a { 4 h r r Ar N x P” e X ı 2 r ö x „i „2 e X ) \ win { N { w 2 E “ 1 „ * € \ r er ir Le - E . [4 i 2 i v S 4 BT E v » $ * R ’ N 4 u F = Stuttgarter Beiträge zur Naturkunde aus dem Staatlichen Museum für Naturkunde in Stuttgart Stuttgart 1. Juli 1965 Nr. 142 Afshanische Geometriden (Lep.) I Von Günter Ebert, Karlsruhe Mit 4 Tafeln (Aus den Landessammlungen für Naturkunde Karlsruhe) Die vorliegende Arbeit behandelt einen Teil der während meiner ersten Afghanistan- Expedition gesammelten Geometriden. Die genannte Reise wurde im Jahre 1957 in Zusammenarbeit mit den Landessammlungen für Naturkunde in Karlsruhe und der Zoologischen Staatssammlung in München durchgeführt. Ferner sind alle diejenigen Geometriden berücksichtigt, die Herr Betriebsingenieur OrTtTo HAMMER, Sarobi, bis November 1964 für mich gesammelt hat, wofür ich ihm auch an dieser Stelle meinen herzlichen Dank aussprechen möchte. Von den rund 50 Arten haben sich 16 als neu erwiesen. Hinzu kommen zwei neue Unterarten, während je zwei Arten der Gattungen Glossotrophia Prout und Eupithecia Curtis sowie eine Art, die zum Genus Calothysanis Hübner gehört, derzeit noch nicht näher definiert werden können. Das Typusmaterial befindet sich vorläufig noch in meiner Sammlung. Alle Tiere wurden, sofern im Text nicht anders erwähnt, am Licht gefangen, wobei an Orten wie Sarobi, Darweshan oder am Arghandab-Damm mit der Misch- lichtlampe, an anderen Stellen, wie z.B. im Badakhschan, dagegen mit der Petromax- lampe geleuchtet wurde. Die während dieser Untersuchung hinsichtlich der Verbreitung einzelner Arten gewonnenen neuen Erkenntnisse werden im Rahmen einer ersten allge- meinen faunistischen Übersicht über das besammelte Gebiet im 2. Afghanistan-Heft der „Beiträge zur naturkundlichen Forschung in Südwestdeutschland“, welches voraussicht- lich noch in diesem Jahr erscheinen wird, unter dem Titel „Beobachtungen und Notizen während meiner ersten entomologischen Afghanistan-Expedition im Jahre 1957“ be- sonders berücksichtigt. Dort werden auch die verschiedenen Fundorte näher erläutert. Besonders sei noch vermerkt, daß mir von verschiedener Seite wertvolle Unter- stützung zuteil geworden ist. So hat Herr D. S. FLETCHER vom Britischen Museum (N.H.) in London eine Reihe vorwiegend indischer Arten überprüft. Herr Dr. H. ]. HAnneMmann vom Zoologischen Museum der Humboldt-Universität in Berlin sandte mir ein Iypus-Exemplar von Glossotrophia rufotinctata Prout aus der Sammlung PÜnGELER zur Begutachtung. Herr Bror HAnson vom Naturhistoriska Riksmuseet in Stockholm stellte in liebenswürdiger Weise Typen aus der Branptschen Iran- Ausbeute zur Ver- fügung. Von Herrn Kommerzialrat Hans Reısser, Wien, bekam ich wertvolles Ver- gleichsmaterial der Scopula ochroleucata Herxich-Schaeffer-Gruppe aus seiner Samm- lung und von Herrn Dr. Urrıch Rorsıer vom Zoologischen Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig in Bonn Typen aus der Sammlung Wenruı zur vergleichen- den Untersuchung zugeschickt, während die Zoologische Staatssammlung in München wiederum mit fehlender Literatur ausgeholfen hat. Allen genannten Herren, nicht zu- letzt aber Herrn Dr. H. G. Anseı, der diese Arbeit in mannigfaltiger Weise gefördert hat, gebührt mein aufrichtiger Dank! Die Anfertigung der Fotografien hat in dankens- werter Weise Herr Hans HEckeL übernommen. 1 [7 2 STUTTGARTER BEITRÄGE ZUR NATURKUNDE Nr. 142 Subfamilie Hemitheinae Gnophosema Prout Durch die Freundlichkeit von Herrn Bror Hanson vom Naturhistorischen Reichs- museum in Stockholm, der mir das Branptsche Material des Gnophosema palumba- Kreises zum Studium überlassen hat, war es mir möglich, mich mit dieser am Anfang der Subfamilie Hemitheinae eingereihten Gattung näher zu beschäftigen und mir ein Urteil über die afghanischen Tiere zu bilden. Das Ergebnis dieser Untersuchung wird an anderer Stelle publiziert werden. Ich darf mich heute darauf beschränken, die beiden 86 aus Ost-Afghanistan zu beschreiben, welche zwei neue Arten repräsentieren. Die erste davon ist Herrn HaAnson für seine wertvolle Unterstützung freundlichst gewidmet: Gnophosema hansoni.n.sp. (Taf. 1, Fig. 1) ö: Fühler doppelt gekämmt, etwa halb so lang wie die Vorderflügel, der Schaft im ersten Drittel schmutzigweiß, sonst graubraun beschuppt. Die zur Fühlerspitze kleiner werdenden Kammzähne sind graubraun. Stirn ebenfalls graubraun, ebenso die vorge- streckten Palpen, die nur wenig über die Stirn hinausragen und an ihrer Spitze noch etwas dunkler gefärbt sind. Halskragen und Thoraxbehaarung schmutzigweiß. Rüssel verkümmert. Das 2. und 3. Beinpaar mit je zwei Sporen am Ende der Tibien, welche den Tarsen an Länge gleichkommen. Grundfarbe schmutzigweiß mit einem Stich ins Gelbliche, graubraun gesprenkelt, die Zeichnungen ebenfalls graubraun. Fransen wie die Grundfarbe. Vorderflügeloberseite: Die Antemediane besteht im wesentlichen aus drei Flecken, von denen sich der erste an der Costa, der zweite auf der Media und der dritte am Innenrand befindet. Zellflecke relativ groß, etwas oblong, aber nicht sehr scharf kontu- riert. Postmediane fein gezähnt, an der Costa etwas dunkler markiert. Die graubraune Bestäubung verdichtet sich vor dem Außenrand, bleibt aber sehr diffus. Saumlinie dunkel gestrichelt. Hinterflügeloberseite: Wie der Vorderflügel gezeichnet, nur daß hier Antemediane und Zellflecke stärker reduziert sind. Unterseite: Wie die Grundfarbe, aber ohne jede dunklere Bestäubung. Die Zeich- nungsmerkmale der Vorderflügel, besonders die Zellflecke, sind schemenhaft sichtbar. Vorderflügellänge: 14 mm. Genitalarmatur (Taf. 2, Fig. 1): Uncus schmal, schnabeltörmig gebogen, Gnathos dagegen breit, ebenso lang, am Ende abgerundet. Socii lappig, membranös und fein behaart. Valven im Verhältnis 3 : 1, mit leistenartiger Costa und einem ebenfalls stärker sklerotisierten breiten ventralen Rand mit einer spitzen Ausbuchtung und feiner Be- zahnung in der distalen Randpartie. Sacculus fingerartig, seiner mehr bandartigen Struktur wegen dorsal umgebogen, am Ende abgestutzt. Anellus sehr zarthäutig, von länglicher Gestalt, am Ende zweilappig. Vinculum an der Basis breit, allmählich sich verjüngend, am Ende abgerundet. Aedoeagus relativ kurz, im Verhältnis 5:1, im basalen Drittel schmäler und am Ende etwas verdickt. Die Vesica umhüllt den distalen Teil, der an der Spitze abgestutzt ist. Holotypus: 1 Ö, Sarobi, 1150 m, 25. IV. 1962 (©. Hammer leg.), GU: G 23.1 Gnophosema minima n.sp. (Taf. 1, Fig. 2) ö: Fühler doppelt gekämmt, etwa halb so lang wie die Vorderflügel, der Schaft gelblichweiß beschuppt. Die zur Spitze kleiner werdenden Kammzähne nur wenig dunk- ! Für das immer wiederkehrende Wort „Genitaluntersuchung“ wurde die schon vielfach bekannte Abkürzung „GU“ gewählt. Diese Bezeichnung wird nunmehr durch die „Microlepidoptera Palaearctica“ auch international eingeführt. Der Buchstabe „G“ vor der Präparatnummer ist das bei den Landes- sammlungen für Naturkunde in Karlsruhe gebräuchliche Symbol für die Familie Geometridae. 1965 EBERT, AFGHANISCHE GEOMETRIDEN Nr. 142 /3 ler. Stirn, Patagia und Tegulae gelblichweiß, ebenso die vorgestreckten Palpen, die die Stirn kaum überragen. Rüssel verkümmert. Das 2. und 3. Beinpaar mit je zwei Sporen am Ende der Tibien, die etwas kürzer sind als die Tarsen. Grundfarbe heller als bei der vorigen Art, mehr fahl gelblichweiß, die Bestäubung nicht so dicht. Zeichnungen graubraun. Fransen hellbleibend. Vorderflügeloberseite: Antemediane wiederum in drei Flecke aufgelöst, wovon aber der erste sich teilt und neben der Costa auch die Subcosta markiert. Zellflecke etwas oblong, groß, ziemlich diffus. Postmediane fein gezähnt, aber nicht gleichmäßig ver- laufend, an der Costa stärker betont. Saumlinie weniger auffallend gestrichelt. Hinterflügeloberseite: Antemediane und Zellflecke etwas reduziert, die Post- mediane zwischen m und cu rechteckig vorspringend. Unterseite: Wie die Grundfarbe, jedoch ohne Bestäubung. Zeichnung nur schwach sichtbar. Vorderflügellänge: 10 mm. Genitalarmatur (Taf. 2, Fig. 2): Gegenüber dem Kopulationsapparat von hansoni n.sp. in folgenden Punkten verschieden: Tegumen und Valven viel schmäler, Uncus und vor allem die Gnathos mehr dreieckig vorgezogen, Sacculus kräftig strukturiert, rund statt bandartig, am Ende zugespitzt. Anellus ähnlich, das Vinculum dagegen fingerartig verlängert. Aedoeagus sechsmal so lang wie an der dicksten Stelle breit, im basalen Drittel wiederum dünner, jedoch ohne die plötzliche Verdickung am Ende. In der vorderen Hälfte, die von der zarten Vesica umhüllt wird, befinden sich lateral feine Zähnchen. Bemerkungen: Die Art fällt sofort durch die geringe Größe auf. Allerdings liegt die Vermutung nahe, daß es sich bei dem bis jetzt einzigen Exemplar um ein Tier einer 2. Generation handelt, die, wie das persische Material zeigt, durch die beträchtlich ge- ringere Größe besonders gekennzeichnet ist. Holotypus: 1 ö, Sarobi, 1150 m, 22. VIII. 1962 (©. Hammek leg.), GU: G 26. Agathia angustilimes Prout Die Gattung Agathia ist bekanntlich überwiegend indoaustralisch verbreitet. Nur wenige Arten (carissima Butler, curvifiniens Prout, quinaria siren Prout) erreichen in Japan, Korea und Westchina paläarktisches Gebiet. Das auf dem eurasischen Konti- nent am weitesten nach Westen reichende Vorkommen wird nunmehr durch die bisher nur aus Indien bekannt gewordene Art angustilimes Prout mit dem neuen Fundort Sarobi markiert. Sie fliegt dort in zwei Generationen. Herr D. S. FLETCHER, dem ein Belegstück zur Begutachtung zugesandt wurde, hat gegenüber den indischen Vertretern dieser Art keine Unterschiede feststellen können. Material: 1 ?, Sarobi, 1150 m, 17. IV. 1957 (G. Eserr leg.); 1 6, id., 27. IX. 1963 (DO. Hammer leg.); 1 6 1 8, id., 29. IX. 1963 (©. Hammer leg.), GU: G33 6; 1, id., 16. IX. 1964 (©. Hammer leg.); 1 $, id., 20.V. 1964 (O. Hammer leg.). Chlorissa punctifimbria Warren Wiederum eine typisch indische Art, die für Afghanistan neu entdeckt werden konnte. 1 ö, Sarobi, 1150 m, 22.X. 1962 (©. Hammek leg.), GU: G 111 (D. S. FLETcHER praeparavit). Aglossochloris Prout Aus Afghanistan war bis jetzt nur radiata Walker mit dem Fundort Kabul gemeldet worden. Nunmehr können gleich drei neue Arten von dort bekannt gegeben werden. Die Beurteilung des spärlichen Materials wurde durch den Umstand erschwert, daß nur fulminaria Lederer, mabillei Thierry-Mieg und correspondens Alpheraki zu einem Ver- 4 STUTTGARTER BEITRÄGE ZUR NATURKUNDE Nr. 142 gleich zur Verfügung standen, während gerade ein solcher mit crucigerata Christoph und radiata Walker sehr erwünscht gewesen wäre. Ein genaues Studium der Beschrei- bungen dieser beiden letztgenannten Arten hat mich aber zu der Auffassung gebracht, daß sich keine von ihnen darunter befindet, denn während radiata Walker, wie auch die Abbildung 3c im Seitz Suppl.-Bd.4 zeigt, zu den größten Arten der Gattung zählt — die von Hampson angegebene Spannweite von 30 mm für das ö und 34 mm für das 9, was einer Vorderflügellänge von 17 bzw. 19 mm entspricht, wird auch nicht annähernd von den nächstverwandten Arten aus Afghanistan erreicht —, weicht crucigerata Chri- stoph im Zeichnungsmuster ab, das von Christoph sehr ausführlich und detailliert be- schrieben wird. Die nachfolgend beschriebenen neuen Arten albosagittata und hammeri wird man mit radiata Walker und crucigerata Christoph zu einem Komplex vereinigen können mit dem gemeinsamen Merkmal einer bis zur Flügelmitte gerade verlaufenden Postmedianlinie, die bei den übrigen Arten durchgehend stark gezackt ist. Aglossochloris hazara n.sp. (Taf. 1, Fig. 3) ö: Fühlerschaft hell, doppelt gekämmt, die dunkelbraunen Kammzähne erreichen die Fühlerspitze nicht. Kopf und Brust cremefarben, in frischem Zustand sicherlich hellgrün, ebenso Stirn und Palpen. Letztere vorgestreckt, die Stirn überragend, jedoch ohne deutlich abgesetztes Endglied. Hinterschienen ohne zweites Sporenpaar, das bei fulminaria Lederer, mit der sie hier verglichen wird, noch, wenn auch reduziert, vor- handen ist. Tarsus um etwa !/s länger als die Tibia. Grundfarbe hellgrün, die Zeich- nungen weiß. Vordertlügeloberseite: Innere Linie in Form drei konvexer Bogen, die äußere (Post- mediane) gegen den Innenrand zu nicht so tief gezackt wie bei fulminaria Lederer. Die terminalen Pfeilstriche etwas länger und schmäler. Zellfleck vorhanden. Hinterflügeloberseite: Weiß, nur die äußere Linie als hellgrünes, unregelmäßig ge- zacktes Band unscharf in Erscheinung tretend. Vor dem Saum ein breites grünes Band mit weißen, wiederum schmäleren Keilflecken zwischen den Adern. Unterseite: Nicht so markant gezeichnet. Der Unterschied zu fulminaria Lederer bezüglich der Pfeilstriche vor dem Flügelsaum ist jedoch hier noch besser zu erkennen. Vorderflügellänge: 18 mm. (Zur Angabe LEDErRERs, wonach 30—32 mm gemessen wurden, möchte ich bemerken, daß die Spannweite der mir vorliegenden Exemplare von fulminaria Lederer nur 25 mm (ö) bzw. 27 mm (®) beträgt. Genitalarmatur (Taf. 2, Fig. 3): Socii und Uncus als paarige fingerartige, zur Spitze hin sich verjüngende Fortsätze von etwa gleicher Länge, die ersteren jedoch viel breiter. Valven langgestreckt, im Verhältnis 3 : 1, dorsal leicht eingesenkt bis gerade verlaufend, ventral etwas stärker konkav, am distalen Ende abgerundet. Das Vinculum endet in zwei spitzen, geraden Fortsätzen. Aedoeagus sehr lang und dünn, leicht gebogen, ohne strukturelle Merkmale. Bei fulminaria Lederer ist, nach einem untersuchten ö aus Nordpersien ex coll. DaAug zu urteilen, die Valve dorsal leicht konvex und ventral geradlinig gestaltet. Die beiden Fortsätze des Vinculums sind viel breiter. Bemerkungen: Die neue Art ist unmittelbar hinter fulminaria Lederer einzureihen, mit der sie nahe verwandt ist. Ob die schon erwähnte mabillei Thierry-Mieg weiterhin als gute Art aufrechterhalten werden kann, wage ich im Augenblick nicht zu entscheiden. Die mir ex coll. Daug vorliegenden Belegstücke aus dem Ili-Gebiet (Thian-Schan) sind jedenfalls von fulminaria Lederer nicht zu unterscheiden. Holotypus: 1 ö, Deh Zangi, Hazaradjat, Zentral-Afghanistan, ca. 2500 m, V1./ VII. 1963 (©. Hammer leg.), GU: G 38. Weitere Untersuchung: GU: G 68 Ö (fulmi- naria Lederer, Nordpersien, ex coll. DAus). ?2 Die Hazaras — mongolische Bevölkerung in Zentral-Afghanistan. 1965 EBERT, AFGHANISCHE GEOMETRIDEN Nr. 142 /5 Aglossochloris albosagittata n.sp. (Taf. 1, Fig. 4) ö: Fühlerschaft hell, doppelt gekämmt, die bräunlichen Kammzähne reichen nicht bis zur Fühlerspitze. Palpen, Stirn und Brust dicht weißlich, ursprünglich wohl hell- grün beschuppt. Palpen vorgestreckt, mit deutlich abgesetztem stumpfem Endglied. Rüssel kaum erkennbar. Tarsus am letzten Beinpaar um !/s länger als die Tibia, letz- tere am Ende mit einem längeren und einem kürzeren Sporn bewaffnet, ohne proximales Sporenpaar. Die Grundfarbe ist ein kräftiges Grasgrün und steht damit im Gegensatz zu dem helleren Grün der beiden anderen hier beschriebenen Arten. Vorderflügeloberseite: Die innere Linie nur einmal nach außen gebogen, das Basal- feld von zwei Strichen durchzogen, die mit der Antemediane verbunden sind, aber nicht darüber hinausragen. Äußere Linie nur bei cul mit zweifachem proximalem Winkel. wovon der untere viel näher an die innere Linie heranreicht als der obere. Zwischen diesen beiden Linien drei Pfeilstriche, von denen der untere den Zellschlußfleck be- rührt, aber nicht durchstößt. Vor dem Innenrand ein weiterer kurzer Strich. Den Außen- rand beherrschen die sehr deutlich hervortretenden weißen Pfeilstriche, von denen die oberen vier mit der äußeren Linie verbunden sind, während die anderen sehr nahe heranreichen. Hinterflügeloberseite: Ebenfalls mit markanten breiten weißen Strichen im grünen Saumfeld, die eine weiße Submarginallinie so durchstoßen, daß der innere Teil dieser grünen Randzone als scharf distal gezackte Binde hervortritt. Dahinter, doch recht diffus, die weiße, schwach gebogene Postmediane. Basalfeld weiß. Unterseite: Postmediane und Saumstriche deutlich ausgeprägt, die Submarginale der Hinterflügel dagegen verloschen. Vorderflügellänge: 15 mm. Genitalarmatur (Taf. 2, Fig. 4): Tegumen auffallend breit, die Socii länger als der zweifingrige Uncus. Valven parallelrandig, relativ kurz und breit, etwa im Verhältnis 2:1. Vinculum zweilappig. Aedoeagus sehr lang und dünn, ohne strukturelle Merkmale. Holotypus: 1 ö, Fluß Arghandab ca. 30 km nördlich von Kandahar, 1100 m, 24.V. 1957 (G. Eserrt leg.), GU: G 39. Aglossochloris hammeri.n.sp. (Taf. 1, Fig. 5) Eine auffallend kleine Art, die sich von albosagittata n.sp. außer durch die viel geringere Größe wie folgt unterscheidet: Palpen mit kürzerem, spitz zulaufendem End- glied. Ö-Hinterschienen mit zwei Endsporen, die insgesamt etwas kürzer sind und in ihrer Länge nicht so stark voneinander abweichen. Grundfarbe ist ein bedeutend helleres Grün. Innere Linie und Basalstriche wie bei albosagittata, die äußere dagegen bei cul nur schwach proximal orientiert und damit ohne den doppelten spitzen Winkel. Die Zeichnung zwischen diesen beiden Linien gleich der vorherigen Art. Der für cruci- gerata Christoph typische kreuzförmige, d.h. von einem Pfeilstrich durchstoßene Zell- fleck ist in dieser Gestalt auch hier nicht vorhanden. Terminale Saumstriche ähnlich, zur Postmedianen hin zugespitzt. Auf den Hinterflügeln sind sie weniger breit, die grüne Zone zwischen der gleichfalls unscharf in Erscheinung tretenden äußeren Linie und der Submarginalen ist in eine schmale Reihe von Flecken aufgelöst. Auf der Unterseite erscheint das weiße Zeichnungsmuster breiter, die Submarginale der Hinterflügel auch hier verloschen. Ergänzende Beschreibung: ö-Fühlerschaft hell, doppelt gekämmt, die nur wenig dunkleren Kammzähne erreichen die Fühlerspitze nicht. Rüssel noch gut erkennbar. Vorderflügellänge: ö 11,5 mm, $ 12,5 und 13 mm. Genitalarmatur (Taf. 2, Fig. 5): Uncus und Socii wiederum zweifingrig, die letz- teren breiter und etwas länger. Valven schmäler und länger als bei albosagittata n.sp., im Verhältnis 3 : 1, am distalen Ende stärker schräg nach unten abgestutzt. Dorsal sind 6 STUTTGARTER BEITRÄGE ZUR NATURKUNDE Nr. 142 sie leicht eingesenkt, jedoch mit einer Falte an dieser Stelle, wodurch dieser Eindruck entstanden sein mag. Fortsätze des zweilappigen Vinculums kürzer und breiter als bei der vorigen Art. Bemerkungen: Ich widme diese Art meinem lieben Freund Otto HAmMmER, der sie in drei Exemplaren gesammelt hat. Holotypus: 1 Ö, Sarobi, 1150 m, 16. IX. 1963 (©. Hammek leg.), GU: G 37. Para- typus-Exemplare: 1 $, id., 21. IX. 1957 (G. Eserr leg.); 1 9, id., 29. IX. 1963 (©. Hammer leg.); 1 ? id., 30. IX. 1964 (O. Hammer leg.). Hemistola detracta Walker Diese in Indien verbreitete Art kommt auch noch im Osten Afghanistans vor. Das einzige vorhandene Belegexemplar aus Sarobi wurde freundlicherweise von D. S. FLETCHER, London, mit typischen Stücken des Britischen Museums verglichen mit dem Ergebnis, daß es noch zur Stammform gerechnet werden kann. 1 ö, Sarobi, 1150 m, 25. IV. 1963 (©. Hammer leg.), GU: G 35. Subfamilie Stierrhinae Sterrha ? rusticata Schiffermüller, ? vulpinaria Herrich-Schaeffer Da mir nur ein ? zur Verfügung steht, läßt sich über dessen Zugehörigkeit zu rusticata Schiffermüller oder vulpinaria Herrich-Schaeffer, die bekanntlich nur durch die Sporen der Ö-Tibia unterschieden werden können, keine nähere Aussage machen. 1 $, Faizabad (Badakhschan), 1200 m, 1. VII. 1957 (G. Eserr leg.). Sterrha curtopedatan.sp. (Taf. 1, Fig. 6) Infolge der besonderen Kombination der wichtigsten morphologischen Merkmale — schwach verdickte Ö-Hintertibia mit rückgebildetem Tarsus, bewimperte Fühler bei gleichmäßig gerundeten Fühlergliedern, länglicher Aedoeagus mit einem einzigen Cor- nutus — kann diese neue Art nur in der recht heterogenen XVIII. Gruppe STERNECK- scher Einteilung untergebracht werden, und zwar unmittelbar hinter descitaria Christoph, der sie am nächsten steht. Die letztgenannte Art steht glücklicherweise zu Vergleichs- zwecken ex coll. Daug zur Verfügung. Es konnte daher festgestellt werden, daß auch hinsichtlich der Zeichnungsanlage gute Übereinstimmung besteht. Das leider einzige Exemplar, ein ö aus dem nördlichen Badakhschan, ist größer, die Grundfarbe ein mehr nach Weiß tendierender, sehr heller Gelbton, die Linien sehr schmal und etwas dunkler, besonders die Postmediane, die vier schwärzlichen Zellpunkte klein, aber auffallend. Vorderflügelgeäder mit einfacher Areola. ö-Fühler cremefarbig, etwas dunkler be- schuppt, mit hellen feinen Wimpern besetzt, deren Länge etwa dem Durchmesser des Fühlerschaftes an seiner dicksten Stelle entspricht. Stirn und Palpen schwarzbraun be- schuppt, letztere stark aufwärts gebogen. Patagia und Tegulae gelblichweiß beschuppt. Rüssel 2/3 der Körperlänge erreichend. Hintertibien schwach verdickt, kräftig behaart, Tarsus nur etwa 1/3 so lang wie die Tibia. Vorderflügeloberseite: Antemediane vor der Costa gewinkelt, schräg nach innen verlaufend und nur schwach erkennbar, ebenso die Mediane. Postmediane leicht gewellt, etwas dunkler und daher sich deutlich abhebend. Zwischen ihr und dem von sehr feinen dunklen Strichen gerandeten Flügelsaum zwei diffuse, leicht gewellte Linien. Fransen wie die Grundfarbe, mit eingestreuten dunkleren Schüppchen. Hinterflügeloberseite: Mit den Vorderflügeln korrespondierend, nur daß hier die innere und mittlere Linie praktisch verloschen ist. Unterseite: Ohne besondere Kennzeichen. Vorderflügellänge: 12 mm. Genitalarmatur (Taf. 2, Fig. 6): Uncus schmal und langgestreckt, mit abgerundeter Spitze. Gnathos von etwa gleicher Länge, jedoch breiter, am Ende beinahe rechtwinklig 1965 EBERT, AFGHANISCHE GEOMETRIDEN Nr. 142 /7 abgestutzt. Valven schmal und lang, parallelrandig, Cucullus abgerundet, ohne irgend- welche Fortsätze. Vinculum fingerförmig vorgestreckt, distal abgerundet. Aedoeagus mindestens sechsmal so lang wie breit, mit schwach häutiger, oral gelagerter Vesica und einem einzigen, distal schwach zugespitzten Cornutus, der halb so lang ist wie der Aedoeagus selbst. Holotypus: 1 Ö&, Khinsch-e-Andarab, nördliches Badakhschan, 3500—4000 m, 24. VII. 1957 (G. Eserr leg.), GU: G 110. Sterrha inornata Haworth Das einzige vorhandene Belegexemplar, gleichzeitig das erste aus Afghanistan, ist äußerlich nicht von ssp. inornata Haworth zu unterscheiden. Da diese Art schon vorher in ebenfalls typischen Exemplaren aus Djarkent bekannt war, kommt dieser Fund nicht unerwartet. Die Genitaluntersuchung brachte dagegen einige Unterschiede ans Licht, die ich nicht unerwähnt lassen möchte. Man wird, wenn einmal umfangreicheres Material aus Zentralasien vorliegt, darauf zu achten haben. So erscheint der Cucullus der Val- ven am Ende schräg abgestutzt, während er bei einem Vergleichspräparat von einem mitteleuropäischen Stück schön abgerundet verläuft. Auch der Uncus ist breiter und kürzer angelegt. Der bekanntlich ungemein hypertrophierte Aedoeagus, ein genital- morphologisches Charakteristikum dieser und der Nachbarart deversaria Herrich- Schaeffer, ist bei der Präparation leider etwas verunglückt, so daß ich nicht mit Sicher- heit sagen kann, ob die vorhandenen 21 Cornuti die endgültige Anzahl darstellen. 1 6, Faizabad, Badakhschan, 1200 m, 1. VII. 1957 (G. Eserr leg.), GU: G 16. Weitere Untersuchung: GU: G62 Ö (inornata Haworth, Hohlohgebiet/Baden, ex coll. GREMMINGER). Scopula (Eucidalia) nigrociliata.n.sp. (Taf.1, Fig.7) ö: Fühlerschaft elfenbeinfarbig, mit tiefschwarzen, büscheligen Wimpernborsten. Palpen kurz, leicht nach oben gebogen, die Stirn nicht überragend. Rüssel gut ent- wickelt. Während Palpen, Patagia und Tegulae strohgelb gefärbt sind, ist die Stirn dicht schwarzbraun beschuppt. Hintertibien ebenso lang wie die Tarsen, mit je zwei End- sporen. Grundfarbe strohgelb, die Flügeloberseite mit feinen, verstreuten dunklen Schüppchen bedeckt. Die Linien bräunlich und etwas unscharf. Fransen wie die Grund- farbe. Vorderflügeloberseite: Antemediane nur schwach ausgeprägt, etwa bei mil zum Vorderrand abgeknickt, wogegen die Mediane dort nur leicht einwärts gebogen ist. Post- mediane etwas schärfer, leicht gewellt, im ganzen aber gerade verlaufend. Zellflecke ziemlich undeutlich, zuweilen kaum sichtbar. Hinterflügeloberseite: Bei m3 deutlich ausgezackt, zwischen m3 und m1 leicht eingebuchtet. Postmediane zwischen m3 und cul saumwärts etwas vorspringend. Mediane meist schwächer und ziemlich gerade. Zellflecke fehlend. Unterseite: In der Färbung wie oberseits, im basalen Teil besonders der Vorder- flügel = rußig bestäubt. Die Postmediane häufig stärker hervortretend. Zellflecke hier auch auf den Hinterflügeln zuweilen als dunkle Punkte sichtbar. Vorderflügellänge: 14—15 mm. Genitalarmatur (Taf. 2, Fig. 7): Uncus mit zwei länglichen Socii, die etwa ebenso lang sind wie ihre Entfernung zueinander.? Fibula breit auf dem Tegumen aufsitzend, nach oben sich verjüngend, mit abgerundeter Spitze. Die Valven sehr schmal, dem Anellus nicht unähnlich, in der Mitte stark abgebogen und an ihrem äußeren unteren Rand durch einen kurzen Steg mit einer seitlichen Ausbuchtung der Fibula verbunden. 3 Es muß an dieser Stelle bemerkt werden, daß die beiden präparierten Armaturen in der Uncus- bildung voneinander abweichen. Schon früher habe ich gelegentlich einer Untersuchung an Melitaea-Arten auf die Tendenz der Unci zu verschiedenartiger Formenbildung auch innerhalb einer Population hin- gewiesen. Ein solcher Fall liegt auch hier vor. 8 STUTTGARTER BEITRÄGE ZUR NATURKUNDE Nr. 142 Anellus zweiarmig, symmetrisch, über den oberen Rand des Tegumens hinausragend. Aedoeagus kurz, mit einem spitz zulaufenden Ende, aus dem ein stärker sklerotisiertes, lanzettförmiges Gebilde herausragt. Cerata mit schwach auswärts gebogener Basis, extrem ungleich langen Armen und einer Mappa mit geradem Vorderrand. Bemerkungen: Diese neue Art ist bei annubiata Staudinger einzureihen (I. Gruppe des Subgenus Eucidalia nach Sterneck). Das Weibchen ist noch unbekannt. Holotypus: 1 ö, Khinsch-e-Andarab, nördliches Badakhschan, 3500-4000 m, 21. V11.1957 (G. Eserrt leg.), GU: G 13. Paratypus-Exemplare: 11 86, id. (G. Eserr leg.), GU: G 61. Weitere Untersuchungen: GU: G 66 Ö (adulteraria Erschoff, Turkestan, Kuldja, ex coll. Daus); GU: G 67 6 (annubiata Staudinger, Turkestan, ex coll. DAus). Scopula (Eucidalia) kashmirensis Moore 1 2, Sarobi, 1150 m, 27. X. 1963 (©. Hammer leg.); 1 Ö, id., 5. X. 1964 (O. Hammer leg.). | Scopula (Eucidalia) submutata Tereitschke ? ssp. Die beiden vorliegenden Weibchen, eines davon schon ziemlich abgeflogen, ge- statten keine ausreichende Diagnose. ı 2, Faizabad (Badakhschan), 1200 m, 1. VII. 1957 (G. Eserr leg.); 1 2, Barak (Badakhschan), 1500 m, 29. VII. 1957 (G. Eserr leg.). Scopula (Eucidalia) decorata armeniaca Thierry-Mieg ? Zwei ?? aus dem nördlichen Badakhschan passen gut hierher. Keinesfalls gehören sie zu orientalis Alpheraki, da alle Zeichnungsmerkmale von decorata Schiffermüller sehr gut ausgeprägt sind. Vorderflügellänge: 14 mm. Ein ö aus Armenien ex coll. DAus, Vorderflügellänge 13,5 mm, stimmt mit den Badakhschan-Exemplaren völlig überein. 2 22, Khinsch-e-Andarab, nördliches Badakhschan, 3500—4000 m, 17. und 24. V1I. 1957 (G. Eserr leg.). Scopula (Eucidalia) halimodendrata Erschoff 1 ö, Barak (Badakhschan), 1500 m, 29. VII. 1957 (G. Eserr leg.), GU: G 59 und 59a; 1 9, id., 6. VII. 1957 (G. Eserr leg.). Weitere Untersuchung: GU: G 60 ö (halimodendrata Erschoff, Turkestan, ex coll. Daus). Scopula (Ustocidalia) afghanan.sp. (Taf. 1, Fig. 8) ö: Fühlerschaft im unteren Teil hell ockergelb, sonst bräunlich beschuppt, mit sehr kurzen, feinen hellen Wimpern besetzt. Palpen kurz, aufwärts gebogen, nicht über die Stirn hinausragend. Diese ist dicht schwarzbraun beschuppt, Palpen, Schulterdecken und Halskragen dagegen ockergelb. Der Rüssel sehr gut entwickelt. Hinterbeine ver- kürzt, mit einer an der Innenseite länger, außen kürzer behaarten Tibia ohne End- sporen. Tarsus von etwa gleicher Länge. ?: Fühlerschaft ohne bräunliche Beschuppung, nur sehr spärlich bewimpert. Hin- terbeine voll entwickelt, die Tibia mit zwei Endsporen und einem weiteren proximalen Sporenpaar. Tarsus etwa halb so lang wie die Tibia. Die Grundfarbe ist ein lichtes Ockergelb. Die schwärzliche Beschuppung auf der Flügeloberseite sehr verstreut, am deutlichsten nahe dem Innenrand der Hinterflügel. Die dunkleren Linien kommen, auch noch im Terminalfeld, gut zum Vorschein. Die Zellflecke sind bei allen vorhandenen Exemplaren als schwarze Punkte gut erkennbar. Fransen wie die Grundfarbe. 1965 EBERT, AFGHANISCHE GEOMETRIDEN Nr. 142 /9 Die beiden 2? erscheinen etwas heller, mehr gelblichweiß, die feine schwärzliche Beschuppung auf der Oberseite dadurch auffallender. Da aber auch ein Ö diesen Ein- druck vermittelt, wird es wohl am leicht abgeflogenen Zustand der betreffenden Tiere liegen. Vorderflügeloberseite: Antemediane am wenigsten gut ausgeprägt, meist in drei dunklere Flecke aufgelöst, die nur schwach miteinander verbunden sind. Die Mediane etwas breiter, dunkel gewellt, ohne scharfe Begrenzung und ziemlich gerade. Die Post- mediane dagegen markant, deutlich gezackt, manchmal, so vor allem bei geflogenen Stücken, in eine schwach verbundene Punktreihe aufgelöst. Bei m 1 ist sie, nach einem schwachen distalen Vorsprung, zum Vorderrand hin abgeknickt, dabei mitunter einen dunklen Costalfleck bildend. Terminale und Subterminale bei frischen Stücken als dunklere, diffuse Wellenlinien vorhanden. Hinterflügeloberseite: Mittlere und äußere Linie wie auf den Vorderflügeln, Ter- minale und Subterminale dagegen etwas breiter angelegt. Unterseite: Heller, im Basalteil der Vorderflügel, besonders entlang der Costa, etwas verdüstert. Zellflecke viel weniger deutlich als oberseits. Vorderflügellänge: ö zwischen 14 und 16 mm, im Durchschnitt 14,5 mm; ? 15 mm. Genitalarmatur (Taf. 2, Fig. 8): Socii schmal, länger als ihre Entfernung zuein- ander. Die Fibula ein langer, spitzer, gekrümmter Finger von tiefschwarzem Aussehen. Valven hyalin, schmal zungenförmig, nur wenig länger als die Fibula, fein beborstet und unregelmäßig perforiert. Der Anellus besteht aus zwei länglichen, abgerundeten Höckern. Der dahinterliegende, noch mit dem Anellus zusammenhängende Teil, von STERNECK als „innerer eigentlicher Ring“ oder „konische Röhre“ bezeichnet, ist gleich- falls sehr charakteristisch gestaltet und für die Trennung dieser von der nächstfolgen- den Art von besonderer Bedeutung. Aedoeagus lang und schmal, am distalen Ende leicht zugespitzt, ohne besondere strukturelle Merkmale. Cerata mit leicht vorgewölbter Basis, die in der Mitte einen etwa halbkreisförmigen Vorsprung besitzt. Cerataarme gut entwickelt, der eine um !/s länger als der andere. Die Mappa bis zum kürzeren der beiden Cerataarme vorgewölbt, in der Mitte leicht eingesenkt. Bemerkungen: Die neue Art ist, ebenso wie die folgende, bei cumulata Alpheraki (Subgen. Ustocidalia VI. Gruppe nach STERNECK) einzuordnen, der sie offensichtlich am nächsten steht. Holotypus: 1 Ö, Khinsch-e-Andarab, nördliches Badakhschan, 3500-4000 m, 26. VII. 1957 (G. Eserr leg.), GU: G 54. Paratypus-Exemplare: 5 66,1 98, id., 21. bis 23. VII. 1957 (G. Eserr leg.), GU:G 15 6; 18, id., 24. VII. 1957 (G. Eserr leg.). Scopula (Ustocidalia) pseudoafghana n.sp. (Taf. 1, Fig. 9) Steht der vorhergehenden Art sehr nahe und ist zunächst kaum von ihr zu unter- scheiden. Das einzige, allerdings auffallende äußerliche Merkmal findet sich auf der Oberseite der Vorderflügel. Dort liegen Antemediane und Mediane beträchtlich näher beieinander. Ihr Abstand beträgt am Innenrand 1,5 mm gegenüber 2,5 bis 3 mm bei afghana n.sp. Fühler, Palpen, Stirn und Hinterbeine wie bei der vorher bespro- chenen Art. Anders dagegen die Genitalarmatur (Taf. 2, Fig. 9), deren genaues Studium mich letzten Endes dazu bewogen hat, hier von zwei guten Arten zu sprechen. Der Bau des oberen Tegumenrandes, des Anellus und seines dahinter liegenden Teiles, vor allem aber auch der Cerata und Mappa weicht doch erheblich von afghana n.sp. ab. In den Abbildungen 8 und 9 wird dieser Unterschied durch die Gegenüberstellung der von den Präparaten G54 und G53 angefertigten Zeichnungen besonders hervorgehoben. Vorderflügellänge: 14 mm. Holotypus: 1 ö, Bamian, Zentral- Afghanistan, 3000—4000 m, V1./VII. 1963 (O. Hammer leg.), GU: G 53. 10 STUTTGARTER BEITRÄGE ZUR NATURKUNDE Nr. 142 Scopula (Ustocidalia) beckeraria Lederer Von dieser Art stehen mir leider nur ?? zur Verfügung, von denen drei genitaliter untersucht wurden, wobei festgestellt werden konnte, daß in der Gestalt und Skleroti- sierung des Signum bursae wie auch bezüglich des Ostium bursae Unterschiede be- stehen. Die sich dabei aufdrängende Frage, ob wir es hier lediglich mit intraspezifischen Abweichungen oder mit echten spezifischen oder subspezifischen Merkmalen zu tun haben, kann nur in Verbindung mit einer genügenden Anzahl ö ö von gleichen Fund- orten geklärt werden. Material: 2 ??, Sarobi, 1150 m, 6. und 9. VI. 1957 (G. Eserr leg.), GU: G56; 2 2P id., 2.VI. und 9.X. 1963 (©. Hammer leg.); 2 2%, Fluß Arghandab ca. 30 km nördlich von Kandahar, 1100 m, 23. V. 1957 (G. Eserr leg.), GU: G 57; 1 $, Faizabad (Badakhschan), 1200 m, 1. VII. 1957 (G. Eserr leg.), GU: G 55. Glossotrophia Prout Bei der Beurteilung des vorliegenden Materials folge ich der von STERNECK auf Grund morphologischer Untersuchungen gegebenen Einteilung, wonach für das palä- arktische Gebiet zunächst 7 Arten unterschieden werden. Drei weitere, die dem ge- nannten Autor nicht von Augenschein bekannt waren, kommen hinzu: rufotinctata Prout, eurata Prout und gracilis Brandt. Bei den Exemplaren aus Afghanistan handelt es sich um solche, die im 5 -Geschlecht am 3. Beinpaar einen einzigen Tibialsporn aufweisen, deren Fühlerbewimperung direkt aus dem zylindrischen Fühlerglied entspringt und deren Cerata an der Basis einen stielartigen Vorsprung besitzt. Die Cerataarme sind voll entwickelt und im großen und ganzen als symmetrisch zu bezeichnen. Diese gemeinsamen Merkmale führten gegenüber den meisten anderen Arten zu einer deutlichen Abgrenzung. Lediglich semitata Prout sowie die genitalmorphologisch bisher unbekannt gebliebenen rufo- tinctata Prout und gracilis Brandt kamen in Betracht. Die beiden letztgenannten Arten lagen mir in paratypischen Stücken vor; ihre Genitalarmaturen werden hier erstmals zur Abbildung gebracht (Taf. 3, Fig. 2 u. 3). Dabei erwies sich rufotinctata Prout als den Frühjahrstieren aus Sarobi sehr nahe verwandt, gracilis Brandt dagegen wegen der stark zurückgebildeten Cerata als sehr entfernt davon stehend. Sie muß am Ende des Genus Glossotrophia Prout unmittelbar bei asellaria Herrich-Schaeffer eingereiht werden. Glossotrophia ariana n.sp. (Taf. 1, Fig. 10) ö: Fühler fein hell bewimpert, wobei die Länge der Wimperhärchen dem Durch- messer des Fühlerschaftes entspricht. Letzterer dunkel beschuppt, die ersten 9 Seg- mente tragen zudem noch helle Randschuppen. Palpen schwach aufwärts gebogen, die Stirn nur wenig überragend, außen dunkelbraun, an der Innenfläche aber hell be- schuppt. Stirn dunkel, zum Vorderrand hin hell beschuppt. Patagia und Thorax eben- falls mit hellen Schuppen bedeckt. Rüssel sehr gut entwickelt (siehe Bemerkungen). Grundfarbe hell ockergelb, dunkel bestäubt, die Zeichnungen dunkelbraun, Fransen hell. Vorderflügeloberseite: Antemediane und Medianlinie an der Costa zwei dunkel- braune Flecke bildend, sonst ziemlich diffus mit Tendenz zur Tangierung in Höhe des Cubitus. Postmediane dünner und schärfer durchgezeichnet, mehr gerade verlaufend, an der Costa durch einen Fleck markiert, welcher dunkler ist als die beiden soeben ge- nannten Costalflecke. Einen ebenso tief dunkelbraunen Costalfleck bildet das an- schließende Subterminalband, das zum Außenrand hin in unregelmäßigen dunkel aus- gefüllten Winkeln vorspringt. Terminalfeld hell, die Saumlinie dunkel gestrichelt. Zell- flecke auf der Medianlinie oder etwas proximal davon placiert, dunkel und nicht sehr deutlich. }: 1965 EBERT, AFGHANISCHE GEOMETRIDEN Nr. 142 / 11 Hinterflügeloberseite: Hier sind nur 2 parallellaufende Linien sowie das Subter- minalband sichtbar. Zellflecke noch weniger deutlich als auf den Vorderflügeln. Unterseite: Wie die Grundfarbe, aber mit mattem silbrigem Glanz und ohne jede Bestäubung. Nur der auf der Oberseite durch die Postmediane gebildete Costalfleck ist sichtbar. Vorderflügellänge: ö 10,5 und 12 mm, $ 12 und 13 mm. Genitalarmatur (Taf. 2, Fig. 10): Socii länger als ihre Entfernung zueinander, Valven schmal, etwas länger als die tiefschwarzen Fibulae. Der Anellus ein paariges, höckerartiges Gebilde, der dahinterliegende Teil (Fultura superior), der den Aedoeagus dorsal umschließt, bedeutend schmäler. Vinculum breit und abgerundet. Aedoeagus im Verhältnis 12:1, am Ende etwas verdickt, distal spitz zulaufend, dort auch ein schmales, lanzettförmiges und etwas stärker sklerotisiertes Gebilde im Innern, das aber nicht als eigentlicher Cornutus angesehen werden kann. Für die systematische Beurteilung von weit größerer Bedeutung ist die für das Genus Glossotrophia Prout im besonderen Maße typische Bildung des 8. Sternits (siehe auch STERNECK 1.c.). Im vorliegenden Falle sind die Cerataarme voll entwickelt und symmetrisch, die Basis der Cerata stielartig verlängert. Die Mappa ist oben abgerundet, dabei in der Mitte leicht eingesenkt. Bemerkungen: Die der Länge des Saugrüssels bei Arten der Gattung Glossotrophia Prout beigemessene Bedeutung hat mich dazu veranlaßt, einige entsprechende Mes- sungen vorzunehmen, was nach Abtrennung, Streckung und Einbettung des betreffen- den Organs erfolgte. (Die in der einschlägigen Literatur enthaltenen Angaben hierüber beziehen sich auf eine Schätzung der Größenverhältnisse am meist spiralig auf- gerollten Rüssel und schließen daher manches Fehlurteil ein!) Dabei ergab sich bei den beiden vorliegenden 56 aus Sarobi eine nicht unerhebliche Abweichung: Öö, Sarobi, 17. IV. 1962 (Rüssel-Präp. 1), 7” mm Rüssellänge; ö, Sarobi, 23. IV. 1962 (Rüssel- Präp. 2), 11 mm Rüssellänge. Im übrigen ist ein geringfügiger Unterschied auch in der Form der Cerata zu er- kennen, welche bei dem einen ö (Holotypus) einen etwas längeren und schlankeren stielartigen Vorsprung besitzt, während die dreieckige Gestalt der Basis stärker betont ist. Dennoch dürfte kein Zweifel darüber bestehen, daß hier 2 86 einer Population vorliegen. Sie geben uns Aufschluß darüber, in welchem Rahmen die Art auch morpho- logisch variieren kann. Am weiblichen Genitalapparat waren keine Unterschiede zu beobachten. Wie schon einleitend erwähnt, ist rufotinctata Prout die nächstverwandte Art. Das vorliegende ö-Cotypus-Exemplar aus der Sammlung PünceLer mit dem Fundort „Ost- Turkestan (Aksu), Rückbeil 1900“ ist etwas dichter beschuppt, dadurch bräunlicher wirkend. Die einzelnen Linien sind insgesamt schärfer ausgeprägt, die ersten beiden nicht miteinander verbunden. Von den Costalflecken ist nur der durch die Postmediane markierte etwas dunkler. Das Teerminalfeld ist weniger aufgehellt und auch die Fransen sind dunkler. Die Vorderflügellänge beträgt 12 mm. Am Genitalapparat fällt der etwas längere und schmälere zweigeteilte Anellus mit der stärker röhrenförmig gebildeten Fultura superior auf. Das Vinculum ist zwar ebenfalls breit und am Ende abgerundet, aber doch etwas mehr in die Länge gezogen. Die Cerata besitzt einen erheblich längeren stielartigen Vorsprung und eine bedeutend stumpfwinkligere Basis. Holotypus: 1 ö, Sarobi, 1150 m, 23. IV. 1962 (©. Hammer leg.), GU: G 41. Paratypus-Exemplare: 1 ö, id., 17. IV. 1962 (©. Hammer leg.), GU: G 40 und 40a; 2 PP, id., 19. und 23. IV. 1962 (©. Hammer leg.), GU: G 44, GU: G 47 Weitere Untersuchungen: GU: G 0112 Ö (rufotinctata Prout, Cotypus, Ost-Turke- stan (Aksu), ex coll. PünGELER, Zoologisches Museum Berlin); GU: G 0113 Ö (gracilis Brandt, Paratypus, Iran, Baloutchistan, Bender Tchahbahar, 30.1.1938, ex coll. BrRAnNDT, Naturhistoriska Rijksmuseet, Stockholm). 12 STUTTGARTER BEITRÄGE ZUR NATURKUNDE Nr. 142 Glossotrophia tangii .n.sp.* (Taf. 1, Fig. 11) Etwas kleiner und spitzflügliger, sonst sehr ähnlich der vorigen Art. Fühler gleich- falls hell bewimpert, am Schaft dunkelbraun beschuppt mit helleren Randschuppen im unteren Teil. Auch Palpen, Stirn und Thorax wie bei ariana n. sp. Im Zeichnungsmuster ist ebenfalls weitgehende Übereinstimmung zu beobachten. Lediglich die Costalflecke sind beim vorliegenden ö bedeutend blasser, der vierte sogar ganz verschwunden, was aber nicht viel besagt, da ein dazugehöriges ? alle diese Flecke in schönster Aus- prägung zeigt. Die artliche Trennung liegt daher in den Unterschieden des Genitalapparates, be- sonders aber der Cerata begründet, womit wiederum der STERNECKschen Artdiagnose innerhalb dieser Gattung gefolgt wird. Vorderflügellänge: 9,5 mm. Genitalarmatur (Taf. 3, Fig. 1): Vom eigentlichen Kopulationsapparat weicht der Aedoeagus ab, der im mittleren Teil etwas eingeschnürt ist und vor der Basis keine Verengung zeigt. Das etwas stärker sklerotisierte längliche Gebilde im distalen Teil fehlt. Noch deutlicher ist allerdings die Cerata verschieden, die einen dickeren und etwas kürzeren Stiel, eine vor allem im Winkelverhältnis zum Stiel anders geformte Basis sowie zwei nicht ganz symmetrische Arme aufweist. Am weiblichen Genitalapparat sind dagegen keine Unterschiede bemerkbar. Holotypus: 1 &, Sarobi, 1150 m, 29. X. 1962 (O. Hammer leg.), GU: G43. Para- typus: 1 $, id., 16. IX. 1963 (©. Hammer leg.), GU: G 42. Glossotrophia semitata Prout? Ein einzelnes 2 aus der Registan-Wüste gehört vermutlich dieser Art an. Auf- fallend sind das gegenüber den oben genannten Arten stark abweichende, kräftig sklerotisierte Ostium bursae sowie die Subgenitalplatte. Leider hatte STERNECK den weiblichen Genitalapparat bei seinen umfangreichen genitalmorphologischen Studien nicht berücksichtigt, so daß eine Basis für vergleichende Untersuchungen in dieser Richtung bislang noch fehlt. 1 2, Darweshan, Südwest-Afghanistan, Registan-Wüste, 18.V.1957 (G. EBERT leg.), GU: G 45. Glossotrophia sp.? Es existieren ferner noch 3 FF, wovon eines aus Kabul stammt (15. VI. 1957, G. EBERT leg.) und mit großer Wahrscheinlichkeit zu ariana n.sp. gehört. Die beiden anderen hingegen können zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht näher determiniert werden. Es handelt sich dabei um Stücke aus Sarobi mit den Daten 14. IX. 1957 (Frau Dr. Wecner leg.) und 6. X. 1962 (O. Hammer leg.), die sich aber von der am gleichen Ort und zur selben Zeit fliegenden tangii n.sp. habituell stark unterscheiden. Beson- ders das im Jahre 1962 gesammelte Exemplar fällt durch intensive gelblichbraune Fär- bung, anderen Linienverlauf und das Fehlen der Costalflecke auf. Rhodostrophia adauctata Staudinger ? ssp. Das einzige vorhandene Exemplar, ein Ö, reicht nicht aus, um die Population aus dem nördlichen Badakhschan richtig beurteilen zu können. Es sei deshalb lediglich auf einige Unterschiede gegenüber Vertretern dieser Art aus anderen Gebieten Zentral- asiens (Turkestan, Alai, nach Material ex coll. DAusß) aufmerksam gemacht. Auffallend ist der gerade, sehr gleichmäßige Verlauf der Postmedianlinie auf den Vorderflügeln, während sie auf den Hinterflügeln als dünner, gerader Schrägstrich erscheint, der etwa bei m 1 verlöscht. Ferner weichen die Valven in ihrer Form nicht unerheblich von der 4 Das Wort Tangi bedeutet soviel wie Schlucht und bezeichnet das zumeist tief eingeschnittene Tal des Kabulflusses zwischen Kabul und Jalalabad, dem Fundort dieser Art. 1965 EBERT, AFGHANISCHE GEOMETRIDEN Nre1427 483 Abbildung ab, die STERNECK gibt. Auch der Anellus ist anders gebaut als ihn STERNECK für adauctata Staudinger zeichnet. Weitere Studien an Hand umfangreicheren Materials werden nötig sein, um hier Klarheit zu schaffen. 1 5, Khinsch-e-Andarab, nördliches Badakhschan, 3500—-4000 m, 23. VII. 1957 (G. Eserr leg.), GU: G 65. Rhodostrophia xesta Prout Von dieser Art kannte man bis jetzt nur das im Logar-Tal (Ost-Afghanistan) ge- sammelte Ö, das im Britischen Museum aufbewahrt wird. Die mir nunmehr aus Zentral- Afghanistan vorliegenden 3 ö& gehörten offensichtlich hierher, doch schien mir ein Vergleich mit dem Typus-Exemplar angezeigt. Herr D. S. FLETcHER, der ihn vornahm, schrieb mir dazu: “... the genitalia® appear to match your drawing quite well, but externally the colour of the wings is different. In your male specimen the fore wing is almost olive green, not a buffy brown as in the type, and the ground colour of the hind wing is pale with a much better contrasted and more heavily marked terminal band.” Trotz der festgestellten Unterschiede in der Färbung und Zeichnung der Flügelober- seite lasse ich diese 3 ö Ö& solange unter xesta Prout eingereiht, bis umfangreicheres Material die Diagnose erleichtert. 2 86, Deh Zangi, Hazardjat, Zentral- Afghanistan, ca. 2500 m, V1./VII. 1963 (0. Hammer leg.), GU: G29. 1 Ö&, Bamian, Zentral-Afghanistan, 3000-4000 m, V1./V11. 1963 (©. Hammer leg.), GU: G 28. Rhodostrophia oxyntis Prout Auch hiervon war bisher nur ein $, ebenfalls aus dem Logar-Tal (Typus), sowie ein weiteres ® vom Paghman-Gebirge westlich von Kabul vorhanden. Von den in meinem Besitz befindlichen beiden FF aus Zentral- Afghanistan hat Herr D.S. FLETcHEr eines überprüft und kommt zu folgender Stellungnahme: “I suspect that oxyntis is the female and therefore a synonym of xesta, but I have insufficient material to prove it. Your female from Deh Zangi matches exactly the female from Paghman,® which is slightly larger and less heavily marked that the unique holotype!’”” Diese Auffassung ist nun tatsächlich naheliegend, denn auch bei den nächstverwandten Arten wie z.B. terrest- raria Lederer und dispar Staudinger ist ja schon ein recht erheblicher Sexualdimorphis- mus zu beobachten. Die F? weichen hier in ähnlicher Weise ab, d.h. sie sind schmal- flügliger, der Apex stärker zugespitzt, Grundfarbe und Zeichnungsmuster der Vorder- flügel gegenüber den ö ö verschieden. Wenn ich im Augenblick noch davon Abstand nehme, oxyntis Prout als Synonym zu xesta Prout zu stellen, so nur deshalb, weil es mir doch sinnvoller erscheint, erst noch weiteres Material abzuwarten. 2 22, Deh Zangi, Hazaradjat, Zentral-Afghanistan, ca. 2500 m, V1./VII. 1963 (O. Hammer leg.). Rhodostrophia praecisaria badakhschana n.ssp. (Taf. 1, Fig. 12) 4 866,5 27 aus dem nördlichen Badakhschan unterscheiden sich von den zum Ver- gleich herangezogenen 2 öÖ und 2 ? aus Turkestan (ex coll. Daus), welche zur Nominatform gehören, in Größe und Aussehen wie auch in den ö-Genitalien. Die Dif- ferentialdiagnose zu ssp. praecisaria Staudinger muß lauten: Oberseite der Vorder- und Hinterflügel dichter grau beschuppt, wodurch die Zeichnungsmerkmale nicht ganz so deutlich in Erscheinung treten. Fransen bedeutend heller, schmutzigweiß statt ockergelb. Von geringerer Größe. 5 Gemeint ist die Genitalarmatur des Typus-Exemplares, die D. S. FLETCHER mit einer der Sendung beigefügten Skizze von GU: G 29 verglichen hat. 6 Im Brief steht an dieser Stelle noch einmal Deh Zangi, was aber nur, wohl in der Eile, auf einem Schreibfehler beruhen kann. 14 STUTTGARTER BEITRÄGE ZUR NATURKUNDE Nr. 142 Vorderflügellänge: ö 16,5—17,5 mm, im Durchschnitt 17 mm; $ 16—17 mm, im Durchschnitt etwas mehr als 16,5 mm. Bei ssp. praecisaria Staudinger beträgt sie: ö 18 und 19 mm; $ 16 und 18 mm. Genitalarmatur: Auch hier lassen sich einige Unterschiede gegenüber der Nominat- form feststellen. Die Valven sind nicht so breit und gedrungen, die fingerartige Aus- stülpung am oberen (dorsalen) Valvenrand etwas breiter und stumpfer. Das 8. Sternit ist deutlich schwächer ausgebuchtet, der sklerotisierte Teil in Gestalt zweier nebenein- anderliegender Höcker dadurch schmäler und nicht so weit vorstehend. Holotypus: 1 ö, Khinsch-e-Andarab, nördliches Badakhschan, 35004000 m, 17. VII. 1957 (G. Eserrt leg.). Paratypus-Exemplare: 3 66,4 28, id., 17.-26. VI. 1957 (G. Eserr leg.), GU:G 14 8,GU:G63 8; 1, id., 19. VII. 1957 (G. Eserr leg.). Weitere Untersuchung: GU: G64 Ö (ssp. praecisaria Staudinger, Turkestan, ex coll. DAus). Calothysanis sp.? Bei dem ersten und bisher einzigen aus Afghanistan stammenden Vertreter dieser Gattung handelt es sich leider um ein, allerdings gut erhaltenes 2. Das ist schade, denn man hätte gespannt sein dürfen, ob hier noch eine echte Rasse von amata Linnaeus oder eine andere Art beheimatet ist. Diese Frage läßt sich jetzt noch nicht entscheiden, da der Bestimmungsschlüssel dieser schwierigen Gattung auf die Ö-Genitalarmatur auf- gebaut ist. Man wird also weiteres Material, vor allem eben ö ö abwarten müssen. Es kann deshalb im Augenblick nur eine kurze Beschreibung des ? wiedergegeben werden: Alle Flügel mit sehr spitzem Apex. Die Grundfarbe ist ein schmutziges Ockergelb, von dem sich die dunkelviolette, zum Innenrand hin sich bandartig erweiternde Schräg- linie der Vorder- und Hinterflügel kräftig abhebt. Diese ist proximal scharf begrenzt, zum Außenrand hin dagegen diffus. Der Zwischenraum zur dünnen, leicht gewellten Postmedianlinie ziemlich schmal. Zellfleck auf den Vorderflügeln als kräftiger schwar- zer Punkt vorhanden. Fransen gleichfalls dunkelviolett. Unterseite dunkel bestäubt, der violette Ton mehr ins Grau abgewandelt. Vorderflügellänge: 13 mm. 1 ?, Baghlan, Nord- Afghanistan, 25. VI. 1957 (G. Eserr leg.). Traminda mundissima Walker Die Bestimmung verdanke ich wiederum Herrn D. S. FLETCHER. Diese sehr variable Art, die von Indien bis Australien und die Sundainseln verbreitet ist, wird hiermit zum ersten Male aus Afghanistan nachgewiesen. Es handelt sich um eine mattgrüne Form mit schmaler dunkler, nach außen hell begrenzter Postmedianlinie auf Vorder- und Hinterflügeln, die schräg zum Innenrand verläuft. Von den Postmedianpunkten des Vorderflügels ist nur ein einziger deutlich als feiner schwarzer, oblonger Fleck unter- halb des Apex erkennbar. Unterseite bedeutend heller, einfarbig, die Hinterflügel mit dünner, rötlichbrauner Saumlinie, die im apikalen Bereich von einem diffusen Fleck beschattet wird. Ein erst kürzlich erhaltenes $-Exemplar weist eine mehr bräunliche Färbung auf. 1 S, Sarobi, 1150 m, 21. VIII. 1962 (©. Hammer leg.); 1 $, id., 27. IX. 1964 (O. Hammer leg.). Rhodometra sacraria Linnaeus 1 2, Darweshan, Registan-Wüste, 550 m, 18.V.1957 (G. Eserr leg.); 1 6, Kandahar, 1050 m, 10.V.1957 (G. Eserr leg.); 1 $, Sarobi, 1150 m, 8. VI. 1957 (G. EBeErT leg.). 1965 EBERT, AFGHANISCHE GEOMETRIDEN Nr. 142 / 15 Subfamilie Larentiinae Lythria purpuraria Linnaeus ? ssp. ?f. Grundfarbe ist ein dunkles Ockergelb. Die beiden violetten Linien der Vorderflügel ziemlich schmal, die innere mit deutlichem proximalem Knick vor der Costa, sonst gerade. Auf den Hinterflügeln sind sie kaum noch sichtbar. Die Unterseite der Vorder- flügel trägt einen kräftigen Fleck vor dem Apex, während auf den Hinterflügeln die äußere Linie sowie der Zellfleck gut in Erscheinung treten. 1 ©, Barak, Badakhschan, 1500 m, 9. VII. 1957 (G. Eserr leg.). Anaitis plagiata Linnaeus Ist schon früher aus Afghanistan bekannt geworden. In den westlichen Pamiraus- läufern fliegt sie noch in 4000 m Höhe. Die Tiere wurden überwiegend am Tage ge- sammelt; nur 3 öÖ kamen an die Petromaxlampe. Genitalmorphologische Abwei- chungen sind, von in einem Falle (G4 Ö) etwas breiteren Valven abgesehen, nicht zu bemerken. 7 86, Khinsch-e-Andarab, nördliches Badakhschan, 3500-4000 m, 17.-26. VII. 1957 (G. Esert leg.), GU: G2, GU: G4; 10 $%, id., 19.-26. VIl. 1957 (G. Eserr leg.). Weitere Untersuchungen: GU: G1 d6, GU: G3 Ö (mitteleuropäische Belegstücke aus Karlsruhe und Lößnitz ex coll. DAug). Photoscotosia miniosata Walker Neu für Afghanistan! Das vorliegende Einzelstück weicht in der Zeichnungsanlage nicht unerheblich von den Abbildungen in Seıtz Bd. 4 ‚Taf. 6k, und Hameson, Vol. III, p. 380, ab, doch hat es D. S. FrertcHer mit den Belegen des Britischen Museums ver- glichen und Übereinstimmung mit miniosata Walker festgestellt. 1 2, Sarobi, 1150 m, 25. XI. 1961 (©. Hammet leg.). Cidaria (Nycterosea) obstipata Fabricius 1 ö, Sarobi, 1150 m, 26.X1.1961 (©. Hammer leg.); 1 9, id., 14. XI. 1961 (O0. Hammer leg.). Cidaria (Euphyia) polygrammata Borkhausen Wiederum neu für Afghanistan! Das vorliegende, auf der rechten Flügelseite schon etwas abgeriebene £ wurde u.a. mit einem $ aus Österreich (Dürnstein, J. KrımescH leg.) verglichen, mit dem es in allen wesentlichen Punkten, auch in der Größe, über- einstimmt. Vorderflügellänge: 12 mm. 1 2, Faizabad, Badakhschan, 1200 m, 1. VII. 1957 (G. Eserr leg.). Cataclysme Hübner Die im nördlichen Badakhschan gesammelten Exemplare zwangen mich, da sie weder zur Nominatform noch zu festivata Staudinger gehören konnten, zu einer näheren Überprüfung des riguata-Komplexes. Das Ergebnis dieser Untersuchung wird demnächst, da es über die für diese Arbeit gesteckten Grenzen hinausgreifen würde, an anderer Stelle veröffentlicht werden. Im Augenblick kann ich mich darauf beschränken, die Tiere aus dem Nordosten Afghanistans zu beschreiben, die eine neue, mit riguata Hübner nahe verwandte Art repräsentieren. Cataclysme shirniensisn.sp.’ (Taf. 1, Fig. 13) Größer und heller als riguata Hübner. Von der dunklen festivata Staudinger außer in der Färbung — einem sehr lichten Braun mit kreideweißer Zeichnung — durch die gleichmäßig verlaufende Postmediane verschieden. ” Shirni nennen sich die sehr verstreut lebenden, wahrscheinlich noch unbekannten Bergbauern nördlich des Shiva-Sees, die, soweit ich sie kennengelernt habe, noch mit keinem Europäer in Berührung gekommen waren. 16 STUTTGARTER BEITRÄGE ZUR NATURKUNDE Nr. 142 ö und ?: Fühlerschaft bräunlich, an der Innenseite dicht mit feinen, sehr kurzen hellen Wimpern besetzt, außen dagegen grob beschuppt. Palpen vorgestreckt, die Stirn nicht überragend, ebenso wie letztere mit hellen und bräunlichen Schuppen bedeckt. Rüssel gut ausgebildet. Hintertibien bei beiden Geschlechtern mit distalem und proxi- malem Sporenpaar. Vorderflügeloberseite: Die kreideweißen Linien weniger scharf als bei riguata Hübner. Das von Antemediane und Postmediane eingerahmte Mittelfeld ist etwas dunk- ler abgesetzt. Sehr charakteristisch die Postmedianlinie, die, aus vielen kleinen, nach innen spitzwinklig vorstoßenden unregelmäßigen Rundbogen gebildet, ziemlich gerade verläuft. Die vor dem Außenrand gelegene Linie ebenfalls gut ausgeprägt. Weniger deutlich sind eine Reihe feiner, parallel laufender, oft nur angedeuteter Linien, die aber insgesamt diesen hellen, auf braunem Grunde kreideweißen Ton vermitteln. Zell- punkte dunkler, sehr schwach entwickelt und nicht immer vorhanden. Hinterflügeloberseite: Den Vorderflügeln entsprechend, die sekundären weißen Linien deutlicher. Unterseite: Alle Zeichnungsmerkmale merklich verschwommen, nur die Postmediane noch einigermaßen scharf. Vorderflügellänge: ö und ? 14—-15 mm. Genitalarmatur (Taf. 3, Fig. 4): Das Tegumen wird durch kräftige Chitinleisten gebildet, die sich nach oben allmählich verbreitern, oberhalb der Valve fast rechtwinklig eingeknickt sind und mit einer kugelartigen Erweiterung enden. Der langgestreckte Uncus mündet in zwei plumpe, fingerartige Ausstülpungen. Valven zweiteilig, wovon der obere Teil, welcher der Fibula bei den Scopulicae entspricht, nach außen schmäler wird, während die eigentliche Valve, nach oben sich ebenfalls verjüngend, an ihrem distalen Ende durch einen aufwärts gebogenen Finger sowie durch einen bis knapp vor die Spitze der „Fibula“ reichenden, schwach sklerotisierten Cucullus mit jener ver- bunden ist. Der Anellus stellt eine unten fischschwanzartig geformte Platte dar, die sich in zwei keulenförmige Arme gabelt. Vinculum am Ende abgerundet. Aedoeagus etwa 10mal so lang wie breit, mit zwei oblongen, mit feinen Cornuti besetzten Reibpolstern im Innern sowie einer sehr kräftigen, durch 6 dreieckige Cornuti gebildeten „Säge“ am Außenrand des vorderen Teiles. Holotypus: 1 ö, Khinsch-e-Andarab, nördliches Badakhschan, 3500-4000 m, 23. VII. 1957 (G. Eserrt leg.); Paratypus-Exemplare: 1 6,2 2%, id., 18. und 21. VII. 1957 (G. Eger leg.), GU:G216;1%, id., 21. VII. 1957 (G. Eserr leg.). (Ein stark abgeflogenes, beschädigtes ? vom gleichen Fundort, 23. VII. 1957, wurde nicht in die Typen-Serie aufgenommen.) Eupithecia Curtis Es liegen 2 Arten in einem bzw. 6 Exemplaren vor, beide im Oktober/November in Sarobi gesammelt, deren Bearbeitung aus verschiedenen Gründen noch zurückgestellt wurde. Subfamilie Geometrinae Lomographa wiltshirei.n.sp. (Taf. 1, Fig. 14) Als neue Art hinter dalmataria Guen&e einzureihen, von der sie durch die anders gestaltete Postmediane sofort zu unterscheiden ist. Diese reicht bei dalmataria Guen&e in der oberen Hälfte der Vorderflügel fast rechtwinklig bis nahe an den Außenrand und verläuft von dort, zunächst stark einwärts gebogen, sodann annähernd senkrecht zum Innenrand. Bei wiltshirei n.sp. dagegen ist sie nur durch braune, distal gerichtete kleine Pfeilflecke angedeutet, die schwach S-förmig angeordnet sind und gegen den Innenrand, manchmal auch zur Costa hin verlöschen. Terminal eine schwache dunkle, stumpfwinklig vorspringende Begrenzungslinie. 1965 EBERT, AFGHANISCHE GEOMETRIDEN Nr. 142 / 17 Ergänzende Beschreibung: Fühler, Palpen, Stirn und Tibialsporen wie bei dal- mataria Guenee. Grundfarbe hellgelb, mit dunklerer Bestäubung, die beim 2 dichter zu sein scheint als beim 6. Sie erstreckt sich vor allem auf das basale Drittel sowie auf den Außenrand der Vorder- und Hinterflügel, läßt aber den Apex frei. Die schon be- sprochene Postmedianlinie erscheint auf den Hinterflügeln nur noch als eine lose Reihe feiner dunkler, oblonger Flecke. Zellpunkte und Antemedianlinie sehr unterschiedlich ausgebildet, beim $ kaum sichtbar. Auf der Unterseite sind die postmedianen Pfeil- flecke nicht zu erkennen. Statt dessen eine dunklere, unregelmäßige Linie auf Vorder- und Hinterflügel. Alle 4 Zellpunkte sind hier sichtbar, die Bestäubung allerdings ist reduziert. Vorderflügellänge:-ö6 11,5 mm; $ 11—12 mm. Genitalarmatur (Taf. 3, Fig.5 und 6): ö: Die Unterschiede zu dalmataria Guenee liegen im Uncus, dem am Ende die beiden kleinen Spitzen fehlen, im Bau der Valven, die deutlich breiter sind, aber eine schmälere membranöse Basis besitzen, im Vinculum, das bei dalmataria Guen&e mehr dreieckig geformt ist, sowie im Anellus, der am unte- ren Rand nur sehr schwach einwärts gebogen ist. Außerdem besitzt der Aedoeagus noch einen dritten kleinen Cornutus, während bei dalmataria Guen&e nur zwei vorhanden sind. 2: Hier besteht gegenüber dalmataria Guen&e ein auffallender Unterschied in der Gestalt des Signum bursae: an Stelle einer zwar unregelmäßigen, aber kräftig ent- wickelten „Corona“ finden sich nur sehr kleine, an einer Seite etwas längere Zähnchen. Bemerkungen: Wie aus der „Beschreibung des Ö-Kopulationsapparates der Gat- tung Lomographa“ von WenrLı hervorgeht, ist der genitalmorphologische Grundriß sehr einheitlich. Die hier aufgeführten Unterschiedsmerkmale müssen also durchaus artspezifisch gewertet werden. Eine Ausnahme bilden vielleicht die Cornuti, deren Zahl, wie WEHrLI am Beispiel von L. trimaculata Villiers nachgewiesen hat, bei einem Durch- schnittswert von 2 gelegentlich auch 1 oder 3 betragen kann. 1. Tergit: Wurde von je einem ? von dalmataria Guenee und wiltshirei n. sp. unter- sucht. Die festgestellte Abweichung wird aus den Abbildungen Taf. 3, Fig.7 und 7a ersichtlich. Holotypus: 1 6, Faizabad (Badakhschan), 1200 m, 1. VII. 1957 (G. Eserr leg.), GU: G 19; Paratypus-Exemplare: 4 ?F, id., GU: G 18. Weitere Untersuchungen: GU: G 20 ö (dalmataria arenaria Staudinger, Issyk-kul, ex coll. Daus); GU: G 17 2 (dalmataria Guen&e, Armenien, ex coll. Daus). Semiothisa fidoniata Guenee Die Bestimmung dieser aus Indien bekannten Art besorgte wiederum Herr D. S. FLETCHER. Neu für Afghanistan! 1 ö, Sarobi, 1150 m, 22. X. 1963 (O. Hammer leg.), GU: G 73; 1%, id., 31. X. 1963 (DO. Hammer leg.). Phaselia erika.n.sp. (Taf.1, Fig. 15) Zur vergleichenden Untersuchung standen mir zur Verfügung: 1. die im Seitz Suppl.-Bd. 4 abgebildeten Originalstücke von naryraria Oberthür ex coll. WEHRLI, 2. 2 88,1 von narynaria Oberthür aus Ascabad ex coll. Daus, 3. eine größere Serie von serrularia Eversmann von verschiedenen Fundorten ex coll. DAus, 4. 1 ö von deliciosaria Lederer aus Palästina ex coll. Daus. Von den genannten Arten, mit Ausnahme von deliciosaria Lederer, ist die neue prachtvolle Art sofort zu unterscheiden: a) durch die schiefergrauen, anstatt bräunlichen Zeichnungselemente, 18 STUTTGARTER BEITRÄGE ZUR NATURKUNDE Nr. 142 b) durch das breite weiße, grau bestäubte Mittelfeld, das sich unterhalb der Zelle niemals so stark verengt, wie dies bei serrularia Eversmann und narynaria Ober- thür der Fall ist, c) durch die weniger auffallend gezähnte Terminale; nur am Innenwinkel der Vorderflügel treten diese distal gerichteten Zacken, die nach außen durch eine schmale weiße Linie scharf begrenzt und proximal von einem dunklen Schatten markiert werden, deutlich hervor. Die Zeichnungsanlage von deliciosaria Lederer ist, besonders was die Form des Mittelfeldes betrifft, recht ähnlich, doch auch gegenüber dieser Art ist erika n. sp. deut- lich verschieden, und zwar: a) wiederum durch die schiefergraue Färbung, b) die viel kräftiger schwarze, leicht gewellte Saumlinie, c) den dunklen Apikalschatten, der vor der Flügelspitze die beiden letzten ter- minalen Zähnchen dunkel ausfüllt und auch hier von der bereits erwähnten, schmalen weißen Begrenzungslinie umrahmt wird. Ergänzende Beschreibung: Fühler beim ö stärker, beim $ schwächer doppelt ge- kämmt. Palpen sehr kurz, die Stirn nicht erreichend. Halskragen und Schulterdecken dicht grau und weiß beschuppt. Hintertibien mit 2 Endsporen. Vorderflügeloberseite: Basalfeld dreifach spitzwinklig vorspringend, wobei der mittlere Winkel der längste, der obere der kürzeste ist. Postmediane dünn, aber mar- kant und sehr gleichmäßig in der für Phaselia typischen Art verlaufend, dahinter eine feine hellere Linie von unterschiedlicher Ausprägung. Zellflecke auf den Vorderflügeln oblong, schwarz, mit Neigung zur Ausbildung eines Pfeilstriches. Hinterflügeloberseite: Rein weiß, zum Außenrand hin fein grau bestäubt. Post- mediane auch hier als dünne, markante Bogenlinie deutlich in Erscheinung tretend. Sie wird proximal von einer immer nur schemenhaften, kaum sichtbaren dunkleren Linie begleitet. Die Saumlinie dagegen wie auf den Vorderflügeln deutlich ausgeprägt und leicht gewellt. Zellflecke mondförmig. Unterseite: Weiß, grau bestäubt, Postmediane, Saumlinie und Zellflecke gut er- kennbar. Auffallend ist ein dunkleres Feld auf den Vorderflügeln, das die Mittelzelle ausfüllt, ja noch darüber hinausgreift und von einer der Postmediane vorgelagerten Linie begrenzt wird, die auf der Oberseite, wo sie sich gegen den Vorderrand zum Apikalschatten erweitert, nur sehr unscharf in Erscheinung tritt. Vorderflügellänge: d 14 mm; 2 15,5, 17 und 18 mm. Genitalarmatur (Taf.3, Fig.8 und 9): In genitalmorphologischer Sicht nimmt die neue Art eine interessante, klar abgegrenzte Mittelstellung zwischen serrularia Evers- mann (Taf. 3, Fig. 10) und narynaria Oberthür (Taf. 3, Fig. 11) ein. An erstere er- innert z.B. die Form der Valven, die gleichfalls abgerundet und an ihrer Innenseite mit feinen Zähnchen besetzt sind, außerdem entspringt am Innenwinkel der Costa ein ähnlicher fingerartiger Fortsatz. Mit narynaria Oberthür, deren Valven mehr recht- eckig, am Außenrand wie abgeschnitten geformt sind und keine Zähnchen aufweisen, stimmt dagegen der Aedoeagus überein, da er den gleichen, äußerst kräftigen, ge- bogenen Cornutus sowie das gleiche, leicht S-förmig gekrümmte, daneben liegende Reibpolster besitzt. Bezüglich der Genitalarmatur von deliciosaria Lederer sei auf WEHRLI in Seitz Suppl.-Bd.4, p. 467, verwiesen. Bemerkungen: Ich widme diese schöne neue Art in Dankbarkeit meiner Frau, die leider bei keiner meiner entomologischen Reisen nach Zentralasien mit dabei sein konnte. Holotypus: 1 ö, Sarobi, 1150 m, 21. IX. 1963 (©. Hammer leg.), GU: G 25; Paratypus-Exemplare: 2 2%, id., 22. VIII. 1962 und 21. IX. 1963 (©. Hammer leg.), GU: G 24; 3 29, id., 26. V. sowie 27. und 30. IX. 1964 (©. Hammet leg.); 1 9, id., 27. IX. 1962 (DO. Hammer leg.). —— 1965 EBERT, AFGHANISCHE GEOMETRIDEN Nr. 142 / 19 Weitere Untersuchungen: GU: G 0108 ö (narynaria Oberthür ex coll. Werrur); GU: G 0109 ö (serrularia Eversmann ex coll. DAus). Gnopharmia Staudinger Aus Afghanistan liegt mir eine überwiegend eigene Ausbeute in zwei größeren Serien vor. Die eine stammt vom Arghandab-Tal nördlich von Kandahar, also aus dem südwestlichen Landesteil, und umfaßt 12 56 und 21 ?f, alle am 23. und 24. V. 1957 gesammelt, die andere dagegen aus Sarobi im Osten des Landes, bestehend aus insge- samt 5 6 und 14 ?%, die von März bis September gefangen wurden. Eine Zusam- menstellung nach Fundort und Fangdaten ließ bei den Arghandab-Tieren, von einer Ausnahme abgesehen, unter Berücksichtigung einer gewissen Variationsbreite die Homogenität einer Population deutlich erkennen. Das Material aus Sarobi vermittelte diesen Eindruck dagegen nicht. Hier ließen sich, wiederum nach zunächst habituellen Merkmalen, drei Gruppen deutlich voneinander unterscheiden, nämlich eine erste mit den Daten 13. III. bis 15. IV., eine zweite mit 23. V. bis 16. VII. und eine dritte, leider nur aus 3 F? bestehend, mit den Fangdaten 16., 20. und 21. IX. Eine genaue Unter- suchung, die sich auf den männlichen und weiblichen Genitalapparat, den Stirnvor- sprung, die Fühler und Palpen sowie auf die Tibia des 1. Beinpaares bezog — letztere wurde bisher anscheinend noch nie morphologisch bewertet, obwohl gerade hier im Fehlen des distalen Fortsatzes ein interessantes, artspezifisches Merkmal für irakensis Wehrli gegeben ist —, führte zu dem Ergebnis, daß sich beide Serien aus jeweils zwei verschiedenen Arten zusammensetzen. So fand sich unter den Exemplaren vom Arghandab, die zu objectaria Staudinger s.1. gehören, die schon erwähnte Ausnahme, nämlich ein 5 von irakensis Wehrli. Diese Art, von WenrLı nach Material aus dem Irak ex coll. WıLTsHire beschrieben, taucht dann auch unter den Tieren aus Sarobi auf. Sie ist genitalmorphologisch eindeutig von allen Gnopharmia-Arten, die ich unter- suchen konnte, verschieden. Eine genaue Beschreibung des Genitals, welches hier, wie ich glaube zum ersten Male, abgebildet wird, hat bereits WEHRLı gegeben. Die schon aufgeführten 3 ??, gefangen im September, werden, da ein dazugehöriges Ö, welches die Diagnose erleichtern würde, zunächst nicht vorhanden ist, als Form illustris n. f. zu irakensis Wehrli gestellt. Die im März/ April gesammelten Tiere gehören einer neuen Art an, die nachfolgend beschrieben wird. Gnopharmia sarobianan.sp. (Taf. 1, Fig. 16) ö: Fühler dunkelbraun, mit helleren Schuppen untermischt, doppelt gekämmt, die letzten 13 Fühlerglieder jedoch nur noch mit feinen Wimpernborsten besetzt. (Beim ? sind diese hellen Wimpernborsten an Stelle der Kammzähne entlang der Innenseite des Fühlerschaftes zu finden.) Der Stirnvorsprung überragt das Auge um dessen Durch- messer und läßt den für objectaria Staudinger typischen distalen flachen Kegelstumpf vermissen. Palpen, ebenso wie alle anderen Partien von hellen und dunkleren Schuppen bedeckt, das aufwärts gebogene Endglied um die Hälfte kürzer und schmäler als das 1. Glied. Grundfarbe ist ein helles Ockergelb, das aber durch graubraune, dazwischen auch hellbraune Zeichnungen so überlagert wird, daß ein insgesamt düsterer Eindruck ent- steht. Diese Zeichnungsmerkmale treten sehr unterschiedlich in Erscheinung. Bei dem ö®? vom 16. und 22. III. sind sie äußerst prägnant, bei anderen Exemplaren dagegen wieder mehr verschwommen. Fransen hell und dunkel gescheckt. Vorderflügeloberseite: Costa hell ockergelb, dunkel gesprenkelt, besonders an der Basis, mit drei dunklen Flecken, die aber sowohl in ihrer Form als auch im Abstand zueinander recht variabel sind. Beim Holotypus sind sie annähernd quadratisch und 8 Es waren dies ex coll. Daug: colchidaria Lederer (aus Turkestan), colchidaria v. cocandaria Er- schoff (aus Ascabad-Tura), rubraria Staudinger (aus Palästina) und rubraria v. subrubraria Staudinger (aus Garm, Fergana). 20 STUTTGARTER BEITRÄGE ZUR NATURKUNDE Nr. 142 gleichmäßig voneinander entfernt. Ein vierter Costalfleck fixiert die Ansatzstelle der breiten, subterminalen Binde, deren nach außen gerichtete Zacken fein hell gerandet sind. Die dahinter liegende Terminalzone + kräftig braun, mit gelblichem Apikalfleck. (Beim ö vom 13. III. 1963 wird übrigens der Außenrand der Vorder- und Hinter- flügel von hellbestäubten Adern durchschnitten, eine Erscheinung, die auch bei ver- wandten Arten, wenn auch in verschieden starker Ausprägung, zu beobachten ist.) Die Postmediane ist als eine dicht vor dem Subterminalband gelegene, schemenhafte braune Linie zu erkennen, die durch 6 verstreute dunkle Punkte markiert wird. Sie berührt durch den 3. Costalfleck beinahe rechtwinklig die Costa, knickt bei einem dicht dahinter liegenden Markierungspunkt ab, um von hier nach schwach proximalem Verlauf wieder leicht auswärts gebogen auf den Innenrand zu treffen. Die Mediane ist ähnlich, statt der Punkte finden wir einen die Verzweigung von Media und Cubitus markierenden dif- fusen Fleck. Basis und 'Innenrand dunkel gesprenkelt. Ein etwas oblonger Zellfleck ist unterhalb oder seitlich vom 2. Costalfleck deutlich sichtbar. Hinterflügeloberseite: Die subterminale Binde ist hier viel schmäler und weniger auffallend gezackt. Postmediane und Mediane ziemlich gerade verlaufend. Zellflecke vorhanden. Unterseite: Bis hierher trifft auf sarobiana n.sp. im wesentlichen die Beschreibung zu, die WEHRLI für die als Rasse von colchidaria Lederer aufgefaßte melanotaenia aus Russisch- Armenien gegeben hat. Doch während die Unterseite von melanotaenia nach WEHRLI „weiß, erheblich schwächer fein grau bestreut als bei colchidaria, das scharf begrenzte schwarzgraue Außenfeld mit hellem Apikalfleck ...“, ist sie bei den Exem- plaren aus Sarobi hellgrau, mit stärkerer dunkler Bestäubung und völlig diffusem, dunkelgrauem Außenfeld. Apex hell bleibend, der 3. Costalfleck auch unterseits fein schwarz markiert. Alle 4 Zellflecke vorhanden. Die Unterseite gleicht also viel mehr der von colchidaria Lederer. Vorderflügellänge: ö 13,5 und 15 mm; $ 12,5—14 mm. Genitalarmatur (Taf.4, Fig. 1): ö: dem Genitalapparat von colchidaria Lederer recht ähnlich. Ein auffallender Unterschied besteht hinsichtlich des Uncus, der bei sarobiana n.sp. bedeutend schmäler ist, wogegen der „Uncusschnabel“ gleichermaßen geformt ist. Die Valven besitzen nicht wie jene von colchidaria Lederer die breite ventro-basale Membrane und erscheinen daher schmäler. Die Gnathos ist nicht so stark zungenförmig vorgestreckt. Der Aedoeagus stimmt mit dem von colchidaria Lederer nahezu vollkommen überein. Fast 6mal so lang wie an der dicksten Stelle breit, zeigt er knapp vor der Mitte die gleiche höckerartige Ausbuchtung, von wo aus er sich ver- breitert, um allmählich in einer gekrümmten Spitze zu enden. Vor dieser Spitze be- finden sich lateral 3 Dorne, von denen der mittlere nochmal so lang ist wie die beiden seitlichen. Bei colchidaria Lederer sind es 4 in kontinuierlicher Größenordnung. Das 8. Sternit (= octaval nach Pırrce 1914) ebenso wie bei colchidaria Lederer. ?: die zunächst beobachteten Unterschiede am Signum bursae wie auch am Ductus bursae gegenüber anderen Arten haben sich nicht als konstant erwiesen. Weitere Unter- suchungen, gestützt auf eine noch größere Anzahl von Präparaten, wären notwendig, um die tatsächliche Wertigkeit dieser Strukturen zu ermitteln. Holotypus: 1 Öö, Sarobi, 1150 m, 16. III. 1963 (©. Hammer leg.), GU: G 91; Paratypus-Exemplare: 1 ö 1 9, id., 13. III. 1963 (©. Hammex leg.), GU: G9 d, GU: G83 9;5 2%, id., 7.-19. IV. 1962 (alle ©. Hammek leg.), GU: G 101; 1 9, id., 22. II. 1963 (©. Hammer leg.). Weitere Untersuchungen: GU: G12 8 (colchidaria Lederer, Turkestan, ex coll. Daus); GU: G11Ö (?v. cocandaria Erschoff, Ascabad-Tura, ex coll. Daus); GU: G 10 ö (rubraria ? v. subrubraria Staudinger, Garm, Fergana, ex coll. DAus). 1965 EBERT, AFGHANISCHE GEOMETRIDEN Nr. 142 / 21 Gnopharmiairakensis Wehrli Wie schon einleitend erwähnt, fliegt die aus dem Irak beschriebene Art sowohl im Südwesten als auch im Osten Afghanistans, zumindest am Arghandabfluß sogar gleichzeitig mit einer anderen Species dieser Gattung. Sarobi ist vorläufig der östlichste Punkt ihres Verbreitungsgebietes, das sich nach unserem bisherigen Wissen nur auf den Vorderen Orient (Irak und Iran) erstreckte. Die Art steht, ihrem Habitus nach, zwischen objectaria Staudinger und sarobiana n.sp. Die von dem ziemlich ein- heitlichen Bauplan des Genitalapparates sowie des 8. Sternites von colchidaria Lederer, subrubraria Staudinger, objectaria Staudinger und sarobiana n.sp. abweichende Arma- tur von irakensis Wehrli (Taf. 4, Fig. 2) weist dieser jedoch im Rahmen einer morpho- logischen Gliederung des Genus eine Sonderstellung zu. Man wird sich bei einer spä- teren Revision der Gattung Gnopharmia Staudinger im Hinblick auf die Artberech- tigung der bis jetzt benannten Formen nicht zuletzt an dieser Tatsache zu orientieren haben. Dies gilt auch für ein weiteres morphologisches Merkmal, nämlich dem distalen Dornfortsatz der Vordertibia beim ö (Taf.4, Fig.3 und 3a). Ein solcher war bei allen untersuchten Arten vorhanden, fehlte aber der hier besprochenen irakensis Wehrli! Die Generationsfolge, so wie sie sich aus dem vorliegenden Material rekonstruieren läßt, wirft noch manche Frage auf. Es existieren z.B. 3 Pf, in Sarobi gesammelt vom 16.-21. IX., und zwar jeweils in einem anderen Jahr. Sie fallen auf durch eine von der Basis bis zur subterminalen Binde stark aufgehellten Oberseite. Die dunklen Zeich- nungselemente dieser Zone einschließlich der Costalflecke sind + stark reduziert. Da- gegen tritt das sehr kräftig ausgebildete, stark verdunkelte subterminale Zackenband deutlich hervor. Der Außenrand ist ebenfalls verdunkelt und wird von hellen Adern durchschnitten. Ein heller Apikalfleck ist vorhanden. Unterseite wie bei den anderen Belegstücken von irakensis Wehrli schmutzigweiß mit breitem schwarzem Saum, der nur den Apikalfleck frei läßt, und markanten schwarzen Zellflecken. Handelt es sich hier um eine 2. Generation oder fehlen zufällig die Verbindungsglieder zu den von Mai bis Mitte Juli gesammelten Exemplaren? Hierzu sei vermerkt, daß ein am 16. VII. 1962 gefangenes ÖfF, obwohl schon etwas abgeflogen, eine deutliche Aufhellung und damit eine Annäherung an die September-Tiere erkennen läßt. Diese scheinen mir doch so bemerkenswert zu sein, daß sie zunächst als illustris n. f. festgehalten werden sollen. Material: 1 ö, Arghandabfluß etwa 30 km nördlich von Kandahar, 1100 m, 23.V. 1957 (G. Eserrt leg.), GU: G87; 1 ö, Sarobi, 1150 m, 3. VII. 1956 (H. G. Amseı leg.), GU: G89; 1 ö, id., 7. VI. 1957 (G. Eserr leg.), stark abgeflogen!, GU: G 85; 1 d,id., 16. VII. 1962 (©. Hammer leg.), GU: G 84; 1 , id., 14. VI. 1957 (G. EBERT leg.), GU: G 90; 3 2%, id., 25. V., 2. VI. und 16. VII 1962 (alle O. Hammer leg.), GU: G 86. illustrisn.f. Holotypus: 1 ?, Sarobi, 1150 m, 16. IX. 1963 (©. Hammer leg.); Paratypus: 1 9, id., 20. IX. 1962 (©. Hammer leg.). Ein weiteres 2 vom gleichen Fundort, 21. IX. 1957 (G. EBErT leg.), ist schon etwas abgeflogen (GU: G 102). Gnopharmia objectaria Staudinger ? ssp. WERRLI hat bereits auf gewisse morphologische Unterschiede gegenüber colchidaria Lederer aufmerksam gemacht, die an vorliegendem Material, wenigstens zu einem Teil, bestätigt werden können. So ist bei den Arghandab-Exemplaren, die alle bis auf die schon ausführlich behandelte irakensis Wehrli zu objectaria Staudinger s.|. gehören, ein „besonderer kleiner, chitiniger, flach kegelförmiger Vorsprung“ der vorgewölbten Stirn erkennbar. Auch das Octaval erscheint etwas kürzer als jenes von colchidaria Lederer. Der Aedoeagus ist schlank, ohne höckerartige Ausbuchtung und ohne Spitze 22 STUTTGARTER BEITRÄGE ZUR NATURKUNDE Nr. 142 am distalen Ende. Verhältnis etwa 7 : 1. Die laterale Bedornung kann auf 4 sehr kleine, nebeneinander liegende Zähnchen reduziert sein oder nur einen einzigen Stachel auf- weisen. Sie ist also recht variabel. Hinsichtlich der Größe sowie der Sacculus- und Uncusbildung war dagegen keine Verschiedenheit bemerkbar. Die ö ö sind insgesamt etwas kontrastreicher gezeichnet als die 2? und unterliegen daher auch in bezug auf die Ausbildung der Linien und Costalflecke stärkeren Schwan- kungen. Auch die Unterseite variiert etwas, zeigt aber doch im ganzen eine schmutzig- weiße Aufhellung mit sehr schwacher dunkler Bestäubung und ausgeprägter dunkler Randbinde. Der helle Apikalfleck ist in den weitaus meisten Fällen vorhanden. Material: 11 56, 21 2%, Arghandabfluß etwa 30 km nördlich von Kandahar, 1100 m, 23./24. V. 1957 (G. Eserr leg.), GU: G5 ö, GU: G76, GU: G3 Cr: GIS. ICEU CE PrEeWIE@32 Gnophos (Zystrognophos) nimbata hindukushi.n.ssp. (aerrBe 17) Fühler, Palpen, Tibialsporen sowie Bedornung der Tarsen wie bei ssp. nimbata Alpheraki. Der sofort auffallende Unterschied liegt in der Form der Flügel, die nicht so langgestreckt sind wie bei der Nominatform, und damit in den Größenverhältnissen. ALpHERAKI gibt in der Originalbeschreibung für das Ö, das seiner Beschreibung zu- grunde lag, 42 mm an, wobei die Spannweite gemeint ist. Ein ö aus Ispajran (nördlicher Alai) ex coll. DAug besitzt genau dasselbe Maß. Die Spannweite des dazu- gehörigen ? vom gleichen Fundort beträgt 47 mm, was einer Vorderflügellänge von 27 mm entspricht. Dagegen weisen die beiden ?? aus Afghanistan nur 38 mm Spann- weite = 22 mm Vorderflügellänge auf! Leider macht WEHRLI, dem sehr umfangreiches Material vorgelegen hat, keine Größenangaben, so daß nach dieser Richtung kein Ver- gleich angestellt werden kann. Immerhin kann gesagt werden, daß es sich bei den afghanischen Stücken um eine kleinere Form handelt, die zwar auch die gelblichgraue Färbung aufweist, doch im ganzen etwas dichter beschuppt ist und deshalb den leichten Glanz auf der Oberseite vermissen läßt. Unterseite ebenfalls einfarbig hellgrau, mit Ausnahme der dunklen Zellflecke auf Vorder- und Hinterflügel ohne Zeichnung. Genitalarmatur: Auffallend die im Vergleich zu ssp. nimbata Alpheraki etwas anders gestaltete Bursa copulatrix! Sie ist zwar ebenso schlauchartig in die Länge ge- zogen, doch vollzieht sich der Übergang zur sackartigen Erweiterung ganz allmählich, bei ssp. nimbata Alpheraki dagegen plötzlich. Holotypus: 1 2, Deh Zangi, Hazaradjat, Zentral-Afghanistan, etwa 2500 m, V1./VII. 1963 (©. Hammer leg.), GU: G 32; Paratypus: 1 9, id., GU: G 31. Weitere Untersuchung: GU: G 80 % (ssp. nimbata Alpheraki, Ispajran, Alai sept., 3400 m, August; ex coll. DAus). Gnophos (Örganognophos) sibiriata Guenee 1 6,1 2 aus dem nördlichen Badakhschan gehören sicher zur selben Art, wobei zu bemerken ist, daß das Ö, abgesehen von seiner stark dunklen schiefergrauen Bestäu- bung, in der Zeichnung der Unterseite der f. subclarilimbata Wehrli nahekommt und sich darin von dem oberseits auch helleren 2 unterscheidet. Übrigens stimmen 1 d,1 9 aus Uliassutai (Mongolei) ex coll. DAug auch nicht mit den von Wenruı für sibiriata Guenee gegebenen Abbildungen der Unterseite überein, so daß man auf eine gewisse Variabilität der terminalen Zeichnungsanlage schließen darf. 1 6, Khinsch-e-Andarab, nördliches Badakhschan, 3500—4000 m, 21. VII. 1957 (G. EBerr leg.), GU: G30; 1 9, id., 18. VII. 1957 (G. Eserr leg.). 1965 EBERT, AFGHANISCHE GEOMETRIDEN Nr. 142 / 23 Gnophos (Euchrognophos) amseli.n.sp. (Taf.1, Fig. 18) Steht der mucidaria Hübner so nahe, daß man zunächst an eine subspezifische Zu- ordnung hätte denken können. Da aber für die genannte Art ein derart disjunctes Ver- breitungsgebiet nicht gut angenommen werden kann, wurde besondere Sorgfalt auf eine vergleichende Untersuchung verwendet, deren Ergebnis in der folgenden Gegenüber- stellung dargelegt sei: mucidaria Hübner (5)? Fühler: doppelt gekämmt, Kammzähne beschuppt. Palpen: vorgestreckt, die Stirn nicht überragend, das 2. Glied ebenso lang wie das erste. Stirn: der Vorsprung beträgt, von der Seite gesehen, etwa 1/3 des Augendurch- messers. Hell, mit dunklen Schuppen untermischt. Vorder- und Hintertibien: Erstere kürzer als das 1. Tarsenglied, letztere in der Mitte keulenartig verdickt, mit 2 Sporenpaaren. Flügeloberseite: Hell ockergelb, = dunkel bestäubt, die Linien in feine dunkle Striche aufgelöst, die an der Costa zu zwei etwas größeren Flecken ver- schmelzen, die jeweils von einem helleren Schatten markiert werden, der jedoch bei stark gelblichen Tieren nicht mehr sonder- lich in Erscheinung tritt. Das Subterminal- band unterschiedlich dunkel, nach außen schwach gezackt. Zellflecke auf den Vor- derflügeln in Gestalt eines kleinen Krei- ses, der innen meist hell bleibt. Auf den Hinterflügeln meist weniger deutlich, oft nur als schwacher, dunkler Punkt vorhan- den. Unterseite: Schmutzigweiß, mitdunk- ler, aber sehr verschwommener und un- regelmäßiger Randbinde. Zellflecke als dunkle unscharfe Punkte sichtbar. Bei den ?? kommt die Randbinde im Durchschnitt viel kräftiger zum Vorschein. Dabei ist auch ein heller Apikalfleck sowie ein wei- terer heller, fast kreisrunder Fleck in der Mitte der dunklen Randzone der Vorder- und Hinterflügel deutlich zu erkennen. amseli.n.sp. (Ö) Fühler: doppelt gekämmt, Kammzähne unbeschuppt. Palpen: vorgestreckt, die Stirn nicht überragend, das 2. Glied ebenso lang wie das erste, aber kürzer und dunkler be- schuppt. Stirn: ebenso. Vorder-undHintertibien: ebenso. Flügeloberseite: Hell ockergelb mit einem Stich ins Rötliche, wobei diese Farbnuance fleckenartig, vor allem im ter- minalen Bereich, verteilt ist. Von den Linien ist nur noch die Postmediane als dunkle, unscharfe Punktreihe sichtbar. Die dunkle Bestäubung ist spärlicher, das sub- terminale Band nur noch schemenhaft, die beiden Costalflecke dagegen gut markiert. Zellflecke mehr oblong und dunkel ausge- füllt, auch auf den Hinterflügeln deutlich sichtbar. Unterseite: Wie bei mucidaria Hüb- ner, doch ist auch am vorliegenden & die dunkle Randzone bereits deutlicher aus- geprägt. ® Zum Vergleich wurden herangezogen: 1. Eine Belegserie aus Südfrankreich ex coll. Daus. 2. Meh- tere Exemplare aus Catalufia und Albarracin (Spanien). 3. Ein Exemplar aus Palermo (Sizilien). 4. Zwei Exemplare vom Rhonetal (Südfrankreich) und 5. ein Exemplar aus Savona (Liguria, Italien), alle ex coll. GREMMINGER. 24 STUTTGARTER BEITRÄGE ZUR NATURKUNDE mucidaria Hübner (Ö) Vorderflügellänge: d 12-15 mm: $ 15 mm. Genitalarmatur: Ö: Gnathos breit, am Ende abgerundet. Uncus etwas schmä- ler und schnabelförmig gebogen. Valven breit, dorsal und ventral sowie eine schmale Zone in der Mitte stärker sklerotisiert, sonst recht membranös. In der Mitte der Costa, dieser aufsitzend, ein kräftiger, distal orientierter Dorn. Der ventrale Costalrand endet in einem fingerartigen Fortsatz. Stegartig mit ihm verbunden ist eine kleine zapfenartige Erhöhung, welche die schon erwähnte orale Zone nach außen begrenzt. Die Costa ist proximal sehr spitz ausgezogen, distal dagegen stumpf und mit feinen Haaren besetzt. Der Anellus setzt sich zusammen aus einer zum Vin- culum hin sich leicht verjüngenden Basis und zwei langen, völlig parallelen Armen (Furca), die am Ende schräg nach innen abgestutzt sind. Sacculus stumpf finger- artig. Vinculum schmal und lang, vertikal gekielt, am Ende abgerundet. Aedoeagus mit kräftigem */5 langem Cor- nutus, der am distalen Ende scharf zuge- spitzt ist und etwa in der Mitte den inne- ren Teil zur Hälfte ausfüllt. ?: Bursa copulatrix an der Innenwand mit zahlreichen, dicht nebeneinander angeord- neten chitinösen Längsleisten, die wie- derum mit vielen feinen Zähnchen besetzt sind. Sie sitzt dem ebenso langen und breiten, aber flachen, stark sklerotisierten und an der Basis spatelförmig erweiterten Ductus bursae direkt auf. An dieser Naht- stelle mündet auch der Ductus seminalis. Ostium bursae schmal, rechteckig, am Ende eingebuchtet. Nr. 142 amselin.sp. (6) Vorderflügellänge: ö 14mm; ? 16 mm. Genitalarmatur (Taf. 4, Fig. 4) ö: Uncus und Gnathos schmäler. Valven etwas schmäler und länger, besonders der ventrale Fortsatz dünner und länger als bei mucidaria Hübner. Anellus mit etwas kürzeren, viel weniger breiten Armen, die am Ende auch nicht schräg abgestutzt sind, sondern in einer einfachen Spitze enden. Sacculus sichelförmig und somit deutlich verschieden! Vinculum etwas kräftiger ge- kerbt. Aedoeagus mit dünnem, am basalen Ende stark erweiterten, distal dagegen zuge- spitzten Cornutus, der etwas aus der Ve- sica hinausragt und somit dem Aedoeagus an Länge gleichkommt. ?: Ein von Dr. Amseı bei Sarobi gefange- nes $ wurde von WILTsHIRE genital unter- sucht. Das vorliegende Präparat zeigt eine noch gröber strukturierte Bursa copulatrix von mehr gedrungener Gestalt. Ductus bursae etwas schmäler und kürzer, am Ende nicht so deutlich vorgewölbt. Ostium bursae viel breiter und kürzer. Damit dürfte die neue Art gegenüber der nächstverwandten mucidaria Hübner ge- nügend abgegrenzt sein. Von den gleichfalls nahe verwandten anderen Arten der variegatus-Gruppe unterscheidet sie sich wie folgt: 1. Von variegatus Duponchel neben habituellen Merkmalen vor allem im Bau der ö-Fühler, die niemals pubescent, sondern kammzähnig sind. Genitalmorpho- logisch ist variegatus Duponchel durch die excessiv entwickelten Anellusarme (Furca), das Fehlen des costalen Dornes sowie überhaupt durch die andere Ge- stalt der Valven und des Vinculums sowie des Aedoeagus, der einen viel kür- zeren Cornutus aufweist, deutlich verschieden. 1965 EBERT, AFGHANISCHE GEOMETRIDEN Nr. 142 / 25 2. Von dubitaria Staudinger, die mir ebenso wie porphyratus Zerny im Original nicht vorgelegen hat, zumindest durch den ö-Kopulationsapparat, wobei auf die Wenruische Beschreibung in Seitz Suppl.-Bd. 4, p. 603, verwiesen wird. 3. Von porphyratus Zerny in jedem Fall im Bau der ö-Fühler, da jene von por- phyratus Zerny wiederum denen von variegatus Duponchel gleichen (WeEHRLI eh): WILTSHIRE, der das $ untersucht hat, schlug für diese neue Art den Namen amseli n.sp. vor. Holotypus: 1 ö, Sarobi, 1150 m, 13. X1. 1961 (©. Hammer leg.), GU: G 22. Para- typus: 1 9, id., 3. VII. 1956 (H.G. Anser leg.), WM 113 (E. P. Wırtshire praeparavit). Weitere Untersuchungen: GU: G 105 ö (mucidaria Hübner, Cataluna, Barcelona, 12. 18, Weiss; ex coll. GREMMINGER); GU: G 106 ? (mucidaria Hübner, Gallia mer., ex coll. Daus); GU: G 107 & (variegatus Duponchel, Ohrid Umgeb., Macedonis, 700 m, 10. V1. 1954, J. Thuurner leg., ex coll. GREMMINGER). Dyscia (Warneckeella) malatyana f. theodoraria Warnecke 1 2, Sarobi, 1150 m, 9.X. 1962 (©. Hammer leg.); 2 F%, id., 4. und 5. X. 1964 (O. Hammer leg.). Aspilates stschurovskyi Erschoff Ist bereits im Jahre 1928 als gonarcha Prout aus Afghanistan bekannt geworden. Sie scheint dort mehr lokal vorzukommen. 1 8, Deh Zangi (Hazaradjat, Zentral-Afghanistan), ca. 2500 m, VI1./VII. 1963 (O. Hammer leg.). Literaturverzeichnis ALPHERAKI, S.: Neue Lepidopteren. — Ent. Z. Stett. 49: 68, Stettin 1888. BRANDT, W.: Beitrag zur Lepidopteren-Fauna von Iran. — Ent. Rundsch. 55: 570 u. ff., Stuttgart 1938. — Beitrag zur Lepidopteren-Fauna von Iran (4). —Mitt. Münchn. Ent. Ges. 31: 864—-886, Mün- chen 1941. CHRISTOPH, H.: Lepidopteren aus dem Achal-Tekke-Gebiete. — Mem. Romanoff 3: 50-125, St. Peters- burg 1887. ERSCHOFF, N. G.: Lepidoptera der Reise nach Turkestan von A. P. FEptscHEnko. —- St. Petersburg u. Moskau 1874. Hameson, G. F.: The Fauna of British India, Moths. — 3: London 1895. 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Ebert, Landessammlungen für Naturkunde, 75 Karlsruhe, Erbprinzenstraße 13 Tafelerklärung Tatelet Gnophosema hansoni n. sp. &, Holotypus, Sarobi (Ost-Afghanistan) Gnophosema minima n. sp. &, Holotypus, Sarobi (Ost-Afghanistan) Aglossochloris hazara n. sp. &, Holotypus, Deh Zangi (Zentral-Afghanistan) Aglossochloris albosagittata n. sp. &, Holotypus, Arghandabfluß nördlich Kandahar (Südwest- Afghanistan) Aglossochloris hammeri n. sp. 9, Paratypus, Sarobi (Ost-Afghanistan) Sterrha curtopedata n. sp, &, Holotypus, Khinsch-e-Andarab (Nordost- Afghanistan) Scopula nigrociliata n.sp. &, Holotypus, Khinsch-e-Andarab (Nordost- Afghanistan) Scopula afghana n. sp. &, Holotypus, Khinsch-e-Andarab (Nordost-Afghanistan) Scopula pseudoafghana n. sp. &, Holotypus, Bamian (Zentral-Afghanistan) Glossotrophia ariana n. sp. &, Holotypus, Sarobi (Ost-Afghanistan) Glossotrophia tangiüi n.sp. &, Holotypus, Sarobi (Ost-Afghanistan) Rhodostrophia praecisaria badakhschana n.ssp. &, Holotypus, Khinsch-e-Andarab (Nordost- Afghanistan) Cataclysme shirniensis n. sp. &, Holotypus, Khinsch-e-Andarab (Nordost-Afghanistan) Lomographa wiltshirei n. sp. 9, Paratypus, Faizabad (Nordost- Afghanistan) Phaselia erika n. sp. 9, Paratypus, Sarobi (Ost-Afghanistan) Gnopharmia sarobiana n.sp. &, Holotypus, Sarobi (Ost-Afghanistan) Gnophos nimbata hindukushi n. ssp. Q, Holotypus, Deh Zangi (Zentral-Afghanistan) Gnophos amseli n.sp. &, Holotypus, Sarobi (Ost-Afghanistan) | phot. H. HEcKEL EBERT, AFGHANISCHE GEOMETRIDEN Nr. 142 / 27 28 Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. STUTTGARTER BEITRÄGE ZUR NATURKUNDE Tatel>2 1 _ Gnophosema hansoni n. sp., Holotypus, GU: G23 & 2 _ _Gnophosema minima n.sp., Holotypus, GU: G26 & 3 Aglossochloris hazara n. sp., Holotypus, GU: G 38 & 4 _ Aglossochloris albosagittata n. sp., Holotypus, GU: G 39 & 5 Aglossochloris hammeri n. sp., Holotypus, GU: G 37 & 6 _Sterrha curtopedata n. sp., Holotypus, GU: G 110 & 7 Scopula nigrociliata n. sp., Holo- und Paratypus, GU: G 13 und G61 & 8 Scopula afghana n.sp., Holotypus, GU: G54 ä 9 Scopula pseudoafghana n. sp., Holotypus, GU: G53 & 10 Glossotrophia ariana n. sp., Holotypus, GU: G41 & Nr. 142 1965 EBERT, AFGHANISCHE GEOMETRIDEN Nr. 142 / 29 30 Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. N STUTTGARTER BEITRÄGE ZUR NATURKUNDE TDafeloa Glossotrophia tangii n. sp., Holotypus, GU: G43 & Glossotrophia rufotinctata Prout, Cotypus, GU: G 0112 Glossotrophia gracilis Brandt, Paratypus, GU: G 0113 & Cataclysme shirniensis n. sp., Paratypus, GU: G21 & Lomographa wiltshirei n. sp., Holotypus, GU: G 19 Lomographa wiltshirei n. sp., Paratypus, GU: G 18 ? Lomographa dalmataria Gu£nee, 1. Tergit, G 17 Q Lomographa wiltshirei n. sp., 1. Tergit, G 18 9 Phaselia erika n. sp., Holotypus, GU: G 25 & Phaselia erika n. sp., Paratypus, GU: G 24 ? 10 Phaselia serrularia Eversmann, GU: G 109 & 11 Phaselia narynaria Oberthür, GU: G 0108 & Nr. 142 1965 EBERT, AFGHANISCHE GEOMFTRIDEN Nr. 142 / 31 32 STUTTGARTER BEITRÄGE ZUR NATURKUNDE Nr. 142 Fig. 1 Fig. 2 Fig. 3 Fig. 3a Fig. 4 Tafel 4 Gnopharmia sarobiana n. sp., Holotypus, GU: G 91 & Gnopharmia irakensis Wehrli, GU: G 85 ö Gnopharmia irakensis Wehrli, &-Vorderbein, G 92 Gnopharmia sarobiana n. sp., & -Vorderbein, G 94 Gnophos amseli n. sp., Holotypus, GU: G22 & so IM 0 nl 9765 . urn : Tr % "3 j (t.1}