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LIBRARY

OF THE

MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY.

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Entomologische Leitung,

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Herausgegeben

von dem entomologischen Vereine

STETTIN.

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Siebenundzwanzigster Jahrgang.

ee

Stettin 1866.

Druck von R. Grassmann,

En (omolozische Zeitung

herausgegeben

von dem

- entomologischen Vereine zu Stettin.

Redaction: In Commission bei den Buchhandl.

v. E. 8. Mittlerin Berlin u. Fr. Fleischer

C. A. Dohrn, Vereins-Präsident. _ in Leipzig.

No. 1-3.

27. Jahrgang. Jam. März 1866,

Setzer.

Red.

Setzer,

Red.

Neujahrs-Dialos.

Wie stehts, Herr Redacteur, mit dem Gedicht? Seit Monden lag es fertig .

Und Ihrer stets correceten Hand gewärtig,

Doch Sie erhalten’s diesmal nicht. .

Warum nicht? darf man fragen ?

Ihr letztes Raup- und Mord-Poem

Schien aller Welt doch lesbar angenehm!

Man darf sich nicht laut über Segen beklagen,

Drum raune ich Ihnen ganz heimlich ins Ohr:

Wir ‚haben eine solche Flor

Von Manuscripten in feinster Blüte,

Dass ich erwog im Gemüthe,

Wie wohl am leichtesten Raum zu sparen?

Da ward denn durch summarisches Verfahren

Mein Nesthäkchen von Neujahrsproduct

In usum lectorum abgemuckt. Dass mich der Staatsanwalt allzugestrenge Von wegen Kindsmord peinlich bedränge, Hab’ ich wohl schwerlich zu besorgen Requiescat in pace! Guten Morgen!

DA!

Verzeichniss der Vereins-Mitglieder.

Zur Ersparniss des Raumes wird auf das Verzeichniss im vorigen Jahrgange Bezug genommen. Der Verein verlor durch den Tod die Herren Ä

+ Official Kokeil in Klagenfurt.

Prof. Dr. Schaum in Berlin.

Kupferstecher Sturm in Nürnberg.

In den Verein wurden aufgenommen die Herren:

Dardoin in Marseille.

Dr. Giebel, Prof. und Director des zool. Mus. in Halle. Hartmann, Rentier in Arnswalde.

Th. Hedenus, Apotheker in Hamburg.

E. C. Rye Chelsea, London.

v. Mülverstedt auf Belschwitz bei Rosenberg. Reitteri, Oekonom in Altstadt.

Dr. Schulz in Plauen. D. Sharp, Edinburgh. Töpffer, Kaufm. in Stettin.

R. Wegner, Kaufm. in Stettin.

Die als zwei Personen aufgeführten Namen A. Stang gehören zusammen; die Bezeichnung Rattmannsdorf ist die richtige.

Einige Worte über das Seppsche Werk nebst Proben aus der Fortsetzung desselben

von P. C. Zeller in Meseritz.

Von jeher war mir unter den rohen Esperschen Bildern die auf der 33. Noctuentafel der Unterschrift nach (secundum repraesentat. Seppii) aus dem Seppschen Werke aufgenommene Copie des Schmetterlings, der Raupen mit dem Klettenstengel, worin sie lebten, und der Puppe’von Gortyna flavago wegen ihrer Vortrefflichkeit ein Gegenstand der Bewunderung. An- dere eben daher genommene Bilder (Catocala nupta, Taf. 8, Raupe und Schmetterling, Moma Örion, Taf. 39, Raupe) konnte ich wegen ungenügender Kenntniss des Gegenstandes nicht nach ihrem naturhistorischen Werth beurtheilen. Die aus gleicher Quelle entsprungenen Raupenbilder der Hippar-

chien: Hyperanthus Taf. 5, Egeria Taf. 7, Tithonus Taf. 9

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und Janira Taf. 10 behagten mir nicht, und so beruhigte ich mich darüber, dass die gleichzeitigen, den Seppschen weit nachstehenden Bilder Rösels unzählige Male copirt worden sind, während an eine Nachbildung jener niemand dachte. Jetzt besitze ich den ersten Band des alten Werkes selbst, und habe mich nicht bloss an seinen meistens unübertrefflichen Bildern erfreut, sondern auch den Text studirt und gefunden, dass der Verfasser ihn mit eben derselben Sorgfalt und Aus- führliehkeit ausarbeitete und auch darin selten von Rösel erreicht wird. Nie beschreibt er nach seinen Bildern statt nach seinen Originalen, was Rösel bisweilen gethan hat. An der vollständigen Kenntniss der Naturgeschichte der Arten lag ihm so sehr, dass er keine Mühe, sie sich zu verschaffen, scheute (man vErgleiche den Text zu der wunderschönen Ab- bildung aller Stände von Zerene sylvata!) und dass er sehr unzufrieden war, von Van. Polychloros nicht ein gelegtes, sondern nur ein unbefruchteies, aus dem Leibe genommenes Ei abbilden zu können. Wenn ich nun hinsichtlich dieses ersten Theiles des Seppschen Werkes (den zweiten habe ich in der Bibliothek des Stettiner Vereins nur flüchtig: durch- blättert und die folgenden bis zum achten gar nicht gesehen) das Urtheil Guen&e’s und des Herrn v. Prittwitz (Ent. Zeitung 1862 8. 388) unbedingt *) unterschreibe, so muss ich die Frage aufwerfen: wie konnte man eine so vortreffliche Leistung so lange ignoriren? Wahrscheinlich vereinigen sich ein sehr hoher Preis, ein langsames Erscheinen der Lieferungen, schlechte Buchhändlerverbindungen und die Furcht vor der Holländischen Sprache im Text zu einem Ganzen, um diese sonderbare Erscheinung zu erklären. Merkwürdiger Weise hat auch Linne nichts von der Existenz des Werkes gewusst.

Herr v. Prittwitz spricht über den kleinen ihm bekannten Theil des durch Herrn Snellen van Vollenhoven gelieferten

*) Hinsichtlich meines Exemplars habe ich zu bemerken, dass die von Herrn v. Prittwitz erwähnte Vignette ihm ganz fehlt und gefehlt haben muss, dass in der Colorirung der Exemplare einiger Unterschied .stattzufinden scheint, indem z. B. das 2 von Ep. Ti- thonus bei mir ganz blass und röthlich gefärbt, Smer. tiliae in allen Ständen gleich vortrefflich gegeben ist (nur dass die Raupe, was auch Sepp S. 29 anzeigt, die vor der Verwandlung eintretende Fär- bung angenommen hat), die Raupe von Clostera anachoreta sehr gut abgebildet ist, und dass Sepp den Arten nur Holländische Benennun- gen gegeben hat (z. B. de Kameeltjel-Vlinder, de Snuit-Vlinder), so . dass die von Herrn v. P. hinter jeder Nummer beigefügten lateini- schen Namen nur die u ae Zusätze von Laspeyres zu sein scheinen.

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achten Bandes, nämlich über die ersten 2% Tafeln, ein Urtheil aus, gegen dessen Gerechtigkeit Herr van Vollenhoven sich veranlasst sieht, in der ent. Zeitung 1865 8. 55 in sehr ge- mässigten Worten Einspruch zu thun. Da ich den “%. Band ganz und vom !. die Tafeln 11—34 nebst dem dazu gehörigen Text vor mir habe, so erlaube ich mir, ein paar Worte als Schiedsrieliter zu sagen. Gewiss ist, dass die lithographirten Tafeln dieser. Fortsetzung nicht die hohe Vollendung haben, die man an den Kupfertafeln des alten Werkes bewundern muss; aber eben so gewiss können sie, dem allergrössten Theil nach, dem Besten, was in der neuern Zeit geleistet worden ist, an die Seite gestellt werden. Neben Coleophora jJuncicolella, die Herr van Vollenhoven nebst der von mir nicht gesehenen Neptieula trimaculella beispielsweise als wohl- gerathen anmerkt, lassen sich aus Band 8 Triph. jantlina, Lasioe. populifolia*), Segetia xanthographa, Anisopt. aeseu- laria, Cymatoph. bipuncta, selbst Lithocoll. quereifoliella (wo- von nur der Schmetterling zu schlank gerathen ist), aus Band 9 Chilo phragmitellus, Bomb. processionea, Sesia formicae- formis, Coleoph. caespititiella, Chauliodus chaerophyllellus als in allen Figuren vortrefflich gerathen anführen, während von einer gıossen Zahl von Arten wenigstens der eine oder an- dere dargestellte Stand dem besten Vorhandenen nicht nach- stelit. Der Text ist allerdings in einem andern Geist verfasst als in dem des alten Sepp, aber entschieden zu seinem Vor- theil: ohne die ehemalige gewaltige Breite und Redseligkeit, mit Berücksichtigung der meisten Leistungen der neuern Zeit (nicht bloss des Ochsenh.-Treitschkeschen und des Hübner- schen Werkes), mit demselben Streben nach Vollständigkeit (wenn auch auf‘ die Beschaffenheit der Eier etwas weniger Rücksicht genommen ist, als der Gegenstand verdient) und nach Zuverlässigkeit in den Angaben. ' Ich fürchte nicht, zu viel zu sagen, wenn ich behaupte, dass die Art und Weise der Behandlung ‚als ein Muster hingestellt werden kann, das in. gegenwärtiger Zeit nur von wenigen Beobachtern erreicht - worden ist, dem aber recht viele Nachahmer zu wünschen wären. Am besten glaube ich diese Behauptung zu beweisen, wenn ich ein. paar Beispiele liefere, was ich um so unbe- denklicher kann, als ich nicht zu befürchten habe, allgemein Bekanntes vorzulegen. Da ich die Holländische Sprache nicht

*) Die in Boisduval’s Icones so falsch abgebildet ist, dass ich eine Raupe dieser Art, die ich von einer Weide abgeklopft hatte und damit verglich, für verschieden und also für Las. alnifolia er- klären musste, von welchem Irrthum mich erst der ausgekrochene Schmetterling belehrte.

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erlernt und bei der Uebersetzung nur ein Taschenwörterbuch benutzt habe, so ist es möglich, dass ieh nicht überall ganz getreu übersetzt habe. In wichtigen Dingen werde ich aber keine Fehler begangen und ausserdem den Beweis geliefert haben, dass das Verständniss der Holländischen Sprache für einen Deutschen, dem es nicht darum zu thun ist, eine ganz getreue Uebe' setzung anzufertigen, wenig Schwierigkeit bietet. Ich wähle folgende drei Arten: 1. Hesperia Sylvanus, womit der achte Band eröffnet wird, weil ich dabei auf frü- here Nachrichten aufmerksam machen kann. 2. Grapho- litha nebritana wegen ihrer Wichtigkeit für den Oecono- men und um die Synonymie dieser Art zu berichtigen. 3. CGoleophora.caespititiella wegen der Vortrefflichkeit der Beobachtungen und der Reichhaltigkeit der Abbildungen.

Hesperia Sylvanus F. (Theil S, S. 1).

Ochsenlı. 1, $. 226. Hübn. Pap. Taf. 95 f. 432 —84.

. Das Ei, die Raupe und die Puppe sind, so weit uns bekannt, noch nicht beschrieben. . ?

Etwa Mitte August. 1847 entdeckte ich an einer Pflanze des sogenannten Bandgrases”), das auf meinem Platz unter Empe steht, das obere Ende einiger Blätter .auf eine merk- würdige Weise aufgerollt und mit 3—4 weissen Fädchen an den übrigen Theil dieser. Blätter befestigt und gleichsam an- genäht, während ‚das darunter Abgefressene offenbar den Aufenthalt einer Raupe in dem zusammengerollten Theil ver- rieth (fig. 1), einer Raupe, die, wie ich sogleich vermuthete, zur. Faltergattung Hesperia. ©. gehörte, weil auch meine frü- her auf Erdbeeren gefundenen Raupen von Hesp. Alveolus (Theil VI, Taf. 41) auf dieselbe Weise die Blätter festspannen, und hiervon auch die Surinamschen und andere ausländische Sorten verschiedene Beispiele. liefern (8. Stoll’s ‚Fortsetzung von Cramer’s Uitlandsche Kapellen und die ‚Surinamschen Falter durch den. Herausgeber dieses). Als.ich eins. dieser Blätter abgelöst hatte, wurde ich in dieser meiner Ansicht bestärkt, da das Vorkommen der Raupe, welche ich darin sowie später in andern Blättern fand, mit dem der genannten Gattung genau übereinstimmte, indem, wie es scheint, das ein- tönige Hellgrün des Körpers und besonders der schwarze oder dunkelbraune Kopf wohl als... sichere und durch- gehende Kennzeichen aller Raupen der Hesperien anzusehen sind. , (Anm. Aus der Beschreibung der Raupe und Puppe

*) Hiermit kann doch nur die in Gärten gezogene Varietät der Phalaris arundinacea, und nicht, wie v. Prittwitz meint, das Liesch- gras gemeint sein. |

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von H. Lineola in Bouwstoffen voor de Fauna v. Nedl. 1. Th. 187 .erhellt deutlich, in was für Abweichungen von den durch mich angegebenen Kennzeichen diese Hesperien vorkommen. Schade ist es, dass davon keine Abbildungen genommen sind.) Ohne Zweifel kommen die Abbildungen der exotischen Arten auch darin -mit den von mir beobachteten überein. Inzwischen hatte die Raupe von H. alveolus einen ganz runden und kohlschwarzen, die nun gefundenen einen mehr ovalen, dunkelbraunen Kopf. Bei fig. 2 ist eine solche Raupe nach der zweiten oder dritten Häutung, wie es mir schien, von mir abgebildet, und bei fig. 2* eine andere entworfen, wie sie sich in einem schon theilweise abgefressenen Blatt noch verborgen hält. Die kurzen, steifen Härchen, mit denen der Körper besetzt war, und die trägen Bewegungen hatten diese Raupen auch mit denen von Alveolus gemein, Ich fand ihrer 5—6 und war über diese glückliche und merkwürdige ‚Entdeckung nicht wenig erfreut, da noch immer viele Tag- falterraupen unseren Nachforschungen entzogen bleiben.

Meine Raupen spannen sich zu Hause in die ihnen gege- benen Blätter auf dieselbe Weise ein, nur nicht so zierlich und sauber, wie die draussen gefundenen, indem sie ihre ab- gesonderten Wohnungen nieht eher verliessen, als bis alles herum: verzehrt war. Es scheint, dass dieses Einspinnen (wie: fig. 1 abgebildet) nicht anders geschehen kann, als indem gleichzeitig mit dem Aufrollen der Blätter durch die Fädchen, _ womit dies geschieht, der erste entfernte Punkt des Ortes, den sie sich zu ihrem Futter erwählt haben, mit dem nächst dabei befindlichen hinterher verbunden wird, so dass schliess- lich“eine Oeffnung übrig bleibt, die gerade so gross ist, dass der Kopf herausgestreckt werden kann. Ihr Wachsthum war übrigens ebenso langsam wie ihre Bewegungen, woher ich bald vermuthete, dass die Verwandlung in eine Puppe nicht vor dem Winter erfolgen würde.

‚Den :18. September zeichnete ich wieder eine dieser Rau- pen ab, die wieder eine Häutung in ihrer Zelle überstanden zu haben schien, weil sie etwas dunkler von Farbe, doch nicht grösser als fig. 3 geworden war. Der Kopf war da- gegen etwas heller als früher und mit einigen feinen Zeich- nungen verziert, wie die Abbildung bei fig. 4 zeigt. Zu An- fang October spannen sich alle meine Raupen fester in ihre Wohnungen, ‚brauchten keine Nahrung mehr, obgleich das Bandgras damals noch sehr gut und frisch zu bekommen war, und auf diese Weise gingen alle dem 'nahenden Winter entgegen.

Diese Jahreszeit schien für meine Zöglinge ganz und gar nieht günstig gewesen zu sein. Zu Anfang April 1848 näm-

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lieh sah ich einen derselben zum Vorschein kommen, den ich, da das Bandgras noch keine neuen Blätter getrieben hatte, anfangs. mit anderm Grase ernährte; aber alle andern fand ich zu meinem‘ grossen Leidwesen in ihren dicht- geschlossenen Wohnungen abgestorben. Mit um so mehr Sorgfalt verpflegte ich die mir’ so allein übriggebliebene Raupe, verschaffte ihr so bald wie möglich. das Futter, worauf ich sie gefunden hatte (obgleich ich glaube, dass andere, mehr im Freien wachsende, breitblättrige oder roehrartige Grasarten wohl das eigentliche oder natürlichere Futter dieser Raupenart sein möchten), und sie spann sich wieder wie früher darauf ein. Den 30. April fand ich, dass meine Raupe sich wieder dichter als gewöhnlich eingesponnen hatte und dass sie sich abermals in der Häutung befand, welche jetzt wahrscheinlich die vierte oder fünfte, wenigstens, wie die Folge zeigte, die letzte war, die sie überstand. Es verliefen melırere Tage, ehe sie damit fertig war. Sie begab sich darauf wieder an den Genuss ihrer gewöhnlichen Grasspitzen und nahm nun merklich an Grösse zu. Den 18. Mai nahm ich, weil ich sie für erwachsen hielt, wieder eine Abbildung (fig. 5), und am Ende dieses Monats spann sie die Blätter, zwischen welchen sie sich auf- ‚hielt, sehr dieht zusammen und kam nicht mehr zum Vor- schein. Man sieht das Gespinnst, nachdem das Blatt schon vertrocknet und entfärbt war, in fig. 6 abgebildet. Den 11. Juni wagte ich es, dieses Gespinnst vorsichtig zu Öffnen, und fand darin eine wohlgeformte Puppe, doch ganz ohne Bewe- gung und wie leblos, obwohl bei der Berührung nicht hart und steif, vielmehr etwas weich anzufühlen, so dass ich glaubte, die Hoffnung hegen zu dürfen, dass ein Schmetter- ling daraus zum Vorschein kommen werde. - Diese Puppe war schwarz von Farbe, und es überraschte mich, dass sie mit einer ganz besonders liegenden oder hervorspringenden, ziem- lich langen Röhre für den Sauger versehen war, wie ich sie bei keiner andern Puppe je wahrgenommen hatte; fig. 7 giebt eine möglichst treue Abbildung von beidem. Die Sache ist ebenso ‚seltsam wie die besondern Theile am Püppchen von Hyponom. funerella und das Häuten der eben ausgekom- menen Raupen von Harpyia fagi, die beide von mir in diesem Werke beschrieben und abgebildet sind, um andere ähnliche Abweichungen von der gewöhnlichen Form tder von der Lebensweise, die bei den Lepidoptern oder andern Insekten wahrgenommen sind, jetzt unerwähnt zu lassen.

Welchen Falter durfte ich inzwischen aus dieser Puppe erwarten? Bei der geringen Anzahl Arten, welche das Genus Hesperia besonders in unserem Lande enthält, und wegen der ansehnlicheren Grösse der Raupe und Puppe in Vergleich mit

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Alveolus, glaubte ich an Hesp. ecomma denken zu dürfen. Doch diesen Falter, den ich einigemal bei Empe und früher in Nordbrabant im Juli gelangen hatte, hatte ieh nie schon im Mai gesehen, wonach er zweimal im Jahre vorzukommen schiene, was mit der beobachteten Lebensweise meiner Raupe nicht zu vereinigen war. Den 19. Juni wurde meine Hoff- nung und mein Verlangen nach dem Auskriechen befriedigt, indem ein sehr vollständiger Schmetterling erschien, es war ein Weibehen, und ich hielt es für eine Hesp. comma und die Entwiekelung in diesem Monat für eine Folge der Fütte- rung in der Gefangenschaft oder für einen besondern Zufall. Daher kommt es, dass ich in einem Aufsatz auf der Ver- sammlung der Niederl. entomol. Versammlung 1848 meine Entdeckung als die von Hesp. comma vortrug, und dass hier- nach diese im Bericht der Versammlung und später in den Handelingen dieser Gesellschaft aufgenommen wurde. Später entdeckte ich meinen Irrtum und fand, dass der ausgekom- mene Falter die der genannten Art sehr ähnliche, doch we- niger seltene Hesperia Sylvanus war, die ich früher auch mehrmals bei Empe gefangen hatte, wodurch ebenfalls kein Zweifel mehr blieb, dass jene Art sich durchaus nur einmal im Jahre zeigt. Ich haite seitdem nicht wieder das Glück, diesen Falter aus der Puppe zu bekommen; zwar fand ich 1853 auf der oben erwähnten Stelle wieder ein paar Raupen, doch diese starben während des folgenden Winters. |

Zu lange blieb die Abbildung des ausgekommenen Fal- . ters und daher die Mittheilung über das Insect in ‚diesem Werke aufgeschoben. Es ist mir nun um so erfreulicher, den. 8. Theil’ damit eröffnen zu können, und ich habe zu dem Zweck nun vor Kurzem diese Abbildung (fig. 8) angefertigt, während ich zu.der ‚der Männchen 2 Exemplare aus meiner Sammlung, die gleichfalls bei Empe gefangen sind, ausgewählt habe; ‚sie zeigen eine recht merkliche Verschiedenheit in der Leb'.aftigkeit der Farben und Zeichnungen, indem fig. 9 nach einem sehr mattgefärbten, fig. 10 dagegen nach einen? sehr lebhaft gefärbten Exemplar verfertigt ist, fig. 11 zeigt den ruhenden-Zustand des Falters und zugleich die Unterseite der Flügel. | Aus allem über diesen Falter Angeführten leuchtet wie- der aufs Deutlichste hervor, wie sehr die Gattung Hesperia sowohl durch die Lebensweise der Raupe wie durch die Form der Puppe und des Falters einen. kenntlichen Uebergang von den Tagfaltern zu den Nachtfaltern bildet. Ich will hier zum Sehlusse noch anmerken‘, dass alle Hesperien, wenn ,man sie gefangen zwischen den Fingern. hält, sieh durch eine ängst- liche und sehr kräftige Bewegung oder ein Zerren auszeich-

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nen, wodurch das Thier leicht entwischt, eine Bewegung, welche mit der der Sphingiden übereinkommt. 3 A. J. van Eijndlıoven.

Nachschrift.- Die besondere Bekleidung des Saugers in der Puppe, die Herr von Eijndhoven bemerkt, ist nicht allen Arten der alten Gattung Hesperia eigen, sie scheint nur bei einigen vorzukommen, welche die Untergattung Hesperia Bdv. ausmachen, wie wahrscheinlich bei H. linea und sicher bei H. lineol: , ausserdem bei 2 Arten, die in der Nat. Historie van- Surinamsche vlinders auf Taf. 27 und 33 vorgestellt und dort Papilio longirostris und pyrophoros genannt sind. (Anm. Herr H. W. de Graaf meldet mir, dass er die freie Scheide bei der Puppe von H. lineola angetroffen, dass er dies aber früher nieht bemerkt habe, weil die Puppe mit dem Rücken nach oben gekehrt und mit (@uerfäden festgesponnen war. Die Beschreibung in den Bouwstoffen I, p. 137 muss deshalb so lauten: die Puppe hat eine besondere Scheide für den Sauger, erweitert sich nach vorn und läuft plötzlich verdünnt in eine Spitze aus.) Die umgebogenen Häkchen am Ende der Fühler dieses Falters und anderer verwandten Arten machen kein beständiges Kennzeichen aus; an einigen Exem- plaren, die in der Gegend von Gravenhage gefangen wurden, . fehlen sie, weshalb wir solches durch den Lithographen in fig. 10 haben vorstellen lassen, welche Figur nicht nach einem Geldernschen, sondern nach einem Südholländischen Exemplar verfertigt ist.

Die Verschiedenheit zwischen diesem Falter und Hesp- comma L. ist auf der Oberseite sehr gering; die $ sind bei- nahe gleich, nur sind die Flecke beisSylvanus nicht so scharf begrenzt; die 5 von Sylvanus entbehren des silberglänzenden Streifehens in der Mitte des schwarzen Strichs auf den Ober- flügeln.. Auf der Unterseite ist mehr Verschiedenheit; sie ist bei Comma grünlichgelb mit weissen Flecken auf den Hinter- flügeln, bei Sylvanus ochergelb, in Orange ziehend, mit wenig Beimischung von Grün und mit scharfen gelben Flecken a. ‚den Hinterflügeln*). Snellen van Vollenhoven.

= eo

=) Den Holländern und andern, z. B. Staudinger (Ent. Ztg. 1861 S. 358 bei Hesp. comma) ist unbekannt geblieben, was ich Isis 1840 S. 135 über Hesp. Sylvanus und 8. 136 über Hesp. lineola mitgetheilt habe. Wegen der wenigen Verbreitung dieser Zeitschrift copire ich das dort über Sylvanus Beobachtete. „Die Raupe fand ich auf einer feuchten, mit jungen Erlbüschen bewachsenen Wiese hoch an einem Halme von Holcus lanatus sitzend und fressend. Sie war %, Zoll lang, kurzbeinig, mit ausserordentlich kurzen Vorderbeinen,, cylin- drisch, vom 4. Ring an gegen den Kopf verdünnt; dieser stark ab-

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Grapholitha nebritana Tr. ($. 19 No. 8). Tr. VIII, S. 209 und X, 3 8. 115.

Jahre lang hatte ich vergebliche Mühe angewendet, um den Falter kennen zu lernen, der aus der Raupe, die nicht selten in den Hülsen der Erbse angetroffen wird, entsteht. Immer bewahrte ich die Schoten, worin sich die Raupen be- fanden, ohne auf das Haupterforderniss Acht zu haben, näm- lich ohne ihnen Erde, worin sie sich verpuppen konnten, bei- zugeben. Fig. 1 stellt die geöffnete Schote vor mit der Raupe in dem Gemengsel von Koth und zernagter Frucht. Bei fig. 2 ist die Raupe in natürlicher Grösse abgebildet. Sie ist in

gesetzt, senkrecht, eiförmig, oben seicht ausgerandet, mit einer brau- nen, durch das flache Gesicht bis an das Dreieck über dem Maule gehenden Furche; die Afterklappe gross und zugerandet; unter den ' Luftlöchern geht ein Hautrand der Länge nach Am 10. und 11. Ring hat sie am Bauch je einen sehr grossen, schnee- weissen, hinten ausgerandeten Querfleck; der erste ist grösser und stösst ans letzte Paar Bauchfüsse. Da die Raupe ge- wöhnlich zusammengekrümmt daliegt, wenn man sie betrachtet, so sind diese beiden Flecke theils durch die Hautfalten, theils durch _ die Körperkrümmung versteckt. Die Grundfarbe der Haut ist ', schmutzig grün mit feiner, dunkler Pulsader; die Ringe schlagen in den Gelenken gelbliche Falten; der braune Kopf am Gesicht braun- gelb, braun marmorirt; die Afterklappe grüngelblich. Der ganze Körper ist mit unzähligen sehr kleinen schwarzen Pünktchen besäet.

Sie frass bei mir Poa annua. Schon am 19. Mai verfertigte sie sich aus Grasblattstreifen, die sie der Länge nach an einander heftete, einen sehr engen, innen spärlich mit weisser Seide ausgesponnenen Cylinder. Wahrscheinlich wegen des damaligen kalten, regnerischen Wetters wurde sie erst am 26. zur Puppe. Diese ist für die Länge der Raupe sehr gross, über einen Zoll lang, gestreckt, eylindrisch, nach hinten gegen die ziemlich lange Afterspitze abnehmend; die Zungenscheide reicht über die Flügelscheiden fast bis zur Afterspitze hin, hat da, wo sie frei wird, eine dreieckige Basis und ist fein und biegsam. An dem Rücken und-dem ganzen Hinterleib ist sie gelblich- - kurzborstig. Um ihren Kopf befindet sich eine Menge schneeweisser, sehr fein zermalmter Seidenflöckehen; auch die abgestreifte Raupen- haut ist damit bedeckt. Mit dem Afterende sitzt die Puppe im Ge- spinnst fest, und um den Leib hat sie einen sehr feinen Faden (der schon in den ersten Tagen zerriss). Ihre Farbe war anfangs hell- grün, dann mit Ausnahme des schmutzig graugrünen Hinterleibs matt schwärzlich. Am 16. Juni kroch Morgens ein Weibchen aus.“

Noch eine Nachricht über die Naturgeschichte des Sylvänus ent- hält Germar’s neues Magazin Th. 1 $. 389. Zeller.

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ihren Bewegungen träge und sucht sich möglichst zu verber- gen, wenn die Schote geöffnet wird. Sie ist gelblich oder grünlichweiss mit bläulichen Pünktehen, deren jedes ein Haar trägt. Die ganze Raupe ist fig. 3 von der Seite und die 3 ersten Ringe nebst dem Hinterende der Raupe fig. 4 ver- grössert vorgestellt, wodurch die Anordnung der bläulichen Pünktehen deutlicher wird, während fig. 5 den Kopf und den Halskragen noch stärker vergrössert zeigt.

- Wenn die Raupe erwaclısen ist, durchgehends im August, so verlässt sie ihr dunkles Behältniss und verfertigt sich auf der Oberfläche der Erde ein eirundes Gespinnst (fig. 6), das inwendig ganz glatt, wie polirt und fig. 7 abgebildet ist. Als ich einige dieser Gespinnste nach Verlauf einiger Tage ge- öffnet hatte, fand ich in einigen die Puppen, in den meisten aber noch die Raupen. Eine solche Puppe ist fig. 8 in natür- licher Grösse abgebildet und in fig. 9 vergrössert; die Scheide der Hinterflügel ragt etwas über die der Vorderflügel hervor. Die. Ringe sind mit sehr feinen, sägeförmigen Zähnchen ver- sehen, und das Afterende mit einigen feinen Wärzchen, aus denen feine Härchen entspringen, wie fig. 10 noch stärker vergrössert zeigt.

Die so lange erwarteten Falter erschienen nun schon nach 3 Wochen. Die leere Puppenhülse stand fast ganz aus dem Gespinnst heraus (fig. 11), vielleicht sind die sägeförmi- gen Zähnchen an den Gelenken behülflich, um das harte Ge- spinnst zu durchbrechen. Der Falter ist fig. 12 ruhend, fig. 13 fliegend abgebildet. Fig. 14 stellt das Falterchen ver- grössert dar; es hat viele Zierathen, die dem unbewaffneten Auge entgehen. Von der Einkerbung am Aussenrand der Vorderflügel erstreckt sich ein nach oben gebogener, glänzend purpurner Streif und darunter ein ähnlicher, um die Hälfte kürzerer; beim Aussenrand auf der Mitte des Flügels befindet sich ein röthlicher Fleck, worin 3 schwarze Längsstreifchen, und darunter. ein ähnliches, kleineres Fleckehen mit einem schwarzen Pünktehen, während der ganze Flügel bis nahe an die Wurzei auf braunem, nach der Wurzel zu heller wer- dendem Grunde weisslich gepünktelt ist; die Franzen sind weisslich silberglänzend. Die Hinterflügel sind dunkelbraun, heller gegen die Einfügung; die Franzen gelblich silberglän- zend. Beide Geschlechter sind gleichgefärbt; bloss an der grösseren Stärke des Hinterleibes sind die 2 zu erkennen.

Ich hatte nun eine ansehnliche Zahl Gespinnste und bil- dete mir ein, dass mehr Falter auskommen sollten, ich wurde aber darin getäuscht. Sehr spät in der Jahreszeit waren die Raupen noch nicht verpuppt, und im Frühjahr waren alle todt und vertrocknet, wovon ich die Ursache nicht erklären

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kann, ebenso wenig wie die Art der Fortpflanzung. Denn die im August ausgekrochenen Falter können ihre Eier zu der Zeit nicht absetzen, weil dann die Erbsen zur Reife ge- langt sind, In den sehr Jungen Schoten sind schon kleine Räupehen anwesend, die augenscheinlich kurz zuvor aus dem Ei gekommen sind. Sollte es möglich sein, dass die Falter überwintern und während der Blüthezeit der Erbsen die Eier auf den Fruchtknoten in der Blüthe ablegen? Das Sterben meiner Raupen ist einer mir unbekannten Ursach zuzuschreiben. Verhuell. Nach Treitschke kommen die Falter erst im Juni. des folgenden Jahres aus. Das Erscheinen der Falter nach .3 Wochen, wie Herr Verhuell solches gesehen hat, sollte also ‚eine Abweichung von der Regel sein. Dann ist auch sofort anzunehmen, dass die 2 ihre Eier in die Erbsenblüthen legen. Derselbe Autor giebt an, dass die Krallen der 6 Vorderfüsse sehwärzlichgrau sind, was nicht mit unserer Abbildung über- einstimmt. Auch meldet er, dass man: öfters 2, selbst 3 Rau- pen in einer Schote antrifft, und dass manche Raupen sich in der Schote werpuppt haben.

Obschon die Raupe nicht selten ist, scheint das Falter- chen wenig ‚gefangen zu werden. Vielleicht ist es ein Thier- chen,: das: bloss in der Dämmerung fliegt und sich begattet und sich: bei Tage in Höhlen und Ritzen dem Blick des menschlichen Auges entzieht. . Desto angenehmer war es uns, durch (die Gewogenheit des hochverehrten Herrn Verhuell in den Stand gesetzt zu werden, eine Abbildung von dieser Art zu liefern, von der uns noch keine bekannt war*).

Sn. v. Vollenhoven.

=) Der ächte.Erbsenwäckler ist an einem Merkmale, dessen noch Niemand gedacht hat, unter den einfarbigen, dunklen Grapholithen stets sicher zu erkennen, wenigstens im männlichen Geschlecht. Bei diesem ist nämlich der Innenrand der Hinterflügel nach oben umgebogen und mit breiten, fest der Oberfläche anliegenden Schuppen besetzt, wodurch er aussieht, als wären seine Innenrandfranzen abgerieben. u Derjenige Wickler, den Mann als Nebritana Tr. verschickt, hat in beiden Geschlechtern gerade wie das @ von jener Art, haarartige, weissliche, wie gewöhnlich befestigte Innenfranzen. Jenen habe ich in der Ent. Zeitung 1849 S. 250 als Treitschke’s Nebritana beschrieben und diesen nur als Variet. b davon angesehen. Als Tenebrosana FR! unterschied ich dort von meiner Nebri- tana ein paar Exemplare, die ich jetzt nur für dunklere, etwas kürzer geflügelte Individuen des ächten Erbsenwicklers ansehen kann,

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Coleophora eaespititiella IX, S. 96. td 93 ip. dan °

Zeller Isis 1839, 208. Linnaea IV, $. 838. Frey, Tin. d. Schweiz 8. 214. Stainton Ins. Brit. p. 218. Nat. Hist. IV. p. 208, pl. VI f. 1. Herrich-Sch. V, 8. 248, f. 877, 878. Das Ei ist mir nicht bekannt. Es wird wahrscheinlich im Juli auf die dann kaum gebildeten Samen der Binsen ab- gelegt. Auch über die erste Lebensperiode der Raupe fehlen

da das & genau dieselbe Eigenheit am Hinterrand der Hinterflügel besitzt, und das Q gar keine Verschiedenheit erkennen lässt.

Die Mannsche Nebritana ist, nach der Beschreibung zu urtheilen, einerlei mit v. Heinemann’s Graphol. nebritana S$. 180, und zu ihr gehört auch als wenig-gelungen nebritana HS. fig. 234. Sie ist: gewöhnlich grösser als der ächte Erbsenwickler, in beiden Geschlech- tern von gleicher gestreckter Vorderflügelgestalt von gleicher sraubrauner Vorderflügelfarbe ohne aufgestreute helle, runde Schup- pen auf %, der Innenfläche beim Q mit lebhafter gelbem, vorn und hinten metallisch eingefasstem Spiegelfleck als beim & die Hinter- flügel in beiden Geschlechtern gleichgefärbt und am Innenrande ebenso - wie am Hinterrande weissgefranzt in der Fläche vor der Mitte gegen den Vorderrand mit einem weisslichen Wisch.

Meine Nebritana, mit Unrecht zu der Heinemannschen gezogen,

ist einerlei nit Tenebrosana v. Heinemann $. 181. Sie ist: meistens ‚kleiner als die Mannsche Nebritana, die Vorderflügel beim 4 etwas ‚gestreckter und heller graubraun als beim Q bei beiden mit auf- gestreuten hellen, runden Schüppchen, die nur am Innenrand und an der Flügelbasis fehlen bei beiden mit trübem, undeutlich einge- fasstem Spiegelfleck die Hinterflügel beim 2 gleichmässig schwarz, beim & heller und gegen die Wurzel noch blässer, ohne den hellen Längswisch der Mannschen Nebritana wozu dann die Varietät des & Tenebrosana Z. mit dunklern, etwas kürzern Vorderflügeln käme. Zu dieser Tenebrosana Hein. gehört auch ohne Zweifel Gr. Nebritana Sn. v. Vollenh., obgleich die Abbildungen des Schmet- terlings 12—14 nicht gut gerathen sind und die beiden Geschlechter sich bloss durch die Dicke des Hinterleibes "unterscheiden sollen. Herrich-Schäffer’s fig. 292 Tenebrosana ist viel besser gelungen und, würde ein gutes Bild des $ genannt werden müssen, wenn die Vor- derflügel nicht zu dunkel und die hellen Schüppchen auf denselben, weil sie charakteristisch sind, angedeutet wären.

Indem ich, ohne mich hier auf weitere Untersuchungen über Treitschke’s und Duponchel’s, Guenee’s und Wilkinson’s hierher ge- hörige Arten einzulassen, den ächten Erbsenwickler, also meine frü- here Nebritana, mit dem Namen Tenebrosana bezeichne, erwähne

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mir genügende Beobachtungen. - Stainton’s Vermuthung, dass sie die erste Zeit innerhalb der Frucht lebe, ohne sich ein Säckchen zu machen, ist nicht unannehmbar, weil es mit dem übereinstimmt, was hinsichtlich anderer Arten dieser Gattung beobachtet worden ist. In jedem Fall ist dieser Zeitraum ‚äusserst kurz, da man schon zu Ende Juli die betreffenden Coconchen findet. |

Die Raupe verfertigt sich nämlich ein Coconchen, das ihr zur Wohnung dient und ihre äusserst feine Haut gegen den Einfluss des Wetters schützt. Sie benutzt hierzu keine Theile ihrer Nahrungspflanze, wie andre Arten dieser Gattung zu thun pflegen, sondern spinnt das Ganze aus Seide. Es ist von beinahe ceylindrischer Form mit einer weiten, etwas schief gestellten, nicht scharf begrenzten Mundöffnung und. mit einem Schwanzende, das aus 3 aneinanderschliessenden, am Ende stumpfen Klappen besteht, die bloss durch Druck von innen bequem zu Öfinen sind. Man kann nirgends daran eine Naht entdecken. Es hat eine schmutzig weisse Farbe und ist fast durchscheinend, weich und biegsam für das Ge- fühl, obwohl die Seide, aus der es besteht, dicht und stark zusammengesponnen ist. Wiewohl sehr klein, ist es doch noch sehr geräumig und augenscheinlich viel zu gross im Verhältniss zum Körper des Einwohners. In diesem Cocon- chen bleibt die Raupe bis zu ihrer letzten Veränderung wohnen,

Will sie den Ort wechseln, so bringt sie bloss den Kopf . und die Vorderfüsse heraus und bewegt sich, von ihren Bauchfüssen und Nachschiebern gar keinen Gebrauch machend, mit ihrer Wohnung auf dem Rücken recht schnell von einem -Ort zum andern, wobei das Coconchen in soleher Richtung gehalten wird, dass es, nach unten hängend, mit der Grund- fläche, worauf die Raupe fortkriecht, einen scharfen Winkel bildet.

ich bloss, dass er im Juni auf Erbsenfeldern oder bei Aeckern, die im vorigen Jahre mit Erbsen bestellt waren, gegen Sonnenuntergang bei heiterem Wetter oft in grosser Menge schwärmt oder doch. leicht zum Auffliegen zu bewegen ist, dass also Herrn Snellen’s Vermu- thungen über seinen Aufenthalt auf irrigen Annahmen beruht. Sehr interessant ist die Beobachtung über das Auskriechen mancher Exem- "plare noch in demselben Jahre; ich habe den Schmetterling nie so spät gesehen, dass er als verfrühte Generation hätte gelten können, und weiss auch nicht, dass Andre ihn zu ungewöhnlicher Zeit ge- fangen haben. Ob diese Exemplare sich überhaupt fortpflanzen, ob sie nicht, wenn sie es thun, ihre Eier an andre Papilionaceen absetzen, bleibt zu beobachten; gewiss ist, dass sie nicht, wie Verhuell anzu- nehmen geneigt war, zu überwintern im Stande sind. 2.

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Ihr Futter besteht in dem Samen der Binsen. Um es zu sieh nehmen zu können, dringt sie mit dem Kopf und dem vordersten, ja zuweilen dem grössten Theil ihres Körpers in eine Samenkapsel und verzehrt deren Inhalt ganz, so dass allein die Samenhülse übrig bleibt. Ihren Auswurf entfernt sie durch das Schwanzende, wodurch das Coconchen innen ‚stets rein gehalten wird, In dem Maasse, wie sie nun im Wachsthum zunimmt, bedarf sie einer geräumigern Wohnung und kommt so in die Nothwendigkeit, ihre Wohnung zu ver- grössern oder sie zu verlassen und sich eine ganz neue zu verfertigen, wie es andere Arten dieser Gattung machen. Das Erstere thut sie auf folgende Weise. Sie fügt. allmälig rings um die Mundöffnung des Cocons neue Seide zu, wo- durch dieses natürlich in Länge zunimmt. Aber auch die Weite desselben wird ihr ungenügend, sowohl weil ihr Körper einen grösseren Umfang bekommt, als auch, weil sie sich, wie später gezeigt werden soll, im Coconchen umzukehren im Stande sein muss. Um nun die grössere Weite zu be- kommen, beisst sie das Coconchen an der Unterseite der Länge nach durch, hält durch Drücken mit ihrem Körper die ge- trennten Theile von einander und füllt den Zwischenraum mit neuer Seide aus. Die Stelle, wo dies geschehen ist, er- scheint dann dem Auge als eine Nalıt. Entsteht nun die Nothwendigkeit der Erweiterung von neuem, dapn wird die betreffende Naht wieder durchgebissen und der Zwischenraum auf dieselbe Weise mit Seide angefüllt. Dies wird so oft wiederholt, als das Bedürfniss grösseren Raumes die Raupe dazu zwingt. Davon kommen die mehrfachen Nähte, die man auf der Unterseite älterer Coconchen wahrnimmt. Dabei befestigt die Raupe von Zeit zu Zeit auf der Aussenseite . ihres Coconchens, und zwar vorzüglich obenauf, kleine braune Stückchen, worin man bei sorgfältiger Betrachtung abgenagte Theilchen der Samenkapseln deutlich erkennt. Der Zweck dieser Handlung ist offenbar, ihre Wohnung zu verstärken und besser gegen den Einfluss des Wetters geeignet zu machen. Solche Anhängsel findet man aber nicht auf dem Schwanz- Ende des Coconchens, wahrscheinlich, weil die Seide, woraus es gesponnen ist, wohl an Steifheit gewinnen, aber auch zu- gleich die Biegsamkeit und Elastieität einbüssen würde, die erfordert wird, um die Klappen, woraus es besteht, nach Bedürfniss wirken zu lassen. Dieser Theil behält so die- selbe Gestalt, womit ihn die Raupe zu Anfang verfertigt hat. Nur wird er, wahrscheinlich durch den Einfluss des Wetters, etwas mehr papierartig-und ein wenig dunkler gefärbt.

Wenn nun im Herbst die Temperatur sinkt, wird die Raupe allmälig weniger lebendig und macht sich endlich um

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den Anfang des November zur Ueberwinterung fertig. Sie spinnt nämlich ihr Coconchen, entweder zwischen den Samen- kapseln oder an einem Stengel der Nahrungspflanze recht fest, schliesst die Mundöffnung durch eine seidne Wand gerade bei der Krümmung, zieht si@Ch darauf in ihre Wohnung zurück und bringt so zusammengezogen, unbeweglich, ohne Futter zu sich zu nehmen, und wie es scheint, hinreichend gegen die Winterkälte geschützt, etwa drei Monate hin. Zu dieser Zeit sind die verschiedenen Raupen nicht eben im Wuchse weit gefördert. Einige jedoch haben dann schon fast ihr volles Wachsthum erlangt, während andere kaum Y, desselben erreicht haben, ein Umstand, der sich sehr leicht erklären lässt, wenn man bedenkt, dass die 2 zuweilen 4—5 Wochen nach” einander auskriechen , und dass die Eier zu sehr ver- schiedenen Zeiten gelegt werden. (Stainton’s Vermuthung, dass die Raupen alle vor Winter erwachsen sind, ist also unrichtig.) Gegen Ende März werden die Lebensgeister der Raupe durclı die Frühlingswärme wieder geweckt. Sie räumt dann die seidene Abschliessung ihrer Wohnung .weg, befreit diese von den Banden, womit sie an eine Pflanze be- festigt war, und fängt wieder an, Nahrung zu sich zu neh- men. Ist es nöthig, so vergrössert sie noch einigemal ihr Coconchen, und endlich ist sie zu Ende Mai ganz erwachsen.

Die hat zu dieser Zeit eine Länge von '4,5 Niederländ. Linien (streep) und ist ziemlich dick und gedrungen, fast . eylindrisch. Die Farbe des Körpers ist gelbbraun und an der Unterseite etwas lichte. Der Kopf ist schwarz. Das hochgewölbte, durch die Grundfarbe in der Mitte getheilte Halsschild und die Afterklappe sind dunkelbraun. Auf dem zweiten Segment stehen auf der Oberseite 4 dreieckige braune Flecke. Auf dem dritten Segment findet man 4 gleiche, doch lichter gefärbte und daher undeutlichere Flecke. Ausserdem hat jedes der genannten Segmente an jeder Seite über den Füssen einen braunen dreieckigen Fleck. Von den 16 Beinen sind die Vorderbeine dunkelbraun mit hellern Gelenken, die Naclıschieber braun gerandet und die sehr kleinen Bauchfüsse mit feinen dunkelbraunen Häkchen versehen.

Das Coconchen ist dann etwa 6 Niederl. Linien lang, fast stielrund, in der Mitte etwas weiter, bei der Krümmung gleichfalls eben (even), unter der Mundöffnung dagegen ein wenig verengt. Es ist von schmutzig gelber Farbe, auf der Oberseite mit braunen Körnchen besetzt, während die Unter- seite mit mehren Längsnälıten versehen ist. Die grosse, eini- germassen trichterförmig auslaufende Mundöfinung ist ein wenig schief gestellt und fast kreisförmig. Von innen ist das Cocon- chen ganz glatt, wie polirt. Ob und wievielmal die Raupe

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während ihres Lebens die Haut wechselt, habe ich wegen ihrer verborgenen Lebensweise nicht beobachten können, Zwischen Raupen von verschiedenem Alter habe ich nie einen Unterschied in Farbe oder Zeichnung bemerkt.

Wenn die Raupe nun den wichtigen Zeitpunkt ihrer Ver- wandlung herannahen fühlt, befestigt sie wieder ihr Cocon- chen an einem Theil der Futterpflanze oder an einem andern in der Nähe stehenden Gegenstand, schliesst wieder die Mund- öffnung an der Stelle, wo diese am engsten ist, mit Seide, zieht sich in ihr Coconchen zurück und bleibt unthätig, bis alle Speise aus ihrem Darmcanal entfernt ist. Dann kehrt sie sich in ihrer Wohnung um, so dass ihr Kopf gegen das Schwanzende gerichtet ist, biegt den Hals so, dass der Kopf auf den Vorderfüssen liegt, und wartet in dieser Haltung auf ihre Verwandlung. -- Wie viel Zeit zur Verpuppung nöthig ist, habe ich nicht wahrnehmen können. Beim Oeffnen der Cocon- chen habe ich vor dem Anfang des Juni nie Puppen gefunden.

Die Puppe ist 3,7 Niederl. Linien lang, sehr dünn und gestreckt. Die Scheiden der Flügel, Fühler und Füsse sind deutlich sichtbar. Die Flügelscheiden reichen ein wenig weiter als das runde und stumpfe Afterende, die der Fühler ragen . noch darüber hinaus. Die ganze Oberfläche ist glatt und glänzend ohne irgend welche Häkchen oder Dornen. Die Farbe ist dunkel gelblichbraun, auf dem Rücken am dunkel- sten. Die Augen zeigen sich schwarz.

Von der Mitte des Juni bis in die letzte Hälfte des Juli kommen die Schmetterlinge zum Vorschein. Beim Auskriechen verlässt der Falter das Coconchen durch das Schwanzende, und die Puppenhaut bleibt dann zurück. Der Falter hat 11,5 Niederl. Linien (streep) Flügelspannung. Der glatte Kopf, der Rticken und die Schulterdecken sind graugelb. Die Taster, deren zweites oder Mittelglied mit einem-Haarbusch versehen ist, welcher fast halb so lang ist wie das spitze Endglied, sind heller. Die Fühler sind weiss mit braunen Ringen, die nach der Spitze zu feiner und undeutlicher werden. Das erste Glied davon ist ohne Haarbusch. Die Vorder- und Mittelbeine sind graugelb, an der Aussenseite hellbraun ange- laufen, die Hinterbeine etwas dunkler, in den Gelenken lichter. Die Schienen der Hinterbeine sind fein behaart. Der Hinter- leib ist grau, der Haarbusch ochergelb. Die Vorderflügel sind schmal, gestreckt, sehr spitz auslaufend, etwas glänzend, mit länglichen Schuppen besetzt und mit langen Franzen ver- sehen. Sie sind grau «ochergelb. Die Adern, hauptsächlich die Aeste der Subcostalader, sind nahe bei der Flügelspitze ein wenig dunkler, während in den Zwischenräumen derselben die Grundfarbe etwas lichter ist. Längs des Vorderrandes

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läuft bis zum Anfang der Vorderrandfranzen ein schmaler, weisser Streifen. Die Flügelfalte ist deutlich sichtbar. Die Franzen sind hellgelblichgrau, ihre Basis an der ae sowie auch bei denen des Vorderrandes, mehr röthlich.

Di® Hinterflügel sind sehr schmal, linienlanzettförmig, grau; die Franzen gelblichgrau. Auf der Unterseite sind alle Flügel sehr hell glänzendgrau, die Franzen wie auf der Ober- seite. Das 2 hat einen etwas dickern Hinterleib als das d, und auf den Oberflügeln sind die Aussenenden der Adeın fast nicht merklich dunkler als die Grundfarbe. |

Zeller beschreibt Linnaea p. 341 .eine Coleoph. alticolella Mann, welche sich von Caespititiella nur durch ihre beträcht- lichere Grösse und durch weisse oder doch wenigstens sehr undeutlich und dazu nur auf der Oberseite geringelte Fühler unterscheidet. Ich habe Alticolella nicht gesehen, indessen sind die oben angeführten Autoren einstimmig der Ansicht, dass sie nicht als eine andere Art, sondern nur als eine Var. von Caesp. zu betrachten ist.

Der Falter fliegt bei stillem Wetter des Abends kurz nach Sonnenuntergang, bisweilen in grosser Menge in der Nähe der Futterpflanze der Raupe. Er ist sehr munter und hat einen schwebenden Flug. Bei Tage sitzt er gewöhnlich ruhend auf den Stengeln der Binsen. Er hält dann seine Flügel dicht an den Leib geschlossen, während das Aussen- ende derselben und sein Hinterleib auf der Grundfläche ruhen, auf der er sitzt und der Kopf und der Vorderleib sind auf- gerichtet. Die Fühler hält er gerade vorgestreckt, gerade wie alle Arten dieser Gattung.

Die Raupe lebt von den Samen verschiedener Arten von Binsen. Ich fand sie auf Juncus conglomeratus, J. effusus und J. squarrosus. Stainton traf sie überdies auf Juneus gläu- eus, sowie auf Luzula pilosa. Man findet sie gewöhnlich in Menge beisammen, so dass nicht selten S—10 auf einem $a- menbüschel angetr offen werden.

In dieser Provinz fand ich sie überall reichlich auf bu: reichem Torf-, Sand- und Haideboden, z. B. bei Tietjerk, Gie- kerk, Bergum, Kuikhorne, Veenwouden, Drogeham, Oude Schoot, Oranjewoud, Oldeberkoop und Langeveer, und ich vermuthe, dass sie auf gleichbeschaffenem Boden überall in unserem Vaterland vorkommt. Auf Thonboden suchte ich sie bisher vergebens.

Was endlich die geographische Verbreitung dieses Iu- sects betrifft, so ist es nach Stainton’s Angabe in England und Schottland sehr semein, während: es nach de Fr& auch in Belgien gefangen wird. Ferner wird es nach Frey (mit der Var. alticolella) bei Zürich und Bremgarten in der

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Schweiz angetroffen, nach Mann in Toscana, nach H.-$. bei ‚Regensburg, nach Koch bei Frankfurt, nach Zeller bei Glo- gau, nach Wocke bei Breslau, und Madam Lienig hat es in Lievland und Tengström in Finland beobachtet. Es scheint in andern Ländern sowohl Gebirgsgegenden \ wie Flächen zu bewohnen.

Leeuwarden, Decbr. 1861. HA

fig. 1. Ein Stengel mit Samenbüschel von Juncus conglo- meratus, worauf einige Coconchen (3 in der Spirre, 1 oben am Stengel).

fig. 2. Ein dergleichen von Juncus effusus (mit 2 Säcken in der“ Spirre).

fig. 3. Die Raupe, vergrössert,

fig. 4. Das Vordertheil der Raupe von der Seite ge- sehen,. vergrössert.

fig. 5. Das Coconchen einer jungen Raupe, vergrössert.

fig. 5a. Das Coconchen der erwachsenen Raupe, vergr. (von der Seite und von der Unterseite geselien, 2 sehr schöne Abbildungen).

fig. 5b. Das Afterende a vergrössert.

fig. 6. Die Puppe, vergrössert (2 Fig., sie von vorn und von hinten darstellend, sehr schön).

fig. 7. Der Falter in ruhender Haltung (am. Stengel von J. effusus).

fig. 8. Der & Falter fliegend, vergrössert.

fig. 9 Der linke Taster, vergrössert.

fig. 10. Ein Fühler, vergrössert.

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Neue Arten der Gattung Papilio im Berliner Museum vom Custos Hopfier.

1. Achelous Hpfr.

Die Art steht zwischen Serapis Bsd. und Osyris Feld. und ist dem ersteren nahe verwandt.

Grösse etwas geringer, Länge des Vorderflügels 37—40 Millimeter. Flügelgestalt, Färbung und Zeichnung wie bei Serapis mit folgenden Abweichungen: der graugrüne Fleck am Innenrande der Vorderflügel ist breiter und kürzer und wird durch die Aeste der Mediana nur in 8 Theile gesondert; von denen der unterste die Submediana nicht erreicht und unterwärts schräg von oben und innen nach unten und aussen abgestutzt ist; der mittlere Theil zwischen Ast 1 und 2 der Mediana bildet ein Oblong, dessen oberer Innenwinkel den Stamm der Mediana erreicht, während derselbe bei Serapis weit davon entfernt und nach aussen gerückt ist; der obere Theil des Fleckes zwischen Ast 2 und 3 der Mediana ist zum grössten Theil durch eine grosse runde, ochergelbe Makel, in anderen Fällen nur in seiner äusseren Hälfte durch einen kleineren ovalen, ochergelben Fleck verdeckt; oberhalb des dritten Medianaastes sowohl, als auch innerhalb der Mittel- zelle, dieht am Hauptstamm der Mediana zwischen deren Aesten 2 und 3, zeigt sich auch wohl noch ein ochergelber Punkt mit einigen graugrünen Atomen.

Die Unterseite der Oberflügel zeichnet sich dadurch aus, dass die ochergelbe Makel in eine Fleckenbinde verwandelt ist, welche sich bis zum Vorderrande erstreckt und aus 5 Flecken gebildet wird, deren unterster der runden Makel der Oberseite entspricht; der zweite derselben, von unten gerech- net, ist dreieckig und liegt zwischen Medianastamm und drit- tem Ast; der dritte und vierte sind von unregelmässig vier- eckiger oder rundlicher Gestalt und befinden sich in der Spitze der Mittelzelle, der fünfte und letzte ist dreieckig und nimmt den Winkel zwischen Subcostalis-Stamm und zweitem Ast derselben ein; alle diese Flecke sind mehr oder weniger mit graugrünen Atomen überdeckt.

Die Unterflügel haben die rothe, opalglänzende, aus 6 Flecken bestehende Querbinde dicht hinter der Mittelzelle, wie bei Serapis: der innerste Fleck ist kurz linienförmig, die 3 folgenden sind die längsten, aussen abgerundet, der fünfte ist sehr viel kürzer und quadratisch, der sechste dreieckig und klein. Die Binde verhält sich also wie bei Serapis, ist

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aber viel breiter und erstreckt sich viel weiter nach aussen, so dass der Abstand der Binde von der Basis des Flügels doppelt so gross ist, als der von seinem Aussenrande, wäh- rend bei Serapis die Binde ungefähr ‘die Mitte des Flügels einnimmt.

Auf der Unterseite ist die Binde rosenroth und besteht aus 7 Flecken, indeni der innerste, linienförmige Fleck der Oberseite hier in einen breiten, viereckigen Querfleck ver- wandelt ist, an den sich im Analwinkel noch ein kleinerer dreieckiger, nur durch die Submediana getrennter anschliesst. Das Weibehen kenne ich nicht. Vaterland: Central- Amerika, von Wagner gesammelt.

2. Diodorus Hpfr.

Mit En Hüb. nahe verwandt.

Grösse ein wenig geringer. Länge des Oberflügels beim 3 40, beim 2 38 Mill. Gestalt mit Bunichus übereinstimmend, beim 3 schmaltlügliger, die Spitze der Oberflügel und der Analwinkel der Hinterflügel mehr ausgezogen, beim ? breiter mit stark convexen Aussenrändern der Flügel. Die Grund- farbe ist schwarzgrün, am Aussenrande der Hinterfl. glänzend schwarz. Durch beide Flügel zieht eine gemeinschaftliche schmale, weisse, stark durch schwarze Atome verdunkelte Binde, welche im Unterfl. beim & eben so schmal, beim 2 unbedeutend breiter als im Oberfl. ist und bei ersterem dicht hinter der Spitze der Hinterflügelzelle herabläuft, bei letzterem jedoch, wo sie etwas weisser ist, die Zellenspitze überzieht. Die karminrothen Kappenlinien vor dem Aussenrande der Hinterfl. sind auf der Oberseite sehr fein und durch den tief schwarzen Aussenrand fast ganz absorbirt, so dass beim 3 nur die unteren, beim Fi zwar alle, jedoch nur undeutlich sichtbar sind.

Die Unterseite unterscheidet sich von der oberen dadurch, dass die gemeinschaftliche Binde auf beiden Flügeln weisser und etwas breiter ist, und dass die sämmtlichen 7 Kappen- linien, von denen die "letzte, wie gewöhnlich, eine V-förmige Gestalt hat, schön karminroth und deutlich, obgleich feiner als bei Bunichus sind. Was endlich die Art von Bunichus und allen verwandten auf den ersten Blick auszeichnet, ist, dass alle Flügel ununterbrochen mit einer breiten schnee- weissen Franze umgeben sind, welche im Unterfl. nicht blos die Ausschnitte, sondern auch die stumpfen, aber stark vor- ragenden - Zähne und die spatelförmigen Schwänze, welche etwas länger und breiter als bei Bunichus sind, vollständig und breit umsäumt.

Vaterland: Brasilien, von Herrn v. Olfers gesammelt.

24 3. Pa Hpfr.

Dem Panthonus Cram. nahe stehend.

Grösse etwas geringer. Länge des Vorderflügels 45—48 Mill. Gestalt der Flügel ein wenig schmäler. Körper schwarz mit 4 rothen Fleckchen auf dem Prothorax, 6 solchen Haar- büscheln zu jeder Seite der Brust und einem gleichfarbigen, nicht ganz geschlossenen Ringe, welcher die Afterklappen einfasst. Die Oberseite der Flügel ist schwarz mit sehr leb- haftem stahlblauem Glanze, nur die Spitze der oberen ent- behrt desselben und ist heller gefärbt; die oberen sind ohne Zeichnung, die unteren zeigen jenseit der Mittelzelle und in gleichem Abstande von dieser und dem Aussenrande, eine bo- genförmige, karminrothe, durch die Adern in 5 Flecke auf- gelöste Binde; die Flecke nehmen von innen nach aussen an Grösse ab: die 3 ersten sind länglich, aussen abgerundet, innen in eine Spitze auslaufend, der vierte ist quadratisch, der fünfte kleinste rundlich oder länglich und im letzteren Falle etwas querstehend. Die stumpfen Zähne, von denen der auf dem dritten Medianaast etwas verlängert ist, haben blassrothe Ausschnitte.

Die Unterseite gleicht der oberen, nur ist der blaue Glanz auf den Oberfl. nicht so weit ausgedehnt und fehlt auf den schwarzbraunen unteren ganz; die rothen Flecke sind redueirt, daher nicht so zusammenhängend wie oben, von blass rosen- rother Farbe und am Innenrande um 2 kleine mondförmige - oder längliche vermehrt.

Zwei Männchen von Cayenne durch Buquet erhalten.

4. Polyerates Hpfr. Polydamas Var. Esper Ausl. Schmett. Taf. VII f£. 1.

Die Artrechte dieses Falters, dessen Weibchen schon Esper in seinen Ausl. Schmett. am oben angeführten Orte ab- gebildet hat, scheinen mir durchaus nicht zweifelhaft.

Er gehört zu den nächsten Verwandten des Linne’schen Polydamas. Die Grösse: ist dieselbe wie bei diesem, aber die Form verschieden: alle Flügel sind nämlich länger und schmäler, indem die Spitze der Vorderfl. und der Analwinkel der Hinterfl. mehr ausgezogen sind. Die Farbe ist nicht oli- vengrün, sondern dunkel schwarzgrün. Die Franzenausschnitte der Hinterfl. sind tief, wodurch die breitstumpfen Zähne sehr beträchtlich länger werden als bei Polydamas, und der auf dem dritten Medianaast sogar gewöhnlich einen kurzen Schwanz bildet. Ein anderer Hauptunterschied liegt in der Flecken- binde vor dem Aussenrande. Dieselbe ist im Oberfl. mehr nach innen gerückt und verläuft im Unterfl. mehr geradlinig,

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ist weniger gekrümmt und trifft daher mit ihrem unteren Ende auf die Mitte des Analausschnittes, während dieselbe bei Polydamas jederzeit oberhalb dieses Aussehnittes ausläuft, dalıer auch der grosse unregelmässige Fleck am Analwinkel des Polydamas hier fehlt und höchstens, wie in der Esper- schen Abbildung durch einen Punkt ersetzt ist, der aber nicht zur Binde gehört, da er viel höher steht. Sämmtliche. Flecke sind grüngelb und klein, im Oberfl. dreieckig, im unteren schmal mondförmig.

Auf der Unterseite sind die Flecke der Binde grösser und

weiss, auf den Unterflügeln die rothen Randmöndchen sehr

schmal, dagegen die schneeweissen Dreiecke in den oberen Zähnen sehr gross, der Analfleck grünlichweiss gekrönt. Va- terland Parä, von Sieber gesammelt.

5. Pomponius Hpfr

Steht neben Aconophos Gray und Thymbraeus Bsd., ist jedoch mit dem ersteren näher verwandt.

Die Art ist kleiner als Aconophos. Länge des Vorder- flügels 37 Mill. Die Oberseite aller Flügel ist tief schwarz, die oberen nach dem Aussenrande zu etwas lichter, woselbst eine ganz verloschene, sclimale Binde in ziemlich gleicher Entfernung vom Aussenrande quer über den Flügel läuft, der ausserdem an seiner Basis ein karminrothes Strichelchen an beiden Seiten der Subcostalis zeigt.

Die Unterseite der Oberfl. ist etwas heller, mehr bräun- lich gefärbt, und an der Basis sieht man 2 etwas grössere, karminrothe Flecke, den einen vor der Costalis, den zweiten hinter derselben; die welmebene Querbinde ist hier etwas deutlicher.

Die schwarzen Hinterfl. zeigen ein ziemlich langes, dünnes, nach dem Ende zu kaum verbreitertes schwarzes Schwänz- chen, stumpfe Zähne und in deren Ausschnitten hellgelbe Saummonde, und dicht vor denselben im Aussenrande 5 kar- minrothe, spitzwinklige Kappenlinien, deren Spitzen mit Mönd- chen oder Fleckchen aus gelben Atomen gekrönt sind; ein karminrother Doppelfleck befindet sich ausserdem am Innen- rande oberhalb des Analwinkels.

Die Unterseite der Hinterfl. ist etwas heller, besonders im Discus, über den sich eine graugelbliche Färbung ver- breitet; an der Basis stehen 2 karminrothe Flecke, der eine am Vorderrande vor der Costalis, der andere zwischen $ub- costalis und Mediana, und auf der Submediana läuft ein gleichgefärbter Strich zum Analwinkeltleck herab; die rothen Kappenstriche sind hier etwas grösser als oben, dagegen sind

die gelblichen Atome, mit denen sie gekrönt sind, weniger

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deutlich und die Saummöndchen weiss gefärbt. Der Leib ist wie die Fühler schwarz, Halskragen und Sehulterdeeken mit braunen Härchen versehen. Vaterland: Mexico.

6. Neosilaus Hpfı.

Durch genauere Untersuchungen der nächsten Verwandten des Protesilaus Lin. ist jetzt eine ganze Reihe von Arten und Lokalracen zu unserer Kenntniss gebracht worden. Der frü- here Bestand enthielt nur: Bellerophon Dalm., Agesilaus Bsd. (Conon Hewits.) und Autosilaus Bates (Agesilaus Gray Cat.). In der Novara-Reise werden 2 Lokalformen: Archesilaus von Neu-Granada und Penthesilaus von Mexico beschrieben und abgebildet, und in Felders Species Lepidopterorum hucusque deser. etc. wird die von Hübner (Lepid. exot. Vol. I) abge- bildete Form des Protesilaus als Telesilaus abgetrennt. Eben- daselbst wird Pag. 56 Not. 88 unter Autosilaus eines mexi- canischen Exemplars gedacht, welches nach meinem Dafür- halten eine entschieden neue Art ausmacht, die ich hier nach 3 vollständig übereinstimmenden Stücken der Königl. Samm- lung, aus Mexico, von Deppe eingesandt, unter dem Namen Neosilaus characterisiren will. Sie unterscheiden sich von Agesilaus und Autösilaus durch verschieden gefärbten Hinter- leib, derselbe ist oberhalb ganz schwarz, d. h. die Rücken- strieme ist breiter als bei den beiden genannten Arten, die Seiten desselben sind wie bei diesen bräunlich, der Bauch hellochergelb, aber durch 3 parallele, breite, glänzend schie- fergraue Längsbinden durchzogen. Die Oberseite der Flügel ist ziemlich gelblich wie bei Bellerophon. Die erste schwarze Strieme an der Basis der Hinterfl. ist auf der Oberseite eben so breit, eben so deutlich und dunkel schwarz wie unterseits. Die zweite Hinterflügelstrieme ist oberseits nicht oder kaum durchscheinend, auf der Unterseite endigt sie jederzeit ober- halb der Mediana, indem sie deren Hauptstamm beim Urspr ung ihres dritten Astes erreicht, oder auch wohl schon ein wenig früher aufhört.

Die Art ist vielleicht identisch mit Glaucolaus Bates (Entomologists Montlıly Magazine 1864 p. 4) von Panama. Die kurze, ungenügende Beschreibung, welche von der zweiten Hinterflügelstrieme und ihrem Aufhören an der Mediana nichts. erwähnt, lässt die Sache zweifelhaft.

7. Himeros Hpf:. Zwischen Lycophron Hüb. und Mentor Bsd., dem letzteren noch näher stehend. Grösse von Lycophron. Die gelbe Mittelbinde bedeutend schmäler als bei Mentor, so dass der Vorderrand der Oberfl.,

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dem auch der gelbe Costalfleck von Mentor fehlt, bis zu einem Drittheil der Flügelbreite und die Basis der Hinterfl. in ziemlicher Ausdehnung schwarz gefärbt sind, welche Fär- bung sich am Innenrande der letzteren nach dem Analwinkel in schmalem Streifen herabzieht. Dem schwarzen Aussen- rande der Hinterfl. fehlen die gelben Mondflecke von Lyco- phron und Mentor gänzlich, statt deren stehen vor dem Aussen- rande 7 schmale Mondsicheln, von denen die 5 unteren zie- gelroth, die 2 oberen gelb sind, und gegen. den Innenrand der schwarzen Randbinde bemerkt man noch zwischen Ast 2 und 3 der Mediana einen rothen Punktfleck. Die Saum- ausschnitte sind tief, gelb; der oberhalb des breiten, langen, spatelförmigen Schwanzes belegene läuft wie bei Mentor bis zur Hälfte des Vorderrandes des Schwanzes herab, dessen Spitze ebenfalls ein gelbes dreieckiges Fleckchen zeigt. Die Unterseite ist wie bei Mentor gelb, nur ist im Oberflügel der schwarze Aussenrand viel breiter, und im Unterflügel ist die Randbinde*nur innen und aussen schwarz gesäumt, der ganze Mittelraum ist gelbgrau ausgefüllt und nur vorn zwischen Costalis und Subeostalis mit blauen Atomen bestreut. Die Mondsicheln vor dem Aussenrande sind wie oben geformt und gefärbt. Ein Weibchen von Bescke aus Brasilien er- halten.

8. Amphissus Hpfr.

Das Berliner Museum besitzt unter obigem Namen eine mit Coroebus Felder nahe verwandte Art in 2 weiblichen Exemplaren aus Mexico, deren Oberseite nur folgendermassen abweicht: die innere Fleckenreihe der Oberflügel, von welcher. Coroebus nur den einen untersten Fleck am Analwinkel zeigt, besteht hier aus 4 pfeilspitzigen, in einen seichten Bogen ge- stellten Flecken, welche, so wie die 7 oder 8 kleinen Aussen- fleekchen oder Möndchen grünlichgelb gefärbt sind. Die Un- terflügel zeigen in der Mitte eine breite, auch das äussere Drittel der Zelle überziehende, graugelbe, beim zweiten Exemplar blaugelbliche Querbinde, ungefähr wie bei Coroebus, nur breiter; dagegen sind die graugelblichen Aussenflecke schmal sichelförmig, mit der concaven Seite nach aussen ge- kehrt und zwischen diesen und der Mittelbinde zeigt sich eine Reihe verloschener, gleichgeformter, weniger deutlicher Fleeke, deren Concavität nach innen gerichtet ist. Die Unter- seite gleicht der von Coroebus, nur sind die Flecke im Ober- flügel viel kleiner, die rotlien Flecke der Mittelquerbinde der Hinterflügel ebenfalls kleiner und mit einem tief schwarzen. Schatten umgeben; die der äusseren Reihe sind. wie oben schmal sichelförmig und sehr stark gekrümmt. Die Art un-

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terscheidet sich endlich dadurch sogleich von Coroebus, dass alle Zähne der Hinterflügel ganz stumpf sind und kaum über den Saum vorragen, mit alleiniger Ausnahme desjenigen, in welchem der dritte Medianaast ausläuft und welcher ein klein wenig spitzer und länger ist.

Länge des Oberflügels 48—60 Millimeter.

9. Archytas Hpfr.

Mit Philocleon Felder nahe verwandt, nur um ein Viertel kleiner, .ausgezeichnet durch ganz kurze und durchweg stumpfe Zähne der Hinterflügel, von denen der auf dem dritten Me- dianaast kaum etwas weniger breit abgestumpft ist. Leib und Flügel glänzend schwarz. Gegen das Ende der Ober- flügelzelle steht ein ziemlich grosser gelber Schrägfleck, um dieselbe herum reihen sich in einem Bogen 6 Flecke, nämlich: zwischen Costalis und erstem Ast der Subcostalis ein linien- förmiger, dann folgen 2 keilförmige in den Winkeln, welche der zweite und dritte Ast mit dem Hauptstamm- der Sub- cöstalis bilden, ferner zwei grössere viereckige zwischen Sub- costalis und den beiden Discoidales, und endlich ein länglicher oberhalb des dritten Medianaastes. An diese 6 im Kreise um das Zellenende gestellte, ebenfalls gelbe Flecke reihen sich, zur Vervollständigung des unregelmässigen, geknickten Bo- gens, nach unten und etwas nach aussen noch 3 grössere Flecke von derselben Farbe, in abnehmender Grösse: der obere oval, die beiden unteren rund, aber aussen ausge- schnitten. Sehr nahe dem Aussenrande stehen in einer sehr wenig geschwungenen Linie 8 kleine gelbe Punkte, von denen die 4 oberen quer länglich sind, die 4 unteren durch die- Zellenfalten wie doppelt erscheinen. In dem dreieckigen Raume, welcher durch den oberen Theil dieser Punktreihe und der bogigen Mittelbinde gebildet wird, erscheinen zwi- schen Subecostalis und unterer Discoidalis 3 bis 4 längliche gelbe Atomengruppen in abnehmender Grösse.

Die Unterseite der Oberflügel gleicht der oberen, nur ist die Flügelspitze heller und bräunlich gefärbt und von der äusseren Punktreihe sind nur die 4 unteren Punkte sichtbar.

Die Unterflügel haben in der Mitte.die gelbe Binde aus 7 länglichen, durch feine schwarze Adern getrennten Flecken. Dieselbe ist nicht geschwungen, sondern gerade und trifft nieht auf die Oberflügelbinde Ihr Innenrand schneidet. die . Mittelzellenspitze ab, welche also ebenfalls gelb gefärbt ist. Auswärts sind die Flecke mit Ausnahme des ersten und letzten, welche viereckig sind, in eine längliche Spitze aus- gezogen. Die 7 Randfleckehen sind klein, die 3 oberen gelb und rundlich, die 3 folgenden mondförmig und wie der letzte

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Sförmige im Analwinkel roth gefärbt. Zwischen Randfleck- _

chen und Mittelbinde, kaum näher an die letztere gerückt, zei- gen sich zwischen dem untern Subecostalis- und dem zweiten Medianaast 3 sehr kleine Fleckehen aus gelben Atomen. Auf der Unterseite, welche dunkelbraun ist, fehlen die zuletzt erwähnten Atomenflecke,. die 7 Randfleckchen sind alle roth und die Mittelbinde, welche auch hier die Zellen- spitze abschneidet und weiss gefärbt ist, ist schmäler als oben und auf beiden Seiten durch eine gerade Linie abge- schnitten, da die Enden der Flecke hier nicht in eine Spitze ausgezogen sind; dagegen hat jeder weisse Fleck in der Mitte

seines Aussenrandes ein kleines rundes, rothes Fleckchen. Länge des Oberflügels 51 Mill. Vaterland: Central-Amerika.

10. Eurymander Hpfr.

Mit Scamander Bsd. nahe verwandt.

Grösse, Grundfarbe, Zeichnung der Oberseite und Form der 3 schwanzartigen Verlängerungen des Hinterflügels ist bei beiden Arten fast gleich und weicht nur darin ab, dass die gelbe Mittelbinde beider Flügel bei der neuen Art etwas schmäler als bei Seamander und in ihrem ganzen Verlauf von gleicher Breite ist, während bei letzterem die oberen Flecke im Oberflügel immer weit länger ausgezogen sind, wodurch die Binde daselbst breiter wird. Die kleinen Flecke der Aussenreihe sind wie bei Scamander gelb, bei einem Exemplar jedoch, im Unterflügel wenigstens, und zwar die 3 oder 4 unteren röthlich übertuscht.

Die Unterseite der Oberflügel ist wie die obere und weicht also insofern von Scamander ab, dass die Flecke der äusseren Reihe nur die Grösse der Oberseite haben, und nicht wie bei diesem bis zum Rande verlängert sind. |

Die Unterseite der Hinterfl. ist ganz abweichend von Scamander. Der innere Theil bis jenseit der Mittelzelle ist bräunlich schwarz, nach der Basis zu etwas lichter; dann folgt die innere Fleckenbinde, welche hier gelblich weiss ge- färbt ist und hinter jedem ihrer Flecke eine bläulich weisse Sichel zeigt. Die Möndcehen vor dem Aussenrande sind weiss mit tief:chwarzem Schatten an ihrer innern Seite. Bei dem Exemplar mit dem rothen Randmöndchen oberseits sind die- selben auch auf der Unterseite mehr oder weniger ziegelroth übertuscht. |

Vaterland: Brasilien.

11. Warscewiezii Hpfr.

Diese neue ausgezeichnete Art stellt sich neben Grayi, Scamander und Eurymander, denen sie sich durch das Vor-

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handensein der 3 Schwänze anschliesst, während sie in der Zeichnung von allen gänzlich abweicht. Die Oberseite des Leibes und der Flügel ist glänzend schwarz. Die Oberflügel sind verhältnissmässig kurz und breit, am Aussenrand unter der Spitze stark ausgebuchtet; die Unterflügel ebenfalls sehr breit, sind ziemlich tief ausgebuchtet und mit 3 Schwänzen von der Länge und Gestalt wie bei Grayi ausgerüstet. Die Franzen in den Randbuchten sind gelblich weiss. Jenseit der Mitte ziehen 2 Fleckenbinden durch die Oberfl., deren innere aus 8 meist punktförmigen, die äussere aus ebenso viel etwas grösseren, runden oder länglichen, hellgelben, durch schwarze Atome verdunkelten, oder auch wohl undeutlich gemachten Fleckchen besteht. Beide Binden sind nach aussen in ihrem unteren Theile convex, in ihrer Mitte concav; das obere Ende der inneren krümmt sich nach innen, das der äusseren nach aussen.

.. Die Unterseite der Oberfl. ist ganz abweichend. Der - tiefschwarze Grund färbt sich gegen die Spitze hin hellbraun; die gelben Flecken der Binden sind sehr vergrössert, die in- nere besteht aber nur aus 5 oder 6 Flecken, da die beiden fehlenden obersten durch zwei weisse Dreiecke in den Win- keln, welche der erste und zweite Subcostalis-Ast mit dem Hauptstamm bilden, ersetzt sind und der zwischen den beiden Discoidales befindliche entweder ausfällt oder nur durch einige Atome angedeutet wird. Von der äusseren Fleckenreihe sind ebenfalls nur die 4 oder 5 unteren Flecke vorhanden, 'die 4 oder 3_ oberen werden durch ebenso viele, von oben nach unten an Grösse abnehmende, innen scharf begränzte, aussen verwaschene, weisse Flecke auf hellbraunem Grunde reprä- sentirt. Ausserdem zieht ein grosser gelber Querfleck schräg über das Zellenende.

Die Unterflügel zeigen ebenfalls zwei, denen der Oberfl. entsprechende Fleckenbinden, deren gelbe, durch schwarze Atome stark verdunkelte, oder auch wohl fast unsichtbar ge- machte Flecke bei der inneren Reihe eine wenig geschwun- gene Linie bilden, deren unteres Ende oberhalb des Anal- - winkels ausmündet.‘ Die Flecke der äusseren Binde sind mondförmig und zwischen beiden Binden in der Mitte zieht ein Streif von 6, aus schön blauen Atomen gebildeten Flecken.

Die Unterseite der Hinterfl. ist schön braun mit 2 breiten, weissen Querbinden, welche mehr oder weniger, besonders die äussere, mit braunen Atomen überdeckt sind. Die innere dieser Binden, dicht hinter dem Zellenende, ‘oder dasselbe streifend, ist wenig gekrümmt, nach unten verschmälert und besteht aus 7, nach aussen meist ausgehöhlten Flecken. Die

äussere Binde streift an den Aussenrand, von dem sie nur

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durch eine schmale Einfassung der Grundfarbe getrennt ist und besteht aus 6 mondförmigen Flecken, von denen die 3 oberen sehr verlängert und daher von der Mittelbinde nur durch schmale Mondsicheln der Grundfarbe getrennt sind. Der Vorderrand des Flügels ist an der Basis bis zur Costalis ebenso gefärbt wie die beiden Querbinden, und im Analwinkel steht ein gelbes Möndchen auf schwarzem Grunde, oberhalb mit einigen bläulichen Atomen gekrönt.

Länge des Oberflügels 50 Mill.

Die Art wurde in Bolivien von dem bekennen ver- dienstvollen Reisenden Warscewicez, jetzigem Director des botanischen Gartens in Krakau entdeckt, dem zu Ehren ich sie benannt habe.

12. Alexiares Hpfr.

Steht dem Rutulus Bsd. nahe und stimmt in Form, Fär- bung und Zeichnung mit demselben überein, unterscheidet sich aber auf folgende Weise: Alexiares ist um ein Fünftheil grösser; Länge seines Vorderflügels 54 Millim.; von den 5 schwarzen Querbinden ist die an der Basis breiter, die zweite in ihrer Fortsetzung auf den Hinterflügeln geradlinig und nicht, wie bei Rutulus, an der Mediana geknickt; die Bäsalbinde ist auch länger, indem sie sich am Vorderrande der Oberfl. bis zur zweiten Querbinde verlängert, mit der sie einen spitzen Winkel bildet; ein. eben solcher Winkel wird auch von der zweiten mit der dritten Querbinde gebildet, während bei Rutulus alle diese 3 Binden weit von einander abstehen; die breite gelbe Binde vor dem schwarzen Aussenrande der Öberflügel, welche durch die fünfte schwarze Querbinde oben zweiarmig getheilt ist, erscheint hier mehr fleckenartig, da die durchziehenden Adern breiter schwarz angelegt sind; der oberste gelbe Fleck des äussern Armes dieser Binde bildet nur ein kleines, schwarz eingefasstes Oval, während derselbe bei Rutulus jederzeit ein langes, verschobenes Viereck dar- stellt, welches die ganze Breite zwischen dem dritten und vierten Subeostalast ausfüllt; die schwarze Einfassung aller Flügel ist sehr viel breiter, die des Unterflügels, welcher nur sehr kleine gelbe Randmöndehen zeigt, in der Mitte durch eine Reihe von 5 grossen blauen Atomengruppen getheilt, welche bei Rutulus kaum angedeutet sind.

Die Unterseite aller Flügel ist blasser, die selberaue Einfassung der Hinterfl. aussen “und innen tiefschwarz gesäumt; der innere Saum besteht aus durch die Adern getrennten Strichen, welche auswärts mit breiten Silberstreifen einge- fasst, und deren 3 untere mit gelbrothen Flämmchen ge- krönt sind.

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Das Weibchen ist düsterer gefärbt, die gelbe Grundfarbe schmutziger, alle schwarze Zeichnungen breiter und an den Rändern etwas vertuscht. Die breite Randbinde der Hinter- flügel ist wie bei Turnus 2 schön blau, aussen und. innen schwarz gesäumt; die gelben Randmöndchen derselben Flügel grösser als beim 3 und um eins vermehrt, indem wie bei Turnus 2 zwischen Costalis und Subeostalis der grössere gelbe, innen roth gehöhte Mondfleck auftritt.

Vaterland: Mexico.

13. Phegeus Hpfr.

Ist zwischen Antiphus Fab. und Diphilus Esp. zu plaeciren, von denen er sich sogleich durch nur 5 rothe Aussenrandflecke der Unterseite der Hinterflügel absondert.

Grösse und Gestalt von Diphilus, Länge des Vorder- flügels 50—56 Mill.. Fühler und Leib wie bei jenem gefärbt. Im Vorderflügel ist an der Basis ein tief schwarzes Dreieck abgeschnitten, welches sich bis zur Hälfte der Mittelzelle und bis zum Innenwinkel erstreckt, während bei Diphilus diese Verdunkelung sich nur bis zur Hälfte des Innenrandes er- streckt, von hier in gerader Linie zum Vorderrande aufsteigt und den grössten Theil der Mittelzelle verdunkelt. Bei der neuen Art ist mehr als die äussere Hälfte der Mittelzelle und der ganze übrige Theil des Flügels lichter gefärbt und zeigt in der Mittelzelle 5 und in den Aderzellen je 2 durch-

‚siehtige helle Striemen, die auf der Unterseite ndch weisser sind.

Die Hinterflügel sind tiefschwarz, breiter als bei Diphilus, sonst mit denselben Ausschnitten und stumpfen Zähnen, die spatelförmigen Schwänze jedoch länger und schlanker. Um den Schluss der Mittelzelle gruppiren sich 4 schneeweisse Flecke, von denen die 3 vordersten zwischen Discoidalis und erstem Medianaast länglich, der vierte zwischen Mediana und. Submediana klein und meist keilförmig gestaltet sind., Ober- halb des zweiten Fleckes, welcher der längste ist, zeigt sich wohl noch ein weisses Strichelehen in der Zellenspitze. Vor dem Aussenrande bemerkt man 4, bald blass ziegel-, bald schön karminrothe Flecke, von denen der vorderste, zwischen Subeostalis und Discoidalis, gewöhnlich punktförmig, der zweite grösser, mondförmig, die beiden letzteren sehr ansehn- lich oval, aussen meist etwas ausgeschnitten sind5 ein ebenso gefärbter kleiner Fleck zeigt sich im Ausschnitt des Anal- winkels unmittelbar unter dem weissen Keilfleck.

Die Unterseite weicht nur darin ab, dass die rothen Aus- senrandflecke hier grösser sind, und dass noch ein fünfter zwischen den Subeostalis-Aesten auftritt. |

Weibchen nicht bekannt.

Vaterland: Luzon, von Herın Jagor gesammelt.

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Revision des Clivinides de /’Australie par J. Putzeys.

De m&me que la plupart des autres insectes, les Clivines de l’Australie presentent des formes, qui ne permettent pas de les confondre avec les especes des autres parties du monde. Le nombre des especes que je connaissais en 1862 s’est notable- ‚ment aceru par l’examen que je viens de faire de la riche collection de Mr. le Baron de Chaudoir, et il est probable que l’exploration entomologique du centre, du nord et de l’ouest de la Nouvelle-Hollande ne tazdena pas a signaler bien d’autres especes encore.

Genre Scolyptus Putz. Post. cliv. p. 21.

1. Se. planiceps Putz. ]l. e. p. 42 No. 13 (Clivina). Ceratoglossa rugiceps Mae Leay N. ar ent. Trans. En. 72. Austral. m£r. et or. un individu que m’a communigque Mr. Dohrn et qui vient de Victoria, est plus petit que le type et a le corselet

/ plus r&tr&ci en avant.

2. Se. foveiceps Mac Leay |. c. p. 73.

Richmond River. Je ne connais pas cette espece que je place iei sur la

foi de son. descripteur. | |

Genre Glivina. Premier Groupe.

Dent du menton beaucoup plus courte que les lobes late- raux, tres large, profondement sillonnee au centre, arrondie a l’extremite. Ces lobes droits int&erieurement, arrondis en dessus et exterieurement. Les palpes labiaux ont leur deux derniers articles &gaux en longueur, {res longs, le dernier un peu elargi au milieu, arrondi & Pextremite. Le dernier artiele des palpes maxillaires est comme celui des palpes labiaux: le penultieme est de moitie plus court, en triangle tr&s allong£. 2 Mandibules tres arquees, larges, rebordees exterieure- ment, creusdes de chaque cöte d’une carene centrale qui s’etend Jusqu' au bout. Antennes n’atteignant pas les angles ‚poste- rieurs du corselet: leur premier article tres long, &pais, un peu retreei au milieu: le deuxieme de tres peu plus long. que ‚le troisieme; les suivans devenant de plus en plus courts et plus carres jusqu’au dixieme; le onzieme de moitie plus long que le dixieme et ovale. Labre large, l&Egerement &chancre ‚au centre; ses cötes tres arrondis. Epistome tronqu&; ses

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ailes tr&s avancees, arrondies & l’extr&mite, & peine s&parees des grandes ailes.. Elevation anterieure presqu’indistinete. Vertex depourvu de tout sillon transversal. Corselet peu convexe, retr&ci en avant; sa base est peu prolongee. Sillon transversal 'anterieur entier. De chaque cöte de la base une 'impression peu profonde, lineaire. Elytres oblongues-allon- gees, plus ou moins cylindriques, arrondies a la base, un peu retrecies & l’extr&mite; la premiere strie recourbee A sa base ‘et se portant contre la base du huiti&me intervalle. Troi- sieme intervalle 4-poncetue. Tibias anterieurs ayant la digitation et l’&pine terminales tres longues et deux fortes dents assez couch@es; sillonnees en dessus. Paronychium tres long. Tibias intermediaires ayant exterieurement un eperon tres long. Les deux points de chaque cöte de l’anus sont .tres Gcartcs, Episternes metathoraciques £troits et allonges.

1. C. procera n. sp.

| Atra subaenescens, nitidissima; palpis, antennis pedibus- ‘que rufis. Menti dens latus, rotundatus, canaliculatus, lobis lateralibus rotundatis brevior. Mandibulae latae, arcuatae, subacutae, planae, in medio carinatae, ‚punctulatae. Clypeus truncatus, alis prominulis rotundatis, Ieviter punctulatis; ele- vatio antica brevis, a vertice sulco parum profundo. utrinque "abbreviato separata. Vertex convexus, laevis. Prothorax. latitudini basali aequalis, basi rotundata in angulis posticis, lateribus parum sinuatis, antice angustior; margine antiea in medio emarginata, angulis rectis; “basi utrinque fossula lineari laevi, parum profunda impressus. Elytra subeylindriea, basi rotundata, postice leviter angustata; striis parum profundis, minute punctulatis, apicem versus laevibus, . tertia quadri- punctata. Tibiae anticae suleatae, longe digitatae, dentibus duobus latis instructae. | |

Long. 33 EI. 20 Lat. 4°, Mill.

| D’un noir vernisse avec un leger reflet bronze sur le corselet et les Elytres. Les palpes, les antennes et les pattes 'anterieures sont d’un roux un peu brunätre; les pattes poste- rieures sont fauves. Les mandibules sont larges, tres arquees, planes en dessus et portant au milieu une carene qui s’etend jusqu’& l’extremite; leur. surface est parsemee de points tres “distinets. ‘Les antennes n atteignent pas les angles poste- rieurs du corselet; leur premier article est gros, long, eylin- drique; le Hellzicne est le plus etroit de tous, & peine un peu plus long que le troisieme, mais, beaucoup moins ‚elargi a llextremite; tous les autres grossissent successivement jus- qu’au Onzieme; ils sont de forme carr&e & partir du cinquieme;

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le dernier est plus allong& et aminei au bout. L’&pistome est tronque; son rebord est moins &pais au milieu. Les ailes sont tres saillantes, ovales, et leur point de jonction aux 'grandes ailes n’est indiqu& que par une petite sinuosite. Li’ele- vation :anterieure est tres rapprochee de l’epistome; elle est etroite et bornee en arriere par un sillon assez large, mais peu profond et qui n’atteint pas les sillons lat&raux. Le som- met de la tete ne porte aucun sillon transversal; il est im- perceptiblement parseme de petits points; au milieu du vertex, on distingue & peine une l&gere d&pression arrondie. Les ea- renes qui sont le prolongement des grandes ailes sont bien marquees, presque droites et ne depassent pas les yeux. Ceux-ci sont un’ peu plus saillans que les ailes; leur quart ‚posterieur est enchässe dans les tubercules post- -oculaires. Le corselet, & sa partie anterieure, n’est qu’un peu moins large que la tete, mais il s’elargit jusqu’au dessus des angles posterieurs et se retreeit ensuite brusquement. “Les angles posterieurs ne sont pas saillans; les angles anterieurs sont droits, un peu deprimes; le bord anterieur est &ehanere' au milieu; le sillon longitudinal est profond, sauf & sa base; le sillon transversal est tres rapproche du bord anterieur. De chaque cöt& de la base, plus pres du bord externe que du milieu, on voit une impression longitudinale &troite, tr&es peu profonde, non ponctuee. Les Elytres sont allong&es, eylin- driques, avec la base et les &paules tres arrondies, l’extre- 'mit€ un peu retr&eie, les bords tr&s l&gtrement sinues avant le milieu; les stries "sont m&dioerement profondes, finement ponctuees; elles s’affaiblissent ext&erieurement et vers l’extre- mite; les quatre gros points du troisieme intervalle sont situes eontre la troisieme strie. Les deux points anaux internes sont tres 6eartes l’un de l’autre. Les tibias anterieurs ont leurs digitations, dents et &pines d’un brun fone&; les unes et les autres sont moins divariqu&es que d’habitude. Les cro- chets des tarses sont longs et greles; le paronychium est au moins de la. m&me longueur.

Cet insecte vient probablement des environs de Melbourne. Je n’en ai vu qu’un seul individu qui fait partie de la coll. de Mr. de Chaudoir.

2. C. prominens n. sp. Long. 30 El. 18 Lat. 4, M. Ray, a, ge Tres voisine de la C. procera dont elle n’est peut-etre qu’une variete. Elle est plus petite; le corselet est un peu plus court, mais large en arriere; les @lytres sont un peu plus etroites & Vextr&mite et les yeux sont plus saillans. 98

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Melbourne. Deux ind. appartenant & Mr. de Chaudeir qui les a regus de Mr. Bakewell.

Deuxieme Groupe.

Ce groupe a beaucoup d’analogie avec le pr&eedent. Il ‚en differe par sa couleur moins luisante, ses antennes plus obscures, ses pattes d’un brun noirätre, son &pistome dont les ailes sont moins £troites; ses antennes plus Epaisses; ses yeux plus enchässes de toute part; le sillon transversal de la tete un peu plus profond; sa tete plus convexe, tres finement ponctuee; son corselet plus ovale et plus &chanere en avant; ses Elytres plus econvexes, en ovale allong£e tres regulier; ses stries plus profondes; le dessous du corselet finement ride- ponctu&, et surtout par les &pistomes metathoraeiques qui sonts courts et carr&s. Le paronychium est un peu plus long.

3. C. elegans Putz. Post. cliv. p. 44 No. 14.

ll y a longtems que je possede cet insecte qui m’a ete donne comme venant de l!’Amerique me£ridionale.. Comme la plupart de ses caracteres le rapprochent des especes d’Aus- tralie, je soupeonne que ce pays pourrait bien €tre sa veri- table patrie,

Troisieme Groupe.

L’esp&ce, unique jusqu’a present, sur laquelle j "stablis ce sroupe, a tant d’analogie-avee la C. Australasiae, qu’au premier abord on pourrait la prendre pour une simple va- riete. La dent du menton est plus longue; elle atteint la hau- teur des lobes lat&raux. Les mandibules sont tres courtes, larges, moins arquees, moins aigu&s,, car&ndes seulement & la base. Le corselet est beaucoup plus convexe, & peine retreei en avant, presque carre avec ses cötes arrondis et ses angles anterieurs tres deprimes. Les &lytres sont tronquees & la base, leurs epaules relevees, les stries plus larges et plus pro- fond&ment ponctudes. C’est la cinquieme strie, et non Ja quatrieme, qui va s’appuyer & la base sur le huitieme in- tervalle.

4. C. atrata Putz. Post. p. 54 No. 26.

Cet insecte, que j’ai recu jadis comme venant de l’Ame- rique m£ridionale, me parait plutöt &tre Australien. Je n’en connais qu’un seul individu.

(Quatrieme Groupe.

Les especes de ce groupe different de celle du premier par leur mandibules tr&s aigues, les ailes de l’Epistome qui

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ne sont pas brusquement separees de celui-ei et sont, au con- 'traire, sa continuation; elles sont un peu moins avancees, plus larges et nettement separees des grandes ailes; les antennes sont un peu plus longues et moins &paisses; leur premier article est un peu plus court. L’el&vation anterieure est en fer & cheval, suivie d’un sillon transversal plus profond; le sommet de la tete est plus inegal, ponetue, et il porte au milieu un sillon longitudinal qui s’etend depuis le col jusqu’au sillon transversal; les yeux sont moins enchässes en arriere; les angles posterieurs du corselet sont legerement mais di- stinetement saillans; les Elytres sont moins eylindriques, leurs stries sont plus profondes, plus fortement ponctuees; les inter- valles sont plus convexes; les tibias anterieurs ont leurs di- gitations, dents et &pines plus &carte6s. |

Afin de ne pas rompre la serie des especes Australiennes et pour ne pas multiplier les groupes, j’ai admis & la fin de celui-ci quelques especes, les caraeteres que je viens d’in- diquer ne se presentent pas tous. J’ai eu soin de signaler ces anomalies chaque fois qu’elles se sont pre&sentees.

Au milieu de ce groupe, essentiellement Australien, se place une espece de Celebes qui s’y lie tres intimement.

5. C. Australasiae. Bohem. Freg. Eug. R. p. 8 No. 18

Long. 10 EI. 6%, Lat. 2, M.

Le type de Boheman venait de Sidney. J’en possede de Melbourne, Victoria etec.

6. €. rugithorax n. sp.

Long. 10 El. 5%, Lat. 3%, M.

Elle a les plus grands rapports avec la C. Australa- siae dont, cependant, elle me parait &tre distinete: ses ely- tres sont un peu plus courtes, plus larges, plus profond&ment striees; le corselet est un peu plus convexe, moins retreci en avant; ses angles anterieurs sont plus d&primes et les cötes de la base sont un peu moins prolonge&s.

Nouvelle-Zelande (coll. de Chaudoir).

7. C. juvenis n. sp.

Be 8 BELA Tal 2 M

Egalement tr&s voisine de la C. Australasiae. Entiere-. ment d’un testac& un peu rougeätre. En arriere de l’eleva- tion anterieure du front, on voit un sillon large et profond. Le sillon du vertex est plus court et moins marque. Le cor- selet est plus etroit, ses angles anterieurs sont moins arrondis; les elytres sont un peu plus courtes; les dents des tibias sont plus greles.

Melbourne ind. coll, de Mr. de Chaudoir).

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% . ©, lepidan. sp.

Long. 8%, El. 4, Lat. 2 M.

De möme couleur que la C. Australasiae. : Notable- ment plus etroite dans toutes ses proportions; le dernier ar- ticle des palpes est plus Elargi au milieu et plus &troit & l’extr&mite; la tete est plus petite; le vertex ne porte pas: de fossette distinete; le corselet est plus long, beaucoup plus etroit surtout vers la base dont les cöt&s sont plus prolong&s; les elytres sont un peu plus courtes, moins larges, plus‘ de- prim&es en dessus.. Les dents des tibias anterieurs sont plus courtes, surtout la dent externe sup£rieure. :

Melbourne. 5 ind. (coll. de Chaudoir).

9. C. vagansn. sp.

Long. 6" al aa Kata Mi

D’un noir un. peu plus. terne que la €. Australasiae; les sillons lat&raux de la t&te sont moins paralleles et diver- gent plus fortement en arriere; le vertex ne porte pas de fossette longitudinale, mais un seul point arrondi & peine mar- que; les yeux sont moins saillans. Le corselet, dont la base - est plus courte, est un peu plus long et ses cötes sont plus, arrondis, plus deprimes. Les elytres sont plus courtes, plus etroites vers la base, plus @largies au del& du milieu; les points des stries sont encore plus marques et les intervalles sont plus plans; les dents externes des tibias anterieurs ‚sont tres petites et obtuses.

Australie orientale. 1 ind. recu de Mr. Thorey. Ge gran devoir rapporter & cette esp&ce un individu de Melbourne, regu de Mr. vom Bruck, et dont le corselet est un peu plus long et les Elytres sont un Der plus urn a intervalles encore moins convexes. a:

10. C. cavan.sp.

Long. 7%, El. 4 Lat. 2M.

D’un testac& un peu brunätre sur je elytres le lönkl de la suture. L’&pistome est trongu& au milieu, avance vers ses angles qui sont intimement unis aux ailes "et forment avec celles-ei une saillie large et arrondie. Toute la partie ante- rieure du front est fortement d&prime&e et plane, ponctuee sur les cötes; cette depression ne se releve qu’& la hauteur de la partie posterieure des yeux. Le corselet est carre, un peu allonge avec tous les angles presqu’arrondis, ou plutöt ovale, un peu &largi en avant et en arriere; les cötes sont tres ar- rondis aux angles posterieurs, A peine tres legerement retre&eis jusqu’aux angles anterieurs; le bord anterieur est assez forte- ment echanere au milieu; toute la surface est parseme&e d’une

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ponetuation; extremement fine; de chaque cötE de la base, en face des angles posterieurs, on voit une impression lin&aire tres netie et dont le fond est irr&gulierement ponctue. Les elytres sont allong&es subeylindriques, un: peu retr&cies vers l’ex- tremite, tronquees au milieu de la base-avec les Epaules ar- rondies, Les cuisses ant&rieures sont &paisses, ovales; les ti- bias sont larges, sillonnes en dessus; la: digitation terminale, externe est forte et Epaisse; la premitre dent laterale est longue et prolongee; elle est suivie de deux autres dents triangu- laires. Les tibias intermediaires sont assez &troits; leur &pe- ron est plus court et moins pointu que chez: la C. Austra-, lasiae.

- 11. C. ephippiata Putz. Mon. p. 84 No. 31 et Post. P= 34. Ne. .10. | Malgre son aspect Australien, je ne puis pas. douter que cet insecte appartienne r&ellement & l’Inde. Mr. Schaum ‚m’en a eommunique plusieurs individus bien positiviment recueillis par. Wallace aux iles Celebes. Outre les differences avec la C. basalis signalees par moi (Post. p. 39), je puis ‚encore indiquer les suivantes: les &lytres ei "plus convexes; le cor- selet est egalement plus convexe, moins retreci en avant et moins large en arriere; les &paules sont: moins arrondies.: Le caractere tir&E de l’absence ou de la presence d’une fossette sur le vertex est peu stable; je l’ai rencontr& dans deux in; dividus de l’ephippiata rapportes par Wallace et je n’en ai pas trouve& de traces dans deux de la basalis venant de l’Australie boreale. ü I. Celebes.

12. C. basalis Chaud. B. M. 1843 p. 733. Putz. Post. p. 38 No. 9.

Bee BL A Tal 3U M

13. C. dimidiata n. sp.

Long. 7 EI. 31/, Lat. 17%, M

La disposition des couleurs est & peu pres la m&me que chez la C. basalis, mais la tache noire est moins grande, dirigee tres obliquement depuis la marge laterale jusqu’a la ‚suture, ou elle se prolonge jusqu’au delä du milieu de l’Elytre; la teinte anterieure au lieu d’&tre d’un rouge sombre, est d’un testac& l&gerement rougeätre; les pattes et les antennes sont egalement d’une teinte plus claire, Les yeux sont un peu moins saillans; le corselet est moins retr&ei en avant, moins &chanere au milieu du bord anterieur; les elytres sont plus courtes et plus £troites,

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Australie (Melbourne?) ‚deux individus (eolleetion de Chaudoir).

14. C. sellata n. sp.

Long. 5 El. 2%, Lat. 1), M Ä

Fulva, eapite, prothorace, elytrorumque plaga media ovata nigris Clypeus subemarginatus, alis eonnexis rotundis; elevatio antica arcuata: vertex obseure foveolatus, anticeque dense punctatus. Prothorax subquadratus, postice latior. Elytra elongata, basi truncata, humeris rotundatis, late- ribus subrectis, apice angustata, profunde punctato- striata, interstitiis basi praesertim convexis. Ti- biae anticae supra sulcatae, extus supra digitatio- nem terminalem tridentatae, dentibus 2 inferiori- bus validis.

Cette espece s’ecarte un peu des autres par son Epistome moins echanere, ses ailes moins arrondies sur les eöt&s et plus nettement separees des ailes posterieures; par son el@vation anterieure qui a la forme d’une carene en fer & cheval; par ses palpes un peu plus retreceis au bout et son paronychium tres court. Son corselet a la m&me forme que celui de la C. Australasiae; il est parsem& de points extr&mement pe- tits; les elytres sont beaucoup plus tronquees & la base, les Epaules sont moins arrondies et l’extr&mit& est plus retr£eie. Australie. 1 ind. (coll. de Chaudoir).

15. C. verticalis n. sp. Long. 5, El. 2%, Lat. 14, M .....Blle differe de .la pree&dente par sa couleur entierement

testacde, un peu plus foncee sur la t&te et le corselet; la su- ture est l&gerement brunätre. La difference essentielle se trouve dans la forme du corselet qui est presque carre, aussi large en avant qu’en arriere; le bord lateral est un peu sinue avant les angles anterieurs; les Elytres sont plus cylindriques, nullement retrecies en arriere. Sous tous les autres rapports, elle ressemble & la C. sellata.

Australie. 2 ind. (coll. de Chaudoir).

16. C. suturalis Putz. Post. p. 39 No. 11.

Long. 5 El. 2, Lat. 1%, M.

Sous bien des rapports elle se “Tapproche de la C. ver- ticalis; le corselet a presque la m&me conformation, mais il est moins convexe, plus long et encore plus &Elargi en des- sous des angles anterieurs; il est couvert d’une ponctuation tres distinete. L’epistome a l’angle externe de ses ailes plus

_

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marque, simplement obtus et celles-ci ne sont pas 'separdes des ailes posterieures. L’el&vation anterieure est moins mar- quee; le vertex ne porte, en avant, que quelques points Epars. Toutes les dents externes des tibias sont obliterees, ce qui, du reste, pourrait bien n’ötre qu’aceidentel.

Australie (Port Philippe). 1 ind. (coll. Putzeys).

17. C. melanopyga Chaud. (coll.).

Long. 5%, El. 2%, Lat. 1%, M.

Nigranitida,palpis, antennis, geniculis, tarsis, elytrorumque dimidia parte antica rufis Vertex antice dense punctatus. Prothorax quadratus, antice emarginatus, angulis prominulis Elytra elongata, basi subtruncata, humeris subrotundatis. Tibiae anticae supra suleatae, extus valide biden- tatae denticuloque brevi superiore armatae.

Cette espece est encore une de celles qui s’eloignent du type du present groupe, surtout par la forme de son corselet et par la disposition des stries des Elytres. Les ailes de l’epistome sont aussi avancees que dans la C, Australasiae, mais elles sont moins arrondies; les grandes ailes en sont tres nettement separees. L’elevation anterieure est en fer & cheval, separ&e du vertex par un sillon transversal; le vertex lui-m&me est un peu aplati, legerement creuse au centre et parseme de points plus ou moins nombfeux. Le corselet est earre, cependant un peu plus large que long, un peu echanere au milfeu du bord anterieur; ses angles sont un peu avanees; les angles posterieurs sont l&gerement saillans; il ne porte de points qu’au fond des deux sillons lin&aires situ&s des deux cötes de la base- Les &lytres sont allongees, presque eylin- driques, faiblement retreeies & l’extr&mite; la base est presque tronqu&e, mais Jes &paules sont arrondies. Ni la quatrieme ni la einquieme strie ne se recourbe & la base pour aller se joindre au huitieme intervalle. La tache noire occupe un peu plus que le tiers posterieur des elytres et, au milieu, se prolonge un peu le long de la suture. Les tibias anterieurs ont leurs dents externes assez fortes; on distingue m&me une troisieme dent, beaucoup plus petite, au dessus de la deuxieme.

Melbourne. 2 ind. que Mr. de Chaudoir a regus de Mr. Bakewell. |

18. C. heterogena n. sp.

Long. 5%, El. 2%, Lat. 1%, M. |

C’est surtout par son &pistome que cette espece s’ecarte du groupe je la laisse. Au lieu d’etre intimement uni aux ailes qui, tout en s’avancant, en forment la continuation, il

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est, ici, dente & ses deux extr&mites, et les ailes, plus recu- lees, forment exterieuremnnt un angle obtus, L’elevation an- terieure, tr&s marquee et assez courte, est separee du vertex par un sillon peu profond et ponctu£; le sommet de la tete porte un sillon longitudinal large et muni de quelques gros points; les points de chaque cöte pres des yeux sont de möme grosseur. Les yeux,.dont la moitie seule est distinete, sont tres saillans. Le corselet est carr&, un peu sinude sur les cötes, aussi large en avant qu’en arriere; toute sa surface, sauf la partie anterieure au milieu, .est parsemde de : points tres. distinets. Les elytres sont tres allong&es, eylindriques;, leurs epaules, arrondies, sont relevees, elles sont d’un brun de poix, mais leur ‚rebord externe, la suture en avant et en arriere, et les &paules sont d’une couleur testacee. La qua- trieme strie se recourbe ä& sa base et se porte vers le huitieme intervalle. Le dessous du corps est noir; les pattes, sauf le dessus. des cuisses, les palpes et les antennes sont testauees. Les tibias anterieurs sont munis exterieurement de deux dents tr&s longues et d’une petite dent peu distincte.

Australie. 1 ind. appartenant & Mr. de Chaudoir qui l’a recu de Mr. Melly.

19. C. angustula Chaud. (coll.).

Long. 4, EI. 2y, Lat. 1M.

Entierement d’un» brun tres clair; le corselet, les palpes et les antennes testaces. La töte est semblable & celle de la C. heterogena,. mais l’el&vation anterieure est plus large et moins arquee. Le corselet est plus long et,sa, base est encore moins @largie. Les elytres sont semblables, de m&me que les tibias ant&rieurs. |

Melbourne. 1 ind. coll. de Chaudoir (Mr. Bakewell).

Cinquieme Groupe.

Tres voisin du groupe pr&cedent, dont il differe par la dent du menton qui est tres courte, tres arrondie et occupe le fond -de l’echanerure; par les. antennes plus courtes et plus Epaisses; par les mandibules plus courtes et meoins aiguös; par les ailes de l’Epistome qui sont plus larges et plus arrondies; par le corselet, plus convexe, plus d&prim& sur les cötes et aux angles anterieurs, A peine retreci en avant, moins dilat& en arriere et dont la base est en demi cerele et non prolongee; les angles posterieurs sont. encore moins saillans; par les Elytres presque lisses & l’extr&mite et dont le sixieme intervalle se r&unit au huitieme; par ses tibias ant&rieurs plus brievement dentes; par ses tibias inter- mediaires, plus &troits et presque depourvus de poils raides.

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20. C. biplagiata n. sp.

Long. 6%, El. 31, Lat. 2 M.

D’un noir tres brillant avee une taclıe d’un ferrugineux un peu sombre, arrondie, avant l’extr&mite -de chaque Elytre; les palpes, les antennes et les 4 pattes posterieures sont d’un testac& rougeätre. La dent du menton est tres large, occeu- pant toute la lJargueur de l’&chancrure, arrondie; les lobes lateraux sont plus Eleves, arrondis, rebordes; les palpes ont leur dernier artiele presque eylindrique et tronque a lextre- mite. Les antennes s’&paississent & partir. du cinquieme ar- tiele qui est transversal-arrondi de m&me que les suivans. Les mandibules sont larges, planes, peu aigues; le labre est largement &chancr& au centre, arrondi sur les cötes. L’epis- tome est intimement uni & ses ailes qui sont avancees et tres arrondies. L’el&vation anterieure est peu marquee; on y dis- tingue quelques petits points; elle est s&paree du vertex ‚par un sillon transversal; la fossette du vertex est prolongee jus- qu’au col; elle est assez large, mais fort peu profonde et lisse; la partie anterieure du vertex est tres fortement ponetuee. Le corselet est presqu’ovale, tres convexe; la base n’est nul- lement prolongee; les angles posterieurs sont completement indistinets; les cötes, peu arquees, vont en se retrecissant 1&- gerement jusqu’aux angles anterieurs qui sont tres deprimes et arrondis; le sillon transversal atteint & ses deux extr&emites le bord 'anterieur; un peu au dessus de la base du- corselet on remarque un sillon tres peu profond, parallele & celle-ci. La surface est parsemee de tres petits points, distinets seule- ment sous un tres fort grossissement. Les &lytres sont ob- longues; les cötes sont presque droits; la base est tronquee, mais les epaules sont arrondies. Les stries sont tres fortement ponetu&es, mais elles deviennent presqu’indistinetes au dernier quart des elytres; les 5 premieres partent de la base; le sixieme intervalle se reunit & la base au huitieme.

Les tibias anterieurs ont, exterieurement, deux grosses dents assez courtes; ils sont l6gerement sillonnes ‚en dessus. Les tibias intermediaires,. &troits et tr&s peu garnis de poils, ont un &peron long. et fort.

Le dernier segment de l’abdomen porte des peinfr aussi petits que ceux du corselet.

Mr. de Chaudoir en possede un seul individu qui a ete trouve dans des laines venant de l’Australie.

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®

‚. Bemerkungen über Arten der Gattung Colias . von |

Dr. ©. Staudinger in Dresden.

Wenn in eine Gattung, die sehr ähnliche, zum Variiren und Aberriren geneigte und deshalb oft zweifelhafte Arten enthält, Ordnung geschafft werden soll, so ist das nur dann anzurathen, wenn dem Ordner eine grosse Menge von Exem- plaren der verschiedenen Formen aus den verschiedensten Gegenden zu Gebot stehn. Nicht selten ist sogar die eigene Anschauung der Originale zweifelhafter Arten ganz noth- wendig. Der schärfste Kritiker, der gewissenhafteste Unter- sucher der verschiedenen Abbildungen und Beschreibungen, von denen erstere selbstverständlich stets, letztere leider häufig nach einzelnen Exemplaren gemacht sind, verfällt sonst leicht in Irrthümer und erreicht so oft gerade das Gegentheil von dem, was er in bester Absicht will. Ein beschriebenes Uni- cum kann doch immerhin eine zufällige Aberration einer Art sein, die in ihren typischen Stücken ganz anders aussieht. Abbildungen sind gar nicht selten nach ziemlich schlechten, verflogenen Exemplaren gemacht und vom Künstler dann oft mit ganz anderen Farbentönen ausgestattet, als womit die Natur solche Stücke in ihrem Brautkleide bedachte.

Es handelt sich gar nicht darum, mit Bestimmtheit an- geben zu wollen, was Art, was Race ist; das ist nicht zu ent- scheiden, sondern ein reiner Glaubensartikel, je nachdem man mehr oder weniger dem Darwinismus huldigt. Aber entschei- den, welche Form der Autor unter dem von ihm aufgestellten Namen verstanden hat, welche Namen, als entschieden der- selben Form angehörig, zusammenfallen müssen, oder welche Namen, zusammengezogen, wieder zu trennen sind, das kann man eben am sichersten nur durch ein möglichst grosses Ma- terial der Thiere selbst. Da ich glücklicherweise manche Colias-Arten in sehr grosser Menge unter Händen hatte und noch habe, von andern werthvolle Originale erhielt, so halte ich es, mit aller Achtung für den Verfasser des letzten Ar- tikels über Colias-Arten in dieser Zeitschrift 1865 p. 272 ff., für meine Pflicht, hier einige Irrthümer zu berichtigen, die das oben Gesagte rechtfertigen werden.

Ich fange mit der letzten Form der von Herrn Werne- burg gegebenen Aufstellung, mit Col. Werdandi Zett. an. Zetterstedt beschreibt diese Art nach einem einzigen Stück aus dem nördlichen Lappland, das er von Schönherr erhielt, ‚und das sich noch heute in dem Königl. Museum zu Stock-

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holm ‚befindet. Der Naturalienhändler Keitel: brachte von seinen verschiedenen Reisen nach Lappland eine grosse Anzahl ' einer sehr unter sich aberrirenden Colias-Art mit, die ihm Professor Boheman in Stockholm nach dem Originale der Col. Werdandi Zett. als solche bestimmte. Auch Wallengren sagt in seinen „Skandinaviens Dagfjärilar* pag. 142 obs.: „Col. werdandi Zett. est C. nastes Boisd. ut e specimine originario, in collectione Schönherr asservato et a me viso, satis apparet ete“. Hätte Herr Werneburg diese Stelle berücksichtigt, so hätte er schwerlich gesagt, „es sei fast unzweifelhaft, dass Werdandi Zett. nichts anderes als ein vielleicht abgeflogenes & von Pelidne ist“, obwohl C. Pelidne niemals im europäi- . schen Lappland gefunden wurde. Das weiss zwar Herr Wer- neburg auch, doch meint er, „es dürfte wohl keinem Zweifel unterliegen, dass C. Pelidne im Norden Lapplands gefunden ‚werden kann.“ Ich meinestheils zweifle ausserordentlich daran und behaupte, dass C. Pelidne niemals im nordischen Europa gefunden werden wird (denn die angeblichen C. Pelidne von Petersburg sind nur Palaeno); die Zukunft wird lehren, wer von uns beiden Recht hat.

Diese Col. Werdandi Zett., von der ich mindestens ein halbes Tausend Exemplare sah und noch 19 schöne Stücke in meiner Sammlung habe, müsste nun eigentlich in zwei von den Werneburgschen Hauptabtheilungen der Gattung Colias zu gleicher Zeit stehen, da die Männer meistens zwar einen gefleckten Hinterrandssaum der Vorderflügel: haben, der in- dessen gar nicht selten in einen vollständig ungefleckten Saum wie bei C. Palaeno übergeht. Leider hat Herr Werneburg diese Art in seine dritte Hauptabtheilung gesetzt, wohin sie niemals passt, da die 2? stets einen gefleckten Hinterrands- saum der Vorderflügel haben. Ebenso variirt C. Werdandi Zett. hinsichtlich der Färbung, die gewöhnlich gelbgrün ist, zuweilen indessen auch. bei den S& ganz weisslich wird, oder ‚In seltenen Fällen fast orangegelb wie bei C. Chrysotheme. Es passt daher Zetterstedt’s Beschreibung ganz gut auf ge- wisse Stücke seiner Art, auch die „dunklen Adern der. Vor- derflügel“, die ich nie bei C. Pelidne sah. Doch ist. es nicht möglich, allein nach dieser Beschreibung, ganz abgesehen von ihrer Kürze, die Art zu erkennen, der das beschriebene Stück angehört. Col. Werdandi Zett. ist jedenfalls die europäische Form von der amerikanischen C. Nastes, für die sie Wallen- gren ohne Weiteres nimmt. Die £? beider Formen sind auch oft kaum von einander zu unterscheiden, die SS von C. Werdandi sind meistens grösser und liehter in der Färbung. Auch von C. Nastes kommen bisweilen 5& mit ganz unge- fleecktem Hinterrandsaum der Vorderflügel vor. _C. Melinos

Ev., die ich in Natur nieht kenne, ist wahrscheinlich die sibi- rische Form dieser Werdandi und Nastes, und wenn Herr Werneburg, der dieselbe selbst bei Nastes stellt, pag. 285 sagt: „Was dagegen Werdandi Zett. betrifft, so.ist sie ein ganz anderes Thier, das nicht, wie Staudinger in seinem Ca- "talo& p. 189 meint, zu Melinos” gehört, vielmehr identisch mit Pelidne, und höchstens eine nicht erhebliche Abänderung der- selben ist®, so wird er vielleicht jetzt meine frühere Ansicht billigen. Öb nun alle diese Formen als mit Phicomone zu- sammengehörig betrachtet werden müssen und letztere wieder nur eine Hyale ist, das gehört in das Reich des Darwinismus, ' und bleibt stets eine nicht zu beweisende Hypothese.

- . Hinsichtlich der Col. Pelidne verweise ich auf das von Möschler Wien. ent. Mts. 1860 p- 349 ff. darüber Gesagte. Kommt diese Art, wie das der Fall zu sein scheint, mit Col. Palaeno an denselben Stellen in Labrador vor, so ist dies für mich ein genügender Beweis, dass beide zwei sicher getrennte Arten sind.

Die Namen Pirtönkhe Hb. und Europomene 0. müssen am. Besten als Synonyma zu Palaeno L. gezogen werden; denn bei einer grossen Menge von Exemplaren aus verschiedenen Lokalitäten gehen die Stücke so in einander über, dass es oft unmöglich ist, zu bestimmen, welcher Form sie. beigezählt werden müssen. Unter Philomene versteht man meist die bleicherere nordische Form, unter Europomene . eine kleinere hochgelbe Form (weshalb eben Duponchel’s

Bilder 1 47, 3. 5 nie hieher ‘gehören können). Linne stellt nun Faun. Sv. 1761 p. 272 Palaeno nach nordischen, also blassen Exemplaren auf, und so ist selbstverständlich die später aufgestellte Philomene Hb. nur Synonym der Linn&- schen Palaeno, was auch bereits Ochsenheimer IV p. 157 ‘deutlich ‚sagt. "Als Bezeichnung einer bestimmten Aberration mag der Name Werdandi HS. für die gelben 22 der C. Palaeno beibehalten werden, wozu eben Dup. I 47 üg. 4 gehört.

: Die von Herrn Werneburg aufgestellten Unterscheidungs- merkmale zwischen der Erate- und Chrysotheme-Gruppe sind durchaus nicht stichhaltig. Ich habe mindestens 5--600 C. Erate unter Händen gehabt und deren gegenwärtig noch über 100 vorräthig. Der „tiefschwarze* Saum der C. Erate ist gar nicht selten ganz mattschwarz, d. h. von gelben Ato- men vollständig überdeckt, er erreicht auf den Hinterflügeln ‘verhältnissmässig selten den Innenwinkel und geht bei meh- reren Stücken sogar nur bis zur Mitte des Aussenrandes. Die Form des so sehr variirenden Mittelfleckens als Gruppen- merkmal aufzustellen, ist ganz unzulässig, und wenn bei C.

ER;

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'Erate der Vorderrand der Oberflügel convex, bei ‚Chrysotheme derselbe horizontal sein soll, so kann ich dies gar nicht’her- ausfinden. Uebrigens ist bei Erate der Hinterrandssaum der Vorderflügel gar nicht selten deutlich gefleckt; solche Exem- plare gehören also zur Hyale-Gruppe, mit welcher Art übri- 'gens Erate höchst wahrscheinlich Bastarde erzeugt. Eine an- dere sehr interessante Form ist Helichta Ld., vielleicht ein Bastard zwischen C. Erate und Edusa, die nach zuverlässigen Angaben öfters in Begattung angetroffen sind. Diese Helichta zeigt allerdings im männlichen Geschlecht keine Spur von dem tropfenartigen orange Fleck am Vorderrande der Hinter- flügel und steht so trotz der orange Färbung der Flügel der Erate viel näher.

Von der ächten Colias Boothii Curtis erhielt ich durch ‘die Güte des hochverehrten Henry Doubleday ein typisches Exemplar aus der Sammlung des verstorbenen John Curtis, welches mit HS. fig. 39. 40 ziemlich genau übereinstimmt und eine von der Hecla Lef. sicher verschiedene Form ist. Da Hecla Lef., mit den lappländischen Exemplaren fast ganz übereinstimmend; auch in den hocharktischen Regionen Nord- amerikas, in Grönland vorkommt, so halte ich um so mehr. Col. Boothii Curt. und Col. Hecla Lef. für zwei getrennte Arten. Dass eine dieser beiden Arten, oder gar beide, als Lokalvaritäten zur C. Chrysotheme gezogen werden können, glaube ich um so weniger, als C. Chrysotheme aus dem öst- liehen Sibirien gar keine Neigung zum Variiren zeigt: 'C. Chione Curt. kenne ich gar nicht. »Das Unterscheidungsmerkmal des Herrn Werneburg zwi- schen der C. Edusa- und Myrmidone-Gruppe ist mir ganz unklar. Bei der ersteren soll der schwarze Saum der Hin- terflügel am Innenrande zugespitzt, bei der letzteren stumpf sein. Ich finde bei den meisten meiner Exemplare gerade das Gegentheil; jedenfalls ist dies äusserst vage Merkmal gar - nielıt konstant und hängt von einem Bischen mehr oder we- niger Schwarz ab. Nach den von Herrn Werneburg ent- wickelten Ansichten sollten doch eigentlich Col. Edusa und Myrmidone als Formen ein und derselben Art zusammen- gezogen werden; denn wenn sie auch wirklich an manchen Orten konstant nebeneinder vorkommen mögen, so wäre das doch eben so leicht wie bei Mel. Parthenie und Athalia, =. pag. 272 Anmerk., durch verschiedene Futterpflanzen zu er- klären! Führt doch Herr Werneburg ein und dieselbe Art, unter zwei verschiedenen Namen beschrieben, sowohl als Lo- kalform bei Myrmidone als bei Edusa auf; wiederum ein ‚schlagender Beweis, dass man in einer so schwierigen Gruppe nach Abbildungen und Beschreibungen allein leicht in Iırthü-

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mer verfällt.: Meine Col. Heldreichi, Stett. ent. Zeit. 1862 pag. 257 ff., ist nämlich identisch mit Col. Libanotica, Ld. Wien. ent. Mts. 1858 pag. 140, trotz Allem, was ich darüber l. ce. geschrieben habe; dies haben später die mir von Herrn Lederer gütigst mitgetheilten Originale seiner C. Libanotica ‚auf das unzweideutigste bewiesen. Eben weil ich C. Liba- notica auch nur nach der Beschreibung und Abbildung kannte und diese nach zwei ganz verflogenen 55 und einigen besse- ren 22 gemacht, nieht genau sein konnte, die Färbung der Unterseite sogar ganz falsch in der Abbildung ist, so konnte ich unmöglich meine griechischen Heldreichii für identisch mit Libanotica halten. Diese C. Libanotica mit Edusa zusam- menzuziehen ist ganz unthunlich; denn einmal kommt Edusa in den typischen Exemplaren zusammen mit Libanotiea vor, dann unterscheidet sich Libanotica, ausser andern sehr auf- fälligen Merkmalen, von allen andern mir bekannten gelben Colias-Arten durch die im männlichen vom weiblichen Ge- schlechte auffallend verschieden gefärbte Unterseite der Hin- terfligel. Diesen Unterschied finde ich sonst nur noch bei Aurorina HS., bemerke aber, dass ich von Aurorina nur weisse 2? habe, und diese weissen 22 müssen selbstverständ- lich eine von den gelben 3.S verschieden gefärbte Unterseite zeigen, wie dies auch bei den weissen 2 der Col. Edusa und Myrmidone der Fall ist.

Ueber Col. Helena HS. fig. 206—7 ar Herriceh-Schäffer ‚Vol. VI pag. 170, dass Lederer solche wohl mit Recht zur Edusa ziehe. Herr Werneburg thut dies zwar auch, wenn er aber als einen seiner Gründe dafür pag. 279 sagt: „weil diese. Col. Helena der Col. Heldreichi so ähnlich: sieht, dass sie kaum davon geschieden werden mag“, so kann ich dies durchaus nicht zugeben. Ich sehe in C. Helena, -die nur nach zwei S& aufgestellt ist, eine ganz unbedeutende Aberration der C. Edusz und muss der Name am besten ganz eingezogen werden.

Unter Col. Eos HS. verstehe ich die Art, wozu Herrich- Schäffer’s fig. 395—96 gehört, während sein auch als Eos fig. 397—98 abgebildeter 9 nicht dazu .gehört. Im Text VI pag. 22 sagt, Herrich-Schäffer zwar, dass er das Eos-? fig. 395—96 später erhielt als das $, allein dieser Text ist fünf Jahre später als die Figuren erschienen, und nach dem stren- gen Prioritätsgesetz hat No. 335—96. den Vorzug vor No. 397—98. Woher HS. seinen Eos-$ hatte, giebt er leider nicht an, und mag dies. leicht eine exotische Form sein, wie solche unserer Edusa sehr ähnliche Arten in Nordamerika und Ostindien vorkommen sollen. Das Original zu dem Eos-?, vom Ararat stammend, befindet sich in meiner Sammlung. und

1.

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ist, so viel mir bekannt, das einzige in den Sammlungen befindliche Stück. ‘Ebenso existirt von der Thisoa Men., so viel mir bekannt, nur ein Stück, und ich hoffe, die Zukunft wird meine Ansicht bestätigen, dass beide Namen einer ein- zigen Art "angehören und nicht einmal als Racen getrennt werden können. Um dies zu beweisen, bedarf es freilich einer grösseren Zahl von Exemplaren vom Ararat und aus den Schadach-Alpen.

Col. Chlo& Ey. ist sicher die weisse weibliche Form

von Col. Aurora Esp., und ich verweise bier auf das Stett.

ent. Zeit. 1862 p. 255 Gesagte. Wenn man übrigens diese Aurora Esp. als Lokalform zu Myrmidone ziehen will, so mag man doch lieber gleich alle orange Coliaden als Modifi- cationen einer Art aufstellen.

Col. Fieldii Men. aus dem Himalaya gehört also nicht zum europäischen Faunengebiet, mag aber wohl eine der C. Libanotica sehr verwandte Form sein.

Schliesslich gebe ich hier noch kurz eine Zusammen- stellung der zum 'europäischen Faunengebiet gehörigen Arten der Gattung Colias mit Vermeidung weitläuftiger Citate und unnöthiger Synonyma.

1. Palaeno L. Faun. Sv. 1861 pag. 272; Philomene Hb. 602—3; Europome Esp. 42, 1. 2 (Schweden, nördl. Russland, Torfmoore Deutschlands und Alpen).

a. v. Europomene OÖ. IV pag. 157 (kleinere hochgelbe ® Form) (Alpen). h:; ab, ‘© We undi HS. 41. 42 (gelbe Form des 9) (Alpen). *2. Pelidne B. Ice. 8, 1—3 (Labrador). *3. Nastes B. Ic. 8, 4-5 (Labrador). | a. v. Werdandi Zett. Ins. Lapp. p. 308 (nördl. Lajpland);

*+b. v. Melinoös Ev. Bull. M. 1847 III p. 72, T. 3, De (eigene Art?) (östl. Sibirien).

4. Phieomene Esp. 56, 1. 2 (europ. Alpen inel. Pyrenäen).

5. Hyale L.-Fn. Sv. 1861 p. 272 (europ. Faunengebiet mit Ausnahme des höchsten Nordens‘.

6. Erate Esp. 119, 3; Neriene F. d. W. Ent. T. 11, 3.4 (Süd- Russland). /

a. ab. Helichta Ld. z. b. v. 1853 p- 83 (ohesise Form),

b. ab. 2 Pallida Stgr. ie (weisse Form des 2).

Be Chrysotheme Esp. 65, 3. 4 (südöstl. Europa bis Ost-

. Sibirien).

8. Boothii Curtis Voyage de Ross; HS. 39. 40 (Hirdsone- bai-Länder).

. Heela Lef. Ann. :Soc. Fr. 1836 p. 383, Pl. 9 B. 3-6;

HS. 459— 60 g (nördl. Lappland, Grönland). 4

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*10. Thisoa Men. Cat. rais. p. 244; Eos HS. 395—96 (Scha- dach-Alpen, Ararat).

11. Myırmidone Esp. 65, 1. 2 (Südöstl. Europa bis West- Sibirien und Transcaucasien).

12. Edusa F. E. 8. III p. 206; Helena HS. 206—7 (Cen- tral- und Süd-Europa, Kleinasien). a. ab. 2 Helice Hb. 440—41 (weisse Form des 2).

*13. Aurorina HS. 453—56 (1850); Tamara Nordm. Bull. M. 1851, Il; Chrysocoma Ev. Bull. M. 1851, II Oransenhepsien)

14. Libanotica Ld. Wien. Mts. 1858 p. 140, T. 2, 1. 2; Heldreichi Stgr. Stett. ent. Zeit. 1862 p: 257 (Li- banon, Gebirge des griechischen Festlandes).

*15. Aurora Esp. 83, 3; Sibirica Ld. g. b. V. 1852 p. 32 (östl. Sibirien, Amur-Länder).

a. ab. 2 Chlo& Ev. Bull. M. 1847, T. 4, 3—4 (weisse Form des 2).

%

Drei neue Sesien und Berichtigung über einige ältere Arten von Dr. ©. Staudinger in Dresden.

Seit meiner Sesienarbeit im siebzehnten Jahrgang. dieser Zeitung (1856) und seit Herausgabe unseres grossen Lepi- dopteren-Catalog’s (1861) hatte ich Gelegenheit, manche Sesien-Arten in grosser Menge zu erhalten, von denen mir bei meinen früheren Arbeiten nur einzelne, meist geliehene Stücke zu Gebot standen. Auch erhielt ich von einigen. zweifel- haften Arten die Originale gütigst mitgetheilt, und sehe ich mich daher zu folgenden Verbesserungen unseres grossen Ca- ialog’s veranlasst.

Ba v.? Luctuosa Ld. halte ich jetzt nachı Ansicht von mehr Exemplaren für eine gute von Myopif. Bkh. verschie- dene Art.

64h. v.? Doryceriformis Ld. ist nach dem mir vom Autor gütigst mitgetheilten Original sicher eine eigene Art, von der leider nur das eine $ aus Diarbekir bisher bekannt er

66a. v. Ceriiformis Ld. Hievon wurden mir gleich- falls die Originale in einem männlichen und weiblichen Stück mitgetheilt.. Das 5 ist sicher nur eine Annellata var.; über

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die Identität des nicht gut erhaltenen 2, welches eine mehr weissliche Zeichuung hatte, bin ich nicht sicher.

66b. v.? Ortalidiformis Ld. Nach dem mir von Herrn Lederer gleichfalls gütigst mitgetheilten Original, einem nicht gut erhaltenen 2 ist dies eine der Ses. Annellata jeden- falls sehr nahe stehende Art. Die Herrich -Schäffersche fig. 49 (Dolerif.), nach diesem Originale gemacht, ist unzuver- lässig, überhaupt lässt sich von dieser Art erst dann Ge- naueres sagen, wenn man mehr und reinere Exemplare davon erhält. 72. Herrichii Stgr., 73. Colpiformis S$tgr. Doleri- formis HS. Nach einer genauen Prüfung einer grösseren Anzahl frischer Exemplare aus Dalmatien und Brussa ziehe ich meine beiden Arten zusammen und muss dafür der Name Doleriformis HS. wieder eingeführt werden, da dessen fig. 22 unbedenklich ein etwas ölig gewordenes 3 dieser Art ist. Ich hatte eben bei meiner früheren Arbeit zu wenig und nicht fri-

sches Material zur Hand, und liefere so selbst den Beweis zu mei-

ner jüngst ausgesprochenen Ansicht, dass. man in einer schwieri-

gen Gattung nur dann arbeiten sollte, wenn man genügendes

Material an Thieren selbst vor sich hat. Uebrigens passt das, was ich in meiner Beschreibung der Ses. Colpiformis sage, Alles ganz gut auf Doleriformis HS. Ueber meine bei Ses. Herrichii als var. aufgestellte Euceriformis wage ich vor der Hand nichts zu bestimmen, da ich kein weiteres Material dazu erhielt; ebenso ist es mir jetzt zweifelhaft, ob das Exemplar, nach dem ich besonders die Herrichii beschrieb, wirklich aus Sarepta war, da ich unter vielen Sendungen von dort nie etwas Achnliches erhielt.

Seit Herausgabe unseres Catalogs wurden, so viel mir bekannt, nur zwei zum europäischen Faunengebiete gehörige neue Sesiiden beschrieben, nämlich:

Sesia Lanipes Ld. Wien. Mts. 1863 pag. 20, T. 4, 1 aus Bulgarien und in der Nähe der Ses. Doleriformis einzu- ordnen, und

Paranthrene Hoplisiformis Mann Wien. Mts. 1864 p.

176, T. 4, 1 aus Brussa, eine ganz aparte Art mit deutlichen gelben Ringen um den Leib.

| Ich füge diesen folgende drei neue ächt europäische Arten hinzu.

Sesia Himmiglhoffeni. Caeruleo-nigra, alarum anti-

carum fuscescentium area hyalina subnulla apiceque flavo-

striato; abdominis segmentis flavo-cingulatis. Magn. 13—20

mm.‘ 5-.

Diese Art steht der Ses. Uroceriformis sehr nahe, ist

aber durchschnittlich viel kleiner, obwohl ich auch von Uro- 4:

——

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cerif. seither einige 53 aus Ungarn erhielt. die nur 14 mm. Flügelspannung messen. Die Unterschiede beider Arten werde ich in der Beschreibung selbst näher angeben. Ich habe ge- rade 20 Stücke (7 SZ und 13 2%) dieser Art vor mir, welche der eifriige Sammler Herr Himmighoffen in der Umgegend Barcelonas im Juli und August in Weingärten fing. Von eben daher habe ich auch Sesia Uroceriformis, die von den unga- rischen, sieilianischen und kleinasiatischen Exemplaren wenig abweichen. | |

Die Grundfarbe der Sesia Himmighoffeni ist blauschwarz, auf den Flügeln dunkel rauchbraun. Die Fühler der 2? zeigen nur bei einigen Stücken schwache weissliche Flecken, wäh- rend die Urocerif. 2? diese Flecken stets, und zwar sehr deutlich haben. Ausserdem ist die Unterseite der letzteren melir oder minder braun, was bei allen vorliegenden $% der neuen Art auch nicht annähernd der Fall ist. Die Fühler meines einzigen katalonischen 2 von Ses. Urocerif. sind so- gar bis auf die Endspitze, sowohl’ unten wie oben vollständig gelbbraun. Die Palpen des $ sind wie bei Urocerif, orange- gelb, die des & ebenso nach aussen schwarz, nach innen weisslich gelb. Auch Stirn und Scheitel sind beim 2 gelb, beim 5 nur erstere, letztere ist dunkel mit weissen Härchen. _ _ . Rücken besonders bei den 2? mit zwei deuflichen gelben Seitenstreifen (Innenränder der Schulterdecken), zu denen bei einigen Stücken noch ein gelber Mittelstreif tritt, den ich bei Urocerif. nie bemerkte. Der Hinterrücken führt bei den 2 oben gelbe, bei den SS weissliche Behaarung; die Brust ist seitwärts gelb beschuppt.

Die Vorderflügel liefern nun den Hauptunterschied. Wäh- rend bei Urocerif. die Mittelbinde vorragend, zuweilen ganz orange (gelb) ist, hat Ses. Himmighoffeni dieselbe stets dunkel, nur mit einem kleinen gelben Fleck nach aussen hin, der öfters ganz unkenntlich wird. Dies kommt daher, dass der hinter der Querbinde gelegene äussere Glasfleck meist durelı gelbe Schuppen, die sich als Streifen bis zur Flügelspitze hinziehen, vollständig ausgefüllt ist, also ganz fehlt. Bei Uro- cerif, ist dieser äussere Glasfleck aus 3—4 Felderchen beste- hend, sehr deutlich erkennbar, und besitze ich nur ein kleines sehr variirendes 2 aus Ungarn, wo der ganze Vorderflügel mit Ausnahme eines Theils der Mittelzelle vollständig gelb beschuppt ist. Der Innenrand der Vorderflügel bei Urocerif. stets gelb (orange) ist bei Himmishoffeni dunkel; bei den SG ist Zelle 1, die bei Urocerif.-$& an der Basis stets glas- artig bleibt, mit gelben Schuppen ausgefüllt, doch bleibt die Innenrandsrippe dunkel. Die Hinterflügel haben bei Ses. Him- mighoffeni einen breiten Limbalrand, der sich namentlich

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nach der Flügelspitze hin sehr viel mehr ausbreitet als bei Urocerif. und oben dunkel, unten gelb ist. Die Franzen sind bei beiden Arten eintönig rauchbraun.

Die Vorderhüften der 22 bei Urocerif. fast stets nach innen schwarz, nach aussen gelb, sind hier immer ganz gelb- lich weiss; bei den $& weisslich und dunkel gemischt. Die Schenkel sind bei beiden Arten dunkel und die Schienbeine an der vorderen Hälfte und ganz hinten gelb. Tarsen meist einfarbig dunkel, selten wie bei Urocerif. mit gelben Schuppen besetzt.

Der Hinterleib führt auf allen Segmenten, mit Ausnahme des ersten, gelbe Ringe, von denen die auf Segment 4 und 6 die breitesten sind. Auf Segment 3 und 5 sind sie am schwächsten und bei einigen Stücken fast ganz fehlend. Auf der Unterseite sind bei den 22, ganz wie bei Urocerif., aus- schliesslich die Segmente 4, 5, 6 gelbgeringelt, während bei den SS 7 stets, 2 und 3 auch häufig mehr oder minder gelbe Hinterränder zeigen. Der Afterbüschel der $& ist bei beiden Arten in der Mitte, oben und unten, sowie an beiden Seiten gelb; beim 2 ist er oben stark abgetheilt und auf den obersten Spitzen gelb.

Sesia Ramburi. Fusco-nigra, antennis extus ochra- ceo-conspersis, alarum anticarum fasciae externae strigis obso- letis luteis; abdominis segmentis 2, 4, 6 in 2, 4 in & albo- eingulati. Magn. 16—23 mm. 5%.

Diese neue Art kommt der Ses. Doleriformis HS. (Colpif. Stgr.) am nächsten und muss zu derselben gestellt werden.

Grundfarbe schmutzig braunschwarz. Fühler nach aussen von der Basis bis zur Spitze stark ockergelb beschuppt; beim 3 mässig gezähnt und bewimpert, etwa wie bei Dolerif. Palpen schmutzig weiss, beim 5 unten nach der Aussenseite schwarz gesäumt. Stirn in beiden Geschlechtern glänzend braunschwarz mit einigen gelblichen Schüppchen vor den Augen, die indessen keine eigentliche helle Augenbinde bilden. Seheitel mit gelblichen Haaren, namentlich seitwärts stark gemischt. Hinterhauptrand gelblich, nach unten weisslich.

Rücken glänzend braunschwarz, ins Violette schillernd, mit zwei undeutlichen gelblichen Streifen, den Innenrändern der Schulterdecken, deren Zipfel gleichfalls gelblich sind. Hinterrücken seitwärts mit einem ziemlich langen weisslichen Haarbüschel.

Vorderflügel in Form etwa wie bei Dolerif., mit nicht ganz so breiter Aussen- und Mittelbinde. Erstere führt gegen den Aussenrand hin 4—5 sehr verloschene lehmgelbe Strichel- chen oder Wische. Das äussere Glasfeld hat eine oblonge Gestalt und deutlich fünf Felder, von denen das oberste und

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unterste bei zwei der vorliegenden 22 sehr. klein werden, aber nicht, wie bei Dolerif., mit Gelb ausgefüllt sind. Zelle 1 ist bei den vorliegenden 2? vollständig beschuppt. Unten sind die obern gelblichen Strichelchen in der Spitze viel deut- licher, und auch der Vorderrand ist lehmgelb. Die Hinter- flügel haben einen dunklen Limbalrand und dunkle Rippen, die unten zuweilen alle, zuweilen nur 1b und 5 gelblich angeflogen sind. Franzen rauchbraun, an den Spitzen heller. Vorderhüften dunkel, nur an den scharfen Aussenkanten schmutzig weiss. Die dunklen Schenkel sind an den vorderen Kanten kaum heller. Die vordersten Schienbeine sind nach unten gelblich, die hinteren beiden Paare schmutzig weiss und dunkel geringelt. Tarsen rauchbraun, obne Ringelung. Hinterleib, besonders bei den SS, schlanker als bei Do- lerif., ganz einfarbig rauchbraun, bei den SS nur Segment 4, bei den 2? 2, 4, 6 nach hinten weiss geringelt. Der After- büschel des S ist oben in der Mitte, seitlich sehr wenig, und unten gelblich; bei den vorliegenden 2%? ist er ganz dunkel. Die Bauchseite ist ganz dunkel; nur bei einem £ zeigen sich hier am hintern Ende des Segments 4 weissliche Schuppen. Die Hauptuntersehiede der Ses. Ramburii von Ses. Do- lerif. sind also ein schlankerer Habitus, eine mehr weissliche Färbung, dunklere Stirn, Hüftbeine und Hinterleib, der beim ö nicht auf Segment 6 weiss geringelt ist und dessen After- büschel oben in der Mitte nicht zwei gelbe Striche hat, ferner ein oblonger, aus fünf durchsichtigen Felderchen bestehender äusserer Glasfleck der Vorderflügel etc. Mit andern Arten ist Ses. Ramburii kaum zu verwechseln; Ses. Bibionif. hat schneeweisse Augenbinden und Hüftbeine, einen an der Bauch- seite stark weisslich gezeichneten Hinterleib ete. Ses. Philanthif. 5 hat eine Anzahl weisser Ringe auf dem Hinterleib, ferner ebenso wie bei Ses. Affinis weisse Augenbinden und keine stark gelbe Aussenseite der Fühler. Ses. Stelidiformis end- lich hat am Hinterleib auf Segment 4 den seitwärts so stark fleckenartig verbreiteten weissen Ring, ferner gelbe Dorsal- flecke und Hüftbeine, die Fühler sind unten nie ganz bis zur Spitze gelb etc. | Ich fing von dieser Art sechs Exemplare (2 Sd, 47%) einige Stunden von Chielana auf lehmigen, mit Zwergpalmen dicht bewachsenen Feldern. Ein $ und zwei 2% davon, die ich am 18. Juni fing, sind ganz frisch, das andere 3 gleich- falls nicht schlecht, die letzten beiden 2 aber schon ziem- lich abgetlogen. | Sesia Agdistiformis. Fusco-grisea, alis non hyalinis, anticarum strigulis apiceem versus maculisque mediis albi- cantibus, posticarum albiecantium margine externo latiore ve-

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nisque infumatis; abdominis concoloris lobulo extus subtusque albicantee Magn. 21 mm. Ö.

Obwohl ieh von dieser neuen Art nur ein einziges sehr wohl erhaltenes $ aus Sarepta besitze, so berechtigt doch diese von allen bekannten Sesien auffallend verschiedene Form vollständig zur Artaufstellung. Durch den äusserst schlanken Hinterleib, die langen Beine und die vollständig beschuppten Flügel mit hellen Randstrichelchen in der Spitze erinnert dies Thier sehr an die Pterophoriden-Gattung Agdistis, woher ich deshalb den Namen entlehnte.

Die Fühler sind verhältnissmässig kurz, sehr dünn und am Ende nur wenig verdickt, anscheinend ungekerbt und sehr kurz bewimpert. Die dünnen, mit ganz anliegenden Schuppen bekleideten Palpen sind gelblich weiss, nur das Endglied ist nach aussen dunkel. Stirne glänzend silbergrau, vor den Augen mit einer lichteren Schuppenreihe. Scheitel grau.

Thorax grau, nur die Innenränder und Endspitzen der Flügeldecken sind weisslich, ebenso gefärbte Schuppen und Haare sind am Hinterrücken und an der Brust. Die verhält- nissmässig langen Beine sind dicht anliegend beschuppt und deshalb dünn, von grauer Färbung, nur die hintersten Schien- beine sind bis über die Mitte hinaus weisslich. Der Hinter- leib ist äusserst dünn, beim vorliegenden Exemplar seitlich (nicht von oben nach unten) zusammengedrückt, eintönig rauchgrau, und nur mit der Lupe bemerkt man an den hin- teren Enden einiger Segmente weissliche Schuppen. Der zierliche Afterbüschel ist an den Seiten und unten weisslich.

Die Flügel haben keine durchsichtigen Glasstellen, wie fast alle anderen Sesien, sondern die diesen entsprechenden Stellen sind grösstentheils mit weisslichen Schuppen dieht und fest ‚belegt. Die Gestalt der Flügel ist etwa wie die der Ses. Astatif.-$g. Die Vorderflügel sind rauchbraun, und befindet sich nächst der Mittelbinde nach innen ein kleiner länglicher, nach aussen ein noch kleinerer rundlicher Fleck, wodurch eben das innere und äussere Glasfeld repräsentirt wird. Nach der Flügelspitze hin bemerkt man auf der Ober- seite nur zwei gelbweisse Striehelchen, unten hingegen ist der ganze Vorder- und Aussenrand gelblich weiss mit dunklen Rippen darin. Die Hinterflügel sind also auch gänzlich be- schuppt, nach innen weisslich, nach aussen mit breitem, dunk- lem Rand, der sich unbestimmt in das Weisse verliert, Ebenso sind die Rippen, mit Ausnahme von Rippe 4, dicht grau be- schuppt, namentlich die Querrippe. Franzen grau, auf den Hinterflügeln, besonders nach dem Innenrande zu mit Weiss stark gemischt.

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Zur Gattung Heliodes von | Dr. © Staudinger.

H. Theophila. Atra, capite eollarique aurantiaeis, ala- rum anticarum strigis dentieulatis, plus minusve conspicuis, caeruleis; alarum omnium ceiliis basi nigris apice albis, impun- etatis. Magn. al. exp. 17—20 mm. 42.

Diese reizende kleine Art steht unmittelbar bei Heliodes Rupicola, mit der sie in Grösse und Habitus fast ganz über- einstimmt, sonst aber von ihr auf den ersten Blick verschie- den ist. Der Kopf und Prothorax sind wie bei Rupicola schön orangegelb. Die Grundfarbe der Flügel ist bei Theophila eine glänzend schwarze, bei Rupicola namentlich auf den Vor- derflügeln eine mehr bräunliche. Auf den Vorderflügeln der neuen Art befinden sich mehrere gezähnte, öfters nur undeut- lieh vorhandene schöne saphirblaue Querlinien, besonders zwei dicht neben einander laufende mittlere und eine äussere. Die innerste dieser beiden mittleren Querlinien, öfters fast ganz aufgelöst, fällt mit der auch meist blau beschuppten Nieren- makel zusammen, welche letztere oft sehr deutlich auftritt. Ausserdem bemerkt man an der Basis gegen den Vorderrand hin sapbirblaue Schuppenanhäufungen (Flecken), die einer Basal-Querlinie entsprechen. Die bei Rupicola stets deutlich _ vorhandenen 4—5 weissen Vorderrandsfleckehen fehlen hier, nur zuweilen erscheint der Beginn der blauen Aussenlinie fleckenartig. Die Franzen sind an der Basis schwarz und an den Spitzen weiss; jedoch zeigen sie sich unmittelbar am Innenwinkel als ein kleiner Fleck und etwas höher - hinauf als eine ziemlich breite Stelle, ganz schwarz. ° Die bei Rupi- cola so eharakteristischen schwarzen Basalpunkte der Franzen fehlen hier ganz. Die Unterseite ist viel schwärzer als bei Rupicola, und hier nur in der Mitte am Vorderrande meistens ein kleiner bläulicher Fleck, sowie zuweilen 3—4 ganz kleine Vorderrandspünktehen. Die Hinterflügel sind oben wie unten, bis auf die weissen Endspitzen der Franzen völlig tiefschwarz, und zeigt sich hier niemals die hellere Färbung auf der Un- terseite, besonders am Aussenrande, die bei Rupicola eigent- lich stets vorhanden ist.

Die nicht sehr stark behaarten Beine sind schwarz, nur innen an den Endspitzen gelblich; während die stark behaarten Beine bei Rupicola fast ganz weissgelb sind. Der gleichfalls schwarze Leib führt beim 8 einen oft nur sehr spärlich mit gelblichen Haaren untermischten Afterbüschel, welcher letztere bei frischen Rupicola fast stets ganz gelb ist.

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Dr. Krüper fing diese niedliche neue Art im Sommer 1865 auf dem Parnass und sandte mir davon. eine Anzahl Stücke, von denen einige ganz rein sind.

Ueber Leon Dufour von Dr. H. Hagen.

In der Mitte dieses Jahres starb, 83 Jahre alt (das En- tomol. montlı. Magaz. giebt wohl unrichtig 85 an), Leon Du- four, früher Militair-Arzt in St. Sever im Departement des Landes. Die sechziger Jahre haben unter den älteren Stützen der Wissenschaft in Frankreich geräumt, Dumeril und Du- jardin fielen ihnen zum Opfer. Gegenwärtig ist meines Wis- sens von älteren bekannten Gelehrten nur noch Marcel de Serres übrig, falls nieht Lacordaires Lehrer, der alte Vallot in Dijon noch lebt. Der Senior der lebenden Entomologen bleibt der fast SSjährige Heyer in Lüneburg. Ueber Leon Dufours Leben ist mir nichts Näheres bekannt, hoffentlich erhalten wir von der Feder seines Landsmannes Laboul- bene eine ausführliche Biographie. Ich mag mir hier nur einige Worte über 'seine Arbeiten und ihren Einfluss auf den Fortsehritt der Wissenschaft erlauben. Es ist sicher nur We- nigen beschieden, wissenschaftlich thätig über ein halbes Jahrhundert hinaus zu wirken, noch unendlich seltener, viel- leicht ohne Beispiel aber, für denselben Zweck und dieselbe Speeialität mit eisernem Eifer arbeiten zu können. Zwischen Dufours erster und letzter Schrift liegt der weite Raum von 53 Jahren. Seine letzte Schrift de la direction & donner aux etudes entomologiques ist mir bis jetzt nur dem Titel nach bekannt. Es ist eigenthümliell rührend, dass der greise Kämpfer vor seinem Scheiden noch auf den Weg weist, den er für die lang gepflegte Wissenschaft für den zweckmässig- sten und erspriesslichsten erachtet. Auch Thorwaldsens letzte Arbeit war die Statue der Hoffnung.

Dufour hat über 200 einzelne Arbeiten hinterlassen, von denen fast 180 der Entomologie angehören; doch ist ein Theil derselben nur Auszug oder Resume der grösseren Arbeiten. Seine Arbeiten sind ohne Ausnahme in den Schriften der gelehrten Gesellschaften oder in Zeitschriften erschienen. Bei einem Schriftsteller von soleher Fruchtbarkeit ist dies auffällig

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und meines Wissens in der Literatur ohne zweites Beispiel. Ohne Zweifel hat der hohe Preis der Herausgabe so zahl- reicher Schriften mit Kupfertafeln die Wahl eines anderen Weges ausgeschlossen. Für die Wissenschaft und ilın selbst hat dies jedoch die traurige, wenn auch sehr natürliche Folge gehabt, dass seine Arbeiten, besonders ausserhalb Frankreich, eine wesentlich geringere Verbreitung erhielten, als sie es verdienten, und somit auch wesentlich weniger wirken und anregen konnten, als sie es sonst zweifellos gethan hätten. Die Wahrheit dieser Angabe, die namentlich ‘seinen Lands- leuten zweifelhaft erscheinen dürfte, lässt sich leicht beweisen. Ueber die Hälfte seiner Arbeiten sind in den Annales d. sc. natur. erschienen, die grössten und umfangreichsten in den Me&m. des Savants etrangers der Pariser Academie enthalten; von den übrigen steht der grösste Theil in den Ann. de la Soc. Entomol. von Paris. Nun besitzt aber die Provinz Preussen nur ein Exemplar der Ann. sc. nat., während die anderen Schriften ganz fehlen. In Pommern und Schlesien findet das- selbe Verhältniss statt, und in den übrigen Provinzen, Berlin allein ausgenommen, wird es nicht anders sein. Die Sitte, “-yarate zu drucken, ist kaum 30 Jahre "alt, und auch diese mussen für Dufours Arbeiten nur in sehr geringer Zahl vor- handen gewesen sein, denn obwohl ich eifrig darauf geachtet habe, sind, so lange ich arbeite, in den Verkaufs-Catalogen wenigstens seine grösseren Werke kaum ein Dutzendmal und dann zu hohen Preisen angeboten. Von den übrigen Schriften, die. Dufours Arbeiten enthalten, ist die Mehrzahl noch viel weniger verbreitet. Auch die grösseren Zeitschriften, die Extracte liefern, wie Ferussac, Compt. Rend., l’Institut, Fro- riep, Isis sind meist nur in Universitäts-Städten anzutreffen. Soweit es möglich, haben seit 1836 allerdings die fortlaufenden Berichte über die Fortschritte der Entomologie diesem Mangel abgeholfen. Doch konnte hier die Inhalts-Anzeige natürlich nur eine sehr kurze sein und mitunter nur die Existenz einer Arbeit constatiren. Es wird aber leicht zugegeben werden, dass ein weiter Unterschied darin liegt, ob man eine Arbeit dauernd besitzt oder dieselbe auf kurze Zeit leihweise, und wie Wenigen ist selbst dies möglich, zum Durchstudiren er- hält, hier um so mehr, als gerade das anatomische Detail es benöthigt, die Arbeit des Verfassers beim eigenen Arbeiten bei der Hand zu haben.

Es scheint mir zweifellos, dass Dufours Arbeiten, die für die Zukunft stets eine überreiche und unerschöpfliche Fundgrube bilden werden, bei grösserer und leichterer Zu- gänglielikeit viel früher und stärker hätten durehschlagen müssen. Wahrscheinlich hätte der unermüdliche Veteran dann

59 schon bei seinem Leben die Freude gehabt, zahlreiche Schüler seinen Fusstapfen folgen zu sehen. Es ergiebt sich daraus für seine Landsleute die dringende Pflicht, diesem Uebelstande 'abzuhelfen und eine möglichst wohlfeile Gesammtausgabe der Werke eines Mannes zu veranstalten, auf den die Nation mit Recht stolz sein darf. Swammerdams und Lyonets Werke hatten ein ähnliches Schicksal und sind erst ein halbes Jahrhundert nach dem Tode der Verfasser dem grösseren Publikum zugänglich geworden. Mag hier die Zeitintervalle kürzer sein!

Den Schwerpunkt der Leistungen Dufours bildet die Ana- tomie der Inseeten. Ihr gehört dem Umfange nach der grösste Theil, der Zahl nach sicher ein Drittel seiner Arbeiten an. Von seiner ersten Arbeit an (die Anatomie von Bra- ehinus displosor 1811) bis zu seiner letzten hin ist er unaus- gesetzt bemüht gewesen, durch Ze'gliederung aller ihm zu- gänglichen Thiere den inneren Bau der Insecten zu erforschen und eine vollständige und erschöpfende Anatomie derselben zu geben. Als Dufour seine Laufbahn begann, war eigent- lich noch alles zu thun. Swammerdams Ephemera, Malpighis ‚Bombyx und I,yonets Cossus, allerdings drei unsterbliche Meisterwerke, aber doch nur Monographien, war alles, was er vorfand, Lyonets übrige Arbeiten erscliienen erst viel später; Ramdohr und Gäde, auf demselben Felde mit Erfolg thätig, begannen mit ihm zu gleicher Zeit und blieben ihm lange unbekannt.

Die Art und Weise, wie Dufour sein grosses Unternehmen begann, ist vortrefflich; instinetiv betrat er den einzigen rich- tigen Weg, der ihn zu seinem Ziele führen konnte. Aller- dings gehörten zu der riesigen Arbeitskraft, die er entwickelte, die dauernd gute Sehkrait und vorzüglich das halbe Jahr- hundert vom Himmel geschenkt, um seine Pläne auszuführen. Dufours Art zu arbeiten und vorzuschreiten erinnert lebhaft an den für die Wissenschaft zu früh geschiedenen Rathke. Auch er übernahm das Feld seiner Wissenschaft ähnlich un- - bebaut, fast neu, auch er schritt in derselben langsamen und sicheren Weite vor, ameisenartig wuchsen gesammelte That- sachen auf Thatsachen speiehernd, bis ihre genügende Menge das Zusammenfassen in grössere Gesichtspunkte erlaubie oder forderte. Je weiter man in Arbeiten dieser bedeutenden For- scher dringt, je frappanter wird die Parallele. Rathke hat die Mehrzahl und die besten seiner Arbeiten mit äusserst geringen optischen Mitteln gefertigt, erst in den letzten 20 Jahren stand ihm ein besseres Mieroscop zu Gebote. Meistens arbeitete er nur unter einer einfachen alten englischen Loupe von geringer Stärke. Die Mittel, die Dufour zu. Gebote standen,

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sind mir ganz unbekannt; soweit ich aber seine Arbeiten verfolgt und nachgearbeitet habe, bin ich fest überzeugt, dass auch er nur unter einfacher Loupe von mässiger Stärke we- nigstens den bei Weitem grösseren Theil seiner Arbeiten’ gefertigt hat.

Dufour wie Rathke hat zuvörderst ganz objectiv nnd ein- fach nur das beschrieben, was er sah, und dies ist ein Haupt- vorzug, der ihren Arbeiten die Brauehbarkeit für Jahrhun- derte sichert. Sie werden, wie jetzt nach 200 Jahren Swam- merdam und Malpighi, stets ein sichere Fundgrube bleiben.

Erst wenn diese descriptive Arbeit beendet war, gehen beide Forscher daran, das, was sie gesehen, physiologisch zu deuten und neue Gesetze daraus abzuleiten. Selbst in ihrem Style, in ihrer Art, das Gesehene plastisch in Worte zu kleiden, wobei die Genauigkeit eine gewisse Breite von selbst bedingte, findet sich eine unverkennbare Aelhnliehkeit. Dieselbe Humanität in Beurtheilung und Besprechung ent- gegenstehender selbst schroff diametraler Ansichten ist beiden eigen. Ich habe Dufour nie zu sehen die Ehre gehabt, ich kenne nicht einmal sein Bild; wie durch Induetion hat es sich bei mir festgestellt, er müsse auch die hohe männliche Ge- . stalt und dieselbe Bravheit des Charakters wie Rathke ge- habt haben.

Gehen wir Dufours Arbeiten näher durch, um zu sehen, wie weit er sich seinem Ziele genähert hat, d. h. nur die über die Insecta hexapoda. Die beigesetzten Zahlen bezeich- nen die Nummer, unter welcher ich die Arbeit in meiner Bibliographie aufgeführt habe.

Coleoptera. Ein allgemeines, alle Familien umfas- sendes Werk ist nicht erschienen, doch erstrecken sich die Arbeiten auf den grössten Theil derselben. Die Recherches sur les Carabiques et sur plusieurs autres Col&opteres (9) sollten dazu wahrscheinlich den Anfang bilden. Die übrigen Arbeiten behandeln Brachinus displosor (1), Anobium striatum :(18), die Familien der Dermesten, Byrrhen, Acanthopoden, Leptodactylus (27), die Gattungen Maeronychus und Elmis (32), Pyrochron coceinea (53), “die Mordellen (56), Cetonia aurata und Dorcus parallelepipidus (69), Bupresten (81 und 154), Larven (91), verschiedene Genera (153), Coraebus bifasciatus (155). Das Material ist reich genug, wenn auch noch bedeutende Gruppen (Brachelytren, Heteromeren, Longieornen, Cureulionen, Phytophagen) ganz oder fast ganz fehlen. Auch lässt serade dieses gänzliche Fehlen so bedeutender Gruppen bei Dufours Art, zu arbeiten, schliessen, dass sich in seinem Nachlasse reiche Vorarbeiten "dafür finden werden, die ihm nur noch nicht genügt haben, sie zusammenzufassen.

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Hemiptera. Ueber sie handelt Dufours erste grössere Arbeit, Recherches sur les H&mipteres (24 und 28); sie giebt vorzugsweise die Verdauungs- und Geschlechtsorgane. Schon vorher beschreibt er Ranatra linearis und Nepa cinerea (6) und Cicaden (10). Später über Verdauungsorgane der Cica- den (46) und über Leptopus (162).

OÖrthoptera und Neuroptera. Ueber sie hat er seine Arbeiten in einem Hauptwerke zusammengestellt. Recherches sur les Orthopteres ete. (64 und 31). Vorher hat er die Anatomie der Labidouren (16), dann von Hydropsyche (107), von Libellen-Larven (114 und 140), von Sialis lutarius (119), von Osmylus maculatus (120), von Nemoptera lusitanica (149 und 158), von Bacillus gallicus (157), von Ascalaphus meri- dionalis (163), Noten und Errata (68) zu den Hauptwerke, die 1841 in St. Sever in quarto gedruckt sein sollen, habe ich nie gesehen. Es wäre, wenn richtig, dies die einzige selbstständig gedruckte Arbeit, wahrscheinlich ist sie aber doch auch in den Schriften einer Gesellschaft erschienen.

Hymenoptera. Das Hauptwerk erschien mit den Or- thopteren (€4 und 31). Vorher eine Anatomie der Scolien nebst Xylocopa, Apis, Polistes, Bombus, rn (2), spater über die Uroceraten (147).

Diptera. Das Hauptwerk Recherches sur les Dipteres (137 und 78) fasst seine Arbeiten zusammen. Vorher über die Verdauungsorgane von Tabanus, Syrphus, Musca (4) als Controverse gegen Dutrochet (Dufour erklärt den Saugmagen als Speicheldrüse). Dann Anatomie von Hippobosca (11), der Pupiparen (21 und 92), eine sehr umfassende Anatomie von Sarcophaga haemorrhoidalis (61), von Piophila petasi- onis (79). en °

Lepidoptera. Es ist nur eine vorläufige Uebersicht . gegeben (142). Auch hier scheint mir gerade der gänzliche Mangel zu beweisen, dass in Dufours Nachlass sich gewiss umfassende Vorarbeiten finden. Es ist geradezu undenkbar, dass er, der alle Thiere zergliederte, gerade diese bei ihrer Häufigkeit und.Grösse ganz übergangen haben sollte. |

Wir sehen also, dass Dufour sich seinem Ziele, einer umfassenden Anatomie der Inseeten bedeutend genähert hat. Nur die Lepidopteren fehlen fast gänzlich, und die Coleoptera sind zum Theil, alles Uebrige ganz fertig. Vorzugsweise aus- führlich finden wir stets die Verdauungsorgane und Geschlechts- werkzeuge nebst den drüsigen Anhängen beider geschildert; später traten die Athmungsapparate, das Bauchmark und der. Fettkörper hinzu. Ueber seine Arbeiten, welche die Blut- eirculation betreffen, will ich noch besonders sprechen. Der eigentlich histologische Theil fehlt fast ganz, aus dem ein-

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fachen Grunde, weil die Histologie erst eine Wissenschaft wurde, als Dufour hoch bei Jahren war, überdies sehr starke Vergrösserungen erfordert, die ihm wenigstens früher be- stimmt nicht zu Gebote gestanden haben können, da gleich- falls die Vervollkommnung der Mieroseope erst seit 25 Jahren datirt, und früher nur einige wenige Forscher derartig brauch- bare Instrumente besassen. Seine Zeichnungen haben mit- unter etwas Schematisches, sind aber meist deutlich und gut zu nennen.

Bis 1841 hatte er schon 700 Arten Insecten secirt. Für Orthoptera 25, für Hymenoptera 149, für Neuroptera 26, für Diptera 195 Arten in tausendfältigen Viviseetionen (Recherches sur les Dipteres p. 5). Er hoffte, die Lepidopteren in sechs Jahren zu beenden.

Legen wir an Dufours anatomische Arbeiten einen kriti- schen Maassstab an, so fällt das Urtheil sehr zu seinem Vor- theil aus. Natürlich werden sich Fehler und Irrthümer finden, sogar wahrscheinlich in nicht geringer Zahl, da dies bei jeder Menschenarbeit zutreffen muss, und bei zahlreichen Arbeiten auch mehr Fehler sein müssen. Meistens sah er aber richtig und beschrieb nur, was er sah. Dass er Manches nicht ge- sehen, kann ihm nie als Vorwurf angerechnet werden, um so mehr, als er mit fester Hand in einem ganz unbebauten Felde sich neue Bahnen brach.

Ausser den früher erwähnten Arbeiten hat er noch eine Anzahl geliefert, die allgemeinere Gesichtspunkte haben. So über Respiration der Inseeten im Wasser (114 und 128), über Segmentirung des Körpers (74 und 91), über die Gallengefässe (72), über Wachısbereitung (77), über Gehör und Geruch (132). Eine Arbeit über das gänzliche Fehlen des Nerven- - systems bei Nemoptera Lusitanica (149) ist offenbar ein Irr- thum. Während die erwähnten Arbeiten fast sämmtlich ob- jeetiv gehalten und ohne vorgefasste Meinung gefertigt sind, lässt sich dies nielıt von seinen Arbeiten über die Circulation in gleicher Weise behaupten. Das von Behr entdeckte soge- nannte Herz in den Hydrocorisa-Füssen (34) erklärte Dufour einfach für Muskelcontraction. Später hat er in mehrfachen Arbeiten (61, 80, 98, 126, 135) die gangbare Ahsicht über das Rückengefäss und die Circulation angegriffen. Das Rücken- gefäss soll ein voller museulöser Strang sein und Circulation nicht vermitteln. Diese Arbeiten haben ‘zahlreiche Contro- versen veranlasst (vergl. Siebold Anatomie p. 608) und wei- tere Irrtlümer zur Folge gehabt. Da es durchaus nicht schwierig ist, durch das herauspräparirte Rückengefäss eine Sonde zu führen und die Circulation des Blutes darin zu beobachten, ist eigentlich jede Controverse überflüssig und

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mir überhaupt nieht verständlich gewesen, wie Dufour bei seinem sonst so klaren und treffenden Urtheil auf jenen Irr- thum gekommen und selben so zähe festgehalten hat. Aber aliquando dormitat bonus Homerus!

Neben den anatomischen Arbeiten ergab sich fast von selbst bei dem häufigen Verkehr mit Naturkörpern die Be- obaehtung der Metamorphose. Dufours Arbeiten hierüber sind sehr zahlreich. Ueber 50 derselben behandeln die Metamor- .phose und Lebensart einzelner Arten oder Gattungen. Die häufigen Sectionen führten Dufour auf das Studium der in den Thieren lebenden Schmarotzer und Entozoen, die er in 5 Arbeiten beschreibt. Ueber das schädliche Auftreten einiger Thiere theilt er seine eigenen Beobachtungen mit, und end- lieh ist er auch im descriptiven Theile der .Entomologie in einer Anzahl Schriften thätig gewesen. Ein'reges Streben, eine reiche Thätigkeit entfaltet die Uebersicht seiner Leistungen. Sein Name wird in den Annalen der Entomologie unvergess- lich glänzen. Bene meruit. |

Ueber den Fang der Höhlenkäfer

wird mir von. einem erfahrenen Jäger der Cavernicolen Fol- sendes mitgetheilt:

Der Anzug muss derb und wasserdicht sein, da man häufig auf der feuchten Erde kriechen oder über Steingeröll, abschüssige Stellen, Wasserlachen hinweg muss. Ein Hand- leuchter oder Wachsstock ist natürlich unentbehrlich. Man thut gut, einen mit der Localität genau vertrauten Führer mitzunehmen *). a,

Die ersten Käfer, die einem gleich bei den Eingängen begegnen, sind die Sphodrus und Pristonychus, die sich unter

®) Von einem deutschen Höhlenbesucher der krainischen Höhlen wurde mir indess erzählt, dass die mitgenommenen Führer, als sie bemerkten, dass er Insecten suchen wolle, ihm dergleichen zu theuren Preisen zum Kauf angeboten hätten; als er aber darauf nicht ein- gehen sondern selber suchen wollte, sich mit den Fackeln eutfernt und auf seinen deutschen Protest mit unverständlichen: Slavisch re- plieirt hätten. Ein Entomophile thut also besser, wenn er vor Ein- tritt in die Höhlen durch Dolmetscher es dem Führer zur Pflicht machen lässt, zu verweilen und zu leuchten, wo es der Reisende wünscht; natürlich wird man ihm für das Mehr an verbrauchter Zeit auch wohl ein Mehr an Geld abfordern, was nicht unbillig ist.

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Steinen zu verkriechen pflegen. Auch finden sich an den Wänden wohl einzelne Anophthalmus und Troglorhynchus, aber das Auge muss ziemlich geübt sein, sie zu sehen, da sie gewöhnlich regungslos sitzen. Etwas tiefer finden sich an den feuchten Wänden, namentlich aber am Boden in den Excerementen der Füchse, Fledermäuse ete. Arten von Ade- lops, Anophthalmus, auch wohl durch Glücksfall der seltene Oryotus oder Machaerites, Noch tiefer hinein, meist im Hin- tergrunde der Grotten lässt sich am Boden unter Steinen . Glyptomerus betreffen, während die Leptodirus-Arten. auch auf den Stalaktiten oder an den übersinterten Wänden ruhig sitzen oder gemächlich schleichen. |

Am besten fängt man diese zum Theil sehr zarten und zerbrechlichen Thiere mit Beihülfe eines Pinsels, den man mit Speichel anfeuchtet. |

Hat man Zeit, sich mehrere Tage danach aufzuhalten, so kann man es versuchen, Töpfe oder Gläser an passenden Stellen einzugraben, so dass sie bis auf das Niveau des Bo- dens kommen, gebratenes Fleisch, Stückehen Rindsleber und dergleichen hinein zu thun und sie mit flachen Steinen leicht zu überdecken. Wo nichts eingegraben werden kann, legt man in Blut, Oel oder Fett getränkte Lappen von grobem Zeug aus, in welche man gleichfalls Fleisch- oder Leberstück- chen gewickelt hat. Nach etwa 4--5 Tagen kehrt man zu- rück, leert die Gläser und steckt die Lappen schnell und behutsam in einen grösseren Beutel, den man zubindet und nachher draussen im Hellen mit Musse untersucht.

Dass dies Ködern im Ganzen bequemer ist und oft auch ergiebiger lohnt als das auf gut Glück an den Wänden und unter Steinen suchen, liegt auf der Hand.

C. A. Dohrn.

65 Diplosis tritieci Kirby sp. und Dipl. aurantiaca n. sp.

von Dr. Balthasar Wagner in Fulda.

1. Vorbemerkung.

In den entomologischen Schriften Englands und Ame- rikas, neuerdings auch Frankreichs. wird uns über ein zur Familie der Ceeidomyiden gehöriges winziges Insect berichtet, das an den wichtigsten Cerealien noch furchtbarere Verhee- rungen anrichtet, als der ihm im System nahe stehende, jetzt auch bei unseren Landwirthen berüchtigte Weizenverwüster (Oecidomyia destructor Say), über den ich meine Beobach- tungen vor einigen Jahren in einem besonderen Schriftchen *) publieirte. Die Mücke, welche je nach der Landessprache den. Namen Wheat-fly oder Cecidomyie du froment, also „Weizenmücke“ führt, wird, wie die überwiegende Mehrzahl der schädlichen Inseeten, nur im Larvenstande verderblich, indem ihre höchst unscheinbaren Maden in den Aehren von den zur Entwickelung der Getreidekörner erforderlichen Nah- rungssäften leben, in Folge dessen die Samen entweder ganz fehlschlagen, oder doch nicht die normale Ausbildung erlangen. Die hierdurch in jenen Ländern zu verschiedenen Zeiten ver- ursachten geringen Eınteerträge sind wohl geeignet, in. uns ernste Besorgniss zu erregen, wenn wir bedenken, dass auch an unseren Getreideernten bereits ganz ähnliche Verheerungen begonnen haben, welche die Jandwirthschaft mit den empfind- lichsten Verlusten bedrohen, falls es nicht gelingen sollte, Mittel zu entdecken, die dem Uebel wirksam vorbeugen.

. 2. Historisch-geographischer Üeberblick.

Die ersten Beobachtungen über die Weizenmücke wurden in England gemacht; doch liegen die Berichte hierüber nieht ganz klar vor. Wie es scheint, kannten Englands Far- mer die Wirkungen des Insekts schon lange vorher, ehe man diese auf die wahre Ursache zurückzuführen vermochte. Es ergiebt sich dies unter Anderem aus einem Briefe von Christopher Gullet, geschrieben 1771 und veröffentlicht in den „Philosophieal Transaetions“. In ihm heisst es: „Was die Farmer das Gelbe im Weizen nennen und als eine Art Mehlthau betrachten, wird in Wirklichkeit von einer kleinen gelben Fliege mit blauen (?) Flügeln verursacht, welche ungefähr

*) Untersachungen über die neue Getreidegallmücke. 1861.

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die Grösse einer Mücke hat. Diese weht (blows) in die Getreideähren hinein und erzeugt einen Wurm, der dem un- bewaffneten Auge beinahe unsichtbar ist; wenn er aber dureh ein Taschenmikroskop gesehen wird, erscheint er als eine grosse gelbe Made von Farbe und Glanz der Ambra, und die Fliege ist so fruchtbar, dass ich deutlich 41 lebende gelbe Maden in der Hülse eines einzigen Weizenkornes zählte, eine hinreichende Zahl, die Körner einer ganzen Aehre aufzu- fressen und zu verhichten* I

| Hiernach verfloss eine Reihe von Jahren, bevor in Eng- ‘land wieder ein Insektenbericht auftauchte, der mit einiger Sicherheit auf unsere Mücke gedeutet werden könnte, und fast gewinnt es den Anschein, als hätten die sorgfältigen Untersuchungen der Getreidefelder, welche in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts zufolge der vom Weizen- verwüster in Amerika angerichteten Beschädigungen nament- lieh in England angestellt wurden, daselbst wesentlich zur Entdeckung der wirklichen Weizenmücke beigetragen; die Zeitangaben in der Geschichte beider Inseeten und die be- "kannte Erfahrung, dass man in der Natur oft nach Etwas. sucht, was man nicht findet und dabei findet, was man nicht sucht, leiten auf diesen Gedanken hin.

Am 3. Mai 1796 wurde in einer Sitzung der Linne’schen Gesellschaft von Marsham, s. Z. Secretair dieser berühmten Societät, eine Schrift vorgelesen**), worin derselbe mittheilt, sein Freund Long, welcher in Hertfordshire eine Farm be- bauete, habe gegen Ende Juli 1795 am Weizen ein Insect entdeckt, welches viel Unheil anzurichten drohe, indem es ein oder mehrere Körner angreife. Dasselbe sei dadurch leicht aufzufinden, dass solche Körner gelb oder reif erschie- nen, während die vom Insekt nicht behafteten Körner in den- selben Aehren vollkommen grün seien. Marsham setzt hinzu: „Beim Oeffnen dieser Körner, welche krank zu sein schienen, ‘fand ich in vielen von ihnen ein orangefarbiges Pulver und in mehreren eine oder zwei sehr kleine Larven, verschieden in Farbe von einem gelblichen Weiss bis zu einem tiefen Gelb. Sie waren zu einer Untersuchung für das unbewaffnete -Auge zu ‘klein; aber bei Anwendung einer starken Vergrösse- ‘rung bemerkte ich, dass es die Larven einer kleinen Fliege waren, und dass sie den: blattlausfressenden Larven sehr ‘glichen,. welche eine besondere Familie der Fliegen bilden. Sie waren an dem einen Ende dick und nahmen an dem an-

#*) Harris’s Report on the Inseets of Massachusetts p. 437. ==) Transactions of the Linnean Society vol. 111 p. 242—252. London 1797, |

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dern Ende, wo sich der: Kopf befand, allmälig ab. Sie dehnten sich nach Gefallen aus und zogen sich zusammen, womit eine einen vollen halben Zoll betragende springende, oft hüpfende Bewegung auf dem Papier, auf welchem ich sie untersuchte, verbunden war. ‘Das Korn, wovon diese Inseeten Besitz genommen hatten, schien ein wenig einge- schrumpft (shrunk).“

Durch Abhaltungen verhindert, London zu verlassen, hatte Marsham an mehrere seiner naturhistorischen Freunde auf dem Lande das Ersuchen gerichtet, dem Insekte ihre besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden. In Folge dessen theilten ihm Wm. Markwick von Catsfield, unweit: Battle, und Wm. Kirby von Barham im Herbste 1795 ihre gemachten Beobachtungen über das Insekt mit.

Markwick fand dasselbe zwischen, den äusseren Hülsen oder Kelchschuppen, später auch zwischen der. „Corolla“ und dem Getreidekorne, aber niemals schien dieses dadurch einen Nachtheil erlitten zu haben. Er beschreibt das Insekt als eine sehr kleine hellgelbe Raupe oder Larve, welche weder Beine, noch Fühler, noch Flügel habe und in eine eiförmige Puppe von derselben Farbe übergehe. Im Herbste desselben Jahres sah Markwick das nämliche Insekt in den Hülsen des wilden: bärtigen Hafers (Avena fatua). Niemals traf er es im Fliegenstande.

Kirby bemerkt in seinem Briefe: „Ich hatte von Anfang an geargwohnt, dass die Insekten Thrips physapus seien, und nach der ausdauerndsten Untersuchung wurde mein Argwohn zur Gewissheit.“ Hierauf geht er zu einer speciellen Be- sprechung: der Thrips über, ohne sich zu der Ansicht, dass diese Insekten wirklich grossen Schaden anrichten, zu be- kennen. Fast am Ende des Briefes sagt Kirby, dass er auch 3 andere, hiervon unterschiedene Insekten im Larvenstande auf:dem Weizen gefunden, doch nieht in Menge. Eins davon beschreibt er also: „Larve citronengelb, fusslos, Kopf spitz, Hinterleibsende abgestutzt, mit einem gefaltet-warzigen Rande; Länge °/, Linie. Diese Art fand ich zwischen der Corolla und dem Korne.* Für unseren Gegenstand ist diese Be- schreibung das Wesentlichste des ganzen brieflichen Inhaltes.

An die Briefe seiner Freunde knüpft Marsham eine Be- trachtung, worin er namentlich beklagt, dass Keiner von ihnen Erfolg hatte im Ziehen der Fliege, welche die beobach- tete kleine Larve hervorzubringen bestimmt sei.

Dem Berichte sind am Schlusse Abbildungen von Sir Joseph Banks (ein Weizenährchen, ein Blüthehen mit Maden, eins mit normal gebildetem Korne und eine vergrösserte Made) beigegeben, die ersten über unseren ersten Gegenstand,

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aber von der Made abgesehen so naturgetreu, dass selbst der berühmte englische Naturforscher Curtis sie noch neuerlich in seinen „Farm Inseets“ beibehielt.

Zwei Jahre später, im Jahre 1797, erstattete”Kirby in einem zweiten Schreiben der Linnöschen Gesellschaft ‚aber- mals Bericht, und zwar nicht nur über die Mücke, welcher er jetzt den Namen Tipula Tritiei giebt, sondern auch über deren natürliche Feinde, sowie über einige andere, den Weizen aufsuchende Insekten*). Kirby. versichert, in dem eben ge- nannten Jahre kaum durch ein Weizenfeld gekommen zu sein, in welchem nicht wenigstens einige Blüthehen jeder der von ihm untersuchten Aehren von diesen Larven bewohnt gewesen seien, und setzt hinzu: „Aber obgleich ich die Larven so zahlreich fand, ist mir die Puppe (Scheinpuppe) selır selten aufgestossen, so dass, ich unter 50 der vorigen kaum eine der letzteren fand. So viele als ich sammelte, setzte ich in ein mit Gaze bedecktes Bierglas (tumbler), in welchem sie einige Zeit blieben, ohne dass eine Imago zum Vorschein kam. End- lieh beobachtete ich die Exuvien einer Fliege auf dem Grunde des Glases, aber die Imago war vermuthlich durch die Gaze entflohen, da ich sie nicht finden konnte. Deshalb setzte ich die übrigen in ein schmales Fläschelıen, dessen Oeffnung ich mit vierfacher Gaze verschloss und dann zuband. Ungefähr vor 3 Wochen, als ich dasselbe eines Tages untersuchte, be- obachtete ich eine kleine Fliege, welche an seinen Wänden hinauf spazierte.*“ Es folgt nun die Diagnose von Tipula Tritiei, die aber im nächsten Bericht des Verfassers in etwas veränderter Form wiederholt wird, weshalb ich die Mitthei- lung derselben bis nachher verspare. Kirby erinnert sich nicht, die Mücke früher jemals in Kornfeldern gesehen zu haben. Nachsuchungen in einem Felde, wo er vordem die Larven in grösster Menge gefunden, sowie in der Scheune, worin das Getreide desselben Feldes gebracht worden, waren erfolglos. Aus diesem Grunde hielt Kirby es für wahrschein- lich, dass, obgleich eine oder zwei dadurch, dass sie in eine Lage gebracht worden waren, wo die Sonne auf sie schien, sich vor der gewöhnlichen Zeit entwickeln konnten, dennoch im Allgemeinen die Fliege nicht vor dem Frühlinge zur Er- scheinung komme. In dieser Meinung wurde Kirby durch einen besonderen Umstand bestärkt: als er mit einer Nadel von 2 aufbewahrten Scheinpuppen die einschliessende Haut wegnalım, erkannte er, dass sich das Insekt immer noch im Larvenstande befand.

*) Transactions of the Linnean Society vol. IV. pag. 230—240. London 1797.

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Im December 1798 endlich erhielt die Linndsche Gesell- schaft das dritte Scriptum Kirbys, eine Fortsetzung der Ge- schichte von Tipula Tritici*) Vergebens hatte Kirby in den vorhergehenden Sommern die Mücke in Getreidefeldern ge- sucht; endlich am 3. Juni 1798 fand er gegen Abend ganze Schaaren derselben auf einem Weizenacker. „Von diesem Tage an bis Ende desselben Monats waren die Insekten immer in den Weizenfeldern anzutreffeu. Sie waren selten viel vor 7 Uhr zu sehen; um 8 Ulr schien das Feld von ihnen zu wimmeln, zu welcher Zeit sie alle beschäftigt waren, ihre Eier abzulegen und um 9 Uhr verschwanden sie gewöhnlich. Sie waren in der That so äusserst zahlreich, dass wenn jedes von ihnen seine Eier in ein anderes Blüthehen legte, und diese Eier zu Larven geworden wären, nach einer mässigen Berechnung mehr als die Hälfte der Körner würde verwüstet worden sein. Ich habe gesehen, dass 12 gleichzeitig ihre Eier an dieselbe Aelhre ablegten. Es ist bemerkenswerth, dass unter den Myriaden des Weibchens, welche ich gesehen, nicht ein Exemplar beobachtet wurde, welches ich konnte für das Männchen halten... Obgleich diese Insekten des Abends so zahlreich sind, ist doch des Morgens kein einziges im Fluge zu sehen: sie verlassen dann jedoch das Feld nicht, welches der Schauplatz ihrer Beschäftigung ist; denn wenn man die Weizenhalme schüttelt, oder sie in anderer Weise beunruhigt, so, fliegen sie nahe "dem Boden in grosser Zahl. Ich fand, dass sie ihre Ruhestätte an dem unteren Theile des Halmes haben.“

Von der weiblichen Mücke giebt Kirby folgende Diagnose:

Tipula Tritiei.

T. rufo-fulva; oeculis nigris; alis lacteo-iricoloribus mar- gine pilosis.

Foemina (ce).

Tota rufo-fulva; thorax intensius, en autem dilutius. Antennae corpore sublongiores, duodecim-articulatae artieulis pedicellatis oblongis medio constrietis (d) pilosulae, nigri- cantes. Oculi nigri supra conniventes. Alae corpore longiores, amplae, apice rotundatae; margine omni, sed interiori prae- eipue, piloso; lacteae coloribus prismatieis pro situ varie mi- cantes. Abdomen vagina instructum retractile aculeum longissi- mum filiformem exserente.

Longitudo corporis (vagina exclusa) lin. 1.

Tritiei spicas prima aestate vesperi eircumvolitat, intra floseulos aculeum ani inferens, ova inibi positura, post qua-

*) Transactions of the Linnean a vol. V pag. 96—112. London 1800,

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tuordeeim dies, larvae exelusae polline antherarum vel nectare stigmatum vescuntur granum exinanientes (e).

Den hymenopterischen Parasiten des Insekts hat Kirby ganz besonders seine Aufmerksamkeit zugewendet. Er be- schreibt 3 Arten: Ichneumon inserens, I. Tipulae und I. pene- trans. Was wir bis heute darüber wissen, ist wenig mehr, als was uns schon Kirby davon erzählt. Kirby’s Arbeit bildet die Grundlage der gesammten, mir über den Gegenstand be- - kannt gewordenen Literatur und wird auch für alle Zeiten ihren hohen Werth behalten.

Hiernach scheint die Weizenmücke in England geraume Zeit wenig erheblichen Schaden angerichtet zu haben; die in den Journalen dann und wann darüber auftauchenden Notizen sind nur gelegentliche Bezugnahmen auf die oben erwähnten Artikel. Aber 1827 und die nächstfolgenden Jahre kehrte die Katästrophe mit der früheren Strenge wieder. Gorrie sehätzt den durch die Weizenmücke in einigen Grafschaften Schottlands verursachten Schaden für 1827 auf 20,000 L., 1825 auf 30,000 L. und 1829 auf 36,000 L.*); und Bell be- richtet aus Perthshire: „Noch ein Jahr oder zwei, und die Wei- zenmücke wird zwei Drittel der Farmer bankerott machen **).* Ferner lieferte Shireff***) einen schätzenswerthen Bericht, der den Leser sehr wohl herausfühlen lässt, dass die genauen Mittheilungen über die Lebensgewohnheiten des Insekts haupt- sächlich das Resultat eigener Beobachtungen waren.

Wiederum verstreicht nahezu ein Vierteljahrhundert, als in England besonders zwei hervorragende Forscher durelı ihre wissenschaftlichen Arbeiten über. die Weizenmücke das naturhistorische Publikum davon benachrichtigen, dass das Insekt abermals in diesem Lande zum grossen Schreck der Landwirthe seine Plünderungen aufgenommen hat. Prof. Hens- low behandelte 1841 die Naturgeschichte des Insekts in sei- nem im Journal der königl. Ackerbaugesellschaft Englands abgedruckten Reporte+). In derselben Zeitschrift erschien so- dann 1845 die mit Abbildungen begleitete ausgezeichnete Arbeit von John Curtis, welehe durch neue Mittheilungen in den später erschienenen. entomologischen Schriften des gelehrten Verfassers eine Vervollständigung erhielt, aus welchen Doeu- menten hervorgeht, dass sich das Insekt weithin die meisten Graf- schaften der drei vereinigten Königreiche zinsbar machte+}).

*) Enceye. of Agric. 3d London ed. p. 8320.

**) Loudon’s Magaz. of Nat. Hist, vol. II p. 29.

###) Daselbst p. 448-451.

7) Journal of Royal Agricultural Society of ar vol. III. ++) Daselbst vol. VI.

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In Amerika wurde nach Jewett die Weizenmücke schon 1820 in West-Vermont bemerkt*); aber nach Buel fällt die Zeit ihres ersten Erscheinens auf dem transatlantinantischen Continente in das Jalır 1828, wo sie in dem an einen Strich von Unter-Canada grenzenden nördlichen Theile Vermont’s häufig gesehen wurde**). Für die Wissenschaft ist diese Controverse nur von untergeordnetem Interesse. Auf. keinen Fall hat die Mücke vor dem zuletzt genannten Jahre in Ame- rika die Ernten stark beeinträchtigt. Nach den übereinstim- menden Berichten der amerikanischen Autoren verbreitete sich das Insekt von Vermont aus nach allen Richtungen hin: ein grosser Theil von Canadn, sowie sämmtliche nordöstliche Staaten der Union sind ihm tributär geworden, und wenn man neueren Nachrichten vertrauen ‘darf, erweitert es noch fortwährend sein Gebiet in westlicher und südwestlicher Richtung. Schon 1830 will man es in der Nachbarschaft von New-York be- obachtet haben. In dieser Gegend wurde 1832 von ihm der Weizen besonders arg mitgenommen, was zu einer solchen Entmuthigung unter den Farmern führte, dass man in den nächsten Jahren den Anbau dieser Getreideart beinahe all- gemein aufgab. Die versehiedenen Ackerbauschriften der Nordstaaten enthalten ziemlich zahlreiche Mittheilungen über das Insekt, wovon man die wichtigeren in diversen Bänden des „Cultivator“ und „New-England Farmer“ findet. Zu den Hauptschriftstellern gehören vor allen Dr. T. W. Harris an der Harvard-Universität zu Boston und Dr. Asa Fitch,, Ento- molog der Ackerbaugeseilschaft des Staates New-York. Beide Herren haben dureh ihre bereits seit den vierziger Jahren erschienenen entomologischen Schriften nicht nur überhaupt die Naturgeschiehte der schädlichen Insekten sehr wesentlich gefördert, sondern auch speeiell über die Lebensgewohnheiten der Weizenmücke viel Licht verbreitet. - Die in Harris’s früher genanntem Report abgehandelte Naturgeschichte der Weizen- mücke kehrt in den verschiedenen Ausgaben seiner „Insects injurious to vegetation“, wovon die dritte 1862 in Boston er- sehien, durch neue Beobachtungen bereichert, wieder. Glei- chermassen suchte auch Fiteh seit dem Erscheinen seiner höchst verdienstlichen Schrift „The Wheat-fly, Albany 1845“ der fortschreitenden Erkenntniss gebührend Rechnung zu tra- gen, so in den „Noxious Insects of the State of New-York, Albany 1856*,

Aus Amerika führt uns. die Geschichte des Insekts in chronologischer Reihenfolge nach Europa zurück, und zwar

*) New-England Farmer vol. XIX p. 301. *"J Judge Buel’s Report in the Cultivator vol. VI p. %.

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nach Frankreich. Ueber das erste Auftreten der Weizen- mücke in Frankreich haben wir keine zuverlässige Kunde. Macquart erwähnt sie weder in seinen Zweiflüglern Nord- frankreichs, noch in seiner Naturgeschichte der zweiflügligen Insekten. Dagegen eitirt er in seinem Schriftehen „Confe- rences sur les applications de l’Entomologie a l’agrieulture* die Weizenmücke nach Hammerschmidt und bemerkt bei dieser Gelegenheit, dass er einmal in der Gegend von Saint-Omer ‘Insekten (über deren Namen wir übrigens nichts erfahren) gesehen, welche ihre Legeröhre ‘zwischen die Getreidebälge steckten und ihre Eier ablegten. Bestimmter wird auf das Insekt hingewiesen von Dr. Herpin in Metz. Er sagt in sei- nem „Memoire* p. 29: „Ich habe in Kornähren zur Blüthezeit auch viele kleine gelbe, sehr lebhafte, 2—3 mm. lange Larven zwischen der Spreu des Kornes gefunden. Die Larven zer- nagen und zerstören die Befruchtungsorgane der Pflanze, und der Fruchtknoten, woran sie leben, wird unfruchtbar gefunden. Die Larven scheinen grosse Aehnlichkeit zu haben mit jenen, welche unter dem Namen Tipula Tritici in den Linnean Transactions beschrieben worden sind; es ist wahrscheinlich eine Cecidomyia.“ Die Beobachtung soll in das Jahr 1842 fallen.

1856 erhielt die Weizenmücke durch M. C. Bazin eine mit sehr schönen colorirten Abbildungen versehene monogra- phische Bearbeitung unter dem Titel „Notice sur un insecete qui a cause les plus grands ravages dans nos derniers re&coltes de bl& sur pied*. | Da uns die Weizenmücke aus keinem anderen - Lande signalisirt worden ist, so kommen wir zu der Frage: Ist denn Deutschland von diesem schädlichen Insekte ver- schont geblieben? ‘Sehen wir uns nach der Antwort in der dipterologischen Literatur unseres Vaterlandes um. In Mei- gens systematischer Beschreibung der bekannten europäischen zweiflügligen Insekten finde ich die Weizenmücke nicht auf- geführt. Director Löw und J. Winnertz, unsere beiden gründ- lichsten Kenner der Gallmücken, haben sie in ihren Arbeiten über diese Familie der Dipteren unter den deutschen Arten nirgends genannt; ja in einem Briefe, welchen Winnertz an Bazin richtete, schätzt er sich glücklich, niemals Gelegenheit gehabt zu haben, die Weizenmücke zu beobachten (Bazin in seiner oben angeführten Schrift). Prof. Nördlinger referirt in seinem höchst verdienstlichen, mit seltenem Fleisse ver- fassten Werke „Die kleinen Feinde der Landwirthschaft, 1855“ über die Weizenmücke als ein in England, nicht auch in Deutschland einheimisches Insekt. Selbst noch in dem neuesten grösseren deutschen Dipteren-Werke von Dr. Schiner,

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dem wir ein gleiches Lob schuldig sind, wird 1864 die Wei- zenmücke weder zu den österreichischen noch deutschen Arten gestellt, sondern Bd. II p. 394 im Verzeichnisse der europäi- schen Arten dieselbe als Bewohner von England eitirt. Gleiclh- wohl bringt uns Dr. Hagen zu Königsberg in seinem „Bericlıt über die in der Provinz Preussen von 1857 bis 1859 schäd- lich aufgetretenen Insekten“, abgedruckt in der Stettiner ento- mologischen Zeitung von 1860, folgende Notiz:

„Mitte Juni 1359 wurde vor der Blüte dies Thier (Ce- cidomyia tritici) in beträchtlicher Anzahl’ auf dem Weizen in der Nähe von Königsberg beobachtet. Die kleinen Thiere sassen auf den Aehren in solcher An- zahl, dass, in einiger Entfernung betrachtet, das Ge- treide zu blühen schien. Sämmtliche mir mitgetheilte Stücke waren Weibehen. Gegen alle Vermuthung lhat dennoch das befallene Feld eine gute Ernte geliefert.“

Wer die Beobachtung machte, wird zwar nicht gesagt, dennoch bürgt uns die mit bekannter Umsicht gepaarte, gründ- liche Kenntniss des gelehrten Entomologen, in welchem: wir eine grosse Autorität verehren, für ihre Richtigkeit.

Meine eigenen Betrachtungen über die Mücke während der letzten 3 Jahre haben sogar die Ueberzeugung in mir befestigt, dass das Insekt nicht bloss in hiesiger Gegend, viel- leicht schon seit langer Zeit, sondern auch in vielen anderen Theilen Deutschlands unbemerkt sein heilloses Wesen treibt. Die eigenthümliche, meist verborgene Lebensweise desselben ist ganz dazu angethan, den selten mit specieller entomologi- scher Kenntniss ausgerüsteten Landwirth es übersehen zu lassen. Was sollte diesen auch bei gelegentlicher Besichtigung seiner Getreidefelder zu einer Zerlegung der unreifen Aehren veranlassen, so lange er nicht weiss, dass darin ein böser Wurm haust, der ihm vor der Zeit das Brot raubt! Die von dem Insekte in unseren Getreidefeldern verübten Beschädi- gungen sind in der That sehr erheblich; demungeachtet ver- nehme ich von keiner Seite her direete Klagen darüber, und selbst Personen von gesunder Beobachtungsgabe und lebliaftem Interesse für das Wohl und Wehe der Landwirthschaft wissen nichts von der Gegenwart der Calamität. Die Sache ist ihrer Natur nach für eine allgemeinere Beobachtung noch viel zu neu. Ich halte es für eine heilige Pflicht des Naturforschers, in solchen Fällen keine günstige Gelegenheit zu verabsäumen, unter Vorzeigung des Gegenstandes durch mündliche Expli- cationen auf die Veberzeugung des Landwirthes belehrend einzuwirken, ihn aber dabei fortwährend darauf hinzuweisen, dass, gleichwie der Arzt erst die Krankheit kennen lernen müsse, bevor er sie zu heilen vermöge, so auch die von ihm

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gewöhnlich so vorschnell in Bereitschaft gehaltene Frage: „Was ist dagegen zu thun?* erst dann zur Beantwortung kommen könne, wenn die ihr voranzustellende andere: „Wel- ches ist die Ursache des Uebels?* zuvor eine gründliche Be- antwortung gefunden. ‘Das massenhafte Auftreten des geflü- selten Insektes an den .Aehren ist allerdings eine so augen- fällige Erscheinung, dass Jedermann nach einmaliger Beobaclı- tung sie sofort. wieder erkennt; allein, da gar viele Insekten mit: diesem die Gewohnheit theilen, sich am Tage im Getreide- diekicht zu verbergen und erst gegen Abend die Verstecke zu verlassen, so fällt ein mehr vereinzeltes Vorkommen des- selben unter den Schaaren der übrigen Insekten nicht leicht auf. Ich .bekenne aufrichtig, vielleicht würde mir heute noch die Naturgeschichte der Weizenmücke unbekannt sein, wenn ich nicht einer seit mehreren Jahren darauf angesehenen Gallmücke gerade in der Abendstunde nachgegangen wäre und so endlich meine Vermuthung bestätigt sah. Ob nicht vielleicht auch mancher Andere jetzt in der Mücke einen alten Schalk wieder erkennt! Ein gleichsam insularisches Vor- kommen hier, in der Mitte Deutschlands, ‘kann ich mir schlechterdings nicht denken. » Dem Gesagten will ich noch folgende Thatsache anreihen. Aus der Provinz Fulda, der Umgegend Frankfurts, einem Theile Unterfrankens lauteten voriges Jahr die Berichte über den Stand des Weizens im Vorsommer ‘durchweg. günstig; als es aber zum Dreschen kam, sah man sich in seiner Erwartung äusserst enttäuscht, und nach meinen über einen grossen Theil dieser Distriete sich erstreckenden diesjährigen Beobachtungen steht zu be- fürchten, dass man diesen Herbst mit dem Ertrage des Wei- zens noch weit weniger zufrieden sein wird.

Wie lange die Weizenmücke ein Bewohner Deutsch- lands ist, werden wir schwerlich jemals auszumitteln ver- mögen. Das Jahr 1847 war für viele Gegenden unseres Vaterlandes ein Jahr der Missernte, gekennzeichnet durch auffallenden Körnermangel der Winterfrüchte, wofür man „kleine Würmehen“, angeblich Thrips cerealium Hal., ver- antwortlich machte, während Andere die Ursache in schäd- lichen atmosphärischen Einflüssen erkennen wollten. Sollten vielleicht: diese Würmehen Maden der Weizenmücke gewesen sein? Ich will dies keineswegs behaupten; aber. wir kennen kein anderes Insekt, das in so grossem Maassstabe taub werden der Roggen- und Weizenähren verursachen könnte.

Bei dieser Gelegenheit werde ich an etwas erinnert, ‘wo- rauf Fiteh hinweist. _ Derselbe glaubt nämlich ein etwas regelmässig: periodisches Wiedererscheinen des Insekts in sol- cher Menge wahrgenommen zu haben, ‚dass es dem Landmann

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zur Plage werde. Nachgewiesen wird als Beleg hierzu aus der Geschichte des Insekts in England, dass ein Zeitraum von ungefähr 25 Jahren anzunehmen sei, nach welchem die Katastrophe jedesmal wiederkehre. Ob wirklich eine solche Periodieität im massenhaften Auftreten dieses und anderer sehädlicher Insekten stattfindet, kann erst später, wo mehr Thatsachen vorliegen, entschieden werden. Der Weizen- verwüster ist nach der Calamität von 1859 und 1860 in hie- siger Gegend selten geworden, jedoch bemerke ich, dass das Insekt seit der Zeit mit jedem Jahre häufiger vorkommt, was nach Verlauf von einigen Decennien zu einer Wiederholung der Calamität führen kann.

Nordamerika, England, Frankreich und Deutschland bil- den also den Verbreitungsbezirk der Weizenmücke. Möchte ihr die Vergrösserung dieses Bereiches zur Unmöglichkeit werden, damit nicht noch mehr Völker unter den beängsti- senden Lebensgewohnheiten dieser’ Plünderer zu seufzen brau- ehen! Indem wir dieses von Herzen wünschen, können wir uns jedoch kaum der Besorgniss verschliessen, dass vielleicht in manchem anderen Lande das Insekt nur deshalb fehle, weil man es da bislıer noch nicht entdeckte.

3. Die beiden Arten.

Die Identität der amerikanischen Weizenmücke mit ‚der europäischen ist bisweilen von einzelnen Schriftstellern be- zweifelt worden; gegenwärtig scheint jedoch die Ansicht, dass zwischen beiden eine Verschiedenheit nicht bestehe, mehr als je vertreten zu sein. Manche übergehen diese Frage mit Stillsehweigen und beziehen ihre Darstellung ohne Unterschied auf beide. Andere erklären sich bestimmt darüber, z. B. Harris, welcher sagt: „Die amerikanische Weizenmücke, welche ich in Maine und New-Hampshire in geflügelter Form lebend . gesehen habe, und welche ich auch aus der Larve zog, stimmt genau mit den Beschreibungen und Abbildungen der europäi- schen Weizenmücke oder Cecidomyia tritiei Kirby überein“ (Harr., Ins. injur. to veget.). Fitch erklärt da, wo er Ourtis’s Arbeit eitirt: „Ich bin demselben (Curtis) speciell verpflichtet für solche Charaktere, die mich befähigten, ohne einen Zweifel zu sagen (to say without a doubt), dass die hell- flüglige Weizenmücke Amerikas identisch ist mit der engli- schen“. Eingangs der Beschreibung dieser Mücke heisst es jedoch später: „Bei den 15 oder 20 Charakteren dieses In- sekts, welche aus verschiedenen Quellen gesammelt werden konnten, möchte ich doch immer nur sagen, dass unsere (ame- rikanische) Weizenmücke wahrscheinlich en die Tritiei Kirby sei (Fitch, The Wheat-fly). |

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Einige sogar ausgezeichnete Entomologen suchen geltend zu machen, die Frage, ob identisch oder nicht, könne nur durch Nebeneinanderhalten einzelner Exemplare aus den ver- schiedenen Ländern endgültig entschieden werden, da man das eigenthümliche Wesen eines Insektes auch durch die beste Beschreibung nicht auszudrücken vermöge. So sagt z. B. Bazin in seiner genannten Schrift p. 27: „La maniere d’etre, le facies d’un insecte ne peut &tre exprime par la meilleure description, il faut pour le bien connaitre l’insecte en per- sonne.“ Diese Ansicht beruht meiner festen Ueberzeugung nach auf einem Irrthum. Bei Gallmücken wird nach dem Tode ungeachter aller Vorsichtsmassregeln Veränderung der . Farbe und zum Theil auch der Form einzelner Körpertheile, namentlich der Fühler, woran meines Erachtens die specifi- schen Unterschiede am besten erkannt werden, zu einer nahezu feststehenden Regel. Eine Vergleichung nahe ver- wandter Species dieser äusserst zarten Geschöpfe, vorgenom- men an eingetrockneten Exemplaren, kann aus diesem Grunde zu keiner zuverlässigen Entscheidung führen. Einer solchen Vergleichung in natura bedarf es auch glücklicher Weise durchaus nicht: denn die Wissenschaft giebt vollständig alle diejenigen Mittel an die Hand, welehe uns in den Stand setzen, die in der Natur überall ausgeprägten, wenngleich oft _ etwas versteckten speecifischen Merkmale mit Hülfe der bereits gewonnenen Terminologie bestimmt anzugeben, so dass wir durch exacte Beschreibungen und naturgetreue Abbildungen selbst ganz eng an einander grenzende Arten mit grosser Sicherheit zu unterscheiden vermögen, also keineswegs genö- thigt sind, der Wissenschaft ein solches Testimonium pauper- tatis auszustellen.

Unter dem ‚Namen Cecidomyia caliptera (Spotted-winged wheat-fly) beschreibt Fitch eine zweite Art Weizenmücke mit gefleckten Flügeln und abwechselnd längeren und kür- zeren Fühlergliedern des Männchens.. Da er aber von ihrer Lebensweise weiter nichts berichtet als, man begegne: ilr häufig in Weizenfeldern, so bleibt es mindestens sehr zwei- felhaft, ob diese Species auch wirklich dem Weizen angehöre. Die noch 1862 wiederholte Bemerkung von Harris, des höchst eifrigen Forschers in Massachusetts: „Unter Hunderten (von Weizenmücken), welche ich im lebenden Zustande untersuchte, habe ich niemals ein Exemplar mit gefleckten Flügeln ge- funden* spricht nicht dafür. Herr Dr. Fitch mag es uns darum nicht verübeln, wenn wir die Zulässigkeit dieser Species so lange beanstanden, bis uns die Rechtfertigung erbracht ist. Ausser Cecidomyia destructor und den von mir in diesem Aufsatze abgehandelien Weizenmücken beobachtete ich zwi-

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schen dem Weizen wenigstens noch ein halbes Dutzend un- besehriebener Ceeidomyiden, und es würde mir ein Leichtes sein, davon Beschreibungen zu liefern und sie in die Welt zu schicken; aber was würde das nützen, so lange die Le- bensweise dieser Insekten noch unermittelt ist. Mag es auch in andern Fällen immerhin verdienstlich sein, eine Species schon vor Erforschung ihrer Gewohnheiten zu benennen und zu beschreiben, um Andere dadurch zu weiterer Nachforschung zu ermuntern; bei einer so schwierigen Gruppe, wie die vor- liegende, kann das keinen Werth haben, und die Wissenschaft dürfte meines Dafürhaltens wohl thun, keine Notiz davon zu nehmen, damit nicht durch solche Fesseln für spätere For- scher die ohnehin schon grossen Schwierigkeiten noch be- trächtlich wachsen. Erforschung der Lebensweise und künst- liche Zueht sollte fortan Niemandem erlassen bleiben, der neue Arten der Cecidomyiden beschreiben will. Nur so ver- mögen wir uns vor Irrthümern zu bewahren und zur Förde- rung dieses Zweiges der Entomologie wirklich beizutragen. Wer die Beschreibung der Imago bei den verschiedenen Schriftstellern mit einander vergleicht, wird darin sehr diver- girenden Angaben begegnen, was sich schlechterdings nicht lediglich aus einer subjectiven Auffassung des Gegenstandes, die ja freilich immer mehr oder weniger in der Darstellung zur Geltung kommt, erklären lässt. Es geht diese Abwei- ehung mitunter so weit, dass man unwillkürlich zu dem Glau- ben geführt wird, die einzelnen Autoren möchten wohl nicht alle dasselbe, sondern verschiedene Objeete behandelt haben. Allermeist tritt dies in der Bezeichnung der Farbe hervor. Um zu zeigen, wie weit hierin die Angaben aus einander gehen, gebe ich folgende, nur auf einige Schriftsteller ange- wandte Zusammenstellung dem Leser zur eigenen Beurthei- lung. Die Angaben beziehen sieh auf die weibliche Mücke. Kirby: Erste Diagnose. Körper rostbraun (ferrugineo-rufa). Zweite Diagn. K. ganz blass gelbbraun (tota rufo- ER: fulva); Thorax intensiver (intensius), Beine heller (dilutius). Harris: Körper orangefarbig (orange-colored); Beine blassgelb (pale yellow); Gesicht und Taster gelb (yellow). Fitch: Gesicht blassgelb (pale yellow); Thorax blassgelb (pale yellow), seine Oberseite gewöhnlich zimmtbraun (fulvous brown) tingirt; Schwinger honiggelb (honey- yellow); Hinterleib ganz orangefarbig (througliout an orange color), mehr zu Roth als zu Gelb hinneigend; Beine weisslich oder sehr blassgelb (whitish or very pale yellow).

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Curtis: Körper blass ockergelb (pale ochreous); Fühler blass- braun (pale brown); Thorax tief röthlich ag

5 5::(deep 'reddish .ochre)..

Bazin: Thorax und Hinterleib mit einem Citronengelb, das bisweilen in Orangegelb übergeht (un jaune eitron qui quelquefois: passe au jaune orange); Beine gelblich (jaunätres).

In einzelnen Fällen spricht sich in der Farbenbezeichnung etwas Schwankendes, fast peinlich Unbestimmtes aus. Hier- von ist selbst‘ Hr, Dr. Fitch, der doch sonst durch scharfe Abgrenzung der Begriffe überaus bestimmt zu sein pflegt, nicht ganz freizusprechen, wenn er sagt: „Die Farbe der von der Weizenmücke gefangenen Exemplare scheint mehr ein- förmig zu sein, als bei denen, die wir uns unter anderen Verhältnissen verschafften. Sie ist lebhaft orangeroth, beson- ders am Hinterleibe, wo die Farbe am besten wahrgenommen wird; aber verschiedene von ihnen sind bernstein- oder honig- gelb, eitronengelb und sogar rahmfarbig. Die bereits bespro- chenen Exemplare sind ganz gelb, als wenn sie in trockener Erde geschleift worden wären; und es möchte also scheinen, als wenn diese lichter gefärbten Varietäten durch ungünstige Umstände hervorgerufen wären, in welche das Insekt während seines Larvenstandes versetzt war(!?).“

Die besonderen Eigenthümlichkeiten der Individuen einer Species beschränken sich bei Gallmücken vornehmlich auf Grössenunterschiede, hervorgerufen durch Ueberfluss oder Mangel an Nahrung und andere weniger bekannte, die Ent- wiekelung und Ausbildung begünstigende oder sie hemmende Einflüsse; im Wesentlichen aber repräsentirt jedes Individuum genau den Typus der Art, der nur innerhalb eng sezogeher ‚Grenzen Abweichungen zulässt.

Der Grund von der in Rede stehenden auffallenden Er- scheinung, ist kein anderer als der, bisher sind unter dem Namen Weizenmücke zwei gänzlich verschiedene Species .mit - einander vermengt worden! Zur. Rechtfertigung dieser Be- hauptung will ich dasjenige zusammenstellen, was ich auf Grund Eigener selbstständiger Untersuchungen im vorigen und im gegenwärtigen Sommer über die beiden Arten zu ermitteln vermochte.

Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft Ballet das Genus Tipula L. melırere Familien und Latreille’s Genus Ce- eidomyia bildet eine derselben, nämlich die der Cecidomyidae. Diese zerfällt in eine Anzalıl, zum Theil :sehr artenreicher Genera, deren volle Berechtigung in den Arbeiten von Löw und Winnertz längst nachgewiesen und yon der Wissenschaft anerkannt worden ist. Angesichts der 150 Species von Ceeci-

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domyiden, die unser Vaterland allein lieferte, während jedes Jahr eine Anzahl neuer aus allen Enden und Ecken der Erde bringt, kann es nicht ausbleiben, dass die wissenschaftliche Systematik über kurz oder lang zu einer weiteren Zerspal- tung der artenreichen Genera schreitet. |

Bei unseren beiden Arten vereinigt sich die zweite Längs- ader mit der Randader dicht hinter der Flügelspitze. Die Fühler des $ sind 2 + 24gliedrig, mit einem Ansatze zu einem weiteren Gliede, die Glieder kugelig, die Fühler des 2 2 + 12gliedrig, ebenfalls mit einem solchen rudimentären ‚Gliede, die Glieder eylindrisch. Nach diesen Merkmalen haben wir dieselben dem Genus Diplosis zu: überweisen. Die eine Art ist eitronenfarbig und mit einer sehr langen, weit vorstreckbaren Legeröhre ohne Lamellchen versehen; die ‘andere ist orangefarbig und hat eine sehr kurze, nicht vorstreckbare Legeröhre mit 2 Lamellchen. Für beide Arten ist die Farbe jener beiden Südfrüchte äusserst charakteristisch , zudem auch das augenfälligste Unterscheidungsmerkmal; ich werde deshalb die Bezeichnung Tritiei nur für die gelbe Art ‘gebrauchen, da Kirbys Beschreibung blos auf diese. ohne Zwang angewandt werden kann, für die rothe hingegen schlage ich den Namen Aurantiaca vor”). | lch lasse nun von beiden Arten die Beschreibung der Imago folgen.

Diplosis tritiei Kirby sp.

5 (Fig. 12). Länge 0,9—1 mm. Citronengelb. ehr Shmiietschwaikz. 1-Fühler (Fig. 13) 2 + 24gliedrig, anderthalb mal so lang der Körper, sammt der Behaarung schwärzlich; Basalglieder strohgelb, erstes nach unten etwas verschmälert. ‘zweites kugelig mit einem einfachen Wirbel kurzer Härchen; Geisselglieder alle. einfach, kugelig, mit Ausnahme des ersten ‚alle gestielt, die Stiele von Länge der Knoten; diese mit 2 dieht übereinander stehenden Wirbeln einer doppelten Be- -haarung, nämlich meist S'tiefer stehende, bis an das obere ‚Ende des folgenden Knotens reichende, etwas auswärts gebo- ‚gene Haare von gewöhnlicher Form,‘ und ausserdem noch, wenn ich richtig sezälilt, eben so viele höher gerückte, kir- zere, wenigstens doppelt so dicke, oben stumpf auslaufende Haare, die kaum bis an das untere Ende dieses Knotens

*) Maequart führt eine Cecidomyia aurantiaca auf, über die ‘wir weiter nichts erfahren als: „Long. 1 lig. Corps et ailes d’un jaune orange. Des environs de Lille“ Macq. Dipt. du Nord I 116, 5... Id. Nouv. Suit. & Buff. 1161, 11. Die Mücke scheint von keinem späteren Forscher wieder aufgefunden worden zu sein.

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ragen. : Bei stärkerer Vergrösserung löst sich die rauhe Ober- fläche der Knoten in ganz kurz geschorene, dicht stehende _ Borstehen auf (wie bei einer stark abgenutzten Bürste). Die- selbe bürstenartige Behaarung erscheint auch an den Tastern und dem Rüssel. Endglied der Fühler mit aufgesetztem Stiel- ehen (Rudiment eines weiteren Gliedes). Taster strohgelb, 4sliedrig, die Glieder walzenförmig, jedes folgende beträcht- lich länger als das unmittelbar vorhergehende, das besonders verlängerte 4. Glied ganz an der Spitze mit einem einzelnen Borstenhaar von Länge der übrigen. Saugfläche des Rüssels am Rande von 10 kurzen, steifen Borstehen rings umstellt. Das blasse Untergesicht trägt auf einem Höcker einen Haar- pinsel. Hinterkopf oben lang behaart, seitlich bewimpert. Thoraxrücken schmutzig braun tingirt, mit 2 Längsliaarleisten; auch Vorderrand, Schultergegend und Hinterrand des Schild- chens sind behaart. Flügel doppelt so lang als der Hinter- leib, Verhältniss ihrer Länge zum grössten Querdurchmesser wie.13:5, nebst ihrer Behaarung wasserhell, in gewisser Richtung schillernd; Behaarung wie gewöhnlich, nämlich lange Haare am Rande und kürzere gleichlange, der Flügelspitze zugekehrte auf der Scheibe; Vereinigung der 1. Längsader mit der Randader in deren Mitte; 2. Längsader in ihrem letzten Viertel gekrümmt und etwas hinter der Flügelspitze in einer Ausrandung mündend; die Querader entspringt da aus der „weiten Längsader, wo sich diese der ersten am meisten nä- hert und trifft letztere in deren Halbirungspunkte*); Vorder- ast der 3. Längsader anfangs ziemlich steil aufsteigend und dann in schwachem Bogen in der halben Entfernung der Flügelspitze von der Mündung des stärkeren Hinterastes aus- laufend. Schwinger gelb. Beine vom Oberschenkel abwärts schmutzig blassgelb. Tarsus von Körperlänge, Längenverhält- niss seiner Glieder wie 1:12,5:5:4:2,5. Das besonders am Hinterrande der einzelnen Ringe lang behaarte Abdomen ist walzenförmig, der 8. Ring etwas kleiner als die unter sich gleichgrossen vorhergehenden Ringe, der 9. sehr verklei- nert. Dieser letzte Ring trägt die aussen mit ungleich langen Haaren bekleidete, an der Innenseite aber kahle und glatte Haltzange (Fig. 14), deren Hälften stark einwärts gekrümmt sind und je aus einem verdiekten rundlichen Grundgliede ünd einem walzigen Endgliede bestehen. Zwischen der Haltzange

*) Bei manchen Exemplaren kann man wohl über das wirk- liche Vorhandensein der Querader einen Augenblick im Zweifel sein; bei geeigneter Manipulation, gerichtet auf die Lage des Flügels und die genaue Einstellung des Reflexspiegels wird man sie aber leicht erkennen.

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befindet sich die unbehaarte, in der Richtung der Längsaxe sehr contraetile Penisscheide und weiter oben jederseits ein 'Zäpfehen*). Diese zwei, auch bei den Geschlechtsverwandten der Mücke von mir constant beobachteten, in Beschaffenheit und Plaeirung sehr übereinstimmenden Zäpfchen sprechen so unverkennbar für eine bestimmte Dienstleistung bei der Be- sgattung, dass ich nicht anstehe, sie als Reizorgane zu deuten. ® (Fig. 15). Länge (ohne die Legeröhre) 1,5—1,6 mm. Fühler (Fig. 16) 2 + 12gliedrig, von %, der Körperlänge; 'Geisselglieder eylindrisch, gewöhnlich in der Mitte merklich eingezogen, zweiwirtelig behaart, Haare des untern Wirtels von Gliedlänge, die des oberen kürzer; erstes Geisselglied '1%),. mal so lang als jedes der folgenden, unter einander gleichlangen Glieder; diese mit einem Stielchen, dem '/, der Gliedlänge zukommt; Endglied auch hier mit einem griffel- förmigen Aufsatze (Fig. 16 r.). Flügel den Hinterleib ziem- lich weit überragend.. Abdomen gegen das Ende hin allmälig spitz zulaufend. Die 7 ersten Hinterleibsringe, insonderheit an dem oben durch eine braune Linie markirten Hinterrande stark behaart, was vornehmlich am 7. Ringe auffällt, der 8, und 9. dieser Ringe sind unbehaart und zufolge ihrer mehr häutigen Consistenz im hohen Grade zusammenziehbar. Diese Ringe dienen als Scheide der fadenförmigen Legeröhre und können mit dieser zu der doppelten Körperlänge vorgestreckt werden. Beim Einziehen der Legeröhre ersieht man aus der successiven, von hinten nach vorn fortschreitenden Verdun- kelung der Scheide ganz deutlich, dass sich diese wie ein Handschuhfinger einstülpt**). Alles Uebrige wie in der Beschreibung des Z. |

*) An todten {& ist die Zange in der Regel aufgerichtet, und die Zäpfchen treten nach der Rückseite hin mehr hervor; betrachtet man alsdann das Insekt von der Seite, so kann man leicht versucht werden, die Zäpfchen für eine der Zangenwurzel quer I ‚dicke er zu nehmen. \

-**) Dr. Schiner nennt (Diptera II p. XVIII) den Hinterleib der Ceeidomyiden achtringelig, was ich nicht für richtig halte, und zwar aus Gründen, die ich schon bei Gelegenheit nıeiner oben ange- führten Abhandlung specieller entwickelte. Am Cecidomyidenmänn- chen kann das Vorhandensein der 9 Abdominalringe nicht dem ge- ringsten Zweifel unterworfen werden; bezüglich des Q sei hier nur nochmals daran erinnert: wollte man die beiden letzten Ringe wegen ihrer allerdings abweichenden Bildung als äussere Genitalien auf- fassen, so könnte man beim Q allenfalls von 7, niemals aber von 8 Abdominalringen reden, da nach meiner vieljährigen Erfahrung diese beiden Ringe zwar in ihrer ontologischen Beschaffenheit gewöhnlich

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8% Diplosis aurantiaca n. sp.

| d (Fig. 19). Länge (ohne die Haltzange) 1 „4+—1,5 mm. Orangefarbig. Augen schwarz. Fühler 2 + J4gliedrig, viel länger als der Körper; Basalglieder gelb, Geisselglieder nebst ihrer Behaarung schwarzbraun; 1. Basalglied nach unten dünner, 2. kugelig mit einem einfachen Wirtel kurzer Här- ‚chen; Geisselglieder alle kugelig, mit 2 Wirteln einer dop- ‚pelten Behaarung, nämlich unten längere, bis an das obere Ende des nächstfolgenden Gliedes reichende gewöhnliche Haare, und darüber ein zweiter Wirtel, dessen wenigstens doppelt so dicke, fast stielförmige Haare mit denen des unteren ab- wechseln und blos bis an das untere Ende des folgenden Knotens ragen; nur das i. Geisselglied ist sitzend, jedoch nach unten etwas verjüngt; das letzte Glied trägt einen End- sriffel. Untergesicht mit einem Haarpinsel. Tasterglieder walzenförmig, mit dem bekannten zunehmenden Längenver- hältniss und mit dünner Behaarung, 4. mit einem einzelnen Endhaar. Saugfläche des Rüssels von einer Reihe kurzer Borstchen, deren ich auch hier 10 zähle, rings umstellt. Un- tergesicht,, Taster und Rüssel gelb. "Die Oberfläche der Geisselknoten, der Taster und des Rüssels erscheint bei stär- kerer Vergrösserung gleich wie bei der vorigen Art von einer ‚bürstenartigen Behaarung rauh. Hinterrand des Kopfes mit langen Wimperhaaren. Thoraxrücken braun tingirt (bei noch nicht ausgefärbten Exemplaren ist die Umgebung der Flügel- wurzel blutroth). Die 2 von den Schultereeken ausgehenden, nach hinten convergirenden Haarleisten endigen vor dem am Hinterrande mit längeren Haaren besetzten Schildchen. Be- haarung der Flügel und Beine schwarz. Die Flügel spielen bei auffallendem Lichte in wunderschönem Lilaschiller; Ein- mündung der deutlich hervortretenden Querader in der Mitte der ersten Längsader; 2. Längsader stark geschwungen, hinter der Flügelspitze endigend; Vorderast der 3. Längsader fast. gerade (ohne auffallenden Bogen nach vorn), Hinterast mit dem Hauptstamme beinahe einen rechten Winkel bildend. Beine vom Oberschenkel abwärts lichtbraun. Die Abdominal- ringe, besonders ihr Hinterrand, stark behaart. Dasselbe gilt auch von der Aussenseite der Haltzange, der naclı innen je- doch die Behaarung gänzlich felılt. 2 (Fig. 20). Länge 1,5--1,9 mm. Fühler (Fig. 21)

grosse Uebereinstimmung zeigen, durch die trennende Querfalte aber ihre Duplicität genügend erkennen lassen, vorausgesetzt, dass man die Untersuchung nicht ‘an eingetrockneten, sondern frischen Exem- plaren vornimmt,

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2 + 12gliedrig, völlig von halber Körperlänge; Geisselglieder walzenförmig, das erste sitzend und höchstens 1'/, mal so lang als das folgende, Stielchen !/, mal so lang als die meist gegen das Ende hin an Länge etwas abnehmenden Glieder, wovon das letzte einen Endgriffel (Fig. 21 r.) trägt; mit zweiwirteliger einfacher Behaarung, Haare des unteren Wir- tels bis an das obere Ende des Gliedes, die des oberen bis in die Mitte des folgenden Gliedes reichend. Hinterleibsspitze mit lichterer, fast rein gelber Färbung. Legeröhre kurz, nicht vorstreckbar. 9. Abdominalring mit 2 Lamellchen (Fig. 22). Im Uebrigen wie beim 4.

Beide Arten lassen sich hiernach, wie folgt, charakterisiren.

Diplosis.

Tritiei. D. eitrina. Antennae nigrescentes, apice rudimento artieuli. Alae parvum iricolores. Pedes sordide fulvi. d. Antennarum artieuli euneti simplices. Longitudo corporis (foreipe exceluso) 0,9—1 mm. 9. Primus flagelli artieulus longus octo quintas partes ceterorum; pedicella articuli longitudinis quarta pars. Vagina duplice corporis longitudine. Lamellae de- sunt. Longitudo corporis (vagina excelusä) 1,5—1,6 mm. Larvae in tritiei et secalis spieis habitant.

Aurantiaca. D. aurantiaca. Antennae fusco-nigrae, apice ru- dimento artieuli. Alae valde iricolores. Pedes fusci. 3. Antennarum artieuli euncti simplices. Longitudo corporis (foreipe exceluso) 1.4—1,5 mm. 2. Primus flagelli articulus longus sex quintas partes corporis ceterorum longitudinis; pedicella articuli lon- gitudinis dimidio. ‘Vagina perbrevis, non retractilis. Duae lamellae extremo abdomine. Longitudo corporis (vagina excluso) 1,85—1,9 mm. Larvae in secalis et tritiei spieis habitant.

Aus einer Vergleichung dieser Diagnosen ergiebt sich, dass die unterscheidenden Charaktere beider Arten keines- ‚wegs gering sind; ja man wird sie bei zwei Species dieser Gruppe kaum grösser erwarten können. Die, wie gesagt, durchaus constante Farbe ohne vermittelnde Uebergänge, der verhältnissmässig nicht unerhebliche Grössenunterschied, der in der abweichenden Beschaffenheit der Legeröhre so deutlich ausgesprochene grelle. Gegensatz, die ungleiche Länge des ersten Geisselgliedes u. s. w. sind wirklich so charakteristisch, dass sie nebst den erst später zu nennenden speeifischen Mer k- malen der früheren Stände an eine Ungleichartigkeit ziemlich stark erinnern. Das Zusammenvorkommen der Maden zweier Species eines Genus in einem und demselben Pflanzentlieile kann aber nicht befremden; es ist eine so oft beobachtete

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Erscheinung im Leben der Gallmücken, dass ich die Anfüh- rung von Beispielen für überflüssig erachte.

Beide Arten sind in hiesiger Gegend überall vergesell- schaftet, doch so, dass die Individuen der Tritiei prävaliren. Dass dies Consortium auch anderwärts wenigstens häufig be- stehe, muss man nach den Berichten der meisten Autoren ‘annehmen, da z. B. in solchen Fällen, wo die Beschreibung der Imago mehr oder weniger auf Tritieci passt, die Farben- bezeichnung der Made stets auch Aurantiaca mit einbegreift. Ja nicht selten nimmt die Beschreibung ein seltsam hybrides Gepräge an. Wenn z. B. Fitch dem Thorax eine blassgelbe Farbe mit zimmtbrauner Tingirung auf der Oberfläche bei- legt; wenn er den Hinterleib des 2 „durchaus orangefarbig, mehr zu Roth als zu Gelb hinneigend“ nennt: so sehen wir hier die Charaktere beider Species vollständig zusammen- seworfen, da die Beschreibung von Thorax auf Tritiei, die des Hinterleibes auf Aurantiaca geht.

In einer Note spricht Fiteh von den Formabweichungen der Fühlerglieder der weiblichen Tritici und knüpft daran die Bemerkung: „Es möchte hiernach scheinen, als wenn wir bei dem Weibchen den 24 Gliedern des männlichen Fühlers in einem abgeänderten oder unvollständig entwickelten Zu- stande begegneten; was als ein einziges verlängertes, zusam- mengezogenes Glied erscheint, sind in Wirklichkeit zwei ver- ‚einigte Glieder. Hiernach würde sich aber für jedes Glied ein einziger Haarwirtel ergeben, wie es gewöhnlich bei den meisten Species dieses Genus ist.“ Diese Betrachtung über die Form der Fühler beider Geschlechter liegt zwar ganz nahe, doch wird ihr Werth für die vergleichende Anatomie der Insekten schon dadurch sehr abgeschwächt, dass die be- schriebene Formabweichung der Geisselglieder an frisch aus- gekrochenen weiblichen Exemplaren gar nicht als Regel vor- kommt, aber auch an älteren lebenden Exemplaren niemals so weit geht, als der gelehrte Verfasser wähnt. Ferner sind, wie wir gesehen, diese Glieder des 8 nicht einfach-, sondern doppeltwirtelig behaart. Endlich dürfte wohl die Theorie des Verfassers noch viel weniger in den männlichen Ceci- domyiden mit abwechselnd längeren und kürzeren Fühler- gliedern (manche Diplosis) eine Stütze finden.

4. Ihre Lebensweise und Verwandlungsgeschichte.

In dieser Hinsicht zeigen beide Arten grosse Ueberein- stimmung, da das Meiste, was sich von der einen Art sagen lässt, gewöhnlich auch direkt auf die andere angewandt werden kann. Indess bestehen doch auch nach beiden Rich- tungen hin zwischen ihnen nicht ganz unerhebliche Verschie-

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denheiten, weshalb ich es vorziehe, die Betrachtung zunächst blos auf Tritici zu beschränken und dann erst das, was spe- eciell von der Aurantiaca gilt, folgen zu lassen.

a. Tritici.

Wer vorigen Sommer um Mitte Juni auf seinem in die Dämmerungsstunde verlegten Spaziergange ein Roggen- oder Weizenfeld durchschritt, hätte auch schon bei einem wenig aufmerksamen Blicke auf die jungen Aehren Tausende von kleinen gelben zweiflügligen Insekten beobachten können, die sogar ein Laie in der Entomologie sofort als Mücken erkannt haben würde. Neu war mir blos das massenhafte Vorkom- men, da ich in dem Insekte die bereits 2 Jahre früher mit Gewissheit entdeckte Weizenmücke nur wieder erkannte. Es war am 8. Juni v. J., als ich den ersten Weizenmücken auf einem Roggenacker begegnete, und von da an bis zum 20. Juli konnte man sie im Felde immer auffinden. Ihr Auf- treten war für hiesige Gegend fast allgemein, da nur wenige Roggen- und Weizenfelder von ihnen ganz verschont blieben gewiss für mich Aufforderung genug, diese zu Beobach- tungen günstige Gelegenheit zu benutzen, um mich dadurch wo möglich zu einem ersten Versuch einer selbstständigen Bearbeitung der Naturgeschichte des Insekts in Deutschland in. den Stand gesetzt zu sehen. Trotz der mancherlei Schwie- rigkeiten, die namentlich in der Beschaffung der einschlägigen ausländischen Literatur und in der grossen Beschränkung der zu den Beobachtungen und Untersuchungen erforderlichen freien Zeit bestanden, glaube ich auch das ‚mir vorgesteckte Ziel bis zu einem gewissen Grade erreicht zu haben, Indess liessen mich für die Dauer von acht Monaten durch Zufall vermehrte Berufsgeschäfte nicht diejenige Musse finden, welche die Zusammenstellung des über meinen Gegenstand während des Sommers gewonnenen Materials erheischte. Mein Wunsch, die kleine Arbeit noch vor Eintritt der diesjährigen Saison zu veröffentlichen und dadurelı Andern zu weiteren Nachfor- schungen während der zu Beobachtungen besonders günstigen Sommermonate Veranlassung zu geben, hat deshalb nicht ver- wirklicht werden können. Diese unwillkürliche Verzögerung hat jedoch andererseits wenigstens das Gute gehabt, dass manche meiner vorjährigen Beobachtungen nochmals controlirt und einige besonders dunkele Punkte in ein klareres Licht gebracht werden konnten.

Die Zeit, zu welcher die Mücke im Vorsommer er scheint, hängt, au$ser vom Klima, der Gegend sehr wesentlich von dem- früheren oder späteren Eintritt und der höheren oder nie- deren mittlen Temperatur des Frühlings ab. In Salisbury, Connecticut war, wie uns Harris erzählt, die Mücke 1851

vor dem 25. Juli verschwunden; aber während desselben Jahres fand er sie am 17. August noch immer in einiger An- zahl bei dem kaum einige Grade nördlicher gelegenen North- Conway in New-Hampshire und 3 Tage später am Fusse der Weissen Berge. Wie sehr das in Rede stehende Verhältniss von der besonderen Natur des Frühlings beeinflusst wird, haben die beiden letzten Jahre gelehrt. In der gegenwärtigen Saison fand ich einzelne der Mücken schon am 17. Mai auf einem Roggenacker, demnach volle 3 Wochen früher als im vorigen Jahre, das in mehrfacher Hinsicht von entgegen- gesetzten Witterungserscheinungen begleitet war. Dieses auf- fallend frühe Erscheinen der Mücke war ohne Zweifel Folge der während des ganzen Frühlings herrschenden hohen Tem- peratur: nachdem nämlich die Felder den ganzen März hin- durch unter Schnee vergraben gelegen, der am 31. desselben _ Monats noch fusshoch unsere Strassen bedeckte, trat den 1. April Thauwetter ein, dem alsdann bis über Mitte Mai hinaus trockene Sommerhitze folgte, wodurch die Maden einer raschen Entwickelung entgegen geführt wurden. Zufolge des sehr frühen Erscheinens der Mücke musste dieselbe auch viel früher als im vorhergehenden Jahre verschwinden, und wirk- lich war sie schon am 7. Juli nirgends mehr in hiesiger Ge- markung aufzufinden. Unter minder günstigen Witterungs- verhältnissen würde die Mücke sicher auch dieses Jahr später zur Erscheinung gekommen sein. Der Zeitpunkt des begin- nenden Eierablegens der Mücke ist also nicht blos für Orte von ungleichem Klima stets ein anderer, sondern variirt auch für dieselbe Gegend in den verschiedenen Jahren. In Ueber- einstimmung mit den englischen und amerikanischen Berichten lässt sich hiernach die Flugzeit des Insekts auf 6—7 Wochen ' feststellen. Mag diese nun früher oder später eintreten, im- merhin wird man in Mitteldeutschland während der zweiten Hälfte des Juni die Mücke am zahlreichsten antrefien. |

Der Angriff der Mücke auf die Cerealien beginnt, so- 'bald der oberste Theil der Aehre die Blattscheide durch- ‘brieht. Alsdann sieht man gegen Abend fast auf jeder Aehre eine Anzahl unserer Mücke, alle in keiner andern Absicht erscheinend, als ihre Eier an den vom Instinkt vorgezeichneten Ort abzulegen, denn sie sämtlich ohne Ausnahme sind Weib- chen. Man darf Tausende der Mücken mit dem Netze fangen und wird bei der Untersuchung niemals auch nur ein Männ- chen darunter entdecken. Wir werden diese allgemein so auffallend gefundene Erscheinung aus den nachher zu nen- nenden Gründen sehr begreiflich finden. An einer einzigen -Aehre zählte ich mitunter 10 12 Mückenweibchen. Die Eier werden mittels der langen Legeröhre-an ihren Bestim-

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mungsort, das Innere des Blüthchens, gebracht*). Je nach- dem die einzelnen Blüthehen des Aehrehens eng an. einander sehliessen, wie es an der jugendlichen, erst eben frei gewor- denen Aehre der Fall ist, oder aber sich sehon etwas von einander getrennt haben, wird die äussere oder die innere Spelze von der Legeröhre durchbohrt. In jenem Falle findet man das gewöhnlich von 3—10 Eiern gebildete Eierliäufchen an der Aussenseite des einen Randes der inneren Spelze (Fig. 2), in diesem an der Innenseite der äusseren : Spelze angeklebt. Dies ist nach meinen Beobachtungen eine für. die Placirung der Eier unserer Mücke ganz constante Regel. Die im Eierlegen begriffenen Mücken sind so wenig scheu, dass sie bei dieser Beschäftigung in unmittelbarer Nähe be- obachtet werden können. Nur selten macht eine solche Mücke unter der Lupe einen Fluchtversuch, in welchem Falle sie den Hinterleib wiederholt in die Höhe reckt, offenbar, um. die Legeröhre frei zu machen; gelingt ihr en alsdann nach etwa einer Minute, so Hiegt sie davon. Fig. 1 zeigt eine eierlegende Mücke an einem Aehrehen von Triticum vulgare. Die Mücke steht schräg auf dem dritten Blüthehen, ihr .Ge- sieht ist gegen die Aehrenspindel gekehrt, denn es soll eine äussere Spelze durchbohrt werden; der Hinterleib ist nahezu halbkreisföormig gekrümmt und der neunte Abdominalring senkrecht auf die Aussenspelze des zweiten Blüthchens ge- richtet, Erdrückt man die Mücke in dieser Stellung an der Aehre, so überzeugt man sich mit der Lupe davon, dass der . Legebohrer stets durch den zarteren, membranösen "Theil. der Spelze, niemals aber durch eine Längsader geführt wird. Das Durchbohren der inneren Spelze geschieht allzeit in deren Längsiaite; da nun diese der Innenseite der äusseren Spelze sehr genähert ist, so wird letztere von der Spelze der

*) Jedes Weizen- und Roggenährchen zeigt bekanntlich zu un- terst 2 blattartige Organe, gewöhnlich Kelchklappen (Glumae) ge- nannt. Diese umschliessen mehrere Blüthchen, welche zu äusserst aus 2 den vorigen ähnlichen Gebilden, den Kronspelzen (Paleae) be- stehen, auf die nach innen die 3 schuppenförmigen Saftblättchen (Squamulae) folgen, welche unmittelbar die 3 den Zwischenräumen gegenüberstehenden Staubgefässe und den Fruchtknoten als innersten Theil der Blüthe umgeben. Die äussere Spelze jedes Blüthchens hat einen starken, in eine mehr oder weniger lange Granne auslaufenden Rückennerv und ausserdem noch einige weniger hervortretende Sei- tennerven. Die innere Spelze zeigt blos 2 schwache Längsnerven, zwischen denen der mittle Theil dieser Blüthendecke eine lange Falte bildet, Diese und die Seitenränder stecken ganz in der äusseren ‚Spelze,

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Legeröhre leicht erreicht. Dass die Spelzen von der Lege- röhre wirklich durchbohrt werden, wusste schon Kirby; aber nach mehreren neueren Schriftstellern, darunter Harris und Bazin soll das Mückenweibchen die Legeröhre zwischen die Spelzen stecken, ein Irrthum, der gleich mehreren anderen auf der Vermengung beider Species beruht.

Das Ablegen der Eier beginnt 1—2 Stunden vor Eintritt der Nacht, je nachdem das Wetter heiterer oder düsterer ist. An trüben, regnerischen Tagen zeigen sich aber einzelne Mücken auch schon viel früher. Dass die Mücke dieses Ge- schäft bis gegen 9 Uhr Abends fortsetze und dann abbreche, ist die herrschende Ansicht der meisten Beobachter, während hingegen Fitch und Bazin behaupten, das Eierablegen dauere die ganze Nacht hindurch, was mir um so weniger zweifel- haft schien, als ich einestheils bei Eintritt der Dunkelheit die Schaaren der auf den Aehren beschäftigten Mücken niemals sich vermindern sah und anderntheils auch mehrmals des Morgens früh gegen 4 Uhr einzelne Mücken in gleicher Weise antraf. Eine einzige nächtliche Exkursion überhob mich jedes Zweifels über diesen Punkt. Am 11. Juni, Nachts 1 Uhr, besuchte ich nämlich einen Weizenacker, auf welchem Abends vorher die Mücke in grosser Menge angetroffen wurde. Der Himmel war ganz bedeckt, hinter einer grossen schwarzen Wolke schimmerte unfern des Meridians der blasse Vollmond hervor, und an verschiedenen Stellen durchbrachen einzelne Blitze das geheimnissvolle Dunkel der schwülen Nacht. Auf dem Acker angekommen, zündete ich mein Schaffner-Latern- chen an. Gross war jetzt meine Verwunderung, denn fast an jeder Aelıre sass mindestens ein halbes Dutzend mit Eier- ablegen beschäftigter Mücken. So zahlreich hatte ich die Mücken des Abends noch nie gesehen. Das grelle Kerzen- licht vermochten sie nicht zu ertragen: die Mehrzahl ergriff schleunigst die Flucht, die zurückbleibenden beeilten sich, die _ Legeröhre frei zu machen, um ebenwohl die Aelıren zu ver- lassen. Ganze Schaaren umschwärmten mich nun, gleichsam als wollten sie ihren Unmuth darüber zu erkennen geben, dass ich sie bei ihrem Werke der Finsterniss beunruhigt. Die emsige Geschäftigkeit der kleinen Wesen bildete einen seltsamen Contrast zu der tiefen Stille, die auf der ganzen Natur ruhete.

Kirby traf auf seinen Morgengängen mehrmals Mücken mit der eingebohrten Legeröhre an die Aehre gefesselt, was er einer Unfähigkeit des Weibehens, die Legeröhre wieder

einzuziehen zuschrieb. Manche spätere Autoren reden von einem solchen Unvermögen als einer ganz gewöhnlichen Er- scheinung im Leben des weiblichen Insekts. Auch ich bin

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auf meinen in den ersten Morgenstunden vorgenommenen Wan- derungen durchs Feld wiederholt Mücken begegnet, die an Roggenähren (niemals an Weizenähren) das verhängnissvolle Loos eines Gefangenen theilten. Die Erscheinung beruhete aber keineswegs auf einer Erschöpfung der Mücken, sondern hatte eine nachweisbare äussere Ursache. Unter den kaum halbreifen Samen der Roggenähren findet man nämlich, be- sonders in manchen Jahren, einzelne in eine süsse, teigige Masse von missfarbigem Aussehen umgewandelt, eine Erschei- nung, die ich aus Gründen, welche jedoch an diesem Orte nicht entwickelt werden können, glaube mit der Bildung des Mutterkorns in engste Beziehung bringen zu müssen*). ‘Von den wässrigen Atmosphärilien wird der in diesen kranken Roggenkörnern enthaltene Zucker ausgezogen, und es bildet dann derselbe, wenn solches durch Thau oder Nebel geschah, an der Oberfläche eine klebrige süsse Ausschwitzung, die sich am Tage durch Abgabe von Wasser zu einer dünnen Incru- station verdichtet, oft. um in der folgenden Nacht abermals aufgelöst zu werden u. s. w., so dass bei'Wiederholung des Vorgangs schliesslich eines Morgens die ganze Aehre wie von einer Zuckerlösung überstrichen erscheint. Dass an solchen Aehren gar manche der Mücken bei ihrem nächtlichen Treiben kleben bleibt und dann .eines elenden Todes stirbt, kann uns nicht wundern. Ich muss aber ausdrücklich bemerken: die Beobachtung wurde von mir nur an nebligen Morgen gemacht, und äusserst selten steckte die Legeröhre des Insekts wirk- lich in der Spelze.

Mehrere Schriftsteller erwähnen ausdrücklich, die Mücke beschränke das Ablegen ihrer Eier nicht auf Weizen und Roggen, sondern inficire auch Gerste und Hafer. Dieser Be- hauptung: gegenüber bin ich sehr ungläubig. Zunächst sei bemerkt, dass ich die Mücke ausschliesslich nur auf solchen Gersten- und Haferäckern angetroffen, die im vorhergehenden Jahre Weizen oder Roggen trugen (Fruchtfolge der Drei- felderwirthschaft). Erscheint die Mücke auf solchen Aeckern zu der für das Ablegen der Bier allein geeigneten Vegeta- tionsperiode, d. i. mit dem Hervortreten der Aehren oder Rispen, so ist das rein zufällig, denn die Zeit ihres Erschei- nens daselbst hängt a von der früheren oder ge

*) Nach meinen besonders im vorigen Sommer auf die Entste- hung des Mutterkorns gerichteten Beobachtungen und Versuchen kann ich die vor einigen Jahren von Dr. Fischer in Weingarten ge- machte Beobachtung, wonach Secale cornutum in Folge des An- beissens noch unreifer Roggenkörner durch Cantharis melanura Fabr. entstehe, nicht für richtig halten. ara

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Entwickelung derjenigen Mückenindividuen ab, welche als Maden in dem Boden des betreffenden Ackers überwinterten. Hierzu 'nur ein Beispiel. Ein für meine Beobachtungen sehr - bequem gelegener Acker, dessen Weizen voriges Jahr von dem Insekte arg gelitten hatte, wurde in Folge der in diesem Frühjahr herrschenden Trockenheit erst am 23. April umge- pflügt und mit Hafer besäet. Am 7. Juni und die nächsten, 8 Tage wimmelte es zwischen der kaum händehohen Hafer- saat von der Mücke, die schon 3—4 Wochen vor dem Er- scheinen der Rispen von dem Acker gänzlich verschwunden war. Auf Gerstenäckern beobachtete ich wiederhelt das Verhalten der Mücke zu einer Periode, während. welcher einerseits dieselbe in geflügelter Form dem Boden entstieg, andererseits die Halme Aehren trieben. In diesem Falle zeigte sich allerdings hier und da eine Mücke an einer Aehre, und ich sah, wie sie, auf der äusseren Spelze stehend, den Hin- terleib krümmte und überhaupt die Stellung zum Eierablegen annahm; indess vermochte iclı mich nicht davon zu überzeu

gen, dass die Spelze wirklich von der Legeröhre durchbohrt wurde, vielmehr liess die eigenthümliche Bewegung des Hin- terleibes schliessen, dass jene für den Bohrer einen undurch- dringlichen Panzer bilde. In dieser Ansicht wurde ich na- mentlich durch den Umstand bestärkt, dass die Mücke keines- wegs diejenige Beharrlichkeit zeigte, die man sonst beim Eier- ablegen an ihr wahrnimmt, da sie, wie unwillig über das Misslingen des Versuchs, immer wieder gleich fortflog, Für diese Meinung scheint auch ganz die Beschaffenheit des jun- gen Gerstenblüthehens zu sprechen: die äussere Spelze des- selben hat im Gegensatze zu der des Weizens und Roggens eine homogene derbe Consistenz, und die allerdings viel zar- tere innere Spelze wird von ihr dergestalt umschlossen, dass sie der Mücke nirgends einen Angriffspunkt bietet.

Aus diesen und einigen anderen Gründen, die ich aber Kürze halber übergehe, wird mir erklärlich, waruın all mein Suchen nach Eiern und Maden der Mücke in Gerste und Hafer zu einem negativen Resultate führte, weshalb ich über- haupt ihr Vorkommen in diesen Getreidearten für höchst un- wahrscheinlich halte.

Von Shireff und Gorrie wurden die Maden in den Aehren der Quecke (Triticum repens L., Agropyron repens P. de Beauv.ı gefunden. Gorrie bemerkt zu dieser Entdeckung etwas naiv: „Die Fliege hat nicht gewusst, dass die neueren Bota- niker die Quecke nicht mehr zu der Weizentribus stellen, aber sie ist gleich mir selbst den Linneschen Namen und seinem System sehr zugethan.* Meine Beobachtungen bestä- tigen genau, dass gleichwie die edelste Getreideart, so aueh

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dies verrufene Unkraut die Maden grosszuziehen vermag. _ Auf befallenen Roggenfeldern und besonders an deren Rän- dern konnte man in den zur Blüthezeit klaffenden Spelzen der Quecke die Maden ohne Weiteres liegen sehen.

Das Verhalten des Insekts zu seinen Futterpflanzen lässt sich in folgende Sätze zusammenfassen. So lange das Feld noch keine Weizenähren darbietet, werden die Eier Roggen- blüthehen anvertraut; sind aber erst jene vorhanden, so hört der Angriff auf Roggen auf und wird auf Weizen übertragen. Ist der Roggen für das Ablegen der Eier bereits schon zu weit in der Entwickelung vorgerückt, und fehlt Weizen in der Nähe, so geht das Insekt an die Quecke. In allen Fällen dauert der'Angriff des Insekts nur von dem ersten Hervor- treten der Aehren bis zur beginnenden Blüthezeit und um- fasst mithin für einen bestimmten Acker einen Zeitraum von ungefähr 14 Tagen. Das Weizenblüthehen wird hiernach mit Vorliebe aufgesucht und muss also wohl auch die naturge- mässeste Entwickelungsstätte der Made sein.

Das gänzliche Fehlen der Männchen unter den an Aehren sitzenden Schaaren wurde schon oben erwähnt. Mittags bei Sonnenschein lässt sich keine der Mücken an den Aehren blicken; sie sitzen dann entweder ruhig unter schattigen Pflan- zentheilen, oder sie schwärmen in der Nähe des Bodens um- ber. Hier im Halbdunkel des Getreidedickichts, so schloss man, möge wohl das & in Gesellschaft der zahlreichen an- deren geflügelten Kerfe sein vagirendes Wesen treiben, wes- halb es dem mit scharfem Späherblicke ausgerüsteten und in den Manipulationen eines gewandten Insektenjägers geübten. Verfolger gar nicht fehlen könne, sich in kurzer Zeit einer Anzahl männlicher Exemplare zu bemächtigen. Wie steht es aber um die Probe dieser Calculation? Versehen mit allen erdenklichen Requisiten, lassen wir uns inmitten eines infi- eirten Weizen- und Roggenackers nieder und halten hier ge- bückten Kopfes denn die Thierchen weilen mit Vorliebe auf der Unterseite der dem Boden genährten Blätter ruhig Umschau naclı dem Insekte, bis es endlich gelingt, ein Männ- chen zu erhaschen. Unsere Freude über den glücklichen Fang ist nicht gering. Die Beute in dem Gläschen wird mit der Loupe betrachtet: richtig, es ist das Männchen!‘ Um volle Gewissheit zu erlangen, bringen wir zu Hause das Insekt unter das Mikroskop und siehe da das 5 gehört einer ganz anderen Art an. Das ist mit wenigen Worten die Erfahrung eines Jeden, der hier das $ sucht. Daraus ver- mag man sich zu erklären, warum alle Schriftsteller ohne Ausnahme das & als eine grosse Seltenheit‘ bezeichnen und warum es, wie man aus den vorliegenden Berichten 'anneh-

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men muss, noch .kein Einziger im Freien aufzufinden ver- mochte. Curtis bekennt noch 1860: „The male I have never seen“ und bei Fitch heisst es: „Das & ist, ein so seltenes In- sekt, dass es allgemein den Nachforschungen der Beobachter entging.... ich würde Misstrauen hegen, dass wir einige Exem- plare davon besitzen, wenn nicht eine. der ausgekrochenen . Fliegen aus den früh im Frühjahr gesammelten Maden ein Männchen wäre.* Also nur durch künstliche Zucht hat man sich von. der Existenz des 5 überzeugt. ‚Fragen wir nun: warum hat man das S im Freien noch nicht auffinden kön- nen? so weiss ich keine andere Antwort als die: weil man es seither immer nur da suchte, wo man es nicht findet. Auf die Antwort der anderen Frage, nämlich wo man das & zu suchen: :habe, wurde aber vorher, als wir die Geburtsstätten der. Imagines besprachen, so deutlich angespielt, dass gewiss jeder Leser von selbst darauf kommt. Es sind solehe Aecker, welche im Vorjahre infieirten Weizen oder Roggen trugen, also in der Regel Hafer- und Gerstenfelder. Nur in’dem einen Falle, wenn jene Cerealien in zwei nacheinander folgenden Jahren auf demselben Acker ‚gebaut wurden, ist die Möglich- keit, auch zwischen ihnen das & aufzufinden, gegeben. Es kann dies schon a priori nicht wohl anders sein. Bald nach dem Ausschlüpfen : der Mücken (meisst in den Vormittags- stunden) findet die Begattung statt, worauf die 22 kaum noch eine grössere Sorge haben, als durch geeignete Placirung der Eier ihrem verwünschten Geschlechte für alle Fälle eine verderbenbringende Zukunft zu sichern. Diese Sorge treibt ‚sie, am nächsten Abend ihren Flug nach den grünenden Wei- zen- und Roggensaaten zu nehmen, während die $ g an ihrer Geburtsstätte zurückbleiben und mit den täglich von Neuem ausschlüpfenden 2 2 das Befruchtungsgeschäft fort- setzen. : Da mithin für die $ 8 durchaus keine Veranlassung zu. einem:.:Wechsel ihres ursprünglichen Aufenthaltsortes vor- liegt, von den ausgekrochenen Mücken aber nur die 2% fort- ziehen, so muss die Zahl der $S nicht nur absolut, sondern auch relativ rasch wachsen. Anfangs prävaliren die 2?, nach einigen Tagen‘ sind beide Geschlechter numerisch: ziemlich gleich, nach etwa 7—8 Tagen aber bemerkt man vorwaltend S& und zuletzt, wann keine Mücken mehr auskriechen , meh- rere Tage lang ausschliesslich SG. Auf einem solchen Acker ist es also ein Leichtes, sich Hunderte. von S d zu verschaffen. Von einer grossen ‚Seltenheit der $g kann demnach. hinfort keine Rede mehr sein. Wahr allein ist, dass die 2% häufi- ger vorkommen als die 3; denn von meinen durch Zucht erhaltenen Mücken waren nur ungefähr drei Fünftel 3.

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Bazin lieferte eine Beschreibung des $, aber mit so we- nis Glück, dass mir dieselbe, bei aller Anerkennung seiner verdienstlichen Arbeit im Ganzen, vorkommt, wie ein Tint- klecks auf einem schönen Gemälde. Die Beschreibung lautet: „Le mäle, beaucoup plus rare que la femelle, se distingue d’elle par un corps moins long, par l’absence d’une tariere, par une couleur generale plus foncee. Le thorax et l’abdomen sont d’un jaune brun, les ailes sont l&egerement teintes de noir, les nervures plus visibles que chez la femelle. Les an- tennes surtout different. Leurs articles sont moins allonges, presque spheriques. J’en compte treize, un de plus qu’ aux antennes de la femelle, comme si chez cette derniere le pre- mier anneau, beaucoup plus allonge que les autres, etait forme par la soudure de deux articles. En les supposant disjoints, on arıive pour la femelle comme pour le mäle au nombre treize. Ce ne sont pas treize divisions qu’il faut compter dans les antennes du mäle, suivant Asa Fitch, mais vingt-quatre. La femelle en ayant douze, chacun de ses an- neaux compte pour deux du mäle. Nous faisons attention trop tardivement & cette assertion de l’entomologiste des Etats- Unis pour la contröler. Le nombre assez restreint de mäles que nous avons recueillis, ont et& sacrifies pour le dessin, ou ceux qui nous restent n’ont pas d’antennes entieres. Quoi qu’il en soit, nous n’en pensons pas .moins, jusqu’ & preuve eontraire, que la Cecidomyie mäle, ici deerite; est la Ceei- domyie du iroment (Cecidomyia tritiei).“

Dieser verlangte Gegenbeweis ist bereits durch meine Beschreibung des ächten Männchens geliefert worden, wes- halb ich die Beurtheilung der Details füglichst glaube über- gehen zu dürfen. Nur so viel sei bemerkt, dass Bazin’s ab- gebildetes 5 mit 2 Lamellen am Abdominalende das 2: einer ganz anderen auf Weizenäckern lebenden Species ist.

Das Auffinden der Eier gelingt mit der Loupe ohne Schwierigkeit. Ein bestimmtes Gesetz lässt sich in der An- ordnung der Eier nicht erkennen, bisweilen ahmt das Eier- häufchen die Form einer Melone nach (Fig. 3). Die Länge des Eies beträgt 0,290 mm., ‘die Breite 0,050 mm., woraus sich das Verhältniss 4:1 ergiebt. Das Ei ist glashell, wal- zenförmig, beiderends abgerundet. Sein anfänglich durchaus homogener Inhalt erhält schon am 2. Tage ein feinkörniges Aussehen und zeigt gegen die Mitte hin nahe der Wandung einen gelben Fleck. An dieser Stelle beginnt die Umwand- lung des Eiinhaltes in eine blasig-zellige Masse, die sich bei fortschreitender Entwickelung des Embryo immer mehr ver- grössert, bis sie nach 6—7 Tagen beinahe den ganzen Schlauch

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ausfüllt. 1—2 Tage vor dem Auskriechen der Made wird die Structur des Eiinhaltes undeutlich.

Ueber die Entwickelungsdauer der Embryonen vermag ich ‚genaue Angaben nicht zu machen, da mir’s zu den in dieser Richtung anzustellenden Untersuchungen an Zeit fehlte. Um jedoch wenigstens ein approximatives Resultat zu ge- winnen, wurde ein nahe gelegener Weizenacker von der Zeit an, zu welcher die ersten Aehren hervorbrachen, alltäglich gegen Abend besucht. Auf diesem Acker bemerkte ich die Mücke zuerst den 11. Juni v. J. In den mitgenommenen Aehren liessen sich keine Eier auffinden, wohl aber in denen vom folgenden Tage. Am 20. Juni entdeckte ich die ersten Maden in einem Blüthehen der im Freien aufbewahrten Aehren: ein paar Maden hatten bereits den Fruchtknoten, das Ziel ihrer Reise, erreicht, andere bewegten sich in der Spelze in verschiedenen Abständen naclı demselben Bestimmungsorte hin und noch andere verliessen unter meiner Loupe die Eihaut. Nach dem mit dem Mikrometer beobachteten Fortrücken der Maden müssen dieselben zu der Wanderung von der durch ein Häufchen gelbbrauner. glutinöser Masse gekennzeichneten Lagerstätte der Eier bis zum Fruchtknoten mehrere Stunden gebrauchen. Im vorliegenden Falle waren also die Maden sämmtlich an demselben Tage ausgekrochen, und da die Eier nicht vor dem 11. Juni gelegt sein konnten, so erforderte die Entwickelung der Embryonen bei der damaligen Lufttempe- ratur (die im Allgemeinen mehr kühl als heiss war) eine Zeit- dauer von 8 beziehungsweise 9 Tagen.

Die in den ersten Stunden nach dem Auskriechen unter- suchte Made (Fig. 5.) hat eine Länge von 0,321 mm. und einen Querdurchmesser von 0,080 mm. Verhältniss 4:1. Sie ist glashell und lässt bei 150 f. V. die 2 Taster nebst dem Saugmunde sehr wohl erkennen, die Ringelung ist jedoch kaum merklich angedeutet.

Die Maden lagern sich um den obern Theil und die Seiten des Fruchtknotens, wobei sie häufig sogar den engen Raum zwischen diesem und den Saftblättchen einnehmen. Die Zahl der von einem Blüthchen beherbergten Maden variirt sehr, gewöhnlich beträgt sie 6—12, oft aber zählte ich auch gegen 30 und andere wollen sogar 40 gefunden haben. Dabei sind bisweilen sämmtliche Blüthchen einer Aehre infieirt. Niemals findet ein Ueberkriechen der Maden aus einem Blüthehen in ein anderes statt.

Die Maden durchlaufen mehrere Farbennüancen; in chro- nologischer Folge treten auf („glashell“ wurde schon genannt): strohgelb, grünlich gelb, citronen- bis chromgelb. Nicht immer sind alle Maden eines Blütlichens ganz gleichfarbig;

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oft treten mehrere dieser Schattirungen nebeneinander auf, namentlich wenn die Madenzahl beträchtlich ist. Dies Vor- kommen von nicht bloss in Farbe, sondern auch Grösse un- terschiedenen Maden in demselben Blüthehen, lässt vermuthen, dass dieselben alsdann nicht gleichartig sind und dass mithin oft ein schon mit Eiern versehenes Blüthehen später noch von einem oder gar mehreren anderen Weibchen zur Geburts- stätte der Nachkommenschaft ausersehen wird. Zu dieser Annalıme bin ieh um so mehr geneigt, als nach meinen Wahr- nehmungen das Weibchen immer nur ein Eierhäufchen an die Spelze absetzt, das selten aus mehr als 10 Stück besteht, also lange nicht das Maximum der beobachteten Madenzahl ‚erreicht. |

Nach Kirby sollen die Maden von dem Pollen der An- theren leben und dadurch die Befruchtung verhindern; Fitch und Andere meinen, die Made thue das blos Anfangs. Ich vermag weder das Eine noch das Andere schon deshalb nicht für riehtig zu halten, weil in Wahrheit die Pollenkörner für den Saugrüssel der Made unverschlingbare Grössen abgeben. Ein behutsames Oeffnen des Blüthehens genügt, uns davon zu überzeugen, dass die Maden sich wirklich an den Frucht- knoten ansaugen; finden wir sie davon getrennt, so ist das entweder Folge einer mechanischen äusseren Kraft, oder die Maden haben einen Entwickelungsgrad erlangt, der ihnen ein freiwilliges Verlassen der Nahrungsquelle ohne Nachtheil ge- stattetee Meine Eingangs dieser Abhandlung ausgesprochene Behauptung, dass die Maden von denjenigen Nahrungssäften leben, welehe die Ausbildung des Fruchtknotens bedingen, muss ich deshalb aufrecht halten.

Eben weil der zarte Saugrüssel der Made ausschliesslich zur Aufnahme flüssiger Nahrung geschickt und darum die Er- nährung nur so lange möglich ist, als dem Fruchtknoten eine milchige Beschaffenheit zukommt, vertraut die Mücke ihre Eier nur jungen Blüthehen an. Wenn also sämmtliche Aehren eines Ackers innerhalb weniger Tage zum Vorschein kämen, würde sich die Mücke längstens 4—5 Tage lang auf dem Acker zeigen und dann plötzlich verschwinden. In Wirklichkeit ist das anders; denn wenn auch bei feucht warmer Witterung allerdings gewöhnlich die meisten Aehren eines Ackers ziem- ‚lieh gleichzeitig zu Tage treten, so trifft es sich doch viel häufiger, etwa in Folge einer der Aussaat nachfolgenden an- haltenden Trockniss, oder wenn die Fruchtbarkeit des Bodens eine Bestockung hervorruft, dass viele Aehren der namentlich in den Furchen und am Rande stehenden Halme gegen die anderen im Rückstande bleiben. Sonach kann es nicht be- fremden, die Mücken wenigstens 14 Tage lang auf demselben

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Acker mit Eierablegen beschäftigt zu sehen. Aus dieser ein- fachen Tbatsache erklären sich die höchst ungleichen Ent- wickelungsphasen, worin wir die Maden in ungleichalterigen Aehren antreffen; selbstverständlich muss dieser Unterschied noch beträchtlicher sein, als der zwischen den Maden einer und derselben Aehre.

Sogar den im hohen Grade attaquirten Aehren sieht man in der ersten Zeit die Krankheit nicht an; später jedoch ver- rathen namentlich Weizenähren dieselbe durch grosse gelbe Flecke, welche von der durchschimmernden Farbe der Maden herrühren. Uebrigens hat man sich wohl zu hüten, dieses fleckige Aussehen der Aehren in allen Fällen als ein untrüg- liches Indieium für die Gegenwart der Maden zu betrachten, denn auch der besonders häufig am Weizen schmarotzende Rost (Puceinia straminis),; dessen länglich runde Sporen gern die Innenseite der Blüthendecken überkleiden, kann eben so gut Ursache der bezeichneten Missfarbe sein.

(Schluss im nächsten Heft, welchem auch die Kupfertafel beigegeben wird.)

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Synonymische lliscellaneen vom Schulrath Dr- Suffrian.

| XXVl.

In meiner Auseinandersetzung der rothen Chrysomelen aus der sogenannten Oreina-Gruppe (Ent. Zeit. 1861 S. 429 ff.), hinsichts deren ich noch keinen Anlass gefunden habe, eine Aenderung der dort von mir vorgelegten Abgränzung der verschiedenen Arten in Vorschlag zu bringen, habe ich mir bezüglich der Nomenclatur einen zwiefachen Irrthum zu Schulden kommen lassen, dessen Berichtigung bis jetzt nur durch den Wunsch, erst noch ein ausreichendes Material über diese sehr kritischen Arten vergleichen zu können, verzögert worden ist.

Zunächst nämlich ist die a. a. OÖ. sub No. 1 als Chr. nigriceps Fairm. von mir beschriebene Art nicht der Fairmaire’sche Käfer dieses Namens; sie gilt vielmehr nach einer Mehrzahl mir inzwischen zum Vergleiche zugegan- gener Stücke bei den Schweizerischen Entomologen als die wahre Chr. Peirolerii Bassi und ist als solche auch wieder erst kürzlich von einem sehr genauen Kenner der Schweizer Fauna, Herrn de Gautard in Vevey an Herrn Cornelius in Elberfeld mitgetleilt wordeg. Diese Bestimmung wird des- halb wohl als die richtige anzunehmen sein, und die Art den Namen Chr. Peirolerii Bassi mit dem Citate Ann. de la Soc. Ent. de Fr. 1834 8. 465 erhalten müssen, welches beides sonach bei No. 2 (Chir. melanocephala Duft.) zu streichen ist... Die Figur stellt dann allerdings den sehr charakteristi- schen Bau des Halsschildes ganz unrichtig dar, was, wie die eben so unrichtige Angabe und Darstellung der Farbe des Thieres, dem Autor, bez. seinem Zeichner, zur Last fällt. Ein- heimisch ist die Art in den westlichen Alpen vom Mont Rosa bis über den Mt. Viso hinaus und scheint dort nicht eben häufig vorzukommen.

Dass ich die Diagnose und Beschreibung der echten Fairmaire’schen Art irrig auf jene Chr. Peirolerii ge- deutet habe, findet, wie ich lıoffen darf, seine Entschuldigung in dem Umstande‘, dass jener Autor in der in den Ann. de la Soc. Ent. de Fr. 1856 $. 545 gegebenen Beschreibung sei- nenn Käfer ausdrücklich rothe Deckschilde („prothorace elytris testaceo-rubris* und „elytres d’un rouge brique*) beilegt. Bei 14 Exemplaren jedoch, die von Herın Fairmaire selbst im Herbste 1863 mit nach Stettin gebracht und dort von mir verglichen worden sind,

7

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sind die Deckschilde nicht roth, sondern schwarz mit einem ‚schmalen rothen Seitenrande, und dieselben entsprechen durch- aus nicht der a. a. O. gegebenen Beschreibung, desto genauer aber der Beschreibung, welche Hr. Mulsant von seiner Chr. Ludovicae gegeben hat: und es bleibt sonach nur die An- nahme übrig, dass Hr. Fairmaire sich damals in der Benen- nung des von ihm nach Stettin mitgebrachten Käfers versehen habe (— in welchem. Falle seine Chr. nigrieeps mir auch jetzt noch unbekannt ist —), oder dass seine Chr. nigri- eeps wirklich nur eine Form der älteren Chr. Ludovicae Muls. bilde; eine Alternative, worüber wir eine Aufklärung wohl nur von Hrn. Fairmaire selbst erwarten können. Diese Chir. Ludovieae aber bildet unbedingt eine von allen andern rothen Oreinen durchaus verschiedene Art und lässt sich im Anschlusse an die von mir früher gegebenen Beschreibungen also charakterisiren:

5. Chr. Ludoviecae Muls.

Chr. nigra thorace, seutello, coleopterorum margine abdominis apice rufis, illo late rotundato, angulis po- stieis obtusis, his retieulato-rugosis. Long 4—5Y, lat. 24%, 3".

Chrysomela Ludovicae Muls. Mem. de l’Acad. Imp. de Lyon. Cl. de Sec. IV (1854) p. 18.

Der Chr. Peirolerii zwar im Baue des Halsschilds uan aber grösser, besonders breiter, ziemlich gleichbreit, und dabei verhältnissmässig flacher als alle übrigen rothen Arten dieser Gruppe. Der Kopf fein, die Scheibe des über- aus kurzen Halsschilds etwas deutlicher punktirt. Der breit niedergedrückte, aber eigentlich nur hinten flach abgesetzte, vor der Mitte stark bogig erweiterte Rand des letzteren mit grösseren, aber nicht tiefen und theilweise runzlig verfliessen- den Punkten besetzt. .Das Schildchen glatt und ohne alle Punktirung. Die Deckschilde sind ähnlich wie bei Chr. intri- cata Grm., nur nicht so tief einschneidend, unregelmässig maschig gerunzelt, und die durcli diese Risse abgegränzten Felder dann noch mit einzelnen feineren Pünktchen bestreut, wodurch der Glanz der Oberfläche merklich verringert wird. Ausserdem zeigen die grösseren Stücke bei sehr schräger Beleuchtung schwache Andeutungen von’ vier, manchmal stellenweise erloschenen feinen flachen Längslinien, von denen die der Naht zunächst liegende meist am deutliclhsten hervor- tritt, zuweilen auch nur allein oder mit ihr noch der Anfang der 4, über dem Seitenrande wahrzunehmen ist. An den Tastern ist das Endglied wenig verbreitert, aber gerade ab- gestutzt, an den Fühlern das 5. Glied etwas kürzer als das

9.)

4., und letzteres um die Hälfte kürzer als das vorhergehende dritte.

Die Grundfarbe des Thieres muss als schwarz be- zeichnet werden. Roth sind das (in der Mitte zuweilen ver- waschen und wolkig geirübte) Halsschild, das Schildchen, der hintere Rand des letzten und zuweilen auch noch der Hintersaum des vorhergehenden Bauchrings, die Krallenl;äk- chen und ein vorn breiterer, hinten schmalerer und hier zu- weilen fast ganz verloschener Aussenrand der Deckschilde, welcher längs dem umgeschlagenen, gleichfalls rothen Rande desselben am intensivsten ziegelrotli gefärbt ist und ober wärts sich allmälig trübend mit verwaschener Begränzung in die sehwarze Färbung der Deckschilde übergelit. Dass auch ein feiner Vordersaum der letzteren geröthet ist, lässt sich ıur bei Stücken mit zufällig etwas abwärts gerichtetem Hals- schilde wahrnehmen; eben so erkennt man bei solchen mit klaffender Naht eine gleiche Färbung der Nahıtfuge, welche zuweilen hinter dem Schildchen als selımaler und trübrötli- licher Nahtsaum auf die Oberfläche der Deckschilde übergeht. Aeussere Geschlechtsmerkmale finde ich ausser den etwas breiteren Tasterenden der 53 niclit. :

Nach Mulsant ist die Art in der Nähe von Gavarni . in den Pyrenäen gefunden worden, und aus den Pyrenäen

stammen auch die oben erwälnten, von Hrn. Fairmaire

mitgebrachten Stücke. Die von dem letzteren Autor gege- beue Beschreibung seiner (gleichfalls in den Pyrenäen ge- fangenen) Chr. nigrieeps bietet kaum einen andern Unter-. schied als die Färbung der Deckschilde und des letzten Bauchringes, welche Körpertheile bei Chr. nigriceps ganz roth sein sollen.

.

rk

100 Briefliche Mittheilung.

vom Gerichtsrath KMeferstein.

Einem Briefe des Herrn Dr. Behr aus St. Franeiseco (Ca- lifornien) vom 27. Juli c., worin mir derselbe eine Sendung Schmetterlinge verheisst, entnehme ich folgende lepidoptero- logische Notizen, die auch für das grössere Publikum nicht ganz ohne Interesse sein möchten.

Wir haben hier eine Reihe von Argynnen, alle mehr oder weniger mit Aglaja verwandt und nur eine der arcti- schen Form, und zwar der A. T'hore gleichend. Leider sind aber die meisten Arten den höheren Berggegenden eigen und in guten Exemplaren für mich unerreichbar. Anders ist es mit Melitaea. Dieses in Californien reich vertretene Geschlecht liefert mir 8 Arten in unmittelbarer Nachbarschaft, und ich denke, auch von entfernten Orten wohl erhaltene Stücke beifügen zu können, da meine Freunde im Lande die 1rägen Melitäen besser zu fangen verstehen als die scheuen Ar- gypnen.-

Danais Archippus füge ich der Sendung nicht bei, weil derselbe zu weit verbreitet ist und Sie ihn ohnstreitig be- sitzen, und in unsern beiliegenden Transactions weıden Sie einen diese Art betreffenden Aufsatz finden.

Wir haben hier zwei Arten Grapta, die den C. album der ailantischen Fauna ähnlich nicht häufig vorkommen, und deren Artrechte zweifelhaft sind.

Von Vanessa haben wir Californica und Milberti; letz- tere ziehe ich aus Raupen.

Pyrameis Cardui und Atalanta sind vorhanden, eben so Hunteri und Carye. Die Raupen von letzteren finde ich massenweise in meinem Garten, wo sie zwischen den zusam- mengerollten Blättern einer Ericeenartigen Malve lebt.

Limenitis Lorquinii und Eulalia hoffe ich in guten Exem- plaren liefern zu können. Von L. Lorquinii kenne ich die Raupe, die Ihr alter Bekannter*Bischoff (aus Jena) auf Wei- den gefunden hat. Bisclioff ist mit der Telegraphen-Expedition hier durch gegangen und weiter gereist. ich glaube, er wird nach Nicolayewsk am Amur stationirt werden.

Sie haben Recht, dass uns die Zygänen fehlen; statt derselben das Geschlecht Glaucopis in fünf Arten; doch scheint mir G. latipennis näher mit Agarisia verwandt, wofür auch die Nahrungspflanze, Epilobium, spricht, während die mir bekannten Glaucopiden an Cyperioiden leben. Die Raupe

oft -

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der A. octomaculella lebt an Wein, die der A. tristifiea in Australien an Epilobium.

Auffallend ist die geringe Anzahl an Satyriden, alles in allem acht Arten.

Hesperien dagegen sind zahlreicher als in Europa.

Unter den Bombyeciden herrschen die Arctien vor. Die Lithosiden sind nur durch ein von mir Byssophaga getauftes Geschlecht vertreten. Lipariden fehlen ganz bis auf zwei ÖOrgyien und eben so sind die Gasteropachen nur durch zwei Repräsentanten vertreten.

Später ein Näheres.

Literatur.

Die Hymenopteren Deutschlands nach ihren Gattungen und theilweise nach ihren Arten, als Wegweiser für angehende Hymenopterologen und gleichzeitig als Verzeichniss der Halleschen Hymenopterenfauna, ana- lytiscl zusammengestellt von Dr. E. L. Taschenberg. Mit 21 Holzscehnitten. Leipzig. Verlag von Eduard Kummer.

Der Zweck der vorliegenden Schrift ist der, dem an- gehenden Entomologen ein Buch in die Hand zu geben, in welchem er eine Uebersicht der ganzen Ordnung der Hyme- nopteren findet und durch welches er sich ohne weitere Anlei- tung mit möglichster Leichtigkeit in die Systematik einzuführen im Stande ist. Ein solches Buch hat uns bisher gefehlt, und die Idee des Verfassers, dem angehenden Entomologen das Stu- dium der Hymenopterologie zu erleichtern, ist sehr lobens- werth. | Nachdem der Verfasser auf den ersten Seiten des Buches die Hymenopteren im Allgemeinen charakterisirt und die ein- zelnen Körpertheile beschrieben lıat, giebt er als erste ana- lytische Tabelle eine Uebersicht der Familien, deren er 16 annimmt. Ueber den Werth der Familien lässt sich streiten, und der Verfasser mag Recht haben, für den Anfänger die Trennung in mehr Familien zu vermeiden. Wenn er aber die Familie der Sirieiden mit der der Tenthrediniden ver- bindet, so dürfte er für die so gebildete Familie nicht die sägeartige Legeröhre der Weibchen als charakteristisch an-

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führen, da der Bohrer der Holzwespen wohl in einigen Fällen an seiner Spitze etwas gezahnt aber keineswegs sägeartig ist.

Der Verfasser geht dann zu den einzelnen Familien über, . bespricht ihre Körperform im Allgemeinen, die einzelnen Kör- pertheile, besonders die, welche zur weitern Eintheilung be- nutzt werden, specieller, giebt die Hauptmomente der Lebens- weise an, führt die Literatur auf und kömmt dann zu den analytischen Tabellen über die Genera.

Gleich die erste Tabelle, die Gattungen der Blatt- und Holzwespen, zeigt aber wieder das Missliche solcher Aus- einandersetzungen und giebt an die Hand, wie vorsichtig man bei Entwerfung derselben zu verfahren hat. Die Theilung der Blatt- und Holzwespen nach der Zahl der Enddornen der Vorderschienen ist nämlich nieht durehgreifend, da nicht alle Blattwespen 2 Enddornen an den Vorderschienen haben, was auch der Verfasser selbst angiebt, indem er p. 26 das Genus Ly:a hiernach eintheilt. Eine Anmerkung hätte wohl auf die Ausnahmen hinweisen können.

In der Tabelle über die Iehneumonen stossen wir gleich anfangs auf ein Genus, welches schon vom Autor selbst wieder eingezogen wurde. Es ist dieses das Subgenus Eri- stieus W. vid. Mantissa Ichneumonum Belgii, auctore Wes- mael. Auch ist es auffallend, weshalb Hr. Taschenberg die von Wesmael aufgestellten Subgenera zu Genera erhebt, was der Autor nicht beansprucht, und wozu keine ausreichende Berechtigung in den Charakteren, welche die Subgenera trennen, vorliegt. Dagegen sind wir mehr damit einverstanden, dass bei den Braconiden, die hier von Dr. Reinhard in Dresden bearbeitet: sind, die Genera beschränkt wurden.

Die Familien der Sphegiden und Crabronen, die der Ver- fasser schon einmal in der Zeitschrift für die gesammten Naturwissenschaften bearbeitet hat, sind vollständiger und specieller als die andern Familien gegeben. Die in Nord- und. Mitteldeutschland vorkommenden Arten sind wohl sämmt- lich aufgeführt, so dass die Arbeit dem Änfänger vollständig genügen und für ihn hinreichen wird, sein Material zu ordnen. Auch sind hier zur leichtern Auffassung der chiarakteristischen Unterschiede einige Holzschnitte mehr gegeben, was wohl auch bei den anderen Familien, die nur durch einzelne Holz- schnitte erläutert werden, hätte geschelien sollen.

Bei der Literatur‘ der Vespiden p.:243 hätten die ver- dienstvollen Arbeiten des Professor Schenck in Weilburg in den Jahrbüchern des Vereins für Naturkunde im Herzogthum Nassau Heft IX—XVI nieht übergangen werden sollen.

Solehe kleinen Ausstellungen an der: vorliegenden Arbeit

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verhindern uns indessen nicht, das Buch mit Freuden zu begrüssen und dem Anfänger angelegentlichst zu empfelilen. Möge es dem so sehr interessanten Studium der Hymenopteren recht viele Jünger erwerben.

Charles Brunner de Wattenwyl, Nouveau Systeme des Blattaires. Vienne 1865,

angezeigt von Anton Dohrn.

In keiner Diseiplin der Zoologie hat das Sammel-Interesse die Gestaltung der Forschung und der Literatur so stark be- einflusst wie in der Entomologie. Während wir einer wahr- haft immensen Ausdehnung der rein classificatorisch-beschrei- benden Werke in unserer Wissenschaft begegnen, ist das anatomisch-besehreibende, das embryologische und physiolo- gische Element im Vergleich zu andern zoologischen Diseiplinen nur als spärlich gepflegt zu nennen. Und in der rein syste- matischen Literatur dirigirt wiederum das Sammel-Interesse den Gang der Wissenschaft: die Faunen, Monographieen und compilatorischen Handbücher über Coleoptern und Lepidop- teren erdrücken förmlich die Literatur, welche sich mit den andern Ordnungen der Insekten beschäftigt. Natürlich besteht eine Wechselwirkung zwischen Literatur und Sammel-Inter- esse: diejenigen Ordnungen, welche dem Anfänger übersicht- liche Handbücher, systematische Cataloge, und für 'speciellere Neigungen ausgearbeitete Monographieen bieten, werden da- durch eben viel mehr Sammler ‘erziehen, als die‘ andern, welche von der Literatur nicht so bedacht sind. Um so er- freulicher ist es aber, wenn einzelne, sich des wissenschaft- lichen Gesammtzweckes wohl bewusste Männer die Hand ans Werk legen, um diese Ungleichheit möglichst zu beschränken und durch die Anlegung von Sammlungen der vernachlässig- ten Insekten-Ordnungen die Literatur, und durch den geglie- derten Ausbau der Literatur die Zahl der Sammlungen zu vermehren. |

Ein solches, schon allein’ durch seinen Zweck der Aner- kennung wertlies Werk liegt in dem oben genannten Buch von Brunner von Wattenwyl vor uns. Es liefert auf 426 Seiten eine offenbar sehr sorgfältig ausgearbeitete Systematik der zur Familie der Blattariae gehörenden Formen, “deren

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Studium durch die Beigabe von dreizehn klar und anschaulich gezeichneten Kupfertafeln und durch zahlreiche analytische Bestimmungstabellen wesentlich erleichtert wird. Eine Ein- leitung, welehe dem äusseren Körperbau, der Biologie und Metamorphose und den Gesichtspunkten der Systematik ge- widmet ist, ferner eine Tabelle zur Veranschaulichung der geographischen Verbreitung der Blatten und schliesslich eine philosophisch-zoologische Vorrede erheben das Werk aber auf einen Standpunkt, der zu allgemeinerer Anerkennung, aber auch vielleicht zu noch weiteren Ansprüchen drängt.

Als solche möchte ich eine Darstellung der inneren Ana- tomie bezeichnen, welche ungern in einem monographischen

Werke von solcher Abgerundetheit vermisst wird. Gerade die

sorgfältigere Vergleichung der inneren Theile und speciell der Begattungs- und Geschlechtsorgane giebt ausgezeichnete Kri- terien über die Verwandtschaft der verschiedenen Organismen einer solehen abgeschlosseneren Familie ab; aber auch ohne diesen sehr hervorzuhebenden Gesichtspunkt wäre eine Con- trolle der Angaben früherer Forscher, speciell der Dufour- schen Arbeiten, aus der Feder und von der sicheren Hand des Verfassers höchst wünschenswerth gewesen. Bekäme da- durch auch das Werk einen grösseren Umfang und durch die nicht zu umgehenden bildlicheu Darstellungen der inneren Theile einen höheren Preis, so würde doch auch zugleich das Publi- kum gewachsen sein, und das Werk Eingang in zoologische Kreise gewonnen haben, welche einem wesentlich systemati- schen Werk der Natur der Sache nach nur geringeres In- teresse abgewinnen können.

Der Verfasser möge mir diese Ausstellung verzeihen, aber ich konnte sie um so weniger unterdrücken, als, die Vorrede uns den Standpunkt des Autors als einen so vorur- theilslosen und weitsehenden darstellt, wie man ihm nicht häufig in entomologischen Kreisen begegnet. Es mag mir ge- stattet sein, aus derselben einige Sätze herauszugreifen und sie den Fachgenossen: vorzulegen. Sie beziehen sich auf die brennendste Frage der Gegenwart, auf die Darwinsche Theorie, deren Studium nicht ‘oft genug den Entomologen ans Herz gelegt werden kann, weil sie im Besitz desjenigen Materials sind, das ausserordentlich viel zur experimentellen Lösung der verschiedenen Probleme dieser Frage beitra-

gen kann.

Der Verfasser ist Anhänger der Darwin’schen Theorie und bemüht sieh in der Vorrede, und meiner Auffassung nach mit Erfolg, eine Versöhnung der abwehrenden Hal-

tung der Systematiker mit dem entgegengesetzten Standpunkt

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der Anatomen und Physiologen anzubahnen. Er erreicht dies auf ganz einfachem Wege dadurch, dass er erklärt: 7

„Pour &tablir le syst&me d’une famille d’objets d’histoire naturelle, nous partons du prineipe, que la nature produit une. serie d’individus egaux les uns aux autres, ou, en d’autres termes des especes fixes. Il est vrai, que la ressemblance des individus peut varier en-dedans de certaines limites, et ces limites sont trac&es par la diagnose.

Cette definition de l’espece, telle qu’elle constitue la base de tout ouvrage deseriptif, n’exelut pas llid&Ee d’une modifiea- tion progressive de l’espece; en d’autres termes: les especes d’aujourd’Aui peuvent differer de celles des aneiens auteurs, d’abord par suite de l’exactitude plus grande de nos obser- vations actuelles, mais aussi selon la theorie de M. Dar- win par une modification reelle, qui s’est operee dans leur nature m&mce.

Cette eonsideration nous conduit & ramener l’idee de l’espece & sa veritable valeur: „elle est expression de ”etat actuel de nos connaissances des objets na- turels,‘“ et peut-&tre peut on ajouter, de l’Etat actuel de la nature elle-m&me.“

Wir werden immer gezwungen sein, eine temporäre Sta- bilität der Species anzunehmen, weil wir uns sonst nicht würden verständigen können: das System und die Nomen- elatur müssen uns eben als nothwendige Umgangsmünze die- nen, um unsre Beobachtungen und Entdeckungen Andern mittheilbar und begreiflich zu machen; aber unser System für ' den Ausdruck des Schöpfungsplans, die Aufstellung einer neuen Art für die Ergründung eines Schöpfungsgedankens zu halten, das kann uns fernerhin nieht mehr in den Sinn kommen, seit Darwin diesen Vorstellungen den letzten Rest von Denkbar- keit entzogen hat. |

Im Anschluss an seine Auffassung des Species-Begriffes erklärt Brunner von Wattenwyl Gattung, Familie und Ord- nung für Gedächtniss - Hilfsmittel, speciell definirt er den Gattungsbegriff folgendermassen: „le genre devient l!’expres- sion de la disposition philosophique de l’auteur,“ insofern der Autor mit mehr oder weniger Scharfsinn die Aelıinliehkeiten auffindet und vereinigt. Diese Definition weicht allerdings wesentlich von der Darwins ab, welcher in dem Feststellen einer Gattung den Ausdruck der gemeinsamen Abstammung einer Anzahl von näher verwandten Arten sehen wollte. Aber abgesehen von der Schwierigkeit der Beobach- tung dieser Verhältnisse wäre auch eine solche Fassung des Gattungsbegriffes darum im höchsten Grade unzweckmässig, weil es beinah -unmöglich sein würde, eine gemeinsame De-

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finition oder Diagnose einer solchen Gattung zu geben, weil ja die Veränderungen innerhalb der Nachkommen einer Art nach den verschiedensten Richtungen auseinander gehen kön- nen. Keinenfalls können wir aber den Gattungsbegriff ent- behren, wenigstens bei dem jetzigen Stande unsrer Kennt- nisse, und darum scheint mir die Definition unsres Verfassers durchaus annehmbar. Sehr scharfsinnig setzt derselbe weiterhin

auseinander, wie gerade unsre Anwendung desselben in der

Darwin ‘schen Forderung sich abwende und fast das an gesetzte Prineip verfolge. Er sagt:

„Ce que nous nommons „genre‘ represente un groupe d’especes, dans lesquelles nous avons reconnu ün certain nombre de caracteres communs, tandis que les genres, selon la theorie de M. Darwin, sont les arbres gen&alogiques des especes. Les etudes, que j’ai faites & ce sujet et dont j’ai trait& ailleurs (Verhandl. d. k. k. zool.-bot. Gesellsch. z. Wien 1861 p- 221) me portent & croire, que les genres des naturalistes sont loin de correspondre x Tide que M. Darwin attache & ce terme. Je suis arrive au resultat, que nos genres sont plutöt l’expression des lois, d’apres lesquelles les modifications des esp£ces "ont lieu, que lindice de leur derivation.“

Zur Unterstützung dieses Satzes führt der Verfasser in dem eitirten Aufsatze der Verhandlungen der zool.-bot. Gesellschaft eine Reihe von Erscheinungen an, welche er an der Gattung Pezzotettix und einigen andern mit dieser verwandten zu be- obachten Gelegenheit hatte. In diesen Gattungen finden sich Formen, die vollkommen identisch sind in allen Charakteren, aber durch ausgebildete oder rudimentäre Flügel von einan- der unterschieden werden. Je nachdem aber die Flügel voll- kommen oder unvollkommen sind, findet sich auch die Gestalt des Pronotum geändert, so dass die geflügelten Individuen ein über die Einlenkungsstelle der Flügel hinwegreichendes Pro- notum besitzen, das aber bei den andern mit rudimentären Flugorganen eine solche Ausbreitung nicht zeigt. Zugleich erleidet: die Gestalt des Bruststachels ähnliche Veränderungen durch Abplattung bei den rudimentär geflügelten Formen. Eine vollkommen analoge Erscheinung habe ich bei einigen Hemipteren constatirt in meiner monographischen Bearbeitung der Emesinen (Tinnaea entomoi. XIV). Auch bei diesen Thieren, und wahrscheinlich bei noch sehr vielen andern Insekten tritt mit dem Vorhandensein von Flügeln eine Verlängerung des Pronotum über Meso- und Metathorax auf, die ebenfalls die Basis der‘Flügel bedeckt, während die un- geflügelten Formen keine Spur einer solchen Verlängerung

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zeigen. Wer das Darwin’sche Buch kennt, wird gewiss keinen

Anstand nehmen. diese Erscheinungen in sein fünftes Capitel „Gesetze der Abänderung“ einzureihen, und im Besonderen zu dem Absehnitt von den „Wechselbeziehungen des Waclhıs- thums“ zu gesellen.

Brunner sucht hierdurch zu beweisen, dass wir oft genug aus classificatorischen Gründen Formen in verschiedene Gat- tungen brächten, welche zweifelsohne von einem vielleicht nur eine oder wenige Generationen entfernten, gemeinschaft- lichen Stammvater abstammten, dass wir somit bei der Fest- stellung der Gattung keine Rücksicht auf das Darwin’sche Prineip der Abstammung nehmen, wenngleich beide Prineipien auch häufig zusammenfallen könnten. Dann fährt er fort:

„I n’en reste pas moins vrai, que la constatation de 'rapports entre les genres empiriques de l’histoire naturelle descriptive et les, vues theoriques, ‘est une tentative des plus ‚interessantes, en ce qu’elle assigne une valeur positive a l’idee du genre, qui actuellement n’est que le produit d’ur sentiment 'instinetif des syst@matistes.“

_... Ueber Anwendung und Bedeutung der Gattung wäre an der Hand der Beobachtung gewiss noch ausserordentlich viel ‚Neues festzustellen, und jedenfalls muss sich ein Weg finden lassen, auf dem die Praxis der Systematiker mit der Theorie der Anatomen und Physiologen gemeinschaftlich einlıergehen kann. Die Feststellung dieses Weges angebahnt zu haben ist gewiss nicht das geringste Verdienst des vor uns liegenden Werkes, dem aus diesem einen Grunde allein schon die ‚allgemeinste Verbreitung zu wünschen ist. Der. Verfasser wird der gesammten Wissenschaft einen Dienst erweisen, wenn er, sei es wo es'sei, seine Gedanken über diese Ver- bältnisse den Fachgenossen mittheilt und durch Herbeischaffung ‚von eonereten Fällen, wie der oben eitirte, das Gewicht der 'Entomologie in der philosophischen Zoologie wieder auf das ‚gebührende Maass erhöht, das ihr leider durch allzu einseitige Ausbildung der nackten Systematik seit Jahren entzogen ist.

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Zug- und Wanderthiere aller Thierklassen von

Cari Cornelius.

Berlin, J. Springer. 1865.

Unser verdienstvolles Mitglied und College in Elberfeld, der sich schon lange theils durch seine Arbeiten in unsrer Zeitung (vergl. die Aufzählung in Wahnschaffe’s Repertorium Jahrg. 1863 pag. 14, 15), theils dureh selbstständig erschie- nene Beobachtungen einen ehrenvollen Namen gemacht hat, beabsichtigt, in diesem Büchlein von 22 Bogen Naturfreunden eine unterhaltende Belehrung über die Zug- und Wanderthiere zu bieten. Er behandelt in acht Kapiteln die wandernden Säugethiere, Vögel, Reptilien, Fische, Insekten, Spinnen, Krebse und Mollusken, giebt am Schlusse die benutzte Lite- ratur, und man kann ihm mit gutem Gewissen das Zeugniss seben, dass er sein Ziel richtig ins Auge gefasst und die vor- handenen Hülfsmittel vollständig benutzt hat. Wenn für die wandernden Entoma in Keferstein’s fleissiger Zusammenstellung der Heuschreckenzüge (Jahrg. 1843) und Hagen’s Artikel über Insektenzüge (Jahrg. 1861) schon wesentlich vorgesorgt war, so bieten doch die Anzeichnungen namentlich über die Nicht- Entoma viel Interessantes. Das Werk ist elegant ausgestattet und ich habe (ausser einem leichten Druckfehler $S. 222 2. 2 v. 0.) keine Errata bemerkt. Der vom Autor im Vorwort angegebene Zweck:

Popularität mit Wissenschaftlichkeit zu ren jene

aber insofern vorzugsweise zu berücksichtigen, als

strenge Begriffssonderung, Aufzählung trockner Notizen

und Namen u. s. w. gegen Ausführlichkeit , Lebendig-

keit und Fassliehkeit der Darstellung eines anziehenden

Inhalts zurücktreten sollen,

ist von ihm in lobenswerther Weise erreicht worden.

Dr. C. A. Dohrn.

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Einige Insekten von Chile, beschrieben von Dr. R. A. Philippi in Santiago.

Dediscelis, ein neues Genus der Bienen aus der Abtheilung der Andreniden. (Taf. II fig. 3).

So weit meine Erfahrungen in der Kenntniss der Hyme- nopteren und meine geringen literarischen Hülfsmittel reichen, muss ich zwei Hymenopteren, die ich im September 1863 bei Llaillai in der Provinz Aconcagua auf den Blumen von $e-- necio adenotrichius fing, für ein neues Geschlecht der Bienen halten. Ich hoffe, dass nachfolgende Beschreibung und Ab- bildung genügend sein’ werden, diese Frage zur Entscheidung zu bıingen. Trotz sorgfältig wiederholter Nachforschungen fand ieh von der einen Art nur zwei, von der andern nur ein Exemplar.

Oediscelis*) Ph.

Caput transversum, perpendiculare. Oculi distantes, laterales, elongato-oblongi, vix ac ne vix quidem emarginati. Ocelli per triangulum obtusangulum disposit. Antennae in media altura faciei insertae, caput cum prothorace aequan- tes. filiformes; articulus primus crassior, clavatus; secundus obeonieus, fere globosus; reliqui, praesertim ultimi arcuati. Epistoma elongatum, antice dilatatum, truncatum. Labrum inflexum transversum, breve. Mandibulae bidentatae; maxillae valde elongatae; linguae pars mediana bipartita; palpi filiformes, articulis subaequalibus; maxillares sexarti- eulati, labiales quadriarticulat. Prothorax transversus, - brevis, fere aeque altus ac mesothorax , marginibus antico et postico truncatis, rectis, subaequalibus. Seutellum et posteutellum pasum distineta; metathorax postice satis declivis; ihorax a latere visus fere regulariter convexus. Abdomen thoracem longitudine parum superat, aeque latum est, segmenta rotundata, strieturis divisa, subaequalia, praeter primum, quod longius. Alae cellula radialis constrieta, apice marginem non attingens, subappendiculata; cellulae cubitales elausae duae, secunda minor, antice paullo constrieta, nervo exteriore ejus ante dimidiam longitudinem cellulae radialis orto; nervus recurrens primus interstitialis, secundus fere ex angulo exteriore cellulae cubitalis secundae ortus. Pedes.

*) Oediscelis, mit geschwollenen Schenkeln, nach Analogie von Oedipus und Oedicnemus.

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Femora omnia medio incrassata, maxime postiea. Tibiae an- teriores subelavatae. Tarsi filiformes, in pedibus anterioribus tibiam paullo superantibus, in postieis vero duplo saltem lon- gioribus; in anterioribus articulus primus plus quam tertiam longitudinis partem occupat, tres sequentes conjuncti et sensim minores pariter lere tertiam partem occupant ultimumque sub- aequant. Pes ultimus maximus, tibiae et tarsi in quiete sub ventre antrorsum extensi. Tibia femur subaequat, obverse triangularis, margine antico rectilineo, postico bisinuato; extus convexa, intus convexiuscula est; spina terminalis integra. Ungues fissi.

| 1. Oediscelis vernalis Ph. Oe. nigra, omnino punctu- lata, albo-hirsuta; capite modice producto; clypeo genisque omnino flavis. Long. corp. 31, lin.; extens. alar. 5”, lin.

Das erste und zweite Fühlerglied sind schwarz, die fol- senden oben schwarz, unten braunroth. Das Epistom und die Seitentheile des Gesichtes von der halben Höhe der Augen an abwärts sind hellgelb, ebenso die Öberlippe und die - Aussenseite der Mandibeln; die Taster und andere Mundtheile sind schwarz. Die weissen Haare sind auf der untern und hintern Seite des Kopfes besonders lang, ebenso auf der Seite des Metathorax. Flügeladern und Flügelmal sind schwarz; die Haut der Flügel kaum getrübt. Die innere Seite der Vorderschienen ist braungelb, ein Fleck am Grunde und ein zweiter an der Spitze der Mittelschienen ist hellgelb; von derselben Farbe ist ein Fleck aussen an der Basis der Hin- terschienen, und der ganze innere und untere, lamellenartig erweiterte Winkel derselben. Sonst sind die Beine schwarz. Die Unterseite der ersten Tarsenglieder der Hinterbeine ist mit einer Bürste weisser Haare bekleidet.

2. Vediscelis minor Ph. Oe. atra, albo-pilosa; capite antice satis producto; parte inferiore faciei flava, nigra picta; marginibus postieis segmentorum abdominis albo-ciliatis.. Long. corp. 2, lin.; extens. alar. 4'/, lin.

Von dieser Art fing ich nur ein Exemplar. Ausser ge- ‚ringerer Grösse, schlankerer Gestalt und der in der Diagnose angegebenen, abweichenden Färbung des Untergesichtes finde ich noch folgende Verschiedenheiten. Der Hinterleib ist sehr viel feiner, kaum sichtbar, punktirt, und daher weit glänzen- der. Das mittlere Dreieck im Rücken des Metathorax hat einen wulstigen Hinterrand, Das erste Segment des Hinter- leibes hat dicht vor dem Hinterrand unten ein senkrecht ab- steigendes, mit seiner stumpfen Spitze etwas nach vorn geboge nes Horn, das sehr auffallend ist; da es indessen vielleicht Ge- schlechtsverschiedenheit ist, so habe ich diese Eigenthümlich- keit nicht in die Diagnose aufnehmen wollen. Endlich ist

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die gelbe Färbung der Hintersehienen auf einen weit kleineren "Raum beschränkt.

Die für eine Biene Inkeiktende Bann namentlich der Beine beweist, dass die Oediscelis keinen Blüthenstaub eintragen, und lässt vermuthen, dass ihre Larven als Schma- rotzer in den Brutzellen anderer Bienenarten leben.

Erklärung der Abbildungen. Oediscelis vernalis Ph. vergrössert. a. Der Kopf von .vorn gesehen. b. Das Hin- terbein. ce. Ein Vorderbein. d. Die Zunge mit den Maxillen. e. Die Wandibel. f. Das erste Glied des Hinterleibes von Oediscelis minor, stark vergrössert und von der Seite gesehen.

Ueber Rhopalobrachium Bohem. (Taf. II fig. 5).

Von diesem merkwürdigen, von Bohemanrin der Svenska Fregatten Eugenies Resa p. 109 aufgestellten u. t. I. f. 8 ab- gebildeten Magellanischen Käfer habe ich durch Herrn 6. Schythe ein paar Exemplare bekommen, und die Mundtheile untersucht, was Herr Boheman, dem vielleicht nur ein Exem- plar zu Gebote stand, unterlassen hatte. Die Oberlippe ist vorgestreckt, quer, mit convexem Vorderrand. Das Kinn ist breit abgestutzt, jederseits von einem runden, ziemlich seich- ten Ausschnitt begränzt. Die Mandibeln sind sehr kräftig, diek , an der Spitze zweizähnig, am Innenrand mit einer unregelmässig gezähnelten, oder vielmehr kurz gewimperten Haut besetzt. Die Maxillen sind zweilappig; der äussere Lappen ist abgestutzt und an der Spitze dicht bürstenartig gewimpert; der innere Lappen ist kürzer, an der Spitze mit hakenförmigen Zähnen versehen, innen mit einigen Borsten gewimpert. Die Zunge ist quer, tief. ausgerandet. Die Ma- xillarpalpen sind viergliedrig; das dritte Glied ist kurz, kaum länger als breit, das vierte etwas länger als das zweite, eylindrisch, abgestutzt. Die Labialpalpen sind dreiglie- drig, ihr letztes Glied zwischen eiförmig und eylindrisch. Was die Fühler anbetrifft so sind die drei letzten Glieder derselben in der von Bolıeman gegebenen Figur wohl nicht breit genug, weshalb ich sie noch ein Mal gezeichnet habe, so wie ich sie sehe.

Was nun die Beine anbelangt, so bemerke ich, dass die drei Paare fast gleich weit von einander abstehen, und dass die Hüften eines jeden Paares einander genähert sind. Die Hüften der vorderen Beine sind kugelig, die der hin- tern Beine quer mit einer Furche zur Aufnahme des Schen- kele. Sämmtliche Tarsen sind fünfgliedrig, beinah fadenförmig, unten mit Borsten besetzt; das erste und zweite Glied sind beinah gleich lang, das dritte und vierte kürzer, das fünfte beinah so lang, wie die zwei ersten zusammen-

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genommen. Die Klauen sind ziemlich gross, am Grunde mit einem Zahn versehen.

Das Prosternum zeigt einen kleinen halbeylindrischen Vorsprung zwischen den Vorderhüften; das Mesosternum ist am Grunde verschmälert; das Metasternum hat in der hin- tern Hälfte eine seichte Längsgrube, was wohl Boheman mit: peetus medio canaliculatum lhıat andeuten wollen.

Boheman stellt diesen Käfer zu den Oedemeriden, mit denen er auch im Habitus sehr übereinkommt, und Lacordaire folgt ihm darin. Allein bei Rhopalobrachium ist der innere Lappen der Maxillen nicht „inerme“ sondern mit Zähnen be- wehrt, und die vordern und mittleren Hüften sind kugelig, nieht „verlängert, subeylindrisch;* endlich sind die Hinter- tarsen fünfgliedrig. Ganz dieselbe Bildung der Schenkel und Hüften, des Prosternums und Mesosternums finde ich bei Trachelostenus Solier; (Solier sagt nichts von den Maxillen, und giebt nur an, dass die Mandibeln keine gewimperte Haut haben). Dies Geschlecht weicht freilich durch Maxillartaster mit beilförmigem Endglied und heteromere Tarsen ab, die Aehnlichkeit ist sonst so gross, dass man es gern mit Rlıopalobrachium zusammenstellte, wie auch Lacordaire ge- funden hat, indem er Vol. V p. 69) von Rhopalobrachium sagt: Ce genre „me parait avoir beaucoup de rapport avec les Trachelostenus du Chili ..., et il se pourrait bien, quil düt &tre classe pres d’eux.* Allein die Mundtheile, die ich eben untersucht habe, sind doch gar abweichend. Die Mandibeln haben zwar ziemlich dieselbe Gestalt, und sind auch an der Spitze zweizähnig oder gespalten. Ganz falsch sagt Solier bei Gay V. p. 256, „die Mandibeln an der Spitze fast ganz (im Spanischen gar : ganz), auf der innern Seite mit einem kräftigen dreieckigen Zahn versehen.“ Seine Worte: „membrana eiliata haud munitae* lassen glauben, es sei über- haupt gar keine Membran auf der Innenseite vorhanden, allein die Membran felılt nur in seiner Zeichnung t. 21 fig. 3 f., in Wirklichkeit ist die Membran vorhanden; sie ist aber aller- dings ohne Spur von Wimpern am Rande. Die Maxillen sind zweilappig; der äussere Lappen ist weit grösser als der innere, quereiförmig, fast halbmondförmig, am ganzen Vor- derrand mit kurzen gebogenen Wimpern besetzt, am Innen- rand kahl; der innere Lappen ist weit kleiner spitzlich, sein Vorderrand kurz-, sein Innenrand lang-gewimpert. Die Ma- xillartaster sind, wie sie Solier a. a. ©. abbildet, stark beilförmig. Die Zunge ist vorn abgestutzt, nicht ausgerandet, an ihrem Vorderrand selır kurz gewimpert; ilıre T’aster haben nichts Ausgezeichnetes, das leize Glied ist zwischen eiförmig und cylindrisch, abgestutzt.

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Die Verschiedenheit in der Bildung der Maxillen erlaubt wohl nieht, Rhopalobrachium mit Trachelostenus zusammen- zustellen, und überhaupt erlauben die fünfgliedrigen Tarsen, die ich an allen vier mir zu Gebote stehenden Exemplaren finde und die daher auf keinen Fall individuell und höchst wahrsebeinlich auch nicht bloss einem Geschlecht angehörig sind, wohl nicht den Käfer bei den Heteromeren zu _. Aber wohin. gehört er denn?

Erklärung der Abbildung. Die ganze Figur stellt Rhopalobrachium clavipes Boh. im Umriss dar, damit der Leser nicht nöthig hat, erst nach der vortrefflichen Abbildung Bohemans zu greifen, um eine allgemeine Idee seiner Gestalt zu bekommen, a. ist der Kopf von oben gesehen, ohne Ober- lippe; b. derselbe von unten gesehn, um die Gestalt der Mundhöhle zu zeigen, c. die Mandibel, d. die Maxille, e. der Maxillartaster, f. die .Zunge mit einem Labialtaster, g. ein Fühler ,: h. das Hinterbein, um die fünfgliedrigen Tarsen zu zeigen. Die folgenden drei Figuren sind Mundtheile von Trachelostenus inaequalis Sol., i. ist die Mandibel, k. die Maxille, l. die Zunge mit einem Lippentaster. Sämmliche Mundtheile sind unter einer 60maligen Vergrösserung untersucht.

Atractocerus? valdivianus Ph. (Taf. II fig. 4.)

Bisher ist noch keine Chilenische Lymexylonide bekannt ge- wesen. Als ich im Febr. d. J. in Osorno bei einem Freunde zum Besuch war, und wir uns eben den Abend hingesetzt hatten, um Thee zu trinken, flog ein Insekt gegen die Lampe, und ich war so glücklich, es in Sicherheit zu bringen; es ist . die nachfolgend beschriebene Lymexylonide.

Der Käfer ist 6%/, Lin. lang, hinten wo er am breitesten ist, t Lin. breit, und kohlschwarz. Der Kopf ist in einen deutlichen Hals verschmälert, ziemlich fein punktirt, auf dem Scheitel braun. Die Augen stehen schräg, so dass sie unten einander stark genähert sind, oben weit abstehen; ihr unterer Rand läuft fast horizontal, und ist über dem Ursprung der Fühler kaum ausgerandet. Die Fühler sind so lang wie das Halsschild, im Ganzen spindelförmig, und ziemlich dick. Die beiden ersten Glieder sind klein, gleich gross, verkehrt kegelförmig; das dritte etwa i\/,mal so gross wie das zweite, walzenförmig, aber nach der Basis kegelförmig verjüngt, das vierte, fünfte und sechste sind ziemlich walzenförmig, und ebenso wie das dritte fast so dick wie lang, das sie- bente, achte, neunte und zehnte sind nahe kugelförmig und werden allmählich kleiner, das elfte Glied ist so lang wie die beiden vorhergehenden, verlängert kegelförmig mit einem abgesetzten Spitzchen. Am Ursprung der Fühler ist keine

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Spur: eines lamellenartigen Vorsprungs: Kopf und namentlich Fühler sind mit abstehenden Härchen besetzt. Die Maxillar- Palpen erscheinen beinah fünfgliedrig, und meine: Zeielinung Fig.b wird ihre Gestalt wahrscheinlich anschaulicher machen als meine Beschreibung. Das erste Glied ist klein, verkehrt kegelförmig; das zweite eiförmig, das dritte quereiförmig, das vierte wieder verkehrt eiförmig, und das fünfte erscheint als ein Anhängsel auf der untern Seite des vierten. Es wäre übrigens auch woll möglich, dass mein zweites und drittes Glied nur eins bilden, oder dass das als fünftes bezeichnetes Glied nur ein Theil des vorhergehenden wäre, allein dies kann ich ohne das einzige Exemplar zu zergliedern nicht ent- scheiden, und diese Zergliederung mag ich nicht vornehmen. Aus demselben Grund kann ich auch über die andern Mund- theile nichts sagen.

Das Halsschild ist wenig länger als breit, und vorn und hinten ziemlich. grade abgeschnitten; die Seitenränder laufen in der hintern Hälfte parallel, in der vordern conver- giren sie; die Oberfläche ist stark von einer Seite zur andern gewölbt, von vorn nach hinten grade, punktirt aber ziemlich slänzend, und zeigt eine tiefe Längsfurche im hintern: Theil, die nach vorn in eine blosse vertiefte Linie ausläuft, und ein seichtes Grübchen in jedem hintern Winkel; die Seiten sind convex und gerandet, der untere Theil oder das Prosternum scheint häutig zu sein. Die Flügeldecken sind reichlich 1Y/, mal so lang wie das Halsschild, zusammengenommen etwas breiter als dasselbe, im Ganzen viereckig, aber ihre Schulter- ecken abgerundet, wenig deutlich, ebenso sind die beiden hintern Winkeln einer jeden abgerundet, und in der Mitte klaffen sie _ von ein- ander; sie sind fein punktirt und matt. Die Flügel sind reichlich dreimal so lang wie die Flügeldecken, schwärzlich mit grünem Schiller. Der Hinterleib ist linealisch,. zuletzt noch etwas breiter als die Flügeldecken, viermal so lang wie dieselben. sehr fein punktirt, mattschwarz. Er besteht aus sechs Segmenten, von denen das erste sehr kurz ist; das letzte zeigt keine "Spur von Kiel, ist unten und oben abge- rundet, nicht doppelt ausgebuchtet, mit feinen, weissen, anliegenden Härchen bekleidet, und lässt aus seiner Spalte eine dreigliedrige,. gelbliche Legeröhre hervortreten, welche wenig länger ist, als das letzte Glied. Die Beine zeigen nichts Auffallendes, sie sind dünn, ziemlich lang, namentlich die hintern, die Tarsen sind fadenförmig, wohl 1, mal so lang wie die Schienen, das vierte Glied derselben ist das kürzeste. Die vorderen Hüften stehen dicht bei einander.

Wie man sieht, weicht dieser Käfer in mehreren Punkten von Atractocerus ab, wie dieses Genus von Lacordaire be-

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gränzt ist (ich besitze kein Exemplar eines Atractocerus zur Vergleichung), namentlich sind die Augen keinesweges unten weit von einander entfernt, im Gegentheil, sie sind unten einander stärker genähert als oben; es ist kein lamellenartiger Vorsprung über dem Ursprung der Fühler vorhanden; die Vorderhüften sind einander genähert; das letzte Segment des Hinterleibes ist nicht gekielt, und nicht am Ende doppelt aus- gebuchtet. Sollten diese Unterschiede bedeutend genug er- scheinen, um eine generische Trennung zu rechtfertigen, so schlage ich für diesen Käfer den Namen Fusicornis (nach Analogie von Palpieornis, Globieornis) vor.

Fig. a ist der vergrösserte Fühler, Fig. b der vergrösserte Maxillartaster, der Strich rechts die natürliche Grösse.

Taurocerastes ein neues Geschlecht der Geotrupiden aus Patagonien.

Von einer im Ganzen sehr wenig Ausbeute liefernden Expedition nach der Chilenischen Colonie Punta Arenas in der Magellaes-Strasse brachte der Jäger unseres Museums einen merkwürdigen Geotrupiden mit, leider in nur einem ein- zigen Exemplar, welches er von einem Patagonischen „Ca- ballero*, wie er sich ausdrückte, erhalten hat. ‚Dieser Käfer ist nämlich flügellos, und seine verwachse- nen Flügeldecken umgeben den Hinterleib ganz wie bei den flügellosen Heteromeren z. B. Callyntra, Nyetelia, Pseetrascelis ete. Ich glaube daher eine aus- führliche Beschreibung seben zu müssen.

Corpus imperfecte in globum contrahendum, apterum. Caput deflexum, antice truncatum, lateribus rectilineum, nisi utrinque lobus supra et pone antennarum insertionem pro- mineret,, postice paullo constrietum; elypeus a fronte haud distinetus. Antennae decem articulatae; articulus primus sat crassus, brevis; secundus omnium longissimus, primum bis aequans, eylindricus; tertius dimidium secundi vix superans, apicem versus crassior; quartus dimidium tertii aequans lon- gitudine, sed latior; quintus, sextus, septimus transversi, duplo latiores quam longi; tres ultimi clavam ovato-orbieularem formantes. Oeculi latere superiore. non conspieui, subglobosi. pone lobulum eapitis siti,; subintegri. Labrum transversum, breve, truncatum, ciliatum. Mandibulae validae, apice in- curvae, tridentatae, in angulo exteriore fere lamelloso-carina- tae, basi extus setoso-ciliatae. Maxillae extus valde setoso- eiliatae, lobulo majori membranaceo, suborbieulari,, pilis sub- uneinatis dense ciliato, appresse piloso. Palpi maxillares filiformes, :artieulis tribus ultimis subaequalibus. Labium subquadratum, dense hirsutum. Palpi labiales breves, fili-

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formes; articulo ultimo oblongo; antecedentibus duobus longe spinoso-setosis. Prothorax transversus, margine antico concavo, antice bicornutus. Scutellum nullum. Elytra coalita, semiglobosa, margine inflexa et constrieta, abdomen lateribus et postice omnino tegentia. Alae nullae. Abdomen brevissimum, ita reconditum, ut numerum segmentorum videre nequeam. Pedes magni, robusti, omnes inter se valde approximati. Coxae anticae permagnae, conicae, prominentes. Tibiae anticae compressae, tridentatae, intus apice calcara- tae; posteriores apice dilatato-truncatae, bicalearatae, trique- trae, extus pone medium transverse carinatae. Tarsi antiei dimidiam tibiam vix superantes; articulo primo brevi, ita ut primo adspectu praetervideri possit; posteriorum articulus primus sequente parum longior; reliqui sensim minores praeter quintum, qui antecedentes duos simul sumtos aeqguat; omnes, praesertim pedum posteriorum spinoso-setosae. Ungues sat robusti, simplices. Onychia nulla.

Ausser dem Mangel der Flügel und ausser den den Hinter- leib seitlich und namentlich hinten umschliessenden Flügel- decken unterscheidet sich Taurocerastes von den übrigen Geotrupiden noch wesentlich durch den Mangel des Schild- chens, und die zehngliedrigen Fühler. Ersterer Umstand dürfte von geringer Wichtigkeit sein, da er mit dem Ver- wachsensein der Flügeldecken eng zusammenhängt, und letzteren. kann man bei der auffallenden Länge des zweiten Fühler- _ gliedes vielleicht dadurch erklären, dass man annimmt, es seien bei Taurocerastes das zweite und dritte Füllerglied in eins verschmolzen. |

Taurocerastes patagonicus Ph.

T. aterrimus; capite prothoraceque punctatis, fovea antica prothoraeis inter marginem et cornua tamen sublaevigata; jovea utrinque pone cornu satis profunda, quarta parum pro-_ funda ante marginem posticum; cornubus parum arcuatis, subconvergentibus, posteriorem tlıoracis partem aequantibus; elytris transverse rugulosis et longitudinaliter dense et inter- rupte striatis. Long. corp. 3 lin. (17%, mm.); latit. pro- thoracis 6%, lin. (14 mm.), elytrorum fere 7 lin. (15 mm.). _

Habitat in Patagonia haud procul a colonia chilensi in freto Magellanico sita. 3

Der Vorderrand des Clypeus ist aufgeworfen. Auf dem Scheitel sind zwei flache Gruben. Die Seitenränder der Vor- derbrust sind lamellenartig erweitert, schwach aufgeworfen, gekerbt, stark gewimpert, und bilden in der Mitte ihrer Länge einen stumpfen Winkel; der Hinterrand ist von einer Furche begränzt, naclı welcher hin der Brustrücken sich selır merk-

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lich senkt; die ganze Oberfläche ist stark punktirt und zwar verläuft jeder Punkt allmählig nach hinten in ein Grübchen; nur der vordere Theil zwischen den Hörnern erscheint dem blossen Auge glatt, nicht punktirt, und nur durch das Glas erkennt man feine Punkte; ebenso ist die Wurzel der Hörner unten nur fein punktirt. Dieselben laufen beinahe horizontal und parallel, biegen sich aber doch mit der Spitze etwas nach innen und aufwärts; eine bogenförmige, stumpfe Kante ‘verbindet sie mit einander. In der Mittellinie zwischen dieser Kante und dem Hinterrande ist ein seichter länglicher Ein- druck, ein tieferes kreisrundes Grübchen zeigt sich jederseits hinter dem Ursprunge des Horns. Die Flügeldecken sind mit ihren Rändern so stark eingezogen, und umschliessen seitlich und namentlich hinten den Hinterleib so stark wie bei ‘vielen Melasomen; eine erhabene, stark gewimperte Linie verläuft fast in gerader Richtung im Allgemeinen parallel mit dem Seitenrande, und verbindet sich mit demselben an der Flügeldeckenwurzel, so wie an der Spitze derselben. Die Skulptur der Flügeldecken besteht in zahlreichen, dicht ge- drängten, feinen, eingerissenen Längslinien, eingestochenen zerstreuten Punkten, und sehr feinen Querrunzeln. Die Trochanteren sind quer, ziemlich lang und spitz. Die Schenkel sind auf der Vorderseite glatt, auf der Hinterseite fein run- zelig; die Kante, welche beide Seiten trennt, ist sehr lang gewimpert, namentlich an den Vorderschenkeln, und an diesen zeigt sich ebenfalls die ovale mit seidenglänzenden Haaren bedeckte Stelle wie bei Geotrupes.. An den Vorderschenen ist die Innenkante mit nach rückwärts gerichten Haaren be- wimpert, die andern Kanten nicht, während an den mittleren und Hinterbeinen alle drei Kanten gewimpert sind. (Fortsetzung folgt.)

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' Vereins- Angelegenheiten.

Rede zur Stiftungsfeier am 5. November 1865.

Meine Herren!

' Die Begründer unsers Vereines werden sich vor 27 Jahren nieht verhehlt haben, dass derselbe seinen Schwerpunkt, seine Hauptbedeutung nicht in dem Zufalle zu suchen habe, ob gerade hier in Stettin seine wissenschaftlichen Stützen domi- eilirt waren oder nicht. Das war Nebensache; es handelte sich dazumal um ein Centrum für das achtbare, aber in seiner Isolirtheit erschwerte und zum Theil der wissenschaftlichen Welt ‚wenig erspriessliche Treiben zersplitterter deutscher Leistungen.

Dies vorausgeschickt, wird es mir vergönnt sein, meine Zufriedenheit darüber auszusprechen, dass in den letzten Jah- ren sich auch die, Theilnahme hier im Centralorte auf eine recht erfreuliche Weise ‚gesteigert hat, und dass unsere jün- seren Collegen uns älteren die trostreiche Bürgschaft geben, der Verein’ könne sich wegen seiner Dauer und Lebensfähig- keit auf ihre frischen. Kräfte und. ihren wissenschaftlichen Eifer getrost verlassen. Dass er in.seinen Beziehungen naclı Aussen in erfreulicher Blüte und Wirksamkeit steht, dafür werden. die später mitzutheilenden Correspondenzen den Be- weis liefern.

Soviel mir bekannt geworden, gingen dem Verein im verflossenen. Jahre. folgende Mitglieder durch den Tod ver- loren:

Herr Kupferstecher Sturm in Nürnberg, der letzte noch übrig gebliebene Sohn des berühmten Verfassers von Deutsch- lands Fauna, Dr. Jacob Sturm. |

Herı Professor Dr. Schaum in Berlin, dessen allgemein anerkannte Verdienste um die Kritik und die schwierige Synonymie unsrer Wissenschaft keiner weiteın Hervorhebung bedürfen. Seine durch eine Reihe von Jahren unserm Vereine bewiesene Thätigkeit widmete er in dem letzten Decennium dem wesentlich von ihm ins Leben gerufenen Berliner Vereine und der Fortsetzung des Erichsonschen Werkes über Deutsch- lands Insekten.

Herr Taxamts-Offieial Kokeil in Klagenfurt, verdient um die Erforschung der steirischen und kärnthnerischen Co- leopterenfauna.

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'Am 26. Januar 1865 starb in Sidney Williäm Sharp Mac-Leay, zwar nicht unserm Vereine angehörig, aber der entomologischen Welt durch zahlreiche Schriften, namentlich dureh seine Annulosa Javanica rühmlich bekannt.

Unsere Verhältnisse mit den auswärtigen Akademien und selehrten Gesellschaften blieben unverändert.

Die Vereins- Finanzen befinden sich in geordnetem, Zu. stande; das. aus dem DUeberschusse ‘der Naturforseher-Ver- sammlungs-Einnahmen verbliebene Plus ist nach dem Beschlusse der Giessener Versammlung unter hiesige wissenschaftliche Ver- eine vertleilt und dem entomologischen dabei eine annehmliche Rate zu Theil geworden. Das mag uns därüber' trösten, dass auf die Vereinssammlung in dem’ zu ihrer Versteigerung an- gesetzten Termine am 5. October ‘kein annehmbares Gebot erfolgte. Allerdings sind in der letzten Zeit ähnliche Aner- bieten mehrfach gemacht worden, und die’ augenblicklichen Geldverhältnisse gehören entschieden zu den ungünstigen.

Durch die Arbeitseinstellung der Leipziger Buchdrucker ist die Beendigung der Linnaea XVI, welche den Absehluss der Cryptocephalen Monographie unseres Suffrian bringen wird, wohl nicht in 1865 zu erwarten. eg _ am 18ten Bogen gedruckt.

Seit ‚unserer letzten Sitzung Ende August sind eine Mais Briefe eingelaufen, aus denen ieh Ihnen solito more diejenigen im Auszuge mittheile, welche vom Leben und Weben unsers Vereines Zeugniss geben. Es schrieben die Herren:

1. Dr. RA. Philippi, 8. Yago (Chile) 16.. Juli 1865. Er will:mir ein Lebenszeichen geben, damit ich ihn nicht vor der Zeit unter die Seligen schreibe und: sendet mir desshalb Beschreibung und Abbildung einer neuen Lamellicornien-Gat- tung Taurocerastes patagonicus, die sich. durch Flügellosigkeit und verwachsene Decken ‚auszeichnet. Leider ist das fast die einzige nennenswerthe Ausbeute, was Coleoptera betrifft, eines zu naturhistorischer Exploration «sechs Monate lang an der Magelhanstrasse weiienden Jägers aber auch in botanischer Beziehung, in ornithologischer und in den: übrigen entomolo- gischen Ordnungen ist das Resultat sehr:unbefriedigend aus- gefallen. In sechs Wochen hofft Ph. mit den augenblicklichen laufenden Arbeiten so. weit im Klaren zu sein, dass er sich mit den Sendungen für das Wiener Museum und für mich be- sehäftigen kann. . Der diesjährige Winter dünkt ihm schöner, als mancher Sommer in Deutschland; zwar haben die Zim- mer nur 4 Re&aumur;, aber draussen in der Sonne ist es fast heiss. Schliesslich einige interessante Data über die augenblickliche Aufregung im Lande, weil es sich im Parla- ment um Aufhebung des Artikels 5 der chilenischen Consti-

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tution handelt, nach welchem die römisch-katholische Religion ausschliesslich in Chile zur Ausübung berechtigt ist eine Intoleranz, welche stillschweigend schon lange dureh die Praxis beseitigt war, jetzt aber auch durch Gesetz aufgehoben werden soll. Als Probe der Waffen, mit denen gefochten wird, theilt Ph. mit, -dass der Fanatiker Ugarte in einer Pre- digt allen Ernstes seinen Zuhörerinnen (welche ausschliesslich das Auditorium bildeten) die Versicherung gab, „Luther habe sechs Frauen gehabt, und als er gestorben, sich in Schwefel- dampf verwandelt:: Voltaire habe nach einander 15 Frauen umgebracht, um zuletzt ein Vieh zu heirathen“, und dergleiehen blühenden Unsinn mehr.

2. Commerzienrath E. vom Bruck, Crefeld 30. August, soll auf ärztliche Anordnung den Winter in einem milden Klima zubringen, und da ihm mein Vorschlag, dazu Teneriffa zu wählen, der Berücksichtigung werth erscheint, ersucht er mich um Mittheilung des Werkes von Wollaston über die Fauna der canarischen Inseln. Er bittet um die genauen Adressen der Herren Wollaston und Murray und theilt mehrere Notizen über die gegenwärtigen Beschäftigungen unserer italienischen Freunde und Collegen Pirazzoli und Piceioli mit.

3. Dr. Morsbach, Dortmund 30. August, beschenkt mich

mit einer Reihe von Exemplaren der schönen und bisher selbst in grösseren Sammlungen seltenen Cicindela aurofaseiata Dej. von der Westküste Vorderindiens, bittet um Determina- tion exotischer Käfer. 4. Dr.. Staudinger, Dresden, sendet einen, durch Herrn Werneburg’s Artikel über Colias angeregten Aufsatz für die Zeitung und fragt nach der Adresse der Geschäftsführer für die diesjährigen Septemberversammlung der deutschen Natur- forscher in Hannover. |

5. Snellen van Vollenhoven, Leyden 30. August, wird

die ihm angebotene, dem Museum fehlende Cieind. aurofase. _

sehr gerne acceptiren, kann aber den dagegen gewünschten Goliath Druryi noch nicht mit Gewissheit zusagen, da das Magazin der Spiritus-Dupla augenblicklich „zoodanig opge- propt is, dat het op het zwarte hol*) van Caleutta gelykt.“ Er ist durchaus mit mir darin einverstanden, dass es ans Wunderbare grenzt, wenn eine südamerikanische Sendung glücklich und im Wesentlichen ohne Beschädigung in meine Hand gelangt ist, nachdem sie unbesonnener Weise „einem

*) Das berüchtigte „schwarze Loch“, in welches einige hundert kriegsgefangene Engländer eingesperrt und durch die unerträgliche Hitze und verdorbene Luft in einer einzigen Nacht bis auf wenige getödtet wurden. |

121 Museum übergeben worden“, demzufolge in einen Winkel verlegt und nach Jahr und Tag erst wieder aufgefunden und in Curs gelangt war. Er wird mehrere der ihm daraus an- gebotenen Arten gerne annehmen. Die neuerlich aus Ben- koelen, Ternate und andern Molukken eingetroffenen Sendungen enthalten dem’ Anscheine nach „niet veel anders dan mam- mouthachtig tuig (Zeug), dat algemeen bekend is.“ Zu seinem grossen Bedauern ist der geschickte Sammler Bernstein ge- 'storben, gerade als er sich anschickte, die bisher noch unbe- suchte Nordwestküste von Neuguinea zu exploriren. Anfrage, ob mir bekannt, weshalb einer unserer Freunde über die letzte an ihn gerichtete Sendung noch nichts verlauten lassen. Das letzte Heft der Zeitung ist ihm richtig zugegangen; wir würden 'ehestens seine Monographie der Pieriden erhalten. V. theilt meine Ansicht, dass die regelmässigen Nachrichten von meinem Sohne Dr. Heinrich D. durch seinen Abstecher von den Cap Verden nach der entlegenen Ilha do Prineipe nothwendig ins Stoeken gerathen mussten, und hofft, dass er bald wieder von sich hören lassen wird; Professor Herklots lässt ihm mittheilen, dass er vortreffliche Conchylien aus dem Osten erhalten habe. Dass Cuming’s Tod ihm sehr nahe gehen werde, könne V. sich denken, da er aus Heinrichs Munde vernommen, wie sehr er den alten Herrn verehrte.

6. Staatsrath Dr. Renard, Exc., Moskwa 30. Aug., hat mein Schreiben vom 22. erhalten und den an Herrn Becker in Sarepta beigelegten Brief sofort expedirt. Das Bulletin No. II 1865 ist bereits für den Verein und für mich abge- sandt. Wegen der Insekten aus Timor und Sumatra würde er längst sein Versprechen erfüllt haben, wenn ihn seine Herren Collegen nicht durch Reisen u. s. w. im Stich liessen, und ich würde wohl aus der laufenden Nummer des Briefes (1925) am Besten sehen, dass es ihm an Arbeit nicht fehle. Auf meine Frage nach dem Befinden des Herrn v. Motschulsky erwiedert R., dass M. allerdings krank sein müsse, da er seine Briefe schon seit längerer Zeit durch seine Tochter schreiben liess. Es sei ganz richtig, dass er seine Sammlung der Kaiserl. Gesellschaft der Naturforscher in Moskwa testa- mentarisch zugesichert habe, und es sei dies Geschenk ein um so bedeutenderes, als abgesehen von den andern darin enthaltenen Schätzen gewiss keine andere Sammlung so reich an russischen Insekten sei. 7. October. Unter den Sumatra Sachen sind nur wenige Insekten und keine Dupla. Die Timor- kisten sind noch nicht geöffnet.

7. Stainton, Mountsfield 2.'Sept., wird am 17. n. M. in Hannover zur Naturforscher - Versammlung eintreffen, hat die von mir für Westwood ihm adressirten Paussiden dem Oxforder

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Professor zugehen lassen und hält es für möglich, dass are“ dieser der Versammlung beiwohne.

8. Forstmeister Tischbein, Birkenfeld 3. Sept., nimmt die ihm angetragenen südbrasilischen Hymenoptera dankend an und fragt nach dem Verbleib der Hymenoptera der Ver- einssammlung. ‚(Sie sind auf dem: „nieht ungewöhnlichen Wege“ der meisten Vereinssammlungen zum grössern Theile den Weg der Anthrenen gegangen, da sich hier am Orte nie- mand speciell mit Hymenopteren befasste, und es deshalb an der ersten Bedingung jeder Conservation "felilte, nämlich am fleissigen Gebraueh!) . | 9. Cooperator Robic, Franzdorf 31. August, sendet mir eine Zahl Höhlenthiere zur Auswahl und ‚hat ‚nach. Ansicht einiger Wiener Entomologen einen neuen Hister, und: einen neuen Adelops (zwischen montanus und globosus) entdeckt.

10. Prof. Zeller, Meseritz 3. Sept., hat die Paar brasil. Schmetterlinge .eingereiht, von dem Nordamerikaner Herrn Packard eine hübsche Schmetterlingssendung und auch ein Buch für den Verein erhalten, das nächstens erfolgen soll. Z. ist mit der lateinischen und deutschen Version der Stain- tonschen Nat. Hist. der Tineen beschäftigt und hät noch viele Gesuche um Determinationen zu erledigen. Er fragt, ob die Bilder zu seinen amerikanischen Wicklern gemacht würden. (Die Einleitung dazu ist getroffen).

11, v. Hopffgarten, Mülverstedt bei Langensalza 5. Sep- tember, möchte wegen des bevorstehenden Verkaufs der Ver- einssammlung einen Katalog derselben auf einige Tage haben. (Ein ‚speeieller Katalog existirt nieht, würde auch mit Rück- sicht auf die S. 120 des Jahrgangs 1865 der Zeitung . ange- gebenen Data keinen exaeten Aufschluss geben.)

12. L. W. Schaufuss, Dresden 5. Sept., beriehtet, dass der Tausch mit einzelnen Bänden der Leopoldino- -Carolina in der besprochenen Art nicht: genehmigt worden.. Er. fragt, ob eine von H. Boheman ihm zugesagte Sendung noch nicht: ein- gegangen?

13. Dr. Hagen, Königsberg: 5. Sept., hat die en und interessante Sendung, deren Spedition ich vermittelt, zwar richtig und wohlbehalten empfangen, hatte, aber wegen eines Augenleidens in. der letzten Zeit sieh zu seinem, Bedauern in der Nothwendigkeit befunden, das Schreiben für einige Wochen auf das absolut Nothwendigste zu beschränken. Dass ihm diese Enthaltsamkeit, die. sich natürlieh auch auf anatomische Untersuchungen ausdehnen musste, wahrhaft peinlielı gewesen, bedürfe keiner Versicherung.

‚14. ‚Maler Tieffenbach, Berlin 6. Bepks ist erbötig in. der

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bestimmten Frist eine oder zwei Tafeln für die Zeitung zu liefern, falls kein Colorit dabei ist.

15..Commendatore Oronzio G. Costa, Napoli 31. August, benachrichtigt die Vereinsmitglieder, welche Willens gewesen, die vom April des Jahres 1865 auf den September verlegte Versammlung der italienischen Naturforscher zu besuchen, dass die mancherlei Hemmungen, welche in mehreren Gegen- den Italiens durch den Ausbruch der Cholera und die daraus entstandenen Reisebehinderungen sich herausgestellt haben, es wünschenswerth erscheinen liessen, diese Versammlung vorläufig zu vertagen. Hoffentlich werde sich recht bald die Möglichkeit bieten, unter günstigeren Auspieien die Einladung wiederholen zu können.

16. Sendung der Akademie der Wissenschaften ete. in Lyon ihrer Memoiren von 1863 und Speeifieirung der ihr feh- lenden Bände der Stettiner Entomol. Zeitung.

17. Fr. Degenhardt, Clausthal 21. August, dankt für erlangte Determination. Seine Erwartung bolivianischer In- sekten ist durch unvorgesehene Zwischenfälle bis jetzt nicht realisirt worden.

18. 8. Solsky, Petersburg 12. Sept., entschuldigt seine verspätete Antwort durch eine im Interesse seiner Gesundheit notwendig gewesene Reise, und wird sich jetzt nach seiner Wiederherstellung wieder eifriger der Entomologie zuwenden können.‘ Die Petersburger Collegen sind fast alle auf Reisen. Herr Popoff hat noch, nichts aus Kiaelıta hören lassen. Eine neue Lieferung der Horae entomol. ist: erschienen und enthält einen Artikel von Morawitz über Akis, der sehr pikant ist.

19..B. W. Westermann, Copenhagen 19. $Sept., hat die verschiedenen Scripta und Pakete an die Herrn Steenstrup, Nyrop, Drewsen aushändigen lassen, hat sein einziges bisheri- ges Exemplar von Cieindela aurofaseiata um so lieber durch die von mir gesendeten ersetzt, als es defect war, und fand auch die kleinen, zierlichen Carabieinen aus Santa Catarina neu für seine Sammlung. Er theilt meine Ansicht, dass die ‚Gegend am.Gaboon, in welcher sich H. Dohrn augenblicklich befindet, für Europäer sehr gefährlich sei und bittet, ihn so- fort davon in Kenntniss zu setzen, wenn wieder Nachricht eingeht. Er wird in diesem Monat sein vier und achtzigstes Jahr vollenden, und wenngleich er über den Zustand seiner Gesundheit nicht zu klagen hat, fühlt er doch, dass. seine Kıäfte abnehmen. ( Ich konnte meinem hochverehrten Freunde mit gutem Gewissen antworten, dass seine schöne, wie immer feste und sichere Handschrift mir einstweilen noch als tröstliche Bürgschaft ‚dafür gilt, dass es mit der „Abnahme seiner Kräfte* hoffentlich nicht viel zu sagen hat, )

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20. Ad. Quetelet, beständiger Schriftführer der Kön. Akademie in Bruxelles 20. Aug. fügt den im Schriftentausche gesandten Publicationen noch seine Histoire des Sciences ma- thematiques chez les Belges als Geschenk für den Verein bei.

21. Gerichtsrath Keferstein, Erfurt 14. Sept., nimmt dankend die Aussicht an, sich an der zu verhoffenden lepid- opterischen Ausbeute von den Cap Verde Inseln betheiligen zu können und sendet eine- Notiz von Dr. Behr über ealifor- nische Schmetterlinge.

22. Snellen van Vollenhoven, Leiden 20. Sept., hätte mich gerne zu meiner Heimkehr von der Naturforscher-Ver- sammlung in Hannover mit einer guten Sendung als Dank für. die erhaltenen „aurofasciaten en den fameusen Colossus Aloeus“ überrascht, muss dies aber auf den October verschieben, da es ihm augenblicklich wegen überhäufter Geschäfte nicht mög- lich ist. Goliath Druryi S wird erfolgen, $ ist vergriffen. - Dass Prof. Zeller das Seppsche Werk besprechen will, freut ihn. Ungeachtet seiner wiederholten Bitten an die in nieder- ländisch Ostindien explorirenden Naturforscher senden sie zu seinem Bedauern selten oder nie Microlepidoptera.

23. Intendant Carl M. Boheman, Stockholm 22. Sept., ist von seiner mehrmonatlichen Reise in das südliche Schweden heimgekehrt, und obwohl der verflossene Sommer einer der ärmsten in Bezug auf Insektenbeute war, dessen er sich er- innern kann, glückte es ihm doch, einzelne für die Fauna neue und interessante Arten zu fangen.., Von meinen nach An- leit seiner Insecta caffraria ihm notirten Desideraten kann er mir wegen der geringen Anzahl der disponiblen Exemplare nur wenige geben, und beansprucht keinen Ersatz, da er sich dafür durch meine früheren Sendungen entschädigt hält. (— Sehr liberal gedacht; da aber unter den verheissenen Gattungen auch Eurymorpha, Cosmema, Crepidogaster und dergleichen Aves rarae paradiren, so wird mein verehrter Freund es wohl nicht übel deuten, wenn ich auch mein Con- tingent marschiren lasse. —) Adresse für Malmö, um dahin die letzten von Professor Lacordaire zurückgesandten Typen Schönherr’scher Curculionen zu richten.

24. Oberlehrer Dr. B. Wagner, Fulda 25. Septbr. und 1. October, sendet eine Arbeit über Diplosis tritiei und D. aurantiaca (Getreide-Gallmücken) ein, wünscht Separata.

25. Schulrath Dr. Suffrian, Münster 26. Septbr., Expe- dienda für Intend. Boheman, wünscht Bücher aus der Ver- eins-Bibliothek und kreuzigt sich über die vielen ihm ange- mutheten Determinationen.

26.:Prof. J. O. Westwood, Oxford 2. Sept., sendet mir eine Anzahl ihm mit meinen Zweifeln vorgelegter Paussiden be-

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gutachtet zurück. Er hatte vor 2,3 Jahren die Paussidensammlung des Herrn Thomson in Paris, welche derselbe kürzlich an Herrn E. Felix in Leipzig verkauft hat, durchgesehen, und glaubt nicht, darunter etwas ihm Unbekanntes, Neues bemerkt zu _ haben. Bei Durchsicht der ihm jetzt von mir zugesendeten Arten falle es ihm wieder auf, dass kein Erdtheil eine so: srosse Uebereinstimmung der Fauna in einem so ausgedehnten Gebiete aufweise als Afrika, und er sei geneigt, die P. run- einatus, Klugii, Latreillei, Olcesii (Fairm., dessen typisches Exemplar sich in der Sendung befand) ‘und glabratus als: Localvarietäten derselben Art oder Subspecies anzusehen. Er habe etwas Aehnliches bei Papilio Ulysses wahrgenommen und geglaubt, das am einfachsten durch die Namen Ulyssinus, Ulyssodes, Ulyssellus zu bezeichnen. Im Oxford-Museum. be-: sitze man von der Gattung Trichogomphus die Arten. Milo, lunieollis und Martabani von den Kasyab Hills; letzterer stimme, völlig (8) mit der Beschreibung. Gu£rin’s in Belanger. Von den ihm angebotenen Käfern behalte er den Damaster mit, gespaltenen Flügeldecken. Erhalte die Spaltung für eine zufällige.

27. Buchhändler Kummer, Leipzig 26. Sept., bittet um Besprechung des von ihm verlegten Buches von Dr. Taschen- berg über Hymenopteren Gattungen.

28. Stadtrichter Witte, Berlin 2. Octbr., wünscht, dem Vereine als Mitglied beizutr eten.

29. Prof. Zeller, Meseritz 21. Sept., hat in den en sogenannten Mooslöchern zwei Exemplare der von ihm noch nie lebend gesehenen Noctua solidaginis gefangen und ist bis-. her durch mancherlei Berufsarbeiten behindert worden, das nach Mountsfield bestimmte Manuseript abzusenden. |

30. €. R. vom Bruck, Crefeld 15. Sept., remittirt: den ihm geliehenen Katalog von Wollastow und erwiedert die ihm. gesandten Coleoptera durch feine südeuropäische Arten. Neuere Nachrichten über unsre italienischen Freunde und Collegen. Wollaston hat seinen Plan, den Winter möglicher- weise auf den Canarischen Inseln zu verbringen, sehr gebil- ligt, obwohl W. in Betreff der landschaftlichen Reize und des europäischen Comforts Madeira den Vorzug giebt. Bei der unsichern augenblicklichen Lage in Betreff der Cholera und bei den mancherlei confusen Quarantaine-Reglements sei es. jedoch noch sehr ungewiss, ob aus dieser Reise etwas wer- den könne. _ |

>1. Dr. Felix Flügel, en 19. Septbr., sendet das Smithsonian-Paket mit Büchern von verschiedenen nordameri- kanischen Gesellschaften und Vereinen, mit denen wir. im Schriftentausch stehen. Darunter speciell entomologisch: H. Loew Diptera of North America Part II, Putnam Notes on the habits of some Humble Bees, Packard Humble Bees of

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New England, new species of eu new genus of Proctotrupidae.

32. Major Pirazzoli, Milit.-Commandant in Domodos ola 6. Oct. hat bei der günstigen warmen Witterung den ganzen September hindurch fleissig am Griesgletscher jagen können und wird bei erster Gelegenheit einige Proben seiner Aus- beute senden. Die Bryaxis, welche wir 1856 zusammen vor Porta $. Giovanni in Rom fingen, hat Sauley für neu erklärt.

33. N. Lange, Director der Telegraph.-Station Kozlow 20. Sept., wünscht über einige entomol. Punkte Auskunft; ich habe ihn an Herrn Alex. Becker in Sarepta empfolilen.

34. Dr. Sn. v. Vollenhoven, Leyden 10. Oct., kündigt mir eine Sendung coleopterischer Grosskreuze an; Macrotoma micerocera, Atlas, Euchirus longimanus, mehrere Species Ba- tocera, Eupholus ete. Die Neu-Guineenser sind noch nicht übersichtlich sortirt. Bücher für den Verein und für mich sind beigepackt. Von Dr. Hagen hat er einen erfreulichen Brief gehabt. Mi

35. Dr. Sch erföreeket; Königsberg 10. Oct., würde das Pärchen von Scarab. Alöeus aus S. Catarina wegen seiner riesigen Grösse kaum für identisch mit den von ihm besesse- nen aus Venezuela: gehalten haben und hat sich auch über . die übrigen Käfer gefreut, welche ihm manche neue Gattung als Zuwachs für die Sammlung brachten.

36. Baron Chaudoir, Brüssel 12. Oct., hat bei. seiner Rückkehr von einer längeren Reise die ihm zur Begutachtung vorgelegten Carabieinen aus $S. Catarina vorgefunden und da- runter eine neue Casnonia, ein neues Zuphium, einen neuen Diaphorus und andre artige Sachen bemerkt, wünscht aber zur genaueren Vergleichung noch einige Frist zu behalten, da seine Sammlung äugenblicklich verpackt steht. Er wird den nächsten Winter im südlichen Europa, vielleicht in Mont- pellier, zubringen. Bei der nächsten monographischen Bear- beitung einer Carabieinen-Gruppe ist er nicht abgeneigt, mei- nen Rath zu befolgen*). Von ächten Feronia besitzt er jetzt.

*) Baron Chaudoir sammelt bekanntlich schon seit einer Reihe von Jahren ausschliesslich Carabicinen und hat es in Folge dieses concentrirten Strebens und durch seine Verbindungen mit den bedeu- tendsten Museen und Collectionen zu einer nahe an Vollständigkeit sgrenzenden Reichhaltigkeit des aus dieser Familie bekannten Mate- rials gebracht. Die von ihm in letzter Zeit herausgegebenen Kata- loge seiner Cieindeliden, seiner Carabus, welche sich nur auf die Species seiner Sammlung beschränken, würden daher, falls er den- selben (wie ich ihm dringend autlstheh mir erlaubt habe), noch die wenigen beschriebenen Arten gesellte, welche er nicht besitzt,

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(ohne die benachbarten Gruppen mit in Anschlag zu bringen) über 500 Arten. Im nächsten Winter hofft er, die Anchomeniden und Harpaliden bearbeiten zu können. Er stellt eine Mono- graphie der Gattung Platyderus für die Zeitung in Aussicht.

37. Generalseeretair Putzeys, Brüssel 12. Octbr., fragt an, ob ein Artikel von ihm noch in 1865 publieirt werden kann, und wünscht genaue Angabe des Vaterlandes bei eini- gen ihm zur Beschreibung mitgetheilten Thieren. 18. Get. Einsendung. des betreffenden Artikels. |

38. Cooperator Robie, 12. Oct., wollte gern den ihm in Folge einer zu Hannover erlangten Notiz gegebenen Finger- zeig über eine noch wenig explorirte Höhle benützen, wurde aber Angesiehts derselben durch einen heftigen Regenschauer an dem: Besuche verhindert und muss ihn auf das nächste Frühjahr hinausschieben.. Wenn möglich soll noch in diesem Jahre den Höhlen bei Aich- eine Exeursion gewidmet werden, in denen allerlei Feines vorkommt. 4.'Nov., die Execursion ist.:ohne alles Resultat geblieben.

39. Lehrer Teich, Riga 13. Oct., communiecirt eine Reihe lepidopt. Beobachtungen zum beliebigen Benutzen für die Zei- tung und wünscht Mitglied: zu werden. Ze

40..Lehrer Cornelius, Elberfeld 13. Octbr., theilt‘ mit, dass das so eben erschienene Buch über Zug- und Wander- thiere aus Vorträgen entstanden ist, die er zu einem -milden Zwecke in der dortigen Realschule öffentlich gehalten hat.

41. Dr. H. Hagen, Königsberg 14 Octbr., sendet 'einen Artikel für die Zeitung über L&on Dufour’s wissenschaftliche Leistungen. |

42. Frau Professor Hedenborg, Florenz 5. Oetbr.,' zeigt den am 21. August d. J.; dort erfolgten: Tod ihres Gatten an. (Die Voraussetzung der geehrten Dame, ihr Gatte, der be- rühmte Explorator: Aegyptens, Nubiens ete. habe dem’ ento- mologischen Vereine seit 1845 als Mitglied angehört, beruht auf, einem Irrthume.)

43. Dr. H. Dohrn, Simalö, Ilha‘ do Prineipe 4. Septbr. Das um 3 Tage zu früh eintreffende und sich nur: wenige Stunden aufhaltende Paketboot lässt ihm nur Zeit, in Eile zu berichten, dass er: durch melırere Umstände genöthigt. war, die Reise nach dem Gabon und Fernando Po aufzugeben,

unzweifelhaft für jeden Sammler einen für jetzt unübertrefilichen Werth als Hülfsmittel zur systematischen Ordnung der Sammlung haben, da der bisher allgemein gebrauchte Katalog der ehemaligen Dejeanschen Collection dazu aus mehreren Gründen nicht mehr aus- reicht. RN

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und dass er mit dem Dampfer Lincolnshire nach $. Vicente zurückzukehren denkt;'es geht ihm übrigens ganz wohl.

44. Buchhändler Fr. Fleischer, Leipzig 19. Octbr., be- dauert, den ihm für Linnaea 16 noch angebotenen Artikel ablehnen zu müssen, ‘da der Band voraussichtlich mit dem vorhandenen Manuseript schon über 30 Bogen geben werde.

45. Dr. Morsbach, Dortmund 18. Octbr., zeigt an, dass er mir eine. Sendung Exoten zur Determination zugedacht und ein Paar neue Quellen in Indien und Australien entdeckt hat, aus denen hoffentlich gutes Material an Insekten GES zu machen ist. |

‚46. Consul v. Brandt, Kanagawa 10. August, versichert, dass mein Brief wesentlich dazu beitragen werde: „dem Da- master. den Aufenthalt im Lande seiner Väter unangenehm zu machen“. ‚Zwar habe er, um auf: die von: mir über die Lebensweise des Thieres gestellten Fragen zu antworten, seine Späher ausgesandt, welche „den Inculpaten in seinen: Flegel- jahren und späterhin in seinem Familienleben belauschen und das Beobachtete mittheilen sollen“, aber es ist ihm zweifelhaft, ob. die Resultate.meinen Wünschen entsprechen werden. Denn „die Japaner sind ein curioses Volk und sträuben sich trotz des Keils, den die Verträge in ihre jahrhundertlange Abge- schlossenheit getrieben haben, gegen jeden Einblick in ihre Interna. Es ist daher gar nieht unmöglich, dass die Jap. Regierung; in solcher Indiseretion Landesverrath wittere und alle: Aufklärung über Leben und Treiben der Damaster ver- biete.“ Die mancherlei Beschädigungen seien wesentlich wohl dem langen Verbleiben der Tliere im Spiritus beizumessen. Er: sei. willens, einen Erholungsabstecher nach Hakodade im Norden der Insel zu machen und werde die dazu bestimmten 14 Tage, wenn möglich, dem Forschen nach Coleopteren widmen. Da er sich in seiner Knabenzeit mit Käfern beschäf- tigt, so sei ihm die Materie nicht gerade fremd, es sei ihm deshalb aufgefallen, dass er auf seinen Spaziergängen wohl Carabus, Dytiseus, Buprestis, Elater, Cureulio, Bostrychus, Longicornien und Chrysomelen, aber gar keine Cieindela, Necrophorus, Meloe gesehen habe, auch wenig Scarabaeen., Der Hauptlieferant der eingesandten Käfer sei durch mein ihm überwiesenes praemium diligentiae sehr zufriedengestellt.

47. Dr. Cande&ze, Liege 26. Oetbr., remittirt einige De-- terminanda, fügt Guatemala-Insekten bei und berichtet, dass Dr. Chapuis mit der Correctur der letzten Bogen seiner Pla- typus-Monographie beschäftigt ist und Prof. Lacordaire den. Longicornen-Band in Angriff genommen hat.

48. Dr. Stef. di Bertolini, Civezzano bei Trento 27. Öctbr., erkundigt sich nach dem besten Buche, um danach

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süddeutsche Lepidoptera zu ordnen und legt ein Verzeichniss von Käfer-Dubletten zur Auswahl bei. Er hat den Artikel Tandem aliquando mit Interesse gelesen und glaubt, dass ein Bekannter von ihm, der im Interesse der Seidenwürmerzucht nach Japan reisen will, eine Copie der Damasterzeichnung gut brauchen könnte.

49. Lehrer H. Christoph, Sarepta 12. Octbr., dankt für die Besorgung seiner Aufträge, hofft im Laufe des Win- ters noch eine Sendung zu machen und bezeichnet die Bände der entom. Zeitung und Linnaea, weiche ihm noch fehlen.

50. T. Vernon Wollaston, Teignmouth 26. Oct, bittet um Auskunft über Dr. H. Dohrn, von dem er nichts gehört, seitdem jener die Cap Verde-Inseln verlassen. Er wird wahr- scheinlich im Lauf des November in der Yacht seines Freun- des Gray einen Abstecher nach den gedachten Inseln machen und würde sich freuen, meinen Sohn noch dort zu treffen.

51. Ritterschaftshauptmann Baron Pahlen, Reval, sendet mir ein Exemplar des zu Ehren des 50jährigen Doctor-Jubi- läums unseres Ehren-Mitgliedes, Akademikers von Bär von der ehstländischen Ritterschaft herausgegebenen Prachtbandes.

52. Staatsrath Dr. v. Renard, Moskwa 31. Oct., fragt, -ob Dr. H. Dohrn nicht vielleicht von seiner Reise etwas für die ethnographische Ausstellung liefern könne, welche 1867 dort beabsichtigt wird. |

53. H. T. Stainton, Mountsfield 37. Ocibr., sendet Lin- nean und London Society Transaetions und Vol. I des neuen Entom. Monthly Magazine für den Verein, Prof. Zeller, Dr. Hagen und mich. Herr Albert Müller aus Basel, derzeit in London, wünscht in den Verein aufgenommen zu werden. Herr Saunders hat verschiedene Lücken in seiner Sammlung der Stettiner Publicationen bemerkt, die er auszufüllen wünscht. Desgleichen der Bibliothekar der Linnean Society.

54. Caulle, Steuerbeamter in $t. Die 2. Novbr., sendet einen Katalog seiner Dupla ein und bittet, iım nach Maass- gabe desselben einen angehenden Sammler unserer Gegend zuzuweisen, dem ein Austausch passend erscheine.

55. Major Pirazzoli, Domodossola 22. und 26. Octbr., berichtet, dass er die am 6. October verheissene Sendung expedirt hat, dass er einen intelligenten Sammler ermittelte, von welchem er gute Insekten erwarten darf, die.an der Schneegrenze leben. Er würde gern über ein Paar ihm un- bekannte Arten seiner Sendung nähere Auskunft erfahren.

56. Friedländer & Sohn, Berlin 4. Novbr., wünschen ein Exemplar des vom Vereine 1856 veranstalteten Neudrucks vom sechsten Bande des Illigerschen Magazine. (Von meh- teren Seiten wurde damals der Wiederabdiuck dieses kurz

; ie)

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nach seinem Erscheinen vom Feuer verzehrten Bandes als eine verdienstliche Unternehmung empfohlen, bei welcher von pecuniärem Verlust nicht die Rede sein könne; indess unge- achtet des billigen Preises von 1 Thaler ist die Vereinskasse nicht auf die halben Druckkosten gekommen.)

57. Schulrath Dr. Suffrian, Münster 3 Novbr., theilt mir mit, was ihm seit unsrem Zusammentreffen auf der Natur- forscherversammlung in Hannover Entomologisches begegnet ist; er hat unbeschriebene Cryptocephalen bei Riehl und auf dem Museum in Halle ermittelt, auch einen eifrigen angehen- den Sammler in Aschersleben. Jetzt soll es an die Deter- mination der Fideicommissa der Herren Felix, Schaufuss, Thorey und Clark gehen, wenn das Münsteraner Nebelmeer der Sonne endlich Durchgang verstattet. Im letzten Hefte der Zeitung hat ihn die Mitthkeilung aus Dr. Heinrich D’s Reise-Journal besonders angesprochen.

58. Prof. Zeller, Meseritz 3. Novbr., hat sich über die unerwarteten Molukken-Microptera sehr gefreut, von denen er nur einige Amboinesen aus dem Wiener Museum besass, Z. bemerkt, dass Dr. Heinrichs Angaben über die entomische Armuth der Cap Verde-Inseln ganz bestätigten, was er davon prophezeit habe, und dass die Prinzeninsel gewiss ganz andre Ausbeute liefere. Nur sehe er nirgend des Spiessens Erwäh- nung gethan, mithin würden nach Europa wohl nur Flaschen mit Eingemachtem in Spiritus wandern! (Hoffentlich doch nicht, da Dr. Heinrich einen jungen Holländer als Begleiter mitgenommen, der vorzugsweise für Ornithologische und Le- pidopterische Ausbeute und Präparation zu sorgen hat.)

59. Prof. Dr. Leuekart, Giessen, sendet. mir unter Kreuzband den von ihm in der zool. Section der Naturforscher- Versammlung von 1864 gehaltenen interessanten Vortrag „über Bienenzwitter* und ein Separatum aus dem ersten Bande des Jahrg. 31 des Archivs für Naturgeschichte, enthaltend seine. und Meeznikoff’s Beobachtungen „über die ungeschlechtliche Fortpflanzung der Ceeidomyienlarven“, eine Bestätigung und Erweiterung der bekanntlich vom Prof. Wagner in Kasan vor 5 Jahren gemachten wunderbaren Entdeckung eines Genera- tionswechsels der seltsamsten Art.

Die in den vorgetragenen Briefen zu Mitgliedern vorge- en Herren

Stadtrichter Witte in Berlin,

Telegraphendirector Lange in Kozloff,

Lehrer Teich in Riga,

Albert Müller in Basel (derzeit in London) wurden in den Verein aufgenommen und die sämmtlichen Mitglieder des Vorstandes in ihren Vereinsämtern bestätigt.

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Bei der hierauf stattfindenden nochmaligen Versteigerung der Vereins-Sammlung blieb der Unterzeichnete mit 75 Thlr. Meistbietender. (Durch eine spätere Cession dessen, was au- thentisch noch von der ehemals Dr. Schmidtschen Sammlung übrig ist, an Herrn Stadtrichter Witte in Berlin und Aus- sleichung des Restes ist der Vereinskasse im Ganzen die Summe von 100 Thlr. zu Gut gekommen.)

Die Vorschläge in Betreff des Preisnachlasses ganzer Se- rien unserer Publicationen für gelehrte Körperschaften wurde genehmigt.

Ein gemeinsames heiteres Mahl beschloss die Feier.

Dr. ©. A. Dohrn.

Ueber Cenea Stoll vom Custos Hopffer.

Cenea Stoll (Taf. 29 f. 1) und Trophonius Westw. (Arcana ent. p. 153 Taf. 39 f. 1. 2) sind nicht die beiden Geschlechter einer Art, wofür sie allgemein gehalten werden, sondern bilden zwei sicher verschiedene Species. Den Beweis dafür liefern 3 Exemplare von Cenea und 1 Exemplar von Trophonius des Berliner Museums, welche sämmtlich ent- schieden weiblich sind. Auch das von Stoll abgebildete Cenea- Exemplar scheint, nach der Form des Hinterleibes, diesem Geschlechte anzugehören, so dass ich nicht sagen kann, .auf welche Weise sich die Männchen der beiden Arten auszeichnen.

Cenea scheint ziemlich veränderlich zu sein. Das eine unserer Exemplare hat sämmtliche Flecke des Obertflügels weiss, das zweite den grossen ovalen Discalfleck zwischen Ast 1 und 2 der Mediana hellochergelb; das dritte, eine ausgezeichnete Varietät, vielleicht eigene Art, hat den eben erwähnten Fleck ganz und den linienförmigen Fleck in der Zelle, der hier besonders breit und lang ist, zur Hälfte hell- ochergelb gefärbt und an Stelle der beiden weissen Discal- flecke zwischen Subcostalis und drittem Medianaast einen grossen, fast eilörmigen, durch die beiden Discoidales durch- zogenen hellochergelben Fleck, gerade wie dies bei Tropho- nius der Fall ist. Die paarig gestellten, gewöhnlich weissen Randflecke des Unterflügels sind bei diesem Stücke, mit Aus- nahme der 2 obersten, ochergelb, grösser und dem Rande näher gerückt als gewöhnlich. Im Oberflügel befinden sich

; 9*

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gewöhnlich zwischen Submediana und drittem Medianaast 3 weisse, an Grösse abnehmende runde Randflecke; auch diese sind bei diesem Stücke ochergelb und von kappenförmiger Gestalt. Stolls Bild zeigt von diesen 3 Flecken nur den obersten, welcher bei unserem Exemplar, abweichend von dem Bilde ünd unseren übrigen Stücken ganz nach dem Rande hinausgerückt und halbmondförmig gestaltet ist. Die Unter- seite der Hinterflügel zeichnet sich noch dadurch aus, dass ihre Basis nicht geschwärzt ist.

Sollten sich identische Exemplare auffinden lassen, welche darthun, dass die hervorgehobenen Unterschiede nicht zufällig sind, sondern Artrechte beanspruchen können, dann würde ich diese Art Cephonius benennen.

Lepidopterologische Mittheilungen von

©. A. ‚Teich in Riga.

Colias Palaeno fliegt von der Mitte des Mai bis Ende Juni auf Moorwiesen sehr us Unter den von mir gefan- genen befindet sich ein gelbes ?.

Lyeaena Optilete. Fliegt ebenfalls zugleich mit dem vo- rigen auf Torfmooren in Unmasse. Die Raupe fand ich auf Vaceinium Myrtillus und Uliginosum,

"Vanessa C-album. Fliegt hier im Mai und August. Im Juni fand ich zwei dunkelrothe Puppen ohne C-Zeichen an einem Zaun. Sie gaben 2 Falter mit purpurrother Unterseite; der Vorderrand ist weiss bestäubt und‘ die grünlichen Flecke am Aussenrande sind vorhanden, sonst ist alles einfarbig rothbraun.

Argynnis Laodice fliegt von Mitte Juli bis August auf .Waldwiesen nicht selten. Der Mann erscheint 8—14 Tage früher als das Weib.

Argynnis Paphia. Voriges Jahr, in welchem diese Art beim Schwefelbad Kemmern häufig flog, fing ich ausser der Aberr. Valesina einen Zwitter. Leib und Flügel sind rechts weiblich, links männlich. Das Thier ist sehr gut erhalten.

Erebia Ligea. Fliegt nach Speyer (Stetf. ent. Zeit. 1860 pag. 373) bei Arolsen immer in den Jahren mit ungeraden Zahlen. Hier flog sie 1862 und 1864 häufig, in den andern Jahren gär nicht; also scheint ihr Flug hier auf die Jahre mit

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geraden Zahlen zu fallen. Sie erscheint bei uns im letzten Drittel des Juli und fliegt bis in den August.

Diesen Sommer, in welchem Ligea nicht flog, fing ich eine Erebia, die ich zuerst für Ligea hielt. Nähere Betrach- tung machte mich aber in dieser Meinung schwankend. Ich fing den Falter, ein S, auf einer Waldwiese bei Kurtenhof am 20. Juni. Dort habe ich nie eine Ligea gesehen, auch voriges Jahr nicht. Auf der Oberseite unterscheidet sich dieser Falter von Ligea wenig; nur ist die Binde auf den Oberflügeln fast von gleicher Breite, während sie bei Ligea nach dem Innenrande zu meist schmäler wird, oder sich in Flecken auflöst; auch scheint mir ihre Farbe hier intensiver zu sein. Die Unterseite bietet auffallendere Unterscheidungs- zeichen. Während dieselbe bei Ligea mehr oder weniger ins Ockergelbe zieht, ist die Grundfarbe hier entschieden braun. Bei Ligea beginnt ferner die Binde auf den Hinterflügeln am Vorderrand mit einem weissen Streif, wenigstens habe ich ihn bei mehreren hundert Exemplaren, die ich verglich, be- merkt; hier fehlt dieser weisse Streif ganz, und die schmale Binde beginnt im 2. Drittel der Flügel und ist nur schwach angedeutet. In ihr stehen sehr deutlich 3 schwarze, weiss- sekernte Augen in Ringen von der Farbe, wie sie die Binde der Oberflügel hat. Endlich fing ich zu Anfang des Juli im vorigen Jahr ein ganz zerfetztes Exemplar ebenfalls in Kurtenhof, das, so viel iclı mich erinnere, diesem gleichkam. (Leider habe ich es nicht aufbewahrt.) Als später, nach 3 Wochen, Ligea um Kemmern häufig flog, gab es bei Kurten- hof nicht eine Ligea. Alles das zusammen bestimmt mich, eine neue Art zu vermuthen, denn 1. die verschiedene Unter- seite, 2. die verschiedene Flugzeit, 3. der verschiedene Fund- ort und 4. das wahrscheinlich. jährliche und seltne Vorkom- men dieser Art. während Ligea alle 2 Jahr und dann gesell- ‚sehaftlich fliegt sind zu wichtige Punkte, als dass man ihnen kein Gewicht beilegen sollte.

Ich habe diese Art einstweilen unter dem Namen Ereb. Livonieca meiner Sammlung eingereihet und ihr den Platz vor Ligea gegeben. Sollte sie sich ebenso nächstes Jahr: wieder finden, so ist an einer neuen Ärt wohl nicht zu zweifeln.

Chionobas Norna fing ich im Mai dieses Jahres in meh- reren Exemplaren auf einem Torfmoor bei Kurtenhof, auf ‚welchem Salix caprea, Betula alba in Sträuchern nebst Erica und Vaceinium uliginosum und sauern Gräsern wachsen. Die $ erschienen früher als die 2 und waren zum Theil schon verflogen. Bei keinem meiner Exemplare ist die Binde auf den Flügeln zusammenhängend, sondern sie besteht aus 3—6

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ockergelben Flecken, die zum Tlieil grössere oder kleinere schwarze Kerne haben. |

Acherontia Atropos war im Jahr 1853 im August und September als Raupe nielıt selten. Der Falter entwickelte sich im Zimmer im November.

Epialus Humuli soll nach mehreren Autoren nur im Ge- birgs- und Hügellande vorkommen. Obgleich Riga nicht in solchem liegt, kommt doch der Falter jährlich im Mai und Anfangs Juni zu Tausenden auf Wiesen vor.

Bombyx Quercus habe ich zweimal im August als er- wachsene Raupe gefunden. Die überwinternden Puppen ent- wickelten sich leider beide Male nicht.

Charaeas Graminis. Trat hier verheerend auf. Die Raupe lebte bis Juni, der Falter erschien vom Juli bis in den August.

Hadena Satura kam im August und September vor.

Nonagria Typhae fand ich im Jnli als Raupe und Puppe .oft in Typha latifolia. Die Falter, darunter var. Fraterna, entwickelten sich im August. NB. Eine Puppe stand aufrecht im Stengel und gab Fraterna.

Plusia Hochenwartli griff ich im Mai und Juni auf sumpfigen Wiesen.

Anarta Cordigera fing ich in zwei Exemplaren auf einem Torfmoor im Mai bei Sonnenschein, Mittags.

Erastria Bankiana. Im Mai und Juni recht häufig auf trockenen grasreichen Lichtungen in unsern Wäldern.

Catocala Paeta. Am 19. Juli fand ich auf einem Torf- moore an einem Saalweidenstrauch eine Raupe dieser Art. Sie war aschgrau mit ockergelben, schwarzbraun gerandeten Warzen, die sich auf den letzten Ringen zu 2 Paar Spitzen ausgebildet hatten. Der Bauch war weiss, schwarz gefleckt. Sie frass nur Saalweide, auch am Tage, und machte am 23. Juli ein Gespinnst auf einem Stück ‚Rasen, dieht an der Erde. Das Gespinnst war eng, mit Grashalmen vermischt, ‚Puppe hellbraun, blau bereift. Am 25. August Abends 9 Uhr entwickelte sich ein prächtiges Weib.

Orthotaelia Sparganella. Von dieser Art fand ich im Juni Raupen und Puppen zu Hunderten in Seirpus lacustris. Die Puppen hatten am Kopf nicht 4, sondern nur 2 Spitzen. Die Falter, welche im Juli erschienen, schillerten stark violett.

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Correspondenz-Nachrichten.

Aus einem Briefe des Herrn Prof. Dr. Mäklin in Hel- singfors vom 24. November 1865 ergiebt sich, dass er durch mancherlei Zuwachs seines Materials bisher nicht zum Ab- schluss der von ihm unternommenen Arbeit über Strongylium (Stenochia) komnıen konnte. Er hofft aber, damit im Früh- jahr 1866 fertig zu werden und das entliehene Maierial spä- testens im Laufe des Sommers an die resp. Interessenten zu remittiren.

Die Monographie des Herın Dr. Chapuis in Verviers über Borkenkäfer, und zwar zunächst über die Platypiden, wird bereits gedruckt. Dieser Theil der Arbeit ist längst beendet, aber durch Behinderungen Seitens der Druckerei verschleppt worden.

Aehnlich verhält es sich mit dem siebenten Bande von Prof. Lacordaire’s Genera, der den Abschluss der Rüssel- käfer enthält. Auch hier liegt die Schuld der Verzögerung am Druck und an der Colorirung der dem Bande beigefügten Tafeln.

Ein Systema Cerambyeidarum von Thomson, in Litge von der dortigen Societ& Royale herausgegeben, liegt zur Ausgabe fertig vor.

Den vielen freundichen Nachfragen nach Dr. Heinrich Dohrn’s letzten Erlebnissen zur Erwiederung, dass nach einer bedenklichen Intermittirung seiner Nachriehten (— der letzte Brief datirte von der Prinzen-Insel 4. Sept. —) er wieder am 24. Novbr. von S. Vicente geschrieben hat, wo er nach einer mühseligen Seereise gesund angkommen war. Die von ihm auf Ilha do Principe gesammelten Naturalien waren gut erhalten geblieben, mit Ausnalıme der von Seewasser beschä- digten und verfaulten Lepidoptera und Vogelnester.

ei Dr. C. A. Dohrn.

136 Erklärung der Tafel.

Vorausgeschickt wird, dass die Tafel I des Jahrganges 1866 erst später ausgegeben werden soll, da der zu derselben gehörige Artikel des Herrn Professor Zeller erst mit dem zweiten Hefte ge- liefert werden kann.

Auf Tafel II ist dargestellt:

Fig. 1 Taurocerastes patagonicus Phil. 2 Coleopterodes fuscescens Phil. Vergl. die Beschreibung Jahrg. 1864 pag. 306. 3 Oediscelis vernalis Phil., Theile von Oed. minor Phil. 4 Atractocerus (?) valdivianus Phil. 5 Rhopalobrachium clavipes und Theile von Trachelostenus inaequalis Sol. Die Zeichnungen sind von Dr. R. A. Philippi in Santiago. 6 Zeichnungen von Dr. Altum in Münster zu dem im Jahrg. 1865 pag. 351 beschriebenen a diten von Dytiscus latissimus.

Inhalt:

Neujahrsdialog. Mitglieder-Verzeichniss. Zeller: über Sepp’s Werk. Hopffer: neue Papilionen. Putzeys: Clivinides.. Stau- dinger: über Colias. Drei neue Sesien. Zur Gattung Heliodes. Hagen: über Leon Dufour. C. A. Dohrn: Fang der Höhlenkäfer. Wagner: Diplosis tritiei und aurantiaca. Suffrian: Synon. Misc. Keferstein: Lepid. Mittheilung. Literatur (Taschenberg Hyme- nopteren, Brunner Syst. d. Blatten, Cornelius Zug- und Wanderthiere). Philippi: Chilenische Insekten. Vereinsangelegenheiten. Hopffer: über Cenea (Stoll). Teich: Lepid. Mittheilungen. Correspondenz- Nachrichten. Erklärung der Tafel I.

Ausgegeben Mitte December 1865.

III -IO €EeE-

Entomologische Zeitung

herausgegeben

von dem

entomologischen Vereine zu Stettin.

We In Commission bei den Buchhandl. Medsehlonzuroi 40% :g/3 Mittlerin Berlin u. Pr. Pleischer G. A. Dohrn, Vereins-Präsident. in Leipzie.

j Beschreibung einiger amerikanischen Wickler und Crambiden

von P. C. Zeller.

(Hierzu Tafel 1.)

Die Ansicht, dass die exotischen Wickler im Bau nur wenig oder gar nicht von den europäischen abweichen, be- stätigt sich durch eine ansehnliche Anzahl Arten, die ich ent- weder selbst besitze, oder in der grossen Kadenschen Samm- lung gesehen habe. Die exotischen Microptern kommen noch immer grösstentheils in sehr übler Verfassung zu uns, und die Arten, von denen manche gewiss nicht minder veränder- lich sind als die unsrigen, sind meistens durch zu wenig Exemplare vertreten. Daher kann, ‚wenn die’ Beschreibung nicht schwer oder gar nicht zu lösende Räthsel sein sollen, nur erst eine geringe Zahl der vorhandenen Arten beschrie- ben werden. Soll das Interesse dafür nicht noch länger schlafen, so muss mit den vorhandenen Mitteln ein Anfang gemacht werden. Ich gebe daher jetzt die Beschreibung von 12 Wicklern, die alle aus Columbien stammen, und füge der Mehrzahl eine Abbildung bei, so dass ihr Verkennen nicht zu befürchten ist. Ich habe mich vergebens bemüht, Namen dafür in den berüchtigten Walkerschen Katalogen zu finden, und glaube nicht, dass die von mir aufgestellten Namen den Walkerschen, falls für diese sich die Priorität nachträglich herausstellen sollte, werden weichen müssen, da ich die Ueberzeugung: derer theile, die solche Arbeiten wie die meisten Walkerschen als nicht vorhanden ansehen.

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1. Teras (Rhacodia) Citharexylana Moritz in lit. (Taf. Lg. 2. 2)

Alis ant. costa profunde excavata, fusco violaceoque variis, ad angulum dorsalem latissime fulvis, litura pallida sinum antice eingente. SQ

In der Grösse veränderlich, kleiner als Caudana, mit viel tieferer Ausbuchtung des Vorderrandes und ganz ohne hervortretende Flügelspitze.

Rückenschild violettbraun, vorn lehmgelb, gewölkt. Kopf- haare lehmgelb. Taster kaum von doppelter Kopflänge, lehm- gelb, auswärts geröthet; Endglied kurz. Hinterleib gelbgrau mit starkem, grauem Afterbusch des d. Hinterbeine beichgelb.

Vorderflügel 3 34/,, 2 4—4'1/, lang, länglich, mit deut- lichem, doch nicht scharfem Vorderwinkel, am Vorderrande hinter der Mitte tief bogig eingeschnitten. Die Wurzelhälfte ist dunkel violett, mit braunen Querwellen unregelmässig durchzogen. Eine stärkere, bindenähnliche violettgefleckte Welle geht vor der Flügelmitte querüber; am Innenrande hat diese einen rostgelblichen dreieckigen Fleck vor sich, der nicht scharf gegen die vorhergehende Grundfarbe abgegrenzt ist; hinfer sich hat sie einen grossen, hellrostgelben Raum, der. den ganzen Innenwinkel einnimmt und beim 2 wurzel- wärts in Violett übergeht. Zwischen dieser Querwelle und der Ausbuchtung liegt ein länglicher, bis hinter die Hälfte der Ausbuchtung reichender und nach dieser sich krümmender, scharf begrenzter, hellgelblicher Fleck, der nur bei dem einen £ wurzelwärts nicht ausgerandet ist. Der übrige Raum bis zur Flügelspitze ist wieder violett, durch gelbbraune Wellen und Flecke zerschnitten. Franzen bräunlich rostgelb, um die Flügelspitze dunkler. _ |

Hinterflügel dunkel braungrau, 5 heller. Franzen braun- grau, gegen die Flügelspitze rostbräunlich, beim & blässer.

Unterseite der Vorderflügel bis zur Hälfte bräunlichgrau, sonst so wie am Vorderrande und an den Franzen rostgelb- lich, an den Rändern geröthet. An der Ausbuchtung wurzel- wärts ist diese Farbe in einem Fleckehen am hellsten. Hin- terflügel bräunlichgrau, beim S sehr hell, am Vorderrande schmal rostgelb. Franzen wie auf der Oberseite.

3% in der Kadenschen, 2 in meiner Sammlung.

2. Teras gradatulana n. sp. s (Tafel 1. fie. 1.) Alis ant. elongatis, subobtusis (eiliis eostae fasciculato- serratis), incanis, nigricanti irroratis, Praeser eins ad margines, macula costali triangula' nigricanti. 2. Diese grosse Art hat die Flügelgestalt der Lipsiana, nur

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noch gestreckter und mit abgerundetem Vorderwinkel; ihr bester Platz scheint zwischen Roseidana und Mixtana zu «sein, obgleich sie am Vorderrande ein vollständiges, schw ärzliches Dreieck hat.

In der Grösse über Lipsiana. Rückenschild, Kopf und Fühlerwurzel hellgrau. Taster von Rückenschildlänge, hell- grau, dunkler bestäubt, unten und innen weiss; Endglied ziemlich lang, zusammengedrückt, an der Wurzel aussen weisslich. Hinterleib grau mit zugespitztem, gelblichem After- busch. Hinterbeine grau mit heller Wurzel der Fussglieder.

Vorflügel etwas über 6°° lang, ziemlich !gestreckt, mit schwach gerundetem, in der Mitte nicht eingedrücktem Vor- derrande und abgestumpftem Vorderwinkel (der Franzen; denn die Flügelspitze selbst zeigt sich auf der Unterseite ziemlich scharf rechtwinklig) und fast gradlinigem Hinter- rande. Die Franzenschuppen des Vorderrandes stufenweise verlängert und verkürzt. So wenig glatt die Fläche aussieht, so lassen sich doch nur in der Falte weit vor der Flügel- hälfte und über der Falte in der Flügelmitte je ein schwacher Schuppenhöcker wahrnehmen. Grundfarbe weissgrau wie bei Roscidana, reichlich schwärzlich besprengt und marmorirt, an den Rändern, vorzüglich am Innenrande, mit grösseren Fleck- chen, vor dem Hinterrande mit einigen unvollständigen schär- . feren und dunklern Querlinien. Hinter der Mitte des Vor- derrandes liegt ein schwärzliches, heller geflecktes, stumpf- winkliges Dreieck, das mit seinem stumpfen Winkel kaum bis zum Ende des ersten Drittels der Flügelbreite reicht. Franzen hellgrau, dunkler gescheckt; die dunkeln Flecke an der Wurzel und am Innenwinkel verstärkt.

Hinterflügel glänzend, braungrau, gegen den Innenrand heller. /

Unterseite der Vorderflügel braungrau, die Franzenbüschel des Vorderrandes grauweiss. Hinterrandfranzen weissgrau und dunkler gescheckt, der Fleck am Innenwinkel am dunkelsten, und auf beiden Seiten durch weissliche Farbe der Franzen be- grenzt. Hinterflügel heller als auf der Oberseite, nur am Vorderrande in einem breiten Streifen dunkler.

1 £ in der Kadenschen Sammlung.

3. Teras aurolimbana Kaden in |it. (Taf. I. fig. 3 3.)

Alis ant. oblongis, acutis, (costa subreeta) obscure luteis, hie illie fusco nebulosis, margine postico anguste eiliisque laete flavis, d maeula ferruginea albo signata ante medium. (S8).

Von der Flügelgestalt der Ferrugana, doch mit schärfe-

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rem Vorderwinkel, der Zeichnung nach mit den dunkelsten Varietäten der Contaminana zu vergleichen, sehr ausge- zeichnet durch die schön gelbe Farbe der Hinterrandfranzen. -S und 2 unterscheiden sich sehr durch ihre Grösse und Zeichnung, gehören aber sicher zu einander.

Kopf und Rückenschild dunkel bräunlichlehmfarben. & Fühler borstig gefranzt. Taster von Rückenschildslänge, stark zusammengedrückt, von der Mitte an zugespitzt, mit kurzem Endgliede lehmbraun, violettlich schimmernd. Hinter- leib grau mit hellem Afterbusch des 3. Beine bleichgelb, ungefleckt, die vordern auf der Vorderseite lehmfarbig.

Vorderflügel 8 4V,, X fast 6°‘ lang, ziemlich gestreckt, mit fast gradem Vorderrande, rechtwinkliger Flügelspitze und sehr sanft gekrümmtem Hinterrande. Die Fläche ist ge- glättet, dunkel lehmbraun, hier und da mit einer bräunlichen Wolke, am auffallendsten beim 2 am .Innenrande vor der Mitte und im Innenwinkel. Der Hinterrand ist in einer dün- nen Linie reingelb, rosigelb angeflogen und einwärts durch bräunliche Schattirung scharf abgeschnitten; an diese Linie schliessen sich die reingelben Franzen, die nur am Innen- winkel gebräunt sind. Der Vorderrand ist an der Endhälfte in einer sehr feinen Linie hellgelb und dunkler gefleckt. Beim 53 zeigt sich weit vor der Flügelmitte ein über die Falte hinwegreichender, rostiother, dunkel eingefasster, oben durch ein paar reinweisse Punkte begrenzter Fleck, in wel- chem die Schuppen ein wenig aufgerichtet sind. Dieser Fleck felılt dem 2 gänzlich. Dafür lassen sich bei ihm hier und da auf den Verdunkelungen der Grundfarbe einzelne weisse Schüppchen wahrnehmen.

Hinierflügel bräunlichgrau. Franzen gegen die Flügel- spitze heller. 4

Unterseite einfarbig grau. Auf den Vorderflügeln sind die Franzen etwas blässer als auf der Oberseite, die dun- keln Flecke des Vorderrandes aber schärfer und dunkler.

1 8 in meiner, 1 £ in der Kadensechen Sammlung.

4. Teras Nereidana (Tafel I. fig. 7.)

Thorace flavido, capillis palpisque fuseis; alis ant. ob- longis, pallide flavis, postice fuscescenti nebulosis, macula costae triangula brunnea, punctis duobus

costae ante apicem fuseis; post. exalbidis. d. Verwandt mit Teras ferrugana, in der Zeichnung den Varietäten derselben am nächsten, die ein vollständiges Vor- derranddreieck lıaben, sicher auch eine nicht wenig verän-

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‚derliche Art, da die 2 vorliegenden Exemplare in der Ge- stalt des Vorderranddreiecks, in der Zeichnung des Vorder- ‚randes vor der Spitze und in der Verdunklung der Grundfarbe verschieden sind.

Beträchtlich grösser als Ferrugana. Rückenschild bleich- gelb; Kopf so wie die zart pubescirenden Fühler graubraun. Taster von Kopflänge, vor dem kurzen, dünnen, stumpfen Endgliede etwas verdickt, aussen braun, innen bis vor die Spitze des 2. Gliedes bleichgelb. Beine bleichgelb, die vor- dern auf der Vorderseite gelbbraun und hellgetleckt. Hinter- leib bleichgelb mit starkem Afterbusch.

Vorderflügel lang, länglich, bei dem einen Exemplar mehr gestreckt als bei dem andern, mit schärferer Spitze als bei Ferrugana, hell strohgelb, im Hinterwinkelraum am meisten bräunlichgrau gewölkt, bei dem einen Exemplar auch am Innenrande vor der Mitte und hier und da, vor dem Hinter- rande sogar in mehrere Querreihen, blassbraun punktirt. Ein grosser, länglicher, dreieckiger Fleck liegt am Vorderrande, auf dem er vor der Mitte anfängt; er ist braun lelımfarben, scharf begrenzt, aber am untern Ende mehr oder weniger ‚abgestumpft (bei dem abgebildeten Exemplar so sehr, dass er dadurch eine trapezige Gestalt erhält). Der Raum zwischen dem Dreieck und der Flügelspitze ist viel kürzer als das Dreieck selbst-und mit „wei dunkelbraunen, ungleichen Vor- derrandpunkten bezeichnet, unter welchen bei dem abgebil- deten Exemplar ein gleichfarbiges Längsstrichelchen, bei dem andern nur ein kleiner Punkt liegen. Franzen hell und un gefleckt.

Hinterflügel sehr hell, weisslichgelb, in der u schwach gebräunt. /

Unterseite der Vorderflügel hell bräunlichgrau, auf dem Vorderrande in einer nach hinten erweiterten Linie, am Hin- terrande etwas breiter bleichgelb; ersterer ist spärlich und verloschen bräunlich punktirt; die zwei Punkte vor der Flü- gelspitze sind am deutlichsten. Franzen bleichgelb. Hinter- flügel wie oben, doch auch am Vorderrande bestäubt.

1 3 in der Kadenschen, 1 $ in meiner Sammlung.

5. Hypostromatian. gQ.

Capilli hirsuti. Ocelli duo

Palpi mediocres, porrecti; articulo tertio tenui exserto.

Haustellum brevissimum.

Alae anteriores elongatae, ramo primo venae medianae post medium oriente, ad venam subdorsalem vergente.

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Alae posteriores mediocriter ciliatae, margine postico ante apicem non impresso, vena subcostali ad basim longe pilosa; vena mediana bi- ramosa, ad basim non pilosa. |

Da wahrscheinlich nur das 5 die Auszeichnung hat, dass auf den Hinterflügeln die Subcostalader nicht weit von der Wurzel einen niederliegenden, langen, so weit als die Ver- deckung durch den Vordertflügelrand reicht, reichenden (hell ochergelben) Haarbusch trägt, und der Mangel einer Aus- buchtung des Hinterrandes der Hinterflügel nichts sehr Auf- fallendes ist, so könnte bei der sonstigen Uebereinstimmung mit Cochylis die vorliegende Art auch als Unterabtheilung dieser Gattung angesehen werden. Auf der Querader ist die Fläche ganz eben, also ohne die beulenartige Erhöhung von Cochylis. Die Medianader der Hinterflügel sendet zwei Aeste in den Hinterrand (also Ader 3 und 4 nach H.-S. entspringen aus einem’ Punkt, und die 5. kommt aus der Querader).

Hyp. versicolorana Moritz in lit. (Tafel I. fig. 4.)

Palpis exterius nigris, articulo tertio exalbido; alis ant. elongatis, exalbidis, macula costali maxima, violaceo-nigra, in costa albo-tripunctata, antice ramum in marginem dorsalem emittente d.

Kopf und Rückenschild gelblichweiss. Fühler grau, deutlich pubeseirend gefranzt, mit weissem Wurzelgliede. Taster von doppelter Kopflänge, ziemlich schlank, aussen schwarz, innen weisslich; das dünne, frei hervorstehende End- glied ganz weiss. Hinterleib gelblichgrau. Beine bleich- gelblich; an den vordern ist die Aussenseite der Schiene schwarz mit 3 weissen Fleckchen, und der Fuss sowie der Schenkel auswärts schwärzlich.

Vorderflügel etwas über 4’ lang, gestreckt, mit scharfem Vorderwinkel und ziemlich gradem Hinterrande, gelblich- weiss, auf dem Innenrande mit zerstreuten, ungleichen, schwar- zen Punkten und vor dem Hinterrande mit ebenso gefärbten Pünktehen in undeutlichen Querlinien. Der Vorderrand hat an der Wurzel und weiterhin je ein schwärzliches, eckiges Fleck- chen und hinter jedem einen schwarzen Punkt. Ein sehr grosser Fleck, der etwa das mittelste Drittel der Flügelfläche ausfüllt, liegt längs des Vorderrandes, auf welchem er mit drei weissen Punkten bezeichnet ist; am Vorderrande und in dem hintern sich gegen den Innenrand erweiternden Theil ist das Schwarz mit Violett gemischt; vorn verlängert er sich schräg einwärts zu einer den Innenrand erreichenden Binde.

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Unter dem erweiterten Hinterende dieses Flecks liegt auf dem Innenrande vor dem Innenwinkel ein schwarzer, schräg einwärts gestellter, Fleck. Die Franzen sind gelblichweiss, an der Endhälfte mit 4 grauen Fleckchen, deren oberstes unter der Flügelspitze liegt.

Hinterflügel gestreckt, mit sanft gekrümmtem Hinter- rande, hellgrau, besonders auf dem Vorderranddrittel durch dunkelgraue (uerfleckchen gescheckt.

Auf der Unterseite scheint der grosse Fleck matt durch und schliesst zwischen seinem bindenartigen Anfang und seiner Hinterecke ein weissliches Innenranddreieck ein; der übrige Raum ist hell, aber bräunlich angeflogen, vor dem Hinter- rande mit dunklern Querstrichelehen. Ausser den drei weiss- ‚liehen Vorderrandpunkten der Oberseite ist noch ein vierter am Ende des grossen schwarzen Fleckes. Die Flecke der Franzen sind grösser und dunkler als auf der Oberseite. Die Hinterflügel sind gelblichweiss, auf dem Vorderrand- drittel deutlicher bräunlich gescheckt als auf der Oberseite; am dunkelsten ist die Reihe Fleckehen, die an der fünften Ader hängt.

1 & in der Kadenschen Sammlung.

6. Tortrix recurvana n. sp. (Tafel I. fig. 5.)

. Magna, alis ant. in costa ante apicem reflexum in- eisis, violaceo-fuseis, costa subtus ante sinum rufo- ferruginea. 2.

Offenbar verwandt mit T. piceana und T. Podana, aber mit einer so tiefen Einbuchtung, wie bei der Abtheilung Rhacodia bei Teras und mit noch stärker zurückgebogener Spitze als bei einer von diesen Tortrix-Arten. Das mir un- bekannte $ wird dem 2 sicher eben so unähnlich sehen, wie bei diesen verwandten Europäern.

Kopf und Rückenschild violettbraun. Fühler dünn, faden- förmig, braun. Taster eylindrisch, mit sehr kurzem End- gliede, sehr dunkel rostbraun, gegen das Ende gebräunt. Vorderbeine auf der Lichtseite rostroth; Hintersehienen zu- sammengedrückt, stark behaart; alle Beine gelbbraun. Hin- terleib dick, obenauf braungrau, am Bauch rostroth, in der Mitte violettgrau.

" Vorderflügel 7Y,‘“ lang, länglich, am Vorderrande in einem ziemlich tiefen, nach hinten flacheren Bogen ausge- sehnitten, mit verlängerter, aufwärts gekrümmter ‚Spitze, unter welcher der Hinterrand ausgerandet ist, der dann stark -convex verläuft. Die ganze Fläche ist dunkel violettbraun,

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hinter der Querader mit einer röthlich schimmernden Stelle, und vor dem Hinterrande mit undeutlichen, zerstreuten, dunk- lern Querstrichelehen. Die Ausbuchtung ist tief schwarz- braun gerandet, und solche Querstrichelchen lassen sich auch vor derselben am Vorderrande wahrnehmen.

Hinterflügel graubräunlich, auf dem von den Vorderflügeln verdeckten Vorderrande weisslich. Die Wusrzellinie der Fran- zen röthet sich etwas an der Flügelspitze.

Unterseite der Vorderflügel bräunlichgrau, an der Wur- zelhälfte des Innenrandes weisslich. Der Vorderrand ist von der Wurzel bis zur Ausrandung im Vorderrandfelde lebhaft rostroth mit verloschenen bräunlichen Querstrichelehen; die Ausrandung ist, und zwar hinten allmählich breiter, bleich- gelblich eingefasst, welche Farbe mit bräunlichen Querstrichel- chen bestreut ist. Vor dem Hinterrande ist die Farbe rost- braun, und die Flügelspitze hell violettlich. Franzen braun. Hinterflügel bräunlichgrau, in beträchtlicher Breite längs des Vorderrandes und des Hinterrandes vor der Flügelspitze rost- farbig gemischt, überall reichlich mit bräunlichen Querfleck- chen und an der Endhälfte des Vorderrandes mit weisslichen Flecken bestreut.

1 2 in der Kadenschen, 1 2 in meiner Sammlung.

7. Tortrix exustanan. sp, (Tafel I. fig 6.)

‚Magna, palpis longis; alis ant. subelongatis, acutis, laevigatis, brunneo-luteis, ? pallidioribus, $ ad costam obsolete obscurius maculatis; alis post. pallide luteis, costa supra apicem excavata, apice & fusco, 2 fu- secescente. S 2.

Diese nach allen Merkmalen zu der Abtheilung Oenectra gehörige und nach den Geschlechtern wie bei vielen ihrer Gattung ziemlich verschiedene Art scheint an der hervortre- tenden, verdunkelten, wie angebrannten Hinterflügelspitze ein eigenthümliches Merkmal zu besitzen. Allein die folgende Art, die zu einer ganz andern Abtheilung gehört, stimmt mit ihr nicht nur darin, sondern auch in der Gestalt, der Grund- farbe und der Anlage der Zeichnung genau überein. Da es wahrscheinlich noch mehr ähnliche Arten in den undurch- forschten Gegenden Amerikas giebt, wie denn die Kaden- sche Sammlung ein beschädigtes 5 enthält, das weder zu Exustana, noch zur folgenden Colubrana zu gehören scheint, so wird man die Gattungsmerkmale genau zu prüfen haben, ehe man sich über den Namen einer Art mit Bestimmtheit ausspricht. |

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Kopf und Rückenschild graulehmfarben, violett schim- mernd. Fühler bräunlich, beim 5 wmieroseopisch pubeseirend; Wurzelglied oben dunkelbraun, unten weisslich. Taster von mehr als Rückenschildlänge, braun, dunkler marmorirt mit Violettschimmer; Endglied zugespitzt. Hinterleib lehmgelblich- grau, am Bauch bleichochergelb. Beine bleichochergelb, die vordern auf der Lichtseite braungelb, nach unten braun, die mittlern mit braungelben Schienen.

Vorderflügel 3 6, 2 lang, mit vom zweiten Drittel an ziemlich grade verlaufendem Vorderrande, deutlich vortre- tender Spitze und unter derselben mit ziemlich stark convex sich erhebendem Hinterrande. Grundfarbe bräunlichlehmgelb, lebhaft violett schimmernd, beim 2 viel heller und fast ohne violette Mischung. Von der Mitte des Vorderrandes geht schräg gegen den Innenwinkel zu ein verloschenes, dunkles, sieh auf der Flügelhälfte erweiterndes und verlöschendes Band, das auf der Erweiterung einen graugelblichen, in verschiede- nem Licht heller erscheinenden Fleck enthält.

Ein verloschenes, schlecht begrenztes, dunkles Dreieck liegt am Vorderrande vor der Flügelspitze. Von seinem An- fang an geht eine gebogene, aus hellen graugelblichen Fleck- chen bestehende Querlinie bis zum Innenwinkel, und ähnliche Fleckcehen lassen sich noch einige gegen den Hinterrand und Innenrand entdecken. Beim 2 sind Mittelbinde und Dreieck sehr undeutlich, und die hellen Fleckchen fehlen ganz. Fran- zen an den Enden ochergelblich.

Hinterflügel bleich ochergelblich. Der gegen die Wurzel fast weissliche Vorderrand ist vor der beim & hervortreten- den Flügelspitze seicht vertieft; die Flügelspitze ist gebräunt und wie verbrannt, und so sind auch die Franzen um dieselbe. Die Franzen des Hinterrandes sind am Hinterwinkel etwas grau, welche Farbe hier auch die Flügelfläche annimmt. Beim 2-ist die Flügelspitze wenig verdunkelt, aber mit dunklern Querstrichelchen und schwach violett schiminernd.

Unterseite der Vorderflügel hell ochergelb, gegen den Hinterrand etwas verdunkelt und verloschen quergestrichelt. Die Franzen der Flügelspitze sind schwarzbraun, so wie die Wurzellinie der Hinterrandfranzen. Hinterflügel heller als auf der Oberseite, vor der Flügelspitze dunkel quergestrichelt. Die violettgraue, schimmernde Flügelspitze ist beim 5 mit schwarzbraunen Franzen umgeben.

1 8 in meiner, i $& 1 2 in der Kadenschen Sammlung.

8. Tortrix colubrana n. sp:

Magna, palpis medioeribus; alis ant. subelongatis, acutis, laevigatis, brunneo - luteis, macula dorsali,

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fascia costali dimidiata maculaque costae subapieali” violaceo - fuscescentibus; alis post. luteolis, costa Z supra apicem excavata, apice fuscescente. & 2.

In der Flügelgestalt stimmt sie so sehr mit T. exustana, dass die Abbildung ganz auf sie passt, wenn man sich an der Wurzel des Vorderrandes der Vorderflügel einen breiten Umschlag denkt. Zufolge dieses Umschlages, der gesonder- ten Adern 7 und 8 und der horizontal über den Kopf her- vorstehenden Palpen würde sie in Lederers Abtheilung Idio- gsraphis gehören. Mit der diese Abtheilung bildenden Centrana hat sie aber sonst nichts gemein, und sie würde in eine eigene Abtheilung gestellt werden müssen, wenn der Unterschied in der Art des Umschlags, ob er nämlich häutig ist oder bloss durch zurückgebogene Schuppen gebildet wird, festgehalten werden soll. Bei Piceana, finde ich, besteht der breiteste, der Flügelwurzel nächste Theil wirklich theilweise aus einem auf beiden Seiten dicht behaarten Hautstück, so dass es kaum zweifelhaft ist. dass ein Uebergang zwischen beiden Formationen stattfindet, und dass bei grossen Arten wie Colubrana die Hautbildung sich am ersten vollzogen hat. Dafür, dass man den Unterschied fallen lassen müsse, spricht der Umstand, das Colubrana nach ihrer ganzen Flügelgestalt und ihrem Aussehen mit den Arten der Abtheilung Cacoeeia übereinstimmt und wenn sie vor Piceana gestellt wird, sie dazu durch leichten Uebergang aus der breitern Umschlags- form in die schmälere berechtigt erscheint.

Rückenschild, Kopf und Taster violettbraun, letztere von etwas melrr als doppelter Kopflänge, zugespitzt, oben sich an die Stirnschuppen anschliessend. Fühler gelbbraun, zweireihig mit ziemlich langen Borsten gefranzt, am Wurzelgliede auf der abgewendeten Seite weiss. Beine bleichgelblich, die vor- dern braunröthlich angelaufen, mit braunen Füssen. Hinter- leib grau, am Bauch bleichgelb, mit starkem Afterbusch.

Vorderflügel 6—6'/,‘' lang, in der Gestalt durchaus wie T. exustana, also mit schärfer gespitzter Flügelspitze als bei Piceana; der Umschlag der Flügelwurzel hat die Länge des Rückenschildes, ist auf der verdeckten Seite dicht bleiehbe- haart (haarschuppig) und auf dem Rücken mit einem dicken, dunkel violetibraunen Längsstrich gezeichnet, der aber nur auf der Unterseite des Flügels sichtbar ist. Die Grundfarbe ist viel heller als bei Exustana Z, ein etwas röthliches Lehm- gelb, das durch graue, gerundete Schüppehen glänzt. Die Zeichnungen, viel schärfer als bei Exustana, sind braun, durch violettliche Schuppen glänzend, die nur hier und da dunkle Querstrichelehen unbedeckt lassen. Es sind: 1. ein schmaler (uerfleck (bei Exustana ganz fehlend) ‘vor der Mitte des In-.

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nenrandes, schräg einwärts gerichtet und bis über %, der Flügelbreite reichend; 2. in der Flügelmitte der Anfang einer schmalen, vom Vorderrand ausgehenden, schräg nach aussen gelegten Binde, die sich in der Flügelmitte, wo sie wie bei Exustana mit einem Fieck hellgrauer Schuppen bezeichnet ist, erweitert und aufhört; 3. ein dreieckiger, länglicher Vor- derrandfleck bis zur Spitze. Bei dem einen Exemplar ver- einigt sich der Anfang dieses Flecks unten mit einer Verlän- gerung der Binde, während sie bei dem zweiten breit getrennt bleiben. Einige undeutliche dunklere Querwellen ziehen vor dem Hinterrand.

Die Hinterflügel, wie bei Exustana gestaltet, sind dunkler und mehr röthlichlehmgelb, in der Flügelspitze aber ganz ebenso brandig gebräunt.

Die Unterseite zeigt keine Verschiedenheit von Exustana, ausser dem dunkelbraunen Strich an der Wurzel des Vorder- randes der Vorderflügel.

Das 2 ist wahrscheinlich dem von Exustana sehr ähn- - lieh, wird sich aber leicht an der Kürze der Taster erkennen lassen.

1 3 in der Kadenschen, 1 $ in meiner Sammlung.

9 Tortrix simiana. (Tafel I. fig. 11.)

Alis ant. rufescenti-luteis, basi abrupte albida, maeula venae transversae nigra, albido punctata, punetis paucis ante marginem posticum nigricantibus, albo notatis; post. subtus nigricanti irroratis. S2.

Am Besten, auch nach Herrn v. Heinemanns Ansicht, in die Abtheilung Heterognomon und neben Rusticana zu stellen. Dureh ihre Nachäffung der Depressarienzeichnung, nämlich eine helle, scharf abgesetzte Vorderflügel-Basis, einen schwar- zen Fleck der Querader und einen solchen Punkt (bei De- pressaria gewöhnlich zwei) vor demselben, leicht kenntlich. Die zwei Adern auf den Vorderflügeln, von denen die eine in den Vorderrand vor der Spitze, die andere unter der Spitze in den Hinterrand ausläuft (also 7 und 8 nach H.-S.) sind nicht zu einer gestielten Gabel vereinigt; der erste Ast der Medianader entspringt hinter der Mitte und läuft etwas con- vergirend mit der Subdorsalader; die Medianader löst sich in eine dreizinkige Gabel auf. Der Rüssel ist nur rudimentär.

‚Rückenschild und der rauhe Kopf bleichgelblich. Taster von doppelter Kopflänge, horizontal, am Ende des 2. Gliedes verdickt; das Endglied dünn, stumpf hervorstehend; ihre Farbe ist bleich graugelblich, aussen dunkler bestäubt. Fühler

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bleich lehmgelb ohne Auszeichnung. Beine bleichgelblich; die vordern auf der Vorderseite gelbbraunstaubig; die Hinter- schienen dünn, aussen gelbbraun bestaubt, die Hinterfüsse mit hellgelblichen Enden der Glieder. Hinterleib staubgrau; Bauch bleichgelblich, an jeder Seite mit einer Reihe von 4—5 brau- nen Fleckchen.

Vorderflügel 41,” lang, ziemlich gestreckt, am Vorder- rande erst aufsteigend, dann fast grade, mit rechtwinkligem Vorderwinkel, gradem Hinterrand und abgerundetem Hinter- winkel. Die Flügelwurzel ist schmal weisslich, etwas grau bestäubt, hinten ziemlich grade abgeschnitten. Die Grund- farbe der übrigen ‚Fläche ist röthlichlehmgelb, vor dem Hin- terrande in einem Dreieck, dessen Spitze am Queraderfleck liegt, bleicher, doch nicht scharf abgesetzt. Ohne Ordnung sind grössere und kleinere, graue Fleckchen, gegen den Hin- terrand schwärzliche, gestreut. Auf der Querader liegt ein schwärzliches Fleckchen, grösser als die andern, und mit einigen weisslichen Schuppen bestreut; von ihm geht einwärts ein weisslicher Streif, der weit vor dem weisslichen Wurzel- felde verschwindet und auf %, der Entfernung zwischen dem Wurzelfelde und dem Queraderfleck ein schwarzes, viel klei- neres Fleckchen enthält. Der Vorderrand und der Innenrand sind, ersterer undeutlicher, sehr schmal weisslich und mit schwärzlichen Fleckchen bestreut. Franzen an der Wurzel- hälfte braun, an der Endhälfte über der Mitte mit 3 solchen Fleckchen.

Hinterflügel bräunlichgrau mit fahlgelblichen Franzen.

Unterseite der Vorderflügel graulehmgelblich, am Innen- rand weisslich, sonst mit schwärzlichen Stäubchen bestreut. An den Franzen ist der Theil unter der Flügelspitze schwärz- lich. Hinterflügel viel heller, reichlich mit Querreihen schwärz- licher Fleckehen bestreut, die gegen die Wurzel hin verlöschen.

1 5 12 in der Kadenschen, 1 2 in meiner Sammlung.

10. Penthina (Serieoris) muscosana n. sp. (Tafel 1. fig. 8.)

Alis ant. exalbidis, brunneo marmoratis, maculis maxi- mis difformibus brunneo-fuseis, squamis dilute viridi- bus ubique aggregatis; post. subtus fusco-cinereis, albido subretieulatis S?.

Obgleich ich weder einen Schienenpinsel, noch auf den Hinterflügeln an der innern Mittelader eine Behaarung sehe, (die durch die Nadelstiche beschädigt sein kann), so halte ich diese Art doch für eine Penthina aus der Treitschkeschen Gattung Sericoris, was auch Herrn v. Heinemann’s Ansicht

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ist. Sie lässt sich jedoch keiner europäischen Art als recht nahe stehend ansehen. Ihre braunen, zerrissenen, fleckweise dureh Anlıäufungen hellgrüner Scluppen verdeckten Zeich- nungen und die zahlreichen Querreihen weisslicher Strichel- ehen auf der Unterseite der Hinterflügel machen die grosse Art leicht kenntlich.

Rückenschild hell gelbbraun, auf der Mitte der Schulter- decken schwarzbraun und mit hellgrünen Schuppen bestreut. Kopf graubraun, in der Mitte dunkler; Obergesicht bleichgelb. Fühler bräunlich, beim 5 zarthaarig gefranzt; Wurzelglied auf der abgewendeten Seite bleichgelb. Taster von doppelter Kopflänge, eylindrisch, etwas aufgekrümmt, am Ende des zweiten Gliedes etwas verdickt; das Endglied hervorstehend, dünn, stumpf. Die Farbe ist bleichgelb, am Rücken des zweiten Gliedes ausser an der Spitze braun, das Endglied mit einem braunen Rückenfleck. Beine bleichgelb; die Schienen der 4 vordern dunkelbraunfleckig, die hintern braungrau an- gelaufen; die Vorderfüsse ausser am Ende dunkelbraun, an den Hinterfüssen ist das Wurzelglied ausser am Ende braun- grau. Hinterleib braungrau mit starkem, fahlgelbem After- busch des $; Bauch bleichgelb mit 4 Reihen brauner Fleckehen.

Vorderflügel 5'/,‘ lang, in der Gestalt wie bei Lacunana. Die unreinweissliche Grundfarbe wird grösstentheils von den dunkelgelbbraunen Flecken und Fleckehen verdeckt und bleibt am hellsten vor dem Hinterrande, wo sie eine an der Flügel- spitze unregelmässig erweiterte und vom Hinterrande durch ein unten in Fleckchen aufgelöstes braunes Bändchen ge- trennte Querlinie bildet. Die grossen, unregelmässigen, sehr verflossenen Flecke lassen siclı so auffassen: einer nimmt die Flügelwurzel ein; dann folgt ein grosser am Vorderrande, der eine helle Vorderrandstelle enthält, von welcher aus er durch eine helle Subeostalader durchschnitten wird, so dass man ihn auch für einen hinten aufwärts gekrümmten Fleck ansehen kann, über welchem an der Mitte des Vorderrandes ein kleinerer Fleck liegt. Der Innenrand hat drittens einen schmalen Fleck hinter seiner Mitte. Der vierte Fleck zieht vom. Vorderrande sich verjüngend gegen den Hinterrand herab ‘und endigt über dem Innenwinkel. Wie bei Lacunana etc. befindet sich ein schwarzer Punkt, doch nicht so dick wie bei dieser, zwischen der Spitze des dritten und der Mitte des vierten Flecks. Alle diese grossen und manche der kleinen - zwischen ihnen liegenden Flecke sind mit Anhäufungen. hell- grüner Schuppen, die sich wahrscheinlich leicht abfliegen, reichlich bekleidet. Franzen braun und weisslich gescheckt.

Hinterflügel braungrau, auf dem von den Vorderflügeln verdeckten Vorderrandtheil weisslich.

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Unterseite der Vorderflügel braungrau, am Innenrand weisslich; der Vorderrand gelblich und bräunlich gefleckt und punktirt. Franzen wie oben. Hinterflügel braungrau, gegen die Wurzel allmählich hellgrau, mit vielen weisslichen Querstrichelehen und Punkten, die 10—12 unregelmässige (uerlinien bilden. Franzen braungrau mit feiner, gelblicher Wurzellinie.

1 58 1% in der Kadenschen, 1 5 in meiner Sammlung.

11. Penthina (Sericoris) magicana Moritz in lit. (Tafel T- 00.9)

‚Alis ant. niveis, macula baseos, fascia media varie flexa, macula costae, macula dorsi fasciaque postica nigris hie illie viridi squamatis; post. subtus fusco-cine- reis, albido-subretieulatis. 2.

Für den ersten Anblick von der vorigen sehr verschie- den, bei genauerer Ansicht aber ganz von derselben Zeich- nungsanlage und selbst reichlich mit grünen Schuppenan- häufungen auf den Vorderflügeln versehen und mit hell ge- gitterter Unterseite der Hinterflügel. Auch bei ihr sind die Hinterflügelwurzeln sehr zerstochen und die Hinterbeine ohne vollständige Bekleidung.

Sie ist in der Grösse etwas über Muscosana und hat ge- strecktere Vorderflügel mit etwas schärferer Spitze. Rücken- schild weisslich, vorn grau und schwarzfleckig. .

Kopf gelblichweiss behaart mit schwarzem Scheitel und zu beiden Seiten des Hinterkopfes mit aufgesträubten weiss- lichen Haaren. Taster wie bei Muscosana gebaut, weiss, das zweite Glied ausser an der Spitze auswärts schwarz, das Endglied vor der Spitze auf dem Rücken schwarz, Fühler borstenförmig, braun, mit schwarzem Wurzelgliede. Beine weisslich, die vordern an den Schenkeln und Schienen schwarz- fleckig, an allen die Fussglieder grau mit weisslichen Spitzen. Hinterleib braungrau, auf dem bleich-ochergelbliehen Bauch mit drei Reihen schwärzlicher Punkte.

Vorderflügel lang, etwas gestreckt, weiss, nur. am Vorderrand und im Innenwinkel mit einigen schwarzen Strichel- chen, ausserdem mit schwarzen Binden und Flecken. Ein schwarzer Fleck an der Wurzel zieht sich am Innenrande - hin und ist auf diesem weissfleckig und auf seinem Aussen- rande hellgrün beschuppt. Eine sehr schräge, unregelmässige Binde fängt bei '/, des Vorderrandes an- und endigt am In- 'nenrand vor dem Innenwinkel; sie reicht erst bis über die Falte herab, erhebt sich dann bis fast zu dem länglichen Fleck der Vorderrandmitte und geht hierauf sehr erweitert

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und ziemlich senkrecht gegen den Innenrand; sie ist an man- . chen Stellen viel dunkler schwarz als an andern, und an mehreren Stellen grünschuppig. Vor ihr liegt am Innenrande ein länglicher Fleck. Vor der Spitze kommt vom Vorder- rande ein breiter bindenförmiger Fleck, der hinten ausge- randet ist und sich über dem Innenwinkel mit dem Hinter- randbändehen vereinigt. Das schwarze, grünschuppige, eiför- mige Fleckehen hinter der Mittelzelle verfliesst mit der unregelmässigen Binde. Vor der weissen Flügelspitze trägt der Vorderrand ein eckiges Fleckchen. Die Franzen sind weiss und am Hinterrandbändchen schwärzlich. |

Hinterflügel braungrau mit weisslichem verdeckten Theil des Vorderrandes.

Vorderflügel unten braungrau mit hellern und dunklern durehscheinenden Stellen der Oberseite, am Vorderrande weiss- lieh punktirt, am Innenrande breit weisslich. Hintertlügel hell bräunlichgrau mit reichlichen, Querreihen bildenden, weisslichen Tröpfehen von ungleicher Grösse.

1 2 der Kadenschen Sammlung.

12. Sciaphila (?) lacertana Moritz in lit. (Tafel I. fig. 10.)

Alis ant. elongatis viridi-albis, characteribus nigris eirca margines dispositis et fasciam interruptam me- diam formantibus; post. albidis, ad apicem einera- scenti strigulosis. 2.

Da das Exemplar wohl erlalten und sehr auffallend ge- färbt und gezeichnet ist, so habe ich es nicht übergehen wollen, obgleich das Genus beim Mangel eines 3 nicht ganz sicher zu bestimmen ist. Die Taster, die gestreckten Vor- derflügel und deren Aderverlauf sowie die ziemlich langfran- zigen Hinterflügel stimmen mit Sciaplı. Penziana; nur bilden die Franzen um die Spitze der Vorderflügel einen schärfern Winkel und sind gefleckt, was die Seiaphilen sonst nicht sind.

Grösse der Penziana. Rückenschild grünweiss, hinten schwarz. Kopf weiss mit schwarzen, aufgesträubten Hinter- kopfschuppen. Fühler braun; Wurzelglied weisslich, beson- ders rein auf der abgewendeten Seite. Taster weiss; das zweite, gegen das Ende erweiterte, schräg abgeschnittene Glied aussen schwarz, ausser am Ende; das Endglied dünn, gespitzt, weiss. Sauger an der Wurzel beschuppt. Beine weiss; die vordern auf der Vorderseite schwarz mit weisslichen Fleckcehen; die Mittelschienen auswärts schwarz, mit weissen Flecken an der Mitte und mit weisser Spitze; alle Füsse auswärts dunkelgrau mit weisslichen Enden der Glieder. Hinterleib gelblichgrau, am Bauch dicht dunkelgraubestäubt.

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Vorderflügel 5'/‘ lang, ziemlich gestreckt, mit sanft und gleichmässig gekrümmtem Vorderrande und deutlichem Vorderwinkel, grünweiss mit tiefschwarzen, eckigen, un- regelmässigen Flecken, hauptsächlich am Vorder- und In- nenrande. Am Innenrande liegen vier, in ziemlich gleichem Abstand, die zwei mittelsten die kleinsten; der vierte, im Innenwinkel, einwärts verlängert, und vor ihm noch ein In- nenrandpunkt. Am Vorderrande sind 5 grössere und mehrere kleinere; der erste nahe der Wurzel ist doppelt, der zweite ist einwärts verlängert und geht selır schräg bis nahe an die Falte; hinter seinem Ende liegt zwischen ihm und der Spitze des vierten Innenrandstrichs ein schräg aufgerichteter Strich; diese drei Zeichen lassen sich als eine schmale, unregel- mässige, zweimal unterbrochne Binde ansehen. Der 3. und 4. Vorderrandfleck sind klein und am Ende mit einander verbunden; der 5. ist grösser und dreieckig, Zwischen ihm und der Spitze sind noch zwei ganz kleine Vorderrandfleck- chen. Am Hinterrande liegen unter der Spitze zwei kleine schwarze Flecke, an denen die sonst weissen Franzen schwärz- lich sind.

Hinterflügel seidenartig grauweiss, am dunkelsten in der Flügelspitze, wo von der Unterseite graue Fleckchen durch- scheinen. Franzen weisslich.

Unterseite der Vorderflügel braungrau, der Vorderrand in.einer Linie gelblichweiss und schwärzlich gefleckt, der In- nenrand weisslich, mit schwärzlichen Fleckchen im Innen- winkel. Hinterflügel weisslich, am Vorderrand und in der. Spitze bleichgelblich, und mit ziemlich grossen und kleinern schwärzlichen Querfleckchen reichlich bestreut.

1 £ in der Kadenschen Sammlung.

Zur Vervollständigung meiner Arbeit über die Crambi- den (Chilonidarum et Crambidarum genera et species. Berlin 1863 bei Wiegand und Hempel) habe ich schon reichlichen Stoff gesammelt. Ich gedenke ihn künftig zugleich mit einer Besprechung der Leistungen in Walker’s Museums-Katalogen und der vermeintlichen Resultate der Werneburgschen For- sehungen (Beiträge zur Schmetterlingskunde Band I. und II. 1864) vorzulegen. Einstweilen gebe ich hier ein paar Arten, hauptsächlich aus der Kadenschen Sammlung. |

1. Schoenobius macrinellus n. sp. (Tafel I. fig. 12.) Abdomine elongato, alis ant. brunneis, postice fuseis,

vitta media alba, postice adscendente et in alae apicem exeunte; post. griseo-albis, litura marginali grisea. {.

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Durch die scharfe weisse Strieme der Vorderflügel von den 12 beschriebenen Arten abweichend, auch dureh die ge- ringe Länge der Lippentaster, Schmalheit der Vorderflügel und den langen, dünnen Hinterleib ausgezeichnet.

Grösse eines kleinen Mucronellus.. Rückenschild weiss mit hellgelbbraunen Schulterdecken. Kopf oben weiss, die Stirn bräunlich angelaufen. Fühler bräunlich, zart gefranzt. Lippentaster von 1'/, Kopflänge, dünn, aussen hellbräunlich, innen weiss; das Endglied etwas kürzer als das zweite Glied, ziemlich stumpf; Maxillartaster mit lang dreieckigem End- busch, gelbbräunlichgrau. Sauger kurz. Beine weisslich und lang, die 4 vordern auf der Lichtseite gebräunt, die Mittel- fussglieder weiss mit gebräunten Enden. Hinterleib sehr mager und gestreckt, gerandet, bleichgelblich;; der Afterbusch lang kegelförmig, an der Seite und in einer Mittellinie ge- bräunt.

Vorderflügel ... lang, gestreckt, mit deutlichem Vorder- winkel und schwach convexem Hinterrande und abgerunde- tem Innenwinkel, hellbraun, hinten verdunkelt. In der Mitte zieht aus der Basis und sich nach hinten erweiternd eine reinweisse Strieme, die sich zuletzt aufwärts biegt und dicht unter der Flügelspitze endigt; an ihrem Hinterende ist sie unterwärts schwach .gezähnt. Der Hinterrand wird durch eine Reihe braunschwarzer, fast eine Linie bildender Punkte bezeichnet. Franzen braungrau.

Hinterflügel weisslich, fast durchscheinend, nach der Flügelspitze zu bräunlich angelaufen. Hinterrand an seiner Aussenhälfte mit einer dunkelbraunen Punktlinie bezeichnet; an ihm erhebt sich schräg aufwärts unter der Flügelspitze ein braungrauer Schatten, der nicht die Flügelhälfte erreicht.

Unterseite der Vorderflügel bräunlichgrau mit schwach durchscheinender Strieme, ohne Hinterrandpunkte. Hinter- flügel mehr bräunlich angelaufen.

1 8 aus Venezuela in der Kadenschen Sammlung. -

2. Diptychophora n. g.

Die vorliegende Art lässt sich wegen der verschiedenen Beschaffenheit des Hinterrandes der Vorderflügel nicht mit Catharylla verbinden, mit der sie in der Kürze der Taster und in der silberweissen Färbung der Vorderflügel überein- stimmt. Sie kann auch nicht zu ‚Crambus gezogen werden, da sie noch kürzere Taster als Catharylla hat. Der Hinter- rand des Vorderflügels tritt unter der abgerundeten Spitze auf eine kurze Strecke convex hervor, ehe er die gewöhn- ‚liehe, sanft convexe Krümmung macht, und dieser Verlauf

11

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wird durch die Franzen, in denen die kleinere Convexität durch helle Stellen bezeichnet ist, um so deutlicher. Dadurch unterscheidet sie sich auch von Prionopteryx, bei der die Franzen unter der Spitze als ein deutlicher, abwärts gerich- teter Zahn hervortreten. Antennae I ....... Ocelli duo pone antennas. Palpi labiales breves, tenues, adscendentes, acuti; maxillares triangulares. Haustellum convolutum. | | Alae anteriores margine postico bis leviter emar- gsinato, posteriores pectinatae, vena me- diana bifida. Diese Gattung, die durch die kurzen, dünnen Lippen- taster, den 2mal schwach ausgerandeten Hinterrand der Vor- derflügel und die nur zwei Aeste abgebende Medianader der Hinterflügel (indem die fünfte H-S.sche Ader an dem Quer- äderchen, weit von der vierten getrennt, entspringt) charak- terisirt wird, scheint trotz ihrer scheinbaren Aelnlichkeit mit Catharylla ihren Platz am besten zwischen Prionopteryx und Crambus zu erhalten. Von den Crambusarten kommt ent- schieden Cr. Kadenii am nächsten, bei welchem der Hinter- rand unter der Spitze gleichfalls ein wenig hervortritt, was sich auch bei genauerer Betrachtung in. den Franzen bemerk- lich macht; aber diese Art hat gewöhnliche, lange Taster, und auf ihren Hinterflügeln kommt Ast fünf aus demselben Punkt mit vier, also nicht aus der Querader.

Diptyehophora Kuhlweinii n. sp. (Tafel I. fie. 13.)

Parva; alae ant. argenteae; basis strigaeque duae ferrugineae, nigro-marginatae, posterior superius re- fracta; apex ferrugineus. 9.

Grösse des Cr. cerussellus.. Rückenschild schneeweiss. Kopf und Lippentaster gelblichweiss, letztere kaum von Kopf- länge, dünn, aufsteigend, mit zugespitztem Ende; Maxillar-. taster einen grösseın, weit hervorstehenden, schneeweissen Pinsel bildend. Sauger eingerollt. Fühler hellgelb, dunkel ge- ringelt. Vorderbeine hellgelb und schwarz bandirt; Mittelbeine hellgelb; Hinterbeine gelblichweiss. (Hinterleib angesetzt.)

Vorderflügel 3'/,‘“ lang, länglich, naclı hinten erweitert, an der Spitze abgerundet, unter dieser mit einer kurzen ab- gesetzten‘ Convexität, dann sanft convex mit abgerundetem Innenwinkel. Grundfarbe silberweiss.. Wurzel schmal rost- gelb, auswärts schwarz gerandet. Vor der Mitte ist eine etwas schräg nach aussen gelegte, fast gerade, schwarze,

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auswärts rostgelb gerandete Querlinie. Etwas weiter von ihr als vom Hinterrande entfernt ist eine etwas geschwungene, schwarze, auswärts rostfarben gerandete Querlinie, die sich nahe am Vorderrande plötzlich unter einem spitzen Winkel bricht und sich in drei rostgelbe Strahlen auflöst, welche rückwärts in den Vorderrand laufen. Von dem Winkel die- ser Querlinie aus geht eine rostfarbene, schwarz bestäubte Stelle bis zur ersten Ausrandung des Hinterrandes. Die Grundfarbe der Flügelspitze ist rostgelb mit einem weissen Fleckchen am Vorderrande und einem silberweissen Längs- striche über der Ausrandung. Am Hinterrande unter der zweiten Ausrandung sind zwei schwarze Punkte in rostfar- benem Grunde. Franzen glänzend, an der Flügelspitze fast weiss mit einem dunkeln Querstriche; die obere convexe Partie ist auf beiden Seiten durch ein weisses Längsstrichelchen be- grenzt, die untere Partie am Innenwinkel weisslich.

Hinterflügel etwas stumpf mit abgerundeter Spitze, weiss- lich mit verhältnissmässig ziemlich langen Franzen.

Unterseite der Vorderflügel braungelblich angelaufen, an der Wurzel des Vorderrandes und in einem Streif unter der Subcostalader braun. Die zwei Hinterrandpunkte sind deut- lich; die zwei Querlinien scheinen verloschen durch. Franzen bräunlich, an der Flügelspitze weisslich. Hinterflügel am Vor- rande gelblich angelaufen.

1 £ von Rio Janeiro in der Kadenschen Sammlung.

3. Crambus topiarius n. sp. (Tafel I. fig. 14.)

Minor; alis ant. acutis, orichalceo-eiliatis, stramineis, juxta venas fuscescenti-lineatis, striga postica libera, plumbea, acute fraeta, strigula in alae apice trans- versa plumbea; post. ante marginem obsolete semel strigatis. 32.

Dieser Crambus ist als Stellvertreter unseres Hortuellus in den nordamerikanischen Freistaaten interessant. Er kommt der Stanımart desselben, wie sie Hübner ziemlich unsauber abgebildet hat, so nahe, dass eine Beschreibung überflüssig ist und nur die Unterschiede angegeben werden dürfen.

1. Nach den 7 vorliegenden Exemplaren ist er so klein, dass ihm darin nur die sehr einzeln vorkommenden, wahr- scheinlich durch Hunger klein gebliebenen Exemplare des Hortuellus gleich kommen. Obgleich diese Verschiedenheit also nicht standhaft ist, so glaube ich doch, sie in der Dia- . gnose nicht auslassen zu dürfen, weil sie wenigstens für den ersten Anblick etwas Auffallendes hat.

11*

156

' 2%. „Die Medianader ‘der Vorderflügel ist von der Wurzel aus und in grösserer Breite blassgelb. Dieser Unterschied ist standhaft und gilt selbst für die hellsteu Hortuellus 2.

‘8. ‚Die bleifarbene Querlinie ist unter einem scharfen Winkel gebrochen. Dieser Unterschied gilt nur für die Mehr- zahl des Hortuellus, indem es, wenn auch sehr selten, Exem- plare desselben giebt, bei denen darin so gut wie keine Ver- schiedenheit von Topiarius wahrzunehmen ist.

‘4. Während bei Hortuellus die bräunlichen Adern über- all dıe bleifarbene Querlinie berühren, bleiben sie bei Topia- rius. durch einen :orangegelben schmalen Raum sehr scharf getrennt. Dieses ist standhaft bei allen.

5. Auf den Hinterflügeln ist bei Topiarius vor dem Hin- terrande eine helle, dunkler gesäumte Querlinie, die schon vor der Flügelhälfte ganz verlöscht. Diese Querlinie zeigt sich nicht selten bei Hortuellus var. cespitella.

Von diesen Unterscheidungszeichen sind also nur das zweite, das nur beim Nebeneinanderhalten beider Arten wahr- zunelımen und daher in der Diagnose ausgelassen ist, und das vierte durchaus standhaft, während die drei übrigen nur auf die Mehrzahl passen.

Für die Diagnose des Hortuellus empfielilt sich daher eine Abänderung, so dass sie lautet: juxta venas fuscescenti-lineatis usque ad ipsam strigam posticam plumbeam acute fractam.

Ob Topiarius auch in ungeaderten, der Cespitella ent- sprechenden und in ganz verdunkelten Exemplaren wie Hor- tuellus vorkommt, muss künftige Erfahrung lehren.

5 & 2 2 aus dem Staate Maine in N.-A., in meiner Sammlung.

4. Catharylla interrupta n. sp. (Tafel I. fig. 15.)

Palpis exterius ferrugineis, pedibus antieis ochraceis; alis ant. oblongis, argenteis, costa, striga media sub- angulata margineque postico anguste cum ciliis ferru- gineis; post. albis. 3. | Bei C. Norwichiana. Rücken silberweiss.. Kopf weiss (wahrscheinlich am Hinterkopf rostgelb). Fühler lehmgelb- lich mit braunem Wurzelgliede. Lippentaster etwas länger als der Kopf, zusammengedrückt, nicht spitz, aussen hell rost- gelb; Maxillartaster rostgelb mit weissem, dreieckig zuge- sehnittenem Endpinsel. Vorderbeine mit hellgelben Schenkeln, sonst ochergelb; Mittelschienen weiss; (Hinterbeine fehlen). Hinterleib (wohl von einem Pyraliden angesetzt?) auf dem Rücken lehmgelb, am Bauelı weiss; der Afterbusch zuge- spitzt, schwarz.

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- Vorderflügel 5‘“ lang, ziemlich kurz, bei dem einen Exemplar etwas gestreckter als beim andern, nach hinten allmählig erweitert, mit sehr scharfem Vorderwinkel und sehr schwach eonvexem Hinterrande, silberweiss.. Die Wurzel ist nicht rostfarbig. Der ganze Vorderrand ist in einer Linie oder schmalen Strieme rostgelb, hier und da durch Gelbbraun verdunkelt, nahe bei der Basis mit einem zahnartigen .Vor- sprunge, in der Flügelspitze erweitert und einen eilörmigen, silberweissen Fleck umfassend. Von der Mitte dieser Strieme. gelit eine anfangs breite, dann verengerte Querlinie etwas schräg einwärts herab, die sich auf der Falte unter einem stumpfen Winkel bricht und sich unterhalb derselben plötz- lieh unter einem rechten Winkel nach innen wendet, so dass sie den Innenrand weit vor der Mitte erreicht; sie ist rost- gelb und stellenweise verdunkelt. Am Hinterrande zieht eine Reihe von sechs fast dreieckigen, an einander stossenden Fleckehen, eine gesägte Linie bildend; der siebente Fleck, am Innenwinkel tritt etwas hervor und ist dunkler. Franzen dunkel lehmgelb, am Innenrande weiss.

Hinterflügel seidenartig weiss, vor der Spitze mit 4—5 braunen Hinterrandpunkten.

Unterseite der Vorderflügel graugelblich, in der Mittel- zelle gegen die Wurzel grau. Franzen graugelblich. Hin- terflügel reiner weiss und mit deutlicheren Randpunkten als auf der Oberseite.

Zwei sehr beschädigte S aus Venezuela, in der Kaden- schen Sammlung.

Namen der Figuren auf Tafel I,

nu pwm-

Teras gradatulana. 9. Penthina magicana. Teras citharexylana. 10. Seiaphila (?) lacertana. Teras aurolimbana. ' 11. Tortrix simiana. Hypostromatia versicolorana.12. Schoenobius macrinellus.

. Tortrix recurvana. 13. Diptychophora Kuhlweinii,

. Tortrix exustana. 14. Crambus topiarius.

. Teras nereidana. 15. Catharylla interrupta.

. Pentliina muscosana.

m ———— _— _————

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Synonymische Miscellaneen vom Schulrath Dr. Suffrian.

xXVil.

Herr G. R. Waterhouse hat sich der sehr verdienst- lichen und dankenswerthen Mühe unterzogen, die Europäischen Chrysomelinen der Linn&’schen und der Banks’schen Sammlung einer wiederholten sorgfältigen Musterung zu unter- werfen und deren Ergebniss in den Transact. of the Ent. Soc. of London 1861 p. 18 ff. bekannt gemacht. Bei der Wichtigkeit dieser Untersuchung, durch welche unsre Kennt- niss der in jenen Sammlungen enthaltenen Arten um ein Be- deutendes gefördert worden ist, glaube ich keine überflüssige Arbeit zu übernehmen, wenn ich das ‘Wesentliche jenes Er- gebnisses, soweit es die von mir anderweit behandelten Gat- tungen dieser Familie betrifft, hier mittheile und mit einigen eigenen Bemerkungen begleite. Ich lege dabei, abweichend von Herrn W., zunächst die Reihenfolge der schwedischen Arten zum Grunde, wie sie in der Fauna $uec. ed. II pag. 160 ff. aufgeführt ind, und beziehe mich durch das beige- fügte m der Kürze wegen überall nur auf die von mir Bege- benen Beschreibungen.

506%. Chr. göttingensis. Zwei Exemplare, jedes mit einem besondern Zettel. Das erste göttingensis m., und nur auf dieses passt die Deser. wegen der „palmae pedum ferruginaeae* ; das 2. ist unsere Timarcha coriaria, die auch in Banks Sammlung als Chr. göttingensis bezettelt ist.

508. Chr. haemorrhoidalis, eine Gonioctena „of a pitchy black colour, with the inflected. margins of the elyira rufescent,“ über welche Herr W. sich einer bestimmten Ent- scheidung enthält, in der er aber die Chr dispar var. i Gyll. (eine Form der Chr. pallida m.) zu erkennen glaubt. Ich glaube, schon in der Linn. Ent. V 191 nachgewiesen zu haben, dass Linne’'s Beschreibung nicht wohl anders als auf eine schwärzliche Form der Chr. aenea m. gedeutet werden kann; auch Fabrieius hat (ef. Linn. Ent. V 214) diese. Chr. aenea mit der schwarzen Form der Chr. viminalis (der Chr. hae- morrhoidalis Sesp. Oliv.) vermengt, und auch im Mus. Banks ist unsere Chr. aenea unter dem Namen Chr. haemorrhoidalis vorhanden.

509. Chr. graminis Chr. graminis m.

510. Chr. aenea euprea m. Hr. Waterhouse = von dem betr. Stücke, es sei „of an aeneous colour above“,

159

was mit Linne’s aus der F. Suec. ed. I auch in die zweite Ausgabe und das Syst. nat. übergegangenen Angabe „viridis“ nicht übereinstimmt.

513. Chr. betulae fehlt in der Sammlung.

5l4. Chr. armoraciae Chr. betulae m. Aus der Deser. würde die Angabe: „Ad basin mediam elytrorum quasi foveola adparet“ sowohl auf Chr. betulae m. als armoraeiae m. passen; wenn aber Linn& von der ersten Art sagt: Elytra strüs vix oculis percipiendis, ex punctorum excavatorum mi- nutissimorum serie nolantur, quibus ut et parvitate, a sequente [n. 514] differt, so legt er damit augenscheinlich der kleineren Chr. betulae feine Punktstreifen bei, die er der grösseren Chr. armoraciae ausdrücklich abspricht, und sonach kann die von ihm beschriebene Chr. armoraciae unmöglich mit Chr, betulae m. identisch sein. Eher könnte man vermuthen, dass der als Chr. armoraciae in der Sammlung steckende Käfer eigentlich die Chr. betulae F. Suee. sein solle und nur durch einen Uebereilungs- oder Schreibfehler seine jetzige Benen- nung erhalten habe. Dass übrigens die später in dem Syst. nat. von Linne der Chr. betulae Iinzugefügten Citate nicht zu Chr. betulae gehören können, hat Redienbacher F. austr. ed. II 922 Anm. riehtig nachgewiesen, ohne dass jedoch ein solcher Irrthum Linne’s für die Deutung des von ihm in der F. Suee. gemeinten Käfers maassgebend sein könnte.

516. Chr. hypochoeridis fehlt. (auch nach Dr. Schaums Mittheilung) in der Sammlung; ich werde jedoch unten bei No. 554 auf diese Art zurückkommen.

517. Chr. vulgatissima Chr. vulgatissima m.

518. ‚Chr. staphylea Chr. staphylea m.

519. Chr. vitellinae Chr. vitellinae m.

520. Chr. polygoni Chr. polygoni m. Ueber die im Syst. nat. XII wieder weggelassene va”. ß viridis nitida ist von W. nichts bemerkt worden; sie scheint daher in der Sammlung zu fehlen, obwohl ihre Deutung auf Chr. raphani m. schwerlich einem Bedenken unterliegen wird.

921. Chr. pallida Chr. pallida m.

522. Chr. polita —= Chr. polita m.

923. Chr. populi Chr. populi m.

524. Chr. viminalis. Drei Exemplare, zu Chr. vimi- nalis m. var. @ gehörig. Die beiden ersten durch den Zettel gesteckten haben, wie es Linne’s Beschreibung. entspricht, ein hinten zweifleckiges Halsschild; bei dem dritten ist dasselbe ungefleckt,

525. Chr. 10punetata: gleichfalls drei Peeraplare, und zwar auf demselben Zettel; das erste zu Chr. rufipes m,, die beiden andern zu der bekannten Form der Chr. viminalis

160

gehörig. Linne hat sonach beide Arten nicht unterschieden, wie er denn überhaupt hier der Farbe der Beine nicht ge- denkt. Auch in dem Mus. Banks sind unter 10punctata beide Arten vermengt worden.

526. Chr. lapponica Chr. lapponica m. Die ha- bitwelle Aehnlichkeit dieser Art mit Chr. populi ist schon von. L. richtig bemerkt worden.

528. Chr. collaris Chr. collaris m.

529. Chr. sanguinolenta. Hr. W. hält das Exemplar der Sammlung für die von mir unter jenem Namen beschrie- bene Art, nur sei die Scheibe des Halsschilds glatt („smooth*); die Stücke, die er aus Deutschland und andern Theilen . Deutschlands gesehen, halte er gleichfalls für Linne’s Käfer, es sei jedoch bei den meisten derselben das Halsschild deut- lieh punktirt. Bei der von mir als Chr. sanguinolenta ange- nommenen Art ist die Punktirung der Halsschildscheibe etwas wandelbar; übrigens nennt auch Gyllenhal (Ins. Suee. III 460 n. 10) bei dem schwedischen Käfer den T'horax in der Mitte subtilissime, obsolete punctulatus, und Gr. Mannerheims mir brieflich ausgesprochene, später auch in der Ent. Zeit. 1854 S. 48 wiederholte Ansicht, nach welcher der Schwedische Käfer und sonach auch Linne@’s Chr. sanguinolenta luridi- collis m. sein soll; ist mir deshalb bis zum Vergleich schwe- discher Stücke noch etwas problematisch geblieben. Von den beiden, von W. zum Vergleich herangezogenen englischen, bei Stephens als Chr. sanguinolenta und distinguenda auf- geführten Arten habe ich keine aus England stammenden Stücke gesehen.

530. Chr. marginata = Chr. marginata m.

531. Chr. marginella —= Chr. marginella m.

535. Chr. ehrysocephala Cryptocephalus 'puneti- ger m. Hr. W. hält es für ein Versehen, wenn L. diese Art als

„saltatoria“ bezeichne und dadurch deren Deutung auf Haltiea chrysocephala Ant. veranlasst habe. Ich möchte lieber das Entgegengesetzte annehmen und mich dafür aussprechen, dass die Beschrei: ung. das Richtige, die Sammlung aber das Ver- sehen enthalte, zumal Hr. W. bei n. 544 selbst zugiebt, dass die Beschreibung der Chr. holsatica besser zu der unter die- sem Namen gelıenden Haltica, als zu dem unter demselben in der Sammlung steckenden Cyphon padi zu passen scheine.

546. Chr. tridentata Clythra tridentata Lac.

.547. Chr. 4punetata —= Clythra 4punctata Lac.

548. Chr. bipunetata Cryptocephalus bipunctatus m. Ob Cr. lineola Fab. wirklich nur var. des Cr. bipunctatus sei, erscheint Herrn W. noch einigermassen zweifelhaft, und er stützt sich dabei auf die allerdings merkwürdige That-

161

sache, dass Cr. lineola in England gemein sei, während Cr. bipunetata daselbst gar nicht vorkomme. Es liegen indess, auch abgesehen von dem Mangel aller wesentlichen Abweichungen, zu viele Beobachtungen vor, nach denen beide Thiere in copula angetroffen worden sind, als dass man an deren Zusammen- gehörigkeit zweifeln könnte. Auch führt ihn Linne& selbst (Syst. nat. ed. XII 597 n. 78 var. $) und ebensö Thunberg (Mus. nat. Acad. Upsal. Pars IV. Upsaliae 1787 S. 46) den Cr. lineola als blosse Farbenvarietät des Cr. bipunetatus auf, und gleicher Weise finden sich beide im Mus. Banks unter dem Namen Cr. bipunetatus verbunden.

550. Chr. Moraei = Cryptocephalus Moraei m.

551. Chr. nitens (die Art ist durch einen Schreib- fehler in der Sammlung als Chr. nitida bezettelt). Nach Hrn. W. ist der Käfer des Mus. Linne —= Crypt. nitens; dagegen schrieb mir Dr. Schaum, der die Sammlung gleichfalls ver- glichen hatte, darüber (ef. Linn. Ent. III S. 108): „die glän- zend goldgrüne Art mit gelben Beinen“, und hiernach kann ich die Art nur auf Cr. nitidulus m. beziehen. Oder sollte etwa diese Art der Cr. nitens der englischen Autoren sein? Linne’s Beschreibung schliesst augenscheinlich beide, auch fast von den älteren Schriftstellern mehrfach als Varietäten betrachtete Arten ein; seine grüne Varietät bezeichnet den Cr. nitidulus, die blaue Stammform den echten C.nitens, durch dessen bekannte Geschlechtsverschiedenheit auch die Angabe, dass bald alle Beine. bald nur die vorderen gelb seien, ihre Erklärung findet.

552. Chr. barbareae Cryptocephalus flavipes m., wie ich dies nach Dr. Schaums Mittheilung auch schon Linn. Ent. III S. 109 angegeben habe. Linne@’s Beschreibung verlangt jedoch schwarze Flügeldecken und Beine und ist deshalb mit jenem Käfer der Sammlung unvereinbar, so-dass letztere für die Aufklärung der lange im Dunkeln gebliebenen Linne’schen Art durchaus keinen Anhalt gewährt. Das Richtige hat jedoch ohne Zweifel Thunberg gesehen, welcher in einer selbst von den schwedischen Autoren übersehenen Stelle (Mus. nat. Akad. Upsal. Pars IV. Upsaliae 1787 S. 46). den Cr. barbareae als var. y zu Cr. bothnicus bringt. Bei der Beschreibung dieser Art, bez. des die Stammform bilden- den Cryptoc. decempunctatus (Linn. Ent. III S. 3 fi.) waren mir zwar noch keine Stücke desselben bekannt geworden, bei denen auch die feine gelbe Mittellinie des Halsschilds gefehlt hätte; gegenwärtig aber besitze ich zwei solche, zu- gleich etwas kleinere 3 aus Stettin und stehe nicht an, in: * diesen den Cr. barbareae Linn. zu erkennen.

353. Chr. labiata = Cryptocephalus labiatus m.

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554. Chr. sericea. Auch hier stimmt Hrn. W’s An- gabe nicht mit der mir von Dr. Schaum gemachten Mitthei- lung überein. Der erstere gedenkt nur eines Stückes und erklärt dies für Chr. hypochoeridis m. Dagegen schrieb mir Dr. Schaum hierüber (ef. Linn. Ent. III S. 106): Cr, sericeus ist in drei Exemplaren vorhanden. Die Exemplare auf dem Zettel sind die kleine Art (Cr. hypochoeridis); beigesteckt, aber auch von Linne [Dr. Sch. hatte dies aus der Beschaffen- heit der Nadel und der Behandlung des Käfers entnommen], ist ein Exemplar der grösseren Art mit dem eigenthümlich gebildeilen Abdomen.“ Letzteres ist ohne Zweifel ein 3 des von mir als Cr. sericeus beschriebenen Käfer’s.. Linne’s An- gaben bezeichnen an beiden Stellen (F. Suec. ed. II n. 554 und Syst. nat. 598 n. 86) den Käfer als blau „thorace, ely- tris pedibusque coeruleis) und verbinden damit aus der F. Suec. ed. I n. 418 eine Chrysomela viridis nitida nebst der Deser. „Insectum sericeo-riride etc.*, erfordern deshalb einen Käfer, der mindestens eben so häufig blau als grün gefun- den wird. Es passt dies nun keinesweges auf den Cr. hypo- choeridis m., von dem blaue Stücke zu den grössten Selten- heiten gehören (es sind mir davon unter mehr als hundert Exemplaren dieser Art aus Europa und Asien bis jetzt nur zwei blaue zu Gesichte gekommen), desto besser aber auf den Cr. sericeus m., welcher namentlich in Nordeuropa eben so oft blau als grün vorkommt, und dieser letztere wird des- halb auch als der echte Cr. sericeus Lin. festzuhalten sein. Die Nomenclatur der Sammlung aber glaube ich mir so er- klären zu müssen, dass Linn& anfangs beide Arten richtig unterschied, späterhin aber, und zwar erst nach dem Er- scheinen des Syst. nat. ed. XII, beide irrthümlich in seiner Sammlung wieder zusammenzog. Eine dunkle Erinnerung hieran hat sich auch bei Fabrieius erhalten, als er in seiner Sammlung, in welcher der echte Cr. sericeus L. ganz fehlt, die kleinere Art mit diesem Namen bezettelte und dem ent- sprechend in der Ent. Syst. (II 33 n. 66) von Linne’s Cr. hypochoeridis sagt, er sei vom Cr. sericeus kaum verschieden, „quamvis duplo fere major“. Nebenbei wird meine Deutung des Cr. similis Steph. auf Cr. hypockoeridis (Lin. Ent. II 136) hier von Hrn. W. bestätigt.

555. Chr. coryli = Cryptocephalus coryli m., die Be- schreibung bezeichnet jedoch nur das, auch nach meinen eigenen Erfahrungen häufiger vorkommende % dieser Art.

556. Chr. pini = Cryptocephalus pini m.

557. Chr. bothnica fehlt in der Sammlung, ist aber nach der Beschreibung unverkennbar, und auch durch die schwedische Tradition bekannt genug. |

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‚898. Chr. cordigera fehlt ebenfalls, ist aber eben so . wenig zweifelhaft als die vorhergehende Art.

559. Chr: 6punctata = Cryptocephalus 6punetatus m.

560, Chr. 10punctata (II) fehlt in der Sammlung, ist aber unzweifelhaft = Cr. 10punctatus m. Ueber die Namen- und Diagnosenverwirrung, welche bei dieser Art im Syst. nat. XII stattfindet, habe ich mich in der Linn. Ent. III $. 7 näher ausgesprochen.

*. 562. Chr. longimana Clythra longimana Lac.

563. Chr. merdigera Lema brunnea m. Linne’s _ Beschreibung betrachtet diese in Nordeuropa ungleich häu- figere Art als die Hauptform und unsere jetzt sogenannte L. merdigera als eine var. c.. te et pedibus nigris, für welche als die in Deutschland häufir-re Fabrieius : durch einen Miss- griff den Linne’schen Namen zur Anwendung brachte. Vergl. Ent. Zeit. 1841 S. 40 und die Bemerkungen von Lacordaire Phytoph. I S. 580’

567. Chr. asparagi:—= Lema asparagi m.

568. Chr. 12punetata —= Lema 12pnnetata m.

569. Chr. phellandrii = Chrysomela phellandrii m.

571. Chr. 4maculata fehlt in der Sammlung. Der Käfer ist Clythra 4maculata aller Autoren; die Deser. sagt ungenau: Capui excepta fronte nigrum, da nicht die Stirn, sondern die Oberlippe roth ist.

572. Chr. cyanella = Lema rugicollis m. Linne's Angaben sind so allgemein, dass sie auf alle blauen Ken Arten passen.

573. Chr. melanopa Lema melanopa m.

An weiteren Europäischen Arten werden noch im Syst. nat. XII 8.586 ff. aufgeführt und sind bez. in-der Sammlung enthalten:

17. Chr. cerealis —= Chr. eerealis m.

18. Chr. fastuosa Chr. fastuosa m. Linne bemerkt dabei: Habitat in Suecia, hat die Art also nach Abfassung der F. Suec. II als schwedisch kennen gelernt.

19. Chr. speeiosa fehlt in der Sammlung, ist aber wohl ohne Bedenken eine Form der vorhergehenden, cf. Linn. Ent. V S. 100.

28. Chr. lurida = Chr. lurida m.

33. Chr. variolosa fehlt in der Sammlung. Der Käfer ist Clythra variolosa Lac., lentisei Fab., Linn& aber nur als afrikanisch bekannt geworden.

42. Chr.analis fehlt ebenfalls in der Sammlung. Auch diesen Käfer hat L. erst: nach Abschluss der F. Suee. als

[2

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schwedisch (ad Hammarby) kennen gelernt, und zwar nach seiner Angabe durch Fabrieius, wodurch die hergebrachte Deutung desselben als riehtig verbürgt wird. Denn auch in des Letztern Sammlung findet sieh, ungeachtet der darin bei dieser Art herrschenden Verwirrung als erstes (bezetteltes) Exemplar desselben ein ziemlich grosses. Stück der braunen Form von Chr. analis m. Vergl. Ent. Zeit. 1849 $. 79.

46. Chr. americana fehlt in der Sammlung. Die Art war L. noch nicht als Europäisch bekannt, ist aber kenntlich genug geschrieben, und als Vaterland die Berberei (Barbaria) angegeben.

75. Chr. aurita fehlt gleichfalls (— Clythra aurita Lae.).

79%, Chr. Sguttata fehlt ebenfalls und ist eine einst- weilen verschollene Art. Linne’s Angaben darüber lauten: „C. eylindrica nigra nitidx, elytris ‘punctis quatuor flavis. Habitat in Hispania: Logie. Elytra singula punclis qualuor, quorum duae anteriora, duae posteriora.“* Mir ist kein Süd- europäischer oder Nordamerikanischer Käfer dieser Familie bekannt, auf den diese Angaben gedeutet werden könnten.

81. Chr. seopolina fehlt in der Sammlung (= Cly- thra scopolina Lac.)

83. Chr. bilineata fehlt ebenfalls, ist aber nach der sehr genauen Beschreibung unverkennbar = Cryptoe. bilineatus m. 98. Chr. stercoraria fehlt gleichfalls, ist aber —= Lema stercoraria Lac. und war L. noch nieht als Europäische Art bekannt.

Ueber den Befund der Banks’schen Sammlung kann ich mich kürzer fassen, da es sich hier nur um die Namen der in ihr vorhandenen Arten, nicht aber auch um den Vergleich - bestimmter Beschreibungen handelt. Von den Arten der Samm- lung stimmen nun naclhı Hrn. Waterhouse’s Musterung Chry- somela Banksii, adonidis, graminis, populi, staplıylea, polita, pallida, polygoni, fastuosa, aucta, marginella, fucata, phellan- drii, vitellinae, (Lema) 12punctata, asparagi, (Zeugophora) subspinosa, (Clythra) tridentata mit den bei uns unter diesen Benennungen bekannten, bez. von mir beschriebenen Arten überein. Chrysomela tenebricosa ist Timarcha laevigata; Chr. göttingensis Timarcha coriaria; Chr. haemoptera = göttingensis m.; Chr. haemorrhoidalis aenea m; Chr. aenea —'raphani m,; Chr. *armoraciae betulae m.. Unter Chr. 10punetata sind Chr. rufipes m. und viminalis m. var. verbunden, ‚eben so unter Chr. cerealis die echte Chr. cerealis m. und americana m., unter Chr. bipunctata der echte Cry-

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ptocephalus bipunetatus m. und lineola. Von zwei Exemplaren der Chr. sanguinolenta gleicht eins der Chr. sanguinolenta Mus. Linne, ist aber grösser und hat eine punktirte Scheibe des Halsschilds, das andere ist Chr. distinguenda Steph. Von dem Exemplare der Chr. eyarella bemerkt Hr. W.: „Lema cyarella? If it be, it is a singular variety, having a rufous paich on Ihe forehead;* und die Ulır. serieea wird von ihm fraglich zu Cryptocephalus sericeus Steph. gezogen, wel- cher von mir (Lion. Ent Il 136) eben so fraglich zu Cr. se- riceus m. gebracht worden war.

Ueber die Frage, ob die oben mitgetheilten der Linne- schen Sammlung entnommenen Aufschlüsse nun auch ohne Weiteres in unserer Nomenclatur zur Geltung und Anwendung zu bringen seien, hat sich Hr. Waterhouse nicht ausge- sprochen, wenn man gleich aus der Polemik, die sich in dem- selben Jahrgange der Transact. $. 333— 333 zwischen Dr. Schaum und ihm über die ev. Herstellung älterer Benennun- gen überhaupt mitgetheilt findet, wie aus dem Werthe, den er z. B. bei Chr. n. 535 auf den Bestand der Sammlung ge- legt hat, schliessen möchte, dass er sich zu einer Bejahung jener Frage hinneigen werde. Ich selbst wüsste die ein- zige Lema cyanella abgerechnet, und auch für diesen Fall würde mir eine gänzliche Umgestaltung unserer bisherigen Nomenclatur aus Zweckmässigkeitsgründen sehr bedenklich erscheinen in keinem anderen Falle, wo die Sammlung von der bislierigen Tradition abweicht, eine solche Ueberein- stimmung der ersteren mit den von Linn& selbst gegebenen Beschreibungen nachzuweisen, dass dadurch ein Verlassen der Tradition zu Gunsten der aus der Sammlung zu entnehmenden Bestimmungen gerechtfertigt würde. Vielmehr hat sich mir auch jetzt wieder duıch die zahlreichen zwischen der Samm- ‘lung und den Beschreibungen sieh vorfindenden Widersprüche . die Ueberzeugung aufgedrängt, dass Illiger vollkommen Recht hatte, wenn er (Mag. III 152) darüber klagte, „dass, unglücklich genug für die Synonymie, fremde Hände in der Linn&e’schen Sammlung beschäftigt gewesen sind“; und man wird deshalb nicht vorsichtig genug verfahren können, wenn es sich darum handelt, auf Grund von Linne’s Sammlung ‚allein und ohne die sorgfältigste Vergleichung seiner Sehriften Aenderungen in den bisher geltenden Benennungen einzelner Arten vorzunelimen.

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Cassida desertorum Gebl. . von

C., A. Dohrn.

Herr Alexander Becker in Sarepta, dem wir schon eine Menge Bereicherungen der europäischen Fauna verdanken, hat auch die in der Ueberschrift erwähnte interessante Art an Salsola aufgefunden*). Wie selten dieselbe bisher in den europäischen Sammlungen gewesen sein muss, ergiebt sich am schlagendsten aus dem Umstande, dass mein Freund Boheman sie in seiner musterhaft fleissig gearbeiteten Monographia Cassi- didarum, .zu welcher er das Material fast aus allen grösseren ‚Sammlungen unseres: Continents durch Correspondenz und Autopsie zusammenbrachte, als eine ihm unsichtbar geblie- bene anführt. (l. ce. Tom. I]. pag. 492). Auch in dem später (1856) von ihm verfassten Catalogue of Col. Ins. in the Coll. of the Brit. Museum figurirt sie als ihm unbekannt. Boheman hat sich folglich darauf beschränken müssen, die von Gebler im Moskauer Bulletin 1833 Tom. VI. pag. 305 gegebene Diagnose (wiederholt im Bulletin 1848 Tom. XX1., Heft HI pag. 8) aufzuführen.

Gebler bezeichnet"bei der 1833 gegebenen ausführlichen Beschreibung die Art als „Prope Loktewsk 2 specimina capta“ und 1848 „Selten bei Loktewsk und in der sibirischen Steppe.“ Es haben ihm also nur wenige Exemplare vorgelegen.

Da ich durch Herrn Becker’s freundliche Mittheilung in den Besitz einer grössern Zahl von Exemplaren gelangt bin, so habe ich zu Gebler’s eitirter Beschreibung mancherlei hin- zuzufügen. |

Vorweg will ich bemerken, dass ich vor Jahren aus dem Petersburger Museum ein Exemplar mit der Angabe Lacus Indersk erhielt, und dass an der Echtheit dieses Typus um so weniger zu zweifeln ist, als die vorliegende Art sich durch ihren Bau vor allen übrigen leicht wahrnehmbar auszeichnet. Zwar beginnt Gebler seine Beschreibung mit den Worten: „Statura CO. nobilis* aber dies kann höchstens von der Länge gelten, weil ©. deseıtorum entschieden convexer gebaut ist, namentlich der überstehende Rand der Flügeldecken niemals wie bei C. nobilis die Neigung zeigt, sich horizontal wie bei den meisten Arten der Gattung abzuflachen, sondern perpen-

*) Ich erhielt sie von ihm unter dem Namen O. salsolae, unter welchem er sie auch in dem 1861 in Moskau gedruckten „Verzeich- niss der Käfer um Sarepta* aufführt.

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dieular, ja fast nach innen umgebogen erscheint. Das giebt der C. desertorum gleich einen auffallend von allen anderen Cassiden abweichenden Habitus, der sich auch noch dadurch charakterisirt, dass das Halsschild nicht, wie Gebler angiebt, semieircularis ist, sondern ziemlich entschieden triangu- laris, nur dass die Seiten nicht streng geradlinig sind, son- dern etwas rundlich nach aussen sich vorbiegen.

Wenn Gebler ferner in der Diagnose sagt: „pallida, roseo-variegata“, wenn er in der Beschreibung angiebt „Scu- tellum roseum“, und wenn er am Schlusse fragt: „Nescio, an vividis idem color roseus, an alius?“, so bin ich zwar nicht im Stande, dies positiv zu erledigen, habe aber nach Mass- gabe der mir vorliegenden Exemplare folgendes zu con- statiren: ; | 1. Das sibirische Exemplar vom Indersk See hat von seiner als ich es erhielt, noch schwach grünlichen Farbe im Laufe der Jahre immer mehr eingebüsst und ist gleiehförmig gelbbraun geworden, wie dies ja durchschnittlich bei allen srünen Cassiden der Fall ist. | 2. Die von Sarepta erhaltenen Exemplare sind zur Zeit noch alle in der Grundfarbe grün: aber die vor zwei Jahren erhaltenen. sind schon nicht mehr so frisch in der Farbe als die zuletzt eingesandten.

3. Der „color roseus“ bedeutet wahrscheinlich das „plus minusve pubertatis* wie der Goldglanz bei den verwandten Arten. An einer Reihe meiner Exemplare sind rosenrothe Flecke noch deutlich wahrzunehmen, am intensivsten an der Schulterbeule, demnächst am Apex, und bisweilen auf der hintern Hälfte des Discus der Elytra.

4. Bei einzelnen Exemplaren ist. alles Rosenroth. ver- schwunden; bei keinem einzigen ist das Scutellum anders.als dunkler oder matter grün gefärbt.

Demnach wäre aus der Geblerschen Diagnose:

„Ovata, convexa, pallida, roseovariegata, thorace elytris- que punetulatis,* das roseovariegata zweckmässiger zu streichen, oder durch ein vorgesetztes interdum zu modifi- eiren. Etwas vollständiger würde sie lauten:

Ovata, valde convexa, virescenti pallida, in- terdum roseovariegata, thorace elytrisque pune- tulatis.

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Literatur.

Genera des Col&opteres par Th. Lacordaire.

Tome septieme, eontenant les familles des Cureulionides (suite), Scolytides, Brentlides, Antlıribides et Bruchides. Paris, Roret 1866.

Im Begriff das gegenwärtige Heft der Zeitung für den Druck abzuschliessen, erhalte ich den vorliegenden Band des

für die Coleopterologie in seinem ausgezeichneten Werthe

unbestritten anerkannten Werkes. Das verhindert mich zu meinem Bedauern, ausführlicher darauf einzugehen, indessen genügt es der allgemeinen Ungeduld der längst harrenden Coleopterophilen, wenn ihnen angezeigt werden kann: „der erwaıtete Band ist da!“

Er enthält auf 620 Seiten den Abschluss der im sechsten Bande begonnenen Cureulioniden sensu stricto, (1—348), ‘daran schliessen sich die Scolytiden (Xylophagen, Bostıy-

ehiden, Tomieiden Autorum) (349—398), darauf. folgen die -

Brenthiden (399—475), diesen die Anthribiden (476— 596) und zum Schluss die Bruchiden (597-606). Auf Seite 609 und 610 weiset der Verfasser der früher von ihm zu den Cossoniden verwiesenen Gattung Tanaos Schönh. ihren Platz wieder unter den Cybebiden an, und restituirt dieser Gruppe den von Schönherr ihr gegebenen Namen Tanaoniden.

Je riesiger das Material der von Schönherr als Cureulio-

niden znsammengefassten Käferfamilien in den letzten Jahren wuchs (Schönherr beschrieb 7141 Species man sprieht jetzt von fast 30,00)) um desto mehr ergab sich die Unhaltbar- keit der Schönherr’schen systematischen Grundlinien. Natür- lich war es leichter, bald hier bald da an frappanten Bei- spielen dies nachzuweisen, als für diese ungeheure Armee eine neue Kaserne zu bauen. Meister Lacordaire bat sich dieser ebenso schwierigen als nicht in allen Einzelnheiten vollkommen gleich- mässig zu bewältigenden Arbeit mit Fleiss und Gewissenhaf- tigkeit unterzogen, und es ist weder zu stolz noch zn be- scheiden, sondern wahr und richtig, wenn er den vorliegenden Band mit den Worten schliesst: „La classification des Cur- culionides est sortie de la fausse voie dans lagnelle elle

etait engagee, et pour le moment c’est la l’essentiel.“ C. A. Dohrn.

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Diplosis tritiei und Dipl. aurantiaca | von Dr. Balthasar Wagner in Fulda. (Schluss.) (Hierzu Tafel 111.)

Die grössere oder geringere Anzahl der in einem Blüth- chen lebenden Maden bestimmt das Schicksal des Fruchtkno- tens. Ist diese Zahl beträchtlich, so wird das Blüthehen absolut unfruchtbar; sind aber nur wenige Maden vorhanden, so resultirt ein abnorm gebildetes Samenkorn, das in der Richtung der Längs- und Queraxe einen Mangel erkennen lässt. Hierbei macht sich speciell der Grad der Fruchtbar- keit des Bodens geltend: während auf dem mageren Acker diejenigen Blüthehen, welebe von der Made verschont blieben, Samen von gewöhnlicher Grösse enthalten, sind die des frucht- baren Ackers häufig ausnehmend stark entwickelt, und selbst die sonst regelmässig abortirenden oberen Blüthehen der Aehr- chen bringen meist ihr Korn zur Entwickelung, so dass auch hier wie in anderen Fällen die Productivität des Bodens einen Theil des von dem Insekte herbeigeführten Verlustes wieder ersetzt. Indem dann die unfruchtbaren Blüthchen zusammen- fallen und die leeren Aehrchen sich an die Spindel legen, treten die strotzenden desto mehr hervor, wodurch die Con- touren der Aehre äusserst unregelmässig werden. Diese von unseren Landwirthen mit dem Worte „Zahnlücken“ bezeichnete Erseheinung fällt besonders am Roggen auf und tritt unmit- telbar vor der Ernte allermeist hervor. Ueberhaupt sind gegen die Ernte hin die Spuren der von unserer Mücke an- geriehteten Beschädigung am augenfälligsten. Beim gänzlichen Fehlschlagen sämmtlicher Blüthehen einer Aehre hört die allen Theilen der Pflanze zu Gute kommende Zufuhr an Nah- rungssäften schon zu einer Zeit auf, wo der Halm noch grünt; dieser stirbt sammt der Aehre ab und sieht. später wie ver- sengtaus. Daraus erklärt sich das Vorkommen ganzer Büschel solcher schmächtiger Halme mit leeren Aehren zwischen reifem Weizen.

In den Aelıren verweilen die Maden, bis sie dasjenige Quantum Bildungsmaterial sich angeeignet und in Form des Fettkörpers aufgestapelt*haben, welches die Entwickelung zur Puppe nöthig macht, wo alsdann auf die Mahnung einer ihnen inhärirenden Stimme, die seitherige J,ebensweise aufzugeben und mit einer unterirdischen zu vertauschen, in denselben der Wandertrieb erwacht. Diesen Entwickelungsgrad haben sie

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schon wenige Wochen nach dem Auskriechen erlangt; wenig- stens findet man oft in noch blühenden Aehren völlig reife Maden. Da nun das Ablegen der Eier mehrere Wochen währt, so müssen die Maden zu sehr ungleicher Zeit zur Reife kommen: für die Erstlinge wird dieser Moment viel früher eintreten, als für Maden von späterem Datum. Nehmen wir die in Mitteldeutschland durchschnittlich Anfangs Juni begin- nende Flugzeit zu 6 Wochen, die Entwickelungsdauer der Embryonen zu 8 Tagen und die eigentliche Wachsthums- periode der Maden in den Aehren zu 3 Wochen an, so er- giebt sich für die Auswanderung der Maden ein Zeitraum von ebenfalls ungefähr 6 Wochen, welcher den ganzen Monat Juli und einen Theil vom Juni und August umfasst. Bei dieser theoretischen Berechnung kommt aber zunächst in Be- tracht, dass die Auswanderung der Maden von einer äusseren Bedingung abhängt, der zufolge dieselbe während dieser Zeit nieht continuirlich, sondern periodisch erfolgt. Diese Vor- bedingung ist Regen, vielleicht auch starker Nachtthau. Dass man dem Regen einen bestimmenden Einfluss auf die Auswanderung der Maden zugestehen müsse, ist zwar die Meinung fast sämmtlicher Autoren; aber an direeten Beobach- tungen fehlt es gar sehr. Ich selbst wurde zuerst vorigen Sommer darauf aufmerksam, dass Regen dabei wirklich eine wichtige Rolle spielt. Die Aehren eines Weizenackers, dem ich gewöhnlich das Untersuchungsmaterial entnahm, strotzten noch am 26. Juli von Maden, deren Zahl, wie ich annehmen musste, sich während der vorausgegangenen anhaltend trocke- nen Witterung durchaus nicht vermindert hatte, Die nächst- folgenden 2 Tage waren so regnerisch, dass von mir der Besuch des Ackers unterblieb. Tags darauf überzeugte ich mich von der vorgegangenen Veränderung: nur noch ganz wenig Maden waren in den Aehren aufzufinden, und da auf anderen Aeckern die gleiche ‚Wahrnehmung gemacht wurde, musste ich den Grund hiervon in dem eingetretenen Regen- wetter suchen.

Um dieselbe Zeit wurde ich aufmerksam auf eine Lebens- gewohnheit der Maden, welche sie mit gewissen anderen Gallmücken theilt; ich meine das Springen, dessen biologische Bedeutung fast allgemein verkannt wurde. Es ist interessant, dieses Springen auf dem Tisch unter der Lupe zu beobachten. Die Made setzt den Saugrüssel fest auf die Tischplatte und schlägt dann ähnlich einer beissenden Ameise den Hinterleib so nach unten ein, dass das Aftersegment dieht hinter den Kopf kommt, worauf eine Pause von einigen Sekunden ein- tritt, offenbar, um den angeschröpften Saugmund wieder flott zu machen; dann aber schnellt sie den Vordertheil in die

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Höhe und bewirkt hierdurch, sowie auch wegen des Wider- standes, den die harte Unterlage gegen das Hinterleibsende leistet, einen gewöhnlich 1 bis 2 Zoll hohen und 3 bis 4 Zoll weiten Sprung, und zwar sets nach vorn.

Von dieser Fähigkeit macht die Made Gebrauch, wenn sie die Aehre verlässt, um in die Erde zu gehen, wovon ich mich in diesem Sommer bei Regenwetter wiederholt direct überzeugte. Zuerst geschah dieses am 30. Juni, 1. und 2. Juli, an welchen Tagen die Maden bis auf einen kleinen Rest die Roggenähren verliessen; dann am 11. und 12. Juli, wo ein Theil der Maden aus den Weizenähren ging, während die meisten übrigen erst Anfangs August nachfolgten. In all diesen Fällen hingen während des Regens und unmittelbar nachher einzelne Maden an den Aehren, von wo sie mittels eines Sprunges den Boden erreichten. Niemals sah ich dabei eine Made an einem Halme, weshalb ich es als einen Irrthum bezeichnen muss, wenn manche Autoren geradezu behaupten, die Maden stiegen an den Halmen hinab.

Dass die Auswanderung nur unter Mitwirkung von Feuch- tigkeit erfolgt, lässt sich schon daraus schliessen, dass reife Maden in Aehren an einem trockenen Aufbewahrungsorte niemals freiwillig auswandern. Von oben genanntem Weizen- acker wurden am 26. Juli Aehren auf feuchte Erde gebracht und dann zwar draussen, aber geschützt vor den atmosphä- rischen Niederschlägen, aufbewahrt. Obgleich nun die Erde fortwährend von unten her feucht erhalten wurde, gingen die Maden doch nicht hinein; sogar in diesem Frühjahre befanden sie sich noch in den Aehren, und in der untersuchten Erde war keine einzige Made aufzufinden. Hier fehlte es also nicht an Feuchtigkeit, aber dieselbe kam mit den Maden in keine unmittelbare Berührung und wurde darum auch nicht zu einem Anlass zur Auswanderung.

Vielleicht lässt sich die Einwirkung des Wassers auf die Maden so erklären: die zwischen die Spelzen gelangende, erst nach 1 bis 2 Stunden wieder verdunstende Wasseransamm- lung versetzt einerseits die Maden in Unbehagen, erleichtert aber andererseits das Hervorkriechen auf die nassen Aehren und wird dadurch für die Würmcehen zu einem Signal, wel- ches gerade jetzt in ihnen die Wanderlust wach ruft, weil der von der Feuchtigkeit gelockerte Boden das Eindringen in denselben sehr begünstigt.

An einer bestimmten Auswanderung betheiligen sich immer nur diejenigen Maden, welche die hierzu erforderliche Reife besitzen; die übrigen bleiben vorerst noch in den Aehren zurück. Erreichen diese bis zum nächsten Regen auch nur das Minimum ihrer Entwickelung für die unterirdische Lebens-

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weise, so folgen sie jenen nach u. s. f. mit dem Rest der Maden. Nur wenn der Regen so lange ausbleibt, dass auch die Spätlinge zur Reife kommen konnten, findet eine allge- meine Auswanderung statt.

In den zur Erntezeit untersuchten Aehren findet man theils vertrocknete, theils aber auch ausgebildete lebende Ma- den. Das Vertrocknen ersterer erfolgte, weil die Ernährungs- quelle versiegte, d. h. das Korn hart wurde, bevor sie die Minimalgrösse erlangten; auf die anderen kommen wir später zurück.

Im Leben der Made sind mindestens 5—6 Entwickelungs- phasen zu unterscheiden; nur die 3 letzten habe ich verfolgen können, weshalb ich mich auf deren Charakterisirung be- schränke. Indem wir also die ersten Jugendformen, an denen, abgesehen von der verschiedenen Grösse und Schattirung, die Auffindung unterscheidender Merkmale schwierig ist, über- gehen, betrachten wir die ersten jener 3 Phasen. .

Um die Zeit, zu welcher die Made (Fig. 7) die Erde aufsucht, schimmert der eitronen- bis chromgelbe Fettkörper durch die ganz glatte, glashelle Larvenhaut; die Stigmen sind dem Vorderrande der betreffenden Ringe genähert, nur die des Prothorax sind mehr nach hinten und oben gerückt und die des achten Abdominalringes stehen am Ende des ab- gerundeten Vorsprunges, in welchen der Hinterrand des Ringes jederseits ausläuft, auch sind sie nicht auswärts, sondern nach hinten gerichtet. Besser als an den vorhergehenden Alters- folgen lässt sich jetzt die Beschaffenheit des letzten Abdomi- nalringes erkennen. Derselbe (Fig. 8) kann ganz von der Bucht des vorletzten Ringes aufgenommen werden und zeigt am abgestutzten Hinterrande 4 kegelförmige Zäpfchen, wovon die 2 mittlen kleiner sind; mehr unten stehen jederseits in ungleicher Höhe 2 spitze Höcker, der obere mit langem, der untere mit sehr kurzem, von oben nicht siehtbarem Dörnchen.

Aus dieser Made mit glatter Oberfläche geht durch Häu- tung eine Form hervor, an der die Larvenhaut (Kopf und Aftersegment ausgenommen) von äusserst kleinen spitzen Höckerchen wie übersäet ist. Um diese deutlich zu erkennen, hat man sich einer wenigstens 150fachen Vergrösserung zu bedienen und das Auge vornehmlich auf die lichteren Seiten- ränder zu richten. Krümmt sich die Made seitwärts, so treten auf der convexen Seite die Höckerchen sehr schön hervor; bei einer wälzenden Bewegung der Made lösen sich die in Sicht kommenden Höckerreihen ab.

Zwar sind es im Allgemeinen die hiervor beschriebenen Maden mit glatter Körperhaut, welche man bei der Auswan- derung auf den Aelhren trifft; doch habe ielı unter ihnen aus-

173 nahmsweise auch Exemplare der höckrigen Form gefunden, die also die Häutung schon vorher in der Aehre bestanden.

In der letzten Phase, welche unmittelbar auf die höckrige Form folgt, ist die Larvenhaut von schuppenförmigen Plätt- chen mit hinten übergreifenden Rändern getäfelt, weshalb die Seitenränder rückwärts sägezähnig erscheinen.

Auf dem Boden des Ackers angelangt, kriechen die Maden alsbald in die Erde und verbringen darin den Rest des Sommers, den Herbst, Winter und Frühling. Nach Fitch sollen „die Maden unter dumpfigen oder moderigen Büscheln von Stroh und Stoppeln und in der Erde nahe der Oberfläche iu Lagen“ vorkommen. Ich habe sie da niemals finden kön- nen, wohl aber in einer Tiefe, die zwischen 1 bis 5 Zoll va- rürt. Die Made flieht nämlich gleich anderen unterirdisch lebenden Insektenlarven trockene Erde und sucht je nach dem Feuchtigkeitsgehalte des Bodens bald ein höheres, bald ein tieferes Niveau auf; denn wenn auch feststeht, dass sie in diesem Stadium gegen eine trockene Umgebung einen hohen Grad von Resistenz besitzt, so tritt doch bei fehlender Feuch- tigkeit eine Unterbrechung der Entwickelung ein, die sie natur- gemäss zu verhüten sucht. Nach Regenwetter, wo der Boden viel Wasser enthält, trifft man die Maden viel weiter oben (an der Oberfläche selbst aber wohl nur bei allzu grosser Belästigung durch das Wasser) als bei andauernd trockener Witterung. Auch Frost scheint der Made nicht gleichgültig zu sein, da man im Winter viel tiefer nach ihr graben muss,

als im Herbst und Frühling.

Zu dieser Bewegung in verticaler, wenn auch vielleicht weniger horizontaler Richtung passt die von Fitch auf die Made angewandte Bezeichnung „schlafender Zustand, Winter- schlaf“ ziemlich schlecht. Eben so wenig kann ich ihm bei- stimmen, wenn er behauptet, das Insekt erfalıre °/, seiner ganzen Lebenszeit hindurch keine irgend merkbare Veränderung. Freilich können wir dermalen noch Nichts über die während der langen Periode im Inneren der Made stattfindenden vi- talen Vorgänge sagen; doch wissen wir, dass bei der Meta- morphose die inneren Veränderungen mit den äusseren Hand in Hand gehen und dürfen also, da letztere oben nachgewiesen wurden, erwarten, dass das angehäufte Baumaterial, nament- lich in den wärmeren Jahreszeiten, nicht bis zur Verpuppung die Rolle eines todten Capitals spiele.

Gegen Ende der Larvenzeit steigt die alsdann in ihren Bewegungen äusserst schwerfällige Made bis in die Nähe der Oberfläche empor und verpuppt sicl: hier. Die Puppe ist so wenig bekannt!, dass wir noch nicht eine einzige Abbildung von ihr besitzen. Fitch giebt eine Beschreibung nach auf-

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gefundenen Puppenbälgen (cases of the pupae), aber die Puppe selbst hat er eben so wenig gesehen, als irgend ein anderer Schriftsteller. Alles, was wir anderswo darüber erfahren, bezieht sich auf die unter dem Larvarium zusammengezogene ruhende Made oder Scheinpuppe, und dies hat vielfach zu dem Missverständnisse geführt, man habe es gleichwie bei Ceei- domyia destructor mit einer pupa obtecta zu thun. Zu be- sonderer Befriedigung gereicht es mir deshalb, nicht nur über die Natur der wahren Puppe etwas Positives ermittelt zu haben, sondern auch durch Auffindung untrüglicher Merkmale schon an der Form der Puppe beide Geschlechter sicher unter-

scheiden zu können, wie sich aus nachfolgender Beschreibung.

ergeben wird. Puppe.

2 (Fig. 9, W, 11). Länge 1,6 Mm., Br. 0,4 Mm. Citro- nengelb, die zwei letzten Abdominalringe etwas lichter; Athem- röhrchen am Vorderrande des Prothorax und eine Linie am Hinterrande der Abdominalringe braun. Auf der Stirn, genau da, wo die Fühlerscheiden hervortreten und dann an den Seiten des Kopfes herablaufen, stehen 2 Borsten, etwa von Länge der Athemröhrchen. Die Scheiden des dritten Beinpaares ragen blos bis auf den fünften Abdominalring herab. Hinterleibsende ohne vorspringende Anhängsel.

d. Länge 1,3 Mm. Die Scheiden des dritten Beinpaares endigen auf dem siebenten Abdominalringe. Der neunte Hinterleibsring trägt zwei stumpfe Zapfen, welche ihrer Lage nach den beiden Zangenhälften entsprechen.

Behufs Entsendung der Imago wälzt sich die Puppe an das Tageslicht, das sie auf kürzestem Wege zu erreichen sucht, wie folgender Versuch zeigt. Ein 8 Zoll langer und 11, Zoll weiter Glaseylinder wurde auf die Bodenöffnung eines niedrigen Blumentopfes gestellt, zu seiner Befestigung unten von etwas Erde umgeben und dann inwendig etwa 2 Zoll hoch mit Erde versehen. Mit Hülfe eines mit Wasser sefüllten Glasröhrchens, dessen Inhalt erst nach Beseitigung eines zum Verschluss der oberen Oeffnung benutzten Kork- stöpsels ausfliessen konnte, wurde eine Anzahl Maden unten in den Cylinder gebracht und dieser endlich ganz mit Erde gefüllt. Damit diese feucht blieb, wurde dann und wann etwas Wasser in den Untersatz gegossen. Nach einiger Zeit gewahrte ich an der Innenwand des frei hervorstehenden Cylinder- theiles in verschiedener Höhe einzelne Puppen, aus denen in den nächsten Tagen Mücken hervorgingen. Jeder Versuch derselben, sich in Freiheit zu setzen, war vergebens, da sich ihnen nirgends ein Ausweg zeigte und sie die Fähigkeit, die Erde zu durchdringen, verloren hatten. Von dem durch die

=

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Glaswand eingedrungenen Lichte getäuscht,. war keine der Puppen bis zum oberen Ende des Cylinders emporgestiegen, obgleich sich hierin für die Mücken die einzige Möglichkeit einer Befreiung darbot.

Der Vorgang beim Ausschlüpfen ist folgender: auf dem Rücken liegend, krümmt die Puppe abwechselnd den Hinter- leib nach der Bauchseite hin und streckt ihn dann wieder aus, bis nach ungefähr 2 Minuten der Puppenbalg auf dem Thorax in einer Längsspalte zerreisste Hiernach wirft sich das Insekt auf die Seite und ruht einen Augenblick, um alsdann mit vermehrier Kraft das Befreiungswerk fort- zusetzen. Nachdem Thorax, Kopf und Bewegungsorgane her- vorgezogen worden sind, wird mit Hülfe der Beine auch der Hinterleib ganz von dem Balge befreiet, und nun hat die junge Mücke nichts Eiligeres zu thun, als ein dunkles Plätz- chen aufzusuchen, wo sie die zusammengelegten, an die ortho- pteren Nymphen erinnernden Flügel durch eine Art schütteln- der Bewegung entfaltet.

b. Aurantiaca.

Diese Speeies ist mit der eben besprochenen so innig vergesellschaftet und durch grosse Uebereinstimmung in der Lebensweise so eng verbunden, dass es erst nach genauer Bekanntschaft mit den verschiedenen Ständen beider gelingt, sich vor Verwechselung zu bewahren. Da das ? einer langen Legeröhre ermangelt, so kann es nicht wie das der Tritiei die Spelzen durchbohren; es muss also, um dennoch die Eier so zu placiren, dass die Maden den Fruchtknoten leicht er- reichen, ein anderes Verfahren einschlagen. Worin das be- steht, können wir draussen mittels der Lupe sehen. Das ins Auge gefasste ? mag beispielsweise an dem unteren Ende einer Roggenähre sitzen. Von Aehrchen zu Aehrchen schrei- tend, bleibt es bisweilen stehen und richtet die Spitze des gekrümmten Hinterleibes gegen das obere Ende eines Blüth- chens, worauf es nach kurzer Pause die Reise fortsetzt, ohne sich von einem zufällig quer über der Aehre ligenden Halme aufhalten zu lassen. Oben angelangt, fliegt es zum unteren Ende zurück und macht denselben Weg auch auf der andern Aehrchenreihe. Bei der Untersuchung der Aehre finden wir an der Innenseite der inneren Spelze mehrerer Blüthehen ein Eierhäufehen, umgeben von der eingeschlagenen Spitze der Spelze. Es sind Eier unserer Mücke, welche also wirklich bei jeder Pause die Hinterleibsspitze oben zwischen die Spel- zen steckte.

Die Eier sind blass braunmgelb, wodurch sie sich von denen der Tritiei leicht unterscheiden lassen. Dagegen mögen manchen Beschreibungen nach die Eier von Thrips cerealium

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Hal., die allerdings auf den ersten Blick mit denen der Au- rantiaca grosse Aehnlichkeit zu haben scheinen, oft für Eier der Weizenmücke gehalten worden sein. Um dieser Ver- wechselung zu entgehen, braucht man sich blos zu merken, dass die Eier des Thrips röthlich gelb und präpilirt, d. h. am Kopfende mit einem dunkeln Knopfe versehen sind.

Am Roggen habe ich Aurantiaca oft in grösserer Zahl angetroffen als Tritiei; unter den Schaaren am Weizen, der hier regelmässig etwas später zur Blüthe kommt, aber immer nur ganz vereinzelt. Ich war hierdurch eine Zeit lang versucht zu glauben, ihre Flugzeit beginne früher als die der Tritiei; doch spricht meine übrige Erfahrung nicht dafür.

Die eben der Eihaut entschlüpfende Made ist zwar auch glashell, wird aber bald blass- und hiernach intensiv orange- farbig. Wenn sie die Aehre verlässt und in die Erde geht, ist die Larvenhaut glatt wie bei Tritic. Nach der folgenden Häutung erscheinen aber neben den Höckerchen auch noch rückwärts gerichtete Dörnchen (Fig. 17) von bestimmter Anordnung: an den Thorax- und den 8 ersten Abdominal- ringen stehen beiderseits auf. der Mitte des Ringes, also hinter den Stigmen, 2 solche Dörnchen, wovon das untere schon der Bauchfläche angehört und deshalb am besten bei wälzender Bewegung der Made wahrgenommen wird; ausser- dem zeigt der Hinterrand des achten Abdominalringes etwas oberhalb der Stigmen jederseits noch ein Dörnchen, und am Vorderrande des Prothorax bilden ihrer 10 eine Onerreile| Im Uebrigen sind die früheren Merkmale geblieben. Nach der letzten Häutung treten die Dörnchen ganz in gleicher Weise neben der schuppigen Seulptur an der Larvenhaut auf (Fig. 18).

Das Zurückbleiben einer Anzahl Maden in den Aehren bis zur Ernte, nachdem gewöhnlich die meisten derselben längst die Erde aufgesucht haben, ist eine merkwürdige Er- scheinung im Leben beider Species. Bei Tritiei lässt sich der Grund davon leicht einsehen. Wenn die Maden derselben reif sind, verlassen sie die Aehren, sobald Regen eintritt; nur diejenigen, welche durch das Ausbleiben des Regens an der Auswanderung gehindert sind, gelangen mit dem Getreide in die Scheune. Bei Aurantiaca, deren Maden man immer nur in geringer Anzahl entweder allein, oder vergesellschaftet mit denen der Tritici in den Blüthehen antrifft, ist das anders. Schon zu einer Zeit, wo man annehmen muss, dass noch keine Auswanderung aus den Aehren stattgefunden hat, findet man Maden derselben unter der Larvenhaut zurückgezogen, die sich unmöglich an der nachfolgenden Auswanderung be- theiligen können, da sie erfahrungsmässig diesen einmal an-

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genommenen Zustand der Stabilität in den Aehren fortan un- verändert beibehalten. Hieraus möchte man folgern, dass die reifen Maden nur dann die Aehren verlassen, wenn ihrerseits der Regen nicht auf sich warten lässt, und dass sie im an- dern Falle alsbald Vorkehrungen zu einem dauernden Auf- enthalte in den Aehren treffen, indem sie sich durch Zurück- ziehen unter der Larvenhaut in dieser Schutz gegen äussere Einflüsse und zugleich ein bequemes Lager schaffen. Indess kann ich diese Schlussfolgerung nicht ganz verbürgen, denn sie setzt voraus, dass auch bei Aurantiaca die Auswanderung der Maden durch Regen vermittelt wird, worüber ich aber noch keine volle Gewissheit erlangt habe.

Die Puppe endlich ist nicht wie die der Tritiei eitronen- gelb, sondern intensiv orangeroth.

5. Ihre natürlichen Feinde.

Es lässt sieh zwar eine ganze Reihe von Thieren nam- haft machen, welche dazu beitragen, die verderblichen Wir- kungen unserer beiden Mücken in gemessene Grenzen einzu- schliessen; indess mögen hier nur diejenigen in Betracht kom- men, von denen wir annehmen dürfen, dass ihnen die Natur speciell das Vertilgungswerk übertrug. Zu diesen gehören in erster Linie gewisse Ichneumonen, deren Existenz aus- schliesslich durch die dieser Mücken bedingt ist. Schon Kirby beobachtete an Weizenähren 3 verschiedene Species dieser parasitischen Ichneumonen, wovon er die Weibchen beschrieb und abbildetee Während nun die meisten späteren Schrift- steller es vorzogen, den grossen englischen Forscher einfach zu eitiren, haben andere, wie z. B. Curtis in den „Farm Insects“, sich nicht damit begnügt, sondern auf Grund eigener Unter- suchungen genauere Beschreibungen und Abbildungen davon seliefert. Allgemein scheint man jedoch nach dem Vorgange Kirby’s die Insekten sich im Felde verschafft zu haben; denn nirgends lese ich, dass man sie durch Zucht aus den Maden gewann, was doch nöthig ist, wenn wir über die Zugehörig- keit Gewissheit bekommen wollen. Die Trennung der Weizen- mücken in zwei unterschiedene Species macht nun auch eine Sonderung ihrer eigenthümlichen Parasiten nothwendig: es ist auszumitteln, was der einen und was der andern,"oder viel- leieht auch beiden gemeinsam angehört. Zur Lösung dieser Aufgabe sehe ich mich jedoch dermalen noch nicht in den Stand gesetzt, theils weil die Zahl der Parasiten voriges Jahr noch gering war, theils weil die beiderlei Maden nicht durch- weg streng genug gesondert waren, um vor jeder Verwechse- lung sicher zu sein. Geleitet von der Wichtigkeit dieser Vor- bedingung, habe ich gegenwärtig mit den eingesetzten Maden

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solche Anordnungen getroffen, dass ich mit Zuversicht jenes Ziel zu erreichen hoffe. Indem ich mich deshalb für jetzt darauf beschränke, zwei Species aufzuführen, von denen ich wohl versichert bin, dass sie der Tritici zugehören, behalte ich mir vor, zu einer andern Zeit auf den Gegenstand zurück- zukommen.

Beide Species der durch Zucht aus Maden der Tritiei erhaltenen Parasiten gehören den Platygastroiden an. Der eine Parasit ist Ichneumon inserens Kirby. Derselbe erscheint gleichzeitig mit den eierlegenden Mücken an den Aehren und zwar schon vor dem Auskriechen der ersten Maden, woraus Kirby ganz richtig folgerte, dass der Angriff nicht direkt auf die Maden gerichtet sein könne; ob aber der Parasit die Eier der Mücke anbohre, oder seine Eier neben diese absetze, ist eine von Kirby offen gelassene Frage. Ich habe zu wieder- holten Malen eine Anzahl Blüthehen untersucht, wovon ich annehmen musste, dass der vorher daran beobachtete Parasit seine Eier in ihnen deponirt habe, diese aber bei den Eiern der Mücke niemals auffinden können, was mich glauben lässt, dass wirklich die Eier angebohrt werden. Der Parasit geht diesem Geschäft so eifrig nach, dass er der eierlegenden Mücke buchstäblich auf dem Fusse folgt, denn bisweilen drängt er sich unter dieselbe und durchbohrt gleichzeitig mit ihr eine und dieselbe Spelze. Heutzutage ist die von Kirby gewählte Benennung ersetzt durch:

1. Isostasius punetiger Först. (Fig. 23 2). Körper von sehr robustem Bau, 1 Mm. lang, rabenschwarz, stark glänzend, besonders der Hinterleib. Fühler plump, gebrochen, mit ab- stehender Behaarung, 10gliedrig; Basalglied keulenförmig, Stielchen verkehrt eiförmig, Geissel aus 4 kleineren und 4 grösseren Gliedern bestehend. Beide Basalglieder passen genau in die seichte Vertiefung des Gesichtsfeldes. Neben- augen von triangulärer Stellung; die paarigen stehen den unpaarigen viel näher als dem Innenrande der vorgequolienen Facettenaugen. Die rostbraunen Mandibeln endigen mit 2 starken Zähnen. Kopf und Thorax feinhöckerig, ganz kurz behaart. Furchen der Parapsiden deutlich; Mittelfeld des Me- sonotum glatt; Schildehen hinten abgerundet, gewölbt. Flügel glashell, mit langen Wimperhaaren und kurzen, der Spitze zugekehrten Haaren auf der Scheibe; Vorderflügel von %, der Körperlänge, ihr grösster Querdurchmesser liegt im Spitzen- drittel, die Unterrandader durchläuft geradlinig das erste Drittel der Scheibe und endigt dann mit einem schwarzen Knopf. Hinterflügel viel kleiner und ganz aderlos. Beine schwarzbraun, die keulenförmige Verdickung der Schenkel

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über den Gelenken schwarz*). Schienen mit einem End- ‘dorne. Hinterleib lanzettförmig, fast sitzend. Der erste Ab- dominalring ist ganz kurz, der zweite sehr gross und oben rückwärts zu einem glatten, nackten, °/, des ganzen Rückens einnehmenden Schilde erweitert, hinter dem 3 sehr kleine Ringe die Hinterleibsspitze formiren, welchen zusammen die Länge des ersten Abdominalringes zukommt. An der Bauch- seite zähle ich 6 Abdominalringe**). Die Behaarung der Beine ist dicht und mässig lang, die des Hinterleibes vorn und hinten dünn und lang.

& (Fig. 25 Fühler). Erstes Glied der Geissel sehr klein, rundlich; die 3 folgenden länger und dicker, unter sich gleich gross; von den dann kommenden Gliedern der Keule sind die 3 ersten nahezu von gleicher Länge, das Endglied aber ist kegelförmig und so lang als die 2 vorhergehenden zu- sammengenommen. x

2 (Fig. 24 Fühler). Erstes Glied der Geissel etwas grösser als jedes der 3 folgenden; Endglied der Keule ab- gerundet, kürzer als die 2 vorhergehenden zusammen- genommen. Die lang vorstreckbare Legeröhre entspringt aus der Spitze des Hinterleibes.

Ein direkter Versuch hat ergeben, dass die Made von Tritiei immer nur einen dieser Parasiten grosszieht.

Die andere Parasitenspecies heisst bei Kirby Ichneumon: Tipulae. Sie hat ungefähr die Grösse der eben genannten, ist aber von viel schlankerem Bau und in den äusseren Um- rissen von ihr auffallend verschieden. Man findet sie erst dann an den ÄAehren, wann dieselben bereits schon Maden bergen. Ihr Erscheinen daselbst hat zunächst keinen andern ‚Zweck, als madenhaltige Blüthechen auszuspähen. Ist ein solches gefunden, so kriecht der Parasit hinein und deponirt in jeder Made ein Ei. Der Vorgang lässt sich mittels einer kleinen Glasglocke, unter der man Parasiten mit Maden zu- sammenbringt, leicht beobachten. Nachdem der Parasit eine Made bestiegen, krümmt er bei aufgerichteten Flügeln den Hinterleib und durchbohrt mit dem Legestachel die Haut der Made. Nach einigen Augenblicken verlässt er behufs Auf- suchung eines neuen Opfers die Made, wobei er häufig noch 6—8 andere, die mit ihr zu einem Knäuel zusammenhangen, eine Strecke weit nachschleppt', bis es endlich den Anstren-

*) Die lichtere Färbung eines Organes wird bekanntlich aus einem optischen Grunde an den verdickten Stellen zu einer dunkleren.

*#) Förster unterscheidet (Hymen. Stud. II p. 110) nur 3 Ringe am weiblichen Abdomen; ich erkenne aber an diesem die Zahl 6 eben so deutlich als am männlichen.

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sungen der Hinterbeine gelingt, den Legestachel loszumachen. Staunen wir nun bei diesem Anblick über die dem winzigen Thierchen inwohnende immense Kraft, so ist es hinwiederum nicht minder unterhaltend zu sehen, mit welcher Emsigkeit der kleine Tyrann hin- und lıerläuft, sich bisweilen behaglich die Flügel streichelt und dann wieder mit den übrigen im Anbohren wetteifert, so oft man aufs Neue Maden einführt. Diese seltsame Geschäftigkeit muss Jeden überraschen, der jemals die Thierchen an den Aehren beobachtete, woran sie, vertieft in Spähergedanken, nur äusserst träge herumkriechen und sich selten die Mühe nehmen, den Nachstellungen des Menschen zu entgehen. Auffallen muss es, dass der Parasit oft eine Made untersucht und statt auf sie die Ursache von dem schleiehenden Uebel zu übertragen, sich ohne Weiteres entfernt. Man kann dies schwerlich anders erklären als durch die Annahme, in diesem Falle sei die Made schon in- fieirt.

Die wenigen gezogenen Exemplare dieses Parasiten sind lauter Weibchen. Er heisst jetzt

2. Leptacis tipulae Kirby sp. £ (Fig. 26). Körper kaum 1 Mm. lang, schwarz, glänzend. Fühler (Fig. 27) von ®% der Körperlänge, schlank, gebrochen, weichhaarig; Basalglied schwach gebogen, gelbbraun, Stielehen und Geissel dunkel- braun, jenes verkehrt eiförmig; die 4 ersten Glieder der Geissel eylindrisch, das zweite von ihnen anderthalb mal so lang als das erste, das dritte und vierte viel kleiner als dieses. Endglied der Keule länglich eiförmig, Nebenaugen gross, beinahe in einer geraden Linie stehend. Kopf höckerig. Parapsiden stark hervortretend. Mesonotum mit dicht anlie- gender, kurzer, weisser Behaarung, welche sich auch über den Metathorax und den ersten Abdominalring verbreitet. Flügel glashell, etwas irisirend. Vorderflügel noch etwas länger als der Körper; ihre Unterrandader bildet eine gerade Linie, die am Ende des ersten Drittels der Flügelscheibe ohne knopfförmige Anschwellung verschwindet. Schildehen hori- zontal, kegelförmig, in einen langen gelbbraunen Dorn aus-. laufend. Beine gelbbraun, die Verdiekung der Schenkel und Schienen dunkler. Schienen mit einem Enddorne. Hinter- leib etwas plattgedrückt: der erste Ring bildet einen langen, dieken Stiel, die übrigen Ringe, von oben gesehen, zusammen eine etwas länglich runde Scheibe; hinter dem grossen Schilde des zweiten Ringes sind durch deutliche Querfurchen 3 sehr kurze Ringe angedeutet, deren vorstehende Seitenränder den Umfang der Scheibe vervollständigen. Auf der Bauchseite zählt man 6 Abdominalringe. Die kurze Legeröhre ist ge- wöhnlich im Hinterleibe verborgen.

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Unter den an Aehren gefangenen Parasiten habe ich nie ein Männchen entdecken können, wie auch nicht anders zu erwarten war; denn dieselben Gründe, aus denen blos weib- liche Weizenmücken an den Aehren erscheinen, erklären auch das Vorkommen von nur weiblichen Parasiten daselbst. Das andere Geschlecht hat man auf solchen Aeckern zu suchen, die im Vorjahre attaquirten Weizen oder Roggen trugen. Hier bietet sich auch Gelegenheit, nicht nur die Parasiten, sondern auch die Mücken in copula zu sehen.

Es verdient bemerkt zu werden, dass obige Parasiten das Ablegen ihrer Eier nicht wie unsere Mücken auf bestimmte Stunden beschränken, sondern Tag und Nacht damit beschäf- tist sind. Die Dienste, welche uns diese höchst unschein- baren Thierchen dadurch leisten, sind unberechenbar. Es ist keine Uebertreibung, wenn wir behaupten, dass ohne ihr von der Vorsehung bestimmtes Auftreten die Weizenmücken bei ihrer starken Vermehrung schon binnen wenigen Jahren sich unserer Weizen- und Roggenernten so vollständig bemächtigt haben würden, dass uns nicht ein einziges Körnlein erübrigte, „Der Aberglaube der Alten würde, wenn sie mit den Vor- theilen bekannt gewesen wären, welche für den Menschen durch die Nützlichkeit dieses wichtigen, obschon kleinen Gliedes in der Kette der Schöpfung herbeigeführt werden, demselben als einer gütigen Gottheit Altäre errichtet haben“ (Kirby).

Nach Fitch ist der amerikanische Gelbvogel (Fringilla tristis L.) einer der wirksamsten Vernichter der Weizenmücke. Die Operationen des Vogels schildert der Verfasser also: „In- dem er sich auf dem Weizen niederlässt, ergreift er den Halm genau unter der Aehre und trennt mit dem Schnabel sorg- fältig die Spreu von dem Korne, wo alsdann von den Wür- mern, zu welchen er so Zugang gewinnt, einer nach dem andern schnell aufgepicket und verschlungen wird. Mehrere Aehren werden so von den Würmern befreiet, ehe sein Mahl vollendet ist.“ Es wird hierzu ausdrücklich bemerkt, dass nach den mit solchen Aehren vorgenommenen Untersuchungen der Vogel die Würmer und nicht etwa die Körner aufsuche. Die Autorität des berühmten amerikanischen Naturforschers gestattet keinen Zweifel über die Richtigkeit dieser Beobach- tung. Wenn wir nun erfahren, dass man neuerdings zu Gun- ‚sten der Obstzucht sogar unsern gemeinen „Spatz“ in Neu- holland einführte und daselbst die Acelimatisirung anderer europäischer Insektivoren unter den Vögeln fortsetzt; liegt da nicht der Gedanke nahe, diesen nützlichen Gelbvogel zu importiren, damit er durch sein überaus wohlthätiges Vertil- gungswerk unsere Felder schütze, bevor noch das Uebel all- gemein werde?

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6. Von den Gegenmitteln.

Am ausführlichsten finden wir dieses Kapitel von Fitch behandelt. Zunächst bespricht derselbe solche Mittel, zu wel- chen man seine Zuflucht genommen, um das geflügelte Insekt am Ablegen der Eier an das Getreide zu hindern. Gestützt auf die bekannte Wirkung des Rauches im Vertreiben der Muskito’s, verspricht sich der amerikanische Naturforscher aus- gezeichneten Erfolg von stark rauchenden Feuern und Schwe- fellunten, erblickt jedoch in dem hierzu erforderlichen Be- trage von Anstrengung eine erhebliche Schwierigkeit. Wir tragen nicht nur dasselbe Bedenken, sondern glauben auch überhaupt dieses und die nächstfolgenden Mittel in die Kate- gorie der ungeeigneten Remedien verweisen zu müssen. Wollen die Entomologen den Landwirthen Mittel gegen schäd- ‚liche Insekten an die Hand geben, so haben sie auch ihren billigen Rücksichten Rechnung zu tragen. Demgemäss sollten wir an jedes Gegenmittel als erste Bedingung’ die Anforde- rung stellen, dass es nicht nur an sich ausführbar, sondern auch praktisch sei, d. h. dass vor Allem der mit seiner An- wendung im Grossen verbundene Aufwand an Zeit und Geld durch den sicheren Erfolg sich hinlänglich lohne. Wenn wir hingegen solche Mittel anempfehlen, die nicht aus genügend erprobten wirklichen Versuchen, sondern blos aus theoreti- schen Speculationen hervorgegangen sind, so erschüttern wir dadurch das ohnehin noch vielfach bei den Landwirthen nicht sehr starke Vertrauen zu dem praktischen Erfolge der wissen- schaftlichen Resultate. Bedenken wir deshalb wohl, dass der Landwirth solche Fragen mit Soll und Haben berechnet und dann weiss, was er zu thun hat.

Das Bestreuen der Aehren mit Kalkstaub und Asche zur Abwehr der Mücken hat sich in Amerika nieht bewährt.

Zu dem Vorschlage, den flüssigen Inhalt des Stinkappa- rates von Mephitis americana als Palliativ anzuwenden, macht Fitceh die erheiternde Bemerkung: „ich halte dafür, dass, wenn man diesen Vorschlag in die Praxis bringt, der betreffende Arbeiter der grösste Dulder sein würde wenn mich meine Nase nicht täuscht.“

Von einigem Gewicht ist die Frage, ob nicht durch frühe und späte Aussaat die Angriffe der Weizenmücken verhütet werden können. Dass unser Roggen in den beiden letzten Jahren ungleich weniger litt als der Weizen, schreibe ich neben dem seltneren Vorkommen der Aurantiaca hauptsäch- lich der üblichen früheren Aussaat des Roggens zu. Aber auch die Nützlichkeit einer späten Aussaat des Weizens hat sich dieses Jahr in bestimmten Fällen herausgestellt; -oft hatte

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‚beinahe die halbe Aehrenzahl gewisser Weizenäcker ein selt- sames Aussehen, das obere Viertel oder Drittel der Aehre war ganz körnerleer, der übrige Theil derselben gefüllt. ‘Diese Erscheinung inmitten eines sehr attaquirten Getreide- feldes vermochte ich nur durch die Annahme zu erklären, _ dass die Aehren erst am Ende der Flugzeit aus den Scheiden hervortraten. Wäre’ dieser Weizen einige Tage später gesäet worden, so würde er von unseren diesmal ungewöhnlich früh- zeitig verschwindenden Insekten ganz verschont geblieben, wenn aber früher, so noch mehr mitgenommen worden sein. An dem erfolgreichen Gelingen des Planes an sich ist darum nicht wohl zu zweifeln. Da jedoch die Flugzeit dieser In- sekten hauptsächlich in den Juni fällt, so müssten die Zeit- punkte für die Aussaat so gewählt werden, dass die betref- fenden Getreidearten entweder zu Anfang dieses Monats schon in Blüthe stehen, oder erst mit beginnendem Juli in die Aehren treten. In wie weit sich eine solche selbstverständlich nur während eines Frass-Cyelus zu beobachtende Maassregel mit anderen landwirthschaftlichen Interessen und dem besonderen Klima der Gegend vereinigen lassen würde, mag das acker- bautreibende Publikum selbst entscheiden. Ein Hauptübelstand liegt in dem bald früheren, bald späteren Eintritt der Flug- zeit; für eine bestimmte Gegend kann nach meiner in den beiden letzten Jahren gewonnenen Erfahrung dieser Unter- schied sogar 3 Wochen betragen, und zudem vermögen wir diesen Moment niemals voraus zu bestimmen, weshalb ein in dem einen Jahre vortheilhaftes Verfahren sehr leicht in einem andern höchst nachtheilig sein kann. Alle diese Verhältnisse in Betracht gezogen, ist, wie mir scheint, in die Zeit des Aus- säens zur Beschützung des Wintergetreides vor den Angriffen dieser Mücken wenig Vertrauen zu setzen.

Sonach ist mit keinem dieser angerathenen Vorbaumittel dem Landwirthe gedient.

Wenden wir uns nun zu den direkten Vertilgungsmitteln, indem wir untersuchen, ob man diesen Insekten nicht wenig- stens in einem ihrer verschiedenen Stände so beizukommen vermag, dass durch ein praktisches Verfahren im Grossen eine massenhafte Vernichtung derselben gelingt. Es entsteht also zunächst die Frage, durch welches Mittel vermögen wir das Insekt im Ei- und Madenstande im Innern der Aehren zu schlagen? Ich weiss keins; ohnmächtig, den Feind aus seiner Verschanzung zu vertreiben, müssen wir sehen, wie er Wochen lang von dem Brode zehrt, womit wir uns für das nächste Jahr zu versorgen hofiten. Lassen wir also „das Unkraut mit dem Weizen wachsen bis zur Ernte“, wo inzwischen die für eine. andere Lebensweise gereifte Brut in den Boden gegangen

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ist, und suchen wir sie da zu vernichten, bevor sie nächstes Jahr ihr Auferstehungsfest feiert. An Vorschlägen hierzu fehlt es nicht. Nach Bazin’s Rath soll man den Acker statt mit dem Pfluge mit dem Extirpator bebauen, viele der Maden würden dadurch blosgelegt und von der austrocknenden Sonne | getödtet. Man soll Raps- und Rübsaatkuchen, mit Wasser versetzt, bis zu S0O° erwärmen und auf der Oberfläche der Aecker ausstreuen. Ferner räth derselbe Schriftsteller, die Stoppeln zu verbrennen, weil viele der Maden an den Grund der Halme und in die benachbarte Erde sich geflüchtet. Diese und ähnliche Vorschläge zur Vernichtung der Maden beruhen aber theils auf ganz irrigen Voraussetzungen, theils lassen sich gegen die Anwendung der Mittel noclı so viele andere nahe liegende Einwände erheben, dass schwerlich je- mals ein Landwirth in Versuch kommt, nach ihnen zu greifen.

In einem möglichst tiefen Umpflügen der Felder gleich nach der Ernte haben Manche ein Mittel erblicken wollen, das wahrscheinlich den Maden die Erreichung der Oberfläche unmöglich mache. Aus dem, was früher über den Aufenthalt der Maden in der Erde mitgetheilt wurde, ist jedoch nicht einzusehen, wie den Würmehen hierdurch irgend welche Ver- legenheit bereitet werden sollte. Von einer Anzahl Maden, die man in einem warmen Raume 5 bis 6 Zoll tief in Töpfe mit Erde versetzt, sind nach einigen Tagen die meisten 2 bis 4 Zoll höher anzutreffen. Das den Maden inhärirende Loeo- motionsvermögen, vermehrt durch die in den letzten Plıasen rauhe Beschaffenheit der Körperliaut, lässt also nielts Anderes ‚erwarten, als dass die durch das Umpflügen des Ackers etliche Zoll tiefer versetzten Maden das ihnen zusagende Bodenniyeau alsbald wieder einnelımen. Die Myriaden von Mücken auf solchen angebauten Aeckern, welche im Vorjahre attaquirten Weizen oder Roggen trugen, entfernen jeden Gedanken an eine Vernichtung der Maden durch tiefes Umpflügen.

Bleiben wir hiernach den in der Erde befindlichen Maden gegenüber völlig rathlos, so sind dagegen die mit eingeheim- sten ganz in unserer Gewalt. Bei der mit dem Dreschen ver- bundenen Reinigung des Getreides gelangen die in den Aehren zurückgebliebenen Maden grösstentheils in gie staubigen Ab- fälle, weshalb es von besonderer Wichtigkeit ist, diese nicht, wie es gewöhnlich geschieht, auf die Düngerstätte zu schütten, wo die Maden ein eben so bequemes Lager finden als auf dem Felde, sondern zu verbrennen, oder in anderer Weise für die Vernichtung der Würmer zu sorgen. Um möglichst viele Maden zu bekommen und dem Verderben zu weihen, brachte Prof. Henslow zwei Stück Drahtgaze, welehe oben von einer Angel zusammengehalten wurden, an der Getreide-

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Reinigungsmaschine so an, dass die Spreu von beiden Seiten herunter fiel, Staub und Maden aber durchpassirten und unten in einer Mulde sich sammelten. Es unterliegt keinem Zweifel, dass durch ein derartiges Verfahren eine Menge Maden ge- sammelt und dann vertilgt werden können.

Wer jemals das ungeheure Heer, welches unsere Mücken ins Feld stellen, in der Abendstunde mit Ablegen der Eier beschäftigt gesehen, wird vielleicht von selbst auf den Ge-. danken gekommen sein, dass kaum etwas leichter sei, als mittels eines zweckentsprechenden Gazenetzes sich in kurzer Zeit Myriaden derselben zu bemächtigen. Dennoch scheint es fast etwas bedenklich, ein solches Wegfangen als ein wirksames Gegenmittel zu empfehlen; denn es stelıt zu be- fürchten, dass manchem Leser der Vorschlag etwas komisch klingen wird, da allerdings diese Art der Vertilgung schäd- licher Insekten ziemlich ungewöhnlich ist. Noch immer sieht man sein Vergnügen an dem munteren Treiben ganzer Schwärme des Kohlweisslings, ohne zu bedenken, was für eine verderbliche Saat dieselben ausstreuen, wenn sie den Flug einen Augenblick unterbrechen und sich auf den Pflanzen niederlassen. Und doch würde man sich durch das Kinder- spiel mit dem Fangnetze die später nöthig werdende, ebenso zeitraubende als verdriessliche Mühe des Abraupens grössten- theils, wenn nicht ganz, ersparen. Wozu jene harmlosen Mückcehen, die ja keine Spur einer Verletzung an den Aehren hinterlassen, bekriegen! wird, befürchte ich, das Raisonnement des gewöhnlichen Landmannes lauten. Diesen aber eines Besseren zu belehren, ihn über den wahren Sachverhalt auf- zuklären, ist vor Allem nöthig, wenn anders obiges Mittel sich Eingang in die Praxis verschaffen soll. Es muss dahin kommen, dass jeder Bauer in unseren Insekten ein Raub- gesindel erkennt, durch dessen Vertilgung er sich und dem _ Nächsten nützt. Erst, wenn das gelungen, kann der Plan, den ich hier vorhabe, zur Ausführung kommen. Ein Ana- logon zu demselben bildet die wohl überall in Deutschland bestehende gesetzliche Bestimmung, nach welcher Jeder ver- pflichtet ist, die an seinen Obstbäumen vorkommenden Rau- pennester alljährlich innerhalb der ‚orgeschriebenen Zeit zu zerstören. Nachdem einmal die Nützlichkeit dieser Verord- nung in das Bewusstsein des Volkes gedrungen, befolgt sie jeder Landmann von einiger Einsicht ohne Zwang. In älın- licher Weise würde auch obiges Mittel unter polizeiliche Ueberwachung zu stellen sein. Meiner Ansicht nach liesse ‚sich etwa folgende Einrichtung treffen. Bei der ersten Kunde von dem Auftreten der unliebsamen Gäste in einem be- stimmten Distrikte machen es sich in jedem Orte einige Per-

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sonen von gesunden Sinnen zur Pflicht, an mehreren auf ein- ander folgenden Tagen gegen Abend ihr Augenmerk auf die jungen Roggen- und Weizenähren zu richten. Falls sie daran Weizenmücken entdecken, setzen sie den Ortsvorstand davon in Kenntniss, der nun Namens der Commune den Mücken den ‚Krieg erklärt, indem er für die nächsten paar Wochen jeden Abend wenigstens ein Dutzend Kinder aussendet, welche nach Anleitung eines Erwachsenen die Mücken mit Netzen fangen und dann zerdrücken. Die beim Insektenfang so oft bethätigte Mordlust der Knaben könnte in der Verfolgung dieses Ge- schmeisses gewiss nach Wunsch Befriedigung finden. Ledig- lich durch solehe wohlorganisirten Operationen lassen sich diese Insekten so vollständig vernichten, dass sie unsere Ernten nicht mehr fühlbar beeinträchtigen. Mag darum Man- chem der Vorschlag bei seiner Neuheit ein wenig lächerlich erscheinen; in der Landwirthschaft hat man schon gar Vieles erst belächelt und dennoch hinterdrein Vortheil daraus ge- zogen.

Man hat anderwärts die von unseren Insekten in den verschiedenen Jahren herbeigeführten Verluste abgeschätzt und sie, wie die früher angeführten Zahlen darthun, zu srossen Summen berechnet, die mir zum Theil insofern etwas illusorisch erscheinen, als ieh nicht alle Faktoren, womit man gerechnet, für richtig halten kann. Das aber kann ich ver- sichern, dass dieser Schaden ungleich beträchtlicher ist, als die meisten Leute glauben. Es wiederholt sich hier eine sanz gewöhnliche Erfahrung. Wenn der von einem Insekte verursachte Schaden nicht in die Augen fällt und allgemein ist, beachtet man ihn wenig oder gar nicht, mag er auch gross sein. Trifft es sich nun, dass z. B. die Ernte trotz der Dazwischenkunft des Insektes ziemlich gut ausfällt, so ist man geneigt, von Uebertreibungen zu reden, ohne zu be-. denken, dass im andern Falle die Ernte gut, vielleicht sehr gut hätte werden können.

7. Summarium.

Wir kennen jetzt zwei Arten von Weizenmücken, eine eitronenfarbige mit sehr langer und eine orangefarbige mit ganz kurzer Legeröhre, Diplosis tritici und Dipl. aurantiaca.

Beide wurden seither als eine Species angesehen, welche zuerst Tipula tritiei, später Cecidomyia trit. hiess.

Die Weizenmücken sind In England schon seit 70 Jahren bekannt.

England, Frankreich, Deutschland und Nordamerika bil- ‚den ihren Verbreitungsbezirk.

Sie erscheinen in Mitteldeutschland durchschnittlich An- fangs Juni und verschwinden gegen Mitte Juli.

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Die 22 halten sich am Tage zwischen dem Getreide in der Nähe des Bodens auf; gegen Abend und während der Nacht legen sie ihre Eier an die Innenseite der Spelzen des Weizens, Roggens und der Quecke, bevor noch diese Grami- neen blühen. |

Die ungefähr nach 5 Tagen auskriechenden Maden wer- den dadurch verheerend, dass sie dem Fruchtknoten die seiner Ausbildung nöthigen Nahrungssäfte entziehen.

Schon nach einigen Wochen haben sich die Maden das für die Entwickelung zur Puppe erforderliche Bildungsmaterial angeeignet, worauf sie vornehmlich bei Regenwetter die Aehren verlassen, mittels eines Sprunges die Erde erreichen und sich darein verkriechen.

Die Maden erleiden dann in der Regel noch zwei Häu- tungen; die hiernach wesentlich veränderte Sculptur der Kör- perhaut erleichtert sehr ihre Bewegung in der Erde.

Erst gegen Ende der langen Periode ihres unterirdischen Aufenthaltes verwandeln sie sich in Mumien - Puppen, die auf kürzestem Wege das Tageslicht zu erreichen suchen, um die seflügelte Form anzunehmen. |

Die in den Aehren zurückbleibenden Maden gelangen srösstentheils in die staubigen Dreschabfälle, mit diesen nach der üblichen Praxis in den Dünger und weiter auf das Feld.

Die 53 findet man nur auf solehen Aeckern, welche im Vorjahr Roggen oder Weizen trugen; sie sind blos weniger zahlreich als die $7, keineswegs aber selten.

Beide Mückenarten haben eine einjährige Generation.

Mehrere Ichneumonen und der amerikanische Gelbvogel sind von der Natur dazu ausersehen, ihrer allzu grossen Ver- mehrung Grenzen zu setzen.

Wohl organisirtes, polizeilich überwachtes Wegfangen der eierlegenden Mücken in den infestirten Bezirken und sorgfältige Vernichtung der madenhaltigen Dreschabfälle sind die vorzüglichsten Gegenmittel.

Zum Schluss fühle ich mich gedrungen, den Herren Ver- einspräsidenten Dr. Dohrn in Stettin, Prof. Dr. Leuckart in Giessen und Director Dr. Löw in Meseritz, welche mit grosser Bereitwilligkeit mir die zu meiner Orientirung nöthige englische und französische Literatur zukommen liessen, für diese Freund- liehkeit hiermit bestens zu danken. Ebenso bin ich der rühm- liehst bekannten Gefälliskeit des Vorstandes der Göttinger Universitäts-Bibliothek speeieller Erwähnung schuldig.

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Beiträge zur Kenntniss und Synonymie der Psociden von Dr. H. Hagen.

Linne hat die Psocus-Arten in verschiedene Gattungen untergebracht. In der ersten Ausgabe der Fauna Suecica 1746 beschreibt er folgende Arten, jedoch ohne Trivial-Namen, die, wie bekannt, erst in der zweiten Ausgabe gefunden werden. Bei Hemerobius finden sich pag. 223 zwei Arten. H. sexpunctatus No. 735 ist durch die Beschreibung sicher gestellt, die bekannte später zu beschreibende Art. In der Beschreibung steht zweimal „pone“, das völlig unverständlich und in der Ed. 2 durch „postice“ ersetzt ist. Der Vergleich mit Hem. humuli ist jedenfalls unglücklich. Die zweite Art H. flavicans No. 736 ist mir unsicher. Alle späteren Schrift- steller wiederholen Linnes Diagnose, ohne die Art deutlicher zu machen. Die Grösse magnitudo pediculi bezeichnet eine wesentlich kleinere Art als die vorige. Linnes Beschreibung ist ungenau; während die Diagnose thorace flavo hat, steht in der Beschreibung thorax nigricans. Was das collum angu- stius flavum sein soll, ist ganz unklar. Bekanntlich fehlt den europäischen geflügelten Arten ein sichtbar ausgeprägter Pro- thorax, und die Annahme, dass bei einem todten Stücke der zufällig vorgezerrte Kopf den häutigen Hals habe sehen lassen, scheint bei Linndes Art zu beschreiben sehr gewagt. Vielleicht gehe ich nicht irre, wenn ich eine kleine, dem Ps. 4-maculatus Latr. nahestehende Art, die ich später beschreiben werde, für H. flavicans L. nehme.

Unter Phryganea beschreibt er p. 226, wie auch schon Latreille bemerkt, eine Art Psocus als P. saltatıix No. 747. Alle späteren Schriftsteller, auch Zetterstedt, haben die Deu- tung derselben unversucht gelassen. Vielleicht hilft die Be- schreibung der Flügel am besten auf die Spur. Alae corpore longiores, versus corpus pone compressae, aqueae, macula subviridi et alba, versus marginem inferiorem venis nigris, versus superiorem venis albis. Besonders sind die letzten Worte über die Färbung des Geäders wichtig, dabei aber zu beachten, dass das 'T'hier sitzend gedacht wird, also margo inferior den Vorderrand und margo superior den Hinterrand bezeichnet. Nun ist aber bei einigen Psocus-Arten allerdings ein Theil des dem Hinterrande nahen Geäders von der Mitte der Discoidal-Zelle ab weiss, während der dem Vorderrande nähere Theil schwarz ist. Nach Linne sind die Fühler unter der Loupe villosae, der Körper braun. Ich vermuthe, dass damit ein Thier aus der Nähe von Ps. bifasciatus Steph. ge-

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meint ist, doch will eine annähernd sichere Deutung mir vor- läufig nicht gelingen. Der Grösse nach muss die Art dem Ps. 4-punctatus F. und flavicans nahe stehen (magnitudo pe- dieuli), also zu den kleineren Arten angehören.

In der Ed. II. der Fauna wird eine neue Art, die auf- fälliger Weise im Syst. Ed. XII. ausgelassen ist beschrieben. Nämlelı Hemer. bipunctatus p. 384, die sich ungezwungen für die beikannte Art gleichen Namens deuten lässt. Ferner H. pedieularius, der dem T. pulsatorium so ähnlich sein soll, dass man ihn ohne Flügel dafür halten könne. Es ist dies offen- bar dieselbe Art, die wir auch heute noch, wie Linne im Norden, an den Stubenfenstern häufig fangen.

Linne beschreibt 1768 im Syst. nat. Ed. XI. p. 225 im Appendix animalium einen stets übersehenen Hemerobius eru- eiatus. Die Beschreibung ist durchaus genügend, um darin Ps. 4-punctatus F. zu erkennen.

Prof. Zaddach hat mich früher darauf aufmerksam ge- macht, dass Linne in der Ed. I. der Fauna unter Tenthredo No. 946 einen Psocus beschrieben habe. Linne hat diese Art im System Cynips Fagi genannt, und eitirt Frisch TU. tab. 5, woselbst aber eine Aphis abgebildet ist.

Endlich hat Linne noch zwei Arten bei Termes beschrie- ben. Ihre Deutung ist meines Erachtens nicht richtig gemacht. Die erste Art T. pulsatorium ist in der Fauna Ed. I. p. 340 als Pedieulus ligni antiqui beschrieben. In Systema nat. Ed. X. p. 610 und Ed. XII. p. 1015 und in Fauna Ed. Il. p. 474 wird sie als Termes pulsatorium aufgeführt. Es ist diese Art, wie ich schon anderweitig nachgewiesen habe, sehr verschieden von Atropos oder Troctes pulsatoria Autor., und ‚mir scheinen besonders die oculi flavi, und Segmenta abdo- minis ad latera punctis rufis singula notata dafür zu sprechen, dass Linnes Art mit Clothilla studiosa Westw. identisch ist. Hierfür spricht auch die Vergleichung mit Psocus pedicula- rius. Eine genaue Prüfung der vielfachen älteren und neuen Schriften, in welchen dieser Art gedacht ist, gedenke ich bei Beschreibung derselben zu liefern. Die zweite Art Termes fatidieum Syst. nat. Ed. X. p. 610 und Ed. XII. p. 1016, Fauna Ed. II. p. 475 ist stets verkannt, weil die Beschrei- bung, (wie ich vermuthe), eine Sinn entstellende Angabe ent- hält. Es muss nämlich statt praecedenti duplo majus offenbar duplo minus heissen. Dann ist die Beschreibung auf Atropos pulsatoria Autor. gut anwendbar. Meine Gründe dafür sind folgende, ganz abgesehen davon, dass ein ähnliches also ziemlich grosses Thier von der doppelten Grösse von Cloth. studiosa bis jetzt nicht bekannt geworden ist. Erstens ist es geradezu undenkbar, dass einem so aufmerksamen Beobachter

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wie Linne, ein so gemeines Tlier entgangen sei, und zweitens eitirtt Linne Frisch Inseet. Deutschl. T. XI. tab. 10 zu T. fatidieum. Leterer beschreibt aber kenntlich Atropos pulsa- toria und seine Entwieklung. Nur in der Angabe, dass dies Thier sich im Wasser entwickle, hat er sich unbedenklich getäuscht. Das von ihm beobachtete Ei war offenbar an den im Wasser in seiner Stube stehenden Pflanzen abgesetzt.

Wie bekannt ist für die Deutung der Arten Linnes das Werk von De Geer meistens zweifellos. Nun bildet aber auch De Geer T. VII. tab. 4 fig. ji als Termes lisnarium oder pulsatorium ‚L. deutlich genug die Clothilla studiosa ab. Auf derselben Tafel fig. 2 ist Atropos Autor. dargestellt, die De Geer irrig für ein unausgebildetes Thier der vorigen Art hält. Die fig. 3 und 4 jener Tafel stellen frühere Zustände einer geflügelten Psocus-Art dar.

Linne hat im Ganzen also 8, vielleicht 9 Arten‘ von Psocus beschrieben.

Die von Gmelin besorgte Ed. XIII. des Systema enthält nichts Neues, ausser Beifügung der Arten von Fabrieius. Auch Villers Entomol. Linn. enthält in T. 3 nichts Neues. Dass Uddman schon 1753 zwei Arten kenntlich beschrieben hat, ist Linne entgangen. Zetterstedt hat sie richtig gedeutet. Geoffroy Hist. abregee des insectes 1754 T. 1. p. 488 beschreibt als Psylla des pierres kenntlich Ps. bipunctatus; ferner T. 2 p. 250 als Frigane & ailes ponctuces Ps. sex- punctatus; endlich T. 2. p. 601 als Pedieulus ligni antiqui den Atropos pulsatorius Autor. permeuien mit ein oder zwei Clo- thilla-Arten.

Schrank Enum. Ins. Austriae 1781 p. 341 beschreibt zwei Psocus - Arten als Hemerobius. Eine H. aphidioides ist Ps. immunis Steph., die andere H. pedicularius Linnes Art. Sein Termes pulsatorium p. 499 ist offenbar T. divinatorium Müll.

Seopoli Entom. Carniolica beschreibt p. 380 als T. pul- satorium die Clothilla inquilina Heyd., wie aus der Zahl 18 der Fühlerglieder und der Färbung des behaarten Leibes er- sichtlich.

Schaeffer Elementa tab. 126 f.1 und Ieones Ratisb. tab. 269 f. 4 bildet nur Trermes pulsatorium Aut. ab.

Fabrieius hat in der Mehrzahl seiner Schriften die Pso- cen nach Linnes Vorgange in die Gattung Hemerobius unter- gebracht. Im Systema Entom. 1775 beschreibt er 7 Arten, deren 5 aus Linne entnommen sind. Neu ist H. striatulus p- 310 No. 8, eine Art, die ich mit dem späteren Ps. stigma- tieus Labr. für identisch halte. Die Beschreibung passt auf diese Art, und mir ist keine andere bekannt, die dahinge- zogen werden könnte. Namentlich scheint mir das: caput

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flavum, ore fusco, und die: alae anticae striatae überzeugend. Ich habe früher letzteres . übersehen, weil iclı voraussetzte, alae striatae müsse mehrere Striche bedeuten. Gegenwärtig scheint mir der einzelne Strich unter deın Pterostigma in beiden Vorderflügeln auffällig genug, um Fabricius Bezeich- nung zu rechtfertigen.

Ferner ist neu H. abdominalis p. 310 No. 12. Die Be- sehreibung ist zu kurz, um sicher zu sein, doch scheint mir die Kleinheit der Art, das abdomine flavo ano nigro, und die alae albae fusco-maculatae auf die von mir für H. flavicans L. gedeutete Art zu passen. Ob selbe sich in England findet, woher H. abdominalis F. stammt, weiss ich nicht. In seinen späteren Schriften hat Fabrieius damit eine ganz andere Art vermenst. |

Die übrigen 5 Arten H. 6-punetatus, flavicans, 2-punctatus, pulsatorius, fatidieus sind einfach Linn& entnommen, und haben keinen Zusatz, der eine weitere Bestimmung sicherte, H. fla- vicans würde von Linnes Art verschieden sein, wenn meine Vermuthung in Betreff des H. abdominalis richtig wäre.

Im Appendix zu Genera 1776 p. 245 beschreibt Fabri- cius eine neue Art H. longicornis, deren Identität mit dem späteren Ps. lineatus zweifellos ist.

Die ‚Species Ins. 1781 enthalten die erwähnten 8 Arten. Der einzige Zusatz ist das Citat aus dem Iter Norweg. bei H. abdominalis, über das ich zugleich berichten werde,

Die Mantissa Ins. 1787 führt neben jenen 8 Arten noch zwei neue an. H. fasciatus p. 247. No. 13 ist nach der Be- sehreibung gut zu deuten, die bekannte dem Ps. variegatus nahe stehende Art. Die andere H. 4-punctatus war schon von Uddman und später von Linne als H. cruciatus be- schrieben.

Die Entomologia syst. T. Il. 1793 führt i2 Arten an, also wieder zwei neue. H. variegatus p. 85 No. 18 aus Bose’s Sammlung beschrieben und später von Latreille ab- gebildet. Der Vergleich mit H. nervosus, einem wirklichen Hemerobius ist unglücklich. Die zweite Art H. picicornis p- 86 No. 21 ist nieht ganz sicher; so weit ich die euro- päischen Arten kenne und besitze, scheint mir nur eine kleine später zu beschreibende Art herzugehören. Es sprechen hie- für besonders die Angaben: parvus antennae hirtae, und alae anticae fusco alboque varjiegatae. Endlich ist Bir H. abdo- minalis offenbar eine andere Art nach dem Iter Norweg. sub-

stituirt, und dies durch Veränderung der Worte der früheren Beschreibung: alae albae, fusco maculatae in: alae hyalinae venis fuseis angedeutet. Fabrieius spricht über H. abdominalis im Iter Norwag. p. 318 in folgender Weise. Caput et thorax

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fusca, viridi-variegata. Abdomen virescens, ano nigro. Alae hyalinae venis punctoque laterali nigro. Pedes nigri. Häufig (den 3. August) in Wohnungen an alten Fensterpfosten. Mich dünkt es nach der Beschreibung zweifellos, dass hier Hem. pedicularius L. gemeint ist, eine Ansicht, welche die Angabe des Fundortes trefflich unterstützt. Es wird diese Art in Schweden wie in Norwegen und hier in Preussen im August gerade in den Wohnungen an den Fenstern überaus häufig angetroffen. |

Für die.-Bestimmung der 5 von Linne entnommenen Arten geben Fabrieius Schriften keinen Anhalt oder Zusatz. Nur bei H. pulsatorius findet sich die (wohl irrige) Bemerkung: Alatum in herbario Jamaicensi invenit celeb. Schreber.

Im Supplementum 1798 führt Fabricius die von Latreille im Bull, Soc. philom. 1794 aufgestellte Gattung Psocus ein. Die Beschreibung der Mundtheile p. 198 hat Fabrieius wörtlich von Latreille entlehnt. Der einzige Zusatz ist ein Irrthum, nämlich: Palpi quatuor (statt duo), und wie die Palpi poste- riores longiores quadriarticulati adnati labii medio ein Miss- verständniss von Latreilles Beschreibung. Auch die Angabe im Charakter der Gattung p. 203 tarsis quinque artieulatis, ist ein Fehler; bei Latreille steht die richtige Zahl. Fabri- cius führt im Supplentum nur die Diagnosen aus der Entom. ‚System. für 11 Arten an. H. variegatus ist ausgelassen. Dies und sein Vergleich. mit H. nervosus könnte auf die Ver- muthung leiten, dass diese Art kein Psocus wäre, wenn ihn nicht Coquebert abgebildet hätte. Es ist allerdings nicht ausdrücklich gesagt, dass die Abbildung der Type von Fa- brieius aus Boses Sammlung entnommen sei; da aber Coque- bert stets Fabricius Typen aus dieser Sammlung abgezeichnet hat, so ist dies mit Recht vorauszusetzen.

Auf die Arbeiten seines ausgezeichneten Landsmannes 0. F. Müller hat Fabrieius wie gewöhnlich keine Rücksicht ge- nommen. In der Fauna Fridrichsd. 1764 beschreibt Müller bei Hemerobius 3 Psocus - Arten; nämlich p. 65 H. flavicans aus Linne, und p. 66 zwei neue Arten H. nemoralis, und H. unipunctatus. Seinen H. obscurus halte ich für Sisyra fus- cata, und H. parvulus ist ein Coniopteryx. Im Prodromus 1776 p. 146fügt Müller noch vier neue Arten hinzu H.trifasciatus, pusillus, longicornis und gibbus. Die Bestimmung dieser 6 neuen Arten ist bei der Kürze der Diagnosen unsicher. Bei H. lon- gicornis scheint es zweifellos, dass damit die gleichnamige Art von Fabrieius zusammenfällt. H. trifaseiatus lässt ohne Zwang auf H. fasciatus F. zurückführen. H.unipunctatus ist wohl H. aphidioides Schrk. H. nemoralis ist mir ganz undeutlich, viel- leicht bezeichnet das: alis aeneis doch einen echten Hemero-

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bius. H. pusillus mit: alis albis, postice striis ramosis ist wohl ein Caecilius, und H. gibbus vielleicht H. bipunctatus L.

Bei Termes beschreibt Müller p. 184 zwei Arten. Die erste T. pulsatorium halte ich für Linnes Art; die andere T. divinatorium ist Atropos pulsatoria Aut. und wohl T. fatidi- eum L. Die Angabe abdomine transversim suleato bezeichnet sicher die bekannte in Sammlungen gemeine Art, und nur Linnes oben erwähnte wohl irrige Angabe, dass sie grösser als die vorhergehende sei, hat die richtige Deutung ver- hindert.

Bei genauerer Bekanntschaft mit den in Dänemark ein- heimischen Arten wird sich wahrscheinlich die Mehrzahl der Arten Müllers deuten lassen. Es wäre sehr zu wünschen, dass Dänische Entomologen sich endlich gründlich der Arbei- ten ihres grossen Landsmannes annehmen wollten.

Panzer Fauna Germ. bildet im Heft 94 kenntlich ab Ps. 4-punctatus F. tab. 22; Ps. bipunctatus tab. 21; Ps. fasciatus F. tab. 20; Ps. longicornis F. tab. 19.

Latreille erkannte zuerst, dass die Psocen nicht zu den Hemerobiden gehören, sondern eine eigene den Termiten nahestehende Familie bilden, und hat sich vielfach mit diesen Thieren beschäftigt. Die dritte von ihm veröffentlichte Arbeit ist der Entwurf einer Monographie der Gattung Psocus im Bull. Soc. philomat. An. III. Nivose (1794) T. 1 p. 85. Sie ist wieder abgedruckt in Millin Magaz. encyel. 1797 T. U. P. VI. p. 550. Er ertheilte den Thieren den Namen Psocus. Wie er selbst im R&gne animal erzählt, hat der Name seinen Ursprung in der Vermuthung, dass von einem Thiere dieser Gattung das Geräusch der Todtenuhr herrühre. Später hat man eich überzeugt, dass eine Anobium Art dies Geräusch verursache. Latreille gibt eine vortreffliche Schilderung der Fresswerkzeuge, eine kurze aber treffende Beschreibung des Körperbaues, der Verwandlung und Lebensweise. Alles in wenigen Worten, aber keines zu wenig. Er führt mit kurzen Diagnosen 11 Arten an, deren 3 neu sind, nämlich Ps. eiliatus, morio und 4-maculatus. Die andern sind aus Linne und Fa- brieius entnommen, Ps. pedieularius (als dessen Larve er Ps. pulsatorius bezeichnet), flaviecans, longicornis, striatulus, fas- eiatus, bipunctatus, 4-punetatus, 6-punetatus. Die Diagnosen sind so kurz, dass eine Bestimmung danach unmöglich ist.

Im Preeis 1796 p. 99 gibt er eine Schilderung der Gat- tung, die er Psoque oder Psochus nennt. Er gibt hier vier Taster an, und nennt die hinteren (Lippentaster) sehr kurz und zweigliedrig, während er früher diese Theile als zur Un- terlippe gehörend betrachtet (laciniis lateralibus, majoribus, palpiformibus).

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Die wichtigste Arbeit Latreilles über Psocus ist seine Monographie in Coqueberts Iconographie p. 8—14 im Jahre VI. (1799). : Die Thiere selbst sind nach Latreilles Typen von Coquebert auf Tab. II. illuminirt dargestellt. Im Wider- spruch mit seiner späteren Angabe im Regne animal sagt er, dass der Name von Voxw, in frusta comminuo, abzuleiten sei. Die Schilderung des äusseren Baues ist sehr ausführlich und trefflich. Die Lippentaster lässt er wieder eingehen, und betrachtet sie wie im Bull. philom. als Seitenlappen der Lippe, die von zwei Schuppen gestützt wird. Fabricius hat diese Schuppen irrig als hintere Taster erwähnt. Im Bullet. hatte Latreille letztere irrig als Theile der Maxillen beschrieben. Er beschreibt 12 Arten, die sämmtlich nebst den Mundtheilen einer Art und der Varietät einer andern Art abgebildet sind. Die Abbildungen sind aber nicht gelungen zu nennen, das Geäder mitunter unrichtig und in beiden Vorderflügeln ver- schieden dargestellt. Auch die Beschreibungen genügen nicht immer zur sicheren Erkenniniss der Art. Die Arten stimmen mit denen im Bullet. nicht immer überein.

1. Ps. pedieularius. Zweifellos Linnes Art und Ps. ab- dominalis der Entom. Syst. von Fabrieius. Letztere Art hält Latreille für identisch mit Hem. flavicans L. Er sagt Ps. pedieularius sei dem Ps. pulsatorius so ähnlich, dass er nur ein geflügeltes Exemplar davon zu sein schiene. Allerdings gestehe er ein, dass Ps. pulsatorius in copula zusammenhän- gend getroffen” werde; solehe Thiere zeigten aber Flügelru- dimente. Der letzte Zusatz ist auffällig, und spricht dafür, dass die beobachteten Thiere zu Clothilla gehört haben.

2. Ps. fuscopteru.. Die Beschreibung und Abbildung sind ungenügend. Wahrscheinlich ist es Ps. vittatus Dalm. In der Abbildung ist offenbar das Geäder unrichtig. Vom unteren Gabelzweige gehen drei Aeste ab; eine solche Bil- dung bei offener Discoidalzelle findet sich bei keiner Art. Nimmt man an, dass der dritte innerste Zweig zur elliptischen Ader gehöre, und falsch angebracht sei, so ist es das Geäder von Ps. vittatus. Auch passen dann, und zwar auch nur für diese einzige Art, die Worte der Beschreibung: alae anticae obscurae (uscae), maculis hıyalinis tribus apicalibus ad mar- ginem externum, altera interna.

3. Ps. bipunctatus ist die bekannte Art Linn&s.

4. Ps. bifasciatus, eine neue Art. In den Abbildungen ist die Spitze der Vorderflügel ähnlich wie bei Ps, fasciatus colorirt, was auch die Beschreibung erwähnt. Ich weiss die Art vorläufig nicht sicher zu deuten.

5. Ps. morio Latr. eine kleine seltene Art, von der ich ein Stück zu besitzen meine. Sonst finde ich sie nirgends .be-

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schrieben. Die Beschreibung passt gut bis auf die Worte: punetum marginale triangulare nigrum, apice nervisque tribus albidis, deren letztere ich nicht zu deuten vermag. Die Ab- bildung gibt keinen Aufschluss, das Geäder derselben ist sichtbar falsch.

6. Ps. 4-maeculatus Latr., womit Ps. flavicans des Bullet. (nieht Linne) vereint wird. Ich glaube diese Art zu besitzen und richtig zu deuten, auch die von Latreille abgebildete Varietät. Letztere ist wohl Ps. bifaseiatus Steph.

7. Ps. lineatus Latr. ist zweifellos Ps. longieornis Fabr. Warum Latreille diesen Namen verlassen hat, ist nicht er- wähnt. Ps. longicornis des Bullet. bezeichnet wohl das dun- klere Männchen.

8. Ps. 4-punctatus ist die bekannte Art von Fabricius.

9. Ps. 6-punctatus. Linnes und Fabrieius Art, nebst Abbildung der Mundtheile.

10. Ps. pilicornis Latr. halte ich nach der Abbildung für das Männchen von Ps. fasciatus F.; doch steht dem die Grössenangabe (Ps. variegatus soll etwas grösser sein) 'ent- gegen.

11. Ps. variegatus. Wohl Fabrieius Art. Dass Fabri- eius hier nicht erwähnt wird, erklärt sich wohl daraus, dass stets nur das Supplementum Entomol. eitirt ist, in dem ge- rade diese Art fehlt.

12. Ps. pulsatorius ist die bekannte Art, das heisst nicht die Art Linnes, sondern die welche stets dafür gehalten ist, nämlich T. divinatorium Müll.

Latreille giebt auch in Hist. nat. ete. An. XIII. (1804) T. 13 p. 71—73 eine Beschreibung der Psocen. Die Gat- tungsschilderung enthält nichts Neues. Die 12 Arten folgen sich wie im Vorigen; die Diagnosen sind einfach übersetzt; auch hier wird Ps. pulsatorius als wahrscheinliche Larve von Ps. pedicularius angesehen.

Leider habe ich Latreilles Arbeit im Dietionn. d’hist. nat.

Deterville nicht vergleichen können. Für Termes sind dort die Beschreibungen wesentlich vollständiger. Ob auch für Psocus? In Genera Crust. et Inseet. 1807 T. 3 p. 206-208 ist die Schilderung der Gattung sehr umfassend und treffllich. ‚Von Arten wird nur Ps. bipunetatus beschrieben, und für die anderen Synonymie beigebracht. Zu Ps. longicornis F. ist Ps. lineatus fraglich gestellt; zu Ps. faseiatus Fabr. ist (wohl irrig) Ps. variegatus fraglich eitirt. Für Ps. pulsatorius werden hier zuerst die 3-gliedrigen Tarsen vermerkt.

In den Considerations 1810 p. 277 werden die en zu einer eigenen Familie Psoquillae erhoben und p. 435 als

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Type Ps. bipunctatus aufgeführt. Der Familiencharakter passt gegenwärtig nicht mehr; einer nicht unbeträchtlichen Zahl fehlen die Ocellen bestimmt. Eine ähnliche Schilderung findet sich in Familles naturelles deutsche Uebers. p. 434. Auch im Regne animal Edit. Masson p. 106 findet sich nur dasselbe. Von Psocus pulsatorius wird wieder erwähnt, le plus souvent sans ailes. Die von Blanchard gezeichnete Tafel 106 enthält zwei wesentliche Irrthümer. Die Figur «5. Ps. bipunctatus ist sehr verfehlt, das Geaeder unrichtig, die Fühler durchaus falsch. Auch die vergrösserte Abbildung der Fühler fig. 5a. kann unmöglich einem Psocus bipunctatus entnommen sein; sie enthält ausser den gewöhnlichen 2 Grundgliedern noch 22 kleine Glieder.

Walkenaers Faune Parisienne gibt einfach eine Copie von Latreille.

Platyderus oder Haptoderus nemoralis Graells? Haptoderus oder Platyderus mon- tanellus Graells?

von Dr. Bethe.

Unter anderen Käfern erhielt ich vor einiger Zeit von Herrn Schaufuss in Dresden die von 'Graells beschriebenen Argutor nemoralis und Arg. montanellus. In dem von Schau- fuss herausgegebenen Verzeichniss verkäuflicher europäischer Käfer (XXXVIL 1864) fand ich dieselben als Platyderus montanellus Graells und Haptoderus nemoralis Graells be- zeichnet, was zwar dem Texte des Berliner Katalogs 2. Aus- gabe 1862 nicht geradezu widerspricht, da hier pag. 8 diese Käfer unter Haptoderus aufgeführt sind, und ebensowenig dem Catalg. des col&opteres d’Europe par Mr. de Marseul 1857 pag. 15, wo dieselben noch von Alters her als Argu- toren verzeichnet stehen; woll aber stehen die Angaben von Herrn Schaufuss in direktem Widerspruch zu den Corrigendis des Berliner Katalogs pag. 118 und zu der 2. Ausgabe des Katalogs von Marseul 1863 pag. 24, an welchen Stellen Argut. nemoralis Gr. zu Platyderus gezogen und mit Plat. lusitanicus Dej. vereinigt wird, und Argut. montanellus Gr. als Haptoderus stehen bleibt. "ri

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Es lag für mich der Wunsch nahe, ehe ich diese Thiere meiner Sammlung einverleibte, mich über diese sonderbaren Widersprüche aufzuklären, und ich suchte mir desshalb die Originalbeschreibung von Graells und alles Uebrige was sonst über diese Thiere geschrieben worden zu verschaffen. Ich erhielt die Memorias de la real Academia de Ciencias. Ma- drid 1850 tomo 1. part. 2, ferner eine Broschüre von Dr. Laureano Perez Arcas, catedratico de Zoologia en la Uni- versidad de Madrid: Insectos nuevos 6 poco conocidos de la Fauna Espannola. Madrid 1865, und endlich den Jahrgang 1862 der Sitzungsberichte der „Isis* zu Dresden.

Aus der ausführlichen, äusserst detaillirten Beschreibung von Graells ergab sich zunächst für mich auf das Bestimm- teste, dass Graells nur diejenigen Thiere, die ich vor mir hatte, gemeint haben konnte. Graells sagt in der Vorrede zu den in dem eben eitirten Werke beschriebenen Insekten, dass er desshalb mit besonderer Ausführlichkeit in der Be- schreibung der einzelnen Arten zu Werke gegangen sei mit Hintenansetzung der vergleichenden Methode, weil vielen En- tomologen das bezügliche Vergleichsobjekt fehlen dürfte, wo- durch dann für solche diese Art der Beschreibung eine gänz- lich werthlose oder doch wenigstens unzureichende sein müsste.

Alle von dem Autor angegebenen minutiösen Merkmale passen nun auf meine Thiere in jeder Beziehung, ebenso stimmen die dem Texte beigefügten sehr sorgfältig ausge- führten Abbildungen mit denselben überein. Nur könnte man an der Beschreibung des Thorax des Argutor montanellus Anstoss nehmen, in der es da heisst: el borde anterior esco- tado, d.h. der vordere Rand ist ausgeschnitten. Wenn man aber die Beschreibung des Argut. nemoralis nachliest, so erfährt man, dass Graells hier sagt: el borde en esta parte estä escotado para recibir la cabeza, d. h. der vordere Rand ist zur Auf- nahme des Kopfes ausgeschnitten. Berücksichtigt man jedoch, dass Reiche zuerst im Jahre 1855 (Annales de la Societ& entomologique pag. 615) auf den bei Platyderus in der Mitte nach vorn vorgezogenen Vorderrand des Halsschildes auf- merksam gemacht hat, so wird auf diesen unbestimmten Aus- druck „escotado* kein besonderes Gewicht zu legen sein, da ausserdem ja alle Merkmale bis ins Detail hinein passen. Wie schon Schaufuss (Isis 1862 pag. 194) richtig bemerkt, zeigt auch die sehr genaue Zeichnung zu der Graellsschen Be- schreibung des Argut. montanellus einen vorn viel weniger

ausgerandeten Thorax als die nebenstehende Figur des Argut. _ nemoralis, und es ist dies bei der damaligen Unkenntniss dieses zur generellen Unterscheidung wichtigen Theils um so eher zu erklären und zu entschuldigen, als nur bei senkrech-

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ter Anschauung dieser Vorsprung gehörig in die Augen fällt. Andererseits wird schon in der Abbildung zu Platysma (Pla- tyderus) rufa Duft. (Sturm Deutschlands Fauna tab. 116 fig. a.) der Vorderrand des Halsschildes richtig dargestellt, jedoch in der Beschreibung ebendaselbst Band V. pag. 76 dessen gar nicht Erwähnung getlan.

Unter den Merkmalen, die Platyderus und Hader leicht von einander unterscheiden lassen, wie das Vorhan- densein eines vollständigen Kinnzahnes, die nach inden schiefe Erweiterung der männlichen Vordertarsen, das Vortreten des mittleren Theils des Halsschildvorderrandes bei den Platyde- ren, der ausgerandete Kinnzahn, die tiefe Ausrandung des Vorderrandes des Halsschildes bei den Haptoderen, möchte ich noch das Vorhandensein eines stark ausgepräg- ten Scutellarstreifens bei den ersteren und das gänz- liche Fehlen oder die nur sehr rudimentäre Andeutung des- selben bei den Haptoderen noch besonders hervorheben.

Nachdem ich mich nun durch das sorgfältigste Studium der Beschreibungen von Graells und durch die genaueste Vergleichung der mir vorliegenden Thiere von der Identität derselben überzeugt hatte und mir der Kennzeichen eines Platyderus und Haptoderus vollkommen bewusst bin, muss ich mich der Ansicht, die Schaufuss in der Isis 1862 p. 194 kurz ausgesprochen hat, unbedingt anschliessen, dass nämlich Argutor montanellus Graells ein ächter Platyderus und Argut. nemoralis Gr. ein ächter Haptoderus ist, Mir ist die Verwechselung im Berliner Katalog unerklärlieh, da es undenkbar ist, dass Prof. Schaum, wenn er genannte Thiere wirklich mit der Originalbeschreibung von Graells ver- glichen hätte, einen so groben Fehler begangen haben würde, nämlich einen Haptoderus für einen Platyderus anzusehen und umgekehrt, von einer Identifieirung des Argut. nemoralis mit Platyderus lusitanieus Dej. gar nicht zu sprechen. Abgesehen davon, dass sich bei genauerer Untersuchung herausstellt, dass Argut. nemoralis Gr. gar kein Platyderus sondern ein Haptoderus ist, also auch von vornherein nicht mit Platyd. lusitanicus verbunden werden kann, so genügt schon eine oberflächliche Betrachtung beider Käfer, um dieselben sofort als ganz verschiedene zu erkennen. Argut. nemoralis Gr. hat nämlich einen Thorax postice utrinque evidenter bistriatus, wogegen Platyd. lusitanicus einen thorax evidenter unistriatus zeigt; bei dem ersteren hat das Halsschild rechtwinkelige Hinterecken, bei dem letzteren abgerundete; da sind die Flü- seldecken undeutlich punktulirt gestreift, hier gekerbt ge- streift ete. Wenn Schaum die Thiere gesehen und sich selbst nach Graells bestimmt hat, so kann der Irrthum im Berliner

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Kataloge nur auf einem Druckfehler beruhen und statt Hap- toderus nemoralis hat gesetzt werden sollen: Haptoderus montanellus Plat. lusitanicus. Die zweite Ausgabe des Berliner Katalogs trägt die Jahreszahl 1862. War der Druck bereits beendigt und erschien vielleicht vor Revision und Ausgabe desselben die zweite Ausgabe des Katalogs von Marseul und hat Schaum vielleicht jene Correktur diesem auf Treu und Glauben ohne eigene Untersuchung entlehnt? Hier bei Marseul kann von keinem Druckfehler die Rede sein, da der Autor ausdrücklich hinter Platyd. nemoralis, der hier zuerst als synonym mit Platyd. lusitanieus aufgeführt wird Graells 115, und hinter Haptoderus montanellus Graells 117 setzt, d. h. beschrieben von Graells in den Memorias de la real Academia pag. 115 und 117, welche Angaben aber gerade auf die genannten Argutoren führt. Durch diese genaue Bezeichnung der ersten Beschreibung fällt auch der mögliche Einwand fort, dass Graells vielleicht die Ueber- schriften über seinen Beschreibungen dieser beiden Thiere verwechselt habe, was aber wohl kaum in einem solchen Werke seschehen wäre, ohne nicht sofort am Schlusse desselben oder doch im nächsten Jahrgange verbessert worden zu sein. Je- doch schon deswegen kann dieser Einwand keine Geltung haben, weil in dem Index zu den beigegebenen Kupfertafeln dieselben Namen für die auf das Genauste mit der Beschrei- bung übereinstimmenden Figuren gebraucht werden.

Herr Perez Arcas in seinen Insectos nuevos 1865 macht nun die Verwirrung erst vollständig, indem er pag. 8 No. 4 unter der Ueberschrift Platyder. lusitanicus Dej. sagt: „dieser Platyderus wurde vom Prof. Dejean 1828 nach portugisischen Exemplaren als Feronia lusitanica beschrieben; Herr Graells (volviö 4 describir) beschrieb ihn wiederum 1851 unter dem Namen Argut. nemoralis in den Memorias de la real Acade- mia de ciencias de Madrid Tomo 1. parte 2. pag. 115 nach Exemplaren, die er in Balsain gefunden; Herr Schaufuss be- schrieb dasselbe Thier endlich aufs Neue in der Revue et Magasin de Zoologie 1862 pag. 491 unter dem Namen Pla- tyderus varians.*)

Wenn man die genannten drei Tliere neben einander sieht, so kann man nicht umhin zu sagen: Herr Perez Arcas hat vielleicht die Feron. lusitanica Dej. gesehen, hat aber nicht die Beschreibung des Argut. nemoralis Gr. und des ' Platyder. varians Schaufuss gelesen, geschweige die Thiere gesehen und verglichen. Denselben Ausspruch muss man

*) Confer. die kurze Replik von: Schaufuss in der Stettiner Ent. Zeitung 1865 p. 403.

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thun, wenn man liest, wie unter No. 5 Haptoder. montanellus Gr., der ein ächter Platyderus ist, mit einem ächten Hapto- derus, dem Haptod. cantabrieus Schfs. identifieirt wird.

Wer von den beiden Herren, Marseul und Perez, hat nun untersucht und wer hat abgeschrieben? Ich glaube sie haben Beide nicht untersucht oder an Thieren unter falschen Namen, ohne die Originalbeschreibungen einzusehen; sie haben Beide weder die Memoiren der Akademie, noch die ausführ- lichen Beschreibungen in den Sitzungsberichten der Isis 1862 gelesen.

Dass der von Graells beschriebene Argut. nemoralis nicht mit Platyd. lusitanicus zu verbinden ist, darüber braucht weiter kein Wort verloren zu werden, ein Blick in die Diagnose und auf die beigegebene Abbildung genügt, um die vollständige Ver- schiedenheit beider Species zu constatiren. Es fragt sich aber, ist Argut. montanellus Gr. vielleicht mit Platyd. lusi- tanicus zu verbinden? Das in meinem Besitze befindliche Exemplar stimmt wie oben gesagt auf das Genauste mit dem von Graells beschriebenen Argut. montanellus überein und die Beschreibung von Graells weicht wie das vor mir lie- gende Thier in folgenden Punkten von Platyderus lusitanieus Dej. ab:

Platyderus lusitanicus Dej.

Kopf breiter. |

Halsschild gewölbt viereckig, nach hinten weniger verengt mit abgerundeten Hinterecken, in den Ein- drücken wenig punktirt.

Schildehen glatt.

Flügeldecken mehr gewölbt, Zwischenräume etwas gewölbt, Streifen gekerbt punktirt, 8. 9. und 10. Streif fur- chenartig vertieft.

Platyderus (Argut.) montanellus Gr.

Kopf schmaler.

Halsschild flach viereckig, hinten mehr verengt mit rechtwinkligen Hinterecken, in den Eindrücken und in deren Umgebung deutlich punktirt.

Schildehen nach der Spitze zu dreieckig eingedrückt.

Flügeldecken wenig gewölbt, Zwischenräume fast eben, die Streifen kaum an den Rändern punktirt, 9. und 10. Streif kaum mehr vertieft.

Nach Einsicht dieser Diagnosen wird Niemand diese Käfer vereinigen wollen.

Was nun den Platyd. varians Schfs. anbetrifit, den Perez ohne irgend welche Angabe von Gründen mit den oben angeführten Arten vereinigt, und den er eben so wenig wie Marseul vor Augen gehabt, noch dessen detaillirte Beschrei-

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bung in der Isis l. c. gelesen haben kann, so erkläre ich dies Thier nach acht mir vorliegenden typischen Exemplaren für ganz verschieden von Platyd. lusitanieus und für eine gute und ausgezeichnete Species. Ebenso beruht die Zu- sammenziehung des Haptoderus montanellus mit Haptoderus cantabrieus Schfss. (Isis 1862 pag. 195), welcher erstere, wie ich nachgewiesen zu haben glaube, ein Platyderus ist, auf einer vollständigen Unkenntniss der Detail-Beschreibungen. Haptoderus cantabricus Schaufuss verdient seine Stelle hinter Haptoderus subsinuatus Dej., dem er in vielen Beziehungen sehr ähnlich. ist.

Denjenigen Entomologen, deren Ansichten aus eigenen unbefangenen Untersuchungen hervorgehen, wird nach dem Voraufgeschickten zur Örientirung und Entscheidung der Ueberblick folgender Diagnosen genügen:

Platyderus lusitanicus Dej. _Apterus, nigro-piceus, mento dente simplici; thorace ru- fescente, postice utrinque striato, angulis postieis sub-rotundatis, margine anteriore in medio caput versus producto; scutello laevi; elytris oblongo-ovatis, crenato-striatis, interstitiis sub- convexis; tarsis maris antieis intus oblique dilatatis. Long. 8 mm, Platyderus montanellus Graells.

Apterus, piceus, gracilis, mento dente simpliei, thorace subeordato, rufescente, postice utrinque striato-punetulato, angulis postieis rectis, margine anteriore in medio caput ver- sus produeto; seutello triangulariter impresso; elytris oblongo- ovatis, angustis, striatis, interstitiis planiuseulis; tarsis maris antieis intus oblique dilatatis. Long. 7,5—S mm.)

Platyderus varians Schaufuss.

Apterus, depressus, planus, parallelus, piceus, fronte utrinque profundius impressa, mento dente simpliei; thorace fere quadrato, dilutiore, angulis posticis acutissime rectis, basi utrinque impressa et sparsim punctulata; elytris planis, elongatis, striato-punctatis, punetis in striis valde confertis, interstitiis evidenter subseriatim punctulatis, tarsis maris an-

*) Die Grössenangaben von Graells scheinen ungenau zu sein. Die den Abbildungen beigegebenen Masse der natürlichen Grösse stimmen nicht mit den im Texte angegebenen, sondern mehr mit den von mir angeführten überein. Die von Schaufuss für Plat. varians angegebenen sind notorisch zu klein. Derselbe giebt die Grösse die- ses Thieres auf 6—7 mm. an, sie beträgt in Wirklichkeit aber 7,4— $ mm. Ich habe die Längenbestimmungen unter der Loupe vor- genommen. |

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ticis intus oblique dilatatis. Long. 7,4—8 mm, Patr. Casti- lia boreal. Haptoderus nemoralis Graells. Apterus, piceo-obscurus, mento dente medio emar- 'ginato, antennis pedibusque rufescentibus, thorace subqua- drato, plano, linea media profunde impressa antice laevigata, postice subrugulosa, basi emarginata, utringue profunde bi- striata obsoleteque punctulata, angulis postieis acute reetis; elytris,oblongo-ovatis, planiuseulis, profunde striato-punetulatis, stria sceutellari nulla, im interstitio tertio juxta . striam secundam punctis duobus majoribus impressis.. Long. 7”—8 mm. Haptoderus cantabrieus Schaufuss. | Piceus, antennis pedibusque rufis, mento dente medio emarginato, thorace subquadrato, lateribus postice subsinuatis, basi amplius emarginata utrinque profunde- bistriata et punc- tata; elytris oblongo-ovatis, minus planiuseulis, striis paul- lum profundis obsoletissime punctulatis, stria seutellari brevissima, interstitiis planiusceulis, interstitio punetis 2— 4 majoribus impressis. Long. 7,5 mm. Patr, Asturia.

Sammelbericht von 1865 von

Dr. Bethe in Stettin.

Die Winterexeursionen im genannten Jahre fielen ziemlich dürftig aus. Von denjenigen Thieren, auf die wir hier ein besonderes Gewicht zu legen pflegen, und die wir in grösse- rer Anzahl immer nur im Winterlager aufgefunden haben, ich meine die Chlaenier und Miscodera arctica, war nur die letztere Species einigermassen zahlreich vertreten.

Chlaen. eaelatus und Chl. suleicollis waren fast gar nicht vorhanden. Es ist mir nicht bekannt geworden, dass von dem ersteren auch nur ein Stück gefangen wäre, und ebenso dürfte die Zahl der aufgefundenen Chl. suleicoll. nur äusserst gering gewesen sein; ich selbst habe wenigstens auch von diesem letzteren keinen einzigen gesehen. Sogar Chlaen. holosericeus und der sonst so häufige Chl. nigricornis wurde nur sehr vereinzelt gefunden. Hingegen sind im ersten Früh-

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jahr nach langer Zeit einmal wieder 2 Stück Chl. 4-sulcat. erbeutet.

Häufiger kam, wie schon gesagt, Miscodera arctica vor. An einem ziemlich warmen Apriltage fanden wir auf einer kleinen Bodenerhebung von wenigen 4 Juadratfuss auf dem

sogen. klassischen Boden, d.h. in der Dammschen Haide, wo Herr Dr. Dohrn die erste Miseodera gefunden hat, einige 30 Stück dieser zierlichen Art. Die Thierchen waren schon sehr lebendig und krochen in dem abgehobenen Moose lustig umher. Wie und wo dieselben die warme Jahreszeit bei uns verbringen ist noch immer nicht bekannt.

Einige Tage früher fing ich in der Nähe dieses Platzes ebenfalls unter Moos den wie es scheint sehr seltenen Hister marginatus Er. in 1 Exemplar. Der Seltenheit dieses Thieres wegen möchte ich durch die Wiederholung und Erweiterung der Diagnose Erichsons die Entomologen Deutschlands auf dasselbe aufmerksam machen.

Hister marginatus Er. Suborbicularis, niger, nitidus, mesosterno emarginato, thorace stria una antea punetulata . laterali, spatio ejus inter marginem et striam latera- lem conspicue elevato, elytris striis dorsalibus quinque integris, stria secunda medio abbreviata, striis ipsis in mar- sinibus punctulatis, tibiis antieis 6—7 dentieulatis. Long. 4,5 mm. Beiläufig bemerke.ich, dass ich vor einigen Jahren Hister helluo Truq. (neglecetus Redt.) in mehreren Exempla- ren hier gefangen habe, durch die Punktirung der Vorder- winkel des Thorax unter allen europäischen Arten besonders ausgezeichnet.

Während meines diesjährigen mehrwöchentlichen Som- meraufenthalts an der Ostseeküste (Heringsdorf) wandte ich meine besondere Aufmerksamkeit den Dyschirien zu. Die ge-: eignetste Fangzeit erwies sich mir bei glattem Strande nach voraufgegangenem heftigen Seewinde. Diejenigen Stellen des Strandes, auf denen frisch aufgeworfener Seetang lag und der noch nicht lange genug gelegen hatte, um in den unter- liegenden Sand einzusinken, der also noch dergestalt abge- hoben werden konnte, dass der Sand unter ihm eine ziemlich glatte Fläche darbot, diese Stellen boten für den Fang der Dyschirien die sichersten Erfolge. Dass diese Thiere, wie Schaum angiebt, auch im hellen Sonnenschein umherlaufen, habe ich nicht bestätigt gefunden. im Gegentheil scheinen dieselben entschieden die Dunkelheit zu lieben, und an war- men Tagen sah ich es oft, dass sie sich dem Lichte ausge- setzt sofort mit ziemlicher Schnelligkeit in den Sand eingruben oder unter dem wenig entfernten Seetang sich zu verbergen

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suchten. Unter den ungefähr 300 gefangenen Dyschirien waren: 9 Dyschirius impunctipennis Daws. 26 D. obscurus Gyll.

Die übrigen gehörten der ungeheuren Mehrzahl nach dem Dysch. thoraeicus an. Dysch. politus, aeneus und globosus zeigten sich nur in wenig Exemplaren.

Als Curiosum will ich bemerken, dass ich einmal am Ufer des Schloensees, der übrigens vom Meeresstrande nur einige hundert Schritte entfernt ist und mit der See durch einen Kanal verbunden ist, unter trockenem Kuhmiste 1 Dysch. impunetipennis und 1 Dysch. obscurus fand. Jedenfalls waren dieselben durch hohen Seegang dahin verschlagen.

Ausserdem erbeutete ich in Heringsdorf auch in diesem Jahre wiederum ein Pärchen von Triarthron Maerkelii und zwar auf derselben Wiese nach Sonnenuntergang eines sehr warmen .Tages Ende Juni. Die Wiese ist durch Wald ein- geschlossen und es war bereits so dunkel, dass ich mir an Ort und Stelle von dem glücklichen Fange keine Rechen- schaft zu geben im Stande war.

Von anderen bemerkenswerthen Arten fing ich eben- daselbst:

Anisotoma ciliaris Schm. Athous rufus Degeer. Eucnemis capueinus. Ahr. Cereyon littorale Gyll. Bledius agrieultor. Heer. longulus Er. erraticus Er. > arenarius. Payk. un

Nach meiner Rückkehr hierher kätscherte ich auch in diesem Jahre wiederum einige Stücke von Throscus carini- frons Bonv.

or hi

205

Synonymiche Miscellaneen vom

Schulrath Dr: Sufflrian.

XXIX.

Die fortgesetzte Beschäftigung mit den Cryptocepha- liden hat mir in der letzten Zeit wieder Gelegenheit zu einigen synonymischen Berichtigungen dargeboten, von denen ich die wesentlichsten nachstehend mittheile.

1. Pachybrachys moerens Stäl (Till Kännedomen . etc. in Oefversigt af Kongl. Wetenskaps Akademiens Förhand- lingar. Jahrg. 1857. 8. 63. n. 9), als brasilianischer Käfer beschrieben, ist weder eine brasilianische, noch überhaupt eine neue Art. Der Käfer ist vielmehr. wie mich der Ver- gleich des mir aus dem Mus. Holm. zur Ansicht mitgetheilten Original-Exemplars gelehrt hat, ein unzweifelhaftes Stück des Nordamerikanischen P. luridus Fab., bei welchem aus einem Irrthum in der Schönherr’schen Sammlung, aus der es her- stammt, jene Verwechselung der Heimath entstanden ist.

2. Cryptocephalus mucoreus Leconte (Coleop- tera of Kansas etc. S. 23.) ist nach der sehr genauen Diagnose und Beschreibung nicht von dem von mir in der Linnaea Ent. VII. 54. n. 78. XII. 376. n. 87 beschriebenen Cr. basalis Sturm verschieden. Der Käfer kommt nach Leconte's Anzalie auch in Kansas und Texas vor.

3. In den Ann. de la Soc. Ent. de France vom Jahre 1861 finden sich nicht weniger als drei neue Europäische Cryptocephali aufgeführt. Ich habe von allen dreien Original- Exemplare vergleichen können.

a. Cr. inexspeetus Fairm. (a. a. O. Bullet. 8. XI. n. 2), bei Toulon gefunden, ist eine Farbenvarietät des Cr. marginellus Oliv., bei weleher die weisse Färbung am Seitenlappen und Kiel der Flügeldecken soweit überhand ge- nommen hat, dass die letzteren vollständig weisslich erscheinen. Einen ganz entsprechenden Albino von Cr. alboscutellatus m. kabe ich kürzlich aus der Sammlung des Herrn Schaufuss kennen gelernt, und einer ähnlichen Form von Cr. flavo- guttatus Oliv. in der Linnaea Ent. VIII. S. 120. n. 68 unter var. 8 gedacht. Eine weitere Analogie bietet noch die be- kannte Forın des Cr. MoraeiL. mit gelber Mittel-Querbinde, welche letztere sich zuweilen soweit ausdehnt, dass die Deck- schilde gelb mit einem bräunlichen Querschatten hinter der Mitte erscheinen.

b. Cr. abietinus Gaut. (ib. $S. 194. n. 3.), in den

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Savoyer Alpen auf Abies excelsa vom. Grafen Manuel ge- funden, ist der von mir in der Linn. Ent. III. S. 1. n. 68. be- sehriebene Cr. carinthiaecus Dahl, und zwar die Varietät mit ganz schwarzen Schulterblättern, deren Existenz von mir bereits in der Linn. Ent. AULL:S. 09. n. 28. unter var. ß an- gezeigt worden ist.

c. Cr. Perrieri Fairm. (ibid. S. 649. n. 4.), gleichfalls aus den Savoyer Alpen ist.identisch mit Cr. albolineatus m. Linn. Ent. II. 8. 55. n. 14. und zwar mit derjenigen Form dieser Art, welche ich am angef. Orte beschrieben, in der Linn. Ent. VIII. S. 99. n. 25. aber als var. # bezeichnet habe. Das von mir verglichene, vom Grafen Manuel meinem Freunde - Dohrn zur Ansicht ü!'erschiekte Stück zeigt eine noch etwas 'ausgedehntere weisse Zeichnung als das von mir beschriebene Kahr’sche in der. Vereinssammlung, stimmt aber. sonst, auch in der ins Bräunliche fallenden Färbung des Käfers, ganz mit demselben überein. Auffallend ist die so sehr: weite Ver- breitung des an sich recht seltenen Käfers. Nach Redten- ‘bacher (Fauna Austr. ed. II. $. 899) ist er von Schiner bei Mödling, von Mann am Gr. Glockner, (nicht. weit vom Hochthörl nach Dohrns Mittheilung), nach Gredler (Pro- gramm des Gymnasiums zu Botzen 1863. S. 24) von Stenz am Schleern in Tyrol angetroffen; aus Tyrol stammt auch ‘das Kahr’sche Exemplar, und die Savoyer Stücke des Cr. Perrieri wurden von Perrier „aupres du Lac de la Girottaz dans les montagnes de Beaufort“ und von Fairmaire selbst „au mont Cenis sur la montagne qui fait face a l’hötel de V’autre cöte du lac“ gefunden. Es wäre doch seltsam, wenn der Käfer in den dazwischen liegenden Schweizeralpen fehlen sollte; allerdings aber. ist auch Cr. carinthiacus bis dahin nur in Kärnthen, dem Jura und den Savoyer- nicht aber den eigentlichen Schweizeralpen vorgekommen. Noch bemerke ich, dass ein seit Langem schon im Mus. Vindob. vorhandenes Stück des Cr. albolineatus, dort mit dem Namen Cr. Stenzii Ziegl.: bezeichnet war.

4. Cr. rhaetieus S$tierlin (Mittheilung der Schweize- rischen Entomolog. Gesellschaft 1863. n. 3. 8. 64) vom. Ber- nina hat mit Cr. flavipes Fab. mit dem er dort zusammen- gestellt wird, nichts zu schaffen. Der Käfer ist vielmehr nur eine Farben-Abänderung des Cr. 4-pustulatus Gyll., zu welcher Art ihn auch L. von Heyden in: seinem Beitrage zur Coleopterenfauna des Oberengadins. $. 46. ganz richtig ge- bracht hat. Alle daselbst von dem Letzteren und zwar auf Lärchen gefundenen Stücke gehören zu, meiner in der Linn. Ent. Il. S. 175. unterschiedenen var. 8., und. eben diese 'Va- rietät beschreibt auch Stierlin a. a. O.,. während ein von ihm

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Hrn. v. Kiesenwetter mitgetheiltes, von :mir verglichenes Stück von meiner var. ß. (ebd. S. 176) nicht verschieden ist.

5. In den Ann. de la Soc. Ent. de Fr. 1861.. Bullet. S. XVIH. macht Herr Gautier des Cottes die Bemerkung, dass der von mir (in der Linn. Ent. II. $. 146. n. 48) be- schriebene Cr. eyanipes Dej. nur das 2 des Cr. lobatus -Fab.. sei, wie die mehrfach beobachtete Paarung beider . Thiere nachweise. Ich glaube daraus schliessen zu dürfen, dass Herrn Gautier de Cott. bis dahin der echte Cr. lobatus Fab. unbekannt geblieben ist. Was er für Cr. lobatus & angesehen, ist eben nur das 3 des Cr. cyanipes, welches dem ö.des Cr. lobatus sehr ähnlich ist, und mit demselben auch die. schaufelförmige Lamelle am unteren Ende der Hinter- schienen gemeinsam hat, sich aber von ihm auch wieder ge- nugsam durch die in der Linn. Ent. VIII. S. 115. n. 54. von mir angegebenen Merkmale unterscheidet. Bei den ‚£ beider Arten ist ohnehin keine Verwechselung möglich, da, auch ab- gesehen von anderen Merkmalen, das 2. des Cr. eyanipes sogleich an der stahlblauen Färbung der Beine von dem roth- beinigen 2 des Cr. lobatus (dem Cr. haemorrhoidalis Fab.) zu unterscheiden ist. |

Ich verbinde hiermit, unter Zustimmung der Besitzer, die Beschreibung zweier südeuropäischer Cryptocephalen, die ich bei keiner der mir bekannten Arten unterzubringen weiss und. deshalb für neu halte.

1.. Cryptocephalus floribundus m. Niger puncta- tus, , thoracis punctulati limbo antico et laterali maculisque duabus postieis, elytris fascia abbreviata apiceque rufis, ma- eulis duabus frontalibus, thoraeis angulis postieis seutelloque albis4n ans. 21, ; dat. 1,5’;

Mit dem Cr. 4-punetatus Oliv., mit welchem dieser bis dahin; nur in einem einzigen 2 Exemplare bekannte Käfer im Mus. Clark verbunden war, besitzt derselbe nur eine sehr entfernte Aehnlichkeit. Er bildet vielmehr eine vollständige Mittelart zwischen Cr. fasciatus und lividimanus, während er sieh übrigens auch durch seine Heimath genau an die kleine Gruppe dieser nahe verwandten Arten anschliesst. Die Aehn- lichkeit. mit Cr. lividimanus zeigt sich theils in der Färbung des Halsschildes, bei welchem der lichte Saum sich nicht auf den Kiel des Seitenrandes oder einen Theil desselben be- schränkt, sondern, ob auch schmal, sich noch längs dem ‚Vorderrande hinzieht und auf dessen Mitte hinterwärts ver- breitert, während zugleich vor der Mitte des Hinterrandes ‚eine helle Fleckenzeichnung zum Vorschein kommt. Noch näher aber steht er dem Cr. faseiatus, auf dessen in der Lion. Ent. II. S. 95. n. 28. gegebene Beschreibung ich daher

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unter Angabe der Abweichungen verweisen kann, An den Fühlern ist das Wurzelglied nur auf der Oberseite gebräunt, die drei folgenden sind hellziegelröthlichgelb, durchscheinend, und auch die Wurzel des 5ten ist noch gebräunt. Auf dem Halsschilde ist die Punktirung noch etwas feiner und zer- streuter, daher der Zwischengrund glänzender; ein breiter, etwa '/, der ganzen Halsschildsbrei“e einnehmender Seiten- rand jederseits in scharfer Begränzung ziegelroth, hinter der - Mitte mit einem vereinzelten rundlichen schwarzen Punkte besetzt, und der aufgebogene Kiel des Seitenrandes von der Vorderecke bis zu diesem Punkte schwarz, von da bis zur Hinterecke weiss. Die rothe Färbung der Seiten wird längs dem Vorderrande durch einen schmalen röthlichen Saum ver- bunden, und dieser erweitert sich über dem Nacken zu einem dreieckigen, hinterwärts mit ausgebuchteten Seiten verschmä- lerten Mittelzipfel, welcher fast das ganze vordere Viertel der Mittelfirste einnimmt; demselben gegenüber liegt auf dem Hinterrande, gerade vor dem Mittelzipfel ein das hintere Drittel der Füsse einnehmender viereckiger, nach vorn kaum verschmä- lerter Längsfleck, weleher durch eine von vorn her bis über die Hälfte eindringende feine schwarze Linie inzwei nach vorn etwas abgerundete Lappen gespalten wird. Auf dem Schildchen ist der weisse Fleck bedeutend grösser als bei Cr. fascjatus, und nimmt bis auf Vordersaum und Hinterzipfel fast das ganze Schildehen ein. Auf der Vorderhälfte der Flügeldecken ist die Punktirung merklich dichter zusammengedrängt, daher der Glanz hier schwächer; die Verlängerung der rothen Mittelbinde aussen nach der Schulter und dem Hinterrande zu ist so breit, wie bei den hellsten Stücken des Cr. fasciatus. Die Hinterenden des Prosternums sind als sehr kurze aber spitze Dornen ab- wärts gerichtet, das letzte Segment des einzigen vorliegen- den 2 mit einer grossen, glänzenden, hellkugeligen Grube. Alles Uebrige, wie bei der genannten Art. | | Bei Pau im südlichen Frankreich im Juni 1859 von Hrn. H. Clark gefangen. (Mus. Clark).

2. Pachybrachys ano-guttatus m. Supra luteus profunde punetatus, elytris ad latera et postice obsolete punctato-striatis, antennarum apice limbo suturali pygidioque nigris, hoc flavo-bimaeulato, infra niger pedibus flavis. Long. 27, lat, 4%. |

Aus der nächsten Verwandtschaft des P. vermicularis m., aber grösser, kräftiger, derber punktirt, und ausserdem von demselben durch den deutlicher linienförmigen Stirnein- druck, die etwas weiter fortgeschrittene Streifenbildung auf den Flügeldecken, und die abweichende Lage der Flecke auf dem Pygidium verschieden. Der Kopf flach mit stark ein-

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gezogenem Kopfschilde und breiter, unterwärts noch mehr verbreiterter, aber nicht tiefer Stirnlinie, ziemlich dicht punk- tirt mit lackglänzendem Zwischengrunde, lehmgelb mit ge- bräuntem Innern der Punkte; die langgestreckten, ziemlich breit ausgebuchteten Augen greis. Die wieder vorspringende Oberlippe hell weisslichgelb, die Mundtheile gelb. Die Fühler schlank und fadenförmig, von halber Körperlänge, oberwärts kaum verbreitert und zusammengedrückt, die fünf unteren Glieder gelb mit einem schwärzlichen Wische auf der Ober- seite des ersten, 2ten und ten Gliedes, die oberen schwarz, dünn, angedrückt greishaarig. Das Halsschild über 2, mal breiter als lang, mit-fast grader Mittelfirste, über den scharf spitzwinklig vorgezogenen Vorderecken breit zusammenge- drückt und dadurch verschmälert, die Seiten in der Mitte breit zugerundet, vor ihr leicht ausgeschweift; die Hinter- ecken stumpfwinklig. Vor dem jederseits nur leicht gebuch- teten Hinterrande ein breiter, in der Mitte und‘ nach den Enden zu stärker vertiefter, gewissermassen aus drei Quer- grübchen zusammengeflossener Quereindruck. Die ziemlich gleichmässig vertheilte Punktirung derb, auf der Mitte mit einer Spur von einer glatten Längslinie. Die Farbe lack- glänzend lehmgelb, mit etwas dunklerem Grunde der Punkte. Das Schildehen quer viereckig und hinterwärts etwas ver- schmälert, mit ziemlich deutlich dreieckigem Hinterzipfel, gleichfalls glänzend lelımgelb. Das Deckschild um die Hälfte länger als breit, tlach walzenförmig, hinter der ziemlich scharf erhöhten Vorderkante schmal quer eingedrückt; die Schul- terbeulen breit und ziemlich flach, auch die Seitenlappen von mässiger Entwickelung, und über ihnen je ein ziemlich tiefer, breitmuldenförmiger Eindruck. Die Oberfläche derb und ziemlich dicht punktirt, mit Spuren abgerissener und unausgebildeter Punktstreifen; seitlich ist ausser dem Randstreifen nur der 9te, auch der grössere hintere Theil des 8ten zu einiger- massen regelmässiger Ausbildung gelangt; ausserdem treten auf dem letzten Viertel der Flügeldecken nur einige Andeu- tungen unregelmässiger Punktstreifen mehr oder weniger be- merklich hervor. Der Zwischengrund auch hier lackglänzend lehmgelb bei etwas dunklerem Grunde der Punkte; der 9te Zwischenraum tritt als breite, flachgewölbte Längsrippe deut- lich hervor, und ist über dem Seitenlappen mit einigen über- . »ähligen gröberen Punkten besetzt, durch welche eigentlich Jene muldenförmige Vertiefung niedergedrückt wird. Das Pygidium fein punktirt, dünn greisshaarig, schwarz, unten mit zwei weisslichgelben dreieckigen Schrägflecken; auch die Un- terseite schwarz, die umgeschlagenen Seiten des Halssehildes, der Hinterrand' des letzten Bauchringes, die Sehulterblätter

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und die Beine mit den Hüften gelb; die Vorderhüften, die Schenkelwurzeln und Schenkelspitzen ins Weissliche fallend. Das letzte Segment ‘des einzigen vorliegenden $ mit ‚einem kleinen, halbkugeligen Grübchen.

Auf ;Mallorea vom Oberlieutenant v. Homeyer- gefunden, Penn Haag.)

Vereins- Angelegenheiten.

In der Sitzung am 12. December 1865 kam. ausser der eingegangenen Correspondenz nichts von Belang vor.

In der Sitzung am 18. Januar 1866 wurde der von seiner Reise am; 8. Januar heimgekehrte ‚Dr. Heinrich Dohrn von den Anwesenden: freundlich willkommen gehbeissen. Er gab in wenigen Worten eine Schilderung seiner letzten Erlebnisse ; ein: heftiges Fieber auf der Prinzeninsel im Mai 1865 und wiederholte Anfälle desselben in kurzen Unterbrechungen haben seine Exploration leider wesentlich beeinträchtigt; aus Schonung für die’ Familie hatte er diesen traurigen Sachver- halt in. den letzten Briefen umgangen; aber auch seine Hoff- nung, durch Rückkehr nach $. Vincente seine erschütterte Gesundheit wieder zu befestigen, war fehlgeschlagen, und er gab somit dem Drängen der Aerzte nach, in Europa. radiea- lere Heilung zu suchen. Das in jenem Moment gerade von Brasilien eintreffende französische Paketboot setzte ihn in Bordeaux ans Land, und er hegte schon die Hoffnung, gerade zu: Weihnachten 1865 hier eintreffen zu können, als ihn ein neuer »Fieberanfall am 20. December in Paris bettlägerig - machte. ‚Dank der gastlichen Sorgfalt und der umsichtigen ärztlichen Pflege unserer Freunde Fairmaire und Dr. Laboul- bene wurde er Gottlob soweit hergestellt, dass er in Beglei- tung seines nach Paris ihm entgegen. geeilten Bruders Dr. Anton D. hierher ‚ohne weiteres Hinderniss die Reise 'zurück- legen konnte. Hoffentlich wird ihm: das Klima der Heimat und die Pflege im: Vaterhause bald wieder zur. vollständigen Genesung verhelfen. ‚Die von ihm. mitgebrachte Ausbeute ist in ornithologischer, und conchyliologischer Beziehung befrie- digender ausgefallen, ‚als in entomologischer; das liegt zum Theil an der im’ Allgemeinen sterilen Natur der Cap Ver- dischen Inseln, zum: Theil an dem Umstande, dass auf der üppigen tropischen Ilha do ‚Principe sein Aufenthalt: in die

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sogenannten Wintermonate: fiel, -in'welchen das Leben der Pflanzen und der davon mitbedingten Insekten erheblich zu- rücktritt.gegen die Sommermonate (October bis April). Das ‚mehrseitig geäusserte freundliche Interesse an seinem Reise- journal wird ihn veranlassen, gelegentlich dessen Abschluss für die Zeitung zu redigiren.

Aus der demnächst 'vorgetragenen Gorrespondenz ergab sich, dass die Entomologie und unser Verein einen herben und unersetzlichen Verlust erlitten haben. Herr Schöff Carl von Heyden in Frankfurt am Main ist am 7. Januar im beinah vollendeten dreiundsiebzigsten Lebensjahre entschlafen. Er: hat unserm Vereine seit dem Jahre 1842 als Mitglied an- gehört und nicht nur durch die von ihm publieirten, grossen- theils für die Entwickelungsgeschichte wichtigen und werth- vollen Artikel, mit denen er fast jeden Jahrgang unserer Zeitung bereichert hat,‘ sondern auch‘ noch durch die bereit- willige Güte, mit welcher er die Materialien seiner über alle Ordnungen ausgedehnten Insektensammlungen und die Schätze seiner vortrefflichen Bibliothek unsern besten Mitarbeitern ‚allezeit zu Gebot stellte, sich das ehrenvollste Andenken im Stettiner Vereine gestiftet.

Als Mitglieder in den Verein wurden auigenommen:

Herr Dr. Eduard Eppelsheim, prakt. Arzt in Dürk- heim. Friedr. Eppelsheim, Bezirksgerichts- Assessor in Kaiserslautern. Prof. Dr. Nowicki in Krakau. Benjamin Walsh Rock Island, 1llineis, 'Ver- einigte Staaten.

Aus einem Briefe des Verlegers der Linnaea 'entomolo- siea, Herrn Friedr. Fleischer in Leipzig, ergab sich, dass ‘der sechzehnte Band jetzt im Druck beendet ist. Er bringt den Rest der südamerikanischen Cryptocephalen und somit den vorläufigen Abschluss der umfassenden Monographie unsers verehrten Suffrian. Bei der nothwendig gewordenen Bogen- zahl (31) bedauert der Verleger, den bisherigen. Preis von 2 Thlr. für diesen Band auf 2'/, Tlilr. erhöhen zu müssen.

Schliesslich trug Dr. Anton Dohrn seine Ansichten über ein ihm zur‘ Untersuchung ‚und ‚Begutachtung mitgetheiltes höchst merkwürdiges Insekt vor,. dessen ungewöhnlich gut erbaltne ‚Ueberreste sich in Sphagresiderit aus einem. im Bir- kenfeldischen belegenen Bergwerke vorgefunden haben. Die ausführlichere Arbeit hierüber wird in Dunker’s Palaeontolo- gischer Zeitschrift erscheinen; ein: Auszug davon bleibt für die: Eulemol, Zeitung vorbehalten.

Dr, €. A. Dohrn. R

212

Necrolog.*)

Carl Heinrich Georg von Heyden, war am 20. Januar 1793 zu‘ Frankfurt geboren. Früh zeigte sich in dem Knaben schon die Liebe zu den Naturwissenschaften, und am meisten zogen ihn die entomologischen Studien’ an, denen er sein sanzes Leben treu blieb. Nachdem er Sich für die Forst- wissenschaft ausgebildet hatte, führte ihn die allgemeine Be- geisterung während der Freiheitskriege in die Reihen der Freiwilligen, unter welchen er als Oberlieutenant 1814--15 den Feldzug nach Frankreich mitmachte. Nach Beendigung desselben stand er noch einige Zeit als Offizier in dem Linien- Bataillon seiner Vaterstadt, bis er 1827 zum Senator erwählt wurde. In den Jahren 1836, 1845, 1848, 1850 und 1853 bekleidete er die Stelle des regierenden Bürgermeisters der freien Stadt.

Die Zeit, die ihm von seinen Amtsgeschäften übrig blieb, widmete er unermüdet den Naturwissenschaften, besonders der Entomologie, und in letzterer hat er sich eine hervor- ragende Stellung erworben. Eifrig sammelnd und besiimmend, hat er eine grosse Zahl früher unbekannter Thiere den wissen- schaftlichen Katalogen eingereiht und sich mit grosser Liebe der Zucht und Beobachtung der Insekten hingegeben. Wie sehr er auf diesem Felde sich die Anerkennung der Fachge- nossen erwarb, beweisen die 30 verschiedenen Insektenarten, die nach ihm benannt worden sind. Ausserdem trägt eine Nacktschnecke seinen Namen (Limax Heydeni, Heynemann), wie Professor Fresenius auch einen Pilz, den v. Heyden auf den Alpen entdeckte, Heydenia alpina, und eine gleichfalls von ihm im Wasser einer unterirdischen Höhle des Schwarz- waldes gefundene neue Pilzgattung Spelaeomyces Heydenit, benannte. \

Von ihm erschien im Druck: Atlas zur Reise im nörd- lichen Afrika, von Eduard Rüppel. Reptilien. 1827, sowie zahlreiche, vorzüglich entomologische Abhandlungen in der

*) Herr Hauptmann Lucas v. Heyden bedauert in seinem Schreiben vom 3. Februar, mir auf meine Bitte um einen ausführlichen Necro- log seines Vaters nur diese von Dr. Noll in der Zeitschrift Zoolog, Garten publieirte Notiz mittheilen zu können, indem er die Ver- sicherung hinzufügt, dass er die Sammlungen und die Bibliothek ganz im Sinne des Verewigten fortzusetzen willens ist, und dass, falls sich unter den nachgelassenen Papieren noch zum Piper geeignete Entomologica vorfinden, diese in unserer Zeitung veröffent- lieht werden sollen. Dr. C. A. Dohrn.

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Isis von Oken, im Museum Senckenbergianum, in den Anna- len der Wetterauischen Gesellschaft, in Froriep’s Notizen, in der Stettiner entomologischen Zeitung, in den Jahresberichten der naturforschenden Gesellschaft Graubündens ete. In neuerer Zeit bearbeitete er vorzüglich die fossilen Insekten der Braun- kohle in Dunker und v. Meyer’s Paläontographica. Im Jahre 1861 hatte er die Freude, von der Universität Giessen den Titel eines Doctor philosophiae et artium liberalium magister honoris causa zu erhalten. Ausgedehnt war sein Verkehr mit sehr vielen unserer ausgezeichnetsten Naturforscher, wie er auch Mitglied wohl der meisten naturforschenden Gesellsclıaf- ten Deutschlands sowie mehrerer des Auslandes war.

Eine Hauptaufgabe ‘war es ihm, das Studium der Natur- wissenschaften zu fördern. So ward er 1817 einer der Mit- gründer der Senckenbergischen naturforschenden Gesellschaft, 1822 der Versammlung, deutscher Naturforscher und Aerzte zu Leipzig. (Auf der vorjährigen Versammlung zu Hannover wurde er zum Geschäftsführer für die 1866 in Frankfurt ab- zuhaltende gewählt, welches ehrenvolle Amt er wegen lei- dender Gesundheit ablelınen musste.) Ebenso war er einer der Gründer des physikalischen und des geographischen Ver- eins zu Frankfurt. Die letzte Stunde seines Lebens war noch seinem Lieblingsfache gewidmet. Zurückkehrend aus einem Vereine von Freunden der Naturwissenschaft, erlitt er auf der Treppe seines Hauses einen Fall, der ihm das Bewusstsein raubte und den Tod herbeiführte, ihn aber auch von einem hereinbrechenden, hoffnungslosen Leiden befreite Er ent- schlief am 7. Januar 1866.

Verzeichniss der Rhopaloceren Californiens, _ aufgestellt von Dr. Behr in St. Francisco.

‘Danais Archippus.

Argynnis Callippe und 8 Sp. derselben, der Aglaja. ähnlich.

‚Argynnis Leto, ähnlich der Cybele. Die meisten dieser Arten sind in den höher gelegenen Gegenden der Sierra Ne- vada einheimisch. In der Nähe der Stadt und leicht zu er- langen sind nur A. Callippe und drei andere Arten, die ich nach Boisdu vals Beschreibungen noch nicht identifieiren konnte.

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Argynnis Antithore nur in den höheren Gebirgen. Melitaea montana Behr.

Mylitta.

Pratensis Behr.

Campestris Behr.

‚.. Hoffmanni Behr.

Gobbii Behr.

M Palla.

4 Chalcedon.

Cooperi Belır.

Guino Behr.

Arieia.

Nubigena Behr.

Editha.

Leonira.

Von diesen sind Mylitta, Pratensis, Campestris, Palla, Chaleedon, Editha und Leonira. in der Umgegend einheimisch; die andern mir nur in wenigen und schadhaften Exemplaren zugänglich, da ihre hr nur durch Nicht- Be bewirkt wird.

Grapta Comma.

N 'C album. Vanessa Californiea, bei St. Fräniseo selten. N Milberti. | | 2

N Antiopa. ne Atalanta. - Cardui. ; Carye, häufig in meinen Garten. Hunteri.

vr) Junonia Coenia.

Limenitis Lorquinii. n Eulalia. Chionobas Nevadensis, sehr selten und schwer zugäng- lich, da sein Fliegort in den unbewohnten Binöden der, Sierra nicht unter 900 Fuss Erhebung ist. Satyrus Sthenele, bei $t. Franeisco. Sylvestris. Boopis Behr. Pegala, aus der Sierra. Nephele. Sp. aus dem Norden. | Alle diese Arten ähneln der Phaedra, und sind unter einander so schwer zw unterscheiden, dass ich über die Art- rechte der Letztangeführten zweifelhaft bin, die ersten drei dagegen. sind ganz gewiss verschieden und: ich "habe sie seit Jahren beobachtet.

Coenonympha Galactina.

Le)

Californiea.

sind identisch. Nemeobius Dumetorum Behr.

Virgulti (Süden des Staates

Lycaena Sp. Also similis.

Cigaritis; 2uSPp:

Antiacis. Piasus.

Pheres. Xerxes. Pardalus. Heteronea. Lorguinii Behr. Icarioides.

Sp.

Daedalus Behr. Saepiolus. Achaja Behr. Cella Behr. Argyrotomus Behr. Calchas Behr.

'" Battoides Behr.

Enoptes. Antaegon. . Sp. Amyntula. Exilis.

neuen Gattung» von Lorquin in Los ‚Angeles entdeckt. Polyommatus Helloides.

ZR

Medea Behr. Sp.

Arota. Xantoides. Gorgon. Nivaliıs.

Thestor Sp. Laki- mons. ee Dumetorum.

2

Sylvinus.

Lorquinii Behr. . Chaleis Behr.

Petra Behr.

Sp. N Tiyehentidks Behr. Ju

i He Burymedon.

»

"Rutulus. ' Sp.

215

sehr. ‚sehön und ! vielleicht Typus einer

216

Diese Arten sind noch nicht in ihren ersten Ständen be-, obachtet, und es könnte sein, dass sie nur Lokal-Varietäten von Pap. Turnus sind.

Papilio Dolicaon.

R, Philenor. Parnassius Nomion, an den Quellen des Tolumnetlusses "sehr selten. r Clarius, in manchen Gegenden häufig, vor- läufig jedoch mir unzugänglich.

Pieris Oleracea.

Protodice.

Sisymbrii, nur in hoch en Gegenden.

„. Menapia, mir vielleicht erreichbar. Anthocharis Ausonia.

Sara. n Eroperi Behr, Süden des Ainstes. | Ri Menapia, mir " vielleicht erreichbar.

Lanceolata selten. Fe Wosnessenski. Chrysotheme. Chlorodice Behr, auf den höchsten Gipfeln der Sierra. A. Keferstein.

Lesefrüchte.

#

I. Herr Schweinfurt in seiner Reise in das Land am Elba und Saturagebirge an der nubischen Küste erzählt von der dort wohnenden Völkerschaft der Bischarin, welche zwar keine Kopfbedeckung haben, aber das Haar polsterartig auf- geputzt tragen, dass obwohl sie das Haar mit Fett ein- schmierten, beiihnen doch keine Kopfläuse vorkämen. Die Ursache, dass es keine Läuse gebe, findet er darin, dass die Sonnenstrahlen die junge Brut erstickten. (Petermann, Geographische Mittheilungen de 1865 IX. 8. 338—339).

II. Ein interessantes lepidopterologisches Buch, das aber nicht sehr verbreitet zu sein scheint, finden wir in den Pa- pillons de Surinam. Amsterdam (1852) 3 Bände 4 je mit 50 Abbildungen in fortlaufenden Nummern; ausserdem ist tab. 151 Bomb. Atlas dargestellt. Jede Kupfertafel enthält die Abbildung eines Schmetterlings sammt Raupe und Puppe, bis- weilen auch die Eier, und der Text liefert die Naturgeschichte.

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Wir sehen unter andern daraus, dass die Raupe von Hesperia Uraniae mit einem weissen Staube bedeckt ist. Sie hinterlässt auf ihrem Wege eine Spur von diesem Staube, und wenn man ihr denselben nimmt, bildet er sich von neuem. Nimmt die Raupe an Wachsthum zu, vermindert sich die Aussonderung und hört zur Zeit der Verwandlung ganz auf (pl. 126: pag. 275). Ebenso sind die jungen Raupen von Papilio (Eryeina) Erythromelas mit einem weissen Staube bedeckt, der sich auch über die Blätter, welche sie fressen verbreitet, aber sich bei reiferem Alter verliert (pag. 65). Einen gleichen weissen Staub findet man bei den-Raupen von Hesperia Pyrophorus (pag. 73), und von Hesperia Decem ma- culata, bei letzterer aber erst in der zweiten Häutung (pag. 107) und er verschwindet wenn die Raupen erwachsen sind. Gleichfalls ist die Raupe von Attacus Atlas mit einem weissen Staube bedeckt (pag. 326). Eine andere Raupe von Bom- byx Vidua hat kleine sehr scharfe Dornen, die, wenn man sie berührt, so heftig stechen, dass weisse Pusteln entstehen, und man einen so heftigen Schmerz empfindet, als wenn man sich verbrannt hätte, der 2—3 Tage dauert (pl 6. pag. 19). ‚Die Raupe von Noctua Dicolor verliert bei der geringsten Berührung ihre sehr feinen Haare, welche in die Hautporn eindringen, was ein heftiges Jucken hervorbringt. Es erfolgt ein Geschwulst mit weissen und rothen Blattern, die am besten durch Waschen mit reinem Wasser beseitigt wird (pag. 190). Dasselbe findet bei der Raupe von Noctua Bac- tris statt (pl. 100. pag. 223); sowie von Bombyx Citri (pag. 32), Bombyx Ovina (pag. 232), Bombyx Xantopasa (pag. 35) und Bombyx Begga (pag. 59); wogegen die Raupe von Gy- naecia Dirce bei der geringsten Berührung sich in der Art zu einer Kugel zusammenrollt, dass sich ihre kleinen Dornen in die Höhe riehten und stecheu (pag. 313). Von Colias Eu- bule entwickeln sich die Männchen aus rothen, die Weibchen aus grünen Chrysaliden (pag. 86), und bei Agraulis Vanillae unterscheidet sich Raupe und Puppe des Männchens von der des Weibchens (pag. 117). Auch die Raupen von Tag- schmetterlingen zeigen in Surinam die Eigenschaften unserer Processions-Raupe; so leben die von Papilio (Erycina) Mam- mea in Gesellschaft. Wenn die vorderste sich bewegt um zu fressen, folgen ihr die andern wie bei einer Procession und steht sie still, stehen die andern auch still. - Erst zur Zeit der Verwandlung trennen sie sich und jede Raupe be- festigt sich hinten mittelst eines Fadens an einem Blatt, wo sie zur Puppe wird (pag. 249). Gleichfalls leben die Raupen von Gynaecia Dirce, wenn sie ausgekrochen sind oft 30—40 gesellschaftlich auf einem Blatt bis zur Zeit ihrer Verwand-

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lung (pag. 313). Aber auch andere Klassen der Lepidop- teren zeigen das gesellige Zusammenhalten. So leben die Raupen von Bombyx trimacula eine Zeit lang gemeinschaft- lich, indem sie fressend sich in’ einer Linie auf der Unterseite des Blattes halten, die eine an der Seite der andern. Werden sie grösser, zerstreuen sie sich über den Zweig (pag. 97). Dagegen leben die Raupen von Noctua elongata in einem srossen Neste gesellschaftlich, wohl an 100. Zur Zeit der Verwandlung verfertigt sich jede eine besondere Hülle (pag. 94). Eine Eigenthümlichkeit zeigen die Raupen von He- speria cerialis und Hesperia tetrastigma. Sie haben nämlich auf dem neunten Ringe zwei gelbliche Flecke, welche sie be-. wegen können, vielleicht zur Verscheuchung feindlicher Hy- menopteren .(pag. 94. 95. 211. 213). Die Raupe von Py- ralis flavieinetalis ist ein Sackträger, doch verlässt sie, wenn sie fressen will, ihren, Sack und geniesst blos das Parenchym der Blätter. Bei der geringsten Gefahr, die sie bemerkt, schlüpft sie jedoch in ihre Behausung, d. h. in ihren: Sack (pag. 279). Eine andere Absonderlichkeit zeigen die Rau- pen von Tortrix Demariana. Sie drehen die Blätter einer Feigenart, worauf sie leben, so zusammen, dass. sie lange weisse Fäden bilden, in welchen sie familienweise 10—12 zusammen leben. Stört man sie, so laufen sie aus einander; doch suchen sie sich bald möglichst wieder zu vereinigen. Zur Zeit der Verwandlung trennen sie sich; einige fertigen einen feinen durchsichtigen Cocon mitten in einem Blatt, andere heften sich mit einem Faden da und dort an die Zweige, wo sie sich in eine Puppe ver- wandeln (pag. 277). Die Puppe von Pyrrhogyre Tipha: hat die Eigenthümlichkeit, dass sie sich aufrichtet und so auf-: recht steht, während die andern Tagschmetterlingspuppen’ herabhängen (pag. 30). Sphinx labruscae stösst einen ähn- lichen Ton aus wie Acherontia Atropos (pag. 72). Doch giebt es auch Raupen, welche dieselbe Eigenschaft besitzen. So giebt die Raupe von Bombyx vorax einen Ton von sich, der wie das Summen einer grossen Fliege klingt und sieh oft 3—4mal wiederholt. Die Ursache ist noch nicht ergründet (pag. 48). Ein gleiches Geräusch bringt, wenn man sie be- rührt, die Raupe von Bombyx violacea hervor; wahrschein- lich geschielt solches durch das plötzliche Zusammenziehen und Aneinanderreiben der Vorderringe (pag. 68). A. Keferstein.

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Literatur. Linnaea Entomologica. Band XVL.

Leipzig, Friedr. Fleischer. 488 8.

Wer etwa noch darüber in Zweifel lebte, ob es denn wahr ist, dass die Politik und ihre Probleme heutzutage in alle Schichten der Gesellschaft himeingreifen und jeweilen in unvorhergesehener Weise thatsächlich hemmen, den kann darüber der einfache Umstand belehren, dass das von mir zu diesem Bande geschriebene Vorwort das Datum „Stettin im Februar 1865* trägt.

In jener Zeit war nämlich das Material zu diesem Bande, der Schluss der Monographie der südamerikanischen Cryptocephalen, von meinem Freunde Dr. Suffrian so- weit beendet und zum Drucke geordnet, dass ich erwarten durfte, der Band werde während meiner are nach Italien fertig gedruckt werden.

Das Irrige dieser Berechnung trat zu Tage, als im ı Druck- orte Leipzig die Setzer in corpore die Arbeit einstellten. Mehrere Monate lang blieb der Druck völlig liegen: als er wieder aufgenommen wurde, musste sich der neue, augen- scheinlich im entomologischen Fache noch ungeübte Setzer erst in die Sache und in die Individualität des Autors hinein- lesen, und das gab um so mehr Verzögerung, als mein Freund durch sein Amt als Schulrath zu häufigen Reisen in seinem Departement genöthigt ist, mithin die im wissenschaftlichen Interesse nothwendigen Correeturen nur erledigen konnte, wenn sein Amt ihm dazu die knapp bemessene Musse liess.

So ist es gekommen, dass die Herausgabe des Bandes sich um ein volles Jahr verzögert hat.

Dass die Wissenschaft darunter nicht verloren hat, we- nigstens nicht in Betreff der grösseren Vollständigkeit durch nachträglich geliefertes und eingeschaltetes Material, ergiebt ‚sich aus der Arbeit selber. ‘Sie enthält nieht weniger als 361 neue oder wesentlich ergänzende Beschreibungen und giebt am Schlusse (pag. 484—48S) das systematische Ver- zeichniss der südamerikanischen Arten. Vergleicht man hier- mit das von Dejean in der letzten Ausgabe seines Katalogs vom Jahre 1837 aufgeführte Verzeichniss, so ergiebt sich, dass er aus allen Theilen der Erde nur 244 Cryptocephaliden (einschliesslich Monachus, Pachybrachys ete.) besass, darunter nur einige 60 Südamerikaner. In 30 Jahren hat sich das Material folglich versechsfacht! .

15*

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Zur wissenschaftlichen Bändigung wenn ich’mich dieses Ausdruckes bedienen darf. einer solchen Ueberschwemmung mit Stoff gehörte selbstverständlich der rechte Mann, und dass er sich in unserem Autor gefunden, darüber sind die competentesten Beurtheiler in und ausser Deutschland einig. Wenn irgend etwas in unsrer rasch lebenden und vielseitig strebenden Zeit besondre Anerkennung verdient, so ist es die seltne Art von consequentem, unverdrossenem Fleiss und Ausdauer, welche sich in Werken, wie das vorliegende, segensreich manifestirt. Den

Justum ac tenacem propositi virum preist Horaz, und wenn es uns auch nicht an gerechten und. klugen Männern gebricht, die recht gut wissen, wo eine Lücke auszufüllen wäre, so schrecken sie leicht vor dem Gedanken an die daraus voraussichtlich resultirende grosse Mühe und verhältnissmässig geringe Anerkennung des uner- bittlich zu verwendenden Fleisses zurück. Mag sich nun das Resultat als ein allgemeiner gültiges herausstellen, wie in der mustergültigen Bibliotheca Entomologica unseres Hasen, oder in den Genera des Meisters Lacordaire, oder mag es sich auch nur auf ein specialeres Feld beschränken, wie Boh au) s Cas- sididen, Cand&ze’s Elateriden immer wird man gerade den Männern eine besondere Palme zuerkennen müssen, die bei wissenschaftlich anerkannter Tüchtigkeit ein mühseliges Werk nicht blos in Angriff nehmen, sondern auch mit eiser- nem Fleisse durchführen. Nicht als ob ich etwa gar den Geist geringer anschlüge als sit venia verbo das Sitzfleisch, behüte! Aber es fehlt uns nicht an geistrei- chen Arbeitern in unserm Weinberge, die nur allzugut wissen, dass ihnen eben alles Andre leichter wird, als gerade das fatale Sitzen. | Eine Ausstellung indessen habe ich an der vorliegenden

musterhaften Arbeit meines verehrten Freundes Suffrian zu

machen, dass er nämlich die Diagnosen deutsch und nicht lateinisch abgefasst hat. Einmal bin ich der Meinung, dass die lateinischen Diagnosen schon deshalb als Conditio sine quä non aller Neubeschreibungen gelten sollten, weil da- durch am einfachsten der flagranten Ungerechtigkeit die Spitze abgebrochen würde, gegen die ich bei dem soge- nannten Dresdener Congresse vergebens meine Stimme erhob, weil sie: meines Erachtens einige jetzt gerade faktisch domi- nirende lebende Sprachen mit einem juristisch unmotivirten Privilegium auf Kosten der andern bevorzugen wollte. So- dann unterliegt es nicht dem geringsten Zweifel, dass der Autor durch die nichtlateinischen Diagnosen dem Verleger und sich selber, d. h. der allgemeineren Verständlichkeit

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seines Werkes im Auslande geschadet hat. Nicht alle Ento- mologen besitzen die heroische Ausdauer meines Freundes Stainton, der aus keinem andern Grunde in seinen zwanziger Jahren mit grossem Aufwande von Mühe Deutsch lernte, als um die ihm interessanten Werke Zeller’s in der Ursprache lesen und verstehen zu können. Mir liegen briefliche Zeug-

nisse aus England und Frankreich vor, welche bei aller An- erkennung der hohen Verdienste Suffrian’s doch das schmerz- liehe Bedauern jenes Punktes aussprechen. Und darüber kann der Autor unmöglich im Zweifel sein, dass die Zahl der bücherkaufenden Sammler von exotischen Käfern in Deutschland nicht erheblich genug ist, um die Frage wegen des Absatzes der Linnaea im 1 Auslande als eine gleichgültige anzusehen.

Um so gerechtfer tigter ist meine Bitte an die deutschen Entomologen, welche sich nicht mit exotischen Käfern be- schäftigen, nicht um des blos coleopterischen Inhalts wegen den Band unberücksichtigt zu lassen.

Dass Suffrian im Gegensatze gegen die meisten lebenden Entomographen kein Freund von Gattungsfabrication ist, kann ich als bekannt voraussetzen. Seine beinah ängstliche Ge- wissenhaftigkeit in diesem Punkte, an der sich mancher ein Beispiel nelımen sollte, geht so weit, dass er $. 71 fast ge- _ neigt ist, eine seiner wenigen Gattungen, Scolochrus, wegen ' der allmäligen Uebergänge zu Pachybrachys wieder einzu- ziehen.

Da sowohl die bedeutenderen öffentlichen und Privat- Sammlungen Deutschlands als auch grosse englische (Saun- ders, Baly, Clark), französische (Lacordaire, Deyrolle), schwe- dische (Akad. in Stockholm) Museen ihr Contingent dem Ver- fasser gestellt haben, so darf man hoffen, dass wenigstens eine Grundlage gewonnen ist, bei der es für längere Zeit sein Bewenden behalten kann.

Die Ausstattung des Bandes ist sauber. Druckfehler sind mir nicht aufgefallen. Die Schreibart des Autors St. Arem (statt Santarem) (p. 157) ist nicht gebräuchlich, doch kann ich ihn über die genaue Etymologie nicht aufklären. Viel- leicht sollte es ursprünglich Santa Rema oder Remigia sein. Caasapava (181) statt Cassapava ist wohl lapsus calami.

Unter dem Titel Monograph of the Family of Nitidulariae by Andrew Murray ha ein an! in Quart bei Taylor & Franeis London 1864 erschienen, welcher ein Separatdruck aus dem 24. Bande

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der Transaections of the Linnean Society ist (von pag. 211 bis pag. 414).

Mein Freund Murray war vor einer Reihe von Jahren durch den Direetor der entomol. Abtheilung des British Mu- seum, Herrn Dr. John Edward Gray, aufgefordert worden, einen Katalog der darin befindlichen Nitidularien in der Weise zu verfassen, wie White, Dallas, Boheman, Doubleday, Hagen u. a. dergleichen geliefert haben. Bei näherer Untersuchung der Museumsvorräthe fand Murray grosse Lücken in mehreren Tbeilen der Familie und es bedurfte geraumer Zeit, ehe es ihm gelungen war, aus den grössern Museen und Sammlungen Europa’s, Amerika’s, Australiens und Südasiens ein Material zusammenzubringen, welches [ür den vorliegenden Zweck ausreichte, dafür nun aber auch -seines Gleichen sucht.

Wenige vergleichende Zahlen werden dies bestätigen.

Früher war das Museum der Berliner Universität weitaus das reichste in Nitidularien. Es möge also die erste Zahl die Species im Berliner Museum bedeuten, die zweite die. jetzt im Brit. Museum vorhandenen Species, die dritte, wie- viel Arten Murray überhaupt aufführt.

Gattung Carpophilus Berlin 35 Brit. M. 62 Murray 9. - Braehypeplus - 4 - 23 ROP OT - Colastus ir 9 - 28 - 47.

Als Murray schliesslich mit seinen Vorarbeiten fertig war, hatte sich manches in den Verhältnissen des Brit. Mu- - seum geändert*)j, und die Monographie ist nun in den Ab- handlungen der Linneischen Gesellschaft erschienen. Das ist nach einer Seite hin zu bedauern, denn das grosse Quart- format und der splendide Druck macht das We.k theuer; nach der andern Seite war dem Autor dadurch freiere Hand gelassen (abgesehen von den vielen instructiven, dem Text einverleibten Holzsehnitten), fünf saubere Kupfertafeln beizu- geben.

Stände ich nicht schon seit Jahren in persönlichen freund- liehen Beziehungen zum Verfasser, so würde ich einen Theil ° seiner Individualität aus seinem Stile errathen haben. Er schreibt nicht „nach Vorschrift“, sondern „nach Behagen“. ‚Das wird natürlich den Rittern des heiligen Herkommens mit ihren steifen celassischen Zöpfen wenig zusagen; Andern vielleicht desto mehr, die es lieben, in der Schreivweise eines Autors seinen individuellen Herzschlag zu hören

*) Augenscheinlich spielen die grimmigen Anathemata contra Walker dabei cine Rolle mit; das öffentliche Aussprechen augenblick- lichen, wenn auch motivirten Verdrusses trägt später manche unbe- absichtigte und unschmackhafte Frucht.

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‚Als Beispiel eitire ich den Seite 213 befindlichen Passus: It is no part of my present purpose to discuss the question, wether genera and species actually do exist or no. It may be that the larger divisions, such as our -present families, which were first described as senera by Linnaeus and the older naturalists, have limits which (subject to the usual exceptions which

'oceur in all systems) are sufficiently well defined and

eonstant to allow of their being regarded as bounda- ries laid down by nature and not by man; and there is no doubt that the characters of these larger divi- sions or old genera are much better inatRäd: (as, of course, they ought to be) dhan those of the more nu-

' merous smaller subdivisions proposed by modern natu-

ralists; but when- we come to ihe smaller sections I have almost invariably found that some inoseulating passage or other links the whole together, not in a chain or series, but in a complete network.

Ferner seinen, einem Stockdeutschen kaum begreiflichen Protest gegen Stockenglische Puristen in der Note 8. 219:

The phrase „prolonged baekwards“ or „projeeting back- wards“ is very awkward and, undoubtedly, bad Eng- lish; but I do not know any other word to use in its place: retrolonged or retrojeeted would, I fear, be condemned as still worse.

In Betreff der Cardinalfrage, welche Gruppen der Clavi- cornen denn unter die Hauptgruppe der Nitidularien zu brin- gen sind, spricht sich Murray $. 224 dahin aus, dass er in der. Hauptsache die Erichsonsche Ansicht adoptirt, jedoch mit der Abweichung, dass er die Gattung Cybocephalus, ferner die Rhizophagen, die Peltiden und die Trogositiden von den eigentlichen Nitidularien ausschliesst. Die Motive findet er vornehmlich in der Zahl und Bildung der Tarsenglieder, sieht Ips als die letzte echte Nitidulengattung an und schliesst die allerdings nächstverwandte Gattung Rhizophagus aus, einmal weil die 5 nur viergliedrige Tarsen, zwei Maxillarlobus (we- sentlich anders geformt als bei Brachypterus) haben, sodann weil die zwei letzten Fühlerglieder in eins verwachsen sind.

Nach dieser Ausscheidung bleiben noch übrig: die Bra- chypteriden, Carpophiliden, Nitiduliden, Strongylinen und Ipi- der. Von diesen werden im vorliegenden Bande die beiden ersten Gruppen abgehandelt.

Die Brachypteriden, Tribus I, werden | in die Gattun- gen Cercus und Brachypterus gesondert.

[S. 234 wird darauf aufmerksam gemacht, dass Erichson durch ein Versehen die echte Cereus-Art rubiginosus unter

224 ?

Brachypterus gebracht hat; in Folge dessen hat Maerkel die Art als Cercus spireae, Bach dieselbe als. C. rhenanus be- schrieben. Eine ähnliche Ungenauigkeit muss nach Murray’s Ansicht ($. 233) bei Erichson’s Brachypt. fulvus stattgefunden haben, welchen M. für identisch mit C. rufilabris Latr. er- klä:t.]

Von Cercus werden 15, von Brachypterus 24 Arten be- schrieben. Dann folgt als Genusincertae sedis, aber nach M’s Meinung hier provisorisch am besten untergebracht die Gattung Caloneerus Thomson, von Borneo, über deren Lebensweise Wallace dem Autor die merkwürdige Notiz mit- theilte, dass sie von einem harzigen Ausfluss eines Diptero- carpus leben, in den sie ganz und gar sich eintauchen: nimmt man sie heraus und setzt sie in die Nähe aufs Trockne, so haben sie nichts Eiligeres zu thun, als sielı wieder in das flüssige Gummi Hals über Kopf hinein zu begeben.

Von Calonecerus werden 3 Arten beschrieben.

Dann folgt Tribus II, die Carpophilidae, in 2 Sectio- nen getheilt,

a. Jate fimbriata, mit breiten Wimperhaaren am Pygi- dium und Abdomen: Colastus mit 47, Brachypeplus mit 31, Grammophorus, Adoeimus mit je 1, Cillaeus mit 9, Ithyphenes mit 1, Orthogramma mit 8 Arten. Ferner Halepopeplus*) mit 3, Campsopyga, Hypodetus, Prosopeus“*) mit je 1, Macrostola mit 2, Conotelus mit 11 Arten. Die beiden letzten Gattungen bilden den Uebergang zu den b. anguste fimbriata mit schmalen oder kaum sichtbaren Wimpern. Ctilodes mit 1, Carpophilus mit 93, Stauroglossieus mit 1, Eidocolastus mit 2, Haptoneus mit 5, Tetrisus mit

*) Bei diesem Gattungsnamen ist dem Autor etwas Menschliches begegnet. Nach der in Parenthese gegebenen Etymologie „yaAenos hard, renAos robe“ hat er offenbar Hartkleid im Sinne gehabt. Aber erstens bedeutet hart als Uebersetzung von zaAenös niemals die Härte des Stahls, des Steines u. s. w., sondern höchstens die Härte, Unerträg- lichkeit des Schicksals, die Lästigkeit eines Menschen, und es wäre gewiss mehr kühn als richtig, wenn man sophistisiren wollte, den Käfern dieser Gattung sei ihr Schutzkleid „lästig“! Doch auch ab- gesehen von dieser gezwungenen Deutung muss ich zweitens dem Autor anheim geben, ob er nicht seinen Namen in Chalepopeplus rectifieiren will.

*=) Mit der bedenklichen etymologischen Parenthese „mg00w7eios, disguised“.

225

2, Trimenus mit 2, Somaphorus mit 1, Eenomaeus mit 2, Mystrops mit 6 Arten.

Soweit der vorliegende Band. Alle Diagnosen sind rite lateinisch abgefasst, die englischen Beschreibungen, soweit ich sie verglichen habe, musterhaft deutlich. Ueber das Prineip des Autors, Farbenvarietäten mit einem besondern Namen zu beeliren, liesse sich diseutiren. Seitdem ich aber anderswo darüber belehrt worden, dass das Verwischen einer schmalen weissen Zeichnung durch Regen oder Abreiben eine „höchst merkwürdige Varietät* begründet, deren bereits seit Jahren von: Autor selber eingezogner Namen aus dem Kirclihofe der Vergessenheit wieder herausgegraben werden muss, freilich aus transparenten Motiven tragikomischer Verbissenheit seitdem habe ich über diese verkehrten Todtengräber und ihre „streng wissenschaftlichen“ Sy ee meine eignen Ge- danken.

Die von Westwood, Murray und Robinson gezeichneten Tafeln sind von letzterem gestochen und haben das Charak- teristische der Westwoodschen Manier, welche bekanntlich weniger elegant, dafür aber in den wesentlichen Dingen weit zuverlässiger ist, als die meisten französischen Leistungen, deren bestechendes Aeussere nicht immer mit der Natura Rerum harmonirt.

Möge uns Freund Murray nicht allzu lange auf Fort- setzung und Schluss des löblichen Werkes warten lassen!

Die Besprechung eines andern Werkes

Catalogus specierum generis Scolia (sensu latiori)

von H. de Saussure und J. Sichel, Paris Masson et fils 1864 leite ich pflichtschuldigst mit dem Bekenntnisse ein, dass mir das hymenopterische Gebiet fremd ist. Aber wenn das auch nicht der Fall wäre, würde ich zwei solchen anerkannten Matadoren gegenüber kaum etwas Anderes tlıun können, als was ich auch jetzt thun werde, d. h. anzeigen und excerpiren. Ich begnüge mich, folgenden Auszug der Einleitung zu geben:

I. Vorbemerkungen.

1. Seit Fabrieius ist die Gattung Scolia oft bearbeitet worden, theils im Ganzen durch Guerin, Burmeister, Smith, Saussure etc., theils bei Anlass von Lokalfaunen durch Co- querel, Gerstaecker, Smith ete. Es fehlt nun an einem über- sichtlichen, exacten Katalog des bisher Geleisteten.

2. Die Burmeistersche Arbeit ist unter den neueren die

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vollständigste, aber sein Versuch, das Jurinesche System der Flügelzellenbenennung durch ein andres ersetzen zu wollen, ist kein glücklicher.

3. Eine Hauptdifferenz über die Grenzen der Gruppe Scolia überhaupt zwischen Burmeister und den Verfassern beruht auf der Form der zweiten Cubitalzelle. Es heisst darüber pag. 5:

La seconde cellule eubitale, d’une forme qui se rap- proche toujours plus ou moins de celle d’un triangle a sommet angulaire ou tronque est prolong&ee en pointe etroite & son extremite interne et intercal&e de telle sorte entre Ja premiere eubitale et la radiale, que ces deux cellules semblent se continuer & peu pres en ligne droite. La troisieme eubitale, quand elle existe, est retr'ecie posterieurement, ou petite et arrondie; elle forme avec la premiere un angle plus ou moins pro- nonee et ouvert en arriere, vers le disque. Cette dis- position est d’autant plus importante et doit d’autant plus &tre mentionnde parmi les caracteres du genre Becolia, qu’elle sert & en exelure le genre Cosila. Cosila wird als Uebergang zu den Myzinen und Tiphinen be- zeichnet, indess wegen ihrer bisherigen Ver einigung mit Scolia im Anhange behandelt.

4... In dem Kataloge der Hymenoptera des British Mu- seum hat Fr. Smith in dem Theile, welcher die Scolien be- handelt, sich manche Ungenauigkeit zu Schulden kommen lassen, Theils ist die Synonymie mangelhaft, theils stel:en die Arten nicht in der natürlichen Reihenfolge auch fehlt es an den so nöthigen und ziemlich nahe liegenden Unter- abtheilungen.

5. Das ältere Werk von Lepeletier St. Fargenu bleibt ganz ausser Betracht, da es die Scolien sehr mangelhaft be- handelt, überdies durch die neuern Arbeiten obsolet geworden.

6. Die verschiedenen Arbeiten Saussure’s haben, nament- lich in der ersten Zeit, nieht Material genug zur Basis gehabt; später lag das reichere Material nicht immer gleichzeitig zur vergleichenden Prüfung vor. Daraus sind manche Ungenauig- keiten entstanden; es wäre deshalb möglich, dass unter den jetzt in den Katalog aufgenommenen Arten noch Synonyma wären, doch ist dies wenig wahrscheinlich, da ıxacte Ver- gleiche mit den Sammlungen des Pariser Museums und des Herrn Guerin M. stattgefunden haben.

7, Unkritische Namen (wie Liacos, nl hat man ab- sichtlich nieht geändert.

Nous ne l’avons pas fait pour 'n’avoir pas l’air de vouioir substituer des noms recents & d’autres plus

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anciens et des noms de notre creation & ceux, que d’autres ont erees, ce qui est une des tendances les plus fächeuses de la Zoologie moderne, tendance juste- ment censur&ee et repoussee de nos jours par les esprits les plus eclaires. 8. Weitere Bemerkungen über Scolia im Allgemeinen sind theils von Saussure bereits veröffentlicht, theils werden sie im Kataloge an passenden Stellen eingeschaltet.

II. Von den Gattungen und der rationalen Classification der Scolien.

9. Die Gattung Seolia ist sehr natürlich, aber so arten- reich, dass man sie in Abtlieilungen sondern muss. Dazu bieten die Adern und Zellen der Flügel einfache, klare und beständige Charaktere. Das erste Verdienst in dieser Bezie- hung gebührt Guerin; manche seiner Ansichten hat Saussure später berichtigt.

Zunächst sind die beiden Gattungen Scolia (durch eine vena recurrens) und Elis (durch zwei) ausreichend charak- terisirt.

Ebenso die Untergattung Liacos Gu£rin.

Cosila wird ausgeschieden. Desgleichen Epomidiopteron Romand.

10. Demzufolge bleiben folgende Halligen und Unter- gattungen:

I. Eine vena recurrens: a. Die dritte Discoidalzelle auf die zweite Cubital- zelle petiolirt: Gattung Liacos: 1. Drei geschlossene Cubitalzellen Subgenus Triliacos. 2. Zwei geschlossene Cubitalzellen j Subgenus Diliacos. b. Die dritte Diseoidalzelle fehlt. Gattung Seolia: 1. Drei geschlossene Cubitalzellen Subgenus Triscolia. 2. Zwei geschlossene Cubitalzellen Subgenus Discolia. II. Zwei freie venae recurrentes, beide die zweite Cubitalzelle erreichend: Gattung Elis. 1. Drei geschlossene Cubitalzellen Subgenus Trielis. 2. Zwei geschlossene Cubitalzellen Subgenus Dielis. „Man sieht, in dieser Classification ist alles rational, praecis, klar, leicht einzuprägen und schnell zu übersehen. Man braucht

Se

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nicht, wie bei Burmeister, neun Zellen zu zählen, man zieht nichts in Betracht als Zahl und Form der Cubitalzellen, ihre Beziehung zur Radialzelle, Zahl und Form der, rückläufigen

Adern, niit einem Wort den charakteristis ‚chen Theil, die Flügel«. ce

III. Von den Species.

11. Die Weibchen sind als die Typen der Arten anzu- sehen. Wenn dies überhaupt von allen Hymenopteren gelten kann, so tritt die Nothwendigkeit bei den Seolien noch deut- licher heraus. Oft sind die Männchen verschiedener Species gar nicht von einander zu unterscheiden, weil Merkmale der Be- haarung und Punktirung bei ihnen ganz undeutlich werden.

12. So gross und charakteristisch die Scolien auelı er-

‚scheinen, so findet sich doch ‘bei ihnen öfters derselbe Typus

der Färbung an Arten, welche zu verschiedenen Gattungen und Untergatiungen gehören und das hat schon viele Ver- wirrung gestiftet. So z. B. bei Scolia rufiventris F., Se. ru- biginosa F., Liacos analis F. Ferner bei Liacos analis und Elis rufiventris u. s. w.

13. Die Arteharaktere sind merkwürdigen und vielfachen Schwankungen unterworfen: a. im Grössenmaasse. Manche Individuen, namentlich $ erreichen nur Y, der Normalgrösse. b. in den Farben. Die selben Flecke und Binden sind äusserst variabel. . Beständiger ist die Farbe der Haare, namentlich der Wimpern an den Bauchringen; doch werden die schwar- zen und rothen im Alter leicht grau. Auch die grössere oder geringere Transparenz der Flügel ist veränderlich. c. Vor- handensein oder Abwesenheit der Haare ist ein unzuverlässiger Charakter sie sind dem Ausfallen unterworfen, und gerade in diesem Punkte hat sich Burmeister oft versehen. d. We- sentlicher ist die Seulptur, doch kommen auch in dieser Be- ziehung individuelle Abnormitäten vor. e. Ein brauchbares Kennzeichen giebt die Vertheilung der Farben in den Flügeln.

a. Ganz braune Flügel mit violetten oder grünlichen Reflexen.

ß. Flügel, welche in der Basalhälfte transparent oder eisenfarbig sind, in der Terminalhälfte braun mit violetten Reflexen.

Ganz durchsichtige oder ganz eitmfarbire Flügel.

14. Gruppirung der Arten. In so reichen Gattungen wie Scolia und Elis muss man die Species in kleine Gruppen zu ordnen streben, damit der Unberathene nur nöthig hat, zwischen möglichst wenigen Artbeschreibungen zu wählen. In diesem Punkte hat Smith gefehlt, da in dem Kataloge des British. Museum zahllose Arten über einander gehäuft sind.

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Aber die Charaktere der Subdivisionen dürfen nicht trügerisch sein, und das ist Burmeister mit der Färbung des Abdomen begegnet. Als die beständigsten gelten uns a. Differenzen im Flügelgeäder, z. B. Form der 2. und 3. Cubitalzelle. b. Fär- bung der Flügel und c. mit grosser Vorsicht die Farben auf dem Körper des Insekts.

15. Dennoch bleiben grosse Schwierigkeiten in der na- türliehen Gruppirung ungelöst. Das liegt zum Theil in der Unähnliehkeit zwischen J und 2 derselben Art. Bei zwei Arten (Elis villosa und texensis) hat sogar das 2 fast immer eine Cubitalzelle weniger als das 5. Burmeister’s Versuch, diese Schwierigkeit dadurch zu umgelhen, dass er die Haupt- gruppen in zwei Sectionen theilt, je nachdem die beiden Geschlechter identisch oder verschieden sind, ist nicht als Lösung anzusehen. Die Verschiedenheiten gehen allmälig von der Aehnlichkeit (identisch sind sie niemals) zur grössten Unähnlichkeit über. Auch kann der Hülfesuchende unmöglich im Voraus wissen, zu welcher Kategorie das Inseetum quae- stionis gehört.

16. Ehe zur Subdivision der Untergattungen geschritten wird, gruppiren wir die Arten in geographische Faunen; das. erleichtert die Determination wesentlich.

IV. Geographische Vertheilung.

17. Folgende Bemerkungen erscheinen als allgemein

gültig. |

(1) Die Scolien lieben die Hitze, in den Tropen sind sie am zahlreichsten;_ je mehr man sich vom Aequator entfernt, desto mehr nelımen Arten und Individuen an Zahl ab; in der kalten Zone giebt es gar keine.

(2) Sie verbreiten sich über alle Continente, man kann sie also einen entomologischen Universaltypus nennen.

(3) Abgesehen von den Cosila, welche keine ächten Scolien, von den Epomidiopteron, welche Tiphien, und von Liacos, welche nur eine anormale Gruppe der Scolien sind, finden sich in 4 Untergattungen Triseolia, Discolia, Trielis und Dielis zwar auf. allen Continenten, aber nicht in identischer Ver- theilung. Scolia erreicht ihr Maximum von Ent- wicklung in der alten Welt, namentlich - Afrika und tropisch Asien. Elis hat in Amerika die zahl- reichsten und grössten Repräsentanten. In Europa, überhaupt im Norden, sind die Scolia zahlreicher als die Elis. In Afrika halten sich beide Arten in

230

reicher Zahl die Waage. In Asien haben die Scolia (Triscolia wie Discolia) etwas Uebergewicht. In Australien haben die Elis etwas den Vorrang. Amerika ist arm an Scolia, aber Elis, namentlich Dielis hat eine Masse zum Theil gigantischer Re- präsentanten aufzuweisen.

V. Ergänzende Bemerkungen.

18. Die Synonyme sind streng ehronologisch geordnet.

19. Unter den im Kataloge aufgeführten Arten mögen immerhin noch einzelne sein, welche nicht haltbar sind, be- sonders wenn sie nach einzelnen Exemplaren beschrieben wurden, die wir nicht mehr besitzen, folglich sie nicht ver- gleichen und schärfer untersuchen können. Der gleichen Zweifel sind jedesmal angegeben.

20. Einzelne Arten gingen uns erst zu, nachdem das frühere Material bereits geordnet und behufs vieler Rücksen- dungen numerirt war. Es liees sich deshalb nicht ohne an- dere Uebelstände jedesmal der geeigneteste Platz für sie anweisen. Spätere Supplemente werden die vorliegende Ar- beit vervollständigen.

Das ist der wesentliche Inhalt der Einleitung. Es folgt nun auf Seite 33 der eigentliche Katalog mit Genus ]. Liacos, Spee. 1—6, Genus II. Seolia, Spee. 7—147, Ge- nus III. Elis, Spec. 148— 266.

Dazu noch eine den Verfassern unbekannt gebliebne Art Eriehson’s, incertae sedis, 5 species dubiae, 4 species expel- lendae (Scol. scutellata F., Blis cochleata F., Elis eylindrica et volvulus F., Scolia vespiformis Swederus)

Dann folgt S. 257— 313 als Appendix seu Mantissa 1. von Dr. Sichel allein verfasst, ein Katalog des Genus Cosila, mit 5, Epomidiopteron mit 2 Arten, und einige Nachträge, darunter eine minutiose Aulzählung der ausgedehnten Varie- tätenreihe von Scolia hirta Schranek Se. bifasciata Rossi, ferner eine interessante Motivirung, weshalb von vielen Arten nur die 2 in den Sammlungen vorhanden sind, obwohl die & in der reehten Jahreszeit wahrscheinlich nicht ge- fehlt haben.

Eine Mantissa II. von H. de Saussure bringt pag. 315— 323 noch einige Nachträge und die Diagnosen neuer Arten von der Erdumseglung der Novara.

Schliesslich ein analytisches und ein alphabetisches Re- gister, und zwei Tafeln, ‚auf welchen das Flügelgeäder von

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Cosila, Liaeos, Scolia, Elis und Epomidiopteron, zwei Scolien und neun Blis dargestellt sind. Sämmtliehe Diagnosen und Beschreibungen sind lateinisch; einzelne Noten fr anzösisch. Ä Die Ausstattung ist sauber, der Druck correct. C. A. Dohrn.

Systematisches Verzeichniss

* der bisher im Kanton Zürich aufgefundenen Käfer -von

Kaspar Dietrich. Zürich 1865.

Diese fleissige Arbeit ist als Separatum ausgesondert aus dem Band XXI. der neuen Denkschiriften der allgem. schweiz. Gesellsch. für gesammte Naturwissenschaften, wo sie an ihrem berechtigten Platze ist. Bekanntlich hat der Kanton Zürich keine eigeitlichen Alpen, die Fauna stimmt also (mit un- wesentlichen Abweichungen) fast völlig mit der norddeutschen, nur dass sie in vieler Beziehung dürftiger ist. Herr D. zälılt im Ganzen 1872 Species auf, bei weitem die Ueberzahl von ihm selber gesammelt, der Rest fide Heer, Bremi und einiger Freunde. Dass er sich bei der Determination nicht bloss des Beiraths erfahrener Kenner wie der Herren Gerstaecker, v. Kiesenwetier, Kraatz, Schaum, Scriba bedient, sondern selber unverdrossen geprüft und verglichen hat, beweisen viele An- merkungen und Notizen.

Die Correctur des sauber in Quarto gediuckten Werk- chens ist nicht immer zu loben: ausser den am Schlusse ‚aufgeführten Erraten sind mir beim Blättern noch verschiedne aufgefallen , z. B. pterigomalis S. 174, plantaginus $. 178, Balanius S. 186, Phytpbius $. 187 % Wenn Erirrhinus 8. 183 eine beabsichtigte Emendation der gebräuchlichen "Schreibart sein soll, so hätte Autor eonsequenter Weise auch " Eryptorrhynchus schreiben müssen; ich meine aber, diese hyperkritischen Buchstabenklittereien sind nicht berechtigt, an der Stabilität zu rütteln, da es neben zriarvogiv auch nÄarvontoovvn giebt.

Herr Dietrich würde der Coleopterologie einen wesent- lichen Dienst erweisen, wenn er sich mit einigen gleichge- sinnten Landsleuten verbände, die verdienstliche Fauna Coleopt.

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helvetica Heer’s zum Abschluss zu bringen, da der verehrte Verfasser dies selber zu thun nicht willens scheint. Der seit mehreren Jahren ins Leben getretene Schweizer entomologische Verein bietet dazu gewiss hülfreiche Hände.

C. A. Dohrn.

Inhalt:

Zeller: Amer. Wickler und Crambider. Suffrian: Syn. Mise. (Chrysom.) Dohrn: Cassida desertorum. Lacordaire Genera VII. Wagner: Dipl. tritiei (Schluss) Hagen: Psoeiden. Bethe: Pla- tyderus und Haptoderus. Sammelbericht. Suffrian: Synon. Mise. (Cryptoc.) Vereinsangelegenheiten. Necrolog (v. Heyden). Behr: Calif. Rhopaloceren. Keferstein: Lesefrüchte. Dohrn: Literatur. (linn. Entom. XV], Murray Nitid., Saussure und Sichel Scolia, Diet- rich Zürich’s Käflerfauna).

[Mit diesem ‚Hefte werden die Tafeln I und III ausgegeben.]

—3I09DH ee

Entomoilogische Zeitung | herausgegeben

von dem

entomologischen Vereine zu Stettin.

Bedsetion: In Commission bei den Buchhandl. Bei v. E. 8. Mittlerin Berlin u. Fr. Fleischer in Leipzig.

No. 7—9, 27. Jahrgang. Juli Sept. 1866.

C. A. Dohrn, Vereins-Präsident.

Beiträge zur Kenntniss und Synonymie der Psociden. von Dr. H. Hagen. (Schluss von S. 196 dieses Jahrgangs.)

Die Arbeiten Englischer Entomologen bestehen in Fol- gendem. Leach in Edinb. Cycelop. 1815 T. IX P. 1 p. 139 bildet eine eigene Tribus Psocides, die er in zwei Familien, Psocida und Atropida, theilt. Jene mit zweigliedrigen Tarsen enthält die Gattung Psocus, als deren Typus Ps. bipunctatus beschrieben wird. Diese die Gattung Atropos mit dreiglie- drigen Tarsen und der Art A. lignaria, dem T. pulsatorium Linne’s.

Was sich in den Werken von Turton, Samouelle, Stew, Berkenhout findet, welche Stephens eitirt, weiss ielı nicht. Vermuthlich ist es aber ohne Bedeutung, nach dem zu urtheilen, was sich sonst über Neuroptera bei ihnen findet. Auch wäre es mir, als ich jene Werke in Händen hatte, kaum entgangen, wenn sie etwas Neues oder Wichtiges lieferten.

Stephens liefert 1829 im Catalogue of British Inseets p. 312 ein Verzeichniss von 38 Arten, in der Familie Pso- eidae. Davon gehören 2 zur Gattung Atropos und 36 zu Psoeus, deren erste beide Arten in eine besondere Section: antennis valde pilosis aut pectinatis gebracht werden. Die Nomenelatur von Stephens 1%32 liegt mir nicht vor, doch enthält sie nur einige Arten mehr; Stephens in den Illustra- tions p. 117 sagt ausdrücklich, dass er seit dem Erscheinen seines Catalogs kaum einen Psocus gefangen habe. Es ge- nügt also die Analyse seines Hauptwerkes. Die Bearbeitung der Psoeiden in Illustrations T. VI ist im Juni 1836 erschie-

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nen. Es wird hier zum ersten Mal die Gattung Coniopteryx irrig damit vereint. Die Gattung Psocus zählt 42 Arten; der Gattungscharakter, wohl aus Latreille, enthält nichts Neues. In Betreff der Deutung der Arten bin ich unsicher. Als ich 1857 die Typen Stephens prüfte, hatte ich meine sämmtlichen Arten mitgenommen, um selbe mit denen von Stephens zu vergleichen. Obwohl ich diese Stücke auch heute noch be- zettelt besitze, sind mir doch manche Zweifel aufgestossen. Ich kannte damals die Psocen viel weniger genau und fürchte, mancherlei Missgriffe begangen zu haben. Dies war auch der Grund, weshalb ich in meiner Bearbeitung im Entom. Annual 1861 nur allein Stephens Arten behandelte, ohne. anderweitige Synonyme beizufügen. Hoffentlich werden bald englische Forscher sie einer genauen wiederholten Prüfung unterziehen.

Stephens theilt die 42 Arten in zwei Gruppen; davon enthält A 37 Arten mit viereckiger Discoidalzelle im Ober- fiügel. Von diesen enthält ein Theil a 29 Arten, bei welchen die erste Längsader der Vorderflügel tief zweigablig ist. Die ersten 7 Arten davon werden durch gefleckte Flügel mit un- deutlichem Geäder abgesondert. Also:

A. a. 1. Es bilden die Arten eine gleichartige Gruppe und ‘gehören den Arten Ps. variegatus, fasciatus und sex- maculatus an. Obwohl ich damals Ps. variegatus und faseia- tus mit mir hatte, war mir der Unterschied beider Arten doch unklar. Ich meine daher jetzt, einen Fehler begangen zu haben, wenn ich die ersten 5 Arten von Stephens sämmt- lich zu Ps. variegatus zog; wahrscheinlich wird sich Ps. fa- sciatus auch darunter befinden. Stephens theilt die 7 Arten dieser Gruppe in zwei Theile; Fühler stark behaart, 2 Arten, Fühler schwach behaart oder nackt, die übrigen. Die Ein- theilung ist nicht zu halten, denn die Differenz ist sexuell; auch ist nicht recht begreiflich, warum Stephens sie beibe- hielt, da ihm dies bekannt war. Bei Ps. picicornis sagt er ausdrücklich, die Fühler des Weibchen seien einfach. Stephens Beschreibungen der Psocen sind nicht einfache Uebersetzungen aus Linne, Fabrieius und Latreille, sondern wirklich nach seinen Stücken gemacht, oder wenigstens vervollständigt. Nichts desto weniger wage ich eine Deutung darnach nicht zu versuchen. Nach meinen Notizen gehören die ersten fünf zu Ps. variegatus Fab. l.atr., und zwar Pe. pilicornis und atomarius als mas, picicormis, fasciatus und variegatus als fem. Wehrscheinlich geliören einige zu Ps. fasciatus Fab.

Die beiden nächsten Arten gehören zu Ps. sexpunctatus L., uud zwar Ps. maculatus als mas, subfasciatus als fem.

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A. a. 2. Enthält 22 Arten, die wieder in zwei Gruppen zerfallen.

+ Discoidalzelle geschlossen durch eine Radial-Ader, mit 7 Arten.

Ps. lineatus ist Ps. longieornis F., die beiden folgenden gehören zusammen, Ps. nebulosus als fem., similis als mas. Die drei folgenden gehören zu Ps. 4-maeulatus Latr., und zwar zu der von ihm abgebildeten Varietät; es sind dies Ps. bifaseiatus, contaminatus und megastigmus Steph. Ps. sub- nebulosus weiss ich nicht zu deuten; nach meinen Notizen war sie identisch mit einer von mir bezettelten, also diffe- renten Art; das Stück ist mir aber verloren gegangen. Da ich behufs sicherer Ausbeute der englischen Sammlungen über 600 Neuropteren-Typen mitgenommen hatte, darf ich von Glück sagen, dass dies eins der wenigen ganz verlorenen Stücke ist.

ir Discoidalzelle gegen den inneren Winkel hin offen; 15 Arten.

Die beiden ersten gehören zusammen, Ps. immunis als fem., longieornis als mas; dieselbe Art ist später von Rambur als Ps. naso, von Zetterstedt als Ps. obliteratus beschrieben. Ps. venosus Steph. gehört nicht in diese Gruppe, sondern in A. b. zu Ps. immaculatus. Ps. vittatus ist die gleichnamige Art von Dalman und Zetterstedt und Ps. fuscopterus Latr. Die vier folgenden gehören zusammen, nämlich Ps. ochro- pterus, flavidus, flavicans, obsoletus; die letzte Art ist nicht ganz sicher, ihre Fühler sind dieker und stark behaart, die Flügel heller, die Ellipse am Hinterrande flacher; vielleicht ist es doch nur ein unausgefärbtes Thier oder das andere Geschlecht. Dieselbe Art ist später von Zetterstedt als Ps. boreellus, von Rambur als Ps. flavidus beschrieben. Die drei folgenden gehören zusammen und bilden eine sonst nicht be- schriebene Art, nämlich Ps. hyalinus, bipunetaius und sex- Punetatus, die beiden letzteren Arten habe ich als mehr aus- gefärbt und dunkler bezeichnet, vielleicht gehören sie aber einer nahestehenden, mir erst später bekannten Art an. Die Bemerkung im Entom. Annual p. 26, dass meine als hyalinus bezettelte Type zu Ps. phaeopterus gehöre, ist ein Irrthum. Unter Ps. 4-maeculatus Steph. fanden sich zwei Arten ver- mengt, nämlich Ps phaeopterus und Ps. flaviceps Steph. Im Annual habe ich die von Wesiwood abgebildete Art als Ps. 4-maculatus beschrieben. Die beiden folgenden Arten Ps. striatulus und flaviceps gehören zusammen. Die letzte, Ps. subocellatus, gelört in die folgende Gruppe. Es enthält also diese Gruppe 8 Arten von sehr ungleichem Bau. Zwei, Ps. . venosus und subocellatus, scheiden sogleich aus und gehören | 16*

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zur nächsten Gruppe. Von den übrigen ist die erste, Ps. im- munis, durch dreigliedrige Tarsen sehr verschieden. Drei, nämlich Ps. vittatus, flavidus und flaviceps gehören ihrem Baue nach in eine Abtheilung,, während Ps. hyalinus durch Mangel einer elliptischen Hinterrandzelle in eine später zu erwähnende Abtheilung zu Ps phaeopterus zu ziehen ist.

A. b. Die erste Längsader der Vorderflügel dreigablig; 8 Arten.

Die ersten drei Arten, Ps. immaeulatus, rufescens, flave- scens und eine spätere Ps. nervosus, nebst dem in der vorigen Gruppe erwähnten Ps. venosus gehören zu derselben Art, die Zetterstedt als Ps. subfumipennis und Brauer als Ps. strigosus beschreiben. Nach meinen Notizen ist Ps. rufescens ein jün- geres Stück und Ps. nervosus etwas kleiner als die übrigen, die Adern leicht gesäumt; ob als Art verschieden? Die fol- genden Arten, Ps. 4punctatus und costalis, gehören mit Ps. subocellatus der vorigen Gruppe zu einer Art, nämlich Ps. eruciatus L. und 4punetatus F. Die nächste Art, Ps. sub- punetatus, hat als Type nur ein Rudiment mit gelbem Kopf, kleiner als Ps. eruciatus; vielleicht gehört es zu Ps. flavidus. Die letzte Art Ps. maculipennis steht Ps. bifasciatus Steph. nahe und gehört der geschlossenen Discoidalzelle nach in die erste Abtheilung der Gruppe A. a. 2. Von den + erwähnten Arten gehören also nur 2 zusammen, Ps. eruciatus und imma- eulatus.

B. Vorderflügel ohne Discoidalzelle; zweite Längsader dreitheilig; 5 Arten. Die beiden ersten gehören zusammen, Ps. nigricornis und phaeopterus. Die beiden nächsten, Ps. nigricans und abdominalis, gehören gleichfalls zusammen zu Ps. pedieularius L. Von der letzten Art, Ps. dubius, habe ich angemerkt, dass sie noch etwas kleiner als die vorige sei, das Pterostigma nach unten nicht gespitzt, sondern gerundet; vielleicht gehört sie doch zu der vorigen Art. Wir haben also hier nur 2 Arten, die eigentlich 2 verschiedenen Gruppen angehören.

Es würden sich daınach die 42 Arten von Stephens auf etwa 20 redueiren.

Von der Gattung Atropos ist der Gattungscharakter um- fassend gegeben. Von den beiden Arten ist A. pulsatorius nicht Linnes Art, sondern T. divinatorium Müller. A. fati- dieus ist nicht bestimmbar; als Typen war eine Nymphe und eine Larve einer Psocus-Art vorhanden.

Von Curtis Arbeiten liegt mir gegenwärtig nur die Ed. II des Guide 1837 vor. Sie verzeichnet auf p. 166 die Psocen. Die ‚Gattung Psocus mit 15 Arten, Caecilius mit 32 Arten und Atropos mit 2 Arten. Davon enthielt nach der Bezeich-

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nung Curtis Sammlung aber nur 15 Arten, nämlich 5 Psocus, 9 Caecilius und 1 Atropos. Alle übrigen sind einfach aus Stephens entnommen.

Die Bearbeitung in der British Entomology liegt mir gegenwärtig nicht vor, doch habe ich selbe früher genau benutzen können. Ueberdies habe ich 1857 nach Ansicht von Curtis Typen mir Noten gemacht, die jetzt um so werth- voller sind, als seine Sammlung Europa für immer entzogen ist. Meine Bestimmung ist folgende.

Ps. pilicornis ist Ps. faseiatus F.; Ps. faseiatus Curt. fehlte; Ps. variegatus ist Ps. nebulosus Steph.; Ps. lineatus ist Ps. longieornis F.; Ps. bifaseiatus ist dieselbe Art bei Stephens; C. fenestratus, in Br. Entom. schön abgebildet, ist Ps. vittatus Steph.; C. strigosus ist Ps. flavidus Steph.; C. irroratus ist Ps. flaviceps Steph.; C. vitripennis ist Ps. immunis Steph.; C. longicornis wahrscheinlich Stephens gleichnamige Art, also mit der vorigen identisch; C. bipunetatus ist die bekannte Art; C. morio ist eine kleine Art, die Stephens fehlt, die Hälfte der Vorderflügel dunkel; die Beschreibung habe ich im Annual gegeben; sie ist vielleicht mit der gleichnamigen Art bei Latreille identisch; C. 4-maculatus fehlte; C. 4-pun- etatus habe ich nicht bestimmt. Ausserdem fand sich als Ps. vittatus Ps. immaeculatus Steph. vor, und als Ps. ochro- pterus eine mir neue Art, dem Ps. 4-maculatus ähnlich; fer- ner als Ps. 6-punctatus die bekannte Art, und als Ps. striatus, wenn ich mich nicht täusche, Ps. phaeopterus.

Curtis hat auf die Arten mit freier elliptischer Hinter- randsader seine Gattung Caecilius begründet und C. fenestratus als Type bezeichnet. Es gehören aber dann von den Arten seiner Sammlung C. bipunctatus, morio, 4-maculatus Latr., 4-punctatus Pz. bestimmt nicht hinein; von den nach Stephens angeführten Arten ist auch eine Zahl der Gattung fremd.

Westwoods Schilderung der Psociden in Introduction T. II 1540 p. 17—2) ist vortrefflieh und erschöpfend. Seiner Ansicht, dass Arten mit freier Hinterrandszelle und dreiglie- drigen Tarsen die Männchen von grösseren Arten mit ge- schlossener Discoidalzelle und zweigliedrigen Tarsen seien, muss ich vorläufig selbst naclı Ansicht seiner Typen wider- sprechen. Westwood macht zuerst auf eine interessante frü- here Form der Psocen aufmerksam |. ce. fig. 59. 13, welche vielleicht den sogenannten kurzflügligen Termiten- Nymphen entspricht. Auf eine ungeflügelte Art gründete Westwood die Gattung Clothilla. Die einzige Art C. studiosa ist meiner Art das echte T. pulsatorium Linne. Sie hat lange, mehr als 2ögliedrige Fühler, 3gliedrige Tarsen und verkümmerte Flügel (ef. Addenda ad generis Synopsis p. 158). Westwood

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hat diese Galtung im Magaz. of Nat. Hist. 1841 T. VI p. 480 und in Trans. Ent. Soc. 1845 T. IV. p. 71-72 beschrieben.

Eine zweite Gattung Lachesilla (gegründet Introd. 1. e.). Sie hat 2gliedrige Tarsen, Männchen mit kurzen, Weibchen ohne Flügel. Hieher soll T. fatidieum gehören. Mir ist diese Gattung eigentlich noch wenig bekannt.

In der Generis Synopsis theilt Westwood die englischen Psoeiden in 5 Gattungen; Psocus 43 Arten, Caeeilius 4 Arten, Atropos, Lachesilla und Clothilla mit je 1 Art.

Die neueste Arbeit ist von F. Walker in den Catalogen des Brit. Museums 1853 Neuroptera P. III p. 477—501. Es sind darin die bis dahin beschriebenen Gattungen gesammelt und die neuen der Sammlung beschrieben. Die Gattung Thyrsophorus Burm. enthält 6 Arten, deren 3 neue. Doch redueirt sich die Zahl, denn T. Spinolae Rbr. ist T. speciosus, T. leueotelus vielleicht nur mas der vorigen Art, T. ramosus ist T. pennicorne; T. anticus neu und ausgezeichnet durch den nach vorn in ein Horn ausgezogenen Thorax.

In der Gattung Psocus werden 61 Arten aufgeführt und in die von Stephens angegebenen Gruppen vertheilt. Ps. pili- cornis Walk. ist Ps. vittatus Dalm.; Ps. pieiecornis ist varie- gatus Latr.; Ps. fasciatus dieselbe Art; Ps. magnus Walk. ist venosus. Burm.; Ps. lineatus die bekannte Art; P. Novae $co- tiae ist neu; Ps. nebulosus und similis fem. und mas. der be- kannten Art; Ps. bifaseiatus Stephens Art; Ps. striatus aus Nordamerika neu; Ps. longieornis und immunis dieselbe Art wie bei Stephens; Ps. venosus ist immaculatus Steph.; Ps. vittatus die. bekannte Art; Ps. ochropterus, flavidus und flavi- cans alle drei dieselbe Art Ps. flavidus Steph.; Ps. 4-punctatus ist P. cruciatus L.; Ps. pupillatus Walk. ist Ps. alboguttatus Dalm. Von Atropos werden 2, von Clothilla und Lepinotus je eine Art aufgeführt. Es werden also nur 3 neue Arten beschrieben. Die angeführten Synonyme sind selbst für die Arten von Stephens und Curtis nicht zuverlässig.

Als letzte hieher gehörige Arbeit ist meine Synopsis der Britischen Psociden im Entomol. Annual 1861 anzuführen. Diese Arbeit wird einer genauen Revision durch einheimische Forscher und Vergleich der Typen von Stephens benöthigen. Sie zählt 22 Arten auf.

Als Zetterstedt die Psocen in seinen Inseetis Lapponieis 1839 bearbeitete p. 1052—1054, war ihm an Literatur nur Linne, Fabrieius, Uddman und Dalman zugänglich. Eine Be- schreibung der Gattung enthält von jenen Arbeiten nur Fa- brieius, doch ist selbe unvollkommen. Zetterstedts Bearbei- tung ist also ganz sein Eigenthum; seine Gattungsbeschreibung ist genügend und zeigt, dass er die kleinen Thiere recht

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genau studirt hat. Eine Bemerkung bei Ps. vittatus beweist, dass ihm auch die sexuelle Differenz des Kopfes nicht ent- gangen ist. Zetterstedt giebt 27 Scandinavische Arten an, nennt aber nur 22, von denen 9 aus Lappland beschrieben werden. Bei den Grössen-Angaben ist nicht ausser Acht zu lassen, dass der schwedische Zoll sich nur in 8 Linien theilt. Die Arten werden in 3 Subdivisionen getheilt, je nachdem die beiden Endgabeln der Adern im Vorderflügel ungleich lang, fast gleich lang und gleich lang sind. Beim Geäder wird die Form der Discoidalzelle, ihr Winkel am Hinterrand und der freie elliptische Zweig beschrieben. Ohne diese An- gaben wäre eine Deutung seiner Arten, Typen habe ich nicht gesehen, ganz unmöglich. Doch auch so ist sie zweifelhaft, da hin und wieder offenbare Druckfehler, mitunter wobl auch Ungenauigkeit den Text entstellen. Ich habe seine Arten nach den mir bekannten zu deuten gesucht, allein es ist nicht unmöglich, dass ich einige der von Zetterstedt beschriebenen Arten gar nicht besitze und deshalb falsch bestimmt habe.

Subd. I. Alae nervorum fureis 2 apiecalibus inaequalibus longis.

1. Ps. longieornis F. Die Art ist nach Beschreibung und den Citaten von Fabricius, Panzer, Uddman wohl sicher und mit Ps. lineatus Latr. identisch. Die Grössen-Angabe hat einen sichtlichen Fehler; die alar. exp. wird mit 2 lin. ange- geben, während bei Ps. obliteratus, der 3 lin. al. exp. hat, ausdrücklich gesagt wird: Ps. fasciati paulo major, sed longi- corni nonmnihil minor. Ps. fasciatus hat aber 3 lin. al. exp., und da Ps. longicornis überhaupt die grösste Art in Schweden und selbst in Europa ist, wird für sie das grösste von Zetter- stedt in der Gattungs-Beschreibung gegebene Mass, nämlich al. exp. 3'/, lin. passen. Die Angabe des schwarzen Ptero- stigma passt mehr für das Männchen, die braunen Flecke der Flügel für das Weibchen. Die Worte (bei Ps. oblitera- tus) nervus vero fureatus omnino liber, nec ut in Ps. longi- corni ad furcae basin cum stigmate connatus sind sehr un- deutlich. An einen Verbindungsast wie bei Ps. 4-punctatus ist nicht zu denken, da Zetterstedt ausdrücklich sagt, dass ihn ausser jener Art nur Ps. subfumipennis und flavicans be- sitze. Nun gelıt aber bei Ps. longicornis von der unteren Spitze des Pterostigma ein brauner Strich fast bis zur Gabel und ahmt einigermassen eine Querader nach. Ich meine also, dass Zetterstedt diesen Strich beschrieben haben werde.

2. Ps. faseiatus F. Das Citat von Fabrieius und Panzer und die genaue Angabe der Stellung der braunen Binden und der Diseoidalzelle sichern diese Art für die gleichnamige. bei Fabrieius. der

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3. Ps. subfaseiatus Zett. Diese Art ist nach der Be- schreibung der Färbung der Flügel, des Pterostigma und der Form der Discoidalzelle wohl sicher Ps. bifasciatus Latr.

4. Ps. obliteratus Zett. Ich glaube diese Art sicher als Hem. aphidioides Schrk. (Ps. naso Rbhr.) deuten zu dürfen. In der Beschreibung passt nur nicht, dass die beiden Basal- glieder der Fühler heller als die übrigen und testacei sein sollen. Die Beschreibung der an der Spitze offenen Discoidal- zelle lässt sich ungezwungen für diese Art deuten, wenn es auch immer auffällig bleibt, dass Zetterstedt nicht den ellipti- schen Zweig erkannt hat, da er ihn bei Ps. boreellus richtig angiebt. Jedenfalls passt keine andere bekannte Art auf Ps. obliteratus.

Von den 8 Arten, die Zetterstedt als zu dieser Subdivisio gehörend nur dem Namen nach anführt, sind Ps. bipunctatus L., sexpunctatus L. und variegatus F. zweifellos; Ps. fusci- pennis Dalm. ist wohl Ps. similis Steph. Die andern, Ps. nubeculosus, inquinatus, notatus und pubicornis nicht zu deuten und Dalmans Sammlungsnamen.

Subd. 2. Alae nervorum fureis 2 apicalibus subaequa- liter longis.

5. Ps. subfumipennis Zett. In der Beschreibung wird ausdrücklich erwähnt, dass diese Art eine Verbindungs-Quer- ader zwischen Pterostisma und dem oberen Gabelzweige be- sitze und selbe nur noch bei Ps. flavicans und 4-punctatus vorkomme. Mir sind aus Europa auch nur drei Arten mit ähnlicher Bildung bekannt. Nämlich Ps. quadripunctatus, dessen erster Name Hemerobius eruciatus Linne ist, ferner Ps. immaculatus Steph. (strigosus Brauer) und Ps. striatulus F. (Ps. stigmatieus Labram). Zetterstedt’s Beschreibung scheint mir genügend, um seinen Ps. subfumipennis für Ps. immacu- latus Steph. zu erklären. Ich erlaube mir gleich, hier seinen Ps. flavicans zu besprechen. Die Beschreibung desselben passt nicht auf Ps. stigmaticus, und da mir aus Europa keine an- dere Art mit der Verbindung zwischen Pterostigma und obe- rem Gabelzweige bekannt ist, so könnte man sie nur für eine neue Art erklären, oder sie auch zu Ps. subfumipennis ziel:en. Letzteres scheint mir sehr wahrscheinlich, um so mehr, als die Worte: oculi minus subexserti nigri bei Ps. subfumipennis ein Männchen, die Worte: oculis parvis subexsertis late di- stantibus bei Ps. flavicans deutlich ein Weibchen bezeichnen. Allerdings könnte man dagegen einwenden, dass Zetterstedt eine derartige sexuelle Differenz gekannt, da er sie bei Ps. vittatus ausdrücklich erwähnt. Hier hat ihn aber die Längen- Differenz der Gabeln verleitet, beide in zwei verschiedene Subdivisionen zu stellen, und wirklich finde ich hier, wenn

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auch nicht constant, eine Verschiedenheit in der Länge, die sich durch Zetterstedts Worte subaequaliter und aequaliter bezeichnet. Vergleicht man die Beschreibungen von Ps. sub- fumipennis und flavicans, so ergiebt sich, dass ausser der Längen-Differenz der Gabeln, Ps. flavicans nur etwas dunkler ist. Nämlich: testaceus nitidus, dorso fusco oder ferrugineus, thoraeis dorso interdum etiam abdominis fusco bei Ps. sub- fumipennis, und: fuscus, caput piceum; thorax et abdomen va- riant nigra, fusca et interdum testacea bei Ps. flavicans. Bei- des fällt sichtlich zusammen, und somit meines Bedünkens auch die beiden Arten, bis andere positive Unterschiede an- gegeben werden.

6. Ps. boreellus Zett. Die Beschreibung dieser Art passt gut zu Ps. flavidus Steph. Ramb., namentlich scheint mir die Angabe: antennarum articuli 3 et 4 testacei beweisend. Ist, wie ich glaube, Ps. striatulus Fabr. mit Ps. stigmaticus Labr. identisch, so ist auch dieser Vergleich (Zetterstedt sagt Ps. striatulo subsimilis) nicht unpassend. Jedenfalls kenne ich keine andere europäische Art, welche herzuziehen wäre.

Von den 4 bei dieser Subdivision erwähnten Arten ist Ps. 4-punctatus und Ps. alboguttatus Dalm. sicher, Ps. stria- tulus eben besprochen, Ps. pusillus Dalm. ein mir unbekannter Sammlungsname.

Subd. 3. Alae nervorum fureis aequaliter longis.

7. Ps. striatus Dalm. Zetterstedt sagt: Simillimus Ps. boreali, nec differt ab illo nisi nervorum furcis exacte aequa- liter longis. Die Beschreibung giebt noch eine zweite Diffe- renz, nämlich: nervis furcatis subparallelis, während es bei Ps. boreellus nur parallelis heisst. Falls diese Art nicht, wie ich vermuthe, mit der vorigen zusammenfällt, ist sie mir unbekannt.

8. Ps. flavicans L. ist bei Ps. subfumipennis besprochen.

9. Ps. vittatus Dalm. ist die bekannte ausgezeichnete Art; der angeregte Zweifel in Betreff der Fühler ist un- wichtig.

Als letzte Art wird noch Ps. pulsatorius erwähnt.

Uddman hatte schon früher 1753 in seiner bekannten Dissertation zwei Psocus-Arten als Hemerobius ohne Species- Namen beschrieben. Zeiterstedt hat sie richtig eitirt. Es ist p. 25 No. 51 Ps. 4-punctatus F. und p. 26 No. 52 Ps. longi- cornis F.

Dalman Analecta hat 1823 zwei Arten beschrieben. Die erste p. 98 No. 13 Psocus vittatus ist auch von Zetterstedt beschrieben. Die andere No. 14 Ps. alboguttatus ist nach der kenntlichen Beschreibung mit Ps. pupillatus Walk. Hag. synonym.

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Burmeister hat in seinem Handbuch T. II 1839 auch die Psocen beschrieben. Ein reiches Material hat ihm nicht vor- gelegen, doch begegnen wir auch hier seinem entschiednen, oft fast: divinatorischen Blick und dem trefflichen Talente, gege- benes Material gut zu verarbeiten, selbst wenn ihm der Stoff fremd und wenig anziehend war. Er vereinigt die Psocen mit den Termiten und Embiden zu einer Gruppe Corrodentia, aus der aber die zu den Hemerobiden gehörenden Coniopteryx ausgeschieden werden müssen. Gattungs- und Familiencha- rakter sind zumeist Latreille entnommen. Die Psocen werden in drei Gattungen getheilt. Die erste, Troktes von Towxrns, Nager fällt mit Atropos zusammen. Die beiden Arten T. pulsatorius und fatidieus sind nieht so scharf geschieden, dass sie eine Bestimmung erlauben. Zu Linnes Art möchten sie nicht gehören; vielleicht beide, die zweite sicher, zu T. divi- natorium Müll. Psocus wird in mehrfache Abtheilungen ge- sondert.

A. Stiel der Gabelzelle länger als die Gabel. Burmei- ster hält sie mit Unrecht für Caeeilius Curt.

a. Stiel der Gabelzelle sehr lang, gerade, mit dem Pterostigma verbunden.

1. Ps. strigosus Curt. ist nicht Curtis Art, sondern Ps. immaculatus Steph.

2. Ps. 4-punctatus F. ist die bekannte Art Ps. erueiatus L.

b. Stiel der Gabelzelle eiwas kürzer, leicht gebogen, nieht mit dem Pterostigma verbunden.

3. Ps. pedicularius ist nicht Linnes und Latreilles Art, sondern neu; ich glaube sie zu besitzen.

B. Stiel der Gabelzelle so lang als der hintere Gabelast, leicht gekrümmt.

4. Ps. domesticus Burm. ist Ps. pedicularius L.

5. Ps. lasiopterus Burm. eine kleine Art, die ich sicher besitze, deren Bestimmung bei Stephens mir nicht gelingt. Vielleicht ist sie neu.

6. Ps. longicornis ist Ps. immunis Steph.

C. Stiel der Gabelzelle viel kürzer als die stark ge- bogene Gabel.

a. Stirn ohne Linien.

&. Braun” oder dunkel.

7. Ps. fenestratus ist vittatus Dalm., bestimmt nicht Ps. abdominalis F., wie Burm. angiebt.

8. Ps. 6-punctatus die bekannte Art.

9. Ps fuseipennis und 10. Ps. venosus zwei neue Ärten aus Amerika.

ß. Gefärbt oder hell. | 11. Ps. variegatus ist wohl die bekannte Art, obgleich

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die Stirn Burmeisters Angabe entgegen Linien hat. Er ver- einigt damit irrig Ps. fasciatus F.

b. Stirn mit Linien.

12. Ps, pilicornis ist wohl nur Männchen der vorigen Art.

13. Ps. quadrimaeulatus ist wohl Westwood’s gleich- namige Art.

14. Ps. bipunetatus die bekannte Art.

15. Ps. bifaseiatus wohl die gleichnamige Art von Stephens.

16. Ps. nervosus. Das Citat aus Fabrieius ist irrig und p- 974 an der richtigen Stelle bei Hemerobius nervosus wie- derholt. Vielleicht ist es Ps. fasciatus F., sonst mir unbekannt.

17. Ps. nebulosus die gleichnamige Art bei Stephens.

18. Ps. lineatus ist Ps. longicornis F.

Dann folgen Ps. flavicans L. und Ps. morio Latr., die dem Verfasser nicht in natura bekannt waren.

Die Gattung Thyrsophorus ist auf zwei Arten aus Brasi- lien, T. speciosus und pennicornis gegründet.

Brauers Neuroptera austriaca 1857 geben eine sehr ge- lungene Beschreibung von 11 Psocus-Arten in der bekannten analytischen Methode; wenn ich mich nicht irre, ist gerade dieser Theil von Franz Löw bearbeitet. Die Typen habe ich gesehen. Die Familie ist in die Gattungen Atropos, Clothilla (jede mit der bekannten Art), Lachesilla (nur angeführt) und Psoeus mit 9 Arten getheilt. Die letzteren sind:

Ps. eruciatus, strigosus (immaculatus Steph.), domesticus (pedicularius L.), flavidus, similis (nebulosus Steph.), varie- gatus, bipunctatus, lineatus.

Rambur Hist. Neuropteres 1842 p. 317—314 bearbeitete die Psociden. Das Allgemeine enthält nichts Neues; die Art- beschreibungen sind gut. Thyrsophorus enthält nur die neue Art T. Spinolae, die mit T. speciosus Burm. identisch ist. Von Psocus werden 16 Arten aufgeführt. Ps. affınis als mas. und Ps. infuscatus als fem. gehören zu Ps. nebulosus; Ps. lineatus ist mas. zu der fem. Ps. longicornis; Ps. naso ist Ps. immunis Steph.; Ps. mierophthalmus ist Ps. venosus Burm- aus Amerika; Ps. bipunctatus die bekannte Art; Ps. quadri- punetatus ist H. eruciatus L., Ps. tlavidus die gleiche Art bei Stephens; Ps. subfasciatus ist wohl neu, wenigstens nach der Beschreibung nieht in meinem Besitz; Ps. obscurus glaube ich zu besitzen; Ps. variegatus ist die bekannte Art; Ps. eonspurcatus ist Ps. 4-maculatus Westw., Ps. binotatus ist Ps. pedieularius L., Ps. pedicularius vermag ich nicht zu be- stimmen; ebensowenig den Ps. lucifugus ohne Flügel mit zwei- gliedrigen Tarsen. Atropos enthält die bekannte Art.

Ich selbst habe in den Verhandl. Zool. Bot. Gesellsch.

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Wien 1858 und 1859 aus den Sammlungen des Herrn Nietner 28 neue Arten aus Rambodde in Ceylon beschrieben, denen bald eine Zahl neuer Arten folgen wird.

In der Synopsis der Nordamerikanischen Neuroptera 1861 habe ich 13 meist neue Arten beschrieben und von Süd- Amerika 12 erwähnt. Für Chili hatte selıon früher Blanchard in Gay Hist. fis. 5 Arten beschrieben. Später Walker eine für Südamerika. Endlich hat Walsh eine Kritik meiner nordamerikanischen Arten publieirt und 13 neue Arten be- schrieben.

Meine Sammlung enthält etwa 116 Arten.

Entdeckung der Phryganide, welche die schnecken- artigen Gehäuse (Helicopsyche) bewohnt.

Thomas Bland gibt in Ann. Lyc. N. H. New-York VlIli. Mai 1865 p. 144 eine „Note on certain Inseect Larva-sack, described as Species of Valvatae*. Es gelang ihm aus den Gehäusen die Phryganiden zu erzielen; selbe seien durch Hr. Uhler an Dr. Hagen zur Bestimmung gesendet.

Dieser Brief nebst Thieren ist mir nicht zugekommen (beiläufig der erste, so lange ich correspondire), doch erbielt ich durch v. Sackens gütige Vermittelung "neuerdings von Hr. Uhler gesendet, was ihm noch übrig war. Auch hier war das kleine Glas total zertrümmert. Man sieht Helicop- syche wahrt ihre Räthsel so gut sie vermag. Ich habe aber sorgsam die Theile der einzigen zerbrochenen Imago gesam- melt, und kann mit Sicherheit sagen, dass selbe der von mir beschriebenen Notidobia borealis angehören. Das mitge- sendete Gehäuse ist von mir als Helicopsyche glabra be- schrieben. Ich nenne das Thier fortan Helicopsyche borealis. Zwei mitgesendete Nymphenhäute stimmen in der Form mit der von mir früher beschriebenen überein. Die Imago hat 2. 2. 4. Sporn, doch ist am ersten Paare der äussere Sporn sehr lang, der innere sehr kurz, und an der Nymphe nicht sichtbar.

Somit wäre endlich das merkwürdige T'hier ermittelt. Von den beschriebenen Arten ist Notidobia lutea Hag. sicher eine Helicopsyche und gehört vielleicht zu H. umbonata oder minima. Hag. Notidobia pyraloides ist ein Anisocentropus M’Lachlan und selır verschieden. |

245

Brauer W. Z. B. Ges. 1565 p. 975 beschreibt Helicop- syche-Gehäuse und Nymphen aus Ceylon. Ich habe die Thiere meiner Sammlung geprüft, und glaube, dass Mormonia ursina, vulpina und mustelina bestimmt, wahrscheinlich auch H. pis- eina echte Helicopsychen sind. Auch hier ist der eine Sporn des Vorderfusses sehr klein. In Betreff der europäischen He- licopsyche vermuthe ich, dass Mormon. irrorata Curt (Serie. hirtum Piet.) das Tbier sei. Pietet beschreibt das Gehäuse seiner Art zwar ganz anders, es ist aber nicht unmöglich, dass hier eine Verwechselung der Bestimmung vorliegt. Jeden- falls kommt diese Art den exotischen am Nächsten.

Frauenfeld bezeugt W. Z. B. Ges. 1865 p. 265, dass Paludina lustrica Say, die von mir auf Dunkers Autorität hin als eine Helicopsyche beschrieben war, eine Schnecke sei. Es fallen somit die von mir für jene Art gesammelten Citate fort.

Dr. H. Hagen.

EINLADUNG

zu der

41. Versammlung der deutschen Naturforscher und Aerzte.

Die 1522 zu Leipzig gegründete Gesellschaft der deut- schen Naturforscher und Aerzte hat auf der im verflossenen Jahr zu Hannover abgehaltenen 40. Versammlung zum dies- jährigen Versammlungsort die freie Stadt Frankfurt am Main gewählt, und die Unterzeichneten mit der Geschäftsführung betraut. Wir beehren uns daher, die deutschen und auslän- dischen Naturforscher und Aerzte, so wie die Freunde der Naturwissenschaften zu dieser Versammlung, welche Montag, den 17. September beginnen und Samstag, den 22. September endigen wird, hiermit freundlichst einzuladen. Das Aufnahme- Bureau wird von Sonntag den 16. September an im Saalbau in der Junghofstrasse geöffnet und im Stande sein, den An- kommenden alle erforderliche Auskunft zu ertheilen. Da die Versammlung voraussichtlich zahlreich besucht werden wird, so wird eine vorausgehende schriftliche Anmeldung der Besuchenden bei einem der Unterzeichneten nieht zu um- gehen sein.

Frankfurt am Main. im März 1866.

BHerm. v. Meyer, Dr. med. Spiess sen., erster Geschäftsführer. zweiter Geschäftsführer.

246

Vereins- Angelegenheiten.

In der Sitzung am 8. März wurden als Mitglieder in den Verein aufgenommen die Herren:

Emil Winnertz, Kaufmann in Crefeld.

Fr. Rühl, Kaufmann in Ansbach.

Dr. Funk, prakt. Arzt in Bamberg.

Lippert, Bezirksförster in Rattenberg bei Kufstein.

W. Marshall, Stud. med. et philos. in Göttingen.

J. Kumberg, Gymnasiallehrer in Ekaterinburg,

Gouvernement Perm.

Dr. Wegener, prakt. Arzt in Stettin.

Francisco de Paula Martinez y Saez in Madrid.

Aus der vorgetragenen Correspondenz ergab sich unter andern Nachrichten auch die bedauerliche, dass Herr Dı. Chapuis in Verviers nach dem jetzt endlich erfolgten Drucke seiner Monographie der Platypiden vorläufig nicht willens ist, die Arbeit noch über den Rest der Xylophagen weiter aus- zudehnen. Wer sich je mit der Determination der vertrackten Borkenkäfer abgegeben hat, wird wissen, mit welchen Schwierigkeiten er dabei zu ringen hatte, und wird die Wahrheit der Antwort eines berühmten Autors über diese Gruppe nicht bezweifeln: „Falls ich Ihnen den vorliegenden Bostrychus (Tomicus) richtig bestimmen soll, müssen Sie mir erst genau sagen, an welchem Baum Sie ihn gefunden haben!“ Dennocl lässt sich vermuthen, dass der Grund, weshalb Herr Dr. Chapuis von der Fortsetzung absteht, weit weniger in der Schwierigkeit der Arbeit, als in äussern Hemmnissen zu suchen ist: wenigstens stelıt es fest, dass das Manuscript des jetzt erst erscheinenden Bandes weit über Jahr und Tag schon druckfertig war. Es ergiebt sich auch aus der Note Lacordaire’s zu seiner Bearbeitung der Scoly- tiden (Genera Band 7 pag. 34:)), dass Herr Dr. Chapuis seine Untersuchungen und Zeichnungen der Mundtheile, seine mi- kroskopischen Ergebnisse über die Glieder der Fühlergeissel etc. über die ganze Familie der Scolytiden ausgedehnt hatte. Um so mehr wäre es zu bedauern, wenn diese gewissenhaf- ten Vorarbeiten vergeblich gemacht wären.”)

*) Wenn meine manniglachen, vieljährigen Erfahrungen und .Be- obachtungen über den entomographischen Weltlauf mich nicht täu- schen, so möchte ich den ausreichend praktischen Grund, weshalb die Monographie ins Stocken geräth, einfach in der Note Lacordaire’s l. eit. pag. 355 finden, wo er sagt: n

M. Chapuis deerit 20% especes de Platypides, dont 193 sont nou-

247

Nach einer briefliehen Mittheilung des Herrn Schulrath Dr. Suffrian hat der Verein den Verlust eines seiner ältesten

velles. Le dernier Catalogue des Col. d’Europe publie par M. Schaum en 1862 contient 95 Scolytides vrais.. En supposant que ces derniers existent dans la m&me proportion que les Platypides, leur nombre total depasserait 3000, et celui de la famille entiere serait d’en- viron 3300.

Die Societe Royale des Sciences de Liege, welche den jetzt fertig sewordenen Band über die Platypiden herausgiebt, wird sich nun das einfache Exempel gemacht haben:

Wenn 202 Species einen Band geben, so geben 3300 sechzehn. Und da die Societe Royale keine ausschliesslich entomologische ist, so kann man ihr billigerweise nicht verdenken, wenn sie vorläufig das Resultat des ersten Bandes abwarten will.

Der Gedanke liegt nahe genug, dass in solchem Falle es wohl an der Zeit wäre, wenn einem solchen verdienstlichen Unternehmen einer wissenschaftlichen Gesellschaft der Staat zu Hülfe käme. Es handelt sich ja um die Erforschung der Naturgeschichte von Thieren, welche von dem wesentlichsten Einfluss auf einen wichtigen Faktor des National - Wohlstandes sind, auf die Forsten. Wäre das nicht eigentlich werth, dass die Finanzminister aller wohlgeordneten Staa- ten es sich zur Pflicht und Ehre schätzen müssten, zur Förderung und Vollendung eines kosmopolitisch nützlichen Werkes etwas Er- hebliches beizusteuern ?

Folgendes ist mir von glaubwürdiger Hand verbürgt und diene hierauf theilweise zur Antwort.

Als Professor X. ein umfassendes Werk über nützliche und schädliche Forstinsekten bis zu einem gewissen Punkte gebracht hatte, schien es ihm wünschenswerth, nicht nur das Material zu ver- arbeiten, was er selber oder seine befreundeten Collegen zusammen- gebracht hatten, sondern auch in den benachbarten Staaten um dergleichen Beiträge zum Vergleich und zur Fixirung der geographi- schen Verbreitung zu bitten.

Auch wurde sein Gesuch überall höflich aufgenommen und mehr oder minder brauchbares Material ihm von allen Seiten beigesteuert.

Nur von dem grünen Tische einer Grossmacht erhielt er den vor- nehmen Bescheid:

„es gebe in dem ganzen —lande kein einziges schädliches Thier (sie), folglich auch kein forstschädliches!“

Solch ein Ministerialbescheid spricht sehr für den Darwinismus seines Verfassers. Auch wurde dieser Tschimpanski von Excellenz beinahe in flagranti für seine Afterweisheit gestraft, denn nach Jahr und Tag erhielt der Professor wiederum ein Schreiben nebst Beilagen:

248

Mitglieder, des Herrn Apothekers Murdfield in Rheine (Westfalen) zu beklagen, der am 29. December 1865 in seinem 7S. Jahre entschlafen ist. C. A. Dohın.

Notiz von © A. Dohrn.

Der von mir 8.345 des Jahrgangs 1865 Band 26 dieser

Zeitung befindliehe Artikel über entomologische Nomencelatur und der darin befindliche Passus über Degeer hat meinen verehrten Freund, Dr. Snellen van Vollenhoven veranlasst, mir brieflich über die Abstammung des verdienstlichen Schwe- den folgendes mitzutheilen:

Geer (Lodewyk de) ein Holländer von ansehnlicher Abkunft, gegen das Ende des 16. Jahrhunderts geboren, wurde 1632 durch König Gustav Adolf nach Schweden gerufen und unterstützte aus aller Kraft die Pläne dieses grossen Fürsten zur Entwickelung der Volksbildung. Nach dem Tode des Königs wurde er durch den Re- genten als bevollmächtigter Minister des schwedischen Hofes im Haag angestellt. Im Jahre 1644 rürtete er mit Zustimmung der niederländischen Staaten in Hol- land und Zeeland eine Flotte aus von 30 Schiffen, welche das von den Dänen belagerte Göteborg ent- setzen half und die dänische Flotte schlug, von welcher nur zwei Schiffe entkamen. Der holländische Befehls- haber jener Schiffe, Maarten Thyszen, blieb in schwe- dischen Diensten, und wurde unter dem Namen van Ankerhjelm durch die Königin Christina in den Adel- stand erhoben. Nach Schweden zurückgekehrt, legte de Geer dort Kupfer- und Eisen-Schmelzereien an, er- richtete Gewehrfabriken, baute eine Münze, stiftete

„es habe sich unvermuthet doch ein kleiner Waldverder- ber eingestellt, der beiläufig an die 20 bis 30,000 Morgen verwüstet habe, und anbei folgten Proben und corpora delineuentis und delicti, nebst Bitte um sofortige Abhülfe.“

O0 sanctissima simplieitas! Wieviel würde dieser Bimane zur

Herausgabe einer Scolytiden - Monographie etwa beigesteuert haben ?

EA:

249

Schulen und Spitäler und beförderte Handel, Künste und Industrie.

Geer (Karl, Baron de) Urenkel des Vorigen, Hofmar- schall von Schweden, geboren zu Stockholm 1720, wurde als Kind nach Holland geschickt, wo er zu Utrecht studirte u. s. w. u. s. w.

Sphenonrtera Beckeri Dohrn n. sp.

Herr Organist A. Becker in Sarepta hat durch eine exploratorische Reise im Jahre 1865 die Grenzfauna des öst- liehen Europas wieder um eine Reihe von Arten bereichert, von denen eine der zierlielısten der obengenannte Pracht- käfer ist.

Sph. Beckeri, obconica, laete viridis, nitida, capite

auromicante, fronte impressa, thorace margine postico

bisinuato, ante scutellum linea media valde subtili

antice abbreviata instructo, elytris striatopunctatis,

interstitiis subtilius punctatis, apice (maris?) tridentatis. Long. 5'/, lin.

Wenn man diese Diagnose mit den von Herrn Dr. Mora- witz in den Horae Rossicae I 165 segg. über die ihm bekann- ten russischen Sphenopterae gegebenen vergleicht, so wird man an der Berechtigung zur Aufstellung der vorliegenden Species nicht zweifeln, obgleich mir davon nur ein einziges Exemplar zugegangen ist. Sie ist von allen dort charakteri- sirtten Arten nur annähernd der Sph. orichalcea Pallas*) ähnlich, weicht von ihr aber durch die geringere Grösse (jene misst S—9 Linien), durch die brillante Farbe (jene ist aeneo- varians) und namentlich durch die ziemlich rein conische Gestalt des Thorax ab, welcher bei orichalcea vor der Mitte am breitesten sein soll. Ob die rothgoldene Farbe des Kopfes und die goldigen Innenränder der braunen Augen an meinem Exemplare individuell oder speeifisch sind, lässt sieh vorläufig nicht sicher feststellen. Die Punktirung ist über das ganze Thier , einschliesslich der Schenkel und Schienen ausgedehnt,

‚am gröbsten in den Streifen der Decken, etwas feiner auf

a

dem Thorax und Kopf, am feinsten in den Interstitien der Elytra und auf der Unterseite. Vermuthlich ist die drei-

=) Conf. Jahrgang 1862 p. 129 dieser Zeitung.

«

2350

spitzige Endigung hier wie bei orichalcea nur dem männlichen Geschlechte eigenthümlich.

Herr Becker hat däs Thier bei Astrachan auf Alhagi camelorum gefunden. C. A. Dohrn.

Bemerkungen über die von Dr. Staudinger und Dr. Wocke in Finmarken gefundenen Coleopteren

von A. von Heyden in Frankfurt a. M.

Dureh die Freundlichkeit des Herrn Dr. G. W. Schneider in Breslau erhielt mein sel. Vater, Senator C. v. Heyden, im Jahre 1865 den grössten Theil der Käfer zum Geschenk, welche die Herren Dr. Staudinger und Wocke auf ilırer Reise in Finmarken fanden und von Dr. Schneider in der Stettiner Entom. Zeit. 1861 p. 325 aufgezählt wurden. Da sich bei der Determination derselben einige Irrthümer eingeschlichen haben, so wird es von Interesse sein, die richtigen Namen der Thiere, welche diesen nördlichsten Theil des Europäischen Festlandes bewohnen, zu erfahren. Bei einzelnen Arten werde ich, wo es nothwendig ist, die Unterschiede angeben, wodurch sie sich von deutschen Exemplaren unterscheiden. Von den- jenigen Arten, bei welchen ich mit den Schneider’schen Bemer- kungen übereinstimme, führe ich nur die Namen an. ° Am Ende meiner Arbeit habe ich diejenigen Arten zusammen- gestellt, welche ich nicht vergleichen konnte, da ich sie nicht in Händen und über die Richtigkeit der Bestimmung daher auch kein Urtheil habe.

Elaphrus eupreus Dft. var. areticus Schh. Das einzige Exemplar dieser, in den Sammlungen so seltenen und stets verkannten Varietät vom Altenelv liegt mir vor. Es stimmt vollkommen mit Dejean’s Beschreibung und gehört sicher als Varietät zu cupreus Dit., die sich durch schwarz- glänzende Oberseite olıne jede Beimischung von Metallschim- mer auszeichnet. Die Unterseite ist wie bei der Stammart, dunkelerzfarben mit grünlicherem Bauch.

Carabus catenulatus Scop. Es liegen mir 3 % vor, welche siclı von deutschen Exemplaren dureh viel schwächere Granulation und kaum angedeutete Kettenbildung der Flügeldecken und kürzeres, hinten weniger verengtes

251

Halsschild auszeichnen. Ein Exemplar ist völlig schwarz, bei einem anderen ist nur das vordere Drittel des Flügel- deckenrandes violett gefärbt.

Carabus glabratus Payk. Es liegen mir ein 2 und 52 in copula vor. Sie stimmen vollkommen mit den deut- schen Exemplaren, nur ist das Halsschild etwas kürzer und der grünliche Schimmer kaum angedeutet. Das 5 hat roth- braune Flügeldecken; welche Färbung sich oft bei hochnor- dischen und alpinen Käfern findet; es ist Mangel an Farbstoff.

NB. Es sei mir erlaubt, hier eine Varietät aus dem Banat zu erwähnen, welche sich unter dem Namen gibbosus Ziegl. in älteren Sammlungen findet. Es sind auffallend stark gewölbte Weibehen mit sehr breitem, flacherem, hinten bald mehr bald weniger verengtem Halsschild und etwas kürzeren, an den Seiten mehr gerundeten Flügeldecken.

Nebria Gyllenhali var. arctica Sahlbg. Das ein- zige Exemplar liegt mir vor; es ist, wie Schneider angiebt, ganz unausgefärbt; die Flügeldecken sind gelbbraun mit etwas dunkleren Rändern.

Leistus rufescens F. Ich besitze ein 2. Die Strei- fen der Flügeldecken sind etwas weniger tief als bei deut- schen Stücken.

Calathus melanocephalus L. var. nubigena Ha- liday. Mir liegen Exemplare von den angegebenen drei Fundorten vor, welche ganz mit Stücken stimmen, welche Staudinger seiner Zeit in Island fand. Diese Varietät scheint nicht in den Alpen vorzukommen.

Omaseus nigritaF. var. rhaeticus Heer. Das ein- zige bei Tromsoe gefundene Exemplar stimmt ganz mit. mei- nen Engadiner Stücken.

Platysma vitrea Dj. Nur das bei Tromsoe gefundene 2 besitze ich. Kopf und Halsschild sind _metallischglänzend, die Flügeldecken matt, jedoch etwas glänzender als bei den mir vorliegenden Isländer Stücken; auch sind sie verhältniss- mässig etwas kürzer, das Halsschild etwas breiter und die Hinterwinkel etwas weniger vortretend. Diese Angaben passen vollkommen auf die Kennzeichen von P. orinomum Steph., wie sie Schaum mit der Vaterlandsangabe Schottland auf p. 464 der Naturgesclichte der Insekten Deutschlands angiebt, welche

- Art von vitrea Dj. verschieden sein soll. Schottische Exem-

plare liegen mir nicht vor, jedoch passt die Beschreibung von orinomum Steph. bei Dawson (Geodephaga britannica p- 105) vollkommen auch auf die isländischen Stücke von vitrea Dj. Dejean giebt bei der Beschreibung der letzteren Art an (er kannte nur Exemplare aus Sitka und Kamschatka):

„iın’y a pas d’ailes sous les &lytres“. Meine sämmtlichen

a >

17”

252

Stücke von vitrea haben Flügel (auch Dawson giebt bei ori- nomum an „winged“). Ein von Faldermann aus Sitka als adstrieta Eschsch. eingeschicktes Exemplar gehört sicher zu vitrea Dj; Es ist ein sehr grosses geflügeltes Männchen. Bei der ächten adstrieta (von Eschscholtz selbst geschickt) ist das Halsschild nach hinten auffallend verschmälert, die Seiten sind sehr stark gerundet und vor der Mitte am breite- sten. Es ist möglich, dass ich die ächte (ungeflügelte) vitrea Dj. nicht kenne und dass alle Stücke aus Finmarken, Island und Schottland (nach Dawson’s Beschreibung) zu orinomum gehören. Erst der Vergleich von mehr Material wird es darthun, ob wir es hier mit einer oder mehreren Arten zu thun haben; jedoch möchte ich eher das Erstere glauben, da wir es ja häufig bei Carabieinen finden, dass eine Art bald geflügelt, bald ungeflügelt ist.

(Platysma angustata Duft.) Diese Art ist falsch be- stimmt. Ich besitze das einzige Exemplar, welches gefunden wurde. Nach genauem Vergleiche durch mich und Putzeys, dem ich es zur Ansicht schickte, gehört es zu dem im Nor- den häufigen Leirus (Amara) torridus Illig. Es ist etwas kürzer und breiter als gewöhnlich, auch hat die dunkelpech- braune Oberseite keine Spur von Metallglanz. Flüchtig be- sehen scheint es allerdings Aehnlichkeit mit einer Platysma zu haben; aber die Gattungskennzeichen lassen keinen Zweifel übrig, dass es zu den Amaren gehört. Uebrigens wurde tor- ridus schon von Zetterstedt in Finmarken beobachtet.

Amara (Bradytus) apricaria Payk. Die zwei mir vorliegenden & sind in den Flügeldecken und dem Haleschild breiter und kürzer, auch glänzend und etwas Liefer gestreift als die Exemplare aus Mitteldeutschland.

Amara (Celia) Quenseli Schh. Die beiden Exen- plare von Bossekop liegen mir vor; es sind £. Die Flügel- decken sind etwas tiefer gestreift als bei Engadiner Stücken.

(Bradycellus cognatus Gyll.) Das einzige Exem- plar, welches gefunden wurde, besitze ich; es gehört zu pla- eidus Gyll. Der letztere ist viel heller und nicht fein be- haart, während bei cognatus eine sehr feine Pubescenz zu bemerken ist, wie es auch Dawson (Geodeph. brit. p. 163) angiebt. Bei placidus Gy1l. findet sich nur eine schmale dun- kelgrüne Strieme auf jeder Flügeldecke längs der Nalıt, wäh- rend bei cognatus die ganzen Flügeldecken von dieser dun- keln Farbe sind, und nur die Nalıt, die Ränder und die Schultern heller gefärbt sind; auel: ist er kleiner und schmä- ler. Cognatus besitze ich in einem Exemplar aus Schweden (Parreyss) und in einem von Degenhardt aus dem Ober-Harz eingeschickten Stücke. Placidus crhielt mein Vater eben- falls aus Schweden von Parreyss.

253

Bembidium bipuncetatum L. Von der Stammform mit schwachen Streifen der Flügeldecken liegt mir ein Exem- plar vom Altenelv vor; die Oberseite ist broncefarbig. Das andere grünlich schimmernde, etwas grössere Exemplar hat etwas tiefere Streifen und gehört zur var. nivale Heer, welche

. von Schneider nicht unterschieden ward.

Colymbetes Paykulli Er. AgabusuliginosusF.

Agabus congener Payk. vom Skaaddavara -Gebirge stimmt bis auf die etwas geringere Grösse mit Exemplaren vom Simplon. Hierher gehören auch zwei mir vorliegende Exemplare eines als chaleonotus Panz. bezettelten Tieres.

(Agabus chaleconotus Panz.) wurde häufig am Alten- elv gefunden. Möglich, dass andere Exemplare, welche mir nicht vorliegen, zu dieser Art gehören.

Agabus Solieri Aube.

Cereyon melanocephalum L. Ich besitze Exem- plare von den drei angegebenen Fundorten; sie stimmen ganz mit den deutschen Stücken, nur sind sie etwas kleiner, selbst als die von Staudinger in Island gefundenen.

(Euryusa Wockii Schneid. n. sp.) Ich besitze eins der wenigen Exemplare, welche gefunden wurden; nach der Meinung des Herın Pfarrer Seriba, dem ich es zur Ansicht mittheilte, ist es weiter nichts als Haploglossa praetexta Er., und passen sowohl die Exemplare meiner Sammlung als auch die Beschreibungen bei Erichson und Kraatz vollkommen. Jedoch wurde

Euryusa sinuata Er. in einem Exemplar bei Bossekop gefunden, jedoch von Schneider vergessen im Verzeichniss aufzuführen. Ich besitze es.

Aleochara brevipennisGrv. Das einzelne gefundene Stück liegt mir vor. Es ist von Pfarrer Beriba , wie alle nachfolgenden Staphylinen, revidirt.

Homalota elongatula Grv. var.

(Homalota funei Grv.) Das einzige Exemplar, wel- ches gefunden wurde, gehört nach Seriba zu orbata Er. Es ist in meinem Besitze.

Quedius laevigata Gyll. Quedius fuligino- sus Grv.

(Quedius molochinus Grv.) wurde in einigen Exem- plaren bei Bossekop gefunden. Ein unter diesem Namen zu- geschicktes Stück gehört aber nach Seriba zu fuliginosus. Möglich, dass die anderen Exemplare, welche ieh nieht vor Augen habe, zu dieser Art gehören.

Quedius attenuatus Gyll. Staphylinus ery- thropterus L. Othius lapidicola Kiesw. Stenus unicolor Er. Arpedium brachypterum Grav.

254

Omalium subtile Kraatz und Olisthaerus megace- phalus Zett. Alle, bis auf St. erythropt. in einzelnen Exemplaren gefangen, sind richtig bestimmt.

Ebenso Silpha lapponica Herbst. Ips quadri- pustulata FL. Pediacus fuseus Er. und Aphodius piceus Gyll.

Aphodius lapponum Gyll. Zwei mir vorliegende Stücke stimmen vollkommen mit der v. Harold’schen Beschrei- bung (Berliner Entom. Zeitschr. 1863 p. 36.).

(Aphodius borealis Gyll.) Das einzige Exemplar, wel- ches gefunden wurde, liegt mir vor. Es gehört sicher zu nemoralis Er. Bei borealis Gyll. ist, wie Harold l. c. p. 367 richtig angiebt, die Spitze der Flügeldecken stets matt. Den ächten borealis besitze ich in eineın von Sturm aus Lappland eingeschickten Exemplare.

(Aphodius atramentarius Er.) Von den 2 gefun- denen Stücken besitze ich eins; es gel:iört nach der Harold- schen Auseinandersetzung (Annales soc. entom. de France 1862 p. 301) zur typischen Form depressus Kug. mit schwacher Punktirung und helleren Palpen und Fühlern. Die Flügel- decken sind kastanienbraun. Schneider hielt atramentarius noch für eine von depressus verschiedene Art; dass er aber nur var. ist, hat Harold aufs evidenteste nachgewiesen. Von dem ächten depressus besitze ich ein vollständig entwickeltes Stück aus der nördlichen Schweiz mit orangegelben Flügel- decken.

Melanophila appendieulata F. Corymbites impressus F.

Corymbites melancholicus F.ist ein 3 mit dunkel- violetten Flügeldecken.

Elater tristis L. stimmt mit meinen Exemplaren aus Finland und Lappland. Bei einem schwedischen Stück reicht der gelbe Schulterfleck bis über die Mitte der Flügeldecken hinab.

Elater nigrinus Payk.

(Cyphon coaretatus Payk.) Ein mir vorliegendes Exemplar gehört zu variabilis Thunberg. Die erstere Art hat erhöhte Längsstreifen auf den Flügeldecken, von denen bei meinem Exemplar keine Spur zu sehen ist. Es ist dun- kelbraun, stimmt aber vollkommen mit der genauen Beschrei- bung bei T'homson.

Telephorus ater L. Ptinus erenatus F.

Anobium nigrinum Sturm gehört in die Mulsant- sche Gattung Liozoum; das eine mir vorliegende Exemplar stimmt vollkommen mit Mulsant’s Beschreibung Hist. natur. des col&opt. de France. Terediles. 1864. p. 195.

255

Dircaea laevigata Hellwig. Das stimmt ganz mit süddeutschen und schwedischen Stücken. Das 3, von Schneider zuerst beschrieben, liegt in dem einzigen Exemplar, welches gefunden wurde, vor mir. Ich stimme seiner Beschrei- bung vollkommen bei, nur möchte ich noch Folgendes hinzu- fügen: Es ist halb so gross (2), ‘) wie die 2 (jedoch wohl nur ausnalımsweise) und gleicht im äusseren Baue der Phloeo- trya rufipes Gyll., nur ist letztere, welche sich durch die Bildung des letzten Palpengliedes generisch von D. laevigata unterscheidet, hinten mehr zugespitzt. Die männlichen Ge- schlechtstheile stehen vor, auch ist der Hinterrand des letzten Bauchsegmentes etwas ausgeschnitten. Schn_ider hat dies übersehen; übrigens bestätigt es vollkommen seine Ansicht über d.s Geschlecht des Thieres. Der Hinterleib ist unten ohne Vertiefungen, welche in der Gattung Phloeotrya so charakteristisch auftreten, aber von keinem Schriftsteller er- wähnt werden.

Von dieser Gattung besitze ich die beiden bekannten Arten: Phl. rufipes Gyll. (1 & aus Barmen; 2 2 aus Hanno- ver) und Phl. Vaudoueri Muls. (2 $ aus Düsseldorf von Bra- selmann als rufipes Gyll. geschickt und aus Kronthal im Tau- nus; von letzterem Fundorte auch die beiden 2).

Phl. Vaudoueri Muls. & ist kleiner, 5Y,—7Y, millim. Das 1., 2., 3. und 4. Hinterleibssegment in der Mitte am Hin- terrande jedes einzelnen mit zwei aneinander stossenden, drei- eckig nach hinten zielenden, goldgelb behaarten Erhöhungen, ähnlich wie auf dem Halsschilde einiger Ptinus-Arten. Seit- lieh davor befindet sich eine mit den Erhöhungen zusammen- hängende, ovale, durch feine Behaarung matte Vertiefung. Die Vertiefungen sind an der Seite und nach vorn schärfer begrenzt, überhaupt auf dem ersten Segment kaum angedeu- tet; am stärksten auf dem 4.; das 5. Segment ohne Auszeich- nung, hinten etwas ausgeschweift.

2 ist grösser, 9 millim. Bauch ohne Auszeichnung, von hinten nach vorn ziemlich steil ansteigend; letztes Segment: hinten etwas abgestutzt.

Phl. rufipes Gyll. 5 6 millim.

Die dreieckigen Erhöhungen vor den Hinterleibsrändern sind nicht deutlich vorhanden, an deren Stellen längere, gold- gelbe Haare Die Vertiefungen sind schwächer, aber deut- lich sichtbar und verschwinden nach der Mitte zu, welche durch anliegendes feines Toment viel heller gefärbt ist. Das letzte Segment schwach ausgerandet.

2 7 millim. wie bei Ph. Vaudoueri ?.

Bei allen Exemplaren stehen die Genitalien vor, lassen also über das Geschlecht keinen Zweifel. Es ist auffallend,

2356

dass weder Gyllenhal noch Mulsant, welche doch so ausführ- liche Beschreibungen gaben, nichts von dieser in die Augen fallenden Bildung des Hinterleibes bei den $ erwähnen.

Bei den andern Gattungen der Gruppe: Zilora, Serro- palpus und den gefleckten Dircaeen konnte ich keine auflal- lende Geschlechtsunterschiede finden.

NB. Ich erwähne hier noch der seltenen Dircaea Par- reyssii Dej. Muls. (welche unter dem Namen modesta Parr. von Parreyss aus der Krim eingeschickt wurde). Mulsant kannte nur ein Exemplar der Aub&@’schen Sammlung mit der fraglichen Vaterlandsangabe Ungarn. Im Dejean-Katalog ist gleichfalls Russia merid. angegeben. Sie gleicht der corsischen Reveilleri Muls., ist jedoch kürzer, minder glänzend und seit- lich mehr gerundet; die Fühler sind kürzer und gedrängter gegliedert.

Pyrochroa pectinicornis F.

Pytho depressus L. Die Exemplare mit braunen Flügeldecken sind nicht unausgefärbt, wie Schneider angiebt; sie sind vollständig ausgebildet und würden auch später nicht dunkler geworden sein. Die Entwicklung von Pytho aus Puppe habe ich seiner Zeit bei Engadiner Exemplaren genau beobachtet, und verweise ich auf meine Aussagen in dem Jah- resbericht der naturforsch. Gesellschaft Graubündens. 1563. Jahrgang VII. p. 35. Unausgefärbte Stücke sind mehr weisslich, und sehr bald tritt die blaue Färbung auf, ohne zuerst braun zu werden. Kopf und Halsschild sind bei dem mir vorliegenden Exemplare tief schwarz; so intensiv färbt sich nie ein Theil vor dem andern aus, sondern es geschielit ziemlich gleichmässig an allen 'Theilen, wenigstens an der Oberseite; der Bauch, besonders beim 7, ist immer mehr röthliehbraun.

Meloe violaceus Marsh. Ich besitze das von Schei- der mit normaler Färbung angegebene Exemplar.

Sitones tibialis Herbst. Das einzige Stück, welches gefunden wurde, ist nach Allard’s Monogıaphie (Annales soc. entom. de France 1864 p. 350) ein typisches Männchen mit scharfer weisser Zeichnung.

Polydrosus intermedius Zetterst.

Magdalinus asphaltinus Germ. Ein sehr grosses Exemplar von 7Y, millim.

Callidium violaceum L. Asemum striatum FE.

Astynomus aedilis L. Wie Schneider angiebt, „von lebhafterer Farbe*, grauschwarz mit dunkleren Zeichnungen. Die hintere Binde schärfer begrenzt. Die 4 Flecken des Halsschildes sind so scharf markirt wie bei süddeutschen Exemplaren, aber wegen des dunkleren Untergrundes deut-

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lieher wahrnehmbar. Ein ganz gleichgefärbtes weibliches Exemplar besitze ich nur noch aus der Türkei; es hat die Grösse von 20 millim.

Rhagium indagator L. Die Exemplare sind sehr dunkel; .die Fleckenzeichnungen lassen, wie bei Engadiner Stücken, mehrere schwarze Stellen frei.

(Donacia brevicornis Ahr.) Ich besitze das einzige Exemplar, welches gefunden wurde; es gehört aber zu D. comari Suffr. und nicht zu brevicornis. Die Flügeldecken sind gleichbreit, nur hinten zugerundet, wie die typischen Stücke aus dem Oberharz, von denen mir eine ganze Anzahl vorliegen. Von brevicornis Ahr. besitze ich ein typisches Stück von Kunze; es hat mit dem fraglichen finmärkischen Thier gar keine Aehnlichkeit, welches durch die glatten Höcker vorn am Halsschilde in die Sericea-Gruppe gehört. Ein an- derer Fundort als der Harz war für D. comari, so viel ich weiss, nicht bekannt.

Lina collaris L. Die beiden Arten: Lina collaris L. und alpina Zetterst. gehören sicher nur als Varietäten zu einer Art, wie dies auch schon Suffrian, der genaue Kenner der Chrysomeliden, in der Linnaea entomol. V p. 194 ver- muthet. Die von Zetterstedt angeführten Merkmale der alpina: „pedibus luteis, genieulis tarsisque nigris, scutello non impresso“ passen nicht auf alle Exemplare. Mir liegen drei finmärkische weibliche Exemplare (elytris apice mucronalis) vor, wovon zwei die von Zetterstedt angegebene Färbung haben, während das dritte rothbraune, dunkelgrünschimmernde Schenkel und Schienen hat und darnach zu alpina gehörte. Die Seulptur der Flügeldecken bietet so viele Uebergänge dar, dass man bei reichlichem Material eine Anzahl Exem- plare weder zur einen noch zur andern Art stellen kann. Von schwarzbeinigen sowohl wie von gelbbeinigen besitze ich Exemplare mit und ohne eingedrücktes Schildehen. Die von Stierlin aus dem Lischana - Thal bei Schuls im Unter- Engadin als alpina Z. eingeschiekten Exemplare haben alle schwarze Beine; bei einem ist das Schildehen deutlich ein- gedrückt, bei zwei andern im Gegentheil gewölbt. Sie sind gleich einem Stück, welches ich auf dem Bernina fand, ziem- lich klein. Meine rothfüssigen Exemplare sind von Borussia (Dahl.); Halle (Germar); Italia als genieulata Ziegl. aus der Ziegler’schen Sammlung; Dünkirehen (Laferte) und Mte. Rosa (Stierlin). :

Die schwarzbeinigen stammen aus Heidelberg (Jenison); Speyer (Linz); Ungarn (Frivaldsky) und Sibirien (Menetries). Dieses sibirische Stück ist mattschwarz; die starkgewulsteten Halssehildränder, die 7 ersten Fühlerglieder sowie ein schmaler

2358

Strich an der Seite des letzten Hinterleibssegmentes sind roth; die Beine glänzend schwarz.

Lina lapponica L. Bei den mir vorliegenden 24 fin- märkischen Exemplaren tritt die gelbe Farbe sehr in den Hintergrund, verschwindet jedoch nie vollständig, wie Schnei- der richtig angiebt. Man kann die Flügeldecken blaugrün mit gelben Binden und Flecken nennen; während es bei den in Süddeutschland vorkommenden Exemplaren umgekehrt heissen müsste.

Adimonia capreae L. Das Exemplar ist kleiner, dunkler und glänzender als Stücke aus Deutschland, übrigens von L. v. Joannis, dem Monographen der Galleruciden, dem ich es zur Ansicht schickte, für eapreae angesehen.

Longitarsus atricillus L. Gyll. = fuseieollis Foudr. stimmt mit den Beschreibungen von Allard und Foudras.

(Coceinella trifasciata L.) Das einzige Exemplar, welches gefunden wurde, ist in meinem Besitz; es gehört aber nicht zu der angegebenen Art, sondert zu C. undecimpunctata L., und zwar var. b. Zetterst. g. Muls., bei welcher die zwei Punkte der inneren und äusseren Reihe zusammenfliessen, so dass auf jeder Flügeldecke ein Schulterfleck, sowie ausser dem gemeinsamen Scutellarfleck zwei Querbinden, welche weder den Seitenrand noch die Naht berühren, zu sehen sind. Meine Ansicht wird übrigens auch dadurch bestätigt, dass schon Zetterstedt diese Varietät an demselben Fundorte, bei Bossekop, fand.

C. trifaseiata L. ist grösser und runder, die vordere Binde ist in der Mitte nie unterbrochen, der ganze Vorderrand des Halsschildes ist gewöhnlich ($) ganz gelb; der erste Hinter- leibsring hat oben an der Seite einen weissgelben Fleck ete.

Verzeichniss derjenigen Arten, welche von Staudinger und Wocke in Finmarken gefunden und von Schneider aufgeführt werden, welche ich aber nicht vergleichen Konnte.

Notiophilus aquatieus L. Elaphrus eupreus Dft. (ty- pische Exemplare). Elaphrus riparius L. Loricera pili- cornis F. Patrobus excavatus Payk. Anchomenus angu- sticollis F. Agonum. parumpunctatum F. Calathus melanocephalus L. Poeeilus eupreus L. Argutor strenuus Panz. Harpalus aeneus F. Harpalus latus L. Aga- bus chaleonotus Panz. Gyrinus natator L. Hydrobius fusecipes L. Myrmedonia eanalieulata F. Tachinus elon- gatus Gyll. Ocypus fuseatus Grav. Philonthus sordidus Grav. Baptolinus piliecornis Payk. Lathrobium fulvipenne

259

Grv. Oxytelus piceus L. Anthophagus alpinus F. et oma- linus Zett. Silpha_opaca L. et atrata L. Neerophorus mor- tuorum F. Rhizophagus ferrugineus Panz. Cryptophagus scanieus L. Byırhus pilula L. Cytilus varius L. Agriotes obseurus L. Sericosomus brunneus L. Corym- bites affınis Payk. Campylus linearis L. Pheletes Bru- eteri F. Cryptohypnus riparius F. et rivularius Gyll.

Eros Aurora F. Podabrus lateralis F. Telephorus pilosus Payk. Rhagonycha testacea L. Ptinus fur L. Rhyn- chites betulae L. Apion fagi L. Barynotus Schönherri

Schh. Otiorhynchus maurus Gyll. et rugifrons Gyll. Pisso- des pini L. Erirrhinus costirostris Schh. et tortrix L. Rhyr-

colus chloropus L. Dendroetonus piniperda L. Hylastes palliatus Gyll. Bostrychus geminatus Zetterst. Pogono- cherus fascieularis Panz. Rhagium inquisitor L. Chry- somela marginata L. Gonioctena pallida L. Phratora vulgatissima L. Coceinella septempunctata L. Halycia 14guttata L. zu Calvia! Endomychus coceineus L. Literarisches von

v. Prittwitz in Brieg.

1. Die Indo-Australische Lepidopteren Fauna in ihrem Zusammenhange mit der Europäischen nebst den drei Haupt- faunen der Erde von Gabriel Koch ete. mit einer Tafel Ab- bildungen. Leipzig, Denicke 1865.

2. Essai d’une Faune entomologique de l’archipel Indo- Neerlandais par $. G. Snellen van Vollenhofen ete. 2. Mo- nographie; Famille des Pierides 7 pl. 6 color. La Haye 1865.

Da ich selbst in der Zeitung, Jahrgang für 1863. 8. 271 sqq. die Faunen-Gebiete des Erdballes besprochen, auch - seit jener Zeit noch manche Notiz über die einzelnen Faunen gesammelt habe, so erlaube ich mir zuvörderst die Koch’sche, dasselbe Thema behandelnde Arbeit einer näheren Besprechung zu unterziehen.

Es scheint an der Zeit zu sein, dass auch die Lepidop- terologen ihr Theil zur Kenntniss der Verbreitung der Thiere über die Erdoberfläche beitragen.

Nur, wenn in dieser Beziehung von allen Seiten die Materialien zusammengetragen werden, wird sich das Allge- meine übersehen und auch von der Verbreitung der Lepidop-

2360

teren, wie von anderen ähnlichen Thatsachen aus, weiter argumentiren lassen.

An der genannten Stelle in der Zeitung hatte ich 8. 276 folgende Formenkreise aufgestellt.

1. Den Afrikanischen, dessen nähere Erörterung mir damals wegen Mangel an Material nieht möglich war;

2. Einen gleichmässig gebildeten Faltergürtel vom Meer- busen von Ochotzk rings um die Erde bis an die Westküste Amerika’s, in welchem die Mediterranfauna enthalten ist mit dem schmalen Abschnitt der Nordpolfauna am Nordrande.

3. Den Indischen Formenkreis, der in den Australischen verfliesst;

4. Den Südamerikanischen.

Als typisches Material der Faunen u ich unter An- derem bezeichnet:

1. Für die Mediterranfauna sub 2. in meinem Sinne Me- lanargia, Zygaena, Erebia, Thais.

2. Für den Indischen Formenkreis die Adolias-Arten.

3. Für Oceanien: Agaristen? Synemon und Hazis.

4. Für Südamerika: die Heliconier und die Castnien.

Herr Koch weicht hiervon etwas ab. Er gruppirt:

1. Europa charakteristisches Material: Argynnis, Meli- taea, Thais, Lycaena, Satyrus, Deilephila und die Noctuen im Allgemeinen.

Nordamerika will er aber dieser Fauna nicht zurechnen.

2. Afrika hat nach seiner Ansicht als typische Familien Acraea, Antocharis, Charaxes, Romaloeosoma, soweit es nicht der Mediterranfauna angehört und eine entschiedene Verwandt- schaft mit der Indischen Fauna.

3. Die Südasiatische oder Indische Fauna hat Danais, Ornithoptera, Euploea, Limenitis, Adolias, Diadema und Par- nassius als Typen.

Man sieht, dass in den Grundzügen unsere Ansichten nicht weit auseinandergehen.

Indess hat mehrfaches Durchdenken des Themas meine früheren Anschauungen einigermassen modifieirt. Ich habe noch einige andere mir wichtig scheinende Gesichtspunkte aufgefunden und hier geltend zu machen.

Die faunistischen Studien verfallen gar leicht darauf, die heutigen Genera als bestimmte Faktoren anzusehen und mit ihnen zu rechnen.

In diesem Irrthum befand ich mich zum Theil 1865.

Die Macros, denn von ihnen ist zunächst die Rede, um- fassen verschiedene Familien, deren einzelne kleine Gruppen im jetzigen System ohne W eiteres zu besonderen Gätlungen gestempelt sind.

261

Diese Trennungen sind aber- für die faunistischen Studien nieht immer wertlivoll.

Es sind vielmehr bestimmt gewisse Grundformen vor- handen, um deren jede sich eine Reilıe auf diese einzelne Grundform zurückzubeziehender Modificationen gruppiren.

Das ‚vollständige Verständniss dieser Grundtypen wird wohl einst die vergleichende Anatomie mit Hülfe des Mi- kroskops bringen.

Noch wissen wir aber Nichts von dem inneren Bau der Falter im grossen Ganzen.

Lyonnet,, Herold und Andere haben allerdings einzelne, Formen untersucht, es fehlt aber die Masse solcher Siudien und das aus iunen und ihrer Vergleichung untereinander zu sewinnende Resultat. Zweifellos müssen diese Studien alle drei Stufen der Entwickelung erörtern, wenn sie zu sicheren Schlüssen führen sollen.

Die Lepidopterologie befindet sich in dieser Beziehung noch völlig in der Kindheit.

Sie ist nicht einmal soweit, das ganze Material der Breite nach in auch nur einer Form zu kennen.

Alle unsere Systematiker: Herrich-Schäffer, Doubleday, Lederer ete. ordnen noch naclı äusseren Merkmalen: Fühlern, Nebenaugen, Beindornen, Rippen und dergleichen.

Zweilellos ist das im Moment nicht anders zu machen und ihre treiflichken Arbeiten sind darum nicht weniger werth- voll, indess kann man sich doch darüber nicht täuschen, dass alle diese äusseren Theile dem inneren Bau gegenüber neben- säcklich sind und dass ihr wahrer Werth erst dann sich feststellen wird. wenn man den inneren Bau zum Grunde legen und die äusseren Kennzeichen ihm unterordnen wird.

Vielleicht gingen die Verfasser des Wiener Verzeichnisses zu weit mit dem Gewicht, welches sie auf die ersten Stände legten. Dagegen vernachlässigen die neuen Systematiker die früheren Stände zu sehr.

Freilich ist nicht zu bestreiten, dass gerade hier die meisten Lücken sind, allein sie werden sich mit der Zeit schon füllen und dann werden die ersten Stände auch mehr zu Ehren kommen.

Diese Bemerkungen schienen mir nothwendig, um meine Meinung zu rechtfertigen:

Dass zur Zeit die Bestimmung der typisch zusam- mengehörenden Gruppen noch sehr schwierig und schwankend ist.

Wenn ich aber die ganzen bekannten Macros bis zu Ende der Noetuiden alten Styls zusammen ansehe und zwar mit specieller Rücksicht auf ihre Verbreitung, so erscheinen mir folgende Gesichtspunkte der Beachtung werth.

262

Soweit überhaupt die Falter reichen, sind an den Nord- rändern ihrer Verbreitungsgürtel Arten und Sippen wie Indivi- duen am wenigsten zahlreich; der Faunenbestand verkümmert.

Weiter von Norden nach Süden, je nach den Floren der Länder ist die ganze Erde mit Lepidoptern reichlicher be- völkert. i

In der grossen Masse machen sich kenntlich:

1. Hauptgruppen.

Dies sind an Arten und Untergattungen reiche Familien, welche a. theils an einer bestimmten Stelle in auffälliger Menge vorhanden sind, b. theils überallhin in geringer Modification sich verbreitet haben. 2. Gruppenreste. Eine auffällige Form in wenigen unter sich äusserst homogenen Arten findet sich a. entweder auf einem bestimmten kleinen Raume, b. oder weit zerstreut; hier und da in einer Art.

Ein Beispiel wird meine Meinung sogleich klar machen. Melitaea und Argynnis sind äusserst nah verwandte Formen. Sie sind zwei Hauptgruppen der Mediterranfauna im Sinne der No. 1. a.

Die Vanessen mit ihren Unterformen: Junonia, Grapta, Pyrameis, Preeis ete. sind auch eine solche Hauptgruppe, aber ihre Glieder sind über die ganze Welt verbreitet.

Ein Gruppenrest gebunden an eine bestimmte Localität sind die Thais-, Cyrestis-, Serieinus-Arten. Ein zerstreuter: die Libytheen, die Brachyglossen und die Parnassier.

Ausserdem haben viele Gruppen einzelne Arten von be- sonderer Zähigkeit, die sich das Weltbürgerthum errungen haben, wie Cardui, Convolvuli, Gamma und Andere.

Da, wo eine typische Gruppe an ein Gebiet gebunden ist, finden sich an den Rändern ihres Verbreitungsbezirkes zwischen ihr und den benachbarten grossen Gruppen Ueber- gangsformen. Was ich hier eben sagte, das ist natürlich nur meine Anschauungsart, ob es objectiv in der That ein rich- tiger Blick in die Schöpfungs- und Verbreitungsgeschichte der Falter ist, das ist eine andere Frage, doch glaube ich es. Diese Einsicht scheint mir auch für den Bau des natür- lichen Systems unentbehrlich.

Darwin meint:

Dass jede Anordnung der Gruppen in jeder Klasse genealogisch sein müsse, wenn sie natürlich sein soll.

Er setzt hinzu:

„Wir können, wie gesagt, die verschiedenen Grup- pen nicht definiren, aber wir konnten Typen oder

263

solehe Formen hervorheben, welche die meisten Charaktere jeder Gruppe, gross oder klein, in sich vereinigten und so eine allgemeine Vorstellung vom Werthe der Verschiedenheiten zwischen ihnen gaben. $. 465.“

Er sucht das ist der Kern stets das Modell für die Gruppe. Ich gestehe, dass ich mich dieser Anschauung anschliesse, und dass sie mir in manche einzelne zusammen- hangslose Thatsachen, eine Verbindung zu bringen scheint.

Herr Koch ist auf diese Gesichtspunkte nicht weiter ge- kommen.

Il. 1. Er behandelt vielmehr im I. Abschnitt zunäclıst die Verbreitung der Schmetterlinge im Allge- meinen;

2. im II. Abschnitt die mögliche Verbreitung süd- asiatischer Arten durch Luftströmungen.

ll. Dann das Entstehen der Farbe in der Puppe und die

Varietätenbildung.

Als Grundprincip betrachtet er hier: dass der Farbstoff der Pflanze entnommen wird.

Ich habe die entscheidende Kraft in Licht und Wärme vermuthet.

Beide Ansichten stehen sich übrigens nicht entgegen; ich denke, dass eine durchwärmte und durchleuchtete Pflanze andere Farben schafft, als etwa ein nordisches Lebermoos.

Er besprieht weiter:

Die Bildung der Varietäten durch Nahrungs- pflanzen;

2. Verändertes Klima und chemische Einwirkung der Planzenstoffe.

3. Erscheinungszeit und deren Wirkung.

4. Zufällige Varietäten verschiedener Arten.

Der Ill. Abschnitt enthält: specielle Uebereinstimmungen in der Verbreitung.

Nun folgt die Aufzählung vieler vermeintlich neuer australischer Arten, deren Geschlechter längst aus Asien be- kannt sind.

Die vorigen Abschnitte lassen sich nicht füglich auszie- hen. Sie enthalten indess manche interessante Bemerkung. In diesem Abschnitt III. giebt Herr Koch aber eine Aufzählung, welche viel Neues enthält, doch habe ich dazu Einzelnes zu erinnern.

Folgende Zusätze mögen hier Platz finden.

1. Unter den Pieriden führt Herr Koch folgende als Australien und Asien gemeinsam auf:

1. Phylyra Godart, 2. Ada Cramer, 3. Teutonia Go- dart, 4. Terias Hecabe Lin, 5. Egnatia Godart, 6.

264

Laeta Boisduval, 7. Callydrias Crocale Lin, 8. Alc- maeone Boisduval, 9. Hillaria Cramer, 10. Pyranthe Cramer.

Herrn Koch lag bei seiner Arbeit Herren Snellen van Vollenhoven’s oben erwähnte Nonographie über die Pieriden des holländischen Ostindien noch nicht vor.

Er hätte in ihr viel Lehrreiches gefunden.

Sie behandelt die Inseln Timor, Borneo, Sumatra, Java, Celebes, Ceram, Banka, Billiton, Batjan, Halmaheira, Moro- tai, Waigeou, Obi, Tiaore, Neu-Guinea, und Ternate und illustrirt die neuen Arten durch treffliche Abbildungen.

Die ganze Arbeit verdient entschieden das Prädieat: Vorzüglich. Mögen ihr andere ebenso trefflieh gearbeitete Familien nachfolgen.

Herr Westwood, dem sie dedieirt ist, hat alle Ursache, sich über sie zu freuen.

Wenn Herr Snellen van Vollenhoven nun auch nur die Pieriden, also einen kleinen Kreis in übrigens zalılreichen Arten behandelt, so ist sein Stoff doch faunistisch sehr in- teressant.

Sieht man Neu-Holland für den Kern der Australischen Fauna an, so stellt sich die von Herrn Sn. van Vollenhoven untersuchte Gegend als eine Gruppe von Landresten dar, die theils mit dem indischen Festlande, theils mit Neu-Holland zusammengehangen haben können.

Zunächst an Neu Holland liegt Neu-Guinea, dann folgen in fast einer Gruppe, dicht bei einander (maclı Luzon zu) Waigeou, Ceram, Obi (Oby), Amboina, Tidore, Ternate Batjian, Morotai und Halmaheira; etwas südlicher, Neu- Holland, noch näher, Timor, mehr nach Indien zu Celebes; dicht am asiatischen Continent und sicher mit ihm ehemals im Zusammenlang liegen Sumatra, Java, Borneo.. Banka liegt dieht an Sumatra, Billiton ganz nahe an Borneo.

Ich bitte, diese geograpliische Bemerkung zu entschuldi- sen, allein bei den zahllosen kleinen Inseln jener Zonen lassen oft die besten Charten und Bücher im Stich.

Halmaheira z. B. ist im Ritter’schen Lexicon nicht zu finden und fehlt auch auf einer meiner sonst guten Charten *®).

Herr Snellen van Vollenlioven behandelt also gerade die Gegend, wo die australische Fauna mit der asiatischen zu- sammenfliesst.

Seine Pieriden sind denn auch demgemäss ein buntes Völkehen Australier und Asiaten. Die Letzten haben aber das Uebergewicht.

*) Aufältern Karten steht gewöhnlich Gilolo oder Djilolo statt Halmaheira. Red.

265

Von seinen Arten sind Australier: Eronia Jobaea, Pieris Ada, Aruna, Bajura, Celestina, Mysis, Teutonia und Terias, Puella. | |

Die meisten anderen Arten sind indische Formen. Tab. VII. Fig 5. bildet Herr Snellen van Vollenhoven ein Thier unter dem Namen Terias impura ab, welches der Terias Elwina Swainson ungemein nahe steht, wenn es von ihr überhaupt verschieden ist, also einen Falter aus einer ameri- kanischen Gruppe (Leueidia). darstellt.

In ihr verbindet sich Terias mit Leucophasia. Sie be- steht meines Wissens jetzt aus Elphos Felder, Brephos Hüb- ner, pygmaea und exigua mihi, von denen pygmaea muth- masslich auch nur Elvina ist.

Für Herrn Snellen van Vollenhoven ist Teutonia ein zweifelhaftes Thier geblieben.

Herr Koch sagt von Teutonia $. 43.

Teutonia Godart. Donov. Inseets of Neu-Holland, Lucas Lepidopteres exotiques Pl. 28. Cram. 361. Coronea G. H.

kommt auf Timor vor.

Cramer’s zweite Figur seiner Coronea 361 G.H. ist eine dunkel gefärbte Varietät der Teutonia, wie ich sie schon öfter aus Queens Land erhielt.

Ich füge daher Java und Samarang die Cramer’schen Fundorte mit hinzu und bemerke, dass ich die Pieride so hell wie bei Lucas P]. 28. nur aus Sydney erhalten habe. Ob- gleich Teutonia und Coronea sich sehr nahe stehen, so scheint . mir die Artverschiedenheit doch sicher. Die Rückseite der Coronea weicht schon in der Zeichnung ab und ist immer verschwommen, während dies bei Teutonia niemals der Fall ist, und alle Farben und Zeichnungen sogar sehr grell und scharf begrenzt hervortreten.

Man vergleiche Cramer PI. 68. B. C. mit der Obigen.

Herr Snellen van Vollenhoven $. 30 hatte Teutonia nicht in Natur und hält sie nach Godart’s und Boisduval’s von einander abweichender Beschreibung für Varietät von Coro- nea. Seine Beschreibung von Coronea, einer Art, die ich leider nieht in Natur kenne, harmonirt mit den mir bekannten Bildern; mit Teutonia weiss ieh sie aber nicht zu vereinen.

Im älteren Catalog von Horsfield fehlt Coronea und Teutonia, doch besass Horsfield vier Stück Coronea aus Java (Horsfield Moore 1. 8. 82) und zwar $2 und Z. Von Teuto- nia aber sagt er nichts.

Da nun auch Herr Snellen van Vollenhoven aus Java keine Teutonia hatte, so muss sie entweder dauernde austra- lische Localform von Coronea oder eigene Art sein.

18

266

"Andernfalls ' bliebe unerklärlich, ‘warum sie, nieht mit Coronea in Java zusammenfliegt.

Lucas bildet pl. 28 einen Mann ab, der Bu dem Text ‚von Timor stammt.

Donovan bildet ersichtlich ebenfalls einen 3 ab. Er be- hauptet, ‚dass auch Sulzer die Art abgebildet habe. Er giebt kein Vaterland; an, erwähnt aber, dass die ‚Fabrieius’sche Beschreibung nach einem Stück aus der Bank’schen Samm- lung gemacht sei, und 'bemerkt, dass Teutonia: selten sei.

Vom 2. weiss er auch nichts.

Sulzer habe ich nicht 'zur Hand. DesiöBen ae ich ein ganz frisches: S von Teutonia aus Neu-Holland, welches noch viel heller ist, als das Bild bei Lucas. Es ist oben und unten sogar nur weiss und schwarz mit etwas: gelb. Fan und grün ist es nirgends.

Entscheiden kann ieh unter.diesen. Umständen auch Wichis; indess wird Teutonia: doch wohl Art und vorläufig nur be- .denklich geblieben sein, weil anscheinend das. 2 noch unbe- schrieben und vielleicht mit Coronea vermengt ist. Die Unterseite der Cramer’schen Figur von Coronea . die. ‚Herr Koch zu Teutonia zieht, ist ‚mit meiner, Teutonia S ‚absolut ‚unvereinbar.

Boisduval’s Beschreibung 'Faune de 1l’Oc&an paeifique ‚8. 51: passt übrigens auf ‚mein ‚Stück trefflich „. während sie mir ‚mit: Coronea ebenfalls: unvereinbar zu sein scheint.

Herren Sn. van Vollenhoven fehlten Donovan und ‚Lucas; auch das letzte Citat aus Boisduval hat er nicht: |

2. Von Cyllo Banksia meint Herr Koch 8.,51: sie sollen . auch in Afrika vorkommen... Cyllo. Banksia kommt sieher in Afrika vor. Boisduval Fauna von Madagascar, 8. 58 kennt aus Madagaskar allerdings nur Leda, welehe Delegorgue auch auf Port Natal traf. (Delegorgue: 2. 594. No. 88).

Peters fing dagegen Banksia bei Querimba (Mozambique) und: Hopfer bemerkt, dass sie auf Java, Manila, Neu-Holland, in,Senegambien, Guinea und auf ‚Isle de France vielfach. ab- ‚ändernd fliegt.

Cfr.. die Peters’sche Reise, Lepid. Heft 2. Guerin erwähnt bei Lefebure nur Leda aus Abyssinien. (Trimen erwähnt zwar auch Leda. dies ist indess Eronia Leda.; Boisduval bei Delegorgue eine andere Art.)

3. Phoenix: H. Schäffer Vigil Gu&rin soll; nach Herrn Koch nur ‚von den;Philippinen bekannt gewesen sein; dies ist indess nicht: richtig.

Gu£rin sagt 8; 81 bei Delessert ausdrücklich, dass De- lessert den Falter auf der Küste von Goromandel: bei. Pon- diehery fing.

267

» 4." Oldenlandiae Fabr. ist nicht;bloss,;in Bengalen, Cliina, Sumatra und ‚Java zu Hause, sondern auch ‘in Süd-Afrika. Lefeburei brachte,.ihn nicht aus Abyssinien, ebensowenig De- legorgue, Wahlberg oder Peters,; allein‘. Boisduval. sagt. in der. Faune de l’Oc&an pacifique ‚ausdrücklich, ‚dass er mehrere Exemplare vom Cap besitzt. -($. 185).

Ich habe ihn von Luzon. Der ‚Fabrieius’sche Stamm Oldenlandiae dürfte übrigens zu den Synonymen zu verweisen sein. Nach Hagen ist der tom. IIl.. der: Entomol. systematieca 1793—1794 ‚ausgegeben. : Dagegen führt. Esper, tom. III. auf dem. Titelblatt, die Jahreszahl. 1779.

Hier ist «Tab. 28. Cont. IL. ‚Fig. 2. Oldenlandiae sehr gut-abgebildet, und: Celaeno benannt.

Wie der Text $S. 203 (wo fälschlieh: Tab. 27. eitirt ist), ergiebt, hatte man Oldenlandiae dem Hrn. Gerning als einen Bewohner: der Strassburger Umgegend gegeben. Lewin pl. 3. stimmt mit Esper’s Bild, die Figur ist aber viel schlechter.

Die Raupe traf Lewin an einem Epilobium; sie ähnelt der von Vespertilio.

Die Art dürfte also künftig Celaeno E. zu heissen haben.

5. Erotus Cram. Boisd. in Litt. (Sapor.). Wallengreen in Litt. eroides,

Koeh sagt wörtlich:

Die Herren Boisduval und Wallengren wollen in dem auf Australien vorkommenden Thiere. eigene Art er- kennen. Ich kenne,den indischen Erotus nur aus der gänzlich misslungenen Cramer’schen Abbildung. Nach der Bestimmung der Herren Mac'Leay und Walker Seott ist die australische Erotus identisch mit der in Östindien und auf ‚den »Navigator’s. Inseln. lebenden Art, und. ich glaube, ‚dass. diese Behauptung, die rich- tige ist.

Ich ‚habe: Herrn! Koch’s Stücke nicht gesehen, kann also nicht sagen, wie sie aussehen. Der indische. Erotus ist aber wohl ein Irrthum. Der ' Name Erotus findet sich ‚bei Walker zweimal Sph. 146. und 222.

An::der. ersten Stelle steht: |

Erotus-Cramer 104. f. B. Fabr. Syst. ent. II. 1,.365,, 28. dann'.ist er; $. 222. unter Sphinx zum: zweiten Male aufgeführt: Hier. steht: dasselbe: Citat aus Cramer. Aus Fabrieius ist, aber hier angezogen: Spee. ins. II. 145, 24. Mantissa IL 95, 27. ausserdem das frühere, Citat aus "der Entomol.. ‚syst. ferner Gmelin.'ed.' Syst. nat. 1. 5.:2379.—69. Hübn. Verz. Chromis Erotus 138.:1479. $..146 sind Australien und die Navigators: Inseln. als: Vaterland der. Exempl. im Brit. Museum angegeben, 8. 222 fehlt jede Vaterlands-Angabe. | | 18*

268

Fabrieius, Hübner und das System. nat. fehlen mir, wer- den aber wohl keine endgültige Aufklärung liefern.

Horsfield Moore weiss von Erotus nichts; in Indien kommt er also wohl nicht vor.

'Cramer’s Bild ist kein Meisterwerk, aber unverkennbar Erotus. Mein einziges gezogenes Stück aus Neu-Holland stimmt sanz gut mit dem Bilde.

Im Text sagt Cramer:

M. B. Vriends qui me la pret& ne saurait dire preeisement de quel pays du monde il est venu.

Cramer weiss also nichts von einem indischen Erotus.

Wie kommt Herr Koch auf einen indischen Erotus?

Angenommen aber wirklich, es stünde in den älteren Werken irgendwo etwas davon, dass Erotus in Indien flöge, so würde das für einen Irrthum gelten müssen, nachdem die neuen sorgfältigen Forschungen die Art nicht wieder in In- dien ermittelt haben.

Gue&rin bei Delessert weiss auch nichts von einem indi- schen Erotus.

Um ganz sicher zu gehen, habe ich auch noch Kollar eingesehen, nirgends 'aber etwas gefunden.

‚Erotus ist also wohl nur eine australische Art.

Boisduval hat in der Faune de l’Ocean paeifique 8. 183 einen Eras aufgestellt, Erotus ist aber von ihm nicht er- wähnt. Mit diesem Eras ist jedenfalls Erotus Cramer gemeint, wie die Beschreibung Boisduvals ergiebt.

Könnte man darüber irgend im Zweifel sein, so würde ihn eine spätere Abbildung heben.

Feisthamel bildet nämlich bei der Beschreibung der von Laplaee mitgebrachten Neuigkeiten Pl. 21. Fig. 2. ziemlich gut einen kleinen Eıotus ab und bezeichnet ihn im Texte wie auf der Tafel als Eras Feisthamel, Boisduval eitirt auch die Faune de l’Oec&an pacifique S. 185. Dies Stück war nach S.3 aus Neu-Holland, das von Boisd. beschriebene aus Taiti.

So weit ich hiernach urtheilen kann, existirt in Indien also kein Erotus.

Eras Boisduval ist aber Erotus Cramer und sein Vaterland ist Australien allein.

#. - Ophideres Fullonica besitze ich von den Fidschi- Inseln. Auf denselben Inseln fand sich noch ein Ophideres, den :ich anfänglich für Imperator Boisduval hielt.

Der einzige Unterschied zwischen meinem 2 und dem von Boisduval Faune de Madag. p. 14. Fig. 3. abgebildeten Imperator besteht darin, dass bei meiner Art die schwarze Binde auf den Unterflügeln nicht bis zum Innenwinkel reichte, mit dem schwarzen Fleck im Mittelraum nicht zusammen-

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hängt und dass die Vorderflügel etwas dunkler sind, als bei dem Bilde,

Ich bin geneigt, mein 2 trotz seiner einfarbigen Vorder- flügel weder für Imperator noch für neu sondern nur für Pomona (Fulloniea) 2 zu halten, die nach Guenee III., 112 sehr variirt und also wohl auch mit einfarbigen Oberflügeln vorkommen könnte.

Jedenfalls können die Fidschi-Inseln den Wohnorten der Pomona hinzugefügt werden.

7. Lagoptera Magica besitze ich auch von den: F idschi- Inseln.

8. Cocytodes Caerulea Ger. Ill. 41. Diese Art, welche nach Hrn. Koch's Meinung früher sich :nur einzeln auf Java gefunden haben soll, erhielt Herr: Koch aus Queens Land.

Das Genus Cocytodes und Caerulea gehören indess ‚unter die Synonyme. Dem seel. Kollar ist zu seinem Rechte zu verhelfen.

‚In ‚seiner Fauna von Kaschmir findet sich‘ folgende Richie Th. 1. 8. 477. | Arcte Kollar: Corpus erassum subeylindricum, thorax pilis demsis longisque; caput sub thoraeis ‚pilis: fere abscon- ditum; antennae mediocres, setaceae, simplices; palpi breves, fronti applicati,; articulo ultimo. bre- vissimo. vix conspieuo; lingua spiralis; pedes, ex- ceptis tarsis, pilis longis barbati. Alae haud amplae, . coloribus obscuris tinetae, posteriores faseiis cae- rulescentibus. Ad speciem unicam, nulli alio generi noctuarum assoeiandam, hocce genus condidi, eui ob aspeetum corporis villosi nomen ÄArcte a graeco ’Aoxtn pellis ursina tribuere plaecuit. | Arcte: Polygrapha Kollar: | Alis antieis fusco olivaceis, macula' baseos gemina arcu concolore nigro inelusa, striis 'transversis numerosis mediis repandis, posticis fusco nigrican- tibus, faseiis duabus, interiore obsoleta, .caeruleis. Expans. alar. 2" 5“,

Habitat in Himalaya: Massuri.

Diese ausgezeichnete Eule hat unter den europäischen Arten durchaus keine Verwandte, am meisten erinnert sie durch die Färbung der Hinterflügel an Catocala Fraxini, von welcher überhaupt, wie von allen Catocalen, sie sich jedoch durch kürzere durchaus gleich breite Vorderflügel, durch: den buschig belıaarten Vorderleib ‚und einen kürzeren Se wen unterscheidet.

‚Ihre Vorderflügel sind dunkelolivenbraun, am Abssüil

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rande etwas gezälint; an der Wurzel sind beiderseits zwei schwarze mit einzelnen blauenAtomen bestreute Flecken von einer schwarzen Bogenlinie'umgeben, ‘durelidie Mitte laufen viele Zickzaekstreifen, von denen die äusseren stärker,’ die inneren feiner sind; die Hinterflügel sind "schwärzliehbraun und haben zwei lichtbraune Querbinden in der Mitte; von denen die innere kürzer und weniger deutlich ist.

Die Unterseite aller Flügel ist einfach‘ grau. ' Durch die Mitte geht eine schwär Binde; vor weleher ein schwarzer Fleck steht.

Der Hipterleib ist licht und dunkelgrau geringelt, die Füsse mit langen Haarbüschen.

Wir besitzen nur "ein einziges ‘weibliches‘' Exemplar, welches Freiherr von une aus az er soweit Kollar.

Damit vergleiche‘ man Grikades Goeyaualds arıleh 3, 41: und das übrigens mässige Bild pl. 13. Fig. 10. und man wird nicht im: Zweifel:bleiben,’dass Coeytodes’coerulea er mit Arcte Polygrapha Kollar ist.

Kollar Fauna von Kaschmir on schon- 18:14, Guenden s Werk viel später.

Das Guene&e‘ von Kollar 'niehts‘ russtejn ist völlig zu ent- sehuldigen, denn abgesehen davon,‘ dass Guende''das Deutsche nur mit Mühe liest, wie ich vonilm selbst weiss, gehörte auch Kollar’s:Fauna zu (den wenigen Werken‘, die ilım nicht zu Gebote standen, 'wie' sein Verzeichniss 'ergiebt.

Herr ‘Koch benutzte, die:'Huegel’sche Reise,’ wie seine Citate (geograph. Verbreitung‘; bei‘ Edusa' und: Hyale S. 42 und 45) ergeben, er hat indess zZ eben eitirte Beschrei- bung übersehen. |

Das merkwürdigste Beitängekermsilicheng Wenigstens an Polygrapha finde ich noch: nirgends 'erwähnt. :»'

Kollar sagt von: der seltsamen Bildung = ‘Innenrandes der Hinterflügel nichts. |

Guenee nur:

Leur bord. a est coupe net et droit et garni chez les 5 de poils fins soyeux et En d’une longueur souvent d&mesur£e. mil

Ich habe 5 aus dem Himalaya und $'von den Fidschi- Inseln 'vor ni Den Innenrand der Hinterflügel ziert ‘eine vollkommen gebildete Feder mit Schaft. Bei‘dem ö stehen nur Haare nach dem Abdomen zu, doch ist dieses Exemplar nicht ganz rein. Bei dem 2 dagezen,‘ welches gezogen zu sein: scheint, ist eine vollständige Straussfeder vorhanden, deren flügelwärts gerichteter Seitenbart ein »Drittheil' des Flügels deckt. Meine beiden Stücke haben noch ein kleines

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blaues Fleckcehen dicht am Rande der Hintertlügel, nahe am Innenwinkel, was jedenfalls unwichtig ist.

Die Art stammt also aus dem Himalaya auch in Java kann sie wohl heimisch sein, obgleich Guen&e sie nur aus Östindien vor sich hatte.

Ebendaher stammt seine anscheinend wenig verschiedene Granulata. Seine dritte Art aus Java, Modesta van der Hoeven, war ihm in Natur unbekannt.

Walker hatte Catal. Noet. 1123. Coerulea aus Nord-Hin- dostan, Silhet und Ceylon vor sich.

Eine hierher gehörige, von ihm „Immanis* benannte Art soll'auch auf Domingo vorkommen. Walker pag. .1810. Mo- desta van der Hoeven hatte er- von Sumatra und wi Es sind also jetzt vier Arten von Arcte bekannt.

9. Achaea: Melicerta erhielt ich :von' Samoa in zwei Stücken, von denen eines vielleicht eigene Art. ist, doch sind zu sicherem Urtheil beide zu sehr beschädigt.

'; 10. ‘Achatina Cramer 288. H. ist ein sehr bedenkliche} Bild, namentlich im Punkte des Flügelschnittes. Ich besitze eine anscheinend gezogene Eule von den Fidschi-Inseln, welche mit Cramers Art identisch scheint.

11. Algira Lin. hat Walker nur aus Europa. Wahlberg fing sie in Süd-Afrika.

12. Peltigera fing schon Sinclair in Neu-Seeland Do bleday bei Dieffenbach).

13. Retina besitze ich von den Fidschi-Inseln.

Dann folgen bei Herin Koch: synonymische Notizen und im Abschnitt II. die drei nn der Erde.

Hierauf: I. Vorbemerkungen, Abschnitt ll. Europäische oder Abendländische Fauna. I. Afrika, das Reich der Erttungen ET Acraea Charaxes und Romaleosoma und sein Antheil an der Europäischen Fauna.

Hier wird Rüppel’s sonst nicht bekannte Ausbeute aufge- zählt. Es sind folgende Arten:

Anthocharis: Eupompe, Ephyra, Daira, Evarne.

Pieris: Halimede, Acaste, Agatlıina, u Koch.

'Terias: Nise.

. Eronia: Leda. |

Colias: Edusa, Eos Koch (wonaclı Herr. Sch. Bila 395 bis 398).

Idmais: Physadia.

Danais: Chrysippus: var. ee Dorippus.

Acraea: Saffie Felder.

-Pyrameis: Abessynica Felder Cardui.

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Junonia: Oenone var. Herta.

Preeis: Chorimene mit var. Pelarga, Amestris, Limnoria.

Neptis: Melicerta.

Diadema: Bolina.

Aterica: Meleagris.

Charaxes: Epyasius.

Hypanis: Hythia et Polinice.

Plusia Gamma.

Ophideres: Fulloniea.

Zygaena: Abessynica Koch.

Diese Zygaene und Pieris Rüppeli werden beschrieben.

Rüppel’s Ausbeute ist sehr interessant, aber nicht die grösste, wie Herr Koch meint. Mir scheint, dass Herr Koch die Fauna von Afrika etwas vollständiger hätte abhandeln können.

Lucas für Algerien, Trimen, Delegorgue, Gu£rin bei Lefebure, Reiclie (bei Ferret et Galinier), ‘Hopffer in der Peters’schen Reise, endlich Wahlberg’s Sammlungen, jetzt von Wallengren vollständig edirt, boten ein sehr reiches Material.

Auch Hewitson liefert manchen Stoff, namentlich in den

Lyeaeniden.

Gleich im ersten Heft finden sich Plıytala Blais, Deudo- ryx Galathea, Loxura Dermaptera, Myrina Maesa, Ostraeda ete. aus Afrika. Herr Koch hat alles dies nieht benutzt.

Nach den neuen Forschungen möchte sich in Afrika eine sehr selbstständige Fauna finden, die nicht so sehr zur in- diechen sich hinneigt, als Herr Koch meint.

Es folgt III. Abschnitt. Südasiatische oder indische Fauna. Wenn Herr Koch hier den exelusiv europäischen Charakter der Fauna der Amurländer berührt, so hat er ganz Recht.

Auch das Auftreten vieler europäischer Arten in Amerika ist ihm auffällig, indess wohl an dieser Seite America’s am meisten erklärlich.

Hier zwischen Kamtschatka und Unalaschka ist für die Falter beider Continente der Verbindungsweg. Californien ist deshalb reich an europäischen Arten und Formen.

Aus Kamtschatka sind sogar nur rein europäische Arten bekannt. Menetries nennt als in Kamtsehatka heimisch: Ma- chaon, Intermedius, Sinapis, Callidiee, Tagis, Ino, Urticae, Antiopa Norna, Lycaena Wosnesenskii (Orbitulus?), Planta- ginis Fuliginosa.

Diese Thatsache ist aber nicht vereinzelt, auch Pflanzen und Vögel sind wesentlich europäisch; des Herrn v. Kittlitz Berichte lassen hierüber keinen Zweifel.

Falco halia&tos, Cuculus canorus, Alauda arvensis, Antlıus

273

arboreus, Motaeilla boarula, Larus ridibundus, Emberiza Sehöniclus ete. erinnern dort den Deutschen an die Heimath. (X. 8. 199. Folgende).

In den Wäldern finden sich Birken, Saalweiden und Sorbus; unendlicher Graswuchs, Epilobium angustifolium und Heracleum, Rubus und Vaeceinium decken die Lichtungen.

Bei Neu-Archangel blühten Rubus speetabilis, nutehanus Aquilegia canadensis und Syngenesisten, die sehr an Arnica montana und Hieracium erinnerten.

Menyanthes und eine Nymphaea (wahrscheinlich sogar lutea) waren häufig. In den Bäumen zeigte sich ein kleiner Vogel, den Kittlitz für Regulus ignicapillus hielt. Eine Certhia und ein Troglodytes sahen ebenfalls den Europäern sehr ähn- lich, selbst Loxia curvirostra fand sich, der Wasservögel nicht zu gedenken.

Wenn nun auch Herr v. Kittlitz 8.263 sagt:

„Für Schmetterlinge muss Siteha wohl jedenfalls 'eines der ungünstigsten Länder der Erde sein, denn wirklichh habe ich auch der hohen Sommerzeit ungeachtet kein einziges Thier derselben Classe da bemerkt“, und ich weit entfernt bin, die Wahrheit der Behauptung im Allgemeinen zu leugnen. so ist doch Herr von Kittlitz kein Lepidopterologe und auch Eschscholtz sammelte nur Käfer.

Dass Sitcha gar keine Lepidopteren ernährt, ist sicher nicht zu erweisen. Wenn Neu-Archangel von einem Stau- dinger oder Wocke durchsucht würde, so würden sich wie in Island und Lappland Agrotiden, Anarten, Spanner und Mieroptern sicherlich und gewiss von europäischem Habitus finden.

Auch eine oder die andere Rhopalocera wird da sein.

Chamisso’s Bemerkungen bei Kotzebue (Th. III. S. 165. Folgende) bestätigen den europäischen Typus jener Gegenden. Auch er zählt von dort eine Menge europäischer Pflanzen auf.

Was wir über die Fauna Californien’s selbst wissen, das suchte ich in dem am Eingange dieser Zeilen erwähnten Aufsatze zusammenzustellen. Seitdem ist noch mehr bekannt geworden; so erst, während ich diese Zeilen schreibe, der von Herın Keferstein mitgetheilte Brief von Dr. Behr.

Die Eugenia brachte nach Wallengren aus Californien: Hydroecia Tan Apamea oculea, Hel. Armigera, (Wücm, Mon. Schr. 7. 72).

Die Parnassier halte ich für keine asiatisch-- typische Familie, sondern für einen in meinem Sinne über die euro- päische Fauna zerstreuten Gruppenrest, der mit Immaculatus sich an die schwach gefärbten Pieriden anschliesst und im

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Süden ‘mit Apollinus seine ‚Südgrenze erreicht. Die’ letzte Reminiscenz 'an‘ die‘ Parnassier sind in Neu-Holland 'Eurieus, Cressida und Acraea Andromache. In Afrika treten an ihrer Stelle‘ (im indischen: Kreise beginnend) die Acraeen auf. In Süd-Amerika sind'sie in Heliconier umgebildet, welche ihrer- seits dort durcli‘ die Eresien mit den Vanessen und durch Colaenis und Eueides mit der nn Agraulis zu- sammenhängen.

Leptoeircus Curius , dene Heut Koch hier auch Site | ist meines Erachtens‘ ein Bindeglied zwischen Hesperien und Papilioniden. Die) 'Leptoeireus- Arten selbst 'sind ein localer Gruppenrest. | A ed

Höchst merkwürdig ist, was hier bezüglich" des Berges Lofan aus den Petermann’schen' Mittheilungen erzählt wird.

Dort in der Nähe von Shanghai sollen sich‘"besonders prächtige Schmetterlinge ‘finden, welehe von ‘den "Chinesen verehrt, oder doch aus: religiösen Gründen geschont werden.

Es folgt: |

2.0! Australien und Bienen das Reich der Gattungen Antipodites, 'Agarista, a, ee a. Opsirhina und Oeketicus.

Es könne; meint Herr ‚Koch; von'einer seiiikkkndigen Faunaform ‘Neu-Holland’s nicht die Rede sein.

Diese Anschauung theile ich nicht. Meines Erachtens sind »faunistisch alle ‘Inseln Polynesiens im weitesten Sinne Ueberbleibsel der ihnen zunächst gelegenen Continente, d.h. Asiens, Amerikas’ und Neu-Hollands.

Dass die’ Zubehörigkeit der einzelnen: Inseln zu den! ein- zelnen Continenten noch nieht überall constatirt ist, weiss ieh sehr wohl.

"Ja, ich halte es sogar für möglich, dass an are einer Stelle sich‘! eine Inselgruppe findet; welche ihrerseits fau- nistisch einen ‘ganz ' besonderen Formenkreis hat und sich’ als gemeinsamer Rest eines’ grösseren Landes 'erweisst, allein noch kenne ich keine solche Gruppe.

"Dass die: Inseln ‘endlich : einzelne‘ Arten enthalten, die‘ auf dem Continente, dem sie zugehören, fehlen, 'erscheintmir nicht unerklärlich. E

Die Inseln‘ 'sind’ eben getrennt, 'und die nun auf ihnen allein verfolgte Fort- und Umbildung der Arten hat diese sich anders gestalten lassen, als auf dem heimathlichen Continente.

Die Lebensbedingungen und Berührungen 'mit den näclıst- verwandten Arten, die auf beiden Wohnplätzen‘ verschieden sind, 'erklären das’ zur Genüge.

Herr Koch erwähnt hier'noch verschiedene interessante

275

Einzelnheiten über: Synemon, auf Raupen’ wachsende Parasiten, endlich den Sommerpflanzen Winterwurm China’s.

Die bunten Pieriden Neu-Holland’s, die riesigen Cossiden und Brachyglossen werden dann’noch besprochen und zwei neue Arten Danais Schrenckii und Villosa Leichhardtii be- schrieben. Letztere ist auch abgebildet. Sie scheint unserer Pyramidea verwandt,’ wenngleich fast‘ eine Europa fremde Form zu sein. |

3.» Nun folgt:

Afrika’s Antheil an der indiseheh Fauna.

IV. Abschnitt.

uns 352 Die amerikanische oder‘ transatlantische Fauna Amerika, das Reich der Papilionen und Pieriden, besonders der Classen: Euterpe, 'Leptalis ‘und ’Pieris '=+ der Heliconiden Helieonia,‘Lycöorea, 'Dircenna Ithomia 'Mechanitis und ’Sais; der Nymphalidae 'Myscelia, Catagramma,. Callieore, Perisama, Heterochroa, :‘Morpho, :Caligo der -Satyratae' Euptichia, Haetera und Neonympha der Eryceynitae, Eurygone, Nym- phidium, 'Mesosemia,' Lemonias. > Lycaenitae' = Thieela‘— der Hesperidae: Goniloba, Pyrrhopyga, "Goniuris,)' Pamphila, Hes- peria, »der "Gattungen: ‚Castnia‘, Glaueopis, 'Euehromia und Hyperihiria.,' Damit’ ist, ‘wie Herr Koch: selbst 'sagt,''nur die südamerikanische Fauna skizzirt. © Nord-Amerika hat "einen ganz anderen Charakte:; —: ich weiss es" von der Mediter- nr als typisch gesondertes Formenreich nicht zu trennen.

'/Mögen die Arten immerhin ändern, die Typen sind mit ac europäischen '' identisch. Jedenfälls enthält), wie dieses Verzeichniss dersbehandelten Materien 'ergiebt, Herıh Koch’s Schrift viel Belehrendes und Anregendes:' 'Er.hat: Recht, wenn er am Schlusse’den Wunsch ausspricht, dass das Thema, welches er hier.behandelt hat, immer mehr eultivirt‘ wer- den möge.

Ich füge hinzu, es möchten die einzelnen weiterführenden localen Explorationen‘ alle den: Snellen van Vollenhoven’schen Pieriden gleichen.

In vielen Händen wird Heise Kodilie Arbeit: wohl’ nicht sein, und desshalb werden meine Bemerkungen über sie in diesem‘ Blatt hoffentlich ‘dazu dienen, sie in weiteren Kreisen bekannt werden: zu lassen, als das sonst der Fall sein'würde. Ein Gleiehes: gilt von: den Snellen: van VolleuBoyer schen Pieriden.

Sepp und seine Werke von v. Prittwitz in Brieg.

Mein früherer Aufsatz hat, wie ich mit Vergnügen be- merkt habe, die Aufmerksamkeit auf Sepp’s Werke gelenkt.

Sowohl Herr Forstmeister Werneburg als zuletzt Herr Professor Zeller haben Sepp studirt, und der Erste hat sogar mehr davon gesehen als ich.

Ich habe seit dem Jahre 1862 das vollständige Werk auch zweimal gesehen, einmal bei Herrn Dr. Staudinger und einmal bei Herrn Friedländer in Berlin. Beide Male: fehlte es mir aber an Zeit zu seinem Studium.

Sein Preis ist etwa 70 Thaler im antiquarischen Buch- handel. Ein Grund, dass es nicht noch mehr verbreitet ist, mag wohl auch der sein, dass es meist gewöhnliche Arten umfasst.

Zu den Bemerkungen des Herrn Professor Zeller habe ich Folgendes zu erinnern:

1...Anlangend die Tafeln der. Fortsetzung, so lagen mir nur wenige vor, von denen auch mir einzelne recht gut er- schienen (Populifolia C. nigrum), die von Herrn Prof. Zeller besonders gelobten Tafeln sah ich noch nicht.

2. Einen Tadel über den Text auszusprechen, den die neuen Hefte liefern, das lag nicht in meiner Absicht. Auch mir machte er den Eindruck, dass er trefflich ist. Ich habe nur nichts weiter über ihn gesagt, weil die in ihm behan- delten Arten keiner. Deutung bedürfen.

3. Die Sylvanus-Raupe ist übrigens auch von Freyer geliefert 7. 696. fig. 2 und 1858 ausgegeben.

4. Wenn Herr Professor Zeller annimmt, dass die von mir gegebenen lateinischen Namen handschriftliche Notizen von Laspeyres seien, so ist das ein Missverständniss. Diese Namen sind dem jedem Bande beigegebenen Inhaltsverzeich- nisse entnommen, welches vielleicht nicht in allen Exemplaren vorhanden ist.

9. Zeitung pro 1864 $. 260 lieferte Herr Forstmeister Werneburg Nachträge und Ergänzungen zu meinem früheren Aufsatz, die ich nur unvollständig beantworten kann, weil ich Sepp nicht mehr hier habe.

Die Eier der Falter habe ich nur nach den Bildern be- schrieben, es war dies auch nur meine Absicht.

Ob Band I tab. 24 alle Figuren zu Triplasia gehören, kann ich heute nicht mehr entscheiden, eben so wenig bin

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ich im Stande, zu sagen, ob die anderen Schreibfehler Cur- vatuea und Mi Glyphica mit untergelaufen sind.

Indess betreffen sie ein paar gewöhnliche Arten, und wer Sepp studirt, wird sich ja leicht zurecht finden. Mit Curvatula wird Herr Werneburg wohl Recht haben, da ich selbst Band II tab. 12 Curvatula geschrieben habe, und auf der Vignette, soweit ich mich erinnere, dasselbe Thier abge- bildet ist Treitschke hat im 5. Bande weder bei Mi noch bei Glyphica ein Sepp’sches Citat. Mir wurde Sepp zuerst durch die Leske’sche Uebersetzung bekannt, welche ich be- sitze.

Da Herr Hagen nicht ganz sicher zu sein scheint, was davon erschienen ist, so bemerke ich, dass mein Exemplar 5 Hefte mit 24 color. Tafeln enthält.

Heft 1.1783, , Heft 5.1787...

Die Tafeln enthalten:

Atalanta in allen Ständen, Urticae desgl., Tithonus,

Hyperanthus, Janira, Egeria, Jo, Napi, Brassicae, Ma-

chaon, Sm. Populi, Ocellata, Raupen von Sph. Ligu-

stri, Schmetterling und Puppe, Pinastri mit Metamor-

phose, Sm. Tiliae, Camelina und Anachoreta, Caja,

Flavago, Palpina, Vinula, Furcula, Nupta, Potatoria und erregen immer wieder meine Bewunderung, so. oft ich sie zur Hand nehme.

Es fehlen also Pontia Rapae und Van. Polychloros, ob immer oder nur in meinem Exemplar, darüber kann ich na- türlich keine Auskunft geben.

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Literatur. ‚Nongerapiie,, des Platypides par le Dr. F. Chapuis. ‚Liege, H. Dessain, 1865.

Meine günstige 'Vormemung über‘ die Verdienstlichkeit dieses Werkes, welche ich schon Gelegenheit hatte,’ $. 346 auszusprechen, finde ich jetzt nach genauerer Kenntnissnahme auf das evidenteste bestätigt. Man muss vor meinem ver- ehrten Freunde, Professor Lacordaire, den Hut zweinal ab- nehmen, einmal, weil er der Entomologie durch seine eigenen Schriften so unschätzbaren Nutzen geschafft hat; zweitens, weil er ein Meister ist, der solche Schüler aufzuweisen hat, wie die Herren Doetoren Candeze und Chapuis.

Es sei mir gestattet, der näheren Besprechung des vor- liegenden Buches das modeste Bedenken vorauszuschicken, ob der erste Satz desselben von alten, erfahrenen Entomologen unterschrieben werden kann. Die Vorrede beginnt nämlich:

„Outre l’attrait commun aux sciences en general, ’En- tomologie en possede un autre d’une nature tout diffe- rente, c’est P’affabilite, la bienveillance que l’on ren- contre chez tous les entomologistes.“

Wenn ich dem „tous les e.* substituire: „la majorite des e“*, so glaube ich der Wahrheit (wenigstens nach meinen Walrnehmungen) näher zu’ kommen, ohne dem’ „emollit mores“*'der Entomologie zu nahe zu treten. Es giebt wun- derliche Heilige in allen Diseiplinen, und unsre liebenswürdige Wissenschaft ist davon durchaus nicht eximirt.

S. 7 beginnt der Autor die eigentliche Monographie mit

dem Satze, dass die pflanzenfressenden Käfer in zwei Haupt- Abtheilnngen zerfallen, in die, welche die Weichtheile an- greifen, Stengel, Blätter oder Blüten, und in die, welehe ihr Leben in dunkeln Gängen zubringen, die sie sich im Innern der holzigen Theile aushöhlen. Ueber diese letzteren, die sogenannten Xylophagen, jene Allgemeinheiten vorauszu- schicken, welche sich auf ihre Organisation, auf die genaue Erforschung ihrer Affinitäten und auf ihre Stellung unter den Phytophagen beziehen, unterlässt. der Autor, weil es ihm näch seiner Ansicht zur Zeit noch an einem ausreichenden Materiale dazu gefehlt hat. Er begnügt sich, die scharf begrenzte Familie der Platypiden als diejenige zu bezeichnen, welche ihm als der vollständigste Typus der Xylophagen erscheint. Sie sondert sich nicht nur von den subpentameren Phytophagen, sondern von allen übrigen Käfeın ganz scharf dureli die Vereinigung zweier Charaktere, nämlich durch keul-

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förmige sechsgliedrige Antennen und durch fünfgliedrige, fili- forme: Tarsen.

Nach ‚einer eingehenden Besprechung der: einzelnen Kör- pertheile kommt der Autor $. 21: auf die Aufstellung‘ ana- lytischer Tabellen der: Gattungen und Arten. Wegen‘ .der (namentlieh in der. Gattung Platypus sensu: strieto vorhande- nen). sexuellen Versehiedenheiten giebt er doppelte Analysen, zuerst für die Z, dann für die S sämmtlicher Arten ‘der: in nachfolgender Tabelle charakterisirten Genera.:

De Generibus.

(membranacei, depressi; ‘2 7 -EZlpı masıllares , .. _. a wcoriacei; eylindriei--» 3

(basi eoaretatum, pygi- Asıls | dium : in "utroque sexu pro maxima 2. Mentum apud | P ).; parte’ apertum--- Crossotarsus,

A |basi dilatatum vel Ii- neare, pygidium ob- | | teetum »- rn e seen Platypus. 5 Leontieuae »*- = - sr 4 a same N enctie nen Diapus. oblongo-ovales- - - - - - Tesserocerus. 4. Oculi: o late reniformes ---.- » 5 stone Brad 1.44 A6 5. Prothoraeis la- jfemarginata-:.«:.»-. Periommatus. tera ' \integra, sinuata=-- -- 0 Spathidieerus. 6. Prothoraeis la- femarginata-- =... Mitosoma, tera integra, sinuata-. +. 7 fs (subeireulare, : trans- n Menlum ! versummiih si. Symmerus.: -908 I oblongum, 'basin ver-:- sus angustatum -- Cenocephalus.

ib Es En die eben von Crossotarsus (29 Arten in 10 Gruppen), Platypus (148 Arten :in’21 Gruppen), 'Teesse- rocerus (15 Arten in 3 Gruppen),: Spathidieerus (2 Arten), Periommatus (1 Art), Symmerus (1 Art), Mitosoma: (1 Art), Cenoeephalus (1 Art), Diapus (4 Arten).

Im Anhange werden 3 Arten erwähnt, welche besehrikken, aber dem Verfasser nicht zugänglich gewesen sind; ferner die Gattung Genyocerus,. von Motschulsky im 5. Bande: seiner Btud. Ent. errichtet, anscheinend sehr anormal;; weil sie = gliedrige Antennen haben soll.

Auf. das alphabetische Verzeiehniss und eine Aufzählung der ‚wenigen Errata: folgen ' schliesslich ‚24 Tafeln, auf. wel- chen :sämmtliche beschriebene: 202: Arten stark . vergrössert

230

sind, und zwar in beiden Geschlechtern, wenn beide bekannt waren, und mit Details, wenn diese zur Erläuterung der -Gattung dienen, oder sonst etwas Abweichendes zeigen.

Die mit lateinischen Diagnosen versehenen französischen Beschreibungen sind deutlich und genau, ohne weitschweifig zu werden. Gegen das vom Autor adoptirte System, einer Variation 3 Namen zu geben (z. B. Platypus solidus exilis, Platypus solidus rudis, Pl. solidus obtusus $. 268) möchte ich mir die Bemerkung gestatten, dass in diesem Falle der dritte Namen nicht mit einem identischen z weiten colli- diren sollte. Das ist hier z. B. mit Platypus obtusus der Fall, der $. 251 beschrieben ist. |

Es thut mir herzlich leid, dass ich dem trefflichen Bande trotz aller wohlverdienten Empfehlung kein günstiges Augu- rium in Betreff seiner Verbreitung in den Privatbibliotheken der Coleopterologen stellen kann denn leider kennt man in ganz Europa nur 2 sichere und 1 unsicheren Platypiden, und an diesem nicht wissenschaftlichen, aber praktisch den Nervus rerum beeinflussenden Motive stossen sich voraussicht- lich die Sammler ausschliesslich europäischer Käfer. Recht sehr soll es mich freuen, wenn mein Augurium sinistrum als unrichtig befunden wird. Dr. C. A. Dohrn.

An das vorstehende Alinea kann ich füglich eine Aufforderung und Bitte anschliessen, welche einen ziemlich analogen Fall betrifft.

Zwar führen die Annales de la Soc. Entomol. de France

auf jedem Titelblatte den Wahlspruch

Natura maxime miranda in minimis

zwar haben ausgezeichnete Männer, wie Heer, Gillmeister, Erichson u. A. sich dieser Minima in der Ordnung der Co- leoptera, nämlich der Familie der Trichopterygier, ganz spe- ciell angenommen: indess glaube ich mich doch zu der Be- hauptung berechtigt, dass in den meisten Sammlungen diese Pygmaeen nichts weniger als bevorzugt sind.

Der Grund liegt hier nielit an der geringen Zahl in Eu- ropa vorkommender Arten —- abgesehen von synonymisch fraglichen sind doch mindestens 60 und mehr anerkannt wohl aber an der Schwierigkeit, die nadelkopfskleinen Ob- jeete selber zu fangen, zu präpariren und verlässig zu deter- miniren.

Man sollte deshalb gerade den Männern auf alle Weise entgegenkommen, welche Beruf und Willen haben, solche Schwierigkeiten zu bewältigen und für Andere zu verringern.

Nun hat sieh Revd. A. Matthews in Gumley schon seit mehreren Jahren auf das fleissigste und eingehendste mit

281

dieser atomistischen Familie beschäftigt, hat sich: dureh un- verdrossenes Bemühen nicht nur die meisten Typen der be- schriebenen Arten, sondern noch ein ansehnliches Contingent von unbeschriebenen aus allen Himmelsstrichen verschafft und dadurelı ein Material zusammengebracht, welches ihn zu einer Monographie ausreichend unterstützt.

Das Werk soll jede Beschreibung in 2 Sprachen, latei- nisch und englisch, jede Art in ausreichend vergrösserter Abbildung, anatomische Zeichnungen für jede Gattung liefern. Die Arbeit ist bis zum Drucke resp. bis zum Angriff der Ta- feln fertig vorbereitet.

Um wegen der erheblichen Auslagen einigermassen ge- siehert zu sein, würde der Autor sich freuen, wenn ihn wissenschaftliche deutsche Käferfreunde durch Unterzeichnung unterstützten.

Der Preis wird höchstens 1 Pfund St. (6%,:Thaler) be- tragen, vielleicht weniger.

Zur: Vermittelung durch den Verein ist der Unterzeichnete gern bereitwillig. Dr. ©. A. Dohrn.

Die Neuropteren Spaniens nach Ed. Pictet’s Synopsis des Neuropteres d’Espagne. Geneve 1865. 8. tab. 14 col. und Dr. Staudingers Mittheilungen von Dr. #E. Hagen.

Die Familie Pictet hat die Entomologen dureclı Pracht- werke verwöhnt. Den Phryganiden, Ephemeren, Perliden Pietet des Vaters, den Werken seines Schwiegersolnes Saus- sure über Hymenoptera und ÖOrthoptera schliesst sich jetzt die Neuropteren-Fauna Spaniens von Ed. Pictet würdig an. Es ist jedenfalls erquicklich, Werke von tüchtigem Inhalt in einer Form zu erhalten, die Auge und Herz erfreut. Die Neuropteren wurden auf einer Reise mit Meyer-Duer 1859 vom 21. April bis 30. Mai bei Malaga, besonders bei Char- riana, vom 1. bis 21. Juni bei Granada, vom 1. bis 15. Juli bei San Ildefonso in der Sierra Guadarrama gesammelt. Pietet hat nach seinem Material, dem sorgfältig alle publi- eirten, ihm nicht vorgekommenen Arten beigefügt sind, die Fauna Spaniens bearbeitet und bemerkt mit Recht, dass der Weg der faunistischen Bearbeitung derjenige sei, der gegen-

19

252

wärtig der Wissenschaft zunächst förderlich sei. Pietet zählt 142 Arten auf (Termitina 3, Psocina 1, Perlina 15, Ephe- merina' 7, Odonata 42, Sialina 6, Hemerobina 45, Panorpina 2, Phryganina 231). Davon sind 50 Arten nach den Angaben anderer Schriftsteller zumeist aus Rambur aufgenommen.

Der Beschreibung der scharf begrenzten Gattungen und Arten ist gemäss dem Zwecke faunistischer Bearbeitung die genaue Angabe des Fundortes und der Flugzeit beigefügt, gleichfalls "eine durch sämmtliche Arten durchgeführte Angabe ihrer geographischen Verbreitung. Da ielı im Folgenden die einzelnen Arten durchgelie, habe ich dort meine Bemerkungen angeschloseen und füge bier nur an, dass die Stellung von Dilar bei den Sialiden und von Nemoptera bei den Panorpen meines Erachtens unriclhtig ist. Die Tafeln sind von Nieolet mit gewohnter Meisterschaft gezeichnet. Herr Piectet ist so freundliel gewesen, mir sein sämmtliches in Spanien gesam- meltes Material im Jahre 1860 zur Ansicht zuzusenden, so dass ich seine sämmtlichen neuen Arten gesehen und studirt habe. Gegenwärtig liegt mir jedoch davon nichts vor, und ich vermag nur nach meinen Noten zu berichten.

Herr Dr. Staudinger hat mir die von ihm in Spanien gesammelten Neuroptera zur Bearbeitung übergeben. Es sind im Ganzen 60 Arten, wovon einige, die früher in das Ber- liner Museum übergegangen sind, mir nicht vorliegen. In Andalusien sind 44 Arten, in Alt-Castilien (wohl ziemlich an denselben Orten wie Pictet) 20 Arten gesammelt, 4 davon liegen: auch aus Andalusien vor. Unter obigen 60 Aıten sind 22, die Pictet nieht mitgebracht hat, unter diesen sind 11 neu für Spanien und 6 Phryganiden-Arten überhaupt noch nicht beschrieben. In meiner Sammlung befinden sich ferner noch 2 für Spanien neue Ephemeren.

Rosenhauers bekanntes Werk über Andalusien zählt nur 26 Arten auf, wovon 10 nur naclı Rambur angeführt sind. Doelı beschreibt Rosenhauer die Larve von Nemoptera. Lusi- tanica (bei Hemerobius venosus) und wahrscheinlich auch die von Palpares Hispanieus (bei P. Libelluloides).

Von Ramburs Fauna von Andalusien ist der Text für die Neuroptera nicht erschienen. In seinem grösseren Werke sind 56 Arten aus Spanien angeführt. Die übrige Literatur beschränkt sich auf einzelne Arten. Was Charpentier und andere aus Portugal aufführen, habe ich mit aufgenommen. Leider ist das schöne von Hoffmansegg früher gesammelte

Material durch die Ungunst der Zeiten fast gänzlich zerstört.

Ein Blick auf das von mir zusammengestellte Material zeigt sogleich, dass die Odonaten und Hemerobiden über- wiegen. Für beide wird die Liste der Vollständigkeit bis

.-

ONE

283

auf mutlımasslieh 'ein Drittel nahe kommen. - Für die übrigen Familien sind nur Eee Anfänge vorhanden.

Pseudoneureptera. Familie Termitina.,

Caloter mes Hag. 1.” ©. flavieollis F. alas Spanien, Re Air),

Termes L.

‚1. T. lucifugus Rossi. Portugal (Hoffmg;); Spanien, Car talonien, Andalusien (Staud.).

Pietet führt nach Burmeister noch T. flavipes Koll. aus Portugal auf. Ich habe die Typen im Berl. Museum unter- sucht und kann selbe (T. parvulum 'Illiger)' nur für unaus- gefärbte Stücke von T. lucifugus erklären (vgl. meine Bo es der Termiten p. 179).

Familie Embidae. wl Embia Latr. | | 1. Mir liegt aus Latreilles Sammlung eine eclıte Embia- Larve aus Spanien vor. Sie scheint zu der von Rambur .be- schriebenen E. Solieri aus Marseille zu gehören. Bestimmt

verschieden ist sie von. der aus Algier beschriebenen E. Mau- ritanica Lucas.

Familie Psocidae. Psoeus Latr. | 1. Ps. bipunctatus L. Granada, Juni (Piect.) Familie Perlidae. Dietyopteryx Pict. 1... D. Hispaniea: Rbr. . Diese Art halte ieh für synonym mit P. rectangula P. Ein in copula gefangenes Pärchen, das Männchen kurz-

Hüglieh, Ende April, Alt-Castilien (Staud.) 2. D. Malacensis Rbr. Malaga (Rbr.). Perla Pict. '. P. Hagenii Ed. Pict. p. 12 t. 2 f. 1—3. Ein. Weib- chen, Juni, Granada (Piet.). 2. P. abdominalis Guer. " 3. P. Baetiea Rbr. p. 14 t..1 f. 1-3. Ein Weibchen, Juli, San Ildefonso (Pict.); Malaga (Rbr.). 4. P. Barcinonensis Rbr. Barcelona (Rbr.). 3. P. Madritensis Rbr. p. 15 t. 1f. 4—8. Juli, San Ndefonso (Piet.), Madrid (Rbr.). 19%#

234

P. Selysii Piet. p. 16. Madrid (Picet.). P. chlorella Rbr. Madrid, Andalusien (Rbr.). P. tlaviventris Piet. Portugal (Hoffmansegg).

hloroperla Pict. C. affinis Piet. Juni Granada, Juli San Ildefonso (Piet.); Alt-Castilien Juli (Staud.).

Ein. Pärchen aus Andalusien Juni (Staud.) ist etwas klei- ner. Es will mir nicht gelingen, selbes von dem aus Alt- Castilien zu trennen.

2. °C. viridiventris Ed. Piet. p. 19 t. 2 f. 4—5. Pyre- näen (Pict.).

. .Isopteryx Pict. 4. I. torrentium Piet. Granada Juni, Sierra Guadarrama Juli .(Piet.). 2. 1. apiealis Piet. Portugal.

ni. Ca SOSE

Nemoura Pict.

1. N. umbrosa Ed. Piet. p. 20. t. 2 f. 6-7. Penalaras Juli (Piet.); Andalusien (Staud.).

2. N. lacustris Ed. Piet. p. 21 t. 2. f. 8—9. Penalaras Juli (Pict.). 8. N. spec. n. Das von Pictet gesammelte Stück ist zu schlecht erhalten, um die Art zu begründen.

Leuetra Steph. 1. L. spec. n. Auch: hier ist das einzige Stück Pictets zu schlecht erhalten.

Familie Ephemeridae.

Ephemera L.

1. E. vulgata L. San Ildefonso Juli (Pict.).

2. E. Hispanica Rbr. Madrid (Rbr.) Andalusien Mai, Juni (Staud.)

Ein Pärchen und Subimago mas. Ich kann nach sorg- fältiger Untersuchung diese Art nur für eine etwas kleinere Race von E. Danica erklären. Ramburs E. vulgata ist naclı den Typen seiner Sammlung E. Danica, und seine E. lutea ist E. vulgata. Allerdings zeigen die Stücke aus Andalusien nicht die von Rambur erwähnte Differenz in den App. anales.

Palingenia Burm. 1. P. virgo Oliv. Madrid August, ein Pärchen aus Winthems Sammlung.

Potamanthus. 1. P. nov. spec. Madrid Anfangs August. Mas. aus

235

Winthems Sammlung, dessen Beschreibung ich mir vorbehalten. Vielleicht ist es dieselbe Art, die in Ramburs Sammlung als Eph. madritensis bezeichnet ist. Meine Aufzeichnungen über Ramburs Ephemera-Typen sind zu unvollständig, um gegen- wärtig darüber berichten zu können.

Baetis L.each.

1. B.? angustipennis Rbr. Madrid.

2. B. flavida Ed. Piet. San Ildefonso Juli (Pict.) p. 24 t. 3 f. 1—6 mas, fem. Imago.

3. B. sylvicola Ed. Piet. San Ildefonso Juli (Pict.) p. 24 t. 3 f. 7—12 mas, fem. Imago.

Eine fem. Subim. April Alt-Castilien (Staud.), gehört wohl zu einer der beiden Arten Pictets. Zu welcher, ist vorläufig nicht zu ermitteln.

Cloe Burm.

1. C. diptera L. San Ildefonso Juli (Pict.); subimago fem. Andalusien März (Staud.)

2. C. brunnea Rbr. Südspanien (Rbr.).

3. C. pumila Br. Andalusien Juni mas Imago (Staud.). Ein Pärchen Subimago April (Staud.) ziehe ich zu dieser Art."

Odonata.

Calopteryx Leach.

1. C.virgo L. Alt-Castilien Juni (Staud.)

2. C. splendens Harris. San Ildefonso Juli (Piet.). |

3. C. haemorrhoidalis Van der L. Malaga Mai (Pict.); Andalusien August, September (Staud.)

Lestes Leach.

1. L. viridis Van der L. Portugal. | |

2. L. nympha $Sel. San Ildefonso Juli (Piet.); Madrid (Selys).

3. L. virens Chp. Portugal (Charp.); Madrid (Selys).

4. L. barbara F. Portugal (Selys); Malaga Mai, San Ildefonso Juli (Piet.). |

5. L. fusea Van der L. Malaga Mai (Piet.); Andalusien April (Staud.).

Platyenemis Charp.

1. P. acutipennis Selys.. Malaga Mai (Pict.).

2. P. latipes Rbr. Portugal (Selys); Madrid (Ghiliani); Malaga Mai (Pict.).

3. P. pennipes Pall. Portugal, Spanien (Selys), Malaga (Rosenh.).

256

\Agrion T. | "212° A. najas Hansem. Portugal (Mus. ‚Berol.'. °'37 "A’'minimum Harıis. Madrid (Selys); Granada Juni,

San’ lldefonso Juli (Piet.); Andalusien Juni (Staud.).

3. A. tenellum Vill. Malaga Mai (Picet.).

4. A. Graellsii Rbr. Barcelona (Graells), Malaga Mai (Pict.); Andalusien Mai (Staud.).

5. ‚A. puella Van der L. Spanien (Selys).

6. A. cyatbigerum Chp. Malaga Mai (Pict.); Andalu- sien Juli (Staud.).

7. A. coerulescens Fonscol. Madrid (Selys).

8. 4A. mercuriale Chp. Portugal; Madrid (Selys); Ma- laga Mai (Pict.).

9. A. Lindenii Selys.. Madrid (Selys).

Gomphus Leach.

1.._G. simillimus Selys. Madrid (Selys).

2. G. pulchellus Selys. Portugal (Selys); Malaga Mai (Pict.).

3.. G. uncatus Chp. Süd-Spanien (Selys).

4. G. foreipatus L. Portugal, Madrid (Selys), Malaga Mai, San Ildefonso Juli (Piet.).

Cordulegaster Leach.

1. C. annulatus Latr. Ein junges Weibchen Alt-Casti- lien Mitte Juni (Staud.); Madrid (Selys); Andalusien (Rosen- hauer); Malaga Mai und San Ildefonso Juli (Piet.); Pyrenäen (Selys). : |

Anax Leach.

1. A. formosus Van der L. Andalusien September (Staud.), Malaga (Mus. Petrop.), Portugal (Charp.).

Aeschna F.

.4..- A. ‚eyanea Muell. Spanien (Selys); Andalusien (Staud.). |

2. A. mixta Latr. San Ildefonso Juli. (Piet.)

3.4. affinis Van der L.. Portugal (Selys); San. llde- ee Juli (Piet.)

4. A. Irene Fonscol. Im Berliner Mus. ein Exemplar, wie ich meine von Staudinger.

Cordulia Leach.

1. C. Curtisii Dale. Portugal, Süd-Spanien, Pyrenäen Juli (Selys). |

Libellula L.

1. L. depressa L. Madrid (Selys); Malaga (Rosenh.); San Ildefonso Juli (Piet.); Andalusien April, Mai (Staud.).

237

2. L. eancellata L. Malaga (Selys); Malaga Mai, Gra- nada Juli (Pict.). |

3. L. albistyla Sel. Juli bei Biarritz (Selys), also wohl der Fauna Spaniens zuzuschreiben.

4. L. nitidinervis Selys. Malaga (Selys, Rosenlh., Pict.). 5. :L. brunnea. Fonscol. Portugal, Pyrenäen, Madrid (Selys); Malaga Mai, Granada Juni, San Ildefonso Juli (Piet.).

6. L. barbara Sel. Spanien (Selys); Malaga Mai (Piet.).:

7. L. eoerulescens F. Portugal, Pyrenäen, Madrid (Se-

lys); Malaga Mai, San Ildefonso Juli (Piet.); Alt-Castilien Juni (Staud.).

eriib. erythraea Brulle. Portugal, Spanien (Selys); Ma- laga Mai, Granada Juni (Pict.).

9. L. Pedemontana Allioni. Pyrenäen (coll. Winthem).

10. L. sanguinea Muell. Madrid (Selys); San Ildefonso Juli (Piet.). |

11. L. flaveola L. Madrid (Selys); San Ildefonso Juli (Piet.).

12. L. Fonscolombii Selys. Malaga Mai (Pict.).

13. L. meridionalis ‚Selys. Granada Juni (Pict.).

14. L. striolata Chp. Portugal, Spanien (Selys); Süd- Spanien (coll. Hagen); Malaga (Rosenh.); Granada Juni, San Ildefonso Juli (Pict.).

Neuroptera. | Familie Sialidae.

Sialis Latı.

1. 8. lutaria L. San lldefonso Juli (Piet.); Alt-Castilien, Andalusien Juni (Staud.).

2. 8. nigripes Ed. Piet. p. 52 1.4 f. 1-5. San Ilde fonso Juli (Piet.); Andalusien Juni (Staud.). ve

Raphidia L.

1. R. Hispanica Rbr. Piet. t. 5 f. 1—6. Sierra Nevada (Rbr.); San Ildefonso Juli (Pict.).

2. R. cognata Rbr. Pict. t. 5 f. 7—9. San Ildefonso Juli (Piet.); Andalusien (Staud.).

3. R. Baetica Rbr. Piet. t.5 f. 10—15. Am Xenil Juni, San Ildefonso Juli (Pict.); Alt-Castilien (Staud.).

Familie Hemerobidae. Ascalaphus F. (ef. Stett. Zeit. XXI 47). 1. A. longieornis L. Sierra de Guadarrama häufig Juli (Piet.); Andalusien Ende Mai, Alt-Castilien Ende Juni (Staud.); . Madrid (Ramb.); Sierra Nevada selten (Rosenh.). Die Stücke

288

sind durchweg dunkler gefärbt als die aus Frankreich in meiner Sammlung; allerdings sind leiztere meist alt und ver- schossen.

2. A. Coccejus Schiffm. Ein Männchen aus den Pyre- näen in meiner Sammlung (Dohrn). |

3. A. Baeticus Rbr. Andalusien Anfang Juli (Ramb., Staud.); Malaga (Rosenl:.).

4. A. ieterieus Chp. Andalusien (Staud., Piet.); Alt- Castilien (Staud.); Portugal (Chp.).

5. A. Hispanicus Rbr. Madrid (Graells); San Ildefonso Jali (Piet.); Alt-Castilien (Staud.).

Bubo Rbr.

1. B. agrioides Rbr. Sierra Prieta. (Rbr ); Malaga (Walk.); Andalusien (Staud.).

Das einzige von Staudinger gefangene Stück im Mus. Berol. hatte ich Stett. Zeit. XXI p. 53 nach brieflicher Mit- theilung als neue Art (2. B. sp. nov.) eitirt. Ich habe es später selbst geselıen und halte es für B. agrioides.

Uebrigens scheint es durchaus wahrscheinlich, dass auch noch einige der übrigen Europäischen Ascalaphus-Arten. sieh in. Spanien vorfinden.

Palpares Rbr. z

1. P. Libelluloides L. Iclı habe Stücke aus Spanien noch nicht gesehen.

2. P. Hispanus Hag. Andalusien (Staud.); Malaga (Ramb.). &Rosenhauers P. Libelluloides aus Malaga gehört wohl auclhı her. Die breite Larve mit schmutzig gelbem Leib und Beinen, schwarz gezeichneter Brust und Kopf, gelber Unterseite des letzteren und sclıwarzen Kiefern bekam Rosen- hauer im trockenen Sande der Guadalmedina.

Acanthaclisis Rbr.

1. A. oceitanica Vill. Portugal (Walk.); Andalusien (Staudinger).

Das einzige Männchen aus Andalusien hat bei gleicher Grösse etwas schmälere Flügel als die Stücke aus Preussen. Ein Stück aus Corfu steht in Betreff der Flügelbreite genau in der Mitte. Bei A. oceitanica sind die vier ersten Quer- adern unter der Mediana (selbe liegen zwischen der Basis des Flügels und dem Ursprunge des ersten Sectors) mit der Mediana so verbunden, dass ihre Enden etwas verdickt und schräge gebrochen zur Mediana gehen. Diese Enden sind bei dem Stücke aus Andalusien schwarz gefärbt, bei den übrigen Stücken gelblich. Bei A. Baetica sind jene Queradern durch eine dicht unter der Mediana freilaufende, etwas unregel-

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mässige und rudimentäre Längsader unter einander verbunden und gehen nicht direet zur Mediana. Die männlichen App. anales sind innen etwas heller, und der kleine Zalın am un- teren Innenrand ist etwas weiter von der Basis entfernt als bei den Preussischen Stücken. Ich halte übrigens das Stück aus Andalusien bestimmt für A. occitanica. Von den eilf Stücken, die ich vor mir habe, sind die aus Preussen am kräftigsten gebaut, mit den breitesten Flügeln und fast unge- flecktem Geäder. Ihnen stehen im kräftigen Bau gleich die Stücke aus Süd-Russland, doch sind die Flügel etwas schmäler und mehr gefleckt. Ein sehr dunkel und auffällig geflecktes Stück aus Sarepta habe ich Stett. Zeit. XIX p. 124 beschrie- ben. Das Stück aus Corfu hat schmälere Flügel als die vor- erwähnten und war um 1 mill. breiter als das Andalusische, mit dem es in der Fleckenzeichnung der Flügel übereinkommt.

2. A. Baetica Rbr. Malaga (Rbr.). Ich besitze diese Art nur aus Südfrankreich und ein Stück aus Syrien (Wien. Monatsschr. VII p. 198). Es gehören also beide Arten wahr- scheinlich dem ganzen Süden Europa’s an. Ich besitze ein Weibehen aus Japan (Jeddo, Juli, v. Osten-Sacken), A. Japo- nica mihi, das nur wenig durch grössere, stärker gefleckte " Flügel und breitere dunkle Streifen auf dem Rücken abweicht. Es wird die Kenntniss des Männchen und mehr Stücke nöthig sein, um sicherzustellen, ob A. Japonica eine Abart von A. Baetica sei.

Creagris Hag. Stett. Zeit. XXI 364.

1. C. plumbeus Oliv. Andalusien Mitte Juni (Staud.); Malaga (Rbr. und Rosenh.).

Die Type von Myrm. pietus Burm. aus den Pyrenäen ist identisch. Rambur bemerkt, dass die von ihm angeführten 5 Arten (Aegyptiacus, V-nigrum, pallidipennis, Africanus, sub- maculosus) schwer zu trennen seien und vielleicht zusammen- fallen. Ich gestehe, dass mir eine strenge Sonderung bis jetzt nieht gelingen will; Erichson ist es offenbar ebenso ge- sangen, denn er begreift alle diese Arten unter dem Namen M. murinus Kl. und sagt, dass diese Art von Oesterreich aus über Syrien nach Süd-Europa bis zum Cap bonae spei ver- breitet sei. M. griseus Kl. aus Egypten, M. murinus Kl. vom Cap, M. luteipennis aus der Caffrarei, M. tabidus Eversm. aus ÖOrenburg, M. Corsicus Hag., M. ereptus Hag. von der Como- rischen Insel St. Juan sind sämmtlich nahestehende oder kaum zu trennende Arten. Die von Staudinger in Andalusien ge- sammelten Thiere gehören der Form an, die im Berl. Mus. nach Stücken aus Portugal M. glirinus benannt und von Ram- bur als M. pallidipennis beschrieben sind. Immerhin wird

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man'' vorläufig Ramburs Sonderung beibehalten müssen, bis die Prüfung seiner Typen erlaubt, die Arten zu vereinen. 2. C. V-nigrum Rbr. Malaga (Rbr.). 3. C. submaculosus Rbr. Malaga (Rbr.).

Macronemurus (Costa.

1.. _M. appendiculatus Latr. Ende Juni Andalusien, Ende Juni und Anfang Juli Alt-Castilien (Staud.); Andalusien (Rbr.); Madrid (Graells).. Diese Art ist im Süden Europas weit ver- breitet; ich besitze sie aus Südfrankreich, Corsica, Sicilien. M. Kar Kl. aus Syrien ist kleiner, und es werden immer- hin zahlreiehere Stücke als bis jetzt "geprüft werden müssen, um die Artrechte sicherzustellen. Das Weibchen . aus :Anda- lusien: ist etwas grösser als das kleine Pärchen aus Alt- Castilien.

Formicaleo Leach, Brauer.

1. F. annulatus Kl. Andalusien (Rbr.). Diese Art ist mir nicht bekannt.

2. F. tetragrammieus F. Ende Juni Alt-Castilien (Staud.). Diese Art ist neu für Spanien, sonst durch ganz Süd- und Mittel-Europa bis zum Caucasus hin verbreitet.

Myrmecaelurus Costa.

1. 'M. trigrammus Pall. Andalusien ein Männchen (Staud.); Madrid (Pict.); Malaga (Rbr.); Cadix cf. Stett. Zeit. XIX p. 125. Diese Art ist durch ganz Süd-Europa und die Inseln des Mittelmeers bis zum Caucasus, Syrien und in $i- birien bis Irkutzk nachgewiesen. M. luteus Kl. aus Esypten ist nicht davon zu trennen, und selbst M. laetus Kl. aus Ara- bien könnte als stärker gefärbte Abart zugezogen werden. Eine ähnliche aber kleinere und differente Art M. punctulatus Stev. geht von Pest bis durch das südliche Russland.

Myrmeleon L.

1. M. formicalynx Br. (innotatus Rbr.). Alt-Castilien Ende Juni ein Pärchen (Staud.).: Diese Art ist fast in ganz Europa gemein, findet sich in Lievland und bis Nertschinsk und Astrachan. im Süden bis Neapel; für Spanien ist sie neu. Die Identität mit M. formiealynx L. bedarf jedoch noch

des Nachweises durch Vergleich der noch vorhandenen Type.

2. M. notatus Rbr. Malaga (Rbr.); Granada (Rosenh.). Mir unbekannt.

3. M. distinguendus Rbr. Andalusien Ende Mai (Staud.). Ein Männchen. Nach Rambur ist diese Art gemein um Malaga.

Nemoptera Latr.

I. N. Lusitaniea L. Andalusien Juni (Staud.); Madrid

ee

291

(Graells); Granada Juli gemein (Rosenh.). 'leh besitze sie mehrfach aus Portugal und Spanien. Die Stücke, und zwar beider Geschlechter, variiren wesentlich in der Grösse. Oberfl. 21—28 mill.; Unterfl. 33—50 mill. Ein Stück aus Andalu- sien (Lederer) ist auf den Oberflügeln statt gelb fast ganz weiss. Die von Rosenhauer p. 367 bei Hemerobius venosus beschriebene Larve gehört sehr wahrschemlich zu N. Lusi- tanica. Ä

Mantispa lllig. |

1.. M. perla Pall. var. Ieterica Piet. Granjas (Pict.). Ich besitze ein Stück von. Pictet. Seine‘ Beschreibung und Abbildung stimmt damit überein, nur sind die Fühler. nicht braun, sondern schwarz wie bei der Stammart.,, Ich besitze M. perla aus Süd-Europa, eine Type Erichsons, M. Christiana aus Rumelien, Type Charpentiers, M. Vietorii aus Armenien, Type Gu£rins und Motschulskys, ausserdem Kolenatis Type von Elisabethopol und ein Stück aus Slaviansk. Alle sind dunkler gezeichnet, die Flecken auf Kopf und Thorax zusam- menfliessend; doch differiren diese Stücke unter sich in. Betreff der Färbung nicht unbeträchtlich, und bei M. Christiana sind die Flügel fast. gelbbraun. _Demunerachtet kann ich Form- Unterschiede nicht nachweisen und ziehe sie sämmtlich nebst Pictets Varietät zu M. perla Pall.

2. M. Styriaca Poda, pagana F. Ich kenne diese Art nicht aus. Spanien. Vielleicht hat sich ‚Burmeister in seiner Angabe getäuscht. Wenigstens gehören zwei Stücke meiner Sammlung ‚aus Marseille und Montpellier, von Burmeister als M, pagana bezettelt, aus Winthems Sammlung; nicht zu dieser Art, sondern zu M. perla var. Icteriea und sind noch. heller gefärbt als das Stück aus Granjas. Bei denselben. sind. die Fühler bräunlich.

Dilar Rbr.

Was wir über die Gattung Dilar wissen, ist sehr dürftig, vorzugsweise weil diese Thiere den meisten Sammlungen fehlen. Rambur bat Abbildungen beider Geschlechter in seiner Fauna von Andalusien gegeben, und zwar ohne Beschreibung. Obschon sie sehr misslungen sind, hat er sie doch in seinen Neuropteren wiederholt und eine Beschreibung der Gattung und der Art beigefügt, die gleichfalls Irrthümer enthalten. Costa hat eine wenig gelungene Abbildung seines D. Parthe- nopaeus gegeben. Endlich habe ich zwei neue Arten kurz beschrieben und Newman auf Ramburs Angaben hin eine eigene Familie Dilaridae gebildet. Das Material, welches ich habe untersuchen können, ist folgendes. Die Ty pen Ramburs aus Granada, von Dr Standinger im April, Mai und Juli in An-

t

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dalusien gesammelte Stücke, tleils im Berliner Museum, tbeils mir mitgetheilt, ein Stück im Berl. Mus. schon von Hoff- mansegg aus Portugal mitgebracht unter dem Sammlungs- Namen Cladocera marginata. Ein Männchen aus der Türkei, von Frivaldsky mitgetheilt, von mir genau abgezeichnet und beschrieben, ein Männchen aus Syrien im Berl. Mus., ein Männchen aus dem Boz Dagh unweit Smyrna von Lederer mitgetheilt, ein Männchen aus Armenien von Motschulsky, endlich Dilar Nietneri aus Ceylon in beiden Geschlechtern im Mus. Berol. und in meiner Samnılung.

Der Kopf ist etwas breiter als lang, nach hinten verengt und abgerundet; Augen gross, halbkugelig und stark vor- springend, nach vorne gerückt; Scheitel stark gewölbt, auf dem Hinterkopf eine Längskerbe; vorn drei scharf begrenzte Wülste. Es sind dies die Theile, die Rambur Nebenaugen nennt; sie stehen zwar an der Stelle, wo gewöhnlich Neben- augen zu stehen pflegen, sind aber sicher nur Wülste, wie sie namentlich bei Phryganiden häufig angetroffen werden, matt, opak, mit vielen langen in Grübchen gestellten Haaren dicht besetzt. Für Nebenaugen ist schon ihre Grösse viel zu beträchtlich; ihre Oberfläche ist bei den Weibchen nicht unbe- deutend gerunzelt. Vorne fällt der Kopf senkrecht ab, jeder- seits unfern dem Auge das bei Hemerobiden gewöhnliche runde Loch, das wahrscheinlich einem Sinne dient. Mund- kegel sehr kurz; das kurze, aber breite Epistom bildet mit der Stirn einen rechten Winkel und steht horizontal; vorne daran steht die Oberlippe; sie ist sehr kurz, etwas breiter als das Epistom, die Vorderwinkel scharf, der Vorderrand leicht ausgeschnitten. Die kleinen säbelförmigen Mandibeln sind beim Männchen gänzlich von der Oberlippe verdeckt, beim Weibehen überragen sie mitunter dieselbe. Maxillen mit äusserer eylindrischer Lade; die innere etwas kürzer, breiter, blattartig, der Rand in der Mitte ausgekerbt. Kiefer- taster kurz, diek, den Mund wenig überragend. Ich sehe deutlich 4 Glieder, kann aber nicht sicher unterscheiden, ob nicht noch ein fünftes sehr kleines Grundglied vorhanden ist. Das letzte Glied ist zwiebelförmig; mitunter ist es zusammen- gedrückt; vorletztes Glied wenig länger, das drittletzte am längsten, etwa noch mal so lang als breit, das viertletzte etwas kürzer, Die Taster sehen ihrer Kleinheit unerachtet ziemlich dick aus, besonders die Endglieder. Die kleine Unter- lippe ist undeutlich. Die Lippentaster stehen etwas getrennt, scheinen dreigliedrig und sind sehr kurz und klein, das End- glied etwas dünner und länger.

Fühler von halber Körperlänge, etwa 30gliedrig; Grund- glied stärker und dicker als die übrigen; der Spitzenrand unten ausgeschnitten; zweites Glied sehr klein, so lang als

293

breit; die übrigen cylindrisch, die Spitzenglieder allmälig kürzer. Beim Männchen hat das dritte bis etwa zweiund- zwanzigste Glied aussen an der Spitze einen senkrecht ab- stehenden Zahn; derselbe ist dünn und mehrfach länger als das Fühlerglied; die Zähne der ersten und letzten Glieder werden allmälig kürzer. Die etwa sechs letzten Glieder sind einfach eylindrisch.

Prothorax schmäler als der Kopf, queroblong, Vorder- rand jederseits aufgewulstet In der Mitte steht auf dem Prothorax ein Höckerpaar und an jedem Seitenrande ein Höcker, nicht unähnlich denen auf dem Kopfe. Mesothorax kräftig, vorn jederseits ein ähnlicher Höcker. Leib kurz, stark vertrocknet, walzig. Der ganze Körper dicht und lang behaart. Beim Männchen stehen am Ende des Leibes zwei senkrechte Löflelklappen; selbe sowie die übrigen Geschlechts- theile nach den Arten verschieden. Beim Weibchen findet sich eine dünne Legeröhre von der Länge des Körpers; wie es scheint, ist sie gespalten. Füsse dicht und lang behaart, länger als der Körper, dünn, eylindrisch. Schienen etwas länger als der Schenkel; Tarsus kürzer, Sgliedrig; das erste Glied sehr lang, mehr als ein Drittel der Tarsen, die folgen- den abnehmend kürzer. Zwischen den beiden einfachen End- klauen ein breiter Haftlappen.

Flügel gross, auf den Adern und rings herum behaart, fast halb so breit als lang, ihre grösste Breite gegen die Spitze hin. Costalfeld schmal, an der Basis verengt; mit zahlreichen schrägen (ueradern, einige gegen die Spitze hin segabelt, an der Basis gerade, nicht rückläufige Adern. Sub- costa und Radius an der Spitze getrennt; im Felde zwischen denselben etwa 13 gerade Queradern. Der. zweite Sector läuft dem Radius parallel, ist mit ihm dureh etwa 15 Quer- adern verbunden, unten entspringen aus ihm vier Adern, die mit doppelter Gabel zum Hinterrand verlaufen und wenige Queradern zeigen. Der erste Sector entspringt etwas näher der Basis und geht den vorigen ähnlich mit einfacher Gabel zum Hinterrande. Der vordere Cubitus bildet eine lange Gabel und ist mit dem hinteren Cubitus, von dessen unterer Seite zwei gegubelte Aeste zum Hinterrande gehen, durch einige Queradern verbunden. Die Hinterflügel sind in Form und Geäder sehr ähnlich aber weniger behaart. Der erste Sector entspringt hier als unterer erster Ast aus dem zweiten Sector.

Ueber die Lebensweise und Verwandlung der Arten ist nichts bekannt. Die Legeröhre, der von Raphidia ähnlich, beweist, dass die Larve nicht im Wasser lebe.

Rambur hat, bewogen durch die an Chauliodes erinnernde

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sexuelle Differenz der Fühler und durch die Legeröhre der Weibchen Dilar zu seinen Sembliden: gestellt. Pietet ist ihm darin gefolgt, da. ihm. Material zu eigener Untersuchung nicht vorlag. Ich halte Dilar für zweifellos zu den Hemerobiden gehörig, also zu der grossen Gruppe, deren Larven saugende Mundtheile haben. Abgesehen von dem Habitus und Typus des Geäders spricht dafür entschieden die senkrechte Stellung des Kopfes und die Anwesenlieit eines Haftlappens zwischen den Fussklauen. Allerdings findet‘ sich sonst bei keiner He- merobiden-Gattung eine sexuelle Differenz in der Form .der Fiihler und eine Legeröhre. der. Weibchen, ‚und man. kam daher die Aufstellung einer ‚eigenen Unter-Familie Dilaridae wit Newman annehmen... ‚Die Stellung von Dilar im. System dürfte zunächst Ithone sein, insofern man Geäder und allge- meine:Form der Flügel in Anschlag bringt. Bei Isoscelipteron, das durch Geäder und starke Behaarung nahe steht, ist der Flügelrand zumeist. ausgeschweift.

Die Bestimmung der. Arten ist gegenwärtig nieht leicht. Die Rechte‘ der Ceylon-Art sind aller dings zweifellos. Schwie- riger ist das Urtheil über die europäischen und. kleinasiati- sehen Arten. Von D. Parthenopaeus Costa kenne ich nur die Abbildung und Beschreibung, von D. Tureieus nur vier Männ- chen, wovon zwei mir jetzt vorliegen. Ramburs Typen kann ich gegenwärtig nicht wieder vergleichen, so dass es nicht ganz, sicher ist, zu welcher der spanischen Arten sie gehört.

1. D. Nevadensis Rbr.

mas. long. ce. al. 12—14 mill.; Exp. al. 24—28 mill. fem. long. ce. alis 11 mill.; Exp. al. 22 mill. - Mas. Braun, lehmfarben behaart; Kopf polirt, rothbraun; Fühler braun, Basalglied dunkler; die Zähne höchstens noch mal so lang als die Fühlerglieder; Prothorax schwarzbraun, der Rand und die Höcker gelblich; Meso- und Metathorax jederseits neben dem Flügel mit einem grösseren schwarzen Fleck; Leib braun; Füsse braun, Schenkel und Schienen an der Spitze schwarzbräunlich; Flügel matt gelbgrau mit zahl- reichen meist in Flecken aufgelösten braunen Querbinden, die auf den Unterfllügeln matt und verschwommen sind und segen den Hinterrand fehlen; fast in der Mitte steht ein kleiner schwarzer Punkt, doch stehen auf den Oberflügeln näher der Basis noch ein oder zwei solche Punkte.

Jederseits steht am Ende des Unterleibes eine kurze löffelförmige Klappe; ihr äusserer also von oben nach unten verlaufender Rand ist aufgewulstet und dann nach innen um- seschlagen; so dass beim Schliessen der Klappen die beiden scharfen Ränder sich fast. berühren und nur in der Mitte

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nieht ganz an einander ‚schliessen; oben sind diese Klappen kürzer und stossen am Rücken des Leibes in der Mitte des Randes des letzten Segmentes dicht an einander, als ob sie dort zusammen ein Gelenk bilden; an jener Stelle liegt kein Mittelfortsatz, auch glaube ich mich zu überzeugen, dass kein derartiges Organ etwa durch Einziehung verdeckt ist. Unten sind die Klappen länger: und bilden einen äusseren "freien rechten Winkel, so dass sie unten weit, aus einander weichen können. Sind. die Klappen geöffnet,; so sieht man zwei un- tere: Appendices, die ganz von den Klappen umschlossen werden. Sie scheinen ‘vom. letzten Bauchschilde auszugehen, sind nach etwas breiterer Basis als schmale Bänder mit stumpfer Spitze nach oben und innen gekrümmt, platt, innen concav, braun polirt. |

Fem. Beträchtlich dunkler gefärbt, fast ganz schwaırz- braun, namentlich Fühler, Füsse, Leib nebst Behaarung und die Flügel; die Höcker auf dem Kopf und die Stirn vor und zwischen den Fühlern dunkelbraun; auch die Unterflügel sind dunkelbraun; der schwarze Punkt ist vorhanden; die letzten Leibessegmente vor der schwarzen Legeröhre gelblich.

Mir liegen aus Andalusien zwei Männchen, 24. April und 3. Juli, und ein Weibchen vom 5. Mai vor. Im Berl. Mus. sah ich ähnliche Männchen und Weibchen. EM

2. D. meridionalis Hag.

mas. long. c. alis 10 mill.: Exp. al. 19 mill.

Mas. Das einzelne Thier ist etwas kleiner als D. Neva- densis;' die Färbung der Flügel ist etwas matter, sonst ist das Thier der vorigen Art so durchans ähnlich, dass mich nur die verschiedene Form der Genitalien bewogen hat, es davon als Art zu trennen. Das Ende des braunen Leibes ist hellgelb, also eigentlich wie es Rambur für seine Art angiebt. Von der Mitte des letzten Rückenschildes geht ein kurzer, breiter, 'freiliegender Fortsatz aus. Er besteht aus zwei fin- gerförmig gekrümmten kleinen Wülsten, zwischen deren aus einander weichenden Enden eine Membran gespannt ist, so dass seine Spitze etwas ausgeschnitten erscheint. Unter diesem Fortsatze stehen die gelben Klappen, sie sind fast halbkuglig, oben so lang als unten und oben nicht zusammenlaufend; auch ist ihr unterer äusserer Winkel nicht frei, sondern wie der obere gewölbt; ihr Rand ist nicht wulstig, innen in der Mitte leicht ausgeschnitten; die Mitte dieser Löffel ist etwas eingedrückt. mit einem sehr kleinen schwarzen Querstrich versehen. Zwischen den Klappen scheinen mehrere Anhänge von ähnlicher Form wie bei der vorigen Art zu liegen, doch ist nur ihre Spitze sichtbar.

296

Das Vorhandensein des Mittelfortsatzes, der sich in etwas geänderter Form bei D. Turcieus wiederfindet, die andere Form der Klappen, namentlich ihr oberes Ende und ihr Aus- einandertreten, lässt mich glauben, dass diese Verschieden- heiten nicht etwa durch weiteres Vorstrecken der Organe aus dem Leibe bewirkt werden und somit diese Art trennen.

Alles Uebrige bietet kein positives Merkmal. Die Theile sind so klein, dass man durch Aufweichen sich nicht davon wird überzeugen können, ob bei D. Nevadensis doch eine ähnliche Bildung stattfinde. So weit ich sehen kann, meine ich mich vom Gegentheil überzeugt zu haben.

3. D. Tureicus Hag.

mas. long. ce. alis 11—12 mill.; Exp. al. 22—24 mill.

Den vorigen Arten in Form und Färbung sehr ähnlich, aber heller und gelber, auch die Behaarung gelblich; vor den Fühlern die Stirn schwarz; die eingedrückte Längsfurche auf dem Hinterkopf schwarz umsäumt; Fühler graubraun; Thorax ähnlich gefleckt; aber die gelbe Farbe überwiegend; Füsse gelb, Spitze der Schenkel und Schienen schwarz; Leib gelb: Flügel ähnlich, aber gelblicher.

Von der Mitte des letzten Rückenschildes entspringt ein kurzer spitzer, säbelförmig nach unten gekrümmter Fortsatz; es scheinen hier die beiden kleinen Wülste dieht an einander zu liegen; die Membran ist in ihre untere Krümmung ge- spannt, so dass seitlich der Fortsatz wie eine Federmesser- klinge aussieht. Die Klappen sind kurz und bilden zwei neben einander liegende wurstförmige Wülste, die nach oben sich verjüngen und oben nicht zusammenstossen. Zwischen ihnen sieht man die unteren Appendices, die sehr spitz sind und fast bis zum Mittelfortsatz hinaufgehen. In ihrer Mitte scheint ein Höckerchen zu stehen.

Ich habe D. Tureieus zuerst nach e’nem mir nicht mehr vorliegenden Stücke Fridvaldskys aus der Türkei aufgestellt (Stett. Zeit. XIX p. 129). Meine genaue Zeichnung stimmt auch für die jetzt vorliegenden Stücke, nur finde ich den kleinen Mittelfortsatz am Ende «des Leibes nicht angegeben, auch haben den Flügeln die schwarzen Punkte gefehlt. Später (Wiener Monatsschr. VII p. 199) habe ich die Art irrig wieder mit D. Nevadensis vereint. Ueber die sicheren Rechte der Art ist jetzt kein Zweifel möglich, obwohl das Weibchen mir noch unbekannt ist. Ich vermuthe aus der angegebenen helleren gelben Färbung, dass D. Parthenopaeus zu dieser Art gehöre, doch liegt mir Costas Abbildung und Beschreibung auch nicht mehr vor.

Die von mir beschriebene Art aus Ceylon D. Nietneri

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ist von allen bestimmt verschieden durch viel stärkere Be- haarung und viel längere Fühlerzähne. Ein einzelnes kleines Stück aus Ceylon zeigt in den Afterklappen Differenzen, die aber doch vielleicht nur zufällig durch Druck entstanden sind, so dass ich vorläufig die Art nicht absondern möchte. Es sind nämlich die Afterklappen quer eingekniffen, während sie bei D. Nietneri denen von D. Nevadensis nicht‘. unähn- lich sind.

Osmylus Latr.

1. C. ehrysops L., maculatus Alt-Castilien Ende Juni (Staud.); St. Ildefonso Anfangs Juli (Piet.). Es liegt mir von dieser Art eine bedeutende Zahl aus den verschiedensten Fundorten vor: Ostpreussen, vom Rhein, Hamburg, Mähren, Oesterreich, Schweiz, Frankreich, Balkan, Spanien, Sieilien, Corsica, Syrien, Caucasus. Ich erwähne dies vorzüglich, weil die mir vorliegenden Stücke die sehr differente Zahl, Form und Farbe der Flügelflecken beweisen. Aus dem Norden und Süden liegen mir vom selben Fundort sehr lebhaft und stark gefleckte und wiederum fast ganz ungefleckte Thiere vor.

Megalomus Rbr. :

1. M. tineoides Rbr. Andalusien 20. Febr. (Staud.) ein Männchen, das mit Ramburs Beschreibung durchweg überein- stimmt.

Hemerobius L.

1. H. nervosus F. Rambur, Rosenhauer, Pietet in Gra- nada und Alt-Castilien.

2. H. pygmaeus Rbr. Andalusien Ende Juni (Staud., Piet.).. Das einzige unvollständige und nicht ganz ausgefärbte Stück von Staudinger ist von denen aus Mittel- und Nord- Europa nicht verschieden. Es giebt aber hier so verschieden- artig gefleckte und ganz ungefleckte Stücke, deren. letztere zumeist etwas grösser sind, dass ich noch nicht sicher bin, ob hier nicht zwei Arten vermengt werden. Auch Hemero- bius parvulus Rbr. vermag ich nach der Beschreibung nicht sicher von H. pygmaeus zu trennen.

Chrysopa Leach.

Von Staudinger sind nur drei Arten gesammelt; Pictet hatte gerade dieser Gattung eine vorzugsweise Auimerksam- keit zu schenken beschlossen. Die zahlreichen Arten bilden den Glanzpunkt seiner Arbeit.

1. C. stigmatica Rbr. Andalusien (Staud., Piet., Rbr.). Staudinger hat zwei Männchen gesammelt, wenigstens halte ich die Stücke mit gespaltener Afterklappe dafür. Interessant

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ist, dass diese Art nach einem Stücke meiner Sammlung auch in Syrien gefunden wird.

2. 'C. Guadarramensis Piet. p. 65 t. 6 f. 1-4. Pictet hatte ein Stück im Juli bei St. Ildefonso (Granjas) gefangen, Staudinger in Alt-Castilien Ende Juni zwei Stücke. Alle sehen so aus, als ob sie noch nicht völlig ausgefärbt wären. Diese Art ist sehr interessant, und Pietets Beschreibung um- fassend. Die Abbildung der Fussklauen ist insofern nicht ganz richtig, als die von dem gekrümmten Zahn überragte Basis einen scharfen rechten Winkel bildet, auch der freie Rand gerade und nicht wie in f. 4 ausgerandet ist. Ich finde wenigstens so die Bildung bei Staudingers Stücken und in der Figur, die ich bei der Untersuchung von Picteis Exem- plar gemacht habe. ‚Der Form der Hinterleibsspitze nach halte ich die drei untersuchten Stücke für Männchen. Sehr wahrscheinlich sind mehr ausgefärbte Stücke viel dunkler. Die Beschaffenheit der Flügel zeigt, dass Staudingers Stücke erst kürzlich ausgeschlüpft sind. Die Unterschiede. von C. pallens erwähne ich dort.

3. C. pallens Rbr. Um die Unterschiede mit der vori- sen Art genau festzustellen, erbat ich mir von Selys die Type zur-Ansicht, welche Rambur Faune d’Andalousie t. 9 f, 9. abgebildet, in seiner Hist. Neuropt. p. 425 beschrieben hat. Rambur erwähnt ausdrücklich, dass er nur dies eine Stück gefangen habe. Es ist dasselbe, welches auch Schnei- der für die Beschreibung und Abbildung Chrysop. p. 104 t. 32 vorgelegen hat. Da ich in der Deutung des Thieres von Schneider abweiche, so erlaube ich mir, das genaue Detail anzugeben, in welchem die Abbildung von Schneider mit der Type nicht übereinstimmt. Die Farbe ist wesentlich zu gelb; Thorax, Kopf und die Basis der Flügeladern sind vielmelir blassgelb mit röthlichem Anflug, ähnlich den Früh- jahrs-Stücken von C. vulgaris. Ramburs Worte „d’un roux jaune un peu verdätre“ sind zutreffend. Die Oberflügel haben nicht „priores venulae subcostales totae, reliquae maxima ex parte nigrae*, womit die Abbildung übereinstimmt, sondern die beiden ersten Queradern hellgelb, die dritte bis achte schwarz an der Costa gelb, die neunte und zehnte nur an der Basis schwärzlich. Auf dem rechten Flügel sind die achte und neunte kaum, die zehnte gar nicht schwarz gelärbt. Alle folgenden zwanzig Queradern sind gelblich. Das „venu- lae priores sectoris primi*, d. h. die beiden ersten, nicht wie in der Abbildung die vier ersten, sind fast ganz schwärzlich. Die venae subeubitales und die drei letzten venae postcostales sind ganz, schwarz. Die Zahl der venae gradatae beträgt

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rechts 8 und 12, links 9 und 11, womit‘ die Abbildung bei- nahe übereinstimmt.

Bei den Unterflügeln sind die venae subcostales ganz, die venae-sectoris secundi zur Hälfte schwarz wie in der Abbildung. Dagegen ist in selber fast die Basalhälfte des ersten Sector irrig schwarz gefärbt. Die Beschreibung er- wähnt dies nicht, und bei der Type ist nur der Anfang bis zur Hälfte der ersten darunter liegenden Zelle, also etwa 4 mill. lang, schwärzlich. Die Zahl der venae gradatae ist 6 (oder 5) und 1!, beinahe wie in der Abbildung. Die Cilien der Adern sind ziemlich lang und dicht, schwarz wie in der - Abbildung, während die Beschreibung sie pallidae nennt. Die der Abbildung und Beschreibung gegebene dunkle Färbung der Schenkel der Hinterfüsse ist nur zufällig durch den über der Nadel ausgetretenen Saft bewirkt, wie schon daraus ersicht- lich, dass bei den Mittelfüssen der eine Schenkel hell, der andere dunkel gefärbt ist. Auch habe ich bei einigen Stücken bekannter Arten Aehnliches beobachtet. Der Prothorax der Type ist stark gequetscht und sieht deshalb breiter aus, als er wirklich ist. -

Nach genauer Untersuchung der Type von U. pallens finde ich kein irgendwie specifisch wichtiges Merkmal, wel- ches diese Art von C. septempunctata Wesm. trennt. Letztere Art variirt, wie schon Schneider anführt, beträchtlich, theils in der Grösse, theils in der Färbung, Einige Stücke zeichnen sich durch lebhaft dunkelgraue Farbe des ganzen Körpers und viel schwärzeres Geäder aus, andere sind mehr gelblich und von C. pallens nicht zu trennen. Mir liegen von C. septempunctata Typen von Wesmael, Schneider, Brauer und Stücke aus sehr verschiedenen Gegenden Deutschlands vor. Zwei, die Pictet in Granada fing, unterstützen meine Ansicht nicht unwesentlich, da sie aus dem Vaterlande von C. pallens stammen. Die Zahl der venae gradatae ist bei C. septem- punctata veränderlich, oft grösser als die bei C. pallens an- gegebene. Die Form der Fussklauen ist überall gleich; sie sind gross, quadratisch, mit dünnem, sie überragendem End- zahn. Nach Schneiders Untersuchung der Type soll auclı Hem. Maurieianus Rbr. nicht von C. septempunctata zu trennen sein. Die Beschreibung enthält nichts, was dem widerspräche.

Es fällt also C. pallens mit C. septempunctata zusammen; Pietet fing im Juni von dieser Art zwei Stücke am Ufer des Xenil.

Pictet führt C. vittata Mesh: als Spanische Art auf, da Walker im Catalog des Brit. Mus. ein Exemplar aus M alaga eitirtt. Ich habe mir bei Durchsicht der Neuropteren des Brit. Museums angemerkt, dass das Stück aus Malaga nicht

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zu C. vittata gehöre, und M’ Lachlan hat mir dies neuerdings bestätigt. Das Stück ist klein und gehört wahrscheinlich zu einer der neuen von Piectet beschriebenen Arten. C. viitata muss also vorläufig aus der Liste der Spanischen Neuroptera gestrichen werden.

4. C. vulgaris Schn. Granada Juni, la Granja Juli (Pict.); Andalusien (Staud.). Ich habe 14 Exemplare unter- sucht. Obwohl ich an der Identität nicht zweifle, scheinen mir doch sämmtliche Stücke eine merklich kürzere Behaarung der Flügel zu haben, als die Stücke aus Nord- und Mittel- Europa. Dagegen finde ich bei mehrfachen Stücken dieser Art aus Cairo, Cypern, Kleinasien eine ähnlich kurze Be- haarung.

5...C. mierocephala Brauer. Vier Stücke Granada Juni, la Granja Juli (Piet.). Die von Brauer angegebenen Merkmale, besonders die beiden rothen Striche neben dem Munde, tren- nen diese Art gut von C. alba. Meine Type stimmt mit dem spanischen Stücken gut überein, ist jedoch noch blässer und der Prothorax seitlich nieht so dunkel als bei zwei Stücken aus Spanien.

6. C. nigropunetata Ed. Pict. p. 60 t. 8 f. 1—4. Gra- nada Juni gemein (Piect... Ich habe drei Stücke gesehen. Es steht diese Art der vorigen nahe, unterscheidet sich aber sofort durch die schwarzen Flecken auf Pro- und Mesothorax ; ‘bei einem Stücke fehlten selbe allerdings, ohne dass ich es von den andern zu trennen vermochte. :

7. C. viridana Schn. Zwei Stücke aus Granada Juni und Eaux bonnes in den Pyrenäen Juli en.

8. C. geniculata Ed. Pict. p. 62 t. 7 £.5—8. Granada Juni; ein einzelnes Stück.

9. C. Meyeri Ed. Pictet pag. 62 tab. 8 f. 5—8. Eaux bonnes Juli.

10. C. aspersa Wesm. Granada und San Ildefonso;

. 3 und 6 Schn. Granada.

wen mir Pietets Typen vorlagen, habe ich Folgendes an- gemerkt. Bei Bestimmung der europäischen Arten mit einem schwarzen Punkte zwischen den Fühlern und einem 'schwarzen Punkte an der Wurzel der Oberflügel kommen folgende Arten in Betracht: C. prasina, aspersa, Zelleri, abdominalis, ventralis. Die letzte Art ist leicht durch den schwarzen Bauch zu unter- scheiden und meines Erachtens irrig von Pietet mit C. aspersa vereinigt. C. Zelleri ist durch die beiden schwarzen Punkte auf dem Scheitel zu trennen. C. abdominalis Brauer ist mir noch immer eine zweifelhafte Art. Die braunen Punkte auf dem Abdomen sind wahrscheinlich ohne Belang, da sich je nach Alter und Fütterung ähnliche Zeichnungen bei C. vul-

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garis bilden. Ich besitze zwei Typen von Brauer. Eine ältere aus Riva ist zweifellos die von Pictet als C. aspersa beschrie- bene Art, und Brauer war damals selbst in Zweifel, ob es nicht C. aspersa sei. Eine mir später mitgetheilte T'ype ist sehr verschieden, viel grösser, mit zwei Punkten auf dem Scheitel und bestimmt nicht die von Pietet beschriebene Art. C. aspersa Wesmael ist die ©. coerulea Brauer, wozu Brauer noch C. prasina Burm. als Synonym zieht. Ich vermag spe- eifische Unterschiede zwischen den Spanischen, Italienischen und den Stücken aus Mittel- und Nord-Europa von C. aspersa nicht zu ermitteln, obwohl die ersteren durchgängig kleiner und ihre Flügel stärker gefleckt sind. Die venae gradatae variiren in Stellung und Zahl bei den Stücken aus Spanien unter sich wesentlich. Ich bemerke übrigens, dass bei der Art, die ich für C. prasina .halte, die Adern fast schwarz sind. Immerhin scheint es gerechtfertigt, die Spanischen Stücke als sehr prononeirte Abart zu beschreiben.

11. C. ventralis Curt. San Ildefonso Juli (Piect.).

12. C. thoraeica Ed. Pict. p. 67 1.6 f. 9—12. Granada Juni (Piet.).. Der Name ist aber schon vergeben.

13. C. Zelleri Schn. Granada Juni (Pict.). Bei dem einzigen Stücke steht der dunkle Strich auf dem ersten Füh- lergliede oben, während er bei meinen Typen stets aussen steht.

14. C. celathrata Schn. Granada Juni, Eaux bonnes Juli (Pict.).

15. C. Granadensis Ed. Piet. p. 69 t. 6 f. 5—8. Ein Stück Granada Juni (Piet.). Steht der C. clathrata nahe; Gesicht mit zwei rothen Querbinden, Kopf oben roth gefleckt; erstes Fühlerglied aussen mit rothem Strich; Prothorax seit- lieh und oben roth gefleckt; Adern kurz und sparsam behaart, Zellen weitmaschig.

16. C. riparia Ed. Piet. p. 69 t. 7 f. 9—12. Xenil Juni, Eaux bonnes Juli (Pict.). Aehnelt der C. viridana, ist aber kleiner, Taster dunkler, die Flecken auf dem Prothorax verschieden. Gesicht seitlich mit rothem, mitunter undeut- liehem Halbmond unter den Fühlern und zwei dunkeln Punkten. Das Stück aus Eaux bonnes ist in Färbung etwas verschieden, auch fehlt inm die gelbe Rückenbinde; sonst ist es nicht zu trennen.

17. C. monticola Ed. Piet. p. 70 t. 7 f. 1—4. Eaux bonnes Juli (Picet.).

"18. C. Burmeisteri Schn. Granada Juni (Pict.).

19. C. Genei Rbr. Granada Juni (Pict.).

20. C. venosa Rbr. Granada Juni (Pict.)

21. C. Italica Rossi. Spanien (Rbr., Rosenh.).

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| Familie Panorpidae.

PanorpaL.

1.: P. meridionalis Rbr., Ed. Pict. p. 83 t. & f. 9—12. San Ildefonso Juli (Pict.), Andalusien (Staud.).

Reise von Dr. Heinrich Dohrn. he

Da ich seit Veröffentlichung meines Reisebeiichts über die Insel San Nicolao durch klimatische Krankheit gezwungen die vollständige Ausführung meines Planes habe aufgeben und nach Europa zurückkehren müssen, jedoch beabsichtige, über meine Reise allgemeinere ‚Mittheilungen zu machen, so er- laube ich mir, im Folgenden den Lesern dieser Zeitung einen Abschluss zu den früher abgedruckten Auszügen aus meinem Tagebuch zu geben.

Von San Vicente aus begab ich mich am 2. März nach Santhiago, der grössten Insel der Gruppe, die zugleich Sitz der Regierung ist. Die weissen Einwohner dieser Insel haben einen so zweifelhaften, oder eigentlich unzweifelhaften Ruf, dass man in San Vicente durchweg abgelehnt hatte, mir an ' einen derselben Empfehlungen zu geben; glücklicher Weise hatte ich bereits früher die Bekanntschaft des hier residirenden amerikanischen Consuls, gemacht und fand bei ihm die er- betene Aufnahme.

Die Hauptstadt, Porto Praya, in portugiesischem a schmack erbaut, liegt an der Südseite der. Insel, im Grunde einer kleinen Bucht, auf einer, tafelförmigen Erhebung, die von der grossen dürren Fläche des sanzen südlichen Theils der Insel durch eine tiefe Schlucht getrennt wird, in der Cocospalmen, Orangen, Bananen und etliche Gemüse ange- pflanzt sind. Trotz dieser Vegetation ist der Anblick dieser Gegend öder und trostloser, als die sterilen Thäler und Berge von San Vicente, weil es "sich hier um eine flache, weit- gestreckte Ebene” handelt, in der alle Abstufung der Farben fehlt, die den gebirgigen Gegenden einen eigenthümlichen Reiz verleiht. Nur der bläulich dunstige Hintergrund der Gebirge, die sich im Centrum der Insel erheben, brachte einige Abwechselung in die rothbraune Monotonie., Die mei- sten Stellen dieser Ebene waren mit einem Filz von Heu bedeckt, das nun schon seit zwei Jahren, in denen kein

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Tropfen Regen gefallen war, als einziges Futter der kümmer- lichen Rind- und Ziegenheerden diente, die hie und da sicht- bar wurden. : Vereinzelt findet sich auch ein acacienartiger Baum, der ein schönes Denkzeichen für die Gewalt und Rich- tung des Passatwindes abgiebt; alle Aeste. und Wipfel stehen in der: Richtung von Nordost zu Nord nach Südwest zu Süd. Nur wo ein die Ebene etwas überragender Hügel sie schützte, hatten sie sich dem Einflusse des Windes zu entziehen ver- mocht,; waren auch grüner, da sie nicht von dem fortwährend aufwirbelnden rothen Staube bedeckt wurden. |

In Folge der langen Dürre ‚herrschte entsetzliche, Hun- gersnoth auf dieser und den Nachbarinseln, die mehr als den dritten Theil der. Bewohner schon hinweggerafft hatte und auch in diesem Jahre weiter wüthen musste, da wiederum die Ernte bis auf unbedeutende Spuren ausblieb. Man theilte mir mit, dass ganze Distriete im Innern verlassen seien, und dass in den noch bewohnten die Begriffe von Eigenthum so zweifelhaft geworden, dass es ratbsam wäre, wenn ich mich aul die Excursionen beschränkte, die in einem Tage von der Stadt aus gemacht werden könnten. ; Ich hatte damals keinen. Grund, an den mir gemachten Schilderungen und Rathschlägen zu zweifeln; erst später ist, mir klar geworden, dass es Tendenz der Portugiesen in ihren Colonien ist, möglichst Fremde von deren Besuch abzuschrecken, weil allerdings das Meiste, : was ‚dort geschieht, das Tageslicht zu scheuen hat. Ich, habe. ‚mich aber seitdem überzeugt, dass nur Portugiesen von den Farbigen in ihren Colonien zu fürchten ‚haben; ich selbst habe sie stets entgegenkommend gefunden und ‚auch bei den Aermsten nie, über Ungastlichkeit oder. Prellerei zu klagen gehabt, wie ‚das gegenüber den Portugiesen meistens, der Fall war. Diese sehen. den: Aufenthalt, in. .den ‚Colonien nur als Gelegenheit an, rasch’ Geld zu gewinnen, ‚und scheuen mit, den seltensten Ausnahmen kein Mittel, ;um; zu. diesem Zweck zu gelangen, saugen also die Einwohner nach Kräften aus. An vielen Stellen habe ich auch von: letzteren .den Wunsch ‚gehört, von irgend einer andern europäischen Macht annectirt zu werden, um aus, diesem unerträglichen Verhält- niss Erlösung zu finden. '

leh besuchte die Thäler San Domingo, Trinidad, San Martino und Ribeira grande, von denen das erste dem Cen- trum der Insel am nächsten den erfreulichsten Anblick darbot. Der, Bach enthielt reichlich Wasser, und in Folge der sorg- iältig gehaltenen Berieselung contrastirten die grünen Zucker- und, Maisfelder wohlthuend mit dem durchrittenen rothbraunen Plateau, . Gleich beim Eintritt in das Thal sah ich die ersten wilden Affen, die in grösster Eile sich aus dem Staube machten,

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in den Bäumen trieben viele kleine Vögel ihr Wesen, darunter der schöne Eisvogel von den Capverden mit glänzend hell- blauem Gefieder, dessen Hauptbeschäftigung im Fange von. Macrolepidopteren und grösseren Ortloptern besteht; roth- schnäblige Bengali’s, die in Schaaren von einem Baum zum andern flogen, lärmend und zankend wie unsere Feldsperlinge, waren die ersten Vorboten afrikanischer Fauna; dazu fand sich hernach Fulgora tenebrosa Fabr., eine goldglänzende Aspidimorpha und ein paar andere Repräsentanten tropischer Formen; einzelne kolossale Baobabs hoben die schlanke Grazie der Cocospalmen heraus, doch die an den Bergseiten dichten Euphorbien, die üppigen, mit Früchten beladenen Orangen- bäume liessen nicht vergessen, dass man nur am Eingange der Tropen befindlich sei. Bald nach unsrer Ankunft lud ein eingeborner Besitzer uns ein, in seinem Hause es uns bequem zu machen und bei ihm zu übernachten. Das wurde dankbar angenommen; so viel meine mangelhafte Kenntniss des Portugiesischen zuliess, unterhielten wir uns über die trau- rigen Verhältnisse, wobei er äusserte, „dass in seinem Thal, dem fruchtbarsten der Insel, die Einwohner durch die Hun- sersnoth höchstens deeimirt worden seien; er habe allerdings viel zusetzen müssen, um ein so „günstiges“ Resultat zu er- reichen“.

Die andern Thäler sind eigentlich nur wuldenförmige Auswaschungen der Südebene; man nimmt sie erst wahr, wenn man beinah über irgend einen schroffen Felsrand hinein- stürzen kann; die Thalsokle ist bebaut, aber nur dürftig an Production, ohne jeden landschaftlichen Reiz, mit Ausnahme von Ribeira grande, das eine pikante Zuthat durch die Ruinen der alten Hauptstadt bekommen hat, unter denen stattliche Bauwerke gewesen sind, Zeugen davon, dass nicht immer das Leben und Treiben hier so elend und jammervoll gewesen wie jetzt. Dort ‚brachte ich im Hause eines alten Mulatten eine Nacht zu, der während der letzten zwei Jahre durch Hunger acht Kinder verloren hatte; der einzig Ueberlebende war seit einigen Jahren an Bord eines amerikanischen Wall- fischfahrers; sonst hätte er wohl des Loos der übrigen ge- theilt.

Aehnliches hörte und sah ich bei jedem Schritt, und ich war in der That froh, diesem Elend aus dem Wege zu gehen, als mir der Gouverneur Platz auf einem kleinen Kriegs- Schooner anbot, der mich am 17. März nach $. Vincent zurückbrachte. Da meine Ausbeute in Folge der Witterung von einem Tage zum andern immer dürftiger wurde, so ent-. schloss ich mich, bis zum nächsten Septembeı, in dem wahr- scheinlich Regen fallen sollte, die Capverden zu verlassen;

305 am letzten März ging ich an Bord des „Lincolnshire* und nahm Passage bis San Thome. Die Reise verlief recht an- genehm; in unsrer Kajüte waren wir nur vier Passagiere, ein Portugiesischer Beamter, ein weisser Rabe, der in Worten und Thaten uneigennützig und zuverlässig war, ein französischer Arzt, mein holländischer Begleiter und ich; bei den Mahlzeiten vertrat der englische Kapitän die fünfte Nation. Da jeder von uns einige Bücher mitführte, so hatte ich ‘mich’ nicht über monotone Lecture zu beklagen; unter den nautischen Werken des Kapitäns fand ich eins, das eine auch für die Leser dieser Zeitung interessante Stelle enthält. Es ist: The African Pilot published by order of the Lords commissio- ners of the Admiralty; die Stelle (Part I pag. 204) lautet in wörtlicher Uebersetzung: „Wenn man innerhalb einer Meile windwärts von der Küste der Bucht von Benin liegt, so bringt, besonders bei Nacht, die Landbrise oft etliche ver- irrte Schmetterlinge an Bord; aber der merkwürdigste ento- mologische Besucher des „Avon“ war des Nachts die „Giraffen- srille*; so wurde sie vom Kapitän genannt wegen der Form ihres Kopfes, langen Nackens und ihrer Haltung. Sie hat sechs Flügel, deren äussere den Flügeldecken eines Käfers gleichen; die mittleren sind von zartem, lichtem Grün und das unterste Paar von feinem Nesselwerk. Ihre Höhe beträgt 5 Zoll; sie hat sechs lange Beine, deren erstes Paar dicht unter dem Halse sitzt und zur Vertlieidigung zu dienen scheint ete.* Ich glaube nicht, dass Westwaod dies von der Admi- ralität anerkannte sechsflüglige Ungeheuer in seine Phas- midenmonographie aufgenommen hat; auch ist es mir nicht ge- lungen, eines solchen habhaft zu werden.

Die Abwesenheit von Damen ermöglichte mir, jeden Morgen auf dem Verdeck ein erfrischendes Bad zu nehmen und dann bis zur Frühstückszeit so wenig als möglich costü- mirt mein Leben zu geniessen; bei der während des Tages herrschenden Hitze war von Genuss natürlich keine Rede, und erst nach Sonnenuntergang wurden wir wieder munter. Von da ab bis Mitternacht konnten ‚wir ziemlich regelmässig auf prachtvolles Wetterleuchten und Blitzen um uns her rechnen, doch nur einmal überfiel uns ein Tornado in vollster Schönheit, ein Schauspiel, das ich hernach am Lande zwar noch stärker, aber nicht so herrlich wieder gesehen habe.

Am 16. April kamen wir auf der Rhede von Sta. Anna de Chaves, der Stadt von San Thome, an. Wie die' meisten Portugiesischen Colonialstädte ist auch diere auf die sumpfigste und vielleicht ungesundeste Stelle der Insel gebaut; sie besteht aus einer ziemlich unregelmässig zerstreuten grossen Zahl meist kleiner, unansehnlicher Häuser, zwischen denen Ruinen

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grosser Steinbauten und Trümmerhaufen von früherer: Blüte Zeugniss ablegen. Sklaven und Zucker waren die beiden Artikel, welche früher die Insel reich machten; von ersteren bestanden hier Depots, die den amerikanischen Händlern das Geschäft des Befrachtens eines Schiffes mit „schwarzem Elfen- bein“ erleichterten; heutzutage besteht nur noch die Einfuhr von der Küste, trotzdem Portugal längst der Coalition gegen den Sklavenhandel beigetreten ist. Die Zuckerplantagen auf San Thome und Prineipe wurden auf Befehl Dom Joao’s VI. zerstört, als dieser vor Napoleon geflüchtet den Brasilischen Zuckerhandel durch Zerstörung dieser Concurrenz zu: heben sedachte. In neuerer Zeit hat man: sich dem Kaffebau zu- gewandt, der so ausgezeichneten Ertrag giebt, dass San Thome jetzt schon. die einträglichste aller Portugiesischen Co- lonien geworden ist. Meines Bleibens war nur sehr kurze Zeit; die Einmüthigkeit in schnöder Behandlung ging soweit, dass ich schliesslich froh war, in einer leerstehenden hölzer- nen Baracke, die der letzte Besitzer wegen Baufälligkeit ge- räumt hatte, vor dem Regen ein Unterkommen zu haben, ‚auf die Gefahr hin, bei einem Tornado mich doch plötzlich unter freiem Himmel zu befinden. In Folge der eigenthüm- lichen Münzverhältnisse konnte ich mich auch nicht mit Le- bensmitteln versehen, da mir von den grösseren Kaufleuten Niemand das auf dem Markte allein geltende Kupfergeld gegen englisches Gold wechseln woilte; hätte sich nicht der von Prineipe anwesende französische Consul, Herr Burnay, meiner angenommen, so hätte ich mitten in der Stadt mit genug Geld in der Tasche faetisch hungern können. Ich nahm des- halb mit Freude seine Einladung nach Principe an, wohin wir nach ein paar Tagen überfuhren. /

Hier lag nun ‚die Sache anders; ich war unter dem Schutze der Tricolore, in einem bequemen Hause, fand die nöthige Dienerschaft, die stets für genügenden Vorrath von Lebensmitteln sorgte, und konnte mit voller Sicherheit und. Gemüthsruhe meine Exeursionen machen. Und das that ich mit um so mehr Genuss, als Prineipe eine so schöne Insel ist, dass ich täglich eine grössere Freude daran. hatte, mich in ihre tropische, üppige Herrlichkeit zu vertiefen.

Die Stadt ist in der Tiefe einer schmalen Bai errichtet, die nach Nordost offen zu beiden Seiten von einem etwa 500--600' hohen Bergzuge eingefasst wird, mit zahlreichen Vorsprüngen und Buchten, und fast den Character eines Gebirgsee’s hat, der nur nach heftigem Wehcn in eine für einen Binnensee zu starke Bewegung geräth. An vielen Stellen hängen Aeste und Zweige bis ins Meer hinab, von den nächsten Nachbarn gedrängt, die ilımen durch stärkere

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Kronen den Platz genommen haben, sich nach oben auszu- dehnen; die schlanken Stämme der Palmen: mit ihren von jedem Hauch graciös bewegten Wedeln contrastiren mit ihrem lichteren Grün gegen Leguminosen verschiedener Art, gegen riesige Baobabs mit. Massen dunkelgrünen Laubes, mit Lianen durchwebt und zu diehten Gehegen verflochten; darunter ist dichtes Gedränge von Guyaven, Bananen, hie und (da einer srösseren Zahl von Cacaobäumen, hohen Gräsern, Farren, Baumwolle, die ein für, das Auge ebenso anmuthiges, wie für den Körper schwer durchdringliches Gewirr aller Schattirungen und Formen: von Grün bilden. Wo der Fels den Bäumen nieht hinreiehenden Boden gewährt, ist er mit Gestrüpp' von Gossypien, Mimosen, Gräsern, Farren, Caladien erfüllt und von Convolvulaceen durchzogen, und ausser senkrechten Wän- den ist kaum eine Stelle kahl von Vegetation. Dringt man nun weiter nach Süden vor in das ansteigende Gebirgsland, so wird die Scene immer grossartiger; die freiliegenden Fels- blöcke nehmen an Grösse und Zahl zu, die hohen Waldbäume werden dichter, Gestrüpp und Unterholz können im Halbdunkel keine Kraft mehr gewinnen, die Schluchten werden steiler, und freiere Durchblicke auf den Kämmen gewähren einmal Aussiehtspunkte zurück nach der See und voran auf die selt- samen Gebirgsformen, die Picos. Unvergesslich wird mir ein Punkt nahe der. Westküste bleiben, von dem aus man einen Blick über die grosse westliche Bai hat; "nachdem man Schluchten und Bergkämme überstiegen, einige Bäche durch- watet und dunkeln Wald durchkreuzt hat, tritt man aus der Dämmerung auf einen freien Vorsprung, der alle Superlative der Bewunderung vollkommen rechtfertigt. Man steht fast über dem Meer, das im. weiten Bogen gegen Süden von den Gebirgen umgeben in die Form einer ‚grossen halbrunden: Bai geengt ist; zur Rechten dehnt es sich in seine Unendlichkeit aus. Ganz zur Linken hat,man die Kuppel des Pico de'Camarao, dahinter den stumpfspitzigen Pico de Papagaio mit schroffen und kahlen Felsabstürzen, von dessen Fusse sich das unter uns befindlichetiefe Thal herzieht, uns gegenüber steht eingewaltiger Fels, wie ein vierkantiger Thurm, oben flach, mit hohen Bäu- men bedeckt, daneben eine etwas niedrigere dünne Nadel, etwas nach der Seite geneigt, dahinter waldbedeckte Kuppeln und Gipfel, vor uns. Eingangs der Bai ein isolirter: Kegel, überragt von einem.breiten, leicht geschwungenen Bergrücken, der den Süden der Bai begrenzt; eine Senkung: trennt diesen von dem. dreispitzigen. westlichen Vorgebirge der Insel; in der Bai verstreut liegen kleine graue Klippen, hervorgehoben durch. schmale weisse Streifen ‘von Brandung, dazwischen leuchten gelbe sandige Uferstreifen mit grünen Rändern wech-

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selnd, die Picos sind zum Theil stets mit Wolken verbrämt, oder ihre kahlen Wände glitzern in der Sonne von feuchten Niederschlägen ich will nicht versuchen, mein Schwelgen im Anschauen dieser Herrlichkeit zu schildern.

Dass ich der Verführung nicht widerstehen konnte, zu jeder Tageszeit und Witterung in soleher Umgebung umher- zustreifen, ist begreiflich; dass ich, wie jeder Neuling in den Tropen, dabei meine Kräfte sehr überschätzte, sollte mir leider bald genug klar werden. Nach weniger als vier Wochen packte mich das Fieber in einem heftigen Anfall, den ich jedoch so überstand, dass ich die Abnahme meiner Körper- kräfte nicht sonderlich merkte und diese Warnung trotz der Einreden landeskundiger Leute unbeachtet liess. Nun folgten sich die Anfälle in immer kürzeren Perioden, mit der körper- lichen Fähigkeit ging Lust und Mutlı zu allen Unternehmungen . von dannen, und schliesslich musste ich diesem Gegner das Feld räumen, als ich anfing zu fühlen, dass mein längeres Bleiben eine langsame Einbusse aller meiner Kräfte sei, deren Ende in jenen Gegenden bekannt genug ist.

‘Meine Sammlungen sind dadurch natürlich sehr hinter meinen Wünschen und Erwartungen zurückgeblieben, besonders die entomologische Partie, für die es mir nicht gelang, Ein- geborne zu interessiren; zum Beispiel waren sie nicht zu be- wegen, mir Crustaceen, Lucaniden oder Prioniden anders als mit abgerissenen Köpfen oder Zangen zu bringen, und kleinere Arten übersahen sie gänzlich. Auch war die Jahreszeit un- günstig; September bis Januar sind die Monate, in denen die die meisten Inseeten entwickelt sind, und gerade im September musste ich das Terrain räumen; so habe ich keine Buprestis, nur eine wahrscheinlich unbeschriebene Cetonie gefunden. Ich denke gelegentlich über einige meiner mitgebrachten Inseceten nähere Mittheilungen zu machen.

Das Dampfschiff, auf dem ich Prineipe verliess, um nach den Capverden zurückzukehren, kam bereits mit zerbrochner Maschine an; die Verpflegung an Bord war elend, die ge- wöhnlichsten Medieamente gegen die elimatischen Krankheiten, an denen beständig Jemand unter Passagieren oder Mannschaft leidet, fehlten, und mein Zustand wurde täglich bedenklicher, so dass ich froh war, noch Sanct Vincent zu erreichen, wo ich von meinem Freunde Consul Miller und den mit mir gleichzeitig angekommenen Landsleuten an Bord preussischer Kriegschiffe im Laufe mehrerer Wochen soweit hergestellt wurde, um ohne Gefahr die Rückreise nach Europa antreten zu können. Vor ‘meiner Abreise hatte ich noch den Schmerz, auf eine freundschaftliche Einladung Wollaston’s verzichten zu müssen, der mit Herrn John Gray in dessen Yacht einige

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der Inseln entomologisch untersuchen wollte, und mich zum Anschluss aufforderte. Erst seit mehrmonatlichem Aufenthalt in Europa ist mein Körper wieder so beschaffen, dass ich ihm die Anstrengung einer grösseren Excursion zumuthen kann.

Vereins- Angelegenheiten,

Die Sitzung am 10. April bot ‚nichts für auswärtige Mit- glieder: Interessantes. In der Sitzung am 7. Mai wurde: mit- getheilt, dass unser durch seine ausgezeichnete Sammlung europäischer Lepidopteren in weiten Kreisen berühmtes Mit- gslied, Herr Stadtrath Gruner in Leipzig am 22. Januar d. Jahres dort verstorben ist. Von Herrn Dr. Staudinger ist ihm ein Nachruf gewidmet worden.

In den Verein wurde aufgenommen: 5

Herr Dr. Steudel, Salinenarzt in Kochelsdorf (Wür- temberg). |

Der unterzeichnete Präsident zeigte an, dass er im Begrift stehe, eine kleine Reise nach Holland, Belgien und England anzutreten, von welcher er gegen Ende des Monats wieder heimzukehren hofft. Wegen der Administration der Vereins- Angelegenheiten, Herausgabe der Zeitung (deren drittes Heft bereits unter der Presse ist,) sind die erforderlichen Vorkeh- rungen getroffen. Dr. C. A. Dohrn.

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Einige Worte über den verstorbenen O0. Gruner in Bee ö von Dr. ® Staudinger in Dresden.

Kaum hatte der Tod den hochgeachteten Senator von Heyden fortgerafit, so entriss er uns wenige Tage später einen unserer ältesten und eifrigsten Lepidopteren - Sammler, den Stadtrath Otto Gruner in Leipzig, der daselbst am 22. Januar 1866 früh 5 Uhr seine irdische Laufbahn beschloss. Geboren in Leipzig am 12... Juli 1799, kam er. 1814 nach Lyon, wo er zwei Jahre, blieb, und zuerst anfing, eifrig Schmetterlinge zu sammeln. Von Lyon machte er, die Reise nach Leipzig durch die Schweiz: zu. Fuss zurück,,' begleitet von einem Pudel, der ihn am Einsammeln der Schmetterlinge hinderte, da er lahm wurde und sein ‚mitleidiger Herr ihn grosse Strecken lang trug. In ‚Leipzig trat Gruner in die von seinem Vater begründete Engros-Handlung.,. Firma: : Carl Gruner, ‚ein, deren langjähriger Chef er später wurde, das Geschäft dureli seine Umsicht und Thätigkeit in bedeutenden Flor, bringend. . Als Bürger zeichnete er sich so aus, dass er zum. Stadtrath in Leipzig, und später zum Abgeordneten für die sächsieche Kammer erwählt wurde, wo er besonders für die Handelsintevessen Sachsens wirkte. Trotz dieser vielfachen Thätigkeit war er fortwährend ein sehr eifriger Sammler, und betrieb alljährlich das Eıziehen vieler bei Leipzig vor- kommenden Lepidopteren, die er sich in den leizten Jahren durch Leute, die fast ausschliesslich für ihn sammelten, ver- schaffte. So zog er namentlich Pleretes Matronula, Cossus Terebra, Stauropus Fagi, und die bei Leipzig vorkommenden Notodontiden in grosser Menge. Besonders aber unterstütze er von 1838 an die Familie Kindermann, speciell den uner- müdlichen Albert Kindermann auf dessen vielen und weiten. Reisen auf das Allerzuvorkommendste durch fortwährende Geldvorschüsse. Allerdings erhielt er dadurch von Kinder- mann ganz ausgezeichnete Sachen, die jedenfalls den Haupt- werth seiner hinterlassenen Sammlung ausmachen. Es liegt mir die fast vollständige Correspondenz des alten Kindermann, sowie seines Sohnes Albert mit dem verstorbenen Gruner vor, woraus sich ersehn lässt, dass Kindermann durch ihn manche Tausende von Thalern erhielt. Wo sich irgendwo sonst die Gelegenheit dazu bot, suchte er seine Sammlung zu ver- grössern, und hinterliess so eine der reichsten Sammlungen von Lepidopteren Europa’s und der angrenzenden Länder.

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Seine Sammlung umfasst an Arten circa 360 Rhopaloceren, 160 Sphingiden, 230 Bombyeiden, 830 Noctuiden und 550 Geometriden; im Ganzen also eirca 2180 Macrolepidopteren, wozu etwa noch an:2000 Mierolepidopteren kommen. Sehr viele Arten sind in einer Reihe von Exemplaren vertreten; ausser grossen Seltenheiten befinden sich noch verschiedene neue Arten in der Sammlung, unter andern zwei Arctien, die eine vom Ural. die andere vom Altai. Verschiedene Lepil- opteren sind bekanntlich nach ihm benannt; wir haben eine Anthocharis Gruneri, ein Seiapteron Gruneri, eine Gnophos Gruneraria; auch eine Noctua Gruneri, die allerdings einem älteren Namen weichen musste.

Der verstorbene Gruner war ein hochgewachsener Mann; bei meist ernstem und gemessenem Wesen machte ihn seine feine Weltbildung liebenswürdig. Vorzugsweise während der Landtagsperiode, wo er hier in Dresden wohnte, besuchte er mich häufig, und erzählte gerne von seinen Fangbegeben- heiten, seiner Raupenzucht, seinen Reisen nach Tyrol, Steier- mark und Kärnthen, welche Alpengegenden er vorzugsweise liebte. Er hat nie in seinem Leben eine grössere Krankheit gehabt, und wurde erst in den letzteren Jahren von leichte- rem Unwohlsein öfters befallen, wesshalb er einmal Teplitz besuchte. Im letzten Herbst klagte er mehrfach, und die Aerzte suchten den Sitz seines Leidens in der Lunge. Erst kurze Zeit vor seinem Tode wurde er wirklich bettlägerig und starb mit vollem Bewusstsein. Noch am Tage vor seinem Tode sprach er über seine Sammlung. Da sein hinterbliebener Sohn die entomologische Neigung seines Vaters nicht theilt, so vermachte er desshalb seine grosse, schöne Sammlung nebst Bibliothek dem Dresdener zoologischen Museum, da er seine Vaterstadt Leipzig sehon früher mit einer Lepidopteren- Sammlung beschenkt hatte,

Leider haben wir in Gruner einen ar wenigen Männer verloren, die, mit Glücksgüttern reich gesegnet, durch ihr reges Interesse und thatkräftige Unterstützung den entomolo- gischen Erforsechungen bedeutenden Vorschub leisten. Möge die Erde ihm leicht sein!

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Gelechia sepiella, n. sp. von

Dr. Steudel in Kochendorf.

Verfasser zog im verflossenen Sommer aus einer an Con- volvulus Sepium lebenden Raupe eine Gelechie, die er. nicht zu bestimmen wusste. Sie wanderte desshalb mit anderen Microlepidopteren vorigen Herbst zur Bestimmung nach Frank- furt an Herrn v. Heyden, der mit gewohnter Güte meine Miero- lepidopteren bestimmte, und mich zur wissenschaftlichen Be- schäftigung mit dieser Gruppe vielfach anregte, und reichlich aus dem Schatze seiner Sammlungen beschenkte. Acht Tage vor seinem für die überlebenden Entomologen so schmerzlich fühlbaren Tode erhielt ich ‘die betreffende Gelechia zurück mit, der Nachricht, ‚dass weder die Frankfurter Entomologen, noch. Herr Professor. Frey in Zürich, dem er das Thierchen zuschickte, dasselbe kennen, und dass letzterer es für eine neue Species. erkläre, die wohl wegen ihres Rippenverlaufs

in: die Nähe der Gelechia rufescens gruppirt werden müsste. Ich gebe desshalb in Folgendem die Beschreibung des Thiers und seiner Larve, und bemerke, dass ich 3 Exemplare aus der Raupe gezogen habe, wovon eines beim Spannen verun- glückte, und dass alle 3 keine wesentlichen Abweichungen in Farbe, Zeichnung, und Grösse zeigten.

Diagnose: Capite, palpis, alisque anterioribus einnamo- meis; alis anterioribus subacutis, elongatis, radice discoque concoloribus, apice dilutiore; punctis tribus disei nigris albo- notatis,. duobus oblique transversis ante, tertio post medium in Tena transversa; venis post cellulam nediagn nigro-squa- matis, margine nigro-punctato. 8°.

Zur näheren Beschreibung diene telacnden:

Kopf, Thorax, Palpen und Vorderflügel zimmtbraun; das zweite Palpenglied dureli stärkere oder glatt anliegende Be- schuppung verdickt, fast dreikantig, auf der inneren. Seite gelblich gefärbt, auf der äusseren und unteren Seite mit dunk- leren Schuppen untermischt; drittes Glied aufgerichtet, spitz, etwas dunkler, als das zweite, die Stirne überragend.

Antennen. °/, so lang als der Vorderflügel, beschuppt, selbbraun und dunkelbraun geringelt; die einzelnen Glieder treten auf der Unterseite, die zugleich zarte Cilien trägt, eckig vor, und geben das Bild einer Reihe kleiner in einander ge- schobener Trichter. Auf der Oberseite sind die abwechselnd hellen und dunklen Glieder je an ilırer Basis durelı eine viel hellere gelbliche Stelle ausgezeichnet.

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Augen ziemlich gross, Nebenaugen fehlen, Rüssel be- schuppt, Maxillarpalpen rudimentär. Gesicht und Stirne glatt, mit grossen gegen die Mittellinie convergirenden Schuppen bedeckt, deren grösste und hellste im Gesicht, die dunkleren und kleineren auf der Stirne und dem Hinterhaupte sind. Thorax und Schulterdecken anliegend beschuppt, mit den Vorderflügeln gleichfarbig.

Vorderflügel ziemlich spitz, lang und schmal, an Form

und Grösse denen der Gelech. populella gleichend, Costalrand sanft gebogen, Aussenrand schief, Afterwinkel abgerundet, Dorsalrand in der Mitte sanft eingebogen. Die Farbe ist matt zimmtbraun, gegen die Spitze durch eingestreute gelbliche Schuppen heller, namentlich an der Costa. Bei %, der Länge stehen zwei schwarze längliche Punkte, schie? untereinander, der untere der Wurzel näher, in der Flügelfaälte; beide sind mit einem weissen unvollständigen Ring umgeben. Gleich hinter der Flügelmitte, auf der Querader, in gleicher Richtung - mit dem oberen der vorigen Punkte steht ein 3ter grösserer, aber nicht so dunkelschwarzer Punkt mit einem ovalen weissen fast vollständigen Ring. Nach aussen hievon sind die Rippen- mit schwarzen Schuppen belegt; sowie auch die Rippenenden am Aussenrand, zuweilen auch vor der Flügelspitze am Vor- derrand schwarze Randpunkte tragen. Franzen wenig lichter als die Grundfarbe mit helleren Enden und einer wenig her- vorstehenden Theilungslinie. Hinterflügel breit und gross, trapezförmig, mit mässiger Ausbuchtung des Vorderrandes, die Spitze den Afterwinkel des Vorderrandes etwas überragend; Aussenrand etwas ge- schwungen, Afterwinkel einen grossen Bogen bildend; Hinter- rand zuerst dem Leibe parallel, dann nach einem Bogen dem Vorderrande parallel bis zum Afterwinkel. Farbe glänzend bleigrau mit dunkel durchscheinenden Rippen, Franzen seiden- glänzend lehmgelb mit grauer Theilungslinie.

Auf der Unterseite sind die Vorderflügel schwärzlich, die Hinterflügel auf der vorderen Hälfte ebenfalls, auf der hinte- ren weissgrau; sämmtliche Flügel glänzend. "Der Costalrand der Vorderflügel und die Spitze der Hinterflügel sind durch selbe Schuppen aufgehellt, und ausserdem erstreckt sich eine durch gelbe Schuppen gebildete etwas erhabene Leiste von den gleichfarbigen Franzen des Hinterflügels längs einer star- ken Falte in die Flügelfläche hinein, eine Bildung, wie sie meines Wissens bei anderen Gelechien nicht vorkommt.

Hinterleib: oben glänzend schwärzlich mit gelblichem After, unten mit zwei schwarzen Längsstreifen zu den Seiten der gelblichen Mittellinie, sonst gelb und schwarz melirt.

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Beine: Schenkel etwas schwarz melirt, sonst gelblich braun, nur die äussere Seite der äusseren Sporen schwarz.

Der Rippenverlauf, soweit er ohne Beschädigung der Flügel mit der Loupe zu erkennen war, zeigte folgende Ver- hältnisse; Vorderflügel mit 12 Adern, 2 und 3 entspringen bei %, der Mittelzelle auf gemeinschaftlichem Stiel, der unter einem Winkel von etwa 80 Grad aus der Medianader abgelıt; Rippe 2 anfangs unter einem Bogen und dann gerade gegen den Hinterrand verlaufend, Rippe 3 kurz nach dem Ursprung von 2, ziemlich gerade gegen den Hinterrand. Rippe 4 von der hinteren Ecke, 7 und 8 auf langem gemeinschaftlichen Stiele von der vorderen Ecke der Mittelzelle, 5 und 6 vom Querast, 9, 10 und 11 vom Costalrande der Mittelzelle, 12 aus der Wurzel.

Hinterflügel: Die Costalader fällt in der äusseren Flügel- hälfte fast mit dem Costalrand zusammen, die Subcostalader läuft zweitheilig in den Hinterrand unter der Spitze aus. Medianader dreispaltig, zwischen ihr und der Subcostalader läuft noch eine Vene von einem kurzen Querast aus in den Hinterrand. Der Querast bildet einen stark gewölbten nach aussen concaven Bogen, und hört am Abgang der vorhin er- wähnten Hinterrandsvene auf, so dass die Mittelzelle auf der Costalhälfte offen bleibt. Eine starke Flügelfalte zieht aus der Wurzel bis zum Hinterrand unter der Subcostalader, mit dem Ende des hinteren Gabelastes derselben fasi zusammen- stossend. Ein schmaler Raum unter diesem Gabelast ist mit der oben angeführten Schuppenleiste ausgefüllt, die das Ende der Falte verbirgt, und deren Schuppen von gleicher Farbe und Grösse sind, wie die Franzen. In den Hinterrand laufen zwei freie Dorsaladern aus.

Die Larve lebt an Convolvulus Sepium, und pflegt die nach unten gerichtete Blattspitze durch eine horizontale Falte nach oben umzuschlagen und flach auf der oberen Blattseite anzuheften. In dieser dreieckigen Wohnung frisst sie einen. Theil des Parenchyms; bei der Berührung des Blattes ver- lässt sie in hastig schnellenden Bewegungen ihre Wohnung an. einem Ende der Falie, ähnlich den Larven der Depres- sarien oder der ihr ähnlichen Larve des Hypsolophus Schmid- tiellus (Durdhamellus). Durch diesen Umstand entkamen mir drei der gefundenen Larven, und eine vierte wurde bei den Bemühungen, sie schnell zu baschen, verletzt und getödtet. Ich fand die Larven, wenn ich nicht irre, im Juli, und der Falter erschien im September.

Die Larve ist ziemlich langgestreckt, vorn verdickt, der Kopf schwarzbraun, der Halsring ebenso, mit hellerem Schild- ehen voın und drei weissen Flecken linten; der zweite bis

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fünfte Ring verdickt, dunkelbraun, der dritte Ring mit einer

Einfassung von erhabenen weissen Flecken vorn, der vierte

einfarbig, der fünfte mit zwei seitlichen weissen Flecken vorne,

von da an der Körper etwas heller braun, mit weisser Rücken-

linie, und an den Seiten mit weissen Schrägstrichen. Brust-

beine schwarz, Bauchfüsse und Bauch schmutzig dunkelgrün. Koehendorf im April 1866.

Antilocale Bedenken von © A. Dohrn.

Darüber kann kein Zweifel sein, dass in den Natur- wissenschaften, gerade wie auch in andern Fächern, nur derjenige zu Schlüssen und systematischen Vorschlägen be- rechtigt ist, der sich vorher mit dem Detail leidlich vertraut gemacht hat. Erst genau beobachten, dann verständig com- biniren; darauf hin, wenn es angemessen erscheint, gene- ralisiren.

Es liegt mir folglich fern, die Mühe und Sorgfalt der sogenannten Localsammler und Localfaunisten zu unterschätzen. Die geographische Verbreitung der Insekten ist eine an sich interessante, bei der Begründung einer umfassenden Systematik nicht ausser Acht zu lassende, für die Palaeontologie, für die Controverse über Darwin u. s. w. wichtige Seite der Natur- beobachtung. In der Entomologie ist wegen des ungeheuren Materials jede gewissenhaft erforschte Localfauna auch nur einer einzigen Ordnung, Familie, ja Gattung ein brauchbarer Stein zum Tempel.

Aber der Tempel ist unmässig gross, und der Stein bis- weilen mässig klein.

In weiser Befolgung meiner oben ausgesprochnen Regel rede ich in Folgendem speciell von den Käferanten, einer Gruppe, deren Familien - Eigenthümlichkeiten ich seit einem Menschenalter an vielen Exemplaren studiren konnte. Der Loealsammler ich muss ihn natürlich mit „Localfarben“ malen ist durchschnittlich sehr genaı, je kleiner seine Loealität desto peinlicher; er hat eine gewisse Indifferenz für Species, die seinem Weichbilde fehlen, eine Indifferenz, die sich fast zur Verachtung steigert, wenn es sich etwa gar um 21°

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„Exoten“ handelt; er ist entschieden geneigt, neue Species entdeckt zu haben und hält Den beinah für seinen persön- lichen Feind, der sie (und vollends gar, wenn Er sie be- schrieben, Sein mihi) in die Synonymie relegiren will; er lächelt ungläubig, wenn ein Andrer, obendrein vielleicht ein „ungeschneuzter Anfänger“, ein erhebliches Beest in demsel- ben Jagdbezirke getroffen haben will, den Er, der alte Jäger, „durch und durch kennt“. Im Verkehre ist er gewöhnlich ziemlich schwerfällig, hält auf „ganz reine Sammlungs-Exem- plare*, die er für „unantastbares Tabu“ erklärt, nimmt an- getragene Tauschthiere mit unverkennbarer Herablassung, auch wohl, wenn es anerkannte Seltenheiten sind, mit der verbindlichen Randglosse: „das Vieh ist jetzt wohl recht ge- mein geworden ?* und versichert von seinen Aequivalenten, dass sie von Jahr zu Jahr seltner werden und augenschein- lich aussterben.

Der Generalsammler ich bin der Gerechtigkeit halber auch ihm eine Silhouette schuldig fühlt sich in der Regel dem „Kleinigkeitskrämer“ gegenüber unbestimmt erhaben; er hat eine in den Augen des Localisten „entschieden unwissen- schaftliche* Vorliebe für „grosse blanke, dumme Bestien“, hat selten Inclination zum Beschreiben, besonders seitdem das Publieiren einzelner Arten mit Recht oder Unrecht auf den Index gesetzt ist*), beweist eine markirte, aber mehr instinetive als fundamentale Vorliebe für Gattungsrepräsen- tanten, zieht mit unverhehltem Bedauern die Etikette Pri- stilophus ein, wenn ein unbarmherziger Rhadamanth von Monograph wie Candeze ihr die Lebensfähigkeit abspricht, missbraucht gewisse Gattungsnamen (wie Homalota, Melige-

*) Der in seiner Masslosigkeit verfehlte Ausfall gegen die Ein- zelnbeschreibungen (Jahrg. 1853 pag. 215 dieser Zeitung), welcher es in erster Linie nur darauf abgesehen hatte, der seit dem Austritte des Vehmrichters „unwissenschaftlich gewordnen Redaction“ einen Tritt mit allzudeutlichem Pferdefuss zu versetzen, und welcher jeden Mangel an unbefangener Logik am schärfsten durch die Blösse des naiven Vorbehalts zu Tage legt, dass „die Diagnosen einer grössern Zahl auf entomologischen Reisen entdeckter Species von dem Inter- diet ausgenommen werden sollen“ denn was kann „einzelnbeschrei- bender“ sein, als gerade diese Procedur?? beweist höchstens, dass bei jeder Einzelnbeschreibung das Publikum zu den Fragen be- rechtigt ist: quis, quid, ubi, quibus auxiliis? Der rechte Mann, quis, kennt leidlich seinen Gegenstand, quid, publicirt ihn, wo man ihn finden kann, ubi, und hat sich nach Kräften die erforderliche Lite- ratur und Materialien verschafft, quibus auxiliis. Das wird alle- mal für das cur? ausreichen.

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thes, Apion) geradehin wie Symbole unerquicklichen Augen- verderbs oder wie werthlose Zahlpfennige und hat für die „bimmelweit verschiedene Punktirung* nur achselzuckende Anerkennung. Er ist im Tauschverkehre ungleich coulanter als der Localsammler, hat seine unvollständig classifieirte Sammlung, in welcher die invaliden Exemplare ihm wenig Kummer machen, weit schlechter im Kopf, hält auf Lieb- lings-Gattungen, weniger auf Sammlungs- Exemplare, und entschliesst sich eher zur Anschaffung von kostspieligen Büchern, namentlich Monographieen ein Opfer, zu welchem der Lo- calist weit weniger aufgelegt ist, „weil er im Verhältniss zu wenig davon hat.“

Da der Generalsammler nicht selten im Besitze schätz- baren Materials und durchschnittlich geneigt ist, dasselbe auf längere Zeit arbeitslustigen Monographen anzuvertrauen, so kann man ihm allenfalls ohne Ungerechtigkeit zugeben, dass diese Qualität und die eben berührte des Bücherkaufens ihn zu einem nützlichen steuerzahlenden Bürger der entomolo- ‚gischen Republik stempeln.

In Betreff der Kritik der Nomenelatur wobei er in. der Regel auch den puristischen Besen mehr als nöthig hand- habt und die Namen bis zur Unkemntlichkeit säubert, gehört der Localist zur strengen Observanz, ist misstrauisch gegen angebliche Synonymie, tiftelt bemooste Prioritäten heraus und schwört nicht so leicht in verba magistri, während der Generalist offenbar laxeren Ansichten huldigt, das hyperkri- tische Mäkeln an gangbaren Namen hasst, und eher geneigt ist, dem „Amicus Plato* olıne weitere Bedenken als Auctorität zu glauben, als der Amica Veritas durch Dick und Dünn erst lange nachzustöbern.

Alles in Allem gerechnet hat lienach der Localsammler einen grösseren Anspruch auf wissenschaftliche Beachtung: er fühlt das natürlich, und ist auch nicht gerade geneigt, sein Lieht unter dem Scheffel zu lassen.

Nun zeigen sich mancherlei Uebelstände.

Mit Ausnahme von Nord-Amerika (wo indess die Monroe- Doetrin von den Entomologen so gedeutet zu werden scheint, dass vorläufig die ganze Hälfte Amerika’s von Panama nordwärts bis zum Pole als „Localfauna“ traetirt wird,) und von einzelnen, mehr oder minder isolirten Entomologen in Chile, Australien, Indien, concentrirt sich das entomologische Schriftstellern auf Europa, und zwar überwiegend auf fran- zösische, englische und deutsche Entomographen. Aber die Localitäten, (d. b. der 2—3meilige Umkreis um irgend eine beliebige Stadt in England, Frankreich oder Deutschland,) gehören sammt und sonders zu einem und demselben Faunen-

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gebiet, welches im Süden von den Pyrenäen, den französischen, italienischen, tyroler, kärntliner, krainer Alpen, dem Balkan, schwarzen Meer, und dem Caucasus begrenzt wird, im Westen und Norden den Ocean, und im Osten eigentlich gar keine Grenze hat, da der als solche willkürlich angenommene Ural positiv keine bilde. Zwar wird es keinem erfahrenen Cole- opterologen in den Sinn kommen, zu behaupten, eine Localfauna von Toulouse stimme im Wesentlichen durchaus mit der von Wien, von Edinburgh oder Petersburg, aber ebenso wenig wird er leugnen können, dass allen vier Faunen mindestens ein überwiegender Tleil der verzeichneten Arten gemeinsam ist, natürlich mit der Massgabe, dass die südlicheren Gebiete reicher bedacht sind. Nachdem wir nun in England durch die patriotische Exelusivität der Britiskers, durch Stephens, Curtis, in Frankreich durch die Pariser und Lyoner Entomo logen Lacordaire, Mulsant, Fairmaire, in Deutschland durch Redtenbachers fleissige und umsichtige Fauna Austriaca, Erich- sons Insekten Deutschlands tüchtige und im Wesentlichen ausreichende Werke besitzen, (nicht zu vergessen die für alle 3 Länder vortrefflich brauchbaren Inseeta suecica des Meisters Gyllenhal), so kann man wirklich die Frage aufwerfen, ob wir für Coleoptera noch der Localfaunen bedürfen? Der Monographieen mancher bisher wenig oder flüchtig bearbei- teter Gruppen gewiss, der bloss aufzählenden Verzeichnisse schwerlich.

Dass bei der Synopsis von Zebe (Jahrg. 1352 und 1853 dieser Zeitung) noch manches Verdienstliche war, liegt schon in dem Umstande, dass Redtenbacher erst in der zweiten Auflage seines Werkes (1858) auch die ausseröstreichischen deutschen Arten berücksichtigte, deren geringe Zahl nebenher bestätigt, was ich oben über die Gleichmässigkeit des nord- europäischen Faunendistriets gesagt habe.

Wenn nun jeder Localsammler sei er im Uebrigen auch wissenschaftlich ausreichend gesattelt und gebührend in seinem Weichbilde zu Hause seine Localfauna drucken lassen will, so mag auch das vielleicht nach einer Seite Vor- theil schaffen, nämlich der Kenntniss von der geographischen Verbreitung einen Stützpunkt mehr geben. Es mag ferner nach der andern Seite keinen Schaden thun, falls nämlich . diese Aufzählung in Blättern veröffentlicht wird, in denen es, wie in so vielen Vereinsschriften, welche alle drei Reiche umfassen, darauf abgesehen ist, den Insassen der betreffenden Localität eine gewissenhafte Katalogisirung dessen zu geben, was bei ihnen vorkommt.

Geräth die Localfauna aber in den Buchhandel, so stiftet sie unbedenklich eher Nachtheil als Nutzen. Sie wan-

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dert unausbleiblich den Krebsgang, verbittert den Autor, der sich so viel „undankbare“ Mühe gegeben, ärgert den Verleger, der nicht auf seine Kosten kommt, macht ihn muthlos andern weit begründeieren entomographischen Vorschlägen gegenüber und hemmt somit das ohnelin mühsame und langsame Fort- schreiten der auf einen so kleinen Kreis zahlender Jünger beschränkten Wissenschaft.

Ein Andres ist, jahrelangen Fleiss und gewissenhafte Studien nach eigsner Wahl und Belieben an irgend eine Arbeit wenden, ohne sich gerade ängstlich darum zu kümmern, ob sie „einem längstgefüklten Bedürfniss abhilft*, (wie es der beliebte Ausdruck harmloser Verleger ist) -- ein Andres aber, von den Leuten der Wissenschaft und (notabene) vom kaufenden Publikum eine klingende Belohnung als selbst- verständlich in Anspruch nelımen. Die erfolgende Enttäuschung liegt dann meistens nicht in der begreiflichen Indifferenz des Publikums, sondern in den unmotivirten Illusionen des Autors,

Sehliesslich sei es mir vergönnt, an unsres Patriarchen Linne Worte in der Ratio Editionis der 12. Ausgabe seines Natursystems zu erinnern:

Docti nova, nee trita, actis suis inserant. Scientia facilis augeatur, sepositis vulgatioribus.

reg

Für Lepidopierologen,

Von den im Jahrg. 1865 dieser Zeitung $. 405 angezeig- ten Sammlungen aus dem Nachlass des Reallehres Dickore in Giessen ist die Schmetterlingssammlung noch unverkauft. Da sie gegen 300 Exoten, unter diesen manches Interessante aus dem Innern von Brasilien und einiges vom Aralsee ent- hält, und da gewünschten Falles die Exoten für 150 Gulden (55 Thlr.) abgegeben werden sollen, so bittet man, sich wegen näherer Auskunft an Herrn Hofgerichtsrath Dr. Krafft in Giessen zu wenden.

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Eine guterhaltene Sammlung europäischer Schmetterlinge, über 1200 Arten, mit Kästen und Schrank ist für 250 Thlr. zu verkaufen. Liebhaber dazu wollen sich an Frau Wittwe Jolıanna Schmidt, Altenmarkt 55 in Cöln wenden.

Die europäische Schmetterlingssammlung des verstorbenen Malers, Herrn Weiland in Frankfurt am Main, welche sich durch musterhafte Conservirung auszeichnet, ist unter sehr günstigen Bedingungen zu verkaufen. Nähere Auskunft ertheilt Herr Dr. jur. Wendling in Frankfurt am Main, Fin- kenhofstrasse 1b. |

Be Die 41. Versammlung -=$ der Deutschen Naturforscher und Aerzte,

zu der von uns auf die Tage vom 17. bis 22. September ein- geladen worden war, wird, in Anbetracht der politischen Verhältnisse, dieses Jahr nicht stattfinden.

Frankfurt am Main, im Juni 1866.

Herm. v. Meyer, - Dr. med. Spiess sen, erster Geschäftsführer. zweiter Geschäftsführer.

Inhalt:

Hagen: Psociden. Helicopsyche-Gehäuse. Vereins- Angelegen- heiten. Notiz über Degeer. Dohrn: Sphenoptera Beckeri. v. Hey- den: Bemerkungen über Coleopt. aus Finmarken. v. Prittwitz: Literarisches (Koch, Vollenhoven, Sepp). Dohrn: Literatur (Cha- puis, Matthews). Hagen: Pictets Neuropt. von Spanien. Heinrich Dohrn: Reise. (Schluss). Vereins-Angelegenheiten. Staudinger: Otto Gruner. Steudel: Gelechia gepiella.a Dohrn: Antilocale Be- Bedenken. Intelligenz.

Ausgegeben Ende Juni 1866.

—+t 3 % S-Sere-

emolngische Zeitung

her ausg segeben

von dem

entomologischen Vereine zu Stettin.

Wedachon: In Commission bei den Buchhandl. ib 10 Ise 3 v. E.$. Mittlerin Berlin u. Fr. Fleischer

G. A. Dohrn, Vereins-Präsident. in Leipzig. No. 10 TE 12. 21. Jahrgang. det. LTE Dee. 1866.

Zur Anatomie der Hemipteren von - Dr. Anton Dohrn.

(Als. Dissertatio inauguralis im Jahre 1865 in lateinischerS prache erschienen. Hiezu Tafel IV,)

Der Aufforderung mehrerer befreundeter:' Entomologen folgend, schieke ich den Ergebnissen meiner Untersuchungen einige Worte über die Handgriffe und die Werkzeuge voraus, deren ich mich bei dem Geschäft des Anatomirens bediente; vielleicht helfen sie Einem oder dem Andern über einige Hindernisse hinweg, die ihm bei dieser interessanten Beschäfti- gung erwachsen, und mögen darin ihren Nutzen und ihre Berechtigung finden. So schwierig: die Anatomie der inneren Organe der Insecten ist, so leicht ist es, die chitinirirten Körpertheile, sei es von der Rücken- oder von der Bauch- seite, zu entfernen und die gesammten Eingeweide der Brust- und Bauchhöhle frei zu legen. Aber auch bei diesem vor- bereitenden Geschäfte ist es eine wesentliche Erleichterung, wenn das als Object dienende Thier womöglich ganz bewe- gungslos befestigt ist. Da es nun durchaus nothwendig ist, die Anatomie der inneren Organe unter Wasser vorzunehmen, so nöthigten mich diese beiden Momente zu folgender Be- handlung.

Ich‘ nahm eine tiefe Untertasse und befestigte darahf durch reichlichen Siegellack eine grosse runde Korkscheibe von Durchmesser und 4," Dicke, so dass ihr oberer Rand die halbe Tiefe der Untertasse erreichte. Dieser Apparat diente mir zur: Anatomie grösserer Wanzen. ' Für kleinere benutzte ich ein recht grosses und tiefes Uhrglas, welches ii 22

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ich ‘auf; eine ‚Pappplatte festsiegelte. ‘In dieses. Uhrglas sie- gelte ich dann eine kleine Korkscheibe von 2/, Zoll Durch- messer und 3 Linien Höhe. Auf dieses Korkstückehen brachte ich wiederum Siegellack und legte die Wanze, während der Lack noch flüssig war, hinein, so dass bei seinem Hartwerden das T'hier :ganz "und Sar fixirt war. . Die grösseren Arten befestigte ich mit Insectennadeln auf dem vorher beschrie- benen Apparat, indem ich sie durch die Schulterecken des Prothorax und durch die Basis der ausgespreizten Oberflügel feststeckte.e. Dann schnitt ich mit einer Scheere die Flügel ab und goss so viel Wasser in die Tasse, dass der Körper des Insects ganz davon bedeckt wurde. Hierauf folgte mit- telst einer feinen Scheere die Abtrennung des Scutellum und die Hinwegnahme der Dorsalplatten des Abdomen, die sich leicht durch ein scharfes Messer am Rande ablösen lassen, wobei nur zu beaelıten, dass die Messerspitze‘ möglichst flach seführt werde und nicht in die Bauchhöhle eindringe. Zur Eröffnung der Brusthöhle führte ich zwei Schnitte durch die Öberfläche der T'horacalringe dieht neben den festgesteckten Schulterecken vorbei, klappte dann den Prothorax nach vorn hin um und entfernte ihn durch einen Querschnitt diehi an dem Vorderrande. Die grössten Schwierigkeiten bei der Skelettwegnahme macht der Kopf wegen der sehr geringen Grösse und gemeinhin selır harten und glatten Beschaffenheit der Chitindecken. Um ihn zu fixiren braclıte ich ein kleines keil- förmig geschnittenes Korkstückehien darunter, so dass es wage- recht darauf l:g. Dies Korkstückchen befestigte ich auf dem grossen Korkstück und steckte dann durch die Spitze des linken Kopflappens eine sehr feine Insectennadel, wodurch eine ziemlich sichere Fixirung des Kopfes gewonnen wurde. Dann spaltete ich mit einer Messerspitze kleinere Stücke des Chitinpanzers ab, so dass allmälig die inneren Theile blosgelegt. wurden.

Es sind nun Kopf-, Brust- und Bauchliöhle eröffnet. Eine schwierigere Arbeit ist es aber, die inneren Organe unver- letzt zu präpariren. Zu dem Beliufe ist es wesentlieh noth- wendig, die Lagerung derselben, den „Situs viscerum“ im All- gemeinen schon zu kennen. Trotz der vielfachen Verschie- denheiten, welche die einzelnen Ordnungen der Insecten darbieten, findet sich bei allen doch eine Uebereinstimmung in der Lagerung der verschiedenen Organsysteme übereinander. Unmittelbar unter der Chitinhaut .des Rückens liegt das Heız, das sogenannte Rückengefäss, das sich vom letzten Hinter- leibsringe bis in den Kopf erstreckt, im I'horax und im Kopf aber den Namen der Aorta bekommen hat. Dies Organ ist bei den Wanzen so einfach, dass Leon Dufour es sogar nur

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für einen blinden Strang nalım und ihm jede Bedeutung als Cireulationsorgan absprach. Er übersah dabei, dass diesem von ihm sogenannten „Cordon dorsal* eine eigene Muskulatur zukam, die allerdings wohl leicht zu übersehen ist wegen der gar geringen Dicke, von späteren Forschern aber viel- fach und von mir an ÖOncomeris Marianae wahrgenommen wurde. Unter dem Kreislaufs-Organe befindet sich in grösster Ausdehnung das System der Ernälrungsorgane. Dierelben sind bei den verschiedenen Ordnungen und Klassen so ver- schieden entwickelt, dass es unmöglich ist, von dem Situs derselben eine allgemeine Darstellung zu geben, die von Nutzen sein könnte bei der speciellen Entomotomie. Bei den Hemipteren vor Allem sind sie so merkwürdig reich entwickelt, dass hier schon für jede Familie eine besondere Auseinander- setzung geboten wäre. Die von mir nachfolgend beschriebenen Thiere stimmen darin überein, dass dieht neben dem vorderen Theil des RKückengefässes die zusammengeseizten Speichel- drüsen liegen und die ganze Länge der Brusthöhle einnehmen, ja auch bis in die halbe Länge der Bauclihöhle reichen. Unter denselben liegen ihre Ausführungsgänge, deren einer gewöhn- lich erst in vielfachen Windungen die Bauchhöhle durelizieht, ehe er neben dem andern kilzeren in den Oesopliagus mün- det. Unter diesen Ausführungsgängen und mit ilınen theil- weise verschlungen findet man die einfachen Speicheldrüsen. Zwischen diesen Drüsenapparaten lagert sich der vordere Theil des Darmkanals, der Oesophagus, gerade in der Mittel- linie, dicht unter der Aorta. Er tritt im Kopf durch den Schlundring hindurch, ist an dieser Stelle am engsten und erweitert sich dann langsam trichterförmig zu dem verschieden geformten Chylusmagen. Derselbe besteht aus einem grösse- ven Sack, dessen oberes Ende mehrfach seitlich gefaltet und mit diehten Drüsenzellen auf der Innenseite besetzt ist; an diesen, bei der Eröffnung der Leibeshöhle mehr oder w e- niger aufgeblähten Sack, den man darum sehr leicht mit der Messerspitze verletzen kann, schliesst sich ein verschieden langer Darmschlauch, der naclı mehreren Windungen, manch- mal aber auch ohne jede Windung, sich in einen ovalen klei- neren Sack aufbläht, dessen Lagerung so weit von der Mittel- linie nach rechts entfernt ist, dass er häufig von dem die Rückendecken abtrennenden Messer verletzt wird; anderntheils findet man ihn aber auch oft so verborgen, dass er erst nach Wegnahme des Dieckdarms unter demselben zum Vorschein kommt, wogegen die Darmwindungen gewöhnlich in Ziekzack- form unter dem Chylusmageh sich befinden. Der nun fol- gende Abschnitt des Verdauungstractus ist der sogenannte Wanzenmagen, ein langer, gewundener enger Darmschlauch, ar"

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in den die lange Zeit streitig gewesenen Blinddärmchen ein- münden; derselbe hat das Ansehen, als wäre er durch vier gleich enge Röhren gebildet; er ist gewöhnlich dunkler gefärbt und von festerer Consistenz als die andern Theile der Verdauungsorgane und liegt zum grössesten Theil quer hinter dem Chylusmagen oder in grössere Ballen gewunden neben und über dem letzten Theile der Verdauungswege, dem Dickdarm. Vielfach bedeckt und durchzogen wird dieser merkwürdige Abschnitt durch die Malpighischen Gefässe, welehe in dieken Knäueln in dem lintersten Theile des Ab- domen liegend mit dem sogenannten Wanzenmagen zusammen aufsteigen, um in den oberen Theil des Dickdarms einzu- münden. Bei der Section ist es schwer, diese Harn-Organe unverletzt zu erlialten, denn bei dem Wegräumen des Corpus adiposum, welches äusserst dielt um diesen ganzen Einge- weide-Abschnitt sich herumlegt, reisst man gewöhnlich viele der Windungen entzwei und entfernt so ganze Stücke der Vasa Malpighii. Der Dickdarm, der gewöhnlich eine birn- förmige Gestalt besitzt, trägt an seiner Basis eine abgeschnürte Blase, in deren oberes Ende die Malpighischen Gefässe mit kleinen Anschwellungen einmünden; dicht vor dem Diekdarm selbst tritt dann noch der sehr verengerte und der Blind- schläuche entbehrende Wanzenmagen heran, und so empfängt dann dieser Abschnitt des Darmrohrs die gesammten Excere- mente, die durch den sich verengenden letzten Abschnitt herausbefördert werden. Der Dickdarm liegt in der Mittel- linie, der Wanzenmagen tritt meist von nnten und links an ihn heran, die Malpighischen Gefässe, die sein hinteres Ende. fast ganz verdecken, laufen auf seiner Oberfläche in die Höhe, um sich ebenfalls darein zu inseriren.

Entfernt man die gesammten Verdauungs- und Kreislauls- organe, was ohne Verletzung andrer Theile geschehen kann, so bleiben das Nervensystem, die Generationsorgane und die Glandula odorifera zurück. Um aber den Schlundring nicht zu verletzen, ist es gut, den Oesopliagus abzuschneiden, dicht an der Stelle, wo er durch den Schlundring tritt. Natürlich hat man sämmtliche Muskelbündel, die im T'horax reichlich liegen, schon vorher bei Präparation der Speicheldrüsen und des Verdauungstractus herausgenommen, was sehr leicht mit einer Pincette geschehen kann. Dann liegt das ganze Nerven- system frei mit Ausnahme der Kopfnerven und der hintersten Nerven, die sich in die Geschlechtstheile verlieren und die zahlreichen Muskeln und Drüsen dieser Organe versorgen. Bei den Hemipteren sind die Ganglien je zwei zusammen» geschmolzen, diese zwei liegen in der Brusthöhle; von ihnen aus gelıen sehr viele Nerven an die Flügelmuskel und an die

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Beine, die man sämmtlich durchschneiden muss, wenn man das gesammte Bauchwerk herausnehmen will. Die Längs- commissuren reichen von dem zweiten Brustganglion aus bis in die Mitte des Hinterleibes, sie sind zu einem Strange ver- schmolzen bei den Scutaten und geben bis zur letzten Thei- lung nicht viel Nervenstämme ab. Gegen das Ende hin aber theilen sie sich und geben eine grosse Anzahl von Nerven ab. Diese muss man ebenfalls abtrennen, um die ganze Aus- dehnung des Bauchmarks frei zu machen. Ist dies geschehen, so bleibt noch übrig, die Kopfnerven und den Schlundring zu gewinnen. Das ist am schwersten und meist Sache des Glückes. Am besten gelang mir die Gewinnung dieser Theile durch einfaches Zerren, womit ich den Schlundring und die Ocellen-Nerven und den Nervus opticus aus dem Kopfe her- vorzog. Das vorsichtige Abpräpariren der Chitinbedeckung des Kopfes brachte mir keine günstigen Ergebnisse, denn der Kopf ist so klein und zugleich so hart, dass man ihn immer- hin nur schwer fixiren und nur geringe Vortheile von dem ' Abspalten der Chitinstücke erwarten darf.

Es bleiben nun noch die Generationsorgane übrig. Diese liegen in der Hinterleibshöhle zu unterst, von allen andern Organsystemen verdeckt. Die Eiröhren der Weibchen, an Zahl verschieden bei den einzelnen Familien, in der vorlie- genden Familie der Scutaten sieben, liegen jederseits von den Eingeweiden, verschiedenen Raum einnehmend, je nachdem das Exemplar eine bedeutendere Anzahl reifer Eier trägt oder nicht. In ersterem Fall ist meist schon der Umfang des Abdomen bedeutender ausgedehnt, so dass man es schon vor der Eröffnung des Hinterleibes wissen kann, ob man Bier finden werde oder nicht. Mitunter ist dann freilich die Ausdehnung der Eiröhren so gross, dass sie sich über die andern Organe, besonders über die Vasa Malpighii und den Wanzenmagen hinwegdrängen. Jede dieser Eiröhren endigt in einen Faden, welche dann zusammen in den Thorax treten, wo sie naclı Johannes Müller und Andern an das Rücken- gefäss sich ansetzen. Mir ist es noch nicht gelungen, bei Pentatomiden diese Verbindung nachzuweisen. In der Mittel- linie münden die beiden Eileiter zusammen in die ziemlich weite Scheide. Das merkwürdigste Organ der weiblichen Pentatomiden ist aber das Receptaculum seminis, dessen Be- schreibung für mehrere Arten weiter unten folgen wird. Seine Lagerung ist immer unter allen andern Organen nach der rechten Seite. Es mündet mit dem Ductus seminalis in das untere Ende der Scheide ein, gewöhnlich erst nach viel- fachen Schlängelungen dieses Ganges. Die eigentliche Samen- kapsel, welche die Zoospermien enthält, liegt gewöhnlich

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umgeschlagen neben der drüsigen Umgebung der später näher zu beschreibenden hornigen Samenganges.

Die männlichen Geschlechtsorgane haben genau dieselbe Lagerung wie die weiblichen. Die Hoden liegen beiderseits neben dem Darm, schräg, in einem spitzen Winkel von etwa 6). Grad gegen die Mittellinie. Die Samenleiter gehen in mehreren Biegungen von dem inneren Ende der Hoden nach unten und münden ziemlich dicht bei einander in den gemein- schaftliehen Ausführungsgang. Dieser nimmt dielt neben der Eintrittsstelle der Samenleiter auch die kurzen Ausführungs- gänge zweier Drüsen auf, erweitert sieh dann jederseits zu einem zweiten dreilappigen drüsigen Organe, um dann mit einem engeren kuthenkanal auszumünden. An diesen Kanal heften sich kleine Muskelbündel. die von den Hinterleibs- ringen ausgehen und die Vor- und Rückwärtsbewegung der Ruthenblase wohl zu bewirken haben, und noch eine ver- zweigte Dıüse, deren Funetion ebenso wenig erforscht ist, wie die der andern Anhangsdrüsen dieses ganzen Apparates,

Das Tracheensystem der Seutaten zeichnet sich dadurch vor andern aus, dass im Hinterleibe jede Trachee dicht an dem Austritt durch die Stigmata eine blasenförmige An- schwellung zeigt, welche leicht verletzt wird, wenn man den mit Tracheen reichlich durchzogenen Fettkörper, der sich um alle Organe des Thieres in ausgedehntester Weise herum- legt, entfernt. Beachten muss man zuletzt noch, dass man nicht die Glandula odorifera aus Versehen eröffne, denn so- wohl der hässliche Geruch, wie besonders die gelbe oder rothe Farbe des Inhalts derselben stören bei der Anatomie der übrigen Organe sehr.

Es bleibt mir noch übrig, ein paar Worte über die In- strumente zu sagen, die man am besten anwendet. Vor allen Dingen ist vor zu spitzen Messern zu warnen, denn ohne dass man es merkt, zerreissen sie die Darmwand oder die Glandula odorifera , "trennen die Malpighischen Gefässe, oder verletzen den schwer zu präparirenden Generations- Apparat und machen dadurch viele Arbeit fruchtlos. Zum Entfernen der Chitindecken ist allerdings ein Messer nicht zu entbehren, allein fast alle übrigen Manipulationen können ohne dasselbe unternommen werden. Eine gebogene Scheere ist häufig von grossem Nutzen, man trennt damit gleichfalls Chitinstücke ab, und kann sie bequemer handhaben als die geraden. Die feinere Zergliederung, das Loslösen und Ent- feınen der Tracheen und des Fettkörpers geschieht am besten mit zugespitzten Zahnstochern oder Schwefelhölzern, mit denen man ziemlich dreist umgehen darf, weil sie nicht spitz und hart genug sind, die dünnen Hüllen des Magens oder der

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Drüsen bei oberflächlicher Berührung zu durehbohren. Eine Pincette vervollständigt dann noch den kleinen Bedarf von Instrumenten. Was dann die optischen Hülfsmittel anlangt, so bediente ich mich zu der Präparation der Organe in dem Inseet, aleo zum Studium des Situs viscerum und zur Heraus- lösung der einzelnen Organe einer Brücke’schen Stativloupe, die vortreffliche Dienste leistet, ein grosses Gesichtsfeld und

nen weiten Focalabstand vortheilhaft verbindend. Die Vor- bereitung der histologischen Objeete und die feinere Zerglie- derung der einzelnen Organe an sich, nahm ich unter einem einfachen Microscop von Zeiss (in Jena) vor, das den Ge- brauch von Nadel und Messer sehr bequem bei einer '12- bis 30fachen Vergrösserung gestattete und für durchfallendes Licht eingerichtet ist. Die feinsten Untersuchungen muss man allerdings unter einem zusammengesetzten Mieroscope vor- nehmen; für diesen Zweck standen mir ein kleiner Schiek und ein vortreffliches grosses Instrument von Zeiss zu Gebote. Die histologischen Untersuchungen gelangen mir aber nicht im gewünschten Maasse, weil durch das jahrelange Liegen in Alkohol die Hemipteren, die ich zergliederte , gewiss. we- sentlich verändert waren und kein sicheres Resultat erwarten liessen. Was ich indess beobachtet habe und was, wenn auch nicht neu, aber doch von einigem Werthe für die Hemiptern- Anatomie sein mag, lasse ich in dem nächsten Abschnitt folgen.

II.

Zu der Kenntniss des Rückengefässes vermag ich nichts zu bemerken, als dass es mir nur einmal gelang, die Flügelmuskulatur zu sehen, bei Oncomeris; das ganze Or- gan, welches ja bei den Hemipteren so entwickelt ist, dass Leon Dufour noch mit aller Energie gegen seine Bedeutung als Herz sich aussprach, ist bei den Exemplaren, welche ich secirte, selır unbrauchbar geworden. Die Muskulatur, die ich bei Oncomeris wahrnahm, bestand nur: aus einem breiten, . ganz flachen, nach dem Körperrande hin convergirenden Muskelstratum, in dem eine besondere Gliederung in einzelne Muskelbündel zu erkennen nicht möglich war. Diese Musku- latur ist umgeben, ebenso wie das ganze Rückengefäss in seiner hintern Ausdehnung, von grossen Zellen, die eine scharf umgrenzte Membran, körnigen Inhalt mit Fetttröpfehen untermischt und einen Kern zeigen. Diese Zellen liegen über dem Muskelgewebe, welches sich in der ganzen Ausdelınung des Gefässes zeigt. Leydig erwähnt sie in seiner. Arbeit: „Zum feineren Bau der Arthropoden“, Müllers Archiv 1855 pag. 456, und erklärt sie mit sammt dem Rindegewebe, wel-

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‚ches sie umgiebt, für das Medium, durch das sieh die Flügel- muskeln mit dem Herzen verbinden. Zwei Jahre darauf ist .er»aber anderer Ansicht und glaubt in ihnen eine Art Blut- sinus wahrnehmen zu dürfen, aus dem erst das Blut in das Herz eintritt (Leydig, Lehrb. d. Histologie 435). Wesentlich anders deutet aber Haeckel diese Zellen in seinem Aufsatz: „Ueber die Gewebe des Flusskrebses* (Müller’s Archiv 185 pag. 505), indem er in ihnen die Verwandtschaft ‚mit d

Fettkörper und somit ein Analogon der. Lymphgefässe sieht. Meine geringen Untersuchungen dieser: Verhältnisse erlauben mir kein eigenes Urtheil; ich legte überhaupt geringeres Ge-

wicht: auf die Erforschung dieses Organs, weil es gewiss das-

jenige: bei den Arthropoden ist, welches den geringsten spe- eiellen oder gar individuellen Schwankungen ‚unterworfen ist, somit auch bei der ‘Tendenz ‚meiner Untersuchungen von ge- ringer Brauchbarkeit war. Ungleich wichtiger ist die Gestal- tung der Ernährungsorgane, die in Folge ihrer ziemlich bedeutenden Complicirtheit nächst den Generationsorganen gewiss die an Form wandelbarsten der inneren Organe sind. Was ich zur Morphologie und Struetur dieser Organe im Be- reich der von mir untersuchten Pentatomiden zu bemerken habe, ist Folgendes.

Die Speicheldrüsen sind immer in der Mehrzahl vor- handen. Man unterscheidet zwei verschiedene Formen der- selben. Die einfachen (Icon Dufour nennt sie „bourses“) liegen unter den zusammengesetzten und bestehen aus einem Ausführungsgange, um den sich die absondernden Ele- mente, umhüllt von einer gemeinsamen Tunica propria, herum- legen. Der Ausführungsgang gleicht durchaus einem grösseren Tracheenstamm, bleibt in seiner ganzen Länge gleich weit und hat ein blindes Ende. Schlauchförmig um ihn herum, gehalten dureh die gemeinschaftliche Umhüllungshaut, liegen die Drüsenelemente, grosse Zellen mit grossem deutlichen Kerne und körnigem Inhalt. Sie liegen in kleinem Abstand von einander, getrennt durch eine ebenfalls körnige Zwischen-

substanz. : Dabei muss ich indess wiederholt bemerken, dass .

diese Beschreibung nach Exemplaren gemacht ist, die bereits lange Zeit in Spiritus gelegen haben, also wesentlich ver- ändert sein können. Die äussere Umhüllungsmembran ist vielfach eingeschnürt, jedoch niclıt so, dass jede Einschnürung etwa einem Zwischenraum zwischen zwei Drüsenzellen ent- spräche, sondern unabhängig von der Lagerung dieser Zellen. Die Ausdehnung der ganzen Drüse ist verschieden; da sie geschlängelt in dem Thorax liegt und häufig in mehreren Windungen mit'den Ausführungsgängen der zusammengesetzten Speicheldrüse sich verschlingt, lässt sich ihre absolute Länge

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schwer ermitteln; indess mag sie doch in den meisten Fällen ‚die halbe Körperlänge besitzen. An dem blinden Ende sind ‚die Drüsenelemente bedeutend klarer, weil sparsamer; in dem grösseren Theil der Drüse dagegen lassen sich nur mehr oder weniger abgegrenzte Stücke von Drüsensubstanz isoliren, deren zellige Structur nicht mehr erkennbar ist und beim Zerdrücken in viele kleine Klümpchen zerbröckelt.

Die zusammengesetzten Speicheldrüsen zeigen bei den Hemipteren eine ausserordentliche Mannigfaltigkeit der Bil- dung. Zusammengesetzt nenne ich sie darum, weil sie zwei Ausführungsgänge besitzt und aus zwei verschiedenen, mit einander verbundenen Abschnitten besteht, deren drüsige Elemente verschieden sind. Von der Mannigfaltigkeit der Gestalt dieser Organe giebt der: Durchschnitt: der Leon Dufour’schen Abbildungen einen hinreichenden Begriff; wie verschieden bei ganz nah verwandten Thieren dieselben schon sind, werde ich durch Beschreibung und Abbildung ‘der Spei- cheldrüsen von Catacanthus incarnatus und Catacan- thus nigripes zeigen. Das Gemeinsame der Bildung dieser Drüsen, das sogenannte „Typische* ist Folgendes: die Drüse besteht aus einem oberen und unteren Abschnitt, beide Ab- schnitte verbinden sich und senden an der Verbindungsstelle zwei Ausführungrgänge ab. Der untere Abschnitt der Drüse ist bei den Scutaten wesentlich grösser, seine Form gewöhn- lieh mannigfaltiger. Diese allgemeinen Verhältnisse zeigen aber im Speeiellen die ausserordentlichsten Verschiedenheiten. leh will mich nur auf meine eignen Untersuchungen beschrän- ken und verweise im Uebrigen auf die Abbildungen bei Leon Dufour. Ueber die Lagerung der Drüse ist bereits bei Ab- handlung des Situs viscerum das Nothwendige gesagt; ich füge hier noch hinzu, dass die Drüse ausser durch Tracheen und Fettkörpergebilde noch durch einen, wie es scheint, bindegewebigen Faden an ihrem oberen Ende in der Mittel- linie des Chitinskelettes befestigt erscheint. Ob diese binde- gewebige Befestigung etwa ähnlich wie die Befestigung der Ovarien zu andern Anschauungen führt, welche in diesen Fäden mehr als Ligamente erkennen, lasse ich dahingestellt. Von den untersuchten Arten gleichen sich natürlich die Speicheldrüsen von Catacanthus nigripes und C. in- carnatus ziemlich; doch aber zeigen sich Differenzen, welche ganz gewiss Charactere zur Aufstellung zweier Arten ab- geben. Beide Drüsenformen haben einen mehr oder weniger pyramidenförmigen oberen Abschnitt, welcher auf der der Insertion der Ausführungsgänge zugewandten Seite mehrere Einschnitte, vielleicht der Ausdruck einer Lappenbildung, zeigt. Der obere Abschnitt der Drüse-von C. nigripes ge-

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währt aber den Anblick einer Hand mit eingeschlagenen Fin- gern und ausgestrecktem Daumen, während die Form des gleichen Organs von C. inearnatus mehr einer Hand gleicht, ‘welche den Zeigefinger ausstreckt. Fernerhin ist die Ver- ‚bindung der beiden Theile der Drüse bei C.incarnatus viel schmaler und eingeschnürter als bei der andern Art, wo der obere Theil viel breiter dem unteren ansitzt. Der untere, bedeutend längere Abschnitt beider Organe gleicht sich ziem- lich genau. Er besteht bei beiden Arten aus einem flachen, allmälig sich verschmälernden, in viele Lappen getheilten Stück, dessen Länge 2—3mal die des oberen überragt. Wie in der Form so sind auch im Inhalt die beiden Drüsenab- schnitte wesentlich von einander unterschieden. Beide werden angefüllt von grossen Zellen, die pflasterförmig die Lappen auskleiden. Aber die. Zellen der unteren Abtheilung. sind wesentlich kleiner als die oberen und zeigen ganz regelmässig jede zwei Kerne mit deutlichen Kernkörperehen, wogegen jene ohne Reagentien behandelt gar keine Kerne sehen lassen, nach der Belıandlung mit Kalilauge aber in jeder Zelle nur ein Kern sichtbar wird. Ferner zeigen sich auf den Zellen der unteren Abtheilung ziemlich regelmässig eine grosse An- zahl von Fetttropfen, welche denen der andern gänzlich fehlen. Zu diesen Unterschieden in der Gestalt, im Inhalt und in der Zusammensetzung der zelligen Elemente kommt noch, dass die Drüse zwei Ausführungsgänge besitzt. Diese Thatsachen zusammengenommen machen es für mich ziemlich wahrschein- lich, dass dieses Organ ursprünglich getrennt gewesen ist in zwei- verschiedene Drüsen, dass sie zu irgend einer Zeit durch unbekannte Ursachen zu einer gemeinsamen Drüse verbunden ist und durch Vererbung und Häufung der bezüglichen Bil- dung endlich bis zu der vollständigen Verschmelzung gelangt ist, die unsere Arten zeigen. Wesentlich unterstützt wird diese Hypothese durch die Gestaltung des gleichen Organs bei Oncomeris Marianae. Dort finden wir nämlich die beiden Abschnitte nur in ganz lockerer Verbindung, von vorn herein den Eindruck erweckend, als seien in der Wirklichkeit zwei vollkommen getrennte Drüsen vor uns. Der obere Ab- schnitt der Drüse von Catacanthus wird hier vertreten durch eine längere und tiefer gelegene Drüse, als jene ist, welche dem unteren Abschnitte der andern entspricht. Diese Drüse wird nach unten zu immer breiter, gegen das Licht gehalten erscheint sie weniger durchsichtig als die andre, aber ganz und gar, mit Ausnahme des Mittelraumes, mit Maschen durch- zogen. Diese Maschen sind aber weiter nichts, als: der opti- sche Ausdruck des Gelapptseins der Drüse, denn die Lappen, aus denen sie besteht, legen sich an den Rändern über ein-

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ander und bringen hiedurch doppelte Contouren und zugleich dunklere Färbung der über einander liegenden Theile hervor. Die Zellen, welche diese Drüse enthält, gleichen vollkommen denen des obern Abschnittes des gleichen Organs von Cata- eanthus. Die andre Drüse, deren 8zellige Elemente zwei Kerne zeigen, gleicht in der Gestalt mehr der ganzen Cata- eantlus-Drüse, ihr oberes Ende ist zwar gespalten und das untere breiter werdend, allein die Insertion des Ausführungs- ganges ist ziemlich in derselben Höhe wie bei der andern Gattung, an derselben Stelle geht ‚auch der Ausführungsgang der andern, nur durch ein ganz schmales Stückchen ihres oberen Endes verbundenen Drüse ab, und es treien wie bei Catacanthus grössere Tracheenstämme an die Drüsen heran, Bildungen, welche die Verwandtschaft der Organisation bei- der Arten sehr deutlich werden lassen. Siebold widerspricht dieser Annahme in seiner Anatomie der wirbellosen Thiere pag. 605, und behauptet auch, es seien nicht zwei Ausfüh- rungsgänge vorhanden, sondern der eine spalte sich nur dicht vor seinem Austritt. Zugleich fügt er aber hinzu, bei Ra- natra sei das obere kleinere Stück der Drüse von dem un- teren grösseren völlig getrennt, liefert also dadurch den besten Beweis für die Wahrscheinlichkeit der Hypothese, die ich vertheidige. Dass unter Umständen auch die Verschmelzung der beiden Drüsen sich bis auf die Anfänge der Ausführungs- gänge erstrecken kann, ist gewiss nicht so unwahrscheinlich, als dass eine Drüse bei allen Gattungen der Hemipteren nach diesem Typus, bei einer einzigen dagegen nach einem ganz verschiedenen gebaut sei. Die Structur der Ausführungsgänge ist ziemlich einfach: sie bestehen aus einer Röhre, deren Wand ziemlich dick ist, beinah halb so dick als das Lumen, von .tracheenähnlicher Structur, wie der Ausführungsgang der einfachen Speicheldrüse, umgeben von Drüsensubstanz, in der in kleinen regelmässigen Zwischenräumen unter dem Microscop dunklere Flecke sichtbar sind, die vielleicht aus kleineren Ausführungsgängen darumliegender Drüsenzellen bestehen. Je- denfalls haben diese Ausführungsgänge noch an sich die Be- deutung secernirender Organe; daher wäre denn auch die enorme Länge des unteren zu erklären, der um das 5—10- facle die Körperlänge des Thieres in der Familie der Penta- tomiden und noch einiger anderen übertrifft und in mannig- faltigen Windungen längs dem Magen und Darm in die Hin- terleibshöhle herabsteigt, um sich von da auf geradem Wege zurück zu begeben und zusammen mit dem kürzeren oberen in die Kopfhöhle einzutreten. Bei Aspongobus amethy- stinus ist dieser untere Ausführungsgang sogar um die Hoden herumgewickelt und reicht mit den Drüsen zusammen bis

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über die Malpighischen Gefässe hinweg. Ob die Ausführungs- gänge in den Oesophagus oder in die Mundhöhle oder in irgend einen der Mundtheile münden, habe ich noch nicht untersucht; die Angaben früherer Entomotomen scheinen mir wenig genau zu sein und wohl kaum alle auf Originalunter- suchungen fussend; die Frage danach ist aber darum wichtig, weil die Drüsen höchst wahrscheinlich das giftige Sekret absondern, welches den Stich der Wanzen so schmerzhaft und für kleinere Thiere tödtlich macht. Es wäre darum gar nicht unwahrscheinlich, dass die Ausführungsgänge in die Mundhöhle ihr Sekret ergössen, von wo es leicht in die Wunde durch die bohrende Unterlippe gelangen könnte. Ueber den Nahrungscanal der von mir untersuchten Pen- tatomiden habe ich ausser den morphologischen Verschieden- heiten der einzelnen Gattungen anzuführen, dass ich die auf- fallende Angabe Leydigs: „der Darmkanal bei Pentatoma ermangele der Muskelhaut* nicht bestätigen kann. Ich habe “mir Präparate aufbewahrt, an denen die Muskulatur der Ma- genwand von Catacanthus nigripes so schön wahrzunehmen ist, dass mir die Notiz Leydig’s (Histol. pag. 310) um so unverständlicher ist, als zu einer so auffallenden und in ver- gleichend-anatomischer Beziehung so anomalen Angabe gewiss nur die grösste Sicherheit der Thatsache führen konnte. Auf der Bauchseite des Magens ist die Längsfaserschichte beson- ders ausgebildet, gerade in der Mittellinie sind die Muskel- fasern besonders dicht; weiter nach den Seiten zu nehmen sie an Häufigkeit ab und treten eben wie die Ringfasern nur in bestimmten Intervallen auf; darüber finden sich Faltungen der Tunica intima, und auf dieser körnige Elemente, die stellenweise recht dicht sind wahrscheinlich der Inhalt zerfallener Drüsenzellen des Magens, die sich dieht hinter dem eigentlichen Drüsenmagen auf der Innenfläche des Ma- gens in gewöhnlich sechseckiger Gestalt mit deutlich walır- nehmbarem Kern und Kernkörperchen, körnigen dunkelbrau- nen Inhalt und stellenweise grössere Fetttropfen enthaltend finden. Diese Zellen sind ziemlich dieht gelagert und nicht bedeckt von einer Tunica intima, die gewöhnlich das Darm- rohr ganz auskleidet; hierin kann ich die Beobachtung von Leuckart unterstützen, der in seinem Lehrbuch der Zootomie pag. 61 diese Ansicht als wahrscheinlich richtige ausspricht. Die Gestaltung der einzelnen Abschnitte des Darmrohrs beider Gattungen, Catacanthus und Oncomeris, ist natürlich eine wesentlich verschiedene. Der Oesophagus der erstgenannten Gattung verengert sich trichterförmig bis auf die Hälfte seiner Länge, schwillt aber dann wieder allmälig an, bis er in den vielfach eingeschnürten Drüsenmagen mündet. Die Faltungen,

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welehe dieser Abschnitt in seinem oberen Theile darbietet, erstreeken sich nieht rund um ihn herum, sondern lassen die untere Seite in der Mitte frei, in den Falten sind reichliche Mengen von Drüsenzellen enthalten. Dicht an diesen Theil des Magens schliesst sich ein aufgeblähter, grosser ovaler Sack, von dessen histologischer Beschaffenheit eben ge- sprochen; er füllt den grössten Theil der Hinterleibshöhle aus und deckt den fast sechsmal längeren Darmabschnitt, der jetzt folgt. Es liegt dieser ganz enge Darm in drei auf- und absteigenden Biegungen dicht unter dem Vormagen fast vollkommen verborgen, nur auf der linken Seite ist er etwas sichtbar. Ehe er aber in den sogenannten Wanzenmagen mündet, erweitert er sich zu einer länglich ovalen Anschwel- lung, die von gleicher Länge ist wie eine der zwischen zwei Umbiegungen liegenden Darmstrecken; nach dieser Erweite- rung mündet er aber in den schon erwähnten Wanzenmagen, das merkwürdigste Stück der Ernährungsorgane der Hemipte- ren. Dieser Wanzenmagen lagert sich, wie bereits oben erwähnt, in mehreren Windungen quer in der Hinterleibs- höhle, zwischen und über den Malpighischen Gefäss-Knäueln. Er besteht nach Siebold und Leuckart aus einem sehr engen, etwas gewundenen Kanale, in den vier Reihen zahlreicher, dicht unter einander befindlicher, kurzer Blinddärmchen mün- den. Frühere Untersucher vermochten den Bau dieses Ab- schnittes nicht zu ergründen; so hielt T'reviranus diese vier Drüsenreihen für ebenso viele neben einander liegende, aber gesonderte Darmröhren, Ramdolr und Leon Dufour für quer- gefaltete Halbkanäle (Siebold, Anat. wirbelloser Thiere 599). Ich selbst habe an den Spiritus- -Exemplaren den walıren Bau aueh nicht erkennen können; es scheint, man bedarf hiezu frischer Exemplare. Der Wanzenmagen mündet endlich zu- sammep, mit den Malpighischen Gefässen in dem letzten Ab- schnitt”@des ganzen Verdauungstractus, in dem Mastdarm, einem kurzen birnförmigen Schlauch, der nur an seinem oberen Ende eine kleine Einschnürung zur Aufnahme der fünf Kanäle zeigt; an ihn setzen sich jederseits Muskeln an, deren Fi- brillen sich im Gewebe des Darms scheinbar ausbreiten, stark convergiren und wohl an härtere Theile inseriren und bei Ausleerung der Darmeontenta in Function treten.

Fast in jeder Beziehung weicht die Gestaltung des Darm- rohrs von Oncomeris von der eben geschilderten ab. Der Oesophagus ist in: seiner ganzen Länge gleich breit, nur dicht vor der Einmündung in den drüsigen Tlieil des Vormagens ist „er etwas enger. Der Vormagen ist länger und nicht. so weit "wie bei der früheren Gattung, und der drüsige Theil zeigt bedeutend mehr, aber kleinere Faltungen. Der darauf fol-

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gende Darmabsehnitt ist ganz kurz, nicht einmal halb so lang als der Magensack, mündet aber in einen grossen Sack, der un. Breite und Inhaltsraum den Vormagen noch übertrifit. Derselbe liegt vollkommen bedeckt vom Mastdarm, den ihn umgebenden Malpighischen Gefässknäueln und den Windungen des Wanzenmagens, zu unterst in der Hinterleibshöhle dicht auf dem Bauchmarke. Sein hinteres Ende ist blasenförmig abgeschnürt und entsendet den überaus langen Wanzenmagen, der bei Oncomeris rechts, nahe unter der Mündung des Nast- darmes hervorkommt, dort in mehreren Windungen sieh mit den Malpighischen Gefässen verschlingt, dann quer über den engen Stiel”’des Mastdarms herübergeht, auf der linken Seite wiederum stärkere und zahlreichere Windungen macht und endlich zusammen mit den beiderseitigen Harngefässen in die Höhe steigt, um in eine blasenförmige Abschnürung des Mast- darmes zu münden. Dicht vor dem Eintritt in diesen letzten Abschnitt finden sich keine Drüsen mehr, die sie auf ilirem gesammten Verlauf umhüllende Haut verengert sich trichter- förmig, legt sich an die eigentliche Darmwand an, bildet noch einen wulstförmigen Ring und breitet sich dann in den Mast- darm aus. Die Mündung befindet sich unter den beiden er- weiterten Mündungen der Malpighischen Gefässe derselben Seite. Der Mastdarm selbst ist fast so lang als der Vor- magen, also bedeutend länger als bei Catacanthus; er reicht mit seinem oberen Ende bis dicht an den Vormagen und be- deckt vollständig das kurze enge Darmstück und den darauf folgenden grossen Sack. Seine Gestalt ist ein ziemlich regel- mässiges Oval, an dem lınteren Ende allmälig triehterförmig . sich verengend. |

Die Harngefässe, die Vasa Malpighii, bedingen keinen andern Unterschied der beiden Gattungen, als dass sie bei ÖOncomeris wegen der höheren Lagerung des Mastdags ge- nöthigt sind, ihre Mündung von den Knäueln entferher zu suchen als bei Catacanthus, bei dem die Mündungen in glei- cher Höl:e mit den Knäueln liegen.

Das Nervensystem der beiden Gattungen gleicht sich im Allgemeinen so, dass es mir nicht möglich war, bei nicht ganz specieller Untersuchung, wozu mir das Material fehlte, irgend erhebliche Unterschiede aufzufinden. Dennoch werde ich aber meine Beobachtungen auch hierüber veröffentlichen, da die mir bekannten Abbildungen und Beschreibungen dieses Örgansystems der Hemipteren viel zu wünschen übrig lassen. Vor allen verdient die Zeichnung, welche Leon Dufour auf Pl. XIX seines Werkes über die Anatomie der Hemipteren _ giebt, durchaus keinen Glauben. Es ist merkwürdig, wie dieser erfahrene Entomotom im Stande gewesen ist, ein so

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ganz und gar der Natur zuwiderlaufendes Bild zu liefern, denn ‘es ist eigentlich kein Theil an demselben naturwalır. Der französische Forscher giebt an, das Kopfganglion „n’a pr&- sente & mes investigations attentives aucune trace d’anlractuo- sites ni de division“. Ich habe die Art, von der Dufour das Nervensystem untersucht hat, Pentatoma grisea, nicht ana- tomirt, möchte aber um so mehr bezweifeln, dass diese Beobachtung richtig sei, als meine Untersuchungen an Cata- eanthus und Oncomeris mir sehr deutlich die Theilung des Ganglions in zwei Hemisphären zeigten, und Blanchard in Cuviers Regne animal eine Abbildung des Nervensystems von Pentatoma grisea giebt, die auf's deutlicliste die He- misphären. sehen lässt. Während die Abbildung Dufour’s eine runde, fast kugelförmige Gestalt dem oberen Schlund- ganglion giebt, besitzt Catacanthus ein quer ovales, in der Mitte etwas verschmälertes Ganglion, aus dessen vorderer Fläche jederseits ein feiner Nerv für die beiden Ocellen ent- springt, der mit leichter Krümmung in die Höhe steigt und sich in eine becherförmige, roth pigmentirte Netzhaut aus- breite. Von der Seite des Ganglions aus jeder Hemisphäre heraus erstreckt sich der Lobus optieus, der gleich nach seinem Austritt aus dem Ganglion eine rundiiche Anschwel- lung zeigt, sich darauf aber nicht, wie Dufour es angiebt und zeichnet, in zwei Nervi optici theilt, sondern wie bei allen Inseeten einen starken Nervenstamm zu jedem der beiden Augen sendet. Die Antennennerven zu sehen gelang mir nicht, sie rissen jedesmal bei dem Herausnehmen des Gehirns dieht an dem Ganglion ab. Das untere Schlundganglion ist ebenfalls von bilateralem Bau, es ist kleiner als das obere und giebt an der Vorderfläche die Nerven für die Mundwerk- zeuge ab. Seine Verbindung mit dem oberen wird (durch kurze Commissuren bewerkstelligt; der Raum, der so kreis- förmig umschlossen wird, ist nicht bedeutend, da ja auch der Oesophagus gerade an der Stelle des Durchsclinitts durch den Schlundring am engsten ist. Das Bauchmark ist wie bei allen Hemipteren von sehr concentrirtem Bau. Die sehr zu- sammengedrängten Ganglien liegen im Thorax, während die Hinterleibshöhle deren keine besitzt. Das vordere der beiden Brust-Ganglien zeigt eine rautenförmige Gestalt mit leicht ausgebuchteten Rändern; von ihm geht jederseits ein breiter Nervenstamm ab. Zwischen dem vorderen und dem hinteren Brusiganglion ist die einzige Stelle, an der die Commissuren des Bauchmarks getrennt sind. Dort findet sich ein kleiner Spalt zwischen den beiden Nervenstrecken, der spindelförmig nach vorn und nach hinten sich zuspitzt. Die Commissuren sind so kurz, dass es fast erscheint, als ginge das vordere

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Ganglion direct in das hintere über. ‘Dies letztere ist bedeu- tend grösser als jenes, länglich oval, an der hinteren ‚Seite allmälig sich. verschmälernd zu den verschmolzenen Längs- commissuren. Auf jeder Seite geht vor der Mitte des Gan- glions ein: verhältnissmässig starker Nervenstamm ab, der sich bald nach seinem Austritt gablig theilt, einen Ast. nach vorn und einen nach: hinten sendend. Der erstere konnte nicht weiter. von mir verfolgt werden, der andere läuft eine grössere Strecke lang schräg. nach hinten, theilt sich dann wieder gablig und begiebt sich dann nach noch öfter wieder- holten Theilungen an die Muskulatur der Flügel, wie es mir seheint. ‘Von den hinteren Theilen des Ganglions nehmen dann jederseits eine bedeutende Anzahl von Nerven ihren Ursprung und begeben sich an die Organe der Brusthölhle und an die Beine. Die Längscommissuren sind vom Austritt aus dem hinteren Thoraxganglion bis an die endliche dicho- tomische Theilung- verschmolzen, zeigen aber in der ganzen Länge, die dreimal grösser ist als die vom Schlundring Dis zum Ende des hinteren Brustganglions, keine Anschwellung irgend welcher Art. Am Ende des ersten Drittels der Länge verlässt ein Paar Nerven das Bauchmark, und nach. etwas geringerer Entfernung ein zweites und dicht vor der Theilung ein drittes Paar, diese und die jetzt folgenden, sich vielfach theilenden vier bis fünf Paar Nerven versorgen sämmtliche Organe der Hinterleibshöhle; nur die Ausführungsorgane des Geschlechtsapparates werden von den letzten sich dieht vor dem Antritt an diese Organe sich theilenden Nerven innervirt, die man bis in die Muskulatur des Penis verfolgen kann. | So weicht meine Darstellung wesentlich von der Leon Dufours ab; weder habe ich seine Angabe über die Gestalt des Gehirns, noch die über Zahl und Gliederung der Nerven bestätigen können, noch auch ist mir eine Spür von rücklaufen- den Nerven der Längscommissuren bemerkbar geworden. Eine Beobachtung habe ich aber noch hinzuzufügen, welche meines Wissens für die Hemipteren noch nieht ausdrücklich gemacht worden ist: dass nämlich auch bei ihnen eine Muskulatur des Bauchmarks existirt. Die Angaben über diese Einrichtung finden sich am vollständigsten gesammelt und vermehrt in dem neu erschienenen vortrelflichen Werke Leydigs: Vom Bau des thierischen Körpers auf Seite 210 und 211. Darin wird aber nicht gesagt, dass bei Neuropteren und Hemipteren ähnliche Einrichtungen bestel:en. Wenn es nun auch ziemlich selbst- verständlich ist, dass von einer so allgemeinen Bildung diese Ordnungen nicht ausgenommen sind, so ist es doch gut, die ausdrückliche Bestätigung zu haben, und für die Hemipteren giebt mir die Untersuchung von Catacanthus nigripes

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dazu Gelegenheit. An der Stelle der Längscommissuren, wo das erste Nervenpaar hinter dem grossen Brustganglion ab- geht, bemerkte ich ein solches schmales Muskelstratum von ausserordentlicher Dünne, das ich auf der Tafel angedeutet habe. Es gelang mir nieht, über die Ausbreitung dieser Bil- dung irgend welche Kenntniss zu erlangen, aber es ist wahr- scheinlich, dass diese Muskulatur sich nicht auf so kleine Di- mensionen beschränkt, wie sie es ja auch in den andern Ordnungen nicht thut. In späteren Untersuchungen werde ich diese Angaben zu vervollständigen suchen.

Ich komme jetzt zu demjenigen Organsysteme, dessen ganz specielle Untersuchung für die Zukunft von der grössten Bedeutung für die individuellen und speciellen Unterschei- dungen sein wird, zu den Geschlechtsorganen.

Die Unterschiede, welche von dem überaus complieirten - Bau der äusseren Geschlechtstheile der Hemipteren, für die Trennung von Arten und Gaitungen hergenommen werden können, sind so bedeutend, dass es mich ausserordentlich gewundert hat, in den Systemen und Classifieationen selbst der neusten Zeit sehr geringe, und nur ganz oberflächliche Betrachtungen hierüber angestellt zu sehen, während man auf Gesichtswinkel und allerhand individuelle Abweichungen hin Gattungen und Arten genug gegründet hat. ‘Aus meinen Darstellungen des äusseren Geschlechtsapparates dreier Wan- zen derselben Familie wird hoffentlich jeder wissenschaftliche Hemipterologe entnehmen können, dass es kein wichtigeres Organsystem des Wanzenkörpers giebt, sobald es sich um Trennung von Arten oder Aufklärung von Verwandtschafts- Verhältnissen handelt, als die äusseren Geschlechtstheile. Ich werde darum mich bemühen, mögliehst deutlich und ausführ- lich hierüber zu sprechen; ich gebe zuerst eine Darstellung -der inneren Organe, werde daran eine Auseinandersetzung des Gemeinsamen in dem Bau der äusseren Theile schliessen und zuletzt die speciellen Unterschiede der drei von mir unter- suchten Gattungen anfügen. |

Ich beginne mit den Verhältnissen der männlichen Gene- rationsorgane, die an Complicirtheit die weiblichen entschieden übertreffen. Sie bestehen, wie bei allen Insecten, aus samen- bereitenden T'heilen, aus Ausführungsgängen und Reservoirs und aus dem: Begattungsapparate. Die samenbereitenden Theile, die Hoden, liegen beiderseits unter dem Magenschlauch. Ihre Grösse und Gestalt ist überaus mamnigfaltig; bei der

Ordnung der Pentatomiden sind sie meist birnförmig, das

diekere Ende nach aussen gerichtet. Wie wenig constant

‚diese Form aber auch in dieser einen Abtheilung der He-

mipteren ist, lehrt sofort der Anblick des Hoden von Aspon- 25

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gobus amethystinus. Statt einfach birnförmiger Gestalt finden wir nämlich an diesem 'Thiere die Hoden S-förmig ge- bogen, das dünnere Ende nach aussen und aufwärts gerichtet, von dem diekeren die Samenleiter ausgehend. Ausserdem fällt bei Aspongobus die verhältnissmässig enorme Grösse dieser Organe auf, sie beträgt nämlich bei dem einen von mir secirten Exemplar 5 Millimeter, während Catacanthus und Oncomeris Hoden von 2—3 Millimeter Länge zeigen. Ausserdem ist bei Aspongobus noch ein bedeutend grösserer Reichthum an T'racheen zu bemerken, welche roth pigmen- tirt die Testikeln umspinnen. Die Hoden von Catacanthus haben mehr eylindrische Form, ihr vorderes Ende ist ebenso dick als das hintere, während bei Onceomeris das vordere Ende bedeutend dicker ist. Ebenso verschieden sind auch die Samenleiter. Catacanthus zeigt den kürzesten, der in gerader Rielıtung nach hinten geht, dann mit sanfter Biegung- umkehrt und dicht neben dem der andern Seite in den ge- meinschaftlichen Ausführungsgang mündet. Verschieden da- von ist die Lagerung der Samenleiter bei Oncomeris. Von dem hinteren etwas gebogenen Ende des Hodens geht der Samenleiter mit halbmondförmiger Biegung nach oben, dann nach hinten und aussen, macht auf der Hälfte seiner Länge wieder eine Biegung nach innen und mündet, nachdem er sich gering blasenförmig erweitert hat, in ganz enger Mün- dung in den gemeinschaftlichen Duelus excretorius. Ganz abweichend von beiden ist aber der Verlauf und die Länge der Samenleiter von Aspongobus. Derselbe macht auf sei- nem Verlauf drei bis vier vollkommen ringförmige Biegungen, ist mithin bedeutend länger als die Samenleiter der vorigen Gattungen. Der folgende Abschnitt der Generationsorgane ist ziemlich schwierig unverletzt zu erhalten; es ist das auch wohl der Grund, weshalb die Deutung der an ihm vorkom- menden Theile eine so verschiedene und unsichere ist. Leon. Dufour, der vielleicht der einzige Entomotom gewesen, wel- cher sich mit diesen Organen der Hemipteren beschäftigt hat, überlässt sich bei der Deutung der von ihm gefundenen Verhältnisse einem Bestreben, Parallelen zwischen den Gene- rationsorganen der Wirbelthiere und der Hemipteren zu zie- len, und findet so Samenblasen und selbst eine Prostata an den letzteren heraus. Hierzu liefern ihm die thatsächlichen Befunde nach meiner Meinung aber durchaus keine Bereclıti- gung, wie sich sofort zeigen wird, nachdem ich: den’ ein- schlägigen Apparat: von Oncomeris, dessen Präparation und feinere Untersuchung allein mir gelang, auseinandergesetzt haben werde. Die beiden Samenleiter münden getrennt in die obere Peripherie des Duetus exeretorius, der in seiner

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ganzen Ausdehnung einen Schuch von kegelförmiger Ge- stalt vorstellt; dieht neben der Eintrittsstelle der Samenleiter mündet jederseits eine gelappte Drüse mit kurzem stielförmi- gem Auslührungsgange in den oberen Theil des Duetus. Diese Drüse besteht an ihrer inneren Oberfläche aus einem dichten polyedrischen Epithel, dessen Zellen einen braunen körnigen Inhalt, aber keine Spur von Kernen zeigen. Unter dieser Epithellage findet sich aber ein merkwürdiger Inhalt der Drüsenlappen, der aus lauter dicht verfilzten Bündeln kurzer Fasern besteht. Umrisse sind an diesen Fasern nicht zu er- - kennen; sie sind sehr hell, stark lichtbrechend und quellen beim Zusatz von concentrirter Kalilauge stark auf, d. h. so, dass sie sich mehr ausbreiten und ein Bild. gewähren wie eine gefrorne Fensterscheibe, an der einzelne Gruppen von Eisnadeln an einander schiessen, oder wie eine Wiese mit langen, vom Winde auf die Seite niedergewehten Grashalmen. Ausserdem findet sich noch an macerirten Drüsenstückchen eine grosse Menge kleiner Körnchen, die vielleicht zerdrückten Epithelzellen angehören. Hinter den Eintrittsstellen dieser Drüsen in den Ductus exeretorius erweitert sich derselbe jederseits zu drei taschenförmigen Anhangsorganen, welche mit vollkommen offenem Lumen mit dem Duetus communieciren, vielleicht also ausser ihrer seeretorischen Function, wozu sie durch ihre Structur bestimmt werden, noch als Samenblasen verwendet werden. Dieselben sind hohl, die innere Ober- fläche der Wände ist aber mit dichten Epithelzellen in mehr- fachen Lagen bedeckt, so dass der optische Längsschnitt eine undeutliche fächerartige Querstreifung bemerken lässt, wäh- rend der optische Querschnitt deutliches scharfbegrenztes Pflasterepithel zeigt, dessen Zellen mit grossem und wahr- nehmbarem Keın versehen sind. In der Mitte zwischen diesen beiderseitigen taschenförmigen Ausstülpungen liegt ein Organ, dessen Gestalt und Bedeutung mir noch vollkommen unklar ist. Es ist herzförmig dem Anschein nach, dunkler gefärbt und von festerer Consistenz; vielleicht ist es dasselbe Organ, welches Leon Dufour mit der Prostata der Wirbelthiere ver- gleicht, wenigstens gleicht die Beschreibung, welche er von dem Apparat der Pentatoma dissimilis macht, hierin meiner Beschreibung. Indess sind seine Angaben wohl etwas zu sehr bestimmt dureh den Wunsch, eine Analogie zwischen Hemipteren und Wirbelthieren aufzufinden; ‚er giebt an, dieses von ihm der Prostata verglichene Organ sei contractionsfähig, um ‚den Samen während der Begattung.ejaculiren zu können. ‚Mir. gelang es nicht, zu solchem Schlusse zu kommen, und ich kann zur Entschuldigung dieser Unsicherheit nur anführen, dass mir zu wenig Material zu Gebote stand, und dass, wie 23%

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Leon Dufour, gewiss der effahrenste Entomotom, sagt: „il faut une patience &prouvee pour mettre en Evidence la dispo- sition et les eonnexions des vesicules s&minales*. So ist es mir auch nicht gelungen, zu bestätigen, ob an dem sich all- mälig verengenden Ductus excretorius linter seiner Verbrei- terung in die Samenblasen die verzweigten Drüsen münden, welche Leon Dufour bei den Pentatomen dort zeichnet. Die Drüse selber habe ich gefunden, aber leider abgetrennt von ihrer Verbindung mit dem Ductus. Sie besteht aus zwei sich jederseits in 4 oder 5 Zweige tlieilenden Schläuchen, welche ebenso wie diese Zweige lıohl sind, eine auf dem optischen Längsschnitte deutlich sichtbare doppelte Contour haben und auf der inneren Oberlläche ebenfalls wie die Samenblasen mit reichlichen Lagen von Epithelzellen versehen sind, welche so gelagert sind, dass sie im Längsschnitt auch einer Lage von Schläuchen gleichen; die Zellen selber zeigen keinen Kern. Zugleich mit dem stark verengerten Ductus exere- torius, der an seinem unteren Ende mehrere Muskelbündel zeigt, welche sich wahrscheinlieliı an hornige Theile inseriren, treten eine grosse Menge Tracheen und viele Nerven in die hornige Umhüllung der Begattungsorgane ein.

Ueber diese Theile der Generationsorgane der Hemipteren sind die einzigen mir bekannten speciellen Ermittelungen von Leon Dufour gemacht; die späteren Angaben der Lehrbücher scheinen alle auf seine Anführungen zurückzuführen, oder aus allgemeinen Analogien mit den gleichen Theilen anderer Inseeten-Ordnungen abgebildet zu sein. -So spricht v. Siebold in seinem „Lehrbuelı der vergleichenden Anatomie der wir- bellosen Thiere“ pag. 660 nur von einer „hornigen Kapsel, aus welcher eine röhrenförmige Ruthe hervorgeschoben wer- den kann“. Leuckart in dem „Lehrbuch der Anatomie der wirbellosen 'Thiere* sagt darüber: „Dieselben Elemente, seit- liche Klappen und eine lornige Röhre, die von einem weiten Praeputium locker umlüllt sind, unterscheidet man auch im Allgemeinen bei den Schmetterlingen und Wanzen* (pag. 128). Leon Dufour selber aber scheint den von ihm l’Armure copu- latrice genannten Begaltungsapparat nicht einer ins Detail gehenden Untersuchung unterworfen zu baben, denn seine Angabe von der Existenz „d'un vestige de gland comme bi- lobe* an dem Penis scheint mir mit Sicherheit auf eine Ver- wechselung mit den bedeckenden Klappen oder Deckel-Appa- raten zu deuten. Daraus aber möchte ich auch zugleich fol- gern, dass er den eigentlichen Penis nicht gesehen hat, denn bei einem so beschaffenen Organ, wie ihn meine Abbildungen zeigen, von: einer „zwejlappigen Eichel“ zu sprechen, scheint mir vollkommen unmöglich. Um so brauchbarer, hoffe ich,

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werden die Untersuchungen und die Erwägungen sein, die iclı über diesen Gegenstand angestellt habe.

Der ganze Apparat setzt sich aus so viel verschiedenen Theilen zusammen, dass es übersichtlicher ist; dieselben rubrikenweise abzuhandeln. Zuerst trifft man auf die Theile, welche den Penis mit allen Nebenorganen gegen die äussere Umgebung schützen; ich nenne sie die äussere Hülle. Ihre Gestalt ist äusserst mannigfaltig, wie die Zeichnungen lehren. Daran schliesst sich eine Zahl von Klappen und Deckeln, welche die Ausgangsöffnung des Penis verdecken, die von der äusseren Hülle frei gelassen worden ist. Auch diese sind äusserst verschieden in Form und Grösse. Nach Entfernung aller dieser Theile bleibt der Penis mit seinen speciellen Be- deekungen zurück. Der Penis ist in allen Fällen eine hornige Röhre, welche ganz spitz endigt. Sie ist wohl nie gerade, manchmal in mehreren Richtungen gekrümmt. In der horni- gen Röhre steckt die häutige, welche ich zweimal präparirt habe. Dieselbe gleicht vollkommen andern Ausführungsgängen des Wanzenkörpers, hat eine ziemliche Dicke und scheint ausserdem noch besondere Verdickungen in der einen ihrer Häute zu besitzen, denn sie gleicht oberflächlich den Tracheen, auch wenn man die häufige Wand etwas zerzupft, wie die Abbildung es zeigt. Um den hornigen Theil des Penis herum legen sich mehrere verschieden geformte Klappenapparate, und diese werden ihrerseits, obwohl nieht immer, wiederum von einer gemeinschaftlichen Kapsel bedeckt. So haben wir also einen ziemlich complieirten Apparat bei den drei unter- suchten Gattungen zu beschreiben, was hoffentlich mit Hülfe der Abbildungen gelingen und zu einer deutlichen Vorstellung der gesammten Einrichtung führen wird. Ich beginne mit Catacanthus.

Die äussere Hülle umschliesst von allen Seiten die inne- ren Organe, stellt also einen breiten Ring dar, dessen Wände eonvex sind, und dessen hintere (ich nenne „hinten“ diejenige Seite, welche dem Insect abgewandt ist, aus der der Penis hervorgestreckt wird) Oeffnung kleiner als die vordere (in- nere) ist. Dielit vor der hintern Oeffnung zeigt die äussere Hülle eine ringförmige Wulstung, welche mit Borsten besetzt ist und an der unteren Fläche mehrere Erhöhungen trägt, welche nach innen zu in zwei Zähne auslaufen. Diese Er- höhungen sind sehr dicht mit Borsten besetzt. Zwischen ‚ihnen verdickt sich die Unterseite des breiten Ringes und wendet sich mit convergirenden Leisten aufwärts, zeigt aber in der Mitie eine seichte Ausbuchtung, welche zur Aufnahme des Penisdeckels bestimmt ist. Auf der Innenseite der oberen Begrenzung des Ringes befinden sich mehrere Zähne. Die-

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selben haben zwischen sich ein hıohles häutiges Organ, den schon erweiterten Penisdeckel; derselbe steht in directer Verbindung mit der äusseren Hülle und kann in die Höhe gerichtet werden. An dem unteren Ende besitzt er eine abgeschnürte, etwas breitere Anschwellung, welche in ruhen- der Lage gerade in die Ausbuchtung der Unterseite der äusseren Hülle passt und hiedurch einen ganz genauen Ver- schluss für den Penis von aussen her bilde. An beiden Seiten dieser lederartigen Blase befinden sich hornige Leisten, die wohl geeignet sind, dem ganzen Gliede mehr Festigkeit zu verleihen. Auf der unteren Seite der äusseren Hülle be- findet sich eine bewegliche Platte, die sich in einen Haken verlängert, der neben dem Penisdeckel steht. Drückt man von der vorderen Seite her auf den ganzen Apparat vor- sichtig mit zwei Fingern von oben und unten, so füllt sich der hohle Penisdeckel mit Luft, erigirt sich und zeigt unter sich noch weitere hornige Apparate, den Penis mit seinen Klappen. Man entfernt hierauf die äussere Hülle mit all den bisher beschriebenen andern Theilen. In den Stücken, die zurückbleiben, zeigt sich zu innerst der Penis, der einen harten, nach oben gebogenen Haken darstellt. ‘Ueber ihm, ilın bedeckend, befindet sich eine Art Dach, welches an den unteren und hinteren Rändern und in einem spitzen Winkel oben zusammenstösst. Bedeckt wird dieses Dach seinerseits wiederum durch je zwei dieke runzelige, lederartige Stücke, die sich, das hintere nach oben, das vordere nach vorn und nach der Seite, abheben lassen. Ueber diesen Klappen be- findet sich ein gebogener harter Haken, dessen Function mir wenig klar erscheint. Er steckt zusammen mit den vorderen (Basal-) Enden der genannten Klappen, die eben beschrieben sind, in einem zweiten Gliede, wahrscheinlich dem Analogon der bei den beiden andern Gattungen zu beschreibenden ge- meinschaftlichen Kapsel. Die Oberseite derselben ist gewölbt und runzelig, die Unterseite glatt und glänzend, mit einer deutlich abgesetzten und verdickten, in zwei seitliche starke _ Zähne: sich verlängernden Basis.

Auf den ersten Blick ganz anders gestaltet und einge- richtet erscheint der Begattungsapparat von Oncomeris. Und dennoch lässt sich mit leichter Mühe zeigen, dass alle Stücke des vorigen Apparates sich bei dieser Gattung wieder- finden, wenngleich kein einziges in der Form eine Aehnlich- keit zeigt. Die äussere Hülle zeigt eine kuglige Gestalt; an der Hinterfläche ist sie abgeplattet, die Hinterwinkel sind in zwei gebogene, mit Borsten besetzte Hörner ausgezogen. Der Vorderrand ist wesentlich verengert und stark ausgerandet, der Hinterrand auf der Oberseite in der Mitte abgestutzt,

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auf der Unterseite ausgerandet und in dem so entstandenen spitzen Winkel mit einem starken Zahn versehen. Einge- schlossen von der Hinterseite der äusseren Hülle finden wir den aus Klappen bestehenden Verschliessungsapparat der Ausgangsöffnung des Penis. Derselbe besteht aus einem nach oben gerichteten, an den Seiten ausgeschweiften, von der Unterseite der äusseren Hülle entspringenden platten Fort- satz, an den sich zur Herstellung seitlichen Verschlusses zwei S-förmig gebogene Platten anschliessen, die ebenfalls an der Hinterseite der äusseren Hülle befestigt «ind. Diese Platten sind ziemlich dicht behaart und lassen sich leicht nach der Seite bewegen. Auf der Oberseite dieses Apparates befindet sich eine mehr quadratische, kürzere und etwas nach oben bewegliche Platte, so dass durch diese vier Glieder ein hin- reichender Verschluss der Genitalöffnung zu Stande kömmt. Nach Entfernung der beschriebenen Theile kommt der Penis mit seiner Kapsel und den Klappen zum Vorschein. Die Kapsel ist eine eylindrische, am vorderen Ende kuglig geformte Röhre von glattem, glänzendem Aeusseren, aus deren hinte- rem offenen Ende die beiden Klappen des Penis hervortreten. An der Unterseite ist die eylindrische Röhre von dem kugli- gen Theil getrennt und gegen denselben beweglich. Nach Entfernung dieser Kapsel treten die Klappen des Penis und dieser selbst zu Tage. Der Penis besteht aus einem nach unten gekrümmten Haken, der sich an dem Vorder-Ende kuglig erweitert und dort, wie die Abbildung zeigt, die häu- tige Bjaculationsröhre aufnimmt. Bedeckt wird er von einem längeren, an der Vorderseite nach unten wie ein Haken ge- . bogenen Stück (dasselbe, welches aus der Kapsel hervorragte), an dessen Seite sich ein oberer und ein unterer beweglicher, klappenähnlicher Dorn zeigt. Diese drei Stücke schliessen den Penis vollkommen ein.

Vollkommen zurückführbar auf die beiden vorhergehenden Einriebtungen ist die Construction des Begattungsapparates von Aspongobus, obwohl der äussere Anblick desselben ihn noch abweichender erscheinen lässt. Ein bedeutender Gestaltunterschied zeigt sich schon darin, dass die äussere Hülle den inneren Apparat nicht vollkommen umschliesst; nur an der Basis gestaltet sie sich zu einem vollkommenen Ringe; im Uebrigen bedeckt sie die inneren Theile nur von der Unterseite her. Ihre Gestalt ist im Grossen und Ganzen herzförmig; auf der Mitte jedes der beiden Endlappen be- findet sich eine erhöhte, nach beiden Seiten allmälig ab- fallende Leiste, durch welche jederseits eine Höhlung gebildet wird für die beiden, den S$-förmig gebogenen Klappen bei Onecomeris analogen Klappen. Diese Organe sind bei vor-

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liegender Art wesentlich breiter als bei der vorherbeschrie- benen; sie sind ebenfalls stark behaart und an der Innenseite in einen gebogenen löffelartigen Stiel verlängert. Sie sind gleichfalls beweglich. Durch den schmalen Ring der äusseren Hülle tritt die von dem letzten Hinterleibsringe ausgehende Membran, die sich triehterförmig verengert, und an deren Ende der Penisdeckel angebracht ist. Derselbe besteht aus einer harten, an dem Ende abgestutzten hohlen Halbkugel, die sich mittelst eines reichen Muskelapparates beliebig zurück- ziehen und vorschieben lässt und in ruhendem Zustande die inneren Organe vollständig bedeckt. Entfernt man wiederum diese Theile, so zeigt sich in einer kuglig länglichen, horni- gen Umhüllung der Penis mit seinen Klappenapparaten. Aus der Kapsel sieht neben dem Penis jederseits ein in die Höhe gerichteter Dorn hervor, der offenbar als Stütze für den gesenkten Penisdeckel dient. Entfernt man die Kapsel, so tritt der Penis, dessen Spitze schon vorher sichtbar war, in ganzer Ausdehnung zu Tage mit zwei klappenartigen Be- deckungen. Letztere legen sich aber nur an das Basalende des Penis an, welcher bedeutend länger ist als bei Onco- meris und Catacanthus, mehrfach gebogen und in eine feine aufwärts gerichtete Spitze endigend. An seiner Basis befindet sich eine kuglige Anschwellung, über derselben zu- gleich auch die Klappen des Penis, zum Theil deckend ein Stück, welches der kugligen Anschwellung der Kapsel bei Oncomeris zu entsprechen scheint, aber vollkommen ge- trennt von dem hier gebogenen, dort geraden, eylindrischen Theil derselben ist, während bei Oncomeris noch eine Ver- bindung zwischen beiden Stücken an der Oberseite bestand. Es gelang mir, von hier aus die vollständige, häutige Ejacu- lationsröhre aus dem hornigen Theil des Penis hervorzuziehen. Ich habe sie vorher bereits beschrieben.

Nachdem ich so die Darstellung der männlichen Gene- rationsorgane beendigt habe, bleibt die Schilderung der weib- liehen übrig. Ich muss aber bekennen, hierin noch eine wesentliche Lücke meiner Untersuchungen zu finden; leider war nur ein Weibchen unter den von mir untersuchten Exemplaren der behandelten Gattungen, und es gelang mir nicht, daran andere Beobachtungen zu machen, als die Gestalt des Receptaculum seminis und der äusseren Begattungsorgane festzustellen. Die Erklärung und Deutung der Letzteren im Sinne der Lacaze-Duthier’schen Arbeit: „Sur l’armure geni- tale femelle des inseetes“ zu machen bin ich gleichfalls nicht im Stande, denn diese vortreffliche Arbeit beruht auf so um- fassenden neuen Untersuchungen, dass .eine ausgedehnte Nach- untersuchung dazu gehört, sich die von dem französischen

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Forscher geschafften Anschauuugen und Resultate anzueignen, und da mir bis jetzt diese Arbeit nur auf der Königlichen Bibliothek zugänglich geworden ist, so konnte ich sie nur flüchtig studiren. Ich beschränke mich also auf die Be- schreibung der Gestalt der verschiedenen Theile, ohne auf ihre Rückführung auf Leibesringe und sonstige Homologien mich einzulassen.

Die Geschlechtsöffnung ist umgeben von verschiedenen Klappenapparaten, die sich theils paarig, theils unpaarig finden. Paarig sind die seitlichen Klappen, welche fliegen- klappenförmige Gestalt haben und sehr leicht in dem letzten Analring bewegt werden können. Ihr Verschluss ist ziemlich dieht, da sie noch besonders mit Borsten besetzt sind. An der Unterseite befindet sich eine ebenfalls bewegliche Klappe, die in eine abgestumpfte, etwas ausgebuchtete Spitze endigt. Sie ist nach oben gerichtet und passt genau zu den seitlichen Klappen. Darüber befindet sich ein aus mehreren getrennten Segmenten bestehender Apparat, in seiner Zusammensetzung offenbar auch zweien Leibessegmenten homologer Theil. Die obersten Stücke desselben bestehen aus drei neben einander liegenden, mit Borsten besetzten Platten, deren mittlere und breitere mit den beiden seitlichen gebogenen stumpfe Winkel bildet. Darunter befindet sich eine gebogene parallelogram- matische Platte, ebenfalls mit Borsten besetzt. An dieser wiederum eine an der unteren Kante nach innen gebogene und allerseits gerundete, durch Eindrücke in scheinbar drei Stücke getheilte Platte, welehe mit einem an der Unterseite befindlichen breiten, glänzenden Zalın versehen ist und das obere Dach des Scheideneinganges bildet. Ueber den grossen seitlichen Klappen befindet sich noch ein Stück, das naclı aussen gewölbt ist und als seitlicher Versehluss der oberen Klappen betrachtet werden kann.

Ich gelange nun zur Darstellung des letzten Punktes meiner Untersuchungen, zur Beschreibung des Receptaculum seminis von verschiedenen Schildwanzen. In Müller's Archiv Jahrgang 1837 hat v. Siebold die erste Beschreibung dieses Organs gegeben, und bemerkt dabei, dass die Wanzen den „zusammengesetztesten Samenbehälter haben, der mit so eigenthümlichen Structurverhältnissen ausgestattet ist, wie sie sich: in der Natur vielleicht nirgends wiederfinden“ (pag. 410). Wer einen Blick auf die Abbildung des Receptaculum seminis von Eusarcoris perlatus wirft (Taf. I fig. XXXV), wird diese Meinung gewiss theilen und sie durch die nachfolgende Beschreibung bestätigt finden.

Das Receptaculum seminis liegt bei allen von mir unter- suchten Wanzen auf der rechten Seite, gewöhnlich dicht auf

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den Ringen der Bauchwand. Die Mündung ist tricehterförmig erweitert und erfolgt in die Scheide, nicht weit von deren Austritt aus dem Körper. Das Organ besteht gewöhnlich aus zwei Theilen: einem Samengange und einer Samenkapsel; letztere ist von äusserst mannigfaltiger Gestalt, ersterer häufig mit den verschiedenartigsten Einrichtungen complicirt. Sie- bold beschreibt a. a. O. pag. 412 das Receptaculum von Aoma bidens; noch ceomplieirter ist das von Eusarcoris perlatus. Die Capsula seminalis ist eine an der Mündungs- seite etwas flachere, kugelförmige Blase von chitiniger Sub- stanz und hellbräunlicher oder goldgelber Färbung. Sie setzt sich triehterförmig fort in eine etwas dunklere, mithin wohl festere und diekere Röhre, welche in der Mitte eine ring- förmige, wulstige Verdickung zeigt. Diese Röhre verbreitert sich wiederum zu einem nach aussen offenen breiten Trichter, an dem sich der Ductus seminalis gleichfalls triehterförmig verbreitert, ansetzt. Ob der Duetus sich bis in die Capsula fortsetzt und eine Art innerer Auskleidung bildet, habe ich nieht untersucht. Die ganze Capsula ist von einer ziemlich durchsichtigen Hülle umgeben, in welche zahlreiche Veräste- lungen von T['racheen sieh begeben, die von den grösseren Stämmen der Umhüllung des hornigen Doppelkanals kommen und die Capsula somit in einer Stellung erhalten, wie sie auf der Abbildung dargestellt ist. Nach Siebold’s Angabe (a. a. O. p. 413) besässe die Umhüllung der Capsula keine Muskeln; ich glaube, das ist eine Täuschung. Wenigstens bemerke ich an dem untern trichterförmigen Rande der Mün- dung der Samenkapsel deutlich quergestreifte Muskelstraten; dasselbe fand ich bei den Samenkapseln der andern Arten und möchte es auch für notwendig lalten, weil sonst die Spermatozoen auf gar keine Weise aus der Kapsel entfernt werden könnten. Durch die Contraetion dieser Muskeln wird offenbar die Spermatozoen-haltende Blase an die dunklere Chitinröhre gedrückt und dadurch die theilweise Entleerung bewirkt.

Der zweite Abschnitt des künstlichen Apparates ist der Theil des Samenganges, welcher zwischen der Capsula semi- nalis und dem hornigen Doppeltrichter befindlich ist. Der- selbe besteht aus einer inneren Röhre, die eine dreifache Umhüllung besitzt. Die äusserste Hülle hängt gerau mit der der Samenkapsel zusammen und bestelit aus demselben Ge- webe. Sie wird reichlich von Tracheen durchzogen; ihre äusseren Contouren sind ganz unregelmässig. lie innere Röhre tritt aus der Capsula selbst hervor und gebt in den hornigen Trichter hinein; sie wird von einer gleichmässig dieken Muskelschieht umgeben, die für die Weiterbewegung

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der Spermatozoen zu sorgen hat. Ihr Lumen ist weit genug, um mehreren Samenfäden auf einmal den Durchgang zu ge- statten, was mir zu beobachten gelang, als ich mit einem Hölzehen auf das Deckglas drückte und dadurch aus der Samenkapsel eine grosse Zahl Spermatozoen hervordrückte, die sofort bis in den Doppeltrichter gelangten. Dieser besteht aus zwei Röhren: die innere wird gebildet durch die Fort- setzung des Ductus seminalis, und die äussere durch eine ehitinige zweite Röhre, die sich um den Ductus herumlegt. Beide gehen mit einander durch ein merkwürdiges dunkel- braunes Chitinstück hindurch, krümmen sieh und vereinigen sieh an ihrem Ende, so dass die äussere Röhre mit der inne- ren genau zusammenhängt, und keine olıne die andere bewegt werden kann. An dem der Vereinigungsstelle entgegenge- setzten Ende erweitert sich die äussere Röhre pokalförmig, und es setzen sich an ihren äusseren Rand starke Muskel- bündel an, die einen weiten, vollkommenen Mantel um die- selbe bilden und sich an das vorher erwähnte Chitinstück inseriren. Um diesen Muskelmantel breitet sich ebenfalls in weitem Umfange eine Umhüllung aus, welche mit der des Samenganges in direeter Verbindung steht und nur eine ent- sprechende Erweiterung desselben ist. Sie verbreitert sich- allmälig, wird aber dann plötzlich ganz schmal und umgiebt ringförmig die obere Hälfte des dunklen Chitinstückes. Un- terhalb dieses Stückes wird die Doppelröhre von einem birn- förmigen, drüsigen, weisslich aussehenden Organe umgeben, das sieh allmälig verengert und an der Stelle, wo. die Ver- einigung des Samenganges mit der äusseren Röhre stattfindet, sich ebenfalls zu einer Röhre bildet, deren Lumen um Weni- ges grösser ist als das des Ductus seminalis und sich von da bis zu der grossen trichterförmigen Mündung des ganzen Or- ganes noch mehr verengert. Um dies drüsige Organ breitet sich wiederum dieselbe Umbhüllungsschicht aus, welche an dem ganzen Receptaculum gefunden wird; sie begleitet auch die letzte Röhre bis zum Eintritt in die Scheide. Welcher Art diese Umhüllung ist, weiss ieh nicht, jedenfalls ist sie in ihrer ganzen Ausdehnung noch von einer äusseren, wie es scheint, strueturlosen Haut umgeben, die sich manchmal in deutlichen Contouren von der eigentlichen Membran abhebt. Fragt man nun nach der Bedeutung dieser einzelnen "Theile, so scheint folgende Meinung die meiste Wahrscheinlieukeit zu besitzen: die mantelförmige Muskulatur um den Doppeltrichter scheint den Zweck zu haben, diesen vorwärts zu bewegen. Erfolgt nämlich bei der Begattung, bei der nach meiner Mei- nung wahrscheinlich der hornige zugespitzte Penis direct in den Samengang, d. Iı. in seine trichterförmige Mündung, hinein-

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gebracht wird, die Ejaculation des Samens, so wird durch die Contraction jener Muskulatur die Doppelröhre so weit vorgeschoben, dass die Spermatozoen sämmtlich hineingehen müssen, und keines nebenbei in das drüsige Organ gelangen kann. Wie sie in der Doppelröhre weiter befördert werden, ist zweifelhaft; denn es lässt sich keine Muskulatur in der- selben nachweisen; sobald sie aber den oberen Theil des Ductus erreicht haben, können sie, abgesehen von der ihnen selbst innewohnenden Kraft der Fortbewegung, durch die Contracetionen jener den Ducius umgebenden Muskulatur bis in die Samenkapsel gebracht werden. Soll anderwärts ein Austritt von Spermatozoen aus der Kapsel geschehen zur Befruchtung vorbeipassirender Eier, so erfolgt keine Con- traction jenes Muskelmantels, denn sonst würde dem Sekret des unteren drüsigen Organs, das wahrscheinlich zur Einhül- lung der Spermatozoen dient und gewissermassen die sonst vorkommende Anhangsdrüse ersetzt, der Austritt unmöglich gemacht und so einer Befruchtung Hindernisse bereitet. Jeden- falls verräth die ganze Einrichtung eine grosse Compliecirtheit, und es wird interessant sein, die allmäligen Abstufungen an den verschiedenen Sceutaten zu untersuchen und festzustellen.

Bei allen anderen von mir untersuchten Receptaculis fehlte vollständig das kleine Chitinstück, durch welches der Doppeltrichter tritt, und an das sich der Muskelmantel inse- rirt. In diesem Falle war der Doppeltrichter unbeweglich, wohl aber liess sieh durch die Contraction die gesammte Um- hüllung desselben in die Höhe ziehen und dadurch auch ein Eindringen der hornigen Röhre in den schmalen häutigen Samengang bewirken. So ist es bei den Pentatomen. Andre Gattungen, z. B. Coptosoma globus, besitzen nur eine hor- nige mützenartige Kapsel, die mehrere tellerförmige Scheiben besitzt, an die sich Muskeln ansetzen; ihr Duetus seminalis ist ohne jede Erweiterung, besteht nur aus zahlreichen Win- dungen der doppelt umhüllten Röhre. Am sonderbarsten und mannigfachsten ist aber die Gestalt der Samenkapsel selbst. Ich habe die von Catacanthus nigripes abgebildet. ‚Eine Kugelgestalt besitzen die Meisten, allein daran befinden sich die sonderbarsten Bildungen. Zwei oder drei verschieden lange und gekrümmte Hörner sind sehr gewöhnlich, Zipfel- mützen-Gestalt findet sich auch, und die Scheiben oder Ringe, an denen sich die Kapsel-Muskulatur ansetzt, ist eben so va- riabel. Catacanthus besitzt zwei hohl-tellerförmige Schei- ben, Rhaphigaster unicolor einen breiten Ring in der Mitte der Kapsel und eine schmale Scheibe an dem Ende derselben, Coptosoma zwei gleich grosse Scheiben nahe am Ende der Kapsel jedenfalls zeigt sich eine ebenso grosse

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Mamnigfaltigkeit in der Bildung dieser Theile des Generations- apparates, wie in dem Begattungsapparat der Männchen. Und so schliesse ich mich vollkommen dem an, was Siebold in seiner „Anatomie der wirbellosen Thiere* pag. 660 :Anm. 2 bemerkt: „— diese verschiedenen Formen-Verhältnisse der äusseren männlichen Geschlechtswerkzeuge sind bis jetzt noch wenig von den Entomologen zur Unterscheidung verwandter Spezies benutzt worden, und würden, wenn man sie gehörig beachtet hätte, die Aufstellung mancher schlechten Spezies verhütet haben. Dieselben bestimmien Verschiedenheiten der einzelnen hornigen und starren Theile der Ruihe machen es auch den verwandten Arten unmöglich, durch Copulation Bastardverbindungen einzugehen, indem die harten Begattungs- organe eines männlichen Insectes den gleichfalls harten Um- gebungen der weiblichen Geschlechtsöffnung seiner Art so genau entsprechen, dass nur diese allein zusammen passen und sich innig mit einander vereinigen können. Leon Dufour bezeichnet daher die hornigen Copulationsorgane der Iusecten ganz gut als die „garantie de la conservation des types“ und als die „sauvegarde de la legitimite de l’espece“. Es ist dies zwei- fellos richtig, wenn man sich auf den früher allgemeinen Standpunkt des Systematikers stellt, der vor sich eine Unzahl von „Arten“ sieht, die in der Natur begründet sind, ihm für unveränderlich gelten und in der Gesammtheit ihrer Organi- sation als so, wie sie sind, ursprünglich geschaffen erschienen. Aber ich glaube, man kann noch ganz andere Resultate aus die- ser Thatsache ziehen. Ebenso allgemein giebt man zu, dass die „unveränderlichen Arten“ in sich Varietäten ausbilden können, die in allerhand Charakteren leichte Veränderungen und Ab- weichungen von der Stamm-Art aufweisen können. Nun ist es wohl nicht unerlaubt, zu vermutlien, dass solche Abwei- chungen auch die Generationsorgane betreffen können; im Gegentheil, da kein Organsystem der Inseeten so complieirt ist, so liegt es schon in der Natur der Sache, dass auch keines so viel Veränderungen zu erleiden im Stande ist. Auf der einen Seite ist es nun denkbar, dass derartige Veränderungen im Fortpflanzungsorgansysteme so gering sein können, dass sie dennoch einer Begattung der so veränderten Thiere kein Hinderniss in den Weg legen. Mag also ein Männchen irgend- wie verändert sein, und diese Veränderung auch, wenn auch ganz gering, in seinen Reproductionsorganen ausgesprochen sein, so lässt sich olıne Zwang nach den Gesetzen der Erb- lichkeit annelımen, dass auch die mit einem von der Stamm- Art nicht abweichenden Weibchen gezeugten Nachkommen dieselben Abweichungen, sowohl Männchen wie Weibchen, zeigen. Diese könnten in geringer Zalıl dieselben Verände-

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rungen fortpflanzen, häufen und so nach einigen Generationen eine nahe verwandte Art erzeugen, die nicht mehr, in Folge der veränderten Generationsorgane, im Stande wäre, sich mit der Stamm-Art zu paaren. Noch mehr Wahrscheinlichkeit gewinnt aber dieser Vorgang bei der Annahme, dass ein im Begattungsapparat (neben andern Körperveränderungen) modi- fieirtes Individuum sich ein Weibchen sucht, dessen ähnliche Abweichungen ihm die Begattung dennoch erlaubt; da wird es gewiss eine Nachkommenschaft geben, die in schneller Zeit sich nicht mehr mit der Stamm-Art wird vermischen können und bei aller Aehnliclikeit und Verwandtschaft doch wegen ihrer Constanz von den Beobachtern für eine selbst- ständige Art wird gehalten werden. Auf solche Weise, glaube ich, entstehen die „neuen Arten“, welche in einem lange durchforselten Faunengebiet plötzlich mühsam mit der Lupe von den Verwandten, mit denen frühere Beobachter sie zu- sammengesteckt haben sollten, abgetrennt werden, und ferner die in der entomologischen Welt so übel angesehenen „Lokal- Varietäten“. Andrerseits giebt aber die Eigenthümlichkeit der Begattungsorgane auch eine vortreffliche Erklärung des Factums ab, weshalb besonders bei einer so überaus zahl- reichen Gruppe, wie die Inseeten es sind, die Verbindungs- glieder der durch allmälige Veränderung entstandenen Arten fehlen. Es ist dies ein Einwurf, der von allen Gegnern der Darwin’schen Theorie nach dem Vorgange von Bronn wieder- holt wird; Bronn selbst erklärt ihn für den erheblichsten, der ihr zu machen ist. Allein für die Insecten, glaube ich, wird es bald möglich sein, durch tieferes Eindringen in ihre Le- bensweise und durch experimentelle Untersuchungen bei cor- rect gestellten Fragen auch diesen Einwurf zu widerlegen. Hält man nämlich die oben geäusserte Meinung, dass bei der Veränderung der Begattungsorgane, die doch wahrscheinlich mit Veränderungen anderer Organe Hand in Hand geht, so- fort eine, wenn auch beschränkte, Begattungs-Unmöglichkeit entsteht, so müssen alle diese veränderten Individuen so lange von der Fortpflanzung ausgeschlossen werden, bis sie ein ihnen entsprechend modifieirtes Weibchen finden, mit dem sie dann allerdings eine der Stamm-Art unähnliche Nach- kommenschaft zeugen, die sofort mit dieser in Mitbewerbung tritt und hiedurch ihre charakteristischen: Eigenschaften zu „Art-Characteren* ausbildet. Dass diese „Varietät“ oder „neue Art“ nicht wieder zurückschlägt, oder durch geschlechtliche Vermischung mit der Stammart Uebergangsexemplare hervor- bıingt, davor ‚sichert eben die Abweichung im Bau der Be- gattungsorgane. ‘Es entsteht also eine durch ÜUebergänge

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nicht ausgefüllte Kluft zwischen zwei Arten, die dennoch gemeinsehaftliche Abstammung besitzen. Würden solche Be- obaehtungen und Experimente gemacht, welche diese Wahr- scheinliehkeit erhärteten, so würden die Gegengründe Bronns und seiner Nachfolger für die vorliegende Thierklasse bedeu- tend an Gewicht verlieren und, zusammengehalten mit den von Darwin selber im sechsten Capitel seines Werkes vor- gebrachten Beweisen und der von Carl Vogt in seinen „Vor- lesungen über den Menschen etc.“ Bd. II pag. 261 betonten Fixirung der Charaktere doch immerliin einen Anfang bilden, selbst diesen der bewundernswerthen ''heorie als unüber- windlich gegenübergestellten Vorwurf zu entkräften. Aber noch eine andere Thatsache gewinnt aus diesen Deductionen ein erklärendes Licht: die ungemein grosse Artenzalıl der In- secten. Aus den eben geschilderten Vorgängen lässt sich mit leichter Mül:e einsehen, dass neue Arten sehr leicht entstehen können, und einmal entstanden auch leicht ihre abgegrenzten Eigenschaften bewahren und fortpflanzen können. Der über- grosse Reichthum der Insecten-Arten ist gewiss neben»andern wichtigen Momenten auch aus diesen Gründen erklärbar. Schliesslich möchte ich dieselbe Reihe von Erwägungen auch noch geltend machen und ihnen eine positive Unterlage geben bei den Beobachtungen von Bates in seinen „Contributions to an Inseet Fauna of the Amazon Valley, Wbruher ein kurzer Auszug von Dr. Gerstäcker in seinem Jahresbericht von 1864 nachzusehen ist. Dort (pag. 3) heisst es, nach Auceinander- setzung verschiedener an einem Orte vorkommender „Lokal- Varietäten*: „Der Schöpfungsprocess neuer Arten wird, glaube ich, bei den Ithomien und verwandten Gattungen durch die entschiedene Neigung dieser Inseeten, zur Paarung ausschliess- lich genau übereinstimmende Individuen zu wählen, beschleu- nigt und dies ermöglicht es auch, dass eine Zahl nahe verwandter neben einander existiren, oder dass stellvertre- tende Formen zusammen mit ihren nächsten Verwandten leben, ohne sich mit ihnen zu amalgamiren. (Diese Beobach- tung, fügt der Referent Dr: Gerstäcker hinzu, ist von ganz besonderem Interesse, da sie zeigt, wie sogenannte „zoolo- gische* Arten sich mit der Zeit in sogenannte „physiologische* umwandeln, deren wesentliche Verschiedenheit R. Wagner besonders urgiren zu müssen glaubte.)* Sollte nicht neben der von Bates angenommenen Neigung dieser Insecten, zur Paarung nur ausschliesslich übereinstimmende Individuen zu wählen, noch ein besonderes Gewicht darauf gelegt werden, dass die genau übereinstimmenden eben auch in den Gene- rationsorganen genau sich entsprechen, und hieraus vorzüglich

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jene sonst höchst merkwürdige, aber allerdings vollkommen annehmbare Thatsache zu erklären sein? Jedenfalls wäre ein solcher Grund durchaus unanfeehtbar und von dem höch- sten Gewicht für die Begründung der ganzen Theorie der Arten-Entstelhung. |

(Die Erklärung der zu diesem Aufsatze gehörenden Tafel 4 befindet sich am Schlusse dieses Heftes.)

Rutela coerulea Perty

ist bei der Bearbeitung Burmeister’s (Handb. IV p. 1 pag. 371) durch ein anscheinendes Versehen um ihren Namen ge- kommen. \WVeshalb Burmeister den Namen in sphaerica ändert, sagt er nicht; es liesse sich allenfalls vermutben, er habe es gethan, weil das Thier in Brasilien nicht nur blau, sondern auch grün vorkommt. Positiv irrt er aber darin, dass er den von Perty ertheilten Namen coerulea.als cha- lybaea eitirt, und Lacordaire in seinen Genera folgt ihm darin, indem er die von Burmeister abgezweigte Gattung Chalcentis adoptirt, jedoch Willens ist, den ohne Motiv abge- änderten Namen wiederherzustellen, aber in der Note (Genera 1lI pag. 353) den Pertyschen Namen ebenfalls als chalybea eitirt. Es ist demnach der richtige, von Perty in Delect. anim. im Texte pag. 50 und auf Tafel 10 angegebene Name Rutela (jetzt Chalcentis) eoerulea in integrum zu 1esti- tuiren, da er mit keinem Namen in den Ruteliden eollidirt. C.-A. Dohrn.

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"Ueber Senta maritima Tauscher (ulvae H.) 277 von | Prof. Zeller.

Die von Herrn Schmidt im Jahrgange 1858 gegebene Nachricht, dass es unter den europäischen Noctuen ein fleisch- fressendes, also ein Raubthier, nämlich die Raupe der Senta maritima, giebt, wird die Lepidopterologen ohne Zweifel sehr überrascht haben. Ob dieselbe Eigenschaft bei dieser Raupe von andern deutschen, englischen oder französischen Entomologen beobachtet worden ist, weiss ich nicht. Im 8. Theil des Seppschen Schmetterlingswerkes ist 8. 157 160 die Naturgeschichte der Senta ulvae durch Herrn P. C. T. Snellen mitgetheilt und durch Herrn S. C. Snellen van Vol- lenhoven auf Tafel 42 schön abgebildet worden (fig, 1 die erwachsene Raupe, 2% der vergrösserte Kopf, 3 die Puppe, 4 das vergrösserte Afterende derselben, 5. der männliche Schmetterling (mit lebhafter Zeichnung) ruhend, 6. derselbe fliegend, 7 das Weibeben (ohne dunkle Flecke) fliegend). Hier heisst es: „Die Raupe nährt sich, gerade wie die der Leucania obsoleta, von den Blättern des gemei- nen Rohrs (Arundo phragmites)“. Dazu wird in den Schriften der niederländischen Gesellschaft, die den Titel haben:: Tydsehrift voor Entomologie, und die in Deutschland wohl noch weniger bekannt sind als das Seppsche. Werk, von dem doch wenigstens in der entomologischen Zeitung an mehreren Stellen gesprochen wird, folgender Nachtrag (Theil IV 1861 8. 93 fi.) geliefert, den ich. w egen seiner Wichtig- keit vollständig, bis auf en Schluss*), übersetze:

Nachdem ich Herrn Snellen van Vollenhoven meine Be- obachtungen über diese Art für die Tafel des Seppschen Werkes zugeschickt hatte, wurde ich durch diesen und dureh Herın de Graaf auf eine Nachricht des Herrn F. Schmidt in der entomol. Zeitung aufmerksam gemacht, die meinen An- gaben insofern widersprielt, als darin gemeldet wird, dass die Raupe dieses Schmetterlings sich nicht von vegetabilischen, sondern allein von animalischen Stoffen nähre etwas, wovon ich nieht nur nichts ahnte, sondern sogar des Gegen- theils sicher zu sein glaubte. Alles, was der genannte Natur- forscher in seiner obigen. sehr interessanten Nachricht über die Lebensweise und Geschichte verschiedener Lepidoptern mittheilt, trug nach meiner Ansicht zu sehr den Stempel der

*) Eine Anfrage, wodurch der Name Maritima berechtigt werde, die im: Staudingerschen Cataloge genügend beantwortet wird. 24

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Genauigkeit, als dass man seinen Angaben kein Vertrauen schenken sollte. Obgleich ich keine Spur der merkwürdigen Eigenschaft bemerkt hatte die noch dazu, so viel ich weiss, bei einer Noctuenraupe ohne Beispiel ist die Herr Schmidt der Raupe von Ulvae zuschreibt, und obgleich wir beide ohne Zweifel einerlei Art beobachtet haben, so wollte ich doch die Sache vor der Hand unentschieden lassen und nahm mir vor, sie aufs neue gründlich zu untersuchen.

Im Herbste 1859 wollte es mir nicht gelingen, die Ulvae- Raupen vor der Ueberwinterung zu bekommen, was mich sehr verdross, da ich auch ihre Gewohnheiten während dieses Zustandes wiederum zu erforschen gewünscht hatte; indem, wenn ich nicht irre, Herr Schmidt von dem Auffinden dieser Thiere vor dem Winter nichts erwähnt. Der hole Wasser- stand der Pfützen verhinderte meistens das Suchen. Naeh Ablauf des Winters begab ich mich wieder an die Arbeit und hatte im März und April die Freude, einige Raupen zu erhalten, mit denen ich nun unverzüglich Versuche anstellte.

Die erste Raupe, die ich um die Mitte des März fand, war sehr gesund und lebendig. Ich setzte sie in eine Schachtel ohne Rohr oder andere Pflanze, sondern nur mit einer Käfer- larve, wie man sie im Frühling in den Rohrstoppeln häufig antrifft, und welehe mehr als ein halbmal so gross wie eine Ulvaeraupe und dunkelbraun und etwas haarig ist. Um diese Larve zu hindern, der Raupe zu schaden, drückte ich ihr den Kopf ein, ohne sie zu tödten. Zu meiner Verwunderung war diese Larve am folgenden Morgen bis auf ein Stückchen Haut verschwunden. Dass also die Ulvaeraupe andere Raupen auffrisst, war mir durch diesen Versuch klar. Aber nun wollte ich auch prüfen, wie weit sie vegetabilische Nahrung verschmäht oder nicht verschmäht. Letzteres vermuthete ich trotz der ausdrücklichen Versicherung Schmidts, weil ich in einer Rohrstoppel, worin sich eine Ulvaeraupe auflielt, Ex- cremente gefunden hatte, die durch Farbe und Frische bewie- sen, dass sie von vegetabilischer Nahrung herrührten und ganz vor Kurzem ausgesondert waren. lch liess daher meine Raupe ein paar Tage fasten und that dann des Abends, gerade wie ich es mit der Käferlarve gemacht hatte, ein paar junge Triebe des gemeinen Rohrs in die Schachtel, wobei ich mich genau überzeugte, dass sie unverdorben und unbefressen wa- ren. Am folgenden Morgen sah ich, dass die Raupe reichlich: davon genossen, und dass das Futter ihr unbezweifelt wohl geschmeckt hatte; grüne Excremente, die im Verl.uf des Tages fielen, gaben auch den Beweis von der Benutzung des Rohrs. Als ich 2 Tage darauf wieder eine Raupe von Ulvae fand, machte ich auch mit ihr einen Versuch, indem ich eine

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Raupe von Chilo phragmitellus' mit ihr zusammensperrte. Dieses Thier wurde von der Ulvaeraupe auch in einer Nacht aufgefressen. Darauf that ich meine Raupen, denen ich eine vierte zugesellte, in ein Zuckerglas mit jungen Rohrpflanzen und einigen Rohrstoppeln, dass sie sich darin verstecken konnten. Ich beobachtete wieder, dass sie Nachts sehr un- ruhig waren und beständig umherkrochen. Sie liessen einander unbelästigt und einige Tage hindurch auch eine Raupe von Phragmitellus, die iclı zu ihnen eingesperit hatte. Die letztere verschwand endlich, wahrscheinlich in den Magen einer der Ulvaeraupen. Zugleich bemerkte ich, dass das Rohr’ auch an mehreren Stellen angefressen war, was die Phragmitellen- Raupe, die sich nicht von Blättern, sondern vom Innern der Rohrwurzeln nährt, nieht gethan haben konnte.

Ich erwartete nun täglich, meine Ulvaeraupen sich ein- spinnen zu sehen, musste aber darauf eine ziemliche Zeit warten, so dass meine Raupen, die inzwischen Nachts eifrig umherkrochen, olıne gerade mehr vom Rohr zu fressen, zu einer Zeit noch nicht eingesponnen waren, wo ich gewöhnlich bereits Puppen hatte. Meine zuletzt gefundene Raupe wurde ausserdem immer kleiner, so dass ich aus Furcht, dass Futter- mangel die Ursache ihres Abnehimens sein möchte, auch mit ir einen Versuch machte, ob sie animalische Nahrung be- nutzen würde, anzustellen beschloss. Dazu wählte ich eine Puppe der Simyra venosa, in welche ich ein kleines Loch machte, und die ich dann dicht neben die Ulvaeraupe hin- legte. Sobald diese das ihr Dargebotene bemerkte, kroch sie eilig dieht heran, fing sogleich an, die Feuchtigkeit heraus- zusaugen und blieb eine geraume Zeit damit beschäftigt, wäh- rend sie das Loch in der Puppe so sehr erweiterte, dass sie ihren Kopf ganz hineinstecken konnte. Durch die sehr an- sehnliche Quantität Nahrung, die sie zu sich genommen hatte (denn die Puppe war zu mehr als zur Hälfte geleert), hatte die Raupe an Umfang ziemlich zugenommen; sie fing aber schnell wieder an abzunehmen und vertrocknete endlich ganz, ohne dass ich sie oder ihre Gefährtinnen die halbleere Ve- nosapuppe antasten salı; ebenso wenig; beachteten sie eine Puppe von P. Machaon, die ich, ohne ein Loch in sie zu machen, zu ihnen ins Gefäss gelegt haite.

Nach allen diesen Versuchen halte ieh dafür, dass Ulvae ein Thier von derselben Besehaffenheit ist wie Noet. trape- zina, dass nämlich ihr gewöhnliches Futter in Vegetabilien, den Blättern des gemeinen Rohrs, besteht, dass sie aber eben so begierig wie die Raupe des genannten Schmetterlings (die daher mit Recht den Namen Hyäne trägt) andere Raupen und Puppen anfällt.

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Herr Schmidt spricht noch die Vermuthung aus, dass unter dem Namen Ulvae verschiedene Arten vermengt werden, indem seine Schmetterlinge zu sehr differirten, um nach seiner Ansicht alle zu einer Art gehören zu können. Ich kann jedoch positiv versichern, dass alle Formen, von denen er spricht, namentlich die bei Hübner abgebildete, die Var. bipunctata (Guenee’s var. A), seine Var. Wismariensis (Guen&e’s var. B) und die bei Herrich-Schäffer Noct. fig. 397 abgebildete zu einer und derselben Art gehören und aus durchaus gleichen Raupen entstehen. Auch in der Gestalt ete. der Puppen konnte ich keinen Unterschied entdecken. Alle diese Formen habe ich wiederholt erzogen. Uebrigens habe ich zwar keine Zwischenformen zwischen den 4 genannten angetroffen, jedoch . beschränkt sich der ganze Unterschied auf das Vorhanden- sein oder Fehlen und auf die Vertheilung des Schwarzen auf den Vorderflügeln. Die Raupen, die ich in diesem Jahre zur Verpuppung gebracht habe (zwei), sind erst zu Anfang Juli, also volle drei Wochen nach der gewöhnlichen Zeit, ausge- kommen; aus welcher Ursache, weiss ich nicht.

Note zu Homalocerus nigripennis Schönh.

von © A. Dohrn.

In Sehönherr’s Genera et Species Cureul. wird die oben genannte Art von Boheman mit schematischer Genauigkeit beschrieben. Mir liegt indessen ein Exemplar vor, auf -wel- ches gerade der Anfang der Beschreibung nicht passt, der da lautet: „Lixo Bardanae nonnihil brevior et dimidio angu- stior,* denn mein Stück ist entschieden etwas länger als das längste Exemplar meiner L. Bardanae, ja beinah doppelt so lang als das kürzeste. Auch ist mein Homalocerus nicht angustior, sondern evident latior als der bıeiteste meiner L. Bardanae. Da aber alle übrigen, mit rühmlicher Exactheit speeifieirten Details der Beschreibung stimmen (mit alleiniger Ausnahme der Seitenbinde des Tlıorax, "welche eher ziegelrotl als orangefarbig zu nennen, und der Beine, welche nicht obseure ferruginei, sondern wirklich schwarz sind), so halte ich dafür, dass ungeachtet dieser Abweichungen das mir vorliegende Stück nicht von Homalocerus nigripennis zu trennen ist.

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Bei südamerikanischen Arten, welehe den Osien der Cor- dilleras bewohnen, muss überhaupt im Auge behalten werden, dass sie durch die Beschaffenheit dieses ungeheuren, durch keine hohen Gebirgszüge durchschnittenen Landstriches wenig behindert sind, sich sehr weit zu verbreiten. Nun ist es natürlich, dass sie an manchen Stellen durch Wärme, Feuch- tigkeit, Futterpflanzen u. s. w. günstigere Verhältnisse zur vollkommenen Entwickelung finden, und dass es erst durch Vergleichung festgestellt werden muss, wo eine bestimmte, von Cayenne bis über den La Plaia hinaus lebende Species eigentlich ihr Maximum oder Minimum von Ausbildung er- reicht. Während beispielsweise die aus Columbien häufig in den Sammlungen anzutreffenden Exemplare des Strategus (Searab.) Alo&us F. unsern Oryctes nasicornis etwa nur um /, an Grösse übertreffen und dem bekannten Africaner O. Boas darin ungefähr gleich sind (auch in der rothbraunen Färbung), erhielt ich aus $. Catarina ein Dutzend 5% von Alo@us, welche tief schwarz von Farbe, in Grösse und Masse an einen mittelgrossen Typhon heranreichen. Im Gegensatze hiezu liegt mir aus der Localität des eben besprochenen Ho- malocerus eine Psiloptera pardalis von ungemeiner Kleinheit vor, fast nur halb so gross als meine Stücke aus Bahia; des- gleichen ein wahres Zwergexemplar von Erotylus (Brachy- sphaenus) 20-guttatus Germ., welches keineswegs verkümmert, sondern vollkommen ausgebildet ist, aber um volle zwei Drittel kleiner als meine aus andern Gegenden Brasiliens stammenden Stücke.

In Boheman’s Beschreibung des Homal. nigripennis, der überhaupt nur in einem Exemplare von Hope geliehen war, heisst es kurzweg: Patria Brasilia.a Die Art mag wohl im Ganzen selten sein, da sie mir bisher nicht vorgekommen ist, und ich doch manche reiche Sendung aus verschiedenen Di- strieten jenes ungeheuren Reiches erhalten oder durchge- mustert habe.

Das mir jetzt vorliegende Stück stammt vom Mucuri aus der Provinz Porto Seguro, etwa in der Mitte zwischen Bahia und Rio. Dort sammelt jetzt Herr Carl Schreiner, Sohn un- seres Mitgliedes, des Herrn Commissions-Secretairs Schreiner in Weimar, welcher den Lepidopterologen durch die Voll- kommenheit seiner ausgeblasenen Raupen schon lange rühm- lichst bekannt ist.

Wie mir der Vater mittheilte, wird der junge Schreiner sieh noch längere Zeit in dieser interessanten Gegend auf- halten und sie nach besten Kräften, namentlich auch in ento- mologischer Beziehung auszubeuten bestrebt sein.

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Ueber das bisher unbekannte Männchen von Psyche helix | von Prof, CEawus in Marburg *).

Für die Lehre von der Parthenogenese bei den Insekten erscheint bekanntlich eine Anzahl von Tineiden und Bombyeiden, welche als Sackträger (Psychiden) bezeichnet werden, von besonderer Bedeutung. Die Zeugnisse für die spontane Fort- pflanzung dieser Schmetterlinge gehören schon theilweise dem vorigen Jahrhundert an. Degeer züchtete eine Reihe von Generationen von Solenobia lichenella (triquetrella) mehrere Jahre lang ohne Männchen, ähnlich wie Bonnet schon früher die spontane Fortpflanzung der Aphiden durch zahlreiche Gene- rationen verfolgt hatte. Trotz ähnlicher Beobachtungen spä- terer Entomologen, wie Scriba, Speyer, konnten die Be- denken und Zweifel der Wissenschaft, welche Täuschungen voraussetzte, nicht eher beseitigt werden, als bis Reutti durch sorgfältige über allen Zweifel erhobene Züchtungs-Ver- suche für Solenobia lichenella bestätigte, dass die Weibehen sine concubitu Eier legen, und dass sich aus diesen die Räup- chen entwickeln.

Nach langem Widerstreben und vergeblichem Bemühen, diese Fortpflanzungsweise als Generationswechsel zu deuten, brachte endlich v.Siebold dieParthenogenese für diePsyehiden und Bienen in der Wissenschaft zur Anerkennung und Leuckart gelang es, dieselbe auch für andere Hymenopteren, sowie für die Coceiden und Chermesarten nachzuweisen.

Unter den Sackträgern war es neben Solenobia triquetrella und lichenella Psyche helix, welche namentlich durch die Untersuchungen Siebold’s das Interesse auf sich zog. Schon Reutti hatte die Parthenogenese der Psyche-Weibchen, welche in links gewundenen, Schneckengehäusen ähnlichen Säcken zur Verpuppung gelangen, beobaclıtet, und v. Siebold hatte in allen während eines Zeitraums von 7 Jahren untersuchten (über anderthalbhundert) Individuen nur weibliche Puppen beobachtet. Die ausgeschlüpften flügellosen, sanft gekrümmten Schmetterlinge setzten spontan ihre gelblichen Eier in die leere stets in dem Raupensacke zurückbleibenden Puppenhülse ab, und die jungen Räupchen kamen noch in. demselben Jahre zur Entwickelung. Besonders auffallend musste der vollstän- dige Mangel der Männchen sein, die freilich andere Entomo-

*) Abdruck aus den Sitzungsberichten der Gesellsch. z. Beförd. d. gesammten Naturw.

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logen, wie Herrieh-Schaeffer und Bruand, beobachtet haben wollten. Indess liess eine nähere Betrachtung die An- gaben beider zweifelhaft erscheinen. Das von dem erstern abgebildete Psyehe-Männchen war nämlich von.Mann in der Nähe eines leeren Sackes von Psyche helix in Sieilien entdeckt worden, und Herrich-Schaeffer stellte es selbst in Zweifel, ob jener spiralige Sack auch wirklich dem Männchen zugehöre. Ebenso hat Bruand die von ihm als Männchen von Psyche helieinella beschriebenen Schmetterlinge nicht erziehen können, sodass die Bürgschaft fehlt, ob die von ihm im Freien ein- gefangenen geflügelten Individuen wirklich die Männchen der ungeflügelten Psyche h«lix waren (Vgl. v. Siebold, Wahre Parthenogenesis 1856. pag. 47)*).

Jedenfalls waren noch weitere Beobachtungen notwendig, um über die Existenz des Männchens Gewissheit zu erhalten. Ich verschaffte mir aus Tyrol ein ziemlich reiches Material lebender Räupehen von Psyche helix, welche am 22. Mai d.J. hier eintrafen und sich mit Teuerium Chamaedrys und Alyssum montanum leicht und vortrefflich füttern liessen. Die Unter- suchung der Geschlechtsdrüsen mehrerer Räupchen überzeugte mich alsbald, dass das männliche Geschlecht keineswegs fehlte, indem sich in einigen Räupchen die Hodenanlagen mit allen Stadien der sich entwickelnden Samenzellen bis zur vollen Ausbildung der Spermatozoen vorfanden. Die nähere Unter- suchung der Raupensäckchen lehrte alsdann, dass männliche und weibliche Individuen sowohl an der Grösse als besonders . an der verschiedenen Lage der obern seitlichen Oeffnung leicht

*) In Gerstäcker’s Jahresbericht über die entomologischen Lei- stungen des Jahres 1854 finde ich einer Arbeit von Nylander aus den Annales de la societe entomologique mit den Worten Erwähnung gethan: Nylander erzog aus einem Gespinnst, welches mit dem von Siebold’s Psyche helix durch seine eigenthümliche Form überein- stimmte, ein männliches Individuum, welches er für das noch unbe- kannte Männchen der genannten v. Siebold’schen Art hält; eine aus- führliche Beschreibung des einzigen aus Südfrankreich stammenden Exemplars ist hier beigefügt worden.“ v. Siebold scheint diese Notiz vollkommen entgangen zu sein, da dieselbe in seinem zwei Jahre später erschienenen Buche über Parthenogenese nicht angezogen wird; Gerstäcker muss dieselbe nicht für beweisend gehalten haben, denn in dem 1863 erschienenen Lehrbuche von Carus und Gerstäcker heisst es „Ps. helix ete., nur im Weibchen bekannt“. Auch die Inaugural- Dissertation von O. Hoffmann „Ueber die Naturgeschichte der Psy- chiden. Erlangen 1859* bemerkt ausdrücklich, „der männliche Falter ist bis jetzt noch unbekannt“. Leider konnte ich mir die genannten Annalen nicht zur Einsicht verschaffen.

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erkannt werden konnten. Siebold’s Vermuthung, es könnten vielleieht die flachen, aus Sicilien stammenden Säcke, welche die weiblichen Säcke von Psyche helix um das Dreifache an Grösse übertreffen und vorläufig als Ps. planorbis bezeichnet wurden, die männlichen Thiere enthalten, stellt sich hiernach als irrthümlich heraus. Die männlichen Säckchen erscheinen im Gegentheil, ebenso wie die in ihnen verborgenen Räupchen, auffallend kleiner als die weiblichen, die obere seitliche Oeffnung liegt, der geringen Länge und sanften Krümmung des spätern Puppenleibes entsprechend, der untern Eingangsmündung be- trächtlich näher. Während sich bei den grösseren, weibliche Puppen bergenden Säckchen die obere seitliche Oefinung fast um zwei Spiralwindungen von der untern entfernt, liegt dieselbe bei den männlichen Formen nicht viel über eine einzige Spiral- windung abseits.

Schon Mitte Juni waren sämmtliche Räupehen verpuppt. Die männliche Puppe unterscheidet sich sehr wesentlich von der weiblichen durch die Anlagen aller Theile des getlügelten Schmetterlings, sie erreicht eine Länge von 4), bis 5 mm., zeigt sehr tief eingeschnürte Hinterleibsseemente und erscheint schwach gekrümmt. Vor dem Ausschlüpfen des Schmetter- lings schiebt sich zuerst die Puppe aus der seitlichen Oeffnung vollständig hervor, nur die äusserste Spitze des Hinterleibes haftet in der Oefinung.

Der Schmetterling ist nur 3 mm. lang, dicht behaart, dunkel einfarbig, die Fühler lang, buschig gekämmt, vielglie- drig. Die Flügel sind im Verhältniss sehr umfangreich, die vordern 5 mm. lang und dunkel chocoladenbraun gefärbt. Bis jetzt verliessen erst zwei Männchen die Puppenhülle, das erste den 1. Juli, das zweite am 10. Juli. Beide schienen sehr matt und: hinfällig und starben schon am ersten Tage ab.

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‚Ueber Lasiocephala taurus Costa von EB. Hac-ELachlam in London‘).

In der Stettiner Entomol. Zeitung Jahrg. 1865 p. 212 (Band 26) stellt Dr. Hagen die Ansicht auf, die obengenannte Art sei identisch mit Mormonia basalis Kolenati. Mein Freund Prof. Westwood besuchte kürzlich Herrn Costa in Napoli und erhielt von ihm ein typisches Exemplar (3) von Lasioceph. taurus. Nach Untersuchung desselben bin ich berechtigt, Dr. Hagen’s Vermuthung zu bestätigen; das Inseet ist Mor- monia basalis und unterscheidet sich in keiner Beziehung von den in England gefundenen Stücken. Die Type trägt die Localbezeiehnung „Abbruzzi“; demnach ist diese Art weit verbreitet, da sie in mehreren Gegenden des südlichen Eng- lands gefunden und über einen grösseren Theil des europäi- schen Continents verbreitet ist.

Das Weibchen von M. basalis ist dem von M. hirta Curtis, der typischen Art, so schlagend ähnlich, dass es nicht leicht ist, beide zu unterscheiden. Die Männchen beider Arten je- doch differiren beträchtlich in der Structur, da sich M. ba- salis erkennen lässt an den gefranzten Antennen, an der lan- gen, nach innen gekelırten Costalfranze, und besonders an den langen, bandförmigen, gekrümmten Maxillar-Palpen. Deshalb habe ich in meinen Triehoptera Britannica (Irans. Ent. Soc. London III. Ser. Vol. V p. 87) dafür das Subgenus He- lietomerus vorgeschlagen, welches indessen dem früher von Costa gewählten Namen Lasiocephala weichen muss. Da- nach würde sich die Synonymie folgendermassen herausstellen:

Lasiocephala basalis Kolenati.

Go@ra basalis Kolen. Gen. et spec. Triehopt. Psyd p. 98 (1348).

Goe@ra hirta Burm. Handb. p. 924, 1 (1939) nec hirta Curtis (1834).

Lepidostoma villosum Rambur Hist. nat. Nevropt. p. 494, 2 2 (1842)?

Lasiocephala taurus Costa Mem. Acc. Sc. Napoli 1857 T. II p. 219-—-232 (1857).

Mormonia basalis Hagen Stett. Ztg. T. XX p. 150, 6 (1859).

#) Uebersetzt von ©, A, Dohrn.

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Morm. (Helietomerus) basalis Me. Lachlan Tran«. Ent. Soc. Lond. III. Ser. vol. V p. 88, 3 pl. I fig. 4; V fig. 4, e, f; XII fig. 8 (1865).

Morm. basalis Ed. Pictet, N&vropt. d’Esp. p. 94, 1, pl. XI fig. 1i—7 (1865).

Möchte das Vorstehende als ein Beitrag angesehen wer- den zur Aufklärung über diese eine Art der Phryganiden, in deren Synonymie noch soviel Verwirrung herrscht; ein Uebel- stand, der, wie ich fürchte, wesentlich dazu beiträgt, die Entomologen von dem Studium dieser interessanten Thiere fern zu halten. /

Es ist zu bedauern, dass Professor Westwood von Herrn Costa keine Typen der andern noch von ihm aufgestellten Arten erhalten konnte.

London, im Juni 1866.

Entomologisches aus Charles Darwin’s natur- wissenschaftlichen Reisen.

Deutsch von Dr. E. Dieffenbach. (Th. II $. 95.)

(Nachdem Darwin in Chile von Westen her den Cor- dilleras-Pass El Portillo überstiegen hat, setzt er die Reise am östlichen Abhange in der Richtung auf Mendoza fort.)

Nach zwei mühevollen Taagereisen wurde unser Auge durch den fernen Anblick von Reihen von Pappeln und Wei- den erfrischt, die um das Dorf und den Fluss von Luxan wuchsen.

Kurz bevor wir dort ankamen, bemerkten wir nach Süden eine zerrissene Wolke von einer dunklen röthlich braunen Farbe. Eine Zeit lang zweifelten wir nicht, dass es dieker Rauch sei, der von einem grossen Feuer in den Ebenen herrührte. Bald nachher fanden wir aber, dass es ein Heuschreckenschwarm war. (Die Art ist dieselbe, oder gleicht wenigstens aufs genaueste dem berüchtigten Gryllus migratorius der östlichen Lande.) Die Insecten holten. uns ein, indem sie mit Hülfe eines leichten Windes und in einer Schnelligkeit von etwa 10 oder 15 (engl.) Meilen die Stunde nach Norden zogen. Der Hauptschwarm füllte die Luft von einer Höhe von 15 oder 20 Fuss, dem Anschein nach bis zu zwei- oder dreitausend über dem Boden. Das Geräusch bei ihrer Annäherung war wie das eines starken Windes, der

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durch das Tauwerk eines Schiffes geht. Der Himmel erschien durch den vorderen Schwarm wie eine Zeichnung von Mezzo- tinto, aber der Hauptzug war undurchsichtig für das Auge; sie waren indessen nieht so dicht, dass sie nicht vor einem vorwärts oder rückwärts bewegten Stock entrinnen konnten. Wo sie sich niederliessen, waren sie zahlreicher als die Blätter in einem Felde und veränderten die grüne in eine röthliche Farbe: hatte sich der Schwarm einmal niedergelassen, so flogen die Individuen von einer Seite zur andern in jeder Richtung. |

Die Heuschrecken sind eine nicht seltne Plage in diesem Lande; in demselben Jahre waren bereits mehrere kleine Schwärme von den unfruchtbaren Ebenen*) des Südens herübergekommen, und viele Bäume waren ganz von ilıren ' Blättern entblösst worden. Diese Schwärme können natürlich nicht mit denen des Orients verglichen werden, und doch sind sie hinreichend, die wohlbekannten Beschreibungen ihrer Verwüstungen mehr verständlich zu machen. Ich habe viel- leicht den auffallendsten Theil des Schauspiels ausgelassen, nämlich die vergeblichen Versuche der armen Landleute, die Richtung des Schwarmes abzulenken. Viele machten Feuer an und bemühten sich, mit Rauch, Schreien und Schlagen mit Baumzweigen den Angriff abzuwenden.

(S. 96.) Wir schliefen im Dorfe, einem von Gärten umgebenen Platze, das den südlichsten bekannten Theil der Provinz Mendoza bildet; es ist fünf Leguas von der Haupt- stadt entfernt. In der Nacht wurden wir von der Bencluca (eine Art Reduvius) oder grossen schwarzen Wanze der Pam- pas angefallen. Es ist höchst ekelhaft, wenn man weiche, ungeflügelte und ungefähr einen Zoll lange Insecten sich über den Körper kriechen fühlt. Ehe sie gesogen haben, sind sie sanz dünn, aber nachher werden sie rund und mit Blut an- gefüllt, und in diesem Zustande kann man sie leicht zer- quetschen. Man findet sie auch in den nördlichen Theilen von Chile und Peru. Eine, die ich in Iquique fing, war ganz leer. Wenn man sie auf den Tisch legte und einen Finger hinhielt, so streckte das kühne Thier augenblicklich seinen Saugrüssel aus und zog Biut, obgleich Leute herumstanden. Die Wunde machte keinen Schmerz. Es war merkwürdig,

*) Heuschreckenschwärme überziehen bisweilen die Binnenebe- nen dieses Continents. In diesen Fällen und, wie es scheint, in allen Welttheilen entstehen die Heuschrecken in den wüsten Ebenen und wandern.von da nach einem fruchtbaren Lande,

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seinen Körper während des Saugens zu beobachten, wie er in weniger als 10 Minuten sich aus einer Gestalt, so flach wie. eine Oblate in eine runde Form umwandelte. Diese eine Mahlzeit, welche die Benchuca einem von den Offieieren verdankte, hielt sie 4 Monate lang fett; aber nach den ersten 14 Tagen war sie schon wieder zum Saugen bereit.

Ueber entomogripische*) Aberrationen | von © A. Dohrn.

Ich sagte, es gäbe nur zweierlei

Leut, brave und Schurken, und ich

diente Götzen von Berlichingen. Göthe.

Dass es in der Welt Gewissen von Gummi elasticum giebt, daran ist nicht zu zweifeln. Wo? sagen die politi- schen, die Gerichts-Zeitungen und die täglichen Erfahrungen des „gemeinen“ Lebens.

Ay, madam, it is common.

Ob Hamlet hiemit auch auf die Entomologen gezielt habe, kann ich nicht behaupten, aber dass er viele damit getroffen, steht bombenfest.

Von Hause aus könnte jeder Sammler wissen, dass er ein Ego hat, und dass er sich des Egoismus an sich nicht gerade zu schämen braucht. Es kommt auf das Quantum und auf die Nutzanwendung an.

Die Sache war schwieriger, als Entoma eigentlich noch keinen Marktpreis hatten; die alten Entomologen sind auch deshalb entschuldbarer, wenn sie von der Idee .ausgingen, dass Inseeten nach dem Corpus Juris eigentlich Res nullius sind, freie jagdbare Bestien, auf die jeder fahnden darf.

Junge Moloche sind schon schlechter situirt, sie wachsen mit den Synonymen Sam. Steven Pfund Sterling, Deyrolle Frank, Thorey Mark, Schaufuss —= Thaler, Mann = Gul- den auf, und die Idee res nullius ist bei ihnen dem Be- griffe Laus Deo und Rechnung längst gewichen.

Da aber bedenkliche Beispiele auch den besten Sitten

gefährlich sind, so lässt sich nicht leugnen, dass die alten

*) Gelahrte Anm. d. Setzers. ö yoinos, das Fischernetz.

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egoistischen Gummibäume noch immer recht lustige Wurzel- schossen treiben.

Vom Baron Paykull behauptet Fama, dass er (— hoffent- lich in allen übrigen Dingen ein ehrlicher Mann —) Insecten gegenüber der reine Rabe war.

Unserem Erzvater Linne wird in diesem Punkte nielıts Uebles nachgeredet. Gebenedeiet sei Er für diesen makel- reinen Ruhm. Aber mit seinem Alter Ego, Hofrath Fabriz, steht es schon schwach. Es giebt da eine ärgerliche Anekdote von einer seltnen Fliege, die ein armer rheinländischer Ma- gister Equitum, ich wollte sagen Scholae, in 5 Exemplaren gefangen, von einem Extrabesuche, den ihm Fabrieius deshalb gewidmet. Der Magister humilis, aufs tiefste über die unge- ahnte Ehre erfreut, schenkt dem erlauchten Besucher eine dieser Fleugen, wird aber für einen Augenblick abgerufen. . Als er wiederkehrt, empfiehlt sich Fabriz in auffallend lapi- darischer Weise dem Magister fällt das auf, er zieht den betreffenden Kasten heraus, und proh dolor! alle, sage alle 5 Fleugen sind aus dem Kasten entflogen! Er wie der Blitz die Treppe herunter hinter den Herrn Hofrath her, den er noch an der Hausthüre erwischt und ilım die „in das Hut- futter geretteten* Fliegen feliciter abjagt.

Ein noch nicht lange aus den Reihen getretener Entomo- graph allerdings den Paradoxien mehr als billig zugeneigt hat sich mit mir über dies Factum öfters gestritten. Er wollte dem Heros der Wissenschaft „wegen des intendirten bessern wissenschaftlichen Verwerthens des kostbaren Mate- rials* eine Entschuldigung vindieiren, die ich bei einem so schimpflichen Vertrauensbruch nicht als statthaft zugeben wollte. Gummi valde elasticum!

An diesen Paradoxiceps trat eine, allerdings feiner con- stellirte Versuchung heran. Einer seiner Correspondenten sandte ihm eine Schachtel Käfer im Tausch, darunter nament- lielı ein halbes Dutzend Ctenistes. Er fand unter den ver- meintlichen Ctenistes ein einzelnes Chennium nota bene zu einer Zeit, wo man noch genau wusste, in welchen Collectio- nen die 4 oder 5 bekannten Stücke dieser Avis rarissima steekten und er annectirte unbedenklich das Clıennium. Als ich ihm meine abweichende Ansicht darüber nicht ver- hehlte, lachte er mich aus.

Dass der Pariser Ptilien- Allibaba ohne Bedenken Käfer stibitzte, wo er irgend dazu kommen konnte, ist bekannt. Ebenso, dass ihn Mr. Dupont einmal auf eine mühsam, aber schlagend eombinirte Weise davon überführte, indem er ihn einen Käfer stehlen liess, in dessen Abdomen er vorher ein

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Papierchen geschickt introdueirt hatte, worauf geschrieben stand „vol& a& Mr. Dupont“.

Auch hat mir mein alter Freund Reiclie bestätigt, dass er einmal besagtem Käfer - Exporteur einige (natürlich. unge- spiesste) Kerfe in der Hosentasche zerschlagen. Reiche hatte exotische Käfer in Spiritus erhalten, sie auf einen Tisch zum Trocknen ausgeschüttet und sie einigen zufällig einsprechenden Bekannten gezeigt. Während sie wegen einer divergirenden Meinung an den Bücherschrank treten und Werke nachschla- gen, wird Reiche von einem Anwesenden darauf aufmerksam

gemacht, dass A, diesen Zwischenfall benutzt habe, um einige

der auf dem Tische liegenden Käfer unversehens in die weiten Taschen seiner Sommerbeinkleider gleiten zu lassen. Reiche, nieht Willens, die Sache formal aufzufassen und zu ahnden, aber noch weniger Willens, den Räuber mit der Beute ab- ziehen zu lassen, passt den Moment ab, wo A. sich setzt und klopft ihm nun mit den harmlosen Worten „est ce que ca va done toujours bien, Mr. A?* die Taschenkrebse in der ge- bausechten Hosentasche sämmtlich zu Atomen.

Der Kerfräuber des Münchner Museums {unter andern auch des damaligen typischen Unieum’s von Dinomorphus pimelioides Perty) stal:l nicht in eigner, vielleicht schon aus- reichend anrüchiger Person, sondern betrieb diese Mysterien der Inseetenwelt durch einen Zeichner von Skeletten, der sich besserer Ungestörtheit halber im Museum einschliessen liess und dann gemäshlich alles aus den Kästen herausnahm, was ihm vorher als greifenswerth von dem Zehnteommissarius bezeichnet worden war.

Unter diese, mit Ausnahme des Chennium-Casus, groben Katechismus- Verstösse kann ich auch wohl den Fall zählen, wo mir Jemand anstatt einer ihm zum Determiniren anver- trauten Conognatha equestris eine Con. amoena zurückgab; wohl zu merken, nachdem er mich wenige Tage vor der Rückgabe auf die Differenz der beiden Arten aufmerksam gemacht. Das geschah zu einer Zeit, wo mein Interesse für die Entomologie noch im Entstehen war, und ich kann nieht leugnen, dass ich damals darüber nachsann, ob es ratlısam, sich auf eine Liebhaberei näher einzulassen, bei welcher die Adepten zuletzt über Mein und Dein der gestalt ins Unklare serathen könnten?

Die entomische Casuistik hat es aber nieht immer mit solchen groben Fragen zu thun, die eigentlich gar keine Fragen sind. Es kommen in der Praxis allerhand Tusculanen vor, bei denen es sielı nicht blos um schwarz oder weiss, sondern um recht unbestimmbare Schattirungen von grau han- delt, und namentlich um die allezeit schwierige Tugend der

u 2 Da u

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Selbstverleugnung. Dalin gehörte z. B. der oben berührte Fall mit dem Chennium. Der Absender hatte 6 Ctenistes geben wollen, nicht aber 5 Ctenistes und 1 Chennium. War der Empfänger berechtigt, das Versehen des andern auszu- beuten? Das bürgerliche Gesetzbuch würde unbedingt Nein sagen. Wenn ich sechs Silbermünzen geben soll und gebe aus Versehen 5 und ein Goldstück, so darf ielı reelamiren. Aber ich fürchte, schon in diesem Falle sind unter meinen ehren- werthen Brutus-Collegen nicht wenige zweifelhaft, was sie thun würden.

Eine gefährliche Dehnung erleidet das entomische Ge- wissen mancher Determinatoren, wenn ihnen mitien aus der Wüste abscheulicher, Zeit und Augen kostender Odiosa irgend eine Oasen-Palme, ein seltnes, lange vergeblich ersehntes De- siderium entgegenlacht. In solchem Falle der Wahrheit die volle Ehre geben, einen Anfänger darüber aufklären, dass ihm ohne sein Verdienst der Schatz in den Schooss gefallen, nach welchem der Aneien schon seit Jahren vergeblich ge- graben das ist einer der wahren Probirsteine für das Decorum determinatoris. Bisweilen (leider selten) wird die Tugend belohnt, und der junge Neophyt „schätzt es sich zum Vergnügen und zur Ehre, einem Veteranen u. s. w.*, jedoch in der Regel bleibt es bei dem Versprechen, das „nächste* Exemplar unfehlbar einzusenden, sobald es gefunden. Es findet sich aber nie, oder der Neophyt bekehrt sich in- zwischen zur Sekte der Sammlungs-Exemplarfanatiker. Und da giebt es Tessaradoxe, Hexadoxe, folglich keine Perspective mehr für den schmachtenden Determinator!

Obwohl ich schon vor langen Jahren mit dem Vorsteher eines grossen Museums eine Lanze brach, weil er den Tausch nicht als Mittel der Vermehrung gelten lassen, sondern alles durch Kauf erzwingen wollte, was unbedingt falsch ist so muss ich doch den Linguisten einräumen, dass tauschen und täuschen nah verwandt sind. Nicht jene von jeder schnöden Egoisterei eximirte Art des Tausches meine ich, wie er zwi- schen mir und einigen hochverehrten alten Freunden besteht, wo wir uns unbedingt und olıne zu zählen oder zu wägen alles zusenden, wovon wir vermuthen dürfen, der Andre könne es für sich oder seine Freunde brauchen nein von dem eigentlichen Tausche, Stück um Stück, Zalın um Zahn. Mancher liest von der tum temporis in Holland grassirenden Tulpenmanie und kann sie nicht begreifen unter den Ento- mologen existirt sie noch heute in schönster Blüte. Dies Markten, Feilschen, Herausstreichen der eigenen, Abschätzig- behandeln der fremden Species, diese verschämten Lügen über die erbeuteie Zahl, oft auch über Fundort und Futter-

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pflanze (vergl. in den Phyiophages Lacordaire’s allerliebste

beissende Note über Lamprosoma (Oosoma) eoncolor „l’inseete est aptere!*). Diese Lamento’s zweier Rosstäuscher an einen gemeinschaftlichen Freund, worin jeder behauptet, er sei vom andern schändlich übers Ohr gehauen und werde sich ein ander Mal „mit dem Patron nicht wieder einlassen“,

Nein! da lobe ich mir doch eher die wahrhaft königliche Enthaltung jedes kleinlichen Schamgefühls, mit der ein An- drer die von ihm gewälilte Domäne als sein absolutes Monopol ansielit und ohne viel Federlesen annectirt, was ihm irgend unter die Finger geräth.

Der ist resolut, Das ist mit solchem Volke gut.

Die Meisten, die mit ihm zu thun hatten, haben sich aus Unerfahrenheit oder aus Respect vor dem Meister von ihm imponiren lassen und zu seinen Decimationen geschwiegen. Habeant sibi! Die es nicht gelitten und auf ihrem verbrieften Rechte bestanden haben, lat er angeschnauzt und aus der Sonne seiner Gnade verwiesen. - Habeant sibil.

Er nimmt das Ei und das Huhn dazu.

Und daraus macht er sich gar kein Gewissen. Car tel est son bon plaisir. Damit ist natürlich die Elastieität jedes Gummi’s erschöpft, auch des vorliegend besprochenen; sonst. könnte ich der entomischen Gripognosie und Chronique scan-. daleuse noch mit manchem Dutzend haarsträubender en dienen.

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Hemerobidarum Synopsis synonymica von Dr. H. Hagen.

Vor fast zwanzig Jahren habe ich eine Uebersicht der neueren Literatur über die Neuropteren in der Stettiner ento- mologischen Zeitung veröffentlicht. Jene Arbeit enthielt die Summe der Kenntnisse über diese Thiere, welche ich in etwa zehnjähriger Beschäftigung mit denselben erworben hatte. In die Anzeige der Schriften habe ich, was ich über die be- schriebenen Thiere wusste, hineingefügt.

Gegenwärtig versuche ich dieselbe Arbeit zu wieder- holen, und was im Zwischenraume von zwei Decennien auf diesem Felde geleistet wurde, dem Früheren beizufügen. Viel- fach ist mir versichert, dass meine erste Arbeit zweckmässig befunden ist, und dem Arbeiter wesentliche Hülfe durch die gesammelte Literatur geboten habe. Dies hat mich ermuntert, denselben langen Weg nochmals zu durchmessen. Inzwischen hat sich aber der Standpunkt unserer Kenntniss der Neuro- pteren wesentlich verändert. Treffliche Monographien, massen- haft beschriebene neue Arten sind fast überall erschienen und versprechen mit Recht, im nächsten Jahrzehnt die Neu- ropteren so zu fördern, dass ihre Kenntniss dem bei Coleo- pteren und Lepidopteren gegenwärtig erreichten Niveau nahe kommen dürfte. Gerade die vielfach zerstreuten, oft schwer zu bestimmenden Arten bieten aber dem Monographen oft beträchtliche Hindernisse und lassen ein Uebersehen entschul- digen. Da ich im Laufe der Jahre die Mehrzahl der bedeu- tenderen Sammlungen prüfen konnte und vielfach Typen ver- glichen habe, so entschloss ich mich zu der gegenwärtig befolgten Methode, nämlich sämmtliche Gattungen und Arten alphabetisch mit ihren Citaten aufzureihen. Was sich gegen eine derartige Anordnung sagen lässt und gesagt ist, kenne ich wohl. Mir schien für eine Vorarbeit, die eben ein Lexicon bilden soll, diese Anordnung zweckmässig, da bei ihr keine Art übersehen wird, jede sich leicht einfügen lässt, und beim Gebrauche eines Schriftstellers ihre Anwendung sehr bequem gemacht wird. Auch können von mir unrichtig gedeutete Arten hier leicht controlirt und. verbessert werden. Ueber- sieht man die beträchtliche Menge der Gattungs- und Art- Namen und die buntscheckige Deutung derselben, so wird man mir Recht geben. Wer überhaupt auf diesem Felde ar-

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beitet, kann sich leicht die Arten systematisch nachı dieser Synopsis „usammenstellen.

Für die Termiten ist diese Arbeit in meiner Monographie gemacht. Die Psociden und Phryganiden liegen gedruckt vor. Nach dem Erscheinen der Hemerobiden sollen die wenig um- fangreichen Sialiden und Panorpen bald folgen, womit die eigentlichen Neuropteren beschlossen wären. Für den Rest liegen Vorarbeiten da; es dürften die Eplıemeren und Perli- den in nicht zu ferner Zeit folgen, während die Odonaten bei dem, theilweise durch meine Schuld, verlangsamten Vor- schreiten ihrer Monographie vorläufig zurückbleiben müssen. Doch hoffe ich, wenigstens für die Agrioniden nach dem Er- scheinen des betreffenden Theiles eine ähnliche Synopsis lie- fern zu können. Dann wäre der zweite Rundgang durch das Feld der Neuropteren vollendet, und es bleibt nur der Wunsch übrig, dass auch diese Arbeit ihren Zweck erfüllen möge.

Ich habe in kurzen Worten den Character der Gruppen und Gattungen gegeben, um das Auffinden zu erleichtern. Neue Gattungen habe ich nur wenige geschaffen, um dem Monographen nicht vorzugreifen. Bei Bestimmung der Arten bin ich so sorgsam als möglich gewesen; doch werden hier zahlreiche Irrthümer noch vorhanden sein. Die Arten, nament- lielı von Walker, die ich nicht zu deuten vermochte, habe ich stets als selbstständige Arten aufgeführt. Hin und wieder finden sieh auch Sammlungsnamen einzelner unbeschriebener Arten, tlieils weil ich sie bald zu beschreiben gedenke, theils aus anderer Rücksicht.

Bei genauerer Betrachtung der Gattungen wird man fin- den, dass bei den Hemerobiden noch unendlich viel zu thun übrig ist. So sind, um nur Eines hervorzuheben, die Arten von Hemerobius sehr ungenügend beschrieben, während gerade hier die Form der Appendices genitales der Männchen- sehr sichere und schöne Merkmale bietet; Myrmeleon und Asca- laphus müssen eigentlich durchweg einer neuen Beschreibung unterzogen werden, obwohl hier von dem grössten Theile der beschriebenen Arten Abbildungen vorhanden sind, die oft viel besser sind als die Beschreibungen. Eine Auflösung der übermässig artenreichen Gattung Chrysopa will mir auf zweck- gemässe Art vorläufig nicht gelingen. Da sich nach dem Erscheinen der trefflichen Monographie der Chrysopen von Schneider die Artenzahl vervielfacht hat, so ist hier viel zu thun und zu sichten übrig, um so mehr, als die Beschreibun- ven bei Asa Fitch und noch mehr die bei Walker nicht zur sicheren Bestimmung der Arten ausreichen. Wieviel für diese Gattung selbst noch in Europa zu thun ist, hat die schöne

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Monographie Ed. Pietets der Arten Spaniens überraschend dargethan.

Ich habe in Betreff des Materiales wie stets die mög- liehste Vollständigkeit zu erzielen mich bemüht. Für einzelne Familien lagen langjährige Vorarbeiten da, andere sind aber erst jetzt ausgearbeitet, namentlich Myrmeleon und Ascalaphus einer eingehenden Prüfung unterworfen. Dass dem unerachtet noch Manches übersehen ist, weil mir die Literatur hier nicht stets zur Hand war, ist zweifellos. Hoffentlieli ist aber nichts von vorragender Wichtigkeit fortgelassen. Die Citate habe ich so kurz wie möglich gemacht; ich meine aber, dass sie Jedem, der in der Literatur der Neuropteren bewandert ist. leicht verständlich sein müssen, und für solche Arbeiter ist die Synopsis berechnet. Dass bei dem mehrmaligen Um- schreiben der Arbeit einzelne Citate fehlerhaft geworden sein mögen, wird Jeder entschuldigen, der die mühsame Arbeit solchen Abschreibens von Namen und Zahlen durchgemacht hat. So weit als möglich habe ich Alles sorgfältig collatio- nirt. Ich hätte gern überall die Arten besonders bezeichnet, von welchen ich Typen verglichen habe, es stellte sich «dies aber als unthunlich heraus, und ich werde eine derartige Angabe mir für später vorbehalten.

Aeusserst wünschenswerth wäre es mir, auf falsche Ci- tate oder Auslassungen aufmerksam gemacht zu werden.

Synopsis generum.

Familia: Hemerobidae.

Caput verticale, maxilla libera, palpi quinque-artieulati; palpi labiales tri-articulati; tarsi quinque-articulati; alae reti- eulatae, deflexae, posticae area abdominali nıulla. Larva suctoria.

Subfamilia: Myrmeleonidae.

Antennae breves clavatae; alae spatio apieali ureolis oblongjs regularibus.

Ascalaphidae.

Antennae longae clavatae; alae spatio apicali areolis paueis irregularibus.

Nemopteridae.

Os rostratum; Alae posticae lineares, elongutae.

Mantispidae.

Pedes antici raptorii.

Hemerobidae.

Antennae monililormes, breve:,

Chrysopidae.

Antennae setaceae, longae.

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Coniopterygidae. Corpus farinosum.

I. Myrmeleonidae.

Palpares. Alae posticae postcosta furcata, anastomosi marginali ramo recurvo; spatium eostale üniareolatum; alae latae, maculatae; abdomen maris foreipatum.

Stenares. Alae posticae posteosta furcata, anastomosi marginali ramo recurvo; spatium costale bi- vel triareolatum; alae elongatae maculatae; abdomen maris foreipatum.

Pamexis. Alae posticae postcosta furcata, anastomosi marginali ramo recurvo; antennae apice orbiculares; alae latae, maculatae, subcosta apice incrassata.

Tomatares. Alae posticae posteosta furcata, anastomosi marginali ramo recurvo; antennae apice orbiculares; alae latiores, maculatae; abdomen maris foreipatum.

Dimares. Alae posticae postcosta simplici; alae latiores maculatae.

Stilbopteryx. Alae posticae posteosta simplici; anten- nae apice orbiculares; alae elongatae, anticae coloratae.

Acanthaclisis. Alae posticae postcosta furcata, ana- stomosi marginali simplici; calcaribus fractis; alae elongatae; abdomen maris foreipatum.

Glenurus. Alae posticae postcosta furcata, anastomosi marginali simpliei; alae coloratae, anticae margine postico medio ocellato; antennae elongatae.

Creagris. Alae angustae elongatae, furca postcostae longa, parallela.

Gymnocnemia. Pedes calcaribus nullis.

Megistopus. Tarsi articulo primo sequentibus breviori.

Formicaleo. Alae posticae postcosta furcata, anasto- mosi marginali ramo simpliei; calcaria longitudine articulorum quatuor tarsorum.

Myrmecaelurus. Alae posticae postcosta furcata, ana- stomosi marginali ramo simplici; abdomen maris ante apicem penicillatum; alae latiores; calcaria longitudine articulorum duorum basalium.

Macronemurus. Alae posticae postcosta furcata, ana- stomosi marginali ramo simpliei; abdomen maris alis longius, apice foreipatum; alae angustae; calcaria longitudine articu- lorum duorum basalium.

Myrmeleon. Alae posticae postcosta furcata, anasto- mosi marginali ramo simpliei; calcaria longitudine articuli basalis.

Euptilon. Antennae pectinatae (forsan praeparatione erronea ortum genus),

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Die angeführten Gattungen halte ich für natürlich und gut begründet. Nur Glenurus dürfte zweifelhaft sein. Es sind darin nach allerdings habitueller Aehnlichkeit die schlanken Arten mit dünnen langen Fühlern vereint, deren Vorderflügel am Hinterrande eine schwarze halbkreisförmige Iris mit oder ohne Augenpunkt haben. Die von Palpares abgezweigten Gattungen sind sehr markirt und zweifellos. Unter spatium apicale ist das äusserste Ende der Flügelspitze verstanden; es wird vorne vom Ende des Vorderrandes der Flügel be- srenzt; hinten von der schräge nach unten und aussen ge- henden Ader, welche nach Vereinigung von Subcosta und Radius die Fortsetzung dieser Adern bildet. Dieser Raum ist bei den Myrmeleoniden von zahlreichen parallel dem Vor- derrande laufenden Sectoren durchzogen, zwischen welchen vielfache senkrechte Queradern ein Maselıennetz von regel- mässigen oblongen Zellen bilden. Da Stilbopteryx sehr deut- lich diese Bildung zeigt, ist diese Gattung zu den Myrmeleo- niden gestellt. Die Ascalaphen haben im Spatium apicale eine geringe Zahl unregelmässiger grösserer vieleckiger Zellen in undeutlichen Reihen. Euptilon halte ich, bis das Gegen- theil bewiesen wird, für eine Formicaleo-Art mit falschen Fühlern und Abdomen. In den Gattungen Glenurus, Formi- caleo, Macronemurus und Myrmeleon sind eine Zahl ungleich- . artiger Arten untergebracht, theils solche, die mir nicht vorlagen. Hier wird der Monograph viel zu sichten und zu berichtigen haben. Immerhin schien es mir übersichtlicher und vortheilhafter, eine derartige Trennung zu versuchen, als die bedeutende Menge von Arten in einen grossen Sack Myrme- leon zu werfen, was jedenfalls bequemer gewesen wäre,

11. Ascalaphidae.

Haploglenius. Oeculi integri; -reticulatio serrata; cal- caria longiora; alae maris (?) basi excisae et appendieulatae.

Byas. Oculi integri; reticulatio aperta; calcaria breviora.

Ascalaphus. Oeculi bipartiti; alae triangulares, spatio anticarum eastali basi latiori; abdomen maris foreipatum.

Puer. Oeuli bipartiti, parte inferiori parva; alae posticae triangulares, postcosta simpliei, recta.

Theleproctopbylla. Oeculi bipartiti, parte inferiori parva; alae posticae posteosta simpliei incurva.

Cordulecerus. Oeculi bipartiti; alae posticae dilatatae, posteosta simplici.

Suphalasca. Oeculi bipartiti; alae postieae aequales, postcosta simplici.

Hybris. Oculi bipartiti; alae latiores, posticarum post- costa furcata; abdomen elongatum maris foreipatum.

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Ogeogaster. Oculi bipartiti; alae latiores, posticarum posteosta furcata; abdomine dilatato.

Bubo. Oeculi bipartiti; alae angustae, posticarum post- costa furcata.

Colobopterus. Oculi bipartiti; alae angustae, exeisae, posticarum postcosta furcata.

Gegen die Gattungen der Ascalaphiden und die Unter- bringung der Arten darin wird sich Vieles einwenden lassen. Die Mehrzahl ist gut begründet. Zuvörderst werden die Olophthalmi mit ungetrennten Augen von den übrigen Schi- zophthalmi zu sondern sein. Die Wichtigkeit dieses Merk- mals ist zu bedeutend, um sie mit den übrigen beisammen zu lassen. Byas liegt mir nicht vor. Unter den Schizo- phthalmen trennt sich Ascalaphus leicht durch die Erweite- rung der Basis des Costalfeldes der Vorderflügel. Künstlicher ist schon die Abtrennung von Puer und Theleproctophylla durch das sehr kleine untere Augensegment. Von allen übri- gen scheiden Cordulecerus und Suphalasca durch die unge- gabelte Postcosta der Hinterflügel aus, doch möchte der Inhalt von Suphalasca ungleich sein. Die Gabeltheilung der Post- costa der Hinterflügel bei allen übrigen ist ein leichtfassliches Merkmal. Von den vier hergehörigen Gattungen sondert sich Colobopterus durch die stark ausgeschnittenen Flügel leicht ab, doch ist auch hier der Inhalt der Gattung ungleichartig. Hybris und Ogcogaster ist vielleicht zu vereinen, wenigstens scheint mir O. segmentator kaum von Hybris zu trennen. Endlich umfasst die Gattung Bubo ein ungleichartiges Mate- rial. Ein Theil mit ausgeschnittenen Flügeln tritt sichtlich Colobopterus näher; die übrigen, besonders die amerikanischen Arten, bilden einen bestimmten Gattungstypus durch die schmalen’ an der Spitze abgerundeten Flügel und den Mangel d:r Afterzangen der Männchen. Rambur hat sie in die Gat- tung Ulula untergebracht.

Aus allem Angeführten ist ersichtlich, dass die Gattungs- Eintheilung der Ascalaphiden noch eine sehr primitive ist. Ich habe einem Monographen derselben absichtlich nicht vor- greifen wollen und mich auf ein simples Schema zur Tren- nung der bestehenden Gattungen beschränkt.

II. Nemopteridae.

Nemoptera. Os rostratum; alae coloratae, anticae triangulares.

Halter. Os rostratum; alae hyalinae (Subgenus).

Brachystoma. Os vix rostratum (Subgenus).

Himantopterus. Os rostratum; alae posticae ciliatae, tliformes.

375

Ich habe die drei letzten Gattungen hier vorläufig nur als Subgenera angedeutet, da das mir vorliegende Material ungenügend ist. |

IV. Mantispidae.

Mantispa. Prothorax eylindrieus, prosterno non divisus.

Trichoscelia. Prothorax prosterno libero divisus.

' Die Gattung Mantispa enthält ein ungleichartiges Mate- rial, welches später wahrscheinlich in Gattungen abgetrennt werden dürfte. Vor zugsweise abweichend sind M. Riedeliana und Chilensis.

V,. Hemerobidae.

A. Subcosta cum Radio conjuneta; sector pri- mus Radio parallelus, secetores caeteros emittens.

Nymphes. Spatium subcostale transversalibus 'permul-

tis; ala transversalibus multis; plantula magna bifida.

Osmylus. Ocelli tres; spatium subecostale transversali una basali; ala transversalibus permultis; sector primus radio approximatus. |

-Gen. nov. Ocelli tres; spatium subeostale apice trans- versalibus pluribus; ala transversalibus permultis; sector pri- mus radio separatus (0. strigatus Br.).

Polystoechotes. Spatium subcostale transversali una basali; ala transversalibus serie gradata singula; sector primus radio approximatus.

Psychopsis. Spatium costale latum biareolatum; spa- tium subeostale transversalibus permultis; ala seriebus tribus sradatis.

Ormismocerus?

Sisyra. Spatium subcostale latum liberum; ala trans- versalibus paueis.

?Nov. Gen. (Micromus areolaris Hag.)

B. Subeosta et Radius separati; sector pri- mus Radio parallelus, sectores caeteros emittens.

Ithone. Spatium subcostale transversalibus basalibus tribus; ala transversalibus permultis; spatium costale ‚ramo basali recurvo.

Berotha. Spatium subeostale transversali una basali; ala serie gradata singula.

Dilar. Antennae maris pectinatae; femina vagina ovi- para longa; spatium subeostale transversalibus multis; ala transversalibus pluribus.

376

Sartena. S$patium subeostale latum liberum; ala serie- bus gradatis duabus.

Pseetra. Spatium subeostale medio transversalibus dua- bus; ala transversalibus paueis; alae posticae maris minutae.

C. Subcosta et Radius separati; Radius secto-

res omnes emittens.

Mieromus. Spatio costali angusto, ramo recurvo nullo; spatium subcostale transversali singula basali; ala seriebus sradatis duabus. |

Hemerobius. Spatio costali latiori, ramo recurvo ba- sali; spatium subeostale transversali singula basali; ala serie- bus gradatus duabus.

Megalomus. Spatio costali lato, ramo recurvo basali; spatium subcostale transversalibus basalibus paueis; secetores plures; ala seriebus gradatis duabus; apex alae rotundata.

Drepanepteryx. Differt a Megalomo sectoribus plu- ribus, ala apice acuta, postice excisa.

Drepanicus?

Das von mir gegebene Schema beweist, wieviel hier für den Systematiker noch zu thun übrig bleibt. Offenbar fehlen uns, um klarer zu sehen, noch zahlreiche Mittelglieder, welche wahrscheinlich später exotisches Material liefern wird. Die Verbindung des Radius mit der Subcosta vor dem Ende des Flügels ist offenbar ein wichtiger Hauptcharacter, der die Gruppe A (Ormismocerus ist mir unbekannt) vereinigt. Bei Sisyra ist sie schwach ausgedrückt, fast zweifelhaft, aber bei dem hergehörigen Micromus areolaris scharf ausgedrückt. Im Uebrigen kann Sisyra nicht mit den vorigen vereint werden. Selbige bilden eine Gruppe von ziemlich differentem Material, eigentlich in vier Gruppen aufzulösen. Nymphus ist durch sein auffällig an Myrmeleon erinnerndes Geäder abgesondert, so dass man dafür eine eigene Subfamilia Nymphidae ge- schaffen hat. Osmylus und Nov. Gen. (O. strigatus) gehören zusammen durch Gegenwart der Nebenaugen und gleichartiges Geäder. Polystoechotes bildet eine eigene, stark an Berotha erinnernde Form. Psychopsis ist durch das breite Randfeld und das eigenthümliche Geäder am weitesten von den übrigen entfernt.

Während die erwähnten Gattungen in der Verbindung von Radius und Subeosta übereinstimmten, ist bei denselben auch der erste Seetor dem Radius parallel und sendet gegen den Hinterrand die übrigen Sectoren aus. Der letztere Cha- racter wiederholt sich bei allen folgenden Gattungen mit Ausnahme der Gruppe ©. Abgesehen von diesem Character und dem zweiten, nämlich dem getrennten Verlauf von Sub- costa und Radius, zerfällt die Gruppe B aber in fünf recht

377

differente Gruppen. Ithone erinnert dureh den rücklaufenden Ast des Randfeldes an Hemerobius, durch das Geäder an Osmylus, durch die derben Formen an Polystoechotes. Be- rotha hat fast das Geäder von Polystoechotes, die Flügelform von Drepanepteryx. Dilar ist in jeder Hinsicht abweichend, doch finden wir bei Hemerobius eine Legescheide angedeutet. Sartena würde bei Sisyra unterzubringen sein, wenn nicht Subeosta und Radius getrennt wären. Psectra "ist durchweg eigenthümlich. | Die bei der Gruppe C erwähnten Gattungen senden die Seetoren direct vom Radius aus, der von der Subcosta ge- trennt bleibt. Hier entfernt sich von den Uebrigen Micromus am meisten durch das an der Basis eingezogene Randfeld ohne rücklaufenden Zweig. Megalomus und Drepanopteryx stehen einander sehr nahe, und selbst Hemerobius ist nicht zu weit davon entfernt. Auch hier steht dem Monograplen ein weites, reiches Feld offen. Meines Wissens hat man z. B. bis jetzt nicht davon Gebrauch gemacht, die kleinen schwer zu trennenden Arten der Gattung Hemerobius durch die sehr differenten App. anales der Männchen zu sondern.

VIL. Chrysopidae.

Subeosta et Radius separati; sector primus Radio fere parallelus, fractus.

Chrysopa. Spatium costale basi angustum; area eubi- talis imperfecta; alae apice rotundatae.

Belonopteryx. Spatium costale basi et medio angu- stum; area cubitalis imperfecta; alae apice acutae.

Hypochrysa. Spatium costale basi angustum; area eubitalis imperfeceta; alae apiee rotundatae; subcosta ante alae apicem cum costa conjuncta.

Ankylopteryx. Spatium eostale: basi dilatatum; area eubitalis imperfecta; alae apice rotundatae.

Apochrysa. Spatium costale aequale, latum; area eubi- talis perfeeta, angusta; alae apice rotundatae.

Meleoma. Mir unbekannt;. ähnlich Chrysopa, zwischen den Fühlern ein Horn.

Die Gattungen sind natürlich; nur Chrysopa hat noch einen ungleichartigen Gehalt. Namentlich verdienen C. Italica und Verwandte abgesondert zu werden. Eine neue unbe- schriebene Gattung vom Cap mit differentem Geäder habe ich mit C. nobilis unter Hypochrysa vereint.

VII Coniopterygidae.

Coniopteryx. Aleuronia. Letztere Gattung ist mir nicht bekannt.

378

Die Synopsis enthält: | Myrmeleonidae 16 Genera, 257 Species.

Ascalaphidae 11 - 91

Nemopteridae 1 ta ea - Mantispidae 2 - 59 - Hemerobidae 18 - 125 - Chrysopidae 6 - 162 - Coniopterygidae 2 - 10 -

56 Genera, 751 Species.

Synopsis Specierum.

+Acanthaeclisis Rambur 1842. Rbr. 378. Hag. Stett. Zeit. XXI 360; Amer. Syn. 223,

Brau. 63. + Amerieana Drur.; Rbr. 380. 4. Hag. Amer. Syn. 223. 1 (ef. Myrmeleon; Myrmecoleon). Nord-Amerika.

+atrata F. (ef. Hemerobius; Semblis; Myrmeleon; Hermes). '— Sierra Leona. + Baetica Rbr. 379. 2. Rosenh. Fn. Andal. 367. Hag. Wien. Ent. Monats. VII 198, Piet. Neur. d’Esp. 75.

2 (ef. Myrmeleon). Spanien; Syrien.

+ brachygaster Rbr. 381. 5 (ef. Myrmeleon). Patria? + cervina Gerst. Stett. Z. XXIV 176. 2. Egypten. +congener Hag. Amer. Syn. 224. 3. West-Texas. +Cubana Hag. (ef. Myrmeleon) (an Acanthaclisis fallax var ?). Cuba.

+ dasymalla Gerst. Stett. Z. XXIV 174. 1. Caffrien.

+ distineta Rbr. 380. 3. Selys, Maillard Bourbon, Annexe K. 32. Hag. Stett. Z. XXI 363 (ef. Myrmeleon).

Senegal. distineta Walk. (ef. Myrmeleon) Acanthaclisis externa Hag. + externa Hag. Neu-Holland. + eustalaeta Gerst. Stett. Z. XXIV 178. 3. Ceylon.

+fallax Rbr.; Hag. Amer. Syn. 223. 2; 324 (ef. Myrmeleon). - Mexico, Antillen, Brasilien.

+ feralis Walk. (ef. Myrmeleon). Nord-Afrika. +fundata Walk. (cf. Myrmeleon). —- Australien. + fuseata F. (cf. Semblis) (an hujus generis?) Ostindien. m Fairm. (cf. Myrmeleon). Gabon.

+ grisea F. (Hemerobius; Semblis; Hermes) (an hujus generis?).

West-Afrika.

+gulo Dalm. (cf. Myrmeleon). Senegambien.

+ horrida Walk. (cf. Myrmeleon). , Patria? + Japonica Hag. coll. (an Acanthaclisis Baetica Rbr. var.?).

Japan.

37%

+inelusa Walk. (ef. Myrmeleon). Ostindien. +longieollis Rbr. 381. 6 (ef. Myrmeleon),. Senegal. + longieornis Rbr. 382. 7 (ef. Myrmeleon) Patria? + molestus Walk.; Hag. Ceyl. Syn. I 481. 62. Ceylon.

+oeceitanica Vill.; Rbr. 378. 1. Hag. Stett. Z. XV 317; XIX 124; XX 431; XXI 42. Brau. Wien. Z. B. Ges. V 777, f. 1—4. Larve. Perris Ann. Soe. Linn. Lyon ser. 2 IV 88 (Larve) 154. Costa Neur. Napol. Myrm. 7t.Sf. 2 mas. Piet. Neur. d’Esp. 74. 1 (ef. Myr-

meleon). Europa. + striata Hag. Amer. Syn. 324; Stett. Z. XXI 363.

Columbien. +subtendens Walk. (cf. Myrmeleon). West-Australien. spec. nov. Hag. Geyl. Syn. I 481. 51 = Stenares Harpyia

Gerst.

Acheron Lefebure 1842. Lefeb. Gu&r. Mag. pl. 92 6 —= Ascalaphus F. (an hue pertinet Ascalaphus longus Walk.?). Aeolops Billberg 1820. Billb. Enum. Ins. 95 Chrysopa Leach. alba L.; Billb. Enum. Ins. 95 Chrysopa alba L. capitata F.; Billb. Enum. Ins. 95 —= Chrysopa capitata F. perla L.; Billb. Enum. Ins. 95 Chrysopa vulgaris Schn.? viridis De Geer; Billb. Enum. Ins. 95 = Chrysopa perla L. +Aleuronia A. Fitch 1855. A. Fiteh nox. Ins. 1 98. Hag. Amer. Syn. 196. + Westwoodii A. Fitch nox. Ins. I 98. Hag. Amer. Syn. 196. 1. Nord-Amerika. Aleyrodes Latreille 1807. Latr. Gener. III 173. Steph. Catal. 367 (Hemiptera). dubia Steph. Cat. 367. 9979 Coniopteryx tineiformis Curt. sigantea Steph. Cat. 367. 9978 Coniopteryx aleyrodifor- mis Steph. (Nov. Gen.) pinicola Steph. Cat. 367. 9974 Coniopteryx psoeiformis Curt. Amoea Lefebure 1842. Lefeb. Guer. Mag. pl. 92. 6 Haploglenius Br. subeostatus Br.; Lefeb. (cf. Ascalaphus) Haploglenius sub- costatus Br. +Ankylopteryx Brauer 1864. Brau. Wien. Z. B. Ges. XIV 899.

+anomala Brau. Wien. Z. B. Ges. XIV 901. -—. Nieobaren. +candida F.; Brau. Wien. Z. B. Ges. XIV 901 (ef. Chrysopa; Hemerobius). Ostindien.

+ Doleschalii Brau. Wien. Z. B. Ges. XiV 901. Amboina.

380

+immaeculata Brau. Wien. Z. B. Ges. XIV 901. Vandie-

mensland.

„" punctata Hag.; Brau. Wien. Z. B. Ges. XIV 901 (ef. Chry- sopa) Ceylon.

+ quadrimaeulata Gu£r.; Brau. Wien. Z. B. Ges. XIV 901 (ef. Hemerobius; Chrysopa). China.

+ trimaculata Gir.; Brau. Wien. Z. B. Ges. XIV 901 (ef. He- merobius). Sumatra.

+ venusta Hag.; Brau. Wien. Z. B. Ges. XIV 901 (ef. Chry- sopa). -—- Mozambique.

Anisoptera Schneider 1843. Schn. Monogr. Raphid. 32 Trichoscelia Westw. | notha Erichs.; Schn. Raphid. 32 (ef. Mantispa) —= Trichoscelia notha Erichs. Apleetroenemus Costa 1859. Costa Fn. Napol. Myrm. 18. Hag. Stett. Zeit. XXI 44 Gymnöcnemia Schn. multipunetatus Costa Fn. Napol. Myrm. 18 t. 9 £.6. Hag. Stett. Z. XXI 44; 364 —= Gymnocnemia variegata Schn. +Apochrysa Schneider 1851. Schn. Chrysop. 157 t. 5. +aurifera Walk.; M’ Lachl. Journ. of Entom. II 114 (ef. Chry-

sopa). -— Ceylon. +beata Walk. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 V 184. Amazo- nenstrom.

+ coceinea Brau.; Wien. Z. B. Ges. XIV 899. 1. Amboina. rexcelsa Hag. Meyer Palaeont. X 108. fossil aus Eichstätt. +leptalea Rbr.; Schn. Chrysop. 159. 1 t. 60 (ef. Hemerobius;

Chrysopa). Cap b. sp. +lutea Walk.; M’ Lachl. Journ. of. Entom. II 144 (ef. Chry- sopa.). Neu-Holland. + Marionella Guer. Revue et Mag. V 261. M’ Lachl. Journ. of Entom. II 114 (ef. Hemerobius). Para.

+ Nicobarica Brau. Wien. Z. B. Ges. XIV 899. 2. Nicobaren. + stigma Gir.; M’ Lachl. Journ. of Entom. II 114 (ef. Heme- robius). Neu-Caledonien.

Arteriopteryx Guerin 1845.

. Guer. Iconogr. 389. -- Erichs. Berieht 1846. 78 Psycehopis

Newm.

. elegans Gu£er. Iconogr. 389 Psyehopis elegans Guer. Ascalafidea Costa 1855.

Costa Fn. Napol. Ascal. 1 —= Ascalaphidae Newm. Ascalaphi Ehrenberger 1835.

Ehrenb. Dissert. Neur. 18 Ascalaphidae Newm. +Ascalaphidae Newman 1853.

Newm. Zoologist XI App. CXCIX.

2 381

Ascalaphides Rambur 1842. Rbr. 341 —= Ascalaphidae Newm. +Ascalaphus Fabrieius 1776.

F. Syst. Ent. 313; Gen. Ins. 108; Spec. Ins. 399; Mant. Ins. 250; Ent. syst. II 95; Ent. Suppl. 207. "Br. 999. Rbr. 343. _ Lefeb. Guer. Mag. pl. 92; Ann. $ce. Ent. Fr. XI Bull. 17 (Larve). Leach Ed. Eneyel. IX 138. Latr. Prec. 98; H. N. XIII 27; Gen. III 193. Costa Fn. Nap. Ascal. 1. Pierret Ann. Soe. Ent.- Fr. ser. 2 III Bull. 85. Walk. 411. Brau. 62. Hag. Stett. Z. XXI 48; Amer. Syn. 237. or

accusans Walk. 431. 43 Hybris accusans Walk.

agrioides Rbr. Fn. Andal. II tab. 9 fig. 2. Walk. 418. 16 = Bubo agrioides Rbr.

albistigma Walk. 452. 80. Hag. Amer. Syn. 239.6; 327 Haploglenius albistigma Walk.

alopeeinus Br. 1000. 5. Cordulecerus Surinamensis F.

angulatus Westw. Orient. Cab. Walk. 421. 27 = Ögeo- gaster angulatus Westw.

annulicornis Br. 1001. 11 = Bubo annulicornis Br.

anticus Walk. 434. 49 Hybris anticus Walk.

apicalis Lefeb.; Hag. Amer. Syn. 326 Suphalasca apicalis Lefeb.

appendieulatus F. Ent. syst. II 96. 4. Walk. 446. 69. Hag. Amer. Syn. 327; Stett. Z. XXIV 375 Haplo- slenius appendiculatus F.

appendifer Lefeb. Mus. Berol. = Colobopterus versicolor Br.

arenosus Walk. 450. 76. Hag. Amer. Syn. 327 —= Haplo- glenius? arenosus Walk.

australis F. Mant. Ins. 250. 4; Ent. syst. II 26. 5. Gmel. Ed. Xill 2645. 14. Walk. 416. 14 Theleprocto- phylla barbara L.

avuneulus Hag. Amer. Syn. 238. 2 Suphalasca avuneulus Hag.

+ Baeticus Rbr. Fn. Andal. Ilt.9 f.3; Neur. 345.2. Waik. 412. 2. Hag. Stett. Z. XXT 51. 7. Rosenlı. Fa. Andal. 366. Piet. Neur. d’Esp. 82. 3. Andalusien.

barbarus Latr. Gen. III i94. 1. Leach Ed. Eneyel. IX I 138. 1. Rbr. 348. 9 t. 11 f. 4. Deser. de !’Egypte Neur. t. 3 f. 1. Walk. 415. 10. Disconzi Ent. Vieent. 112 Ascalaphus ietericus Chp.

barbarus F. Syst. Ent. 313. 1 = Theleproctophylla barbara L.

barbarus F. Spee. Ins. 399. I; Mant. Ins. 250. 1.; Ent. syst. II 95. 1. Chp. hor. 56 t. 2 f. 7. Oliv. Eneyel, IV 245. 1 —= Ascalaphus Coccajus Schiffm, |

barbarus Petagn. Spec. 30. 151 f. 22 = Ascalaphus Italieus F.

barbarus Br. 1002. 15 = Ascalaphus longicornis L.

E 4

382

barbarus Angelini Bibl. Ital. 1827. 47 Tlieleproctophylla barbara L.?

Brasiliensis Guer. Ieonogr. t. 62 f. 3 (Druckfehler für Suri- namensis auf vielen Exemplaren) Cordulecerus $u: rinamensis F. |

calidus Hag. Amer. $yn. 326 = Suphalasca calidus Hag.

canifrons Westw. Orient. Cab. t. 34 f. 3. Walk. 422. 28 Bubo eanifrons Westw.

'Capensis F. Spee. Ins. 400. 3; Mant. Ins. 250. 3; Ent. syst.

II 96. 3. Br. 1002. 12. Walk. 418. 18 (ef. Myr- meleon) = Bubo Capensis F. Capensis T'hunb. (ef. Myrmeleon) Bubo Capensis Thunb. Cayennensis F. Mant. Ins. 250. 5; Ent. syst. II 96.6 Hag. Amer. Syn. 326 (ef. Myrmeleon) —= Suphalasca Cayen- . nensis F. cervinus Hag. Ceylon Syn. I 481. 68 —= Bubo cervinus Hag. chlorops Blanch. Voyage d’Orbign. 218. 754 tab. 28 f. 8. Walk. 453. 81. Hag. Amer. Syn. 326 Suphalasca chlorops Blanch.

eircumflexus Walk. 451. 78 Haploglenius albistigma Walk.

elavicornis Liehtenst. Catal. Mus. Holth. III 192. 45 = Cor- dulecerus Surinamensis F.

C-nigrum Latr. Gen. III 194. 2 Ascalaphus longicornis L.

+Coceajus Schiffm.; Brau. 62. Hag. Stett. 2 XXI 50. 6. Piet. Neur. d’Esp. 81. 2 (ef. Myrmeleon; Papilio; Libelloides). Süd-Europa.

contrarius Walk. 452. 79 Haploglenius costatus Br.

+ Corsieus Rbr. 349. 11 t. 11 f. 3. Walk. 415. 12. Schn. Stett. Z. VI 341. 17. Hag. Stett. Z. XXI 32. 14; Ann. Soc. Ent. Fr. ser. 3 IV 41. Corsiea; Süd-

Europa.

eostatus Br. 1600. 1. Hag. Amer. Syn. 327 Haplogle- nius costatus Br. |

damnosus Walk. 449. 75 Haploglenius subeostatus Br.

deerepitus Walk. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 V 197 Ogeo- gaster decrepitus Walk.

dentifer Westw. Orient. Cab. Walk. 421. 25 = Ügeoga- ster dentifer Westw.

dieax Walk. 423. 31 —= Hybris? dieax Walk.

dubius Eversm. Bull. Mose. XXlil 277 t.5 1. 1. Hag. Stett. Z. XX1 46 = Ascalaphus Kolyvanensis Laxm.

lestivus Rbr.; Walk. 419. 21 —= Bubo festivus Rbr.

llavicans Mus. Berol. = Hybris flavieans Mus. Berol.

llavilinea Walk. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 V 197 —= Bubo? tlavilinea Walk.

383

flavipes Leach Zool. Miscell. I 48 t. 20. Germar Mag. UI 318. Walk. 420. 22 —= Suphalasca ns Leach,

foreipatus Eversm. Bull. Mose. XXIII 280 1.5 f.4. Has. Stett. Z. XXI 46 = Bubo hamatus Kl. garrulus Walk. 441. 65 —= Cordulecerus Surinamensis F.

guttulatus Costa Fn. Napol. Ascal. 5. 2 tab. 7 f. 3 Hae. Stett. Z. XXI 44. 2 Ascalaphus Coccajus S$chiffm. hamatus Kl. Symb. IV t. 36 f. 10. Descript. de l’Egypt. Neur. tab. 3 f. 2. Walk. 418. 17. Kolen. Melen. V 119. 11. Hag. Wien. Entom. Monats. VII 198 Bubo hamatus Kl. Hispahidus Rbr. 350. 12 tab. 9 f. 4. Walk. 416. 13 Hag. Stett. Z. XXI 52. 12. Pict. Neur. d’Esp. 82, 5, 5. Castilien. Hungarieus Rbr. 347. 7 t. 10 f. 6. Walk. 414.8 = Aseca- laphus Macaronius Scop. hyalinus Latr. Humboldt Recueil. II 115 t. 40 f. 7. Hag. Amer. Syn. 258. 1 = Suphalasca hyalinus Latr. Javanus Br. 1001. 10. Walk. 419. 20 —= Hybris Javanus Br. +ieterieus Charp. hor. 59. Germar Fn. Eur. fase. 21 t. 22. Br. 1002. 14. Hag. Stett. Zeit. XXI 52. 11. Piet. Neur. d’Esp. 82. 4. Süd-Europa; Algier. immotus Walk. 425. 33 = Bubo? immotus Walk. impavidus Walk. 443. 65. Hag. Amer. Syn. 326 Colo- bopterus impavidus Walk. impediens Walk. 449. 74 Haploglenius subeostatus Br. imperator Lefeb. Mus. Berol.; Hag. Amer. Syn. 327 Haplo- glenius costatus Bı. impo:tunus Walk, 427. 38 Suphalasca? importunus Walk. ineusans Walk. 442. 63. Hag. Ceyl. Syn. 1481. 67 —= Co- lobopterus ineusans Walk. inhonestus Walk. 437. 56. Hag. Amer. Syn. 326 $u- phalasca subvertens Walk. iniguus Walk. 448. 73. Hag. Amer. Syn. 327 Haplo- | glenius iniquus Walk. | injurius Walk. 447. 72 Haploglenius subeostatus Br. insimulans Walk. 429. 41 = Hybris? insimulans Walk. intempestivus Walk. 444. 56. Hag. Amer. Syn. 3:6 —= Co- lobopterus intempestivus Walk. intermedius Lefeb. Guer. Mag. 1842 pl. 52. 9 Ascalaphus - Macaronius Scop. | intermedius MEnetr. Mem. Ac. Petersb. Vi 975 t. 6 f. 13. Hag. Steit. Z. XXI 4. Ascalaphus pupillatus Rbr, intractabilis Walk. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 V 196 Bubo intractabilis Walk. involvens Walk. 422. 29 Ogeogaster involvens Walk.

384

" Italieus F.. Spee. Ins. 400. 2; Mant. Ins. 250. 2; Ent. syst. Il 85. 2. Chp. hor. 57 t. 2 f. 9. Villers III 62. 6. Rossi Fn. Etr. Ed. Illiger II 22. 694 Cyrillo Spec. t.9 f. 9. ? Angelini Bibl. Ital. 1827. 47, ? Blanch. Bull. Soc. Linn. Bordeaux I 162. Rbr. 346. 41.9%f. 2. Walk. 412. 4. Hag. Stett. Z. XXI «31. 9. Diseonzi Ent. Vicent. 112 £. 118 (ef. Myrme- leon). Italien. Italieus Oliv. Eneyel. IV 245. 2. Dumer. Consider. t. 26 f. 2 Ascalaphus longicornis L. Italieus Latr. Gen. Ill 194. 3; Hist. n. XUIl 27..1 t. 97 bis | f. 3. Pz. Fn. Germ. fase. 3. 23.- Leach Ed. En- eyel. IX 1. 138. 2. Guer. Ann. Soc. Ent. Fr. ser. 2 UI Bull. 108. Br. 1003. 17. Cuv. Ed. Cro- chard. 1. 103 f. 2. Perleb Lehrb. Natg. II. Costa Fn. Napol. Ascal. 4. 11.7 f. 1. Labram Ins. Schweiz Heft 7. Herrich-Schäff. Fuernrohr 338. 1. Schäfl. Icon. Ratisb. t. 50 f. 1-3. Pz. Expl. Schäft. 67. Trost. Beitr. z. Ent. 46. 505. Hag. Stett. Z. XXI 44 Ascalaphus Coceajus Schiffm. + Kolyvanensis Laxm.; Rbr. 347. 4. Walk. 413. 7. Hag. Stett. Z. XX1 49. 2 (cf. Myrmeleon). Südost-Europa ; Kleinasien. laceratus Hag. Monatsber. Berl. Acad. 1853. Aug. 481.1; Pe ters Reise Mozamb. 92 t. 5 f. 3 = Bubo? laceratus Hag. + lacteus Brull& Exp. Mor&ee 278. 559 t. 32 f. 3 Br. 1004. 18. Rbr. 345. 3. Walk. 412. 3. Costa Fh. Napol. Ascal. 8. 4 tab. 7 f. 5. Hag. Stett. Z. XXI 45. 4; 51. 7. Stein Berl. Ent. Zeitschr. VII 420. 45. Brau. Wien. Z. B. VI 69. Südost-Europa. Latinus Lefeb. Guer. Mag. pl. 92. 9 = Ascalaphus lItalicus F. leptocerus Rbr.; Walk. 440. 59 Colobopterus leptocerus Rbr. leucocaelius var. Costa Fn. Napol. Ascal. 4. 1 tab. 7 f.2. Hag. Stett. Zeit. XXI 44. 1 —= Ascalaphus Coccajus Schiffm. var. leueostigma Walk. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 V 195 = Ha- ploglenius costatus Br. limbatus Br. 1001. 8. Walk. 436. 53. Hag. Amer. Syn. 239. 4; 326 Suphalasca limbatus Br. litigiosus Walk. 441. 62 = Cordulecerus Surinamensis F. +longicornis L.; Latr. Hist. n. XIII 28. 2. Borkh. Seriba Beitr. II 157 t. 11 ££ 3 Hübner Europ. Schmetterl. Titelfigur. Guer. Ann. Soc. Ent. Fr. ser. 2 1V Bull. 115 Larve. Rbr. 348. S. Bellier d. Il. Chav. Ann. Soc. Eut. Fr. ser. 2 IV Bull. 102. Walk. 414. 9. Costa Fn. Napol. Ascal. 9.5 t. 7 £. 6. Rosen.

385

Fn. And. 366. Pict. Neur. d’Esp. 81. 1. de la Fresn. M&m. Soc. Linn. Paris II 211—225; Ann. Soc. Ent. Fr. ser. 2 IV Bull. 115; ser. 3 IE Bull.’ 48. Hag. Stett. Z. XXI 45. 5; 49. 4 (cf. Hemerobius; Myr- meleon). Südwest-Europa; Afrika. longieornis var. Borkh. Seriba Beitr. II 157 tab. 11 fig. 4

- Charp. hor. 56 t. 2 f. 7. Br. 1003. 16. Eversm. re Acad. Petersb. Il 127; Bull. Mose. XXIII 277 t..

Hag. Stett. Z. XXI 15 Ascalaphus Macaro-

nius Scop. longicornis Br. 1003. 16 Ober Ascalaphus Kolyvanensis 'Laxm.

longus Walk. 435. 50 Hybris? longus Walk.

loquax Walk. 434. 48. Hag. Amer. Syn. 326 Haplogle- nius loquax Walk.

luetiier Walk. 432. 45 Hybris? luctiler Walk.

luteus Walk. 450. 77 Haploglenius subeostatus Br.

+ Macaronius Scop.; Hag. Stett. Z. XV S3; XX148 1 Brau. 62: H0Mien.' 2. B. G. IV 463 f.;: V 479 n2.7 726; WI 69 (ef. Myrmeleon; Papilio. Büdost-Europa.

Mae Leayanus Guild. Tr. Linn. Soc. Lond. XIV 140 t. 7 f. 11. Walk. 436. 51 = Suphalasca hyalinus Latr.

macrocerus Br. 1003. 3. Hag. Amer. Syn. 326 Colo- bopterüs macrocerus Br.

maeulatus Oliv. Eneyel. I 246. 6. Rbr. 352.1.9f.2. Walk. 417. 15. Latr. Hist.:n. XIll 29. 3 Puer niger Borkh. |

meridionalis Charp. hor. 57 t.2£. 8. Rbr. 344.1. Walk.

| 411. 1. L. Dufour Ann. se. nat. ser. 4 Xill 193 tab. (Anatomie) Ascalaphus Coccajus Schifim.

microcephalus Rbr.; W alk. 437. 54 Suphalasca microce- phala Rbr.

microcerus Rbr.; Walk. 446. 69. Hag. Amer. Syn. 240. 7 Byas mierocerus Rbr,

Miegei Graells Mem. Acad. Madrid JI t. 9 B. Stett. Zeit.

XIV 22 Ascalaphus Baeticus Rbr.

modestus Hag. Amer. Syn. 826 Suphalasca modestus Hag.

Muraviewii Mus. Academ. Petropol. = Asealaphus Sibirieus Eversm.

Napoleo Lefeb. Guer. Magas. Zool. 1842 t: 92 mas. S$til- bopteryx Napoleo Lefeb.

nematocerus Rbr.; Walk. 441.60 = Col boprkeaie ie rus Rbı. niger Borkh.; Seriba Beitr. II 156 t. 11 f.2. Br. 1002. 13

—= Puer niger Borkh. nımius Walk. 429. 40 Hybris? nimius Walk. 26

386

nobilis Hag. Amer. Syn. 326 Colobopterus nobilis Hag.

nugax Walk. 433. 47. Hag. Ceylon Syn. I 481. 66 Co- lobopterus nugax Walk.

obscurus Westw. Orient. Cab. Walk. 447. 70 = Haplo- glenius? obscurus Westw.

oculatus Brull& Exp. Mor&e III 276 No. 558 tab. 32 £.2, Kolen. Melet. V 118 No. 10 = Asecalaphus Kolyva- nensis Laxm.

odiosus Walk. 426. 35 Hybris? odiosus Walk.

Ottomannus Germ. Fn. Eur. fasc. 21 tab. 2?i Asealaphus laeteus Brulle.

Petagnae Costa Fn. Nap. 6 No. 3 t. 7 f. 4. Hag. Steit. Z. XXI 45 Ascalaphus Italieus F.

proavus Hag.; Meyer Palaeont. V 126 t. 25 $Suphalasca proavus Hag.

procax Walk. 425. 34 Hybris procax Walk.

profanus Walk. 428. 39 Colobopterus profanus Walk.

+ pupillatus Rbr. 346. 5 t. 10 f. 7 Walk. 418. 5. Hag. Stets Z.OXXI7 49. 3% Russland; Ungarn.

quadrimaculatus Say Longs Exped. II 305; Opera I 204 Suphalasca hyalinus Latr.

quadrimaculatus Lichtenst. Catal. Mus. Holtli. III 192. 45 b (an hujus generis?). - Patria?

- quadrij,unctatus Br. 1001. 9. Hagen Amer. Syn. 238. 3; Stett. Z. XXIV 376 Suphalasea quadripunctatus Br.

remotus Walk. 447. 71 == Haploglenius? remotus Walk.

rhodiogrammus Rbr.; Walk. 419. 9 Bubo rhodigrammus Rbr.

+rhomboideus Schn. Stett. Z. VI 153. 29. Walk. 413. 6. Hag. Stett. Z. XXI 50.5. Stein Berl. Ent. Zeits. VII 420. 46. Rlodus; Ungarn.

rufopietus Walk. 423. 30 Bubo rufopietus Walk.

rusticus Lichtenst. Cat. Mus. Holth. III 192. 44 —= ? Cordu- lecerus Surinameneis F. |

sabulosus Walk. 427. 37 Suphalasca sabulosus Walk.

segmentator Westw. Orient. Cab. t. 34 f. 2. Walk. 421. 25 ÖOgeogaster segmentator Westw.

seminis Lefeb.; Hag. Wien. Ent. Monats. VII 198 Bubo se- minis Lefeb.

senex Br. 1001. 7 Suphalasca hyalinus Latr.

sepultus Walk. 445. 67. Hag. Amer. Syn. 326 —= Üolo- bopterus sepultus Walk. '

+ Sibiricus Eversm. Bull. Mose. XXIII 279 t. 5 f. 2. Popoft Bull. Mose. XXVI I 111. Hag. Stett. Z. XXI 46. 3; 52. 10. Sibirien.

* Sieulus Rbr. 349. 10. Walk. 415. 11. Hag. Stett. Z. XXI. 52. 15; Ann. Soe. Ent. Fr. ser. 3 VIII 747. 11.

Sieilien.

387

Sieulus Angelini Bibl. Ital. 1827. 47. Costa Cenni zo0l. 72 Ascalaphus iceterieus Chp. sinister Walk. 424. 32 ÖOgcogaster sinister Walk. subeostatus Br. 1000. 2. Hag. Amer. Syn. 327 Haplo- slenius subeostatus Br. subjacens Walk. 431. 44 Hybris subjacens Walk. subiratus Walk. 439. 58. Hag. Amer. Syn. 239. 5 = $u- phalasca? subiratus Walk. sublugens Walk. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 V 196 = Supha- lasca sublugens Walk. subripiens‘ Walk. 149:.64 I Hag. Amer. Syn. 3% Supha- lasca subripiens Walk. subtrahens Walk. 430. 42 = Bubo? subtrahens Walk. subvertens Walk. 437. 54 = Suphalasca subvertens Walk. Surinamensis F. Ent. Suppl. 207. 4—-5. Guer. lcon. t. 62 f. 3. Hag. Amer. Syn. 326 Cordulecerus Surina- mensis F. Surinamensis Walk. 439. 57 Suphalasca limbatus Br. tessellatus Lichtenst. Cat. Mus. Holtlı. III 192. 43 ? Bubo tessellatus Licht. tessellatus Westw. Orient. Cab. t. 34. 1. Walk. 420. 24 ÖOgeogaster tessellatus Westw. trimaenlatus Lefeb. Mus. Berol. Suplalasca quadripuncta- tus Br. tıux Walk. 432. 45 Hybris? trux Walk. unieus Walk. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 V 195 —= $Supha- lasca unicus Walk. | y ustulatus Bversm. Bull. Mose. XXIII 278 t. 5 f. 4. Hag. Stett. ZU XXI 48, 2; 52.13. . -- (Caueasus. variegatus Klug. Symb. IV 2 t. 36 f. il var. = Tlieleprocto- phylla barbara L. verbosus Walk. 426. 36 Hybris? verbosus Walk. versicolor Br. 1000. 4. Walk. 420. 23. Hag. Amer. Syn. 326 Colobopterus versicolor Br. vetula Rbr.; Walk. 436. 52. Hag. Amer. Syn. 327 = $u- phalasca vetula Rbr. villosulus Palis. de Beauv. Ins. Neur. 86 1. 7 f.4 = Cordu- lecerus Surinamensis F. vulpecula Br. 1001. 6 Cordulecerus Surinamensis F. Azesia Lefebure 1842. Lefeb.; Guerin Mag. Ins. pl. 92. Rbr. 364 —= Stilbopteryx Newm. Napoleo Lefeb.; Gu&rin Mag. Ins. pl. 62 mas. Rbr. 364. 1 (ef. Ascalaphus) Stilbopteryx Napoleo Lefeb. Belonoptera Hagen 186). Hag. Amer. Syn. 324 Belonopteryx Gerst. 26*

338

+Belonopteryx Gerstäcker 1863, Berst, Stett. Z. XXIV 168. De erst, Stett. ZIRXIV 172 611. ketnii

Brasilien. erh Walker 1860.

Walk. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 V 184. +flavicornis Walk, (cf. Isoscelipteron). KNord-Amerika. ifulva Costa (cf. Isoscelipteron). Griechenland. +hamata Walk. (ef. Isoscelipteron). Nord-Amerika. + Indica Brau. (cf. Isoscelipteron). Ceylon. + insolita WÄäIk. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 V 184. Hindostan. rlongicollis Walk. (ef. Isoscelipteron). Nord-Amerika. + Pennsylvanica ‚Brau. (ef. Isoscelipteron). Nord-Amerika.

"Br achystoma Rambur 1842. Rbr. 337 (Subgenus von Nemoptera) = Nemoptera Latr. Olivieri Rbr. 337. 9 —= Nemoptera Glivieri Rbr. Branchiotoma Westwood 1842. Westw. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 1 III 105 fig.; Mag. of N. H. ser. 2 III 200; Gardeners Clironiele 1848 No. 34 557 fig.; Ann. sc. nat. ser. 2 XI 380; Introd. Entom. I 586. Hogg T'r. Linn. Soc. Lond. XVII 363; Isis 1843. 466. Haliday Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 1 V

"Proc. 32, Grube Wiegm. Arch. IX 331 4.10.

Erichs. Bericht f. 1842. 91. Hag. Stett. Z. XII 186 Sisyra Br. Larve. Spongillae Westw. (ef. die Citate der Gattung) = Larve'von Sisyra fuscata F. -Bubo Rambur 1842. Rbr. 353. Hag. Stett. Z. XX1 53. Brau. Neur. Austr. 63. y agrioides Rbr. 353. 1. Hag. Stett. Z. XX153. 3. Pict. Neur. d’Espagne 30. 1 (cf. Ascalaphus). -—- Spanien. + annulicornis Br. (cf. Ascalaphus; Proctarrelabis). Cap b. sp. + eanifrons Westw. Orient. Cab. tab. 34 f. 3 (ef. Ascalaphus). Östindien. + Capensis F. Rbr. 354. 3 (ef. Ascalaphus; Proctarrelabis). Cap b. sp. + Capensis Thunb. (ci. Ascalaphus; Myrmeleon). Cap b. sp.

ycervinus Hag. (cf. Ascalaphus). —- Geylon. +festivus Rbr. 356. 6 (ef. Ascalaphus). Senegal; Mada- gascar.

7 flavilinea Walk. (cf. Ascalaphus). _ Dun Natal. + hamatus Kl.; Rbr. 354. 2. Hag. Stett. Z. XXI 58. 3 (ef. Ascalaphus; Proctarrelabis). Syrien; Re oypten. Javanus Br.; Rbr. 355. 5 (ef. Ascalaphus) = Hybris Javanus R. 7 immotus Walk. (ef. Ascalaphus). China.

tintraetabilis Walk. (ef. Ascalaphus).. West-Afrika.

ne nn

389

+Jaceratus Hag. (ef. Ascalaphus). Mozambique. . +rhodiogrammus Rbr. 355. 4 (cf. Ascalaphus). Cap b. sp. +rufopietus Walk. (ef. Ascalaphus). Sierra Leona. +seminis Lefeb. (cf. Ascalaphus). Egypten. *subtrahens Walk. (ef. Ascalaphus). —- Adelaide. +tessellatus Lichtenst. (ef. Ascalaphus). ‚Surinam.

nov. spec. Hag. Stett. Zeit. XXI 2. Piet. Neur. d’Espagne 80. 2 Bubo agrioides Rbr. ';Byas Rambur 1842.

Rbr. 361. + mierocerus Rbr. 362. 1 (Ascalaphus) (an Haploglenius eostatus Rbr.?). Antillen.

Chauliodes Latreille 1798. Latr. Preeis 102 —= Sialidae. j ornatus Westw. Rbr. 445. 3 (ef. Myrmeleon) Euptilon or- natum Westw. +Ehrysopa Leach 1815. Leach Ed. Eneyel. IX 138. Steph. Cat. 310; Ill. 101. Curt. Guid. 165; Br. Ent. pl. 520. Wald ‚adhes> Br. 976. Sehn. Chrysop. 35 t.1—4. Wesm. Bull. Brux. VII 207. Westw. Introd. I; Gener Ku 48. Brau. Haiding. Abhal. IV 1; Neur. Austr. 58. Hag. Stett. Z. XI1 125; XI 37;.XX 333, Aere Eyn. 211. Löw Linnaea u 345 tab) 1 (Anatönlie) (ef. Aeolops; Hemerobius). +abbreviata Curt. Br. Ent. XI t. 520; Guide 165. 3 ec. Steph. Ill. 103. 5. Evans Tr. Ent. Soc. Lond. V 78 t. 9. 7. Waik. 257. 5l. Wesm. Bull. Brux. VIII 209. 3. Sehneid. Chrysop. 119. 35 t. 41; Stett. Z. VI 154. 37; Arbeit. Schles. Ges. 1844. 1 Has. Stett. Z. XI 35. 43; XIX 131; XX 411; Entom. Ann. 1858. 24. 12. Brau. Wien. 2. B. Ges. V 723; V1 706; X 794; Neur. Austr. 62. Europa. abdominepunctata Brau. Haid. Abhdl. IV 7.8.1.2 £. 7 Imago; Wien. Z. B. Ges. VI 705. Walk. 276. 93 Chry- sopa abdominalis Brau. rabdominalis Brau. Wien. Z. B. Ges. VI 705; Neur. Austr. 61. Süd-Europa. yacuta Hoffmg.; Hag. Stett. 2. XIH 41. 10. Brasilien. raequalis Walk. 266. 67. Patria? affınis Steph. Cat. 31i. 3456; Ill. 104. 11. Curt. Guid. 165. 5. Evans Tr. Ent. Soc. Lond. V 781.9. 2 Chrysopa vulgaris Schn. alba L.; Samou. I 11. Steph. Cat. 311. 3455; 111. 104. 9. Gurt. Guid. 165. 4. Evans Tr. Ent. Soc. Lond. v78t9fL.1. Walk. 244. 16. Schn. Chrysop.

390

Man tr: 133 a Schles. Ges. 1844. 14. Brau.

Wien. Z. B. Ges. V 725; Neur. Austr. 60. Hagen

Stett. Z. XIIl 40. 7, Entom. Ann. 1858. 22, Sılef, He-

Ä merobius). Europa.

alba Br. 981. 13. Brau. Haid. Abhdl. IV 6. 5; Wien. Z. B. Ges. VI 705. Herrich-Schäff. Fuernrohr 339. 10 Chrysopa vittata Wesm.

alba Menetr. M&m. Ac. Petersb. VI 86. 972. Hag. Stett. 2. XIX 132 Chrysopa flava Scop.

+ albicornis A. Fitch nox. Ins. 184. Hag. Amer. Syn. 212, 3.

Nord-Amerika. rampla Walk. 268. 72. Hag. Amer. Syn. 215. 12; Stett.

43, RXIV. 316. Nord-Amerika. angusta Steph. Cat. 311; 3457 Chrysopa angustipennis Steph. +angustipennis Steph. Nom. Ed. II 115; Nl. 104. 10. Curt.

Guid. 165. 4 b. Walk. 275. 90. Schn. Chrysop.

162. Hag. Entom. Ann. 1858. 22. 6 (an = Chry-

sopa Heydenii Schn.?). ; England. + antica Walk. 270. 76. Sierra Leona. + aspersa Wesm. Bull. Brux. VIII 210. 5. Schn. Chrysop.

112. 31 t. 37; Arb. Schles. Ges. 1844. 14. Walk.

256. 48. Hae. Stett. Z. XIH 42. 31; XX 412; En-

tom. Ann. 1858. 23. 10. Brau. Wien. Z. B. Ges. V

725. Piet. Neur. d’Espagne 66. 11. Europa. aspersa var. 2 Schn. Chrysop. 112. 31 = Chrysopa coerulea Br. aspersa Schn. Stett. Z. VI 345. 36 Chrysopa Zelleri Schn. +ratala Brau. Wien. Z. B. Ges. XV 904. —- Rio, Brasilien. +attenuata Walk. 242, 14. Hag. Amer Syn. 220. 29.

Nord-Amerika. aurifera Walk. 272. 79. Hag. Ceylon, Syn. I 483. 73 = Apo- | chrysa aurifera Walk.

+ basalis Walk. 239. 5. Loochoo-Inseln. + bimaeulata Hag. Ann. Soc. Ent. Fr. ser. 4 IV 40. Corsika. + bipunctata Br. 982. 15. Schn. Chrysop. 103. 25 t. 31.

Walk. 251. 38. Japan. bipunetata A. Fitch nox. Ins. 187 Chrysopa latipennis Schn. + Brasiliensis Schn. Chrysop. 83. 11 t. 17. Walk. 246. 21.

Hag. Amer. Syn. 323. Brasilien. + brevicollis Rbr.; Schn. Chrysop. 93. 15 t. 24. Walk. 248.

29. Selys, Maillard, Bourbon Annexe K. 32 (cf. He-

merobius). Isle de France. + Burmeisteri Schn. Chrysop. 123. 36 t. 42 Imago; t. 6 f. 3

Larve. Hag. Stett. Z. XIII 43. 36. Piet. Neur. °

d’Espagne 71. 18. Europa. cancellata Wesm. Bull. Brux. VIIL 208. 2. Hag. Stett. 2. XX 411 = Chrysopa perla L.

391 candida F.; Schn. Chrysop. 161. Walk. 274. 83 (ef. Heme- robius) = Ankylopteryx candida F.

+capitata F.; Samou. I 11. Steph. Cat. 310. 3450; Ill. 102. 2. Curt. Guid. 165. 2; Br. Ent. X1 520.2. Evans Tr. Ent. Soc. Lond. V 78 t. 10 f.2. Schn. Chrysop. 144. 46 t. 52; Arbeit. Schles. Ges. 1844. 15. Walk. 264. 63. Stein Berl. Ent. Z. VII 419. 43. Brau. Wien. Z. B. Ges. V 725; VI 706; Neur. Austr. 59. Hag. Entom. Ann. 1858. 25. 16 (cf. Hemerobius.

Europa. eapitata Wesm. Bull. Brux. VIII 212. 9. Hag. Stett. Zeit. XX 412 Chrysopa fulviceps Steph.

carnea Steph. Nom. Ed. II App.; Ill. 103. 7. Curt. Guid. 165. 3 d. Evans Tr. Ent. Soc. Lond. V 78.9.6 Chrysopa vulgaris Schn. var. 5.

*+chi A. Fiteh nox. Ins. I 87. Hag. Amer. Syn. 213. 8.

Nord-Amerika. +Chloris Schn. Chrysop. 95. 20 t. 26. Walk. 249. 31 (ef. Hemerobius). Cap b. sp.

- chloromelas Gir. (cf. Hemerobius). Neu-Caledonien.

+ chlorophana Br. 979. 1. Schn. Chrysop. 127. 38 tab. 44. Hag. Steitt. Zeit. xl 43. 38; Amer. Syn. 212, 4.

Nord-Amerika. chlorophana Walk. 259. 55 —= Chrysopa transmarina Hag.

eiliata Wesm. Bull. Brux. VIil 212. 8. Hag. Stett. Z.XX 412 Chrysopa alba L.

+eineta Schn. Chrysop, 86. 13 t. 19. Hag. Stett. Z. XII 41. 13; Amer. Syn. 323. Walk. 247. 24. Bra-

silien.

+ clathrata Schn. Stett. Z. VI 345. 39; Chrysop. 116. 33 tab. 39. Walk. 257. 50. Hag. Ann. Soc. Ent. Fr. ser. 3 VII 747. 7. Stein Berl. Ent. Z. VIII 419. 42.

Süd-Europa.

eoerulea Brau. Haiding. Abhdl. IV 7.7 t. 2 £. 1 Imago; 10 21. 10’Larve;. Wien. 2. Bi. Ges.’ (I 7051 ‚Chry- sopa prasina Br. '

+ collaıis Schn. Chrysop. 80. 9 t. 15. Hag. Stett. Z. XII 41; Amer. Syn. 218. 21. Walk. 245. 19 (? Chry- sopa rufilabris Schn. teste Schneider) (? Chrysopa transversa). St.. Thomas.

colon A. Fitch nox. Ins. I 87 Chrysopa nigrieornis Br.

coneolor Walk. 239. 6 —= Chrysopa congrus Walk.

+ conformis Rbr.; Schn. Chrysop. 163. Walk. 275. 88. Has. Amer. Syn. 324 (cf. Hemerobius). Columbien.

+ eonformis Walk. 269. 74. Hag. Amer. Syn. 216. 16.

Jamaika.

392

+congrua Walk. 238. 2 Chrysopa vulgaris Schn.). . West-Afrika.

+Corsica Hag. Ann. Soc. Ent. Fr. ser. 4 IV 40. Corsiea.

+costalis Schn. Chrysop. 90. 16 t. 22. Walk, 248. 27.

Hag. Amer. Syn. 323. Brasilien ? + eruentata Sch. Chrysop. 89. 15 t. 21. Walk. 247.26. Hag. Amer. Syn. 248. 26. | Brasilien. +Cubana Hag. Amer. Syn. 215. 14. Cuba.

deeo1a Evans Tr. Ent. Soc. Lond. V 78 tab. 9f.6 Chry- sopa abbreviata Ourt. | + diversa Walk. 271. 77. Patria? +divisa Walk. 242. 12. Hag. Amer. Syn. 323. Brasilien. + dorsalis Br. 981. 10. Schneid. Chrysop. 140. 44 t. 50; Arbeit. Schles. Ges. 1844. 14. Walk. 263. 61. | | Deutschland. +elegans Guer.; Schn. Chrysop. 134. 42 t. 48. Walk. 261. 59. Hag. Stett. Zeit. XIII 44. 42; Amer. Syn. 324 (ef. Hemerobius). | Brasilien. elegans Br. 981. 9 Chrysopa nobilis Heyd. emuneta A. Fitch nox. Ins. 188. Hag. Amer. Syn. 220. 28. Nord-Amerika. + explorata Hag. Amer. Syn. 217, 18. Mexiko. +externa Hag. Amer. Syn. 221. 32. Nord-Amerika. euryptera Br. 980. 7. Schn. Chrysop. 129. 39 t. 45. Hag. Stett. Z. XII. 44. 39 = Chrysopa oculata Say. + filosa F.; Schn. Chrysop. 161. Walk. 273. 82 (ef. Heme- robius). Otaheiti. +tlava Seop.; Hag. Stett. Z. XXI 212; Amer. Syn. 222. 36; Entom. Ann. 1858. 20. 3 (ef. Hemerobius). Europa; Nord-Amerika. +flaveola Schn. Chrysop. 75. 5 t. 11. Walk. 241. 10. Java. + flaviceps Brull&; $Schn. Chrysop. 163. Hag. Stett, Z. XIH 44. 40. Walk. 274. 87 (ef. Hemerobius) (? Chıy- sopa Genei Rbr.). Canarische Inseln. +flavifrons Brau. Haid. Abhdl. IV 6.3t. 1£.2 Imago; Wien. Z. B. Ges. V 725; VI 704; Neur. Austr. 60. Walk. 250. 33. Hag. Entom. Ann. 1858. 22. 7. -—— Europa. formosa Brau. Haiding. Abhdl. IV 8. 10 tab. 2 fig. 3 Imago; Wien. Z. B. Ges. V 725, VI 705; Neur. Austr. 61. Walk. 258. 52 Chrysopa Burmeisteri Schn. + fulvibucca A. Fiteh nox. Ins. 186. Hag. Amer. Syn. 212. >. Nord-Amerika. + fulviceps Steph. Cat. 310. 3449; 111. 101. 1 tab. 30 f. 2. Curt. Guid. 165. 1. Evans Tr. Ent. Soc. Lond. V 78 t. 10 f. 1. Schn. Chrysop. 146. 47 t. 53; Arb.

393

Schles. Ges. 1844. 14. Walk. 265. 64. Hag. En- tom. Ann. 1858. 24. 15. Europa. fulvocephala Sam. I 11 —= Chrysopa fulviceps Steph..

+Genei Rbr.; Schn. Chrysop. 131. 40 t. 46; Stett. Z. VI 345. * 38. Hag. Stett. Z XIII 44. 40. Walk. 260. 57.

Piet. Neur. d’Espagne 71. 19 (ef. Hemerobius). Süd-Europa. + geniculata Piet. Neur. d’Espagne 62. 6 1.7 f.5—8. Spanien.. + gracilis Heyd.; Schn. Chrysop. 72. 3 1.9. Walk. 240. 8.

Brau. Wien. Z. B. Ges. VII 201. Europa. +Granadensis Piet. Neur. d’Espagne 69. 15 t. 6 f. 5—8.

Spanien.

+ Guadarramensis Piet. Neur. d’Espagne 64. 10 t. 6 f..1—4.

Spanien.

+ Harrisi A. Fitch nox. Ins. 189. Hag. Amer. Syn. 221. 31. Nord-Amerika.

+Heydenii Schn. Chrysop. 98. 22 t. 28. Europa. +hybrida Rbr.; Schn. Chrysop. 81. 10 t. 16. Hag. Stett. Z. XIII 41. 10; Amer. Syn. 323. Walk. 245. 20

(ef. Hemerobius). Brasilien. +ignobilis Walk. Tr. Ent. Soc. Lond. ser, 2 V 183. 'Hin- dostan.

+illepida A. Fiteh. nox. Ins. I 84. -—- Hag. Amer. Syn, 212. 2. Nord-Amerika. immaeulata Steph. Cat. 311. 3453; Ull. 103. 6. Evans Tr. Ent. Soc. Lond. V 78 t. 10 f.5 = Chrysopa abbre- viata Ourt. inearnata Brau. Haid. Abhdl. IV 5. 1 var. $ Chrysopa vul- garis Schn. var. +infeeta Newm. Entom. Mag. V 400. Schn. Chrysop. 163.

Walk. 246. 23. Malabar. innotata Walk. 254. 45 Chrysopa signata Sehn. tinnovata Hag. Amer. Syn. 222. 37. Mexico. + insignis Walk. 267. 70. ur Nor Holland. + insularis Walk. 269. 73. Hag. Amer. Syn. 217. 19. Jamaica. intermedia Schn. Chrysop. 106. 27 tab. 33. Hag. Amer. Syn. 323. Walk. 252. 40. Brasilien. internata Walk. 252. 41. Hag. Amer. Syn. 324. Brasilien.

intesra Hag. Stett. Z. XIII 40. 1. Brau. Neur. Austr. 61 Chrysopa vittata Wesm. +interrupta Schn. Chrysop. 76. 6 t. 12. Hag. Stett. Zeit. Xill 40. 6; Amer. Syn. 220. 27. Walk. 242. 12. Nord-Amerika. invaria Walk. 241. 11. Hag. Ceylon Syn. I 482. 71. Ceylon.

394

yıiridea Oliv.; Schn,. Chrysop. 161. Walk, 274. 84, Hag. Amer. Syn. 324 (ef. Hemerobius). Surinam. r Italica Rossi; Br. 981. 12. Sehn, Chrysop. 151. 50 t. 56, Brau. Wien..Z. B. Ges. X 794. Walk. 266, 68. Costa Fn. Nap. Neur. var. grandis 18 t. 11'f. 5. Hag. Ann. Soc. Ent. Fr. ser. 3 VIII 747, 6. Pict. Neur. d’Espagne 72, 21 (ef. Hemerobius). Süd-Europa. jlateralis Guer.; Schn. Chrysop. 162. Hag. Stett. Zeit. XIII 41. 13; Amer. Syn. 216. 15. Walk. 274. 86 (ef. Hemerobius). Mexico, + latipennis Schn. Chrysop. 118. 34 t. 40. Hae. Stett. Z. XIII 42. 34; Amer, Syn. 214. 10. Walk. 259, 54. Nord-Amerika, leptalea Rbr.; Walk. 273. 81 (ef. Hemerobius) Apochrysa leptalea Rbr. + lineaticornis A. Fitch nox, Ins. 91. Hag. Amer. Syn. 215. 13: Nord-Amerika. + longicornis Gray; Schn, Chrysop. 156, 53 t. 59. Walk. 270. 75. Hag# Amer. Syn. 324 (ef. Hemerobius). Brasilien. lutea Walk. 272, 80. M’ Lachl. Journ. of Entom. II 114 Apochrysa lutea Walk. maculata Steph. Cat. 311. 3452; Il. 102. 4. Curt. Guid. 165. 3 a, Evans Tr. Ent. Soe. Lond. V 78 t. 10 f. 2 Chrysopa perla L. maculipennis White, Eyre Journ. I 432 t. 4 f, 2. Erichs, Bericht f, 1845. Sl = Osmylus strigatus Br, + margaritina Palisot; Selm. Chrysop. 162. Walk. 274,

85 (ef. Hemerobius). Benin. Marionella Guer.; Walk. 271. 78. Hag. Amer. Syn. 324 (ef. Hemerobius) = Apochrysa Marionella Gu£r.

Mauriciana Rbr.; Walk. 251. 37. Selys, Maillard, Bour- bon Annexe K. 33 CUhrysopa septempunctata \Vesm. + Menetriesi Hag. Stett. Z. XIX 131.3. Turcomenien, ; Meyeri Piet. Neur. d’Espagne 62, 7t.8 f. 5—8. Spanien. + mierocephala Brau. Haid. Abhal. IV 6.4; Wien. Z. B. Ges. VI 704; Neur. Austr. 60. Piet. Neur. d’Eenagne

60. 3. Europa. + Mississipiensis A. Fitch nox. Ins, 1 86. Hag. Amer, Syn. ar. Z, Nord-Amerika,

7 monticola Piet. Neur. d’Espagne 70, 17 t. 7 f. 1-4. Spanien.

+Mozambiea Walk. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 V 184, Mozambique.

“naesonympha Brau, Wien, Z. B. Ges. XV 903. Kar Ni- kobar.

395

+neurodes Rbr.; Schn. Chrysop. 149, 49 t. 55. -— Hag. Stett. Z. XIII 45. 49. Walk. 266. 66 (ef. Hemerobius). Cap b. 3. 7 nigrieornis Br. 980. 6. Schn. Chrysop. 126. 37 t. 43. Walk. 259. 50. Hag. Stett. Z. Xlll 43. 37; Amer. Syn. 214. 11. Nord-Amerika. nigricostata Brau. Haid. Abhdl. IV 6. 6 tab. 1 fig. 3 Imago; 10 t: 2 f, 9 Larve; Wien. Z. B. Ges. V 725; VI 705; Neur, Austr, 60. Walk. 250. 34 —= Chrysopa Hey- denii Schn. +nigropunctata Pict. Neur. d’Espagne 6+, 41,8 f, 1-4. Spanien, y nigrovaria Walk. 253.42, Hag. Amer. Syn. 324, Venezuela. nobilis Heyd.; Schn. Chrysop. 142. 45 t. 51. Hag. Stett. 4. XII 44. 42 Walk. 263, 62. Braun, Wien. Z. B. Ges. V 725; Neur. Austr. 58 (ef, Hemerobius) Hypochrysa nobilis Heyd. nobilis Brau. Haid. Abhal. IV 7. 9 t. 1 f. 4 Imago; 12 t. 2 f, 13 Larve; Wien. Z. B. Ges, VI 705 = Chrysopa septempunctata Wesm Novaeboracensis A. Fitch nox. Ins. I 90 Chrysopa rufi-

labris Br. oceanica Walk. 238 4 Chrysopa remota Walk. + oetopunetata F, (cf. Hemerobius) (an Ankylopteryx?). Cochinchina.

+ oculata Say Journ. Acad. Philad, VIII 45; Opera II 414. Walk. 260. 56. Hag. Amer. Syn. 211. 1; Stett.

A. RXIV 376, —- Nord-Amerika. omikron A. Fiteh nox. Ins, I 85 = Chrysopa oculata Say. +-opposita M’ Lachl. Journ. of Ent. Eond Il 113 tab. 6 f. 6

(? —=- Chrysopa pusilla Sehn ). Nord-Australien.

-orientalis Hag. Ceylon Syn. II 207. 125. Ceylon. Ballens Rbr.; Sehn. Chrysop. 104, 26 t. 82. Walk. 252.

39. Pict. Neur, d’Espagne 64. 9 (cf. Hemerobius) Chrysopa septempunetata Wesm, + pallida Schn. Arbeit. Schles. Ges, 1845. 49; Chrysop. 99. 23 t. 29. Walk. 250, 35. Brau. Wien. 2. B. Ges. V 725; VI 704; Neur, Austr 59. Deutschland, parvula Doumere Ann, Soc. Ent. Fr, ser, 4 I 192.

Frankreich. +pavida Hag. Amer. Syn. 216. 17 (? = Hemerobius lateralis Guer). Nord-Amerika.

{perla L.; Schn.. Chrysop. 136, 43 tab. 49 Imago; t..6 f. 4 Larve; Stett, Z, VI 154, 36; 344, 35, Has. Stett.

396

2. XIX 131; Entom, Annual 1858. 24. 14. —, Walk. 262. 60. Brau. Wien. Z. B. Ges. V 725 (ef. Heme- robius). Europa.

perla Menetr. M&m. Acad. Petersb. VI 86, 970 Chrysopa Menetriesi Hag,.

perla Harris Ins. New-Eng]. 215 Chrysopa Harrisii A. Fiteh.

perla Wesm, Bull. Brux. VUI 207. 1. Hag. Stett. Z. XX 411. Br, 980. 4, Schneid. Arbeit. Schles. Ges. 1844, 14. Herrich-Schäffer Fuernrohr 339. 7. Brau. Haid. Abhdl. IV 5. 1t, 1 f. 4 Imago; 9t 2 f. 8 Larve; Wien. Z. B. Ges. VI 704; Neur. Austr, 61 Chrysopa vulgaris Schn.

perla Leach Ed. Eneyel. IX 138. 1. Steph. Cat. 311. 3458; Il. 105. 12. Samou. I 11. Curt. Guid. 165. 6. Evans Tr. Ent. Soc. Lond, V 75t.917,4 = Chry- sopa vittata Wesm.

} phyllochroma Wesm. Bull. Brux. VII 209. 4. Schneid. Chrysop. 121. Hag. Steit. Zeit. X11l 43. 35; XIX 131; XX 412; Entom. Annual. 1858. 24. 13. __ Brau, Wien, Z. B. Ges. V 725; Neur. Austr. 62. -— Europa,

+ Pin Brau, Haid. Abhdl. IV 9.134. 2 f.. 2, Imago; t. 2 f. 12 Larve; Wien, Z, B. Ges. V 725; VI 705; Neur,

- Austr. 59. Europa. + plorabunda A. Fiteh nox. Ins. 1 88; Hag. Amer, Syn. 221. 34. Nord-Amerika.

+ prasina Br. 681, 14. Schn. Chrysop. 110. 30 t. 36; Arb. Sehles. Ges. 1844, 14. Walk. 255. 47. Herrich- Schäff, Fuernrohr 339. 8. Brau. Wien. Z, B. Ges.

V 725; Neur. Austr. 61. Europa, primaveria Brau. Haid. Abhdl. IV 5. 1 var. &@ —= Chrysopa vulgaris Schn. var. rprotogaea Hag, Meyer Palaeontogr. X 108. fossil aus

Eichstätt. pe dosranha A, Fiteh nox. Ins. 1 85. Hag. Amer. Syn. 222. 33. Nord-Amerika.

+ pubicosta Walk, Trans. Ent. Soc. Lond. ser, 2 V 183. Hindostan.

punctata Hag. Ceylon Syn. I 483. 74 Ankylopteryx pun- ctata. Hag.

puncticornis A. Fiteh nox. Ins. 192 Chrysopa lineatieornis A,'Pitch,

punctifrons Steph. Cat, 311. 3454 Chrysopa ventralis Curt,

+ pusilla Schn. Chrysop. 92. 17 t. 23. Walk. 248. 28.

Patria?

pusilla Brau, Haid. Abhal, IV 7. 11.2 f, 4; Wien. Z, B.

Ges. VI 705 = Chrysopa phyllochroma Wesm.

397

quadrimaculata Guer.; Schn. Chrysop,. 162. Walk, 275, 92 Ankylopteryx quadrimaeulata Guer, +quadripunctata Br. 980. 5. Schn,. Chrysop, 84. 12 t. 18. Hag. Amer. Syn, 218. 23. Walk. 246. 22, ——- Nord-Amerika. + Ramburii Scehn. Chrysop. 107. 25 t. 34, Walk. 254, 43. Neu-Holland.

+remota Walk. Da Navigator- und Loochoo-Inseln. +repleta Walk. 244. 17. Hag. Amer. Syn. 220, 30; Stett, Z. XXIV 3%6. Nord-Amerika,

reticulata Leach Ed. Eneyel. IX 138. 2. -— Steph. Cat. 310, 3451; Ol. 102. 3. Curt. Guid. 165. 3; Br. Entom, 903 Evans: (Tr: il Ent.- See. LondaV 98. 10 f, 3. Br. 980. 8. Brau. Haid. Abhdl. IV 7. 12 tab. 2 f. 6 Imago; 11 t. 2 f. 11. Larve; Wien. Z. B. Ges. VI 705. Sehn. Arbeit. Schles. Ges. 1844, 14, Menetr. Mem. Acad. Petersb. VI 86. 971, Hag. Steit. Z. XIX 132, Herrich-Schäff. Fuernrohr 338. 6 Chrysopa perla L.

+riparia Piet. Neur. d’Espagne 69. 16 t. 7 f. 9—12.,

| Spanien, + Robertsonii A, Fiteh nox, Ins. I SS, Hag. Amer, Syn. | 221. 33. Nord-Amerika,

rubropunctata Brau. Haid. Ablıdl. IV 5. 1 var. y = Chry- sopa vulgaris Schn, var.’

‚r rufilabris Br. 979. 2. Schn: Chrysop. 79. 4 tab. 14, Hag. Amer. Syn, 219, 26; Stett. Z. XXIV 376, Walk, 245. 18. * Nord-Amerika.

+ septempunctata Wesm. Bull. Brux,. VIII 210. 6. Schn. Arb. Schles. Ges. 1844, 14; Stett Zeit. VI 345. 37; Chrysop. 101. 24 t. 30. Hag.Stett. Z. XIII 42. 24; XIX isl; XX 412; Entom. Annual 1858. 23. 9. Walk. 251. 36. Brau. Wien. Z. B. Ges. V 725; X 794; Neur. Austr. 61. Pict. Neuropt. d’Espagne 64. 8. Europa,

Sichelii A. Fitch nox. Ins. 189 Chrysopa quadripunctata Br.

+signata Schn. Chrysop. 109. 29. t. 35. Walk. 254. 44,

Neu-Holland. stenoptila Schn. Chrysop. 73. 4 t. 10. Walk. 241. 9. Brau. Wien. Z. B. Ges. VII 201 = Chrysopa gracilis

Schn.

+ stigmatica Rbr.; Schn, Clirysop. 152, 51 t. 57. Walk. 267. 69. -—- Pict. Neur. d’Espagne 73. 22. Hag. Wien. Entom. Monats, VII 199 (cf. Hemerobius).

Spanien, Algier, Syrien. subfalcata Steph. Nom, Ed. II 115; Ill. 105. 13, Curt,

398

Guid. 165. 7. Schn, Chrysop. 162. Walk, 275, 91 Chrysopa flava Scop.

subferruginea Herrich-Schäff. Fuernrohr 339, 9 Chrysopa vulgaris Schn.? |

+sulphurea A. Fitch nox. Ins. I 89. Hag. Amer. Syn. 219.25. Nord-Amerika,

tabida A. Fitch nox. Ins. I 92 Chrysopa interrupta Schn,

+tenella Schn. Chrysop. 94. 19 t. 25. Brau. Wien. Z.B. Ges. V 725; VI 706; Neur. Austr, 60. Hag. Entom, Annual 1858. 22. 8; Ann. Soc. Ent. Fr. ser, 4 IV 40, Walk. 249, 30. Europa,

tenella Brau, Haid. Abhadl. IV 5t. 2 f. 5 Imago; Wien. Z, B. Ges. VI 704 Chrysopa phyllochroma Wesm.

+ternata Hag. Amer, Syn. 324. Pernambuco.

+thoraciea Walk. 243. 15. Hag. Amer, Syn. 218 22. Antillen,

+thoraeiea Piet. Neur. d’Espagne 67. 12 t. 6 f. 9—12.

Spanien. +transmarina Hag. Amer. Syn. 213. 6. Nord-Amerika, t transversa Walk. 255. 46. Hag. Amer. Syn. 217. 20.

-—— Jamaica,

tricolor. Braun. Wien, Z. B. Ges. VI 707 fig.; VI11:201; Neur. Austr, 58 = Chrysopa gracilis Schn.

+-tropiea Hag. Ceylon Syn. I 483. 72. Ceylon.

-V-rubrum Brau,. Wien Z. B. Ges. XV 903. Tahiti,

+ valida Erichs.; Schn. Chrysop. 164. Walk. 275. 89. —. Hag. Amer, Syn. 324 (ef. Hemerobius). Brit, Guyana.

+varla Schn, Chrysop. 154. 52 t. 58. Walk.. 268. 71.

Hag.. Amer, Syn. 324. Brasilien. + variegata Br. 981. 11. Schn. Chrysop. 147. 48 t. 54. Walk. 265. 65. Comoren-Inseln.

+ venosa Rbr.; Schn. Chrysop. 132. 41 t. 47. Walk. 261. 58. Piet. Neur, d’Espagne 72. 20 (cf. Hemerobius). Spanien. - ventralis Curt. Br. Entom. t. 520; Guid. 165. 3 b. Steph. 11. 104. 8 Evans Tr. Ent. Soc. Lond. V 78 t. 10 f. 6. Pietet Neur. d’Espagne 67. Hag. Steit. Z. XIX 131; Entom. Journ. 1858. 23. 11. Brau. Wien. 7..B. Ges. VI 706; Neur. Austr. 61. Europa. venusta Hag. Monatsber. Berl. Akad. 1853. 481. 3; Peters Reise Mozamb. II 90 t. 5 f, 1 Ankylopteryx ve-

nusta Hag.

+ Virginica A, Fiteh nox. Ins. I 91. -- Hagen’Amer. Syn. 219. 24. Nord-Amerika.

viridis.Curt. Guide Steph, ll. 103. 5 = ?Chrysopa abbre- viata Curt. (Stephens eitirt eo, doch finde ich keme derartige Art bei Curtis,)

399

+ viridana Sehn, Stett. Z. VI 345. 35; Chrysop. 97. 21 t. 27, Walk. 249. 32, Pict. Neur. d’Espagne 61. 5. Stein Berl. Ent. Zeitsch. VII 419. 41. Europa. * vittata Wesm. Bull. Brux. VIII 211. 7. Hag. Stett. Z. XIX 131; XX 412; Entom. Annual 1858. 21. 4. Europa, vittata Schn. Chrysop. 65. 1 t. 7 Imago; t. 6 f. 1 Larve. Hag. Stett. Z. XIII 40. 1. Brau. Wien. 2. B. Ges. V 725: Neur, Austr. 60. Piet. Neur. d’Espagne 59. 1. ?Re&aum. Mem. II 411 t. 33 f. 2. 4. 5. 6 ‚Imago; 383. 410 t. 32 f, 9. 10 Larve, ?Roesel IU- 127 t. 21 f. 4 = Chrysopa flava Scop. + vulgaris Schn. Chrysop. 68. 2 t. S Imago; t. 6 f. 2 Laive. Walk. 239. 7. Hag. Stett. 4 XIII 40. 2; XIX 131; Ann. Soc. Ent. Fr. ser. 3 VIIL 747. S; ser. 4 IV 40; Entom. monthl. Mag. II 60; Entom. Annual 1855.121, 2,.—— Brau.. Wien. Z. Bi:GesiH 12x<V 725; Neur. Austr. 59. ?Reaum, Mem. 392. 412 t. 33 f. 14. 15. ?Roesel Ins. III t. 21 f. 5. Piet. Neur, d’Espagne 59. 2. Europa, Asien, Afrika, Amerika. xanthocephala A. Fitch nox. Ins. 185 GERNE chloro- phana Br. + Ypsilon A. Fiteh nox. Ins. 187. Hag. A. Syn. 213. 9. —- Nord-Amerika. + Zelleri Schn. Chrysop. 114. 32 tab. 23. Walk. 256. 49, Piet. Neur. d’Espagne 68. 14. Süd-Europa. nov. spec. Hag. Stett. Z. XIX 131 Chrysopa Menetriesi Hag. +spee. fossil. Andrä Foss. Flora Siebenbürg. 26 t.5 f.3. Giebel Fn Vorw. 262 (an Chrysopa ?). Tertiärer Pflanzenschiefer Siebenbürgens. Y ee nsopidae Newman 1853, m. Zoologist XI App. CC. Chrysopina Schneider 1851. Selın. Chrysop. 35 Chrysopidae Newm. Cladocera Hofimannsegg Mus. Berol. Dilar Rbr. marmorata Hoflmg. Mus. Berol.; Hag. Stett. Zeit, XXI 56 Dilar Nevadensis Rbr. Colobopterus Rambur 1742,

Rbr. ‚360 > impavidus Walk. (ef, Ascalaphus) (? Colobopterus ma- erocerus Br.) Brasilien. yincusans Walk. (ef. Nee.) Ceylon, jintempestivus Walk. (cf, Ascalaphus). Brasilien,

leptocerus Rbr. 361. 1 (ef. Ascalaphus) Colobopterus ver- sicolor Br, mas. macrocerus Br. (cf, Ascalaphus). Brasilien,

\

400

nematocerus Rbr. 361. 2 (ef. Ascalaphus) = Colobopterus versicolor Br, fem.

+nobilis Hag. (ef. Ascalaphus). Columbien.

+nugax Walk. (cf. Ascalaphus). Ceylon.

+ profanus Walk, (cf. Ascalaphus). Ostindien,

+sepultus Walk. (cf. Ascalaphus). Brasilien,

+ versicolor Br. (cf. Ascalaphus). _ Brasilien,

Coniopterycidae Newman 1853. Neym. Zoologist XI App. CCI = Coniopterygidae Schn. ;Coniopterygidae Burmeister 1839, Br. 771. —— Beln. Stett. Zeit, VI 340. Brau. Wien. Z, B Ges. V 724, Coniopterygides Rambur 1842. Rbr 315 = Coniopterygidae Schn. };Coniopteryx Haliday 1834, Halid. Tr.. Ent. Soc. Lond. V''Proe. 32, --. Curt. Tr. Ent. Soe. Lond, ser, 2 II 57; Br. Entom. XI t. 528; Guid, 165. Steph,. Il. 115. Westw. Introd, I Gener, Syn. 48; Intr. II 49 fig! 65. 1-8 Imago; fie, 70. 1 Nymphe. Hag. Stett. Z. XII 91; XX 34; Amer, Syn. 197; Entom. Annual 1858. 29, -—- Rbr. 316, Bir Brau, Neur. Austr. 54. Dujardin Ann. se, nat. XV 171 t. 3 Larve (irrig als Hemer. hirtus), Br. 771 (ef. Aleyrodes; Coniortes; Malacomyza; Seiodus; Sal- macis; Phryganea; Semblis) (Coniopteryx Leach, wie Stephens ul. 115 eitirt, ist ein Irrthum, ef. Steti. 2.

XX 38). alba F. (cf. Phryganea; Salmacis) —= Coniopteryx parvula ‚Mueil.? 2 ae Steph. Ih 116.2, Cu. Gmd, Tee 2 Hag. Entom. Annual 1558 29. 31, England. Me Rbr. 316. 2 (? = Coniopteryx een Cur mas). Frankreich, +cerata Hag, Ceylon Syn. I 484. 78 ÜCeylon. +farinosa Rossi (ef. Semblis) (? Coniopteryx tineiformis Curt.). Italien.

+ fusca Zeltstdt. (cl. Sciodus) (ob abgerieben?) Gothland.

lactea Wesm.; Zettstdt. (cf. Malacomyza; Sciodus) = Conio- pteryx tineiformis Curt.

+parvula Muell, (ef. Hemerobius); Westw, Introd. I Gener, Syn. 48. Europa,

+ psociformis Curt. Br. Ent. Xi tab. 528; Guid. 166. 2. Steph. Ill. 117. 2: Rbr. 316, 3. Selhn. Stett. Z. Vi 340, —- Hag. Entom. Ann. 1858. '30. 32. Bır. 772. 2 (an Coniopteryx tineiformis Curt. mas?) (an Ooniopteryx parvula Muell,?), -—- Europa,

401

pulchella Block. (ef. Hemerobius) Coniopteryx ‚tineiformis Curt.? +timida Hag. (cf. Coniortes). fossil im Bernstein.

+tineiformis Curt. Br. Entom. XI t. 528; Guid. 165. 1. Westw. Introd. II 52 fig. 65. 1-8: fis. 70. 1 Be Nymphe, Larve. Steph. Ill. 116. a Robr. 316. 1. Br. 771. 1. Brau. Wien. Z. B. Ges. V 724; Neur. Austr. 55. Hag. Ent. Ann. 1858. 29. 30 a 60- niopteryx parvula Müll. ?). Europa.

vieina Hag. Amer. Syn. 197. 1. Nord-Amerika.

Coniortes Westwood 1834. |

Westw. Tr. Ent. Soc. Lond. I Proc. 27; ser. 2 Proc. 72; In-

trod. II 49. Walk. 295. Hag. Berendt Bernst.

aleyrodiformis Steph.; Walk. 299. 2 —= Coniopteryx aleyrodi- formis Steph.

aphidiformis Rbr.; Walk. 299. 4 = Coniopteryx aphidifor- mis Rbr.

parvulus Müll.; Walk. 299. 1 —= Coniopteryx parvula Müll.

psoeiformis Curt.; Walk. 299. 3 Coniopteryx psociformis

Curt. timida Hag. Berendt. Bernst. Ins. II 89 —= Coniopteryx ti- mida Hag. +Cordulecerus Rambur 1842. Rbr. 359.

+ Surinamensis F.; Rbr. 360. 1 t. 9 f. 1 (ef. Ascalaphus). Süd-Amerika. +Creagris Hagen 1860. Hag. Stett. Zeit. XXI 364. + Aegyptiacus Rbr. (cf. Myrmeleon) (an = Creagris plumbeus

Oliv.?). Egypten. Africanus Rbr. (ef, Myrmeleon) Creagris luteipennis Br. + compensus Hag. (cf. Myrmeleon) (an hujus generis?). Chili. + Corsicus Brau. (ef. Myrmeleon). -— Corsica. +efferus Walk. (ef. Myrmeleon). Brasilien. + ereptus Hag. (ef. Myrmeleon) (an hujus generis?). Como- rische Inseln. + gracilis Kl. (cf. Myrmeleon). Syrien. griseus Kl. (ef. Myrmeleon) —= Creagris Re Oliv. tirroratus Kl. (ef. Myrmeleon). - Arabien. tlanceolatus Walk. (ef. Myrmeleon). Sierra Leona. lineatus Latr. (el. Myrmeleon) Creagris plumbens Oliv. + lupinus Oliv. (cf. Myımeleon). Egypten. luteipennis Br. (cf. Myrmeleon; Myrmecoleon) (an Creagris | plumbeus Oliv.?). Caffrien. rt mortifer Walk. (cf. Myrmeleon). «Part, Natal.

27

402

t murinus Kl. (ef. Myrmeleon) (an = Creagris plumbeus Oliv.?). Cap b. sp.

r nervosus Hag. (cf. Myrmeleon) (an hujus generis?). Amazonen-Strom. Denn Brull& (ef. Myrmeleon) = Creagris plumbeus Oliv.

+ pervigil Walk. (ef. Myrmeleon). Port Natal. + plumbeus Oliv. (ef. Myrmeleon). $Süd-Europa. r praedator Walk. (ef. Myrmeleon). Santarem. +sedulus Walk. (ef. Myrmeleon). Nord Bengalen. rsubmaeulosus Rbr. (ef. Myrmeleon) (an Creagris plum-

beus Oliv.?). Malaga. + tabidus Eversm. (cf. Myrmeleon) (an Creagris plumbeus

Oliv.?). Orenburg. +tenellus Kl. (cf. Myrmeleon). Egypten, Arabien. + V-nigrum Rbr. (cf. Myrmeleon) (an Creagris plumbeus

Oliv.?). Andalusien. + V-nigrum Walk. (ef. Myrmeleon). Cap b. sp.

Dasypteryx Stein 1863. Stein Berl Ent. Zeits. VII 418 Isoscelipteron Costa. Graeca Stein Berl. Ent. Zeits. VII 418. 38. Brau. Wien. Z. B. Ges. XIV 898. 1 —= Isoscelipteron fulvum Costa. Deleproctophylla Lefebure 1842. Lefeb. Guer. Mag. t. 92 T'heleproctophylla Rbr. australis F. (cf. Ascalaphus; Myrmeleon) = Theleprociöphylis barbara L. +Dilar Rambur i842, Rbr. 'Fn. Andal. II; Neur. 445. Costa Fn. Nap. Hemerob. 19. Walk. 197. Brau. Neur. Austr. 55. Pict. Neur. d’Espagne 55. }e + meridionalis Hag. Stett. Z. XXVI. Spanien. + Nietneri Hag. Ceylon Syn. I 482. 69. Ceylon. + Nevadensis Rbr. Fn. Andal. II t. 4 f. 5; Neur. 445. 1 t. 10 f. 3.4. Walk. 197. 1. Hag. Stett. Z. XI 367; XXVlU. Rosenh. Fn. Andal. 367. Piet. Neur.

d’Espagne (cf. Cladocera). Spanien. Nevadensis Hag. Wien. Ent. Monats. VII 199 = Dilar Tur- cicus Hag.

+ Parthenopaeus Costa Fn. Nap. Hemer. 19 t. 11 f. 6. Hag. Stett. Z. XXI 56; XXVII (an = Dilar Tureieus Hag.?). Neapel. 7 u Hag. Stett. Z. XIX 129; XXVII. Armenien, Syrien. +Dilaridae Newman 1853. Ken! Zoologist XI App. CCH. Hag. Stett. Z. XIX 122. +Dimares Hagen 1866. Hag. nov. Gen. relegans Perty (cf. Myrmeleon). Brasilien.

403

+ subdolus Walk. (ef. Myrmeleon). Peru.

| +Drepanepteryx Leach 1815.

Leach Ed. Eneyel. IX 138 Nota. Steph. Cat. 310; Ill. 100. Curt. Guid. 165. Westw. Introd. I Gen. Syn. 48.

+binoculus Newm. Entom. Mag. V 400. Erichs. Bericht

| 1838. 28 (cf. Hemerobius). Neu-Holland. + faleuloides Walk. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 V 185. Hindostan.

+ humilis M’ Lachl. Journ. of Entom. II 116 1.6 f. 5. Australien, Neu-Seeland. +instabilis M’ Lachl. Journ. of Entom. II 115 t. 6 f. 4. Neu-Seeland. + phalaenoides L.; Stepb. Cat. 310. 3448; Il. 100. 1 t. 33 f. 1. Curt. Guid. 1. Westw. Introd. I Gen. Syn. 48 (ef. Drepanopteryx; Hemerobius; Osmylus). Europa. +Drepanicus Blanchard 1851. Gay Chili 132. +Gayi Blanch. Chili 132 t. 1 f. 7. Chili. Drepanopteryx Burmeister 1839. Br. 975. Wesm. Bull. Brux. VIII 219. Costa Fn. Nap. Hemerob. 6. Brau. Neur. Austr. 55 Drepanepteryx Leach. algidus Erichs.; Hag. Stett. Z. XIX 129. 2 (ef. Hemerobius) Megalomus algidus Erichs. * phalaenoides L.; Br. 975. 1. Wesm. Bull. Brux. VIII 129. 1. Hag. Stett. Zeit. XVI 72; XIX 129. 1; Entom. Annual 1858. 29. 29. Schn. Arb. Schles. Ges. 1846. 102. Brau. Wien. Z. B. Ges. V 718 t. 5 f. 1—3 Anatomie; 724; Neur. Austr. 55. Herrich-Schäffer Fuernrohr 339. 12 (ef. Hemerobius) —= Drepanepteryx phalaenoides L. ' pyraloides Rbr.; Costa Fn. Nap. Hemer. 7t. 10f.4. Hag. Stett. Z. XXI. 55 (ef. Hemerobius) —= Megalomus py- raloides Rbr. 'tortrieoides Rbr.; Costa Fn. Nap. Hemer. 6 tab. 10 f. 3. Hag. Stett. Z. XXI 55 Megalomus hirtus L. Dromophila Heyden 1850. Heyd. Stett. Z. XI 83 Enoieyla fem., Phryganidae. 'montana Heyd. Stett. 2. Xl. 83. Hag. Stett. Zeit. XII 164 Eneicyla pusilla Br. fem. Ephemera Linne i735 Ephemeiridae. Coa L.; Hasselquist Reise 423 Nemoptera Coa L. Emerobius Costa 1844. Costa Cenni zool. 72 Chrysopa Leach. erisops Costa Cenni z00l. 7% —= Chrysopa spec. 27°

404

+ Euptilon Westwood. Westw. Edit. nov. Drury. Hag. Stett. Z. XIII 91 (ob mit falschen Fühlern?). jornatum Westw. Ed. Drury. Hag. Amer. Syn. 237. 1 (ef. Chauliodes; Myrmeleon; Hemerobius). Nord- Amerika. (In Abbots Manuseript im Brit. Mus. ist mit diesem Namen bezeichnet Myrmeleon ingeniosus Walk.) Formicaleo Linne 1740. L. Syst. N. Ed. II 68. 156. Geoffr. II 256 Myrmeleon. +Formicaleo Leach 1815. Leach Ed. Encyel. IX 138 Brau. Verhdl. Zool. Bot. Ges. Wien V 719; XV 719; XV 904.

racer Walk. (ef. Myrmeleon). Neu-Holland. + annulatus Kl. (ef. Myrmeleon). Arabien; Spanien. +audax Walk. (cf. Myrmeleon). Nepaul. + bistrigatus Rbr. (cf. Myrmeleon). Otaheiti. + Catta F. (ef. Myrmeleon). Madera. + cautus Walk. (cf. Myrmeleon). j Brasilien. + dirus Walk. (ef. Myrmeleon). Ceylon. +durus Walk. (cf. Myrmeleon). Patria? formicaleo Geoffr. II 258 tab. 14 fig. 1 = Myrmeleon formi- carius L.

formicarius L.; Leach Ed. Eneyel. IX 138. 1 Myrmeleon

formicarius L. | grata Say Journ. Acad. Philad. VIII 45. 2; Opera II 413

Glenurus gratus Say.

+gravis Walk. (cf. Myrmeleon). Ceylon. tingeniosus Walk. (cf. Myrmeleon; Euptilon. —- Brasilien. rinsidiosus Walk. (cf. Myrmeleon). Patria?

Leachii Guild. Tr. Linn. Soc. Lond. XVI 49. 1 = Myrmeleon Leachii Guild.

+leucospilos Hag. (ef. Myrmeleon). - Süd-Afıika. + lineatus F. (ef. Myrmeleon; Myrmecoleon). Süd-Russland. +lineosus Rbr. (ef. Myrmeleon). Egypten. + longicornis Brau. Verhdl. Zool. Bot. Ges. Wien XV 904. Patria.

+ macer Hag. (cf. Myrmeleon). Mexico,

+ minax Walk. (ef. Myrmeleon). Nord-Indien.

obsoletus Say Journ. Acad. Philad. VIII 44. 1; Opera II 413 Glenurus obsoletus Say.

+ perfidus Walk. (ef. Myrmeleon). Nord-Indien. r perieulosus Walk. (ef. Myrmeleon). Patria? 7 perjurus Walk. (cf. Myrmeleon). Sandwich-Inseln. 7 poecilopterus Stein. (ef. Myrmeleon), Griechenland.

7 pugnax Walk. (cf. Myrmeleon). Nord-Indien.

405

+ pulverulentus Rbr. (ef. Myrmeleon). Bengalen. + quinquemaeulatus Hag. (cf. Myrmeleon). Mozambique. +sanetus Hag. (cf. Myrmeleon). Pernambuco. +striola Walk. (cf. Myrmeleon). Neu-Holland. + subpunctatus Rbr. (ef. Myrmeleon). Afrika.

tarsalis Guild. Tr. Linn. Soc. Lond. XVI 51. 2 = Myrmeleon tarsalis Guild.

+tetragrammicus F.; Brau. Verhdl. Zool. Bot. Ges. Wien V 79 t. 5 f. 4-10 (Anatomie); V 726 (ef. Myrmeleon;

Myrmecoleon). Süd-Europa. +torvus Walk. (ef. Myrmeleon). Patria ? +truculentus Walk. (cf. Myrmeleon). Nord-Indien. + vafer Walk. (ef. Myrmeleon). Neu-Süd-Wales. + verendus Walk. (cf. Myrmelecon),. Nord-Indien. + violentus Walk. (cf. Myrmeleon). Sandwich-Inseln.

Glaphyropteridae Brauer 1852. Brau. Stett. Z. XIII 75; Wien. Z. B. Ges. V 724 Hemero- bidae Steph. (partim). +Glenurus Hagen 1866.

+anomalus Rbr. (cf. Myrmeleon). Venezuela. reirceuifer Walk. (cf. Myrmeleon). Neu-Holland. + eccentros Walk. (ef. Myrmeleon). Port Natal. + erythrocephalus Leach (ef. Myrmeleon). Neu-Holland. rfalsus Walk. (cf. Myrmeleon). Neu-Süd-Woales. + gratus Say (ef. Myrmeleon; Formicaleo). Nord-Amerika. + guttatus Rbr. (cf. Myrmeleon). Patria? + insignis Rbr. (cf. Myrmeleon) (an hujus generis?). Patria? + malus Walk. (ef. Myrmeleon). Neu-Holland. + obsoletus Say (cf. Myrmeleon; Formicaleo). Nord- Amerika. + pantherinus F. (cf. Myrmeleon). Europa. + peculiaris Walk. (cf. Myrmeleon). Brasilien. + pulchellus Rbr. (ef. Myrmeleon). Neu-Holland. + singularis Westw. (cf. Myrmeleon). -- Nord-Indien. +tacitus Walk. (ef. Myrmeleon). Ost-Indien.

Gryllus Linne 1735 ad Orthoptera. Mantis Lepech. Reise I 241 t. 16 f. 14 Mantis Sibiriea Gmel. t7Gymnocnemia Schneider. Sehn. Stett. Z. VI 343. y variegata Schn. Stett. Zeit. VI 342. 26. Hag. Stett. Zeit. XXI 44; 364; Ann. Soc. Ent. Fr. ser. 3 VIII 747. 13. Stein Berl. Ent. Zeits. VII 422. 57 (Aplectroenemus; Megistopus). Italien. Halter Rambur 1842, Rbr. 335 Subgenus von Nemoptera. alba Oliv.; Rbr. 336. 6 —= Nemoptera alba Oliv. Algirica Rlır. 336. 7 Nemoptera Algiriea, Rbr.

406

extensa Oliv.; Rbr. 336. 8 —= Nemoptera extensa Oliv. pallida Oliv.; Rbr. 335. 5 = Nemoptera pallida Oliv. Haplogenius Lefebure 1842. Lefeb. Guer. Mag. t. 92. 8 (wohl Schreibefehler für Haplo- glenius). Haploglenidae Newman 1853. Newm. Zoologist XI App. CXCIX = Asealaphidae Newm. (partim). +Haploglenius Burmeister 1842. Br. 1000. Rbr. 363. r albistigma Walk. (cf. Ascalaphus). Centro-Amerika, Bra-

silien. yappendieulatus F.; Rbr. 363. 1 (ef. Ascalaphus; Orphne) (an = Haploglenius costatus Burm. mas?). Brasilien. yarenosus Walk. (cf. Ascalaphus). Brasilien. y eostatus Br. 1000. 4 (cf. Ascalaphus; Ptynx). Brasilien. riniquus Walk. (cf. Ascalaphus). Brasilien. +loquax Walk. (cf. Ascalaphus). Brasilien. robseurus Westw. Orient. Cab. nota (ef. Ascalaphus). | Ost-Indien. rremotus Walk. (cf. Asealaphus). China. +subeostatus Br. 1000. 2. Brasilien.

Hemerobida Leach 1815. Leach Ed. Eneyel. IX 138 Hemerobidae Steph. ;Hemerobidae Stephens 1629. Steph. Cat. 310; Ill. 98. Br. 972. Brau. 54. Hemerobides Leach 1815. Leach Ed. Eneyel. IX 138. Rbr. 414. Walk. 213 He- merobidae Steph. Hemerobii Ehrenberger 1836. Ehrenb. Dissert. Neur. 17. Erichs. Berichte —= Hemero- bidae Steph. Hemerobiidae Westwood 1839. Westw. Introd. I Gen. Syn. 48; Introd. II 48. Newm. Zoo- logist XI App. CC. Stein Berl. Ent. Zeits. VII 418. Diseonzi Ent. Vicent. 113 Hemerobidae Steph. Hemeıobiidea Costa 1855. Costa Fn. Nap. Hemerob. 1 —= Hemerobidae Steph. Hemerobiides Billberg. 1820. Billb. Enum. Ins. 95 Hemerobidae Steph. Hemerobiina Newman 1835. Newm. Entom. Mag. II; Zoologist XI App. CC = Hemero- bidae Steph. Hemerobina Schneider 1851. Sehn. Chrysop. 35. Hag. Amer. Syn. 196. Piect. Neur. d’Espagne 56 Hemerobidae Steph.

407

Hemerobinae Swainson 1840. | Swains. and Shuck. Hist. and nat. Arrang. of Insects 335 = Hemerobidae Steph. Hemerobini Latreille 1803. u Latr. Nouv. Diet. H. N.; Gener. III 175. Brau. Wien. Z. B. Ges. V 724 Hemerobidae Steph. Hemerobioidae Agassiz 1842. Agass. Nomenel. 176. Hag. Peters Reise Mozamb. II 90 Hemerobidae Steph. Hemerobioides Burmeister 1829. Br. Ins. syst. nat. Dissert. 22 Hemerobidae $teph. Hemerobites Brull& 1832. Brulle Exp. Mor&ee 275 Hemerobidae Steph.

Hemerobites Germar 1817 = Genus fossile (Termes). Germ. Mag. Ent. I 16. antiquus Germ. Mag. I 16 Termes antiquus Genmaz,

+ Hemerobius Linne 1740.

L. Syst. Nat. E. II 68; 156; Ed. X 549; Ed. 911; Ed. XIII Gmel. v '2638; Fr. Suee. Ed. I 222; Ed. II 382; Mus. Lud. Ulr. 401. F. Syst. Ent. 309; Gen. Ins. 106; Spec. Ins. 392; Mant. Ins. 246; Ent. syst. II 81; Ent. Suppl. 202. Villers III 54. 16. Latr. Prec. 99; H. Nat. XIII 37; Gen. III 196. Rbr. 423. Br. II 972. Leach Ed. Eneyel. IX 138. -- Walk. 276. Steph. Catal. 311; 11. 105. Curt. Guid. 165; Br. Ent. tab. 202. Wesm. Bull. Brux. VIII 214. Zettstdt. Ins. Lap. 1048. Brau. 55. Costa Fn. Nap. Hemer b. 13. Hag. Amer. Syn. 200; Ent. Annual 1858. 27. Westw. Introd. I Gener. Syn. 48.

abdominalis F. Syst. Ent. 310. 12; Spec. Ins. 394. 14; Mant. Ins. 248. 19; Ent. syst. II 86. 25. —- Gmelin Syst. N. Ed. XIII 2642. 29 Psocus-abdominalis F.

affins Wesm. Bull. Brux. VIII 216. 6. Walk. 293. 50. Brau. Wien. Z. B. Ges. V 724. Hag. Stett. Z. XX 412 Hemerobius Humuli L.

affinis Rbr. 426. 6 Chrysopa Ramburii Schn.

affinis Leach; Samou. I 21. Steph. Cat. 311. 3467; 11. 109. 14. Curt. Guid. 163. 7. Walk. 287. 27. M’ Lachl. Ent. monthl. Mag. II 270 = Hemerobius Humuli L.

albus L. Fn. Suee. Ed. II 382. 1506; Syst. N. Ed. X 551. 13; Ed. XII 911. 3; Gmel. Ed. XII 2640. 3, Villers EIL;AZ.,2. Müll En. ‚Frid. 65. 573; Prodr. 146. 1682. Schrk. Enum. Ins. 312. 624. Turt. III 401. Disconzi Ent. Vicent. 113? Chrysopa alba L.

408

albus F. Syst. Ent. 309. 3; Spec. Ins. 392. 3; Mant. Ins. 247. 4; Ent. syst. II 81. "4. Pz. Fn. Germ. fase. 87. 14. Oliv. Eneyel. VII 60. 7. Schäff. Ins. Rat. t. 9

- ££2. 3. Pz. Explie. Ins. Rat. 13. -—- Cederjhl. 141.

431 —= Chrysopa vittata Wesm.

albus Bremi mss. Hemerobius micans Oliv.

albus Brull& Exp. Ties Canar. Entom. 83 Chrysopa spec.

algidus Erichs. Middend. Reise Megalomus älgidus Eriche.

alpestris Bremi mss. Hemerobius elegans Steph.

alpinus Bremi mss. _ Megalomus hirtus L.

r alternatus A. Fitch nox. Ins. 193. Hag. Amer. Syn. 201.

5 (an Hemerobius longifrons Walk.?). Nord- Amerika. yamiculus A. Fitch nox. Ins. I 95. Hag. Amer. $yn. 200. 2. Nord-Amerika. angulatus Steph. Cat. 312. 3479; Ill. 106. 2. Curt. Guid. 165. 2. b. Walk. 292%. 42 Mieromus aphaligure Schrk. aphidioides Schrk. Enum. Ins. 314. 629; Fuessly Neu. Mag. I 283. 629. Villers III 55. 22 Psoeus aphidioi- des Schrk. aphidivorus Schrk. Enum. Ins. 313. 629, Fuessly Neu. Mag. I 283. 627 == Mieromus aphidivorus Schrk. apiealis Steph. Cat. 311. 3471; Dl. 110. 17. Curt. Guid. 165. 9. b. Walk. 288. 29. M’ Lachl. Ent. monthl. Mag. II 270 Hemerobius Humuli L. aquaticus Retz. 59. 201 = Hemerobius lutarius L. atomarius Göszy Wien. Akad. Sitzb. VIII 346 Hemerobius lutescens F. atratus F.; Gmel. Syst. Ed. XIII 2638. 17 (ef. Semblis) = Acan- thaclisis atıata F. + australis Walk. 289. 39. Neu-Holland. Beckii Costa Fn. Nap. Hemerob. 16 t. 11 f. 3. Hag. Stett. Z. XXI 56 Chrysopa Burmeisteri Schn.? + betulinus Stroeem Nye Samml. Noısk. Selsk. Skr. II 375.

Norwegen. + bifaseiatus Herrich- Schäff. Fuernrohr. 339. 26 (=?).

Regensburg. + bilineatus Herrich-Schäffer EUEDEERL 339. ABU 3):

Regensburg. binoeulus Newm.; Walk. 278. 3 Drefaneptäryt binoculus

Newm.

bipunetatus L. Fn. Suec. Ed. II 384. 1514; Gmel. Syst. N Ed. XIII 2641. 27. F. Syst. Ent. 310. 11; Spee. Ins. 394. 13; Mant. Ins. 247. 16; Ent. syst. II "86. 28. Villers II 32. 12. Cederjhl. 141. 432 Psocus bipunctatus L.

ee

409

biseriatus Schummel; Schn. Chrysop. Chrysopa vulgaris Schn. var. 2

brevieollis Rbr. 427. 9 Chrysopa brevicollis Rbr.

cancellatus Schrk. Fn. Boie. II 18%. 1923 —= Chrysopa perla L.

candidus F. Ent. Suppl. 202. 5—6 Ankylopteryx candida F.

eapitatus F. Ent. syst. II 82. 5. Turt. III 401. Guer. Icon. 387 t. 62 f. 4 Chrysomela capitata F.

Castaneae A. Fitch nox. Ins. I 94. Hag. Amer. Syn. 202. 7 = Hemerobius Humuli L. Chloris Mus. Berol. Drege Preis-Verz. Südafrik. Ins. 1841 IV no. 1546 Chrysopa Chloris Schn. | chloromelas Girard Ann. Soc. Ent. Fr. ser. 4 II 579 tab. 9 Chrysopa chloromelas Gir.

chlorophanus Ratzeb. Forst.-Ins. III 243 Chrysopa abbre-

: viata Ourt.

chrysops L. Fn. Suec. Ed. I 222. 732; Ed. II 382. 1505; Syst. N. Ed. X 549. 2; Ed. XII 912. 4; Ed. XIII Gmel. 2640. 4. Sulz, Kenntz. Ins. t. 25 f. 1. Roemer Gen. t. 25. 1. Schrk. Fn. Boic. II 188. 1; Fuessly Neu. Mag. I 282. Hag. Stett Z. XIII 44. 43 = Os- mylus chrysops L.

ehrysops F. Syst. Ent. 309. 4; Spec. Ins. 393. 4; Mant. Ins. 247. 5; Ent. syst. II 83. 6. De Geer Me&m. 11 708 (68) 1 t. 22 f. 1. 2. Scop. Ent. Carn. 271. 708. Petagn. Ins. I 336. 3. Roesel Inseet. II 127 t. 21. 3. Müll. Fn. Fridr. 65. 572; Prodr. 146. 1681. Villers III 47. 3. Oliv. Eneyel. VII 60. 8. Rossi Fn. Etr. I 15. 687. Cederjhl. 141. 429. Schrk. En. Ins. 312. 625; Fuessly Neu. Mag. I 282. 625. Latr. H. N. XIII 37. 2. Rbr. 427. 11. Berkenh. S. I 151. Donov. VI 21 t. 188. Shaw G. Z. VI 259 tab. 83. Stew. II 216. Turton III 401. Wood II 29 t. 49. Zettstdt. Ins. Lapp. 1048. 1. Diseonzi Ent. Vicent. 113 f. 119. 120? = Chrysopa perla L.?

ebrysops Dume£r. Consid. t. 26 f. 5 = Chrysopa vulgaris Schn.?

chrysops Costa Fn. Nap. Hemerob. 17 t. 11 f. 4. Hag. Stett. Z. XXI 56 = Chrysopa Genei Rbr.

+eircumflexus Herrich-Schäff. Fuernrohr. 339. 21 =?).

Regensburg.

+ eitrinus Hag. Amer. Syn. 204. 14. Nord-Amerika.

eoeeophagus Göszy Wien. Akad. Sitzb. VIII 346 Hemero- bius elegans Steph.

eoelivagus Walk. 279. 7 Psycehopsis coelivaga Walk.

eoneinnus Steph. Cat. 311. 3460; Ill. 106. 3 t 30 f. 3. Curt. Guid. 165. 2. e. Walk. 290. 38. Hag. En- tom. Annual 1858. 28. 27 Hemerobius lutescens F.

410

confinis Steph. Cat. 312. 3488, Ill. 115. 31. Curt. Guid. 165. 20. Walk. 297. 62 Sisyra fuscata F.

conformis Rbr. 426. 8 = Chrysopa conformis Rbr.

+ eonjunetus A. Fitch nox. Ins, I 94, Amer, Syn. 203. 9.

Nord-Amerika.

conspersus. Br. 974. 6. Walk. 294, 51 Hemerobius ner- vosus F.

eornutus L. Syst. N. Ed. X 551. 4. F. Spee. Ins. 392. 1; Mant. Ins. 246. 1; Ent. syst. II 81. 1. Gmel. Syst. N. Ed. XIII 2639. 20. De Geer Me&m. III 55) (362)

D t. 27 f. 1. 2; Retz. 58. 195 Corydalis cornuta L. (Sialidae).

erispus Steph. Cat. 312. 3482; Ill. 112. 23. Curt. Guid. 165. 16 Hemerobius phaleratus Hoffmg.

erispus Walk. 288. 3l. Hag. Amer. Syn. 205. 18 = Heme- robius Humuli L.

erispus Pz. Expl. Icon. Ratisb. 127; Schäff. Int. Rat. t. 122 f. 2. 3 —= Mieromus variegatus F.?

eruciatus L. Syst N. Ed. XII III 225 App. Anim. Psocus eruciatus L. (Psocidae).

eylindrieus Müll. Prodr. 146. 1686 Nemura eylindrica Müll. (Perlidae).

eylindripes Wesm. Bull. Brux. VIII 218 10. Walk. 294. 52. Hag. Stett. 2. XX 412. Brau. Wien. Z. B. Ges. V 724; Neur. Austr. 56 (cf. Mieropalpus) = He- merobius lutescens F.

+ deeisus Walk. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 V 185. Hin-

dostan.

decussatus Leach; Samou. I 21 Megalomus hirtus L. + delicatulus A. Fitch nox. Ins. I 96. Hag. Amer. Syn. 201. 4. Nord-Amerika.

dipterus Br. 973. 1. Curt. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. % III 56. Newm. Zoologist XII 4273. Walk. 298. 66. M’ Lachl. Ent. Monthl. Mag. II 269. 3 —= Psectra diptera Br. -

distinetus Rbr.; Walk. 295. 59 (ef. Mueropalpus) —= Heme- robius nervosus FL

relegans Steph. Cat. 312. 3483; Nl. 113. 27. Curt. Guid. 165. 17. b. Walk. 289. 33. M’ Lachl. Ent. Monthl.

Mag. II 2€9. Europa. elegans Br.; Rbr. 427. 10 (ef. Chrysopa) = Chrysopa no- bilis Heyd.

elegans Gu£r. Icon. Ins. 338 Chrysopa elegans Guer. elegans Göszy Wien. Akad. Sitzb. VIII 345 Miecromus pa- ganus Vill.

411

erythrocephalus Rbr. 428. 13 t. 9 f. 5 Chrysopa fulviceps Steph.

+ fallax Rbr.; Walk. 295. 55 (ef. Mucropalpus). Sardinien.

faseiatus F. Mant. Ins. 247. 13; Ent. syst. II 85. 17. Gmel. Syst. N. Ed. XIII 2641. 26. Villers III 54. 18 Psocus fasciatus F.

fasciatus Steph. Cat. 312. 3478; Ill. 108. 9. Curt. Guid. 165. 14. Walk. 291. 41 Hemerobius phaleratus Hoffmg.

faseiatus Göszy Wien. Akad. Sitzb. VII 346. Brau. 57 Hemerobius phaleratus Hoffmg.

fatidieus L.; F. Syst. Ent. 311. 14; Speec. Ins. 395. 16; Mant. Ins. 248. 20; Ent. syst. I 87.27 £ Atropos fatidica L. (Psocidae).

filosus F. Mant. Ins. 246. 3; Ent. Syst. II 82. 3. Gmel. Syst. N. Ed. XIII 2639. 21 Chrysopa filosa F. |

+fimbriatus Herrich-Schäffer Fuernrohr 339. 22 ? =).

Regensburg.

fimbriatus Curt. Br. Ent. t. 202; Guid. 165. 17; Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 III 57. Steph. Cat. 312. 3485; u. 113. 26 Megalomus hirtus F.

flavicans L. Fn. Suec. Ed. 1 223. 736; Ed. HI 384. 1512; Syst. N. Ed. X 550. 10; Ed. XII 913. 13; Gmel. Syst. Nat. Ed. XIII 2641. 13. F. Syst. Ent. 310. 10; Spee. Ins. 394. 12; Mant. Ins. 247. 15; Ent. syst. II 86. 22. Villers III 50. 9. Müll. Fn. Fr. 65. 575; Prodr. 146. 1683 Psocus flavieans L. (Psocidae).

flavieeps Brull& Iles Canar. 83 Chrysopa flaviceps Brulle.

flavicornis Walk. 278. 4 Isoscelipteron flavicorne Walk.

flavus Scop. Ent. Carn. 270. 707. Villers III 55. 21 Chry- sopa vittata Wesm.

flavus Mus. Lesk. 52. 47. Gmel. Syst. N. Ed. XIII 2642. 30 Chrysopa vulgaris Schn.

flexuosus Bremi mss. Hemerobius phaleratus Hoffmg.

+ flexuosus Hag. Stett. Z. XIX 131. Deutschland.

formicaleo L. Fn. Suee. Ed. I 222. 733; Ed. Il 383. 1509; Syst. N. Ed. X 550. 4; Iter Oel. 149. 206. Poda Ins. Graec. 100. 3. Müll. Fn. Friedr. 65. 574 Myr- meleon formicarius L.

formicalynx L. Syst. N. Ed. X 550. 5 Myrmeleon formi-

calynx L. formicarium Berkenb. S. I 152 Myrmeleon formicarium L. + frontalis Hag. Ceylon Syn. I 484. 77. Ceylon.

fulvicephalus Scop. Ent. Carn. 270. 705. Villers III 55. 20 t. 7 £. 7. Schrk. En. Ins, 311. 622; Fuessly Neu. Mag. I 282. 622 = Osmylus ehrysops 7,

412

fumatus Motsch. Etud. I 20 $isyra fuseata F.

fuscatus F. Ent. syst. II 84. 11. Latr. H. N. XIII 38. 5. Walken. Fn. Paris II 17. 3. Turt. III 402. Steph. Cat. 312. 3487; 11. 114. 29. Curt. Guid. 165. 18. Zettstdt. Ins. Lapp. 1050. Walk. 2:6. 60 —= Sisyra fuscata F.

fuscescens Wallengr. Öfvers. Holm. Vet. Förhdl. 1863. 22. 10 Hemerobius pellueidus Walk.

+ fuseinervis Schn. (ef. Mucropalpus). Oestreich.

fuscus Bremi mss. Hemerobius nitidulus F.

fuscus Steph. Cat. 311. 3461; Ill. 107. 4. Curt. Guid. 169. 3. Walk. 253. 16 Hemerobius nervosus F.

Genei Rbr. 430. 18 Chrysopa Genei Rbr.

gibbus Müll. Prodr. 147. 1694 Psocus gibbus Müll. (Pso- cidae).

+ giganteus Buckl. Edinb. Pbil. Mag. XIII 388. Brodie foss. Ins. 45 t. 6 f. 22 Flügel. Morris Cat. Brit. foss. 117. Giebel Fn. Vorw. 264 (an hujus generis?). fossil

im Stonesfielder Jura. rgilvus Stein Berl. Ent. Zeits. VII 418. 39. Griechenland.

grandis Thunb. Nov. Spec. Ins. I 28 f. 44. Gmel. Syst. N. Ed. XIII 2639. 19 Obuyliedes srandis Thunb. (Sia- lidae).

grandis Rbr. Fn. Andal. II t. 9 f. 6 Chrysopa Italica Rossi.

griseus F. Gen. Ins. 244. 1--2. Gmel. Syst. N. Ed. XII 2638. 16 Acanthaeclisis? grisea F.

griseus Retz. 59. 198 Hemerobius nervosus F.

guttulatus Bremi mss. Hemerobius elegans Steph.

hamatus Walk. 278. 5 Isoscelipteron hamatum Walk.

i Higginsi Brodie foss. Ins. 102 t. 9 f. 15 Abdomen. Morris Cat. Brit. foss. 117. Giebel Fn. Vorw. 262 (an hujus generis?). fossil im Englischen Lias.

hirtus L. Fn. Suec. Ed. 11.382. 1507; Syst. N. Ed. XII 912.

6; Gmel. Ed. XIII 2640. 6. Villers III 48. 5. F. Syst. Ent. 310. 6; Spec. Ins. 393. 7; Mant. ie 247.-9; Ent. syst. II 84. 10. Br. a H. N..XIIT.38..4. Leach Hd. Eneyel. IX 138. Stew. II 216. Turt. III 401. Wesm. Bull. Brux. VII 218. 11. Donov. IV t. 113 f. 42. Curt. Guid. 165. 2. Steph. Cat. 311. 3459; Il. 106. 1. Oliv. Eneyel. VII 61. 18. Walk. 280. 8. Petagna Ins. I 336. 5. Schrk. Fn. Boie. II 191. 1928; Fuessly Neu. Mag. II 325. Rossi Fn. Etr. II 15. 686. Zettstdt. Ins. Lapp. 1049. 3. Brau. Wien. Z. B. Ges. V 724: Neur. 56. Cederjhl. 141. 430. Herrich- Schäff. Fuernrohr 339. 17. Hag. Stett. Z. XX 412; Ent. Annual 1858. 28. 23 Megalomus hirtus L.

413

hirtus De Geer Me&m. II 711 (70) t. 22 f. 4-7 = Hemero- bius nervosus F.

hirtus Brull& Iles Canar. Entom. Micromus aphidivorus Schrk.?

hirtus Dujardin Ann. sc. nat. ser. 3 XV 171 t.% Larve. Schaum Bericht 1852. 98 = Coniopteryx spec.

+Humuli L. Fn. Suec. Ed. 1 223. 734; Ed. Il 383. 1510; Syst. N. Ed. X 550. 8; Ed. XII 312. 10; Gmel. Ed. XIII 2641. 10. F. Syst. Ent. 310. 7; Spec. Ins. 393. 8; Mant. Ins. 247. 10; Ent. syst. II 84. 10. Villers III 49. 6. Geoffr. Ins. II 254. 2.*- Schrk. Enum. Ins. 313. 626; Fuessly Neu. Mag. I 282. 626; Fn. Boie. II 191. 1927. Latr. H. N. XIII 38. 7. Turt. III 402. Curt. Guid. 165. 5. Oliv. Enceyel. VII 62.14. Br. 974. 5. Wesmael Bull. Brux. VIII 215. 3. Zettstdt. Ins. Lapp. 1050. 9. Herrich-Schäff. Fuern- rohr 339. 16. Walk. 286. 24. Brau. Wien. Z. B. Ges. V 724; Neur. Austr. 57 Hag. Stett. Z. XIX 131; XXIV 376; Amer. Syn. 205. 17; Entom. Annual 1858. 37. 23; Ent. monthl. Mag. II 60. Steph. Cat. 311. 3465; Ill. 108. 8 (partim) (cf. Mueropalpus).

Europa; Nord-Amerika.

Humuli Steph. Cat. 311. 3465; Ill. 108. 8. M’ Lachl. Ent. monthl. Mag. II 270 Hemerobius ner vosus F. (partim).

+ hyalinatus A. Fiteh nox. Ins. 195. Hag. Amer. Syn. 209. 17. Nord-Amerika.

hybridus Rbr. 426. 7 —= Chrysopa hybrida Rbr.

‘+impunetatus Herrich-Schäff. Fuernrohr 339. 18 (? =). Regensburg. +iniquus Hag. Ceylon Syn. 1I 208. 127. Ceylon. intrieatus Wesm. Bull. Brux. VIII 214. 2. Walk. 243. 46. Brau. Wien. Z. B. Ges. V 725. Hag. Stett. Z. XX 412 Nieromus aphidivorus Schrk.

irideus Oliv. Encyel. VII 50. 4 = Chrysopa iridea Oliv.

irroratus Leach; Samou. I 21. Steph. Cat. 312. 3475; 1. 111. 20. Curt. Guid. 165. 12. Walk. 292. 45. M’ Lachl. Ent. monthl. Mag. II 270 Hemerobius Humuli L.

irroratus Say Longs Exped. II 306. 1; Opera I 204. 1. A. Fitch nox. Ins. I 92 Polystoechotes punctatus F.

Italicus Rossi Fn. Etr. Ed. I 12; Ed. II 14. 684 t. 10 f. 12. Hag. Stett. Z. XXI 56. —Rbr. 429. 14. Costa Fn. Nap. Hemerob. 18 tab. 11 fig. 5. Rosenh. Fn. Andal. 367. L. Dufour Rechereh. Neuropt. 600. 1 tab. 13 fig. 191 195 Anatomie —= Chrysopa Italica Rossi.

414

Kollari Göszy Wien. Akad. Sitzb. VIII 347 = Megalomus Kollari Göszy. lateralis Oliv. Eneyel. VII 61. 10 —= Chrysopa Italica Rossi.

lateralis Guer. Iconogr. Ins. 388 Chrysopa lateralis Guer. + latipennis Herrich-Schäff. Fuernrohr 339. 27 0 =). Regensburg.

laurifoliaeformis Razoum. Hist. n. du Jorat. 289. Hag. Stett. Z. XXII 450 = Osmylus chrysops L. + lentus Hag. Amer. Syn. 322. Brasilien. leptaleus Rbr. 429. 16 Apochrysa leptalea Rbr. Libelloides L. Mus. L. Ulr. 401 = Palpares Libelluloides L. limbatellus Zettstdt. Ins. Lap. 1050. 10 = Hemerobius fle- xuosus Hag.? +limbatus Wesm. Bull. Brux. VIII 215. 5. Walk. 293. 49. Brau. Wien. Z. B. Ges. V 724; Neur. Austr. 57. Hag. Stett. Z. XX 412; Ann. Soc. Ent. Fr. ser. 3 IV 41 (cf. Mucropalpus). Europa. lineatus Göszy Wien. Akad. Sitzb. VIII 346 Mieromus aphi- divorus Schrk. lineatus Bremi mss. Hemerobius Humuli L. lineosus Rbr.; Walk. 294. 53 (ef. Mieromus) —= Mieromus pa- ganus Vill. longicollis Walk. 281. 12. Hag. Amer. Syn. 200. 1; Stett. Z. XXIV 376 = Isoscelipteron longicolle Walk. longieornis L. Mus. Lud. Ulr. 402. 2 Asecalaphus longi- cornis L. longieornis F. Gen. Ins. 245. 7—8; Spec. Ins. 394. 9; Mant. Ins. 247. 11; Ent. syst. II 84. 14. Gmel. Syst. N. Ed. XIII 2641. 24. Villers Ill 53. 14. Müll. Prodr. 147. 1698 = Psocus longieornis F. (Psocidae). +longifrons Walk. 291. 40. Hag. Amer. Syn. 206. 21. Nord-Amerika. + longitudinalis Herrich-Schäff. Fuernrohr 339. 24 (? =). Regensburg. lutarius L. Fn. Suec. Ed. II 384. 1513; Syst. N. Ed. X 550. 11; Ed. XII 913. 14; Gmel. Ed. XIII 2638. 14; Act. Upsal. 1736. 27. 4. Villers III 50. 10. Müll. Fn. Fridr. 65. 576, Prodr. 146. 1684. De Geer Mem. II 716 (74) t. 22 f. 14—18; t. 23 f. 1-15 = Sialis lutaria L. (Sialidae). + lutescens F. Ent. syst. II 84. 12. Latr. H. N. XIII 38. 6. Turt. III 402. Sam. I 21. Walk. 287. 26. Br. 974. 4. Herrich-Schäff. Fuernrohr 339. 15. Hag. Stett. Z. XIX 130 (ef. Mucropalpus). Europa.

415

lutescens Steph. Cat. 311. 3466; Ill. 109. 13. Curt. Guid. 165. 6. M’ Lachl. Ent. monthl. Mag. II 270 —= He- merobius Humuli L.

tlutescens Zettstdt. Ins. Lapp. 1050. 8. Nord-Europa.

maculatus F. Mant. Ins. 247. 6; Ent. syst. II 83. 7. Gmel. Syst. N. Ed. XIII 2640. 22. Villers III 54. 17. Turt. III 401. Oliv. Encyel. VO 61. 9. Schäff. Ins. Rat. t. 107 f. 1; Pz. Explie. 117 = Osmylus chry-

sops L.

Ehkulatar Wesm. Bull. Brux. VIII 215. 4. Walk. 293. 47. Hag. Stett. Z. XX 42 Hemerobius Humuli L.

margaritinus Palis. de Beauv. Ins. Neur. 87 tab. 7 fig. 5. Schneid. Chrysop. 162 Chrysopa margaritina Palis.

marginalis L. Syst. N. Ed. X 550. 7; Ed. XII 912.9 = Ter- mes marginalis L. (Termitidae).

marginalis Rossi Fn. Etr. II 16. 688 Calotermes flavicollis F. (Termitidae).

+ marginatus Walk. 286. 23. Hag. Amer. Syn. 205. 16 (an Hemerobius Humuli L.?). Nord-Amerika.

marginatus Steph. Nom. Ed. II 115; Ill. 109. 12. Curt. Guid. 165. 4 e. Walk. 286. 33. M’ Lachl. Ent. monthl. Mag. II 270 Hemerobius flexuosus Hag.

marginellus Mus. Berol. —= Hemerobius elegans Steph.

Marionella Guerin Revue Apochrysa Marionella Guer.

Marshami Steph. Cat. 312. 3484; Ill. 114. 28. Curt. Guid. 165. 17 ec. Walk. 289. 24 Hemerobius elegans Steph.

Mauricianus Rbr. 425. 5 = Chrysopa septempunctata Wesm.

maxillosus Lichtenst. Catal. Mus. Holth. III 194. 54 —= Cory- dalis cornuta L. mas (Sialidae).

+ melanostietos Mus. Lesk. 52. 49. Gmel. Syst. N. Ed. XIII 2642. 31 @ =). Europa.

+ mieans Oliv. Eneyel. VII 63. 19. Wesii. Bull. Brux. VII 216. 7. Brau. Wien. Z. B. Ges. V 724; Neur. Austr. 56. Hag. Stett. Z. XX 412; Entom. Annual 1858,

237. 24 (ef. Muceropalpus). Europa, mimicus Newm.; Walk. 279. 6 = Psyehopsis mimica Newm, + moestus Hag. Berendt. Bernst. Ins. II 88 t, 8 f, 18; Wien.

Z. B. Ges. IV 228. fossil im Bernstein. morio Br.; Walk. 297. 64 = $isyra morio Br. nebulosus F, Ent. Suppl. 202. 1—2 = Polystoechotes pun-

ctatus F.

nebulosus Steph. Cat. 311. 3462; Ill. 107. 5. Curt. 169. 3b. Walk. 285. 21 —= Hemerobius Humuli L. + neglectus Hag. Amer. Syn. 206. 20. Nord-Amerika.

416

neglectus Costa Fn. Nap. Hemerob. 15 t. 11 f. 2. Hag. Stett. 2. XXI 55 = Chrysopa Zelleri Schn.

nemoralis Leach; Samou. I 21. Steph. Cat. 311. 3468; Ill. 110. 15. Curt. Guid. 165. 8. Walk. 292. 43 Mieromus paganus Vill.

nemoralis Müll. Fn. Fridr. 66. 577; Prodr. 146. 1687. Vil- lers III 55. 23 —= Psocus nemoralis Müll. (Psocidae).

+nervosus F. Ent. syst. II 85. 19. Turt. III 402. Samou. I 21. Walken Fn. Paris II 18. 6. Steph. Cat. 311. 3464; Ill. 108. 10 (partim). Curt. Guid. 165. 4. Wesm. Bull. Brux. VIII 217. 9. Hag. Stett. Z. XIX 130; XX 412; Entom. Annual 1858. 2°. 25; Ent. montlhl. Mag. II 60. Zettstdt. Ins. Lapp. 1049. 5. Walk. 284. 20. Piet. Neur. d’Espagne 56. 1. Bırau. Wien. Z. B. Ges. V 724; Neur. Austr. 56. Herrich-Schäff. Fuernrohr 339. 14 (ef. Mucropalpus).

Europa. nervosus Steph. Ill. 108. 10 (partim) = Hemerobius Humuli L. nervosus Br. 974. 3 Mieromus aphidivorus Schrk.?

neurodes Rbr. 428. 12 = Clhrysopa neurodes Rbr.

niger Uddman Nov. Spec. Ins. 26. 52 = Psocus longicornis F. (Psoecidae).

niger Retz. 59. 199. Oliv. Encyel. VII 64. 26 = Sisyra fuscata F.

niger Bremi mss. Hemerobius dipterus Br.

nigricornis Mus. Ber. Drege Preis-Verz. südafrik. Ins. 1841 no. 1545 Chrysopa neurodes Rbr.

nigripennis Wesm.; Walk. 297. 63 —= $Sisyra nigripennis Wesm.

+nitidulus F. Gen. Ins. 244. 5—6; Spec. Ins. 393. 6; Mant. Ins. 247. 8; Ent. syst. II 83. 9. Villers IlI 53. 13. Gmel. Syst. N. Ed. XIII 2640. 23. Latr. H.N. XIII 38. 3. Turt. III 401. Hag. Stett. Z. XIX

131 (ef. Mucropalpus). Europa. nitidulus Herrich-Schäffer Fuernrohr 393. 19 —= Megalomus hirtus F.

nitidulus Steph. Cat. 312. 3487; Il. 114. 30. Curt. Guid. 165. 19 —= Sisyra fuscata F.

nitidulus Dale; Walk. 296. 61 —= Sisyra Dalii M’ Lachl.

nobilis Heyd. mss. Chrysopa nobilis Heyd.

nubilus Bremi mss. Hemerobius elegans Steph.

obliteratus Walk. 289. 25. Hag. Amer. Syn. 205. 19; Stett. Z. XXIV 376 Hemerobius Humuli L, (nuper excl)?

obseurus Müll. Fn. Fridr. 66, 578; Prodr. 146. 1688. Vil- lers III 56. 24 $isyra fuscata F.

+obseurus Zettstdt. Ins. Lapp. 1049, 7, Grönland.

417 obseurus Leach; Sam. I 21. Stepli, Cat. 311. 3473 He-

merobius nervosus F.

obseurus Steph. Il. 108. S. Curt. Guid,. 165. 11. --- Walk. 282. 14 Hemerobius Humuli L.

obseurus Rbr ; Walk. 295. 57 (ef. Mueropalpus) 2 Hemero- bius nitidulus F.

obsoletus Steph. Cat. 311. 3469 Hemerobius nemoralis

Steph. var. + oceidentalis A. Fiteh nox. Ins. I 95. Hag. Amer. Syn. 201. 3. Nord-Amerika.

oeehraceus Wesm. Bull. Brux, VIH 217. 8. Walk. 293, 48. Hag. Stett. 4. XX 412. Brau. 57. M’ Lachl. Ent. Annual 1863. 137 —= Hemerobius nitidulus F,

- ociopunetatus F. Ent. syst. Il 85. 16 Chrysopa octopun-

etata F. ornatus Drur. I t. 46 f, 2 = Euptilon ornatum Drur. ornatus Bremi mss. Megalomus hirtus F.

paganus L. Syst N. Ed. XII 912. 11; Gmel. Ed. XIII 2641. 11. WVillers Ill -49. 7. Turt. UI 403. Brau. Wien. Z. B. Ges. V 725. Walk. 257. 28, Her- rich-Schäff, Fuernrohr 33%. 25 Mieromus paganus L. paganus Steph. Cat. 311. 3470; Ill. 110. 16. Curt. Guid. 165. 9. M’ Lachl. Ent. monthl. Mag. II 270 He- merobius Humuli L, paliens Zettstdt. Ins. Lapp. 1048 nota I Chrysopa spec, pallens Rbr. Fn. Andal, II t. 9 f. 9; Neur. 425. 3. Ro- senh. Fn. Andal. 367 —= Chrysopa pallens Rbr, pallidus Uddm. Nov, Spec. Ins. 25. 51 = Psocus eruciatus L. (Psocidae). pallidus Steph. Cat. 312. 3480; Ill. 112. 24. Curt. Guid. 165. 15 b. Walk. 254. 15 Hemerobius micans Oliv, paucinervis Zeitstdt. Ins. Lapp. 1050. 11 = Hemerobius ele- gans Steph. parvulus Müll. Fn. Fr. 66. 579; Prod. 146. 1689. Villers III 56. 25 = Coniopteryx parvula Müll. + parvulus Rbr.; Walk. 295. 58 (ef. Mucropalpus). Sar- dinien, peetinicornis L. Gentur. Ins. 29. 87; Ammoen. Acad. VI 412; Syst. N. Ed. XII 911. 1; Gmel. Ed. XIII 2638. 1. F. Syst. Ent. 309. 1. -- De Geer Ill 562 (364) t. 27 f. 3; Retz, 59. 196 Chauliodes peectinicornis L. (Sialidae). pectinicornis Berkenh. I 151 = Chrysopa perla Leach. pediceularius L. Fn. Suec. Ed. II 384. 1515; Syst. N. Ed. X 551. 15; Ed. XII 912, 15; Gmel. Ed. XIII 2642. 15. 28

418

Villers II 51. 11; Schrk. Enum. Ins. 314, 630 —= Psocus pedieularius L. (Psocidae). +.pellueidus Walk. 284. 19, M’ Lachl. Ent. monthl. Mag. 1126912; England, perelegans Steph. Nom. Ed. II App.; Il. 109, 11, Curt, Guid. 165. 4b. Walk. 287. 25 —= Hemerobius pha- leratus Hoffmg. perla L. Fn. Suec. Ed. I 222. 731; Ed. 11 382. 1504; Syst. N. Ed. X 549, 1; Ed. XU 911. 2; Gmel. Ed. XII 2639..2. Albin t. 64. Villers III 46. 1. Müll. Fn. Fridr. 65. 571; Prodr. 145. 1680. Geoffr. Ins. II 253. 1 t. 13 f. 6. Barbut G. 220 t. 12. Stew. II 216. Donov. VIII t. 277 f. 2. Turt. 111 401, Shaw G. Z. VI 258 t. 83 = Clırysopa perla L. perla F. Syst. Ent. 309. 2; Spee. Ins. 392. 2; Mant. Ins. 346, 2;.Ent..syst. 82. 2, Scop. Carn. 271. 709. Oliv. Eneyel. VII 59. 5. Schrk Enum. Ins. 311. 623; Fn. Boie. II 189. 1922.:— ‚Rossi Fn. Etr. 13. 683, Latr. H.'ı N. X11I 37.1. Pz. Fn. Germ. fasc. 87 f, 13. Ratzeb. Forstins,. 111 247 t..16 f. 6 F.L. Labram Ins. IV no. 56.— Rbr, 424. 1. Costa Fn. Nap. Hemerob. 13 t 11 f. 1..— Hag. Stett. 2, XXI 55. Ramdohr 152 t. 17 f. 6. 7 Anatomie. Walken Fn. Paris II 17. 1. Petagna Spee. Ins. 30. 148; Ins. 336. 1 t. 10 f. Schäff. Ins. Rat. tab. 5 f. 7. 8; Pz. Expl. 8. Cederjhl. 1( 4.428. Reaum. Mem. III 4111.33 f. 3. Frisch. Ins. IV 40 tab. 23 fig. 5. 6. Disconzi Ent. Vicent. 113? —= Chrysopa vulgaris Schn. Pbalpenoides L. Fn. Suec. Ed. II 333. 1568; Syst. N. Ed. X 550.3; Ed. XIL 912; 5; Gmel. Ed XII 2640. 5. F., Syst, Ent. 310. 5; Spee, Ins. 393.5; Mant. Ins. 247.,,7, ‚Ent. syst> I 83. S. Villers 111.48. 4. Schäff. Ins. Rat. t. 3 f. 10-12; Pz. Explie, 5. Pz. Fn. Germ. 'fase. 87 t. 15. Schrk. Enum. Ins. 313. 628;.Fn. Boie, II 180. 1925. Stew. 11216. Turt. 1II 401. Sulz. Kenntz. Ins. "tab. 25 f. 2. Röm. Gen. t. 25 f. 2:-— De Geer Mem. Il 714 (73) 4 t. 22 f. 12. 13. Reaum.! Mem. Ill 390 t. 32 f. 8. Petagna Ins, 1 336. 4. Oliv. Eneyel. VIL.61. 11. —- Zetistdt. .1048..2. Walk. 277, 2. Retz. 59. 200 = Drepanepteryx phalaenoides L. + phaleratus Hofimg.; Hag. Entom. Annual 1858 28. 26 (cf. Muecropalpus), Europa. + pilosus Herrich-Schäffer Fuernrolr, 359. 28 2? =). Regensburg.

419

Pini Leach; Samou I 21. —- Steph. Cat. 3i2. 3476; Ill. III 21, Curt Guid. 165. 13. Walk. 291. 39 = He- ınerobius phaleratus Hoffmg.

pieicornis F. Ent. syst. II 86. 21 = Psocus pieicornis F. (Pso-

eidae). +pinidumus A. Fitch nox, Ins. I 95. Hag. Amer. Syn, 209. 10. Nord-Amerika, + postieus Walk. 283. 15. Hag. Amer, Syn. 204. 13; Stett, | Z. XXIV 376, Nord- Amerika. prasinus Br.; Perris Ann. Soc. Linn. Lyon ser. 2 IV 154. Diseonzi Ent. Vicent. 113? Chrysopa prasina Br.?

prasinus Rbr. 424. 2 Clırysopa aspersa Wesm.

proximus Rbr. 425. 4 Chrysopa vittata Wesm.

pulchellus Block; Becker d. Plauen-Grund Abth. IV fig. = Co- niopteryx pulchella Block.

pulsatorius L.; F. Syst. Ent. 311, 13; Spec. Ins. 394, 15; Mant. Ins. 245. 19; Ent. syst. II S7. 25. Cederll, 142. 433. Scehrk. Fuessl. Neu. Mag. II 325 —= Atro- pos pulsatoria L. (Psoeidae).

+ punetatus Gözsy Wien. Akad. Sitzb. VIII 346. Brau. 57,

ÖOestreich.

punetatus Bremi mss. Hemerobius limbatus Wesm,

punetatus Leach.; Samou, I 21. Steph. Cat. 311. 3472; 111. HI 18. Curt. Guid. 165. 10. Walk. 288. 30 Hemerobius micans Oliv.

pusillus- Müll. Prodr, 146, 1692 Psocus pusillus Müll. (Pso- eidae).

pygmaeus Rbr.; Walk. 295. 56 Brau Wien. Z. B. Ges, V 725; Neur, Austr. 56. Piet. Neur. d’Espagne 56, 2. Hag. Ent. Annual 1858. 27. 22 (ef. Mueropalpus) Hemerobius elegans Steph. __

pyraloides Rbr.; Walk. 280 10 Megalomus pyraloides Rbr,

quadrimaculatus Gu£r. Icon. Ins. 385 —= Ankylopteryx quadıi-

| maculata Gu£r.

quadripunctatus F. Mant. Ins. 248, 17; Ent. syst. 1I 86, 24. Gmel.. Syst. N. Ed. XIII 2641. 28. Villers II 54. 19 Psocus quadripunetatus F. (Psocidae).

Ramburii Costa Fn. Nap. Hemerob. 14. Hag. Stett. Z,

E XXI 55. 2 —= Chrysopa aspersa Wesm.

raphidioides Villers IIL 56. 28 t. 7 f. 8 = Termes lucifugus Rossi (Termitidae).

+ resinatus Hag. Berendt Bernst.-Ins. II 88 t. 7 f, 24; t. 8 f. 17; Wien. Z. B. Ges, IV 225. fossil im Bernstein,

retieulatus Ratzeb. Forst-Ins. III 247 —= Chrysopa perla Schn.

rufescens Gözsy Wien Akad, Sitzber. VIII 346 Hemero- bius limbatus Wesm, |

28*

420.

rufus Villers III 56. 26 Chrysopa fulviceps Steph.? semblinus Schrk. Fn. Boie. II 190. 1926 an Rhyacophila spec.? (Phryganidae).

semiretieulatus Bremi mss. Hemerobius paganus Vill. +setosulus Walk, Tr, Ent. Soc. Lond. ser. 2 V 186, -— Hindostan,

sexpunctatus L. Fn Suec. Ed. I 223. 735; Ed. 11 383, 1511; Syst. N. Ed. X 550. 9; Ed. XII 913. 12; Gmel. Ed. XII 2641. 12. Müll. Flora Fr. 235; Prodr. 146, 1685. F. Syst. Ent. 310. 9; Spee. Ins. 394, 11; Mant. Ins. 247. 14; Ent. syst. II 86. 20 Geoffr, Ins. II 250 = Psocus sexpunctaius L. (Psocidae), + signatus Hag. Amer. Syn. 322 Chili, +simplex Herrich-Schäffer Fuernrohr. 339. 20 Q@ =). Regensburg. +simulans Walk, 285. 22. Hag. Amer. Syn. 204, 15. Nord-Amerika. speciosus L. Syst. N. Ed. X 551. 12; Ed. XU 912. 7; Gmel, Ed. XIII 2640. 7. Rösel Ins. III 125 tab. 21 f. 1

(mit falschen Fühlern) = Palpares speciosus L. + spinellus Lichtenst. Cat. Mus. Holth. III 193. 49 (an Chıy- sopa spec.?). Surinam.

stigma Steph. Cat. 312. 3477; Ql. 112. 22. Curt Guid, 165. 13 b. Walk. 288, 32 Hemerobius phale- ratus Hofimg.

stigma Girard Ann. Soc Ent. Fr. ser. 4 11597 t. 9 Apo- chrysa stigma Girard,

stigma Zettstdt. Ins Lapp. 1043 nota 3 —= Chrysopa spee.?

+stigmaterus A. Fitch nox. Ins. 193. Hag. Amer. Syn. 202. 6 (an —= Micromus insipidus Hag.?). Nord-

Amerika,

stigmatieus Rbr. Fn. Andal. Il t. 9 f. 8; Neur. 429. 15. Rosenh. Fn. Andal. 367 = Chrysopa stigmatica Rbr.

striatulus F. Syst. Ent. 310. 8; Spee. Ins. 394. 10; Mant, Ins. 247. 12; Ent. syst. II 85. 15. Gmel. Syst. N. Ed, XIII 2641. 25. Villers III 53. 15 = Psocus striatulus F. (Psoeidae).

strigosus Zettstdt. Ins. Lapp. 1049, 4. Lappland.

subantieus Walk, 282. 13. Hag. Amer. Syn. 203. 12 Mi- cromus subanticus Walk,

subfaseiatus Steph. Cat. 312. 3474; 11. 111. 19. Curt. Guid, 165. i0 b. Walk. 292. 44 M’ Lachl. Ent, monthl. Mag. II 270 Hemerobius Humuli L.

subnebulosus Steph. Catal. 311. 3463; Ul. 107. 6. Curt, Guid. 165. 3 e. Walk. 283. 17 = Hemerobius ner- vosus F,

421

+ Tasmaniae Walk, Tr. Ent, Soc. Lond. ser, 2 V 186, Tasmania, tendinosus Rbr.; Walk. 294. 54 (ef. Mieromus) Mieromus aphidivorus Schrk. testaceus L. Syst. N. Ed. X 550. 6; Ed. XII 912. 8; Gmel, Ed. XIII 2641, 8 = Termes testaceus L, (Termitidae), tibialis Wesm. Bull. Brux. VIII 217, 9 nota Hemerobius nervosus Wesm, tigrinus Bremi mss, = Hemerobius nervosus F., tineoides Rbr.; Walk. 281. 11. Piet, Neur. d’Espagne 57. 3 (ef. Megalomus) Megalomus tineoides Rbr. tortricoides Rbr.; Walk. 280. 9 (ef. Megalomus) —= Mega- lomus hirtus F. trifaseiatus Müll. Prodr. 146. 1691 Psoecus trifasciatus Müll. (Psocidae). trimaeulatus Girard Ann, Soc. Ent, Fr. ser, 3 VII 163 t, 5 f, 1 —= Ankylopteryx trimaculata Gir. +-tutatrix A, Fitch nox,. Ins, I 94. Hag. Amer, Syn. 202, 8. Nord-Amerika, undulatus Bremi mss. —= Megalomus hirtus F. unipunetatus Müll. Fn. Fridr. 66. 580; Prodr. 146, 1690 Psocus unipunctatus Müll. (Psocidae). validus Eriehs.; Schomb,. Reise III 586 = Chrysopa valida "00 Erichs, variegatus F. Ent. syst. II 85. 18. Turt. III 402, S$a- mou. I 21. Walken Fn. Paris II 18. 7. Steph. Cat. 312. 3481; Ill. 113, 25. Curt, Guid. 165. 15. Zettstdt. Ins. Lapp. 1049, 6. Br. 974, 2. Wesm. Bull. Brux, VIII 214. 1. Walk. 290. 37. Brau, Wien. Z. B. Ges. V 725. Herrich - Schäffer Fuernrohr 339. 13. Newm., Zoologist XIV 5152 Cocon. Hag. Stett. Z. XX 412; XXVII 191 (daselbst irrig mit Burm. als Psocus gedeutet) = Mieromus varie- gatus F, varius Villers III 56. 27 = Chrysopa Italiea Rossi? venosus Rbr. Fn. Andal. II tab. 9 fig. 7; Neur. 430. 17, Rosenh. Fn. Andal. 357 —= Chrysopa venosa Rbr. versicolor Mus. Lesk. 52. 50. Gmel. Syst. N. Ed. XIU | 2642, 32 Chrysopa ventralis Curt. ? vicarius Walk. 297, 65 = Sisyra vicaria Walk. villosus Bohem.; Zettstdt. Ins. Lapp. 1050 nota = Mieromus aphidivorus Schrk. rviridipennis Walk. 276, 1. Ostindien. viridis F.: Gmel. Syst. N Ed. XIH 2639. 18 = Perla viridis F. (Perlidae). | viridis Reiz, 59. 197 —= Chrysopa perla L.

422

vittatus Say; Longs. Exped.. IH 307. 2; Opera 1 205.2 —= Po- lystoechotes vittatus Say.

spec. nov. Hag. Stett. Z. XIX 130. 3, Irkutzk. +spec. nov. Hag. Stett. Z. XIX 130. 4, Petersburg. spec. nov. Hag. Stett. Z. XIX 131. 8. Petersburg.

Hermes Gray 1832.

Gray Griffith Anim. Kingd. II 322. Walk. 201 (Sialidae).

atratus F.; Walk. 207, 16 Acanthaelisis atrata F.

grisea F.; "Walk. 207. 15 —= Acanthaclisis grisea F.

Himantopterus Wesmael 1836.

Weem. Bull. Brux, III 162. Walk. Catal. Lepid. (Subgenus von Nemoptara) (von Wesmael als Lepidopteron be- schrieben).

filipennis Westw. Nemoptera filipennis Westw.

fuscinervis Wesm. Bull. Brux. III 162 t. 6 f. 1. Westw. Intr. IE 389. Doubleday Zoologist I 198 fig. Walk. Catal. Lepid. = Nemoptera fuseinervis Wesm. (eine dritte von Walk. Catal. Lepid. beschriebene Art aus Mus. Brit. ist Lepidopteron).

Hoplophora Perty 1830,

Perty Delect. 126, Walk. 228 Chaetessa; Mantoida Newm, Orthoptera.

(tenuis -Perty .Deleet. 127 t. 25 £. 7m Walk. 229 2,

—- Brasilien.)

(valida Perty Deleet. 126 t. 25 f. 6.:—: Walk. 229. 1...

Brasilien.)

+Hybris Lefebure 1842.

Lefeb.; Guerin Mag, pl. 92. 6 (ef. Ogeogaster).

accusans Walk, (ef. Ascalaphus) = Hybris Javanus Br.

-anticus Walk. (cf. Ascalaphus). .Bengalen,

+dieax Walk. (cf. Ascalaphus) (an hujus generis?).

—- Nord-Indien.

+ flavicans Mus, Berol, Sumatra, + Javanus Br. (cf. Ascalaphus). Java; Indien; China. + insimulans Walk. (cf. Ascalaphus). Nord-Indien.

+longus Walk. (cf. Ascalaphus) (an hujus generis?). —- Bengalen; Himalaya. +luetifer Walk, (ef, Asealaplıus) (an hujus generis?).

Nord-Indien. +nimius Walk, (ef. Ascalaphus). | KNord-Bengalen. +odiosus Walk, (cf. Ascalaphus) (an hujus generis?).

Nord- -Bengalen. + procax Walk, (cf. Ascalaphus) (an hujus generis?). Nepaul. sabipeens Walk. (ef. Ascalaphus) —= Hybris Javanus Br, trux Walk. (ef, Ascalaphus) Hybris nee Walk.

423

+ verbosus Walk. (ef. Ascalaphus) (an hujus generis?), | Nord-Bengalen. +Hypochrysa Hagen 1866. +nobilis Heyd, (ef. Chrysopa). .—— Europa. +raphidioides Hag. coll, Cap ’b, sp. Isoscelipter on Costa 1863. Costa Nuov. siud. Ent. Calabr. Brau. Wien, Z. B. Be XIV 896; XV 1015 —= Berotha Walk. flavicorne Walk.; Brau. Wien. Z. B. Ges. XV 1018 (cf. He- .merobius; Mieromus) Berotha flavicornis Walk. fulvum Costa Nuov. stud. Ent. Calabr. Brau. Wien. 2. B, | Ges, XIV 898. 1; XV 1018 (ef. Dasypteryx) = Be- rotha fulva Costa. hamatum Walk.; Brau. Wien. Z. B. Ges. XV 1018 (ef. He-

merobius; Micromus) = Berotha hamata Walk. Indieum Brau. Wien. Z. B, Ges. XV 1015 Berotha In- diea Brau. |

longieolle Walk. (cf. Hemerobius) = Berotha longicollis Walk. Pennsylvanieum Brau. Wien. Z. B: Ges. XIV 898. 2 1. flavieorne fem.?) = Berotha Pennsylvanica Brau. +-Ithone Newman 1838. Newm. Ent. Mag. V 180; 168. Walk. 195; +fusca Newm, Ent. Mag. V 181. Walk.:196, 1. Neu-Holland. + perloides Walk. (cf. Varnia). West-Australien. ;+Ithonesidae Newman 1853, | jeotafmean Newm. Zoolögist XI App. CCII. Leo aphidis Reaum, III t. 33 f..2. 5, 6 = Larve:'von Chrysopa. | | - „Libelloides Schäffer 1766. Schäff. Afterjüngferchen Asealaphus. Libelloides Schäff. Elementa t. 70;- Icon. Ratisb. t. 530. f.1— 3 —— Ascalaphus Coceagus Schiffin. Libellula spuria Schäff. Afterj, 1763 fig. col. Seba Thes. 86 f. 2 Asealaphus Coceagus Schiff. Libellula Linne 1735. (Orthoptera). i Capensis L. Syst. N. Ed. XII 904.19; Gmel.' Ed. XIII 2624. 19. F. Syst. Ent. 424, 24; Spec.!Ins..525. 31; uontüöins: 338. 34; Ent. syst. 11.383. 42.:— Hag. Stett. Zeit: XXI 351. Seba Mus, 2. tab. 86 f. 17 | Palpares Capensis'L.. Smyrnea perelegans Petiv. Gezoph, Dee... IV: tab. a - » I ses: Nemoptera.Coa-L? ©: | Turcica, Petiv..— Nemoptera \Coa.L. Malacomyza Wesmael 1836... Wesm. Bull!:Brux, III 166, = Coniopteryx.

424

laetea. Wesm. Bull. Brux. III 166; 244: t. 6 f£. Pl 20 25 22P. = Coniopteryx lactea Wesm. +Macronemurus Costa 1835.

Costa Faun. Napol. Myrmel. 2. Hag. Stett. Zeit. XXI 42.

yabditus Walk. (cf. Myrmeleon). Neu-Holland. r abdominalis Say (cf. Myrmeleon). Nord-Amerika. yadversus Walk. (ef. Myrmeleon). Nord-Indien.

rappendieulatus Latr.; Costa Fn. Neap. Myrm. 8 tab. 9 f.5 mas. Hag. Stett. Zeit. XXI 42 (ef. Myrmeleon; Myr-

mecoleon). Süd-Europa.

y barbarus Walk (ef. Myrmeleon). Ceylon, + confusus Walk. (ef. Myrmeleon). Afrika. reontaminatus Br. (cf. Myrmecoleon; Myrmeleon). Süd- | Carolina.

+ desperatus Walk. (ef. Myrmeleon). Neu-Holland. + ferox Walk. (ef. Myrmeleon). Californien. immitis Walk. (ef. Myrmeleon). Brasilien. +infestus Walk. (ef. Myrmeleon). Nord-Indien. yiniquus Walk. (ef. Myrmeleon). Patria? jinseriptus Walk. (ef. Myrmeleon). Western Texas. irroratus Br. (ef. Myrmecoleon). Nord-Amerika. +linearis Kl. (ef. Myrmeleon) (an —= Macronemurus appendi- culatus Latr.?). Syrien. +nebulosus Rbr. (ef. Myrmeieon). Nord-Amerika. +nefandus Walk. (ef. Myrmeleon). —- Nord-Indien. + perniciosus Walk. (ef. Myrmeleon). Patria. +pumilis Br. (ef. Myrmeleon). Nord-Amerika. +reticulatus Kl. (ef. Myrmeleon). Cap.b. sp. +salvus Hag. (cf. Myrmeleon). Nord-Amerika. +telarius Kl. (ef. Myrmeleon). Cap b. sp. + versutus Walk. (cf. Myrmeleon). Mexico.

Mantis Fabrieius ÖOrthoptera. brevicornis De Geer M&m. VII 620. 18 t.46 f. 9—10 —= Man- tispa pusilla Pallas.

liliputana Stoll. Mant. t. 2 f. 7. Oliv. Eneyel. VII 640. 3 Mantispa flavomaculata Er.

lobata Thunb. Hemipt. maxill. 7; Nov. spec. Ins. III 62 = Man- tispa? lobata Thunb.

minuta F. Syst. Ent. 278. 21; Spec. Ins. 350. 30; Mant. Ins. 230. 28; Ent. syst. II 24. 50. Gmel. Syst. N. Ed. XIII 2052. 33. Oliv. Eneyel.: VIL 631. 29 —= Man- tispa minuta F. |

nabota Oliv. Eneyel. VII 640. 5 —= Mantispa rufescens Latr.

nasuta Thunb. Hemipt. ‘maxill. 7; Nov. spec. Ins. III 62 Mantispa? nasuta 'T’'hunb.

pagana F. Syst. Ent. 278. 20; Spec. Ins. 350. 29; Mant. Ins.

425

230. 37; Ent. syst. IT 24. 49. Gmel. Syst. N. Ed. XIII 2052. 32. Stoll. Mant. t. 2 f. 6. Pz. Fn. Germ. fase. 50. 9. Latr. H. N. XII 110. Oliv. Eneyecl. VII 631. 28. Rossi Fn. Etr. Ed. I 261. 637; Ed. I. I 324. 637 —= Mantispa Styriaca Poda.

perla Pall. Spicileg. fasc. 9. 16 t. 1 f. Ss = Mantispa perla Pall.

perspicua F. Mant. Ins. 230. 386; Ent. syst. II 24.48 —= Man-

| tispa perspicua F.

pusilla Pall. Spieileg. fasc. 9. 17 t. 1 f. 9: F. Spee. Ins. 351. 31; Mant. Ins. 230. 39; Ent. syst. II 25. 51. Stoll. Mant. t. 1 f. 3. Gmel. Syst. N. Ed. XIII 2052. 34. Oliv. Eneyel. VII 631. 30 Mantispa pu- silla Pall.

pusilla Schrk. Enum. Ins. 241 Mantispa Styriaca Poda.

Sibirica Gmel, Syst. Ed. XIII 2052 (ef. Gryllus) = Mantispa perla Pall.

Styriaca Poda Ins. Graec. 101 t. 1 f. 15 = Mantispa Sty- riaca Poda.

+Mantispa Illiger 1798.

Illiger Käf. Preuss. 499. Br. 965. Rbr. 431. Chp. Horae 92. Walk. 213. Hag. Steit. Z. XI 370; XX 409; Amer. Syn. 207. Erichs. Germ. Zeitschr. I 160. Westw. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 I 253.) + ambusta Erichs. Germ. Z. I 162. 4. Westw. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 I 254. 4. Walk. 215.4. Hag. Amer. Syn. 322. Süd-Amerika. apicalis Löw Germ. Z. IV 433. Westw. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 I 257,.31. Walk. 222. 31. Hag.' Wien. Ent. Monats. VII 199 = Mantispa auriventris Guer. + areolaris Westw. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 I 265. 41 t. 13 f. 3. Walk. 226. 41. Hag. Amer. Syn. 323. Brasilien. + auriventris Guer. Mag. Zool. Ins. t. 202. Westw. Tr. Ent. Soe. Lond. ser. 2 I 256. 26. Walk. 221.26. Hag.

Stett. Z. XX 405. Egypten, Rhodus. + Australasiae Guer. Iconogr. 592. —. Westw. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 1 258. 33 t. 17 f. 2. Neu-Holland.

Australasiae Walk. 223. 33. + biseriata Westw. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 I 263. 38 t. 17 FRE NNV-alk.2228838: Neu-Holland. + brunnea Say Longs Exped. Il 309; Amer. Ent. II tab. 25; Opera I 54. 207. ‚Erich. -Getm»2# Ls16l. 2 Westw. Tr. Ent. Soe. Lond. ser. 2 I 253.2. Walk. 214.2. Hag. Amer. Syn. 207. 1; Stett. Z. XXIV 2376; XX 406. Nord-Amerika.

426

chalybea Erichs. Germ. Z. 1 160. 1 = Mantispa ERE lina Serv.

+ Chilensis Hag. Stett. Z. XX 408. 8; Amer. Syn. 323. Chile.

Christiana Chp. Hor. 93 —= Mantispa perla Pall.

compellens Walk. Tr. Ent. Soe. Lond. ser. 2 V 181 = Man- tispa. flavomaculata Erichs.?

y Cora Newm. Entom. Mag. V 400. Erichs. Bericht 1838. 28. Walk. 221. 23. Westw. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 I 256. 28. Malabar.

+ costalis Erichs. Germ. Z. I 164. 9. Westw. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2.1 254. 9. Walk. 216. Hag. Amer. Syn. 322. Brasilien.

+ decorata Erichs. Germ. Z. I 163. 6 t. 2 f. 5. Westw. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 I 254. 6. Walk. 215.6. Hag. Amer. Syn. 322. ‚Brasilien.

decumana Erichs.

+ delicatula. Westw. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 I 261. 36 t.

17452 = Walk22436. Neu-Holland. + discolor Westw. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2. I 262 37 t. 17 26-1 Malk 22403% Neu-Holland.

+dorsalis Eriehs. Germ. Z. I 168. 14. Westw. Tr. Ent.

Soe. Lond. ser. 2 I 254. 14. : Walk. 218. 14. Caffrien.

‚Eriehsonii Gu£r. : Icon. 391. 'Westw.. Tr. Ent. Soe. Lond. ser. 2 1 254. 8 Mantispa grandis Erichs.

Fenella Westw. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 I 269 1.-18 f. 7. Walk. 227. 46 = Triehoscelia Fenella Westw.

+flaveola. Erichs. Germ. Z. I 168. 13. Westw. Tr. Ent. Soe.-Lond. ser::2 I 25413. Walk! 216. 13. Hag. Amer. Syn. 322. Brasilien.

+flavomaculata Erichs. Germ. Z. I 173. 24. Westw. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 I 255. 28. Latr. Gen. III 94. Walk. 220. 23. Stoll. Mant. VII t.. 2 f %.—

Hag. Amer. Syn. 322. ‚Surinam. 7 florealis Hag. Mus. Berol. Ceylon. + fuliginosa Löw; Hag. Stett. Z. XX 409. Nubien.

‚+ fuseipennis Erichs. Germ. Z. 1 168. 15. Westw.'Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 I 254. 15. Walk. 218.15. Caffrien. +graeilis Erichs. Germ. Z. I 169. .18.:— Westw. Tr. Ent. Soc. Lond.:ser. 2 1.255.118. Walk. 219.18. Hag.' Amer. Syn. 322. en gracilis Rbr. 433. 6. Westw. Tr. Ent. ‚Soc. Lond. Be I 256. 30. —' Walk. 222,80 = Masse nrinensis Guer.

427

grandis (Guer. voyage Düuperrey. Ins. t.. 10) f, 4; Text II 11. 2 196. Rbr. 433.’4 —, Mantispa Guerinii Westw. grandis Br. II 967. 4 = Mantispa semihyalina Serv. | ‚+ grandis Erichs. Germ. Zeitschr. 1.164. 8. Walk. 220. 25. _Amboina. als Fairm. Archiv. entom. II 261 4. 10 fi 1. Gabon. +Javanica Westw. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 I 267. 42. | Walk. 226. 42. Java. ieterica Piet. Neur. d’Espagne 57. 1 t. & f. 6—S Mantispa perla Pall. var. + Indica Westw. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 I 268. 44 t. 18 f. 5. Walk. 226. 44. Hag. Ceyl. Syn. 1482. 70. 'Nepaul. interrupta Say Amer. Entom. II tab. 25; Opera I 55. Erichs. Germ. Zeitschr. I 171. 21. :— Westw. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 I 255. 21. Walk. 219.21. Hag. Amer. Syn. 209. 2; Stett. Z. XXI1V 376; XX 407. Nord-Amerika. +iridipennis Guer. Iconogr, 392. Hag. Amer. Syn. 323. Columbien. irrorata' Erichs. Germ. Zeitschr. I 162. 5. Westw. Tr. Ent. - »8oe.'Lond. ser. 2 I 254. 5. Walk. 215. 5..— Hag. Amer. Syn. 322 Mantispa Riedeliana: Fisch. liliputana 'Oliv. Eneycl. VII 640. 3 (ef. Mantis) = Mantispa | flaveola Erichs. | | +lineolata Westw. Tr. Ent. Soe. Lond. ser. 2 I 267.43 t. 18 f..4. Walk. 226. 43. 'Nepaul. +lobata Thunb. (ef. Mantis) (an hujus generis?). Cap b. sp. +lurida Walk. Tr. Ent.:Soc. Lond. ser. 2 V 181. Patria? + margaritacea Fisch.; Bull. Mose. VII 333 tab. 7 fig. 1 (an | Mantispa viridula Erichs.?) (ef. Raphidia). | Brasilien. + minuta‘ F.; 'Erichs. Germ. Zeitschr. I 171. 22. Westw. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 I 255. 22. Walk. 220.

Er 22 (ef. Mantis). Patria? + moesta Hag. Amer. Syn. 210. 4. Tennessee. +Mozambica Westw. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2. 1269.43 t. 15 ££ 6. Walk. 227. 43. Mozambique. + mutata Walk.; Motsch. Essai Ins. Ceylon Bull. Moscou T. XXXVI P. II 9. Ceylon.

+nana Erichs. Germ. Zeitschr. I 169. 17... Westw. Tr. Ent. Soe. Lond. ser. 2 1.255. 17. Walk. 218. 17.

Dongola.

+ 1 a Thunb. up . (an hujus generis ?).. —: Cap b. sp.;

Ostindien.

428

rnodosa Westw. Orient. Cab.’ 70 tab. 34 f. 7; Tr. Ent. $oe. Lond. ser. 2 1 256. 27. Walk. 221. 27. Assam. notha Br. 968. 5. Eriels. Germ. Zeitschr. I 170. 20 t. 2 f. 6. Westw. Tr. Ent. Soe. Lond. ser. 2 I 255. 20. Walk. 219. 20. Hag. Stett. 2. XX 408 = Tıi- choscelia notlia Br. pagana F.; Illig. Käf. Preuss. 499. Latr. Gen. III 93. 1. Charp. Horae 92. Br. 967. 1. Leach Edinb. Eneyel. IX 139. 1. Rbr. 431. 1. Erichs. Germ, Zeitschr. I 166. 11. Westw. Tr. Ent. Soe. Lond. ser. 2 1254. 11. Cuv. Ed. Croch. Ins. t. 105 f. 3. Walk. 217. 11. Brau. Wien. Z. B. Ges. V 724; 482 f. 7—11 Larve, Cocon; 713 t. f. 4 f. 1—11 Anatomie; Trosceh. Archiv XVII 1 tab. 1 Larve, Eier. Fuss Verh. Siebenb. Ver. IV 207. Perris Ann. Soc. Linn. Lyon ser. 2 IV 154. Piet. Neur. d’Espagne 58. 2. Diseonzi Ent. Vicent. 114 (ef. Mantis; Raplıidia) Mantispa Styriaca Poda. + perla Pall.; Erichs. Germ. Zeitschr. I 167. 12. Burm. 967. 2. Hag. Stett. Z. XIX 125; XX 408; XXI 56. Westw. Tr. Ent. Soe. Lond. ser. 2 I 254. 12. Rbr. 432. 2. Walk. 217. 12. Costa Fn. Nap. Mantisp. I t. 12 f. 1. -Piet. Neur. d’Espagne 57. 1. (ef. Mantis). Südöstl. Europa. + perspicua F.; Walk. 228. 48 (ef. Mantis). Cayenne. +prolixa Erichs. Germ. Zeitschr. I 163. 7. Westw. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 I 254. 6. Hag. Amer. Syn. 8322. Brasilien. prolixa Walk. 215. 7. Hag. Amer. Syn. 209. 3; Stett. Z. XX 407 = Mantispa interrupta Say. + pusilla Pall.;, Br. II 967. 3. Erichs. Germ. Zeitschr. I 165. 10. Westw. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 I 254. 10. Walk. 216. 10. Rbr. 432. 3 (ef. Mantis). Süd-Afrika. 7 quadritubeıeulata Westw. Tr. Ent. Soe. Lond. ser. 2 I 264.

39 1. 18 f. 1. Walk. 225. 39. °° Nord-Bengalen. + Riedeliana Fisch. Bull. Mose. VII 329 t.7 f. 2 (ef. Raphidia). Brasilien.

+ rufescens Latr. Gen. III 94. Stoll. Spectr. 12 t. 4 f. 12. -- Erichs. Germ. Zeitschr. I 173. 24. Westw. Tı. Ent. Soc. Lond. ser. 2 I 255. 24. —: Walk. 220.24.

...—— Coromandel. + seutellaris Westw. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 I 260. 35 t. 17’ f. 4.1 Walk. 224.85. :' —- Neu-Holland.

+semilıyalina Rbr. 434. 7 t. 10 f. 5. Oliv. (Serville) En- eyel. X 270. Walk. 214. 1. Westw. Tr. Ent.

429

Soe. Lond. ser. 2 1.253. 1. Hag. Amer. Syn. 322.

Brasilien. + strigipes Westw. Tr. Ent. Soe. Lond. ser. 2 1 259. 34 1.17 f. 3. Walk. 223. 34. Neu-Holland.

+Styriaca Poda Ins. Graec. 101 tab. 1 f. 15. Westw. Tr.

‚Ent. Soe. Lond. ser. 2 1 254. 11. Brau. 54. Ro-

genhof. Wien. Z. B. Ges. Xll 583 Metamorphose (ef.

Mantis; Raphidia). Süd-Europa.

+-tenella Erichs. Germ. Zeitschr. 1 169.; 16. Westw. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 I 255. 16. Walk. 218. 16.

Port Natal.

+torquilla Mus. Berol.; Hag. litt. .Ceylon. +tropiea Westw. Tr. Ent. Soe. Lond. ser. 2 I 265. 40. Walk. 225. 40. Gambia.

+ umbripennis Walk. Tr. Ent. Soe. Lond. ser. 2 V 181. Port Natal.

+ varia Erichs. Germ. Zeitschr. I 161. 3. Westw. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 1 253. 3. Walk. 214. 3..— Hag. Stett. Zeit. XX 406; Amer. Syn. 207. 1. Central-

Amerika.

Vietorii Guer. Iconogr. 391. Eıriehs. Bericht für 1846. 79. Hag. Stett. Z. XIX 128 —= Mantispa perla Pall.

+ vireseens Rbr. 433. 5. Westw. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 1 256. 29. Walk. 222. 29. Nord-Amerika?

7 viridis Walk. 227. 47. Hag. Amer. Syn. 209. 3. Florida.

+ viridula Eriche. Germ. Zeitschr. I 170. 19. Westw. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 I 255. 19. Walk. 219. 19.

Brasilien. + vittata Guer. voyage Coquille Ins. 196. Westw. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 1 257. 32 t. 17 f.1. Walk. 223. 32. Neu-Holland. Mantispaedes Billberg 1820. Billb. Enum. Ins. 95 Mantispidae Westw. +Mantispidae Westwood 1340.

Westw. Intr. II 58 f. 66. Brau. Stett. Z XII 75; Neur. Austr. 54; Wien. Z. B. Ges. V 724. Disconzi Ent. Vieent. 114.

Mantispides Leach 1815. Leach Ed. Encyel. IX 139. Rbr. 431 = Mantispidae Westw. Mantispoidae Agassiz 1846. Agass. Nomenel. 224 == Mantispidae Westw. +Megalomus Rambur 1842. Rbr. 418. Hag. Amer. Syn. 1\'8. jalgidus Erichs. (ef. Drepanopteryx; Hemerobius). Sibirien; Ural. ifaleatus Gay Chile 125 t. 1. 8. Chile.

430 | +hirtus F.; Schneid. Arb. Schles. Ges. 1846. 101; Hag. Stett.

2. XIX 130 (ef. Hemerobius). -- Europa. +Kollari Göszy (cf. Hemerobius). Deutschland. + marmoratipennis Gay Chile 127. Chile. + pallidus Gay Chile 126. Chile.

phalaenoides L.; Rbr. 418. 1. Disconzi Ent. Vieent. 113 Drepanepteryx phalaenoides.

+ pielus Hag. Amer. Syn. 19°. 1. Nord-Amerika. + psychodoides Gay Chile 127. Chile. +pyraloides Rbr. 419. 3. Schn. Stett. Z. VI 344. 28 (ef. | Drepanepteryx, Hemerobius). Süd-Europa. +stietieus Gay Chile 125 t. 1f. 9. Chile. +tineoides Rbr. 420. 4. Rosenh. Fn. Andal. 367 (ef. He-

merobius). Spanien.

tortricoides Rbr. 419. 2 (ef. Drepanopteryx; Hemerobius) Megalomus hirtus F. +Megaloptera Latreille 18093. | Latr. Nouv. Diet. -H. N. Br. 96%. Brau. Stett. Z. XIII 75; Neur. Austr. 54. Megalopterina Stephens 1836. Steph. Ill. +Megistopus Rambur 1842. Rbr. 410. Brau. Neur. Austr. 64. bipunctatus Hag.; Brau. Wien. Z. B. Ges. X 794 Megisto- pus flavicornis Rossi. bisignatus Rbr. 411. 1. Hag. Stett. Z. XXI 363 (ef. Myr-

meleon) Mesgistopus flavieornis Rossi. +flavieornis Rossi; Stein Berl. Ent. Zeitschr. VII 422. 57 (ef. Myrmeleon). Süd-Europa.

variegatus Schn. Stett. Z. VI 342. 26 = Gymnocnemia va- riegata Schn. +nov. spec. Mus. Berol. Eriehs. Bericht f. 1842. Brasilien. +Meleoma -Asa Fiteh 1855. A. Fitch nox. Ins. I 82. Hag. Amer. Syn. 210. + longicornis Walk.; Hag. Amer. Syn. 210. 2; Stett. 2. XXIV 376 (ef. Osmylus). Georgien; Nord-Amerika. +Signoretii A. Fiteh nox. Ins. 182. Hag. Amer. Syn. 210.1. Nord-Amerika. (Mieromerus bei Abel, lineatus Hag. und costulatus Motsch. ist Druckföiler für Mieromus.) - Mieromus Rambur 1842. Rbr. 416. Costa Fo. Nap. Hemer. Hag. Stett. Z. XXI 54; Amer. Syn. 198. Brau. 57. +aphidivorus Schrk.; Hag. Entom. montll.. Mag. II 59. 1 (ef. Hemerobius). Europa; Madeira. areolaris Hag. Amer. Syn. 199. 3 —= Sisyra? areolaris Heyd.

431

-australis Hag. Ceyl. Syn. I 483. 76. - ' 'Ceylon.

+ calidus Hag. Ceyl. Syn. li 207. 126. Ceylon.

+ costulatus Motsch. Ins. Ceylon Bull. Mosc. T. XXXVI 10. -— Ceylon.

dipterus Br.; Hag. Stett. Z. XIX i30 = Psecira diptera Br.

flavicornis Walk.; Hag. Amer. Syn. 198. 1; Stett. Z. XXIV

| 376 (ef. Hemerobius) —= Isoscelipteron flavicorne Walk.

hamatus Walk.; Hag. Amer. Syn. 199. 2 (cf. Hemerobius) Isoscelipteron hamatum Walk.

+insipidus Hag. Amer. Syn. 199. 4. Nord-Amerika.

intricatus Wesm.:; Schn. Stett. Z. VI 343. 27; Aırb. Scliles. Ges. 1846. 101. Hag. Steit. Z. XIX 130; Entom. Ann. 26. 20 (ef. Hemerobius) = Micromus aphidivorus

Schrk. +linearis Hag. Ceyl. Syn. I:483. 75. Ceylon. ne“ Rbr. 416. 1 (ef. Hemerobius) = Mieromus paganus Vill.

+ paganus L.; Hag. Stett. Z. XIX 130; Entom. Annual 1858. 26.21. Brau. 58. Sehn..Arb. Schles. Ges. 1846.

101. (ef. Hemerobius). Europa.

+ pumilio Stein Berl. Entom. Zeitschr. VII 419. 40. Grie- chenland.

+sobrius Hag. Amer. Syn. 199. >. Nord-Amerika. +subanticus Walk. (cf. Hemerobius) (an = Mieromus areo- laris Hag.?). Florida.

tendinosus Rbr. 417. 3 (ef. Hemerobius) —= Mieromus aphidi- vorus Schrk. +timidus Hag. Peters Reise Mozamb. 11 91 tab. 5 f. 2; Mo- natsber. Berl. Akad. 1853 August 481. 4. Mozam- bique. + variegatus F.; Rbr. 417. 2. Costa Fn. Napol. Hemer. 4 t. 10 f. 2. Brau. 58. Sehn. Arb. Schl. Ges. 1846. 100. -- Hag. Stett. 2. XXI 54. 1; Ent. Annual. 1858. 26. 19; Ann. Soc. Ent. Fr. ser. 3 IV 40 (ef. Hemerobius). Europa. villosus Zetistdt.; Brau. 58 (ef. Hemerobius) = Mieromus aphidivorus Schrk. Mucropalpus Rambur 1842. Rbr. 420. Costa Fn. Nap. Hemer. Hag. Stett. Z. XXI 55 Hemerobius L. Ä eylindripes Wesm.; Schn. Arb. Schles Ges. 1846. 101 (ef. He- merobius) Hemerobius eylindripes Wesm. distinetus Rbr. 421. 2. Costa Fn. vis Hemer. 9 tab. 10 f. 6. Hag. Stett. 2. XXI 55.2. ns En. And. 367 Hemerobius nervosus F. elegans Berendt Bernst.-Ins. II 88 Hemerobius resinatus ne: fallax Rbr. 422. 4 —= Hemerobius fallax Rbr. |

432

fuseinervis Schn. Stett. Zeit. VI 344. 31 = Hemerobius fusei- vervis Schn. Humuli L.; Schn. Stett. Zeit. VI 344. 29; Arb. Schles. Ges. 1846. 101 Hemerobius Humuli L. irroratus Costa Fn. Nap. Hemer. II t. 10 f. 7. Hag. Stett. Z. XXI 55 Hemerobius micans Oliv. limbatus Wesm.; Seln. Arb. Schles. Ges. 1846. 101 —= Heme- robius limbatus Wesm. lutescens F.; Rbr. 420. 1. Perris Ann. Soc. Linn. Lyon ser. 2 IV 154. Disconzi Ent. Vicent. 113 —= Heme- robius lutescens F. lutescens Costa Fn. Nap. Hemer. 8 t. 10 f. 5. Hag. Stett. Z. XX1 55 = Hemerobius Humuli L. micans Oliv.; Schn. Stett. Z. VI 344. 30; Arb. Schles. Ges. 1846. 101 Hemerobius micans Oliv. nervosus F.; Schn. Stett. Zeit. VI 344. 32; Arb. Schles. Ges. 1846. 101 Hemerobius nervosus F. nitidulus F.; Schn. Arb. Schles. Ges. 1846. 101 —= Hemero- bius nitidulus F. obsenıus Rbr. 423. 6 —= Hemerobius obscurus Rbr. parvulus Rbr. 422. 3. Costa Fn. Nap. Hemer. 11 tab. 10 f. 8. Hag. Stett. Zeit. XXI 4 Hemerobius par- vulus Rbr. phaleratus Hoffmgg.; Schn. Arb. Schles. Ges. 1846. 101 —= He- merobius phaleratus Hoffmgg. | pygmaeus Rbr. 422. 5 Schn. Stett. Zeit. VI 344. 33; Arb. Schles Ges. 1846. 101 Hemerobius elegans Steph. Musca Chrysopis Moufet theatr. 62 fig. ult. dextr. Grew Mus. 156 Chrysopa spec. Musca quadripennis Rajus Ins. 274 Chrysopa spec. +Myrmecaelurus Costa i855. Costa Fn. Nap. Myım. 10. Hag. Stett. Z. XXI 42.

+acerbus Walk. (cf. Myrmeleon) (an Myrmecaelurus tri- srammus Pall.?). Nord-Indien. +angustieollis Rbr. (ef. Myrmeleon). —- Bombay. + atomarius Rbr. (cf. Myrmeleon). Senegal. + distinguendus Rbr.; Costa Fn. Nap. Myım. 14 1.9.3. Hag. Stett. Z. XXI 48. Senegal; Spanien. flavus Rbr.; Costa Fn. Nap. Myrm. 10 t. 9 f. 1. Hag. Stett. 7. XXI 42 Myımecaelurus trigrammus Pall. +infidus Walk. (cf. Myrmeleon). 'Senegambien. +innotafus Rbr.; Costa Fn. Nap. Myım. 14 t. 9 f. 2. Hag. Stett. 2. XXI 43. Süd-Europa.

laetus Kl. (ef. Myrmeleon) —= Myrmecaelurus trigrammus Pall. luteus Kl. (cf. Myrmeleon) = Myrmeecaelurus trigrammus Pall. j malefidus Walk. (ef. Myrmeleon). Neu-Holland.

433

+ mendax ‘Walk. (cf. Myrmeleon). . Patria?

+ pallens Kl. (cf. Myrmeleon). Egypten. pallidipennis Rbr.; Costa Fn. Nap. Myrm. 16.1. 10 f. 4.

Hag. Stett. Z. XXI 43 Creagris plumbeus Oliv.

+ punetulatus Stev. (ef. Myrmeleon). Süd-Europa. + solers Walk. (ef. Myrmeleon). China. +Tappa Walk. (ef. Myrmeleon). Nepaul.

tetragrammicus Pall.; Costa Fn. Nap. Myrm. 121.83 f.3. Hag. Stett. Zeit. XXI 43 Formicaleo tetragrammi-

eus Pall. +trigrammus Pall. (ef. Myrmeleon). Süd-Europa, Asien, Afrika. + tristis Walk. (ef. Myrmeleon). Congo.

variegatus Costa Fn. Nap. Myrm. 13 t. 9 f. 4 Hag. Stett. Z. XXI 43 = Myrmeleon tenellus Schn.

+ variegatus Kl. (cf. Myımeleon). Egypten.

+ virgatus Kl. (ef. Myrmeleon). Arabien.

Myrmecoleon Burmeister 1839.

‚Br. H 989%. Kraus Lexic. etymol. 1826. Aldrovand Ins. 207 Myrmeleon L.

Amerieanus Drury ; Br. 996. 17 Acanthaclisis Americana Dr.

appendieulatus Latr.; Br. 994. 7 = Macronemurus appendicu- latus Latr.

Caffer Br. 998 Palpares Caffer Br.

econspureatus Br. 997. 21 = Pamexis conspureatus Br.

eontaminatus Br. 995. 11 Nota —= Macronemurus contami-

| natus Br.

contaminatus Br. coll. Winthem Pamexis econtaminatus Br.

formicalynx F.; Br. 994. 4. Herrich-Schäff. Fuernrohr. 338. 2 Myrmeleon formicalynx F.

formicarium L.; Herrich-Schäff. Fuerniohr. 338.2 Myrme- leon formicarius L.

formicarius L.; Br. 996. 15 Myrmeleon formicarius L.

frontalis Br. 993. 3 Myrmeleon frontalis Br.

gigas Br. 998. 25 Palpares gigas Bır.

gulo Br. 997. 18 Acanthaelisis distineta Rbr.

hyaena Dalm.; Br. 957. 19 —= Stenares hyaena Dalm.

immaculatus De Geer; Br. 994. 5 —= Myrmeleon immaculatus

De Geer. irroratus Br. 995. 11 —= Maeronemurus irroratus Br. Libelluloides L.; Br. 998. 24 Palpares Libelluloides L.. lineatus F.; Br. 993. 1 = Formicaleo lineatus F. longicaudus Br. 994. 8 Maeronemurus abdominalis Say. luteipennis Br. 993. 2 —= Creagris luteipennis Br. Nemausiens:is Borkh.; Br. ‚994. 9 Myrmeleon Nemausiensis

Borklı.

29

434

oeellatus Borkh.; Br. 995. 12 Glenurus obsoletus: Say. pardalinus Br. 997. 20, Palpep es pardalinus Br. | pietus Br. 994. 6 Creagris plumbeus Oliv. Pisanus Rossi; Br. 996. 16 Aecanthaelisis oecitanica Vill. pumilis Br. 995. 10 Myrmeleon pumilis Br. 2 935: 134 AOICBEBLE Born os speciosus tetragr ammieum Es; Herrioh Schäft. Bükmkoli. ‚338. 4 —= For- micaleo tetnagraiımieug F. tetragrammicus F.; Br. 995. 14 Formicaleo tetragrammieus F. venosus Br.; 998. 22 Pamexis luteus Thunb. Myrmecoleonides Latreille 1825. Latr. fam. nat. übers. v. Berthold 433 = Myımeleonidae $teph, Myrmeecoleontidae Burmeister 1839. Br. 988. Hag. Peters Reise Mozamb. 92 = Myrmeleonidae Steph. Myrmecoleontinae Swainson 1840. Swains. and Shuck. Hist. and Arrang. of Insects 35 —= (T heil der: Libellulidae). Myrmecoleontoides Burmeister 1829. Br. Inseet.''syst. nat. Dissert. 22 Myrmeleonidae 'Steph. Myrmeleo Latreille 1803. 1q Latr. H. N. XIII 29. Brull&E Exp. Moree 276 = Myrme- leon L. formicarium L.; Latr. H. N. XIll 30. 3 Myrmeleon formi- carius ii Libelluloides L.; Latr. H. N. XIII 29. 1. Broile Exp. Moree 16; 24; 276 no. 556 Palpares Libelluloides L. päntherinus F.: Latr. H. N. XIH 30. 4 —= Glenurus panthe- rinus F. Pisanum Rossi; Latr. H.. N. XII 30.2 = Acanthaclisis ocei- tanica Vill. plumbeus Oliv.; Brull& Exp. Moree 24; 276 no. 5574. 32 f.1 Creagris plumbeus Oliv. Myrmeleon Leach 181. Leach Ed. Eneyel. IX 138. Costa Neur. Nap. Myrmel. 1. Hag. Steit. Z. XXI 39 —= Palpares Rbr. +Myrmeleon Linne 176°. L. Syst. N. Ed. XII 913; Ed. XIII 2640. —»F. Syst. Ent. 3ll; Gen. Ins. 107; Spee. Ins. 398;. Mant. Ins. 249; Ent. syst. IL 92; Ent. Suppl. 205. Villers II 57. Rbr. 352. Latr. Pree. 95; Gen. III 190.. —- Steph. Cat. 311; Il. 98. Walk. 300. Brau. 64. Hag. Stett. Z. XIIL 92; XIX 122; XXI 359. abditus Walk. 360. 100 Maeronemurus abditus Walk. abdominalis Say West. Quartl. Report. Il 163; Opera I 173.

435 ,Hag. Amer. Syn. 226 3; 'Stett. Zeit. XXIV 376

== Maeronenurus abdominalis Say.

acer Walk. 345. 78 Formicaleo acer Walk.

acerbus Walk. 366. 110. Hag. Wien. Ent. Monats. VII 198 Myrmecaelurus acerbus ‚Walk. |

+ acutus Walk. 377. 134. Neu-Seeland.

adversus Walk. 358. 96 Macronemurus ädversus Walk.

ee Rbr. 393..13. Deser. d’Egsypte Neur. t. 3 f.

Walk. 351. 83. Creagris Aegyptiacus Rbr,

lan = Amer. Syn. 326. —_ Columbien.

Aeschnoides lllig.; Rossi Fn. Etr. II 17. Hag. Stett. Zeit. XXI 41 Palpares Aeschnoides lllig.

Afrieanus Rbr. 395. 16. Walk. 352. 86 Creagris Afri-

eanus Rbr. | + albidilinea Walk. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. :2 V. 189. | Amazonia. +alternans Brull& Iles Canar. Entom. 83. Hag. Ent. mouthl. Mag. I 61. Cap; Canarische Inseln.

+ambiguus Walk. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2. V 192. Patria? Americanus Drur. I't.-46 f. 4. Walk. 317. 31.= Acan- | thaelisis Americana Dr.

angusticollis Rbr. 339. 23.'— Walk. 363.105 =. Myrmecae- ‚lurus ‚angusticollis Rbr.

annulatus Kl. Symb. IV t. 36 £. 7. no. 13. Rbr. 389.7. Walk. 334. 55. Rosenh. Fon: Andal. ı 367. Pict. Neur. d’Espagn 76. 1 —= Formicaleo annulatus Kl.

anomalus Rbr. 38“. 6. Walk. 333. 54. Hag. Amer. Syn. 39 ER rm anomalus Rbr.

appendieulatus Latr. Gen. III. 193. 5. Oliv. Eneyel. VIII 124. 19. Rbr. 397. 19. Walk. 356. 93. Schn. Stett. Z. VI 341. 22. Brau. Wien. 2. B. Ges. X 794. Rosenh. Fn. Andal. 367. Pict. Neur. d’Espagne 18,18: es Ann. Soc. Ent. Fr. ser. 3 VIII 747. 10; IV 41. Stein Berl. Ent. Zeitschr. VII 421. 53 Ma- cronemurus appendieulatus Latr.

+ arcuatus Hag. Amer. Syn. 325 (an Myrmeleon praedator Walk.?). Bahia.

+asper Walk. 378. 1.:6. Patria?

astutus Walk. 398. 167 —= Tomatares astutus Walk.

atomarius Rbr. 399.22. Walk. 363. 104 = Myrmeecaelurus atomarius Rbr.

+atrox Walk, 390. 154. Türkei.

audax Walk. 338. 64 = Formicaleo audax Walk.

australe F.;' Vill. III 62. 8 Theleproetophylla australis F.

australis Gmel.; Syst. N.; Ed. XIII 2645. 14 = Theleprocto- phylla australis F.

| 2 TE 29*

436

Baeticus Rbr.; Walk. 316. 29 Acanthaelisis Baetica Rbr.

barbarum L. Syst. N. Ed, XII 914. 5. Villers III 61. 5 Theleproctophylla barbara L.

barbarum Sulz. Gesch. Ins. t. 25 £.. 4. -- Roem. Gen. t. 25 f. 4 = Ascalaphus Coceajus Schiffm.

barbarus Gmel. Syst. N. Ed. XIll 2645. 5 Theleprocto- phbylla barbara L.

barbarus Walk. 358. 97. Hag. Ceyl. Syn. 1481. 65 = Ma- cronemurus barbarus Walk.

+ bifaseiatus Oliv. Eneyel. VIII 122. 7. Walk. 405. 191.

Cap b. sp.

bilunis Pallas mss.; Hag. Stett. Zeit. XIX 123 = Myrmeleon lineatus F.

bisignatus Rbr. 411. i. Walk. 399. 169 Megistopus bi- signatus Rbr.

+ bistietus Hag. Amer. Syn. 235. 23. Cuba.

bistrigatus Rbr. 391. 10. Walk. 335. 58 = Formicaleo bistrigatus Rbr.

+blandus Hag. Amer. Syn. 235. 22. Western Texas.

brachygaster Rbr.; Walk. 318. 33 Acanthaelisis brachy- gaster Rbr.

+brevipenne Charp. Act. Acad. Leop. XX. I 406 t. 22 f. I

(an Orthopteron?). fossil aus Rodoboj. Caffer Br.; Hag. Stett. Z. XXI 361 == Palpares Caffer Br. + callidus Walk. 384. 146. Port Natal.

caninum F. Ent. syst. II 94. 10. Oliv. Eneyel. VIII 128. 38 —= Myrmeleon caninus F.

caninus F.; Walk. 410. 215. Guinea.

Capense Thunb. Nov. Spec. Ins. IV 73 f. 91 = Ascalaphus Capensis Thunbg.

Capensis Thunb.; Gmel. Syst. N. Ed. XIIl 2643. 10 Asca- laphus Capensis Thunbg.

catta F. Syst. Ent. 312. 3; Spee. Ins. 39... 4; Mant. Ins. 249. 6; Ent. syst. II 93. 6. Gmel. Syst. N. Ed. XII 2:44. 1i. Oliv. Eneyel. VIII 124. 20. Walk. 406. 1‘:9. Brull&@ Iles Canar. Ent. Hag. Entom. monthl. Mag. II 61 = Formicaleo Catta F.

catta Rossi Fn. Etr. II 15. 692. Hag. Stett. Z. XXI 366 Formicaleo tetragrammieus F.

cautus Walk. 349. 79. Hag. Amer. Syn. 325 Formicaleo cautus Walk.

Cayennensis F.; Gmel. Syst. N. Ed. XTIil 2645. 15 = Asea- laphus Cayennensis F.

+centurio Hag. Amer. Syn. 326. Pernambuco.

cephalotes Kl. Symb. IV 1 tab. 35 fig. 1 = Pulpares cepha- lotes Kl.

Chilensis Hag. Amer. Syn. 325 Myrmeleon sericeus Hag.

437

+einereus Kl. Symb. IV t. 36 f. 3. Walk. 403. 182.

Syrien. eireuifer Walk. 400. 171 = Glenurus eircuifer Walk. elavicornis Latr. Cuv. Regn. Anim. Ed. III 438. 5 t. 19 f. 4.

Rbr. 410. 43. Walk. 396. 165 Tomatares clavicornis Latr. cognatus Walk. 312. 20 Palpares cognatus Rbr. eompensus Hag. Amer. Syn. 325 Creagris? eompensus Hag. compositus Walk. 397. 166 = Tomatares compositus Walk. confusus Rbr. 396. 18. Walk. 356. 92 Maeronemurus eonfusus Walk. congruus Hag. Amer. Syn. 325 Dimares elegans Perty. eonieollis Walk. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 V 18S Dimares elegans Perty?

eonsors Hag. coll. Celebes. conspersus Rbr. 387. 3. Walk. 329. 47. Hag. Stett. Z. XXI 365 Macronemurus irroratus Br. +conspureatum Kolen. Bull. Mose. XXIX 502 (an —= Myrme- leon tabidus Eversm. fem.?). Kirgisensteppe. eonspurceatus Br.; Walk. 315. 27 Pamexis conspurcatus Br. contaminatus Br.; Hag. Amer. Syn. 227. 5 Macronemurus

eontaminatus Br. = contraetus Walk. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. V 192.

Hindostan. contrarius Walk. 301. 2 Palpares contrarius Walk. +corax Hag. Amer. Syn. 325. Venezuela

Corsicus Brau.; Hag. Stett. Zeit. XXI 43; Ann. Soc. Ent. Fr ser. 3 IV 41 = Creagris Corsicus Brau.

eruciatus Pallas mss.; Hag. Stett. 2..XIX 122 Myrmeleon trigrammus Pall.

+erudelis Walk. 388. 152. Hag. Amer. Syn. 232. 16.

| Florida.

Cubanus Hag. Stett. Z. XXI 363 Acanthaelisis Cubana Hag.

dasypterus Pallas mss.; Hag. Stett. Z. XIX 122 Myrmeleon formicalynx Br.

desperatus Walk. 359. :8 Maeronemurus desperatus Walk.

dirus Walk. 346. 74. Hag. Ceyl. Syn. I 481. 64 For- micaleo dirus Walk.

distinetus Walk. 316. 30 —= Acanthaelisis distineta Rbr.

+ distinguendus Rbr. 407. 37. Walk. 37°’. 126. Perris Ann. Soc. Linn. Lyon ser. 2 IV 154. Schn. Stett. 2. XIII 342. 25. Piet. Neur. d’Espagne 79. 8.

Malaga; Senegal. diversus H:g. Stett. Z. XXI 368 Myrmeleon blandus Hag. + dolosus Walk. 383. 144. Hag. Amer. Syn. 325.

Santarem.

438

durus -Walk. 350. 80° Formicaleo durus Walk. eccentros Walk. Tr. Ent. Soe. Lond. ser. 2 V N Glenurus eceentros Walk. edax Walk. 317. 33 Aeanthaclisis‘ distineta Rbr. efferus Walk. 387. 150. Hag. Amer. Syn. 3235 Creagris efferus Walk. elegans Perty Deleect. 125 tab. 25 f. 5. Rbr. 409.43. Walk. 395. 163. Hag. Amer. Syn. 335 Dimares elegans Perty. ale elongatum Oliv. Eneyel. VIIL 125. 25 = Myrmeleon elonga- tus Oliv. + elongatus Oliv.; Walk. 407. 203. Süd-Europa. ereptus Hag. Amer. Syn. 325 Creagris? ereptus Hag. ermineum F. Ent. suppl. 206. 6—7. Oliv. Eneyel. VII 124. 18 Myrmeleon ermineus F. Norddiitire F.; Walk. 406. 198. Ostindien. erythrocephalus Leach Zool. Miscell. I 70 t. 30. Germar Mag. II 319. Ramb. 409. 40. Walk. 394. 161. Griffith Anim. Kingd. t. 105 f. 1 Glenurus? ery- Ä throcephalus Deach. | +erythropus Kl.; Mus. Berol.; Drege Preisverz. 1841 no. 1538 Cap b. sp. + excogitans Walk. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 V 190. Patria? +exitialis Walk. 376. 133. Hag. Amer. Syn. 229. 10. Californien. expertus Walk. 311. 16 Palpares Pärdus Rbr. rexsanguis Walk. 388. 151. Patria? fallax Rbr. 385. 1. Walk. 329. 45 Acanthaelisis fallax Rbr. falsus Walk. 393. 159 == 'Glenurus falsus Walk. Ä fasciatus Br.; Hag. Stett. Zeit. XXI 367 (ef. Myrmecoleon) Myrmeleon alternans Brulle.

felinum | Triehtst. Catal. Mus. Holth. III 192. 41. Hag. Stett. Z. XXI 364 = Megistopus flavicornis Rossi.

feralis Walk. 322. 39° Aeanthaclisis feralis Walk. |

ferox Walk. 332. 52. Hag. Amer. Syn. 229. 9 = Macro- nemurus ferox Walk. |

ferus Walk. 323. 40 Acantlaclisis atrata- F.

+fietus Walk. 380. 139. = Congo.

flaviecorne Rossi; Oliv. Eneyel. VIII 127. 31 = Myrmeleon flavicornis Rossi.

flavieornis Rossi: Fn. Etr. IL 16. 693 1.9 f. 2. Perris Ann. Soe. Linn! Lyon ser. 2 IV 154. Walk. 408. 208 Megistopus flavicornis Rossi.

flavomaeulatus Eversm. Bull. Mose. XIV 358 tab. & f. 5. Erichs. Bericht 1841. 262 —= Myrmeleon tetragram- micus F.

439

flavus Rbr. 398. 21. Walk. 363. 103. Schn. Stett. Zeit. VI 341. 23; 154. 34. Rosenh. Fn.; Andal. 367. Stein Berl, Ent.' Zeitschr. VIL.420. 31 = Myrmecae- | lurus trigrammus Pall. +formiealynx L. Syst. N. Ed. XII 914. 4 Gmel. Ed. XIII 2644. 4. Oliv. Eneyel. VIlI. F. Syst. Ent. 312. '#; Spec. Ins. 399. 5; Mant. Ins. 250. 8; Ent. syst. II 94. 8. Villers III 61. 4. Rösel Ins. III 121 t. 21 f. 2. Schäff. Elem. Ent. t. 65. Trost. Beitr. z. Ent. 45. 303. Stein Berl. Ent. Zeitschr. VII 420. 49. —- Brau. Wien. Z. B. Ges. 1IL 144 Larve; V. 726; Neur. Austr. 64 (ef. Myrmecoleon). Europa: formicarium L. Syst. Ed. XII 914. 3; Iter .Oeland.. 149. 206. 0 ‚Rösel IL 101.t. 17—20. F. Syst. Ent. 312. 2; Spec. Ins. 398. 3; Mant. Ins. 249, 5; Ent. syst. 11 93. 5..—. Villers II 59.3. —' Müll. Prodr. 147. 1695. Pz. Fn. Germ. fase. 95 f. 11. Reaum. Mem. IV t. 11 f. 6; 1.114 f. 18. 19; t. 33—34. Lamark Anim. IV "210. 1. Geoffr. Ins. II 258 t. 14. Vallisn. I 77 t. 2, Oliv. Eneyel. VIII. —' Sulz. Ins. t. 17 f. 109. Sehäff. Icon. Rat. t. 22 f. 1.2; Pz. Explie.. 33. Poda Ins. Graee. t. 1 f. 8. Petagn. Spee. 30, 150. Trost. Beitr. z. Ent. 46. 504. Ramdohr: 153 t. 17 f. 1—5 Anatomie. ‚Latr. H. N. XII 30. 3; Gen. Ill 191..2. Cuv. Ed. Crochard: Ins, 97 t. 103 f. i. Steph. Cat. 311. 3446; 111.99. 1. Barbut Gen. 221. t. 12. Stew. II 217 tab. 7 f. 12—15.,— Turt. TU 404. Wood II 32 t. 50. Zettstdt., Ins. Lapp. 1048, Fuss Verhdl. Siebenb. Ver. IV 207. L. Dufour BRecherch. 589 t. 12 Anatomie. Arb. Schles. Ges. 1836. 86. --ı ‚Brau. Wien. Z. B.. Ges. III Sitzb. 144 Larve; V 726; Neur. Aust. 64. —— Westw. Intr. II 41 f. 638. 1—19. Perris: Ann. Soe. Linn. ‚Lyon. ser. 2 IV 154 (ef. Myrmecoleon) = Myrmeleon formiearius L. formicarium Schrk. Enum. Ins. 315. 631; Fuessly; Neu. Mag. I 283. 681 Myrmeleon formicalynx L. | + formicarius L.; Gmel. Syst. N. Ed. XIII 2643. 3. Walk. 368. 13. Rbr. 400. 25. Disconzi Ent. Vicent. 112 fig. 117. Europa. formicarius L. var. immaeulatus Diseonzi Ent. ‚Vieent. 112 Myrmeleon formicalynx L.? formicarius Fisch. Naturg. Livlands 339.. Hag., Stett. Zeit. XIX 123 = Myrmeleon formiealynx L. x frontalis Br.; Walk. 401. 175 (ef. Myrmecoleon). Java. fündatus Walk. 320. 36 Acanthaelisis fundata: Walk. furfuraceus Walk. 304. 6 —= Palpares inelemens Walk.

440

Gabonicus Fairm.; Archiv. entom. II 261 t. 10 f.2 —= Acan- thaelisis Gabonica Fairm.

Georgianum Fisch. Entom. IV Neur. 43 tab. 1 f. 1; Addend. 209. Lehm. M&m. Petersb. VI 86; 974. Kolen. Melet. V 117. Hag. Siett. Z. XIX 124 = Acantha- clisis oceitanica Vill.

gigas Dalm. Anal. 88 Annot. 1. Walk. 301.1 = Palpares gigas Dalm.

gigas Br.; Hag. Stett. Z. XXI 360 (ef. Myrmecoleon) Pal- pares gigas Br.

slirinus Kl.; Mus. Berol. = Creagris plumbeus Oliv.

gracilis Kl. "Symb. IV t. 385 f ©. Walk. 402. 178 = Crea- gris gracilis Kl.

gratus Say; Walk. 392. 157. Hag. Amer. Syn. 225. 1; Stett. Z. XXIV 376 Glenurus gratus Say.

gravis Walk. 339. 65. Hag. Ceyl. Syn. T 481.63 For- micaleo gravis Walk.

griseus Kl. Symb. IV t. 36 f. 8. Walk. 404. 186 Crea- gris griseus Kl.

gulo Dalm. Anal. 89. 101. Walk. 402. 177 = Acantha- celisis gulo Dalm.

guttatus Rbr. 409. 41. Walk. 395. 162 Glenurus gut-

tatus Rbır. horridus Walk. 336. 61 Acanthaclisis horrida Walk. + hostilis Walk. 384. 145. West-Australien.

Hyaena Dalm. Anal. 89. 100. Walk. 313. 22 Stenares Hyaena Dalm. hyalinum Oliv. Eneycl. VIII 126. 27 Myrmeleon hyalinus Oliv. + hyalinus Oliv.;, Brull& Ies Canar. Walk. 408. 205. Arabien; Canar. Inseln. +imbecillus Stein Berl. Ent. Zeitschr. VII 421. 55. Grie- ehenland. immaculatum De Geer III 564 (365) tab. 27 f. 8; Retz. 59. 202 Myrmeleon immaculatus De Geer. timmaculatus De Geer; Walk. 401. 174. Hag. Amer. Syn. 231. 14; Stett. Zeit. XXIV 376 (ef. Myrmecoleon).

Nord-Ameıika. +immanis Walk. 381. 140. China. immitis Walk. 331. 50. Hag. Amer. Syn. 324 Macrone-

murus immitis Walk. impar Hag. Amer. Syn. 325 Myrmeleon leprosus Hag. +implexus Walk. 376. 132. Nord-Indien. impostor Walk. 324. 41 = Acanthaclisis fallax Rbr. improbus Walk. 326. 43 —= Stenares improbus Walk. +incertus Rbr. 407. 35. --- Walk. 372. 124. Süd-Frankreich. inclemens Walk. 303. 4 = Palpares inelemens Walk.

441

inelusus Walk. 327. 44 Acanthaelisis inelusa Walk.

ineommodus Walk. 309%. 14 Palpares incommodus Walk. +inconspieuus Rbr. 406. 36. Walk. 372. 125. Hag. Pe- ters Reise Mozamb. 104. Europa; Mozambique.

+ineuratus Walk. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 V 192. Port Natal. +indiges Walk. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 V 189.. Haiti.

+iners Walk. 390. 155. Türkei. rinfantilis Hag. Amer. Syn. 326. Columbien. +infensus Walk. 383. 143. Nord-Indien.

infestus Walk. 357. 94 Macronemurus infestus Walk.

infidus Walk. 365. 109 Myrmeeaelurus infdus Walk.

infimus Walk. 307. 11 Palpares infimus Walk.

ingeniosus Walk. 337. 63. Hag. Amer. Syn. 236. 25; 325; Stett. Z. XXIV 376 (ef. Euptilon) = Formicaleo inge- niosus Walk.

_ iniquus Walk. 330. 49 Macronemurus iniquus Walk.

innotatus Rbr. 406. 34. Walk. 371. 123. Perris Ann. Soc. Linn. Lyon ser. 2 IV 154 Myrmeleon formi-

calynx L. +inopinus Walk. 368. 114. Van Diemens-Land. inseriptus Hag. Amer. Syn. 230. ii Macronemurus inscri- ptus Hag. +insertus Hag. Amer. Syn. 233. 18. Cuba; Haiti.

insidiosus Walk. 350. &2 Formicaleo insidiosus Walk.

insignis Rbr. 388. 5 tab. 11 f. 2. Walk. 333. 53 = Gle- nurus? insignis Rbr.

+insolitus Walk. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 V 194.

Hindostan. +insomnis Walk. 385. 147. Patria? +invisus Walk. 379. 137. Patria?

irinum Oliv. Eneyel. VIII 127. 32. Palis. de Beauv. Ins. 2%) Neur. t. 1 f. 4 —= Myrmeleon irinus Oliv.

+irinus Walk. 409. 209. Oware.

irroratum Oliv. Eneyel. VIII 125. 30 = Myrmeleon irro- ratus Oliv.

+irroratus Oliv.; Walk. 408. 207. Süd-Europa.

irroratus Kl. Symb. IV t. 35 f. 6 no. %. Walk. 402. 179 Creagris irroratus Kl.

Italieum F.; Villers III 62. & —= Ascalaphus Italieus F.

+juvencus Hag. Amer. Syn. 234. 21. Nord-Amerika.

Kolyvanense Laxm. Nov. Comment. Acad. Petrop. X1V 1. 5929. 10 t. 25 9 = Ascalaphus Kolyvanensis Laxm.

laetus Kl. Symb. IV t. 36 f. 4 no. 10 Walk. 403. 183. Hag. Stett. Z. XIX 125 —= Myrmeecaelurus laetus Kl.

laetus Kol. Melet. V 118 = Niyrmecaelurus {rigrammus Pall.

44%

lanceolatus Walk. 369. 115 = 'Creagris lanceolatus Walk.

+ lanceolatus Rbr. 401. 26. 2 Afrika.

latipennis Rbr.; Walk. 312. 21 —= Palpares latipennis Walk.

+ Leachii Guild.; Walk. 373. 137. Hag. Amer. Syn. 234. 19 (ef. Fo miealeby Jamaica.

lentus Walk. 346. 75. Hag. Stett. 2. XXI 366 —= Formi- caleo dirus Walk. 2

Leopardus Dalm. Anal. 89 Annot. 3.— Palpares Leopardus

0 Dalm.

re Kl.: Drege Preisverz. südafr. Ins. 1841 TV .no. 1540

= Myrmeleon ochroneurus Rbr.

+lepredus Hag. Amer. Syn. 325. Chile.

lethalis Walk. 374. 129. Hag. Stett. Z. XXI 366 = For- micaleo- leucospilos Hag. |

+lethifer Walk. 374. 130. Port Natal.

leucospilos Hag. Monatsb. Berl. Akad. 1553 August 482. 9; Peters Reise Mozamb. 101 t. 5 f. 4 Formiealeo leu- cospilos Hag.

leucospilus Kl.; Drege Preisverz südafr. Ins. 1841 IV no. 1539 Formicaleo leucospilos Hag.

leucostigma Kl.,; Drege Preisverz. südafr. Ins. 1841 IV no. 1537 Hiyrmeleon alternans Brulle.

Libelluloides L. Syst. N. Ed. XII 913. 1; Gmel. Ed. XIII 2642. 1. Drury Ins. It. 46 f. 1. F. Syst. Ent. 311. 1; Spee. Ins. 3°8. 1; Mant. Ins. 249. 1; Ent. syst. II 92. 1. Oliv. Eneyel. VIII 121. 1. Rossi Fn. Etr. II 14; Ed. Mllig. II 17. Villers IL: 5% 1 t. 7 f. 9. Desecript. de l’Egypte Neur. t. 3 f. 4. La- mark. Hist. Anim. IX 210. 3. Dalm. Anal. 88 annot. 2. Charp. horae 51. 52..— Br. 998. 24. Walk. 305. 8. Percheron Gu£er. Mag. t. 59 Larve. Pe- tagnä Spec. 30. 149. Latr. H. N. XIII 29. 1; Gen. III 191. 1. D’Aubenton Encyel. t. 79 f.7. Leach Ed. Eneyel. IX 135. 1. Drege Preisverz. südafrik. Ins. 1841 IV no. 1536. Costa Fn. Napol. Myrm. 5 t. 8 f. 1 mas. Hag. Stett. Z. XXI 40. Delarouzee Ann. Soc. Ent. Fr. ser. 3 VI Bull. 152 Larve. L. Dufour Recheıcli. Neur. 589 t. 12 Anatomie Pal- pares Libelluloides I

Libelluloides Füssly Verz. 46 no. 90 Ascalaphus Coecajus Schiffm.

Libelluloides var. Drury Ill t. 4i Palpares gigas Dalm.

linearis Kl. Symb. IV t.:36 f. 1 no. 7. Hag. Stett. Zeit. XXI 42 —= Macronemurus linearis Kl.

lineatum F. Ent. Suppl. 205. 5—6 Myrmeleon lineatus F.

443

lineatus Fisch. Entomogr. I 49 t.1f. 4; Addend. 210 = Myr- mecaelurus punetatus Stev.

lineatus F.; Hag. Stett. Z. XIX 12%. Menetries Mem. Acad. Petersb. VI 86. 971 = Formicaleo lineatus F.

lineatus Latr. Gen. III 193. 3. Hag. Stett. Zeit. XXI 364 Creagris plumbeus Oliv.

+ lineola Rbr. 402. 23. Walk. 370. 117. —'‚Patria?

lineosus Rbr. 389. 8. Walk. 335. 56 —= Formicaleo lineo- sus Rbr.

litturatum Oliv. Eneyel. VIII 127. 34 Myrmeleon littura- tus Oliv.

lituratus Oliv.; Brull& Iles Canar. Walk. 409.211 Myr- meleon Nemausiensis Borkl..

longieauda Br.; Hag. Amer. Syn. 227. 4; Stett. Z. XXIV 376 —— Myrmeleon longieaudus Br.

longicaudus Br.: Rbr. 386. 2 4.1% f2 3. Walk. 329. 46. Hag. Stett. Z. XXI 365 Maecronemurus abdomi- nalis Say.

longieollis Rbr.; Walk. 318. 34 = Aeanthaclisis longieollis Rbr.

longieorne L. Syst. N. Ed. XII *14. 2. Villers III 58. 2 Ascalaphus longieornis L.

longicornis L.; Gmel. Syst. N. Ed. XIII 2644. 2 —= Ascalaphus longieornis I:

longicornis Rbr.; Walk.320. 35 = Acanthaclisis longicornis Rbr.

Lugdunense Villers IIL 63.10. 2. Oliv. Eneyel. VIIE 125. 22 Creagris lineatus Latr.

Lugdunensis Vill.; Walk. 355. 91. Hag. Stett. Zeit. XXI

64 Creagris lineatus Latr.

lapinum Oliv. Eneyel. VIIL 125. 21 Myrmeleon lupinus Oliv:

lupinus Oliv.; Walk. 407. 200 Creagris lupinus Oliv.

luteipennis Br.; Walk. 402. 176 Creagris luteipennis Br.

luteum Tlıunb. Spec. Ins. IV 78. 0 fig. Oliv. Eneyel. VIII 122. 6 Pamexis luteus Thunb.

luteus Thunb.; Gmel. Syst. N. Ed. XIII 2643. 6. Walk. 404. 190 = Pamexis luteus Thunb.

luteus Kl. Mus. Berol.; Hag. Stett. Z. XIX 125 —= Myrmeleon trigrammus Pall.

Lynceum F. Mant. Ins. 249. 4; Ent. syst. II 93. 4 = Myrme- leon Lynceus F.

+ Lynceus F.; Gmel. Syst. N. Ed. XIII 2643. 9. Walk.

405. 194. Sierra Leona. Lynx Oliv. Eneyel. VIIL.122. 11 Myrmeleon Lynceus F. macaronius Schrk. Enum. Ins. 315 no. 632 —= Ascalaphus Macaronius Scop. macer Hag. Amer. Syn. 236. 24 Formicaleo macer Hag.

maculatum De Geer III 565 (365) 2 tab. 27 f. 9; Retz. 59.

444 -203. Oliv. Eneyel. VIII 121. 3. -- Röm. Gen. 56 tab.

25 f. 3 = Myrmeleon speciosum L. maculatus De Geer; Walk. 404. 188 Myrmeleon speecio- sum L. malefidus Walk. 364. 108 Myrmecaelurus malefidus Walk. + malignus Walk. 330. 138. Patria?

malus Walk. 393. 160 Glenurus malus Walk.

manicatus Walk. 312. 19 == Palpares manicatus Rbr.

melanocephalum Oliv. Eneyel. VIII 127. 33 = Myrmeleon melanocephalus Oliv.

+ melanocephalus Oliv.; Walk. 409. 210. Patria?

mendax Walk. 366. 111 Myrmeecaelurus mendax Walk.

+ metuendus Walk. 357. 149. -- Hag. Amer. Syn. 325.

Venezuela. minax Walk. 343. 71 —= Formicaleo minax Walk. + mobilis Hag. Stett. 7. XXI 368. No:d-Amerika. + modestus Gay Chile 121 t. 2 f. 9 Chile.

molestus Walk. 322. 38. Hag. Stett. Z. XXI 363 Acan- thaelisis distineta Walk.

7 morosus Walk. 38". 153. Nord-Indien. mortifer Walk. 353. 88 Creagris mortifer Walk. j mucoreus Hag. Amer. Syn. 325. Pernambuco.

murinus Kl. Symb. IV t. 36 f. 6 no. 12. Drege Preisverz. südafr. Ins. 1841 IV no. 1541. Erichson Bericht f. 1841. 262. Walk. 403. 184 Creagris murinus Kl.

mustelinum F. Ent. Suppl. 207. 7—8. Oliv. Eneyel. VII! 127. 36 = Myrmeleon mustelinus F.

mustelinus F.; Walk. 409. 213. Östindien. nebulosum Oliv. Eneyel. VIII 127. 34 Myrmeleon nebu- losus Oliv.

+ nebulosus Oliv.: Walk. 409. 212. Hag. Amer. Syn. 228. 7. Nord-Amerika. nebulosus Rbr. 387. 4. Walk. 330. 45 Macronemurus nebulosus Rbr. | nefandus Walk. 357. 95 = Maeronemurus nefandus Walk. Nemausiense Borkh.; Seriba Beitr. II 162 t. 11 f. 6 —= Myr- meleon Nemausiensis Borkh. 7 Nemausiensis Borkh.; Hag. Ann. Soc. Ent. Fr. ser. 3 IV 41 (ef. Myrmecoleon). Süd-Europa. Nepalensis Kl. Mus. Berol. Palpares Pardus Rbır. nervosus Hag. Amer. Syn. 325 Creagris? nervosus Hag. neutrum Fisch. Entom. IV 51 t. 2 f. 6 = Myrmeleon formi- calynx L. + Nieobarieus Brau. Wien. Z. B. Ges. XV 904. Sambelong. + nigriventris Walk. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 V 188. Amazon, Columbien.

445

nigroeinetus Rbr. 398. 20. Walk. 361. 101 = Glenurus obsoletus Say. +nigrum L. Opera post. in Linnes Leben von Fultenay und Fee (ef. Hagen Bibliotli. Ent. I 485 Linne no. 44). Patria? Amanni Kolen. Meletem. V 115 = Palpares Libelluloides L. +notatus Rbr. 402. 27. Walk. 369. 116. Rosenh. Fn. Andal. 367. Pictet Neur. d’Espagne 79. 7.

Spanien, Portugal.

-obducens Walk. Tı. Ent. Soc. Lond. ser. 2 V i90. Hindostan. - obseurus Rbr. 403. 29. Walk. 370. 118. Selys Mail- lard Bourbon Annexe K. 33. Isle de France.

obsoletus Say; Hag. Amer. Syn. 225. 2; Stett. Z. XXIV 37 Glenurus obsoletus Say.

ocellatum Borkh.; Seriba Beitr. II 161 t. 11 f. 5 = Glenurus pantherinus Say.

'ocellatus Br.; Walk. 410. 172 (ef. Myrmecoleon) = Glenurus

| obsoletus Say.

oeeitanicum Villers Ill 63. 9 t. 7 f. 10 —= Acanthaelisis occi- tanica Vill.

oceitanieus Vill.; Oliv. Eneyel. VIII 122. 5. Pz. Fn. Germ. fasc. 99. 4. Latr. Gen. UI 192. 1. Deseript. de l’Egypte Neur. t. 3 f. 5. Walk. 315. 28 Acan- thaelisis oceitanica Vill.

+oceultus Walk. 386. 148. Adelaide.

+ ochroneurus Rbr. 404. 31. Walk. 370. 120. Cap b. sp.

ornatum Oliv. Eneyel. VIII 123. 14 = Myrmeleon lineatum F.

ornatus Walk. 405. 196 = Formicaleo lineatus F.

ornatus Walk. 410. 217 Euptilon ornatum Drur.

ornatus K].; Hag. Amer. Syn. 325 Glenur us peculiaris Walk.

pallens Kl. Symb, IV t. 36 f. 6 no. 12. Walk. 403. 185 Myrmecaelurus pallens Kl.

pallidipennis Brull& Exped. Mor&e 276 no. 557 t. 33 f. 1.

Rbr. 394. 15. Walk. 352. 85. Rosenh. Fn. Andal. 367. Schn. Stett. Z. VI 341. 21; 154. 33. Hag. Ann. Soc. Ent. Fr. ser. 3 VIIL 747. 11; Wien. Ent. Monats. VII 19“. Stein Berl. Ent. Zeitschr. VI 420 52 Cireagris pallidipennis Brulle.

pantherinum F. Mant. Ins. 249. 3; Ent. syst. 11 93. 3. Villers HI 62. 8 Oliv. Eneyel. VIII 122. 9 = Myrmeleon pantlıerinus F.

pantherinus F.; Gmel. Syst. N. Ed. XIIL 2.43. 8. Latr. H. N. XIII 30. 4. Walk. 405. 193. Arb. Schles. Ges. vaterl. Kult. 1836. 85. Brau. Neur. Austr. 64. Glenurus pantherinus F.

446

papilionides Kl. Symb. 1V..t. 35 f. 3. Walk. 312. 18 —= Pal- pares papilionoides Kl.

Pardalinus Br.; Walk. 314. 26 (ef. Myrmecoleon) Palpares Pardalinus Br.

+ Pardalis F. Spec. Ins. 395. 2; Mant. Ins. 249. 2; Ent. syst. Il: 92. 2. Gmel. Syst. N. Ed. XIII 2643. 7. Oliv. Eneyel. VIII 122. 8. Donov. Ins. Chine. Walk. 405. 192. . Coromandel.

Pardus Rbr.; Walk. 308. 12 Palpares Pardus Rbr.

patiens Walk. 305. 7 Palpares patiens Walk.

peculiaris Walk. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 V 194 Glenurus

| peeuliaris Walk. |

Percheronii Gu£r. Bus t. 62 f.. 1. Griffith Anim. Kingd. t. 127 f. 1 = Palpares Percheronii Gu£r.

+ peregrinus Hag. Amer. Syn. 234. 20. Nord-Amerika.

perfidus Walk. 350. 81 —= Formicaleo perfidus Walk.

perieulosus Walk. 337. 62 Formicaleo perieulosus Walk. peritus Walk. 325. 42: Stenares Hyaena Dalm. perjurus Walk. 340. 67 Formicaleo perjurus Walk.

perniciosus Walk. 360. 99 Maeronemurus pernieiosus Walk.

+ pe:plexus Walk. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 V 191,

Hindostan. pervigil Walk. 354. 89 Creagris pervigil Walk.

pietum F. Ent. Suppl. 206. 6—7. Oliv. Eneyel.. VIH 124. 17. Fisch. Entomogr. IV 48 t. 11.5 = Myrme- caelurus trigrammus Pall.

pietus F.; Latr. Gen. 193. 4. Walk. 406. 197 = Myzue; caelurus trigrammus Pall.

Pisanum Ross; Lamark. Hist. An. IV 21. 1. Latr. H.N. XIHL:30. 2; Gen.: 11I 192.1. Pz. Fn. Germ. fasc. 5istlsdss= "Acanthaclisis oceitaniea. Vill. |

Pisanus Rossi Fn. Etr. II 14 t. 9 f. 8; Mant. Ins. I:108 no. 235 Acanthaclisis oceitanica Vill.

plumbeus Oliv. VIIL 126. 25. Kolen. Melet, V 126. Hag. Stett. Z. XIX 126; XXI 364. Piet. Neur. d’Espagne 77. 3 = Creagris plumbeus Oliv.

poecilopterus Stein Berl. Ent. Zeitschr. VII 421. 54 = Formi- caleo poecilopterus Stein.

praedator Walk. 391. 156. Hag. Amer. Syn. 325 Crea- gris praedator Walk. lin

+ pubiventris Walk. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 V 189,

Amazon. pugnax Walk.’ 344. 72 Formiealeo pugnax Walk. pulchellus Rbr. 408. 39. Walk. 392. 158 Glenurus pul-

chellus Rbr.

447

pulverulentus Rbr. 392. 12. Walk. 336. 60:= Formicaleo pulverulentus Rbr. Busalis Br.; Walk. 401. 173. Hag. Amer. Syn. 230.12 (ef. Myrmecoleon) —= Macronemurus pumilis Br. a. F. Mant. Ins. 249. 7; Ent. syst. 11.94. 7. Oliv. Eneyel. VII 125. 23. Donov. Ines. Chine = Myrme- leon punctatus F.

+ punctatus F.; Gmel. Syst. N. Ed. XII 2644. 12. Walk. 407.201. -- Ostindien.

punctulatum Fisch. Entomogr. IV 49 tab. 1 fig. 4 Add. 210 —= Myrmecaelurus punectulatus Stev.

punetulatus Stev.: ; Hag. Stett. Z. XIX 126 = Myrmeecaelurus punctulatus Stev.

+ punetulatus Rbr, 405. 32. Walk. 371. 121. Bengalen.

+ pygmaeus Hag. Amer. Syn. 231. 13. Mexico.

quinquemaculatus; Hag. Monatsber. Berl. Akad. 1853. 482. 10; Peters Reise Mozamb. II 103 t. 5 f. 5 = Formicaleo

/ quinquemaculatus Hag.

radiatus Rbr.; Walk. 311. 17 Palpares radiatus Rbr.

- rapax Oliv. Encyel. VIll 123. 12. Walk. 405. 195 = For- micaleo tetragrammicus F.

+reticulatum Charp. Act. Acad. Leop. XX. I 407 1.22. 2. Heer. Fn. Oening. II 99. Giebel Deutschl. Petref. 640; Fn. d. Vorwelt 256 (an Myrmeleon?).

fossil aus Radoboj. reticulatus Kl.; Drege Preisverz. südafrik. Ins. 1841 IV no.

1543 Maecronemurus retieulatus Kl. roseipennis Br.; Rbr. 408. 38 t. 12 f. 2 = Glenurus gratus Say. + rustieus Hag. Amer. Syn. 233. 17. Nord-Amerika. +saevus Walk. 381. 141. China. +sagax Walk. 342. 142. Bilhet. salvus Hag. Amer. Syn: 227. 6 (an Myrmeleon nebulosus Rbr, mas?) Macronemurus salvus' Hag. sanetus Hag. Amer. Syn. 325 Formicaleo sanctus Hag. sedulus Walk. 355. 90 Creagris sedulus Walk. seeretus Walk. 375. 131 —= Myımeleon alternans Brulle. senilis Kl. Mus. Berol. Acanthaclisis fallax Kbr. +sericeus Hag. Amer. Syn. 325. -— Chile.

Sibiricum Fisch. Entomogr. IV 45 t.1f.2;t1.2 f. 7= For- micaleo lineatus F. var.

singulare Westw. Orient. Cab. 70 t. 34 f. 4 = Myımeleon singularis Westw.

singularis Westw.; Walk. 399. 170 Glenurus singularis Westw.

+ sinuatus. Oliv, Encyel. VIII 121. 4 Walk. 404. 189.

Cap b. sp.

448

solers Walk. 367. 112 = Myrmecaelurus solers Walk.

sollieitus Walk. 302. 3 Palpares sollieitus Walk.

speciosum I.. Syst. N. Ed. XI 912. Sulz. Hist. Ins. 50 t. 25. 3. Oliv. Eneyel. VIII 121. 2. Charp. Horae 51 Palpares speeiosus L.

speciosus L.; Walk. 306. 9 Palpares speciosus L.

spectrum Rbr.; Walk. 313. 24 (ef. Palpares) Palpares specetrum Rbr.

stietieum Blanch. Voyage d’Orbigny 218. 753 t. 28 f.7 = Myr- meleon stieticus Blanch.

+ stieticus Blanch.; Walk. 404. 187, Hag. Amer. Syn. 325.

Bolivia. striola Walk. 340. 66 Formicaleo striola Walk. subdolus Walk. 395. 164. Hag. Amer. Syn. 325 Dimares

subdolus Walk. subducens Walk. 308. 13 Palpares subducens Walk. submaculosus Rbr. 396. 17. Walk. 352. 87. Rosenh. Fn. Andal. 367. Pict. Neur. d’Espagne 77. 4 = Crea- - 'gris submaculosus Rbr. subpunectatus Rbr. 390. 9. Walk. 335. 57 = Formicaleo * subpunctatus Rbr. subtendens Walk. 321. 37 = Acanthaclisis subtendens Walk. tabidus Eversm. Bull. Mosc. XIV 358 tab. 6 f. 4 Erichs. Bericht f. 1841. 262. Hag. Stett. Zeit. XIX 127. 9 . Creagris tabidus Eversm. tacıtus Walk. 362. 102 Glenurus tacitus Walk. talpinus Kl. Mus. Berol. = Macronemurus abdominalis Say. Tappa Walk. 364. 107 Myrmecaelurus Tappa Walk. +tarsalis Guild.; Walk. 410. 216. Hag. Amer. Syn. 325 (ef. Formiealeo). Demerara. +teetus Walk. 378. 135. Hag. Amer. Syn. 232. 15.

Florida.

telarius Kl. Mus. Berol.; Drege Preisverz. südafrik. Ins. 1841 no. 1542 Maecronemurus telarius Kl.

tenellus Kl. Symb. IV t. 35 f. 7 no. 6. Walk. 402. 180. Schneid. Stett. Zeit. VI 342. 24 Creagris te- nellus Kl. | |

+ tenuipennis Rbr. 405. 33. Walk. 371. 122. Hag. Stett. Z. XXI 368 (an Myrmeleon frontalis Br.?).

Bombay. tessellatus Rbr.; Walk. 313. 23 Palpares tessellatus Rbr. tetragrammieum Fisch. Entomogr. IV 47 t. f. 3 = Formicaleo

lineatus F. var. tetragrammicum F. Ent. Suppl. 205. 3—4. Oliv. Eneyel. vIll 123. 13. Rbr. 391. 11. Latr. Gen. UI 19.

449

2. Schäff. Ins, Ratisb. t. 74 f. 1. 2. Pz. Explic. 89 —= Formicaleo tetragrammicus F.

tetragrammiceus F.; Seln. Stett. Z. VI 341. 20; 154. 32. Walk. 335. 59. Brau. Wien. Z. B. Ges. IV 471 £. 1-—7 Larve; X 794; Neur. Austr. 64. Hag. Stett. Z. XIX 125; Ann. Soc. Ent. Fr. ser. 4 IV 41. Stein Berl. Ent. Zeitschr. VII 420. 50 Formicaleo tetra- grammicus F.

tigrinum F. Syst. Ent. 312. 5; Spec. Ins. 399. 6; Mant. Ins. 250. 9; Ent. syst. II 94. 9. Oliv. Eneyel. VIII 125. 2 Myrmeleon tigrinus F.

+tigrinus F.; Walk. 407. 202. Gmel. Syst. N. Ed. XIU 2644. 13. | Neu-Holland.

Tigris Dalm. Anal. 85. 99 = Palpares Tigris Dalm.

Tigris Walk. 307. 10. Hag. Stett. Z. XX1 361 Palpares Tigris Walk.

Tigroides Walk. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 V 187 —= Palpares Tigroides Walk.

torvus Walk. 341. 68 Formicaleo torvus Walk. |

translatus Walk. 398. 168 Pamexis conspurcatus Br.

trigrammus Pallas Iter I 469. 57. Hag. Ann. Soc. Ent. Fr. ser. 3 VIII 747. 12; Stett. Zeit. XIX 125; Wien. Ent. Monatschr. VII 198. Piet. Neur. d’Espagne 78. 6 Myrmecaelurus trigrammus Pall.

tristis Walk. 373. 128 Myrmecaelurus tristis Walk.

tıueulentus Walk. 347. 76 Formicaleo truculentus Walk.

ursinum F. Ent. Suppl. 207. S—9. Oliv. Eneyel. VIII 127. 37 = Myrmeleon ursinus F.

+ursinus F.; Walk. 410. 214. Ostindien.

vafer Walk. 345. 73 Formicaleo vafer Walk.

variegatum Oliv. Eneyel. VIII 126. 29. Palis. de Beauv. Ins. Neur. 20 t..1 f. 5 = Myrmeleon variegatus Oliv.

+ variegatus Oliv.; Walk. 408. 206. Benin.

variegatus Kl. Symb. IV t. 30 f. 4. Rbr. 400. 24. Walk. 363. 106. Schn. Stett. Z. VI 154. 35 = Myrme- caelurus variegatus Kl.

V:-nigrum Rbr. 394. 14. Rosenh. Fn. Andal. 367. Pict. Neur. d’Espagne 76. 2 Creagris V-nigrum Rbır.

V-nigrum Walk. 351. 84. Hag. Stett. Z. XXI 365 —= Crea- sris V-nigrum Walk.

venosus Br.; Walk. 313. 23 (ef. Myrmecoleon) = Pammexis Iuteus Thunb.

verendus Walk. 342. 69 —= Formicaleo verendus Walk.

versutus Walk. 331. 51. Hag. Amer. Syn. 228. 8 Ma- eronemurus versutus Walk.

30

450

vesanus Walk. 343. 70. Hag. Stett. Z. XXI 366 = For-

micaleo verendus Walk. mas.

violentus Walk. 348. 77 Formicaleo violentus Walk.

virgatus Kl. Symb. IV no. 8 tab. 35 f. 2 Myrmecaelurus virgatus Kl. |

vittatum Oliv. Eneyel. VIII 126. 26 Myrmeleon vittatus Oliv.

+ vittatus Oliv.; Walk. 408. 204. Arabien.

zebratus Rbr.; "Walk. 310, 15 Palpares zebratus Rbr.

Myrmeleones Eibrenberger 1836. Ehrenb. Dissert. Neur. 17 = Myımeleonidae Steph)“l +Myrmeleonidae Stephens 1829.

Steph. Cat. 310; 11. 97. Walk. Tr. Ent. Soc. Lond. ser!.2

'V 187. Disconzi Ent. Vicent. 112. Myrmeleonides Latreille 1803.

Latr. H. N. XIII 22; Gen. III 189 —= Myrmeleonidae Steph. Myrmeleonina Mac Leay 1853.

Newm. Zoologist XI App. CLXXXV Myrmeleonidae Steph.

Myrmeleonites Brull& 1832. Brull& Exp. Moree 275. Walk. 300 —= Myrmeleonidae Steph. une

Myrmeleontidae Newman 1853.

Newm. Zoologist Xi App. CXCIX = Myrmeleonidae Sieph. Myrmeleontides Rambur 1842.

Rbr. 338 = Myrmeleonidae Steph. Myrmeleontina Newman 1853.

Newm. Zoologist X1 App. CXCV1lI = Myrmeleonidae Steph. Myrmelionidae Westwood 1840.

Westw. Intr. II 4! Gener. Syn. 48 Myrmeleonidae Steplı. Necerophilus Roux 1833.

Roux An. se. nat. XXVIlI = Nemoptera Larve.

arenariüs Roux Ann. se. nat. XXVULt. 7. Westw. Introd. II >5 f: 66. 1. Schaum Berl. Ent. Zeitschr. I1t.1; Jahresb. naturw. Ver. Halle V 120 —= Nemoptera spec. Larve.

Nematoptera Burmeister 1839,

Br. 984. Westw. Pıoc. Zool. Soc. Lond. IX 9; Ann. Mag. N. H. VIII 876. Guer. Rey. Zool. V 123. Eriehs. Bericht f. 1841. 75.

alba Oliv; Westw. Ann. Mag. N. H. VIlI 376 = Nemoptera alba Oliv.

angulata Westw. Ann. Mag. N. H. VIlI 376 = Nemoptera angulata Westw.

aristata Kl. Br. 985. 1. Westw. Ann. Mag. N. H. VIII 376 Nemoplera aristata Kl.

bacillaris Kl.; Br. &86. 4. Westw. Ann. Mag. N. H. Vin 376 = Nemoptera bacillaris Kl.

451.

barbara Kl.; Westw. Ann: Mag. N. H. VII 376 = Nemo- ptera barbara Kl.

Mpenn Nlig.; Westw: Ann. Mag. N. H. VI Te Nemo- ptera Lusitaniea Leach.

capillaris Kl.; Br. 985.'2.:— Westw. Ann, ‚Mag. N. H VI

| : 376 Nemoptera capillaris Kl.

Coa L.; Br, 987, 9 = Nemoptera Coa L.

Coqueberti Westw. Ann. Mag. N.H. VII 316:= Nemoptera Lusitaniea Rbr.

costalis; Westw. Ann. Mag. N. H, VL 376 = Nemoptera costalis Westw.

dilatata‘ Kl.; Br. 987. 6. Westw. Ann. Mag. VIII 376

Alan). = Nemoptera dilatata Kl.

exteisal, Oliv.; Br. 987. 7. —:-Westw. Ann, Mag. VIII 376

Nemopiera extensa Oliv,

filipennis Westw, Ann. Mag. N. H. V1il 376 Nemoptera

Kr filipennis Westw.,

Forskalii Westw, Ann. Mag..N. H. VIII 376 Nemoptera

‚halterata Forsk.

latipennis Br. 986. 5. Westw. Ann. Mag. N. H VUI 376 Nemoptera latipennis Br.

Lusitaniea Leach; Br, 987. 8 = Nemoptera Lusitaniea Leach:

Olivieri Westw. Ann. Mag. N..H. VIli 376 = Nemoptera costata Kl.

pallida Kl.; Westw. Ann. Mag. N. H. V111 376 Nemoptera pallida Kl.

Petiveri Westw. Ann. Mag. N. H. Vill 376 = Nemoptera Coa LE. |

setacea Kl.; Br. 986. 3. Westw. Ann. Mag. N. H. VIli

376 Nemoptera setacea Kl. Nemoptera Latreille 1803.

Latr..Couv. Diet. H. N.; H. N. XII 2057 Gen. 'IIL 186. Klug. Abhaäl. Berl. Akad. 1836. 84. Westw. Introd. Il 54, Walk. 470. Brau. 62 (cf. Necrophilus; Nematoptera).

u Rbr. 334. 3. Deser. de ’Egypte Neur. tab.

o20f. 15. Brulle en. Moree 276 Nota ee sinuata Oliv.

+ Africana Leach; Westw. Tr. Ent. Soc. Lond. Proe. I 75. Bertach. Bilderbuch X tab. Walk. 475. 14 (ef. Eapiery) (an Nemoptera halterata Forsk.?).

Cap b. sp.

"alba oliv. Eneycl. V111.179. 6, Lamark Anim, IV 419. 6. Kl. Abhdl. Berl. Akad. 1836.96. 12, Rbr. 336, 6.:— Walk. 474 13 (ef, Nematoptera).

Bagdad. 30%

452

Algirieca Rbr. 336. 7. Walk, 475. 17 = Nemoptera bar- bara Kl.

angula Walk. 475. 16 Nemoptera angulata Westw.

+angulata Westw. Trans. Ent. Soc. Lond. Proe. 175; Duncan Ent. tab. 27 f. 3 (ef, Nematoptera) (an Nemoptera

bacillaris Kl. ?). Cap b. sp. yaristata Kl. Abhdl. Berl. Akad. 1836 13 £, 5. Wakk. 474. 12 (cf. Nematoptera). Ambukol, + bacillaris Kl. Abiidl. Berl. Akad. 1836, 95.9 f. 2. Walk. 473. 9 (ef. Nematoptera). Cap b. sp. +barbara Kl. Abhdl. Berl. Akad. 1836, 94. 5. Walk. 472 > (ef. Nematoptera). Barbarei, Algier. reapillaris Kl. Abhdl. Berl Akad. 1836. 96. 11 f. 4. —- Walk. 474. 11 (ef. Nematoptera). Arabien.

+Coa L.; Oliv. Eneyel. VII 178. 1. Lamark Anim, IV 419. 1. Cuvier Ed. Crochard. t. 102 f. 2. Brulle Exped. Mor&ee 275 no. 554. Rbr. 333. 2.8 f. 3, Walk. 470. 1. Stein Berl. Ent. Zeitschr. VII 420. 44 (ef. Nematoptera; Ephemera; Libellula; Pa- norpa; Phryganea; Physapus), Smyrna, Südöstl.

Europa.

Coa Latr, H. N. XIII 20 tab. 97 bis f. 2; Gen. Ill 186. 1 Nemoptrea Lusitanieca Leach.

Coa Kl. Abhdl. Berl. Akad. 1836. 92. 1 = Nemoptera si- nuata Oliv.

+ costalis Westw,. Tr. Ent. Soc. Lond, I Proc, 75. Walk.

470. 1 (cf. Nematoptera). Cap. b. sp.

- costata Kl. Abhdl. Berl. Akad. 1836. 94. 7. Walk. 473. 7. Alexandrien.

+ dilatata Kl. Abhdl. Berl. Akad. 1836, 94. 6 f. 1. Walk. 472. 6 (cf. Nematoptera). Süd-Afrika.,

+-extensa Oliv. Eneyel. VIII 178. 4. Lamark. Anim. IV 419. 4. Kl Abhdl. Berl. Akad. 1836. 93. 4. Rbr, 336. 8, Walk. 472, 4. Gue£r. Icon. t. 61

f, 1 (ef. Nematoptera). -—— Kleinasien. + filipennis Westw. Orient Cab. t. 34 f. 6. Walk. 476. 18 (ef. Himantopterus; Nematoptera). Nord-Bengalen. + fusecinervis Wesm. (cf. Himantopterus). Java.

+ halterata Fork.; Klug Abhdl. Berl. Akad. 1836. 94. 8. Walk. 473, 8. Hag. Wien. Ent, Monatschr. VII 199 (ef, Panorpa). Arabien.

halterata Oliv. Eneyel. VIII 178. 3, Lamark. Anim,. 1V 419. 3. Deser. de l’Egypte Neur, tab. 2 f. 13. 14 Nemoptera costata Kl.

halterata Dume&ril Diet. se. nat. Neur. t. 27 f, 7; Consider. t. 27 f. 7 = Nemoptera extensa Oliv.

433 En lfestye.-Tr.) Ent, Soe; Lönd:-V. Pioeji27, tab. 36-1.

Walk. 476. 19, Neu-Holland, +latipennis Br. (cf. Nematoptera) (an —= Nemoptera Afri- cana Leach?). Cap b. sp.

+ Lusitanica Leach; Kl. Abhdl. Berl. Akad. 1836. 93. 3. Rbr. 332. 1; Fn. d’Andal. II t. 9 f. 1. Walk. 471, 3. Pict. Neur. d’Espagne 84. 1. Rosenh. Fn. An- dal. 366; Larve 367? L. Dufour Ann, sc. nat. ser. 4 IV 153; VII 6 Anatomie. Laboulbene Ann. Soc. Ent. Fr. a 3. 4 Bull. 97 Nervensystem (cf. Nema- toptera; Nemopteryx; Panorpa). Spanien, Portugal,

Frankreich.

Olivieri Rbr. 337. 9 (ef. Brachystoma; Nematoptera) —= Ne- moptera halterata Oliv.

pallida Oliv. Eneyel. VIII 179. 5 tab. 98 f, 1. Lamark Anim. IV 419. 5. Rbr. 335. 5 t. 8 f. 4 (ef. Nema- toptera) —= Nematoptera halterata Forsk.

+setacea Kl. Abhdl. Berl. Akad. 1835. 95. 10 f, 3. Walk. 474. 10 (cf. Nematoptera). Süd-Afrika.

+sinuata Oliv. Eneyel. VIII 178. 2. Lamark Anim, IV 419. 2. Brulle Exp. Moree 276 no. 559. Guerin Buffon Ed. Roret 1828 t. 56 bis. no. 3. Kl. Abhdl. Berl. Akad. 1836. 93. 2. Rbr. 335. 4. Schn. Stett. Z. VI 153. 28. Walk. 471.2. Hag. Wien, Ent. Monats. VII 199 (ef. Panorpa; Papilio).

Südöstl. Europa; Kleinasien. +Nemopteridae Brauer 1852. Brau. Stett. Z. XIII 75 (Neuropteridae ist Druckfehler). Nemopterides Rambur 1842, Rbr. 332. Walk. 470 Nemopteridae Brauer. Nemopteryx Leach 1815.

Leach Zool. Mise. II 74 Nemoptera Latr.

Africana Leach Zool. Mise. II 74 tab. 84 (untere Figur). Griffith Anim, Kingd. XV 324 t. 105 f. 4 —= Nemo- ptera Africana Leach.

Lusitaniea Leach Zool. Mise. II 74 t, Sa Nemoptera Lusi- tanica Leach,

+Nymphes Leach 1814.

Leach Zool. Misc. I 102, Germar Mag. II 324. Br, 983. Walk. 229. Hag. Berendt Bernst.-Ins. Il 84.

extraneus Walk. 230. 2 Osmylus extraneus Walk,

+ fossilis Hag. Meyer Palaeontogr. X 108. fossil aus Eich-

stätt.

+ Mengeanus Hag. Berendt Bernst.-Ins. II 85 tab. 8 fig. 15; Verhdl, Wien. Z. B. Ges. IV 223 (an hujus generis?).

fossil im Bernstein,

454

myrmecoleontides Br. 983 = Nymphes myrmeleonoides Leach. myrmeleonoides Walk. 230. I = Nymphes a ebousue

R 'Leach. rt myrmeleonides Leach Zool, Misc, I 102 tab. 45. Cuvier Ed. Crochard. Neur, t, 103 f, 5. 'Germar‘'Mag. II

"320. Neu-Holland, myrmeleontides Rbr. 412. 1 = Nymphes 'myrmeleonoides Leach,

sejunetus Walk. 230. 3 Osmylus? sejunetus Walk. -Nymphidae Rambur 1342.

Rbr, 412.- +0gcogaster ekwood 1848.

Westw. Orient. Cab. (an —= Hybris Lefeb 2).

+angulatus Westw, Orient. Cab. (cf, Ascalaphus). Assam,

Nuseans Walk. (cf. Ascalaphus). Ostindien. + dentifer Westw, Orient. Cab. nota (cf. Ascalaphus).

Ostindien.

+ involvens Walk. (ef. Ascalaphus). Pert Natal. +segmentator Westw. Orient. Cab. t. 34 f, 2 (ef. Ascalaphus). —- Ostindien.

+sinister Walk. (cf. Ascalaphus). | Nord-Indien. +tessellatus Westw. Orient. Cab. t. 34 f. 1 (ef. Ascalaphus). | Ostindien.

Olophthalmi Lefebure 1842. Lefeb. Guerin Mag. pl. 92. 6 —= Ascalaphidae Newm, pars. +ÖOrmismocerus Blanchard 1851. Blanch. Gay. Chile. + nitidipennis Blanch. Gay Chile 132 t, LIFAIR Chile. Orphne Lefebure 1842, Lefeb. Guer. Mag. pl. 92%. 7 Haploglenius Br. appendiculatus F.; Lefeb. Guer. Mag. 92 = Haploglenius ap- pendiculatus P. Osmylida Leach 1815. Leach Ed. Eneyel. IX 1358 —= Osmylidae Newm. +Qsmylidae Newman 1853. Newm. Zoologist XI App. CC. Osmylina Schneider 1851. Schn. Chrysop, 35 = Osmylidae Newm. Osmylus Latreille 1803. Latr. Nouv. Diet. H. N.; H. N. XIII 39; ‘Gen. II 196. Leach Ed. Eneyel. IX 138. Steph. Cat. 310; Il. 99. Curt. Guid. 165. Westw. Introd. I Gener. Syn. 48, Br. 983. Rbr, 414. Walk. 231. Wesm. Bull. Brux. VIII 220. Costa Fn. Nap. He- merob. 3. Brau. 55. +chrysops L.; Wesm. Bull, Brux. VIII 220, 1, Walk.

455

232. 1. Brau. 55; Wien. Z. B. Ges. X 794,

Stein Berl. Ent. Zeits. VII 418. 37. Hag. Stett. 2.

XIX 131; Linnaea VII 368 t. 1. 2. Anatomie, Meta-

morphose; Entom. Annual 1858, 20. 1 (ef. Hemerobius).

| Europa; Asien,

Heopspbreus Walk. 234. 5. ÖOstindien,

+extraneus Walk (ef. Nymphes). Australien, +ineisus M’ Lachl. Journ, of. Entom. II 112:t. 6 f. 1,

Neu-Seeland. longiecornis Walk. 235. 8 Meleoma longicornis Walk. +longipennis Walk. 235. 6. Neu-Holland. maeulatus.F,; Latr. H. N. XIII 39. 1; Gener, III 197. 1.

- Leach 'Bd. Eneyel. IX 138. 1, Samou. 260.1. 7 £. 4..— ‚Steph. Cat. 310. 3447; Il. 99. 1, Curt. Guid. 165. 1. Ahrens Fn. Eur, VI 17. -— Zettstdt. Ins. Lapp. 1050 :Nota. Sehn.. Arbeit. Schles. Ges. 1846, 102. Herrich-Schäffer Fuernrohr 338. 5, Brau.

Troschel Archiv XVII 255 t. 3 f. 1 Larve; Wien. Z, B. Ges. V 724. Belke Bull. Moscou XXXII. I 66. = Bbr 415, .11..-..,Br.3983. 4: —-.%: Dulaurs Ann; ge, nat IX 344 t. 16 f. 11—29 Anatomie. Costa Fn. Nap. Hemer. XXI 54. 1. Cuvier.Ed. Croch. Ins. t. 103 f. 4. -— Hag. Stett. Z. XXI 54. 1; XII 123; Ann. Spe. Ent. Fr. ser. 3 IV 41. Piet. Neur. d’Espagne 73.1. ‚Stein Berl. Ent. Zeits. VII 418. 37. Disconzi Ent, Vicent, ..113 (ef, Hemerobius) Osmylus chry-

sops L. maculatus var. Belke Bull. Mose. XXX1I. I 66 Osmylus ; ehrysops L. meridionalis Costa Cenni zool, 87 Osmylus chrysops L. + pallidus M’ Lachl. Journ. of, Entom. I 113 t.,6 £. 2,

Australien,

phalaenoides L.; Latr. H. N, XIII 39. 2 (ef. Hemerabins) BD Drepanepteryx phalaenoides L.

+ pietus Hag. Berendt Bernst.-Ins. II 86 t. 3 f. 16; Wien, 2.

B. Ges. 1V4 2238... 00; fossil im "Bernstein.

+ punctipennis "Walk, Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 V 183. ' Hindostan. + sejunctus Walk (cf. Nymphes). West-Australien. + strigatus Br. 984,729 tbbr 3415, 2%. Walk. 3 233.2 (forsan genus divers.). Neu-Holland. + tenuis Walk, 234. 4. Vandiemens-Land. + tuberculatus Walk. 235. 7. Ostindien.

ii Walk. 233. 3 = Polystoechotes punctatus F, +Palpares Rambur 1842,

"Ebr:,365._ Brau,. 63.

456

+ Aeschnoides Illiger (cf. Myrmeleon) (an = Palpares Libel-

luloides L.?). Klein-Asien. +Caffer Br. (ef. Myrmecoleon; Myrmeleon), Caffrien, + Capensis L. (ef Libellula) (an Palpares latipennis Rbr.?). Cap b. sp.

+cephalotes Kl. (ef. Myrmeleon). Egypten.,

cephalotes Rbr. 368. 3 Palpares gigas Br.?

eitrinus Hag. Monatsb. Berl. Akad. 1853 August 481. 6;

| Peters Reise Mozamb. II 94 t. 6 f. 1 = Tomatares eitrinus Hag,

+ cognatus Rbr. 373. 9 (ef. Myrmeleon), Patria? +comes Hag. colleect. Nagami-See. +conspersus Hag. collect. Nagami-See.

conspurcatus Br.; Rbr. 377. 19 (ef, Myrmecoleon) = Pamexis conspurcatus Hag. +contrarius Walk.; Hag. Ceylon Syn. I 481. 60 (ef. Myrme-

leon). Ceylon. + furfuraceus Rbr. 373. 10 (ef. Myrmeleon). Senegal. + sigas Br. (ef. Myrmecoleon; Myrmeleon), Afrika. + gigas Dalm.; Rbr. 366. 1 (ef Myrmeleon). Sierra Leona. + haematogaster Gerst. Stett. 4 XXIV 184, 2. Caffrien. harpyia Gerst. Stett. Z. XXIV 180. 1 = Stenares 'harpyia

Gerst. + Hispanus Hag. Stett. Z. XXI 40. Piet. Neur. d’Espagne

76. 2. Spanien; Cap b. sp.

hyaena Dulm.; Rbr. 374. 13 (ef. Myrmeleon) = Stenares Hyaena Dalm.

+inelemens Walk. (cf. Myrmeleon). Port Natal. +incommodus Walk. (ef. Myrmeleon). West-Afrika, +infimus Walk. (ef. Myrmeleon). Nord-Indien.

+latipennis Rbr. 374. 11. Hag. Peters Reise Mozamb. II 99. Seba Thes. IV t. 86 f. 5? (ef. Myrmeleon). Süd-Afrika, Leopardus Dalm. (ef. Myrmeleon) —= Palpares speciosus L. + Libelluloides L.; Rbr. 367. 2. Schn. Stett. Z. VI 341. 19; 154. 31. Brau. Wien. Z. B. Ges. IV 472 f, 7-9 Larve; X 794. Hag. Stett. Z. XIX 124; Ann, Soc. Ent. Fr. ser. 3 VIII 747. 9. Stein Berl. Ent. Zeits, VII 420. 47. Piet. Neur. d’Espagne 75. 1

(ef. Myrmecoleon; Myrmeleon). Süd-Europa. Libelluloides Rosenh, Fn. Andal. 367 Larve = Palpares Hi- spanus Hag. + Libelluloides L. var.; Hag. Wien. Ent. Monats. VII 198, Grusien.

+ manicatus Rbr. 372, 8 (ef. Myrmeleon) (an = Palpares Tigris Dalm.?). Patria?

Fe EDEN

457

+ moestus Hag. Monatsber. Berl. Akad. 1853 August 482, 7;

Peters Reise Mozamb. 96 t. 6 f. 2, -—- Mozambique, + papilionoides Kl.; Rbr. 369. 5 (cf Myrmeleon) Arabien, + Pardalinus Br.; Rbr. 377. 18 (ef. Myrmecoleon; Myrmeleon),

Cap b. sp. +Pardus Rbr. 375, 15 (ef. Myrmeleon). ÖOstindien. + patiens Walk. (ef. Myrmeleon). Ostindien, + Percheronii Guer. (cf. Myrmeleon). Senegal. +radiatus Rbr. 369. 4 t. 11 f. 1 (ef. Myrmeleon). —- Senegal. + sollieitus Walk. (cf. Myrmeleon). Societäts-Inseln ? +speciosus L ; Rbr. 370. 6 (ef. Hemerobius; Myrmecoleon;

Myrmeleon). Süd-Afrika. +speetrum Rbr. 376. 16 (ef. Myrmeleon). Ostindien? + subducens Walk, (cf. Myrmeleon). Societäts-Inseln ? + tessellatus Rbr. 375. 14 (ef. Myrmeleon). Senegal.

+ Tigris Dalm.; Rbr. 374. 12 (ef. Myrmeleon). Sierra Leona. Tigris Walk. (ef. Myrmeleon) —= Palpares manicatus Rbr.?

+ Tigroides Walk. (cf. Myrmeleon). Hindostan. + tristis Hag.’ Monatsber. Berl. Akad. 1853 August 482, 9; Peters Reise Mozamb. 98 t 6 f. 3 -—- Mozambique.

venosus Br.; Rbr, 376. 17 (ef. Myrmecoleon) = Pamexis luteus Thunb, +zebratus Rbr. 371. 7 (ef. Myrmeleon). Pondichery. +Pamexis Hagen 1866, + eonspurcatus Br. (cf, Myrmecoleon; Myrmeleon; Palpares), Süd-Afrika.

+ contaminatus Br, (cf, Myrmecoleon). Orange-River. rluteus Thunb. (cf. Myrmeleon; Palpares). Cap b. sp. +nov. spec. Seba Thes. IV t. 86 f. 20, -— Patria?

Panorpa Linne (Panorpidae).

Coa L. Syst. N. Ed. X 552. 3; Ed. XII 915. 4; Gmel. Ed. XIII 2646. 4. F. Syst. Ent. 314. 5; Speec. Ins. 401, 5; Mant. Ins, 251. 5; Ent. syst. II 98. 7; Ent. Suppl. 208. 7. Villers II 65. 4 —= Nemoptera Coa L.

Coa Borkh. Seriba Beitr, II 155 tab. 11 f, 1 = Nemoptera sinuata Oliv.

Coa Coqueb. Ill. Dec, I 15 t. 3 f. 3 = Nemoptera Lusita- nica Leach.

halterata Forsk. Deser, 97 t. 25 f. 2 = Nemoptera halterata Forsk,

halterata F. Gen. Ins. 245. 6; Spee. Ins. 401. 6; Mant. Ins, 251. 6; Gmel. Syst. N. Ed. XIII 2647, 8 Nemo- ptera Coa L.

halterata F. Ent. Suppl, 208. 8 —= Nemoptera barbara Kl.

458

Papilio Linne (Lepidoptera). Coccajus Schiffm. Wien. 'Verz. 187, 2= Ascalaphus Boßcaju

| Schiffm.

Macaronius Scop. Ent. Carn. 168. 446. fig. 446. . Wien. Verz. 186. 1 Ascalaphus Macaronius Scop. Tureieus: versicolor Rysch Thes. t. 1 f. 1 = Nemoptera si-

nuata Oliv.

Phryganca Linne (Phryganidae). alba F. Entom. Suppl. 201 —= Coniopteryx ale F, rarissima L. Acta Holm, VIII 176 tab. 6. f. 1 = Nemoptera Coa L. | Physapida Leach 1815. Leach Ed. Eneyel. IX 137 Nemopteridae Brau. -sPhysapus Leach 1815. Leach Ed. Eneyel. IX. 137 Da Latr., Coa L.; Leach- Ed. Eneyel. IX 137. 1 = Nemoptera Coa I +Planipennia Latreille 1825, | Latr. fam. nat. Br. 936. Rbr. 325. Brau, Stett. Z "XUl.71. Walk. 193. +Polystoechotes Burmeister 1839.

Br. 982. Walk. 231. Hag. Amer. Syn. 206,

+ punctatus F.; Hag. Amer. Syn. 206. 1 (ef. Semblis; Os- mis)... Nord- Amerika,

stietieus Br. 982. 1. Walk. 331. 1-— Polystoechotes BRD: etatus F.

nalttapıe Say; Hag. Amer. Syn 207. 2 (ef. Henn 2 Nord- Amerika, Proctarrelabis Lefebure. 1842, Lefeb. Guer. Magaz. pl. 92.:6 —= Bubo Rbır. annulicornis Br.; Lefebure Guer. Mag. pl-92 Bubo annuli- eornis Br. Capensis F.;: Lefebure Guer. Mag. pl. 92 = Bubo Capensis F., hamatus Kl.: Lefeb. Guer. Mag. pl. 9% Bubo hamatus Kl, + Psectra Hagen 1866. + diptera ‚Br.-(ef. Hemerobius). Europa, +Psycehopsis Newman 1842, Newm, Entomologist 415. rcoelivaga Walk. (cf. Hemerobius). Neu-Holland, relegans Guer. (ef. Arteriopteryx), Neu-Holland. +insolens M’ Lachl. Journ. of Entom, II 114 t. 6 £. 3. Nord-Australien. r.mimica Newm. Bitsmologist fig, 415 title page; Zoologist I 125 fig. (cf. Hemerobius). Neu-Holland. Ptynx Lefebure 1842. Lefeb. Guer, Mag. pl. 92. 6 Haploglenius Br,

459

eostatus Br.; Lefeb. Guer. Mag. pl. 92 Haploglenius costa- tus Br. +Puer Lefebure 1842. Fr

Lefeb. Guer. Mag. . pl. 92. 7. Rbr.: 352. 'Brau. 63. Hag. Stett. Z. XXI 53.

maculatus Oliv.; Rbr. 352 (cf. Ascalaphus) Puer: niger Borkh.

r niger Borkh.; Hag. Stett. Z. XXI 53.1 (ef. Ascalaphus).

Süd-Frankreich. oRaphidia Linne 1748 (Sialidae).

Mantispa Scop. Carn. 272. 71%, L. Syst. N. 'Ed. XII 916. 2. F. Syst. Ent. 314. 2; Spec. Ins. 402. 3. Vil- lers III 67. 2 1. 7 f. 13 = Mantispa Styriaeca Poda.

margaritacea Fisch. Bull. Mose. VII 330 t. 7 f.2 = Mantispa margaritacea Fisch.

Riedeliana Fisch. Bull. Mose. VII 329 t. 7 f£. 1 —= Mantispa Riedeliana Fisch.

Styriaca Poda Ins. 101 t. 1 f. 15 Mantispa Styriaca Poda.

varia Walk. 212. 13 Tiichoscelia varia Walk.

Rhopalis Erichson 1842.

Erichs. Mss. in Berendt Bernst.-Ins. 1 87.

relieta Erichse. Mss. Berendt. Bernst.-Ins. Il 87 = Bis re- lieta Hag.

' Balmacis Dalman. hepiolina. Dalm. Zettstdt. Ins. Lapp. 1051 Nota = Coniopteryx alba F. +Sartena Hagen 1854. Hag. Ann. Soc. Ent. Fr. ser. 4 IV 41. +amoena Hag. Ann. Soc. Ent. Fr. ser. 4 IV 41. Corsiea. Schizophthalmi Lefebure 1842.

Lefeb. Guer. Mae. pl. 92. 6 —= Ascalaphidae Newm. pars.

| Sciodus Zetterstedt 1839. \

Zettstdt. Ins. Lapp. 1050 = Coniopteryx Haliday.

fuscus Zettstdt. Ins. Lapp. 1051 Coniopteryx fusca Zettstdt.

‚laeteus Zettstdt. Ins. Lapp. 1051 = Coniopteryx tineiformis Curt.

Semblis Fabrieius 1781 &ialidae).

atrata F. Spec. Ins. 386. 3; Mant. Ins. 244. 3; Ent. RE II 72:3 Acanthaelisis atrata F.

farinosa Rossi Mant. II 105 no. 73 = Coniopteryx farinos&

| Rossi.

fuseata F. Spee. Ins. 386, 4; Mant. Ins. 244. 4; Ent. syst. U

73. 5. Hag. Stett. Zeit. XXI 363 Acanthaelisis? fuscata F.

grisea F. Spec. Ins. 386. 2; Mant. Ins. 244. 2; . Ent. syst. II 72. 2. Hag. Stett. Zeit. XX1’363 Acanthaclisis? grisea F.

460

punctata F. Ent. syst. II 73.4 Polystoechotes punctatus F. mr +Sisyra Burmeister 1839. Br. 975. Rbr. 415. Wesm. Bull. Brux. VIII 213. Hag. Amer. Syn. 197. Brau. 55. Grube Wiegm. Arch. X 331 fig. Larve. yamissa Hag. Berendt Bernst.-Ins. II-87 tab. S f. 20; Wien. Z. B. Ges. IV 228. fossil im Bernstein. + areolaris Hag. (cf. Micromus) (forsan genus divers.). | Florida. + Dalii M’ Lachl. Entom. monthl. Mag. Il 268. England. +fuseata F. Br. 976. 1. Rbr. 416. I. Wesm. Bull. Brux. VII 213. 1. Herrich-Schäff. Fuernrohr 339. 11. Hag. Stett. Z. XIX 131; XX 412; Entom. Annual 1358 25. 17. Brau. 55; Wien. Z. B. Ges. V 724. Selın. Arbeit. Schles. Ges. 1846. 102. Disconzi Ent. Vicent.

113 (ef. Branehiotoma; Hemerobius). Europa. r morio Br. 976. 2 (ef. Hemerobius) (an = Sisyra fuscata F.?). Deutschland.

nigripennis Wesm. Bull. Brux. VIII 213. 2. Hag. Stett. 2. XX 412 —= Sisyra fuseata F.

nitidula Dale (ef. Hemerobius) = Sisyra Dalii M’ Lachl.

+relieta Hag. Berendt, Bernst.-Ins. II 87 t. 7 f. 25; t. 8 f. 19; Wien. Z. B. Ges. IV 2233 (cf. Rhopalis). fossil im

Bernstein.

+terminalis Curt. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 III 56. Hag.

Ent. Annual 1858. 25. 18. Europa.

+ vicaria Walk.; Hag. Amer. Syn. 197. 1; Stett. Z. XXIV 375

(cf. Hemerobius). Nord-Amerika. +Stenares Hagen 1866,

+ Harpyia Gerst. (ef. Palpares). Ceylon.

+hyaena Dalm. (cf. Myrmecoleon; Myrmeleon; Palpares) (an Seba Thes. IV t. 86 f. 12. 13%. Sierra Leona.

rimprobus Walk. (ef. Myrmeleon). Ostindien. Stilbopterieidae Newman 1853.

Newm. Zoologist XI App. CXCIX Myrmeleonidae Steph. pars. +Stilbopteryx Newman 1838.

Newm. Entom. Magaz. V 399. Walk. 453.

+ costalis Newm. Entom. Mag. V 400. 1. Walk. 455. 1.

Duncan Introd. 294 t. 28 f. 2. Neu-Holland. + Napoleo Lefeb. (cf. Azesia; Ascalaphus). Neu-Holland. +nov. spec. collect. M’ Lachlan. Java.

Subneeromorphotica Westwood 1839.

Westw. Introd. I Gener. Syn. 48 Hemerobidae Steph. +Suphalasca Lefebure 1842.

Lefeb. Guer. Mag. pl. 9. 7

+ apicalis Lefeb. (cf. Ascalaphus). Brasilien.

461

+avunculus Hag. (cf. Ascalaphus). Cuba. +ealidus Hag. (cf. Ascalaphus). Brasilien. + Cayennensis F. (cf. Ascalaphus). Cayenne. +chlorops Blanch. (ef. Ascalaphus). Bolivia. +flavipes Leach (ef. Ascalaphus). -—- Neu-Holland. + hyalinus Latr. (cf. Ascalaphus; Ulula). —- Nord-Amerika. +importunus Walk. (cf. Ascalaphus). Patria? +limbatus Br. (ef. Ascalaphus; Ulula). Nord-Amerika. + mierocephalus Rbr. (cf. Ascalaphus; Ulula). Cuba. + modestus Hag. (cf. Ascalaphus). Süd-Ameırika. +proavus Hag. (cf. Ascalaplıus).. —- fossil in Rheinischer

Braunkohle. + quadrijunctatus Br. (cf. Ascalaphus). Nord- Amerika. + sabulosus Walk. (ef. Ascalaphus). Adelaide; Neu-Holland. +subiratus Walk. (cf. Ascalaphus). Centro-Amerika. +sublugens Walk. (ef. Ascalaphus). Süd-Amerika? +subripiens Walk. (cf. Ascalaphus). Venezuela. +subvertens Walk. (cf. Ascalaphus). Süd-Amerika. +unicus Walk. (cf. Ascalaphus). Süd-Amerika. + vetula Rbr. (cf. Ascalaphus; Ulula). Brasilien.

Termitina Mac Leay 1836. Steph. Ill. 97 (pars.) = Hemerobidae Steph. + Theleproctophylla Rambur 1342. Rbr. 350. Brau. 63. Costa Fn. Nap. Ascal. 10. Hag. Stett. Z. XXI 53. australis F.; Rbr. 351. 1. Costa Fn. Nap. Ascal. 10 t. 7 f. 8. Schneid. Stett. Zeit. VI 154. 30; 340. 18. Hag. Stett. Z. XXI 46; Ann. Soc. Ent. Fr. ser. VIII 747.15 (ef. Asealaphus; Deleproctophylla; Myrmeleon) Tlieleproetophylla barbara L. +barbara L.; Hag. Stett. Zeit. XXI 53. Stein Berl. Ent. Zeitschr. VII 420. 44 (ef. Ascalaphus; Myrmeleon). Süd-Europa, Afrika, Asien. Tolmeron audax intrepidus Goedart Metam. Il 40 t. 14; Edit. Lister 229 f. 104 Chrysopa spec. Imago, Larve. +Tomatares Hagen 1866.

+astutus Walk. (ef. Myrmeleon). Nord-Indien. + eitrinus Hag. (cf. Palpares). —_ ln, Caffrien. + elavicornis Latr. (ef. Myrmeleon). Senegal. reompositus Walk. (cf. Myrmeleon). Nord- Indien.

+ Triehoscelia Westwood 1852. Westw. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 1269. Hag. Amer. Syn. 323 (Triehoseelis ist Druckfehler). + Fenella Westw. Tr. Ent. Soc. Lond. ser. 2 1.269. 46 t. 18 f. 7. Hag. Amer. Syn. 323 (ef. Mantispa). Brasilien.

462

+notha Erichs.; Hag. Amer. Syn. 323 (cf. Anisoptera; Man- tispa). Brasilien. +varia: Walk.; Hag. Amer. Syn. 323. White Tr. Ent. Soc, | Lond. ser. 2 V Pıoe. 29 (ef. Raplidia).‘ -Brasilien. Ulula Rambur 1842. Rbr. 357 = Suphalasca Lefeb. limbata Br.; Rbr. 358. 3 (ef. Ascalaplus) Suphalacen. lim- bata Br. mierocephala Rbr. 359.:4. Sagra Ins. Cuba 472 ie pbalasca mierocephala Rbr. | senex Rbr. 357. 1 = Suphalasca hyalinus Latr. vetula ‘Rbr. 358. 2 = Suphalasca vetula Rbr. Varnia Walker 1860. Walk. Tr. Ent. Soe. Lond. ser. 2 V 182 —= Ithone Newm perloides Walk. Tr. Ent. Soe. Lond. ser. 2 V 182 Ithone perloides Walk.

Physisiogische und bielogische Notizen von Er. Antom KBeoltrm.

1. Seit ungefähr 5 Wochen*) habe ich eine männliche Hornisse in einem grossen Glase gefangen gehalten und mit Zucker gefüttert. Das Thier hat sich sehr schnell an die Gefangenschaft gewöhnt, und schon am zweiten Tage gub es die vergeblichen Bestrebungen, durch die Wand des Glases durchfliiegen zu wollen, auf und fand es sehr bequem, dass es niemals in Nahrungssorgen zu leben brauchte. Sein Zucker- Consum ist nicht unbeträchtlich, denn in 4—5 Tagen verzelırte es ein Stück von ungefähr Y, Cubikzoll. Zum Trinken liess ich es immer auf meinen Tisch kommen, auf dem Feldblumen in Wasser standen. Das Wasser konnte das Tliier nur durch specifische Sinnes-Wahrnehmung oder Geruch entdeckt haben, denn.es war für das Auge nicht sichtbar. Bald gewöhnte es sich daran, von mir besonders getränkt zu werden, und leckte an einem Tage nach zweitägigem Dursten einen Viertel-Tlieelöffel voll Wasser auf. Als Raubthier scheint es aber äusserst gefürchtet zu werden, namentlich von andern en Einer-Andrena, die ich in dasselbe Glas that,

*) Geschrieben in Jena im Juni 1866.

463

biss die 'Hornisse sofort ‘den Kopf ab und leckte das aus- fliessende Blut des: Opfers gierig auf. Mehrere: Weibchen von Bombus rupestris geriethen in erbitterten Kampf mit ihr‘, wobei jene, immer auf dem Rücken'liegend, die’ Beine zurückgezogen, mit gekrümmtem Hinterleibe den Angriff des Feindes erwarteten, der auch anfänglich mit 'Todesverachtung erfolgte, schliesslich aber einer vornehmen Gleichgültigkeit Platz maclıte, mit der die Hornisse die Fruchtlosigkeit ihrer Attaquen, zugleich aber auch die Ungefährlichkeit des Feindes erkannte. Die Hummeln fielen nun mit derselben Erbitterung über einander her, kämpften aber immer Bauch gegen Bauch. Ihre Stachel sueliten sie vergeblielh einander in den Leib zu bohren, und häufig spritzten 2—3 Tropfen ihres Giftes erfolglos gegen die Wand des Glases. Einer Vespa germanica biss die: Hornisse mit grosser Wuth gleich bei ihrem Erscheinen im Glase den Kopf ab, nachdem sie sich vergeblich bemüht; den Hinterleib vom Thorax zu trennen. Sie leckte: wieder aufs eifrigste Kopf und "Thorax aus und zerpflückte beide zu diesem Zweck vollständig. Mit‘ einem. zweiten Hornissen- Männchen hielt sie vollständigen Frieden, während eine zweite Vespa germanica schon wieder als Leiche auf dem Boden des Glases liegt. Den Hummeln scheint sie aber nichts an- haben zu können, denn bis jetzt sind alle wieder gesund aus dem schrecklichen Käfig entlassen worden. Wenn ich durch eine plötzliche Bewegung die Hornisse erschreekte, so zuckte sie zusammen und hob ein Vorderbein in die Höhe. Wollte sie fliegen, so dauerten die Vorbereitungen dazu mindestens eine halbe Minute, denn sie muss natürlich erst Hinterleib und Thorax tüchtig voll Luft pumpen. Der so vollgepumpte Hinterleib ist um die Hälfte länger als im gewöhnlichen Zu- stande. Wenn das fertig ist, schwirrt sie mit den Vorder- flügeln eine kurze Zeit, und plötzlich hebt sie sich unter starkem Gesumm in die Luft. Nachis sitzt sie ganz still auf einem Hölzchen, und Morgens finde ich sie meist noch an derselben Stelle wie Abends. Wenn die Fenster geschlossen sind, lasse ich sie dann in der Stube herumfliegen; sie kommt häufig auf meinen Tisch und lässt es geduldig zu, dass ich sie mit dem Federstiel oder mit dem Finger streichle.

2. Die kleinen Schwinger Halteren der Dipteren haben lange Zeit den Forschungen nach ihrer Bedeutung widerstanden. Neuerdings hat der berül;mte Tübinger Zoolog Professor Leydig entdeckt, dass sie Sitz eines nervösen Appa- rates sein, welcher höchst wahrscheinlich dem Gehörsinn dient. Die Entwicklungsgeschichte lehrt, dass sie in ihrem frühesten Stadium vollständig den Vorderflügeln gleichen, mithin also Analoga der Hinterflügel der Wespen sind. Eine

464

gleiche physiologische Beziehung zwischen ihnen und diesen nachzuweisen, gelang mir, als ich ein Experiment wieder- holte, das, wenn ich nicht irıe, schon von Swammerdam oder von Leuwenhock angestellt worden ist. Selıneidet man näm- lich die Schwinger weg, so kann die Fliege sich nicht mehr zum Fliegen vom Boden erheben. Wird sie in die Luft ge- worfen, so fliegt sie abwärts und fällt schnell zur Erde; in die Höhe kommt sie aber nicht wieder. Das Gleiche erfolgt, wenn man den Wespen die Hinterflügel dicht an der Basis wegschneidet. Ich that es bei einer Hornisse, einer Hummel, einer Vespa germanica und einer Andrena; bei allen hatte

es denselben Erfolg. Daraus folgt, dass den Hinterflügeln

ebenso wie den Schwingern ein besondrer Einfluss auf die Innervation des Flugapparates zustehen muss. Dieser Einfluss kann ein zwiefacher sein: er kann auf die Fiugmuseulatur, er kann aber auch auf die Athemmuseulatur gerichtet sein und durch seine Ausschliessung auf einem dieser beiden Wege das Fliegen unmöglich machen. Weitere Beobachtungen wer- den mich hierüber nicht lange im Dunkeln lassen.

465

Vereins- Angelegenheiten.

In der Sitzung am 9. August wurde ein Circular der Akademie der Wissenschaften in New-Orleans zum Vortrage gebracht, in welchem gesagt wird, dass durch die Wirren des nordamerikanischen Krieges der letzten Jahre auch in die Bibliothek der Akademie, in die Fortsetzung der Publi- cationen etc. grosse Unordnung gekommen sei. Es wurde auf den Antrag des Unterzeichneten beschlossen, zunächst um genaue Specification der Lücken in unsern Publicationen zu ersuchen, um danach zu bemessen, wie weit es uns möglich sein werde, dieselben zu ergänzen. Wir wären dazu sehr gerne erbötig. |

Als Mitglied wurde in den Verein aufgenommen:

Herr Rodriguez in Guatemala.

Leider hat der Verein und die entomologische Wissen- schaft auch einen Verlust zu beklagen. Herr Staatsanwalt 0. Pfeil ist am 2. Juli h. im Alter von 40 Jahren an einem Lungenleiden gestorben. : Sohn des berühmten Forstwirthes Dr. W. Pfeil, Directors der Forstakademie in Neustadt-Ebers- walde, war es ihm vergönnt, daselbst schon als Knabe Prof. Ratzeburg auf seinen entomologischen Excursionen zu beglei- ten. Dadurch wurde sein Auge früh für Naturbeobachtung geschärft und besonders Liebe zur Entomologie in ihm er- weckt. Er ist ihr treu geblieben bis zu seinen letzten Lebens- tagen und hat ihr, wie er gern gestand, viel Freude und Erholung verdankt, wie er seinerseits bestrebt war, sie nach Kräften zu fördern, sowohl durch Anregung im freundschaft- lichen Verkehr, als auch durch seine .wissenschaftlichen Ar- beiten. Jedoch erst 1851 als Referendarius in Stettin, nach- dem er dem entomologischen Verein beigetreten war, begann er, seine freie Zeit ausschliesslich der Entomologie zu widmen. Unermüdlich ‚in Excursionen und im Tauschverkehr gelang es ihm bei wiederholten Gebirgsreisen und längerem Aufent- halt am Nord- und. Ostseestrand, bald sich eine ansehnliche Sammlung europäischer Coleoptera zu schaffen, für deren gewissenhafteste Determination und sauberste Aufstellung er keine Mühe scheute. Sein Eifer wurde belohnt. durch Ent- deckung vieler seltener Thiere, die bis dahin für die Käfer- fauna des deutschen Ostseegebietes unbekannt waren. Beson- ders ergiebig waren darin für ihn von Stettin aus ein Sommer- Aufenthalt in Misdroy und später häufige Excursionen an’ der ÖOstpreussischen Küste, als er in Königsberg i. Pr. Assessor war.

31

466

In den Jahrgängen 1854—60 dieser Zeitung hat er eine Reihe von Mittheilungen veröffentlicht, die reich sind an werthvollen biologischen Beobachtungen und ilım ein-ehrenvolles Andenken unter den Entomologen sichern. C. A. Dohrn.

Erklärung der Tafeln zum 27. Sahtgatig” 2

Taf. I conf..pag. 157. Taf. II eonf. pag. 136. ' Taf. III: Diplosis itritiei. , Fig. 1. Aehrchen von Triticum vulgare mit einer eier legeiridine Mücke. 2. Die beiden 'Spelzen ‘eines Weizenblütchens; der Punkt auf der inneren Spelze bezeichnet die Stelle, wohin die Mücke . „das Eierhäufchen legte. 1, 48 -. 3... Ein Eierhäufchen. Ä - 4. Weizenblütchen; mit Maden am oberen Ende des Fruchtinötene (Spelzen und Staubgefässe sind entfernt). 5.. Made, wenige Stunden nach dem 'Auskriechen. Rt 6. Made, einige: Tage nach dem 'Auskriechen. ;w ‚obles - 7: Reife: Made. i | ar 8. Abdominalende 'der reifen: Made. = 9. 10. 11. »2Q-Puppe in der Rücken-, Seiten: und Bauchänsieht:

- 18. Be beiden ra nebst den 4 Iolgenden Glißderns a & -Fühlers z

- »14. Bauchansicht: vom Abdominalende dos &; Zwäge lien] ae Haltzange die Penisscheide und die: beiden. Reizzäpfchen.

+ 15. 2; die ‚beiden: letzten Abdominalringe und die en sind vorgestreckt. ze

- 16. : Kopf des Q, von vorn gesehen; zu beiden Seiten die age unten die 4gliedrigen Taster, dazwischen der Rüssel mit den Wimpern, in:der Mitte ‚der Haarpinsel, ‘oben ‘der untere Theil beider Fühler; daneben r' das Br mit dem Ru- dimente.

Dips aurantiaca.

- 17, ‘Made im: vorletzten Stadium; ee eg _ gedornt.

- 18. Hinterleibsende der Made im letateh Stadium; Körper

00.0 8chuppig und gedornt. aWw: u

-.19. &: u yosbaikl m Hiediasis A

320,0 an Er - u

467

Fig. 21. Unterer Theil des Q-Fühlers; daneben r. das Endglied: mit dem Rudimente. - 22. Abdominalende des 2 mit den beiden Lamellen. Isostasius punctiger.

Er De

- .24& Q-Fühler.

- 25. d-Fühler.

Leptaecis tipulae. 20. 9.

-..27.. Q-Fühler:

une

10.

FEN.

222 13. 14. 15.

16 - 20. 21.

Fig. 3—27 starke Vergrösserung.

Taf. IV. Zur Anatomie der Hemipteren.

Glandula salivalis composita Catacanthi nigripedis.

a. Pars superior. b. Pars inferior. c. Ductus excretorii. d. Trachea. Glandula salivalis composita Catacanthi incarnati. - - - Oncomeridis Marianae. a—c Vide fig. 1. 5. Cellulae e parte inferiore Bea compositae Catacanthi. - - - _,superiore - = = Ductus secretorius glandulae compositae. Pars tractus intestinalis Catacanthi. a. Stomachus hemipterieus. b. Intestinum rectum. c.: Vasa

Malpighii.

' Systema nervorum Catäcanthi. :

a. Ganylion supra oesophageum. b. Lobi optiei: 'e. Nervi ocellorum d 09Ocelli. 'e. Ganglion seecundum. f. Nervi pro musculis thoraeis (?). g. Ganglion tertium: : h. Commis- surae abdominales. i. et k. Nervi. 1. Stratum :nusculare: Annulus nervosus oesophageus (a latere visum). Systema organorum genitalium Catacanthi. mas. a. testiculi. b. vasa deferentia. c. et d. glandulae. e. glan- dula, quam Dufour appellat: prostaticam. f. Ductus ex- eretorius.

'"Testieuli Ashenguhl Bi. Ei

Fasciculi e glandula c. Catacanthi. mas.

Glandula ran:osa Catacanthi. mas.

Systema organorum copulationis Catacanthi. mas. a. Annulus seginentalis. b. Tubercula setosa. c. Opercu- lum penis. d. Pars incrassata annuli segmentalis. e. La- mina mobilis.

19. Penis cum valvulis Catacanthi.

Tunica membranacea penis.

22. Systema organorum copulationis Oncomeridis. mas, a—e. 15.

31*

468

23—27. Penis cum valvulis Oncomeridis.

28. Systema organorum copulationis Aspongobi. mas.

29 --32. Penis cum valvulis Aspongobi.

33. Capsula seminalis Catacanthi. fem. a. Capsula seminalis. b. Annulus superior ad insertionem musculi. c. Annulus inferior. d. Ostium infundibuliforme Capsulae. e. Ductus seminalis. f. Musculus.

34. Systema organorum copulationis Catacanthi. fem.

35. Receptaculum seminis Eusarcoridis perlati. fem. a. Capsula seminalis. b. Annulus pro insertione musculi. c. Musculus. d. Membrana externa. e. Ductus seminalis. f. Pars infundibuliformis ex chitine confecta ductus seminalis. g. Musculus. i. Annulus ex chitine confectus. k. Glandula sebacea. 1. Membrana externa. m. ÖOrifictum receptaculi in vulvam.

Intelligenz.

Die Wittwe des vor Kurzem verstorbenen Staatsanwalts O. Pfeil wünscht die von demselben hinterlassene Coleopteren- Sammlung zu verkaufen. Die ausserordentlich sauber gehal- tene, kompendiös geordnete, genau determinirte Sammlung füllt 2 leicht zu placirende schmale Schränke & 30 Kasten und ausserdem 10 Kasten Doubletten. Sie umfasst nicht nur die Europäischen Coleopteren nahezu vollständig, sondern auch eirca 2--300 exotische Genera, besonders aus den Familien Trogositidae, Gymncchilidae, Peltidae, Colydidae, Cucujidae, Ptinidae, Bostryehidae, Cioidae, Lymexylidae und Scolytidae, in Summa ungefähr 8000 Species. Diejenigen, welche auf den Ankauf reflectiren, werden ersucht, sich direet an Frau Staatsanwalt Pfeil geb. v. Bock in Hirschberg in Schlesien zu wenden.

469

Inhaltsverzeichniss.

Januar— März. .

Neujahrsdialog. Mitglieder-Verzeichniss. Zeller: über Sepp’s Werk. Hopffer: neue Papilionen. Putzeys: Clivinides. Stau- dinger: über Colias. Drei .neue Sesien. Zur Gattung Heliodes. Hagen: über Leon Dufour. C. A. Dohrn: Fang der Höhlenkäfer. Wagner: Diplosis tritieci und aurantiaca. Suffrian: Synon. Misc. Keferstein: Lepid. Mittheilung. Literatur (Taschenberg Hyme- nopteren, Brunner Syst. d. Blatten, Cornelius Zug- und Wanderthiere). Philippi: Chilenische Insekten. Vereinsangelegenheiten. Hopffer: über Cenea (Stoll). Teich: Lepid. Mittheilungen. Correspondenz- Nachrichten. Erklärung der Tafel II.

April—Juli.

Zeller: Amer. Wickler und Crambiden. Suffrian: Syn. Mise. (Chrysom.) Dohrn: Cassida desertorum. Lacordaire Genera VII. Wagner: Dipl. tritici (Schluss.) Hagen: Psociden. Bethe: Pla- tyderus und Haptoderus. Sammelbericht. Suffrian: Synon. Misc. _ (Cryptoc.) Vereinsangelegenheiten. Necrolog (v. Heyden). Behr: Calif. Rhopaloceren. Keferstein: Lesefrüchte. Dohrn: Literatur. (linn. Entom. XVI, Murray Nitid., Saussure und Sichel Scolia, Diet- rich Zürich’s Käferfauna).

Juli -September.

Hagen: Psociden. Helicopsyche-Gehäuse. Vereins- Angelegen- heiten. Notiz über Degeer. Dohrn: Sphenoptera Beckeri. v. Hey- den: Bemerkungen über Coleopt. aus Finmarken. v. Prittwitz: Literarisches (Koch, Vollenhoven, Sepp). Dohrn: Literatur (Cha- puis, Matthews). Hagen: Pictets Neuropt. von Spanien Heinrich Dohrn: Reise. (Schluss). Vereins-Angelegenheiten. Staudinger: Otto Gruner. Steudel: Gelechia sepiella. Dohrn: Antilocale Be- denken. Intelligenz.

October—December.

Anton Dohrn: Zur Anatomie der Hemipteren. C. A. Dohrn: Rutela coerulea Perty. Zeller: Senta maritima. C. A. Dohrn: Homalocerus nigripennis. Claus: Psyche helix. Mac Lachlan: Lasiocephalus taurus. Darwin: Entom. Notizen. C. A. Dohrn: Entomogrip. Aberrationen. Hagen: Hemerob. Synopsis synonym. Anton Dohrn: Physiologische und biologische Notizen. Vereins- Angelegenheiten (Pfeil’s Necrolog). Tafel-Erklärung. Intelligenz. Inhaltsverzeichniss. Alphab. Register.

(Ausgegeben im September 1866.)

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470

Register.

Seite A. Acanthaclisis - -- ----------- 378 AchelouSsn- : 2-3. 2 -- saß: 3 Reberon® ur. 2 2 wer ehe 979 Aeolops DER EAESERE RUNDER 8A 379 Al&uröma?%: . -EaBI02R ..124 379 Alexianesı-r# - + #4=33-42 BEN RER Aleyrodes TE ER) Amoen zer‘. ne AR BEE 379 Amphissus TE BAHR Sa Anatomie (Hemiptera):- 321 sqq. Anisoptera a ee 380 Ankylopteryx ee Ref ente Pre Nele 379 Aplectrocnemus : -- -+- 380 Apochrysa REN RS RE 380 Archytas DE HEDN Zr are Arteriopt: LyKernio- STERNE 380 Ascalaphidae :----- +: - 373, 380

Ascalaphus Synonymie- 381’ sqqg.

Atractocerus? valdivianus -- 113 Ayasini : TE LIU 387 BB. Belonoptera en, FH enlo ua ren 08 387 Belonopteryx RE OO 388 Berotha ------.»»----+s...:. 388 Brachystoma ERS, 0 RAR 388 Branchiotoma- - -- "+++ .+- « 388 Byas sur scene en enenene 339 ©. Californische Schmetterlinge 100, 213 Cassida desertorum -+----+- 166 Catarhylla interrupta -»+»»- 156 Cenea, Cephonius -- +++ ++ - 131 Ohalcentis coerulea, a

bea, sphaerica --- "+++... 352

RZ. ‚Seite, Chaulodes 7-4. 2 ua 922 389 Chilenische Insecten-------- 109 Chrysomela nigriceps 97, Lu-

dovitae! m. SUN 222.88 98

ChrysomelentypenLinn&s 158 sqq- Chrysopa 297, Synonymie 389 ‚sgg: 3

Chrysopidae a ee EN 7 CIHUDBCETIT er a Dee aan, 399 Clivina procera 34, prominens 35, elegans, atrata 36, Au- stralasiae, rugithorax, ju- venis 37, lepida, vagans, cava 38, ephippiata, basalis, dimidiata 39, sellata, verti- calis, suturalis 40, melano- pyea, heterogena 4, angu- stula 4?, biplaciata nern ‚43 Coleophora caespititiella --- 15 Colias Werdandi --:.-:. 44 sqq. Colobopterus - +... onen: 399 Columbische Wickler .-.--: 137 Coniopterygidae----.-..-.. ICH Conioptery A A400 Obniortes}+ 1:44 „ine. 401 Cordulecerus zrau Starr > Wan 401 Crambus topiarius --»+----- 155 Creagris Seo te a ee 2... 401 Cryptocephalus mucoreus, in- expectus, abietinus 205, Perrieri, rhaeticus 206, flo- ribundus » 2.22 2.2: urnene 207 »>. Dasypteryx Saat St 40% Degeer (Notiz über) ------- 248 Deleproctophylla “- ++ *:=- + 402 Dilar 291, nevadensis 294, meridionalis 295, tureieus 296, 401

Wu

nt Seite Dimares ------ + Bere ehe 401 Diodorus Ve ee Diplosis tritiei, aurantiaca 65 sqq-, 169 sqq. Dipty chophora Kuhlweinii .. 154 Drepanepteryx- «+++... 403 Drepaniceus EEE EEZEEE 4 03 Dromophila Eogel ke te NR 403 ion: (Leon) NE EI areas 57 =... E. | Eiterobius - 223343174 %: 100 403 Ephemera 5 EL RÄRERTE 403 Erebia ligea, livoniea st... 133 Euptilon EEE EHRE 404 Eury mander: -- == - u uam 2374 28

Bene tabularum 136, 157, 466

E. Formicaleo --:-» eier enter. AOA ;- is Gelechia ssepiella - - +++»... » 312 Glaphyropteridae --+--- +++. 405 Glenurus .----.---seaneeerene A405 Go&ra basalis ..- -.-- EN 361 Grapholitha nebritana 12, te- FEsebrOSan3. =. 2.22. ren 14 Gruner, Neerolog - en nene 310 Gy MNOoCcHemMia- --+«wrHenn .- 405 ee 2. 405 Halteren -------- ernennen 463 Haploglenius----- +... +... 406 Haptocderus montanellus, ne- moralis 196, cantabricus 202

Helicopsychen - Gehäuse 244, 358 56

Heliodes Theophila------. --

Hemerobidae---..--+---+++- 375 Hemerobites ------ +++... .- 407 Hemerobius +». + + „+... + 407 BERmES :e2.-..22..2..22.2.% ee AD, Hesperia Sylvanus- -+-.--+-- 7 Heuschreckenschwarm - ---- 362 v. Heyden, Necrolog--------» 212 Himantopterus - +++ - ++... +- 422 Sr Se A Se 2 Höhlenkäferfang -------- + -- 63 Homalocerus nigripennis -- - 356 Hoplophora- UT 55.0. 42% Hornissen, biologisches -- - -- 462 Hybris ee ERRERTEE 4.22

Seite Hypochrysa nesesnersenn ll 423 Hypostromatia- versicolorana 142 1:8 Indo- Australische, bepide- I ptera RN en Sta a SE el Eee 259 Isoscelipteron «**-- + "»=:.=+« 423 Ithone- --.-- ROTE TR 423 E79 un, taurus - +++ -- 361° Deo Ne se 2er 423 Lepidoptera, Californische

100, 213, Columbische 137, Indo-Australische, Nieder- '_ ländisch-Indische -- »---:- Ze

Dipelliades-. =... 0.220... 122 423 Liberkala Fs-seer um ar. al 5 NP Macronemurus -»-* +: +... 424 Malacomyza -- »».. „Herren 423 Matisse RETSIE a2 Mantispa PRLBDRIHUN. 2 BIST) Mantispidae - ---.---» Eee 76) Megalomus- a ET REN 429 Mesaloptera‘ ice rt 2.3832 430 Mesistopus SSETLELEEIHIDAIIGOL: 430 Meleoma Dr Er Er I EEE 430 Mieröomus- -- ++ ae len 430 Mormonia basalis ---- +.» - 361 Mueropalpası Mer er e. : BEN 431 Myrmecaelurus-: -:: = -»- 432 Myrmeleo.- +++ -- RPTEN TER ‚434 Myrmeleonidae :-»--:-- 372, 434 Myrmeleonidae, -des, -na, -tes 450 Myrmeleontidae ---- +++. +.- 450 Myrmeleontinae.J#4-- "+++ -- 450 Myrmeleontoides --*-* +++ -- 450

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Necrolog, v. Heyden’ s 212,

Gruner’s 310, Pfeile .--- = 465 Necrophilus N EN rue 450 Nematoptera IE Ela Br e NE A50 Nemoptera EAN NE OO ONE © 451 Nemopteridae, -des -- -- 374, 453 Nemopteryx a 453 Neosilaus- - eat 26 Neuroptera, spanische ---- -- 281 Neuropteren-Synonymie,

alphab. ee on 369 sqg.

474

Seite Seite. Nymphes areas are 453 S. { Nympbidae ERLITT BERGTHFER 454 Salmaeis- -- -:- ER ee 459 Saretüa 7... 1m a BEL 459 ©. Sciaphila? lacertana- -..-..- 151 £ 3 ? 3 Stıpdus- wear ERSTEN 459 Oediscelis vernalis, minor -- 110 Seolyptus planiceps, foveiceps 33 er RENT ST “= Semblis» - "2.2.2 22! ZU Free 459 re Be = EEE = Senta maritima, ulvae---..- 353 Orphne Re Asa Sesia 50, Himmighoffeni 51, Osmylus, -ida, -idae, -ina -.. 454 a ee = Spanische Neuroptera » »».- 281 ry. Sphenoptera Beckeri ------- 249 Palmalasiaıoills), _‚ pianigo! 455 Schizophthalmi-...-........ 459 SPRER sılseldianlod Lt Schoenobius macrinellus ---- 152 Pamexis -.--- silnerlprte ne Stenares -aanan2n...% längere 460 Panorpa era Cana leere Bermie, tele, nNe Stilbo u l-da pteryx, -ieidae-»»-»-+-«- 460 Fapılio, nepe Arten > >75 2082 Subneeromorphotica -------- 460 Pachybrachys moerens 205, laser en A460 anoguttatus ee 208 p Penthina muscosana 148, ma- m, PEN Necrolopeennn nn. 46 Tafel-Erklärung -.- 136, 157, 466 rue 2... 94 laurocerastes patagonicus -- 115 Echenniz .er8 01.0 080 r 0 00.0 458 Teras cytharexylana, z grada- Platyderus montanellus, ne- a ee en 140 moralis 196, lusitanicus, a I SEE 461 em .. 0:0 :.00000.. ..... ee Theleproctophylla s.lstoel 461 Po yerates.cne unse nrangat TFolmeron - ++ « «... 2... ac 461 Polystoechotes HERISTTBHQUde 458 Tomatares -- ---sı1...5 21ER Al Dan ei N RE ee Tortrix recurvana 143, exu- en TEE N TONER BEN 458 stana 144, colubrana 145, . 1 1 u. e00u00 000° ..... 14 Psociden -:- -- 188 sq4-, 233 gg. ee Psyche a m 244, 3ER Triehoscelia- - »---».-......0 461 Psychopsis en noroonehon ... 458 U. Ptynx »er: ers ers ernennen 458 sa A 462 Puer -«»» «+»: ser esse nern 459 Wa en innin art V. R. Varna ee te Eee 462 Raphidia Be leleteie nie ee ateiete 459 Rhopalis.:--- Kenzsene 459 3 w. Rhopalobrachium clavipes -- 111 Warscewitzii (Papil.) --»:+-- 29 239040

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