Summe der nicht hybriden Zwischen- formen vorstellen würde, etwas Ähnliches auch für das — abgesehen vom Gestein — ökologisch ähnliche Pelagosa piccola zu erwarten sein ; über- zeugender aber ist das von ihm dort mitgeteilte Ergebnis eines Kultur- versuches „mit Früchten aus dem Köpfchen reiner, von A. v. Degen auf Pomo gesammelter C. crithmifolia". „Von den fünf zum Keimen gebrachten Früchten lieferten vier reine C. crithmifolia und einer eine schwach filzige Form, welche wohl nur als Hybride aufgefaßt werden kann." Das Verhalten des Pollens kann als Beweis für die Bastard- natur von C. pomo'ensis nicht verwendet werden, da er nach Teyber vollkommen fertil ist. Es ist jetzt noch die Frage zu erörtern, ob wir berechtigt sind, C. jabukensis und Friderici s. str. als Arten zu bezeichnen, ob es nicht richtiger wäre, sie als Kategorien geringerer systematischer Wertig- 1) Nomenklatur der Pflanze und wichtigste Literatur: Melandryum silvestre Röhl. b) glaberrimum Celakovsky, Prodr. Flora V. Böhmen (1867), S. 513. Lychms diuriia Sibth. var. ß) glaberrima J. C. Maly, Enumer. plant, austr. (1848), S. 310. „Lychnis Preslii Sekera, eine neue Pflanze Deutschlands und der Schweiz " Von W. J. Sekera. — Lotes, III (1853), S. 133. ..Lychnis Preslii Seker." Von Sekera. — Österr. bot. Wochenbl., III (1853), S. 196. Melandrium Preslii Nyman, Suppl. syll. flor. Europaeae (1866), S. 41. Melandryum rubrum Garcke var. glaherriinum Rohrbach, Synopsis der Lychnideen, in Linnaea, Bd. 36 (1869/70), S. 213. — Rohrbach bemerkt hiezu: „Haec cultura haud raro in formam pubescentem redit, ut ipse vidi ex speciminibus, quae in horto bot. Berol. e seminibus a Sekera missis coluntur." J. Fräser, Lychnis Preslii Sekera and other Lothian plants. — Trans, and proc. Bot. soc. Edinburgh, XXVI, II (1913), S. 183. (Neuere Beobachtungen von K. Dom in im Prager botanischen Universitätsgarten, sowie die Art des Auftretens der wildwachsenden Pflanze in England bestätigen ihren Mutationscharakter.) 123 keit (etwa Unterarten) der im Sinne Visianis aufzufassenden C. Fri- derici s. lat. unterzuordnen. Ich war im Verlaufe der vorliegenden Untersuchung eine Zeitlang dieser Ansicht, bin aber dann davon ab- gekommen. Denn wenn auch C. jdbukensis und C. Friderici s. str. der angenommenen Stammform näher stehen als C. crUhmifolia, so ist doch der heute zwischen ihnen bestehende Unterschied mindestens nicht geringer als derjenige zwischen jahuJcensis und crithmifoUa: die Unterschiede zwischen den zwei letztgenannten Formen sind nur so auffällig und in die Augen springend, daß über die Artberechti- gung der C. crithmifoUa niemals ein Zweifel laut geworden ist. Ich glaube daher, daß es nur zweierlei gibt: entweder die drei Formen C. crithmifoUa, jabukensis und Friderici s. str. als Unterarten einer Haupt- art zu betrachten, die dann wohl einen neuen Namen bekommen müßte — ein Vorgang, der einen sehr weiten Speziesbegriflf voraussetzen und zwei nomenklatorische Neugründungen notwendig machen würde; oder die drei erwähnten Formen als allerdings nahe verwandte (aber doch nicht allzu „kleine") Arten anzusehen — was dem hierzulande üblichen und vollkommen berechtigten Speziesbegriff vollständig entspricht und den botanischen Namenschatz nur mit einer Nummer (C jahuJcensis) beschwert. Indem ich das letztere wähle, bin ich mir einer — übrigens auch bei Entscheidung im erstgenannten Sinn vorhandenen — Schwierigkeit wohl bewußt. Visiani hat nämlich C. Friderici in der Original- beschreibung sowohl von Pelagosa (ohne Zusatz) als auch von Pomo angegeben ; es fehlt darin jede Andeutung darüber, ob er etwa vor- zugsweise die Pflanze des einen dir beiden Eilande im Auge gehabt hat, und welche von beiden. Auch sein in Padua aufbewahrtes Herbar gibt darüber keinen eindeutigen Aufschluß; wie mir P. A. Saccardo 1901 mitteilte, liegen darin 5 Exemplare von C. Friderici, von denen 2 als Fundortsangabe „Pelagosa", 3 „Pelagosa e Pomo" tragen, aber keines, das mit „Pomo" allein bezeichnet wäre. Man müßte ganz streng genommen den alten und wohleingebürgerten Namen C. Friderici ganz auflassen und nicht nur — wie ich es getan habe — die Pflanze von Pomo, sondern auch die von Pelagosa piccola neu benennen. Wenn man aber bedenkt, daß Pelagosa viel leichter zugänglich ist, daher viel öfter besucht wurde als Pomo, wenn man erwägt, daß — wenigstens in den Wiener Herbarien — die Pflanze von Pelagosa piccola in zahl- reichen Stücken vertreten ist, während von Pomo hier überhaupt nur die von Teyber und mir gesammelten Exemplare vorhanden sind, so darf man wohl annehmen, daß auch Visiani vorzugsweise die Pflanze von Pelagosa vorgelegen ist; man darf der Praxis und Verein- fachung in dieser Angelegenheit die Entscheidung anheimstellen 124 und der Pflanze von Pelagosa den alten eingebürgerten Namen mit dem Zusatz „s. Str." lassen. Dies liegt auch im Interesse der ziemlich zahl- reichen nach Visiani entstandenen Literaturstellen, die von „C. Fri- derici"' handeln und die sich natürlich zum weitaus überwiegenden Teil auf die Pflanze von Pelagosa beziehen. Die hier vertretene Anschauung über den phylogenetischen Zu- sammenhang der vier behandelten Centaurea-Fonnen kann durch unten- stehenden „Stammbaum" zum Ausdruck gebracht werden. C. pomoensis C. Friderici s. str. Pelagosa piccola C. crithviifölia Pomo Stammform Die bisherigen Erörterungen beschäftigten sieh mit dem Verhält- nis der einzelnen Glieder des Formenkreises Centaurea Fride- rici-er itlimifolia zu einander. Aus der Betrachtung ergab sich auch die wahrscheinliche Beschaffenheit einer Stammform, deren Existenz im Gebiete Pelagosa-Pomo zunächst einfach angenommen wurde. Es soll nun der Versuch gemacht werden, zu ergründen, woher und wie diese Stammform in das Gebiet kam, ,und zu diesem Zwecke sollen die hiefür in Betracht kommenden Umstände möglichst voll- ständig untersucht werden, und zwar zunächst diejenigen, welche in der Stellung unseres Formenkreises innerhalb der Gattung Centaurea selbst liegen. Diese Stellung von C. Friderici Visiani^) und crithmifolia Visiani und im Zusammenhang damit ihre merkwürdige Verbreitung ist wieder- holt Gegenstand von Erörterungen und Erklärungsversuchen gewesen. Visiani sagt in „Flora dalmatica", S.40 von C. Friderici: „Habitus fere ut in C. Cineraria, sed involucrum longe diversum." Er nennt sie eine „species distinctissima" und die schönste der dalmatinischen Centaurea- ^) Das Folgende beschäftigt sich zunächst mit der bisherigen Literatur. Da darin der N&me C. Friderici ausschließlich im Sinne Visianis, also „s. lat." gebraucht wird, wird er im historischen Teil dieser Untersuchung auch stets so verwendet. ' 125 Arten. C. Cineraria wird zwar in derselben Sektion „Cyanus'', aber ziemlich weit davon (S. 35) unmittelbar nach C. ragusina angeführt. C. crithmifolia folgt unmittelbar auf C. Friderici als „affinis praece- denti". — Nyman reiht im „Oonspeetus", S. 425, C. Friderici und crithmifolia unmittelbar aufeinanderfolgend in die Sektion „k. Acrolophi" ein, und zwar erstere in die Untersektion „*Pannosi Boiss.", letztere in die „**Paniculati Boiss.". Diese Trennung hat wenig Bedeutung, da sich diese beiden üntersektionen (Boissier, 617) nur durch das Indument unterscheiden: erstere „albotomentosae vel dense canae", letz- tere „canescentes vel glabratae". Die von Nyman in der Nähe ange- führten Arten wachsen größtenteils in Bulgarien, Thrazien, Mazedonien und Thessalien, und zwar vorzugsweise im Küstengebiet dieser Länder, ferner eine in Bessarabien. eine in Serbien, Siebenbürgen und Ungarn, eine in Aetolien, eine auf Kreta, zwei im südlichsten Spanien, endlich C. ragusina in Süddalmatien (die andern für letztere angeführten Stand- orte sind sicher oder höchst wahrscheinlich falsch oder bedeutungslos). — Hayek stellt in seiner Monographie auf S. 588 C. Friderici und crithmifolia in die IV. Untergattung Cyaniis Cass , I\^ Sektion Panno- phyllum Hayek, Gruppe d) Pannosae und rechnet dazu noch C. ruti- foliaS. S., jurineifolia Boiss. und pannosa DC, zur Gruppe c) Ärgenteae: C. argentea L., Ragusina L. und hombycina Boiss., zur Gruppe b) Cinereae: C. Busamhariensis Guss., cinerea L, und cineraria L., zur Gruppe a) Cuspidatae: C. cuspidata Vis., ' Niederi Heldr. ; wie man sieht, bezüglich C. Niederi und der Arten der Gruppen d) und c) ganz in Übereinstimmung mit Nyman. S. 663 f. wird die nahe Verwandt- schaft von 6\ Friderici und crithmifolia betont und die Unterschiede von der habituell sehr ähnlichen C. pannosa Boiss. angegeben. S. 625 sagt Hayek, daß wir C. crithmifolia u. a. (darunter auch C. Bagusina L.) „wegen ihres jetzt ganz isolierten Vorkommens als sehr alte Arten, die in letzter Zeit keine Veränderung durchgemacht haben, ansehen müssen". — Fiori (S. 333 f.) betrachtet C. Friderici'^) als subsp. ri der C. Cineraria L. Die typische Pflanze und die übrigen 7 Subspezies sind bis auf subsp. t, Busamharensis Guss., welche in der Bergregion Siziliens wächst, durchaus Bewohner der Küstengebiete und Inseln der ganzen Westküste der Apenninen-Halbinsel, sowie Siziliens und seiner Nachbarinseln; nur C. Friderici findet sich östlich von der genannten Linie. In Anm. 2, S.333, gibt Fiori zu, daß man die zahlreichen Formen von C. CinerariaL., sowie der anschließenden Hauptarten C. dissecta Ten. und panicidata L. auch anders gruppieren könne, und daß für ihn auch ein pflanzen- geographisches Moment, nämlich die Verbreitung der Formen von G. Ci- neraria im Zentrum des Mediterrangebietes dafür maßgebend gewesen V C. crithmifolia wird nicht erwähnt. 126 sei, die betreffenden Formen der Hauptart C. Cineraria unterzuordnen. — Bei Gugler sind die europäischen Arten „der leichteren Übersichtiichlieit wegen" genau nach Nyman angeordnet. S. 148 sagt er von C. Iriderici: „Eine autfällige Pflanze, die sich aus einem Glied des Formenkreises der C. civeraria L. durch geographische Isolierung als Inselart abgespalten haben dürfte". S. 135 findet Gugler es merkwürdig, daß Fiori auch C Friderici (sowie Aeolica Guss. und Fandataria Beg.) zu G. cineraria zieht. Diese drei Arten (die übrigens auch bei Fiori eine Abteilung „B" der Hauptart C. Cineraria L. bilden) sind nach Gugler näher verwandt, u. zw. sind C. Aeolica und Fandataria „unbedingt" Varietäten der C.aplolepa Mor. ; C. Friderici hält Gugler „für eine durch geographische Isolierung selbständig gewordene Art, die systematisch zwischen cinerea und aplolepa steht". C. cinerea Lam. ist bei Gugler eine Var., die (S. 138) zu C. cineraria L. sensu latiore gehört; letztere umfaßt bei Gugler mit Ausnahme einer Form dieselben Sippen wie die Abteilung „A" dieser Pflanze bei Fiori; C. aplolepa Mor. (S. 161 f.) umfaßt nach Gugler einerseits Formen, die von Fiori (S. 338 f.) der Hauptart C. paniculata (subsp. rj, &, o und n) untergeordnet werden, anderseits die oben genannten C. Aeolica und Fandatarta. Am stärksten vom Typus der C. aplolepa abweichend ist C. Aeolica Guss., die Gugler S. 163 als eigene Art der ersteren folgen läßt. „Die wenigstens in der Jugend dicht weißfilzige Pflanze nähert sich der Inselart C. Friderici Vis. manchmal so sehr, daß eine Unterscheidung sehr schwierig ist". Pflanzen- geographisch würde die von Gugler angenommene Mittelstellung der C. Friderici zwischen C. cinerea und aplolepa bedeuten, daß sie einerseits zu einer im Küstengebiet Siziliens heimischen Form, anderseits zu Pflanzen der ligurisch-toskanischen Küsten und der toskanischen Inseln Beziehungen hat. — Beguinot hat die in Kede stehenden Fragen im Zusammenhang mit der geologischen Geschichte der Adria eingehend behandelt. S. 191 f. spricht er sich dagegen aus, C. Friderici dem Formenkreis der C. Cineraria L. einzuordnen (wie es Fiori tut) und bezeichnet die daraus folgende Annahme, C. Friderici sei von Westen her, aus dem Gebiet der sämthch eine tyrrhenische Verbreitung aufweisenden übrigen Subspezies der C. Cineraria, nach Pelagosa und Pomo eingewandert, als^einen „assurdo fitogeografico" . Wirklich nahe verwandt mit C. Friderici sei nur C. crithmifolia ; für einigermaßen verwandt hält er C. pannosa DC, rutifolia S. S. und jurineifolia Boiss., welche drei Arten in „Griechenland^), Bulgarien-) und Konstantinopel, Bessarabien')" wachsen, also außerhalb der Adria- ^) Nur auf der Halbinsel Hagion Oros (Athos) der Chalkidike. ^) Küstengebiet des Schwarzen Meeres. 3j Auch Walachei, Dobrudscha, Bulgarien und Ost-Rumelien. 127 länder. In welcher Weise ü. Friderici und C. crithmifolia auf die beiden Inselchen gelangt sind, sei sehr schwer zu sagen. Für die Annahme einer Land brücke, die nach Anschauung mehrerer Geologen und Bio- geographen im jüngeren Tertiär vom Gargano über die Tremiti und Pelagosa nach Süddalmatien hinüberreichte, liefert nach ßeguinots Ansicht (S. 194) die Verbreitung der Pflanzen dieser Gebiete keinen zweifelsfreien Beitrag; auch wäre nach seiner Meinung mit dieser Annahme für die Erklärung des isolierten Vorkommens wenig ge- wonnen. Wie aus der Gegenüberstellung der Ansichten der verschiedenen Forscher, die sich mit dem Gegenstand beschäftigt haben, hervorgeht, besteht nicht einmal über die nähere Verwandtschaft von C. Friderici und C. crithmifolia innerhalb der Gattung eine Übereinstimmung der Ansichten, und darum wird es ungemein schwierig, sich von dem Woher und Wie ihrer Einwanderung nach Pelagosa und Pomo ein Bild zu machen. Nimmt man mitNyman, Hayek und Beguinot €. pannosa, rutifolia und jurineifolia als nächstverwaudt an, so besteht ein phylogenetischer Zusammenhang mit Arten, die im Osten der Balkan- halbinsel bis nach Bessarabien vorkommen, wogegen in Dalmatien und überhaupt im Gebiet der Adrialänder nähere Verwandte fehlen. Ist die Ansicht von Fiori und Gugler — Zugehörigkeit zum Pormenkreis der C. cineraria L. — richtig, so handelt es sich um eine Gruppe von Formen mit tyrrhenischer Verbreitung, von denen eine bis nach Pelagosa und Pomo vorgedrungen ist. Wie C. J. Forsyth Major gezeigt hat. gibt es eine große Zahl lebender und ausgestorbener Organismen, die von Spanien über Südfrankreich auf den Inseln und Küsten des tyrrhe- nischen Meeres und von da (mit Überspringung des Innern und der adriatischen Küsten Ober- und Mittelitaliens) über Ünteritalien-Sizihen bis nach Süddalmatien und Griechenland (und außerhalb Europas auch oft über Makaronesien, die Atlasländer, Syrien, Persien und Kaukasien) verbreitet sind, über ein Gebiet, das (wenigstens in Europa) im Norden etwa durch die Jahresisotherme von 16° oder die Jännerisotherme von 8° begrenzt wird ; eine derartige Verbreitung — wenigstens was den tyrrhenischen Teil des Gebietes betrifft — hat auch der Formenkreis der G. cineraria. Welche der beiden Anschauungen richtig ist und ob demnach die Beziehungen von C. Friderici und C. crithmifolia nach Osten oder Westen weisen, wage ich nicht zu entscheiden; gegenüber so eingehenden, alle Gruppen der Gattung Centaurea umfassenden Studien, wie Hayek und Gugler sie gemacht haben, könnte die spezielle Betrachtung eines Formenkreises, der offenbar nach den verschiedensten Eichtungen Beziehungen hat, wohl kaum einen Fort- schritt bringen. 128 Ich w«nde mich daher der Betrachtung der übrigen für die Ein- wanderung der „Stammform" ins Gebiet in Frage kommenden Be- dingungen zu. Zu diesen gehört zunächst die Verbreituugsfähigkei t der Früchte im Zusammenhang mit den vorhandenen Ve rbreit'ungs- möglichkeiten durch die verschiedenen Verbreitungsagentien. Als solche kommen in erster Linie Luftströmungen, jedoch auch Vögel und der Transport durch das Meerwasser in Betracht. Für die Verbreitung durch Luftströmungen ist zunächst das Gewicht der Früchte von Bedeutung. Eine gut entwickelte Frucht von C. crithmifoUa wog samt Pappus 6 mg. W. Schmidt bestimmte das Gewicht von sechs Früchten derselben Art mit Pappus (5-2— 7-2 mg) und von fünf Früchten, denen der Pappus abgeschnitten worden war (3-9 — 7 -9 mg). Am häufigsten schwankten in beiden Fällen die Werte zwischen 5-8 und 6-8 mg. — Welche Länge der Pappus hat, ergibt sich aus der Tabelle (S. 37); es zeigt sich, daß er die Länge der Frucht niemals übertrifft, selten erreicht und manchmal kaum halbsolang ist, daß also das Verhältnis (Länge der Frucht) zu (Länge des längsten Pappusstrahles) meist zwischen 1 und 2 liegt. Schon dieser Befund läßt vermuten, daß im Vergleich zu anderen Kompositenfrüchten diejenigen der C. crithmi- foUa keine besonders wirksame Ausstattung für Verbreitung durch Luft- strömungen aufweisen — und die Versuche, die W. Schmidt (dem ich für alle seine Bemühungen bestens danke) und ich darüber angestellt haben, bestätigten diese Vermutung. Wir arbeiteten beide mit gut entwickelten Früchten von wild- gewachsenen Exemplaren der C. crithmifoUa. Meine Versuche fanden im Zimmer statt. Früchte mit unversehrtem Pappus fielen, in der Luft ausgelassen oder in den aufsteigenden Luftstrom über einem stark ge- heizten Gasofen gebracht, wie ein Stein herunter, gleichgültig, ob der Pappus nach oben oder nach unten gerichtet war; die Entfernung des Pappus änderte die Fallgeschwindigkeit in der nicht erwärmten Luft nicht sichthch, dagegen war der Unterschied im Luftstrom des Gasofens auch schon bei geringer Fallhöhe recht erhebhch. — Auf eine glatte hori- zontale Fläche gelegt und parallel zu dieser angeblasen flogen beide Früchte etwa gleich weit, oft die ohne Pappus weiter; so als ob der Pappus etwa durch Eeibung oder Anstemmen der Strahlen an die Unterlage ein Hindernis bildete. — Ganz anders verhielten sich Früchte von Senecio vulgaris, einer Pflanze, deren Vorkommen, z. B. auf Schotterdächern, schon zeigt, daß ihr Pappus die Verbreitung durch bewegte Luft wesentlich fördert: In nicht erwärmter Luft sanken sie langsam zu Boden, vom warmen Luftstrom des Gasofens wurden sie scharf in die Höhe gerissen: des Pappus beraubt fielen sie in beiden Fällen rasch 129 herab. — W. Schmidt hat über Pallzeit und Fallgeschwindigkeit mit den- jenigen Früchten von G. crithmifolia, deren Gewicht oben angegeben wurde, genauere Versuche gemacht. Er fand für eine Fallhöhe von 980 cm: Mittlere Fall- Fallzeit geschwindigkeit (unt. Grenzwerte) Früchte mit Pappus . . 2—3 sek. (Mittel 2-57 sek.) 381 cm/sek. „ ohne „ . . 1-4-2-4 „ ( „ 2-14 „ ) 460 „ „ Die „mittlere Verbreitungsgrenze", d. i. diejenige Entfernung, bis zu der noch rund ein Hundertstel der Früchte gelangt^}, beträgt sonach bei Annahme einer Windgeschwindigkeit von 6 m/sek. höchstens 6*9 m für die vollständigen, 4*7 m für die des Pappus beraubten Früchte. Schmidt zieht aus seinen Versuchen folgenden Schluß (briefliche Mitteilung) : „Selbst bei Sturm kann also nicht mit weiterer Verbreitung gerechnet werden und auch der Haarkelch nützt so gut wie nichts als Flugorgan." Gegenüber wirklich guten „Fliegern" unter den Kompositenfrüehten sind also die Achenen von C. crithmifolia als sehr schwerfällig^) zu be- trachten, beträgt doch die mittlere Verbreitungsgrenze für Taraxacam officinale bei einer Sinkgeschwindigkeit von 10 cm/sek. nicht weniger als 10.200 m! Ganz unmöglich ist, obwohl nach Schmidt die doppelte mittlere Verbreitungsgrenze nur sehr selten überschritten werden wird, auch in unserem Falle eine Verbreitung einzelner Früchte über kilometerweite Strecken nicht — dafür sprechen die Erfahrungen, über die Zusammenfassendes im Handwörterbuch der Naturwissenschaften (IV, 1915) nachgelesen werden möge und die in dem Satze gipfeln, „daß starke Winde Verbreitungseinheiten, auch wenn sie keine ane- mochoren Ausrüstungen besitzen, bis auf mehrere hundert Kilometer Distanz verfrachten können". Nun beträgt die Entfernung des nächsten Standortes der östlichen Artengruppe (Athos, C. pannosa) von einem etwa halbwegs zwischen Pelagosa und Pomo gelegenen, als Repräsentant des Gebietes der Stamm- form unserer Arten angenommenen Punkt in der Luftlinie über 700 km, und dazwischen liegen die hohen mazedonischen und albanischen Gebirge, die wenigstens zu Ende der Tertiärzeit möglicherweise ein Verbreitungs- hindernis gebildet haben. Eher als an eine sprungweise Wanderung („dis- persione a distanza"^) könnte also an eine schrittweise Wanderung („dispersione a piccole tappe" ^) längs der Küsten Griechenlands gedacht werden, nur sind die Zeugen für eine etwaige Wanderung auf diesem Wege ebenso spärlich, als in ihrer Verwandtschaft mit unserer Arten- 1) W. Schmidt. S. 320. ^) Über den ökologischen Nutzen dieser „Schweriälligkeit" und seinen Zu sammenhang mit der geringen Ausdehnung der Standorte vergl. S. 120. 3) A. B p g u i n 0 t, 2. Österr. botan. Zeitschrift, 1921, Heft 3—5. 9 130 gruppe zweifelhaft: es käme nur C. Niederi Heldr. aus Aetolien (Misso- lunghi) und C. cuspidaia Vis. vom Biokovo^) (Mitteldalmatienj in Betracht, die nach der Hayek sehen Anordnung zwar in dieselbe Sektion {Panno- phylhmi), aber in eine Gruppe (Cuspidatae) gehören, die von unseren Arten weiter entfernt gestellt ist als die Gruppe der C. cineraria; Gugler (S. 115) meint, C. cuspidata sei „am meisten den Pan- nosae genähert", also derjenigen Gruppe, zu der Hayek unsere Formen stellt; bezüglich der Stellung von C. Niederi stimmt Gugler (S. 148) mit Nyman und Hayek überein. Die Entfernung des Gebietes der Stammform unserer Arten vom Biokovo beträgt nur zirka 120 km, also für beide Arten der Verbreitung nicht viel. Für eine schrittweise Ein- wanderung vom dalmatinischen Festland wäre natürlich eine Land- verbindung mit diesem notwendig, und diese hat nach A. T ellin i (a. a. 0., Karte auf Tafel XH)-) vom Miozän bis ins Diluvium bestanden, u. zw. für Porao andauernd, für die Pelagosagruppe mit einer Unterbrechung im Pliozän. — Die nach Hayek mit der süddalmatinischen C. ragusina verwandten Arten C. argentea und C. homhycina, erstere in Kreta, letztere im südlichsten Spanien heimisch, kommen wegen zu entfernter Verwandtschaft wohl ebensowenig in Betracht wie C. ragusina selbst, die ja auf Pelagosa grande und piccola wächst, auf Pomo aber fehlt. Zahlreicher und weniger weit vom Gebiet der Stammform unserer Arten entfernt sind die Standorte der mit C. cineraria verwandten Formen mit westlicher, u. zw. tyrrhenischer Verbreitung. Am nächsten liegt das Kap der Circe (Circeo), nämlich 280 km; die auf den aeolischen Inseln (Liparen) liegenden Standorte der nach Gugler nächstverwandten, ja oft von C. Friderici sehr schwer unterscheidbaren C. aeolica sind vom Gebiet über 450 km entfernt; in beiden Fällen liegen aber Teile des im jüngeren Tertiär gehobenen Apennin dazwischen, die zu Ende der Tertiärzeit möglicherweise ein Hindernis für eine sprungweise Wanderung gebildet hätten. Eine schrittweise Wanderung hätte von Sizilien — wo außer der montanen C. husamharensis noch eine Form aus diesem Verwandtschaftskreis wächst — längs der Küsten ünter- italiens nach dem Monte Gargano gerichtet, sein und die Landbrücke benutzen müssen, die diesen über Pelagosa mit dem jungtertiären dal- matinischen Festland verband, dessen Westrand von Teilini nicht weit westlich von Pomo angenommen wird; nach der oben angeführten Arbeit dieses Autors bestand diese Brücke nur bis ins Miozän, während 1) Von hier wurden 1913 von A. Teyber zwei mit C cuspidata nahe ver- wandte Formen beschrieben, nämlich C. Biokovensis (a. a. 0., 2, S. 27) und C mucurensis a. a. C, 3, S. 492). 2) Siehe auch Abb. 7 in I. dieser Cenfawrfa- Studien (Diese Zeitschr., Jahrg. 1920, Nr. 4—6, S. 107). 131 schon im Pliozän Pelagosa vom Meere bedeckt war und erst im Diluvium wieder auftauchte, ohne sich jedoch neuerdings mit dem Gargano zu verbiLdeu; auch Wiener Geologen sagten mir, daß für einen späteren Bestand dieser Verbindung — die übrigens von manchen Forschern überhaupt nicht anerkannt wird — kein geologischer Beweis zu er- bringen sei; K. Holdhaus dagegen kommt auf Grund biogeographischer Erwägungen dazu, ihr Fortbestehen noch im Diluvium für wahrscheinlich zu halten (a. a. 0., S. 465). Uebrigens nützt die Kenntnis oder schadet die Unkenntnis des Alters dieser Landbrücke im vorliegenden Falle nicht viel, da wir ja über die Zeit der Entstehung und Ausbreitung der in Betracht kommenden Artengruppen (auch der ostbalkanischen) kaum etwas sicheres sagen können. Fossile Beste von Kompositen sind nämlich nur in sehr geringer Zahl gefunden worden. „Die Familie der Kompositen besitzt allem Anschein nach ein geringes Alter und ist in einzelnen Zweigen noch jetzt in voller Entwicklung begriffen" ^). Die hierher ge- rechneten Ueberreste sind teils miozän, teils noch jünger; von einer fossilen Centaurea ist mir nichts bekannt; daß übrigens sowohl die Beschaffenheit des Standortes (Felsen) als auch der Mangel an regelmäßig abgeworfenen Organen von genügend charakteristischer Gestalt (Blättern) gerade in unserem Falle das Fossilwerden fast unmöglich macht, liegt auf der Hand. — Beachtenswert erseheint mir auch der Umstand, daß die meernahen Felsen auf den Tremiti-Iuseln und dem unweit davon ge- legenen Eiland Pianosa eine der C. Friderici zwar habituell sehr ähnliche (nur in den vegetativen Teilen fast stets zarter gebaute), aber in einen ganz anderen Verwandtschaftskreis gehörige Art, C. Diomedea Gasp., beherbergen; sie ist mit C. Tenoreana Wk. zunächst verwandt, die nur auf den einander benachbarten Abruzzengebirgsstöcken Majella und Morrone wächst; beide Arten werden von Fiori (a. a. 0., S. 325) zum Formenkreis der über alle drei südeuropäischen Halbinseln ver- breiteten, also an beiden Küsten der Adria wachsenden C. alba gestellt; Gugler (a. a. 0., S. 34) und Beguinot (1, S. 192, 218) sind derselben Ansicht. Mit Rücksicht auf die Lage der Tremiti-Inseln zum Gargano und zu Pelagosa und wegen der Ähnlichkeit in den ökologischen An- sprüchen der C. Friderici und Diomedea ist es nun — mindestens bei Annahme sprungweiser Verbreitung — recht merkwürdig und gewiß ein „großer Zufall", daß durch den Wind verbreitete Früchte einer Ctntatirea die Tremiti erreichten und Pelagosa nicht und (wegen der viel größeren Fläche der ersteren) noch mehr umgekehrt. Bei Annahme schrittweiser Einwanderung ist die Sache bezüglich der nicht erfolgten Besiedlung der Tremiti durch die Stammform unserer Gruppe nicht so ') 0. Hoff mann, a. a. 0., S. 116. 132 auffällig, wenn wir mit Teil in i annehmen, daß diese erst im Pliozäo (Pianosa gar erst im Diluvium) aufgetaucht waren uud niemals weder mit dem Gargano noch mit der transadriatischen Landbrücke zusammenhingen. Beck V. Managetta spricht (a. a. 0., S. 462 ff.) die Ansicht aus, daß nach dem Versinken der transadriatischen Landbrücke und mit der fortschreitenden Verkleinerung des dalmatinischen Festlandes und seiner zunehmenden Auflösung in Inseln die mediterrane Flora, des Zusammenhanges mit südlicheren Mittelmeergebieten beraubt und auf einen schmalen Küstensaum sowie auf Inseln zurückgedrängt, im jüngeren Tertiär und später manche Einbuße erlitten hat, und daß sich auf den Inseln nur widerstandsfähigere, vorzugsweise felsliebende Ge- wächse erhalten konnten. „Aber die Isolierung dieses Florengebietes gab auch den Anlaß zur Erhaltung, weniger zur Neubildung von einigen Endemismen. Sie erhielten sich hin und wieder auf den ins Meer ge- sunkenen Gipfeln auf den Inseln sowohl, als auch auf kleinen Felsriffen." Beck rechnet zu diesen Endemismen auch C. Friderici und G. crithmi- folia; sollte es sieh hier um eine Erhaltung (nicht um eine Neubildung) handeln, so wäre es nötig anzunehmen, daß unsere Stammform früher eine weitere Verbreitung hatte, aber bis auf ihre derzeitigen Standorte überall ausgestorben ist. Ein derartiger Hergang ist allerdings schwer zu begreifen, denn dann möchte man erwarten, daß sieh Formen aus unserer Gruppe doch mindestens an einem oder dem anderen der öko- logisch so ähnlichen Standorte anderer süddalmatinischer Felseneilande erhalten hätten; mag auch die Erhaltung auf dem Festlande oder auf größeren Inseln, wo sicherlieh die — im Fels freilich stark verminderte — Konkurrenz anderer Pflanzen eine größere Rolle spielt, unmöglich gewesen sein, so erscheint doch das Nichtvorkommen auf den eigentlichen Scoglien, soweit sie Felsabstürze besitzen, durch die Natur des Stand- ortes kaum erklärt. Auch die chemische und physikalische Beschaffenheit des Gesteins hilft uns da (vergl. dagegen S. 44 unten) wenig; denn wenn auch die meisten Scoglien Süddalmatiens aus mehr oder weniger reinem hellgrauem Kalk, Pelagosa piccola aus ebenfalls hellgrauem Karbonat- gestein mit mehr oder weniger Kieselsäure (vergl. S. 45 unten), Porno aus sehr kalkarmem dunkelgrünlichgrauem Augitdiorit besteht, so bleibt es doch anderseits eine offene Frage, warum das von Pelagosa piccola kaum 7^ km entfernte und petrographisch damit ganz übereinstimmende Pelagosa grande einerseits, das wie Pomo aus Augitdiorit aufgebaute und fast 30 km davon entfernte Brusnik (Mellisello) anderseits keine Form unserer Gruppe beherbergen; die sonstigen ökologischen Ver- hältnisse wären dafür wohl geeignet: auf beiden Eilanden kommt wie aul Pelagosa piccola die in dieser Hinsicht ganz ähnliche C ragusina Vor, die aber wiederum auf Pomo fehlt. — Dieselbe Schwierigkeit _ Nicht- 133 "vorkommen auf anderen Scoglien mit ähnlichen Lebensbedingungen — ergibt sich übrigens bei Annahme schrittweiser Verbreitung, da man ja auch hier das Aussterben an den Zwischenstandorten voraussetzen muß, wenn man nicht die sehr unwahrscheinliche Annahme machen will, daß gerade alle diese Stellen vom Meere bedeckt worden sind. Bei unseren bisherigen Betrachtungen waren als Verbreitungsmittel nur Luftströmungen angenommen, die ja tatsächlich am wahrscheinlichsten in Frage kommen, besonders wenn man bedenkt, welche Leistungen man — wie eingangs erwähnt — ihnen zutrauen kann. Es soll jedoch auch erwogen werden, inwieweit etwa noch andere Verbreitungsagentien heranzuziehen wären: Vögel und Meeresströmungen. Erstere könnten epizoische oder endozoi sehe Verbreitung be- wirken. Was die Beurteilung der Möglichkeit endozoischer Verbreitung betrifft, so scheint aus der Literatur hervorzugehen, daß Centaurea- Früchte nur von Körnerfressern verzehrt, dabei aber zerstört werden, so daß diese Art der Verbreitung für unseren Fall wohl kaum in Betracht kommt. Für die Möglichkeit epizoi sehe r Verbreitung ist die Beschaffenheit der Oberfläche der Frucht und der Pappusstrahlen von Bedeutung. Erstere ist stets glatt, bei C. crithmifolia kahl, bei den übrigen Formen schütter bis ziemlich dicht mit sehr feinen meist abstehenden Haaren besetzt; die äußeren Pappusstrahlen tragen diclit aneinandergereiht vorwärtsgerichtete Zähnchen ^). -r Versuche über das Anhaften ergaben folgendes: Am Stoff der Kleidung hafteten Früchte von C. crithmifolia, die auf der Tischplatte lagen und an die der Rockärmel fest angedrückt wurde, fast nie oder fielen bald wieder ab. Versuche über das Haften im Gefieder einer ausgestopften Lachmöve wurden mit Früchten von C. crithmifolia, C. jabukensis und C. pomoensis angestellt. Wurden die Früchte auf den Tisch gelegt und die Brust der Möve darangedrüekt oder damit über die betreffende Stelle des Tisches gestrichen, so drang die Frucht mehrmals mit dem unteren Ende zwischen die straff an- liegenden Federn, hielt dort auch bei stärkeren Erschütterungen fest und „verkroch" sich einigemal bis zur Unauffindbarkeit. Ebenso war es, wenn die Frucht mit der Pinzette ins Gefieder gesteckt wurde. Des Pappus beraubte Früchte wurden viel schwerer aufgenommen und hielten weniger fest. — Möv en sind in derAdria sehr häufig und brüten auf den Felseilanden oft in Menge, dies umso lieber, je weniger diese von Menschen heimgesucht werden. Möveneier fanden wir mehrfach, auf Porao sah ich auch eine junge Möve (noch im Dunenkleid) an den Felsen herumklettern. Die alten Vögel umkreisten während unseres Be- suches, über die Störung sichtlich beunruhigt, mit hallendem Schrei das Eiland. Beim Ruhen und beim Brutgeschäft ist zweifellos Gelegenheit, 1) Vergl. Kronfeld, 1, S. 415, S. 417 Anra. 4, S. 423. 134 daß das Bauchgefieder der Vögel mit den umherliegenden Früchten in Berührung kommt, wenn die Unterseite des Körpers an den Boden an- gedrückt wird. Behufs Beurteilung der Möglichkeit der Verbreitung durch Meeres- strömungen machte ich zwischen Mitte März und Mitte April 1919 im Zimmer bei 11'/, — 19" C Lufttemperatur Versuche mit wohl ent- wickelten Früchten von C. crithmifolia, die im Juli 1914 von mir auf Porao gesammelt worden waren; ich verwendete hiezu dem adriatischen Meer, u. zw. dem Golf von Triest, entstammendes Wasser aus dem IL zoologischen Institut der Universität Wien, das auf dem normalen Konzentrationsgrad gehalten wird. Zwei kurze nur 1—2 Tage dauernde Versuche belehrten zunächst über die Art des Schwimmens. Jedesmal schwammen alle zehn verwendeten Früchte am Beginn des Experimentes, u. zw. meist so, daß der Grund der Frucht und die Spitze einiger äußerer Pappusstrahlen die Oberfläche des Wassers berührten (Abb. 7 a). ab c d e Abb. 7, Erklärung im Text. — Luftblasen schraffiert. seltener aufrecht, mit Luftblase zwischen den inneren Pappusstrahlen und so, daß die Spitzen der äußeren die Wasseroberfläche berührten (Abb. lh)\ überdies waren zahlreiche Luftbläschen an den Strahlen, weniger an der Frucht selbst zu sehen. Eine Frucht, deren Pappus ab- geschnitten worden war, schwamm gleichfalls, u. zw. ohne Luftblasen, aber sichtlich unter Zuhilfenahme der Unbenetzbarkeit ihrer Oberfläche ^). Daß es sich in all diesen Fällen um kein eigentliches Schwimmen handelt, sondern um ein „Schwimmen" durch kapillaren Druck der durch den nicht benetzbaren Körper deformierten Flüssigkeitsoberfläche, ergibt sich auch daraus, daß nach mehr oder minder kräftigem Schütteln, das den Wellenschlag nachahmen sollte, eine oder die andere Frucht gleich oder sehr bald nach Beginn des Versuches sank, während einmal nach 20, das anderemal nach 48 Stunden alle gesunken waren, diejenigen ohne Pappus meist zuletzt. — Bei einem dritten Versuch, der vom 18. März bis 10. April 1919 dauerte, wurden stärkere Erschütterungen vermieden, nur hie und da ein leichter „Wellenschlag" gemacht. Anfangs „schwammen** alle zehn verwendeten Früchte (andere als bei den ') Überrdie Eolle des Pappus als Schwimmorgan siehe: 0. Hoffmann, S. 115 und G. Lo Forte, S. 251. 135 früheren Versuchen), u. zw. neun horizontal, wobei die aus dem Wasser ragenden Teile von Frucht und Pappus unbenetzt blieben und mit zahlreichen runden, abgesetzten Tröpfchen bedeckt waren. Eine schwamm vertikal, so daß der aus den äußeren Pappus- strahlen gebildete Trichter innen wasserleer war (Abb. 7 c). Allmählich stellten sich infolge der Erschütterungen beim Wasserwechseln, Beobachten usw. noch mehrere in die Vertikallage. Am 5. Tage tauchte ich einige Früchte mit der Pinzette unter: einige sanken sofort, wobei keine oder fast keine Luft an ihnen hängen blieb; bei anderen fing sich zwischen den inneren Pappusstrahlen Luft, die nach einer Seite (Abb. 7 d) oder allseitig (Abb. 7 e) bis zu den äußeren Strahlen reichte und das Wieder- aufsteigen bewirkte. Ai^, diesem Tage waren vier, am nächsten (6.) fünf Früchte gesunken (alle ohne Luftblasen), am 15. sieben. Am 18. Tage traten bei einigen Früchten die Würzelchen der Keimlinge am unteren Ende hervor. In den folgenden Tagen zeigten die wenigen noch schwim- menden Früchte eine Abnahme des wasserleeren Raumes im Pappus- trichter, der sich schließlich auf den Raum zwischen den inneren Pappus- strahlen oder auf einen Teil des Raumes zwischan äußeren und inneren Strahlen beschränkte. Am 19. Tag sank die vorletzte, am 24. die letzte noch schwimmende Frucht infolge schwacher Erschütterungen, wobei sich kleine Luftblasen zwischen äußeren und inneren Pappusstrahlen noch erhalten hatten. — Nach dem Versuch (am 10. April) wurden die Versuchsfrüchte in Töpfen angebaut. Einige keimten nicht, andere kamen über die ersten Stadien nicht hinaus. Die Keimpflanze aus der am 15. Tage des Versuches gesunkenen Frucht, die also danach noch neun Tage unter Wasser gelegen war, durchbrach am 16. Tag nach dem Anbau die Erde, hatte am 27. Tag Keimblätter von 13 und 6 mm Länge, blieb aber dann in der Entwicklung stecken und starb später ab. — Die vier Früchte, die zuerst gesunken waren (die letzte am 6. Versuchstage, die also danach noch 18 Tage unter Wasser gelegen war), begannen bereits am 6. Tage nach dem Anbau hervorzubrechen, keimten alle und wurden einen Monat danach einzeln ausgepflanzt; Anfang Oktober 1919 hatten sich zwei davon zu Rosetten mit den typischen Merkmalen der C. crithmifolia ausgebildet. — Endlich wurden gleichzeitig fünf bisher noch zu keinerlei Versuchen verwendete Früchte angebaut, die alle keimten. Die ersten Keimpflanzen traten am 8. Tage nach dem Anbau über die Erde und gediehen gut; zwei davon wurden, da sie am Grund rinnige bis röhrige einseitige Verwachsungen zeigten, zu üntersuchungszwecken konserviert; von den übrigen hatte sich eine Anfang Oktober zu einer charakteristischen Blattrosette entwickelt. Aus diesen Versuchen geht hervor : 1. Früchte von G. crithmifolia sinken bei starker Wasserbewegung 136 schon nach 1 — 2 Tagen, vermögen aber bei nicht zu starken Erschüt- terungen bis zu 24 Tagen in Meerwasscr zu schwiraraeu^). 2. Früchte, die einen Teil dieser Zeit an der Meerwasseroberfläche, einen Teil unter Wasser zugebracht haben, sind zum Teil keimfähig und entwickeln sich zu charakteristischen Blattrosetten. Diese beiden Bedingungen für die Möglichkeit der Verbreitung durch das Meerwasser wären also gegeben; nun fragt es sich, ob die ozeanographischen Verhältnisse, speziell die Richtung der Meeres- strömungen eine solche ist, daß sie für die Verfrachtung der Früchte von den angenommenen ürsprungsgebieten in das Areal unserer Formen- gruppe in Anspruch genommen werden kann. Das Mittelmeer und die meisten seiner Nebenmeere werden von einer Strömung umkreist, die im Gegensinne des. Uhrzeigers verläuft, also irtl* tyrrhenischen Meer an der Westküste der Apenninen-Halbinsel von Südost nach Nordwest zieht; schon aus diesem Grunde kommt sie für die Beförderung der tyrrheni- schen Arten in das Adria-Becken nicht in Betracht. Dieses wird im gleichen Sinn von einer Strömung umzogen, die von der Westküste Griechenlands durch die Straße von Otranto eindringt, an den albanischen und dalmatinischen Küsten gegen Nordwest, an der Ostküste Italiens nach Südost sich bewegt und um den Süden des „Stiefels" sich gegen die Straße von Messina hinzieht — alles Bewegungen, die der für diesen Fall be- nötigten Richtung genau entgegengesetzt sind. — Aus dem Schwarzen Meer, an dessen Küsten sich das Wasser gleichfalls entgegengesetzt dem Uhrzeiger bewegt, dringt die Strömung durch die Meerengen ins ägäische Meer, verläuft an dessen beiden Küsten nach Süden und wendet sich dann westwärts zwischen Kreta und dem Peloponnes an die Westküste Griechenlands. Diese Strömungsrichtung wäre, da überdies die ost- balkanischen Arten, die mit unseren verwandt sein sollen, meist im Küstengebiet ihre Standorte haben, zur Verbreitung wohl geeignet, umsomehr als im Süden der Adria in der Gegend der Inselbrücke Meleda-Lagosta-Pelagosa-Gargano eine Zweigströmung quer über die Adria zieht ^). — Weiter entsteht die Frage, ob die Geschwindigkeit ^) Vergl. Kronfeld 1, S. 426 und 2, S. ?.3: Schwimmversuch mit Löwenzahn- früchten: Von 50 m i t Pappus sank nach 33 Stunden eine, von solchen ohne Pappus sanken 44. 2) Wie die Meeresströmungen im Jungtertiär in der Adria liefen, darüber scheint, wie mir E. Spengler, Privatdozent für Geologie an der Wiener Universität, mitteilt, nie eine Untersuchung angestellt worden zu sein; es sei jedoch, da die Adria vom Miozän bis zur Gegenwart stets ein im Nordwesten geschlossenes Sackmeer war, ein ähnlicher Verlauf der Strömungen anzunehmen wie heute, auch dann, wenn die angenommene transadriatische Landbrücke bestanden hat. *Daun wäre eine Strömung im Gegensinn des Uhrzeigers eben an der Südküste dieser Brücke — verlaufen. Übrigens wäre eine Wanderung aus dem schwarzen durchs ägäische Meer erst im jüngsten Tertiär möglich gewesen, da die Zerstückelung des bis dahin bestandenen ägäischen Festlandes erst im Pliozän begann. 137 der in Betracht kommenden Meeresströmungen genügt, um die Früchte während der Zeit, für die ihre Schwimmfähigkeit nachgewiesen ist, vom ürsprungsort ins Gebiet unserer Formen zu transportieren. Nehmen wir eine mittlere Geschwindigkeit von zwei Seemeilen (= 3*71 km) in der Stunde an, so würde ein mit den Meeresströmungen treibender Gegen* stand die Strecke Athos — Pelagosa (1630 km) in 440 Stunden = = I8V3 Tagen, die Strecke Varna (Ostküste Bulgariens) — Pelagosa (2450 km) in 660 Stunden = 27 Vo Tagen zurücklegen können. Erstere Zeit ist kürzer als der durch das Experiment für die Schwimmfähigkeit der Früchte nachgewiesene Zeitraum von 24 Tagen, letztere übersteigt ihn um nicht allzuviel ^). Doch ist die hier angenommene mittlere Stundengeschwindigkeit etwas hoch ; setzen wir an ihrerstatt 1 Seemeile (=1-855 km), so betragen die betreffenden Zeiten 36 V3 unidma (Pelagosa piccola, leg. C. J. C 0 r i, Juni 1914) ausgegeben werden.* Die P^xemplare selbst sah ich noch nicht. Zu ersterer Scheda ist zu bemerken, daß die Angabe „solo calcareo" sowie die Zeit- angabe „1918" wohl Schreibfehler sind; daü Achenen und Pappus der beiden Arten „keinerlei Unterschied aufweisen", dürfte wohl nach meinen S. 35 — 37 dieser Arbeit mitgeteilten Beobachtungen und nach den Abbildungen auf S. 32 und 38 als wider- legt erscheinen. Literatur-Übersicht'). Jänner und Februar 1921, mit Nachträgen aus dem Vorjahre. Anger er L. Der Taubenschwanz {Macroglossa stellatarum) sucht auch in gemalten Blumen Honig. (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. Wien, LXX. Bd., 1920, Heft 3-5, S. 69, 70.) 8". Böhraig L. Die Zelle (Morphologie und Vermehrung). (Sammlung Göschen, Nr. 818.) Berlin und Leipzig (Vereinigung wissenschaftlicher Verleger), 1920. 12". 138 S., 73 Textabb. Brunswik H. Über die Mikrochemie der Chitosan Verbindungen. (Bio- chemische Zeitschrift, 113. Bd., 1921, S. 111—124.) 8\ Burgerstein A. Änderungen in der Spaltöflfnungsweite unter dem Ein- flüsse verschiedener Bedingungen. (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. Wien, LXX. Bd., 1920, Heft 3-5, S. 113—131.) 8^ Dalla Torre C. Zur Flora von Ampezzo und Umgebung. Aus dem Tagebuch des f Grafen Ludwig Sarnthein zusammengestellt. (Berichte d. naturw.-mediz, Vereines in Innsbruck, XXXVII. Jahrg., 1920, S. 32—55.) 8". Fruwirth C, Handbuch des Hülsenfruchterbaues. Berlin (P. Parey), 1921. 8". Mit 75 "Textabb. — Mk. 34 und 25Vo Verleger-Teuerungs- zuschlag. Handel-MazzettiH. Plantae novae Sinenses (9. Fortsetzung). (Anzeiger d.'Akad. d. Wissensch. Wien, Sitzungen d. mathem.-naturw. Klasse vom 10. und 17. Februar 1921.) 8». 4 S. Behandelt: Begonia Handeln Irmscher (Sect. Sphenanthera), Rhododendron Ämundsenianum Hand.-Mzt. (Subgen. Lepidorrhodium, sect. Osmothamnus}, Rh. cucullatum Hand.-Mzt. und Rh. hexamerum Hand.-Mzt. (Subgen. Eurhododendron). 1) Die „Literatur-Übersicht" strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 141 Hayek A. Neue Pflanzenforraen aus dem westlichen Wolhynien. [Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. Wien, LXX. Bd., 1920, Heft 3—5, S. (60) bis (61).] 8°. Behandelt: Poa versicolor Bess. var. ammopMla Hay., Scor zoner a humilis L> var, veratrifoUa Hay. Heinricher E. Wie erfolgt die Bestäubung der Mistel: scheiden ihrfr Blüten wirklich Nektar ab? (Biolog. Zentralblatt, Bd. 40, 1920, Nr. 11/12, S. 514—527.) 8^ 1 Abb. Höfler K. Ein Schema für die osmotische Leistung der Pflanzenzelle. (Ber. d. deutsch, botau. Gesellsch., Bd. XXXVÜI, 1920, Heft 8, S. 288 bis 298.) 8". 4 Textabb. Kronfeld E. M. Jacquin des Jüngeren botanische Studienreise 1788 bis 1790. Aus unveröffentlichten Briefen herausgegeben. (Beihefte zum Botan. Centralblatt, Bd. XXXVHI, 1921, Abt. II, S. 132—176.) 8^ Moli seh H. Beiträge zur Mikrochemie der Pflanze. Nr. 14: Über die BläuuDg von Pflauzeuaschen durch Chlorzinkjod. Nr. 15: Über die Ausscheidung von Fetttröpfchen auf einer Apfelfrucht (Malus coriariiis). (Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch., Bd. XXXVIII, 1920, Heft 8, S. 299—306.) 8°. Morton F. Naturdenkmäler im Bannkreise Wiens. (Blätter für Natur- kunde und Naturschutz, 8. Jahrg., 1921, 1. Heft, S. 2—6.) 8^ Nalepa_A. Die Phytoptocecidien yoü Tilia und ihre Erzeuger (Schluß). (Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. Wien, LXX. Bd., 1920, Heft 3 bis 5, S. 65—68.) 8«. Neue und wenig bekannte Eriophyiden. (Ebenda, S. 81 — 88,) 8*'. Bonniger K. Floristische Mitteilungen. [Verhandl. d. zoolog.-botan. Gesellsch. Wien, LXX. Bd., 1920, Heft 3—5, S. (57) — (60).] 8\ Neue Art: Galium adriaiicww Ronniger, verw. mit G. flavescens Borh. und G. lucidum All. (Dalmatien, Kroatien). Neue Form: Poa stiriaca Fritsch et Hayek f. effusa Ronniger (Steiermark). Neu für Kärnten: Dryopteris ülyrica Beck {D. lobata X lonchitis), Poa stiriaca Fritsch et Hayek. Neu für Oberösterreich : Tilia Traunsteineri H. Braun, Knautia Sendtneri Brügger. Außerdem einige neue Standorte seltener Pflanzen. Weber F. Zur Physiologie thylloider Verstopfungen von Spaltöffnungen. (Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch., Bd. XXXVHI, 1920, Heft 9, S. 309—317.) 8". 2 Textabb. Wettstein Otto. Anleitungen zum Sammeln von Tieren und Pflanzen in Höhlen. (Berichte der staatlichen Höhlenkomraission, Vierteljahrshefte für theoretische und praktische Höhlenkunde, I. Jahrg., Heft 1/2, 1920,. S. 32—46, Taf. II u. III). Gr. 8^ 142 Abderhalden E. Handbuch der biologischen Arbeitsmethoden. Liefe- rung 1 (Abt. I: Chemische Methoden, Teil 9): Schmidt J. und Gräfe V., Alkaloide. Berlin und Wien. 1920. Gr. 8\ 15 u. 636 S., 15 Fig. — — Handbuch der biologischen Arbeitsmethoden. Lieferung 13 (Abt. XI, 2. Teil. 1. Heft): Gräfe V., Methoden zur Erforschung der Leistungen des Pflanzenorganismus, Spezielle Methoden (Beginn). Berlin und Wien, 1920. Gr. 8«. 186 S., 63 Textabb. AbsolonK. 0 raikrofotografovani neprühlednych drobnych pfedraetü. Druhe sdeleni. S 18 mikrofotogramy na 5 pfilohach a tabulkon v texlu. Sonderabdruck aus „Öas. Mor. Mus. Zemskeho". Brunn, 1920. 8". 20 S. Über das Mikrophotographieren der undurchsichtigen kleinen Gegenstände. Zweite Mitteilung. Mit 18 Mikrophotogrammen auf 5 Beilagen und 1 Tafel im Texte. Agharkar Sh. Ober die Verbreitungsraittel der Xerophyten des nord- westlichen Indiens und ihre Herkunft. (Inaug.-Dissert.) Leipzig (W. Engelmaun), 1920. 8°. 42 S. Almquist S. JRosne musei regni Suecici in methodum naturalem re- dactae. (Arkiv för Botanik, Bd. 16, 1920, Nr. 9.) 8°. 51 S., 8 Tabellen. A r 1 d t Th, Handbuch der Palaeogeographie.Bd. II: Palaeogeographie. Zweiter Teil, Bogen 51—77. Leipzig (Gebr. Borntraeger), 1921. Gr. 8°. In dem umfangreichen Kapitel Palaeobiogeographie (S. 995 — 1186) ist auch die Palaeobotanik berücksichtigt. Auer V. Über die Entstehung der Stränge auf den Torfmooren. (Yli- painos Acta forestalia Fennica 12sta.) Helsinki, 1920. 8°. 145 S., 37 Textflg., 7 Tafeln, 1 Beilage. Baranov V. J. Zadaci fito-ekologiceskich izsledovanij v Sibiri. Öep.-A. 8°. 6 pag. Tomsk, 1919. — [Die Aufgaben der phytooekologischen Erforschung von Sibirien.] Baumgärtel 0. Das Problem der Cyanophyzeenzelle. (Archiv f. Protisten- kunde, 41 Bd., S. 50—148.) 8"^. 1 Tafel. Der Protoplast der Cyanophyzeenzelle besteht aus zwei Teilen, dem peri- phaeren Chromatoplasma, welches in diffuser Verteilung Chlorophyll, Phykozyan und Karotin enthält und dem hyalinen Centroplasma. In den Alveolen des letzteren kommt es zur Ausbildung von Plasten, den „Endoplasten". welche ein Gemisch von Glyko- und P-Proteiden darstellen. An ihrer Peripherie entstehen die Epiblasten, die sich durch starke Färbbarkeit auszeichen und aus Proteinen bestehen. Außerhalb des Centroplasma entstehen die „Exoplasten". Das Centroplasma stellt einen primitiven, oifenen Zellkern dar. -W. Baur E. Die wissenschaftlichen Grundlagen der Pflanzenzüchtung, ein Lehrbuch für Landwirte, Gärtner und Forstleute. Berlin (Gebr. Borntraeger), 1921. 8^ 115 S., 11 Textabb., 6 Tafeln. 143 Beck G. V. Flora Bosne, Hercegovine i bivseg sandzaka Novog Pazara. (Forts.) (Glasnik zem. muz. u. Bosni i Herceg., XXXIL, 1920, pag. 83 bis 127) Gr. 8°. Inbalt: Euphorbiaceae, Buxaceae, Linaceae, Oxalidaceae, Geraniaceae, Bahaminaceae, Zygophyllaceae, Butaceae, Simarubaceae, Polygalaceae. — Neue Arten : Euphorbia Gregersenii K. Maly, E. Pancicü Beck, E. hercegovina Beck, E. orjeni Beck; außerdem zahlreiche neue Varietäten. Beguinot A. La Botanica. (Guide „ICS". Profili bibliografici de „V Ilalia che scrive".) Roma (Istituto per la Propaganda della cultura Italiana), 1920. 12". 116 pag. Bertog H. Die Beschaffung des Kiefernsamens, insbesondere seine Selbstgewinnung. Neudaram (J. Neumann), 1920. 8°. Mit 8 Textabb. Mk. 7*50 und 307o Teuerungszuschlag. Bevis J. F. and Jeffery H. T. British plants: their biology and ecology- Second edition, revised and enlarged. Methuen, 1920. 346 pag. Bews J. W, Some general principles of plant distribution as illustrated by the South African Flora. (Annais of Botany, vol. XXXV, nr. 137, Jan. 1921, pag. 1—36.) 8". Boresch K. Ein neuer die Cyanophyceen färbe bestimmender Faktor. (Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch., Bd. XXXVIII, 1920, Heft 8, S. 286, 287.) 8". Ein Fall von Eisenchlorose bei Cyanophyceen. (Zeitschr. f. Botanik, 13. Jahrg., 1921, Heft 2, S. 65—78,) 8".- Böse G. 0. A Manual of Indian Botany. Bombay, London and Glas- gow (Blackie and son). 8". XVI -f 368 pag., 8 plates. Britton N. and Rose N. The Cadaceae: Descriptions and illustrations of plants of the cactus faraily. Vol. II. Washington, 1920. 4^ — N. L. and Mills paugh Ch. F. The Bahama Flora. New York (G. K. Ackerman), 1920. 8°. 695 pag. — S 6-25. Bulletin raensuel des renseignements agricoles et des maladies des plantes. (Ed.: Institut international d' agriculture, Bureau des ren- seignements agricoles et des maladies des plantes.) Annee XI, nr. 10. Octobre 1920. 8». Das vorliegende Heft ist 145 S. stark. Für den Botaniker von Interesse sind die Abschnitte über Pflanzenbau, Pflanzenverwertung und Pflanzenkrank- heiten dieses außerorgentlich reichhaltigen und rasch arbeitenden Keferierorganes. Burg er D. Beiträge zur Lebensgeschichte der Populus tremula L. (Inaug.-Dissert.) Zürich (H. Bütschi), 1920. 8". 79 S., 33 Fig. Carano E. Nuove ricerche sulla embriologia delle Ästeraceae. (Annali di Botanica, vol. XV, fasc. 3, 1921, pag. 97-196, tab. IV— XÜ.) 144 • Cayley D. M. Sonae observations io the life history of Nectria galligena Eres. (Annais of ßotany, vol. XXXV, nr. 137, jan. 1921, pag. 79—92, tab. IV et V.) 8". Correvon H. Unsere Bäume. Aus dem Französischen übersetzt von A. Loosli. Bern, 1920. 8°. 364 S., mit Federzeichnungen und 100 larbigen Bildern. Czapek F. Biochemie der Pflanzen, Zweite, umgearbeitete Auflage. III. Bd. Jena (G. Fischer), 1921. Gr. ^\ 852 S. — — Zur Kenntnis der silberreduzierenden Zellsubstanzen in Laubblättern. (Ben d. deutsch., botan. Gesellsch., Bd. XXXVIII, 1920, Heft 7, S. 246—252.) 8°. Dokturovskij VI. S. Bolota, strojenie i razvitie jich. Izdanie masterskoj ucebnych posobij Benderskago Zemstva. Bendery. 1915. S. 68. 16 Textfig. [Die Torfmoore, ihr Bau und Entwicklung.] Do Glitt le S. P. The mosaic disease of Cucurbits. (United States de- partement of agriculture, Bull. nr. 879, Washington 1920.) 8". 69 pag., 10 tab. Dvoi^-ak ß. Sdeleni s novych druzich raoravskych ras. (Mitteilung über für Mähren neue Algen.) Ti^-ebic i. M. 1920. Sep.-A. 8 S. Im Selbstverlage des Verfassers. Druck von Fr. J. Trnka in Tfebiö. Fitt ing H. Das Verblühen der Blüten. (Die Naturwissenschaften, IX. Jahrg. , 1921, Heft 1, S. 1—9.) 4°. 11 Textfig. Foerster K. Vom Blütengarten der Zukunft. Neue Bilderfolge. Berlin- V^estend (Verlag der Gartenschönheit), 1921. 4^■ 10 Tafeln, 8 S. Text. — K 150. Frankhauser F. Die Sumpfkiefer als besondere Spielart der Bergkiefer. (Mitteil. d. deutsch, dendrolog. Gesellsch., 1920, S. 57—60, Taf. 8.) Gr. 8". Fürth K. Über die Anwendung der Fehlerrechnung auf die Untersuchung morphologischer Unregelmäßigkeiten. (Die Naturwissenschaften, IX. Jahrg., 1921, Helt 3, S. 48—51.) 4". 3 Abb. Giesenhagen K. Lehrbuch der Botanik. Achte Auflage. Stuttgart (Fr. Grub), 1920. Gr. 8°. 447 S'., 560 Textfig. Graebner P. Synopsis der mitteleuropäischen Flora. 101. Lieferg. (Bd. V 2, Bogen 6—10.) Leipzig (Gebr. Borntraeger), 1921. 8°. — K 225. lahalt: Caryopliyllaceae-Lychnideae (Ports.), u. zw. nur Silene (Forts.), Griebel 0. Die mikroskopische Untersuchung der Tee- und Tabak- ersatzstoffe. Berlin, 1920. Gr. 8°. 73 S., 111 Textabb. Henderson F. and D. A dictionary of scientific terms. Pronunciation, 145 derivation and definition of terms in Biology, Botany, Zoology, Anatomy, Oytology, Embryologie, Physiology. London, 1920. 8°. Hitch E. and Salisbury J. An introduetion to the structure and re- produetion of plants. London, 1920. 8". Jeffrey E. C. and Torrey R. E. Pbysiological and morphological correlations in herbaceous Angiosperras. (Tbe Botanical Gazette, voL LXXI, 1921, nr. 1, pag. 1—31, tab. I— VII. S'. 4 Fig. Jelenkin A. A. 0 dejatelnosti sporovago gerbaria za 14 let (s 1899 g. po 1913 g.) i 0 blizajsich zadacach dejatelnosti „Instituta sporövycb rastenij" — novago otdelnago ucrezdenija Imperatorskago ßotaniöeskago Sada Petra Velikago. Sep. A. aus : Bull, du Jard. Imp. Bot. de Pierre le Grand, T. XIV. livr. 1—2. 1914. Petersburg. 8". [Über die Tätigkeit des Kryptogamen-Herbariums im Zeiträume von 14 Jahren (von 1899 bis 1913) und über die -nächsten Aufgaben für die Tätigkeit des „Institutes für die Kryptogamenpflanzen" — der «euen Anstalt am Kaiserliehen Botanischen Garten Peter des Großen.] Mit kurzer Zusammenfassung in deutscher Sprache. J. P o d p e r a. Josephy G. Pflanzengeographische Beobachtungen auf einigen schweizerischen Hochmooren mit besonderer Berücksichtigung des Hudelmooses im Kanton Thurgau. (Mitteil. a. d. Botan. Museum der Universität Zürich, XC.) Wien (Verlagsanstalt Vorwärts), 1920. 8". 112 S., 4 Textabb. Klika J. Pfispevky k rostlinnemu vyzkumu stfednich Oech I. Gas. Mus. Kral. Öeskeho. Rt 1920. Sep.-A. 8". 2 S. Tschechisch. [Beiträge zur floristischen Erforschung von Mittelfcöhmen L] Enthält kleinere Beiträge aus der Gegend des rechten Beraunufers in der Richtung gegenüber Koneprus. J. P o d p e r a. Botanickogeograficky nästin okoli Litomyslskeho. <5as. Mus. Kräl. Öeskeho {= Zeitschrift des böhmischen Landesmuseums). Kc. 1920. Sep.-A. 8°. 16 S. Phytogeographische Schilderung der Flora von Leitomyschl. J. P 0 dp ör a. Krylov P. N. Po povodu voprosa e klassifikacii russkich stepej. V omvet V. A. Kellern. S.-A. aus: Statistiko-Ekonomiceskij Billjuttefi. Tomsk. 1918. 8". 8 pag. Zur Frage der Klassifikation der russischen Steppen Antwort an V. A. Keller. J. Podpera. Ocerk rastitelnosti Sibiri. Tomsk. 1919. S. 1—24. 8°. [Abriß der Pflanzenwelt von Sibirien.] Mit einer Karte. Eine kurzgefaßte, übersichtliche Darstellung der Gliederung der Vegetations- decke von Russisch-Asien, in welcher der hochverdiente Verfasser der Flora des Altai seine langjährigen Erfahrungen zur Geltung bringt. Zum Schluß wird ein Schema der Gliederung der Vegetationsdecke Sibiriens in phytogeographische Rayone beigegeben und es werden einzelne Gebiete (regiones), Zonen (zonae) und Unterzonen Österr. botan. Zeitschrift, lfl21, Heft 3—5. 10 146 (zonulae) auch lateinisch bezeichnet. Die beigegebene Karte stellt in groben Zügen in verschiedenen Farben die Gebiete sowie die Provinzen der Pflanzenwelt Sibiriens dar. Eine für die Pflanzengeographie Sibiriens wichtige Arbeit. J. P o d p e r a. Floristiceskie etjudy prikatunskago kraja. Tomsk, 1919. 8^ 22 pag. ISep.-A. aus: Berichte der Torasker Abteilung der Russischen Botanischen Gesellschaft, 1919, Nr. 1. [Floristische Studien aus dem Gebiete des Flusses Katun im Altai.] — — Zadaci botaniko-geograficeskich izsiedovanij Sibiri. Sep.-A. Tomsk, 1919. 8". 4 S. [Die Aufgaben der phytogeographischen Erforschung Sibiriens.] Kühner H. 100 pflanzenphysiologische Versuche für die Schule zu- sammengestellt. Dritte Auflage. Reutlingen, 19 20. 8°. 34 S. Lind man C. A. M. Svensk Fanerogamflora. Stockholm (P. A. Norstedt och söner), 1918. 8". 639 S., 330 Textabb. Lymau G. R., Kunkel L. 0. und Orton C. R. Potato Wart. (United States department of agriculture, Department circular 111, Washington 1920.) 19 pag., 4 fig. Lynge B. Index specierum et varietatum Lichenum quae collectionibus „Lichenes exsiecati" distributae sunt. I (Schluß, S. 465—559) und II (Anfang, S. 1 — 96.) (Nyt Magazin for Naturvidenskaberne, Bind 57, 1920 und Bind 58, 1920.) 8°. Mackü J. Ofäzka kultur lecivych rostlin v republice Ceskoslovenske. Sep.-Abdr.^^aus „Öas. Mor. Musea Zemskeho". Brunn, 1920. 8°.. 15 S. [Die Frage der Kultur von Arzneipflanzen in der tschecho- slowakischen Republik.] Maly K. Saopstenja o desavanju nekojih Pmi^s-vrsta na balkanskom poluotöku. (Glasnik zem. muz. u. Bosni i Herceg., XXXII., 1920, pag. 211—213.) Gr. 8°. Mar Zell H. Neues illustriertes Kräuterbuch. Eine Anleitung zur Pflanzen- kenntnis unter besonderer Berücksichtigung dar in der Heilkunde, im Haushalt und der Industrie verwendeten Pflanzen sowie ihrer Volks- namen. Mit Beiträgen von H. Ziegenspeck, K. Kahnt und H. Marzell sen., Reutlingen, 1921. Gr. 8", 711 S., 32 Farbentafeln, Textabb. Meyer A. Morphologische und physiologische Analyse der Zelle der Pflanzen und Tiere. Grundzüge unseres Wissens über den Bau der Zelle und über dessen Beziehung zur Leistung der Zelle. Erster Teil: Allgemeine Morphologie der Protoplasten. Ergastische Gebilde. Zyto- plasma. Jena (G. Fischer), 1920. Gr. 8". 629 S. " Mitscherlich E. A. Bodenkunde für Land- und Forstwirte. Dritte, Deubearbeitete Auflage. Berlin (P. Parey), 1920. 8^ 355 S., 37 Text- abb. — Mk. 36-— und 25^ Zuschlag. 147 Nordhagen E. Om Domenklatur og bpgrepsdannelse i plantesociologien. Forsek tili diskussion paa logisk grundlag. (Nyt Magazin for Natur- videnskaberne, Bind 57, 1920, S. 17 — 128.) 8«. Novopo krovskij J. V. OtCet o geobotaniceskom obsledovanii vojskovych pescanych lesnicestv Donskoj oblasti v 1915g. I. Golubinskoje lesni- cestvo. Sep.-A. ans: „Severo-Kavkazskij Melioracionnyj Billjuten" za 1916 ffod. Novocerkassk 1916. 20 S. Bericht über die geobotanische Forschungen in dem, den Kosaken gehörenden sandigen Reviere, im Don-Gebiete im Jahre 1915. I. Das Revier von Golubinskaja stanica. J. Podpera. Otruba J. Proni prispevek ku poznäni kveteny moravske. (Erster Bei- trag zur Kenntnis der Flora Mährens). Sep.-A. aus: „Gas. Mor. Mus. Zemskeho". Brunn, 1920. 8^ 14 S. Neu beschrieben: Rammculus Lingua L. var. parviflorus Otruba (Olmütz). Viele neue Standortsangaben, die hauptsächlich aus der Olmützer Gegend stammec. J. Podpera. Pen zig 0. Pflanzen-Teratologie. Zweite, stark vermehrte Auflage, Band I: Bogen 1 — 10 und Band II: Bogen 1 — 10. Berlin (Gebr. Borntraeger). 1920. Gr.-8». — Je 32 Mk. Bei der ungeheuren Zerstreutheit der teratologischen Literatur, bei der Wichtigkeit derselben für Morphologie und Systematik entsprach schon die erste Auflage dieses Werkes einem vielfach gefühlten Bedürfnisse ; da die erste vor mehr als 25 Jahren erschienene Auflage vergriffen ist und die seither erschienene tera- tologische Literatur nirgends gesammelt erscheint, wird das Erscheinen einer neuen Auflage allseits begehrt werden. Die beiden vorliegenden Hefte enthalten den größten Teil der Literatur- Übersicht und die Einzelbesprechung der Banales, Parietales, Polygalineae und Caryophyllinae im Sinne des De C and oll eschen System es. Die Gesamtanlage ist dieselbe wie in der ersten Auflage. W. Picbauer R. Otorty prispevek ku kvetene möravskych hub. (Vierter Beitrag zur mährischen Pilzflora). Sep.-A. aus: Gas. Mor. Mus, Zemskeho. Brunn, 1920. 6 S. Podpera J. Fytogeograficky rozbor nälezu Cortusa Matthioli L. na Morave. Analyse phytogeographique de la decouverte de la Cortusa Matthioli L. en Moravie. (Sbornik Klub pfirodov, v Brne, r. III., 1920.) 8". 20 pag. In tschechischer Sprache mit einer lateinischen „Formarum Cortusae Mat- thioli L. dispositio provisoria". Verf. unterscheidet neun Formen: f. normalis Podp., f. engadinensis Podp., f. alpina Podp., f. cenisia Podp , f. tatrensis Podp., f. mora- vica Podp., f. Freynii Podp , f. sibirica (Andrz.) Podp., f pubens (Schott, Nym. Kotschy) Knuth. Potonie H. Die Entstehung der Steinkohle und der Kaustobiolithe über- haupt. VI. Aufl., herausgegeben von W. Gothan, Berlin, Bornträger, 1920 Das Buch umfaßt das Lieblingsarbeitsgebiet Potonies und es ist nicht bloße Pietät, wenn sein Amtsnachfolger Gothan diesmal das Buch in möglichst unver- 10* 148 änderten! Texte wieder herausgibt. Sehr zu begrüssen ist die Einfügung eines Literaturnachweises. Bei einer abermaligen Neuauflage wird- es sich wohl auch empfehlen, die Kapitelüberschrift Seite 187 „Die hervorragendsten Moorbildungs- zeiten: Carbon und Tertiär" etwas zu verändern. So ist sie, zumindest für den Fernerstehenden, etwas irreführend. B. Kubart. Prudhorarne E. Plantes utiles des pays chauds. (Biblioth eque de Jardin Colonial.) Paris, 1920. 8°. 137 pig. 63 tab. Reichl N. Das praktische Kräuterbüchlein. Zweite Auflage. Nürnberg. 1920. KI.-8^. 64 S.. illustr. Scherzer H. Erd- und pflanzengeschichtiiche Wanderungen durchs Frankenland. Teil I: Die Keuper- und Muschelkalklandschaft. Wun- siedel. 1920. Gr.-8''. 182 S., illustr. Schindler F. Handbuch des Getreidebaues auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Zweite, neubearbeitete und sehr vermehrte Auflage. Berlin (P. Parey), 1920. 8". Mit 130 Textabb. Schinz H. und Guillaurain A. Nova Oaledonia, Forschungen in Neu- Caledonien und auf den Loyalty-Inseln. B. Botanik. Vol. I, Liefg. II (S; 87— 176, Taf. V u. VI). Berlin und Wiesbaden (0. W. Kreidel). 1920. 4«. - K 700-—. Schneider C. China, das dendrologische Paradies. (Mitteil. d. deutsch. dendrolog. Gesellsch., 1920, S. 152—163.) 0^-8". Schwerin Fr. Graf v. Revisio generis Samhucus. (Mitteil. d. deutsch. dendrolog. Gesellsch., 1920, S. 194—231.) Gr.-8°. Scott D, H. Studies in fossil botany. Third edition, vol. I. London (A. and C. Black), 1920. 8**. 434 pag. Ein Lehrbuch, das eine ganz besonders glückliche Hand geschrieben hat. Man nimmt es zur Hand und möchte es nicht früher zur Seite legen, ehe man nicht auch die letzte Seite gelesen hat. Der Wert des Buches mag auch daraus erhellen, daß es bereits in dritter Auflage vorliegt, obwohl es nicht das einzige palaeobotanische Lehrbuch des englischen Sprachgebietes ist. Es ist schade, daß die Scott sehen Studies nicht das ganze fossile Pflanzenreich berücksichtigen, sondern eigentlich nur die Pteridophyten und Gymnospermen umfassen und da wieder vornehmlich nur den histologischen Ergebnissen gewidmet sind. Aber das ist eben gerade ihre Eigenart und vielleicht auch ihre Stärke. Im vorliegenden I, Bande behandelt Scott die Eqxiisetales, Sphenophyllales, Lycopodiales, Filicales und zum Schlüsse noch die zum Teile erst während des Druckes der Auflage er- zielten so außerordentlich wichtigen Ergebnisse der englischen Forscher K i d s t o n und Lang über Struktur bietende Psüophptales aus dem Old red (Devon Ij Schott- lands. Gerade in den letzten Jahren kamen von da und dort neue Berichte über Devonpflanzen, die aber alle erst durch die so glänzend erhaltenen schottischen Fossilien Kidstons ihre volle Bedeutung erlangen Diese Ergebnisse, die an dieser Stelle natürlich nicht kritisch erörtert werden können, reihen sich würdig an dem von der Palaeobotanik in den letzten 20 Jahren zur Lösung gebrachten Probleme über die -Farne" des Palaeozoieums und der Erkenntnis über die mesozoischen 149 Bennettitaceen, welche Ergebnisse heute bereits Gemeingut der ganzen botanischen Disziplin geworden sind und so auch ein Zeichen abgeben von der hohen wissen- schaftlichen Bedeutung, die sich die oft und viel geschmähte Palaeobotanik in den letzten Jahren errungen hat. B. Kubart. Strauch M. Wurzel-Plastik. Funde aus der Natur, gesammelt und ge- gedeutet. Eßlingen, 1921. Gr.-8°. 30 Lichtdruektafein. Strecker W. Erkennen und Bestimmen der Wiesengräser im Blüten- und blütenlosen Zustande, sowie ihr Wert und und ihre Saraen- mischungen für Wiesen und Weiden. Achte, durchgesehene Autiage. Berlin, 1921. Gr.-8^ 250 S., 164 Textabb., 9 Tafeln. Suza J. Rinodina oreina var. Mougeotioides (Nyl.) Zahlbr. na Morave Sep.-A. aus „Sbornik klubu Pfirodovedeckeho v Brne za obdobi 1914—1919. ßc. IL Brunn, 1919. 8«. 5 S. Die Flechte wurde an zwei Standorten in Mähren (in den Tälern der Flüsse Oslava und Jihlava) gefunden. Der Verf. erklärt die Standorte als Glazialrelikte« J. Podpera. — — Tfeti pi'ispevek k lichenologii Moravy. Sep.-A. aus „Casopis Moravskeho Musea Zemskeho". Brunn, 1919. 8". 22 S. — Dritter Beitrag zur Flechtenflora Mährens. — — Ctorty pnspevek k lichenologii Moravy. Sep.-A. aus , Sbornik klubu Pfirodoyedeckeho v Brne Rc. III. Brunn, 1920. 8". 50 S. — Vierter Beitrag zur P'iechtenflora Mährens. In beiden Beiträgen finden wir reichhaltige Bereicherung unserer Kenntnisse über die Verbreitung der Flechten in Mähren. Für das Gebiet werden viele phyto- geographisch wichtige Arten nachgewiesen. V. Podpera. Zur Flechtenflora der Sandforraation des Marchfeldes (Verh. d. naturf. Vereines in Brunn, LVIL, 1920, S. 100—106.) 8«. Beiträge aus dem Gebiete zwischen den Ortschaften Zohor, Lozorno, Pla*. veckj*' Stortok und Malacka entlang der Eisenbahn Preßburg— Kuty, am linken Ufer der March. J. Podpera. Szafer Wh Plan utworzenia rezerwatu lesnego w puszczy Bialowieskiej (Panstwowa komisja ochrony przyrody, Nr. 1.) (Sylwana, XXXVIII, 1920.) 8«. 24 S., 6 Abb., 1 Karte. Torrey R. E. l'elephragmoxyJon and the origin of wood parenchynia. (Aunals of Botany, vol. XXXV, nr. 137, pag. 73—77, tab..III.) 8». Tubeuf C. Züchtung brandfester Weizen. (Naturw. Zeitschrift für Forst- und Landwirtschaft, 18. Jahrg., 1920, Heft 11/12, S. 290-311.) 8^ Ülehla V. Studien zur Lösung des Windeproplems. (Botaniska Notiser. 1920, Nr. 1, 1—30.) 8^ Velenovsky Jos. Ceske Houby. [Die Pilze Böhmens.] Prag. Verlag der böhmischen botanischen Gesellschaft. Prag. I u. IL Teil. 8°. 424 S. Mit zahlreichen Abbildungen im Texte. 150 Ein originelles Werk über die größeren Hutpilze Böhmens, welches immer zu den wichtigsten Grundsteinen für eine spätere Pilzflora von Böhmen gehören wird. Der Verf. beschreibt eine ziemlich große Anzahl von neuen Arten, die er auch teilweise abgebildet hat. Was die Lokalitäten anbelangt, beschränkt sich der Verf. nur auf das von ihm gesehene Material und nimmt deshalb auch zu der lokalen, floristischen Literatur keine Stellung. Nebst Böhmen finden wir hier und da auch Standorte aus Mähren. J. Podpera. Vilhelra J. Kvötel krueinkolisty {Linaria genistaefolia MiW.) v Cechiich adventivDi rostlinou. Sep.-A. aus „Veda pfirodni". Prag. 4°. 4 S. Der Verf. führt den Nachweis, daß das Vorkommen dieser Art in Böhmen als adventiv zu erklären ist. J. Podpöra. Piispevkj a pozuärnkj k vyzkumu ceskych paroznatek v r. 1914 do 1919. (Beiträge und Bemerkungen zur Erforschung der böhmischen Charophyten in den Jahren 1914—1919.) Sep.-A. aus: „Casopis Musea Kral. Öeskeho". Prag, 1920. 8°. 7 S. Wille J. Chlorpikrin als Schädlingsbekämpfungsmittel in seinen Wir- kungen auf Tier und Pflanze. (Die Naturwissenschaften, IX. Jahrg.. 1921, Heft 3, S. 41—48.) 4". 4 Abb. Wormald H, Ou ihe occurence in Britain of the ascigerous stage ofa „Brown Rot" fungus. (Annais of Botany, vol. XXXV, nr. 137. jan. 1921, pag. 125—135, tab! VI et VII.) 8". Zahn K. H. Compositae-Hieraciiwi. Sect. I. Glauca — Sekt. VII. Vulgata (Anfang). (A. Eng 1er, Das Pflanzenreich, 75. Heft, IV. 280.) Leipzig (W. Engelmann), 1921. Gr.-8°. 288 S, 27 Textabb. — Mk. 128' (K. 1856). Akademien, Botanische (jesellschaften,Vereine, Kongresse etc. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 13. Jänner 1921. Dr. Rudolf Wagner in Wien übersendet eine vorläufige Mitteilung „Über Fälle von atavistischem Vorblattanschluß bei Äsaruni europaeum L." Ferienliurse in Jena. In der Zeit vom 3. bis 16. August 1921 finden an der Universität Jena Ferienkurse statt, welche zahlreiche Gebiete der Wissenschaft behandeln. Auf dem Gebiete der Naturwissenschaften werden nach- stehende zumeist zwölfstündige Kurse abgehalten: 151 Naturphilosophie und Weltanschauung, Prof. Dr. Detmer; Die Biologie im botanischen Schulunterricht, Prof. Dr. Detmer; Anleitung zu botanisch-mikroskopischen Untersuchungen, Dr. Seilert; Tierkunde und Entwicklungslehre, Prof. Dr. Franz; Zoologie, Prof. Dr. Plate; Ausgewählte Kapitel der Chemie, Prof. Dr. Ka ufmann; Übungen im Bestimmen von Mineralien und Gesteinen, Dr. Spängenberg; Popu- läre Astronomie, Prof. Dr. Knopf; Zeit- und Ortsbestimmung mit praktischen Übungen, Prof. Dr, Knopf; Das Wasser und seine Be- ziehungen zum Menschen, Prof. Dr. Halbfass; Bau und Tätigkeit des Gehirns, Prof. Dr. Noll; Unsere Sinnesfunktionen, Prof. Dr. Noll: Physiologische Psychologie, Prof. Dr. Berg er. Außerdem finden noch statt: Kurse für Leiter und Lehrer an Volkshochschulen, Philsophische Kurse, Pädagogische Kurse, Kurse über das abnorme Kind, Kurse über Volkswirtschaft, Staat und Recht, Kurse über Bodenreform und Siedlungsfragen, Kurse über Literatur, Geisteswissenschaft und Kunst, Unterrichtskurse über die deutsche Sprache. Anmeldungen nimmt entgegen, nähere Auskunft erteilt und Pro- gramme versendet das Sekretariat der Ferienkurse Frl. Cl. BIo- meyer, Jena, Carl Zeißplatz 3. Botanische Sammlungen, Museen, Institute etc. Neuere Exsikkaten werke. Fiori A., Beguinot A., Pampanini R. Flora Italica exsiccata. Cent, 21—24. 1915—1920. Je Mk. 175'—. He dicke H. Herbarium tierischer Fraßstüeke. Lief. 5 (Nr. 101 — 125). 1920. — Mk. 80—. Weiß J. E. Herbarium pathologicum (fortgesetzt von R. Staritz). Große Ausgabe. Liefg. 6 und 7 (Nr. 126—175). 1921. — Je Mk. 15'—. Mikroskopische Präparatensammlung. Hecke L. Sammlung mikroskopischer Daueipräparate von phytopatho- logisch-mykologischen Objekten. Serie 2 (Nr. 7 — 12). 1921. — Mk. 50-—. Enthält: 7, Tilletia Tritici, Sporenkeimung (Kranzkörperchen); 8. Exoascus Cerasi, Blattquerschnitt mit Hymenium ; 9. Sclerotinia fr iict ig ena, Moniliastadium auf Apfel; 10. Coleosporium Campanulae III. Blattquerschnitt mit Sporenlager; 11. Plasmodisphora Brassicae, Amöben, Plasmodien, Sporen; 12. Viscum album, Querschnitt durch Kiefernholz mit Senker. 152 Personal-Nachrichten. Ernennungen: Oberrechnungsrat Karl Ronninger (Wien) zum Rechnungsdirektor. Dr. E, Mün.ch, bisher Forstmeister in Waldfischbach i. d. Pfalz, als Nachfolger von Prot. Dr. F. W. Neger zum ordentlichen Pro- fessor der Botanik a. d. sächsischen Forstakademie in Tharand. Prof. Dr. Peter Claussen zum ordentlichen Professor der Botanik und Direktor des botanischen Gartens der Universität Erlangen (als Nachfolger von Prof. Dr. Hans Sole reder). Prof. Dr. Ludwig Jost (Heidelberg) als Nachfolger Prof. Dr. Arthur Meyers zum ordentlichen Professor der Botanik und Direktor des botanischen Gartens und Institutes der Universität Marburg a. L. Josef Gicklhorn, Lektor für naturwissenschaftliches Zeichnen an der Universität Graz, zum Konservator am Botanischen Institut der Universität Zagreb (Jugoslavien). Titelverleihungen: Dr. Alexander Zahlb ruckner, Direktor der botanischen Ab- teilung des Naturhistorischen Staatsmuseums in Wien, Hofrat; Dr. Karl Keißler, Kustos an derselben Abteilung, Regierungsrat; Dr. Gustav Köck, Oberinspektor an der Siaatsanstalt für Pflanzen- schutz in Wien, Regierungsrat. Privatdozent Dr. Erwin Janchen, Inspektor ebendaselbst, Ober- inspektor; Privatdozent Dr. Wolfgang Himmelbaur, Adjunkt an der staat- lichen landwirtschaftlich-chemischen Versuchsanstalt in Wien, Inspektor. Geheimrat Prof. Dr. Oskar Drude ist nach Bühlau (Bez. Dresden) in Sachsen, Theresienstraße 6, übersiedelt. Dr. M. W. Beijerinck, Professor für Mikrobiologie an der Tech- nichen Hochschule zu Delft, feierte am 16. März d. J. seinen 70. Ge- burtstag. Prof. Dr. Josef Podpera ist nach sechsjähriger Abwesenheit in Ruß- land und Sibirien nach Brunn (Bezrucova 15) zurückgekehrt. Derselbe wurde die letzte' Zeit seines Aufenthaltes in Sibirien von den tschecho- slowakischen Legionen dem Institute zur naturwissenschaftlichen Er- forschung von Sibirien an der Universität in Tomsk als Mitglied des- selben zugeteilt. Seine großen Bryophyten-Samralungen aus Sibirien sind im Botanischen Institute der Universität in Tomsk geblieben. Gestorben: Professor Helmut Bruchmann (Gotha), bekannter Pteridophyten- forscher, am 25. Dezember 1920. Prof. Dr. Georg Hieronymus (Berlin), Herausgeber der „Hed- wigia", am 18. Jänner 1921; Pfarrer Dr. Adalbert Ricken (Lahrbach, Rhön), bekannter Pilz- forscher, am 1. März 1921. OSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT. LXX. Jahrgang, Nr. 6—8. Wien, Juni— August 1921. Kleine Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der Angio- spermen. I. Gilia millefoliata Fiscli. et Mey. Von Karl Schnarf (Wien). (Mit Tafel II und einer Textabbildung.) Zur Verwertung entwicklungsgeschichtlicher Merkmale für syste- matische Zwecke erscheint es von größter Bedeutung, insbesondere solche Familien zu studieren, deren Stellung im System in irgend einer Hinsicht bemerkenswert ist. Die wenigen vorhandenen embryologischen Mit- teilungen über die Polemoniaceen zu ergänzen, ist Aufgabe der folgenden Zeilen. Untersucht wurden zahlreiche Stadien von Gilia mille- foliata Fisch, et Mey. i). Die Samenanlagen dieser Pflanze entstehen auf einer zentralen Piacenta des meist dreifächerigen Gynoeceums (Fig. 1 auf Taf. II). Verhältnis- mäßig oft fanden sich in meinem Materiale auch vierteilige Fruchtknoten (Fig. 2), die sich nach oben in einen Griffel mit vier Narben fortsetzten. Dieses abweichende Verhalten ist von Brand') auch bei anderen Pole- moniaceen festgestellt worden. Fig. 4 zeigt einen Längsschnitt durch eine Blütenknospe in einem sehr jungen Stadium. Die Karpelle haben sich oben noch nicht geschlossen, so daß jedes Fach oben eine Öffnung hat. Der zentrale Teil des jungen Fruchtknotens zeigt auf dem oberen Teile der schon stark ausgebildeten Plazenta kleine Höcker als die erste Anlage einer Samenanlage. Ein Vergleich etwas späterer Stadien zeigt, daß die Entstehung der folgenden Ovula in der Richtung von oben nach unten erfolgt. Wie Fig. 3 zeigt, krümmen sieh die jungen Samen- anlagen später nach abwärts. Sie werden anatrop, u. zw. ist ihre Mikropyle nach unten gerichtet. Dies ist wenigstens die vorherrschende Stellung der Samenanlagen. Eine schräge oder bisweilen fast horizontale Stellung der einen oder der anderen Samenanlage in späteren Stadien kommt ') Die Untersuchung erfolgte an Material, welches Dr. Hans Neumeyer mit Alkohol-Eisessig fixiert hatte und mir in freundlicher Weise überließ. 2) A. Brand, Polemoniaceae, in Englers Pflanzenreich, IV,, 250, S. 9. österr. botan. Zeitschrift, 1921, Heft 6—8. H 154 sekundär durch Verschiebungen der dicht beisammenstehenden Samen- anlagen zustande. Diese sind tenuinuceilat und haben ein einziges Integument. Der Nucellus hat im wesentlichen im Inneren nur eine einzige Zellreihe, nur in seinem unteren Teile sind oft noch ein oder zwei Zellen zwischen die zentralen Zellreihe und die Epidermis eingekeilt (Fig. 5 und 6). Die oberste Zelle dieser zentralen Reihe wird zur Archesporzelle. Sie vergrößert sich ziemlich rasch und zeigt meist noch, bevor das Integument den Nucellus überwölbt hat, die Anzeichen der sich vor- bereitenden Eeduktionsteilung. Die unter der Archesporzelle liegende Zelle zeigt fast immer ein von den übrigen Zellen abweichendes Ver- halten. Sie weist dann ein stärker färbbares Plasma und einen größeren Zellkern, hingegen nie ein an den Reduktionsvorgang erinnerndes Ver- halten auf. Das Aussehen dieser Zelle (Fig. 5 und ß) hängt daher wohl sicher mit ihrer Lage zusammen und ist physiologisch bedingt. Von den Stadien der Tetradenbildung waren in meinem Mater iaie wenigstens die wichtigsten zu finden. Fig. 5 zeigt die Synapsis, Fig. 6 die Diakinese, in der die Chrompsomenpaare zu Ring-, Achter- oder C-Formen vereinigt sind. Die Zahl der Gemini möchte ich auf 16 angeben auf Grund von allerdings nur wenigen Zählungen in dem Diakinese-Stadium von Makrosporenmutterzellen. Ein solches Stadium ist in Fig. 8 dargestellt, die aus zwei aufeinanderfolgenden Schnitten kombiniert ist. Elf Gemini sind voll ausgezogen und zeigen Ring-, C- und Achterform bis auf zwei, die wahrscheinlich als von der Seite betrachtete Ringel anzusehen sind; die übrigen fünf — in der Zeichnung nur in Konturen ausgeführt ebenso wie der Nucleolus — zeigen ebenfalls Eingel- und C-Form. Diese Zählung wird gestützt durch ein vereinzeltes, im übrigen unklares Stadmm, in dem zirka 32 kurze Stäbchen so wie bei einer Diakinese über die Kernoberfläehe verteilt waren (Fig. 9). Dieses Stadium macht den Eindruck einer Diakinese ohne Chromosomen- paarung und fand sich vereinzelt in einem Fruchtknoten, in welchem sämt- liche Samenanlagen Stadien der Figuren 5—7 aufwiesen. Mit Rücksicht auf diese vereinzelte Beobachtung muß wohl hier von einem Deutungs- versuch abgesehen werden. Die Spindel der heterotypischen Teilung wurde wiederholt gesehen (Fig. 7) und zeigte die für dieses Stadium charakterischen kurzen Chromosomen und oft eine zum Nucellus etwas schräge Stellung. Beide Schritte der Reduktionsteilung sind von Wandbildung be- gleitet. Der zweite Schritt zeigt bisweilen in der oberen Zelle eine kleine Verzögerung gegenüber der unteren (Fig. 10). Die unterste der Makro- sporen wird zum Embryosack, wie Fig. 11 zeigt, wo die drei oberen i 155 bereits degeneriert 'sind, während die unterste schon zum zweiifernigen Embryosack geworden ist. Die Betrachtung der besprochenen ersten Entwicklungsstadien ergibt somit, daß Gilia millefoliata dem Normaltypus folgt. Die einzige Angabe in der Literatur, die sich auf die frühesten Entwicklungsstadien bei Polemoniaceen bezieht, rührt von Jönsson^) her, der bei Polemonium coeruleum die Entwicklung nach dem Scilla-Tji^üs gesehen hat. Auch die Zahl der hiehergehörigen Befunde bei anderen Familien, die mit den Polemoniaceen in nähere Beziehungen gebracht werden, ist nicht groß. Für die Hydrophyllaceae hat ebenfalls Jönsson^) bei Nemophila ne- morosa das Vorkommen des Normaltypus festgestellt. Was ferner die Convolvulaceae betriift, so wird für Convolvulus- und Cuscuta- Arten eine ganz auffallende Erscheinung in der Entwicklung des Embryosackes an- gegeben. K. Peters') fand nämlich bei den genannten Formen, daß die Archesporzelle, die zunächst subepidermal liegt, Schichtzellen nach außen abgliedert, eine Erscheinung, die meines Wissens sonst in einer tenuinucellaten Samenanlage überhaupt nicht vorkommt, und die übrigens in jüngster Zeit noch bestätigt wurde, indem E. Asplund*) die Bildung von Schichtzellen seitens der Makrosporenmutterzelle bei Cuscuta lupuli- formis feststellte. Der achtkernige Embryosack (Fig. 13) bietet das normale Aus- sehen. Die Epidermiszellen des Nucellus sind vollständig verschwunden, so daß der Embryosack direkt an die innerste Schichte des Inte- gumentes grenzt (Fig. 14). Diese ist als Mantelschichte^) ausgebildet. Der Eiapparat ist vollkommen typisch in seinem Aussehen; die beiden Polkerne verschmelzen frühzeitig, u. zw. geht die Verschmelzung an- nähernd in der Mitte des Embryosackes vor sich. Die Antipoden bleiben klein und gehen sehr bald zugrunde. Zur Zeit, da bereits ein primärer Endospermkeru vorhanden ist, sind sie verschwunden. Unterhalb des Embryosackes liegt eine Gruppe von plasmafreien Zellen, die durch ihre etwas dickeren und stark lichtbrechenden Wände auffallen und als Hypostase betrachtet werden müssen (Fig. 14). Bezüglich des Befruchtungsvorganges kann ich nur berichten, daß der Pollenschlauch durch die lange Mikropyle zum Eiapparat vordringt. ^) B. J ö n s s 0 n, Om embryosäckeas utveckling hos Angiospermerna. Acta Univ. Lund., XVI , 1879/80. 2) B. Jönsson, a. a. 0. 3) K.Peters, Vergleichende Untersuchungen über die Ausbildung der sexuellen Reproduktionsorgane bei Convolvulus und Cuscuta (Diss. Zürich, 1908) *) E. A s p 1 u n d, Studien über die Entwicklungsgeschichte der Blüten einiger Valerianaceen. (Kungl. Svenska Vetenskapsak. Handl., 61., 1920, Nr. 3, S. 23, Fuünote!) 5) Über diesen auf Jönsson zurückgehenden Ausdruck vgl. E. Asplund, a. a. 0. 11* 156 Die Kcrcverschmelzungen selbst habe ich nicht einwandfrei beobachten können. Die befruchtete Eizelle entwickelt sich erst, wenn schon eine größere Anzahl von Endospermkernen vorhanden sind. Die Endosperraententwickluug folgt dem nuklearen Typus. Solauge die Zahl der Eudosperrakerne sehr gering ist, findet man diese in der Nähe der Eizelle oder in einem von der Eizelle herabziehenden Straug (Fig. 15), der derjenigen Seite der Erabryosackwandung anliegt, die der Placenta zugewendet ist. Erst später verteilen sich die Eudosperm- kerne gleichmäßig im Plasmabelage des Embryosackes und liegen nur in der Gegend des jungen Embryos etwas dichter, der seine ersten Teilungsschritte (Textabbildung, Fig. 18 — 22) durchmacht. 4i Zu einer Zeit, da bereits der Embryo zu einer vielzelligen Kugel geworden ist (Fig. 16), treten, wie es scheint, gleichzeitig in dem ganzen Endospermplasma zarte Zellwände auf. Die so entstandenen Endospermzellen bilden am Mikropylarende ein dichtes Gewebe, das den Embryo umschließt, und das nach der Seite zu in eine einzige Zell- schichte auskeilt, die in Fig. 17 von der Fläche gesehen dargestellt ist. Dieses so entstandenen Endospermgewebe umschließt einen mächtigen zentralen Saftraum, der im weiteren Verlaufe der Entwicklung rasch verkleinert wird, indem sich die ihn umschließenden Zellen in zentri- petaler Folge teilen. Zur Zeit, da der Embryo schon gegliedert ist, ist Schnarf K-, Gilia miUefoliata. Tafel II. Osterr. botan. Zeitschrift, 1921. Oezeichnet vom Verfasser. 157 der zentrale Hohlraum spurlos verschwunden. Das Endosperna besteht dann aus einer äußeren, von ßeservestoffen strotzenden Schichte, die nach innen zu in immer inhaltsärmere Zellen übergeht, die als ein durchsichtiger heller Hof den Embryo umgeben. Irgendwelche Haustorien sind nicht differenziert. Das Endosperm entnimmt offenbar mit seiner ganzen Oberfläche dem umgebenden Integuraentgewebe Nabrungsstoffe. Als Ausdruck der absorbierenden Tätigkeit der Oberfläche des Endosperras kann es betrachtet werden, wenn die Kern« der daselbst befindlichen Endospermzellen oft sehr stark vergrößert sind. Soweit meine Beobachtungen, die ganz gut im Einklänge stehen mit dem, was F. H. Billings^) über die späteren Entwickkingsstadien des Embryosackes bei Polemonium flavum, P. coeriileum, P. lacteum, Col- lomia coccinea, Gilia tricolor, G. achilba und G. capitata sagt. Über abweichende Verhältnisse berichtet dieser Autor dagegen bei Phlox Drummondi, wo keine Mantelschichte auftreten und eine Art übturator durch die Mikropyle bis zum Eiapparat wachsen soll. Noch mehr ver- schieden sind die Verhältnisse, die Billings bei einer Pflanze fand, die er als Leptosiphon androsace bezeichnet^). Diese besitzt nach Billings ebenfalls keine Mantelschicht und einen Embryosack, der in einen fertileu und einen haustoriellen Abschnitt geteilt ist. Diese abweichenden Ver- hältnisse bedürfen wohl einer neuerlichen Untersuchung. Figuren-Erklärung. (Fig. 1 — 15 auf Tafel II, Fig. 16—22 auf der Textabbildung; die Vergrößerung ist bei jeder Figur in Klammern beigefügt.) Fig. 1: Dreifächeriger Fruchtknoten im Querschnitt (48). Fig. 2: Vierfächeriger Fruchtknoten im Querschnitt (48). Fig. 3: Längsschnitt durch einen dreifächerigen jungen Fruchtknoten (52). Fig. 4: Blütenknospe im Längsschnitt; die Fruchtknotenfächer sind nach oben offen (48). Fig. 5: Nucellus mit Arehesporzelle in Synapsis (410). Fig. 6: Archesporzelle in Diakinese (410). Fig. 7: Spindel der heterotypischen Teilung (413). Fig. 8: Diakinese der Sporenmutterzelle; aus zwei Schnitten kombiniert (1100). Fig. 9: Diakinese-ähnliches Stadium mit kurzen Einzelchromosomen (800). Fig. 10. Tetradenbildung (394). Fig. 11: Die unterste Makrospore hat sich zupi zweikernigen Embryosack entwickelt (432). Fig. 12: Ovulum mit achtkernigem Embryosack (185). 1) F. H. Billings, Beiträge zur Kenntnis der Samenentwicklung. Flora, 88., 1901, S. 279—286. 2) Gemeint ist wahrscheinlich Leptosiphon androsaceus (Benth.) Steud. = Gilia androsacea; vergl. Brand, a. a. 0. 158 Fig. 13: Achtkerniger Embryosack (367). Fig. 14: Erabryosack mit verschmolzenen Polkernen, von der Mantelscbicht umgeben (359). Fig. 16: Befruchtete Eizelle; das Endosperm besteht aus vier Kernen, von denen drei im Schnitte liegen (453). Fig. 16: Embryo und umgebende Endospermzellen (498). Fig. 17: Endospermzellen desselben Stadiums in der Draufsicht (498). Fig. 18—22: Entwicklungsstadien des Embryos (304). Kleine Mitteilungen über Blaualgen. Von Lothar Geitler (Wien). (Mit 7 Textabbildungen.) Beschreibung einer Varietät von Nostoc punctiforme. Die ^os^oc-Varietät, die hier beschrieben werden soll, fand sich im Saftfluß zweier Silberpappeln im Wiener Prater nächst dem Heustadelwasser. Die Pflanze gehört in die sectio Ämorpha^) und zeigt habituell wie entwicklungsgeschichtlich große ÄhnUchkeit mit Nostoc punctiforme; so wächst sie z. B. in Kulturen in Form von kleineu, blaugrünen Punkten. Ich -sehe sie daher als am nächsten mit diesem verwandt an und nenne sie nach ihrem Vorkommen Nostoc puncti- forme var. populorunu Die Entwicklungsgeschichte wurde sowohl am natürlichen Stand- orte als auch in Agarkulturen, Kulturen auf Gips- und Tonstücken, auf Filtrierpapierstreifen, die mit ihrem unteren Ende in Nährlösung tauchten, sowie untergetaucht in Nährlösung beobachtet. Als solche diente die Lösung einer Messerspitze Ca(NOJ^ und die gleiche Menge K^HFO^ in 1 / Leitungswasser. Um etwaige durch die Kulturbedingungen erzeugte abnorme Wuchsformen als solche zu erkennen, wurden Kulturen in einem Dekokt der Pappelrinde vorgenommen und die Entwicklung auf ßmdenstücken mit der daraufwachsenden Pflanze vom natürlichen Standorte beobachtet. Um die Pflanze mit JVos^oc^^Mwc^j/orme vergleichen zu können, wurde dieses aus Gunnera scabra gemeinsam mit der Varietät auf Agarkulturen mit der angegebenen und auf die Hälfte verdünnten Nährlösung gezogen. Der Saftfluß beherbergte eine reiche Mikroflora von Schizophyceen, wie Oscillatoria-Axi^n und Synechococciis elongatus, ferner Flagellaten, Chlorophyceen, Bacillariaceen und verschiedene Pilze'). 1) Bornet et Flahault, Revision des Nostocac'ees hetärocystees, Ann. d. scienc. nat, ser. 7, Bot., 7, 1888, 2) Auch die Fauna war reich entwickelt: ich sah Amoeben, Ciliaten und Würmer (insbesondere ßotatorien). 159 Der Stamm war bereits anfangs Juni, als ich ihn auffand, feucht und lag erst Ende Dezember ganz trocken. Der nasse Streifen, der durch den herabfließenden Saft an dem Stamm gebildet wurde, zeigte eine schwarzgrüne Färbung, die durch die weit ausgebreiteten, 1 — 2 mm hohen Kolonien des Nostoc erzeugt wurde. Der Saftfluß reagierte deut- lich alkalisch: rotes Lackrauspapier wurde sofort blau. Abb. 1. Nostoc punctiforme var. populorum. (Vergrößerung ungefähr 600 fach.) Die Entwicklungsgeschichte verlief in allen Kulturen im wesent- lichen übereinstimmend mit der am natürlichen Standort. Im folgenden habe ich mich darauf beschränkt, die Abweichungen, die die Varietät von der typischen Form unterscheiden, wiederzugeben^). Die Dauerzellen erreichen nie die Breite von 6 ^ und die Länge von 8 fi, wie die der typischen Form, sondern sind 3' 2 — 5"4 [i breit und ebenso lang oder wenig länger (Abb. 2a)^). Sie schwanken be- trächtlich in Form und Größe. Erstere ist bedingt durch den gegen- seitigen Druck der vegetativen Zellen, aus denen sie entstehen (Abb. Ic, d), letztere wechselt, je nachdem sich Hormogonien, deren Zellen stark in ,.„., , -j/Auu.x A.hh. 2. Nostoc punctiforme v&r. populorum. die Breite gewachsen sind (Abb. 1 a), (y^rg^ößerung ungefähr eoofach.) oder Zellen aus Fadenknäueln (Abb. 2e) in Dauerzellen umbilden. Im Falle der Entstehung aus ver- breitarten Zellen werden die angegebenen Dimensionen überschritten. — 1) Vgl. Härder, Ernährungsphysiologische Untersuchungen an Cyano- phyceen etc., Zeitschft. f. Bot., 1917, S. 145 fif., wo die Entwicklungsgeschichte von Nostoc punctiforme eingehend beschrieben ist. 2) Alle Abbildungen geben kein Bild des Zell Inhaltes, sondern beschränken sich auf die Wiedergabe der Zell formen. 160 Die Weiterentwicklung der Hormogonien erfolgt übereinstimmend mit der typischen Form durch Längsteilung parallel zur Fadenachse nach vorangegangenem Breitenwachstum; es tritt aber nur selteu eine Auf- lösung zu einem Zickzackband oder zu einer Spirale ein (vgl. Härder, a. a. 0., Abb. 36, 37), sondern die Zellen bleiben beisammen und es ent- stehen durch Teilungen nach verschiedenen Raumrichtungen kompakte, haufenförmige Kolonien (Abb. Ic, d). Später kann eine Auflockerung zu einem Fadenknäuel vom Aussehen des Nostoc mmutissimiim, das Kützing, Tab. phyc, Bd. 2, Tafel 1, I, darstellt, erfolgen. Unter ungünstigen Bedingungen, wie Nahrungsmangel in alten Kulturen oder winterlicher Kälte am natürlichen Standorte, wird die sonst dünne, hyaline Gallerte verdickt und färbt sich gelb bis braun^ Meist besitzt ein Faden zwei, manchmal mehrere Scheiden, von denen die inneren am dunkelsten sind und die nach außen zu liegenden heller werden. Abb. 26— e zeigt diesen Zustand an verschiedenen Entwicklungs- stadien. Fig. b stellt ein zur Ruhe gekommenes Hormogonium dar. Die innere Scheide ist rauh oder warzig, die äußere meist glatt. In diesem Zustand besitzt die Pflanze ein Aussehen, wie es Bornet') von Nostoc eniophytum abbildet. Was die Ökologie der Pflanze anbelangt, so ist zu bemerken, daß im allgemeinen starke Feuchtigkeit Hormogonienbildung, ungünstige Bedingungen, wie Trockenheit, Dauerzellenbildung veranlaßten. Doch ist die Abhängigkeit, wie bei vielen Oyanophyceen, eine lose. Während des Winters 1920/21 waren die meisten Kolonien nicht in Dauerzellen zer- fallen, sondern befanden sich im Knäuel- oder (zum geringeren Teile) im Hormogoiiienstadium und den darauffolgenden Stadien, u. zw. trotz Frost ^) ganz lebensfrisch, so daß sofortige Weiterentwicklung an der Stelle, an der die Entwicklung unterbrochen worden war, erfolgte, wenn die Pflanzen in ein geheiztes Zimmer gebracht wurden^). Offenbar steht diese Resistenz gegen Kälte und Austrockniing im Zusammenhang mit der Ausbildung der dicken Gallerte. Es ergibt sich somit als Charakteristik von Nostoc punctiforme Tar. populorum, nova var. : Kugelige oder unregelmäßig gestaltete, punktförmige oder zu größeren Überzügen vereinigte Kolonien von dunkel-blaugrüner Farbe. 1) B 0 r n e t und T h u r e t, Notes algologiques, Paris 1880, t. 2, pl. XXXI, 1 sub nom. Nostoc temüssivium. 2) Der Winter 1920/21 war zwar nicht streng, zeigte aber doch einige Frost- perioden. 3) Dieselbe Bemerkung machte ich an Nostoc commune und Nostoc ellipso- sporum, welche im Februar 1921 vollkommen lebensfrische, vegetative Zellen besaßea und im Zimmer lebhaft weitet wuchsen und Hormogonien bildeten. 161 Fäden sehr dicht verschlungen, oft nicht unterscheidbar. Gallertscheide meist dünn und farblos, manchmal gelb bis braun. Vegetative Zellen kurz tonnenförmig, 2*4 — 4*4 /tt breit, ebenso lang oder wenig länger, HeteroCysten ebenso groß oder wenig größer, oft kleiner. Dauerzellen kugelig, ellipsoidisch oder unregelmäßig gestaltet, 3' 2 — 5*4 ^ breit, mit glatter, farbloser oder schwach gelblicher Außenschicht. — Bisher nur im Saftfluß zweier Pappeln im Wiener Prater beobachtet. Bemerkuna^en über die Entstehung der iVos^oc-Kolonien, Bekanntlich ist der Ursprung einer iV^os^oc-Kolonie ein zur Euhe gekommenes Hormogouium, d. h. ein einfacher, gerader Zellfaden. Der gewundene Faden einer Kolonie entsteht nicht durch Spitzenwachstum oder durch lineares Wachstum überhaupt, bei dem die aktiv wachsende oder passiv fortgeschobene Spitzenregion einen Weg beschreiben würde, dessen sichtbares Zeichen der schließlich vorhandene, verschlungene Faden wäre. Vielmehr entsteht die Kolonie durch ein auf die Längs- achse des Hormogoniums dz quer gestelltes Wachstum in den beiden anderen Raurarichtungen, wobei sich der Abstand der beiden P^den- enden zunächst nicht verändert. Es treten Teilungsebenen auf in Winkeln zur Hormogonienachse, die zwischen den Grenzwerten 0** und QO*' schwanken. Janczewski^), Borzi^) und Sauvageau') unterscheiden zwei Bildungsweisen der iV^os^oc-Kolonien : bei der einen treten Längsteilungen parallel zur Achse des Hormogoniums auf, bei der anderen unterbleiben diese und der Faden krümmt sich passiv dadurch, daß seine Enden in unverrückbarem Abstand voneinander festgehalten werden, so daß bei weiterem Wachstum des Fadens diesem nichts anderes übrig bleibt, als seitlich auszuweichen und Schlingen zu bilden. Ich halte die Erklärung des Auftretens der Krümmungen im zweiten Fall für unrichtig. Passive Krümmungen wären nur möglich, wenn die Fadenenden mit dem Substrat fest verbunden wären oder untereinander in fester Verbindung stünden, z. B. durch Schleim, der eine gewisse Oberflächenspannung besäße, die der Faden nicht 1) Observations sur la reproduction de quelques Nostochinees, Ann, d. scienc. nat., ser. 5, Bot., 19, 1874. 2) Note alla morfologia e biologia delle alghe ficocromacee, Nuovo giorn. bot. it., 10, 1878, p. 246 ff. 3) Sur le Nostoe punctiforme, Ann. d. scienc. nat., ser. 8, Bot., 3, 1897, p. 371, Anm. 1. 162 tiberwinden kann. Das erstere ist gewiß nicht der Fall, und daß das letztere nicht wirksam ist, läßt sich leicht zeigen. Der Schleim, der ein zur Ruhe gekommenes Hormogonium umgibt, ist sehr dünn. Stärkere Schleimausscheidung erfolgt erst später, nachdem bereits Krümmungen aufgetreten sind (vgl. z. B. die Abbildungen Janczewskis^) von N. paludosum und meine Abb. 6a, & von N. ellipsosporum). Jede Zelle, die wächst, scheidet neuen Schleim aus, so daß die Schleimhülle gewissermaßen mitwächst. Würden Teilungsebenen im gleichen Sinn wie bei der Hormogonienbildung auftreten, so würde der Faden der Länge ■nach weiterwachsen. Dieser Fall ist z. B. bei Anahaena Hallensis ver- wirklicht, die auf Agar oft Fäden von mehreren 100 Zellen bildet, die Auf große Strecken fast geradlinig verlaufen. Abb. 6 a stellt ein Stück eines zur Ruhe gekommenen Hormogoniums von N. ellipsosporum dar, welches im Begriff steht, eine Kolonie zu bilden. Der dünne Schleim folgt den Windungen des Fadens, kann sie daher nicht durch Oberflächen- spannung hervorgerufen haben. Die Krümmungen sind keine Stauchungserscheinungen, sondern werden durch spontanes Auftreten von schiefgestellten Zellwänden hervor- gerufen. Die zweite Entstehuugsweise der iVbs^oc-Kolonien ist von der ersten nicht prinzipiell verschieden. Der einzige Unterschied ist der, daß im ersten Fall das Wachstum der Zellen in einem 90° oder annähernd 90" zur Hormogonienachse geneigten Winkel erfolgt, im zweiten in einem kleineren. SelbstverständÜch ist die Grenze nicht scharf und gibt es Zwischenformen. Ob die Entwicklung nach Typus 1 oder Typus 2 (d. h. Annäherung der Winkelwerte gegen 90° oder 0°) verläuft, ist für jede Spezies charakte- ristisch, d. h. die Art der Weiterentwicklung der Hormogonien ist bei jeder Spezies konstant, soviel ich wenigstens an dem mir zur Verfügung stehenden Material feststellen konnte. Dabei spielt es für die Anfangs- stadien keine Rolle, ob sie untergetaucht in Nährlösung^) oder auf Agarkulturen beobachtet werden. Letzteres hat die Annehmlichkeit, daß sieh leicht mit markierten Individuen arbeiten läßt. Der Einfluß von Agarkulturen macht sich erst später in der Weise geltend, daß bei manchen Spezies die gebildeten Fadenschlingen nicht auseinander weichen, wie sie es beim natürlichen Wachstum tun, sondern eng aneinandergepreßt bleiben. So wachsen z. B. N. verrucosum und N. sphaericum auf Agar in dieser Weise atypisch, bei denen übrigens auch die Ausbildung von braunen Scheiden meist unterbleibt. Die Verfolgung der Weiterentwicklung der Hormogonien ist ein gutes Mittel, um die oft schwierige Artbestimmung zu erleichtern. 1) L. c, pl. 9, B, 9—11. 2) Als Nährlösung für alle folgenden Versuche diente die eingangs erwähnte. 163 Leider sind in dieser Hinsicht nur wenige Arten genauer untersucht und leider verfügte ich hauptsächlich über MateriaP) dieser wenigen, schon untersuchten Arten, nebst einigen Spezies, deren Bestimmung mir nicht mit Sicherheit gelaog und über die ich daher nichts mit- teilen kann. Nach Typus 1 (Winkel der Teilungsebenen auf die Hormogonium- achse = oder cvj 90*^) erfolgt die Entwicklung bei N. puncti forme ^), besonders schön bei seiner Varietät, bei N. sphaericiim^), N. verru- cosuni*), N. carneum (s. meine Abb. 5 a), N. commune (s. meine Abb. 3)^), N. microscopicum^); außerdem bei den Gonidien mehre- rer Flechten {Collema, Leptogi- um u. a,), die ich auf Agar zog, sowie bei den Gonidien der Pelti- ^ ^era- Arten ''). Minder schön ist der Typus bei 1^. LincJcia (s. meine Abb. 4c, d)^) und N. ento- phytum') ausgeprägt, bei welchen ^^^ 3 ^^^^^^ commune. der Winkel oft merklich unter 90" (Vergrößerung ungefähr 600 fach.) beträgt und ein Auseinanderweichen 1) Ich hatte in Kultur: N. punctiforme aus Gunnera scahra, seine Varietät aus den Saftflüssen, N. sphaericum aus dem Botan. Garten der Wiener Universität und von einer Wiese in Ober- St. Veit (Wien XIII.), N. verrucosum aus einem Seitenarm der Pielach bei Ober- Grafendorf (Niederösterreich), N. carneum aus einem alten Kulturgefäß des Wiener Botan. Institutes, N. commune von einem dem grellen Sonnenlichte ausgesetzten, südexponierten Eisenbahndamm in Ober- Grafendorf an der Pielach und aus Ünter-St. Veit (Wien XIII.), N. microscopicum (?) aus Mariazeil, N. Linckia aus dem Wiener Prater, N. paludosum aus einem Teiche des Wiener Botan. Gartens, desgl. N. elUpsosporum, die Gonidien einer Collema-Art, die Herr Dr. F. Ruttner so freundlich war, mir aus Lunz zu senden, und die Gonidien einer Leptogium-kvt aus Mariazell. 2) Vgl. Härder, a. a. 0. 3) Vgl. T h u r e t, Observ.^ sur la repr. de quelques Nostochinees, Mem. d. 1 societe imp. d. scienc. nat. d. Cherbourg, t. 5, 1857, sub nom. N. vesicarium. *) Vgl. T huret, Note sur le mode de repr. de N. verrucosum, Ann. d scienc. nat., ser. 3, Bot., 2, 1844. 5) Vgl. Bornet et T huret, 1. c, t. 2, p. 104 sub nom. N. ciniflonum wo das Breitenwachstum irrtümlich mit Sporenbildung in Zusammenhang gebracht wird. ß) Vgl. ebenda, sub nom. N. rupestre. '') Vgl. L i n k 0 1 a, Kulturen mit iVosfoc-Gonidien der Peltigera-krten, Annales soeietatis Zool.-Bot. Fennicae Vanamo, t. 1, Nr. 1, 1920. 8) Vgl.Janczewski,l.c.,pl.9,C,17undBornet et Thuret, I.e., pl. XXVIII, 8. 0) Vgl. Bornet und Thuret, 1. c, pl. XXXI, sub nom. N. tenuissimum. 164 Abb. 4a, &: Nostoc ellipsosporum; d, c: Nostoc LincJcia. (Vergrößerung ungefähr 600 fach) festen, der Zellen bald erfolgt. Sicher ist die von Schraidle^) beschriebene Änahaena lüteola nichts anderes als ein Entwicklungsstadiura einer sich nach diesem Typus entwickelnden Nostoc-Art. Zum Typus 2 (Winkel be- trächtlich unter 90'^)gehörtN.palu- t? dosum ^). Dieses bildet oft dicht ver- schlungene Fäden, wie N.pundi- forme, und ist dann nur durch die Weiterentwicklung der Hormo- gonien zu erkennen. Ferner zeigt diese Entwicklung N. ellipso- sporum (Abb. 6a, 6). Zellteilungen nach Typus 1 kommen bei dieser Art manchmal an Fäden mit braunen Gallertscheiden der peri- pheren Schicht älterer Kolonien vor, wobei es sich in diesem Fall vielleicht um eine StauchuDgserscheinung handelt und die Kon- sistenz der Gallerte eine gewisse Eolle spielt (s. Abb. 4a, h). Zum Schlüsse dieses Kapitels möchte ich noch bemerken, daß das Entwicklungs- stadium des Typus 1, in dem ein zweireihiger Faden vorhanden ist, nur eine scheinbare Ähnlichkeit (die aber phylogenetische Be- kann) mit den zwei- mehrreihigen Fäden Stigonemataceen hat, letzterer sind alle Zellen untereinander durch Plas- mabrücken verbunden, wie man sich z. B. nach der von KohP) angegebenen Methode mittelst heißen Karbolfuchsins überzeugen kann, während bei der Gattung iVostoc von Anfang Abb. 6. Nostoc elUpsosporum. {Vergr.ungef.6(j0f&ch.) her ein linearer Faden Abb. 5. Nostoc carneum. (Vergrößerung ungef. 600 fach) ^^^^^^^ ^^^^^ und der Bei 1) S i m m e r, Vierter Bericht über die Krjptogamenflora der Kreuzeckgruppe in Kärnten, Allg. Bot. Zeitschrift, 1901, ö. 84, Fig. 6, 7. 2) Vgl. Janczewski, 1. c, pl. 9, B, 9—11. 3) Über die Organisation und Physiologie der Cyanophyceenzelle. Jena 1907, S. 106. 165 präforraiert ist. Das kaon man an der Abb. 4 c daran erkennen, daß die abgebildete Heterocyste nur einen Porus zur links-, aber keinen zur unten anstoßenden Zelle besitzt. Durch Kontraktionsplasraolyse hervor- rufende Mittel, wie Glyzerin, gelingt es oft, den scheinbar zweireihigen Faden in einen einfachen, ziekzackförmigen aufzulösen. Einer Krümmung von 90° entsprechen zwei Zellen. Im Verlauf der natürlichen Entwicklung erfolgt das Auseinanderweichen von selbst, je nach der Spezies, früher oder später, z. B. bei Nostoc LincJcia früh, bei Nostoc punctiforme, var. populorum spät (vgl. Abb. 1 und 4d). Die Keimung von Dauerzellen einiger JVostoc-Arien. . Abb. 6c— g stellt keimende Dauerzellen von N. ellipsosporuni dar. Die Keimung sah ich selten so, wie sie in den Notes ajg. von Bornet und Thuret abgebildet ist (pl. XXVII, 10, 11), nämlich in der Weise, daß der Keimling stark Schleim ausscheidet und auch die Membran der Dauer- zellen ganz oder teilweise verschleimt. Diese Abweichung erklärt sich wahr- scheinlich daraus, daß der Verfasser die Keimung nur im Innern von Kolonien beobachtet hat. Meine Abb. 6 stellt die Keimung von Daiier- zellen, die auf Agar ausgesät wurden, dar. In den meisten Fällen er- folgt nach der Ergrünung des Inhaltes eme Zwei- und manchmal auch eine Vierteilung (Abb. 6 c, /). Dann wird die Membran an einem Pole gesprengt und der Keimling wächst zu einem Faden heran, der anfangs noch an einem Ende die Dauerzellenmembran trägt (Abb. 6^), oder aber der Keimling tritt seitlich hervor (Abb. 6 c, d). Dabei tritt Breiten- wachstum ein und es erfolgen auf die ersten Teilungsebenen senkrecht oder nahezu senkrecht stehende Teilungen (Abb. 6e). Bei N. carneum geschieht die Keimung in der auf Abb. bb—f dargestellten Weise. Der häufigste Fall ist der, daß der Keimling an seinen beiden Enden die Hälften der Dauerzellenmembran trägt (Abb. 5e, f), genau, wie es der Fall bei N. Linckia ist. (Vgl. pl. XXVIII, 3 der Notes alg.). Seltener zwängt sich der Keimling an einem Pol hervor (Abb. bh — d). In Fig. h sieht man einen Keimling, dessen Endzelle in der Dauerzelle sich in eine Heterocyste umgebildet hat, was in einer austrocknenden Agarkultur mehrmals auftrat^). Die bisher nicht beschriebenen Dauerzellen von Nostoc commune sind etwas größer wie die vegetativen Zellen (4 — 6 ^ in der Breite, 1) Dieses Verhalten ist sicherlich nur physiologisch bedingt und nicht für eine Art charakteristiscb. Nach Beckv. Mannagetta (Die Sporen von Microchaete tenera Thuret und ihre Keimung, Österr. bot. Zeitschrift, 1898) ist dies regelmäßig bei Microchaete tenera der Fall. Ich habe dieselbe Art von demselben Standort (Wiener Prater) kultiviert und konnte diese Beobachtung nie machen. 166 ebenso lang oder etwas länger) und besitzen eine glatte und farblose Außensehicht. Sie konnten bisher übersehen werden, da sie nur selten auftreten. Ich hatte N. commune ein Jahr lang in Kultur, ohne daß sie zu beobachten waren, bis ich dann in einer Kultur ganze Thallusstücke in Dauerzellen zerfallen sah. Die Zellen, die Brand*) als Dauerzellen von N. commune beschrieb, sind vergrößerte vegetative Zellen, die vor der Längsteilung, die zu zweireihigen Fäden führt, stehen. Diese Teilung sah Brand als Keimung an. Die wirklichen Dauerzellen besitzen, im Gegensatz zu den Zellen Brands, eine dicke Membran, wie sie allen typischen, reifen Dauer- zellen zukommt. Bei der Keimung wird sie gesprengt, ähnlich wie bei N. punctiforme und vielen anderen Arten. — Wie bei N. commune dürfte bei allen Formen, die scheinbar keine Dauerzellen besitzen, bloß die Tendenz zu ihrer Ausbildung schwach sein und Dauerzelllen unter gewissen Umständen gebildet werden können. „IiiTolutionsformen" bei Synechococcus elongatus. Diese Form fand sich im Sommer 1920 in den im ersten Ab- schnitt erwähnten Saftflüssen sowie am Grunde von Baumstämmen und auf Wegen im Wiener Prater, mitunter in solchen Massen, daß sie deutlich sichtbare, blaugrüne Überzüge bildete. Die einzeln oder zu zweien, seltener zu vier liegenden Zellen (Abb. 7a) waren 1*4 — 2 [i breit, 2— 3 mal so lang und zeigten eine blaß-blaugrüne Färbung, die in erschöpften Kulturen gelb wurde, wie es bei Schizo- phyceen keine Seltenheit ist. In einer Kultur in Nährlösung, die langsam aus- ^ ^ trocknete, traten die in Abb. Ib abge- Abb. 7. Synechococcus elongatus. bildeten Formen auf. Die Zellen wurden (Vergrößerung ungef. 600 fach.) bis zu 2'6 ^ und 14*0 ft lang und waren in verschiedener Weise gekrümmt. Das Hervorrufende war jedenfalls die steigende Konzentration bei der Verdunstung der Nährlösung, da es mir gelang, dieselben Formen in einer 5^ K^HPO^ Lösung in Leitungswasser hervorzurufen. Abb. 7c stellt die Pflanze nach achttägigem Verweilen in dieser Lösung dar. Die Farbe wurde mit wachsender Größe der Mißbildungen blasser und es trat in manchen Zellen Vakuolenbildung ein. — Die Erscheinung ^) Morphologisch-physiologische Betrachtungen über Cyanophyceen, Beih. z. Bot. Centralbl., XV, S. 36. 16T scheint mir weniger wegen ihrer Ähnlichkeit mit den unter dem Namen der Involutionsformen bei Bakterien bekannten Formen der Mitteilung wert zu sein, da es sich wahrscheinlich nar um ein morphologisch ähnliches Verhalten handelt, das an sich noch zu keinen Schlüssen auf verwandtschaftliche Beziehungen berechtigt, als vielmehr deshalb, weil diese Formen, wenn am natürlichen Standort aus irgend welchen Gründen stärkere Konzentrationen aufträten, als neue Art beschrieben würden^ da die Größe der Zellen für eine Art als konstant angesehen wird. über Vogelia apiculata und paniculata. Von F. Vierhapper (Wien). (Mit 1 Textabbildung.) Von der Kruziferen-Gattung Vogelia Medik. oder Neslia Desv.^ wie sie bis vor kurzem allgemein geheißen hat, war lange Zeit nur eine Art, paniculata (L.) Hornem., bekannt. Erst im Jahre 1842 haben F. E. L. Fischer, C. A. Meyer und J. L. E. Ave-Lallemant im achten Samenkatalog des kaiserlichen botanischen Gartens zu St. Peters- burg nach von W. Seh im per im Gebiete des Sinai gesammelten Be- legen unter dem Namen Neslia apiculata eine zweite Art beschrieben. Dieselbe hat aber, weil an einer so schwer zugänglichen und ungewohnten Stelle veröffentlicht, keine Beachtung gefunden und ist sogar von Boissier übersehen worden. Ich selbst bin nur durch den Index Kewensis auf sie aufmerksam geworden, in dem sie mit Neslia paniculata identifiziert wird. In Wirklichkeit ist sie jedoch eine von dieser scharf geschiedene gute Art, wie ich an Originalexemplaren feststellen konnte und schon aus Fischers und Meyers Diflferentialdiagnosen hervorgeht, die ich hiemit, um sie allgemeiner bekannt zu machen, wörtlich wiedergebe: „2012. Neslia apiculata: N. stylo supra basin articulato: siliculis lentieularibus styli basi persistente apiculatis. — N. paniculata W.Schimp. Union, itin. Eßling. Nr. 158. — Similis N. paniculatae toto habitu^ indumento atque foliis, sed differt siliculis lentieularibus a latere com- pressis, margine argute carinatis, apice mucronatis. — Hab. ad radicem montis Sinai, locis graminosis (W. Sehimper). O 2013. Neslia paniculata. N. stylo iraa basi articulato; siliculis depresso-subglobosis obtusis muticis. — N. paniculata D.O. Prodr. I., p. 202. Silicula altitudine sua latior, subglobosa, perfecte matura margine rotundata, apice saepissime retusa, omnino mutica." Im Jahre 1890 hat Stfibrny die Neslia apiculata bei Philippopel in Bulgarien entdeckt, und Veleno vsky hat die Pflanze, was nach dem 168 eben Gesagten nicht Wunder nehmen kann, für eine neue Art gehalten und in seiner „Flora bulgarica" 1891 als N. thracica beschrieben. Außer den schon von Fischer und Meyer namhaft gemachten Merkmalen der Linsenforra und längeren Bespitzung der Früchte hob er auch noch das Vorhandensein eines Kieles auf deren Seitenflächen, der zusammen mit dem des Bandes den Stiel des Nüßchens vierkantig macht, nebst einigen anderen Eigenschaften geringerer Konstanz als für seine Art bezeich- nend und sie von N. paniculata trennend hervor. Daß N. thracica mit der echten N. apiculata.v^'xxkXioh. identisch ist, belehrte mich auch ein Ver- gleich der Originalbelege. Später hat Bornmüller N. apiculata in Kleinasien, Kurdistan und Persien, Hände 1-Mazzetti in Syrien auf- gefunden. Ersterer hat sie 1905 als Neslia paniculata ß thracica, 1911 als Vogelia paniculata ß thracica, letzterer 1913 als Vogelia thracica angesprochen. Ich selbst habe vor kurzem an von Baldacci und Dörfler ge- sammelten Pflanzen feststellen können, daß Vogelia apiculata auch auf Kreta vorkommt und bin dann auf Grund einer Durchsicht des Materiales der Wiener Herbarien^) zu dem überraschenden Ergebnis gelangt, daß alle aus dem Mediterrangebiet stammenden Vogelia-Belege derselben zu F. apiculata gehören, während ich paniculata nur aus dem mittleren Europa, Sibirien und Kanada sah. Danach ist es trotz der völlig unzu- reichenden Diagnoi-en mehr als wahrscheinlich, daß auch die von Gandoger in seiner Flora von Lyon 1875 als Neslia canescens und die von Porta in den Akten der Akademie von Rovereto 1896 als N. hispanica beschriebenen Pflanzen mit Vogelia apiculata identisch sind, wie denn auch die Neslia paniculata der Floristen der Mittel- meerländer zum allergrößten Teile, wenn nicht ausnahmslos, Vogelia apiculata ist. Die Synonymie der Vogelia apiculata gestaltet sich demnach folgendermaßen: Neslia apiculata F. E. L. Fischer, 0. A. Meyer, J. L. E. Ave-Lallemant in Ind. oet. sem. hört. Petr. (1842), p. 68. — iV. paniculata Visiani, Fl. Dalm., III. (1852), p. 106; Boissier, Fl. or., I. (1867), p. 871; Hooker, Fl. Brit. Ind., I. (1875), p. 164; Nyman, Consp. Fl. Eur., p. 68 (1878) p. p.; Willkomm et Lange, Prodr. Fl. Hisp., m. (1880), p. 757; Cosson, Comp. Fl. Atl., II. (1883—1887), p. 299; Eouy et Foucaud, Fl. Fr., IL (1895), p. 160; Paoletti in Fiori e Paoletti, Fl. an. It., L (1896—1898), p. 464; Pospichal, Fl. öst. Küstenl., I. (1897), p. 524 — non Desvaux. — N. canescens Gandoger, 1) Herbarium des Naturhistoriscben Staatsmuseums (M), des Botanischen Insti- tutes der Universität (U), der Zoologisch-botanischen Gesellschaft (Z) und der Herren E. Haläcsy f (H), K. Ronniger (E), J. Schneider (S). 169 Fl. Lyonn. (1875), p. 51. — N. thracica Velenovsky, Fl. Bulg. (1891), p. 47. — N. hispanica Porta, App. Suppl. Fl. Hisp. in Atti R, Ac. sc. lett. et arti d. Agiati di ßovereto, §er. III., IL, 1. (1896), p. 212. — N. paniculata ß thracica Bornmüller, Fl. Elb. in Bull. herb, ßoiss., 2., ser. V. (1905), p. 53. — Vogelia paniculata ß thracica Bornmüller, It. pers.-turc. in Beih. z. Bot. Zentrbl., XXVIII., 2 (1911), p. 122. — Vogelia thracica Handel-Mazzetti, Pter. u. Anth. Mes. Kurd... IL in Ann. nat. Hofm., XXVII. (1913), p. 56. — Vogelia apiculata Yier- happer hoc loeo. Ich sah V. apiculata von nachfolgenden Fundorten: Ostindien: 1. Himalaja bor. occ. Regio temp., 5000—6000 ped., Coli. J. J. Herb. Ind. or. Hooker fil. et Thomson (M). — Afghanistan: 1. Herb. Griffith (M). — Turkestan: 1. Regio transcaspica. Ashabad: In monte Tongeri Gargan supra Nephton. Sintenis, It. transcasp.-pers. 1900-1901, Nr. 82b (M, U). — Persien: 1. Persiae austro-orient. prov. Kermau: Kerman, in segetibus. Bornraüller, It. pers. turc. 1892—1893, Nr. 2229 (M, ü); 2. Pr. Gere inter Abuschir et Schiras. K 0 1 s c h y , PI. Pers. austr. 64 (M, ü) ; 3. An Wegrändern bei Daeschtaerdschin. Stapf (U); 4. In den Weinbergen von Doun. Stapf (üj; 5. Mahran. Pichler (ü); 5. In palmetis hortorum Karek, ins. sin. Pers. Kots eh y, PI. Pers. austr. 6., als Neslia paniculata var. Boiss. (M). — Meso- potamien: 1. Chesney, Nr. 93 (M). — Arabien: 1. Ad radices montis Sinai locis graminosis. W. Schimper. IJn. it., 1835 (M). Original der Neslia apiculata F. et M..\ — Palästina: 1. Ad Hierosolymam. Kotschy» It. syr. 1855, Nr. 1309 (MJ; 2. Jerusalem. Makowsky (Z); 3. Vallee de la Gehenne. Jouannet (M). — Syrien: 1. Charaps cultives a Test de Saida. Blanche, Nr. 49 (M); 2. Damaskus. Makowsky (Z); 3. Haleb (Aleppo), haud procul a statione viae ferratae in agris; substr, calc, ca. 380 m. Handel-Mazzetti, Mes. Exp., 219 (ü): da nicht fruchtend, nicht ganz sicher; 4. In arvis supra Beilan. Amanus. Kotschy, PI. Syr. bor. ex Amano 1862, Nr. 274 (M). — Kleinasien: 1. Ad pagura Gorumse in cedreto, alt. 5600'. Kotschy, It. Oil.-Kurd. 1859, Suppl. 177 (M); 2, L3^zien. Gölbakbsche. Luschan (U); 3. Phrygia. In arvis ad Akscheher. Bornmüller, It. anatol. IIL, 1899, Nr. 4100 (M, ü); 4. Pres Smyrne. Herb. Montbret (M). — Zypern: 1. Ad Larnacam dispersa. Kotschy, PI. Cypr. 1862, Nr. 80; 2. In agris pr. Larnaka vecchia. Sintenis et Rigo, It. cypr., 848 (U). — Kreta: 1. Sphakia : In campis ad Aradhena. Baldacci, It. cret. IL, 287 (ü); 2. Sphakia: Kulturboden in Anapolis. Dörfler, It cret. 1904, Nr. 741 (ü). — Ägäische Inseln: 1. Chios. Orphanides (H); 2. Flora Cycladum: in jnsula Cythno. Tuntas (H). — Griechenland: 1. Salamis. Heldreich (M); österr. botan. Zeitschrift, 1021, Heft 6—8. jo 170 2. In insula Salamine, in arvis Asupelaki. Heldreich (H); 3. Attiifa Inter segetes. Heldreich et Holzraann in Baeuitz, Herb. Eur., 674 Heldreich, Herb. fl. Hell., 64 (H, ü); 4. Athen: Küste. Mako wsky (Z) 5. Athen: in agris. Leonis. Fl. Gr., 453 (H, R); 6. Ombelokipos et Stavro. Orphanides (H); 7. Euboea. M. Telethrion. ßretzl (H). — Mazedonien: I.Saloniki. Ad am o vi c. It. gr.-turc, 1905, Nr. 120(H, U); 2. Inter segetes ad Seres. Ad am o vi c (M); 3. In arvis prope Bozdan. Dörfler, It. turc. II., 1893, Nr. 493 (M). — Thrazien: 1. Inter segetes ad Harmanly. Adamovic (M, U). — Bulgarien: 1. Sadovo. In cainpis. Sti'ibrny (H, M, U); 2. In campis prope Sadovo. Stfibrny in Baenitz, Herb. Eur., 8190 (M); 3. Tirnovo. Ururaoff (H). .— Serbien: 1. In cultis circa Vranja. Solo argill. 700 m. Adamovic (M). — Herzegowina: 1. Mostar. Unter der Saat am Narentaufer. Eaap (H); 2. Mostar. Schneider (S). — Dalmatien: 1. Petter (M, Z); 2. Al- schinger (H); 3. Radigne bei Dizmo, auf Äckern. Pittoni (M); 4. Spalato. Botteri (ü); 5. Lesina (H); 6. Ninni (H); 7. Botteri (M). — Istrien: 1. Brioni magg. Tommasini (Z); 2. Lisignano in Süd- istrien. Tommasini (Z); 3. Auf Äckern Südistriens. Tommasini (ü). — Italien: 1. In agris prope Lucca a fuor di Rosta a Borgo. Beecari(ü); 2. Fra i grassi nel Mte. pisano, sul calcareo. Fl. etr. exs. (H) ; 3. Calabria. In vineis et agris pr. S. Vito apud Reggio. Huter, Porta et Rigo. It. it. III., Nr. 595 (U). — Sizilien: 1. Siciliae in arvis. Herb. Florenz (U); 2. Girgenti. Todaro (U); 3. Inter segetes Plana dei Greci. Todaro, Fl. Sic. exs. Nr. 353 (H); 4. Castelbuono in den Nebroden. Buonafade (U); 5. lu coUibus herbosis Saline. Todaro (M). — Sardinien: 1. In agris prope Cagliari (M). — Belgien: 1. Ohamoy, pres de Givet, a quelqu. minutes de la front, fran^. Cbamps de Seigle. Herb. Thielen s (ü). — Frankreich: 1. Meuse. Vacherauville, moissons maigres. BuUemont in Magnier, Fl. sei. exs., 2402 (H, M, U); 2. Moisson, pres de Troyes. Herb. Delaunay (M) ; 3. Loir et Ober. Cond Cheverni (ü); 4. Mont de Chinon pres Tours. Herb. Delaunay (M); 5. Env. de Poitiers. Gailteau (U); 6. Ain. Sathonay pres Lyon. Miciol (H); 7. Lyon: Villeurbanne. Herb. Jordan (Z); 8. Moisson pres ?Violay. Godron (M); 9. Nice: sur le Vinaigre. Barla (M); 10. Bouehes du Rhone: Martigues. Autheman (H); 11. Castelnaudary. ürgel (ü); 12. Inter segetes Auch, Dupuy (ü); 13. Pyrenees. Bordere (M). — Spanien: 1. Oampodon, dans les champs. Bourgeau, Pyr. Esp., 675 (M); 2. Prope Aranjuez. Hackel (M); 3. Province de Grenade. La Puebla de Don Fadrique, moissons sur le calcaire, 2000 m. Reverchon, PI. Esp. 1900, Nr. 1173 (ü). — Algerien: 1. Prov. d' Alger. Lefebre (M); 2. Mostaganem, moissons, Balansa (M); 3. Champs d'orge pres Blidah. Lefebre (M); 4. Laghouat: inter segetes 17L ad „Dj. Miloeh". Chevallier, PL Sah. alg., 152 (ü). — Tunesien: 1. Tunetia media. Maktar u. Ain Oherichira. Murbeck (U). Das Areal der Vogelia apiculata erstreckt sich also über das ge- sarate Mediterrangebiet und über dieses hinaus ostwärts bis zum nord- westlichen Hiraalaya, südwärts bis tief in die algerische Sahara und nach Nordwesten bis an die belgisch-französische Grenze. V. paniculata sah ich aus Mitteleuropa, dem südlichen Skandinavien, aus Mittelruß- land, Sibirien und dem mutieren Nordamerika. Die Verbreitungsgebiete der beiden Arten schließen einander im allgemeinen aus. Der genauere Verlauf ihrer Grenzen wäre noch an reicherem Materiale, namentlich aus Südrußland!, festzustellen. Jedenfalls verhalten sich die beiden Arten wie geographische Rassen. Die eine, apiculata, ist mediterran, die andere, paniculata, sibirisch-mitteleuropäisch. Ihre morphologischen Unterschiede sind in folgender Tabelle einander gegenübergestellt: V. apiculata V. paniculata Schötchen linsenförmig, so breit wie fast kugelig, breiter als lang, lang, nach unten und oben unten mit sehr kurzem, ab- kurz zugespitzt gesetztem Stielchen und oben durch eine seitliche, stärkere mit ebensolchem Spitzchen und eine flächenständige, ohne Längsrippen, stielrund schwächere Längsrippe vier- kantig seicht bis ziemlich tief netzig- grubig maximal 2*8 mm breit Behaarung j" der Stengel ) db dicht und Blätter ( Äste der Haare zum Teil lanor Besser als durch diese Tabelle lassen sich die Unterschiede der Früchte durch die beigegebenen Figuren erläutern. tief netzig-grubig maximal 2 b mm dick locker kurz 1 _ Schötchen von Vogelia-Arten, u. zw. Fig. 1 und 2 von V. apiculata vom Sinai (Schimper) und von Sadovo (Stfibrny), Fig. 3 von V. paniculata aus der Gegend ▼on Innsbruck (Sarnthein). In fast -J- der natüri. Größe. — Gezeichn. v. A. Kasper. 12* 172 Beide Arten variieren einigermaßen in der Kraft ihres Wuchses^ der Richtung der Fruchtstiele und Größe der Früchte. Wenn Vele- novsky von V. ainculata behauptet, daß sie dickere Stengel hat als V. paniculata, so ist dies keineswegs durchgreifend, denn es gibt auch sehr zarte Formen von ersterer und robuste von letzterer. Die Frucht- stiele der V. apkulata sind durchaus nicht immer der Traubenachse an- gedrückt, sondern oft auch ebenso weit abstehend, wie bei V. paniculata in der Regel. Die Früchte der V. apiculata sind im allgemeinen etwas größer, als die der V. paniculata, aber gleich diesen ziemlichen Schwankungen in der Größe unterworfen. V. apiculata ist schließlich auch in bezug auf die Dichtigkeit der Behaarung der oberirdischen Vegetationsorgane und die Länge der Haaräste recht veränderlich. Zwischen den dicht und lang behaarten Formen der Wüstengebiete — so Persien 5 — und locker- und kurzhaarigen, die der V. paniculata nahekommen, gibt es viele Übergänge. Neslia hispanica wird von Porta als „glaberrima" beschrieben. Eine sehr auffällige Form ist die von Kotschy bei Larnaka auf Zypern (1) gesammelte. Sie gehört zwar, der Form und Rippung der Früchte und der Behaarung der Stengel und Blätter nach, zu V. apiculata, unterscheidet sich aber von deren Typus und nähert sich hiedurch der paniculata durch das scharf abgesetzte, kurze und stielrunde Stielchen der Frucht. Das Fadenziehen und die Viskosität des Protoplasmas. Vorläufige Mitteilung von Friedl Weber. (Aus dem Pflanzenphysiologischen Institut der Universität Graz.) Bei der Plasmolyse pflanzlicher Zellen löst sich der Protoplast in vielen Fällen keineswegs glatt von der Zellmembran ab, er bleibt vielmehr mit dieser durch mehr oder weniger zahlreiche, zarte Plasma- fäden, die sich dabei ausziehen, zunächst in Verbindung. Diese Faden- bildung ist schon lange bekannt und wiederholt beobachtet worden ; zuletzt hat sie besonders eingehend Hecht (1912) studiert. Priugs- heim (1854) bemerkt, das Abheben des Plasmaschlauches erfolge „wie die Loslösung einer klebrigen Substanz von einer Haut, an der sie bisher adhärierte, nämlich unter Fadenziehen. Chodat und Boubier (1898) schlössen aus der Fadenbildung auf eine klebrige Beschaffenheit der Hautschicht. Hecht (1. c.) erörtert eingehend die Gründe für das „Haftenbleiben von Plasma an der Zellwand bei Plasmolyse." Entweder handle es sich dabei um eine innige Wechselbeziehung, eine gegen- seitige Verwachsung zwischen Zytoplasma und Zellwand oder aber dif^ 173 Erscheinung könne durch die Konsistenz des Plasmas ihre Erklärung finden, „Diese würde eine starke Viskosität nicht nur der äußersten Plasmaschichten, sondern der gesamten Plasraamasse zur Voraussetzung haben, da die bloße Erscheinung der Adhäsion des Plasmas an der Membran wohl kaum als Erklärungsursache hinreichen würde." Er kommt schließlich — ohne eine definitive Entscheidung treffen zu können — zu dem Schluß, das Haftenbleiben des Protoplasmas an der Membran sei möglicherweise doch ausschheßlich auf seine Viskosität und auf Adhäsion zurückzuführen. Ist die Frage des Haftenbleibens (ob infolge der Adhäsion oder einer Verwachsung) auch noch nicht endgültig zu entscheiden, so kann doch die Erscheinung der Fadenbildung selbst nur als eine Äußerung eines bestimmten Kohäsions- und Viskositätsgrades der fadenziehenden Flüssigkeit Piotoplasma verstanden werden. Demnach muß die Art und Weise der Fadenbildung — und auch des Zerreißens der ausgesponnenen Fäden — Eückschlüsse auf den Viskositätsgrad des Protoplasmas und die unter bestimmten Bedingungen erfolgenden Veränderungen des Vis- kositätsgrades gestatten. Es schien mir daher in der genauen Beob- achtung dieser Fadenbildung ein neuer Weg und eine neue Methode^) gegeben um Aufschlüsse über Kohäsions- und Viskositätsänderungen des Protoplasmas zu erlangen. In dieser Vermutung findet man sich zu- nächst dadurch bestärkt, daß — wie aus gelegenthchen, bereits vor- liegenden Angaben ersichtlich ist — das Fadenziehen des Zytoplasmas bei Plasmolyse unter verschiedenen Bedingungen in verschiedener Weise vor sich geht. Gardiner (1884) hat beobachtet, daß bei einer stärkeren Kon- zentration seines Plasmolyticums (Kochsalz) das Protoplasma mit dickeren Strängen an der Wand haften bleibt, dagegen feinere Fäden gebildet werden bei verdünnteren Lösungen^). Chodat und Boubier geben an, bei Steigerung der Konzentration des Plasmolytikums werde die Faden- bildung gefördert. Ganz besonders deutlich ausgeprägt fand dies Stras- burger (1901) bei Einwirkung von Kalisalpeterlösung auf die Blätter von Mnium affine. Bei 5—7^ Kalisalpeterlösung hebt sich das Protoplasma langsam aber „mit glatten Umrissen" von der Wand ab, bei 12^ Lösungen rasch und mit schönster Fadenbildung, dieser Einfluß der Konzentration ist auch bei P/ms-Prothallien zu beobachten und bei höheren Pflanzen, so ^) Über die bisherigen Methoden der Viskositätsbestimmung des Protoplasmas siehe: Weber 1917, Heilbronn 1918, Heilbrunn 1920, Baylissl920, Seifriz 1920. '■^j Er führt die Wirkung der konzentrierten Lösungen auf eine teilweise Ge- rinnung des Protoplasmas zurück. 174 bei Blilltern von Visciim, wo nur mit einer besonders hohen (20^) Lösung Fadeubilduug- konstant zu erzielen ist. Bei anderen Pflanzen wiederum soll sich ein Einfluß der Konzentrntion auf die Fadenbildung nicht erweisen lassen. Daß die Fadenbildung häufig erst bei Anwendung stärkerer plasmolysierender Lösungen eintritt, könnte nach Strasburger raöglicherweisedarin seinen Grundhaben, daß die „viskose Eigenschaft' erst durch diese Plasmolyticum-Konzentrationen bewirkt werde. „Also könnte Wasserentziehung die Viskosität der Hautschicht bedingen, bzw. das stärkere Anhaften dieser Hautschicht an der Zellwandung veranlassen." Stras- burgor hat demnach bereits an die Möglichkeit gedacht, daß Ver- schiedenheiten in der Plasmaviskosität in Verschiedenheiten in der Fadeubildung zum Ausdruck kommen könnten. In ähnlicher Weise dachte Hecht daran, das Ausbleiben der Fadenbildung bei einer zweiten Plasmolyse könnte auf einer durch Konsistenzveränderung der Plasma- oberfläche bedingten „geringeren Klebrigkeit" beruhen ^). Ich habe mir zur Aufgabe gestellt, experimentell zu prüfen, inwiefern solche Möglichkeiten realisiert erscheinen. Zunächst sollte untersucht werden, wie sich die Fadenbildung, dann das Zerreißen der Fäden und überhaupt der ganze Plasmolysevorgang gestaltet unter dem Einfluß ver- schiedener Temperaturen, von Narkoticis, verschiedener Salzlösungen usw. ^) Die gegebenenfalls beobachteten Unterschiede sollten Rückschlüsse auf die Viskositätsverhältuisse des Protoplasmas unter den gegebenen Be- dingungen ermöglichen. Die Versuche sind noch keineswegs abgeschlossen und es soll diese vorlänfige Mitteilung nur auf das hier gestellte Problem die Aufmerksamkeit lenken. Über die Versuchsergebnisse kann erst nach ihrem Abschlüsse berichtet werden; nur auf die Frage über den Verlauf der Fadenbildung und das plasmolytischen Vorganges überhaupt unter .dem Einfluß verschiedener Salzlösungen sei nochmals zurückgekommen. Es war nahehegend, zunächst mit Aluraiuiumsalzen zu operieren, da nach den Beobachtungen von Fiuri (19Ü9J durch diese die PJasmolysier- barkeit überhaupt aufgehoben wird, was nach Scüzs (19i3j auf eme Erstarrung, d. h. also wohl auf eine gewaltige Viskositätssteigerung des Protoplasmas zurückzuführen ist^J. Fluri selbst hatte zwar bereits an die Möglichkeit einer „Erstarrung der Hautschicht im de Vriesschen Sinne" gedacht, diese aber für seine Experimente verneint; das Argument, daß er in dieser Hinsicht anführt, ist keineswegs beweisend, denn die Erstarrung kann ja nach Auswaschen der Aluminiumsalze reversibel und muß keineswegs ein Kriterium bereits eingetreteneu Todes sein. Es gibt 1) Auf eine physikalische Analyse des Begriffes „Klebrigkeit" kann in dieser vorläufigen Mitteilung nicht eingegangen werden. ~) Vergl. E. Küster, 1910, Zeitschr. f. Bot., 2, S. 689. 3) Kratzmann (1914) schließt sich letzterer Deutung an. 175 doch schon de Vries (1885, p. 532) ao, daß die Protoplasten während des Aufenthaltes in Kalisalpeter- oder Zuckerlösungen nur allmählich starrer werden, ein Prozeß, der zunächst noch — solang kein letaler Grad erreicht ist — den Eintritt der Deplasmoiyse gestattet. Es wird also zur Analyse dieses Erstarrungs- i. e. Viskositätszunahmeprozesses^) besonderes Augenmerk darauf zu richten sein, in welcher Wei§e die Plasmolyse vor sich geht, wenn unter dem Einfluß von Aluminium- oder anderen Salzen die Viskositätssteigerung noch nicht so weit gediehen ist, daß das Abheben des Protoplasmas völlig unterbleibt. Tatsächlich ergab sich dann nach Beeinflussung durch ^Z-Jonen ein ganz anderes Bild der Plasmolyse als ohne solche Bewirkung. Bezüglich des Einflusses von Salzen auf den Plasmolysevorgang ist ferner auf folgende interessante Beobachtung von Hansteen-Cranner (1919) hinzuweisen. Seine ultramikrophotographischen Aufnahmen zeigen die kontrahierten Zellkörper bei Plasmolyse mit 1 n KCl „durch zahl- lose feine viskose und leuchtende Drähte überall mit den Zellwänden verbunden", bei Plasmolyse durch 1 n Ca CK aber die Oberfläche des Protoplasten „nach außen glatt und scharf begrenzt". Hansteen- 0 raun er nimmt an: die Ä"- Jonen verändern die peripheren Plasma- (lipoid)teile in viskoser, die Ca-Jonen in fester Weise. Jedenfalls erhellt daraus, wie sehr — entsprechend obiger Vermutung — ein Studium des Fadenziehens zu benierkenswerten Aufschlüssen führen dürfte. Diese Versuche Hansteens bekräftigen auch eindringlich die Mahnung Brenners (1920), zu Plasmolyseuntersuchungen „nicht reine Elektrolyt- lösungen, wie etwa ^iVOg" zu gebrauchen, sondern genau balancierte Lösungen, da man bei „reinen Salzlösungen immer auf anormale Ver- änderungen der Plasmakolloide von selten der Elektrolyten gefaßt sein muß !" Diese Veränderungen werden jedenfalls u. a. in Viskositäts- steigerungen zum Ausdrucke kommen. Daß der gesamte Plasmolysevorgang bei verschiedenem Vikositäts- grade der Protoplasten in verschiedener Weise vor sich gehen dürfte, liegt auf der Hand; insbesondere müssen sich solche Verschiedenheiten bei der grenzplasmolytischen Methode in unliebsamer Weise bemerkbar machen. Ohodat und Boubier (1899) betonen „qu'il faut vaincre cette adherence pour plasmolyser la cellule". Bei der Überwindung dieses Widerstandes handelt es sich aber keineswegs ausschließlich um entgegenwirkende Adhäsionskräfte. Es hat ja Hecht gezeigt, daß — wenigstens in den von ihm untersuchten Fällen — sich das Proto- 1) Es sei darauf verwiesen, daß Heilbrunn (1915) bei See-Igel-Eiern durch hypertonische Lösungen (bei Wasseraustritt) eine auffallende ViskosilätserhÖhung des Zytoplasmas erzielen konnte (allerdings auch bei Wassereintritt, nämlich in destilliertem Wasser). 176 plasraa von der Wand selbst meist gar nicht überall loslöst, „sondern die gesamte Plasmaschicht zerreißt in sich" und es bleibt an der Zell- wand ein protoplasmatisches Netzwerk haften. Bei der diesem Zerreißungs- prozeß vorangehenden „Dehnung" des Protoplasten sowie bei dem sich daran anschließenden Fadenziehen spielen jedenfalls die Kohäsions- verhältnisse sowie die Widerstände gegen die Verschiebung der Plasma - teilchen (also die Viskositätsverhältnisse) eine große RolLe. Ist die innere Reibung relativ gering, so wird sich der Protoplast auch relativ leicht abheben und kontrahieren, bei großer Konsistenz dagegen wird die Grenzplasmolyse nur schwer und verspätet eintreten. Höfler (1918) hat auf die „wichtige Fehlerquelle der grenzplasraolytisehen Methode" hingewiesen, die darauf beruht, daß „vielfach die Adhäsion des Proto- plasmas an der Zellwand ^)" den ersten Eintritt der Plasmolyse hindert. Es wird eben ein „osmotischer Überdruck" (Höfler 1918, p. 21) von selten der Außenlösung zur Überwindung dieser entgegenwirkenden Kräfte nötig sein. Fitting (1915, p. 10) hat zuerst festgestellt, daß an ungewässerten Präparaten der plasmolytische Endzustand später erreicht wh'd als an vorher längere Zeit gewässerten. Hötler, der dasselbe beobachtete, sagt darüber folgendes (1918, p. 141): „An Schnitten, die vor dem Plas- molysieren gewässert wurden, erfolgt die Ablösung des Plasmas von der Zellwand viel leichter und wird schöne Endplasmolyse viel schneller erreicht als in ungewässerten Präparaten. Die Adhäsion scheint leicht überwunden zu werden. . . Bei Objekten, welche direkt plasmolysiert nur konkave Plasmolyse geben, kann man durch vorangehendes Einlegen in j3, 0 , schöne vollkommene Endplasmolyse' erzielen." Vielleicht sind zur Erklärung! dieses Phänomens — abgesehen von einer eventuellen Änderung der Adhäsion — auch veränderte Viskositätsverhältnisse heranzuziehen. Es ist recht wahrscheinlich, daß beim Wässern die Plasmaviskosität abnimmt, was den Eintritt der endgültig konvexen Plasmolyse erleichtern müßte ; dagegen würde ihn eine Viskositäts- erhöhung erschweren oder unmöglich machen. Tatsächlich konnte ich an Moosblattzellen, die regelmäßig das nach Höfler (1918, p. 138) seltene Phänomen einer „eintretenden konvexen" Plasmolyse zeigten, nach Vorbehandlung mit Aluminiumsalzlösungen beobachten, daß dann nur mehr konkave, also „imperfekte" Plasmolyse eintritt, die aber in diesem Falle — auch wenn sie noch so sehr fortschreitet — niemals „perfekt", d. i. konvex wird. Es ergibt sich da, infolge der Viskositäts- erhöhung, die Unmöglichkeit, die breiten Plasmastränge einzuziehen, und ^) Neben der Adhäsion leistet gewiß auch die Kohäsion und Viskosität des Protoplasmas einen Widerstand; nach Hö f 1 er (1918 a, pag. 433) ist im endplasmoly- sierten Zustand die Adhäsion des Plasmas an der Zellwand minimal. 177 das Bild der konkaven Endplasmolyse ist ein ganz eigenartiges (Krampfplasmolyse)^). Die Erstarrung bei solcher Krampfplasmolyse ist aber noch keineswegs so weit gediehen, daß nicht völlige Deplasmolyse zu erzielen wäre. Fadenbildung des Protoplasmas kommt nicht nur bei Plasmolyse, wobei sie von der äußeren Hautsehicht ausgeht, zur Beobachtung ^), Plasmafäden können sich auch von der Vakuolenhaut aus ziehen ; so beobachtete Heilbronn (1912), daß Statolithenstärkekörner gelegentlich durch die Vakuole zu fallen vermögen. „Dies geschieht in der Weise, daß die Körner einen Plasmafaden hinter sich herziehen; es ist ein ähnliches Bild, wie das einer Spinne, die sich am frisch ausgesponnenen Faden abwärts fallen läßt." Interessanter weise gibt Heilbronn an, dieses innere Fadenziehen lasse sich an frischen Schnitten seltener, später dagegen häufiger beobachten. „Man hat den Eindruck, als habe sich die Viskosität des Plasmas verringert," In analoger Weise können auch Kristalle aus dem Zytoplasma in den Zellsaftraum übertreten. A. Meyer (1920, p. B65) sagt darüber folgendes: „Dreht man die Zelle vertikal um 180", so reißt der Kristall, umhüllt von Zytoplasma, los, fällt durch die Zellsaltvakuole und legt sich wieder auf den Zytoplasmawandbelag auf, mit dem sich die Zytoplasmahülle des Kristalls wieder verbinden kann." [Trandescantia tZ/'sco/or,*' Hypoderma der Blätter.) Auch dieses Loslösen der Kristalle vom Protoplasmabelag muß je nach dem Viskositätsgrade^) des letzteren verschieden leicht vor sich gehen. Eigene Untersuchungen über die Viskosität des Zellsaftes (1921) gaben mir Gelegenheit, die „Losiösungszeit" bei verschiedenen Temperaturen zu messen. Unter Los- lösungszeit wird die Zeit verstanden, die der Kristall braucht, um sich deutlich vom Protoplasmawandbelag abzuheben und in normale Sink- bewegung zu geraten. Diese Zeit nimmt — entsprechend der Vis- kositätszunahme — bei fallender Temperatur beträchtlich zu. Für be- stimmte Calciumoxolat-Eiijzelkristalle in lebenden Stengelinternodiumzellen von Callisa repens ergeben sich z. B. folgende Werte: 1) Höfler, 1918, p. 154, verspricht sich vom näheren Studium abnormaler Plasmolyseformen „interessante Aufschlüsse in mehrfacher, auch protoplasma-mecha- nischer Beziehung". Bei der Krampfplasmolyse dürfte es sich nicht um eine Übergangs- stufe zum Tonoplastenstadium handeln-, sie entspricht vielmehr am ehesten dem Aussehen nach einer normalen imperfekten, aber dabei in Wirklichkeit perfekten Plasmolyse. ■■') Über das Fadenziehen des Protoplasmas von Astorrhiza limicola siehe Schultz, 1915. 3j Wenn hier und im vorhergehenden vornehmlich von den Viskositätsverhält- nissen die Rede iit, so will damit nicht gesagt sein, daß nicht auch andere physikalische Konstanten dabei eine bedeutende Rolle spielen. 178 Tempe- ratur 00 100 20« 7 5 ! — ( 1 3 5 300 05 40° 0-5 2-5 3 — 1 2 — 10 5 — 4 3 6 5 4 3 5 — 6 - 4 i 2 ^10 1 1-84 1 25 1-55 1-33 Die Loslösurgszeiten sind also bei höheren Temperaiuren auffallend kürzer als bei niederen. Ein direkter Vergleich des Temperatiir- koetfizienten Q^^ dieser Zeiten mit dem für die Plasraaviskosität auf anderem Wege bereits ermittelten (Weber, 1916) ist nicht möglich; denn erstens ist die Loslösungszeit wohl nicht ausschließlich durch die Reibungswiderstände bedingt — das ganze Phänomen ist ja physikalisch keineswegs leicht zu definieren — und zweitens gelten die gefundenen Werte für ganz verschiedene Pflanzen. Plasmafäden sind auch die als Plasmodesmen bezeichneten Ver- bindungen benachbarter Protoplaste; im lebenden, normalen Zustande erscheinen sie als gerade homogene Fäden. Ihre Formveränderungen hat A. Meyer (1896) bei Volvox-Kugeln eingehend studiert. Wenn man Volvox-Kügeln durch einen schwachen Druck auf das Deckglas ein wenig schädigt, so verändert sich die Plasmaverbindung, „sie scheint sich etwas abzuflachen, etwas zu quellen und schwächer lichtbrechend zu werden. Sie wird durch den Reiz anscheinend veranlaßt, mehr Wasser 179 aufzunehmen. Weiter gehen die Veränderungen in der Form der Plasraa- verbindungen, wenn man die Kugel stärker drückt, . . Die ganze Masse der gequollenen Plasmaverbindungen scheint dann mehr und mehr den Gesetzen zu gehorchen, welche leblose Flüssigkeiten beherrschen. Man erhält Erscheinungen, wie sie bei jeder zähflüssigen Flüssigkeit zu be- obachten sind, welche man in Wasser zu einem Faden ausgezogen hat." Kettig- und Tropfigwerden der Plasmaverbindungen^). Berthold (1886, p. 87) hat schon die Frage erörtert, welche physikalischen Kräfte bei der Formänderung und dem Zerfall der Protoplasmafäden in Betracht kommen. Die Zähigkeit tritt neben der Überflächenspannung dabei in den Vordergrund^), Insbesondere liegt nach Plateau der Grund für das Auftreten sekundärer und tertiärer Tröpfehen (besonders schön zu sehen bei Plasmolyse von Epidermiszellen der J.^^ät»t-Zwiebelschuppen) darin, daß infolge der ßeibungswiderstände die Flüssigkeit aus den mittleren Teilen des Fadens nicht mehr rasch genug abfließen kann. Es müssen sich also auch durch das Studium der Deformation und des Zerfalls der ausgezogenen Protoplasmafälen Schlüsse auf die Viskosität und andere physikalische Eigenschaften des lebenden Proto- plasmas ziehen lassen. Graz, im März 1911, Literatur. Bayliss, W. M., 1920, The properties of colloidal Systems IV. Proc. roy. Soc, Ser. B., 91. B e r t h 0 1 d, G-, 1886, Studien über Protoplasmamechanik. Leipzig. Brenner, W., 1920, Über die Wirkung von Neutralsalzen usw. Ber. deutsch, bot. Ges., 38. Chodat et Boubier, 1898, Sur la Plasmolyse et la membrane plasmique. Journ. de Bot., 12. — — — , 1899, Sur la membran periplasmique. Ebenda, Bd. 13. Doflein, F., 1915, Änderungen des Aggregatzustandes im lebenden Protoplasma. Ber. Naturf. Ges. Freiburg, 21. , 1916, Studien zur Naturgeschichte der Protozoen, VII. Zool. Jahrb., Änat. Abt., 39. F i 1 1 i n g, H., 1915, Unters, über die Aufnahme von Salzen usw. Jahrb. wiss. Bot., 56. Fluri, M., 1909, Der Einfluß von Aluminiumsalzen auf das Protoplasma. Flora, 99. G a r d i n e r, W., 1884, On the continuity of the Protoplasm usw. Arb. bot. Inst. Würzburg, 3. 1) Es ist von Interesse, daG> 1"920 Bayliss Viskositätsänderungen des Proto- plasmas bei elektrischer Reizung feststellen konnte. 2) Vergl. auch Doflein, 1915/16. 180 II a n s t e en - Cr anne r, B., 1919, Beiträge zur Physiologie der Zellwand usw. Ber. deutsch, bot. Ges., 37. Hecht, K., 1912, Studien über den Vorgang der Plasmolyse. Beitr. Biol. Pfl., 11. Heilbronn, A., 1912, Über Plasmaströmungen usw. Ber. deutsch, bot Ges., 30. , 1918, Neue Methode zur Messung der Plasmavisiiosität. Ebenda, 36, p. (5).; H e i 1 b r u n n, L. V., 1915, Studies in artifical parthenogenesis. Biological Bulletin, 29. , 1920, The physical effeet of anesthetics upon living protoplasm. Ebenda, 39. II ö f 1 e r, K., 1918, Eine plasmolytiscb-volumetrische Methode. Denkschr. Äk. Wien, 95. , 1918, Über die Permeabilität der Stengelzellen usw. Ber. deutsch, bot. Ges., 36, p. 433, Kratzmann, E., 1914, Zur physiol. Wirkungen der Aluminiumsalze auf die Pflanze. Sitzb. Ak. Wien, 123. Meyer, A., Die Plasmaverbindungen und die Membranen von Volvox, Bot. Ztg., 54. — — , 1920, Analyse der Zelle. Jena. P r i n g s h e i m, N., 1864, Bau und Bildung der Pflanzenzelle. Berlin. Schulz, E., 1915, Die Hyle des Lebens, Arch. f. Entw. Mech., 14, u. Compt. rend. Soc. Biologie, 78. 8 e i f r i z, W,, 1920, Viscosify values of protoplasm. 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In Gesellschaft vieler Exemplare von Campanula harhata L. fand sich die hier abgebildete abweichende Pflanze, die' in vielen Merk- malen dem einen Elter C. harhata L. ähnlich ist, einzelne aber in aus- geprägter Form von dem anderen Elter aufweist, als welches nur C, ylomerata L. in Betracht kommen kann. Die Pflanze hat folgende Merkmale von C. harhata L. : Blätter entferntstehend, besonders au den Nerven schwach kraus behaart. Blüten 1) Vergl. diese Zeitschrift, Jahrg. LXVIII (1919), S. 293-296. 181 Campanula digenea F. Wettst., hybr. nov. Verkl. (Phot. E. L a n.) 182 groß, gestielt, zu lockeren, armblütigen Trauben vereinigt, welche die zahlreichen Seitenäste des Hauptstengels abschließen. Kelchzipfel eilanzettlich; Anhängsel schwach zurückgeschlagen, kraus behaart. Krone glockig, blau; Zipfel breit eiförmig, außen an den Nerven und an der Innenseite besonders an den Rändern stark kraus behaart. Von C. glomerata L. finden sich folgende Kennzeichen: Die schwache Behaarung der Blätter, die aufrechte Stellung der Blütenknospen, die mehr oder weniger lange beibehalten wird, so daß oft sogar noch die Blüte diese Stellung einnimmt, wie die oberste Blüte am Ende des Hauptstengels zeigt (vergl. die Abbildung); die Knospen sind ungestielt und sitzen anfangs dichtgedrängt, wodurch der junge Blütenstand das dichte, starre Aussehen der C. glomerata L. erhält (vergl. den rechten Seitensproß in der Abbildung). Alle anderen Merkmale tragen intermediären Charakter, wodurch die Pflanze folgendes Aussehen erhält: Grundachse verzweigt. Die Grund- rosette ist entweder nur schwach oder gar nicht ausgebildet, während bei C. harhata L. eine solche stets deutlich ist. Die Blätter dieser sind eilanzettlich, mehr oder weniger breit, meist ungestielt, ganzrandig oder schwach gekerbt, fast ganz kahl oder an den Blattnerven schwach kraus behaart. Die Stengelblätter sind entferntstehend, lanzettlieh, spitz, oft mit fast keiligem Grund sitzend und schwach umfassend, Blattflächen der Stengelblätter auch meist kahl. Stengel stark kraus behaart, verzweigt, die Seitenzweige alle mit armblütigen Trauben endigend, an- fangs aufrecht, später schwach gebogen, Knospen stets aufrecht, sitzend, eilänglich, mit etwas verbreiterter Basis, viel schmäler als bei C. harhata L, und mit stark verjüngter Spitze wie bei G. glomerata L., bei welcher auch die Kelchblätter die Knospe überragen, während sie bei der Hybride kürzer sind, Blüten anfangs oft aufrecht, später schräg gestellt, nur vereinzelt ganz nickend, u. zw. nur alte Blüten. Kelchblätter eiförmig amt den Anhängseln kraus behaart, diese viel schwächer umgeschlagen als bei C. harhata L. Krone glockig, doch länger und schmäler als bei C. harhata L. und sich dadurch dem anderen Elter nähernd, blau mit violettem Tone, Kronenzipfel länger, spitzer und viel weniger stark um- gerollt als bei C. harhata L., außen an den Adern und innen stark bärtig. Die Behaarung der ganzen Pflanze ähnelt der von C. harhata L., doch sind die einzelnen Haare häufig viel kürzer, was besonders an den Blatthaaren auffällt. Der Pollen ist meist fast ganz steril, doch finden sich auch einzelne Blüten die etwas fertiler sind, doch bleibt in jedem Falle eine Sterilität von wenigstens 60—70^. Auffallend ist, daß die Pflanze im jugendlichen Zustande habituell ein der C. glomerata L. an- scheinend viel ähnlicheres Aussehen zeigt, als später, wo mehr die Merkmale von C. harhata L. hervortreten, wie dies ein Vergleich des 183 jugendlichen rechten Sprosses, des noch jüngeren Endteiles des linken Sprosses und des ausgewachsenen unteren Teiles des linken Haupt- sprosses deutlich zeigt. Campanula digenea, liybr. noT. (= C. barhata L. X glome- rata L.) Caulis erectus, posterius ± curvatus et ramosus. Folia ad basin paullum vel nusquam rosulata, ovata vel lanceolata, glabra vel parce, iraprirais ad marginera et in nervis pilosa. Alabastra erecta, non pedun- eulata; flores denique pedunculis recurvatis dependentes. Oorolla violaeeo- coerulea; tubus cum laciniis elongatus; laeiniae acutae et paullum re- curvatae, dense iraprimis intus pilosae. Granula poUinis plerumque sterilia. Fundort: Zwischen C. barbata L. auf kurz >n Wiesen in der „Greiten" bei Trins im Gschnitztalej Tirol, 1200 m, August 1920. Über das Wachstum von Uaphanus - Keimlingen im kohlensäurefreien Räume. Von Elly Fürth f. (Aus der Biologisehen Versuchsanstalt der Akademie der Wissenschaften in Wien, Botanische Abteilung.) i) Anläßlich seiner Untersuchungen über Etiolement fand G o d- 1 e w s k i ^), daß im Lichte in kohlensäurefreier Atmosphäre gezogene iifl^/iawjrs-Ptiänzchen, „welche also nicht assimilieren, von ganz nor- malem Habitus" seien und „mit den etiolierten Pflänzchen gar keine Ähnlichkeit" haben. Er zieht daraus den Schluß, weder die Überver- läugerung der Stengel noch die Verkümmerung der Kotyledonen in der Dunkelheit seien eine Folge der verhinderten Assimilation. Da sich die Versuche Godlewskis fast ausschließlich auf den Vergleich etiolierter Pflanzen mit in kohlensäurefreier Atmosphäre er- wachsenen beschränken, unternahm ich es, die erwähnte Arbeit dahin zu ergänzen, daß ich einen Vergleich zwischen Pflanzen in gewöhnlicher und in kohlensäurefreier Atmosphäre im Lichte anstellte. Meine Methode 1) Ein Auszug dieser Arbeit erschien unter dem Titel: „Mitteilungen aus der Biologischen Versuchsanstalt der Akademie der Wissenschaften in Wien, Botanische Abteilung", Vorstand L. Portheim, Nr. 60, „Über das Wachstum von llaphanüs -Keimlingen im kohlensäurefreien Räume" von Elly Fürth t im „Akademischen Anzeiger" Nr. 7 u. 8, 1921. 2) Godlewski Emil, Zur Kenntnis der Ursachen der Formveräuderung etiolierter Pflanzen, Botanische Zeitung, 1879, S. 89. 184 war der von Godlewski angewendeten ähnlich; auch das Versuchs- raaterial, Keinalinge vön Raphanus sativus, war dasselbe. Der nahezu kohlensäurefreie Raum ^) wurde bei den Liehtkulturen dadurch hergestellt, daß in eine Porzellan- oder Glasschale Kalilauge von hoher Konzentration eingefüllt und darüber ein Glassturz gestülpt wurde. Unter jedem Sturz wurde ein Töpfehen mit 10 Keimlingen aur- gestellt, und zwar so, daß eine Schädigung durch die Kalilauge aus- geschlossen war. Ganz analog war die Anlage der Kontrollversuche mit gewöhnlicher Luft; die Schale enthielt statt Kalilauge Wasser. Die normalen und die CO, frei gezogenen Keimlinge befanden sich in bezug auf die Vegetationsbedingungen unter möglichst gleichen Verhältnissen-). Für die zusammengehörigen normalen und COj freien Kulturen wurden möglichst gleich große und gleich kräftige Keimlinge ausgewählt. Ge- raessen wurden: das Hypokotyl, vom Beginn des Versuches an, ungefähr vom dritten Tage an die Kotyledonen und Kotyledonar&tiele. und, sobald sie sich zu entwickeln begannen, die Laubblättchen. Im ganzen führte ich meine Messungen an 24 Versuchsreihen mit je 10 normal und 10 CO, frei gezogenen Pflänzcheu durch. Die Versuchsdauer war eine verschiedene. Im allgemeinen wurden die Versuche bis zum Zugrunde- gehen der Kotyledonen fortgeführt, also je nach den Vegetationsverhält- nissen 4 — 14 Tage. Die Versuchsresultate sind in Tabellen zusammengestellt. Tabelle I enthält die gefundenen Größen jedes Pflanzenteiles. Es sind verzeichnet: Versuehsdauer, Länge des Hypokotyles am Tage der 1) Ein vollständig CO2 freier Baum ist nicht herzustellen, schon weil das von der Pflanze bei der Atmung gebildete CO2 bei Tage wohl gleich wieder verwertet werden kann. Ferner war es bei meinen Versuchen erforderlich, bei den Messungen die Stürze abzunehmen, wodurch neue Mengen von CO2 eindrangen. ^) Bei dieser Versuchsanstellung war der Feuchtigkeitsgehalt unter den beiden Glocken, da zur Herstellung des CO2 freien Eaumes konzentrierte Kalilauge in Ver- wendung kam, während sich bei den normal kultivierten BaphaHiis-Keimlingen Wasser unter der Glocke befand, nicht der gleiche. Trotz dieser Verschiedenheit im Wassergehalte der Luft unter den beiden Glocken waren die Versuchsergebnisse für die Zwecke der Untersuchung doch ver- wertbar. Die COafrei gezogenen Keimlinge befanden sich, nachdem zur Herstellung eines CO2 freien Eaumes konzentrierte Kalilauge unter dem sie bedeckenden Glassturze ausgegossen worden war, in einer relativ trockenen Atmosphäre. Obzwar Trockenheit die Entwicklung der pflanzlichen Achsenorgane hemmt^ während ein hoher Feuchtigkeitsgehalt der Luft fördernd auf das Längenwachstum dieser Organe wirkt, zeigten, wie aus den Versuchsergebnissen hervorgeht, doch die C02frei kultivierten Baphanus-KeimVmge, verglichen mit den normalen Pflänzchen, m feuchten Eaume Erscheinungen, welche denen etiolierter Keimlinge ähn- lich waren. Tabelle I. 185 Versuchs- dauer 1913 Anfangs- länge der Pflänzchen (Hypo- kotyle) Länge der Hypo- kotyle Nor- mal frei Nor- mal CO2 frei End- knospe, bzw. Blättchen Nor- mal CO2 frei Kotyle- donarstiele Nor- mal frei Kotyle- donen!) Nor- mal CO2 frei Breite der Kotyle- donen') Nor-1 CO2 mal frei gezogenen Keimlinge 5.-17. Mai 5.— 13. Mai 17.— 28. Mai 17.-28. Mai 24 —30. Mai 29. Mai bis 7. Juni 29. Mai bis 7. Juni 7.-16. Juni 7.— 16. Juni 18.— 27.Juni 18.— 27.Juni 18.— 27.Juni 10.-14. Juli 10.— H.Juli 10.— U.Juli 25. September bis 2. Oktober 25, September bis 2. Oktober 2^eptember bis 3. Oktober 25. September bis 9. Oktober 26. September bis 9. Oktober 3.— 15. Okt. 3.— 15. Okt. 3. — 15. Okt. 8.-17. Okt. 6610 12 2 62 1 53 3 47I4 19j3 65 4 1-25 1-25 1-35 1-32 •07 •47 •73 ■50 •88 023 0-29 024 ©•28 0-21 0-19 0-17 ©•20 013 3-70 2-59 320 286 240 2-83 3^20 2-88 2-22 170 201 2-32 313 2-44 2^39 2-76 234 2-36 1-52 1^30 2^03 2^20 1^40 2^02 233 225 202 1^68 132 1-46 1-39 143 1^44 1-45 1-69 1-17 1- 123 134 1-30 1-26 391 0*83 0^82 1-02 1-23 0 89 1-20 1-18 1^48 1-06 0^87 0-96 1-01 1^49 1-22 \-o% ri9 114 121 0-95 1-05 117 0-82 0-84 0^88 0-79 190 1-59 1^60 1-33 1^47 165 1^29 1-12 157 1-62 1-07 125 1^32i 123 174 128 1-39 1-18 1-26 131 145 070 1-72 0-80 0^81 0-86 0-89 0-81 1-43 143 r40 1-44 1-62 1 27 121 1-22 0-93 119 1^19 122 1-23 105 Durchschnitt . |0-679 0*674 4^448l3^954 0*980 ©•216|2^629!l-672 1'200'0-898|l^503|l-229 ' _ I I I 1 I 1 I I 1) In den Versuchen 1—9 wurde von jeder Pflanze nur ein Kotyledo ge- messen, u. zw. immer. der größere von beiden. — Von Versuch 16 an wurden beide Kotyledonen gemessen und der Durchschnittswert beider angegeben. Versuchsaufstellung und Größe aller Organe bei Abbruch des Versuches sowohl bei den normalen als auch bei den COj freien Keimlingen. Jede Zahl ist der Durchschnittswert der 10 Pflänzchen eines Versuches, Die Tabelle lehrt, daß im allgemeinen die Keimlinge im 00^ freien Eaume im Vergleich zu den normalen verkümmert sind, eine Tatsache, österr. botan. Zeitschrift, 1921, Heft 6-8. 13 186 die schon Godlewski^) erwähnt. Noch eine zweite Erscheinung ist schon in dieser Tabelle zu beobachten. In CO^ freier Luft verkümmern nämlich nicht alle Pflanzenteile gleich stark. Die Laubblätter*) z. B. sind im Wachstum viel stärker zurückgeblieben als das Hypokotyl und die Kotyledonen. Einig« Organe reagieren also mehr, andere weniger auf den Kohlensäureentzug. Um darüber genaueren Aufschluß zu erlangen, wurde in Tabelle II die Größe jedes einzelnen Pflanzenteiles bei normalen Keimlingen in ein Tabelle IL oa Verhältnis der « 2 a s a ä 1^ Länge der Hypokotyle Länge der Blätter, bzw. Endknospen Länge der Kotyledonar- stiele Länge der Kotyledonen Breite der Kotyledonen von normal zu kohlensäurefrei j gezogenen Keimlingen 1 1:0-65 1:0-41 1:0-60 1:0-68 2 0 63 0 60 0 67 0-70 3 0 71 0 63 0 76 0-98 4 0 92 0 77 0 95 1-22 5 0 74 0 58 0 71 0-73 6 1 21 0 71 0 79 0-76 7 0 92 0 73 0 89 0-93 8 1 00 0 78 0 79 0-74 9 1 14 0-91 0-77 0-85 10 0 91 1:018 11 0 80 0-23 12 0 97 018 13 0 93 14 1 Ol 15 0 91 ' 16 0 83 0 99 0-97 1 Ol 17 1 07 0 66 0-92 0 92 18 0 86 0 63 0-78 0 84 19 0 77 0-21 0 44 0-47 0 54 20 0 79 0-20 0 69 0-66 0 83 21 0 73 0-40 0 60 0-75 0 83 22 0 89 0-23 0 63 0-72 0 87 23 0 94 0-40 0 72 0-78 0 85 24 110 0-15 0-50 0-67 0-65 Mittelwert der 1 :0-893 1:0-242 1:0-649 1:0-758 1:0-829 Versuche ! Verhältnis gesetzt zu den entsprechenden Teilen CO, freier Keimlinge. Die Zahlen entstammen denselben Versuchen wie die der Tabelle I. 1) G 0 d 1 e w s k i, a. a. 0., S. 89. 2) Bei den sich eben entfaltenden Laubblättchen wurde nur die Länge ge- messen. Die Messung erfolgte von der Basis der Blattstiele bis zur Spitze des längsten Blättchens. 187 Die erste Eubrik gibt das Verhältnis der Hypokotyle von normalen zu denen von COg freien Pflänzchen desselben Versuches an, die zweite die der Laubblätter, die dritte die der Kotyledonarstiele usw. Der Divi- dend 1 entspricht immer einer Dimension der normalen Pflanze, der Divisor der analogen Dimension der CO^ frei kultivierten. Je kleiner also der Divisor, desto stärker ist der Pflanzenteil im OOg freien Räume ver- kümmert. Vergleicht man nun die einzelnen Rubriken miteinander, so be- stätigt es sieh, daß die verschiedenen Organe der COg freien Keimlinge in verschiedenem Grade verkümmern. Sehr stark zurückgeblieben sind vor allem die Laubblättchen. Während sie bei den normalen Pflanzen schon recht kräftig entwickelt waren, hatten sich bei den im CO^ freien Räume gezogenen die Blättchen kaum entwickelt. Ein sehr bedeutender Längenunterschied ist auch bei den Kotyledonarstielen vorhanden. Auch die Kotyledonen sind im COg freien Räume in beiden Dimensionen zurückgeblieben, und zwar stärker in der Längsrichtung als in der Breite. Das Hypokotyl ist zwar auch verkümmert, aber nicht so stark und nicht mit derselben Konstanz wie die übrigen Glieder. Viermal (Versuch Nr. ö, 9, 17, 24) ist das Hypokotyl bei den CO^ freien Pflänzchen sogar länger als bei den nor- malen. Am stärksten zurückgeblieben sind die Laubblätter, dann die Kotyledonarstiele; darauf folgt die Länge, dann die Breite der Kotyle- donen und schließlich das Hypokotyl. Das Hypokotyl bleibt also weniger im Wachstum zurück als die Assimilationsorgane. Um nun über diese Erscheinung und speziell über ihre Beziehung zum Etiolement noch größere Klarheit zu gewinnen, habe ich es ver- sucht, das Verhältnis der einzelnen Organe zueinander, insbesondere das des Hypokotyls zu den übrigen Pflanzenteilen, für die normalen und für die COg frei gezogenen Keimlinge zahlenmäßig festzustellen, wie Tabelle III zeigt. Um die Untersuchung zu vervollständigen, habe ich auch eine Versuchsreihe für etiolierte Keimlinge aufgestellt und auch hier in gleicher Weise das Verhältnis des Hypokotyles zu den anderen Organen bei den etiolierten und den entsprechenden normalen Kontrollpflanzen ausgerechnet. In jeder Vertikalreihe der Tabelle III entspricht der Divi- dend 1 der Länge des Hypokotyles und der Divisor der Länge des am Kopfe der Rubrik angegebenen Organes. Die Tabelle zeigt nun, daß bei den COj frei gezogenen Pflanzen tatsächlich ein stärkeres Wachstum des Hypokotyls im Vergleich zu den Assimilationsorganen stattflndet, wenn auch nicht in so hohem Grade 13* 188 wie bei den etiolierten Pflaozeu. Und zwar ist dies iü meinen Versuchen für die Laubblätter ausnahmslos der Fall, für die Kotyledonarstiele in 17 Fällen von 18 (nicht in Versuch 16), für die Länge der Kotyledonen in 13 Fällen von 18 (nicht in Versuch 2, 3, 4, 16, 21). Was das Ver- hältnis des Hypokotyls zur Breite der Kotyledonen betrifift, so ist zwar Tabelle UI. a s a fe Verhältnis der Lange des Hypokotyls zur Länge der Verhält Länge d nis der 3S Hypo- ir Breite yledonen Blätter, bzw. Endknospe Kotyledonarstiele Kotyledonen kotyls ZI der Kot Normal 1 COafrei Normal COgfrei Normal COafrei Normal COafrei 1 1:0-90 1:0-56 1 : 0^ 34 1:0-31 1:0-46 1:0-48 2 0 -99 0 78 0-47 0 49 0 61 0-67 3 0 -58 0 52 0-24 0 26 0 29 0-40 4 0 •64 0 54 0-29 0 30 0 30 0-39 5 0 •57 0 45 0-30 0 29 0 35 0-35 6 0 -78 0 46 0-33 0 21 0 -45 0-28 7 0 •66 0 52 024 0 23 0 -27 0-27 8 0 •60 0 47 031 0 24 0 -86 0-27 9 0-45 0-36 021 014 0-28 0-21 10 1:0-27 1 : 0-054 11 0-26 0-076 12 Ü-30 0-055 16 0-34 0 40 0 •17 0 20 025 0-30 17 0-47 0 29 0 -22 0 •19 0-30 0-26 18 0-48 0 35 0 •21 0 19 0-30 0-29 19 0-26 0-071 0-61 0 35 0 -29 0 18 0-33 0-23 20 0-21 0-053 0-49 0 36 0 ■24 0 -20 0-29 0-30 21 0-08 0043 0-40 0 33 0 -18 0 •19 0-24 0-27 22 015 0-040 0-58 0 34 0 •25 0 -20 0-30 0-29 23 010 0-044 0-49 0 37 0 -23 0 -20 0-30 0-27 24 0-23 0-031 0-63 0-28 0-32 0-20 0-43 0-25 Mittel- 1 wert des. 1 : 0-207 1 : 0-052 1 : 0-592 1 : 0-429 1 : 0-269 1 : 0-239 1 : 0-339 1 : 0-321 Versuch. 1 g U N Normal Etioliert Normal Etioliert Normal Etioliert Normal Etioliert 1:0-24 1:0-013 1:0-63 1:0-20 1:0-32 1:0-05 1:0-43 1:0-08 015 0-010 0- 48 0-21 0- 24 0- 06 0- 29 010 d g 0 26 0-004 0 59 0-11 0- 38 0- 04 0^ 46 0^06 >1 0-12 0-009 0- 50 0-14 0- 26 0- 04 0- 32 0-07 ü o 0-13 0-005 0-56 0-13 0-24 0-03 0-39 0-05 1:0-18 1 : 0-008 1 : 0-552 1: 0158 1 : 0-288 1:0044 1:0-378 1:0072 nur in 9 Fällen von 18 der Divisor für CO Jre'i kleiner als für normal. Aber selbst wenn man von der nicht ganz deutlich zum Ausdruck kommenden Verringerung der Kotyledonenbreite im Vergleich zum Hypo- kotyl absieht, so ist jedenfalls eine Verkleinerung der Kotyledonarflächen 189 vorhanden, da ja die Länge der Kotyledonen der CO^ frei gezogenen Keimlinge zweifellos im allgemeinen dem Hypokotyl gegenüber zurückgeblieben ist. Bei Kohlensäuremangel verkleinern also tatsächlich die Keimlinge die Assimilationsorgane im Vergleich zu dem Hypokotyl. Von den Or- ganen der CO^^rei kultivierten Keimlinge zeigen, verglichen mit den gleichen Organen der normalen Pflänzehen, die Hypokotyle die geringste Verkleinerung . Es resultiert nun aus der geringeren Verkleinerung der Hypokotyle und der stärkeren Verkleinerung der Laubblätter, der Kotyledonarstiele und Kotyledonen eine ähnliche Erscheinung wie die, welche den etiolierten Pflanzen ihr charakteristisches Gepräge gibt; nur tritt sie beim Etiolement natürlich bedeutend stärker auf, wie aus Tabelle EI zu ersehen ist. Denn es wirken ja in diesem Falle außer dem CO^-Entzug auch noch andere, durch den Lichtmangel veränderte Paktoren in demselben Sinne formbestimmend mit. Daß jedoch nicht allein der unmittelbare Einfluß des Lichtmangels auf das Wachstum einzelner Organe und die gegen- seitige Beeinflussung des Wachstums der verdunkelten Organe den Habitus der etiolierten Pflanzen verursacht, wie Godlewski^) annimmt, geht aus dem eben Gesagten hervor. Daß die wenig oder gar nicht assimilierenden Pflänzehen am Licht in ihrer Gesamtgröße gegenüber den normalen zurückbleiben, ist wohl eine Folge der ungenügenden Ernährung. Von drei für die Keimpflanze in Betracht kommenden Nährstoö"- quellen : Eeservestoff'e, MineralstoS"e und Kohlensäure der Luft, stand letztere den Pflänzehen nur in ganz geringer Menge zur Verfügung Dies mußte zur Verzwergung führen, wie auch schon Teodoresco^) durch Versuche gezeigt hat. Auch bei Verminderung der den Pflanzen zur Verfügung stehenden ßeservestoffe tritt Verzwergung ein, eine Tat- sache, die von van Tieghem'), Haberlandt*), Marek^), Sachs*') und Portheim'') beobachtet wurde. 1) Godlewski, a. a. 0., S. 107. ^) Teodoresco E. C, Influence de l'acide carbonique sur le forme et la structure des plantes. Revue generale de botanique, XI, 1899, pag. 445. 3) Van T i 6 g h e m Ph., Recherches physiologiques sur la germination. Annales des Sciences naturelles, V. Ser., Botanique, T. XVII, 1873, p. 205. *) Haberlandt Friedrich, Wissenschaftlich-praktische Untersuchungen auf dem Gebiete des Pflanzenbaues. Mitteilungen aus dem landwirtschaftlichen Laboratorium der k. k. Hochschule für Bodenkultur in Wien, I. Band, 1875, S. 234. 5) Marek G., Das Saatgut «.dessen Einfluß auf Menge u.Güte derErnte.l875,S. 147. ^) Sachs Julius, Physiologische Untersuchungen über die Keimung der Schminkbohne {Phaseolus multiflorus). Gesammelte Abhandlungen über Pflanzen- phjsiologie, Bd. I, 1892, S. 596. ''') Portheim Leopold, Über Form Veränderungen durch Ernährungsstörungen bei Keimlingen mit Bezug auf das Etiolement. (1. Mitteilung.) Sitzungsberichte der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien, mathem.-naturwissenschaftliche Klasse, CXVI, Abt. I, 1907, S. 1359. 190 e c3 -2 a 9 CO m 0) > CO ^J CO H 'iK 1:106 109 1-03 107 1-07 a o 125 1:102 117 1-11 1-09 1-20 (H s Ca Q 13,-17. Mai 23.-28, Mai 5.-7. Juni 14.— 16. Juni 2.— g.Oktober 13 t bo a i=i CO CO a> 1— ( t— ( 1 CO _^ §=« CO Q es a 'oi d* o 1:1-66 109 102 1-99 106 6-79 5-85 o l-( 1-1 a o 52i 1:2-04 117 1-00 213 1-04 8-77 7-08 1-1 a> 9.— 13. Mai 21.— 23. Mai 26.-28. Mai 31. Mai bis 5. Juni 12.— 14. Juni 27. September bis 2.0ktober 27. September bis 2.0ktober q ai 1. Co' CO > a> CO bß a s CO a> a !cs -SS 1-^ "1 d" (M (lO t- t- (M O O «O i-( ^ (N t- ffl ^ — l-< iH tH ©1 OS «c •^ 00 (O r-i -^ -^ T-l T^ y-t w^ 1-1 CO t- eo ©1 CO OS «o CO e« «o v> (O 00 to t> lO «O rH 1-1 1-1 1-1 i O «1 eo (N 1* •»!< 00 ©a « (M lO (M lO S» * «O ©1 ^ -»H 1-- * O O OS t> «O t- 1-1 ©1 ©1 IH 1 Ol 7.-9. Mai g.— 13. Mai 19.— 21. Mai 21,— 26. Mai 27. - 30. Mai 30.— 3 I.Mai 2,-7. Juni 9.— 12. Juni 12.-16. Juni 26.-27.Sept. 26.-27.Sept. 27.September bis 2.0ktober 27. September bis 3.0ktober 27.September bis 3.0ktober 6.— lö.Oktob. 6.— lö.Oktob. 6.— lö.Oktob. 11.— 17. Okt. 'S > u -4-S _n n 1^ -tJ (O II d" O *» 00 »O 0 O CO »O >0 t- Ti* ©1 CO t- ffl OS ©1 t- -H 00 CO CO 1-1 lO Tt< 1-1 'ei a o (ß et) tD -^ O \0 «O «O ©1 00 ■^ •>* ^ ©l CO CO T{i IH »o lO t- 00 00 00 • t» 00 OS «o t- 1-C iH 00 OS O -H ©1 CO xl* ^ ^ ©1 ea ©1 04 ©1 191 An den CO^frei gezogenen Pflänzchen ist aber nicht nur eine ein- fache Verzwergung zu beobachten, sondern neben dieser findet auch noch die eben besprochene Veränderung in den Größenverhältnissen der öinzelnen Organe zueinander statt. Die Form, welche die Keimlinge in- foige dieser Veränderung annehmen, steht — abgesehen von der Gesamt- läLge — zwischen der der normalen und der etiolierten; freilich ist sie der normalen infolge der Lichtwirkung ähnlicher. Die Änderung des Ver- hältnisses der einzelnen Organe zueinander kann nur auf die Herab- setzung der Kohlensäureassimilation zurückgeführt werden, da ja die Vegetationsbedingungen für die normal kultivierten Pflanzen und die nicht oder nur wenig assimilierenden Lichtpflanzen nur in diesem einen Punkte nicht übereinstimmen. Bei CO, freien Kulturen im Licht wirkt natürlich letzteres dem Einfluß des CO^-Mangels auf Streckung der Hypokotyle und Verkleinerung der Assimilationsorgane entgegen. Es scheint also, daß die Verhinderung der Assimilation eine nicht unwicütige Bolle bei der Pormbildung mancher etiolierter Pflanzen spielt. Nicht nur im Verhältnis der Organe zueinander, auch in der zu Beginn der Wachstumsperiode des Hypokotyls vorhandenen größeren Wachstumsintensität als bei den normalen Pflanzen zeigten die COgfrei gezogenen Pflänzchen eine Ähnlichkeit mit etiolierten. Da ich bei meinen Versuchen ein anderes Ziel vor Augen hatte und daher die Messungen für diesen Zweck nicht häufig genug vornahm, konnte ich aus den Längen der Hypokotyle ein nur einigermaßen voll- ständiges Bild dieser Erscheinung zusammenstellen. In Tabelle IV sind die Wachstumsintensitäten der normalen und der COg freien Hypo- kotyle in jedem Messungsintervalle angegeben. Aus der Tabelle geht die Tendenz der COgfrei kultivierten Keimlinge hervor, in den ersten Tagen längere Hypokotyle auszubilden als die normalen, während sie später zurückbleiben und ihr Wachstum früher einstellen. Übrigens hat schon Teodoresco^) eine solche beschleunigende Wirkung des Kohlen- säureraangels auf das Wachstum von Achsenteilen festgestellt. Seine Versuche, die sich auf Keimlinge mit verschieden großen Mengen von Eeservesubstanz erstrecken, zeigen alle ein anfänglich stärkeres Wachs- tum der Achsenorgane bei CO^irei gezogenen Pflänzchen, das um so länger andauert, je mehr Reservestofl"e die Keimlinge zur Verfügung haben; in späteren Stadien werden sie dann von den normalen tiberholt. Die nicht assimilierenden Keimlinge brauchen ihre Reservestoff"e rascher auf, als die in normaler Luft kultivierten, und stellen daher ihr Wachs- tum aus Nahrungsmangel früher ein als die letzteren, bei denen der COg-Gehalt der Luft verzögernd auf den Verbrauch der Reservestoffe 1) Teodoresco, a. a. 0., S. 470. 192 wirkt. Ein ähüliches Eesultat erhielt F. Haberlandt'), als er die Keimung von verstümmelten Getreidekörnern untersuchte. Die eines Teiles der ßeservestoffe beraubten Körner keimten früher und wuchsen anfänglich rascher als die normalen, später blieben sie im Wachstume hinter diesen zurück. Auch Portheim*) fand, daß KeimHnge von Phaseolus vulgaris, denen er einen Teil der Kotyledonen abgeschnitten hatte, anfänglich ein beschleunigtes Wachstum zeigten ; erst in späteren Stadien wurden sie von den normalen Pflanzen überholt. Es wird also durch Herabsetzung der Ergiebigkeit einer der den Keimlingen zur Verfügung stehenden Nährstoffquellen (Reservestoffe in den Kotyledonen, CO^ in der Luft) das Wachstum der Achsenorgane anfangs beschleunigt, später bleiben die schlecht ernährten Pflänzchen den besser ernährten gegenüber im Längenwachstum zurück. Schließlich will ich noch erwähnen, daß auch in bezug auf die Entwicklung des Anthokyanes am Hypokotyl die CO^frei gezogenen Keimlinge zwischen den normalen und den etiolierten standen. Während bei meinen Versuchen die Hypokotyle der normalen Pflänzchen fast immer intensiv rot gefärbt waren, zeigten die COg frei am Licht kulti- vierten, besonders in älteren Stadien, eine nur schwache Färbung. Die Hypokotyle etiolierter Keimlinge enthielten in den meisten Fällen gar kein Anthokyan. Daß die schwächere Anthokyanbildung der COgfrei gezogenen Keimlinge mit dem Mangel an CO^ oder mit dem geringeren CO,- Gehalte der Luft, bzw. der schlechteren Ernährung dieser Pflänzchen zusammenhängt, geht aus den bereits diesbezüglich bekannten Tatsachen hervor*). Zusammenfassung. Keimlinge von Raphanus sativus, im COg freien Baume gezogen, verzwergen. Ihre Organe zeigen aber nicht die für Keimlinge gleichen Alters, welche unter denselben Bedingungen, aber in Luft von normalem COg-Gehalte gezogen wurden, geltenden Größenverhältnisse, sondern nehmen eine Stellung zwischen normalen und etiolierten Keimlingen ein, indem die Assimilationsorgane eine stärkere Verkleinerung zeigen 1) Haborlandt, a. a. 0, S. 234. 2) Portheim, a. a. 0., S. 1430 u. 1435. 3) Fischer H., Belichtung und ßlütenfarbe. „Flora" oder „Allgemeine bo- tanische Zeitung", XCVIII, 1908, S. 380. K a t i c D., Beitrag zur Kenntnis der Bildung des roten Farbstoffes in vegetativen Organen der Phanerogamen. Halle, 1905. Küster E., Aufgaben und Ergebnisse der entwicklungsmechanischen Pflanzen- anatomie. IV. Anthokyanbildung. Progressus rei botanicae, II., 1908, S. 512. 193 als die Hypokotyle. Auch was die Wachsturasiutensität betrifft, ähneln die COgfrei gezogenen Keimlinge den etiolierten; gleich diesen zeigen sie ein anfangs beschleunigtes und später verzögertes Wachstum den normalen gegenüber. Diese Erscheinung des anfänglich beschleunigten Wachstums stimmt mit der schon mehrfach beobachteten Tatsache überein, daß Keimlinge bei herabgesetzter Ernährung überhaupt anfangs rascher wachsen. Die Bildung von Anthokyan ist bei den 00^ frei gezogenen Pflänzchen ebenfalls eingeschränkt, so daß sie auch in dieser Beziehung eine Stellung zwischen normalen und etiolierten Keimlingen einnehmen. Alle diese Tatsachen sprechen, unter Berücksichtigung der von mir angewendeten Versuchsanstelluug, dafür, daß der Verhinderung der Assimilation eine nicht unwichtige Bolle beim Zustandekommen der etiolierten Formen mancher Pflanzen zukommt. Lysimachia punctata L. in Schlesien. Von Dr. Othmar Kühn (Wien). Im Jahre 1908 und bei wiederholtem Besuche im Jahre 1916 fand ich in der Umgebung von Zuckmantel die für Österreichisch-Schlesien neue Lysimachia punctata. Die starken, blühenden Stauden standen am Eande eines kleinen Gewässers, eines Nebenflusees des Schwarz- wassers, im Südwesten der Stadt und auf dem Wege zum schwarzen Teich. Daß dieser Standort, der sehr leicht zugänglich ist, bei den früheren, genauen Untersuchungen des Gebietes (durch Kolenati, üecht- ritz, Braun u. a.) übersehen worden wäre, ist nicht anzunehmen; es ist daher von vornherein ausgeschlossen, daß es sich etwa um einen Eelikt- standort einer früher größeren Verbreitung handelt, vielmehr kann er nur vor kurzer Zeit entstanden sein. Bei einer Pflanze, wie Lysimachia punctata, die schon an mehreren Orten als Gartenpflanze verwildert ist, läge zunächst auch die Annahme einer Verwilderung nahe. Sorgfältige Erkundigungen ergaben jedoch keinen Anhaltspunkt, daß die Pflanze seit Menschengedenken (und dieser Zeitraum genügt, in Anbetracht der oben erwähnten fleißigen floristischen Erforschung um 1870—80) in Zuckmantel oder Umgebung kultiviert worden wäre. Die nächsten Fund- orte liegen in Preußisch-Schlesien: Maiwaldau bei Hirschberg, Buch- walder Park bei Schmiedeberg, Waldrand zwischen Arnsdorf und Anna- kapelle bei Schmiedeberg, Weidengebüsch an der Neisse bei Nieder- 194 Würgsdorf, Liebendorf bei Salzbrunn'); ferner in Mähren: Eibenschitz und Koritsehan, in Böhmen: Jicin und in der Elbeniederung*). Alle diese Fundorte sind weit zerstreut und (außer den preußisch- schlesischen) ohne Zusammenhang miteinander. Anderseits haben sie aber ganz den gleichen physiognomischen Charakter, feuchtigkeitsliebendes Gebüsch an Bächen oder Flußläufen, am unteren Eande der Waldzone. Über die Entstehung dieser isolierten Standorte gibt uns gerade jener von Zuckmantel Aufschluß. Da Rehktbildung, ebenso wie Verwilderung, wie wir sahen, ausgeschlossen sind, bleibt nur eine Verschleppung durch Tiere übrig. Schon die Art des Standortes sowie das gemeinsame Vor- kommen mit Lythrum saUcaria, bei der dies schon früher bekannt war'), machen es wahrscheinlich, daß die Samen mit dem Schlamm, an Vögeln anhaftend, verschleppt wurden und eine eigene, zufällige Beobachtung verstärkt diese Vermutung. Sicher ist, daß Lysimachia punctata, die aus dem Südosten stammt, heute noch nicht die Grenze ihrer möglichen Verbreitung erreicht hat, u. zw. wahrscheinlich deshalb, weil der für sie günstigste Boden, die gebüschreichen Flußläufe am unteren Wald- rande, naturgemäß in eng begrenzte und meist zusammenhanglose Streifen zerlegt ist, da sich Wasserläufe und Waldgrenze meist normal schneiden. Es sind daher von vornherein nur isolierte Standorte möglich, die wieder nur durch eine Verbreitung über größere Strecken, wie sie die durch Vögel darstellt, überbrückt werden können. Wir können daher noch öfter ein derartiges plötzliches Auftauchen der Art an anderen geeigneten Orten erwarten. Die Giltigkeit des Energiemengengesetzes für den negativen Galvanotropismns der Wurzel. Von Egon Bersa. (Aus dem phflanzenphysiologischen Institut der Universität Graz.) (Mit einer Textabbildung.) Das Reizmengengesetz (Hyperbelgesetz), das bekanntlich zuerst von Fröschel und Blaauw*) für den positiven Heliotropismus nach- 1) Emil F i e k, Flora von Schlesien preußischen und österreichischen Anteils. Breslau, Verlag Kern, 1881, S. 365. 2) Laus, Schulflora der Sudetenländer. Brunn, 1908, S. 378. 3) Kern er, Pflanzenleben, 3. Auflage, 3. Band, 1916, S. 185. *) Fröschel P., Untersuchungen über die heliotropische Präsentationszeit. I. Mitt. (Sitzungsber. d. Ak. d. Wiss. Wien, math.-naturw. KL, Bd. 117, 19ü8.) Blaauw A. H., Die Perzeption des Lichtes, (ßec. traveaux bot. Neerlandais, Bd. 5, 1909.) 195 gewiesen wurde, bildete seitdem den Gegenstand zahlreicher experi- menteller Untersuchungen und theoretischer Erwägungen. Bald erkannte man seine Giltigkeit für andere ßeizerscheinungen. So wurde es inner- halb gewisser Grenzen, soweit ich die Literatur übersehe, zunächst für folgende Tropismen festgestellt: Geotropismus^), Haptotropismus'), Chemo- tropismus') und negativer Heliotropismus von PMphanus-Warielu*). Ferner gilt das Gesetz auch für die Anthokyanbildung^), für den Ein- fluß des Lichtes auf die Durchlässigkeit der Plasmahaut ^). Endlich ist es auch für das Austreiben der Knospen von Fagus'') und das Wachs- tum der Koleoptile von Ävena unter dem Lichteinflusse**) wahrscheinlich gemacht ^). Als mir durch einen Zufall das Eeferat von Rothert^°) über die letzten galvanotropischen Untersuchungen in die Hand geriet, fiel mir sofort auf, daß das ßeizmengengesetz auch für den Galvano- tropismus der Wurzeln Geltung besitzen müsse. Betrachten wir die nachfolgende Tabelle mit den von Gaßner") gefundenen Werten, so ersieht man daraus ohneweiters die Abhängig- keit der Krümmung von der Stroradichte und der Einwirkungsdauer (Präsentationszeit). Die dritte Kolonne bringt das aus den Beobachtungs- daten errechnete Produkt: Präsentationszeit X Stromdichte. Die an- nähernde Konstanz des Produktes, wie es vom Energiemengengesetz 1) Fröschel P., Über allgemeine, im Tier- und Pflanzenreich geltende Gesetze der Reizphysiologie. Sammelref. (Zeitschr. f. allg. Physiologie, Bd. 11, 1910.) 2) Stark P., Expeiimentelle Untersuchungen über das Wesen u. die Ver- breitung der Kontaktreizbarbeit. (Jahrb. f. wiss. Bot., Bd. 57, 1917.) 3) Porodko M. Th., Die Giltigkeit des Energiemengengesetzes f. den nega- tiven Chemotropismus der Pflanzenwurzeln. (Ber. d. Deutschen bot. Ges., Bd. 31, 1913.) *) V 0 u k V., Zur Kenntnis des Phototropismus der Wurzeln. (Sitzungsber. d. Ak. d. Wiss. Wien, math -naturw. Kl., Bd. 121, 1912.) ö) L i n s b a u e r L., Über photochemische Induktion bei der Anthokyanbildung. (Wiesner-Festschrift, Wien, 1908.) 6) T r ö n d 1 e A., Der Einfluß des Lichtes auf die Permeabilität der Plasma- haut und die Methode der Permeabilitätskoeffizienten. (Vierteljahrsschr. d. Naturforsch. Ges. Zürich, Bd. 63, 1918.) ') K 1 e b s G., Über das Treiben der einheimischen Bäume, speziell der Buche. (Abhandl. d. Heidelberger Ak., math.-naturw. KL, 1914.) 8) V ogt E., Über den Einfluß des Lichtes auf das Wachstum der Koleoptile von Avena sativa. (Zeitschr. f. Bot., Bd. 7, 1915). '*) Vgl. auch die Beziehungen des Lichtes zur Keimung bei Lehmann E., Über die minimale Belichtungszeit, welche die Keimung von Lythrum salicaria auslöst. (Ber. d. deutsch, bot. Ges., Bd. 36, 1918.) 1") Rothert W., Die neuen Untersuchungen über den Galvanotropismus der Pflanzenwurzeln, (Zeitschr. f. allg. Physiologie, Bd. 7, 1908.) 11) Gaßner G., Der Galvanotropismus der Wurzeln. (Bot. Zeitung, Bd. 64, 1906.) Tabelle S. 177. 196 gefordert wird, ist klar zu erkennen. Von den ersten und letzten zwei Werten abgesehen, schwanken die Zahlen um einen Mittelwert von 0'8. Ich muß zugeben, daß die Schwankungen sehr stark sind; berück- Lupinus albus. 60' . Stromdichte Präsentationszeit Präsentationszeit in für die negative X Stromdichte Milli-Ampere pro cm''' galvanotropische Krümmung 0 002 33/4 St. 0-45 0 006 50 Min. 0 25 001 60 „ 0 60 002 45 „ 0 90 005 20 „ 1 00 Ol 8 n 0 80 0-15 8 „ 1 20 0-2 4 „ 0 80 (fi 3 „ 1 20 0-7 1 r, 0 70 1-0 30 Sek. 0 50 20 3 „ 0 10 4-5 1-2 „ 0 15 sichtigt man aber, daß die Versuche angestellt wurden, um den Einfluß der Einwirkungsdauer des Stromes über- haupt zu ermitteln, und die Erlangung genauer Maße gar nicht erstrebt wurde, so sind die Schwankungen ohneweiters begreiflich. Die Untersuchungen Gaßners sind in dieser Beziehung umso wertvoller, als sie vor der Auffindung des Gesetzes ausgeführt wurden und da- her ganz unbeeinflußt geblieben sind. Gaßner selbst und auch ßothert haben schon seinerzeit (1. c.) auf die Ab- hängigkeit der Präsentationszeit von der Stromdichte hin- gewiesen. Auch die nebenstehende Kurve (nach den Gaßnerschen Zahlenwerten konstruiert), in deren Koordi- natensystem die Stromdichte (in Milli-Ampere) und die Präsentationszeit (in Mi- nuten) eingetragen wurde, ^ gibt ein anschauliches "' jK.amp. 10 Bild des Hyperbelverlaufes. Auf eine ähnliche Gesetzmäßigkeit dürften auch die Werte für die Elfvingsche Krümmung hinweisen, doch ist das Zahlenmaterial viel zu gering und unzuverlässig, um sichere Schlüsse daraus ziehen zu können. 197 Mit dieser kurzen Notiz verbinde ich nur die Absicht, die Auf- merksamkeit auf die Erscheinung zu lenken; um die Frage sicher ent- scheiden zu können, behalte ich mir für die nächste Zeit auf breiterer Basis angelegte Versuche vor. Graz, im März 1921. Zur Kenntnis des Formenkreises von Phagnalon ru- pestre (L.) DC. und Phagnalon graecum ßoiss. et Heldr. Von August Ginzberger (Wien). (Mit 1 Textabbildung.) Im Jahre 1911 sammelte ich auf mehreren Inseln Süddalmatiens Exemplare, die dem im Titel genannten Pormenkreise angehören; nach der ersten oberflächlichen Bestimmung schienen sie nichts anderes als Phagnalon rupestre zu sein, bei genauerer Betrachtung aber stellte sich heraus, daß doch etwas anderes vorlag. Da die Verschiedenheit vom Typus des Ph. rupestre zwar offenbar, die Unterschiede aber gering waren und ich von ihrem Werte nicht überzeugt war, sah ich das ganze in den Wiener öffentlichen Herbarien liegende Material (ca. 390 Spann- bogen) eingehend durch. Es ergab sich, daß die schon seit langer Zeit unterschiedenen Arten Ph. rupestre und graecum stets sehr gut auseinander zu halten sind, ferner, daß die Aufstellung der var. ülyricum Lindberg ^) des ersteren ihre volle Berechtigung hat, ja daß diese Form immerhin morphologisch und geographisch so selbständig auftritt, daß ich sie lieber als Subspezies betrachten möchte, wobei der von Lindberg ge- gebene Name beibehalten werden darf. Die Verbreitungsgebiete der drei Sippen sind im allgemeinen voneinander getrennt. Es finden sich jedoch nicht selten Zwischenformen; ferner kommen typische Exemplare einer Form einigemal in Gebieten vor, in denen man eine andere er- warten würde. Der Hauptunterschied der drei erwähnten Sippen und ihrer Zwischenformen liegt in der Gestalt der Hüllschuppen, u. zw. der äußeren. Es mag wohl noch andere Unterscheidungsmerkmale, vielleicht auch in den Vegetationsorganen und den Blüten geben; da aber eine monographische Behandlung des Gegenstandes nicht die Absicht dieser kleinen Untersuchung war, so habe ich diesen Möglichkeiten, die mir 1) Originalexemplar gesehen! 198 übrigens nicht sehr aussichtsreich erscheinen, nicht weiter nachgespürt. Nur das mag hervorgehoben werden, daß die Anzahl der Hüllschuppen an einem Köpfchen bei Ph. graecum erheblich größer ist als bei den zwei anderen Formen, so daß der Gesamtanblick des Blutenstandes von außen schon ein ganz anderer ist. Auch die Zahl der auf den Köpfchen - stiel herabgerückten Hüllschuppen ist bei Ph. graecum größer, und sie pflegen weiter herabzugehen als bei den anderen Formen. Es eignen sich nicht alle Hüllschuppen in gleichem Maße zur Unterscheidung der drei Formen. Vor allem ist es gut, nur erwachsene, also voll aufgeblühte oder verblühte Köpfchen zur Beobachtung heranzu- ziehen. Ferner sind die untersten, besonders die auf den Köpfchenstiel herabgerückten Hüllschuppen — bei verschiedener relativer Breite — stets mehr oder weniger dreieckig und spitz, die mittleren und be- sonders die obersten sind srets sehr schmal und mehr oder weniger parallelrandig. Am stärksten verschieden und daher zur Unterscheidung am meisten geeignet sind die Hüllschuppen der zweiten bis vierten ßeihe von unten, wobei die auf den Köpfchenstiel herabge- rückten nicht mitgezählt sind. Die Beschafifenheit dieser Hüllschuppen kann nach sehr zahlreichen Einzelbeobachtungen (ich untersuchte auf jedem Spannbogen womöglich mehrere Köpfchen) folgendermaßen dargestellt werden: Ph. rupestre (L.) DC: -Weit überwiegend länglich (mit meist größtenteils geraden und parallelen Seitenrändern), seltener elliptisch, noch seltener länglich-eiförmig; vorn weit überwiegend stumpf (ja wegen der parallelen Eänder oft breit zugerundet), seltener stumpflich, noch seltener spitzlich. Ph. rupestre (L.) DC. subsp. illyricum (Lindb.) Ginzb. : Meist eilanzettlich bis eiförmig, seltener länglich-lanzettlich bis länglich; vorn meist spitz bis stumpflich, seltener stumpf. Zwischenformen zwischen Ph. rupestre typicum und subsp. illyricum: Eilanzettlich bis eiförmig oder länglich-lanzett- lich, selten länglich bis elliptisch ; vorn spitz bis stumpf (meist spitzlich bis stumpflich). Ph. graecum Boiss. et Heldr.: Überwiegend dreieckig- lanzettlich (sehr oft sehr schmal), seltener lanzettlich; vorn meist spitz bis stumpflich, seltener stumpf. Annäherungsformen an Ph. rupestre typicum,: Länglich- lanzettlich bis länglich; vorn stumpflich oder stumpf. Annäherungsformen an Ph. rupestre subsp. illyricum: Am häufigsten eilanzettlich, aber auch dreieckig-lanzettlich oder länglich- 199 200 lanzettlich; vorn meist spitz oder spitziich, seltener stumpflich oder stumpf. Ob im Einzelfall eine reine oder eine Zwischen- oder Aunäherungs- form, und in den beiden letztgenannten Fällen welche, vorliegt, ist natürlich bis zu einem gewissen Grad Ansichtssache; es kommt dabei auch darauf an, wie die Merkmale des Umrisses und der Spitze kombi- niert sind, ebenso natürlich darauf, welche Merkmale an den Köpfchen desselben Exemplares vorherrschen. Über die Verbreitung der einzelnen Formen ergibt sich aus dem von mir gesehenen Herbarmaterial (ohne Berücksichtigung der Literatur) folgendes: Fli. rupestre ist von allen Formen am weitesten verbreitet. Von Madeira und den Kanarischen Inseln an erstreckt sich ihr Gebiet durch Marokko, Algerien, Tunesien und die Cyrenaika bis nach ünterägypten (überall vorzugsweise in dem mediterranen Küstengebiet), doch liegen auch Exemplare von weit landeinwärts gelegenen Gegenden, so aus dem Großen Atlas und aus der algerischen Sahara vor. Aus Vorderasien sah ich zahlreiche Exemplare aus Oypern, Syrien und Palästina, ferner einige aus dem nordwestlichen Mesopotamien, dem nordwestlichen (Kaswin) und dem südwestlichen Persien (Schiras, Daleki) — fast alles binnenländische Standorte. In Südeuropa beginnt das Areal im mittleren Portugal und erstreckt sich — wieder vorherrschend im Küstengebiet — durch Süd- und Ostspanien samt den Balearen; aus dem Innern Spaniens stammen Exemplare aus dem Gebiet von Madrid und von Zaragoza. Ferner findet sich die Pflanze in Südfrankreich (Departement Pyrenees- Orientales und Basses-Alpes) '), in Ligurien, Corsica und Sardinien; viele liegen aus der Umgebung von Neapel und aus Sizilien vor, ferner solche von Tarent und der zwischen Tunesien und Sizilien gelegenen Insel Lampedusa. In Unteritalien erreicht das südeuropäische Areal unserer Pflanze seine Ostgrenze. Während mir aus Nordafrika und Vorderasien nur typisches Ph. rupestre vorlag, das die Merkmale der Art meist in reinster Aus- bildung zeigte, sah ich aus Südeuropa ziemlich viele Stücke, die als Zwischenformen zwischen dem Typus und der subsp. illyricum zu be- trachten sind. Einige fanden sich schon in Südspanien, auch das (etwas kümmerliche) Exemplar aus dem Gebiete von Madrid gehört hieher; eines aus den Pyrenees-Orientales kann ungezwungen als reines Fh. rupestre subsp. illyricum betrachtet werden, während die Basses- Alpes wieder eine Zwischenform Ueferten. Nicht nur häufig, sondern 1) Original-Exemplare von Ph. annotieum Jord.-, vergl. Rouy und Born- müller, a. a. 0. 201 sogar das reine Ph. rupestre überwiegend, fanden sich Zwischenfornaen in Unteritalien (12 unter 18 Bogen) und in Sizilien (10 unter 19 Bogen), so daß sich ein Übergangsgebiet zwischen das Areal des reinen rupestre und dasjenige der dalmatinischen subsp. ülyricum einschiebt. Fh. rupestre subsp. ülyricum bewohnt ein sehr kleines Gebiet dessen Zentrum in Süddalmatien liegt. Sehr zahlreiche Exemplare sah ich aus der näheren Umgebung von Spalato und Ragusa, mehrere aus dem westlichen Teil der Insel Lesina und von der kleinen Insel Oazza (westlich von Lagosta), wo ich die Pflanze selbst gesammelt habe — alles küstennahe Standorte. Mehr landeinwärts liegt Sinj und weit nörd- lich vom Ver]preitungszentrum die Insel Lussin, von welchen beiden Orten ich je ein Exemplar sah. Außerhalb der adriatischen Ostküste wurde unsere Pflanze auf dem Monte Gargano in Apulien gesammelt, der ja biogeographisch so manches mit Dalmatien gemeinsam hat; das Exemplar aus dem Departement Pyrenees-Orientales wurde schon er- wähnt. Ein Exemplar von alten Mauern bei Venedig sah ich im Herbar Haußknecht (Weimar) '). Im Südosten schließt sich an die vorige Form Ph. yraecum an, das mit ihr zusammen gewissermaßen die Lücke ausfüllt, die zwischen den tyrrhenischen und den vorderasiatischen Standorten des Ph. rupestre bleibt. Ph. graecum hat den Kern seiner Verbreitung in den das Ägäische Meer umrandenden Ländern, vor allem in Griechenland, so- wohl dem festländischen als dem insularen; ich sah es von sehr vielen Standorten der Jonischen Inseln, Mittelgriechenlands und des Peloponries, sowie der küstennahen Inseln zwischen beiden, von Volo in Thessalien, von mehreren der Zykladen, endlich von einigen Orten Kretas. Am Nordrand des Ägäischen Meeres kommt es auf dem Athos vor, am 1) Hier dürfte es sich um verwilderte, auf Mauern wachsende Pflanzen handeln. Die Verbreitung der Pkagnala ist bei der Beschaffenheit ihres Pappus sicher leicht und Felsenpflanzen verwildern ja, wie bekannt, nicht selten auf Mauern. So ist ja auch der so abnorm erscheinende Standort von Centaurea ragusina auf den Mauern einer alten Festung im venetianischen Flachland zu erklären. — Nach A. Beguinot, „La vita delle plante superiori nella laguna di Venezia" (1913), S. 318, wurde auch Ph. saxatüe im genannten Gebiete gesammelt. Wie mir Beguinot brieflich mit- teilt, stammt diese Angabe von Zanardini, der sie nach Exemplaren machte, die ihm V. Keilner gab. Pflanzen, die von letzterem gesammelt wurden (eine davon 1846), liegen als „Ph. saxatüe^ in den Herbarien des naturhistorischen Museums und der zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien; es sind die beiden oben erwähnten Stücke von Ph. graecum aus der Umgebung von Venedig. — Beguinot untersuchte Mitte Juni 1921 auf meine Bitte einige Laguneninseln (so S, Erasmo, von wo das eine Kellner sehe Expmplar stammt) daraufhin, ob etwa noch heute eine Art der Gattung Phagnalon dort vorkäme, fand aber keine Spur davon. Es dürfte sich also in allen erwähnten Fällen um verwilderte, aber nicht eingebürgerte Pflanzen handeln — wenn nicht etwa Standortsverwechslungen vorliegen. östeiT. botan. Zeitschrift, 1921, Heft 6—8. 14 202 Ostrand auf Chios, bei Smyrna, auf Rhodos und Karpathos. Auch von der Südküste Kleinasiens sah ich zwei Exemplare (aus Lycien und Cilicien). Weitab vom Kern seiner Verbreitung liegen die Standorte auf Malta einerseits, die von mir aufgefundenen auf den dalmatinischen Inseln Lissa (u. zw. beim Städtchen Comisa) und Sant' Andrea (west- lich von Lissa) anderseits; endlich sah ich zwei Exemplare aus der Umgebung von Venedig^). Möglich, aber nicht erwiesen, scheint mir das Vorkommen der Pflanze auf Cypern: Ich fand auf zwei Herbar- bogen (Botan. Institut d. Universität) neben typischem Ph. rnpestre je ein Exemplar von Fh. graecum, das nach der Etikette (von Th. Pichler, Mai 1889) vom gleichen Standorte stammen sollte; die Nähe der süd- kleinasiatischen Standorte läßt das Vorkommen der Pflanze auf Cypern immerhin als möglich erscheinen *). Annäherungsformen des Ph. graecum an Ph. rupestre typ. sowie an subsp. illyricum kommen im ganzen Zentrum des Verbreitungs- gebietes der erstgenannten Art vor, letztere häufiger als erstere; vom Athos und der Umgebung von Smyrna sah ich relativ viele solche Annäherungsformen. Unsere Phagnalo7i- Arien sind ausgesprochene Xerophyten und bewohnen, wie aus den Angaben der von mir gesehenen Etiketten klar hervorgeht, in erster Linie felsiges und steiniges Gelände, in Wüsten Bachbette, hie und da auch Sandboden, im eigentlichen Mediterran- gebiet auch die Garigue und die Cts^MS-Bestände. Wie viele Pflanzen solcher Stellen gehen sie öfter auf vom Menschen geschaffene Standorte über, so besonders auf Feld- und Stadtmauern, doch auch auf Ackerränder. Mit mancher anderen Felsenpflanze teilen sie auch die Eigentümlichkeit, daß sie gegen die Wirkungen der Verschiedenheit der Seehöhe relativ wenig empfindlich sind. Wir finden alle drei Formen in der Nähe des Meeres; anderseits steigt Ph. rupestre z, B. auf Cypern bis 950 m, in der Kabylie (Algerien) bis 1000 m, im Antilibanon bis 1100 m, im Libanon bis über 1600 m, Ph. graecum in Cilicien bis 500 m, auf dem Athos bis 800 m. Meine Ergebnisse bestätigen im großen und ganzen das, was sieh bisher in der Literatur darüber findet. Als interessante Eiuzelergebnisse mögen besonders die Feststellung des unteritalienisch-sizilianischen Übergangsgebietes zwischen Ph. rupestre typicum und subsp. illyricum sowie der Nachweis des Ph. graecum „neu für Dalmatien" hervor- gehoben werden, außerdem der Versuch, den Unterschied in den 1) Vgl. die Fußnote auf der vorigen Seite. *) J. H 0 1 m b 0 e gibt Ph. graecum und Fh. rupestre für Zypern an, erstere von tiefer, letztere von höber gelegenen Standorten; P/t. graecum sammelte er selbst (Studies on the Vegetation of Cyprus. — Borgens Mus. Skrifter, 1/2, 1914). 203 äußeren Hüllschuppen der verschiedenen Formen möglichst genau zu charakterisieren. Die Durchsicht des Materials der ganzen Gattung Phagnalon in den Wiener öffentlichen Herbarien hat ferner gezeigt, daß nicht nur nomenklatorisch, sondern auch sachlich unrichtige Bestimmungen hier sehr häufig sind, daß insbesondere — auch in Kollektionen mit ge- druckten Etiketten — nicht selten Exe mplare, die zu Ph. saxatile (L.) Cass. gehören, als Ph. nipestre bezeichnet worden sind und umgekehrt, ja daß sogar manchmal auf einem He rbarbogen unter derselben Etikette Exemplare aus diesen beiden, leicht zu unterscheidenden Artengruppen vereinigt waren. Diese Fehler sind möglichst vollständig verbessert worden. Noraenklaturstudien lagen nicht im Plane dieser Untersuchung. Das Wichtigste darüber sowie über die Charakteristi k der einzelnen Formen findet sich an den unten angeführten Stellen. Erwähnen möchte ich nur, daß ich den Namen Ph. rupestre subsp. ülyricum (Lindb.) Ginzb. der Bezeichnung Ph. annoticum Jord. nicht nur deshalb vorziehe, weil ich (worüber man ja verschiedener Meinung sein kann) diese Form lieber als Subspezies, denn als eigene Art betrachte, für welchen Fall die Nomen- klaturregeln ja die Wahl des Namens freistellen, sondern auch, weil in Dalmatien, dem locus classicus von subsp. ülyricum, außer Ph. yraecum nur diese Form vorkommt, während ich aus Südostfrankreich Ph. ru- pestre typicum, , die subsp. ülyricum und Zwischenformen, speziell aus den Basses- Alpes, von wo Ph. annoticum beschrieben ist, Ph. ru- pestre und die Zwischenform sah. Literatur. L i n n e, Mantissa plaatarum (1767), S. 113. Sprengel, Plantarum .-. .. pugillus I (1813), S. 55. Ten«re, Flora Napolitana, I/II (1811—1815), S. 213, tav. 77. Presl, Flora Sicula, I (1826), S. XXIX. De Candolle, Prodromus, V (1836), S. 396. B 0 i s s i e r, Diagnoses plantarum orientalium novarum Nr. 11 (1849), S. 6 f. B 0 i s s i e r, Flora Orientalis, III (1875), S. 220 f. Bornmüller, Ein Beitrag zur Kenntnis d. Flora v. Syrien u. Palästina. — Ver- handl. d. zool.-bot. Ges. Wien, XLVIII (1898), S. 698 f. Haläcsy, Conspectus florae Graecae, II (1902), S. 27 f. ßouy, Flore de France, VIII (1903), S. 164f. Fiori e Beguinot, Flora analitica d'Italia, III (1903—1904), S. 283 f. L i n d b e r g, Iter Austro-Hungaricum. — Öfvers. Finsk.Vetensk.-Soc.Förhandl., XLVIII, Nr. 13 (1906), S. 107 f. 14* 204 Sagorski, Über einige Arten aus dem illyrischen Florenbezirk. — Österr. bot. Zeitschr., 61 (1911), S. 93f. Bornmüller, Bericht über eine Keise nach Dalmatien. — Mitteil. d. Thüring. botan. Vereins, N. F., XXIX (1912), S. 62. Bornmüller, Flantae Brunsianae. — Beih. z. bot. Centralbl., XXXIII, II. Abt. (1915), S. 296 f. Eine Bemerkung über das Vorkommen von Fraxinus coriariaefolia Scheele im Osten der Balkanhalbinsel. Von Dr. A. v. Degen (Budapest). Auf Seite 113 des laufenden Jahrganges dieser Zeitschrift stellt Herr B. Stefanov das Vorkommen dieser kleinasiatischen Esche auf dem Ufer der Velika im Vorgebirge der Strandja- Planina in Ostbulgarien fest und fügt hiezu die Bemerkung, daß sie für Europa neu sei. Dies ist nun nicht der Fall. Abgesehen von der schon von Stefanov angeführten und aus Lingelsheims Arbeit zitierten etwas unsicheren Angabe, wonach diese Art schon die Gebrüder Sintenis in einem sehr jugendlichen Stadium in der Dobroudscha gesammelt hätten, ist ihr Vorkommen in der Dobroudscha bereits vor vier Jahren von J. Prodan (Magyar Botan. Lapok, XVL, 1917, p. 89) sichergestellt worden. Herr J. Prodan, den ich auf die Wichtigkeit seines Fundes aufmerksam gemacht habe, teilte mir später mit, daß diese Art im Wald Lutea im Donaudelta zuerst von Herrn Calafateanu im Jahre 1905 entdeckt worden ist, der ihm die Exemplare zur Bestimmung übergeben hat. Die mir vorliegenden Exemplare unterscheiden sich von der Scheeleschen Beschreibung nur durch stärkere, nämlich über die ganze obere und untere Fläche der Blätter ausgebreitete Behaarung und das Fehlen, bzw. sehr seltene Vorkommen von Gabelhaaren. Budapest, am 8. Juli 1921. ö- 205 Für Mähren neue oder an neuen Standorten beobachtete Gefäßpflanzen. Von Albin Wildt (Brunn). 1. Ophioglossum vulgatum L. im Eisenbahngraben bei Ozernowitz (Bez. Brunn), Luza. 2. Equisetum hiemale L. bei Schöllschitz (Bez. Brunn), Dr. Hruby und Dr. Fietz. 3. Betula puhescens Ehrh. bei Kiritein (Bez. Brunn), Dr. Teuber. 4. Salix elegantissima K. Koch, Aschers et Graebn., Syn., IV., S. 73; cf und $ im aufgelassenen Friedhofe der Giskrastraße. 5. Bumex stenophyllus X crispus (R. intercedens Eech.) bei Malo- mjerschitz (Bez. Brunn), Dr. Iltis. 6. EupJwrhia Esula X cyparissias (E. pseudoesula Schur := E. Figerti Dörfler) am Fuße des Hadiberges bei Brunn. 7. Rosa glaucifolia Opiz in den Weinbergen bei Brunn, Dr. Hruby. 8. Rosa recognita Eouy wie vorige. 9. Potentilla glandulifera Kras. bei Groß-Bukowin (Bez. Brunn), Dr. Teuber. 10. Lathyrus ApJiaca L. bei Koste! eingeschleppt, Thenius. 11. Cortusa Mathioli L. im Punkwatale (Bez. Brunn), Vesely. 12. Orohanclie pallidiflora Wimm. bei Klobouk, stud. Czurda. 13. Liula Oculiis Christi L. am Hadiberge bei Brunn, Zdob- nitzky. 14. Senecio tenuifolius Jacqu. bei Ozernowitz (Bez. Brunn). 15. Cirsium (suh-) arvense X canum bei Brateisbrunn, Dr. Podpera. 16. Centaurea pannonica (Heuffel) Hayek bei Eisgrub. 17. Potamogeton gramineus L. bei Prittlaeh, stud. Zimmermann. 18. Carex Hornsdiuchiana Hoppe bei Malomjerschitz (Bez. Brunn), Dr. Iltis. 19. Centrosis abortiva (L.) Sw. zwischen Pulgram und Millowitz, stud. Zimmermann. 20. Listera ovata L. bei Kromau, P. Czerny. 206 Literatur-Übersicht'). März bis Jani 1921, mit Nachträgen aus früheren Monaten. Bersa E. Über das Vorkommen von kohlensaurem Kalk in einer Gruppe von Schvs'efelbakterien. (Sitzuugsber. d. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Abt. I, 129. Bd., 1920, Heft 5/6, S. 231—259.) 8». 1 Tafel, 1 Textfig. Vgl. diese Zeitsehr., 1920, Nr. 4—6, S. 152. Cammerioher H. Bltitenbiologische Beobachtungen an Loranthus europaeus Jacq. (Ber. d. deutseh. botan. Gesellsch., XXXIX. Jahrg., 1921, Heft 2, S. 64—70.) 8\ 3 Textabb. Dafert 0. Der Einfluß des Tageslichtes auf den Gehalt an wirksamen Stoffen bei Digitalis. (Angewandte Botanik, Zeitschrift für Erforschung der Nutzpflanzen, Bd. HI, 1921, Heft 1 u. 2, S. 23—28.) 8°. Eis 1er M. und Portheim L. Über die Biologie des Bacillus carotovorus (Jones). (Centralblatt für Bakteriologie, Parasitenkunde und Infektions- krankheiten, 2. Abt., Bd. 53, 1921, Heft 1/3, S. 7-33.) 8». Vgl. diese Zeitsehr,, 1921, Nr. 1/2, S. 61—62. Fischer M. Beobachtungen über den anatomischen Bau der Früchte und über ein inneres Ausscheidungssystem in denselben bei den Kulturrassen und Varietäten von Capsicum. (Zeitsehr. d. allg. österr. Apotheker-Vereines, 59. Jahrg., 1921, Nr. 18, S. 83—87, Nr. 19, S. 89, Nr. 20, S. 93, 94.) 4». 2 Textabb. Frimmel F. Das Individualwandergesetz. (Eine Skizze.) (S.-A. aus den Verhandl. d. naturforsch. Vereines in Brunn, LVI. Bd.) 8^ 20 S. Gicklhorn J. Studien an Eisenorganismen. I. Mitteilung. Über die Art der Eisenspeicherung bei Trachelomonas und Eisenbakterien. (Sitzungsber. d. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Abt. I, 129. Bd., 1920, Heft 5/6, S. 187—213.) 8^ 5 Textabb. Vgl. diese Zeitsehr., 1920, Nr. 4-6, S. 151, 152. Gräfe V. siehe Abderhalden E. Greisenegger B. Der Zuckerrübenbau. Wien (Landmanns Praxis, Bd. 3), 1921. 8". 128 S. 1) Die „Literatur-Übersicht" strebt Vollständigkeit nur mit Rücksicht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Österreich erscheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direkt oder indirekt beziehen, ferner auf selbständige Werke des Auslandes. Zur Erzielung tunlichster Vollständigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung von neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige über solche höflichst ersucht. Die Redaktion. 207 Handel-Mazzetti H. Plantae novae Sinenses, diagnosibus brevibus descriptae (10. Fortsetzung). (Anzeiger d. Akad. d. Wissensch. Wien, mathera.-naturw. Kl., Sitzung vom 21. April 1921.) 8°. 3 S. Originaldiagnosen von Cinnamotnum Jensenianum Hand. - Mzt. (Sect- Malabathrum), Fagara gigantea Hand. -Mzt. (Sect. Macqueria § Paniculatae), Liparis Pauliana Hand. -Mzt. (Sect. Mollifoliae). — Fruchtbeschreibung von Bretschneidera Sinensis Hemsl. Plantae novae Sinenses, diagnosibus brevibus descriptae (11. Fort- ' Setzung). (Anzeiger d. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Sitzung vom 12. Mai 1921.) 8". 7 S. Originaldiagnosen von Morus Wittioruvi Hand.-Mzt., Michelia platypetala Ks^ni.-Mzt, HollboeUiamarmoratal{a,nd..-M.zt.,Staunto7iiabrachyantheraE.a.nd.-Mzt., Itea oblonga Hand.-Mzt. und I. glutinosa Hand.-Mzt. (beide Sect. Sempervirentes), Bubus Frandianus Hand.-Mzt. (Subgen. Malachobatus, sect. Moluccani, ser. Ruft), Wickstroemia nutans Champ. var. brevior Hand.-Mzt., Symplocos confusa Brd. var. lysiostemon Hand.-Mzt., Schnabelia Hand.-Mzt. n. g. [Verbenaceae-Careopte- ridoideae) mit Seh. oUgophylla Hand.-Mzt., Oldenlandia speciosa Hand.-Mzt (Sect. Hedyotis), Momordica meloniflora Hand.-Mzt., Calanthe angusta Lindl. var. laeta Hand.-Mzt. Hayek A. Über Ceniaurea Zimmermanniana Zinsm. (Mitteil. d. Bayer. botan. Gesellsch., III. Bd., Nr. 30, Jan. 1921, S. 527, 528.) 4^ Zwei neue Tragopogoti- AriBü. [Fedde, Repertoriura Europaeum et Mediterraneum, 1. Bd., Nr. 27, S. 420 (36) — 421 (37).] S«». Originaldiagnosen von Tragopogon Stribrnyi Hayek (Bulgarien) und T. transsilvanicus Hayek (Siebenbürgen und Mazedonien). Heiraerl A. Nydaginaceae novae. (Fedde, Repertorium spec. nov., XVII, 1—3, Nr. 474/476, S. 1—3.) 8". Behandelt: Pisonia Broadway ana Heimerl, P. cuspidata Heimerl var. tobagensis Heimerl, P. obtusata Jacqu. (= P. calophylla Heimerl). Höfer-Heimhalt H. Die Geologie der Torfmoore. (Die Naturwissen- schaften, IX. Jahrg., 1921, Heft 16, S. 260—265, Heft 17, S. 280—285.) 4«. Höfler K. und Stiegler A. Ein auffälliger PermeabiliHtätsversuch in Harnstoflflösung. (Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch., Bd. XXXIX, 1921, Heft 4, S. 157-164.) 8°. H ö h n e 1 F. Fragmente zur Mykologie. XXIV. Mitteilung (Nr. 1 189—1214). (Sitzungsber. d. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Abt. I, 129. Bd., 1920, Heft 3/4, S. 137-184.) 8». Neue Arten und Varietäten : Asterina Loranthacearutn Rehm v. javanensis Höhn., Astei-ina subglobulifera Höhn., Ästerinella tjibodensis Höhn., Limacinia graminella Höhn., Hypocrea Bambusae Höhn., Hypocrella lutulenta Höhn., Bidymella Pandani Höhn., Ästrosphaeriella bambusella Höhn., Massariopsis substriata Höhn., Änthostomella bambusaecola Höhn., Paranthostomella bam- busella Höhn. — Außerdem werden mehrere neue Namenskombinationen gebildet. 208 Höhne 1 F. Fungiirnperficti. Beiträge zur Kenntnis derselben (Schluß). (Hedwigia, Bd. XII, 1921, Heft 3/4, S. 81—89.) 8°. Joachiraowicz R. Die Radix Primulae, ein neues Expectorans. (Wiener klinische Wochenschrift, 1920, Nr. 28.) S.-A. 8°. 7 S. Keißler K. Die Pflanzenwelt. (Aus „Burgenland" [Westungarn], Fest- schrift, Wien 1920, S. 37—42.) 4». 4 Textabb. Pflanzengeographische Schilderung des Burgenlandes. Kofier L. Über Aufhellungsmittel von Drogen. (Zeitschr. f. wissen- schaftl. Mikroskopie u. f. mikroskopische Technik, Bd. 37, 1920» S. 213—214.) 8°. — — Eme cineolhaltige Herba Thymi. (Pharmazeutische Monats- hefte, IL Jahrg., 1921, Nr. 3, S. 39, 40.) 4». Kubart B. Ist Taxodium distichum oder Sequoia sempervirens Charakter- baum der deutschen Braunkohle? (Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch., Bd. XXXIX, 1921, Heft 1, S. 26—30.) 8^ 2 Textabb. Linsbauer K. Bemerkungen über Alfred Fischers Gefäßglykose. (Sitzungsber. d. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Abt. L 129. Bd., 1920, Heft 5/6, S. 215—229.) 8». 3 Textfig. Vgl. diese Zeitschr., 1920, Nr. 4—6, S. 150, 151. — — Ober die kalkfreien Cystolithen der Akanthaceen. (Ber. d. deutsch, botanischen Gesellsch., Bd. XXXIX, 1921, Heft 1, S. 41—49.) 8". 9 Textabb. Molisch H. Über den Wasserkelch der Blütenknospe von Aconitum variegatum L. (Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch., XXXVIII. Jahrg., 1920, Heft 10, S. 341—346.) 8°. — — Aschenbild und Pflanzenverwandtschatt. (Sitzungsber. d. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Abt. I, 129. Bd., 1920, Heft 5/6, S. 261—294.) 8". 3 Tafein. Vgl. d. Zeitschr., 1920, Nr. 9/10, S. 223, 224. — — Über eine auffallende Farbenänderung einer Blüte durch Wasser- tropfen und Kohlensäure. (Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch., Bd. XXXIX, 1921, Heft 1, S. 57—62.) 8°. Beiträge zur Mikrochemie der Pflanze. Nr. 16. Zur Silberreduktion der Ohlorophylikörner. (Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch., Bd. XXXIX, 1921, Heft 4, S. 136—139.) 8°. — — Mikrochemie der Pflanze. Zweite, neubearbeitete Auflage. Jena (G. Fischer), 1921. Gr. 8°. 434 S.. 135 Textabb. Schon in seiner ersten, vor acht Jahren erschienenen Auflage fand dieses Buch allgemein eine freundliche Aufnahme, da es nicht nur in kurzer, übersicht- licher Form die Tatsachen der botanischen Mikrochemie zusammenfaßte, sondern in vielfacher Hinsicht Untersuchungen des Verfassers verwertete und insbesondere 209 die mikrochemischen Verhältnisse der pflanzlichen Zellen und Gewebe in den Vordergrund rückte, im Gegensatze zu anderen Handbüchern der Mikrochemie, welche die mikrochemischen Reaktionen vorzugsweise außerhalb des pflanzlichen Körpers, im Lösungstropfen, behandelten. Die vorliegende Auflage zeigt das Buch, bei unveränderter Gesamtanlage, in wesentlich bereichertem und vergrößertem Um- fange. Überall finden sich die Forschungsergebnisse der letzten Jahre, darunter viele des Verfassers selbst, verwertet. Das Buch gliedert sich in den Allgemeinen Teil, der Einleitung und Methodik umfaßt, und in den umfangreichen Speziellen Teil, welcher in getrennten Abschnitten die anorganischen Stoffe (S. 41 — 104), die organischen Stoffe (S. 105—330) der Pflanze, dann die der Zellhaut (S. 331—360) und der Einschlüsse des Kerns, Plasmas und des Zellsaftes (S. 361 — 418) behandelt. Das Buch stellt ein nicht nur für den Botaniker, sondern auch für den Chemiker und den pflanzliche Rohstoffe Untersuchenden unentbehrliches Handbuch dar. W. Molisch H. Pflanzenphysiologie als Theorie der Gärtnerei. Für Botaniker, Gärtner, Forstleute, Landwirte und Pflanzenfreunde. Vierte, neu- bearbeitete Auflage. Jena (G.Fischer), 1921. Gr. 8^ xMit 150 Textabb. Monias B. L, Systematische Untersuchungen in der Gruppe des Bacterium coli. (Pharmazeutische Monatshelte, IL Jahrg., 1921, Nr, 3, S. 29—38.) 4". Murr J. Vorarlbergs Nadelhölzer. („Heimat", 1921, Nr. 1/2.) 8». 3 S. — — Vorfrühling am Ardetzenberg. (Feldkircher Anzeiger, 1921, Nr. 9/10.) Folio. 1 S. Österreichische Zeitschrift für Kartoffelbau. Organ des Kartoffel-Fach- ausschusses der landwirtschaftlichen Bundes- Versuchsanstalten in Wien. Schriftleiter: E. Janchen. Wien, Hugo H. Hitschraanns Journal- Verlag. 4°. Folge 1, 1921, Nr. 1—6 (S. 1—24). Die Zeitschrift soll der Förderung des Kartoffelbaues in Österreich dienen und behandelt daher neben Fragen des Pflanzenbaues und Pflanzenschutzes auch volkswirtschaftliche Angelegenheiten und behördliche Maßnahmen. Für den Botaniker erwähnenswert sind fo'gende Artikel: Köck G., Wesen und Bedeutung des Kartoffelkrebses. — Haunalter E., Die Sorten der eingeführten englischen Saatkartoffeln. — Janchen E, Der Kartoffelschorf. — KöckG., Die wirt- schaftliche Bedeutung der Kartoffelkrautfäule und die Möglichkeiten der Bekämpfung dieser Krankheit. — Janchen E., Die Dürrfleckenkrankheit der Kartoffeln. — Neuere Schriften über den Kartoffelbau. Pabisch H. Hofrat Prof. Dr. F. Höhnel t (Österr. Chemiker-Zeitung, 1921, Nr. 1.) S.-A. 8°. 4 S. Pia J. Die Siphoneae verticiUatae vom Karbon bis zur Kreide. Abhandl. der zool.-bot. Ges. in Wien, Bd. XI, 1920. Es ist ein unbestreitbares Verdienst des seinerzeitigen Wiener Geologen V. U h 1 i g, seinen Schüler J. P i a auf das Studium der fossilen Dasycladaceen auf- merksam gemacht zu haben. Bereits 1912 veröffentlichte Pia eine größere Arbeit über diese Algengruppe (Neue Studien über die triadischen Sipli. vert., Beiträge zur Paläontologie und Geologie von Ö.-U. u. 0., Bd. 25), welcher er nun obige zusammenfassende Arbeit folgen ließ, die jedermann, ob Geologe oder Botaniker, 210 der sich mit dieser Algengruppe zu beschäftigen hat, nicht übersehen, sondern unbedingt gerne als Behelf zur Hand nehmen wird. Pia behandelt in dieser Arbeit die Dasycladaceen des Karbon (3 Gattungen), der Trias (7 Gattungen), des Jura (9 Gattungen) und der Kreide mit 4 Gattungen, wobei er eine reiche Fülle guter Zeichnungen und idealer Rekonstruktionsversuche beifügt. Nach Ansicht des Refe- renten wäre es der Arbeit nützlich gewesen, wenn wenigstens da und dort, be- sonders bei heikligen Fragen, neben den Zeichnungen — des notwendigen Ver- gleiches wegen — unretuschierte Mikrophotographien eingefügt worden wären, Diesem eben besprochenen I. Teile schließt Pia einen allgemeinen II. Teil an, in dem er die Morphologie, Verbreitung, Phylogenie und Systematik der Dasycladaceen ausführlich erörtert. Wie gedankenreich und vielfach anregend die Darlegungen dieses II. Teiles auch sein mögen, so hätte die Benutzbarkeit des Buches sicher gewonnen, wenn der Autor schon an die Spitze des T^erkes wenigstens ein kurzes Kapitel über die Morphologie der Dasycladaceen gestellt hätte, in dem selbstredend die verschiedenen zu benützenden Termini hätten erklärt werden müssen. So finden diese aber in dorn I. speziellen Teile Verwendung, werden aber erst da und dort im II. allgemeinen Teile besprochen. Dies erschwert die Benützung des Buches ganz bedeutend, da der II. Teil — zumal dem Fernerstehenden — ohne den I. Teil weniger verständlich sein wird, der I. Teil aber wieder vielfach durch den Mangel der notwendigen morphologischen Erläuterungen nicht minder schwierig wird. Durch das Buch wird aber sicher die Kenntnis der Dasycladaceen sehr gefördert und vielleicht weisen gerade diese kritischen Zeilen den Weg, wie es etwa am besten benützt werden soll. K u b a r t. Eonniger K. Neue Arten von Galium. [Fedde, Repertorium Europaeum et Mediterraneura, 1. Bd., Nr. 27, S. 426 (42) — 427 (43).] 8«. Originaldiagnosen von Galium adriaticum Ronniger (Südkroatien, Dal- matien), G. scabridiforme Ronn. (Serbien) und G. kurdicum Ronn. (Kurdistan). „Schoile"-Bücherei der Österreichischen Landwirtesteile. Wien („SchoUe''- Verlag). 8^ Begonnen 1921. Diese groß angelegte Broschüren-Sammlung zerfällt in zwei Serien: „Land- wirtschaftliche Monographien" und „Merkblätter für den einfachen Landwirt". — Erstere erscheinen unter der Schriftleitung von A. Gessmanu, F. Frolik, E. Janchen und H. R e i n h o f e r; sie haben außer den genannten noch folgende Mitarbeiter: A. C. Baumgartner, F. Benesch, 0. Czadek, E. Hauben- s a k, E. Hau n alt er, A. F. Heß, H. K a s e r e r, K. K o m e r s, L. L i n s- bauer, J. Löschnig, Th. Panzer, L. Rutschka, L Stubenrauch, E. Tschermak. Aus dieser Serie sind bis jetzt erschienen: Nr. 1. Kraut (82 S. 3 Textabb., 2 Tafeln); Nr. 2. Wirsingkohl (4.5 S, 1 Textabb., 2 Tafeln); Nr. 11.' Rote Rübe (50 S., 2 Textabb., 2 Tafeln); Nr. 23. Neuseeländer Spinat (18 S., 1 Textabb, 1 Tafel). — Aus der anderen Serie sind für den Botaniker zunächst von Interesse die unter der Schriftleitung von G. F r u w i r t h erscheinenden „Merkblätter zum landwirtschaftlichen Pflanzenbau". Von diesen sind bisher er- schienen: Fruwirth C, Die vier Hauptgetreidearten (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer) (47 S., 31 Textabb., 2 Tafeln); Fruwirth C, Die Kartoffel (16 S., 4 Textabb.). Sp äth E. Die Synthese des Sinapins. (Sitzungsber. d. Akad. d. Wissensch. Wien, mathera.-naturw. Kl., Abt. IIb, 129. Bd., 1920, 4. Heft, S. 279-293.) 8°. Vgl. diese Zeitschr., 1920, Nr. 7/8, S. 191. 211 Späth E. Über das Loturin. (Sitzungsber. d. Akad. d. Wissensch. Wieo, raathem.-naturw. Kl., Abt. IIb, 129. Bd., 1920, 5. Heft, S. 397—399). 8". — — Die Konstitution des Laudanins. (Sitzungsber. d. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Abt. IIb, 129. Bd., 1920, 4. Heft, S. 305—312.) 8°. u. Göhring If. Die Synthesen des Ephedrins, des Pseudo- ephedrins, ihrer optischen Antipoden und Razemkörper, (Ebenda, S. 313—332.) 8°. Vgl. diese Zeitschr., 1930, Nr. 7/8, S. 192. Tölg F. (t). Eine naturwissenschaftliche Studienreise in das Amanus- Gebirge (Alman Dagh). Bearbeitet und mit einem Vorwort versehen von J. Fahringer. (Archiv für Naturgeschichte, 1919, 8. Heft, S. 88—130.) 8". 11 Textfig. Die Schilderung dieser vorwiegend zoologischen Forschungsreise enthält auch zahlreiche pflanzengeographische Angaben. VierhapperF. Eine neue Einteilung der Pflanzengesellschaften. (Natur w. Wochenschrift, N. F., 20. Bd., 1921, Nr. 18, S. 265—274, Nr. 19, S. 281—287.) 4». Vokolek H. Unsere Parkflora. (Blätter für Naturkunde und Naturschutz, 8. Jahrg., 1921, 3. Heft, S. 33—36.) 8". In dem anregend geschriebenen Aufsatz sind leider einige sachliche Un- richtigkeiten unterlaufen. J. Wasicky ß. Der Ersatz von Zedernöl durch andere Immersionsflüssig- keiten. (Zeitschr. f. wissenschaftl. Mikroskopie u. mikroskop. Technik, Bd. 37, 1920, S. 206—208.) 8°. — — Die Volksheilmittel im Lichte moderner Forschung. (Pharm. Monatshefte, 1920.) S.-A. 8°. 11 S. Ein Beitrag zur Kenntnis der Rolle der Pflanzenglykoside. (Bio- chemische Zeitschrift, 113. Bd., 1921, S. 1—18.) 8". Ist Capsella Bursa pastoris Moench ein brauchbarer Mutterkorn- Ersatz? (Apotheker-Zeitung, 1920, Nr. 33.) S.-A. 8". 2 S. — — Über neue Digitalis-Y ersuche und die Beurteilung und Behand- lung der Droge in der Praxis. (Pharm. Monatshefte, 1920.) S.-A. 8". 12 S. Weber F. Pflanze und Elektrizität. (Naturw. Wochenschrift, N. F., 20. Bd., 1921, Nr. 16, S. 241—247, Nr. 17, S. 249—255.) 4^ — — Über die Winterruhe der Holzgewächse. (Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch., Bd. XXXIX, 1921, Heft 4, S. 152—156.) 8". 212 Weese J. Mykologische Beiträge zur Flora von Mähren und Schlesien. 1. Mitteilung. (Annales Myeologiei, Vol. XVIII, 1920, Nr. 4—6, S. 161—177.) 8". Über einige Ascomyceten aus dem Mährisch-schlesischen Gesenke. (Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch., Bd. XXXIX, 1920, Heft 3, S. 108—113.) 8". Behandelt: 1. Nectria tricolor Höhnel, 2. Epicymatia episphaerica Niessl in herb., Meliola sudetica Niessl in herb. — — Über die Gattungen Ophiosphaeria W. Kirschst., Acanthophioholus Berl. und OphiocJiaeta Sacc. (Ebenda, S. 114—120.) 8°. Wiesner J. v. Die Rohstoffe des Pflanzenreiches. Dritte, umgearb. u. erw. Aufl., fortgesetzt v. T. F. Hanau sek und J. Mo e Her. III. (Schluß-) Band, Leipzig (W. Engelmann), 1921. Gr. 8". Inhalt: XVII. Fasern. Von J. v. Wiesner f und S. Zeisel, ergänzt von J. W e e s e. — XVIII. Unterirdische Pflanzenteile. Von J. M o e 1 1 e r. — XIX. Blätter und Kräuter. Von T. F. H a n a u s e k f, ergänzt von J. W e e s e — XX. Bluten und Blutenteile. Von K. Linsbauer. — XXI. Samen. Von T. F. Hanausekf, ergänzt von J. W e e s e. — XXII. Früchte. Von T. F. Hanausek f und J. Weese. — XXIII. Hefe. Von F. Lafar. Zahlbruckner A. Catalogus liehenum universalis. Bd. I, Bogen 1 — 10 und Bogen 11 — 20. Leipzig (Gebr. Borntraeger), 1921. Gr. 8**. Systematisch geordnete, kritische Übersicht über alle bisher beschriebenen Flechten, welche sich auf Gattungen, Arten, Varietäten und Formen erstreckt. Die Anordnung der Familien und Gattungen folgt im allgemeinen dem vom Verf. in Engler u. Prantls „Natürl. Pflanzenfamilien" niedergelegten System, die An- ordnung der Arten innerhalb der Gattung ist alphabetisch. Allen Namen sind die sämtlichen Synonyme und Homonyme mit ausführlichen Zitaten, den Arten und ihren Unterteilungen auch die geographische Verbreitung beigefügt. Zitiert sind auch alle jene Literaturstellen, wo sich eine Beschreibung, kritische Bemerkung usw. vorfindet. — Das Werk erscheint in zwanglosen Lieferungen. Die beiden vorliegenden Hefte reichen von Moriola bis Arthopyrenia. — Das Werk, welches die Be- wältigung einer ganz außergewöhnlich großen Arbeit bedeutet, füllt eine sehr fühl- bare Lücke der botanischen Literatur aus. J. Zimmermann K. W. Kurze Anleitung zum Einsammeln von Arznei- pflanzen. Wien (Verlag des Komitees zur staatl. Förderung d. Kultur von Arzneipflanzen in Österreich), 1921. 8". 59 S. Abderhalden E. Handbuch der biologischen Arbeitsmethoden. Liefg. 20 (Abt. I. Chemische Methoden. Teil 10. Spezielle chemische Methoden. Hett 1): Fonrobert E., Harries C, Gräfe V. und Brieger W., Kautschuk und Flechtenstoffe. Berlin, 1921. Gr. 8". Illustr. Angebaute und wildwachsende Futterpflanzen und Kräuter. Heft 1—5 u. 8. Leipzig, 1920. 8°. Mit Abbild. 213 Inhalt: Heft 1: Grassmann Th., Kleearten und hülsenfrüchtige Futter- pflanzen. — Heft 2: Grassmann Th., Die Hausfrüchte. — Heft 3: Grass- mann Th., Heil- und Würzkräuter. — Heft 4: Grassmann Th., Wiesengräser und Futterbau. — Heft 5: Grassmann Th., Giftpflanzen. — Heft 8: PorzigTh., Das Wesen des Wachstums und der Fütterungslehre. Arber N. Devonian Floras. A study of the origin of Cormophyta. With a preface by H. Scott. Cambridge, 1921. 8°. Baines E. Germiaation in its electrical aspect. A conseeutive aeeount of the electro-physical processes concerned in evolution. London, 1921. 8°. Ballard W. The elefnents of vegetable histology. New York, 1921. 8°. Baur E. Die wissenschaftliehen Grundlagen der Pflanzenzüchtung. Ein Lehrbuch für Landwirte, Gärtner und Forstleute. Erste und zweite Auflage. Berlin (Gebr. Borntraeger), 1921. 8». 115 S., U Textabb., 6 Tafeln. Beijerinck M. W. Verzamelde Geschriften, ter Gelegenheid van zijn TOsten verjaardag med medewerking der Nederlandsche regeering uitgegeven door zijne vrienden en vereerders. Eerste Deel. Delft, 1921. Gr. 8^ 426 S., illustr. Benecke W. Beiträge zum Problem der Kohlensäureassimilation. (Zeit- schrift f. Botanik, 13. Jahrg., 1921, Heft 7, S. 417—460.) 8". Bericht der Freien Vereinigung für Pflanzengeographie und systematische Botanik für das Jahr 1919. Berlin (M. Lande), 1921. 8°. 77 S., 2 Textfig. Inhalt: Bericht über die Zusammenkunft in Hannöv.-Münden und Göttingen. — J. Bdrnmüller, Quercus lanuginosa Lam. in der Flora von Jena. — J. V. T u z s 0 n, Die Formen der Aräbis hirsuta (L.) Scop. — L D i e 1 s, Die pflanzengeographische Stellung der Gebirgsflora von Neu-Guinea. — E. G i 1 g, Über die Phylogenese der Thymelaeaceae. — R. Pilger, Bemerkungen zur phylo- genetischen Entwicklung der Blütenstände. Binz D. A. Schul- und Exkursionsflora der Schweiz. Basel (B. Schwabe u. Co.), 1920. Blackburn K. B. and Harri so n J. W. H. The Status of the British Kose forms as determinated by their cytological behaviour. (Annais of Botany, vol. XXXV, 1921, nr. 138, pag. 159-188, tab. IX, X.) 8^ 5 text-fig. Bois D. Le Pirocydonia Winkleri Dan. (Rev. hortic, 16. Jan vier 1914, p. 27.) Eine vermeintliche Pfropfhybride, bzw. Pfropfchimäre zwischen Birne und Cyclonia. Boosfeld A. Beiträge zur vergleichenden Anatomie stammsukkulenter Pflanzen. (Beihefte z. Botan. Centralblatt, Bd. XXXVII, 1. Abt., Heft 2, 1920, S. 217-258, Taf. XX— XXIV.) 8". 214 Boresch K. Phykoerythrin in Cyanophyceen. (Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch., XXXIX. Jahrg., 1921, Heft 2, S. 93—98.) 8". 4 Textabb. Bornraüller J. Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Asyneuma Griseb. (Beihefte z. Botan. Centralblatt, Bd. XXXVIII, 1921, Abt. II, S. 333—351.) 8^ Wertvolle Übersicht sämtlicher Arten der Gattung mit kritischen Be- merkungen. Neue Art: Asyneuma cordifolium Bornm. (Zentral-Mazedonien). Bosnjak K. Floristicki izlet na Vranjicu planinu u Bosni (3. VIII. — 12. VIII. 1919). (Glasnik hrv. prirod. drustva, XXXII, 1920.) 8". 20 pag. Brigl P. Die chemische Erforschung der Naturfarbstoffe. (Die Wissen- schaft, Bd. 67.) Braunschweig, 1921. 8". 208 S. 2 Spektraltafeln. Britton N. L. and Eose J. N. The Cadaceae. Descriptions and illustrations of plants of the Cactus Family. Vol. I, II. Washington (Carnegie Institution), 1919, 1920. Illustr. Bugnon P. La feuille chez les Graminees (These, üniv. Paris). Caen, 1921. 4°. 108 pag., 12 fig. Builetinul de informatii al gradinii botanice si al muzeului botanic de la universitatea din Oluj. Bulletin d'inforraations du jardin et du musee botanique de l'universitee de Oluj, Eoumanie. Vol. I, 1921, Nr. 1. Gr. S\ 24 pag. Inhalt: Schedae ad floram Romaniae exsiccatam a Museo botanico universi- tatis Clusiensis editam. Centuria I. — Darin die Originaldiagnosen von Ceiitaurea dacica Borza (verwandt mit C. rhenana Bor., C. Beichenbachioides Schur usw.) und von Melampyrum nemorosum L. subsp. M. rumanicum Borza (= M. nemo- rosMJ»Baumg., Fuss, Schur etc., non L. = M. bihariense Simk., Römer etc., non Kerner). Burgeff H. Sexualität und Parasitismus bei Mucorineen. (Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch., Bd. XXXVIII, 1920, Heft 9, S. 318—327.) 8". 1 Textabb. Oarano E. Nuove ricerche sulla embriologia delle Asteraceae. (Annali di Botanica, vol. XV, nr. 3, 1921,, pag. 97—196, tab. IV— XII.) 8^ 2 fig. nel testo. Chodat ß. et Carisso L, Une nouvelle theorie de la myrmecophilie. (Compte rendu de la Soc. de phys. et d'hist. nat. de Geneve, vol. 37, 1920, nr. 1.) Church A. H. The Liehen life-cycle. (The Journal of Botany, vol. LIX, 1921, nr. 701, pag. 139—145, nr. 702, pag. 164—170, nr. 703, pag. 197-202.) 8". 215 Co II ins G. N. Structure of the Maize ear as indicated in Zea-Euchlaena hybrids. (Journal of agricultural research, vol. XVII, 1919, nr. 3 pag. 127—138, tab. 16—18.) 8«. and Kempton J. H. A Teosinte-Maize hybrid. (Journal of agri- cultural research, vol. XIX, 1920, nr. 1, pag. 1—37, tab. 1—7.) 8^ Correns 0. Der Einfluß des Alterns der Keimzellen auf das Zahlen- verhältnis spaltender Bastarde. (Die Naturwissenschaften, IX. Jahrg., 1921, Heft 18, S. 313—315.) 4°. Correvon H. Nos arbres dans la nature. Paris, 1921. pet.-4°. 364 pag., 100 planches color. D in and A. Handbuch der Heilpflanzenkunde. Eßlingen, 1921. Gr. 8^ 300 S., 120 Textabb., 25 Farbentafeln. Du Rietz G. E., Fries Th. 0. E., Osvald H. und Tengwall T. 1 Gesetze der Konstitution natürlicher Pflanzengesellschaften. (Vetenskapliga och praktiska undersökningar i Lappland, Flora och Fauna 7.) üppsala och Stockholm, 1920. Gr. 8^ 47 S., 5 Tafeln. Enderlein G. Über die geschlechtliche Fortpflanzung der Bakterien. (Bakteriologische Studien,V.) (Beihefte z. Botan.Centralblatt, Bd.XXXVIII, 1. Abt., Heft 1, 1921, S. 53-72, Taf. I.) 8°. Eriksson J. Studien über Puccinia caricis Beb., ihren Wirtswechsel und ihre Spezialisierung. (Arkiv för Botanik, Bd. 16,'1921, Nr. 11.) 8». 64 S., 4 Textfig. Ernst A. Die Nachkommenschaft aus amphimiktisch und apogam ent- standenen Sporen von Ohara crinita. (Zeitschr. f. indukt. Abstammungs- . u. Vererbungslehre, Bd. XXV, 1921, Heft 3/4, S. 185—197.) Gr. 8°. — — Apogamie oder dauernde Parthenogenesis? (Zeitschr. f. indukt. Abstammungs- und Vererbungslehre, Bd. XXVI, 1921, Heft 1/2, S. 144—160.) 8°. Faserforschung. Zeitschrift für Wissenschaft und Technik der Faser- pflanzen und der Bastfaserindustrie. Herausgegeben vom Forschungs- institut Sorau des Verbandes Deutscher Leinen-Industrieller e. V. Verlag v. S. Hirzel, Leipzig. Gr. 8'. 1. Bd., 1921, 1. Heft. 66 S., 2 Tafeln. Fedde F. Justs Botanischer Jahresbericht. XLL Jahrg. (1913), zweite Abteilung, viertes Heft (S. 881—1376); XLIL Jahrg. (1914), erste Abteilung, zweites Heft (S. 321—512); XLII. Jahrg. (1914), zweite Abteilung, zweites Heft (S. 161—352). Leipzig (Gebr. Borntraeger), 1921. Gr. 8°. Inhalt von XLI, 2, IV: W. Herter, Schizomycetes (Bakterien) 1913 (Schluß); K. W. T. Dalla T o r r e, Bestäubungs- und Aussäungseinrichtungen ; 216 K. W. V. Dalla T o r r e, Pflanzengallen und deren tierische Erzeuger; H. Marzell, Volksbotanik 1913; R. Kräusel, Morphologie der Zelle 1913; R. Kräusel, Morphologie der Gewebe (Anatomie) 1913; C. B r u n n e r, Tech- nische und Kolonialbotanik 1911 und 1912. — Inhalt von XLII, 1, II: P. Sydow Pilze (ohne die Schizomyceten und Flechten) 1914 (Schluß); H. Marzell, Die Pflanzen im Aberglauben, in Sage, im Volksgebrauche und in Volkssitte; volks- tümliche Pflanzennamen; C. Brick, Pteridophyten 1914. — Inhalt von XLII, 2, II: F. Fedde und K. Schuster, Index novarum Siphonogamarum ; W. W a n- gerin, Teratologie 1914; W. Wanger in, Geschichte der Botanik 1914; W. W a n g e r i n, Pflanzengeographie der außereuropäischen Länder. Feustel H. Anatomie und Biologie der Gymnospermenblätter. (Beihefte z.Botan. Centralblatt, Bd. XXXVIII, 2. Abt., Heft 2, 1921, S. 177— 257.) S\ Fieker M. Einfache Hilfsmittel zur Ausführung bakteriologischer Untersuchungen. Dritte, umgearbeitete Auflage. Leipzig, 1921, 8"*. 102 S. ■ Fitting H., Jost L., Schenck H., Karsten G. Lehrbuch der Botanik •für Hochschulen. 15., umgearbeite Auflage. Jena (G. Fischer), 1921. Gr. 8°. 700 S., 849 Fig. Flor in ß. Über Cuticularstrukturen der Blätter bei einigen rezenten und fossilen Coniferen. (Arkiv für Botanik, Bd. 16, 1921, Nr. 6.) 8°. 32 S., 9 Textfig., 1 Tafel. France R. H. Bios. Die Gesetze der Welt, München (Fr. Hanfstaengl). Gr. 8°. 2 Bände. In Vorbereitung. Das Werk wird in sechs Lieferungen erscheinen. Preis jeder Lieferung in Deutschland Mk. 18- — , sonst Mk. 36- — . — — Das Edaphon. Untersuchungen zur Ökologie der bodenbewohnen- den Mikroorganismen. 2. Auflage. Stuttgart, 1921. Gr. 8". 99 S.. 30 Abb. u. Tabellen. Frisch K. v. Über die „Sprache" der Bienen. II. (Münchener medi- zinische Wochenschrift, 1921, Nr. 16, S. 509—511.) 4°. Fritch F. E. and Salisbury E. J. An Introduction to the structure and reproduction of plants. London (Bell and sons), 1920. 8". VIII -f- 458 pag., 225 text-fig., 2 plates. Fritzweiler R. Getreide und Hülsenfrüchte. Ihre Eigenschaften, Zu- sammensetzung, Untersuchung und Bewertung. Die Verarbeitung zu Lebensmitteln. (Aus: Das Lebensmittelgewerbe.) Leipzig 1920. Gr. 8". 10 u. 320 pag. Fryer P. J. Insect pests and fungus diseases of fruit and hops. A cora- plete Manual of growers. Cambridge, 1920. 8°. 16 -f 728 pag., 24 plates, numerous illustrations. 217 Gadeceau E. Observations critiques sur le groupe du Centaurea Jacea L. (Bull. soc. bot. France, tome LXVII, 1920, nr. 1—4, pag. 55—63.) 8^ Gehes Arzneipflanzen-Taschenbuch. Zur textlichen Ergänzung von Gehes Arzneipflanzen-Sammlung. Dresden, 1921. Kl.-8°. 230 S. Gehmann 0. Die Bakterien als Freunde und Feinde des Landwirts. Insterburg, 1921. 8". 84 pag. Gotha n W. Potonies Lehrbuch der Paläobotanik. Zweite, umgearbeitete Auflage. Mit Beiträgen von P. Menzel und J. S toi 1er. Dritte Liefe- rung (Schluß des Werkes): Bogen 21—34 (S. I— VIII und 321— 538, Fig. 257—326, 1 Tafel). Berlin (Gebr. Borntraeger), 1921. Gr aebner F. Synopsis der mitteleuropäischen Flora. 102. Lieferg. Bd. V/2, Bogen 11—15 (S. 161—240). Leipzig (Gebr. Borntraeger), 1921. 8'». Inhalt: Caryophyllaceae-Lychnideae-Diantheae (Fortsetzung), u.zw. Silene (Schluß), Cucubalus, Drypis, Gypsophila (Beginn). Handbuch der Pflanzenkrankheiten. (Begründet v. P. So r au er.) Vierte, vollständig neubearbeitete Auflage. I. Band : Die nichtparasitären Krankheiten. Berlin (P. Parey), 192 L Gr.-8°. 959 S., 264 Textabb. — K 2250 •—. Grande L. Note di Floristica. (Nuovo giornale botan. italiano, n. s., vol. XXVII, 1920, nr. 2—4, pag. 223—243.) 8". Enthält mehrere Angaben, die auch für die Nomenklatur österreichischer Gewächse beachtenswert sind. J. Gürich G. Die Höttiuger Brekzie am Geologenstollen bei Innsbruck. (Zeitschr. d. deutsch, geolog. Gesellsch.. Bd. 72, 1920, Monatsbericht Nr. 8—10, S. 257—569, Taf. IX.) 8°. 6 Textfig. Guttenberg H. v. Untersuchungen über den Phototropisraus der Pflanzen. III. Gibt es ein Sinusgesetz des Phototropismus? (Vorl. Mitt.) (Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch., Bd. XXXIX, 1921, Heft 3, S. 101—108.) 8°. Guyot H. Le Valsorey. Esquisse de botanique geographique et ecologique. (Joint au Bull, de la Soc. botan. suisse, fasc. XXIX.) Zürich (Rascher et Oie.), 1920. 8'^. 155 pag. H aber 1 an dt G. Wundhormone als Erreger von Zellteilungen. (Bei- träge zur allg. Botanik, IL Bd., 1. Heft, 1921, S. 1—54.) Gr. 8^ 12 Textfig. Hansen A. Die Pflanzendecke der Erde. Eine allgemeine Pflanzen - geographie. Leipzig und Wien (Bibliographisches Institut), 1920. 8". 276 S., 6 Tafeln, 1 Karte. — K 483'—. Hartmann M. Untersuchungen über die Morphologie und Physiologie des Formweehsels der Phytomonadinen (Volvocales). III. Mitt.: Die österr. botan. Zeitschrift, 1921, Heft 6-8. 15 218 dauernd agame Zucht von Eudorina elegans, experimentelle Beiträge zum ßefruchtungs- und Todproblera. (Archiv für Protistenkunde, Bd. 43, 1921, Heft 1/2, S. 223-286, Taf. 1 u. 2.) 8". 7 Textfig. Hayata ß. The natural Classification of plants according to the Dynamic System. (Reprintet from the Icones Plantarum Forniosanarum, nee non et Contributiones ad Ploram Formosaoam, Vol. X, pag. 97—233.) Taihokn and Tokyo, 1921. Gr. 8". Horwood R. British wild flowers in their natural haunt«. Vol. 1, II. London, 1921. 4«. Iterson G. v. 1851 — 1921. Jubileum Professor Beijerinck. Toespraak, namens het huldigungs-comite. Helder (0. de Boer), 1921. 8". 24 S. Enthält u. a. eine chronologische Liste der Publikationen Beijerincks. Janzen P. Die Blüten der Laubmoose. Ein Beitrag zur Kenntnis ihrer äußeren und inneren Gestaltung. (^Hedwigia, Bd. LXII, 1921' Heft 3/4, S. 163—240, Heft 5/6, S. 241—281.) 8". 31 Textabb. Karrer P. Der Aufbau der Stärke und des Glykogens. (Die Natur- wissenschaften, IX. Jahrg., 1921, Heft 21, S. 391—402.) 4°. Karsten G. Lehrbuch der Pharmakognosie. Dritte, vollständig umge- arbeitete Aufl., von G. Karsten und W. Benecke. Jena (G.Fischer), 1920. Mit 544 Textabb. Keller C. Natur- Führer durch die Schweiz. Berlin, 1921. 8°. 500 S., mit Abbildungen. Kidston R. and Lang W. H. On old red sandstone plants showing structure from the Rhynie chert bed, Aberdeenshire (Teile I [1917], IL u. III [1920]). (Transactions of the Royal soc. of Edinburgh, vol. 51, 52, 53.) Eine ausführliche Würdigung dieser ganz besonders wichtigen paläobotani- schen Arbeiten über Pflanzenreste mit wunderbar erhaltener Struktur aus dem schottischen Devon wird folgen, sobald die noch fehlende Schlußarbeit in den Händen des Eeferenten sein wird. Kubart. Klauber A. Die Monographie des Korkes. Berlin, 1920. 8". 209 S., 80 Abb. Kniep H. über Urocystis Anemones (Pers.) Winter. (Zeitschr, f. Bo- tanik, 13. Jahrg., 1921, Heft 5, S. 289—311, Taf. III.) 8°. Knippel K. Leitfaden zur Pflege der Kakteen. Frankfurt a. 0., 1921. 8». Kylin H. Über die Entwicklungsgeschichte der Bangiaceen. (Arkiv för Botanik, Bd. 17, 1921, Nr. 5.) 8». 12 S., 5 Textabb. Lampert K. Entwicklung und Brutpflege im Tier- und Pflanzenreiche. Leipzig, 1920. Kl. 8°. 170 S., 7 Fig., 11 Tafeln. 219 Lenz F. Über spontane Fremdbefruchtung bei Bohnen. (Mit Be- merkungen zur Psychologie und Erkenntnistheorie der biologischen Forschung.) (Zeitschr. f. indukt. Abstamraungs- u. Vererbungslehre, Bd. XXV, 1921, Heft 3/4, S. 222—231.) Gr. 8". — — Zur weiteren Fragestellung über die Befruchtungsart der Bohnen. (Ebenda, S. 251—253.) Lieske R. Morphologie und Biologie der Strahlenpilze (Actjnomyceten). Leipzig (Gebr. Borntraeger), 1921. Gr. S'\ 292 S., 1*12 Textabb.. 4 Karbentafeln. Ljnge B. Index specierum et varietatum „Lichenum exsiccatorum". Pars IL (S.-A. aus Nyt Magazin for Naturvidensk , LV — LVII, 1920—1922.) Gr. 8". 316 S. Maly K. Prilozi za FJoru Bosne i Hercegovine. VII, VIII. (Glasnik zem. muz. uBosni i Herceg., XXXII, 1920, pag. 129-154.) Gr. 8°. Enthält auch die Beschreibungen einer Reihe neuet Arten und Formen. Ausführliche Behandlung kritischer Formenkreise findet sich in den Gattungen Anthyllis, Asperula, Crepis (Coluninae), Satureja (majoranifolia), Seduvi (ochroleucumj . Mattfeld J. Enumeratio specierum generis Minuartia (L.) emend. Hiern. (Botan. Jahrb. f Systematik etc., LVII. Bd., 1921, 2. Heft, Beiblatt Nr. 126, S. 27—33.) 8". Melchior H. Über den anatomischen Bau der Saugorgane von Visciim album L. (Beiträge zur allg. Botanik, IL Bd., 2. Heft, 1921, S. 55—87.) Gr. 8°. 15 Textfig. Mevius W, Beiträge zur Physiologie „kalkfeindlicher" Gewächse. (Jahrbücher für wissenschaftl. Botanik, Bd. 60, 1921, Heft 2, S. 147—183.) 8°. Migula W. Kryptogamen-Flora von Deutschland, Deutsch-Österreich und der Schweiz, im Anschlüsse an Thomes „Flora von Deutsch- land". Bd. III. Pilze. 4. Teil (Bd. XI des ganzen Werkes), S. 545— 576 (Liefg. 236 u. 237). Berlin, 1921. 8^ 6 Tafeln. Naumann E. Die Bodenablagerungen des Süßwassers. Eine einführende • Übersicht. (Archiv für Hydrobiologie, Bd. XIII, 1921, S. 97—169.) 8^ 15 Textabb. Nordstedt 0. Prima loca plantarum Suecicarum. Första litteraturupp- gift om de i Sverige funna vilda eller förvildade kärlvexterna. (Bilaga tili Botaniska Notiser 1920.) Lund, 1920. 8^ Ostenfeld C. H. Contributions to West Australian Botany. Part IIL Additions and notes to the flora of extratropical W. Australia. (Det Kgl. Danske Videnskabernes Selskabet, Biolog. Medd., IIL 2) Kjobenhavn, 1921. 8". 144 S., 12 Taf., 19 Textfig. 16* 220 Ouderaans C. A. J. A. Enuraeratio systematica Fungorum in omnium herbarum Europaeariim organis diversis hucusque observatorum raeutione facta fontium litterariorum diagnoses eorurn figurasque pro- ferentiura nee non praecipuorum eorum synonymorum numerorumque collectionum plurium venaliura speeies enuraeratas illustrantiura. Opus absolutiim et suppletum a R. de Boer, L. Vuyck, J. J. Paerels. Haag (M. Nijhoff). Gr. 8°. Vol. I (CXXVI -f- 1230 pag.): 1919. Vol. II (XX -f- 1069 pag.): 1920. Inhalt von Bd. I: Die Pilze auf Kryptogamen, Gymnospermen und Mono- kotylen. — Inhalt von Bd. II: Die Pilze auf Salicales, Myricales, Juglandales, Fagales, Urticales, Froteales, Santalales, Aristoloelnales, Polygonales, Centro- — spermae (subser. Chenopodiineae, Phytolaccineae, Portulacineae) Patschovsky N. Studien über Nachweis und Lokalisierung, Ver- breitung und Bedeutung der Oxalsäure im Pflanzenorganismus. (Bei- hefte z. Botan. Centralblatt, Bd. XXXVII, 1. Abt., Heft 3, 1920, S. 259—380.) 8°. 3 Textabb. Patzig C. Pflanzenbaulehre. Neu bearbeitet von Tb. Wölfer. 14., neu- bearbeitete Auflage. Leipzig, 1921. 8°. 217 S., illustr. Pax F. Die fossile Flora von Üsküb in Mazedonien. (Botan. Jahrb. f. Systematik etc., LVII. Bd., 1921, 2. Heft, S. 302—319.) 8°. Pen zig 0. Pflanzen-Teratologie. Zweite, stark vermehrte Auflage. Berlin (Gebr. Borntraeger). Gr. 8°. Bd. I, Bogen 11—18 und Titel- bogen; Bd. II, Bogen 11 -20. Inhalt: Schluß des Literatur- Verzeichnisses. — Systematische Aufzählung (Reihenfolge nach De Candolle) von Guttiferae — Rosaceae. Petrak F. Der raykologische Nachlaß Josef Jahns, ein Beitrag zur Pilzflora des Egerlandes. (Annales Mycologici, Vol. XVIII, 1920, Nr. 4—6, S. 105—135.) 8». Neue Arten: Guignardia Steppani Petrak, Phyllosticta crepidis-paludosae Petrak, Phyllosticta polygoni-avicularis Petrak, Ftisicoccum alnicolum Petrak, Äscochytella Jahniana Petrak, Jahniella (n. gen., verw. mit Ehabdospora) bohemica Petrak, Coniothyrium rumicis Petrak, Phlyctaena vagans Petrak, Lepfo- thyrium comari Petrak. Die Arbeit bringt auch mehrere neue Namenskombinationen, ausführliche Be-chreibungen und kritische Auseinandersetzungen. Mykologische Beiträge. I. (Hedwigia, Bd. LXH, 1921, Heft 5/6, S. 282—319.) 8". Neue Gattungen: Khekia (Lophiostromataceae) mit K. ambigua (Pass.) Petr., Allantoporthe (Diaportheae) mit A. tesselata (Pers.) Petr., Discodiaporthe (Diaportheae) mit D. sulphurea (Fuck.) Petr. und D. xantlwstroma (Mont.) Petr., Botryosphaerostroma mit B. quercina Petr. (= Fusicoccuin Ellisii Petr. et Died.), Diploplacosphaeria ^verw. mit Placosphaerella) mit D. riithenica Petr. n. sp., Gloeosporidiella mit G. ribis (Lib.) Petr. (= Gloeosporium ribis Mont. et Desm. = Gloeosporium curcatumOui.). — Neue Arten: Eriosphaeriamtidula Petr., Diatrypella vioravica Petr. et Keißl., Tapesia moraviea Petr., Phoma 221 evonymicola Petr., Phomopsis avellana Petr., Stagonospora catacaumatis Petr., Sphaeropsis hranicensis Petr. — Neue Namenskombinationen: Sporonema campa- 7iulae (DC.) Petr. (=: Placosphaeria camp. Bäumler), Sporonema punctiforme (Fuck.) Petr. (= Placosphaeria punctiformis Sa,cG.), Myxofusicoccum ericeti (Sacc.) Petr. (= Fusicoccum er. Sacc), Rhabdospora asari (Sacc.) Petr. (= Septoria asari Sacc), Melanconiopsis incrustans (Sacc.) Petr. (= Coniothyrium incrustans Sacc), Cryptosporiopsis scutellata (Otth) Petr. (= Crypt. nigra Bub. et Kab.), Microdiplodia PetraTciana (Sacc.) Petr. (= Didymosporium Petrakianum Sacc ). Pfeiffer H. Revision der Gattung Ficinia Schrad. (Inaug.-Dissert.) Bremen (E. Gerst), 1921. 8'. 63 S. Praeger ß. L. Aspects of plant life with special reference to tiie British Flora. (Nature Lovers Series.) 8". 207 pag., illustr. Prell H. Die Grundtypen der gesetzmäßigen Vererbung. (Naturw. Wochenschrift, N. F., 20. Bd., 1921, Nr. 20, S. 289-297.) 4°. 4 Textabb. Verf. unterscheidet drei Grundtypen der regulären, gesetzmäßig spaltenden Vererbung, die er als Mendelsche Vererbung, Kross- Vererbung und Wechsel- Ver- erbung bezeichnet und eingehend bespricht. Untertypen der Kross- Vererbung sind die Batesonsche und die Morgansche Vererbung; der wichtigste Untertypus der Wechsel-Vererbung ist die Bridgessche Vererbung. J- Pringsheira E. G. Zur Physiologie sapropbytischer Flagellaten {Poly- toma, Astasia und Chilomonas). (Beiträge zur allgemeinen Botanik. Bd. II, Heft 2, 1921, S. 88—137.) 8°. Provasi T. Contributo allo studio dei nettarostegi. (Nuovo giornale botan. ital., n. s., vol. XXVII, 1920, nr. 2—4, pag. 154—207. tab. I— III.) 8». Morphologische, anatomische und chemische Untersuchung der Saftdecken zahlreicher Pflanzen aus 16 verschiedenen Familien. J. Riehm E. Prüfung von Pflanzenschutzmitteln im Jahre 1919. (Mitteil. d. Biolog. Reichsanstalt f. Land- und Forstwirtschaft, Heft 19.) Berlin (J. Springer), 1920. 8°. 34 S. Rohlena J. Einige Novitäten aus Montenegro. [Pedde, Repertorium Europaeum et Mediterraneum, I. R'l . Nr. 27, S. 417 (33) — 418 (34).] 8". Behandelt: Centaurea crnogorica Rohlena und mehrere Varietäten und Formen aus den Gattungen Festuca, Sesleiia, Anthoxanthum, Polygonatum, Centaurea und Verbascum. Sarasin F. und Roux J. Nova Caledonia. Forschungen in Neu-Cale- donien und auf den Loyalty-Inseln. B. Botanik. Red. v. H, Schinz und A. Gull lau min. Vol. I, L. II (S. 87-176, Taf. V, VI). Berlin und Wiesbaden (C. W. Kreidel), 1920. 4». Inhalt: E. M. W a k e f i e 1 d, Fungi; H. Schinz und A. G u i I 1 a u m i n Siphonogamen. 222 Schenck H. Martin Schongauers Drachenbaum. Jena (G. Fischer), 1920. 8^ 16 S , 3 Tafeln. Schiemann E. Fremd- und Selbstbefruchtung bei Bohnen nach Aus- leseversuchen. (Zeitschr. f. indukt. Abstammungs- u. Vererbungslehre, Bd. XXV, 1921, Heft 3/4, S. 232-251.) 8°. Schinz H. Dr. L. ßabenhorsts Kryptogamen-Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz. Pilze. X. Abteilung. Myxogasteres {Myxumycetes, Myceiozoa) oder Schleimpilze. 127. Lieferung (Schluß- heft). Leipzig (Akademische Veilagsgesellschaft), 1921.8'. S. 385— 472 und I— Xn. Illustr. — K 202-50. Schneider 0. Notes on American Willows. IX, X. (Journal of the Arnold Arboretum, vol. II, nr. 1, pag. 1 — 25, nr. 2, pag. 65 — 90.) ■8°. 1920. Schneidewind W. Die Ernährung der landwirtschaftlichen Kultur- pflanzen. Lehrbuch auf der Grundlage wissenschaftlicher Forschung und "praktischer Erfahrung. Vierte, neubearbeitete Auflage. Berlin, 1921. Gr. 8". 550 S., 15 Tafeln. Seward A. 0. Fossil plants, a text-book for students of boiany and geology, Cambridge, Bd. III und IV. Nicht lange vor dem Erscheinen der hier kürzlich besprochenen III. Auflage von Scotts „Studies in fossil botany" wurde auch das bedeutende und weit um- fassendere Handbuch der Paläobotanik von Seward durch Herausgabe der Bände III und IV fertiggestellt. Die beiden ersten Bände dieses Werkes waren bereits 1898 und 1910 erschienen und Seward wollte die noch fehlenden Teile so rasch als möglich folgen lassen, aber die kriegerischen Verhältnisse erzwangen auch bei der Cambridge press eine Verzögerung des Druckes von Band IV. Band III beginnt mit einer gewiß stets erwünschten kurzen Darstellung über die rezenten Cycadeen, um dann vor allem ausführlich (im Anschlüsse an die schon im Bande II begonnene Darstellung) die Pteridospermen, Cycadofilices, Cordaitales und die vielen paläozoischen Samen zu behandeln. Schon eine bloße Durchsicht dieses letzten Kapitels kann dem Pernerstehenden zeigen, was es für eine Unmenge von Arbeit für die Paläobotanik noch zu leisten gibt, denn über die Zugehörigkeit nicht weniger paläozoischer Samen herrscht vielfach noch völlige Unklarheit. Seward schreibt bei Behandlung der Pteridospermen, in Abänderung der gewohnten (englischen) Schreibweise, aus nomenklatorischen Erwägungen Lyginopteris, wie schon Potonie seinerzeit vorgeschlagen hatte. Nach Ansicht des Referenten wäre aber vielleicht doch zu überlegen, ob nicht so allgemein ein- gebürgerte Gattungsbezeichnungen, wie z. B. Lijginodendron, trotz allem auf Grund eines Index nomiiuim conservandorum, wie bei den rezenten Phanerogamen, beizubehalten wären. Der restliche Teil des III. Bandes bringt eine ausführliche Ddrstellung der Cycadophyten, wobei natürlich die Bennettitales die ihnen zu- kommende Würdigung erhalten. Band IV beginnt mit der Besprechung der rezenten und fossilen Gliukgoales, um dann, außer einem kleinen Schlußkapitel über die Gnetales, zur Gänze der Behandlung der rezent-n und fossilen Coniferen gewidmet zu sein. Schon aus 223 dieser Tatsache mag erhellen, was für eine Fülle von Koniferenmaterial uns aus den früheren Erdperioden erhalten geblieben ist und was für'eine Bedeutung gerade dieser Pflanzengruppe einstens gewiß auch zugefallen ist. Selbstredend findet sich hier ebenfalls eine Zusammenfassung unserer Kenntnisse über die fossilen Koniferen- hölzer, wo wir gerade in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte zu ver- zeichnen haben. Mag man auch nicht in allem und jedem, um gerade bei diesem Kapitel der fossilen Koniferenhölzer zu bleiben, Sewards Auffassung teilen, und das gilt für das ganze Werk, so werden Sewards „Fossil plants" jedem paläo- botanischen Forscher ein unentbehrliches Handbuch sein, dessen Wert neben seiner Verläßlichkeit noch durch umfangreiche Literurhinweise und ein besonderes Fachliteraturverzeichnis bedeutend erhöht wird. Vornehmlich Anfängern wird das Einarbeiten hiedurch ganz beträchtlich erleichtert, denen zur ersten Einführung aber ein kürzeres Lehrbuch, wie etwa das von Scott oder Potonie-Gothen an- zuempfehlen ist. Bedauerlicherweise schließt auch dieses englische Handbuch der Paläobotanik mit den Gymnospermen ab. Seward begründet das Fehlen der Angiospermen mit seinem Glauben, daß erst in rezenten Angiospermen gewi'^gte Systematiker eine Durcharbeitung des fossilen Angiospermenmateriales vornehmen sollten, mit welchem Wunsche Seward allerdings Recht haben mag. Nach des Referenten Auffassung würde aber diese Mühe sicher Erfolg bringen, wie sich an kleineren Beispielen in letzter Zeit bereits erwiesen hat. Vielleicht entschädigt uns aber Seward mehr als reichlich für diesen fehlenden Abschnitt durch Verwirklichung seines Planes der Abfassung eines freien Ergänzungsbandes zu seinen „Fossil plants", in dem er auf Grund des großen in den vier Bänden behandelten Materialej wie auch ganz besonders unter Auswertung seiner Erfahrungen die Entwicklungs- geschichte des Pflanzenreiches im Verlaufe der einzelnen Perioden der Erdgeschichte zusammenhängend zur Darstellung bringen will, wofür er sicherlich nicht bloß von Fachkollegen, sondern auch ganz allgemein aufrichtigen Dank ernten würde. Kubart. Smith A. L. A handbook of the British Lichens. London (British Museum, Natural History), 1921. 8^ 158 pag., 90 textfig. — H. Vegetationen och dess ütveckhngshistoria i det Oentralsvenska högfjälisomrädet. (Särtryk ur Norrländskc Handbibliotek, IX.) üppsala (Almquist och Wiksells), 1920. Gr. 8". 238 S., 41 Textabb.. 2 Karten. Spegazzini C. Laboulbeniali ritrovate nelle coUezioni di alcuni musei italiani. (Anal. d. Mus. Nac. de hist. nat. de Buenos Aires, XXVI., 1915, p.- 45 1—511'. 48 Gg.). Stälfelt M. G. Die Beeinflußung unterirdisch wachsender Organe durch den raeciianiscben Widerstand des Wacbstumsraediums. (Arkiv för Botanik, Bd. 16, 1921, Nr. 5.) 8^ 88 S., 11 Texttig. Stolt K. A. H. Zur Embryologie der Gentianaceen und Menyanthaeeen. (Kgl. Svenska Vetenskapsakad. Handlingar, Bd. 61, Nr. 14.) Stock- holm, 1921. 4°. 56 S., 123 Textabb. Strom K. M. Tbe phytoplankton of some Norwegian lakes. (Viden- skapsselskapets Skrifter. I. Mat.-naturv. Kl., 1921, Nr. 4.) Kristiania. 1921. Gr.-8''. 51 S., 3 Tafeln. 224 Szafer ,W- Plan utworzenia rezerwatu lesnego w puszczy Bialowieskiej. (Panstwowa komisja ochrony przyrody, Nr. 1.) (Sylwan, XXXVIII, Lwöw 1920.) 8°. 24 pag. Ugolino U. Contributo alla Flora del Tirolo Cisalpino (Val Pusteria ed Ampezzaoo). (Nuovo giornale botan. ital., o. s., vol. XXVII, 1920, nr. 2—4, pag. 251—261.) 8". Die erwähneuswertesten Funde sind Ppa silvicola Guss., Potentilla nor- vegica L., Trifolium resupinatum L., Matricaria discoidea DC , Sonchus pa- lustris L. L. Ulbrich E. Naturschätze der Heimat. Biologische Darstellungen nutz- barer oder schädlicher Pflanzen und Tiere Deutschlands. Reihe A : Pflanzen. Heft 1. Freiburg, 1920. Gr. 8°. 12 u. 125 S, 18 Fig., 8 Tafeln. Inhalt: Ulbrich E., Der Besenginster; Bau, Lebenserscheinungen, Ver- breitung und Nutzen von Sarothamnus scoparius (L ) Koch, insbesondere seine Bedeutung für die Textilindustrie und Ödlandkultur, nebst Anhang über den Pfriemeoginster Spartium junceum L. Uphof J. C. Th. Vegetationsbilder aus dem Staate Michigan. (G. Karsten u. H. Schenck, Vegetationsbilder, 13. Reihe, Heft 8, Taf. 43—48.) Jena (G. Fischer), 1921. 4°. 6 Tafeln, 12 S. Text. Üxküil J. V. Theoretische Biologie. Berlin, 1920. Gr. 8». 260 S., 1 Farbentafel. Wagner P. Die Düngung der Wiesen nach den Ergebnissen von 4 — 14jährigen Versuchen. (Arbeiten d. deutschen Landwirtschafts- Gesellschaft, Heft 308.) Berhn, 1921. Gr. 8°. 141 S. Waibel L. Urwald — Veld — Wüste. Breslau, 1921. Gr. 8°. 208 S., 1 Karte, 20 Naturaufnahmen. Walther E. Taschenbuch für Pilzsammler. Eine Anleitung zur Kenntnis der wichtigsten eßbaren, giftigen und ungenießbaren Pilze unter Gegenüberstellung von Doppelgängern. Neue, durchgesehene Ausgabe. Leipzig, 1921. 8^ Mit 50 Farbbildern u. 48 Federzeichnungen. Warburg 0. Theorie der Kohlensäureassimilation, (Die Naturwissen- schaften, IX. Jahrg., 1921, Heft 18, S. 354—358.) 4». 4 Textfig. Weber van Bosse A. Liste des Algues du Siboga. IL Ehodophyceae. ' Premiere partie: Protoflorideae, Nemaliotiales. Cryptonemiales. (Siboga- Eipeditie, Nederlandsch Oost-Indie 1899—1900, Monographie LIXb.) Leiden (E. J. Brill), 1921. Gr.-40. (S. 187—310, Taf. VI— VHI. Fig. 54—109.) Wieland G. R. Monocarpy and pseudomonocarpy in the Oycadeoids. (American Journal of Botauy, vol. VIII, 1921, nr. 4, pag. 218—230, tab. IX-Xn.) 8". 1 textfig. 225 Zahn K. H. Compositae-Hieracium. Sect. VII. Vulgata (Schluß) bis Sect. X. .Panwosa (Anfang). (A. Engler, Das Pflanzenreich, 76. Heft, IV, 280.) Leipzig (W. Engelmann), 1921. Gr.-S*'. (S. 289—576, Fig. 28—44.) Zillig H. Unsere heutigen Kenntnisse von der Verbreitung des Antheren- brandes, Ustilago violacea (Pers.) Fuck. (Annales Mycologici, Vol. XVIII, 1920, Nr. 4-6, S. 136—153.) 8». Zinke A., Friedrich A. und Rollett A. Zur Kenntnis von Harz- bestandteilen. 6. Mitteilung. Über die Amyrine aus Manila-Elemiharz. I. Trennung der Amyrine. (Sizungsber. d. Akad. d. Wissensch. Wien, mathem.-naturw. Kl., Abt. Hb, 129. Bd., 1920, 4. Heft, S. 261— 278.) 8". 1 Taf., 3 Textfig. Akademien, Botanische Gresellschaften, Vereine, Kongresse etc. Akademie der Wissenschaften in Wien. Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 6. Mai 1921. Das w. M. Hofrat Prof. Hans Molisch überreicht eine von Dr. Franz Ruttner (Lunz. NÖ.) ausgeführte Arbeit unter dem Titel: „Das elektrolytische Leitvermögen verdünnter Lösungen unter dem Einfluß submerser Gewächse". 1. Messungen des elektrolytischen Leitvermögens verdünnter Lösungen bilden in der Hand des Biologen ein vortreffliches Mittel, um Konzentrationsveränderurigen in natürlichen und künstlichen Nährlösungen in sehr einfacher und zuverlässiger Weise quantitativ festzustellen, und sind geeignet, über die Aufnahme und Abgabe von Elektrolyten durch die in diesen Nährlösungen kultivierten Organismen Aufschluß zu geben. In der vorliegenden Arbeit wurde diese Methode hauptsächlich auf die Unter- suchung des Kohlensäure-Haushaltes submerser Gewächse angewendet und dargetan, daß es möglich ist, auf diese Weise einerseits die Assimilation der Bicarbonatkohlen- säure und die damit verknüpften Vorgänge durch vergleichende Untersuchungen genau zu beobachten, andererseits aus der Leitfähigkeitsabnahme in Calciumbicarbonat- lösungen die Menge der assimilierten CO^ mit hinreichender Genauigkeit zu be- stimmen. 2. In natürlichen und künstlichen Lösungen von Calciumbicarbonat findet unter dem Einfluß von Eloclea und anderen Wasserpflanzen im Licht zunächst ein sehr rascher Abfall des elektrolytischen Leitvermögens statt, der auf die Assimilation der halbgebundenen Kohlensäure und die dabei erfolgende Ausfällung des Kalkes zurückzuführen ist. Nach Abschluß dieses Prozesses tritt jedoch die entgegengesetzte 226 Erscheinung ein, das Leitvermögen wächst im intensiven Licht bedeutend an, um bei Verdunkelung wieder abzufallen. 3. Dieser Lichtanstieg des Leitvermögens ist an die Anwesenheit von Calcium- carbonat gebunden und dasselbe gilt auch von dem schon bekannten Auftreten einer alkalischen Reaktion in belichteten Wasserpflanzenkulturen. Beide Erscheinungen unterbleiben in destilliertem Wasser oder in verdÜLnten Lösungen verschiedener Neutralsalze. Es triftt somit der von H a s s a c k angenommene Austritt alkalischer Substanzen (Alkalicarbonaten) aus den Pflanzenzellen nicht zu und da demzufolge die Äquivalentkonzentration der Lösungen im Licht keine Vermehrung erfährt, kann der Anstieg ihrer Leitfähigkeit nur in Veränderungen der kohlensauren Salze zu suchen sein, welche das Äquivalentleitvermögen erhöhen. Dafür kommt in unserem Falle nur eine Vermehrung der*Hydroxylionen in Betracht. Die Tatsache, daß dieser Lichtanstieg des Leitvermögens durch Einleiten von CO^ wieder rückgängig gemacht werden kann, führt zu dem Schlüsse, daß es der Kohlensäure- entzug bei der Assimilation ist, der ihn bewirkt. Doch reicht die mit der Umwand- lung des Bicarbonates in Carbonat verbundene Erhöhung de; Leitvermögens nicht aus, die Erscheinung zu erklären, sondern man muß annehmen, daß über diesen Prozeß hinaus noch ein Teil des gelösten Carbonates in Hydroxyd übergeführt wird, um zu der aus den Leitfähigkeitsscbwankungen zu folgernden Oif-Ionenkonzentration zu gelangen. 4 Die Hydroxydbildung, bzw. die Vermehrung der OJEf-Ionen, wird auf Grund der auch durch andere Beobachtungen begründeten Voraussetzung erklärt, daß die Ca-Ionen langsamer von der Pflanze aufgenommen werden, als die Carbonatiouen und daß infolgedessen ein lonenaustausch stattfindet, bai dem an Stelle der über- schüssig aufgenommenen Caibonatioaen Oü-Ionen in die Lösung zurückkehren. 5. Daß Carbonate überhaupt von der Pflanze aufgenommen we'rden, konnte durch die allmähliche Abnahme der Leitfähigkeit von X!aCO^ und /lüCOs- Lösungen im Licht, beinahe bis zum vollständigen Verschwinden der Salze aus der Lösung, nachgewiesen werden. Im Dunkeln erfolgt die Aufnahme von KHCO^ nur äußerst angsam. 6. Elodea hat die Fähigkeit, Calciumcarbonat bis zum letzten Rest zu spalten und in Carbonat überzuführen. Am Abschluß vieler Versuche in Bicarbonatlösungen war die Leitfäh-gkeit bis auf den Wert der konzentrierten CaCOs-Lösung, also auf etwa 03. lo--! gesunken. Aus dieser Tatsache und auf Grund der Erfahrung, daß eine Zersetzung von dieser Vollständigkeit nicht einmal durch anhaltendes Kochen zu erreichen ist, ferner in Anbetracht der großen Geschwindigkeit, mit der sich die Spaltung des Bicarbonates unter dem Einfluß der Pflanze vollzieht, einer Geschwindig- keit, welche jene der spontanen Zersetzung des Salzes auch bei Durchleiten kohleu- säurefreier Luft weit übertriff't, ergibt sich, daß die Annahme N a t h a n s o n s, wo- nach die subuiPisen Wasserpflanzen nicht die Fähigkeit besäßen, aktiv in den Prozeß der Bicarbonatspaltung einzugreifen, zur Erklärung des ganzen Vorganges nicht aug reicht. Wohl bildet die durch die Gleichgewichtsverhältnisse in Bicarbonatlösungen bedingte Menge der freien CO.i die Hauptquelle für die Assimilation der Wasser- pflanzen, aber durch die nachgewiesene Vermehrung der Hydroxylionen und durch direkte unter Bevorzugung des Carbonat- Ions erfolgende Aufnahme der kohlensauren Salze wird die Spaltung des Bicarbonates wesentlich beschleunigt und die Assimilation gefördert. 227 Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 12. Mai 1921. Das w. M. Prof. ß. VV et t stein legt eine Abhandlung von Dr. Bruno Schußnig in Wien vor mit dem Titel: „Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattuno; Taher". Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 27. Mai 1921. Das w. M. Hofrat Hans Molisch überreicht eine im Pflanzen- physiologischen Institute der Wiener Universität von Professor Adolf Schwenk ausgeführte Arbeit unter dem Titel: „Ü ber Mikroorganis- men in der Wiener Hochquellenleitung." Das Wiener Leitungswasser wurde bisher in biologischer Beziehung nur auf Bakterien geprüft. Die vorliegende Arbeit setzt sich das Hauptziel, zu untersuchen, ob in dem so reinen Wiener Leitungswasser außer Bakterien noch andere Lebewesen überhaupt vorkommen und existieren können; und wenn dies der Fall wäre, ob es sich dabei etwa um typische Reinwasser- oder um Gebirgsformen handelt, die aus dem Ursprungsgebiet, dem Schneeberg und Hochschwab, stammen, oder um eine be- sondere lokale Lebensgemeinschaft des Leitungssystems. Hiebei hat sich ergeben: 1. Von E i s e n b a k t e r i e n treten Chlamydoihrix oehracea und ganz ver- einzelt Galliohella ferruginea auf. Crenothrix pohjspora und Clonothrix fusca konnten nur je ein einzigesmal beobachtet werden. Die erfreulicherweise so geringe Entwicklung von Eisen- bakterien hat ihre Ursache wohl in der großen Armut des Wassers an organischen Substanzen. 2. Der Nachweis von Purpurbakterien braucht ganz und gar nicht wunderzunehmen. Es handelt sieh jedenfalls nur um ganz vereinzelte Keime, wie sie sich ja auch sonst überall vorfinden und zu halbwegs üppigem Gedeihen nur dann gelangen, wenn alle erforderlichen Bedingungen, nämlich organische Substanz, Licht- ung Sauerstoffmangel, zusammentreffen. 3. Kieselalgen finden sich wohl zu jeder Zeit, jedoch nur in ganz wenigen Arten und Individuen vor, sonstige pflanzliche Organismen ganz vereinzelt und in spärlichen Resten. 4. Von Tieren treten — wieder nur sehr vereinzelt — etliche Rhizopoden- arten und ein Nematode auf. 5. Die Organismen sind zum großen Teile abgestorben. 6. Sie dürften alle bis auf die Eisenbakterien erst sekundär, etwa durch Nieder- schläge oder S' hmelzwasser, infolge mangelhafter natürlicher Filtration in das Quell- wasser gelangen. Diese Anschauung findet ihre Bestätigung in den Ergebnissen der bakteriologischen Untersuchung. 228 Sitzung der raathematisch-naturwissenschaftlichea Klasse vom 7. Juli 1921. Das w. M. Hofrat H. Moliscii legt eine vorläufige Mitteilung vor von Dr. Alfred Lim berger, Assistenten am Pflanzenphysiologi- sehen Institute der Wiener Universität, „Zur Frage der Symbiose von Anahaena mit Azolla". Seitdem man durch Straub urgers Veröffentlichung im Jahre 1873 genauere Kenntnis des Vorkommens der Blaualge Anahaena in den ßlatthöhlen des Wasser- farnes Azolla hatte, wurde das Zusammenleben der beiden Organismen für ein sehr enges gehalten. Denn die Blaualge ist in allen ^^^oWo-Arten zu finden, auch wenn diese aus verschiedenen Erdteilen stammen. Außerdem umspinnt die Anahaena nach Straßburger auch die Gegend des Vegetationspunktes von Azolla, von wo sie in die neuangelegten Blätter leicht Eingang findet und nach G o e b e 1 ist sogar das Makrosporangium des Farnes nicht frei davon, so daß dieser während seines ganzen Daseins Anahaena enthält, das Zusammenleben also als zyklische oder permanente Symbiose zu bezeichnen wäre. Das Ziel der eigenen ßemiihungen ging dahin, die getrennte Existenz der beiden „Symbiwitcn" zu ermöglichen. Alle Versuche, auf verhältnismäßig rasche und mehr oder weniger gewaltsame Weise anabaenafreie Azollen zu erhalten, scheiterten. Bei dem Verfahren, durch Einwirkung von auf 30—50" C erwärmtem Wasser auf die schwimmende oder untergetauchte Azolla, zeigte sich die Blaualge, wahrscheinlich weil sie in den Blatthöhlen gegen die Wärmewirkung besser geschützt war als der Farn selbst, widerstandsfähiger als dieser. Auch Versuche, durch Einfluß von schwachen Ammoniak-, von Alkohol- und Joddämpfen, von Leuchtgas, durch Kultur auf saueren oder Cm (504- hältigen Nährlösungen die Trennung herbeizuführen, miß- langen, da der Farn mindestens gleichzeitig mit der Blauälge abstarb. Im Herbste 1920 wurde sehr üppig gewachsenes J.^oWa-Material aus der Bio- logischen Versuchsanstalt im Prater, das von Anahaena strotzte, zur Überwinterung auf mehrere Behälter an verschiedenen geeigneten Stellen im Pflanzenpbysiologischen Institute der Wiener Universität verteilt und teilweise auf Wasser schwimmend, zum Teil aber nur auf fruchter Gartenerde weiter gezogen. Fast überall hielt sich Azolla den Winter über lebend. Häufige, sorgfältige mikroskopische Kontrolle an ßasiermesserquerschnitten und Quetschpräparaten von Azolla aus den aufgestellten Kulturen auf den Anahaena Gehalt hin, zeigten gegen Ausgang des Winters eine starke Abnahme der Blaualge in den auf feuchter Erde im Kalthause gezogenen Azollen. Die Zellen der noch vorhandenen Anahaena waren mißfarben gelblichgrün, oft eckig, kollabiert, die Fäden zerfielen. Mitte März war die Blaualge völlig verschwunden, der Farn grün, lebend. Dagegen enthielten die auf Wasser schwimmend gehaltenen Azollen nach wie vor Anahaena ziemlich reichlich und von nor- malem Aussehen. Ob die Anahaena rein passiv der Verwesung anheimfiel oder vielleicht auch von der Azolla verdaut wurde, ließ sich bisher nicht entscheiden. Das anabaenafreie Material wurde nun sorgfältigst, wieder auf Wasser über Moorerde schwimmend, weiter kultiviert. Gegenwärtig, Ende Juni, wuchern die völlig anabaenafreien Azollen üppig. Sie sind dunkelgrün gefärbt 229 und vermehren sich reichlich vegetativ. Von parallel kultivierten anabaenahältigen Exemplaren sind sie äußerlich nicht zu unterscheiden. M i e h e erwähnt in seiner Arbeit über Ärdisia, einigemale anabaenafreie Individuen von Azolla gefunden zu haben, die aber durch ihre bleichgrüne Farbe und ihr schlechteres Wachstum von den anderen abstachen. Auch soll nach ihm spontane Wiedervereinigung der Kompo- nenten vorkommen. Die Ursachen der Trennung und Wiedervereinigung sind ihm nicht bekannt. Für das Absterben der Blaualge müssen, soweit auf Grund des einen vor- liegenden Falles ein Urteil gestattet ist, die relative Trockenheit infolge der Kultur auf bloßer feuchter Erde bei der verhältnismäßig niedrigen Temperatur im Kalthaus und dem schwachen Winterlicht, aber auch höchstwahrscheinlich die chemische Ein- wirkung von in der Gartenerde enthaltenen Stoffen verantwortlich gemacht werden. Wichtig scheint zu sein, daß die Azolla die Blaualge nicht plötzlich, sondern ganz allmählich verliert, um die Trennung selbst überleben zu können. Die in die Blatthöhlen ragenden, normalerweise von Anabaena umsponnenen, bereits von Straßburger beschriebenen Keulenhaare werden auch in den anabaena- freien Exemplaren bis jetzt ausgebildet. Sie bestehen auch hier aus einer Stielzelle und einer schlauchförmigen, am Ende etwas keulig verbreiterten Endzelle. Diese ist vital, z. B. mit Neutralrot, sehr gut färbbar und nimmt überhaupt aus stark ver- dünnten Lösungen verschiedene Farbstoffe auffallend rasch und reichlich auf. Daraus kann eine Funktion als aufnehmende und vielleicht auch abgebende Zelle, ähnlich wie beim Wurzelhaar, gefolgert werden. Ihr bereits bekannter Eiweißreichtum ist ebenfalls vorhanden. In der Stielzelle konnte oft reichlich, in der Endzelle seltener und spärlicher Stärke nachgewiesen werden. Überhaupt zeigten die aaabaenafreien AzoUen in den ersten Wochen starke Anhäufung von Stärke, besonders längs der Gefäßbündel und in der Umgebung der Blatthöhlen. Diese Stärkestauung dürfte mit dem Verlust der Anabaena zusammenhängen. Gegenwärtig, nach dreimonatlicher Kultur der anabaenafreien Azolla sind bei den Keulenhaaren manchmal eigentümliche Verwachsungen untereinander zu finden, auch ist die Endzelle mitunter stark verkürzt, beinahe kugelig. Es treten ferner Chlorophyllkörnehen in der Stielzelle zahlreicher, in der Endzelle weniger auf. Ob diese Erscheinungen sich noch verstärken und in direktem, kausalem Zusammen- hang mit dem Verlust der Anabaena stehen, kann erst die weitere Beob- achtung lehren. Jedenfalls kann Azolla trotz de rscheinbarsonstsoinnigen und für beide Teile auch nicht ganz bedeutungslosen Symbiose mindestens monatelang ohne Anabaena ausgezeichnet vege- tieren und sich reichlich vegetativ vermehren. Zu ermitteln, ob sich dieses anabaenafreie Wachstum auch über mehrere Vegetationsperioden erstrecken kann und auch zurzeit geschlechtliche Fortpflanzung stattfindet, muß die Aufgabe der folgenden Untersuchungen sein. Auch wird die Möglichkeit, auf Grund der bis- herigen Erfahrungen jederzeit mit Sicherheit anabaenafreie Azollen zu erzielen, ebenso wie die willkürliche Wiedervereinigung der beiden Komponenten anzu- streben sein. Hervorgehoben zu werden verdient, daß Anabaena Azollae oft in den die Höhlen der jüngeren, gegen die Sproßspitze zu gelegenen Blättern erfüllenden Nestern Fäden zeigt, die sich in Größe, Form und Farbe der Zellen sehr stark von denen in älteren Blättern unterscheiden. Sie weisen gegenüber den letzteren die halben Di- mensionen auf und sind nicht so stark blau, sondern eher grün gefärbt. Man hat 230 es dabei sicher mit verschiedenen Entwicklungsstadien ein und derselben Alge zu tun. Bei den langausgedehnten Bemühungen, mit Hilfe der verschiedensten Nähr- böden auch die Blaualge für sich zu kultivieren, wurde eine Anabaena isoliert, die auf rein anorganischem, stickstoffarmen Nährboden gedeiht und mit der in den jüngeren Blättern von Azolla gefundenen Anabaena Äzollae in Größe und Aussehen der Zellen übereinstimmt. Die absolute Reinkultur, sehr schwer zu erzielen, steht noch aus. Die Schwierigkeiten der Isolierung von Anabaena lassen vermuten, daß sie der abhängigere der beiden „Symbionten" ist Das w. M. Hofrat Professor Hans Moli seh überreicht ferner eine Arbeit des Herrn Bruno Huber unter dem Titel: „Zur Biologie der Torfraoororchidee Liparis Loeselii Rieh." 1. Die Arbeit will die Verpilzung von Liparis Loeselii entwicklungsgescbicht- lich verfolgen und durch Prüfung der Ernährungsphysiologie der verpilzten und pilz- freien Pflanze sowie des rein kultivierten Pilzes Einblick in die Wechselbeziehungen der beiden Symbionten namentlich im Hinblick auf den auffallenden Standort der Pflanze gewinnen. 2. Die Rinde der Grundachse von Liparis Loeselii ist reichlich verpilzt. Die Verpilzung der Wurzeln und Blätter tritt demgegenüber zurück. (Vgl. G o e b e 1 K., Flora, 88. Bd., S. 103.) 3. Ein Überwandern des Pilzes aus der alten in die neue Achse findet nicht statt Diese muß vielmehr alljährlich von neuem infiziert werden. Die Infektion er- folgt durch die älteste Wurzel, die geradewegs in die alte Achse hineinwächst. Durch rechtzeitige Beseitigung der verpilzten Teile gelang es, die Infektion zu verhindern und pilzfreie Pflanzen zu erzielen 4. Eine Sonderung in Wirt- und Verdauungszellen fehlt. Der Pilz fällt im Laufe der Vegetationsperiode in der Mehrzahl der Zellen der Verdauung anheim. 5. Die Sporenketten des Pilzes finden sich regelmäßig in der Wutzelepidermis und den Blattbasen, selten in Wurzelhaaren. 6. Liparis ist selbständig assimilationsfähig. Als Assimilationsprodukt erscheint „rote" Stärke. 7. Die Wasserdurchströmung von lAparis ist lebhaft. In der Spaltöffnungszahl übertrifft sie die untersuchten heimischen Orchideen bedeutend 8. Samenkeimung gelingt nicht. Dagegen erfolgt reichliche Vermehrung durch Adventivknospen, deren Entwicklungsgeschichte lückenlos verfolgt werden konnte. 9." Die Isolierung des Symbionten bereitet keine Schwierigkeiten. Er gehört zur Sammelgattung Ehizoetonia repcns B e r n a r d (Typus Orchcomyces psychodis Bürge ff) und stimmt in seiner Ernährung mit den bisher untersuchten Orchideen- pilzen im wesentlichen überein. Er vermag mit sehr wenig Stickstoff auszukommen, ist den iV^- Quellen gegenüber wenig spezialisiert, assimiliert jedoch atmosphärischen Stickstoff nicht. Zoologisch-botanische OeseHschaft in Wien. Die zoologiseh-botanisehe Gesellschaft hat ihre Erzherzog Rainer- Medaille für das Jahr 1921 dem Hamburger Botaniker Prof. Dr. Hans Winkler verliehen. 231 Notizen. Zur ÄdTciitivflora yoii Tirol. Auf einem mageren Wiesengrunde im Gebiete der ehemaligen Gemeinde PradI, jetzt zu Innsbruck gehörig, entdeckte ich vor kurzem einige Exemplare des sonst im Mittelraeergebiete vorkommenden Tri- folium resupinatum L., dessen Same wahrscheinlich durch das Gepäck der italienischen Soldaten in die Gegend gekommen ist. Da der Fund- ort als Fußball-Spielplatz benützt wird, ist leider wenig Hoffnuug auf Erhaltung des zierlichen Pflänzleins. — Trifolium incarnatum L., wovon ich vor etwa zehn Jahren einige Exemplare nächst der Haltestelle Lans- Sistrans der Igler Bahn gefunden hatte — es wurde nach Murr an der Igler Bahn zur Berasung der Böschungen verweudet — , ist alsbald wieder verschwunden; auch in der Gegend von Meran (Obermais), wo. ich dieses wegen seiner leuchtenden Erdbeeren-Farbe mit keinem anderen zu verwechselnde Trifolium zu Anfang der siebziger Jahre gefunden zu haben mich mit Sicherheit erinnere, hat es sich nicht gehalten. Dagegen hat sich Impatiens parviflora DO., die ich vor zwei Jahren zuerst in der Nähe des Innsbrucker städtischen Friedhofes ge- funden, dort behauptet. Nach Dalla Torre und Sarnthein, Flora von Tirol, VI/2, S. 795 soll die Pflanze vor Jahren von L. Menyhdrt in der Umgebung der Stadt ausgesäet worden sein. Innsbruck, 25. Juui 1921. Oberbibliothekar Dr. Josef Hundegg er. Mitteilungen über immer- und wintergrüne Gehölze. Alle Freunde und Pfleger von immergrünen Laubgehölzen und von solchen Arten und Formen, die als Wintergrün angesprochen werden können, werden gebeten, an den Unterzeichneten Berichte über ihre Erfahrungen und Mitteilungen über in Kultur befindliche willig ge- deihende Pflanzen zu senden. Herr Istvan Graf Amb rözy-Migazzi, dessen Anlage in Malonya (Tschechoslowakei) durch ihren Reichtum an solchen Gehölzen sich auszeichnet und der seit Jahrzehnten sich mit der Verwendung dieses für Anlagen so wertvollen Materiales beschäftigt, ist im Begriffe, seine Erfahrungen zusammenfassend darzustellen. Er läßt an alle Gärtner und Gartenfreunde, die auf diesem Gebiete Versuche angestellt und Beobachtungen gemacht haben, die inständige Bitte er- gehen, ihn durch Bekanntgabe ihrer Erfahrungen zu unterstützen. Es ist die Herausgale eines größeren, gut ausgestatteten Werkes geplant, 232 worin alle bisherigen Beobachtungen gesammelt werden sollen. Jeder Mitarbeiter ist willkommen und wird entsprechend namhaft gemacht. Der Unterzeichnete wird alle Eingänge sofort an Graf Ambrozy weiter- leiten und auf Wunsch jede nähere Auskunft erteilen. Gute photo- graphische Aufnahmen werden gern käuflich erworben und besondere Bemühungen nach Vereinbarung honoriert. Bei Berichten über botanisch noch nicht sicher bestimmte Formen wird gebeten, geeignete Probe- stücke beizufügen, die eine Bestimmung ermöglichen. Alle Sendungen sind postfrei an die unten angegebene Adresse zu richten, doch werden Portoauslagen auf Wunsch gern zurückvergütet. Camillo Schneider, Charlottenburg 4., Bismarckstr. 19. Staatliche Rebenzüchtung sstation in Klosterneuburg'. Das Buudesministerium für Land- und Forstwirtschaft in Wien hat eine Staatliche ßebenzüchtungsstation in Klosterneuburg bei Wien in Verbindung mit dem önologisch-pomologischen Institut (Höhere Staatslehranstalt für Wein- und Obstbau) ins Leben gerufen, die unter der wissenschaftlichen Leitung Prof. Dr. L. Linsbauers steht, während Reg.-ßat Fr. Kober die praktische Leitung derselben übernommen hat. Personal-Nachrichten. Prof, Dr. Erich Tscbermak-Sey senegg, Vorstand der Lehr- kanzel für Pflanzenzüchtung an der Hochschule für Bodenkultur in Wien, erhielt den Titel Hofrat. Prof. Dr. Ludwig Di eis (Berlin) wurde als Nachfolger von Geheim- rat Prof. Dr. Adolf Engler zum Direktor des Botanischen Gartens und Museums in Berlin-Dahlem ernannt. Dr. August Ginzberger wurde zum Vize-Direktor des Botanischen Gartens und Lastitutes der Universität Wien ernannt, Privatdozent Dr. Kurt Noack in Freiburg i. Br. wurde als Nach- folger E. Küsters nach Bonn berufen. Gestorben: Emile Boudier (Paris), ehemaliger Präsident der Societe botanique de France, am 4. Februar 1920. Prof. Giuseppe Cuboni (Rom) am 3. November 1920. Prof. Dr. Moriz Büsgen (Hannöverisch-Münden) am 12. Juni 1921. Dragutin Hirc (Zagreb, Jugoslavien). OSTERREICHISCHE BOTANISCHE ZEITSCHRIFT. LXX. Jahrgang, Nr. 9—12. Wien, September — Dezember 1921. Beitrag zur Kenntnis der Flora der Scoglien und kleineren Inseln Süd-Dalmatiens. Von August Ginzberger (Wien). Die nachstehende Aufzählung enthält vor allem diejenigen Farn- und Blütenpflanzen, welche auf den beiden von der Akademie der Wissenschaften in Wien subventionierten und im 92. Bande der „Denk- schriften" derselben (1915, S. 263—280) beschriebenen „Scoglien- r eisen" von meinen Reisegefährten (namentlich A. Teyber) und mir gesammelt und notiert worden sind. Außerdem sind die von mir, ferner von J. Baumgartner, H. Cammerloher, A., y. Degen, E. Galvagni, P. Kammerer, J. Schiller, A. Teyber und V. Voncina an den a. a. 0. auf Seite 263, 265 und 278 ge- nannten Orten gesammelten Pflanzen einbezogen, ebenso die von A. V. Degen und V. Voncina^) mir zur Verfügung gestellten Notizen. Weiters siod die von E. Kindt am 19. Mai 1905 auf Busi gesammelten Pflanzen, sowie eine Anzahl Exemplare von M. Botteri (Herbar des botanischen Institutes der Universität Wien) berücksichtigt, ebenso einzelne von den Pflanzen, die C. v. Marchesetti auf seinen zahlreichen Adria- Fahrten'') sammelte. Endlich habe ich diesmal gegenüber der oben er- wähnten Reisebeschreibung das Gebiet erweitert und Pelagosa gran de und Pelagosa piccola dazugenommen. Wie aus meinem im III. Jahr- gang der „Adria" (Triest, 1911) unter dem Titel „Fünf Tage auf Öster- reichs fernsten Eilanden" veröö'entliehten „Beitrag zur Landeskunde von Pelagosa" hervorgeht, habe ich auf Pelagosa grande vom 30. April bis 3. Mai 1895 und vom 5. bis 9. Juni 1901 gesammelt und Pelagosa piccola am 7. Juni 1901 besucht. Die damals zusammengebrachten ^) Die brieflichen, nicht durch Herbarexemplare belegten Mitteilungen von V. Voncina sind stets als solche bezeichnet; einige mit den sonstigen Erfahrungen nicht recht in Einlilang zu bringende Mitteilungen dieser Art habe ich nicht auf- genommen. 2) Nach brieflicher Mitteilung zwischen 1875 und 1886; er besuchte u. a. Cazza, Cazziol und die Lagostini. Österr. botin. Zeitschrift, 1921, Heft 9—1 . 16 234 Sammlungen und Notizen sind vor allem in die Aufzählung aufgenommen, außerdem die Pflanzen, die H. Cammerloher am 28. Mai 1911, C. J. Cori im April 1912, J. Schiller am 18. November 1913 und V. Voncina bei wiederholten Besuchen von Pelagosa grande gesammelt haben; letzterer sammelte auch auf Pelagosa piccola und stellte mir briefliche Mitteilungen über beide Inseln zur Verfügung, die in der oben ervyähnten Weise verwendet wurden. Die meisten Pflanzen von der ersten Scoglienreise hatte A. Teyb er schon (zum Teil mit mir zusammen) bestimmt, bevor ich die zweite Reise antrat; in den letzten Jahren war ich (mit langen Unterbrechungen) mit der Revision des gesamten mir erreichbaren Herbar- und Alkohol- materials beschäftigt; als Frucht dieser Revision sind bisher Studien über einige Centaurea- und Phagnalon- Arten in dieser Zeitschrift er- schienen. Die übrigen kritischen Bemerkungen werden größtenteils in einer der Akademie der Wissenschaften vorzulegenden Arbeit Platz finden, die vor allem meine zahlreichen ökologischen Beobachtungen bringen wird. In der nachstehenden Aufzählung sind nur die Namen der Eilande angeführt, auf denen die einzelnen Pflanzen festgestellt wurden; bei der scharfen Begrenzung und geringen Größe und Höhe ^) derselben genügt dies für floristische Zwecke vollkommen. Die Namen sind in der unten angeführten Weise abgekürzt; die den Namen beigefügten Nummern beziehen sich auf das in der Beschreibung der Scoglienreisen (S. 275 f), sowie auf der Innenseite des Umschlages der Separata (nebst Karten- skizze) abgedruckte Verzeichnis, in welchem Pelagosa grande und piccola natürlich fehlen. (S. = Scoglio, I. = Insel; vgl. S. 279 der „Scoglienreisen".) An. . And . Bac . Baci . Bar . Barj . Bi . . Bu. . Bus . Caz (Jazi . Crn . Gag . S. an der Südküste von Sant' Andrea (östlich von Punta Slatina) . . 4 I. Sant' Andrea 3 S. Bacile piccolo 19 S. Bacile grande 18 S. Mali Barjak 9 S. Veli Barjak 10 S. Bijelac 22 S. beim Mezzo Porto von Busi, nächst der Blauen Grotte 8 I. Busi 6 I. Cazza 21 I. Cazziol 24 S. Crnac 25 S. Gagliola (östlich von der Südwestspitze von Busi) 7 ') Zum Beweis seien Umfang und Höhe der ausgedehntesten Eilande angeführt : Sant' Andrea: 8-7 km, 311 m; Busi: 14-9 km, 240 m; Cazza: 13 7 km, 243 m. 235 Gla . . S. Gre . . . S. Ka . . . s. Kam . . . s. Meli . . . s. Mrö . . . I. Mrk . , s. Pe . . . . s. Pel . . . s. Pia . . . s. Po . . . s. Podm . s. Pot . . . s. Ru. . . . s. Rut . . . s. Sa . . . s Ses. . . . s. Sest . . s. Smo . . s. Taj. . . s. Via. . . s. Ze . . . . s. Glavat 37 Greben 14 Kamik (an der Nordküste von Lissa, beim Porto Chiave) 12 Kamik (westlich von Sant' Andrea) 2 Mellisello (Brusnik) 5 Mröara 27 Mrkijenta (bei Smokvica) 34 Pelagosa piccola — Pelagosa grande — Planchetta (zwischen Lesina und Ourzola) 20 Pomo 1 Pod Mrcarom 26 Potkopiste 23 Mali Rutenjak 28 Veli Rutenjak 29 Sasse 11 Mala Sestrica 32 Vela Sestrica 33 Smokrica 35 Tajan 30 Veli Vlasnik 36 Zenka 16 Die drei Klippen (Nr. 13, 15 und 31) kommen in der Aufzählung nicht vor, da sie weder Farn- noch Blütenpflanzen beherbergen; der Scoglio Veli Parsanj (Nr. 17) fehlt ebenfalls, da er botanisch nicht untersucht wurde. In der Nomenklatur, der Schreibweise der Namen, der Art der Nennung, sowie der Abkürzung der Autoren hielt ich mich so viel als möglieh an Fr it seh, „Exkursionsflora für Österreich", 2. Auflage (1909); für Namen, die dort nicht vorkommen, wurden Ascherson und Graebner, „Synopsis der mitteleuropäischen Flora", Visiani, „Flora Dalmatica", Fiori, Paoletti und Beguinot, „Flora analitica d'Italia" herangezogen, stets unter tunliehster Berücksichtigung der von Fritsch befolgten Grundsätze. Abweichungen ergaben sich insbesondere bei genauerer Untersuchung einiger Formenkreise, sowie bei Bestimmungen, die von Spezialkennern geliefert wurden ; letztere sind bei den einzelnen Gattungen namentlich angeführt. Ich bin ihnen für ihre Mühe zu Dank verpflichtet. Die Anordnung der Familien und Gattungen erfolgte genau nach E. Janchen, „Die europäischen Gattungen der Farn- und Bluten- pflanzen nach dem Wettsteinschen System geordnet" (2. Aufl., 1913); innerhalb einer Gattung wurden die Arten fast immer in alphabetischer Reihenfolge angeführt; nur einigemal erschien es zweckmäßig, nahe verwandte Arten nebeneinander zu stellen. Die Standorte sind streng nach den oben erwähnten Nummern angeordnet; Pelagosa grande und piccola machen stets den Schluß. 16* 236 Die nachstehende Aufzählung enthält alle mir erreichbaren An- gaben, gleiehgiltig, ob sie schon anderswo veröffentlicht sind oder nicht; der Vergleich mit der darüber vorhandenen Literatur wird Sache der ausführlicheren Arbeit sein. Von letzterem Grundsatz bin ich nur in einer Hinsicht abgewichen. Denn während (mit Ausnahme einiger An- gaben in monographischen Studien über einzelne Formenkreise) sämt- liche Beobachtungen über die übrigen Eilande hier zum erstenmal ver- öffentlicht werden, habe ich schon vor mehr als 10 Jahren meine sämt- lichen auf Pelagosa grande und piccola gesammelten Pflanzen, sowie die dazu gehörigen Notizen A. Baldacci zur Publikation überlassen; er verwendete sie nebst allen anderen bis dahin bekannten Angaben zur Anfertigung einer „Flora delle isole Pelagose", die 1911 in den „Memorie della ß. Accademia delle Scienze dell' Istituto di Bologna, Olasse di Scienze Fisiche, Sezione delle Scienze Naturali", Serie VI, Tomo VIII, S. 53—61, erschien. Ich kann mich nicht mit allen Be- stimmungen Baldaccis einverstanden erklären und werde die Ab- weichung in unseren Auffassungen bei den einzelnen Arten erwähnen; für die größere Arbeit behalte ich mir eine kritische Behandlung der ganzen Florenliste von Pelagosa vor. ' Pteriäophyta, Selaginella denticulata (L.) Lk. : Caz, Kut. PoUjpodium vulgare L. : Po (ad subsp. serratiim Willd. verg.). And. — Asplenium adiantum nigrum L. : And.; A. trichomanes L. : And. — Ceterach officinarum Lam. et DO. : And, Caz, ßut. Gyninospermae, Juniperus oxycedrus L.^): And, Bus; J. pJioenicea L. : And, Bus, Sa, Gre, Ze, Pia, Caz, Pot, Cazi, Mrc, ßu, ßut. Pinus halepensis Mill."): And, Bus, Cazi, Mrc. Ephedra campylopoda C. A. Mey. : Pia. ßlonochlamydeae. Quercus ilex L. : And, Bus, Caz, Mrc. Ficus carica L.^): Meli, Pot, PeH) (wohl stets eingeschleppt). ^) Sensu latiore (einschließlich J. niacrocarpa Sibth. et Sra.); vgl. Asch.-Gr., Synopsis, 2. Aufl. I, S. 383 f. 2) Auf Pel mißglückte Aufforstungsversuche. 3) Kultiviert: And. *) Briefliche Mitteilung von V. Vonöina. 237 Urtica memhranacea Poir.: Oaz; U.urens L.: Caz. — Parietaria judaica L.: And (z. T. f. microphylla [Bach]), Meli, Bus (wie And), Pia, Caz, Via, PeP), Pe. Osyris alba L. : Baei, PeP). Eumex pulcher L.^): And, Bus, Caz, Pel*). — Polygonum lito- rale Lk. : Bus. Mercnrialis annua L. : And, Baei, Bac, Caz, Rut. — EupJiorhia dendroides L. : Po, And, Oaz, Pel, Pe; E. helioscopia L. : And, Pel ; E. paralias L. : Bus ; E. peplis L. : Ze ; E. peplus L, : Bus, Baei (var. peploides [Gou.]), Pel (wie Baei); E.pineaL.: And, Pel; E. spinosa L.: Barj, Baci^), Caz, Vla^), Pel; E. terracina L. : Bus". Beta maritima L. : Baei, Bac, Taj, Ses, Smo, Gla. — Chenopodium murale L. : Meli, Pel ^) ; Ch. vulvaria L. : Kam. — Atriplex hastatum L. : Meli'), Bus, Pla3), Caz'), Bi'), Crn'), Podra, Taj, Ses, Mrk,' Smo, Via. Gla'); A. portulacoides L. : And^), MelP), Bus ^), Baei, Bac, Pia, Ses, Sest, Via, Gla, PeP), Pe; Ä. tataricum L. (?): Barj'). — Camphorosma monspeliacum L. : Sest, Smo, Via. — Arthrocnemum glaucum (Del.) Üng.-Sternb. : Kam, Meli, Bus, Bar, Barj, Baei, Bac. — Suaeda fruti- cosa Forsk. : Kam, Meli, Bus, Bu, Pel, Pe. — Salsola kali L. : Bus, Pia. Fhytolacca decandra L. : Bus (verwildert). Mesemhrianthemum nodiflorum L. : Pel. Portulaca oleracea L.: Kam, Meli. Polycarpon tetraphyllum L. : Pia, Pel. — Spergularia ruhra {L.) Presl: PeF); Sp. salina Presl: And, Pia. — Minuartia verna (L.) Hiern: And, Pel (nach Baldacci: var. caespitosa Guss.). — Arenaria leptoclados Guss.: Bus; A. viscida Lois.: And, Pia, Smo, Via, Pel. — Sagina maritima Don : Bus, PJa, Pel. — Cerastium semidecandrum L.^) : Pel. — Stellaria apetala ücria: Pel. — Tunica saxifraga (L.) Seop. : And, Bus (var. aggregata [Moris] Vis.), Caz, — Dianthus nodosus Tausch. Ze. — Silene gallica L. : Pia; S. sedoides Poir.: Po, Kara^), And, Meli, Bus, 1) Nach Baldacci: „P. ofßcinalis L. Forma mediterranea". 2; Briefliche Mitteilung von V. Vonöina. 3) Det. K. Rechinger. *) Bestimmung nicht ganz sicher (nach Baldacci JRumex sp.). 5j Var. inermis Boiss. — Auch auf „Due Sorelle ' in den Lagostini (leg. C. t. M archesetti), womit wohl nur Vela oder Mala Sestrica gemeint sein kann. 6) Det. K. Rechinger; nach Baldacci Ch. urbicum L. 7) Det. A. Baldacci. 8) Det. C. Correns. ^) Briefliche Mitteilung von V. Voncina. 238 Gag, Barj, Sa, Gre, Ze, Pia, Caz, Cazi, Pe'); S. vulgaris (Mach.) Garcke^): Meli (R.), Bus (a., R.), Barj, Sa, Gre, Ze, Baci (a.), Bac, Pia, Caz (a., R.), Pot (a., a. — Ä.)- Podm (7^.), Ku (a.), Taj (R.), Ses, Sest, Via, Gla, Pel (a.) »). Dialypetaleae, Nigella damascena L.: And, Bus, Caz, — Clematis flammula L. : Bus. — Ranunculus muricatus L. : Bus. Fapaver rhoeas L. : Caz, Pel *) ; P. setigerum DC. : Pel. — Glaucium flavum Cr.: PeP). — Fumaria^) capreolata L. : And, Pel; F.flabellata Gasp. (?) : Meli ; F. Gaillardotii Boiss, : Pel ; F. judaica Boiss. (wahr- scheinlich alles var. insignis Pugsl.): Po (ob judaica?), Barj, Baci (sicher var. insignis), Pel. Capparis rupestris Sibth. et Sra.: Po, And, Meli, Bus, Bu, Bar, Barj, Sa, Gre, Ze, Baci, Bae, Caz, Eut, Pel. Sisyvnbrium ofßcinale (L.) Scop. : And, Pia, Caz. — Arahis hir- siita (L.) Scop. : Bus. — Matthiola incana (L.) ß. Br. : Po, Pel, Pe. — Alyssum campestre L.®): And, Caz; A. leucadeum Guss. : Po (zum Teil f. scopulorum Crinzb/), Kam (meist f. scop.), And (zum Teil ad A. medium Host vergens), Pel (zum Teil f. scop.), Pe; Zwischenform zwischen A. leucadeum Guss. und A. medium Host: Sa. — Ldbularia maritima (L.) Desv. : And, Meli, Caz, Pel, Pe. — Clypeola ionthlaspi L. var. petraea (Jord. et Fourr.): Bus. — Diplotaxis tenuifolia (L.) DC. : Bus. — Brassica Botterii Vis.**): Pel, Pe; B. Cazzae Grinzb. et Teyber'*): And, Sa, Caz. — Si7iapis albah.: And, Pel; S. arvetisisL.: ^) Briefliche Mitteilung von V. Voncina. 2) (a.) = var. angustifolia (Guss.), (R.) = var. Beiseri (Maly), (o. — R.) = Zwischenform ; wo keine Varietät angegeben ist, liegen keine Belege vor, doch kommen sicher nur die beiden genannten Varietäten in Betracht. 3) Ein Teil der Belege wurde von A. B a 1 d a c c i als S. maritima With. bestimmt. *) Von A. Baldacci als P. dubium L. angeführt. 5) Det. H. W. Pugsley, da ein Teil der Exemplare steril ist, sind die Be- stimmungen nicht immer ganz sicher; ein Teil der Exemplare von Pel ist „perhaps a new species". *>) Det. Josef Baumgartner. ') Nova forma: robustior, siliculis maximis (usque 12 — 13 mm longis). ^) Diese Bezeichnungen sind als vorläufig zu betrachten, da mir eine Be- arbeitung des Formenkreises auf breiterer Grundlage noch nicht möglich war. — B. Cazzae, nov. spec. ex affinitate B. Botterii Vis., B. viollis Vis. et B. incanac Ten., habitu, foliis floribusque illis omnino aequalis, solum siliquis diversa est, quae 36—61 mm longae, 3—4-5 mm latae, 9- usque 20-plo longiores quam latae sunt; ideo B. Cazzae quoad siliquas inter B. Botterii J5.que möllern et B. incanam intermedia est. 239 Caz. — Cahile maritima Scop. : MelP), Bus, Gla, PeP). — Calepina irregularis (Asso) Thell. ; Pel. — Raphanus raphanistrum L. : Caz. — Hutchinsia procumlens (L.) Desv. : Fla. — Aethionema saxatile (L.) R. Br. : Bus, Gre, Ze, Caz, Pot, Cazi. Reseda alba L. : PeP); R. lutea L. : Bus. Cistus monspeliensis L. : And, Bus, Caz, Cazi, Mrc ; C. salvifolius L.^) : And (zum Teil eine schmalblätterige Form), Bus. ; C. villosus L. : Bus ^), Cazi. — Helianthetnum nummulariiim (L.) Dun. f. stahianum (Ten.) Janchen'): Bus. — Fumana arabica (Jusl.) Spach'): And, Bus; F. ericoides (Cavan.) Pau : Bus ^) (zum Teil f. glandulosa Pau) ; F. lae- vipes (Jusl.) Spach: And'), Bus','); F. thymifolia (L.) Verl. f. gluti- nosa (L.) Burn.: And^'), Bus'), Cazi'); F. tli. f. laevis (Cavan.) Grosser'): Bus. Frankenia pulverulenta L. : Kam, Meli. Hypericum perforatum L. : And (subsp. angustifolium DC.*) uud subsp. veronense [Schrk.] Beck)*), Bus (subsp. vulgare Neilr.?)*), Caz (wenigstens zum Teil subsp. veronense [Sehrk.] Beck)^), Rut. Malva parvißora L. : And, Caz, Pel (nach A. Baldacci var. microcarpa Desf.) ; 31. silvestris L. : Pia. — Lavatera arborea L. : Po '), Kam, Meli, Gag, Bar, Barj, Gre, Baci, Bac, Pia, Bi, Crn, Podm, Ses, Sest, Pel; L. cretica L. : And, Pel. — Althaea hirsuta L. : Caz. Linum angustifolium Huds. : Pia, Caz ; L. gallicum L. : Caz, Rut ; L. liburnicum Scop.: And, Caz; L. spicatum Pers. : Bus, Ze, Caz; L. strictum L. : Bus, Pia. Geranium columbinum L. : And; G. molle L. : Pia, Pel; G. pur- pureum Vill.: Bus, Caz, PeP); G. robertianum L. : Po; G. rotundi- folium L. : And, Bus. — ^'rotiiww c/iiwm (Burm.) Willd. : Pel'^); E. cicu- tarium (L.) L'Her. : Bus, Caz; F. malacoides (L.) Willd.^) : And, Pia, Caz. Tribtdus terrestris L. : Bus; T. orientalis Kern.: Meli. Ruta bradeosa DC. : Caz, Rut, Pel, Pe. 1) Briefliche Mitteilung von V. Vonöina. ^) Det. E. Janchen. 3) Det. A. Teyher. *) Det. A. Fröhlich. 5) Nach A. Baldacci G. robertianum L. 6) Det. F. Vierhapper. — Von den vier Exemplaren bestimmte A. Bal- dacci drei als E. malacoides (L ) Willd., eines als E. cicutarium (L.) L'Her. ^) Da keine Belege vorliegen, ist diese Bestimmung nicht absolut sicher aber mit Rücksicht auf die Verbreitung der nahe verwandten Formen sehr wahr- scheinlich. 240 Polygala monspeliaca L. (typisch) ') : Oaz. Pistacia lentisciis L. : Po, And, Bus, Barj, Sa, Ze, Pia, Caz, Pot, Oa^i, Mrc, Ru, Rut, PeP), Pe. Rhamnus alaternus L.: Rut, PeP). Vitis vinifera L. (kult.): And, Bus, Pel. Sediim glaucum W. K.^): Po, Kam, And, Meli, Pel*), Pe^); S. ochroleucum Chaix: Meli, Bus, Sa; S. rubens L. : Bus, Barj, Pia, Caz, Smo, Via. — Cotyledon horizontalis Guss. : And, Pel, Pe^j. Eilbus ulmifolius Schott®): Bus, Pia, Pel. — Sanguisorba minor Scop. : And. — Rosa agrestis Sayi var. clavulata H. Braun ^): Caz. — Firus dmygdaliformis Vill.: Rut; Bastard von P. a. mit einer Form von P. communis L.^j: Pel. — Pyracantha coccinea Rom.: Pia. Ceratonia siliqua L,: And (auch kult.), Rut. — Astragalus lia- mosus L. : And, Caz. — Psoralea bituminosa L. : And, Bus. — Vicia atropurpurea Desf. : Baci, Bae; F. sativa L.: Pel. — Ononis minu- tissima L. : Caz ; 0. natrix L. : Bus ; 0. ornitJiopodioides L. : And ; O.reclinata L. : Bus. — Trigonellacorniculatah.: Smo, Via. — Medi- cago hispida Gärtn. var. denticulata (Willd.) ürb.^): Pel; 31. litoralis Rohde: Baci (var. inermis Moris), Caz; M. minima (L.) Bartal.: And, Ze, Pia, Smo; 31. orbicularis (L.) All.: Caz; M. tribuloides Desr. : Caz. — Melilotus elegans Salzm.: Po, Pot, PeP); 31. indicus (L.) AU.: Caz, Cazi, Via, PeP), Pe^); 31. neapolitanus Ten.: Rut. — Trifolium angustifolium L. : Caz; T. campestre Schreb. : And, Bus, Baci, Bac'"), Pia, Via; T.Cherleri L. : Pia; 1\ resupinatutn L. : Bus; T. scabrum L. : And, Baci, Bac"), Pia, Caz, Via; T. stellatum L.: Baci, Bac, Pia, Caz. — Dorycnium hirsutum (L.) Ser. : And, Bus, Caz, Cazi, Via. — Lotus Ällionii Desv.: Po, Kam, And, Meli, Bus, Gag, Bu, Bar, Barj, Sa, Ka, Gre, Baci, Bac, Pia, Caz, Bi, Pot, Cazi, Cm, Podm, Rut. Taj, Ses, Sest, Gla, Pel, Pe; L. edulis L. : And, Pia, Caz, Pel; L. ornithopodioides L.' 1) Det. W. Freiberg. 2) Briefliche Mitteilung von V. Vonöina. 3) = S. hispanicum L. *) Nach A. Baldacci z. T. var. eriocarpum Sibth. et Sm., z. T. hispanicum L., z. T. rubens L. . 5) Kein Beleg vorhanden und nur als „ümbilicus" notiert. 0) Sensu latiore; vergl. Asch, et Gr., Synopsis, VI/1, S. 501 f. * ') Det. H. Braun. — „Nova var., quae differt a B. arvatica Paget foliis majoribus, elliptico-lanceolatis, subtus solum ad costam pilosis, petiolis aculeati» et subglabris, pedunculis elongatis. Folia oblonge elliptico-lanceolata." ^) Nach J. Witasek; nach A. Baldacci: P. communis L. ^) Det. A. Baldacci. ^'^) Kein Beleg, aber Vorkommen sehr wahrscheinlich (Beleg von Baci vorhanden). 241 Caz. — Hymenocarpos circinnatus (L.) Savi : And. — Änthyllis harba Jovis L. : Bus'), And, Pe; A, Dillenii Schult, (typisch)^): Caz; Ä. illyrica Beck var. pallens Sag. f. gldbrescens Sag.^): Pot; Ä. spec.l (Belege fehlen) : Pia, Rut ; A. tetraphylla L. : Caz. — Coronilla emeroides Boiss. et Sprun. : Bus, Oazi, Mrc, Ru, Rut; C. scorpioides (L.) Koch: And, Bus; C. valenüna L. : Bus, Sa, Caz, Cazi, Pel, Pe*). — Hippo- crepis ciliata Willd. : Caz; H. unisiliqiwsa L. : Caz. — Scorpiurus suh- villosus L. : And, Ze, Caz. Thymelaea hirsuta (L.) Bndl. : Via. Myrtus italica Mill. : And, Bus, Gre, Ze, Pia. Pimica granatum L. : And (kultiviert). Hedera Jielix L. : And. Eryngium campestre L. : Srao, Via; E.maritimum L. : Bus. — Buple- urum aristatum Barth: Caz, Rut. — Pimpinella tragium Vill. var. maritima Boiss. : And, — ürülimum maritimum L. : Po, Kam, An, And, Meli, Bus, Gag, Bu, Bar, Barj, Sa, Gre, Ze, Baci, Bac, Pia, Caz, Bi, Pot, Cazi, Crn, Podm, Ru, Rut, Taj, Ses, Sest, Mrk, Smo, Via, Gla, Pel, Pe. — Portenschlagia ramosissima Vis.: And. — Foeniculum vulgare Mill.: Bus. — Ferulago galhanifera Koch : Baci, Bac. — Tordylium apulum L. : Caz. — Daucus spec.*): Po, And, Meli, Bus, Barj, Gre, Ze, Baci, Bac, Caz, Pot, Cazi, Podm, Ru, Rut, Taj, Sest, Smo, Gla, PeP), Pe. — To- rilis arvensis (Huds.) Lk. : And; T. 7iodosa (L.) Gaertn.: Pia, Caz, PeP). — Scandix australis L. subsp. occidentalis Vierh. : Caz. — Scaligeria cretica (ürv.) Vis.: And. — Smyrnium olusatriim L. : Pel. Sympetalae, Statice cancelJata Bernh.^): Po*, Kam*, And* (zum Teil), Meli* Bus, Gag*, Bu**, Barj*, Sa*, Ka, Gre**, Ze, Baci, Bac**, Pia**, Caz, 1) Briefliche Mitteilung von V. Vonßina. 2) Det. E. Sagorski. 3) Kein Beleg vorhanden und nur als „Coronilla'' notiert. *) Das große, von Daucus vorliegende Material konnte bisher noch nicht auf breiterer Grundlage bearbeitet werden. 5) Von A. B a 1 d a c c i (meiner vorläufigen Bestimmung entsprechend) als D. mauritanicus L. angeführt. 6) Von A. Baldacci unter dem Synonym Caucalis nodosa (L.) Scop. angeführt. ') Ich habe die von mir gesammelten Exemplare Herrn C. E. S a 1 m o n zur Revision geschickt. Die meisten sind die typische Pflanze. Die mit * versehenen wurden von ihm als irgendwie bemerkenswerte Formen bezeichnet, deren Namen vielleicht noch einen Zusatz erhalten werden. — Von den mit ** bezeichneten Stand- orten liegen keine Belege vor, da die meisten derselben bei der zweiten Scoglienreise (im Sommer, wenn St. canc. genügend entwickelt ist) nicht besucht werden konnten. Für diese kann also nur behauptet werden, daß daselbst Pflanzen aus der nächsten erwandtschaft der St. canc. wachsen. 242 ■ Bi, Pot*, Oazi**, Orn**, Podm, Ea^^^*, Rut, Taj**, Ses** Sest**, Mrk**, Srao** Via**, Gla**, Fei, Pe. Arhutus iinedo L. : And, Bus, Caz, Cazi, Mrö. — Erica arborea L. : And, Bus, Cazi, Rut; E. multiflora L. : And, Bus, Sa; E. verticillata Forsk.: Cazi, Mrc. Cyclamen repandum Sibth. et Sm. : And. — Anagallis *) arvensis L. : And, Bus, Gre, Ze, Pia, Caz, PeP); A. femina Mill.: And, Ze, Caz, Pot. Convulviilus arvensis h. : Bus'), Baci, Pel; C. cantahrica h.: Bus*), Bac, Pia; C. cneorum L. : Po, Kam, Bus, Barj, Sa, Pe; C. tenuissimus Sibth. et Sm.: And, Bus, Caz. — Calystegia soldanella (L.) R. Br. : Baci Ciiscuta*) alba Presl: Baci (auf Scorsonera villosa Seop.), Bac (auf Ferulago galbanifera Koch). Heliotropium europaeum L. : Kam (auch var. tenuiflorum Guss.), And, Meli (var. tenuiflorum Guss.), Bus, Ze, Bi, PeP). — Cynoglossum creticum Mill.: Bus. — Myosotis hispida Schldl.r PeP). — Litho- spermum apidum Vahl: Caz; L. arvense L. : And. — Cerinthe aspera Roth : Pel. — Echium parviflorum Mnch. : And, Pia, Caz, Pel. Lycium europaeum L. : Pel. — Hyoscyamus albus L. : Meli, Caz, Pel. Verbascum blattaria L. : Bus ; F. sinuatum L. : And ^), Bus '), Caz. — Linaria parviflora (Jacq.) Hai.: Bus; L. pelisseriana (L.) Mill.: Pia. — Kickxia commutata (Bernh.) Fritsch: Caz, Pel. — Chaenorrhinum litorale (Bernh.) Fritsch: Sa. — Scrophularia peregrina L. : Rut. — Veronica arvensis L. : Bus. — Orihantha lutea (L.) Kern.: Bus. Orobanche^) concolor Duby: Cazi (auf Helichrysum italicum [Roth] Guss.); 0. minor Sutton f. pumila (Koch) Beck: Bus, Caz; 0. loricata Rchb. oder 0. picridis Schltz. (??): Pel; 0. picridis Schltz. var. carotae (Des Moulins) Beck: Po (nebst 0. p. typica Beck), Bar, Baci, Bac; 0. sangiiinea Presl: Bus (auf Lotus Allionii Desv.), Barj (?), Baci, 1) Belege liegen nur von Pel und And (von beiden Orten nur A. arvensis s. str.) vor; die übrigen Exemplare werden nur notiert und bloß nach der Blütenfarbe beurteilt. 2) Blüten zum Teil blau; nach A. Baldacci alles A. arvensis L. var. caerulea Boiss. 3) Briefliche Mitteilung von V. Vonöina. 4) Det. A. Teyber. °) Briefliche Mitteilung von V. Von ein a. G) Det. A. Baldacci. 7) Det. A. Teyber. ^) Det. G. Beck (max. part.). 243 Taj, Sest, Gla, Pel; 0. Muteli Schltz.: Po (typisch), Pia (wenig typisch); 0. rosmarina (Welw.) Beck*): And, Bus. Vitegr. agnus castus L. : Pia. Teucrium chamaedrys L.; Oaz; T, flavum L. : Po, And, Bus, Oaz, But, Pel^); T. fruticans L. : Cai; T. polium L. : Pia, Oaz, Pot, Rut, Pel^). — Rosmarinus ofßcinalts L.: And, Bus, Caz, Cazi, Mrc. — Prasium majus L. : Po, And, Bus, ßarj, Sa, Ze, Pia, Caz, Pot, Ru, Rut, Pel. — Marrubium vulgare L. var. lanatum Benth.: And, Bus, PeP). — Sideritis romana L. : And, Caz. — Stachys italica Mill. : And. — Salvia verbenaca L. var. clandestina (L.): Pia, Oaz. — Satureia fasciculata Raf.*): Caz; S. graeca L.*): Bus, Caz; S. juliana h.*): Caz; 8. microphylla (Urv.) Guss.*): And; S. nepeta (L.) Scheele: Bus. — Origaniim hirtum Lk. : And. Plantago altissima L. : Bac; P. Bellardi All.: Pia, Caz; P. coro- nopus L. (fast alles var. commutata [Guss.] Beg.): And, Meli (zum Teil YSiT.pusilla Moris), Bus (wie Meli), Pia, Oaz, Cazi, Pel; P. lanceolata h. : Baci (f. sphaerostachya Wimm. et Grab,), Pia (ad var. eriophora [Hoflfgg. et Lk.] Beck vergens), Caz (zum Teil f. sphaerostachya Wirani. et Grab.), Via; P. maritima L. f. scopulorum (Degen pro var. P. subu- latae L.) Grinzb. nov, comb.: Po; P. psyllium L. : And, Caz, Pe; P. serraria L. : Caz. Centaurium minus Gars.: And, Bus, Gre, Pia, Caz, Pot, Cazi, Ru, Via, Gla; G. tenuiflorum (Hoflfgg. et Lk.) Fritsch: And, Barj, Ze, Oaz. — Blackstoniaperfoliata{L.)lA\idii.: And, Bus, Caz, Cazi, Rut; B.sero- iina (Koch) Beck: Bus, Pia, Cazi. Cynanchum adriaücum {^Qok) ¥x\i%Qh: And (?)^), Baci"), Bac (?), Pia«), Ru«), Rut (?), Via (?)0. Phillyrea^) angustifolia L. : And, Bus; Ph. angustifolia L. X lati- folia L. (?)^): Ph. latifolia L.: And, Bus, Caz, Cazi; Zwischenformen zwischen Ph. latifolia L. und media L. : And, Caz; Ph. media L. : 1) = 0. Muteli Schltz. var. stenosiphon Beck. 2) Briefliche Mitteilung Ton V. Von ein a. 3) Von Baldacci unter dem Synonym var. apulum Ten. angeführt. *) Det. A. Teyber. 5) Bestimmung nicht ganz sicher. 6) Det. A. Teyber. 7) Von Bac, Rut und Via liegen keine Belege vor; es handelt sich aber wahr- scheinlich auch hier um C. adriaticum. 8) Det. A. Ginzberger et A. Hayek. 9) Nach Ansicht von A. Hayek. 244 And, Bus, Caz, Cazi, Ru^). — Olea europaea^) L. var. oZeas^er (Hoffgff. et Lk.): Po (auch f. huxifolia [Ait.] Fiori), And, Bus, Oaz (zum Teil fast f. huxifolia [Ait.] Fiori), Pot (wie Caz), Cazi, Mrc (wie Po), ßu. Rut, Pel. Sherardia arvensis L. : Bus. — Crucianella latifolia L.: And, Bus. — Affperula Staliana Vis.: And, Bus. — Galium aparine L.: Pel; G. lucidum All."): Caz, Cazi, Rut; G. murale (L.) All.') f. gl ab r um Lindberg: And. — Vaillantia muralis L. : And, Bus, Gre, Ze, Pia, Caz, Srao, Via, Pel. — Rubia peregrina L. : And, Bus, Rut, Pel. Vihurnum titius L. : And, Bus. — Lonicera implexa Ait: And, Bus, Sa, Caz, Pot, Cazi, Rut. Valerianella*) eriocarpa Desv. : Pel- V. microcarpa Lois. : Pel. — Kentranthus calcitrapa (L.) Dufresue: And. Campanida erinns L.: Bus. — Legousia hyhrida (L.) Del- arbre: And. Erigeron canadensis L. : Bus. — Evax pygmaea (L.) Brot. : And, Ze, Caz. — Filago germanica L. : And, Pia, Caz, Smo. — Fhagnalon ^) graecum Boiss. et Heidr. : And; Ph. rupestre (L.) DC. subsp. illyricum (Lindberg) Ginzb. : Caz. — Helichrysum italicum (Roth) Guss. : And, Bus, Barj, Sa, Ze, Baei, Caz, Pot, Cazi, Ru, Rut, Via. — Inula Candida (L.) Cass. : And''), Bus, Caz; /. conyza DC. : Bus; I. crithmoides L.: MelPj, Bus^), Baei, Bac, Pia; I. viscosa (L.) Ait.: And, Bus, Pia, Caz, Cazi, Via. — Pallenis spinosa (L.) Cass.: Pia, Caz. — Odontospermum aquaticum (L.) Neck. : And, Bus ^), Caz. — Amhrosia maritima L. : Bus. — Xanthium italicum Moretti^): Bus. — X. spinosum L. : Bus. — Diotis maritima Hook.: Bus. — Chrysanthemum cinerariifolium (Trev.) Vis.: Bus; Ch. coronarium L. : And, Bus, Pel. — Artemisia arhorescens L. : Po^), And, Caz, Pel, Pe. — Senecio leucanthemifolius Poir.: Po^), Kam^), And, Meli"), Caz"), Pel"), Pe"). — Calendula ar- vensis L. : And, Caz. — Carlina corymbosa L. : Pia, Caz. — Carduus 1) Auch auf Rut wurde Pli. sp. beobachtet; Beleg liegt nicht vor. 2) Kultiviert: And, Caz, Pel (?). 3) Det. A. Teyber. ♦) Det. A. Baldacci. 5) Vergl. meine Arbeit in dieser Zeitschrift, Jahrg. 1921, S. 197. ^) Briefliche Mitteilung von V. Vonßina. 7) Det. F. Widder; Bestimmung wegen ungenügender Entwicklung des Exemplars nicht ganz sicher. S) Briefliche Mitteilung von V. Voncina. ^1 Zum Teil ad var. pitinatifidus Fiori vergens. 1") Zum Teil var. pinnatiftdus Fiori. ") Wenigstens zum Teil var. Reichenbachn Fiori. 245 micropterus (Borb.) Teyber^): Caz, Smo, Via; C. pycnocephalus Jaeq. : And, Pia, Caz. — Centaurea crithmifolia Yis.: Po; C.jahukensis Ginzb. et Teyber (bisher zu C. Friderici Vis. gezogen)^): Po; C. pomomsis Teyber (= C. crithmifolia X jabuJcetisis) : Po; C. Friderici Vis. (sensu strictu)^): Pe; C. ragusina L. : And, Meli, Bus, Gag, Sa, Caz, Pel, Pe. — Carthamus lanatus L. : And, Pia. — Scolymus hispanicus L. : Pia. — Hyoseris scdbra L. : Caz. — Zacintha verrucosa Gärtn.: And, Caz. — Bhagadiolus edulis Gärtn.: And; Rh. spec: Caz (kein Beleg). — Hedypnois cretica (L.) Willd. : And, Ze, Pia, Caz. — Hypochoeris aet- nensis (L.) Benth. et Hook. fiK: And. — Urospermum picroides (L.) Desf.: And, Bus,. Pia, Caz, Kut, Smo, Pel (var. laciniatum Vis. und indivisum Vis.). — Leontodon tuherosus L. : Pia, Caz. — Tragopogon porrifolins L. : Caz. — Scorsonera villosa Seop. : Baci, Bac. — Eeichardia picroides (L.) Eoth: And 3), Bus^) (z. Teil auch var.*), z. Teil Zwischen- formen zwischen \a.T. integrifolia [M.nch.]Kize. und var.*), Bar',*), ßarj '), Sa^), Gre^), Ze V), Baci^), Bac'^), Pia, Caz 5), Cazi *,<=), Taj^), Sest^), Smo, Vla^), ^el (var. integrifolia [Mnoh.] Ktze. und Übergänge zu var.*) und '^). — Sonchus glaucescens Jord.: Pia; S. laevis (L.) Gars. : Po (oder aS*. tener- rimus L.?), Meli, Pel; S. tenerrimus LJ): Pel. — Crepis hulbosa (L.) Cass.: Pia, Caz, Pelj C. pulchra L. : And. — Hieracium^) Bauhini Schult, subsp. suhstoloniferum Näg. et Pet. : Bus. — H. florentinum All. subsp. litorale Näg. et Pet. : Pia. Monocotyledones, Colchicum autumnnle L. : Caz. — Äsphodeliis fistulosus L. : Pel ; A. microcarpus Salzm. et Viv. : Ze, Baci, Bac, Pia, Caz, Pot, Ru, Eut, Pel. — Asphodeline lutea (L.) Echb. : Pel. — Ällium ampeloprasum L. (zum Teil var. lussinense Haracic und Zwischenformen): Kam, And, •^ 1) Det. A. Teyber. 2) Vergl. meine Arbeit in dieser Zeitschrift, Jahrg. 1921, S. 31 und 33; über das Vorkommen von C. Friderici auf Pel vergl. a. a. 0., S. 45. 3) Wenigstens zum Teil var. crassifolia (Willk.) Fiori. *) Nova var. leontoclontiformis Ginzb. : a var. hypochoeriformis differt : caule humiliore, 4—25 cm alte, 1 aut 2 eapitulis. Propterea saepe Leontodontis species aliquot imitatur — inde nomen. ^) Var. Cupaniana (Nicotra) Fiori. ^) Nova var. hypochoeriformis Ginzb.: caule 30—40 cm (raro usque 60 cm) alto, nudo aut usque ad tertiam partem infimam foliato, plerumque 2 (raro- 3 — 5) eapitulis; foliis inferioribus grosse dentatis, runciuatis aut pinnatipartitis, rosu- lam formantibus. His characteribus habitu Hypochoeri radicatae saepe valde similis — inde nomen. '^) Det. A. Baldacci. 8) Det. K. H. Zahn. 246 Bus, Bu, Bar, Baij, Sa, Gre, Baci, Caz, Pot, Podm (hier auch eine iiova forma: bulbiferum Grinzb.)'), Ru, Taj, PeP); A. Coppoleri Tin.: Caz; A. pulchellum Don: Bus; A. roseum L. : Pia; A. sphaero- cephalum L. : Baci, Rut; A. suhhirsidum L. (zum Teil var. gldbrum Regel und Zwischenforraen): And, Bus, Oaz, Cazi, Rut, Pel. — ürginea maritima (L.) Bak. : Ze, Rut, Pel ^). — Ornithogalum pyramidale L. subsp. narhonense (L.) (?): Pia; 0. spJiaerocarpum Kern.: Caz, Pel*). — Muscari comosum (L.) MilL: Pia, Caz; 31. neglectutn Guss. : Pot, Pel. — Asparagus acutifolius L.: Po, And, Meli, Bus, Barj, Sa, Gre, Ze, Baci, Pia, Caz, Pot, Cazi, Podm, Ru, Rut, Via, Pel, Pe. — Ruscus aculeatus L. : Rut. — Smilax aspera L. : And, Meli, Bus, Barj, Sa, Ze, Baci, Bac, Caz, Pot (hier auch var. mauritanica [Desf.] Gren. et Godr.), Cazi, Ru, Rut, Via, PeP). NarcissHS tazetta L. : Baci. — Pancratium maritimum L. : Bus. Tamus communis L : Caz, Rut, Pel. Bomulea^) bulbocodium (L.) Seb. et M. var. sublutea B^g. : Baci, Bac, Caz (ob die genannte Var.?). — Gladiolus illyricus Koch: Bus, Caz, Rut. ScJwenus nigricans L.: Bus, Cazi, Via. — Carex flacca Schreb. var. cuspidata (Host) Asch, et Gr.: And, Bus, Baci, Bac, Pot, Ru; C. fl. forma erythrostachys (Hoppe) Asch.: Caz; 0. Halleriana Asso: Bus; C. illegitima Cesati: And, Bus. Imperata cylindrica (L.) Beauv.') : Bus. — Sorghum halepense (L.) Pers. : Bus. — Tragus racemosus (L.) All. : Bus. — Setaria viridis (L.) R. et Seh.: Bus, Pel^). — Phalaris canariensis L. : PeP). — Stipa hromoides (L.) Dörfl. : And; S. pennata L. subsp. mediterranea Asch, et Gr.: Baci, Ru. — Oryzopsis miliacea (L.) Asch, et Schweinf. : Po, Cazi, Ru, Pel. — Sporobolus arenarius Duval-Jouve : Baci. — Gastridium lendigerum (L.) Gaud.: And. — Lagurus ovatus L.: Po^), And, Mell^, Bus, Gre, Baci, Pia, Caz, Pot, Rut, Smo, Via, Pel. — Avena barbata 1) Inflorescentia non flores, sed solum bulbillos gerens. 2) A. Baldacci führt außer A. amp. noch dessen var. atroviolaceum (Boiss.) Regel und Ä. porrum L. an. 3) Briefliche Mitteilung von V. Vonöina. *) Ein Exemplar von Pel bestimmte Ä. Baldacci als O. Visianicum Tomm , während A. Degen und i c h es für 0. sphaerocarpum halten; ein anderes bestimmte Degen als 0. Visianicum. °) Briefliche Mitteilung von V. Vonöina. 6) Det. A. Beguinot. ''j Steriles Exemplar, von H. Schindler auf Grund der Blattanatomie bestimmt. 8j Briefliche Mitteilung von V. Vonöina. 247 Brot.: And, Bus, Baci, Pia, Caz, Pel. — Phragniites communis Trio.^): Baci. ~ Koeleria phleoides (ViW.) Fers.: And, Bus, Pia, Caz, Srao, Via, Pel, Pe; K. splendens Presl. : Caz, Via. — Melica ciliata L.: Rut.; M.minuta L. -^m. vulgaris Go&s,.^): Caz, Cazi; 31. transsilvanica Schur: And (var. flavescens Schur), PeP). — Briza maxima L. : And, Baci, Caz, Pel. — Dactylis hispanica Roth (zum Teil Übergangsformen zu D. glomerata L.): And, Bus, Barj, Gre, Baci, Bac, Pia, Caz, Pot, Cazi, Podra, Ru, Taj, Sest, Smo, Gla, Pel. — Atropis rupestris Teyber: Po, Kam. — Festiica ovina L. subsp. laevis var. genuina subv. typica Hack, und subv. Heldreichii Hack.*): And. — Vulpia ciliata (Danth.) Lk.*): Pia. — Catapodium loliaceum (Huds.) Lk. : And, Meli ^), Bus, Barj, Ze, Baci^), Pia, Caz, Smo, Via, Pel. — Scleropoa rigida (L.) Gris.: And, Bus, Baci, Pia, Caz, Pel. — Bromus erectus Huds. subsp. australis Oris. nOYa Tar. powioensis Teyber ") : Po; B. madritensis L. ^): And, Meli, Bus, Pia, Smo; B. molliformis Lloyd: Pia; B. villosus Forsk. subsp. maximus Desf. : Meli, Bus, Pel; B. v. subsp. rigidus Roth: Pel. — Brachypödium disiachyum (L.) R. et Seh.: And, Bus, Pia, Caz, Cazi, 1) Steriles Exemplar, von H. Schindler auf Grund der Blattanatomie bestimmt. 2) Det. A. Teyber. 3) Nach A. Baldacci: M. Magnoli Gren. et Godr. <) Det. E. Hackel. 5) Wenigstens zum Teil f. subramosum Hack. ^) P e r e n n i s, dense caespitosus. C u 1 m i usque 60 cm alti, apicem versus puberuli, basi vaginis siccis, integris aut laceratis circumdati. Vaginae pilis, brevi- bus velutinae. L a m i n a e paululum strictae, siccae convolutae, subtus glabrae, su- perne dense et breviter pilosae. Panicula densa, usque 10 cm longa, ramis strictis puberulis, infernis plerumque quaternis, quorum validissimus duas, tres spiculas, debilissimus unam spiculam gerit. S p i c u 1 a e 25—30 mra longae, 5 mm lalae, 7 — 9-florae, glabrae, internodiis scabriosculis. Valva inferior 10, superior 12 mm longa, utraque longe et subtiliter acuminata. Palea inferior (florum mediorum) 14 mm longa, arista 4 mm longa praedita. Palea superior margine scabra, in duos apices 1 mm longos excurrens. Fructus 8 mm longus. Nach freundlicher Mitteilung von E. Hackel steht die Pflanze am nächsten dem B. erectus Huds. subsp. australis Griseb. var. condeiisatus Hack. ap. ßorn- müller in Mitt. Thür. Bot. Ver , N. F. XXIX (1912), S. 64, in nota (B. condeii- satus Hack, olim!) und unterscheidet sich von demselben vornehmlich durch größer?, bis 30 mm lange Ährchen (ein sechsblütiges mißt 25 mm, bei B. condensatus nur 17 mm), durch längere Hüllspelzen, geringere Anzahl der ßispenäste in einem Halb- quirl, sowie durch breitere und steifere Blätter und durch die kurze, samtige Be- haarung der Blattscheiden. A. Teyber. '') A. Baldacci führt diese Art auf Grund eines angeblich von ra i r ge- sammelten Exemplares von Pel an-, ich muß feststellen, daß sich ein solches unter meiner Ausbeute nicht findet. Vielleicht beruht die Angabe auf einer Verwechslung mit B. villosus subsp. rigidus, der von m i r auf Pel gesammelt wurde, aber von Bal- dacci nicht angeführt wird. 248 Via, Pel; B. ramosum (L.) R. et Seh.: And, Bus, Sa, Ze, Pia, Oaz, Cazi, Ru, Rut, Pel. — Cynodon dactylon (L.) Pers. : Bus, Barj, Baci '), Pia, Oaz, Podm, Taj, Ses, Sest, Mrk-, Gla. — Lolium rigidum Gaud^): Kam (Übergangsforraen zu var. subulatum [Vis.]), Baci'), ßae^*), Bi'), Orn»), Taj''), Ses»), Sest»,*), Via*), Gla",*), Pel«,*,'). — Lepturus in- ciirvatus (L.) Trin.: And, Meli, Bus, Ka, Pia, Caz, Smo, Via, Gla, Pel. — Agropyron lltorale (Host) Dura.^): Bus, Bu, Barj, Gre, Baci, Bae, Pia, Pot, Podm, Ru, Rut, Taj, Ses, Sest, Gla, Pel, Pe«). — Aegilops ovata L. : And, Caz. — Hordeiim murinum L. : And, Mel, Bus, Pia, Caz, Smo, PeF). Orchis coriophora L. var. fragrans (Poll.) ^): Bus. — Änacampti'i pyramidalis (L.) Rieh.^): Bus^), Caz, Cazi°J. Arum italicum Mill. : And, Pel. — Arisarum vulgare T&vg. Ton. : Caz, Pel. Botanisches Institut der Universität Wien, am 12. Juli 1921. 1) Briefliche. Mitteilung von V. Voncina. 2) Det. E. H a c k e 1. ^) Nova forma latifoliuni Ginzb.: ex una radice 5—30 culmi, 20—60 cm alti; folia culmorum 5-7 mm lata; spiculae (sine aristis) 13—22 mm longae, 5 — 11-florae. *) Nova forma angustifoliuni Ginzb.: ex una radice 1—4 culmi, 15 — 35 cm alti; folia culmorum 2— 3^/^ mm lata; spiculae (sine aristis) 8—13 mm longae, 2—5- (raro 7-) florae. 5) Nach A. B a 1 d a c c i zum Teil L. siculum Pari. ß) Von A. B a 1 d a c c i (auf Grund einer provisorischen Bestimmung von mir) als Ä. pungens (Pers.) R et Seh. angeführt. 7) Nach A. Baldacci zum Teil var. leporinum (Lk.). S) Det. H. Fleisehmann. 9) Var. brachystachys Rchb. fil. 249 Über das schraubenförmige Aufreißen der Wurzelhaar- membran bei Anthurium, Von Robert Fischer (Wien). Aus dem Pflanzenphysiologischen Institut der Universität Wien, Nr. 162 der II. Folge. (Mit einer Textabbildung.) Gelegentlich einer Untersuchung der Luftwurzeln von Anthurium Scherzerianum auf das Vorkommen epiphytischer Algen konnte ich eine auffällige Beobachtung machen, über die im folgenden kurz berichtet werden soll. Die Wurzelhaare der genannten Aracee wurden zunächst in Wasser untersucht. Sie messen am Grunde 17 — 30 ^, an der Spitze 15 — 24 ^i im Durchmesser bei einer Länge von 0*5 — 1 mra; ihre Zellhaut ist 1*5 ft stark. Manche von ihnen sind schwach gewunden, andere zeigen ein kopfförmiges Ende oder kurze Ansätze zu Verzweigungen; kurz, sie weichen in ihrer Gestalt von anderen Wurzelhaaren kaum ab. Bei stärkerer Vergrößerung ist aber zu erkennen, daß die Zellhaut fein ge- streift ist. Die Streifüug gibt sich in Form von untereinander parallel verlaufenden Schraubenlinien zu erkennen. Unter günstigen Bedingungen können dieselben schon mit einem stärkeren Trockensysteme erkannt werden, obgleich ihr Abstand kaum 1*5 fi beträgt. Bei Untersuchung alter, bereits abgestorbener Haare in Wasser wird ein Teil dieses Streifensystems dann am deutlichsten aufgelöst, wenn das Lumen der Zelle lufterfüllt ist, wobei schiefe Beleuchtung senkrecht zur Streifung das Bild verdeutlicht. Bei manchen toten Haaren war die Membran vom Grunde bis zum Ende parallel zu dieser Streifung, also in einer Schraubenlinie, aufgerissen (vgl. die Abbildung). Das Bild, das ein solches Haar zeigt, läßt sich mit dem einer zylindrischen Spiralfeder vergleichen, deren Windungen aus einem Bande bestehen. Der Riß ist meistens glatt; seltener bleiben benachbarte Windungen durch feine Fibrillen, die den Eiß in gleichen Abständen schief überbrücken, in Zusammenhang. Nicht selten konnte beobachtet werden, daß sich die so aufgerissene Membran ganz aufdrehte und als Band von 30 — 40 ft Breite, das die Streifung parallel zu seinen Längsseiten erkennen ließ, er- schien (vgl. die Abb,, bei c). Die beigebrachte Abbildung erinnert entschieden an den von Correns^) in Fig. 5 und 6 auf Taf. XV gezeichneten spiralförmigen Eiß bei den Bastzellen von Euphorbia palustris; doch zeigt dort nur die primäre Membran den Riß, während er die sekundäre 1) Correns C, Zur Kenntnis der inneren Struktur der vegetabilischen Zell- membran. (Jahrb. f. wiss. Bot, Bd. 23, 1892, S. 308.) österr. botan. Zeitschrift, 1921, Heft 9-12. 17 250 uDd tertiäre nicht betriflft. Bei Äntkuriuni handelt es sich aber um ein durchgehendes Einreißen der ganzen Membran. Relativ wenige Haarmembranen sind vom basalen bis zu ihrem terminalen Ende aufgeschlitzt; viel häufiger sind Haare zu bemerken, die nur an der Spitze oder dem Grunde, seltener solche, die nur in der Mitte gerissen sind. Die Mehrheit der abgestorbenen Wurzelhaare hat eine intakte Membran. Gleichalte Haare müssen nicht gleichzeitig aufreißen, wie man sich leicht an Wurzelquerschnitten überzeugen kann. Hier finden sich in gleicher Höhe neben Haaren mit intakter Membran andere mit aufgerissener. Hingegen sind oft manche Haare, die mehrere Zentimeter voneinander am Velaraen inseriert sind, somit gewiß verschiedenen Alters sind, vom Grunde bis zum Ende gerissen, manche zeigen nicht einmal die leiseste Andeutung eines Risses. Es ist somit in seiner Entstehung keine Gesetzmäßigkeit zu erkennen. Künst- lich läßt er sich aber leicht durch Kupfer- oxydammoniak hervorrufen, wobei seine Entstehung verfolgt werden kann. — Die Wurzelhaare kommen zunächst in Wasser zwischen Objektträger und Deckglas. Durch einseitiges Absaugen und Zuführen von Ammoniak wird das Wasser allmählich durch dieses ersetzt. Auf gleiche Weise verdrängt man, bei ständiger Beobachtung, das Ammoniak durch Kupferoxydaramoniak. Man wird dann im geeigneten Augenblicke bemerken können, wie manche Haare schraubenförmig aufreißen und sich, ebenso wie die bereits früher gerissenen, zu samraenziehen, wobei sich die einzelnen Windungen tütenförmig ineinanderschieben. Die Wurzelhaarmembran der zu Stütz - wurzeln gewordenen Luftwurzeln zeigt die gleichen Strukturverhältnisse. Ob dies auch bei den Erdwurzeln der Fall ist, entzog Äußerster Teil eines Quer- schnittes d. eine Luftwurzel Ton Anthurium Scher zerianum (500 fache Vergrößerung). Links ein am Ende abgebrochenes Haar, das die Streifung zeigt und bei e einzureißen beginnt. Rechts ein schraubig aufgerissenes Haar. Der Riß ist bei a glatt, bei h sind zwei benachbarte Windungen durch feine Fibrillen in Verbindung ge- blieben. Das Ende (c), von dem hier nur der untere Teil abgebildet ist, hat sich bandförmig aufgerollt; d die äußersten Zellen des Vela- mens. — Die Streifung tritt in Wirklichkeit nicht so deutlich hervor, wie dies hier zufolge der Tuschzeichnung dargestellt ist. 251 sich meiner Beobachtung, da mir das nötige Material nicht zur Ver- fügung stand. Durch die an Anthurium Scher serianum gemachten Beobachtungen veranlaßt, wurden die Wurzelhaare weiterer Arten der Gattung Anthurium, sowie solche anderer Araceen aut ihre Strukturverhältnisse untersucht. Die •Gewächshäuser zu Eisgrub in Mähren, sowie die der Eothschildschen Gäi'ten in Wien und des Wiener pflanzenphysiologischen Institutes bieten durch ihre Araceensammlungen wertvolles Studienmaterial. Es wurden folgende weitere Arten untersucht: Anthurium bellum Aglaonema costatum — hogotense — marantaefolium — crystallinum • — Boehelini — ferrierense Curmeria Wallisii — Fierenzi Dieffenbachia Fournierii — grandifolium — imperialis — Gustavi Nephthytis Aßelii — Kellermanni Philodendron asperatum — leodinense — cuspidatum — Lindenianum — Corsinianutn — magnificum Steudnera colocasiaefolia — regale Tornelia fragrans, — subsignatum ferner ein nicht näher bestimm- — Veitchi bares Anthurium des pflanzen- — Warocqueanum phys. Institutes. Aglaonema chinense Die Untersuchung ergab die bemerkenswerte Tat- sache, daß die Zellhaut der Wurzelhaare nur bei der Gattung Anthurium den beschriebenen ßiß zeigt. Bei den übrigen genannten Araceen konnte ein derartiges Aufreißen in keinem Falle beobachtet werden. Hier weicht auch die Streifung wesentlich von Anthurium ab; sie ist nur bei Aglaonema, Dieffenbachia, Neph- thytis und Steudnera deutlich zu sehen, verläuft aber bei den unter- suchten Arten dieser Gattungen unter sehr kleinen Winkeln (2 — 5") zu den Längsseiten des Haares (im optischen Längsschnitt gemessen). Nur selten ist in der gegebenen Eichtung ein kurzer Riß angedeutet, der dann nur mehrere (i lang ist. Bei den Luftwurzelhaaren der anderen Gattungen war die Struktur nicht zu erkennen, doch läßt die Tendenz zu spiraligen Verdrehungen, wie sie an vertrockneten Haaren häufig beob- achtet werden können, auf eine solche schließen. Es scheint also, daß wir es in der relativ flach verlaufenden, schraubigen Streifung der Luftwurzelhaarmembran, namentlich aber in 17* 252 dem bandförmigen Auflösen derselben nach dieser Richtung, mit eioera der Gattung Anthurium zukommenden Merkmale zu tun haben. Doch nicht genug an dtm. Die Ganghöhen der Schraubengänge sind bei den einzelnen Arten ziemlich konstant, bei ver- schiedenen Arten hingegen meist verschieden. Bei ^. Waroc- queaniim z. B. sind sie sehr flach, d. h. schließen im optischen Länga- schnitte mit der Längsseite des Wurzelhaares einen größeren Winkel, ca. 60°, ein. Den steilsten Schraubengang zeigt A. crystallinum; hier beträgt der Winkel 30°. Die übrigen untersuchten Anthurien bewegen sich in dieser Hinsicht zwischen den angeführten Grenzen. Gewiß ist es interessant, zu sehen, wie sich der Artcharakter auch durch so feine anatomische Verhältnisse zu erkennen gibt. Wie kommt nun die Streifung zustande und wie ist das schrauben- förmige Aufreißen der Wurzelhaarmembran zu erklären? — Es ist un- möglich, in einer kurzen Mitteilung auf das vielfach umstrittene Problem der MembranstreifuDg näher einzugehen, weswegen darüber nur wenige Worte gesagt werden sollen. Strasburger ^) führt die Streifung auf sich innig berührende Schraubenbänder zurück. Dort, wo solche zusammen- stoßen, entsteht ein dunkler Streifen, Diese Kontaktlinien-Theorie wurde namentlich von Correns (I.e.) widerlegt, da sie physikalisch unmöglich ist; denn, berühren sich Körper von gleichem Brechungsvermögen voll- ständig, ist nichts da, was eine Lichtbrechung bewirken könnte, folglich können an den Berührungsstellen auch keine dunkleren Streifen entstehen. Nägeli^) führt bekanntlich die Streifung auf den Wechsel wasserärmerer und wasserreicherer Schichten zurück, während Wiesner') zu ihrer Erklärung seine Dermatosomen-Theorie heranzieht. Nach Correns kommen für die Entstehung der Streifung folgende drei Möglichkeiten in Betracht, die aber auch innerhalb der gleichen Membran kombiniert, ihre Struktur bewirken können. „L Membranskulptur, IL Membran- dififerenzierung in Streifen ungleichen Wassergehaltes aus ein und der- selben Substanz, IIL Membrandifferenzierung in Streifen aus gleich wasserhaltigen, an und für sich im Lichtbrechungsvermögen verschiedenen Substanzen." Es wurde schon anfangs erwähnt, daß die Strukturverhältnisse bei i4«^/mnMm-Wurzelhaaren, die in Wasser untersucht wurden, bei lufterfülltem Lumen, namentlich bei schiefer Beleuchtung, sehr deutlich ^) S t r a s b u r g e r E., Über den Bau und das Wachstum der Zellhäute. Jena 1882. 2) N ä g e li C, Über den inneren Bau der vegetabilischen Zellmembran (Botan. Mitteilungen, Bd. II); zitiert nach Correns, 1. c 3) W i e s n e r J., Untersuchungen über die Organisation der vegetabil. Zellhaut (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch., I. Abt., 1886). 253 sichtbar waren. Unter diesen Umständen werden jedoch nur einige be- stimmte Strukturen wahrnehmbar, die sich als grobe, ziemlich weit voneinander abstehende, schraubenförmig verlaufende Streifen zu • er- _ kenneu geben. Ist das Haar-Lumen mit Wasser erfülU, so verschwindet diese Streifung fast, in Kanadabalsam aber völlig. Offenbar handelt es sich hier um eine an der Innenwand der Membran befindliche Skulptur. Außer dieser zeigt sich aber bei Untersuchung im Wasser, wobei auch das- Lumen davon erfüllt sein muß, eine äußerst feine Streifung (vgl. die Abb.), die zu der erstgenannten parallel, also auch spiralig verläuft. Dieses Liniensystem scheint seiner Entstehung nach zu dem Corrensschen Fall III zu gehören, wenigstens ist es mir nicht gelungen, die Streifung durch Behandlung mit Quellung hervorrufenden Reagentien deutlicher zu machen. Die Membranstruktur besteht also aus einer inneren Skulptur und einer Streifung, die durch parallele Aneinanderlagerung schraubig verlaufender, das Licht verschieden brechender Körper hervorgerufen wird, die regelmäßig miteinander abwechseln. Letztere Art von Streifung hat ihren Sitz nicht in einer bestimmten Membranschicht, sondern ist in allen Schichten vorhanden. Correns bemerkt, daß bei den Bast- zellen von Nerium Oleander die Streifen, die hier ebenfalls ihren Sitz in mehreren Schichten der Membran haben, nicht völlig parallel sind, sondern untereinander Winkel bis zu 5" einschließen. Ähnliche Verhält- nisse sind bei der Membranstreifung häufig — wenn auch nicht so ausgeprägt, wie bei JSerium — zu beobachten. Bei Anthurium sind die Streifen stets parallel, welche Tatsache mir für das Zustande- kommen des Risses von Bedeutung zu sein scheint, das ich mir folgender- maßen erkläre. Ich nehme an, daß den durch unmittelbare Beobachtung erschlosse- nen Substanzen nicht nur verschiedene optische Dichte, sondern auch verschiedene Kohärenz eigen ist, daß also innerhalb einer Membran- schicht ein schraubig gewundener kohärenterer, mit einem ebenso ge- stalteten, aber weniger koh&renten Körper regelmäßig abwechselt. Die Kohäsion der so gebauten Membran ist in verschiedenen Richtungen verschieden groß: parallel zur Streifung am größten, normal zu ihr am kleinsten. Denn um die Zellhaut normal zur Streifung aufzureißeu, wäre, da auch die Kohäsion der festeren Substanz überwunden werden müßte, eine größere Kraft nötig. als parallel zur Streifung, in welchem Falle der Riß bloß in der weniger festen Substanz erfolgen kann. Dieses Aufreißen der Zellhaut innerhalb der weniger kohärenten Substanz ist aber nur möglich, wenn die Streifen untereinander parallel sind; da dies bei den Wurzelhaaren tatsächlich der Fall ist, liegt der gemachten Annahme nichts im Wege. Immerhin 254 deutet der Fall, in dem zwei benachbarte Windungen durch Fibrillen miteinander in Verbindung bleiben (vgl. die Abb., bei 6), daraufhin, daß an dieser Stelle die Streifung nicht völlig parallel gewesen war ; jedenfalls aber mußte der Winkel hier so klein gewesen sein, daß ein Aufreißen der Membran eben noch ermöglicht wurde. Was das Zustandekommen des Eisses anbelangt, entsteht er wohl an irgend einer beliebigen Stelle innerhalb der weniger festen Substanz, hervorgerufen durch äußere Umstände, wie Feuehtigkeits- oder Temperaturwechsel, die Torsion und Spannungen bedingen, und pflanzt sich von hier in der ihm vorgeschriebenen Bahn, nach dem terminalen und basalen Ende fort. Zum Schlüsse sei darauf hingewiesen, daß die Wurzelhaare der Luftwurzeln, nicht nur bei Araceen, sondern auch bei Pflanzen anderer Familien, häufig verschiedenen Algen zum Aufenthaltsorte dienen. Nament- lich die dem Lichte zugewendeten Haare sind oft so prall mit einzelligen Chlorophyceen gefüllt, daß die Algen (z. B. Chlorella vulgaris in Ceropegia- Haaren) infolge gegenseitiger Wachsturasbehinderung polygonal werden. Das Einwandern geschieht durch das Velamen, mit dem die Haare kommunizieren. In lebenden Haaren habe ich keine Algen gefunden, hingegen traten in den abgestorbenen bei manchen Individuen folgende Chlorophyceen mehr oder weniger häufig auf: Stichococcus hacillaris Näg., Chlorella vulgaris Beyr., Chi. acuminata Gerneck, Chi. siniplex (Artaria) Mig., Chi. miniata (Näg.) Oltm. Die Bestimmung dieser Arten wurde durch Reinklturen ermöglicht. Auffällig ist, daß genannte Algen in der Kultur gerne organisch» Nahrung aufnehmen und auch in der Natur teils im Saftfluß von Bäumen vorkommen oder, wie Chlorella vulgaris, in Symbiose mit Tieren leben. Wie sich die Sache in unserem Falle verhält, darüber möchte ich mir kein abschließendes Urteil erlauben, meine aber, daß es sich hier bloß um einen Raumparasitismus der Alge im Wurzelhaare handelt, bei welchem die Zerfallsprodukte der lebendigen Substanz des Haares der Alge gewiß zugute kommen werden. Ein wesentlicher Vorteil, der der Blütenpflanze durch die Algen erwächst, ist wohl kaum anzunehmen. 255 Kleine Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der Angio- spermen^). II. Klugia ^eylanica (R. Brown) Gfardn. Von Karl Schnarf (Wien). (Mit einer Textabbildung.) Gelegentlich einer vergleichenden Betrachtung der Endosperm- bildung innerhalb der Tubiflorenreihe^) äußerte ich die Vermutung, daß sich die Gesneriaceen in ihrer Endospermentwicklung an die Scro- phulariaceen, Labiaten, Plantaginaceen u. a. anschließen. Diese Ver- mutung, die übrigens auch schon früher von Jacobson -Stiasny*) ausgesprochen worden war, stützte sich auf die äußerst spärlichen Literaturangaben über die Gesneriaceen, vor allem auf die Mitteilungen der Balicka-Iwanowska*) über Klugia Notoniana. Diese Angaben zu ergänzen, und wenn nötig, zu berichtigen, war der Zweck der vor- liegenden Untersuchung. Die jüngsten von mir gesehenen Stadien der Samenanlagen von Klugia seylanica^) sind kleine, etwas gekrümmte Höcker ohne besondere Dififerenzierung. Fig. 1 zeigt bereits ein etwas vorgeschrittenes Stadium, in dem das einzige Integument schon stark entwickelt ist. Der Nucellus hat eine einschichtige Epidermis, die die einzige Archesporzelle über- zieht. Diese ist eine sehr langgestreckte Zelle, die bis zur Epidermis in der Chalazagegend reicht. Ihr Kern, der jetzt im Synapsisstadium ist, liegt stets im oberen Eode der Zelle ; nur in einem einzigen Falle unter den zahlreichen beobachteten fand ich ihn im unteren Drittel der Archesporzelle. Die weitere Entwicklung des Embryosackes folgt dem Normaltypus. Fig. 2 zeigt von den vier Makrosporen die drei oberen in Desorganisation*^*}. Nach den zahlreichen, von mir gesehenen Fällen 1) Vgl. diese Zeitschrift, 1921, Nr. 6—8, S. 153—158. 2) K. Schnarf, Zur Entwicklungsgeschichte von Plantago media. (Sitzber. Akad. Wiss. Wien, math.-nat. Kl., Abt. I, 126., 1917.) 3) E. Jacobson-Stiasny, Versuch einer phylogenetischen Verwertung der Endosperm- und Haustorialbildung bei den Angiospermen. (Sitzber. Akad. Wiss. Wien, math.-nat. Kl., Abt. I, 123., 1914.) *) G. Balicka-Iwanowska, Contribution ä l'etude du sac embryonnaire chez certains Gamopetales. (Flora, 86., 1899, 47—71.) 3) Das Material stammte aus dem Gewächshause des Wiener botanischen üniversitätsinstitutes. Die Pflanze stimmte mit der in Hook., Bot. Mag., t. 4620, abgebildeten K. Notoniana überein, die nach dem Index Kewensis richtig als K. zeylanica zu bezeichnen ist. Die Fixierung des Materiales erfolgte durch Alkohol- Eisessig; die meist nur 5 ^ dicken Schnitte wurden mit Eisenhämatoxylin gefärbt. 6) Für Bhytidophyllum hat M. T. Cook (The embryology of Bhytidophyllum, Bull. Torrey Bot. Club, 34., 1907) angegeben, daß die einzige subepidermale Archesporzelle „becomes thefunctionalmegaspore withoutprevioussubdivisions" ein im ganzen Verwandt- •chaftskreis sonst nicht beobachtetes Verhalten, das wohl einer Nachuntersuchung bedarf. 256 Entwicklung der Samenanlage von Klugia zeylanica. Sämtliche Figuren wurden mit Hilfe von Leitz' homogener Immersion ^/la« u. Zeichenokular 3 gezeichnet und dann bei der Reproduktion verkleinert. Die ab- solute Vergrößerung (ungefähr 360 fach) ist durch die auf dieselbe Art gezeichnete Strecke von 0 • 1 mm dargestellt. 1. Junge Samenanlage mit Archesporzelle im Synapsisstadium. 2. Samenanlage mit den Tetradenzellen, von denen die drei oberen zugrundegehen. 257 3. Fertiger Embryosack ; die Polkerne verschmolzen ; eine Antipodenzelle im Schnitte sichtbar. 4. Embryosack nach der Befruchtung; erste Endospermteilung. 5. Zwei zusammengehörige Schnitte; in dem einen sind die durch den ersten Endospermteilungsschritt gebildeten Zellen, in dem andern ist die noch ungeteilte Eizelle zu sehen. 6. Zweizeiliges Endosperm; in der oberen Zelle der Kern in Teilung. 7. Etwas weiter vorgeschrittenes Endospermstadium ; die basale Endosperm- zelle wird zum Haustorium. 8. Etwas älteres Stadium; das basale Endospermhaustorium ist vom übrigen Endosperm abgeschnürt. Die Eizelle in das Endosperm hinabwachsend. 9. Querschnitt durch eine Samenanlage desselben Stadiums in der in der Fig. 8 durch zwei Striche bezeichneten Höhe, die Auflösung der zwischen der Mantel- schicht und der Epidermis gelegenen Integumentzellen zeigend. 10. Oberes Ende einer Samenanlage mit kleiner Embryokugel; die beiden oberen Endospermzellen zugrunde gehend. 11. Querschnitt etwa in halber Höhe desselben Stadiums; außen die Epidermis, darunter Hohlraum, dann Mantelschichte und zu innerst Endospermzellen. wird stets die unterste zum Embryosack. In diesem Stadium ist auch die Mantelschichte im Integument bereits deutlich differenziert. Fig. 3 stellt einen normalen Embryosack dar. Dieser besteht aus einem unteren, zylindrischen Teile, der vou der Mantelschichte umschlossen wird und bis zur Epidermis in der Chalazagegcnd reicht, während der obere deutlich erweitert ist und nicht von der Mantelschichte umschlossen wird. Ein Vergleich der Fig. 2 und 3 zeigt nun, daß sich der Embryo- saek nach der Auflösung der Epidermis des Nucellus bei seiner Ent- wicklung nach oben hin streckt und sich dabei sozusagen in die Mikro- pyle hineinzwängt, bis die Spitze der Synergiden unmittelbar bei der Mündung der Mikropyle liegt. Dieses Vordringen des Embryosackes nach oben in den ursprünglichen Mikropylarkanal hinein ist eine bei den Scrophulariaceen') und Labiaten^) sehr häufige Erscheinung, die bekanntlich bei Torenia auf die Spitze getrieben ist, indem bei dieser Pflanze der Embryosack sogar aus der Mikropyle hinauswächst, so daß der Eiapparat ganz außerhalb des lutegumentes liegt*). Gleichzeitig mit dem Vorbohren des Embryosackes vollzieht sich auch ein Erweitern desselben, so daß er in diesem Teile von den Besten zerdrückter Zellen umgeben ist. Im übrigen zeigt der Embryosack von Klugia kaum ein be- sonderes Verhalten. Im Eiapparate fallen die beiden sehr langgestreckten 1) E. Schmid, Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der Scrophulariaceen. S f*i ^" 274 ihre Abhängigkeit vom Kalk- und Hurausgehalt des Bodens als auch nach ihrer Zugehörigkeit zu Stufe und Formation, wie ja auch die Böden selbst nach dem Grade des Kalk- und Humusgehaltes und zum Teil auch die Stufen und Formationen allmählich ineinander übergehen. Nach der Humusbedürftigkeit unterscheiden wir die Arten in solche, die, in umgekehrtem Verhältnis zu der von ihnen benötigten Menge mineralischer Substanzen, eine geringe (1), mittlere (2) und große (3) Menge Humus im Boden verlangen. Von den in bezug auf Humusgehalt der Unterlage genügsamsten, auf mineralische Qualitäten dagegen an- spruchsvollsten Pflanzen des nackten Gesteins, die den von mir (1918) als Lithos bezeichneten Vegetationstypus bilden und als vierte, oder, besser gesagt, erste Gruppe in Betracht kämen, mußte ich hier, da es ausschließlich Algen, Flechten und Moose sind, vollkommen absehen. Die anderen drei Gruppen hat schon Kern er (1864) geschaffen, indem er die Arten der Alpenpflanzen in der Rubrik „Generation" mit 1, 2 oder 3 bezeichnet, je nachdem sie in der freien Natur die Rolle einer ersten Ansiedlerin spielen und daher auch bei der Kultur keines Humus bedürfen, oder aber erst in der zweiten Generation als Elemente einer geschlossenen Vegetationsdecke auftreten und eine beiläufig zur Hälfte mit Humus versetzte Erde verlangen, oder erst als Bestandteile der dritten Generation zu gutem Gedeihen einen fast nur aus Humus (haupt- sächlich Rohhumus, Troekentorf) gebildeten Boden notwendig haben. Kerner hat also auch bereits erkannt, daß dieser verschiedenen Humus- bedürftigkeit der Arten ihre zeitliche Aufeinanderfolge in Sukzessionen entspricht, so zwar, daß sich auf „neuem" Boden von sehr geringem bis fehlendem Hurausgebalt und überwiegend bis auschließlich mine- ralischer Zusammensetzung zunächst Arten der ersten Kategorie ein- stellen, um, falls es das Klima zuläßt, bei fortgesetzter Hurausanreicherung solchen der zweiten den Platz zu räuraen, die dann schließlich von solchen der dritten verdrängt werden, welch letztere dann eine Abschluß- forraation von kürzerer oder längerer Dauer zusararaensetzen. Gestatten es die klimatischen Faktoren nicht, so können schon Arten der zweiten oder gar ersten Kategorie ein derartiges Endstadium bilden. Die Arten der von mir Lithos genannten „Generation", die die allerersten Ansiedler umfaßt, hat auch Kern er nicht miteinbezogen. Viele Arten sind, wie auch schon Kern er festgestellt hat, nicht einer bestimmten Kategorie zuzuzählen, sondern haben, ähnlich wie viele nach ihrem Ver- halten zum Kalkgehalt des Bodens, eine größere Spannweite. Es gibt außer den mit 1, 2 und 3 zu bezeichnenden Spezialisten auch weniger oder mehr Indifferente, die mit 1 — 2, 2 — 3 und schließlich 1—3 zu be- zeichnen sind. Die letztgenannten sind völlig indifferent. Von ihnen gibt es eine viel geringere Zahl als von Indifferenten in bezug auf den Kalk- 275 gehalt des Substrates. Im folgenden Verzeichnisse sind die Arten größerer Spannweite stets bei derjenigen Kategorie namhaft gemacht, für die sie mir am meisten bezeichnend erscheinen; die Spannweite ist in Parenthese, wie (1 — 2), (1 — 3) oder (2 — 3), beigefügt. Wenn ich hiebei manchmal zu Abweichungen von Kerners Ansichten gelangt bin, so mag dies wenigstens zum Teil darin seinen Grund haben, daß ich nur das Ver- halten der Sippen im Naturzustande berücksichtigt habe, Kern er da- gegen hauptsächlich das in der Kultur vor Augen hatte. Seine Auf- fassung ist, wenn sie sich von meiner unterscheidet, auch in Klammern (K) beigefügt. Auch in bezug auf ihre Höhenerstreckung verhalten sich die Arten verschieden, indem die einen, gewissermaßen als Spezialisten, auf eine bestimmte Stufe oder gar Unterstufe beschränkt sind, die anderen da- gegen der Wald- und Hochgebirgsstufe angehören, und einige unter ihnen, als vollkommen Indifferente, in allen Höhenlagen des Gebietes zu finden sind. Die mehr oder weniger indifferenten Arten wurden immer unter derjenigen Stufe aufgezählt, in welcher sie am häufigsten sind, wobei aber stets auch ihre gesamte vertikale Verbreitung zum Ausdruck gebracht wurde. Wie nach dem, was über die Beziehungen der Arten zum Kalk- und Humusgehalte des Bodens und zu den Höhenstufen gesagt wurde, nicht anders zu erwarten, ist auch ihr Formationsanscbluß ein sehr verschiedener. Während die einen nur in einer Formation auftreten, kommen andere in deren zwei oder mehreren vor. Es gibt also auch in dieser Hmsicht Spezialisten und Indifferente, Die letzteren wurden nur unter derjenigen Porraations- oder Standortsgruppe genannt, für die sie besonders bezeichnend sind. Mit einem Fragezeichen (?) wurden diejenigen Arten versehen, deren Einreihung, da ihre Bodeuzugehörigkeit mir noch zu wenig be- kannt, nur eine vorläufige ist. Ich unterscheide also im Lungau : A. Arten, die in ihrer Verbreitung auf gewisse Gesteinsarten be- schränkt sind (Spezialisten). I. Nur oder vorwiegend über kalkfreien oder sehr kalkarmen Gesteinen, wie Quarzit, Zentralgneis, Granatglimmerschiefer, Horn- blendegneis oder sonstigen kalkarmen Böden; über Kalkschiefer oder Kalk höchstens auf „isolierender Humusdecke". a) Nur auf solchen kalkfreien oder kalkarmen Substraten : 1. Auf ausgesprochen mineralischen, humusarmen Böden : a) In der Hochgebirgsstufe (* bis in die obere Waldstufe) ^) : ^) (s) bedeutet herabgeschwemmt. 276 In Gesteinfluren, auf Felsen: a) Trocken: Poalaxa; *Sempervivum stiriacum, Saxifraga hlepharophylla ; selten Androsace Wulfeniana. — b) Feucht: Banuncidus glacialis (K 1 — 2), Primula glidinosa? (1 — 2, K 2), Androsace alpina (K 1 — 2), Gentiana havarica f. rotundifolia, Doroni- cum stiriacum: selten Callianthemum coriandrifolium (K 2), Saxifraga hieracifolia (K 1 — 2). Auf Schutt oder Grus (feuchtj: Achillea moschata', selten (trocken) : Allosorus crispus (K 2 — 3), Papaver aurantiacum. Auf kiesig-sandigen Böden (feucht): Arenaria hiflora, Hutchinsia brevicaulis; selten: Arenaria Marsclilinsii. ß) In der Waldstufe (f nur in der unteren, * bis in die Hoch- gebirgsstufe) : Auf Felsen (trocken): Woodsia alpina (K 2 — 3), Asplenium ^eptentrionale (K 2 — 3), ■\germanicum, * Sempervivtim Wulfenii, Tri- morpha Schleicher i\ selten: Allium strictum. Auf sandig-steinigen Böden (trocken): Bumex acetosella (1 — 3), Trifolium arvense (1 — 2), Jasione montana (1 — 2), Filago arvensis. Auf sandigen Böden (trocken): Spergularia rubra (1 — 2). 2. Auf mehr oder weniger hurausreichen Böden: a) In der Hochgebirgsstufe (* bis in die Waldstufe): In Steilmähdern: Festuca varia (2 — 1), Hieracium intyhaceum. (2—1, K 1). Die Arten dieser Kategorie kommen den unter la aufgezählten zunächst, indem sie auch mit Vorliebe auf Felsen gedeihen. Festuca varia reicht auf solchen weit herab in die obere Waldstufe. In Matten: Saponaria pumila? (2 — 1, K 2), Oxytropis campestris (2 — 1, s), Veronica hellidioides'::' (2 — 3), Valeriana celtica (2 — 1)^ Campanula alpina (2 — 1), Phyteuma confusum (2—3). In Mooren, an quelligen Stellen: Salix helvetica (K 1): selten: *Juncus castaneus f" . ß) In der Waldstufe (| nur in der unteren, ff nur in der oberen, ''■ bis in die Hochgebirgsstufe): In Steilmähdern: •j"j-*Poa violacea (2 — 1), auch auf Felsen. In Borstwiesen: Sieglingia decumhens (2 — 3), * Nardus siricta (2 — 3), Chaerophylliim Villarsii'^, -\-f'^ Hypochoeris uniflora. In Karfluren; * Calamagrostis villosa?, arundinacea?. In Queilfluren: Montia rivularis (2 — 1), Stellaria idiginosa, ■\-\* Siveertia perennis (K 3). In Mooren: f Salix aurita; '■^Juncus ßliformis (2—3); ■\-\*Epilohium nidans. In Auen: yCircaea alpina (K 2 — 3). 277 In Triften: ^Thlaspi alpesfre (2 — 1)'?, -\PotentiUa argentea (2 — 1). ■\Euphrasia stricta. Auf feuchten, sandig-schlammigen Böden: Schoenoplectus setaceuSy Peplis portula, Centunculus minimus. In sandigen Feldern: Holcus mollis ; Spergula Grvensis, Scleranthus annuus (2 — 1). 3. Auf rohhurausreichen Böden: a) In der Hochgebirgsstufe (* bis in die Waldstufe): In Heiden: *Empetrum nigrum, Carex brunnescens (3 — 2); '■^Lycopodiwn alpimim (3 — 2). Empetriim nigrum steigt in Hochmooren bis in die untere Waldstufe. ß) In der Waldstufe (f nur in der unteren, * bis in die Hoch- gebirgsstufe) : In Wäldern und Heiden: -\Pteridium aquilinuni (3 — 2), Blechnum spicant (3 — 2j ; Lycopodiuni clavatum; *Deschampsia flexuosa (3 — 2); ■^ Melnmpyrum vulgatuvi. In Mooren: Andromeda polifolia, Vaccinium oxycoccos, Agrosti» canina (3 — 2), Eriophoriim vaginatiim, Carex pauciflora; selten: Betida, nana, Lycopodiuni inundatum, Scheuchzeria palustris. Manche der unter Ala aufgezählten Arten sind innerhalb des Lungau bisher nur in seinem kalkarmen östlichen Teile gefunden worden, u. zw. Doronicuni stiriaciim, Festuca varia, Jasione montana, Schoeno- plectus setaceus, Centunculus minimus, Montia rivularis, Peplis portula,. Salix aiirita, Andromeda polifolia, Vaccinium oxycoccos, Agrosti» canina und die seltenen Allosorus crispas, Saxifraga hieracifolia und Betula nana oder sind doch dort viel häufiger, wie Valeriana celtica, Campnnula alpina, Phyteuma confusum, Gircaea alpina und Carex pauciflora. Nur im westlichen Teile findet sich das seltene Allium strictum. Typische Hochmoore sind im östlichen Teile des Gebietes viel zahlreicher als im westlichen und hier auf die Zentralgneise be- schränkt, während sie über Kalkschiefern und Kalken fehlen. — Von einigen, insbesondere den mit Fragezeichen ? versehenen Arten, wird vielleicht eine genauere Untersuchung lehren, daß sie mit größerem Rechte in die folgende Gruppe (Ib) gehören. Nach Kerner (1864) verlangen die meisten der hieher gestellten Arten kalkfreien Boden, u. zw.: Poa laxa, Sempervivum stiriacum (als montanum), Banunculus glacialis, Primula gluiinosa, Androsace alpini, Callianthemum coriandrifolium, Saxifraga hieracifolia, Achillea moschata, Allosorus crispus, Papaver aurantiacum, Arenaria biflora, Hiitchinsia hrevicaulis, Arenaria Marschlinsü, Woodsia alpina, Asplenium 278 septentrionale, Sempervivum Wulfenii, Hieracium intybaceum, Saponaria pumila, Oxytropis campestris, Veronica hellidioides, Salix helvetica, Empeirum nigrum, Carex hrunnesceiis und Lycopodium alpinum; Valeriana celtica, Siveertia pereimis und Circaea a^pina sind gleichojiltig^ ^as heißt gedeihen sowohl auf kalkfreiem als auch kalkhaltigem Boden, während Campanula alpina nur auf kalkhaltigem Substrate auftritt. b) Außer über kalkfreien oder sehr kalkarmen Substraten auch über Kalkschiefer oder anderen Unterlagen von ähnlichem Kalkgehalt: 1. Auf ausgesprochen mineralischen, humusarmen Böden: a) In der Hoehgebirgsstufe (='= bis in die obere Waldstufe) : In Gesteinfluren, auf Felsen, manche auch auf Grus (g): a) Trocken : Carex fuliginosa (1 — 2, K 2j, Juncus trifidus (1 — 3, K 2 — 3), Luzida spicata (K 2), *Cerastiiini alpinum (1 — 2), Silene acaulis sübsip. noricn (1 — 2, s), Saxifraga hryoides (K 2), planifolia (K 1 — 2), '^Trifolium pallescens (g), Fhyteuma glohidariaefolium (1 — 2, K 2), Artemisia Genipi (g), *laxa (g, s). — b) Feucht: '''Oxyria digyna (g), *Carda- mine resedifolia (g), *Sedum alpestre (g), auch trocken, Gemn reptans (K 1-2). Auf kiesig-sandigen Böden (feucht): Luzula spadicea {\ — 2, K 2), Cerastium cerastioides (1 — 2, K 2 — 3), Cardamine alpina, * Sihhaldia procumbens (1 — 2, K 2, s), * Chrysanthemum alpinum (1 — 2, s). ß) In der Waldstufe: Auf Felsen: a) trocken: Festuca glauca, Silene rupestris, Semper- vivum arachnoideum, Sedum annuuni, Saxifraga aspera (K 2), Astragalus penduliflorus (1 — 2, K 2), Trimorpha attica (1 — 2), Artemisia alpina^ — b) Feucht: Cortusa Matthioli (1—2, K 2). Sempervivum arachnoideum Würde von Stur (1856) unter dem Namen S. Doellianum als reine Kalkschieferpflanze bezeichnet. Auf sandigen Böden (trocken): Herniaria glabra'?. 2. Auf mehr oder weniger humusreichen Böden: a) In der Hoehgebirgsstufe (* bis in die obere, f bis in die untere Waldstufe) : In Mähdern: '*Calamagrostis tenella, Gentiana punctata \ selten: Carex aterrima; Saussurca alpina. In Matten: Orcochloa disticha (K 2—3), Carex curvnla; Lloydia serotina (2 — 1, K 3); '^Anemone alpina subsp. alpicola, Ligusticum Simplex, Androsace obtusifolia, Pedicidaris asplenifolia. Phyteuma hrmisphaericum (2 — 1), Senecio carniolicus (2—1), Leontodon pyrenaicus (K 1—2), Hieracium für catum, glaciale, alpinum {2 — 3); selten: Alche- milla flabellata? (2—1), ■\ Oxytropis sericea (2—1, s). 279 In Quellfluren: *Carex frigida, "^Juncus triglumis (K 3), *Tri- folium hadium (2 — 1, K 1), In Mooren, an quelligen Stellen: Eriophorum Scheuchseri (2 — 3), Carex lagopina (2 — 1, K 1 — 2), Juncns Jacquinü. ß) In der Waldstufe (f nur in der oberen, * bis in die Hoch- gebirgsstufe) : In Karfluren: * Calamagrostis villosa''L In Mähdern: *Phyteuma Zahlbruchneri. In Wiesen und Matten: * Anemone vernalis, Potentilla erecta (2 — 3), Ajuga pyramidalis, *Ärnica montana. 3. Auf robhumusreichen Böden : * Von der Wald- bis in die Hochgebirgsstufe : In Mooren: TricJiophorum austriacum (3—2). . Die meisten der unter Alb aufgezählten Arten sind über Kalk- schiefer ebenso häufig wie über kalkarmen Gesteinen; manche aber, wie insbesondere Junciis trifidus, Saxifraga bryoides, Cardamine alpina^ * Oreochloa disticha, * Carex curvula. *Fhyteuma hemisphaericum , Anemone vernalis, ■^Fotentilla erecta und "^Arnica montana über jenem viel seltener und zum Teil (*) wohl nur über einer mehr oder minder mächtigen „isolierenden Humusschichte". Nach Kern er (1864) h^dbWS.^^xnohQnJuncus trifidus, Lusula spicata, Saxifraga bryoides, planifolia, Trifolium pallescens, Fhyteuma glohulariae- folium, Artemisia Genipi, laxa, Oxyria digyna, Cardamine resedifolia, Sedum alpestre, Geum reptans, Luzula spadicea, Cerastium cerastioides, ■Cardamine alpina, Sibbaldia procumbens, Chrysanthemum alpinum, Silene rupestris, Sempervivum arachnoideum, Sedum annuum, Saxi- fraga aspera. Calamagrostis tenella, Gentiana punctata, Saussurea alpina, Oreochloa disticha, Carex curvula, Lloydia serotina, Ligusticum Simplex, Androsace obtusifolia, Fhyteuma hemisphaericum, Senecio carniolicus, Leontodon pyrenaicus, Hieracium alpinum, Oxytropis sericea, Carex frigida, Juncus triglumis, Trifolium badium, Eriophorum Scheuchseri, Carex lagopina, Juncus Jacqiiinii, Anemone vernalis, Ajuga pyramidalis, Arnica montana und Trichophorum austriacum kalkfreien Boden, während Carex fuliginosa, Cerastium alpinum. Astrag alus penduli- ßorus, Cortusa Matthioli und Carex aterrima gleichgiltig sind. c) Außer über kalkfreien oder sehr kalkarmen Substraten sowie Kalk- schiefer und ähnlichen Gesteinen auch, jedoch seltener, über Kalk und Dolomit: 1. Auf ausgesprochen mineralischen, humusarmen Böden: a) In der Hochgebirgsstufe (| bis in die obere, * bis in die unlere Waldstufe): 280 In Gesteinfluren, auf Felsen (trocken): Draba*carintkiaca^) (K 2). •\(]uhia^)? (K 2), fladnitzensis^) (K 2), Eritrichiwn naniim (K 2). Auf kiesig-sandigen Böden (feucht): Salix herbacea (1 — 2, K 1 — 2). Alchemilla glaherrima (1 — 2, K 1 — 2), Soldanella pusilla (1 — 2, K 2), Gnaphalium supinum? (1 — 2, K 1 — 2). ß) In der Waldstufe (* bis in die Hochgebirgsstufe): Auf Felsen: Juniperns sabina (1 — 2), "^Poa nemoralis (1 — 2). Epilohium collimcm (1 — 2), Hieracium amplexicaule. 2. Auf mehr oder weniger humusreichen Böden: a) In der Hochgebirgsstufe (f bis in die obere Waldstufe) : In Matten: '\ Agrostis rupestris (2 — 1), ■\ Avenastrum versicolor, j Primula minima (2 — 1), ■\Euphrasia minima, Erigeron uniflorus (2—1, K 1—2). In Mähdern (feucht): Festuca violacea s. 1. ß) In der Waldstufe (* bis in die Hochgebirgsstufe): An quelligen Stellen: *Alnus viridis (2 — 1. K 1 — 3). An Zäunen, in Legföhrenwäldern, Heiden: Lonicera caerulea {2 — 3). In Borst wiesen. Matten: *Luzula sudetica; *Gentiana Kochiana^ *Campanula barbata, Antennaria dioeca (2 — 3). In Triften, Heiden: Campanida rotundifolia (1 — 3), nur in der unteren Waldstufe. Die meisten dieser Arten, z. B. Carnpanula barbata, sind über Kalk viel seltener, als über kalkarmen Gesteinen. 3. Auf rohhumusreichen Böden: a) In der Hochgebirgsstufe: In Spalierheiden: Loiseleuria procumbens (3 — 2) in Hochmoorea bis in die obere Waldstufe. In Heiden : Rhododendron ferrugineum bis in die Waldstufe. ß) In der oberen Wald- bis in die Hochgebirgsstufe: In Wäldern und Heiden: Pinus cembra (3 — 1, K 1 — 2), Vaccinium vitis idaea (3—2, K 2—3), myrtillus (3 — 2), uliginosum (3 — 2, K 3). Calluna vulgaris (3 — 2). Die uDter/3 genannten Erikazeen gelten allgemein als kalkfeindlich und bevorzugen auch zweifellos kalkärmste und -freie Böden in hohem Maße, wie schon ihr reichliches Auftreten in Hochmooren beweist. Wenn ich sie trotzdem hieher stelle, so geschieht es, weil sie auch über Kalk- schiefer und Kalk tonangebende Bestandteile der Krummholzwälder und Heiden an der Baumgrenze und darüber sind, u. zw. die Vakzinien, vor allem vitis idaea in Gesellschaft des kalkholden Rhododendron hir- 1) Auf Kalk nach ötur (1855). 281 sututn und der Ar dostaphylas- Arten, während Calluna bisweilen in engster Vergesellschaftung mit Erica carnea auftritt. Wenn auch dieses Zusammenvorkommen stets über einer mehr oder minder dichten, „iso- lierenden Hurausschichte" erfolgt, und es gar keinem Zweifel unterliegt, daß diese Erikazeen umso mehr überwiegen und die Kalkpflanzen ver- drängen, je mächtiger und reicher an Humussäuren die „Isolierschichte" wird, scheint es mir doch fraglich, ob sie schon von Anfang an -dicht und sauer genug ist, um jeglichen Einfluß des Kalkes auszuschalten. Bis zur Lösung dieser Frage halte ich es für gerechtfertigt, diese Erika- zeen hier zu belassen. Rhododendron ferrugineum findet sich nur sehr selten über Kalk. Nach Kern er (1864) sind Soldanella pusilla, Gnaphalium su- pinum, Agrostis rupestris und Primula minima gleichgiltig, während Drdba carinthiaca, dubia, fladnitsensis, Salix herbacea, Alchemilla glaberrima, Avenastrum versicolor, Euphrasia minima, Erigeron uni- florus, Alnus viridis, Campanula barhata, Rhododendron ferrugineum, Loiseleuria procumbens, Pinus cembra, Vaccinium vitis idaea und uligi- nosum kalkfreie Unterlage bevorzugen und Eritrichium nanum nur über kalkhaltiger gedeiht. II. Vorwiegend oder nur über Gesteinen von mittlerem Kalkgehalt, wie Kalkschiefer, oder sonstigen Böden von ähnlich großem Kalk- gehalt. a) Außer über Kalkschiefer oder ähnlichen auch über kalkarmen Gesteinen. 1. Auf ausgesprochen mineralischen, humusarmen Böden: In der oberen Waldstufe: Auf Felsen, selten: Astragalus oroboides. 2. Auf mehr oder weniger humusreichen Böden: a) In der Hochgebirgsstufe : In Matten: Toßeldia palustris (K 3), Oxytropis trifloral, Anten- naria carpatica; selten: Gentiana tenellal. ß) In der Waldstufe (* in der oberen, f in der unteren): In Mähdern: *Crepis conyzifolia. In Triften: ■\Scabiosa columbaria. b) Nur über Kalkschiefer oder ähnlichen Gesteinen. 1. Auf ausgesprochen minerahschen, humusarmen Böden: In der Hochgebirgsstufe: Auf Felsen (trocken), selten: Minuartia rupestrisl (K 1 — 2). Auf Grus (feucht): Saxifraga bifloral Österr. botan. Zeitschrift, 1921, Heft 9-12. 19 282 2. Auf mehr oder weniger humusreichen Böden: a) In der Hochgebirgsstufe (* bis in die Waldstufe): In Matten: Dianthus glacialis (K 1), *Oxytropis tiroliensis (2 — 1, s); selten: Gentiana prostratal, tiana\,*Sweertiacarinthiaca\ und vielleicht auch *Primula longifloral (s). In Mähdern: Hieracium Hoppeanuni?, selten. ß) In der Waldstufe: In Wiesen, selten: Orchis sanibucina. 3. Auf rohhumusreichen Böden: In der Waldstufe : In Wäldern, sehr selten : Epipogon aphyllum. c) Außer über Kalkschiefer oder ähnlichen auch über kalkreichen Gesteinen: In der Hochgebirgsstufe : Auf mehr oder weniger humusreichen Böden : In Matten: Anemone haldensis (K 2— --l). d) Außer über Kalkschiefer oder ähnlichen auch über kalkarmen und kalkreichen Gesteinen: 1. Auf ausgesprochen mineralischen, humusarmen Böden: a) In der Hochgebirgsstufe: In Gesteinfluren, auf Felseil : Saxifraga Rudolphiana. ß) Von der Wald- bis in die Hochgebirgsstufe : Auf Felsen und in Matten : Dianthus Silvester (1 — 2, K 2), Aster alpinus (1 — 2, Kl). 2. Auf mehr oder weniger humusreichen Böden: In der Hochgebirgsstufe (* bis in die Waldstufe): In Matten: *Thesium alpestre Brügg.')., *Astragaliis australisl (2 — 1, K 2), Triniorpha alpina (K 1—2). Die mit Ausrufzeichen ! versehenen Arten wurden auch von Stur (1856) als Kalkschieferpflanzen bezeichnet. 'Toßelda palustris, Oxytropis triflora und tiroliensis, Gentiana tenella, nana und prostrata, Siveertia carinthiaca, Minuartia rupestris, Saxifraga hiflora, Dianthus glacialis, Primula longiflora, Hieracium Hoppeanum, Orchis sambucina, Epipogon aphyllum, Anemone haldensis, Dianthus Silvester und Thesium alpestre sind bisher nur aus dem an Kalkschiefern und Kalken viel reicheren westlichen Teil des Lungau bekannt geworden; Antennaria carpatica, Crepis conyzifolia, Scabiosa columbaria, Saxifraga Rudolphiana, Aster alpinus und Astragalus australis sind hier viel häufiger als im kalkarmen östlichen Teile des Gebietes. 1) = Th. (pratense) refractum Brügg. (1886) non Th. refractum C. A. Mey (1841). 283 Nach Kerner (1864) gedeihen Tofieldia palustris, Oxytropis tri- flora^ Antennaria carpatica, Gentiana tenellüy Crepis conyßifolia, Minuartia rupestris, Saxifraga hiflora, Dianthus glacialis und Sweertia carinthiaca auf kalkfreiera und Anemone haldensis auf kalkhaltigem Boden, während Gentiana prostrata, nana, Frimula longiflora, Dianthus Silvester, Aster alpinus, Astragalus aiistralis und Trimorpha alpina gleichgiltig sind. III. Vorwiegend oder nur über Gesteinen von hohem Kalkgehalte, Kalk oder Dolomit oder anderen sehr kalkreichen Gesteinen. a) Außer über Gesteinen von sehr großem Kalkgehalt auch über Kalk- schiefer und anderen Gesteinen mittleren Kalkgehaltes und auch, jedoch seltener, über mehr oder weniger kalkarmen Substraten: 1. Auf ausgesprochen mineralischen, humusarmen Böden : «) In der Hochgebirgsstufe (* bis in die Waldstufe): In Gesteinfluren, auf Felsen: a) Trocken: Carex rupestris, Arenaria ciliata (1 — 2), *Sedum atratum (1—2), '■'^Saxifraga oppositifolia (K l — 2). — b) Feucht: *Ranunculus alpestris (1 — 2, K 2), *Saxifraga ascendens (1 — 2, K 1 — 2), *Pinguicula alpina (1 — 2, K 1 — 3). ß) In der Waldstufe (f nur in der oberen, * bis in die Hochgebirgs- stufe): Auf Felsen : a) Trocken : Asplenium ruta muraria^ *Sesleria varia (1 — 2), Carex ornithopoda, *Gypsophila repens, *Kernera saxatilis, Viola rupestris (1 — 2), *Veronica fruticans (1 — 2), *Euphrasia salis- hurgensis (1 — 2), *Satureja alpina (1 — 2, K 1); selten: Hieracium villosum, humile?. — b) Feucht: * Asplenium viride (1 — 2, K 2 — 3), ■\ Carex hrachystachys, Moehringia muscosa (1 — 2, K 1—2), Campanula cochleariifolia (1 —2, K 1), * Aster hellidiastrum (1 — 2, K 1 — 2). Auf steinigen Böden (trocken): Hieracium staticifolium. Auf sandigen Böden (feucht): Equisetum variegatum (1 — 2). . Blysmus cotnpressus (1 — 2), Heleocharis pauciflora; selten: Catabrosa aquatica. Über kalkarmen Böden vermögen diese Arten zumeist nur in der Waldstufe zu gedeihen. In der Hochgebirgsstufe verlangen sie unbedingt viel Kalk und finden sich zum Teil auch nur auf Felsen, wie die beiden Farne und Campanula cochleariifolia, oder auf Schutt, wie Gypsophila repens, zum Teil aber auch auf humusreicheren Böden in Matten, wie Veronica fruticans, Euphrasia salishurgensis und Satureja alpina, oder in Quellfluren und Schneetälchen, wie Pinguicula alpina und Aster hellidiastrum. 2. Auf mehr oder weniger humusreichen Böden. a) In der Hochgebirgsstufe (* bis in die obere, ** bis in die untere Waldstufe): 19* 284 In Matten: a) Trocken: *'^Dryas octopetala (2 — 1, K 1 — 2, s), Festtica pwHÜa, Elyna myosuroides {2 — 1), **Carex capillaris; Chamae- orchis alpina (K 2 — 3); **Biscutella laevigata (K 1 — 2), Helianthemutn alpestre (2 — 1, K 2), *Astragalus alpinus, '^Veronica aphylla (2 — 1, K 1 — 2), Gentiana nivalis, Hieracium piliferum. — b) Feucht: Salix '^'Jacquinii, "^reticulata; Carex nigra \ * Soldanella alpina. Carex capillaris findet sich in der Waldstufe auch auf Sumpf- wiesen, Salix reticulata über kalkarmen Gesteinen nur auf feuchter Unterlage, über kalkreichen auch auf relativ trockener. In Quellfluren und feuchten Gebüschen: Salix hastata (K 1), '■'■'Carex ferruginea, Arabis Jacquinii (2 — 1), Gentiana havarica. In Mähdern : *Festuca norica, Pedicularis rostrato-spicata, foliosa, Hieracium valdepilosum. ß) In der Waldstufe (f nur in der oberen, * bis in die Hochgebirgs- stufe) : In Schluchtwäldern: Lonicera alpigena, Dryopteris Rohertiana (2—1), Listera ovata, Cardamine cnneaphyllos. In Karfluren: Aconitum rostratum, ■\Epilohium alpestre, Gentiana asclepiadea, Adenostyles glabra. In Mähdern: Scahiosa lucida, Crepis alpestris (2 — 1, K 1). In Fettwiesen: •\ Senecio suhalpinus (K 1 — 2). In Wiesen: Botrychium lunaria, Cynosurus cristatus, Flatan- ihera bifolia, Pimpinella maior^ Flantago lanceolata, Gentiana verna. In Triften : Anthyllis affinis, Alectorolophus angustifolius. An quelligen Stellen: Carex paniculata, loßeldia calyculata, letztere auch in i/nca-Heiden usw. 3. Auf rohhumusreichen Böden : a) In der Hochgebirgsstufe (* bis in die obere Waldstufe): In Spalierheiden: *Arctous alpina, Arctostaphylos uva ursi (3 — 2, K 2—3). Arctoiis ist in höherem Grade kalkhold als Arctostaphylos. ß) In der Waldstufe (* bis in die Hochgebirgsstufe): In Legföhrengehölzen: *Finus montana (3—1, K 1 — 3), in Hoch- mooren bis in die untere Waldstufe. In Nadelwäldern: Folygala chamaebuxus (3 — 1, K 2 — 3), Coral- lorrhiza trißda. In Heiden: Erica carnea (3 — 2, K 3). Erstere auch in Heiden usw. Erica carnea- gedeiht mit größter Vorliebe über Kalk und nur sehr selten über kalkarmem Schiefer. Von den Arten der Gruppe III a sind Salix hastata, Fedicularis foliosa und Crepis alpestris nur im kalkreichen westlichen Teile des 28»' Gebietes zuhause, alle übrigen iu diesem häufiger, als im kalkärmeren' östlichen. Die kalkarmen Gesteine, die ihnen zur Unterlage dienen, be- dürfen noch einer quantitativen Analyse in bezug auf ihren Gehalt an' (7aO-Silikaten. Die meisten Arten scheinen nur dann aufzutreten, wenn dieser, wie vor allem auf Hornblendegneis, entsprechend groß ist. Nach Kern er (1864) sind Sedum atratum, Saxifragß oppositi- folia, Pinguicula alpina, Gypsophila repens^ Satureja alpina, Asplenium viride, Moehringia muscosa, Carex capillaris, Chamaeorchis alpina, Biscutella laevigata, Gentiana nivalis, Salix reticulata, Carex nigra, Soldanella alpina^ Carex ferruginea, Gentiana bavarica, Ädenostyles glabra, Senecio suhalpinus, Gentiana verna, Ardous alpina, Arcto- staj)hylos uva ursi und Pinus montana gleichgiltig; Arenaria ciliata, Ranunculus alpestris, Saxifraga ascendens, Kernera saxatilis, Veronica fruticans, Euphrasia salisburgensis, Hieracium villosum, humile, Carex brachystachys, Campanula cochleariifolia, Aster bellidiastrum, Dryas odopetala, Festuca pumila, Helianthemiim alpestre, Veronica aphylla, Salix Jacquinii, Arabis Jacquinii, Lonicera alpigena, Scabiosa lucida, Crepis alpestris, Tofieldia calyculata, Polygala chamaebnxus und Erica carnea brauchen kalkhaltigen, Elyna myosuroides, Astragahis alpinus und Salgpc hastata aber kalkfreien Boden. b) Außer über Gesteinen von sehr großem Kalkgehalt auch über Kalk- schiefer oder anderen Unterlagen von ähnlichem Reichtum an Kalk: 1. Auf ausgesprochen mineralischen, hurausarmen Böden : a) In der Hochgebirgsstufe (* bis in die Waldstufe) : In Gesteinfluren, auf Felsen: a) Trocken: * Festuca alpina, *Carex firma (K 2), ornithopoda subsp. elongata, *Silene acaulis subsp. longi- scapa (I — 2, K 2), Draba Hoppeana (1 — 2, K 2), *Saxifraga caesia, *Achillea clavenae (1 — 2, K 1). — b) Feucht: * Arabis pumila. Carex firma und Saxifraga caesia wachsen weit häufiger über Kalk als über Kalkschiefer. Auf Schutt oder Grus: a) Trocken: *Trisetum distichophyllum , Poa minor. — b) Feucht: * Moehringia ciliata (s), "^Hutchinsia alpina (s). Auf kiesig-sandigen Böden (feucht): Luzida glahrata (1 — 2), Rumex nivalis, Arabiscoerulea,*Gnaphalium Hoppeanum {\ —2),*Acliillea atrata (s), * Chrysanthemum atratum (s). Die Abgrenzung dieser drei Kategorien ist durchaus keine scharfe, indem sich Arten der Felsen, wie Arabis pumila, und des Schuttes, wie Hutchinsia alpina, auch auf kiesig-sandigen Böden, solche der letzteren, wie Achillea atrata und Chrysanthemum atratum, auch auf Schutt und Grus finden usw. Der Umstand, daß manche 286 dieser Arten auch — herabgeschwemmt — im Kiese und Sande der Bäche in der Waldstufe vorzüglich gedeihen, bezeugt ihre weit- gehende edaphische Bedingtheit. ß) In der Waldstufe (* bis in die Hochgebirgsstufe) : Auf Felsen: a) Trocken: Teucrium montanum; selten: Hieracium bupleuroides. — b) Feucht: *Saxifraga niutata. Auf steinig-sandigen Böden: Hieracium florentinum ; selten: Equi- setum hiemale. 2. Auf mehr oder weniger humusreichen Böden: a) In der Hochgebirgsstufe (* bis in die obere, ** bis in die untere Waldstufe): In Matten: *Kobresiahipartita, Carex approximata; Helianthemum nitidum, Potentilla dubia, *Crantsii, ^Anihyllis alpestris, *Pedicularis rosir(^to-capitata, Gentiana Clusii, anisodonta, Galium haldense (2 — 1), **Erigeron polymorphus (2 — 1), Homogyne discolor (K 2 — 3), **Hieraciiim villosiceps (2 — 1); selten: Heliosperma alpestre (K 1 — 2). In Mähdern: "^Phleum Michelii, *Festuca pulchella, *Gymna- denia odoratissima, Astragalus frigidus, Gentiana pannonica, Carduus viridis. An quelligen Stellen: *Salix arbuscula (K 1 — 2), *Campa- nuJa pulla; letztere viel häufiger über Kalk. ^j In der Waldstufe (* in der oberen, ** in der unteren, j bis in die Hochgebirgsstufe): ^ In Karfluren: * Valeriana montana^ '^Grepis blattarioides. In Mähdern: Calamagrostis varia. In Wiesen und Weiden: **Orchis ustulata, "^^Herminium monor- chis, FoJygala amarella, Gentiana ciliata, ■\Phyteuma orbiculare, Bellis perennis. An quelligen Stellen: *Salix Mielichhoferi, *glabra (2, K 1); Carex flacca; *-\ Batiunculus aconitifolius; *-\ Cystopteris montana. Salix glabra ist über Kalkschiefer viel seltener als über Kalk, Carex flacca bevorzugt auch trockene Stellen, wie £rica-Heiden usw. An Flußufern: ** Salix incana. In Triiten: Koeleria pyramidata, Ärabis alpestris (2 — 1, K 1 — 2). 3. Auf rohhumusreichen Böden: c) In der Hochgebirgsstufe, bis in die Waldstufe: In Legföhren Wäldern und Heiden: Rhododendron hirsutum (3-2, K 3). ß) In der Waldstufe (* bis in die Hochgebirgsstufe) : In Wäldern: Goodyera repens, Neottia nidiis avis, Monotropa glabra. 287 In Heiden: Hellehorine atropiirpurea (3 — 2), ^Pirolarotundifolia^ Die unter Illb namhaft geipacbten Arten sind entweder nur. im kalkreichen westlichen Teil des Lungau zu finden oder doch dort viel häufiger, als im kalkarmen östlichen. Eine bemerkenswerte Ausnahme ist jedoch Heliosperma alpestre, das nur im östlichen Lungau vor- kommt. Nach Kern er (1864) beanspruchen kalkhaltigen Boden: Carex firma, Saxifraga caesia, Achillea clavenae, Arahis pumila, Trisetum distichophyllum, Moehringia ciliata, Hutchinsia älpina, Chrysanthemum atratum, Teucriiim montanum, Hieracium hupleuroides, Saxifraga mutata, Potentilla dubia, Pedicularis rostrato-capitata, Gentiana Clusii, Homogyne discolor, Heliosperma alpestre, Gymnadenia' odoratissima, Campanula pulla, Crepis hlattarioides, Herminium monorchis, Phyteuma orbieulare, Salix glahra und Rhododendron hirsutum; kieselhaltigen: Draba Hoppeana, Kobresia bipartita und Potentilla Crantsii und sind gleichgiltig : Poa minor, Arabis coerulea, Achillea atrata, Phleum 3Iichelii, Festuca pulchella, Astragalus frigidus, Gentiana pannonica, Salix arbuscula, Valeriana montana, P,anunculus a^onitifolius und Arabis alpestris. c) Nur. über sehr kalkreichen Substraten: 1. Auf ausgesprochen mineralischen, humusarraen Böden: a) In der Hochgebirgsstufe (* bis in die Waldstufe): In Gesteinfluren, auf Felsen: a) Trocken: Carex ornithopodioides, *mucronata (K 2), Minuartia aretioides (K 1—2), Draba tomentosa (K 2), Saxifraga *Burseriana, aphylla, Potentilla Clusiana (K 1 — 2), Pedicularis rosea (l-^— 2), ^Valeriana saxatilis, Crepis terglouensis; selten: Draba Sauteri (K 2), aisoides (K 2) und var. hispidula, Primula Clusiana (K 1 — 2), Gentiana Favrati. — b) Feucht: Cysto- pteris regia (K 2 — 3), Auf Schutt oder Grus (trockea): Silene vewosa subsp. alpina, Papaver Sendtneri, Valeriana supina, Crepis Jacquinii. Auf kiesig-sandigen Böden (feucht): Leontodon montayius; selten: Soldanella ßitstri^ca. ■ , *. ß) In der Waldstufe (* bis in die Hochgebirgsstufe): * Auf Felsen (trocken): Globularia cordifolia (1—2), Anthericum ramosum (1 — 2), Potentilla caulescens (K 1 — 2), *Primula auricula, Buphthalmum salicifolium (1 — 2, K 1 — ^y, Leontodon incanus (K 1^^2); selten: Cotoneaster tomentosa; Poa caesia; Allium carinatum; Centaurea alpestris. Auf Schutt und Grus: a) Trocken: Poa cenisia (K 1 — 2), selten. — b) Feucht: Petasites niveus. 288 2. Auf mehr oder weniger humusreichen Böden : a) In der Hochgebirgsstufe (* bis in die Waldstufe) : lo Matten : Juncus monanthos, Hanunculus hyhridus, Hieracium gldbratum, dentatum; selten: Festuca rupicaprina, Polyg'ala alpestris^ suhamara. In Mähdern, selten: Avettastrum Parlatorei^ *Heracleum austriacum (2 — 3), Crepis montana. ß) In der Waldstufe (j nur in der unteren, tt nur in der oberen, * bis in die Hochgebirgsstufe) : In Mähdern: Hippocrepis comosa (K 1 — 2), Stachys Jacquinii; selten: Iflf Chrysanthemum corymbosum, ■ffCirsium carniolicum. In Fichtenwäldern: Lysimachia nemoriim: selten: j-Carex sil- vatica, -f Helleborine latifolia? f Anemone trifolia?, '\'\ Saxifraga cuneifolia. 3. Auf rohhumusreichen Böden: «) In der Hochgebirgsstufe, bis in die obere Waldstufe: In Heiden: Bhodothamnus chamaecistus (3 — 1, K 2 — 3), Globu- laria nudicavlis (3 — 2). ß) In der oberen Waldstufe (* bis in die Hochgebirgsstufe): In Legföhrenwäldern : Sorhus chamaemespilus, *Senecio dbrotani- folius (3 — 1, K 1 — 2); selten * Anemone alpina subsp. myrrhidifolia. Mit Ausnahme von Chrysanthemum corymbosum und Girsium carniolicum, die nur in der Stangalpe vorkommen, finden sich die unter III c aufgezählten Pflanzen größtenteils nur im kalkreichen west- lichen Teile des Lungau oder sind doch, wie Valeriana saxatilis, Gnophalium Hoppeanum und Buphthalmum salicifolium, dort viel häufiger als im kalkärmeren östlichen. Nach Kern er (1864) verlangen Carex mucronata, Minuartia aretioides, Draba tomentosa, Saxifraga Burseriana, Potentilla Clusiana. Valeriana saxatilis, supina, Crepis terglouensis, Draba Sauteri, aisoides, Primula Clusiana, auricula, Cystopteris regia, Globularia cordifolia, nudicaulis, Potentilla caulescens, Buphthalmum salicifolium^ Leontodon incanus, Poa cenisia, Petasites niveus, Juncus monanthos, Ranunculus hybridus, Hieracium dentatum, Avenastrum Parlatorei, Heracleüm austriacum, Hippocrepis comosa, Stachys Jacquinii, Sorbus chamae- mespilus, Bhodothamnus chamaecistus und Anemone trifolia kalkhaltigen Boden, während Saxifraga aphylla, Leontodon montanus und Senecio abrotanifoiius sich gleichgiltig verhalten. B) Indifferente, das sind Arten, die mit gleicher Vorliebe über Gesteinen aller Kategorien vegetieren. 289 1. Auf ausgesprochen mineralischen, hurausarmen Böden : a) In der Hochgebirgsstufe (* bis in die untere, ** bis in die obere Waldstufe): In Gesteinfluren, auf Felsen: a) Trocken: Trisetum spicatum (1—2, K 1 — 2); Minuartia Gerardi (1 — 2), sedoides (1 — 2, K 2), Cerastium uniflorum, Saxifraga **moschata (s), (K 2), *aisoon, '^*Leontopodmm alpinum. — b) Feucht: Sesleria ovata (K 2), **Sedum roseum (K 1 — 2), Doronicum glaciale. Auf Schutt oder Grus (feucht): *Ärabis alpina (s), *Linaria alpina (s). Auf kiesig- sandigen Böden (feucht): Saxifraga androsacea (1 — 2, K 3), Veronica alpina (1—2). ß) In der Waldstufe (* bis in die Hochgebirgsstufe): Auf Felsen : a) Trocken : Cotoneaster integerrima (1 — 2), Amelanchier ovalis (1 — 2); Asplenium tricliomanes^ Ällium montanum; Dianthus carthusianorum (1 — 2, K 2), *Thalictrum saxatüe (1 — 2), Laserpiüum latifolium (1 — 2), Sedum album, dasyphyllum, *Sempervivum arenarium, Senecio doronicum (1 — 2, K 2). — b) Feucht: *Cystopteris fragilis: Clematis alpina (1—3), Heliosperma quadrifidum (1 — 2, K 2). Auf Schutt und Grus (feucht): *Rumex scutatus. Auf kiesig-sandigen Böden (feucht): *Sagina saginoides. 2. Auf mehr oder weniger humusreichen Böden: a) In der Hochgebirgsstufe (f bis in die obere, * bis in die untere Waldstufe): In Matten: a) Trocken: Salix serpyllifolia (2 — 1); *Selaginella selaginoides (K 2 — 3); Agrostis alpina, Festuca dura; Nigritella nigra; Folygonum viviparum, *Anemone alpina subsp. alpicola, *Potentilla aurea, Armeria alpina, Myosotis alpestris, Pedicularis Portenschlag ii, verticillata, '\ Thymus Trachselianus, Gentiana brachyphylla, rhaetica subsp. Kerneri, ^Homogyne alpina (2 — 3). — b) Feucht: Salix retusa (2—1, K 1-2). In Mähdern und Wiesen: Carex atrata, ■\ sempervirens, Gymna- denia albida, Coeloglossum viride; Thesium alpinum, Hedysarum ob- scurum, Alectorolophus lanceolatus (K 2 — 3), Galium anisophyllum; selten: Allium victorialis. In Fettmatten: ■\Phleum alpinum^ *Poa alpina (2 — 1, K 1); Cerastium angustifolium, ■\ Aconitum tauricum, Ranunculus montanus (K 1 — 2), Geum montanum, *Ligusticum mutellina, *Pedicularis recu- tita, Cirsium spinosissimum, Taraxacum alpinum, '\Crepis aurea. 290 In Quellfluren: Allium foliosuni'^ * Viola hiflora, Saxifraga istellaris, *aisoides, Epilobium j alsitiefolium, anagallidifolium (K 1 — 2), •\ Bartschia alpina. ß) In der Waldstufe (f nur in der oberen Waldstufe, * bis in die Hochgebirgsstufe) : In Mähdern und Wiesen: * Anthoxanthum odoratum-^ *Euphrasia versicolor, ^Campanula Scheuchzeri, •\ Hieracium aurantiacum. In Fettwiesen : Rumex alpinns, Gnaphalium norvegicutn. In feuchten Wiesen : Orchis latifolia. In Karfluren: Athyrium alpestre, -\ Polystichum lonchitis, Poly- gonatum verticUlatum, Saxifraga rotundifolia, Valeriana iripteris (2 — 1, K 1 — 2), Adenostyles alliariae, Carduus defloratus (2 — 1). An Bachufern: Salix grandifolia (2 — 1). In Gebüschen, Legföhrenwäldern: Rubus saxatilis (2—3). 3. Auf rohhumusreichen Böden : a) In der Hochgebirgsstufe (bis in die obere Waldstufe): In Zwergstrauchheiden: Juniperus nana (3 — 2, K 2). ß) In der Waldstufe (* bis in die Hochgebirgsstufe): In Nadelwäldern und Heiden: Picea excelsa; Melampyrum sil- vaticum. Einzelne der unter B zusammengefaßten Arten, wie Leontopodium alpinum, Saxifraga aizoon, androsacea, Sedum alhiim, Heliosperma quadrißdum, Carex atrata, Coeloglossum viride, Orchis latifolia und Rubus saxatilis, zeigen immerhin eine gewisse Vorliebe für Kalk — manche, wie letzterer und Senecio doronicum, steigen über diesem höher nach aufwärts als über kalkarmen Gesteinen — und nähern sich hiedurch den unter A III a aufgezählten. Mit Ausnahme der auf den westlichen Teil des Gebietes beschränkten Allium montanum, Senecio doronicum und Allium victorialis sind alle Arten in diesem mehr oder weniger gleichmäßig verbreitet. Von den hier nicht namhaft gemachten Arten der Waldstufe gehören die allerrneisten in unsere Gruppe B. Nach Kern er (1864) sind Minuartia Gerardi, sedoides, Leonto- podium alpinum, Sesleria ovata, Sedum roseum, Arabis alpina, Linaria alpina, Saxifraga androsacea, Veronica alpina, Sedum dasyphyllum, Senecio doronicum^ Heliosperma quadrißdum^ Sagina saginokdes, Sela- ginella selaginoides, Agrostis alpina, Nigritella nigra, Polygonum vivi- parum, Potentilla aurea, Armeria alpina, Myosotis alpestris, Gentiana brachyphylla, Homogyne alpina, Salix retusa, Carex atrata, semper- virens, Thesium alpinum, Hedysarum obscurum, Alectorolophus lanceo- latus, Allium victorialis, Phleum alpinum, Geum montanum, Ligusticum 291 tnutellina, Cirsium spinosissimum, Crepis aurea, Allium foliosum, Viola hiflora, Saxifraga stellaris, aizoides, Epilobium alslnefolium, atiagallidifolium, Bartschia alpina, Hieracium aurantiacum, Rumex alpinus, PoJystichum lonchitis, Saxifraga rotundifolia, Valeriana tri- pteris und Juniperus nana dem Kalkgehalte des Bodens gegenüber gleichgiltig; Trisetum spicatum und Salix serpyllifolia beanspruchen kalkfreie, Saxifraga moschnta, aisoon, Rumex scutatus, Pedicularis verticillata, Poa alpina, Ranunculus montanus, Ädenostyles alliariae und Rubiis saxatilis kalkhaltige Unterlage. Wie aus den in der vorangehenden Aufzählung angewendeten Fragezeichen hervorgeht, bin ich mir über die Zugehörigkeit einiger Arten noch nicht ganz im klaren. Aber auch von manchen der ohne solches belassenen wird es sich vielleicht herausstellen, daß sie in eine andere Gruppe gehören, wenn einmal zu umfassenderen, vergleichend- qualitativen Bodenanalysen, genaueren quantitativen Bestimmungen ihres Kalkgehaltes usw. auch eingehendere vergleichende Untersuchungen über die Wurzeltiefe der einzelnen Arten kommen werden, woraus erst zu ersehen sein wird, welche Schichten der Unterlage tatsächlich aus- genützt werden. Derartige Forschungen und eine noch gründlichere Feststellung der Verbreitung der Sippen werden wohl zur Erkenntnis führen, daß noch manche der hier als Spezialisten angeführten Arten weniger weitgehend spezialisiert sind, und vielleicht auch umgekehrt einzelne der als indifferent bezeichneten zu den Spezialisten gehören. Infolgedessen sind die nun folgenden Zahlenangaben nur als annähernde und provisorische Werte aufzufassen. Auch die Zahl und Umgrenzung der Gruppen steht nicht ein- für alleraal fest. So wird sich vielleicht neben der Vegetation der Gesteine mittleren Kalkgehaltes, wie Kalk- schiefer, und der der kalkfreien, wie Quarzit, eine intermediäre über kalkarmen, wie Hornblendegneis, unterscheiden lassen. Es wachsen im Lungau von den aufgezählten Arten: A. Spezialisten: I. Auf kalkarmen Gesteinen, u. zw. a) nur auf solchen : in der Hochgebirgsstufe .... 30 in der Waldstufe 47 b) auch auf Kalkschiefer: in der Hochgebirgsstufe. . 45 in der Waldstufe 17 c) auch auf Kalkschiefer u. Kalk : in der Hochgebirgsstufe 16 1 09 in der Waldstufe . . 16 Summe 171 77 62 292 IL Auf Kalkschiefer, u. zw. a) auch auf kalkarmen Gesteinen : in der Hochgebirgsstufe 4 in der Waldstufe . . 3 b) nur auf Kalkschiefer: in der Hochgebirgsstufe . . 9 . in der Waldstufe 2 c) auch auf Kalk: in der Hochgebirgsstufe 1 1 d) auch auf kalkarmen Gesteinen und Kalk: in der Hochgebirgsstufe . . 4 1 ^ in der Waldstufe 2 j Summe 25 m. Auf Kalk, u. zw. a) auch auf Kalkschi ^fer und kalkarmen Gesteinen: in der Hochgebirgsstufe . , 32 | „„ in der Waldstufe 46 I b) auch auf Kalkschiefer: in der Hochgebirgsstufe . . 41 ■ ^ in der Waldstufe 27 c) nur auf Kalk: in der Hochgebirgsstufe 33 . __ in der Waldstufe 24 Summe 203 B. Indifferente: in der Hochgebirgsstufe 59 in der Waldstufe 34 -j- Summe 93 -f Die etwa 700 nicht aufgezählten Arten gehören insgesamt der Waldstufe an, von der aus manche in die Hochgebirgsstufe austeigen, und in überwiegender Mehrheit zu den Indifferenten. Von den verzeich- neten wachsen in ihrer Gesamtheit auf kalkarmen Gesteinen: in der Hochgebirgsstufe . . 190 )„,, in der Waldstufe 165 J auf Kalkschiefer: in der Hochgebirgsstufe 211 i^,j.q in der Waldstufe 147 auf Kalk: in der Hochgebirgsstufe 186 .„^ in der Waldstufe 149 Daraus ergibt sich, daß in der Hochgebirgsstufe, deren Verhält- nisse allein zu einem ernstlichen Vergleiche in Betracht kommen, die Flora über kalkarmen und kalkreichen Gesteinen annähernd gleich viele 293 Arten zählt, die über Kalkschiefer aber um ungefähr 11, bzw. 13% reicher ist, was ihrem Mischcharakter entspricht. In der Waldstufe ist die Überlegenheit der kalkarmen Gesteine eine Folge der Beschränkung der Arten der Hochmoore auf diese. Die Pflanzendecke des Kalkschiefers ist übrigens nicht nur in floristischer Hinsicht, durch die Anzahl und systematische Zugehörigkeit der Sippen, sondern auch in soziologischer, durch die Zusammensetzung und Physiognomie der Assoziationen von der der kalkarmen und kalk- reichen Gesteine, u. zw. in der Hochgebirgsstufe mehr als in der Wald- stufe, verschieden*). Die Vegetation seiner Gesteinfluren und Felsen nimmt eine Art Mittelstellung ein zwischen der analogen dieser beiden Gesteinsarten. In den Schneetälchen wächst Rumex nivalis neben Oxyria digyna, Arahis coerulea neben Cardamme alpina usw. Grasfluren überwiegen über die Heideassoziationen. Die Matten verhalten sich bis zu einem gewissen Grade intermediär mit Überwiegen von mehr oder weniger kalkfreundlichen Typen. Dryas odopetala, Salix reticulata, Carex papillaris usw. sind in ihnen sehr häufig, während die kieselholden Festuca varia und Carex curvula ebenso wie die kalkbedürftige C. firma neben vielen anderen extremen Spezialisten fehlen oder doch sehr in den Hintergrund treten. In den Heidegenossenschaften spielt — wie über Kalk — Rhododendron hirsutum eine dominierende Rolle, dagegen fehlt der kalkholde Rhodothamnus chamaecistus und ist die gleich- falls Kalk beanspruchende Erica carnea gleich dem kalkmeidenden Rhodo- dendron ferrugineum eine seltene Erscheinung. In den Spalierheiden sind, auch wie über Kalk, Strauchflechten viel seltener als über Urgesteinen. Auf- fallend ist auch das sehr spärliche Vorkommen der Pinus montana auf Kalkschiefer, einer Sippe, die für die trockenen Kalkhalden ebenso be- zeichnend ist, wie für viele Hochmoore über kalkarmen Böden, denen allein diese Formation in typischer Ausbildung eigen ist. ') Artlisten der Assoziationen können leider wegen Raummangels nicht ge- bracht werden. (Schluß folgt.) 294 Über ebene Gabelsysteme von SSa, p- Charakter bei einigen CalyptrantheS'Anen, Von Dr. Rudolf Wagner (Wien). DekussierteSympodialsysterae kommen bei Vertretero verschiedenster Familien dadurch zustande, daß Sprosse mit Infloreszenzen abschließen und aus den Achseln eines vorhergehenden Laubblattpaares sich die Innovationen entvi^ickeln ; derlei kann man bei vielen Gehölzen aus den Familien der Rubiaceen, Apocynaceen, Acauthaceeu, Staphyleaceen, Hippocastanaceen beobachten, um nur einige Familien anzuführen. Ent- wickeln sich die Sprosse nur in den Achseln eines bestimmten Blattes, so kommen Mediansysteme zustande, wie sie in der Gattung Scolosanthus vor einigen Jahren nachgewiesen wurden, ebenso bei Crossandra ; merkwürdige derartige Fälle kommen auch bei einigen Tdbernaemontana- Arten aus der Verwandtschaft der in Britisch-Guyana wachsenden T. rupicola Bth. vor, wo S-Sympodien von 19 und mehr Sproßgenerationen festzustellen sind. Soweit ich das Material überblicke, scheinen Fälle nicht bekannt zu sein, wo trotz axillärer Blütenstände dekussierte Systeme sich bilden ; das geschieht aber bei einer Ee'he von Myrtaceen verschiedener Gattungen dadurch, daß die Sproßspitze abstirbt und aus den Blattachseln sich die Innovationen bilden. In der Mehrzahl der Fälle wird man Gabelsysteme finden, welche sich im Räume entwickeln, dadurch eben, daß nicht allein MedianBlätter, sondern auch transversale die Träger der weiteren Abzweigungen darstellen; solche Fälle finden wir z. B. bei Vertretern der Gattungen Blepharocalyx, Gomidesia und namentlich schön bei Calyptranthes- Arten. In dieser letzteren Gattung gibt es nun einige Arten, bei welchen die schuppenförmigen Vorblätter die Blütenstände stützen und das erste, laubige Medianblattpaar die Gabelung produziert, so daß durch eine Reihe von Sproßgenerationen hindurch sämtliche Laubblattmedianen einer Ebene angehören, bis dann und wann einmal ein Sproß, durch einige Knoten monopodial weiterwachsend, die ebene Entwicklung stört, wie wir das auch bei manchen Anonaceen kennen, deren ^-Stellung bei adossiertem Vorblatt dann und wann durch trans- versale Anschlüsse gestört wird. Als Beispiel eines solchen ebenen Systems mag die Analyse eines Zweiges von Calyptranthes pulchella DO. var. grandiflora Berg folgen, den Joseph Dalton Hook er 1838 auf Jamaica gepflückt hat. Sämtliche bestimmbaren Sprosse sind hier S-Sprosse. Ein ähnliches Bild bietet die Analyse eines Zweiges von C. paraguayensis Barb. Rodr., außerdem sind mir solche Gabelsysteme 295 bekannt von C. Martiusiana DC. aus Rio de Janeiro, C. pendula Berg aus Oaxaca in Mexico, C. mutabilis Berg aus Brasilien und vor allem von C. Pohliana Berg, gleichfalls von dort, bei welcher die Median- gabelungen durch 11 Generationen festzustellen sind. Aus technischen Gründen mußte auf die Verwendung von Klammern bei der unten mitgeteilten Tabelle verzichtet werden, wodurch die Über- sichtlichkeit vielleicht etwas leidet. Dl "Oa^ -Oa i 3a 4 Sa 5 «ae S5a7 ^as Sag 1 n „ n « Sp9 n n n n 53p 8 verkümmert n n " 53., -öas -öag Knospe r> n n « » 53p9 n n n » )) Sp8 ®«9 » •? n )> n » <5p9 » ^Pi » ■ J> a, Knospe n n n «.7 » n n ^Pe a, Sag ^"9 51^0 Infi, »',■ n < n » )j 2l<^,o )) n n )j » „ Sp9 -31.10 VI n H )r n n « 2l<^,o )) » n n •n 53p8 Sag 2ls,o n n '» )) n » 3l.,o » » -öpg oberhalb 6 verkümmert. >a 4 -Oa 5 Laubsproß bis b » «P5 53ae Sa 7 -0^8 -öag n r> » » » Sp9 » n n n -Öp8 "öog n n j) « » ^P 9 n » •n «.7 SP8 n n «PO Laubsproß bis c. 296 Für die Flora Bulgariens neue und seltene Pflanzen. Von N. Stojanov und B. Stefanov (Sofia). Aira capillaris Host var. ambigua Not. Strandja, an Felsen bei dem Dorfe Kosti. Poa caesia Sm. An Felsen bei Sara-Gjol (Rila) und Resnovete (Vitosa). Festuca Lachenalii Spenn. var.>WM' • - 'ä*.: 4' .'#S m