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Entomologische Zeitung.

Herausgegeben

von dem

entomologischen Vereine

zu Stettin.

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Fünfundsiebzigster Jahrgang.

Stettin 1914.

Druck von R. Graßmann.

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Stettiner Entomologische Zeitung.

75. Jahrgang.

Heft I.

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Kommissionsverlag von Friedländer & Sohn in Berlin NW. 6, Carlstraße 11.

Auszug

aus der Satzung des eiitouiologisclien Vereins

zu Stettin.

§ 5. Jedes ordentliche Mitglied hat einen Jahresbeitrag von zehn (10) Mark zu zahlen. Der Beitrag ist bis zum 30. Juni an den Rechnungsführer des Vorstandes zu ent- richten. Der Rechnungsführer ist befugt, die bis zum 30. Juni nicht eingegangenen Beiträge durch Postnaclmahme zu erheben.

Der Vorstand ist befugt, ein Mitglied, das seine Beiträge bis zum Schluß des Jahres nicht bezahlt hat, in der Mitglieder- liste zu streichen. Durch die Streichung erlischt die Mitglied- schaft des betreffenden Mitgliedes.

§ 11. Der Verein gibt eine Vereinszeitschrift unter dem Namen „Entomologische Zeitung" heraus, die jedem Mit- gliede unentgeltlich zugesendet wird.

üeber die Aufnahme der in der Zeitung abzudruckenden Aufsätze entscheidet die Redaktion, in zweifelhaften Fällen der für diesen Zweck bereits eingesetzte, aus drei Vereinsmitgliedern bestehende Ausschuß, dessen Mitglieder der Vorstand ernennt.

§ 12. Die Benutzung der Vereinsbibliothek ist den Vereinsmitgliedern nach näherer Anordnung des Vorstandes der- art gestattet, daß dem Verein daraus keine Kosten erwachsen.

Benaclirichtigang s. 3. Seite des Umschlages.

lil@ia@l@gli©hi liltiig

herausgegeben von dem

entomologischen Vereine

zu Stettin.

Redaction: Prof. Leopold Krüger, Vorsitzender.

In Commission bei der Biu-liliainllinitr K. Fri edl an der & Sohn in Bprlin.

1914. 75. Jahrgang. Heft I.

Neue Platypodiden des Stettiner Museums.

Von Oberförster Str«liiiieyei* in Münster, Ober-Elsaß.

1. Piatypus ovatus nov. spec

(^. Langgestreckt, fast zylindrisch. Rötlichgelb, Ober- stirn nnd Flügeldecken mit Ausnahme des basalen Drittels braun. Stirn oben bis etwa zur Mitte konvex, unten eben, dicht und grob punktiert, in der Mitte mit kurzem dunklem Längsstrich.

Halsschild etwa um die Hälfte länger als breit, ziemlich stark punktiert, um den vorderen Teil der eingeritzten dunklen Mittellinie ein längsovaler Flecken aus dicht ge- drängt stehenden Punkten.

Flügeldecken, von oben gesehen, von lang eiförmiger Gestalt, an der Basis gerade, am breitesten etwas hinter der Mitte. Von der Seite betrachtet oben gewölbt und am Abstürze etwas abgeplattet ; bis zur Abplattung sehr stark gefurcht. Die Zwischenräume 1, 2, 3, 4, b, 6, 7 und 9 nur im ersten Flügeldrittel hinter der Basis breit und glatt, von da ab nach hinten stark verschmälert, gekielt, gekerbt und einreihig gelb behaart. Der 8. Zwischenraum bis zum Anfange des letzten Flügeldrittels flach, glatt und stark keulenförmig verbreitert, dann plötzlich verschmälert und

Stett. entomol. Zeit. 1914. 1*

wie die übrigen gekielt und gekerbt. Die Kerbung am Ende des 9. Zwischenraums bis zur Zälmelung verstärkt. Am obersten Rande der apikalen Abplattung jederseits am Ende des 3. Zwischenraumes ein nach hinten gerichteter Zahn, außerdem noch je ein kleines Zähnchen am Ende des 9. Zwi- schenraumes. Die halbkreisförmige Abflachung matt durch dichte grobe Punktierung.

Länge 3,3 mm.

Fundort: Birma (Helf leg.).

1 (^ in der Sammlung des Stettiner Museums.

Der Käfer muß vorläufig zu der Gruppe der Platypi sulcati Chapuis gestellt werden. Er unterscheidet sich durch seine mehr cif()rmige Gestalt von allen übrigen Arten dieser Gruppe.

2. Piatypus insularis nov. spec.

Gestalt zylindrisch, Farbe rötlichgelb bis braunrot, die Flügeldecken bei ausgefärbten Exemplaren dunkler als der Halsschild.

rj. Stirn konkav, matt, dicht längsrunzelig, unten in der Mitte ein kurzer dunkler Längsstrich. Scheitel matt mit glänzender Längsschwiele, oben spärlich, an den Seiten stärker grob punktiert. Halsschild länger als breit, glänzend, ziemlich dicht und fein punktiert, die Punkte nach der Basis hin deutlicher als im vorderen Teile, die Mittellinie liintt'U fein, vor der Mitte des Halsschildes breiter und tiefer, dann rasch erlöschend, nur als äußerst fein angedeutete Linie fast den Vorderrand erreichend.

Flügeldecken fast doppelt so lang als zusammen breit, von der Basis nach hinten allmählich verbreitert, tief ge- furcht. Die Zwischenräume mit Ausnahme des \. neben der Naht viel breiter als die Furchen und mit Ausnahme des 8. nach dem Abstürze hin verschmälert, der 8. am Ende merklich verbreitert; der L, 3., 5., 7., und 8. Zwischen-

Stctt. i'utomol. Zeit. 1914.

räum am Anfange des Absturzes gekielt und zahnartig überstehend, der 2., 4., 6. und 9. am Ende verkürzt, nieder- gedrückt und ohne Zahn auslaufend. Nur auf den seitlichen Zwischenräumen einige spärliche feine Reihenpunkte. Ab- sturz matt, mit einer Körnchenreihe jederseits neben der Naht und einem Zapfenzahne unten in der Mitte nahe dem Hinterrande.

$. Stirn konkav, durch grobe und sehr dichte netz- förmige Punktierung vollständig matt, der unterste Rand und die Rüsselgegend glatt und glänzend. In der Mitte der Stirn eine mit der Scheitel-Mittellinie zusammenhängende feine dunkle Längslinie.

Halsschild glänzend, sehr fein punktiert, jederseits anstoßend an die Mittellinie je ein ovaler Flecken aus dicht gedrängten Pünktchen bestehend, die Pünktchen vorne größer als hinten.

Flügeldecken schwach gefurcht; die Zwischenräume glatt, ziemlich gleichmäßig, wenig gewölbt, am Abstürze allmählich erlöschend. Letzterer einfach gewölbt, an der Spitze etwas abgeplattet, gekörnelt, punktiert und mit gelben Haaren besetzt.

Länge des (^6,8 mm, ,, $ 7,0 mm.

Fundort: Sumatra.

Mehrere Exemplare in der Sammlung des Stettiner Museums und in meiner Sammlung.

Der Käfer gehört in die Gruppe der Platypi sulcati Chapuis.

3. Diapus frontalis nov. spec.

^. Kopf, der größte Teil des Halsschildes, Seiten und Hinterrand der Flügeldecken pechbraun, die Basis des Hals- schildes und der größte Teil der Flügeldecken hell braungelb. Unterseite heller gelblich, stellenweise dunkel angelaufen.

Stett. entomol. Zeit. 19X4.

Stirn fast eben, spärlich punktiert, in der Mitte der- selben ein feiner Längskiel, welcher unter der Mitte in einem V - förmigen Eindrucke endigt. Unter letzterem ein stark erhabener kurzer Längskiel, zwei ebensolche rechts und links zwischen der Mittellinie und den Fühlergruben.

Halsschild etwa so lang als breit, viereckig an der Basis breiter als vorn, hinten mit kurzer, fein eingeritzter Mittellinie, am vorderen Ende derselben eine feine Quer- linie, so daß eine scharfe T - Zeichnung entsteht. Am Fuße dieser rechts und links ein bis zwei kleine Poren. (Das vorliegende Exemplar hat rechts zwei, links eine Pore.)

Flügeldecken gerade, am Abstürze nicht abwärts ge- bogen oder gewölbt, länger als zusammen breit, von der Basis nach hinten allmählich verbreitert ; mit grob aber flach punktierten Furchen, welche im hinteren Drittel schmäler und vuidcutlich werden. Zwischenräume mit je einer weitläufigen groben Punktreihe; der L, 3., 5., 7. und 9. am Ende stark verbreitert und je mit einem Zähnchen endigend, der 2., 4,, 6. und 8. hingegen verkürzt. Jedes Zähnchen am Ende mit langer Wimper.

Länge 3,5 mm.

Fundort: Borneo (Sarawak). S. Doria legit. 1865.

1 c? im Stettiner Museum (Type).

Dieser Diapus ist der größte von allen bis jetzt be- schriebenen Arten, wenn man die von Stebbing benannten ausschließt. Letztere scheinen mir nicht zu dieser Gattung zu gehören.

Im Stettiner Museum befinden sich einige Exemplare einer Crossotarsus -Art aus West- Australien, in welcher ich den Cr. annipennis Lea zu erkennen glaube, wenn dies auch nach der sehr kurzen und dürftigen Beschreibung *) äußerst schwierig ist. Das beschriebene Exemplar ist mit

*) l'roc. Roy. Soc. Victoria, 22 (n. s.) l't. II. 1900 p. 139. btctt. cntomol. Zeit. 1914.

Sicherheit das I\Iännchen. obwohl es der Autor mit ,,$?" bezeichnete. Letzteres ist noch nicht beschrieben, der Neubeschreibung desselben möge eine vollständigere des Männchens vorausgehen.

4. Crossotarsus armipennis Lea.

Kurz zylindrisch, Farbe hell gelbbraun mit dunkleren Flügelspitzen, Unterseite heller, gelb.

^. Stirn flach, grob punktiert, unten in der Mitte ein kurzer schmaler Längskiel und jederseits vor den Fühler- gruben je eine unregelmäßige und unscheinbare glatte Beule; die erhabene Scheitelmittellinie setzt sich auf die obere Stirnpartie fort.

Halsschild kaum länger als breit, äußerst fein aber dicht punktiert, mit kräftiger, vor der Basis bis zur Mitte reichender Mittellinie.

Flügeldecken halbzylindrisch, etwa doppelt so lang als zusammen breit, in Reihen fein punktiert. Die Zwischen- räume glatt, auf der Scheibe wenig erhaben, nur an der Basis und an den Seiten hin und wieder mit vereinzelten, kaum wahrnehmbaren Reihenpünktchen. Absturz tief ge- furcht, die Zwischenräume hier stark verschmälert, gekielt, gekerbt und mit je einer gelben Börstchenreihe. Die Seiten- ecken der Flügeldecken spitz vorgezogen, langes des Hinte- randes die Flügeldecken gemeinsam schmal mondsichel- förmig eingedrückt.

?. Stirn flach, grob punktiert, unten in der Mitte mit kurzem Längskiel, ein ebensolcher rechts und links vor den Fühlergruben. Die Scheitelmittellinie setzt sich auf die obere Stirnpartie fort.

Halsschild äußerst fein aber dicht punktiert, Mittellinie kurz.

Flügeldecken glatt, auf der Scheibe und an den Seiten mit äußerst feinen weitläufigen Punktreihen. Absturz ge-

btett. eutoiijol. Zeit. 1914.

8

wölbt, runzelig bis gekörnt, gelb behaart. Spitzen der Flügeldecken gemeinsam abgeplattet.

Länge des (^4,0 mm, ,, $ 4,1 mm.

Fundort: West-Australien.

2 c^c^ und 2 $$ im Stettiner Museum, 1 ö* und 1 $ in meiner Sammlung.

Dieser Platypodide gehört in die Gruppe der Crossotarsi suhdepressi Chapuis und steht, wie schon Lea erwähnte, dem Crossotarsus S änderst Chap. nahe.

Stett. eutoinol. Zeit. 1911.

Osmylidae.

Beiträge zu einer Monographie der Neuropteren- Familie der Osmyliden.

Von Prof. l^eopold 14i*ügei*, Stettin.

Va. Weitere Nachträge zu IL, IIL

Nachtrag zu IL Charakteristik tl.r Familie, Unterfamilien und Gattungen auf Grund des Geäders. Durch die Osmyliden des Wiener Museums erlangte ich auch einige sehr wichtige AufschKisse über die Unterfamihe der Spilosmylinae, III. Unterfamilie der Nomosmylidae und über die Abteilung der Anomosmylidae, die ich hier nach- trage.

A. Nomosmylidae Km-er.

III. Unterfamihe. Spilosmylinae Krüger. Systematische tjbersicht.

(Ersatz für Spilosmylinae p. 20, 21.) III. Unterfamilie. Spilosmylinae. C -Qu A einfach. Zahl der Qu A in den Längsreihen vom R - System bis zum

Cu p mittelgroß, 10—20. Stufenader reihen 6, Langzellenreihen 5, bei Thaumatosmylus

8 und 7. Nach der I. Qu A von der M zum Cu eine oder keine Lücke. H Fl: M mit basaler Anhangsader.

Cup kurz, a) Nach der I. Qu A von der M zum Cu eine Lücke.

a) RS- stainm kurz, d. h. 2. Qu A zwischen R - System und M oder 1. Qu A nach dem 1. K F geht vom 1. Ast des R S aus. Am Hinterrand des V Fl bei ^ und $ ein erhabener Fleck mit verdunkelten Adern.

Stett. cntomol. Zeit. 1914. ...

10

4- Stufenaderreihen 6, Langzellenreihen .5; Fleck in der Fl - länge, kleeblattförmig mit zu- sammenlaufenden Aderstreifen. Linienflecke auf Sc und R 2 zählig.. . 10. Spilosmylus Kolbe s. s. + 4- Stufenaderreihen 8, Langzellenreihen 7; Fleck in V-j der Fl - länge, muschelförmig mit parallelen Aderstreifen. Linienflecke auf und zwischen Sc und R 3 zählig. ... 10a. Conchylosniylus Krgr.

ß) RS- stamm lang, d. h. 2. Qu A zwischen R - System und M oder 1. Qu A nach dem 1. KF geht vom RS- stamm aus.

Am Hinterrande des V Fl wahrscheinlich nur des einen Geschlechts, teils des ,^, teils des $, ein er- habener Fleck mit verdunkelten Adern. ß 1) Costalfeld allmählich, aber fast von Anfang an in convexer Rundung erweitert.

Die weitere Einteilung ist auf Vermutungen ge- gründet, die eine große Wahrscheinlichkeit für sich Jiaben, aber bei dem Fehlen des 1 Geschlechts in den meisten Arten nicht positiv sicher sind.

+ Stufenaderreihen 6, Langzellenreihen 5.

. ^ ohne, $ mit Fleck in I3 der Fl - länge, fächerförmig mit fast zusammenlaufenden Aderstreifen. ^ und $ mit 3 fachen oder paarigen Linienflecken im Gebiet des Sc-

feldes 11. Ripidosmylus Krgr.

, . (^ ohne, 9 vielleicht mit Fleck. (^ nur mit einfachen punktartigen Flecken in der Membran des Sc - feldes, $ vielleicht mit

3 fachen Linienflecken

IIa. Kelidosmyius Krgr.

. . . o iTiit Fleck in '-/s der Fl - länge, muschel- förmig mit parallelen Aderstreifen, $ viel-

Stett. eutomol. Zeit. 1914.

11

leicht ohne Fleck. (^ mit paarigen Linien- flecken auf Sc und R, $ vielleicht ebenso.

IIb. Ostreosmylus Krgr.

.... (^ wahrscheinlich mit, $ ohne Fleck. r^ wahrscheinlich mit, $ mit paarigen Linienflecken auf Sc und R. $ mit Fleck auf der letzten Qu A zwischen R und R S,

(^ ? 11c. Stigmatosmyins Krgr.

+ + Stufenaderreihen 7, LangzeJlenreihen 6.

. (^ wahrscheinlich mit, $ ohne Fleck. ,^ viel- leicht mit 3 fachen Linienflecken im Gebiet des Sc - feldes, $ nur mit einfachen punkt- artigen Flecken in der Membran des Sc-

feldes lld. Grammosniylus Krgr.

, . Dazu vielleicht die fraghche Gattung

13. Lysmus Nav.

ß 2) Costalfeld allmählich, ziemlich geradlinig erweitert.

Ohne einen Aderfleck, aber mit starker brauner

Zeichnung 12. Thyridosmyltts Krgr.

b) IS ach der I. Qu A von der M zum Ca keine Lücke. «) RS- stamm kurz.

Bis jetzt keine Gattung bekannt. p) RS- stamm lang, d. h. 2. Qu A zwischen R - System und M oder 1. Qu A nach dem 1. KF geht vom RS- stamm aus.

+ Am RS- stamm nur 1 Qu A vor der R S-

gabelung 14. Thaumatosmylus Krgr.

+ + Am RS- stamm 2 3 Qu A vor . der R S- gabelung 15. Glenosmylus Krgr.

B. Aiioinosinylidae Kniger. Systematische Übersicht.

(Ersatz für Stenosmylinae p. 23.) V. L^nterfamilie. Stenosmylinae. C -Qu A einfach.

Stett, eutomol. Zeit. iyi4.

12

A' 5 in gewöhnlicher Weise in der Gegend des 1 . K F ge- gabelt.

/. Qu A nacli dem 1. K F geht teils vom Stamm des RS, teils vom 1. Ast des R S aus.

RS- stamm mit 2 4 Schalt- Qu A vor detn 1. K F.

M spät, erst weit nach dem 2. K F, in der Gegend des Rand- feldes gegabelt.

H Fl: R S - stamm mit der M durch eine basale S - förmige Qu A verbunden, bei Isostenosmylus nicht.

a) 7. Qu A nach dem L K F geht vom Stamm des R S aus. RS- stamm lang.

M gabelt sich erst mit Beginn des Randfeldes, ^I p rudimentär.

{Cu a und vordere A und Qu A nicht verdickt. H Fl: RS- stamm mit der M durch eine basale S - förmige Qu A verbunden.) 18. Stenosmylus Mc L. s. s.

b) 1. Qu A nach dem 1. K F geht vom 1. Ast des RS aus. RS- stamm kurz.

M gabelt sich 4 6 Zellen nach dem 2. K F, also noch

deutlich vor dem Randfeld, IM j:) nicht rudimentär.

«) Cu a und vordere A , sowie die von beiden nach hinten gehenden Qii A oder Randäste und die C - Qu A im Stigma auffällig verdickt oder geschwollen. H Fl: R S - stamm mit der ]\I durch eine basale S-förmige Qu A verbunden... 19. Oedosmylus Krgr.

/^) Ohne diese auffälligen Verdickungen.

H F7: R S - staijuii mit der i\I nicht durch eine S - förmige Qu A verbunden.. . 20. Isostenosmylus Krgr.

A. Noinosiu.ylidae Kmcer.

III. Unterfamilie. Spilosmylinae Krüger.

10. Gattung. Spilosmylus Kolbe. Durch die Untersuchung der Exemplare des Wiener Museums und der nunmehr ebenfalls verglichenen Typen

Stett. entomol. Zeit. 1914.

13

von modestus Gerst. aus dem Greifswalder Museum wird die Gattungscharakteristik von Teil II. bestätigt.

Als eine leichte Korrektur ist nur zu bemerken, daß, wie es ja selbstverständlich ist, die Zahlen des Kleingeäders nicht etwa verbindlich sein sollen für jedes Individuum und eine Abweichung um einige Queräderchen und Zellen nicht die Art- oder Gattungs-Zugehörigkeit verändern kann.

So ist z. B. die Zahl der Zellen im unregelmäßigen Zellgefüge vor der 1. Stufenaderreihe bei mehreren Stücken geringer als 7, z. B. nur 6 oder gar 5, oder es besteht die erste Stufenaderreihe statt aus 3 nur aus 2 Queradern usw.

In einem Stück der Greifswalder Typen ist sogar eine starke Unregelmäßigkeit, indem in dem einen Flügel zwischen der 1. und 2. Qu A von M zu Cu, also in der Lücke, nahe der 2. Qu A eine abnorme Schaltader ist, die sonst von mir in den etwa 20 anderen Spilosmylinen der Gruppe a) nicht gesehen worden ist.

Über die von mir im Katalog des Teil III. notwendiger- weise fast alle mit einem ? versehenen Arten gelang es mir, wenigstens etwas Klarheit zu gewinnen und so auch hier festen Boden zu schaffen.

Zur Gattung Spilosmylus gehören die Arten tuherculatus Walker, modestus Gerstaecker, sumbanus Krüger, suniatranus Krüger und als Synonym zu modestus Gerst. conformis Navas. Hierzu kommt höchstwahrscheinlich noch die am 1. Januar 1914 in den Entomologischen Mitteilungen (Berlin) III. p. 23 von Okamoto veröffentlichte neue Art ,,Osmylus {Lysmus) japonicHS Okamoto", die scheinbar zur Gattung Spilos- mylus gehört und wahrscheinlich mit modestus Gerst. synonym oder doch sehr nahe verwandt ist. Näheres siehe: Spilos- mylus p. 18, 19, Lysmus p. 36, Katalog p. 51, 55 und in der Artbeschreibung.

Ob auch ,,Osmylus (Lysmus) nipponensis Okam." hierher

Stett. entomol. Zeit. 1914.

14

gehört, ist ganz fraglich, ich betrachte diese Art daher in dem Sammel-Kapitel ,,Lysmus", siehe p. 36, 37.

Eine eigene Gattung: Conchylosmylus Krüger, die sich unmittelbar an Spilosmylus Kolbe anschließt, bilden aureus Navas und croceus Navas, die höchstwahrscheinlich synonym sind.

Einige mit Ripidosmylus Krüger fast übereinstimmende Gattungen bilden inquinatus Mac Lachlan mit der von Navas als neue Art beschriebenen, hiermit aber synonymen Art lineatus Navas, pundatus Navas und ein Exemplar, das von Navas, weil es keinen Fleck hat, fälschlich als $ von modestus Gerst. bestimmt wurde imd als eine neue Art zu betrachten ist vmd einige Afrikaner.

Endlich gehören conspcrsus Walker und liiicatocoUis Mac Lachlan wahrscheinlicli niclit zu Spilosmylus. Mög- licherweise sind sie Arten von Mesosmylus Parosmylus p. 126. Zu tubcrculatus Walk, gehört conspcrsus Walk, auf keinen Fall.

Auch die Frage nach dem Fleck habe ich nunmehr bis zu einer fast endgültigen Entscheidung gebracht. Das oben erwähnte Exem])lar, das von Navas fälschlich als $ von »lüdest HS (]erst. bestimmt wurde, da es keinen Fleck hat, erregte natürlich mein besonderes Interesse, und die Ge- äderuntersuchung ergab, daß dies Tier nicht Spilosmylus »lodesius Gerst. (auch aus einigen anderen Gründen) sein konnte, sondern der Gattung Ripidos)jiylus Krgr. oder einer ähnlichen Gattung angehörte. Ich hatte also noch immer keinen Spilosmylus ohne Fleck gesehen. Nun untersuchte ich von den bisher von mir nur durch starke Lupen unter- suchten ;Horf^<?/«s-Exemplaren mit Fleck noch 2 weitere mikroskopiscli und da stellte sicli heraus, daß das eine Exemplar ein (^, das andere ein 9 ^^'^^r, so daß also nun feststeht, daß wenigstens bei modestus Gerst. 1 (^ (und 1 zweites (^ siehe p. 17) und 3 $ (und 1 viertes $ von confor-

Stett. entomol. Zeit. 1914.

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j}iis = modcstus s. p. 16) den Fleck haben, deren Geschlecht durch ein mikroskopisches Präparat festgestellt ist.

Die Untersuchung der Genitalien ist bei Spilosmylus Kolbe äußerst schwierig, da bei den getrockneten Tieren alle Teile geschrumpft und zusammengedrückt sind, so daß mit bloßem Auge nur sehr selten etwas positives konstatiert werden kann. Das einzige, was zuweilen mit bloßem Auge oder mit Lupenvergrößerung leicht erkannt werden kann, ist die Scheide des $ mit ihrem Taster, wenn sie hervor- getreten ist; doch sind auch dann Irrtümer möglich, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Es gibt sogar Neuropteren- Kenner, die diese Scheide des § für männliche Anhänge halten.

In Teil II. meiner Arbeit habe ich p. 59 oben gesagt, daß ich alle mir vorliegenden nwdestus mikroskopisch unter- sucht habe. Das ist nicht klar und scharf ausgedrückt. Wie auf derselben Seite unten genauer gesagt ist, habe ich sie teils mit sehr starker Lupenvergrößerung, teils mikrosko- pisch untersucht, indem ich alle in trockenem Zustande mit 15 30 facher Lupenvergrößerung und unter dem Mikroskop mit 40 90 facher Vergrößerung betrachtet habe und von 1 modcstus, 1 sumatranus und 1 Exemplar von Banguey, das unbestimmbar, aber wahrscheinlich modestus ist, auch noch mikroskopische Dauerpräparate angefertigt habe.

Ich habe nun bei der erneuten Untersuchung gesehen, daß die trockene Behandlung der Abdomenspitze für eine sichere Feststellung des Geschlechts bei Spilosiiivlits unzu- reichend ist, selbst bei der größten Mühe, und daß hierbei Irrtümer vorkommen können.

Dies liegt zum Teil auch an der Beschreibung, die van der Weele von den männlichen Organen von modestus Gerst. 1909 gibt: Abdomen of the (^ with two short, straight, conical app. sup. and a semicircular genitalvalve. Das

Stett. entomol. Zeit. 1914.

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(^ hat aber keine Appendices siiperiores; die bei Osjiiylus chrysops L. vorhandenen Kegel des 9. Tergits fehlen bei dem von mir untersuchten 3* ^'on Jiiodesttis Gerst. gänzlich. Das, was van der Weele für Appendices gehalten hat, sind wahrscheinlich die langen dreieckigen Hornplatten des 10. Segments, die bei (^ und $ vorhanden sind und hier auch die kleinen halbkugeligen hellen Buckel tragen, die Osm. chrysops L. hat.

Ich habe daher nun nach einer nochmaligen Unter- suchung aller Tiere des Berliner, Stettiner und Wiener Museums folgendes gefunden.

Von den modestus Cierst. sind nach mikroskopischen Präparaten 1 ein ^J, 3 $, nach Lupenbetrachtung 1 mit großer Wahrscheinlichkeit ein (^; von den sumhanus Krgr. nach Lupenbetrachtung 1 (wie vorher) ein J, 1 (wie vorher) ein $, von suniatranus Krgr. 1 ohne Abdomen fraglich, dann 1 unbestimmbares Exemplar von Banguey, das aber wahrscheinlich hierhergehört und modestus ist, nach dem mikroskopischen Präparat ein 5, endlich 1 Exemplar von conformis Nav. = modestus Gerst. nach dem mikroskopischen Präparat ein 9-

Ich kann nun wolil meine Ansicht aus Teil IL, daß die 9 von Spilosmylus einen Fleck haben, aufrecht erhalten, und daß die S keinen oder möglicherweise auch einen solchen haben, dahin erweitern, daß bei Spilosmylus S ^^^d 9 den Fleck hat. Nur scheint es mir, als ob der Fleck bei den (^ schwächer ist als bei den 9. was ein Analogon zu Ripidos- mylus wäre.

Endlich habe ich die 4 Typen des (^ireifswalder Museums auch noch untersucht. Leider sind sie für die Entscheidung der Frage unzureichend. Ich hatte mir diese Typen von modestus Gerst. nicht kommen lassen, da ich glaubte, ge- nügendes Material zu haben, und da ich damals glaubte

Stett. cntomol. Zelt. 1914.

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annehmen zu dürfen, daß van der Weele vielleicht die Genitalien nur falsch gedeutet habe. Nachdem ich nun festgestellt habe, daß auch das (^ von modestus einen Fleck hat, habe ich auch die Gerstaecker'schen Typen untersucht und gefunden, daß alle 4 einen Fleck haben, daß bei 3 von ihnen die Spitze des Abdomen fehlt und bei dem 4. Stück die Spitze wohl vorhanden, aber fast unförmlich zerquetscht ist. Wenn also van der Weele behauptet, daß Gerstaecker nur ^ gesehen hat, so ist das sehr unvorsichtig. Sie waren gewiß 1893 schon ohne Genitalien, was wohl daraus folgt, daß Gerstaecker weder die Genitalien beschreibt noch angibt, ob ihm J oder 9 vorlag. Es scheint so, als ob van der Weele wie andere Osmyliden so auch diese modestus aus Greifswald gesehen hat. Und daraus folgt, daß er das Geschlecht dieser Stücke nicht untersucht, sondern nur nach dem Fleck ent- schieden hat. Somit gründet sich van der Weele's Unter- suchung nur auf 2 von ihm 1909 erwähnte andere Stücke, und bei diesen liegen, wie ich 1912 p. 58 und hier p. 15, 16 gezeigt habe, Irrtümer vor, die sich van der Weele als ernst zu nehmender Forscher nicht durfte zu Schulden kommen lassen. Daß Navas kritiklos abgeschrieben hat, ist bei diesem nicht ernst zu nehmenden Vielschreiber weiter kein Wunder. Seine Geschlechtsbestimmungen der Wiener Exemplare sind vom Zufall diktiert und fast sämtlich falsch.

Ich habe nun schließlich noch das 4. Exemplar aus Greifswald einer mühsamen Untersuchung unterzogen, in- dem ich die Spitze des Abdomen aufweichte, in die normale Form zu bringen suchte und mikroskopisch präparierte. Wenn ich auch die zerdrückten Genitalien nicht habe klar und scharf sehen können, so bin ich doch zum Schluß gekommen, daß dieses Tier ein ,^ ist.

Ich habe oben p. 16 gesagt, daß vermutlich bei Spilos- myliis der Fleck des ^ schwächer ist als bei dem $. Das

Stett. entoiuol. Zeit. 191-1. 2

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bestätigt sich bei diesem Exemplar, denn der Fleck hat hier nur 2 verdickte Strahlen. Wenn ich hiervon weiter schließe, so ist ein 2. Exemplar wahrscheinlich auch ein (J und die beiden andern sind dann 2 $.

Über den Fleck bei Osviylus [Lysnius) japoiiicus Okam. kann ich nur sagen, daß er vorhanden ist und zwar mit 8 schwarzen Aderlinien, die nach der Abbildung kleeblatt- artig zusammenlaufen, also wie bei Spilosinylus. Ob hier (^ und $ den Fleck haben, wird \-<in Okamoto niclit an- gegeben, denn obwohl er in der Fundortangabe 1 $, 1 ö" und 8 $, 1 $ aufzählt und unterscheidet, macht er keine weitere Angabe über die etwaigen Kennzeichen beider (ic- schlechter. Ich vermute, daß hier q und $ den Fleck haben.

Ich will \\wx nocli die (iattungszugehörigkeit für ja- poniciis Okam. begründen, soweit dies nach Besclueibung und .Abbildung der Art möglicli ist. F^s ist sehr schade, daß Okamoto meine Arbeit Osmyl. II. (erschienen Juni 1!)13) noch nicht gesehen hat, sonst würde seine Untersuclu.ng von japonictis Okam., wie auch vielleicht diejenige sämt- licher japanischen F^ormen, für unsere Kenntnis dieser Tiere sicher von großer Bedeutung geworden sein. So hat er sich auf die Arbeit von Navas über Lysmus beschränkt, deßen imzureichende Begründung er ebenfalls gesehen hat, und Lysmus einfach als L'ntergattung von Os)iiy/us be- trachtet. Das ist nun nicht richtig, und die Bedeutung der einfachen Costalqueradern hat er zu gering angeschlagen : sie sind ei)i (aber nicht das einzige) Faiiii/ioi-'Slcrkmdl der Spilosuiylinac, wenn auch Unregelmäßigkeiten vorkommen. Lysmus selber scheidet ja nun natürlich als Ciattung aus, wenn nicht bei Untersuchung \()U Jiarmandinus Nav. sich besondere Charaktere finden sollten, aber Okamoto mußte unbedingt japonicus zu Spilosmylus stellen: 1. wegeii der einfachen C - Qu A, 2. wegen des ,, hervorgehobenen, scliwar-

Stett. ciitomol. Zeit. 1914.

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zen, venusmuschclförmigen Fleckes, welcher durch zwei gelbe Ouerstreifen fast in drei geteilt ist ", 3. wegen der paarigen schwarzen Linienflecke auf Sc und R (V Fl 6, HFl 5).

Die ihm nicht bekannten sonstigen Eigentümlichkeiten des Geäders, die für Spilosmylus sprechen, sind, soweit sie sich aus der Abbildung ergeben, folgende. Es muß hier jedoch bemerkt werden, daß leider die Abbildungen nur schöne Bilder sind, aber wissenschaftlich wertlos sind, da sie total falsch im Geäder (sogar schon in den Hauptadern) sind mit Ausnahme des V Fl von japonicus, der in einzelnen Teilen viel/eicht annähernd richtig, im allgemeinen aber auch falsch ist. Es sind daher auch die folgenden Ab- lesungen aus dem Geäder völlig fraglich : Stufenaderreihen vielleicht 6 ; nach der 1 . Qu A von der M zum Cu vielleicht eine Lücke; R S - stamm kurz, 1. Qu A nach dem L KF (Kernflecke sind nicht gezeichnet) geht vom \. Ast des R S aus.

Weiter läßt sich, abgesehen von den oben gegebenen Merkmalen, mit einiger Sicherheit nichts herauslesen. Dies genügt aber, um einen Schluß auf Spilosmylus zu gestatten.

Sicher wird Okamoto seine Arbeit revidieren und, da er an der Quelle sitzt, einmal sämtliche japanischen Formen, die Mac Lachlan'schen, Navas'schen und seine eigenen, gründlich studieren und uns vermitteln.

Auf Grund der Charakteristik einer mit Spilosjnvlus Kolbe ganz nahe verwandten neuen Gattung Conchylos- mylus Krüger ist in der systematischen Übersicht in Teil tl. p. 21 einiges aus der Beschreibung der Gattung Spilosmylus als wesentlich zur Abgrenzung zu betonen und nachzutragen : siehe p. 10, nämlich die Zahl der Stufenaderreihen 6, der Langzellen 5, der Fleck in -/g Länge von der Basis des Flügels angerechnet, die Form des Fleckes kreisförmig, die An-

Stett. entomol. Zeit. 1914. 2*

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Ordnung seiner Strahlen handf()rmig oder gefingert, klee- blattartig oder palmettenförmig, die Zahl den- Linienflecke auf Sc nnd R paarig, also 2 Zcählig.

10a. Gattung. Conchylosmylus Krüger, n. g.

Name von Conche = Muschel, hier von einem INIuschel- Fleck am Hinterrande des Vorderflügels.

Typus: aureus Navas croceus Navas. Obi, Amboina.

Die Gattung Conchylosmylus Krgr. ist nach den beiden Exemplaren von aureus Nav. und croceus Nav. aus dem Wieuer Museum aufgestellt luid beschrieben worden, also nach den Typen.

Diese Gattung steht der Gattung Spilos7iiylus so nahe, daß beide in der Gruppe a) auf p. 21 in Teil II. der engeren Abteilung a) angehören und sich zusammen von der engeren Gruppe ß) Uiit l\jf idosiiiylus durch gemeinsame Merk- male scheiden.

Die Berichtigung der svstematisclKni Übersicht und Ein- tragung der neuen Gattung siehe p. 1').

Die Abweichung von Spilosjnylus ist nur gering, ent- spricht ciber den Untersciiieden, wie sie bei Osmylus für die verwandten (Gattungen hauptsächlich durch Adervermehrung gebraucht worden sind. Die Zahl der Stufenader- und Langzellenreihen ist größer als bei Spilosniylus, nämlich 8 und 7 gegen 6 und 5. Doch würde dieses an sich nicht gering- fügige Merkmal doch vielleicht nicht hinreichend zur Gat- tungsabtrennung sein, wenn nicht die Lage des Flecks, seine Form und die Anordnung seiner verdickten Adern seinen Wert genügend unterstützten. x\uch sind die Linien- flecke auf und zwischen Sc und R 3 zählig.

In der Beschreibung von Navas fehlt eine Geäder- beschreibung gänzlich, die von ilim gegebene Flügelzeichnung ist in Haupt- und Nebenadern und im Kleingeädcr falsch, sogar der vergrößert gezeichnete Fleck ist falsch wiedergegeben.

Stett. entomol. Zeit. 1914.

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Costalfcld zicmlicli schnell in deutlich, aber nicht starker convexer Rnndnng erweitert, dann allmählich verschmälert.

C-QuA einfach 54 58 vor, 11 14 in, 7 8 nach dem Stigma.

Qu A zwischen R und RS vor dem Stigma 13 17, nach diesem 1.

7. Ast des R S nahe dem Grunde dieses, etwas vor der Gabelung der M entspringend, bei der 9. C-QuA; der Stamm des RS kurz; die 2. Qu A, 1. nach dem 1. K F, zwischen R - System und ^I vom 1. Ast des R S ausgehend.

Die M selber bald nach dem 1. K F gegabelt, bei dieser 2. OuA.

Basale Acste des R S 8, apicale 5.

Unregelmäßiges Zellgcjüge unmittelbar vor dem 1. Ast des R S mit 6 7 Zellen beginnend, worauf bis zum 3. oder 4. Ast noch 2 4 und 1 Zellen folgen, begrenzt von der 1. Stufenaderreihe von 2 3 Adern. Dann folgen mehr Langzellenreihen von im allgemeinen fast 4 eckiger Gestalt als bei Spilosmylus und auch ein sonst noch vermehrtes Geäder : 7 Langzellenreihen, begrenzt von noch 7 Stufen- aderreihen von 3, 4, 4, 5 6, 7, 8, 11 12 Adern, im ganzen also von 8 Stufenaderreihen. Ähnlich wie bei Plethosmylus Krgr., aber in beschränkterem Maße findet zwischen ein- zelnen Reihen eine Einschaltung von Qu A statt, besonders bei den ersten Reihen, so daß die Klarheit derselben gestört wird. Gabelzinken etwa ^4 der Randzellen. Der 2. K F in der hintersten Zelle der 1. Langzellenreihe hinter der 1. Stufenaderreihe.

Beide KF also in der gewöhnlichen Lage.

Qu A vom R - System zur M bei aureus 16 17, bei croceus 12 13, zwischen M a und M p bei aureus 13, bei croceus 8 10.

Qu A vom M - system zum Cu bei aureus 13 14, bei

Stett. eutomol. Zeit. 191-1.

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croceus 11 12, zwischen der 1. und 2. eine Lücke, die 2. geht von der M p ab.

Qu A zwischen Cu a und Cu p 12 13.

Am Hinterrande des ]'orderf lügeis befindet sich ähnlich wie bei Spilosmyliis und Ripidosmylus ein brauner Fleck. Dieser hat im Prinzip dieselbe Anlage wie bei beiden anderen (iattnngen, d. h. die Flügelmembran ist convex aufgetrieben und die hier befindlichen Rand;idern des Cu p sind mit der Haut gewölbt und von ihrem Wege abgelenkt, dunkelbraun gefärbt, w^ährend sie vorher entweder hell oder einfach braun sind, und erweitert. Es ergeben sich aber bei näherer Betrachtung folgende Unterschiede. Der Fleck liegt nicht in -/g, sondern etwa V^ der Flügellänge vom Grunde bis zur Spitze gerechnet. Der Zahl der Randadern nach ergibt sich folgende Stellung und Ausdehnung: auf 7 9 Anal- randadern (11 bei Spilosmylus) folgen 13 16 Postcubital- randadern und von den letzteren gehören hier die 2. 5. (einmal die 3. 6.) dem Fleck an (bei Spilosmylus die 6. 8. oder 5. 9., bei Ripidosmylus die 4. 7.). Der Fleck ist also unbedingt der Basis bei Conchylosmylus näher gerückt. Aber auch Form und Lage des Flecks sind ganz anders: er ist bei Conchylosmylus ausgesprochen oval (sonst kreis- rund) und liegt schief am Flügelrande, so dai3 nur die basale hintere Ecke den Rand berührt, während die apicale hintere Ecke deutlich vom Rande entfernt liegt; es berührt also nicht die Glitte des Fleckhinterrandes den Flügelhinterrand. Aus dieser schiefen Lage folgt nun weiter der Verlauf der Adern in ihm. Es sind 4 Adern, die in dem Fleck sich braun erweitern und zum Teil geradezu auflösen; sie weichen auch \-on ihrem gewöhnlichen Wege ab, aber sehr wenig, und durchqueren fast geradlinig, indem nur die beiden äußersten etwas gekrümmt sind, den Fleck mehr oder weniger parallel, d. h. sie vereinigen sich nicht in einem Punkte, nicht klee-

.Stett. eutomol. Zeit 1914.

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blattartig oder fächerartig wie bei Spilosniylus und Ripid- osmylus, sondern verleihen dem Fleck etwa das Aussehen einer winzig kleinen gerieften Muschelschale, weshalb ich den Namen Conchylosmylus gewählt habe. Von den Adern treten die apicalen, also die beiden letzten, als gewöhnliche Randadern wieder aus dem Fleck heraus. In der Zeichnung von Navas ist der Zusammenhang der Fleckadern mit den Randadern vollkommen mißverstanden und mißachtet wor- den. Es sei hier gleich mit erwähnt, daß das Geäder auch im übrigen, auch abgesehen von der gewollten Skizzen- natur, falsch ist, und zwar in ähnlicher Weise wie bei seiner Zeichnung von tuherculatus Walk.

Ich bin besonders durch die hier recht deutliche Unter- brechung und Auflösung der erweiterten Fleckadern auf die Vermutung gekommen, daß der Fleck nicht nur ein Schmuck- fleck ist, sondern vielleicht einem anderen praktischen Zweck dient, nämlich Duftstoffe absondert, die in den er- weiterten Adern als einer Art Drüsen entstehen.

Im Hiutcrflügel fehlt auch hier der Fleck. Qu A vom R - System zur ]\I 11, von i\l a zu j\I p 10 13, vom ^I - System zum Cu 10 11, vom Cu a zum Cu p 3, der Cu p sehr kurz. A}i der M nach hinten eine basale Anhangsader wie bei allen Spüosmylinae.

Conchylosmylus besitzt auch die paarigen dunklen Linien, 5 Paar, auf Sc und R im Vorderflügel, aber hat wie Ripidosmylns noch die 3. Linie in der Membran des dazwischen liegenden Subcostalfeldes, so daß nicht mehr angenommen werden kann, daß die Asiaten dieser Gruppe nur 2, die x\frikaner 3 Linien zusammengestellt führen, abgesehen davon, daß auch das $ Ripidosmylus delagoensis Krgr. nur 2 Linien hat.

Die für die Spilosmylus-Arten charakteristischen braunen Qu A und dunklen Dreiecksflecke (siehe Teil IL p. 57) fehlen hier gänzlich.

Stett. entomol. Zeit 1914.

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Über Färbung, (icschlecht, Synonymie der beiden Arten siehe Teil Xh.

Aucli hier luiben wabrsclieinheli heidc (ieschleehter den Fleck.

11. (lattung. Ripidosmylus Krüger.

Auch für diese (lattung habe ich durch die WiencM" Exemplare neues Material und interessante Aufschlüsse, auch Überraschungen gefunden. Allerdings bezieht sich dies weniger auf die (rattung selber und ihre afrikanischen Arten. Im Wiener Museum sind nämlich 8 Exemplare, die im (ieäder bis auf einige Abweichungen, jedenfalls in den Hauptzügen mit Ripidosmylus übereinstimmen.

Sie haben wie diese den 1. Ast des R S nicht nahe dem eirunde dieses, sondern später, nach der M - gabelung ent- springend, also langen RS- Stamm, mid daher die 2. Qu A zwischen R - S3'stem und M vom Stamm des R S ausgehend.

Hierdurch unterscheiden sie sich, ähnlich wie die asiati- sche Gattung Thyridosmylus Krgr. von Spüosmylus Kolbe s. s. und schließen sich eng an Ripidosmylus Krgr. an.

Und diese Tiere sind alle drei Asiaten: von den Philip- pinen, Flores, Java, so daß damit Ripidosmylus Krgr. auch in Asien Vertreter hätte, wie ja auch die nahe verwandte Gattung Thyridosmylus Krgr. asiatisch ist.

Wie gesagt stimmt das Geäder bis auf Einzelheitt>n, die wohl innerhalb des Gattungscharakters zulässig sind, mit Ripidosmylus überein.

Es sind aber Abweichungen vorhanden, welche in den Gattungen der Unterfamilie der Spilosmylinae Krgr. eine größere Rolle spielen, als ich bis jetzt annahm, wenigstens in der (iruppe a) mit Ausnahme von Thyridosmylus Krgr., dessen Abgrenzung mir bis jetzt nicht gut gelungen ist, siehe p. 37. Lysmus Nav. habe ich bis jetzt ebenfalls nicht umgrenzen können, nur neue Unbegreiflichkeiten und Un-

Stett. eutumol. Zeit. l'JU.

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geheuerlichkeiten habe ich hier entdeckt, die p. 35 zu

lesen sind.

Es handelt sich um den Fächerfleck am Hinterrande

des Vorderflügels und um die Linienflecke auf Sc und R,

resp. im Subcostalfeld.

Dazu will ich hier zunächst eine Übersicht der Ver- hältnisse bei den afrikanischen Ripidosmylus geben.

Ripidosinylus africanns Kolbe $ aus Deutsch-Ostafrika hat 3 mal den 3 fachen Linienfleck und in V^ Flügellänge von der Basis an den mit 4 Strahlen geschmückten Fächerfleck ;

R. intcrlincatus Mc L. ? 3* oder $, ? von Port Natal hat 6 mal den 3 fachen Linienfleck und den Fächerfleck wie vorher (nach Mac Lachlan) ;

R. interlineatus Mc L. (^ (nach meiner Bestimmung diese Art) aus der Nyassa- Gegend hat 6 mal den 3 fachen Linienfleck, aber keinen Fächerfleck, sondern nur eine Andeutung in 1 Ader;

R. delagoensis Krgr. $ von der Delagoa-Bai hat 6 mal den 2 fachen Linienfleck und den Fächerfleck wie oben ajricanus Kolbe; .

R. canicruncnsis v. d. W. ? (^ aus Kamerun hat Andeu- tungen der Linienflecke und des Fächerflecks nach der Zeichnung ;

R. leucomatodcs Nav. ? ^ aus Kamerun ebenso;

R. togoensis Krgr. (^ aus Togo hat im Sc - Feld 6 mal einen Rest der 3. Linie der Linienflecke und eine An- deutung des Fächerflecks in 3 Adern;

R. loloensis Krgr. ? (^, da das Abdomen fehlt, hat 4 mal den Rest der Linienflecke wie vorher und eine An- deutung des Fächerflecks in 1 Ader wie vorher;

R. hauginus Nav. ? (^ aus Ogowe zeigt diese Andeutungen

•J ebenfalls ;

Stett. entomol. Zeit. 1914.

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R. Pictcti Nav. ? o ist völlig fraglich.

Danach sind von der Ostseite Afrikas bis jetzt 2 3 $ mit dem Fächerfleck und 8- oder 2 fachem Linienfleck be- kannt, dazu 1 cj ohne Fächerfleck, aber mit 3 fachem Linienfleck.

Von der Westseite ist, soweit untersucht, nur 1 (^ ohne Fächcrfleck und mit einem Rest der Mittellinie mi Linien- fleck bekannt, außerdem 4 Exemplare mit gleicher Bildung, die aber nicht nach ihrem Geschlecht untersucht, resp. erkannt sind und von mir nur vermutungsweise für (^ ge- halten werden.

Bei mehr Material und Kenntnis beider (icschlechter würden sich vielleicht die Ripidosmylus-Arten aus Afrika auf 2 auch räumlich getrennte Gattungen verteilen lassen. Doch ist dies vorläufig kaum oder nur schwer möglich.

Die oben genannten 3 Asiaten könnte man zu Ripid- osmylus rechnen, da sie dasselbe Geäder mid teils den Fächer- fleck und die Linienflecke, teils nur die letzteren haben. Auch scheint eine ähnliche Unterscheidung der Geschlechter vorhanden zu sein.

Alle drei Tiere sind von Navas in glücklicher L^n- befangenheit für Spilosmylus erklärt worden, das Tier von den Philippinen als neue Art lineatus Nav. ^, das Tier von Flores als neue Art pimctatus Nav. $, das Tier von Java als $ von modcstus Gerst. bestimmt worden. Die Ge- schlechter stimmen diesmal ganz genau, wie ich durch die mikroskopische Untersuchung festgestellt habe. Navas hat durch ein für Spilosmylus von v. d. Weele aufgestelltes falsches Gesetz hier das richtige gefunden, weil dieses Gesetz vielleicht für eine andere Gattung oder mehrere ande re (iattungen ganz oder halb stimmt, also durch einen ZufaM, denn alle 3 Tiere stimmen im Geäder nicht mit Spilosmylus, sondern mit Ripidosmylus überein, sind also keine Spilos-

Stett. entomol. Zeit. 1914.

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mylus Kolbe, weichen aber auch von Ripidosinyliis durch die Fleckbildung ab.

Von diesen 3 Tieren ist lincatus Nav. die schon 1870 von Mac Lachlan aufgestellte Art inquinatus Mc L.; Navas hat es wie immer nicht für nötig gehalten, Mac Lachlan zu berücksichtigen und lincatus Nav. mit inquinatus Mc L. zu vergleichen, obwohl die Übereinstimmung augenscheinlich ist trotz der kurzen Beschreibung Mac Lachlans. Ich habe hierdurch die Freude, auch inquinatus Mc L. unterbringen zu können. Mein Beweis folgt in der Artbeschreibung. I nquinatus Mc L. {lincatus Nav.) ist ein (^ mit dem Fächer- fleck des $ von Ripido.sniylus und paarigem Linienfleck. Ob das $ den Fleck hat, ist unbekannt.

Die zweite Art: punctatus Nav. $ zeigt dieselben Merk- male, welche das ^^ togocnsis Krgr. aus Westafrika hat, ist aber ein $, also ohne Fächerfleck mit nur dem Rest der dritten Linie im Linienfleck. Wie das ^ sich in beiden Be- ziehungen verhält, ist unbekannt. Wahrscheinlich ist punc- tatus Nav. tatsächlich eine neue Art, da dies Tier auch von inquinatus Mc L. wesentlich abweicht.

Das dritte Tier ist von Navas als $ von niodcstus Gerst. bestimmt worden. Aus diesem Grunde war mir dies Tier besonders interessant; denn nach der Theorie v. d. Weele Navas sollte das 5 von Spilosmylus ohne Fleck sein. Dies ist mm falsch (siehe p. 16), denn $ imd (^ von Spilos- mylus haben einen Fleck. Die Untersuchung ergab, daß dies Tier das Geäder von Ripidosmylus hat und ein $ ohne Fleck, aber mit paarigem Linienfleck im V Fl und H Fl ist. Es kann also unmöglich Spilosmylus niodcstus Gerst. sein, von dem es auch sonst abweicht; es könnte das $ zu in- quinatus Mc L. sein, aber auch hiervon weicht es mannig- fach ab; es ist eine neue Art: ocellatus Krgr.

L^nd somit würden sich drei verschiedene asiatische

Ötett. entomol. Zeit 1914.

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Ripidos»iyl US- Äxten ergeben, die aber von der ostafrikanischen Gruppe: ^ ohne, $ mit Fächerfleck {inquinatus Mc L ^ mit Fleck, punctatns Nav. 2 ohne Fleck, ///. Tier $ ohne Fleck) abweichen und mit der westafrikanisclien Gruppe: $ ?, 3* ohne Fleck und nur mit Rest der Linienflecke [inqui- natus Mc L. o mit Fleck, pimctatuts Nav. 5 ohne Fleck mit Rest der Linienflecke, ///. Tier $ ohne Fleck mit paarigen Linienflecken) vorläufig nicht vergleichbar sind.

Zu den beiden vielleicht aus Ripidosiiivlus sich er- gebenden afrikanischen Gattungen könnte man daher für die 3 asiatischen Formen, da sich auch wesentliche Geäder- unterschiede ergeben, noch 3 asiatische Gattungen auf- stellen, was sich ja zunächst fast ungeheuerlich anhört, aber bei genauerer Überlegung, besonders wenn man be- denkt, wie wenige Arten und Exemplare bekannt und nur zufällig erbeutet sind, durchaus nicht merkwürdig ist. Aber leider würden diese Gattungen sich auf Vermutungen stützen, die sich als unwirklich ergeben könnten. Und somit erscheint es bedenklich, die 4 neuen Gattungen aufzustellen.

Es könnte der Ausweg eingeschlagen werden, die Gattung Ripidosmylus in Gruppen n - t einzuteilen, aber dann würde für mich der Übelstand eintreten, daß irgend jemand auf Grund meiner Arbeit hier Namen einfügte, die ich ebensogut oder besser geben könnte, da ich fast sämtliche Namen dieser Familie nach einem einzigen Prinzip gebildet habe, das ich weiter durchführen möchte. Wenn man nun Namen wählt, so könnte man zunächst Untergattungen bilden. Letztere haben aber nach meiner Ansicht den gleichen Wert wie Gattungen und sind daher als besondere Untergattungen überflüssig. Und da die Gattungen im Grunde ja nur Gruppennamen sind, die die Mannigfaltigkeit der Arten besser trennen und charakterisieren sollen, so

Stett. eutoiuol. Zeit. 1914.

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kann man schließlich nicht zn viele Gattnngen bilden, sofern es wirklich gelingt, anf fallende und natürlich sich abgrenzende Gruppen zu erkennen.

Danach entscheide ich mich nunmehr auch hier für die Aufstellung folgender neuen Gattungen der Ripidos- ;;;\7//-s- Gruppe.

Die Berichtigung der systematischen Übersicht von Teil II. p. 21 und die Einfügung der neuen Gattungen siehe p. 10, 11.

Die besprochenen Merkmale sind in der Charakteristik der Gattungen besonders hervorzuheben und für Ripidos- ))i\'lus zur Unterscheidung von den neuen Gattungen nach- zutragen, ebenso eine Übersicht der so gruppierten Arten.

11. Gattung. Ripidosmylus Krüger.

Typus: ajricanus Kolbe. Deutsch-Ostafrika.

(^ ohne, $ mit convexem Fächerfleck, der in V^ der Flügellänge von der Basis an liegt, mit fast zusammen- laufenden dunklen Aderstreifen, q und $ mit dreifaclien oder paarigen Linienflecken im Sc + R - gebiet.

Bekannt sind die Arten:

africanus Kolbe 1 $, interlineatus Mc L. 1 ^ , 1 ? $, dclagoensis Krgr. 1 9. Ostafrika.

Geäder siehe Osmyl. II. p. Ol, 82, 83.

Ha. Gattung. Kelidosmylus Krüger, n. g.

Name von Kelis = Fleck, hier von den Linien- oder Punktflecken im Sc - feld.

Typus: togocnsis Krüger. Togo.

(^ ohne Fleck, aber mit schwacher Andeutung eines solchen, $ vielleicht mit Fächerfleck. ^ nur mit einfacher punktartiger Fleckenreihe in der Membran des Sc - feldes, $ vielleicht mit 3 fachen Linienflecken.

$ bis jetzt unbekannt.

Bekannte Arten sind:

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fogooisis Krgr. 1 ^, loloeusis Krgr. 1 ? (^, ? camcrimcnsis V. d. W. 2? ö*, ? leucomatodes Nav. 1? ,;^, ? hauginus Nav. 1? (^, Westafrika; dazu ? Picteti Nav. 1? cJ, Südafrika.

Geäder siehe Osmyl. II. p. 80, 73.

IIb. (iattung. Ostreosmylus Krüger, ii. g.

Name von Ostreon = Muschel, hier von einem Muschel - Fleck am Hinterrande des Vorderflügels.

Typus: inquinatus Mac Lachlan, syn. liiicatiis Navas. Ceram, Philipjiinen.

(^ mit Muschelfleck in -/- der Flügellänge von der ]-iasis an mit })arallelen Aderstreifen, $ vielleicht ohne Fleck. (^ mit paarigen Linienflecken auf Sc und R, y \-ielleicht ebenso.

Bekannt ist nur die Art inquinatus Mc L. 1 ? j i^^i^d 1 !^, letzteres von Navas als Spilosmylus lincatus beschrieben.

Die Beschreibung des (ieäders ist nach dem Wiener Exemplar von inquinatus Mc L. s^ai. lineatus Nav. gegeben.

Costalfcld allmählich in schwacher convexer Rundung erweitert, dann allmählich verschmälert.

C -Qu A einfach, etwa 50 vor, 10 in, ?> nach dem Stigma.

Qu A zwischen R und RS vor dem Stigma 18, nach diesem 1.

/. Ast des R S nicht nahe dem (irunde dieses, nicht im Niveau der Gabelung der M entspringend, sondern erst etwa 1 C - Qu A nach der M - gabelung, daher der Stamm des R S lang.

2. Qu A zwischen R - System und M vom Stanuu des R S ausgehend.

Die M selber bald nach dem 1. K F gegabelt, bei dieser 2. QuA.

Basale Aeste des R S 1, apicale 3 4.

Unregelmäßiges Zellgcfüge unmittelbar vor dem 1. Ast des R S mit 7 Zellen beginnend, worauf bis zum 3. Ast

Stett. cntomol. Zeit. 1914.

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noch 2 3 Zellen folgen, begrenzt von der 1. Stufenaderreihe von 2 Adern. Dann folgen wie bei den meisten Spüosmylinae 5 Langzellenreihen, begrenzt von noch 5 Stufenaderreihen von 3, 3, 4, 5 6, 8 Adern, im ganzen also von 6 Stufen- aderreihen. Gabelzinken etwa V5 der Randzellen.

Beide K F in der gewöhnlichen Lage.

Qid, A vom R - System zur M 13 14, zwischen M a und Mp 12—13.

Qu A vom M - system zudi Cu 13 14, zwischen der 1. und 2. eine Lücke, die 2. geht von der M p ab.

Qu A zwischen Cu a und Cup 14.

Am Hintemnide des ]'oyderf lügeis ein convexer Fleck von ähnlicher, muschelförmiger Gestalt und Aderanordnung wie bei Conchylosmylus, d. h. oval, mit 4 durchgehenden braunen, verdickten Adern, die zum Teil parallel verlaufend sich nicht einem Ausgangspunkte zuwenden, aber nicht schiefgestellt, so daß die Mitte des Fleckhinterrandes breit den Flügelhinterrand berührt. Der Zahl der Adern nach nimmt der Fleck folgende Stellung ein. Vom Grunde an sind etwa 10 Analrandadern vorhanden, dann folgen etwa 12 Cubitalrandadern, und von diesen gehören die 4. 7. (8.) dem Fleck an. Nach ihm ist der Gattungsname gewählt worden.

Im Hinterflügel Qu A vom R - sj^stem zur M 11, von M a zu AI p 13, vom M - System zum Cu 11, vom Cu a zum Cu p 3, der Cu p sehr kurz. An der M nach hinten eine basale Anhangsader wie bei allen Spilosmylinae.

Es sind noch einmal hier die paarigen dunklen Linien auf Sc und R zu erwähnen, die im V Fl zu 5, im H Fl zu 4 vorhanden sind.

Die beiden verdunkelten Qu A im Gebiet der beiden letzten Stufenaderreihen sind vorhanden.

Die kleine dreieckige braune Fleckung von Spilosmylus am Ursprung der Gabelzinken des Randes fehlt hier gänzlich.

Stett. entomol. Zeit. 1914.

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Das Geädcr zeigt also weitgehende Übereinstimmung mit allen Gattungen, die sich eng an Ripidosmylus an- schließen.

11c. Gattung. Stigmatosmylus Krüger, n. g.

Name von Stigma = Punkt, Mal, hier von einem mal- artigen Punktfleck in der Flügelspitze.

Typus: ocellatus Krüger, n. sp. Java.

^ wahrscheinlich mit Fleck, $ ohne Fleck, aber mit schwacher Andeutung eines solchen. J wahrscheinlich mit ])aarigen Linienflecken auf Sc und R, $ mit solchen Linien- flecken. $ mit einem einfachen Pupillenfleck auf der letzten Qu A zwischen R und R S, j vielleicht ähnlich so.

Bekannt ist nur die Art ocellatus Krüger 1 $.

Die Beschreibung des Geäders ist nach 1 Wiener Ex- emplar genommen, das von Navas als $ von modestus Gerst. fälschlich bestimmt war, einzig weil es keinen Fleck am Hinter- rande des Vorderflügels hat.

Costalftid allmählich in convexer Rundung erweitert, dann allmählich verschmälert.

C -Qu A einfach, 55 vor, 12 in, G nach dem Stigma. Qu A Zti'isc/icii R und K S vor dem Stigma 12, nach diesem 1.

1. Ast des R S nicht nahe dem Grunde dieses, nicht im Niveau der Gabelung der M entspringend, sondern erst etwa 1 C - Qu A nach der M - gabelung, daher der Stamm des R S lang.

2. Qu A zwischen R - System und ]\I vom Stamm des R S ausgehend.

Die M selber bald nach dem 1. K F gegabelt, bei dieser 2. QuA.

Basale Aeste des R S 6, apicale 8 4.

Unregelmäßiges Zellgefüge unmittelbar vor dem 1. Ast

Stett. entomol. Zeit. 1914.

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des R S mit 6 Zellen beginnend, worauf bis zum 3. Ast noch 1 Zelle folgt, begrenzt von der 1. Stufen aderreihe von 2 Adern. Dann folgen wie bei den meisten Spilosmylinae 5 Langzellenreihen begrenzt von noch 5 Stufenaderreihen von 2, 3, 4, 5 6, 6 Qu A, im ganzen also von 6 Stufen- aderreihen, deren letzte hier (vielleicht nur zufällig ?) auf- fallend wenig Adern hat. Gabelzinken etwa Vs der Randzellen.

Beide KF in der gewöhnlichen Lage.

Qu A vom R - System zur M 12, zwischen M a und Mp 10.

Qu A vom M - System zum Cti 12, zwischen der 1. und 2. eine Lücke, die 2. geht von der M p ab.

Qu A zwischen Cu a und Cup 8.

Am Hinterrande des V Fl des vorhegenden $ kein Fleck. Jedoch ist bei den Randadern an der entsprechenden Stelle ähnlich wie bei den (^ von Kelidosmylus eine Ver- dunkelung, die auf die Membran schwach übergreift, also eine Andeutung eines Fleckes.

Im Hinterflügel Qu A vom R - System zur M 12, von M a zu M p 11, vom M - System zum Cu 9, vom Cu a zum Cu p 3, der Cu p sehr kurz. An der M nach hinten eine basale Anhangsader wie bei allen Spilosmylinae.

Im Vorder- und Hinterflügel sind bei diesem $ auf Sc und R 6 paarige dunkle Linienflecke vorhanden, von verdunkelten Qu A im Gebiet der beiden letzten Stufen- aderreihen ist nur 1, nämlich die letzte Qu A zwischen R - System und M im V Fl vorhanden. Dreiecksflecke am Ursprung der Gabelzinken fehlen.

Die letzte Qu A zwischen R und R S, also die nach dem Stigma in der Flügelspitze liegende, ist mit einer Ver- dunkelung umflossen, die einem Mal oder Auge ähnelt, wovon Gattungs- und Artname genommen sind.

Das Geäder schließt sich dem von Ripidosmylus eng an.

Stett. entomol. Zeit. 1914. 3

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lld. Gattung. Grammosmylus Krüger, n, g.

Name von Gramme =-- Linie, Strich, hier von den punkt- artigen Linienflecken im Sc - feld.

Typus: pimdatus Navas. Flores.

^ wahrscheinhch mit Fleck, $ ohne Fleck, aber mit Schwacher Andeutung eines solchen.

^ vielleicht mit 3 fachen Linienflecken im Sc + R- gebiet, $ nur mit einfacher punktartiger Fleckenreihe im Sc - feld zwischen Sc und R.

Bekannt ist nur die Art punctatus Navas 1 $.

Die Beschreibung des Geäders ist nach 1 Wiener Ex- emplar genommen, das von Navas richtig als neue Art be- schrieben wurde.

Costa! feld allmählich in convexer Rundung erweitert, dann allmählich verschmälert.

C-QuA einfach, 56—59 vor, 13—16 in, ßS nach dem Stigma.

Qu A zwischen R und R S vor dem Stigma 13, nach diesem 1.

/. Ast des RS nicht nahe dem Grunde dieses, nicht im Niveau der Gabelung der M entspringend, sondern erst etwa 1 C - Qu A nach der M - gabelung, daher der Stamm des R S lang.

2. Qu A zwischen R - System und M vom Stamm des R S ausgehend.

Die M selber bald nach dem 1. K F gegabelt, bei dieser 2. OuA.

Basale Aeste des R S 1, apicale 5.

Unregelmäßiges Zellgefüge unmittelbar vor dem 1. Ast des R S mit 7 8 Zellen beginnend, worauf bis zum 4. Ast noch 4 und 1 2 Zellen folgen, begrenzt von der 1. Stufen- aderreihe von 3 Adern. Dann folgen im Gegensatz zu den meisten Spilosmylinae 6 Langzellenreihen, begrenzt von noch 6 Stufenaderreihen von 4, 4, 5, 6, 8, 11 Adern, im

SteU. ontoinol. Zeit. 1014.

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ganzen also von 7 Stufenaderreihen. Gabelzinken etwa ^/g der Randzellen.

Beide K F in der gewöhnlichen Lage.

Qu A vom R - system zur M 15, zwischen M a nnd Mp 15.

Qu A vom M - system zum Cu 14, zwischen der 1. und 2. eine Lücke, die 2. geht von der M p ab.

Qu A zwischen Cu a und Cup 14.

Am Hinterrande des V Fl des vorliegenden $ kein Fleck. Jedoch ist bei den Randadern an der entsprechenden Stelle ähnlich wie bei den (^ von Kelidosmylus eine Ver- dunkelung, die auf die Membran schwach übergreift, also eine Andeutung eines Fleckes.

Im Hinterflügel Qu A vom R - system zur M 12, von M a zu M p 15, vom M - system zum Cu 11, vom Cu a zum Cu p 3, der Cu p sehr kurz. An der M nach hinten eine basale Anhangsader wie bei allen Spilosmylinac.

Im V Fl sind bei diesem $ im Sc - feld von der Basis an gerechnet zunächst 3 braune punktartige Linienflecke, worauf nach einem größeren Zwischenraum in dem einen Flügel noch 2, in dem andern nur 1 solcher folgt.

Nach ihnen ist der Gattungsname gewählt.

In den 2 letzten Stufenaderreihen sind verdunkelte, braun umflossene Qu A vorhanden. Dreiecksflecke am Ursprung der Gabelzinken fehlen.

Das Geäder schließt sich dem von Ripidosmylus eng an.

(13. Gattung. Lysmus Navas.)

Ich hatte gehofft, über diese Gattung irgend welche Aufschlüsse zu erlangen, um ihre Berechtigung, systematische Stellung und ihren Umfang feststehen zu können. Aber leider habe ich nichts von den zunächst in Betracht kommen- den japanischen Arten erhalten können. Daher besteht

Stett. cntomol. Zeit,. 1014. 3*

36

für Lysums Nav. bis jetzt keine Spur einer Gattimgs- beschreibung; sie bestellt also eigentlich überhaupt nicht.

Wie wenig klar oder vielmehr wie völlig unklar Navas selber über seine Gattung Lysmus ist, habe ich aus den Osmyliden des Wiener Museums gesehen. Hier hat Navas es fertig gebracht, die südamerikanische Art Isosienosmylus

pulverulentus Gerst. zur Gattung Lysmus zu rechnen.

Einen größeren Unfug konnte ein moderner Neuropteren- Forscher wohl nicht begehen; es zeugt dies von einer Un- fähigkeit und Urteilslosigkeit, bei der man dann allerdings alles übrige, was Navas sich in dieser Beziehung geleistet hat, ihm als geringfügige Schnitzer verzeihen muß. Bei Navas bilden harmandinus, jaurinus, oberthurinus, nikkoensis, camerunensis, leiicomatodes, perspicülaris und pulverulentus eine Gattung!

,,La difference principale consiste dans la simplicite du champ costal dans ce genre."

Ich wiederhole diese Gattungscharakteristik für Lysmus von Navas 1911 p. 113. Die ausführliche ist daselbst p. 112 zu lesen. Siehe Osm. II. 1913 p. 68 70.

Während des Druckes habe ich eine Arbeit von Okamoto ,,Zivei neue Arten der japanischen Osmyliden'''' er- halten. Zur Gattung Lysmus Nav., die der Verfasser als Untergattung von Osmylus behandelt, da er an ihr keine besonderen Gattungscharaktere findet, stellt er japoniciis Okam. und nipponensis Okam. Erstere Art vergleicht er mit harmandinus Nav., letztere mit nikkoensis Nav. Wie weit dieser Vergleich zutrifft, läßt sich nicht entscheiden. Welchen Gattungen beide Arten wirklich zugehören, läßt sich nur mit Bedenken feststellen. Die Art japonicus gehört sehr wahrscheinlich zu Spilosmylus (siehe p. 18), die Art nipponensis vielleicht zu einer der Gattungen, die Ripidos- myliis nahe stehen, doch läßt sich hierüber absolut nichts

Stett. entomol. Zeit. 1914.

37

positives sagen, da die Geäder-Abbildung völlig falsch ist, selbst schon in den Hauptadern.

Ich lasse daher nipponensis bei Lysmus stehen. Siehe auch Katalog p. 55, 56.

In der Reihenfolge der Gattungen will ich die 13. Gattung Lysmus der 12. Gattung Thyridosmylus vorangehen lassen, um letztere besser von den übrigen trennen zu können, siehe hierzu p. 37, 38 bei Thyridosmylus.

Vergleiche auch p. 11 die systematische Übersicht.

12. Gattung. Thyridosmylus Krüger.

Außer den beiden in Teil II. besprochenen Exemplaren des Berliner und Greifswalder Museums liegen mir nun noch 3 Stücke des Wiener Museums vor, von denen 2 von Navas mit ,, Lysmus perspicillaris Gerst." bezeichnet sind, das 3., das nur die Vorderflügel (siehe p. 42) hat, ohne Bezeichnung gelassen ist. Alle 5 Tiere sind wohl aus derselben Gegend, vom westlichen Teil des Himalaya, Masuri und Darjeeling im Siwalik-Gebirge, doch sind 2 Wiener nur mit Ostindien bezeichnet.

Es liegt kein Grund vor, an meinem Urteil über die Gattung etwas zu ändern, ebensowenig über die Synony- mie von Langii Mc L. und perspicillaris Gerst.

Die Gattung hat diejenigen Geädermerkmale, welche sie in die Unterfamilie der Spilosmylinae stellen, weiter würde sie sich der Gruppe anschließen:

a) Nach der I. Qu A von der M zum Cu eine Lücke. /5) R S - stamm lang

Doch ist hier die weitere Unterscheidung nicht gut durchführbar nach Geädermerkmalen, während die Färbung höchstens als allgemeines Merkmal in Betracht käme insofern, als überhaupt eine Flügelfärbung vorhanden ist.

Ich bin daher zu dem Schluß gekommen, ein anderes Merkmal, das in der Gattungsbeschreibung schon genannt

Stett. entomol. Zeit. 1914.

38

ist, so in den Vordergrund zu rücken, daß durch dieses in der Gruppe ß) zwei Abteilungen entstehen ß 1) und ß 2). Zu der ersten gehören sämthche Gattungen, die Ripidosmy- lus ähnhch sind mit convexer Erweiterung an der Basis des Costalfeldes im V Fl, zu der zweiten gehört nur Thyridos- mylus mit ziemlich gradliniger Erweiterung an der Basis des Costalfeldes (siehe Systematische Übersicht p. 11).

Alle 5 Tiere dieser Gattung variieren stark sowohl in der Ausdehnung der Färbung und Größe der Flügel (siehe Art- beschreibung p. 93 98) als auch in der Zahl der Qu A. Letz- teres geht durch alle Flügelräume und die Variation ist so stark, daß man versucht sein könnte, mehrere Gattungen darauf zu gründen. Eine vergleichende Betrachtung der ganzen Tiere und eigentümliche offenbare Unregelmäßig- keiten im Geäder zwingen aber zu der Annahme, daß alle 5 Formen zu derselben Art und Gattung gehören, die eben sehr flüssig im Geäder ist, was sich wahrscheinlich bei der langen Reihe von Tieren, die Mac Lachlan zur Verfügung standen, noch mehr zeigen wird.

Die V Fl haben folgende Länge, Breite und dazu Zahl der C - Qu A vor, in und nach dem Stigma :

Langii: Typen Max Lachlans 17 20 Linien Flügel- spannung.

a) Berlin 19 und Gy. mm, 40—18—7 C- Qu A.

b) Cxreifswald 191/2 und 6^/2 nini» 55 25 7 C - Qu A.

c) Wien 1. 21 und 7 mm, 55 26—6 C - Qu A.

d) 2. 19 und 6 mm, 45—18—7 C - Qu A.

e) 3. 16 und 41/2 mm, 44—18—10 C - Qu A. Der Vergleich zeigt, daß die Zahl der C - Qu A vor dem

Stigma unabhängig von der Flügellänge ist. Dasselbe zeigt sich bei der Zahl der übrigen Qu A, soweit sie nicht zu den Stufenaderreihen gehören.

Anders ist es mit der Zahl der Stufenaderreihen, ihrer QuA und der Langzellen. Diese ist direkt abhängig von der Breite

Stott. cntomol. Zeit. 1914.

Br

Ä

a) 61/2

mm,

1,

b)

61/2

,,

9,

c)

7

>)

9,

d)

6

,,

9„

e)

4^2

, j

,6,

39

der Flügel und damit indirekt von der Länge dieser. Von der Breite des Flügels ist natürlich die Zahl der zur Spannung der Flughaut erforderlichen Längsadern abhängig, und da alle Hauptadern nach ihrer Zahl constant sind, nur die Zahl der Äste des R S und hier wieder die Zahl derjenigen, die bis zum Stigma reichen, während die Zahl der apicalen Äste überall infolge von Gabelungen unregelmäßig ist.

Folgende Zusammenstellung zeigt dies: Breite (Br), basale Äste des RS (Ä), Stufenaderreihen (St), Langzellen- reihen (L).

St L

5(^-1), 4(4-1)

7 , 6

5 (+2), 4 (+2)

7 , 6

4(+l), 3(+l).

Diese Angaben sind recht lehrreich und zeigen, daß man bei Geäderbetrachtungen nicht einfach die Adern zählen darf, sondern Unregelmäßigkeiten in Betracht ziehen und mitberechnen muß, soweit dies möglich ist. Dies Beispiel soll zugleich denjenigen Forschern, die sich weiter eingehend mit meiner Arbeit beschäftigen werden, zeigen, wie in ähnlicher Weise meine Angaben auch bei anderen x\rten vorsichtig und gewissenhaft begründet sind.

Die Tiere b und d sind normal geädert mit 7 Stufenader- reihen und dazwischen 6 Langzellenreihen. Das Tier c müßte ebenso gebaut sein und ist es im Grunde auch, denn zu de 5 Stufenaderreihen kommen noch 2 unvollkommene, vo denen die eine zwischen der \. und folgenden in unregel mäßiger Ausbildung liegt und die andere zwischen der letzten und vorhergehenden mit nur 2 Qu A liegt ; ihr sonstiges Fehlen zeigt sich auch in der übergroßen Länge der Zellen der letzten Langzellenreihe. Somit beträgt die Zahl der Langzellenreihen hier eigentlich auch 6. Etwas ähnliches ist bei Tier a, wo

Stett. entomol. Zeit. 1914.

40

erstens zwischen der 2. und 3. Stiifenaderreihe der Anfang einer neuen Reihe eingeschaltet ist, zweitens die Zellen der letzten Langzellenreihe etwa doppelte Länge haben und somit eine größere Anzahl beider Reihen fordern, die aber durch die hier trotz der großen Flügelbreite auffallend kleine, unregelmäßige Anzahl der Äste des R S notwendigerweise herabgemindert ist. Auch von apicalen Asten sind nur 3 vorhanden, die sich aber (allerdings erst spät) gabeln.

Das Tier e ist wahrscheinlich eine Hunger- oder Trocken- form. Dem schmalen Flügel entspricht die ganz abnorm kleine Zahl der R S -Äste (6), zu denen eine zu kleine Zahl der Langzellenreihen (3) und Stufenaderreihen (4) kommt ; hier sind wieder die Zellen der letzten Langzellenreihe über- mäßig lang, so daß die Annahme einer hier fehlenden, also nicht ausgebildeten Stufenaderreihe nahe liegt, wodurch beide Zahlen die für die Ästezahl 6 normale Zahl 5 und 4 er- halten. Für Tier e verweise ich noch auf p. 41, 42!

Ich glaube, daß diese Betrachtungen bei der auffallenden sonstigen Ähnlichkeit die Abweichungen im Geäder so aus- reichend erklären, wie die Annahme der Übereinstimmung sämtlicher 5 Formen es verlangt.

Systematische Übersicht siehe p. IL

B. All Olli osniylidae Krüger.

IV. Unterfamilie. Kalosmylinae Krüger. 16. Gattung. Kalos mylus Krüger. Über die von Navas aufgestellte und nicht begründete Gattung Kempynus habe ich in Osm. III a. Nachtrag z. Literat, u. z. Kat. 1913 p. 219 221 geschrieben. Eine er- neute genaue Durcharbeitung seiner Beschreibung sowohl der Gattung als auch der Art bot keinerlei Veranlassung, von meinem dort ausgesprochenen Urteil irgendwie abzu- weichen. In seiner Artbeschreibung macht er einen Versuch

Sfctt. entomol. Zeit. 1914.

41

einer primitiven Geäderbeschreibnng, der aber über die ele- mentarsten Verhältnisse nicht hinausgeht und die so wichtige M völlig unberücksichtigt läßt. Als Patria wird Ancklad an- gegeben, was natürlich Auckland auf Neu- Seeland sein soll, wie Mac Lachlan in seiner Beschreibung 1866 richtig schreibt, der auch seine Art hier und überall später richtig incisus nennt, während Navas ihr den Namen cxcisus anhängt. Navas Artbeschreibung will neue Charaktere geben, sie hat keine. Ein weiteres Eingehen auf seine Diagnosen halte ich für über- flüssig und nutzlos.

Die Zugehörigkeit der Arten citrinus Mc L., latiusculus Mc L., longipennis Walk, wird von mir aus gewissen Gründen (siehe Osm. II. 1913 p. 96 99) vermutet oder angenommen. Diejenige von jalcatus Nav. ist sicherlich falsch, jedenfalls durch nichts begründet; es gehört diese Art höchst wahr- scheinlich zu einer neuen Gattung, die man der ausgesproche- nen Sichelform wegen benennen könnte, doch verzichte ich auf eine derartige Gattungsaufstellung ä la Navas.

An meiner Gattungsbeschreibung von Kalosmylus ist nichts zu ändern.

V. Unterfamilie. Stenosmylinae Krüger. Unter den Wiener Osmyliden befinden sich außer mehreren Isostenosmylus pulverulentus Gerst., die von Navas als ,,Lysi)ius'' bestimmt und schriftlich bezeichnet worden sind, 3 Exemplare, die mir endlich Gelegenheit boten, auch die Gattung Stenosmylus Mc L. s. s. aus eigener Anschauung kennen zu lernen. Alle 3 sind von Navas richtig als Stcn- osniyhis tcnuis Walk, und stenoptenis Mc L. bestimmt und auch bezeichnet worJ.cn. Leider hat Navas auch hierbei wieder ein sehr großes Unglück gehabt. Das eine Exemplar hat nämlich 2 Vorderflügel und 1 Hinterflügel, der angeklebt ist. Als ich diesen Flügel oberflächlich betrachtete, bekam ich einen nicht geringen Schreck, denn sein Geäder stürzte

Stett. cntomol. Zeit. 1914.

42

mein ganzes, so mühsam gewonnenes Osmyliden- System um! Als ich nun aber systematisch den FKigel examinierte, da entpuppte er sich als ein Hinterflügel von Thyridosmylus Langii Mc L. und paßte genau zu dem 3. Wiener Stück dieser Art, das von Navas unbezeichnet gelassen war und keine Hinterflügel besitzt (siehe p. 37 40). Ich konnte also noch nachträglich dieses Exemplar und seine Beschreibung ergänzen. Navas hat es also fertig gebracht, einen Hinter- flügel, der natürlich ohne seine Schuld von einem Arbeiter falsch angeklebt ist, von Thyridosmylus Langii Mc L. [Lys- mus perspicillaris Gerst. nach Navas' Bestimmung) als einen solchen von Stenosniylus tcnuis oder stenoptcrus zu bestimmen, obwohl das dichte Geäder sowohl des V Fl als auch des H Fl schon von Walker und Mac Lachlan als ein ganz her- vorragendes Merkmal dieser beiden Arten betrachtet wird. Mußte Navas nicht, wenn er den Irrtum entdeckte, eine Bemerkung hinzufügen, daß der Flügel nicht zu dem Tiere gehörte ? Sicher. Aber Navas hatte keine Ahnung von dieser Unstimmigkeit, er dachte gewiß: Cetera ut in Osmylo oder etwas ähnliches. Warum hat Navas sich aber die Beschrei- bung dieses seltenen Tieres entgehen lassen ? Schade um die Weisheit, die so verloren gegangen ist. Aber er hat in seiner ,, Reinheit" von wissenschaftlichem Arbeiten nichts gemerkt.

Die Untersuchung der 3 Exemplare hat mir die Genug- tuung verschafft, auch an dieser Stelle mein System als brauchbar und richtig zu erkennen. Auch meine Vermu- tungen bestätigten sich im allgemeinen, und es gelang mir, nunmehr nicht nur die Gattung Stenosniylus Mc L. genau zu charakterisieren, sondern auch Ocdos)nylus Krüger end- gültig davon zu trennen und für I sostenosmylus ein schon bekanntes Merkmal als wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu erkennen.

Dabei ist ein Merkmal in Osm. II. 1913p. 23 zu ändern,

Stctt. cntoniol. Zeit. 1914.

43

da es nimmehr nur für Ocdosiiiylus Krgr. und Isostcnos- myl'Us gilt, aber nicht für Stcnosviylus McL:

,,!• Qi^i A nach dem 1. K F geht vom 1. Ast des R S aus." Sie geht bei Stciws))iylus vom Stamm des R S aus.

Oedosmylus Krgr. ist außerdem tatsächhch von Stcn- osmylus Mc L. durch die schon 1913 p. 23 angegebenen Ver- dickungen getrennt.

Und endhch ist Stcnosmylus von beiden andern Gat- tungen durch die Media getrennt, die sich bei Stcnosmylus erst mit dem Beginn des Randfeldes, also in ganz rudimen- tärer Weise gabelt. Vergleiche Systematische Übersicht p. 12.

Leider wird ein von mir für alle Anomosmylidac aufge- stelltes allgemeines Merkmal etwas in Frage gestellt:

1. Qu A vom R - System zur M vom Grunde des R S- stammes mehr oder weniger deutlich ausgehend.

Bei dem einen dieser 3 Tiere trifft dies Merkmal in beiden Flügeln gut zu. Bei den 2 andern leider nicht, da diese 1. Qu A hier deutlich basalwärts etwas vom Ursprung des RS- Stammes entfernt ausgeht.

Da aber dies Merkmal in sämtlichen andern von mir untersuchten Tieren der Anomosmylidac (mit 1 geringen Aus- nahme) zutrifft, so nehme ich vorläufig diese Abweichung als eine Abnormität an und lasse das Merkmal als solches bestehen.

18. Gattung. Stenosmylus Mac Lachlan.

Name von stcnos = eng, hier von dem schmalen Flügel genommen.

Typus: tenuis Walker. Australien. Tasmanien.

Da ich die Type nicht gesehen habe, aber die mir vor- liegenden Tiere in vollkommener Weise mit den Beschrei- bungen für tenuis Walk, und stenopterus Mc L. überein-

Stett. entomol. Zeit. 191-4.

44

stimmen, gebe ich die Gattungsbeschreibung nach den mir vorhegenden 3 Tieren des Wiener Museums, die von Navas richtig als tenuis Walk, und stenoptcrus Mc L. bestimmt sind, wobei ich schon hier bemerke, daß beide Arten wohl kaum verschieden, sondern synonym sind.

Die Abgrenzung der Gattung von den übrigen bei Mac Lachlan als Stenosmyhis bezeichneten Arten ergibt sich teils aus der systematischen Übersicht (siehe p. 12), teils aus den allgemeinen Betrachtungen in den verschiedenen Ab- schnitten über die Anomosmylidae. Es soll hier nur noch betont werden, daß sich demnach Oedosmylus tasmaniensis Krgr. als eine gute Art, die sogar einer anderen Gattung angehört, bewährt hat und daß ich beide Gattungen daher endgültig voneinander trenne.

Die Gattung Stcnosmylus gewinnt dadurch wieder ihren ursprünglichen Charakter, der durch die schmalen Flügel gegeben ist.

Costalfeld in ähnlicher Weise wie bei Osniylus geradlinig erweitert, dann allmählich verschmälert, nur viel schmäler.

C -Qu A einfach, etwa 45 vor, 21 in, 6 nach dem Stigma; die Adern im Stigma sind nur in der gewöhnlichen Weise verdickt.

Qu A zwischen R und R S vor dem Stigma etwa 21, nach diesem 1.

Der R S nahe dem Grunde des R, etwa bei der 5. C - Qu A entspringend, näher der basalen Suhcostalquerader als bei den Nomosmylidae, und zwar so nahe, daß die 1. Qu A zwischen R - und M - System, die sonst deutlich den R trifft, hier ent- weder deutlich den R S - stamm trifft oder doch so unmittel- bar vor dem Abgange des R S den R trifft, daß man zweifel- haft sein kann, ob nicht wirklich der RS- stamm schon getroffen wird oder ein ganz kleiner Zwischenraum erkennbar ist. Ähnlich wie bei Isostenosmylus ist hier bei 2 Tieren eine

Stctt. entoniol. Zeit. 1914.

45

Abweichung, die hier allerdings mit der Lupe sehr deutlich sichtbar ist : die Qu A trifft nicht den Stamm des R S, son- dern vorher schon den R. Wie schon eben gesagt, betrachte ich dies vorläufig doch als eine Abnormität.

Außer dieser 1. Qu A gehen vom Stamm des R S vor dem \. KF noch 2 3 Qu A zur M, ebenso wie bei Euosmy- lus, Oedosmylus, Isostenosmylus und Porismus. Eine ähn- hche Bildung wurde bei Plcthosmylus durch die starke Ader Vermehrung erklärt, diese überzähligen Qu A wurden hier als Schaltadern bezeichnet.

In der Gegend des 1. K F entspringt der \. Ast des R S, sein Ursprung läßt sich hier nicht durch die Gabelung der M festlegen, da diese hier erst im Randfelde erfolgt.

Die 1. Qu A nach dem 1. KF, also normal gezählt die 2. Qu A, geht hier, anders als bei Oedosmylus und Isosten- osmylus, nicht vom 1. Ast des R S, sondern vom Stamm des R S aus, zuweilen sogar noch die folgende Qu A. Es hat also hier der R S einen langen Stamm und dieser schickt den 1. Ast erst später ab (bei Porismus noch sehr viel später). Basale Aeste des R S 7 8, apicale 2—3, die aber mehr- fach gegabelt sind.

Das Zellgefüge läßt sich hier nicht mehr in einigermaßen deutlicher Weise in Gruppen teilen, da nur eine einzieg Stufenaderreihe, und zwar die letzte sich klar von den andern abhebt. Alle übrigen verschwinden als Reihen in dem fast gleichmäßigen dichten Zellgefüge. Es ist mir nicht gelungen, hier eine Übersicht anders als durch Abzahlung der Zellen in den aufeinanderfolgenden Längsreihen zwischen den Längsadern zu gewinnen.

In der ersten Längsreihe unmittelbar vor dem \. Ast der R S sind 24 kurze Zellen, in der 10. und IL liegt je ein Kernfleck No. 2; es sind also auf jeder Seite 2 Kernflecke No. 2 vorhanden. Dieser doppelte 2. K F ist von mir und

Stett. entomol. Zeit. 1914.

46

auch von Navas in mehreren Exemplaren der Anomosniy- lidae beobachtet worden, ich bin aber nicht zu der Über- zeugung gekommen, daß er in dieser AbteiUmg die Regel ist ; bei den Nomosjnylidae kommt er gelegentlich auch doppelt vor. In den folgenden Reihen sind 15, 12, 9, 4, 3, 1 Zellen vorhanden, worauf in allen Reihen die Langzellen der 1 Lang- zellenreihe folgen.

Auch diese Langzellenreihe enthält, wie bei Oedosmylus usw. zuerst kurze Zellen, denen lange Räume folgen, die nicht mehr Zellen genannt werden können. Die Zahl der Qu A in der Stufenaderreihe ist 15, die Adern sind zum Teil so hell, daß sie kaum sichtbar sind.

Gabelzinken etwa 14 Y^ der Randzellen.

Qu A vom R S zur M 27.

Die M ist auch hier das auffallendste im Geäder. Sie läuft ähnlich wie bei Ocdosniylus und I sostenosmylus als einfache Ader bis zum Randfeld, wo eine Gabelung beginnt, die bei beiden jedoch schon vorher eintritt. Hier unterscheidet sich Stenosmylus von Oedosmylus (und auch von Isostenosmyhis) wiederum so bedeutend, daß beide Gattungen getrennt bleiben müssen. Die Gabelung der M tritt erstens erst im Randfelde ein und läßt zweitens nicht mehr eine Ma und Mp unterscheiden, da die sämtlichen Randäste der M hier gleich- artig sind. Qu A befinden sich zwischen den Randästen der M auch nicht, und nur in 2 3 Fällen ist der im Randfeld zuerst von der M abgehende Zweig durch eine feine Qu A mit dem letzten Teil des Cu a verbunden, also ein Rudiment der M p.

Qu A von der M zum C u bis zur Gabelung der M 26, bei den ersten keine Lücke.

Der Cu hat die gewöhnliche Bildung, ohne jede Ver- dickung, wodurch Stenosmylus sich zum dritten Male in be- trächtlicher Weise von Oedosmylus unterscheidet, aber mit

Stctt. ciitomol. Zeit. 1914.

Isostenosmylus übereinstimmt. Auch die Qu A sind nicht verdickt.

Qu A vom Cu a zum Cup 25.

Analader ziemlich lang entwickelt, ohne Verdickung, auch ohne solche ihrer Randadern. Qu A vom Cup zur A etwa 10.

Der Hinterflügel ist nicht der von Navas unbeanstandet gelassene Hinterflügel, der fälschlich angeklebt ist und positiv sicher zu dem 3. Stück von Thyridosmylus Langii Mc L. gehört, sondern der an einem andern Exemplar einmal ganz, einmal nur halb vorhandene. Beide sind nicht ange- klebt und entsprechen im übrigen durch ihr dichtes Geäder sowohl den Beschreibungen Walker's und Mac Lachlan's, als auch den Bedingungen, die das Geäder der Vorderflügel und dasjenige der verwandten Gattungen stellen. Er ent- spricht dem H Fl von Oedosmylus völlig und unterscheidet sich von dem von Isostenosmylus (ebenso wie Oedosmylus) durch das Vorhandensein der kurzen S - förmigen Qu A am Grunde zwischen R S und M; doch ist sie interessanter- weise scheinbar im Erlöschen begriffen, was natürlich erst durch eine Reihe weiterer Exemplare nachgewiesen werden kann. Die M gabelt sich auch hier, wie bei allen Osmyliden ganz am Grunde des Flügels und hat keine abgebrochene Anhangsader, die nur die Spilosmylinae zeigen, der Cu p ist ziemlich lang, wie bei allen Anoinosmylidae.

Qu A vom R - System zur M 24, von M a zu M p 25, vom M - System zum C u 22, vom Cu a zum Cu p 18, vom Cu p zur Analis 3 4.

Es gehören nun also nur tenuis Walck. und stenopterus Mc L. zu Stenosmylus Mc L. Ihre Artbeschreibungen siehe p. 114 117, wo auch die punktartigen schwarzen Ver- dickungen der Adern zu besprechen sind. Stenosmylus stenop- terus Mc L. ist synonym zu tenuis Walk., siehe p. 114 117. Systematische Übersicht p. 12.

Stctt. entomol. Zeit. 1914.

48

18. Gattung. Oedosmylus Krüger.

Typus: tastnaniensis Krüger. Tasmanien.

Nach dem in der vorstehenden Gattung Gesagten ist Oedosmylus Krg. nunmehr bestimmt als Gattung von Stenosmylus zu trennen und zwar mit der in Osm. II. 1913 p. 106 112 gegebenen Charakteristik, die nur für Oedosmylus gilt. Es ist daher sinngemäß einiges zu ändern, so die Aus- schaltung von tenuis Walk, und stenopterus Mc L. und ähn- liches.

Die Unterscheidung von Stenosmylus ist gegeben:

1. Durch den langen Stamm der R S bei Stenosmylus, der hier kurz ist,

2. durch die erst im Randfeld geteilte M mit rudi- mentärer M p bei Stenosmylus, die hier schon deutlich vorher geteilt ist mit deutlich ausgebildeter Mp,

3. durch das Fehlen der Längs- und Querader-Ver- dickungen bei Stenosmylus, die hier so charakteristisch sind.

Es gehören hierher die Arten tasmaniensis Krgr. und pallidus Mc L.

Systematische Übersicht p. 12.

20. Gattung. Isosteiiosmylus Krüger.

Typus: piilverulcntus Gerstaecker. Südamerika.

Der Beschreibung ist nichts hinzuzufügen. Es sollen nur noch die Momente hervorgehoben werden, durch die sich diese Gattung von den beiden andern der Unterfamilie Stenosmylinae unterscheidet .

1. Isostenosmylus hat im H Fl am Grunde zwischen R S und M keine S - förmige Qu A, die bei den andern

Stett. cntomol. Zeit. li)U.

49

beiden Gattungen vorhanden ist nnd sonst nnr noch bei Porismus fehlt.

2. Im V Fl ist der Stamm der R S kurz, bei Oedosmylus ebenso, aber bei Stenosmylus lang.

3. Im V Fl gabelt sich die M deutlich weit vor dem Randfelde, so daß wie bei Oedosmylus die Mp zwar kurz, aber deutlich entwickelt ist, bei Stenosmylus tritt die Gabelung erst mit dem Randfelde ein.

4. Es fehlen wie bei Stenosmylus die Verdickungen der Längs- nnd Queradern, die bei Oedosmylus so charak- teristisch sind außer den punktartigen Verdickungen der Qu A.

Von Arten bis jetzt nur eine: pulvcrulentus Gerst. Systematische Übersicht p. 12.

VI. Unterfamilie. Porisminae Krüger. 21. Gattung. Porismus Mac Lachlan.

Ich habe aus dem Wiener Museum noch 7 Exemplare von Porismus strigatus Burm. untersuchen können. Sie stimmen in allem wesentlichen mit meiner Gattungsbeschrei- bung überein. Auch die Zahl der Qu A schließt sich im allge- meinen den von mir gegebenen Zahlen in befriedigender Weise an; im einzelnen sind natürlich Abweichungen.

Die in dem einen Berliner Stück festgestellte merk" würdige bogen- oder schleifenartige Verbindung zwischen vereinigter Sc + R mit dem R S hat sich, wie ich erwartete, als abnorm herausgestellt; unter den 7 Wiener Tieren hat nur 1 diese Verbindung in beiden Flügeln, 1 eine Andeutung davon in 1 Flügel; die übrigen haben die geschilderte normale Verbindung. Neue Arten haben sich nicht ergeben.

Stctt. ontoinol Zeit. 1014.

50

Va. Nachtrag zu III.

III. Literatur und Katalog.*)

A. Literatur.

1914. Okamoto. Zwei neue Arten der japanischen Osmy- liden.

Berlin-Dahlem. Entomologische Mitteilungen. III. No. 1. p. 23—25.

B- Katalog.

Folgende Ergänzungen, Umänderungen und Berichti- gungen sind nachzutragen p. 206 ff.

Subfamilia III. Spilosmylinae Krüger. 1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit. 75. p. 9—11, 12, 18, 24.

10. Genus Spilosmylus Kolbe. 1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit. 75 p. 10, 12—20, 22, 24, 26, 27. .31.

1. tuberculatus Walker. Ostindien. 1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit. 75 p. 13, 14, 23.

( ? ? 2. conspersus Walker. Ostindien.) 1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit. 75 p. 14.

Gehört wahrscheinlich zu einer andern Gattung. (? ? 3. lineatocoUis Mac Lachlan. Nordindien.) 1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit. 75. p. 14.

*) Anmerkung. Dio Besprechung der Arten in Teil V h. schließt sich genau den Cru) |.tn und Nummern des Kataloges in Teil IIT. und dieses Nachtrages 7ai III. an. Es wird also überall in diesem Nachtrag zu III. ohne besondere Angabe noch auf Te 1 V b. mit gleicher Nummcrierung, ohne Angabe cer Seitenzahl, verwiesen und umgekehrt in V b. auf III. und Va.

Stett. eutoniol. Zeit. 1914.

51

Gehört wahrscheinlich zu einer andern Gattung.

( ? 4. inquinatus Mac Lachlan. Ceram.) Hier zu streichen. Gehört zu Ostreosmylus Krgr. p. 54.

5. modestus Gerstaecker. Java. Borneo. 1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit. 75. p. 13, 14, 15, 16, 26, 27, 32.

Synonyma.

conformis Navas. Borneo.

1912. Navas. Ins. neur. nuev. Mem. Barcel, X. p. 185.

1913. Krüger. Osm. III a. Stett. Ent. Zeit. 74. p. 219.

1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit. 75. p. 13, 14, 16.

? japonicus Okamoto. Japan. 1914. Okamoto. Zwei n. jap. Osm. Ent. Mitt. III. p. 23. 1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett Ent. Zeit. 75. p. 13, 18, 19.

6. sumbanus Krüger. Sumba, Patadalu. 1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit. 75. p. 13, 16.

7. sumatranus Krüger. Sumatra. 1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit. 75. p. 13, 15, 16.

( ? 8. conformis Navas. Borneo.) Hier zu streichen. Ist synonym mit Spilosmylus mo- destus Mc L. p. 51.

( ? 9. punctatus Navas. Flores.) Hier zu streichen. Gehört zu Grammosmylus Krgr. p. 55.

(? 10. lineatus Navas. Philippinen.) Hier zu streichen. Ist synonym mit Ostreosmylus in- quinatus Mc L. p. 55.

(? ? 11. aureus Navas. Sibirien? Obi.)

stett. entomol. Zeit. 1914. 4*

52

Hier zu streichen. Ist Conchylosmylus aureus Nav. p. 52.

( ? ? 12. croceus Navas. Amboina.) Hier zu streichen. Ist synonym zu Conchylosmylus aureus

Nav. p. 52.

10a. Genus Conchylosmylus Krüger, n. g. 1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit. 75. p. 14, 19, 20—24, 31.

1. aureus Navas. Obi,

1912. Navas. Ins. neur. nuev. Mem. Barcel. X. p. 187.

1913. Krüger. Osm. III a. Nachtr. zu III. Stett. Ent. Zeit.

74. p. 219.

1914. ,, Osm. Va. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit. 75. p. 14, 20—24.

Synonyma.

croceus Navas. Amboina.

1912. Navas. Ins. neur. nuev. Mem. Barcel. X. p. 188.

1913. Krüger. Osm. III a. Nachtr. zu III. Stett. Ent. Zeit.

74. p. 219.

1914. ,, Osm. Va. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit.

75. p. 14, 20—24.

11. Genus Ripidosmylus Krüger. 1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit. 75. p. 14, IG, 20, 22, 23, 24—29, 29, 32, 33, 35.

1. africanus Kolbe. Ostafrika. 1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit. 75. p. 25, 29.

2. interlineatus Mac Lachlan. Natal. 1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit. 75. p. 25, 29.

(3. camerunensis van der Weele. Kamerun.) Hier zu streichen. Gehr)rt zu Kelidosmylus Krgr. ? p. 53.

stett. fiitoinol. Zeit. 1914.

53

(4. leucomatodes Navas. Kongo.) Hier zu streichen. Gehört zu Kelidosmylus Krgr. ? p. 54.

(5. loloensis Krüger. Kamerun.) Hier zu streichen. Gehört zu Kelidosmylus Krgr. p. 53.

(6. togoensis Krüger. Togo.) Hier zu streichen. Gehört zu Kelidosmylus Krgr, p. 53.

7. delagoensis Krüger. Delagoa. 1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu IL Stett. Ent. Zeit. 75. p. 23, 25, 29.

( ? 8. hauginus Navas. Ogowe.) Hier zu streichen. Gehört zu Kelidosmylus Krgr. ? p. 54.

( ? ? 9. Picteti Navas. Kapland.) Hier zu streiclien. Gehört zu Kelidosmylus Krgr. ? ? p. 54.

IIa. Genus Kelidosmylus Krüger, n. g. 1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit. 75. p. 29, 33, 35.

1. togoensis Krüger. Togo.

1913. Krüger. Osm. II. Stett. Ent. Zeit. 74. p. 25, 27, 55,

59, 60, 67—87.

1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit. 75. p. 25. 27, 29, 30.

2. loloensis Krüger. Kamerun.

1913. Krüger. Osm. II. Stett. Ent. Zeit. 74. p. 25, 27, 59,

60, 67—87.

1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu IL Stett. Ent. Zeit. 75. p. 25, 30.

? 3. camerunensis van der Weele. Kamerun. 1905. van der Weele. Kamer. Plan. Ark. Zool. Stockh. III.

n. 2. p. 12, 13. t. 1. f. 1. 1911. Navas. Not. Neur. Afr. Rev. Zool. Afr. I. p. 234. 1913. Krüger. Osm. IL Stett. Ent. Zeit. 74. p. 16, 25, 27,

67—87.

stett. entomol. Zeit. 1914.

54

1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu. IL Stett. Ent. Zeit. 75. p. 25, 30.

? 4. leucomatodes Navas. Kongo.

1911. Navas. Not. Neur. Afr. Rev. Zool. Afr. I. p. 234. f. 4.

1913. Krüger. Osm. II. Stett. Ent. Zeit. 74. p. 16, 25, 27, 67—87.

1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit. 75. p. 25, 30.

? 5. hauginus Navas. Ogowe.

1910. Navas. Osm. exot. Ann. Sog. Sei. Brux. p. 188.

1913. Krüger. Osm. II. Stett. Ent. Zeit. 74. p. 16, 25, 27, 68, 85—87.

1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent;» Zeit. 75. p. 25, 30.

? ? 6. Picteti Navas. Kapland.

1912. Navas. Ins. Neur. Verh. VIII. Int. Zool. Kong. p. 748.

1913. Krüger. Osm. IL Stett. Ent. Zeit. 74. p. 16, 25, 27, 68, 85—87.

1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu IL Stett. Ent. Zeit. 75. p. 26, 30.

Synonyma.

longicollis Pictet. Unveröffenthcht. Wie 6.

IIb. Genus Ostreosmylus Krüger, n. g.

1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu IL Stett. Ent. Zeit. 75. p. 30—32.

1. inquinatus ^lac Lachlan. Ceram. 1870. Mac Lachlan. New. Spec. Hem. Ent. Mo. Mag. VI.

p. 195, 200. 1897. Kolbe. Netzfl. D. O. Afr. p. 33. 1909. van der Weele. Mec. Plan. Ins. Not. Leyd. :\Ius. 31.

p. 51.

1911. Navas. Not. Neur. Afr. Rev. Zool. Afr. I. p. 235.

S'L'tt. cntomol. Zeit. 1914.

55

1913. Krüger. Osm. II. Stett. Ent. Zeit. 74. p. 15, 16. 25, 28, 56, 57, 60, 64—66.

1913. Krüger. Osm. III a. Nachtr. zu III. Stett. Ent. Zeit.

74. p. 219.

1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit.

75. p. 14, 27, 28, 30—32.

Synonyma.

lineatus Navas. Philippinen.

1912. Navas. Ins. neur. nuev. Mem. Barcel. X. p. 187.

1913. Krüger. Osm. III a. Nachtr. zu III. Stett. Ent. Zeit.

74. p. 219.

1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit.

75. p. 14, 26, 27, 30—32.

Uc. Genus Stigmatosmylus Krüger, n. g. 1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit. 75. p. 32—33.

1. ocellatus Krüger, n. sp. Java. 1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit. 75. p. 27, 32—33.

lld. Genus Grammosmylus Krüger, n. g. 1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit. 75. p. 34—35.

1. pimctatus Navas. Flores.

1912. Navas. Ins. ncur. nuev. Mem. Barcel. X. p. 187.

1913. Krüger. Osm. III a. Nachtr. zu III. Stett. Ent. Zeit.

74. p. 219.

1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit.

75. p. 14, 26, 27, 28, 34—35.

13. Genus ? Lysmus Navas. 1914. Okarooto. Zwei n. jap. Osm. Ent. Mitt. III. p. 23. 1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit. 75. p. 13, 18, 24, 35—37, 41.

(? 5. japonicus Okamoto. Japan.)

stett. entomol. Zeit. 1914.

5G

Hier nicht aufzuführen. Gehört wahrscheinhch zu Spilos- mylus Kolbe p. 50.

Ist wahrscheinhch synonym mit Spilosmylus modestus Gerst. p. 51.

? 6. nipponensis Okamoto. Japan. 1914. Okamoto. Zwei n. jap. Osm. Ent. Mitt. III. p. 24. 1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit. 75. p. 13, 36, 37.

12. Genus Thyridosmylus Krüger. 1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit.

74. p. 24, 37—40, 42, 47.

1. Langii Mac Lachlan. Himalaya. 1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit.

75. p. 37—40, 42, 47.

Synonyma.

perspicülaris Gerstaecker.

1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit. 75. p. 37 40.

Folgende Ergänzungen sind nachzutragen p. 212 ff.

Divisio B. Anomosmylidae Krüger.

1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit.

75. p. 9, 40—49, 43. Subfamilia IV. Kalosmylinae Krüger. 1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit.

75. p. 40—41.

16. Genus Kalosmylus Krüger. 1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit. 75. p. 40—41.

Subfamilia V. Stenosmylinae Krüger. 1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu IL Stett. Ent. Zeit. 75. p. 41—49.

stett. cntoiuül. Zeit. 1914.

57

18. Genus Stenosmylus Mac Lachlan. 1914. Krüger. Osm. V a. Naclitr. zu II. Stett. Ent. Zeit. 75. p. 41—49.

1. tenuis Walker. Australien. 1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit. 75. p. 41—48.

Synonyma. stcnoptcrus Mac Lachlan. Australien. 1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit. 75. p. 41—48.

(2. stenopterus Mac Lachlan. Australien.) Hier zu streichen. Ist synonym mit Stenosmylus tenuis Walk. p. 57,

19. Genus Oedosmylus Krüger. 1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit. 75. p. 42—49.

20. Genus Isostenosmylus Krüger.

1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu IL Stett. Ent. Zeit. 75. p. 41—49. Subfamilia VI. Porisminae Krüger.

21. Genus Porismus Mac Lachlan.

1914. Krüger. Osm. V a. Nachtr. zu IL Stett. Ent. Zeit. 75. p. 45, 49.

Vb. Beschreibunor cler Arten.

Fortsetzung von IV.

Abteilung A. Noirsosmylidae Kmucr. III. I iiterfiniiilie. 8 p i 1 o s iii y 1 i ii a e Krüger.

10. Gattung. Spilosmylus Kolbe s. s. 1. Spilosmylus tuberculatus Walker. Ostindien. Für die Artbeschreibung steht außer dem in Teil IL

stett. entomol. Zeit. 1914.

58

unter Spilosmylus Kolbe Gesagtem nur die dürftige Diagnose von Walker zu Gebot, da eine Überlassung der Type vom Britischen Museum leider abgelehnt wurde. Sie lautet:

Testaceus, fusco varius; antennis pedibusque flavis; alae hyalinae, venis albidis fusco variis, venulis nonnullis transversis fusco nebulosis, stigmate flavescente; tubercula una fusca flavo vittata in alae anticae margine postico.

Der englische Text ist hierzu eine Übersetzung. Und was noch hinzugefügt ist, ist falsch nach unsern heutigen Kenntnissen vom Geäder: Structure of the wings like that of 0. chrysops: transverse veins of the fore-wings less nu- merous. Hier wird auch der braune Aderfleck als in 14 von der Basis angegeben, er ist in Wirklichkeit in ^/^ der Länge, vergleiche Krüger: Osm. II. p. 56 nach Navas' Ab- bildung von 1910. Danach hat der Fleck 4 verdickte und gebräunte Adern, ähnlich wie sumbanus Krgr. und suma- tranus Krgr., zum Unterschiede von modcstus Gerst. mit 3 nach Gerstaecker und nach den von mir gesehenen Exem- plaren.

Daß Sc und R die paarigen dunklen Linien haben, ist wohl anzunehmen. Daß einige, vielleicht auch 2, dunkle, braun umflossene Qu A, vielleicht auch im Bereich der beiden letzten Stufenaderreihen, vorhanden sind, folgt aus Walkers Diagnose. Endlich hat auch tuhcrcitlatus wde die übrigen verwandten Arten den kleinen dunklen Dreiecks- fleck am Anfange der Gabelzinken nach Navas' Abbildung. Krüger: Osm. II. p. 52 57.

Flügelspannung nach Walker 18 Linien, d. h. V Fl = 17 mm.

Ob conspcrsus Walker zu tuherculatus gehört, wie v. d. Weele vermutet, ohne Gründe anzugeben, ist fraglich, siehe Krüger: Osm. IL p. 60, ja sogar unwahrscheinlich, siehe weiter: diese Arbeit 1914 p. 14, 59, 60.

Außer der Type von ttiberculatus Walker ist kein Exem-

Ststt. eatü.nal. Zeit. 1914.

59

plar mit Sicherheit bekannt. Vielleicht befinden sich im Britischen Museum noch einige.

Type: Britisches Museum.

2. Spilosmylus ? ? conspersus Walker.

Ostindien.

Wie vorige xA.rt. Walkers Diagnose lautet:

Testaceus; caput fusco maculatum; prothorax linearis, nigro 6-maculatus; thoracis discus piceus, flavo bimacu- latus; abdomen piceum; alae sublimpidae, marginibus apice flavo maculatis, venis fusco albidoque alternatim fasciatis, transversis fusco nebulosis.

Im gleichen Text eine Übersetzung hiervon. Einige Zusätze beziehen sich auf das Geäder des Discus : areolets of the disk more regulär in form (nämlich als bei chrysops L.) especially in the fore-wings, and mostly quadrilateral. Dies kann auf die Gattung SpilosmylusKolhe, aber auch auf andere, z. B. Mesosmylus Krgr. = Parosmylus Needh. p. 125 deuten u. a. Über die Costalqueradern ist nichts gesagt. Der Pro- thorax soll linear sein: prothorax linear, with six black spots, not longer than broad. Der Zusatz kann sich auf den linearen Prothorax beziehen, der dann nicht linear ist, oder wahrschein- lich auf die 6 schwarzen Flecke (siehe p. 61, 62 und 65).

Die Queradern sind clouded with brown, was von Mac Lachlan 1870 p. 197 besonders betont wird: the neu- ration in conspersus is almost entirely blackish, margined with fuscous. Braun sind nach Walker auch einige Discus- flecke und einige along the fore border, was zweideutig ist, denn dies können Costalfeldflecke oder auch nur kleine Saumflecke sein.

Jedenfalls aber ist diese Fleckung in so hohem Grade von der Fleckung der übrigen Spilosmylus- Arten abweichend, besonders von tuberculatus Walker, daß conspersus Walker sicher -nicht zu tuberculatus gehört.

Viel eher könnte man annehmen, daß conspersus mit

Stett. entomol. Zeit. 1914.

60

lineatocollis Mc L. verwandt, vielleicht synonym ist, womit schon Mac Lachlan conspcrsus vergleicht. Auffallend ähnlich ist bei beiden auch die Fleckung des Prothorax, Die Fleckung der Flügel erinnert auch an Mesosmylus naevius Navas = Parosmylus prominens Needh., doch kann ein sicheres Urteil ohne genaue Vergleichung des Geäders nicht ab- gegeben werden.

Mac Lachlan nennt conspersus 1868 a true Osmylus, während er tuherculatus probably so nennt. Auch später, 1870, vergleicht er conspersus nicht mit tuherculatus; einen braunen convexen Aderfleck am Hinterrande des Vorder- flügels hat conspersus auch nicht, doch könnte conspersus deshalb doch noch eine Spilosmylus ähnliche Gattung sein: z. B. Ripidosmylus.

Ich vermute, daß conspersus zu Mesosmylus = Paros- mylus gehört.

Flügelspannung nach Walker 16 Linien, d. h. V Fl = 15 mm.

Andere Exemplare als die Type sind nicht bekannt.

Type: Britisches Museum.

3. Spilosmylus ? ? lineatocollis Mac Lachlan.

Nordindien.

Während tuherculatus Walk, und conspersus Walk, alte Walkersche Arten sind, wurde lineatocollis Mc L. von Mac Lachlan 1870 aufgestellt und beschrieben.

Sicher hat Mac Lachlan seine neue Art mit den beiden eben genannten so genau verglichen, daß er glauben konnte, eine andere Art vor sich zu haben. Und doch besteht die Möglichkeit, daß lineatocollis Mc L. mit conspersus Walk, synonym ist 1. durch die auffällige Ähnlichkeit in der Zeichnung des Prothorax, 2. durch die Ähnlichkeit der Fleckung des Flügels. Beides dürfte zusammen mit dem ganzen Habitus wohl Mac Lachlan zu der Feststellung: The species is allied to conspersus veranlaßt haben.

Stett. entoniol. Zeit. 1914.

61

Die Zeichnung des Prothorax haben aber auch andere Arten, z. B. Spilosmylus modestus Gerst., obwohl Gerstaecker sie nicht angegeben hat, siehe p. 65.

Und da die Möghchkeit, daß sowohl conspersus Walk, als auch lineatocollis Mc L., obwohl beiden der braune convexe Aderfleck fehlt, vielleicht zu Ripidosmylus gehören, so läßt sich von beiden Arten weder die Gattung noch die Artberechtigung entscheiden.

Ich vermute, daß beide synonym sind und zu Mes- osmylus = Parosmylus gehören; für die Entscheidung ist natürlich die Untersuchung des Geäders nötig.

Ich gebe einen Auszug der Artbeschreibung von Mac Lachlan .

Das ganze Tier ist weißlich, also den Spilosniyhis- Arten ähnlich. Antennen und Mundteile sind gelblich, der Scheitel ist aufgeblasen mit einer queren schwärzlichen Grube und einer in der Mitte und an beiden Enden erweiterten braunen Linie. Auch die Stirn zeigt braune Stellen, und die ersten Antennenglieder sind braun.

Der Prothorax ist um die Hälfte länger als breit, mit 3 queren, wulstartigen Erhebungen, wie bei allen Spil- osmyl'us, aber auch anderen Gattungen. Die Zeichnung ist schwarzbraun und besteht aus folgenden Teilen : in der Mitte von vorn nach hinten eine auf den 3 Wülsten, also vorn, in der Mitte und hinten erweiterte Längslinie; jeder- seits (jedenfalls am unteren Seitenrande gemeint) eine unterbrochene Linie und 4 Flecke.

Diese Zeichnung erinnert an die 6 schwarzbraunen Flecke bei conspersus Walk.; denn wenn z. B. bei dieser Art die 6 Flecke zu je 2 hintereinander in 3 Längslinien angeordnet sind, so ist der Unterschied von der obigen Zeichnung von lineatocollis Mc L. nicht sehr groß, besonders wenn man erwägt, daß die Fleckung mehr oder weniger deutlich und

Stett. entomol. Zeit. 1914.

62

auch mehr oder weniger ausgeprägt oder ausgefärbt sein kann.

Die ähnUche Zeichnung von modestus Gerst. war von Gerstaecker entweder vergessen resp. übersehen worden, oder für zu unbedeutend für eine Beschreibung gehalten worden, und doch ist sie vorhanden.

Meso- und Metathorax sind vorn, an den Seiten und unter den Flügehi schwarzbraun.

Abdomen bräunhch, an den Seiten die Segmente gelb- hch gerandet. Endsegment gelbhch. Beine gelbhch, Klauen gelblich, fein gesägt.

Flügel ähnlich Spilosniylus in der Gestalt, weißlich mit spärlich zerstreuten braunen Flecken, besonders an der Spitze und dem Innenrand, d. h. Hinterrand, bis zur Spitze. Der Fleck auf dem Discus ist vielleicht der 2. K F, kann aber auch ein anderer sein. Bei den Hinterflügeln wird die Fleckung in der apicalen Hälfte erwähnt.

Das Geäder ziemlich offen, weiß und braun, Stufen- aderreihen fast parallel.

Ein Fleck, wie er Spilosniylus auszeichnet, wird nicht erwähnt, ist also nicht vorhanden, ebenso werden die paarigen Linienflecke auf Sc und R, die für Spilosniylus ebenfalls so charakteristisch sind, nicht erwähnt. Trotzdem könnte wenigstens die Gattung Ripidosniylus in Betracht kommen, da ja bei Ripidosmylus bei dem (^ die paarigen Linien auf Sc und R fehlen und nur von den hier vorhandenen 3. Linien- flecken zwischen beiden braune Flecke übriggeblieben sind. Bei lincatocollis Mc L. soll der R mit braim gefleckt sein. Ich wiU damit nicht etwa behaupten, daß dies eine ähnliche Erscheinung ist, wie bei Ripidosmylus, denn eine strich- artige braune Fleckung des R ist ja eine ganz gewöhnliche und häufige Erscheinung bei Osmyliden. Aber vielleicht könnte eine Verwechselung stattgefunden haben.

Stett. cutoniol. Zeit. 1914.

63

Flügelspannung 14i/^ löi/o Linien, d. h. V Fl =1414 mni. Type: 3 Exemplare im Britischen Museum.

(4. Spilosmylus ? inquinatus Mac Lachlan.) Gehört zu Ostreosmylus Krüger, siehe p. 82. 5. Spilosmylus modestus Gerstaecker. Java, Borneo.

Als Gerstaecker modestus von Java beschrieb, mußte er nach Walkers, im Geäder falscher, Beschreibung seine Art als durchaus verschieden von tuberculatus betrachten. Aller Wahrscheinlichkeit nach sind beide Arten im Geäder so gut wie übereinstimmend, siehe Osm. II. p. 52. Aber auch mit dieser Übereinstimmung hätte Gerstaecker mo- destus als verschieden von tuberculatus Walk, betrachtet, wenn er die uns vorliegende Abbildung des Flecks, die Navas von tuberculatus veröffentlicht hat, gesehen hätte. Sein modestus hat nur 3 Kleeblattstrahlen im Fleck und tuberculatus Walk. 4. Dies muß uns vorläufig als Haupt- unterschied zwischen beiden Arten gelten.

In der übrigen Literatur über modestus ist nichts oder wenig neues, und das neue ist falsch.

Gerstaecker hat über das Geschlecht seiner Exemplare nichts gesagt, wohl weil die oben p. 15 17 an- gegebene Schwierigkeit ihn zu keinem Urteil hat kommen lassen. Van der Weele und Navas haben das Märchen auf- gebracht, daß die Spilosmylus $ keinen Fleck haben. Wie oben p. 16 zusammengefaßt ist, haben beide: ^ und $ diesen Fleck, ja vielleicht die $ stärker als die <^. Vergleiche hierzu p. 14 18 und Krüger Osmylidae II.

Die Beschreibung van der Weele's von der Färbung des Geäders scheint mir falsch oder doch recht oberflächlich und keine Ergänzung oder Berichtigung zu Gerstaeckers schöner Artbeschreibung zu sein. Vielmehr gibt Gerstaeckers Darstellung genau das wieder, was ich in den 4 Greifs-

Stett. entomol. Zeit. 1914.

64

walder Typen und 5 anderen Exemplaren sehe. Ich gebe hier mit stellenweiser Hervorhebung und Abkürzung Gerst- aeckers Ansicht wieder: C, Sc und R blaßgelb, C unregel- mäßig braun getüpfelt, Sc und R mit, besonders im V Fl deutlichen, paarigen dunklen (i— 7 Linienflecken. Das übrige Geäder vorwiegend schwärzlich, und zwar genauer nach meiner Untersuchung wie folgt : R S und seine Äste abwechselnd hell und dunkel, die Aste mit längeren dunklen Linien zwischen den beiden letzten Stufenaderreihen, M und Cu sind nur wenig dunkel gefärbt, fast ganz hell. Zahl- reiche Qu A auch weißlich gelb, d. h. es sind vom R zum R S fast alle Qu A dunkel, vom R S bis zur M sehr viele Qu A ganz oder teilweise gelblich weiß. Einige Qu A am Ende der Cubiti und einzelne sich denselben anschließende Treppen- adern dunkelbraun gefleckt, dem unbewaffneten Auge als Punkte erscheinend. Auch hierzu etwas genaueres: die Qu A vom RS- system zur M und weiter bis zum Cup sind in der Mehrzahl' dunkel; auffälliger braun und sehr wenig braun umflossen erscheinen die vorletzte Qu A vom 1. Ast des R S zur M, die letzte Qu A von Ma zu Mp, die letzte Qu A von Mp zu Cu a und in der letzten Stufen- aderreihe die 5. oder 5. und 6. Qu A. Hier ist auch noch hinzuzufügen, daß am Grunde der Gabelzinken ein kleiner brauner Dreiecksfleck ist, wie schon in Teil II. p. 57 aus- geführt ist.

Endlich sind auch die Costalqueradern z. T. dunkel, worüber Gerstaecker unglücklicherweise nichts sagt. Ein- zelne dieser C-Qu A und besonders solche, die sich an die Linienflecke von Sc und R anschließen, aber auch andere, sind am Grunde und bis etwa •-4 ihrer Länge braun, am (irunde sogar ganz schwach braun zu einem kleinen Fleck umflossen, andere in ihrer Mitte oder auch am Ende.

Diese Erscheinung hat nun Navas den für ihn hinreichen- den Grund zur Aufstellung einer neuen Art gegeben: con-

ötett. cntomol. Zeit. lüli.

65

fonnis Navas von Nord-Borneo aus dem Wiener ^luseum. Diese n. sp. ist synonym mit iiiodcsttis Gerst., da sie nach meiner Untersncliung der Navas'schen Type mit »wdestus Gerst. völlig conform ist; den Nachweis siehe p. 67.

Ich füge noch aus (jerstaeckers Beschreibung folgendes hinzu.

Heller oder dunkler pechbraun, auf Kopf und Thorax lang greis und russig beborstet. Die mir vorliegenden Tiere sind z. T. gereinigt worden und daher wohl heller als Gerst- aecker angibt, auch die ,, Borsten", die recht fein sind, er- scheinen mir nicht russig. Fühler hell, Basalglieder dunkel. Auf dem Prothorax befindet sich eine Zeichnung, die von Gerstaecker als zu unbedeutend wohl übersehen ist, aber doch vorhanden ist (auch bei den Greifswalder Typen) und möglicherweise noch einen Grund für Aufstellung einer neuen Species geben könnte. Schon bei conspersus Walk, und lineatocollis Mc L. habe ich auf diese Zeichnung hin- gewiesen, die wohl ähnlich bei allen Spilosniylus vor- handen ist.

Der Prothorax ist etwa 1 1 o mal so lang wie hinten breit und wird von 3 Wülsten, vorn, mitten, hinten, über- quert, auf denen die feinen Borsten auf kleinen Wärzchen sitzen. Hierzu schließt sich folgende Zeichnung: auf dem vorderen Wulst, dicht hinter dem Kopf, ein kleiner, etwas verschwommener, schwachbrauner Fleck, seitwärts je 1 winzig- kleiner dunkler Fleck; auf dem. mittleren Wulst seitlich hi der Linie der 2 kleinen Punktflecke je ein langer schmaler, manchmal etwas gekrümmter dunkler Fleck, also 4 schwarze Punktflecke. Eine Verlängerung des mittleren Flecks war nicht festzustellen, also keine durchlaufenden Linien! Der untere Seitenrand ist auch nicht dunkel zu nennen.

Beine blaßgelb, ein mittlerer Punkt auf der Außen- seite der Schienen und das Arolium schwärzlich. Van der

Stett. cntomol. Zeit. 1914. 5

66

Weele nennt auch die Unterseite der Schenkel schwärzhch. Nach meiner Beobachtung ist che Fleckenbilchmg hier und bei verwandten Arten wohl vorhanden, aber ein wirk- licher Unterschied ist nicht vorhanden. Bei einigen Arten, siehe auch Ripidosmylus, wird 1 Punkt in der Mitte der Schiene angegeben, bei anderen dazu noch 1 an einem oder beiden Enden. Ich bin der Ansicht, daß bei voller Aus- färbung in allen Arten wenigstens auf den Schienen der \^)rderfüße 3 Punkte sein können, aber nicht müssen. Der mittlere ist auf allen Beinen vorhanden. Eine Linie auf der Unterseite der Schenkel ist wohl ein Irrtum.

Ich sehe bei meinen Exemplaren auf den Vorder- schienen 8 Punkte, davon die Endpunkte mehr oder weniger undeutlich bis fast zum Verschwinden.

Das Abdomen ist von Gerstaecker nicht besonders be- schrieben, natürlich weil es bei seinen Exemplaren unvoll- ständig war; es ist gelblich, aber die Segmente sind oben dunkel mit Ausnahme der letzten. Bei schlecht erhaltenen Tieren erscheint das Abdomen, wie auch des ganze Tier mehr oder weniger bräunlich.

Vorderflügel 15 19 mm lang nach Gerstaecker, 16 'o, 18, 19 mm lang, (j 6U mm breit nach den übrigen von mir untersuchten Tieren.

Type: Museum Greifswald.

Weitere Typen meiner Beschreibung: Museum Berlin, Stettin.

Im Wiener Museum befindet sich die Type von co7i- jormis Nav. =- modcstus Gerst. (siehe p. 07) und noch 3 Exemplare, die von Navas mit modcstus Gerst. bezeichnet sind. Von ihnen ist nur 1 ein nwdestus Gerst., und zwar nicht ein (^, sondern ein $, ein 2. ist snnibanus Krgr., das 3. gehört überhaupt nicht zur Gattung SpilosDiylus, sondern ist eine neue Art occUaius der Gattung Sfig)iiatos))iylus siehe p. 32.

Stett. entomol. Zeit. 1914.

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Im Berliner Museum befindet sich ein $ von Spilosniylus von Banguey, einer Insel an der Nordostecke von Bornco. Ihm fehlen die Vorderflügel. Da nun inodcstus auch im Norden Borneos vorhanden ist, siehe conforinis Nav. = modestns Gerst., so liegt die Annahme nahe, daß auch dies Tier mo- destns Gerst. ist.

Synonyma. conforuiis Navas. Borneo.

Die Untersuchung der Type von conforniis Navas aus dem Wiener Museum beweist die völlige Übereinstimmung mit uiodestus Gerst., wie ich schon vorher vermutete.

Es ist in der ganzen Beschreibung von Navas nicht ein einziges Merkmal vorhanden, das nicht bei Jiiodcstus ebenfalls vorhanden wäre, wie ein Vergleich mit der obigen Beschreibung zeigt. Ich habe das Exemplar peinlich genau untersucht, mit den Typen von uiodestus verglichen und keine Abweichung von modestus Ger^t. gefunden.

Nach der Beschreibung von Navas bestand noch die Möglichkeit einer Verschiedenheit von uiodestus, da auch diese Beschreibung in Navas'scher Art trotz vieler Worte oberflächlich und inhaltsleer ist und von wesentlichen und entscheidenden Merkmalen ganz absieht.

Einige Irrtümer von Navas sind zu berichtigen.

1. Prothorax lateraliter fusco lineatus. Er zeigt die p. 65 von mir gegebene Zeichnung, nur ist der Mittelfleck vorn kaum wahrnehmbar, die Linienflecke sind fast gerade.

2. tibiis ad medium puncto fusco externo notatis. Die Tibien der Vorderbeine zeigen 3 Punkte, die der mittleren und hinteren 1.

3. area subcostali (Vorderflügel) levissime flavo tincta versus apicem. Nicht mehr als bei anderen Exemplaren von modestus u. a.

4. al. poster. 17,4 mm (während der Vorderflügel 16,4 mm hat). Die Zahl ist falsch, es sind 15 mm.

Stett. entomol. Zeit. 1914. 5*

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5. Long. corp. (^ 9,5 mm. Der Leib ist geschrumpft, so daß eine Angabe der Körperlänge, die übrigens nur S beträgt, überflüssig und falsch ist. Das Tier ist kein q, wie Navas oberflächlich wie immer nach dem Fleck ge- schlossen hat, sondern ein $, wie die mikroskopische Unter- suchung zeigt.

(>. Obs. Das noch einmal hervoigchobene Merkm;il der C Qu A unterscheidet dies Tier nicht ,,Con facilidad" von modcsius (siehe oben p. (U).

7. Es heißt nicht Patira, sondern Patria.

Eine Beschreibung des Tieres würde die Wiederlujlung derjenigen von inodcstus (ierst. sein.

Die Heimat Borneo kchmte die Annahme einer andern Art nahelegen. Aber der Fleck des \' Fl ist genau der gleiche wie bei modestus Gerst.

Type: 1 $ Museum Wien.

? japoniciis Okamoto. Japan.

Die Beschreibung von japonicus Oki m. weicht in keinem einzigen Merkmal von derjenigen von modestus (ierst. ab, nachdem ich diese vervollständigt liabe. \on der Gerst- aecker'schen Beschreibung weicht sie nur in der Zeichnung des Thorax ab; modestus hat aber, wie ich gesehen und oben beschrieben habe, dieselben 4 schwarzen Pünktchen auf dem Prothorax. Auch die dunklen Stellen des übrigen Thorax sind bei allen ;;/o^cs/'MS-Exemplaren vorhanden. Oka- moto hat die Punkte der Schienen nicht erwähnt, sie dürften wohl V(jrhanden sein. Alle übrigen Merkmale von japonicus sind teils in der Gattungsbeschreibung von Spilosmylus, teils in der Artbeschreibung von modestus vorhandt-n. Höchstwahrscheinlich ist japonicus s}-nonym mit )nodestus.

Type: ? T. N. Yamato-hirobakagero. ?

B. Spilosmylus sumtanus Krüger. Sumba, Patadalu.

Stett. cntoniol. Zoit. 1014.

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Die Gattungsniorkmale stimmen in befriedigender Weise mit denjenigen von niodcsius Gerst. überein. Ein Art- unterschied ist nnr, soweit ich sehen kann, durch den Fleck begründet. Wie p. 16 schon gesagt, ist auch hier der Fleck ^ und $ gemeinsam. " Nach dem Vorgange von Gerstaecker und da tiiherculatus Walk, außer dem p. hl 59 gegebenen noch unbeschrieben ist, muß siimhanus Krgr. vorläufig von tubcrculatus Walk, getrennt werden; siehe auch Osm. II. p. 56. Beschreibung des Flecks ebenda p. 54: snnihanus im Fleck 3 5 verdickte braune Adern gegen nur 3 bei niodcstus; tiiherculatus hat 5, vielleicht 6, suniatranus 5 6.

Es ist wohl anzunehmen, daß alle diese Formen nur Varietäten oder Lokalformen einer Art sind, und da dürfte nwdcstus Gerst. mit der geringsten Zahl als Stammart in Betracht kommen, ähnlich wie auch alle Ripidosmylus von Afrika nur Varietäten einer Art sein werden. Doch wird diese Fr?,ge erst auf Grund eines umfangreicheren Materials zu entscheiden sein.

Die Prothoraxzeichnung scheint vielleicht etwas von niodcstus abzuweichen, da ich die länglichen Punkte n.ur als kurze rundliche Flecke erkennen kann. Auch die Punkte der Schienen weichen von modestus vielleicht dadurch ab, daß sie in gleicher Zahl aber undeutlicher sind. Doch kann dies individuell sein.

Vorderflügel ö* 17 mm lang, 6 mm breit, $ 18 ^o i^^i'^d 6i/2-

Type: 2 Exemplare Museum Stettin ^$, 1 Exemplar Museum Wien.

7. Spilosmylus suniatranus Krüger.

Sumatra.

Für diese Art gilt im allgemeinen dasselbe wie für sumhanus Krgr. Ein Unterschied ist nur im Fleck vor- handen, da die Zahl der Fleckadern 5 6 beträgt. In der Hoffnung, mehr Material zu bekommen und auf Grund

Stett. eutomol. Zeit. 1914,

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anderer INlcrknuilc die Art eventuell sieherer begründen zu können, habe ieh sie von Jiioäcsliis als neue Art abgc^trennt. Da dic^s ICxemplar kein Abdomen besitzt, konnte das Ge- schlecht nicht bestimmt werden.

Vorderflügel 18^4 ri^in^ lang, G^^ mm breit. Type: 1 Exemj^lar Museum Berlin.

(8. Spilosmylus ? conformis Navas.) Ist synonym mit Spilosmylus modestus Gerst., siehe p. 67.

(9. Spilosmjdus ? punctatus Navas.) Gehört zu Gramniosmylus Krüger, siehe p. 88.

(10. Spilosmylus? lineatus Navas.) Ist synonym mit Ostreosmylus inquinatus Mc L., siehe p. 82.

(11. Spilosmylus? ? aureus Navas.) Gehört zu Conchylosmylus Krüger, siehe p. 70.

(12. Spilosmylus? ? croceus Navas.) Ist synonym mit Conchylosmylus aureus Nav., siehe p. 73.

1 0 a. Gattung. Conchylosmylus Krüger. 1. Conchylosmylus aureus Navas.

Obi-Inseln, Amboina.

Navas gibt als Vaterland von aureus an: Sibirien, Obi. Auf dem Fundortzettel des Wiener Typus und, wie ich an- nehme, bis jetzt einzig bekannten Exemplares steht nur Obi mit dem Sammler Fruhstorfer, der bekanntlich in Südost- Asien gearbeitet hat. Wie Navas auf Sibirien kommt, ist mir ein Rätsel. Vielleicht hat er Obi gleich Ob gesetzt, also mit dem großen Strome Sibiriens verwechselt. Ich habe schließlich noch ein vom Pamir-Plateau kommendes Flüßchen Obi-Fluü auf der Karte gefunden, aber dies dürfte wohl kaum von Navas gemeint oder von Fruhstorfer besucht sein. Außerdem ist croceus Nav. (auch vom Wiener Museum), eine Art, die nicht nur die größte Ähnlichkeit mit aureus Nav.

ütett. cutüinül. Zeit. 1914.

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hat, sondern damit synonym ist, von Amboina. Es können also für Obi nur die nördlich \on Amboina gelegenen Obi- Inseln in Betracht kommen.

Das ganze Tier ist in allen Teilen weißlich-gelblich ge- färbt, nur die Spitzen der Schenkel, Schienen und Tarsen- glieder sowie das Abdomen stellenweise sind etwas kräf- tiger gelbbraun oder, wie Navas sagt, rötlich gefärbt. Flecke sind auf dem verlängerten Prothorax nicht vorhanden. Das ,, Grünliche", das von Navas angegeben wird, gehört dem zur Erhaltung des Tieres gebrauchten Klebstoff an, aber nicht dem Tiere.

Die Flügel haben die gewöhnliche Form, wie sie nwdcstus Gerst. u. a. haben, und sind in allen Adern zunächst ebenso zart weißlich-gelblich wie das ganze Tier, nur das Subcostal- feld zeichnet sich durch eine etwas intensivere gelbliche Färbung der Membram aus, die von äußerst dicht gestellten mikroskopisch kleinen Härchen herrührt.

Die von Navas aufgestellte n. sp. croceus Nav. stimmt im Geäder mit unwesentlichen Ausnahmen, die individueller Natur sind, mit aureus Nav. völlig überein, siehe p. 13. Ebenso hat croceus Nav. genau den gleichen Fleck wie aureus Nav. Beide haben die gleiche Färbung des Körpers wie der Flügel im allgemeinen. Auch die nun folgende besondere und auffällige Art der Flügelzeichnung ist beiden z. T. ge- meinsam : nämlich die V Fl beider haben auf Sc und R 5 paarige dunkle Linienflecke, wie sie bei Spilosmylus vor- handen sind, zwischen denen sich in der Membran des Subcostalfeldes ein dritter befindet, wie er bei Ripidosmylus ist. Die Hinterflügel zeigen diese Flecke bei beiden nicht, während Spilosmylus sie hier auch hat. Die einzige aller- dings recht auffälhge Abweichung besteht darin, daß aureus auf V Fl und H Fl eine Anzahl brauner Queradern und eine Anzahl brauner Längsaderhnien hat, die nach einem Schema

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(siehe unten) den Discus schmücken, während croccus hier- von nicht eine Spur hat.

Ich nehme nun an, daß diesef letzte Schmuck nur ein Geschlechtsunterschied ist, weil auch die 3 fachen Linien- flecke bei croceus sehr viel schwächer sind und in dem einen Fleck die Mittellinie sogar fehlt, eine Erscheinung, die an Ripidosmylus erinnert (Osm. II. p. 77) und hier als Sexual- charakter zu deuten ist. Weiter scheint es nun sicher zu sein, daß bei Spilosmylus und Ripidosmylus das $ eine kräftigere Ausbildung im Fleck und wenigstens bei Ripidosmylus auch in den Linienflecken auf Sc und R hat. Da liegt nun die Ver- mutung nahe, daß ebenso auch aureus ein $ und croccus das zugeh()rige q ist, wenn nicht Navas wieder aureus in den Rang eines q erhoben hätte. Ich habe daher auch hier die mikroskopische Untersuchung vorgenommen und klar und deutlich aureus als $ erkannt. Über das Geschlecht von croccus kann keine positive Auskunft gegeben werden, da das Abdomen fehlt. Zwar behauptet Navas, das Tier sei ein (^, aber da er selbst sagt ,,sin abdomen", so hat er ohne Unter- suchung diese Behauptung aufgestellt, auf Grund des Flecks. In der Tat dürfte es wohl ein ^ sein, aber nur nach der oben ausgeführten Annahme. Dann aber ist croceus das 5* zu dem ? aureus, also synonym mit aureus Nav.

Es ist noch die braune Geäderzeichnung des Discus zu geben, die von Navas trotz der auffallenden Verteilung ganz oberflächlich behandelt ist. Es sind fast alle Oueradern zwischen dem 1., 2., 3. und 4. Ast des R S braun gefärbt, also in 3 Längsreihen. Vor ihnen liegen auf dem 4. bis 11. Ast des R S braune Linienflecke und zwar auf dem 4. 8. in der vorletzten, auf dem 9. 11. in der letzten Langzellenreihe; einzelne Linien liegen noch auf den Randzellenadern.

Die 1 oder 2 auffallenden braunen Qu A in der Glitte der letzten Stufenaderreihe und die Dreiecksfleckchen am

Stctt. cntoinol. Zeit. 1914

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Grunde der Randzellen, die überall bei den echten Spilos- niylus vorhanden sind, fehlen gänzlich.

Der Hinterflügel hat weder den Muschelfleck noch die Linienflecke von Sc und R; aber er hat, was bei den Osmy- liden selten ist, sonst fast dieselbe Zeichnung wie der Vorder- flügel.

Vorderflügel ? über 17 mm (Navas 17) lang, 7 mm (Na- vas 7,5) breit, Hinterflügel 16 (Navas 15) und 5^ . (N. 5,5) mm.

Vorderflügel ^ (croceus) 1(3 und 7, Hinterflügel 15 und 5 (Nav. 5,2) mm.

Type: 1 ?, 1 c? Museum Wien. Synonyma. croceus Navas. Amboina.

Die genaue Untersuchung dieser von Navas als n. sp. bezeichneten Form zeigt, daß croceus mit aureus in allen Merk- malen bis auf die Aderfärbung im Discus übereinstimmt, und daher als das ^ von aureus ($) anzusehen ist. Leider fehlt das Abdomen, so daß das Geschlecht nicht positiv nach- gewiesen werden konnte.

Navas behauptet zwar, daß diesem Exemplar außer dem Abdomen noch cabeza und prothorax fehlen, aber beide sind in recht gutem Zustande erhalten.

Eine besondere Beschreibung ist überflüssig; es ist nur noch einmal zu erwähnen, daß außer dem Muschelfleck und den Linienflecken auf und , zwischen Sc und R alle braunen Zeichnungen fehlen; vielleicht ist das Exemplar nicht aus- gefärbt, was mir aber fraglich erscheint.

Type: 1 ?(^ Museum Wien.

11. Gattung. Ripidosmylus Krüger. 1. Ripidosmylus africanus Kolbe.

Deutsch-Ostafrika.

Aus der ausführlichen Beschreibung von Kolbe für diese Art gebe ich folgenden Auszug und verweise auf die Original- beschreibung.

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Das einzige vorliegende Exemplar ist nach meiner mikroskopischen Untersuclumg ein $.

Das ganze Tier ist hell bräunlichgelb mit geringen Ab- weichungen. Prothorox länger als breit. Die Flügel sind hyalin, sonst nur mit folgender Zeichnung, abgesehen von dem ja überall an den Enden dunkler gefärbten Pterostigma. Geädcr z. T. abwechselnd hell und dunkel. Der V Fl zeigt in ^/;3 Flügellänge den in der Gattungsbeschreibung von mir so ausgiebig behandelten Fächerfleck, im Gebiet des Sc- Feldes 3 mal den ebendort besprochenen 3 fachen Linien- fleck und die beiden Osm. II. p. 66 von mir hervorgehobenen verdunkelten Queradern : die vorletzte Qu A zwischen R - System und ^I und die 5. oder 6. der letzten Stufenader- reihe, dagegen keine Punkte am Ursprung der Gabelzinken. Die H Fl haben alle diese Merkmale nicht. Schienen der V- und M - beine am Grunde und in der Mitte mit je einem schwarzen Punkt.

Es ist anzunehmen, daß das ,^ den Fächerfleck nicht besitzt, da das von mir untersuchte (^ der verwandten Art interlincatus Mc L. ihn ebenfalls nicht hat.

R. africanus unterscheidet sich von den verwandten Arten durch 3 maligen 3 fachen Linienfleck, der nur dem V Fl zukommt.

Vorderflügel $ 16,5 mm lang, 6 mm breit, Hinterflügel 15,5 und 5 mm.

Type: 1 $ Museum Berlin.

i^. Ripidosmylus interlineatus Mac Lachlan.

Natal, Nyassa.

Mac Lachlan's Type ist mit dem Fundort Port Natal bezeichnet, jedoch meinte er, daß diese Bezeichnung irr- tümlich sei und daß vielmehr Ostindien in Betracht käme. Aber die Auffindung ähnlicher Spilosniylinae in Afrika dürfte wohl die Provenienz Natal rechtfertigen, wenn auch

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die eigentümliche Bildung des 3 fachen Linienflecks im ScR - gebiet nicht mehr, wie ich früher annahm, typisch afrikanisch ist, seit Conchylosinylus aureus Nav. von den südostasiatischen Inseln dieselbe Bildung zeigt.

Schwerer dürfte allerdings ins Gewicht fallen für die Entscheidung der Herkunft die Tatsache, daß nun mit den 3 Arten: Ostrcosmylus inquinaius Mc L. {lincatus Nav.), Stigmatosmylus oceUatus Krgr., GrauDnosiiiy/us punctatus Nav. auch aus Asien Spilosmylinen mit dem Gattungs- geäder von Ripidosmylus bekannt geworden sind. Doch ist dies so wenig ein entscheidender Grimd gegen wie für die Herkunft Port Natal. Die Frage bleibt also nach wie vor unentschieden, wenn nicht das Vorkommen eines von mir beschriebenen ^^ von intcvlincatus Mc L. in der Nyassa- Gegend den Ausschlag gibt. Doch ist auch dies noch nicht unbedingt hinreichend, da 1. das $ mit dem Hinterrands- fleck noch zu untersuchen ist und 2. die Type, was

mir unmöglich war.

Ich gebe hier eine Beschreibung nach derjenigen von Mac Lachlan, die wahrscheinlich von einem $ genommen ist, und nach 1 Exemplar aus dem Berliner Museum, das sicher ein (^ ist und von mir für intcvlincatus Mc L. ge- halten wird.

Das ganze Tier ist bräunlichgelb, aber etwas grau, gefärbt. Prothorax länger als breit.

Flügel hyalin, sonst nur mit folgender Zeichnung außer den dunklen Stellen des Pterostigmas an beiden Enden. Der V Fl zeigt in ^/g Flügellänge am Hinterrande den be- kannten braunen Fächerfleck. Geäder meist schwarz, aber stellenweise weiß. Im Gebiet des Sc + R - gebietes 6 mal der 3 fache Linienfleck. 2 verdunkelte Qu A im Gebiet der äußeren Stufenaderreihe. Dazu noch 2 3 im Gebiet der ]M (in the disc on the cubital region) . Gabelzinkenflecke

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werden nicht erwähnt. H Fl olnu' Alv diy<>c ^Merkmale, im Sc + R gebiet 5 paarige Linienflecke anf Sc nnd R, also ohne den Fleck in der Membran. V- nnd M - beine mit 3 schwarzen Pnnkten.

R. intcrlineatus Mc L. unterscheidet sich von africanus Kolbe, beides $ (interl. von mir angenommen), durch den 6 mal vorhandenen Stachen Linienfleck, den africanus nur 3 mal hat, die paarigen Linienflecke der Hinterflügel, die bei africanus fehlen, und durch die 3 Schienenpunkte, von denen africanus nur 2 hat, von delagoensis Krgr. da- durch, das letzterer nur paarige Linienflecke hat.

Das ^ von interlineatus unterscheidet sich vom $ nur durch das Fehlen des Fächerflecks, wovon jedoch eine schwache Andeutung durcli Verdunkelung einer Randader an entsprechender Stelle vorhanden ist. Die 6 dreifachen Linienflecke sind vorhanden, aber jeder Fleck besteht in jeder der 3 zusammengehörigen Linien aus 2 getrennten Stücken, nur der 3. aus 3 Stücken und der G. zum Teil un- deuthch.

Die Qu A - Verdunkelungen sind vorhanden, (iabel- zinkenf lecke fehlen.

Der H Fl zeigt 3 6 schwache paarige Linienilecke.

Vorderflügel <^ 18 mm lang, G mm breit, Hinterflügt>l 17 und ') mm. $ nach Mac Lachlan 17^2 Linien Flügel- spannung.

Type Mac Lachlans: Britisches Museum.

Type Krügers: 1 <^ Museum Berlin.

(3. Ripidosmylus camemnensis van de r Weele.) Gehört zu Kelidosmylus Krüger, siehe p. 79.

(4. Ripidosmylus leucomatodes Navas.)

Gehört zn Kelidosmylus Krüger, siehe p. 79.

(5. Ripidosmylus loloensis Krüger.) Gehört zu Kelidosmylus Krüger, siehe j). 78.

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(6. Ripidosmylus togoensis Krüger.)

Gehört zu Kelidosmylus Krüger, siehe p. 77. 7. Ripidosmj/lus delagoensis Krüger.

Delagoa-Bai.

Die Beschreibung ist von 1 $ des Greifswalder Museums genommen, das von Gerstaecker als intcrlineatus Mc L. be- stimmt und auch zum Vergleich mit modestus Gerst. 189.8 als iiücvlincaius Mc L. benutzt worden ist.

Das vorliegende Exemplar ist nach meiner Lupenunter- suchung ein $.

K()rpcr graugelb. Prothorax länger als breit. Flügel hyalin mit Ausnahme der folgenden Merkmale und der Pterostigmaf lecke.

V Fl in '/.( Flügellänge am Hinterrande mit Fächer- fleck, auf Sc imd R (> mrJ «.'inen nur paarigen Linienfleck, dem also der Membranfleck fehlt, im Gebiet der letzten Stufenaderreihen 2 verdunkelte Qu A. An der Ursprungs- stclle der Gabelzinken einige verschwommene Dreiecks- Ilecke, wie sie sonst nur bei den echten SpilosDiv/ns- Arten gefunden werden. H Fl ohne diese Merkmale außer auf Sc und R mit -1 5 paarigen Linienflecken. \"- imd M- schienen mit 8 dunklen Flecken.

A'. delagoensis Krgr. unterscheidet sich von ajricaniis Kolbe und intcrlineatus Mc L. im $ chu'ch die nur paarigen Linienflecke auf Sc und R.

Vorderflügel $ IS mm lang, (),5 mm breit, Hinter- flügel 17 und 5,5 mm.

Type: 1 $ Museum Greifswald.

IIa. Gattung. K eli d o s m ylu s Krüger. 1. Kelidosmylus togoensis Krüger. Togo.

K. togoensis Krgr. ist der Typus der Gattung Kelid- osmylus Krgr. Die Beschreibung ist nach 1 Exemplar des

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Berliner Museums genommen, das nach meiner mikrosko- pischen Untersuchung ein (^ ist.

K()rper graugelb. Prothorax länger als breit. Flügel hyalin, Pterostigma mit den beiden dunklen Enden.

\' Fl am Hinterrande ohne Fächerfleck, aber mit 8 ver- dunkelten Adern und einem braunen Wisch in der Mem- bran an gleicher Stelle. Zwischen Sc und R 6 kurze braune Flecke in der Membran, die letzten 3 geteilt. Ohne Gabel- ^inkenpunkte. Mit dunklen Qu A im Bereich der beiden letzten Stufenaderreihen nur an der Media. Hinterflügel ganz ohne diese Merkmale. Schienen der V- und M - beine je mit 2 braunen Punkten.

Vorderflügel ^^ 18 mm lang, 7 mm breit, Hinterflügel 16,5 und 5,5 mm.

Type: 1 (^ Museum Berlin.

2. Kelidosmylus loloensis Krüger.

Kamerun, Lolodorf.

Die Beschreibung ist nach 1 Exemplar des Berliner Museums genommen, das ohne Abdomen ist, aber nach der Analogie mit togocnsis Krgr. wohl als q anzusprechen ist.

Körper graugelb. Prothorax länger als breit. Flügel hyalin, Pterostigma wie gewöhnlich an den Enden dunkel.

\ Fl am Hinterrande ohne Fächerfleck, aber an seiner Stelle 1 Randader mit Verdunkelung, die auf die Mem- bran übergreift. Zwischen Sc und R 4 kurze braune Flecke (im linken Flügel der 3. geteilt). Ohne Gabelzinkenpunkte. Mit mehr als 2 dunklen Qu A im Gebiet der beiden letzten Stufenaderreihen. Hinterflügel ganz ohne diese ^Merkmale. Schienen der V- und M - beine mit je 2 braunen Punkten.

\'()rderflügel ? r^ 16 mm lang, 6 mm breit, Hinterflügel 15 und 5 mm.

Type: 1? ^ Museum Berlin.

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3. Kelidosmylus ? camerunensis van der Weele.

Kamerun.

Der Beschreibung van der Weele's liegen 2 Exemplare aus Kamerun zu Grunde. Die im Vergleiche mit Osniylus chvysops L. aufgestellten Merkmale sind leider für die Art- beschreibung, wie auch schon für die Gattungscharakteristik zu wenig sagend, dürftig und ungeeignet. Auch die Ab- bildung ist von derselben Dürftigkeit.

Ich entnehme beiden das Folgende.

Körper gelb- bis dunkelbraun, Kopf und Antennen rotgelb. Prothorax länger als breit.

Flügel hyalin. Zeichnung nach v. d. Weele ähnlich wie bei Osmylus chvysops L., nach der Abbildung nicht ähnlich 0. chrysops L., sondern ähnlich Kelidosmylus Iciicotiatodcs Nav.; denn es ist: V Fl am Hinterrande ohne erhabenen Fächerfleck, aber mit einem dunklen Fleck an gleicher Stelle, mit dunklen Flecken im Sc - feld, mit einigen ver- dunkelten Qu A im Gebiet der 2 letzten Stufenaderreihen und ganz ohne Flecke im Costalfeld (letzteres nicht am Grunde geradlinig, sondern schwach aber deutlich gewölbt erweitert). H Fl ohne Flecke, abgesehen von den 2 Ptero- stigmaf lecken, die natürlich auch die V Fl haben.

Nach der Analogie mit den übrigen Kclidosiiiyhis- Arten ein (^, v. d. Weele nennt das Geschlecht nicht.

Vorderflügel? (^ ISVo mm lang, 6U mm breit, Hinter- flügel 17 und ö mm. Ein unreifes Stück hat 17 und 16 mm Fl - länge.

Type: 2} ,^ Riksmuseum Stockholm.

1 Exemplar Britisches Museum nach Navas.

4. Kelidosmylus r* leucomatodes Navas.

Kongo.

Die Beschreibung von Navas und eine Abbildung eines V Fl sind nach 1 Exemplar aus Kongo genommen.

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Ich entnehme heiden Folgendes.

Körper gelb und braun. Prothorax länger als breit. Stigma an den Enden dunkel.

Y Fl am Hinterrande ohne Fächerfleck, aber an seiner Stelle mit einem großen Punktfleck, d. h. eine Ader braun umflossen. Im Sc - feld nach der Abbildung eine undeut- liche Reihe von dunklen Punktflecken. Ohne Gabelzinken- flecke. Qu A im (iebiet der 2 letzten Stufenaderreihen zu mehreren verdunkelt. H Fl ganz ohne diese Merkmale. Schienen an dm Knieen gefleck.

Nach der Analogie mit toi^ücnsis Krgr. und lolociisis Krgr. ein (^.

Vorderflügel ? (^ mm lang, H Fl 14,') mm.

Type: 1? (^ Britisches Museum.

ö. Kelidosmylus "' hauginus Navas.

Ogowe .

Die Beschreibung von Navas ist nach 1 Exemplar aus Bas-Ogooue (Französisch-Congo) genommen, ohne An- gabe des (jeschlechts.

Ich entnehme; daraus das Folgende.

Körper gelblichbraun mit Abänderungen. . Kopf vorn mit .3 im Dreieck stehenden Flecken. Prothorax länger als breit. Mügel hyalin, aber mit winzigen braunen Pünkt- chen überstreut. V Fl mit den dunklen Stigmaflecken, Sc - feld mit 4 braunen und dann 8 5 helleren verschwinden- den Flecken, 2 dunkle Ou A im (iebiet der 2 letzten Stufen- aderreihen, außerdem sehr viele kleine zarte Fleckchen, die von der Mitte des Cubitus bis zum Hinterrande, wie es scheint in einer Art Verdichtung (umbra, nebula) oder Verdunkelung zum Hinterrjuide verlaufen ; alles also ähnlich wie leucomatodes Nav. H Fl vix furcata (soll wohl heißen fuscata) nisi in venulis, außerdem eine schwache Wieder- holung der Zeichnung des \' Fl.

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Alle Schienen in der Mitte mit einem braunen Punkt, vordere Schienen (tibiis anterioribus) auch an den Enden mit braunem Punkt.

Nach der Analogie mit leucomatodes Nav. usw. ein (^.

Vorderflügel 16,5 mm, H Fl 15,5 mm lang.

Type : 1 ? (^ Museum Paris.

6. Kelidosmylus ? Picteti Navas.

Kapland.

Die Beschreibung von Navas ist nach 1 Exemplar vom Kap der guten Hoffnung genommen, das Pictet mit Osmylus longicollis bezeichnet hatte, ohne es zu veröffent- lichen. Navas macht keine Geschlechtsangabe.

Ich entnehme daraus folgendes.

Körper gelblich. Prothorax sehr lang, doppelt so lang wie breit. Flügel hyalin, kaum gefleckt. Im V Fl das Costal- feld von der Basis an erweitert, sehr breit, C sofort convex, am Stigma wiederum gekrümmt. V Fl mit 4 kaum sicht- baren braunen Schatten, davon erstens 2 die Pterostigma- f lecke, zweitens 3 4 Verdunkelungen der Stufenaderreihen, drittens und viertens ,,inferioribus, ultra medium alae, obscurioribus" sind. Was da über die Stufenaderreihen gesagt wird, verstehe ich nicht: ,, externa ( Stufenade rreihe nämlich) ad continuationem procubiti convexa usque ad Stigma, interna huic parallela, praeter plures irreguläres ad basim." Vorher ist noch angegeben, daß diese beiden Stufen- aderreihen dem äußeren Rande parallel sind. Hinterflügel mit 1 großem Nebelfleck in der Mitte und 2 ganz kleinen zwischen ihm und der äußeren Stufenaderreihe.

Ich wage nicht, irgend eine Zugehörigkeit zu ent- scheiden, vermute aber, daß dieser sehr neblige Osmylus sich als etwas ganz besonderes enthüllen wird, da in der Beschreibung noch einige Stellen sind, die für mich vor- läufig ganz unverständlich sind. Auch ist die Größe auf- fallend. Möglicherweise ist auch dies überhaupt keine

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Osmylide. Leider ist mir das Exemplar nicht zugänglich gewesen.

Vorderflügel 22,5 mm lang, 9,5 mm breit, Hinterflügel 22 mm und 7,5 mm.

Type : 1 ? J oder $ Museum Paris.

1 Ib. Gattung. Ostreosmylus Krüger. 1. Ostreosmylus inquinatus ^lac Lachlan.

Ceram, Philippinen.

Diese Art wurde von Mac Lachlan 1870 neu beschrieben und verwandt und ähnlich interlineatus Mc L. genannt. Ebenso wird sie mit tuberculatus Walk, verglichen. Durch ihren erhabenen Fleck, the raised spot of thc wings, dachte er alle drei als Genus von Osmylus abzulösen. Außer diesem Fleck, von dem er keine genaue Beschreibung gibt, scheint er wohl sicher auch die dunklen Linienflecke im Gebiet des Sc und R als gemeinsame Merkmale betrachtet zu haben. Doch sagt er nur, daß interlineatus 3 zählige und tuber- culatus paarige Flecke hat, während der Vergleich in dieser Hinsicht auf inquinatus nicht ausdrücklich ausgedehnt wird, vielmehr beim Vergleich um- auf allerdings ganz charak- teristische Farbenmerkmale hingewiesen ward. Wir kennen also bei inquinatus nur das Vorhandensein eines Hinterrand- Fleckes und dunkler Linienflecke im Vorderflügel, ge- naueres nicht. Zur Unterscheidung aller 3 Arten von der Gattung Osmylus verweist er noch auf das ,,somewhat different general appearance" etwas verschiedene allgemeine Aussehen hin, das für uns heute das S/)?7o.s;;/ \'/?/s-Aussehen ist, wie ich es in der Unterfamilien-Charakteristik gegeben habe.

Aus diesem Grunde hatte ich inquinatus Mc L., mit einem ?, zu Spilosmylus gestellt. Die erste oberflächliche Betrachtung des von Navas als lincatus n. sp. beschriebenen Wiener Exemplars, ja schon die Artbeschreibung selber, die ich las, bevor ich das Wiener Exemplar gesehen hatte,

Stett. untoniül. Zeit. 1914.

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zeigte mir, daß lineatus Nav. nichts weiter als inquinatus Mc L. sein konnte. Die genaue Untersuchung hat mich hierin durchaus befestigt. Der mikroskopische Befund zeigt ein (^ an.

Die erschreckende seichte OberflächUchkeit und Viel- schreiberei ohne Inhalt, welche Navas in sämtlichen Ar- beiten aus der Familie Osmylidae eigen ist, scheint ihm ein derartiges Autoritätsgefühl verliehen zu haben, daß er sich über die Arbeiten seiner Vorgänger rücksichtslos hinweg- setzt. Sie sind einfach nicht vorhanden! Wie könnte es sonst möglich sein, daß er bei den so auffallenden Merk- malen von lineatus Nav. nicht den Vergleich mit inquinatus Mc L. anstellt? Aber er wird ja natürlich sagen: Gewiß habe ich das getan, das Resultat war aber negativ, nur oberflächliche Beobachtung kann beide für gleich erachten.

Ich werde daher die beiden Beschreibungen genau vergleichend betrachten.

Mac Lachlans Diagnose lautet :

O. interlineato similis; sed alis sine punctis discalibus, anticarum area sub-costali, areaque inter sub-costani et ra- diiuu, fasciis duabus bvcvibus, transvcrsalibus, puncto inter fascias, strigisque duabus apicem versus, sordide aureis, mox distinguitur.

Long. corp. 4'"; exp. alar. 19'". Hab. Ceram.

In Mus. Brit.

This species, , has the form of interlineatus, but is apparently abundantly distinct in consequence of the dull golden markings of the anterior wings. ,

Wieweit die Ähnlichkeit mit interlineatus geht, ist aus den Anfangsworten nicht zu ersehen. O. interlineato similis" ist ein so dehnbarer Begriff und so vielsinnig, daß wir darauf verzichten müssen, seinen Umfang festzustellen. Doch kann man dem gewissenhaften Mac Lachlan deshalb keinen

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Vorwurf machen, während das bekannte Navas'sche ,,Simihs Osmylo" ans der Feder eines modernen Forschers einen sehr zweifelhaften Ruf hat. Vor aUen Dingen fehlt eine positive Angabe über die dunklen Linienflecke im Sc + R- Gebiet : sind sie paarig oder 3 - zählig ?

Aber die Färbung oder Zeichnung der Flügel ist so auffälHg und merkwürdig, daß sie allein wohl sicher über alle Schwierigkeiten der Art-Identification hinwegführt. Der \'orderflügel ist an mehreren Stellen sclimutzig goldgelb gefärbt, und zwar ,,arca sub-cost(iIi'\ ,,avcaquc intcr sub- costam et vadium"' , ,,fasciis duahus brevibus, transvcrsa/ibus, puncto inter fascias, strigisquc duabus apicem versns'\ d. h. also tribus fasciis: 1. et 2. transversa, 3. longitudinah apicem versus, dazu noch puncto intcr 1. et 2. fascia.

Die Beschreibung von Navas umfaßt einige selbst- verständliche oder überflüssige Punkte, die zur Entscheidung der Frage nichts beitragen. Dann folgt die Flügel-Färbung oder Zeichnung, die ich wc'irtlich wiedergebe:

,,Ala anterior arca subcostali, radiali partim et tribus fasciis futvis: l.ante nu^dium alae transversa, a ramo 2. sec- toris ad bullam; 2. ultra medium alae convexa; 3. longitudinali in apicem dcsinente."'

Das sind genau dieselben auffälligen gefärbten Stellen, die Mac Lachlan ,,sordide aureis" oder ,,dull golden", (Navas „fulvis"), nennt, auf Deutsch schmutzig goldgelb, trübe goldfarben, (gelblich), und zwar fast mit denselben Worten und in derselben Auffassung wie bei Mac Lachlan, so daß man unwillkürlich an eine Übertragung aus Mac Laclilans Text denkt.

Es kann kein Zweifel sein, daß beide Beschreibungen völlig übereinstimmen, denn der von Mac Lachlan noch er- wähnte Punkt zwischen beiden Ouerbinden dürfte wohl der 2. K F mit seiner Umgebung sein, der vielleicht bei Mac Lachlan's Exemplar etwas deutlicher abgegrenzte Um-

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gebimg hat als bei dem von Navas; vielleicht meint er auch den Aderfleck am Hinterrande.

Bei Mac Lachlan findet man noch ,,alis sine pnnctis discalibus", ähnlich bei Navas „Aliquot venulae fuscae, nullae limbatae."

Beide erwähnen den Fleck am Hinterrande, den Navas genauer beschreibt: ,,bulla flava, 4 lineis fuscis a margine divergentibus", den Mac Lachlan vielleicht mit puncto inter fascias meint, bei interlineatus ,, puncto tuberculato fusco notato" und ,,a rounded raised (convex) fuscous spot with black veins" beschreibt und bei den 3 Arten tuhcrciilatus, interlineatus und inquinaius für gemeinsam erachtet.

Endlich kommt die Frage der Linienflecke im Gebiet von Sc + R. Wie schon gesagt, spricht Mac Lachlan über diese bei inquinatus weder im besonderen noch allgemein. Die Stellen, die auf Linienflecke hinweisen könnten, aber nicht zwingend für eine genaue Auffassung sind, lauten wie folgt:

,,It (nämlich interlineatus) is allied to tuhcrciilatus and

inquinatus, differing from the former in the lineated

sub-costal area; its differences from inquinatus are noted in the following comparative diagnosis."

,,0. interlineato similis"; (nämlich inquinatus) ,,This species (nämlich inquinatus) has the form of interlineatus, but is apparently abundantly distinct in consequence of the dull golden markings of the anterior wings."

Das ist alles mit Bezug auf inquinatus so allgemein gehalten, daß man mit gleichem Recht behaupten könnte : inquinatus hat die ,, lineated sub-costal area", also 3 fache Linienflecke, weil sie nicht ausgeschlossen wird, oder hat überhaupt keine Linienflecke, weil keine erwähnt werden, oder nur paarige, weil Mac Lachlan im Hinblick auf die ihm wichtiger erscheinende Fleckung des Flügels ihre Er-

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wähnung für überflüssig hielt. Etwas ähnliches siehe Osm. II. p. 111 bei pallidus.

Eine weitere Möglichkeit ist noch vorhandcMi. ^lac Lachlan kann nämlich, ohne daß ich ihn deshalb tadeln will, vielleicht die Linienflecke bei inquinatus für 8 - zählig gehalten haben infolge einer eigentümlichen Verwechse- lung.

Ich komme damit auf die Navas'sche Beschreibung dieser Linienflecke. Sie lautet: ,,Subcosta et radius 5 striis fuscis notati, quibus aliae sectoris respondent." In der Tat entsjDricht diese Beschreibung genau der Wirklichkeit bei ,,lineatus Nav.", und sie ist auch sehr treffend und kurz. Bei oberflächhcher Betrachtung hat man das Bild von 3 - zähligen Linienflecken, die scheinbar denjenigen von interlineatus Mc L. entsprechen; die genauere Untersuchung zeigt aber, daß von den je 3 Flecken 1 auf der Sc, 1 auf dem R und 1 auf dem R S sich befindet, so daß zwar dasselbe Bild entsteht, aber aus anderen Teilen.

Vielleicht hat Mac Lachlan diese Erscheinung falsch aufgefaßt oder in den Notizen für seine Beschreibung nicht ausführlich genug klargelegt. Jedenfalls scheint mir dieser unaufgeklärte Punkt kein Grund gegen die Übereinstimmung von inquinatus Mc L. und lineatus Nav. zu sein. p ; Ich gebe noch den Schluß von Navas' Beschreibung: Ala posterior Immaculata reticulatione palhda, striis sub- costalis et radii minus visibihbus, 3 manifestis.

Zur Beschreibung des Vorderflügels ist nach meiner L^ntersuchung noch folgendes nachzutragen, das bei Navas fehlt und daher wieder Veranlassung zur Aufstellung einer neuen Art geben könnte. Zunächst ist der R S nicht nur an denjenigen Stellen, die den Linienflecken von Sc und R entsprechen, schwarz, sondern fast ganz mit vielen geringen Unterbrechungen; dann sind die Längsadern stellenweise, die Anfänge aller Aste des R S, alle Qu A des Grundes bis

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zur 1. gelben Binde schwarz, weiter die Qu A von AI a bis zu Cu p alle schwarz, und endlich sämtliche Randadern im Randfelde teilweise und auch noch die Costal-Ou A nach dem Pterostigma in der Spitze schwarz.

Aus der Körperbeschreibung ist noch zu erwähnen, daß der ganze Körper blaßgelblich mit wenig dunkleren Stellen ist. Die einzige besondere Zeichnung sind 8 dunkle undeutliche Längslinien auf dem Prothorax und scheinbar 3 dunkle Punkte auf allen Schienen.

Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß lincatus Nav. mit inquinatus Mc L. synonym ist.

Navas unterscheidet übrigens in seiner Beschreibung ,,lineati(s Nav." nur durch die gelben Zeichnungen des V Fl von den verwandten Arten: Obs. Las fajas ferruginosas ö leonadas del ala anterior con et tinte leonado del campo subcubital (soll heißen subcostal) con parte del radial adya- cente bastan ä distinguir ä simple vista esta especie de las congeneres. ,,ä simple vista"! auch eine Navas'sche Phrase !

Flügelspannung nach Mac Lachlan 19 Linien.

Vorderflügel nach Navas 16 mm lang, Hinterflügel 15 mm; Vorderflügel nach meiner Messung 1(3 mm lang, 6 mm breit, H Fl 15 und 5 mm.

Type Mac Lachlans: Britisches Museum.

Type Navas' : 1 (^ Museum Wien. Uc. Gattung. Stigmatosmylus Krüger. 1. Stigmatosmylus ocellatus Krüger.

Java.

Diese Art ist von Navas als $ von modestus Gerst. bestimmt worden, weil das Wiener Exemplar ähnhch wie modestus aussieht und keinen Aderfleck am Hinterrande des V Fl hat. Wie schon genau erklärt wurde, ist in diesem Falle nur das $ nach meiner mikroskopischen Untersuchung zutreffend, Gattung und Art sind falsch bestimmt.

btett. eutomol. Zeit. 1U14.

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St. ocellatus Krgr. zeichnet sich, wie che Gattlings- charakteristik zeigt, durch eine auffallend geringe Anzahl Qu A aus, besonders in der letzten Stufenaderreihe luul zwischen den beiden Cu.

Die Übereinstimmung mit inodcstus ist im allgemeinen Aussehen sehr groß. Färbung von Körper und Adern, Zahl der paarigen Linienflecke (vorn und hinten 6) ist wie bei modestus, aber es fehlt bei diesem $ der Hinterrandfleck, für den eine schwache Andeutung vorhanden ist.

Als besonderes Kennzeichen finde ich nur wie bei der vorigen Art inqiiinatus Mc L. 3 undeutliche dunkle Linien auf dem Prothorax und scheinbar 3 dunkle Punkte auf allen Schienen.

In der Flügelspitze ist dann noch ein augenartiger dunkler rundlicher Fleck, der die letzte, also einzelnstehende Qu A zwischen R und R S umgiebt, also eiiie ähnliche Er- scheinung, wenn auch nicht so ausgeprägt und schön, wie bei Glenosmylus elegans Krgr. Außerdem ist fast das ganze Geäder dunkel, mit hellen Stellen in den Längsadern. Be- sonders verdunkelt und fast etwas braun umflossen sind: 2 Randaderzweige in der Spitze nahe dem Augenfleck, die letzte Qu A vom R - System zur M, die letzte Qu A von M a zu M p und mehrere Qu A von Cu a zu Cu p.

Vorderflügel 18,5 mm lang, 6V2 mm breit, Hinter- flügel 16 und 5 mm.

Type: 1 $ Museum Wien.

1 Id. Gattung. Grammosmylus Krüger. 1. Grammosmylus punctatus Navas.

Flores.

Auch diese Art unterscheidet sich generisch von Spil- osmylus und den übrigen sich an Ripidosmylus anschließenden Gattungen, wie gezeigt wurde. Navas hat hier richtig eine neue Art erkannt nach den äußerlichen Merkmalen in der Zeichnung des Sc - feldes. Das Tier ist ein $ nach meiner

ötctt. cntomol. Zeit. 19i4.

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mikroskopischen Untersuchung, nach Navas wieder, weil es keinen Aderfleck am Hinterrande des V Fl hat.

Gr. punctatus Nav. zeichnet sich, wie die Gattungs- charakteristik zeigt, durch eine größere Anzahl Stufenader- und Langzellenreihen (7 und 6) aus und durch die punkt- artigen Flecke im Sc - felde.

Teils nach Navas', teils nach meiner Untersuchung ist der ganze Körper gelbbraun mit helleren Stellen. Der Prothorax hat wie bei den beiden inquinatus und ocellatus 3 undeutliche dunkle Längslinien (fusco maculatus nach Navas) ; die Beine sind hell und scheinbar nur mit 1, viel- leicht mit 3 dunklen Punkten auf den Schienen: femoribus ad medium puncto fusco externo notatis (nach Navas) ist nur ein zeitweilig hier wie anderwärts vorkommendes Merkmal, da ein auf dem einen Hinterschenkel sitzendes festes dunkles Schmutzstückchen wohl nicht als ein Art- merkmal dieser einen besonderen Art betrachtet werden darf, sonst zeigt kein Schenkel einen Fleck!! f •* Das Geäder ist hell und dunkel in den Längsadern. Die Queradern sind im Gebiet des R S und seiner Äste teils hell, sogar fast weiß, teils dunkel, vom RS- System bis zum Cu p meist dunkel. Die Zahl dunkelumflossener Qu A ist im Gebiet der beiden letzten Stufenaderreihen 4 5, wozu noch etwa 5 bis zum Cu p kommen. Der H Fl ist ungefleckt, aber sonst ähnlich dem V Fl, besonders ist das Geäder abwechselnd hell und dunkel.

Vorderflügel 19 mm lang, 6,5 mm breit, H Fl etwas über 17,5 und 5 mm.

Type: 1 $ Museum Wien.

(13. Gattung? Lysmus Navas.) 1. (Lysmus?) harmandinus Navas. Japan: Mittleres Nippon, Tokio.

Ich gebe aus Navas' Beschreibung das, was nicht selbst- verständlich ist.

Stett. antomol. Zeit. X911.

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Für die Gattungsbeschreibiing kommt folgendes in Betracht :

Tm \' Fl alle C - Qu A einfach, Sc und R mit 5 braunen Linienflecken, Stufenaderreihen vollständig (ein völlig wert- loses, weil nichtssagendes Merkmal), Discalzellen meist rechteckig.

Hieraus kaiui auf eine Zugelu'higkeit zur Unterfamilie Spilosmylinac geschlossen werden, aber natürlich nicht zwingend, sonst nichts.

Für die Artbeschreibung bleibt :

Körper gelblich und bräunlich. Kopf vor den An- tennen, zwischen den Ocellen, längs auf dem Occiput braun; Antennen gelb, an den Spitzen dunkel.

Prothorax mit 3 braunen Binden (längs oder quer?), Seitenränder gelblich, Meso- und Metathora.x braun mit 2 hellen Längsbinden, die auf dem Metathorax abgekürzt sind. Abdomen braun, gelblich punktiert. Beine gelblich, Hinterschenkel mit brauner Spitze und auLkni mit brauner Linie.

Geäder fast ganz braun, hell gemischt. Costa des V Fl gelblich, ebenso Sc und R, beide mit den oben genannten Linienflecken. Qu A braun umflossen und daher fleckartig, ausgenommen wenige am ,,Cubitus" vor der Mitte. H Fl fast ungefleckt.

Vorderflügel 17 21 mm lang, H Fl 16 19 mm.

Type: ? ^^ Museum Paris.

2. (Lysmus ?) faurinus Navas.

Japan: Avomori.

Aus Navas' Beschreibung folgendes.

Im V Fl alle C - Qu A einfach, 2 vollständige Stufen- aderreihen (ein völlig wertloses, weil nichtssagendes Merk- mal), Discalzellen meist rechteckig.

Zugehörigkeit vielleicht zu den Spilosmylinac, aber völlig zweifelhaft.

Stctt. eutoiuol. Zeit. 1914.

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Zur Artbeschreibung: Körper gelblich, mit braun wie folgt: Kopf vor den Antennen, Clypeus und Scheitel braun gefleckt; Prothorax mit mittlerer Längslinie vnid einer hinteren queren, Meso- und Metathorax mit Schildchen und Schulterfleck braun. Flügel hyalin, Geäder gelblich. ,,Ala anterior venuhs fuscis aliisque fusco limbatis quasi ad- spersa ferrugineo vel sordidata maculis minutis, formantibus ad cubitum 6 8, ad basim seriei internae venularum grada- tarum, ante et post stigma stramineum, ad marginem;" oder ,,Aile anterieure parsemee de petites taches brunes rougeätres, evanouies au bord, plus visibles le long du cu- bitus."

H Fl ohne oder kaum mit dunklen Flecken.

Vorderflügel 14 mm lang, H Fl 12,8 mm.

Type : ? (J? Museum Paris.

3. (Lysmus ?) oberthuriuns (thuri) Navas.

China: Tien-Tsuen (?).

Aus Navas' Beschreibung folgendes.

Im V Fl alle C - Qu A einfach, 2 vollständige Stufen- aderreihen (ein völlig wertloses, weil nichtssagendes Merk- mal), Discalzellen rechteckig oder fünfeckig.

Zugehörigkeit vielleicht zu den Spilosmylinac, aber völlig zweifelhaft.

Zur Artbeschreibung: Körper gelblich, pechbraun ge- fleckt wie folgt: Kopf zwischen den Antennen, auf dem Labrum und Scheitel, Prothorax mit 2 Querbinden, die den Rand nicht erreichen und durch eine mittlere Längs- binde verbunden sind, Meso- und Metanotum in der Mitte und auf den Schultern, Abdomen mit Punkten.

Flügel hyalin, Geäder fast ganz braun, V Fl mit sehr \>enigen kleinen braunen Flecken, 3 4 am ,,Cubitus".

Vorderflügel 18 mm lang.

Type : ? ^^ Museum Navas.

Stett. entoniol. Zeit. 1914.

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4. (Lysmus?) nikkoensis Navas.

Japan-Nikko.

Aus Navas' Beschreibung folgendes.

Gattungsbeschreibung: Prothorax länger als breit, alle C - Qu A einfach vor dem Stigma, Discalqueradern saltem in seriem externam gradatam manifeste dispositae (ein völlig wertloses, weit nichtssagendes Merkmal). Cetera ut in Osmylo. ( !) Dazu eine Abbildung.

Wegen der (iattung ist hier Osmylidae II. und V. zu vergleichen.

Artbeschreibung: Körper gelblich-bräunlich. Kopf braun, Clypeus, Labrum und Antennen- Grundglied gelblich. Prothorax rotbraun, Meso- und Metanotum braun und gelb gemischt. Abdomen oben braun.

Flügel hyalin, Geäder gelblich. V Fl venulis discalibus multis fusco limbatis, atomos fuscos fingentes, maxime praeter cubitum et ad stigma; praeterea nebula ferruginea in fascia lata praeter marginem. H Fl fast hyalin.

Vorderflügel 16 mm lang, H Fl 14 mm.

Type: ? (^$ Britisches Museum.

(? 5. japonicus Okamoto.)

Gehört wahrscheinlich zu Spilosmylus Kolbe. Ist wahr- scheinlich synonym mit Spilosmylus modestus Gerst, siehe p. 68.

6. (Lysmus ?) nipponensis Okamoto.

Japan: Moji, Hyuga.

Ich lasse nipponensis in dem Sammelkapitel Lysmus stehen, bis er da untergebracht werden kann, wo er hinge- hört.

Aus Okamotos Beschreibung gebe ich folgenden Auszug.

Körper gelblich mit braun. ,,Kopf mit einem schwarzen großen W - förmigen Flecke auf dem Scheitel, zwischen den Fühlern ein schwarzer Y - förmiger, mit dem Scheitelfleck sich vereinigender Fleck, Frons an den Seiten mit einem

ötett. entomol. Zeit. 1914.

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schwarzen, fast langovalen Flecke." Fühlergrundglied schwarz gefleckt. ,, Prothorax oben mit einer schwarzen, in der Mitte fast unterbrochenen Mittellinie und vier schwarzen Pünktchen."

, .Flügel hyalin." ,,Sc und R mit 4 5 schwarzen Linien, Qu A ganz schwarz, doch C - Qu A gelb gescheckt. V Fl an der Subcostalzelle mit etwa 10 schwarzen Streifen oder Punkten, Qu A zwischen Cubitus und Postcubitus (Cu a und Cu p ?) und W^nillas gradiformes zuweilen mit dunkel- braunen Fleckchen." C - Qu A einfach.

Soll dem nikkoensis Nav. nahestehen, aber leicht durch seinen Scheitelfleck unterscheidbar sein.

Vorderflügellänge 17 mm.

Type: ? T. N. Kasuri-hirobakagero ?

1 2. Gattung. Thyridosmylus Krüger. 1. Thyridosmylus Langii Mac Lachlan.

Nordindien: Himalaya, Siwalik-Gebirge.

Diese Art wurde LSTO von Mac Lachlan als neue Art nach einer langen Serie von Exemplaren aus dem nördlichen Indien von Masuri, gesammelt von Capitän Lang im Juni, und nach 1 Exemplar im Britischen Museum beschrieben. Masuri liegt im Siwalik-Gebirge am Südabhange des Himalaya westlich von Srinagar in 7000 Fuß Höhe.

Die Angaben Mac Lachlans sind so korrekt, wie man sie von einem so bedeutenden Forscher erwarten kann. Leider hat er gänzlich versäumt, das Geäder zu beschreiben, ohne welches heute eine Neuropteren-Charakteristik völlig undenkbar und unzulänglich ist.

Mir liegt ein ^-Exemplar aus dem Berliner Museum vor, das von Mac Lachlan stammt mit dem Fundortzettel: Masuri 7000 June, der Bezeichnung Osmylus Langii Mc L., scheinbar von Mac Lachlans Hand, und dem Typenzettel. Das Exemplar ist leider so defekt und in so schlechtem Zu-

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Stande, daß alle Teile in Glas eingeschlossen werden mußten, lim sie vor dem gänzlichen Verfall zu bewahren.

Meine Beschreibung gründet sich also vorläufig nur auf dies eine Exemplar und Mac Lachlans Arbeit. Die citierte Abbildung habe ich nicht gesehen.

Der Kopf hat Form und Stellung wie bei 0. chrysops L., ist aber kleiner. Die Farbe ist nach Mac Lachlan pech- schwarz, etwas glänzend, bei dem vorliegenden Stück höchstens dunkelbraun, die Fühler sind wie nach Mac Lachlan im 1. und 2. Glied dunkel, sonst hell. Die Skulptur des Kopfes kann der schlechten Erhaltung wegen nicht beschrie- ben werden.

Die 3 Ocellen stehen wie bei 0. chrysops; genauere An- gaben können nicht gemacht werden, da dieser Teil des Kopfes bei der Präparation verloren ging. Es konnte noch festgestellt werden, daß Ocellenhärchen vorhanden sind und der Scheitel sich hinter den Ocellen stark wölbt.

Die Fühler sind unvollständig, die 3 Grundglieder von gleicher Form und (iröße wie bei 0. chrysops L.

Mundteile im allgemeinen und mit geringen Abweichungen auch im besondern wie bei 0. chrysops L., aber kleiner. An den Mandibeln sind die bei 0. chrysops beschriebenen Zähne schwächer ausgebildet. Bei den Maxillen sind das 1. und 2. Tasterglied kurz, das 3. und 4. etwa doppelt so gr(^ß wie das 2., das 5. etwa IV^ mal so lang wie das 4. Das 3. ist dicker als das 4. Die beiden Laden enden in gleicher Höhe wie bei den beschriebenen 9 von 0. chrysops L., das vorliegende Tier ist auch ein $; das blasige Ende der Außen- lade ist sehr klein und die Behaarung erscheint gegen 0. chrysops L. dürftig. Am Labium sind die beiden ersten Tasterglieder kurz und dick, das 3. etwa doppelt so lang wie das 1. Die Palpen sind alle 4 dunkel, die Spitzen heller.

Prothorax etwa wie bei 0. chrysops L., aber länger als breit, pechbraun, die Seiten ziemlich parallel; oben laufen

Stett. cntomol. Zeit. 11)14.

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querüber drei Wülste, zwei an den Enden, einer vor der Mitte mit einzeln aber ziemlich regelmäßig stehenden schwarzen Haaren besetzt. Eine besondere Skulptur fehlt. Dunkle Längslinien siehe später.

Meso- und Metathorax zeigen die Schulterbeulen, ge- naueres kann nicht berichtet werden.

Die Beine sind gelblich und in der Form wie bei 0. chrysops L. Die Vorderhüften scheinen etwas dunkel zu sein, der Hüfthaken fehlt, obwohl das vorliegende Tier ein 9 ist. An den Hinterbeinen ist die Schiene etwa IV4 so lang wie der Schenkel, der Fuß etwa V; so lang wie die Schiene, also ungefähr wie bei 0. chrysops L. An den Mittel- beinen ist der Schenkel etwas länger als die Schiene, der Fuß etwa gleich der Schiene. Von den Vorderbeinen können keine Angaben gemacht werden.

An den Hinterfüßen ist das 1. Tarsenglied gleich dem 2., 3., und 4. zusammen, das 2. ist etwas größer als das 3., dieses etwas größer als das 4. ; das 5. ist etwas größer als das 2. An den Mittelfüßen ist das 1. Tarsenglied gleich dem 2. und 3. zusammen, das 2. größer als das 3., dieses größer als das 4., das 5. fast so lang wie das 1. Die Tarsen der Vorderfüße fehlen.

Die Klauenbildung ist dieselbe wie bei 0. chrysops L., docn sind die Zähnchen kleiner, und es scheint die Zahl derselben geringer zu sein, die letzten Zähnchen ließen sich nicht mehr genau beobachten.

Von den kleinen schwarzen Flecken auf den Beinen, die Mac Lachlan erwähnt, habe ich nichts gesehen.

Das Geäder ist hell in Längs- und Queradern, aber sämtliche Adern sind, mit Ausnahme der Subcosta, sehr fein und ziemlich dicht schwarz punktiert; an den dunklen Stellen entspringen die Härchen.

Die Fleckung der Vorderflügel erinnert an 0. chrysops L. Von den 6 (oder 7) konstanten Flecken des 0. chrysops L.

Stett. entomol. Zeit. 1914.

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sind hier nur die beiden Kernflecke vorhanden. Die Be- schreibung, welche Mac Lachlan von der Flügelfärbung ge- geben hat, ist recht anschaulich und genau. Indem ich sie hier wiederhole, füge ich einige Einzelheiten des mir vor- liegenden Exemplars hinzu, das allerdings auch früher im Besitz von Mac Lachlan gewesen ist. Flügelgrundfarbe glänzend gelblich getönt in der ganzen Membran mit Aus- nahme von ziemlich dichtgestellten ungetönten, oft kreis- runden, durchsichtigen Flecken, die die Mitte fast jeder Zelle einnehmen, in den dimklen Flecken besonders deutlich sind und in der letzten Langzellenreihe zu 2 großen und raudwärts davon noch zu einigen Fensterflecken sich ver- einigen. Die Enden der Randadern imd die dazwischen- liegenden Randzacken sind, soweit sie im Bereich der gelben Tönung oder dunkleren Flecke liegen, dunkel, im Bereich der durchsichtigen Stellen hell. Von dunklen Flecken sind zwei schon oben erwähnt, die beiden Kernflecke, die übrigens Mac Lachlan auch schon als discal blackish spots gesehen hat. Die übrigen entsprechen zum Teil den veränderlichen Flecken von 0. chrysops L., und ich bin überzeugt, daß sie auch bei Langii Mc L. variieren, obwohl Mac Lachlan dies von seiner long series nicht sagt. Im Costalfelde sind vor dem Stigma 3 große viereckige Flecke, von denen der 2. wenig, der 3. weit über das Subcostalfeld hinübergreift, das Stigma zeigt am Anfang und Ende einen dunklen Fleck, danach folgen noch 2 3 solche. Alle übrigen haben einen Zusammenhang in (iestalt einer Binde, die auf der letzten Stufenaderreihe im Bogen ungefähr parallel dem Hinter- rande mit Einscliluß einer helleren Stelle bis ans Ende des 2. Drittels des Cu p und mit Überspringung einer nur gelb- getrmten Stelle bis zum 1. Drittel dieses reicht; diese Binde schickt nach beiden Seiten dunkle Ausläufer: 3 (1 kleinen, 2 größere) in den Discvis, 1 langen in die Spitze, 2 kleinere zum Hinterrand.

Stett. Ontomol. Zeit. 1914.

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Der Hinterflügel ist hyalin ohne gelbliche Tönimg. Fast alle Oueradern und ein feiner Hof um diese, die Basal- teile und oft die den Queradern benachbarten Teile der Längsadern sind braun, die beiden braunen Kernflecke sind vorhanden, die Längsadern sind hell, neben den äußeren Stufenaderreihen weiß. Alle Adern sind auch im Hinter- flügel dunkel punktiert. Die beiden außerhalb der letzten Stufenaderreihe stehenden Queradern im Spitzenteil sind farblos.

Diese Beschreibung entspricht sowohl derjenigen von Mac Lachlan als auch dem Berliner Stück (a), sie ist dem- nach die Grundlage, die typische Zeichnung dieser Art. Das hindert natürlich nicht, daß in einer langen Reihe von Exemplaren Variationen von einem Extrem bis zum ent- gegengesetzten vorkommen, ebenso wie bei Osmylus chry- sops L.

Die mir vorliegenden weiteren Stücke (b e) zeigen derartige Variationen; b ist das Greifswalder Tier, das Gerstaecker perspicillaris nannte, c und d sind Wiener Exemplare, die Navas als perspicillaris bestimmt hat, e ist ein verkümmertes Wiener Exemplar ohne Bezeichnung und ohne Hinterflügel (siehe p. 37, 42, 114).

Aus der Gerstaeckerschen Beschreibung ergänze ich hier, daß die Costalf lecke überall annähernd X-form haben. Der gelbliche Grundton der Membran fehlt bei b, d und e, ist aber bei c soweit ausgedehnt, daß kaum noch ganz un- gefärbte Fensterflecke bleiben. Die Färbung der dunklen Binde, an die sich die dunkleren Flecke anschließen, ist verschieden kräftig und ausgedehnt, so daß der große Fensterfleck außen neben der letzten Stufenaderreihe bei dem Tier e fast verschwunden ist. Das Übergreifen der Costalflecke in den Discus hinein ist am stärksten bei Tier c und a. Die 3 dunklen Flecke des Hinterrandes stehen genau den 3 größeren Costalflecken gegenüber und würden bei

Stett. entomol. Zeit. 1914. 7

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einer Verlängerung beider Fleckarten 3 Ouerbinden geben, wie es für 2 Flecke bei c angedeutet ist. Auffällig ist noch bei allen Tieren, daß R und Cu a an den Stellen, wo die nach hinten gehenden Qu A abgehen, und diese Qu A selber punktartig dunkel sind und daher das Bild einer dunklen Punktreihe zeigen.

Der H Fl zeigt die dunkle Binde als verschwommenen Rand und die Qu A mehr oder weniger deutlich umflossen.

Über die Färbung des Prothorax ist noch zu ergänzen, daß überall mehr oder weniger deutlich 3 dunkle Längs- linien, eine breitere mittlere, 2 seitliche schmale, vorhanden sind und der Seitenrand ebenfalls dunkel ist.

Vorderflügel: 17 20 Linien Flügelspannung nach Mac Lachlan; 19 21 mm lang (1 mal 16), 6 7 mm breit (1 mal 4^2); Hinterflügel 17 18^2 und 5 öf^ nim (1 mal ohne H Fl. siehe p. 37, 42, 114).

Type für Langii: Britisches Museum, Museum Mac Lachlan, Berliner Museum.

Type für syn. perspicillaris : Greifswalder Museum.

Außerdem 3 Exemplare vom Wiener Museum. 1 4. Gattung. Thaumatosmylus Krüger. 1. Thaumatosmylus diaphanus (ierstaecker.

Java.

Von dieser schönen Art habe ich die Type Gerstaeckers gesehen und genau mit Gerstaeckers Beschreibung ver- glichen. Van der Weeles Beschreibung nach 1 weiteren Exemplar von West-Java fügt der ersteren wohl nichts Neues hinzu und enthält nichts über das so interessante Geäder. Seine Bemerkung, daß diese Art mit puhicosta Walk, verwandt ist, hat nicht die geringste Spur einer wissen- schaftlichen (Grundlage.

Ich gebe Gerstaeckers schöne Beschreibung im Aus- zuge wieder und ergänze sie durch einige Bemerkungen. Körper licht j:)ec]ibraun, Kopf melu" rostrot, Fühler bis

Stctt. C'iitoniol. Zeit. l'.»U.

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auf die beiden rostroten Basalglieder licht strohgelb, weißlich beborstet, Mundteile von Kopffärbung. Pronotum mehr rostrot mit borstentragenden Wärzchen und 2 schmalen pechbraunen Längsstriemen versehen. Beine bis auf die pechbraunen Hüften und Trochanteren blaßgelb, Fuß- klauen rostrot, Arolium schwarz.

Flügel breit und stumpf lanzettlich, glashell, mit elfen- beinweißen Längs-, dagegen vorwiegend lichtbraunen Quer- adern, deren Behaarung gleichfalls dunkel ist. In den Vorderflügeln die Costa ziemlich dicht (etwa an 12 Stellen) pechbraun getüpfelt, Subcosta und Radius dagegen sparsam (in Wirklichkeit sind beide Adern ungetüpfelt und die Tüpfel selber befinden sich im Subcostalfeld zwischen beiden Adern, und zwar 1. 3 lange Linien in den 3 großen dunklen Flecken, wo diese das Sc - feld treffen oder überschreiten, 2. 3 kurze Flecke zwischen diesen ersten Stellen, 3. 4 5 winzig kleine Andeutungen) ; von gleicher Färbung ein vom Radius bis zum Innenrand verlaufender Bindenfleck zwischen der Wurzel und dem LTsprung des Sector radii, ein breiterer, mehr ovaler, über Subcosta und Radius hinziehender jenseits der Längsmitte und ein sich um das weißliche Pterostigma herumziehender, welch letzterer beträchtlich dunkeler, mehr schwärzlichbraun erscheint. Einige kleinere, mehr punkt- förmige ]\Iakeln auf den Treppenadern nahe der Spitze gleichfalls braun; auch die vier ersten verdickten Costal- queradern dunkel umflossen (in der letzten Stufenaderreihe sind 2 winzig kleine und 2 größere viereckige vorhanden, die C - Qu A schließen sich dem großen Grundfleck an). Auf den Hinterflügeln ein kleiner Innenrandfleck vor dem Ende des ersten Längsviertteils, ein größerer keilförmiger, quer über die beiden Cubiti (in Wirklichkeit folgende Adern vorn und hinten überragend: 1. x\st des RS, M a, M p, Cu a) verlaufender beim Ende des ersten Dritteiis und vier kleinere nahe der Spitze, von denen einer (der größte) wieder

Stett. entomol. Zeit. 1014. 7*

lÜO

das Pterostigma umgürtet (die 3 andern auf den 2 letzten Stufenaderreihen), gleichfalls pechbraun.

Die Abbildung van der Weeles ist nur ein Situations- plan der Flecke.

Vorderflügel 18 1/2 mm lang, 1\C> mm breit, Costalfeld 2 mm breit, Hinterflügel 17 und 6U mm.

Type: 1 $ Museum Greifswald.

1 5. Gattung. Glenosmylus Krüger. 1. Glenosmylus elegans Krüger.

Formosa.

Mir liegt ein Exemplar aus dem Berliner Museum vor mit dem Fundortzettel Formosa. Des schlechten Zustandes wegen wurden alle Teile in Gla,s eingeschlossen.

Ich hielt dies Exemplar von Anfang an für eine neue Art wegen gewisser auffälliger Merkmale im Flügel, die ich nirgends erwähnt fand. Doch besteht eine recht bedeutende Übereinstimmung in der Zeichnung von Kopf und Prothorax mit lincatocuUis Mc L. aus Nordindien, so daß ich zweifel- haft wurde, ob ich nicht trotz der Flügelmerkmale diese Art vor mir hatte. Aber eine genaue Vergleichung von Mac Lachlans Beschreibung mit dem vorliegenden Tier ergab doch in der Zeichnung des Kopfes und auch des Pro- thorax hinreichende Abweichungen, so daß ich mich für eine neue Art entschied, besonders auch weil ich mir sagte, daß Mac Lachlan unmöglich die hier so auffälligen Flügel- merkmale übersehen konnte.

Ihres eleganten Aussehens wegen habe ich diese neue Art schon im II. Teil clcgans Krüger genannt.

Kopf von Form und Stellung wie bei 0. chrysops L,, aber kleiner, Farbe hellgelbbraun, Stirn heller, weißlich. Auf dem Scheitel ist zwischen den Augen und Antennen eine Furche, hinter den Ocellen eine Querfurche. Hier beginnt zwischen den beiden hinteren Ocellen ein kleiner scliwarzer Fleck, der nacli hinten in ein mattdunkles Dreieck

Stctt. fiitoinnl. Zeit. 1014.

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übergeht. Seitlich befindet sich dicht über den Antennen ein länghch runder dunkler Fleck. Zwischen den Ocellen ist eine dunkle Linie in Form eines 3 strahligen Sternes. Auf der Stirn ist vor der vorderen Ocelle zwischen den Antennen eine dunkle Linie, die in der Mitte spitz, an den Enden fleckartig erweitert ist. Der von Mac Lachlan bei lineatocollis erwähnte brown ridge auf dem Scheitel ist nicht vorhanden. Auf der Stirn und Vorderseite sind Andeutungen von kleinen braunen Stellen.

Die Fühler sind unvollständig, doch sind die vorhandenen 3 Grundglieder von gleicher Form und Größe wie bei 0. chrysops L. Sie sind gelblich, und die Grundglieder sind kaum dunkler.

Die Ocellen sind vorhanden und stehen wie bei O. chrysops; Ocellenhärchen sind vorhanden, doch kann ihre Stellung nicht sicher angegeben werden, da der auffallenden Zeichnung wegen der Kopf nicht zerlegt wurde und daher die Ocellengegend nicht aufgeklärt werden konnte. Es scheint, daß die Härchen ähnlich wie bei Langii Mc L. usw. stehen.

Mundteile im allgemeinen wie bei 0. chrysops, aber kleiner mit geringen Abweichungen. Auch die Mundteile wurden aus demselben Grunde, wie vorher, nicht besonders präpariert, sind aber a.m Kopfpräparat hinreichend deutlich zu erkennen. An den Mandibeln sind die Zähne schwächer. An den Maxillen ist die Außenlade größer als die Innen- lade, ihr weicher blasiger Endteil ist kleiner als bei chrysops L., aber größer und mehr behaart als bei Langii Mc L., puhi- cosca Walk, und aspersus Krüger, der stiftförmige Anhang ist vorhanden und deutlich sichtbar; an den Tastern sind Glied 3 und 4 etwa gleich, 5 am längsten. Am Labium ist das 3. Tasterglied am längsten, größer als das 2., und dieses größer als das erste.

Prothorax in Gestalt etwa gleich dem von 0. chrysops L.,

Stett. entomol. Zeit. 1914.

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aber klciiuT und vcUlig ohne die Skulptur, wcißlicligelb. Ähnlich wie bei Langii Mc L., aspcrsus Krüger und piibi- costa Walk, gehen 3 Ouerwülste über den Rücken, an jedem Ende 1, der 3. hinter der Mitte; alle tragen sparsam verteilte lange Borstenhaare. Oben befindet sich, ähnlich wie bei lineatocollis Mc L., eine dunkle Mittellinie, die aber aus 2 Dreiecksflecken mit nach vorn gerichteter Spitze be- stehen; die Erweiterungen dieser Flecke befinden sich in den Rinnen zwischen den 3 Querwülsten, also anders als bei lineatocollis, wo die Erweiterungen der dunklen Mittel- linie sich auf den Querwülsten befinden. Neben dem vor- deren Abschnitt befindet sich jederseits ein länglicher und davor ein kurzer Fleck, letzterer ganz am Vorderrande. Ganz am Seitenrande unten befindet sich an der Vorder- ecke ein rundlicher dunkler Fleck, dahinter eine dunkle Linie, die sich vorn zu einem Fleck erweitert. Die Zeichnung von lineatocollis scheint ähnlich zu sein, wenn ich die Be- schreibung Mac Lachlans richtig deute.

Mesothorax vorn in der Mitte grau mit einem Doppel- fleck, Schulterbeule schwach mit einem dunklen Fleck, hinter ihr auch ein dunkler Fleck.

Metathorax oben seitlich mit einer dunklen Linie, die aus 2 Flecken besteht.

Die Beine sind gelb und besonders gezeichnet. An den Vorderbeinen ist die Grundhälfte der langen Hüften schwarz, Hüfthaken fehlen, das Tier ist ein ^■, an den Schienen ist an der Vorderseite ein Grundfleck und einer über der Mitte schwarz.

An den Mittel- imd Hinterbeinen ist zunächst über jeder Hüfte am Meso- und Metathorax ein schwarzer Fleck. Die Schienen der Mittelbeine sind wie die der Vorderbeine, die Schienen der Hinterbeine haben nur über der Mitte einen kleinen schwarzen Fleck.

Stctt. cntomol. Zeit. 1914.

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Im allgemeinen ist die Bildung der Beine und besonders auch der Tarsen dieselbe wie bei 0. chrysops L.

An den Hinterbeinen ist die Schiene etwa 1^ so lang wie der Schenkel, der Fuß etwas größer als Y3 des Schenkels. An den Mittelbeinen ist die Schiene etwas länger als der Schenkel, der Fuß gleich ^2 des Schenkels. An den Vorder- beinen ist die Schiene etwas kleiner als der Schenkel, die Hüfte größer als der halbe Schenkel, der Fuß größer als die Hüfte.

An den Hinterfüßen ist das 1. Tarsenglied gleich dem 2. + 3. + 4., das 5. gleich dem halben 1. An den Mittel- füßen ist das 1. Tarsenglied gleich dem 2. + 3. + 4., das 5. gleich 73 des 1. An den Vorderfüßen ist das 1. Tarsen- glied gleich dem 2. + 3. + 4., das 5. etwas größer als 73 des 1.

Die Klauenbildung ist wie bei 0. chrysops L., aber sehr schwer wahrnehmbar. Leicht sichtbar ist außer der eigentlichen Klaue nur der erste Zahn; von den übrigen konnten mit starker Vergrößerung nur Andeutungen be- merkt werden, aber vorhanden sind sie.

Die Flügel zeigen im allgemeinen den Osmylus-Charakter, weichen aber im besonderen ganz wesentlich ab, da sie sehr schmal sind.

Das Geäder ist in den Längsadern hell ohne dunkle Punkte oder Linien mit Ausnahme des R S und seiner Aste, die aber nur hier und da braune Stellen zeigen, ähnlich so der Hinterast der M. Dagegen sind fast alle Queradern ganz oder teilweise braun; die Queradern des Grundes und die hinter dem RS- System liegenden Queradern sind fast alle außerdem durch einen braunen Hof in der Farbe verbreitert.

Eine auffallende Erscheinung bietet die Spitze : hier sind die Enden der Äste von Subcosta und Radius, des R S und seiner letzten Zweige da, wo sie S - förmig zum 2. Mal gekrümmt sind, dick mit Braun umflossen, so daß diese

Stett. entomol. Zeit. 1914.

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Adern stark verdickt erscheinen; nm die Spitzen- Ouerader zwischen R nnd R S befindet sich ein kreisförmiger branner Augenfleck ähnhch wie bei Stigmatosmylus ocellatus Krgr. Die dunklen Adern am Grunde des Flügels und an der Spitze geben dem Flügel eine zebraartige Zeichnung.

Die Fleckung der Flügel erinnert an Ostreosniylus inqui- natus Mc L., abgesehen von den vielen braunen Oueradern. Die Membran ist weißlich hell, quer über den Flügel laufen 4 gelbbraune bindenartige Färbungen der Membran, 2 vor dem Stigma, 2 im Anschluß an die beiden dunklen Enden des Stigma; diese sind unterbrochen, und die letzte gabelt sich nach hinten in 3 Zweige. Außerdem hat der Flügel außer den beiden Kernflecken noch im Subcostalfeld 4 kleine Fleckchen am Ursprung des R S und bei den 3 ersten Quer- adern vom R S zum R, dann einen größeren Fleck bei der 6. Ouerader in der ersten gelben Binde, einen ganz schwachen bei der 11. Querader in der 2. Binde. Endlich sind noch einige Andeutungen zwischen der 2. und 3. Binde und hinten im Randfeld vorhanden.

Der Hinterflügel hat im Stigma und Sc - feld schwach bräunliche Stellen.

Vorderflügel 16 mm lang, 5 mm breit, Hinterflügel 15 und 41/2 mm.

Type: 1 ^ Museum Berlin.

Abteilung B. Anomosmylidae Krüger.

IV, Untei-fjniiilie. Kalosmyliiiao Krüger.

lö. Gattung. Kalos mylus Krüger.

1. Kalosmylus incisus Mac Lachlan.

Australien: Neu Seeland, Otago, Waitara, Wellington.

Für die Beschreibung lagen Mac Lachlan Exemplare

vor: erstens 1 vom Britischen Museum, zweitens mehrere

(1894) in seiner eigenen Sammlung. Das erstere Stück

scheint Navas gesehen zu haben. Ich habe 1 Exemplar

Stett. cntüinol. Zeit. 1914.

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des Berliner Museums meiner Gattungsbeschreibung zu Grunde gelegt, dazu 1 Abbildung Mac Lachlans.

In meiner Artbeschreibung werde ich die Texte von Mac Lachlan und Navas, die Abbildung Mac Lachlans und das Berliner Exemplar zu Grunde legen, die Abbildung von Navas ist wertlos.

Körper gelblichbraun bis braun. Am Kopfe die An- tennen gelblich, Scheitel und Ocellengegend braun.

Prothorax breit, etwa 11/2 mal so lang wie breit (Navas mas largo que ancho), oben heller, an den Seiten dunkler. Abdomen dunkel.

Füße mit kleinen Punkten auf Hüften, Schenkeln und Schienen und auf den Tarsenenden.

Flügel langgestreckt, zweimal geschweift und in eine stumpfe Spitze ausgezogen, durch ein reiches und zierliches Kleingeäder schön ornamentiert (siehe Osm. Teil II. p. 95, 99, 101), Membran mit einer gelbbraunen Grundfarbe durch- sichtig getönt und mit dunkleren Punkten und verwaschenen großen Flecken geschmückt. Hinterflügel einfacher als die Vorderflügel.

Die Adern, Längs- und Queradern sind zunächst gelb- lich, aber mehr oder weniger regelmäßig fast ganz mit braun getüpfelt.

Die Färbung des Vorderflügels ist in der Membran gelbbraun getönt; eine dunklere Tönung zieht sich vom Pterostigma (einbegriffen) bis zur Spitze und weiter imi den ganzen Außen- und Innen(Hinter-)rand herum und läßt an letzterem einen helleren Saum frei. Am ganzen Hinter- rande verdichtet sich die dunklere Tönung zu 3 größeren dunklen, in der Form unbestimmten Flecken, die ziemlich scharf bis nahe oder dicht an den Cu p mit breitem Rande herangehen; die subhyaline Grundtönung des Flügels greift hier in 1 kleineren basalen und 1 größeren mittleren tiefen Ausbuchtung in diese Zeichnung hinein und begrenzt sie

Stett. entomol, Zeit. 1914.

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apical durch eine weit offene Bucht. In der Flügelspitze folgt ein großer, aber schmal-hakenförmig gebogener dunklerer Fleck 7Aierst den letzten Qu A der Stufenaderreihe, um sich dann, im kurzen Bogen gekrümmt, der Längsrichtung der apicalen Äste des R S anzuschmiegen. Alle andern Flecke sind klein und schließen sich in regelmäßig geordneter Folge den Längsadern an und zwar wie folgt : im Costalfeld eine Reihe X - oder besser y - förmiger Flecke, die die Sc nicht oder kaum berühren; im Felde zwischen R und R S eine Reihe (ähnlich wie die vorigen) schräg gestellter Fleckchen; im Felde zwischen dem 1. (oder hintersten) Ast des R S und der M a eine Reihe noch kleinerer aber deutlicher Flecke; endlich auf dem Cu a eine Anzahl wieder etwas größerer Fleckchen. Alle diese Flecke schließen sich sowohl den Längs- wie auch den Qu A an, und nun sind noch die xÄsto des R S, besonders dicht in dem hakenförmigen Fleck, mit einer ziemlichen Zahl winziger Punktfleckchen besetzt.

Der H Fl ist viel heller und einfacher, zeigt aber das ganze Muster des V Fl, wenn auch in schwacher und ver- blaßter Ausführung.

Vorderflügel: Flügelspannung 26 Linien nach Mcic Lachlan = 52 mm, 1 Flügel 25 mm lang nach Mac Lachlans Abbildung und beigefügtem Maßkreuz, 26 mm lang nach Navas, 27 mm lang, S^'? mm breit, H Fl 24 und 7 mm nach dem Berliner Exemplar.

Typen Mac Lachkins: Britisches Museum und Museum Mac Lachlan.

Type Navas' : Britisches Museum.

Type Krügers : 1 J* Berliner Museum.

(Kempynus excisus Mac Lachlan Navas.)

Ist Kalosmylus incisus Mc L., siehe p. 40-41. 2. Kalosmylus citrinus Mac Lachlan.

Australien: Neu-Seeland, Wellington, Waitara.

Mac Lachlan betont in seiner Beschreibung 1873 mehr-

Stett. oiitomol. Zeit. 1914.

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fach, daß citrinus Mc L. dieselbe Form hat wie incisiis Mc L. Daselbst spricht er sich über die Gattlingszugehörigkeit aus und meint, die Neu- Seeland- Arten, also citrinus und incisus, könnten von Steiiosniylus Mc L. als ein neues Genus abgetrennt werden, aber die vom Festlande AustraUen stammende Art pallidus Mc L. bilde einen Übergang zu den übrigen Stenosmylus- Axiew, also zu tcnuis Walk, und stcnopterus Mc L.

In der Tat stimmt dies und Mac Lachlan scheint da- nach, wenn er auch das Geäder nicht bearbeitet hat, ge- sehen -^.u haben, daß incisus und citrinus weder die Gestalt noch das Geäder von tcnuis und stcnopterus haben, daß aber pallidus die Gestalt der ersten beiden (also meiner Gattung KalosDiylus) inid das Geäder der letzten beiden (also der Gattungen Stenosmylus Mc L. und Ocdosmylus Krgr.) hat.

Diese Gegenüberstellung und Anordnung Mac Lachlans, dazu das gemeinsame Vorkommen befestigen mich in der Annahme, daß citrinus als Art von Kalosmylus zu be- trachten ist, doch bleibt dies natürlich vorläufig unbewiesen und Vermutung, da ich citrinus nicht gesehen habe. Ich gebe einen Auszug aus Mac Lachlans Beschreibung.

Körper zart zitronengelb, die dunkle Färbung des Ab- domen durch Veränderung entstanden. Gesicht verdunkelt und unter den Antennen schwarz. Prothorax in der Mitte vorn mit der Spur einer Längslinie, Seiten breit schwarz, ebenso Meso- und Metathorax breit braun. Vorder- und Mittelschienen an den Enden und in der Mitte mit einem schwarzen Fleck, Hinterschenkel etwas bräunlich, dunkler an den Enden und mit einem schwachen schwarzen Fleck in der Mitte.

Vorderflügel zitronengelb mit zahlreichen schwarzen kleinen Flecken, die hinter dem Radius größer sind, ebenso 2 ,,discal ones" (vielleicht auf der Stufenaderreihe) größer. Dazu kommen eine Anzahl weißer Flecke, die schwarz ge-

Stett. entomol. Zeit. 1914.

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rändert oder begrenzt sind: 1 größerer am Ende von (wahr- scheinlich) M und Cu und eine Reihe kleinerer am Aiißen- und Innenrande.

Hinterflügel blasser, ohne weiße Flecke, mit kaum an- gedeuteten schwarzen Flecken am Costalrande.

Vorderflügel: Flügelspannung 27 Linien.

Type : Museum Mac Lachlan.

1894 hat Mac Lachlan seine Beschreibung durch den Hinweiß auf die Veränderlichkeit in der Färbung ergänzt. Bei einem 2. Stück sind die Flügel stärker gezeichnet und die Grundfarbe ist etwas grauer; der Fl hat 1 deutlichen ,,discal point" und der Spitzenteil ist gewölkt. Bei einem 3. Stück fehlt die gelbe Grundfarbe des Flügels ganz, dieser ist blaßgrau, die dunklen Punkte sind viel zahlreicher und über fast den ganzen Flügel verbreitet, aber der weiße Fleck am Ende von M und Cu ist kaum angedeutet und nicht schwarz gerandet ; dem H Fl gibt das an manchen Stellen schwärzliche Geäder ein nebliges Aussehen.

3. Kalosmylus latiusculus Mac Lachlan.

Australien: Neu-Seeland, Otira Gorge, Graymouth?.

Auch diese Art habe ich nicht gesehen und nur Mac Lachlans Zusammenstellung mit Stcnosmylus, die breitere Flügelform und der Fundort Neu-Seeland veranlassen mich, latiusculus Mc L. in die Gattung Kalosmylus zu stellen. Die Flügel sind hier kaum ausgeschweift, aber breiter als bei den festländischen Tieren, was allerdings kein zwingender Grund für unsere Frage ist, da auch pallidiis Mc L. breite Flügel hat und doch zu Sten- resp. Oedosmylus gehört. Die Stellung von latiusculus bleibt also unsicher.

Ich gebe einen Auszug aus Mac Lachlans Beschreibung.

Kopf schmutzig gelblich, hinter den Ocellen ein Quer- wulst, Ocellenhügel schwärzlich; Antennen hellbraun, Grund- glieder gelb; Stirn bräunlich; Palpen gelb. Pronotum

Stctt. ciitoinol, Zdt. 1914.

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schmutzig gelblich, an den Seitenrändern schwarz, hinten mit einem Querwulst, Scheibe mit schwarzen Höckerchen.

Vorderbeine blaßgelblich, Tibien und Tarsen an den Spitzen, Haftlappen bräunlich, Mittelbeine fehlen, Hinter- beine bräunlich, nur Basis von Schenkel und Schienen gelblich. Abdomen oben braun, unten schmutzig gelblich; Genitalapparat von besonderer Form (siehe Mac Lachlan 1894). Flügel langoval, Spitze stumpf, mit sehr leichter Ausschweifung. Grundfarbe sehr blaßgrau. Vorderflügel: Geäder unregelmäßig abwechselnd schwärzlich und weiß- lich, dicht mit winzig kleinen schwarzen Höckerchen besetzt, von denen die Härchen entspringen ; einige schwarze Qu A schwach gewölkt, ein gewürfeltes Aussehen bewirkend; Ränder rundum unregelmäßig schwarz und weiß; schwache dunkle Flecke auf den Qu A zwischen R und R S am Anfang beider, ebenso am ,,lower cubitus"; die äußere Stufen- aderreihe bildet eine gekrümmte dunkle Linie. Hinter- flügel fast ohne Zeichnung, außer durch einige dunkle um- flossene Qu A ; schwarze Höckerchen spärlicher und kaum sichtbar.

Ein zweites Exemplar hat die Hinterbeine ganz gelblich, die Flügel stärker gezeichnet und mit deutlicheren Flecken zwischen R und RS.

Beide Tiere sind nach Mac Lachlan $.

Vorderflügel-Flügelspannung 54 mm, 1 Vorderflügel 26 mm lang, 9 mm breit, beim 2. Tier Flügelspannung nur 45 mm.

Type: 2 $ Museum Mac Lachlan.

4. Kalosmylus longipennis Walker.

Australien.

Mac Lachlan stellt 186.S diese Art zu Sknosmylus, bemerkt aber hier schon, daß sie wahrscheinlich ein neues Genus bilden wird. 1870 stellt er sie mit ? zu Stenosmyhis. Ich nehme an, daß bei ihm für longipennis Walk, derselbe

Stett. entomol. Zeit. 1914.

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Grund für diese Zweifel vorlag, wie für incisus, citrinus und latisculus und stelle longipennis deshalb und nach der Walker- schen Beschreibung (siehe auch Osm. IL 1913 p. 96 99) zu Kalosmylus.

Es ist hierüber sonst nur die Walker'sche Beschreibung bekannt. Diese lautet:

Piceus; prothorax linearis (vergl. Osm. II. 1913 p. 97 unten); pedes testacei, fasciis tarsisque piceis; alae cineras- centes, longissimae, anticae fusco guttatae.

Subcostal veinlets (C - Qu A) much more numerous tlicin in O. chrysops, and more contiguous towards the base; veinleli; of the sector of the second radius (QuA zwischen den Ästen des R S) also much numerous; gradate veinlets forming many more series (die aber nach meiner Vermutung ganz unregelmäßig sind mit Ausnahme der letzten Reihe) ; veins more oblique towards the tips; marginal veinlets (Randadern mit Gabelzinken am Außen- und Innenrande) much more numerous; areolets in the disk much more numerous, more alike, and regulär in form, generally almost Square. Pitchy: prothorax linear, longer than that of O. chr3>:ops, and not narrower in front as is the latter (vergl. Osm. II. 1913 p. 9S oben): legs testaceous, with pitchy l>ands: tarsi pitchy: wings grayish, very long; fore- wings veiy thickly covered with brown dots, many of which are conflucnt; veins brown.

Length of the body 5 lines; of the wings 30 lines.

Type: Britisches Museum.

5. (Kalosmylus) ? falcatus Navas.

Südamerika: Chile, Mulchen.

Zu welcher Gattung falcaius Nav gehört, ist voll- kommen fraglich, da außer der falschen Auffassung Navas' vom Ineinanderfließen (confluencia) der beiden Cu nicht ein einziges Merkmal in der Beschreibung von Gattung und Art oder in der Abbildung vorhanden ist, das den Weg zu

Ütett. entümul. Zeit. 1914.

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einer Gattung zeigen könnte. In dieser Verlegenheit stelle ich falcatus Nav. vorläufig zu derjenigen Gattung, die der nicht begründeten Gattung Kcfiipynus'^ay. entspricht : zu Kal- osmylus, obwohl ich fest überzeugt bin, daß hier entweder eine ganz neue Gattung oder Isostenosniylus in Betracht kommt, wenn es sich überhaupt um eine Osmylide handelt.

Ich gebe hier einen Auszug aus Navas' Beschreibung.

Körper gelblich und braun. Kopf gelblich, vor den Antennen ein brauner Fleck. Prothorax oben gelblich mit braunen Punkten, Seiten braun. Abdomen braun. Beine gelblich, Schenkel der Vorder- und Mittelbeine braun punk- tiert, Schienen mit einem braunen Punkt in der Mitte, die hinteren mit langer Furche.

Flügel groß, lang, spitz, geschw^eift (falcatus). Geäder gelblich. R S mit 13 Asten.

Vorderflügel gelblichrötlich, sehr punktiert. Punkte in Flecke zusammenfließend: 1. zwischen den Cu 4 fach, 2. auf dem Discus einige, 3. unter dem Stigma einmal, 4. in einer breiten Randbinde am Außenrande, 5. in 3 4 schrägen Linien am Innenrande. Am Grunde ein schwieliger brauner Fleck. Hinterflügel mit einem schrägen nierenförmigen braunen Fleck hinter dem Stigma, sonst viel weniger Punkte als im V Fl.

Vorderflügel 31 mm lang, H Fl 27 mm.

Type: Britisches Museum.

17. Gattung. Euosmylus Krüger. 1. Euosmylus stellae Mac Lachlan. Australien: Neu-Seeland.

Diese Art wurde 1899 von Mac Lachlan nach der Type und 2 Varietäten, die er auch benannte, beschrieben. Ich bestimmte 1 Exemplar des Berliner Museums als stellae Mc L. und stellte danach die Gattungsdiagnose auf. Die Artbeschreibung gebe ich nach der Mac Lachlan'schen Be- ste«, eiitomol. Zeit. 1914.

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Schreibung zusammen mit der Berücksichtigung des Berhner Tieres.

Gestalt von Kalosmylus incisus Mc L. usw., aber nur lialb so groß.

Kopf und Thorax schmutzig rotbraun bis bräunhch, Gesicht oft heller, Pronotum an den Seiten dunkler mit einer tiefen Furche vor dem Hinterrande. Beine bräunlich- gelblich, zuweilen die Enden der Schenkel, Schienen und Tarsenglieder bräunlich. Abdomen schwärzlich am ge- trockneten Insekt, am Berliner Tier von gleicher Farbe wie der Vorderkörper. Genitalapparat von besonderer Form (siehe Mac Lachlan 1899 p. 259).

Flügel in ihrer Gestalt denjenigen von incisus ähnlich, aber bedeutend kleiner. Die Färbung ist in den 11 Exem- plaren, die Mac Lachlan berichtet, sehr verschieden, so daß diese Art, wie wahrscheinlich sämtliche mit Farbflecken gezeichneten Osmyliden, sehr variiert. Mac Lachlan unter- scheidet außer einer typischen Form : stcllac Mc L. daher noch 2 Varietäten: v. connexus Mc L. und v. ohliteratus Mc L., welche alle 3 einen vollkommenen Übergang von einer stark gezeichneten zu einer nicht gezeichneten Form andeuten. Das Berliner Exemplar ist die Varietät connexus Mc L. Ich würde diese Varietäten wahrscheinlich nicht als solche be- werten, sondern als wahrscheinlich durch verschiedenes Alter oder Reife bedingt betrachten.

1. Euosmylus stellae Mc L. \ Fl Grundfarbe blaß bräunlichgelb, verschieden nach der Intensität. Darin 3 große, etwa viereckige weißliche Flecke am Innenrande; 1 großer unregelmäßiger weißer Fleck nach der Flügelmitte, der gewöhnlich mit dem 3. des Innenrandes verbunden ist; 1 etwa kreisförmiger großer weißer Fleck unter dem Stigma. Dazu kommt eine düster rauchbraune Färbung, die die Flecke des Innenrandes trennt, die beiden andern Flecke iimrandet und den Innenrand, mit weißlichen Unter-

ötett. entomol. Zeit. 1914.

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brechungen im Spitzenteil, einfaßt. Auch der Costalrand ist abwechselnd weißlich und düster braun, das Stigma ist braun mit einem weißen Fleck. Geäder meist blaß, weißlich in den weißen Flecken, Stufenaderreihen und andere Stellen schwarz.

H Fl : Grundfarbe wie vorher, ohne dunkle Zeichnung, aber mit 3 großen weißen Flecken: 1 am Grunde, 1 jenseit der Mitte, 1 unter dem Stigma, letzteres braun.

Vorderflügel: Flügelspannung 30 32 mm. Type : 4 Tiere Museum Mac Lachlan.

2. var. connexus Mac Lachlan. Hier fehlen sämtliche weißen Flecke, doch wird ihre Lage durch die braunen Flecke wie bei der Stammform angedeutet. H Fl auch nur mit dem braunen Stigma.

Type: 2 Tiere Museum Mac Lachlan.

Das Berliner Exemplar schließt sich dieser Varietät eng an. Es fehlen die weißen Flecke. Bei passender Beleuchtung sieht man die Stellen derselben das Licht heller durchlassend als die hellgelbbraune Grundfarbe. Der H Fl zeigt hier unter dem Stigma einen Teil der LTmrahmung des hier zu suchenden weißen Flecks als schwach dunklere Stellen in der Gegend der Qu A der Stufenaderreihe. Die braune Färbung erinnert übrigens an die Zeichnung von incisus Mc L.

V Fl 18 mm lang, 014 mm breit, H Fl 16 und ö^^ mm.

1 $ Museum Berlin.

3. var. ohliteratus Mac Lachlan. Hier fehlen außer den weißen auch noch die braunen Zeichnungen mit Ausnahme des Stigmas, doch sind schwache Spuren des Weißlichen und am geschweiften Rande solche des Dunkelbraunen bei passender Beleuchtung sichtbar.

Type: 4 Tiere (+ 1) Museum Mac Lachlan.

Stett. entomol. Zeit. 1914. 8

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y. ünterfainilie. Steiiosmyliiiac Krüger.

18. Gattung. Stenosmylus Mac Lachlan. 1. Stenosmylus tenuis Walker.

Australien: Festland, Tasmanien.

Diese Art wurde von Walker nach 3 Exemplaren 1853 aufgestellt und kurz beschrieben. Mac Lachlan gründete darauf die Gattung Stenosmylus, in die er viele Arten stellte, die, wie heute bekannt, durchaus anderen Gattungen an- gehören. Zugleich beschrieb er eine zweite Art neu : stcnopterus Mc L., und zwar sehr eingehend. Leider hat er Walkers Beschreibung von tenuis nicht vervollständigt und, w'as noch mehr zu bedauern ist, an keiner Stelle seiner Be- schreibung einen Vergleich mit tenuis angestellt.

Nach meiner Vergleichung beider Beschreibungen und der mir vorliegenden 3 Tiere des Wiener Museums sind tenuis Walk, und stenopterus Mc L. synonym. Der einzige LTnterschied zwischen beiden ist ,,anticae... striga longi- tudinali in dimidio apicali marginem dorsalem versus fusca".

Dieser dunkle Streifen hat folgende Lage: er läuft auf dem Cu a entlang von der Mitte bis zu dessen Spitze als eine mehr oder weniger fortlaufende (d. h. zuweilen unter- brochene) braune Aderfärbung, die auf beiden Seiten der Ader ein wenig auf die Membran überfließt, und verfolgt dann als eine schmale, etwas blassere Binde die letzte (d. h. hier die einzige) Stufenaderreihe, um endlich in die Spitze hineinzulaufen, wo er verschwindet.

Eines der 3 Wiener Tiere (ohne Hinterflügel) hat diesen Streifen und ist daher stenopterus Mc L., als welcher es auch von Navas richtig bezeichnet ist. Die andern beiden: eines ebenfalls ohne H Fl (da der vorhandene H Fl falsch an- geklebt ist und zu Thyridosmylus Langii Mc L. gehört), eines rechts mit ganzen, links mit halben echten V Fl und H Fl, haben diesen Streifen nicht und sind daher von Navas richtig mit tenuis Walk, bezeichnet worden.

Stett. entomol. Zeit. 1914.

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Vergleicht man nun aber alle 3 Tiere nach ihren sonstigen Merkmalen, so hat man vollkommene Übereinstimmung dieser 3 unter sich wie auch mit beiden Beschreibungen.

Ja ^ die genaue Betrachtung der diesem Streifen ent- sprechenden Flügelstellen bei den 2 tenuis zeigt, daß er auch bei ihnen vorhanden ist, nur nicht als fortlaufender (zu- weilen unterbrochener) und verbreiteter Streifen, sondern als sehr stark unterbrochener nicht verbreiteter, also nur angedeuteter Streifen, übrigens in beiden Exemplaren ver- schieden stark ausgebildet oder vielmehr nicht ausgebildet.

Ich bin daher der Ansicht, daß dieser Streifen sehr variabel ist, und daß tenuis Walk, und stenopterus Mc L. synonym sind.

Ich gebe zunächst Walkers Beschreibung im Auszug, mit Hinzufügung der Beobachtungen an den Wiener Tieren und Vergleichung mit stenopterus Mc L.

Körper gelblich (mit dunkleren Stellen). Kopf jeder- seits neben den Augen gelb mit gelben Flecken auf der Stirn (gelb mit 4 ziemlich deutlichen bräunlichen Längs- streifen oben und einigen bräunlichen Flecken vorn; stenopterus ebenso), Antennen gelblich (ebenso, stenopterus ebenso). Prothorax linear, ungefähr doppelt so lang wie breit (noch \i.ngQx ,■ stenopterus auch), weißlich mit einigen braunen Strichen (weißlich bis gelblich mit 2 dunklen schmalen Längsstreifen oben und 2 breiteren ebensolchen an den Seitenrändern; stenopterus ebenso). Abdomen oben pechbraun außer an der Spitze (ebenso, aber jedes Segment ist hinten heller, stenopterus braun, hinten heller). Beine blaß gelblich (ebenso, aber Spitze der Schienen und Tarsen- glieder und letztes Tarsenglied bräunlich, Vorder- und Mittel-Schienen auch in der Mitte; stenopterus ebenso, aber die Mittelpunkte nicht erwähnt).

Flügel schmal, schwach grau (ausgesprochen schmal,

Stett. cntomol. Zeit. 1914. 8*

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schwach grau, stenopterus sehr schmal, V Fl weißlich hyalin, HFl hyalin).

Sonst hat Walker über die Färbung der Flügel von tenuis nur die Bemerkung : Adern der V Fl abwechselnd braun und weißlich, der H Fl gelblich.

Mac Lachlan hat für stenopterus. im allgemeinen dieselbe Beschreibung, führt sie aber im einzelnen weiter aus wie folgt: VFl: Längsadern längs braun gestreift mit weißen kürzeren Unterbrechungen; Queradern im Costalfeld und Randfeld weißlich mit zahlreichen verdickten schwarzen Flecken, im Discus die meisten halb schwarz, halb weiß und jede mit 2 verdickten schwarzen Flecken; H Fl: Längs- adern und Queradern bräunlich, Queradern im Stigma und Randfeld mit zahlreichen und verdickten schwarzen Punkten, die übrigen Qu A mit einer Spur der verdickten Pvmkte.

Bei den 3 Wiener Tieren sind diese von Mac Lachlan geschilderten Färbungen, die im wesentlichen der Walkcr- schen Beschreibung entsprechen, sämtlich vorhanden, im H Fl natürlich nur soweit diese vorhanden sind, d. h. in dem einen tenuis lU HFl, sonst keine.

Dazu kommt bei Mac Lachlan die oben geschilderte braune Binde bei stenopterus.

Da nun die Beschreibungen für tenuis und stenopterus sich bis auf diese Binde völlig gleichen, abgesehen von der ausführlicheren Beschreibung von Mac Lachlan, und da diese Binde verschiedene Grade in der Ausbildung zeigt, so liegt kein (irund vor, stenopterus als eine andere Art als tenuis zu betrachten. Ich stelle d;iher stenopterus Mc L. als synonym zu tenuis, höchstens kihinte man stenopterus als eine Varietät betrachten.

Der von Mac Lachlan für stenopterus geschilderte (ienital- apparat ist sicher eigenartig, bedarf aber noch einer beson- deren Untersuchung und Vergleichung, und ist wahrscheinlich

Stett. entomol. Zelt. 1914.

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für tcnuis von derselben Bildimg. Nach meinen vorläufigen Untersuchungen scheint der Genitalapparat der Anomosmy- lidae sich wesentlich von dem der Nomosmylidac zu unter- scheiden.

Vorderflügel: Flügelspannung 18 Linien nach Walker, 15 20 Linien nach Mac Lachlan, 1 Flügel 14, 15y2> 17 1/2 min lang, 4, 4^2' 5 mm breit. Hinterflügel

Typen Walkers: Britisches Museum.

Typen Mac Lachlans von stcnopterus: Britisches Mu- seum.

Typen Krügers: Museum Wien.

19. Gattung. Oedosmylus Krüger. 1. Oedosmylus tasmaniensis Krüger.

Für diese Art ist die Gattungsbeschreibung fast schon ausreichend, um auch die Art zu erkennen, doch sind in der Gattung 2 Arten untergebracht, die vorläufig zusammen- bleiben müssen. Es ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß pallidus Mc L. mit geschweiften Flügeln von tasmaniensis Krgr. mit nicht geschweiften Flügeln auf Grund irgend welcher Geäderabweichungen, die vorläufig unbekannt sind, abzutrennen ist.

Für die Artbeschreibung ist noch folgendes aus dei Färbung zu geben.

Körper gelblich-bräunlich. Kopf liell, Ocellen schwarz, um die Antennen herum läuft ein vorn dunkler, hinten erloschener Kreis, auf der Stirn ein etwas dunklerer etwa 5 eckiger Fleck mit x\usläufern, von denen die nach dert An- tennen gehenden dunkler sind; auf dem Scheitel in der Mitte eine dunkle V - Linie, die nach vorne offen ist und jederseits einen kurzen Fleck neben sich hat. Prothorax mit kleinen schwarzen Warzen und den dazugehörigen Borstenhärchen besetzt, in der Mitte leise Andeutungen von 3 Längslinien, die Seiten breit dunkel, vielleicht aus mehreren Flecken zusammengesetzt, etwa 1 y^ mal so lang

Stett. eutomol. Zeit. 1914,

118

wie breit, Meso- und Metathorax mit braunen Schulter- flecken. Abdomen oben mit dunkleren Stellen, Endringe heller. Genitalapparat von besonderer Form, wie wahr- scheinlich bei allen Anomosmylidae. Beine gelblich-bräunlich, Schienen und Tarsenglieder an der Spitze, letztes Tarsen- glied ganz dunkler.

Die Flügel sind deutlich nicht geschweift, d. h. am Außenrande in der Nähe der Spitze nicht ausgeschnitten. Alle Flügel haben einen r()tlichbraunen Grundton in der Färbung der Membran, die sonst hyalin ist. (ircißere Flecke sind nicht vorhanden.

Vorderflügel: Die Adern, sowohl Längs- als Oueradern, sind zunächst gelblich, aber alle Längsadern mit ihren Asten, alle Costal-Ou A und sämtliche Randadern mit ihren Gabelästen sind schwarzbraun gefleckt, viele Qu A sind fast ganz oder ganz schwarzbraun, viele dagegen bleiben ganz gelblich, sogar ganz hell. Aber alle Costal-QuA, Rand- adern und deren Äste, sowie sämtliche Qu A, auch die ganz hellen, sind mit kleinen schwarzen punktartigen Ver- dickungen besetzt, wie bei allen Stenosmylinen, auf denen die Härchen sitzen. Im Anschluß an die dunklen Stellen aller dieser Adern ergeben sich nun durch leichte Aus- breitung der Verdunklung umflossene Aderstellen von etwas größerer Ausdehnung: 1. um den ganzen Flügelrand herum abwechselnd helle und dunkle Stellen, 2. einige im fostalfeld selber, 3. mehrere auf Sc und R, 4. eine gebogene Reihe auf der einzigen Stufenaderreihe, 5. einige Stellen hinter dem Stigma. Außerdem ordnen sich in ähnlicher Weise wie bei Isostenosmylus pulverulcntus Gerst. die dunklen und hellen Qu A zwischen R und Cu abwechselnd in hellen und ö dunklen schrägen Querbinden über die Breite des Flügels. Endlich sind die auf dem verdickten C i a und seinen Qu A und die auf den Randadern der Analis befind- lichen dunklen Flecke am deutlichsten und auffallendsten.

btett. entoraol. Zeit. 1914.

119

Der Hinterflügel ist einfarbig, sein Geäder kaum dunkler und ohne Flecke außer dem Stigma und einem feinen Saum am Rande.

Vorderflügel 22 mm lang, 7 mm breit, Hinterflügel 2U und 6 mm.

Type: 1 $ Museum Berlin.

2. Oedosmylus pallidus Mac Lachlan.

Australien.

Ich kenne zu dieser Art nur die Beschreibung vmd Abbildung Mac Lachlans und gebe daher die Artbeschreibung ausschließlich nach beiden und verweise zur Vervollständigung noch auf die teils sehr besonderen Angaben in der Gattungs- diagnose in Osm. Teil IL p. 106 112.

Körper rotbraun.' Antennen blaßgelb, Palpen braun, Thorax an den Seiten schwarzbraun. Beine blaßgelb, Kniee und Tarsen bräunlich.

Vorderflügel im Verhältnis zur Länge sehr breit, sonst ähnlich Kalosniylus incisus Mc L., das heißt am Spitzenteil des Außenrandes deutlich geschweift. Geäder regelmäßig braun gepunktet. Hyalin mit einer bräunlichen Tönung, die am Stigma am deutlichsten ist. Größere Flecke sind nicht vorhanden. Über kleinere Flecke sagt Mac Lachlan: along the dorsal margin a few scattered fuscous dots, and the apical and dorsal margins are spotted with fuscous. Seine Abbildung (nicht von ihm gezeichnet) zeigt im Felde hinter dem Cubitus auf fast allen Randadern 1 2 schwarze Punkte und am schrägen geschweiften Saum bis zur Spitze eine Reihe schwarzer Randfleckchen, außerdem auf dem Discus, d. h. im Gebiet der Äste des R S, etwa 10 feine schwarze Punkte. Dazu zeigt die Abbildung eine schwache dunkle Tönung der Flügelspitze.

Hinterflügel ohne schwarze Flecke, sonst ähnlich den vorderen.

Vorderflügel: Flügelspannung 17 Linien nach Mac

Stett. eutoinol. Zeit. 1914,

120

Lachlan, 17 mm lang, 6 mm breit, Hinterflügel 15 und 5 mm nach der Abbildung und Umrechnung nach dem beigefügten Maßkreuz.

Type : Britisches Museum. 20. Gattung. Isostenosmylus Krüger. 1. Isostenosmylus pulverulentus Gerstaecker.

Südamerika: Süd-Brasilien, Hoch-Peru.

Ich gebe einen Auszug aus Gerstaeckers vorzüglicher Artbeschreibung, der ich nur hier und da einige Bemerkungen, die sich auf das Geäder beziehen, anschließe.

Körper gelblich mit bräunlichen bis schwarzbraunen Färbungen. Kopf mit leicht gewölbtem Scheitel, mit einer mittleren von tiefen Punkten eingefaßten Schwiele; Ocellen- hügel und 2 Flecke auf der Stirn schwarz ; die beiden Grund- glieder der Antennen pechbraun. Prothorax fast doppelt so lang wie breit, licht glänzend gelblich mit zahlreichen schwarzen warzenartigen Punkten und jederseits mit 3 läng- lichen dunklen Flecken (zuweilen noch 1 angedeutete schwarze Mittellinie) ; Meso- und Metanotum mit pechschwarzen Flecken (Mitte gelb). Beine gelblich, Vorderschenkel und alle Schienen fein schwarz punktiert, Schienenspitze und letztes Tarsenglied schwarz, Klauen rostrot. Abdomen pech- braun mit gelblicher und rostfarbener Scheckung am Hinter- randssaum der Segmente und an deren Seiten.

Flügel hyalin, Längsadern gelblich aber schwarzfleckig, Queradern vorwiegend dunkel.

Vorderflügel ohne größere Flecke, aber mit zahlreichen zerstreuten dunklen Pünktchen und Tupfen besetzt (die zum Teil feine punktartige Verdickungen der Qu A sind ähnlich wie bei den verwandten Gattungen). Wirkliche aber immer noch kleine Flecke sind 1. T-artig am Zusanunentreffen des R mit seinen Qu A zum R S, 2. auf 1 2 Qu A zwischen M a^und ]\I p, 3. an 3 Stellen zwischen Cu a und Cu p, diese zuweilen etwas größer, 4. an 3 Stellen im Gebiet der ein-

Stett. eutomol. Zeit. l'J14.

121

zigen Stufenaderreihe, 5. an einigen Stellen hinter dem An- fang des Stigma, 6. an mehreren Gabelungsstellen der Randgabeln.

Hinterflügel fast glashell bis auf den (Saimi im) Costal- raum und den fein dunkelpunktierten Innenrand.

Bei manchen Tieren ist diese Färbung deutlich aus- gebildet. Eine sorgsame Betrachtung zeigt sogar noch, daß auch die Färbung der Qu A einem Gesetz untersteht. Gerst- aecker sagt schon, daß die Qu A vorwiegend dunkel sind; das ist aber schwer zu entscheiden, vielleicht sind helle und dunkle Qu A in gleicher Zahl vorhanden. Das Gesetz- mäßige besteht darin, daß die gleichfarbigen Adern binden- artig abwechselnd dunkel und hell quer über den V F, verlaufen: am Grunde eine dunkle, dann eine helle Bindel danach abwechselnd 3 mal 1 dunkle und 1 helle Binde, von denen die dunkle stets den dunklen Fleck zwischen Cu a und Cu p einschließt, ebenso die dunklen T - Adern am R. Bei dachförmig zusammengelegten Flügeln geben alle diese Farbenmischungen zusammen mit den greisen Härchen dem Tier ein bestäubtes Aussehen, so daß der Name piüvcrulentus sehr gut gewählt ist.

Bei manchen Tieren sind alle dunklen Farben sehr blaß, sogar die Grundglieder der Antennen gelblich. Ein Tier von Chaco zeigt nur unter der Lupe die Andeutungen der braunen Stelle, ist aber deshalb nicht als n. sp. zu be- trachten. Pulverulentus ist in der Färbung variabel, wie alle mit gezeichneten Flügeln versehenen Osmyliden.

Vorderflügel 21—25 mm nach Gerstaecker, 19 24 mm lang, 6 1/2 8 mm breit, H Fl 17 22 und 51/2 7 mm.

Type: (^$ Museum Greifswald und Berlin.

Typen .^^ meiner Beschreibung außerdem noch Mu- seum Stettin und Wien.

Stett. entomol. Zeit. 1914.

122

yi. Uiiterfainilie. Porismiiiae Krüger.

21. Gattung. Porismus Mac Lachlan. 1. Porismus strigatus I^urmeister.

Australien.

Die Artbeschreibimg, die von Burmeister gegeben wurde, ist, soweit die Farben in Betracht kommen, von keinem Autor verbessert worden. Mac Lachlan hat im An- schluß an Walker und Hagen das Geäder in einer für jene Zeit ausreichenden Weise beschrieben.

Das Geäder ist dann von mir genauer untersucht und der Gattungsbeschreibung zu Grunde gelegt worden. Ich lasse hier als Artbeschreibung zunächst Burmeisters kurzen Text folgen, um dann einige Bemerkungen anzuschließen : ,,niger, capite femoribusque rufis; alis anticis nigris, strigis basalibus transversis, arcuata ad marginem posticum, macu- lisque duabus magnis in margine antico sulphureis; posticis flavis, fuscia lata ante apicem nigra."

Walker hat ,,pedibus ferrugineis", statt arcuata ,,arcula", das erstere eine Vervollständigung, das letztere eine andere Bezeichnung, dazu aber noch eine charakteristische Be- schreibung des Prothorax : ,,prothorax subcylindrical, tapering from the mesothorax to the head; its length about thrice its breadth".

Mac Lachlan fügt beiden Beschreibungen noch folgendes hinzu: ,, Caput parvum, fronte elongato-triangulari. Palpi maxillaris articulis incrassatis." Beides ist wie der eigen- tümliche Prothorax für Porismus charakteristisch und viel- leicht am besten sogar als Familienmerkmal zu bewerte.'^. Der Prothorax ist nach ihm ,,duplo longior quam latior"; über doppelt bis dreifach ist das richtige. ,,Pedes.. tarsi articulo primo caeteris longiore; unguiculi simplices; pul- villi magni," und später ,,Tarsorum plantulae bifidae vel lunuliformes" sind schon bei der Begründung der systema- tischen Stellung benutzt worden.

Stett. eutomul. Zeit. l'J14.

123

Ich habe noch einiges hinzuzufügen. Der Kopf und Hals, d. h. die Verbindung mit dem Prothorax, die sehr weich zu sein scheint, sind gelbrot gefärbt, die Antennen dunkelbraun bis schwarz, die Ocellen schwarz, die Mund- teile sind dunkelbraun.

Der Prothorax hat bei den getrockneten Tieren ganz verschiedenes Aussehen. Er ist in Wirklichkeit ziemlich lang und scheinbar in ähnlicher Weise beweglich, d. h. aufrichtbar wie bei den Raphidien. Das Pronotum ist schw^arz, aber der Seitenrand ist, wie auch z. T. der Vorder- rand, gelb. Dies Pronotum kann nun scheinbar flacher oder gewölbter gebogen werden, wodurch es im ersteren Falle breit, im letzteren schmal, ja bis zugespitzt erscheint und dann etwa 3 mal so lang wie breit erscheint, während es im ersteren Falle zuweilen nur 1 Vo mal so lang wie breit ist. Das Prosternum ist schwarz, aber bei einigen Tieren in der vielleicht vertieften und weichen Längsmitte gelblich; seine seitlichen Vorderecken stehen zuweilen wie ein Paar Klappen aufgerichtet nach unten oder bei aufrechter Stellung des Prothorax nach vorn, als ob sie ein Paar consolenartige Stützen des Kopfes sind.

Der ganze übrige Körper ist nicht schwarz, sondern gelbbraun mit dunkleren Stellen auf dem Thorax und an der Brustseite.

Die Beine sind gelbbraun bis rötlichbraun und meist an Schienen und Tarsen dunkler; die langen Vorderhüften haben vorn eine dunkle Kante.

Die Flügel sind bräunlich-hyalin, d. h. die Membran ist mit Ausnahme der Basis, die farblos ist, braun getönt aber trotzdem durchsichtig, die Adern sind, auch in der ungefärbten Basis, etwas dunkler braun. Außerdem aber sind beide Flügel in eigentümlicher Weise mit gelb gezeichnet. Dies Gelb wird von Burmeister schwefelgelb genannt; in der Tat ist das die richtige Bezeichnung, wenn man dem

Stett. entomol. Zeit, 1914.

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Gelb einen Stich ins Weiße hinzufügt. Man könnte es auch milchiggelb nennen, die Adern sind in ihm von gleicher Farbe und die ganzen gelben Stellen sind undurchsichtig. Die Verteilung der Flecke und Streifen ist auf beiden Flügeln verschieden, und es stimmen kaum 2 Tiere in der Ausdehnung des Gelben überein:

Vorderflügel: Im Costalfeld 5 gelbe schmale Quer- flecke, der 1. und 2. zuweilen an der C verbunden, der 5. im Niveau des Ursprunges des 1. Astes des R S und zuweilen fehlend, anschließend gelbe Stellen im Felde zwischen Sc und R. An Fleck 3, 4 und 5 (auch wenn dieser fehlt) schließen sich quer über die Flügelbreite verlaufend 3 schmale gelbe Binden (basale Streifen!) an, von denen die des 4. Fleckes fast immer ganz und ohne Unterbrechung, zuweilen mit einer Enderweiterung ausgebildet ist; die des 3. Flecks reicht oft nur bis zur Mitte oder ist unterbrochen; die des 5. Flecks ist wohl nie ganz ausgebildet: entweder fehlt der Costalfleck, oder sie besteht nur aus 1 oder 2 länglichen Flecken oder Punkten oder sie fehlt ganz. Danach folgt apicalwärts noch eine Binde, von der aber nur der am Hinterrand befindliche Teil oder nur 1 oder 2 kleine läng- liche Flecke vorhanden sind. Am Grunde sind noch 2 6 Längslinien gelb, die zwischen den Längsadern etwa bis zum 3. Costalfleck mehr oder weniger deutlich ausgebildet, oder auch fehlend, verlaufen.

Am Vorderrande sind etwa vor und nach dem nicht farbig hervortretenden Stigma 2 größere rundliche Flecke wieder von verschiedenster Ausdehnung, von denen der \. sich gewöhnlich basalwärts im Costalfeld verlängert, beide überschreiten den R S, zwischen ihnen liegt auf dem L und 2. Ast des. R S ein kleinerer gelblicher Fleck von verschiedener Form und Größe, der zuweilen fehlt. Endlich zieht sich um den Teil des Hinterrandes, der bis zur Spitze geht und auch Außenrand genannt wird, in etwa 1 mm

btctt. cntomol. Zeit. 1914.

125

Abstand vom Rande eine schmale gebogene gelbe Binde, die sich manchmal hakenförmig in der Spitze des Flügels gekrümmt hier mit dem 2. Spitzenfleck verbindet, ihm gegenüber am Außenrande zuweilen unterbrochen ist und an dieser Stelle meist mit einem kurzen Haken den Rand selber berührt.

Der Hinterflügel ist am Grunde durchsichtig ungefärbt, dann folgt bis zur Mitte gelbe Flügelfärbung, die aber am Vorder- und Hinterrand zuweilen braune Stellen zeigt, hierauf ist der Flügel bis auf die runde Flügelspitze braun, hierauf ist der Flügel bis auf die runde Flügelspitze braun, die Spitze selber in etwas über 1 mm Ausdehnung ist wieder gelblich.

Vorderflügel 14 ^o 1''^^2 ^n^'^ ki-ng, 6 ßU rnm breit, HFl 1314— 151 2 und 5--5H mm.

Type : Germars Sammlung in Halle ?

Typen Walkers und Mac Lachlans: Britisches Museum.

Typen Krügers: (^$ Museum Berlin und Wien.

VI. Nachträge 7.11 IL, III., IV.

Herr Esben Petersen, Silkeborg, dem ich mehrere inter- essante Mitteilungen und eine wesentliche Hülfe für mehrere Arten verdanke, hat mich in diesem Jahre auf eine Arbeit von Needham aufmerksam gemacht, worin dieser eine neue Gattung Parosmylus mit der neuen Art prominens beschreibt. Ich hatte diese Arbeit von 1909 leider übersehen und trage sie daher hier nach.

IL Gattungen.

In meinem Nachtrag IV a, der die Nachträge zu IL, III., IV. für die Unterfamilie Osmylinae enthält und Stett. Ent. Zeit. 74. 1913. p. 279 veröffentlicht wurde, ist der

stett. entomol. Zeit. 1914.

126

Name der von mir aufgestellten neuen Gattung Mesosmylus Krüger samt der von Navas 1912 aufgestellten neuen Art nacvius Navas zu löschen, da beide nach meiner Vergleichung mit der Needham'schen Beschreibung und Abbildung mit Parosmylus Needham imd prominens Needham synonvm sind.

Abteilung A. Nomosmylidae Krüger.

ir. Uiiterfainilio. Osmyliu.ae Krüger.

6a. Gattung. Parosmylus Needham 1909. (Synonym: Mcsosniyhis Krüger 1913.)

Name von para = neben, hier die nahe Verwandtschaft mit Osmylus andeutend.

Typus: prominens Needham (Synonym: naevius Navas). Nordindien.

Die Beschreibung von Needham ist nach 4 Exemplaren des Indian Museums genommen. Für meinen Vergleich lag mir nur diese Beschreibung nebst Abbildungen vor.

Die Gattungs- und Artbeschreibungvon Needham ent- hält eine Anzahl Merkmale, welche wir heute den Familien- und Unterfamilienmerkmalen zurechnen, z. B. Sc und R fused at tip, 1 basal Sc - cross - vein, the radial sector arising near it, Bildung der Antennen und Mundteile, Gabelung von M und Cu, Zähnelung der Klauen u. a.

Es sind aber in beiden hinreichende Merkmale ent- halten, welche die Stellung der Gattung sicherstellen, teils als zur Unterfamilie Osmylinae gehörig: das nur langsam erweiterte C - feld, die zahlreichen gegabelten C - Qu A, $ (nicht (^) mit Hüfthaken, teils als neue Gattung: Gradate cross - veins hardly differentiated, the cross - veins of the disc being numerous and irregulär in arrangement, Unter- schied der ersten kurzen und letzten langen Zellen des Discus (unregelmäßiges Zellgefüge imd Langzellen).

Das Geschlecht der beschriebenen und abgebildeten Tiere verwechselt Needham so gut wie alle andern Osmyliden-

Stett. entomol. Zeit. 1914.

127

Beschreiber außer E. Petersen, obwohl schon Leon Diifoiir 1848 und Hagen 1852 die äußeren und inneren Genitahen beschrieben und die Hüfthaken als dem $ gehörend erkannt haben. Sein ^ ist daher als $ aufzufassen.

Nehme ich zu den eben gegebenen Merkmalen nun noch einige aus der Abbildung des Geäders, die scheinbar sehr richtig ist (es fehlen die basale Sc - Qu A, die I. Qu A vom R zur M und die Kernflecke, die S - förmige Qu A im H Fl ist schlecht gezeichnet), so ergibt sich sicher die Unterfamilie Osmylinae :

Zahl der Qu A in den Längsreihen vom R - System bis

zum Cu p groß, bis 20 und mehr. Stufenaderreihen 3, Langzellenreihen 2, bei Plethosmylus durch Verdoppelung der Zellen 5 und 4 (hier bei Parosmvlus wie bei Mcsos)iiyhis 4 und 3). Nach der 1. Qu A von der M zum Cu keine Lücke. HFl: M ohne basale Anhangsader. Cu p lang. Hierbei ist zu bemerken, daß die Stufenaderreihen und LangzeUen nicht ganz scharf abgegrenzt sind, wenigstens nicht in der Zeichnung, auch fehlt der 2. Kernfleck, der erst die Orientierung sicher macht. Aber ein Vergleich mit Mesosmylus zeigt die Richtigkeit meiner Auffassung, und ein für die Stufenadern der Osmyliden geschärfter Blick sieht diese auch, wo sie undeutlich sind. Übrigens ist der 2. K F in den Typen vorhanden und sogar von Need- ham beschrieben : There is a round, more or less tuberculoid spot in the middle of the disk, fainter in the bind wing.

Und endlich ergibt sich die Gattung^ Mesosinylus, da

(vergl. Stett. Ent. Zeit. 1913. p. 280)

a-ß) R S - stamm mit 1 Schalt - Qu A vor dem 1. K F,

C - Feld nicht genetzt ist.

In der Zeichnung, wie auch noch im Text, gabeln sich

R und M at about the same distance outwards from the

stett. entomol. Zeit. 1914.

f28

wing base. Hier müßte nun der 1. K F vor derjenigen Qu A gezeichnet sein, die vom 1. Ast des R S zur M geht; leider fehlt er, wird aber wohl in Wirklichkeit vorhanden sein. In dieser Annahme, befinden sich vor dem 1. K F 2 Schalt- Ou A vom RS- stamm zur M (also eine Verdoppelung der 1 Schalt - Qu A von Mesosmylus). Es ist möglich, daß die 1. dieser beiden Schalt - Qu A falsch gezeichnet ist und in Wirklichkeit vom R (statt vom RS- stamm) kommt, sonst ist die 1. Qu A vom R zur M nicht gezeichnet.

Ich denke, die Übereinstimmung beider Gattungen ist hinreichend bewiesen, und ich freue mich, einem so ver- dienstvollen Forscher wie Needham sein Eigentum wieder- geben zu können. Mesosmylus Krüger ist zu Gunsten von Parosmylus Needham zu löschen. ^

IV. Beschreibung der Arten.

Es ist noch die Frage, ob seine Art prominens mit der von Navas aufgestellten Art naevius identisch ist.

Stett. Ent. Zeit. 74. 1913. ist p. 289 Mesosmylus Krüger durch Parosmylus Needham und naevius Navas durch prominens Needham zu ersetzen.

Nach meiner gewissenhaften Vergleichung der Beschrei- bung von prominens mit der Beschreibung zu naevius, wie sie von Navas gegeben und von mir berichtigt ist, und mit dem Wiener Exemplar, sind beide Arten identisch. Der einzige Unterschied hegt in der Chxiße : proniinens V Fl 27 mm, naevius 20 nach Navas, 21 nach mir. Nun ist das Wiener Stück ein (^ und kann daher kleiner ausgefallen sein und andererseits ist ein solcher Unterschied sehr wohl möglich, wie die Angaben von mir bei Thyridosmylus Langii zeigen p. 38, 98.

Ich habe meiner Beschreibung nichts hinzuzufügen und will aus Nccdhams Beschreibung keinen Auszug bringen.

stett. entomol. Zeit. 1914.

120 IIT. Literatur und Katalog. A. Literatur.

Es ist Stett. Ent. Zeit. 74. 1913. p. 197 anzuschließen: 1909. Needham. Notes on the Neiiroptera in the Collection of the Indian Museum. Records of the Indian Museum. III. Osmyhdae p. 205, 206, 209, 210.

B- Katalog.

Hier ist p. 288 zu setzen:

6a. Genus Parosmylus Needham. 1909. Needham. Not. Neur. Ind. Mus. Rec. Ind. Mus. III. p. 209.

1913. Krüger. Osm. IVa. Nachtr. zu IL Stett. Ent. Zeit.

74. p. 280—282.

1914. ,, Osm. VI. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit.

75. p. 125—128.

Synonyma.

Genus MesosDiylus Krüger. 1913. 1914. Krüger. Wie oben.

1. prominens Needham. Nordindien. 1909. Needham. Wie oben. p. 209, 210. Fig. 4. PL XXI. figs. 5—10.

1912. Navas. Ins. neur. nuev. Mem. BarceL X. p. 184.

1913. Krüger. Osm. Illa. Stett. Ent. Zeit. 74. p. 219. 1913. Osm. IVa. Nachtr. zu II. Stett. Ent. Zeit.

74. p. 280—282.

1913. Osm. IVa. Nachtr. zu IV. Stett. Ent. Zeit.

74. p. 289—291.

1914. ,, Osm. VI. Nachtr. zu IL IV. Stett. Ent.

Zeit. 75. p. 125—128.

stett. entoniol. Zoit. 1014. 0

130

Synonyma.

naevius Navas.

1912. Navas. Wie oben.

1913. 1914. Krüger. Wie oben.

VII. Anhang I.

Gleichzeitig etwa mit diesem letzten Teil meiner Arbeit erscheint von Herrn Esben Petersen, Silkeborg, Dänemark:

1914. Esben Petersen.

Descriptions of a new Genus and several new or interesting Species of Planipennia.

Notes from the Leyden Museum. XXXVI.

Er beschreibt darin eine neue Art, die er vorläufig in das Genus Glenosmylus Krgr. stellt: GL Krügeri Petersen.

Andere inir durch Herrn E. Petersen bekannt gewordene Formen machen weitere Anhänge meiner Arbeit nötig, die später erscheinen werden, zugleich mit einer Besprechung einer Arbeit von Banks (1913) und von Nakahara (1914).

Ich spreche hier Herrn Esben Petersen meinen herz- lichsten Dank aus für die mir in so liebenswürdiger Weise geleistete Hilfe, besonders auch für eine Reihe von ver- größerten Geäderphotographieen von Osmyliden-Flügeln.

Zugleich richte ich an alle Museen und Privatsammlun- gen die Bitte, mir ihr Osmyliden-Material zur Bestimmung und Bearbeitung übersenden zu wollen, wie es die Museen von Stettin, Greifswald, Danzig, Berlin und Wien bereits getan haben, denen ich hier noch einmal meinen herzlichen Dank ausspreche.

Stett. cntdiiKii. Zeit. Iiil4.

131

Symbolae ad Cognitionen! generis „Coptolabrus".

Auetore Prof. Dr CJ. Hansel*. Erlangen.

I.

Coptolabms Elysii subsp. Lopinensis G. H. (subsp. n.).

C. Elysii subsp. connectenti G. H. similis, sed major, coleopteris plerumque minus convexis, magis parallelis, sat longe mucronatis, plerumque viridibus.

Capite et prothorace rufo-cupreis, nitidis vel subnitidis, raro pernitidis, fortius rugulosis, prothorace lateribus medio plerumque obtuse angulatim, raro fere rotundate dilatatis, antrorsum arcuatim angustatis, retrorsum leviter, raro fortius sinuatis, angulis anticis late a capite distantibus, angulis posticis lobuliformibus, ut in connectenti formatis, foveolis juxta hos plerumque profundis, impressione transversa plerumque profunda, rarius haud profunda con- junctis, disco mediocriter, rarius fortius convexo, linca media plerumque profunda, raro fere obsoleta.

Coleopteris plerumque aeneo-viridibus vel viridi- aureis, lumine a fronte incidente viridi-relucentibus, nitidis vel subnitidis, rarius nitidioribus, longioribus quam in con- nectenti (in ^ 1,75—1,96, in $ 1,8—1,96 latitudine lon- gioribus), plerumque minus convexis, elongato ellipticis, lateribus medio minus dilatatis, saepe fere parallelis (rarius pone medium manifeste dilatatis), scapulis semper bene evolutis, nitidioribus, apicem versus magis paulatimque angustatis, semper (plerumque sat longe) mucronatis, mucrone bicuspidato, leviter sursum reflexo, limbo angusto (interdum latiore), crenulato, rufo-cupreo- vel rufo-aureo- vel viridi- aeneo-fulgenti; tuberculis primariis crebris, plerumque medio-

Stett. cnfomol. Zeit. 1914. 9*

132

criter convexis (plerumqiie paulo fortiiis quam in connec- /ßw/i), ovalibus (interdnm fere rectangularibus) vel subrotnn- dis et valde convexis, rarins minus crebris et valde elongatis, nigris, nitidis vel subnitidis, ad basin interdnm aureo-cinctis, plerumque costulis metallicis conjunctis (raro confluentibus) ; tuberculis secundariis multo minoribus, creberrimis, rotundis vel subrotundis, valde convexis, lineas rectas formantibus; tuberculis tertiariis minimis, nigris vel metallicis, hie illic lineas breves tubercula primaria sequentes formantibus, saepe cum tuberculis primariis confluentibus, superficie aspera, sat confertim et subtiliter sed plerumque paulo fortius quam in connedcnti ruguloso-granulata.

S u b t u s niger, prothoracis episternis antice vel fere totis cupreis vel cupreo-violaceis vel purpureis, subnitidis vel opacis, raro totis nigris, magis m'nusve confertim, inter- dnm solum antice viridi-aeneo- vel aureo simpliciter vel subruguloso-punctatis, sterno leviter (saepe band manifeste) transverso-ruguloso, violaceo- vel cyaneo-relucenti; pro- thoracis et mesothoracis epipleuris nigris, Ins sparsim punc- tatis, elytrorum epipleuris cupreo- vel viridi-aureis.

A n t e n n i s paulo longioribus quam in connedcnti.

P e d i b u s nigris, paulo gracilioribus, tibiis posticis femoribus in (^ 1,12 1,18, in $ 1,1- 1,15 longioribus, tarsis anticis in ^ valde dilatatis.

Longitudo ^ 32 38,5 mm, $ 35,5 42,2 mm.

Latitudo ^ 10,5—13,5 mm, $ 12,3—14,5 mm.

Prov. Kiang-Si, montcs Min-slian, Lopin-hien occ.

C . subsp. Lopinensis inter C. lilvsii subsp. connectentcm (i. H. et C. coclcstcm subsp. montamun (i. H. ponendus est et forma intermedia harum subspecicrum esse videtur.

.4. subsp. montano differt prothorace medio plerumque miiuis crcbriuscjue angulatim (rarius rotundate) dilatato, ante angulos posticos minus sinuato, coleopteris paulo lougioribus, minus convexis, lateribus magis jXLrallcHs,

Stott. fiitoiiKjl. Ztit. I'.IU.

133

scapiilis magis evolutis, pedibus brevioribiis. Sed occurrmit crebre specimina quae a montano, rarius et specimiiia quae a connectcnti liaiid discernenda sunt.

ab. viridicollis G. H. C'apito rufo-aureo, prothorace amco- viridi, leviter rufo-aureo-roluconti, sat opaco, coleopteris aenou- viridibuö, limbo viridi-aureo, fulgido. Prothoracis episternis aurcis, leviter cupreo-relucentiiius, olytroriun ojnplcuris viridi-aureis.

aberratio rara.

ab. viridi-obseurus G. H. Capite et pro'horace obscurc rufo- ciipreo, disco saepe ferc nigro, laeviore; coleopteris obscurc viridibu.s, iulerdum fere nigris, liinl>o saepe valde angusfcato, rufo-aeneo vel viridi-aeneo, hicido. Prothoracis episternis plcriimque solum anticc obscure ciii)reo- vel aureo-relucentibus, saepe valde obscuratis, fere totis nigris, clytroruiu cjiiplcuris aureo-cupreis.

aberratio band rara.

ab. iiis'riiKMiiiis G. H. Gapite et prothorace valde obscuratis, fere nigris, coleoi)teris nigris, limbo angustiore, rufo-acnco vel viridi- aeneo. Prothoracis episternis valde obscuratis, fere nigris, elytro- runi c[)ipleuris aiireo-cui)reis.

aberratio rara.

IT. Coptolabrus Elysii Th. subsp. Chikongshanensis G. H.

(subsp. n.) C. Elysii subsp. Lopiiiciisi G. H. similis, sed plinunique multo major, magis elongatus, mucronc pedibiisqiio jam longioribus.

Capite et p r o t h o r a c e lacte riifo-ciipreis, magis minusve lucidis; c ;t p i t e fortiter pmictato-rugiiloso, sidcis frontalibus profimdis, interdiim viridi-aeneis, fronte fortiter nigro-calloso-marginato ; antennis gracilibus, longis (sed medium totius individui non attingentibus). Pro- thorace medio plerumqne f(H"titer angulatim (raro sub- angulatim) dilatato (longitudine sua in ^ 1,16 1,25, in $ 1,12 1,15 latiore), antrorsum leviter rotundate- rarius fere recte angustato, retrorsum plerumque sat fortiter sinuato; angulis anticis obtusis, a capite late distantibus, angulis posticis lobuliformibus, declivibus, plerumque fortius quam in Lopincnsi retrorsum (rarius et extrorsum)

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porrectis; marginibus lateralibiis (praecipue in ^) sat lato explanatis, fortiter nigro-callosis, margine antico leviter sinuato vel fere recto, levius nigro-calloso, margine postico recto vel medio levissime arcuato; disco leviter convexo, sat fortiter et confertim transversimque pimctato-ruguloso, foveis ante lobulos posticos magis miniisve profundis, im- pressione non semper perspicua conjunctis, linea media non profunda, crebre non integra, interdum fere obsoleta.

Coleopteris laete cupreis, sat nitidis, lumine a fronte incidente viridi-relucentibus, elongato-ellipticis (lati- tudine in ,^ 1,9 2,0, in ? paulo magis latioribus), convexis, scapulis plerumque sat bene evolutis, rotundatis, apicem versus paulatim attenuatis, ante apicem interdum levissime sinuatis; mucrone longo vel perlongo, bicuspidato, saepc acutissimo; plerumque vix sursum reflexo; limbo angusto, crenulato, rufo-cupreo, lucido; tuberculis primariis nigris, nitidis vel subnitidis, sat fortiter convexis (interdum leviter obtusis), plerumque sat parvis vel mediocribus, sat numerosis (9 10), subrotundis vel magis elongatis (raro hie illic costas interruptas formantibus) , costulis met.Olicis manifestis con- junctis; tuberculis secundariis nigris, nitidis, mult(^ minoribus, creberrimis, subrotundis vel elongatis, lineas rectas formantibus; tuberculis tertiariis minimis, nigris, plerumque minus distinctis, cum tuberculis primariis con- fluentibus vel cupreis granulisque superficiei confusis, raro lineas irreguläres breves formantibus; superficie sat con- fertim et subtiliter ruguloso-granulata.

S u b t u s niger, sterni episternis liiete rufo-vel pur- pureo-cupreis, subnitidis, antice sat fortiter ruguloso-punc- tatis, postice aciculato-punctatis, punctis magnis et pro- fundis; episterni epipleuris nigris, plerumque violaceo- vel coeruleo-relucentibus, raro laete cupreis; sterno nigro, plerum- que violaceo- vel coeruleo- vel cupreo-relucenti; mesosterni episternis purpureo-cupreis vel nigris, purpureo- vel coeruleo-

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reliicentibus, sparsim profunde pimctatis; metathoracis epi- sternis nigris, plerumque coeruleo-relucentibiis, elytrorum epipleuris purpiireo-cu preis vel cupreis vel aureo-cupreis, abdominis segmentis lateribus saepe coeruleo-relucentibus. Pedibus longis (in (^ saepe perlongis), gracilibus, femoribus posticis in (^ abdominis segmentum penultimum plerumque superantibus, tibiis femoribus 1,1 longioribus, tarsis tibiarum longitudine (in $ saepe paulo brevioribus) , tarsis anticis in ^ valde dilatatis.

ab. viridi-obscurus : capite et prothorace cupreis vel obscurc cupreis, crebre leviter vircscentibus, luminc a fronte incidente fortiter viridi-relucentibus, disco medio saepe leviter atrato, rugulis dilatatis, obscure nigris et minus evolutis; coleopteris obscure viridi- bus, fere opacis, limbo cupreo, luminc a fronte incidente coleopteris nigro-coeruleis, limbo laete viridi-aeneo-relucentibus.

ab. obsciirlor : capite et prothorace obscure cupreis, coleopteris obscure aeneis, fere opacis.

ab. atratus : capite et prothorace valde obscure aeneis, fere nigris, coleopteris viridi-nigris vel nigri'^i, ad basin et ad humcros cupreis, limbo viridi-aeneo.

Long. ^ 35-^3, $ 38—48 mm.

Lat. ^ 11—13,5, $ 12,5—16 mm.

Chinae prov. Hnnan (in montibus Cliikongshan). Hacc subspecies C. Elysii Th. similiter mutata est ut Coptolahri coelestis St. subsp. gigantens Born.

III. Coptolabrus augustus Bates subsp. ignigena G. H.

(subsp. n.)

C. aiigusto Bates similis, sed elytris metallicis, con- vexioribus tuberculisque primariis majoribus.

Capite nigro vel briumeo-violaceo, sat fortiter punc- tato-ruguloso, sulcis frontalibus plerumque cupreis, fronte et vertice saepe cupreo-punctatis.

A n t e n n i s p a 1 p i s q u e ut in C. augiisto typico. Prothorace obscure brunneo-violaceo (rarius nigro), medio mediocriter, plerumque rotundate-, perraro angu-

Stett. entomol. Zeit. 1914.

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hitiin-diliitalo (longitudiiu! sii;i 1,1 latiorc', niro longi- tudinis latitudino, perraro latitiidinc paulo longiore), latcribus anlrorsLim rotundate angustatis, retrorsum mediocritcr sinu- atis; angulis anticis plerumque a capite leviter distantibus, intcrdum huic fere applicatis, angulis posticis lobuliformibiis, obtusis, leviter declivibus, retrorsum et extrorsum nun vel vix productis; marginibus lateralibus sat anguste explanatis, antice vix, postice manifeste elevatis, sat late rufo- vel aureo-cupreis (raro aureis), sat nitidis, haud vel vix fortius rugulosis quam in disco, fortiter nigro-callosis, margine antico levissime sinuato, leviter nigro-calloso, margine pt^tico levissime arcuato vel fere recto; disco subnitido, fere opaco, leviter convexo, sat subtiliter transversim et undulatim (sparsim punctato-) ruguloso, ante marginem posticum impressione transversa perspicua, linea media fere semper manifesta, plerumque integra, sed haud profunda.

C o 1 e o p t e r i s plerumque aureo-cupreis vel rufo- cupreis, nitidis, lumine a fronte incidente viridi-aeneo-relu- centibus, plerumque elongato-ellipticis, scapulis vix promi- nulis, rarius (praecipue in ^) magis parallelis vel oviformibus, scapulis bene evolutis, in (^ latitudine 1,72 1,8, in $ 1,92 longioribus, plerumque fortiter convexis (raro sat deplanatis), apicem versus angustatis, sat longe mucronatis, mucrone plerumque bicuspidato, leviter sursum reflexo; limbo rufo- cupreo vel aureo, crenulato, paulo angustiore quam in augusto, apicem attingente, ad humeros paulo latius explanato; tuberculis primariis nigris, nitidis, magnis vel permagnis, intcrdum ingentibus, valde convexis et promincntibus, haud numerosis (6 9), subrotundis vel oval bus, mterdum valde elongatis, costulis metallicis perspicuis conjunctis, intcrdum ad ba.sin purpureo-cinctis; tuberculis secundariis nigris, nitidis, minimis, creberrimis, lineas flexuosas, tubercula primaria sc- quentes formantibus; tuberculis tertiariis nigris, jam minori- bus, haud numerosis, irregulariter dispersis, hie illic cum

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tuberculis primariis confhiontibiis; superficic siibconfcrtiiii (iiitcrdum valde confertim) sat fortiter granulato-riigiilosa.

S u b t u s niger, prothoracis episternis subtiliter punc- tato-rugulosis (pimctis cupreis vel viridi-aeneis) , laete violaceis vel violaceo-ciipreis vel obscurc ciipreis, raro nigris, opacis; episterni epipleuris plerumque nigris, haiid raro violaceis vel ciipreis, perraro coeruleis, subnitidis; sterno subtiliter vel fere obsolete transversim ruguloso, nigro, nitido, plerum- que violaceo-, raro cupreo-relucenti; mesothoracis episternis nigris vel obscure violaceis, parce punctatis; metathoracis episternis nigris, elytrorum epipleuris antice violaceis vel cupreis, nitidis, posticc nigris; abdominis segmentis lateribus crebre violaceo-relucentibus.

Pedibus nigris, longis, paulo fortioribus quam in augusto, tibiis femorum longitudine, tarsis tibiarum longitudine (in $ paulo brevioribus), tarsis anticis in J valde dilatatis.

al». purpureus G. H.: prothoracc late purpurco marginato elytris purjuireis.

al». viridamis G. H. : jirothorace nigro (raro viiesceiiti), .sat late viridi-aeneo marginato, elytris coeruleo-viridibus, limbo laete viridi-aeneo, lucido, ad liumeros intcrdiim cujireo.

al». scini\ iridis G. H. : prothorace ut in forma tvjiica, sat late eupreo marginato, elytris sat obscure viridi-aeneis, ad hunieros et ad basiii late cupreis, limbo aureo-cupreo vel eupreo.

ab. pauporaüis G. H.: totus niger, solum limbo et humeri.s obscure viridi-aeneis, cupreo-relucentibus, limbo perangusto.

Long. ^ 36,5 42 mm, $ 42—48 nmi.

Lat. (^ 12—14,5 mm, $ 14—16 mm.

Chinae prov. Hunan (Siantang, Tao huaping, vallis Lokiang) .

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XIV. Beitrag zur Kenntnis der Ruteliden,

(Col. lamell.)

Von Dr F. 4lliaiiM. Berlin-Steglitz.

(Mit einer Tafel, s. Seite 156.)

Bei der Bearbeitung der sogenannten echten Ruteliden für die Genera Insectorum von Wytsman, habe ich noch eine Anzahl neuer Arten und Unterarten aufgefunden, deren Beschreibung ich hier folgen lasse.

Macraspis stirpita n. sp.

M. concoloripes Blanch. proxime affinis. Ovata, postice angustata, alte convexa, supra et subtus sat obscure prasina vix vel non aenescens, pedibus totis cum tarsis viridibus, an- tennis nigris; supra glabra, subtus pedibus solum sparsissime pilosa.

Long. 18—19, lat. 10— 10 1/2 mill. ?. Ost-Peru, Pozuzu und Rio Toro.

Zur 67/rys/s-Gruppe gehörend, eiförmig, nach hinten et- was verschmälert, hoch gewölbt, überall dunkel grasgrün, in den Schatten fast schwarz, unten auch die Tarsen grün, nur die Fühler schwarz. Kopfschild trapezförmig mit ziem- lich stark convergirenden Seiten und gerundeten Ecken, der Vorderrand etwas höher aufgebogen als der Seitenrand und in der Mitte ganz schwach gekerbt, die Fläche fein aber dicht und runzelig punktiert. Stirnnaht nur in der Mitte unter- brochen, an den Seiten deutlich; die Stirn zerstreut und fein, der Scheitel ganz weitläufig punktiert. Oberlippe weit und breit vorspringend, Vorderrand gerade, nur in der Mitte et- was n'edergedrückt. Thorax mit vollständiger Vorder- randfurche, die Seitcnrandfurche beim hinteren Drittel verlöschend, überall mit feinen, aber scharf eingestochenen

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Punkten dicht bedeckt, nur vor dem Schildchen punktfrei. Schildchen ganz punktfrei, so lang als die Deckflügelnaht. Auf den Deckflügeln ist nur die erste primäre Punktreihe regelmäßig, die ganze Oberfläche sonst unregelmäßig, dicht und fein punktiert; die Epipleuren sind undeutlich. Pygi- dium spitz, gewölbt, ziemlich dicht mit gebogenen Nadel- rissen bedeckt, überall kahl. Sternite in der Mitte glatt, an den Seiten nadelrissig und mit ausgedehnten Stridula- tionsleisten ; parallel zum Hinterrand mit einer weitläufigen Reihe von Punkten, in denen kurze gelbliche Tastborsten stehen. Die Hinterhüften spärlich behaart, die Hinterbrust kahl, die Schenkel mit weitläufigen Reihen von Punkten parallel zum Vorder- und Hinterrand, in jedem Punkt eine kurze gelbe Tastborste; auch an den Schienen vereinzelte Tastborsten zwischen den schwarzen Stacheln der Mittel- und Hinterschienen. Der Mesosternalfortsatz ist groß, nicht nach unten gesenkt, hinten sehr breit, nach vorn gleichmäßig verschmälert, die Spitze etwas verdickt.

Macraspis trifida Burm var. nov. taetrica m.

Ober- und Unterseite, Afterdecke und Beine rein schwarz, lebhaft glänzend, nur ein schmaler, etwalV^mill. langer Streifen an den Seiten des Thorax vor den Hinter- winkeln bleibt hellgelb.

Columbia, Sta. Fe de Bogota. (^.

Das mir vorliegende Stück stammt aus der Sammlung des Herrn R. Oberthür und trägt die Etikette: hybvida Dejean.

Macraspis cupripes Kirsch, var. nov. scotina m. Oberseite glänzend schwarz, der Seitenrand des Prothorax und ein von der Vorderecke zur Schildchenecke verlaufender schmaler Streifen, ein kleines Fleckchen an der Basis der Deckflügel neben dem Schildchen und der schmale Saum der Deckflügel am Hinterrand sind hellgelb, die vordere

Stctt. entomol. Zeit. 1914.

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Hallte des K()j)fsdiildcs ist t"otl)rauii; die Afteixk-cke ist scliwarz mit 3 gelben Makeln, 2 in den Vorderecken, 1 an der Spitze. Unterseite scliwarz, die Beine rotbrann mit dnnkleren Tarsen.

Columbia, (jlme nähere Finulortsangabe. ^^.

Macraspis variabilis I^urmeisttr.

Ich hab(> den Eindrnck, daß auch diese Art, wie die meisten im brasilischen Küstengebirge le])enden Arten, im Begriffe ist, in lokale Unterarten zu zerfallen; in den heißen trockneren Küstenplätzen scheinen die dunklen, in den kühleren, feuchteren Gebirgen die helleren Stücke zu überwiegen. Zu den G, von Burmeister aufgeführten V^arietäten kann ich noch die beiden folgenden neuen hin- ' zufügen.

M. variabilis var. nov. tcstaccojlavipcs m. Entspricht der var. e. Burmeisters, jedoch ist nicht die ganze Unter- seite — also auch die Beine schwarz, sondern diese sind gelb, die Tarsen etwas dunkler. (J$. Rio de Janeiro: N. Frei- burg (Beske und Wiengreen) ; Petropolis (Allen).

M. variabilis var. nov. bugrina m. Überall gleich- mäßig glänzend schwarz ohne jegliche gelbe Zeichnung, der Vorderrücken mit kupfrigen Reflexen.

Sta. Catharina: Joinville (Schmalz).

Lagochile Hoffmannsegg. Die Gattung wairde von H. 1817 errichtet für die IT'.iO von Herbst als Melolontha beschriebene eine Art Irigoiia. Diese ist ausgezeichnet durch einen Schrillapparat, der ähnlich wie in der Gattung Macraspis an den Hinterbeinen und Abdominalsterniten angebracht ist. Die letzteren tragen zwischen der queren Borstenreihe und dem Vorder- rand an den Seiten eine halbovale, gewöhnlich dunkel pig- mentierte und matt seidenartig schimmernde Zone, die mit feinen Nadelrissen in schiefer Richtung dicht bedeckt ist;

Stctt. entoniül. Zeit. 1914.

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die Hinterschenkel sind auf ihrer Dorsalseite nahe dem Knie ebenfalls mit einer Zone sehr feiner, dicht neben ein- ander stehender Nadelrisse bedeckt, die etwas schief zur Längsachse des Schenkels verlaufen. Der zirpende, für das menschliche Ohr gut hörbareTon, der etwas. schwächer ist als der der größeren Macraspis- Arten, wird in derselben Weise hervorgebracht wie von den Arten dieser Gattung; ich habe ihn nur von L. sparsa beim lebenden Tier beobachtet. In der Gattung Lagochile vereinige ich alle die Arten, die wie der Typus generis trigona Herbst mit einem Stridu- lationsapparat ausgerüstet sind. Die von W. S. Mac Leay 1819 für die eine Art hipunctata Mc Leay aufgestellte Gattung Chas))wdia, die im Münchener Katalog als Synonym zu Lagochile gezogen wurde, stellte ich als selbständige Gattung wieder her für alle die Arten, die wie der Typus generis hipnnciata keinen Schrillapparat haben.

Lagochile columbiana n. sp.

L. chiriquina Bts. proxime affinis. Eadem magnitudine et statura differt thorace macula rufa oblonga discali ornato et scutello unicolore immaculato.

Long. 211/2—22, lat. 12—13 mill. (^? Columbia. S. Martin.

Kopf und Kopf Schild schwarz, glänzend poliert, der Vorderrand des Kopfschildes schmal rotgelb, nur hinten am Augenrand einige Borstenpunkte. Thorax auf der Scheibe schwarz mit einer länglichen rotgelben Makel in der Mitte, die vorn und hinten den Rand nicht berührt, die Seiten ziemlich breit hellgelb. Schildchen rotgelb mit dunklen Seiten ohne schwarzes Dreieck. Deckflügel schchi rotgelb ohne dunkle Zeichnung an den Schultern. Unter- seite, Beine und Afterdecke hell ledergelb, die Sternite in der Ausdehnung der Schrillleisten schwarzbraun, die Schienen außen kaum dunkler. Vorderschienen beim ^ 2 zähnig,

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beim $ Szähnig; beim $ alle Klauen einfach, beim ^ die verdickte innere Klaue der Vorderfüße mit einem Zähnchen an der oberen Kante. Die Forcepsform zeigt Fig. 1.

Lagochile biplagiata n. sp.

Praecedentis statura; caput nigrum antice ruformar- ginatum. Thorax flavus disco niger, linea media sat lata flava. Scutellum anguste fuscomarginatum sicut elytra brunneo-flava subtiliter seriato-punctata et in interstitiis irregulariter punctulata. Subtus cum pedibus et pygidio brunneo-flava, area stridulatoria et margine posteriore segmentorum infuscatis.

Long. 21, lat. 12^2 mill. (^. Columbia, Cauca.

Auch diese Art steht der chiriquina nahe. Grundfarbe hell bräunlichgelb wie frisches Leder, Kopf und Kopfschild glänzendschwarz, das Kopfschild vorn rötlichgelb gerandet, nur bei den Augen und am Hinterhaupt einige Punkte. Thorax nach vorn stark verschmälert, die Seiten hier etwas nach innen geschwungen, die Vorderecken stärker vor- gezogen, die Fläche fein punktiert, schön hellgelb mit 2 großen schwarzen Makeln, die den Vorderrand berühren. Schildchen hell bräunlichgelb, die Mitte vorn etwas rötlich, die Seiten fein dunkel gerandet. Deckflügel einfarbig hell ledergelb, die primären Punktreihen fein aber deutlich, in den Interstitien feinere unregelmäßige Pünktchen. After- decke abgeflacht, in der Mitte feiner, an den Seiten grob nadelrissig und rot beborstet. Unterseite und Beine wie die Afterdecke hell ledergelb, die Schrillflächen und der Hinterrand der Sternite schwarzbraun. Schienen außen dunkelbraun, die Vorderschienen 2zähnig. Forcepsform. Flg. 2.

Chasmodia dilatata Burm. Burmeister beschrieb die Art nach einem einzelnen ^, den er von Coulon ,,aus dem Innern l^rasihens" erhielt und

Stett. entoiiiol. Zeit. lOU.

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der sehr wahrscheinlich aus Petropohs bei Rio de Janeiro stammte; ich besitze ein aus Petropohs stammendes $, das genau die von Burmeister angegebenen Merkmale, besonders die feine Punktierung des Clipeus zeigt. Die Art ist in der ganzen Küstengebirgsregion von Rio grande do Sul bis Espirito Santo verbreitet und zerfällt in eine Anzahl von Unterarten, die sich in folgender Weise unterscheiden :

1. subsp. nov. kiticolor m. Grundfarbe lehmgelb, bald hell- gelb, bald mehr rötlichgelb, lateritfarben, lebhaft glänzend, oben die Seiten des Schildchens, unten die Bauchringe fein schwarzbraun gesäumt, Metasternum (ohne die Seitenstücke) und Metasternalfortsatz dunkelbraun. Kopf- schildlappen ziemlich breit gerundet, Kopfschild und fast die ganze Stirn dicht punktiert. Pygidium überall dicht nadelrissig, auch in der Mitte. Die Form des For- ceps, dessen Parameren mit einander verwachsen und asymmetrisch sind, zeigt Figur 3. Länge ISi-i 25 mm.

Rio Grande do Sul: Serra do Herval, XII. I. H. Soyaux S.), Colonie Sta. Cruz (J. Stiglmeier S.) ; Sta. Catharina: Theresopolis und Lages; Parana : Rio Negro.

2. subsp. nov. castanicolor m. Glänzend dunkel rotbraun wie eine frische Roßkastanie, unreife Stücke heller rot- braun, unten nur die Seiten der vorderen Sternite, das ganze letzte und der Hinterrand des vorletzten Sternites rotgelb. Kopf Schild nur beim Vorderrand noch schwach punktiert. Pygidium in der Mitte deutlich verloschener nadelrissig. Forceps Fig. 4. Länge und Breite stets geringer als bei der Nominatform, 19 20 mm. Am Ost- abhang der Serra do Mar im niedrigen feuchten Küsten- wald. Sta. Chatharina: Joinville (P. Schmalz S.). Parana: Lucena. S. Paulo: Santos, 20. IL 1899 (Dr. Laske S.).

3. Nomijiatforni. Glänzend kastanienbraun, die Beine zumeist heller rotbraun; die Abdominalsternite wie bei

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der vorhergehenden Form. Kopfschild dicht, die Stirn weitläufiger und feiner punktiert. Pygidium auch in der Mitte ziemlich kräftig nadelrissig. Forceps Fig. 5. Länge 22—23, Breite 13U— 1-i mill. Rio de Janeiro: Corcovado (Vasquez S.) und IVtropolis (F. Ohaus 19. 1. 1899 und J. Zikän S.).

4. subsp. nov. tabacicolor m. Heller oder dunkler tabak- braun, glänzend, oben der Rand des Schildchens, unten die Hinterbrust und ihr Fortsatz schwarzbraun, der Seiten- rand des Thorax und ein Streifen neben den Seiten des Schildchens gelblich, unten die Beine und die Seiten der Abdominalsternite hellgelb. Kopfschild und Stirn nicht punktiert; vor der scharf eingerissenen Stirnnaht an den Seiten eine kurze scharf eingedrückte Querfalte. Pygidium auf der Scheibe heller durchscheinend und hier verloschen nadelrissig. Forceps Fig. 6. Größe der Nominatform.

Espirito Santo: Colonie Sta. Leopoldina (O. Micha- elis S.); Baixo Timbuhy, 7—24. XU (L. Ohaus S.).

5. subsp. nov. unicolor m. Oben und unten gleichmäßig schwarzbraun ohne hellere Flecke. Kopfschild ohne Querfalte, beim (^ ganz punktfrei, beim $ verloschen punktiert. Pygidium beim q auf der Scheibe glänzend glatt poliert, beim $ ganz verloschen nadelrissig. Größe der Nominatform. Dem einzigen mir vorliegenden J ist leider vom Sammler bei der Präparation resp. beim ,, Reinigen" des Abdomens der Forceps mit entfernt worden.

Minas geraes: Barbacena. Die Maxillen tragen bei dieser Art stets an der äußeren Lade 2 große Zähne, die beide verbreitert und löffeiförmig sind; auch die Spitze den- inneren L;ide trägt einen spitzen, zahnartigen Fortsatz.

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Chasmodia tridentata n. sp.

Praecedenti affinis, ovata, convexa, liiteo-flava, polita, capitc, tlioracis et scutelli disco paiillo obscurioribus, scutclli lateribiis anguste fuscomarginatis, pygidium basi anguste fuscomarginatum ; siibtus abdominis et pectoris medio tibiis- qiie extus infuscatis.

Long. 19—21, lat 11—12 mill. S'^- Brazil, S. Paulo (wahrscheinlich ans dem Kampgebiet).

Eiförmig, nach hinten leicht verbreitert, hoch gewölbt, glänzend poliert, hell lehmgelb, der Kopf, die Scheibe des Halsschildes und Schildchens etwas mehr bräunlich, die Seiten des Schildchens schwarz gesäumt, der Vorderrand der Afterdecke schwarzbraun; unten sind die Sternite mit Ausnahme der Seiten und des Hinterrandes des vorletzten sowie des ganzen letzten schwarzbraun; ebenso ist das Metasternum und der Metasternalfortsatz schwarzbraun, die Seitenstücke des Metasternums und der Mesosternal- fortsatz dagegen gelb; die Beine sind gelb mit braunen Seiten der Tibien. Die Lappen des Clipeus sind gerundet und fein gesäumt, sehr fein zerstreut punktiert, Stirn und Scheitel punktfrei. Pygidium auch in der Mitte nadelrissig. Der Mesosternalfortsatz ist aber sehr lang, flach und breit, die Spitze jedoch leicht verdickt. Die Zähne der Vorder- schienen sind lang, der mittlere dem Endzahn stark ge- nähert; die größere Klaue der Mittel- und Hinterfüße ist einfach. Die Forcepsf orm zeigt Figur 7.

An der äußeren Lade der Maxillen stehen 3 gleich lange kegelförmige Zähne, die weder verbreitert noch löffeiförmig sind; die innere Lade ist kaum gezähnt.

Die' beiden Geschlechter zeigen einen bemerkenswerten Unterschied in der Zeichnung. Beim (^ trägt die abgeflachte Afterdecke vor der Spitze jederseits einen runden schwarz- braunen Fleck; beim $ ist die hochgewölbte Afterdecke am Spitzenrand schwarzbraun gesäumt, ohne runde Flecke.

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Beim $ trägt die Stirn am inneren Ende der Stirnnalit einen runden kleinen schwarzen Fleck, der dem (^ fehlt.

Chasmodia emarginata Gyll. var. nov. viridinigra m.

Oben und miten gleichmäßig schwarzgrün, bei bestimm- ter Beleuchtung rein schwarz, Thorax und Scutellum mit leichten rot violetten Reflexen.

Rio de Janeiro, Gavea (Vasquez S.).

Chasmodia anophiys n. sp.

Ch. ciliata proxime affinis differt fronte haud ciliato- punctata. Sat late ovata, testacea, capite, thoracis disco, scutelli apice, elytrorum linea humerali, abdomine, pectore et pedum maculis f uscoviridi-aeneis ; capite solum pone oculorum marginem inferiorem punctato-ciliato.

Long. 20, lat. 12—121/2 mill. $. Ost-Ecuador: Sabanilla (Angelo Ordonnez), Macas (E. Feyer).

Ziemlich breit oval, nach hinten etwas verbreitert, flach gewölbt. Grundfarbe bräunlichgelb, lebhaft glänzend. Kopf und Kopf Schild ziemlich dunkel erzgrün, die beiden Lappen des Kopf Schildes dicht und fein gerunzelt, durch einen tiefen Eindruck, der den seitlichen Resten der Stirn- naht entspricht, von der Stirn getrennt. Die Stirn ist ziem- lich weitläufig, der Scheitel noch weitläufiger fein punktiert; nur neben dem Innenrand der Augen steht jederseits eine Anzahl grober Punkte, aus denen rotgelbe Borsten ent- springen; vorn auf der Stirn, hinter dem Grübchen (wie bei der ciliata) fehlen sie. Der Thorax ist erzgrün, ringsum gelb gesäumt, vorn und hinten schmal, an den Seiten breit; die Fläche ist überall punktfrei. Schildchen punktfrei, gelb mit dunkler Spitze, ohne die dreieckige Makel auf der Scheibe, die für die ciliata charakteristisch ist. Deckflügel braungelb mit einer schwarzbraunen abgekürzten Linie außen neben der Schulter; die Oberfläche ist weitläufig und fein un- regelmäßig punktiert. Pygidium braungelb mit dunklen

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Vorderecken, der Rand dicht und grob, die Scheibe ver- loschen nadelrissig, die Spitze mit einer Längsfurche, der Rand rotgelb beborstet. Abdominalsternite dunkel erzgrün, das letzte ganz, der Rand des vorletzten, auf jedem ein Seitenfleck und die Mitte der beiden ersten hinter den Hinter- hüften gelb; sie sind glatt, nur mit der gewöhnlichen Quer- reihe von Borstenpunkten, die Borsten rotgelb. Hinter- hüften und Brust erzgrün, dicht runzelig und nadelrissig, dicht gelb behaart; der Mesosternalfortsatz lang, bis zwischen die Vorderhüften ragend, die Spitze nicht verdickt. Schenkel gelb mit dunklem Querstreifen, die Schienen gelb, außen dunkel, die Vorderschienen mit 3 langen kräftigen Zähnen; Tarsenglieder gelb mit braunem Spitzenrand, alle Klauen einfach. Fühler rötlich. Die Trochanteren der Hinterbeine springen mit ganz kurzer Spitze vor.

Chasmodia bipunctata Mac Leay.

Die Art findet sich im brasilischen Küstengebirge in den Staaten Rio de Janeiro, Minas geraes, Espirito Santo, Bahia und Pernambuco und zerfällt in mehrere scharf unterschiedene Lokalformen. Diejenige Form, nach der Mac Leay die Art beschrieb, die Nominatform, stammt wahrscheinlich aus Rio de Janeiro. Sie ist kastanienbraun, die Seiten und die Spitze des Schildchens schwarzbraun, die Basis und der Rand der Deckflügel neben dem Schild- chen etwas heller; Afterdecke und L^nterseite schwarzbraun, die Afterdecke mit 2 länglichen, kommaähnlichen, gelben Flecken, die Abdominalsternite mit je einem gelben Fleck, die Innenseiten der Schienen gelblich. Die Form des For- ceps zeigt Fig. 8. von oben und von der linken Seite; sie ist bei den verschiedenen Lokalformen, so sehr diese auch in der Färbung von einander abweichen mögen, unverändert die gleiche.

Beim ? ist das Pygidium flach gewölbt, an der Spitze ebenso wie an den Seiten in sanfter Rundung nach unten

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gebogen, die Mitte der Spitze etwas ausgezogen. Fig. 15 zeigt das letzte Abdominalsegment des $ von der rechten Seite.

Ich besitze die Nominatform ans Rio de Janeiro, Cor- corado (Vasquez und F. Ohaus 9. I.) und aus Minas geraes. Mar de Hespanha (J. Zikan 12. III.).

Außerdem kenne ich noch die folgenden Lokalformon:

Ch. bipunctata subsp. nov. icterica m.

Oberseite braungelb, nur die Seiten des Schildchens schwarzbraun; Afterdecke und Unterseite schwarzbraun, die erstere mit 2 kommaähnlichen gelben Flecken, die Ab- dominalsternite mit je einem gelben Fleck an den Seiten, auch ist der Hinterrand der beiden letzten Sternite gewöhnlich gelb gesäumt. Die Beine sind gelb mit dunkler Außc-nseite der Schienen; die Fühler braungelb.

Zuweilen werden die gelben Flecken auf dem Pygidium so groß, daß nur ein schmaler dunkler Mittelstreifen übrig bleibt.

Fspirito vSanto, Santa Lcopoldina (O. Michaelis), (j*$.

Ch. bipunctata subspcc nov. unipunctata m.

(irundfarbe schwarzbraun, lebhaft glänzend, die Basis der Deckflügel und der Thorax ringsum schmal gelb oder rotgelb gesäumt. Afterdecke mit nur einer runden gelben oder rotgelben Makel in der Mitte des Vorderrandes. Ab- dominalsternite mit gelbem Seitenflcck. Die Beine braun- gelb mit dunkler Außenseite.

Bahia, Cachimbo (Ch. Pujol). S^.

Ch. bipunctata subsp. nov. fuscipennis m.

Grundfarbe braungelb. Kopf, A'orderrücken und Schildchen braungelb, der Vorderrücken hellgelb gesäumt, das Schildchen mit schwarzem Scitenrand. Deckflügel schwarzbraun mit hellgelben Saum an der Basis. Pygidium,

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Unterseite und Beine gleichmäßig braungelb, die Mitte des Abdomens zuweilen braun.

Pernambuco, Pery-Pery, V VI (E. Gounelle).

Ch. bipunctata subsp. nov. scutellaris m.

Kopf schwarzbraun mit rötlichem Kopfschild. Thorax schwarz, fein hellgelb gesäumt. Schildchen rotgelb mit schwarzen Seiten. Deckflügel schwarz mit rotgelbem Basal- saum. Afterdecke schwarzbraun mit einem großen hell- gelben Mittelfleck und rötlich durchscheinenden Seiten. Unterseite rötlich, die Mitte des Bauches und die Außen- seite der Schienen schwarzbraun.

Ein einzelner (^ mit der allgemeinen Fundortsangabe Brasilien aus der v. Lansbergheschen Sammlung.

Ch. bipunctata subsp. nov. lutea m. Oben und unten gleichmäßig schön rotgelb, oben nur die Seiten des Schildchens, unten der Vorderrand der Sternite schmal schwarzbraun gesäumt. Ein (^$ aus der Sammlung H. W. Bates mit der Vaterlandsangabe Brasihen.

Chasmodia badia Perty. Perty hat die nächstverwandte Ch. bipunctata Mac Leay wohl nicht gekannt, als er seine Art beschrieb, denn er erwähnt sie nicht und beschreibt auch seine Art nicht als Chasmodia, sondern als Macraspis. Burmeister gibt in seinem Handbuch der Entomologie v. 4. L p. 341 zur Unter- scheidung der beiden x^rten eine Anzahl von Merkmalen an, die bei größerem Material jedoch nicht stichhaltig sind, sodaß man um so leichter dazu kommen kann, beide für eine Art zu halten, als sie in verschiedenen Farbenvarietäten miteinander übereinstimmen und auch ein Teil ihres Ver- breitungsgebietes zusammenfällt. Wie ich jedoch jetzt herausfinde, liefert ein sicheres Merkmal zur Unterscheidung beider Arten beim (^ der Forceps, beim $ das Pygidium. Der Forceps ist in beiden Arten asymmetrisch gebaut; bei

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der bipuiiclala, Fig. 8, ist nur die linke Paramere erhalten und an der Spitze etwas verbreitert, die rechte ist bis auf einen kurzen Stummel verkümmert. Umgekehrt ist bei der hadia, Fig. 9, hur die rechte Paramere erhalten und trägt etwa in der Mitte einen winkligen Vorsprung, die linke Paramere ist hier ganz verkümmert.

Beim $ der Ch. hipunctata ist das Pygidium flach ge- wölbt, an der Spitze und an den Seiten sanft nach unten ge- bogen, Fig. 15. Bei der Ch. hadia dagegen, Fig. 16, trägt das Pygidium vor der Spitze gleichsam einen querverlaufenden Wulst, hinter dem es fast senkrecht zur Spitze und zu den Seiten abfällt. Vor diesem Querwulst, dessen Enden manchmal deutlich vorspringen, ist die Oberfläche kahl und ganz verloschen nadelrissig, dahinter ist sie grob nadel- rissig und rot beborstet.

Die Ch. hadia findet sich in Paraguay und im brasili- schen Küstengebirge von Rio grande do Sul bis Espirito Santo. In den Provinzen Rio de Janeiro, Minas geraes und Espirito Santo kommt sie zusammen mit der hipunctata vor und hat hier dieselben Farbenvarietäten; im Süden hat sie dieselben Farbenvaritäten wie die mit ihr zusammen vorkommende Ch. dilatata. Die Nominatform wurde ge- funden bei der Stadt S. Sebastiao im Staate Rio de Janeiro, nahe der Grenze von Espirito Santo; sie findet sich auch vereinzelt auf dem Corcovado, bei Petropolis. (F. Ohaus), N. Friburgo (Ph. Germain) und in Espirito Santo, Col. Sta. Leopoldina (O. Michaelis).

Außer ihr liegen mir noch die folgenden Unterarten vor.

Ch. badia subspec. nov. heliophila m.

Grundfarbe schwarzbraun, der Thorax an den Seiten schmal rotgelb gerandet, die Fleckchen auf dem Pygidium rotgelb, sehr klein, aber im Gegensatz zur dilatata nie fehlend; Sternite mit kleinem rotgelbem Scitenfleck, das

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vorletzte und letzte um Hinterrand fein rotgelb gesäumt; Schenkel und Fühler rotbraun.

An heißen trockenen Plätzen, so in den Tälern der Gavea bei Rio de Janeiro (Vasquez S.) ; in Minas geraes bei Barbacena und am Rio Tejuco; S. Paulo, Avanhandava; in Paraguay, Villa Rica (Burgdorff S.) und Puerto Can- tera, III, an Früchten von Bassova fressend (Schrottky S.).

Ch. badia subspec. nov. paralia m.

Der Nominatform ähnlich, aber Grundfarbe rotbraun, der Thorax ringsum gelblich gerandet ; die Seiten des Schild- chens schwarzbraun; Afterdecke schwarzbraun mit kleinen gelblichen Fleckchen; auf den Sterniten die Flecken und Ränder heller und größer, die Schenkel und Schienen gelb- lich, die letzteren außen schwarzbraun.

Im südlichen Teil des Küstengebirges; im Staate S. Paulo bei Ypiranga, 29. III., an den Früchten eines Solanum fressend gefunden von H. Lüderwaldt; Parana, Apiahy (E. Krug) ; Sta. Catharina, Joinville (P. Schmalz) und Theresopolis (H. Fruhstorfer) ; Rio Grande do Sul, Porto Alegre (H. Soyaux).

Ch. badia subspec nov. planalticola m.

Grundfarbe mehr oder weniger hell rotgelb; die Seiten des Schildchens schwarzbraun. Afterdecke hellbraun mit 2 großen gelben Makeln, die zuweilen so groß werden, daß die ganze Afterdecke einfarbig gelb erscheint. Sternite gelb mit braunem Vorderrand, Brust bräunlich, Beine gelb mit dunklerer Außenseite der Schienen.

Auf dem Hochland von Rio Grande do Sul, Colonie Sta. Cruz (I. Stiglmeier) und Mundo Novo; Sta. Catharina, Lages; Hochland von Parana (P. Schmalz),

Chasmodia elinguis n. sp.

Lag. chiriquinac Bts. simillima, ejusdem statura et colore, differt inter alia femorum posteriorum plaga stridulatoria

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dcficientc. Ovalis, sat convexa, castanea, nitida, capiit cum clipco et thorax anguste flava-marginatus fusco-nigra; scutellum nifocastaneum lateribus anguste et macula magna triangulari fusconigris; elytra rufocastanea angulis humcra- libus f lavescentibus ; pygidium fulvum aut flavidum unicolor; subtus fusca medio rufocastanea, pedes flavescentes lateribus infuscati.

Long. 19—20, lat. 10 Vo— 121^2 mill. ^$. Westseite der Cordillercn. Columbia, Rio Dagua. Ecuador, Paramba 3500 F. im Mai (Rosenberg); Balzapamba V— VIII (R. Haensch); Pucay 300 m., V. (F. Ohaus) ; Chimbo, 4-500 m. (M. de Mathan).

Die Art gleicht auf den ersten Blick ungemein der Lag. chiriquina H. Bates und wurde auch von mir bisher mit ihr verwechselt, unterscheidet sich aber sofort durch das Fehlen der Schrillleisten auf der Dorsalseite der Hinterschenkel beim Knie, während die Abdominalsternite die halbovale dicht nadelrissige Area zeigen, die für die zirpenden Lago- chile charakteristisch ist. Der Käfer kann daher nicht zirpen wie dies die chiriquina vermag.

Oval, hochgewölbt, das $ nach hinten etwas breiter als der Mann. Grundfarbe rötlich kastanienbraun, unreife Stücke mehr gelblichbraun, lebhaft glänzend. Kopf und Thorax schwarzbraun, der letztere fein rötlich umsäumt, ganz selten mit einer kleinen rötlichen Makel in der Mitte; Schildchen mit schwarzen Seiten und einer großen schwarzen dreieckigen Makel in der Mitte; Deckflügel an den Schulterecken gelb- lich; Afterdecke ohne dunkle Flecken; Unterseite schwarz- br;iun, die Grundfarbe in der Mitte durchscheinend; Beine rötlichgelb mit dunkler Außenseite. Oberseite äußerst fein und zerstreut punktiert; Afterdecke auf der Scheibe ver- loschen nadelrissig und flach beim ^, dichter nadelrissig und gewölbter beim $, an den Seiten grob nadelrissig und borstig bei beiden. Mesosternalfortsatz breit, flach, vorn

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zugespitzt, die Spitze nach oben umgebogen. Vordi;rschionen 3 zähnig, der Mittelztüm dem Spitzenzahn genähert. Beim $ alle Klauen einfach, beim J die innere Klaue der Vorder- füße verdickt und ungleich gespalten.

Fig. 10 zeigt die Form der verschmolzenen Forceps- parameren bei dieser Art, Fig. 11. die der Lag. chiriquina.

Chasmodia divisa n. sp.

Ch. coUaris Blanch. proxime affinis. Caput cum clipeo nigrum linea flava divisum, politissimum impunctatum. Thorax niger sat late undique flavomarginatus et linea mediana postice abbreviata divisus impunctatus. ScutcUum sicut elytra flavofulvescens macula triangulari parva ornatum lateribus angustissime infuscatum. Subtus cum pygidio rufoflava, abdominis segmenta margine anteriore et femora laetius flava, tibiae extus infuscatae.

Long. 21—22, lat. 12—13 mill. ^^. Costa Rica, San Carlos (Schild-Burgdorf S.). ? Santo Domingo.

Der Ch. collaris zunächst verwandt, aber zumeist etwas größer. Der Kopf ist glänzend schwarz, das Kopfschild fein gelb gesäumt, Stirn und Scheitel mit einer ziemlich breiten gelben Längslinie; nur neben dem Augenrand einige feine Pünktchen, sonst alles glatt. Thorax sehr breit mit ge- rundeten Hinterecken, ganz punktfrei, glänzend schwarz mit gelber L^mrandung und einer gelben ziemlich breiten Mittel- linie, die vorn in den gelben Vorderrand mündet, hinten aber bei den 4 mir vorliegenden Stücken vor dem breiten gelben Hinterrand endet. Schildchen rötlichgelb mit einer dreieckigen schwarzen Makel an der Basis und kaum verdun- kelten Seiten. Deckflügel rein rötlichgelb. Pygidium ebenso gefärbt, beim rj und $ auf der Scheibe abgeflacht und ganz verloschen punktiert (bei der collaris gewölbter und dichter nadelrissig), längs dem Spitzenrand mit einem vorsprin- genden Wulst, hinter dem es dicht und grob nadelrissig und

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rot beborstet ist. Sternite mit einer Querreihe von Borsten- piinkten, vor diesen äusserst fein nadelrissig an den Seiten; Hüften und Brust dicht und fein gerunzelt, rotgelb behaart. Trochanteren der Hinterbeine spitz vorspringend, Hinter- schenkel verbreitert mit scharfen Hinterrand. Vorder- schienen beim (^ 2 zähnig, der basale dritte Zahn verloschen, beim $ mit 3 kräftigen Zähnen.

Fig. 12 zeigt die Form des Forceps bei dieser Art; Fig. 13 zum Vergleich die der Ch. collaris.

Das Stück mit der Fundortsangabe Sto. Domingo (Haiti) erhielt ich von einem Schiffsingenieur, der mit seinem Dampfer die verschiedenen Häfen West-Indiens anlief, sodaß ein Irrtum bezüglich des Fundortes nicht ausgeschlossen ist.

Chasmodia vitticollis n. sp.

Ch. venezolana proxime affinis. Eadem magnitudine et statura. Caput nigrum, clipei margine et frontis macula parva rufis. Thorax cum scutello sanguineo-rufus ad latera vitta sat angusta nigra ornatus lateribus flavomarginatus ; scutellum lateribus et apice anguste fuscomarginatum ; ely tra brunneo-flava ; pygidium rufobrunneum medio clarius rufum. Abdomen cum pectore fuscum medio rufum, abdominis latera flavomaculata. Pedes rufi tibiis extus infuscatis.

Long. 221/2. lat. 13 mill. <^. Guatemala.

Der Ch. venezolana zunächst verwandt, von derselben Körperform und Größe, aber in der Färbung und Forcepsform verschieden. Kopf und Kopfschild glänzend schwarz, der Rand des ersteren und ein runder Fleck auf der Stirn rot- gelb; Oberfläche glatt poliert, nur am Rand des Kopfschildes und der Augen hinten eine Reihe grober Punkte, aus denen aufrechte rote Borsten entspringen. Torax mehr als doppelt so breit wie lang, gelbrot oder hell blutrot, an den Seiten mit einer ziemlich schmalen Längsbinde, die von den Vorder-

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ecken bis an den Hinterrand reicht; die Seiten außen neben der Binde hellgelb. Schildchen wie der Thorax ge- färbt, nnr die Seiten hinten und die Spitze fein dunkel ge- säumt; beide glatt poliert, punktfrei. Deckflügel mehr leder- gelb mit ziemlich gut erhaltenen Punktreihen und undeut- licher feiner Punktierung in den Interstitien. Afterdecke braun mit rötlich durchscheinender Mitte, flach, in der Mitte weitläufig aber ziemlich kräftig, an den Seiten gröber und dichter nadelrissig, hier auch rot beborstet. Abdomen und Brust schwarz, die Mitte bei beiden rotgelb, die Seiten des ersteren mit hellgelben Flecken, die Querreihe von Borsten auf den Sterniten weitläufig, die letztere dicht fuchsrot und gelb behaart. Beine rotgelb mit dunkler Außenseite, an den Vorderschienen ist beim ^^ der basale Zahn verloschen. An den Maxillen trägt die äußere Lade an der Spitze einen großen löffelartigen Zahn und an der Basis eine kurze quere schneidende Kante; die innere Lade trägt an der Spitze einen etwas kleineren löffelartigen Zahn. Den Forceps zeigt Fig. 14; die verschmolzenen Parameren bilden eine längere dünne Platte, der ein zugespitztes schmales Stück mit scharfen Kanten fest aufgelagert ist.

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Tafel zu: „XIV. Beitrag zur Kenntnis der Ruteliden'

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Coptolabrus augustus subsp. Antaeus

(subsp. nova)

auctoribus F. et €n, Haiiji^oi*.

C. augusto subsp. angulicoUi G. H. similis, sed miilto maior, elytris opacis, prothorace minus angulatim dilatato.

C a p i t e et prothorace violaceo-nigris, fronte et vertice fortitcr punctato-rugulosis, fronte sulcisque frontalibus rufo- cupreis ; A n t e n n i s ut in augusto.

P r o t h o r a c e medio fortiter s u b a n g u 1 a t i m , raro angulatim vel fere rotundate dilatato, longitudine sua 1,1 latiore vel longitudinis latitudine, antrorsum rotundate angustato, retrorsum profunde sinuato, angulis anticis a capite paulum distantibus, obtusis, angulis posticis lobuli- formibus, leviter retrorsum, fortitcr extrorsum productis, declivibus, apice leviter obtusis, rufo-cupreo-fulgentibus; foveolis ante hos plerumque profundis, impressione transversa manifesta coniunctis ; lateribus latius quam in augusto typico explanatis, marginibus lateralibus antice et postice sat fortiter elevatis et crasse nigro-callosis, late et fortiter transversim rugulosis vel crenulatis, rufo-cuprco-fulgentibus (lumine a fronte incidente viridi-aureo-relucentibus) , mar- gine antico sinuato, nigro-calloso, intus angustissime rufo- cupreo, margine postico leviter arcuato, juxta lobulos posti- cos, sed nunquam medio, late rufo-cupreo; disco violacco- nigro vel fere nigro, opaco vel subopaco, leviter convexo, subtilissime transversim longo-iuidulato-ruguloso (ut in angulicolli), linea media tenui, semper integra.

Coleopteris nigris, opacis, elongato-ellipticis (haud raro lateribus magis parallelis, humeris magis evolutis), latitudine in ^J fere duplo, in $ 1,7 1,8 longioribus, plerum- que valde convexis; limbo mediocriter lato, horizontaliter

Stett. entomol. Zeit,. 1914.

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explanato, antice leviter elevato, fortissime creniilato, aureo- smaragdino vel aureo, fiilgidissimo, intus subtilissime rufo- ciipreo marginato, sat longe ante apicem abrupto, deinde lateribus levissime sinuatis; mucrone longo, bicuspidato, crebre leviter sursum reflexo; tuberculis primariis per- magnis, nigris, nitidis, valde convexis et valde pro- minentibus (fere nt in C. p u s t u 1 i f e r o), subrotundis vel magis elongatis, sat numerosis (in serie prima 8 11), plerumque costulis manifestis (interdum fere obsoletis) coniunctis, nunquam granulis superficiei confluentibus; tuberculis secundarüs nigris, nitidis, perparvis sed plerumque bene evolutis, creberrimis, lineas flexuosas tubercula pri- maria sequentes vel fere rectas formantibus (interdum minimis, seriebus externis fere obsoletis) ; tuberculis tertiariis minutissimis sed plerumque perspicuis, lineas breves irregu- läres formantibus granulisque superficiei irregulariter con- fusis; superficie subtilissime, sed sat confertim ruguloso- granulato.

S u b t u s niger, prothoracis episternis obsolete, sterno medio sat fortiter transversim rugulosis, sterno, meso- thoracis episternis elytrorumque epipleuris plerumque viola- ceo-relucentibus, episternorum epiplemis postice, elytrorum epipleuris margine inferiore magis minusve purpureis, coxis anticis purpureo-cinctis.

P e d i b u s perlongis, sat fortibus, nigris, femoribus posticis in (^ fere abdominis apicem attingentibus, tibiis paulo longioribus, tarsis tibiis paulo brevioribus, t a r s i s an- ticis in (^ m i n i m e , crebre h a u d d i 1 a t a t i s.

Long. (^ 44 52, $ 47 55 mm.

Lat. ^ 27,5—32.5, ? 28,5—32,5 mm.

In montibus inter Ch nae prov. Hunan et Ouantung.

Haec subspecies C. a u g u s t i Bat. eadem ratioue mutata est ut C. c o e 1 e s t i s St. s u b s p. g i g a n t c u s Born.

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Neue Brenthiden aus dem Stettiner naturhist. Museum.

Von K. Kleine, Stettin.

Dactylobaras n. g. SdicTvXog = Zehe. ßccQog -- Wticht, Fülle.

Kopf viereckig, mäßig gewölbt, Basis in der Mitte flach eingebuchtet. Rüssel von der Länge des Kopfes, nicht schmäler als dieser, nin" an der Einlen- kungsstelle der Fühler etwas eingezogen, vorn tief ausge- schnitten. Auge groß rundlich, etwas vorstehend. Fühler robust, erstes Glied breit, becherförmig, zweites bis achtes hinten gerundet, vorn glatt abgestutzt, nach vorn zu kürzer werdend ohne an Breite einzubüßen, 9 und 10 plattgedrückt, viereckig, elftes solang als das 9 und 10 zusammen, scharf zugespitzt, 2 11 borstig behaart; Keule nur schwach entwickelt.

P r o t h o r a X robust und gedrungen, vorn seitlich zusammengedrückt, im hinteren Drittel am breitesten, Rücken abgeplattet, ohne Längsrinne, nur an der Basis kurz und breit eingedrückt, Hinterrand nicht auf- gebogen, aber verengt; Flügeldecken länglich, scharf gerippt- gefurcht, nach hinten in einer ziemlich scharfen Spitze ge- meinsam ausgehend. Beine kurz, Schenkel platt, die der Vor- derbeine am größten. Schienen der Vorderbeine breit, der Mittelbeine zart, der Hinterbeine sehr robust, rechteckig, zweites Tarsenglied an allen Beinen am kürzesten, Klauen- glied der Vorder- und Mittelbeine grazil, der Hinter- beine klobig, walzig verdickt, minde- stens 3 mal so stark als der anderen Beinpaare. Die Hinterbeine überhaupt von äußerst starkem Bau. Vorder- und Mittelbeine sehr eng stehend.

Stett. entoniol. Zeit. 1914.

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Metasternum sowie erstes und zweites Abdominalsegment breit flach gerinnt.

Ich habe die Type Herrn von Schönfeldt-Eisenach gesandt, der sie mir mit ,,Sebasius?" bezeichnet zurück- sandte. Leider ist dem Altmeister der Brenthidae das Lupenstudium verboten, sonst hätte er sofort die großen Unterschiede gefunden. Aber auch so sind seine Zweifel durchaus berechtigt. *)

Die systematische Stellung ist zwischen Zcinioscs und Sebasius. Von Zeiiiioscs durch den weniger gewölbten Kopf, durch das scharf zugespitzte 11. Fühlerglied, den robusten gedrungenen ungerieften Prothorax, vor allem aber dm"ch das äußerst klobige Hinterbein ausgezeichnet. Der Metatarsus ist auch bedeutend kürzer und die Abdominal- sogmente und das Metasternum sind ganz flach und breit gerinnt.

Von Sebasius trennt die breite Stirn, die Form der Fühler und Hinterbeine. Überhaupt scheint mir viel nähere Verwandtschaft mit Zcmioses als mit Sebasius. Auch der Fundort paßt nicht mit letzter Gattung recht überein, sondern lehnt sich mehr an Zemioses an. Typus der Gattung: rufostriaius n. sp.

D. rufostriatus n. sp.

Langgestreckt, robust, glänzend, kastanienbraun. Vor- der- und Mittelbeine und Schenkel außer Basis und Spitze heller, Flügeldecken mit je einem breiten kirschroten Streifen.

Kopf ohne Mittelfurche, grob flach zerstreut punktiert, in den Punkten mit gelben, nach vorn gerichteten kurzen Haaren oder Schujjpen, die nach dem Scheitel zu verschwin- den. Unterseite mit Mittelfurche, an der Basis jederseits der- selben mit großem, punktförmigem Eindruck. Augen groß, dicht vor der Fühlergrube stehend. Rüssel mit gleicher

*) Ich sah die Art auch noch unbeschrieben im Königl. Museum zu Berlin.

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Skulptur wie der Kopf, in der Aiigengegend mit tiefer, grubi- ger Mittelf urclie, die nach der Spitze verschwindet ; Beborstung sehr stark. Vorderrand tief eingebogen, stark verdunkelt. Unterseite stark grob punktiert und namentlich in der Kopf- gegend stark zottig behaart. Mandibeln schwarz, chagriniert. Fühlerglieder 2 8 nach vorn kürzer werdend, hinten rund, vorn abgeplattet, Vorderrand stark angedunkeit, stark beborstet, 9 11 außerdem mit feiner tomentartiger Behaa- rung, Spitzenglied lang ausgezogen.

Prothorax äußerst robust und gedrungen, ohne Mittel- naht, überall regellos und stark warzig, höckerig, und nur an den Vorderseiten flach punktiert; unten flach quer- furchig ohne Punktierung.

Flügeldecken: Suturalnaht erhaben, breit, vorn flacher, nach hinten erhabener, mit einzelnen flachen Grübchen- punkten, zweite Rippe flach, nach hinten verschwindend, diese Partie ist pechbraun bis schwarz gefärbt, am Absturz aber nur noch die Sutura, die Furchen flach punktiert. Dritte Rippe scharfkantig und hoch, bis zum Absturz gehend mit starken, nach hintengeneigten gelben Borsthaaren, vierte Rippe ganz kurz mit einigen Härchen, fünfte Rippe am Humerus beginnend, wieder sehr stark, im letzten Drittel verschwindend, beborstet. Zwischenraum groß, durch eine Doppelreihe tiefer Gitterfurchen gebildet. Sechste Rippe ganz kurz, mit einigen Härchen, seitlich am Humerus ent- springend, siebente Rippe flach, im letzten Drittel ver- laufend, vorn noch mit einigen Härchen, Zwischenraum wieder doppelt gitterfurchig, nach hinten sehr flach nud spitzer werdend. Diese ganze Partie ist kirschrot gefärbt. Achte und neunte Rippe breit und flach, rechte hinten ver- laufend, neunte am Absturz ganz kurz rippenartig aufge- bogen, zehnte Rippe kurz, breit. Zwischenräume gitter- artig, groß, flach, in der Humeralgegend tiefer und rhombisch.

Vorderschenkel breit, flach, Basis und Spitze verdunkelt

Stett. cntomol. Zeit. 1914. H

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lind mit tiefen, länglich-spitzen Punkten versehen, Ober- kante weiß behaart. Schiene breit, oben einzeln, unten dicht behaart. Zweites Tarsenglied am kürzesten, alle Tarsen oben einzeln beborstet, unten filzig, Klaue lang, zart. Schenkel der Mittelbeine lang gestielt, zart, Basis und Spitze dunkel, Borsten einzeln, zart, Tibien stark beborstet, Tarsen wie vor. Schenkel der Hinterbeine lang, breit ge- stielt, schwarz mit breitem rotem Ring, Basis und Spitze stark punktiert, Oberkante und Basis beborstet. Schienen äußerst robust, vierkantig, rechteckig, tief grubig grob punktiert, stark beborstet, Metatarsus größer wie die andern Glieder, aber doch nur kurz, Tarsen klobig, eckig, grob punktiert, borstig. Sohlen filzig, Klauenglied sehr robust, rundlich-walzig, mit einzelnen Härchen, Klaue klein. Metasternum und Abdominalsegmente flach gefurcht, Tren- nungslinie des ersten und zweiten Segments deutlich sicht- bar, überall grob punktiert, erstes Segment beborstet.

Länge incl. rost. 11 mill. Breite (Thorax) 2 mill.

Patria: Kamerun, Barombi, von Conradt gesammelt.

Ein Stück in der Sammlung des Stettiner Museums.

Chypagogus rufirostris n. sp.

Mittelstark, gestreckt aber nicht grazil, glänzend. Kopf schwarz, Vorderteil, ungefähr von den Fühlern an, rot, Protlio- rax schwarz, unmittelbar am Hals rot, dann durch einen schmalen schwarzen Ring unterbrochen, setzt sich die Rot- färbung bis fast in Höhe der vorderen Trochanteren fort; Unterseite hellrotbraun. Flügeldecken schwarz mit je einem breiten, roten, bis ins hintere Viertel reichenden nicht unter- brochenen roten Streifen. Kopf mäßig lang, gegen die Basis etwas verschmälert, Rüssel schwach eingezogen, oberhalb schwach konvex. Über dem oberen Augenrand mit meh- reren groben Punkten, sonst unpunktiert. Erstes Fühler- glied keulig, länger als die folgenden, zweites an der Basis

Stett. entomol. Zeit. 1914.

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i ußcn stark eingebuchtet und dadurch klcmer erscheinend, die folgenden nach der Spitze ahmähhch an Größe zu- nehmend, Ghed 9 und 10 groß, fast viereckig, plattgedrückt, Endglied am größten, platt, Spitze abgerundet. Farbe hell- rotbraun, Glied 1 8 mit einzelnen längeren Borsten, 9 11 außerdem mit feiner und kurzer Behaarung. Prothorax vorn stark zusammengedrückt, Conus stumpf schief abfallend, aber mit deutlicher, wenn auch kurzer Mittelnaht; hinterer Teil seitlich schwach eingedrückt, Basis mit anfangs tieferer, dann verlaufender Mittelnaht; überall mit einzelnen, läng- lichen, tief eingeritzten Pünktchen, an den Vorderseiten und an der Basis einzeln lang behaart; Basalrand tief faltig grubig zusammengezogen, mit schmalem, rotem Saum. Flügeldecken kaum länger als der Prothorax, parallel, Basis schwach, Spitze stärker abgerundet, convex, punktiert gestreift, Rippen mäßig erhaben, schmal, Furchen flach, breit, Punkte in diesem groß, zuweilen länglich- viereckig ; Schulterbeule glatt, glänzend; Suturalrippen breiter und erhabener, auf dem ganzen Flügel einzelne Haare mittlerer Länge. Vorderschenkel keulig, seitlich zusammengedrückt, Mittelschenkel keulig aber zart im Bau, Hinterschenkcl breit gestielt, stark keulig. Tibien der Mittelbeine gebogen, die der Vorder- und Hinterbeine normal. Tarsen ohne Be- sonderheiten. Erstes Abdominalsegment fein strichartig gefurcht, an der Grenze des Zweiten tief und breit werdend, so daß die Furche einem langen spitzen Dreieck gleicht, zweites Abdominalsegment nur an der Basis kurz und fein eingeritzt.

Länge 7 9 mill. Breite 1 mill.

Patria: Ceylon.

2 ^ in der Sammlung des Stettiner Museums.

C. rufirostris ist mit C. Modigliani Senna sehr nahe ver- wandt, näher als mit C. signipes Lew. dem sie auch ähnlich sein muß. Was die Art aber von Modigliani Leuna trennt,

Stett. cntomol. Zeit. 1914. H*

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ist erstens die Größe, dann die Ausfärbung des Thorax und endlich die anders gefärbten Flügeldecken. Während Modigliani Senna auf jeder Flügeldecke 2 rötliche Makel besitzen soll, ist rufirostris mit einem breiten, bis ins hintere Viertel gehenden rotbraunen Streifen ausgezeichnet.

Auffallend ist ferner der Fundort: Ceylon. Die rotrüsse- ligen Arten sind mehr östlicher Provinz: Modigliani von Engano, signipes von Japan. Überhaupt scheinen die leb- hafter gefärbten Arten im Osten zuzunehmen. Außer dem robusten, schwarzen C. Weshvoodi Parry kenne ich keine typische Art von Ceylon.

Zemioses camerunus n. sp.

Glänzend, rotbraun, Kopf kurz, eckig, fast breiter als lang, Stirn wenig gewölbt, Schläfen nicht vorgerundet, Augen rund, etwas prominent; beiderseits des Scheitels grob zerstreut punktiert, auf dem Scheitel zart kurz einge- rissen; Rüssel kurz, nach vorn verbreitert, vorn tief ausge- schnitten, an der Basis mit kurzer, nach vorn verlaufender kurzer Furche; Mandibeln kurz, kräftig, stark verdunkelt, fein und zerstreut punktiert. Fühler kräftig, erstes Glied verdickt, zweites kegelig aber nicht kürzer als die anderen, 3 8 walzig, breiter als lang, namentlich die vorderen Glieder zusammen-gedrückt, 9 und 10 groß, quadratisch, 11 etwas verlängert, spitz abgerundet, Glied 2 8 mit einzelnen Borsten besetzt, die übrigen unbehaart.

Thorax vorn stark zusammengedrückt und verschmälert, hinten walzig, überall zerstreut flach und grob punktiert, Mittelnaht fein-nadelrissig, über den ganzen Thorax gehend, nur ganz vorn verschwindend, hintere Seiten nur zart zerstreut punktiert, vordere Seiteneindrücke ohne Punktierung, dicht hinter dem Vorderrand eine nach hinten geschweifte, tief grubige Einbuchtung die nach hinten erlischt, jede, auch die zarteste Behaarung fehlt.

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Flügeldecken mit S Streifen, Streifen 4 und 8 ver- kürzt, Rippen flach und breit, Furchen auf dem Rücken tiefer als an der Seite, Sutura flach, quer in unregelmäßigen Abständen eingedrückt, nach den Seiten die Quereindrücke verschwindend, Furchen ohne Punktierung, auf der ersten, neben der Sutura liegenden Rippe nach der Mitte einige nach hinten gerichtete goldgelbe Härchen, Decken hinten gemeinsam spitz abgerundet.

Vorderschenkel keulig verdickt, abgeplattet, Basis wie Teil des Trochanters und Spitze stark verdunkelt, Tibien kurz, chagriniert, Basis und Spitze dunkel und behaart, Tarsen kurz kräftig, behaart.

Schenkel der Mittel- und Hinterbeine weniger stark keulig, gestielt, Stiel unterhalb dicht, kammartig beborstet, Tibien der Mittelbeine am zartesten, Metatarsus der Mittel- und Hinterbeine lo lang als die beiden folgenden Glieder zusammen, einzeln borstig behaart. Metasternum und Ab- dominalsegmente gefurcht. Alle Abdominalsegmente fein punktiert.

Länge 7 mill. Breite (Thorax) fi/o mill.

Kamerun, Barombi, von Conradt gesammelt.

Ein (^ in der Sammlung des Stettiner Museums.

Die systematische Stellung ist m. E. unmittelbar hinter Z. porcatus Pasc, dem die neue Art sehr ähnlich ist, aber durch die fast ganz fehlende Behaarung, namentlich dem völlig nackten Prothorax auffällt. Mit den madagassischen Arten besteht aber kein Zusammenhang. Damit bestätigt sich die alte Erfahrung, daß südostafrikanische Arten, porcatus ist aus Natal beschrieben und auch in Kamerun gefunden, bis ins westliche Afrika gehen und hier verwandte Formen aufweisen. Z. camcnmus ist aber die erste typische Art des westlichen Afrikas. Der von v. Schönfeldt be- schriebene Z. setosus muß ziemliche Behaarung besitzen,

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kommt aber schon wegen seines Vorkommens (Neu (iuinea) nicht in Frage.

Anisognathus sp. ? Unter dem Material fand sich ein Anisognathus in zirka 50 Stücken aus Barombi, Kamerun, vor, der von distortus Westw. namentlich in der Form der l^ndibeln abweicht. Mit dem Kolbeschen augunus konnte gleichfalls keine Über- einstimmung festgestellt werden. Ich verghch die neue Bol- kaysche Art .4. Csiki aus Dar es Salam, die auch ausscheidet. Im Arch. Zool Budapest 1910, Heft 12, wo diese Art be- schrieben ist, bespricht Dr. Bolkay eine Art aus Kame- run, die nach den schönen Abbildungen und der Beschrei- bung zu urteilen, nur die mir vorliegende Art sein kann. Dr. Bolkay gibt kurz p. ISl folgende Diagnose:*)

Anisognathus bicolor Senna.

(^ Forma asymmetrica. Stimmt in Gestalt und Färbung mit A . distortus überein, weicht von diesem aber in folgen- dem ab: Kopf etwas länger und schmäler und hinter den Augen weniger angeschwollen, linke Mandibel viel gerader und an der Seite ohne tiefe Aushöhlung. Rechte Mandibel von der Seite gesehen schmal (p. 182) dreieckig, vorne nicht ausgebuchtet und hinten mit kürzerem und stumpferem Fortsatz. Die Einbuchtung der Rüsselspitze tiefer, die seitlichen Anschwellungen stärker entwickelt. Glieder der Vordertarsen gleich lang. Länge 10 mill.

$. Kopf viel kürzer und breiter als bei A. distortus, im übrigen mit diesem übereinstimmend. Kamerun.

Was das Interessante an der Sache ist, ist aber der Umstand, daß Dr. Bolkay den neueren Anisoguathus als asymmetrische Form von BolhocrcDiius bicolor Senna an- spricht. Aus seinen Ausführungen muß man annthmen,

*) Di: Bolkay: Über den Formenkreis der Coleopteren-Gattung Aniso(jiiathua Lac. Archivum Zoologicum vol. I. 15. IV. 1919 (statt 1910).

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daß die Gattungen Bolhocraniiis Senna und Isognathus Kolbe zu unrecht bestehen und nur symmetrische Formen von Anisognathus sind. So hält er Isognathus Mcchowi Kolbe als sehr wahrscheinlich für die symmetrische Form von Ani- sognathus distortus Westw. und erbringt auch für den Ani- sognathus Csiki eine symmetrische Form.

Bei Betrachtung des neuen Anisognathus mit Bolbo- cranius bicolor Senna kann man sich tatsächlich des Ein- drucks nicht erwehren, daß hier eine Dimorphie vorliegt, denn mit Ausnahme der Mandibeln, die allerdings in ihrer Form nicht das mindeste gemein haben, sind die sonstigen morphologischen Zustände sehr übereinstimmend. Bolkay spricht, soweit ich mich erinnere auch nur vom männlichen Geschlecht. Nun ist es mir sofort aufgefallen, daß damit noch immer sowohl bei Bolhocranius wie bei Isognathus Arten zurückbleiben, es müßte sich also noch einige Anisognathus auftun, die wir nicht kennen. Das wäre natürlich auch möglich. Wie aber, wenn wir von diesen vermeintlichen symmetrischen Arten die dazugehörigen $$ auffinden ? Und sie sind gefunden. Ich habe zirka 50 Anisognathus sp. und 40 Bolbocranius bicolor Senna vor mir, beides in (^ und $ Exemplaren, die Unterschiede bei den $5 sind sicher vorhanden und z. T. recht bedeutend.

Betrachten wir den Flügeldecken- Absturz bei Anisognathus, so finden wir eine Form, wie sie in Abb. 1 dargestellt

ist. Die Einbuchtung an der Sutura ist Flügeldecken-Absturz.

Abb. 1 bei Anmypm- oft nicht so stark ausgeprägt und wir tltus, 2 bei Bolb'ucra-

sehen dann einen zahnartigen Vorsprung. Auf jeden Fall aber ist der Absturz durch ein Zähnchen am Rand und an der Sutura ausgezeichnet. Das ist bei beiden Geschlechtern so und scheint überhaupt ein Charakte- ristikum der Anisognathus-h.riQr\ zu sein. Ganz anders bei

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Bolbocranius, da ist niemals der geringste zahnartige Ansatz und die Bildung des Absturzes sehen wir in Abb. 2. In beiden Geschlechtern ganz gleich. Also schon der Flügel- deckenabsturz scheidet beide Arten ganz bestimmt von einander.

Ein weiteres, allerdings schwerer fixierbares Merkmal

liegt in der Bildung der Mandibelnpartien, wenn man sie

von unten betrachtet. Auch darin sind sichere Unterschiede

zu finden. Ferner möchte ich noch auf einen weiteren, sehr

; I wichtigen Unterschied hin-

, , weisen, nämlich das letzte

Abdominalsegment. Beim Anisognathus Abb. 8 sehen

wir rechts und links stark Letztes Abdominalsegment. Abb. ."i bei n i i

Ainrnpiathts sp., 4 bei Bolhocran'nis vorgewölbte, backenartige '" Erhöhungen, die nach den

Rändern allmählich, nach innen aber steil abfallen. Die Partie ist mit großen, flachen, zerstreuten Punkten besetzt. An der Grenze des vorletzten Segments bleibt ein kleiner Zwischenraum. In den an den Backen sich anschließen- den, tief eingesenkten Feldern ist die grobe Punktierung verschwunden und ist bei guter Vergrößerung eine feine chagrinartige Punktierung sichtbar, die bei schwacher Vergrößerung vollständig verschwindet.

An diese Partie schließt sich nun eine stark hervor- gehobene Platte an, die, sehr intensiv, grob und tief punktiert, eine Reihe nach hinten gerichteter hellgelber Borsten besitzt. Hieran schließt sich eine platte, flache Partie, der meist noch eine zweite Behaarungszone folgt. Am Hinterrande, unter dem Fliigeldeckenabsturz verborgen finden sich noch einige lange Haare, das ganze Gebilde ist also recht stark und eigenartig ausgeprägt.

Ganz anders beim Bolbocranius hiscolor 9, Abb. 4. Die Backen sind hier kaum angedeutet, meist ganz flach und

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verschwinden nach der Spitze zu ganz ahmähhch. An der Basis ist keine schmale Einbuchtung, sondern in ganz breiter Verfhichung schheßt sich hier der Rand an. Vor allem ist aber der Spitzenteil ganz anders gestaltet. Niemals konnte ich unter den zahlreichen $$, die vor mir liegen, auch nur ein- mal eine sichere Ausprägung der Borstenplatte nachweisen. Meist endigt die Spitze ganz allmählich und flach, höchstens ist eine kleine flache Wölbung zu sehen und ich habe sie in Abb. 4 auch durch Verdunkelung wiedergegeben. Niemals fand ich tiefe Punktierung und auf keinen Fall auch nur die geringste Spur einer Beborstung.

Das sind m. E. sehr wichtige Unterschiede, an der wir nicht so einfach vorbei gehen können. Außerdem ist die Größe von Bolbocranius ständig geringer als von Aniso- gnathus. Andere diffizile Unterschiede sind noch vorhanden. Herr v. Schönfeldt teilte mir brieflich mit, daß die beiden Gattungen seines Erachtens auf keinen Fall zusammen- zubringen seien, denn auch die Fühlerbildung sei in dem letzten Gliede anders. -

Das wichtigste aber glaube ich in der Differenz der Männer selbst zu finden.

Auf meine Bitte hat mir Herr Dr. Enderlein vom Stettiner städtischen Museum Forcepspräparate von beiden Arten angefertigt. Ich kann hier nicht näher auf das Er- gebnis eingehen und behalte mir die Bearbeitung noch vor, nur soviel will ich schon sagen, daß die Bildung des Ge- schlechtsapparats so verschieden ist, daß wir es nicht mit einer Art zu tun haben. Jedenfalls sind sie groß genug, um die Zusammenlegung der beiden Arten nicht zu ge- statten.

So müssen wir uns denn die Frage vorlegen: was bleibt denn noch von der Dimorphie übrig ? Die Männer sind so verschieden, daß man sie schon nach rein morphologischen Gesichtspunkten in zwei Gattungen brachte, die Bildung

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des Geschlechtsapparates ist anders. Die Weiber sind un- bedingt von einander verscliiedcn, mit ihren zugehörigen Männern aber übereinstimmend. Was soll werden ? Wie weit geht dann die Dimorphie. Im vorliegenden Falle geht sie zweifellos zu weit. Hier haben war keine dimorphen Erscheinungen mehr \'or uns, hier sehen wir nur zwei gute Arten,

Ich halte es deshalb für geraten, vorläufig an die Auf- fassung der benannten Gattungen nicht zu rütteln und keine Synonyme zu schaffen, wo keine nötig sind. Bevor wir nicht andere, beweisende Gründe besitzen, wollen wir keine Ände- rungen vornehmen. Der exakte Beweis aber wäre eine Kopula zwischen den als zusammengehörig angenommenen For- men. Sie müssen ja in reichlicher Menge untereinander vorkommen, das wäre der einzige geltende Gegenbeweis; wie wir uns überhaupt daran gewöhnen sollten, bei mor- phologischen Unklarheiten den biologischen Zuständen eine gewisse Bedeutung einzuräumen. Die Beschreibung, die Dr. Bolkay 1. c. gegeben hat, habe ich oben wiedergegeben, ich emendiere dieselbe und nenne die Art nach ihrem ersten Beschreiber.

Anisognathus Bolkay n. sp.

Die Größenangabe läßt darauf schließen, daß ganz ausnahmsweise kleine Stücke vorlagen. In der Regel sind die Stücke 15 mm, im Ausnahmefalle sogar, namentlich mi (^-Geschlecht, 18 mill.

Cormopus edentatus n. sp.

Dem C. pcnnicillifcr Kolbe sehr ähnlich, in Form und Ausfärbung vollständig gleich, auch sehr in der (iröße wechselnd, aber durch die gänzlich anders gebildeten Hinter- beine unterschieden. Die Schenkel an der Basis gleich aus- gebildet, sind im allgemeinen schwächer und auf der Ober- kante stets zahnlos zuweilen mit kleiner Verdickung,

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der Innenzahn fehlt. Die Tibicn sind vollständig anders gebaut. Der dem inneren Schenkelzahn gegenüberliegende dornige Fortsatz fehlt gänzlich, der Gesamteindruck ist ein schwächerer, der Bau an sich viel einfacher. Der Metatarsus

Abb. 5. Schenkel von

Co)-)iiopits yenniclllifcr Kolbe.

Abb. G. Schenkel von

CoriHojms cdeiitatusn. sp.

^'

Abb. 7. Tar.senbildung bei C. penniclU'ifh- Kolbe.

Abb. 8. Tarsenbildung bei ('. edentatns n. sp.

ist zarter, innen ohne jede Bedornung, Hinterrand leicht auf- gebogen. Das zweite Tarsenglied deckt das dritte an der Basis niemals. Die einzelnen Glieder stehen vielmehr scharf getrennt hintereinander. Die starke, pinselartige Behaarung des letzten Tarsengliedes fehlt stets.

Länge 5 8 mm. Breite % fi^ nim.

Patria: Barombi, Kamerun, 12 Expl. im Stett. Museum.

Durch die neue Art wird die Kenntnis der Gattung Coniiopus erheblich erweitert, denn in der Form wie die Diagnose in den ,, Genera Insectorum" gehalten und nach Kolbes Beschreibung gefertigt ist, läßt sich nicht halten. Gerade die Hinterbeine sind es, die den Grundcharakter der Gattung ausmachen, und hierin sind doch erhebliche Ab- weichungen vorhanden. Die Diagnose schon jetzt festzu- legen halte ich für verfrüht, da vielleicht noch mehrere Arten aufgefunden werden könnten. Zur Bildung einer neuen Gattung reicht m. E. die neue Art nicht aus, da alle son- stigen morphologischen Bildungen bis in kleine Einzel-

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hcitcn übereinstimmend sind. Selbst nach der Bestimmungs- tabelle der ,, Genera" muß man zn beiden Arten kommen. Es dürfte sich daher empfehlen, die Gattungsdiagnose anders zu formulieren und die Arten zusammen zu lassen.

Baryrrhynchus Schröder! n. sp.

(^. Rotbraun hochglänzend, Vorderrand des Rüssels, ein schmaler Ring um den Hals, je ein mehr oder weniger langer in der Breite wechseln- der Streifen jederseits der Thoraxober- seite, eine ganz kleine Partie der Schenkelbasis und Kniee in geringem Umfang schwarz. Flügeldecken selten etwas verdunkelt. Kopf kurz, gedrungen, vor den Fühlern eingeschnürt. Scheitel gefurcht, Furche nach hinten schwach verbreitert; Scheitelfläche grob, flach, einzeln punktiert, in den Punktgruben 2 3 feine kurze Härchen. Außenseiten vorgezogen, Innenpartie tief eingesenkt, runzelig mit feiner Längsrippe, die aber auch sehr unsicher ausgeprägt sein kann. Vorderteil des Rüssels grubig, runzelig, Vorder- kante halbkreisförmig eingebuchtet. Mandibeln verhältnis- mäßig kurz, mit 4 5 rudimentären Zähnchen, die ver- schieden inseriert sind ; der zwischen den Mandibeln liegende Raum kurz, fast kreisrund. Erstes Fühlerglied sehr stark kegelig, breit, zweites sehr kurz, gedrungen, drittes und V i e r t e s e i n a n d e r gleich, die folgenden ohne Besonderheiten.

Prothorax länglich-eiförmig, an der Basis eingeschnürt und schwach aufgebogen, Basalteil grob, flach und zerstreut punktiert, in den Punkten behaart, nach der Sj:)itze zu mit feiner nadelrissiger Punktierung ohne Haarbesatz. M i t t e 1 n a h t vollständig fehlend.

Flügeldecken parallel, Hinterecken einzeln spitz vorgezogen, einen dreieckigen, mehr oder weniger ab- geflachten. Raum lassend. Gestreift, Suturalstreifen flach

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Lind breit, alle anderen Rippen nur soweit breit, als die orangegelben Punktstreifen gehen, Furchen punktiert, Punkte rundlich. Furche neben der Sutura sicher punktiert. Behaarung an der Basis nur schwach, nach dem Absturz zu stark goldgelb, nach hinten gerichtet. Die Flügeldecken- zeichnnng ist folgende : Erste Rippe ohne Zeichnung, zweite : Basal- und Spitzendrittel orangegelb, dritte : der an der zweiten freie Raum wird durch die orangegelben Linien begrenzt und beiderseits überflügelt, vierte : ein ganz kleiner Basal- fleck gelb, fünfte und sechste: frei, siebente: von der Schul- terbeule bis ins hintere Drittel gelbgestreift, achte : im hin- teren Drittel gelb, neunte: frei.

Beine ohne Besonderheiten.

$. Nur durch den walzenförmigen Bau des Rüssels unterschieden.

Länge incl. Rüssel 19 21 mill.. Breite (Thorax) 4 mill.

Mehrere (^ und $ von den Philippinen und Siam im Stett. Museum. Ich widme die Art meinem ehrwürdigen Studienfreund Herrn Rektor Schröder, Stettin.

Die Art gehört in die allernächste Verwandtschaft von B. indocilis Fairm., der sie in allen wichtigen Punkten ähnelt. Indocilis ist nach einem Exemplar sichergestellt, das mit der Cotype im Hamburger Naturh. Museum durch Herrn Gebien verglichen ist. Alle mir bisher bekannten Stücke, auch die Typen, stammen aus dem australischen Inselgebiet (x\ru-, Duce of York-Inseln). B. Schröderi ge- hört dem indochinesischen und malayischen Gebiet an, geht also stark nach Westen. Daß beide Arten aus einem Stamm sind, davon bin ich fest überzeugt.

Die wesentlichen Unterschiede scheinen mir folgende zu sein:

1. B. Schröderi ist durchgängig größer und massiger.

2. Das dritte Fühlerglied ist anders geformt.

3. Der Prothorax ist durch breite Schwarzfärbung

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ausgezeichnet, die ich bei indociUs niemals finden konnte. 4. Die Flügeldecken sind in der Anordnung der gelben

Schmuckstreifen anders. Die Charaktere sind im m.'innlichen wie im weiblichen Geschlecht gleich stark entwickelt.

Gyalostoma n. sp. yva/Mv = Hrhlung. fxofxa = Mund. ^. Kopf tjuer, nach vorn kaum verjüngt, Basis nicht ausgeschnitten, flach, aber deutlich vom Hals abgesetzt. Rüssel doppelt so lang als der Kopf, schmaler als dieser. Spitzenteil breiter als der Kopf, Basal- und Spitzenteil au Länge ungefähr gleich, Basalteil rundlich walzig. Spitzen- teil flach gedrückt, etwas nach unten gebogen. Hinter den Augen beginnt eine tiefe Furche, die sich nach vorn er- weitert und an den Seitenränden wie am Vorderrand des Spitzenteils einen randartigen Wall stehen läßt. Vorder- raud in der Mitte eingebuchtet; Einlenkungsstelle der Fühler schwachbeulig aufgetrieben. Unterscits ist die Mitte kiel- artig vorgewölbt; Mundteile in einer runden Höhlung ver- ])orgen. Mandibeln zart, lang winklig eingefügt, fast ganz gerade, ohne Innenzahn, Spitzen mehrfach geteilt. Fühler verhältnismäßig lang, fast bis an den Hinterand des Prothorax reichend, ziemlich kräftig, seitlich eingefügt, erstes Glied groß keulig, aber nicht so groß als die beiden nächsten zu- sammen, zweites kurz, rundlich-walzig, die folgenden an Walzenform zunehmend, oben glatt abgestutzt, unten rund- lich, Endglied stumpflich-abgerundet, so lang als das 9 und 10. Glied zusammen, mit Ausnahme des Basalgliedes be- haart. Augen groß, rund, flach, von der Basis entfernt stehend. Prothorax elliptisch, größte Breite ungefähr in der Mitte, Basis abgeschnürt mit aufgebogenem Rand. Mittelnaht nur noch ganz schwach angedunkelt oder über-

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"^

Abb. 9. Kopf von

Gijahshina jucniuJn.

haiipt fehlend. Flügeldecken l^^ i'nal so lang als der Thorax, an der Basis etwas breiter als dieser, nach hinten zu enger; Absturz wenig steil, Flügeldecken einzeln abgerundet und an der Außenecke spitz vorgezogen, oben abgeflacht, gefurcht- gerippt, Furchen punktstreifig. Beine schwach und zart, Vorderbeine etwas größer als die anderen. Vorderhüften von einander entfernt, Trochanter der Vorder- und Mittelbeine kugelig, an den Vorderbeinen wenig, an den Mittelbeinen stärker behaart, alle Schenkel gestreckt, schwach keulig mit kleinem Zahn in der vorderen Hälfte. Schienen einfach, unbewehrt. Vorderschienen mit starkem Enddorn, alle Schienen innen mehr oder weniger behaart. Erstes Tarsenglied größer als das zweite, drittes gespalten. Sohlen filzig, Ivlauenglied groß, Klauen kräftig.

Erstes und zweites Abdominalsegment schwach einge- drückt; Quernaht deutlich.

Die Gattung Gyalostoma kann nur in die Nähe von Agriorrhynchus Power gehören und zwar hinter dieselbe. Die wesentlichsten Unterschiede sind:

Gyalostoma 1 Agriorrhynchus

Rüssel an der Spitze nach Rüssel an der Spitze nach

unten gebogen.

Basalteil des Rüs- sels so lang als der Spitzenteil.

Furchung beginnt schon hinter den Augen und nimmt fast den ganzen Spitzenteil des Rüssels ein.

Vor Einlenkung der Fühler nicht gezähnt.

oben gebogen.

Basalteil des k u r z.

Rüssels

Vorn tief gefurcht.

Vor Einlenkung der Fühler gezähnt.

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Zwischen den Kanten Zwischen den Kanten ge-

körnt.

Mandibehi kräftig, e i n g e b o g e n.

Beine kurz, kräftig.

nicht gekörnt.

Mandibehi zart, w i n - k e 1 i g.

Beine s c li 1 a n k , lang, d ü n n.

Übereinstimmend gebaut sind: der Kopf, der charak- teristische Kiel auf der Unterseite, Fühler, Prothorax, Flügel- decken, Bewehrung der Schenkel, Tarsen, Klauenglied und Klauen, Eindruck der Abdominalsegmente.

Für die nahe verwandschaftliche Stellung spricht a\ich das Vorkommen: Celebes. Ganz sicher hriben wir es mit einer Form zu tun, die mit Agriorrhynchus ursprünglich zusammenhing und heute den östlichsten Typ darstellt. Typus der Gattung: G. jucunda n. sp.

Gyalostoma jucunda n. sp.

(^. Kopf, Fühler, Hals, Vorderrand des Prothorax, violctbraun, Flügeldecken violetschwarz, Schenkelbasis, Kniee und Tarsen etwas verdunkelt, Prothorax, Unterleib und Beine ziegelrot. Mäßig glänzend, unbehaart.

Kopf quer, abgeplattet, hinten nicht eingebuchtet, vom Hals durch eine enge tiefe Furche deutlich abgesetzt, Hinterecken abgerundet, über den Augen mit einzelnen schwachen Punkten, sonst impimktiert. Kinngrube auf der Kopfunterseite tief eingedrückt, neben derselben jeder- seits einige flache, große Punkte, die sich auf den behaarten Teil des Rüssels fortsetzen. Augen groß, rundlich, wenig prominent.

Rüssel doppelt so lang als der Kopf, Basalteil so lang als der Spitzenteil, allmählich vom Kopf aus schmäler werdend. Verschmälerung gering, Mittelfurche tief und ziemlich breit, Unterseite rundlich-walzig, kurz vor der Fühlerinsertion durch einen breiten, flachen Quereindruck

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ausgezeichnet, unten nnd an den Seiten einzeln grob und flach punktiert, oben nnpunktiert, vor den Fühlern etwas runzelig, Einlenkungsstellen der Fühler breit, aber wenig erhaben, die Rüsselbreite nicht verändernd, Vorderteil da- her in gleicher Stärke, im schlanken Bogen zur Spitze sich erweiternd. Mittelfüße, an den Hüften etwas verschmälert, dann stark erweitert, nur die Seitenränder freilassend, Vorderrand mit breitem Wall, der nach Innen vorspringt und nochmals eine kleine, flache schmale Furche bildet. Ihiterseite in der Mittelnaht scharf, kielartig vorgewölbt, rechts und links tief, höhlenartig eingebuchtet. Mandibeln fast drehrund, ungezahnt, einen großen, dreieckigen Raum zwischen sich freilassend.

Fühler bis an den Hinterrand des Thorax reichend, nicht keulig endigend. Prothorax glatt, walzig, oben etwas abgeplattet, Mittelnaht entw^eder ganz fehlend oder äußerst schwach, zuweilen ist der Prothorax oberhalb etwas verdun- kelt, dann ist die Verdunkelung durch die Mittelfurche unterbrochen, ohne jede Punktierung. Hinterrand scharf aufgebogen.

Flügeldecken bis ins hintere Drittel parallel, einzeln abgerundet, an den Außenecken etwas vorgezogen, gefurcht- gerippt, Suturalnaht, erste, zweite und dritte Naht an der Basis sehr schmal und flach, die Suturalnaht bis zur Spitze eng bleibend, erste Naht nach hinten etwas erweitert, zweite von der Hälfte, dritte vom vorderen Drittel an breiter werdend; die anderen Furchen tief. Erste Furche ohne Gitterpunkte, die folgenden je nach Erweiterung derselben, alle anderen Furchen mit tieferen länglichen Punkten, die nur auf dem Absturz und in der marginalen Region etwas kleiner und flacher werden. Suturalrippen, Rippen 1, 2 und 3 an der Basis sehr flach und breit, 3 wird nach hinten schärfer aufgewölbt und schmäler, die folgenden schmäler nach hinten stets schärfer und schmäler. Humerus wenig

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prominent. Weder auf den Gitterpunkten noch auf den Rippen behaart. Grundfarbe tief violetschwarz, die Schmuck- streifen hegen folgendermaßen: zweite Rippe im Basal- und Spitzendrittel gelb, dritte im ganzen Mittelfelde, die gelben Streifen der zweiten Rippe etwas übergreifend, siebente von der Basis bis zur Flügelhälfte nach hinten spitz aus- laufend, achte am Absturz mit kurzer gelber Linienzeichnung. Beine schlank, Tochanteren der beiden ersten Bein- paare sehr stark und kugelig, Schenkelzahn äußerst klein, im vorderen Drittel stehend, auf allen Schenkeln gleich stark; Schienen der Vorderbeine nicht anders als die der hinteren Beinpaare, nur mit starkem Enddorn bewehrt, alle Schienen innen mehr oder weniger behaart. Schienen nach der Spitze zu tief, lang punktiert und einzeln beborstet. Die tiefe, lange Punk- tierung setzt sich auch auf die Tarsen, selbst auf das Klauenglied fort. Bebor- stung in den Punkten verschieden stark, aber immer vorhanden.

Erstes bis viertes Abdominalsegment unpunktiert, letztes stark grob flach punktiert, an den 3 letzten Segmenten am Außenrand ein Büschel goldgelber, nach hinten gerich- teter Haare.

Länge 19 22 mill. Breite (Thorax) 3,5 4 mill. Patria: Celebes.

2 Exempl. im Stettiner Museum (ex Coli. Staudinger). $ nicht gesehen.

Abb. 10. Lage der Schmuckstreifen bei (rj/alosfouia jucmnhi.

Heterothesis nov. gen. itegog ^ anders, diavc = Stellung. c^. Kopf etwas länger wie breit, nach vorn schwach verjüngt, hinten rundlich-walzig, Hinterrand glatt abge-

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Abb. 11. Kopfbildung bei Heicrothesh.

rundet, in der Mitte niclit eingebogen. Rüssel ungefähr 11/2 rnal so lang als der Kopf, kräftig, robust, flachgedrückt, Basalteil noch schwach walzig, schmä- ler als der Kopf, an den Fühlerwurzeln seitlich erweitert und d;isclbst etwas aufgeschwollen. Spitzenteil schnell er- weitert, breiter als die Kopfbasis, Mitte vorgebogen, von der Augengegend be- ginnend tief gefurcht, Furche nach der Rüsselspitze zu verbreitert und endlich verlaufend. Fühler mäßig lang, robust, Basalglied groß, fast so stark als die drei nächsten Glieder zusammen. 2. und 4. bis 8. Glied perlig, breiter als lang, 3. auffallend länger, so lang vfie breit, 9. und 10. stärker robuster, quadratisch, 11. zugespitzt, so lang als die beiden vorhergehenden zusammen, Mandibeln robust, wenig gebogen, an der Spitze einzahnig, außen mit rudi- mentärem Zahn vor der Spitze, innen mit einem stumpf liehen Zahn, zwischen den Mandibeln ein kleiner Zwischenraum. Augen kreisrund, hervortretend, nach vorn gerückt, Prothorax elliptisch, nach vorn kaum enger, flach gedrückt, mit tiefer über den ganzen Thorax gehender Mittelfurche ; Hinterrand nur an den Seiten aufgebogen. Flügeldecken länglich, etwas gewölbt, oben abgeplattet, nach hinten schwach verengt, am Absturz ge- meinsam abgerundet, ohne Anhang.

Vorderhüften von einander entfernt. Alle Beinpaare von gleicher Stärke, alle Schenkel ungezähnt. Schienen aller Beine gleich gebildet. Erstes Tarsenglicd größer als das zweite, drittes zweilappig mit filziger Sohle. Klauen- glied groß und kräftig, Klauen gut entwickelt.

Stett. entomol. Zeit 1914.

Abb. 12. Fühlerbildung bei HcfcrotJiesis.

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Erste beiden Abdominalsegmente flach und breit ein- godrückt. Quernaht, an den Seiten wenigstens, deutUch.

$. Rüssel fädig, Kopf kurz, Augen an der Kopfbasis, fast den ganzen Kopf einnehmend. Abdominalsegmente kaum merkbar eingedrückt. Quernaht an den Seiten vor- handen,

Tpyus der Gattung: H. elegans n. sp.

Die Stellung der neuen Gattung ist nicht leicht fest- zulegen. Auf den ersten Blick scheint sie am besten in der Nähe der Arrhenodini- Gattung Dcbora Power zu passen. Aber genauere Vergleiche werfen berechtigte Zweifel auf und ich möchte überhaupt die Zugehörigkeit zu den Arr- henodini bezweifeln. Mit demselben Recht kann man die Gattung auch zu der Ceocephahni-Gruppe stellen, obschon es hier sehr schwer wird, einen auch nur einigermaßen ver- tretbaren Platz ausfindig zu machen.

Was hat die Gattung mit den Arrhenodini gemein ?

1. Den Bau des Kopfes.

2. Den Bau des Rüssels und der Mandibeln.

3. Die Bildung des ersten größeren Tarsengliedes und des dritten Tarsengliedes, das zweispaltig ist.

Mit den Ceocephalini hat sie gemein:

1. Den Bau der Fühler, die bis zum 9. Glied perlig sind.

2. Den Bau des Prothorax, der tief gefurcht und platt- gedrückt ist.

3. Die wehrlosen Schenkel.

Es verbindet also Hcierothesis die beiden (iruppen der Arrhenodini und Ceocephalini. Sie stehen auch in den ,,Gfn. Ins." in der Gruppentabelle dicht beieinander und ich glaulx' es ist nicht richtig, daß man sie sonst so weit von einander trennt. Daß es verbindende Formen gibt, ist nach dem Gesagten als ganz feststehend anzusehen und es wird einer späteren kritischen Bearbeitung vorbehalten bleiben, Ord- nung in die systematische Stellung der einzelnen Gruppen

Stctt. cntomol. Zeit. 1914.

ist

zu bringen. Ich m()chtc deshalb die (lattnng Hclcrothcsis auch keiner der beiden Gruppen anghedern, sondern dafür eine neue Gruppe : Heterothesini aufstellen. Vorläufig ist es vielleicht am besten, sie unmittelbar den Arrhenodini folgen zu lassen, da vor den Ceocephalini sich Gruppen finden, die keine Übergänge zulassen und die Stellung innerhalb der Ceocephalini zunächst noch zu klären wäre. M. E. würde die Nähe von Rhino pteryx in Frage kommen.

Heterothesis elegans n. sp.

ö*. Grundfarbe violetbraun, Vorderrand des Rüssels, Fühler vom '1. Gliede an, Halsring, Prothorax mit Ausnahme des vorderen Teils, die noch näher zu bezeichnenden Teile der Flügeldecken, Basis der Schenkel, Kniee, Schienenspitzen und Tarsen verdunkelt, zum Teil direkt schwarz. Schwach glänzend. Kopf länglich, nach vorn verjüngt, ohne Ein- buchtung und Furchung, Hinterecken ohne besondere Merk- male, unterhalb mit tiefem Kehleindruck. Oberhalb mit schwacher, breiter Punktierung, unterhalb mit sehr tiefer, grober Punktierung, die an der Kehle fehlt. Am hinteren Seitenrand mit den Augen gleichlaufend treffen die Punk- tierungszonen zusammen.

Rüssel von den Augen bis zu den Fühlerwurzeln ver- jüngt, so lang als der vordere Rüsselteil, unterhalb mit einzelnen, großen, tiefen Punkten, Fühler auf einer platten- artigen Unterlage eingefügt. Vorderteil des Rüssels schnell und stark verbreitert, an seiner breitesten Stelle breiter als der Kopf, nicht gerandet, aber aufgewallt, vorn in der Mitte vorgebogen. In der Mitte breit gefurcht, Furche hinter den Augen spitz beginnend und nach vorn breit auslaufend. Überall punktiert, am Rüsselvorderrand liegen die Punkte z. T. quer und sind von länglicher Gestalt.

Mandibeln robust, wenn auch nicht sehr groß, Spitze schwarz, nadelrissig punktiert.

Stctt. entoniül. Zeit. 19 U.

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Basalglicd der Fühler unbeluuirt, dann ninnnt die Be- haarung nach vorn zn, die drei letzten Glieder mit feiner Untcrbehaarnng. Vom Basalglied angefangen, flache grobe Punktierung, die an den Spitzengliedern länglich wird und auf dem 11. Glied in ganz zarter Strichelung endigt.

Prothorax nach vorne etwas verschmälert, Furche lief und auf dem Diskus breit erweitert, im vorderen Drittel durch einen Querdruck unterbrochen. Hinterrand nur an den Spitzen aufgebogen; auf dem Diskus glänzend, sonst matt, oben punktiert, nach den Seiten nimmt die Punktie- rung ab, unterhalb flach einzeln querpunktiert.

Flügeldecken fast parallel, nach hinten etwas schmäler, wenig gcnvölbt. Sutura kaum aufgewcUbt, tiefschwarz, ohne Punktierung, glänzend. Durch tiefe Naht sehr scharf ab- gesetzt. Eigentliche Rippenbildung nicht vorhanden, alle ^_,,,-_ Rippen sind flach und nur durch

^m A die, übrigens auch sehr schwachen

'^1 Punktreihen kenntlich. Nach dem

^H Flügelabsturz werden Ripj)en und

B ^B Punktierung etwas stärker. Punkte

^m ^K am Flügelabsturz flach und groß.

r wm Humerus groß und spitz, glänzend;

|^^_>' die vom Humerus ausgehende untere

.\i)l). 1:5. Flügelzeichnung Rippe in der Flügelmitte scharf- bei Hcfnoihe,;, dcgans. ]^^^i\^^ glänzend vorspringend. Die

Farbenverteilung ist folgende :

Sutura schwarz, neben derselben noch etwas Verdunke- lung, in der hinteren Hälfte auf jeder Decke ein schwarzer, rechteckiger Fleck, der mit der schwarzen Sutura zusammen- hängt. Ganzer Seitenrand, fast bis zum Flügelabsturz schwarz .

Trochanteren der A'orderbeine groß, glänzend, der Hinterbeine kleiner. Schenkel aller Beine an der Basis platt- gedrückt, schwarz, mäßig keulig, auf der Unterseite behaart,

Stett. ciitomol. Zeit. 1914.

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schwach punktiert, Punkte nach den schwarzen Knien zu länghch, Schienen grob punktiert, an der Spitze bedornt, allenthalben fein behaart und etwas beborstet. Tarsen- glieder einzelne lang behaart. Sohlen dicht goldgelb-filzig, Klauenglied einzeln punktiert, einzelne lang beborstet; Klauen schwarz.

Letztes Abdominalsegment stark gelb behaart.

5 differiert durch die üblichen (icschlechtunterschiede und die nur ganz geringe Behaarung des letzten Abdo- minalsegments.

Länge ^ 12—17 miU. $ 14—16 mill.

Breite c? 2—3 miU. ? 2—3 mill.

Patria: Kamerun, Barombi, von Conradt gesammelt.

3 o i^^^'id 2 $ im Stettiner Museum.

15ii(*li})esi)recliimi;.

Paul Blaschke. Die Raupen Europas mit ihren Futterpflanzen. Ein vollständiger Raupenkalender nebst einer lepidop- terologischen Botanik. Mit 6 kolorierten Tafeln mit Abbildungen der Raupen und 28 kolorierten Tafeln mit Abbildungen der Futterpflanzen.

Dieses vorzügliche Werk ist in Grasers Verlag (Richard Liesche) in Annaberg (Sachsen) erschienen und vom genannten Verlage für nachstehenden Preis erhältlich:

gebunden 9 Mark SO Pfg., geheftet 9 Mark. Das Werk umfaßt 2 Teile. Teil 1 enthält ausführliche Beschreibung der europäischen Raupen mit ihren Futterpflanzen nach Monaten geordnet, darauf folgt ein alphabetisches Verzeichnis der ge- bräuchlichsten deutschen Schmetterlingsnamen, und hieran schließt sich ein Register zu den im Raupen- kalender beschriebenen Raupen mit Angabe der Pflanzen, auf denen die Raupen fressen; dann folgen 6 farbige Tafeln mit Raupenabbildungen.

Stett. cntoinol. Zeit 1914.

184

Teil 2 enthält Beschreibung- der Futterpflanzen unter An- gabe der an denselben lebenden Raupen, woran sich ein Verzeichnis der deutschen Pflanzennamen schließt; dann folgen 28 farbige Tafeln mit abgebildeten Futter- pflanzen.

Dieses verdienstliche Werk, welches durch seine gute und übersichtliche Einteilung und Aufzählung der in Europa vorkommenden Raupen und Futterpflanzen alle ähnlichen Werke durch Umfang und Vollständigkeit übertrifft, bietet auch noch den Vorteil, daß auf die Betonung der lateinischen Namen ganz besonderer Wert gelegt ist. Die Abbildungen der Raupen lassen noch manches zu wünschen übrig, dagegen sind die Abbildungen der Pflanzen eine recht gute Beigabe. Es ist zu wünschen, daß dieses für Schmetterlingszüchter brauchbare und empfehlenswerte Werk recht weite Ver- breitung finden möge.

E. Schmidt.

Iiilialts-Yerzeicliiiis.

(Heft I. 1914.) Neue Platypodiden des Stettiner Museums. Von Ober- förster Stroh meyer in Münster, Ober-Elsaß. S. 3. Osmylidae. Beiträge zu einer Monographie der Neuropteren- Familie der Osmyliden. Von Prof. Leopold Krüger, Stettin. S. 9. Symbolae ad cognitionem generis »Cop- tolabrus«. Auetore Prof. Dr. G Hauser, Erlangen. S. 131. XI\\ Beitrag zur Kenntni?. der Ruteliden. (Col. lamell.) Von Dr. F. Ohaus, Berlin-Steglitz. S. 138. Coptolabrus augustus subsp. Antaeus (subsp. nova) auctoribus F. et G. Hauser. S. 157. Neue Brenthiden aus dem Stettiner naturhist. Museum. Von R. Kleine, Stettin. S. 159. Buchbesprechung. S. 183.

Ausgegeben am 12. September 1914.

Stett. cntoniol. Zoit. 1914.

Benachrichtigung.

Briefe, Mitteilungen und Anfragen an den Entomologischen Verein oder die Redaktion der Entomologischen Zeitung sind zu richten an den Vorsitzenden des Vereins Herrn Prof. L. KrÜger,

Stettin, Naturhistorisches Museum, Hakenterrasse.

Alle Geldsendungen sind zu richten an den Kassenwart des Vereins

Herrn Rektor GuStav Schroeder,

Stettin, Birkenallee 15.

Bücher und Zeitschriften sind zu senden an den Bücher- wart des Vereins

Herrn Konservator E. Schmidt,

Stettin, Naturliistorisches Museum, Hakenterrasse.

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Stettiner

I Entomologische Zeitung.

75. Jahrgang.

Heft II

Kommissionsverlag von Friedia

in Berlin NW. 6, Carlstraße 11

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St Stettin h)U. «

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Stettiu 1914.

Druck von R. Graßmann.

Auszug

aus der Satzung des entomologiselien Vereins zu Stettin.

§ 5. Jedes ordentliche Mitglied hat einen Jahresbeitrag von zehn (10) Mark zu zahlen. Der Beitrag ist bis zum 30. Juni an den Rechnungsführer des Vorstandes zu entrichten. Der Rechnungsführer ist befugt, die bis zum 30. Juni nicht eingegangenen Beiträge durch Postnachnahme zu erheben.

Der Vorstand ist befugt, ein Mitglied, das seine Beiträge bis zum Schluß des Jahres nicht bezahlt hat, in der Mitglieder- liste zu streichen. Durch die Streichung erlischt die Mitglied- schaft des betreffenden Mitgliedes.

§ 11. Der Verein gibt eine Vereinszeitschrift unter dem Namen „Entomolngische Zeitung" heraus, die jedem Mit- gliede unentgeltlich zugesendet wird.

Ueber die Aufnahme der in der Zeitung abzudruckenden Aufsätze entscheidet die Redaktion, in zweifelhaften Fällen der für diesen Zweck bereits eingesetzte, aus drei Vereinsmitgliedern bestehende Ausschuß, dessen Mitglieder der Vorstand ernennt.

§ 12. Die Benutzung der Vereinsbibliothek ist den Vereinsmitgliedern nach näherer Anordnung des Vorstandes der- art gestattet, daß dem Verein daraus keine Kosten erwachsen.

Beit.ichricliti^'un^ s. S Seite des Imschlages.

lil©a@l@gli@hi iilliig

herausgegeben von dem

entomologischen Vereine

zu Stettin.

Redaction: Prof. Leopold Krüger, Vorsitzender.

In Commission bei der Buchhandlung R. Fricdländer & Sohn in Berlin.

1914. 75. Jahrgang. Heft II.

Zweiter Nachtrag zur Kenntnis der Ruteliden der Philippin. Inseln.

Von Dr F. Oliaus, Berlin-Steglitz.

Mit 3 Textfiguren.

Seit meinem ersten Nachtrag zu: ,,Die Ruteliden der Philippinischen Inseln", den ich im Philippine Journal of Science 1912 veröffentlichte, habe ich von Prof. Baker und Herrn Georg Böttcher auf Luzön noch die folgenden neuen Arten erhalten.

Anomala Bakeri n. sp.

An. yotundicüllis Hell, affin is. Oblongo-ovalis, sat alte convexa, laete flava, leviter viridi-aenescens, nitida; supra glabra, subtus sparsim albo-griseo-pilosa. Capite, thorace scutelloque subdense haud profunde punctata; elytra leviter sulcata costis elevatis, interstitio subsuturali dense irregulariter, interstitiis H et III uniseriatim punc- tatis; p3'gidium punctis magnis oculatis hie illic confluentibus obtectum.

Long. 11, lat. 5 mm. $. Luzon, Mt. Banahao. Von Herrn Prof, Baker in Los Bannos, Luzon, erhalten und ihm gewidmet.

Stett. entomol. Zeit. 1914. la

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In die A'crwundtschaft der A)i. yotumUcolIis uiul heterocostata HcIUt von Cclebes gehörend, aber \'erschieden durch die scharf rechtwinkligen Hinterecken des Thorax und die flacher gewölbten punktierten Interstitien auf den Deckflügeln. Gestreckt oval, hoch gewölbt, blaßgelb mit leichtem, hellgrünem Erzschiller, oben kahl, unten kurz hellgrau behaart. Kopfschild halbkreisförmig, dicht und ziemlich fein runzelig punktiert, der fein schwarzbraun gesäumte Rand leicht aufgebogen; Stirnnaht in der Mitte undeutlich, Stirn dicht und zusammenfließend, Scheitel emzeln ziemlich kräftig punktiert, die erstere leicht ein- gedrückt. Thorax fast doppelt so breit als lang, die Seiten in der Mitte leicht erweitert, die Vorderecken weit vorge- zogen, die Hinterecken scharf rechtwinklig, die basale Randfurche in der IMitte kaum unterbrochen, die Ober- fläche ziemlich dicht und kräftig einzeln punktiert. Ebenso ist das Schildchen punktiert. Auf den Deckflügeln sind die primären Punktreihen gefurcht und kräftig punktiert, die primären Rippen etwas höher gewölbt als die Inter- stitien; von diesen ist das subsuturale unregelmäßig dicht punktiert, das II. und III. auf der Scheibe tragen je eine einfache Punktreihe, che lateralen sind punktfrei; die ganze Oberfläche ist mikroskopisch fein punktiert; die Epipleuren reichen bis zum Hinterrand. Pygidium mit großen Augen- punkten, die Spitze mit langen Borstenhaaren. Abdominal- sternite, Hüften und Brust wie das Pygidium skulptiert, die ersteren mit der gewöhnlichen Querreihe von Borsten, die letzteren kürzer und dichter hellgrau behaart. Meso- sternum zwischen den Mittelhüften ganz schmal, mit einem schmalen kurzen Fortsatz, der die Hüften nicht überragt. Hinterschenkel verbreitert, aber kaum verdickt. Vorder- schienen 2 zähnig, der Spitzenzahn breit zugerundet. Tarsen schlank, bräunlich. Fühler braungelb.

Bei einem später eingesandten q, der sonst mit dem $

Stett. entomol. Zeit. 1914.

187

übereinstimmt, sind oben Naht nnd Seitenrand sowie ein kleiner Schnl- terfleck anf den Deckflügeln, unten die Abdominalsternite mit Aus- nahme des letzten schwarzgrün. Die Forcepsform zeigt Figur 1 von oben und von der linken Seite.

Anomala exanthematica n. sp.

Ex affinibus An. calybaea et corruscans, differt praecique capite et thorace dense ac grosse profunde punctatis, punctis in fundo opacis. Laete viridiaenea, polita, hie illic cuprascens, supra glabra, subtus abdominis lateribus et pectore dense ac longe flavopilosa.

Long. 1314— 16, lat. 71/2—9 mm. ^<^. Luzon, Mt. Banahao (Baker S.).

Eiförmig, nach hinten verbreitert, ziemlich hoch ge- wölbt, hell erzgrün, lebhaft glänzend, hie und da mit kupfrigen Reflexen. Kopf und Vorderrücken sind mit großen tiefen Augenpunkten dicht bedeckt, die im Grunde dicht runzelig sind, so daß der Vorderkörper fast matt erscheint, da die Brücken zwischen den Punkten nur ganz schmal sind und wenig glänzen; die Stirnnaht ist ganz verloschen, die basale Randfurche des Thorax in der Mitte unterbrochen. Schild- chen lebhaft glänzend mit wenigen feinen Pünktchen und kupfrigem Rande. Deckflügel glänzend, mit Reihen ziemlich großer runder Punkte, die auch im Grunde glänzen, das subsuturale Interstitium ist dicht imregelmäßig punktiert, die anderen Interstitien tragen je eine Punktreihe, die Partie außen, neben und hinter der Schulter ist dicht runzelig, matt, ebenso die Partie hinten beim Seiten- und Hinterrand, die Fläche zwischen den Punkten überall mikroskopisch fein punktiert. Propygidium hinten dicht nadelrissig. Pygidium dicht mit großen, in die Quere ge-

Stett. entomol. Zeit. 1914. la*

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zogenen Punkten bedeckt, die jedoch nicht zusammenfließen; am Rande kaum gewimpert. Abdominalsternite in der Mitte fast glatt, an den Seiten dichter mit einzelnen queren Punkten, nur das letzte ist dicht nadelrissig. Brust in der Mitte glatt, an den Seiten ziemlich dicht mit großen Punkten, aus denen wie an den Seiten der Abdominalsternite lange gelbe Haare entspringen; die Mittelbrust trägt hinten einen kleinen Höcker, der die Mittelhüften jedoch nach vorn nicht überragt. \^orderschiencn 2 zähnig, die innere Klaue der Vorderfüße beim o kaum verdickt, tief eingeschnitten.

A. exantheniatica Ohs. var. nov. cyanotica m. Oben und unten gleichmäßig schwarzblau, die Haare an der Basis des Schildchens grau, an der Brust und den Seiten des Bauches gelb.

Zusammen mit der Nominatform \-orkommend.

Anomala inopinata n. sp.

A)i. iiicojisiicta Ohs. proxime affinis. Oblongo-ovata, j)ostice ampliata, sat alte convexa, fuscoviridis, sat laetc^ aenea tibiis tarsiscjue fulvo-prlluccntibus, antennis fn]\"is; undique donse confluenter punctulata, scricca et densissime breviter, ])ectore longius flavido-griseo pilosa.

Long. 21, lat. 11 nun. J. Luzou, Mt. Makiling (Bak(tr S.).

(iestreckt cifinniig, ü])vr (hn Hinterhüften leicht ver- breitert, ziemlich hoch gewtUbt, erzgrün, die Scliienen und Tarsen hellbraun durchsclieinend, die Fühler hellbniun, ob(m und unten dicht und ziemlich fein zus:immenfließend })unktiert, seidenartig schimmernd, mit kurzen gelbgrauen anliegendi'U Härchen ganz dicht bedeckt, die Brust mit längeren abstehenden Haanui dicht bekleidet. Kopfschikl etwa doppelt so breit ;ils lang, .])arallelseitig mit geradem Vorderrand und ganz schwach gerundeten l-^cken ; Stirn- naht gerade, neben den Augen c'mv Reihe grober Punkte

Stett. entomol. Zelt. 1914.

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mit langen aufrechten gelben Wimperborsten. Thorax um die Hälfte breiter als lang mit geradem Vorderrand, während die Mitte des Hinterrandes nach hinten geschwungen ist mit ganz verloschener Basalfurche, die Seiten etwas vor der Mitte leicht erweitert, nach vorn stärker als nach hinten con vergierend, beide Ecken stumpf, nicht gerundet. Auf den Deckflügeln sind die primären Punktreihen deutlich ausgeprägt, die Punkte darin wie in den Interstitien ziemlicli grob, die Rippen kaum gewölbt, die Interstitien unregel- mäßig punktiert, außerdem die ganze Oberfläche sehr dicht mit feinen Pünktchen überstreut, aus denen die kurzen grauen Härchen ent- springen ; Epipleuren ziemlich > \ lang, gewimpert. Pygidium ziemlich lang mit gerundeter Spitze, die eine Reihe längerer gelber Borsten trägt. Vorder- schienen 2 zälmig. Forceps ^Y 7 2. Figur 2; die Parameren sind

asymmetrisch, die linke ist kürzer und nahe der Spitze lang gezähnt.

Anomala {Spilota) Boettcheri n. sp.

An. picturata Cand. proxime affinis, eadem fere magni- tudine et statura, flavo-testacea nitida, maculis et vittis fuscis ac viridiaeneis signata, fortius ac densius punctata differt praecipue femoribus posticis in utroque sexu dilatatis pone trochanteres angulatim projectis. .

Long. 13 14, lat. 7^/4 8 mm. ^9.. NordPalawan: Bacuit im Dezember 1913 und Bimaluan im Januar 1914 in Anzahl von Herrn Georg Boettcher gesammelt und nach ihm benannt.

Ziemlich breit oval, flach gewölbt. Grundfarbe hell scherbengelb mit hell erzgrünen und kupfrigen Reflexen,

Stett. entonjol. Zeit. 1914,

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Scheitel mit 2 dunklen Makeln, Thorax mit 2 schmäleren dunklen Streifen nahe dem Seitenrand und 2 breiteren Streifen auf der Scheibe, die alle 4 bis nahe an den Vorder- rand reichen. Schildchen mit dunklen Seiten und gewöhnlich auch mit einer Makel an der Basis. Deckflügel mit un- regelmäßigen dunklen Makeln und Querbinden, die hintere Partie fast ganz schwarzl:)raun. Pygidium ' schwarzbraun bis auf einen schmalen gelben Mittelstreifen. Unten ge- wöhnlich nur der Vorderrand des vorletzten Abdominal- sternites schwarzbraun, außerdem trägt jedes Sternit an den Seiten, das Metasternum neben der Mitte, die Hinter- schenkel in der Mitte eine runde Makel; die Zähne der Vorderschienen und der Rand der Tarsenglieder sowie die Fühlerkeule sind dunkel. Kopfschild und Stirn sind dicht runzelig, der Scheitel zerstreut kräftig punktiert. Thorax an den Seiten mit großen groben Augenpunkten, auf der Scheibe zerstreuter und feiner punktiert, vor dem Schildchen fast punktfrei. Schildchen mit einigen wenigen feinen Pünktchen. Die Deckflügel sind regelmäßig ge- furcht, Rippen und Interstitien gleichhoch gewölbt, in den Furchen dicht aber fein querpunktiert, das subsuturale Interstitium mit 2 secundären Rippen, die durch eine ein- fache Furche getrennt sind, das II. Interstitium mit einer einfachen vollständigen Punktreihe, das III. oder humerale mit einer Punktreihe, die nur bis zur Mitte reicht, die lateralen Interstitien punktfrei. Pygidium mit großen einzelnen Augenpunkten mäßig dicht bedeckt und einzelnen grau- gelben Borstenhaaren am Rand. Abdominalsternite, Hüften und Brust etwas diclitler mit großen Augenpunkten be- deckt, die ersteren mit einer Ouerreihe gelber Borsten, die beiden letzteren spärlich und kurz graugelb behaart. Hinterschenkcl stark verbreitert, aber kaum verdickt, neben der Trochanterspitze winklig vorspringend, beim c^ stärker als beim $. Vorderschienen 2 zähnig. Der Meso-

Stett. entoraol. Zeit. 1914.

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sternalfortsatz ist lang, bis zwischen die Vorderhüften reichend, zuerst etwas nach unten gesenkt, die Spitze nach oben umgebogen, nicht verdickt.

Änomala {Euchlora) expedita n. sp.

E: Baeri Ohs. affinis, eadem fere magnitudine et statura, supra sat laete viridi-aenea, nitida, thoracis lateribus fkivis, subtus flava leviter aenescens tibiis tarsisque fusco-viridi- aeneis; pygidium fuscoviride plaga magna quadrilobata ornatum; supra glabra, subtus pectore sparsim hirsuta.

Long. 17, lat. 10 mm. S- N. Palawan, Bimaluan, Januar 1914 (G. Boettcher S.).

In der Gruppe der erzfarbenen Euchloren der E. Baeri Ohs. zunächst stehend, gestreckt oval, ziemlich gewölbt, oben ziemlich hell erzgrün, nur der Seitenrand des Thorax hellgelb, Afterdecke dunkel erzgrün mit einer gelben Makel, die von der Spitze beginnend 2 spitze Ausläufer nach der Mitte der Seitenränder und 2 größere gerundete lappen- artige Ausläufer nach vorn entsendet, die den Vorderrand des Pygidiums jedoch nicht erreichen; Unterseite hellgelb mit leichtem Erzschiller, die Schienen und Tarsen dunkel erzfarben, die Fühler bräunlich. Kopfschild ziemlich stark konvergierend trapezförmig mit leicht gerundeten Vorder- ecken, dicht runzelig punktiert; Stirn dicht, Scheitel weit- läufiger mit großen kräftigen Augenpunkten. Thorax dicht bedeckt mit ziemhch kräftigen, scharf eingestochenen Punkten, die nirgends zusammenfließen; basale Rand- furche in der Mitte unterbrochen. Schildchen etwas weit- läufiger als der Thorax punktiert. Deckflügel dicht mit mäßig großen, von hinten eingestochenen Punkten be- deckt, die vielfach in Längsreihen angeordnet sind; von den primären Punktreihen ist nur die erste neben der Naht deuthch erkennbar, ihre Punkte größer, während die Naht- rippe mit feineren Punkten weitläufig übersät ist ; Schultern

Stett. entomo). Zeit. 1914,

192

und Spitzenbuckel springen etwas vor, während die Skulptur neben und hinter ihnen dichter und runzelig ist; der Seittn- rand ist deutlich verdickt. Afterdecke dicht quernadclrissig und leicht dachziegelförmig, am Rand spärlich gewimpert. Abdominalsternite weitläufig mit halbkreisförmigen Punkten

bedeckt und mit je einer Quer-

, . . , reihe gelber Borsten. Hinter-

U___^=^ ^:V^^^===:J hüften und Brust dichter punk-

' /' tiert, kurz und ziemlich spärlich

gelblich behaart. Hinterschenkel

ziemlich breit, ihr Hinterrand

nach hinten geschwungen; Vorderschienen 2 zähnig.

Die Form des Forceps zeigt Figur 3 von oben und von der linken Seite.

Popillia scalpta Newm. var. nov. microps m.

Oben und unten gleichmäßig glänzend schwarz; die gelbe Färbung der Deckflügel ist auf ein kleines rundes Fleckchen hinter dem Schildchen reduziert.

Luzon, Mt. Makiling, Baker. $.

Der P. ociüata Ohs. sehr ähnlich, aber verschieden durch die grobe Skulptur des Thorax.

Popillia scalpta Newm. var. nov. caeca m. Oben und unten gleichmäßig glänzend schwarz, ohne jede Spur von gelber Färbung auf den Deckflügeln. Luzon, Mt. Banahao, Baker. $.

Pseiidomalaia Semperi Krtz. var. nov. nigripennis m.

Oben und unten gleichmäßig schwarz, ohne Spur rot- gelber Färbung auf den Deckflügeln.

Luzon, Mt. Banahao, von den Herren Baker und G. Boettcher in Anzahl mit der Nominatform zusammen gefunden.

Stett. entomol. Zelt. 1914,

193

Pseudomalaia Semperi Krtz. var. marginipennis Krtz.

Auch diese Form wurde von den Herren Baker und G. Boettcher auf dem Mt. Banahao in Anzahl gesammelt; sie macht mit ihrer zuweilen rein schwarzen Grundfarbe ohne Erzschiller und den blaßgelben, schwarzumsäumten Deckflügeln einen von der Form mit rein rötlichgelben Deckflügeln ganz verschiedenen Eindruck. Kraatz hat diese letztere Form auch mit einem besonderen Namen var, pallidipennis belegt, so daß die Nominatform seiner Species damit verschwindet.

XV. Beitrag zur Kenntnis der Ruteliden.

Von Dr. F. Oliaus, Berlin-Steglitz.

Mit 14 Textfiguren.

Herr Vitalis de Salvaza in Pnom-Penh, Cambodja, der die Absicht hat, als Seitenstück zur ,, Fauna of British India" eine ,, Faune entomologique de l'Indochine" heraus- zugeben, schickte mir die von ihm gesammelten Ruteliden mit der Bitte, eine Beschreibung der neuen Arten zu ver- öffentlichen in Verbindung mit einer Liste aller aus Tonkin, Annam, Cambodja und Cochinchina bereits beschriebenen Arten. Diese Bitte läßt sich aus verschiedenen Gründen zurzeit nicht erfüllen und darum gebe ich jetzt nur die Be- schreibung der neuen Arten; über diese habe ich mich, um Synonyme zu vermeiden, mit Herrn Arrow vom British Museum, der zurzeit die Ruteliden von Birma und Siam bearbeitet, im letzten Sommer ins Einvernehmen gesetzt.

Rhinyptia parabolica n. sp. Quoad clipei formam Rh. injuscata proxime affinis. Oblongo-ovalis, sat convexa, testacea, nitida, capite thorace-

ätctt. eutomol. Zeit. 1914.

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que fuscis leviter viridi-aenescentibus, thoracis disco fusco certo visu aenescente, scutello et elytroriim basi suturaque anguste fuscis, subtus tibiis leviter brunneis; supra glabra, subtus sparsim flavopilosa.

Long. 81/2, lat. 4 mm. $. Cambodja: Pnom-Penh, III. 1913.

Gestreckt oval, hell scherbengelb, glänzend, oben kahl, unten spärlich behaart. Kopfschild gestreckt parabolisch, der Rand an den Seiten fein, vorn stärker aufgebogen, die Fläche eben, wie der Kopf zerstreut und ziemlich kräftig punktiert, dunkel bronzebraun mit erzgrünen Reflexen; 5tirnnaht gerade, deutlich; in der Form steht es dem der Rh. infuscata am nächsten, doch ist der Umriß rein para- bolisch, der Spitzenteil nicht von dem Seitenteil abge- schnürt und in diesem Punkte wohl die ursprünglichste Art der Gattung. Thorax mehr als doppelt so breit wie lang, hoch gewölbt, die Seiten in der Mitte gleichmäßig erweitert, die Vorderecken stark vorgezogen, die stumpfen Hinterecken eingezogen, nicht gerundet, die basale Rand- furche nicht unterbrochen, die Oberfläche ziemlich dicht mit einzelnen Augenpunkten bedeckt, die Scheibe bronze- braun, die Seiten gelb. Schildchen wie die Mitte des Thorax punktiert und gefärbt. Deckflügel hellgelb, längs der Naht und Basis rotbraun, auch der Seitenrand äußerst fein braun, mit Reihen kräftiger Punkte, die in den primären Reihen hie und da zusammenfließen. Pygidium ziemlich gewölbt, mit großen, vielfach zusammenfließenden Augenpunkten und einzelnen gelben Borstenhaaren an den Seiten und an der Spitze. Abdominalsternite an den Seiten verloschen punktiert, mit der gewöhnlichen Querreihe von gelben Borstenhaaren; Brust und Hüften dicht mit großen zu- sammenfheßenden, Schenkel mit einzelnen kleineren Augen- punkten, die ersteren mit kürzeren, die letzteren mit längeren und gröberen Borstenhaaren. Vorderschienen mit 2 sehr

Stett. entomol. Zeit. IÖ14.

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großen schwarzen Zähnen, Mittel- und Hinterschienen mit 2 kräftigen queren, nicht schiefen Stachelkanten. Tarsen kräftig, dicht beborstet; Klauenghed gezähnt; die innere Klaue der Vorderfüße gespalten.

Mundteile kräftig, Spitzenteil der Mandibeln mit 2 spitzen Zähnen. Maxillen an der äußeren Lade mit einem sehr großen flachen, vorn fein zugespitzten Spitzenzahn und darunter mit 5 kurzen feinen spitzen Zähnchen. Am Unterlippengerüst ist die Unterlippe vom Kinn scharf abgesetzt, die Seitenecken des Kinns rechtvviklig vorsprin- gend, die Unterlippe breiter als das Kinn, ihr Vorderrand tief ausgeschnitten.

Anomala [HeteropUa) aspera n. sp.

H. breviceps Sharp proxime affinis. Oblongo-ovalis, sat convexa, testacea, nitida, undique sat grosse punctata, thoracis et elytrorum lateribus pilis longis sat dense obsita.

Long. 91/2— 10y2, lat. 5— 51/2 mm. ^J?. Cambodja, Pnom-Penh, I— V. 1913.

Gestreckt oval, ziemlich hoch gewölbt, rötlich scherben- gelb, glänzend, oben kahl, nur die Ränder von Kopf, Thorax und Deckflügeln mit langen, leicht abbrechenden, starren rötlichen Stachelborsten ziemlich dicht besetzt; die After- decke, Unterseite und Beine sind ebenfalls mit solchen langen Borsten, dazwischen auch mit kürzeren weichen gelblichen Haaren bekleidet. Kopfschild trapezförmig mit kaum gerundeten Ecken, der Rand nur fein aufgebogen, die Stirnnaht wenig deutlich, die Fläche wie die Stirn dicht und grob, vielfach zusammenfließend punktiert, der Scheitel einzeln punktiert. Thorax an den Seiten in der Mitte ver- breitert, die Seiten nach vorn und hinten gleichmäßig konver- gierend, die Vorderecken nur wenig vorgezogen, leicht gerundet, die stumpfen Hinterecken stärker gerundet. Hinterrand gerade, basale Randfurche nicht unterbrochen,

Stett. entomol. Zelt 1914.

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die Oberfläche einzeln dicht und kräftig punktiert, die Punkte zumal an den Seiten scharfrandig. Schildchen wie der Thorax punktiert. Deckflügel regelmäßig gefurcht und in den Furchen kräftig punktiert, Rippen und Inter- stitien gleichmäßig leicht gewölbt, die 3 discalen Inter- stitien mit je 2 sekundären Rippen, die ganze Oberfläche mikroskopisch fein punktiert, der Seitenrand scharf ge- randet, dicht gekerbt, in jeder Kerbe ein langes Borsten- haar. Pygidium dicht und grob punktiert und abstehend behaart, außerdem am Rande mit langen Borsten. Unter- seite mit groben Augenpunkten dicht bedeckt, die Sternite mit der gewöhnlichen Querreihe von Borsten, die Brust mit kürzeren weichen Haaren. Beine kräftig, die Hinter- schenkel beim Knie verbreitert; Vorderschienen bei ,^ und $ mit 3 ktäftigen Zähnen, Mittel- und Hinterschienen mit 3 nur wenig schiefen Stachelkanten. Tarsen kräftig, bräunlich, stark beborstet; Klauenglied gezähnt; bei ^ und $ nur die innere Klaue der Vorder- füße gespalten, alle anderen einfach. Fühler- keule beim ^ verlängert. Figur 1 zeigt die Form des Forceps von oben und von der linken Seite; die kurzen, symmetrischen, bis zur Spitze miteinander verschmolzenen Parameren sind von dem langen, hoch- gewölbten Mittelstück nur durch eine undeutliche Naht getrennt.

Anomala [Hetcroplia) Blaisei n. sp. H. varicolor Gyll. affinis. Ovata, postice amphata, modice convexa, testacea fusco-variegata, nitida, fortiter punctata, supra glabra, subtus sparsim flavopilosa.

Long. 11, lat. 6 mm. S^. Annam, Keng-Trap. \IU. 1913

(M. Vitalis de Salvaza). Tonkin, Luc-Nam (L. Blaise).

Zur Gruppe der varicolor gehörig imd auf den ersten

Blick einer großen Phyllopertha orientalis ähnhch. Eiförmig

ätett. exktomol. Zeit. 1914.

197

nach hinten, verbreitert, mäßig gewölbt. Grundfarbe scherben- gelb mit geringerer oder ausgedehnterer schwarzbrauner Zeichnung. Kopfschild trapezförmig, die Ecken beim $ stärker gerundet als beim (J, der Rand vorn etwas mehr aufgebogen als an den Seiten, die Fläche eben, dicht zu- sammenfließend punktiert, wie der Kopf rotbraun mit leichtem, grünem Erzschimmer ; Stirnnaht gerade, sehr fein; Stirn dicht zusammenfließend, Scheitel mehr einzeln punk- tiert. Thorax dopp(>lt so breit als lang mit feiner Mittel- furche, die Seiten in der Mitte leicht erweitert, die Vorder- ecken rechtwinklig und leicht vorspringend, die Hinter- ecken stumpf, beim (^ ganz leicht, beim $ nicht gerundet, die Basis in der Mitte nach hinten geschwungen, die basale Randfurche nicht unterbrochen; die Oberfläche ist dicht mit ziemlich groben und tiefen Punkten bedeckt, die beim Seitengrübchen hie und da zusammenfließen; die Grund- farbe ist scherbengelb, auf der Scheibe stehen 2 große ge- lappte Makeln, schwarzbraun mit ganz schwachem Erz- schimmer, deren längere Seiten parallel zur Mittellinie verlaufen und sich in dieser hinten vereinigen, parallel zum Hinterrand liegt dann jederseits noch eine schmal beginnende und nach außen sich keilförmig verbreiternde Makel und ein runder Fleck beim Seitengrübchen. Das Schildchen ist grob punktiert, scherbengelb, bei dunklen Stücken fein schwarzbraun gerandet. Auf den Deckflügeln sind die primären Rippen kräftig gewölbt, die primären Punktreihen gefurcht und stark punktiert, die 3 discalen Interstitien sind flacher gewölbt und haben je 2 sekundäre Rippen, die Punkte in den sie trennenden Punktreihen und in den primären Punktreihen an den Seiten sind viel- fach in die Quere gezogen und das Gewebe zwischen ihnen ist leicht gerunzelt, so daß die Skulptur hier undeutlich wird; die Grundfarbe ist ein rötliches Scherbengolb, über das sich eine in der Mitte breite, an den Seiten in einzelne

Stett. entomol. Zeit. 1914.

198

Flecke aufgelöste hellgelbe Querbindc zieht, die von schmalen sch\varzl)rannen Fku-kchen begrenzt wird; b(n dunklen Stücken dehnen sich diese dunklen Fleckchen so aus, daß sie die Grundfarbe der Deckflügel bilden, auf denen nur einzelne hellgelbe zackige Flecken hinter dem Schildchen, in der Mitte der Scheibe, beim Seitenrand und innen neben der Spitze übrigbleiben. Afterdecke mit großen Ring- punkten, die vielfach zusammenfließen, dicht bedeckt und am Rande spärlich gewimpert, entweder rein scherbengelb oder schwarzbraun mit oder ohne kleine gelbe Fleckchen. Unterseite wie die Afterdecke skulptiert, spärlich und kurz gelblich behaart, entweder scherbengelb mit dunkler Brust- mitte oder ganz dunkel. Beine relativ kurz und kräftig. Vorderschienen mit 3 kräftigen Zähnen in beiden Ge- schlechtern, Mittel- und Hinterschienen mit 2 queren Stachelkanten. Die größere Klaue der Vorder- und Mittelfüße bei ^ und $ gespalten, die der Vorder fuße beim (^ nicht verdickt, alle Klauen nur w^enig verschieden an Länge. Am Forceps, Figur 2, ist auffällig eine scharf ein- gedrückte Furche auf den Parameren nahe dem Spitzen- rand.

Anomala {HeteropUa) Bedeli n. sp. Ex affinitate A. senegalensis Blanch. Oblonga, convexa, fere cylindrica, castanea, capite, thorace scutelloque cupreis, elytris fuscis, thoracis lateribus, elytrorum maculis aut strigis ad humeros et ad apicem, pygidio cum propygidio, coxis, femoribus antennisque flavis; supra glabra, polita, subtus sparsim flavo-hirsuta.

(^$. Long. 11 12, lat. GV> mm. Tonkin: Tuyen-Quang (Rau S.) ; Laos. Ein ^ in der Sammlung des Herrn L. Bedel in Paris, dem ich diese Art widme; ein zweiter ^ und ein $ in meiner Sammlung.

Stett. entomol. Zeit. 1914.

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Wogen der dicizälinigrn \^)rderschienc'n in die l'nter- gattnng Hiicroplin gchra'ig nnd in dit^ser wogen der kräftig gefnrchten rnid gerippten Decküügcln der smegalensis Blanch. nahestehend. Gestreckt oval, nahezu zyUndrisch, kastanien- braun, lebhaft glänzend, der Vorderkörper hellkupfrig, das Schildchen fein erzgrün gesäumt, die Deckflügel schwarz- braun, die Seiten des Thorax, einige strichförmige Fleckchen neben und hinter den Schultern sowie am Hinterrand der Deckflügel, Propygidium und P^^gidium, die Hüften und Schenkel sowie die Antennen gelb; Oberseite kahl, Unter- seite spärlich graugelb behaart. Clipeus breit und kurz trapezförmig mit schwach gerundeten Ecken, der Rand nur wenig aufgebogen, wie die Stirn dicht zusammen- fließend punktiert, der Scheitel etwas zerstreuter, die Stirn- naht fast verloschen. Thorax mit gleichmäßig gerundeten Seiten, leicht gerundeten Hinterecken und vorgezogenen Vorderecken, der Hinterrand vor dem Schildchen etwas nach hinten geschwungen und die Randfurche hier nicht unterbrochen, die Oberfläche wie das Scutellum dicht und fein gleichmäßig punktiert. Auf den Deckflügeln sind die primären Rippen kräftig gewölbt und die primären Punkt- reihen neben ihnen tief gefurcht und kräftig punktiert; auch die Interstitien sind kräftig gewölbt und durch eine Punktreihe in je zwei sekundäre Rippen geteilt, die im subsuturalen Interstitium nahe der Basis durch eine breitere unregelmäßige Punktierung getrennt sind. Propygidium fein quergestrichelt, fast matt; Pygidium glänzend, zu- sammenfließend ziemlich kräftig punktiert. Ebenso sind die Sternite und die Brust punktiert, die letztere an den Seiten spärlich behaart. Pro- und Mesosternum schmal, unbewehrt, Beine kräftig. Vorderschienen mit 3 Zähnen, der basale klein, aber scharf zugespitzt, Hinterschienen wadenartig verdickt. An den Vorderfüßen die innere Klaue nahe der Basis winklig vorspringend, an der Spitze

Stett. entomol. Zeit. 1914.

200

eingeschnitten, an den Mittel- und Hinterfüßen die äußere Klaue groß, kräftig, einfach. Die Fühlerkeule so lang wie die Geißel.

Ganz eigentümlich ist bei dieser Art der Forceps gebaut, Figur 3. Die Ven- tralplatte des Mittelstückes ist stark ver- längert und trägt an der Spitze zwei flügelartige Gebilde, deren Spitzenränder fein gezähnt sind.

Anomala brevidens n. sp.

A. nigrovayia affinis. Ovata, sat convexa, postice ampliata, flavotestacea fuscomarginata et maculata, dense punctata parum nitida, tibiis anticis indistincte bidentatis, dentibus brevibus, tibiis posticis fortiter suratis.

Long. 12^2» l^t. 7 mm. (^. Cambodja, ohne nähere Fundortsangabe .

Eiförmig nach hinten verbreitert, ziemlich hoch gewölbt, hell scherbengelb mit schwarzbraunen Rändern und Flecken. Kopfschild kurz und breit trapezförmig mit schwach ge- rundeten Ecken und leicht aufgebogenem Rand, wie der Kopf dicht runzelig punktiert und rotbraun, wenig glänzend. Thorax an den Seiten etwas hinter der Mitte erweitert, Vorderecken rechtwinklig, leicht vorgezogen. Hinterecken stumpfwinklig, gerundet, die basale Randfurche nicht unterbrochen, die Oberfläche dicht mit ziemlich groben Augenpunkten bedeckt, wenig glänzend, scherbengelb mit ganz feintju, braunem Saum und einigen kleinen dunklen Fleckchen auf der Scheibe. Schildchen dicht grob punktiert, gelb mit braunem Saum. Die Deckflügel sind regelmäßig gefurcht und in den Furchen kräftig punktiert, Rippen und Interslitien gewölbt, in den 3 discalen Interstitien je 2 sekundäre Rippen, die im subsuturalen Interstitium nur nahe der Basis kurz getrennt sind; die ganze Ober-

Stett. entomol. Zeit 1914.

201

fläche ist außerdem dicht und mäßig fem punktiert, wenig glänzend, die Grundfarbe scherbengelb mit einer dunklen Ouerbinde um das Schildchen und hinter der Mitte. Pygi- dium imd Unterseite scherbengelb, dicht mit großen Augen- punkten bedeckt, spärlich beborstet. Vorderschienen 2zähnig, der Seitenzahn auffallend kurz und stumpf, auch der Spitzen- zahn sthr kurz; Mittelschienen mäßig verbreitert mit einer sehr kräftigen schiefen apicalen Stachelkante; Hinter- schienen stark verbreitert und waden- artig verdickt, vor der Spitze einge- schnürt, die apicale und basale Stachel- kante kräftig, beide quer, nicht schief. Fühlerkeule kürzer als die Geißel; die größere Klaue . an Vorder- und Mittelfüßen gespalten. Forceps Figur 4.

Anomala acutangula n. sp.

Oblonga, postice vix ampliata, sat depressa, flavo- testacea fuscovariegata dense rugulose punctulata parum nitida, thoracis angulis acutis productis, antennarum clava fortiter elongata.

Long. 13, lat. 6^ mm. ^. Tonkin: Lao-Kay, III V. 1913.

Gestreckt oval, nach hinten nur wenig verbreitert, flach gewölbt, überall dicht punktiert, wenig glänzend. Kopfschild trapezförmig mit schwach gerundeten Ecken, der Rand ringsum leicht aufgebogen, wie der Kopf schwarz- braun, dicht runzelig punktiert; Stirnnaht gerade, deutlich; Augen groß; Fühler gelb, die Keule stark verlängert und verbreitert, länger als die Geißel; Mundteile ziemlich kräftig, Mandibeln mit 3 Spitzenzähnen, Maxillen mit 6 Zähnen. Thorax etwa doppelt so breit als lang, die Seiten in der Mitte etwas erweitert, die rechtwinkligen Vorderecken

Stett. entomol. Zeit. 1914. 2a

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etwas vorspringend, die Hintorockcn s[)it/\vinklig mul scliarf vorspringend, die Basis in der Glitte etwas nach hinten geschwungen, die basale Randfurche nicht unterbrochen, die ganze Fläche dicht und vielfach zusammenfließend punktiert, che Scheibe schwarzbraun, die Seiten und die Mitte der Basis gelb. Schildchen dicht zusammenfließend punktiert, schwarz mit gelbem Mittelpunkt. Auf den Deck- flügeln sind die primären Punklreihen gefurcht, die Punkte darin regelmäßig; in den 8 discalen Interstitien stehen je 2 sekundäre Rippen, die sie trennenden Punktreihen bestehen aus dicht zusammengedrängten, in die Quere gezogenen und gelegentlich zusammenfließenden Punkten, zwischen denen das Gewebe hie und da zu kurzen Ouer- runzeln erhoben ist; die ganze Fläche ist außerdem mit sehr feinen Pünktchen überstreut; ihre Grundfarbe ist gelb, die Naht und der Seitenrand, ein Punkt auf dem Spitzenbuckel und ein Längswisch in der Schulterspitzcn- buckellinic sind schwarz. Afterdecke ziemlich gewölbt, dicht mit großen zusammenfließenden x\ugenpunkten be- deckt, gelb mit großem schwarzen Fleck in der Mittt' der Basis, der Rand gelb heborstet. Unterseite wie die Afterdecke skulptiert, spärlich beborstet. Beine lang und schlank, Vorderschienen 2 zähnig, Mittel- und Hinterschienen beim Knie und vor der Spitze eingeschnürt, die Mitte waden- artig verdickt, mit nur 1 schiefen Stachelkante; Klauen- glied gezähnt, die größere Klaue an Vorder- und Mittelfüßen gespalten, vorn kaum verdickt. Unterseite und Schenkel gelb, die Schienen und Tarsen schwarz- bravm.

Die Art ist der doiticol/is Bates aus Zentralamerika ähnlich, aber größer und runzelig ])unktiert. Ihre Forcepsform zeigt P^igur 5.

Stett. eutoiiiol. Zeit. 1914.

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Anomala iridicollis n. sp.

Statura Spinan()))ialae psilopygae Ohs. Oblongo-ovata, postice ämpliata, sat convexa, obscure coerulea hie illic viridi-aenea, thoracc iridescens et certo visu pruinosa, elytra nigrocoeriilea maculis tribiis flavis ornata.

Long. 18, lat. 9 mm. S. Tonkin: Lao-Kay.

Gestreckt oval, nach hinten leicht verbreitert, ziemlich hoch gewölbt. Grundfarbe dunkelblau, an einigen Stellen mit leichtem, grünem Erzschiller, die Deckflügel schwarz- blau, jeder mit 3 runden gelben Makeln, der Thorax iri- sierend und bei bestimmter Beleuchtung wie bereift schim- mernd. Kopfschild trapezförmig mit etwas gerundeten Ecken, der Rand fein aufgebogen, die Stirnnaht verloschen, die Fläche dicht runzelig punktiert, wenig glänzend; der Kopf ist mehr einzeln punktiert, die Punkte groß und tief, etwas heller blau, Rand des Kopfschildes und Hinter- haupt leicht erzgrün; Fühlerkeule schwarz, die Geißel rotgelb. Thorax fast doppelt so breit als lang, die Seiten in der Mitte leicht verbreitert, die Vorderecken ziemlich weit vorspringend, die leicht stumpfwinkligen Hinterecken nicht gerundet, die basale Randfurche ganz fehlend, die Oberfläche dicht mit flachen, ziemlich großen, hie und da in die Quere gezogenen Punkten bedeckt. Schildchen wie der Thorax punktiert. Auf den Deckflügeln sind die primären Rippen hoch gewölbt, das subsuturale Inter- stitium ist breit und flach, die anderen Interstitien sind leicht gewölbt, die ganze Fläche ist dicht querrissig, fein seidenartig glänzend, nur die Nahtrippe ist einzeln fein punktiert, hell glänzend. Afterdecke hoch gewölbt, dicht mit bogigen Nadelrissen bedeckt, am Rand spärlich be- borstet, in den Vorderecken mit einem Grübchen. Ab- dominalsternite lebhaft glänzend mit erzgrünen und kupfrigen Reflexen, weitläufig und flach quergestrichelt und punk- tiert, die Querreihen von Borstenpunkten fast ganz ver-

Stett. entomol. Zeit. 1914. 2a*

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schwundcn. Hüften und Brust dicht punktiert, seiden- artig glänzend, dunkelblau und erzgrün, ganz spärlich behaart. Beine lang und schlank, dicht punktiert und seidenartig schimmernd. Vorderschienen 2 zähnig, iMittel- und Hinterschienen ganz schwach wadenartig verdickt mit langen Stacheln, der innere resp. obere Sporn der Hinterschienen verlängert. Klauenglied gezähnt, an den \'orderfüßeii verdickt, hier auch die innere Klaue ver- dickt, an der Basis rechtwinklig gebogen und ungleich ge- spalten; an den JMittelfüßen die äußere Klaue lang und schlank, an der Spitze nur wenig eingeschnitten.

Am Forceps, Figur 6, sind die Parameren sehr laug, etwa zu 2 Drit- teln miteinander verwachsen, oben häutig, die freien Spitzen außen wie eine Säge gezähnt; das ^littelstück ist sehr kurz, das Basalstück wiederum lang.

Die Art steht der (Gattung Spinanoniala sehr nahe, doch fehlen ihr die für diese charakteristischen, zu Stacheln umgewandelten Ijorstenhaare an den Seiten der ersten Abdominalsternite; die Epimeren der jNIittelbrust sind etwas verdickt und nach oben geschoben, werden aber von den Hinterecken des Thorax verdeckt. Anomala praecoxalis n. sp. Ä-in. micans Fairm. affinis. Ovata, postice ampliata, sat convexa, flavotestacea laeto viridiaeneo splendore suffusa, nitida, supra glabra, subtus pectore et coxis sat dense ac longe flavopilosa. Coxae anteriores apice sat fortiter pro- minentes carina annuliformi fusca instructae.

Long. 151^— IGi;, lat. 9— On mm. S^. Tonkin: Lao-Kay, Cliapa 1200 m. \\\. 11)1:5.

Auf den ersten Blick einer Miincla aus der Gruppe der chinensis gleichend, aber ohne jeglichen Fortsatz zwischen

Stett. enf.imnl. VMt. 1914

205

den Vorderhüften. Eiförmig nach hinten verbreitert, ziemhch gewölbt, hell scherbengelb mit lebhaftem, hellgrünem Erz- schiller. Kopfschild trapezförmig, die Ecken leicht ge- rundet, der Rand mäßig aufgebogen, die Fläche eben, dicht runzelig netzartig skulptiert; Stirnnaht erhaben, in der ]Mitte nach hinten gebogen; Stirn dicht netzartig, Scheitel feiner einzeln punktiert ; Fühlergeißel gelb, die Keule braun, beim (^ kaum länger als beim ?. Thorax doppelt so breit als lang, an den Seiten vor der Mitte er- weitert, die spitzen Vorderecken vorspringend, die recht- winkligen Hinterecken nicht gerundet, die Basis in der Mitte leicht nach hinten gebogen und die basale Rand- furche hier unterbrochen, die Oberfläche ziemlich dicht inid fein einzeln punktiert, die Mitte mit einer Längsfurche. Schildchen wie der Thorax punktiert. Auf den Deck- flügeln sind die primären Rippen ganz schwach gewölbt, die sie begrenzenden primären Punktreihen seiclit gefurcht, die Punkte darin ziemlich regelmäßig und etwas größer, als in den Interstitien, wo sie ganz unregelmäßig stehen; außerdem ist die ganze Oberfläche mit mikroskopisch feinen Pünktchen übersät; der Seitenrand ist etwas ver- dickt, der häutige Randsaum, zumal hinten, breit. After- decke ziemlich kurz und breit mit gewölbter Spitze, überall dicht nadelrissig, nur in der Mitte beim Vorderrand einzeln punktiert, mit langen -gelben feinen Haaren auf der Spitze und am Seitenrand. Bauch und Brust wie die Afterdecke skulptiert und ziemlich dicht und lang gelb behaart. Die Vorderhüften treten stark nach unten, sind auf ihrer Vorder- seite gewölbt und tragen am Spitzenrand einen erhabenen braunen Halbring. Die Beine sind ziemlich schlank, die Schenkel einzeln punktiert ; Vorderschienen 2 zäh- nig, der Apicalzahn beim $ lang imd breit ; Mittel- und Hinterschienen schwach

Stett. eutorool. Zeit. 1914,

206

verdickt, grob punktiert, mit 2 schiefen Stachelkanten. Tarsen lang, das Klauenglied an allen Füßen gezähnt, an den Vorderfüßen beim (^ verdickt, ebenso die innere Klaue, die wie die äußere Klaue der Mittel- fuße gespalten ist. Forceps Figur 7.

Anomala Raul n. sp.

An. micans Fairm. proxime affinis. Ovata, sat convexa, nitida, supra laete viridi-aenea, clipei margine anteriore in (^, thoracis lateribus angustis et pygidii macula testaccis; subtus testacea leviter aenescens tibiis tarsisque fusco- viridi-aeneis ; supra glabra, subtus flavopilosa.

Long. 14 16, lat. 7 8 mm. ^^. Tonkin: Lao-Kay, VII. 1913; Tuyen-Quang (Rau S.).

Der A. micans Fairm. aus Sze-tschwan zunächst ver- wandt, aber durch die viel gröbere und dichtere Punktierung verschieden. Oval, der ^ nach hinten stärker verbreitert als das $, ziemlich gewölbt, Oberseite hell erzgrün, di^ Seiten des Thorax schmal, ein Fleck auf dem Pygidium bald mehr, bald weniger breit gelb; die Unterseite hellgelb mit leichtem, grünem Erzschiller, die Schienen und Tarsen erzgrün, die Fühler bräunlichgelb. Clipeus fast doppelt so breit als lang, die Seiten parallel, die Ecken gerundet, der Rand nur ganz fein aufgebogen, die Stirnnaht fein, gerade, die Fläche dicht und fein runzelig punktiert, beim ^ erzgrün mit gelbem Vorderrand, beim $ im ganzen kupfer- braun; Stirn und Scheitel dichter und gröber zusammen- fließend punktiert. Thorax an den Seiten ziemlich er- weitert, die rechtwinkligen Vorderecken nur wenig vor- gezogen, die stumpfen Hinterecken nicht gerundet, der Hinterrand gerade, Seitengrübchen und eine feine mittlere Längsfurche vorhanden, die Oberfläche dicht zusammen- fließend punktiert. Schildchen breiter als lang, wie der Thorax skulptiert. Auf den Deckflügeln sind die primären

Stitt. e,ito.n)l. Zj.t. 1914.

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Rippen schwach gewölbt, die sie begrenzenden primären Punktreihen dcuthch gefurcht und in den Furchen kräftig ([uerpunktiert, die Interstitien flach und unregelmäßig punktiert, außerdem die ganze Oberfläche ziemlich dicht mit feinen Pünktchen und kurzen Ouerrunzeln bedeckt; die Epipleuren sind sehr kurz, die Seiten wie die des Thorax nur mit wenigen Borsten. Pygidium quergestrichelt, beim $ dichter als beim q, beim q erzgrün mit einer großen \' - förmigen Makel, beim $ gelb mit erzgrünem Basal- flcck, der Rand graugelb gewimpert. Sternite dicht mit zusammenfließenden flachen Augenpunkten und der ge- wöhnlichen Querreihe von Borstenpunkten, Vorder- und Mittelbrust stärker behaart. Vorderschienen mit 2 kräftigen Zähnen, die Hinterschienen in der Mitte verbreitert und vor der Spitze eingeschnürt, mit 2 schiefen Stachelkanten. An den Vorder- und Mittel- füßen ist die größere Klaue gespalten.

Am Forceps, Figur 8, sind die Parameren symmetrisch, an der Spitze mit einem fernen Zähnchen und außerdem das Mittelstück unten in der Mitte mit einem zurückgebogenen Zahn. Die ersten Stücke, nach denen ich die Art be- schrieben habe, sah ich in der Sammlung des Herrn L. Bedel in Paris; sie stammen aus Tuyen-Quang und wurden ge- sammelt von M. Ran, dem ich diese Art widme. Anomala Vitalisi ns. sp.

An. spüoptera Burm. affinis. Oblongo-ovaHs, modice convexa, fuscoviridis aenea, capite, thorace scutelloque dense aciculato-punctata, sericea, elytra nitida; supra glabra, subtus dense et sat longe griseo-flavopilosa.

(^. Thoracis anguli postici recti, producti; elytra fusco- nigra.

Stett. entomol. Zeit. 1914.

208

$. Thoracis anguli postici obtusi, non producti; elytra testacea, viridiaenea.

Long. 13—141/2, lat. 7—8 mm. c^$. Tonkin: Lao-Kay, Chapa 1200 m, III— V. 1913.

Zur Gruppe der An. spiloptera gehörend. Gestreckt oval, nach hinten kaum verbreitert, mäßig gewölbt. Grund- farbe dunkelbraun mit grünem Erzschimmer. Kopfschild bei (J und $ trapezförmig mit gerundeten Ecken, der Rand fein aufgebogen, braunschwarz, die Fläche eben, dicht netzartig skulptiert, erzgrün; Stirnnaht gerade, fein er- haben; Stirn dicht und ziemlich grob gerunzelt, leicht eingedrückt, der Scheitel einzeln punktiert, der Kopf beim (^ kupfrig, beim $ erzgrün; die Fühlergeißel rotgelb, die Keule pechschwarz, beim cJ etwas länger als beim $. Thorax etwa doppelt so breit als lang, die Seiten in der Mitte ziemlich stark erweitert, die spitzen Vorderecken vorspringend, die Hinterecken beim «^ rechtwinklig, etwas vorgezogen, beim $ stumpfwinklig, nicht vorgezogen, die Basis kaum nach hinten geschwungen, die basale Randfurche vor dem Schild- chen unterbrochen, die Mitte mit einer Längsfurche; die , Fläche ist dicht quernadelrissig und dazwischen dicht punk- tiert, seidenartig schimmernd, beim (^ kupfrig, beim $ erz- grün. Schildchen wie der Thorax gefärbt und skulptiert, an der Basis gelb behaart. Auf den Deckflügeln sind die primären Rippen gewölbt und von tief gefurchten primären Punktreihen begrenzt, das subsuturale Interstitium ist flach, breit, dicht unregelmäßig und leicht runzelig punktiert, das IL und III. Interstitium tragen je 2 sekundäre Rippen, getrennt durch eine einfache Punktreihe, die beiden lateralen Interstitien je 1 einfache sekundäre Rippe; die ganze Ober- fläche ist mit mikroskopisch feinen Pünktchen überstreut, beim (^ glänzend schwarzbraun, beim ^ scherbengelb mit erzgrünem Schiller. Afterdeckc dicht nadelrissig, leicht kupfrig, seidenartig schimmernd, überall spärhch, an der

Stett. entomol. Zeit. X914.

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Spitze länger und dichter gelb behaart. Unterseite wie die Afterdecke skulptiert, der Bauch in der Mitte spärlich, an den Seiten dichter, die Brust überall lang und dicht grau gelb behaart. Beine ziemlich schlank, die Schenkel dicht einzeln punktiert, die Vorderschienen 2 zähnig, der Apicalzahn beim $ lang und breit gerundet, die Mittel- und Hinterschienen mit 2 schiefen Stachelkanten. Klauen- glied gezähnt, der Zahn mit mehreren Stachelborsten, die größere Klaue an Vorder- und

Mittelfüßen kurz gespalten, beim \==:::::^,,^^.^=zJ \\ \ \ ^ kaum verdickt. \ .-• j ,--. / ^<:'"^M^ /

Am Forceps, Figur 9, sind 11 J (■ '' /^ die Parameren symmetrisch und \\/li/ N^- /

\\ // n\ /

frei ; die Ventralplatte des Mittel- ^<^f 0, ^^

Stückes ist in eine nach unten

gebogene Spitze ausgezogen, die vorn fein eingeschnitten ist.

Anomala spilopteroides n. sp.

An. spilopterae proxiuie affinis, differt inter alia capite, thorace scutelloque subtilius et dispersius punctatis, elytris fuscobrunneis haud aeneis, elytrorum sulcis evanescentibus. Ovalis, parum convexa, fuscoviridis aenea, subnitida, elytra fuscobrunnea fascia flava transversa dilacerata ornata.

Long. 14—151/2, lat. 71/2—81/2 mm. ^<^. Tonkin: Mauson-Berge, 2—3000 F. IV— V. (H. Fruhstorf er) . Lao-Kay.

Oval, mäßig gewölbt, schwarzbraun mit leichtem, grünem Erzschimmer, die kastanienbraunen Deckflügel mit einer gezackten gelben Querbinde. Kopfschild fast doppelt so breit als lang, die Ecken fast nicht gerundet, der Vorder- rand leicht aufgebogen, die Fläche dicht und ziemlich grob zusammenfließend punktiert; Stirnnaht nahezu verloschen, Stirn wie das Kopfschild, Scheitel einzeln punktiert; Fühler- geißel rötlichgelb, die Keule bräunlich, beim (^ etwas ver-

Stett, entomol. Zeit. 1914.

210

dickt. Thorax an den Seiten in der ]\Iitte erweitert, die nahezu rechtwinkligen Vorderecken nur wenig vorspringend, die rechtwinkhgen Hinterecken nicht gerundet, die Basis in der Mitte nach hinten geschwungen, die basale Rand- furche ganz verloschen; die Oberfläche ist dicht mit ziemlich feinen, hie und da in die Quere gezogenen Punkten be- deckt, schwach glänzend, beim ^ rein erzgrün, beim 2 zuweilen mit breitem, gelbem Seitenrand. Schildchen erz- grün, wie der Thorax skulptiert. Die Deckflügel sind rötlich- braun mit einer zackigen gelben Querbinde, seicht und ver- loschen gefurcht und über die ganze Fläche mit kurzen, ganz feinen Querrissen und feinen Pünktchen überdeckt. Pygidium dicht und fein nadelrissig die Spitze spärlich gelb behaart. Unterseite seicht und weitläufig skulptiert, ziemlich lebhaft glänzend, spärlich be- haart.

Am Forceps, Figur 10, bilden die Parameren ein Rohr, das jederseits einen dreieckigen Ausschnitt trägt, der mit einer blaßgelben Haut überspannt ist; von der inneren Fläche der linken Paramere entspringt nahe der Basis der oberen Kante ein langer griffeiförmiger Fortsatz; die untere Kante beider Parameren ist vorn hakenförmig nach oben umgebogen.

Anomala amychodes n. sp.

An. viridisericea Ohs. proxime affinis. Ovalis, sat convexa, tota fuscoviridis aenea, dense punctulata et acicu- lata sericeomicans, supra pilis nonnullis in capite et thoracis disco exceptis glabra, subtus cum pygidio pilis brevibus flavis appressis vestita.

Long. 15—17, lat. 8 10 mm. S^. Tonkin: Lao-Kay, Chapa 1200 m III— Vn. Cambodja: Pnom-Penh I— VI. 1913.

Stett. eotomol. Zeit. 1914.

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Ebenfalls zur spUoptera-Gruppe gehörend und in dieser der viridisericea aus den Mauson-Bergen zunächst ver- wandt. Oval, der ^ gewöhnlich . etwas breiter als das $, ziemlich gewölbt, überall gleichmäßig dunkel erzgrün, fein seidenartig glänzend. Kopfschild etwa doppelt so breit als lang, seine Seiten beim $ parallel, beim «^ ganz leicht convergierend, der Rand ganz fein umgebogen, schwarz- braun, die Fläche eben, v^ie der Kopf dicht und zusammen- fließend punktiert, die Stirnnaht fast ganz verloschen. Thorax nicht ganz doppelt so breit als lang, die Seiten in der Mitte erweitert, die Vorderecken nahezu rechtwinklig, beim (^ ein wenig, beim $ nicht vorgezogen, die Hinter- ecken etwas mehr als rechtwinklig, nicht gerundet, die Basis in der Mitte leicht nach hinten geschwungen, die basale Randfurche ganz verloschen; die Oberfläche ist dicht zu- sammenfließend punktiert, nur ein feiner Mittelstreifen glatt. Schildchen wie der Thorax punktiert. Auf den Deck- flügeln sind die Punktreihen ziemlich tief gefurcht, die Rippen und Interstitien gleichhoch gewölbt, im subsuturalen Insteftitium 2 sekundäre Rippen, im zweiten nur eine, die bei der Basis eine kurze Punktreihe trägt, im dritten eine längere Punktreihe ; die Furchen sind mit kurzen Nadel- rissen und bogigen Strichen, den Resten von Augenpunkten, bedeckt, die seitlich auf die Rippen übergreifen, so daß die Furchen matt seidenartig schimmern, während der Kamm der Rippen nur einzeln fein punktiert und daher glatter, glänzender ist. Pygidium sehr dicht und fein mit bogigen Nadelrissen bedeckt, dicht und fein anliegend kurz behaart, mit längeren gelben Borstenhaaren an der Spitze; ebenso ist der Bauch und die Brust skulptiert und behaart, die Sternite außerdem mit der gewöhnlichen Quer- reihe längerer Borsten. Beine ziemlich kräftig, die Vorder- schienen mit 2 schwarzen Zähnen, die Hinterschienen leicht wadenartig verdickt und nebst den Tarsen kupfrig. Klauen-

Stett. entomol. Zeit. 1914.

212

glied gezähnt, die innere Klaue der Vorderfüße beim ,^ kaum verdickt. Fühler kurz, bräunlich.

Am Forceps, Figur 11, sind die Parameren frei, asymmetrisch, die kürzere linke an der Spitze aus-

gerandet; die \\;ntralplatte des Mittelstückes springt ziemlich

weit vor.

Anomala lasiocaula n. sp.

An. ohsoleta Blanch. affinis. Oblongo-ovalis, sat con- vexa, viridi-aenea, nitida, corpus subtus cum femoribus flavidum, viridiaeneo et cupreo splendore suffusum; supra glabra, subtus flavido-hirsuta.

Long. 18, lat. 9— 91/2 mm. c?$. Haut-Tonkin: Bao- Lac. Mus. Bedel und Ohaus.

Zur Gruppe der metallischen Euchloren gehörig. Oviil, ziemlich gewölbt, das $ über den Hinterhüften etwas stärker verbreitert als der (^, hell erzgrün, glänzend, die Unterseite und Schenkel gelblich mit erzgrünem und kupfrigem Glänze. Clipeus ziemlich kurz trapezförmig mit gerundeten Ecken, der Rand nur schwach aufgebogen, Stirnnaht sehr fein, gerade, die Fläche wie der Kopf sehr dicht und mäßig fein, hie und da zusammenfließend punktiert. Thorax doppelt so breit als lang, an den Seiten leicht verbreitert, die recht- winkligen Vorderecken vorgezogen, die stumpfen Hinterecken nicht gerundet, Hinterrand fast gerade, die basale Rand- furche in der Mitte breit unterbrochen, Seitengrübchen fast verloschen, die Fläche mit kleinen, scharf eingestochenen Punkten, die fast nirgends zusammenfließen, dicht bedeckt. Schildchen breiter als lang, mit glattem Hinterrand, wie der Thorax punktiert. Auf den Deckflügeln ist die primi- tive Skulptur bis auf einige Reste der primären Punkt- reihen nahe dem Hinterrand und an den Seiten verschwunden ;

Stett. entomol. Zeit. 1914.

2ia

die ganze Fläche ist wie der Thorax punktiert und außer- dem mit mikroskopisch feinen Pünktchen und vereinzelten feinen Querrunzeln überstreut; die Epipleuren sind ganz kurz. Das Pygidium ist ziemlich dicht und grob quer- gestrichelt, spärlich behaart. Sternite und Brust in der Mitte glatt und kahl, an den Seiten quer gestrichelt und punktiert, die ersteren spärlich, die letztere dichter behaart. Vorderschienen zweizähnig, Hinterschienen wadenartig ver- dickt, an Vorder- und Mittelfüßen die größere Klaue fein gespalten. l=======;r::=?===4 ,_,__^..==^

Am Forceps, Figur 12, sind die Pa- \ /., \ 1 yi; j\ rameren symmetrisch, auf der Außen- \lXJ/ / :; p^

Seite mit einer kräftigen Furche nahe \V vi \ ,.;: j

der Basis und bei der Spitze dicht be- %^'^i '-• i^fßJ

haart; der Penis, an der Spitze chiti-

nisiert, tritt auf der Dorsalseite nahe der Basis zwischen den Parameren hervor, durch einen Fortsatz der Ventral- platte des Mittelstückes nach oben gedrängt.

Anomala [Spilota) glandulicollis n. sp. Sp. nupta Ohs. proxime affinis, differt thorace subti- lissime ac densissime granuloso ad latera callo parvo glabro glanduliformi ornato. Ovalis, postice leviter ampliata, paulo depressa, tota nigra, thorace excepto nitida; supra glabra, subtus sparsim flavopilosa.

Long. 12, lat. 7 mm. <^^. Tonkin: Lao-Kay, III V. 1913.

Körperform und Größe der Sp. nupta aus den Mauson Bergen, rein schwarz, lebhaft glänzend bis auf den matten Thorax. Kopfschild etwa doppelt so breit als lang, mit parallelen Seiten und leicht gerundeten Ecken, der Rand fein aufgebogen, glatt, die Fläche eben, fein netzartig ge- runzelt, glänzend; Stirnnaht deutlich, gerade; Stirn dicht

Stctt. cntomol. Zeit. 1914.

214

zusammenfließend, Scheitel weitläufig fein punktiert, beide glänzend. Thorax nicht ganz doppelt so breit als lang, die Seiten in der Mitte schwach erweitert, die nahezu recht- winkligen Vorderecken ein wenig vorgezogen, die stumpf- winkligen llinterecken vorspringend, die Basis in der Mitte nach hinten geschwungen, die basale Randfurche ganz ft.;hlend, die Mitte vom mit einem Längsgrübchen; die Oberfläche ist äußerst dicht imd fein höckerig-runzelig, matt, nur zwischen dem Seitengrübchen und Rand be- findet sich jederseits eine glatte, glänzende Schwiele. Schild- chen glänzend, fast punktfrei. Deckflügel hinter dem Schild- chen und neben der Schulter leicht eingedrückt, die pri- mären Punktreihen regelmäßig, aber nur nahe dem Hinter- rand leicht furchenartig eingedrückt, das subsuturalc Inter- stitium an der Basis unregelmäßig punktiert, weiterhin mit einer einfachen Punktreihe, das II. und III. mit je einer einfachen Punktreihe, die Schultern vorspringend. After- decke kurz und breit, gewölbt, mit großen Grübchen in den Vorderecken, ziemlich dicht mit großen Augenpunkten bedeckt, glänzend, Rand und Spitze spärlich gelb be- borstet. Propygidium und Seiten der Abdominaltergite mit tief eingestochenen Punkten dicht bedeckt, wenig glänzend. Abdominalsternite und Brust mit flacheren Huf- eisenpunkten weitläufiger überstreut, glänzend, spärlich gelb behaart. Metasternum nach unten gesenkt; Meso- sternalfortsatz schmal, seitlich zusammengedrückt, hoch, mit gerundeten Ecken und Kanten, die Mittelhüften nur wenig nach vorn überragend. Beine ziemlich kurz, die Vorderschienen beim (^ mit 2, beim $ mit 3 Zähnen, die Mittel- und Hinterschienen in der Mitte verbreitert, vor der Spitze eingeschnürt, mit 2 schiefen Stachelkanten. Klauenglied gezähnt, beim (^ vorn verdickt, ebenso die größere Klaue, die hier wie an den Mittelfüßen bei ^ und $ gespalten ist.

Stett. entomol. Zeit. 1914,

215

Mimela Vitalisi n. sp.

M. spcciihii'is Olis. prt>xime affinis. Oblongo-ovala, sat alte convexa, siipra, flavotestacea viridiaeneo splendore suffusa nitidissima, capitc et thoracis disco infuscatis satura- tius viridiaeneis ; supra glabra, siibtiis fulvotestacea liaiid aenescens sparsim flavopilosa.

Long. I8V2, lat. lOlo nim. ^. Tonkin :Lao-Kay, iir. ;')!)!.

Zur Gruppe der chincnsis Kirby gehörend und in dieser der spccitlan's Ohs. zunächst verwandt. Gestreckt eifc)rmig, nach hinten verbreitert, hoch gewölbt, oben hell scherbengelb, hell erzgrün spiegelnd, der Kopf und die Mitte des Thorax mehr braungelb und daher dunkler erz- grün; Unterseite röthchgelb ohne Erzschiller, nur die Beine ganz schwach grünlich. Kopfschild mehr als doppelt so breit wie lang, mit ziemlich stark gerundeten Ecken, der Rand fein aufgebogen, die Fläche sehr fein und dicht runzelig, lebhaft glänzend; Stirnnaht deuthch, gerade; Stirn und Scheitel im Grunde äußerst fein gerunzelt, trotzdem lebhaft glänzend, beide mit zerstreuten größeren Punkten. Thorax 21/2 mal so breit als lang, an den Seiten kaum verbreitert, die nahezu rechtwinkhgen Vorderecken nur ganz wenig, die rechtwinkligen Hinterecken nicht vorgezogen, die Basis in der Mitte leicht nach hinten geschwungen, die basale Randfurche und mittlere Längsfurche ganz fehlend, die Fläche im Grunde fein chagriniert und zerstreut punktiert, die Scheibe braungelb, glänzend erzgrün, die Seiten ziemlich breit gelb mit dunklem Seitengrübchen. Schildchen fein chagriniert, fast punktfrei. Auf den Deckflügeln sind die primären Punktreihen scharf ausgeprägt, aber nur nahe dem Hinterrand leicht gefurcht, die Interstitien sind un- regelmäßig punktiert, die ganze Fläche äußerst fein chagri- niert, lebhaft spiegelnd. Pygidium breit und kurz, sehr glatt, weitläufig punktiert, mit einer Querreihe von Borsten- punkten auf der Spitze und einem Grübchen in den Vorder-

Stett. outomol. Zeit. 1Ö14.

216

ecken. Abdominalsternite weitläufig und verloschen mit kurzen Strichen und Hufeisenpunkten, Brust und Hüften dichter mit Augenpunkten bedeckt und spärlich kurz be- haart. Mesosternum ohne Fortsatz; Prosternalfortsatz rechtwinklig, die vordere Spitze scharf. Beine dünn; Vorderschienen mit lan- gem, leicht gerundetem, braunem Apicalzahn und kurzem, spitzem Seitenzahn, Mittel- und Hinterschienen ganz schwach wadenartig verdickt, mit 2 schiefen Stachelkanten. Klauen- glied gezähnt; die innere Klaue der Vorderfüße beim <^ kaum verdickt. Die außerordentlich auffällige Form der Forcepsparameren zeigt Figur 13.

Popillia pilicrus n. sp.

P. virescens Hope proxime affinis. Eadem magnitudine et statura, "aete viridiaenea politissima, cupreo splendore suffusa, elytra rufotestacea nitidissima inter suturam et humeros sulcis 7 sat profundis instructa; pygidium fasciculis latis 2 flavis ornatum.

cJ. Tibiae posticae margine inferiore pilis longis flavis ornatae.

Long. 10, lat. 6 mm. c??- Tonkin: Lao-Kay, HI— V. 1913.

Ziemlich breit oval, flach gewölbt, hell erzgrün, glänzend poliert mit kupferroten Reflexen, die Deckflügel rotgelb. Kopfschild etwa doppelt so breit als lang, die Ecken nur schwach gerundet, der Rand ringsum fein aufgebogen, vorn dunkel, die Fläche weitläufig netzartig mit einzelnen feinen Pünktchen dazwischen; Stirnnaht gerade, deutlich; Stirn einzeln dicht, Scheitel weitläufig punktiert; Fühler rotgelb mit schwarzgrüner Keule, die beim c^ nicht länger

Stett. entomol. Zeit. 1914.

217

ist. Thorax in der Mitte 3 mm lang, an der Basis 4^4 mm breit, die Seiten in der Mitte leicht erweitert, die Vorder- ecken spitz, kräftig vorspringend, die stumpfen Hinter- ecken etwas ausgezogen, die basale Randfurche ganz fehlend, Seitengrübchen vorhanden, die Fläche in der vorderen Hälfte mikroskopisch fein zerstreut punktiert, hinten ganz glatt. Schildchen mit nach außen gebogenen Seiten und gerundeter Spitze, glatt poliert. Deckflügel mit 7 Furchen zwischen Naht und Schultern und 3 vohständigen Punkt- reihen an den Seiten; in den Furchen Reihen kräftiger einfacher Punkte, die jedoch auf den vorspringenden Schul- tern und Spitzenbuckeln verlöschen; das Interstitium sub- suturale enthält 2 sekundäre Rippen, getrennt durch eine einfache vollständige Punktreihe. Pygidium kurz mit gerundeter Spitze, kräftig gewölbt, weitläufig mit Huf- eisenpunkten überstreut, an der Basis jederseits mit einem breiten Büschel gelber Haare, an der Spitze mit einzelnen Haaren. Abdominalsternite mit einer dichten Punktreihe, aus der in der Mitte weitläufig, an den Seiten dicht gedrängt gelbe Haare entspringen: Hüften und Brust dicht mit Augenpunkten und gelben Haaren bedeckt. Mesosternal- fortsatz mäßig lang, hoch, die Spitze nach oben gekrümmt. Beine kräftig, erzgrün und kupfrig mit schwarzbraunen Tarsen. Die Vorderschienen T \

bei o ^^rid $ mit langem, spitzem Apical- zahn; die Mittelschienen schmal, die Hinter- schienen beim ^^ verbreitert und verdickt, an der unteren Kante mit langen gelben ~"' Haaren dicht besetzt. Die größere Klaue an Vorder- und Mittelfüßen beim (^ lang und dick, gespalten. Forceps Figur 14.

btett. entomol. Zeit. 10 U. 3a

218

Neue Apiden der palaearktischen Region.

Von Dr II. Friese. Schwerin i./M.

Anthophora wegelini n. sp. ^^.

Eine mittelgroße, grauweiß behaarte Art, die der A. ventilahris Lep.-Perez nahe steht, sie ist aber kleiner, Abdomen mehr graufilzig behaart, $ mit weißer Scopa, (^ mit einfachen Beinen, ohne Büschelbehaarung und mit reich gelbgezeichnetem Gesicht und Clypeus.

$. Schwarz, dicht grauweiß behaart, Kopf und Thorax sehr fein runzlig punktiert, matt, wie A. ventilahris, Kopf viel breiter als lang, Clypeus grob runzlig punktiert, tief bogig ausgerandet und das grob höckerig gerunzelte Labrum umfassend; Mandibel vor dem Ende rot geringelt; Antenne schwarzbraun, unten hellbraun, Augen grünhch. Abdomen fein runzlig punktiert, wenig glänzend, graufilzig, Seg- ment 1 mit schmaler weißer Filzbinde am Rande, 2 4 mit breiter weißer, dicht anliegender Filzbinde, 5 6 mit schwarzbraunem Büschel. Ventralsegmente fein quer- runzelig, mit punktierter Endhälfte, lang weiß gefranst, Fransen auf der Segmentmitte gelbbraun. Beine schwarz- braun, lang weiß bedaart, am Femur-Ende und Tibicn- Ende oft gelbbraun, Calcar bleich, Scopa weiß, Penicillus schwarzbraun. Flügel hyalin, Adern braun, Tegulae gelb- braun. L. 10 11 mm, Br. 414 5 mm.

(^ wie $ behaart, Gesicht lang weiß bebüschelt, gelb sind: Clypeus, Stirnschildchen, Nebengesicht (teilweise), Antennenschaft und Labrum, Segment 1 ohne Filzbinde, nur lang weiß behaart, 2 5 mit weißer Filzbinde, 7 tief ausgerandet, daher 2 - spitzig. Beine einfach, weiß behaart.

Stett. cntomol. Zeit. 1914.

219

Beine II und III etwas verlängert, Femur III schwach keulenförmig verdickt. L. 9 10 mm, Br. 4i/^ mm.

Anthophora wegelini erhielt ich von Helouan (Ägypten), wo sie im März fUegt (W e g e 1 i n leg.), $ auch von Kairo, Februar, 9 von Massara (Ober-Ägypten), Andres leg.

Ägypten.

Anthophora cunicularia n. sp. ^^.

Der A . wegelini sehr nahestehend, aber größer, Antenne schwarz, ohne weißfilzige Abdomenbehaarung, wie bei A. ventilahris, $ Abdomen breiter als der Thorax, Ventral- segmente schwarz befranst, Beine III innen schwarz behaart, (^ mit schmaler weißer Filzbinde auf Segment 1, Meta- tarsus gekrümmt.

^. Schwarz, lang hellgrau behaart, Kopf und Thorax sehr fein runzlig punktiert, matt, wie A. wegelini, aber Antenne schwarz; Abdomen fein punktiert, weiß und ab- stehend behaart, Segment 1 mit schmaler Fransenbinde, 2 4 mit lockerer und breiter Filzbinde, 5 6 schwarz behaart. Ventralsegmente lang, schwarzbraun befranst. Beine schwarz, weiß behaart, Scopa weiß, Penicillus schwarz- braun, Calcar bleich. Flügel hyalin, Adern und Tegulae hellbraun. L. 12 mm, Br. 5 mm. Abdom.-Br. by.y, rm^i-

^ wie $, Gesicht gelb: Clypeus bis auf 2 schwarze Basalf eider. Ecke des Nebengesicht, Stirnschildchen, An- tennenschaft und Labrum; Segment 1 mit schmaler weißer Haarbinde, 2- 6 mit breiter, 7 tief ausgebuchtet, 2 - spitzig. Ventralsegmente lang weiß gefranst. Beine schwarz, II und III etwas verlängert, Metatarsus (III) fast von Tibienbreite, gebogen und plattgedrückt, Ende weiß bebüschelt. L. 11 mm, Br. 5 mm.

Anthophora cunicularia erhielt ich von Algerien, wo die Tierchen bei Biskra am 27. Januar (cJ) und 16. Fe- bruar ($) 1894 gesammelt wurden; Eaton leg.

N.-Afrika.

Stett. entomol. Zeit. 1914. 3a*

220

Anthophora andres! n. sp. c??. Der A. alternans Klug sehr älmlirh, aber Segment 5 () (7) fast ganz schwarz behaart, o ^^ schwarzem Ge- sicht, m dem nur ein Clypeusfleck weißHch ist, Antennen- schaft schwarz.

$. Schwarz, gelbhchweiß behaart, Kopf fast breiter als der Thorax, Kopf nnd Thorax dicht rnnzlig punktiert, matt, Gesicht schwarz, nur Clypeusendrand mit einer drei- eckigen Verlängerung nach oben gelbweiß, Labrum und Mandibel weiß; Antenne braun, Mittelsegment glänzend, sparsam punktiert. Mesonotum mit einzelnen schwarzen Haaren zwischen dem gelblichen Pelz, Segment 1 dicht gelbbraun behaart, 2 4 mit breiten, schneeweißen Filz- binden, die nach vorne verwaschen erscheinen, ö 6 schwarz behaart, 5 seitlich mit einigen spärlichen weißen Haaren. Ventralsegmente schwarzbraun, schwarz behaart. Beine schwarzbraun, weiß behaart, Innenseite schwarz behaart, Scopa rein weiß, auf Metatarsus tief schwarz. Flügel milch- weiß, Adern schwarzbraun, Tegulae scherbengelb. L. 10 11 mm, Br. 4U mm.

o wie $, auch in der Gesichtsfärbung, Segment ö— 7 ganz schwarz, Antenne schwarz, 2. Geißelglied so lang wie das 4. und wenig länger als das 3.

A'entralsegmente schwarzbraim, schwarzbraun behaart. Beine schwarzbraun, Tarsen II schwarz behaart, In'ine III aucli schwarzbraim behaart, nur Tibie außen weißlich. L. 11 mm, Br. 4^2 nim.

3 $ von Kairo und Tripolis (in Tripolis bei Klaptoer am (). Juli IDOH und bei Homs im Juli 1913 gesammelt); bei Homs, Dr. A n d r e i n i leg. 1 rj von Ägypten bei Kingi am 11. Februar 1912, Dr. Andres leg.

Zur Gruppe A . quadrifasciata \i\\. gehörend.

Stett. eiitoraol. Zeit, lül-l.

221

Prodioxys n. gen.

Wie Dioxys, aber die Segmente wie bei Paracudioxys verlängert, Segment 3—6 fast quadratisch, Analsegment ol^en wie unten stumpf gerundet. Antenne kurz und dick nur von Kopflänge, Glieder viel breiter als lang. L. 12 mm.

Ägypten.

Prodioxys cinnabarina n. sp. $.

Der Paracoelioxys rufivcntris ähnlich, aber lang zinn()l:»cr- rot behaart, Scutellum 3 - dornig imd Segment 1 3 rot, 4—6 fast schwarz.

9- Schwarz, Kopf und Thorax dicht und grob runzlig punktiert, matt, lang zinnoberrot behaart, Clypeus etwas feiner gerunzelt und glänzend, breiter als lang, schwach ausgerandet, mit aufgeworfenem Rande. Antenne schwarz, sehr kurz und dick, nur von Kopflänge, Glieder breiter als lang, nur 2. Geißelglied etwas konisch und so lang wie breit. Thorax und Scutellum sehr flach, «Scutellum ver- längert, hinten 3-dornig wie bei Dioxys cincta, Area an der Basis tief längsfurchig. Abdomen wie bei Paracoelioxys gebildet, Segment 1 3 rot, 1. mit großen, flachen Punkten dicht besetzt, fast matt, ohne basale Vertiefung, kurz rot behaart, 2 3 viel feiner und sparsamer punktiert, glänzend, 2 nur an der Basis dichter und grober, 4 6 schwarz, fast länger als breit, etwas verjüngt, fein und undeutlich punk- tiert, glänzend, 4 mit roten Rändern, 5 6 mit gelbbefilztem Endrand. Ventralsegmente ebenso, nur das 6. etwas länger, gerundet und das 6. Dorsalsegmcnt überragend wie bei Coelioxys dccipiens. Beine rot, rot behaart, an der Basis bis zum halben Femur schwarzbraun, Calcaria rotgelb, sehr dick, der innere fast doppelt so lang als der äußere. Flügel schwarzbraun, Adern braun, Tegulae rot, glänzend, Geäder wie bei Dioxys tridentata, Discoidalquerader 1 stößt auf die erste Kubitalquerader, Discoidalquerader 2

Stett. entomol. Zeit. 1914.

222

L. 12—13 mm,

mündet weit vor der 2. Kubitalqnerader Br. 4 mm.

1 $ von Helouan, Ägypten, im Februar fliegend.

Prodioxys ist, auch abgesehen von der Färbung, ein auffallender Vertreter in der Schmarotzerbienenwelt, sie verbindet Paracoelioxys mit Dioxys, von ersterer hat sie die Abdomenbildung, von letzterer Kopf und Thorax- bildung; das Flügelgeäder stimmt mit Dioxys tridentata und cincia überein.

Die Verwandtschaftstabelle würde etwa wie folgt aus- sehen :

Biastes

Paradioxys

I

Dioxys»

Pasites

Phiarus

Megachile- Sanimelbiene.

Andrena kamtschatkaensis n. sp. S^.

A. kamtschatkaensis steht der A. clarkella so nahe, daß ich sie für eine Form dieser Species halte, sie ist aber wie A. nycthemera gelblichweiß behaart, aber Tibie III und Tarsen III rotgelb.

$ (abgeflogen und defekt). Schwarz, lang gelbgreis behaart, Kopf und Thorax sehr dicht und fein gerunzelt, matt, im Gesicht stellenweise längsrunzclig, Clypeus seicht, aber ziemlich grob punktiert; Antenne schwarz, 2. Geißel- glied etwas länger als 3 und 4. Kopfbehaarung stellenweise schwärzlich, so auf der Stirn und an der inneren Orbita. Thorax ganz matt, lang gelblichgreis behaart, Area des Mittelsegment wie die Umgebung skulpturiert. Abdomen

Stett. entomol. Zeit. 1914.

223

äußerst fein runzlig punktiert, fast matt, mit fast glatten, bräunlichen Segmenträndern, davor stellenweise fein quer- gerunzelt, Segment 1 5 ziemlich lang und abstehend gelbgreis behaart, Segment 3 4 mit einzelnen schwarz- braunen Haaren, besonders an den Seiten untergemischt, 5 6 mit brauner Endfranse, Analplatte dreieckig, jeder- seits mit Längseindruck, der einzelne Punkte aufweist. Ventralsegmente fein und quer nadelrissig skulpturiert, dem Endrande zu punktiert, schwarzbraun behaart, die längeren Haarfransen am Rande hellbraun. Beine schwarz, braun behaart, Tarsen II braun, Tibien III und Tarsen III rotgelb, gelblich behaart, Scopa gelb, Flocculus halb schwarz- braun, halb gelblichweiß. Flügel gelblich getrübt, Adern und Tegulae braun. L. 12 mm, Br. Sy^ mm.

(J genau wie clarkella-^ gefärbt, Beine schwarz, Beine III mehr braun, Tarsen III und Tibienende III rotgelb. L. 8 9 mm, Br. 2 mm.

cJ$ von Kamtschatka (R i a b u s c h i n s k y leg.), $ arn 1. Juni 1909 bcm Dorfe Klutscheoskoi am Flusse Kamtschatka, (^ am 11. Mai 19Ü9 in der Schlucht Schoki, am Flusse Kamtschatka.

N.-O.-Asia.

Andrena cubiceps n. sp. <^^.

A. cubiceps fällt durch den großen, fast kubischen Kopf und im $ durch die kurze, fast schuppenartige Be- haarung der Thoraxfläche auf, (^ zeigt hier nur lange und dichte gelbbraune Behaarung.

?. Schwarz, gelbweiß behaart, Kopf und Thorax fein runzlig punktiert, aber glänzend, Kopf so lang wie breit, Gesicht dicht weiß behaart, Scheitel gelb behaart, Clypcus vorgewölbt, etwas verlängert, ziemlich grob punk- tiert, Wangen deutlich; Antenne kurz, gelbbraun, Schaft schwarzbraun, 2. Geißelglied so lang wie 3 -f 4 + 5. Meso-

Stett. entomol. Zeit. 1914.

224

notinn und Sciitelliim dicht gelbl)raun und scluippig be- filzt (wie bei A. curvungula-limhata) , hintere Thoraxwand ganz matt, Area nicht hervortretend. Abdomen dicht runzhg punktiert, Skulptur wegen der dichten schwarz- braunen Befilzung schwer erkennbar, Segment 1 gelb- braun behaart, 2 5 dicht schwarzbraun befilzt, 1 5 mit gelber Filzbinde am Endrand, 5 auf der Endhälfte lang gelbbraun behaart, 6 lang braun behaart, Analplatte kahl, matt und schwarz. Ventralsegmente schwarzbraun, mit rotgelber Basis, sparsam punktiert, lang gelbbraun be- franst. Beine braun, weißlich behaart. Tarsen gelbbraun. Scopa weiß, mächtig entwickelt, Flocculus und Femur- behaarung schw'ach. Flügel schwach gelblich getrübt, Adern und Tegulae scherbengelb. L. 11 12 mm, Br. 3^ ^ ""'^i"'-

3^ dem $ sehr ähnlich, Antenne schwarzbraun, 2. Geißel- glied länger als 3 + 4, Kopf wie bei $, mitunter riesig ent- wickelt, dann viel breiter und größer als der Thorax. Meso- notum und Scutellum dicht und lang gelbbraun behaart (ohne Beschuppung). Abdomen fein punktiert, entweder schwarzbraun behaart mit gelben Segmentbinden oder auch ganz dicht gelbbraun behaart ( = var. fulvopüosa n. var.). Segment G rotgelb behaart. L. 10 11 mm, Br, 3 mm.

Andrena ctibiccps erhielt ich mehrfach von Güleck im Taurus cilic, Holtz leg., und von Adana (Kleinasien), 2 3* auch von Syrien, 1 J von Murut im Kaukasus.

Die Art ist auffallend gekennzeichnet und kaum zu verwechseln; ich würde sie bei A. variahilis Sm. unter- bringen oder infolge der Thoraxbeschuppung ($) bei .1 . curvungula-limbata.

Andrena ovinella n. sp. (^$.

Der .4. ovina sehr ähnlich, etwas kleiner und Abdomen fein punktiert, Segment 2 4 lang und weiß anlic^gend behaart.

Stett. eutomol. Zeit. 1914.

225

$. Schwarz, lang weißlich behaart, Kopf und Thorax wie bei .4. ovina skiilptiiriert, Gesicht fein längsrissig und matt. Clypeus fein punktiert, aber tiefer und feiner als bei A. ovina. Mesonotum sparsam punktiert, Zwischen- räume der Punkte fein gerunzelt, schwach glänzend; Area matt, feiner skulpturiert als die Umgebung. Abdomen deutlich, wenn auch schwach punktiert, glänzend, Segment- ränder fein querrunzelig, bräunlich und kahl, Segment 2 4 lang und anliegend weiß behaart, 5 6 braun behaart. Ventralsegmente wie bei A. ovina. Beine schwarz, braun behaart, Scopa braun. Flügel ganz hyalin, ohne Trübung des Endrandes, Adern und Tegulae gelbbraun. L. 12 13 mm, Br. 4 41 o mm.

cJ ganz wie A. ovina-Q geformt und behaart, nur durch das fein punktierte Abdomen zu unterscheiden. L. 9—10 mm, Br. 31/2 mm.

Andrena ovinella erhielt ich mehrfach von Irkutsk und aus der Mandschurei, wo sie unsere A. ovina zu ersetzen scheint, während Andrena cincraria dort im gleichen Ge- wände wie in Zentraleuropa auftritt. 1 $ auch von Monda (Mongolei) im Juni gefangen, W e i s k e leg.

Ost- Asien.

Andrena nigripes n. sp. $.

A. nigripes steht der A. nigriccps K. nahe, aber kleiner, Cly})eus verlängert, mit glatter Scheibe, Mesonotum fein und ziemlich dicht punktiert, mit glatten (nicht fein ge- runzelten wie bei .4. iiigriceps) Zwischenräumen.

$. Schwarz, oben lang gelbbraun behaart, Kopf und Unterseite schwarz behaart, Kopf und Thorax punktiert, etwas glänzend, Clypeus vorgezogen, stark gewölbt, grob punktiert, mit glatter Scheibe, vorne abgestutzt. Meso- notum und Scutellum fein aber tief punktiert, auf der Scheibe sehr sparsam, die Zwischenräume der Punkte

Stett. entomol. Zeit. 1914.

226

glatt und glänzend; Area sehr fein skulpturicrt, ganz matt und dadurch von der grob gerunzelten Umgebung abstechend. Abdomen dicht runzlig punktiert, fast matt, lang abstehend und gelbbraun behaart (wie bei A. jiilva), aber auf Seg- ment 5 G lang schwarz behaart. Ventralsegmente glänzend, mit punktierter Endhälfte, lang schwarz gefranst. Beine schwarz, schwarz behaart, Tarsen braun, Tarsenglied 2 5 rotgelb, Calcar bleich. Flügel stark getrübt, fast gebräunt, Adern und Tegulae braun. L. 10 11 mm, Br. 3 mm.

Andrcna nigripes erhielt ich in 8 $ von Irkutsk (Sibirien) und von Djarkent (Turkestan), Staudinger leg.

Zentral-Asien.

Von der ähnlichen A. simillima Sm. trennt sie die schwarzbehaarte Unterseite wie der schwarzbehaarte Kopf, der verlängerte, fast glatte Clypeus u. a.

Andrena nigritula n. sp. ?.

A. nigritula ist eine sehr kleine A. carbonaria in der Farbe und dem Habitus von der A. gwynana, aber die Area des Mittelsegment äußerst fein skulpturicrt, matt und Segment 1 2 mit einzelnen weißen Haaren.

$. Schwarz, schwarz behaart, Kopf und Thorax fein runzlig punktiert, fast matt, Clypeus deutlich und ziemlich grob punktiert, Antenne schwarz, 2. Geißelglied länger als 3+4, das 3. = 4. Auf Scheitel, Collare und Scutcllum auch mit einzelnen weißen Haaren; Mesonotum und Scutel- lum deutlich punktiert, auf der Scheibe sparsamer, liier glänzend, Area nicht abstechend gegen die Umgebung, alles matt (Area also nicht feiner als die Umgebung skulpturicrt, wie es bei der größeren A. cussarioisis Mor. der Fall ist). Abdomen punktiert, mit glatten Segmenträndern, Seg- ment 1 und 2 mit einzelnen langen weißen Haaren, sonst schwarz behaart, 5 6 dicht schwarz. Vcntralsegmente schwarz befranst. Beine schwarz, schwarz behaart, Fcniur

Stett. entomol. Zeit. 1914.

227

unten weiß behaart, Scopa weiß, Calcar bleich. Fhigel stark getrübt, Adern und Tegulae schwarzbraun. L. 9 10 mm, Br. 3 mm,

Andrena nigritula erhielt ich in 3 $ von Djarkcnit (Turkestan) durch S t a u d i n g e r.

Zentral- Asien.

Andrena afzeliella var. heliopolis Schmdk.

(^$ wie A. afzeliella K. { = convcxiuscula Schmdk.), aber Thorax und Abdomen mehr weniger rot gefärbt, ebenso Antenne und Beine meist rot.

Ägypten bei Helouan, Pyramiden, Kairo (S c h m i e d k. leg., M o r i c e leg., Andres leg.) .

Wie bei Andrena cphippiiim, so zeigen auch noch weitere Andrena-Arten ein Rotwerden des Chitins in Nord-Afrika und besonders in Ägypten. Bei Andrena heliopolis konnte ich alle Übergänge vom Rotwerden der Seiten des Seg- ment 1 2, vom Rotsein des Segment 1 2 und von Seg- ment 1—3 bis zu ganz rotgefärbtem Abdomen {(^ wie ?) zusammenstellen. Die Behaarung zeigt Tendenz zum Weißwerden. Ein $ zeigt auch das Scutellum und die Mitte des Mesonotum rot. Von einer Benennung der ein- zelnen roten Formen sehe ich ab, da sie lokal nicht begrenzt sind und in Unter-Ägypten durcheinander vorkommen.

Andrena arsinoe Schmiedk. 1900. A. arsinoe Schmiedek., ^'^ in: Termesz. Füzetek

V. XXIII p. 221. Diese kleine Andrena mit rotgefärbtem Abdomen scheint eine Varietät der A. argentata Sm., und zwar von der kleineren im Frühling fliegenden Form (März April bei Fiume, Budapest) zu sein, doch kann ich die Vergleichung nicht abschließen, weil mir das o '^'on Andrena arsinoe fehlt.

Stett. entomol. Zeit. 1914.

228

Andrena dido Schmiodk. JDOO. A. d. Schmic:dckncclit, J$ in: Tcmicsz. FüzcU-k

V. XXIIl p. 225. Diese einer kleinen A. carhonaria ähnelnden Art dürfte mit der .1. uiigiclla Donrs übereinstimmen (Donrs, in: Rev. w. mag. Zool. (3) vol. I 1873 p. 270 Spanien).

Andrena rosae var. alfkeni n. var. $.

$. Wie A. rosac Pz., aber weiß behaart, Abdomen fast schwarz, nnr Segment 1 2 am Endrande schmal rot- gelb bandiert, Segment .3 4 mit rein weißen Fransen- binden. L. 13 mm, Br. 4 mm.

3 9 von Irkutsk (Sibirien), im August 189G, Stau- din g e r leg.

Ost-Asien.

Andrena sisymbrii Friese. (^.

1887. A. s. Friese, $ in: Termesz. Füz. v. 11 p. 24.

Das j hat wenig Ahnliclikeit mit dem $, da die breiten Segmentbinden kaum angedeutet sind.

j. Schwarz, gelblich behaart, Skulptur wie beim $, Kopf längsrunzelig und wie der Thoiax matt, Clypeus gelb, jederseits mit schwarzem Punktfleck, Antenne lang, erreicht das Thoraxende, unten in weiter Ausdehnung gelbbraun. Abdomen punktiert, die hellen Fransenbinden auf Segment 2 4 nur seitlich angedeutet, Segment 7 lang gelblich behaart. Ventralsegmente fein quergerunzelt, glänzend, lang gelbbraun gefranst, 6 dicht und lang rotgelb behaart. L. 8 9 mm, Br. 2 2 Vi mm.

(^ mit dem 5 bei Budapest in der Rakos mehrfach auf Sisymbrium columnae am 14. 19. Mai 1908; 1 j von Sarepta (Becker leg.).

Andrena atrata Friese. ^. 1887. A. a. Friese, $ in: Termesz. Füzelek v. 11 p. 25.

Stctt. eutoiuol. Zeit. 1914.

229

(^ wie das $ ganz schwarz, aber weißlich behaart, Clypeus und die untere Ecke des Nebengesichts gelbweiß, an der Clypeusbasis jederseits ein runder schwarzer Punkt, Antenne braun, 2. Geißelglied sehr kurz, kaum länger als 3. L. 7—8 mm, Br. 2 mm.

8 (^, 5 $ von Djarkent und Sarachs in Turkostan ; 1 r^ vom Balkan.

Andrena scita Ev.

1852. A. sc. Eversmann, $ in: Bull. soc. natural. Moscou

V. 25 p. 28. 18Gß. A. sc. Morawitz, (^$ in: Horae soc. ent. Ross.

V. 4 p. 16.

1872. A. mesopyrrha Dours, 3$ in: Rev. et Mag. Zool. V. 23 p. 353.

1873. A. hemipyrrha Dours, in: Rcv. et Mag. Zool. V. 1 T. 14 fig. 3 u. 4.

1883. A. sc. Schmiedeknecht, ,j+ in: Apidae europaeae I. p. 680.

Diese große Andrena mit teilweise rotgefärbtem Ab- domen, Segment 1—4 ganz oder teilweise rot, ähnelt der A. Jiattorfiana, fällt aber durch die dunkelbraunen Flügeln auf, durch das fein punktierte Abdomen und durch die matte, ziemlich stark gerunzelte Area (Mittelsegment).

Die Art ist nicht selten im südostlichen Europa und Kleinasien, scheint aber in Italien, Spanien, x\lgerien zu fehlen. In Ungarn flog die Art Ende Mai und Anfang Juni stellenweise (Ujpest, Rakos) nicht selten auf Sisymbrium columnae und Ende Juli August, wohl in II. Generation, häufig am Rande der großen Flugsandsteppe in Süd-Ungarn (Pancsova) bei Deliblat auf Malven und Scabiosen.

var. nigra n. var. Abdomen ganz schwarz, ^ bei Pest auf Sisymbrium columnae, $ einzeln von Kleinasien (Taurus cilic. bei Gülek), Holtz leg.

Stett. eiitomol. Zeit. 1914.

230

vay. nigrofasciata n. var. Abdomen schwarz, aber Segment 1 3 mit rötlicher Binde auf dem Endrande. ^$ im Juni nicht selten bei Budapest auf Sisymbrium columnae.

Andrena marginata var. absoluta n. var. ^^.

Wie A. marginata F. ( = cctii Schrk.), aber Abdomen beim (^$ fast ganz schwarz.

$. Gelbbraun behaart, Abdomen dunkelgraubraun, nur Endrand von Segment 1 und eine verwaschene Binde vor dem blassen Endrand des Segment 2 schmal rot; beim ,^ Abdomen rein schwarz, aber Segment 1 mit rotem End- rand und 2 jederseits rot durchscheinend.

(^ und $ bei Innsbruck (Stephansbrücke-Brennerstraße) am 23. August 1894 auf Scabiosa, ^ vom 4. 23. August 1894 97 auf Scabiosa bei der Weiherburg, Rechenhof, Aartal bei Innsbruck.

Andrena florea F.

Andrena florea zeigt durchweg eine mittlere Färbung, wo Segment 1 2 mehr oder weniger rot gefärbt ist. Die Art fliegt fast nur auf Bryonia dioica und alba und ist in IVIittel- und Süd-Deutschland lokal nicht selten, so bei Gosek (Naumburg), Jena, Blankenburg, Gr. Karben, Straß- burg, Gießen, Basel, Schaffhausen, Zürich und Bozen. Im Süden scheint die rote Farbe auf Segment 1 2 (3) zuzunehmen und im Norden dagegen das Abdomen dunkler zu werden, daher mögen folgende Formen benannt werden: (J9' ^^'ie bei ^4. florea, aber Segment 1 2 oder 1 3 ganz

hellrot var. rubra n. var.

Ungarn (Szomotor, Szöllöske) und Algerien. cJ$, wie A. florea, aber Segment 1 6 ganz schwarz

var. obscura n. var.

Elsaß (Oberehnheim), Gr. Karben (bei Frankfurt a. M.).

Stett. entomol. Zeit. 1914.

231

Andrena ephippium Spin. ( = dorsalis Lep. lepeletieri Luc).

1838. A. e. Spinola, $ in: Ann. soc. ent. France v. 7 p. 511—512.

Andrena ephippium konnte ich aus den verschiedensten Gebieten vergleichen und eine sehr große Variabihtät dieser Species feststellen, die sich sowohl auf die Färbung des Chitins wie auch auf Skulptur und Behaarung erstreckt.

Die Grundform von S p i n o 1 a (?) wäre dann folgender- maßen zu charakterisieren: schwarz, schwarz behaart, aber Kopf und Thorax mehr oder weniger rot gefärbt ; Flügel schwarzbraun mit heller Basis, Beine und Antennen mehr oder weniger braun. Die Beschreibung von Spinola lautet: ,,L. = ßlignes ( = 14mm),large = l^ügnes ( = 4mm). Antennes ferruginenses, tete noire, vertex ferrugineux, dos du prothorax et du mesothorax ferrugineux, flaues du corselet, poitrine metathorax et abdomen noirs; pattes brunes, tarses ferrugineux. Alles noires. Dans mon exem- plaire unique, la tete et Ic corselet semblent glabres. Ce n'est Sans doute qu'un accident de vieillesse. D'apres quel- ques restes clair-semes, le pelage de ces parties devait etre noir, ainsi que les bandes marginales des derniers anneaux, celles-ci sont epaisses et bien conservees. Les brosses tibiales et tarsiennes sont de la meme couleur."

Typische Form in Algerien und Tunis, einzeln auch in Ägypten vorkommend.

Als Varietäten sind folgende aufzufassen: cJ$ wie A. ephippium, aber der ganze Körper, Flügel, Antenne

und Beine schwarz var. dilecta Mocs.

Häufig in Ungarn und im Wallis im Mai auf Sisymbrium columnae, ferner auf Sicilien, in Algerien, Ägypten und Turkestan ( = Steppenform) . (^9 var. wie A. dilecta, aber Flügel braun mit heller Basis,

Beine und Antenne mehr oder weniger rotgelb

var. pallipes n. var.

Stett. eutomol. Zeit. 1914.

232

In Ägypten bei den Pyramiden im Februar nicht selten. cJ$ var. wie A. dilecta, aber Antenne, Beine, Flügel gelb- braun, Körper gelbbraun behaart, var. flavipennis n. var.

In Ägypten bei den Pyramiden im Februar massenhaft fliegend. (^9 var. wie A. flavipennis, aber Abdomen mit breiten

rotgelben Randbinden var. rufocincta n. \'ar.

In Ägypten bei den Pyramiden im Februar und bei Fayum. $ var. wie A. rujocincta, aber Abdomen ganz rotgelb

und Thorax mehr oder weniger rot

var. Cleopatra Schmiedk.

In Ägypten bei den Pyramiden im Februar, bei Helio])olis mul Helouan im März.

Wenn ich im vorstehenden nur 6 Formen der Andrcna cphippiitni hervorhebe und benenne, so soll damit nicht gesagt sein, daß ein anderer Autor nicht die doppelte Zahl an Varietäten herauslesen kann. Mir liegt vor allem daran, auch bei tiefstehenden Bienenarten Beispiele einer breiteren Variabilität konstatieren zu können, die bei hochstehenden Bienen wie Bombus, Chalicodoma, Anthophora schon be- kannt ist. Zwischen den obigen Formen kommen alle Über- gänge in Farbe des Chitins wie der Behaarung und selbst der Scopa nach Rotgelb wie nach Schwarz vor, so daß der Autor oft rein subjektiv zu unterscheiden hat, in welche Gruppe er seine Exemplare stellen will. Mir liegen ßS Exem- plare vor, so daß ich die Formenreihe der A. cphippiuvi leidlich übersehen kann. Ich behalte mir vor, in Bälde durch colorierte Abbildungen die Varietäten dauernd fest- zulegen. Melleicht kann ich dann auch schon mehr über die Färbung der Beinscopa sagen.

Andrena rutila Spin. $.

18.38. A. r. Si)inola, '^ in: Ann. soc. ent. France v. 7 p. 510.

Stett. entomol. Zeit. 1914.

23n

Ob A. rnlihi Spin, aus Ägypten der var. c/eopafra Scliniiedek. x-on .1. cpliippinjn identisch ist, läL't sich nacli der Besclireibnng von S p i n o 1 a allein nicht entscheiden. Ich habe .4. rutila als selbständige Art gedeutet, die zur Gruppe der .4. labiata F. gehört und sich durch die rot- gelben Antennen, Beine wie Abdomen von .4. cphippm))} var. Cleopatra scheidet; während Kopf luid Thorax schwarz sind, zeigen Kopf und Thorax ziemlich dichte Punktierung und kurze, dicht gelbbraune Behaarung; Abdomen ist zer- streut und fein punktiert, glänzend, Segment 1 4 mit feinen schwarzen Querlinien auf der Scheibe. L. 12 13 mm, Br. 3 3^ ^1 mm. {var. clcopaira = 15 16 mm lg. 4 mm brt.)

1 $ von Ägypten.

lieber die Gattung Ecfoceinns Pascoe

und die systematische Stellung von

E, jiogonoceriis Fairm.

Von K. Kleine. Stettin.

(Mit 2 Textfiguren.)

Im Jahre 1887 hat Montrouzier i) die Gattung Mega- cerus auf der schon früher beschriebenen Art decemmaciüatus errichtet. ^) Fünf Jahre darauf beschrieb Pascoe ^) einen Ectocemus Wallacei, der genau dasselbe Tier ist. Megacerus stellte sich alsbald als ein bereits vergebener Name dar *) , und so bestand Pascoes Name zu Recht. Warum nicht

1) Ann. Sog. Agr. Lyon VIII. 1857 p. 8.

2) ibid. VII. 1856 p. 37.

3j Journ. of Ent. I. 1862 p. 388 (nicht 385 wie im Cat. Col. steht). *) cf. Lacordaire Gen. Col. VII. p. 434.

Stett. entomol. Zelt. 1914. 4a

234

Montr. Speciesnamo bcibclKiltcn wurde, kann ich nicht sagen. /:". Wallacci ist eine im austro-malayischen (lebiet weit \'erbreitete Art und hat \'iel X'ariationen gebildet, die auch in nicht weniger als fünf Ijeschreibungen verewigt, von V. Schönfeldt 1) aber alle vereinigt sind. Ob mit Recht, steht hier nicht zur Entscheidung.

Die von Pascoe gegebene Diagnose lautet folgender- maßen :

Cainit }:)ar\'um, postice sublobatum, sallo bre- vissmio, oculis subbasalibns. Rostrum elongatum, canaliculatum, basi rugosum, apice abru]:)tum alatimi, mandibulis parvis exsertis. Antennae longiusculae teretes, articulis secundis tertiisque subaequalis. Pro- thora.x subovato-ampliatns, laevis. Elytra breves, subtrianguki.res, aj)ice quadricallosa. Pedes mediocres, antici elongati, femoribus dentatis tibiis anticis sub- curvatis, apice spinosis, tarsis bre\'ibus. Der Ciattungscharakter ist damit nicht gerade in klassi- scher Weise charakterisiert, aber er ist doch so deutlich festgelegt, daß es fast ausgeschlossen erscheint, eine nicht in die Gattung gehörige Art aus Zweifel darin falsch unter- zubringen. Im Jahre 1SG2 gab es kein Genus, das irgendwie mit lictocciiins kollidiert hätte, unter diesen Umständen genügt also die Fassung des Gattungsbegriffes vollkommen. Was die Gattung von den damals schon bekannten Belo- pherinengenera Bc/ophcnis Sclu'nih. und Rhaphidorrhxnchus Sch(")nh. trennte, war der völlig abweichende Bau des Rüssels und bei letzter auch des zweiten Fühlergliedes.

Hierauf kommt es ancli vor allen Dingen an. Pascoe sagt über den Rüssel: ,, apice a b r u p t u m , a 1 a t u m"'. Solche auffallende Rüsselform findet unter allen Brenthiden nicht ihresgk;ichen, und, es müßte schon dieses Merkmal

') Gen. Ins. p. 44.

Stott. cntuiiiol. Zeit. 1914.

235

allein genügen, die Zugeh()rigkeit einer Art festzustellen. Von der Gestaltung der Fühler heißt es ausdrücklich : „articulis secundis tertiisque subaequalis", also das zweite und dritte Fühlerglied fast gleichlang. Die sonstigen Charakteristica sind nebensächlich und zum Teil auch mangelhaft.

So war die (lattung festgelegt, als Lacordaire, der Klassiker der Coleopterengenera, seinen siebenten Band publizierte.

Er setzte den Gattungsbegriff schon viel präziser, obschon er die Pascoe'sche Interpretation sich in allen Einzelheiten zu eigen macht. Eben dieser Umstand ist es, der uns über Pascoes Definition beruhigen kann.

Er sagt ^) : Kopf quer, ziemlich konvex, hinten etwas erweitert und schräg, vom Hals deutlich geschieden. Rüssel ziemlich lang, Basalteil etwas länger als der Spitzenteil, zylindrisch-konisch oder zylindrisch, rauh, oben w^enig verschmälert, an der Einlenkungs- stelle der Fühler etw^as verbreitert, Vorder- teil viereckig, aufgebogen und an den Seiten mehr oder weniger ge- zähnt vor den Fühlern stark verengt, hierauf in einen dreieckigen, seitlich beränd;rten Ansatz erweitert, gegen den Vorder- winkel zugespitzt und am Vorderrand schwach eingebogen. Von den Fühlern ist die wichtigste Erweiterung: sie reichen bis zur Mitte der Flügel, sind zart, GHed 1 groß und lang, 2 und 3 etwas konisch, 4 10 zyUndrisch, lang, 11 sehr lang. Augen etwas hervorspringend, groß. Prothorax an der Basis aufgebogen.

1) 1. 0. p. 434.

Stett. entomol. Zeit. 1914. 4a*

23ü

Flügeldecken schräg abhängig, einzeln abgernndet.

Die l^eschreibnng der Beine bringt nichts Nenes.

Hinterleib an der 15asis nicht liingseingedrückt.

Körjier kahl oder behaart. Im großen nnd ganzen hat also Lacordaire an de'iii dattnngsbegriff nichts geändert, er liat ihn nur recht be- trächtlich erweitert und damit zur Klärung sehr wesentlich beigetragen.

Soweit icli (ielegenheit liattc die liciocoinfs-Artcu zu wrgleichen, stimmen sie sämtlich mit der gegebenen Diagnose überein und bilden damit ein festgefügtes (ianze. l)a,\-on macht nur /:'. poi^oiioccnis Fairm. eine Ausnahme und ich will micli nun damit beschäftigen.

\'ergleicht man hierzu den /:'. /^ogonocvnis h'airm.. so muß man sich fragen, mit welchem Recht man die Art zu l-'.ctoceums gebracht hat, und wie sie sich üheriuiupt so- lange darin liat halten k()nnen. X'ergleichen wir also einmal:

lictoceiiiits. I: . pogonoccnts.

K o ]) f (]uer, ziemlich convex, K o p f länger als breit, nach

iiinten etwas erweitert, \'om \orn zugespitzt, abgej)lattel,

Hals deutlich abgeschnürt. hinten erweitert, vom Hals

nur undeutlich getremit. Rüssel ziemhch lang. I^asal- 1\ ü s s e 1 ziemlich hing. Basal- teil etwas länger als dei' teil etwas länger als der

.Stett. enloiiiul. Zeit. 191-4.

237

Spitzenteil, zylindrisch-ko- nisch, rauh, bis zu den Fühlern durchgehend mit tiefer Mittelrinne, an der Einlenkungsstelle der Füh- ler etwas verbreitert, Vorder- teil viereckig, aufgebogen und an den Seiten gezähnt, \'or den Fühlern stark ver- engt, hierauf in einen drei- eckigen, seitlicli berandeten Ansatz erweitert, Vorder- winkel spitz, Vorderrand schwach eingebogen.

Fühler bis zur Mitte der Flügel reichend, zart, erstes Glied groß, zweites und drit- tes fast gleichgroß, 4. 10. zylindrisch, lang, 11. sehr lang, nur auf den End- gliedern pubescent.

Augen groß, etwas vor- springend.

Thorax länglich, schwach eiförmig, ohne Mittelnaht, hinten aufgebogen, glatt.

Spitzenteil, zylindrisch-ko- nisch, rauh, mit einer weit vor den Augen flach be- ginnenden, breiter werden- den Mittelrinne, an der lun- Ituikungsstelle der Fühler kaum verbreitert, Vorder- teil nicht viereckig, niclit aufgebogen, nicht verengt, nicht dreieckig erweitert und nicht berandet, sondern in Stärke des Basalteils fort- gesetzt, allmählich erweitert, auf den nicht aufgebogenen Rand des Vorderteils mit einzelnen stiunpfen Zähn- chen, Vorderwinkel spitz, Vorderrand tief eingebogen.

Fühler nur bis zum hin- teren Drittel des Prothorax reichend, robuster, erstes Glied groß, zweites Glied äußerst kurz, kaum ein Drit- tel so lang als das Dritte, kugelig, 4.— 10. zylindrisch, lang, 11. sehr lang, mehr oder weniger stark grob behaart.

Augen groß, mehr nach oben stehend und weit vorge- rückt.

Thorax kurz, elliptisch, mit Mittelnaht, tiefgrubig, rauh, hinten aufgebogen.

Stett. eatomol. Zeit. 19 u.

238

Flügeldecken schräg ab- Flügeldecken hinten hängig, einzeln ahgenindet. plötzlich abstürzend in je

einen spitzen Zahn endigend.

Beine. Vorderbeine kräfti- Beine. Vorderbeine wie vor, ger als die übrigen, Schenkel Schenkel äußerst kräftig,

aller Beine gezähnt, schlank, keulig. Vorderschiene nicht

Vorderschienen schwach ge- gebogen, Enddorn sehr groß,

bogen, Spitze dornig, erstes Tarsen und Sohlen wie ne-

Tarsenglied verlängert, Soh- benstehend,

len filzig.

Abdomen an der Basis Abdomen an der Basis nicht längseingedrückt. tief und breit längs-

eingedrückt. Die Gegenüberstellung beider Diagnosen beweist klar und deutlich, daß E. pogonocerus Fairm. in der Gattung Ectocemus nichts zu suchen hat. Es ist mir ganz unklar, weshalb die Abspaltung nicht schon längst geschehen ist. Ich würde eine Abtrennung nicht befürworten, wenn irgend- welche Übergänge oder Variationsneigungen unter den einzelnen Arten vorhanden wären. Dem ist aber nicht so. Alle Ectocemus- Arten sind habituell scharf umgrenzt und lassen keinen Zweifel über den Umfang ihrer Gattungs- zugehörigkeit aufkommen.

Ich bin der Meinung, daß E. pogonocerus überhaupt nicht in die Gruppe der Belopherini gehört, sondern zu den Arrhenodini. Der systematische Unterschied zwischen beiden Gruppen ist doch ein recht willkürlicher. Als einzigen, stichhaltigen Grund habe ich die Fühlerlänge gefunden, die allerdings sehr beträchtlich ist. Aber gerade diese Eigenschaft vermisse ich bei pogonocerus. Der Habitus will nichts sagen. In beiden Gruppen finden sich, mit Ausnahme der Fühler, analoge Formen. Vielleicht sind die Abdominaleindrücke von einiger Bedeutung. Diese sind bei don Arrhenodini immer vorhanden, bei den Belo-

Stett. entomol. Zeit. 1914.

239

pherini aber durchaus nicht. Auch dennoch muß pogonocerus aus Gattung und Gruppe entfernt werden. Ich trenne deshalb die Art auch ab und stelle dafür eine neue Gattung auf, die ich zu den Arrhenodini. luid zwar vor Orychodes stelle. Ob daiuit der definitive Stand innerhalb der Gruppe festgelegt ist, lasse ich dahingestellt.

Elytracantha gen. nov. „E/vroov = Scheide, äxavxa -= St.-icliel.

Kopf länger als breit, nach vorn zugespitzt, abgeplattet, hinten erweitert, vom Hals undeutlich getrennt. Rüssel ziemlich lang. Basalteil etwas länger als der Spitzenteil, zylindrisch-konisch, rauh, mit weit vor den Augen be- ginnender, tiefer werdender Mittelf ui che, an der Fühler- einlenkungsstelle kaum verbreitert, Vorderteil niclit vier- eckig, nicht aufgebogen, nicht verengt, ohne dreieckige Erweiterung, unberandet, in direkter Fortsetzung des Basal- teiles, Ränder stumpf gezahnt, Vorder winkel spitz, A^order- rand tief eingebogen. Fühler bis zum liinteren Drittel des Prothorax reichend, robust, erstes Glied groß, zweites sehr kurz, kegelig, nur ein Drittel so groß als das dritte, 4 10 zylindrisch, lang, 11 sehr lang.

Augen groß, etwas nach oben stehend, weit vorgerundet, Thorax kurz, elliptisch mit Mittelnaht, tiefgrubig, rauh, hinten autgebogen.

Flügeldecken hinten kurz abstürzend, in je einem spitzen Zahn endigend.

Vorderbeine etwas länger als die übrigen, Schenkel aller Beine gezahnt, \^orderschiene nicht gebogen, End- dom sehr groß. Erstes Tarsenglied größer als das zweite, Solilen filzig.

Abdomen an der Basis tief und längseingedrückt.

Typus der Gattung: E. pogonocerus Fairm.

St«tt. outomol. Zeit. lyil.

240

Beitrag zur Kenntnis von Chrysomela graminis L. und virgata Motsch. (Col.).

Von (Beorg Keineck, Berlin.

(Mit 4 Textfiguren.

1. Chrys. graminis L.

Herr Intendanturrat Schallehn sammelte eine Reihe von völlig übereinstimmenden Exemplaren dieser Art Mitte Mai 1909 auf der Halbinsel Sirmione des südlichen Garda- Sees, welche stark von der Nominatform abweichen.

Der Körper ist langgestreckt, bei den ^^ auffällig schmal mit parallelen Seiten, auch bei den $$ hinterwärts wenig erweitert und seitlich zusammengedrückt, in beiden Geschlechtern nich hoch wie bei der Nominatform, sondern flach gewölbt. Diese neue Form steht im gleichen Ver- hältnis zur Nominatform wie z. B. die Chrysochloa gloriosa zu ihrer var. pretiosa. Die Seiten des Halsschildes sind wenig gerundet, beim ^ hinten parallel, der bei der Nominat- form wenigstens an den Hinterecken deutliche Seiten- wulst ist bei der neuen Form nur schwach angedeutet. Die Struktur der Flügeldecken ist durchschnittlich feiner als die der Nominatform. Länge 8,5 12 mm.

Unter dem vorliegenden, zahlreichen Material der C. gyaminis aus den verschiedensten Gegenden Deutsch- lands und Österreichs findet sich kein einziges Stück, welches der neuen Form nahekäme, sogar 2 Exemplare aus Riva am Garda-See gehören mizweifelhaft zur typischen graminis. Die neue Form stellt eine selbständige, möglicherweise in der oberitalienischen Tiefebene noch weitere verbreitete Rasse der C. graminis vor, welche ich mir nach ihrem Ent- decker var. Schallehni zu benennen erlaube.

Stett. cntomol. Zeit, iv 1 1

241

2. Chrys. virgata Motsch. Schrenck, Reise II, 1860, p. 224.

t. 11, f. 8. Eine größere Anzahl vorliegender Exemplare von C. virgata gibt ferner Veranlassung zu einem Vergleiche mit der C. graminis. L. v. Heyden stellt in seinem Cataloge der Coleopteren von Sibirien die virgata als Varietät zur graminis (S. 200), I. Weise sagt in der Naturgesch. d. Ins. Deutschlands Col. VI, S. 425, daß es nicht unwahrscheinUcli wäre, daß virgata mit graminis zusammenfällt. Nach dem vorhegenden Materiale kann ich C. graminis und virgata nur als zwei völlig verschiedene Arten ansehen. C. virgata weicht schon äußerlich durch viel schlankeren, von der Seite gesehen auch beträchtlich weniger gewölbten Körper- bau, welcher nur dem der var. Schallehni nahekommt, anders geformtes Halsschild (schon aus Motschulsky's Beschreibung ersichtlich), durch meist viel beträchtlichere Größe und durch lebhafter rötlichen und starken Glanz aus. Auch der Bau der Geschlechtsauszeichnungen der ^^ ist bei beiden Arten recht verschieden gestaltet.

Figur 1 zeigt den Forceps der C. graminis in seithcher Ansicht, welcher ca. 3 mm lang, stark gebogen und an seinem vorderen Teile stark verdickt ist. Figur 2 stellt die Öffnung des allmählich nach vorn verengten, an der Spitze verrundet-

abgestutzten Forceps

derselben Art dar. Der

Ductus besteht aus

einem flachen, nach

unten gebogenen zun-

genförmigen Teil c/,

welcher sich vorn ver- breitert und in 3 abgerundete Lappen hhh endet, von denen die beiden seitlichen Lappen an ihren vorderen Kanten leicht nach oben gebogen sind, während der mittlere in dreieckig ab-

Stett. entomol. Zeit. 1914.

242

gnindeter Form nach vorn gcriditot ist. Der zweite rcHiren- förmige, nacli oben gerichtete, ziemlicli hoch ans der Penis- öffnnng hervorragende Teil r, endet an seiner Spitze gleich- falls in ein dreiteiliges Gebilde d. Die ganze Öffnung des Forceps von C. graminis ist verhältnismäßig klein und schmal. (Vergl. auch Weise, Naturg. VI, S. 425.)

Der Forceps von C. virgata, Figur 8 in seitlicher Ansicht, ist länger und dabei schlanker, gleichmäßig röhrenförmig gebildet ohne Verdickung vor der Spitze. Die Form seiner Öffnung und Spitze ist auch anders gestaltet, wie aus Figur 4 ersichtlich ist. Der langgestreckte Ductus a, besteht aus- dem zungenförmigen, leicht nach unten gebogenen Teil A,A,. welcher in der Mitte an seinem vorderen Teil leicht einge- buchtet ist. An Stelle des bei C. graminis nach oben ge- bogenen, röhrenförmigen Teiles cd ist bei C. vir- gata nur ein in 2 dreieckig abgerundete Lappen aus- gezogener Teil d^ d, vor- handen, dessen Kanten stark nach oben gebogen sind und hoch aus der Öffnung des Forceps her- ausragen. C. virgata liegt vor in:

15 Exemplare Wladiwostok; 1 Exemplar Gensan; 2 Exemplare Blagowestsch ; 1 Exemplar Pogranitschnoja (Mandschurei) ; 3 Exemplare Sibirien (Kricheldorff) mit nicht lesbarem, näherem Fundorte, 16. G. 1903.

Stett. entomol. Zelt. 1914,

243

Die geographische Verbreitung der Ipiden.

(Die außereuropäischen Gebiete.)

Von K. Kleine, Stettin.

Eine Übersicht über die Verbreitung der europäischen Arten mit Einschluß der arktischen Gebiete ist an anderer Stelle *) erschienen. Es war vorteilhafter, den Stoff zu trennen. Im übrigen verweise ich auf das daselbst im Vor- wort Gesagte. Für das nordamerikanische Gebiet hatte mir Herr Prof. Hopkins in Washington in bekannter Liebens- würdigkeit seine Unterstützung zugesagt. Seiner Ansicht nach sind einige Le Conte'sche Typen nachzuprüfen. Leider ist seine Arbeit noch nicht erschienen, und es ist auch un- gewiß, wann sie erscheint. Ich habe es deshalb vorgezogen, nicht mehr zu warten, um so mehr, als die Verschiebung sich nur auf wenige Le Conte'sche Arten beschränken kann.

Das sibirische Untergebiet.

Eine ungeheure Landmasse umfaßt das sibirische Ge- biet und es ist wohl sicher die größte zusammenhängende Ländermasse überhaupt, die ein Faunengebiet einschließt. Ganz Nord- und Zentralasien ist damit einbegriffen. Vom Ural bis an den Stillen Ozean, vom K aspischen Meer durch Nordpersien streicht die Südgrenze weiter am Nordost- abhang des Hindukusch und Himalaya, um sich dann nordöstlich durch China zu wenden. Im Südosten iät das Amurgebiet bis Chabarowsk eingeschlossen, dann wendet sich die Grenze weiter südlich, geht bis Wladiwostock und schließt auch die Insel Sachalin ein.

*) Entomol. Blätter 1912/13. Stett. entomol. Zeit. 1014.

244

Die Temperaturverhältnisse sind auf einer solch großen Ländermasse natürlich auch äußerst schwankend. Die Juli-Isotherme beträgt 10 25" C. Die Januar-Isotherme aber zwischen 10 bis 80". Dieses Gebiet ist es vor- nehmlich, welches die meisten Ipiden besitzt. Das ist er- klärlich, wenn wir uns den Bestand der Floren veranschau- lichen. In diesen Gebieten liegen die großen Wälder des asiatischen Kontinents, die Fortsetzung des europäisch- sibirischen Waldgebietes. In der Hauptsache besteht es aus Lciubbäumen mit periodischcnn Laubfall und aus Coni- feren. In Westasien herrscht Steppe und Grasland vor. Hier ist also nur geringer Bestand an Ipiden zu erwarten.

Näheres bei Besprechung der Einzelgebiete.

Turkistan.

Die Zahl der in Turkistan aufgefundenen Ipiden ist nur äußerst gering und sie wird sich auch bei intensiver Durchforschung nur um ein Cieringes erhöhen. Die Ent- wicklungsverhältnisse sind äußerst unvorteilhaft.

Das Land ist teils eben, teils gebirgig, und nur, wo das Gebirge vorherrscht, ist Gewähr gegeben, daß sich eine ausdauernde Vegetation entwickeln kann.

Die Temperatur ist äußerst wechselnd. Währena in Taschkent noch Weinstock und Mandelbaum gedeihen, ist am 45" n. Br. der Sir nicht weniger als 123 Tage zu- gefroren. Das Land ist zum Teil trostlose, sandige, vege- tationslose Wüste, an anderen Stellen tonig-salzhaltig. Alle diese ausgedehnten Ländermassen werden niemals für den Ipidenforscher in Frage kommen, es sei denn, daß der hier zuweilen vorkommende Juniperus diese oder jene Art an sich gefesselt hätte. Nur die Gebirge sind bewaldet, aber auch nur auf bestimmten Lagen, hier gedeihen Laub-, vornehmhch aber Nadelwälder. Auf den Gebirgen fällt auch Regen in reicher Menge, während die Ebene im Sommer

Stett. eutomol. Zeit. 1014.

24B

kaum je wolcltcn zu sehen bekommt. L'nter diesen l'iii- ständen wird also der Ipidenbestand immer klein bleiben. Es sind bisher nur 2 /Vrten bekannt geworden, nämlich: rps Hauscri Reitt. und liccopt. rugulosus var. Heydeni; erstertr wohl auf den (iebirgskoniferen, letzterer vielleicht an Amygdalus. Keine Art ist charakteristisch.

Buchara.

Im Gegensatz zu Tnrkistan ist die Buchara ein Gebiet \()n gr(")ßter Fruchtbarkeit und auch klimatisch selir gesund. Es war mir leider nicht möglich, über die Flora näheres zu erfahren. Aber auch hier werden die Gebirge im wesent- lichen Coniferen tragen, die Lanbhcilzer, namentlich Obst, aber mehr auf die Niederungen beschränkt bleiben. Von den zwei mir bekannt gewordenen Arten dürfte Phloeosmus iurkislamcus Semen, an Juniperus oder einer ähnlichen Cupressinee leben. Ich komme um so eher zu diesem Schluß, als gerade diese Coniferengattung sich auch in Tnrkistan noch als letzter Baum in manchen Niederungsgegenden gehalten hat. Die andere iVrt ist Thamnurgus Brylinskn Reitt. von Repetek-Bucharia von Hauser gesammelt; also eine Art, die an krautartigen Pflanzen lebt. Charakteristisch dürfte ader nur die erstere Art sein, da der Thamnurgus auch schon am Araxes bekannt ist, also eine ziemliche ^^er- breitung besitzt.

Transkaspien.

Wenige Länder Asiens sind für die Existenz der Ipiden so wenig geeignet wie Transkaspien. An Unfruchtbarkeit übertrifft es Tnrkistan noch ganz erheblich; das ganze Land ist eine trostlose Einöde, vegetations- und wasserlos. Flußbäche gibt es im Innern nicht. Temperaturverhältnisse sind günstig, 29" C. mitten im Sommer, aber strenge Kälte im Winter. Schneestürme von größter Heftigkeit suchen dann das Gebiet heim.

Stctt. untoiiiol. Zeit. l'Jl-i.

246

Das Vorkommen von Ipidcn wird also immer an ganz bestimmte Lokalitäten gebunden sein, sie werden nnr da auftreten, wo die Wasserverluiltnisse günstig sind. Das trifft zunächst für die Ivüstengebiete zu. An den Ostufern des Kaspischen Meeres besteht eine üppige Vegetation und auf den Bergen des Kopet-Dagh, des einzigen, wirklich in Frage kommenden Gebirges, wo auch noch genügend Niederschläge fallen, wird sich ein weiteres Zentrum für Ipidenfunde bilden. Die Zahl der aufgefundenen Ipiden ist denn auch nur klein. Aus den Küstengebieten wäre zunächst zu nennen: Cisurgus filuyn Reitt. Über die Nahrungspflanzen der Cisurgus- hvicw sind wir ja noch wenig unterrichtet. Selbst von den europäischen Arten kennen wir sie nicht. C. fihim ist bis jetzt die am w^eitesten nach Osten vorkommende Art, während wir die anderen Gattungsvertreter im Mittelmeergebiet kennen lernten. Vielleicht finden sich noch weitere Zwischenglieder in den östlichen Mittelmeerländern. Kissophagus heder ae Schmidt, das wäre gleichfalls der weiteste Vorposten nach Osten. Eggers bezweifelt aber die Bestimmung und ist der Ansicht, daß es möglicherweise Novaki Reitt. ist, eine Annahme, die viel für sich hat, wenn man bedenkt, daß diese Art auch im Kaukasus heimisch ist. Xylocleptes exul Reitt. wohl auch, wie die Verwandten, nicht an Bäumen lebend. Der einzige wirkliche Baumbewohner dürfte Eccopto- gaster Koenigi Schew. sein, der, wie das Gros seiner Ver- wandten, an Obstbäumen leben könnte, und gerade diese sind es, die in den fruchtbaren Niederungen der Uferzone üppig gedeihen.

Vom Koget-Dagh aber ist bisher nur eine Art bekannt gew'orden: Phloeosinus transkaspicus Semen. Das ist eine Art, die sich dem ganzen vorderasiatischen Typ der Coni- ferenbewohner anschließt. Da sie wahrscheinlich wie die Gattungsgenossen alle an Juniperus lebt, so dürfte diese

Stftt. eiitomol. Zeit. 1914.

24^

anspruchslose Pflan/A' auch auf den l->ergen des K(.)pot- Dagh-Gebirges ihre Existenz finden. Mit Ausnahme des Kissophagus könnten die Arten alle Charaktertiere des transkaspischen Gebietes darstellen. Hier mcichte ich noch hinzufügen, daß auf dem am südwestlichen Ufer des Kaspischen Meeres gelegenen Talischgebirges Ips Hauscri Reitt. gefunden ist. Da diese Art auch in Turkistan und in ganz Südwest-Asien beobachtet ist, ja selbst noch in Zentralasien vorkommt, wäre sie vielleicht auch auf der Ostseite noch aufzufinden.

Zentral- Asien.

Die Gebiete Zentralasiens sind noch zu wenig erforscht, um etwas darüber zu sagen. Bekannt geworden sind mir: Eccoptogasier Schewyreioi Semen vom Thian-Shan, dem Grenzgebirge gegen Ostturkistan, ebendaher Ips Hausen Reitt. (Musart), ferner /. sexdentattis Boern., der in Asien überhaupt weit verbreitet ist. Ferner Stephanoderes cassiae Eichh., über deren nähere \^erbreitung ich nichts bestimmtes erfahren konnte. Wirklich charakteristisch dürfte aber nur der Iicc. Scheiuyrewi und der neu beschriebene Hylastes substriatus Strohm. (Wernyi, Ala-Tau-Gebirge und Juldus Kuldscha) sein.

Irkutsk.

Das Gouvernement Irkutsk ist für die Existenz der Ipiden sicher geeignet, denn alle Früchte, die im europäischen Palaearktikum zur Reife kommen, können auch hier an- gebaut werden. Dennoch kennen wir bisher nur 3 Arten: Dryocoetes haikalicus Reitt., Carphoborus Junnskii Egg. und Pityogcncs irkutensis Egg. Die ersten beiden Arten sind bis jetzt noch als Charaktertiere anzusprechen; für P. irkutensis ist das merkwürdigerweise nicht der Fall, da der von Fuchs beschriebene P. monacensis nach den Untersuchungen von Eggers das gleiche Tier sein soll. Be-

Stett. entoinol. Zeit. 1911.

24S

stätigt sicli die Ansiclit, so wäre (V\c. sporadisclu; VcrbnMtun^ allerdings einzig dastehend, und es wäre zu erwarten, daß aucli noeli andere Fundplätze bekannt werden.

Jakutsk.

Tni Gegensatz zu Irkutsk ist dies Gouvernement wenig von der Natur begünstigt; namentlieli ist der Winter an- haltend und streng und Jakutsk selbst hat die höchsten Kältegrade des ganzen Kontinents. Die Baumwuchslinie wird daher auch in recht südlichen Grenzen liegen. Wie schlecht die Laubhölzer fortkommen, sehen wir schon am gtifundeuen Ipidenmaterial: es sind fast ausnahmslos Coni- fereniusekten. Von Laubhölzern spielt die Birke noch eine Rolle. Es sind gefunden worden: Dendroctonus micans Kug., hier allerdings wohl auf der östlichsten Grenze. Ips laricis F., I. acuminatus GylL, Xyloterus lineatus Ol. imd Anisandrus dispar F. Es sind also sämtlich europäische Arten; alle Belegstücke belinden sich in Eggers Sammlung.

Amur, Ostsibirien.

Die östlichen Gebietsteile, vor allem das Amurgebiet, sind reich bewaldet und wenn auch die Temperaturschwan- kungen hohe sind, so sind doch hier alle Vorbedingungen gegeben, die eine reiche Ipidenfauna erwarten lassen. Am Baikal ist aufgefunden: Ips acuminatus var. Heydeni^ichh.., im Amurgebiet: Eccoptogaster amurensis Egg. und Koltzei Reitt., Hylastes decurnanus var. Heydeni, der auch in Ost- sibirien zu finden ist (v.' Heyden). Ips typographus L. Amur (v. Heyden), /. subelongatus Motsch. Gorbitza, /. acu- minatus Gyll. Daurien (Sahlberg).

In Ostsibirien ist gefunden: Hylastes angustatus Herbst und H. opacus Er. ips acuminatus Gyll., die var. Heydeni Eichh., scheint also mehr westlich sich inselartig zu ent- wickeln. /. subelongatus Motsch. geht noch bis hierher, Kjachta (Gerhard), Eccoptogaster mali Bechst. Kosmopolit!

Stett. entomol. Zeit. 1914.

249

E. vcnirosus Lee, E. multistriatus Marsh!! Wladiwostock (Schewyrew) und Dryocoeles autographus F. . am Baikal. Für den äußersten Osten Chaborowska finde ich noch Hylastes imitator Reitt. und Hyhcrgops longipüus Reitt.

Es sind also doch viele alte Bekannte, die wir wieder antreffen. Im ganzen finden sich die Nadelholzbewohner in erdrückender Zahl, eigentlich fallen nur die Eccoptogaster- Arten aus. Das zeigt schon, aus welchen Beständen die Waldungen bestehen. Die nahe Verwandtschaft mit dem europäischen Gebiet wird hier mehr denn je zum Ausdruck gebracht, und auf dieser Linie finden wir auch alle die- jenigen Arten wieder, die wir als Kosmopoliten anzusprechen gewohnt sind.

Sibirien. Überblicken wir noch einmal das ganze sibirische Ge- biet, in den aus ihm bekannt gewordenen Gattungen und Arten :

Hylastes imitator Reitt.,

,, ater Payk. (Barnaal, Tomsk.), Myelophilus piniperda L., ,, minor Hartg,

puellus Reitt., Dendroctonus micans Kugel. Die Hylesiniden weisen also nur 2 Arten auf, die nicht in Europa sind. M. puellus Reitt. muß dabei das größte Interesse erwecken, da es immerhin auffällig ist, daß inner- halb des Verbreitungsgebietes dieser Gattung, das sich vom atlantischen bis zum stillen Ozean erstreckt, eine neuere Art lokal entwickeln konnte. Es wäre von Wich- tigkeit zu erfahren, ob puellus vikariiert, indem sie eine der beiden andern Arten ersetzt, oder ob sie mit ihnen unter- mischt vorkommt.

Ips laricis F. Kirgis, Tomsk (v. Heyden). ,, suturalis Gyll. (v. Heyden).

Stett. entomol. Zeit. 1914. 5a

250

Ips acuminatus Gyll. Ural, Irtysch (Sahlberg). " typographus L. Ostsibirien. ,, cembrae Heer!!

,, sexdentatus Boern. Nischni-Imbatok, Krasnojavsk (v. Heyden), Riisnerk (Gassner). Die Gattung Ips ist also ansehnlich, wenn auch keine neue Art auftritt. Was unsere größte Aufm rksamkeit aber in Anspruch nehmen muß, ist /. cemhrac Heer, der Ipide des europäischen Hochgebirges. Spezielle Fundorte waren mir leider nicht zugänglich. An weiteren Ipiden fand ich noch, wie schon oben angeführt :

Dryocoetes haikalictis Reitt. Aist Vilni (Lena Fluß).

autographus F. Jeniseisk (Sahlberg). Eccoptogaster aniurensis Egg.

,, Ratzeburgi Jans. Nertubinsk (v. Hey-

den), Amur (Rost), Tomsk, Altai (Gassner). dahuricus Chap. ., Sahlbergi Egg. Daurien.

,, Koltzei Reitt.

,, Morawitzi Schew. Transbaikalien.

Diese Gattung kennt nur einen Europäer: Ratzeburgi Jans. Ich glaube, daß auch gerade für diese Art noch die günstigsten Verhältnisse bestehen, denn die nördlichsten Gebiete geben nur noch der einzigen Nahrungspflanze, der Birke, Raum, unsere anderen Europäer würden sich wohl kaum recht wohl fühlen. In den südlichen Gebieten allerdings könnten sie wohl dauernd leben, wie wir das ja auch bei E. mali Bechst. sehen. Koltzei ist übrigens auch recht verbreitet. Die reichen Funde lassen eine noch weitere Ausbeute erhoffen,

Anisandrus dispar F. Xyloterus lineatus 0\\\.

signaUis F. Barnaul (v. He3'den).

f5tctt. eiifümol. Zeit. 1914.

251

Die Gruppe bietet nichts Neues.

So darf man unbedenklich sagen, daß das große sibirische Gebiet, ja das ganze palaearktische Asien sich von Europa in keiner Weise unterscheidet. Alle Gattungen, die wir angetroffen haben, und es sind eigentlich wohl wenig, haben wir auch auf dem europäischen Kontinent schon gesehen. Die ungeheuren Ländermassen sind für die menschliche Kultur in gleicher Weise gering an Wert, wie für die Ent- wicklung tierischer Lebewesen. Die großen Temperatur- schwankungen im Norden, die die Baumgrenze erheblich herabdrücken, lassen nur noch den Nadelholzipiden Raum zur Entwicklung. Im Süden aber sind es die großen Wüsten und Einöden, die sich einer üppigen Entwicklung der Ipiden- fauna hindernd in den Weg stellen. Zweifellos werden sich noch manche neue Arten im Schoß der großen Wald- gebiete verborgen halten, aber wesenthch verändern wird sich der Grundbestand nicht. In den westlichen Gebieten macht sich der Einfluß des Mediterraneums noch sicher deutlich bemerkbar, in Japan werden wir eine neue, in vieler Hinsicht veränderte Fauna auftreten sehen, aber das große palaearktisch-asiatische Landmassiv bietet wenig Neues, wenig Interessantes.

Für das nördliche

China

möchte ich hier noch anführen:

Eccoptogaster Schewyrcwi Sem. und die var. siencnsis Egg.

Korea.

Hylastes aier Payk. H. opacus Er. Das Land ist infolge fehlender Bewaldung einfach arm an Ipiden.

Stett. entomol. Zeit. 1914. 5a*

252

Uebersicht über die Verteilung der Gruppen und Genera.

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HyJasies

Hyhirgops

Phloeosiuiis

MyelophÜKs

Dendrocfonus

Kissophagits

Carpholmrus

Hylesminae

Ips

Xyloclepfcs

Thamnurqux

Dryocoefes

Pityogenes

Ipinae

Eccoptogasfer

Eccoj^togasfrhiae . . .

Cisurgus

Crypturginae

Xylotems i

7

5 1 1

2

14

1

i _

1

2 6

2 1

1 1

3

1 1

1 1

2

1 1

1 1

1

2

1

] 1

2

1

2

1

2

3

1

6

1

13

12

1

Anisanrh-us

Xylehorinae

3

Insgesamt 43 Arten.

Das mandschurische Untergebiet.

Japan.

Die große Ausdehnung, die. dieses Inselreich besitzt, mißt es doch vom 24. 50. " n. Br., muß natürhch kulturell und klimatisch sehr verschieden sein. Die Konfiguration des Bodens ist sehr wechselnd, vor allem aber bergiger Natur, teilweise direkt vulkanisch. Die Gebirgszüge folgen

Stctt. cntoniol. Zeit. 1014.

253

meist der Hauptriclitiing der Insel. Erhebungen bis zu 3000 m kommen vor. Das Land ist im allgemeinen wasser- reich. Das südliche Japan ist durch einen warmen Golf- strom bespült, Nordjapan (Hokkaido) aber durch eine kalte, polare Strömung beeinflußt. Das Klima Japans steht unter der Herrschaft der Monsune: im Frühjahr und Sommer warm und feucht, im Herbst und Winter kalt und rauh. Der winterliche Einfluß reicht weit nach Süden und läßt noch auf derselben Breite, auf der das Nildelta liegt, Schnee- fall eintreten. Mittlere Jahrestemperatur in Mitteljapan (Tokio) + 13 " C. Das Khma ist infolge der großen Längs- ausdehnung natürlich auch nicht einheitlich. Die reiche Niederschlagsmenge und der günstige Sommer zaubern eine reiche, üppige Flora, namentlich an Holzgewächsen hervor und die nahe Verwandtschaft mit dem europäisch- sibirischen und amerikanischen Waldgebiet ist unverkenn- bar. Alle diese vielgestaltigen klimatischen Einwirkungen rufen denn auch eine Flora von größter Mannigfaltigkeit hervor, eine Flora, in der sich Elemente aller Pflanzen- formationen, aus den subtropischen Regionen, bis zu der des Arktikums wiederfinden. Die eigenartige Lage des Gebiets läßt auch vermuten, daß wir zum ersten Male eine sehr abweichende Ipidenfauna finden werden. Wir werden sehen, wie weit sich unsere Voraussicht bewahrheitet.

Ausgeschlossen soll hier ganz Formosa sein, obgleich es wohl zum Japanischen Reiche gehört, ist seine Lage doch so weit südlich, daß die Besprechung besser im indischen L^ntergebiet vorgenommen wird.

Da das Gebiet sich über eine große Zahl von Inseln erstreckt, so erachte ich es für geboten, soweit mir bekannt, die einzelnen Fundorte hinzuzufügen, da naturgemäß mit Eintritt tropischer Einflüsse sich auch die Flora und damit der Ipidenbestand ändern muß. Eine Klassifizierung nach

Stett. entomol. Zeit. 1914.

254

den Inseln erscheint mir aber zur \'ermeidung öfterer Wieder- holungen nicht geboten.

Das außerordentliche Interesse, das die europäischen Forscher Japan nach dessen Öffnung entgegengebracht haben, hat zu einer eingehenden Exploration dieses Ge- bietes geführt. In neuerer Zeit haben sich auch die Japaner selbst der Ipidenforschung gewidmet, und so ist die Zahl der aufgefundenen Arten recht beträchtlich, obgleich kein Zweifel besteht, daß noch immer neue Arten aufgefunden werden müssen. Als wichtigste Literaturquellen möchte ich nennen: Blandford, The Rhynchophorus Coleoptera of Japan. Trans. Ent. Soc. London 1894; Supplementary Notes on the Scolytidae of Japan etc. ibid. 1894; The Scolyto- platypini, a new subfamily of Scolytidae. ibid. 1893. Chapuis et Eichhoff: Scolytides recuillis en Japan par M. G. Lewis. Ann. Soc. Ent. Belg. 1875. Eichhoff. Japanisch. Scolytidae. D. E. Z. 1879. Hagedorn, Enumeratio Scolytidarum e Sikkim et Japan natarum etc. Mus. Bull. Paris 1904. Niisima: Die Scolytiden Hokkaidos. 1909; On some Japanese Species of the Scolytini. Journ. of. Sapporo Agric. Coli, und eine Reihe anderer kleinerer Arbeiten.

Hylesininae: Hyorrhynchus LeTvisii Bldf. Sapporo. Von dieser Gattung ist nur eine Art bekannt, die bisher nur auf Hokkaido gefunden worden ist. Hylastes amhiguiis Bldf. Fujisan. H. parallelus Chap. Äußerst verbreitet und sehr gemein, so: Yokohama, Bukunji, Kiu-Shiu usw. H. piumhens Bldf. Ebenfalls sehr häufig, Nikko, Kobe usw. H. atteniiatiis Er. Hiogo. (Europäer), H. ahn Niis. Toma- komai, Prov. Iburi, Jopankei^ soll an Erlen leben; ein ganz merkwürdiger Zustand, der wohl noch der Klärung bedarf. Hylurgops glabratus Zett. Nikko (Europäer!) H. inter- stitialis Chap. Subastiri, Kiga, Nagasaki. Myelophilus piniperda L., sehr verbreitet, von Hokkaido bis Kiu-Shiu. M. minor Hartg. bisher nur aus Nagasaki" bekannt. Auch

Stett. entomol. Zeit. 1914.

255

hier zeigt sich das gleiche Bild wie auf dem Kontinent : größere flächenartige Ausbreitung des piniperda, mehr lokales Auf- treten des minor, aber gleiche Ausdehnung des Gesamt- verbreitungsgebietes. Hylesinus cingulatus Bldf. Sapporo, Lake Junsai. H. costaius Bldf. Sapporo Hakodate, Junsai. H. laticoUis Bldf. Sapporo Kotoni, also nur aus dem nörd- lichen Gebietsteile. H. nohilis Bldf. Sapporo Nopporo, also gleichfalls. H. tristis Bldf. Ichiuchi, Junsai, Hokk. H . scutu- latus in weiter Verbreitung, so z. B. Kiga, Subaschiri, Na- gasaki, Omori, Oyama. Ptelcobius scutulatus. Bldf. ohne bestimmte Fundangabe und den neuen Pt. trepanatus Wichm. von Kioko. Sphaerotrypes pila Bldf. Hitoyoshi. Diese Art ist dadurch interessant, als sie auf dem nördlichsten vorgeschobenen Posten der ganzen Gattung steht. Alle anderen Arten sind tropisch und kommen auf dem afrika- nischen Festlande sehr vereinzelt, meist aber im tropischen Asien, von Indien bis Sumatra vor. Pila allein ist bis hierher vorgedrungen oder aber zurückgeblieben. Jeden- falls ist nicht zu erwarten, daß sie in den gemäßigten Gebieten Japans noch vorkommt, sie verleugnet eben den Charakter der ganzen Gattung nicht.

Phloeosinus dubius Bldf. Kurigahara, Phl. Lewisii Chap. Kashiwagi, Sapporo, Chiuzengi, Kobe, Nowaka, also in weiter Verbreitung über die Inseln des gemäßigten Klimas. Phl. minut'us Bldf. Ichiuchi. Phl. perlatus Chap. Sapporo, Hiogo. Phl. pulchellus Bldf. Wada, Toge. Phl. rudis Bldf. Kaschivvasaki, Kobe, Amori. Phl. seriatus Bldf. Hiogo. Die Gattung Phlocsinus kommt zwar auch in den Tropen vereinzelt vor, aber sie gehört doch im eigentlichen Sinne den Subtropen, in Europa dem Mediterrangebiet und in geringem Maße auch dem nördhchen Palaearktikum an. Diesen Charakter verleugnet sie auch in Japan nicht. Keine europäische Art findet sich im Osten wieder.

Die Zahl der Hylesiniden beträgt demnach 24, von

Stett. entomol. Zeit. 1914.

25(;

denen 4 anch in Enropa vorkommen, \vähr(>nd alle anderen Arten d(*m japanischen Gebiete eigen sind. Die Hylesiniden, soweit sie hier in Frage kommen, bestätigen nur, was schon von ihnen in Europa gesagt ist; daß sie eigentlich Kinder des nördlichen Palaearktikums sind, mit Ausstrahlungen nach Süden oder mit Vorliebe für die etwas wärmeren Gegen- den dieses Gebiets. So sehen wir Hylastes und Hylesinus rein palaearktisch, Phloeosinus etwas mehr nach Süden neigend und Sphaerotrypes pila ist als ein aus den Tropen stammendes Tier anzusprechen, das denn auch nur den südlichsten Teil des Gebiets bewohnt. (Tsushima, Hitoyohi.)

Crypturginae : Crypturgus pusillus Gyll. Hokkaido, Fuyisan, Subashiri. Der einzige Crypturgus. der mir bisher aus Japan bekannt geworden ist, dessen Verbreitungsgebiet aber auch, gleich wie in Europa ziemlich umfangreich sein muß. Ein Tier des nördlichen Japans. Cy. tuherosus Niis. Onupunai, Prov. Teshio, Tomakomai, Mt. Mackarinupuri, alles auf der nördlichen Insel Hokkaido. Polygraphus ist mit mehreren Arten vertreten, darunter keine europäische: P. miser Bldf. Nikko; P. oblongus Bldf. Chiuzenji, Subha- shiri. P. proximus Bldf. Bisher nur von Hokkaido bekannt geworden, so z. B. Sapporo, Nopporo, Pozankei. Was hier von der Verbreitung gesagt ist, gilt auch für die beiden nächsten Arten. P. jezoensis Niis. Tayoroma, Tomatomai und in der Provinz Teshio bei Onupunai. P. Ssioyi Niis. Sapporo und Tomakomai. Zahl der Crypturginae: 7, davon 1 auch in Europa. Die meisten japanischen Arten nur von Hokkaido, überhaupt nordischen Charakters, wie die ganze Gruppe.

Chryphalinae. Cryphalus exiguus Bldf. Tukushima, Sapporo, Tokio, überhaupt mit weiter Verbreitung. C. piceae Ratz. Tomakomai, Chitose, Sapporo. Dieser Europäer, der völlig zirkumpolar in der gemäßigten Zone lebt, bleibt auch in Japan auffallend nördlich. Die Fund-

Stett. eutomol. Zeit. 1914.

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orte liegen wohl alle auf Hokkaido. C. larich Niis. Nopporo; C. malus Niis. Hakodate. C. Rhussi Niis. Chitose in der Provinz Isliikari. C. cryptomeriae Niis. Kumamato in der Provinz Higo, auf Kiu-Shiu, also auf der südlichsten Insel des Groß-Inselkomplexes. C. fulvus Niis. Yatsuo-Berg in der Provinz Ohmi. Diese Gattung ist sicher noch wenig bekannt, und es dürfte der systematischen Durchforschung des Gebietes nicht schwer fallen, noch eine Reihe neuer Arten hinzuzufügen. Die Funde der letzten Zeit lassen darauf schheßen.

Über Stcphanodcrcs tristis Eichh. und St. pcritus Bldf. konnte ich keine näheren Angaben finden. Hypothenemus expei's Bldf. Kumamoto und Nagasaki. Von Cosinoderes consobrinns Bldf. war mir auch kein genauer Fundort zu- gänglich.

Die Cryphalinen sind auch recht selbständig in ihrem Auftreten, denn nur 1 Art unter 11 kommt auch auf dem europäischen Festlande vor. Die Verteilung dürfte auf dem Inselschwarm ziemlich gleichmäßig sein, wie ja gerade die Cryphalinen sich an keine Faunengebiete oder Regionen binden. Daß gerade aus dem nördlichen Japan soviel neue Arten bekannt geworden sind, hat seinen Grund in der besseren Durchforschung dieses Teiles.

Ipinae. Ips angulatus Eichh. Nagasaki, Fujisan, Nikko. Der einzige bisher bekanntgewordene, für Japan charak- teristisch gewordene Ips. Bis vor kurzem war übrigens nur noch /. ceruhrae Heer aus Fujisan und sonst keine andere Art bekannt. Niisima hat auf Hokkaido aber noch folgende Arten aufgefunden: acmninatus Gyll. Sapporo; proximus Eichh. Sapporo; laricis Fabr. Sapporo, Urin; curvidcns Germ. Sapporo, dazu eine für Japan charakteristische, neue Art: Ips japonicus Niis. nur auf Hokkaido. (Toma- komai, Jozankei, Nopporo.) Püyogenes chalcographus L. Auch dieser Europäer ist von Niisima auf Hokkaido ge-

Stett. entomol. Zeit. 1914.

258

funden, und zwar an mehreren Stellen. Acanthoiornicus spinosiis Bldf. Oyayama, Nikko. Diese kleine, rein asiatische Gattung hat nur noch einen Verwandten in Palcmbany; es bleibt aber dahingestellt, ob wir es mit einer nördlichen oder mehr tropischen Gattung zu tun haben. Denn, wenn- gleich auch die Ipiden vornehmlich nördlicher Provenienz sind, so gibt es doch zweifellos auch tropische Genera. Bei nur 2 Arten muß der Ursprung zweifelhaft bleiben.

Sehr zahlreich ist die Gattung Dryococlcs, mit Aus- schluß einer alles charakteristische Arten. D. affinis, Oyayama, apatoidcs Eichh. ohne nähere Ortsangabe. D. autograplms Ratz., der einzige Europäer von Sapporo, Chiuzcnji und sicher auch noch weiter verbreitet. Kosmo- polit! D. dinoderoidcs Bldf. Ichiuchi, graniccps Eichh. und lutciis Bldf. ohne nähere Fundangabe. D. mocstus Bldf. Nikko, niihilus Bldf. von Kiga, Lujama und pilosus Bldf. von Nikko. Zu diesem ist in neuer Zeit durch Niisimas Forschungen noch hinzugekommen: D. pini Niis. von Makkarinupurei auf Hokkaido.

Zum ersten Male tritt uns nun eine Gattung entgegen, die zwar im Mediterrangebiet sich anfand, aber nur als ein Gast ohne festen Sitz, es ist dies Coccotrypes. Es finden sich 3 Arten: C advena Bldf. Nagasaki; graniccps Eichh. Naga- saki, Hiogo und pcrditor Bldf. von Nagasaki. Die Arten treten hier ungefähr auf dem 33" n. Br. auf, das ist immerhin ein weites Vordringen nach Norden, und es findet sich auch dactyliperda z. B. auf einem gleichen Breitengrad an den Grenzen seines nördlichen Vorkommens. Die Arten sind wohl alle Früchtebewohncr und damit sehr an die Ge- staltung des Vegetationsbildes gebunden. Auf alle Fälle ist die Gattung tropisch, und wir müssen diese 3 Arten als äußersten Vorposten gegen Norden ansprechen.

Eidophel'us imitans Eichh. und minutus Bldf. von Chiuzenji eine ausschließlich auf Japan beschränkte Gattung.

Stett. entomol. Zeit. 1914.

259

Die große Gattung Püyophthorus ist nur mit einer Art bisher bekannt geworden. Diese ist in Japan charakteristisch; es ist j'ucundus Bldf. von Nagasaki.

Es sind also 25 Ipinae-Species, die wir verzeichnen konnten, davon kommen 7 auch in Europa vor. Auffallend ist, daß die großen Gattungen Ips, Pityogenes und Püyo- phthorus so sehr schwach vertreten sind. Von Bedeutung ist aber das Vordringen der Coccotrypes-Arten, ferner daß 1 Ipidengenus ausschließlich auf Japan beschränkt ist.

Eccoptogastrinae : E. aeqtdpmictatus Niis. Gifu, Mittel- japan, Sapporo auf Hokkaido und Tomakomai eben- daselbst. E. agiiatus Bldf. Junsai, aratus Bldf. Junsai, Sapporo und an anderen Orten Hokkaidos. E. Chakisanii Niis. bisher nur von Hokkaido, Sapporo und Mt. Moiwa; E. claviger Bldf. Kiga, Sapporo; curviventralis Niis. Hok- kaido, Mt. Moiwa; esuriens Bldf. Juansai, Sapporo, Kotoni; frontalis Bldf. Sapporo, Fushushima, Tsushima; japonicus Bldf. Junsai, Hokkaido, Kiushiu, Honshiu; trispinosus Strohmeyer.

Zieht man diese 10 Arten zur Gesamtmenge der Eccoptogastcr- Arten in Vergleich, so mag es auf den ersten Augenblick scheinen, als ob die Zahl nur recht klein wäre, namentlich wenn man die Zahl der europäischen Species in Vergleich zieht. Aber es sind immerhin 10 °o des Ge- samtbestandes, und die Zahl fällt um so mehr ins Gewicht, wenn man bedenkt, daß es sämtlich endemische Arten sind, und daß kein Europäer sich bis jetzt im Gebiet bemerkbar gemacht hat. Ob der so weit verbreitete rugulosus Ratz. sich nicht noch findet, sollte micn allerdings sehr wundern, da er auch in Nordamerika vorkommt.

Xyleborinae. Die Gattung Xylehorus wird in den Gebieten, die nicht ins Palaearktikum fallen, immer einen besonderen Platz beanspruchen. Sic stellt überhaupt die größte Ipidengattung dar, die wir kennen, und je weiter

Stett. entomül. Zeit. 1914.

260

wir uns nach dem Acjuator wenden, umso öfter und stärker wird uns Xylchorus mit seinen" sonstigen kleinen Gefolg- scliaft entgegentreten. Ich möchte mich darauf beschränken, che cinzehien Arten mit ihren wichtigsten Fundorten wieder- zugeben.

Xylcborus adwnbratits Bklf. Nagasaki, Hitoyoshi,

Subashiri, Kioko, Oyayama. ,, atnpniatus Bldf. Hiogo.

apicalis Bklf. Sapporo.

aquilus Bklf. Oyayama, Hitoyshoi, Kaslii-

wagi.

atratus Eichh. Kiga, Nagasaki, Sapporo,

Kiushiu, Kioto, Tsushima. ,, aUenuatus Bldf. Nikko.

,, badius Eichh. Hiogo.

,, bicolor Bldf. Inasa, Nagasaki.

,, brevis Eichh. Nikko.

,, compactus Eichh,

,, concisus Bldf.

,, cucullatus Bldf. Kurigalara, Konose.

,, defensits Bldf. Sapporo.

excesus Bldf. Miyanoshita.

festivus Bldf. ,, galeatus Bldf. Nagasaki.

,, germanns Bldf. Oyayama, Sapporo, Kiga,

Nikko, Subashiri, Miyanoshita. ,, glabratus Eicch. Yokohama, Higo.

inferjedus Bldf. Higo. ,, Lewisii Bldf. Nikko, Hakane, Miyanoshita.

,, minutus Bldf. luasa.

muticus Bldf. Kashiwagi. ,, mutilatiis Bldf. Sapporo, Mitteljapan.

,, orbaius Bldf. Kurigahara.

pelliculosus Eichh. Kiga.

Stett. entomol. Zeit. 1914.

261

Xyleborus praevms Bldf. ,, ruhricollis Eichh.

Schaufussi Bldf. Lake Junsai, Nikko, Sapporo. ,, semiopacus Eichh. Konose, Kioto, Chiu-

zenji.

seriatus Bldf. Nikko, Miyanoshita, Toma- komai. ,, sohrinus Eichh. Chiuzenji, Tsushima. ,, validus Eichh. Sapporo, Juansai, Naga-

saki usw. vicarius Eichh. ,, xylographus Say = Saxeseni Ratz. Sapporo.

,, ebriosus Niis. Sapporo.

,, ishidai Niis. Sapporo, Jozankei.

,, laetus Niis. Sapporo.

,, alni Niis. Sapporo, Tomakomai.

,, canus Niis. Sapporo.

,, septentrionalis Niis. Tayoroma in der Pro-

vinz Teshio, Joshino, Provinz Jamata. Xylotertis proximus Nis. Jazonkei, Xyl. lineatus Oliv., als Kosmopolit auch in Japan (Sapporo). Xyl. puhipennis Bldf. Sapporo.

Das japanische Gebiet stellt damit 40 Xyleborus- Arten, d. h. zirka 16 % aller bekannten; davon sind nicht weniger als 36 bis jetzt nur aus Japan bekannt. Saxeseni ist Kosmo- polit, hadius mit Ausnahme Europas auf allen Erdteilen vorkommend, eine Tatsache, die sich bei Xyleborus noch öfter zeigen wird. InterjecHts und semiopacus kommen auch sonst noch in Asien vor. Wenn man sich auch keinen falschen Vorstellungen hingibt und nicht annimmt, daß alle Xyleborus- Arten, die bis heute nur aus Japan bekannt sind, auch notwendigerweise ganz exclusiv nur auf den Archipel be- schränkt sein müßten, denn die letzten beiden genannten

Stett. entomol. Zeit. 1914.

262

Arten sind aus Japan beschrieben und kommen doch zum Teil bis Hongkong vor, so nuiß doch sicher ein ganz an- ständiger Prozentsatz für das japanische Gebiet beschränkt bleiben. Zudem ist ganz sicher, daß wir nur erst einen Bruchteil des wirklichen Bestandes kennen; darauf lassen wenigstens die Funde mit Recht schließen, die Niisima auf Hokkaido gemacht hat.

Phloeotrogus ohliquecaiida Motsch., Jokohama, nicht auf Japan beschränkt, ist auch von Ceylon bekannt. Trypo- dendron pnhipeniiis Bldf. Sapporo, Kiga, Miyanoshita, Ichiuchi, Tsushima. T. sordidus Bldf., T. quercus v. nipponi- cum. Sapporo, Miyanoshita, Oyayama. In Summa 47 Trypodendrinae.

Scolytoplatypinae : Scolytoplatypus [Taeniocerns) mi- kado Bldf., Nikko, Oyama, Oyayama, Tsushima, Sapporo, Jozankei und auch sonst gefunden, jedenfalls im japanischen Gebiet weit verbreitet, aber nicht darüber hinausgehend. Nord- Japan (Hokkaido) bis zum Süden (Kiu-Shiu). Sc. {Spongocerus) Daimio Bldf. Nikko, Jozankei, Otaru, Toma- komai, also auch ziemlich verbreitet. Sc. nmticus Hagedorn; Sc. Shogtm Bldf. von Sapporo bis Kiu-Shiu verbreitet. 5c. Siomio Bldf., Sc. Tycon Bldf. Nikko, Kiga, Sapporo, Otaru.

Die Scolytoplatypinen kommen auch sonst noch in Asien und selbst [Scolytopl. im engeren Sinne) in Afrika vor. Die japanischen Arten dieser eigenartigen, kleinen Gruppe sind aber außerhalb des Gebietes bis heute noch nicht gefunden. Über Japan scheinen sie ganz verbreitet zu sein. Sonst ist die Gattung absolut tropisch. Das Vordringen bis Hokkaido ist daher immer höchst be- achtenswert.

Mit Japan sind wir an die Ostgrenze des palaearktischen Gebietes gelangt. Auf dem asiatischen Festlande machte sich der stabile Charakter dieses großen Gebietes vor allem dadurch bemerkbar, daß keine Gattung auftrat, die nicht

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auch sonst im Gebiet, ich denke hier an den Westen, vor- handen gewesen wäre. So ist der europäisch-sibirische Teil des Palaearktikums unbedingt ein großes einheith'ches Ganze. Das wird nun anders. Gewiß, auch in Japan wird die Zugehörigkeit nicht etwa völHg verleugnet. Wir sehen die nördlichen Hylesiniden ziemlich zahlreich auf den nörd- lichen Inseln auftreten; die in Europa mehr im Mediterran- gebiete lebenden Phloeosinus-Arten auch hier südlicher und in ansehnlicher Stärke. Das gleiche gilt von den Nadel- holzipiden. Mag Japan auch bisher nur wenige Ips eigen- tümlich besitzen, so zeigen doch die Forschungen Niisimas, welche Schätze hier noch zu heben sind. Gerade die Gat- tung Ips ist es überhaupt, die auf einen bestimmten Zu- sammenhang mit der Festlandsfauna hindeutet. Wir sehen eine ganze Reihe von Arten, die von der Westküste Frank- reichs bis Japan vorkommen, ja, manche trifft man auch in Nordamerika wieder: sie sind völlig zirkumpolar. Andere machen in Japan halt, aber alles in allem: die Zugehörigkeit zum Palaearktikum ist ohne Zweifel.

Und doch, wenn wir die ganze Fauna überblicken, so fühlen wir : es ist eine andere Welt, in die wir hinein- gekommen sind. Die Zahl der neueren Arten, die uns hier begegnen, ist so bedeutend, daß wir, zum ersten Male bei unserer Betrachtung, die palaearktischen Elemente über- troffen sehen.

Zunächst tritt uns eine neue, ganz merkwürdige Gruppe entgegen, die Scolytoplatypini, klein an Zahl, aber umso interessanter in ihrem Auftreten. Selbst eine für Japan charakteristische Gattung findet sich und endlich ist das Eindringen tropischer Elemente ganz unverkennbar. So nimmt Japan doch eine Sonderstellung ein, bedingt durch seine Lage und durch die Gestaltung der Vegetation.

Vergleicht man die Zahl der Ipidenspecies, soweit sie bis heute aus Japan bekannt sind, so finden wir, daß sie

Stctt. entomol. Zeit. 1914.

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von beispiellosem Reichtum ist. Bedingt durch die günstigen Verhältnisse und eifrige Durchforschung, haben sich fast schon so viel Arten auffindeu lassen, als das ganze euro- päische Gebiet umfaßt, und es ist keine Frage, daß eine weitere Steigerung nur eine Frage der Zeit, eine Frage der weiteren Forschung ist.

Uebersicht über die Gruppen und Genera.

Gat-

Arten

Arten

Hyorrhynchus .

Hylades

HyJiirgojys . . . . Myclüphilus . . Hylesinus . . . .

Pteleohms

Sphacrotrypcs . Phloeoshui^ . . . Hylesininae. . . Cryptnrgus . . . Polygraplms . . Crypturginae . Cryplialuti . . . . Stephanoderes . Hypothenemuf! Cosmoderes . . . . Cryp)halinae . . Ips

1 5 1 2

6 2 1

7 25 2 5 7 7 2 1 1 11 7

Pityogenes

Acanthüiomicus . .

Dryocoetes

Coecotrypes

Eidophelus

Pityophthorus . . .

Ipiinae

Eccoptogaster . . . . Eccop)togastrmae .

Xylehorns

Phloeotrogiis . . . . Trypodendron . . .

Xyloteriis

Xylehorinae

Taenlocerus

Spongocerus

Spongocerinae . . .

1

1

10

3

2

1

25

10

10

40

1

3

3

47

1

5

6

Insgesamt 131 Arten.

Das indische Gebiet.

Alle Ländermassen Asiens, die nicht zum pälaeark- tischen Gebiet gehören, sind hier einbegriffen. Nur vereinzelt und nicht vom Kontinent wird der Äquator überschritten, dennoch ist der tropische Teil Asiens im Verhältnis zum palaearktischen reich an Arten. Nach Wallace sind vier Untergebiete zu unterscheiden: 1. Hindostan oder Zentral-

Slett. entoiiiol. Zeit. lUU.

265

mdien, 2. Ceylon, 3. Indochina oder Himalaya und 4. das indomalayische Gebiet. Pagenstecher gibt die Grenzen des hindostanischen Gebietes folgendermaßen an: ,,Es erstreckt sich vom Fuße des Himalaya im Westen und südlich vom Ganges im Osten bis an eine von Goa aus nach dem Süden sich wendende und wieder bis zur Koishnas aufsteigende Linie." Das ceylonische Gebiet umfaßt außer Ceylon auch die Südspitze Vorderindiens. Das indochinesische Gebiet umfaßt Birma und Südchina, geht westlich dem Himalaya entlang bis zu einer Höhe von 3500 m. Das indomalajäsche Gebiet umschließt die Halbinsel Malacca, die Sundainseln, Bali mit umliegenden Inseln und die Philippinen.

Die Vegetation ist ausgesprochen tropisch, aber durch- aus nicht einheitlich, zeigt im Westen starke Übergänge nach Afrika, im Osten Anklänge an Neuguinea. Der Hima- laya läßt selbst noch boreale Florenelemente im Gebiete auftreten, die Schneelinie liegt bei 3900 m, die Waldgrenze bei 3600 m. Die Grenze des subtropischen Waldes liegt bei 2100 m. des tropischen bei -600 m.

Die Ipidenfauna dieses großen, wälderreichen Gebiets ist noch ganz wenig erforscht. Wenn man sich vergegen- wärtigt, welch wechselndes Bild die tropischen Wälder mit ihrem ungeheuren Reichtum an Arten darbieten, wie groß die noch unbekannten Gebiete sind, so muß die Zahl der bisher bekanntgewordenen Ipidenspecies nur einen ganz verschwindend kleinen Bruchteil des eigentlichen Bestandes darstellen. In Wirklichkeit ist die Zahl der im indischen Gebiet vorkommenden Genera auch tatsächlich nicht groß, obgleich nicht zu verkennen ist, daß neue und eigenartige Formen auftreten. So aus der Gruppe der Diamerinae die Gattung Diauicrus, die auch noch in Afrika vorkommt. Die Hylesiniden sind vor allem mit Sphaerotrypes und Cranio- didiciis eigentümlich, unter den Ipiden ist es aber vor allem Ozopemon, die mit einer größeren Zahl von Arten sich über

Stett. cntomol. Zeit. 1914. ßa

266

das ganze Gebiet hin erstreckt, während Lepizerus; und Acan- thotomicus nur kleine Gattungen sind. Die Eccoptogastrinae vertritt wohl nur eine Gattung, die wirklich charakteristisch ist. Die (iruppe der Cryphalinae dürfte die Gattungen Cryp- tarihrum, Cosmoderes und Triarniocerus aufweisen.

Neben dem japanischen Gebiet bemerken wir liier wieder die eigentümliche Gruppe der Scolytoplatypinae, die aber auch noch bis nach Afrika hinüber reicht.

In ansehnlicher Stärke finden sich Cryphalinen, die überhaupt einen großen Teil der Tropenbewohner stellen. Ipinen sind mit Ips vor allem, aber auch sonst gut ver- treten. Zum ersten Male sehen wir aber die Xyleborus- Arten in ansehnlicher Stärke erscheinen, die, soweit wir immer den tropischen Stoff auch behandeln mögen, die ausschlaggebende Gattung bleiben wird. Im allge- meinen darf man wohl sagen, daß sich Elemente aus allen Faunengebieten finden, daß aber die Tropenipiden mehr nach dem afrikanischen Gebiete hinneigen, während natur- gemäß sonst jeder Einfluß fehlen muß. Auch ein direkter Zusammenhang mit dem australischen Faunengebiet ist, soweit nicht die großen Tropengattungen in Frage kommen, kaum zu bemerken.

1. Das indische Untergebiet.

Das Untergebiet schließt ganz \'orderindien vom Fuße des Himalaya bis an die Grenzen des ceylonischen Gebietes ein; östlich bilden Ganges und Brahmaputra, westlich das noch eingeschlossene Kaschmir die Grenzen. Mannigfach ist die vertikale Bodengestaltung Indiens. Im großen und ganzen können wir das Tafelland des Dekkan und die Tief- länder des Ganges und Indus unterscheiden; im Norden und Osten das Himalayagebirge mit seinen Ausläufern und vorgelagerten Ketten.

Der Westen mit dem Flußgebiet des Indus ist vor allem ein Steppenland und daher einer Verbreitung der Ipiden

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nicht sonderlich förderhch, selbst direkte Wüstenbildimg findet sich; den Nordosten bildet das Salzgebirgc. Da auch östlich vom Indus sich große Wüsten finden, so ist dieser Teil Indiens für uns fast ganz verloren. Das östliche Indien mit seinen großen Sumpfländereien zeigt dagegen üppigen Waldwuchs. Der Hindostan, wie das Gangesdelta, sind mit üppiger Waldvegetation geschmückt, namentlich im letzteren sind noch große Urwälder vorhanden. Auch das Dekkhan wird, seines steppenartigen Charakters wegen, der Ipidenverbreitung nur wenig günstig sein; das nörd- liche zentralindische Plateau ist hingegen sehr waldreich und durch die Gebirgskette des Arawali gegen den Einfluß des indischen Wüstensandes geschützt. Die Küstenstriche sind naturgemäß von äußerst üppiger Vegetation und wohl auch am besten erforscht.

Das Klima ist, von den Gebirgslagen abgesehen, das heißeste der Erde; die höchste Mitteltemperatur findet sich zwar im Süden, aber die absolut höchste Wärme wird im Nordwesten beobachtet. Wie die Ipidenfauna Indiens eigentlich wenige charakteristische Formen aufweist, so auch die Flora. Zwar ist sie außerordentlich mannigfaltig und an günstigen Lagen auch von prächtigster Entwicklung, bietet aber doch kein einheitliches Bild dar. Wohl findet sich aber ein reicher Holzbestand; so vor allem der Teak- baum, Ebenholz- und Schwarzholzarten, der Sandelbaum, ja selbst der Kautschukbaum ist früher häufig gewesen. Unter den Nadelhölzern ragt besonders die Deodarazeder hervor; die Palmenflora ist überaus reich entwickelt.

Eine eigentliche zusammenfassende Literatur auch nur eines Gebietsteiles gibt es überhaupt nicht, und das ist ja auch bei der mangelhaften Kenntnis dieser ungeheuren Gebiete leicht erklärlich. Nur die indische Regierung hat für Ostindien einen Staatsentomologen, der uns auch mit vielen neuen Arten bekannt gemacht hat, und dessen Publi-

Stett. entomol. Zeit. 1914. 6a*

2ß8

kationen die einzigen sind, die zu nennen wären. Es sind dies: Stebbing, Departemental Notes of insects that affect forestry. Calcutta 1903 1906; derselbe, A manual of forest Zoologie for India. Calcutta 1908.

Diamerinae: Diamerus ater Haged. auf den Nilgiri Hills, einem Gcbirgsmassiv in Vorderindien mit Höhen von über 2500 m Seehölie. Die Nahrnngspflanze ist mir leider nicht bekannt, dürfte aber wohl eine dort angebaute Kultur- pflanze sein, denn die ursprüngliche Flora ist durch die Tätig- keit des Menschen mehr oder weniger vernichtet worden. Als Kulturpflanzen kämen in Frage: Kaffee, Thee und Cinchona.

Hylesininae : Sphacrotrypcs coimbatorcnsis Stebb. in den Sal forests of the Dun plateau in Nordwest-Indien. Sph. glohulus Bldf., Sph. siwalikcnsis Stebb., Präsident- schaft Madras (North Coimbatore Hill forests). Diese 8 Arten kommen meines Wissens nur in Ostindien vor. Ferner zwei neuere von Stebbing beschriebene Arten, über die ich näheres nicht finden konnte, sind mir von Eggers mitgeteilt: Sph. assamcnsis Stebb., Sph. querci Stebb. Die Gattung kommt im tropischen Indien noch verschiedenfach vor und erstreckt sich östlich bis Japan, ist aber nicht für Indien charakteristisch, selbst nicht für Asien, da sich auch in Ostafrika noch eine Art wiederfindet. In neuester Zeit ist auch ein Hylastcs von Ostindien bekannt geworden, die erste Art dieser zwar weitverbreiteten, aber bisher nur vom asiatischen Kontinent, wenigstens aus den tropischen Cie- bieten nicht bekannten Gattung; es ist H. horridus Egg. Mit dieser Art ist das weiteste Vordringen nach Süden nicht nur in Asien, sondern auch sonst festgestellt; nur in Mittel- amerika wc;rden wir ein Analogon wi(^derfinden. Aber der Fund beweist, daß Hylastcs, obwohl m. E. n(")rdlicher Pro- venienz, dennoch mehr ^'ertreter auch in den heißen Zonen hat als wir glauben, die nur dadurch noch das Bild ver- schleiern, daß wir sie noch nicht kennen. Hypoboms ncbu-

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losus Motscli. Wie sich bei Besprechung des ceylonischen Gebietes noch zeigen wird, ist diese Gattung recht eigentlich in Indien heimisch; der Europäer aber auf vorgeschobenem Posten. Im cdlgemeinen darf man aber sagen, daß die H\'le- siniden doch nur recht schwach vertreten sind.

Crypturginae : Nur die Gattung Polygraphus und auch diese nur im indischen Untergebiet; es sind P. loiigifolia Stebb., P. major Stebb. (Kilba, im Sutbj Tal, Basker State), P. uiinimus Stebb., P. jiiijior Stebb. Das Vorkommen mehrerer neuer Arten läßt den Schluß zu, daß wir nur erst die ersten x\nkömmlinge kennen, der wahre Bestand wird wohl erheblich größer sein. Nach dem einen mir sehr be- kanntgewordenen Fundplatz zu urteilen, liegen die Fund- orte ziemlich weit nördlich. Polygraphus liebt unseren bis- herigen Kenntnissen nach die warmen Gebiete nicht sonder- lich, wenn wir aber in Rücksicht ziehen, daß auch südlich des Äquators (Madagaskar) eine Art in recht warmer Lage auftritt, so dürfte das Auffinden der indischen Vertreter um so wertvoller sein und angetan, unsere Ansicht zu korrigieren.

Cryphalinae: Cryphalus Loosn'clliae Stebb. (Bombay), C. horridiis Eichh., C. dcodara Stebb., C. nwrinda Stebb. (Goara-Sarahan, Simla-Tibet koad), C. siibmuricatus Eichh., C.tccto nae "St^hh. (Berar.), C. scahricolHs Eichh. Nördliches Ostindien, Hindostan. Stephanoderes arccae Hörn, St. cassiae Eichh. Cosuiodcrcs tiwnilicollis Eichh. Nord Indien, Hindostangebiet. Die Zahl der Cryphalinen ist nicht sehr groß, deshalb möchte ich auch die im Gebiet auftretende Zahl als normal ansehen. Die Nahrungspflanzen sind auch nicht so exclusiv, wie das bei vielen anderen Ipidengruppen der Fall ist, und schon die wenigen Arten bewohnen wenig- stens drei Pflanzenverwandtschaften : Laubbäume, Coni- feren und Palmen. Die Fundorte liegen meist im Norden, wieviel Arten sonst noch auf diesem großen Cjebiete leben mögen, entzieht sich selbst der Schätzung.

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Ipinae: Ips im engeren Sinne kommt nicht vor, über- haupt sind die Euipiden nur recht schwach vertreten. Pityogcncs coniferae Stebb. (Kilba, Bashahr State) und P. scüa Bldf. Wenn man darauf das ceylonische Gebiet mit seiner verhältnismäßig großen Zahl ansieht, muß, im südlichen Indien wenigstens, sich noch stärkerer Bestand finden. Dryocoetes hengalensis Stebb., Dr. Hewetti Stebb., zwei neue Arten, die meine Ansichten über die Erforschung Indiens nur bestätigen; auch das über Ceylon Gesagte gilt hier. Im allgemeinen ein recht minimaler Bestand an Ipiden.

Eccoptogastrinae : Nur mit drei von Stebbing ge- fundenen Arten vertreten: Eccoptogaster major Stebb. und E. minor Stebb., beide an Cedrus Deodara (Jaunsar Bawor, Theri Garshwae). E. deodara Stebb. (Pundjab, Kashian, Jaunsar Div. near Simla).

Xyleborinae: Xyleborus Andrewesi Bldf., X. artestriatits Eichh., X. crenipennis Motsch., X. denticulus Motsch., X. gravidus Bldf., X. laticollis Bldf., X. perforans Woll. (Pundjab, Kaiesar, Sal Forests), X. suhmarginatus Bldf., Phloeotrogus attenuatus Motsch., Progenius hidentatus INIotsch.

Die Zahl der Xyleborinen ist außerordentlich klein, wenn man die Größe des Gebietes und der Gattung Xyleborus vergleicht; Grund: siehe oben. Bemerkenswert ist auch das Vorkommen von X. perforans Woll., dieser Welten- bummler ist faktisch überall zu finden, wo überhaupt im Tropengürtel noch ein Spinidentat leben kann.

Spongocerinae : Taeniocerus Brahma Bldf., T. Rajah Bldf,, Murru (Strohmeyer).

In Summa 41 Arten, meist Endemismen, wie das nach Lage der Dinge nicht anders zu erwarten ist. Indien darf als ein noch völlig unerforschtes Gebiet angesprochen werden. 2. Kaschmir.

Kaschmir, eines der schönsten Gebiete der Erde, stellt eine Talcbene von 190 km Länge und 140 km Breite dar.

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Rings von hohen Gebirgen umgeben, ist das KUma mit einer Temperatur von 13,8" C. im Mittel äußerst mild und gesund. Die Flora ist üppig entwickelt und mit der euro- päischen in enger Verwandtschaft. Ausgedehnte Wälder, namentlich von der Deodarazeder, Fichte und Pinus longi- folia gebildet, bedecken die Ebenen; erst über ,3300 m See- höhe hört der Baumwuchs auf. In den Flußläufen finden sich neben Obstbäumen auch Pappeln, Walnüsse und Maul- beerbäume. Trotz dieser günstigen Umstände ist dennoch der Bestand von Ipiden äußerst gering und erst in jüngster Zeit bekannt geworden.

Crypturgmae: Polygraphus atcrrimus Strohm.

Ipinae: ips Stebbingi Strohm., Dryococics hiinalayacnsis Strohm., D. quadrisulcatus Strohm.

Spongocerinae : Spotigocerus Kunala Strohm.

Irgend etwas hinzuzufügen, ist bei dem geringen Be- stand nicht. Gesamtzahl der aus dem Gebiet bekannt ge- wordenen Arten : 46.

Uebersicht über die Gruppen und Gattungen.

1

Zaiii der Gattungen

5.2

Diamenis

Dkmierinae

Hylastcs

Siihaerofrypes

Hypohunts

Ilylcsininae

Pulygvdjdius

Ci\//}iturginac

('ij/lihah(}>

Stejihanodcn.^ ....

(■usmodcre.s

Cryiihalinae

Pityogencs

1

3

1

3

1

1

1

5 1

7 5 5

7 2

1

10

2

l2)s

Dryucoetes

Ipincic

3

1

3 2

1

4

Eccopiogastcr

Eccojjtogadrinae . .

Xylehorus

Phloeotrogns

Progeiihis

Xylehorlnae

Taeniocerus

Spongocerus

Spongocerinae ....

3 3

8 1 1 10 2 1 3

Stett. entomol. Zeit. 1914.

272

3. Das ceylonische Untergebiet.

Die Trennung Ceylons vom indischen Festlande kiinn (;rst in geologisch sehr junger Zeit stattgefunden haben. Darauf lassen nicht nur die verbindenden Inseln (Adams- brücke) und die geringe Seetiefe zwischen beiden Gebiets- teilen schließen, sondern auch vor allem die Übereinstim- mung in einer Reihe von Zuständen, die uns heute noch die Natur daselbst offenbart.

Die tiefen sumpfigen Alluvialebenen des südlichen in- dischen Festlandes finden auf dem nördlichen Ceylon ihre Fortsetzung. Das Innere aber ist ein Bergland mit vorge- lagerter Hügellandschaft; zuweilen gehen die Hügel bis an das Gestade. Erhebliche Erhöhungen konunen vor, so der Pedrotallagalla mit mehr denn 2500 m Seehöhe und andere Berge in ähnlicher Höhenlage.

Das Klima ist gleichmäßig, aber recht tropisch, mittlere Jahrestemperatur 26 30 "C. Der Norden ist durchgängig wärmer als der Süden.

Die zwischen den Bergen sich hinziehenden Täler sind von großer Fruchtbarkeit und landschaftlicher Schönheit, die Vegetation natürlich sehr üppig, überall herrscht der prächtige Wald vor, Kulturpflanzen, die den Ipiden sehr zusagen, sind in großen Pflanzungen vorhanden, und die Waldllora ist so immens groß an Arten, daß eine reiche Fauna an Ipiden zu erwarten ist. Die Erwartung trifft auch tatsächlich zu. Trotzdem das Gebiet sicher erst zum Teil erforscht ist, kennen wir von Ceylon allein fast soviel Ipiden, als aus dem ganzen indischen Untergebiet zusammen.

Die Fauna ähnelt, wie wir noch sehen werden, der in- dischen außerordentlicli; wahrscheinlich kommen manche Arten auch in beiden Gebieten vor. Scharfe Trennung halte ich für ausgeschlossen.

Zusammenfassende Literatur über Ceylon gibt es nicht.

Diamerinae : Diamerns curvijey Walk. Einzii^e Art dieser

Stett. eutoniol. Zeit. 1914.

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weitverbreiteten, aber überall nur sporadisch auftretenden Gattung.

Hylesininae: Craniodicticus mucronatus Bldf. Gattung und x\rt sind für das Gebiet charakteristisch. Hylurgus detcrminans Walk. Wenn wir von dem nach St. Helena ver- schleppten H. ligniperda F. absehen, ist H. detcrminans Walk, die einzige Art, die soweit gegen den Äquator ge- gangen ist. Da wir aber eigentlich alle Hyluygus- Arten mindestens aus dem mediterranen Gebiet kennen, so ist nicht ausgeschlossen, daß sich auch in wärmeren Lagen noch mehr Vertreter finden könnten. Hylesinus despectus Walk., H. scricciis Motsch. Die beiden Arten sind hier recht spora- disch. Mit Ausnahme Japans ist das wärmere Asien gänzlich entblößt von Hylesimis-X.rX.Qw; das ganz unvermittelte Auftreten in Ceylon läßt aber doch mindestens in Indien noch weitere Funde erwarten. Phloeosinus concinnulus Walk., Ph. dctersHs Chap., Hypoborus cinero-testaceus Motsch., H. dorsalis Motsch. Conf. w^as über Hypoborus schon bei Indien gesagt wurde. Phloeotribus subquadratus Motsch. Einzige Art dieser fast ausschließlich nur in Amerika vor- kommenden Gattung. Wichtig erscheint es mir, daß die ceylonische Art ungefähr auf demselben Breitengrade liegt, wie das Gros der Amerikaner. Als charakteristisch w^äre also nur eine Gattung zu nennen.

Crypturginae : Bisher nicht beobachtet.

Cryphalinae : Cryphalus fuliginosns Bldf., C. vcstitus Bldf. Der geringe Bestand charakterisiert die weitere sporadische Verbreitung dieser Gattung.

Ipinae : Ips adusticoUis Motsch., /. cxiguus Walk., /. modcratus Walk., /. iniitilaiHs Walk., /. tcstacciis Walk., /. vcrtcns Walk, ^'erhältnismäßig stark vertretene Gattung, die in Indien nur so sehr spärlich auftrat, sicher aber auch da noch in viel stärkerem Maße zu finden ist. Drxococtcs flavicornis Bldf., Dr. taprobanus Bldf. Nichts hinzuzufügen.

Stctt. entomol. Zeit. 1914.

274

Coccotrypcs cardaiiionii Scluuif., C. integer Eiclih. Letztere Art ist für Ceylon nicht churalvteristisch, sondern k(«ninit ancli noch in Siam vor (cfr. daselbst), jedenfalls aber auch in den zwischengelegenen Länderteilen.

Eccoptogastrinae : Scolytomiuius dilutus Bldf. Einzige (Gattung und Art dieser Gruppe, die in Ceylon vorkommt; für das Gebiet charakteristisch.

Xyleborinae: Xylebonis aspcratiis Bldf., X. dentatus Bldf., .Y. diocolor Bldf , X. distinctus Motsch., X. cxiguus Walk., X. fornicatus Eichh., X. fraternatus Bldf., X. cogna- tus Bldf., auch in Tonkin gefunden. X. mancus Bldf., X. par- vulus Eichh., A'. perforans Woll. Natürlich auch in Ceylon, wie überall zu finden. X. piceus Motsch., X. scminitens Bldf., X. tcstacens Walk., A'. tuhcrculatus Motsch., X. scmigra- nosus Bldf., auch auf Sumatra bekannt. X. arquatus Sams. Phloeoirogus ohliqiiecauda Motsch., Anisandrus tachygraphits Zimm. Diese amerikanische Art auch in Ceylon!!! Eurydaclylus sexspinostis Motsch. über das ganze Tropengebiet Asiens und Afrikas verbreitet. Die Xylebo- rinen sind in recht ansehnlicher Stärke vorhanden. Über die Gebietseigentümlichkeiten der einzelnen Arten läßt sich natürlich gar kein Urteil fällen, aber es ist zu bedenken, daß eine Reihe von Arten vorkommen, die man ursprünglich aus anderen Gebieten kannte. Ferner sind mehrere Kos- mopoliten darunter. Wie merkwürdige Dinge eine genaue Durchforschung der Xyleborinae in faunistischer Beziehung zutage treten ließen, läßt sich bei Betrachtung von A. tachy- graphns nur ahnen. Sicher werden nur wenige ceylonische Arten auch tatsächlich charakteristisch für das Gebiet sein. Ferner gehören hierher eine Gattung mit 2 Arten, deren Stellung im System unsicher ist: ülonthogasier nitidicollis Motsch., 0. nudifrons Motsch. Beide nur in Ceylon ge- funden.

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Uebersicht über die Gruppen und Gattungen.

N

Diamerus . . . .

Diamerinae . . Craniüdlcticus Hylurgus . . . . Plilücosinus . . Hyirsinus. . . . Hypohorus . . . Phlocütrilnis . . HyliSinmae . . Cryphalas . . . Cryphalinae . Ips

1

1

1

1

1

2

2

2

1

6

9

2

1

2

6

Dryocoetes

Coccotrypes

Ipinae

Sculyfu)uimt<t!

Eccoptoijastrhiae . .

Xylchorus

Phloeotrogus . . . . .

Änisanclrus

Euryäactyhis

Xylchurlnae

Olonthoyaster

Unbekannter Stellung

O

tS5

, -u

N

2 2

10

20 2

Zahl der bisher im Gebiet aufgefundenen Arten mithin: 45.

Das iiiiiochiiiesisclie llntergebiet.

Nach Wallace umfaßt das Gebiet: die Abhänge des Himalaya, Hinterindien, Hainan, Südchina und Formosa, ferner die Andamanen und Nikobaren.

a. Der Himalaya.

Dieses größte aller Gebirge zieht sich in einer Längs- ausdehnung von 24 " hin und scheidet Nord- und Zentral- asien vom tropischen Teil des asiatischen Kontinentes. Die Schneegrenze liegt im Süden bei 4940 m, im Norden bei 5300 m Seehöhe. Klima mit Ausnahme von Sikkim kontinen- tal, Temperatur an den einzelnen Beobachtungspunkten wechselnd, Durchschnitt vielleicht 15 " C.

Die Flora läßt sich in 3 Zonen teilen: 1. tropische und subtropische Zone bis 1200 m, Hauptbestand des hier vor- handenen üppigen Waldwuchses sind Palmen, Feigen,

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Gummibäume, vor allrm alxT der wertvolle Salhaum, ferner Wallnüsse und Eichen; unter den Coniferen ist vor allem Pinus longifolia zu nennen. 2. Wald- und Kulturregion, 1200 3000 m, hier wachsen alle Bäume und Sträucher des mittleren Europas m Üppigkeit und Kraft; nur Buche fehlt, dagegen finden sich Coniferen in reicher Anzahl, namentlich Zedern. Obstbäume gehen noch bis 2800 m. 3. Gras- und Wüsteregion bis 6000 m, die natürlich nicht mehr in Frage kommt.

Die üppige Wald-Flora in ihrer gewaltigen Ausdehnung muß eine große Ipidenfauna hervorbringen. Wenn trotz- d'-m die Zahl der gefundenen Arten nicht groß ist, so zeigt das nur den geringen Grad der Erforschung.

Diamerinae: Dianicrus iici Bldf., östl. Himala3a im Tieha Tal, 1100 m hoch an Ficus elastica.

Hylesininae: Phlocosinus squamulatus Cliap.

Crypturginae : Polygraphus aterrimus Strohm., P. hima- layacnsc Stebb., P. Frenchi Stebb., P. mininius Stebb. (N. W. Himalaya Boshar State), P. longifolia Stebb., wie vor., P. major Stebb. (N. W. Himalaya an Pinus Geraediana. Die in Indien überhaupt sehr stark verbreitete (jattung Polygraphus zeigt sich auch hier in ansehnlicher Stärke. Das Auffinden immer neuer Arten zeigt, wie wenig wir den wahren Bestand kennen; sicher haben wir im subtropischen Indien ein Verbreitungszentrum der Gattung zu suchen.

Cryphalinae : Cryphaliis indicus Stebb. (N. W. Hima- laya Jaunsar Forest), Cr. longifolia Stebb. ebendaselbst, Cr. major Stebb. (N. W. Him;ilaya, Tons Valley), Cr. dcodara Stebb. (Naykell Forest, Bashar Dio in 2000 m Höhe. N. W. Himalaya). Die Cryphalus- Arten sind schon einmal bei Indien, wenigstens z. T. verzeichnet; um das Auffinden zu erleichtern, vor allem aber, weil der Umfang der Faimen- gebiete verschieden aufgefaßt wird, führe ich sie hier noch einmal mit auf. Das gilt auch für die anderen Gruppen.

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Ipinac: Ips longifolia Stebb., /. Stchhingi Strohm. (N. W. Himalaya, Simla Hill States), Lcpizerus aspcricollis Eichh., auch noch in Birma gefunden, jedenfalls am ganzen Südost- Himalaya.

Eccoptogastrinae : Eccoptogastar dcodara Stebb. Ein- ziger Vertreter dieser (kuppe im ganzen Gebiet. Die Deodara- zeder scheint eine unerschöpfliche Quelle für die Borken- käfer zu sein. Was aber hier auffällig ist, vorausgesetzt, daß die Nahrungspflanze zur Benennung Veranlassung ge- geben hat, was anzunehmen ist, daß hier ein Eccoptogaster am Nadelholz leben sollte (Kurseong und Barway), also kein vereinzeltes Auftreten.

Xyleborinae: Xyleboriis cristatus Haged., X. gcminatus Haged., X. hirtus Haged., X. nigcr Saus. (Ruby Mines). Äußerst kleine Zahl!

Spongocerinae : Tacnioccrits Raja Bldf., T. mininms Haged., Spongocerus pubcsccns Haged. Auch am Himalaya ist diese Gruppe immerhin reichlich vorhanden. Wie weit ihre Verbreitung geht, namentlich, ob sie mit ihren Gebieten ineinander übergreifen, bleibt abzuwarten.

b. Assam.

In neuester Zeit sind auch aus diesem Gebiete einige [piden durch Stebbing bekannt geworden. Die Fauna scheint sich, nach den spärlichen Mitteilungen zu urteilen, dem östlichen Himalaya anzuschließen. Es sind bisher auf- gefunden worden:

Hylesininae : Phloeosinus major Stebb., Ph. minor Stebb.

Ipinae: Ips shorcac Stebb., Acaiithoioniicus irimcatus Stebb. Diese letztere Art dürfte die am weitesten nacli Westen vorgeschobene sein, ist aber dadurch interessant, daß sie den Verbreitungskreis der Gattung wohl erweitert, aber nicht eigenthch verschiebt.

Stett. entomol. Zeit. 1914.

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c. Birma.

Mit Birma sind wir zur Betrachtung Hinterindiens ge- kommen. Im weiteren Sinne ist H. ein Gebirgsland, daß in Parallelketten nach Südosten streicht und dann fächer- artig auseinander tritt. Die Hauptkette erstreckt sich bis nach Malakka mit Erhebungen bis zu 4500 m Höhe. Nach Süden hin verflacht sich das Gebirge. Die Ebenen besitzen reiche Ablagerungen an Alluvialboden. Die Wald- flora ist außerordentlich reich und üppig entfaltet, viele wertvolle Hölzer, so das Teakholz, kommen in Massen vor, ungenügend bekannt, wie das ganze Land, ist auch die Ipidenfauna. Die meisten von Eichhoff in der Ratio etc. beschriebenen Arten lassen den Fundort nicht näher er- kennen; sonstige Literatur existiert nicht.

Diamerinae: Diamenis dissimilis Haged.

Hylesininae: Sphaerotrypes Blandjordi Schauf.

Crypturginae : Bisher nicht gefunden. Cryphalinae: Cryphahis dilutiis Eichh., Cr. discretus Eichh., Cr. indicus Eichh., Triarmocerus birmanus Eichh.

Ipinae: Ips quadrispinus Motsch., Lepizcrus aspcricollis Eichh. Auch am Himalaya gefunden. S. o.

Eccoptogastrinae : Scolytogcnes Danvini Eichh.

Xyleborinae: Xyleborus crnarginatus Eichh., X. fallax Eichh., X. granijer Eichh., X. exiguus Walk. Diese Art ist an mehreren Lokalitäten gefunden, so: Ceylon, Andamanen. Phloeotrogtis sordicauda Motsch., Eurydactylus scxpinosus Motsch.

Im großen und ganzen stimmt die Fauna Birmas mit der des Himalaya überein. Was bisher noch Unstimmigkeit hervorruft, ist das gänzliche Fehlen von Polygraphus und vielleicht auch der Spongocerinae. Bevor die Fauna aber nicht eingehender erforscht ist, lassen sich keine Vergleiche anstellen.

Stett. entoniol. Zeit. 1914.

279

Ferner finden sich in der Sammlung des Stettiner Museums noch 3 weitere Xyleborus aus Birma, es sind dies: X. glabratus Eichh., X. validus Eichh. und X. vicarius. Drei Arten, die ursprüngUch nur aus Japan bekannt waren. X. validus Eichh., findet sich auch auf den Inseln des indo- malayischen Archipels mehrfach und ist daher nicht als eine Art japanischer Provenienz anzusprechen. M()glicher- weise gilt das auch für die andern beiden Arten.

d. Andamanen und Nicobaren.

Daf3 wir über diese kleinen Inselgruppen nur wenig unterrichtet sind, darf nicht verwundern. Bisher sind 4 Ipidcn bekannt geworden, es sind: Xyleborus andamanensis Bldf., der wohl auf den Inseln endemisch sein kann und X. exiguus Walk., den wir schon in Birma kennen gelernt haben. X.pcr- forans Woll.

Nach Blandford kommt Dactylipalpus transversus Chap. auch auf den Nicobaren vor. (Ann. Mag. Nat. Hist, 189G.)

e. Indochina.

Ohne nähere Bezeichnung des Fundortes ist es nicht möglich, die hierunter bekannten Arten an ihrem rechten Ort einzureihen. Es sind 2 Arten, die mir bekannt geworden sind und wahrscheinlich an Kulturpflanzen leben : Progenius Fleutiauxi Bldf. und P. laeviusculus Bldf.

f. Tonkin.

Das von Indochina Gesagte gilt auch mehr oder weniger hier. Xyleborus coffeae Wurth ist ein Kaffeeschädling, außer Tonkin auch aus Java bekannt und sicher auch noch weiter verbreitet. Auch die zweite Art, X. cognatus Bldf., kommt noch in Ceylon vor, ist also nicht endemisch; sicher auch noch viel weiter verbreitet. X. perforans Woll.

g. Slam.

Von Slam sind gleichfalls ganz wenige Arten bekannt, von denen nur einige Anspruch darauf machen können, daß

Stett. entomol. Zeit. 1914.

280

sie, wenigstens nach unseren lückenhaften Kenntnissen, endemisch sind.

Crypliahnae : Stephanodcrcs coriaccus Eichh.

Ipinae: Coccotrypes integer Eichh. Nicht endemisch, kommt auch in Ceylon vor. S. daselbst.

Xyleborinae: Progenius subcostulatus Eichh., Xylehorus parvulus Eichh., auch schon von Ceylon her bekannt, X. per- forans Woll.

h. Dama-Inseln.

Kleine Inselgruppe an der Westküste Hinterindiens, 10" n. Br. und 105" östl. Länge. Die wenigen Arten sind von Blandford in den Trans. Ent. Soc. London 180(5 be- schrieben. Es sind:

Crypliahnae : Cryptarthrum Walkcri Bldf . in L^rostigma lebend, bisher nur auf den Dama-Inseln gefunden.

Ipinae : Ips perexiguus Bldf. gleichfalls nur von den Dama-Inseln bekannt. Sofern hier wirkliche Endemismen vorliegen, wären die Funde äußerst interessant, den Crypt- arthrum hat nur eine Art, ist also auch mit der Gattung auf so engem Gebiet beschränkt, auch der Ips hat keine allzu- große Ciesellschaft in seiner Nähe.

i. Südchina.

Aus diesem Gebiet hat Strohmeyer einige Funde ver- öffentlicht, es sind: Xylehorus intcrjcctus Bldf., ursprünglich aus Japan bekannt, aber auch in Chusan (Südchina) und Hongkong gefunden und A'. semiopncus Eichh., ebenfalls aus Japan bekannt. Wir dürfen daher wohl annehmen, daß noch andere japanische Arten tiefer nach Süden gehen, daß überhaupt in dem Gebiete des südlichen China und seiner anliegenden Länder sich die Faunengebiete von Nord und Süd ziemlich mischen, und daß namentlich das japanische Gebiet absolut nicht so exklusiv ist, wie es zunächst erscheint.

Stett. entomol. Zeit. 191-1.

281

k. Formosa.

Auch die Ipiden Formosas, soweit mir solche bekannt geworden sind, verdanke ich Strohmeyer. Allerdings sind es zunächst nur recht wenig, aber trotzdem doch von Be- deutung.

Ipinae: Ozopemon tuherculatus Strohm. Gerade diese Art ist so interessant, als sie die bisher nur von den Sunda- inseln bekannte Gattung bis Formosa vorschiebt und den Kreis des Vorkommens damit erheblich erweitert.

Xyleborinae: Xyleborus validus Eichh., Fuhosho, Taihorinsho. Also auch ein verlaufener Japaner!!

Kurze Uebersicht über die Verbreitung der Gruppen und Genera.

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Dactylipalims

Pldoeotruinnae

Diamenis

Diamcrinae

Sphaerotrypes

Phloeosinas

Hylesininae

Polygvfiplnis

Cryiünnj'iune

Cryplialus

Stcphunoderes

Cryptarthrum

Triarmocrnis ,

Crypkalinae

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Äcanthotomicus

Coccotrypes ,

Ozopemon

Stett. entomol. Zeit. 1914.

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282

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Das sind 57 Arten, da 2 Arten zweimal im Gebiet aufgefunden, damit also zweimal registriert sind.

Überblicken wir das Faimengebiet nach den ver- schiedenen Seiten hin, so drängt sich uns die ganze Dürftig- keit unserer Kenntnis auf. 45 Arten auf solch ungeheurem Gebiet, das ist soviel als ein aufmerksamer Beobachter in Deutschland in seiner nächsten waldigen Umgebung findet. Darum werde ich mich auch hüten, irgend welchen Vergleich zu ziehen, nur möchte ich darauf hinweisen, daß der Tropencharakter sich auch vor allem dadurch aus- prägt, daß die Cryphalinen und Xyleborinen den ersten Platz einnehmen. Dies Verhältnis wird sich auch wenig verändern, wenn unsere Kenntnisse erst mehr, auf diesem Gebiete wenigstens, fortgeschritten sind. Nur wo Arten aus einem Faunengebiet ins andere vordringen, bilden sich Handhaben, um das Maß der Kritik anzulegen. Auch da, wo es möglich ist, durch neue Funde den Verbreitungs- kreis einer Gattung zu erweitern oder zu korrigieren, werden

Stott. entomol. Zoit 1914.

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die Untersuchungen interessant. Auch das trifft im vor- Hegenden Gebiet nur vereinzelt zu.

4. Das malayische Untergebiet.

Noch viel lückenhafter als das indochinesische ist das malayische Gebiet bekannt. Vergleicht man hierzu z. B. das Werk Pagenstechers über die geogr. Verbreitung der Lepidop- teren, so beschleicht es fast ängstlich, die ungeheuren Lücken zu sehen, die hier noch klaffen. Dieses Inselmeer ist über- haupt nur an ganz wenigen Stellen exploriert und auch da nur so lückenhaft, daß mehr als eine einfache Registrierung des Materials nicht gut möglich ist.

Das malayische Untergebiet soll im Sinne von Wallace aufgefaßt sein, es soll umfassen: die Halbinsel Malacca, die Sundainseln Sumatra, Borneo, Java und Bali mit den vorliegenden Inseln, ferner die Philippinen.

Das Khma ist natürlich absolut tropisch, Juliisotherme 26"— 30" C, Januarisotherme 16—20" C. Gleichwie die Temperatur außerordentlich hoch ist, so auch die absolute Feuchtigkeitsmenge, da gerade das malayische Gebiet eines der regenreichsten, ja vielleicht überhaupt das nieder- schlagreichste ist. So beträgt die Regenmenge in West- java 276 cm, in Südborneo aber fast 3 m, eine ungeheure Masse, wenn wir mitteleuropäische Daten gegenüberstellen. Nach Osten zu wird die Trockenheit größer, die Trocken- zeiten ausgedehnter.

Meist sind die Inseln wie auch Malakka zum guten Teil gebirgig, wenn auch die höchsten Erhebungen nur eben in die alpine Region hineinragen.

Die Flora ist natürlich rein tropisch und von größter Üppigkeit, es lassen sich gute Abstufungen der ein- zelnen Regionen erkennen. Uns interessiert allerdings nur der Wald, aber gerade dieser erfreut sich einer äußerst günstigen Entwicklung. Auf den Vulkanen Westjavas

Stett. entomol. Zeit. 1914. 7a*

284

geht der tropische Regenwald noch bis 2000 Fuß, nach und nach wird der Hochwald niedrig und licht, um bei 200 m unter dem Gipfel durch Krummholz ersetzt zu werden. Ost-Java weniger durch Niederschläge begünstigt, hat den Regenwald auch nicht zu so üppiger Entwicklung gebracht, hier sind es Savannen und vor allem die merkwürdigen Casuarinen, die lichte und schattenlose Wälder bilden.

Inwieweit sich das malayische Untergebiet mit dem indochinesischen gleicht, wird erst die Zukunft lehren. Es muß immer berücksichtigt werden, daß es gewisse Gruppen sind, die den Tropengürtel bewohnen. Aber diese Gruppen sind wieder scharf getrennt. Während die Xyleborinen und Cryphalinen fast den ganzen Äquator in gleicher Stärke umspannen, und in keinem Gebiet, das auf dieser Linie liegt, ganz fehlen, sind andere wieder nur auf bestimmte Erdteile beschränkt. So kommt es, daß die auf dem amerika- nischen Kontinent stark auftretenden fast rein tropisch bezw. subtropischen Gruppen, wie die Corthylinae und Hy- locurinae auf dem asiatischen Erdteil völlig fehlen, und auch dadurch wohl die Fauna, die unter den Äquator ohne- hin wenig Land zur Verfügung hat, zu einer ärmlichen machen.

a. Malakka.

Phloeotrupinae : Dactylipalpus transversus Chap. In dieser Art tritt uns zum ersten Male ein ganz neuer Ipidentyp entgegen. Die Feststellung im malayischen Faunengebiet ist darum so interessant, als das Gros dieser ohnehin kleinen Gruppe zum ganz überwiegenden Teil auf dem amerika- nischen Continent beschränkt ist. Nur die Gattung Dacty- lipalpus macht hiervon eine Ausnahme und auch hier sind wieder alle Arten, mit alleiniger Ausnahme von transversus Chap. auf Afrika beschränkt. So haben wir hier also einen ganz vorgeschobenen Posten vor uns, der aber selbst in Malakka noch nicht die Ostgrenze erreicht hat, sondern

Stctt. ciitoinol. Zeit. 1914.

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selbst bis Ternate, also bis ins australische Gebiet hinüber- reicht. Gewiß ein überaus interessanter Fall.

Hylesininae. Phlocosiims cribratus Bldf. (Penang). Kommt auch auf Sumatra vor.-

Xyleborinae: Xylehorus jornicatus Bldf. Ursprünglich nur aus Ceylon bekannt, ist die Art neuerdings auch bei Penang aufgefunden.. Damit bestätigt sich auf jedem Schritt meine Vermutung, daß gerade die Xylehorus- Ar i^n viel weiter verbreitet sind, als allgemein angenommen wird, und daß sich die Zahl der endemischen Arten nach und nach ver- kleinern muß. X. subcribrosus Bldf. (Singapore). Wahr- scheinlich aber auch viel weiter verbreitet.

b. Sumatra.

Von allen Inseln des malayischen Archipels ist Sumatra am besten erforscht. Die Zahl der gefundenen Arten mit- hin auch sehr bedeutend, so daß uns hier eigentlich zum ersten ]Male ein kleiner Einblick in das Faunengebiet er- möglicht ist.

Die vorliegenden jMentawei-Inseln sind mit einbe- griffen.

Diamerinae: Diamcrus crrcsrns Haged., D.luteus\ia.gedi., D. Ritscinae Eichh., D. spiiiipcnnis Eichh. Ziemlich starker Besatz, der von keinem anderen Gebiet erreicht wird.

Hylesininae: Sphacrotrypcs harhatus Haged. Weitester nacli Südosten vorgeschobener Posten dieser Gattung. Phlocosiims cribratus Bldf. Wie wir soeben sehen, ist die Art auch auf dem Festlande, also wohl ziemlich weit verbreitet. Ph. vilis Bldf. bisher aber nur von Sumatra bekannt. Im großen und ganzen also ein recht geringer Bestand.

Crypturginae : Spongotarsus quadrioculatus Haged. Die einzige Crypturgine, die bis hierher vorgeschoben ist. Die Gattung hat nur eine Art und ist für Sumatra charak- teristisch. Da wir außer Polygraphus, die allerdings noch bis

Stett. entomol. Zeit. 1914.

28(')

Ostindien geht, keinen Gruppen Vertreter im Tropengürtel Asiens aufweisen können, so muß Art und Gattung unsere Aufmerksamkeit fesseln. Vielleicht finden sich auch noch die Bindeglieder.

Cryphalinae fehlen hier, es wird sich aber wohl noch manche Lücke füllen, denn daß eine so die Tropen liebende Gruppe nicht vorkommen sollte, ist kaum anzunehmen.

Ipinae: Acanthotomicus sumatranus Strohm. von Palembany. Ozopemon fuscicollis Haged., 0. obanus Haged. (Si-Oban), 0. regius Haged., 0. sumatranus Bldf., 0. Thcklae Haged. 0. siramheanus Haged. (Si-Rambe), 0 . singalangicus Haged. (Mounts Singalang). Mit Ausnahme der einen Art von Formosa, kommen alle Ozopemon- Arien auf den Sunda- inseln vor. Was merkwürdig ist, ist der Umstand, daß eine Art bereits zur Varietätenbildung neigt und, wie es scheint, auch schon zwei neue Zentren gebildet hat, an welchen sich ev. durch Isolation und biologische Einflüsse neue Arten bilden könnten. Lepizenis nitidus Hdged. Ips fehlt gänzlich; überhaupt ist, von Ozopemon abgesehen, der Bestand nur recht spärlich, selbst Dryocoetes, die weit nach Süden und Osten vorgedrungen ist, vermißt man.

Xyleborinae: Xyleborus amphicranoides Haged., Si- Rambe, Insel Mentawei, X. amplexicauda Haged., Si-Oban, X. arcticollis Bldf., X. harhatus Haged., Mentawei, X. cor- datus Haged., Mentawei, X. cvassus Haged., X. Fischcri Haged., Palembang, X. Forsten Haged., X. infans Haged. Mentawei, X. laciniatus Haged., X. pennicillatum Haged., .Y. punctatissimum Eichh., X. semigranosus Bldf., A'. sipo- ranus Haged., Mentawei, Sipora, X. sisyrnophorus Haged., Pandjong, Morawa, X. sumatranus Haged., Palembang, X. ursinus Haged., Si-Rambe. Eurydactylus scxspinosus Motsch. und die var. multispinosus Haged.

Mit Ausnahme von Eurydactylus sind die Xyleborinen für Sumatra charakteristisch. Inwiefern diese Annahme

Stett. entomol. Zeit. 1914.

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zu Recht besteht, muß allerdings erst die Zukunft lehren, denn die Überzahl der Arten ist erst von Hagedorn in neuester Zeit beschrieben und der Umfang des Verbreitungskreises daher nur höchst unklar. Der Bestand ist aber recht an- sehnlich und dürfte auch wohl noch ausdehnungsfähig sein.

c. Kokos- oder Keeling-Inseln.

Die kleinen Inseln liegen südwestlich von Sumatra unter dem 12" 13" s. Br. Es ist bisher auf ihnen nur eine Art gefunden, die wir auf dem ganzen Äquator als Kosmo- polit angetroffen haben: Xylehorus confusus Eichh. Sicher- lich bewohnt sie hier irgend ein Kulturgewächs und ist da- durch bekannt geworden.

d. Java.

Infolge der vielen Vulkane, die besonders den südlichen Teil der Insel durchziehen, ist die Südseite auch meist sehr gebirgig und Erhebungen bis über 3600 m kommen vor, über 3000 m sind die bedeutendsten Berge sämtlich hoch. Die Nordküste hingegen ist flach und wird in breiter Aus- dehnung von alluvialen Ablagerungen bedeckt. Durch die absolute Feuchtigkeit und große Ausdehnung der Wälder ist die Bewässerung reichlich; das Klima ist rein tropisch, auf den Höhen aber mild und gesund, so daß auf den Hoch- ländern nur noch ein Temperaturmittel von 15" C. gefunden ist. Starke Regen- und Trockenperioden wechseln ab.

Die Flora ist, der Lage entsprechend, üppig entwickelt. In den Niederungen meist Kulturland, aber auch von Palmen etc. besiedelt, dann folgt die Region des Urwaldes mit reicher Entwicklung der Feigenbäume. Bis gegen 1600 m Höhe zieht sich der tropische Wald mit seinem bunten Bestand an Höl- zern mannigfaltiger Art hin, bis 2500 m folgt die Region der Eichen- und Lorbeerbäume, um dann nach und nach in eine Strauchformation überzugehen. Tropische Kultur-

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pflanzen, Kaffee, Tee usw. werden eifrig gepflegt, in höheren Lagen auch europäische Kulturgewächse.

Über die auf der Insel bestehende Ipidenfauna, die reich an Arten sein muß, wissen wir herzlich wenig. Im Gegensatz zu Sumatra ist die Zahl gering, und auch von diesen kommen mehrere auf Kulturpflanzen vor oder sind der Insel nicht charakteristisch.

Cryphalinae : Stephanoder es jungicola Egg., St. ja- vciiiHs Egg., St. coffeae Haged., auch aus dem tropischen Afrika bekannt; auch die von Ferrari beschriebene St. Hampei Ferr. gehört hierher. Beide am Kaffeebaum.

Ipinae: Ips cinchonae Veen, auch an einer Kultur- pflanze lebend (Cinchona). Coccotrypes Hagedorni Eggers und C. pygmaeus Eichh,, letzterer Art sind wir schon öfter begegnet, sie ist also auch kein Charaktertier Javas. Ferner der schon in Sumatra gefundene Ozopemon fuscicollis Haged. Interessant ist die Ips-A.rt, die hier wohl den südöst- lichsten Punkt anzeigt, von dem wir bis heute diese Gat- tung kennen.

Eccoptogastrinae : Eccoptogaster javanus Chap.

Xyleborinae : Xyleborus coffeae Wurth., mit dem Kaffee- baum auch schon weiter verschleppt, X. indicus Eichh., X. perforans Woll.ü! X. amplexicauda Haged., Eurydadyliis sexspinosus Motsch. Also auch hier nur wenig einheimisches Material.

Spongocerinae : Taenioccnis hamatus Haged.

e. Borneo.

Nächst Neu-Guinea ist Borneo die grö(3te Insel dc^r l^>de. Ein ungeheurer Reichtum an Wald ist vorhanden; teilweise bis an die Gestade gehend, und so groß an Umfang sind die Urwälder, daß das Eindringen ins Landinnere kuige Zeit nur auf den Flüssen möglich war. Läßt schon die Er-

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forschung der Insel selbst noch fast alles zu wünschen übrig, denn große Länderstrecken sind kaum von einem Reisenden betreten, so muß die Ipidenfauna natürlich nur den ersten Versuch einer Registrierung bilden. Alle bisher bekannt gewordenen Arten sind von Blandford in der Trans. Ent. Soc. London 1896 beschrieben. In neuerer Zeit scheint also keine weitere Forschung nach Ipiden stattgefunden zu haben.

Ipinae: Ozopemon gravidus Bldf., Sarawak, 0. nigatus Bldf., Sarawak.

Xyleborinae: Xyleborus dolosus Bldf., X. pruinosus Bldf., X.puhcriilus Bldf., X. scahripcnnis Bldf., X. scmirudis Bldf., X. spathulatus Bldf. Es läßt sich also nur erkennen, daß die Tropenbewohner auch hier das meiste Material bieten werden,

f. Philippinen.

Die Philippinen, meist gebirgigen, z. T. vulkanischen Charakters, stellen ein Bindeglied zwischen dem malayischen Archipel, südlich vom Äquator, und China, dar. Floristisch sind sie insofern von Interesse, als fast alle Florengebiete der engeren und weiteren Nachbarschaft neben Endemismen vertreten sind. Im Osten wird der Waldbestand durch große Urwälder, teils mit Palmen gebildet, im Westen treten auch Coniferen nördlicher Provenienz auf.

Die Ipidenfauna ist äußerst arm an bekannten Arten, überall ist noch Neuland und der Forschung sind große Ziele gesteckt. Es sind bisher nur reine Tropenbewohner bekannt geworden.

Phloeotrupinae : Dactylipalpus tnuisvcrsns Chap. (Insel Mindoro). Also im ganzen austro-malayischen Archipel und bis Hinterindien. Die Art muß unsere ungeteilte Aufmerk- samkeit auf sich ziehen und läßt vermuten, daß auch noch andere Arten vorhanden sind, und daß wir für die Gattung

Stett. entomol. Zeit. 1914

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Dactylipalpus auch in Asit-n ein \'erbrcitnngszcntrnni finden, wie wir solches noch in Afrika kennen lernen werden.

Hylesininae: Sphaerotrypcs philippincnsis Strohm. (Zamboanga, Insel Mindanao).

Cryphalinae: Cryphalus squainulosus Strohm. (Calapan Insel Mindoro).

Ipinae: Coccotrypcs pygniactis VAchh., Insel Liizon, Manila. C. graniccps Eichh. (Maao, Insel Negros) Ozopcmon laevis Strohm. (Calapan, Insel Mindoro). 0. major Strohm. (Bataan, Limay, Insel Luzon).

Xyleborinae: Xyleborus capito Schauf., X. perforans Woll. Darf natürlich nicht fehlen, desgleichen der weitver- breitete Eurydactylus sexspinosus Motsch. (Insel Luzon, Manila. Mailum, Insel Negros).

Kurze Uebersicht über die Verbreitung der Gruppen und Genera.

Zahl der

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DactyVt]i(ilpiit< . Phlocotrupinae Diamoiis .... Didmerniae . . SphncrotrupCfi . PhJocoshius . . . Hylemi'map . . Spongotarsu.s . Cvyptarglnae . Stephanoderes . Cryi)hulu8 . . . . Cryphalinae . . O^opemon .... Ips

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291

Zahl der Gat-

Arten

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Coccofrijpcs

Le2il,ien(f<

Accuitliotomlcus 1

Ipinae 5 10

XijlehüVKs 2 17 1 4

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XijJchonnae 2 31

Taoi'ioccrus

Spougocerlnae

In Summa 57 Arten

Überblicken wir das ganze Asien in seinen Faunen- gebieten, so lassen sich 3 große Gruppen unterscheiden. Die erste umfaßt das sibirische Gebiet. Hier finden sich noch alle palaearktischen Elemente in klarer Ausprägung. Hylesiniden, Ipinen, Eccoptogasterinen bilden den eigent- lichen Bestandteil, wirkliche tropische Elemente fehlen, nur der stark mediterrane Einschlag macht sich im südwest- lichen Teil des Gebietes noch bemerkbar.

Vergleichen wir hiermit das japanische Gebiet, so muß die numerische Gleichheit der einzelnen Gruppen auf- fallen, hierin sind sich die Gebiete völhg gleich. Aber welch ein Unterschied sonst. Schon das äußerst starke Auftreten der Xyleborinen läßt die gänzliche Abweichung vom Palaearktikum erkennen, ganz abgesehen, daß wir auch zum ersten Male Spongocerinen erscheinen sehen. Japan wird immer ein Faunengebiet für sich bleiben.

Demgegenüber sind alle tropischen Untergebiete unter sich mehr oder minder ähnlich, sowohl was die Gruppen anlangt, als auch der prozentuale Bestand derselben. Wirk-

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lieh neu sind nur die Phl()Cotni])in;ie, wie ich auch schon darauf hingewiesen habe.

Es lassen sich natürlich keinerlei Mitteilungen über, die Verbreitung machen, die irgendwie zu positiven Schlüssen berechtigt wären. Eigentlich liegt noch alles in nebelhafter .Ferne und läßt nur die ersten Umrisse erkennen. ]\Iit Aus- nahme des japanischen Gebiets sind wir noch fast ganz ohne nähere Orientierung der einzelnen Untergebiete.

Das australische Faunengebiet.

Über den Umfang des Gebietes w^ill ich Wallaces selbst reden lassen, er sagt (Geogr. Verb. d. Tiere I. S. 448) : .,Die zentralen und wichtigsten Massen derselben bestehen aus Australien und Neuguinea. Nach Nordosten erstreckt sich das Gebiet bis Celebes, wo ein großer Teil des australischen Charakters verschwunden ist, während demselben zugleich orientalische Typen in bedeutendem Maße beigemengt sind. Nach Südosten schließt sich Neuseeland an, das in mancher Hinsicht einen so eigentümlichen Charakter hat, daß vorgeschlagen worden ist, es als eine besondere Region zu betrachten. Nach Osten umschließt das Gebiet ganz Ozeanien bis zu den Marquesas- und Sandwichs-Inseln, deren sehr dürftige und oft eigentümliche Fauna sich dem australischen Typus anschließt."

Die Demarkationslinien, die Wallace für Trennung des indomalavischen und australischen Gebietes gezeichnet hat, haben vielfachen Widerspruch erfahren. Seiner An- siclit nach lag diese Linie zwischen Borneo Celebes und Tombok Bali. Es mag für große Tierformen die Trennungs- linie ja manches Zutreffende besitzen, vom Standpunkt des Entomologen ist sie nicht zu teilen, wie ja auch Botaniker und Geologen sich gegen die Wallace'schc Auffassung aus- gesprochen haben.

Die Meinung der Geologen, daß die australische Inseln-

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weit der Rest eines abgesunkenen, großen Kontinentes ist, erscheint auch mir sehr einleuchtend. Nehmen wir aber diese Hypothese als de facto an, so ist es nur eine Frage, wann die einzelnen Teile abgesunken sind und wie die nach und nach eintretende Isolierung sich auf Gestaltung von Fauna und Flora bemerkbar machten.

Vergleicht man ferner den geologischen Aufbau des ganzen Gebietes und die Tiefen der einzelnen Meeresteile, so zeigt sich, daß Neuguinea von Australien nur durch eine Flachsee getrennt ist, und daß das australische Massiv außer dem australischen Kontinent nur Neuguinea und die Aru-Inseln umfaßt. Martin will die Grenzen östlich der Molukken legen, während Kükenthal überhaupt jede scharfe Grenze verneint. Man darf bei näherer Beschäftigung mit diesem Thema und bei Abwägung von Für und Wider wohl sagen, daß eine scharfe Grenze sich überhaupt nicht ziehen läßt, daß die einzelnen Gebiete vielmehr ineinander laufen und daher die Trennung immer nur ein Notbehelf ist, der mit den eigenen Anschauungen auch wechselt.

Wenn schon Tierformen, die ziemlich gut durchforscht sind, zu keinem abschließenden Resultat bis jetzt geführt haben, so ist ein solcher für die Ipiden gar nicht zu erwarten. Unsere Kenntnisse sind noch so gering, die Zahl der gefun- denen Arten so klein, daß wir vorläufig nur registrieren und vorsichtig tastend unsere Meinung äußern wollen. Sehr viele Inseln sind wohl noch niemals auf den Bestand an Ipiden untersucht, andere vielleicht für das Vorkommen nicht geeignet, wie das Schnee für die Marschallinscln nachgewiesen hat. (Das Fehlen der Borkenkäfer auf den Marschallinseln. Zool. Garten XLIII. 1902.) Daß für das australische Gebiet tatsächlich eine Reihe endemischer Arten aus mehreren Ipidengruppen vorkommen, ist ohne Frage, aber andererseits ragen doch auch aus anderen Ge- bieten Arten hinüber, und da gerade die Ipiden, wie wenig

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andere Insekten, durch ihre Lebensweise bodenständig sind, so geben sie auch ein interessantes Studienmaterial ab.

1. Das austromalayische Untergebiet.

Die Zentralmasse dieses Untergebietes bildet Neu- guinea, an welches sich nach Westen die Molukken, nach Osten der Bismarck- Archipel und die Salomonen angliedern. Die begünstigte äquatoriale Lage, der Reichtum an tropischen Wäldern und die große Feuchtigkeit läßt ein ähnliches Insektenleben entstehen, wie im indomalayischen Unter- gebiet. Das an der westlichen Grenze liegende Celebes nimmt eine Sonderstellung ein. (Pagenstecher a. a. O. p. 246.) Wieweit sich diese Interpretation auf die Ipiden übertragen läßt, muß vor der Hand dahingestellt bleiben, denn nur ganz wenige Inseln sind bisher exploriert und die Menge der noch unbekannten Arten muß sehr groß sein. Von den süd- und südöstlich Celebes gelegenen Inseln ist mir bisher noch kein Ipide bekannt geworden. Auch die Nordmolukken sind nur ganz spärlich vertreten, doch sind wenigstens einige Arten von dort bekannt geworden.

Ternate.

Ternate liegt westhch der Gilolo-Inseln unter dem 1" n. Br. und 127" östl. L. Man kennt von dort: Dactyli- palpus transversus Chap. Auf Ternate erreicht diese Art die Ostgrenze, wenigstens soweit unsere Kenntnisse reichen. Die Art ist nicht nur durch ihre weitere Verbreitung inter- essant, sondern auch darum, weil sie den Zoologen Recht gibt, welche die Wallace'sche Theorie über die Abgrenzung des indischen und australischen Faunengebietes verwerfen. Nicht über die kleinen Sundainseln ist der einstige Zu- sammenhang der Ländermassen zu suchen, sondern viel- mehr über den Weg Celebes Philippinen. Das Auffinden auf den Philippinen ist ja erst recht jungen Datums, und es ist sicher, daß mit weiterer Klärung der Ipidenfauna

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in diesen Gebieten sich noch weitere Stützen der Anti- Wallace'schen Ansichten finden werden, wie das anf anderen Studiengebieten schon geschehen ist.

Gilolo-Insel (Halmaheira).

östhch Celebes hegt die aus 4 großen Halbinseln ge- bildete, gebirgige Insel Gilolo; die Vegetation ist äußerst fruchtbar und dichte Wälder bedecken sie. Bisher ist mir nur eine Art bekannt geworden: Xylehorus dcstntens Bldf., die man noch von keinem weiteren Fundort kennt. Wahr- scheinlich kommt sie aber auch noch weiter vor,

Celebes.

Celebes, die größte Insel dieses Gebietes (mit Aus- schluß von Neuguinea), ist vorherrschend gebirgigen, an vielen Teilen vulkanischen Charakters. Die Vegetation ist von großer Üppigkeit, vor allem ist der Waldbestand ein sehr ausgedehnter. Celebes nimmt insofern eine Sonder- stellung ein, als sie viele Asien und Australien verbindende Elemente besitzt und als Länderbrücke zwischen den beiden Kontinenten angesprochen wird. Dagegen haben sich aber andere Forscher ganz entschieden ausgesprochen und be- hauptet, daß zu Anfang der Tertiärzeit Celebes noch unter dem Meeresspiegel gelegen habe und durch die spätere Verbindung mit den Philippinen, Neuguinea und Australien durch Einwanderung zu einer Mischfauna gekommen sei. Danach wäre die Celebesfauna also ein junges Gebilde. An Ipiden sind nur wenige Arten bekannt geworden: Dactylipalpus trnnsversus Chap. Man vergleiche das bei Ternate Gesagte. Malacca Celebes Ternate Philip- pinen — die alte Verbindung läßt sich gut erkennen. Wahrscheinlich kommt die Art auch noch auf Borneo vor. Xyleboriis Riehli Eichh. bisher für Celebes charakteristisch. Taeniocerus entomoides Bldf. Auch diese Art ist auf Celebes eigentümlich und wie mir scheint, auch wichtig, denn wenn

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wir uns die Verbreitung der bekannten Scolytoplatypini ansehen, so muß es auffallen, daß dieselben in einem großen Bogen den asiatischen Kontinent von den japanischen Insehi über Celebes und die Sundainseln umziehen, um erst in Indien das Festland zu erreichen. Es ist demnach nicht ausgeschlossen, daß die Gruppe auch noch auf den Philippinen aufgefunden wird.

Die Aiu-Inseln.

In nächster Nähe Neuguineas, zwischen dem 5" und 7" siidl. Br. und 184" und 1.36" östl. L., liegen die Aru-Inseln, von denen für uns nur eine, Mysol, in Betracht kommt. Der Vegetationscharakter der Inseln ist tropisch, die Be- waldung überall stark entwickelt. Bekannt ist mir nur Hylesinus Wallacei Bldf. und Xylcb. perforans Woll.

Neuguinea.

Neuguinea, die größte Insel der Erde, ist in seinem Innern zum Teil von hohen Gebirgen bedeckt, das Klima ist rein tropisch. Auch Neuguinea ist vorherrschend ein Waldland. Trotz seiner Größe ist uns von Neuguinea nur wenig über Ipiden bekannt geworden. Wir dürfen die Insel als noch völlig unerforscht ansehen. Es sind be- kannt: Allarthrum Kolhei Haged. (Peterhafen). In Gattung und Art für Neuguinea charakteristisch. Sonst kennt man nur Xylehorus-Kxiew, die eben im Tropengürtel so außerordentlich stark auftreten und das Faunenbild beherrschen. Es sind bisher aufgefunden: X. colossus Bldf., X. globus Bldf., X. morigerus Bldf., X. Wallacei Bldf,, X. papuanus Bldf., X. confusus Eichh. in Peterhafen. Mit Ausnahme der letzten Art, die weit verbreitet ist, scheinen alle Arten nur hier vorzukommen.

Es ist mit Rücksicht auf die Lage des Gebietes sehr zu bedauern, daß bisher nicht mehr Arten bekannt geworden sind, denn bodenständige Insekten, wie Ipiden, müssen

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immer einen besonderen Wert für ein Faunengebiet re- präsentieren.

Für Neuguinea ist vor allem die Gattung Allarthrum von besonderem Interesse. Hagedorn (D. E. Z. 1912. p. 355) sagte über die neue Gattung selbst folgendes: ,,Die Gattung ist schwierig unterzubringen. Sie gehört keinesfahs in die Tribus Hylesininae und Ipinae; ebensowenig kann man sie bei den Eccoptogastrinae einstellen. Am meisten ver- wandt dürfte sie noch mit Pycnarthrum Eichli. sein. Des- halb will ich sie vorläufig zu den Hylocurinen stellen, be- halte mir aber vor, wenn weitere Untersuchungen größeren Materials bestimmtere Anhaltspunkte gewähren, für sie eine eigene Tribus zu gründen."

Über die Ergebnisse weiterer Forschung darf man gespannt sein. Die Hylocurinen sind in ganz überwiegendem Maße Bewohner des tropischen Amerikas, namentlich Zentral- Amerikas und der Antillen. Nur zwei Arten kommen auch in Kamerun vor. Ist nun Allarthrum eine wirkliche Hylocurinengattung, so dürfte man wohl glauben, daß sie nicht allein dasteht, daß vielmehr im großen Zwischen- gebiet, das die asiatischen und malayischen Inseln ein- nehmen, ja vielleicht auch auf dem asiatischen Festland sich noch weitere Verwandte finden und die Hylocurinen, ähnlich wie die Cryphalinen und Xyleborinen, sich als eine Gruppe der tropischen Zone : orbis terrarum erweisen. Aber auch wenn sich Allarthruni als einer eigenen Gruppe zugehörig erweist, so wird sie darum nicht im geringsten uninteressanter, im Gegenteil, denn damit wäre auch für das australische Gebiet eine charakteristische Gruppe auf- gefunden.

Key-Inseln.

Die Key-Inseln liegen zwischen Ceram und den Aru- Inseln. Die Inseln sind zum Teil korallinisch, die Insekten-

Stett. entomol. Zeit. 1914. 8a

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fauna ist sehr arm. Mir ist nur eine Art bekannt geworden, eine Art, die überall im Tropengebiet zu finden ist : Xyleborus perforans Woll.

Die Zahl der Arten ist also ganz außerordentlich gering und es lohnt kaum, weitere Worte darüber zu verlieren.

2. Das australische Untergebiet.

Dies Untergebiet umfaßt außer Australien nur noch Tasmanien. Das Klima ist tropisch und subtropisch. Tas- manien übermittelt australische und neuseeländische Faunen- elemente, nimmt also eine Mittelstellung ein. Während Australien ein Tafelland ist, das mit seiner größten Länder- masse wüstenartigen Charakter aufweist, ist Tasmanien mehr gebirgiger Natur, sein Klima ist ein mildes, selbst Schnee ist im inneren Hochland nicht eben selten. Wald ist noch sehr verbreitet und bedeckt große Länderstrecken, nament- lich sind die Eucalyptusbäume, ferner Eichen und Coni- feren zu erwähnen.

Die Ipidenfauna ist äußerst ärmlich und dürfte nament- lich in Australien selbst auch nie zu großem Artenreichtum kommen.

Australien.

Ohne nähere Fundortangabc fand ich folgende Arten angegeben :

Hylesinus porcatus Chap. Bisher nur aus Australien bekannt. Aricerus Chapuisi Bldf. Die kleine Gattung Ariccrus ist nur in Australien aufgefunden. Vergl. auch Neu- Süd- Wales. Crvphal'us Wapicri Eichh. Nur aus Australien bekannt. Xyleborus cclsoidcs Haged. Desgleichen.

Sydney.

Hylesinus fiel Lea. Cryphalus sydneyanus N()rdl.

Stctt. cntomol. Va-M. li)14.

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Neu-Süd- Wales.

Ariccnis Chapuisi Bldf. Eichhof fi Bldf. Damit ist unsere Kenntnis der australischen Arten, soweit das Festland in Frage kommt, erschöpft. Dürften das auch natürlich lange nicht alle vorkommende Arten sein, so wird doch, wie gesagt, der Bestand ein sehr mini- maler bleiben und zu keinem Vergleich mit den anliegenden Gebieten herausfordern. Außer dei Gattung Aricerus kommt keine eigentümliche vor; wieweit die anderen Arten Anspruch als australische Charakteristika erheben kchinen, muß erst die Zukunft lehren.

Tasmanien.

Cryphalus püosclhis Er. Charaktertier! Xylehorus solidus Eichh. Desgleichen. ,, truncaius Er.

In Anbetracht des großen Waldareals eine recht dürftige Anzahl. Die Forschung scheint hier noch kaum eingesetzt zu haben.

3. Das polynesische Untergebiet.

Das polynesische Untergebiet, groß an Ausdehnung, gering an Land, wird von einer Linie begrenzt, die von den Talaut-Inseln ausgehend alles umfaßt, was außerhalb des neuseeländischen Gebietes liegt. Die Sandwichs-Inseln sind einbegriffen.

Von der Schmetterlingsfauna sagt Pagenstecher, daß sie mit der des austromalayischen und damit der indischen verwandt sei. Wie weit das für die Ipiden zutrifft, läßt sich bis heute noch gar nicht sagen. Indessen darf man wohl annehmen, daß die Südseeinseln arm an Ipiden sind; eine Beobachtung, die Pagenstecher auch für Lepidopteren und Hymenopteren angibt.

Stett. eatomol. Zeit. 1914. 8a*

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Neu-Caledonien.

Neu-Caledonicn ist eine der grfißeren Südseemseln, vorwiegend gebirgigen Charakters, wasserreich und mit dichten Wäldern bedeckt. Khma subtropisch mit einer mittleren Temperatur von 23^ C.

Die Vegetation ist außerordentlich üppig und namentlich ist der Wald sehr gut entwickelt. Hauptsächlich finden sich Kaurifichte, Araucarien und die zu den Palmen ge- hörige Kentia. Die (iesteinsformationen sind im wesent- lichen eruptiven oder sedimentären Charakters und tragen auch eine voneinander abweichende Flora. Auf den Se- dimentärgesteinen finden sich vor allem Myrten und Ca- suarinen, die sehr wohl Ipiden beherbergen könnten. Neu- Caledonien, sagt Pagenstecher, soll mehr Insekten haben als die übrigen pacifischen Inseln. Das trifft auch für die Ipiden unbedingt zu, denn mit Ausnahme der mehr durch- forschten Sandwichsinseln ist der Bestand tatsächlich ein ganz minimaler. Mehrere Arten sind Kosmopoliten der tropischen Region.

Hylastes lifuanus Fauv. Insel Lifu. Die reiche Coni- ferenflora ermöglicht einem ganz verlassenen Hylastes die Existenz. Es wäre wirklich interessant, ob sich nicht auch noch andere Nadelholzipiden auffinden lassen. Vergegen- wärtigt man sich, wie weit der nächste Gattungsverwandte von lifuanus Fauv. entfernt ist, so muß man Hylastes als eine recht alte Gattung ansprechen, eine Gattung, die vielleicht auch auf der südlichen Hemisphäre einmal eine ausgedehnte Verbreitung gehabt hat.

Cryphalus ciliatipes Bldf. Charaktertier'

Stephanodcres arccac Hörn. Diese Art haben wir schon in Ostindien kennen gelernt und werden sie auch im tro- pischen Afrika wiederfinden. Sicher ist sie auch soweit verbreitet wie ihre Nährpflanze Areca Catechu. Vergl. hiermit die Auslassungen im aethiopischen Gebiet.

Stett. ontonidl. Zeit. 1914.

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Hypothcncmus eritdihts Westw. Art mit stark kosmo- politischem Einschhig; ohne besonderes Interesse H. farino- sus Bldf, und H. vafcr Bldf., beide bisher nur aus Ncu- Caledonien bekannt. Das gleiche gilt von Xyleborus nanus Bldf., während X. perforans Woll. natürlich reiner Kosmo- polit ist.

Die Neu-Caledonien-Ipiden bieten also eigentlich kaum etwas Bemerkenswertes; sie dokumentieren nur den rein tropischen Charakter der Inseln und zeigen uns, daß dieser Grundcharakter sich im ganzen Tropengürtel gleich bleibt. Erst mit weiterer Erforschung der Waldflora, namentlich der Coniferen, dürfte auch das Auffinden von Nadelholz- ipiden zu erhoffen sein.

Samoa.

Von den Samoa-Inseln verdanke ich eine Art der Mit- teilung Strohmeyers, es ist:

Xyleborus perforans Woll. von Upolu.

Tahiti (Gesellschafts-Inseln).

Die Tahiti -Inseln sind ein Inselschwarm von 14 Eilanden, teils vulkanischer Bildung, teils flach. Obwohl die Inseln wasserreich und fruchtbar sind, sind Flora und Fauna recht arm. Es sind nur zwei Arten bekannt geworden, die wahrscheinlich an Kulturgewächsen leben: Xyleborus badius Eichh. und torqiiatus Eichh. Beides sind Kosmopoliten, was meine Vermutung, daß sie an Kulturpflanzen leben, nur bestärkt.

Marschall-Inseln.

Hier wäre zu erwähnen, daß nach Schnee a. a. O. auf der Marschall-Inseln keine Ipidcn vorkommen; das ist um so mehr zu verwundern, als auch Bäume wachsen, so z. B. Kokosnuß, Pandanus und Brotfruchtbäume. Die Fauna soll überhaupt sehr ärmlich sein.

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Sandwichs-Inseln.

Die Sandwichsinseln nehmen infolge ihrer Isoliertheit eine besondere Stellung nach jeder Hinsicht ein. Die Boden - gestaltung ist sehr ungleichmäßig, hohe Berge wechseln mit Tälern ab, in welchen sich eine üppige Vegetation ent- wickelt. Das Klima ist mild und warm. Die Zahl der endemi- schen Pflanzen ist äußerst hoch, fast jede Insel birgt ihre besonderen Arten, ein Zeichen langer Isoliertheit. Die bedeutenden Bodenerhebungen bedingen auch eine weitere Vielgestaltigkeit der Flora, so daß wir sowohl reine tropische, wie auch gemäßigte und alpine Elemente vorfinden. Die Ipidenfauna ist dem der tropischen Region anderer Ge- biete gleich. Cryphalinen und Xyleborinen beherrschen das ganze Faunenbild. Über keine Inselgruppe Polynesiens sind wir so gut unterrichtet wie über die Sandwichsinseln. Als grundlegende Arbeit ist zu nennen: Perkins, Fauna Hawaiensis 1900.

Von den Sandwichsinseln ohne nähere Fundortangabe sind angegeben worden:

Cryphalinae: Hypothenenius crudittis Westw., der natürlich nicht endemisch ist, und H. sylvicola Perk. Xyleborinae : Xyleborus agamus Perk. Charaktertier.

confusus Eichh. Kosmopolit. ,, dubiosus Perk. exsectus Perk. ,, frigidus Blackb.

ignohilis Perk. ,, immaturus Blackb. Charak- ,, littoralis Perk. terticre.

,, obliquus Sharp. ,, rugatus Blackb. tnmcatus Sharp. ,, vulcanus Perk.

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über die einzelnen Inseln fanden sich folgende^ Anji^aben : Es kommen vor auf

Hawai : Xylcborus haiüaiensis Perk. simüimus Perk. affinis Eiclih. Kosmopolit.

ferner die Cryphaline :

Hypothenemus inacitlicornis Sharp.

Kauai : Hypothenemus insularis Perk. Xyleborus kauaiensis Perk. Lauai : Xyleborus lauaiensis Perk. Maui: Xyleborus niauicnsis Perk. Molokai : Xyleborus iiiolokaiensis Perk. Oahu : Hypothciicinus griseus Blackb. ruficeps Perk. Xyleborus oahuensis Perk. Mit Ausnahme der als Kosmopoliten bezeichneten Arten sind alles Endemismen. Auch die Ipiden bestätigen die lange Abgeschlossenheit sehr treffend.

4. Neuseeland.

Neuseeland bildet mit den umliegenden Inseln ein (iebiet für sich. Die Bodenform ist vor allem gebirgig, teil- weise sogar vulkanisch mit hoch alpinem Charakter.

Das Klima ist gemäßigt, z. T. feucht und kühl, Juliiso- thermen 2" 14" C, Januarisothermen 10 22" C.

Vor allem ist Neuseeland durch seine Florenzusammen- setzung ausgezeichnet und hat alle Formationen von tropisch bis antarktisch. Bewaldung ist noch in ansehnlichem Um-

Stett. entomol. Zeit. 1914.

fang voiiuindon. Conifcren und Laiibbäunic sind im Misch- wald vereinigt.

Die Ipidenfauna ist sehr abweichend gebildet und weist eine Reihe von Gattungen auf, die wir im australischen Gebiet sonst vergeblich suchen. Vor allen Dingen macht sich ein stärkeres Auftreten der Nadelholzipiden kemerkbar. Der mehr gemäßigte Charakter des ganzen Gebietes prägt sich auch in der Ipidenfauna deutlich aus; namentlich auch dadurch, daß die ausgesprochen tropischen Gruppen: Crypha- linae und Xyleborinae entweder gänzlich fehlen, oder doch nur sehr gering entwickelt sind. Mir sind keine bekannt ge- worden. Die meisten Mitteilungen macht Broun (Ann. Mag. Nat. Hist. 1889), New Zealand Col.

Hylesininae: Hylurgops peregrinus Chap. Für das Ge- biet charakteristisch und der südlichste Vertreter der Hy- /«s^(?s-//y/wrgo/)s- Verwandtschaft. Inosomus nifipiccus Braun, Gattung und Art für Neu-Seeland charakteristisch, Acran- tus mundulus Broun desgl., Dendrotrupes costiceps Broun und D. vestitus Broun desgl.

Ipinae : Ips asper Broun, Mesoscolytus inurbamis Broun. Für beide Arten gilt das gleiche.

Eccoptogastrinae : Pachycoles ventralis Sharp.

Sind auch nur erst wenige Arten bekannt, so bestätigen sie doch meine Ansicht vollauf: Die Faunenelemente der palaearktischen Zone, wenn auch, in z. T. wenigstens, anderer Gattung, herrschen vor, die eigentlichen Tropenbewohner fehlen; das berechtigt zu dem Entschluß, auch für die Ipiden in Neu-Seeland ein eigenes Gebiet zu beanspruchen. Die weiteren Forschungen werden das auch sicher bestätigen.

Das aethiopische Faunengebiet.

Den nördUchen Teil Afrikas habe ich schon an anderer Stelle behandelt, er gehört zum Mediterrangebiet. Alles, was sonst noch von Afrika und seinen Inseln nachbleibt,

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soll hier zusammengefaßt sein. Den südlichen Teil Arabiens, den Pagenstecher a. a. O. p. 314 noch, da er viele Ver- wandtschaft zum orientaUschen Gebiet besitzt, hier her- rechnet, können wir übergehen, da er für Ipiden kaum in Frage kommt.

Die Oberflächengestalt hat Sievers (Afrika, p. 63) in sieben Teile zerlegt, und es lohnt sich, sie von unserm Stand- punkt aus kennen zu lernen. Er unterscheidet: 1. das süd- afrikanische Tafelland, 2. das ostafrikanische Hochland und Seengebiet, 3. das Nilland, 4. das Congobecken, 5. die Guineaküstenländer, G. der Sudan, 7. die afrikanischen Inseln.

Der größte Teil Afrikas ist natürlich tropisch: Süd- afrika dagegen hat gemäßigtes Klima. Der Temperatur- wechsel zwischen Tag und Nacht ist erheblich, Schwan- kungen innerhalb der Temperaturgrenzen sind gering. Auch die Niederschlagsmengen sind bekanntlich sehr wechselnd und hängen von der Lage der Gebirge und von der Wind- richtung ab.

Auch die Vegetation ist sehr verschieden. Große Gebiete sind fast ohne Pflanzenwuchs oder haben doch vorwiegend Wüsten- und Steppencharakter; Wald- und Savannenregion wechseln ab. W^ald findet sich vor allem im Congobecken, an der Ost- und Guineaküste, wie im oberen Nillaufe. Die Waldflora Südafrikas ist von der sonstigen afrikanischen sehr abweichend. Überhaupt sind mehrere Florengebiete zu erkennen.

Der dunkle Erdteil ist im Vergleich zu Asien und Austra- lien viel besser erforscht, als man annehmen sollte. Aller- dings ist zu berücksichtigen, daß die meisten Arten aus den deutschen Schutzgebieten bekannt geworden sind, was die anderen Teile anlangt, so sind unsere Kenntnisse mehr als lückenhaft und lassen uns schwach ahnen, welche Schätze noch verborgen liegen. Ich will daher auch hier auf weitere

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Angaben \'crziclitfn und erst nacli Besprechung der einzelnen Gebietsteile ein kurzes Resume ziehen.

l. Das westafrikanische Untergebiet,

Alles, was südlich der Sahara liegt, bis zum Soango, vom atlantischen Meer bis zu den großen Seen Innerafrikas gehört hierher. Ein ungeheures Gebiet an Ausdehnung, mit großen Länderstrecken, die sicher noch nie eines Euro- päers Fuß betreten haben.

Für ganz Afrika sind zwei Arten angegeben worden, d. h. sie kommen wohl soweit vor, als auch ihre Nahrungs- pflanze gedeihen kann; es sind dies:

Preninobius cavipennis Eichh. und Coccotrypes dactyliperda F.

Mit der ersteren Art werden wir uns noch mehrfach zu beschäftigen haben, denn erstens neigt sie stark zum Variieren und kommt mit ihren Variationen an verschie- denen Lokalitäten vor, sodann finden wir sie aber auch noch im tropischen Zentralamerika wieder. Sie stellt also keine charakteristische Art Afrikas dar, sondern zeigt uns durch ihre weite Verbreitung und ihre Neigung zum Variieren, daß es eine alte Art ist, die schon die heutigen Gebiete inne hatte, als die Verteilung von Land und Wasser auf der Erde wesentlich anders war. Coccotrxpcs \\?i.n^i natürlich gänzlich von den Nährpflanzen ab.

Für Westafrika, ohne nähere Fundortangabe fand ich angegeben :

Chortastus camcruniis Schauf. und Poecilips sannio Schauf.

Da die anderen Chortastus- Arten bisher mir in Kamerun gefunden worden sind, ist es vielleicht auch für auncrunus Schauf. anzunehmen. Möglicherweise ist diese Art, auf der die Gattung begründet wurde, zunächst noch in der \"er- breitung zu wenig bekannt gewesen. Poecilips dürfte wohl weiter verbreitet sein.

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Pagensteclicr sagt über Westafrika a. a. O. p. 321 : ,,Das feuchte Klima Westafrikas und die üppige Waldvegetatioii begünstigen das Schmetterlingsleben, und es haben die Wald- schmetterlinge ihr Zentrum in Kamerun, wo die Nieder- schlagsmenge stets 200 cm übersteigt und sich bis zu 900 cm belaufen kann. Doch gibt das feuchte Khma von Westafrika keine genügende Erklärung für die Verschiedenheiten der westafrikanischen und ostafrikanischen Fauna (namentlich Madagaskar und Mozambique), da in vielen Teilen von Ostafrika der Niederschlag ebenso reichlich und Urwald ebensoviel vorhanden ist." Diese Auslassung kann man, was die Ipidenfauna anlangt, wörtlich unterschreiben.

Senegal.

Dianierus tmpar Chap.

Coccotrypes pygmaeus Eichh.

Die Diaments-Art ist weiter verbreitet und in den be- nachbarten Gebieten noch anzutreffen, der Coccotrypes ein Kosmopolit des ganzen Tropengürtels und daher ohne be- sonderes Interesse.

Guinea.

Der vom Senegal bekannt gewordene Dianierus impar Chap. kommt auch hier vor und geht, wie wir noch sehen werden, auch noch weiter nach Süden.

Stephanoder es arecae Hörn. Wir haben diese Art schon in Ostindien und Neu-Kaledonien kennen gelernt. Sie ist also sehr weit verbreitet, und sicher kennen wir nur die wenigsten Fundorte. Da das Tier in der Catechupalme lebt (Arcca Catechu), so dürfte sich das Verbreitungsgebiet des Käfers, dem der Nahrungspflanze anschließen. Nun ist aber m. W. die Catechupalme eine Nutzpflanze der Tropen und es ist aus diesem Grunde schon eine Verschleppung möglich, so daß die eigentlichen ursprünghchen Verbreitungszentren dadurch verschleiert werden könnten. Hypothenemus crudiius

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Westw. fehlt natürlich auch im tropischen Afrika nicht. Je- denfalls überhaupt ein reiner Kosmopolit der Tropen, viel- leicht auch der subtropischen Gebiete.

Dryococtcs ajricanus Schrein. Das ist zwar die erste Art dieser (Gattung, die wir aus Afrika kennen, da aber grade Dryocoeies sich als sehr weit verbreitet gezeigt hat vmd immer neue Arten sich finden, so dürften wir auch in Afrika noch auf weitere Funde hoffen. Tiarophorus clongatus Schrein. Bisher mit Gattung und Art charakteristisch für das Gebiet.

Xylcborus EichJioffi Schrein, und X. prinzipaÜs Eichh. Beide Arten sind bis jetzt noch als Charaktertiere des Ge- bietes anzusehen. Wie lange, bleibt abzuwarten, denn ich bin fest überzeugt, daß die Xylcborus- Arten meist weiter verbreitet sind als wir durchschnittlich annehmen. Dafür sprechen auch alle neueren Erfahrungen, die wir über diese Gattung gemacht haben. Ich habe bei Besprechung der asiatischen Gebiete auch schon darauf hingewiesen.

Ashanti.

Aschanti ist eine Landschaft der englischen Goldküste, lis ist nur eine Art bekannt geworden, die sich als in dem, wie mir es scheint, eigentlichen Verbreitungszentrum der Gattung befindet, es ist Dactylipalpus GroiiveUei Bldf. Die westafrikanische Tropenregion birgt noch eine kleine An- zahl der Dactylipalpus- Arten, und immer neue Funde be- weisen, daß hier ein tatsächliches Verbreitungszentrum liegt.

Hypothcncmus cruditus Westw. in Baumwolle.

Togo.

Diamcrins impar Chap. var. nanus Haged. Diese über die bisher beschriebenen Gebiete verbreitete Art tritt hier nur noch mit ihrer var. iianus Haged. auf. Es scheint also, als ob sich hier eine neue Art herauskrj-stallisiert, die viel- leicht ihren Anstoß durch biologische Zustände erfahren

Stett. entomol. Zeit. 1914.

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hat. Weitere Ipiden habe ich ans dem Gebiet nicht kennen gelernt.

Von Cote d. Ivoire hat Wichmann Pityogenes lepidus be- schrieben, es ist der erste für Westafrika und für Afrika überhaupt typische Pityogenes.

Kamerun.

Kamerun ist das am besten durchforschte Gebiet Afrikas und es ist unstreitig Hagedorns Verdienst, Verbindungen angeknüpft zu haben, die diese Quelle erschlossen. Noch immer finden sich neue Gattungen und Arten, so daß selbst Hagedorn sagt, daß wir den unerschöpflichen Reichtum Kameruns an Ipiden kaum ahnen können. Ausschließlich Hagedorns vielfache Schriften geben auch Aufschluß übei das Gebiet.

Phloeotrupinae : Dadylipalpiis camcrunus Haged. D. similis Haged. (Buean). D. floccosus Haged. Nord-Ka- merun, Johann Albrechtshöhe. Hiermit ist also eine weitere Art aus dem Gebiete bekannt geworden. Das läßt erhoffen, daß der Quell noch nicht sobald versiegen wird. Aber immer deutlicher tritt damit zutage, daß wir in Kamerun ein sicheres Verbreitungszentrum dieser Gattung zu suchen haben. Nur Natal wird noch eine xA.rt aufweisen. Die weit- verbreitete transversus Chap. haben wir ja schon kennen gelernt. Das ist die einzige Art, die außerhalb Afrikas ge- funden worden ist.

Diamerinae: Bothyypcrus psaltcs Haged. Mit Gattung und Art in Kamerun charakteristisch. Bisher kein weiterer Vertreter bekannt geworden. Diamcrus impar Chap. Diese weit verbreitete Art, von der wir in Togo nur eine Var. kennen lernten, kommt also auch hier in der Stammart vor; ferner eine weitere Art, mir nur aus Kamerun bekannt geworden: D. tuberculatus Haged. Rhopalopselion bitubcr- culat'um Haged. Mit Gattung und Art für Kamerun cha-

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rakteristisch; es ist nur diese eine Art bekannt. Stvomho- phonts camerunus Haged., St. cordatus Haged., St. crcnatus Haged. Gattung und Arten nur aus Kamerun bekannt. Die Diamerinae sind vor allem in Afrika gefunden, wenn- gleich auch der Bestand im tropischen Asien nicht zu unter- schätzen ist. Allerdings scheint es vor allem die Gattung Diamcriis selbst zu sein, die zu weiterer \'erbreitung Neigung hat. In Afrika sehen wir aber mehrere Gattungen ent- stehen, und so mag hier auch wohl das eigentliche Ent- stehungszentrum liegen. Hier können erst spätere Forschun- gen Aufschluß geben. Die Gruppe ist noch zu klein, um einen klaren Überblick zu gewähren.

Hylesininae: Chortastus miuimus Haged., Ch. Schenk- lingi Haged., Ch. serrifer Haged. Über Chortastus habe ich mich schon bei der Schaufuß'schen Art camerunus aus- gesprochen; ich kann das dort Gesagte nur wiederholen. Bisher an keinem anderen Fundplatz beobachtet. Lisso- clastus pimeloidcs Schauf. Gattung und Art für Kamerun charakteristisch. Im allgemeinen ist also die Zahl der Hylesiniden recht klein, namentlich fehlen die großen Gattungen vorläufig noch gänzlicli. Da aber sowohl aus dem tropischen Asien wie Amerika die Gruppe recht stark auftritt, so könnten auch in Afrika sich vielleicht noch einige Arten finden. Allerdings ist immer zu berücksichtigen, daß das Gros der Hylesiniden Coniferenbewohncr ist, ob sich gerade hierfür in Afrika die günstigsten Gelegenheiten zur Entwicklung bieten, bleibt dahingestellt. Mir scheint, soweit ich überblicken kann, der Bestand an Nadelholz- ipiden sehr klein. Vielleicht bieten die Gebirgsgegenden und der mehr gemäßigte südliche Teil des Kontinents mehr Aussicht auf Erfolg.

Cryphalinae: Stephanodcrcs Winkleri Reitt. und Hypo- thenemus concolor Haged. Beide nur aus Kamerun be- kannt. Die Zahl der Chryphalinen ist also vorläufig noch

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sehr gering, da aber gerade die Tropen erfahrnngsgcmäß ans dieser Gruppe einen reichen Bestand aufweisen, so kann es vielleicht auch rein zufällig sein, daß die Zahl so gering ist. Weitere Forschungen fördern sicher noch mehr Cryphalinen zutage.

Ipinae: Xylockptes hituherculatus Haged. Die kleine Gattung ist mit Ausnahme Australiens auf allen Konti- nenten zu finden, doch so, daß sich immer eine kleine Gruppe auf einem bestimmten Verbreitungsgebiet bildet. Das trifft auch für die afrikanischen Arten dieser Gattung zu; wir werden daher in Westafrika auch noch mehrere Vertreter finden und sonst nicht wieder im aethiopischen Gebiet. Preninohius corthyloides Haged. Premnohius ist eine der- jenigen Gattungen, die zwar arm an Arten, aber stark in der Verbreitung ist, ich habe schon eingangs darüber gesprochen. Die starke Varietätenbildung ruft unsere Aufmerksamkeit wach, namentlich wäre ernstlich zu prüfen, ob die Varietäten sich einander ergänzen und gegenseitig ausschließen, oder aber ob sie untereinander oder mit der Stammart vermischt vorkommen. Vergl. das Congogebiet. Coccotrypes pygniacus Eichh. kann nicht überraschen. Alle Nadelholzipiden fehlen bis jetzt noch und ihre Zahl wird auch niemals eine hohe werden, denn die Coniferenflora ist in den Tropen nicht stark ausgeprägt und könnte nur in höheren Gebirgslagen an Bedeutung gewinnen.

Hylocurinae: Araptus camcriinus Haged. Die Hylo- curinen sind vor allen Dingen Bewohner des wärmeren Amerikas. Nur wenige Arten sind aus Afrika bekannt geworden, einige allerdings kommen nur in Afrika vor. Araptus ist nun vor allem dadurch wichtig, daß sie sowohl in Amerika (Neu-Granada) wie in Kamerun auftritt. Ich bin fest überzeugt, daß mit fortschreitender Erforschung Afrikas sich noch mehr solcher Fälle finden werden, die damit auch für die Ipiden beweisen, daß ein früherer Zu-

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sammenhang beider Kontinente stattgehabt haben muß. Sicher ist die Ausbreitung auch noch weiter nach Osten vorgeschritten, so bei der Gattung Poecüips Schauf., und wenn AUarthrurn Haged. sich als eine tatsächhche Hylocurine erweisen sollte, so wäre damit der Verbreitungsbezirk bis nach Neuguinea vorgeschoben, d. h. auch die Hylocurinen wären eine Gruppe, die auf dem ganzen Tropengürtcl zu finden wären. Orthaspisfes camcrunus Haged. Gattung und Art für das Gebiet charakteristisch.

Eccoptogastrinae : Ctonoxylon auratu)ii Haged., Ct. canierunum Haged., var. flavescens Haged., var. hirsutum Haged., Ct. crenatum Haged., Ct. juscum Haged. Eccopto- gastriniden sind in Afrika äußerst schwach, im eigent- lichen tropischen Afrika kennen wir überhaupt keine andere als eben Ctonoxylon. Daher muß es als merkwürdig be- zeichnet werden, daß wir innerhalb des Gebietes nicht nur mehrere Arten kennen lernen, sondern daß auch eine Art stark zur Variation neigt und mehrere Unterarten bilden konnte. Sicher liaben wir hier ein \'erbreitungs- zentrum vor uns, in dessen weiterer Umgebung sicli noch gleiche oder ähnliche Verwandtschaft finden wird.

Xyleborinae: Xylehonis anihasius Haged., X. camcrunus Hagsd., X. Conradti Haged., X. crucifer Hagd., X. scahinatus Ha'ged., X. tropicus Haged. Sämtlich für Kamerun cha- rakteristich. Eurydactylus scxspinosus Motsch. mit var. multispinosus Haged. Nun hat in neuester Zeit Hagedorn (D. E. Z. 1912 p. 35G) ein neues Xyleborinengenus aus Kamerun bekannt gemacht, das vorläufig mit Gattung und Art für das Gebiet charakteristisch ist: Cyclorhipidion pelliculosuni Haged. Interessant dadurch, daß es uns zeigt, daß die Xyleborinen noch kleinere Gattungen besitzen, die sich in den Kreis der großen Genera nicht einzwängen lassen. Gefunden ist das Tier auf der Joh. Albrechthöhe.

Im allgemeinen ist also Kamerun schon recht gut

iStett. entomol. Zeit. Idl4.

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erforscht und läßt uns schon wenigstens ahnen, welcher Reichtum hier noch verborgen liegen muß. Die Fauna zeichnet sich vor allem durch ein schönes Ebenmaß aus; gleichwie die Flora üppig und vielgestaltig ist, so wird sich auch die Ipidenfauna Kameruns als eine der inter- essantesten erweisen. Vor allen Dingen wird auf die Ver- wandtschaft mit dem zentralamerikanischen Gebiet einiges Augenmerk zu richten sein.

Gabun.

Im großen und ganzen dürften die von Gabun an- gegeben Ipiden sich mit den Kamerunern gleichen, d. h. wenigstens im Verwandtschaftskreis. Es ist aber doch recht charakteristisch, daß uns hier ein Nadelholzbewohner in Hylesinus elegans Thoms. entgegentritt. Meine bei der Besprechung Kameruns ausgesprochene Vermutung, daß das Gebiet nicht gänzlich von Nadelholzipiden frei sein könne, bestätigt sich also bereits, sicherlich ist das auch nicht die einzige Art. Was ich von Xylocleptes gesagt habe, gilt auch hier, denn für Gabun findet sich eine charakteristi- sche Art: X. amhitiosus Schauf. Auch auf Poecilips habe ich schon hingewiesen, wir begegnen hier einer westafrika- nischen Art in P. sannio Schauf., der einzigen Art, die wir von Westafrika kennen. Xylchoriis perforavs Woll. erregt weiter kein Aufsehen.

Congo.

Eng anschheßend ist das große Gebiet des Congo zu behandeln, das aber noch so gering erforscht ist, daß sich außer einfacher Registrierung der Arten eigentlich nichts tun läßt. Die äußerst ungesunde Gegend wird auch wenig zu genauerer Explorierung des Gebietes locken, so daß vorläufig wenig Hoffnung auf Ivlarheit besteht. Vom bel- gischen Congo sind erst in jüngster Zeit durch Hagedorn eiiiige Arten bekannt geworden. Aber wenn man sich ver-

Stett. entoraol. Zeit. 1914. y^

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gegcnwärtigt, daß diese wonigon Arten alle an Hevea, einem Kulturbaum, vorkommen, so will das natürlich wenig sagen. Es sind drei Cryplialinen die in Frage kommen, nämlich: Stephanoderes heveac Haged., St. congoiius Haged. und Hypothenemus tuberculosus Haged.

Aus dem sonstigen Congogebiet ist die Zahl der be- kanntgewordenen Arten auch nur recht klein. Da ist zunächst Stephanoderes coffeae Haged. zu nennen, die, wie schon der Name sagt, am Kaffee lebt, also als Kulturschädling auftritt. Ferner finden wir hier auch eine endemische x\rt der Gattung Xylocleptcs, es ist congonus Haged., die als direkte Art dieser Gattung in Westafrika vorkommt und damit für die Annahme, daß wir im westlichen Teil Afrikas ein Verbreitungszentrum derselben annehmen dürfen, weitere nicht zu unterschätzende Unterlagen gewährt. Fundort Kinchassa. Ferner finden sich Prcninobins cavipcnnis fuchh. und die beiden Varietäten nodulosus Haged. und spinulosus Haged., über deren weite Verbreitung ich mich schon aus- gelassen habe. Fundort: Kinchassa. Ganz merkwürdiger- weise ist mir nur ein einziger Xylchorus von dort bekannt, es ist congonus Haged., gleichfalls von Kinchassa. Es scheinen demnach überhaupt noch an keinem anderen Fundplatz Ipiden gesammelt zu sein, die meisten haben sich als Schädlinge unangenehm bemerkbar gemacht und sind daher mehr in den Vordergrund des Interesses ge- treten.

Capverdesche Inseln.

Die Capverden sind schon bei Besprechung des mediter- ranen Gebietes behandelt worden, sie stellen einen Über- gang von diesem Gebiete zum tropisch-afrikanischen dar. Ob das für die Ipiden seine volle Gültigkeit hat, möchte ich in Zweifel ziehen, denn die vorhandenen Arten neigen doch ganz sicher mehr nach den atlantischen Inseln hin-

Stütt. eutoraol. Zeit. 1914.

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über und kaum nach der westafrikanischen Fauna. Daran kann auch das Vorkommen von Xylcborus pcrjorans Wölk nichts ändern, diese Art kommt auch noch auf Madera vor. Der Guineaküste vorgelagert, nächst Fernando Poo, von welcher mir noch keine Borkenkäfer bekannt geworden sind, liegt die Insel

I. de Principe.

Auch von diesem Fundort ist die Ausbeute bisher nur sehr gering, denn man kennt nur eine endemische Art, das ist Cryphaius paga)ius Eichh., deren Originalstücke ich im Stettiner Museum einsehen konnte. Daf3 auch Xyleborus perforans Woll. vorhanden ist, erscheint fast selbstverständlich. Im Stettiner Museum finden sich außer- dem noch X. badhis Eichh. und X. principalis Eichh. Damit ist der Beweis erbracht, daß hadius eine recht weite Ver- breitung besitzt, während pn')icipalis natürlich sehr gut hierher gehört, denn auch auf dem Festland sehen wir die Art vorkommen, so daß, wir annehmen können, daß sie seit langem hier beheimatet ist. Ich kenne allerdings die Nahrungspflanze nicht und weise deshalb auch eine Ein- schleppung nicht von der Hand. Es ist indessen immer zu bedenken, daß mit fortschreitender Kenntnis der Xylebo- rinen sich zeigt, daß die Verbreitungsgebiete oft sehr groß sind.

Ferner wäre hier noch die Insel

St. Helena

zu erwähnen. St. Helena ist vulkanischen Ursprungs und in ihrer einst üppigen, tropischen Vegetation vollständig durch die Kultur verändert. Die einstige interessante Wald- flora ist fast völlig verschwunden, ihren Platz haben Pflanzen, aus allen Weltteilen importiert, eingenommen. Die Folge dürfte sein, daß wir auch von der ursprünglichen Ipidenfauna nur noch recht spärliche Reste vorfinden. Ich

Stett. entomol. Zelt. 1914. Oa*

31G

kenne eigentlich nnr eine Art, die endemisch ist, \nid das ist Xylehorus aemulus \\'(>11., dagegen finden wir einen guten Bekannten aus Europa eingeschleppt, nämlich Hylurgus ligniperda F. Ich registriere ihn niu", zu suchen hat er hier eigentlich nichts.

Von den anderen westafrikanischen Inseln habe ich leider nichts in Erfahrung gebracht.

2. Das südafrikanische Untergebiet.

Die üppige Vegetation, die das westlich-tropische Afrika auszeichnet, läßt nach Süden sehr bald nach. Schon bei Loanda beginnt die trockene Zone einzusetzen, um dann weiter nach Süden und ins Landinnere gehend, jenen Steppen- charakter anzunehmen, der für große Teile des südlichen Afrikas charakteristisch ist.

Die Flora interessiert nur soweit, als Holzgewächse in Frage kommen, aber eben daran ist das Gebiet zweifellos sehr arm, und erst im Kaplande, wo wieder normale Nieder- schlagsmengen eintreten, wird auch die Flora wieder mannig- faltiger und es finden sich auch wieder Waldungen an.

Infolge dieser ungünstigen Zustände ist auch die Ent- faltung der Ipidenfauna nur eine sehr späi liehe, ja sie mag an manchen Lokalitäten überhaupt gänzlich fehlen. So dürfte auch Deutsch- Südwestafrika kaum etwas Nennens- wertes bieten, ja selbst die noch nördlicher und damit ver- hältnismäßig günstiger gelegenen Gebiete sind nur ganz arm an Arten.

Angola.

Aus Anola ist mir eine Art bekannt geworden, die erst in neuer Zeit aufgefunden worden ist. Es ist: Stcphanodcrcs, coffeae Haged., die natürlich keinen Anspruch auf charak- teristischen Wert erhebt. Der Stcphauodcrcs lebt, wie

Stett. eutoiuol. Zeit, l'jl-l.

317

sclion der Name sagt, an Kaffee. Wir dürfen also ans diesem Fnnde nicht einmal die bescheidensten \"ermutnngen aus- sprechen. Den Stephanoder CS werden wir noch an anderen Lokalitäten wiederfinden, und ich lasse es dahingestellt, ob er nicht in Angola eingeschleppt ist.

Süd-Afrika.

Ohne nähere Angabc des Fundortes sind mir einige Ipiden aus Südafrika bekannt, die ich hier kurz anführen möchte.

Dacryostactns Kolbci Schauf. In Gattung und Art für Südafrika charakteristisch.

Xyleborus xanthopus Eichh., desgl.

,, quadrispinosus Eichh., desgl.

Scolytoplatypus fasciatus Haged. In dieser Art tritt uns in Afrika zum ersten Male ein Vertreter dieser merk- würdigen, kleinen Spongocerinengruppe entgegen, die wir schon in Asien in mehreren Gebieten fanden. Soweit noch afrikanische Arten in Frage kommen, es sind dies noch 3, leben sie alle im östlichen bezw. südöstlichen Teile des Festlandes und eine Art in Madagaskar. Die räumliche ^'erbreitung der Gesamtgruppe ist also recht groß. In- dessen ist es auffallend, daß die, bei Hagedorn, Cal. Ipid. in die Gesamtgattung Scolytoplatypus zusammengestellten und von ihm so aufgefaßten Untergattungen Taeniocerus und Spongocerus nur die Scolytoplatypini i. sp. im afrikanischen Gebiet vorkommen und sonst nirgend. Es dürfte heute sicher schwer fallen, den einstigen Zusammenhang der Gruppe, ihrer Verbreitung und Lage des Verbreitungs- zentrum-S festzustellen. Wenn wir aber sehen, daß vom Äquator aus sich die Arten nach Norden (Asien) und Süden (Afrika) ausbreiten, so scheint es fast, als ob das Haupt- verbreitungsgebiet heute überhaupt nicht mehr existiert. Jedenfalls ist die isolierte Lage der afrikanischen Arten

Stett. eutomol. Zeit. 1914.

318

oder doch wenigstens die große räunilidie Trennung von den Asiaten der einzig erklärbare Grund, weshalb wir hier /u einem so abgeschlossenen Charakter gekonnncn sind, denn die asiatischen Subgenera kommen miteinander vermischt vor, wenngleich auch bei ihnen sich eine gewisse Trennung nicht leugnen läßt insofern, als die japanischen Arten zum größten Teil zu Spongocerus gehören, die indischen aber zu Taeniocerus.

Kapland.

Trotz der sorgfältigen Durchforschung, die das Ka])- land schon in entomologischer Beziehung erfahren hat, sind dennoch nur ganz wenige Arten aufgefunden. Inter- essant ist es, daß Premnohius cavipcnnis Eichh. noch bis ans Kap geht. Ein direkter Zusammenhang mit dem west- äquatorialen Afrika ist ja so gut wie ausgeschlossen imd es bleibt die interessante Frage zu beantworten, ob wir es hier mit einer verschleppten Art zu tun oder ob sicli in früheren Erdperioden andere klimatische Faktoren tätig erwiesen haben, die dem aethiopischen Gebiet überhaupt ein ganz anderes Gepräge aufdrückten.

Nicht (jlme Interesse ist es aber, daß wir noch zwei Xadelholzipiden auffinden, ein Zeichen, daß sich gemäßigte Klimate bemerkbar machen. Unter ihnen ist sicher ein eingeschleppter Europäer, nämlich Ips curvidens Germ. (Cfr. Gräbner, Pflanzengeographie p. 147.) Aber einen weiteren Coniferenbewohner lernen wir noch in Phloeotribus fuscipennis Chap. kennen (Caffraria). Die Art ist insofern bemerkenswert, als sie die einzige afrikanische ist, während die Hauptmasse in Amerika in weiter Ausdehnung auf beiden Hemisphären, einige wenige auch in Europa und Asien vorkommen.

In derselben Gegend, nämlich im

Stett. cntoiuol. Zeit, 191-1.

319

Pondoland

kommt eine neue von Hagedorn beschriebene Gattung und Art charakteristisch vor, es ist dies Hapologenius glo- hosus Haged. Fundort : Ecosawald.

Die schwache Besetzung Südafrikas mit geschlossener Waldflora macht sich überall bemerkbar. So finde ich aus dem

Bechuanalande

auch nur Styrocopterus inurex Bldf. in Gattung und Art aufgeführt. Für

Transvaal

Adiaeretus spinosus Haged., gleichfalls für das Gebiet in Gattung und Art charakteristisch. Die wenigen Stücke sind leider in keiner Weise geeignet, auch nur ein schwaches Bild der südafrikanischen Ipidenfauna zu geben; groß wird sie ohnehin nicht sein. Im engen Anschluß ist hier noch zu erwähnen

Natal.

Auch hier ist die Zahl der mir bekannt gewordenen Arten nur recht klein. Zunächst wäre Dactylipalpus cicatri- cosus Bldf. zu nennen, die einzige Art, die auf dem öst- lichen Teil Afrikas vorkommt und einen Übergangsplatz zu der asiatischen Art darstellt. Auch die kleine Gruppe der Diamerinae ist mit Diamcrus cricius Schauf. vertreten, was aber nicht weiter auffallend ist, da wir sowohl weiter aufwärts (Zansibar) wie auch in Madagaskar noch Gattungs- vertreter finden. Ferner wäre hier noch Xyloctonns scoly- toides Eichh. von Port Natal zu nennen, ich kann aber nicht sagen, ob alle Stücke von dem genannten Fundort stammen oder ob die Art auch noch sonst in Südafrika gefunden ist. Jedenfalls ist es aber für Südafrika eine charakteristische Gattung. Endlich möchte ich noch auf Xyleborus natalensis

Stett. entoinol. Zeit. 1914.

320

Schaiif. hinweisen. ]\Iir ist selbst kein sicherer Fiuidort aus Natal bekannt geworden, hingegen ans ^ladagaskar, dennoch möchte ich die Art hier erwähnen, denn es ist doch kaum anzunehmen, daß der Name so seltsam gewählt sein sollte.

H. Das ostafrikanische Untergebiet.

Alles, was noch vom afrikanischen Festlande übrig- bleibt, nehmen wir in dieses Untergebiet. Hierher gehört nach Pagenstechers Auffassung auch Arabien südlich des nördlichen Wendekreises und die Insel Sokotra. Diese (Gebietsteile kommen indessen kaum in Frage, da hier- solbst Ipiden nicht vorkommen dürften.

Steppen, selbst Wüstencharakter, herrschen in einem großen Teil des ganzen Landes, nach den Küsten hin wird der Waldbestand aber wieder umfangreicher und der Wald selbst üppiger. Namentlich Abessynien vereinigt alle Vege- tationsgebiete in sich, indem hier sowohl reine Wüsten- bildung wie auch tropische \^egetation, selbst Urwald, vor- handen ist.

Über die Lepidopterenfauna sagt Pagenstecher a. a. O. p. 382: ,,Je weiter wir nach Norden und Osten vordringen, um so schärfer treten die Kennzeichen der ostafrikanischen Fauna auf." Wieweit diese Interpretation auch für Ipiden Geltung hat, werden wir an dem noch recht wenigen Material zu vergleichen suchen.

Eine umfassende oder doch wenigstens zusammen- fassende Aufstellung gibt es nicht. Die meisten Arten sind aus Deutsch-Ost-Afrika bekannt, fast ausschließlich durch Hagedorns verdienstvolle Arbeiten; mit den abes- synischen Ipiden hat uns Strohmeyer (Knt. Blätter 101(1) mehrfach bekannt gemacht. Alles in allem sind unsere Kenntnisse aber doch äußerst lückenhaft und lassen nur- schwache \'ermutung über Verwandtschaftlichkeit auf- kommen.

6tett. entomol. Zeit. l'dH,

.^•21

Mozambique.

Nur eine für das Gebiet typische Art konnte ich fest- stellen, es ist Hylcsiniis pusillus Gerst. Das Vorkommen eines Hy/csiiiiis auf diesem Teil des afrikanischen Kon- tinents ist immerhin interessant, und dies um so mehr, als die Art schon lange (1855) bekannt ist. Daß sich bis ji^tzt noch kein weiterer \\>rwandter gefunden hat, ist immerhin auffällig.

Deutsch - Ostafrika.

Der intensive Aufschluß, den Deutsch-Ostafrika er- fahren hat, namentlich die Begründung der dortigen land- wirtschaftlichen ^\'rsuchsstation, hat auch eine erhebliche lirweiterung unserer Kenntnisse über die Ipidenfauna ge- bracht. Zum Teil sind es natürlich Schädlinge der Kultur- pflanzen, die hier in Frage kommen, aber die genauere Durchforschung läßt doch auch manche Art in Erschei- nung treten, die sich sonst der Beobachtung noch ent- zogen hätte.

Als erste Phlocotvupinc ist von Strohmeyer neuerdings Dadylipalpus marmoratus von Kolassini beschrieben. Damit ist der Beweis erbracht, daß Ostafrika in gleicher Stärke besetzt ist, wie die Westküste.

H^'lesininae : Splincvotrypcs tanganus Schauf., für D.-O.-A. charakteristisch. Kissophagus fasciatus Haged. Das ist auf jeden Fall ein seltsamer Fund. Wir kennen ja nur 3 Arten auf der ganzen Erde, von denen ^^■ir zwei in Europa an- treffen, das Vorkommen im tropischen Afrika läßt vermuten, daß wir zunächst die wenigsten Arten überhaupt kennen. Schon bei Besprechung der beiden anderen Gattungs- verwandten haben wir die großen A'erbreitimgsgebiete kennen gelernt, so Xon'aki bis Transkaspien. Es erscheint mir äußerst naheliegend, daß auch in Abessynien sich noch \'ertreter dieser Gattung finden werden, die den Übergang nach D.-O.-A. vermitteln.

Stett. cutomol. Zeit. 1914.

322

Cryphalinae: Stephanoderes Aulmanni Haged. von Dar es Salani und St. alutacens Schaut", von Tanga. Es sind das die einzigen bekannt gewordenen Arten, die für das Gebiet charakteristisch sind; der Cryphahnenbestand des tropischen Afrikas ist überhaupt recht gering.

Ipinae : Hagedorn liat in neuerer Zeit zwei neue Genera dieser (iruppen veröffenthcht, und es gewinnt den Anschein, als ob sich in D.-O.-A. überhaupt ein ganz aparter Kreis von Ipiden vorfindet. Es sind neu beschrieben: Tn'gono- genius fallax Haged. von Amani und Xcstipes viarginatus Haged. aus D.-O.-A., ohne nähere Fundortangabe. Es sind mit diesen neuen Gattungen aber überhaupt die ersten Ipiden aus dem Gebiete bekannt geworden. Die Nahrungs- pflanzen sind mir leider nicht genannt, ich glaube aber nicht, daß es Coniferen sind. Ferner wäre hier noch zu nennen: Coccotrypes dactyliperda F. in dem Samen von H3'phaene.

Hylocurinae: Poccilips ciliatus Haged. Die einzige im östlichen Afrika vorkommende Art dieser zum größten Teil amerikanischen Gruppe. In Westafrika konnten wir noch mehrere Arten in verschiedenen Gattungen fest- stellen, in Ostafrika ist aber nur diese eine bisher nach- gewiesen.

Eccoptogastrinae : Ctonoxylon anianicuni Haged. von Amani. Einziger A'ertreter dieser Gruppe in Ostafrika; ferner dadurch interessant, daß alle Gattimgs\-erwandten in Kamerun vorkommen. Damit ist mehrfach das Auf- treten einer (iattung in West- und Ostafrika sichergestellt. . Erst die Erforschung Innerafrikas kann uns die Übergangs- stellen zeigen, denn, wenn auch im Innern der Waldwuchs nicht so ü})i)ig ist wie an den Küstenregionen, so dürfte doch ein Zusammenstoßen der Faunengebiete nicht ganz von der Hand zu weisen sein. In etwas stärkerem Maße tritt uns die Gruppe der Xyleborinae entgegen. Xylehoriis amanicns

ätett. cutomol. Zeit. 1914.

323

Hagod. Amani. X. Morstadti Haged., Amani, A'. äcrcUctus Hagcd., A'. nidscaraius Haged. von Bomole und Amani, ist nicht chara.kteristisch nnd findet sich auch im madagassischen Gebiet wieder. X. tangaiius Haged. von Tanga. Dazu kom- men zwei Cosmopohten dieser Gattung: X. pcrforcins WolL und A. confus'us Eichh. Ferner der weitverbreitete Enry- dactylus scxspinosus ^lotsch.

Spongocerinae : Scolytoplatypus Eichclbauuii Haged. von Amani. Ich habe mich über diese Gruppe schon bei der Besprechung Südafrikas kurz geäußert.

Gibt die Zusammenstelhmg auch noch kein wirkhches Bild der Ipiden Ostafrikas, so läßt sich doch deutlich er- kennen, daß der tropische Charakter auch hier voll zur Geltung kommt. Etwas auffällig ist der geringe Bestand an Cryphalinen, aber es bleibt vorläufig zu berücksichtigen, daß wir den wirklichen Bestand ja auch noch gar nicht kinmen, daß sich möglicherweise ihre Zahl noch erheblich ergänzt. Daß \\ir uns noch auf manche Überraschung ge- faßt machen können, zeigt das Beispiel, das

Zanzibar

bietet, indem hier Dianierus pulverulentus Gerst. gefunden ist. Das ist im ostafrikanischen Gebiet zwar die einzige Art, aber im madagassischen Gebiet finden sich bereits ver- schiedene Vertreter, so daß auch auf dem Festlande wohl noch solche gefunden werden können. Cfr. auch Natal. A'on

Usambara

hat Strohmeyer ein neues Hylesinidengenus mit vorläufig einer Art beschrieben: Peronophorus hrevicoUis Strohm., West-Usambara, Mgila. Auch aus

Uganda

sind in jüngster Zeit mehrere Ipiden aufgefunden worden, so: Sicphiuiodcres cojfcac Haged., Entebbe, den wir aber in Afrika weit verbreitet sahen, und der jedenfalls auch mit

Stett. eutomol. Zeit. 1914.

;v_M

dem Kaffeebaiim überall hin verbreitet ist. wenigstens in Afrika. Ferner Xylcborus spJiciws Samps. und X. i)id!istn'iis Samps., \'()n denen ieh die Xahrimgspflanzen ;iber nieht kenne. Indessen scheinen es keine Knltnrgewächse zu sein.

Für ganz Ost-Afrika in weiter Verbreitung fand ich Xylcborus affinis Eichh. angegeben, was bei der fast kosmopo- litischen Eigenschaft dieses Tieres wohl berechtigt ist.

Aus

Britisch- Ost- Afrika

hat Wiclnnann beschrieben: Cryplialiis sirigihitiis von Tana.

Abessynien.

Aus dem erst neu erschlossenen Gebiet Abessyniens ha* Strohmeyer (Ent. Blätter 1911) mehrere Arten be- schri(^ben. J'^s sind dies: Cyrtogcnius major Strohm., Ttechertscher montes, C. bico/or Strohm. und Cladoctonus affinis Strohm. \\'eitere Forschungen in diesem jungfräu- lichen Gebiete werden sicher noch interessante Funde zu- tage fördern.

Für

Zentral-Ahika

tindet sich noch angegeben: Stcphanodcrcs coffcac Haged., was sich mit meiner Ansiclit über die A'erbreitung dieser Art auch völlig deckt.

4. Das madagassische Untergebiet.

Das madagassische Untergebiet umfaßt außer Mada- gaskar selbst, die Comoren, Amiranten, Maskarenen und Seychellen. Pagenstecher sagt a. a. (). 339, daß das Gebiet scharf abgesondert sei und von vielen Autoren als ein selb- ständiges Gebiet aufgefaßt werde, fügt aber sogleich hinzu : ,, Indes schließen sich die Insekten des östlichen Teils der Insel der indischen, malayischen und ostasiatischen Faima an." \'om Standpunkt der vorliegenden Arbeit betrachtet, kann dem madagassischen Untergebiet kein Rang eines

Stctt. cutomol. Zeit. 1914.

•)2U

selbständigen Gebietes eingeräumt werden, da einmal die Zahl der endemischen Ckniera nur sehr gering ist, anderer- seits starke Anklänge an die östlichen Faunengebiete vor- handen sind. Madagaskar läßt schon einige vorsichtige Schlüsse zu, da es ein verhältnismäßig gut durchforschtes Gebiet ist. Geologisch gleicht Madagaskar dem ostafrika- nischen Festlande völlig. Das Khma ist tropisch; Juli- Isothermen 20"— 25"C., Januar-Isothermen 24" 26 "C. Die Vegetation ist rein tropisch, von größter Üppigkeit, der Waldwuchs sehr bedeutend, Urwald ist noch in großem Umfange vorhanden. Die Hochländer sind weniger üppig bewaldet, mit Feigenbäumen als charakteristische Pflanzen. Gleichwie die Fauna keine sehr eigentümliche ist, ist es auch die Fk)ra nicht; afrikanische und indomalayische Florenelemente machen sich stark bemerkbar und üben auch auf die Inscktenwelt Rückwirkungen aus. j\Iit der Ipiden- fauna des madagassischen Gebiets hat uns vor allen Dingen Schaufuß bekannt gemacht. (Beiträge zu Käferfauna von Madagaskar Tijdsch. voor Ent.) in mehreren Abteilungen erschienen.

Madagaskar.

Diamerinae : Diamcnts cinerascens Fairm., D. hispidiis Klug (Diego- Juarez). Die Diainenis- Arten stellen auf Madagaskar eine Verbindungsbrücke zwischen den afrika- nischen und indischen Arten dar, fallen daher als typisch- madagassisch fort. Für Madagaskar werden die beiden Arten ja wohl charakteristisch sein.

Hylesininae: Hyloscyllus exculptus Schauf., H.loricatus Schauf., H. radcns Schauf. Erste Art aus Diego- Juarez, die letzteren aus Antanarivo. Einzige mir bekannt gewordene Hylisinidengattung aus Madagaskar, übrigens auch eine der wenigen charakteristischen. Glochiphonis globosus Strohm. (Gattung und Art charakteristisch für das Gebiet.

SteU. LMiloiuol. Zfit. 11)1 1.

32G

Crypturginae : Polygraphiis (iiiiooiiis Schaiif. Dieser Polygraphus ist interessant dadurch, daß es der einzige ist. der aus Afrika überhaupt bekannt ist und ferner der einzige der südhchen Hemisphäre, also ein richtiger Außenständer, der wohl kaum isoliert bleiben dürfte.

Cryphalinae : Stcphanoderes coiiiuiuiiis Schauf., mir von Madagaskar bekannt, desgl. Cryphalus pallidus Eichh., 'friüriiioccnis cryphaloidcs Eichh. Unter den Vertretern dieser Grui)pe ist keine typische Gattung, von Cryphalus- Stephanodcrcs selbst abgesehen, ist auch die kleine Gattung Triarnioceriis noch in Birma vertreten und zeigt damit Übergang zu der indischen Fauna. Dagegen ist Cryphalo- »lorphus communis Schauf. vorläufig mit Gattung und Art noch charakteristisch für das Gebiet. Ob sich die exklusi^'e Stellung wird halten lassen, bleibt erst weiterer Forsdiung vorbehalten.

Ipinae: Coccotrypes pygmaeus Eichh., Kosmopolit, Pityophthorus deprecator Schauf., P. obtusus Schauf. Sicher sind diese beiden Arten von ganz besonderem Interesse, da sie völlig aus dem Rahmen des eigentlichen Verbreitungs- kreises der Gattung herausfallen. Wir kennen Pityophthorus zum überwiegenden Teil nur aus Amerika und auch dort nur sehr selten den Äquator überschreitend, sonst ist sie aber eigentlich nur noch in Europa stärker verbreitet und eine Art findet sich in Japan. So müssen die madagassischen Arten denn besonders unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen, da sie eine ganz neue Perspektive über die Verbrei- tung eröffnen. Weitere Ipiden sind bisher nicht bekannt geworden. Auch in der Bedeutung als Coniferenbe wohner verdienen die Arten unsere Beachtung, denn gerade die Nadelholzipiden sind in Afrika dünner gesät.

Xyleborinae: Xylcborus A/liiaiidi Schauf. (Diego- Juarez), X. arniatus Schauf., X. badius Eichh., Kosmopolit, desgleichen A'. confusus Eichh. (Diego- Juarez), A'. connitus

•stftf. ("iitdiiiiii. y.vh. i'.ii 1.

327

Schauf., .Y. Eichhof fi Schauf. Dieser X. Eichhof fi ist nicht mit der von Schreiner aus Guinea beschriebenen zu ver- wechsehi, beides sind selbständige x\rten. Vergl. hierzu Cat. Ipid. p. 108 Fußnote. X. excavatus HagccL Fossil im Madagaskarkopal. (cfr. Verh. d. Vereins f. Naturw. Unterh., Hamburg 1907). Ich habe trotzdem die Art unter den rezen- ten Ipiden aufgeführt, da die Kopalipiden meist noch rezent aufgefunden sind und dies auch bei excavatus sehr leicht der Fall sein kann. .Y. fraterculus Schauf., X. niadagascariensis Schauf. (Diego- Juarez), X. natalensis Schauf., X. pcrforans Woll. Selbstverständlich! X. spiculatus Schauf., X. spinosus Schauf., A'. torquatus Eichh., Kosmopolit, doch vornehmlich auf der südlichen Hemisphäre vorkommend. A'. Triton Schauf., A'. xauthopus Eichh. Die letztere Art kann nicht für Madagaskar, auf der sie an manchen Orten (Diego, Anta- nariva) gefunden ist, als eigentümlich angesprochen werden, da Eichhof fs Original vom Cap stammte. Immerhin ist die Zahl der Xyleborincn sehr groß und die meisten sind bisher nur aus dem Gebiete bekannt; mehr läßt sich bei der eigen- tümlichen Stellung Madagaskars nicht sagen.

Spongocerinae : Scolytoplatypus Hova Schauf., Sc. pcr- niirus Schauf. Auch die Spongoccrinen haben auf Mada- gaskar ihre Zwischenglieder und verbinden den afrika- nischen Kcjntinent mit dem indisch-malayischen (lebiet. Aber es ist als sicher zu betrachten, daß die madagassischen Arten doch ausschließlich mit den Afrikanern verwandt sind. Ich habe mich darüber schon bei Besprechung Deutsch- Ost-Afrikas geäußert. .' 1'

Das vorliegende Material gibt natürlich noch kein Recht, irgend welche positiven Schlüsse zu ziehen, aber es läßt sich nicht leugnen, daß nach dem, was sich bisher gezeigt hat, der Anspruch auf ein eigenes Faunengebiet, auf eine Faunen- zone, nicht rechtfertigen läßt. Madagaskar ist ein Misch- gebiet, wie auch schon Pagenstecher a. a. O. ausführt.

.Stctt. i'nlDiiiol. Zeit. 1914.

:V2S

Seychellen.

Die aus 12 kleinen Inseln bestehende Sevcliellengruppt- ist floristisch rein tropischen Charakters und durch die dort heimische Palme Lodoicea Se^'chellarum, wohl der })rächtigste Baum, den die Tropen hervorgezaubert haben, ausgezeichnet. Ob aber diese botanische Rarität schon auf Ipidenbesatz untersucht ist, weiß ich niclit.

Die aufgefundenen Ipiden entsprechen ganz dem Charakter der Tropen, es sind festgestellt: Stcphanodercs vulgaris Schauf. Wenn das Tier wirklich nur anf den Sey- chellen \ orkommt. ist der Name allerdings etwas kurios gewählt. Xylcboriis hucco Schauf. Charaktertier! (La Digue). X. confusus luchh., ebendaher, X.perforans Wölk, desgl., auch auf Mähe und wahrscheinlich im ganzen Archipel zu finden. A'. badius Eichh.

Comoren.

So intensiv die Comoren auf Lepidopteren durchforscht sind, so wenig wissen wir i.iber Ipiden. Ich fand nur eine Notiz bei Schaufuß, der Xyleborus badius Eichh. von i\Iayötta anführt.

Maskarenen.

Von den Maskarenen scheint nur Mauritius exploriert zu sein. Die Inseln sind vulkanisch und besitzen Erhe- bungen von über 2600 m Seehöhe. Das Klima ist tropisch und feucht, reicher Waldbestand schmückt sie. Da wir an- sehnliche Bodenerhebungen haben, wäre es nicht unmöglich, daß auf den höheren Lagen sich auch eine andere Waldflora und damit eine wechselnde Ipidenfauna vorfindet. Die bis jetzt gemachten Funde entsprechen vollständig dem, w.is man von den Tropen allgemein zu erwarten hat.

Stephanodcres elephas Eichh. Einzige bisher von Mau- ritius bekannt gewordene Cryphahne.

Xyleborus affinis Eichh., Kosmopolit, X. cauiphorae Haged., X. dilatatus Eichh., X. uiascarcnns Haged. Nicht

SStctt. iMitiiiuol. Zeit. l'JLl.

320

charakteristisch, sondern auch in Deutsch-Ost-Afrika ge- funden, wahrscheinhch also auch in ^hidagaskar noch vor- handen, da ein Überspringen dieser großen Insel sehr un- wahrscheinlich scheint. X. morigerus Bldf., gleichfalls kein Charaktertier, sondern noch auf Neu- Guinea vorhanden (cir. daselbst). Wieweit diese Art noch westlich geht, bleibt abzuwarten, jedenfalls best;itigt auch dieser Fall meine mehr- fach ausgesprochenen Ansichten über die A'erbrcitung der Xylchoriis-Axiew. X. pcrforans Woll. ist selbstverständlich vorhanden und A'. torquaius Eichh. kann gleichfalls nicht überraschen.

Das südamerikanische (neotropische)

Gebiet.

Ein großes, gewaltiges Gebiet ist es, das wir unter der Bezeichnung des neotropischen zusammenfassen. Alles, was südlich des Prärie- und Wüstengürtels, der Nordamerika von Mexiko trennt, liegt bis zum Feuerlande, ist hier ein- geschlossen. Die Temperatur ist auf so großem Gebiet natür- hch sehr wechselnd. Während im Norden die Juli-Isother- men bis 30 "C. betragen, sind sie am Cap Hörn nur noch 0"C., die Januar-Isothermen im Norden 16 "C, am Cap Hörn 10" C.

Wechselnd, wie Klima und Temperatur, sind auch die Florengebiete. ,,Fast die Hälfte des ganzen Gebietes", sagt Lydekker, ,,ist von dichtem tropischem ETwald bedeckt . ., indem er sich auf eine Breite von 600 Meilen von Pernambuco an der Küste des atlantischen Oceans bis an den Fuß der Anden erstreckt und in der Richtung von Nord nach Süd über nahezu 30 Breitengrade."

Die Waldflora ist es, die uns vor allen Dingen inter- essiert. Bei einem so üppigen Stand und so gewaltiger Aus- dehnung muß sich eine Ipidenfauna von einer Reichhaltig- keit entwickeln, die auch die größte Phantasie nicht auszu-

Stett. entomol. Zeit. 1914. 10a

330

malen vermag. Es läßt sieh nicht lengnen, daB wir zimächst nur erst recht wenig von diesein Reichtum verspüren, aber wo schon der Forscher einigermaßen tiefer in die Faunen ein- gedrungen ist, wie das in Mittelamerika der Fall ist, da offenbart sich schon der ungeheure Reichtum und ver- spricht eine Vielgestaltigkeit, mit der sich kein anderes. Gebiet des Erdkreises auch nur angehend messen könnte. So wird die weitere Auf Schließung des ungeheuren Gebietes auch sicher reiche, bisher noch unbekannte Formen hervor- gehen lassen, an der das neotrope Gebiet schon heute so außerordentlich reich ist.

Süd-Amerika. Eine Reihe von Arten ist ohne nähere Bezeichnung für Süd-x\merika angegeben; dahin gehören vor allem die von Fabricius aus Süd- Amerika beschriebenen, die wohl kaum noch ihren tatsächlichen Ursprung nachweisen lassen. Ob diese Käfer überhaupt später noch einmal aufgefunden sind ist mir leider nicht bekannt geworden; sie seien des- halb also auch ganz unverbindlich hier aufgeführt. Sicher sind natürlich die Eichhoff sehen Arten, die wohl nur darum keinen genauen Fundort aufweisen, weil der Sammler nicht genau gearbeitet hatte. Ferner sind einige Kosmopoliten vorhanden.

Ips cristatus F. ,, flavipes F. ,, serrafus F. ,, varians F. Vier ganz unklare Arten, auch im Cat. Ipid. mit Frage- zeichen versehen. Für das Faunenbild ganz wertlos und auszuscheiden.

Comptocerus fasciatus F. ,, gibbus F.

,, niger F.

,, suUiralis F.

Stett. cntoraol. Zeit. 19 U.

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Corthylus compressicornis F.

Sieganocranus Dohrni Eichli. Type im Stettiner Museum ; Bezettelung von Eichhoff selbst ; Fund- ort nicht näher nachzuweisen. Xylehorus ajfinis Eichh. j

confusus Eichh. , KosmopoHten. torquaius Eichh. ) Es bleibt also eigentlich von den neueren Arten nur Steganocramts Dohrni, dessen Fundort wünschenswert ge- wesen wäre, denn wir kennen leider noch keine weitere Art und es läßt sich daher auch kein Analogieschluß machen.

Chile.

Chile ist vor allem ein Gebirgsland, indem die Kor- dilleren sich fast durch das ganze Land hinziehen und Er- hebungen bis über 6800 m erreichen; Vulkanismus ist sehr verbreitet. Bewässerung ist im Norden nur sehr spärlich, im Süden reicher entwickelt; größere Flüsse fehlen voll- ständig, dagegen sind Seen sowohl an Anzahl als Umfang ansehnlich.

Das Klima ist natürlich bei der großen Ausdehnung von Nord nach Süd sehr wechselnd. Das Küstenklima ist mild und gesund; im Binnenland bis zum Fuß der Kor- dilleren dagegen heiß. Der Norden des Landes hat Wüsten- klima, Bewässerung fehlt fast, Waldwuchs ist nicht vor- handen. Der mittlere Teil ist mild, Januarmittel 25,2" C, Julimittel 9,6" C, Wälder, wenn auch nur in geringem L^mfang, kommen \^or; der Süden hingegen ist feucht und mild (14,7" C. im Sommer, 7,1" C. im Winter), die Nieder- schlagsmenge ist außerordentlich groß und große Wälder bedecken weite Strecken. Durch diese Verhältnisse be- dingt, ergeben sich die Vegetationscharaktere der ein- zelnen Länderstrecken von selbst. Von Bäumen sind vor allem zu nennen: Ouillaja saponaria, der Seifenbaum,

Stett. entüinul. Zeit. 1914. 10a*

332

mehrere Buchen, Mimosen, Podocarpus, Peisea n. v. a., ferner großer Bestand an ConiRTcn (Araucaria) und einer Kokospalme.

Trotz dieses Reichtums an Wäldern sind nur recht wenig Ipiden aus Chile bekannt geworden, aber es fällt sofort auf, daß die Nadelholzbewohner einen sehr großen Prozentsatz ausmachen.

Hylesininae : Hylurgops huniüis Blanch. von lies Wil- dives, wohl der südlichste Vertreter dieser Gattung, die ohnehin ihren Hauptsitz in den gemäßigten Zonen hat. Bei einer früheren, anderen Verteilung von Land und Wasser bestand auch sicher auf der südlichen Hemisphäre ein bestimmter Zusammenhang der Gattung Hylesimis hicolor Philippi. Die Gattung Hylesimis ist nicht in der \'erbreitung so fest .umschrieben als Hylastes-Hyliirgops. Die einzelnen Arten kommen außerordentlich zerstreut vor, deshalb bietet hicolor auch nichts besonders Beachtens- wertes. Dasselbe gilt von Phloeosinus, die mit variegatus Chap. vertreten ist.

Ipinae: Pityophthorus corticalis Eichh. Wohl die am weitesten nach Süden gehende Art dieser in Amerika so äußerst stark entwickelten Gattung; aber doch immer im Kontakt mit den anderen Gattungsverwandten, da Pityophthorus auch in den Tropen vorkommt.

Eccoptogastrinae : Pagiocerus rimosus Eichh. Ameri- kanische Gattung mit wenigen Arten, die vornehmlich die tropische Region bewohnen; in Chile wird die Süd- grenze erreicht. Cnenionyx galeritus Eichh. Gattung und Art für Chile charakteristisch.

Corthylinae: Gnathotrichus consobrinus Eichh., G. longi- pennis Eichh., G. nanus Eichh. Alle Corthylinen sind ameri- kanisch; Gnathotrichus erreicht in Chile die Südgrenze.

Xyleborinae: Es sind bei dem gemäßigten Khma nur wenige Arten zu erwarten: Xylehorus confusus ICichh..

Stett. cntomol. Zeit. 19 U.

338

welcher natürlich keine weitere Bedeutung hat, und X. longi- pcnnis Blanch., welcher bisher nur in Chile gefunden ist.

Chile stellt, N\'ie wir bei Vergleich der anderen Gebiete noch sehen werden, eine Fauna dar, die sowohl rein tro- pische wie Elemente der gemäßigten Klimaten in sich ver- einigt.

Argentinien.

In Argentinien dürften sich im allgemeinen für die Ipiden ähnliche Existenzbedingungen darbieten wie in Chile, große Gebietsteile kommen aber infolge der unge- eigneten Vegetation für uns wenig in Frage. Inwiefern Argentinien und Chile faunistisch übereinstimmen, läßt sich heute allerdings noch nicht sagen, indessen ist eine große Ähnlichkeit sicher vorhanden, wie auch Coniferen- bewohner wieder einen ansehnlichen Prozentsatz aus- machen.

Hylesininae: Chraniesus acuteclavatus Haged., Chr. glo- bosns Haged. Die beiden südlichsten Arten dieser weit über Amerika verbreiteten Gattung. Xylechinus nigrose- iosus Haged. Gleichfalls südlichste Art der Gattung, über- haupt einzige bekannte Art der südlichen Hemisphäre.

Cryphalinae: Hypothenemus namis Haged. Charakter- ticr.

Ipinae: Ips curvidcns Germ.! ! ! Ob diese auch am Cap der guten Hoffnung beobachtete Art wirklich hier spontan bodenständig ist, kann ich nicht entscheiden, möchte es aber fast kaum glauben, denn ein solches spora- disches Vorkommen wäre doch einzig dastehend.

Hylocurinae : Hexacolus Bruchi Haged. Südlichste Art dieser ausschließlich dem neotropischen Gebiet eigenen Gattung.

Eccoptogastrinae: Loganius scaliger Haged. Hier gilt im großen und ganzen das gleiche. Eccoptogaster assimile Boh. Südlichste, bisher bekannte Art und einzige der

Stett. entomol. Zeit. 1914.

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südlichen Hemisphäre. Scolytopsis pitiicticoUis Bldf. Bis Guatemala verbreitet.

[Merkwürdigerweise ist kein einziger Saetidentat ge- funden, obwohl Corthylinen doch gerade für Amerika so tj'pisch sind. Da sich in Chile Vertreter dieser Ciruppc fanden, dürfte sie sicher auch in Argentinien noch ge- funden werden.

2. Das brasilianische Untergebiet.

Über den Grundcharakter des brasilianischen Unter- gebietes sagt Pagenstecher a. a. O. p. 370 folgendes: ..Zum brasilianischen Untergebiet rechnen wir den Teil Südamerikas von Panama abwärts bis zum 3(1" s. Er. an der Ostküste und bis zum 4" s. ßr. an der ^^'estküste ein- schließlich der Gebirge. In ihnen erscheint der wesentliche Charakter des ganzen neotropischen Gebietes verkörpert. Alle in demselben vorkommende Formen haben tropischen Charakter mit x\usnahme der im Hochgebirge sich vor- findenden, welche diesem eigcntümlicli sind. Der außer- ordentliche Reichtum des (icbietes hat sich in dem un- geheuren Waldgebiete der Zentralmassen von Südamerika welches die Staaten Uruguay, Paraguay, Brasilien, Peru. Ecuador, Bolivia, Columbia, \'enezuela und Gu^'ana in sich schließt, in ungestörter Weise entwickeln können." Das sind Worte, die auch für die Betrachtung der Ipiden- fauna ihre volle Gültigkeit haben, wenngleich die Unter- lagen nicht im Entferntesten so umfangreich sind, wie si(> Pagenstecher für die Lepidopteren zur Verfügung standen. Aus

Paraguay ist vor kurzem der erste Ipide bekannt geworden, es ist der zur Gruppe der Eccoptogastrinae gehörige Scolytopsis Toba Wichm. \-on Santa Sofia, Paraguay. \o\\

Uruguay kenne ich keine spezifischen Arten,

Stett. eutoiuol. Zeit. 1914.

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Brasilien.

Brasilien dürfte die reichste Tpidenfauna der ganzen Welt besitzen. Wenn wir auch bis heute nur Bruchstücke des großen Reichtums kennen gelernt haben, so lassen selbst diese schon ahnen, welche Fülle neuer Gattungen und Arten die großen Wäldermassen noch in sich bergen.

Die Bodengestaltung Brasiliens zerfällt in 3 Gruppen: ein Hochland, das die Hauptmasse des Landes bildet, die Region der Stromtäler und ein noch wenig erforschtes Gebirgsland.

Das Khma ist bei der großen Ausdehnung des Landes natürlich sehr wechselnd; rein tropisch in der Aquatorial- zone, mild und gemäßigt in den südlichen Landesteilen, wie andererseits auch die Bodenerhebungen verschiedenen Klimazonen in vertikaler Richtung bedingen.

Die Flora hat an Reichtum und Üppigkeit auf Erden nicht ihresgleichen; Urwald bedeckt ungeheure Flächen, die wertvollsten Bäume, auch Coniferen, bilden die Bestände. Nur in den Küstengegenden hat eine sinnlose Waldver- wüstung stattgefunden, aber hier sind wieder Kulturpflanzen angebaut, die auch für die Ipidenverbreitung nicht un- fruchtbar geblieben sind.

Phloeotrupinae : Phloeoborus asper Er., Ph. cUipticus Chap., Ph. clongatus Chap., Ph. granosus Eichh., Ph. mamil- latus Chap. (Neu-Freiburg), Ph. nitidicollis Chap. (Neu- Freiburg, Rio de Janeiro), Ph. rudis Er. (Neu-Freiburg), Ph. scaber Er., Ph. sulcifrons Eichh., Ph. signatus Strohm. (Jataly), Ph. Sipolisii Fairm. (Minas Geraes). Die aus- schließlich im tropischen und subtropischen Amerika vor- kommende Gattung tritt in Brasilien natürlich stark hervor und muß noch reiche Schätze hefern. Das gleiche gilt von der kleinen Gattung Phloeotrupes. die mit grandis Er. und procertis Er. vorhanden ist.

Hjdesininae: Hylastinus contractus Chap. (St. Paul).

Stctt. cnfomol. Zeit. 1914.

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Bisher einzige Art im südlichen Amerika. Nahriingspflanze mir nicht bekannt, aber wie die Gattimgsverwandten wohl kein Coniferenbewohner. Hylesinus atomarins Chap., Dcndro- sinus vittijrons Bldf. Ansschließlich im tropisclien Amerika vorkommende Gattung. Phlocotnhus contvactus Clia})., Ph. puiicticollis Chap., Ph. ritdis luchh. Auch dies(^ Gattung hat im Untergebiet ihren Hauptsitz und birgt sicher noch viele unbekannte Arten.

Cryphalinae : Merkwürdigerweise sehr schwach ver- treten und kommt nur in zwei Arten vor: Stcphanodcrcs opacus luchh. und Hypothenemus pluniariac n()rdl. Bahia, siehe auch Venezuela, und wenn aucli sicher ist, daß sicli dei Bestand noch vermehrt, so ist die geringe Zahl doch direkt auffallend.

Ipinae: Kein einziger Ips; die Bergländer sind eben noch zu wenig erforscht. Dryococtcs uidacnus Eichh. Zu diesem Coniferenbewohner kommen noch zwei weitere aus der weit über Amerika \'erbreiteten Gattung Pityoph- f/ioi'us, nämlich alieniis Eichli., und pcrcgviniis Eichh. Ips v.ird auch voraussichtlich in Amerika nie so aussclilag- gebend werden wie Pityophthonts.

Hylocurinae: Hylocurus vagahnndus Bldf., geht bis ]\lexiko.

Eccoptogastrinae: Hothrosiernus cancellatns Chap., B. costatus Chap., B. Lacordairci Chap. Typische (iattung des tropisclien Amerikas. Pagioccrus cribricollis Eichh., Ceratolepis jucunda Chap. Südlichste Art dieser rein ameri- kanischen Ciattung. Camptocerus costatus Chap., C. aeni- Pennis F. (Neu-Freiburg). Genau(;r Fundort einer Fabri- zius'schen Art. Wahrscheinlich stammen die anderen auch aus der (iCgend, doch konnte ich nichts weiter feststellen. Eccoptogaster costellatiis Chap., /:". thoracicus Chap., Scoly- topsis pimcticollis Bldf., schon bei Argentinien erwähnt.

Corthylinae: Natürlich, wie zu erwarten, ist die Gruppe

Stctt. eutomol. Zeit. 1914.

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stark wntrcten und wird nocli viele neue Arten liefern. Coii/iy/iis fiiscus Bldf., C. papulans Eiclili., Ptcrocxclon cicgans Eielih., P. lacvigatuui Eichh., P. quadvidcns Eichh. In Brasilien scheint die Gattung die Südgrenze zu er- reichen. Ausschließlich tropisch und mit mehreren Arten vertreten ist dagegen Aniphicranus. Es sind mir bekannt geworden: A. Fr vi Bldf., A. Groiivdlci Bldf., A. polüus Eichh. (Neu-Freiburg), A. rctusus Eichh., A. thoracicus Er. auch in Guyana.

Groß ist die Zahl der Saetidentaten auch aus der Gruppe der Xyleborinae : Xxlchorus adclogrciphas Eichh. zi?mlich verbreitet, A'. aurilcgiilus Schauf., A'. affiuis Eichh. (Mucury), A'. bispinatiis Eichh. (^lucury) wahrscheinlicli auch mit weiterem Verbreitungsgebiet innerhalb der ameri- kanischen Tropen, A\ confusus Eichh., X. curtulus Eichh., A. dichrous Eichh., H. gracilis Eichh., X. pcrforansWoM. (Amazonas, Neu-Freiburg). Natürhch, darf nicht felilen! A. posticus Eichh. (Tejuca), A. rctusus Eichh., A'. ruber Eichh., X. rufithorax Eichh., X. scutosus Eichh., X. spaihi- pcnnis Eichh., X. splendidus Schauf., A'. squauiulatus Eichh., A'. torquntiis Eichh., A'. gracilis Eichh.

Ich will mich weiterer Betrachtungen enthalten. Ist die Zahl der gefundenen Arten auch schon recht ansehnlich, so können sie doch nur ein schwaches Spiegelbild des großen Reichtums an Ipiden darstellen, aber eins ist schon heute sicher, daß mit Ausnahme der Diamerinae und Spongocerinae alle Gruppen in größerer oder geringerer Stärke vorhanden sind, ein Faktum, das kein anderes Gebiet aufweisen kann.

Femando-Noi-unha.

Von dieser kleinen, an der östlichsten Küste Brasiliens liegenden Insel ist eine Art bekannt geworden : Pycnarthrum sctulosuiu Waterh. Sie macht auf diesem Eiland einen etwas verlassenen Eindruck, denn alle anderen Gattungs-

Stett. eutomol. Zeit. 1911.

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genossen sind auf ^littelanierika und die Antillen besehränkt. Das gibt der Hoffnung Raum, daß sich an der Ostseite Südamerikas noch weitere Arten finden müssen.

Guyana.

Die Abweiclumgen der Ipidenfauna dieser (iegendt'n von der Brasiliens sind natürlich sehr gering, nur ist der \\"aldbestand nicht so allgemein und ausgedehnt wii' in Brasilien, da sich große Präriegebiete mit nur eingestreuten B.äumen vorfinden. Immerhin finden sich auch recht inter- essante Momente.

Phloeotrupinae : Plilocobonis hreviiisculus Chap. (Ca- yennc), Ph. rugaius Bldf. (Maroni) geht nördlich bis Nica- ragua. Ph. rudis Er., Ph. scahcr Er., Ph. ovatiis Chap. (Ca- yenne) .

Hylesininae: Dryoiomus puberidiis Chap. (Cayenne), Phlocotrihus rudis Eichh. (Cayenne), Ph. villosulus Lacord.

Ipinae: Dryococics tonsus Haged., Coccotrypcs E^gcrsi Haged. bis li^cuador zu finden, also wohl durch ganz Nord- brasilien. C. pygmaens Eichh. Also auch in Amerika! Prcmnobius cavipennis Eichh. Man vergleiche das bei Westafrika Gesagte; sofern nicht eine A'erschleppung vor- liegt (durch Kulturgewächse), jedenfalls von größter Be- deutung. Allerdings ist das nicht die einzige Ipide, die Amerika mit Afrika gemeinsam besitzt.

Eccoptogastrmae : Caiiiptoccrus aenipennis F., C. niger F., C. squamiger Chap., C. striatulus Haged. Hier ist also die Hauptmasse der CcDiiptocenis- Arten zu Hanse! Fabrizius hat möglicherweise selbst die genaue Herkunft nicht ge- wußt.

Corthylinae : Aiiiphicraiius rctusiis Eichh., ,1. thoraci- cus Er.

Verhältnismäßig stark an Zahl sind wieder die Hylocu- rinae. Als erste typische, nur aus Franz. Gu3'ana (Nouveau

Stett. cutomol. Zeit. 1914.

380

Chantier) bekannt gewordene Ipide wäre zn nennen: Micro- boriis ahcrraiis Wichm. in Anlehnung an H. boops ans Guate- mala.

Xyleborinae: Xylcbonts aäelographus Eichh., .Y. ca)no- piiiiis Haged. (Franz. Guyana), .Y. conijer Haged., A'. Geayi Haged., X. insignis Eichh., A'. pcrvcrsus Haged., A'. politus Haged., X. prodncUis Haged., A'. rujithorax Eichh. var. iiigricollis Haged., A'. tiimiccnsis Haged., X. confiisus Eichh.

Es machen sich also mit Ausnahme von Prcmnohius keine fremden Elemente bemerkbar.

Venezuela.

Auch von Wniezuela läßt sich sagen, daß die Fauna wenige Abänderungen zeigt, am auffälligsten ist das Zurück- treten der Phloeotrupinen und X^deborinen ; die (irup- jMerung der Gattungen ist natürlich eine etwas andere; das Gesamtbild aber ist nicht eigentlich verändert.

Hylesininae: Dcndrosimis ghbosus luchh., Mcringo- pülpiis jallax Haged. (lattung und Art charakteristisch.

Crypha.linae : Stcphanodcixs costaius Eichh., St. plu- incriac Nor dl.

Ipinae : Die weit verbreitete, aber überall nur spora- disch vorkommende Gattung Xyloclcptes findet sich auch in \>nezucla mit einer Art, nämlich A". granulatus Ferr. Sie steht übrigens in Südamerika niclit vereinzelt da, man vergl. Columbien. Dryococtes pumilio Eichh., Pityophthorus languidus Eichh., P. similis Eichh. Nadelholzbewohner dürften bei der sehr gebirgigen Struktur des Landes noch mehrfach vorkommen. Vielleicht finden sich auch noch Nadelholzhylesiniden .

Hylocurinae: Hylocurus discifcr Eichh.

Eccoptogastrinae : Boihrosternus truncatus Eichh., Cnc- siiius costulatus Bldf., C. clcgans Bldf., C. ocularis Bldf., C. porcatus Bldf., C. ieres Bldf., C. gibbus Chap. (Cumana) Die Gattung begegnen wir hier zum ersten Male. Die

Stett. cntoraol. Zeit. 1914.

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Arten kommen namentlich anf der zentralamerikanischen Brücke \-or und scheinen in \'enezuela die Südgrenze zu erreichen. Nördlich finden wir sie bis in die Vereinigten Staaten gehend. Die ^Verbreitung mancher Arten ist eine ziemlich ausgedehnte, denn sie gehen von ^Mexiko bis ^'enezuela. Wahrscheinlich sind es, mit Ausnahme von strigi- collis Lee, alk^s Tiere der wärmeren Zone, nur die letztere Art macht in ^Mexico Halt. Loganius jlavicornis Chap. (Cumana), Hccoptogastcr produdus Haged.

Corthylinae : Die Gruppe ist ganz außerordentlich gut vertreten und hat in chescm Teil Amerikas ihren Haupt- sitz. Ccrthvliis castancus Ferr., C. Leizncri Ferr., C. Rcdtcn- hachcri Ferr.. C. dimidiatus Ferr., C. discoideus Bldf., C. cxcissits Ferr., Brachyspartus Moritzi Ferr., Pterocyclon hicolor Ferr., P. dimidiatutn Haged.. /'. Fcrrarii Bldf., P. glahratum Ferr., P. lohcutum Ferr., P. parvulimi Ferr., P. pumilio Fichh., P. validiim Ferr., Amphicvanns Schnu- fussi Bldf., PhiJiorius cdcntatus Haged.

Xyleborinae: Xyleborus hispinatus Fichh., A". con- insiis Fichh. ! ! X. posticus Fichh. bis nach ]\Iexiko hinauf- gehend, vergl. auch Zentralamerika, X. vicimis Fichh.

So reich uns Venezuela mit Ipiden bedacht hat, so bietet sich doch eigentlich nichts Besonderes. Anklänge an alle mnliegenden Gebiete sind deutlich hervortretend, so namentlich nach der zentralamerikanischen Länder- brücke. Vielleicht werden sich auch auf den Antillen einige Verwandte wiederfinden. So liegt Venezuela so recht in der Mitte und gibt sowohl den reinen Tropentieren, wie den aus den Subtropen herüberkommenden Arten noch Gelegenheit zum Leben. Solche Übergangsgebiete müssen immer reichhaltig an Arten sein. Das gänzliche Fehlen der Phloeotrupinen will mir aber . noch nicht recht wahr erscheinen.

Stctt. entomol. Zeit. 1J14.

Columbien.

Colunibicii ist eines der bestdurchforschten Gebiete, obgleich es für die Existenz der Ipiden keine so allgemein- günstigen Verhältnisse zeigt wie z. B. Venezuela. Columbien läßt sich in zwei Hauptteile zerlegen; ein Teil, der westliche, ist vorwiegend gebirgigen Charakters, und wenn auch die sich hier in drei Gebirgstöcke teilenden Kordilleren nicht lic)hcrc Erhebungen erreichen wie in Ecuador, so sind doch die Wükane noch gegen 5000 m hoch. In den Zentral- kordilleren endet der Wald in 2000 m Höhe. Auch der in den Gebirgsscheiden fließende Magdalenenstrom ist an seinem Unterlauf von großartigen Wäldern umgeben. Der östliche Teil Columbiens ist mehr ein Hochland; namentlich vom 8" n. Br. an verliert sich der Wald und es nehmen Sa- vannen seinen Platz ein.

Phloeotrupmae : Phloeoborus grossus Chap., Ph. cri- statiis Chap. (Bogota), Ph. scaber Er., Ph. punctato-rugosns Chap. Die (iruppe ist zwar nicht sehr \-ertreten, dürfte aber doch in einiger Stärke vorhanden sein. Phloeotrupes ist allerdings noch nicht beobachtet.

Hylesininae: Coptonotus Cyclopus Chap. Gattung und Art charakteristisch. Hylesinus reticulatus Chap. (Bogota), Dcndrosinus globosus Eichh., D. puncticollis Bldf., Chraniesus tubcrculatus Chap., Phloeotribus collaris Chap., Phl. obliquus Chap. bis Mexiko beobachtet. Phl. setulosus Eichh. geht gleichfalls bis Zentralamerika, Phl. Schocn- bachi Kirsch (Bogota), Phl. sulcifrons Chap., Phl. trans- vcrsus Chap., Phl. rudis Eichh. sind wir schon mehrfach begegnet, dürfte wohl im ganzen tropischen Südamerika vorkommen. Phl. frontalis Ol. Diese Art ist am weitesten verbreitet und kommt vor allen Dingen in den U. S. Staaten vor. Sofern die Determination nicht falsch war, haben wir wohl hier die äußerste Südgrenze anzunehmen. Problechiliis zonatiis Eichh. Es ist zwar nur diese eine Art

.SU'lt. cntoliiiil. Zeil. 191 k

;U2

aus dem eigentlichen Südamerika bekannt, alle andern kommen in Zentralamerika vor, indessen dürfen wir wohl annehmen, daß sich die Zahl noch vergrößert. Der Gattimgs- charakter ist rein tropisch.

Cryphalinae : Stephanodercs fuscicollis Eichli., Si. niyr- medon lüchh., St. opactts Eiclih. Auch hier ist die Zahl der Cryphalinen nur klein, ein auffallendes Bild in Süd- amerika.

Ipinae: Xylocleptes uncinatus Eichli. (Bogota), Pron- nobius cavipciiiiis Eichh.l! Pityophthorus puherulus Lee. Von Michigan bis Columbien verbreitet, hier wohl die Süd- grenze. Auch die Ipiden sehr schwach!

Hylocurinae: Ctenophorus laevigatus Ferr. Gattung und Art charakteristisch. Araptiis nifopalliatus Eichh. Von dieser kleinen Gattung sahen wir eine zweite Art in Kamerun vorkommen; auch hier gilt das von Premnohius Gesagte.

Eccoptogastrinae : Eccoptogastcy atratus Cliap., /:. cari- natus Chap., E. proximus Chap.. Pagiocerus rimosiis Eichh. Sicher in ganz Südamerika.

Corthylinae: Corthylus ahhreviatiis Eichh., C. macro- ceriis Eichh., C. iransversits Eichh., Brachyspartus Moriizi Ferr., Pterocyclon hispinuni Bldf., auch in Zentralamerika. Pt. Chapuissi Kirsch (Bogota), Pt. brunneum Eichh., Pt. exile Eichh., IH. cincinatum Eichh. (Bogota), Pt. penni- cillatum Eichh., Pt. scrobiceps Eichh., Pt. volvulion Eichh., Arnphicranus Lesnei Haged., A. bipunctatus Eichh., Phthorius ingens Eichh., Anchonocerus rufipes Eichh. Gat- tung und Art charakteristisch. Das starke Auftreten der Gruppe in Columbien ist zu erwarten und bietet '"»ichts Auffälliges.

Xyleborinae : Im Gegensatz zu den bisher besprochenen Gebieten tritt die Gattung in Columbien etwas stärker hervor, wenn auch die Zahl der Arten nicht groß ist. Xyle- borus cuneatiis Eichh. kommt auch noch in (iual.'inala \'or,

SIctt. (Mitoiiiol. Zeit. lüU.

X. affinis Eichh., wie überall, so auch hier vorhanden. A'. fuscüfus Eichh., von Nordamerika bis Colunil:)ien, also kein exklusiver Tropenbewohner, .Y. grandis Eichh., A'. pcreheae Nördl., A". procer Eichh. auch über das Gebiet hinaus nach Norden gefunden und ebenso wie X. spinulosus Bldf. weit verbreitet.

Im allgemeinen ist auch Columbien ohne besonderes Interesse und schließt sich dem großen brasilianischen Gebiet in allen Teilen an.

Ecuador.

Ecuador ist klimatisch von Columbien wenig ver- schieden, auch die Bodengestaltung ist völhg gleich; östhch das andine Hochland, nach Westen in ein fruchtbares Tief- land allmählich abfallend. Wald ist reichlich vorhanden, die Abhänge der Kordilleren bergen noch große Urwälder, die bisher kaum erforscht sein dürften.

Aus diesem Grunde ist auch kaum eine abweichende Ipidenfauna zu erwarten, die geringen Funde sprechen für diese Annahme.

Phloeotrupinae : Phloeoboriis Gaujonii Fairm., Phl. radidosus Bldf., Phl. aspericollis Strohni. (Llanos).

Hylesinae: Phloeotribus puncticollis Chap. (Guayaquil, an Hevea, also ein Kulturschädling).

Ipinae : Coccotrypes Eggersi Haged. Die x\rt lernten wir schon in Guyana kennen, sie scheint im ganzen äc^ua- torialen Amerika vorzukommen.

Hylocurinae : Hexacolus hanosiis Haged.

Corthylinae: Corthylus tiilcanus Haged. (Tulcan), Amphicranus reiusus Eichh.

Xyleborinae: Xyleboncs spathipennis Eichh. (Pucay). Im ganzen tropischen Amerika weit verbreitet.

Peru.

Peru ist vor allem Gebirgsland und fällt nur gegen Osten ab. Über die nur sehr ungenügend erforschte Ipiden-

Stctt. ciitomol. /,<'it. 11)1 l.

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faima ist nichts zu sagen, dürfte sich aber von dem Griind- charakter des tropischen Südamerika nicht entfernen.

Hylesininae: Hylcsiiuis pilitla Va., PJiIocotrihiis obcsits Kirsch.

Ipinae: Coccotrypes tropicus Eichh.

Xvlcborinae: Xylcborns perforans Woll., A'. torquatiis Eichh., X. affinis Eichh., .Y. bispinatus Eichh., X. spathi- pcnnis Eichh. Selbst initer den X\4eborinen finden wir nichts von Interesse. Die überall vorhandenen Kosmopoliten sind mit rührender Selbstverständlichkeit zn finden, aber anch die nicht ausgesprochenen kosmopolitischen Arten sind in Südamerika sehr weit verbreitet und verdienen daher keine besondere Beachtung.

Bolivia

ist noch völlig eine terra incognita, ich finde nur eine charakteristische Art : Phlocotvupcs cae latus Blanch.

Trinidad.

\'on Trinidad sind erst in neuester Zeit einige charak- teristische Ipiden bekannt geworden, es sind dies: Amphi- cranus theobroniac Samps. und Xyleborus Urichi Samps. Eerner kenne ich von dort zwei Kosmopoliten: X. uffints Eichh. und X. confusits Eichh.

3. Das mexikanische (zentralamerikanische) Untergebiet.

Das Gebiet wird im Süden durch den Rio Cirande del Norte und Rio Gila abgegrenzt. Alle zentralamerikanischen Staaten: Guatemala, Honduras, Costa-Rica, Nicaragua, Britisch Honduras und Panama. Da die einzelnen (Ge- biete sehr gut durchforscht sind, so wird es sich empfehlen, sie auch einzeln zu behandeln. Das wichtigste Quellen- werk ist: Blandford, Scolytidae in Biologia Centrali-Amen- cana. Coleopt. Bd. IV. 1895— 19i)ö.

Für Zentralamerika ganz allgemein ist angegeben :

Sti'tt. cntoiiiol. Zeit. li)U.

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Phloeoborus radulosus Bldf. Phloeotrihus armatiis Bldf. asper atiis Bldf. higuttatus Bldf. demessus Bldf. discrepans Bldf. nubilus Bldf. ,, scahratus Bldf.

,, sodalis Bldf.

subovaius Bldf. Wie sie in den einzelnen Verbreitungsgebieten in Er- scheinung treten, wird sich noch zeigen. Wenn die Gattung auch in Afrika und Europa noch vertreten ist, so liegt die Hauptmasse doch auf dem amerikanischen Kontinent und vor allem auf der Länderbrücke, die Nord- und Südamerika verbindet. Von hier aus strahlt die Gattung aus, nach Süden mehr als nach Norden; auf dem schmalen Gebirgs- rücken ist aber ihre eigentliche Heimat zu suchen. Daher erscheint es auch gerechtfertigt, sie hier als allgemein charakteristisch anzuführen.

a. Mexiko.

Die Bodenerhebungen sind in Mexiko sehr wechselnd. An den Küsten findet sich ein sumpfiges, ungesundes Nie- derungsland, das aber bald steil ansteigt und alsdann jenes Tafelland bildet, das sich in Mexiko an mehreren Stellen findet und eine äußerst charakteristische Flora besitzt. Das Plateau von Anahuac wird wieder durch ein zusammen- hängendes Massengebirge ausgezeichnet mit Erhöhungen, die bis zu 3000 m über dem ^leeresspiegel liegen, deren vereinzelte eine Höhe von .j,')00 m erreichen. Jedenfalls ist der Charakter des ganzen Landes ein vorwiegend ge- birgiger. Die Bewässerung ist sehr mangelhaft. Flüsse von Bedeutung gibt es außer dem Rio Grande de Santiago

Stett. entoinol. Zeit. 1914. , Ha

346

kaum; nur an den Küsten finden sich zahlreiche, mit Salz- wasser gefüllte Lagunen. Die Schneelinie liegt bei 18000 Fuß, also ziemlich hoch.

Infolge der wechselnden Gestaltung der Bodenerhe- bungen ist auch das Klima sehr starken Schwankungen unterworfen. Das Hochplateau ist meist trocken und vor- wiegend gesund; hier herrscht ewiger Frühling. Die Küsten- striche dagegen, namentlich auf der atlantischen Seite, wo die Niederschlagsmengen hohe sind, zeigen das Gepräge des tropischen Waldes. Es sind deutlich drei Abstufungen in den Temperaturhöhen zu unterscheiden: 1. das Küsten- land mit tropischem Charakter, 2. die Hochplateaus mit 20 21" C. Mitteltemperatur und 3. die höher gelegenen Gebiete mit teilweiser Frostwirkung. Im nördlichen Mexiko unterscheidet man deutlich 4 Jahreszeiten, südlich des 28." n. Br. macht sich hingegen deutlich eine Trocken- und Regenperiode bemerkbar.

Wechselnd, wie Boden und Klima, ist auch die Vege- tation. Üppiger Baum wuchs ist nur an den Küsten möglich, während in höheren Lagen nur noch Coniferen ihr Fort- kommen finden. An Laubbäumen kommen vor allem in Frage: Palmen, Pernambuk-, Mahagoni-, Kampesche- und Farbhölzer neben einer großen Menge anderer kultivierter Bäume. In der Höhe von 1000 m blühen Eichen, Mimosen und Lorbeer und in der Eibe auch das erste Nadelholz. In höheren Lagen dann, wie schon gesagt, nur vorwiegend Nadelhölzer verschiedener Gattungen. Ganz und gar ab- weichend ist hingegen die Flora des Hochplateaus. Hier dürften wohl nur wenige Ipiden ihr Auskommen finden, denn auf diesen regenlosen Flächen gedeiht außer Suk- kulenten und vor allem Kakteen kaum eine Pflanze, die als Nährpflanze in Frage kommen könnte.

Betrachten wir zunächst die Ipidenfauna an sich :

ütett. ciitüiuol. Zeit. 1911.

Ml

1. Pilidentatae.

Phloeoborus scaber Er. Orizaba, Cordova.

,, punctato-rugosus Chap. San Andres,

Tuxtla. ,, inibricornis Eichh. Mexiko ohne nähere

Angabe. Die Pilidentaten sind mit Ausnahme der Gattung Dactylipalpiis Chap. nur auf der zentralamerikanischen Landbrücke und in Südamerika vertreten. Ph. inibncornis Eiclih. ist die einzige Art, die ich nur von Mexiko kennen gelernt habe. Ob die Verbreitung nicht auch noch weiter geht, müssen Nachprüfungen ergeben. Im Durchschnitt sind die Phloeoborus-Artcn auf größere Gebietsflächen ver- breitet und ein spezieller Fundort ist für iuihricornis Eichh. auch nicht angegeben. Die Arten kommen an sicheren Fundorten nur auf der atlantischen Seite (Vera Cruz) vor. 2. Spinidentatae. a. Hylesininae. Hylastes vastans Chap. Ventanas in Durango, Chil- pancingo in Guerrero. longipcnnis Bldf. Keine nähere Angabe. Hylitrgops iiicoinptus Bldf. San Andres, Chalchi- comula, Salazar,' Chilpancingo in Guerrero. ,, subcostulaUis Mann. Jacala, Suapam,

Omiltene in Guerrero. planirostris Chap. Mexiko ohne nähere x\ngabe. Die Gattung H ylastes-H ylurgops findet sich auf beiden Seiten der Küstengebiete. Während aber die vorherige Gattung vornehmlich an den engeren Küstenregionen vor- kam, geht Hvlasies schon erheblich ins Hochland und einige Orte, so Jacala, liegen bereits im Gebirge. Das er- klärt sich zwanglos, wenn man bedenkt, daß die Gattungs- genossen ausschließlich Nadelholzbewohner und damit auch

Stett. entomol. Zeit. 1914. IJa*

348

in den höheren Lagen heimisch sind. Einige ArttMi kommen auf beiden Küstenseiten vor.

Dendrosimts transversalis Bldf. San Andres, Tuxlta, einziger mir bekannt gewordener Fundort dieser Art. Die Gattung erreicht mit transversalis Bldf. die Nordgrenze, alle anderen Arten kommen im tropischen Südamerika vor. Auch in Mexiko nur im tropischen Küstengebiet der atlantischen Seite.

Chramesus pumilus Chap. Teapa. Dendroctonus mexicanus Hopk. Auf dem ganzen sich zwischen dem 18. 20. Breitengrade hinziehenden Gebirgsrücken in den höchsten Lagen an Pinusarten. Ame- cameca, Michoacan und Tacubaya. Für Mexiko charakteristiscli und nur hier vorkommend. ,, parallelocollis Chap. Gleichfalls nur in

Mexiko, aber in erheblich höheren Breiten, so z. B. Morelos, aber auch mit der vorigen zusammen bei Michoacan, sicher weit im mexikanischen Gebiet verbreitet. Für Mexiko charakteristisch. Blandford führt in Biol. Centr. Am. noch Dendroctonus terebrans Ol. auf, eine Art, die nach seiner Interpretation selbst bis Columbien vorkommen soll. Hopkins (The Genus Dendroctonus) weiß davon nichts und kennt keinen Stand- ort, der über Texas hinausgeht. Also wohl ein Irrtum und daher hier fortgelassen.

Phloeosinus Baumanni Hopk. Mexiko ohne nähere Angabe. ,, coronatus Chap. Bisher nur vom Hoch-

plateau der Halbinsel Yucatan bekannt. tacuhayae Hopk. Mexico ohne nähere Angabe.

Stett. cntoinol. Zeit. 19 U.

349

Die Phloeosi Ulis- Arten sind allgemein mehr nördlicher Provenienz und erreichen auf dieser Lage nördlicher Breite ihre Südgrenze. Nur varicgatus Chap. ist die einzige Art aus der südlichen Hemisphäre und kommt in Chile vor. Möglich, daß sich noch weitere Vertreter finden.

Phloeotrihns nuhilus Bldf. Motzorango in Vera Cruz. obliquus Chap. Mexiko ohne nähere

Fundortsangabe . ,, demessus Bldf. Toxpam.

,, mexicanus Lacord. Mexico ohne nähere

Angabe.

Nur mexicanus ist charakteristisch, die anderen Arten gehen, mit vielen anderen, weiter südlich.

Phloeophthorus nioripeida Hopk. Ohne nähere Fund- ortsangabe für Mexico als Charaktertier angegeben. Prohlechilus Rcittcri Eichh. Auf der atlantischen Küste an mehreren Stellen, so z. B. Jalapa, Orizaba.

Die Hylesiniden sind also verhältnismäßig nur schwach vertreten, was seinen Grund wohl vor allen Dingen darin hat, daß größere Gattungen, so Hylesinus, überhaupt nicht vertreten sind. Da die Fundorte meist auf den höheren Bodenerhebungen liegen, so dürften wir wohl nur Nadelholz - be wohner erwarten.

Crypturginae, die in Zentralamerika überhaupt sehr schwach vertreten sind, kommen nicht vor.

Cryphalinae sind auch sehr schwach, es sind nur folgende :

Ernoporus jalappae Letz, für Mexiko charakteristisch. Stephanoderes Germari Eiclili. desgleichen.

,, pulverulentus Eichh. gleichfalls.

,, plumeriae Noerdl. Teapa.

Stett. entomol. Zeit, 1914.

350

H ypothcncnius erectus Lee. Coliina city.

validiis Bldf. ]\Iotzorongo in Vera Cruz.

erudiUis Westw. Diese aiißerordentlieli weit verbreitete Art kommt auch in ^Mexiko (Teapa) vor. Ipinae :

Ips Bonanseai Hopk. ]\Iexiko, charakteristisch. ,. concinnus Mannh. Diese von Akiska bis (iuate- mala verbreitete Art kommt aucli in ^Mexiko bei Ventanas auf den Bergen der Sierra ^ladre vor. ,, crihricollis Eichh. Omiltene in Guerrero, also wie vorhergehende Art auf dem gleichen Gebirgs- massiv. ,, plastographus Lee. In Mexiko weit verbreitet: Omiltene in Guerrero, jNIexiko city, Salazar, Toluca, Amecameca, Jalapa, Toxpam. Geht auch noch weiter nach Norden. In Mexiko, aber die Südgrenze erreichend und quer über den ganzen Gebirgsstock gehend, der den Raum zwischen den 17. 19. Breitengrad einnimmt. ,, integer Eichh. In ^Mexiko ohne nähere Angaben, erreicht hier die Südgrenze und geht nordwärts noch bis in die Rocky Mountains. ,, mexicanus Hopk. Charaktertier! ,, rectiis Lee. In ^lexiko die Südgrenze. Obgleich von mehreren Arten keine genauen Fundorte zur Hand waren, so darf man doch sagen, daß in Mexiko die meisten in Frage kommenden Arten die Südgrenzc er- reichen. Nur einige gehen noch bis Guatemala und erreichen hier den südlichsten Punkt auf dem amerikanischen Kon- tinent. Zwar ist noch 7. varians F. aus Südamerika ge- nannt, aber es ist nicht zu leugnen, daß alle von Fabricius aus Südamerika beschriebenen Arten nur ganz mangel-

Stett. entoraol. Zeit. 19U.

351

hafte Fimdortsangaben besitzen. Ich muß daher dieser Art einstweilen abwartend gegenüberstehen.

Xylocleptes Cucurbitae Lee. Keine nähere Angabe. Dryococtes macilcntus Bldf. Jalapa. Für Mexiko

charakteristisch . Dendrotcrus mexicanus Bldf. Techuantejac in Oaxaca. ,, Sallei Bldf. ^''era Cruz.

Die Gattung kommt nur in Mexiko vor und auch nur auf einem verhältnismäßig sehr kleinen Raum. Es ist auffallend, daß gerade die Gruppe der Ipinae soviele kleine Genera umfaßt, bei denen die gleiche Eigenschaft zur Aus- prägung kommt.

Pityophthorus timidus Bldf. Cordova, darf für Mexiko als Charaktertier angesprochen werden. ,, confinis Bldf. Jalapa.

,, confinis Lee.

Diese Leconte'sche Art wird von Blandford in seiner Bearbeitung in der Biol. Centr. Am. keiner Erwähnung getan. Da aber im Catal. Ipid. beide Arten für Mexiko angeführt sind, so folge ich hier diesem Beispiel. Die confinis Lee. ist mehr nördlicher Provenienz und erreicht in Mexiko die Südgrenze, confinis Bldf. dagegen geht bis Guatemala und hat in Mexiko die Nordgrenze. Ich ver- mag diesen Zwiespalt auch nicht zu lösen.

Pityophthorus carinifrons Bldf. Motzorongo in Vera Cruz. Charaktertier! ,, Deyrollei Bldf. [ Mexiko ohne nähere

Bezeichnung d. Fund- politus Bldf. I ortes. Charaktertiere. ,, chalcoensis Hopk. j Mexiko

Herr er ai Hopk. \ charakteristisch. ,, nitidulus Mann. In weiter Verbreitung

von Alaska bis Mexiko. Die Gattung Pityophthorus ist auf dem amerikanischen

Stett. entomol. Zeit. 1914.

352

Kontinent weit verbreitet und stark vertreten, geht abcM- wenig auf das südliche Amerika über. Selbst die nach Süden vordringenden Arten erreichen in Zentralamerika fast alle die Südgrenze. Ob die mexikanischen Arten nicht auch noch in den (irenzstaaten vorkommen, bleibt abzu- warten.

Die Ipinae-Gruppe ist also sehr stark vertreten, ver- teilt sich aber nur auf wenige Genera, die mit geringer Ausnahme Nadelholzbewohner sind. Die eigentlichen Fund- plätze liegen daher auch im Gebirge. Hylocurinae :

Pycnarthnan Lainboltci Chap. Teapa, Orizaba und

auf dem Hochgebirge bei Cuernavaca. Hylocurus alienus Eichh. Mexiko ohne nähere An- gabe.

egenus Bldf. ]\Iotzorongo in \'era Cruz. Charaktertier ! ,, elegans Eichh. Teapa. Charaktertier!

,, crrans Bldf. IMexiko. Charaktertiei !

retusipcnnis Bldf. Mexiko. Charaktertier! ,, spinijex Bldf. Mexiko. Charaktertier!

vagahundus Bldf. Mexiko. Nicht charak- teristisch. \'on den Hylocurus-Artyn kommen also 7 in ^Mexiko vor, davon 5 als Charaktertiere. Auch die weiteren Arten sind im mittelamerikanischen Gebiet aufzufinden; nur vagahundus Bldf. ist auch in Brasilien festgestellt. Diese Gruppe ist überhaupt mit geringer Ausnahme nur auf Amerika verbreitet; Zentralamerika hat die meisten und ausgeprägtesten Arten aufzuweisen. Eccoptogastrinae :

Pagiocerus rimosus Eiclih. \'era Cruz. Cnesinus elegans Bldf. Jalapa.

,, strigicollis Lee. Motzorongo in Vera Cruz.

Stett. eutomol. Zeit. 191i,

853

Die Ciicsi Ulis- Arten sind mehr südlicher Provenienz, clegans erreicht in ^lexiko die Nordgrenze, sirigicol/is geht als nördhchste noch bis Ilhnois. Loganiiis longicollis Bldl. Ccratolcpis crraiis Bldf.

Eccoptogastcr äiniidiatus Chap. Toxjxini, IMaya Viesoente, \'era Cniz. proquinquus Bldf. Yex'A Crnz, Teapa in Tabacco.

marginatus Chap. Yncatan. costellatus Chap. Toxpam. 7f. marginatus ist für ^lexiko charakteristiscli ; äiniidi- atus und costellatus erreichen hier die Nordgrenze. Das gleiche ist von proquinquus zn sagen. Die Eccoptogastcr- Arten dürften vor allem in den Niederungen vorkommen, da sie ausschließlich Laubholzbewohner sind. An sich ist die Zahl der Arten aus dieser Gruppe sehr gering, bieten auch wenig Interessantes.

.■^. Saetidentatae.

Corthylinae :

Corthylus flagcllifcr Bldf. Toxpam. Einzige in ^lexiko vorkommende Art dieser ansehnlichen, vornehmlich in Zentral- und Südamerika vorkommenden Gattung. Nur "2 Arten gehen von 24 noch weiter gegen Norden.

Ptcrocyclon Hoegei Bldf. Jalapa. Charaktertier! ,, laterale Eichh. Toxpam.

,, validuni Ferr.

,, inali Fi teil.

Das von Corthylus über die \^erbreitung nach Norden Gesagte gilt auch voll und ganz hier.

Auiphicranus clegans Eichh. Toxpam, Cordoba.

,, filifonnis Bldf. Omiltene in Guerrero.

Charakteristisch !

Sitctt. cntoniül. Zeit. 1914.

354

Amphicranus tenuis Bldf.

torncutes Bldf. Chilpancingo in Giierrero.

Charakteristisch !

Auch Amphicranus erreicht in Mexiko die Nordgrenze;

aber noch wesenthch stärker abgeschlossen, indem keine Art

über die Grenze von Omiltene-Cordoba hinausgeht. Die Cor-

thylinae ist überhaupt eine der interessantesten Gruppen.

Im (legensatz zu den bis jetzt besprochenen Gattungen

ist Gnathotrichus nicht so exklusiv in der "\^erbreitung nach

Norden, im Gegenteil finden sich die meisten Arten im

nördlichen Amerika, nur 3 gehen südlich des mexikanischen

Gebiets. In Mexiko kommen folgende 3 Arten vor:

Gnathotrichus conscntancus Bldf. Omiltene in Guerrero, Teapa, sulcatus Lee. nitidifrons Hopk. Nur diese Art könnte als Charaktertier in Frage kommen, indessen fraglich. Mexiko besitzt aus der Gruppe der Hvlocurinae eigentlich nur wenige Vertreter, wenn man be- denkt, daß sie ausschheßlich auf Amerika und zum gr(")l3ten Teil auf den zentralen Teil desselben beschränkt ist. \\'eil aber die Hauptmenge südlich liegt und nur Gnathotrichus im Norden vorwiegend vorkommt, so liegen die Berührungs- grenzen gerade im mexikanischen Cjebiet. \Telleicht sind auch die biologischen Zustände nicht besonders günstig. Xyleborinae :

Xylcboriis Sharpi Bldf. Toxpam, Atoyac in \'era Cruz.

horridus Eiclih. Teapa. posticus Eichh. Toxpam, Almalonga. proquinquus Eichh. Jalapa. torquatus Eichh. Presidio, Jalapa, Cordova, Atoyac in Vera Cruz, Motzorongo ebenda, Toxpam, San Andres, Tuxtla, Teapa.

Stett. entomol. Zeit. 1914.

355

Xylchorus interstitialis Eichh. Mexiko ohne nähere

Fiindortsangabe .

affinis Eichh. Acapulco in Guerrero, Ja-

lapa, Toxpam, Cordova, A>ra Cruz. Eine weit verbreitete Art, die auf fast ahen Insehi der Antillen auftritt und auch in Afrika vorkommt.

Xylchorus confusus Eichh. Jalapa, Acai)ulco in

Guerrero, Toxpam, Yucatan. Kosmopolit

im ganzen Tropengürtel ! !

dccUvis Eichh. Teapa.

guanajuatensis Duges. Guanajuato. Die Zahl der Xxlehorus-Xrien ist verhältnismäßig recht klein, wenn man berücksichtigt, daß gerade der Tropen- gürtel und seine Ausladungen nach den Polen hin die Haupt- masse dieser interessanten und größten Ipidengattung be- herbergt.

Überblickt man das ganze Gebiet und bedenkt, daß große Flächen desselben überhaupt keine Existenz- bedingungen für die Ipidenentwicklung bieten, so muß man die Zahl von 81 Arten als eine hohe bezeichnen. Das Resultat der Untersuchung wird aber noch wesentlich interessanter, wenn man die Fundorte auf eine Karte verzeichnet. Dann zeigt sich nämlich, daß doch eigentlich nur ganz wenige Gegenden näher erforscht sind; nämlich: ^>ra Cruz auf der atlantischen und Guerrero auf der paci- fischen Seite. Die beiden Haupt Verbreitungszentren werden nur durch das große, vom 17. 20." n. Br. sich hinziehende Gebirgsmassiv miteinander verbunden, indem wir namentlich die Ipidae s. str. diese Höhen übersteigen sahen. Das hat aber seinen Grund in der Beschaffenheit der Flora, die auf solchen Höhen nur noch Coniferen entstehen läßt. Die Hauptmasse der Arten bewohnt aber die tropischen Küsten, wo der üppige Waldbestand des Entstehen einer reichen Fauna ermöglicht. Über die Zahl der Endemismen läßt

Stett. entomol. Zeit. 1914.

356

sich noch wenig sagen. Unsere Kenntnisse sind eben noch zu Kickenhaft. Nur soviel ergibt der Vergleicli, daß sich Mrxiko nur reclit wenig von dem sonstigen Zentralamerika unterscheidet, vielleicht überhauj-it nicht.

b. Das übrige Zentralamerika.

l{s erscheint mir vorteilhaft, die kleinen amerikanischen lve})ublikcn hier zusammenzufassen, da die biologischen \'crhältnisse sich so ziemlich gleichen dürften. Im all- gemeinen werden sich die Bodenerhebungen Guatemalas mit denen Mexikos so ziemlich decken. Der größte Teil des Landes ist überhaupt gebirgig, nur die direkten Küsten- landschaften sind tiefliegend, der mittlere Höhenzug liegt bei 1600—2000 m., während die Vulkane von del Fuego und del Agua, deren letzter als Ipidenfundort eine Rolle spielt, über 4000 m über dem Meeresspiegel liegen. Be- wässerung ist reichlich vorhanden, das Klima in den (le- birgsgegenden gesund und mild (18" C. Mittel), in den Küstengegenden dagegen tropisch und ungesund. Auf den Hochgebirgen kommt Frost mit Schneefall vor. Alle unbebauten Gegenden sind mit prächtigen Wäldern be- deckt: in den mittleren Höhen wächst der Kaffeebaum, im Tiefland werden Zuckerrohr und andere tropische (ie- wächse angebaut.

Auch in Nicaragua sind die Bodenerhebungen noch hoch, denn die zentralamerikanischen Kordilleren durch- ziehen das (iebiet, erreichen aber die Erhebungen Guate- malas niclit. Die Küsten sind flach, die Bewässerung reich- lich. Das Klima ist recht wechselnd; an der atlantischen Küste feucht, aber nicht ungesund, auf den Höhen mild, an der Westküste aber drückend heiß. Die Flora ist rein tropisch, der Waldbestand reichlicli und üppig und aus den wert\-ol]sten Hölzern bestehend. Auch Panama ähnelt diesen Gebieten. Die nördlichen Abhänge der Kordilleren sind gut bewaldet; der Vulkan von Chiriqui mit einer Höhe

Stett. entomol. Zeit. 1011.

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gebirge die Arten an sich fesseln konnte. Gleichwie die Nährpflanze nnr die gemäßigten Klimate liebt, so auch die ihr eigentümlichen Hylastcs- und Hviurgops- Arten. Keineswegs so scharf ausgeprägt zeigt sich die nordi- sche Herkunft bei der Gattung Hylcsinus. Überliaupt zeigen sich bei genauer Betrachtung ganz andere Grund- eigenschaften. Wir werden sie im tropischen Brasilien, in Peru usw. wiederfinden, in den U.S. -Staaten geht sie bis in die südlichsten Gebiete, aber auf der zentralamerika- nischen Brücke fehlt sie auffallenderweise. Dendroctonus erreicht in (iuatemala definitiv die Südgrenze. Für 2 Arten gibt Hopkins die genauen Fundorte an; terebrans kennt er aber nicht von Zentralamerika, was auch aus seiner Karte über die Distribution der Art hervorgeht. Vergl. das bei ^lexiko Gesagte. Sehr stark ist aber Xylechiniis vorhanden, indem 5 von den rezenten 7 Arten nur hier vorkommen, während die restlichen 2 ganz merkwürdigerweise dem Palaearktikum Europas be^.w. dem kühleren Südamerika an- gehören. Eulytocerus ist in Gattung und Art Charaktertier Panamas. Die nahestehende Gattung Phloeofribus ist aber so recht eigentlich in Amerika heimisch. \'on den 29 Arten kommen nur 4 außerhalb Amerikas vor und 12 von den restlichen 25 sind in Zentralamerika zu Hause. Prohlcchiiiis ist eigentlich auch nur auf dies Gebiet beschränkt; nur eine Art kommt in Columbien vor und geht wohl auch nocli etwas nördlicher, so daß sie möglicherweise in Panama zu finden ist. Es ist immer zu bedenken, daß doch nur recht wenige Fundplätze in Frage kommen und unsere Kenntnisse noch recht mangelhafte sind.

Die kleine Gruppe der Crypturginae ist nur mit einer (Gattung und Art vertreten, die dem Gebiete charakteristisch ist, das ist Phrixosoma rude Bldf. vom Volcan de Chiricjui in Panama. Also wohl ein Xadt'lholzbewohner.

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eine Gattung der Tropen ansehen, deren Hauptmenge un- bedingt auf dem Gebiet nördlich des Äquators liegt; sicher kommen nur 4 5 Arten unter 24 in Frage, die auch südlich desselben auftreten. In nur 2 Fällen geht die nördliche Aus- breitung bis in die Südstaaten der Union, man darf ruhig sagen, daß im zentralamerikanischen Gebiet durchgängig die Nordgrenze erreicht wird. Durchschnittlich scheinen die ganzen Corthylinae Bewohner höherer Bodenerhebungen zu sein. Mctacorthvlus in Gattung und Art für Panama charakte- ristisch. Auch Brachyspartus ist mit einer Ausnahme auf Panama beschränkt und erreicht hier die Nordgrenze. Glochinoccrns in Gattung und Arten in Guatemala cha- rakteristisch. Die eigentliche Corthyhnengattung des ganzen Gebietes ist aber sicher Ptcrocyclon. Von 44 Arten sind allein 20 im Gebiete vertreten und die meisten sind Charakter- tiere. Nur ganz wenige Arten gehen noch nördlich oder kiMumen überhaupt nicht mehr soweit südlich; nach ciem südlichen Amerika reicht die Ausdehnung auch nicht allzu- weit. Tricolus in Cxattung und Arten für Cjuatemala cha- rakteristisch. Auiphi}xaniis hat aber im Geoiet die meisten Arten, alle anderen Gebiete bleiben etwas zurück. Im übrigen ist auch hier der Verbreitungsmodus, d. h. Be- schränkung auf das tropische Amerika, scharf ausgeprägt. Gnathotrichus ist die einzige Gattung mit sehr weiter Nord- und Südverbreitung (Canada-Chile). Nur 2 treffen wir im Gebiet, während die größte Masse auf Nordamerika beschränkt bleibt. Nicht weniger als 41 ^\, der Corthylinae findet sich in diesem kleinen Gebiet, würde man die nur wenig abgetrennten mexikanischen Arten hinzurechnen, so würde die größte Menge sich auf der zcntralamerikanischen Brücke zusammenfinden. Die Zahl der Charaktertiere ist natürlich recht groß, wie viele wirklich als solche an- zusprechen sind, muß erst noch weitere Nachforschung lehi'en. Ich lege deshalb auch hier noch keinen Wert darauf.

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Stett. entomol. Zeit. 1014.

378

Zu den Xyleborinen ist wenig hinzuzufügen. Es kommt nur die Gattung Xyleborus selbst vor, die anderen Genera haben keinen Vertreter. Aber gerade Xyleborus, das um- fangreichste aller Ipidengenera, birgt noch eine Reihe Untergattungen und überhaupt soviel noch ungeklärte Verhältnisse in biologischer, ja vielleicht auch systematischer Hinsicht, daß sich vorläufig noch wenig über die Ver- breitungsverhältnisse sagen läßt. Keine andere Gattung ist so reich an Endemismen, keine kommt auf so kleinen Gebieten vor, wie es hier mit einer Reihe von Arten zu konstatieren ist. So ist es denn auch kein abnormer Zu- stand, daß wir innerhalb des kleinen Gebietes dennoch verhältnismäßig soviel Charaktertiere finden.

Die Fundorte sind auch nur recht gering; eigentlich kommen nur ganz wenige in Frage und es bleibt abzuwarten, ob sich die Zahl der Arten nicht noch erhöht. Diese Möglich- keit ist um so leichter in Betracht zu ziehen, als Xyleborus überwiegend, jedenfalls zum allergrößten Teil, aus Pilz- züchtern besteht; aber gerade dadurch ist die Möglichkeit einer weitgehenden Polyphogie oder, was noch richtiger ist, einer weitgezogenen Grenze in der Wahl der Nährbäume möglich. Mehrere Arten sind in weiter Verbreitung um den ganzen Äquator zu finden und überschreiten daher Amerika auch an seiner schmälsten Stelle in ansehnlicher Stärke. Betrachten wir das verhältnismäßig kleine Gebiet und vor allen Dingen berücksichtigen wir, daß doch eigent- lich nur wenige Fundorte in Frage kommen, so muß die Zahl von 215 Arten, die mir als sicher bekannt geworden sind, ganz außerordentlich hoch erscheinen. Ich habe hier ^ H zwar das ganze zentralamerikanische Gebiet im Auge,

■^ "^ also Mexiko inklusiv, aber es ist wohl zu bedenken, daß

manche Gegenden überhaupt gar nicht erforscht sind. ^ " So sind aus Britisch Honduras nur ganz wenige Arten be-

kannt geword-^^n. So z. B. Phloeoborus rudis Er. vom River

Stett. eiitoiiiul. Zeit. li)14.

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SarStoon, Xyleborus torquatus Eichli. von Rio Honda und X. confusus Eichh. ebendaher nnd von Belize. Es liegt auf der Hand, daß wir damit nur einen ganz geringen Bruchteil des wirklichen Ipidenbestandes kennen. Ganz ähnlich liegen die \"erhältnisse in den anderen Gebieten, wenngleich natürlich ganz enorme Zahlen gefundener Arten sich präsentieren; die Zahl der Fundorte ist doch nur gering. Das habe ich schon von Mexiko gesagt, das gilt in noch größerem Maße von den anderen Staaten Zentralamerikas. Gewiß ist zu bedenken, daß die Savannen Panamas nud das Hochland Mexikos für Ipidenverbreitung nicht günstig sind. Ob aber die Sukkulenten der mexikanischen Hoch- länder gar keine Ipiden an sich gezogen haben, das ist doch wohl noch nicht völlig sicher. Es scheint mir, daß die hier behandelten Gebiete nur einmal eine intensive Bearbeitung gefunden haben und dann nicht wieder, und daß hier noch viele Schätze ungehoben liegen mögen. Wir sehen aber auch hier ein klassisches Beispiel, was die Tropen, bei ein- gehender Duichforschung, noch für Schätze darbieten werden, wenigstens unter \'erhältnissen, wo der Wald- bestand noch ein ursprünglicher ist.

Kurze üebersicht über die Verbreitung; der Genera und Gruppen.

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Amphicranus

Gnathotrichus

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Brachyspartus

Glockinocerus

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Xyleborus

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Eine Reihe von Gattungen sind auch im europäischen Gebiete heimisch, dagegen keine einzige Art. Unter den Xyleborus- Arten sind einige Kosmopohten, die sich im ganzen Tropengürtel wiederfinden, sonst zeigen sich aber nur AnkUinge und Übergänge an die Faunengebiete Nord- und Südamerikas. JedenfaUs ist aber Zentrakimerika eines der interessantesten Faunongebiete ü]-)orhaupt.

Stett, entoiiiol. /uit. 19U.

377

4. Das westindische Untergebiet.

Die Antillen.

Den Umfang des Untergebietes cliarakterisiert Pagen- stecher wie folgt: ,, Westindien liegt zwischen dem 10." und 26." n. Br. und 42." und 67." w. L. Es erstreckt sich mit seinen verschiedenen Inseln, welche den atlantischen Ozean vom karaibischen oder Antillen-j\Ieer und dem Golf von Mexiko trennen, von der Mündung des Orinoco und der Insel Trinidad bis zu den Halbinseln Florida und Yukatan. Es gehören hierher die gesamten zwischen Nord- und Süd- amerika liegenden Inselgruppen einschließlich zwischen Haiti und der Spitze von Florida sich erstreckenden Bahamas- Insdn. Die an der Nordküste von Südamerika liegenden kleinen Inseln unter dem Winde, so die niederländischen

Insidn Curagao und Bonaire werden nicht dazugereclmet."

Die Auffassung, daß die Antillen ursprünglich mit Zentral- und Südamerika organisch verbunden waren, dagegen nicht mit Nordamerika, erfährt auch durch Ver- gleich ihrer Ipidenfauna eine sichere Stütze, wenngleich nicht verkannt werden darf, daß sichere Elemente der nordamerikanischen Fauna vorhanden sind.

Durchgängig zeigen alle Inseln natürlich gebirgigen, teilweise sogar \'ulkanischcn Charakter, und wenn die Er- hebungen auch durchgängig nicht sehr bedeutend sind, so finden sich auf San Domingo doch Gipfel mit 3000 m Höhe.

Khma vorherrschend tropisch, aber doch gemäßigt, Niederschlagsmengen im Norden und Nordwesten größer als in anderen Teilen des Gebietes.

^"on den Klimaverhältnissen hängt natürlich auch die ^'egetation ab. Auch sie ist vorherrschend tropisch, aber die Palmen lassen nach und Nadelhölzer treten auf, ein Faktum, das auch in der Gestaltung der Ipidenfauna zum x\usdruck kommt. Im großen und ganzen soll aber

Stett. cutomol. Zeit. 1914:. 13a

378

die Flora mehr der südamerikanischen als der nordamen- kanischen ähneln.

Die Vegetationszonen richten sich sehr nach den Boden- erhebungen.

An die Flora Zentralamerikas erinnern die in den tiefen Lagen heimischen Kakteen; bis 1200 m findet sich subtropischer Wald und bis zu 2300 m Laub- vmd Nadel- wald.

Eine zusammenfassende Faunenbeschreibung gibt es

nicht; die Angaben finden sich äußerst zerstreut und spärlich

\or; Kulturschädlhige mit weiter Verbreitvmg dürften sich

mehr oder weniger stark auf allen Inseln wiederfinden.

Die großen Antillen.

Cuba.

Cryphalinae: Cryplia/its obscitriis Ferr. ^lir nur xon Cuba bekannt.

Ipinae: Dryocoetes carhonarius Perr. desgleichen. Cocco- trypes robustus Eichh. (?), Pityophthoriis conccntralis Eichh., kommt auch in Florida vor.

Hylocurinae: PycnartJiruDi gyacilc Eichh., Hcxacolns glaber Eichh., Hcxacolns alicnus Eichh. auch in !\littel- amerika.

Eccoptogastrinae : Pagiocerus rimosus Eichh. haben wir in ganz Südamerika bis Chile festgestellt. Eccoptogastcr dimidiatus Chap. auch in Zentralamerika.

Corthylinae: Pterocyclon uiali Fitch. Nordamerikaner, findet sich bis Canada.

Xyleborinae: Xyleborus badius Eichh. Kosmopolit, X. ferrugineus F., X. mcrmis Eichh. auch in den Vereinigten Staaten, also nördlicher Provenienz, X. affinis Eichh. und .Y. torquatus Kosmopoliten, ohne Bedeutimg.

Die Ipidenfauna Cubas neigt also ziemlich n;ich Süd- amerika hinüber, indessen ist auch der Einfluß des Nordens nicht zu unterschätzen.

Stett. i-ntoiuol. Zi'it. lüU.

379

Portorico.

Die Zahl der mir bekannt gewordenen Ipiden ist sehr klein; anßer den überall vorkommenden Xylchorus affinis Eiehh., X. torquatus Eichh. nnd X. confusus Eiclih. kenne ieh nur den in Portorico wahrscheinlich endemischen A'. ainplexicollis Eichh. Allerdings glaube ich nicht, daß große Verschiedenheiten gegenüber Cuba vorhanden sind. Hier müssen weitere Forschungen Klarheit bringen.

Jamaica. Auch von Jamaica sind nur wenig Ipiden bekannt und keine Art ist endemisch. Ips intevstitialis Eichh. kommt auch in Guatemala vor und Xyleborus perforans Woll. ist natürlich ohne Bedeutung.

San Domingo. Hypothencnius plunieriae Noerdh, also auch ein Be- wohner des südamerikanischen Festlandes, denn wir fanden ihn schon in Venezuela. Coccotrypes pygmaeus Eichh. gleich- falls eine weit verbreitete Art. Nur Xyleborus alternans Eichh. scheint auf der Insel endemisch zu sein. Ein un- gefähres Bild über die Fauna läßt sich überhaupt nicht geben.

Die kleinen Antillen. Guadeloupe. Hier sind einige charakteristische Arten zu nennen, zunächst Cryphalus inops Eichh., sodann Stephanoder es uwschatae Schauf. und St. setosus Eichh. Unter den Hylocurinen ist Pvcnarthruiii pallidum Chap. zu nennen, also ein Angehöriger des südamerikanischen Gebietes. Xylehorns capucinns Eichh. ist wohl noch weiter auf den Antillen zu finden, dasselbe gilt von X. spinulosus Bldf.

St. Vincent. Crvphaliis niucvonijer Woll. mir nur von St. \^incent bekannt, ferner die Kosmopoliten Xyleborus affinis Eichh. und Ä'. confusus Eichh.

Stett. entomol. Zeit. 1914. 13a*

380

Tobago.

Xyleborus affinis Eiclih.

Barbados.

Dieselbe Art.

Nevis.

Hypothenemus plumcriae Noerdl.

Grenada.

Xyleborus spinulosus Bldf. ,, affinis Eichh.

confusus Eichh.

Also keine eigentümliche Art darunter.

Ohne nähere Angabe fand ich Stephanoder es dc- pressus Eichh. Ferner soll .S7. Haiiipci Ferr. vorkommen, was, da die Art ein Schädhng des Ivaffecbanmes ist, \\()lil erklärlich wäre.

Für ganz Westindien als häufig im Zuckerrohr ist an- gegeben :

Hypothenejiius eruditus W'estw.

Das nordamerikanische (nearkiische)

Gebiet.

Da,s arktische Gebiet Nordamerikas ist schon anfangs kurz besprochen; alle Ländermassen, die innerhalb dieses und des neotropischen Gebietes liegen, bezeichnen wir als das nordamerikanische. und dieses wäre noch zu beluuideln.

Das Klima in nord-südlicher Richtung variiert weniger generell als graduell, von Osten nach Westen lassen sich aber 3 deutliche Zonen erkennen : 1 . östliche Zone vom atlantischen Ozean bis zum Fuß der Hochebene im Westen des Mississippi, 2. die Hochgebirgszone westlich vom 100. Me- ridian und 3. die schmale Zone westlich der hohen Küsten- gebirge. Die kontinentale und östliche Küstenzone ist durch heiße Sommer und kalte \\'intcr charakterisiert,

Stctt. ciitomol. Zeit. ]<.)U.

381

nur im nördlichen Maine und britischen Nordamerika ist der Einfluß des Küstenkhmas nachweisbar.

Di^ Niederschlagsmengen im Tieflande sind im Innern wie an der Ostküste gleich groß, westlich vom 100. Meridian beginnt ein mehr trockenes, wüstenartiges Klima, nur an der schmalen pacifischen Küste sind die Jahreszeiten mehr ausgeglichen.

Während die Juliisothermen im allgemeinen 10" 30", in Südwesten sogar 30"— 36" betragen, sind die Januar- isothermen größeren Differenzen ausgesetzt und schwanken von 30" bis + 20" C. eine Folge der wechselnden Boden- gestaltung. .

Der \^egetationscharakter entspricht diesen Zuständen und ähnelt dem des gemäßigten Europas sehr. Laubwerfende Laubbäume und Coniferen stehen mit immergrünen Bäumen in Gemeinschaft, im Süden tritt tropischer Regenwald auf. (iroße Teile des Gebietes sind aber vorherrschend Gras- steppen oder tragen wüstenartiges Gepräge zur Schau.

Alle diese wechselnden A'erhältnisse müssen auch auf die Gestaltung der Ipidenfauna einen großen Einfluß ausüben, und so halte ich es für recht, das Gebiet nicht summarisch abzuhandeln, sondern die einzelnen Staaten- teile etwas näher ins Auge zu fassen, was um so mehr mög- lich ist, als kein Faunengebiet der Erde so eingehend unter- sucht ist als Nordamerika, Europa natürlich ausgenommen. YoY allem ist es von Wert, zu vergleichen, inwieweit die Annahme eines nearktischen Gebiets berechtigt ist, denn die Ansichten über den realen Wert desselben gehen bei den einzelnen Forschern erheblich auseinander. Es ist ganz sicher, daß sich der Einfluß tropischer bezw. sub- tropischer Elemente noch stark bemerkbar macht, wenig- stens im Süden, aber je weiter wir nach Norden kommen, um so mehr sehen wir Übereinstimmung mit der Fauna

Stett. entomol.' Zeit. 1914.

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des gemäßigten Europas, und selbst reine Europäer werden wir finden. Da sind zunächst alle diejenigen Arten, die zirkumpolar auftreten, zu nennen, dann aber aucli solche, die in Asien nicht aufgefunden worden sind. Aber selbst, wenn wir von den gemeinsamen Arten absehen und die (icnera ins Auge fassen, müssen wir sagen, daß die Über- einstimmung Nordamerikas, vom Süden abgesehen, mit Europa doch recht ansehnlich ist. Doch davon am Schluß. Eine große Anzahl ist in den \'ereinigten Staaten weit ver- breitet, und die sind es, welche zunächst besprochen werden Sf^llen. Alsdann würden die einzelnen Staaten im Anscliluß an das mexikanische Gebiet, also im Süden beginnend, ab- gehandelt werden. Als ganz allgemein verbreitet, unter Berücksichtigung ihrer natürlichen Existenzmöglich- keiten, sind angegeben:

Dendrodonus terebrans Ol. Phloeosinus dentatus Sa^^ FhloGotrihiis frontalis Ol.

//»n'wanws Harris Cryptiirgiis ntomus Lee.

pusillus Gyll. Polygraphns rufipennis Kirb\'. Ips cadatus Eichh. ,, calligraphus Germar. ,, decretus Eichh. ,, oyandicolUs Eichh. ,, perturbatus Eichh. ., pini Say. Pityogenes sparsiis Lee. Xylodeptes bispinns Duftschn. Dryocodes granicollis Lee. Pityophthorus carimceps Lee. ,, coniperda Schwär^'.

,, pulicarius Zimni.

Stctt. eutomol. Zeit. 1914,

Micracis aculeaius Lee. ,, sittnralis Lee.

Cncsinus strigicoUis Lee. Iiccoptogastcr (jitadrispiiiosits

Say. Corthylus pii)ictatissi)iius7Amin. Ptcrocydon fasciaius Say.

malt Fitch. Xylcbonis ajjinis Eichh. celsus Eichh. ,, tmpressus Eichh.

inermis Eichh. xylophagii^ Say. Anisandrus dispar F.

tachygraphus Zimm. Xy hier US pulüus Say.

scabricolhs Lee. fiiscalus luchh.

383

Hypothenemus eruditus Westw. (Nordamerika) ohne nähere Angaben.

Für die südhchen Staaten: Ips avukms Eichh.

Florida.

Hylesininae : Hylastes exilis Chap. Der ausgesprochen nördhche Charakter der Gattung Hylastes macht sich auch in Nordamerika geltend. In Südamerika sahen wir nur noch einen Hylastiniis, der ja auch nicht von den Nadel- hölzern abhängig ist, die wirklichen Gattungsverwandten enden aber nach mir zur A^erfügung stehenden Daten schon in Mexiko. In Florida haben wir uns die Südgrenze der Gattung so ziemlicli sicher vorzustellen und in der Tat ist ja exilis Chap. auch ein Tier mehr nördlicher Provenienz. Dendroctonus terebrans Ol. auf den Walker Mountain ist neben D. frontalis Zimm. der einzige Ver- treter dieser Gattung, der in Florida beobachtet ist.*)

Crypturginae : Crypttirgus ahitaceus Schwarz im Süd- osten der Staaten, wir wir noch sehen werden, weiter ver- breitet; nach langem sehen wir wieder einen Angehörigen dieser kleinen Gruppen erscheinen, ein Zeichen, daß wir wieder in die gemäßigten Gebiete der nördlichen Hemisphäre kommen.

Cryphalinae: Cryphalus miles Lee. Mit Fortschreiten gegen Norden nehmen die Cryphalinen ab. Ob miles Lee. für Florida wirklich charakteristisch ist, bleibt allerdings abzuwarten, in der Regel gehen die Arten auch in die umliegenden Gebiete ein, in Florida mag ja das Zentrum der Verbreitung liegen.

Ipinae: Noch kein Ips, dagegen Pityophthorus schon recht ansehnlich vorhanden. Es werden angegeben: P. annectens Lee. nur aus Florida angegeben, P. concentralis

*) Die Gattung Dcndrocinnus ist das einzige Ipidengens Nordamerikas, das genauen Aufschluß über die Verbreitung gibt. cfr. Hopkins: Contrib. toward a monograph of the Scolytid beetles.

Stett. entomol. Zeit. 1914.

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Eichli. auch auf Ciiba, ist also eine der wenigen Arten, die den Antillen mit dem nordamerikanischen Festland zu- gl^idi eigen ist. P. consimilis Lee. Im Gegensatz zur vorigen Art ist consimilis Lee. nördlicher Provenienz, kommt bis Ouebeck vor und erreicht in Florida die Südgrenze; das gilt auch mehr oder minder für P. pruinosiis Eichh., die mindestens bis in den Staat New York, vielleicht auch noch weiter nördlich geht. P. scvicatus Lee. finde ich dagegen wieder für Florida charakteristisch, ob mit Recht, bleibt dahingestellt.

Hylocurinae: Micrasis nanula Lee. Die Art ist für Florida charakteristisch, steht aber absolut nicht ver- einzelt da, denn schon im anliegenden \'irginia finden sich weitere Vertreter. Jedenfalls ist Micrasis aber eine rein norclamerikanische Gattung, die nicht auf das zentral- amerikanische Untergebiet übergegangen ist und im süd- lichen Nordamerika ihre Südgrenze erreicht.

Eccoptogastrinae : Botlirostcruus Huhhardi Schwarz. Die Ckittung ist, wie wir gesehen haben, in dem tropischen und subtropischen Amerika vorherrschend zu Hause ; in Florida findet sich die letzte, n()rdlichste Art vor. I.oganins ficus Schwarz. Auch hier gilt das bei Bothrosternus Ge- sagte. Erineophelus Schwarzi Hopk. Li Gattung und Art charakteristisch für Florida. Merkwürdigerweise ist kein Eccoptogastcr vorhanden.

Corthylinae : Corthylus spinifer Schwarz. Eine der nördlichsten Arten, nur pimcicüissiuins Zimm. ist sicher höher gehend, aber auch das zentralamerikanischc Gebiet noch streifend; der Grundcharakter der Gattung wird da- durch nicht geändert. Pterocyclon mali Fitcli. ist mit fasciatuni Say (deren \'oikommen in Florida mir n i c h t bekannt geworden ist) die kleinste Gruppe dieser Gattung, die im Gegensatz zu dem gröf3eren Teil einen mehr nörd- lichen Charakter aufweist.

Stett. cutomol. Zeit. 1914.

3^5

Louisiana.

Lmiisiana, obgleich der zentralamerikanischen Fauna näher, zeigt dennoch verhältnismäßig wenig Anklänge an die- selbe. Ich möchte hier vor allem nennen:

Hvlesininae : Chroiiicsits Chapuisi Lee. ist noch keines- wegs die nördlichste Art dieser weit von Nord nach Süd \erbreiteten Gattung, deren Charakter m. E. noch wenig geklärt ist. Dcndrodonus frontalis Zimm. (Singer, Wilson) übrigens im ganzen Südosten.

Crypturginae : Polygraphus rufipciinis Kirby. Ohne direkte Bedeutung, da die Art in den Vereinigten Staaten weit verbreitet ist.

Cryphalinae: CrypJialiis hispiditlits Lee. Das vorher Gesagte gilt auch hier. Stcplianodcrcs scriatus Eichh. (New- Orleans) mir nur aus Louisiana bekannt.

Ipinae: Ips cacicatus Eichh. (New-Orleans). Weit in Nordamerika verbreitet und hier wohl an der Südgrenze.

Es ist natürlich klar, daß mit dem \'orstehenden nur ein kleiner Teil der in Louisiana vorhandenen Ipiden ge- kennzeichnet sein kann, aber doch wohl die hier in Frage kommenden markanten Arten. Ganz merkwürdig ist es, daß sich in diesen Teilen des Gebietes keine Nyleborine befindet.

Texas.

Auch Texas gleicht im großen und ganzen den Nachbar- gebieten.

Hylesininae: Hylastes tennis Eichh. Nur in Texas und den anliegenden Gegenden. Pielcobius aculcatus Say im gleichen Gebiet, aber wohl noch etwas höher gehend. Dendrodonus frontalis Zimm. (Call, Deweyville, Kirbyville, Beaumont). 1). B a rberi Hopk. (Davis Mountains). Frontalis ist aber mehr östlicher Provenienz und trifft Texas nur noch im äußersten Südosten, Barher i dagegen ist süd- licher Herkunft und trifft Texas auch nur im westlichsten

Stett. cntoinol. Zeit. 1914.

a8(i

Zipfel; möglicherweise ist in diesem Teil auch D. arizonicus Hopk. zu finden, der nach Hopkins Ansicht noch hierhin ausstrahlen könnte. An einer Reihe von Stellen kommt auch D. terebrans Oliv, vor, hier allerdings in der südwest- lichsten Stelle, aber mit sicheren Fundplätzen, so z. B. Austin, Call, Deweyville, Kirbyville, Tarkington. Frontalis und terebrans kommen dennoch in A'ermischung vor, während im Westen mu- eine Art sicher nachgewiesen ist; im zen- tralen Toxas konunt keine Dcndrocfonus vor. Phloeosinus dcntatus Say.

Cryphalinae: Stephanoderes erectus Lee. In Texas an der West- und Südgrenze. St. dissimilis Zimm. im nörd- lichen Amerika weit verbreitet.

Ipinae: Pityophthorus lautus Eichh. Südliche bis süd- östliche Art; in Texas wohl an der Westgrenze angelangt.

Eccoptogastrinae : Eecoptogaster fagi Walsh. Hier dürfte im allgemeinen das gleiche gelten.

Xyleborinae: Xvicborus fuscatus Eichh. Weit vcr- breitete Art bis Columbia, ist auch in den Staaten noch weiter ausgedehnt, so daß es fraglich ist, ob hier eine nörd- liche oder südliche Herkunft das primäre P^lement ist.

Etwas tatsächlich Neues und Bemerkenswertes ist also auch in Texas nicht zu bemerken, namentlich vermisse ich Anklänge an Mexiko.

Neu-Mexiko.

Hylesininae: Dendroctomis Barbcri Hopk. Auf dem östlichen Gebirgszug der Rocky ^lountains, z. B. Santa Fe, ferner Vernajo, ]\Ieehs, Cloudcroft. D. convexifrons Hopk. mit der vorigen Art an den meisten Stellen gemein- sam, aber auch an der Grenze Arizonas bei Wingate, wo Barberi fehlt. /). Engelmanni Hopk. wieder auf dem ÖJst- lichen Gebirgszug im ganzen Westen des Staates fehlend. (Capitan ^Mountains, Sierra Bianca Mountains, Sacramento National Forest.) 1). approximatus Dietz. Gleichfalls auf

Stett. eiitomol. Zeit. 1014.

387

dem östlichen Gebirgszug an vielen Lokalitäten. D. poii- dci'osac Hopk. In Neu-Mexiko wenige Fundplätze (Gila National Forest, ^^ernoio), die auch weit voneinander liegen. Es ist nicht anzunehmen, daß die Art so sporadisch auf- tritt, und dies um so mehr, als der Käfer in der Wahl seiner Xahrungspflanze nicht wählerisch ist. D. pscudotsugac Hopk. C deich falls auf dem ganzen östlichen Gebirge mit mehreren anderen Arten untermischt und an den gleichen Orten beobachtet. D. vniciis Lee. fast über den größten Teil der Staaten und bis ]\Iexiko gehend, kommt auch in Neu- ]\L"xiko auf dem fistlichen Gebirge vor; raif diesem Teile fanden sich also eine große Anzahl Dcjidroctonus-Artvn zusammen, und es ist eigentlich anzunehmen, daß auch andere Nadelholzipiden nicht selten sein könnten. ^lir sind aber auffallend wenig bekannt geworden.

Ipinae : Ips caUigraphus Germ, wohl weit in Nordamerika verbreitet, /. plastographus Lee. kommt auch in Californien unti ]Mexiko vor und dürfte in Neu-iNIexiko, vielleicht auch auf dem östlichen Fortsatz der Rocky Mountains seine östlichste \^erbreitungsgrenze besitzen. PitvopliiJiovus piincticoUis Lee. auch in Californien, daher hier sicher an der Ostgrenze. Überhaupt dürfte das für viele Ipiden- arten gelten, denn mit Aufhören des Gebirges fällt für die Coniferenbewohner meist auch die Existenzmöglichkeit. Alle mir aus Neu-]Mexiko bekannten Arten sind aber Coniferenbewohner.

Arizona.

Im Anschluß an Neu-Mexiko wäre zunächst Arizona zu besprechen. Die Ipidenfauna weist auch keine wirk- lichen Unterschiede auf, was seinen Grund in der Terram- gestaltung hat. Von Nordwesten nach Südosten durch- ziehen die hohen Gebirgsmassen den Staat, die ganze Nord- ostecke ist von einem Hochland, dtm Great Colorado Plateau, ausgefüllt, während die südwestlich des Gebirges

Stett. entomol. Zeit. 1914.

388

liegenden Landesteile von jenen großen Wüstenpartien eingenommen werden, die auch noch nach Mexiko hin- übergreifen. Auch die Wüsten sind keineswegs vegetations- los, selbst Bäume und baumartige Pflanzen kommen vor, aber im wesentlichen ist doch brreits die mexikanische Sukkuknitenflora vorherrschend. Wir haben also zunächst Coniferenbewohner zu erwarten; die Wüstengebiete werden kaum zu näherer Beobachtung angflockt haben.

Hylesininae: Hylcsiniis iiiipcrialis Eichli. auch in Dak(-)ta aufgefunden, also sicherlich weit verbreitet. Dcn- droctoints Barher i Hopk. neben Xeu-Mexiko hier in der stärksten Ausbreitung. /). convexifrons Hopk. Gleichfalls stark verbreitet und noch nach ^Mexiko hinübergehend. /). arizonicus Hopk. Nur bisher in Arizona (Williams, Flagstaff, Santa Catalina ]\h3untains) an der var. scopu- lorum von Pinus ponderosa; vielleicht erklärt sich dadurch die Seltenheit, denn die Stammpflanze ist doch nicht eben selten. /). approxiinatus Dietz., D. ponderosac Hopk. Hier die \\Vst- und vor allem die Südgrenze erreichend; schon selten. 1). psciidotsugae Hopk. Weit verbreitete Art. in Südostarizona aber an der Südgrenze. D. Engchnanni Hopk. Südgrenze; sehr vereinzelt (Chiricahua Mountams). D. Valens Lee. häufig.

Ipinae: Ips confusus Lee. Eine weit verbreitete Art, die in Arizona auch wohl an der Südgrenze ist, dagegen geht /. rcctus Lee. noch nach Mexiko hinüber. Cactopimts Huhharäi Schwarz. Gattung und Art typisch.

Cortliylinae: Gnaihotrichus rciusits Lee. Ohne Besonder- heit, da dies Corthylinengenus hauptsächlich in Nordamerika heimisch ist.

Alabama.

Es liegen mir nur die sicheren Angaben über DeJi- droctonus vor: frontalis Zimm. (Callioun, IMontgomery) und

Stett. cntomo). Zeit. 1911,

380

terebrans Ol. (Calhoun). Beide Arten kommen also unter- mischt vor.

Califomien.

Californien erscheint mit einer großen Reihe von Arten, was seinen Grund darin haben dürfte, als die wechselnden Bodengestaltungen auch eine andere Flora bedingt. Es ist schon im Anfang darauf hingewiesen, daß Californien infolge dieser günstigen Zustände eine besondere Stellung im nearktischen Gebiet einnimmt. Vor allen Dingen nehmen die Coniferenbewohner eine ganz überwiegende Stellung ein und drücken die Laubholzbewohner vollständig in den Hintergrund.

Hylesininae: Hylastes gracilis Lee. (Taho Vallev) mir pur aus Californien bekannt. H. iiiacer Lee. ebendaher, aber weit verbreitet (Nebraska), H. porosus Lee. Mir nur aus Californien bekannt. H. nignnus Mannh. (Taho, A'alley). Es ist mir leider nicht möglich, diese Angabe nähei zu prüfen. Ich kann mir gewisser Zweifel nicht erwehren, da die Art auch für Alaska angegeben ist. Es wäre ja natürlich nicht unmöglich, daß sich die Ausbreitung längs der großen Westgebirge hinzieht, immerhin ist es aber doch eine gewaltige Ausdehrung von Norden nach Süden. Hylurgops granulatus Lee. auch in den nördlichen Staatenteilen (Oregon). H. sericeus Mannh. Für diese Art ist das Vorkommen von Alaska bis Californien bereits seit längerem festgestellt, wäre also auch für H . nigrinus Mannh. wohl möglich. H. subcostulatus Mannh. eine mehr südliche Art, bis nach Mexiko gehend, aber auch in Californien noch nicht an der Nordgrenze. Vorkommen: Taho, Valley. Renocis heterodoxus Casey. Gattung und Art für Californien charakteristisch! Hylesinus aspericollis Lee. Mir nur aus Californien bekannt. Durch die genauen L-nterlagen be- günstigt, ist es möglich, das Genus Dendroctonus etwas eingehender zu besprechen; denn die Gebirgsformation

Stett. eutuniol. Zeit. 191-1.

.•590

Californicns beherbergt eine ganze Anzahl davon. D. hrcvi- cornis Lee. In ganz Cahfornien, mit Ausnahme des südhchsten Viertels, auf den Gebirgen der Küstenregion sowohl wie denn parallel gehenden inneren Gebirgszuge, in dem da- zwischenliegenden Tiefland fehlend, geht aber noch weiter n;ich Norden und Nordosten. 1). Barberi Hopk. Nach der Distributionskarte des D. Barbevi bei Hopkins 1. c. p. 87 auch im südlichen Cahfornien, in Mittel- und Nordcali- fornien indessen fraglich, jedenfalls nicht sicher nach- gewiesen. /). monticolac Hopk. in ähnlicher Ausdehnung wie brcvicor)iis und vielfach an denselben Stellen, im Süden aber fehlend. D. Jeffreyi Hopk. Auf dem inneren Gebirgs- zug in seiner ganzen x\usdehnung, aber auch auf den süd- lichen Gebirgen, in der Küstenregion hingegen fehlend. D. pseudotsiigac Hopk. nur im Norden und an der Küste, auf der südlichen Hälfte fehlend. D. valcns Lee. in ganz Cahfornien. Chaetophloeus hystrix Lee. für Cahfornien in Gattung und Art charakteristisch (Sandiago). Cavphohorus simplex Lee. mit bicristatus Chap. einziger A'ertreter der Gattung in Amerika \\n([* {simplex) nur in Cahfornien. Phloeosinus cristatus Lee, Phl. ciiprcssi Hopk. ^Nlir nur aus Cahfornien bekannt, Phl. sequoiae Hopk. dagegen nc^h weiter nach Norden gehend. Dem Namen nach an Cupres- sinen wie in Europa.

Cryphalinae : Sehr gering an Zahl. H ypothenemus striatus Lee. und Cryphalus terjiiinalis Mannh.

Ipinae: Diese Gruppe, wie zu erwarten ist, wieder in stärktirer Zahl. Ips concinnus Mannh. in ganz Califoniien, überhaupt an der ganzen Westküste von Alaska bis Guate- mala. I. CO nf usus Lee. gleichfalls eine westliche Art, aber mit 'erheblich geringerer x\usbreitung. /. latidens Lee. nur aus Cahfornien bekannt. /. plastographus Lee. westliche Art, in Cahfornien wohl an der Nordgrenze, geht bis in die Subtropen. /. spinifer Eichh. nrir nur aus Cahfornien be-

Stfttt. cntomol. Zeit. li)U.

391

kannt. Pifyogeucs carinulatus Lee. gleiehfalls vorherrsehend westlicher Provenienz. Am stärksten an Anzahl ist aber die Gattung Pityophthorus vertreten. P. confinis Lee. Im ganzen sädlichon Staatengebiet von Californien bis westlich Virginia nnd südlich bis Mexiko, wo sie mit P. coii- jinis Bldf. zusammen vorkommt. Da die Le Conte'sche Art älter ist als die Blandford'sche, wäre wohl eine andere Namengebung am Platze. Ob hier Blandford's unantast- bare Erhabenheit oder sonst ein Grund zur Unterlassung dieser Maßregel Schuld ist, weiß ich nicht. P. äigestits Lee, P. nitidiüus Mannh. von x\laska bis Mexiko. P. pilosus Lee, P. pnhipennis Lee. (San Jose) weiter verbreitet. P. puncti- collis Lee. eine südliche x\rt. P. pullus Zimm. In ganz Amerika an vielen Orten, eine weit verbreitete Art; das gleiche gilt von P. puberulus Lee, P. tiihercuhüits Eiehh.

Hylocurinae: Micracis hirtcllus Lee.

Eccoptogastrinae : Eccoptogaster californiciis Lee. mir nur von Californien bekannt. E. praeceps Lee. auch weiter östlich gefunden (Idaho). Desgleichen E. subscabcr Lee.

Corthylinae: Ptcrocyclon dentigeruni Lee. und scittellare Lee. schließen sieh dem Grundcharakter der Gattung an. Im allgemeinen darf man allerdings sagen, daß wir an der Nordgrenze der Verbreitung angekommen sind, nur zwei weit in den Staaten vorkommende Arten machen hier eine x\usnahme: Gnathotrichus retustis Lee. und G. sulcatus Lee.

Californien zeigt also deutlich das Gepräge eines Misch- gebietes. Von Süden sehen wir eine Anzahl Gattungen südlicher Provenienz vordringen, auf den Gebirgen aber die mehr Uf'hdlichcn (n nera in stärkerer Anzahl auftreten.

Georgia.

Im wesentlichen ist Georgia ein Flachland, nur im Norden durchziehen die letzten Gebirgsmassen noch das Gebiet. Trotzdem gehören die meisten mir bekannt gewordenen Ipiden den Coniferenbe wohnern an.

Sti^t. entüiiiol. Zeit. l'.Ul.

302

H3'lesininae : Hylesinus iniperialis Eichh. Also wolii in den ganzen ,, Staaten". Dcndroctonus terebrans Ol. (Cor- nelia, Thomasville). Am letzten Ort im Flachlande. Einzige Art; vide Hopkins. Carphohoriis bifiivcits Eichh . ^lir nicht bekannt, wie weit verbreitet; bei Hagedorn: Nordamerika, vielleicht mit weiter Ausbreitung.

Cryphalinae : Cryphalus hispididus Lee. Hier gilt das gleiche.

Xyleborinae : Xylchorus iinprcssus Eichh. Ebenso.

Süd- und Nord-Carolina.

Süd-Carolina wird kaum vom Gebirge berührt, wohin- gegen die ganze Westgrenze Nord-Carolinas vom Alleghan\- gebildet werden; das Hauptmassiv liegt noch diesseits ckr Grenzen. Es werden daher die Coniferenbewohner wieder einen größeren Prozentsatz des Gesamtbestandes aus- machen. Immerhin erfährt die Fauna doch einige Verände- rungen, die ein recht abwechselndes Bild geben.

Hylesininae : Hylastcs salchrosus Eichh. kommt wohl nur in Carolina vor, desgleichen H. scohinostts Eichh. Hvlurgops rufipcs Eichh. auch in Kentuky, also noch auf den Westabhängen des Gebirges. Dcndroctonus frontalis Zimm. an mehreren Orten, namentlich in Nord-Carolina, in Süd-Carolina nur Chicora (vide Hopk.). D. terebrans Ol. In beiden Staaten, sowohl auf dem Gebirge wie in der Niederung. D. valens Lee. nur noch in Nord-Carolina, hier ist im Osten die Südgrenze erreicht. Phloeotrihus fron- talis Ol. Bei Hagedorn ohne nähere Angaben (Nordamerika), also wohl weit verbreitet. Dagegen erscheint mir die An- gabe, daß Ph. setulosus Eichh. vorkommen soll, doch einigermaßen bedenklich, da die Art in Columbien und Zentralamerika heimisch ist. Hier wäre wohl ein Frage- zeichen am Platze.

Carphoborus bifurcus Eichh.

Stett. cntoinol. Zoit. lüli.

393

Cryphalinae: Cryphalus dissimilis Zimm. Nord- Carolina, aber sicher weiter verbreitet.

Ipinae : Ips avulsus Eichh. in den Südstaaten weit verbreitet. Pityophthorns ist ziemlich stark vorhanden, ich fand folgende Arten angegeben: cornatus Zimm. aus Süd-Carolina, vimuttssimus Zimm., puhipennis Lee. Also nicht nur in den östlichen Staaten (vide California), pullus Zimm. Süd-Carolina, im östlichen Nordamerika bis New- York, pruinosus Eichh. in gleicher Ausdehnung.

Cortltylinae : Pterocyclon gracile Eichh. über die Grenzen verbreitet, P. mali Fitch. ohne Bedeutung. Gnathotrichus matenarius Fitch. Nord-Carolina, aber an der ganzen Ost- küste vorkommend.

Xyleborinae: Xyleborus celsus Eichh. ohne Besonder- heit, ist weit in Nordamerika verbreitet. X. fuscatus Eichh. desgleichen. X. pini Eichh. fand ich hingegen nur aus Carolina angegeben. Anisandrus tachygraphus Zimm. eine in Nordamerika weit verbreitete Art (Nord-Carolina).

Tenesse.

Tenesse wird in seinem östlichsten Teil von dem Alleg- heny Mts. durchzogen, dem das Cumberland Plateau vor- gelagert ist; westlich ist vorherrschend Tiefland, mit nur geringen Erhebungen durchzogen, die Westgrenze bildet der Mississippi. Ich konnte keine Art finden, die für das Gebiet charakteristisch wäre, was auch durch die Lage desselben einigermaßen erklärlich ist. Bemerkenswert ist allerdings einiger Mangel an Xyleborinen, was vielleicht seinen Grund darin hat, daß in den Küstengebieten mehr Kulturpflanzen gezogen werden, die dieser Gruppe weniger zusagend sind.

Hylesininae : Dendroctonus frontalis Zimm. in der südöstlichsten Ecke des Gebietes (Duckown). Sonst keine Art, wir sind hier an der Westgrenze der Gattung auf dem östlichsten Teil Nordamerikas. Da? Landinnere besitzt,

Stett. eiitomgl. Zeit. 1914. 14a

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wie wir noch sehen worden, keine Vertreter derselben. Phloeotrihus frontalis Ol.

CryphaUnae: Hypothenemus eredus Lee. Im östhchen und südHchen Nordamerika (Texas - New - Yersey) .

Ipinae: Ips calligraphus Germ, weit verbreitet.

Eccoptogastrinae : Eccoptogaster muticus Say siehe noch erhebhch weiter verbreitet (vide Missouri, Penns^dvauia) .

Corthyhnae: Pterocyclon gracile Eichh.

Xyleborinae : Xyleborus inermis Eichh. In Nordamerika weiter verbreitet, aber auch auf Cuba, wahrscheinHch also an einer Kulturpflanze. X. proquinquus Eichh. ebenfalls sehr weit verbreitet (Nordamerika Nicaragua).

Oklahoma.

Mir ist nur eine Art mit sicherem Fundort bekannt: Dendroctonus frontalis Zimm., hier am äußersten west- lichsten Punkt. (Western Indian territory Hopk. 1. c. 94.)

Virginia.

Weiter nach Norden gehend kommen wir zunächst zu Virginia, das auf seiner Ostseite noch an den Atlantic heran- reicht, im Westen aber mit dem Allegheny Mts. und dem davorliegenden Blue Rid begrenzt wird. Die Fauna dürfte also keine Überraschungen bringen.

Hylesininae: Dendroctonus frontalis Zimm., D. terebrans Ol., D. Valens Lee. ohne Fundortsangabe bei Hopkins. Chramesus icoriae Lee.

Ipinae: Xylocleptes decipiens Lee. Auch wieder einmal so ein seltener Vogel; im östlichen Amerika aber weit ver- breitet, in Virginia wohl an der Südgrenze. Pityophthorus pulchellus Eichh. Gleiche Verbreitung.

Hylocurinae: Micracis asperulus Lee. Von Virginia bis New -York an der ganzen Ostküste.

Corthylinae : Corthyliis col-umbianus Hopk., Gnatho- trichus asperulus Lee. Die Gattung ist in ganz Amerika in großer Ausdehnung zu finden, asperulus ist noch eine der

Stett. eiitüinol. Zeit. 1914.

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mittleren Arten, die allerdings auch noch höher geht, aber doch andererseits keinen südlichen Charakter aufweist.

Xyleborinae: Xyleborus fuscaius Eichh. Anisandrus obesus Lee. bis Canada gehend, in Virginia aber, wie es scheint, an der Südgrenze.

West-Virginia.

In Bodengestaltung Virginia sehr ähnlich, aber jen- seits des großen Gebirgszuges liegend.

Hylesininae : Dendroctonus frontalis Zimm. An vielen Stellen und sicher sehr häufig. D. siniplex Hopk. Eine der sporadischen Arten dieser Gattung, zwar ausschließlich auf den Osten und Nordosten der Staaten beschränkt, ist dennoch die Verbreitung keineswegs eine engumschriebene; m West- Virginia nur im äußersten Nordosten bis Cranes- villc, euiziger und überhaupt südlichster Fundplatz. D. tere- brans Ol. und D. Valens Lee. sehr häufig.

Crypturginae : Crypturgus alutaceus Schwarz, südlich sahen wir ihn schon in Florida, hier aber, wie es scheint, an der Nordgrenze.

Cryphalinae: Stephanoderes erectus Lee.

Ipinae : Pityogenes plagiatus Lee. werden wir auf diesem Teil Nordamerikas noch öfter finden. Pityophthorus zeigt sich hier im wesentlichen mit denselben Arten, die wir in Nordamerika schon wiederholt sahen: confinis Lee, eine vornehmlich im Westen lebende Art; das weite Vorkommen bis West - Virginia läßt auf großen Verbreitungsbezirk schließen. Von lautus Eichh. gilt das gleiche; auch puberulus Lee. geht weit nach Süden (Columbia), ohne in West- Virginia schon an. der Nordgrenze zu sein; pullus Zimm. aber aus- gesprochener Ostamerikaner.

Xyleborinae: Xyleborus pubescens Zimm. wie Xyloterus retusus Lee. sind vornehmlich Bewohner des Ostens, zum Teil recht erheblich nach Norden gehend.

Eigentlich Neues bringt das Gebiet also nicht.

Stett. eutomol. Zeit. 1914. 14a*

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Maryland.

Nichts von Interesse. Dendrodonus frontalis Zimm. und terebrans OL, Crypturgus alutaceus Scliwarz und Pityo- genes flagiatus Lee. auch in West-Virginia. Es bhebe nur Xylehorus setusicollis Zimm. als einzige Art, die bemerkens- wert erscheint, und die ich außer von ^larvland noch aus keinem anderen Gebiet angegeben fand. Wahrscheinhch ist sie aber auch weiter verbreitet, wenigstens in der Küsten- gegend.

Kentucky. Es sind mir nur ganz wenige Arten als bemerkenswert bekannt geworden und keine, die besonderen zoogeogra- phischen Wert hätte. Hylurgops rufipes Eichh. und Ips calligraphus Germ.

Missouri. Eccoptogaster muticus Say.

Kansas. Pteleobius aculeatus Say. Weit verbreitet, aber, wie es scheint, mehr im inneren Nordamerikas. Dendrodonus Valens Lee. selten.

Colorado. Die starke Gebirgsbildung in Colorado bringt auch durch die damit verbundene, ausgedehnte Coniferenflora wieder mehr Ipiden hervor, allerdings sind es auch fast ausschließlich Nadelholzbewohner, die ich kennen lernte.

Hylesininae: Hylastes longulus Lee. Mir nur aus Colorado bekannt geworden. Dendrodonus Barheri Hopk. im Süden des Gebietes. D. convexifrons Hopk. mit der vorigen untermischt, gleichfalls im Süden. D. approximatus Dietz. Auf den östlichen Teilen des Rocky Mts. an vielen Stellen. D. ponderosae Hopk. Auf dem ganzen Gebirge außerordentlich häufig; in Colorado liegt das eigentliche Verbreitungszentrum der Art. D. pseudotsugae Hopk. zwar nicht so stark verbreitet, aber immerhin noch recht häufig.

Stett. entoiiiol. Zeit. 1914.

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D. Engclmanni Hopk. gleicht dem ponderosae in sofern, als auch für diese Art in Colorado das eigentliche Ver- breitiingszentrum liegt. D. Murray aiiae Hopk. Eine der seltenen und nur sporadisch auftretenden Arten, in Colorado nur bei Jefferson (Hopk.). Südhchster Punkt der Ver- breitung, soweit bisher bekannt. D. Valens Lee. häufig von hier aus starker Übergang nach Neu-]Mexiko. Phloeotri- bus puberulus Lee. nur in Colorado ( ?).

Cryphalinae: Cryphalus mucronatus Lee. mir nur aus Colorado bekannt.

Ipinae : ips interruptus Mannh. Bis Alaska, in Colorado wohl an der Südgrenze. Pityogenes carintilatits Lee. dürfte auf der östlichen Hälfte Nordamerikas nicht vorkommen, im Westen bis Californien. Pityophthorus deleius Lee. nur aus Colorado ( ?) .

Utah.

Utah ist vorherrschend Gebirgsland; wenn auch die Erhebungen nicht so bedeutend sind wie in Colorado, so sind sie doch über den ganzen Staat verteilt mit Ausnahme des Nordostens, wo sich große VVüstenstrecken finden. Die Ipidenfauna besteht auch in Utah fast ausschließlich aus Coniferenbewohnern.

Die in Colorado vorhandenen Dendrodonus- Arten kom- men, mit Ausnahme von ponderosae und Murray anae, auch in Utah vor, wenn auch nicht in so ausgedehntem Maße. Andere Hylesiniden sind mir nicht bekannt geworden.

Cryphalinae: Cryphalus striatus Mannh. Hier wohl an der Südgrenze, nördlich bis Alaska, aber auch bis an den atlantischen Ozean.

Ipidae: Ips hudsonicus Lee. auch an der Hudson Bay, also recht ausgebreitet. Interessant ist aber Xylocleptes Cucurbitae Lee, den wir auch schon in Mexiko sahen und wohl das ganze dazwischenliegende Gebiet bewohnt.

Stett. entomol. Zeit. 1914.

398

Pityophthorus nitidulus INIannh. Alaska bis Mexik(3 an der ganzen Westküste.

Eccoptogastrinae : Eccopiogaster snhscahcr Lee. West- licher Provenienz, in Utah wohl auf dem östlichsten Punkt.

Nevada.

Nevada dürfte äußerst arm an Ipiden sein. Selbst Dendrodonus könnte nur mit valcns Lee, in Frage konnnen, aber Hopkins kennt auch selbst keinen Fundort. Der mir noch bekannt gewordene Gnathotrichus retusus Lee. ist auch schon aus anderen Staaten des Südwestens bekannt.

New-Jersey.

Nichts von Bedeutung. Stephanodcrcs crcctus Lee. schon wiederholt gemeldet. Nur Micracis opacicoUis Lee. wäre zu nennen, eine auf verhältnismäßig kleinen Raum be- schränkte Art und wohl nur dem Nordwesten angehörig. Eccoptogastcr quadrispinosus Say weit verbreitet, desgleichen Xylebonis inipressus Eichh. Coniferenbc wohner dürften nur sehr spärlich vorkommen.

Pennsylvania.

In Pennsylvanien setzt sich das Allegheny-Gebirge noch fort und durchzieht es in seiner ganzen östlichen Hälfte, nach dem Erie-See zu ist aber das Terrain gänzlich ins Tiefland übergegangen. Die größte Menge der mir bekannt gewordenen Ipiden besteht auch hier aus Coniferen- bewohnern; mehrere bekannte Arten kommen auch in Pennsylvanien vor, dazu aber auch einige neue.

Hylesininae: Hylastcs porculus Er. wahrscheinhch aber auch über die Grenzen des Gebietes hinaus. Hylesinus fasciatus Lee. sonst nicht von mir in der Literatur an- getroffen. Dendrodonus frontalis Zimm. noch selten im südlichen Pennsylvanien, hier an der Nordgrenze. D. picea- peeda sehr selten. D. pundatus Lee. sehr selten. Chramesus icoriae Lee.

Stett. eutomol. Zeit. 1914.

399

Ipinae : Dryococtcs granicoUis Lee. Berge von Cnllican ccnmty. Pityophthorus pulchellus Eichh.

Hylocurinae: Micraspis asper tilus Lee, Thysanoes jini- bricornis Lee. Gattung und Art für Pennsylvanien cha- rakteristiseh, wenigstens bis jetzt.

Eeeoptogastrinae : Eccoptogaster muticus Say. (Siehe Missoury.)

Corthylinae: Pterocyclon fasdatum Say und gracile Eichh. neben uiali Fi^ch. die einzigen Vertreter dieser Gattung in Nordamerika. Sieherheh kommt aber auch die letztere Art dort vor, sie ist ja die am weitesten ver- breitete.

Ohio.

Von hier sind mir keine besonders beachtenswerten IpideJi bekannt geworden. Hylurgops pinijex Fitch. bis Canada (siehe daselbst).

Illinois.

Wie alle Tiefländer Nordamerikas bietet auch Illinois .venig Bemerkenswertes. Hypothenemus striatus Lee. auch m Californien, also wohl weit verbreitet. Eccoptogaster fagi Walsh. auch in Texas ! ! Micracis striatulus Lee. überall verbreitet. Das Tiefland zeigt sieh vor allem auch durch das gänzliche Fehlen von Coniferenipiden an. Massachusetts.

Die noch immer, wenn auch senwach vorhandenen Gebirgsbildungen lassen einige Nadelholzbewohner auf- treten; sonst aber kaum etwas Interessantes.

Hylesininae : Dendroctonus Valens Lee. (Lynn, Wyoming) .

Xyleborinae: Xyleborus ohesus Lee. An der Ostseite Amerikas von Canada bis Virginia, so auch in Massachusetts. Xyl. impressus Eichh., Eccoptogaster multistriatus Mar eh. 1909 zum ersten Male in Vereinigten Staaten aufgefunden. Trypophloeus nitidus Lee. bisher nur aus Weymonth, Massa- chusetts bekannt.

Stett. eutomol. Zeit. 1914.

400

New-Hampshire.

Doidroctonus piceaperda Hopk. D. valcns Lee. Maine.

Dcndroctonus piceaperda Hopk. hier in seiner stärksten Ansbreitung, D. Valens Lee. mäßig, D. simpiex Le Conte, eine der wenigen Stellen, an der die Art, die an sich sehr selten ist, etwas stärker vorkommt.

Cr\-ptnrginae : Polygraphus rufipennis Kirby \\c\t yer- breitet.

Xyleborinae : Xyloterus lineatus Ol. Ein alter Bekannter ans Enropa, den wir in den nördlicher gelegenen Gegenden Amerikas noch öfter finden werden. Sonst kaum etwas Interessantes.

New- York.

x\uch in New - York tritt die Gebirgsformation noch recht stark hervor, die Coniferenipiden bilden daher anch hier einen großen Teil des Gesamtbestandes; etwas wirklich Neues ist nicht vorhanden.

Hylesininae: Dendroctonus valens Lee. selten (Ithaca). D. punctatus Lee. Diese überaus seltene Art soll in New - York vorkommen. Hopkins kennt aber einen sicheren Fundort scheinbar auch nicht, wenigstens hat er noch keinen fest- gestellt. Dryocoetes autographns ! ! Europäer!

Cryphalinae: Cryphalus striatulus Mannh.

Ipinae: Ips calligraphus Germ., Pityogcncs plagiatns Lee, Xylocleptes descipiens Lee. haben wir schon kennen gelernt, kommt aber noch weiter östlich vor. Pityophthorus consimüis Lee, pniinosus Eichh., puberulus Lee, pullus Zimm., also nichts Neues.

Hylocurinae: Micracis asperulus Lee, M. opacicoUis Lee desgleichen.

Eccoptogastrinae : Eccoptogaster sulcalns Lee vielleicht die einzige wirklich interessante Art.

Corthylinae: Plerocyclon mali Fitch. überall zu finden.

Stett. entomol. Zeit. 1914.

401

X^'leborinae : Xylebonis pnhcsccns Zimm. Sicher auch weiter verbreitet, mindestens aber in den östlichen U. S. Staaten.

Michigan.

Obgleich das Gebirge in Michigan keine Bedeutung mehr hat, sind dennoch die Coniferenbewohner am stärksten. Neues gibt es nicht.

Hylesininae : Dcndroctonns Valens Lee. nicht mehr häufig, so z. B. Grand Island. D. rujipcnnis Kirby wohl die be- merkenswerteste und wichtigste Art, auch in den anliegenden Staaten und nördlich der Lake superior vermutet, aber bisher nur sicher nachgewiesen aus Michigan (White Fish Point and Grand Island). D. piccaperda Hopk., D. simplex Lee. In ]\Iichigan, wde es scheint, im Verbreitungszentrum; sonst nur sehr sporadisch.

Ipinae: Xylocleptes descipiens Lee. Piiyophthorus coiisiinilis Lee. P. ohliquus Lee. Die Art scheint nur sehr geringe Verbreitung zu besitzen. P. opaculus Lee. desgleichen. P. pitbenilus Lee, P. pnlchcUiis Eichh., P. pullus Zimm., P. pusio Lee. bisher nur aus jMichigan. Die wenig verbreiteten Arten bedürfen der Prüfung. Hopkins teilte mir brieflich mit, daß die Le Conte'schen Arten zuweilen sehr unklar seien und der Neubearbeitung bedürfen.

Hylocurinae : Micracis nidis Lee. Bisher nur Michigan. Wiskonsin.

Hylesininae: Hylesinus imperialis Eichh. Siehe auch Arizona, wohl eine mehr westliche Art, die über Dakota nach Wiskonsin hinüberreicht. Dendrodonus Valens Lee. Westlichste Grenze im östlichen Nordamerika.

Xyleborinae: Xyleborus pubescens Zimm.,. Xyloterus ■unicolor Eichh. soll in Nordamerika auch weit verbreitet sein, ich fand allerdings nur wenige sichere Angaben.

Dakota.

Nur wenig sichere Angaben: So Hylesinus imperialis

Stett. eutomol. Zeit. 1914.

402

Eiclih., auf den ich schon hingewiesen habe. Dcndroctonus ist auch nur noch vereinzelt vorhanden, so z. B. Valens Lee. in Süd-Dakota; hier aber an der äußersten Südwestecke und zum westhchen Gebiet gehörend. Engelmanni Hopk. an gleicher Stelle, östlichstes Vorkommen der Art. Pityogenes cannnlatus Lee. eine gleichfalls westliche Art. Hier an der Nordostgrenze.

Nebraska.

Hylastes maccr Lee. mir nur aus Nebraska bekannt. Eccoptogaster quadrispinosus Say ohne Bedeutung.

Wyoming.

Mit Fortschreiten nach Westen nehmen die Dendroctonus- Arten wieder zu. D. Valens scheint merkwürdigerweise zu fehlen, dagegen findet sich Murrayanae Hopk. recht zahl- reich, wohl überhaupt in seinem Hauptverbreitungsgebiet, Engelmanni Hopk. selten, ponderosae Hopk. etwas häufiger und nwnticolae Hopk. an seiner Ostgrenze.

Idaho.

Dcndroctonus Valens Lee. an vielen Orten, Engchnauni Hopk. selten, pseudotsugae Hopk. reichlich über das ganze Gebiet verbreitet, nwnticolae Hopk. in einem seiner Haupt- verbreitungsgebiete, desgleichen brevicornis Lee.

Piiyophthorus confinis Lee. ohne Interesse, dagegen ist Eccoptogaster praeccps Lee. in Idaho wohl an der Ostgrenze.

Montana.

Dcndroctonus valens Lee. noch im westlichen Drittel, aber nicht eben häufig, pseudotsugae Hopk. etwas mehr nach Westen vordringend, nwnticolae Hopk. an der Nord- ostgrenze, brevicornis Lee. im äußersten Westen des Ge- bietes, sehr selten. Vielleicht ist in Montana auch der Brut- platz von Ips integer Eichh., indessen war es mir nicht möglich, Näheres zu ermittehi und der Ausdruck Rocky Mountains ist sehr dehnbar.

Stett. cutomol. Zeit, 1014.

403

Oregon.

Oregon ist wieder zum guten Teil gebirgig und nimmt Auch noch an der californischen Fauna Anschluß. Indessen will es scheinen, als ob wir das Vordringen nach Norden schon bemerken, denn diejenigen Arten, die wärmere Kli- maten vorziehen, sind schon recht wenig geworden, dagegen macht sich die Anwesenheit borealer Arten bemerkbar.

H3desininae : Einen mit Californien gemeinsamen Ipiden sehen wir zunächst in Hylurgops gramdatus Lee, während sitbcosltilatus Mannh. noch bis Mexiko geht. Hylastes iiigrinus Mannh. dagegen ist eine Art nördlicher Provenienz (bis Alaska). Dendrodonus ist natürlich wieder stark ver- treten, so: Valens Lee, ferner der zum ersten Male auf- tretende obesits Mannh., eine der seitesten Arten, hier an der Südgrenze. D. pseudotsugae Hopk. häufig, aber nur im Westen an der Küste. D. monticolae Hopk. selten, nur in der Südwestecke, am gleichen Ort auch D. brevicornis Lee.

Cr3^pturginae : Dolurgus pumilus Mannh. auch in Alaska, sicher also nördlicher Herkunft und in Oregon an der Südgrenze.

Ipinae: Ips coiifusus Lee. hier wohl an der Nordgrenze, /. cmayginatus Lee. ist mir nur aus Oregon bekannt; die Literatur ist sehr spärlich, vielleicht auch eine unsichere Art. I. Oregonis Exhh. mir nur aus Oregon bekannt, viel- leicht auch charakteristisch; 7. pini Say weit verbreitet; /. rectus Lee. bis Mexiko an der ganzen Westküste entlang. Püyophthorus pubipennis Lee. gleichfalls an der ganzen Ostküste und darüber hinaus noch auf die zentralameri- kanische Brücke bis Guatemala.

Corthyhnae : Gnathotrichus sulcaius Lee. ist auch noch ein südliches Tier (siehe Mexiko).

Weiteres Bekanntwerden genauer Fundorte, nament- lich die Klärung Le Conte'scher Arten, wird hier noch manches ändern.

Stett, cutomol. Zeit. 1914.

404

Washington.

Auch dieser letzte Staat der Union bietet nichts von besonderer Bedeutung. Die in Oregon gefundenen Den- droctonus-Arten kommen auch hier noch vor. Dazu wäre vielleicht noch zu nennen: Phlocosinus scriatus Bldf. luid Eccoptogaster ventralis Lee, die nur aus Washington ge- meldet sind. Dagegen ist Gnathotrichiis asperulns Lee. wohl recht weit verbreitet (Virginia),

Canada.

Das ungeheure Gebiet Canadas ist fast so groß als ganz Europa und etwas größer als die Verein'gten Staaten mit ihren Besitzungen. Die topographische Gestaltung ist sehr verschieden; hohe Gebirgszüge im Westen und Nord- westen, große flache Niederungsgebiete östlich der terrassen- artig abfallenden Gebirge. Bewässerung ist außerordentlich reichlich und allein die großen Seen bedecken über 75 000 Ouadratmeilen Fläche. Die Temperatur ist nach Lage der Verhältnisse natürlich sehr wechselnd, im Süden gemäßigt und dem Nord-Deutschlands ähnlich, aber ohne dessen hohe Temperaturdifferenzen zu besitzen; im Norden macht sich die arktische Region schon in recht tiefen Lagen bemerkbar. (A^ergl. Labrador.)

L>sprünglich ist Canada die Hiimat ausgedehnter Wälder gewesen, nur die Präriezone scheint aus Mangel an Feuchtigkeit und unter dem Einfluß der schädigenden Spät- und Frühfröste und der sehr kalten Winter niemals Baumwuchs hervorgebracht zu haben. Große Waldbrände haben aber sicher auch zur Dezimierung des Baumbestandes beigetragen.

Was nun die Waldbedeckung anlangt, so wäre kurz folgend zu sagen: Ein Drittel des ganzen Landes ist über- haupt baumlos, das sind rund 1 ]\Iillion Ouadratmeilen, hinzu kommen rund 300 000 Quadratmeilen Prärie, Die bewaldete Fläche betrug rund 30 Millionen Hektar,

Stett, eutomol. Zeit. 191-1.

405

1. In der Laubholzzone finden sich vorherrschend: Schwarze Wahiuß, Tulpenbaum, Magnoha, Kastanie, Kirsche im Süden, Linde, Ahorn, Buche, Esche, Walnuß, Weiß- und Roteiche, Hickories in weiter Verbreitung. Im ganzen sind 76 Baumarten gefunden.

2. Weißlviefernzone : Weiß- und Rotkiefer herrschen vor. Bestand an Baumarten: 36.

3. Fichtenzone. Es gibt nur noch folgende 8 Arten: Schwarz- und Rotfichte, Balsamtanne, Lärche, Bank- siana-Kiefer, Birke, Aspe, Pappel.

4. Douglastannenzone. Es finden sich 45 Baumarten : Schwarzkiefer, Douglastanne und Engelmannfichte bilden große Bestände. Außerdem sind aber zu nennen: Die West-Zeder, Sitkafichte, Helmlock- tanne, Gelb-Kiefer, Edeltanne. Im ganzen finden sich in Canada 123 Baumarten.

Von dem einstigen beispiellosen Reichtum der cana- dischen Wälder ist heute nur noch ein schwacher Abglanz vorhanden *), manche Baumarten sind schon völlig aus- gerottet, manche stehen dicht davor, nur von wenigen Arten sind noch größere Bestände vorhanden.

Prinze Edward Island, einst gänzlich mit Wald bedeckt, ist fast ganz waldlos. ,,Axt, das Feuer und die blinde Gier des Menschen haben diesen einst wertvollen Besitz ver- geudet!" Scheck 1. c.

Nova Scotia. Auch diese canadische Provinz war einst fast ganz mit dem herrlichsten Wald bedeckt. Von diesem ursprünglichen Bestand ist nur noch ganz verschwindend wenig vorhanden, namentlich sind starke Hölzer sehr selten

*) cfr. A. Scheck, Die forstlichen Verhältnisse Kanadas.

Bericht über Land- und Forstwirtschaft im Ausland. D. L. G. Stück 11. 19Ü6.

Stett. oiitoinol. Zeit. 191-t.

406

geworden oder nur noch im Landinncrn an einigen Stellen vorhanden.

New-Brunswick ist noch stärker mit Wald bedeckt, aber auch hier haben Unvernunft der Menschen und Insekten- fraß das ihrige getan, um den Bestand gehörig zu dezimieren.

Quebeck und Ontario besitzen noch große Waldungen; dasselbe gilt von Britisch-Columbien.

Alles in allem kann man sagen, daß zwar noch reicher Waldbestand in Canada vorhanden ist und daß wir sicher nur einen Bruchteil der dort vorkommenden Ipiden kennen. Auf der anderen Seite ist es aber fraglos, daß die unglaub- liche Räuberei an Holz, wie sie unter englischer Wirt- schaft betrieben wird, und vmter Berücksichtigung der Tatsache, daß es eine geregelte Waldwirtschaft nicht gibt, die Ipidenfauna eine weitere ungünstige Verschiebung er- fahren muß; jedenfalls können wir heute schon kein ein- wandfreies Bild der einstigen Fauna mehr gewinnen. Die Ipidenfauna ist eine sehr schwache, dazu haben die un- sinnigen Holz Verwüstungen, namentlich an der Ostseite Canadas, ganz erheblich beigetragen; jedenfalls können wir uns von dem ursprünglichen Umfang des Faunen- gebietes keine klare Vorstellung mehr machen. In Quebeck und Ontario, namentlich aber in Ost-Canada, sind noch Wälder von ganz ungeheurem Umfange, die ihren normalen Bestand an Ipiden noch aufweisen können. Der Norden fällt ja ohnehin weg und es bleibt fraglich, ob die Borken- käfer den letzten kümmerlichen Nadelhölzern in die ent- legenen Gegenden Labradors gefolgt sind; das ist sogar sicher nicht anzunehmen. Ferner ist zu bedenken, daß die durch Feuer zerstörten Wälder sich wenigstens zum Teil wieder durch Anflug verjüngen. Aber nur an den wenigsten Stellen sind wieder wachsfreudige Wälder daraus entstanden, die größte Menge besteht aus kranken, unterdrückten, schwächlichen Hölzern mit geringem Zuwachs, als:) ein

8tett. piitoiiHil. Zoit. 1914.

407

reines Paradies für den Borkenkäferbefall. Dazu der enorme Reichtum an Holzarten ! Wenn trotzdem die Zahl der Ipiden so klein ist, so muß man entweder eine absolute Armut oder aber an noch ungenügende Durchforschung des großen Gebietes denken. Beides ist möglich.

Die Nadelholzipiden nehmen den größten Raum ein; das ist sehr natürlich, da in den hohen Gebieten die Coni- ferenflora vorherrschend ist. Ein ungefähres Bild der Faunenzusammensetzung ergibt die folgende Aufstellung:

Nord-Amerika.

Hylesininae : Hylastes exilis Chap. Hylastinus trifolii Müll. Hylurgops decumanus Er. Hylesinus imperialis Eichh. Chramesus icoriae Lee.

pumilus Chap. Dendroctonus Valens Lee.

tevehvans Ol. Cavphohorus hicristatus Chap.

hifurcus Eichh. Phlocosinus punctatus Lee. Phloeotribus anicricanus Dej.

Cryphalinae : Cryphalus piceae Ratz.

rohustus Eichh. Stcphanoderes dissimilis Zimm. hispidulus Lee. , , rotundicollis

Eichh. H ypothenemus eriiditus Westw.

Ipinae : Pityogenes balsameus Lee. Dvyocoetes äff aber Mannh.

autographus Ratz. Eichhof fi Hopk. Pityophthorus mimutissimus Zimm. tomentosus Eichh. Eceoptogastrinae : Eccoptogaster rugulosus Ratz. scolytus F. ,, unispinosus Lee.

(Westküste) . Corthylinae : Gnathotrichus occidentalis Hopk.

Xyleborinae : Xyleborus perforans Woll.

proquinquus Eichh. Xyloterus hneatus Oliv. unicolor Eichh.

Nördlich der Vereinigten Staaten kommen wir zum eigentlichen Nordamerika. Obgleich wir erst auf dem 50."

Stett. entoinol. Zeit. 1914.

408

n. Br. uns befinden, einer Höhe, in welcher in Europa noch reiche Ipidenfauna vorhanden ist, ist es in Amerika bald mit der Herrlichkeit zu Ende. Das gilt vor allen Dingen für diejenigen Gebiete, die unter dem Einfluß polaren Klimas liegen, d. h. vor allem der Ostseite.

So sind schon in Labrador (siehe daselbst) keine Ipiden mehr vorhanden, da kein Baum mehr existieren kann; nach Westen fortschreitend steigt auch die Baumgrenze in höhere Breitengrade und selbst in Alaska finden wir noch eine verhältnismäßig reiche Ipidenfauna vor.

In den südlicheren Gebieten ist die Ipidenzahl noch einigermaßen reichlich, was für Nordamerika allgemein angegeben ist, ist nachstehend dargestellt.

Da sehen wir ja denn allerdings ein buntes Bild. Zu- nächst die im nearktischen Amerika überhaupt weit ver- breiteten Arten; ferner jene, die aus den südlichen oder nördlichen Gebieten hereinragen, wonl aucli einige cha- rakteristische Arten und selbst Europäer, die als Kosmo- politen im ganzen Palaearktikum vorkommen. Dazu ge- sellen sich aber auf ganz eigentümlicherweise Arten, die wir nur aus Tropen und Subtropen kennen gelernt haben, wie Xylehorus perforans Woll. und Hypothenemus eritditus Westw. Diese gibt es eben überall, wo sie irgend ihren Unterhalt finden. Daß sie in Nordamerika spontan vor- kommen sollten, erscheint kaum glaubhaft.

Nach Norden fortschreitend nimmt die Ipidenfauna einen Charakter an, der dem des palaearktischen Europas außerordentlich ähnlich ist. Die Arten des canadischen Distrikts können natürlich nicht mehr so mannigfaltig sein wie in den Staaten, denn im Süden derselben, vor allem aber in Califorinen, ist die Entwicklung der Fauna noch ganz unter dem Einfluß tropischer Elemente stehend. Die Staaten sind aber doch eigentlich, wenn wir das große Gebiet in Betracht ziehen und bedenken, daß hier der Forscher

Stett. entomol. Zeit. 1914.

409

schon emsig an der Arbeit war, nur recht arm an Arten. So dürfen wir uns für Canada keine großen Hoffnungen machen und müssen als Ersatz für die vergebens erhofften Artzahlen die Charakteristik des Gebiets in Ansatz bringen.

Hylesininae : Hylurgops pinifex Fitch auch in den „Staaten" vorhanden (Ohio). Von Dendrodonus Valens Lee. ist mir zwar kein Fundort bekannt, der das Vorkommen in Canada beweist, da er aber fast überall, teilweise sogar in Stärke, die canadische Grenze erreicht, ist er wohl ohne Zweifel auch dort zu finden. Hopkins läßt ihn in seiner Distributionskarte auch bis Alaska vorkommen. 1. c. p. 155. D. obesus Mannh. In Britisch-Columbia, Vancouver, Qeen Charlotte Islands, vielleicht auch noch an der Westküste weiter nach Norden gehend. Diese Fundorte sind mir aber- nicht bekannt geworden. D. piceaperda Hopk. Canada, Insel Anticosti. D. simpiex Lee. Ungava-Bay. Selbst D. terebrans Ol. fand ich noch angegeben, was ja nach Lage der Sache auch möglich wäre. Hopkins kennt aber jeden- falls keinen Fundort. Scierus annecteus Lee. Insel Anticosti, sicher eine der nördlichsten Arten auf der Ostseite des Ge- bietes; übrigens auch in Britisch-Columbien, also wohl über ganz Canada verbreitet, ferner in Vancouver. Phloeosi- nus dentatus Say auch in den ,, Staaten".

Crypturginae : Crypiurgus atomus Lee. desgleichen. Polygraphus rufipennis Kirby nicht nur in den ,, Staaten", sondern sicher auch in Canada, P. brevicornis Kirby Hud- sons-Bay-Region .

Cryphalinae: Cryphalus rigidus Lee. mir nur aus Canada bekannt. Stephanoderes hispidulus Lee. Britisch- Columbia.

Ipinae: Ips caelatus Eichh., /. hudsonicus Lee. keines- wegs nur am Hudson, siehe auch Utah. I. interruptus Mannh. sehr weit verbreitet und in Canada wohl ganz allgemein

Stett. entomol. Zeit. 1914. 15a

410

vorhanden. /. pini Say, Pityogenes fossifrons Lee. Vancouver. P. spansiis Lee. Lake sup. Dryocoefes autographus Ratz, weit verbreitet in ganz Canada, Hudson-Bay, Lake sup. Pityophthorus consimilis Lee. Ouebeck.

Hylocurinae: Pterocyclon fasciatum Say und mali Fitch. Gnathotrichus materiarius Fitch.

Xyleborinae: Xyleborus xylographus Say, Saxescni Ratz. Kosmopohtü Anisandrus dispar F. desgl. A. obesus Lee.

Für das Gebiet Alaskas wäre noch nachzutragen für

Kenai

zwischen Cap Douglas und Cap Elisabeth: Hylurgops sericeus Mannh. Das antarktische Gebiet besitzt keine Ipiden.

Buchbesprechung.

Verzeichnis der im Regierungsbezirk Köslin aufgefundenen Käfer.

Von Albert LilIltvitK, Köslin 1914.

Ostern ds. Js. besuchte ich während eines kurzen Auf- enthaltes in Köslin meinen dort wohnenden verehrten Freund Herrn Albert L ü 1 1 w i t z. Beide mit der gleichen Liebe für die Natur erfüllt, unternahmen wir Ende der siebziger und Anfang der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts im Kösliner Regierungsbezirk häufig gemein- same Ausflüge zur Beobachtung der heimischen Käfer- fauna. Während ich 1883 meinen Wohnsitz nach Stettin verlegte und mein Interesse auch anderen Insektengruppen zuwandte, blieb mein Freund seiner Heimat und den Käfern treu. So hat er etwa 36 J a h r e lang im Kösliner Reg. -Bez., besonders in der Umgegend von Köslin und Saleske (bei Stolpmünde), mit unermüdlichem Fleiß und nie er- lahmendem Interesse die dortige Käferwelt beobachtet. Durch Beschränkung auf ein verhältnismäßig kleines Sammel-

Stett. eatoaiol. Zeit. 1914.

411

gebiet war es ihm möglich, dasselbe mit einer Gründlichkeit zu durchforschen, wie es in unserer Heimatprovinz bisher wohl kaum geschehen ist.

Als ich bei dem erwähnten Besuch einen Blick in d i e reichhaltige und peinlich saubere Samm- lung meines Freundes tat, äußerte ich den Wunsch, er möge doch ein Verzeichnis der von ihm in Pommern auf- gefundenen Käfer anfertigen, um so die Ergebnisse seiner langjährigen Beobachtungen festzulegen imd den Käfer- freunden in Gegenwart und Zukunft zugänglich zu machen. Diesem Wunsche ist er bereitwiUigst nachgekommen, und er hat mir nun das handschriftliche Verzeichnis mit Gattungsregister versehen und sauber gebunden zur beliebigen Verwendung zur \'erfügung gestellt.

Das Verzeichnis umfaßt 2178 Arten, Wa r i e - täten und Aberrationen und ist reich an Bemerkungen über Zeit und Ort des \'or- kommens, über Futterpflanzen usw.

Ich habe dieses wertvolle Verzeichnis dem Entomo- logischen \'erein zu Stettin überwiesen. Es ist der \^ereinsbibliothek einverleibt worden und kann nun von Käferfreunden eingesehen werden. Der A'orstand des Entomol. ^^ereins behält sich vor, das Verzeichnis erforderlichenfalls in der A^ereinszeit- schrift zum Abdruck zu bringen.

Meinem lieben Freunde aber spreche ich auch an dieser Stehe für die große ^lühe, der er sich in seinem hohen Alter so bereitwiUig unterzogen hat, herzhchen Dank aus. Den schönsten Lohn aber wird er finden in dem Bewußtsein, zur Erforschung der heimischen Tierwelt ein gutes Stück beigetragen zu haben.

Hinweisen möchte ich noch auf einen „Beitrag zur Kenntnis der Käferfauna Pommerns" von Albert L ü 1 1 - w i t z , erschienen in der Deutschen Entom. Zeitschr. 1914, 396 ff. Er enthält ein Verzeichnis von Arten, die bisher aus Pommern nicht bekannt waren.

Stettin, "den 20. Oktober 1914.

Gustav Schroeder.

Stett. entomol. Zeit. 1914. 15a*

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Entomologisches Jahrbuch. 24. Jahrgang. Kalender für alle Insekten- Sammler auf das Jahr 1915. Heraus- gegeben unter gütiger ^litwirkung hervorragender Entomologen von Dr. Oskar Krancher, Leipzig. Mit vielen Original-Abbildungen und einem Inseraten- Anhange. Leipzig. Frankenstein & Wagner. 1915. Preis: Mk. 1,60. ,, Mitten in die schweren Kriegswirren des Jahres 1914", so sagt das Vorwort des vorliegenden 24. Jahrganges, ,, fällt das Erscheinen unsers Entomologischen Jahrbuchs für das Jahr 1915." Ob es wohl ein Wagnis ist ? Ob wohl dem rührigen Verlage von Frankenstein & Wagner, der diesen Jahrgang auf ganze 14 Bogen erweiterte und damit seinen Inhalt bedeutend vermehrte, einigermaßen Dank für das Erscheinen des Entomologon-Kalenders auch für 1915 da- durch gezollt wird, daß die Auflage bald vergriffen ist ? Die Ausgabe ist ja keineswegs hoch für das stattliche Bänd- chen mit seinem ganz vortrefflichen Inhalte! Außer den Schluß-Sammel-Anweisungen für Kleinschmetterlinge (Eriso- cephalidae, Micropterygidae, Hepialidae) bringt das 224 Druckseiten umfassende Buch 18 größere Aufsätze besten Inhaltes aus den verschiedensten Gebieten des Insekten- völkchens, von hervorragenden Entomologen verfaßt, dazu zahlreiche kleinere Beiträge, Übersichtstabellen und literari- sche Besprechungen neuester entomologischer Bücher und Werke. Eine vorzügliche Tafel ,, seltsame Neuropteren- Formen" gereicht dem Jahrbuche zu besonderer Zierde, ebenso die zahlreichen Original-Textabbildungen in den verschiedenen Aufsätzen. Und daß der Einband mit seiner Brieftasche wiederum ein gediegener und vornehm ge- haltener ist, ließ sich ja nicht anders erwarten. Es dürfte darum nicht wundernehmen, wenn auch diesen 24. Jahr- gang des netten Buches unsere besten Wünsche begleiten. Der Preis für das überreich Gebotene ist sehr niedrig.

Stctt. entomol. Zeit. 1014.

413

Vereins-Angelegenheiten.

Am 1. November fand die ordentliche Jahresversammlung statt. Es wurde des verstorbenen Vorsitzenden Dr. H. D o h r n ehrend gedacht. Danach wurde der neue Vorstand wie folgt gewählt:

Vorsitzender Herr Prof. L. Krüger, Kassenwart Herr Rektor G. Schröder, Bücherwart Herr Sammlungswart E. Schmidt, Herr Stadtrat Dr. Rabbow, Herr Stadtbaurat Meyer. In den Schriftleitungs-Ausschuß, der zunächst aus den zuerst genannten drei Herren besteht, wurde dazu Herr Oberlehrer Müller gewählt, worauf die geschäftlichen Vor- lagen erledigt waren.

Neu aufgenommen wurden in den Verein

Herr wissenschaftlicher Lehrer Holzfuß, Stettin, Herr Oberlehrer Dr. Sieberer, Stettin.

Der Vorstand.

Inlialts-Verzeiclinis.

(Heft II 1914.)

Zweiter Beitrag zur Kenntnis der Ruteliden der Philippinen-Inseln. Von Dr. F. O h a u s , Berlin-Steglitz. Mit 3 Textfiguren. S. 185. XV. Beitrag zur Kenntnis der Ruteliden. Von Dr. F. O h a u s , Berlin- Steglitz. Mit 14 Textfiguren. S. 193. Neue Apiden der palaearktischen Region. \'on Dr. H. Friese, Schwerin i./M. S. 218. Über die Gattung Ectocemus Pascoe und die systematische Stellung von E. pogonocerus Fairm. Von R. Kleine, Stettin. S. 233. Beitrag zur Kenntnis von Chrysomela graminis L. und virgata Motsch. (Col.). Von Georg

Stett. entomol. Zeit. 1914.

414

Rein eck, Berlin. Mit 4 Textfignren. S. 240. Die geographische Verbreitung der Ipiden. (Die außereuro- päischen Gebiete.) Von R. Kleine, Stettin. S. 243. Buchbesprechung. S. 410. ' Vereins-Angelegenheiten. S. 413. Inhalts-Verzeichnis. Heft II 1914. S. 413.

Ausgegeben am 15. Januar 1915.

Inhalt des 75. Jahrganges

der Stettiner entomologischen Zeitung 1914

(alphabetisch geordnet).

Seite

Alphabetisches Register 416

Buchbesprechung 183, 410

Dr. H. Friese : Neue Apiden der palaearktischen

Region 218

Prof. Dr. G. H a u s e r : Symbolae ad Cognitionen!

generis ,,Coptolabrus" 131

Derselbe : Coptolabrus augustus subsp. Antaeus

(subsp. nova) 157

R. Kleine: Neue Brenthiden aus dem Stettiner

naturhist, Museum 159

Derselbe : Über die Gattung Ectocemus Pascoe und die systematische Stellung von E. pogonocerus

Fairm 233

Derselbe : Die geographische Verbreitung der

Ipiden. {Die außereuropäischen Gebiete.) 243

Prof. L. K r ü g e r : Osmylidae. Beiträge zu einer Mono- graphie der Neuropteren-Familie der Osmyliden 9

Stctt. cutomol. Zeit. 1914.

415

Seite

Dr. F. O h a 11 s : XIV. Beitrag zur Kenntnis der

Ruteliden. (Col. lamell.) 138

Derselbe: Zweiter Beitrag zur Kenntnis der Rute- liden der Philippin. Inseln Mit 3 Textfiguren 185 Derselbe: XV. Beitrag zur Kenntnis der Rute- liden. Mit 14 Textfiguren '. . . 193

Georg Reineck: Beitrag zur Kenntnis von Chrysomela graminis L. und virgata Motsch. (Col.) Mit 4 Textfiguren 240

Oberf . Strohmeyer : Neue Platypodiden des

Stettiner Museums 3

Vereins-Angelegenheiten 413

ijtett. eutomol. Zeit. 1914.

416

Alphabetisches Register.

A c a n t h o t o m i c u s 258, 264.

spinosus 258. Adiaeretus 319.

spinosus 319. Agriorrhynclius 175. Amphicranus 368, 376. balteatus 368. Belti 368. brevipennis 368. coUaris 368. fastigatus 368. hybridus 368. propugnatus 368. terebella 368. A n d r e n a 222. Afzeliella 227.

,, heliopolis 227. arsinoe 227. atrata 228. cubiceps 223. dido 228. ephippium 231.

,, var. Cleopatra 232.

., dilecta 231. ,, ,. flavipcnnis 232.

,, ,, pallipes 231.

,, .. rufocincta 232.

floroa 230.

A'ar. obscura 230. .. rubra 230. kamschatkaensis 222. marginata 230.

,, var. absoluta 230. nigripes 225. nigritula 226. ovinella 224. rosae 228.

., var. Alfkeni 228. rutila 232. sisymbrii 228.

A n i s a n d r u s 248, 252, 382, 410.

dispar 248, 250. 382, 410.

obesus 410.

tachygraphus 382. Anisognathus 166.

bicolor 166.

Bolkay 170. A n o m a 1 a 185.

acutangula 201.

amychodes 210.

aspera 195.

Baeri 191.

Bakeri 185.

Bedeli 198.

Blaisei 196.

Boetcheri 189.

brevidens 200.

calybaea 187.

corruscans 187.

cxanthematica 187.

expedita 191.

glandulicollis 213.

inconsueta 188.

inopinata 188.

iridicollis 203.

lasiocaula 212.

picturata 189.

praecoxalis 204.

Raui 206.

rotundicoUis 185.

spilopteroides 209.

Vitalisi 207. A n o m o s m y 1 i d a e 9, 11, 40,

56, 104. A n t h o p h o r a 218.

altenians 220.

Andres! 220.

cunicularia 219.

quadrifasciata 220.

Wegelini 218.

Stett. entomol. Zelt. 1914.

41'

B a r j r r h y n c h u s 1 72.

Schroederi 172. Bothrosternus 364, 375.

bicandatus 364.

sculpturatus 364. Bracliyspartus 367, 376.

bai'batus 367.

ebenius 367.

r a m p t o c e r u s 365. 376.

auricomus 365. C a r p h o b o r u s 247, 252, 407. bicristatus 407. bifurcus 407. Jurinskii 247. C e r a t o 1 e p i s 365, 375.

maculicornis 365. C h a s m o d i a 142. anophrys 146. badia 149. ., subsp. heliophila 150. ,, paralia 151. ,, planalticola 151. l)ipunctata 147.

,, subsp. fuscipennis 149. ,, ,, icterica 148.

lutea 149. ,, ,, scutellaris 149.

., ,, unipunctata 148.

devisa 153. dilatata 142. elinguis 151. cmarginata 146.

,, var. viridinigra 146. tridentata 145. vitticollis 154. C h r a m e s u s 375, 407. incoriae 407. pumilus 407. C i s u r g u s 246, 252.

filum 246. C 1 a d o c t o m u s 324.

affinis 324. C n e s i u s 365, 375, 382. costulatus 365. elegans 365. gracilis 365.

Lecontei 365.

palleaceus 365.

porcatus 365.

pullus 365.

punctatus 365.

setulosus 365.

strigicollis 382. C'occotrypes 258, 264, 326.

advena 258.

dactyliperda 258, 322.

graniceps 258.

perditor 258.

pygmaeus 326. C o m p t o c e r u s 330.

fasciatus 330.

gibbus 330.

tiiger 330.

suturalis 330. C o n c h y 1 o s m y 1 u s 10, 14, 20, 52, 70.

aureus 20, 52, 70. C o p t o I a b r u s 131.

augustus 135.

,, subsp. ignigea 135.

,, ,, angulicollis 157.

Elysii 131.

,, supbs. Lopinensis 131. ,, ,, chikögshanensis

133. C o r m o p u s 1 70.

edentatus 170. C o r t h y 1 i n a e 376. Corthylus 331, 366, 376, 382.

coUaris 366.

comatus 366.

compressicornis 331, 366.

flagellifer 366.

luridus 366.

panamensis 366.

parvulus 366.

pityocerus 366.

punctatissimus 382.

rubricollis 366. C'osmoderes 257, 264.

consobrinus 257. C h r y s o m e 1 a 240.

Stett, entomol, Zelt. 1914.

418

giaminis 240.

virgata 240. 241. C" r o s s o t a r s u s 7.

armipes 7.

Saundersi 8.

subdepressi 8. C r y p li a 1 i n a e 204. 320, 37Ö. V r y p li a 1 0 m o r p h u s 320.

communis 320. C r y p h a 1 u s 250, 204, 320, 407.

cryptomeriae 257.

exiguus 250.

fulvus 257.

laricis 257.

malus 257.

paganus 315.

pallidus 320.

piceae 250, 407.

Rliussi 257.

robustus 407.

strigilatus 324. Crypturginae 252, 204, 320,

375. C r y p t u r g u s 250, 204, 382.

atomus 382.

pusillus 256, 382.

tuberosus 256. Ctonoxylon 322.

amanicum 322. C y r t o g e n i u s 324.

bicolor 324.

major 324.

1) a c r y o s t a 0 t u s 317.

Kolbei 317. D a c t y 1 i p a 1 p u s 319.

cicatricosus 319.

marmoratus 321. D a 0 t y 1 o b a r u s 159.

rufirostris 162.

rufostriatus 160. Dendroctenus 248, 252, 374, 382, 407, 409.

micans 248.

obesus 409.

piceaperda 409.

simi)lex 409.

terelirans 382, 407. 409.

Valens 407. Dendrosinus 374. D e n t r o t e r u s 375. D i a m e r i n a e 319, 325. ü i a m e r u s 319.

cinerascens 325.

ei'icius 319.

pispidus 325.

jiulverulentus 323. D i a p u s 5.

frontalis 5. Dryocoetes 247, 252. 258, 264, 362, 375, 382. 4(»7.

affaber 407.

affinis 258.

apatoides 258.

autographus 249, 250, 258, 407.

baikalicus 247, 250.

dinoderoides 258.

Eichhoffi 407.

graniceps 258.

granicollis 382.

limbatus 362.

luteus 258.

maurus 362,

moestus 258.

nubilis 258.

pilosus 258.

pini 258.

Eccoptogaster 245, 250, 252, 264, 265, 275, 407. aequipunctatus 259. agnatus 259. amurensis 248, 250. aratus 259. Chakisanii 259. cla\nger 259. cur vi centralis 259. daluu'icus 250. dinidiatus 365. eruriens 259. frontalis 259. japonicus 259. Koenigi 246.

Stctt. entomol. Zelt. 1014.

419

Koltzei 248, 200.

mali 248, 250.

marginatus 365.

Morawitzi 250.

miiltistriatus 249.

Ratzeburgi 250.

rugulosus 245, 259, 407. ,. var. Heydeni 245.

Sahlbergi 250.

Schwyrewi 247, 251.

,. var. sianensis 251.

scolytus 407.

ti'ispinosus 259.

iinispinosus 407.

ventrosus 249. Eccoptogastriiiae 252,

264, 376. Ectocemus 233.

pogonocerus 233. Eidophelus 258. 264.

imitans 258.

minutus 258. E 1 y t r a c a n t h a 239.

pogonocerus 239. E p o m a d i 11 s 370, 375.

siilciatus 370. E r n o p 0 r u s 375. Eulytocerus 375. Euosmylus 111.

stellae 111. Eupagiocerus 364, 376.

dentipes 364. E u r y d a c t y 1 u s 323.

sexspinosus 323.

G 1 en o s m y 1 u s 11, 100.

elegans 100. G 1 o c h i n o c e r u s 367, 376.

gemellus 367.

obtusipennis 367. Glochiphorus 325.

globosus 325. G n a t h o t r i c h u s 368, 376. 407.

bituberculatus 368.

consentaneus 368.

occidentalis 407.

G r a ni ni o s in y 1 ii s 11, 34, 55, 88.

punctatus 34, 55, 88. Gyalo Stoma 174, 175.

jacunda 176.

Hapologenius 319.

globosus 319. H e t e r o t h e s i s 1 78.

elegans 181. Hexacolus 370, 375.

inelanocephaliis 370.

piceus 370.

setosus 370.

unipunctatus 370. H y 1 a s t e s 247, 252, 264, 374, 407.

alni 254.

ambiguus 254.

ater 249, 251.

attenuatus 254.

decuinanus 248.

exilis 407.

imitator 249.

longipilus 249.

opacus 254.

parallelus 254.

plumbeus 254.

substriatus 247. H y 1 a s t i n u s 407.

trifolii 407. Hylesininae 252, 254, 264,

325, 375. H y 1 e s i n u s 255, 246, 407.

cingulatus 255.

costalis 255.

impeiialis 407.

laticollis 255.

nobilis 255.

pusillus 321.

scutulatus 255.

tristis 255. Hylocurinae 375. H y 1 0 c u r u s 370, 375.

cancellatus 370.

simplex 370. Hyloscyllus 325.

exculptus 325.

Stett. cntomol. Zeit. 1914.

420

loricatus 325. radens 325. Hylurgops 252, 2(54, 316,

374, 407, 410. decumanus 407. glabratus 254. interstitialis 254. piniperda 316. sericeus 410.

H y o r r h y n c h u s 254, 264.

Lewisii 254. H y p o t h e n e m u s 257, 264,

361, 375.

orudens 361.

expors 257.

tuberculosus 314.

I p i n a e 252, 264, 326, 375.

I p s 245, 252, 257, 264, 330, 362,

375. 382. 409. acuminatus 248, 250, 257.

,, var. Heydeni 248. angulatus 257. caelatus 382, 409. calligraphus 382. cembrae 250, 257. concinnus 362. ci'ibricollis 362. cristatus 330. curvidens 257, 318. decretus 382. flavi])es 330. grandicoUis 382. hudsoniciis 409. interruptus 409. interstitialis 362. japonicus 257. laricis 248, 249, 257. pertubatus 382. pini 382. proximus 257. serratus 330. sexdentatus 247, 250. subelongatus 248. varians 330. Isostenosmylus 48, 57, 120. pulverulentus 48, 120.

Kalos m y 1 i n a o 40. 56, 104. K a 1 o s in y 1 11 s 40, 56, 104.

citrinus 104.

falcatiis 110.

incisus 104.

latiusculus 108.

longipennis 109. Kelidosmylus 10, 29. 53, 77.

camerunensis 53, 79.

hauginus 54, 80.

leucomatodes 54, 79.

loloensis 53, 78.

Picteti 54, 81.

togoensis 29, 53, 77. Kissophagus 246. 252.

fasciatus 321.

hederae 246.

Lagochile 140.

biplagiata 142.

columbiana 141. Loganius 365, 375.

atratus 365.

exiguus 365.

minuscukis 365.

panamaensis 365. Lysmus 11, 35, 55, 89.

faurinus 90.

harmandinus 89.

japonicus 13, 55, 92.

nikkoensis 92.

nipponensis 13, 55, 92.

Obcrthurinus 91.

M a c r a s }) i s 138. cupripes 139.

var. scotina 139. stirpita 138. trifida 139.

,, var. taetrica 139. variabilis 140.

IVI

JVI e s o s m y 1 u s 126, 128.

M e t a c o r t h y 1 u s 366, 376.

nigripennis 366. M i c r a n u s 382.

aculeatus 382.

siituralis 382.

Stett. entomol. Zeit. 1914.

421

Microbor US 370, 37/5.

boops 370. Mim ela 215.

Vitalisi 215. M y e r o p h i 1 u s 249, 252, 264.

minor 249, 254, 255.

piniperda 249. 254, 255.

puellus 249.

N o m o s m y 1 i d a o 9. 12. 57, 126.

0 e d o s m y 1 u s 12, 48, 57. 117.

l)allidus 48, 119.

lasmaniensis 48, 117. 0 s m y 1 i d a e 9, 12(5. O s m y 1 u s 13.

j iponicus 13. **

nipponensi.s 13. () s t r e o s m y 1 u s 11, 30. 54, 82.

inquiiiatus 30, 54. 82.

Pagioccrus 3j4. 375.

rimosus 384. Parosmylus 126, 128, 123.

prominen.s 123. 123. 12,). P e r o n o p h o r n s 323.

brevicolli=! 323. P h 1 o e o b u r u s 374. Phloebphthorus 375. Phloeosinus 245. 252. 255.

264, 375, 332. 407.

dentatus 382.

diibius 255.

Lewisii 255.

minutus 255.

perlatus 255.

pulchellus 255.

punctatus 407.

seriatus 255.

transkaspicus 24';).

turkistanicus 245. P h 1 o e o t r i b u s 318. 375. 382. 407.

americauus 407.

frontalis 382.

fuscipennis 318.

liminarius 382. P h 1 o e o t r o g u s 282, 264.

obliquecauda 262. Phloeotrupinae 374. P h r i X o s o m a 375. Pitvogenes 252, 257, 264, 382, 407, 410.

balsameus 407.

fossifrons 410.

irkutensis 247.

monacensis 247.

sparsus 382, 410. Pityogpthoriis 259, 264, 326, 375, 382, 407.

cariniceps 382.

coniperda 382.

deprecata 326.

jucundns 259.

minutissimus 407.

pulicarius 382.

tomentosus 407. P i t y p h o r u s 362. 3o3.

amoenus 362.

cacuminatus 382.

cincinnatus 332.

confinis 362.

confusus 362.

diglyphus 332.

guatemalensis 363.

incomodus 363.

incompositus 363.

nigricans 383.

obsoletus 363.

obtusipennis 383.

poricollis 363.

pubipennis 363. P 1 a t y p u s 3.

insularis 4.

ovatus 3. Poecilips 322.

ciliatus 322. P o 1 y g r a p h u s 256. 264, 326.

amoenus 326.

miser 256.

oblongus 256.

Ssiori 256.

Stett. entoinol. Zeit. 1914.

422

Popill ia 192, 216.

pilicrus 216.

scalpta 192.

,, var. microps 192. ,, caeca 192. P o r i s m i n a e 49, 57, 122. P o r i s m u s 49, 57, 122.

strigatus 49, 122. P r e m n o b i u s 314.

cavipennis 314, 318. Prinosceles 370, 375.

atratus 370.

maurus 370. Problechilus 375. Prodioxys 221.

cinnabarina 221. P s e u d o m a 1 a i a 192.

Sem per i 192.

,, var. nigripennis 192. ., ,, marginipennisl93.

P t e 1 e o b u s 255, 264.

scutulatus 255.

trepanatus 255. P t e r o c y c 1 o n 367, 376, 382, 410.

bidens 367.

bispinum 367.

consimile 367.

cordatum 387.

difficile 337.

egenum 337.

fasciatura 382. 410.

Ferrarii 367.

fimbriaticorne 367.

glabrifrons 337.

laterale 367.

lobatum 367.

luctuosum 367.

mali 382, 410.

melanura 367.

praeruptum 367.

punctifrons 387.

sulcatum 367.

terminatum 367.

tomicoides 367.

umbrinum 367.

vittatuiu 367.

Pycnarthrum 370, 375. Lambottei 370. transversum 370.

R h i n y p t i a 193.

j)arabolica 193. R i p i d o s m y 1 u s 10, 14. 24. 29, 52, 73.

africanus 25, 29, 52, 73.

camerunensis 25, 52, 76.

delagosnsis 25, 77.

hauginus 25, 53.

interlineatus 25, 29, 52, 73.

leucomatodes 25, 53, 76.

loloensis 25, 53, 76.

Picteti 26, 53.

togoensis 25, 53, 77. Sc-

S c o 1 y t o p 1 a t y )) u s 262, 327

fasciatus 317.

Hova 327.

Mikado 262.

muticus 262.

permirus 327.

Shogun 262.

Siomio 262.

Tycon 262. Scolytopsis 365. 376.

puncticoUis 365. Sphaerotrypes 255, 264.

pila 255, 256.

tauganus 321. S p i 1 o s m y 1 u s 10. 12. 14, 50. 57.

aureus 70.

conformis 13, 54. 59. 70.

consporsus 50.

croceus 70.

inquinatus 50, 63, 70.

japonicus 13, 51.

lineatocoUis 50, 60.

modestus 13, 51, 63. 70.

punctatus 70.

sumatranus 13. 69.

.suinbanus 13, 51, 88.

tuberculatus 13, 50. 57. S p i 1 o s m y 1 i n a e 9. 12, 57.

Stett. entomol. Zeit. 1914.

423

Spongocerinae 264. 327. Spongocerus 264. S t e g a n o c r a n u s 331 .

Dohrni 331. S t e n o s m y 1 i n a e 11. 41, 56,

114. S t e n o s m y 1 ii s 12, 43, 57, 114.

tenuis 43, 57, 114. S t e p h a n o d e r e s 257, 264, 326, 331. 375. 407. alutaceus 322. Aulmanni 322. coffeae 314, 323. communis 326. congonus 314. dissimilis 407. heveae 314. hispidus 407. laevigatus 361. peritus 257. plumeriae 361. rotundicollis 407. tristis 257. S t i g m a t o s m y 1 u s 11, 33, 55, 87. ocellatus 33, 55. 87. S t y p h 1 o s o m a 332, 375.

granulatum 332. S t y r o c o p t e !• u s 319. murex 319.

T a e n i o c e r u s 234.

T h a m n u r g u s 245, 252.

Brylinskii 245. T li a u m a t o s m y I u s 9, 11, 98.

diaphanus 98. T h y r i d o s m y 1 u s 11, 37, 56, 93.

Langii 53, 93. T r i c o 1 u s 376.

nodifer 337.

ov'icoHis 387. Trigonogenus 322.

fallax 322. T r y p o d e n d v o n 262. 234.

pubi[)onni8 262.

quercus 262. sordidus 262.

Xestipes 322. marginatus 322. Xyleborinae 252, 264, 326,

376. Xyleborus 260, 261. 264, 326, 331, 371, 376, 380, 382, 407, 410. affinis 331, 373, 380, 382. aemulus 316. AUuaudi 326. alternans 379. amanicus 322. armatus 326. badius 315, 326, 338. caelebs 371. capucinus 371, 379. catulus 372. celsus 382. commixtus 371. confusus 326, 328, 331. 332,

372, 380. congonus 314. cornutus 326. costaricensis 371. cuneatus 372. dectivis 372. derelictus 322. Eichhoffi 327. exaratus 371. excavatus 327. fraterculus 327. ferox 371. fuscatus 372. gilvipes 371. Godmani 371. horridus 371. imbellis 372. impressus 382. inermis 382. interpunctatus 371. intersetosus 372. interstitialis 372. intrusus 372. longipennis 333.

Stett. eiitoniol. Zeit. 1014.

424

macer 372.

madagascariensis 327.

monachus 371.

morulus 372.

natalensis 319.

pcrforans 315, 323, 379, 407.

posticus 372.

princeps 371.

pricipalis 315.

procer 373.

pioquinquu.s 372, 407.

cjuadmpinosus 317.

rugicollis 371.

Salvini 371.

sanguinicolli.s 371.

Sliaipi 371.

spathipennis 371.

spinolosus 371, 382.

squamulatus 371.

torquatus 331, 372. 379.

villosus 371.

xanthopus 317.

xylographus 410.

xylophagus 382.

Xylechinus 375. Xylocleptes 246, 252, 362, 375, 382.

ambitiosus 313.

bispinus 382.

chiriquensis 302.

congonus 314.

exul 246.

perforans 313.

sannio 313. X y 1 o t e r u s 252, 264. 3S2, 407.

fuscatus 382.

lineatus 248, 250, 261, 407.

politus 382.

proximus 261.

pudipennis 261.

scabricollis 382.

signatus 250.

unicolor 407. Xyloctonus 319.

scolytoides 319.

Z e m i o s e s 164. camerunus 1(54.

Stett. entuiuol. Zeit. 1914.

Benachrichtigung.

Briefe, Mitteilungen und Anfragen an den Entoniologischen Verein oder die Redaktion der Entomologischen Zeitung sind zu richten an den Vorsitzenden des Vereins

Herrn Prof. L. Krüger,

Stettin, Naturhistorisches Museum, Hakenterrasse.

Alle Geldsendungen sind zu richten an den Kassenwart des Vereins

Herrn Rektor GuStaV Schroeder,

Stettin, Birkenallee 15.

Bücher und Zeitschriften sind zu senden an den Bücher- wart des Vereins

Herrn Konservator E. Schmidt,

Stettin, Naturhistorisches Museum, Hakenterrasse.

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