Digitized by the Internet Archive in 2010 with funding from University of Toronto http://www.archive.org/details/studienzurozeano00spet Studien zur Ozeanographie der südwestlichen Ostsee Von Dr. Hans Spethmann Privatdozent für Geographie an der Universität Berlin Mit 18 Textfiguren Leipzig 1913 Verlag von Dr. Werner Klinkhardt GEEHRT 17% 3 BEE RE Es Arme a ns Er Br Te ER übe sh y » » 4 . ’ Bu RT “ zZ * ‘ : A, w- u v 7 “ . Kt! / => a 7 „* x De * is N! - . ar & Er zz = a Pen "ah & rg i JE zaen Wr Re! # Ä 5. ur u br [ni > er -_ £ ws wer et > m \ © er \ ei Pe HT > en 7,05 ei \ Fr „er r ar %r j ’ 3 Be. * es 1 FR A >" Mr i ‚ Sn Br. BR Se ie e< , = ” u “; BiMY AHITRR y - ER Ta R Eu ER ya Eu: En En SERLEAFN.D ALLE TSH II 2 EC ir a 4. E23 . + “ T 4 u r r - > .. T s rue #1; Er . “- _, a - 2: 4 = > e € . En hr ” .w R k | = Fr, = t — N e SE ARTE 7 = i N de d ET e v. . r Be Ps a VORWORT. Für die Beltsee und den Öresund liegt ein ungemein reiches ozeano- oraphisches Tatsachenmaterial vor. Seit Jahren sind in diesem (ebiet seitens Dänemark hydrographische Messungen in dichter Reihenfolge systematisch vorgenommen. Von 1902 ab haben sie durch die Fahrten der „Internationalen Meeresforschung“ eine bedeutsame Erweiterung er- fahren. Eine größere Anzahl isoliert stehender Forschungen bietet eine willkommene Ergänzung. | Den mannigfachen Beobachtungen ist für unser Gebiet bereits von zwei Seiten, von Jacobsen und Ruppin näher getreten worden‘), so daß es bedenklich erscheinen möchte, wenn noch ein Dritter zu dem oleichen Gegenstand das Wort ergreift. Indessen, Jacobsen konnte 1908 für seinen Zweck nur dänische Beobachtungen bringen, Ruppin verwertet vier Jahre später neben den Messungen auf den dänischen Feuerschiffen nur deutsche Beobachtungen. Bei dem innigen Durch- einander der Lage der einzelnen Stationen erscheint es mir hingegen das Gegebene, alle Beobachtungen beider Länder gleichzeitig zu berück- sichtigen, wenn man die Hydrographie der Beltsee und des Sundes auf- klären will.—J acobsen Aift sich streng an denselben Zeitraum, an die Jahre 1880 bis 1907, Ruppin nimmt bald Material von 1902 bis 1907, bald von 1902 bis 1911, ohne genaueres darüber mitzuteilen oder die Werte einander auszugleichen. Die Resultate beider Autoren sind also nicht miteinander vergleichbar. Drittens bezweckt Jacobsen nur Mittel- weıte zu liefern. Ruppin will einen „Rückblick über die gewonnenen Tatsachen“ geben, wobei er gleichfalls in erster Linie Mittelwerte be- rücksichtigt und von ihren Ergebnissen ausgeht. Meines Erachtens ist 1) 1.P. Jacobsen, Mittelwerte von Temperatur und Salzgehalt, bearbeitet nach hydrographischen Beobachtungen in dänischen Gewässern 1880—1907. Meddelelser fra Kommissionen for Havundersögelse, Serie Hydrografi, Bd. I, Kopenhagen 1903 und E. Ruppin, Beiträge zur Hydrographie der Belt- und Ostsee. Wissenschaftl. Meeres- untersuchungen, N. F., Bd. XIV, Abteilung Kiel. 1912. u IV Vorwort. es bei der außerordentlich starken Verwicklung der hydrographischen Verhältnisse der Beltsee und des Sundes ratsamer, von Einzelphäno- menen aus zu Mittelwerten fortzuschreiten, oder, sobald dieses nicht angängig ist, möglichst viele Einzelphänomene in den Kreis der Dis- kussion zu ziehen. Für unbedingt notwendig aber erachte ich es bei den großen Schwankungen von Jahr zu Jahr, eine einheitliche Periode zugrunde zu legen, für die nur die Zeit seit November 1902 in Frage kommt, da seit dem Beginn der „Internationalen Meeresforschung“ auch (lie Messungen auf den dänischen Feuerschiffen nach den gleichen Methoden und Grundsätzen organisiert wurden. Eine von diesen Gesichtspunkten vorgenommene neue Bearbeitung ozeanographischer Fragen in der süd- westlichen Ostsee hat deshalb in wichtigen Punkten von Ruppin ab- weichende Ergebnisse gezeitigt. Ich werde diese im einzelnen in den folgenden Ausführungen nicht jeweils hervorkehren, sondern in einem späteren Abschnitt über die Entwicklung der ozeanographischen Kennt- nisse der südwestlichen Ostsee im Zusammenhang dartun. Der verarbeitete Beobachtungsschatz ist von mir nur zu einem ver- schwindend kleinen Bruchteil selber gewonnen worden. Auf zwei Fahrten mit dem Forschungsdampfer „Poseidon“ zwischen Bornholm und Alsen und auf einer in das Kattegat, Skagerak und in die Nordsee lernte ich 1909 den ozeanographischen und meteorologischen Dienst versehen, und als Hilfsassistent im ozeanographischen Laboratorium in Kiel während des Winters 1909/10 wurde mir die Art der Behandlung der Messungen bekannt. Da die Messungen und ihre Auswertung auf dem „Poseidon“ wie in Kiel, dank der Organisation der „Internationalen Meeresforschung“, sich in allen wichtigen Punkten nach denselben Verfahren vollziehen, wie sie auf den Fahrten der anderen Staaten unseres Gebietes angewandt werden, so glaube ich auch einen Einblick in die Beschaffung des übrigen, im folgenden benutzten Materials gewonnen zu haben. Spiekeroog, den 16. September 1913. Hans Spethmann. Inhaltsverzeichnis. Seite Einführung. . . WE Ve N ER ee EA Ey De Die BD nverhältnixse he ; a Die Verteilung der Tiefen: aa umso Belt eh Groten Belt, SL belt, Kleiner Belt $.3. — Morphometrische Werte S. 7. — Die Tiefenverhält- nisse des südlichen Kattegat und der Arkonasee S. 8. Die Gewinnung der täglichen Beobachtungen . . . 10 Die Lage der Feuerschiffe Schultz Grund, Feder Fk, en Ein. Lappe Grund $. 10. — Die Vornahme der Beobachtungen 8. 11. — Die Genauigkeit der Beobachtungen S. 12. Sturm und Strom . . ee ee Wind und aa S. 13. — Die eearkte, Melhade S. 14. — Drogden S, 16. — Schultz Grund $. 18. — Lappe Grund S. 18. — Giedser Rev $S.19. — Gesamtbild für die vier Feuerschiffe S. 20. — Die Stromstärke S. 22. — Der hydrographische Wert S. 23. — Tabellen S. 24. Auslauf und Einlauf . . Se a EG FREE STE we SEES Er Methodisches S. 32. — Die Monatsmittel S. 33. — Die Jahresmittel S, 34. — Die Wasserstandsschwankungen S. 35. — Die Stromgeschwindig- keit S. 37. — Der Wasseraustausch durch Sund und Stammbelt S. 39. — Tabellen S. 40. Schwankungen des Salzgehaltes I . . 44 Drogden S. 44. — Lappe Grund S. 50. — Schultz Erondes — Gjedser Rev. S.54. — Fehmarnbelt S. 56. — Die monatlichen und die lichen Schwankungen S. 56. — Die Ursache der Schwankungen S. 59. — Synoptisches Bild für die Schwankungen an den vier Feuerschiffen 5.61. — Tabellen 63. Schwankungen des Salzgehaltes II. . . . . 3 12 Die Gewinnung der Beobachtungen S, 2. — Die Genanfpkeit dee Bei obachtungen S. 74. — Der Gang des Salzgehaltes vom südlichen Kattegat zur Arkonasee S. 75. — Die Extreme am Boden S. 80. — Das atlantische Wasser S. 82. — Die Extreme an der Oberfläche S. 84. — Die Schwankungen zwischen Boden und Oberfläche S. 85. — Tabellen S. 86. Synoptisches Bild der Salzgehaltsverteilung. . . 92 Die Arkonasee S. 92. — Die Funktionen ie Badeteinns ud Srndes S. 95. — Der Stammbelt S. 96. — Die Kieler Bucht S. 98. — Der Große Belt und der Samsö Belt S.99. — Das südliche Kattegat S. 100. — Tabellen S. 102, EIER ELSE ea ER Va 1 ee Re 2.) RE un uenen nf . a j s Er) na RT Te er P) , ; FLY “ ] ri e b ms f % „8 | ‘ Aare % EN: Au BE , En en Ve { az DIE HA TA PETE Br: De ee. ee ey u: a ‘ b D j . - 2 . a . Br LEIcE # D A TR, au 2 re: . 2 ’ * Fi Dt) Ver . er IE 8 I 7 j > a a By er 1 i u ‚ / , j wei* ö . AT 7 j f A rin Lu» ah b 25,8 ! u u h 2. y ‘ * % s r 5 % » Be h a Kr en d da Rn A) wos ET. u „3 Be DER, . TE ci a N NEE n F - fr u K3 Er . ; y Ar ER: a bu h B IT 5 ‘ I a r [2 De ta r FL r 3 % # DB ”, = [F I} . er A CR, es r ek a ‚ RG A PP . a «4 ee x N Er b a T en LE % ei Ar Au DE N en = JAH r wo RA, Mu ” % . 2 » A > ü R e Fan A c j ’‚ “ “ . i “ * . IE, . 2 A Ehe | ln. 1 ee PA SEDE 6 Marian OR, E r Er . AN ‘ ru „ = iur N EA . E77 % 0 eh u Mi j ze 6 u. 2.8. Gl, BEht, RER RE - 5 j er Ta { } ey F T Near ch ER a te > Fe. Ser ‘ rn BI Prey! r r fi: 2 „ H ” fr 2 * . £ #i . „* f Ar, 4 ze ne + ve . m er r ’ vw . I Dr 9 LA Be: pl Ans et BL AS EEE RATE N | a a « ri} PEN ’ u ; {48 >. a An’ u ) > ee cr 3. iR f ” rn Fi Zu FU Ra I Ye . ER Pe U 1 We STE Bas era ee N OR. 250 “ s . N . ss . } 2 j Br . u u R Gun, { x a r ir 1% { SE A „ De. Tat 0 PAR CHic i . Er, „an Au 2, 2 SE gr 2 F 7, “ j MR Y N . . ’ > r . Ä a% ’ # . ir f ü Ir A . 4 , a .. a I ar Ber Per i . 27 D 15 ) in Ar) j De ® » “ +) R y ‚a PN } el Einführung. Aus dem Becken des Atlantischen Ozeans zweigt an der Westküste Skandinaviens die Norwegische Rinne nach Süden ab. Mit Tiefen über 200 m folgt sie dem Umriß der Halbinsel bis ins Skagerrak, und mit solchen bis zu 100 m lassen sich ihre Ausläufer bis zur Höhe von An- holt im Kattegat leicht erkennen. Dann aber verliert sie sich, der Boden des Meeres bleibt in Steigung, und bis zu —18 m müssen wir nach manchem Auf und Ab hinan, wenn wir in die große Hohlform gelangen wollen, die mit Wasser erfüllt in den Norden unseres Kontinents bis nach Haparanda und St. Petersburg hineingreift. Zwischen Falster und Darsser Ort liegt dieser wichtige Punkt des höchsten Durchlasses, von dem wir langsam wieder hinabgelangen, bis zu 50 m nördlich Arkona, bis zu 100 m auf der Höhe von Memel und bis zu etwas mehr denn 460 m am tiefsten Punkt, dem Landsort Tief zwischen Gotland und der Einfahrt nach Stockholm. Die Schwelle, die wir durchmessen haben, ist ein Unterteil einer größeren Schwelle, die die südwestliche Ostsee durchzieht und die vom Nordende der dänischen Inseln bis zur südlich gelegenen deutschen Küste reicht. Deutlich stoßen an sie im Norden und im Osten Tiefen bis zu 50 m und mehr, sie selbst aber bleibt überall über 30 m, wenn man von einigen isolierten, noch nicht 4 qkm großen Stellen von 50 bis 81 m Tiefe absieht. Über diese große Schwelle muß alles Wasser fließen, das aus dem Innern der Ostsee zum Ozean will oder sich in umgekehrter Richtung bewegt. Gleichzeitig erfährt es noch einen an- deren Zwang; seine Ausbreitungsfläche engt sich beträchtlich ein. Nur zwei schmale Straßen vermitteln ihm ein Durchfluten, der Öresund und jene namenlose Straße, die zwischen Rügen und Möen beginnt und sich bis zum Fehrmarnbelt hinzieht, westlich dessen sie sich in die beiden Arme des Großen und Kleinen Beltes gabelt. Spethmann, Ozeanographie. Hydrogr. Suppl. z. V. Bd. 1 9 II. Spethmann. Die doppelte Komplikation der Verminderung der Tiefe und der Einengung des Raumes an dem äußeren Ende eines Binnenmeeres gibt diesem (tebiete seine ozeanographische Stellung. Hier muß sich der Konflikt zwischen dem auslaufenden Süßwasser und dem einlaufenden Salzwasser schon aus morphologischen Gründen mit besonderer Heftig- keit entwickeln. Er wird noch verschärft durch einen klimatischen Faktor. Die reichliche Zufuhr an Süßwasser, die die Ostsee alljährlich empfängt und in den Ozean ergießt, erzeugt an der Oberfläche einen auslaufenden Strom. Er muß sich nach westlichen Riehtungen be- wegen, entgegengesetzt zu den vorwaltenden Winden, die ihn nach Osten zu treiben sich bemühen. Der Schauplatz dieser Kämpfe deckt sich ungefähr mit dem Begriff Sund und Beltsee. Als Krümmel den letzten der beiden Namen 1895 aufstellte, verband er mit ihm das Kattegat, den Öresund und die Belte bis zur Darsser Schwelle zwischen Darsser Ort und Falster. Auf Be- schluß des Zentralausschusses für die Internationale Erforschung der nordeuropäischen Meere wurde im Einvernehmen mit Krümmel der Be- griff in seiner Ausdehnung beschränkt, Sund und Kattegat wurden nicht hineingezogen, so daß er nur das eigentliche Gebiet der Belte um- schließt, Samsö, Großen und Langelandbelt, Kleinen und Alsenbelt, Kieler Bucht, Fehmarn Belt, Mecklenburger Bucht nebst Kadetrinne. Im Interesse internationaler Verständlichkeit wollen wir diese Umgren- zung beibehalten, obwohl uns die erste Fassung Krümmels ohne Katte- gat weit treffender zu sein scheint. Die Schwelle, die wir hinsichtlich ozeanographischer Wirkungen behandeln, setzt sich also aus Beltsee und Sund, unter dem stets der Öresund gemeint ist, zusammen. Im Norden stößt sie an das Kattegat, im Osten an das, was vielfach „Ostsee im eigentlichen Sinne“ genannt wird. Ich habe an anderer Stelle schon auf die Schwierigkeiten auf- merksam gemacht‘), die sich durch die doppelte Verwendung des Na- mens „Ostsee“ ergeben, einmal für die gesamte Wasserfläche von Skagen- Marstrand bis zu den Innenenden des Bottnischen und Finnischen Bu- sens, dann für die Fläche von den Älandsinseln bis zur Beltsee und zum Sund. Für diese engere Begrenzung habe ich das Wort „Got- landsee“ vorgeschlagen, da ungefähr in ihrer Mitte die große Insel Gotland gelegen ist und da das Gotlandbecken, das im Süden bis auf die Höhe von Memel reicht, ihr das ozeanographische und morpholo- ‘) H. Spethmann, Der Wasserhaushalt der Ostsee. Zeitschr. Ges. f. Erdkunde, Berlin 1912, Özeanographie der südwestlichen Ostsee. ]. 3 gische Gepräge aufdrückt. Im Westen wollen wir sie bei Boroholım be- grenzen, da das Wasserbecken zwischen Vorpommern, Bornholm, Scho- nen, Seeland, Möen und Falster, das in der Hauptsache von dem Ar- konabecken eingenommen wird und im folgenden „Arkonasee“ ge- nannt wird, einen besonderen Charakter trägt. Es ist das vermittelnde Glied zwischen den Tiefen der Ostsee und der Überlaufschwelle, zwi- schen den Gebieten der Ausbildung konstanter Zustände und fort- währenden Mischens.. Wir unterscheiden demnach außer der Beltsee und dem Sund das Kattegat, die Arkonasee und die Gotlandsee. Der genaue Umriß der Beltsee, der für die morphometrische Aus- wertung von Belang wird, ist folgender: Die Verbindungslinie zwischen der Nordspitze von Seelands Odde, Schultz Grund Feuerschiff, der Nord- spitze der Insel Helm und Hassenöre dient als Scheide gegen das Katte- . gat. Zwischen Falster und Möen wird eine schmale Stelle am Grön Sund benutzt, zwischen Möen und Seeland eine Linie von Ulvshale nach der Ostspitze von Jungshoved. Schwierig ist die lineare Eintragung der Darsser Schwelle. Ein vorspringendes Kap bei Ulslev an der Ost- küste von Falster wie der Schnittpunkt von 12 Grad 30° 0. L. mit der Westküste des Darss, der nahe Darsser Ort liegt und wegen des un- gemein raschen Wanderns dieser Spitze besser geeignet ist, geben die Landmarken für einen Kreisbogen ab, der so gelegt ist, daß die Kadet- rinne ganz der Beltsee zufällt. Den Sund begrenzt im Norden die Ver- bindungslinie zwischen der Nordwestspitze Kullens und Gilleleje, im Süden eine solche von Falsterbo nach dem östlichsten Punkte von Stevns Klint auf Seeland. Die Tiefenverhältnisse. Die Verteilung der Tiefen: Sund, Samsö Belt und Großer Belt, Stammbelt, Kleiner Belt S. 3. — Morphometrische Werte S. 7. — Die Tiefenverhältnisse des südlichen : Kattegat und der Arkonasee S. S. Der morphologische Grundzug der Beltsee und des Sundes ist die Entwicklung von Rinnen. So viele Inseln, Engen und Untiefen sich dem Wasser auch hindernd in den Weg stellen, so ergeben sich doch ungezwungen mehrere Hauptrinnen, die als Kleiner Belt, Großer Belt und Sund schon seit langem unterschieden werden. Die flachste Rinne unter ihnen ist der Sund. Er stellt eine von einem Scheitel sich sanft nach zwei Seiten neigende Rinne dar. Der Scheitel ist südlich Salt- 4 H. Spetlimann. holm gelegen in Gestalt zweier Überlaufschwellen, den Drogden und der Flintrinne. Die erste ist die flachste unter ihnen, nach den See- karten erreicht sie nur 6,9 m Tiefe, während die andere bis 10,5 m hinabgeht. Die Rinnen laufen mit Tiefen unter 10 m westlich und östlich um Saltholm derart herum, daß die Drogden mit der Fortsetzung des Holländer Tiefs den kürzesten Weg nach Norden abgeben und auch orographisch am besten entwickelt sind. Nördlich des Saltholm Flachs vereinigen sich beide, um östlich von Hven auf die Enge Helsingör- Helsingborg zu halten, von der aus sie sich trichterförmig ins Kattegat öffnen, ohne irgendeine Schwelle zu überschreiten. Wohl treten da- gegen im Sund kleine Schwellen in der Rinne auf, die jedoch nicht gestatten, größere Becken abzugliedern. Es sind zwischen Rücken Ver- tiefungen um 10 bis 20 m, die zum Teil an Stromengen liegen. Süd- lich der beiden Überlaufschwellen ist kein schärferes Bodenrelief vorhanden, es fällt ziemlich gleichmäßig auf 40 bis 50 m ins Arkona- becken hinab. Samsö Belt und Großer Belt besitzen an ihrem Boden eine sie ein- heitlich verbindende Rinne und würden als ein Ganzes angesehen wer- den dürfen, wenn nicht südlich der Insel Samsö eine Verbindung zum Kleinen Belt abzweigt, die einen sehr hohen Rücken überschreiten muß, der den allgemeinen Tiefenverhältnissen nach beurteilt die Rolle einer hydrographischen Scheide spielt. Der Samsö Belt ist eine wenig ein- heitlich gegliederte Wasserfläche zwischen der Sejröbucht, der Insel Samsö und Yder Flach. Im Relief wird sie durch eine ausgesprochene Rinne zusammengehalten, die wie die schon im Sund besprochenen Rinnen und überhaupt alle Rinnen dieses Gebietes sich aus einer An- zahl von Rücken und Becken zusammenfügt. Sie bleibt stets unter 30 m und geht stellenweise bis über 55 m hinab. Eine flache Schwelle mit nur 33 m Maximalhöhe trennt sie von ihrer Fortsetzung in der breiten, talartigen Wasserfläche des Großen Beltes, in welchen sie sich halbwegs bis nach Sprogö verliert. Auf der Höhe dieser Insel setzt eine neue ein, die sich vielfach bis über 40 m tief ununterbrochen bis zum Südende des Großen Beltes fortsetzt, ohne eine schärfere Gliederung zu besitzen. Zwischen den beiden Rinnen liegt ein breiter und flacher Sattel mit einem tiefsten Überlauf von 28 m, der im Großen Belt einen kleinen Nordteil von einem größeren Südteil scheidet. Von dem letzteren zweigen sich zwischen Seeland und Lolland die Eingänge zum Smaa- land Fahrwasser ab, das jedoch hauptsächlich durch den Omösund und Agersösund mit dem Großen Belt verbunden ist. Außerdem besitzt das Smaaland Fahrwasser einen direkten Ausgang in die Arkonasee durch Ozeanographie der südwestlichen Ostsee. 1. 5 den Stor Strom und Grön Sund zwischen Falster einerseits und See- land und Möen : anderseits, der vielfach, aber nicht überall, von einer 10—20 m tiefen Rinne durchfurcht ist, während der Guldborg Sund zwi- schen Falster und Lolland nicht 10 m erreicht. Dieser führt in das Stück Beltsee zwischen Darsser Schwelle und einer Schwelle zwischen Fehmarn und der Südspitze von Langeland, die nur südlich des Gulstav Flach unterbrochen ist. Es ist jenes wich- tige Stück, das die beiden Wege des Großen und Kleinen Beltes ver- eint, wie ein Stamm seine Äste, und zur Arkonasee führt; wir wollen es kurz als „Stammbelt“ bezeichnen. Der talartige Charakter verliert sich in ihm, der Enge des Fehmarnbeltes geht die geräumige Kieler Bucht voraus und folgt die ebenfalls breite Mecklenburger Bucht. Die Tiefen bleiben unter 20 m, fallen aber nur im Vinds Grav nordwest- lich Fehmarn unter 30 m. Erst südlich Gjedser stellen sich Tiefen über 20 m ein, die aber westlich der Kadetrinne keine so ausgesprochene Schwelle formen wie nördlich von ihr die Darsser Schwelle mit 18 m maximaler Tiefe. Die zweite Zufuhrstraße des Stammbeltes, der Kleine Belt mit seiner Fortsetzung durch den Norden der Kieler Bucht, zerfällt in zwei Teile, die beide talartige Züge tragen und die sich lediglich durch ihre Breite und Tiefe voneinander trennen. Der südliche, bis Aarö reichend, ist vergleichsweise breit und bleibt mit Ausnahme einer Unsicherheit beim Alsenstein durchweg unter 30 m, eine Tiefe, die bis zur Fehmarn- Langeland Schwelle auf — 20 m abnimmt. Der nördliche enge Teil ist dagegen vielfach über 20 m und besitzt eine Schwelle bei der Insel Aarö mit 14 m Maximaltiefe. Weiter nordwärts erreicht er aber vom Bredning bis fast zum Tragten durchgehends Tiefen bis 40 m und an einer Stelle bei der Insel Fänö die größte Tiefe der Beltsee mit 81 m. Fassen wir das Übergangsgebiet zwischen der Arkonasee und dem Kattegat zusammen, so ergeben sich die beiden Straßen des Sundes und des Stammbeltes, von denen die letztere sich in den Großen und Kleinen Belt teilt. Der Sund besitzt seine tiefste Überlaufschwelle in der Flintrinne, der Stammbelt in der Darsser Schwelle, der Große Belt am Südeingang, der Kleine Belt nicht weit vom Nordausgang. Diese Schwellen spielen naturgemäß eine wichtige ozeanographische Bedeu- tung. Wir haben deshalb ihre Querschnitte auf Grund der Seekarten berechnet und in der umseitig stehenden Tabelle vereinigt. | Die Grenzen ind folgendermaßen gezogen worden. Für den Kleinen Belt haben wir auf der deutschen Seekarte 330 (Tit. II, Nr.5) von 1907 6 H. Spethmann. von Orbyhage an nach der Südostspitze der kleinen Insel Linderum ge- messen, von dort nach der Nordbake auf Aarö und in gerader Linie über Bastholm hinweg zum Feuer auf Baagö. Von Böstende führt der Schnitt in der Richtung auf die Kirche von Husby über den ‚Baagö- sund. Die Schwelle nördlich Sprogö ist gerechnet vom Fischfeuer auf Reersö nach der Nordküste von Musholm so, daß der westlichste Punkt des Hafens von Musholm angepeilt wurde. Die Südwestecke der Insel in Verbindung mit den Skalkenbjerg lieferte das Profil über die Haupt- straße des Großen Beltes. Am Südausgang der Wasserstraße wurde vom Feuer Kjels Noor bei Fakkebjerg auf die Kirche von Kappel ge- halten. Beide Querschnitte wurden auf der deutschen Seekarte 46 (Tit. I. Nr. 9) genommen. Die Darsser Schwelle wurde gemäß der schon angegebenen Umgrenzung vermessen. Die Schwellen des Sundes wur- den in ihren beiden Strecken östlich und westlich Saltholm berechnet. Für Oscars Grund in der Flintrinne wurde auf der deutschen See- karte 246 (Tit. II, Nr. 16) die Richtung der Verbindungslinie Feuerschiff Oscars Grund und Glocken Tonne bei Söndre Flint gewählt, für Drog- den die Verbindung der Bojen bei Holmetunge und Viderdalskrog, von der ersten wurde zur Südspitze von Saltholm weitergezogen, von der andern genau östlich bis zur Küste von Seeland. Die Messungen ergaben: Länge Größte Tiefe | Querschnitt km m | qkm | | Ehnlschwelle 720,02 0 9,0 8,5 | 0,044 Drogdenschwelle . . . 2.2. | 7,4 6,9 0,029 Darsser Schwelle" }*. 2. 1 47,6 18 0,734 Großer Belt, Südschwelle . . . | 18,9 23 0,231 Nordschwelle. . . | 26.4 28 0,471 Kleiner Belt, Nordschwelle . . | 13,2 14 | 0,065 Wir sehen, welche bedeutende Rolle die Darsser Schwelle und die Sundschwelle mit ihren geringen Tiefen spielen müssen, während die Schwelle im nördlichen Kleinen Belt durch die niedrigere Lage der beiden des Großen Beltes ziemlich außer Funktion bei der Kommuni- kation zwischen Kattegat und Arkona gesetzt wird. Die Sundschwellen zeichnen sich ferner noch durch ein geringes Querschnittsareal aus, das rund zehnmal kleiner ist als das der Darsser Schwelle. Außerdem haben wir auch die Querschnitte für die Wasserflächen bei. vier Leuchtschiffen, die uns wegen der auf ihnen angestellten Be- OÖzeanographie der südwestlichen Ostsee. 1. 7 obachtungen noch beschäftigen werden, zusammengestellt, und zwar wurden von ihnen aus die beiderseitigen landnächsten Punkte für die Querschnitte gewählt. Die Lage der Schnitte war bei Schultz Grund- Feuerschiff im Norden des Samsöbeltes die dortige Begrenzung der Beltsee, bei Lappe Grund die Richtung vom Schloß bei Stubbarp auf der schwedischen Seite mit dem Feuerschiff, bei Gjedser Rev die Verbindung von Gjedser Odde mit dem Bakelberg des Mecklenburgischen Fischlandes, bei Drogden jene von Vigerdalskrog auf Amager mit dem Feuerschiff, dann die Kirche von Bunkerflo auf Schonen. Es ergeben sich fol- sende Werte: Länge Größte Tiefe | Querschnitt | km | ım «km Schultz Grund . 2... ..| 508 | 35-40 0.629 app Brus. - 0. 23 5,5 32 0,100 Gjedser Rv . . . . . | 35,9 8 | 0485 Drogden | 16,8 125 n,120 Auch hier fällt beim Sund das geringe Maß der Durchlaßöffnung auf. Das Relief der Schwellen ist wie das der ganzen Beltsee flach ge- böscht. Beträgt doch die größte Tiefe nur 81 m, sie ist bei der Insel Fänö im nördlichen Kleinen Belt gelegen. Die beiden nächstgrößeren Tiefen finden sich in der Nähe, zwei Stellen mit 69 m. Alle drei Orte sind nur kleine kesselartige Löcher von geringer Ausdehnung, überhaupt tragen die wenigen Tiefen unter 50 m gern diesen Charakter, so zwei Löcher zwischen Sprogö und Korsör mit 58 m, eins zwischen Asnäs Riff und Horse Klint mit 55 m, eins bei Hatter Barn mit 57 m. Über die gesamte Verteilung der Tiefen geben die folgenden Zahlen Auskunft, die nach einer früheren Arbeit von mir zusammengestellt sind und um eine Neuberechnung des Sundes auf der gleichen Karte nach denselben Gesichtspunkten vermehrt wurden.) Areale der Tiefenstufen in Quadratkilometern: | | | | SE, ä ar i | 0—10 m | 10—20 m | 20—30 m | 3040 m | 40-50 m | 50-60 m | 60—70 m | 70-80 m | 80—90 m | | ) | I | | 5 |o2 | oı 2,6 Sund ,. .j1079,0| 9479| 2905| 39 | 03 | 02 | Beltsee 19 465,2 Sund .„ 2321,8 u Zusammen | ')H. Spethmann, Tiefenkarte der Beltsee. Peterm. Mitteilungen, 57. Jahrg., 17231911. S H. Spethmann. Länge der Isobathen in Kilometern: Om 0m | 20m 30m | 40m | 50m | 60m 70 m| 80m Beltsee . | 3507,9 | 3617,7 | 2790,9 | 748,4 |-176,5 Sund . . | 399,0 | 532,0 2240| 63,0 | 10,5 1,0 196 | 20 | 20 1,0 Flächen der Isobathenareale in Quadratkilometern: 0m | 10m | 20 m 30: m | 40 m | BO ' 60 m | 2 m aa m | et Beltsee . 19465,2 12978,7 5115,9 | 2034| 5: ss | 31 | os | 0» | u Sund . . 23218 1228| 2949| 44 | 05 | 02 | | Böschung in Promille: \0-10m '10—20 m 20—30 m‘ 50-60 m Ki 70 m! 70-80 m Beltsee . | 55 | aı | 38 | 106 | 187 | 415 | 400 | 750 Sund .| a8 | #0 | a9 | 944 | 1038 | 255 | re in ner | 60-70 m 70--80 n My 10m 10-20m 20 30m 30-40m 40-50 m|50—60m 901g | 4° 17 is! | 09 19° I 0014: 0018° | 0036° | 1004' | 2099° Sund .| 0015° | 0014 | 0017“ | 50247 | 10 57° | 1025 | Der ozeanographischen Bedeutung halber fügen wir hinzu: Volumen in Kubikkilometern: I0-10 m 10-20m 20-30 m | 30-40 m 40-50m 50-60 m | 60-70 m = 70-80 m Beltsce . | 162,220 | 90,473 28,047 | 2,746 , 0296 | 0,021 | 0,006 Sund. .| 17,828) 7,689 | 1,497 | 0,025 | 0,004 | 0,001 | I Summe . 180,043 98,162 29,544 | 9.774-:| : 0,300 | 0,022 | 0.006 | 0.002 Beltsee 283,811 Sund . 27,039 Summe 310,850 Als mittlere Tiefen ergeben sich für die Beltsee 14,6 m, für den Sund 11,6 m, für beide zusammen bei einem Areal von 21787,0 km 14,5 m. Ehe wir die Darstellung des Reliefs verlassen, wollen wir noch einen Blick auf das nördlich und östlich anstoßende Gelände werfen. Das Kattegat im Norden der Beltsee und des Sundes wird durch die Linie Läsö-Anholt in zwei verschiedene Tiefenregionen geteilt. Von Süden anfangend, ist es in seiner östlichen Hälfte bis zur Höhe von 35 m tief. Aber schon bei dem Großen Mittelgrund, der Zusammen | Ozeanographie der südwestlichen Ostsee. |. 9 zwischen Anholt und Kullen liegt und sich bis auf 6,7 m erhebt, nimmt eine weiter im Süden noch schmale Rinne von unter 40 m Tiefe an Breite zu und geht bereits auf 60 m hinab. Nördlich von Anholt liegt ein etwa ebenso großer Teil dieser Hälfte des Kattegats unter wie über 40 m, oft unter 60 m. An der Westseite des Kleinen Mittelgrunds sind zwei Stellen mit — 92 m und — 100 m auf den deutschen Seekarten verzeichnet, an der Ostseite eine mit — 80 m. Nördlich vom Kleinen Mittelgrund liegt bereits eine große Fläche zwischen — 40 m und — 60m mit Löchern bis zu — 116 m. Westlich von ihr ist der Boden in seiner Gesamtheit flach, sich bis auf — 6,6 m hebend, aber dazwischen sind Rinnen und Löcher bis — 116, —117 m und — 124 m eingeschaltet. Nördlich von Läsö breitet sich dann ein geschlossenes Tief von — 50 m aus, das gelegentlich unter — 100 m hinabgeht. Die Seitenbuchten, Laholm Bucht und Skelder Wiek sind untief und über —20 m. Be- deutend flacher ist die Westhälfte des Kattegats. Bis zur Höhe von Läsö tritt keine Tiefe unter —40 m auf. Erst dort stellt sich eine . Rinne mit größerem Ausmaß ein, die sich nach Osten wendet und nördlich von sich bis Skagen ein Terrain zwischen —30 und — 40 m frei läßt, auf dem das Hertha Flach (— 16 m) aufsitzt. In der Arkonasee treten erst nördlich einer Linie Arkona-Grönsund wieder größere Tiefen mit 20 m ein, die mit Ausnahme der Möenbank, auf der noch einmal eine größere Fläche bis über — 20 m hinausgeht, nicht wieder überschritten werden. Südlich der Möenbank setzt die 40 m Isobathe wieder ein, die jetzt ein großes geschlossenes Ge- biet umspannt. Einige isolierte Flächen gehen in ihrem Bereich bei Trelleborg unter — 40 m. Zunächst dehnt sich das große — 40 m Ge- biet als Arkona-Becken zwischen Arkona, Möen Bank, Bornholm und Sandhammar aus, vereinzelt schon unter —50 m steigend, wie nahe dem Kabel Arkona-Trelleborg (—58 m). Während es sich nördlich von Bornholm allmählich weitersenkt, zieht sich südlich von Bornholm eine flache Schwelle nach Rügen hin, deren Mitte der Adlergrund aufsitzt (— 6 m). Ist zwischen Adlergrund und Bornholm der Schwellencharakter scharf entwickelt, so geht er südlich davon verloren, da von der Oder- mündung fast bis zur Höhe von Jasmund und bis nach Kolberg reichend eine große Dreiecksfläche 10—20 m tief ist, in der sich die Oderbank mit —6 m ausdehnt. In der Dreiecksfläche fällt die tiefe Rinne außer- halb der Prorer Wiek auf, die in der Fortsetzung der Peene- oder Oder- mündung gelegen ist. 10 H. Spethmann. Die Gewinnung der täglichen Beobachtungen. Die Lage der Feuerschiffe Schultz Grund, Gjedser Rev, Drogden und Lappe Grund S. 10. — Die Vornahme der Beobachtungen S. 11. — Die Genauigkeit der Beob- achtungen S. 12. In unserm Gebiet liegen vier Feuerschiffe, die zugleich auch ozeano- graphische Stationen sind, Schultz Grund, Gjedser Rev, Drogden, Lappe Grund. Schultz Grund-Feuerschiff befindet sich am Nordausgang des Samsö Beltes zwischen Seelands Riff und Schultz Grund. Zwischen beiden zieht sich eine 30 m bis teilweise unter 40 m tiefe Rinne hin- durch, an deren Nordwestseite das Fahrzeug bei 27,3 m Tiefe derart verankert ist, daß es am Abhang der Rinne schwimmt. Von ihm bis zur Mitte der Rinne wird keinen ganzen Kilometer betragen. Das Schiff liegt frei mit Ausnahme des Winkels zwischen Westnordwest und Nordnordost, wo sich der über — 10 m ansteigende Schultz Grund ausdehnt, der an seiner flachsten Stelle, die gerade nordwärts gelegen ist, nur 3,5 m Wassertiefe hält. Das nächste Land ist im Südsüdwesten in etwa 16 km Entfernung, es ist die Spitze von Seeland Odde. Da diese Landzunge niedrig ist, ist das Leuchtschiff allen Winden aus- gesetzt; nur jene aus Süden und Westen stehen etwas, wenn auch nur ganz gering, in Lee. Strömungen vermögen ebenfalls von allen Seiten heranzukommen, aber nicht in gleichem Maße. Am wenigsten gehindert vermag sich das Wasser von etwa Südwesten nach Nordosten zu ‚be- wegen, sonst ist verschiedener Flachs halber keine durchlaufende Rich- tung mehr vertreten; jene nach Südsüdosten und in geringerem Maße jene nach Westen gewähren noch eine freie Passage. Das Feuerschiff Gjedser Rev ist nicht bei Gjedser zu finden (dort ist das Feuerschiff Gjedser Havn gelegen), sondern halbwegs zwischen Gjedser Odde, der Südostspitze Falsters, und dem Fischland am östlichen Grenzgebiet der mecklenburgischen Küste. Es ist ziemlich gleich weit von Dänemark und von Deutschland entfernt und schwimmt vor dem äußersten Vorposten eines Riffes, das submarin als Fortsetzung des Höhenzuges an der Westseite des südlichen Falster sich in Nordwest- Südostrichtung in die Ostsee erstreckt. Nirgends geht es bei ungefähr 17 km Länge unter 10 m Tiefe hinab, erst dann hört es schnell auf, so daß sein äußerstes Ende fast an die Kadetrinne stößt. Diese zieht, schon näher der deutschen Seite gelegen, in leichtem Bogen von Nord- nordost nach Südwesten mit Tiefen von fast 30 m südöstlich um das Feuerschiff herum. Letzteres ist durch seine exponierte Lage allen Win- den zugänglich, wobei jene aus Nordosten und Südwesten die größte Özeanographie der südwestlichen Ostsee. 1. 1:1 Wasserfläche bestreichen können, ehe sie zum Fahrzeug gelangen. Auch das Wasser hat allseits ungehinderten Zutritt, doch werden bei ihm in- folge der hohen Lage des Riffes Strömungen, die aus Westen kommen, etwas nach Südosten, und solche, die aus Nordosten kommen, etwas nach Süden abgelenkt. Das Feuerschiff Drogden liegt am Südeingang zur Drogdenrinne dicht südlich des 6 m flachen Quartus Grundes. Es befindet sich gleich- falls frei nach allen Seiten, nur nach Nordwesten und Nordosten bieten Amager und Saltholm ganz geringen Landschutz. Der Strom vermag sich gemäß der rinnenartigen Gestaltung des Reliefs in der Hauptsache nur aus nördlichen oder südlichen Richtungen zu bewegen. Feuerschiff Lappe Grund besitzt am meisten Landschutz, da es nur wenig nördlich der Sundenge von Helsingör-Helsingborg ausgelegt ist. Ziemlich in Strommitte gelegen, vermag das Wasser in der Hauptsache bei ihm gleichfalls nur aus zwei Richtungen zu passieren, aus Südsüdosten und Nordnordwesten. Auf sämtlichen vier Feuerschiffen, ferner noch im Kattegat auf Anholt Knob, Läsö Rende und Läsö Trindel, Skagens Rev sowie auf Kobbergrund resp. Östre Flak erfolgen die Beobachtungen seit dem 1. November 1902 nach einheitlichen Gesichtspunkten, die sich gänzlich denen der internationalen Meeresforschung anschließen, so daß die Resul- tate gegenseitig verglichen werden können. Mit diesem Zeitpunkt be- ginnt eine ununterbrochene Reihe gleichartig durchgeführter Beobach- tungen, deren Aufzeichnungen beim Abschluß dieser Arbeit in dem jährlich erscheinenden Nautisk-Meteorologisk Aarbok, das das dänische meteorologische Institut zu Kopenhagen herausgibt, bis zum 31. Dezem- ber 1911 veröffentlicht vorliegen. Auf den Feuerschiffen, von denen für unser Gebiet die vier näher beschriebenen in Frage kommen, werden mit Beginn jeder Wache die Lufttemperatur (C) und der Wind nach Richtung (16 Kompaßstrichrose) und Stärke (Beaufort) gemessen; ebenso wird vierstündlich die Bedeckung des Himmels geschätzt. Von hydrographischen Arbeiten geschieht vier- stündlich die Feststellung des Oberflächenstromes nach Stärke (Seemeile in Stunde) und Richtung (16 Kompaßstrichrose). Außerdem wird morgens 8 Uhr eine Temperatur und Salzgehaltsserie aus verschiedenen Tiefen in je 5 m Abstand und vom Boden genommen, so bei Schultz Grund aus Om, 5 m, 10 m, 15 m, 20 m, 26m, bei Lappe Grund aus O m, 5m, 10 m, 15 m, 20 m, 23 m, bei Gjedser Rev aus Om, 5m, Ilm und bei Drogden von 1902 bis 1908 aus Om, 3 m, 6m, später aus Om, 5°0..8 m. 12 H, Spethmann. An Instrumenten werden benutzt: Kompaß und teilweise Log zur Schätzung und Messung von Stromrichtung und Stromstärke; halbgrad- teilige Thermometer für die Temperatur der Luft und des Oberflächen- wassers, guttaperchierte Thermometer nach Negretti und Zambra für das Tiefenwasser. Sämtliche Thermometer sind aus ‚Jenaer Normal- glas 16III hergestellt und monatlicher Kontrolle seitens des dänischen meteorologischen Instituts unterworfen. Zum Wasserschöpfen dienen Wasserflaschen von Arwidson & Rung. Das spez. Gewicht wird mit kontrollierten Glasaräometern bestimmt, die in Glaszylindern abgelesen werden, welche in Balanzierbügeln schwingen. Die Reduktion der Auf- zeichnungen auf 17,5° und die Umwertung des Salzgehaltes in Zehntel Promille nach Knudsens Tabellen geschieht in Kopenhagen. Zur Kontrolle wird mit Ausnahme auf Drogden zweimal in der Woche die gemessene Wasserprobe des Bodens der Station in Flaschen eingefüllt, um gleich- falls in Kopenhagen titriert zu werden.!) Diese vergleichenden Kontroll- bestimmungen hat I. P. Jacobsen zur Mittelbildung der Differenzen zwischen Titrierungen und Aräometerbeobachtungen benutzt.’) Es er- geben sich positive und negative Abweichungen, die im Monatsmittel niemals 1°, erreichten. Als Gesamtmittel für die Beobachtungen auf allen Feuerschiffen wurde — 0,2°,,0 ermittelt. Wir stellen im folgenden aus Jacobsens Berechnungen eine Tabelle für die Abweichungen der einzelnen Jahresmittel auf den Stationen, die für uns in Betracht kom- men, zusammen: Station Schultz Grund| Lappegrund | Gjedser Rev Tiefe "| 26 m | 23m 11m 1902 0,20 | 0,10 0,53 1903 Das 0,07 | 0,70 1904 | 16 0,04 | 0,67 1905 00h 0,02 | 0,62 1906 | — 0,07 . 0,18 | 047 Die Abweichungen sind bei Gjedser Rev am stärksten; sieht man die Einzelbeobachtungen dieser Station ein, so begegnet man unter ihnen sehr selten Abweichungen über 1°/,,, bei den übrigen Stationen selten über 0,5°/ 90. Im allgemeinen ist zu erkennen, daß die Differenzen um !) Zusammengestellt nach den einleitenden Angaben im Nautisk-Meteorologisk Aarbok, siehe bes. Jahrg. 1902. ®) I. P. Jacobsen, Mittelwerte von Temperatur und Salzgehalt, bearbeitet nach hydrographischen Beobachtungen in Dänischen Gewässern 1880—1907. Medd. Kom- mission f. Havunders. Kopenhagen 1908. Özeanographie der südwestlichen Ostsee. I. 13 eine Konstante nur wenig schwanken, doch genügt das vorliegende Beobachtungsmaterial noch nicht, diese als Reduktion zu verwerten, da es sich nur auf eine kurze Zeit beschränkt und da ferner bei den vor- stehenden Stationen es sich lediglich auf je eine Tiefe bezieht, die Aus- wertungen für die Feuerschiffe Horns Rev, Skagens Rev und Läsö Rende, für welche Beobachtungen aus verschiedenen Tiefen vorliegen, aber bekunden, daß die Abweichungen, wenn auch in geringem Ausmaß, in den einzelnen Tiefen ein und derselben Station schwanken. Als Resul- tat ergibt sich, daß die jeweiligen Feuerschiffsbeobachtungen im Ver- gleich mit anderen Beobachtungen bis zu 0,5°/o0 für die einzelne Beobachtung mit Ausnahme für Gjedser Rev, wo hierfür 1°/oo zu setzen ist, als ungenau angesehen werden können. Für Monatsmittel und Jahresmittel verringert sich dieser Wert naturgemäß. Als Ganzes ge- nommen, ist den umsichtig organisierten und kritisch durchgeführten Beobachtungen, deren dichte Reihenfolge ein im Norden Europas fast einzig dastehendes ozeanographisches Material geschaffen hat, jedoch volles Vertrauen entgegenzubringen. Sturm und Strom. Wind und Strom S. 13. — Die angewandte Methode S. 14. — Drogden S. 16. — Schultz Grund S. 18. — Lappe Grund S. 18. — Gijedser Rev S. 19. — Gesamtbild für die vier Feuerschiffe S. 20. — Die Stromstärke S. 22. — Der hydrographische Wert S.23. — Tabellen S. 24. Für die Salzgehaltsverteilung und die Strömung ist sicherlich der Wind ein maßgebender Faktor. Eine Berechnung des Anteils von 16 Windrichtungen am einlaufenden und auslaufenden Strom muß zu gewissen überwiegenden Prozentzahlen für einzelne Richtungen führen. Ich habe zunächst versuchsweise diese Arbeit für Lappegrund und den größeren Teil für Gjedser Rev für die Periode 1902 bis 1911 auf Grund der 6stündigen Beobachtungen von Wind und Stromrichtungen durch- geführt, insgesamt für mehr denn 30 Tausend Beobachtungspaare, fand dann aber bei den großen Schwankungen von Jahr zu Jahr und Monat zu Monat, daß das Gesamtergebnis so sehr durch Einzelheiten belastet wird, daß aus ihm keine strengen Schlußfolgerungen gezogen werden können, sondern nur mit gewissen Wahrscheinlichkeiten für das Ein- treffen von Auslauf oder Einlauf bei dieser oder jener Windrichtung gerechnet werden kann. Hierzu kam ein anderes Bedenken, das mich schließlich von dieser Arbeit abgehen ließ. Der weitaus größte Teil der Windstärken gehört mittelstarken und schwachen Luftbewegungen oder 14 H. Spethmann. Windstillen an. Ich kann ihren hydrographischen Effekt wohl für die Positionen der einzelnen Feuerschiffe berechnen, erziele aber damit kein Ergebnis für die Bewegungen in der Beltsee und im Sund. Stelle ich Einlauf bei einer Windrichtung an einer Station fest, so kann sich bei ihr Auslauf auf der gegenüberliegenden Seite der Wasserstraße voll- ziehen, ohne daß es irgendwie in den Beobachtungen zum Ausdruck käme; und sie mit anderweitigen gegenwärtig in Beziehung zu setzen, fehlt vorläufig jegliches Material. Oder der beobachtete Einlauf mag in Wirklichkeit überhaupt gar kein Einlauf sein, sondern das Feuerschiff liegt im Gebiet eines resultierenden Stromes, wie beispielsweise eines Neerstromes, so daß der beobachtete Einlauf in Wirklichkeit Auslauf ist. Die mittleren und kleinen Windstärken sind eben so wenig einheitlich durchgreifende Faktoren für eine größere Wasserfläche, Strömungen, die sie an einer Stelle entwickeln oder die unabhängig von ihnen vor sich gehen, stehen in einem in der Verteilung von Land und Wasser so buntem (tebiet wie das hier behandelte unter dem Einfluß so mannigfaltiger Wirkungen, daß wir aus vier für die Ozeanographie ziemlich zufällig gelegenen Stationen, deren hydrographische Umgebung so gut wie un- bekannt ist, gar keine Schlußfolgerung für die Gesamtheit der Beltsee und den Sund zu ziehen berechtist sind. Anders liegen die Verhältnisse, wenn wir die kräftigen Luftzirku- lationen ins Auge fassen. Stürme sind hydrographisch durchgreifende Faktoren. Wenn wir sie mit Strombewegungen in Verbindung setzen, so ist ein scharf umrissenes Bild zu erwarten, das uns den Schlüssel für Bewegungen in der ganzen Beltsee gibt. Zu dem Zweck habe ich die Stürme nach ihrer Beeinflussung der Stromrichtung, ob Auslauf oder Einlauf erzeugend, gruppiert. Als Stürme sind sämtliche Windstärken von 7 Beaufort an aufwärts zusammen- gefaßt. Ich habe zuerst nur die Luftbewegungen von Stärke 8 an aul- wärts benutzen wollen, sah aber bald nach orientierenden Studien, daß Stärke 7 schon von gleich großem hydrographischem Effekt ist. Die Dauer der Stürme wurde gemäß den vierstündigen Beobachtungen in Wachen angegeben, ihre Herkunftsrichtung rechtsdrehend, so daß W-—-E bedeutet, daß der Sturm aus der Richtung zwischen W—E über N geweht hat, ohne daß damit ausgedrückt wird, ob er links- oder rechtsdrehend war. Die Angabe soll sich also lediglich auf das be- striehene Areal der Windrose beziehen. Schwierigkeiten bot mitunter, die einzelnen Stürme so zu begrenzen, daß ihr Einfluß auf das Wasser doch in einer Mittelbildung klar zum Ausdruck kommt. Nach mancher- lei Versuchen habe ich mich zu folgendem Verfahren entschlossen. Ozeanographie der südwestlichen Ostsee. I. 15 Trat zwischen zwei oder mehr Wachen, bei denen Windstärke 7 oder mehr wehte, auf einer einzigen Wache eine geringere Windstärke ein, so wurde der meistens nur vorübergehend etwas abflauende Sturm als ununterbrochen angesehen und als einziger gezählt. Bei der Feststellung der Zahl der Wachen, an denen er wirkte, wurde hingegen die Wache unter 7 Beaufort nicht mit einbegriffen. In einigen Fällen wurde der- art bei größeren Stürmen ein Abflauen auch während zweier Wachen behandelt; es waren längere Sturmperioden, bei denen der Wind wäh- rend zweier Wachen entweder nur bis Sturmstärke 6 herabging oder während des Passierens des Minimums aussetzte. Es ist bei Drogden achtmal, bei Schultz Grund sechsmal, bei Lappe Grund siebenmal und bei Gjedser Rev elfmal geschehen, so daß insgesamt 1053 Stürme ge- zählt wurden. In der ersten Kolumne in den Tabellen S. 24—31 sind die Zahl der Stürme nach Jahreszeiten geordnet angegeben, die Extreme ihrer Dauer nach Wachen. Die beiden Stromrichtungen sind den Wachen entnommen, an denen jeweils der Sturm herrschte, d. h. Windstärke 7 und mehr zu verzeich- nen war. Zu dem Zwecke wurden die Stromrichtungen nach „Auslauf und Einlauf“ zusammengefaßt und berechnet. Die Entscheidung, ob Auslauf oder Einlauf vorlag, war mit Ausnahme bei Schultz Grund leicht zu treffen; bei diesem wurde NNW-—-SE als Einlauf, SSE—NW als Auslauf aufgefaßt. Entsprechend der herrschenden Stromrichtung wurden nunmehr die Sturmrichtungen in Kolumnen für Einlauf, Aus- lauf und Stromstille oder für die verschiedenen Übergangsstadien dieser Phasen eingeordnet. Gleichzeitig vorgenommene Berechnungen, auch die gesamte Einwirkung des Sturmes auf den Strom festzulegen, d.h. auch für die Wirkung nach Abflauen unter Stärke 7, führten zu keinem greifbaren Ergebnis, da oft schwache Winde, die nach dem Sturm auf- traten, den Einlauf oder Auslauf zeitlich verlängerten, ohne daß es möglich gewesen wäre, nur einigermaßen deutlich die Grenze des Sturm- einflusses aufzufinden. Desgleichen haben Zusammenstellungen über das Maximum der Stromstärke kein klares Bild über das Eintreten derselben zu geben vermocht. Indem die Stürme oft zwischen Stärke 7 bis 10 schwanken, schwillt auch die Stromstärke an oder ab, ohne dal) sich in der Regel ein deutliches Maximum entwickelt. Ebenso hat die gleichzeitige Berücksichtigung über das Zu- und Abnehmen des Salz- gehaltes keine genügende Aufklärung über den hydrographischen Sturm- einfluß gebracht. Wohl ließ sich in vielen Fällen ein Maximum oder Minimum am nächsten Morgen feststellen, also augenscheinlich mit einer Verzögerung, doch ist hierbei zu bedenken, daß die Windbeobach- 16 H. Spethmann. tungen vierstündig, die Salzgehaltsbeobachtungen aber nur vierund- zwanzigstündig angestellt werden, so daß begreiflicherweise schon aus diesem Grunde die Extreme des Salzgehaltes immer etwas später ge- funden werden mußten. Betrachten wir nunmehr den Einfluß der Sturmrichtung, so wollen wir zunächst die Feuerschiffe einzeln besprechen und mit Drogden beginnen, bei dem sich ungezwungen zwei große Gruppen er- veben. SSW-—NNE-Sturm beschert Einlauf, Sturm aus NNE—-SW Auslauf. Diese Aufteilung läßt sich noch schärfer fassen. NNE bringt nur ein einziges Mal Einlauf, am 5. Februar 1907. Der Einlauf ist schwach, 0,5 Knoten in der Stunde, und geht bei Abflauen des gleichen Windes in Auslauf über, der sonst immer bei NNE herrscht. In die Übergangsgebiete zwischen Einlauf und Auslauf schalten sich bei Stür- men die Kalmen des Stromes ein. Die meisten von ihnen sind zwischen S und SW gelegen, nur am 22. Februar 1908 tritt Stromstille auch bei SSE ein, es wehte kurz vorher und nachher aus S-SW. Eine andere kleinere Gruppe von Kalmen ist um N gelegen, je einmal bei N und NNW. Für diese liegen zwei schöne Beispiele vom 25.—26. No- vember 1904 aınd vom 14.—17. November 1905 vor. Das erste sei hier wiedergegeben. Es bedeutet A Auslauf, E Eirl!auf, © Stromstille. Die Geschwindigkeit ist als Knoten in der Stunde verstanden. | wov.02| 4a | 8a | Mittag | 4p | 8p | Mitternacht Wind 25. | NNE3 | NNE4 |NNE5S ı NS | N | N8 I: 28. N%7 N 6 NA N4 | Ni | NE6& Strom 25. |.A08.| A15 | A138] A05 | Asa 26. C C C RB C | A08 Für die südliche Richtung stellen die gleichen Tage vom Jahre 1907 einen guten Beleg dar: | Nov.07| 4a | 8a | Mittag | 4p | 8p | Mitternacht Wind »5. |ssws5 |sswe |ssw5 | sSsE6 | ssE8 | Ss 8 BR: ss |sswz | wswe| w3 | 82 Strom | SR ER C C E03 | E02 | © | 26. c C C E05 | E13 E 1,0 Auch bei starkem SW tritt ein ähnliches Strombild ein, wie der 25.—26. Januar 1906 oder der 8.—9. Februar 1906 zeigten. Außerdem ist einmal bei Sturm aus W Stromstille wahrgenommen, am 24. August 1903. Zur Beobachtungszeit des nur eine Wache dauernden Sturmes, mittags 12 Uhr, kenterte gerade der Strom von Auslauf in Einlauf, so Ozeanographie der südwestlichen Ostsee. 1. 17 daß demnach auch dieser Weststurm sich der generellen Anordnung vom Auslauf einfügt. Tritt bei Drogden im allgemeinen bei Stürmen von SSW über W nach N Einlauf, von NNE über E nach SW Auslauf, im Grenzgebiet Stromstille ein, so werden uns ohne weiteres die Strombewegungen bei Stürmen verständlich, die sich von dem einen dieser Gebiete der Wind- rose in das andere bewegen. Bei Rechtsdrehung muß immer einem Auslauf ein Einlauf folgen, wenn es sich um den Südrand der Wind- rose handelt. Unter den acht in der Tabelle angeführten Fällen kom- men sieben auf diese Gruppe, wobei allerdings zweimal der Auslauf bei WSW herrscht, einmal am 3. Mai 1904 und einmal am 31. August 1903. An beiden Tagen wehte die Wache vorher normal SW und war die Ab- weichung nur auf je einer Wache angetroffen. Für die normale Ab- wiekelung des Wechsels der Stromrichtung in der Abhängigkeit von den Stürmen geben die Tage vom 12.—13. März 1906 ein klares Detailbild. März06| 4a. | 8a | Mittag | ap | 8 | Mitternacht Wind | 22. SSE9 | SW 8. |ssw ı0|wsw 10 |wsw 10) WSW 10 en WNW 9| WNW8 | W9 WNW 9|wW7 “| sw5. Strom 12. A153 i A 1,0 A 0,3 Ü #13 | BE 23,3 13. E25 | E25 a ee | E 0,5 Linksdrehung muß dagegen am Nordrand der Windrose vor sich gehen, wenn der gleiche Effekt erzielt werden soll, was bei dem übrig- bleibenden achten Fall aus dem Frühjahr 1903 zutrifft. Der Vorgang, daß einem Einlauf ein Auslauf folgt, müßte sich in umgekehrtem Sinne vollziehen, er ist während der Beobachtungsperiode aber nicht ein- getreten. Dagegen hat sich der Übergang vom Auslauf resp. Einlauf in Stromstille mehrfach abgespielt, und zwar, wie die Tabelle sofort zeigt, in einer Weise, wie es bei Drogden beim Drehen eines Sturmes in das Grenzgebiet der Sturmrichtung zu erwarten ist. Nur für den 7.—8. Januar 1908 trifft diese Erklärung nicht zu. Es blies ein Sturm aus SW zunächst drei Wachen, bei dieser Richtung trat bei der zweiten Wache Stromstille ein, während vorher und nachher Einlauf herrschte. Ebenso sind die Fälle ohne weiteres verständlich, an denen Stromstille in Einlauf übergeht. Sie liegen wiederum im Grenzgebiet der Sturm- richtung. Hingegen scheinen die beiden Fälle des Überganges von Stromstille in Auslauf auf den ersten Blick aus dem allgemeinen Bild herauszufallen, indem auf einen rechtsdrehenden WSW resp. SSW ein Auslauf erfolgte. Sehen wir uns die beiden Stürme nach ihren einzelnen Beobachtungen an, so finden wir bei beiden nur ein etwas verzögertes Spethmann, Ozeanographie. Hydrogr. Suppl. z. V. Bd 2 18 H. Spethmann. Eintreten der zu erwartenden Richtung, bei dem einen vom 5.—6. Okto- ber 1903 nur einen kurzen Auslauf bei Weststurm, der sich sofort in Einlauf verwandelt, bei dem andern vom 15.—16. Oktober 1909 eben- falls ein sofortiges Übergehen in Einlauf. Ähnlich einfach wie bei Drogden liegen die Verhältnisse bei Schultz Grund. Hier bewegt sich die Sturmrichtung bei Einlauf zwischen S und ENE; nur vom 11.—12. November 1910 trat bei einem Sturm, der in drei Wachen von ESE auf ENE drehte, auch Einlauf in Erscheinung. Der Auslauf geschieht bei Stürmen zwischen N und SW; nur bei je einer Wache am 20. April 1903 und 21. April 1908 war auch Auslauf bei Sturm aus NNW, der jedoch gleich darauf in Einlauf überging. Der Übergang von Auslauf in Einlauf ordnet sich ganz dieser Verteilung ein, während bei dem Übergang von Einlauf zum Auslauf einmal bei SE Einlauf eintritt. Es ist einer der wenigen Fälle, wo während eines Sturmes Einlauf zwar in Auslauf übergeht, aber danach doch wieder die Oberhand gewinnt. | 4a | 8a | Mittag | 4p | sp | Mitternacht Wind | 2. | | | | SE 7 | 18. | ESE9 | E9 | ENES| N8 |NNW7| Strom || 12, | | | | | E a Es ie a re \ A | Bl I ) | | Auch der Auslauf greift bei den Übergangsphasen von Einlauf zum Auslauf etwas weiter, zweimal bis NNW und einmal bis SSW. Strom- stillen sind bei Schultz Grund als selbständige Erscheinung bei Stürmen überhaupt nicht zu finden, nur beim Kentern der Stromrichtung treten sie vorübergehend kurz auf, jedoch hierbei nur einmal in die Beobachtungs- zeit fallend, so daß Stromstille bei Sturm sich außerordentlich selten bei Schultz Grund zu ereignen scheint. Bei Lappe Grund schließen die Gebiete der Sturmrichtungen bei Ein- lauf und Auslauf nicht mehr so scharf einander aus, wie an den beiden behandelten Feuerschiffen. Einlauf ist nur bei Stürmen zwischen SE und S nicht beobachtet, Auslauf ist sogar bei allen Sturmrichtungen erfolgt. Im allgemeinen tritt bei ihm Einlauf nur bei Stürmen zwischen SSW und NE auf, denn Südsturm wehte bei ihm nur während einer Wache am 6. April 1904, N-Sturm einmal während dreier Wachen am 3. April 1911 und NNE-Sturm während zweier Wachen am 12. April 1911. Auffallenderweise brachte ein Sturm aus ENE—ESE während der Dauer von 6 Wachen am 9.—10. Oktober 1903 und ein Sturm aus SE während Ozeanographie der südwestlichen Ostsee. I. 19 6 Wachen vom 12.—13. Oktober 1903 Einlauf, während Stürme aus diesen Richtungen sonst immer Auslauf im Gefolge hatten. Dieser trat hauptsächlich bei Sturmrichtungen aus NE—-NNW auf, Auslauf bei Nordsturm entwickelte sich nur an einer Wache am 21. Juli 1905. Auffallend wenig waren Stromstillen zu notieren, nur zweimal bei S und einmal bei SW, so daß sich aus diesen drei Fällen kein klares Bild ableiten läßt, ebenso, wie für die wenigen Übergänge von Stromstille in Auslauf resp. Einlauf. Gar nicht ereignet hat sich der Übergang von Auslauf in Einlauf, der umgekehrte Verlauf dagegen häufiger. Mit Ausnahme eines Nordsturmes am 30. August 1905, wo auf der Wache vorher NE wehte, setzt er immer in den Sturmrichtungen ein, die wir für Auslauf die Regel fanden, ebenso endet er immer in den Richtungen, die für Einlauf vorwalten. Noch mehr als bei Lappe Grund greifen die Sturmrichtungen für Einlauf und Auslauf bei Gjedser Rev ineinander über. Bei ihnen tritt sowohl Einlauf wie Auslauf bei allen Sturmrichtungen auf, jedoch über- _ wiegen gewisse Orientierungen, namentlich beim Einlauf, mit dem wir beginnen wollen. In der neunjährigen Periode vollzieht er sich im Früh- Jahr, Sommer und Herbst nur bei Stürmen von SW bis ENE. Bei ENE-Sturm hat er sich nur zweimal ereignet, am 25. März 1911 und am 17. April 1905, sonst ist seine Grenze schon bei NNE gelegen. Im Winter ist Einlauf bei Stürmen aus ESE bis NNW aufgetreten. Der ESE-Sturm wehte nur einmal während einer Wache am 8. Januar 1908, sonst ist Einlauf immer erst bei SSW-Stürmen erschienen, so daß, wenn wir die vorstehend aufgezählten drei Fälle aus dem Auge lassen, wir zu dem Ergebnis gelangen, daß Einlauf bei Stürmen zwischen SSW und NNE auftritt. Der Auslauf beschränkt sich nicht auf eine halbe Windrose. Im Herbst tritt er bei allen Sturmrichtungen ein. Sieht man aber davon ab, daß nur ein einziges Mal am 9. Oktober 1905 während einer Wache bei NNW Auslauf erfolgte und ebenso am 13. des gleichen Monats, so bewegt sich im Herbst die Sturmrichtung, bei der Auslauf stattfindet, zwischen NE und WSW. Im Sommer liegt sie zwischen ENE und NW und im Frühling und Winter zwischen NNE und NW, wenn man je einen Nordsturm mit einer Wache Dauer am 26. Januar 1905 und am 3. April 1911 ausschaltet. Da sich also ergibt, daß bei Gjedser Rev Auslauf bei NNE- bis NW-Stürmen erfolgt, Einlauf bei SSW- bis NNE-Stürmen, so gelangt bei Stürmen zwischen SSW und NW Einlauf sowohl wie Auslauf zur Ausbildung. In diese Zone fallen die Stromstillen, die bei Stürmen er- Tolgen; sie dehnen sich aber nach beiden Seiten etwas aus, so daß sich 20) H. Spethmann, ihre größte Zahl zwischen S und NNW legt. Am 22. Dezember 1909 war Stromstille auch bei einem Sturm aus SE bis SSE während zweier Wachen beobachtet. Mehrfach hat sich dagegen Stromstille auch bei Stürmen aus NE bis ENE eingestellt, so daß man für Giedser Rev sagen muß, daß sich Stromstille bei Stürmen zwischen S bis NNW wie aus NE bis ENE ereignet. Dementsprechend setzen aus diesen Himmelstıichtungen auch alle Stürme ein, die nach Stromstille Einlauf bringen, oder umgekehrt enden in diesen Richtungen, wenn einem Einlauf eine Stromstille folgt. Eine einzige Ausnahme ist vom 18. Juli 1907 zu verzeichnen, wo ein WNW nach ‘N übergehend nach Einlauf Stromstille im Gefolge hat, die aber nur der kurze Übergang zum Auslauf ist, wie die Stromrichtungen aus den nächsten Wachen bezeugen. Weniger klar liegen die Beziehungen zwischen Auslauf und Stromstille. Folgt diese dem Auslauf, so hat der Strom stets in die für sie normale Richtung gedreht mit einer einzigen Ausnahme aus dem Frühjahr 1904, wo er von ESE nach E übergehend die Grenze etwas überschreitet, umgekehrt aber, folgt der Auslauf der Stromstille, so treten unter den elf vorkommenden Fällen fünf Abweichungen ein, doch beruhen diese darauf, daß es sich meistens um Stürme handelt, bei denen mehrfach Stromstillen am Anfang und in der Mitte vorübergehend eingeschaltet sind. Waren sie nur während der Dauer eines Sturmes vorhanden, so sind sie der Zeit des Kenterns zwischen Einlauf und Auslauf oder umgekehrt zugefallen. Diese Stürme bewegen sich also alle in den normalen Bahnen, die wir aus der Mittel- bildung gewannen. Faßt man den gesamten Eindruck zusammen, so ergibt sich zu- nächst, daß sich mit Ausnahme bei Gjedser Rev, wo die Verhältnisse etwas weniger übersichtlich waren, eine leichte Gruppierung der Sturm- richtungen nach Einlauf und Auslauf vornehmen läßt. Erwägt man, daß insgesamt 1053 Stürme zu ordnen waren, so dürften die wenigen Ausnahmen, die wir jeweils aufgezählt haben, kaum das allgemeine Bild stören. Dieses ist folgendes: Auslauf | Sinlauf Drogden . . 2.2... |. NNE-SW SSW—N Lappe Grund. want NE—NNW SSW—N Giedser Rev . NNE-NW | SSW-NNE Schultz Grund E-SW | S-ENE Einlauf erfolgt im allgemeinen zwischen SSW- und N-Stürmen. "So verständlich er bei Stürmen aus N und NW ist, so sehr möchte - % Ozeanographie der südwestlichen Ostsee. 1. 21 uns zunächst überraschen, daß nicht nur bei Stürmen aus W, sondern selbst aus SSW entgegen der Windrichtung Einlauf in die Arkonasee erfolgt. Bei Schultz Grund erfolgt der Einlauf sogar bei Südsturm, jedoch nur viermal in den neun Jahren, so daß wir dieses Vorkommen nicht als generell bezeichnen können. Die andere Seite dieses Sturm- gebietes schneidet zwischen N und ENE ab, und zwar ist gemäß der Lage der Wasserstraßen nur noch bei Nordsturm Einlauf bei Drogden und Lappe Grund, da bei ihnen unmittelbar im Osten größere Land- flächen liegen, bei NNE-Sturm bei dem schon etwas exponierter ge- legenen Gjedser Rev und bei ENE-Sturm bei dem nach dieser Seite ganz freien Schultz Grund. Dreht der Sturm noch weiter in östliche Richtung, so kommt der Auslauf zum Durchbruch, der bei allen vier Feuerschiffen zwischen NNE und E einsetzt, ungefähr überall dort, wo der Sturm keinen Einlauf mehr bringen kann. Die Gebiete der beiden Sturmgruppen schließen zwischen N und E einander aus, aber nicht an der anderen Berührungsfläche. Der Aus- lauf hört nicht dort auf, wo der Einlauf einsetzt, sondern greift über ihn hinaus und deckt sein Gebiet von SSW bis SW bei Drogden, von S bis SW bei Schultz Grund, von SSW bis NW bei Gjedser Rev und von SSW bis NNW bei Lappe Grund. Es ist demnach bei allen Feuer- schiffen die Möglichkeit der Sturmrichtung bei Auslauf größer als bei Einlauf, und da beim Auslauf gerade auch die SW- und W-Stürme in Frage kommen, liegt der Schluß nahe, daß mehr Stürme mit Auslauf als mit Einlauf herrschen. Dieses stimmt jedoch nicht mit den Tat- sachep überein, sondern die Zahl der Stürme mit Einlauf überwiegt im Jahresmittel bedeutend, 71°/, und 66°/, ist ihr Anteil bei Schultz Grund und Drogden, und wenn er bei Lappe Grund und Gjedser Rev 59°, resp. 58°/, ausmacht, so rührt es daher, daß, allerdings nur bei Gjedser Rev, ein Teil der Stürme mit Einlauf auf die Übergänge verteilt ist. Auch in den einzelnen Mitteln der Jahreszeiten überwiegt der Einlauf oder hält dem Auslauf die Wage. Da ein Übergewicht des Einlaufes nicht nur in der Zahl der Stürme, sondern auch in ihrer Länge zum Ausdruck kommen muß, so haben wirbei den Stürmen mit Einlauf und Auslauf die entsprechende Dauer der jeweiligen Stromrichtung nach Wachen in Rechnung gebracht: Die Angabe der Gesamtdauer des Einlaufes oder Auslaufes als Folge des Sturmes war dagegen schon aus den angeführten Gründen nicht mög- lich. Auch bei der Länge der Stürme ergab sich, daß jene mit Einlauf denen mit Auslauf überlegen sind. Am wenigsten günstig stellt sich für sie noch das Verhältnis bei Gjedser Rev, und doch steht es hier 99 H, Spethmann. schon wie 56:44, um über 64:36 bei Drogden auf 67:33 sowohl bei Schultz Grund wie bei Lappe Grund zu steigen. Überwiegen somit zweifellos die Stürme mit Einlauf in der Zeit des Auftretens, so ist damit keineswegs festgestellt, daß sie auch den größten Anteil am hydrographischen Einfluß besitzen. Er äußert sich am augenfälligsten in der Stromstärke. Wir haben deshalb ihre Mittel- werte für die neunjährige Periode gleichfalls getrennt nach ausgehen- dem und eingehendem Strom für eine Sturmzeit berechnet. Dabei ergab sich bei Gjedser Rev ein gleicher Wert für Einlauf und Auslauf, 1,2 Sm in der Stunde, so daß wegen des Überwiegens der Dauer des Einlaufes dieser in der Tat auch mehr einlaufendes Wasser bringt, als, bei Stür- men mit Auslauf ausläuft. Ebenso verhält es sich bei Drogden und Schultz Grund, wo die Stärke des Einlaufes sogar größer ist als die des Auslaufes. Der entgegengesetzte Zustand ergab sich dagegen für Lappe Grund, wo der Auslauf mit sogar 2,1 Sm in der Stunde den Einlauf mit 1,35 Sm übertrifft. Multiplizieren wir die Geschwindigkeit mit der Zahl der Wachen, so erhalten wir Auslauf: Einlauf wie 4725:4334. Da hierin nicht alle Einläufe und Ausläufe bei Sturm enthalten sind, so habe ich jene für die Übergangsgebiete auch noch zusammengestellt und berechnet, wobei sich das Verhältnis vom gesamten Auslauf zum gesamten Einlauf bei Stürmen wie 36:64 stellte. Auch für die einzelnen Jahreszeiten trifft das generelle Bild zu. Bei Schultz Grund überwiegen fast immer die Einlaufstärke und Einlaufdauer, das gleiche trifft für Drogden zu und gilt hinsichtlich der Einlaufdauer auch für Gjedser Rev. Die Stromstärke ist dagegen im Winter beim Einlauf um 0,2 Sm geringer als beim Auslauf, und da für diese Zeit nur 85 Wachen Einlauf 89 Wachen Auslauf gegen- überstehen, so ist für den Winter der hydrographische Effekt der‘ Stürme beim Auslauf größer als beim Einlauf. Bei Lappe Grund ist dem Jahresmittel entsprechend Einlaufstärke geringer als die Auslauf- stärke, umgekehrt hierzu aber die Auslaufdauer größer als die Einlauf- dauer. In dem jahreszeitlichen Wechsel der Stromstärke ergibt sich nur bei Lappe Grund und Drogden insofern ein roher gleichmäßiger Gang zwi- schen Einlauf- und Auslaufstärke, indem die Maxima und Minima zu- sammenfallen. Die Maxima der Stromdauer gehören bei den beiden Feuerschiffen derselben Jahreszeit an, während bei Schultz Grund und Gjedser Rev kein Parallelismus in diesen Erscheinungen besteht. Auch die Differenzen zwischen den Stromstärken und der Stromdauer ver- laufen individuell, indem bei der Stromstärke Lappe Grund und Drog- 7 Ozeanographie der südwestlichen Ostsee. I. 23 den gerade entgegengesetzt zueinander stehen, die Dilferenzen der Strom- dauer aber in ihrer Zu- und Abnahme miteinander harmonieren. Schultz Grund und Gjedser Rev bewegen sich auch nach dieser Seite abwei- chend voneinander wie auch von den beiden übrigen Stationen. Die erhaltenen Resultate gelten für die Positionen der Feuerschiffe. Wir sind nicht berechtigt, sie in der erhaltenen Form auf den Qyer- schnitt der Wasserstraßen, in denen sie liegen, zu übertragen. Soll es- versucht werden, über die Bewegungen in diesen während einer Sturm- periode Rückschlüsse zu ziehen, so ist die jeweilige Lage der Beobach- tungsstationen von dem Gesichtspunkt der Stromverteilung zu würdigen Betrachten wir sie nach dem Gesetz, das rechts Einlauf und rechts Auslauf geht, so liegen die Feuerschiffe Schultz Grund und Drogden an der Einlaufseite, Lappe Grund ziemlich in der Mitte des Stromes, doch fällt es bei Berücksichtigung der Morphologie des Bodens gleichfalls auf die Einlaufseite, Gjedser Rev an der Auslaufseite. Ist also bei den drei zuerst genannten Stationen bei Sturm Einlauf beobachtet, so kann gleich- zeitig auf der anderen Seite des Großen Beltes und des Sundes sehr - wohl ein Auslauf existiert haben. Beobachtungsmaterial hierüber ist mir für die Querschnitte bei den Feuerschiffen nicht bekannt. Hier stellt sich also eine Lücke ein, es vernotwendigt sich, zur weiteren Auswertung der regelmäßigen Beobachtungen auch bei Sturm Strom- ‚beobachtungen in Querschnitten anzustellen. Es dürfte genügen, wenn sie bei typischen Sturmlagen je einmal vorgenommen werden. Alsdann wird es möglich sein, die Werte des Einlaufs und Auslaufs bei Stürmen ziemlich genau zu berechnen. Jetzt müssen wir uns mit vorstehender Überschlagsrechnung begnügen. Die Ursache des allgemeinen Überwiegens des Einlaufes über Aus- lauf bei Sturm geht zweifellos auf das Überwiegen westlicher Stürme im südwestlichen Ostseegebiet zurück. Es ist eine bekannte Erschei- nung, daß sie in diesem Gebiet stets einen niedrigen Wasserstand zur Folge haben, der durch verstärktes Nachströmen ausgeglichen werden soll. Hierzu kommt, daß bei. westlichen Winden aus der Nordsee Wasser ins Skagerrak und Kattegat getrieben wird, das bei solchen Wasser- standsverhältnissen einen willkommenen Ausgang durch die Belte und Sunde in die Ostsee findet. Wir lernen hier zum ersten Male eindring- lich kennen, daß die hydrographischen Erscheinungen der Beltsee und des Sundes nicht aus sich selber verständlich sind, sondern nur durch Betrachtung des Umwassers genetisch gewürdigt werden können. Für den vorliegenden Fall sind wir leider gegenwärtig nicht in der Lage, die gegenseitige Abhängigkeit schärfer zahlenmäßig zu begründen, da I. spetlimann. Tabelle la. Drogden, A E I Ü A-E A E | ——o — = Al | © = n FE o|„| © = - =| Richtung JE = Richtung BEI Richtung |2|3| Richtung 2 32 # Ni a IN EIEAN z ZIS| RAIN] 18 Ziel Winter 1903 |16| 1-6 | ANE-SSE | ka Nw Bea | Do ” Fra | > Frühjahr 2| 3-7 | .1ENE 811,7 | | 1 N-NNW 120,58104 Sommer 7| 1-4 | 1S-SW 208 aw_-wnw |6 1,81 ı |W \ || 1 WSW-WNW 110,312 1,1 Herbst 9| 1-7 | 4ENE-—ESE 143,0) 3|SSW-WNW |15 Bei as 1 ISW | Em: | & Jahr 1903 sa | 10 NE-SW all, N 19|SSW_.NW v jasls,ol | el: SW--w | > | BeEBE Winter 1904| 7 1-4 |3 |ESE;SW | 311,0] 5 |SSW-wNW | ala r | | [1 sw EIZIETEr Frühjabr 6| 1-5 || 2 |ISE—-SSE 101.3 3 hg 612,4 | ı WSW 10,3 111,0 Sommer 4 2-8 | un 4 W—\ 1611,81 | | Herbst 2) 1-7 | 1 |sw 110,2) 1 |WNW-N 311,8, 1 WSW | 2 Sw-wNwW 204724 Jahr 1904| 24) sjese- sw 140,8 11 |SSW-N ERERIET ı '\wsw 1 Br Winter 1905 14 1 TE INE—SE 1olı,5l a |ssw_Nnw I3ılı,a] ı : | 4 Frühjahr 5 1— 3\2 2 ESE-ENE | 5l1,8| 2 I|SW-wWNW 31,51 SW Pe Sommer | 6) 1-- 2) 3 |SE-ESE; SW! 311,3) 2 |WNW 313,0 | | | | Herbst 11 1- 114 \ESE-S 1011,83 5 |SSW -WNW 161,1] | | pP Jahr 1905 || 36 jun |ne-sw jasja,sjıs |ssw—nw |jaslı,e] 2 |Ssw—N II | BEER | Winter 190610 1- 7| 1 |ENE 108 3 W_NNW nd] sw—s | a” Frühjahr | 51-13) 1 NNE-NE 151,4 3 |SW—wW 71, 1 SSE-W 51,3 81,9 Sommer | 4 1— 5| | 4 |WSW-—N 912,1 we Herbst | 61-4 2) ENE-ESE | 511,13 |SW—WNW | 82,4 1 |SW > Jahr 1906 ER NNE-ESE |21 ISW-N 35/2,0 7 |S-SW | | | | Winter 190711 1-6 || 1 |SSW '10, ‘ ® ISW—-NNE |l2olı,7l | | | Pr 774 Frühjahr 11-6 | | I ee —NNW 142,01 1 NNW 1 SW-W 10,5.11,5 Sommer | 81-3 |ıE lıl Fe Iwsw—N | 9lı,a] ı |sw | | | | | Herbst | 2] 1-4 || 1 SSW 110,5 | 1:04 | Jahr 1907 | 27 | 3 |E-SSW 1,019 |SW—NNE 14311,8 e|sw;wsw | | | 6412 Winter 1908 ||13| 1-11 5 |NNE-SSE |3311,6| 3 |W—NNW 12 2,1 2 |SSE; sw | | | Frübjahr 11 = KR ee R- gt sw | | Sommer Bil 1| 10, £ | Herbst 3| 2— 3] 2 IS-SE 51,71 Iw— wNWw |2 2.5 | ' Jahr 1908 | 19 bie sw s9l1,d] 5 |wsw ww 'poja,0] s |sse-sw | | | Tale Winter 1909| 3! 1-2 || ı SE | 21,8 2 |WNW Tel IT 22, || | Frühjahr lılı | | | 12,5 Sommer EEE | 1 \WNw | 7127 | | Herbst | 213 IE —N | 312,1 | | \ Y Y \ \ | | Jahr 1909 | in |: En —SE 512,0] 4 |W-WNW | 5120| a |w-wsw [nos] | we er Winter 1910 | 7| 16 IE 3 |ESE-ssw |ulı al ae" |ahal3 SW— -UNW | 41,6] 1|s 1 | | | | y j — 1: | | Kerr | Eu ee] E RI . | r | SW-WNW; ei | 1 j S WS 1 m 4 2.2 Herbst I 6] 1- 92 SE; SSW al, JE | NNE 51,6 Il | SE-WsW ‚41,5 je N | | 1 I Jahr 1910 | 15) |5 jese-ssw |15l1,2] 7 |sw—nNE |1lı,8] ı |s IA. BES Winter 1911| 6 1-7 | | | | Is |ssw—wnw 172,3 | 1% Frühjahr slı-3|| | ı IIaIw—N 61.4 | 5 Sommer 11 | | 1/NW | 111, | Herbst 2 2-3 || 1 S-SSW 32,61 1 |WNW | 212, 4 | Jahr 1911 12 |ı = ssw | sla,6| 9 |SSw—N 261,7] II | RB Mittel:Winter | 10) ! 3 |NE-SW |8lı,3l 5 |SSW—NNE 11,9] | I 1 Pi Frühjahr | 5| | ı INNE-SSE | 811,6 2 SW—N 619 ll 1 Sommer | 4 I 1 lE-SW | 21,1 2|WSW—N 71,8) | | | | Herbst | 5 |2 ENE-SW | 5/1,5| 2|SSW—NNE- | 1 | | Jahr 22 6 NNE-SW 171,512 |SSW—NNE 1301, | 25 Ozeanographie der südwestlichen Ostsee. I. Sturm und Strom. | f ın fer) oe) eyus | I 85 sr SAME DENE MERE ei: aaurd % Fed SE NER Bra ie a BE ee E> „- + &0 Ke - 7. 2 fe) 7 un > le ES | = | z @) ie | | = na >» 2 > > = an = 77 77) n 7 | Taz Feen EeaneR ee EREIHR = ; & | aoneq 7 ee aA | 2 en) ER ei | &0 > | #8 = 7 ws | | 3 - = je} un = [77 TuBZ er ra NL: e3 RR, Ei spass.) 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[UNE SE i2018,5 Er So je lssw -WNW ‚ u . a allın |SW—NNE; |, | | | || Jahr 1903 | 32 6 |SSE-NNW olaaız ENB-SE | | Br Winter 1904| 12] 1—- 7|| 7 INE-w 18|2,3]| « |wSsw—N 612,0 | 1 |SW-NW 111,416 12,4 Frühjahr 11 1— 8|| 7 [ESE—-W 17/2,41| 3 S-NW 91,7 1 /SW-WNW | 21,12 1,6 Sommer 10) 1—12 | 10 /’WNW-—-NNW 5311,7 | Herbst | 91-7 3|SE-WNW | 63,15 WNW "N 15 2,2 Jahr 1904 EB 17|NNE- W la, aleı |s- si, | WR a} Winter 1905 118 1-21 5 |SW--ENE | 51,8] 11|WSW—NNW |49 11,5] ılwsw—Nnw |1lo,7l5lıs Frühjahr 6|1- 3 2 |E-wsW [42,3] 2WSW—NNW 311,711) SW Sommer 13) 1— 515 |E-N | 5134| 7’WNW—N 11911,6 ı IN 10,32 1,0 Herbst 19) 1— 9|| 9 |NNW-SW 172,6) 8 W—NW 211,3] 1| S | ı |8s-w 4|1,6|5 2,0 Jahr 1905 || 56 jaı |sw-sw lsıla,3]asjwsw—n jeeli,sl | II 1 BER Winter 1906| 11] 1-8 | 5 |SE-SSw ı3la,.ıll 5Iw—n ıslı,6lı| Ss | | Frühjahr 1-8 |3I|W-NW;E [all 6W—-NNW 1241,0| | 1 |SSE-WNW |611,54 11,8 J ’ I} Sommer 8) 1-4 | 1 ISSE 18,51 7WNW—NW 11415] | | Herbst 9| 1-9 || 4 |E-SSW 242,5] 5|WSW—NW 11311,6) | | Jahr 1906 || 38] 13 |SE—E l42]2,ı [wew- N Jslial | II | Be Winter 1907 |16) 1-5 || 6 |SSE-WNW | 7]1,2]10SSW—NNW [261,8 | i | Frühjahr | 91 1-7 | 5 |SSE-NW 11013,0] 3SW—-NNW | 411,2 | WNW-—NNW 11,6] 613,0 Sommer | 9 1-6 | 4 ESE-NW 41,6 AWSW—-NW 131,6 | 1 |WNWNW 10,4) 1/0,8 Herbst 51 1-3 2 ESE 12139 3IWNW—-NW | 51,7 | Jahr 1907 || 39] Ir |ESE-NW ‚ol 20|ssw_nnw Welle] | 1: u Winter 1908 | 17| 1-1110 |NE-W 24 Fr 6 W—NNW 22|1,4 | |alw-nnw & 0,3| 8|1,7 Frühjahr 1|41 | | | ıWNW 1/1,2 | Sommer 111 ' | 1INW 111,8 \ Herbst 5lı- a2 s-wsw ag] 3W-NNw |713,2 | | Jahr 1908 || 24 l2asla,2] ıı www sul) | 11190 | Winter 1909| 3/1 A 2 |ssE-wsw |5lı,Jl ılnww ala | N Frühjahr 5 1- 4| 2 E-SE 52,31 2WNW-NNW | 32,4 | | 1 |wNwW Ya 3 10,8 Sommer | 2]1—10| | 2 NW 1111,61 | | | Herbst 2 1— 2| 2 |NE-SE 3|1,7 | | | Jahr 1909 | 12) |s |ne-wsw |13]3,0] sjwnw—nnwliela,ı] | II | ||. Hl ‘ - z Winter 191012) 1-7 | 8 ENE-W PIE aNW—N 21,6 3 1) _ Frühjahr 4| 1-4 | 1 |ENE-E 21 2 3 WNW—N 60,8 x | Sommer | | l | Herbst 9) 1-4 5 SE— SSW 83.0 4 WNW— N 511,8 | | Ir Jahr 1910| 25) 14ENE-w |s2 2.4 11 |WEWN 11a] | 103 Eiz" Winter 1911| 9] 17 || ı |ssw | 2lı,0l sIsw—n 241,9) | | | Frühjahr | 5l 1-4 | ı |ENE 11,5] 4WNW-NE 1, | Be Sommer We | ı NW 112,5 | | Herbst | 5) 1-8 || 1 SSW— | 22,2] 4 WSW-NW 131,6) | 1. | Jahr 191120) | 3|s-ssw;Ene|slıejızjsw—NE jsolugl | 4 BSE Mittel: Winter |12 | S|NE-NNW j1111,9] 6ISSW_N 211,8] | | | Frühjahr | 6 | 3ENE-NW | 62,0) 3S-NE 711,5 | Sommer | 5 | 1E-N 330 UN 11311,8 | | Jahr 32 12 NE-NNE |25/2,1| 17)S-SE 15111,7) | Özeanographie der südwestlichen Ostsee, I. Sturm und Strom. —— | IS H Spethmann. Tabelle Ic. Schultz Grund, 7 | RI > \ u 4 bee A b e AU | an [er | „|® „|® 6 | | „| 9lu| © = = = Richtung E c =| Richtung |= = 2| Richtung |3|=, "Richtung | “18% = x 8 1.8 1:8 &| 1:5 |< ee sıa|ı=| @ ni A ‚N aan) jr a |N AN Alnalaıın Winter 1908| 12 1-11] ı |SE-SSE 2|8,0l10 SW NW 2322 | | a Frühjahr | 2) 1-8 | 1 [NNW—N 80,9 1 |W 10,5 | Sommer | 6 1—11| ı|N 10,7] 4 S-NW 241,6) | Herbst | 7 2-9 || 8 INE—ESE 191,5) 4 |SSW—NW 1201,91 | | Jahr 1903 | 26 | 6 |nnw-SssE |sol1,3lıo |sw—_Nnw lesluel | | SH Winter 1904| 6) 1 ala NE SE Isslıılalsw—wnw | ala, | | | SSW- SW | Frühjahr 7) 1— 5| 2 |ESE—SE 611,715 WSW--NW 11511,2 BE 13 Sommer 7| 1-14| 2 ISE; N 20,6 : W-NW 252,0 | | Herbst 10) 1— 5| 3 |NNE—SW 80,51 7 [wsw—nw [171,6 ETETY al ul BES A ’ ie | ) Eu Jahr 1904 || 30 '11!N--SW 31 1,0 19 SW_NwW 60 1,7 | 7 ei ae H I En N; 3 | BER REND"] 4 a en . nr By en Mi 2 Winter 1905 | 11] 1— 9|| 2 |NE--SE 151,6] 8!|WSW-—NNE 241,6) | |ı Isw—Nnw 1l1,2| 21,8 Frühjahr 4 1— 3|| 3 |ENE—ESE 511,5 1SW | 111,51 | | | Sommer 5 1— 5 3 NNE—SE 811,2) I WNW—NW |41,9 | 1|SW—W 30,5) 311,4 Herbst 13) 1— 7 5 |NE—ESE 181,0 7 SW-NNW 201,6 | ı|WSW-SW | 1/0,3) 20,4 Jahr 1905 || 33 |13 |NNE-SE rs N ız|sw—NNE |slı,2] | II BE Winter 1906| 9) 1- 5|| ı SE ni Bi 151,3 I Ns|ISINE | oloal 5lo,s | I Frübjahr 7, 1-11| 2 |ENE-E 411,4 SSE-NW | 4211 72,4 Sommer 7| 1— wo NW 23|1,7 Herbst 12| 1-11) 5 |E-SSE la 6 WSW-—-NNW [2211,9 | Jahr 1906 || 35] 8 |ENE-SSE [85 S-NNw lealı,el | [= En, Winter 1907 ||12] ı— s 2 |ESE-SSw | lı,z] ssw—Nnw |aglı,ö]l | ı |SE-wsw |a4l1,5l 12,6 Frühjahr | 8| 1- 7| 1 |NE—ENE 310,9] TWSW—-NE 221,6| Sommer 116 1— 7] 4 |NNE—SW 811,4 12 SW—NW 311,4 | Herbst | 5, ı1— 5 1|SSE 1/0,7| 4 S-NW 11,1] | Jahr 1907 || 41 |8 151,2] 32|S-NE Ioalı,all | I | WE | A E Winter 1908 || 13 we 5 NE 8 3 24 12 sIWSW-NNE [271,5 | | | | | Frübjahr 3| 1— 3 3 - 6 1,3 Sommer 3 1-3 "| swsw-sw |eua | | Ka en Herbst 11) 1- 8 3 |SE-8 1zlı,8] 7IS-N 151,6) | 1 sw 510,7 310,8 Jahr 1908 || 30] ulnnw-s ja S-NNE laslı,6l | Sa | - 8 Winter 1909| 7] 1-5] 3 |; ESE-SSE| olı,al 4 sSw—N gı, | | | | Frühjahr | 4| 1- 5| 2 |N; ESE 311,3 1W 2 0,7 1 WSW—WNW 10,7 41,6 Sommer | 3| 3-11 3SW—NW 171,6 Herbst | 9| 1-- 5| 3 N; SSE 31,3| 5SSW_WNW [1113 BR Jahr 1909 || 23 | s |s; EsE-ssel15j1,3]] 13ssw—n sol1,3] | | BEER Winter 1910|j14| 1-12] 2 |E-SSE 141,8 10 SE-NW 14 1,3 | 1 SE-SW 811,1 112,0 Frühjahr 8| 1-5 | 3 WNW-N 81,3 | Sommer 2 ı 1 SE 11,51 ılw 1108| | | | | Herbst 13) 1— 6| 4 NNE-SW 131,4 8 en 141,6 | | [1 |WSW—NW | 20.8) 45 Jahr 1910 | 32) NE-SW jaslı,6j 22]|ENE—N lszlı,3]] | | 1:4 Winter 1911|l12] ı— 6| ı |SE | 6l1,9]| 1lSsw—n 30 11,7 Frühjahr 3) 1-5 2|W; ENE 311,6 Sommer 31 1— 2 3|WNW-—NW | 411,7 uf Herbst 9| 1-12] 4 |NNE—SE 71,5] 4SSW—WNW [22]2.0 1/5W 3/2,0) 111,8 Jahr sule]| |5|nne-sE jıalı,z]aoissw—EnE |solı,s) | || re Mittel: Winter |11 \2 |n—sw 10 1,6] 8|S-NNE Br | | | j | | Frühjahr 5 '2INNW-Sw |5l1.3| 3|SW—ENE 712 | | | Sommer | 6 wi Den a1,ı 4lS-NW ‚15 + ı She | Herbst 10 | 3 |N-SW FR 6S-N; ENE-ESE 171, | | I | Jahr |aı | 3 INuw\ sw 28|1.4| 20/s—ESE ziel | 3 a er 29 Kahn kill Ozeanographie der südwestlichen Ostsee. I. | 10 3 0,4 2 210,8 40,8 Sturm und Strom. SE-NNW 1 NNW-NNE R 1 2,0 1,2) 3 WNW-—NNE | 1 | 4 HN Ar eh A EA A MA tan. [e Au. » U — - ı IM ei al man] 30 H. Spethmann. Tabelle 1d. rar Rev. Winter 1907 13) 1-17) aan Su: | alo,7] elsw_nnw | elı, IE 3 sw_wsw |+lı|wsw-sw | 20,9 10,2 Frühjahr 7| 1— 9| 11SSW—w 311,5! 3|WSW—-WNW W—NNW 3 | Sommer 12) 1-15! 3]E-SW 912 1WSW— ww 2l 3ISW—W | „|; Herbst 4| 2— 4 2! W—N 511 2 2 E-SW ' 210,4 51,2 | U { - u Jahr 1907 || 36 | ]ENE-wnw A| SISW—N la6l1,1]] sw nnw |tel | | Winter 190817) 1-9] SENE-SSE |12jo8]l alESE-WNW | 91,3] alyawsw | 313 |WSW-NNE | 610,8] 9j0,5] Frühjahr 5 1- 6| 2SE-ENE 40,8] 2]SW—NNE 811,4) 1ENE 2 | ommer | 7) 1-8 5|SW—NW 171,2 | Herbst 110) 1- 6| 3|SE-SW 911,0 aWSW-NNW | 711,0 2|SW_NW 2 | Jahr 1908 | 39] || sjene-sw |25l0,9l 15|esE-Nnw lalı,2] elsw—ENE [1a] | Is: Winter 1909|] 6| 1-10] 2|NE-ESE 6l1,7! ılnw 3lı,1ı | Frühjahr 4| 1- 3| 2|NNE-E 41.0 2 WSW-w 60,7 Sommer 6| 1-10) 1WSW 211,01 1/W 111,0| 22W—WSW g | Herbst 9) 1-10] 1lNE 70,5, 58SW—N 231,4] 1)W 2 | | Jahr 1909 || 5| | slsne—wsw |uolı,ıll sissw—n |ssjı,ılsiwsw—-s |5| | le Winter 1910 14] 1-8 5 SE-SW 192,01 2|sw 3lo,a| ASE—SW Il | Frühjahr 6| 1— 8] 2|ENE 4112| 2SW--WNW | 61,5 11WSW 11 |WNW-Nw |1lo5| zlı,1 ommer 2| 3 | 2|W 61,4 Herbst 8| ı— 8] 3|E-S | alte] 2|Ssw—w | 3l0,9]] 1 8 ı || Jahr 1910 | 30| |10|ENE-SwW la2lı,6| s|sw—WwNW ıleise-sw |9| | | 9 Winter 1911| 15| 1ı— 8| 3|]SE-NW 12l1,2]] 8SSW—WNW [260,8] 3 W-WNW 7 BE Frühjahr 5| 2- 4| 1IN-NNE 3j1,5| 3|W—ENE 9,0,8| 1|ENE 3 | Sommer 2) 1— 6 2 W—WNW 61,2 | Herbst 8) 1-10 5|SSW-NW 91,0 2|s-WNW |5 | Jahr ıgııl30| || alnnw I15]3, Dez 150|1,0)] 6|s-ENE l1sl| | Erg En Mittel: Winter |13 | sin-nw 101,8 s4ESE-NNwW | alı,ılalSE-WRW; | 1:4 4, 1 Frühjahr | 8 sin—w 61,2) 3 SW-ENE 71,2 1WSW-ENE | 2 | Sommer | 7 11!ENE—NW 6 12 3SW—NW 811,3) 1SW—N 3 | Herbst | 10 3 N—N 4 SW—NNE 101,2] 11SSW—NE 2 I Jahr 37 10|N—N 2712 14|ESE-ENE |s5l1.2| 5 SE-ENE M) | Ozeanographie der südwestlichen Ostsee. I. 3] Sturm und Strom. EA ı E—C C—A | C-E en 2 2 en tn Be | 2 © || © = Richtung 5 { 3, Richtung : a = Richtung 5 EiEI Richtung 1 E Ss : N Alzın A an | DIE | 1 \WSW-WNW 110 1,6| 1|3,0 ı I|W-NNW 4|1,8| ı |W | 211,3 1 |WNW 10,5 1“ | 1 N-NNW 61,8 | 1 |w-wNnw 21,6l 2 |W-WNW 5 0,5 ı |wsw-w | 2j1,6| 800,8 1 SwW-W 42,5 1 |SW-wNWw |311 | BreR|ı Id | | | 1 |WNW-NE | 3lo,6| 1l0,3 1 |SSW—wsw | elı,1 | 1 IW-WNW | 3l1,2| 1l0,8| 1ı ESE—E 410,51 1 |WSW—W 82,0 1 ENE-E 11,0 1 |W-wNw | 5l1,0| 11,0 | 1 |WSW-WNW | 3[0,5) 110,7 1 |SSW—WNW | 111,0 1 |SE-SW 101,1 | E lc... EA EN ekalk- Ekel 4 |WSW—NE | 81,3] 911,2] ı | wsw—nw | 1lı,o) ı |wsw 3 1,5) 5 NNE-ENE |412 |1 |ESE 11,0 2 |SSW_WNW| 2 310,8 | | | WSW_SW F| Ber | u | Be 1 ä | DR | |ı lwww_nwelı,s 1 |W—NW 40,5 10 | | | u e sw-wsw |ıl,s | | % | Bel | a9 he Re Fi | | | R 2 |SE-NNE 7lo,8l ı |s-wnw 40,7] |ılw_nw | 310,8 | 1 SSW—-NNW | 20,8 | | | | 1|WNW-N 1/0,7|| 2 SW—W 21,4) 2 WSW—NW \ | | | | | BEMEEE halbe ale Rz ı |w_nnw s10,2| 2j08 2/o | o |Ss-nw 2/0,5 lılw | 41,9 | | | | | 1 |NW-WNW 3031 | : hu une wWNW 113 BT! | ea Er lest Bl ı |wsw-wxw | 3lı,z\ ıl2,o | |ılsw-wnw |5 ' |ı |w--wnw 110,5 | | | “| ı INNE—NE 111,0 1IWNW 4 | |1[W-NE 100,2 ı [SW 110,5, N Ba. alle Bil Ba ehe 5 | 1/NNW-S 20,3 | | ı |SW-wsw | 3l1,3]| ı |sw—-wsw | 42,5 | | | | | 1 W-swW 20,7 | | ı |SW_N | 41,8 | ek. Kill Sl KR | | | ı |sw aloöl | | | | | | a | | 11SSW-Sw | 70,7 | A 3 || 33 H. Spethmann. bei der vielseitigen Auswertung der Wasserstandsbeobachtungen in der südwestlichen Ostsee gerade die Beziehungen zwischen Sturm und Wasserstand nicht eingehender verfolgt wurden. Nur allgemein heißt es im Küstenstromwerk S. 751: Es besteht wohl kein Zweifel darüber, daß die mittleren Grenzwerte der Wasserstände vorzugsweise durch Richtung und Stärke der Winde in ihrer Verteilung über die Jahres- zeiten bedingt werden. Die Betrachtung des gesamten Einlaufs und Aus- laufs bringt uns hierüber die nötige Klarheit. Auslauf und Einlauf. Methodisches S. 32. — Die Monatsmittel S. 33. — Die Jahresmittel S. 34. — Die Wasserstandsschwankungen S.35. — Die Stromgeschwindigkeit S. 37. — Der Wasser- austausch durch Sund und Stammbelt S. 39. — Tabellen S, 40, In den Tabellen S. 40—43 sind die Werte des Einlaufes, des Auslaufes, der Calmen und der Differenz Auslauf-Einlauf nach den Monatsmitteln, den ‚Jahreszeiten und dem Jahresmittel für die einzelnen Jahre niedergelegt. Für diese Tabellen gilt mit Rücksicht auf die Vergleichbarkeit mit den Ergebnissen der Internationalen Meeresforschung wie für alle folgenden, daß für die Jahresmittel die Zeit vom 1. Januar 1903 bis 31. Dezember 1911 zugrunde gelegt ist, für die Monatsmittel aber die Zeit vom 1. No- vember 1902 bis 31. Oktober 1911. Die Jahreszeiten beginnen dement- sprechend mit dem 1. Dezember 1902 und schließen mit dem 30. No- vember 1911. Die dänischen nautischen Jahrbücher veröffentlichen auf Grund der vierstündigen Beobachtungen bereits die monatlichen Prozentmittel. Für einige Monate, in denen wegen starken Eisganges die Feuerschiffe ein- gezogen waren und somit während einer Anzahl von Tagen die Be- ' obachtungen ausfielen, habe ich unter Angabe der Zahlen für die Beobachtungstage die Mittel aus dem vorliegenden Material eingefüst. Ferner wurde die Differenz Auslauf— Einlauf für jeden Monat in die Tabelle eingestellt, ebenso die Calmen. Dann wurden die vier Mittel- werte für Auslauf, Einlauf, Auslauf—Einlauf und Calmen für jede Jahres- zeit der neun Jahre berechnet, ebenso direkt aus den Monatsmitteln die vier Mittelwerte für die einzelnen Jahre. Unabhängig hiervon wur- den die vier Mittelwerte der einzelnen Monate und Jahreszeiten für die neunjährige Periode aus den einzelnen Monats- resp. Jahreszeitenmitteln gewonnen. Da die Dezimalen nicht weiter berücksichtigt werden konn- ten, so ergeben sich infolge des Erhöhens bei den gesamten Monats- Ozeanographie der südwestlichen Ostsee. 1. 33 mitteln und Jahresmitteln mitunter Abweichungen um eine Einheit von Hundert, das gleiche gilt von der Differenz Auslauf—-Einlauf. Betrachten wir die Monatsmittel der korrespondierenden Beobach- tungen auf Lappe Grund und auf Drogden, so zeigen alle für jeden Monat ein deutliches Überwiegen des Auslaufs über den Einlauf. Das Plus des Auslaufes schwankt bei Drogden zwischen 3 und 39°/, und bei Lappe Grund zwischen 12 und 53°/,, so daß sich für das Jahresmittel der ersten Station eine Differenz von 22°/,, für das der letzten eine solehe von 34°/, während der neunjährigen Periode ergibt. Be BeIBE WW Men Er, zZ Ze al bcm Wassersfand | südwesti.0stsee -6 Fig. 1. Monatsmittel der Differenz Auslauf— Einlauf vom 1. November 1902 bis 31. Oktober 1911 bei den Feuerschiffen Lappe Grund, Gjedser Rev, Drogden und Schultz Grund. Wasserstand der südwestlichen Ostsee von 1896—1905. Die Schwankungen für die einzelnen Monate gehen auf beiden Stationen ganz und gar einander parallel. Eine deutliche Zunahme vom Februar bis Mai erleidet im April eine scharfe Unterbrechung. Zum Juni erfolgt eine ziemlich starke Abnahme, die nach einer leichten Zu- nahme im Juli bis zum August fortdauert. Einem stärkeren Steigen im September folst dann eine Abnahme bis zum Januar, jedoch wiederum unterbrochen, und zwar durch eine ausgesprochene Zunahme im Dezem- ber. Im Ganzen ergeben sich 5 Maxima, im März, Mai, Juli, Septem- ber und Dezember. Ihnen stehen 5 Minima im Januar, April, Juni, Spethmann, Ozeanographie. Hydrogr. Suppl. z. V.Bd. a 34 H. Spethmann, August und November gegenüber. Alle Extreme sind ausgeprägt mit Ausnahme des ‚Julimaximums, Der Parallelismus im Überwiegen des Auslaufes bei Lappe Grund und Drogden wiederholt sich zwischen Gjedser Rev und Schultz Grund. Maxima und Minima wechseln einander ab, bei Gjedser Rev um 42°/,, bei Schultz Grund sogar um 55°/, schwankend. Bei letzterem gibt es eine Anzahl Monate, in denen der Auslauf geringer ist als der Einlauf, im Maximum um 22°, im August, während das Maximum des Über- wiegens auf nur 33°/, im Mai kommt. Bei Giedser Rev dagegen hat der Auslauf stets die Oberhand, wenn im November auch nur um 1°/,, so dafür im Mai mit 43°, im Maximum. Die Maxima und Minima sind auf Schultz Grund und Gjedser Rev denen der beiden Feuerschiffe des Sundes ähnlich mit Ausnahme des schon bei diesen nur schwach entwickelten Julimaximums. Es verschwindet, bei Schultz Grund tritt an seine Stelle sogar ein starkes Abnehmen. Ferner fällt bei dieser Station auf, daß das Anwachsen im Januar zwar auch vorhanden ist, aber außerordentlich gering, nur um 1°/,. Alle vier Stationen besitzen ein gemeinsames Jahresmaximum im Mai, das das des März nur wenig übertrifft, dagegen kein gemeinsames Minimum. Dieses fällt bei den beiden Sundstationen auf den Januar, am Nordende des Großen Beltes dagegen auf August und bei Gjedser Rev auf November. Stromstillen stellen sich bei allen Feuerschiffen ein. Bei Schultz Grund sind sie jedoch wie bei den Stürmen so selten, daß sie fast in allen Monatsmitteln für die einzelnen Jahre schon verschwinden und in den Monatsmitteln für die neunjährige Periode überhaupt nicht mehr zum Ausdruck kommen. Am stärksten sind sie bei Gjedser Rev, bei dem sie im Jahresmittel der Periode 26°/, ausmachen, während der gleiche Anteil bei Drogden und Lappe Grund auf 9°/, und 2°/, herab- sinkt. Der hohe Prozentsatz bei Gjedser Rev hat seine Ursache in dem Gegensatz zwischen vorwaltendem Wind und vorherrschendem Strom. Der auslaufende Oststrom wird durch Westwinde zurückgehalten. Bei Drogden trifft dieses nur bei dem selteneren Nordwind ein, während die Nordausgänge von Sund und Großem Belt Stromstillen meistens nicht bei Rückstau, sondern beim Kentern des Stromes besitzen. Im Jahresmittel der neunjährigen Periode zeigt sich deutlich der geringe Auslauf bei Schultz Grund. Er ist gleich Null, Auslauf und Einlauf stehen sich mit 50°/, einander gegenüber. Bei Gjedser Rev beträgt dagegen im Jahresmittel das Überwirgen des Auslaufes 24°/,, bei Drogden 22°/,, bei Lappe Grund 34°/,, mit anderen Worten, von 1903—1911 ist bei Lappe Grund 12°/, mehr Auslauf—Einlauf als Ozeanographie der südwestlichen Ostsee. 1. 35 bei Drogden festgestellt worden, umgekehrt dagegen bei Schultz Grund 24°/, weniger als bei Gjedser Rev. Der Verlauf von Jahr zu Jahr zeigt in der neunjährigen Periode einen konformen Gang. Die Jahre 1903 und 1910 sind für den Sund ausgesprochene Maxima, 1904—1905 sowie 1911 sind Tiefstände. Von 1903—1905 und von 1909—1911 zeigen auch Gjedser Rev und Schultz Grund denselben Verlauf, für die Zwischenzeit dagegen recht erhebliche Abweichungen. 1903 1904 1905 1906 1907 1908 1909 1910 191 % 40 Lappe Grund Gjedser Rev Drogden Sultz Grund Fig. 2. Jahresmittel der Differenz Ausfluß —Einfluß bei den Feuerschiffen Lappe Grund, Giedser Rev, Drogden und Schultz Grund. 1. Januar 1903 bis 31. Dezember 1911. Forschen wir nach der Ursache der jährlichen Schwankungen zwi- schen Auslauf und Einlauf,- so weist der ausgesprochen ähnliche Gang zwischen den vier Feuerschiffen auf eine gemeinsame Ursache hin; da die Extreme gleichzeitig eintreten, leider nicht auf die Richtung ihrer Herkuntt. Es liest nahe, ihre Ausbildung in den jährlichen Wasserstands- schwankungen der südwestlichen Ostsee zu suchen, indem ein hoher Wasserstand hierselbst einen Auslauf, ein ee einen Einlauf zur Folge hat, wie wir es für den letzten Fall schon bei den Stürmen kennen lernten. Allein es besteht hier kein durchgehender Parallelis- mus in dem Auftreten der Erscheinungen. Wir stellen nach dem Küsten- stromwerk Seite 753 die dort gegebenen Mittel der monatlichen durch- 36 H. Spethmann. schnittlichen Abweichungen für Vorpommern, Mecklenburg und Holstein zusammen, denen fast überall die Zeit 1896-1905 zugrunde gelegt ist, und fügen das Gesamtmittel hinzu. ılalm|w|v|voe[vojvmix | x |xıIxu Vorpommern —3 +3 |—7 |—7 6 8 +6 +7 +5 +1 +2 i+2 Mecklenburg —3 +1 1-5 6 |—4 2 +5 +5 +35 |+2 |+2 |+2 Holstein. .\—4 +3 1-3 |-5 |—4 |-2 +5 144 [+3 +1 |+1 41 Mittel (cm) .|— 3,314 2,31 5,01 6,01 4,71 2314534 5,34 3,7+ 1,34 1,2141,7 Es fällt ein deutliches Minimum in den April, ein ebenso deutliches Maximum in den Juli und August. Neben diesen Extremen bringen November und Dezember ein sekundäres Maximum und der Januar ein sekundäres Minimum. Wir haben die Kurve jenen über die monatlichen Differenzen zwischen Auslauf und Einlauf eingefügt (Fig. 1, S. 33). In der zweiten Jahreshälfte geht sie im großen und ganzen um je einen Monat der Kurve der Differenzen voraus, auch das Maximum der letzteren wird durch sie im Februar wiedergegeben, so daß sie zur Erklärung heran- gezogen werden kann. Dieses Ergebnis bleibt auch bestehen, wenn wir die Wasserstandsschwankungen an den südschwedischen und dänischen Küsten ins Auge fassen. Petterssons Zusammenstellungen haben gezeigt, wie an den Küsten Südschwedens das Hauptmaximum auf November oder Oktober fällt, ein sekundäres auf den Dezember, und Paulsens Dis- kussion zeigt, wie in den Gewässern der dänischen Inseln das Maximum im September, im Kattegat teilweise aber erst im Oktober auftritt.) Allein einem Zusammenhang zwischen Auslauf und Wasserstands- schwankungen steht ein Bedenken gegenüber. Ein höherer Wasserstand der südwestlichen Ostsee kann sich nur dann in Auslauf verwandeln, wenn im Skagerrak und weiterhin in der Nordsee sich ein niedrigerer Wasserstand vorfindet. Wir haben auf Grund von Paulsens Berech- nungen die monatlichen Differenzen des Wasserstandes zwischen Fre- derikshavn und Gjedser gebildet, indem wir die Differenz vom Mittel- wasser der beiden Positionen in Anschlag brachten. Es sei ausdrück- lich betont, daß Paulsens Reihe von 1893 bis 1902 läuft, jedoch dürfte sie lang genug sein, um die regelmäßigen Züge zum Ausdruck zu bringen. Das Ergebnis der Differenzen Gjedser-Frederikshavn ist in em folgendes: !) A. Paulsen, Die dänischen Wasserstandsmessungen und einige Resultate der- selben mit Bezug auf den Einfluß des Windes auf die Höhe des Wasserstandes. Meteorol. Zeitschrift, Hannband, Braunschweig 1906. Özeanographie der südwestlichen Ostsee. TI. 37 Ir | m | vv | vı | vu | Tre x | xı |xr 104,119 | 113 | 76 N ET | | | Vergleichen wir sie mit der Kurve über die Differenzen Auslauf— Einlauf, so erkennen wir sofort vom Minimum des Dezember ab bis zum Mai den gleichen Verlauf, nur daß die Wasserstandsdifferenzen um einen Monat vorauslaufen. In dem anderen Jahresteil ist dagegen kein Parallelismus bemerkbar. Dieses dürfte seine Ursache darin haben, daß die Differenzen zwischen Gjedser und Frederikshavn während dieser Zeit bedeutend geringer sind und deshalb nicht so durchgreifend wirken. 6,0 Monat I I. m EEE EEE A} cmi4 12 10 8 Fig. 3. Wasserstandsdifferenz Gjedser—Frederikshavn 1893— 1903, In diesen Monaten wandert das sommerliche Maximum der südwest- lichen Ostsee bis zum Ausgang des Kattegat und findet erst im Ozean seinen Ausgleich. Um die hydrographische Bedeutung von Einlauf und Auslauf rich- tig abschätzen zu können, haben wir die mittlere Stromgeschwindigkeit für die einzelnen Feuerschiffe berechnet. Das nautische Jahrbuch ver- öffentlicht bereits für die einzelnen Jahre die Monatsmittel, aus denen wir die Mittel für die einzelnen Jahre der neunjährigen Periode wie auch die Mittel der einzelnen Monate für die gleiche Zeit gewonnen haben. Der März 1909 ist hierbei mangelnder Beobachtungen halber nicht verwertet; wir haben ihn nicht interpoliert, da ja gerade abnormer Zustände wegen, ungewöhnlich starken Eisganges halber, die Feuer- 38 H. Spethmann. schiffe eingezogen werden mußten. Hingegen habe ich den Februar 1909 auf Station Lappe Grund, den das nautische Jahrbuch auch nicht be- rücksichtigt hat, doch mit in die Rechnung eingeführt, da die Be- obachtungen nur von vier Tagen fehlen. Allgemein zeigt sich, daß die Monatsmittel der Stromgeschwindig- keit nur sehr wenig vom Jahresmittel abweichen. Es ergibt sich für den Sommer ein Nachlassen, das bei Drogden sein Minimum schon im Juni erreicht, bei Schultz Grund im Juli, während es sich bei den beiden übrigen Feuerschiffen auf mehrere Monate erstreckt, von Juni bis August bei Lappe Grund und von April bis August bei Gjedser. Die Zeit des regsten Wasseraustausches ist bei Drogden der Januar, ebenso bei Schultz Grund, nur daß sich bei ihm noch im März und November zwei gleich hohe Maxima einstellen, die bei Lappe Grund vier zwi- schen Oktober und März deutlich übertreffen. Bei Gjedser Rev ist ein Maximum nicht an einzelne Monate geknüpft, sondern erstreckt sich von Januar bis März, während sich ein zweites auf den September be- schränkt. Im Jahresmittel zeigt sich, daß bei Lappe Grund die leb- haftesten Strömungen herrschen, 0,3 Knoten in der Stunde mehr als bei Drogden. Schultz Grund übertrifft ebenso Gjedser Rev mit einem Plus von 0,4, doch bleibt es um 0,3 gegen Lappe Grund zurück. Die im allgemeinen größere Geschwindigkeit des Sundes dürfte ihre Ursache in der Enge des Fahrwassers haben. Die Schwankungen der gesamten Stromgeschwindigkeit gelten auch für Einlauf und Auslauf getrennt, die wir für Gjedser Rev und Lappe Grund berechnet haben. Die Abweichungen vom Mittel sind natürlich nur gering, das gleiche gilt für die Änderungen von Jahr zu Jahr, die hier in den Abweichungen vom neunjährigen Mittel wiedergegeben seien. 1903 1904 | 1905 1906 | 1907 | 1908 | 1909 | 1910 | 1911 LappeGrund . . . |4+03+02) 00 00 00) 00 00+0,1| 00 Brapden: 2°, « | 0,0:70,1) 001.017 00 +01 O1, 0,0!-+02 SchultzGrund . . !+0,1/+011+01l+01| 00| 00| 00-01] 09 GjedserRev . . . 001 00/+01| 00/-01| 00| 00].007 04 | | | | Betrachtet man die monatliche Stromstärke mit den monatlichen Veränderungen des Auslaufes, so ergibt sich keine Ähnlichkeit im Ver- lauf. Auch ein Vergleich mit den monatlichen Wasserstandsbewegungen fällt unbefriedigend aus; wohl ähneln die Kurven in dem gesamten Verlauf, aber sie sind gegenseitig um etwa 2—3 Monate verschoben: die größten und geringsten Stromgeschwindigkeiten folgen dem höchsten und niedrigsten Wasserstand nach. Ozeanographie der südwestlichen Ostsee. I. 39 Multiplizieren wir bei den einzelnen Feuerschiffen die mittleren *‘Stromgeschwindigkeiten mit den Prozentzahlen für Einlauf und Auslauf, so erhalten wir unter der Voraussetzung, daß das Mittel der Strom- geschwindigkeiten sich gleichmäßig auf Einlauf und Auslauf verteilt, für den jährlichen Umsatz bei dem Produkt aus Zeitdauer (in Prozen- ten) und Geschwindigkeit (in Sm.) ein Überwiegen des Auslaufes um 41,8 bei Lappe Grund, 20,8 bei Drogden, 12,0 bei Gjedser Rev und 0,0 bei Schultz Grund. Wir können diese Zahlen noch schärfer fassen. Bei Lappe Grund und Gjedser Rev vermögen wir sie in Verbindung zu setzen mit dem Quantum Wassers, das infolge Süßwasserzufuhr zur Ostsee alljährlich seinen Ausweg aus dem Sund und der Arkonasee finden muß. Für Schulz Grund können wir es nicht, da wir keine Anhaltspunkte für eine Schätzung des Auslaufes durch den Kleinen Belt besitzen, für Drogden vermögen wir es nur ungenau, da die vorliegende Berechnung des Wasserhaushaltes der Ostsee den Sund, die Arkonasee und die Gotland- see zusammengefaßt hat.) Diese müssen an Zufuhr weniger Ver- dunstung einschließlich ihrer Zufuhrgebiete jährlich rund 510 ckm Wasser hinausführen, ein Betrag, den wir mit 500 ckm einkalkulieren wollen. Ferner können wir das Verhältnis des Überwiegens des Auslaufens an beiden Stationen richtig beurteilen, indem wir die Auslaufgeschwindig- keit einfügen, die wir soeben für den monatlichen Gang schon be- sprochen haben. Ich habe sie bei Lappe Grund für die neunjährige Periode bedeutend größer als die Einlaufgeschwindigkeit gefunden, 1,4 gegenüber 0,9, bei Gjedser Rev dagegen etwas kleiner, 0,7 gegen- über 0,8. Multiplizieren wir sie mit den Prozentzahlen des Überwiegens vom Auslauf, so erhalten wir ein Verhältnis von Lappe Grund zu Gjedser Rev wie etwa 3:1. /a dem Auslauf der Süßwasserzufuhr gesellt sich der Auslauf eines Quantums Wasser, das ebenso groß wie der Einlauf ist. Für die Sundschwelle legen wir für 140 Tage im Jahr, an denen wir Einlauf fanden, den ganzen Querschnitt zugrunde; pflegt doch der Strom an der Oberfläche sich bei der geringen Tiefe meistens auf die ganze Wasser- mächtigkeit zu erstrecken. Wir erhalten bei einer angenommenen mitt- leren Geschwindigkeit von 0,5 km in der Stunde, die eher zu niedrig als zu hoch gegriffen sein dürfte, 124 ckm Einlauf. Für den Schnitt bei Gjedser Rev wollen wir bei Berücksichtigung des Bodenreliefs den !) H. Spethmann, Der Wasserhaushalt der Ostsee. Zeitschr. Ges. f. Erdkunde, Berlin 1912. 40 Fahr Januar |E A CA-E 1902 1908 3954 715 1904 14550 55 1905 4548 7838| 1906 40 46 14 6 1907 14549 6 4 1908 60 31 9—29 1909 150.44 6-6 1910 4051 9 11 1911 40 54 614 Mittel |45 47 8 3 1902 1908 3762 13 1904 135 63 2 28 1905 4155 414 1906 36 56 8 20 1907 14752 15 1908 | 6137 2-24 1909 |43 54 2 11 1910 |42 58 016 1911 IR 55 016 Mittel | 43 5 212 1902 | 1903 |4753 0 6 1904 | 68 32 0-36 1905 153 47 0-6 1906 |37 63 026 1907 | 64 36 0—28 1908 83 17 0-66 1909 68 32 0-36 1310 29 71 042 1911 15941 0—18 Mittel |56 44 0-13) 1902 | 1903 | 28 43 29 15 | 1904 ||32 31 37—1 1905 | 32 45 23 13 1906 |29 31 37 5 | 1907 ||17 50 33 33 1308 47 21 32—26) 1909 |35 43 22 8 1910 | 25 55 20 30 1911 | 28 60 12 32 Mittel | 30 42 27 12 33 43 68 56 58 53 38 66 47 20 51 Februar EA CA-E H. Spethmann. Tabelle 2. Auslauf Drogden | Winter März April Mai Frühjahr Juni EACAE EA CAE/EA CA-E EA CAEIEA CAEIE A CA-E | | Bar | | 8—6 ||46 47 7 01/30 62 8 32 122 67 11 45 | 25 64 11 39 || 26 64 10 39 ||20 64 16 44 541 127 66 740 29 68 3 39 47 45 8—2 | 25 70 5 35 34 61 5 24 ||48 39 13—9 10 22 ||40 50 10 10 ||17 72 11 55 14749 4 2 125 66 941 || 30 62 8 33 || 35 53 12 18 14 30 |\35 51 13 16 | 45 48 7 3 21 69 10 48 | 24 63 13 39 || 30 60 10 30 ||41 49 10 8 10 16 ||38 56 6 19 ||29 60 11 31 |41 59 0 18 |30 69 1 39 ||38 63 4 29 ||40 46 14 6 14 30 ||41 49 10 8 ||16 77 7 61 |29 56 15 27 | 38 55 717 ||28 63 10 35 || 30 58 12 28 543 133 62 5 29 32 52 6 20188 55 717 | 32 61 7 29 || 34 56 7 22 ||81 55 14 24 5 39 1137 54 9 17 131 63 6 32 31 59 10 28 |26 68 642 ||29 63 7 34 ||37 54 9 17 14 2 42 49 9 7110 79 11 69 |49 45 6—4 | 12 77 11 65 | 24 67 943 |45 45 12 2 9 24 38 54 8 6 127 65 8 38 136 56 8 20 | 26 66 8 39 ||30 62 8 32 ||36 51 12 15 | Lappe 5 5 ||43 54 3 11 ||27 70 343 122 74 452 |25 73 248 25 72 84812472 443 157 ||21 77 257 ||23 77 054 |3958 319 |24 75 151||29 70 1415924 4-6 4 32 | 38 58 4 20|1|13 86 173 1552 3 712275 353127 71 244 133 65 252 161 ||33 63 5 30 ||46 50 4 4 11879 3 61 | 19 78 359 12869 341 113885775719 1 27 136 63 1 27 ||27 73 046 |41 59 018 | 21 75 4 54 ||30 69 1 39 |32 66 2 34 042 |39 60 0 21 7192 185 |22 76 2 54 |37 61 2 24 12276 25412872 044 2 50°)|28 70 1 42 ||27 73 0 46°)38 60 2 22 | 32 68 0 36 132 67 135 13763 0 2% 1 59 ||29 70 1 40 ||32 66 2 34 |28 72 0 44 | 22 78 056 ||27 72 145 ||36 64 0 28 0 28 ||39 61 022 || 9 91 0 82 15248 0-4 | 298 0 96 || 21 79 058 4456 012 2 40 ||34 64 2 30|1|23 75 152 |34 64 231 12376 253 112772 245 | 36 622 2 2% Schultz | | 0—42 | 60 40 0—21|147 53 0 6 23 77 054 | 26 74 050 | 32 68 0 37 |27 73 046 0—34 | 40 60 0 20136 64 0 28 |57 43 0—14| 39 61 0 22 44 56 0 12 61 39 0—22 0—16 |59 41 0—18| 25 75 050 |53 47 0—6 | 31 69 0 38 | 36 64 0 27 13762 125 0 0 5149 0—3 59 41 0—18 |40 60 0 20 |19 81 062 13961 0 21 53 47 0-6 0—36 | 56 4 0-—11|46 54 0 8 |40 60 020 14654 0 8 4456 012 15743 0-14 0—34 | 67 33 0-35) 17 83 066 12278 056 4258 016 2773 046 |32 68 0 36 0 8 ||50 50 0 0113 87 0 74*))58 422 0—16) 45 55 010 | 39 61 0.25 ||5050°%0 0 0—6 ||48 52 0 4 140 60 0 20153 47 0—6 | 32 68 0 36 | 42 58 017 ||32 68 0 36 0—22 || 60 40 0—201 35 65 0 30 |62 38 0—24| 22 78 056 | 40 60 „0 21 43 57 014 | | 0—12 1,54 45 0-9 |35 65 029 4555 0 9/3466 033 33 62 0 24 ||456 013 Giedser 33 21 | 30 38 32 8 ||26 56 18 30 |12 59 29 47 | 13 49 38 36 || 17 55 28 38 ||12 52 36 40 25 19 ||24 41 35 16 ||33 44 23 11 |34 34 32 0 | 19 67 14 48 ||29 48 23 20 || 34 47 19 13 26 32 29 45 26 16 || 16 57 27 41 |31 43 26 12 | 7 57 36 50 || 18 52 30 34 || 27 53 20 26 31 51 | 24 46 30 22 ||36 51 13 15 |10 59 31 49 | 24 64 12 40 || 2% 58 19 35 || 26 50 24 24 39 19 | 17 51 32 33 ||12 52 36 40 |19 43 38 24 | 19 56 25 37 17 50 33 34 || 9 55 36 46 35 47 | 26 38 35 12 || 7 74 19 67 |24 45 31 21 | 20 45 35 25 ||17 55 28 38 || 15 53 32 33 29 33 | 24 50 26 26 || 31 43 26 12°)|20 47 33 27 | 21 54 25 33 || 24 48 28 24 ||19 43 38 24 13 45 23 53 24 30 ||22 60 18 38 |25 50 25 25 | 27 58 15 31 || 25 56 19 31 ||34 36 30 2 20 14 || 29 50 21 21 || 10 67 23 57 |34 17 49-17 | 4 92 4 88 ||16 59 25 43 || 29 57 14 23 29 30 | 31 47 22 16 || 21 56 44 33 21 | 17 60 23 43 || 20 53 26 33 ||23 50 28 27 2) Nur 10 Tage beobachtet. 23 35 123 ?2) Nur an 24 Tagen beobachtet. 3) Nur an 19 Tagen beobachtet. *) Nur an 9 Tagen Ozeanographie der südwestlichen Ostsee. 1. 41 und Einlauf in °/,. Drogden. Juli August Sommer September Oktober | November Herbst | Dezember Jahr EACAE EACAE| EA CAHI|IEACAE EACAE EA CA-E EACAE|EACAm EA CA-E | 31 60 9 29 5143 6-8 47 43 10—4 |54 41 513140 49 10 9 ||14 75 11 61 |35 57 822 |47 46 7-1 3259 927 || 881 11 73 |33 58 9 26 23 63 14 10 35.48 17 13 ||35 50 15 15 |21 71 850 |3957 418 |4247 11 5 13458 824 |41 47 12 6 |35 56. 9 20 33 51 11 13 | 28 55 17 27 ||34 53 13 19 ||30 66 436 |36 53 11 17 | 29 52 19 23 | 32 57 11 25 |38 50 12 12 |34 56 11 22 3261 729 |41 51 810 38 54 8 16 |29 69 240 [36 62 2 26 |57 36 7—21 4156 415 13167 236 |35 57 8 2ı 25 62 13 57 |45 47 8 237 52 12 32 ||35 56 9 21 Eu 63 12 38 | 35 53 12 20 | 32 57 11 36 |35 58 723 |35 56 9 23 27 53 20 26 |45 45 10 0 |34 52 14 18 |25 66 941 |2867 539 |63 35 2-28 39 56 517 |22 73 551 |34 56 10 22 5043 7—7:|2965 6 36 |37 54 918 |18 77 559 153 44 3-9 345313 19 13558 723 |444112 0 |36 55 819 24 66 10 42 |30 63 733 ||30 61 9 31 |34 57 9 23 | 26 70 444 |42 46 12 4 |3458 824 |45 49 6 4 [33 59 8 27 3163 6 32 |4947 4-2 |41 52 711||4748 5 1 |27 63 10 36 |35 60 5% 136 57 7 21||40 56 416 |35 57 8 22 33 56 11 25 |40 51 9 12 |36 53 11 19 |28 65 737 |34 60 626 424810 6 3557 822 |3557 822 |35 57 922 Grund. | | | 26 72 2 46 4850 2 2 43 55 212 |5244 4-8 |40 57 317 || 790 383 |%41 72 ass las5L 1 3 8671 345 || 6 91 3 85 |30 67 3 39 22 76 2 54 |38 58 4 20 |37 59 3 23 |17 79 4 62 |38 60 222 |a252 610 13264 331 ||4155 414 |33 65 3 32 39 53 814 |29 68 3 39 ||34 62 4 28 |31 65 434 135 61 426 |28 64 836 13163 532 4352 5 9 |33 63 431 26 69 5 43 |32 65 3 33 |32 64 4 32 |29 70 141 |35 62 3 27 |56 42 2-14 40 58 2 18 |26 74 048 |32 65. 3 33 241 75 151 |4257 115 |33 66 133 |34 65 131 |18 82 064 |28 72 044 |27 73 046 |27 73 046 |31 68 136 20 79 159 [44 54 210 31 68 1 38 |31 69 038 |27 72 145 |66 31 3-35 41 57 116 |1783 066 |32 66 134 53 47 0—6 |24 76 0 52 |38 62 0 24 |17 82 165 14753 0 6 |33 66 133 |32 67 135 126 72 246 |3465 132 24 76 052 |31 69 0 38 |30 70 039 |28 71 143 |28 72 044 |33 59 3 21 |31 67 136 |39 60 1 21 [31 69 1 38 3861 123 4654 0 8 4357 0145050 0 0/2475 151 9 7ı 042 |34 65 0313565 030 [34 66 032 | 32 66 231 |38 61 223 |35 63 228 |27 71 244 |31 68 237 |41 57 316 3365 2323068 237 |31 66 234 Grund, | | | | | 14852 0 4 63 37 0-26 44 56 0123/7129 0-42 4752 0 5 |36 64 02814951 0 2 5446 0-8 |46 54 0 7||18 82 064 |43 57 0 14 4852 0 4/6733 0-34|59 41 0-1734 66 0 32 | 60 40 0—20 70 30 0—40| 55 45 0-9 ||68 32 0—36 |53 47 0—7 85 15 07014159 018 |54 45 0--9 158 42 0-16 56 4 0-12] 48 52 0 4||54 46 0-8 ||67 33 0-34 |51 49 0-2 52 47 1-5 16535 0-30, 5743 0—14 38 62 024 5050 0 0 6733 0-34| 52 48 0-3 ||35 665 030 [4753 0 7 69 31 0--38| 85 15 07070 30 0-—41||54 46 0-8 |29 71 042 15842 0-16|47 53 0 615248 0-4 |56 4 0-11 3169 033 |57 43 0-14|40 60 020 |a6 54 0 8 | 3862 024 7228 044152 48 0-4 13664 0.28 [4555 0 10 79 21 0—58| 54 45 0-9 61 39 0-22 31 69 0 38 175 25 0-50 55 45 0-10 54 46 0-7 ||62 38 0—24|53 47 0-6 60 40 0-20 456 012 4555 0-9 |4951 0 2/43 57 0 14 ‚5842 0-16150 50 0 016040 0-30|46 54 0 8 62 38 0—24| 63 37 0—26 56 44 0-12 7426 0-48 45 55 010 5050 0 0 |56 44 0-13|56 4 0-12 [53 47 0-5 | | 59 41 0-18| 61 39 0-22 55 4 0-10|46 53 0 75051 0 1 9 4 018 |52 48 0-3 |51 49 0-2 |5050 0 0 Rev. | | 18 52 30 34 39 27 34—12 28 39 33-11 |25 47 28 22 | 22 46 32 24 | 2 73 25 71 |27 36 37 9 | 26 37 37 11 ||18 49 33 31 | 13 44 43 31 | 20 48 32 29 11 63 26 52 | 20 47 33 27 | 22 52 26 31 || 18 54 28 36 | 36 30 31-6 |32 33 35 1 |29 39 32 10 |35 3728 2 [28 44 28 ı7 29 48 23 19 | 21 60 19 39 ||26 54 21 28 ||23 43 34 20 | 38 43 19 5 |28 40 32 12 | 30 42 28 12 |35 a 21 9 |26 49 25 23 25 48 27 23 | 22 51 27 29 | 24 50 26 35 50 36 36 |35 46 19 11 |40 14 4626| 30 37 34 7 | 14 63 23 47 |24 48 97 35 16 46 38 30 | 17 42 41 25 |14 48 38 34 |17 67 16 50 | 6 64 30 58 |38 39 238 1 |20 57 23 36 |23 33 39 15 |18 49 33 31 13 47 40 34 35 40 25 5 |21 47 32 26 | 21 57 22 36 | 15 58 27 43 |59 12 29--47| 32 42 26 10 | 18 55 27 37 |24 47 29 23 33 37 30 4 |12 62 26 50 ||21 47 31 26 ||19 68 13 49 |41 43 16 2 |31 42 27 11 ||30 51 19 21 22 38 40 16 |25 48 27 22 23 73 450 |27 62 11 35 ||28 57 15 29 ||49 38 13—9 | 32 58 10 26 | 34 46 20 8 |38 47 14 8 |26 44 30 18 |29 54 17 25 32 49 19 17 35 46 19 9 |32 51 17 18 |33 58 9 25 | 32 48 20 16 | 24 58 18 34 | 30 55 16 25 |42 48 10 6 | 283 54 18 26 23 50 27 27 |24 50 25 26 |25 50 27 27 |22 56 22 35 29 47 24 18 |34 35 31 1 |28 46 26 18 |25 43 32 18 |25 49 26 24 beobachtet. 5) Nur an 12 Tagen beobachtet. H. Spethmann. 42 60 160/0°1/60160160 80,60 60/60 07/60 OT I nın | do |sol zo Fol yo|co| sol so| eo 0] 9%0 | 90 | 0 | anın | Ei Fr t Ä ‘ ‘ ‘ fi ‘ ‘ ‘ ‘ ‘ \ ei ‘ ‘ ‘ 60 TL/11 07/80/80 80/60 20 80/60|60,60) TIGE | 90 |40/90|90)20|C0 190,201 Co | 70 | 90|9°0| 2'011 TIL 80 80/0160 80 80/80/20/01/2/0/80,20| EL] OI6T | 30 190,90|80| 2020190180) Co | Co | 90 | 9°0 | 8‘0 | OTEL ’0 07/80 01/80/8060|80/6020|— [6001| 6067 | go 20 20/20|2,0 90 ro|8o co|co|— |co|go|| Kost 0 (01/71/60 80/60 80/80 80/600 T|20|0 TI 8üsı | CO 180/E0|Fo|zo|co|eo ro|Fo c'o|9o «o|c'o|| S06T 6080/80 20 0T,07190/800T/0T/80/OT|ET| 2067 | Fo |F70 90 Fro/lso/so|F0|F0|F0 80 | ro ro|co| 2061 OT 01/2T/01/T1,60/60/60/80 20|TL|OT|60| 9067 | co |so/Fo|co|co|co/ro|Fo | 9o|Fo 9090| Fr‘o|| 906L OT VTTIOT/OT/TI)60/60|60 60 | TI |GO , TL|SL|| CO6Iı | Yo |90/190|20 [E01 90190 | 90 |Fo!9o|c‘o | 90 |2‘ol| cosı 01 60)60/60/60 60/80 /OT/OT OL|ET|TTIEO| FOGL | Co 190 ,90/e0|F0 co 70/90 20 | co! 9'090 | co|| TOGL OT 180/60 /0T/ FL TI 6060 0L/80/O TOT OL) 806T | CO I70|90|T0| CO Jo|do | E08, 90 | Fo yo | yo Ko a 5 A a a a ee 112 ee AR 05 Pr 2 Se a le ee are In ENG s|z2lolals I«I[«/=]>|= | “| lolzloelal>/=s/<|jz2|> =|=> <& ir EEE Tr u Eu KR punın zI[nyDS ee aoy J9*poln) | st irrleiiFiletlorlortljor vi ]cı stm ELEAm | 60 Jotlot 01 |60/Ko|Fo zoll Tr | |1oım arte Fiareloror ri eogarlet| ie | vr Na Fr loichtr co 60/60140|T1/01|21 ET] TI61 ET IETIETISLISIIE1|60 OL OL ST ZT |FT|ST| OI6T | 60 011 11/01T,60/60,20 8060/60 60/07 || OleL SI NELITTIITIPRLILTIOL JO ET TLI— |ET|ZT|| 6067 | O1 1071,60 177,01,80/60|20| LTI0'T|— |1'L|0'1 | 606T GE ISLI@TISTIST 60, 0LIOL TI 6O|ET|F 1 OT| 806L | OL |TIIETI60|60 60,90 80101,60,60\El | F'T|| 8061 SE IELIFL LT 116060 01 EEE PTIEL| 2O6T | 60 |LL0'T 80 |80/11|90/80|8010T|0'T OT | EI) 2061 SL lELISI |SLIFTI6OJLLIBSO LTILTI FI FL|TT) 9067. | OL |LTITELISTITT 8O|LLI80 90/20 | ET 80 |O'L || 906T ST ISTIEL ET IFL SIIGO|OT OT FIaT|TL|AT| SO6T | 60 |1T,60 80/01|80|20,80|90/6012°0|60 [21 || Cost YLITTITEIFTIENILTIETIOT YTIET/GTISLIOT| FO6L | OT 01101, 21/20|60|90 60|60/OL|TLL|TT|T'L|| FO6L GT ISTIETIITIIYTISTISTIS I NET |FTLISTTIET | ZL|| EO6T 0 (JO) TI 07160! 11|80|90|2/0| 801 0'E | ET | T'F || 8061 ee Te ee RRUDL ETRUN TE ol er et slzlelel>e|=-I=-/el>/=2|=|s|] lolaelslale = les elelsTs| eig 22 sl& 885 2|3|E 8: et elelElE SEE EZ: . + r m Be 0 I = . ST urr A = | N z punan) odderj U9PSO.(] "ONSIPULIATISIZWOLNS 9A9jyyrun Hyues99) ’E OTDqErL Mittlere Stromgeschwindigkeiten, Lappe Grund. Tabelle 4a. Auslauf tunf ' Ozeanographie der südwestlichen Ostsee, 1. 5 1 3 | |araxaxaaca d MoSoooocsco © 7 | RQAAIRORMR eleizelieieierzie "AON || ONSOTHTOrTX TO Sowannaarr ro rmr DROAWAHANO "HToO-oOoOO°O0 rHn[n A-TARROHOn HS 59538 mp ZEITErI mHeoosogsosos tun, | |eszarean® S-coooohseh TEN WAND SRoosoocde lady | SRNAAIN ON, T,THRoon-ooOo © ZIEN |ASSFAR Oo Dun Bi un Fi DE ep) SS PUCH | rar aa Tom OO — "urf | AILANAAHMOTRDO mm OrmrHMrHor Mittel |1,1|1,1|1,0 0,9 |0,7|0,7|0,8|0,9|1,0[09 1,1 |09) NNHSISOT OOo elejeJeT=sJjelejer-r (erKorkerKorKerKorKerKeorKerfor) Hmmm m rm rm, rm r | OAATIMDOram OO -. m — —m m "AON | ER TWAKATK, m m m m mi m m m m u 0 Ydası |atmon+non Ir rr Nm lnm ownromnmwart Ru Di u Di un DE m DE u Di m Wi m En DE u "DuvV Be IOOOsı © re gene mm mer m Hm - rt: |ttaanaorn-an a | wanoaaanar hm Du Fi u FE u u Di u BE un DE un Di | EN IE I mim mi m m nn u u judy | ERTL ANQT Mm -rmr.r-m zu Ar m - 194 EERRIIEI N C - m — ,Z, | m m mim ‚urf [Satan De ee a en Mittel 1,0 | 55.11,61.1,411,31:1,2|1,2/1,2 1.5 1,6 11,5 | 1,6 near 2 ro — oooooOOO0O09 mm erXerEerKerXerXerKerKerKerKor) mm mem rim rm 7m Tabelle 4b. Mittlere Stromgeschwindigkeiten, Gjedser Rev. Einlauf Auslauf Wa w - ) 3 | |azzeunenn Q Bi ospossosone 'z9(] SZEATRSEORNT-O m InMssososchsss Ss l\wonwaar- on AoN| AAO | STsoscs SS Beet SOOTHSsSsosor-oo BEE ADZ Sao -iso® m —_ ur Nolan | zZ SORT oOOOOooOo0o0009 Dormaananm oOOOooSooo0O0r |eszsarnnao IIISSSISESD NASORT-Aran eizieier Verst ZEN ‘109,4 | 0,6 |0,9 | 0,7 | 0,7 | 0,7 10,8 | 0,8 | 0,8 | 0,8 | "uef 0, Mittel | 0,8 | 0,8 1910 0, 1911 Ss | [RLRErLLOn nm E: SOQOSOSSosSoe.o®s z7q | 2ZROAROTErneEn nm NOoSosceseoos’s KON SOSE OEBER: NSS HISSsosas 140, ee re Bizelefer-fe-fete, 1er = ydas | MEET SEO ET I SO SSOo OS SOREae EL a TAN 5 (pososcoBooseoo, 5 mp) [Seen ongon © ‚ r\ sSoceosoaseo:.e unpf, |Reanmeetn : SSOSBOsSases IB TAT |) er Ne) IN I|ISsssıscsis es LIE EEE Senne : ooosSoo0809,.0©0 B > -rtvttrem GE EE) Enns sssleass -109 | ze 2R2e2Re[enNn © A SOS0900098-8 "uUef |OT-ATOAOT m DO 0 [ sSososssero | : = AAHBOSTOSDOr © OOOSOSSZ29HA-TB SARA I ArehrtrtrHt' 44 H. Spethmann. Einlaufquersehnitt auf 0,05 qkm schätzen, "/; bis "/, seiner ganzen Fläche. Nehmen wir als mittlere Einlaufgeschwindigkeit wiederum nur 0,5 km,! so erhalten wir 219 ckm pro Jahr. Als gesamter Einlauf ergeben sich also 343 ckm. Dieses ist ein scheinbar sehr hoher Wert gegenüber dem Auslaufquantum der Süßwasserzufuhr, doch zeigt ein vergleichender Überschlag, daß man in der Tat mit einer solchen Größe zu rechnen hat. Lassen wir nämlich die 500 ckm Süßwasserzufuhr über beide Schwellen gleichmäßig auslaufen, ohne daß ein Einlauf ge- schieht, so würden sie beim Passieren in einem Jahre eine mittlere Auslaufgeschwindiekeit von 0,7 Sm. in der Stunde entfalten. Dieses stimmt zwar mit den Berechnungen für Gjedser Rev überein, bleibt aber stark hinter der Wirklichkeit bei Drogden zurück, wo der meiste Auslauf von statten geht und der Betrag 1,4 Sm. ausmacht. Führen wir den Wert des Einlaufes ein, so ergibt sich insgesamt ein Auslauf von 850 ckm im Jahre, von dem entsprechend den gefundenen Verhält- nissen rund 210 ckm auf den Stammbelt und 640 ckm auf den Sund kommen. Dieses ist natürlich nur ein rohes Ergebnis, es hat aber den Wert, eine ungefähre Vorstellung von den Wassermengen, die durch Sund und Belte ziehen, zu wecken. Schwankungen des Salzgebaltes I. Drogden S. 44. — Lappe Grund S. 50. — Schultz Grund S. 52. — Gjedser Rev S. 54. — Fehmarnbelt S. 56. — Die monatlichen und die jährlichen Schwankungen S. 56. — Die Ursachen der Schwankungen S. 59. — Synoptisches Bild für die Schwankungen an den vier Feuerschiffen S. 61. — Tabellen S. 63. Ein ruhiger, ungestörter Auslauf charakterisiert sich bei Drogden in einer sehr schön entwickelten, aber bei der geringen Tiefe der Station naturgemäß nicht sehr mächtigen Homohalinität. Die Differenz zwischen Oberfläche und 6 m resp. 8 m Tiefe beträgt nur wenige Zehntel Pro- mille, für die großen Salzgehaltsschwankungen in der westlichen Ostsee ein sehr niedriger Wert. Ferner bewahrt der Salzgehalt eine ziemliche Konstanz, wie beispielsweise vom 13.—25. September 1906 und vom 19.—30. August 1909. Eine dritte Eigenschaft des gleichmäßigen Aus- laufens ist ein verhältnismäßig niedriger Salzgehalt, der stets unter 10°/oo, in der Regel zwischen 7 und 8,5°/,o liegt. Der ruhige, gleichmäßig» Auslauf ließ sich besonders in dem windarmen April 1906 studieren. An einer Anzahl von Tagen war so gut wie gar keine Luftbewegung, wir greifen den 9.—11. April heraus. Ozeanographie der südwestlichen Ostsee. 1. 45 April 06 | da 8a | Mittag | 4p | 8p | Mitternacht Wind 9, | C C swı C C & BB 1.0.0 cC | wsw2 C C C BR C SWL: SSE 1 E C Strom | 98. A083. A03. | A038, 128.08, 178.03 A 0,3 | 10. ROSE AUS 0 Ada An 10 180 | AOL 1 AO TA0F 1 AO FRONT 05 0m | 3m 6m Salz allen AR a a I E 10. Blue VE OR Be en ae Alle drei Kennzeichen sind leicht zu erklären. Die geringe Tiefe der Überlaufschwellen gestattet beim ruhigen Abfließen nicht den Zu- tritt salzreichen Einlaufwassers; die Gleichmäßiskeit des Salzgehaltes geht auf das Ausströmen aus einem größeren Becken zurück, der niedrige Wert des Salzgehaltes auf die Landwärtslage des Zufuhr- gebietes. Da dieses jährliche Schwankungen in seinem Salzgehalt aus- führt, so müssen sie naturgemäß auch bei Drogden zum Ausdruck kommen. Wir werden hierauf bei der vergleichenden Betrachtung der monatlichen Veränderungen an den vier Feuerschiffen zurückkommen, da- gegen wollen wir die Stürme, die Auslauf verursachen, schon jetzt würdigen. In der Regel hat kurz vor oder nach ihnen Einlauf geherrscht. Ihre Wirkung macht sich alsdann in einer starken Verminderung des Salzgehaltes gegenüber dem vor kurzem oder gleich danach von Norden kommenden Wasser geltend. Namentlich gilt dieses für die Stürme aus östlicher Richtung, bei denen sich die gleichen Variationen in dem Ver- drängen des Wassers in der Tiefe wie beim Einlauf an der Oberfläche einstellen, die wir sogleich bei Stürmen mit Einlauf näher würdigen werden. Auslaufstürme schalten sich in einer längeren Periode ruhigen Aus- laufens sehr selten ein. Das einzige klare, über die Fehlergrenze hinaus- gehende Beispiel, das ich gefunden habe, ist vom 20.—22. Oktober 1905. Okt. 05 | da Sa Mittag Ba: Sp Mitternacht Wind 20. Ni |Nnw2 | wnwı| wswa| sw3 SsW5 21. 7 S6 SG Par Semr Ss | SS 22. | SSE8 | ESE3 | ESEA !'E4 E4 ENE 4 Strom SENAT BEN Aar A51,0 2A 10 A 0,5 SIE. 2, 2.09 1,0000 405-1) A10, |:A1B akt, 22 EEE LEBE TR 1A | A A 1,0 46 H. Spethmann, Okt. 05 0) m 3m 6 m Salz | 20, 7,9 | 8.0 | 8,0 21, 22 77 | A; . | 22, 8,0 s,0 8,0 Man erkennt als Effekt ein Herabdrücken des Salzgehaltes um ?/;o°/oo, der durch das Herantreiben des Oberflächenwassers der Arkonasee ver- ursacht sein wird, nachdem es eine leichte Durchmischung in seinen obersten Lagen erhalten hat. Nach Nordoststürmen stellt sich mitunter auch ein Maximum ein. Am 30. November 1903, abends 8 Uhr und um Mitternacht herrschte bei Drogden ein Sturm aus ENE mit Stärke 9 und 8. Er brachte am nächsten Tage morgens 8 Uhr den auslaufenden Januar 1903 So & 6 10 11 12,43 N — id 2 y5% 14 | 1903 November Dezember Beraarnt KUREN t G A C A A RE 3 ae m2 2 0C»»3®8 Wind SSE SSW WSW S SSW SW NNE NE NME ENE NE NE WM SW Fe an Wis 2 2 a Fig. 4. Salzgehalt, Strom und Wind in Fig.5. Salzgehalt, Strom und Wind in Om 0 m, 3 m und 6 m Tiefe bei Feuerschiff und 6m Tiefe beim Feuerschiff Drogden Drogden vom 6.—13. Januar 1903. (Die vom 29. November bis 4. Dezember 1903. oberste Kurve ist stets die von OÖ m, die (Die untere Kurve ist stets die von 6 m unterste stets die von 6 m Tiefe.) Tiefe.) Strom zum Stehen, ohne aber einen Einlauf aufkommen zu lassen. Trotzdem stieg der Salzgehalt. Es scheint, daß aus der Tiefe etwas Wasser aus Norden nach Drogden gelangt ist. Durchmischtes Wasser aus Süden dürfte es deshalb nicht sein, weil der Salzgehalt schon am Tage vorher am Boden zu steigen anfing. Für die Stürme mit Einlauf ist gleichfalls Homohalinität die Regel, aber mit bedeutend höherem Salzgehalt als bei Auslauf, woraus erhellt, daß der auslaufende Strom gänzlich ausgeschaltet wird. Es kann sich dieser Prozeß in verschiedenen Phasen abspielen. Zunächst das seltenere Ozeanozraphie der südwestlichen Ostsee. 1. 47 Vorkommnis, daß nicht Homohalinität beim einfließenden Wasser er- reicht wird wie vom 6.—7. Januar und vom 11.—13. Januar 1903. Am Morgen des 8. Januar tritt nach langsamem Kentern des Stromes bei WSW-Sturm, der nachmittags 4 Uhr Sturmstärke 7 erreicht, eine Zunahme des Salzgehaltes ein, verbunden mit einer Differenzierung, so daß am Morgen des 9. Januar zwischen Oberfläche und Boden 24850 Unterschied ist. Dieser gleicht sich langsam mit einlaufendem Strom innerhalb der nächsten beiden Tage wieder aus, so daß die Anschwellung des Salzgehaltes sich im großen und ganzen symmetrisch abspielt (Fig. 4 und 5). Einen unsymmetrischen Verlauf des gleichen Vorganges gibt der Anfang des November 1902, indem die Zunahme des Salzgehaltes als Folge eines Sturmes aus WNW sofort sich zwischen Boden und Oberfläche durchgehends bemerkbar machte, die Abnahme in der Tiefe sich aber um einen Tag verzögerte (Fig. 6). 1902, November ER FE RE 10 12 Im | ee 89 Im 7, 1 Fr 5% 8 Bee E % ee 18 2 20 14 22 16 ee Strom E E RE er Te Wa SITRANS FE 19:23 C 598737 16.4:15 08 1 065 08 03 15 5 wind WSW WNiW W WNW E ESE SE SSE SEIT Te = Et 6 3 Fig. 6. Salzgehalt, Strom und Wind in Fig. 7. Salzgehalt und Strom in Om, 0 m, 3 m und 6 m Tiefe bei Feuerschiff 3m und 6m Tiefe bei Feuerschiff Drog- Drogden vom 1.—8. November 1902. den vom 14.—19. Dezember 1908. (Die (Die oberste Kurve ist stets die von Om, oberste Kurve ist stets die von Om.) die unterste die von 6 m Tiefe.) Das Gleiche kann sich mit der Zunahme vollziehen, wie der 12.—13. No- vember 1906 bekundeten, denen zwei Tage später sogar erst das Maxi- mum am Boden folgte, nachdem sich an der Oberfläche vorübergehend Auslauf eingestellt hatte. 48 H. Spethmann, Novbr. 1906 ) m 3m 6 m 11. 22,8 22,8 22,8 12, 24,9 24,9 25,1 13. 24,8 25,1 25,1 14. 12.8 17,1 24,6 15. 19.4 22,5 25,4 Fragen wir nach dem Grunde der Salzgehaltszunahme, so ist klar, daß sie nicht auf einer Durchmischung beruhen kann. Wenn eine solche hier bei Stürmen zweifellos eintritt, wie uns die anderen Feuer- schiffe noch dartun werden, so ist die Differenz zwischen Oberfläche und Boden doch so gering, daß ein Produkt beider nicht eine so starke Vermehrung des Salzgehaltes hervorzurufen imstande wäre. Sie kann lediglich durch die Zufuhr von Einlaufwasser aus dem Norden ver- ursacht sein, wie auch solches nicht nur bei Stürmen, sondern ge- legentlich auch bei ruhigem Wetter erfolgt, so vom 14.—18. Dezbr. 1908. Die Zunahme des Salzgehaltes spielt sich nur in 6 m Tiefe ab, selbst in 3 m Tiefe ist noch nichts von ihr zu bemerken (Fig. 7). Der Sprung kann nur durch Einlaufwasssr herbeigeführt worden sein, und in der Tat zeist ein Vergleich zwischen Stromrichtung und Zunahme des Salz- gehaltes fast immer eine Konformität der Erscheinungen, indem ein- laufender Strom salzreicheres Wasser aus dem Norden heranfrachtet und mit auslaufendem Strom wieder salzärmeres aus der Arkonasee an seine Stelle tritt. In der Regel pflegt bei der Abwicklung dieses Pro- zesses die ganze Wassersäule eine einheitliche Stromrichtung anzunehmen, und auch das soeben angeführte Diagramm scheint auf einlaufenden Strom in der ganzen Wasserschicht hinzudeuten. Zieht man jedoch die gesamten vierstündigen Strombeobachtungen in Betracht, wie sie uns die folgend» Tabelle für diese Zeit ruhiger Witterung zeigt, f Dezbr. 1908 | 4a Ba oblap 2 Sp _ |Mitternacht 14. A 1,0 A 1,0 A 0,3 A -0,5-- |- A083 TE 15. A 0,3 A 05 A 10: .».|.,4:.08.7]: 2-0 $ 16. C E 0,8 & I N % 17: & A 0,3 A0O8 | .A1O A-T10 TR 18. A15 ATS A112.) A187 20 ee | ) \ so erkennt man, daß der Strom bei dem längeren Stillstand um den 16. Dezember gerade während der Salzgehaltsbestimmung um 8 Uhr morgens am 16. ein wenig einwärts setzte; vor und nach 8 Uhr scheint er bei leichtem südlichen Wind in der Tiefe dieses auch schon getan zu haben, während er oberflächlich zum Stillstand gekommen ist. Der Ozeanographie der südwestlichen Ostsee. I. 49 derart entwickelte Sprung kann sich in viel größerem Maßstabe ausbilden; so waren am 25. November 1902 in 6m Tiefe 20,4°/o. Salzgehalt gemessen, in 3m Tiefe aber nur 10,2°/,, und in O m 9,5°/oa. Diese Phase, die an und für sich selten ist, stellt sich nur bei ruhigem Wetter ein. Daß man bei Drogden auf Grund des Salzgehalts zwischen oberfläch- lich ausgehendem Strom und gleichzeitig am Untergrunde einlaufendem Strom unterscheiden kann, kommt bei der geringen Mächtigkeit des Wassers außerordentlich selten vor. Nachstehende Zahlen geben eins der wenigen Beispiele, bei, frischem Winde, der nur am Mittag des 1. November 1910 einmal Sturmstärke 8 erreicht. Strom: 1910 | du 8a | Mittag | 4p Sp Mitternacht sl Oktober‘. .; | A 0,8 A 1.0 A 0,2 A 0,3 A 0,6 A 02 1. November . . || A 0,5 A 0.2 0 C C E 2,0 2. November. .| E30 | E15 | E20 | E23 | E20 E 1,7 Salzgehalt: 1910 | 0m D m Sm 34.. Oktober... 7,D 3 8,0 1. November . . 7,8 7,8 21,3 2. November . 22,8 22,8 22,8 Bei oberflächlich auslaufendem Strom ist am 1. November 1910 8 Uhr morgens in 8 m Tiefe ein Salzgehalt von 21,3°/,0, eine Zunahme von 13,3°/,, in 24 Stunden. Sie kann nur durch eingehenden Strom veranlaßt sein, der dann auch nach acht Stunden schon den ausgehen- den Oberflächenstrom zum Stehen gebracht hat und nach sechzehn Stunden zur alleinigen Herrschaft gelangt ist. In der Regel geht da- gegen eine Zunahme in der Tiefe bei fast noch unverändertem Salz- gehalt an der Oberfläche und hier gleichzeitig ausgehendem Strom auf einen kurz dauernden Einlauf zurück, der die ganze Wassersäule be- herrscht und der nicht zum Ausdruck käme, wenn nur 24stündige Strombeobachtungen vorlägen. Wir geben als solches Beispiel die Zahlen vom 8.—10. November 1908. Strom: 1908 4a 8a Mittag 4p 8p ‚Mitternacht 8. November Baer As o208 Er bh EIS | EIS 9. November A13 N, A=1.0 A 10 C E 1,0 10. November E 1,5 E 1,5 E 1,8 E.1,8 E 1,5 E 1,3 Spethmann, Ozeanographie. Hydrogr.Suppl. z. V.Bd. 4 50 H. Spethmann. Salzgehalt: 1910 0) m | 3m | 6 m 8 November . . | 99 13.8 16,7 9. November . . | 8,4 12,3 18,7 10. November . . | 22,0 221 22,1 Das Anwachsen des Salzgehaltes in 6 m Tiefe vom 8.— 9, Novem- ber ist sicherlich eine Folge des bereits seit dem 8. November abends 8 Uhr einlaufenden Stromes. Ob er am ganzen nächsten Tage in der Tiefe noch vorhanden war und über ihm auslaufender Strom floß, oder ob der am Morgen des 9. November gemessene Salzgehalt von 18,7°/go schon wieder ein Abklingen eines überschrittenen Maximums war, läßt sch im vorliegenden Falle nicht definitiv entscheiden. In einer Reihe anderer Vorkommnisse trifft das letztere aber zu. So ist bei ständig auslaufendem Oberflächenstrom, der eine Geschwin- digkeit bis zu 2,5 Sm. besaß, am 12. Juni 1909 doch der Salzgehalt in der Tiefe von 8 m beträchtlich gewachsen. Salzgehalt: 1909. u 0m Sa sm VE ae en 12.31; | 9.7 13,4 15,0 139% s,1 10,1 | 78 Dieser Zustand ist nicht anders zu erklären, als daß von Norden salz- reicheres Wasser unter dem ausfließenden eindrang: er ist selten, im all- gemeinen ist bei Drogden die Stromrichtung an der Oberfläche ein sehr feiner Wertmesser für den gesamten Salzgehalt. Die geringe Tiefe der Schwellen scheidet eben das Wasser des Kattegat scharf von dem der Arkonasee. Lappe Grund zeigt im Salzgehalt naturgemäß viel Verwandtschaft mit Drogden. Bei ruhigerem, längere Zeit dauerndem Auslauf ist bei ihm die Oberfläche mit einer Decke Auslaufwassers überzogen, die einen Salzgehalt von 7,5°/oo, wie am 9. Dezember 1903, ausnahmsweise an- nehmen kann und die umso dünner wird, je stationärer der Zustand ist. Sie erreicht alsdann keine 5—10 m, schon in 5 m Tiefe findet sich um 8—10°/,. salzreicheres Wasser; der Sprung kann hier sogar den hohen Betrag von 18,6°/,. erreichen, wie es am 23. März 1912 vorgekommen ist. In 15 m und mehr Tiefe stellt sich bei ruhigem Auslauf eine konstante Anreicherung von Wasser ein, dessen Salzgehalt zwischen 28 und 34°/go Ozeanograpbie der südwestlichen Ostsee. 1. 51 gelegen ist. Er schwankt in den einzelnen Auslaufperioden in 20 und 23 m nur wenig, so keine 4°/,, vom 26. Februar 1908 bis 28. März 1908. In 15 m Tiefe macht der Salzgehalt dagegen des öfteren eine sofort in die Augen fallende Wellung, die dem Salzgehalt der Tiefen von 5 und 10 m eigen ist. Sie bildet die Sprungschicht, die bald ein höheres, bald ein tieferes Niveau einnimmt, wie die auf- und abgehen- den Kurven bekunden. Verfolet man ihre Maxima und Minima, so kann man ab und zu gewisse Regelmäßigkeiten in Gestalt zwei- und dreitägiger Perioden erkennen, zumal wenn man die Kurven für 5 m, 10 m und 15 m Tiefe gleichzeitig um eine gewisse Mittellage des Salz- gehaltes verfolgt, aber es scheint, daß sich aus den 24stündigen Be- obachtungen allein keine Schlüsse über die Art und Ursache der Schwan- kungen ableiten läßt, so daß wir es offen lassen müssen, ob seiches- artige Bewegungen oder Gezeitenwogen vorliesen. Wir werden sie später bei Fehmarnbelt wiedersehen. Diese Verhältnisse ruhigen Auslaufes werden durch Stürme, die den Auslauf verstärken, noch schärfer herausgearbeitet, wenn sich auch vorübergehend eine Störung infolge Durchmischens einstellt. So bekunden der 1. bis 8. November 1902, wie ein ESE-Sturm eine Durchmischung bringt (Fig. 8). Am besten lassen sich die Verände- rungen überblicken, wenn auf eine längere Zeit auslaufenden Stromes bei südlichen und östlichen Winden ein Sturm aus etwa SE ankommt. Einen solchen Fall bietet die Zeit nach dem 8. Februar 1904, die als wesentlichen Einfluß das Wachsen der Mächtigkeit der Süßwasser- decke zeigt. Umgekehrt macht sich auf Lappe Grund jeder Sturm mit Einlauf an der Oberfläche mit einer Anreicherung des Salzgehaltes bemerkbar. Hand in Hand mit ihr geht eine Abnahme der Zunahme in die Tiefe, so daß eine Durchmischung eintritt, die um so intensiver und andauern- der ist, je stärker und länger der Sturm wird. Der 6.—13. Januar 1903 und der 18. und 30. Januar ‚1903 zeigen verschiedene Stadien einer nicht gänzlich erfolgten Durchmischung, am 7. April 1904 sehen wir eine, in der das Wasser von der Oberfläche bis 23 m Tiefe nur um 0,5°/oo schwankt. Gleich beim Nachlassen des Sturmes setzt auch schon die Schichtung wieder ein, so daß bei mehrfachem Einlauf und Aus- lauf sich ebenso häufig ein Durchmischen und eine Schichtung voll- zieht, wie der 2. und 4. November 1903 wiedergeben (vgl. Fig. 9). Die Neubildung der Schichtung pflegt schneller nach der Tiefe hin als nach der Oberfläche zu erfolgen, wo der nachlassende Wind im Verein mit dem nicht so schnell verlaufenden Seegang noch vermengend auf die 59 H. Spethmann. Fi Wasserteilchen wirkt. Vom 25.—28. November 1903 oder 6.—13. April 1904 ist dieses deutlich wahrnehmbar. Neben der derart in der Regel sich vollziehenden Beeinflussung durch Einlaufstürme wollen wir eine bemerkenswerte Ausnahme be- trachten. Ein WNW brachte am 23. Juni 1904 eine Durchmischung, die bei einlaufendem Strom sich nicht in einer Abnahme des Salz- 1908, Dezember 1 a En 2; A», A- A AA A 3 3 4.9 aa u wind-.5.. ’SSE.:>SE SE SEETZE 3.702.002 Ve Fig. 8. Salzgehalt inO m, 5m, 10 m, Fig. 9. Salzgehalt, Strom und Wind in 15 m, 20 m und 23 m Tiefe bei Feuer-- O0m,5 m, 10m, 15m, 20 m und 23 m Tiefe schiff Lappe Grund vom 1.—8. Nov. beim Feuerschiff Lappe Grund vom 10. 1902. bis 16. Dezember 1908. gehaltes bis zu 15 m Tiefe erkennen ließ. Die Ursache beruht darauf, daß schon seit dem 17. Juni Einlauf herrschte, der bereits am 20. Juni den Salzgehalt der Oberfläche auf 19°/,o gehoben hatte. Bei einer sol- chen Sachlage geschieht eine Durchmischung ohne erhebliche Änderung des Salzgehaltes in den oberen Schichten (Fig. 10). Die Einlauf- und Auslaufwirkungen auf Schultz Grund lassen sich nicht besonders klar überblicken, was mit örtlichen Abweichungen des generellen Verlaufes zusammenzuhängen scheint. Betrachten wir zu- m Ozeanographie der südwestlichen Ostsee. 1. 53 nächst die kräftige Einwirkung der Stürme. Sie rufen viel saltener als bei den beiden behandelten Feuerschiffen eina Durchmischung hervor, wie am 4. Januar 1905, wo infolge eines stark einlaufenden Stromes, den Sturm aus westlichen Richtungen brachte, die Wassersäule von der Oberfläche bis zum Boden nur zwischen 26,0 und 26,1°/oo differierte. Im alloemeinen beträgt auch bei heftigen Luftbewegungen der Unterschied mehrere Promille sowohl bei Einlauf als auch bei Auslauf. Ja, Stürme spielen sich öfters ab, ohne die tieferen Schichten irgendwie zu beein- November 1902 1904, Juni ER, a 5 6 n 8 Ma 22 5 2A 25.26 sm Im 1Im- a S%o ar 15m 22 ee, 24 zu - 1 26 - | 26 - n 28 = - 30 30 | 5m 32 A Er . 20mf 34 26m” Er 36 2 E E A A 0 WEN SE EM Siren 1) 30° m 2 65 2515 Wind WSW NW WSW NW SSE SE SE 07 3 4 2 } 7 Be: -E Ener B am 02: 16 22. 13.06 02 Fig. 10. Salzgehalt, Wind und Strom in Fig. 11. Salzgehalt, Strom und Wind in 2102 5:0, 10 m, 15 m, 20’m und 26m’ 0m; 5 m, 10’m, 15m, 20 m’und 26 m Tiefe beim Feuerschiff Lappe Grund Tiefe beim Feuerschiff Schultz Grund vom 21.—26. Juni 1904. vom 1.—8. November 1902. flussen. Der Einlauf bringt vielfach, aber keineswegs immer, ein An- schwellen der Mächtigkeit des salzreichen Bodenwassers mit starker Sprupgschicht darüber. Mitunter äußert sich aber der Einlauf nicht in einem solchen Anschwellen, sondern nur in einem Wachsen des Salz- gehaltes, wie am 21. Juni 1904 in 20 m von 32,9 auf 33,2 und in 26 m von 33,2 äuf: 33,4. | Starker Auslauf bringt begreiflicherweise süßeres Wasser an der Oberfläche, das scharf gegen. salzreiches Wasser in der Tiefe absetzt, dessen Salzgehalt oft noch während des Sturmes gesteigert wird, augen- scheinlich die Wirkung einer Reaktionsströmung, wie Anfang November H4 H. Spethimann. 1906. Der auslaufende Strom bietet keineswegs immer bei Sturm die niedrigsten Salzgehaltswerte, denen infolge der Durchmischung der ober- sten Schichten doch immer wieder salzreiches Wasser zugeführt wird. Hierbei kann der Auslauf an der Oberfläche sogar eine Zunahme des Salzgehaltes erfahren, wie Fig. 11 zeigt, wo der Sturm am 6. morgens 4 Uhr losbrach. Dementsprechend treten die niedrigsten Salzwerte nicht bei Stürmen mit Durchmischung auf, sondern bei ruhigem, stetigem Auslauf. Bei diesem ereignete sich auch am 26. September 1909 der abnorm niedrige Salzgehalt von 9,7°/o. an der Oberfläche und 11,0°/go in 5 m Tiefe! Erst in 10 m Tiefe maß man 16,7°/g0! Andererseits treten bei ruhigem Auslauf auch Salzgehaltswerte ein, die keinesfalls beson- ders niedrig sind. So ereigneten sich beispielsweise vom 1.—10. Feb- ruar 1904 Schwankungen zwischen 18,9°/,, und 22,1°/, an der Ober- fläche, trotzdem der Strom, wenn auch. nicht sehr kräftig, so doch stän- dig auslief. Er war dafür bis zu 15 m mächtig, wo das Wasser mit einem scharfen Sprung gegen solches von über 30,8°/,. absetzte. Auch der umgekehrte Fall kann eintreten, daß Einlauf auffallend salzarmes Wasser bringt. Es kommt aber mit Strom aus SE, der das nahe der Nordküste Fünens befindliche und vom Lande herrührende süße Wasser heranfrachtet, so am 29. September an’der Obeıfläche einen Salzgehalt von 12,9°o0. Er kann gemäß seiner Herkunft nicht sehr mächtig ge- wesen sein, denn 5 m tief waren bereits 19,4°/oo. Nach der Diskussion der Salzgehaltsbewegungen auf drei Feuer- schiffen können wir uns bei Gjedser Rev kurz fassen. Auslauf und Einlauf vollziehen sich bei ihm während ruhigen Wetters in der ganzen Mächtigkeit von 11 m, wobei gegenüber Drogden infolge der größeren Tiefe eine leichte Zunahme des Salzgehaltes nach dem Boden in der Regel deutlich wahrzunehmen ist. Das Wechseln der Stromrichtung erfolgt oft schon an der Oberfläche, während es in der Tiefe noch nicht eingetreten ist, aber mit den verschiedenen Phasen der Verzögerung (14. bis 20. August 1°09), die wir bei Drogden kennen lernten: auch gehören hier wie dort verschiedene Stromrichtungen übereinander zu den Ausnahmen, ereignen sich aber für die Dauer eines Tages doch öfters, wofür der 16. bis 18. Oktober 1905 als Beispiel angeführt sein mögen. Salzgehalt: 1905 0m "| 5m 11m 16.X, 13,0 13,0 | 13,1 a 12,9 | 130.. 1 14,0 ( 18, ER NEE | Ozeanographie der südwestlichen Ostsee. I. 55 Bei Stürmen sind diese Phasen natürlich schärfer ausgearbeitet, Figur 13 zeigt, wie erst nach vier Tagen die Unterschiede im Salzgehalt sich mindern. Einlauf bringt natürlich salzreicheres, Auslauf salzärmeres Wasser herbei (Figur 12). Stromstillen, die ein Charakteristikum für Gjedser Rev abgeben, ereignen sich meistens bei hohem Salzgehalt, da Einlauf den Auslauf zurückstaut. Als guten Beleg bringen wir die Messungen vom 11. bis 15. Februar 1903. Jan.03 November 1902 SB 6 7 g 10 1 2:28 Si 2 3 4 5 6 7 8 n je Fi Saar nt = 14 bm 1% 16 lm 16 22, sr) ı a e | Sfrom A E E E Wind WSW NW WSwW NW SE ESE SE SSE a Se Sa ee ee aa ae Wind SSE SSW WSW S 5SSW SW NNE NE Strom E C E A E A A A; en SE pI2r Blsar A b) 20 ea Are Ben ER, Fig. 12. Salzgehalt, Strom und Wind in Om, 5m und 11m Tiefe beim Feuerschiff Gjedser Rev vom 6.—13. Januar 1903. (Die höchste Kurve ist stets die von Om, Fig. 13. Salzgehalt, Wind und Strom in 0 m, 5m und 10 m Tiefe beim Feuer- schiff Gjedser Rev vom 1.—8. Nov. 1902. (Die unterste Kurve ist stets die von die tiefste stets die von 11m Tiefe.) 11 m Tiefe.) Strom: a 8a | Mittag 4p 8p | Mitternacht. 11.10 E 05 C C A055 RR 12.1 C E 2,0 A C @ KR 3 131 C 6 C E 1,5 372.03 E 1,0 IH C C A 0,5 AU A 0,5 | A 190 15. 11 | A 1,0 A 05 A 05 Ö | C | A 0,5 Salzgehalt: 1903 Om Bm. 1m. 11.1 16,4 16,4 16,4 12.11 16,8 16,9 171 13-1 its: 18,3 18,4 14.11 18,6 18,6 18,6 15.11 16,3 17,3 18,0 Es kann aber auch bei Stromstille eine Abnahme eintreten, wie der 9.—11. September 1907 gelehrt haben. Ihre Ursache liest nicht etwa in einer Differenzierung nach der Tiefe zu, so daß es scheint, als ob zwischen 56 H. Spethmann, den Beobachtungszeiten doch leichte Strömungen geherrscht haben, wie es sich denn überhaupt nur um geringe Salzgehaltsunterschiede handelt. Ehe wir an die Zusammenfassung der Ergebnisse herangehen, wollen wir noch Beobachtungen vom Feuerschiff Fehmarnbelt ein- schalten. Hier werden zwar auch regelmäßige Messungen wie an den dänischen Feuerschiffen ausgeführt, aber sie stehen nicht unter so scharfer Kontrolle und sind nicht so umfassend, so daß wir sie bei der Diskussion der Ergebnisse an den dänischen Schiffen einstweilen aus- geschaltet haben, um erst bei Besprechung der internationalen Termin- fahrten auf sie zurückzukommen. Dagegen hat Ü. Carp vom 13. August bis 10. September 1909 auf Fehmarnbelt Salzgehaltsmessungen für ver- schiedene Tiefen halbtägig vorgenommen. Die Proben waren mit Petterssons Wasserschöpfer genommen und sind im Berliner Institut für Meereskunde titriert worden, so daß wir die Resultate als kleine willkommene und zuverlässige Ergänzung mit den übrigen Feuerschiffen in Vergleich stellen können. Sie liegen glücklicherweise so, daß sie die Wirkungen zweier Stürme und einer ruhigen Periode deutlich erkennen lassen. Bei der letzteren entwickelte sich bei auslaufendem Strom zwischen 10 und 20 m Tiefe eine Sprungschicht mit einer durchschnitt- lichen Salzgehaltsdifferenz von etwa 4°/,. Unter ihr war in der Regel Einlauf. Der eine Sturm vom 5. bis 6. September, der Einlauf brachte, zerstörte sie gänzlich und verursachte eine Durchmischung, so daß die Differenzierung des Salzgehaltes bis 26 m Tiefe nur 2°/, ausmachte und Einlauf in der ganzen Wassersäule herrschte. Der andere Sturm, gleichfalls mit Einlauf, machte sich nur bis 20 m Tiefe bemerkbar, der Salzgehalt am Boden wurde nicht mehr beeinflußt. Für die Strom- richtung in der Tiefe fehlen bei diesem Sturm die Beobachtungen. Die Salzgehaltsbewegungen zeigen, im ganzen betrachtet, an der Oberfläche den gleichen Gang, ein ausgeprägtes Minimum im Mai, das nur bei Schultz Grund einen Monat später fällt, ein ausgesprochenes Maximum im Januar, das gleichfalls bei Schultz Grund einen Monat nachhinkt. Zwei sekundäre Minima fallen auf März und September, von denen das eine bei Schultz Grund sich ebenfalls um einen Monat verspätet, während das andere nicht entwickelt ist. Ferner bringt der Nordausgang des Sundes noch im Dezember ein sekundäres Minimum. An sekundären Maximis fällt eins fast bei allen gemeinsam auf Januar, zwei weitere im April und August fehlen bei Schultz Grund (Figur 14). Die Gemeinsamkeit der Züge der jährlichen Salzgehaltsbewegungen zeigt sich auch in den Veränderungen von Jahr zu Jahr, wie die Kurven von Fig. 15 dartun. Ozeanographie der südwestlichen Ostsee. 1. 57 — un un De I eg nn 7 \ | "+ uw +++, “erst Fig. 14. Monatsmittel des Salzgehaltes bei den Feuerschiffen Drogden, Giedser Rev, Lappe Grund und Schultz Grund 1902—1911. Kurven für Gjedser Rev und Schultz Grund ausgezogen, für Drogden gekreuzt, für Lappe Grund gestrichelt. 58 H. Spethmann. Fig. 15. Jahresmittel des Salzgehaltes bei den Feuerschiffen Drogden, Gijedser Rev, Lappe Grund und Schultz Grund 1903 — i91l. Kurven für Giedser Rev und Schultz Grund ausgezogen, für Drogden gekreuzt, für Lappe Grund gestrichelt. Deutlich zeigen alle vier Kurven für die Oberfläche ein Minimum für das Jahr 1903, ein Maximum für 1904. Ein anderes Minimum fällt mit Ausnahme bei Schultz Grund auf 1907, ferner besitzt der Sund ein zweites Maximum 1909, der Stammbelt und der Große Belt 1908. Auch für die Tiefe gibt sich ein har- monischer Verlauf von Jahr zu Jahr kund. Lappe Grund und Schultz Grund korrespondieren in den großen Maximis, nur ein kleineres von 1906 fehlt bei Schultz Grund. Die Minima ver- laufen dagegen nicht so ähnlich, doch sind die Unterschiede nur gering; allgemein liegt ein großes Minimum zwischen zwei Maximis von 1904 und 1908. Das gegen- seitige Verhältnis vom Wasser der Oberfläche zur Tiefe ist nicht umgekehrt, hierin bringt das Jahresmittel eine Abweichung vom Monatsmittel. Ist der Salz- gehalt eines Jahres an der Ober- fläche gering, so pflegt sich auch ein Minimum in der Tiefe ein- zustellen und umgekehrt. Bei Gjedser Rev besteht für 1908 und 1909 eine kleine Abweichung, während bei Drogden die Tiefe die Bewegungen der Oberfläche wiederholt. Die mittleren Extreme der Salzgehaltsschwankungen errei- chen ihr größtes Ausmaß bei Drosden. Gemäß der geringen Tiefe der Schwelle sind die Özeanographie der südwestlichen Ostsee. 1. 59 Salzgehalte in den nördlich und südlich anstoßenden Gewässern am kontrastreichsten. Den kleinsten Ausschlag besitzt Schultz Grund, ver- mag hier doch das Einlaufwasser sich am freiesten auf allen vier Feuerschiffen einzustellen. Die Differenzen der mittleren Extreme zwischen Boden und Oberfläche sind gering bei Drogden, über 1,0 '/. gehen sie nicht bei Gjedser Rev, 1,2°,. und 4,0 °/,. erreichen sich bei Schultz Grund und Lappe Grund. Wie zu erwarten, sind sie bei den beiden Feuerschiffen größer an der Oberfläche als am Boden, was auch schon für Giedser Rev gilt. Die absoluten Extreme gibt folgende Zusammenstellung: Drogden | GjedserRev | Lappe Grund | Schultz Grund Oberfl. positiv... . 18 9,0 14,7 10,8 negativ... ;; 4,1 3,3 6,1 | 91 Boden positiv . . . 15,8 | 10,6 35 2, | 4,5 4,7 17,6 10,2 An der Oberfläche liezen bei allen vier Feuerschiffen die größten Abweichungen auf der positiven Seite; der Einlauf salzreichen. Wassers ist das anormale An dem Boden finden wir das gleiche Bild nur bei den beiden südlichen Feuerschiffen, die beiden nördlichen besitzen da- gegen die größte Abweichung auf der negativen Seite. Bei diesen kann sich der Salzgehalt nicht viel mehr über die an und für sich schon. hohen Mittelwerte von 30,5 °/oo und 31,0°/,, erheben, 34,5 °/,. ist der höchste, gemessen am Boden von Lappe Grund am 1. November 1906. An der Oberfläche sind dagegen nur 29,1, und zwar auf Schultz Grund, erreicht. Der niedrigste Wert ist natürlich auf Drogden gelegen, 6,5 %/,o am 1. April 1904, während Gjedser Rev nur bis 6,8°/,. herabgeht. Aber auch Lappe Grund und Schultz Grund haben für ihre Lage auffallend niedrige Werte aufgewiesen, das erste 7,3°/, am 29. September 1909 und das letztere am 3. Juni 1911 9,290, ein ganz gewaltig niedriger Salzgehalt bei dem fünfmal längeren Wege von der Arkonasee ins Kattegat als durch den Sund. Auf die O m-Kurven der Monatsmittel kann eine Fülle von Möglich- keiten einwirken; der Wasserstand, die gesamte Süßwasserzufuhr in ihren verschiedenen Phasen, der Wind und das Eis sind die Hauptfaktoren. Trotz mancherlei Abweichungen zeigen die Linien die Grundzüge gemein- sam mit den Kurven der Differenzen der Monatsmittel zwischen Auslauf und Einlauf. Minimum und Maximum decken sich fast ganz bei Gjedser Rev, Drogden und Lappe Grund, bei Schultz Grund treten sie einen Monat später auf, Auch di» sekundären Minima im März und Septem- 60 H. Spethmann. ber sind in der gleichen Weise wieder zu erkennen, ebenso die kleineren Maxima des April, des August und November. Wir sehen also zunächt den starken Einfluß der Verteilung von Einlauf und Auslauf. Je stärker der Ausfluß, um so geringer der Salzgehalt. Diese genetischen Be- ziehungen bestätigen sich, wenn wir die Veränderungen von Jahr zu Jahr ins Auge fassen. Wir haben die Ergebnisse auf Figur 15 zusam- mengestellt, deren Vergleich uns die innige gegenseitige Abhängigkeit zwischen Salzgehalt an der Oberfläche und dem Auslauf lehrt. Maxima und Minima decken sich fast völlig in ihren großen Zügen, nur in der Intensität unterscheiden sie sich. Lediglich die Spitze bei Schultz Grund für die Differenzen von 1908 fällt aus dem Gesamtbild heraus; eine Ursache vermögen wir hierfür nicht anzugeben. Bei den Monatsmitteln trat nur der starke Auslauf des März nicht so scharf als Minimum in der Salzgehaltskurve in die Erscheinung. Seine Ursache führt uns auf die Wasserführung der Flüsse der süd- westlichen Ostsee, deren Menge den Salzgehalt merklich beeinflussen muß. Die gewaltige Abnahme des Salzgehaltes im Frühjahr bis zum Juni findet ihren Vorläufer in den Schwankungen der Wassermengen der näheren größeren Ströme, wie die Pegelstände zeigen. Auf Grund längerer Reihen ergeben sich nach den Stromwerken folgende Werte für den Unterlauf von Oder und Weichsel. Pegelstand in cm. | | Jan. | Feb. März | April Mai Juni | Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. | | 0.67 0.61 0,58. 0,58 |.0,63 0,63 | 0,66 1,35 | 1,14] 1,14) 1,39) 1,91 1,54 | 1,42 Stettin . . | 0,61) 0,66 0,75 | 0,76| 0,59 Marienburg. | 2,32 2,49 2,95 2,92 2,00 In der Tiefe zeigen die Salzgehaltsschwankungen bei Drogden der geringen Niveaudifferenz halber die kleinsten Abweichungen von der Oberfläche. Auch 5m und 11m bei Gjedser Rev wiederholen das Bild der Oberfläche, nur daß in 11 m Tiefe das sommerliche Minimum, das sich bei Om und 5 m auf 2 Monate ausbreitet, auf einen, den Juni, beschränkt und wir somit die einmonatliche Verschiebung, die Schultz Grund nach dieser Richtung erfährt, hier auch angedeutet finden. Auch bei Schultz Grund zeigen sich in 10 m Tiefe noch keine durchgehenden Abweichungen von der Oberfläche, nur daß das Juni- Minimum nicht so scharf herausgearbeitet ist; bei Lappe Grund er- geben sich dagegen schon recht erhebliche Abweichungen. Die Kurve zeigt nur ein Minimum von Juni bis August, ein absolutes Maximum Ozeanographie der südwestlichen Ostsee. 1. 61 im Dezember und ein sekundäres Maximum im Februar. Der Verlauf dieser Kurven wird uns erst verständlich, wenn wir die Salzgehalts- bewegungen des tieferen Wassers betrachten. Am klarsten ist der Kon- trast bei Schultz Grund zwischen 10—15 m. Bei 15 m entspricht dem Juni-Minimum des höheren Wassers ein Juni-Maximum, die Kurve ver- läuft vom März bis August entgegengesetzt, dagegen nicht während des übrigen Teiles des Jahres, in welchem sie um einen Monat den Be- wegungen des Salzgehalts in den höheren Wasserschichten vorauseilt. Ein ähnliches Bild bietet Lappe Grund. Auch auf ihm wird die Kurve nach der Tiefe hin einfacher, was in beiden Fällen seine Ursache in dem Ausschalten kleinerer Einwirkungen auf die Oberfläche hat, auch sie verläuft bei 15 m von Februar bis August entgegen jener der Ober- fläche, auch sie geht für den Rest des Jahres der Oberfläche um einen Monat voraus. Die Kurven bieten uns die Möglichkeit, die Mächtiekeit für Aus- lauf und Einlauf abzuschätzen. Der Gegensatz in den Salzgehalts- bewegungen zwischen 10—15 m Tiefe bei Schultz Grund weist auf eine jährliche Mittelgrenze von 12—13 m Tiefe hin, die die Zone der Oberflächenwasserbewegungen von denen der Tiefe trennt. Bei Lappe Grund scheint die Grenze schon bei 11—12 m Tiefe zu liegen, wäh- rend Drosden und Gijedser Rev zu flach sind, als daß sie zum Aus- druck käme. Nach Betrachtung der Salzgehaltsschwankungen an den einzelnen Feuerschiffen wollen wir ein synoptisches Bild der vier Stationen zu gewinnen trachten. Deutlich liegen die Einwirkungen ruhigen Aus- laufes und ruhigen Einlaufes dar. Sie bringen einen konstanten niedrigen resp. hohen Salzgehalt. Diese klaren Verhältnisse werden durch Stürme gänzlich unterbrochen. -Bei Gjedser Rev und Drogden führen sie schnell zu einer gänzlichen Durchmischung, bei Lappe Grund durchdringen sie . meistens auch die ganze Wassersäule, nur bei Schultz Grund beschränkt sich der Prozeß in der Regel auf die oberen Schichten. Die Durch- mischung erfolgt bei allen Stationen unmittelbar bei Eintritt des Sturmes, so daß sie auch für die dazwischen liegende Wasserfläche zu gelten hat. Wir haben, um diese weitgreifende ozeanographische Tat- sache voll zu würdigen, eine Reihe von Stürmen in ihrer gleichzeitigen Wirkung an verschiedenen Stationen für eine Anzahl typischer Fälle ausgearbeitet, nehmen aber von der Wiedergabe der großen Tafeln an dieser Stelle Abstand. Besonders instruktive Beispiele bieten der 18. bis 30. November 1903, der 24. Oktober bis 15. November 1906 und der 13. August bis 10. September 1909. 6? H. Spethmann. Die intensive gleichzeitige Durchmischung des Wassers der Beltsee und des Sundes bei Stürmen lehrt uns das wichtige Resultat, daß das in die Arkonasee einlaufende Wasser keineswegs lediglich aus salz- reichem Wasser am Boden besteht, sondern sich bei Stürmen mit Ein- lauf aus einer Mischung von Auslauf und Einlauf zusammensetzt. libenso gewinnen wir das Ergebnis, daß der Auslauf bei Stürmen mit Auslauf nicht in einer stärkeren Ausfuhr von Oberflächenwasser der Arkonasee und Gotlandsee besteht, sondern gleichfalls in einer Mischung von Auslauf mit Einlauf. Die Beltsee ist demnach während einer Sturmperiode eine bydrographische Mischregion. Das so erzeugte Wasser gelangt ins Kattegat, wo es die Oberfläche deckt, oder in die Arkona- see, wo es zum Boden wandert. Stoßen wir hier also auf größeren Salzeehalt, so ist es keineswegs immer Wasser des Kattegat, das hier- her gelangt ist, indem es bei Anreicherungen vor Schwellen diese ge- legentlich stoßweise überschritt, sondern Mischung von Auslauf und Ein- lauf. Welche der beiden Wasserarten hierbei vorwaltet, ist schwer abzu- schätzen. Zwar überwiegen die Tage mit geringen Windgeschwindiekeiten zweifellos jene mit Stürmen, doch brauchen die Wasserpartikel zum Zurück- legen des Weges durch Beltsee und Sund eine gewisse Zeit. Legen wir beispielsweise für die kürzeste Strecke durch den Sund eine mitt- lere Stromgeschwindigkeit von 0,8 Knoten in der Stunde zugrunde, so erhalten wir für den rund etwa 30 Sm langen Weg eine Wander- dauer von 1'/; Tag, während wir von Schultz Grund bis zur Darsser Schwelle die fünffache Zeit rechnen müssen. Hierzu kommt, daß die Wasserpartikel nicht den kürzesten Weg zurücklegen, sondern neben der Rechtsdrängung infolge der Erdrotation auch noch vielfach Kur- ven infolge Kompensation des Wassers beschreiben werden, so daß wohl nicht zu hoch gegriffen wird, wenn wir die Wanderdauer ver- doppeln. Alsdann wird meistens nur durchmischtes Wasser einfließen, da beim Sund Auslauf für ruhiges Wetter die Regel ist, in den Belten aber in 16 Tagen im Durchschnitt auf einen Sturm mit Einlauf reich- lich zu rechnen ist. Über die Ursache der Salzgehaltsschwankungen in der Tiefe können wir uns erst an der Hand eines Materials von einer größeren Anzahl von Stationen auslassen, wie es uns die internationalen Terminfahrten bieten. Özeanographie der südwestlichen Ostsee. I. Tabelle 5. Monatsmittel des Salzgehaltes in ° oo. Drogden ÜO m a Bat, E F - = 2 RE | 5 E= ) ER = Bee a hıs| 32 Sr Waller Bl < ER a 2122121 a Bea 3 3 2 ie 1902 | | | 10,11 18,9 1903 | 12,0. 16,3 14,1.10,8| 9,6 8,9] 9,8 7,9) 9,9112,210,0| 9,9110,0112,510,S|| 8,3[ 10,7 1904 | 12,0 10,7 10,3 9,2]11,8| 9,6 |10,2|11,2| 8,7111,0110,3|| 8,3111,5.13,5|11,1/12,8| 10,9 1905 || 13.0112,712,8|| 8,6112,4| 8,1|| 9,7|| 8,3) 9,9] 9,2 9,1 10,6 10,0 10,4 10,3113.2] 10,5 1906 ||11,3| 9,3111,3/13,4| 8.2) 7.9|| 9,8 9,1 9,6! 9,6! 9,4 9,2110,3/15,61 11,71111,7| 10,4 1907 12,712. 12,2111,310,8| 8,3 110,1|| 9,0] 8.7/12,0| 9,9110,2] 8,3] 9,7 9.41110,3| 10,3 1908 | 16,6. 12,5 13.1 52 9,01 9,2|| 8,8) 8,1, 7,810,5| 8,810,5 8,714,9 11,4 10,1| 10,5 1909 | 133105 11,31 — | 9,21 9,5 | 94) 9,0111,7 9,5 10,1|| 9,9111,9]11,010,9112,1| 10,7 1910 | 13,7.10,4 211 10,1] 9,9, 8,6 || 9,5|| 8,9 92 9,31 9,1 92104126 10.7|112,9] 10,4 1911 112,8 13,1 12.9] 8,4110.6| 7,6 || 8,9 9.2101 9.4 9.6125, 99 14,412.3111,3| 10,8 Mittel | 13,0.12,0 12,2|10,0.10.2 8,6 9,6 9,0 9,5 10,3 9,6 |10,0 10.1 12,4 11,0||11,7] 10,6 6 m bis 31. Dezember 1908; 5 m vom 1. Januar 1909. l Br en | = | Te Ts ar I Sg — = I © 5 ee a ee &|_ ZlE elle jan = ıE|2|12|sj2)=2|2/18=2| 32|8|12 85/53/53 = elelejai<|=sje)3|3|2ja)o ©: ala Kerl 1902 | | | 11,8) [15,9 1903 12,7 17,5115.411,7/10,1| 9,210.3)| 8,1,10,5 12,910,5 10.2 10,6113,5 11,4] 8,4| 11,3 190F | 13,8 12,2 11,5 10,6 13,2. 10,5 11,4|12,4| 9,1 11,9 11,1) 8,6 12,8114,4 11,9 ,14,0| 12,0 1905 || 13,3 13,61 13,6 9,1 13,1) 8,5110,2| 9,8110,9| 9,8|10,2111,4110,4.10,9.10,9 13,9] 11,2 1906 |12,210,0|12,0/14,0| 8.5. 8,0110,2|| 9,510,1,10,1 9.9|| 9,6112,3|17,6|13,2|12,9] 11,2. 1907 | 13,4 12.9|13,1/11,8111,1) 8,6/10,5, 9,6 8.9 12,7 10,410,5| 8,611,0 10.0/11,9| 10,9 1908 || 18,1 13,7 14,6 8.4110,2.10,2]| 9,61 8,4| 8,1/11,3]| 9,3|110,9]10,0|17,312,7111,6| 11.5 1909 | 14,7 12,0112,8 — |11.0.10,8110,9|| 9,9112,7110,1 ‚10,9|10,113,7 11,5 11,81113,0] 11,8 1910 || 14,6 10,712,8 10,7 10,1] 9,0, 9,91 92] 9,6) 9,4 9.4 9,7/10,7,13,2/11.213,3| 10,9 1911 || 13.4]13,513.4|| 8,7111,2} 7.7 9,21 94]10,6| 9,91 10,0|112,9|10,1|14.7|12,6||12,0| 11,2 Mittel | 14,0112,9 13,2|10,6 10.9 9.2 10.2 9,6 10.1/10,9 10.2]10,4 11,0 13,5 11,7 12,8] 11,3 Lappe Grund. d.m: wre. Ka ter Se 2 el Sslele ee Ile ee see = =; rn ee a ee a a = = el##=13]e == 3lalalsl ae 515° 1902 | | | el 119 14.8 1903 | 14,0|22.0116,91113,1112,9 10,2 12, 1 | 9,512, ‚3115,4112,4|11,5 12,5115,6|13;2| .9,5| 13,2 1904 | 14,4 15,8113.2|11,4/14,1 12,91 12,8]14,5 122) 14, 2113,6110,3 14,9|16,714,0116,5| 14,0 1905 | 15,7116,2,16,1 | 9,9114,8 [0,4|11,7 711, 1/13,6|13,0| 12,6 114,3113,3112,5113,41116,5] 13,4 1906 | 14,7112,1114,416,8|10,2| 8,611,5]11 a 11,6/12,9111,5111,3114,4 18,21|14,6|116,31 13,2 1907 ı15,8114.3 8,8 14,6111,3.10,9112,3|11, 6 11,5|16.2113,113,0| 9,9111.611,51115,5| 13,0 1908 | 22.9118,2118,9 8,6,12,1.13,6| 11,4 10.8 10.1 13,2 11,413,2.11,9 18,8) 14,6 114,3| 14,0 1909 || 16,3115,3115,3)| — 113,5 12,8113,2|112 0 15,012,3113,1/10,9114,2|15,2]13,4|16.1| 14,0 1910 | 17,5 12,8 5,5111,8112,6 10.1 1115| 11.2|11,6| 10,41 11,1,11,613,5|16,613,9|14,1] 12,8 1911 || 17.7]15,4 115, 7111,0114,2) 8,5 11.2|11.0113,5/12,0|12,2|15,0 12.2. 16,4/14,5114,3| 13,4 Mittel | 16,6/15,8 15,7'12,212,9.10,9 11,911,4 12,4.13.3|12.3|12.3 13.0 15. 213,7 14,8] 13,4 64 H. Spethmann, Lappe Grund. Salzgehalt %/go- 10 m. vll; 2 | e| : | | = mSchEB ee De = | a|g| ;„| % RB s |iE|I2|2|28|8|s|=3|8|]2| @|5 2|2| 2% s| &: 2 |2l2)E 1223 212353|2)3 28288]: 19002 | 219 ea 1903 22,2 23,7,23,5 20.6, 17,2,15,7 17,8.15,0 15,7 17,3 16,0 17,1 21,4 20,2)19,6 23,0] 19,1 1904 25,7 26.9 25.2 28.5 25,120,0 24,5 19,5.18,8 18,0 18,8 19,2 23, 220,5 21,0 22,2] 22.3 1905 | 19,5 19,6120,4 22,2122,4 17,6120,7 20,4 17,6.17,9 18,6 19,4 18,7 23,91 20,7 22,0] 20,1 1906 21.3 20.5 21.3.19,8.18.5.17.2 18.5 16.8 15.6 15.7 16,0 18.7 25.8 26.7 23.6 25.1 20.1 1907 | 20,9 23,2123,1 20,9 21,6.18,0 20,2|18,2 15,6 17,8.17,2 17,7 21.6.29,9 23,1/29,1| 21,2 1908 | 26,2 26,1127,1 24,0 27,0.24,0 25,0 21,9 21,0'19,1,20,7 20,1 23,7 22,9 22.2 24.2] 23,4 1909 1 23.5.20.5. 227. — 23.7 20.4.22.1189 19,5 18,6. 19,0 18,7 23,8.20,8 21,128,6| 21.1 1910 | 22,1.22,7,22,6 17,5118.018,1 17.9 ‚19,0116,9 17,4 17,8 21,2.22,9.25.5 23,224,4| 20,5 1911 | 21,6.23,0.23.0,21.2118.7.19,1.19,717,9.16,8 18,9.17,9 19,5.20,7.21,0,20,4.28,1| 20,5 2,6 22,923,2 21,8 21,4 18,9 20,7 18,6 17,5. 17,6 18,0 19,1 22,2 23,6 21,7]24,2] 209° 15 m. „|&|% | = Ie| $ 3 |. ol a < 2 < N ge =|- IR. 5 E + a 5 - : es = |3|2le|s 2/3|8|5 53/3|2|>2)8| >|.|2]<8 Ss | Je2|®|=||) >| . EBiePial|l<| als s|5|=|e® 3|8#|*|210 Si z2|mle1>® 1902 | | 3 | | | 307 lbs 1903 | 27,829,7 |28,4127,9 27,5 28,2|27,9|31,5/32,2.28,1 30,6 22,3|29,7.31,7 27,926,8| 28,6 1904 | 31,7/30,7|29,7127,9 32,5/31,7|30,7 131,3 29,427,9 29,5 27,0 31,4130,1|29,529,1] 30,1 1905 | 25,7 23,8 26,2/29,2,30,7 32,7,30,9|32,6 31,8 28,9 31,1 26,7 29,0 30,0 28,6129,4| 29,2 1906 | 27,6.26,2 27,7 26,8 25,3132,3| 28,1 132,3,32,2)29,3 31,1 26,3131,4/32,7|30,1128,4| 29,2 1907 | 26,5.28,3 27,7 129,8 27,830,8| 29,5 132,8 31,9/29,7 31,5 24,4 27,5/32,1/28,0|31,3| 29.4 1908 29,6 29,3 30,1127,3 31,1/33,4130,6 32,6 32,0 31,1|31,9 28,4/27,0 30,7. 28,7 30,5| 30,3 1909 | 28,7 26,0 28,4| — 32,0 32,5 32,3|30,5 31,1/25,8)29,1/25,3|30,6/28,0 28,0128,1| 29,0 1910 28,2.28,1|28.1/29,5.30,1'30,530,0 31,5131,2 31,6|31,430,2|27,4.29,3 29,0 30,8| 29,9 1911 | 28,3126,9|28,725,8 27,0 30,7|27,8|32,1/32,0|30,4131,529,1126,5 29,0 Mittel |28,2'27,7|28,3]28,0 29,3/31,4|29,8'31,9131,5.29,2]30,9]; 30,6. 28 ‚leo, 1] 29,4 26 m [8:8 =] | ;]s| |sı RES s|5| < 1 =.| a|lS| .|2 ®| 38 a |2 31315 5 s|5|2|:2 @als|J8&| 2 2|is|s|=s# s |s|2je|S| #2) SjE|3|3|*|2 312 28|2|28 ER Be ee ee | ı 31,81 128,8 1903 |28,630,429,3 28,8129,0 30,4 29,432 182, 8 29,9 31,6\23,6 30,6132,7 29,0128,3| 29,8 1904 |32.4,31.8 30.8 29,9 33.2 33.2 32,1 322 31.5 30.1 31,3129,6.31.8/32,131,2\31,1] 31,6 1905 | 26,4/25,0 27,5 30,6/32,1 32,9 31,9 32,9 32,6/30,331,9|29,2)30,8131,4 30.5131.2| 30,5 1906 | 28,6 29.0 29,6|28,2 26,7 32,8 29,2 33.0 32,9/30,4 31,8 28,9 32,0 33,3 31,4129,1| 30,3 1907 | 27,5 29,3 28,6 31,3 30,0 31,4 30,9 33,2 32,5/31.2 32,3 27,6/28,9132,4| 29,6|131,8] 30,6 1908 | 30,3/29,8 30,6 28,7 31,8 33,8|31,4 33,1/32,5 31,7, 32,4 130.2 29,0 31,5 30,2|31,6|] 31,2 1909 | 29.9)28,7 30,11 — 32,6 33.2329 31,7 31,8 27,6130,4 28,3 31,1/29,4129,6|28,7| 30,3 1910 | 29,3.28.7 28,9 30,6 31,3.30,9 30,9 32, .0 31.5 32.0 31.8 30.8 28.7 30.4 30.0131,7| 30,7 1911) 29,3127,3129,4 27,8 28.1313 291 32.3 32.5 30.8 31.9 30.5. 28.4130.3)29.7|30,7| 29,9 Mittel ||29,1'28,9 29.4/29,5/30,5 32.2]]30.9|32,4 32,3|30.4|31,7 |28,7/30,1/31,730,1/30,3| 30,5 Ozeanographie der südwestlichen Ostsee. I. 67 Gjedser Rev. Salzgehalt °oo. O0 m. Bei TIL, >| 1z]s 1: S= = | S | = = N | 2 | = = = = #| E > 2 I es sis: 12|2|53/8|2|2|5 3| 2 je|5| 85 [33 = |sjelej2|<)2]E2|2 3/22 j2|°|2|8|5]#° 1902 | | Ba ..| | | Josl 14 1903 | 11,3115,912,9)| 9,4| 9,9) 7,71 9,0 |7,5 | 8,3,10,5| 8,8 | 9,0) 8,5 11,6) 9,7] 8,7] 9,9 1904 | 11.0110,2|10,0| 8,1110,4 9,0] 9,2 |9,8 | 8,2110,1| 9,4 | 7,8.10,6.13,2110,5,13,1| 10,1 1905 | 12,5113,2|12,9)| 7,910,5| 7,8|| 8,7 |7,5 | 8,61 82] 8,1 | 9,910,0 8,7) 9,512,3| 9,8 1906 \10,3| 9,8110,8113,3, 7,7 7,211 9,1 17,8, 9,2] 9,21 8,7 | 8,7 9,812,7.10,4113,3| 9,8 1907 || 11,0111,3)11,910,9| 9,1 8,5!| 9,5 |8,9 | 8,8110,3| 9,3 | 8,9| 8,3] 8,7) 8,6111,6| 9,7 1908 15,2113,3113.4 8,2) 9,5, 9,2||9,0 18,2 8,1 9,8 8,7 11,9 9,013,1 11,31111,4] 10,6 1909 | 12,5110,8111,6| — | 9,5|9,4|| 9,5 |8,6| 9,8) 9,8 9,4 | 9,410,7 11,910,7110,7] 10,3 1910 113,7) 9,9111.4| 9,4| 9,9 8,5) 9,3 | 8,7 |10,2| 9,3 9,4 | 9,4 10,2]13,311,0)11,2[ 10,3 1911 |13,6/11,9|12,2| 9,7.10,4| 8,0] 9,4 | 8,7 | 9,8) 9,2] 9,2 10,3110,2113,2111,2110,7] 10,5 Mittel | 12,3111,8J10,8| 9,5] 9,7| 8,4] 92 \s,4 | 9,0) 9,6| 9,0 | 9,5 9.711,5]103|11,5| 10,1 m = :; Zee ee se Bere) ee Mel = |2/3l2|=3|&/=32/8)5|3/2/85|9)8&|:|3|2|88 elle er ajesıE |Ssıel ; NA n an m en © - ) NATNTATO D A "NUN je ae ne ra ar Q DD wer ar on DD en. 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Ozeanographie der südwestlichen Ostsee. 1. 69 _ | — san | san a | ElmH = | = AMT OO mn : AARNHSBSOHMN m, | "TI ar Er PR eine S$ NISSSasäauin 5 e ARADOAONAANR | A xew SONTEMAREN sr nee ear nn” oo | ATS Sadamaa | ci —— Ssua-nRtonn| = on (AMT ATAANA gr |. um Sn rscoaln Ye) z UNI Tann re 16 = e u SCRAFRSRNS m 7 ey | SARDTTATEN| n XeW SrondFeasesTt nm Sninanidein N = vamnar ey) Br; SAWOOHAUN ao, © -ul eg = 3 UN LEE BICBtoLongt ET + hrz IN NSahrwod«s a B= AAO m 8 un | aan nor =} 5 UN Saurier | | © en al | j XOQONAHSDnO 3 . um uam n on in a a uw SnnWwarsern 5 an NeBteßt-W ehren KR, 1 = a EN Honmooana Q 'xeW REIN SEFTT N ae susTwHosikos| ns | De > A Ir. 25 ANDOHMmWMO R eu. remaneatam| 2 >» UN| nscsrashns| © = : EEE Etehteh chic _ 5 | rue — 2 'seW oovsadd- mn | 2 ‘ze SD < Sc-+sws-traiı + Hrrageindrele NoXe eXe 0) OA Q Ne | "UN en = x Nee Eiche BeR tete} Ye) : SE —. - >) EA er "XcW SOAAMLNANMAMO, 2 er "XeW NNOOmN MT T in sans scain | m sıuasaaaada | "UN PrORAMLMAMmAn NoJ = e Seesp mans a — Er Rech echchchte) Sees uw el Inn ine Ss = FTSOATATAMAR| N SAr> - Beeren ass e -— P | Im EN AHA ana N 6 NıorTo m aan =, - - ee tiektchtehtehteKle) Ne) 2 um a - a | Kae Hamo+nnso| + "XeW Ze euone ap) XeBN aha Er „ —. _ um [0 Re Klo KR En KeRT 1 a | en Sascascnt — 7 ; BES SICHCH ICH Ne) = IN ao Ar = == a, | SesuanHuan | = | N ee leg ,„ uy Ba zone = . 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Die Gewinnung der Beobachtungen S. 72. — Die Genauigkeit der Beobachtungen S. 74. — Der Gang des Salzgehaltes vom südlichen Kattegat zur Arkonasee S$, 75. — Die Extreme am Boden S.S0. — Das atlantische Wasser S. 82, — Die Extreme an der Oberfläche S. 84. — Die Schwankungen zwischen Boden und Oberfläche S. 85. — Tabellen S. 86. Die Beobachtungen auf den internationalen Terminfahrten sind seit August oder November 1902 viermal im Jahre ausgeführt, in der Regel Anfang Februar, Mai, August und November. Trotzdem sie noch heute erfolgen, seit 1907 aber mit einer nicht unwesentlichen Modi- ” 28 29 Fa 30 En. 2°. 32 » u. u > uw Schultz Grund" oh 21 «X Lappe Grund ' 7 h & I „Da22 x dh «Da22\ v | 4 -D n xD06 54 | «53 S = I »D08 „ ME "m D "48 50 0a32 f x A „au br SS A gi xDOXI \_ (A) N , Fig. 16. Lage der Stationen für die internationalen Terminfahrten zwischen Kattegat und Gotlandsee. (Synonyma der Stationsnummern siehe Tabelle S. 106.) fikation in der Verteilung der Stationen und in der Wahl der Monate, liest doch nur eine vierjährige einheitliche Periode von Beobachtungen für die dänischen und deutschen Stationen vor, die von November 1902 bis August 1906 läuft. Die großen Schwankungen, die wir auf Grund einer neunjährigen Periode kennen lernten, lehren uns, daß nur zu gleichen Zeiten gesammeltes Material miteinander verglichen werden kann, nicht aber solches aus verschiedenen Jahren oder Mittelbildungen für verschiedene Längen. In der Regel liegen Beobachtungen von fast allen Stationen aus den Tiefen von O0 m, 5 m, 10 m, 15 m, 20 m, 30 m und je 10 m weiter Özeanographie der südwestlichen Ostsee. 1. 73 vor. Fehlt eine Tiefe, so habe ich die Lücke durch Interpolation er- gänzt. Lag sie in der Mitte, so habe ich die gleiche Progression des Salzgehaltes zwischen der nächst höheren und nächst tieferen Messung zugrunde gelegt, lag sie an der Oberfläche, so habe ich das Mittel der Differenzen zwischen 0 m und 5 m in den drei übrigen Serien aus der- selben Jahreszeit in Anschlag gebracht. Die Werte für das untere Ende einer Stationsserie mußten zum weitaus größten Teile alle auf eine einheitliche Bodentiefe bei den einzelnen Stationen reduziert werden, denn die Entnahme der Salzgehaltsproben vom Boden, in der Regel einen halben Meter über dem Grunde, schwankt um einige Meter in der Tiefe, da die Lage der Stationen auf See begreiflicherweise nicht bei jeder Terminfahrt immer die gleiche ist, auch wenn dieselbe Position verzeichnet wird. Einige Male ist sie sogar absichtlich etwas verlegt worden, so bei dem Schnitt Arkona-Trelleborg mit Rücksicht auf die dort gelegten Kabel. Diese Ausnahmen von den Angaben in der Tabelle habe ich hier zusammengestellt. 20970 511..1906: 54238‘, 14047°;:4. II. 1905 .und 12. V. 1904: 15° 357, 20.932232. %. 1902 bis-9.V. 1903: 54°43°, 13021". 8731.%.:1902: bis: 9.'V. 1903:54°955, 13018". 201773107%.,1902 bis 9, V., 1903: 13° 15°;:2.XL.1904: 552.09, 130.05”. 63227871902 bis 9.V.,1903:,55°.16° 13213 2.XL 1904, bis. 2... 1905:’55%13 120 58‘. Bir 1908 bis 2. VI. 1905: 540°37%,, 110017 10.V. 1904: 54° 39,5°, 10057,5. DO 2 29.X. 1902 bis15.XI. 1903: 54956‘, 10°26. Über die Lage der Stationen diene die Skizze auf S. 72 zur Orien- tierung, die genauen Positionen siehe S. 86—91. Die Interpolation resp. Reduktion für das untere Ende, bei der es sich in der Regel nur um 1—2 m handelt, ist gleichfalls unter der An- nahme gleicher Progression des Salzgehaltes geschehen, sei es, ob eine größere oder geringere Tiefe als die interpolierte gemessen war. In einigen Fällen ist jedoch davon abgesehen worden, indem beim Messen einer geringeren Tiefe augenfällig, wie es eine große Reihe anderer Fälle, die nicht interpoliertt zu werden brauchte, dartat, nach einer ausge- prägten Sprungschicht eine Zunahme des Salzgehaltes unter der Sprung- schicht nur ganz langsam erfolgte. Hätte ich die Differenzen zwischen den beiden letzten Beobachtungen in Anschlag gebracht, so wäre ein abnorm hoher, nicht der Wirklichkeit entsprechender Salzgehalt in die Rechnung eingeführt worden. Die Mittel habe ich in den Tabellen S. 86—91 zusammengestellt. Das Datum gibt die Extreme der Beobachtungstermine wieder. Bei einigen 74 H. Spethmann. Stationen lagen Doppelserien mit nur wenigen Tagen Unterschied vor. Zu diesen sei bemerkt, daß ich die Serie vom 14. August 1904 DO 6 und vom 12. August 1904 für DO 7 fortgelassen habe, bei DO 8 jene vom 9. September 1904 und bei Da 23 jene vom 2. Mai und 2. November, soweit sie Doppelserien waren, die zweite Messung vom 2. August 1903 und 1. August 1904 und vom 4. Februar 1903, 3. Februar 1904, l. Februar 1905 und vom 2. Februar 1906. Maßgebend war für die Auswahl eine günstige Zeitlage und Tiefenentnahme, so daß ein Inter- polieren möglichst vermieden werden konnte. Auf den deutschen Fahrten der Internationalen Meeresforschung brauchte man Richtersche Tiefseethermometer, die anfangs in der physikalisch-technischen Reichsanstalt in Charlottenburg geprüft wurden, später den internationalen Abmachungen entsprechend im Zentral- laboratorium in Kristiania. Sie waren teils in Fünftel, teils in Zehntel Grade geteilt. Als Wasserschöpfer diente bei den ersten Fahrten der von Pettersson-Nansen, dann der von Krümmel konstruierte. Neben Aräometerbestimmungen des Salzgehaltes, die gleich an Bord ausgeführt wurden mit geprüften Instrumenten in ähnlicher Weise wie auf den dänischen Feuerschiffen und mit Hilfe von Knudsens Tabellen umgerechnet wurden, sind sämtliche Proben im Kieler Laboratorium gemäß den internationalen Bestimmungen und unter Benutzung von Normalwasser titriert worden. In der gleichen Art wurde das auf den dänischen und schwedischen Fahrten erzielte Material in Kopenhagen und Stockholm verarbeitet. Es wurde fast auf dieselbe Weise ge- wonnen, nur in den benutzten Wasserschöpfern bestehen Abweichungen, indem man bald zu dem von Pettersson-Nansen, bald zu dem von Knudsen oder Krümmel oder anderen verwandten Konstruktionen griff.) Die Genauigkeit soll nach den internationalen Kongreßbeschlüssen zu Stockholm und Kristiana bis 0,05 °/,. gehen, in Wirklichkeit ist nach den praktischen Erfahrungen die Fehlergrenze etwa zwischen 0,02 und 0,03 °/,0 Mille gelegen. Trotz der großen Genauiskeiten sowohl hinsichtlich der Beobach- tungsmethoden wie der Sorgfältigkeit in der Gewinnung der Messungen können die Ergebnisse doch nur als angenäherte Werte gegenüber den Naturverhältnissen betrachtet werden. Denn nicht nur die Zeit der Termine schwankt, sondern auch die Wasserzusammensetzung schwankt an den Terminen, und zwar teilweise recht erheblich, wie die Dis- !, Nach den einzelnen Berichten über: Die Beteiligung Deutschlands an der internationalen Meeresforschung und nach der Einleitung zu den einzelnen Jahr- gängen des Bulletin trimestriel. Ozeanographie der südwestlichen Ostsee. I. 75 kussion an den Beobachtungen an den vier Feuerschiffen gezeigt haben dürfte. So kommt es auch, daß einander so dicht gelegene Stationen wie Da 32 und DO 3, beide im Fehmarnbelt in unmittelbarer Nachbar- schaft, recht erhebliche Differenzen voneinander geben, und zwar ganz regelloser Art, wie die folgende kleine Zusammenstellung dartun möge, die die gegenseitigen Differenzen mit einer positiven Abweichung bringt, wenn bei DO 3 der Salzgehalt höher als bei Da 32 war, negativ im umgekehrten Sinne. Der Winter muß fortfallen, da wir über ihn bei Da 32 wegen fehlender Beobachtungen kein Mittel bilden können. Salzgehaltsdifferenz DO3—Da32 in °joo. Tiefe | Frühjahr | Sommer Herbst Om | +08 | +03 —.0,79 DE IE ee — 1,01 Mans. FED Vase el sem | 20 ler 20,49 ee I en Ba 30 m | — 0,41 | —- 1,58 —- 0,27 Wir sehen Unterschiede in dem beträchtlichen Ausmaß von 2,35 oo und lernen daraus, daß wir mit dem Ziehen von Schlußfolgerungen uns auf die größeren Differenzen beschränken müssen. Denn es kommt noch hinzu, daß die Terminfahrten weder als Extreme noch als Mittel der Jahreszeiten angesehen werden können, wie aus einem Vergleich mit dem Gange der Beobachtungen an den Feuerschiffen sofort erhellt. Aus den Berechnungen zeigt sich deutliche die Zunahme des Salz- gehaltes von der Arkonasee zum Kattegat. Ein Salzgehalt an der Ober- fläche von 7,52 °/,. im Winter am Westende der Gotlandsee hebt sich auf 24,72 °/,, im südlichen Kattegat. Da die Oberflächenschwankungen in diesem größer sind als in der Gotlandsee, so sind die jahreszeitlichen Differenzen naturgemäß verschiedene. Lesen wir die Mittel des Schnittes Trelleborg-Arkona zugrunde, so betragen die Abweichungen die umstehenden Werte. Wir sehen, daß das Steigen nicht immer wahrzunehmen ist. Im Winter haben Da 29, Da 26 und ganz beträchtlich Da 23 und 22 zu- sammen geringeren Salzgehalt als ihre südliche Nachbarstation. Im Früh- jahr hat der Fehmarnbelt sowohl auf der deutschen wie auf der däni- schen Station einen auffallend hohen Salzgehalt, die gleiche Abweichung weist im kleineren Maßstabe Da 27 auf. Im Sommer fällt wieder der Fehmarnbelt auf, und von Da 30—28 im südlichen Großen Belt nimmt der Salzgehalt nordwärts sogar während dreier Stationen ab. 9 [» id H. Spethmann. Abweichungen der Salzgehaltsmittel vom Schnitt Arkona-Trelleborg für die Oberfläche in oo. Station Winter Frübjahr Sommer | Heıbst Jahr DO5 4,13 0,85 0,72 | 2,44 1,54 Da 32 ade | 4,66 505 | 5,61 _ DO3 | 8,60 5,5 | 5,27 | 4,83 6,07 DO4 | 7,08 3,22 3,16 | 4,86 4,82 DOo1 | 9,38 7,50 5,81 7,48 7,53 DO2 | 1074 | 7,82 6,89 | 8,17 8,41 DB | 18 | 21 4,37 | ss | 6 Da 30 a 5 EA 4,61 a6! 6,69 6,87 Da29 | 11,29 5,23 4,53 702 | 5,02 Da28 | 11,79 5,30 4,34 7,45 7,22 Da27 | 12,50 7,10 5,48 7,87 8,24 Da26 10,87 5,23 4,89 7,32 7,33 Da25 13,25... | 6,93 6,12 8,29 8,63 Da24 13,57 | 7,91 3 9,39 = Da23 12,53 | 7,81 5,91 9,26 8,88 Da22 | aan 1-3: Der 8,43 7,08 9,87 9,64 Da21 | 14,05 9,83 7,52 10,66 10,52 Da 20 | 14,50 9,98 8,42 11,59 11,13 Da18 16.27 12.60 11.38 12,49 | 13.18 Zeit und Mächtigkeit der Salzgehaltsextreme. Oberfläche Boden Station Maximum | Minimum Maximum Minimum = re Da 18 W 0-1 S 0-10 | F 20-45 WS 0-85 Da 20 WW: D--15 S 0-10 | H 27 W827 Da 21 W 0-9 S HABE 30—36 WS 30-36 Da 22 W 0-19 S 0-10 | H 15-50 W 15-50 Da 23 Wi 0 S 05H 30—50 W 20-50 Da 25 I - 015 S 0—15 || H 30 W 20-30 Da 26 Ww" :.0-M S 0—10 S 20-55 W 20-55 Da 27 W 0-0 S De S 20—25 W 20-25 Da 28 W 0-15 S 0—10 | S 20—40 W 20-40 Da 29 W 0-B S 0-10 || S 20--30 W 20-30 Da 30 Wi. 05 F 0 S 20-50 W 20-50 Da 31 W.Ye20- 35 F 0 S 20—31 W 20-30 DO2 a S 0— 5 S 20-33 W 30-33 DOo1 WB S 0-5 | ws 19 FH 10-19 DO4 WW EEE S ) S 20—22 W 2 DO3 W 0-5 H 0-5 | WS 20-33 FH 30-33 DO5 N... 02 S 0 WS 20-26 FH 20-26 DO6 WS 0-9 | EEE 06-1 WE .06 9 FH 0-39 DO7 W 0-20 | H 0—20 | WS 30-37 FH 30-37 DOS W...n0-M F 0—20 | WS 30--44 FH 30-4 DO9 WS 0-20 FH 0-5 | WS 30-34 FH 3 OÖzeanographie der südwestlichen Ostsee. I. a Da 26 zeichnet sich wieder durch geringere Werte aus, ebenso das Südende des Samsöbeltes. Auch im Herbst fällt Da 26 aus der Reihe heraus und Da 23 bleibt um ein geringes gegen Da 24 zurück. Eine kleine Unregelmäßigkeit zeigt dann noch Da 19 im Kattegat. Im Jahresmittel steht Da 26 zu niedrie.. Die Ursache dürfte die ausgesprochene östliche Lage im Großen Belt sein, indem der süßere Auslauf nach dieser Seite gedrängt wird. Das umgekehrte scheint für die Stationen des Fehmarnbelt zu gelten, wenigstens reicht mutmaßlich im Frühjahr und Sommer das Einlaufwasser an der Oberfläche bis zu den Stationen. Daß bei der sommerlichen Abnahme von Da 30—28 eine Beeinflussung durch Smaalands Fahrwasser vorliegt, indem von diesem sich eine Decke süßen Wassers ausbreitet, ist wahrscheinlich. Am Boden finden wir auf dem Wege von dem Kattegat zur Ost- see im Winter eine Ausnahme in der Abnahme bei Da 26, Da :8, DO 3, im Frühjahr bei Da 25 und Da 28, im Sommer ist keine vor- handen, im Herbst bei Da 23. Die Abweichungen am Boden sind also geringer als an der Oberfläche. Da 28 zeichnet sich durch hohen Salz- gehalt aus, was auch im Jahresmittel zutage tritt. Eine Begründung vermag ich. weder aus der Position noch aus der Tiefe zu geben. Die Zunahme bei Da 26 im Winter dürfte den Hinweis bieten, daß in dieser Jahreszeit das Bodenwasser östlich Sprogö läuft. Auch für die Abweichungen haben wir versucht, die Mächtigkeit zu ermitteln. In 30 m zeigt eine aus der Reihe fallende Zunahme im Winter Da 31 und DO 3, im Frühjahr Da 25, Da 28, Da 31, im Sommer Da 23, Da 25, Da 29, Da 31, im Herbst Da 24, im Jahres- zaittel Da 31; für 20 m Da 20, für 15 m.Da 22 und Da 21, Da 27, 22:0700.3, für 10.m: Da: 22--Da 27, Da 30, für. 5 m Da: 27 und Da 31. Da 20 in den tieferen Schichten muß seine Ursache in Zirku- lationen im Kattegat haben, Da 27 in einer Trennung des Großen Beltes bei Sprogö in eine westliche und östliche Rinne, bei Da 30 führt Smaalands Fahrwasser mutmaßlich eine geringe Herabsetzung herbei. Wir haben die jahreszeitlichen Veränderungen vom südlichen Katte- gat an durch den Großen und Stammbelt bis in die Arkonasee in Schnitten dargestellt. Bei der Mittelbildung aus nur 4 Jahren ist es selbstverständlich, daß damit nur ein ungefähres Bild gewonnen werden kann und daß bei den großen Veränderungen, die der Salzgehalt zu jeder Jahreszeit erfährt, auch die Werte unter sich nicht entsprechen können. Kommt es doch mehrfach vor, daß selbst in der Mittelbildung der Salzgehalt nicht regelmäßig nach der Tiefe zunimmt, sondern sich Da20 Be u ae EB 0 Ma: 100 5% Mo 05, 10% 8 Om iz T m 7 SEE Ze nn Tee N Tat ae en. = = a —— Frese: \ en Fan ni mis In 20 E. EN ah rap EL ar N eng RT I 2 Me FR EEE AN =: ee ee ESENSEESIERRERIBEN a nn ee a en N mm TI TE AÜU IN 2m Em a _ > ER a a RE a RR 30%o N a ee RER —— Re I \ I Doc 20m } N \ N I \ \ S | 1 | ee ae l ee Ur er a \ EIER} ie L BEER Winer Isohalinen von 10, 20 und 30°%,, gestrichelt für Winter, punktiert und gestrichelt für Sommer. Sommer Isohalinen von 15 und 25° ,, ausgezogen für Winter, unterbrochen für Sommer. 20 MA 2 3 Ale 28 20 30 3° Dos 40% 05 8 Um Euer >7 I I ie 0 T T EN Sa I Tr RR KL ET TER Er Der I TEE Eu ET NER EHRE GE Fran hin _ ANMESE rn ER Ei ea, En ER Faser Fehr PR — == ——mm—mam en Ar DIET = 20m R en a ro — ——_ 2 ve = Sr a nn ee EG Ver er QIIn, Er aeg TIIIN ne a = N, H= 40m - \ Q E | \ N un ee IE Ze ie 1 u, | Ne en De Frühling Isohalinen von 10, 20 und 30°/,, gestrichelt für Frühling, punktiert und gestrichelt für Herbst. u Herbst” Isohalinen von 15 und 25°%,, ausgezogen für Frühling, gebrochen iür Herbst. 27 Im 20 21 ir 25 24 26 2815%29 30 31 D0 3 SU NOD: UDD ax lt > 8 he r 117077 TTT0— = = BR ya So Var Due REES Eee I 2 SEEN 1 ne DU ——— ee a Be ae 20m” a a rn u ER ee II » u IS; ( Q L I a Er I | se J BPrAl. wre en el EI | ja aut er A EEE l i s Jahr Isohalinen von 10, 20 und 30°/,, gebrochen, von 15 und 25°/,, ausgezogen. Fig. 17a—c. Jahreszeiten- und Jahresisohalinen vom Kattegat durch Samsöbelt, Großen Belt und Stammbelt in die Arkonasee, November 1902— August 1906. Ozeanographie der südwestlichen Ostsee. 1. 79 etwas vermindert. Näheres Studium zeigt, dab hierbei nicht eine gene- tische Ursache mitspielt, sondern daß die Abweichungen auf Beobach- tungsungleichheiten zurückgehen. Wir sehen sofort, daß das 30°/,. Wasser im Sommer und Herbst am weitesten einwärts dringt, bis fast zum Südende des Großen Beltes. Einmal wurde es sogar in über 10 m Mächtigkeit in Da 30 gefunden, am 1. August 1905, während es im Winter nie über Da 28 hinaus- gegangen ist. Wie große Ausnahmen es aber geben kann, zeigt eine Fahrt von Ende Mai 1909. Man fand am Boden der deutschen Station des Fehmarnbeltes 30,81 °/oo! Nicht so großen Schwankungen ist das Ausbreitungsgebiet von 25 °/.. unterworfen, das meistens nicht über den Großen Belt hinausgeht. Nur im Sommer treffen wir es bei der Mittelbildung auch in DO 3 an, in der Kadetrinne ist es in den Ter- minen niemals bemerkt worden. Der höchste Salzgehalt, den man hier auf allen Terminfahrten zusammengenommen beobachtete, betrug 24,94 /go am 25. Mai 1909. Darauf fulgt 24,60°/, am 2. Juni 1906, solcher von 23—24°/,. wurde des öfteren konstatiert. Entgegengesetzt zu den Bodenschichten greift das süßere Wasser im Frühjahr am weitesten aus der Arkonasee heraus. Im Winter geht in der Mittelbildung die 10°,, Isohaline nur bis zur Darsser Schwelle, im Frühjahr bis zum Anfang des Fehmarnbeltes. Daß sie sich gelegent- lich bis Schultz Grund erstrecken kann, erwähnten wir schon. Die 15°/oo Isohaline reicht im Sommermittel sogar bis durch den Samsöbelt, wäh- rend sie im Winter nicht aus dem Stammbelt herausgeht. Sie drängt auch die 20°/,, Isohaline etwas zurück, wenngleich bei dieser noch eine andere unbekannte Ursache im Zurückweichen mitzuwirken scheint, in- dem sie im Frühjahr und Herbst am weitesten nordwärts geht. Würdigen wir das Gesamtbild der Schnitte, so zeigen sie, wie sich die Gegensätze im Winter auf den ganzen Längsschnitt verteilen, in den drei übrigen Jahreszeiten sich dagegen erst vom südlichen Großen Belt an einwärts einstellen. Im Jahresmittel kommt diese Wanderung natür- lich nicht zum Ausdruck, es zeigt, wie die Isohalinen, je weiter land- einwärts, umso stärker gekrümmt sind. Betrachtet man die Veränderungen von Jahreszeit zu Jahreszeit, so nimmt man, wie auf Grund der Ergebnisse an den dänischen Feuer- schiffen zu erwarten war, deutlich Schwankungen an ihnen wahr. Am leichtesten müssen sie in der Tiefe zu überblicken sein, die den wenig- sten Einflüssen ausgesetzt ist. Um sie zu verstehen, wollen wir nicht einen Horizontalschnitt durch ein Niveau legen, sondern wählen die je- weiligen Bodenangaben. S0 I, Spethmann. Untersuchen wir zunächst, was für einen Gang wir beim Minimum finden. Im ganzen Großen Belt fällt es auf den Winter, Auch für den nördlichen Samsöbelt und das Kattegat bis auf die Höhe von Da IS srlt dieses, nur dab sich dort neben ihm ein zweites Minimum im Sommer entwickelt, das zunächst von Süd nach Nord nieht so deut- lieh in die Erscheinung tritt, allmählich aber kräftiger wird und dem anderen seinen Rang abläuft. Ein Vergleich mit den monatlichen Be- obachtungen auf Schultz Grund lehrt, dab es schon im südlichen Nattegat das absolute wird und daß die genaue Zeit seines Ein- treffens auf den September fällt, während das schwächere sich im Februar einstellt. Bewegen wir uns vom Großen Belt zur Arkonasee, so entwickeln sich zwei Minima. Im Frühjahr und Herbst liegen sie in den tiefsten Teilen des Stammbeltes und der Arkonasee. Im Frühjahr ist das abso- lute auf DO 6, DO 7 und DO 9, also in der Arkonasee mit Ausnahme von DO 8. Dieses besitzt das absolute Minimum im Herbst, das gleiche Bild gilt für den Boden der Kadetrinne und der Kieler Bucht, während sich der Alsenbelt dem Großen Belt anschließt. Die Verhält- nisse am Boden vom Fehmarnbelt sind ungeklärt, die gegenseitigen Differenzen gering und auf der deutschen und dänischen Station ein- ander widersprechend. Um Klarheit über das Auftreten der Minima im Stammbelt und in der Arkonasee zu gewinnen. habe ich die Beobachtungen auf Fehmarn- belt-Feuerschiff herangezogen, das auf 28 m Tiefe gelegen ist und Auf- schluß über die Salzgehaltsschwankungen in den größeren Tiefen gibt. Die — nicht veröffentlichten — Messungen von 1903 bis 1911 sind bereits von Ruppin in Dekadenmitteln gerechnet. die wir in Monats- mittel neu umgewertet haben. Die Messungen fanden zwar am Morgen und Abend statt, standen aber nicht unter so scharfer Kontrolle wie jene von den vier besprochenen Feuerschiffen. Außerdem sind größere Lücken in den Reihen vorhanden, so daß wir das Feuerschiff bis jetzt unberücksichtiet gelassen haben. In der Mittelbildung für neun Jahre dürften wir aber doch ein ungefähres Bild über den Gang des Salz- gehaltes gewinnen, trotzdem, wie Ruppin sagt, die einzelnen Be- obachtungen mit erheblichen Fehlern belastet sein mögen und besonders hin und wieder offensichtliche Schreibfehler vorkommen. Am Feuer- schiff zeigen sich gleichfalls die beiden Minima im April und Oktober, Am Schultz Grund fielen sie auf Februar und September, also ein bis zwei Monate früher. Da die Maxima auf Schultz Grund auch um den gleichen Betrag früher gelegen sind als auf Fehmarnbelt (Schultz Grund Ozeanographie der südwestlichen Ostsee. 1. 81 Juni und November, Fehmarnbelt Juli und Januar), so ist der Schluß nahe, daß die zeitliche Differenz durch den Weg bedingt ist, den das einlaufende Wasser zurückzulegen hat, um von dem einen Feuerschiff zu dem andern zu gelangen. Für die Resultate auf den internationalen Terminfahrten ergibt sich ‘demnach, daß das Frühjahrsminimum des Stammbeltes und der Arkonasee ds fortgepflanzte a des Großen Beltes ist. Sofort drängt sich der Gedanke auf: Da auch das herbstliche Minimum sich von Schultz Grund-Feuerschiff bis Fehmarnbelt um einen Monat verzögert, wie kommt es, daß es durch die Termin- beobachtungen im Großen Belt nicht zum Ausdruck gebracht ist. Da es ziemlich genau in die Mitte zwischen zwei Terminbeobachtungen fällt, so kann es sich der Wiedergabe entzogen haben. Würden wir beispielsweise auf Schultz Grund nur im Mai und August beobachten, so würde uns ein zwischen ihnen gelegenes Maximum verloren gehen. Auch bei dem Maximum des Winters drängt sich die Frage auf, wo es in den Terminbeobachtungen des Großen Beltes bleibt. Auf Da 25 nördlich Sprogö ist es noch wahrzunehmen. Mutmaßlich steht ein an- derer Grund dahinter als gerade das Fallen zwischen Terminbeobach- tungen, vielleicht spielt der Stromeinfluß in der talartigen Zusammen- fassung des Wassers in der Rinne des Großen Beltes eine Rolle. An Maximis stellen sich in der Arkonasee und im Stammbelt zwei ein, eins im Winter und eins im Sommer, von denen bald das eine, bald das andere das absolute ist. Im Schnitt Rügen-Schonen übertrifft mit Ausnahme im deutschen Küstengebiet das winterliche Maximum. Der Salzgehalt am Boden bei Arkona geht mit dem am Boden der Kadetrinne und des Fehmarnbeltes parallel und weist auf eine genetische Zusammengehöriskeit von einströmendem Wasser hin. Denn diese Aus- nahmen werden im Großen und Kleinen Belt die Regel, wo ein Salz- gehaltsmaximum am Boden im Sommer existiert, das sich in das Kattegat hinein erstreckt und dort nach den Terminbeobachtungen scheinbar auf den Herbst übergeht, gleichzeitig entwickelt sich hier aber auch ein Maximum im Frühjahr. Ob das Sommermaximum sich aus dem Frühjahrsmaximum des Kattegat entwickelt, vermögen wir erst durch Vergleich mit den Er- gebnissen auf Schultz Grund zu entscheiden, von dem wir schon für das Tiefenwasser die beiden Maxima kennen lernten. Das im Frühjahr ist das größere, so daß wir unser Bild vervollständigen können. Das in die Beltsee einlaufende Frühjahrsmaximum (Juni auf Schultz Grund) macht sich in der Arkonasee erst im Sommer bemerkbar. Spethmann, Ozeanographie. Hydrogr. Suppl. z. V. Bd. 6 82 H. Spethmann. Wir haben ein Durchwandern der Extreme des Salzgehaltes durch die Beltsee kennen gelernt. Um die Ursache zu ergründen, wollen wir zunächst prüfen, ob ein Zusammenhang zwischen Öberflächenextremen und Bodenextremen besteht, derart, daß auf Reaktionswirkungen ge- schlossen werden kann. Betrachten wir, ob Minima an der Oberfläche mit Maximis am Boden zusammenfallen. Wir stellen es gar nicht fest in der Arkonasee, dagegen im Stammbelt bis zum Alsenbelt, im Großen Belt von Da 29 bis Da 25, gar nicht im Samsöbelt und in dem süd- lichen Kattegat. Umgekehrt fallen Minima am Boden zusammen mit Maximis an der Oberfläche in der Lübecker Bucht, im Alsenbelt und _ im Großen Belt bis zum Beginn des Kattegat. Die Verteilung ist also recht unregelmäßig und würde das noch mehr sein, wenn monatliche Beobachtungen vorlägen, wie für die dänischen Feuerschiffe. Bei diesen korrespondieren die Kurven für den Salzgehalt am Boden mit denen für die Oberfläche weder bei Lappe Grund noch bei Schultz Grund. Versuchen wir deshalb außerhalb der Beltsee Anhaltspunkte für die Herkunft des Salzgehaltes zu erhalten. Zu dem Ende habe ich zunächst die Bodenschwankungen, auf den Feuerschiffen Anholt Knob und Skagens Rev herangezogen, für die Ruppin die Mittel für 1903 bis 1908 schon gebildet hat. Wir dürfen sie mit unserer Periode 1903 bis 1911 in Verbindung setzen, wie ein Vergleich der Ruppinschen Zahlenwerte für Schultz Grund mit den meinen lehrt. Für die Minima ergibt sich, daß das absolute für Schultz Grund im September einen Monat früher auf Anholt Knob und Skagens Rev eintritt, dagegen das kleine des Februar nicht. Bei den Maximis kommt das größere des Juni auf Anholt Knob im Mai und Juni durch gleiche Werte zum Ausdruck, auf Skagens Rev aber ganz deutlich im Mai. Das kleinere des November verschiebt sich dagegen ebenfalls nicht. Nähern wir uns noch mehr dem Weltmeere, so kommen wir auf die Station Skag 8, jener Station, die Pettersson für seine Golfstrom- schwankungen herangezogen hat. Wir haben aus den Terminbeobach- tungen, die für sie vorliegen, die Höhenlage von 25°/,. interpoliert und ein ausgesprochenes Minimum für Mai gefunden, also mit einer Ver- frühung von zwei bis drei Monaten, dagegen Skagens Maximum vom November gleichfalls im November. Hier liegt vielleicht ein Kausal- zusammenhang zwischen den Schwankungen des Atlantischen Wassers mit den Schwankungen des Salzgehaltes am Boden von Skagens Rev vor. Leider gestatten die Einzelbeobachtungen auf Skag 8 nicht, ihn weiter zu verfolgen, da vier Beobachtungen im Jahre zu wenig sind Özeanographie der südwestlichen Ostsee. 1]. 83 und wir nicht wissen, ob nicht noch andere Schwankungen vorliegen. Vorläufig scheint der Zeitunterschied zwischen Maximis und Minimis verschieden groß zu sein. Stellen wir nun die Ergebnisse tabellarisch zusammen, um einen Überblick über die Fortpflanzung der Salzgehaltsextreme zu gewinnen. Maxima | Minima Mitte des Skagerrak . . . November — | Mai — Skagens Rev... ...... | November Mai | August Februar ee rund 0, November Juni ' September Februar Behmambelt . .. .; ...... Dezember | Juli Oktober April AEkomEeBBe le oe Februar August November Mai Wenn wir die Ergebnisse dieser Reihen mustern, so ist zu be- denken, daß für die Arkonasee nur die Terminbeobachtungen vorlagen, für die übrigen Stationen aber Monatsmittel. Betrachten wir das gene- relle Bild, so erkennen wir ein deutliches Einwärtswandern der Extreme. Das große Novembermaximum im Skagerrak macht sich in dem gleichen | Monat bis Schultz Grund bemerkbar, einen Monat später auf Fehmarn- belt und wahrscheinlich in der ersten Januarhälfte in der Arkonasee, was nicht schärfer zu erkennen ist, da die Trerminfahrten einen Monat später fallen. Ich habe versucht, hier Klarheit auf Grund von Fahrten außerhalb der vier Termine zu schaffen, wie sie seit 1907 ausgeführt sind. Doch waren in ihnen keine Anhaltspunkte für die Arkonasee ent- halten, während sie für die Beltsee das Ausgeführte bestätigen. Langsamer bewegt sich augenscheinlich das Minimum des Skagerrak. Nach den vorliegenden Beobachtungen geurteilt, braucht es ein halbes Jahr bis zur Arkonasee. Daß ein Minimum sich langsamer fortbewegt als ein Maximum, ist verständlich, daß es diesem gegenüber aber gerade auf der Strecke von der Mitte des Skagerrak bis nach Skagens Rev eine Verzögerung von drei Monaten erleidet, ist auffallend. Setzt man das Maiminimum des Skagerrak einen Monat später an, da die Termin- beobachtungen ja nicht mit dem absoluten Extrem zusammenfallen könnten, so ist die Verspätung von zwei Monaten immerhin noch be- merkenswert. Einstweilen vermögen wir ein retardierendes Moment nicht aufzudecken. Von Skagens Rev an können wir in ähnlicher Weise ein zweites Maximum und Minimum verfolgen, für das wir bei den wenigen Be- obachtungen in Skag 8 keine Anzeichen finden. Seine zeitliche Ver- spätung auf dem Wege zur Gotlandssee weist aber auch auf eine Her- kunft aus dem Skagerrak hin. s4 H. Spethmann, Wir sind somit zu dem Ergebnis gelangt, daß die Schwankungen der Extreme in der Arkonasee die Ausläufer von Schwankungen des Atlantischen Wasseıs an der südnorwegischen Küste verkörpern. Die oeroße Herbstanschwellung des Atlantischen Wassers macht sich im Winter in der Arkonasee bemerkbar. Auf der Oberfläche wird auf allen Stationen das salzreichste Was- ser im Winter angetroffen. Das Minimum ist nicht so einheitlich ent- wickelt. Im Kattegat und Samsöbelt fällt es deutlich auf den Sommer, und einheitlich gilt das gleiche fast für den ganzen Großen Belt, nur dab die Differenz gegenüber dem Frühjahr abzunehmen scheint. Am Südaus- gang des Großen Beltes verschiebt sich das Oberflächenminimum auf diese Jahreszeit. Wir finden das gleiche auf der dänischen Station des Fehmärnbelt und in der Arkonasee mit Ausnahme von DO 7; um 0,6°%g0 ist im Sommer der Salzgehalt geringer bei der Kadetrinne, um 0,24 °/,0 auf DO 3, um 0,01°/,o in der Lübecker Bucht. Soweit man diesen ge- ıingen Werten Gewicht beilegen darf, scheint sich in diesem Gebiet der Übergang eines Frühjahrminimums gegen das eines Sommerminimums zu vollziehen oder sich wenigstens etwas zu verspäten. Hierfür spricht auch das um einen Monat spätere Auftreten des Minimums bei Schultz Grund, das bei Lappe Grund wegen der bedeutend kürzeren Entfernung zwischen Arkonasee und Kattegat nicht wahrzunehmen ist. Die Ursache der Verzögerung liegt in der Zeit, die das Zurücklegen des Weges für das Süßwasser erfordert. Frühjahr und Herbst bieten natürlich Übergänge zwischen den Extremen. Der Salzgehalt des Herbstes ist überall größer als der des Frühlings mit Ausnahme einiger weniger Stationen. Diese sind DO 3, wieder im Gegensatz zu dem benachbarten Da 32, und DO 7. Bei dem letzteren fehlen 0,02°/,. im Herbst, um das Frühjahr zu erreichen, so daß hier kein besonderer Wert auf das Ergebnis zu legen ist. Für DO 3 seht der auffällige Mangel von 0,64°/,. vielleicht darauf zurück, daß es zeitweise im Auslaufwasser des Fehmarnbeltes gelegen ist, das sich in der Regel auf die Nordseite beschränkt, wie wir noch kennen lernen werden. Das Maximum liest auf Fehmarnbelt im Januar, auf Schultz Grund im Februar, woraus erhellt, daß es deutlicher als das Minimum eine Verzögerung auswärts erleidet. Es tritt auf Fehmarnbelt und auf Schultz Grund im Juni ein. — In5m Tiefe lassen sich die Schwankungen noch schärfer über- blicken. Von Da 30 im südlichen Großen Belt nordwärts ist ein höchster Salzgehalt im Sommer beobachtet worden, nur Da 20 fällt aus dem Rahmen heraus. Von da an westwärts ist das Minimum im Frühjahr mit Ozeanographie ‘der südwestlichen Ostsee. I. 85 Ausnahme wieder bei DO 7. Da diese Station beide Male von dem allgemeinen Bilde abweicht, scheint keine zufällige Ursache obzu- walten. Die Station liegt ziemlich in der Mitte zwischen Arkona und Trelleborg, so daß vielleicht zur Erklärung heranzuziehen ist, dab zu ihm die Süßwasserzufuhr seitens des Landes mit einer Verspätung gelangt. - Für die Schwankungen an der Oberfläche lernen wir also ein Herauswandern aus der Gotlandsee kennen. Im Kattegat finden wir das Minimum im. Juni, auf Anholt Knob und Skagens Rev im gleichen Monat, scheinbar ohne Verzögerung, doch dürfen wir nicht aus den Augen lassen, daß der Sund ein wichtiges Austrittstor für das süßere Ober- flächenwasser ist. So kommt es, daß wir bei Lappe Grund dem Minimum schon im Mai begegnen. Auf Grund der gewonnenen Erfahrung wollen wir zu einer Analyse der Schwankung zwischen der Oberfläche und dem Boden schreiten Wir haben auf der Tabelle S. 76 die Niveaus festgestellt, bis zu denen sich die Extreme der Oberfläche und des Bodens geltend machen, . wobei auch darauf geachtet wurde, daß das gegenseitige Verhältnis von zwei Extremen das gleiche blieb. Die Tiefenzahlen geben ein überraschend klares Bild. Die Schwankungen der Bodenmaxima machen sich nur bis 20 m hinauf bemerkbar, vom nördlichen Großen Belt an nordwärts mit Ausnahme von Da 22 und in der Arkonasee nur bis 30 m. Die Station DO 6 macht eine Ausnahme, die darauf zurückgeht, daß die Extreme an der Oberfläche und am Boden zu gleichen Zeiten ein- treten. Die Maxima der Oberfläche lassen sich bis zu 15 m Tiefe dort ver- folgen, wo die Bodenmaxima bis zu 20 m heraufreichen, wovon der nördliche Große Belt bei Sprogö eine Ausnahme macht. In der Arkona- see reichen die Schwankungen bis 20 m hinunter. Überall stoßen die Maxima des Bodens und der Oberfläche aneinander, ohne eine Lücke freizulassen. Nur die zweiten Bodenmaxima gehen auf DO 1, DO3 und DO 5 lediglich 5—10 m hoch. Ein Zwischenraum stellt sich im Samsöbelt mit Ausnahme von Da 22 und im südlichen Kattegat ein, er ist 10—15 m mächtig. Die Minima des Bodens gehen fast genau so hoch wie die Maxima. Nur im Fehmarnbelt und Alsenbelt sind sie bis 30 m Tiefe beobachtet, dafür bis 10 m nördlich der Kieler Förde. Die Minima der Oberfläche gehen hingegen nicht tief, der größte Teil '9—10 m, einige machen sich nur an der Oberfläche bemerkbar, hin- gegen verlaufen sie in der Arkonasee bis 30 m. Sie lassen eine deut- liche Lücke gegenüber dem Minimum des Bodens. Ss H. Spethmann. Damit ist keineswegs festgestellt, dab hier eine Zwischenschicht existiert, da die Maxima sich an der Oberfläche und am Boden in der Regel nicht einander entsprechen. Nur von Sprogö an bis gegen das Südende des Großen Beltes existiert eine gewisse Gesetzmäßigkeit, in- dem, wie wir schon bemerkten und die beigegebene Tabelle zeigt, einem winterlichen Oberflächenmaximum ein Bodenminimum parallel geht, einem sommerlichen Oberflächenminimum ein Bodenmaximum, Bei dem Zusammentreffen der beiden letzten ereignet es sich dann, daß eine Zwischenschicht von reichlich 10 m Mächtigkeit eingeschaltet ist, die weder den Veränderungen am Boden nöch denen an der Oberfläche unmittelbar folgt. Hier verschieben sich die Extreme auf andere Jahres- zeiten, doch ist in den Beobachtungen der vier Stationen keine Regel- mäßigkeit zu erkennen, Tabelle 7. Salzgehaltsmittel von November 1902 bis August 1906 für die internationalen Terminstationen. Gotlandsee. Salzgehalt in °/oo- DO 10. 54°35’ 15030‘ Jahreszeit . . Winter Frübjahr Sommer Herbst Tahtemmitlst Datum . ... . 4. 1.—19. II. | 3. Vv.—12. V. 4. VIIL.—16. VII.) _ Mieten: Om 1 dep 7,44 en 5% 7,53 7,40 7.30 _ — 10:5 7,53 7,43 7,31 = = 18, 7,57 7,42 | 7,32 _— —_ 20.2 7,41 2a 7,34 — - 305, 7,93 7,47 7,36 —_- — 404, 7,54 7,54 7,45 — _ REN 8,14 | 8,42 | 891 == — Arkonasee. Salzgehalt in °/go- D09. 510944’ 13017 Jahreszeit .. \Vinter Frühj: he Sommer Herbst Talrekmaliel Datum ... .1.1.=18.1.]3. V.—11. 9.13. YI8. —15: VAN 51% — 17 Tiefen: Oimill: 58,50... „7,78 7,81 7,76 7,95 re 8,53 7,75 7.81 7,75 7,96 10.51 9,74 8,14 8,15 7,79 8,46 151.4.°| 9.86 8,31 8,60 7,86 8,66 20, 21.5: 10,88: ei 8.78 9,23 8,31 9,30 0, 12,20 | 9,7 12,65 9,53 11,03 3, 12,28 10,36 13,18 10,65 11,69 Ozeanographie der südwestlichen Ostsee. 1]. 87 DO 8.. 54°54’ 13012‘ Winter Frühjahr Sommer Herbst Jahreszeit . . ; Jah ttel Datum... .|1. 11-18. äh A an ar 17,xE| Tiefen: 0 m 8,22 7,60 7,68 7,99 7,87 Dur, 8.15 7.62 7,66 8,00 7,86 ID, 8,19 7,64 1,66 8,00 7,87 ID: , S,41 7,64 7,70 7,99 7,34 AU: 8,45 7,76 7,81 8,00 8,01 30”, 19:11 9,20 10,28 8,42 9,50 40 „ 14.11 12.28 14,19 9,48 12,52 44 „ 16,84 15,40 15,70 12,46 15,10 D.0°7.: 5352062 L3706° Babım.-. :-. 12. 1. — 18.0. |23.V. ER>V. 13. VIIL.— 15. VIIL|31.X.—16.X1. Tiefen: Om 8,39 7,76 7,61 7,74 7,88 Bi, 8,37 7.74 7,63 7,75 7,87 19, 5: ||. 8.37 7,16 7,65 TR, 7,89 15 „ 8,42 7,16 7,63 7,18 7,90 0, 8,70 7,81 Istı 7,90 8,05 30 „ 11,12 8,37 10,17 9,01 9.67 pr 14,89 11,62 14,28 13,15 13,49 D:0:6:..552.16:5.15201° Datum ... | 21: —17.11.)3.V:—11. V.3.VIIE 15. VII. 31.%-—16 xl. Tiefen: O m 8,77 7,61 1,91 7,65 1,99 10% 8,80 1,58 7,90 7,64 7,98 10, 8,90 1,59 1.31 7,63 8,01 sr, 9,14 7.60 8,04 7,64 8,11 20 „ 9,49 1.61 7,92 7,65 8,17 2% 5 10,52 1,63 8,51 7,12 8,60 Stammbelt. Salzgehalt in °/oo- D:0:5.. 54928°-12015’ Jahreszeit... Winter Frühjahr | Sommer Herbst _ | Jahresmittel Datum ... .|1. 1.—17.11. | 2. V.—10. V. |2. VIO.—14. VIO.]30.2.—16.X1. Tiefen: Om 12,60 8,53 8,47 10,23 9,46 nl 12,66 8,54 9,25 10,15 10,15 I, 13,35 9,73 24,95 10,59 11,16 ee 15,04 14,93 H51 14,27 au. 16,74 16,33 16,87 | 12,35 15,57 26, 17,98 16,99 18,82 | 13,65 16,86 Da. 32. 549355 11203'5 Datunt 22... VS BEE rR VHS VE |2 IXT XL: Tiefen: Om | — 12,34 12,70 | 13,41 > I.) — 12,63 13,90 13,64 — 10 „| BR 15,15 13,17 14,58 = 1 en = 17,20 16,99 15,80 == 20.5: ° — 18,95 19,30 17,67 — 30 5 —_ 20,54 25,48 | 20,26 — 88 H. Spethmann, 003. 54°36' 11902‘ Jahreszeit . . Winter Frühjahr Sommer Herlst | chranekiune Datum .. . .11.1.—17.11. | 2, V.—8.V. [2. VIII. —14. VIII.|80.X.— 15 xl. is: Tiefen: Om | 17,07 13,26 8090 | 1908 I. Des 5 17,07 13,77 13.38 | 12,63 | 14,21 10 18.30 1498 | 16.88 ..:.]: 18,28 , 15 21,95 16,15 | 16,81 15,31 17,56 20, 20.49 18,23 20,54 17,12 19,10 30 „ 21.85 20.13 27,06 20,53 22,39 33 „ 22,19 20,29 27,49 20,42 22,60 Lübecker Bucht. Salzgehalt in °/,o DO4. 54°10' 11916’ Jahreszeit . Winter Frühjahr Sommer Herbst RE Datum... .11.1.—17.11. |2. V.—10.V. 12. VII. —14. VIII.|30.X.— 16 XI.| Tiefen: 0 m 15,50 11,90 10,91 12,65 12,74 BD, 15.52 1239: 2 10,92 12,70 12,88 30: 16,06 | 14,41 | 12,20 13,32 14,00 IB. 1623 | 16,09 14,95 15,41 15,67 20,1 EWR: NE 17,56 20,84 17,23 18,23 29-1 IR.) 5 AB Beer 17,86 18,91 Kieler Bucht. Salzgehalt in %/oo- DO 1. 54°29'5.10°21’—22’. Jahreszeit . . Winter | Frühjahr Sommer Herbst _ | Jahresmittel Datum .... .|80.1—16.I1.] 1. V.—9.V. 1. VIIL—13. VIII.]29.X.—14.XL Tiefen: O m 17.85: | - 0548 13,56 15,27 15,47 Br% 17,82 15,16 13,61 15,25 15,46 10: 18,57 16,40 15,59 15,37 16,48 it 5 19,62 18,50 19,26 16,27 18,41 19; 4, 20,05 19,39 20,34 16,65 19,11 Kleiner Belt. Salzgehalt in °/oo. BR2 51756: 10933! Jahreszeit... Winter Frühjahr | Sommer | Herbst | Jahresmittel Datum ... .31.1.— 16.11. |2. V.—10. V. |2.VIIL—13.VII. 29%. — 15.X1. Tiefen: Om| 1921 1550 | 1464 1596 | 1683 Bu, 19,16 15,47 14,72 15,911 16,32 10 „ 19,37 16,23 16,80 16,31: : 1 Sie 13. 1957 |, 1888 19.04 47,10.-,.| RB 20° „7 DERO TE 20,89 17,73,: | Guam 0 | 20,74 | 21,15 24,82 21,35 22,02 33 „ 21,88 22,40 25,12 22,29 22,92 Özeanographie der südwestlichen Ostsee. 1. 89 Großer Belt. Salzgehalt in °/oo- Da 31. 54°43'9 10046’4 Jahreszeit . | Winter | Frühjahr FONueN Herbst Fl Three Datum... .| 2.11.—8.1. | 1.v.—2.V. | 1.VI.-2. VII |2.X1.—3.X1. Tiefen: 0 m 19,70 11,83 312 14,40 14,51 B-, 19,76 Br | 15,06 | 34,49 15.62 10 ,„ | 19,80 13.94 13,37 15.00 15,53 ı5.| 198% | 16,80 15,68 ee ar 97,12 20 „ 19,85 2083 | 23,48 | 20,03 21,05 30 „ 21,29 24,57 28,83 22,04 24,18 Da 30. 54°52°5 10950°5 Datum .... .|| 2.11.--8. 11. | 1.v.—2. V. | 1. VIII —2. VII. |2.X1.—3.X1. Tiefen: Om | 20,07 12,29 12,31 |: 14,48 14,79 BI 20,17 1312 | 13,07 | 14,66 15,26 10, || - 20,18 14,87 15,56 15,58 16,55 15, | 2019 15,44 18.29 | 19,14 18,27 20 , 20,22 20,32 27,04 | 20,83 21,98 30 „| 20,26 24,31 98,46 | 23,36 24,10 - Be - 1 - Sa | 28,69 25,00 24,97 ande. | 28,94 Br 25,13 Da 29. 55°01'5 11°02°2 Datum .... .|| 2..—3.. | 1. V.—2.V. |1.VII.—2.VII. |1.X1.—3.X1. Tiefen: Om | 19,76 12.91 12,28 14,81 14.94 SR 19,80 1336% 12,71 14,98 | 1521 10, | . 2024 14,02 13,69 15,34 15,82 15 „ 20,30 15,91 16,64 | 19,85 18.18 20 „ | 20,80 92.38 96,77 2239 | 23,09 = er 96,27 30,24 27,03 | 26,87 Da 28. 55°11'9 11905'3 Bla | 1.9.23, VL VITO VO | LIEST. Tiefen: Om | 20,26 12,98 | ao re en 5:0. 20,29 13,28 13,10 1730 2 setgst 10 „|| 20,56 14,70 14,04 1580 | 1628 5,.| 2102 18,00 18,31 2019 0, | 225 23,95 95.36 2.2887 = 1,9361 30: >, 25,53 28,13 30.22 | ..28,08 27,99 40 „|| 25,76 2850 | 30,82 2: 30.18 + ag Da 27. 55°19'2 100534 Datum. ... 1. 1 VD V, 1 VIRSSNTE | 2 1IXE Tiefen: O0 m 20,97 14,78 13.23 15,66 16,16 5, 21.17 15.14 14,51 15,98 16,70 30% 21,76 16,50 16.50 *. ! |-218,99 18,51 15% 260 | 21,8 22,24 23.42 22,53 20 , 23,96 | 26,25 27.98 26,73 26,23 I 25,04 | 28,03 | 30,95 29,86 28,47 90 H. Spethimann. Da 26. 55°20'4 11902'3 Jahreszeiten | Winter Frühjahr Sommer Herbst | ' Jahresmittel Datum ... |1.1—2.1. | 1.v.—2.V. 1.VILL—2. VI. 1. XL—2. XL. N REF Tiefen: Om ! 1934 | 189 | 136% i8,117. 2 5’ 4: 04 14,69 12,84 1550 | 157% 10. | 20,68 1553 | 14,01 16.08 | 16,58 TEN a 19,89 | 25,68 19,94 21,69 2, 24,52 PIE Y 30,02 25.32 26,34 90, 25.67 207.7 30,87 28.22 28.21 40 „ 26,36 Bl | 30.98 29.13 28.66 50, 6 | 28.46 31,00 99,70 28.98 55, 27.80 | .:28.64 30,97 29,87 29,32 Da 25. 55°29'8 10°52'6 Datum... .| 1:11. | 1.2, V..| LVORS2YI) SEE Tiefen: Om 21,72 14,61 | 13,87 16,08 |. 1657 5... RER 15.24 14.82 | 16,40 17,07 10°... RR 16,84 15,87 | 17,99 18,22 I5:.%.) 22,94 21,84 20,77 21,73 21,82 2; 25,55 27.06 28,78 28,14 27,38 30 „ | 26,92 30,60 31,02 | 31,14 29,92 Da 24. 55°36'6 10048'8 Datum ©... ; | 177, 1.92; VW. | 15% Tiefen: Om | 22,04 15,59 — | 12,18 = 5 22,54 16,00 _= | 17,46 = 10% 22,69 18,69 2 | 18,99 = 150 2345. | 92,87 ae 21,81 Rue >. „ 2524 | 28,28 u 29,48 22 30 „ 29.09 30,31 m | 3:79:54 = + 35 5.17=-29 5173 30,45 — 3:83 7] = | | | | Samsöbelt. Salzgehalt °/go. Da 23. 55°46'7 10°48’8 Jahreszeiten | Winter Frühjahr Sommer Herbst Terasse Datum. ... | 1:11,41) 4, V.2,Y. |L. VIE 3.98. [1.31 25% Tiefen: Om | 21,00 15,19 _ | 13,66 | 17,05 16,80 5.5. >" 08:69 15,83 13,93 17,09 17,14 Wen 22,49 16,25 18.10 19,01 18.96 TEPERR, 23,75 3323 In ach | 23.45 24,14 20.551 25,89 28,80 | 30,09 | 29,72 28,63 30, | 28,66 le 30,91 | 31,06 30,34 40 .711..29947 30,61 | 31,17 | 31,61 30,64 50 „ 29653 | 30,68 | 31,31 | 32,06 20,93 Ozeanographie der südwestlichen Ostsee. I. 91 Da 22,56%56' 9.171900" 2 Jahreszeiten | Winter Frühjahr ‚Sommer | Herbst Oi Jahresnibel Datım....1 1.IL—4L. | 2.V. 1. VIIL.— 2. VID. | 2. XI.—3.X1. Tiefen: Om | 21,70 a 17,66 17,58 = 21,78 17,06 15,00 17,76 17,90 10% 23,14 19,06 17,46 21,62 20,32 16, 26,16 28,60 27,52 29,07 27,84 20;, 29,52 80,59 29,95 31,64 30,43 30 „ 30,07 31,41 30,70 32,51 31,17 40 „ 30,87 31,50 31,18 32,76 31,58 50; 31,19 31,55 31,42 32,93 31,77 9u:272:*56°07 9ER 1171 Datum... . || 1.1.—4.. N 1. VIIL—2. VIIL |2. XL.—3.X1. Tiefen: Om 22,52 ee ee 1845 | 1844 3, 22,68 18.44 | 16,35 EN) u 19,12 I, 23,47 19,39 | 17,26 19,68 | 19,95 39, 26,33 25,82 26,07 27,26 26,37 20 , 30,83 30,50 30,69 32,44 31,13 30, 31,25 32,91 31,68 33,36 32,30 36 „ 31,37 32,99 31,72 33,45 | 32,38 Kattegat. Salzgehalt /oo. Da 20. 56°22'3 11°48'6 Jahreszeiten Winter Frühjahr Sommer Herbst ; | Tahkesttrel Datum... .. \1.1L.-—4.1...1.V.—2.V.|1 VIL—3.VI. |1. X2.—3. X) Tiefen: Om | 22,97 17.66 16,17 19,38 19,05 5b. | 23,43 19,26 19,48 19,44 20,15 19 2 20,54 19,92 20,36 21,23 15 „ || 25,44 27,21 22,25 22,14 24,26 20 „2: ı 28,09 32,84 27,36 30,75 29,76 Biel: -u3hTs 33,27 32,04 33,84 32,72 Da 19. 56°35°4 11051'3 | Datum. ...| LE 11.X1.—3.X1. Tiefen: Om -- 17,90 — 19,13 — Bi, — 18,35 = 19,39 — 1% = 20,61 = 20,29 a8 — 27,01 — 21,59 — 2U: , — 29,87 _ 30,24 — 30 „ = 33,46 _ | 33,89 Da 18: 560473 11047" 0 Datum.... || 1.IL—3.11. | LEW IH y18: 1.X1.—3:X#. | Tiefen: Om 24,72 20,28 19,13 | 2028 | 2110 DD, 24,78 20,76 20,28 20,40 | 21,56 10%, 25,46 21,69 21,27 22,16 22,65 39;, 28,73 29,69 27,05 27,10 28,14 20:5 31,12 32,84 30,04 31,37 31.34 30 „ 32,73 33,65 31,76 33,83 32,99 40 „ 33,31 33,97 33,05 33,81 33,54 45 „ 33,45 34,08 33,09 33,91 33,63 92 H. Spethmann. Synoptisches Bild der Salzgehaltsverteilung. Die Arkonasee S$S. 92. — Die Funktionen der Kadetrinne und des Sundes S, 9. — Der Stammbelt S. 96. — Die Kieler Bucht S. 98. — Der Große Belt und der Samsö Belt S. 99. — Das südliche Kattegat S. 100. — Tabellen S. 102, Einige Detailzüge in den behandelten Wasserflächen zu gewinnen, gestatten die Beobachtungen, die seit 1907 in schnellerer Reihenfolge und mit Einschub neuer Stationen erfolgen. Ihre Positionen sind in die Skizze S. 72 eingetragen. Wir können Schnitte auf Grund von Serien konstruieren, die, was für unser Gebiet sehr wichtig und unbedingt not- wendig ist, alle an einem einzigen Tage genommen sind. Am günstig- sten stellt sich die Interpretation für die Arkonasee, wo sich die regel- mäßigen Terminfahrten mit solchen außer der Reihe auf das glücklichste verbinden. Für die Speisung der Gotlandsee mit ozeanischem Wasser ist der Schnitt Schonen— Rügen von größter Wichtigkeit. Er wird von Süden nach Norden durch die Stationen DO 9, DO 8, DO 7 und DO 6 ver- körpert. Er ist schon oft behandelt worden, allerdings auf Grund eines weniger ausgiebigen Materiales, und hervorragende Ozeanographen wie Krümmel haben sich spezieller mit ihm befaßt. Und doch ist auf allen Darstellungen ein meines Erachtens wichtiger morphologischer Zug fortgelassen, die Möenbank, die in seiner nördlichen Hälfte gelegen ist und den Ausgang des Arkonabeckens in zwei Arme teilt, wie ihn die Querschnitte auf Seite 93 wiedergeben. Betrachten wir sie, so nehmen wir auf allen nördlich der Möen- bank einen auffallend geringen Salzgehalt wahr. Ich habe mich nicht - für berechtigt gehalten, Isohalinen, die auf der immerhin 29 m tiefen Station DO 6 nicht angetroffen waren, wohl aber bei DO 7, nördlich über die Möenbank hinauszuführen. Denn was könnte es für eine natürlichere Grenzfläche zwischen zwei so stark voneinander abweichen- den und doch so nahen Stationen geben als eine Scheidewand, die sich auf über 20 m erhebt? Vergleicht man die Schnitte mit ihrer Lage in der Arkonasee, so ergibt sich sofort ungezwungen der Schluß, daß der Einlauf sich durch den Stammbelt südlich der Möenbank, der Auslauf nördlich von ihr bewegt. Studieren wir die Einzelheiten, so erkennen wir am Südrand ein Aufwärtsdrängen der Isohalinen, ein deutliches Merkmal, daß das einströmende Wasser sich besonders nahe der deut- schen Küste bewegt. Daß diese Regel auch noch etwas weiter östlich gilt, zeigen einige Schnitte, die von schwedischer Seite auf den Stationen Ekman A 50—54 zwischen Arkona und Schonen genommen wurden. -HOGT Isndny—zoGT ToqwoaoN [oyTwusyezsaiger pun -soiyer "UEUONIS—TUoyLy SoyyLuydg sep uoureyos] "9—DgI "DIA 9 en upy W de 4 un wol 1Sqla} — JaWUIOG > ._—— um [1 nm... x, -—————. - a un. Bunynay J2juıM 94 H. Spethmann. Namentlich am 15. Mai 1910 drängte sich das zahlreiche Wasser scharf an unsere Küste heran. Nur im Winter folgt das Bodenwasser nicht dieser allgemeinen Er- scheinung, wie uns verständlich wird, wenn wir erwägen, daß in dieser Jahreszeit auch durch den Sund ein Einlauf in stärkerem Maße erfolgt. Schon im Herbstschnitt ist dieser Bau angedeutet. Im nördlichen Teil- becken finden wir in der Regel nur einen Salzgehalt zwischen 8 und 9°/,0; lediglich im Winter, wenn der Auslauf am reichsten und der Salz- gehalt am höchsten ist, begegnen wir auch der 10°/,, Isohaline. Über die Verteilung in der Arkonasee können wir auf Grund des Schnittes Ekman A 50—54, der seit 1907 mehrfach wiederholt wurde und der etwas östlicher liegt als der deutsche Schnitt, noch ein ge- naueres Bild entworfen. 1907 zeigte sich sowohl Mitte Juli wie in den ersten Augusttagen ein gleicher Grundzug. Der hohe Salzgehalt lagert am Boden des Arkonabeckens. In Ekman A 50 unmittelbar nördlich Arkona war er nicht mehr zu bemerken, bis 35—39 m Tiefe wurde als Maximum 8,87°/,. gefunden; in gleicher Tiefe war auf dem nördlicher gelegenen Ekman A 52 auch noch kein größerer Salzgehalt zu konsta- tieren, sondern erst unter 40 m stellte er sich ein und bedeckte als dünne Lage von etwa 5 m Mächtigkeit den Boden. Auf dem schon höher gelegenen Ekman A 53 finden wir nur bis 9°/,, am Boden, und an der Küste Schonens nur 8,13°/, am Boden, also das süßere Aus- laufwasser wieder nahe der schwedischen Küste. Bedeckt wird die ganze Südhälfte des Schnittes von homohalinem Wasser mit 7,52 /oo, das bei Ekman A 51 31 m mächtig ist. Daß häufig an der Oberfläche nahe der Südseite das salzreiche Wasser angetroffen wird, zeigt auch ein Schnitt vom Dornbusch auf Hiddensö nach der Südostküste Möens vom 18. Juli 1907. In der Tiefe tritt dagegen dieser Zug nicht so klar hervor. Im einzelnen kann dieses Bild mannigfach gestört werden. So treffen wir am 2. Februar 1905 auf DO 6 einen Salzgehalt an, der von der Oberfläche bis zum Boden in 29 m Tiefe zwischen 10,81°/oo und 14,04°/,. gelegen ist, eine Steigerung, wie sie nie wieder beobachtet wurde. In den letzten Tagen hatte ein einlaufender Strom bei Drogden hohe Salzgehaltswerte gebracht, am Morgen des 1. Februar sogar 20,.0°'o0-. Ein ähnlicher Fall für die gesamte Wassersäule liegt nicht mehr vor, wohl begegnet uns für den 17. Februar 1903 und 14. Au- gust 1904 ein starkes Anwachsen des Salzgehaltes am Boden, das so- gar 20,55°/o0 erreicht; beidemal hatte vorher Einlauf durch den Sund geherrscht, bei dem in dem einen Falle sogar Wasser von 27,1°/oo über die Drogdenschwelle gelangt war. Ozeanographie der südwestlichen Ostsee. I. 95 Umgekehrt können wir bei DO 7 in der ganzen Wassersäule auf sehr niedrigen Salzgehalt treffen; am 3. November 1905 mab man am Boden nur 7,63°/o0, ein Wert, der bei DO 8 auf 8,33°/o0 stieg und bei DO 9 erst 10,73°/,, erreichte. Die Verteilung beweist, daß in diesem Becken für sich gleichfalls auf der einen Seite Einlauf, auf der anderen Auslauf erfolgen kann, mit Rechtsdrängung infolge der Erdrotation, wie wir noch vielfach wiedersehen werden. Auch das umgekehrte Bild ver- mag sich zu entwickeln, wie am 31. Oktober 1902, wo man am Boden von DO 9 8,28°/,, maß, bei DO 8 13,86°/yo und bei DO 7 13,25°/oo, nördlich der Möenbank dagegen nur 8,08”/,., eine Verteilung, wie sie ja schon in der Mittelbildung zum Ausdruck kam. Auf allzu kleine Salz- gehaltsunterschiede dürfen wir hierbei kein Gewicht legen, da die Be- obachtungen nicht genau gleichzeitig erfolgen, sondern sich in der Regel über einen Tag erstrecken. Dagegen scheint vom Sommer bis Herbst sich gern nördlich von Rügen eine mächtige, bis zum Boden reichende Süßwasserschicht einzustellen, wie namentlich der Schnitt Ekman A 50—54 vom 19. Juli sehr schön dartut. Daß ein abnorm hoher Salzgehalt aber nicht nur seinen Weg durch den Sund genommen zu haben braucht, sondern auch durch die Kadet- rinne gefunden haben kann, zeigt ein Blick auf die Salzgehaltswerte am Boden der Kadetrinne. Wir führten schon auf, daß hier fast 25°/oo erreicht werden kann! Dieses salzreiche Wasser sinkt nach Passieren der Darsserschwelle natürlich sofort in die Tiefe des Arkonabeckens. Wir können nicht den jeweiligen Salzgehalt an beiden Orten mitein- ander vergleichen und, wenn wir am Boden der Arkonasee einen hohen Wert finden, nicht aber am Boden der Kadetrinne, den Schluß ziehen, das Bodenwasser der Arkonasee müsse den Sund passiert haben. Die Zufuhr durch die Kadetrinne kann schon wieder aufgehört haben, während das salzreiche Wasser noch am Boden der Arkonasee lagert. Der ausführlich besprochene rasche Wechsel des Salzgehaltes auf den Stationen der dänischen Feuerschiffe gibt uns hierfür einen wichtigen Anhalt. Daß das Einlaufwasser sich am Boden längere Zeit fest halten kann, zeigt sein häufiges scharfes Absetzen gegen das Auslaufwasser. Schon Gehrke hat auf die große Steigerung aufmerksam gemacht, die sich in den letzten vier Metern vollziehen kann. Die häufig gefundene scharfe Trennung deutet auch darauf hin, daß die Durchmischung in- folge von Stürmen in der Regel nicht bis zum Boden reicht. Als Bei- spiel mögen zwei Serien von DO 6 vom 12. und 14. August 1904 dienen, zwischen denen sich ein westlicher Sturm entwickelte, der au y6 H. Spethmann. (jeder Rev während drei Wachen, auf Drogden während zwei Wachen Sturmstärke 7 und mehr erreichte. Die Verhältnisse waren folgende: Üm Dm 100 -- 157-1. 95 | 29 m 12. August 1904 | 8,16%) | 8,120 | 8,12% | 8,2400 | 7,82% | 9,04% 14. August 1904 | 8,12% | 8,1090 | 7,97% | 8,12%/0 | 8,83%] | 10,70%6 Wir sehen die Einmischung des Sturmes in Zufuhr salzreichen Wassers in der Tiefe. Daß auch der Sund hieran beteiligt zu sein vermag, ohne daß es auf Feuerschiff Drosden beobachtet werden kann, zeigen einige wenige Serien aus dieser Wasserstraße, die unsere Ergebnisse für Drogden ergänzen. Am 5. August 1907 wurden von der schwedischen Seite eine Serie in der Flintrinne und zwei dicht aufeinander folgende bei Helsingborg ge- nommen. In der Flintrinne zeigte sich von O m bis 9,5 m Tiefe ein zwischen 8,50°,. und 8,59”. schwankender Salzgehalt. Auf Drogden hatte man am Morgen des gleichen Tages 8,9 bis 9,5°/.. gefunden. Bei Helsingborg schwankte der Salzgehalt zwischen 11,74°/,. und 33,08°/oo; eine Sprungschicht lag zwischen 20—23 m. Lappe Grund bekundet für diese Zeit ein ganz ähnliches Bild, der Sprung war hier zwischen 15-20 3; Ein dagegen von den Feuerschiffsbeobachtungen recht abweichen- der Fall wurde am 1. Juli 1909 beobachtet. Auf Drogden war am Morgen dieses Tages in 8 m Tiefe 7,8”; gefundea, ein Wert, der auch an den Tagen vorher nicht überschritten wurde. In 10,5 m Tiefe der Flintrinne wurden dagegen 19,56°,,. Konstatiert. Während sich durch die Drogdenrinne ruhiger Auslauf vollzieht, läuft gleichzeitig salzreiches Wasser über die tiefere Flintschwelle ein. Wir ersehen daraus, daß die Beobachtungen auf dem Feuerschiff Drogden allein nicht maß- gebend sind! Wie das salzreiche Wasser seinen Weg aus. der Kadetıinne in die Arkonasee vornimmt, wissen wir nicht. Man fand am 12. Dezember 1908 auf der Darsser Schwelle in 15 m Tiefe nur 9,29°,0, womit nicht gesagt ist, daß es diesen Rücken nur stoßweise überschreitet. Es kann sich auch weiter nördlich halten, so traf man am 5. Juni 1908 in der Hjelmbucht südlich Möen salzreiches Bodenwasser. Ließe sich mittels der Terminfahrten eine Beziehung zwischen dem Salzgehalt am Grund der Kadetrinne zu dem jeweiligen Salzgehalt in 11 m Tiefe bei Gjedser Rev finden, so wären wir in der Lage, uns über den Verlauf der Salzgehaltsbewegungen am Boden der Kadetrinne eine ungefähre Vorstellung zu machen. Leider aber ist es nicht mög- Ozeanographie der südwestlichen Ostsee, 1. 97 lich, wie ich bei der Bildung der Abweichungen zwischen 11 m Tiefe bei Gjeder Rev und 26 m in der Kadetrinne für die regelmäßigen Ter- minzeiten fand. Am einheitlichsten sind die Abweichungen im Mai, wo sie zwischen 5,5 und 9,0°/,, schwanken, am größten im Februar, wo sie sich zwischen 0,7 und 11,3°/90 bewegen, so daß sie nicht weiter verwertet werden können. Auch zeigt sich kein einheitlicher Zusam- menhang zwischen relativ hohem Salzgehalt an beiden Stationen. Das Bild im Umkreis der Kadetrinne wird durch eine orößere Zahl von Serien aus dem Jahre 1909 vervollständigt. Für den 2. Mai dieses Jahres läßt sich ein Schnitt südlich Falster bis zwei Drittel Weges nach Warnemünde konstruieren. Er zeigt oberflächlich salzreiches Wasser, bis 13,98°/,, von Süden aus bis zur Mitte der Strecke, dann eine Ab- nahme, nördlich 54° 30° bis auf 8,71°/0. Am Boden vollzieht sich nicht eine ähnliche Verteilung, sondern der höhere Salzgehalt zeigt eine deut- liche Abhängigkeit von der Tiefe. Dort, wo sich von Fehmarnbelt kommend der schmalste Paß zur Kadetrinne einstellt, treffen wir 23,08 °/g0: die beiderseits bei Höhenzunahme des Bodens rasch abnehmen. Eine ähnliche Verteilung zeigen der 20. Mai 1904 und der 17. Mai 1909, letz- terer mit dem Hinweis, daß über die niedrige Schwelle im Westen der Kadetrinne 18—19°/,, salzreiches Wasser häufiger einströmt, jedenfalls nicht nur gelegentlich stoßweise. Daß das Bild sich aber auch eänz- lich verändern kann, lehrt ein Schnitt vom 9. Februar 1909, der in der Nähe des 12° ö. L. overflächlich das salzreichste Wasser in der Mitte brachte, am Boden aber eine unregelmäßige Verteilung zeigte. Für das Gebiet der Mecklenburger Bucht zeigt der Fehmarnbelt in Querschnitten deutlich eine Abnahme des Salzgehaltes von der deutschen Küste aus zur dänischen. Am 7. Februar 1909 hat man 20,12°/,, in 12 m Bodentiefe auf der südlichen Seite gegenüber 19,02°/,, auf der nördlichen gefunden. Das gleiche Bild begegnet uns in Querschnitten am Östende der Mecklenburger Bucht wieder (17. April 1909). Die Ver- teilung in der Tiefe der Bucht weist darauf hin, daß das Einlaufwasser sich bis zum Ausgang der Lübecker Bucht erstreckt, wie der relativ hohe Salzgehalt dartut, den man auf DO 4 so oft gegenüber DO X ange- troffen hat. Weitere Züge aufzudecken, sind die Schnitte der Lübecker Bucht zu lückenhaft. Auch für die Oberfläche scheint eine weit größere Zahl von Beobachtungen notwendig zu sein, um klar zu sehen. Oft zeigt sich, daß auf der mecklenburger Seite der Salzgehalt höher ist als in der Mitte der Bucht, doch kommen auch Ausnahmen vor, wie am 1 Mai 1909. An der Oberfläche scheint das salzreiche Wasser ziemlich in die Lübecker Bucht gedrängt zu werden. Spethmann, Ozeanographie. Hydrogr. Suppl. z. V. Bd. 7 gg H, Spethmann. Für die Verhältnisse im Übergangsgebiet vom Kleinen Belt zum Fehmarnbelt gestatten uns Beobachtungen, die vom November 1908 bis Juni 1909 ausgeführt wurden, eine Anzahl Serien zu Schnitten zu grup- pieren. Einen Schnitt haben wir in der Talrichtung des Kleinen Beltes gelegt, von der Nordostseite Alsens, wo dicht der Küste zwei Stationen liegen, nach der nördlichen Hälfte der Schwelle Fehmarn-Langeland südlich ihrer Lücke und nach DO 3 im Fehmarnbelt. Das Material gestattet ihn im ganzen zwölfmal zu konstruieren, so daß ein unge- fähres Bild über die Wasserverteilung gewonnen werden kann. Auf der Oberfläche zeigt sich nicht immer eine konstante Abnahme des Salz-. gehaltes nach der Arkonasee zu. DO VI hat wiederholt etwas geringeren Salzgehalt, im November und Dezember 1908 wie im Mai, August und Oktober 1909. Ebenso hat die nördlichere Station im Alsenbelt wieder- holt weniger Salzgehalt als die südlichere, im Januar, März und April 1909. Über die weitere Salzgehaltsverteilung an der Oberfläche unter- richten uns zwei Schnitte, die ich senkrecht zueinander durch die Kieler Bucht gelegt habe. Der eine läuft von der Eckernförder Bucht über Gabelsflach und DO VII nach Fehmarnbelt, bildet also mit dem soeben besprochenen einen spitzen Winkel. Er umfaßt die Stationen DO II, DO1, DOVI und DO 3 und läßt sich achtmal konstruieren. Der andere läuft von der Hohwachtbucht nach Norden und umspannt die Stationen Hohwachtbucht, DO VlI und DO VI und kann dreimal entworfen werden. Der hohe Salzgehalt, den wir auf Station DO VI fanden, setzt sich süd- wärts bis zur Mitte zwischen Langeland und Wagrien fort. Nur ein- mal lag an der deutschen Küste das Maximum, am 22. März 1909, in der Regel nimmt der Salzgehalt aber nach Osten hin ab. Zur Eckern- förder Bucht steigt er dagegen immer wieder, so daß wir für die Kieler Bucht annehmen dürfen, daß salzreiches Oberflächenwasser sich vom Alsenbelt entlang der Festlandküste an der Ostseite der Kieler Bucht bis zur Bucht von Eckernförde bewegt, dann ostwärts zum Fehmarnbelt nördlich von Stoller Grund und Gabelsflach. Dieser Auffassung steht das Bedenken gegenüber, daß zwischen dem Südende des Alsenbeltes und der Eckernförder Bucht eine Station DO III gelegen ist, die meistens geringeren Salzgehalt zeigt als DO U in der Eckernförder Bucht. Sie liegt weiter ab vom Lande, so daß sie von diesem Strom nicht mehr erreicht werden mag, es ist aber auch angängig, daß der Auslauf aus der Flensburger Förde und der Schlei bei ihr den Salzgehalt herabdrückt. In 20 m Tiefe ist bei den Schnitten, bei denen alle vier Stationen vertreten sind, nur einmal in Fehmarnbelt der höchste Salzgehalt ge- Özeanographie der südwestlichen Ostsee. I. 99 messen worden, am 21. Mai 1909. Sonst treffen wir ihn immer auf der Fehmarn-Langelandsschwelle, mit Ausnahme vom 15. August 1909, wo er im nördlichen Alsenbelt gelegen ist. Der hohe Salzgehalt bei DO VI deutet darauf hin, daß das durch den Großen Belt einströmende Bodenwasser zunächst seine Richtung nach Süden beibehält, ehe es nach Osten abbiegt. Daß Wasser aus dem Kleinen Belt an der Salz- gehaltssteigerung schuld ist, scheint mir dagegen nicht, da die Steigerung gegenüber dem südlichen Alsenbelt stets deutlich ausgeprägt ist. Am Boden kommt die Salzgehaltsabnahme dagegen meistens nicht zum Aus- druck, was nicht verwundern darf, beträgt doch der Tiefenunterschied vielfach über 10 m. Wie weit sich der Einfluß von Wasser aus dem Großen Belt am Boden der Kieler Bucht bemerkbar macht, ist auf Grund des vorliegen- den Materials nur schwer zu unterscheiden. Die Hohwachtbucht besitzt auf den zwei Serien, die hierfür in Frage kommen, einen höheren Salz- gehalt als die gerade nördlich von ihr gelegene Station DO VII, so daß er nur von Westen gekommen sein kann. Daß dieses indessen nicht: immer geschieht, beweisen die Salzgehalte am Boden des Längsschnittes, die kein klares Bild enthüllen. Leider fehlt gerade in der Mitte der Kieler Bucht, etwa auf 10° 30‘ östl. Länge liegend, eine Station, von der eine größere Anzahl von Beobachtungen zur Verfügung ständen. Aus dem nördlichen Kleinen Belt liegen nur wenige Tiefenbeobach- tungen vor. Am 27. Juli fand man am Boden seines nördlichen Aus- ganges in 35 m Tiefe 22,00°/,0, während drei Tage vorher im Großen Belt 32,14°/,0 bei Revsnäs konstatiert wurde. Schnitte können wir für dieses Gebiet nicht konstruieren. Für die Salzgehaltsverteilung im Großen Belt und Samsöbelt liegen von dänischer Seite nicht außerhalb der Terminfahrten gelegene Stations- bearbeitungen vor, sondern Beobachtungen, die während der Fahrt in je einer Tiefe gewonnen wurden. Es kommen zwei Fahrten in Betracht, vom 21. Januar 1908 zwischen 8h 52 a. m. bis 12h 55 p. m. und vom 4. Februar 1909 9b 46 a. m. bis 5. Februar 1h 37 p. m.; die letzte war wäh- rend der Dunkelheit unterbrochen. Beide zeigen oberflächlich eine all- mähliche Abnahme des Salzgehaltes. 1908 war er in der Hauptrinne westlich Agersö 25,23°/,., an der nördlichen Ostseite Langelands treffen wir 24,56°/, und 25,91°/,,, und in ähnlicher Höhe beweet sich der Salzgehalt westlich der Insel nördlich vom Ausgang vom Svendborg- sund. 1909 betrug der Salzgehalt auf der Höhe der Kjertemindebucht 23,28°/,0, am Südende Langelands 20,34 °/,0. Die Abnahme erfolgt nicht kontinuierlich. 100 H. Spethmann. In der Längsriehtung des Großen Beltes lassen sich verschiedentlich Zunahmen und Abnahmen in kleinem Maßstabe erkennen, deren Ur- sachen uns verständlich werden, wenn wir die Querprofile betrachten. Stellen wir für die Strecke zwischen Lolland und Langeland die Gegen- sätze zwischen beiden Seiten für ungefähr gleiche Breiten zusammen, so erhalten wir folgendes Bild: Westseite . Ostseite 510 54°1 1005146 20,61%/0 | 540 583',8 10° 57',0 18,62 9/0 47,6 49',5 20,55 | 47,8 56° 3 17,25 46,5 | 48',2 20 48”6 »| 57,1 15,82 5 47',1 204 || 45,3 57,9 | 18,08 44,2 46,7 0 | 435 589 19,60 aa | 50%,8 21,69 | 41',4 11°00‘1 | 20,37 Die Tabelle läßt ein salzhaltiges Einlaufwasser an der Westseite, ein salzärmeres Auslaufwasser an der Ostseite von diesem Stück des Großen Beltes erkennen. Die Trennung ist nicht etwa eine Folge von geringen Zeitunterschieden in den Beobachtungen, sondern eine örtliche. Denn als der Dampfer, der zuerst in Nord-Südrichtung an der Westseite ge- fahren war, dann sich auf der Höhe des nördlichen Langeland von neuem der westlichen Seite zuwandte, traf er die gleichen Verhältnisse wie am Anfange seiner Beobachtungen wieder an. Ferner ist aus der Tabelle eine ungleichmäßige Abnahme des Salzgehaltes zu ‘erkennen, namentlich an der Ostseite. Sie wird daher rühren, daß die Positionen nicht im gleichen Abstande von der Küste gelegen sind. Dieses allgemeine Bild wird des mehrfachen bestätigt durch Quer- schnitte, braucht aber nicht immer einzutreten. Die Abweichungen schwanken aber nur um geringe Beträge. Daß sich das Wasser dabei nicht nur seitlich nebeneinander bewegt, sondern auch übereinander, zeigen die verschiedenen Strombeobachtungen, die im Großen Belt aus- geführt wurden. So maß man am 17. November 1908 im Langelands- belt bei 15 m Tiefe aus Süden kommenden Strom. in 42 m Tiefe aus Norden laufenden. Daß die Bewegungen aber auch komplizierter wer- den können, lehren dänische Strommessungen vom 5. Mai 1910 in der Westrinne bei Sprogö. Man fand beispielsweise, am Nachmittag 5h in25mS33E, in5mS3E, mn l0mS1LW nm 15m N57E, in20mS12W, in25mS12 W. Bis 10 m Tiefe war der Strom kräftig, dann wurde er schwächer. Die Fortsetzung des Auslaufes ins Kattegat möge den Beschluß dieser Einzelbilder bringen. Ihre Darstellung wird durch eine November- fahrt von 1907 ermöglicht. Während des 2. November wird überall Ozeanographie der südwestlichen Ostsee. I. 101 auf der Oberfläche des Großen Beltes ein Salzgehalt unter 12°,, an- getroffen. Zwölf Stationen weit vom Nordende an bis wenige Kilometer nördlich Sprogö schwanken die Werte zwischen 12 und 11°/,,, in der Nähe dieser Insel zwischen 11 und 10,50°9. Das süßere Wasser ist nur eine dünne Lage, die nach Süden an Mächtigkeit zunimmt. So wird zwischen 55°36‘,5 und 36‘,8 bei O Meter 11,42°/,, gemessen, bei 7,7 m 23,10°,, mit regelmäßiger Tieferlegung des Sprunges, zwischen 55098'6 und 55°28‘2 bei O m 11,80°/,0, bei 8 m 12,72°%/,0, bei 13 m 26,13°/o0. In größeren Tiefen herrscht überall der normale hohe Salz- gehalt. Nach Süden hin können wir die Verhältnisse nicht weiter ver- folgen, da die Fahrt bei Sprogö abbricht. Sie erstreckte sich vorher über den ganzen östlichen Teil des südlich Anholt gelegenen Kattegat, begann am 1. November 1907 bei Kullen, beweste sich zuerst nord- wärts, dann nordnordwestlich über den Kleinen Mittelgrund. Die Rück- fahrt ging über Anholt Knob und Hesselö in den Samsöbelt. Die Ver- teilung des Salzgehaltes an der Oberfläche dieses Gebietes gibt über den Weg des Auslaufwassers keinen Fingerzeig auf Grund dieser Fahrt, mag es aus dem Sund oder aus dem Großen Belt stammen. Auch die Mächtiskeit der Oberschicht läßt keinen Schluß zu. Ihre untere Grenze habe ich, da keine Beobachtungen von Meter zu Meter vorliegen, durch rechnerische Mittelbildung aus der letzten Tiefe, in der noch Auslauf- wasser angetroffen wurde, und der ersten, in der Einlauf war, ge- wonnen. Durch dieses angenäherte Verfahren ergab sich, daß von Kullen bis zum Großen Mittelerund die Mächtigkeit des Auslaufes all- mählich von 7 m auf 22 m stieg, dann folgte nördlich des Sattels, der sich von Anholt gegen Osten erstreckt, über 14 m eine Abnahme bis auf 10 m Tiefe, die zunächst beibehalten wird, um bis 57°29' auf 15,5 m zu steigen. Hier bog der Kurs des Schiffes nach Süden, wo man nunmehr bis nördlich Anholt wieder eine geringer werdende Mächtiekeit, bis zu 7,5 m antraf. Südlich Anholt setzt dann von neuem eine unvermittelte Zunahme auf 11 m ein, die allmählich bis zum Nord- rande des Großen Beltes auf 7—8 m geht. Hier ist dann eine zwischen 10,5 m und 14 m schwankende Mächtigkeit gefunden, die scheinbar nicht an die Tiefenverhältnisse geknüpft ist. Das Gesamtbild, das diese Fahrt zeitigt, ist eine Decke relativ süßen Wassers, die vom Nordende des Sundes und Großen Beltes an Mächtigkeit zunimmt, um auf der Schwelle im Osten Anholts auffallend abzunehmen und erst weiter nordwärts wieder zuzunehmen. Wir dürfen wohl kaum annehmen, daß diese eine Fahrt die normalen Ver- hältnisse wiederspiegelt. 102 H. Spethmann. Tabelle 8. Synoptische Schnitte für den Salzgehalt in %n. Station... . | BE 50 BE 51 E 53 BE 54 Datum . ı 15. V. 1910 | 15. V. 1910 | 14.V. 1910 | 14. V. 1910 0m 7,74 7,68 7,27 7,47 a 7,77 7,76 7.30 7,47 10 „ 7,81 7,76 7,29 7,47 15 „ 7.86 7,74 7,29 7,47 20 „ 7,88 7,81 7,29 7,48 30 „ 7,94 7,77 7,50 7,45 A 9,47 10,14 7,65 7,63 BB, 10,86 11,71 7.68 7,63 | 4 45 41 40 Station... E 49 E#s8 | E42. | E&6 E 45 Datum ... 18. VII. 1907 , 18. VII. 1907 | 18. VII. 1907 | 18. VII. 1907 | 17. VII. 1907 0 m 7,97 7,63 7,47 7,48 7,77 D, 7.97 7.63 7,47 7,50 7,79 10 „ 7,99 7,63 7.47 7,50 7,90 15 ;. 7,99 7.70 7,63 8.10 10.59 20 „ _ 7,72 = — 13,91 B; 7,99 7,88 7,90 8.22 13,91 14 22 17,5 18 20 Station DOIX DOF DOVIH Datum ..... 17. VIII. 1909 | 17. VIII. 1909 17. VIII. 1909| De a 1283 | 5 „ 11,11 | 13,28 13,9 | 30, 13,08 15,07 13,35 15 „ le 16,87 15.21 2 ge | 19,61 17,90 18,57 Bu ER m 6 Bee ea 8 21,69 | 2 | 2 Br Station... 8A 8 8B Datum ..... 7.11. 1909 | 7.I. 1909 | 7.11. 1909 | 0 m 17,86 17,59 "13,87 | Du 18,32 19,16 15,26 | 10 „ ı 19,55 19.72 1943 5; | = 20,10 1902 20 „ | ne 20,44 — 30 „ | —. 20,77 = Bi | 20,12 21,35 19,02 12 35 15 Die untenstehende kleinere Zahl bei B gibt die jeweilige Bodentiefe an. OÖzeanographie der südwestlichen Ostsee. TI. 103 Station... | 54° 15° | 540 19° | 54% 22° 540 28° 540 29° | 540 32° 129 08° 128.03/ 110 59° 11° 55° 1188: I "BB Datum 17.1V. 190917. 1V. 1909 | 17. 1.1909 17. 1V. 1909 17.1V. 1909| 17. IV. 1909 0 m 11,89 10,52 | 10,28 8,50 8,50 8,33 B-:; we 10,52 10,32 8.59 8,68 8.47 0 - = 11,76 11,26 9,96 8,87 = 15. ;, u 16,71 17,72 17,59 ar = 20 „ = = = 22,56 ur Re’, 12,21 18,24 18,06 2355 | 1555 8,51 7 19 17,5 ;| 2 | 14 6,5 Station . Dr For ee oxi | Fox Kar. [nk Datum .. x XI1..' 16. XUL.:) .18.X0n. 118. XI. || 16. IV. | 16. IV. | 16 IV. 19087 1808 7 19087 17 1908 111909 151909 | 1909 ENT Om || 1323 | 11,13 Om | 1283 | ınıs | 1721 | 1202 | vom a Ian | — 1,20. 1907+. 1 1044 |.11,47. 1.1816... >= Bi; 2 - 1.93:86 PI-17210 1418,89 1° 10.28.-6.41,62. 1317 DZ 10 „ 14,60 | 16,59 | 17,68 | 19,61 || 13,51 | 13,06 | 13.19 = 15 „ 16,28 — | 1868 | 20,90 | 15,41 | 13,60 | 14,79 - 20 „ 22,34 =. D136 — vr 200 1717,99: 1016,70 = 30 „ _ = — = = => — = B, 2254 17,14 OT 21,24 17,97 | 2295-1 20:34 — 20 et! 21 18,5 l 20 24 22 Datum ... 22 1.09 | 22.1. 09 11.V.09 [1. 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