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Studien zur Geschichte

und

Kultur des Altertums

Im Auftrage und mit Unterstützung der Görresgesellschaft herausgegeben von

Dr. E. Drerup,

ao. Universitäts-Professor in München,

Dr. H. Grimme und Dr. J. P. Kirsch,

o. ö. Univ.-Prof. in Münster i. W. o. ö. Üniv.-Prof. in Freiburg i. d. Schweiz

Erster Ergänzungsband. Sumerisch-babylonische Hymnen und Gebete an Warnas.

Zusammengestellt und bearbeitet von

Dr. P. Anastasius Schollmeyer, O. F. M.

Paderborn.

Druck und Verlag von Ferdinand Schöningh. 1912.

Sumerisch-babylonische

Hymnen und Gebete

an Samas.

Zusammengestellt und bearbeitet

von

^Dr. P. Anastasius Schollmeyer, 0. F. M.

:©:

Paderborn. Druck und Verlag von Ferdinand Schöningh.

1912

Vorwort.

Uie Stellung, welche der Licht- und Richtergott äama§ im babylonischen Pantheon einnimmt, dürfte den Versuch, ihm eine besondere Monographie zu widmen, rechtfertigen. Zweck der vorliegenden Studie ist vor allem, alle bisher veröffent- lichten Hymnen und Gebete, welche an Samas gerichtet sind, zu sammeln und zu bearbeiten. Da aber die Hymnen sowohl wie die Gebete vielfach mit Beschwörungstexten verbunden erscheinen, so mußten auch diese in solchen Fällen mit in den Bereich der Arbeit gezogen werden. Dies trifft besonders bei dem ersten Texte unserer Sammlung, V R 50 + 5i zu. Leider tragen viele der bearbeiteten Texte, besonders die von Gray publizierten, mehr oder minder fragmentarischen Charakter. In verschiedenen Fällen war es möglich, durch Duplikate und Parallelstellen einzelne Fragmente um ein Bedeutendes zu er- weitern. Hoffentlich wird dies auch bei den übrigen auf die Dauer gelingen, wenn erst einmal alle vorhandenen Fragmente veröffentlicht sind. Denn dai3 auch nach der Publikation Grays die Reihe der im Britischen Museum sich befindlichen Samaä- texte noch nicht erschöpft ist, zeigen das am Schluß der Arbeit in Autographie gebotene Hymnenfragment, sowie mehrere andere kleine Fragmente, auf die ich während meines Aufenthaltes im Britischen Museum gestoßen bin, deren Wiedergabe sich aber wegen ihres geringen Umfanges nicht verlohnte.

Auch unter den reichen Schätzen des Museums von Phila- delphia finden sich, wie Hilprecht, Der neue Fund zur Sintflut- geschichte S. 16 ausführt, eine Reihe altsumerischer Samaälieder. Da dieselben aber bis jetzt nicht publiziert sind, so konnten sie in dieser Studie auch nicht berücksichtigt werden.

VI Vorwort.

Was nun die Transkription der Texte betrifft, so habe ich mich für das Assyrische an das in den Leipziger Semitistischen Studien gebräuchHche System im großen und ganzen ange- schlossen. Den Trennungskeil habe ich stets durch einen Doppelpunkt ersetzt. Für die Transkription des Sumerischen wäre es am zweckmäßigsten gewesen, die von H. de Genouillac in Inventaire des tablettes de Tello, Tome II pl. 79 hergestellte ZeichenHste zugrunde zu legen; doch war mir dies nicht mehr möglich, da beim Erscheinen dieses Werkes meine Arbeit zum größten Teil abgeschlossen vorlag.

Schließlich möchte ich noch meine auf S. 21 gemachten Ausführungen in einem Punkte berichtigen. Nach den neuesten Untersuchungen Thureau-Dangins in der Revue d'Assyriologie, Vol. IX p. 33 37 können Sarrukin, Maniätusu, Urumus nicht mehr als Herrscher von Kis bezeichnet werden, sondern sind unter die Könige von Akkad einzureihen. Wir hätten dem- nach diese Reihenfolge: Sarrukin, Maniätusu, Urumus, Naram- Sin, äarganisarri.

Einige sonstigen Verbesserungen sind in den Berichtigungen am Schlüsse verzeichnet.

Noch sei es mir gestattet, den entsprechenden Verwaltungen des Berliner und Britischen Museums auch an dieser Stelle meinen gebührenden Dank für ihr freundliches Entgegenkommen auszusprechen. Besonders aber fühle ich mich meinen ver- ehrten Lehrern, Professor Dr. Meißner in Breslau und Pro- fessor Dr. Grimme in Münster zum innigsten Danke verpflichtet, da sie mich bei meinen Studien stets bereitwilligst unterstützten und auch die Güte hatten, je eine Korrektur dieser Arbeit zu lesen.

Dorsten, im JuU 19 12.

Der Verfasser.

Inhaltsverzeichnis.

Vorwort

Inhaltsverzeichnis

Literaturangaben und Abkürzungen

Einleitendes

1. Namen und Wesen des Samas

2. Samas in den babylonischen Götterlisten . . . ^. Namen für Samas

4. Symbole und Darstellungen

5. Darstellung von Kult und Kultstätten des Samas

6. Die Samastexte

7. Tabelle der bearbeiteten Texte

Texte

Nr.

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. 20

i: K. 4872 (V'R 50+51)

2: K. 256 (IV R 17)

3: K. 2860 (IV R 19)

4: K. 3343 (IV R 20)

5: K, 4803 (IV R 28)

6: K. 2587 (IV R 60)

7: 33328 (Abel-Winckler, Keilschrifttexte)

8: VAT 267 + 1838 + Fragment und Duplikate K. 9299

+ K. 4620

9: VAT 5

K. 2769 K. 3025 (BA V S. 711)

K. 8917 (BA V S. 695)

K. 3927 (ASKT S. 75)

K. 3469 + K. 3397 (ZA XXIII S. 370) . . . .

3a: Scheil, Sippar 36

4: King, Magic Nr. 6 + 10

5 : King, Magic Nr. 60

6: K. 3182 (Gray pl. I)

7: K. 2380 (Gray pl. III)

8: S. 787 + S. 949 (Gray pl. IV)

9: K. 2563 (Gray pl. V)

690 (Gray pl. VI)

Seite

V

VII

I

3

7 II i& 21 24 27 29 29 45 SO 55 55

sS

59

60 64 66 69 70 71 75 75 78 80

94

96

100

10}

VIII Inhaltsverzeichnis.

Seite

Nr. 21 : K. 3394 (Gray pl. VII) 105

Nr. 22: K. 6034 + K. 3214 (Gray pl. VII u. IX) . . . . 107

Nr. 23: K. 5982 + K. 10527 (Gray pl. VIII) 108

Nr. 24: K. 3204 (Gray pl. VIII) 109

Nr. 25: S. 161 2 (Gray pl. VUI) iio

Nr. 26: K. 2605 (Gray pl. IX) 112

Nr. 27: K. 3387 (Gray pl. X) 113

Nr. 28: Rm. 601 (Gray pl. XI) 115

Nr. 29: K. 2132 (Gray pl. XU) 118

Nr. 30: K. 4795 (Gray pl. XIII) 119

Nr. 31: K. 2296 (Gray pl. XIX) 120

Nr. 32: K. 12000 (Gray pl. X) 122

Nr. 33: K. 2883 (Gray pl. XII) K. 2565 (Gray pl. IX) . . 122

Nr. 34: Revue S6m. tom. IX, p. 172 174 123

Nr. 35: CBM 9234 125

Nr. 36: King, Magic Nr. 53 (K. 3859 + Sm. 383) .... 129

Nachträge 132

Myhrman, Nr. 12 132

Myhrman, Nr. 13 133

Anhang: 2 Texte in Autographie 138

Berichtigungen 140

Literaturangaben und Abkürzungen.

Abel-Winckler, Keilschrifttexte zum Gebrauche iür Voriesungen. Assyriologische und archäologische Studien, Leipzig 1909 (Hilprechts-Fest-

schrift). Babyloniaca, etudes de philologie assyro-babylonienne, herausgegeben von

Virolleaud. Behrens, Dr. E., Assyrisch-Babylonische Briefe kuhischen Inhahes aus der

Sargonidenzeit (LSSt. II i), Leipzig 1906. Beiträge zur Assyriologie und sem. Sprachwissenschaft, herausgegeben von

Fr. Delitzsch und P. Haupt (BA). Böllenrücher, Dr. J., Gebete und Hymnen an Nergal (LSSt. I 6), Leipzig

1904. Brünnow, R. E., A classified List of all simple and Compound cuneiform

Ideographs etc., London 1889 (Br). Cuneiform Texts from Babylonian Tablets etc. in the British Museum,

London 1896 ff. (CT). Delitzsch, Fr., Assyrisches Handwörterbuch, Leipzig 1896 (Delitzsch, HW). Frank, Dr. Kari, Bilder ynd Symbole Babylonisch -Assyrischer Götter

(LSSt. II 2), Leipzig 1906. Genouillac, H., Tablettes de Drehem etc., Paris 191 1. Genouillac, H., La Trouvaille de Dri^heni etc., Paris 191 1. Gray, The Samas Religious Texts etc., Chicago 1901. Hammurabis Gesetz, von Kohler, Peiser u. Ungnad, Leipzig 1904— 191 1. Haupt, P., Akkadische und sumerische Keilschrifttexte, 4 Lieferungen,

Leipzig 1 881 -1882 (ASKT). Hilprecht. H. V., The Babylonian Expedition of the University of Penn- sylvania (Series A) Philadelphia 1893 ff. (BE). Jastrow, M. Jr., Die Religion Babyloniens und Assyriens, Gießen 1902. Jeremias, Lic. Dr. Alfred, Das Alte Testament im Lichte des Aken Orients,

2. Auflage, Leipzig 1906. Keilinschriftliche Bibliothek, herausgegeben von E. Schrader (KB). King, L. W., Babylonian Magic and Sorcery etc., London 1896. King, L. W., A History of Sumer and Akkad, London 1910. Knudtzon, J. A., Assyrische Gebete an den Sonnengott für Staat und königliches Haus aus der Zeit Asnrhaddons und Asurbanipals, 2 Bde, Leipzig 1893. Kugler, F. X., Im Bannkreis Babels, Münster 1910. Langdon, Stephen, Sumerian and Babylonian Psalms, Paris 1909. Langdon, Stephen, Tablets from the Archives of Drehem, Paris 191 1. Leipziger semitische Studien (LSSt.).

Schollmever, Snmeristh-babylonische Hymnen. 1

2 Literaturangaben und Abkürzungen.

Meißner, Br., Seltene Assyrische Ideogramme, Leipzig 1910 (Meißner, SAI). Michatz, P., Die Götterlisten der Serie An ''"A-nu-um, Inaugural-Disserta-

tion, Breslau 1909. Mitteilungen der Vorderasiatischen Gesellschaft (MVAG). Muß-Arnolt, Assyrisch-Englisch-Deutsches Handwörterbuch, Berlin 1905. Nouvelles Fouilles de Tello par le commandant Gaston Gros publikes avec

de concours de L6on Heuzey-F.Thureau-Dangin, Paris 1910. Orientalistische Literaturzeitung (OLZ). Perry, Dr. E. Guthrie, Hymnen und Gebete an Sin (LSSt. II 4) , Leipzig

1907. Proceedings of the Society ot" Biblical Archaeology (PSBA). Rawlinson, H, C.. The Cuneiform Inscriptions of Western AsiaVol. I— V (R). Reisner, G., Sumerisch-babylonische Hymnen nach Tontafeln griechischer

Zeit, Berlin 1896 (Reisner, Hymnen). Restitution Materielle de la Stele des Vautours etc. par L^on Heuzey et

F. Thureau-Dangin, Paris 1909. Revue dAssyriologie et Archeologie Orientale (RA). Röscher, Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mytho- logie, Leipzig 1897 1911. Scheil, V., Une saison de fouilles ä Sippar, Le Caire 1902. Schrader, E., Die Keilinschriften und das Alte Testament 3. Auflage von

H. Winckier und H. Zimmern, Berlin 1903 (KAT ^). Tallqvist, Knut L., Die Assyrische Beschwöriingsserie Maqlü (acta socie-

tatis scientiarum fennicae Tom. XX, No. 6). Thureau-Dangin, Lettres et contrats de l'^poque de la premiere dynastie

babylonienne, Paris 1910. Vorderasiatische Bibliothek (VB).

Weisbach, F. IL, Babylonische Miszellen, Leipzig 1903. Zeitschrift für Assyriologie und verwandte Gebiete, herausgegeben von

Bezold (ZA). Zimmern, H., Beiträge zur Kenntnis der babylonischen Religion: die Be- schwörungstafeln Surpu; Ritualtafeln für den Beschwörer, Wahrsager

und Sänger, Leipzig 1896—99. Zimmern, H., Babylonische Hymnen und Gebete in Auswahl (Der Alte

Orient, 7. Jahrgang, Heft 3 und 13. Jahrgang, Heft i), Leipzig 1905

u. 191 1. Zimmern, H., Der babylonische Gott Tamüz (Abhandlungen der Sachs.

Ges. der Wissensch. Phil. -bist. Klasse XXVII. Band), Leipzig 1909. Zimmern, H., Zur Herstellung der großen babylonischen Götterliste An =

(ilu)Anuni (Phil.-hist. Klasse Bd. LXIII), Leipzig 191 1. Zimmern, H., Sumerisch-babylonische Tamüzlieder (Phil.-hist. Klasse

Bd. LIX), Leipzig 1907.

Einleitendes.

Namen und Wesen des Warnas.

Warnas gehört in die Reihe der Hauptgottheiten des baby- lonisch-assyrischen Pantheons. Seine sumerischen Namen sind Utu^ und Babbar. Utu bezeichnet wahrscheinlich mehr die Sonne im allgemeinen, während Babbar^ für die aufgehende Sonne gebraucht wurde.- Unter diesen beiden Namen wurde die große Lichtgottheit von den Sumerern verehrt; die ein- gewanderten Semiten behielten diese Namen bei, da sich deren Inhalt mit dem ihres Samas im großen und ganzen deckte. Noch zur Zeit der I. babylonischen Dynastie las man vor allem in Personennamen neben Samas auch Utu, wie aus der Demi- nutivform Ud-ta-tum klar ersichtlich ist.-' Samas, wie die semitischen Babylonier in Übereinstimmung mit andern Semiten, z.B. den Sabäern, die Sonnengottheit nannten, bezeichnet das Tagesgestirn schlechthin, ohne Rücksicht auf seine einzelnen Phasen, während bei Marduk, Ninib und Nergal mehr die Be- gleiterscheinungen und Phasen in den Vordergrund treten. So galt Ninib als Gott der segenspendenden Morgen- und Frühlings- sonne, Nergal indes als Gott der verheerenden Mittags- und Sommersonne. Da die Religion der Babylonier pantheistisch- naturalistisch ist, so erklärt sie alle Naturvorgänge nicht nach mechanischen Gesetzen, sondern als unmittelbare Wirkungen der Gottheit. Je größer und gewaltiger der Naturvorgang ist, desto mächtiger und erhabener erschien naturgemäß die Gott- heit, die sich in ihm offenbarte. Wenn darum der alte Baby-

1 Vgl. CT XXV 25, 4.

- Babbar = si-it üuSamas (CT XII 6 b, 6); vgl. femer CT XVI 44, 86: 100 u. Radau, BE XXIX i, 71 Note i.

3 Nach Thureau- Dangin, Lettres et contrats p. 68 ist wohl ütatum zu lesen. Utu soll sich nach Thureau-Dangin als erster Bestandteil in Ud-napistim, dem Namen des bekannten Helden des Gilgamesepos, finden.

1*

4 Namen und Wesen des Samas.

lonier zum großen Tagesgestirn emporblickte, dann mußte ihm der Gott, der in ihm thronte, als ein mächtiger, ja einzigartiger erscheinen.

Als man die großen Götter in Verbindung zueinander zu bringen und in Systeme zusammenzufassen versuchte, wurde §ama§ als Sohn des Sin angesehen. Dabei wurde ihm die niedrigere Zahl 20 _gegenüber der höheren ^o des Mondgo^tes beigelegt, wodurch seine Beziehung zu Sin zum Ausdruck ge- bracht wurde. Schon in alten Inschriften wird Samas als Sproß Nannars und Sohn der Nin-gal gefeiert. Die Gottheiten wurden für gewöhnlich in der babylonischen Religion miteinander zu Dreiheiten verbunden, eine Erscheinung, die nach babylonischer Anschauung ganz natürlich war. Wie in der ganzen lebenden Natur zwei Prinzipien nötig sind, ein männliches und ein weib- liches, um ein lebendes Wesen zu erzeugen, so ergab sich im Denken der Babylonier die Verbindung einer männlichen Gott- heit mit einer weiblichen, und dieser beiden mit einer dritten, die als ihr Kind angesehen wurde, als recht natürUch. Die erste und älteste aller Göttertriaden findet sich inNippur: Enlil, Ninlil und Enzu (Sin). Bald aber tritt auch Enzu, der als Sohn Enlils galt, an seiner Stelle als Vater auf, indem sein Sohn, die Sonne, seine frühere Stellung einnimmt.

So finden wir zur Zeit der II. Dynastie von Ur die Drei- heit: Enzu, Babbar und Ningal, oder auch: Enzu, Babbar und Innina, die drei Leuchten, welche Enlil am Firmament des Himmels aufgestellt hat. äama§ ist, wie schon hervorgehoben wurde, und wie aus der Zusammenstellung der Triaden hervor- geht, der Sohn des Mondgottes Sin; als solcher hat er, wie auch die Götterlisten zeigen, eine Reihe von Namen und Attri- buten mit ihm gemeinsam. Zuweilen aber erscheint er als Sohn desHimmelsgottes Ajm^was mit seiner Natur als großer solarer Gott zusammenhängen dürfte.

Nach den Inschriften trägt Samas stets männlichen Cha- rakter. Ob dies ursprünglich semitische Anschauung sei, könnte man bezweifeln. Bei andern Semiten wie den Sabäern gilt Sams stets als weibliche Gottheit. Hiermit stimmt auch die gemein-

■* Vgl. King, Magic Nr. 60, 11.

Namen und Wesen des Samas. 5

semitische Grammatik übercin, die den Begriff Sonne als weih- lich kennt. Jedenfalls verdient eine Inschrift unsere Aufmerk- keit, welche für den weiblichen Charakter Samas' zu sprechen scheint. In der Inschrift Anu-baninis,^ Königs von Lulubi, ist eine Anzahl von männlichen und weiblichen Gottheiten zu- sammengestellt, um den Fluch gegen den Schänder des Bildes und der Inschrift zu schleudern, nämlich: Anu und Antum, Bei und Belit, Immer und Innina, Sin und Samas. I^amas ist hier offenbar als Gemahlin des Mondgottes gedacht. Auf diese auffallende Erscheinung hat bereits Winckler hingewiesen. Sollten sich hier nicht die Reste der ursprünglichen Anschauung zeigen, welche die einwandernden Semiten mit in die babylonische Tiefebene brachten, dann aber allmählich gegenüber der sume- rischen vom männHchen Charakter des Sonnengottes aufgaben? Zudem ist es als wahrscheinlich anzusehen, daß manche Züge der westsemitischen Sonnengöttin sich gerade in Aja, der Ge- mahlin des Sonnengottes, erhalten haben.

Samas ist an erster Stelle Lichtgott; jeden Morgen tritt er aus dem zweigipfeligen Berge des Ostens hervor, wie es auf dem Sigelzylinder 'Nr. 89, iio des Brit. Museums dar- gestellt ist; er überwindet die Finsternis, erhellt das Dunkel. Da das Licht der Freund der Götter und Menschen ist, Samas aber dasselbe spendet, so jauchzt ihm alles in Jubel entgegen und begrüßt ihn jeden Morgen als Freund und Beglücker. Nach vollendetem Tageslaute muß er in der Nachtzeit den die Erde umgebenden Ozean überschreiten,*^ um am Morgen aufs neue den Kampf gegen die Finst^erpis_ aufzunehmen. Daher kommt ihm vor allem die Bezeichnung »Held« und »Krieger« zu. Auf seine Eigenschaft als Lichtgott nehmen Bezug Namen wie: nur iläni = Licht der Götter, mu§nammir ikliti == Erleuchter der Finsternis, sa päni banü = von glänzendem Antlitze, säkin namirta = Erzeuger des Lichtes.

Da Sama§ der Feind der Finsternis ist, in der ethischen Welt aber das Böse als das Finstere gilt, so mußte Samas auch die Bosheit und Ungerechtigkeit hassen, Hort des Rechts

^ VB I 175.

'' Darum heißt es von Samas cbir tanitim. «'tebir mc = der das Meer, die Wasser überschreitet.

6 Namen und Wesen des SamaS.

und der Gerechtigkeit, gütiger Helfer der Bedrückten und Schwachen sein. In dieser Hinsicht heißt es von ihm in der Prismainschrift Tiglatpilesars I.: »Samas, der die Gottlosigkeit sieht und die Schuldigen niederwirft«, (Samas häit zalpat äbi muäebru seni).' Mit seinem Lichte leuchtet er in die Herzen der Menschen, durchschaut ihre bösen Anschläge, wie es an einer Stelle heißt: päris purusse hä'it libba nise = »er fällt Entscheidungen und durchschaut die Herzen der Menschen.«'' Böse und Ränkeschmiede entlarvt er und zieht sie heran zur Strafe. »Wer verleumdet und Böses aussagt, nach dessen Haupte wird Samas zur Vergeltung dafür trachten,«^ so heißt es in einem Spruche. In den Moralvorschriften lesen wir: »Wenn er (der König) den Sipparenser bedrückt und falsch richtet, so wird Samas, der Richter des Himmels und der Erde, ein anderes Gericht in seinem Lande einführen, und die Großen und Richter werden nicht mehr zu Gericht sitzen.« '^^ Samas bestraft nicht bloß das Böse, er ist auch ein gerechter Belohner des Guten. Darum heißt es in den Weisheitssprüchen: »Gib Speise zu essen, Wein zu trinken, . . . wohlgefällig ist das Samas, er vergilt es ihm mit Gutem.« ^^

Zu Samas dem erhabenen Richter, dem Horte des Rechts blicken vor allem Könige und Herrscher empor, deren Aufgabe es ist, Recht und Gerechtigkeit im Lande zum Siege zu ver- helfen. Darum rühmt sich Hammurabi Samas gegenüber, stets ein Hüter des Rechts im Lande gewesen zu sein.'- Im Namen Samas ist Tiglatpilesar I. das strahlende Zepter verliehen worden. 1'^ Nebukadnezar bittet Samas, mit einem gerechten Zepter sein Königtum zu schmücken; ^^ denn nur dann kann seine Herrschaft Bestand und Dauer haben.

^ - I Tiglatpil. 18 (KB I S. i6). * V R 65, 12 a. 9 BA V S. SS7 (K. 7897). CT XV 50, 9.

" BA V S. ss8 (K. 7897 Obv. 9). '- Hamniurabis Gesetze XX Vr 95 (Ungnad). '3 I Tiglatpil. I 32 (KB I S. 16).

'^ II. Bauurkunde des Sonnentempels in Sippar, III 11 (KB III 2, S. 64).

Sanias in den babylonischen Gölteriistcn. 7

bamas verbreitet vor allem Licht in Zweifeln und Bedenken ; darum ist er auch der Qrakelgott, der Entscheidungen fällt und günstige Vorzeichen gewährt. Zwar teilt er diese seine Würde auch mit Adad ; doch tritt dieser ziemlich in den Hintergrund gegenüber Samas, der Orakelgott x«t' tco/y- ist. Darum heißt er auch »bei biri = Herr des Gesichtes«. Als solcher wird er vom bärü-Priester befragt, der sich am Samastempel in Sippar befindet. In den von Knudtzon herausgegebenen Gebeten an den Sonnengott wird Samas allein angerufen; nur in einem Texte richtet sich die Anfrage auch an Marduk/'' weil es sich um die Erhebung Sama.ssumukins auf den Thron von Babylonien handelte; in diesem Falle hielt es Assurbanipal für angebracht, sich der Zustimmung des Hauptgott.es von Babylon zu versichern.

Nicht weniger bedeutungsvoll ist die Rolle, welche Samas in der Magie und Beschwörung zukommt. Samas als großer Lichtgott ist natürlich ein Feind der Dämonen und alles licht- scheuen Gesindels der Nacht. Darum wird er von dem Baby- lonier als Beschützer und Befreier von Dämonen angerufen. Die Austreibung des Krankheitsdämons wird am Morgen bei aufgehender Sonne vorgenommen, nachdem Samas neben Ea und Marduk das gebührende Opfer dargebracht ist. Ea und Marduk senden den Reinigungspriester, oder sie erscheinen direkt neben Samas. i" Der Richtergott Samas aber spricht das erlösende Wort und gibt den Kranken wohlbehalten in die Hände seines Schutzgottes zurück. Daher heißt es von Samas : mupaäsir nambulbe = der löst die Beschwörungen, muhaUiq raggi = der vernichtet das Böse.

Samas in den babylonischen Götterlisten.

Wie die Babylonier, an erster Stelle die Priester über Samas gedacht haben, ist uns in einer Reihe von Namen nieder- gelegt, die uns in den Götterlisten ^ erhalten sind, die uns

'* Vgl. Knudtzon, Gebete Nr. 149.

'8 Vgl. Zimmern, Beiträge zur Kenntnis der babyl. Relig. S. 125. CT XXIV u. XXV. Dazu vgl. Michatz. die Götterlisten der Serie An = (ilu) Anum; Bd. XXV konnte von Michatz noch nicht benutzt werden, darum sind alle auf Samas bezüglichen Namen beider Bände am Schlüsse dieses Kapitels im Zusammenhange noch einmal gegeben.

8 Samas in den babylonischen Götterlisten.

übrigens ein zuverlässiges Bild von den Anschauungen der Babylonier über ihr Pantheon gewähren. Da äamas zu den Hauptgöttern der Babylonier gerechnet wird, so konnten wir von vornherein annehmen, daß er einen hervorragenden Platz in den Götterlisten einnehmen würde. Vor allem tritt das Bestreben hervor, Samas möglichst viele Namen beizulegen, um so die verschiedensten Seiten seines Wesens zu charakte- risieren. Eigenschaften, die Samas zukommen, werden perso- nifiziert, um dem Gotte eine zahlreiche Familie und einen viel- köpfigen Hofstaat an die Seite zu geben. Außer den früher erwähnten sumerischen Namen Utu und Babbar, welche die eingewanderten Semiten von der eingesessenen Bevölkerung entlehnten, gibt es in der großen Götterliste allein, abgesehen von den übrigen, 26 Namen, mit denen Samas bezeichnet wird. Die meisten Namen stammen ohne Zweilel aus älterer Zeit. Zwar liegen uns die Listen nur in einer jüngeren Rezension der Assurbanipal-Bibliothek vor, doch geht diese wie die meisten literarischen Denkmäler der genannten Bibliothek auf ältere Originale zurück. Die Götterlisten werden in Babylon ent- standen sein, da die ganze Anlage und Ordnung des Götter- kreises babylonische und nicht assyrische Verhältnisse voraus- setzt.- Die Zeit, der dieselben zuzuweisen sind, läßt sich nicht mit Bestimmtheit festlegen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die große Götterliste schon in altbabylonischer Zeit angelegt worden ist, wenigstens werden schon Einzellisten vorhanden gewesen sein, unter deren Benutzung sie dann zusammen- gestellt wurde. Was nun ursprüngliche Volksanschauung war, wird sich kaum je scheiden lassen von dem, was die Speku- lation der Theologen ersann. Sicher haben die Priester in einzelne Namen manches hineingelegt und so neue Namen gebildet, um das Wesen eines Gottes nach allen Seiten hin erschöpfend zu beleuchten. •'

Die Namen des Sonnengottes nehmen Bezug auf seine Stellung als Licht- und Richtergott, bringen sein Verhältnis zu Sin zum Ausdruck, stellen die verschiedenen Eigenschaften des

- Vgl. jetzt die Ausführungen Zimnierns in seiner Schrift: Zur Her- stellung der großen bab3'l. Götterliste An = (ilu) Anuni S. 83 u. 84. s Vgl. L'ngnad, OLZ 191 1, 153.

Samas in den babylonischen Götterlisten. 9

Gottes dar. Man denke an Namen wie: ud-de-gub-ba = der im Lichtglanze steht, kar-kar-ra = Leuchtender, en-til-an-ki = Herr der Gesamtheit Himmels jjiid der Erde, uru-gal = großer Bruder. Einzelne Namen mögen auch späteren Datums sein und erst durch Aufnahme ausländischer Gottheiten in das babylonische Pantheon zu einer Identifikation mit Samas ge- führt haben, so vielleicht Rappan-kusbi, Zalam, Suba u. andere; sicher aber weisen diese Gottheiten Anknüpfungspunkte auf, die zu einer Gleichsetzung mit Samaä verleiten konnten; in jedem Falle geht aus dieser Tatsache die hohe Bedeutung hervor, die Samas in Bab^^lon beigemessen wurde. Der Sonnengott lag eben im Zentrum der religiösen Spekulation, die Haupt- götter aber tragen in jeder Religion die meisten Namen.

Was nun die Familie des Sonnengottos betrifft, so wird Aja, seine Gemahlin, in den GötterKsten als Herrin des glän- zenden Aufganges, Göttin des Frauengemaches, der Opfergaben und der Zubereitung gefeiert. Als Braut des Samas ist sie die »Herrin der Liebe«, »die Herrin, welche Freude verbreitet«. Leider sind die verschiedenen Namen derselben CT XXIV 46 nicht mehr erhalten, vielleicht hätten sie noch über manche Eigenschaften des Sonnengottes neues Licht verbreitet.

CT XXV 9, 12 wird Aja als GemahUn Marduks auf- getührt; doch ist dies sicher unter dem Einflüsse der herr- schenden Stellung, welche der Mardukkult erhielt, zu einer späteren Zeit geschehen, in der die verschiedensten Götter und Göttinnen in den Bannkreis Marduks gezogen wurden. Daß diese Namen ursprüngHch dem Samaskreise angehörten , er- sehen wir aus CT XXIV 40, 35, wo die Namen der rechten Kolumne denen bei CT XXV 9, 12 genau entsprechen. Daraus darf mit Recht gefolgert werden, daß es auch auf der linken Kolumne der Fall war.^ Als Söhne des Sonnengottes haben zu gelten der Vegetationsgott Gir und der Traumgott Sumuqan. Da einerseits die Fruchtbarkeit der Erde durch Licht und Wärme, die Samas spendet, bedingt ist, und anderseits Samas die Men- schen auch durch Träume leitet, so ist es ganz natürlich, wenn

* Nach Radau, Miscellaneous Sumerian Texts p. 405, 45 soll unter ilu Sag-zu in älterer Zeit nicht Samas, sondern Sin zu verstehen sein, ob mit Recht, möchte ich bezweifeln.

10 Samas in den babylonischen Götterlisten.

Gir und Sumuqan als Söhne des Snnias angesehen werden. Zu ihnen werden noch gerechnet Kittuni und Mesaruin, Namen, in denen die Haupteigenschaften des Richtergottes uns perso- nifiziert entgegentreten.' Beide begegnen uns öfters in der babylonischen Literatur, besonders in den Zaubertexten. Im bärü-Ritual finden sie ihren Platz mit Aja und Bunene neben Samas. Sisik ist als Sohn des Samas nur in den Götterlisten belegt. Mahn-'' heißt eine Tochter des Sama.s, wahrscheinHch insofern sie die Gebete, welche der Froinme zum Vater empor- sendet, entgegennimmt. Die Namen von mehreren andern Töchtern des Sonnengottes sind auf der Liste leider nicht er- halten. Ebenso erfahren wir aus der großen Götterliste, soweit sie erhalten ist, nicht, welche Beziehungen Tamuz zum Samas- kreise hat.'

Der Gemahlin und den Kindern steht ein zahlreicher Kreis von Beamten und Dienern zur Seite, wie er einem so großen Gotte wie Samas wohl geziemte, angefangen bei Bunene dem Lenker des Sonnenw^agens, dem wir auch auf bildlichen Dar- stellungen begegnen, den 6 Richtern, die im Reiche des Samas für Ordnung und Recht sorgen, bis zu den Wesiren, Boten, Knappen, Türhütern und 6 Paukenschlägern, die auf angenehme Unterhaltung bedacht sind. In all ihren Namen spiegeln sich wohl verschiedene Seiten des Wesens unseres Gottes wider. Ich erinnere nur an Namen wie: »Richter Himmels und der

" Vgl. Psalm 89, 1 5 : Jahwe, Recht und Gerechtigkeit ist die Grund- feste deines Thrones, Gnade und Treue gehen vor dir her.

^ Bei Craig, Relig. Texts 1 56, 13 werden .Samas, Aja. Bunene und Mahir in einer Reihe genannt. Radau liest nicht mahir, sondern ma-mü, also sumerisch! (BE XXIX i, 37).

Für die Beziehung von Tanuiz zu .Samas kann nach Zimmern auch K 171 (HR 59) nicht entscheidend sein, obgleich Tamuz dort mit dem Samaskreis verbunden erscheint, da an der betreffenden Stelle eine größere Lücke klafft. (Zur Herstellung d. großen babyl. Götterliste An = (ilu)Anum S. loi). Abgesehen davon wird eine Verbindung zwischen .Samas und Tamuz vorauszusetzen sein. CT X\T 46, 183 werden Samas und Tamuz zusammen als Bewohner des heiligen Hauses von Eridu genannt, bei dem sich der heilkräftige Lebensbaum befindet; vgl. Zimmern, Der babyl. Gott Tamuz S. 17. Schon darum, weil Tamuz Vegetationsgott ist, liegt die Vermutung nahe, daß er in einem gleichen Verhältnis wie Gir zu -Samas steht.

Namen für Samas. 11

Erde«, »Berater«, »Entscheid«, »Lenker der Welt«, »Treue«. Zugleicli geben sie uns ein anschauliches Bild von dem, was das Hoffen und Sehnen jener frommen Verehrer ausmachte. »Sein Wort ist Treue«, »Sein Wort verleiht Leben«, »Berater, dessen Schauen gnädig ist«, »Erhabener Beschützer«, »Mann der Herzensberuhigung«, »Herzensfreude«, »Der recht leitet das Antlitz«, diese Namen führen uns in die Ideenwelt jener Beter ein, die in ihrer Bedrängnis mit Vertrauen sich an den Gott des Lichts, der Gerechtigkeit und Treue wandten , damit er durch sein gnädiges Wort ihrer Not abhelfe, durch die Strahlen seines Lichtes die Finsternis, Angst und Besorgnis der Seele verscheuche. Aus solchen Namen wird deutlich, daß der Ba- bylonier nicht bloß Furchtideen gegenüber der Gottheit kannte, sondern daß sein Herz auch auf freudigere und zuversichtlichere Töne gestimmt sein konnte. Wenn je einem babylonischen Gott gegenüber ein innigeres Verhältnis sich anzubahnen schien, eine höhere ethische Auffassung Platz griff, so war es in bezug auf Samas der Fall.

Namen für Samas.

A-e-kid (CT XXIV 3'i, 64] A-la-gä [CT XXIV 31, 72J

am-naAmna [CT XXV 25, 5J: Samas An-kid [CT XXV 25, 24]: mina A§-su-um^-zib [CT XXV 27, 12]: mina En-til-an-ki [CT XXV 25, 29; 27, 6]: mina

»Herr der Gesamtheit Himmels und der Erde.« Es-mah ( CT XXIV 31, 65

,. mma » XXV 25, 26; 27, 4

»Erhabenes Haus.« il-ballba [XXV, 27, 16J U [CT XXV 27, 10]: mina. Ud-e [CT XXV 25, 25; 27, 3J: mina

»Sonnenaufgang.« Ud-de-gub-ba ( CT XXIV 31, 66

I » XXV 25, 28; 27, 7 j: mina

»Der im Lichtglanze steht.«

1 II R. 58, 43 b ta.

1^ Namen für Samas.

Um-^-dagal-la [CT XXV 27, r]: |Sama§] Uru-gal [CT XXV 25, 21]: mina

»Großer Bruder.« ü-tü Utu [CT XXV 25, 4|: Samas Ü-tu-di-mus [CT XXV 27, 13]: mina bu-;.u-urBuzur [CT XXV 27, 9|: mina gas-se-ba Gas§eba [CT XXV 25, 14]: mina Gi§-§ir [CT XXV 25, 8|: mina ki-id Kid-' [CT XXV 27, 2j: mina Kili-ki-li-da-gal dagal [CT XXV 25, 23]: mina Kar-kar-ra [CT XXV 27, 14]: mina

»Leuchtender.« Kir-gal I CT XXV 25, 22 |: mina I » XXIV 31, G^ j

»Gewaltig, heftig.« Kur-kul-gü [CT XXIV 31, 73]: Samas iMd-gan-da-an-na |CT XXV 25, 12]: mina Mul-mu-ul-k la f CT XXV 25, 20 |: mina » XXIV 31, 62 I » » 47, 21 ) Nimin-ni-niin-du du [CT XXV 25, 15 |: mina Nin-ni sa-a [CT XXV 25, ii|: mina Nun-sag-g[a] [CT XXV 25, 19]: mina

»Erhabenes Haupt.« Pa-mi-id-ragü-dü* [CT XXV 25, loj: mina

»Zepterträger.« Ra-ap-pa-an-ku-uz-bi \ CT XXV 27, 11 |: mina

I » XXV 24, 16- 15M Sag-ka-ra kara [GT XXV 25, 9]: mina

»Glänzendes (?) Haupt«.

- Diesem Namen entspricht 25, 23 kili-dagal.

' Vgl. An-kid (25,24) und .\-e-kid (CT XXIV 51, 65) die sicher mit Kid identisch sind.

^ iMidra ist eine dialektische Form für ges-dar, hat also mit Mithra nichts zu tun. Thureau-Dangin zieht mu-du-ru = hat-tu (K. 5155, Z. 11/12 bei Macm. BA V S. 659) heran. (RA VII p. 108.) Für die Bedeutung »Zepter- trägere vgl. CT XIX pl. 41. K. 4328, 24a. Dort heißt es: gis bal-sü-dü = na-as pi-laq-qi.

Gemahlin des Samas. 13

Sag-mas-§ü-ul [CT XXV 25, 27; 27, 5|: mina

Si-[ ] [CT XXV 25, 17]: mina

sa-mas §amas [CT XXV 25, 6"|: mina

sü-ba §uba [CT XXV 27, 15]: mina

§ul [CT XXV 34, 10 K. 4206 Rev.J: mina

mina sü-sa-na-ku Su§anaku [CT XXV 25, 7]: mina

Tu-ki^r kur [CT XXV 25, 16 |: mina

zaMam Zalam [CT XXV 25, 13; 27, 8|: mina

»Bild.«

Gemahlin des Warnas. A-a [CT XXV 9, 14]: A-a sa nise

»Aja«: Aja, die Göttin der Menschen. Ud-mina ütu mina-na-bi ud [CT XXV 10, 28]: mina Ud-mina ud-mi-na-bi ud [CT XXIV 31, 68]

Ud-de-de [CT XXV 10, 30]: mina

"-tu Utu ( CT XXV 9, 16 1: A-a sa samee

1 « XXIV 40, 37 j

»Utu«: Aja, die Göttin des Himmels.

Burida bu-ri-daßabbarj CT XXV 9, 12 |. A-a sa mas^ta-ki

,1 » XXIV 40, 35 1' hi-rat ilu§ä-zu

»Burida Babbar« : Aja als Göttin des Gemaches (GemahÜn

_, , Marduks).

Bu-ri-mal-mal [CT XXV 9, 22]: mina

Gal [CT XXV 9, 19]: mina

Lahar [ CT XXV 9, 15 | : A-a sa ku-ni-e

1 » XXIV, 40, s6 \

»Lahar«: Aja als Göttin der Zubereitung. Nin-ag-ga [CT XXV 9, 20]: mina

»Herrin der Liebe.« Nin-ul-§ü-sum / CT XXIV, 31, 71 |

I » XXV 9, 18 j: mina

»Herrin, die Freude bereitet.« Nin-kar-ra j CT XXIV 31, 67 ). ,

I » XXV 9, 17; 25, 30 /■

»Herrin des Aufleuchtens (.?).«

5 Oder auch salam zu lesen. Vgl. den Gott D'7>' der Teima-Inschrift, ferner Eigennamen wie Ur-salmi (BA VI 3, 74). Salam bezeichnet die untergehende Sonne; vgl. Zimmern, KAT^ S. 476,

14: Söhne und 'J'öchter des Samas.

Nin-mul'-dar-a ( CT XXIV 31, 70 |

I » XXV 9, 26 j: mina

»Herrin des bunten Sterns.« Sud-ud-ag- (CT XXV 10, 32 1: mina

»Licht.« Sud-ud-gan ) CT XXIV 31, 69 |

1 » XXV 10, 31 j: mina Sud-da-ag [CT XXV 9, 25]: mina

»Licht.« (?) Sud-ga-ag | CT XXV 9, 24 1: mina Sur-mal-mal [CT XXV 9, 23]: mina

»Die regnen läßt.« Sab-niina sa-ab ü-tuutu | CT XXV 10, 29]: mina §e-nir-da3 ( CT XXIV 31, 67 1

I » XXV 9, 27; 25, 31 J Sita |CT XXV 9, 21 |: mina

Söhne und Töchter des Samas.

Ama mina ki-sam-kii [CT XXV 20, ij: dumii Babbar-[ge] Gir [CT XXIV 32, 112]: dumu Babbar-ge

»Gir«: Sohn des Samas. Ki-it-tum [CT XXIV 31, 82]: dumu Babbar-ge

»Treue« : Sohn des Samas.

Si-si-ik ( CT XXIV 31, 85 I , o , ,

{ '*'-'}: dumu Babbar-ge

I » XXV 26, 20 ( ^

»Si-si-ik« : Sohn des Samas.

su-mu-qa-an Sumuqan ( CT XXIV 32, 112b ]: [dumu Babbar-ge]

1 » XXIX 46, 9 1 1

=-'Ma-hir j CT XXIV 3 1 , 84 1 , 1 r kk - ..

:' , < ^ ' ^ ): dumu-sal Babbar-ge

I » XXV 26, 19 ) ^ ^

»Der gnädig (Gebete) aufnimmt« : Tociiter des Samas.

» Auch Nisaba wird als Nin-mul-dar-a gefeiert; doch sind die beiden Namen keineswegs identisch, da in dem Zeichen dar zwei ursprünglich verschiedene Zeichen zusammengefallen sind. (Vgl. REC Nr. 34; ferner rhureau-Dangin, RA VII p. 108, Note 2).

2 Vgl. Reisner, Hymnen 98, i. -'In CT XXV 9, 27 steht kii-st^iir-da.

' Mit den Glossen su-mu-ga u. sak-kan.

» In CT XXV 26, 16; 17 standen noch die Namen von 2 andern Töchtern des Samas, die nicht erhalten sind.

Hofstaat des Samas. 15

Hofstaat des Samas.

Ad-gi-gi ( CT XXV 26, 35 I: igi-bar sdg-ga = .sa

I )) XXIV ]2, 97 I nap-lu-us-sa dam-qa

»Berater« : dessen Schauen gnädig ist.

A-gi-ir ( CT XXIV 32, 104 | . , u ü u ui

^ ,.,,,, ,^ J: SU mina ni-gab h-babbar-ra-ge

I >) XXV 26, IIb ) ^ ''

»A-gi-ir« : Pförtner von E-babbar.

En-ga-nä jGT XXIV 31, 80 1 : kinda Babbar-ge

I » XXV 26, 15 j: kin-gal mu-'-irßabbar-ge '

»En-ga-na« : Barbier des Samas.

Präfekt des Samas.

En-uru ( CT XXIV 31, 79 1 1,1 1

YYv o/- ^^^^^'^^ gab-n-ge

I » XäV 26, 14a J

»Herr der Stadt« : Bote der Antwort.

Es-bar-an-ki 1 CT XXIV 31, 89 |

[ » XXV 26, 24a j:

»Der Entscheid Himmels und der Erde«: (Paukenschläger).

Iq-bi da-mi-iq f CT XXIV 31, 83 | , , ,

» XXV 26,18 r"^''"^^ "^"''™'^'

»Sein Gebot ist gnädig« : Bote der Treue.

Is [. . . 1 mah-an-na | CT XXIV 31, 93 |: Babbar-ge

[ » XXV 26, 30 1 : is Babbar ki-zu-[ü]

»Erhabener Bote des Himmels« : Schildknappe des Sama§.

Ur-ä-lal [CT XXIV 32, 108]: su-pa-lu'-'

»Fundament der Macht« : Wagenlenker.

Bu-ne-ne ( CT XXIV 31, 78 \: sukkal kus-sa-ge

I » XXV 26, 12 j

»Bunene« : Bote der Herzensberuhigung.

Di-kud [CT XXIV 32, 100 1

»Richter«.

Di-kud-an-ki j CT XXIV 31, 88 |

\ » XXV 26, 24a /: SU

»Richter Himmels und der Erde.« (Paukenschläger.)

Di-kud-si-di (CT XXIV 81, 89 I

1 » XXV 26, 26 (:

»Richter der Gerechtigkeit.« (Paukenschläger.)

1 Wahrscheinlich handeU es sich hier um denselben Namen.

2 mukil asäti.

l(j Hofstaat des Samas.

Dug-ga-nb-sü-gi-gi ( CT XXI V 32, 98 )

\ » XXV 26, 36 ( : »Sein Wort ist gnädig.« Diig-ga-na-ga-ti f CT XXIV 31, 88 )

1 » XXV 26, 23 j: äü »Sein Wort verleiht Leben.« (Paukensciiläger.) Dugud-lal karkar [CT XXIV 32, 109]: §11

j; Wiegemeister (?)« | |.

Gfil-sib [CT XXIV 32, 106]: mina dugud-lal

»Großhirte« : Wiegemeister (?), Gii-ha-kud-Se ( CT XXIV 3 1 , 86 ) : igi gun-gun-na

I » XXV 26, 21 |: igi gun-gun sa pa-ni ba-

nu-u ge »Gü-ha-kud-se« : Glänzenden Antlitzes. Gul-äb-§äg-ga J CT XXIV 31, 87): igi dugud

I » XXV 26, 22 (: igi-gab-gab-a = a-mi-rum »Gul-äb-säg-ga« : Der Sehende.

Ha-mun ) CT XXIV 32, 97 1 ... ,. . , ..

ATVT7- ^ I igi-si-di = mus-te-sir pa-ni

I » XXV 26, 34 )

»Ha-mun«: Der recht leitet das Antlitz. [ ^ Ibup) ^"-"g dug [CT XXV 26, 32]: Ka-as-bar [CT XXIV 32, loi]

»Der die Entscheidungen fällt.« Kalam-sä-kus-sä f CT XXIV 31, 90 {

1 » XXV 26, 27 ):

»Mann der Herzensberuhigung.« (Paukenschläger des Samas.) Kar-du [CT XXIV 32, 95]: mina 1" kabar [ ] kar-dug - [CT XXV 26, 33] : mina 1" kabar E-babbar-ge

»Kar-dug«: Läufer von E-babbar. ki-gi-ir f CT XXIV 32, 105 [: E-babbar-ra-ge I » XXV 26, 12b J:

»ki-gi-ir«: Von E-babbar. Kur-nun-na (CT XXIV 31, 77 1: sukkal sä-kus-sä-ge

I » XXV 26, I2a(?)j: sukkal sä-kus-§ä til-lu-

8[e](?)

»Erhabener Beschützer« : Bote der (vollkommenen) Herzens- beruhigung. ' Vgl. K. 7686, 3 (CT XXV 46). - Wahrscheinlich sind die beiden Namen identisch.

Hofstaat des Sanus. 17

Nig-erim-ljul-gig [CTXXIV ^2, 103]: gub-ba E-babbar-ra-ge

»Böses Ungemach« : Magier von E-babbar. Nig-gi-na [CT XXIV 31, 81]: sukkal Babbar-ge

»Treue« : Bote des Sama§.

Nig-si.di|CTXXlV3i, 75Uukkalakab-bu-ge I » XXV 26, loa 1 ^

»Gerechtigkeit« : Bote der Hnken Hand.

Nig-zi-daj CT XXIV 31, 74 l : sukkal ä-zi-da-ge I » XXV 26, 9aM ^

»Recht« : Bote der rechten Hand.

Nin-ug(?) ( CT XXIV 31, 76 ( sukkal mal, Babbar-ge ( » XXV 26, IIa I ^ ^

»Herr des Tages (?)«: Oberbote des Samaä. Ri-ha-mun ) CT XXIV 31, 9/] I: ku-dib Babbar-ge I » XXV 26, 3 1 1 : ku-ku dib* » »

»Sturm« : Berichterstatter des §ama§. Sa-kar-du"' [CT XXIV 32, 96 j: Babbar-ge Si-di [CT XXIV 32, loi]

»Der recht leitet.« Si-di ba-lam-ma [CT XXIV 32, 102]

»Lenker der Welt.« Si-di-kalam-ma [CT XXIV 32, 102]

»Lenker der Welt.«

Sud-^'' [CT XXIV 32, 107]: E-babbar-ra-ge

§äg-ga-hul-la ( CT XXIV 31, 92 I , , , . , ^ ö - ^^^^ :> > 7 ^ . lu kin-gi-a Babbar-ge

I » XXV 26, 29 J »Herzensfreude« : Bote des §ama§. ää-ku§-sa-kalam-ma / CT XXIV 31, 90 I » XXV 26, 28 »Herzensberuhigung des Menschen.« Si-ta-aä-ka-su-nu [CT XXIV 32, 100] Ta-iku-ab [CT XXIV 32, 99]: nu-ur §amas »Ta-iku-ab« : Licht des Samas.

3 Vorher standen noch 8 Namen des Samas. * Oder ist lu zu lesen? (Semitisch!).

5 Vgl. XXV 26, 32.

6 Vgl. CT XXV 26, 13 b.

Schollmeyer, Sumerisch-babyloniäche Hymnen.

Symbole und Darstellungen.

[ 1 |CT XXIV 39, 34 1; Samas sa um-ma-nim

[ J Sama§, der Gott der Künstler.

I 1 [CT XXIV 39, 31 J: Sama.^ sa gi-ni-e

[ J Samas, der Gott der Tempelabgaben.

l I [CT XXIV 39, 33]: Samas sa ni§e

[ I Samas, der Gott der Menschen.

[ 1 [CT XXIV 39, 32J: Samas sa si-ti

[ I Samas, der Gott des Aufgangs.

[ 1 [CT XXIV 39, 30]: Sa-mas sa te-bi-ib-ti

[ ] Samas, der Gott der Reinigung.

[ I 2ag [CT XXIV 45, 53J: Sama.r

[ J sa/ir-zag [CT XXIV 45, 54J: Samas

[ J [CT XXV 34, 6]: Sa-[mas(?)]'

[ I banda-an-na [CT XXV 34, 8]: mina

[ J gal-an-na [CT XXV 34, 11]: mina

[ J gal-an[. . .] [CT XXV 34, 18]: | |

[ J gal-an[...] [CTXXV 34, 19]: [ ]

[ I hu-un-di [CT XXV 34, 14]: mina

[ ] ka [CT XXV 34, 17]: [ I

[ I ma [CT XXV 34, 7]: mina

[ J ni(?)-ih [CT XXV, 34, 16]: [ ]

[ ] nig-erim [CT XXV 34, 12]: mina

[ ] pi-ir-ta [CT XXV 34, 15]: mina

[ 1 sul [CT XXV 34, io|: mina

[ ] ta(?)-a [CT XXV 34, 13]: mina

[ J tir [CT XXV 34, 9]: mina

Symbole und Darstellungen.

Samas wurde in Bildern sowohl wie in Symbolen in ver- schiedener Form dargestellt. Welche Darstellungsweise die ältere war, läßt sich zurzeit nicht sagen. Als Symbol des Sonnengottes galt schon in alter Zeit die Sonnenscheibe. So heißt es in einer altbabylonischen Jahresbezeichnung: »Das Jahr, in welchem Samsu-ditana der König Sonnenscheiben aus dusü- Stein, als Embleme, die hell wie der Tag sind, mit pracht- vollen Verzierungen von Lasurstein, rotglänzendem Golde und

' Wahrscheinlich beziehen sich diese Namen f;ills die Ergänzung richtig ist auch auf" Samas. (K. 4209 Rev,).

Symbole und Darstellungen. 11)

reinem (?) Silber verfertigte und sie dem Sama.s, dem hohen Herrn, der seine Königsherrschaft groß machte, nach E-babbar hinaufbrachte.'« Wie wir uns diese Sonnendarstellung vor- zustellen haben, erhellt aus dem Nabu-apal-iddinna-Steine,- auf dem die Sonnenscheibe in der Gestalt eines vierspeichigen, von Flammenbändern durchzogenen Rades erscheint. Über dem Sonnengotte, der in sitzender Stellung mit Stab und Ring dargestellt ist, befinden sich die bekannten Embleme von Sin, Samas und Istar. ÄhnHch wie auf dem Steine des Nabu-apal- iddina ist das Bild des Samas auf der Hammurabistele. Auf dem Relief von Maltaja-^ erblicken wir Sama§ an 5. Stelle in der Reihe der Götter stehend auf einem geschirrten Pferde, ebenfalls mit Stab und Ring in den Hcänden.

Beachtenswert ist die Darstellung, welche sich auf einem von Pinches veröffentlichtem Siegelzylinder findet.^ Auf der rechten Seite steht Samas auf einem liegenden Löwen in einem langen, vorne geöffneten Kleide, mit der Göttermütze auf dem Haupte. Der rechte Fuß ist vorgestreckt und ruht auf dem Kopfe des Löwen. In der rechten Hand hält er einen Gegen- stand wie ein Zepter; von ihm aus geht ein Strick bis hinab auf den Kopf des Löwen; die linke Hand trägt eine Waffe. Auf der linken Seite des Siegelzylinders sehen wir in horizon- taler Darstellung zwei fabelhafte Wesen, halb Stier und halb Mensch, welche auf einer leiterartigen Stütze eine Sonnenscheibe Samas entgegenhalten. In der Mitte zwischen beiden Figuren steht wiederum Samas mit einer Waffe in der rechten Hand, neben ihm seine Gemahlin Aja, wie die neben der Sonnen- scheibe befindliche Inschrift besagt.

Das Symbol des Sonnengottes läßt sich in vielfachen Va- riationen verfolgen. Die älteren Darstellungen sind einfach

^ Poebe], BE VI 2, 106. In noch viel früherer Zeit geschieht der Sonnenscheibe bereits Erwähnung. Nach einer Urkunde aus dem 2. Jahre Ibi-Sins aus der Dynastie von Ur (2400) wird einem gewissen Lu-dingirra eine Summe Silbers zur Anfertigung von Sonnenscheiben (samsätum) und anderer Embleme ausgehandigt. (RA VIII p. 197).

2 V R 60.

3 Vgl. Frank, Bilder u. Symbole S. 2. ^ PSBA. Vol. XXXIII 130.

^0 Symbole und Darstellungen.

gehalten und weisen meistens ein Rad mit 4 Speichen und 4 flammenartigen Bändern auf. Auf dem Kudurru des Nazi- marutta§5 wird das Symbol darum als Flarnmenscheibe, die Lichtflut des großen Richters bezeichnet. Ähnliche Formen des Samassymbols bieten fast alle Kudurru aus der Zeit Marduk- sum-iddinas, Nabu-§um-iSkuns und Merodachbaladans.'' In ähn- licher Weise werden wir uns das Emblem des Sonnengottes vorzustellen haben, das in Sippar vor der Statue des Gottes aufgestellt war, vor dem in altbabylonischer Zeit bei Verträgen der Eid abgelegt wurde." Eine abweichende Form nehmen die Sonnenscheiben erst in assyrischer Zeit an. Auf der Sargon- und Assarhaddonstele erscheint die Sonnenscheibe bereits mit Flügeln versehen; wahrscheinlich ist es auf äußere, vielleicht ägyptische Einflüsse zurückzuführen.^

Aus den Götterlisten'' wissen wir, daß die Hauptgötter auch mit verschiedenen Metallen in Verbindung gebracht werden. Anu eignet das Silber, Ea die Bronze, Enlil das Gold. Leider ist das Zeichen für das Samas zukommende Metall abgebrochen. Da aber nach iii R 55, 60 der Sonne eine Scheibe Goldes dar- gebracht wird, so liegt es nahe, im Golde das Metall des Sonnengottes zu vermuten.

6 Vgl. Ddleg. en Perse I pl. XIV.

•• Vgl. Beiheft zu VS I Tafel 1—3.

' Das wenigstens ist die Auffassung von Thureau-Dangin. welche auch mir wahrscheinlicher erscheint als die andere, nach der unter surinnu ein Panier zu verstehen sei, welches im Boden befestigt war, bei der Eides- leistung aber symbolischerweise herausgezogen wurde. Auch vor dem Emblem der Gemahlin des Sonnengottes Aja wurde der Eid geleistet. Vgl. Rec. de Travaux 19 10, toni. XXXII u. RA VII p. 79; ferner Hammurabis Gesetz, B. III S. 258.

8 Übrigens kehrt das Samassymbol auf fast allen Kudurru und Stelen mit Göttersymbolen wieder. Da das diesbezügliche wichtigste Material von Frank, Bilder u. Symbole, Zimmern ebendaselbst u. in ZA XXV S. 197 u. von Kugler, Im Bannkreis Babels S. 157 im Zusammenhange behandelt worden ist, kann füglich auf ein Eingehen auf weitere Einzelheiten hier verzichtet werden. Zu den Darstellungen des Sonnengottes mit Flammenflügeln vgl. Heuzey, Rev. arch^ol. 3. serie vol. XXVI p. 294.

9 CT XXV 42 (K. 13796) u. CT XXIV 49 (5349 E).

Darstellung von Kult und Kultstatten des Sanias. 21

Darstellung von Kult und Kultstätten des Warnas.

Die Hauptzentren des SanKiskultei. waren von Anfang bis zum Ende der babylonischen Geschichte Larsa im Süden und Sippar im Norden von Bab3'lonien. An beiden Orten hieß der l'enipel des Sonnengottes E-barra = das weiße Haus. In Sippar wurde der eingefriedigte Platz mit dem Tempel des Samaä gägum genannt,^ eine Bezeichnung, die in der Kontrakt- literatur öfters wiederkehrt. Dort saßen die Richter am Tempel- tore des Samaä und hielten ihre Sitzungen ab. Eine reinliche Scheidung zwischen sumerischem und semitischem Sonnenkulte ist vor der Hand unmöglich. Ebenso wie in den cältesten Zeiten die Fäden der Geschichte beider Völker ineinander greifen, wie beide Völkerschichten sich miteinander vermengten, so gingen auch die reHgiösen Vorstellungen ineinander über, so daß eine scharfe Grenzlinie kaum zu ziehen ist. Spuren des Samaskuhes finden sich schon in den ältesten Zeiten. Schon aus der Zeit der Dynastie von Larsa haben wir Be- richte von Tempelbauten zur Ehre des Sonnengottes. Enan- natum baute für das Leben des Königs Gungunus von Larsa, dem Sprosse Nannars, dem Kinde, das Ningal geboren, einen prächtigen Tempel und weihte ihm das e-gi-na-ab-tum.- Schon viel früher zur Zeit Urukaginas hören wir von einem Einfalle, den die Leute von Umma (Giähu) in das Gebiet von Lagas unternahmen. Bei dieser Gelegenheit wurde bereits die Kapelle des Samas und das E-babbar zerstört.'' Bei den Herrschern von Kis muß Samas ein großes Ansehen genossen haben, wie aus einer von Thureau-Dangin veröffentlichen Inschrift erhellt/ iManistusu, der Sohn des Königs Sarrukin von Ki§, rühmt sich, einen heiligen Bezirk von 12 Bur (ungefähr 76 Hektar) für Samas und seine Geliebte Aja errichtet zu haben. Die unter- worfenen Könige von Ansan und Kurihum führte er mit Gaben und Geschenken vor bama§. Als xMani.stusu 32 Könige im

' Vgl. Thureau-Dangin, RA VIII p. 94.

^ I 206 C.

^ Nouvelles fouilles de TelJo l p. 48. (Tablette de la destruction de Lagas).

* RA VII p. 180—83; ^gl- King, History of Sumer and .^kkad p. 224 (Cruciform Stone).

22 Darstellung von Kult und Kultstätten des Samas.

Grenzgebiete von Elam besiegt hatte, errichtete er eine Stele zu Ehren des Gottes §ama§ und stellte sie wahrscheinlich im Tempel zu Sippar auf.'' Nachdem UrumuS, der Nachfolger Maniätusus auf dem Throne von Kis, einen Sieg über Abal- gama§, den König von Barahsu, im Gebiete von Elam er- fochten hatte, versprach er, den besiegten König in Unter- würfigkeit gegen Enlil und §ama§ zu erhalten. "^ In dem Fluche, der dem Zerstörer der Inschrift angedroht wird, erscheint Sama§ bereits auf gleicher Stufe mit Enlil.

Ur-engur, der Begründer eines Reiches von Ur, ließ, wie es auf einem Tonkegel' heißt, nach den hilligen Gesetzen Utus die Gerechtigkeit herrschen. Von Gudea, dem Herrscher von Lagas, wird berichtet, er habe bei der Errichtung des Tempels im Osten das Emblem des Babbar, sag-alim-ma genannt, an- gebracht."' Im Reiche Gudeas »ließ die Sonne hervorstrahlen Gerechtigkeit und trat mit Füßen die Ungerechtigkeit«.^ Von Sin-idinnam, einem König von Ur und Larsa, heißt es, daß er Babbar, dem Herrn der Gerechtigkeit, dem Obersten im Himmel und auf Erden, das E-barra erbaut habe . . .'^' In einer anderen Inschrift desselben Herrschers ist die Rede von Babbar, dem großen Löwen, welcher eröffnet den Verschluß des Himmels, dem Richter, welcher günstig ansieht den Schwachen.'^

Vor allem unter der Hammurabidynastie sehen wir den Sama§kult in voller Blüte; hatte doch gerade diese Dynastie vor der Erhebung Babylons zur Residenz ihren Sitz in der Sonnenstadt Sippar. Im Beginn des Gesetzbuches nennt sich Hammurabi den gehorsamen Diener Sama§', der festigte das Fundament von Sippar, hoch aufrichtete das Haus von E-barra, das wie die Himmelswohnung ist.^- In demütiger Haltung erscheint er vor Samas, seine Hände, wie die Reliefdarstellung

ä Scheu, Inscription de Manistusu, R.\ VII p. 104; vgl. auch King, loc. cit, p. 212.

•^ Thureau-Daugin, RA VIII p. 136.

' Nouvelles fouilles de Tello II p. 167.

» VB I 119 (Cyl. A 26, 3).

■■> I IJ9 (Cyl. B 18, 10). "> VB I 208 (Tonnagel B). VB I 210 (Tonnagel C). '* Hammurabis Gesetze, I Koi. II 24.

Darstellung von Kult und Kultstätten des Samas. 23

der Stele zeigt, zum Gebete erhebend, und bringt ihm seine Huldigung dar, damit Samas dem Gesetze eine höhere, gött- liche Weihe verleihe. Am Schlüsse stellt er das Gesetz unter bamas' Obhut; denn »Gerechtigkeit möge auf Geheiß SamaS', des Richters Himmels und der Erde, im Lande aufblühen«.'^ Wer die Worte des Gesetzes, wie er es auf dem Steine nieder- geschrieben, hält, dem möge SamaS die Tage seiner Herrschaft verlängern, wie er es ihm, dem König der Gerechtigkeit, tun möge!*^

Mit Hamm.urabi wetteifern seine Nachfolger und die Herr- scher der folgenden fremden Dynastien in der Ausgestaltung des Sonnenkultes, Burnaburias I. aus der Kassitendynastie nahm am Tempel des Sonnengottes zu Larsa, den schon Ham- murabi erneuert hatte, Restaurationsarbeiten vor. In Sippar war der Sonnentempel durch die hereinbrechenden Horden der Suti zerstört worden, aber Sinmassihu aus der Dynastie des Meerlandes stellte den Kult wäeder her. Im AUerheiligsten des Tempels von Sippar wurde auch die Statue des Sonnen- gottes aufbewahrt, die nach Haltung und Gebärde wohl mit der Reliefdarstellung der Gesetzesstele übereinstimmte. Als das Bild durch das Ungemach der Zeiten verloren gegangen war, wurde das Modell desselben unter Nabu-apal-iddina durch einen bärü-Priester wieder aufgefunden. ^^ Nabu-apal-iddina ließ nach obigem Muster ein neues Bild aus Gold und Lapis-lazuli anfertigen. 1'' Zur Zeit des neubabylonischen Reiches ragten durch ihre Bemühungen um die Pflege des Sonnenkultes Ne- bukadnezar und Nabonid hervor. Auf assyrischer Seite waren Assarhaddon und Assurbanipal Förderer des Samaskultes,. der in Assyrien schon seit den ältesten Zeiten heimisch gewesen w-ar. Tiglatpilesar L nannte Samas den »Richter Himmels und der Erde, der den Frevel der Feinde sieht«. '"^ Besonders wurde äamas unter den eben genannten Herrschern bei allen wich- tigen Staatsaktionen in seiner Eigenschaft als Orakelgott um günstige Vorzeichen angerufen, wie aus den zahlreichen, in der

13 Hammurabis Gesetze, XXIX r 84. u. XXVI r 1 15.

1* KB III I, 155.

15 KB III I, 178.

'6 I Tiglatpil. I 8 (KB I S. 16).

iJ4 Die Samastexte.

Assurbanipal-Bibliothek erhaltenen Gebeten an den Sonnengott hen-orgeht.^' Als Nabonid beabsichtigte, den Sonnentempel in Sippar wieder aufzubauen, wurde durch eine Leberschau der Tag des Baues festgestellt.^*^ Auch in Larsa ließ er Restaurations- arbeiten vornehmen; in der betreffenden Bauinschrift macht er Nebukadnezar den Vorwurf, daß er zwar den Grundstein des Burnaburias, nicht aber den des Hammurabi, aufgefunden habe. Mit dem letzten babylonischen Könige Nabonid erlischt keines- wegs der Samaäkult; denn Cyrus ließ alle Kulte ruhig weiter bestehen; nur so fristete auch der SamaSkult sein Dasein bis in die letzten vorchristlichen Jahrhunderte.

Für die Verehrung der Götter waren an erster Stelle die Festtage bestimmt. Dann wurden Hymnen und Gebete zu ihrem Preis gesungen und besondere Opfer veranstaltet. Be- kannt ist das große Neujahrsfest zu Babylon, an welchem Marduk mit seinem gesamten Götterkreis von Esagila nach Ezida hin- auszog, um dann in feierlicher Prozession unter Gesängen wieder in seinen heiligen Raum im Tempel zurückzukehren. Leider ist uns von den ständigen Festen des Sonnengottes zu Sippar und Larsa wenig überliefert. Nur aus den Abgaben, welche die Samaäpriesterinnen in altbabylonischer Zeit von ihren Päch- tern an den Samaäfesten forderten, erfahren wir, daß es ständige, im Laufe des Jahres wiederkehrende Feste zu Ehren des Sonnen- gottes gab.'^ Für gewöhnlich werden 3, zuweilen auch 4, 5 oder 6 aufgezählt. Dieselben fallen in die Monate Nisan, jMar- cheswan und Tamuz.

Die Samastexte.

Nachdem wir gesehen haben, welche hervorragende Stellung Samas in der Geschichte und in der religiösen Entwicklung und Spekulation der Priester eingenommen hat, dürfen wir von vornherein erwarten, daß er einen bedeutenden Platz in der poetischen Literatur der Babylonier einnimmt. Die verhältnis- mäßig große Anzahl der uns überlieferten Texte dürfte für eine solche Vorzugsstellung sprechen.

>" Vgl. Knudtzon, Assyrische Gebete an den Sonnengott.

KB III 2, 103, III u. 81.

'" Vgl. üngnad, OLZ 191 1 S. 106 u. 107.

Die Saniastexte. 25

Die bamaätexte zerlallen in Gebete, Hymnen und Be- schwörungen. Die Gebete (Orakelanfragen) an den Sonnen- gott aus der Zeit Assurbanipals und Assarhaddons sind prosaisch abgefaßt und scheiden darum für unsere Arbeit aus/ desgleichen alle astrologischen und astronomischen auf Samas bezüglichen Texte,- sowie die Ritualtafeln, da diese durch Zimmern eine umfassende Bearbeitung erfahren haben. -^ In der Maqlii-Serie befindet sich ein an Samas gerichteter Beschwörungstext;* doch ist sein Zustand zu fragmentarisch, als daß er der Aufnahme wert wäre. Es bleiben also alle diejenigen Gebete und Hymnen übrig, welche bisher eine zusammenfassende Bearbeitung nicht gefunden haben. Eine solche war zwar von dem Herausgeber der »Samas religious texts« in Aussicht gestellt, ist aber bis- lang nicht erfolgt.

Die Samastexte sind teils sumerisch, teils babylonisch ab- gefaßt. Die sumerischen sind größtenteils mit einer babylo- nischen Interlinearübersetzung versehen. Diese ist vielfach jüngeren Datums; doch kann sie auch zuweilen schon alt sein, zumal wenn wir bedenken, daß in letzter Zeit in Tello ein Hymnenfragment mit babylonischer Übersetzung sich gefunden hat, das noch der Dynastie von Isin angehört.' Bis in die- selbe Zeit reichen auch einige der hier bearbeiteten sumerischen Hymnen hinauf, andere wieder gehen hinab bis in die Zeiten des neubabylonischen Reiches. Unsere Texte also umspannen einen Zeitraum von mehreren Jahrtausenden.

Was nun den Charakter und poetischen Wert der folgenden äamaähymnen betrifft, so gehören mehrere zu dem Besten, was die sumerisch-baby Ionische Poesie hervorgebracht hat. Einige verraten eine erhabene Auffassung, haben einen solchen Schwung in der Darstellung, daß sie an Psalmen wie Nr. 19 erinnern. Doch gibt es im Durchschnitt nur wenige Stücke, welche reinen Hynmencharakter aufweisen; für gewöhnhch läßt sich

1 Bearbeitet von Knudtzon, Assyrische Gebete an den Sonnengott. - Virolleaud, L' Astrologie Chald^enne (Samas). ä Zimmern, Beiträge zur Kenntnis der babyl. Religion. ■* Vgl. Tallqvist, Die assyrische Beschwörungsserie Maqhi, Tafel IV iCol. III, 76.

Nouvelles fouilles de Tello II p. 212 (AO 4352).

Die Samastexte.

die Grenze zwischen Hymnus und Beschwörungstext nicht scharf ziehen, ja vielfach gehen die Hymnen in ihrem zweiten Teile in Beschwörungen über, oder bilden gewissermaßen nur die Einleitung zum Beschwörungsritual. Viele Hymnen wurden in späterer Zeit geradezu als Beschwörungen verwendet, wie die Bezeichnung .^iptu = Beschwörung für dieselben klar er- kennen läßt.

Aus demselben Grunde sind einzelne sumerische Stücke auch durch babylonische Zusätze erweitert. Nach dem Gesagten ist es nicht zu verwundern, wenn wir neben Ansätzen zu höhern religiösen und ethischen Anschauungen auch den niedern Vorstellungen von Zauber und Bann begegnen und die Empfin- dung bekommen, daß es dem Babylon ier, besonders der spätem Zeit auch mit Hilfe des Sonnenkuhes nicht gelungen ist, sich aus dem Bannkreis von Zauber und Hexenwahn zu befreien. Es sind eben Elemente aus zwei verschiedenen religiösen Ent- wicklungsstufen hier miteinander verbunden worden. Die größere Anzahl der von Gray publizierten Fragmente sind nichts weiteres als Beschwörungstexte und gehören sichereiner größeren Serie an. Die altsumerischen Hymnen dagegen heben sich stark von den übrigen ab, insofern sie ganz frei von rituellen und magischen Elementen sind. In sumerischer Zeit bestanden eben Hymnen und Beschwörungen getrennt für sich und gingen auch in der Entwicklung ihre eigenen Wege.''

Wenn man nun die Reihe der Samaätexte überblickt, so kann von einer eigentlichen Fortentwicklung kaum die Rede sein. Dieselben Lieder und Hymnen, dieselben formelhaften Gebete und Litaneien sind in den Tempeln durch die Priester jahrtausendelang mit großer Treue und Zähigkeit festgehalten und abgeschrieben worden. Was eine spätere Zeit Neues hin- zufügte, ist wenig zahlreich und von geringer Bedeutung. Dies wird immer mehr bestätigt durch die große Anzahl altsume- rischer Hymnen, welche in letzter Zeit zutage getreten sind und sich als Originale der sumerischen Götterhymnen aus der Assur- banipal-Bibliothek und der spätbabvlonischen Zeit erweisen.

•^ Vgl. die beachtenswerten Ausführungen von Schmidt, Gedanken über die Entwicklung der Religion auf Grund der babyi. Quellen aufS. 8i u. folg. über die Entwicklung in der Hymnenliteratur (MVG 191 1, 3'..

Aufzählung der behandelten Texte. ^7

Aufzählung der behandelten Texte.

Die im folgenden beliandelten Texte stammen zum größten Teil aus der Assurbanipal-Bibliothek und gehören derKujundschik- Sammlung des Britischen Museums an.

Sie sind vor allem veröffentlicht von Rawlinson I. in Band IV u. V der C. Inscriptions of Western Asia. II. Die wichtigsten Ergänzungen zu Rawlinson sind gesammelt von Gray: The Sama.s rcligious texts, Chicago 1901.

III. Andere Texte aus derselben Sammlung finden sich bei Macmillan im V. Bande der Beiträge zur Assyriologie.

IV. Dazu kommen einige Nummern aus King: Babyl. JMagic and Sorcer}'.

V. Vereinzelte auf Samas bezügliche Hymnen haben Keisner in »Hymnen nach Tontafeln aus griechischer Zeitc, Abel- Winckler in ihren »Keilschrifttexten« und Haupt in »Akkadisch-sumerischen Keilschrifttexten« herausgegeben. VI. Ein sumerischer Text aus dem Museum von Konstanti- nopel wurde von Virolleaud in der Revue semitique zum erstenmal veröffentlicht. Denselben Text nebst einigen Ergänzungen bietet Langdon in Transskription und Über- setzung in Babyloniaca tom. III p. 75—78. VII. An Samas ist auch der Hymnus Nr. 4 bei Radau, Miscel- laneous Sumerian Texts gerichtet. (Hilprechts Festschrift S. 418.) VIII. Endlich kommt dazu ein unveröffentlichter Text aus dem Berliner Museum, nämlich VAT Nr. 5.

Tabelle der bearbeiteten Texte.

Nr. I = K.4872 (V R 50 + 51) -f K. 3138 + K. 3462 -{- K. 4610 -f- K. 4654 -f- Rm. 2, 213 + K. 4830 + K. 4922 + K. 11953 + K. 4986 -f K. S069 + K. 5135 -f K. 5248 -h K. 8934 + S. 166 + S. 728.

Nr. II = K. 256 (IV R 17) + Bu. 91—5—9, 180 (Gray pl. XIII).

Nr. m = K. 2860 (IV R 19).

Nr. IV = K. 3343 (IV R 20) + Rm. 129 (Gray pl. XIII).

28

Tabelle der bearbeiteten Texte.

Nr. V = K. 4803 (IV R 28) + K. 1 1789 (Gray pl. XIU).

Nr. VI = K. 2587 (IV R 60).

Nr. VII = 33328 (Abel-Winckler, Keilschrifttexte S. 59

+ 60).

Nr. VIII = VAX 267 + 1838 + Fragment -f K. 9299

+ K. 4620 (BA V S. 684 -f 641).

Nr. IX = VAT 5.

Nr. X = K. 2769 + K. 3025 (BA V S. 711).

Nr. XI = K. 8917 (BAV S. 695).

Nr. XU = K. 3927 (ASKT S. 75).

Nr. XIII = K. 3469 (Craig, RT S. 75) -f K. 3397 +

DT 122 + K. 13 165 (ZA XXIII S. 369

--372).

Nr. XIV = King, Magic Nr. 6+10.

Nr. XV = King, Magic Nr. 60.

Nr. XVI = K. 3182 (Gray pl. I).

Nr. XVII = K. 2380 (Gray pl. III).

Nr. XVIII = S. 787 + S. 949 (Gray pl. IV).

Nr. XIX = K. 2563 (Gray pl. V).'

Nr. XX = S. 690 (Gray pl. VI).

Nr. XXI = K. 3394 (Gray pl. VII).

Nr. XXII = K. 6034 + 3214 (Gray pl. VII + IX).

Nr. XXIII = K. 5982 + K. 10527 (Gray pl. VIII).

Nr. XXIV = K. 3204 (Gray pl. VIII).

Nr. XXV = S. 161 2 (Gray pl. VIII).

Nr. XXVI = K. 2605 (Gray pl. IX).

Nr. XXVII = K. 3387 (Gray pl. X).

Nr. XXVIII = Rm. 601 (Gray pl. XI).

Nr. XXIX = K. 2132 (Gray pl. XII).

Nr. XXX = K. 4795 (Gray pl. XIII).

Nr. XXXI = K. 2296 (Gray pl. XIX).

Nr. XXXII = K. 12000 (Gray pl. X).

Nr. XXXIII = K. 2883 (Gray pl. Xli).

Nr. XXXIV = Revue Sem. tom. IX, p. 172-174.

Nr. XXXV = CBM 9234.

Nr. XXXVI = King, Magic Nr. 53.

Nr. 1: (VR 50 + 51). Kol. I.

en dingirßabbar kur gal-ta um-ta-e-na-zu-sü '{"Samas ul-tu sa-di-i^ ra-bi-i ina a-si-ka kur gal kur idim-ta urn-ta^ö-na-zu-§ii

u-tu- sa-di-i ra-bi-i^ sa-ad naq-bi ina a-si-ka 5 Dul-azag ki nam-tar-ri-e-ne um-ta-e-na-zu-sü

is-tii^ sa-di-i a-sar si-ma-a-tum-' is-sim-ma ina a-si-ka ki-sü an-ki ur-bi-läl ''-la-ta an-ür-ta um-ta-e-na-zu-§ü

ana e-ma sa-mu-n'' 11 irsitimf'»' '^ na-an-du-ru iP-tii i-sid same«ina

a-si-ka dingir gal-gal-e-ne di-da im-ma-ra-ab-ialj-gi-es 10 iläni rahüti ana dj-ni i:(^:<;a-a^-:^u-ka

dingirA-nun-na-kid-e-ne es-bar bar-ra-ta ma-ra-ab-lalj-gi-es

iluA-ntin-na-ki pu-ru-us-sa-a i" ana pa-ra-si i:(^^a-a7^-:^u-ka nam-lü-gäl-lu ^1 uku zag-til-la-bi-sü hur-da-ma-ra-ab-ag-es a-mi^'--lu-tii^'-^ nise^^ sa^° gim-ri-si-na ü-paq-qa-ka 15 mäs-ansu nig-ku-a nig-ür-lim-ma

bu-ul^^ nam-mas-su-ü sa ir-ba se-pa-a-su gi§ sir-gal-zu-sii igi ma-ra-ab-gab-gab-es ana nu-ri-ka rabl' si-na tur-ru-sa-kn dingirßabbar gal-zu mah [ad]-gi im-te-en-na me-en 20 ^^"■Samas nin-du-ü si-ru ma-Iik ra-nia-ni-su at-tu dingirßabbar mas-sud mah [di-kud] an-ki-da me-en

'luSamas mas-su-n si-ri da-fa-a-nuj same u irsitimt^^" at-tu

1 K. 4986 Var. sadii rabii. -■ K. 4986 Var. ul-tu. ■') K. 4986 u. K. 5135 Var. sadii rabii. * K. 4986 ul-tu Dul-azag, K. 5135 is-tu Dul- azag. 5 K. 4986 ti. « K. 4986 lal-a. K. 5135 same«. -- 8 K, 5069 irsitumtuni. _ 9 k. 4986 ul-[tu]. >" K. 4986 pur-sa-a. 11 K. 5069 uru-lu. 1- K. 5136 me. »» K. 4986 tum. 1^ K. 5135 ni-si. »s K. 4986 pa-at. K, 5135 bu-lim.

30 Nr. i: (V R 50 + 51).

nig-ää-ta ni-mal-mal gü-sü [de-en-(?)]di-dug mim-ma sa ina lib-bi ba-as-sü-ü^'' iq-qa-bu-u 25 sig-ga nigin nam-lü-gil-lu-ge ]f| ma-gi-gi li-qi-qi^^ sa nap-//ar ni-si f. . .J-ka lü-nig-erim e-gir-ne-ib | dib-dib-a(?)]

rag-ga^-* ar-kis[. . .] |nig-gi(?)] nam-nig-si-di bar-ta ne-ib-ag 30 kit-ta-^ it me-sa-ra te-bi[. . .] galu lü-sä-ag-a galu lü-sä-a-sü-dug-ga

hab-la u saq-sa galu nig-nu-un-zu-a-ra sag-ba-an-di-ib-dug-a sa Ina la e-di-e i-ru-ru 35 galu igi-nu-un-gab-a-ra gab-an-da-ri-a sa ina la a-tna-ri im-hn-ru galu nam-tar-ra"-^ sü-ne-in-dib-ba

sa iiam-tar-ru-'- is-ba-tu-sti galu azag-a sü-ne-in-dib-ba 40 sa a-sak-kii ik-mu-ü-sii

galu utug hul-gäl-e muh-na an-si-in-si-ga

sa ü-tuk-hu lini-nu e-li-su i-si-rii galu a-lal hul-gäl-e ki-nä-a-na si-in-tul-la

sa a-lu-ü lim-nu ina ma-a-a-li-sii ih-tit-nui-sn 45 galu gidim hul-gal-e gig ba-an-da-ri-e

sa e-tim-Diu lim-nu ina mn-si ir-mu-sii galu gäl-lä gal-e sag-gis-ba-ni-in-si"-'^

sa gal-lu-ü rabü" i-na-rii-ns-^ galu dingir hul-gäl-e id-sü-gir-bi in-da-ri--''a 50 sa Uli lim-mi mes-ri-ti-sti is-bii-ni

galu maskim hul-gäl-e se.s--*^suhur ne-'-ib-zi-zi

sa ra-bi-su lim-nu sa-rat :(ii-uni-ri-su us-:(i-:{i-^ galu dingirdim-me sü-ha-za-ba-an-da-gar-ra sa la-bar-tu-^ i-ku-::^u-su 55 galu dingir dini-me-a sü-ba-an-da-ri-a sa la-ba-su ir-mii-su

■" K. si3sba-su-ü. '»K. 4654qa. '^ K. 5135 gu. -»K. 5135 tu. -^1 K. 5135 ri. 22 K. 5133 ri. " K. 3138 ra. ''* K. 3138 su. « K. 3138 ra. ■-« K. 3138 su ses-suhur. -■ K. 3138 ne-in-zi-zi. »« K. 3138 ü-sah-hi-hu. =9 K. 3138 -\- K. 4610 -f K. 4654 tum.

Xr. i: (V R so + 51). 31

galu dingir dim-nie-kil sa-ba-nn-dub

sa ah-Jia-:(ii il^'^-i-bii-sn galu ki-el-li!-ld si-ba-an-igi-kar 60 ^(i ar-da-at li-li-i i-hi-ni-su

galu sag ki-el-lil-ld ki^'-git-ba-an-dib-bi-es

id-lu sa ar-da-at li-li-i ik-ri-mu-su galu iskim hui ba-an-'--giI-ba sa if-f/r^-^ li-iiuit-tu ip-par-ku-su 65 galu nam-erim-ma ku^'^-ne-in-lal-e sa ma-viit ü-gas-sn-sit galu gi'i hul-gäl-e crim-in-tar-ru-da

sa pii-i'i lim-nii ii-:^u-ru-sa galu eme hul-gäl-e as-bul-mu-un-na-ab-dug-ga 70 sa li-sa-nu li-mitt-tum i-rn-ru-sn galu igi hul-gdl-e igi-hus ba-an-si-ib-il-la sa i-nit li-mut-tu'^'' ii-^i-is ik-kil-mu-sii galu uh-ri-a sa-bi-ba-an-sar-ri sa ni-//iMi'^~ li-gas-sit-su 75 galu gar-ag-a sar-ne-in-dib-dib-bi sa e-pi-su'^'' n-tab-bi-ku-sn 'J'ngir ^Babbar nam-til-Ia-bi za-e-da ''•'id-mu-un-da-an-gal

'f"Samas bul-lut^^-su-na it-ti-ka ib-si eme ha-inun mu-as-dim ^^ si-ba-ni-ib-di-e 80 li-sa-an mit-/jar-ti ki-i^-^ is-tin sii-fme tus-te-Jsir

Kol. IL [mä]-e clingir En-ki-ge lu kin-gi-a me-en

mär sip-ri sa^ Hi'E-a a-na-hi nam-til-la lü-gäl-lu pap-hal-la-ge mä-e mu-un-si-in-gin-na [a-7i]a bul-liit a-me-lu mut-tal-li-hi iä-a-ti is-pitr-[ra-an-ni] 5 [dingir EJn-ki-ge mu-un-si-in-gin-na sü-a-ma-ra-ni-ib-[gi-gi] sa i^iiE-a is-pur-an-ni li-sa-an-na-fnij

K. 4610 i-li-i-bu[. . .], Ol K. 4610 + 3138 sugbar. 32 k. 4610 -f- si. 3:i K. 4610 -f K. 3138 ittu limuttimtim. _ 34 k. 4610 sü.

K. 3138 ü. 'G K. 4610 tim; K. 3138 ti; K. 4654 tum. 37 k. 4610 ru-hi-i. 38 K. 4610 si. 39 K. 3138 ba-an-[gäl]. *o k. 46101!.

■•• K. 4610 . . . a-dim. "i K. 3138 + K. 4610 kima.

* So K. 4610.

32 Nr. i: V R (50 + 51).

[lugal-Je dumu dingir-ra-na di-da-a-ni- gü-tar-ru-da gü-a§-bar-a-ni

bar-ra-ab sa sarri mär ilu-sit di-in-su di-ni pur-sa-su^ pti-fru-usj tu-ra nu-düg-ga bar-bi zag-sig-ba-ni-ib 10 mitr-sa* la ta-a-ba'' ina :(it-um-frij-su*'' tik-[hiS] a azag-a el-la a sun-sun-na muh-na d^-a

mee' elläti me^ ih-bii-tim^ mec naui-rfii-ti e-li-sn sii-puk] muh alam nig-sag-il-la-ni a tü-tü-da-a-na el sal-mi an du-na-ni-su me^ [rimiuk] 15 a su-a an-na an-ta sur-ra-a

me« ana [x^u-um-]ri-sii e-lis f. . .] gidim hui a-lal hui utuk hui te-lal hui dingir hui maSkim l)ul [dingir] diin-me «iing'r dim-me-a dingir dim-me-kil lil-la ki-el-lil-la ki-el ud-da kar-ra 20 [. . . nam]-tar hul-gal azag nig-gig tu-ra nu-düg-ga

SU lugal-e dumu dingir-ra-na a-dim Ije-im-ma-an-sur-sur-ri bar-

bi[ha-ba-an-zi-zi] :{in-mur sar-ri mär ilu-sii ki-tiia me'' li-is-ru-ru-ina ina slri-

SU f. . .] dingirBabbar dug-ga gu-la gar-nu-kur-ru

ifuSamas sa ra-bis qa-bii-sii la ut-tak-fku-ruj 25 ud-de-e nam-tag-ga-bi he-en-[gab-a]

hia ümiiviiian-ni-i a-ra-an-sü [lip]-tur gar-hul-dim-ma bar-sü he-ib-^[ta-gub] dingir lugal-la-ge nam-mah-zu he-ib-ba lugal-bi ka-tar-zu he-en-si-il-la 30 ü mä-e tü-tü [uru]-zu ka-tar-zu ga-an-si-il-la en azag a-dini id-da ba-an-[su]

a-sak-ku ki-ma mi-li na-a-ni is-hu-iip mas-gis-ra samrig-dim edin-na ba-ra-ne-in-^ '-/-/?/ ki-ma Jtr-qi-ti ina si-ri a-si-ma 35 a-ab-ba ki nig-[dagal-l]a-sü

ina [lamj-tim sa a-sar rap-sti

- K. 4654 + 5135 ni-iii tar-ru-[da]. ^ K. 4610 sü. * K. 461OSU. 5 K. 5135 bi; K. 4610 bu. ^ K. 4610 zumri-§u. ' K. 4610 + K. 4654 mp. s K. 4610 ti. " =' K. 5135 he-im . . .

Nr. i: (V R 50 -I- 51). 33

azag-ga tug-dim [tu-ud-da] ba-an-duH*^

a-[sak]-hu lil-lid-su ki-fma su^^-ba-ti ik-tum-su]

bar [. . .] zu-un-zu-ta sal(?) [ ]

40 [. . .7 nn-un :{i-i-ie sa [ ]

nun [. . .| gir(?)-ra-bi a gu-la-a§ ba-an-du

siir-ta tii-qtt ^'' ana '-^ me rabüti ut-tir sä-bi izi mu-un-izi Ija ba-ni-in-izi

ina lib-bi-su i-sa-tu^^ i-sar-rab nu-ni-su^'' ü-sab-Sal 45 an-§ii sa-par-na^^ an-sü ba-ni-in-par

ana^'' savie« sa-par-sii us-pa-ri-ir-ma musen an-na-ge ud-dim im-mi-in-ra-al)

is-sur samee ki-tna^^ '^uRammän ir-hi-i:(^. dar sag-ga-ni'^ si-ba-ni-in-dib 50 tu-ra-hu-'^ ina qaq-qa-di-su u qar-ni-su is-sa-bal §eka seka bar-ra kur-ra su §eä-sul) ne-in-dib-ba

a-tu-da sap-par sad^' sap-par-ta-su-nu is-sa-bat am-gul edin-na-ge gü-ne"-^-ki"-ne-in-gam

ri-'^'^ma sa si-rim -*u-sak-nis 55 nig-ür-elim-ma dingirGir an-na-ge ü-a im-ma-an-da-an-§ub '

bu-ul seri ina ri-i-fi'-^ us-tam-qit gäl-lu-bi e-ni im-te-a-ni sa-al-ür-ra ne-ib-su

atneln sü-a-tuni ina btt ram-ni-su te-su-u^^ is-sa-hap-su dingirSilig-lü-sär igi: nig-mal-e: gin-na: dumu-mu 60 alam nig-sag-il-la-a-ni ku-se(?) ki-a u-me-ni-ljar

sa-latn an du-na-ni-su sa tap-pi-in-ni ina qaq-qa-ri e-sir-ma lugal-e muh-na u-me-ni-gub

sar-ra"-"' e-li-su sü-:{i^-ma'^^ igi dingirßabbar-äü sü-na u-me-ni-dib 65 -^via-har HuSarnas qät-sn sa-bat-ma tü-tü nam-sub ke§da-azag-ga u-me-ni-sid

ta-a sar-a:(^ag-gi-e mu-nii-ma

'" S. 166 hat an der entsprechenden Stelle [ba]-an-bar. " Rawl, bietet hier ku-te-e als Rest einer zweiten semitischen Übersetzung. »•- K. 4922 ni-sü. '3 s. 166 a-na. '^ S. 166 ta. ^^ S. 166 sü. 16 S. 166 a-ni. 1' S. 166 a-na. S. 166 klma. K. 483003. 20 K. 4830 ha. 21 K. 4830 gü-bi. 22 K. 4830 ki-bi. 23 K. 4830 ri-im. -* K. 4830 ü. «s k. 4830 ri-ti. K. 4840 te-sü-ü. -'' K. 4830 ru. 28 K. 4830 su-uz-ziz-ma. 29 k 4830 ina ma-har. Schollmeyor, Sumerisch-babylonische Hymnen. 3

34 Nr. i: (V R 50 -f 51).

.1 sag-ga-na-sü u-me-ni-de tne^ qaq-qa-di-su [su-pukj 70 a nam-me [egir-bi u-me-ni-sud]

[Sü-u a-na-ditn [ ]

azag-a-ni a-dim [he-im-ma-an-sur-sur-ri]

azag nig-sag-il-la a[ J

lugal-bi he|-en-el he-err-lah-lahj 76 äü sig-ga dingir-ra[-ni u-me-ni-sumj en dingirßabbar di-kud [an-ki-bi-da]

nüre iläni [ ]

pa-tir ka-fsa-a mu-bal-lit mi-tu . . .]

mU'Se-ti-qu[ ]

80 [muj-uk-kis fik-li-ti sa-hn na-mir-ta] ina [ 7

Kol. III.

I 3 verstümmelt.

ina hii-ud [lib-bi ]

5 dim §id ü | [. . .] muh gibil-la lugal ib(?) | . . . | siptu epusit^-' ilnE-a '> blnu ^animastakal 'f libbi issi 'V blnu a-mur In pa-as-ra-a-ni ^ammastakal 10 libbi issi a-mur ar-ni ser-ti kil-la-ti sa 2iitnri-iä iis-ha en lugal-e gi-bi azag-ga | . . .]

sar hi-iin lib-bi elli^ ir gis erin-iia har-sag-ta im-Lta-e] im-bi 15 i-ri-is e-ri-ni sa ki-rib- sadl* (i^-J^-ü(l) ina ra-[ma-ni-su] gibil gurun-na sig-ga me-te nam-[en-na]

in-bii sa ina la-li-su ib-ba-nu-ii si-mat be-lu-tim lugal-la lugal-mu ü-la nam-lugal-Li he-li sar-ru ni-su^-ut sar-ni-ti 20 e-a tü-a-§ü tu-ra-zu-ne

ana blt rim-ki ina e-ri-bi-ka

> K. S248 e!-[lij. So auch S. 728. ^ K. 5248 ina ki-rib. ^ So wohl K. 5248; auch bei Rawl. wird so zu lesen sein. ^ K. 5248 sü; so auch K. 4872.

Nr. i: (V R 50 + 51). 35

dingirEn-ki hu-mu-un-da-|)ul-la

iluE-a li-ik-dii-Jia dingirNin-gal-nun-na nin-gal zu-ab-ge sul}-sib-bi he-ri-ib-lal)-ga 25 ^l"Dain-ki-iia sar-rat ap-si-t ina hii-ni-sa li-nam-mir-ka dingir§ilig.lü.§är äid gal dingirNun-gal-e-ne sag-zu he-ri-ib-il-la

ilitMardtik pa-qi-du rabü'' sa Hi^Igigi ri-si-ka lil-li kin gal azag dingirEn-ki-ge a-gub-äü in-gar-ra nig-ag-ag-da-bi ki-bi-a mi-ni-in-gar-ri-e§ 30 sip-ru rabü'i ellu sa Hf^E-a ana ti-im is-ku-mi ip-se-Ui-sti-nu ina as-ri hi-i-na dingir an-na an-ki-ge-e-ne e-ne-ir mu-un-na-lah-gi-eä

iläni sa-qu-tn sa satne<^ u irsi-timt""^ sa-a-su i:(^:(a-ai-:{u-su bar gal-gal-la an-ki-bi-da-ge e-ne-ir mu-un-na-lah-gi-es

ina pa-rak-ki rabüti sa sanier u irsitimi'^" sa-a-su i:<^-:(a-a\-:{ii-su 35 gis-har-bi azag-azag-ga-äm lal)-lah-ga-am ü-sti-ra-tu-si-na el-la ib-ba a-bi-ta el-la-äm sun-sun-na-dm:

ina me-e-su el-lu-ti eb-bu-ti dingirA-nun-na dingir gal-gal-e-ne im-te-a mu-un-azag-gi-eä-äm ihi A-nnn-na-ki iläni rabüti ra-man-su-nu ul-la-flii-suj 40 igi-bi-a mu-un-el-Pa-äm]: ma-har-sii-nu ü-tab-ba-[ab] nun-me azag-ga Nun-ki-[ga-ge] : ab-qal-lu ellüti sa Er-ti dingiren Isimu nun-me ligir: || ib-ba sa Er-ti: el-la Nun-[ki-ga-ge] dingirnin Isimu nun-me ligir: || ib-ba sa Er-ti: el-la Nun-ki-ga-ge gü-azag-gäl zu-ab-a gal-li-eä mu-un-dü-dii 45 a-si-pu sa ap-si-i ra-bis suh-lu-ln

sä-gad-ld Nun-ki-ga-ge gal-li-e§ mu-un-dü-dü-us

la-bis ki-ti-e sa Er-ti ra-bis suk-ku-lii e-a tü-sü lugal dingirEn-ki-ra mu-un-lah-gi-es ina blt rim-ki ana sar 'luE-a i:{-7^a-a:{-:(ii-su 50 dug-gub-dug-ga: qi-ba-a-ti sa ituSamas bei rabü ina sarne^ u

irsitimtim: dingirßabbar en gal an-ki-a nam-til-la sä-dug-ga sag-e-e§ ha-ra-ab-pa -|- b^t» -j- du ga

ba-lat iu-ub lib-bi ana si-riq-ti lu-sa-riq-sü lugal zur silam azag-ga- am: sar-ru bu-ur lit-ti elliti e-a tu te-ga-da-zu-ne 55 ana blt rini-ki ina ti-ki-ka

[. . .]: ina meef?) H'^Marduk sa ap-si-i

3*

36 Nr. i: (V R 50 -}- 51).

[. . .ü-]me-sam 'luSamas li-nam-mir-ka [. . .]nam-lugal-la Ija-ba-ri-in-tub /. . .y-ti sarrütiti li-lab-bis-sü hirf. . Ana a-sa-bi-Jka: dur gar-ru-zu-ne .§ä-[dug-ga (?)ud-de-e§] he-ri-ib-sag-ga

fnu-ug lib-bi(?) ü-me-sam U-dam-me-[iq] ir[. . .]^fl ijm na-ra

'l»ogir§ilig-[lLi-§är J

65 iluMarduk [ ]

dingirEn-bi-lu-lu gü-gal [an-ki-a . . .]

nam-til-Ia zi su-ud hu- [ J

ha-lat na-pis-ti ruq- fti J

gi-§uk-ud e-a tü-a [ka . . .]

70 ina sü-tuk bit rim-ki [ /

dingir>Jun-ur-ra lugal nam-äib-ba-[ge . . .J

^JuE-a be-el t-stp-pu-fti . . .] mü-bi nam-til-la nun [ki . . .]

ina te-e-sti sa ba-la-ii [ ]

75 Ija muäen me-te ambar-ra sag-ki [. . .J nu-ni is-su-ra si-mat ap-pa-[ri . . .] dingirid nin ab gal [. . .]

il»' If be-el-tu sa ina tam-tim [ra-hi-ti . . .] a-l)a-an-dim ud-§u u§-äub sak-ki-im [. . .] 80 man-gud lu-'-ta sa : ina päni-ka buf. . .]

Kol. iV. I 18 verstümmelt.

[. . .] zu sag [ I

20 [. . .] gi-e id-di [ J

e-a tü-a e-da-[zu-ne]

dingirA-nun-na dingir gal-gal-e-ne nam-til-la §ä-düg-ga sag-e-e§

|)a-ra-ab-pa -{- hub + du-e§ ba-lat tu-ub lib-bi ana si-riq-ti lis-ru-qu-ka dingirNin-ib ur-sag gal dingirEn-lil-lä-ge ki-m^ gu-id-dalj-zu Ije-a 25 a-sar ta-ha-:ii lu ri-su-ka

dingirNin-ib sukal E-kur-ra-ge zi-§ä-gäl nam-til-la l)u-mu-ra-ab-il-la

^i-sag-gal balati li-se-si-ka e-a tü-a e-da-zu-ne

Nr. i: (V R 50 + sO- 37

dingirutug §ig-ga diugirkala äig-ga sü-gi-gi-da he^-en-da-ab-pa -)-

hub -}- du-e§ 30 tna sul-nii lit-tar-rii-ka

gidim hui a-lal hui utug sig-ga dingirkala §ig-ga dingirA-nun-na dingir gal-gal-e-ne dingirßabbar - gü^ §ig-ga-zu l)u-mu-ra-ab-bi-ne i^'iSamas a-tnat da-me-iq-ta-ka liq-bn-ü 35 [en] gi§ sinig a§-an edin-ta sar-ra

Übersetzung. §ama§, wenn aus dem großen Berge du herauskommst, aus dem großen Berge, dem Berg der Quellenhöhlung du

herauskommst, 5 wenn aus Dul-azag, dem Orte der Schicksalsbestimmungen, du

herauskommst, da, wo Himmel und Erde zusammenstoßen, aus des Himmels

Grunde du herauskommst: 10 dann treten die großen Götter zum Gerichte vor dich hin, treten die Anunnaki, um Entscheidungen zu fällen, vor

dich hin; die Menschen, die Völker insgesamt, harren auf dich, 15 das Getier, das sich regt, das vierfüßige,

auf dein großes Licht sind ihre Augen gerichtet. 20 äamas, kundiger, erhabener, dich selbst beratend bist du ! Samas, ein hoher Entscheider, Richter von Himmel und

Erde bist du! Was immer in ihrem Herzen ist, wird ausgesprochen. 25 Sturm, der die Gesamtheit der Menschen [erfaßt,]

den Bösen schnell [ergreift,] 30 Recht und Gerechtigkeit erhebt er; Verderber und Totschläger, die, ohne erkannt zu werden, geflucht, die, ohne gesehen zu werden, hinzutraten,

den der Namtaru erfaßt hat, 40 den der Aschakku ergriflfen hat,

' K. 8934 irrtümlich tur. - K. 8934 zeigt noch Reste von ra. •■' So K. 8934.

38 Nr. i: (V R so + si).

auf den der böse Utukku losgegangen ist,

den der böse Alu auf seinem Lager erfaßt hat, 45 den der böse Etimmu in der Nacht niedergeworfen hat,

den der große Gallu vernichtet hat, 50 dem ein böser Gott die Kräfte weggerafft hat,

dem der böse Rabisu die behaarte Haut des Körper weg- gerissen hat,

den die Labartu erfaßt hat, 55 den der Labasu niedergeworfen hat,

den der Achazu gequält hat, 60 den Ardat-lili angeblickt hat,

der Mann, den Ardat-lili zu Boden geworfen hat,

an dem ein böses Zeichen verübt worden ist, 65 den der Bann zerfleischt hat,

die ein böser Mund verflucht hat, 70 den eine böse Zunge verwünschte,

den ein böses Auge im Zorne angeschaut hat,

den der Zauber zerfleischt hat, 75 den der Zauberer hingeschüttet hat,

§amaä, ihr Leben steht bei dir,

die Zungen allesamt wie ein einziges Wesen leitest du!

Kol. IL Der Bote des Gottes Ea bin ich;

um zu beleben den umherwandelnden Menschen, hat er mich

gesandt. 5 Wozu Gott Ea mich gesandt hat, das habe ich verkündigt. Dem Könige, dem Sohne seines Gottes, fälle das Urteil, ent- scheide die Entscheidung! 10 Krankheit und Übelbefinden entferne aus seinem Körper ! Reines Wasser, helles Wasser, lauteres Wasser gieße über

ihn aus! Über dem Bilde seiner Gestalt gieße Wasser aus! 15 Wasser gieße aus von oben auf seinen Körper!

der böse Etimmu, der böse Alu, der böse Gallu, der böse Gott,

der böse Rabi§u, Labartu, Labasu, Achazu, Lilu, Lilitu, Ardat-lili, Lilu,

Nr. i: (V R 50 + 51). od

20 der böse Namtar, Aschakku, Unheil, Krankheit, Übelbetinden. Der Körper des Königs, des Sohnes seines Gottes, möge wie Wasser aufleuchten, aus seinem Fleische [möge er weichen !] SamaS, dessen feierlicher Ausspruch nicht geändert wird, 25 möge er an diesem Tage seine Sünde lösen, seine bösen Gedanken mögen weichen! Gott des Königs, deine Größe möge er erheben! Jener König, unterwürfig möge er dir dienen! 30 Und ich der Beschwörer, [dein] Diener will unterwürfig dir

dienen! Wie eine Flutwelle hat der Aschakku ihn niedergeworfen. Wie das Grüne im Felde ist der Bann hervorgesprossen. 35 Im Meere, dessen Fläche groß ist,

hat der Aschakka seinen Sprößling bedeckt wie ein Kleid. •10 Die Fische, das Erzeugnis [ ]

[ ]

[. . .] Opfer (?) und Libation hat er zu vielem Wasser hin- zugefügt.

In seiner Mitte entzündet er ein Feuer, seine Fische kocht er; 45 bis zu den Himmeln breitet er sein Netz aus;

die Vögel des Himmels hat er wie Ramman überschwemmt; öO den Bock hat er an seinem Kopfe und Home gefaßt;

den Ziegenbock, den Bergbock hat er an ihrem Vließe gefaßt;

den Wildochsen hat er niedergebeugt; 55 das Getier des Feldes hat er auf der Weide hingestreckt.

Denselben Menschen hat eine Umwälzung im eignen Hause

zu Boden geworfen.

Marduk sieht, mache komme -— mein Sohn! 60 Ein Bild seiner Leibesgestalt aus Mehl bilde auf dem Boden!

Laß den König sich darauf stellen! 66 Vor Samaä ergreife seine Hand!

Die Beschwörung des glänzenden Bandes rezitiere!

Gieße Wasser aus auf sein Haupt! 70 Wasser der Beschwörung [sprenge hinter ihm aus!]

Seine Hand wie Wasser [ |

Der Aschakku wie Wasser [möge er aufblitzen!!

Der Aschakku [weiche] von seiner Gestalt!

Sein König möge [rein und lauter sein!]

40 Nr. i: (V R 50 + 51).

75 Den gnädigen Händen seines Gottes [übergib ihn] !

Beschwörung an §ama§, den Richter [von Himmel und Erde].

Leuchte der Götter [ |

der löst den Gefangenen, [belebt den Toten,]

der ziehen läßt [ |

80 der der [Finsternis] ein Ende macht [und Licht verbreitet].

Kol. III.

[ ]

[ ]

[ ]

in der Freude des Herzens [. . .]

5 [ ]

Vollkommener Sproß, Fackel, König [. . . | Veranstalte die Beschwörung, Ea! Tamariske, Maschtakal, Herz der Dattelpalme ! Tamariske! Siehe! Fürwahr sie lösen mich! Maschtakal! 10 Herz der Dattelpalme! Siehe! Sünde, Vergehen, Frevel entfernt aus meinem Körper!

Beschwörung des Königs, Festigkeit eines reinen Herzens. 15 Duft der Zeder, die in der Mitte der Berge hervorgeht,

Frucht, die in ihrer Fülle glänzend gemacht, Zierde der Herr- schaft, Herr, König, Erhebung zur Königsherrschaft! 20 Wenn du in das Haus der Waschungen eintrittst,

möge Ea dich erfreuen! 25 möge Damkina, die Herrin der Tiefe mit ihrem Antlitze dich

erleuchten, möge Marduk, der große Lenker der Igigi, dein Haupt erheben ! 30 Die große und reine Botschaft des Gottes Ea: gemäß dem

Befehle, den sie vollzogen haben , sind ihre Taten an der Stätte be- festigt. Die erhabenen Götter von Himmel und Erde stellen sich auf

bei ihm. In den großen Gemächern von Himmel und Erde stellen

sie sich auf vor ihm. 36 Ihre Bildnisse leuchten, sind rein.

Nr. 1: (V R 50 -f 51). 41

Mit seinen reinen, lautern Wassern

reinigen ihn die Anunnaki, selbst die großen Götter. 40 Vor ihnen wird er rein sein.

Der Wächter des Reinen von Eridu,

der Herr Usmu, der Bote, der lautere Wächter von Eridu,

die Herrin Usmu, die Machthaberin, die lautere Wächterin von

Eridu, 45 Beschwörer der Tiefe, feierlich ausgestattet,

bekleidet mit Linnen von Eridu, feierlich ausgestattet;

im Hause der Waschungen zum Könige des Gottes Ea stellen

stellen sie sich. 50 Auf Befehl des Warnas, des großen Herrn von Himmel und

Erde,

Leben, Wohlergehen als Geschenk will ich ihm verleihen!

König, Sprößling einer glänzenden Kuh, ö6 wenn du eintrittst in das Haus der Waschungen,

[. . .] möge Marduk (Herr) der Tiefe mit Wasser | ]

[. . .] täglich möge Samas dich erleuchten !

[Mit dem Kleide] der Herrschaft möge er ihn bekleiden! 60 Wenn du wohnst in den Gemächern, [ ]

Mit Herzens[freude| möge er [täglich] dich beglücken!

[ "• ]

66 Marduk [ J

Enbilulu, [Führer Himmels und der Erde,]

Erhaltung des Lebens für die ferne Zukunft möge er [gewähren] I

70 Unter dem Baldachin des Hauses der Waschungen [laß dich

nieder]!

Ea, Gott der Beschwörung, [ ]

durch die Zauberformel des Lebens [ J

75 Fische und Vögel, Schmuck des Röhrichts, [. . . | Naru, Herrin, die in der großen Flut [. . . | Wie der Muäu, der finstere Sturm [ |

80 [ ]

Kol. IV.

I— 18 verstümmelt.

[ I

20 [ ]

42 Nr. i: (V R 50 + 51).

Wenn du in das Haus der Waschungen eintrittst,

mögen die Anunnaki, die großen Götter, Leben zum Wohl- ergehen als Geschenk dir verleihen! 25 Ninib, der große Krieger Enlils, am Orte des Kampfes sei

dir Helfer!

Ninib, der Diener von Ekur, möge dir Gebilde des Lebens

hervorsprießen lassen !

Wenn du eintrittst ins Haus der Waschungen, 30 mögen der gnädige Utukku, der gnädige Schutzgott in Wohl- befinden dich leiten!

Der böse Etimmu, der böse Alu, der gnädige Utukku, der

gnädige Schutzgott,

Die Anunnaki, die großen Götter,

bamas_rnöge ein Wort der Gnade für dich sprechen! 85 Beschwörung, Tamariske, vollkommener Baum, dem Boden

entsprossen !

Bemerkungen.

Aus der Verbindung des Textes aus Rawlinson mit dem Grayschen Fragmenten ergibt sich ein im großen und ganzen lückenloser Text. Nur für die Kolumne IV Z. i 19 hat sich bisher kein ergänzendes Duplikat gefunden.

Kol. I Z. 12. Auf dem Ziegelzylinder Nr. 89, 110 des Britischen Museums findet sich eine Darstellung des im Osten gelegenen Berges. Aus dem von Löwen flankierten Himmelstore tritt Samas hervor, um die Finsternis zu verscheuchen.

Hier ist auch das in Zeile 5 genannte Schicksalsgemach Dul-azag zu suchen. Langdon hat in Babyloniaca III S. 80 einen rein sumerischen Text veröffentlicht, der in die Klasse der in CT XV mitgeteilten Texte gehört. Dort wird zu wiederholten Malen das Dul-azag als Versammlungs- und Beratungsort der Götter erwähnt.

In Z. 7 u. 8 des Obvers wird berichtet, wie die Götter beratschlagen, ein Vorratshaus zu bauen. (kisal-(?)bi Dul-azag-ga asnan mu-un-sig-es). Am Neujahrstage wurden im Dul-azng die Schicksale der Menschen be- stimmt.

Z. 8. nanduru ist mit Delitzsch HW. als IV von adäru = verfinstert werden zu fassen. Über die Begriffe isid samö und elat samo handelt Jensen (KB VI S. 347), ohne aber zu einem endgültigen Resultate zu gelangen.

Z. 18. Nach dem sumerischen iexte kann übersetzt werden: richten sie ihr Auge; die assyrische Übersetzung aber kann nur wiedergegeben

Nr. i: (V R 504- >'). 43

werden mit 'auf sie bin ich gerichtet', entspricht also der sumerischen Zeile keineswegs.

Z. 19. Ad ist ergänzt; vgl. CT XII 34, 1-3, wo die versciiiedenen Ideogramme für maliku aufgeführt werden.

Z. 26. Vielleicht kann [u-tar-ru]-ka ergänzt werden.

Z. 52. Für uszizi hat die Variante, wie oben angegeben wurde, nsahhahu, II' von sahähu = bedrängen.

Z. 58. Auf dem Duplikat K. 5138 ist in der assyrischen Zeile sicher zu lesen: i-li-'[-bu-su].

Z. 79. Das Zeichen nag zu Beginn der Zeile ist, wie auch die assy- rische Übersetzung verlangt, in eme zu ändern. Die Ergänzungen in der assyrischen Zeile sind nach IV R 19, 46 gemacht.

Das Zeichen dim bei K. 5158 am Schlul'. der Zeile ist in sir zu ändern.

Kol. II. Hei Rawlinson beginnt die erste Zeile mit .sa; ob damit die semitische Übersetzung eingeleitet wird?

Z. 5. na-ra-ni-ib-[gi-gi]. Die Ergänzung habe ich aus dem Frag- ment K. 3462 entnommen, das wahrscheinlich hierhin gehört.

Z. 30. Hier schließt der erste Teil der Beschwörung mit der gebräuch- lichen Formel; K. 5135 bietet nach der Kustoszeile nur noch die übliche Unterschrift.

Z. 37/38. Das Fragment S. 166 hat am Schluß der sumerischen Zeile [. . .]an-par. Auch die semitische Übersetzung muß anders gelautet haben. Die erhaltenen, Reste sind wohl zu [us-par-]ri-ir (nicht sa, wie Gray bietet) zu ergänzen. Überhaupt ist es fraglich, ob sich hier die Duplikate entsprechen.

Die Ergänzungen, wie sie von mir vorgenommen sind, beanspruchen nur einen gewissen Grad von Wahrscheinlichkeit.

Z. 44. Delitzsch H\V S. 187 b liest u-sab-raq.

Z. 48. ud ist Ideogramm für ümu Sturm. Da Raramän nun der Sturm- und Wettergott ist, so wird der assyrische Übersetzer einfach die Ursache für die Wirkung eingesetzt haben.

Z, 51. Für seka kann auch muqa gelesen werden (vgl. CT XIV 1, 5 b).

Z. 54. Die Lesung kur bei Rawl. ist nach dem Duplikat in nis zu ändern.

Z. 58. Unter tösü ist ein Dämon der Verheerungen zu verstehen; vgl. Meißner, SAI Nr. 1980.

Z. 60. In diesem und den folgenden Versen finden sich ähnliche Vorschriften wie in der Maqlü-Serie. Bilder aus Ton wurden hergestellt, an denen dann zwecks der Entzauberung symbolische Handlungen vor- genommen wurden, wobei vom amtierenden Priester Gebete gesprochen wurden.

Z. 70. Zu den Ergänzungen vgl. I\' R 13, 54b.

Kol. III Z. IG. Das bei Rawl. nicht deutlich wiedergegebene Zeichen ist sicher kil.

44 \r. i: (V R so + 51).

Z. 14. Nicht ist mit Rawl. ni, sondern ir zu lesen, das als Ideo- gramm für erösu belegt ist.

Z. 20. Über die Liturgie des bit rimki handelt Langdon, Babyloniaca III S. 5- Nach ihm soll diese Art von Liturgie nur für die Pnvatandacht des Königs bestimmt gewesen und hauptsächlich bei bösen Vorzeichen zur Zeit des Neumondes in Anwendung gekommen sein (vgl. King, Magic Nr. i). Nach Langdon war das bIt rimki nur eine vorübergehend errichtete Hütte für Waschungen, nicht aber eine stehende Einrichtung der Tempel. Das ganze Ritual, wie es vom Priester bei diesen Gelegenheiten vorzu- nehmen war, erhellt aus den von Zimmern in mustergültiger Weise heraus- gegebenen Ritualtafeln (vgl. Nr. 26).

Die Serie des bIt sala' nie wird, wie der Name schon sagt, ähnlichen Charakter wie die Serie blt rimki getragen haben. Wir kennen sie aus King, Magic and Sorcery. Zu einer andern Serie der Serie bit nüri gehört Nr. 6 unserer Sammlung. P. Huber hat in der Hilprechtsfestschrift S. 220 einen sumerischen Text dieser Galtung veröffentlicht.

Z. 20. Von Zeile 20 78 bietet Langdon, Babyloniaca III 6 7 eine Übersetzung.

Z. 30. Diese Zeile ist von Langdon, wie folgt, übersetzt: Die hehre, heilige Botschaft, die Ea zu seinem Zwecke eingesetzt hat, bringt zur Aus- führung ihre Ritualakte.

Z. 42/43. In der Lücke, die der Te.xt bei Rawlinson nach ligir zeigt, wird nichts fehlen als dai Trcnnungs- und Dittozeichen. ibba scheint Maskulinform zu sein; ella ist natürlich das sumerische Äquivalent und nicht ein assyrisches Wort, wie Langdon voraussetzt.

Z. 66. En-bi-lu-lu wird Nr, 54228, 14 (vgl. BA V 545, Note zu Z, I2) als be-lum mu-dis mäti-su erklärt, CT XXIV 42, 99 als Marduk sa hat-ta-ti. Am Schluß der Zeile ist wohl nicht gü-ma, sondern gü-gal zu lesen, das nach Meißner, SAI Nr. 2081 = asaridu ist; vgl. auch Nr. 2083. gugallu bezeichnet auch eine bestimmte priesterliche Würde.

Ko!. IV Z. 25. Zu zisaggal vgl. Hrozny, Mythen von dem Gotte Ninrag, S. 16, 20, wo es mit sikin napisti wiedergegeben wird.

Z. 29. Zur Lesung der Zeichen kab -f du vgl. den Städtenamen Uru- sag-pa-kab-du, zu den sich CT VII 18383, Rev. 16 die interessante Va- riante Uru-sag-pa-^ findet. Das aber läßt für kab -j- du die Lesung 6 als wahrscheinlich erscheinen; vgl. Genouillac, LaTrouvaille de Drt^hem p. 13.

Z. 32. Die Anunuaki, die Götter der Tiefe, gelten als Personifikation des Lebenswassers, welches reinigende und heilende Wirkung auf den Kranken ausübt, wie aus Kol. III Z. 38 hervorgeht. Die Zahl der Anunnaki schwankt; bald werden 9, bald auch 900 genannt; vgl. Zimmern, KAT ^ S. 452 u. KB VI S. 548. In dem neulich von Genouillac, op. cit. p. 20 veröffentlichten altsumerischen Hymnus werden 30 gezählt. [Z. 4 A-nun- na-nun-ki ninnu-bi). Schon hier werden sie mit Marduk, dem Gotte des

Nr. 2: K. 256 (IV R 17). 45

Lebenswassers, und Ea in Verbindung gebracht. Sie p^eigcn aber in dem Hymnus durchaus kriegerischen Charakter. »Sie greifen an wie der Tod, Löwen, deren ungestümer Ansturm in die Flucht treibt, die Anunnaki, welche sind die 50.«

Nr. 2: K. 256 (IV R 17). en gal an-sä azag-ga-ta [e]-zu-ne

be-lnm rahü" is-tu Jd-rib samee iiia a-si-ka Lir-sag sLil Jingirßabbar an-sä azag-ga-ta [^]-zu-ne

qar-ra-dn id-lum Hi'Samas is-tu ki-rib samee ina a-si-ka 5 gis si-gar an azag-ga-ta gi^ du nig-dü-ti' [te-mal-da]-zu-ne ina si-gar samec ellfiti sik-kat nam-ia-qi [ina sü-li-Jka gis .sagil an azag-ga-ta si-il-[li-e-da]-zu-[ne] jui-dil samec ellüti [ina m-]mn-mi-[ka] gi§-gäi gal an azag-ga-ta gäl-[kid]-a-zu-n[e] 10 dal-tu ra-bi-lu same<' ellüti ina pi-te-e-[ka] I . . . I niah an azag-ga-ta gir pap-hal-la-zu-ne /. . .] si-ru-ti sa sanier ellüti ina i-te-it-tu-qi-ka

L ] hul-li-es bä-ne-sä-mu-ra-da-an-sar-sar

[A-nu u] En-lil lla-dis i-kar-ra-bii-ka 15 dingirNin men-na-bi ul-li-es sd-mu-un-da-ab-lah-gi-eä /. . .7 be-lit i-li el-si-is i:(-:(a-a^-^U'ka [. . .]li sä-zu-ta ku-mal ud-da sä-ra-da-an-gub

[. . .] ü ana na-uh lib-bi-ka ümi-^ni sam i:<^-:^a-ai-ku

[ J-ki sär gal-la-ge lib-bar-in-na-ab-ag-e-ne

20 [ ] sa kis-sat ma-a-ti ra-bis ü-paq-qu-ka

[dingir-ri-e-ne an-ki-bi-da] sä-mu-ra-da-ab-lah-gi-eä [iläni] sa samee u irsitimtim ka-sa ii-i-a-ai-iu-ka

[ ] as-bar igi-bar-ri-en

[ 7 pu-ru-us-sa-a ta-par-ra-as-sn-nu-ti

25 [ J igi-mi-ni-in-bar-ri-en

7 J-yl tap-pa-al-la-as

[ I ge ba-dib-bi-en

[ 7 qa^-di iu-sa-ak-/ja-a:{

L 1 si-ba-ni-ib-si-di-e

30 [ 7 tus-te-es-sir

1 R. bietet an.

46 Nt. 2: K. 256 (IV R 17).

[. . .] un-na ag-ag

[knl-lat] nise ta-bar-ri l . .] mi-ge(?) [...... .J

ana E-a [. . . nam- 1 tag-ga zi-zi 35 bei us-si farj-na tii-sat-fbij

ku-lal sü-bar-ri-da gi-[ga til]-la-da ki-da-ni

ka-sa-a us-su-rii mar-sa-[a bul-ln-tu] it-ti-ka i-ba-[as-si] dingir lü-gäl-lu dumu-a-ni-äü äü-bar-zi-zi-ne-bur-e-es §a-ra-da-gub // ameli as-sü ma-ri-su ka-a-sa as-ris i~-:{a-n:(;-ka 40 en-e mä-e mu-un-si-in-gi-en be-liim iä-a-ti is-pnr-ra-an-ni en gal En-ki-ge mä-e mu-un-si-in-gi-en ü gub-ba-bi gü-bi-a zu-ab gü-as-bar-bi bar-ra-ab i-:(i:(^-ma a-vm-as-su li-inad pu-ru-ns-sa-sii pu-rn-tts 45 za-e al-du-un-na-rü sag-gig-ga si-ba-ni-ib-si-di-e at-ta ina a-la-ki-ka sal-mat qaq-qa-di tiis-te-sir se-ir-zi silim-ma ii-gar-ra-ab nig-gig-bi ha-ba-ni-ib-si-di-e

sa-rii-iir sul-tni sü-kun-sum-ma ma-rii-us-ta-sn li-es-te-sir lü-gäl-lu dingir-ra-na dun-a-lum nam-tag-ga an-qi-qi 50 a-me-lu mär ili-su e-nu-un ar-nam e-mi-id id-sü-gir-bi gig-ba-an-ag-e§ gig-bi tu-ra-ab-mi

mes-ri-tu-su mar-si-is ib-sa riiar-si-is ina iiiiir-si ni-il dingirBabbar nig-äü-il-la-mu he-im-igi-lä 'l'iSaniaJ ana ni-is qa-ti-iä qu-lam-tna 55 nig-bi kü-a sakur-sakur-ra-na dingir da-ga-na gar-mu-un-ra-ab a-kal-su a-kii! ni-ga-a-sn mu-hur-ma i-la-am: il-si'i ana i-di-su

sii-ku-un dug-ga-zu-ta dun-a-lum-bi Ije-gab-gab nam-tag-ga-bi he-zi-zi ina qi-bi-ti-ka en-ne-is-su lip-pa-ti-ir a-ra-an-sü li-in-na-si-ih

Rev.: ku-lal-bi ha-ba-an-bar tu-ra-ni-§ii ha-ba-an-til-li-en

ka-sii-us-su li-tas-si-ir mar-sii-us-su li-ib-lu-ut lugal-bi he-en-til-la

en-e ud-da ab-til-la nam-mah-zu he-ib-bi 5 lugal-bi ka-tar-zu he-en-si-il-e ü mä-e tü-tü uru-zu ga-tar-zu he-en-si-il-e enim-enim-ma ki ^DingirBabbar kan

Nr. 2: K. 256 (IV R 17). 47

Siptu al-si-ka i'^Samas ina ki-rib samee ellüti

ina silli erinna ti-sam-ma 10 lu §ak-na sepä-ka ina eli tu-pak burasi

ri-äü-nik-ka mätäte hi-it-bu-su-nik-ka ha-bi-bu

nüri-ka nam-ru kal nise i-bar-ri

sa-hi-ip si'i-us-kal-la-ka pu-hur mätäte

iluäamas at-ta-ma mu-di-e rik-si-su-nu 15 mu-hal-liq rag-gi mu-pa-as-sir nam-bul-bi-e

idäte ittäte limneti sunäte mas-da-a-ti la täbäti

mu-sal-li-tum qi-e lum-ni mu-hal-liq ni-§i u ma-ti

e-pis kispe ruhe ruse limnüti e te-sir päni-ka

ina iluNisaba elliti salmäni-su-nu ab-[. . .] 20 kis-pi e-pu-sü-ni ik-pu-du-ni nu-ul-la-a-[tu |

it-gur libbi-su-nu-ma ma-lu-ü .tus-sa-a-[ti]

i-ziz-za-am-ma üuSamas nu-ur iläni rabüti

ina mu-uh-hi bei ru-hi-e lu-ta-lal a-na-[ku]

i-li ba-ni-iä i-da-a-a li-iz-[ziz] 25 mu- US-SU pi-iä sü-te-sü-ra qa-ta-a-a

sü-te-si-ra-am-ma bei nüri kis-sat »luSamaä di-[in di-na]

ümu arhi-iä tu | . . .] | pad[. . . | §e kam iräti(?) kip-di [. . .]

[ J si-ru kis-pi-e

[ J pu-tur '-i-il-ti

30 [nir-bi-ka lu-uq-bi dä-li-li-ka] lud-lul

[ ] enim-enim-ma üb '

[ ] §a kam

[ ] sar tu-kap-par

[ ] qätä-su tumassisi

35 [ ] takattam

Übersetzung.

Großer Held, wenn aus der Mitte des glänzenden Himmels du

hervorgehst, Mächtiger Held Warnas, wenn aus den Mitte des glänzenden

Himmels du hervorgehst, 5 wenn in das Schloß des glänzenden Himmels den Schlüssel- pflock du steckst, wenn den Riegel des strahlenden Himmels du lockerst,

Oder ist idabbub"b zu lesen?

48 Nr. 2: K. 256 (IV R 17).

10 wenn die große Tür des strahlenden Himmels du öffnest, die hehre Pforte des glänzende Himmels du wegrückst, dann huldigen [Anu] und Bei voll Jubel dir, 15 dann steht Belit-ili in Entzücken vor dir.

[. . .] und zur Herzensberuhigung steht er täglich vor dir. 20 [Die Bewohner] der Erde insgesamt harren feierUch dein. [Die Götter von Himmel und Erde] stehen vor dir.

[ I ihre Entscheidungen entscheidest du,

25 I ] siehst du,

[ J läßt du ergreifen,

30 [ ] bringst du in Ordnung,

[ ] erschaust du.

[. 1

35 Dem Leidvollen erläßt du die Sünde (?).

Den Gebundenen zu lösen, den Kranken zu beleben, steht

bei dir. Der Schutzgott des Menschen wegen seines Sohnes tritt

er unterwürfig vor dich hin. 40 Der Herr hat mich gesandt,

der große Gott Ea- hat mich gesandt. Erhebe dich! Vernimm seine Sache! Entscheide seine Ent- scheidung! 46 Bei deinem Tageslaufe, leitest du die Schwarzköpfigen. Aufgang des Heils bereite ihm! Seine Krankheit heile er! 50 Dem Menschen, dem Sohne seines Gottes, ist Strafe für

Sünde auferlegt. Seine Gheder sind siech, krank liegt er im Siechtum danieder. Samaä, habe acht auf das Erheben seiner Hände! 55 Seine Speiße iß, sein Trankopfer nimm an, stelle seinen

Gott an seine Seite! Auf dein Wort werde seine Strafe gelöst, seine Sünde

werde entfernt! Rev.:

Von seinem Gebundensein werde er frei, von seiner Krank- heit möge er genesen ! Jener König möge leben! Täglich, solange er lebt, möge er deine Größe verkünden! 5 Jener König, möge unterwürfig dir dienen!

Nr. 2: K. 256 (IV R 17). 49

Und ich, der Beschwörer, dein Diener, will unterwürfig dir

dienen ! Zauberspruch an Samas.

Beschwörung. Samas, ich rufe dich an inmitten des glänzenden Himmels! Im Schatten der Zeder laß dich nieder! 10 Mögen deine Füße ruhen, auf der Wurzel (?) der Zypresse! Die Länder jubeln dir zu, brechen aus dir entgegen in

Jubelgeschrei. Dein helles Licht erschaut die Menschen all.

Dein Fangnetz wirft zu Boden die Gesamtheit der

Länder. §ama§, ja du kennst ihre Schlingen. 15 Du vernichtest den Bösen, lösest den Zauber, Wunder, böse Zeichen, drückende, böse Träume.

Du zerschneidest die Fäden des Bösen, vernichtest Leute

und Land. Den Verüber von Spuk, Hexerei und bösem Zauber hat dein

Antlitz bezeichnet. Von reiner Gerste' habe ich ihre Bilder gemacht. 20 Die Zauber verübt, Widerwärtiges ersonnen haben,

Das Sinnen (.^) ihres Herzens ist eine Fülle von Bosheit. Samas, erhebe dich, du Leuchte der großen Götter!

Gegenüber dem Zauberer möge ich stark sein! Der Gott, so mich erzeugt hat, möge an meiner Seite stehen! 25 Die Reinigung meines Mundes, die Ordnung meiner Hände

stelle her, Herr, Leuchte der Welt, Samas, fälle das Urteil!

Am Tage meines Monats, [ ]

[. . .] Spruch und Zauber. [. . .] löse den Bann! 30 [Ich will deine Größe verkünden, unterwürfig] dir dienen!

Zauberspruch.

[ ]

[ ] du wirst den König entsündigen,

[ ] du sollst seine Hände waschen,

35 [ ] du sollst bedecken.

Schollmeyer, Sumerisch-babylonische Hymnen. 4-

50 Nr. 3: K. 2860 (VI R i9>.

Bemerkungen.

Ein Duplikat zu dem Texte ist Bu. 91 5—9, 180 (Gray, pl. XIII). Dasselbe ergänzt den Text an einigen wichtigen Stellen.

Z. 2. Hier wie in Zeile 4 ist azag unübersetzt geblieben.

Z. 14. Die Ergänzung A-nu ist wahrscheinlich.

Z. IS. Derselbe Name findet sich in den Götterlisten wieder; vgl. CT XXIV 12, 18; 25, 83a; (Michatz, Götterlisten, S. 54); dort mit der Glosse be-lit me-a-am-mi. " Eine phonetische Schreibung des Namens für Ninlil findet sich bei Langdon , Tablets from the Archives of Drehem, S. 23: Nin-me-en-[na].

Z. 32. Die Ergänzung nach King, Magic Nr. 18, 9.

Z. 38. Der infolge des Sündenbannes gewichene Schutzgott über- nimmt wieder die Vermittlerrolle, führt den Kranken zu Samas und legt Fürsprache für ihn ein; vgl. Zimmern, Beitr. S. 169; S. 132.

Z. 56. In i-la-am haben wir eine doppelte Übersetzung des sume- rischen Äquivalents.

Z. 57. Für li-in-na-si-ih bietet Kugler, Im Bannkreis Babels, S. 84 li-in-na-si-', wo er einen Teil des Textes aufgenommen und übersetzt hat.

Rev. Z. 2. li-tas-si-ir ist von asäru, masäru = befreien abzuleiten.

Z. IG. Die Bedeutung von tupak ist unsicher.

Z. 13. suskallu ist Lehnwort aus dem Sumerischen. Das Netz als Waffe der großen Götter spielt schon in den altsumerischen Inschriften eine hervorragende Rolle. In der Geierstele werden die Hauptgottheiten von Lagas von Eannatura der Reihe nach angefleht, ihr Netz auf die Be- wohner von Umma herabzuschleudern, falls sie die Eidschwüre brechen und die Grenze überschreiten würden. Von Samas heißt es: Wenn sie eines Tages diese Vereinbarung ändern, möge das große Netz Babbars, des von Flammen umgebenden Königs, bei dem sie den Eid geleistet, sich herablassen! (Vgl. Restitution materielle de la stele desVautours p. 59, 10.)

Nr. 3: K. 2860 (VI R 19). en en-e igi-til-lah gig-gig sag-gig-ga (hi-bi-es-su)

be-lum mu-nani-mir ihli-ti pi-tu-ü pa-nii (hi-bi-es-su) [. dingir sag-gud-da mu-un-gam da-ri ba-an (hi-bi-es-.su) i-lu ri-tni-nu-ü ^ci-qip has-sii Ija-tin en-si 5 izi-nig-zu-§ü dug-ga-ag dingir gal-gal-e-ne a-na nn-ri-ka ü-paq-qu ilani rabüH dingirA-nun-na-ge-e-ne gi-bar-ra sag-zu mu-un-i-gab iluA-nun-na-ki gi-mir-sn-nu i-na-at-in-lu pa-ni-ka eme ha-mun as-dim si-mu-ni-ib-si-di-e lu li-sa-nu init-har-ti ki-nia is-tin sü-rne tns-te-sir

Xr. 3: K. 2860 (VI R 19). 51

zi sag-ne-ne igi-lal-bi-dim lah-ga di"girßabbar gal-lu

di-ka-a ri-sa-si-na i-na-at-ta-lu nu-ur Sam-si dam-dim i-gub l}ul-la l}ul-la-bi

ki-ma at-ta ta-ay^:{i::^-^u ha-dti-ü n ri-i-su 15 za-e lah-ga-ta sag-gul sud-da an-na-ta

at-ta-tna nn-iir-sii-nn sa kip-pat sanier ru-qu-ü-tum ki nig-dagal-la-zu-sü igi-ne-ne i-nam-ma

sa ir-si-tim rapastimii'n di-gi-il-si-na at-ta-tna zal-zal-igi-nam-mi-in-di hul-la dagal-la-es-a-an 20 i-na-at-ta-la-ka-ma i-had-da-a nise rap-sa-a-ti dingir gal-gal-e-ne na-de ir-si-im-i-gub-bi

iläni rahüti is-si-nu qut-rin-nu ü-a-na an-azag-ga bi-sag sig-ga

a-kal samec el-lu kn-rii-[un-naj 25 nig-nu-tag-ga sü-mu-un [ ]

sa la il-pu-tii qa-ti [ /

ü nik-ku-zu-sü ba-[ ]

ik-ka-lu a-[ ]

igi-il-la [ ]

30 ta-ri ar(?)

Rev.:

[ ]-na sug zag-ga [ .]

[ ] be-lit seri u ba-ma-a-ti [ ]

[dingir . . . din] en a-za-lu-lu tu-ra kala-ga-bi nig-ki ki-a su-

[te-ga] ii"Nikilite(?) be-el nam-mas-ti vm-ru-iis-su dan-na ^er man-di

qaq-qa-ri [li-sam-hir] 5 dingirDa-mu rig-sar gal-la gü-gar-ra-bi he-en-sig Uli II a-si-pu ra-bii-ü e-gir-ra-sii li-dam-me-iq dingir]SJin-din ug-ga JingifAma-sü-hal-bi su-ur-ra-el-bi he-im-ma-

an-sid-e be-el-tum viu-bal-lit-ta-at mi-i-ti '^"Gu-la ina me-sid qa-ti-sa

el-li-te li-sap-sik-su LI za-e dingirSilig-lü-sar en sä-lal-sud ug-ga-ti-la ki-ag-ga 10 ü at-ta iitiMarduk bei riiu-nu-il sa mi-ti bid-ln-fa i-ram-mii tu nam-ti-la-zu na-ri-ga-a-an kin-gi-a u-me-ni-gab ina sip-ti-ka el-li-ti sa ba-la-ti '-i-il-ta-su pn-tur-ma

4*

52 Nr. 3: K. 2860 (VI R 19).

iü-gäl-lu duniu dingir-ra-na he-en-azag-ga he-en-el he-en-lah-lal) a-me-lti mär ili-su li-lil li-bi-ib li-im-niir 15 dug-bur §agan-dim: klma bu-tirfsikj-ka-ti lim-te-is-si: u-me-ni-

lah-lah dug-bur ni-nun-na-dim : klma bu-ur hi-me-ti lis-taq-qir: u-me-ni-

su-ub-su-ub dingirßabbar sak-kal dingir-ri-e-ne-ge äü-na u-me-ni-sum

^luSamas a-sa-rid iläni pi-qid-su-via dingirßabbar sak-kal dingir-ri-e-ne-ge silim-ma-na sah-ga dingir-

ra[na] he-en-si-in-gi-gi 20 iluSamas a-sa-rid iläni sal-mu-us-su a-na qa-at damqäti sa

ilu-[sü pi-J qid-su siptu ni--mil ni-ih-lii gu-iih-ku ha-ah-hn ru-['-ti{] tuppii Fllkan sur-pn

Übersetzung. Beschwörung. Herr, Erleucliter des Dunkels, Offner des

finstern (?) Antlitzes; barmherziger Gott, der den Gebeugten aufrichtet, den

Schwachen schützt, 5 auf dein Licht harren die großen Götter,

die Anunnaki insgesamt schauen auf dein Antlitz. 10 Die Zungen übereinstimmend, wie ein einziges Wesen

leitest du. Erhobenen Hauptes schauen sie nach dem Licht der Sonne, sobald du dastehst, frohlocken und jubeln sie. 15 Du bist ja das Licht der Säume des fernen Himmels,

der weiten Erde ihr Panier bist du. 20 Es blicken auf dich und freuen sich dann die zahlreichen

Menschen. Die großen Götter riechen das Räucherwerk.

Reine Himmelsspeise, funkelnden Sesamwein, [ ]

25 die eine Hand nicht berührt hat, | ]

sie essen f |

Rev.:

[ J Herrin des Feldes und der Höhen [ ]

Nikilite, der Herr der lebendenWesen, übergebe sein schweres Leiden dem Gewimmel, dem Erdboden !

Nr. 4: K. 3343 (IV R 20). 53

5 Damu, großer Beschwörer, mache sein Sinnen rein!

Gula, die Herrin, die den Toten erweckt, beruhige ihn

durch Abwischen mit ihrer reinen Hand!

10 Und du, o Mardui';, barmherziger Herr, der du Hebst den

Toten zu beleben, mit deiner lautern Lebensbeschwörung löse seinen Bann! Der Mensch, der Sohn seines Gottes, sei rein, licht und lauter! 15 Wie ein Topf mit Alaun werde er gewaschen! Wie ein Gefäß mit Rahm werde er glänzend! Samas, Fürst der Götter, nimm ihn in Obhut! 20 Samas, Fürst der Götter, den gnädigen Händen seines

Gottes befiehl sein Wohlergehen! Beschwörung gegen Unru]ie,(r) Beklemmung, Atemnot, Geifer,

Spuk. Bemerkungen.

Eine Übersetzung der Vorderseite bietet Zimmern, Babyl. Hymnen und Gebete in Auswahl (Der Alte Orient, VII 3).

Rev. Z. 4. Zu der nicht sichern Ergänzung vgl. Zimmern, Surpu VII 77. Über zer mandi (ma'di) ist ZA IX S. 109; 155 gehandelt.

Z. 7. Zur Aussprache von bad als ug vgl. Meißner, SAI Nr. 2916. Bemerkenswert ist die Variante Nin-ti-ug-ga bei Genouiilac, Tablettes de Drehem p. 20.

Z. 16. Das assyrische Wort sikkatu = syr. sakkä bedeutet Alaun.

Z. 1 7. Die Form lis-taq-qir ist nach Zimmern , Surpu VII 92 von aqäru abzuleiten.

Nr. 4: K. 3343 (IV R 20).

En dingirßabbar an-ur-ra hi^-i-ni-bu

iiuSamas ina i-sid saine^' tap-pu-ka-am-ma gissi-gar azag an-na-ge nam-ta-e-gal

si-gar samee ellüti tap-ti 5 gis-gäl an-na-ge gäl-im-mi-ni--kid

da-lat samef tap-ta-a dingirßabbar kalam-ma-ge sag-ga -^-na-sii mi-ni-in-il

iit^Samas a-na ma-a-ti ri-si-ka tas-sa-a

* Rm. 129 bietet he-ni-bu. ' Rm. 129 im-mi-in [ ].

' Rm. 129 bietet für ga als Var. a.

54 Nr. 4: K. 334J (IV R 20).

dingirBabbar me-ne an-na kur-kur-ra ne-tul 10 'luSamas tne-lam-mc same« ma-ta-a-ti tak-tüm igi kalam-ma Iah [ ] ne

ana ni-[is ]nu-[ra ta-saj-kan

gir kalam-ma [ ] ne

ki-bi-is [ ] str

15 mas-anse gar [......] gar

bu-ul fseri J

dingirBabbar a-a [ ]

iliiSmnas ki-fi a-bi ]

19 23 (abgebrochen).

Rev. :

[ ] §i-ur-dim [ ]

mitnnia e-pis li-mut-ti sa ina iii-um-ri-su ba-sü-u ina a-ka-a-ti

li-in-na-si

dug-bur sagan-dim u-me-ni-lah [ ]

dug-bur ni-nun-na-dim u-me-ni-su-ub-su-ub 5 zabar-dun nig-su-ub-ta he-im-ta-su-ub nam-lä-a-ni gab-a-ab: '-//-^a-i« pu-tur-ma en-e ud-da al-ti-la nam-mah-zu he-ib-[bij

a-di üm""^ bal-tu nar-bi-ka liq-[bi] i\ mä-e tü-tü uru-zu ka-tar-zu ga-an-si-[il-laj

10 ki [ ] ku 11 mu-sid-bi-im bär-si-ga-kam

siptu il'ifSafnasJ bei niesari u kitti mns-te-sir elläti u sapläti

Übersetzung.

Beschwörung. Samas, am Fundamente des Hhnmels, flammtest

du auf, das Schloß des glänzenden Himmels hast du geöffnet 5 den Riegel des Himmels, hast fortgerückt.

äama§, über die Erde hin hast du dein Haupt erhoben, 10 Samas, mit Himmelsglanz hast du die Erde bedeckt. Wenn du schaust auf das Land, [bereitest] du Licht!

Den Weg des Landes [ ]

15 Die Tiere des Feldes | ]

SamaS wi[e] ein Vater[ J

Nr. s: K. 4803 (IV R 28). 55

Rev.: Jeglicher böse Spuk, der in seinem Körper ist, möge be- seitigt werden! Wie ein Gefäß mit Alaun werde er gewaschen! Wie ein Gefäß mit Rahm werde er gereinigt! 5 Wie glänzendes Kupfer werde er hell! Seinen Bann löse !

Solange er lebt, möge er deine Größe preisen! Und ich der Beschwörer dein Diener, will unterwürfig dir

dienen!

in ]

Beschwörung an [Samas] den Herrn des Rechts und der Ge- rechtigkeit, der leitet das Obere und Untere.

Bemerkungen.

Rm. 129 (Gray pl. XIII) bildet ein Duplikat zu unserem Texte, ist aber so unvollständig, daß es die Textuntersuchung nicht weiterführt.

Rev. Z. 10. Die Notiz niu-sid-bi-im findet sich öfters, vgl. Reisner, Hymnen S. 109, 92 u. CT XV 31, 20 b. mu-sid-bi bedeutet Zeile; vorher stand die Anzahl derselben.

Nr. 5: K. 4803 (IV R 28).

[• ]

a-lik mah-ri [ ]

An En-hl-bi-da ta [ ]

it-ti ilt'A-nim u En-lil 5 id-ag-ga un-ki-sär-ra-ge si-de [ ]

te-rit his-sat ni-si m-te-[sir] dingir nig-si-da an gub-ba me-en

i-sa-ru ina sanier ka-a-a-ma-nu at-ta dingir nig-gi-na kur-kur-ra igi-gdl me-en 10 kit-tum bi-rit u:{-ni sa ma-ta-a-ti at-ta zi-du mu-un-zu nig-erim mu-un-zu

ki-na ti-di rag-ga ti-di dingirBabbar nig-si-da gü-bi ma-ra-an-ri

iJ'tSamas mi-sa-ru ri-is-su i-na-as-si-fikj

56 Nr. 5: K. 4803 (IV R 28).

15 dingirBabbar nig-erim^ su usan-dim im-ina-ra-an-nun-ki-ta '^"Samas rag-gu ki-tna qin-na-:(i it-tar-rak-[ka(?)J dingirBabbar iskim-ti An En-lil me-en

iJuSamas tu-kul-ti ^^»A-nim u En-lil at-ta dingirBabbar di-kud mah an-ki-bi-da me-en 20 '^"Samas da-a-a-nn si-ru sa sanier irsitimi'»' at-ta dingirBabbar di -dingir-ri-e-[ne-ge] tar-ru-da [iluSarnas sa iläni] di-in [di-na]

[ ] es-bar mah dingir-[ri-e-ne-ge]

[pu-rus-sa] pu-ru-us [ ]

Rev. : I 4 verstümmelt. 5 dingirBabbar di-kud [mah kur]-kur-ra-[ge me-en]

ihiSamas da-a-a-nu si-ru bei rabw' sa ma-ta~a-ti at-ftaj [en] nig-zi-gal sä-lä-sud kalam-ma-[ge me-en]

be-el sik-na-at napistimi'^'i ri-me-nu-ü sa ma-ta-a-ti at-[ta] dingirBabbar ud-da ne-e lugal-e dumu dingir-ra-na u-me-ni-el

u-me-ni-lah-lah 10 iit^Samas ina ümi»" an-ni-e sar-ri mar ilu-su ul-lil-su ub-bi-ib-su nig-nam hul-dim-ma 5u-na ni-gäl-la bar-bi-ta he-en-[zi-zi] mimma e-pis li-mut-ti sa lu-mn-ri-su ba-sü-ü ina a-/ja-a-ti

li-in-na-si dug-bur sagan-dim u-me-ni-lah-lah dug-bur ni-nun-na-dim u-me-ni-su-ub-su-ub 15 zabar-dim im-su-ub-ta he-im-ta-su-ub ki-ma qi-e rna-as-si lim-ta-si-is nam-lä-a-ni gab-a-ab ^•il-ta-su pii-tiir-ma en ud-da al-ti-la nam-mal}-zu-[he-ib-bi] 20 ii-di üni^i»^ ba-al-tu [nar-bi-ka liq-bi] u ma-e lii tü-tü [uru-zu ka-tar-zu ga-an-si-il|

Übersetzung.

[ ] der vorausgeht [ ]

mit Anu und Bei \ |

' K. II 789 fügt e ein und läßt su ausfallen.

' Die Ergänzungen sind dem Dupl. K. 11789 entnommen, das den Text um 2 Zeilen noch fortsetzt.

Xr. 5: K. 4805 (IV R 28). 57

5 Das Gesetz für die Menschen all leite du!

Gerechter Gott in den Himmeln ewig bist du! 10 Gott der Gerechtigkeit und Weisheit der Länder bist ja du, Den Frommen kennst du, den Bösen kennst du. Samas, die Gerechtigkeit erhebt zu dir ihr Haupt. 15 Samas, wie eine Peitsche wird der Böse von dir zer- rissen. Samas, der Beistand Anus und Bels bist du. 20 Samas, der erhabene Richter von Himmel und Erde

bist du. Samas, das Recht der Götter entscheide du! die erhabene Entscheidung der Götter fölle du !

Rev. : I 4 verstümmelt. 5 Samas, der erhabene Richter, der große Herr der Länder

bist du; Herr der Geschöpfe, Erbarmer der Länder bist. 10 Samas, an diesem Tage, den König, den Sohn seines Gottes,

reinige und läutere ihn! Jeglicher böse Spuk, der in seinem Körper ist, möge be- seitigt werden! Wie ein Gefäß mit Alaun werde er gewaschen! Wie ein Gefäß mit Rahm werde er gereinigt! 15 Wie glänzendes Kupfer werde er hell!

Seinen Bann löse! 20 Solange er lebt, möge er deine Größe preisen!

Und ich der Beschwörer, [dein Diener, will unterwürfig dir

dienen!]

Bemerkungen.

Teile einer Übersetzung bietet Jastrow, Rel. d. Bab. u. Ass. I S. 427.

Z. 14. So nach Delitzsch HW S. 484-', wahrend Jastrow iq ergänzt, also i-na-as-si-q; anders Meii^ner, SAI Nr. 171 1.

58 Nr. 6: K. 2587 (IV R 60 Obv. 50—45).

Nr. 6: K. 2587 (JV R 60 Obv. 30—45).

[siptu] bit nüri it"Samas sar same n irsitimt>"i

[miikin kijt-li 11 misari mns-ta-a-lum la ta-a-tim

[la-bis] hir-bir-ri mu-nam-mir H'^Igigi u H'iA-nun-na-ki

fsa-kjtn na-mir-tu a-na nise a-pa-a-ti 5 sai' smnee n irsitimi'»' es--i-ka as-kiir-ka

[kima iiUfini] ili-iä u Islar-iä ulinni-ka rabllami"»^ asbat

[as-suni] di-nu dann puriissu paräsu^i'

[as-sumj sullumni>'ii ba-sü-ü itti-ka

[as'sum e-ti-]ra ga-mal ü sü-:{ii-bu ti-di-i 10 fü-ijne-sani ana-kii annanna mär ili-su

fsa ilu-sii annanna] Islar-sn annannitiinitit'"

[ai-:{a-a:(J ina pa-[an] ilu-Lii-ka

[lu-us-pur-ka ana ilu] :(i-nit-n itti-iä

[ana ilu sa-Jbu-sa eli-iä 15 [lumun idätej ittäte limneli hat-ta-a-li

[....] u-sa-an-nn-n te-e mn

Übersetzung.

Beschwörung des Lichthauses. Samas, König des Himmels

und der Erde. [Der festsetzt] Recht und Gerechtigkeit, unbestechlicher

Entscheider, mit Glanz [bekleidet], Leuchte der Igigi und Anunnaki, der Licht spendet den blöden Menschen, 5 König des Himmels und der Erde, ich suche dich auf, ich

wende mich an dich. [Wie das Gewand) meines Gottes und meiner Göttin, um- fasse ich dein großes Kleid; |da] Recht zu sprechen, Entscheidung zu fällen, Wohlergehen zu begründen, bei dir steht, I ja] zu schonen, wohl zu tun, zu retten du verstehst, 10 stehe ich N. N., der Sohn seines Gottes,

[dessen Gott N. N. |, dessen Göttin N. N. ist, täghch vor

deiner Gottheit.

Nr. 7: 33J28 (Abel u. Winckler, Keilschrifttexte 59). 59

[Ich will dich senden zu dem GotteJ, der mir zürnt,

[zu dem GotteJ, der gegen mich erregt ist. [Unheil an Kräften] und bösen Zeichen und Sünden haben

meinen Geist verwirrt.

Nr. 7: 33328 (Abel und Winckler, Keilschrifttexte 59). dingirßabbar an-sä-sü tu-tu-da-zu-ne

ana ki-rib samef ina e-ri-bi-ka gissi-gar azag an-na-ge silim-ma hu-mu-ra-ab-bi si-gar sa-me-e el-lii-tiim sul-ma liq-bu-ku 5 gis-gal a-na-ge bä-hu-mu-ra-ab-bi da-la-at sa-me-e lik-ru-ba-a-hu dingirnig-si-di sukkal ki-ag-ga-zu si-hu-mu-ra-ab-di-di-e

mi-sa-rum su-uk-kal-liim na-ra-am-ka lis-te-sir-ku E-babbar-ra ki-dur nam-lugal-la-zu-sü nam-mah-zu pa-e-ni-ib 10 ana E-babbar-ra su-bat be-lu-ti-ka si-ru-ut-ka su-u-pi

dingirSü-nir-da sal-nita-dam ki-ag-ga-zu hul-la-bi he-mu-un-da-gi-gi

il^A-a hi-ir-tum na-ra-am-ta-ka /ja-di-is li-viah-hi-ir-ka sä-zu-a sid ha-ba-an-»ku-mal lib-ba-ka ne-ih-tnni li-ni-i/i 15 kin-sig-nam-an-ra-zu hu-mu-ra-an-mal-mal nap-ta-an i-ln-ti-ka Us-sa-kin-su ^ ur-sag sul dingirßabbar me-ur he-i-i

qar-ra-du id-ltini iJuSamas li-it-ta-i-du-ka am E-babbar-ra gin-na gir-zu si-he-im-di 20 be-el [E-babbar-ra] a-lik pa-dan-ka li-sir

dingirßabbar kas-zu si-di-ab har-ra-an gi-na ki-ur-zu-sü gin-na

ha-ra-an-ka su-sir ur-ha ki-nam ana du-ru-iis-si-ka a-lik dingirßabbar kalam-ma-dug di-kud ka-as-bar-bi si-di-bi za-e me-en

sa ma-a-ti da-a-a-nu sa pn-ni-ns-si-e-sa mtis-sir-sa at-ta enim-enim-ma-ki ilu§amas kan. sa ereb 'l'^Samsi

Übersetzung. Samaä, wenn in des Himmels Innere du eintrittst, möge der Riegel des glänzenden Himmels Gruß dir zurufen; 5 mögen die Türflügel des Himmels dir huldigen! » Var. ka.

60 Nr. 8 : VAT 267 -|- 1 838 + Fragm. u. Dupl. K. 9299 + K. 4620.

Möge die Gerechtigkeit, dein geliebter Bote, dich rechtleiten; 10 über E-barra, deine Herrscherwohnstätte, laß deine Hoheit

strahlen ! Möge Aja, deine geliebte Gemahlin, freudig dir entgegen- kommen, beruhigt möge sie dein Herz beruhigen! 15 Dein Göttermahl werde dir bereitet,

Gewaltiger, Held Samas, dich möge man preisen! 20 Herr von E-barra, ziehe dahin, dein Weg sei richtig;

mache recht deinen Weg, auf einer festem Bahn als deinem

Grunde ziehe dahin! Samas, des Landes Richter, Lenker seiner Entscheidungen

bist du! Zauberspruch an Samas bei Sonnenuntergang.

Nr. 8: VAT 267 + 1838 -|- Fragment und Duplikate K. 9299 -j- 4620.

ur-sag ur-sag gal Ki [nam-tar-tar-ri-e-ne]

qar-ra^-du qar-ra-du'^ ra-bu-u'^ mu-sim si-ma-a-[tum]

ur-sag sul dimmerBabbar ur-sag gal

ur-sag sul dimmerBabbar ur-saii i^al

5 am-e E-babbar-ra* ur-sag gal

sii-sar dumu dimmerMin-gal-la'' ur-sag gal

sü-sar za-gin-na ur-sag gal

sa^ :(iq-na el-li-tü :(aq-nH

sü-sar za-gin sud'-sud ur-sag gal

[ J za-gin an-na ur-sag gal

10 nun bara-ga gub-ba ur

nun bara-ga dür-a ur

nun lah-ga sal-sal ur

zag- an-na zag-ki dür ur

umun-sa mu-tin im-ma-[kar-ra | 15 dumu se-ir-ma-al-e dimmer azag-g[a me-en]

' K. 9299 Var. rad. -' Var. di. » Var. u. * VAT 267 Var. rii. _ 5 k. 9299 fehlt la. « So bietet K. 9299, während es bei Reisner fehlt. ' K. 9299 bietet als semitische Übersetzung ul-lu-hu, was Zimmern bei Perry, Sin S. 38 zu sulluhu ergänzen will.

Nr. S: VAT 267+1838+ Fragm. u. Dupl. K.9299 + K. 4620. 61

dumii mal} di-di dimnierMu-[ul-lil-lä me-en|

L ] a-niu dimnierEn-zu-[na me-en]

[ ] ga JimmerNu-fdim-mud]

dinimerBabbar-e-ta dimmerß^bbar-^u-a-.sü ur 20 ini gfil-lu im mir-ra ur

a-ab-ba sig-sü ur

a-ab-ba igi-nim-sii

ki gis ha-lu-üb da-ri-ta

gis ha-lu-Lib gi-^ tir gis erin kud-da 25 diminerEn-bi-lu-lu gi« tir g'^ erin

kisal edim-ma | |

kisal a-ab-ba | |

i-de il-la-zu [a-ba ba-ra-ej

diig-bad-du-zu [a-ba ba-ra-sub-ba] 30 e-ne-em-zu sa-par m[ah sug-iil-ki-sü]

ur-sag me-en mi: dumu

Rev.: ur-sag me-en a-ab-ba um-[mi-lal ab-ba hu-luh-ga] ur-sag me-en sug-ga, um-mi-[lal sug-ga se-dm-du| a-ge-a id Zimbir-ki-ge [um-mi-lal] ur-sag me-en gis mä-gur hur-ra 5 e-a dim-me-ir balag ir-ra [mu-un-na-kh-en-ne] ina blt i-lu ina ba-lag-gu ^tak-kal-tü gala-e sar-ra mu-un-na-an-dii-[a]

ka-lu-ü :^a-ma-rP i-:!^a-atn-niu-[ru] gala-e sar-ra nam-en-na mu-un-na-an-dü-a 10 ka-lu-ü Tia-ma-ri^'^ be-lu-ti gala-e sar-ra balag-ga mu-un

ka-lu-i'i^^ :^a-ma-ri^'^ ba-la-ag-gi SU üb azag li-li-es azag mu-un ina up-pi el-lii^'- li-li-is'^^ el-lu^'' 15 sem(?) me-si balag azag-ga mu-un

hal-hal-Ia-ti u ma-an--i-i ba-la-ag-ga el-Ii

8 K. 4620 te-es-li-tü i » K, 4620 Var. ru. K. 4620

Var. mar. " Var. u. i^ Var. mar. 's K. 4620 Var. lim. " Var. si. i^ Var. li.

Q'2

N'r. 8: VAT 267 + 1858 + Fragni. u. Dupl. K. 9299 + K. 4620.

§ä-zu^*' in-ku-e e-ne bar-zu in-sid-de-ne

elim-ma in-ku-e-ne bar-in | |

elim-ma ur-sag äul an-| na]

20 ur-sag gal am-e E-babbar-[raJ

1 ] mah-a kur-gal dimmerMu-ul-| lil-la |

nin mah-a ama gal dimmerGu (?)-[la] dimmerUras a (50 mu nies gud-ud mes) ki se-gU dim-me-ir an-na-a dim-me-ir [ki]

25 a §ä-ba-a hu -|- si [. . . .]

bä-ne se-ib E-babbar-ra a ki-ne-en-[ge] ki Su-bi-im [balag gü-de]

umun bar azag-ga [ ]

nis-hi sanm aii-n[a-e-lum-e ganirn ana tic-ub nishi^i-^

Übersetzung.

Der Held, der groik Held, der Herr, der die Schicksals- bestimmungen trifft, der machtige Held Samas, der Hochmächtige,

der mächtige Held Samas, der Hochmächtige,

5 der Herr von Ebabbara, der Hochmächtige,

der mit einem Barte geschmückte, der Sohn der Ningal, der

Hochmächtige, der einen lazurfarbenen Bart trägt, der Hochmächtige, der einen lazurfarbenen, langen Bart trägt, der Hochmächtige, [der Held] des glänzenden Himmels, der Hochmächtige, 15 der Große, der in das Königsgemach eintritt, der Hoch- mächtige, der Große, der im Königsgemach wohnt, der Hochmächtige, der Große, der das Licht verbreitet, der Hochmächtige, der die Gesamtheit des Himmels, die Gesamtheit der Erde

bewohnt, der Hochmächtige der Herr, der den Mann(?) beschützt, 20 der heldenhafte Sohn, der glänzende Gott [bin ich,]

der erhabene Sohn, der das Urteil fällt, von Bei [bin ich,] [der Sohn] des Gottes Sin | bin ich. | [ ] Nudim[mud.|

Diese Zeile fehlt bei Reisner, während die folgende in K. 4620 vermißt wird.

Nr. 8; VAT 267 + 1838 + Fragm. u. Dupl. K. 9299 + K. 4620. 63

Samas vom Autgang zum Niedergang der mächtige Held

[bist du.| 20 In Süd und Nord, der Held [bist du.]

Im untern Meere, der Held [bist du.]

Im obern Meere [der Held bist du. j

Beim Pflanzen des Haluppubaumes, [ ]

der den Haluppubaum, den Zedernwald fällt, [ ]

25 Gott Enbilulu, der den Zedernwald | fällt, ]

am Ursprung der Quellen, [ ]

auf dem Grunde des Meeres, [ ]

beim Erheben deines Auges, [wer könnte dir entgehen?]

Bei deinem Anstürme, [wer könnte entrinnen?] 30 Dein Wort ist ein großes Netz, [über Niederungen aus- gebreitet.]

Der Held bist du, der Sohn [ ]

Rev.:

Du Held, wenn es auf die See [gerichtet, ist, so stürmt

sie.]

Du Held, wenn es^ auf die Niederung [geht, so stöhnt die

Niederung.]

Wenn es sich wirft auf die Strömung des Euphrats, [so

wehklagt sie.]

Du Held, es fällt den Mesubaum. ö In das Haus des Gottes [laßt uns gehen,] auf dem Tamburin

die Klage veranstalten!

Der Priester hebt an den Gesang. 10 Der Priester singt das Lied der Herrschaft.

Der Priester erhebt die Wehklage mit dem Tamburin,

auf dem prächtigen Tamburin, auf dem herrlichen Tympanon, 15 auf der Rohrflöte, dem Manzu und dem helltönenden Tam- burin.

Sie mögen dein Herz beruhigen, deine Seele besänftigen!

Ja, den Erhabenen beruhigen sie. [ ]

Erhabener, mächtiger Held des Himmels! 20 Hochmächtiger, Herr von Ebabbara!

[ ] Erhabener, gewaltiger Berg Bels!

Erhabene Herrin, große Mutter Gu[la,]

64 Nr. 9: VAT 5.

Ninib (50 Zeilen übersprungen) am gnadigen Orte, Gott des Himmels, Gott der [Erde,| 25 sein Herz möge sich eriieben!

Gebet auf die Wälle von Ebabbara [ ]

Abteilung, zu dem Tamburin zu singen. Herr des glänzenden Gemaches.

2. Auszug der Serie »Mächtiger Anu« | unvollendet, um die Ab- schrift herzustellen.) Bemerkungen.

Dieser Hj'mnus setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen: VAT 267 •{- 1858 -}- Fragment (Reisner, Hyni. Nr. 23). Duplikate sind K. 9299 zur Vorderseite und K. 4620 zur Rückseite (BA V 6S4 u. 641).

Der Text der Vorderseite stimmt mit VAT 219 Z. 13 25 überein. (Reisner, Hym. Nr. 24, bearbeitet von Perry, Hymnen an Sin S. 33). Über die Beziehungen der beiden Texte zueinander vgl. die Ausführungen Perrys S. 36.

Eine Übersetzung bietet Langdon, Sum. a. Babyl. Psalms p. 64 u. 68, die aber in manchen Punkten von der oben gebotenen abweicht.

Z. 24. Langdon läßt kud-da unübersetzt.

Z. 26. Es ist wohl nicht ta, sondern kisal zu lesen, was einen guten Sinn gibt.

Z. 30. Die Ergänzungen nach Reisner, Hym. 106, 70.

Rev. Z. I. Zir den Ergänzungen vgl. IV R 26, Nr. 4, 5 u. Reisner, Hym. 107, 76.

Z. 6. Langdon will takribtu für takkaltu lesen; baiaggu = syr. palaggä ist nach Jensen das Tamburin, während Thureau- Dangin (VB S. 68 Note f.) sich für Lyra oder Harfe entscheidet. Über uppu und lilissu handelt Jensen, KB VI S. 391.

Z. 23. Den richtigen Sinn der Notiz: mu '"t-s gud-ud oies gibt Meißner, OLZ 1908, 406,

Z. 27. ki-su-bi-im wohl = Abteilung, wie Zimmern, Tamüzlieder S. 240 es erklärt. Zu den Ergänzungen dieser Zeile vgl. Reisner, Hym. 102, 47.

Nr. 9: VAT 5.

siptu 'l>'Sanias sar sanie u irsititntiin bei kei-ti 11 mi-sa-ri bei A-nun-na-ki bei sedi^ sa an-7ja-su ilu man-ma-ani 5 ennüu ki-bit-su

' So wird wohl das neubabylonische Zeichen zu lesen sein. Man würde Igigi erwarten.

Nr. 9: VAT 5. 65

us-te'--pi-e-li

iluSamas <J»i^l'i mltu hul-lu-tu

ka-sa-a pa-ta-ri

qätä-ka-ma HuSamas 10 a-na-ku arad-ka

annanna mär annanna sa

ilu-su '^"Marduk u Hi'Istar-sn

ili'Sar-pa-ni-tutn

a-na ma-har-ha . . . 15 nlinni-ka as-bat

ina Imniim siri sa ina biti(?)-iä

innamru-ma namru'i^ (?)

epiisii^" a-mu-ru-ma

pal-ha-ku ad-ra-ka 20 u sü-ta-du-[ra]-ku ina liinnii suäti

sü-ti-qa-an-ni-nia

nar-bi-ka lu-sa-pi

dä-lt-li-ka lud-lul

a-mi-ru-a a-na 25 da-ra-a-tü dd-ri-ll

lid-lu-lu-ka siptii.

Übersetzung.

Samas, König von Himmel und Erde,

Herr des Rechts und der Gerechtigkeit,

Fürst der Anunnaki, Herr des Schutzgeistes,

dessen Huld kein Gott beugt, 5 dessen Befehl nicht geändert wird:

Samas, den Toten zu beleben,

den Gebundenen zu lösen, steht in deinen Händen! Samaä, 10 ich, dein Diener

N. N., Sohn des N. N.,

dessen Gott Marduk und dessen Göttin

Sarpanitum ist,

vor dir 15 erfaßte ich dein Obergewand:

bei dem Unheil der Schlange, die in meinem Hause

- Der Text bietet be oder nu. Schollmeyer, Sumerisch-babylonische Hymnen.

QQ Nr. lo: K. 2769 + K. 3025 (BA V S. 711.

erschienen ist, und dem Glänzenden,

das sie getan und das ich sah,

bin ich voll Furcht und Angst, 20 bin ich in Bedrängnis; diesem Übel

entrücke mich!

Deine Größe will ich verherrlichen,

in Gehorsam dir huldigen!

Die, welche mich sehen, 25 sollen für ewig

dir huldigen! Beschwörung.

Bemerkungen.

Auf dieser Beschwörungstext bin ich von Zimmern und Meißner auf- merksam gemacht. Ersterer überließ mir noch überdies seine eigene Ab- schrift. Die Verwaltung des Berliner Museums stellte mir eine Kopie des Textes zu, die von Herrn Pohl angefertigt wurde, wofür ich an dieser Stelle meinen Dank ausspreche.

Der Text ist in wenig gutem Zustande; überdies hat sich der baby- lonische Schreiber einzelne Ungenauigkeiten zuschulden kommen lassen.

Z. 24. Vgl. King, Magic Nr. 50, 17, wo sich ebenfalls amiru findet; (ämirüa nirbiki lisapü ana nise rapsäte).

Z. 26. Das Original bietet für ka das Ideogramm von ardu.

Nr. 10: K. 2769 -f K. 3025 (BA V S. 711).

[dingirßabbar] kus E-babbar-ra] en Z[imbir'''' [ ]

fil'iSamasJ su-lu-lu E-babbar-ra [bei Sip-par] [ki-ag »iingirA-Ja e-gi-a ki-dur an azag-ga-[ge] 5 na-ram H^'A-a kal-lat a-si-bat samee ellüti [dingirßabbar an-]sä azag-ga-ta e-ti-^zu-ne [il"Samas ujl-tu samee ellüti ina a-si-ka

[ ] ta bal-ne-zu-ne

/. . . is-t]ah-ka-na(?) ina na-bal-hit-ti-ka 10 [Bu-ne-]na sukkal hul-la-zu-sü dug-ga-ab Bu-ne-ne suk-kal li-hiii-iih(?) lib-bi-ka liq-bi [nig-gi-]na (?) ä-zi-da-zu^ al-gub-bu* fki-it-Jii li-i:^-7^i:i ina im-iii-ka

» K. 3025 + a. ■' K. 3025 . . . hu-ud lib-bi-ka. ' K. 3025 zi-da(?)-gid. ■« K. 3025 ba.

Nr. lo: K. 2769 + K. 3025 (BA V S. 711). 67

[nig-si-]di(?) a güb-ba-zu al-gub-ba^

[me-s]a(?)ri Z/-/^-;^/;^ ina sü-tne-li-ka 16 [mas-sag] kur-kur-ra me-en

fa-saj-rid ma-ta-ta at-ta [di-kudmah kur igi-nim kur igi-sig he-im-ma-am*'-si-di-e-ne

[da-a-a-nu si-ru sa maj-a-tii e-lit sap-lit us-te-si-ri at-ta

I ] a(?) sag-gig-ga

20 [ ]a-bi sal-mat qaq-qa-di

I ] ra-na

/ ] mar(?)-ti iln-sn

[ ] <i^

Rev.: [ ] ii-t]u-ud-da

[ lij-lid-fma lib-lut]

[ ] sii(?) sä-bi silim-ma

[ Jlib-bi-sii li-sir

5 [ ] he-en-gub-gub

/ ]ka-m '"^^ Ut-tal-lak

[. . . . ii-]tu-ud-da ka-tar-zu he-en-si-il-lä

/".... lij-lid-nia 'dä-li-li-ka lid-lul

[ ] hul-dim-ma igi an-zu he-en-bur-ri

10 [ lim-Jnu si'i-u ina ma-har ilüti-t^ka lip-pa-as-ru

[ ] he-en-bur-ri [....]

[ ] an-na(?) he-en-bar-ra [....]

[ ] sal-si-i lib-liit

[en ud-da] til-la nam-mah-zu he-ib-bi 15 [a-di üim^^] bal-ta-tu nar-bi-ka liq-bi [. . . , Jingir]Silig-lü-sär uku-bi he-en-zu-zu

[. . . IL ili'JMardiik nise sar niäti Kal-du \iv mä-e ur]u-zu ka-tar-zu he-si-il

[u anäku arad-kja dä-li-li-ka lud-lul

Übersetzung. [Gott,] Schirm von Ebabbar, [Herr von Sippar, . . .] Geliebter Ajas, der Braut, welche bewohnt den strahlenden

Himmel,

* So K. 2769. 6 K. 3025 an. ' K. 3025 ma(?) as gub-zu.

5*

68 Nr. lo: K. 2769 + K. 3025 (BA V S. 711).

5 [Samas], wenn du aus dem glänzenden Himmel hervorgehst,

[ werden er] wärmt; wenn du hervorbrichst,

10 möge Bunene, der Diener, »dein Herz beruhige sich« sprechen!

[Gerechtigkeit stehe] zu deiner Rechten!

[Wahrheit] stehe zu deiner Linken ! 15 [ ] Herr der Länder bist du!

[Erhabener Richter,] Leiter des obern und untern Landes

bist du! 20 [ ] Vater der Schwarzköpfigen.

[ ] die Tochter (?) seines Gottes.

Rev.:

[ ] Sproß [ ]

[ ] sein Herz möge glücklich sein!

5 [ ] möge er gehen!

[ ] der Sproß möge unterwürfig dir dienen!

10 [ ] das Böse selbst weiche vor deiner Gottheit!

[ ] möge gelöst werden !

[ ] möge hell werden!

[ ] der Dritte soll leben!

15 [solange] er lebt, ^soll er deine Größe preisen!

Gott der Menschen, König des Landes von Chaldäa,

wisse es! [Ich dein] Diener will unterwürfig dir dienen !

Bemerkungen.

Zu dem Texte K. 2769, den Macmillan BA V S. 711 publiziert hat, bildet K. 3025 , von mir im British Museum kopiert, ein ergänzendes Duplikat.

Z. 3. ki-dur, nicht ki-ib ist zu lesen, wie auch das Original bietet. Die Ergänzungen in Z. 1 5 stammen aus K. 5982; vgl. Nr. XXIII.

Z. 8. Die Lesung is-tah-ha-na ist ganz unsicher, leider fülirt auch das Duplikat nicht weiter.

Z. 9 'IG. Macmillan bietet irrtümlich nin; das Original hat dug, wie es auch nach der assyrischen Übersetzung zu erwarten ist. Bei li-nu-uh ist li sicher, nu-uh aber sehr zweifelhaft.

Z. 12. Das erste Zeichen habe ich als ti gelesen.

Z. 15. Die Ergänzungen nach K. 8917 (BA V S. 695 Z. 5—8).

Rev. Z. 14. Macmillan las irrtümlich he-en-zu.

Z. 16. Kal-du ist nur eine glossenartige Übersetzerphrase, geht aber nicht, wie Macmillan meint, auf irgendeinen König von Chaldäa. Der Name Marduk wird hier in dieser späten Zeit appellativen Charakter tragen.

Nr. II : K. 8917 (BA V S. 69s). 69

Nr. 11: K. 8917 (BA V S. 695).

/",... kns] E-babbar-fra J

[ ]nig-si-di [ ]

/. . .Jmi-sa-ri li-fi:^-^!^ ... .7

mas-sag kur-kur-[ra me-en ]

5 a-sa-rid ina-ta-fti at-ta /

di-kud mah kur igi-nim-ma [kur igi-sig he-im-ma-am-si-di-e-ne]

da-a-a-nii si-ru sa m[a-ti e-lit sap-lit us-te-si-ri at-ta] dingirBabbar di-kud mah an-ki-bi-da me-en

'l"Sanias da-a-a-nu s[i-ru sa same« u irsitimtim at-ta J 10 [ ] nu [ ]

/ J sin [ ]

Rev. : sal-bi silim-ma u [ ]

sin-nis-tu si-i sal-mes lis(?)-f J

ü tu-ud-da ti [ ]

li-lid-ma lib-lut [ ]

5 igi an-zu silim-ma [.,,....]

ina ma-har ilüti-H [ha ]

silim-ma ü t[u-ud-da(?) ]

sal-mes lit[-tu ]

4 Zeilen verstümmelt.

Übersetzung.

[SchirmJ von Ebabbar [ ]

[ ] Gerechtigkeit möge [stehen . . . .J

5 Erster der Länder [bist du]! Erhabener Richter, der das obere [und untere Land leitet,

bist du.] äamas, erhabener Richter [von Himmel und Erde bist du!]

Rev. :

Jene Frau [möge] unversehrt [ ]

und der Sproß möge leben! [ ]

5 Vor [deiner] Gottheit möge er unversehrt [sein ]

Unversehrt [möge] der Sproß [ ]

70 Nr. 12: K. 3627 (ASKT S. 75).

Bemerkungen. Unser Hymnenfragment zeigt mit dem vorhergehenden Texte in vielen Punkten eine auffallende Übereinstimmung; ob es aber ein eigentliches Duplikat zu K. 2769 bildet, möchte ich vor der Hand noch nicht ent- scheiden. Die Ergänzungen sind nach K. 2769 eingefügt.

Nr. 12: K. 3927 (ASKT S. 75).

siptu iltiSamas daiänu sanier u irsitwit'"' bei elläti u sapläti

[ 7 kir-te id-dii-ü atneiu^ J

[mu-pat-tir] ka-si-i mu-hal-lit amelu[mlti] fmuj-uk-kis ik-li-ti sa-län na-mir-[ti]

Rev.:

5 a-na-ku annanna apil annanna arad-ka as-hur-ka es-e-[kaj

ina ümi>"' an-ni-i ina di-ni-iä i-^i:!^-:(a-am-ma

ina ik-li-ti-iä nu-inn-mir dal-ha-ti-ia :{ii-nk-ki

e-sa-ti-iä sü-te-sir ina lutnun idäte ittäte

si-kin usuräte u minima ip-sit a-me-hi-ti 10 sa ana napisti-iä ipparriku ip-par-ri-ku sü-:(i-ba-an-ni-ma

i-il-ti pu-tur na-pis-ta ki-sam as-sum lumun idäte

ittäte limneti sa ina biti-iä basä-ma pal-fia-ku

ad-ra-ku u sü-ta-du-ra-hi ina liinum idäte

ittäte sü-ti-qa-an-ni-ma la a-ma-ti 15 7 7 ak-hab-bil lumun [ ] a-a isniqaqa

Übersetzung. Beschwörung. äamaS, Richter von Himmel und Erde, Herr

dessen, oben und unten ist,

[ ]

[der du löst] den Gebundenen, belebst den [Toten], der du beendest die Finsternis, das Licht verbreitest.

Rev.:

5 Ich N. N., der Sohn von N. N., dein Diener, wandte mich

an dich, suchte |dich] auf. An diesem Tage, erhebe dich zu meinem Gericht!

Nr. ij: K. 5469+ K. 3597 + DT 122 + K. 13165.

71

In meine Finsternis bringe Licht, mein Unruhe verscheuche! Meine Wirrsale bringe in Ordnung, von dem Bösen an

Kräften und Zeichen, Zauberwerk und jegUcher Machenschaft der Menschen, 10 so c^egen mein Leben mit Gewalt verübt wurden, er- rette mich! Den Bann löse, das Leben verleihe! Wegen des Bösen an

Kräften und schlimmen Zeichen, so in meinem Hause sind, fürchte

ich mich, bin ich in Furcht und Bedrängnis; dem Bösen an Kräften und Zeichen entrücke mich! In nichts werde ich geschädigt, das Böse [ ] möge nicht an- drängen!

Nr. 13: K. 3469 + K. 3397 + DT 122 + K. 13165.

[iluJSamas be-el same<! u irsitimti'" e-pis äli^ fiij blti at-ta-ma

fsij-ma-a-tum sa-a-mu usuräte us-su-ru sa qa-ti--ka-[maj

si-mat ha-la-tu at-ta-ma ta-fsa-atnj

ü-su-rat ba-la-tu at-ta-ma te-[is-sir] 5 si-it pi-ka Ifa in-nen-ni]

i-pis pi-ka l[a us-te-pe-el-lij

iluSamas Ina ümv'^i an-ni-i [. J ana(l) tl-libi[tti(?) . . .]

ana blti an-ni-i annanna mär annanna i-pii-[su kii-ru-ub]

si-im-ta da-me-iq-ta s[i-ma-su 10 usurta damiqtimi^m e-sir-stt In libittu mu-[sal-li-mat]

e-pi-si-sd an-ni-ti ü bitu mn-sal-l[im epi-si-suj

an-nu-ü lu blt ba-la-ti u gam-m[a-li] a-na an-na-an-na beli-sü fsü-üj

iluSamas amianna sa blta an-na-a i-[pu-su] 15 i-na ku-un libbil''-ka s[a ]

si-im-ta damiqtim^'^n s[i-ma-sn

usurta damiqtinit'>'i e-sir-su la-li-[e-su]

li-is-bi bitu i-pu-su li-fbu-nrj

1 ER-KI. - - Zimmern liest ti statt tuk.

72

Nr. 13: K. 3469 + K. 5397 + DT 122 + K. 13165.

a-na da-ra-a-ti lib-lut il[uSamas bita an-na-a] 20 a-na it-ti damiqtimti-m a-na [an-na-an-na beli-su] sü-ku-un-sü ina hlti an-ni-i [tu-ub libbi^''] li-te-ip-pu-ns ümi>"'-sam [li-ih-ta-di] niü-la ü-sa-am-ma-ru [li-ik-sü-ud] ana ba-sa-a-ti [li-te-id-di-il]

Übersetzung.

SamaS, Herr des Himmels und der Erde, der Erbauer von

Stadt [und] Haus, bist du !

[Bestijmmungen zu bestimmen, Schicksale zu bilden, liegt in

deiner Hand!

Die Bestimmung des Lebens, ja du [bestimmst sie].

Das Schicksal des Lebens, ja du [bildest esj! 5 Das Wort deines Mundes [wird] n[icht geändert],

der Ausspruch deines Mundes [wird] n[icht umgewandelt].

Samas, am heutigen Tage [. .] dem Ziegelgotte(?) [....]

Dieses Haus, das N. N., Sohn des N. N. gebau[t hat, segne]!

Eine gütige Bestimmung best[imme ihm]; 10 ein gütiges Schicksal bilde ihm!

Möge dies ein Ziegel sein, der [Glück] bringt seinem Erbauer,

auch dies ein Haus, das Heil brin[gt seinem Erbauer]!

Möge es ein Haus des Lebens und der Erha[ltung] für N. N.,

seinen Besitzer, sein!

O äamas, N. N., der dies Haus ge[baut hat], 15 in der Festigkeit deines Herzens [ ]

eine gütige Bestimmung best[imme ihm],

ein gütiges Schicksal bilde ihm!

An [seiner] Fülle möge er sich sättigen,

das Haus, das er gebaut, bleibe [stark]! 20 Auf lange Zeit möge er leben !

[O Samas, dieses Haus] zu einem gütigen Vorzeichen für [N. N.,

seinen Besitzer], mache es!

In diesem Hause möge er [Herzenserfreuung] betätigen,

tagtäglich [sich freuen];

soviel er auch begehrt, [möge er erlangen |,

als Besitz [verriegeln]!

Nr. 1 3 ii (Scheil, Sippar 56). 73

Bemerkungen. Dieser Bausegen-Text wurde zuerst von Zimmern in seiner jetzigen Zusammenstellung in ZA XXIII S. 370 u. ff. veröffentlicht. Ich habe ihn von dort übernommen in der mustergültigen Gestalt, die er durch Zimmern erfahren hat, und mich in allem wesentlichen auch an Zimmers Übersetzung gehalten. In diesem Gebete wird Samas als Erbauer von Stadt und Haus gefeiert; als Spender des Lichtes und der Wärme verleiht er eben die zum Bau notwendige Trockenheit. Der Text gehört seiner Serienbezeichnung nach zum Bauritual, das bei Einweihung von Gebäuden in Anwendung kam. Zum Vergleich füge ich einen Te.\t bei, der eigentlich nicht in die Reihe der Samastexte gehört; doch weist er mit dem vorhergehenden Bau- segen so manche Ähnlichkeit auf, dal) es sich lohnt, ihn hier wiederzugeben. Der Hymnus stammt aus Sippar; die Kopie verdanke ich der Güte des Prof. Scheil in Paris.

(Zusatz.)

Nr. 13a (Scheil, Sippar 36). [iluE-a ihiSamas] Hi'Marduk iläni rahüti

[ 7 e-ti mu-fkin-uuj ina-lia-^i

[ ] muballitu kal niimnia sum-su sa tab-na

[ 7 ki-ma sade« li-ktin ki-hü-ku-nu

5 /" 7 •SaniasJ-smn-uktn mär abi-su arad pa-lih-hu-[nii]

/. . . .7 baläta kal i-U-ku-rm lid-din(?)

[iluE-a] i^uSamas HuMarduk bele sann u irsitim

fe-pi-si(?)J äli u biti at-tn-nii-ma

[ 7 ^'[' -J^^^ ^^^" mus-te-se-rn te-ni-se-e-ti

10 / 7 niHS-si-ru usiiräle

[mu-Jud-di-su parakke mu-kin-nn ma-ha-\i

fsimäjte sa-a-mu iisuräte us-sn-ru sa qätä-ku-nu-ma

[sitnäjte baläti at-tu-nu-ma ta-siin-ma

[usuräjte baläti at-tu-nu-ma tu-sa-ra 15 [ta-par-ra-sa] sipat-ku-[nu] baläti-ma

[e-pis] pi-ku-nu sa-la-fmuj

[ 7 (it-ka-la [a-]na(?) qätä-ku-nu-ma

[ 7 '^"£-^ i/'^Samas u ^l"[MardukJ

[ 7 ^n-ni-i i^-ia [ ]

20 7 7 iin-ni-ti ana bit an-ni-[i . . .]

[anäku] Samas-sum-ukln mär ili-su bänl-su amel ili-sü

flu libittu] mu-sal-li-mat e-pi-(?) si-sa an-ni-ti

74 Nr. 15 a (Scheil, Sippar 36).

[u bltu] mu-sal-li-mu beli-su an-ni-ti [an-tiu-u lu bit] baläti blt u blt Iji-da-a-ti

25 f y baläfi [ /

[ ] Samas-sum-ukm [ ]

Übersetzung.

[Ea, §ama§,] Marduk, die großen Götter,

L J die be[festigen] die Städte,

[ ] ihr belebt jegliches Wesen, so ihr gebildet,

[ ] wie die Berge stehe fest euer Befehl!

5 [Ich §ama§]§umukin, der Sohn seines Vaters, der Diener, der

euch verehrt,

[ ] alles Leben möge eurer Gott ver[leihen]!

[Ea,] äamas, Marduk, die Herrn des Himmels und der Erde,

[die Erbauer (?)] von Stadt und Haus seid ihr!

[ ] die Leiter der Menschheit,

10 [ ] die Bildner des Schicksals,

[die Erjneuerer der Gemächer, die Befestiger der Städte,

[Bestimmunjgen zu bestimmen, Schicksale zu bilden, liegt

in eurer Hand!

[Die Bestimmunjgen des Lebens bestimmt ihr,

[die Schicksajle des Lebens bildet ihr. 15 [Ihr entscheidet] eure Lebensbeschwörung,

[das Öffnen] eures Mundes bringt Heil.

[ ] ich vertraue mich an euren Händen,

Ea, äamas, [Marduk,]

[ ] dies [ ]

20 dies [fürj dieses Haus [segnet! ]

[Ich] §ama§§umukin , der Sohn seines Gottes, sein Erbauer,

der Mann seines Gottes :

[möge dies ein Ziegel sein], der Glück bringt seinem Er- bauer!

[möge dies ein Hausj sein, das Glück bringt seinem Herrn!

[Möge es ein Haus] des Lebens und ein Haus der Freunde

sein! 25 [ ] des Lebens [ ]

[ ] Samassumukin [ ]

Nr. 14: King, Magic Nr. 6 + 10. «D

Bemerkungen.

Z. I). Zu den Ergänzungen vgl. Kitig, Magic Nr. 62 Z. 6 u. 7. Z. 25. Die Ergänzungen sind nach dem vorhergehendem Texte ge- wählt ; vgl. Z. I o von Nr. i ? .

Nr. 14: King, Magic Nr. 6 -f 10.

siptu sur-bii-ü git-tna-lit a-pil '/"AS-IM-BAßBAR-RA

id-dis^-sü-ü- pi-tu-n- [pa-an nise mu-kal-lim nüra]

[....] mus-te-sir a>>'elu'^nnti u amelubalti [ma-ar kal mimma

sum-su] 5 bt'[l Sipjpa/ki sfn-lul E-babbar-ra]

[ ] si iluMarduk [tuk-lat BabiJiki]

[ina] bi-ti-[ka ii-taq-qu-ü iläni ^^"IgigiJ

fnisje rapsäti sal-tnat qaqqadi i-dal-la-la qur-di ha

kal ina tap-pa-a tu-sar-si 10 [ana la i-sa-ru tja-tiam-din ap-li'"

fid-lu-(?)ti lik-kurj samec tu-pat-ti

[ana la] na-/t-lt^' ta-sak-kan nu-u-ru'^

[diip-pi] ar-ma^ la pi-ta-'a ta-sa-as-si

ina Hb immeri^ ta-sa^^-tar slra 15 daiänu iläni bei '/"Igigi

il'iSamas bei si-mat^^ mäti '>« usuräti at-ta-ma

sim-ti si-im^'- a-lak-ti du-nm^^-mi-iq

li-si-ra i-da-tu-ü-a

lid- me^^-qa sunätu-ü-a 20 suttii^'' at-tu-la^^ ana damiqtiti suk-na

i-sa-ris lul-lik tap-pi^'^-e l[u-nk]-sü-ud

sa^'^ ümi-'"nä lu-ii daniiqti^'

sü-ut-li-ma-ain-ma amät [sa datnjiqti

i}ia^^ süqi ln-u ma-gir [qa-bu-ü-Ja

Bei der Angabe der Varianten bezeichne ich Myhrnian, Nr. 12 mit M.

I M di. "^ M u. ■') Bei M fehlt amel. < M nur sami. ^ m lu. « M. lu. ' M nüra. » M mu. ^ M Plural. »<> m sat.

II Dupl. S. 336 -f S. 1585 smiäti. '- Nr. 10 si-i-mi, M si-i-rau. *8 M dum. '* Nr. 10 mi. '^ Nr. losunäte. M lu. '^ M pa-a. '* M. ina. i' Diese Zeile nur in Nr. 6.

76 Nr. J4: King, Magik Nr. 6 + 10.

26 /«fl20 ni,si u-^ ri-sa-a-ti'^'^ lu-fbil ümi-iä]

[ili-iä ri^'^ ... .7 li-i/^-:(i:(^ ina imni-iä '^"Attalü [. . .]

'l'iflstar-iäj li-i:{-:(i:i ina Sumeli-iä

lit-tal-[lak] ilu mu-sal-li-[mu ina idi-iä]

a-a ip-par-ki rabisu sul-^-[mi ina arki-ia] 30 li-ta-mi-ka UtiBu-na^^-ne [rubü amät damiqtimt'"^J

'^tij4-a ki-ir-tu na-ram-fia-ka si-lim liq-bi-ka]

'^"Samas a-sa-rid iläni [at-ta ri-sa-a ri-e-iuu]

samm lihdü-ka irsitinit'»'lires-kfaj

il"A-nim i^i'En-lil u '^^E-a li-sa[r-bii-ka] 85 iläni sa kis-sa-ti [lik-ru-bu-ka]

iläni rabüti lib-fba-ka li-tib-bu]

enim-enim-ma sü-il-la UtiSamas kan

Übersetzung. Beschwörung. Hehrer, vollkommener Sohn des Gottes Nam-

rasit, Neuerglänzender, der öffnet [das Antlitz der Menschen, der

das Licht sehen läßt,] der Tote und Lebende recht leitet, [jeghchen Sohn, was

immer existiert,] bamas, Licht des Himmels und der Erde, [Glanz der

Länder!] 5 Herr von [Sip]par, Sch[irm von E-babbar,J

[ ] Marduks, [der Stütze Babylons.]

[In] deinem Hause [^harren auf dich die Götter, die Igigi,] die weiten Menschen, die Schwarzköpfigen preisen deine

Stärke. Alles gewährst du bei dem Freunde, 10 [dem, der nicht im rechten Zustande ist,[ gibst du einen Sohn. [Denen, die eingeschlossen sind,] öffnest du [den Glanz | des

Himmels, [dem, der nicht] sieht, gewährst du das Licht. [Die Tafel], die verschlossen und nicht geöffnet ist, liest du, inmitten des Lammes schreibst du ein Orakelzeichen.

"■"• Nr. 10 ilu, •" Nr. 10 ü. " M tu. -s King bietet ilu sa sanän. ** Nr. 10 sulmi-iä. -* M ne-ne.

Nr. 14: King Magic Nr. 6 + 'O. 77

15 Richter der Götter, Herr der Igigi,

Samas, Herr des Schicksals des Landes, Herr der Gebilde

bist du! Bestimme mein Los, mache gnädig meine Schritte,

meine Zeichen mögen günstig sein! Meine Träume mögen huldvoll sein, 20 den Traum, den ich geschaut, wende zum Glücke!

In Gradheit will ich wandeln, [möge ich] Freunde erlangen,

für meine Tage Gnade, verleihe es, ein Wort der Huld,

auf der Straße möge meine [Rede] angenehm sein! 25 In Jubel und Frohlocken möge [ich meine Tage besitzen,] [mein Gott . . . .] stehe zu meiner Rechten bei der Fin- sternis [. . .J [Meine Göttin] stehe zu meiner Linken,

der schirmende Gott möge [an meiner Seite] gehen! Nicht weiche der Schützer des Heils [von meiner Rückseite,] 30 der [hehre] Bunene möge [ein Wort der Gnade] zu dir

sprechen ! Aja, [deine] geliebt^ Braut, [möge »Wohlbefinden« zu dir

sprechen ![ Samas, du Führer der Götter, [habe Erbarmen!] Der Himmel möge dich erfreuen, die Erde d[ich] ergötzen, Anu, Bei und Ea mögen [dich erheben!] 35 Die Götter des Alls [mögen dir huldigen,]

die großen Götter mögen [dein] He[rz erfreuen!]

Zauberspruch mit Handerhebung an Samas.

Bemerkungen.

Der vorhergehende Text gehört nach der Unterschrift zu der Serie enim-enim-nia sü-il-la = Zauberspruch mit Handerhebung und gehört zu einer Reihe von Gebeten, die an Sin, Anu, Nusku und Gula gerichtet sind. Das Gebet beginnt in Nr. 6 bei King mit Vers 97. Die einzelnen Frag- mente und Duplikate, aus denen sich unser Text zusammensetzt, sind bei King aufgeführt. Was die Reihenfolge und Abteilung der Verse betritit, so habe ich Nr. 6 zugrunde gelegt unter Berücksichtigung der Ergänzungen, welche Nr. 10 bietet. Die in Klammern befindlichen Stellen stammen aus Myhrman, Babylonian Hymns and Prayers Nr. I2. Erst nach Abschluß der Arbeit war es mir möglich, die genannte Textpublikation einzusehen.

78 Xr. 1 5 : King, Magic Nr. 60.

Der Text Xr. 12 stellt ein Duplikat 7.u unserm Gebete dar und ergänzt dasselbe an den meisten Stellen.

Z. I. Zur Lesung AS-IM-BABBAR-RA = iiuXamrasit, vgl. Meißner, SAI Nr. 9805; CT XXIV 39, 28 hat der genannte Name für Sin die Glosse: sa si-su nam-rat.

Z. 4. Bei King finden sich noch Reste des Zeichens UD für .Samas, während es bei Myhrman abgebrochen ist.

Z. 5. Das erste Zeichen von Ud-kib-nunki fehlt bei Myhrman; von e n finden sich noch Reste in Nr. 6.

Z. 7. i n a ist von mir ergänzt.

Z. 8 9. Die beiden Zeilen sind in Nr. 6 nicht erhalten.

Z. 16. Bei Myhrman lautet diese Zeile: .Sama.s bei mu-sim si-ma-a-ti at-ta-ma.

Z. 17. Nach dieser Zeile schiebt das Duplikat S. 356 -f- S. 1385 die bekannte Formel ein: ana-ku annanna apil annanna etc.

Z. 26. Vielleicht ist ri zu ri-mi-nu-u zu ergänzen.

Z. 27. Diese Zeile findet sich nur bei Myhrman. Die Ergänzung ist nicht sicher; der Text bietet noch Spuren eines Zeichens, das aber nicht mit Sicherheit zu bestimmen ist. Wahrscheinlich ist es si.

Z. 33. Die Reste des Ideogramms sud für resu sind in Nr. 10, 24 noch deutlich zu sehen, desgleichen die Spuren von ka; vgl. Meißner, SAI Nr. 5589; auch Myhrman bietet sud; das folgende Zeichen sid ist viel- leicht in k a zu ändern.

Nr. 15: King, Magic Nr. 60.

[lugajl-bi ka-tar-zu ga-an-sil: sar-ru sü-il dä-li-li-ka Ind-lul] ü mä-e tü-tü uru-zu ka-tar-zu ga-[an-sill enim-enim-ma ki üuSamas kan mas-mas imannuLnu]

5 siptu 'li'Samas daiänu samee u irsitmiüfi la-it irsititi

rapastimi'm belli pi-tn-ü u:i-ni na-iam ilnEn-lil daiäna stru sa ki-bü-su Ja iit-tak-ka-ru an-na-sü ilu ma-ani-man la e-nu-u bei at-ta-ma sur-bat a-mat-ka 10 ki-bit-ka iil im-mas-si ut-nin-ka ul is-sa-na-an kwia iltiA-nim abi-ka ki-bit-ka si-rat

Rev.: [ina ilani a]/je-ka sn-tu-rat a-mat-ka [ ] sa e-mu-qa ra-as-bu(?)

Nr. 1 5 : King, Magic Nr. 60. «9

/ ej-niii-ki siräti al-ta-[ma]

15 / ] di-ri-ha sa sit-mu-ru la sa-[ J

f'li'Samas ina asl-Jka nie kasüti litn-hii-ni-[ka]

[ ] a-mat lik-ni-bu-fkaj

[....] sa tal-li russl lii:^iia\a [....]

[ina linnun'Jl'iAttalü ilnSin sa ina arhi annanna ümi annanna issakna"" 20 [luniiin idäti] ittäti limneti la täbäti

[sa ina ekalli-Jiä niäti-ia hasä"^

[ ] u^ sn-nt-li-ma-am-ma da)niqtitni'»i

Übersetzung. Jener König möge unterwürfig dir dienen ! Und ich der Beschwörer, dein Diener, will dir huldigen! Beschwörung an Samas; der Beschwörer sage sie her! 5 Beschwörung. Samas, Richter von Himmel und Erde, Leuchte der weiten Erde, offensinniger Herr, Liebling von Bei; Erhabener Richter, dessen Befehl nicht geändert wird,

dessen Gnade kein Gott beugt. Der Herr bist du, mächtig ist dein Wort; 10 dein Geheiß wird nicht vergessen, deine Fürbitte nicht erreicht. Gleich Anu, deinem Vater, ist erhaben dein Befehl,

[unter den Göttern, deinen Brü]dern, ist übermächtig dein Wort.

[ ], dessen Kraft furchtbar ist.

[ ] der erhabenen Mächte bist du.

15 [ ] die, die bewahren, nicht [ ]

[wenn du hervorgehst, Samasj, mögen die kühlen Wasser [dich] begrüßen!

[ ] sie mögen dir huldigen!

[ ] sie mögen stehen!

Wegen des Bösen einer Mondfinsternis, die in dem und dem Monate, an dem und dem Tage stattgefunden, 20 des Bösen an Kräften und Zeichen, bösen und unguten, die in meinem Palaste und Lande sind, verleihe ein gnädiges Zeichen!

^0 Nr. i6: K. 3182 (Gray pl. I).

Nr. 16: K. 3182 (Gray pl. I.) Kol. I. ^ r ^

mus-na-m[ir ik-li-ti daiänn] sa-nia-mi mu-sa/i-lfi-iq li-im-ni . . .] e-lis u sap-lis iluSamas mtis-na-mfir ik-li-ti dLiiänu] sa-ma-mi mu-sah-li-iq li[-im-ni ..... e-H]s u sap-lis

ö [sa-kij-pu ki-ma sü-ns-kal-[li saj-ru-ru-ka

ana(?) hur-sa-a-ni gas-ru-ti e-f W^0 tam-di

a-na ta-mar-ti-ka ih-du-[ü ] al-ki

i-ris-sü-ka gi-mir [ J '/"Igigi

pu-U7^-ru sat-tak-ku sü-hu-^u f ] ha

10 ina na-mir-ti urra-ka ki-hi-is-sifna ]

mi-lam-niu-ka is-te-ni-'-n [ ]

kib-rat ir-bit-ti ki-ma isäti [ ]

sü-pal-ki ba-a-bi sa ka-lis [ ]

sa kul-lat i^"Igigi nindabe-su-im [ta-mah-har]

15 ihiSamas ana a-si-ka kit-mu-sa [H'^A-mtn-na-kiJ

[ ] iluSamas bi [ ]

miis-na-mir pi-tu-u^ ik-li-ti miis-t[a(?)-a-lum . . . .J

mu-sah-mit :^ik-kur nr-ri me-ris se-im na-r[a(?) ]

sa-di-i gas-ru-ti e-ri-ma sa-liini-mat-ka

20 nam-ri-ru-ka- im-lu-ü si-hi-ip mätäte

kat-ra-ta ana hur-sa-a]ni ir-si-ta^- ta-bar-ri

kip-pat mätäte ina ki-rib samee saq-la-a-ta

nise mätäte kul-lat-si-na ta-paq-qid

sa i^iiE-a sarru mal-ku us-tab-nu-ü kalis paq-da-ta*

26 si'i-ut na-pis-ti sak-na mit-Zja-ris te-hi- at-ta-ma na-qid-si-na sa e-lis n '^ sap-lis te-te-ni-ti-iq gi-na-a sä'^-ma-mi fa-na(?)^J um-ki^-ta ir-si-tu ta-ba-' ü-mi^'^-sam nillu^^ tämtim hur-sa-a-ni ir-si-ta^- sa^'^-ma-mi

■30 ki-i kar(?y^-f. .J-si gi-na-a ta-ba-' ü-mi^-'-sam

' S. 1035 ü. - S. 1033 nam-ri-ir-ru-ka. ^ K. 8232 tim. ■• K. 3474, S. 1033 ta; K. 5182 ka. ^ K. 3474. S. 1033 ^^- " K. 3474, S. 1053 u. ') K. 3474, S. 1053 sa. 8 S. 1033 ana(?). ' Gray hat tul. 'o K. 3474, S. 1033 me. >' A. KAL. '-) K. 3182 tim. J^ S. 1033 sa. '* sa auch möglich. i^ K. 3474 me.

Nr. i6: K. 3182 (Gray pl. I). 81

sap-la-a-ti [sä ili'EnJ-(?)ki 'l'iA:(^ag-sud 'l'iA-nun-na-ki ta-paq-qid e-la-U-ti da-äd-tne ha-li-si-na tus-te-sir r'h'ii sap-la-a-ti na-qi-du e-la-a-ti mus-te-sir nu-tir kis-sa-ti iluSamas at-ta-ma

35 te-te-ni-bir tam-tim^''' rap-sa-ti sa-dil-ta fsa(?)J '^"Igigi la i-du-t'i hi-rib lib-'^'^bi-sa [il"SafHas(?)J bir-bir-ru-ka i-^^na apst^^ ü-ri-du [gajb-sü-ut tämtim i-jia-at-ta-lu nu-ür-ka ['l"SaniasJ ki-ma ki-e ka-sa-ta ki-ma im-ba-ri [. . .J-ku-ta

40 frapj-sü salülii-ka sa-hi-ip mätäte

fulj ta-sü-us ü-me-sam-ma la-^ i-ad-da-ru pa-na-ka [. . .] ta-bar-ri i-?m-^ mu-si-im-ma tu-sah-mit [i-sa-ta] [i]na sid-di sa la i-dt ni-su-ti u-- bi-ri la ma-nu-ftij iltiSamas-'^ dal-pa-ta sa ur-ra tal-li-ka u mu-sa ta-sak-[hat]

45 ul i-ba-as-si ina gi-mir Hidgigi sa sü-nu-hu ba-li-ka ina iläni naphar-^ kis-sa-ti sa sü-tu-ru ki-ma ka-a-ta si-tuk-ka ip-hu-ru iläni mätäte-^ na-mur-rat-ka i:(j:(i-ti ma-a-him sap-hat [sä] nap-har mätäte^^ sü-tit su-nn-na-a li-sa-nu

50 [ti]-i-di kip-di-si-na ki-bi-is-si-na na-at-la-ta-' [ri-su]-nik-ka kul-lat-si-na te-ni-se-e-ti [iliiSamas] a-na nüri-ka sii-um-mu-rat -^ mit-kar-tum [ina] ma-kal-ti amelu barütii'-^ a-na ri-kis '>" erini [tu-se]-is-me''^^ sa-i-li pa-si-ri sunäte

55 [ ] sa rik-sa-a-ti kit-mu-su^^ ma-kar-ka

[. . ma-ah]-ri-ka kit-mu-sn rag-gu ü^- ki-na

Kol. II. [man-nii iir]-ra-du ina apsi ba-li-ka [. . si-e(?)]-ni u ^a-ma-ni-e tu-sa-pi di-in-sü-un a-bi(l)-[ 7

^8 K. 3474 ta-ma-tum rapastumtum sa-di-il-ta. ^' Br. sub. 18 Br. a-na. "^ K. 3474 ina apsi'. «o K. 3474 ul '-da-ru. 21 K. 3474 ina. -2 K. 5182 ü ana kas-bu [. . . .]. -^ Br. las tu-par-ri. "-* K. 3474 nap-har. -' K. 5474 ma-a-ti. K. 3474 mätäte. 2" K. 3474 na-at-la-a-ta. -s K. 3474 su-mu-rat mit-har-ti. 29 K. 3474 ba-ru-ti. ^^ K. 3474 [. . .] u(?) mu-si-mi sa-ile pa-se-ru sunäte. K. 3474 sa. 32 K_ o_^y4 u ki-e-nim.

Schollmeyer, Sumerisch-babylonische Hymnen. 6

82

i-ri

Nr. i6: K. 3182 (Gray pl. !)•

■ih-hi-sü-tna sit-ta [ 7

5 tu-tar-ra ^al-pa sa la mu-savi [...•■■]

tu-sil-li BAL.BUR sa di-na-ti ts-bn-tu [ J

im di-in U-na-a-ti HuSamas sa taq-hu-u [. J

m-pu-u nk-rn-ka ul in-nin-nu-u pa-na ul [ J

te-tm-mi-id a-na al-la-ki sa sup-sü-qat ü-ru-uh.su] 10 a-na c-hir tämtim a-dir a-gi-e ta-mm-dm [ . har-ra-na-a-ti sa la am-ra sa- -i-da^ ta-fn- (.J . J }e].li-i irieddpH^' ma-hi-ru sa iIu[Sam(?)]-si

r ].mas ki-si-'' ina e-di-e tu-se-iib

r . . .7 nim-ii-e'^'" tu-sa-as-kan kap-pa 15 /. . . . kn-irJOyhi ma-ka-ii tu-hal-lam f . . . . IJa i-du-ü tu-M-lam sal-Ja

sa i-na hu-hir^^' [ J

ab-ka sa ina bit [ J

sa ilii-su it-ti-su [ J

20 ina a-ma-ri te-[n(})- J

te-mid a-na amelu lit-[ •]

ta-par-ra-as ar-[ni

tu-ub-bal [ J

i-na mäti la 'taiärti [ J

25 iliiJstaräte sab-sa-[a-te . . .

si-ra-ta-ma ul al-[ta J

iluSamas i-na sn-iis-kal-U-ßa J

i-na^"^ gis-par-ri-ha la [ J

ia38 ^.fia ma-mi-ti [ J

30 a-na la a-dir sa-[ J

tar-sa-al se-it-ka rap-[as-tum . . J sa a-na al-ti tap-pi-su is-sü [i-nti-su . . . -7 i-na ümn-'n la si-ma-tV'' ü-sa-[as-bi-tt-su ... -7 Jiun-na-as-su'' kib-bu li-ru ü /"...• J 35 is-sir-su '>« kakku-ka-ma mu-Ie-^t-bu ullt-su . . J ina di-ni-W ul i-^a-a^-l^ abi-[s'u(?)J ^ ina pi da-a-a-ni'' ul ip-pa-lu sü-nu ake-su

^^T^e. di. - - K. 5183 kisu i-na. -- - K. 3650 ----^; '

. Br. liest .ur. Die . vorhergehenden Zeilen s,nd -«-t. - s K 347_4 i„,. _ .sK. 3474sa. - se R. 9356 s:-ma-tus. - K. 3474 *' K. 3474 SU. - *' K. 3474 'iaiani.

]

■] ■]

Nr. i6: K. 3182 (Gray pl. I). 83

ina hu-ha-ri sa ere«^^ sa-hi-ip ul i-di sa ka-sir an-::il-li qar-na-sii tu-bal-la

40 e-pis sid-di ka-pi-du e-ni qaq-qar-sü da-a-a-na :{al-pa mi-si-ra tu-kal-lam ma-hir ta-'-ti Ja mus-te-se-ru tu-sa-a:(;bal ar-na la ma-hir ta--ti sa-bi-tii a-bu-ti en-se ta-a-bi eil i^'iSamas baläta ut-tar

45 da-a-a-an^^ mus-ta-lum sa di-in me-sa-ri i-di-nu n-gani-mar ekalla sü-bat rtibe mu-sab-su na-din kas-pa^^ ana sid-di hab-bi-lu jni-tia-a ut-tar iis-ta-ka:(^:(a-ab^''' a-na ni-me-li-ma u-hal-laq klsa na-din kas-pa a-na sid-di rüqüti mii-tir I siqla a-na se-[lal-ti(?)J

50 ta-a-bi eil i^'^Sanias baläta ut-tar

sa-bit '>" :{i-ba-[ni-ti J-lul-ti

mus-te-nu-ü aban ME.SU^'' fga- . . . u-J-sap-pal us-ta-ka\^:(^a-ab a-na ni-me-li-im-yna ü-fhal-laq kisaj sa ki-ni sa-bit im ^i-ba-ni-ti ma--da [ ]

55 mim-ma sum-su ma-'-di [. . . .Je ad-ki sa-as-su [....] sa-bit '>" BAR e-pis si-[ ]

Kol. III.

[ ] i-na bi-ri-i^^ mu-sad-din at-ra

[ ] ar^^-rat nise i-kas-sad-su

[ 7 ni-su fij-sa-al i-ras-si bil-ta'"^

[ ] ul i-be-el apal-su^^

5 a-na [ ] ul ir-ru-bu sü-tiu ahe-sii

ab [. .] na-din se-im i-na [. .J]-sab^'- ü-sat-tar dum-qu [ta-a-bji eil 'l><Sa7nas baläta ut-tar ii-[rap]-pa-as kim-ta mes-ra-a i-ra-as-si ki-ma nie naq-bi da-ri-i :{er da-[ri] 10 a-na e-pis ü-sa-at dum-qi la nm-du-ü i'i-[paq-qad] nms-tin-nu-ü sap-la-a-ti ina nias-ta-ri sa-[tir . . . .] sü-ut lum-nu i-pu-su :^er-su-nu ulfda-rij sü-iit ul-la pi-i-su-nu sa-kin ina mah-ri-ka [tu]-sah-mat si-il pi-i-'^^su-nu ia-pa-as-sar at-ta

" K. 3474 e-ri-e. «* K. 3474 na. *'= K. 3474 kaspa « K, 3474 zab. - *' 83-1-18, 472 [a-ba-] an ki-i-si ga-[. ...]. ^s 83-1-18, 472 e. *9 85-1-18, 473 är. 50 83-1-18,472 i-ra-as-si bilta. ^i 83-1-18,472 a-pal-sü. 5-2 83-1-18, 472 pa-an. ^3 83-1-18, 472 pi-su-nu.

6*

84 Nr. i6: K. 3182 (Gray pl. l).

15 ta-sirn-me te'^^-bir-si-na-ii sa nig-gu-gu tu-mas-si^^ di-in-su ma-na-ma ma-am-ma ^*' pu-uq-qu-dti qa-tuk-ka tus-te-es-sir'"'' te-rit-si-na sa suq-sii-ra'"^ ta-pat-iar ta-sim-me HuSamas su-up-pa-a'"^ sii-la-a ü ka-ra-bi sü-kin-na kit-mu-su lit-liu-sü^'^ ü^^ la-hau ap-pi

20 a-na har-ri pi-i-sn^'- dun-na-mu-ü i-sa-as-si-ka ü-la-lu en-su hu-ub-bu-lu mus-ki-nu um-mi-sal-la mas-ta-ra^^ gi-na-a i-mah-har-ka sa ru-qat kim-ta-su ni-su-ii alu-ü^^-su finaj sü-ru-bat seri ri—iV''" i-mah-har-ka

25 f J-par'^^-ri ina te-se-e na-qi-du ina amelu nakri

filuJSamas i-mah-har-ka a-lak-tii i-ti-qu pu-luh-ti

amelu [tanijqarii al-la-ka umelu samallü na-as masku Sa klsi

[iluSamaJs i-mah-har-ka bair ka-tivi-ti

sa-a-a-du^'' ma-hi-su mu-tir-ru büli

30 ina bu-un-:(_ir-ri amelu mudü i-mah-har-ka

viut-tah-li-lu sar-ra-qu mu-sal-lu-ü sa il^iSam-si [ina] sii-li-e seri mut-tag-gi-su i-mah-har-ka mi-i-tum^^ mur-tap-pi-du e-tim-mii hal-qii iluSamas im-hu-ru-ka f J

35 ul tak-li sii-itt im-hu-[ru-ka ... .7

a-na sar-f J-a-ti ^inSatnas [ ]

sa at(?)-[ y 'liiSamas ti^-f J

[ ] ka 'V« ka-[ak-kii(?) ] kit [....]

fana sü-te-su-ru](?) te-rit-si-na ina ni-[. . . .]i as-ba-[ta]

40 a-na säre irba^o. ar-kat-si-na ta-par-ra-as kal si-hi-ip da-äd-me u:^-ni-si-na tus-pat-ti ma-la kap-pa ni-ti-^Hl enä-fsi-na(?)J ul ttn-su-ti sa-ma-mu ma-la ma-kal-ti ba-ru-ü-ti ul im-sa-a gi-mir-si-na mätäte i-na um nis-se ri-sa-ta il-la-ta ü hi-da-a-ti

45 tak-kal ta-sat-ti el-la ku-ru-un-si-na si-kar si-bi-'-i ka-a-ri

'■» 81-1-18, 472 ta. " 83-1-18, 472 tu-mas-sa di-en-si-[na]. 66 83-1-18, 472 u ma-am-ma. " 85-1-18, 472-5ir te-ri-te-si-na. " 85-1-18, 472 ru. 59 83-1-18, 472 su-up-pu-ü su-ul-Iu-ü ka-ra-bu. «0 83-1-18, 472 sä. «> 83-1-18, 472 om. 62 83-1-18, 472 sü. 63 83-1-18, 472 ri. -- 6* 85-1-18, 472 a-lu-su, 65 83-1-18, 472 ü. 66 Br. las tu-[u5-sur-su ] 67 K. 5474 da(?). K. 5474 amel nntum. 69 Br. ki.

Nr. i6: K. 5182 (Gray pl. I). 85

i-naq-qa-nik-ha si-kar sa-bi-' ta-ma{i-liar

sa la-nui-si-na-a-ti'''^ [....] nii a-gu-ü'^^ ft(-sc-:(ib at-ta

el-ln-ü-tiim ''- ih-bu-ü-ti sir-hi-si-na iam-tah-har

ta-sat-ti mi-^i- -si-ria kurnfina""''^ 50 sii-um-tni-rat ik-pu-dii tu-sak-sad at-ta

sü-ut ik-kan''^-sa el-lit-si-na ta-pat-tar

sü-iit ik-tar-ra-bii ik-ri-bi-si-na tam-tah "^^-har

si-na-tna pal-ha-ka ns-tam-nia-ra :{ik-ri''*''-ka

tar-ba-ti-ka i-dal-lal a-na da-r[i-ls] 56 sak-la-a-ti sa li-sa-na da-bi-bn sa-f J

sa klma irpäti Ja i-sa-a pa-im 11 [ar-ka]

Kol. IV.

sü-ut i-ba- irsitim(''ii'''' ra-pa-as-ti sü-tit ü-kab-bi-su sade'^^ e-lu-ü-ti '^i^Lah-mti sü-[. . . .J-ba sa ma-lii-ü pH-ln/i-ta e-ri-ib tämtim sa apsl i-ba-'-ü 5 mi-hir-ti näri sa ir-te-du-ü '^uSamas ina mah-ri-ka a-a-ü-tu hnr-sa-a-nH sa la lü-bii-sü sa-ru-ru-ka a-a-ta kib-ra-a-tiini sa la is-tah-ha-nu na-mir-ta urri-ka mus-par-du-ü e-tu-tiim mus-na-mir itk-li pi-tu-ü ik-li-ti mus-na-mir irsitimi'^" rapastimiim 10 mu-sah-lu-ü ümu'"" nnt-se-rid an-qul-lu ana irsitmi"'i qab-lu

üm&ne

7nu-sah^mit ki-ma nab-li irsitimüm ra-pa-as-tum [muj-kar-rii-ü üme'''^ mu-ur-ri-ku niüse'^^

[ ] ku-su hal-pa-a su-ri-pa^^ sal-gi

[ ] gal sikkür saine'' mus-pal-ku-ü^^ da-lat^'- da-dd-tne

15 f J '>" iippu^'^ if'i sikkatu '>" nam^^aku 'V« astartu

[ ] la ba-bil pa-ni sa-ri-kii ba-lä^^-H

[ ] sal-la ina te-se-e qabal^^ mu-ü-ti

[ ] te-me mit-lu-ku si-tul-ti^^ mil-fkiij

K. 3650 si-na-ti. ■' K. 3650 u. '- K. 3650 ellüti ibbüti si-ir-ki-su-nu tam-ta-[har]. " K. 5650 ku-ru-un-nu. '* K. 3650 kam. " K. 3650 ta. '6 K. 3650 zi-kir-ka. " K. 3650 ir-si-ti rapastiCt']. '8 K. 3650 sadee ellu-[ti]. K. 3474 mu-[se]. «» K. 3474 pu. *i K. 3474 sik-kur. »* Br. ti. ^3 k. 3474 up-pi sik-ka-ta nam-za-ki as-tar-ta. .— ^ K. 3474 la. «^ k. 3474 qa-bal. «« K. 3474 ta.

86 Nr. i6: K. 3182 (Gray pl. I).

[. , . .J-pa-ri se-ri-e-ti ana^"^ nise rapsäti

20 y ] hu-us-si-i ifu buräsee^^

f. . . . .]-na e-mu-q[a(?) ]

[ 7 // sar ]

[• ; na(l) [ y

[ y

25 /" ] nam-ru sü-bat ta-si-la-ti-ka

[ ]pi nap-tan kib-ra-a-ti

[ ]-ku e-nu u ru-bu-ii

[ ] bi-lat-su-nu lis-sü-ka

[ ]-ra ina^^ niqe hi-sib mätäte

30 /" 7 parakki(?)-ka lit'->Ue-di-is

[ 7 ^^ ^^ in-nin-nu-u ki-bit pi-sii

[ ]-tum ina bit maiäli liq-bi-ha

[. 7 ^^ffiß" w irsitwiii"i

Übersetzung. Kol. I.

Erleuchter [der Finsternis, Richter] des Himmels,

du vernichtest das [BöseJ oben und unten; §ama§ Erleuchter der [Finsternis, Richter] des Himmels, du vernichtest das Böse oben und unten!

5 Es wirft nieder wie ein Netz | ] dein Glanz,

zu den großen Bergen [ j des Meeres.

Bei deinem Erscheinen freuen sich [ ]

jubelt dir zu die Gesamtheit [ J die Igigi.

Ein ständiges Geheimnis ist die Lehre deines [.....]

10 im Glanz deines Lichtes ihr Schritt [ ]

Deine Pracht suchen sie [ ]

die vier Weltgegenden wie Feuer [ ]

Weit aufgetan ist das Tor, das alles [ ]

von allen Igigi ihre Gaben nimmst du an. 15 Samaä, bei deinem Aufgehen beugen sich die Anunnaki,

[ ] äamas [ ]

Erleuchter, Öffner der Finsternis [ ]

8' K. 5474 a-aa. ss k. 3182 pal e-sar(?). »9 k. 3474 [i-]na ni-qi-e hi-sib nia-ta-a-te. »<* 3474 li-te-di-is.

Nr. i6: K. 5182 (Gray pl. I). 87

_>du entzündest den Lichtgbnz (?), das Anbauen des Ge- treides [ J

Die mächtigen Berge sind schwanger von deinem Glänze, 20 mit deinem Lichte ist erfüllt die Oberfläche der Länder. Du bist mächtig über die Bergen, die Erde schaust du, an den Enden der Länder inmitten des Himmels

schwebst du. Die Menschen der Länder in ihrer Gesamtheit beherr- schest du, was Ea, König und Berater, erschaffen, das alles leitest du. 25 Alle lebenden Wesen regierst du insgesamt,

du bist der Hirte dessen, was droben und drunten ist. Du schreitest einher auf den Gefilden des Himmels,

um zu [ ] die Erde, kommst du Tag für Tag.

Über die xMeeresflut, die Berge, Erde und Himmel,

30 wie [ ] beständig kommst du Tag für Tag.

Das Unterreich [Ea]s, Azagsuds, der Anunnaki beaufsichtigst du,

das Oberreich der Wohnstätten insgesamt leitest du. Hirte des Unteren Lenker des Oberen,

Leiter des Lichts der Welt, o Samas, bist du! 35 Du überschreitest das Meer, das große, weite, dessen Innerstes die Igigi nicht kennen. [O Sama§,] dein strahlend Licht dringt bis in die Meeres- tiefe hinab, die mächt[igen] Meereswogen schauen dein Licht. [O §ama§,] wie mit einem Bande bindest du, wie der Sturm

[. . .] du, 40 dein [weit]er Schirm überwältigt die Länder.

[Nicht] trauerst du alle Tage, nicht verfinstert sich dein

Antlitz, du schaust in der Nacht, du entzündest [das FeuerJ (?). Durch unbekannte, ferne Gegenden, durch Landstriche, die

nicht gezählt, o Samas, eilst du dahin, tags gehst du und nachts steigst

du [herab.] 45 Keiner ist unter allen Igigi, der sich abmüht ohne dich, keiner unter allen Göttern des Weltalls, der so mächtig

ist wie du!

88 Nr. i6: K. 3182 (Gray pl. I).

Bei deinem Aufgang versammelten sich die Götter der Länder,

dein gewaltiger Glanz wirft nieder das Land. Von allen Landen, so die Zungen erklingen, 50 du kennst ihr Sinnen, ihre Schritte überschaust du. [Es jubeln] dir zu die Menschen all,

[o §ama§,j nach deinem Lichte sehnt sich die Gesamt- heit. [In derj Schale der Wahrsagung, zur Zedernbereitung, [läßt du] hören die Seher die Traumdeutung.

65 [ ) Zubereitungen beugen sich vor dir,

vor dir beugen sich Böse und Gute.

Kol. IL [Wer ist, der hin]absteigt in die Wassertiefe außer dir? [Bei Frevl]er und Gottlosen bringst du ans Licht ihre

Sache.

kommt über ihn und der Schlaf [ ]

5 Du wendest den Übeltäter, der nicht [ ]

du bringst herauf [ ] der sich des Rechts be- mächtigte [ J

Durch das gerechte Urteil, o Samas, das du gefällt hast, [ ]

ist herrUch dein Ruhm, nicht wird geändert vorn

und [ J

Du stützest Boten, dessen Weg beschwerlich ist, 10 dem Seefahrer, der die Flut fürchtet, gibst du [Mut(?.] Wege, die man nicht sieht, den Jäger [führst (?)] du, auf Höhen (?) zieht er dahin, gleichkommend dem Samas.

[ ] des Beutels rettest du aus der Flut,

[ ] verleihst du Flügel.

15 [ ] du läßt die Städte Reich[tum](?) sehen,

[ ni]cht(?) kennen, zeigst du Gefangene.

Der unter den Erstgeborenen (?) [ ]

den Gekauften, der in dem Hause [ ]

Der, dessen Schutzgott mit ihm [ ]

20 beim Sehen leitest (.'^) du f ]

Du stehst bei dem, [ J

du entscheidest über Fre[vel(.^) ]

Nr. i6: K. 3182 CGray pl. I). 89

Du bringst [ ]

im Lande ohne Rückkehr [• ]

25 Die erzürnten Göttinnen | ]

bist du nicht erhaben? [ ]

§ama§ mit [deinem] Netze [ J

aus deiner Schlinge nicht [entrinnt (?) ]

Die gegen den Eid [ J

30 dem, der nicht fürchtet, j

Ausgespannt ist dein gros[ses] Netz [ ]

der zur Frau seines Nachbarn erhebt [sein Auge (?),] an einem ihm nicht bestimmten Tage raf[ft ihn hinweg (?) . . .]

festgesetzt (?) ist ihm Brand, der Same [ j

35 Erreicht ihn deine Waffe, kein Retter [ist da,]

in seinem Gerichte steht [sein] Vater nicht auf. Auf den Befehl des Richters antworten sie nicht, sie, seine

Brüder, mit ehernem Käfig wird er niedergedrückt, ohne es zu

wissen. Wer Frevel plant, dessen Hörn entfernst du; 40 wer auf Bestechung (?) sinnt, dessen Land wird zerstört. Den ungerechten Richter läßt du die Fessel schauen,

wer Bestechungsgeschenke annimmt, nicht recht verwaltet,

über den bringst du Strafe. Wer Geschenke nicht annimmt, sich des Schwachen an- nimmt, der gefällt Samas, er verlängert das Leben. 45 Der weise Richter, der ein gerechtes Urteil fällt,

vollendet den Palast, macht eine fürstliche Wohnung zu

seinem Heim. Wer Gelder gibt zu trügerischem Gewinn (?), was mehrt er

dadurch? er betrügt sich um Gewinn, er ruiniert den Beutel. Wer Geld gibt auf mäßige Zinsen (?) und gewinnt einen Sekel

auf drei(.'^), 50 gefällt dem Samaä, er verlängert das Leben.

Der die Wafge] ergreift, [ j

der Gewichtssteine fälscht, [ erjniedrigt,

der betrügt sich um Gewinn, rui[niert den Beutel.]

90 Nr. i6: K. 5182 (Gray pl. I).

Wer ehrlich mitder Wage umgeht, von dem wird viel[ ]

55 was immer viel [ ]

Wer das Maß hält, ausübt [ ]

Kol. III.

[ ] von der Weide zuviel erhob,

[ ] der Fluch der Leute wird ihn erreichen,

[Wer fordjert, Abgabe nimmt.

[ ] sein Erbe wird nicht in Besitz nehmen,

5 in das [....] werden nicht eintreten sie, seine Brüder. Wer Getreide gibt für [....] mehrt die Gunst,

es ist äamas [wohlgefäJUig, er verlängert das Leben. Er wird mehren die Familie, Reichtum erlangen,

gleich den Wassern ständig fließender Quellen, wird der

Same ew[ig blühen.] 10 Wer gute Hilfe zu leisten einen Unverständigen be[auftragt(?),] das Untere schädigt, in einem Schriftstück wird er auf-

ge[zeichnet(?).] Die, so Böses verüben, ihr Same soll nicht |bestehen;J

deren Mund voll Lüge ist, getan vor dir, den Ausspruch ihres Mundes verbrennst du, ja du löst ihn auf! 15 du merkst wohl, da über sie du hingehst, wer Leid erfährt, dessen

Recht machst du ausfindig. Jeglicher, wer immer es sei, ist geleitet durch deine Hand,

du leitest ihre Vorzeichen, was gebunden ist, lösest du. Du erhörst, o äamaä, Bitten, Gebet und Huldigung, Verehrung, Verbeugung, Flüstern und Niederwerfen. 20 Aus der Kehle seines Mundes, schreit der Elende zu dir, der Schwache, Kraftlose, Mißhandelte, Arme. Der vom Weibe Geborene (?) mit einem Schriftstück be- ständig fleht er dich an, dessen Familie entfernt, dessen Stadt weit fort ist. Mit dem Ertrag der Feldfrucht fleht der Hirte zu dir,

25 [ ] bei Verheerungen, der Hirte unter Feinden.

O Samas, dich geht an, an dem Wege, den er in Furcht

dahinzieiit, der reisende Händler, der junge Kaufmann, der Träger

des Geldbeutels.

Nr. i6: K. 3182 (Gray pl. I). 91

[O Samaä,] zu dir fleht der Fischer mit dem Netze, der Jäger, der Schlächter, der Viehtreiber. 30 Mit der SchHnge(?) fleht der Vogelfänger zu dir, Räuber, Diebe, ob auch Feinde des Samas. Wer auf den Wegen der Steppe dahineilt, geht dich an, der umherschweifende Tote, der flüchtige Totengeist.

O Samas, sie beteten zu dir [ |

35 du wiesest nicht zurück, die zu dir flehten [ ]

Dem . . [ ], o Samas, [ J

was [ ,1 o Samas, [ ]

Dein [ . . . ]

[um zu leiten (?)] ihre Vorzeichen, auf dem [ ]

sitze[st du]. 40 Nach den vier Winden untersuchst du ihre Verhältnisse, allein niedergedrückten Wohnungen, ihre Ohren öffnest du. Soviel Pfannen es sind [ihrer] Augenschau, nicht erreichten

sie den Himmel, soviel Schalen der Opferschau, nicht erreichten sie die

Gesamtheit der Länder. Am Tage der Erhebung (.^) jubelst du, frohlockstund freust

du dich, 45 issest du, trinkst ihren funkelnden Wein, Most des Sesam

vom Fasse. Sie gießen aus vor dir Bier, du nimmst den Most ent- gegen, sie, die umringte, [....] Flut, rettetest du, Ihre reinen, lautern Trankopfer nimmst du entgegen, trinkst ihre Mischung von Wein. 50 Die Pläne, die sie sannen, läßt du gelingen,

denen, so sich beugen, lösest du ihre Fesseln (?). Die immer dir huldigen, ihre Huldigungen nimmst du an,

sie aber fürchten dich, verehren deinen Namen. Deine Größe preist man ewiglich.

55 die Torheiten, welche die Zunge ausspricht, [ ]

Die gleich den Wolken kein Vorn und [Hinten] (?) haben,

92 Nr. i6: K. 3182 (Gray pl. I).

Kol. IV. die, welche gehen auf der weiten Erde, die, welche schreiten iiuf den hohen Bergen,

Lachmu [überwindet sie,] die voll Furcht sind. Was das Meer betritt, was zur Tiefe dringt, 5 was entlang dem Flusse zieht, o §ama§, ist vor dir! Welches sind die Berge, die nicht mit deinem Glänze be- kleidet sind, wo die Gegenden, die nicht durch dein helles Licht er- wärmt werden! Erheller der Finsternis, Erleuchter des Dunkels,

Verscheucher der Dunkelheit, Erleuchter der weiten Erde. 10 Erleuchter des Tags, der hinabsteigen läßt die Morgenröte

auf die Erde vor Anbruch des Tages, erglühen läßt wie ein Flammenmeer die weite Erde! Der die Tage verkürzt, die Nächte verlängert,

1 herbeibringt] Frost und Kälte, Schauer und Schnee! [erschließt] den Riegel des Himmels, öffnet das Tor der

Welt.

15 [ ] Band, Schlüsselpflock, Türverschluß.

[ 1 rücksichtslos schenkt das Leben.

] bei der Verheerung inmitten des Todes.

j Einsicht zu nehmen, Rat zu fassen,

. ] die Morgenröte den zahl[reichen] Menschen,

20 [ ] Thron Zypresse [ ]

(4 Zeilen verstümmelt.)

25 [ ] glänzend, die Wohnung deiner Freude,

[ ] Mahl der Weltgegenden.

] Fürst und Großer,

[ ] ihre Abgaben mögen sie dir bringen,

] in Trankopfern, der Fülle der Länder,

30 [ ] dein Gemach möge erneuert werden!

] bei dem der Befehl seines Mundes nicht geändert

wird,

[ ] im Ruhgemach möge er zu dir sprechen!

] Himmel und Erde.

Nr. 6i: Nr. 3182 (Gray pl. I). 93

Bemerkungen.

Dieser Hymnus wurde zuerst von Brünnow ZA IV veröffentlicht. Gray gelang es, den Text durch mehrere ansehnliche Duplikate und Frag- mente zu erweitern. Bis jetzt haben sich 3 verschiedene Kopien desselben Textes gefunden. Ich gebe die Zusammenstellung nach Gray wie folgt: A K. 3182 + K. 5187 + K. 3312 + K. 5121 + K. 5459 + K.6823

+ K. 8232 + K, 9699 + K. 10587 + K. 13430 + K. 13794 +

S. 511 + S. 1598.

K. 9356. B K. 3474 + 8252 -f S. 372.

K. 3650. C S. 1053.

85-I-I8, 472.

Der Hymnus gehört zu den besten und schönsten, welche die baby- lonische Poesie hervorgebracht hat, und ist fast ganz frei von Beschwörungs- elementen. Selten tritt die ethische Auffassung so scharf hervor und hebt sich so wohltuend von dem Ideenkreise der Zaubertexte ab wie gerade in diesem Hymnus. Interessant ist es, die Reihe derer zu verfolgen, die zu Samas in Not und Bedrängnis flehen:

Wanderer, Kaufleute, Hirten und Fischer, Arme und Hilflose flüchten zu ihm; aber Diebe und Räuber, solche, die mit schlechtem Maß und Ge- wicht hantieren, sind ihm verhaßt. Samas, der Gott des Rechts, wird sie zur Strafe ziehen.

Eine Übersetzung des Hymnus bieten Brünnow, Gray, teilweise auch Jeremias in Roschers Lexikon der griech. u. röm. Mythologie unter Samas, jetzt auch Zimmern, Babyl. Hymnen und Gebete, 2. Auswahl S. 23 u. ff. Nachträglich habe ich meine Übersetzung nach Zimmern in verschiedenen Punkten verbessert, in andern aber glaube ich an meiner Auffassung fest- halten zu können.

Kol. I. Z. 14. Vielleicht kann tamahhar ergänzt werden.

Z. 18. Die Bedeutung von zikkur ist noch unbekannt. Der Sonnen- gott sorgt vor allem für das Gedeihen und Wachsen des Getreides, darum wird auch der Vegetationsgott Gir als sein Sohn bezeichnet.

Z. 20/21. Könnte nicht sihpu eine Bedeutung wie Fläche zukommen? katrata ist entweder von der Wurzel katäru abzuleiten, die in den alt- babylonischen Kontrakten vielfach vorliegt, oder als perm. von Nip zu fassen. (Wohl besser von kadäru; vgl. Ham. Gesetze III 8.)

Z. 22. Jeremias übersetzt diesen Vers wie folgt: Die Säulen des Himmels hältst du im Gleichgewicht.

Z 31. Anstatt Azag-gid, wie Gray liest, ist Azag-sud zu lesen; vgl. außer Zimmern Michatz, Götterlisten S. 7.

Z. 43. In bi-ri haben wir die phonetische Lesung für kas-bu; vgl. Landsberger, ZA XXV S. 385.

Z. 44. Für daläpu hat sich die Bedeutung eilen ergeben; vgl. KB VI S. 338, 475 u. Behrens, Briefe S. 2. Die Ergänzung tasahhat von sahätu = fallen ist vielleicht möglich.

94 Xr. 17: K. 2580 (Gray pl. III).

Kol. II. Z. 2. Ich ergänze si-e-ni; zur Bedeutung Frevler vgl. Ha- murabis Gesetz XXVr 92.

Z. 14. Die Lesung nun-zi-e erscheint zweifelhaft, übrigens ist mir die Bedeutung eines Wortes wie nunzu unbekannt; Zinimems Übersetzung scheint die Lesung e-ti-e vorauszusetzen und dürfte das Richtige treffen.

Z. 17. Zimmerns Übersetzung setzt buse voraus, was den Vorzug verdient.

Z. 40. Zu siddu dürfte wohl hebr. "in*i' zum Vergleich herangezogen werden. Zimmern übersetzt den Vers folgendermaßen: Wer auf Bedrückung sinnt, dessen Stätte wird verkehrt.

Kol. III. Z. 22. Was eigentlich ummisalla hier bedeutet, bleibt zweifelhaft. Eine Bedeutung wie Neugeburt, noch viel weniger Fehlgeburt, paßt schlecht in den Zusammenhang; Zimmern gibt es fragend mit Klage- lied wieder.

Z. 29. mäbisu bezeichnet irgendeinen Handwerker, etwa den Holz- fäller oder Schlächter.

Z, 30. Den Sinn von bunzirru vermag ich nicht zu bestimmen; man könnte an Schlinge, Netz denken; zirru allein ist = hussu sa qanäte = Rohrgeflecht; vgl. Muß-Amolt, 29$ b. mudü ist nicht, wie Gray übersetzt, der weise Mann, sondern nach dem Ideogramme der Vogelsteller.

Z. 33. Natürlich ist nicht har-bi-du, wie Gray bietet, sondern mur- tap-pi-du zu lesen.

Z. 47. Diese Verbindung ist der von Gray gewählten »sa-la-mu lim-na-a-ti« vorzuziehen.

Z. 55. saklata ist von sakälu = töricht sein abzuleiten.

Kol. IV. Z. IG. Zur Bedeutung von anqullum vgl. auch K. 5261 (BA V S. 708). Zeile 4 dieses wahrscheinlich an Gibil gerichteten Hymnus lautet :

umun izi su-ud-gäl gü-e izi-an-izi sig-gan kur-kur-ra-ge

be-Junt na-as di-pa-ri ja-!ip an-qid-htm n[u-n-rij mu-sap-pi-ih sa-di-i: Herr, Träger der Fakel, bekleidet mit der Lichtflut, Vernichter der Berge!

Nr. 17: K. 2380 (Gra}- pl. III).

[^^"SamasJ daiänii siru sa sanier u firsitimi'"'] [pa-7'i-isj purussa si-rn sa iläfni rabüti] [miis-te-]sir nise sa kip-pat same^ [at-ta] ['^"Igigi pu]-uq-qa ana a-lak-[ti-ka]

[. . . UiJ-uk-tal-lavi tak-[ ]

[ ] bii-ü ana ka-ra-se-e ta-:(i::^-a7i-[. . .]

[mus-te-]sir ameli ana '^u A-nun-na-ki pa-qa-du /. . . .7 a7i-hn sü-nu-h[n . . , .J

Kr. 17: K. 2380 (Gray pl. III). 95

/ ]-da ina bit rimki a-nam-da [. . .]

10 / ]-ani la e-di-e mar-[ ]

[' ' ; ^^a a~^-[ ]

[mim-ma siiin-Jsü Ufnuttimtim sa a-me-hi-ti li-fsab-bi-iuj

[-...] ag-ri-sH-ma limuttimfi"^ [....]

[iluJSamas an-mi-ü amelu nahii sa ü-kfa J

15 an-nu-ü salmu-su an-nu-i'i [ ]

na-sa-hu ina päni-ka a-sa-as-si-ka

hei a-sa-as-si-ka stik-na [sul-nia]

'fttSamas a-sa-as-si-ka siik-na [pa-sa-ha]

sum-ru-sa-ku-ma lim-nis [ ]

20 //-// e-pis limuttimti"i iä-si [ ]

as-ktm ina sap-li-ka a-Ju-ii [ ]

'luSamas la kis-pi [ru-hi-e up-sa-se]

is-hu-ra [ ]

ü iä-a-si us-[ni-la . . . .] 25 i-kap-pu-da f J

ana-ku ul i-di [ ]

at-ta ti-di [ ]

Iim-{ia-as [ .]

Übersetzung. [Sama§,] erhabener Richter von Himmel und [Erde,] [der fällt] die erhabene Entscheidung über die [großen] Götter, [Leit]er der Menschen von den Enden des Himmels bist du! [Die Igigi] harren auf [deine] Schritte.

5 Du läßt schauen [ ]

[ ] zum Verderben standest du [. . .]

[Leit]er der Menschen, um die Anunnaki zu leiten, [....] seufzend und wehklagend [....]

[ ] Im Hause der Waschungen will ich ausschütten ![. . .]

10 [ ] ohne es zu wissen, [ ]

[• ]

[Jegliches] Böse, welches die Menschen er[faßt hat,]

[ ] ich bekämpfte es, das Böse [....]

Samas, dieser Feind, der [ ]

dieses sein Bild, dieses [ ]

Ich erhebe mich vor dir, ich rufe dich.

96 Nr. 17: K. 2380 (Gray pl. III).

Herr, ich rufe dich an, bereite [Heilung!]

Samas, ich rufe dich an, bereite [Genesung!]

Ich bin krank geworden gar sehr [ ]

20 Mit dem, der Böses mir bereitet hat, [ ]

Ich beugte mich vor dir, [ ]

§amas, die zu Zauber, [Bann, Hexerei]

sich wandten [ ]

und mich nieder[warfen, . . . .] 25 sie sinnen [ ]

ich weiß nicht [ ]

du weißt es [ ]

er möge schlagen! [ ]

Bemerkungen. Die einzelnen Ergänzungen zu diesem Texte tragen rein hypothe- tischen Charakter. Die drei letzten Zeilen des Obvers sind oben unbe- rücksichtigt gebliehen, da von ihnen nur je ein Zeichen, nämlich gas, di und an erhalten ist. Vom Revers ist keine einzige Zeile ganz erhalten. Anschemeud enthielt derselbe Ritualvorschriften. Den Schluß bildet die bekannte Unterschrift der Assurbanipaltexte.

Nr. 18: S. 787 + S. 949 (Gray pl. IV).

iluSanms rubü''<(?) ana-hi [ ] al-[. . .]

hullit-an-ni-ma arm qätä damqäti sa ili-iä u Hulstar-iä ana sulmii»^^'^ u balätu pi-iq-dan-ni

siptu iliiSamas sar same« u irsitimtim mus-te-sir elläti u sapläti 5 ihiSamas d^nelu natu bulluttiUi ka-sa-a patärum sa qätä-ka-ma

daiänu la ta--ti mus-te-es-se-rii te-ni-se-e-ti

lit-tü sir-tu sa bei nam-ra-si-it

mär gas TU sü-pii-u^ nu-ur mätäti

ba-nu-u nap-har kiil-lat samt u irsitim 'li'Samas at-ta-ma 10 tluSamas as-stim nia-mit sa ul-tti üme nia-'-du-ti

arki-iä rak-su-ma pa/rw"

si-i-ta hul-qu u täb slre is-sak-na

ina a-ine-lii-ti bii-iil seri mitnma sutn-su n-na-sir-an-ni

mursu du-ul-lu la pa-sa-/ia mu-ul-la-an--ni

' K. 8457 Var. ü. - an fehU bei K. 845

Nr. i8: S. 787 + S. 949 (Gray pl. IV). 97

15 [lä]^ /üb lib-hi sah-kat siri is-sak-na

u ana-kii ur-ra u müsa la sa-lä-lä en-di-ku

ina sabätl''^^ lib-hi u tüb slri ra-ma-ni iiq-ia-at-ti

ad-ris sap-la-ku-ma muttaliku^'"

ina ku-i'i-ri u nissati ra-ma-ni ü-tan-nis 20 mis-hi-ni-ti la mii-da-ku-ma gii-lul-tu epusu^f^ ana-ku ul i-di

si-ih-ra-ku-tna Ui-ta-ii

i-ta-a sa ili-iä lu*^ e-tiq^

bei i:(i:(^:^a'am-ma si-nii tas-lit^'

'l"Samas i~i:^-:;;_a-am-ina si-tni iä-si 26 assiim f na- mit mnrsi sitkunu-ma irteda-an'^-ni

In ma-mit abi-ia lu ma-mit ummi-iä

kl ma-mit lip-li-pi sa blt abi-iä

lu ma-mit kim-ti-iä ^ ni-sü-ti-iä

lu ma-mit el-la-ti-iä sa-la-ti-iä 30 lu ma-mit amelu miti u ^^bal/i lu-u ^^ ma-mit^^ dar-ka-ti u te-ni-qi

lu ma-mit at-mu-u n ^'^ la at-mu-u

a-na abi u ummi lu at-ma a-na ahi u ahäti lu at-ma

ana ib-ri u tap-pi-e lu at-ma ana^^ näri u biiri lu at-ma

ana seri kak-ki u si-lak-ki lu at-ma 35 sum(?) ili-iä ina la kit-ti lu at-ma

Rev. :

ana a-me-lu-ti bu-ul seri mimma sum-su sa seri u äli lu

aft-maj iluSamas belu rabü" qi-bi-ma ma-mit mursi sa isbat-ni [pu-tur] pu-hu-ü-a sa ü-kin-nu i^^E-a [li-pat-tir] di-na-nu-ü-a sa ib-ba-nu-ü 'li'Marduk li-pa-[as-sir] ■5 ilu limnu alü limnu utukku limnu sedu limnu rabisu limnu ilu nam-tar limnu la-bar-[tu] la-ba-su ah-ka-2^u amelu Ulü lilltu ardat-Uli sa ina ^umri-iä slre-iä buäni-iä basw'i ki-i sa iltiE-a fiq-buj-su ü-[. . . .]

3 Diese Zeile nur bei K. 8457. * K. 8457 Var. '"-"• ^ K. 8457 Var. ti-iq. « K. 8437 Var. iä-si, ^ S. 787 irtedinnin'. « K. 8457 u ni-su-ti-iä. » K. 8457 ^^r. u. '" K. 8457 amelu balti. " Bei

K. 8457 fehlt u. '2 K. 8457 bietet ma-mit kil-li-[ ] " u fehlt

bei K. 8457. '* K. 8457 Var. a-na.

Schollmeyer, Suraetisch-babylcnische Hymnen. 7

98 Nr. i8: S. 787 + S. 949 (Gray pl. IV;.

10 qirsu '>« salmii [ ] hi ana pu-hi-iä [ ]

[ ] us-bu-u [ ] sa sak-lil [ ]

[ ]ni [üj-sak-lil-su [ ]

[ ]k^[ ]

[ Je ib-su [ ]

15 /^. . . .]ba rusumtu (?) [....]

[ ] sa SU bir [....]

Übersetzung, [Erhabener |(?) §ama§, [ich rief dich an]!

Verleihe mir Leben; den gnädigen Händen meines Gottes

und meiner Göttin übergib mich zum Heil und Leben!

Beschwörung. §ama§, König Himmels und der Erde, Ordner

des Obern und des Untern, 5 äamas, den Toten zu beleben, den Gebundenen zu lösen,

steht in deinen Händen ! Unbestechlicher Richter, Leiter der Menschheit,

hoher Sproß des Herrn des glänzenden Aufgangs. Mächtiger, herrlicher Sohn, Leuchte der Länder,

Schöpfer von allem, was im Himmel und auf Erden, Sama§,

bist du! äamas, wegen eines Bannes, der seit vielen Tagen auf mir lastet und nicht gelöst ist,

sind Verheerung, Verderben, leibliches Unheil eingetreten, was Menschen und Vieh jegHcher Art trifft, hat mich ge- schwächt. Krankheit, Elend ohne Linderung haben mich erfüllt, 15 Übelbefinden, Anschwellung des Leibes sind eingetreten, und ich stehe Tag und Nacht, ohne mich niederzulegen. Durch Herzensqual und leibliches Unheil bin ich selbst auf- gerieben, voll Angst und gebeugt gehe ich einher; durch Not und Klage bin ich selbst sehr geschwächt. 2f Meine Niedrigkeit kannte ich nicht, um den Frevel, den ich

begangen, wußte ich nicht; als ich noch klein war, habe ich gesündigt;

Nr. 18: S. 797 + S. 949 (Gray pl. IV). 99

die Grenze meines Gottes habe ich überschritten, Herr, erhebe dich, erhöre das Flehen; §ama§, erhebe dich, erhöre mich! 25 Wegen des Krankheitsbannes, der eingetreten ist und mich ver-

iolgt hat, sei es ein Bann meines Vaters, sei es ein Bann meiner

Mutter, sei es ein Bann eines Sprößlings aus dem Hause meines Vaters, sei es ein Bann meiner Hausgenossen, meines Gesindes, sei es ein Bann meiner Familie und meiner Sippe, 30 sei es ein Bann von Toten und Lebendigen, sei es ein Bann

von Nachkommen und Säuglingen, sei es ein Bann wegen eines Eides, den ich geschworen, den

ich nicht geschworen, den ich wegen Vater und Mutter geschworen, wegen Bruder

und Schwester geschworen, wegen Freund und Genossen geschworen, wegen Fluß oder

Zisterne geschworen, wegen Feld, kakku und Wohnung (?) geschworen, 35 beim Namen meines Gottes unaufrichtig geschworen,

Rev.:

wegen Menschen und Tiere jeglicher Art von Feld und Stadt

geschworen, so befiehl §amas, großer Herr, und den Krankheitsbann, so

mich erfaßt hat, [löse]! Mein Ebenbild, das sie gebildet haben, möge Ea [lösen]! Meine Gestalt, die errichtet worden ist, möge Marduk be-

[freien] ! 5 Der böse Gott, der böse Alu, der böse Utukku, der böse

Schedu, der böse Rabisu, der böse Namtaru, Labartum, Labasu, Achazu, Lilu, Lilitu, Ardat-lili,

die in meinem Körper, Fleisch und Gelenken sind, mögen gemäß dem [Befehle] Eas [weichen] !

7 Zeilen verstümmelt.

100 Nr. 19: K. 2565 (Gray pl. V).

Bemerkungen.

Eine Übersetzung dieses Beschwörungstextes findet sich bei Jastrow: Die Rel. Bab. u. Assyr., B. II S. 72.

Z. I. Jastrow will al zu al-si-ka ergänzen. Die Lesung rubü ist sehr fraglich.

Z. 3. Gray bietet irrtümlich un für dan.

Z. 20. Der Ausdruck mishirütu findet sich auch bei Weißbach, Bab. Mise, S. 20, 4. Das Wort bedeutet offenbar Niedrigkeit; der Parallelismus könnte auch auf eine Bedeutung Übertretung, Sünde führen.

Z. 23. Das Zeichen lim am Schluß der Zeile ist in lit zu ändern.

Rev. Z. 3. Figuren aus Ton wurden gebildet, die als Ebenbilder der betreffenden Personen galten. Diese Bilder wurden vielfach mit Stricken umwunden und Zaubersprüche über sie rezitiert; vgl. Behrens, Briefe S. 50.

Nr. 19: K. .2563 (Gray pl. V).

siptu 'It^Samas sar sanier 11 irsitiiiit^l"' . ■!

mul-li-hi sanie[e viiis-nain-mir irsitim^ii"]

if'iSamas ina sü-tiik-ki blt rim-ki . . . .]

iluSamas sa nüri dan-ni ul i-[ /

5 iluSamas ina 'l^iNisaba ellitimti^nf. . . ./

salmu a-na salmi ma-sil res-[ /

suk-lul-ti aniMu pagri a-na suk-fhil-li uia-sil]

iluSamas an-nu-u salmu kassapti sa [te-pu-sa-an-ni]

a-na e-pis-ti ip-si-[ma iq-bu-u] 10 a-na sa-hir-ti 5U-hu-[ur iq-bu-u]

sa-nam-ma ü-sa-hi-ia ina sa iisäkila-an-[ni /

ina nie urammih-an-ni ina samni [ipsusa-anj-ni

ina ü-kul-li-e nsäkila-an-ni as-sum minima sum-su sa äkulu

as-sum mimma sum-su sa astu as-sum minima sum-su sa armuku 15 as-sum minima sum-su sa appasisu ina sü-bu-ul-ti u-se-bi-la

sü-mi ina la täbti^' ii-ku-ru mil-ki-iä us-ni-la

sahnäne-iä ib-nu-ü-ma man-da-ti-iä ilqü"

fe-Jtiq epir sepä-iä is-bu-su ru--ti ilqü"

fsar-Jti im-lu-su uliniiu ib-tu-qu la damiqtit' is-a [....]

20 /■ ] ub-bi-ra-an-ni u-has-sa-an-ni ü-sab-bi-ta-an-ni ü-sam-

f/iir-an-nij(?)

[. . . rag(?)]-gu lu-'-ti'i ü-mal-la-an-[ni]

Nr. 19: K. 2563 (Gray pl. V). 101

[ ] ba-sü lib-bi itti-iä li-ia-an-fnu-iij

[mesreti-iä ü]-han-ni-vu c-mii-qi-ih un-ni-[su]

[ ] is-pu-ku bir-ki-iä ik-fsu-üj

25 f 7 /<// pu-Ija-a ni-is-sa-ta a-di(?)

[ ] pi-rit-ta ar-ra[ta(?)]

[ ] ta te-sa-a di-lip-ti qu-lu ku-ru ni-is-sa-ftu ... .7

[Ja t]üb lib-bi la fäbu is-hi-na lisän kalbi(?) ina bi-ri-ni

iddu-su

[ Jan-nu-ii sü-ii an-nn-u salmu-sa

30 /. . . ]i-0) nu useia:(^i\ salmu-sa use:(a:(^i

[ 7 iifn-nu idi-si a-na ell-sa me a-ra-muk

f 7 ii-t^'T-si ana nmh-hi-sa

[ J-e-pii-sa-an-ni ana-ku ina päni-ka sü-pis a-sar

nkassi-si

[ 7 kit-ti(f) sa ina päni-ka basm

35 / 7 '^^ up-sa-se-e sa '^nSilig-lü-sär

Übersetzung. Beschwörung. Samas, König Himmels und der Erde, [. . .] Reiniger des Himmels, [Erleuchter der Erde!] bama§, aut dem Baldachin des Hauses der Waschungen [laß

dich nieder !(.'')]

Samaä des gewaltigen Lichtes, nicht [ ]

5 Sama§, von reiner Gerste [ ]

Ein Bild gleich dem Bilde forme! [ ]

Die Leibesgestalt nach der Leibes[gestalt forme!] Sama§, dieses Bild der Zauberin, [die mich bezaubert,] zu der Hexe »behexe« [gesagt,] 10 zu der Betörerin »betöre« [gesagt,]

der einen andern nehmen ließ, von dem, wovon er mich essen

ließ [ ]

Mit Wasser hat er mich gewaschen, mit Ol [mich gesalbt]; von der Speise ließ er mich essen ; wegen dessen , was ich

gegessen, wegen alles dessen, was ich getrunken, wegen alles dessen,

was ich ausgegossen habe, 15 wegen alles dessen, womit ich mich gesalbt, vom Geschenk (?)

wegbringen ließ.

102 Nr. 19: K. 2563 (Gray pl. V).

Meinen Namen haben sie in böser Absicht angerufen, meine

Einsicht niedergeworfen;

Bilder von mir haben sie verfertigt, mein Ebenmaß ge- nommen ;

am Gehen haben sie durch Staub meine Füße gehindert, meinen

Speichel haben sie weggenommen;

meine [Haut] haben sie zerrissen, mein Obergewand ohne

Gnade zerschnitten; [ J

20 sie haben mich bezaubert, gebunden, erfaßt, [sind mir ent- gegengetreten,]

[ ] mit Krankheit mich angefüllt,

[ ] das Herz haben sie zu Zorn gegen mich ge- reizt,

[meine Glieder] haben sie gebunden, meine Kräfte ge- schwächt,

[ ] ausgegossen, meine Zeugungskraft gebunden,

26 [ ] Gestalt, Wehklage [ ]

[ ] Furcht, Flu[ch],

[ ] Verheerung, Trübsal, Unheilsrede, Not [ j

Übelbefinden, Böses haben sie veranstaltet, Hundszungen (?)

unter uns auf ihn geworfen. 30 [ ] eben dieses, dieses ihr Bild,

[ ] ich vv-erde ihr Bild aufrichten, ich werde auf- richten.

[ J ich kenne sie, über sie werde ich Wasser aus- gießen.

[ ] ich wende sie, über sie

[ ] sie hat mich bezaubert, ich bin vor dir, behexe den

Ort, wo ich sie gebunden habe!(?) 35 [ ] was vor dir ist.

[ ] bei dem Zauber Marduks.

Bemerkungen.

Wir haben hier einen Text vor uns, der auffallende Übereinstimmung mit den Texten der Maqlü-Serie aufweist, der auch die Ergänzungen ent- nommen sind.

Z. 10. Zu den Ergänzungen vgl. unter anderm Maqlü-Serie, III Z. 121, 122.

Nr. 20: S. 690 (Gray pl. VI). 103

Z. 19/20. Das Zeichen ses bei Gray ist in sig und ib aufzulösen; das gewöhnliche Äquivalent für sig ist sissiktu. Die Ergänzungen nach Maqlü-Serie, I Z. 132. Gray liest qu für kas.

Z. 29. Das Zeichen be bei Gray ist in nu zu ändern.

Nr. 20: S. 690 (Gray pl. VI).

en dingirßabbar an-§ä-ta e me-[ \

iluSanias ina i-sid same« tap-pu-ha me-[ ]

dingir a-gub-bi na-me [nu-zu]

ilu sa a-lak-ta-su ma-am-ma nfl i-dn-u]

5 dingir ku-mal a-a-bi [za-e-me-en]

ilu mu-ni-ih lib-bi abi-su [at-ta]

dingirNu-dim-mud nam-tar-zu dim-mä [ ]

'^'iE-a si-ma-ti'i ü-sar-bi-ka ina iläni

id-ag-ga kalam-ma-ge §ü-zu-sii [ J

10 tas-lit ma-a-ti ana qa-ti-ka p[a-aq-dat]

im-te-zu an kur-kur-ra [ j

pu-luh-ti ilu-ti-ka ma-ta-a-ti [sah-pat]

[ ]-ta he-gub dingir-ri-e-ne-ge mu-u[n ]

/".... ina asj-ri(f) el-li li:(^i:(_u-ma(?) iläni [ /

15 [dingirßabbar an-§ä]-ga-ta-e : HuSamas ina sanie« [ina a-si-kaj

[dingirßabbar an-§ä-ga-tja-e : 'luSamas ina ki-rib same« [ina

a-si-ka]

[ ] az-du-di an pa^-a [....]

[ 7 same<^ as-ri elli [. . .]

[ ] P-'i-e

20 [ ] ka a-a man-nn

[ ] za-e me-en

[ ] at-ta

[dumu-mah] JingirEn-lil-lä za-e me-en

[märu] si-rii sa HuEn-lil at-ta

25 [di-kud] mah dingir gal-gal-e-ne za-e me-en

da-a-an si-ru sa iläni rabüti at-ta

[dingirßabbar] e§-bar kur-kur-ra si-di-da za-e me-en: i^^Samas

piirussa matäti sü-te-sü-ru [hi-um-mu(?)]

' Oder za-e(?).

104 Nr. 20: S. 690 (Gray pl. VI).

[ ] gi-til-la an-ki-bi-da za-a [me-en]

/. . gitnir(?)J samee u irsitim^'"^ me(?) [. . J ku-u[m-muj

Rev.:

/ J an f J lid [ ]

[ ] an-ni lid-di-na sib-te sa ma-lum [.-..]

l Jka Um-hn-ru [ ]

[ ] li-din-nu-u iiti-iä

5 / ] sar idabbubub

f. . . .] blt rim-ki V kan

[ ] äd ^>« bi-ni ta-pat-tah

[ ] tnuh-hi ü-sal-ma

[ 7 ta-qib-bir

10 / ] kan-ni-bu

Übersetzung.

Beschwörung. Samas, aus dem Fundamente des Himmels

flammtest du auf! [....] Gott, dessen Weg niemand [kennt,] 5 Gott, der das Herz seines Vaters beruhigt, bist du!]

Gott Ea, das Schicksal machte dich groß unter den Göttern; 10 das Flehen des Landes ist deiner Hand [anvertraut.] Die Scheu vor deiner Gottheit [überwältigt] die Länder. [....] an reinem Orte mögen sich aufstellen die Götter

[ ]

15 äamas, wenn du aus dem Himmel hervorgehst,

äamas, wenn du aus der Mitte des Himmels hervorgehst,

[ ] dem Himmel, dem glänzenden Orte,

20 [ ] leuchtend (wie) du ist keiner,

[ ] du

Der erhabene Sproß Enlils bist du! 25 Der hehre Richter der großen Götter bist du!

äamas, die Entscheidungen der Länder zu leiten, [ist dein!] [....] die Gesamtheit Himmels und der Erde ist dein!

Nr. 21 : K. 3394 (Gray pl. VII).

105

Bemerkungen.

Z. 3/5. Die Ergänzungen beanspruchen nur einen gewissen Grad von Wahrscheinlichkeit.

Z. 7. Man könnte am Schluß der Z. wohl dingir-ri-e-ne-sü ergänzen. Nach der sumer. Zeile wäre zu übersetzen: Ea machte dein Schicksal groß unter den Göttern.

Z. 14. Die Lesung der semitischen Zeile ist nicht sicher.

Z. 23. Zur Ergänzung vgl. das Fragment K. 1200 Z. 5 (Gray, pl. X), wo Samas als mär üuEn-lil bezeichnet wird.

Vom Revers ist nur wenig erhalten, den Schluß bilden Ritual- vorschriften.

Nr. 21: K. 3394 (Gray pl. VII). 2, i-y. Nur Reste erhalten.

sa si [ 7 ^^ ^"^ "'''' f J

[ ] gu-ma u i-kap-pid(?) [ ]

10 abankiinukku f J-ni da-da-nu u a-sag-g[u . . . .]

di kis [ J i-nim irassm

fiiqe [ ] (i up-ta-na-ad-da

ana te-bi [ ] kur mnq-qa(?)

ittalak [ ] iq te-nir f J

15 ni-ti [ J (i ukulle [ J

a-ta-na f J mu-us-sa na [ ]

ra-ma-ni [ ]-ni n up-ta-na-[ad-da]

Ina sa-la [ ] se(?) ''M 7

etimme be-f J a-a Ja mn-sa [. . . J

20 sHttu am-ma [ 7 ^" la [. . . J

U-mt mil-ki ... -7 mahar(l) sipri su [. . ]

lam-ta-na an-nu-u te [ ] ma-ni-ia ü f 7

ar-ka-ti la par-sa-(?)ka at-ma-a f 7

dal-ha-ku dul-lu-ha-ku la-'-sa-hi ud-da-ku ia-[. . . .] 25 mar-sa-ku ab-ka-ku na-da-ku na-as-[sa-kuj

at-ta-na--ba-tü ü ü-iab-ba-lu e-[ 7

at-ta-nak-ta-mu ina kispi ru^l rusl up-[sa-si] lu--ba-ku lu-up-pti-ta-ku UuSamas [ka . . . .] ana-kti annanna arad-ka ana buf 7

106 Nr. 21 : K. 3394 (Gray pl. Vi).

Rev.:

ü ba-lat napistimt">i mu-na-sa-kti ina inniri-fiä . . .] ahan sämtu aban uknü aban hulälu ahan [.,,.]

iltiSamas an-nu-u pu-hti-u a [. . . .]

ina [ 7 nani [ ]

5 iluSamas ina tnahar [ ]

^P [ ]

di-f 7

ilu [u 7

kis-pi sab-t[u J

10 iluSamas as-sum ana-ku [ J

iluSamas ana-ku annanna [ ]

ü [....] sa [ 7

lu-ub-lut lu-ufs-lim-ma J

ii ana-ku amelu bfärü J

15 enim-enim-ma kis-pi [ ]

in SU minütutu elis [ ]

iluSamas an-nu-ü lu-sä-[ ]

sa kis-pi limnüti [ 7

iiuSamas ümi-ka [ ]

20 klma IMSUA bi [ 7

/// SU qibi-ma su a /" ]

ina eil salmi-sa munu [ ]

iluSamas an-nu-tum [ ]

sa kis-pi limnüti [ ]

25 iluSamas [ ]

Übersetzung.

Z. I 23 verstümmelt.

Ich bin verstört, verwirrt, schwach Tag für Tag; 25 ich bin krank, zu Fall gebracht, hingeworfen, voll Weh,

ich bin zugrunde gerichtet [ ]

ich bin bedeckt mit Spuk, Zauber, Verhexung, Machen- schaften,

ich bin bedrängt, erfaßt, Samas [ ]

ich N. N., dein Diener [ ]

Nr. 22: K. 6054 + K. 321S Gray pl. VII u. IX). 107

Rev.:

Und Leben der Seele trage ich in [meinem] Körper.

Rotstein, Lazurstein, Edelstein [ ]

§ama§, diese Gestalt, [ ]

Bemerkungen.

Z. 24. Bei la'säku kann an la'is erinnert werden; vgl. KB VI S. 58, 15. uddäku könnte schließlich auch eine Bildung von uddü = Drangsal sein; vgl. Delitzsch HW S. 22a.

Z. 25. at-ta-na-'-ba-tu fasse ich als IV ^ von abätu = zugrunde richten.

Nr. 22: K. 6034 + K. 3214 (Gray pl. VII u. IX).

siptu i^'iSamas sar sanier ü^ irsitimt^'" bei kit-ti 11 mlsari miis-te-sir elläti ü sapläti

amehi niltit, biil-lu-iu'- ka-sa-a pa/ärti'u qätä-ka-ma f^'.'.J ka-tuk ituSamas ak-tam-sa-ku iluSamas ak-tal-da-ku 6 ihiSamas ese-ka^ i^^Sanias ulinni-ha as-bat [....] ulinnii ili u Utar-iä as-bat finaj ünipni an-ni-e 'iii:(^ia-ma [ana nis qäti-Jiä qu-lam-ma ina di-ni-ka i-sa-ru-tü lul-lik

[ 7 iliiE-a ina sa-aq tue sa H'^Silig-lü-sdr

IQ [ ] ili u Istar-iä me-sa-ru-tü lul-lik

f Jma qät-su ana eil salmi an dunani-iä itarrasas

[ ] banatat amelüti

[ ] si [. . .]

Übersetzung. Samas. König des Himmels und der Erde, Herr des Rechts

und der Gerechtigkeit, Leiter des Obern und des Untern, den Toten zu beleben, den Gebundenen zu lösen, steht in

deinen Händen.

[ ] Samas, ich beuge mich vor dir, ich trete an

dich heran!

> K. 3214 Var. u. - K. 6034 \'ar. tu. : * Diese Zeile nur bei K. 6034. * K. 3314 Var. es-e-ka.

108 Nr. 23: K. 5982 + K. 10527 (Gray pl. VIII).

5 Samas, ich suchte dich, dein Kleid, o Samaä, umfaßte ich, [. . .] das Obergewand meines Gottes und meiner Göttin umfaßte ich. An jenem Tage erhebe dich !

[Auf das Erheben] meiner Hände habe acht, in deinem Gerichte möge ich in Gerechtigkeit wandeln!

[ ] Ea, bei dem Tränken mit Wassern Marduks,

10 [ ] meines Gottes und meiner Göttin möge ich

in Gerechtigkeit wandeln!

[ ] seine Hand soll er auf meine Gestalt legen.

[ ] Schöpferin der Menschheit.

Bemerkungen.

Bis Zeile 7 scheinen die beiden Texte übereinzustimmen; von da ab ist der Beginn der Zeilen verschieden. Von K. 3214 sind nur einige Zeichen im Anfang der Zeilen erhahen, die auf eine Verschiedenheit des Textes hinweisen.

Z. 7. ilu Samas salmäne , Z. 8 &a at-ta, Z. 9 sa kis-pi,

Z. 10 nap-ha-[ar], Z. 11 lumun.

Die Rückseite enthält nur die Unterschrift.

Z. 4. Vielleicht steht katuk für kattuk = deine Gestalt. Zur Lesung von kattu vgl. übrigens Böllenrücher, Gebete und Hymnen an Nergal S. 34.

Nr. 23: K. 5982 + K. 10527 (Gray pl. VIII). en Jiiigirßabbar dumu dingirA[n ]

iluSamas mär HuA-nim e-[ J

dingirßabbar ibila Iah an-ki-bi-[da ]

'l'^Sanms ap-lit mus-na-tnir [same u irsitim'ii"J 5 likir(?) dumu-zi d'"girEn-zu-na dingirNin-[gal me-en]

lib-lib-bi sa HnSin u 'iJ^Nin-fgal at-ta] en Zimbir-ki dingir kus E-[babbar-ra-ge . . .]

hei Sip-par su-lul E-[babbar-ra ]

ki-ag dingirA-a e-gi-[a ki-dur an azag-ga-ge] 10 na-ram ihi || kal-lat a-sib [same'' ellüti] dingirßabbar an-sä azag-ga-ta [e-ti-zu-ne]

iiuSamas ul-tu samfe^ ellüti ina a-si-kaj kur azag sur-ra-ta [e-ti-zu-ne]

fis-tuj sa-du-u ellu [ina a-si-ka]

Nr. 24: K. 5204 (Gray pl. VIII). 109

Rev.: en e[

a-di [ nam-mal}-z[u nar-b[i-ka 6 u tu(?) [

u ana-hi(?) a-wi-HO) [

Übersetzung.

Beschwörung, jamas, Sohn Anus [ ]

äamas, Sohn, der erleuchtet Himmel und Erde, 6 Sproß von Sin undNin^galJbisLiu].

"Herr von bippar, Schatten von Ebabbar, 10 Geliebter Ajas, deiner Braut, bewohnend [den glänzenden

Himmel], §ama§, wenn du aus dem glänzenden Himmel [hervorstrahlst], wenn du aus dem glänzenden Berge [hervorgehst], [ ]

Bemerkungen.

Z 5. Zur Lesung des unsichern Zeichens vgl. Meißner, SAI Nr. 11513, der es mit kir, likir identifiziert und auf II R 36, 54 e verweist. Das Zeichen wird lid + sä(g) sein; dann ist die Lesung libis vorzuziehen, vgl. auch Thureau-Dangin, Restitution materielle de la stele des Vautours p. 47.

Note 6. P_

Z. 10. Die Ergänzungen nach K. 2799, (BA V S. 711) Z. 5. bur das nicht ganz sichere a-sib(?) bietet K. 2769 a-si-bat.

Nr. 24: K. 3204 (Gray pl. VIII).

[ ] sup-sii-qn-ti [ ]

e-te-bir näre [ 7

iltiSamas '>« blnu [li-ü-lil-su] sammastakal [li-pa-as-sir-su]

5 iV" uqürti li-pa-fir-sn [ /

ilnSamas klma samee li-lil kima irsüiniti'" [li-bib] kima kaspi u hurasi idir-t[u li-mas-si] tltiSamas ki-i ki-e mas-si lim-tna-ses(?) lu-hin a-na-ku [ 7

110 Nr. 25: S. 1612 (Gray pl. VIII).

10 enim-enim-ma ana ameli mimma la ellu [ ]

[ ] hab-lu tak-pir lu-pi [ ]

[ ] n^'

Übersetzung.

[ ] die beschwerlichen [ J

er überschreitet die Flüsse [ ]

§ama§, die Tamariske [möge ihn reinigen!] Maschtakalkraut [möge ihn befreien!] 5 Das Herz der Dattelpalme möge [ihn lösen !] §ama§, wie der Himmel werde er rein, wie die Erde [möge

er glänzen!] Wie Silber und Gold werde seine Trüb[sal hell!] Wie helle Bronze, §ama§, werde er rein (?)! Ich aber will teststehen! 10 Beschwörung für den Menschen, was immer unrein [ ]

Bemerkungen.

Das kleine Fragment erinnert sehr an ähnlich lautende Texte der Maqlü-Serie; vgl. auch CT XVII 25, 180 u. ff. (Beschwörungstexte für Kopfkrankheiten.)

Z. 1,2. Zu unserm Texte vgl. Gilgames-Epos, Tafel X Kol. II 23. Dort heißt es von Samas: »Über das Meer ist gegangen Samas, der Ge- waltige; aber außer Samas wer geht hinüber« (e-bir tam-ti üuSamas qu-ra- du-um-ma ak-la üuSamas eb-bir man-nu); vgl. VI S. 216.

Z. 8. Der Text bietet anderes als oben gelesen wurde; hinter ki-e findet sich die Gruppe be.lis.sam.ti (?). Unsere Lesart ist nach CT XVII 23,180 gewählt. Nach dem Texte müßte wohl mitu lis-sam ti . . . gelesen werden.

Nr. 25: S. 1612 (Gray pl. VIII). / 7 sar [iluSamasJ

[daiänu] sanier u irsitimjii"^ bei [mätäti] [id-dis-sü-ü nur] iläni ka-a-[a-nu] [mus-te-sir elläjti u sapläii 5 [re^ü ki-nu sa] te-ni-se-e-ti at-[ta] [ihiSamas] da-a-nu si-ni sa ki-hit-su nttakkarwln] nn-na-sü ilu ma-am-man la^ e-nu-ü

Varianten aus Myhrman, Nr. 13. ' enü" (ideograph.).

Nr. 25: K. 1612 (Gray pl. VIII). 111

ili^Samas ina ki-bi-ti-ka'^ itt-ta-ra a-pa~a-ti id-lu ip-pi-it-ti^ pi-tu-ü^ in-ni-t[u] 10 ihiSamas ina asl-ka me ka-su-li lim-ku-rn-[ka] iläni sa mäti lik-ru-fbti-kaj iläni rabüti lib-ba-ka li-[tib-bu] l'luSamasJ ü-tar sir-rfti ka-mu-u lim-nis ina sumeli-iä]

Übersetzung.

[ ] König äama§,

Richter Himmels und der Erde,

beständig neuerglänzendes Licht der Götter,

Leiter des Obern und des Untern,

treuer Hirte der Menschen bist du! 5 Samaä, erhabener Richter, dessen Befehl nicht geändert wird,

dessen Huld kein Gott beugt,

§ama§, durch deinen Befehl werden geleitet die blöden (Men- schen) !

Held, der im Augenblick die Sünde eröffnet, 10 Samaä, bei deinem Hervorleuchten mögen dich die kühlen

Wasser empfangen,

die Götter des Landes mögen dir huldigen,

die großen Götter mögen dein Herz erfreuen!

§ama§ entfernt den Bedränger, der in böser Absicht an meine

Linke gebunden ist.

Bemerkungen.

Der Revers unseres Textes bietet nur die bekannte Unterschrift. Die Ergänzungen stammen aus Myhrman, Babylonian Hymns and Prayers Nr. 13. Dieser Text bildet ein Duplikat zu unserm Fragmente und dient als Einleitung einer übrigens nicht gut erhaltenen Beschwörung.

Z. 2. Die Ergänzung daianu ist nicht sicher.

Z. 8. Die Variante ustesiri setzt die 3. Person voraus; es ist danach nur eine Lesung wie uttara möglich. (Vgl. auch die Nachträge.)

* ki-bit-ka us-te-si-ri. ^ \u. * ip-tu-u. ^ Ijbba-ka.

112 Nr. 26: K. 2605 (Gray pl. IX).

Nr. 26: K. 2605 (Gray pl. IX).

[en(.?)] tlingirBabbar en gal di-kud mah an ki-a

/"'/« Sajtuas be-lu ra-bu-ü da-a-a-nu si-ru [ ] aä-bar-bar-ri dingir gal-gal-e-ne

[sa] same^ u irsitim^"" pa-ri-is purussn sa iläni rabüti 5 [ijd-ag-ga dingirEn-lil-ld mu-un-gin-gin-ne

fmujt-tab-bil tc-ri-e-tü sa 'l^En-lil [. . . .]ii(?) zag-bi na ba-ra-na-ma-al-la

['..-] ü(?) sa ul-la-jtii-us-su man-via la i-ba-as-su-u [en]-e mu-un-il-e lugal-e mu-un-ll-e 10 e-na ta-na-as-si sar-ru ta-na-as-si en-na gi-pär azag-ga-sü mu-un-tu-tu-bi(?)

e-na ana gi-par-ri el-la tu-ser-[rib] g>sgu-za gishad-bi mu-un-ab-[suni (?)]

ana sar-ri hat-ta u ku-[us-sa ta-na-din(?)]

15 mä-e ma§-mas il-[ ]

ana-ku [ J

Rev.:

siptu VII §u qi[bi-ma ]

lei zag-ga [ ]

bi-a§-an-na t[a ]

en gis mä-gur za-gin-na gis mä-gur dingirEn-zu (?)

Übersetzung.

Warnas, großer Herr, erhabener Richter von Himmel und

Erde, der die Entscheidung der großen Götter fällt, 5 der leitet die Befehle Enlils

und dem niemand an Alter voraus ist. 10 Den Priesterherrn wirst du erheben, den König wirst du

erheben, den Priesterherrn, in das helle Giparu läßt du ihn eintreten. Dem König verleihst du Zepter und Thron.

16 Ich der Beschwörer [ ]

Nr. 27: Nr. 3387 (Gray pl. X). 113

Rev.:

Die Beschwörung sprich siebenmal [ ]

Gutes Öl [ ]

Bier (?) [ ]

Beschwörung des hellen Schiffes, des Schiffes von Sin (?)

Bemerkungen.

Z. 11/12. Wir haben ein zweifaches giparu zu unterscheiden; einer- seits findet sich die Schreibung gisgi(g)-par, anderseits bloß gi(g)-par. Im ersten Falle bedeutet es 'Strauch', im zweiten 'Zimmer', 'Göttergemach'. Schon in den altsumerischen Texten kommen beide genannten Schreib- arten nebeneinander vor; vgl. Thureau- Dangin, RA VII p. 109, Note 3. Ursprünglich wird nach Thureau-Dangin giparu den Strauch bezeichnet haben, der bei Anlage von Hecken und Zäunen in Anwendung kam, dann die Hecke selbst und das von Hecken umgebene Feld, schließlich den um- schlossenen Raum, das Heiligtum, das Göttergemach.

Die Rückseite enthält nur Ritualvorschriften für die Opferzurüstung. bi-as-an-na ist wohl identisch mit bi-as-a-an = ulusinnu; vgl. Meißner, SAI Nr. 3501. (bi ist besser gas zu lesen.)

Rev. Z. 4. Zu gisma-gur vgl. Meißner, SAI Nr. 2578. Die Lesung ma-gur findet sich bereits bei Jensen, KB VI S. 533. Das letzte Zeichen von En-zu ist fraglich; zu Sin als Gott des Segelschiffes vgl. II R. 54, 26 ab.

Nr. 27: K. 3387 (Gray pl. X).

[iluSatnas] sar same« u irsitimtim hei kfitti u misari] [daiänu l]a ta--ti mus-te-se-ru [te-ni-se-ti] [sa-kin na-mir-ta anaj kis-sat nise a-pfa-a-tij

f. 7 tü-ru sa ka-la te-fni-se-tij

b [ ] b^ git-ma-lum bu-kur [ilt^Sin(?)]

[ ] ga-niir di-ni sa ki-bit-su [la ut-tah-ka-ru]

/".... ina] ahe-sti ki-bit-su ma-f-dat(})J

[ 7 samee ellüti bei kit-tü ra-ad-ma-ni-i(?)

[ 7 rabttumium be-lit ul-si u ri-sa-a-ti sa magratat kfi-

bit-saj

10 /■ .7 tu-ra sabatai a-bu-ti ilu f. . .]

[ .7 di-mit lih-bi ^iuSamas qu-flam-maj

[. . . . märujgas-rii sü-pu-u nu-ur [ma-ta-ti] [ 7 be-lu-ut kis-sat nise qa-tus-su paq-du

Schollmeyer, Sumerisch-babylonische Hymnen. 8

114 Nr. 27: K. 3387 (Gray pl. X).

[ ] belu rabüu a-na-ku annanna apil annanna an-hu

sü-nu-hu ab-ka 15 / 7 is-tu üme ma--du-ti marsäkuku-ma

f. . , kis-J pu ru-hii-ii ru-su-u epusu-ni iä-si

[. . .] ku ma-viit mursu ta-ni-hu ur-ra u müsa ü-hat-tu-ni-ma

[ ] am(?) i-ta-na-sü-us lib-bi

[ ] a-hti-u ni-:^ig-ti tak-pir-ru napisti^i

20 f. . . a-di] ma-ti be-li isadadad mursu

[. . . a-di ma-Jti HuSamas marusta en-da-ku

[ilu ri-mi-Jni-i i^i:(^ammama si-me qa-ba-a-a

[ki-nis naplisan-Jnt-ma si-me qa-ba-a-a

[ 7 suk-na

25 7 ] ^^"^ [• ' •]

Übersetzung.

[§aina§], König Himmels und der Erde, Herr des Rec[hts

und der Gerechtigkeit,] unbestecbiliclier [Richter], Leiter [der Menschheit,] [der Licht verbreitet] für die Gesamtheit der blöden Menschen^

[ ] für alle Menschen,

5 [ ] vollkommener, erstgeborenerJdesjGottes Sin,]

der fällt das Gericht, dessen Befehl nicht geändert wird, [.'.....] unter seinen Brüdern gilt [vielj sein Wort.

[ ] des glänzenden Himmels [ ]

[ ] große, Herrin des Jubels und Frohlockens, deren

Wort gnädig ist;

10 [ ], tritt ein [für ihn] Gott [ ]

[ ] auf die Seufzer des Herzens, Sama§, habe [acht] !

[mächtig]er glänzender Sohn, Licht der [Länder]! [. . . der] die Herrschaft über alle Menschen bewahrt in

seiner Hand!

[ ] großer Herr, ich N. N., der Sohn von N. N.^

seufzend, wehklagend, weggeführt.

15 [ ] seit vielen Tagen liege ich krank, o Herr, danieder.

[Spu]k, Behexung, Zauber haben sie gegen mich verübt;

[ ] Bann, Krankheit, Seufzer haben mich Tag und

Nacht erschüttert. [ ] das Herz ist voll Betrübnis.

Nr. 28: Rm. 601 (Gray pl. XI). 115

[ ] Widerwärtiges, Schaden, Bedeckung (?) der Seele.

20 [ ] wie lange noch, mein Herr, soll die Krankheit

foltern ? [. . . . wie] lange noch, Sama§, bin ich mit dem Übel be- haftet? [Barmherjziger Gott, erhebe dich, erhöre mein Flehen! [Schaue gnädig hernieder] auf mich, erhöre mein Flehen!

Bemerkungen.

Die Ergänzungen sind nach den Parallelstellen, wie wir sie sonst aus den Samastexten kennen, eingefügt.

Z. 12. Die Reste des Zeichens im Anfang der Zeile weisen auf na oder qa; doch bleibt es sehr zweifelhaft, ob wirklich eins von beiden da gestanden hat.

Z. 14. Das doppelte en vor sunuhu ist sehr unsicher; ich lese statt dessen an-hu (ab-ka könnte auch eine Form von bakü sein).

Z. 20. Für isaddad könnte auch passend isabat gelesen werden.

Nr. 28: Rm. 601 (Gray pl. XI).

iiuSamas bei di-nim 'luf. . . .J

iluSamas belu rabip'i- sa a-sal-lu-ka ilu [ ]

annanna apil annanna o arad-ka o [ ]

a-na atneli res-ti-su o ki-nis sa-f J

5 na-si-ru o piristi-su o o a[ ]

pa-nu-su sak-nii-su as-[ J

amät li-mtit-ti o da-bab mu[ ]

lib-ba-su ad-rii pal-hu o ü sü-[nu-hu]

naidu '^uNannar o ina ma-har-k[a ]

10 annanna apil annanna o o arad-ka o a-na annanna o [. . . .]

a-na atneli res-ti-su o o ki-nis sa-rip(?) sa [ ]

[ J ti-su o lu-se- o rib [ J

[ ] ti-(?) hir-tü sa ina pa-an annanna beli-su i:(^^aiuVi

[ ] e da-bab kit-ti idabubuh

li f J Sanias bel-su o gu-um- o 7nii-rat(?)

[ ] ti o ma-la SU.U is-mu-ü

[ ] itti-su i-ta-ma-a libbi-su itti-su ta-bi-i ihaddm

filüti-Jka rabititi iluSamas tidüü a-na-ku arad-ka mär amelu bäri

idwi

116

Nr. 28: Rm. 601 (Gray pl. XI).

[ ] sa ki-ma it-ti sa süni bel-sii i-ter-bu

20 f. . . . a]-ha-a-ti ta-di-ra-a-ti o mursu isbat-i'aisu-ma

[ ] ib-tiiq-ü ü lu mursu basü(?) mursu ma-mit

f. . . . di(?)]-lip-ti ra-ma-ni-sü o hi-it-tu i-ha-tu-ma

[ ] gä(?) ma i-::^i:(-:(a-sum-ma lu-u ina Eridu(?)- su

i-na-da-a (?)

f. J o o lu-u hi-it-tu e-me-da [ J

25 / J rabitumiiim tidm [ ]

[•

[• [■ [■

[ f- [• [ 10 f [

Rev.:

.7 i-sd-as-[su . . .]

.Jitti ili-su ü il^lstar-fsiij

i]-7nah-ka-ru is-se-mu-[ü]

.-Ja ar-ka-tu-su i-:{a-ak-ka-a

.] hi-it-ta-su o gi-il-la-tu-su

.Jitti ili-su ü ilujstar-su ip-pa-ta-ra ittij ili-su II ilulstar-su o ip-pa-ta-ra-su

J o o il'^Marduk o ib-ba-si- o su

.J e-mi sa ^^i^Marduk o is- o si-ir J ar-ni hi-ti u gi-il-la-ti itti H^Marduk i-2^a-ak-ku-ü J puhädu ellu o dispu o teppus o "-f'

[

.7 Babilu kima mus-tam-tir kir-su ul-lu-pi

Übersetzung.

Sama§, Herr des Gerichts [ ]

§ama§, großer Herr, den ich frage [ ]

Ich N. N., Sohn des N. N., dein Diener [....]

Seinen Erstgeborenen gnädig [ ]

5 Schirm er seines Mysteriums [ ]

Sein Antlitz ist auf ihn gerichtet [ ]

Böse Worte zu sprechen, [ 1

Sein Herz ist voll Furcht, Angst und voll Wehklage,

Erhabener Nannar, vor dir [ ]

10 Ich N. N., der Sohn des N, N., dein Diener, dem N. N. [

Seinem Erstgeborenen gnädig [ J

[ ] ich will hineinführen!

[ J, die vor N. N., ihrem Herrn, stehen,

Nr. 28: Rm. 601 (Gray pl. XI).

117

[ ] wahre Worte spricht er.

15 [ ] vor äamas, seinem Herrn, ist vollendet.

r ] so sie hörten.

[ ] mit ihm spricht er, sein Herz freut sich und froh- lockt bei ihm. §ama§, deine große [Gottheit] weiß es, ich, dein Diener, der

Sohn des Wahrsagers, weiß es nicht.

r ] das wie ein Zeichen an den Lenden an seinen

Herrn herangetreten ist.

20 [ ] Unheil, Trauer, Krankheit haben ihn erfaßt.

[ ] sie schnitten ab, und die Krankheit [ ]

Krankheit, Bann, Bedrängnis [befällt] ihn selbst, Sünde, die er begeht, stelle dich zu ihm, so wird er in Eridu ausschütten, sie legten Strafe auf. 25 [ ] deine große [Gottheit] weiß es [ ]

10

Rev.

. . . .] er ruft [ ]

mit seinem Gott und [seiner] Göttin, sie bitten und werden erhört, seine Rückseite wird rein, seine Sünde, sein Frevel, ] mit seinem Gott und seiner Göttin werden sie gelöst. . .] durch seinen Gott und seine Göttin werden sie von

ihm befreit. . . . .] Marduk, bei ihm ist entstanden. . . .] an dem Orte Marduks gedeiht er. . .] von Sünde, Frevel und Vergehen werden sie durch Marduk rein. [....] ein reines Lamm sollst du mit Honig zubereiten.

Bemerkungen.

Der Text ist wahrscheinlich kein reiner Samastext, sondern wie nach den erhaltenen Spuren zu schließen ist, eine Anfrage an Samas und Adad.

Z. 4. Wenn sa-rip zu lesen ist, so ist es von saräpu 'läutern' ab- zuleiten.

Z. 16. SU ist wohl als Ideogramm aufzufassen. Bei dem schlechten Zustande der Zeile weiß ich kein passendes Äquivalent einzusetzen.

118 Nr. 29: K. 2132 (Gray pI. XII).

Z. 23. Die Lesung Eridu scheint mir kaum wahrscheinlich. Rev. Z. 12. Auch bei Behrens, Briefe S. 76 findet sich ein hirsu; ob die beiden identisch sind, vermag ich nicht zu entscheiden.

Nr. 29: K. 2132 (Gray pl. XII). siptu iluSamas mu-pi ^^'^A-nun-fna-ki ...._/ da-a-a-nu sanier u irsithn^im la[ta-ti(?)] iluSamas ina e-ri-bi-ka nu-ur ni-si ü ba(?)-la-ti HuSamas ina

a-si-ka e-ku-tiim al-niat-tmn di-gul-la-tum ru-ut-tum la itti-ka is-tah-

ha-na 6 hu-lum sik-na-at napistimüm sü-ü si-(?)e-n it-ta-nab-ba-la-ka di-in hab-lim ü ha-bil-ti ta-da-tii purussa-si-na tul-te-es-sir : ana-ku

annanna mär annanna [. . . . ] sa ina sumi(?) ili u Hulstar '-i-il-ti ' -i-la-an-fnij utukku rabisu etimmii lilü hi-mi-ti di-mi-tum sim-ma-tum si-da-

^ [ ]

sa-as-sa-tu nii-qit ti-mi is-qu-lu-nim-ma umi-^i^ sam-ma ü-dam-

ma-nm 10 iluSamas daiänu at-ta-ma napistimti>n ub-lak-ka di-nu mursi sa

isbat-an-ni ana di [. . .] di-nu di-in purussa-a-a purustis a-di di-ni purussa tu-sar-sü-ü:

ana di-ni [ ]

[. . .] tu di-ni purussu tus-tir-sü-ü '-il-ti :(il [ ]

[. . . .]mu it-tab-la-su e [. . . .]

Übersetzung. Beschwörung. Samaä, Leuchte der Anunnaki, [....] unbestechlicher (?) Richter des Himmels und der Erde, [. . .] Samas, wenn du eintrittst, bist du das Licht der Menschen, und

das Leben bist du, wenn du hervorgehst. Die Darbende, Witwe, [ ] Freundin werden sie nicht

durch dich erwärmt? 6 Das Vieh, die lebenden Wesen des Gefildes bringen sie dir dar. Die Sache des Unterdrückten und der Unterdrückten richtest du,

die Entscheidungen über sie leitest du! Ich N. N., der Sohn des N. N. [ ]

Nr. 50: K. 4795 (Gray pl. XIII). 119

Die im Namen (?) des Gottes und der Göttin mich durch Bann

gebunden haben, Utukku, Rabisu, Etimmu, Lilu, Himitu, Krankheitsdämon [. . .] Krankheit derGelenke(?), Niedergeschlagenheit des Geistes haben

sie mir zugewogen, täglich verursachen sie Wehklage. 10 Samaä, Richter bist du, das Leben habe ich dir übergeben, Gericht

über die Krankheit, die mich erfaßt hat, [. . .] Mein Gericht richte, meine Entscheidung entscheide, während

des Gerichtes gewährst du Entscheidung.

[ ]

[ 1

Bemerkungen.

Der Text ist nicht gut erhalten, und manches bleibt daher zweifelhaft.

Z. 4. Die Bedeutung von digullatum ist mir nicht klar.

Z. 5. In si-e-ri bleibt si recht zweifelhaft.

Z. 6. Gray bietet für tul-te-es-sir an erster Stelle ki; für tul wäre auch tus möglich.

Z. 7. Das eigentümlich geschriebene 4. Zeichen scheint mir mu zu sein.

Z. 8. himitu und dimitu erscheinen hier in Verbindung mit sonst bekannten Krankheitsdämonen.

Z. 9. Zu sassatu vgl. Delitzsch, HW. S. 695. Nach dem Ideogramm sa-ad-num zu schließen, muß es eine Krankheit der Gelenke bedeuten.

Nr. 30: K. 4795 (Gray pl. XIII).

[ ]ra-kam(?)

[ ] sär-zu sag-na an [ ] d-ba-ab

[ ] mu-ru-a-mu [ ] gar ba-ab(?) ib-ni-e

[ä]-güb-du-mu-un-za-ra mu-un-la-la-bi mu-un-gi-gi ö igi-zu ku-e-he-en-mal-mal sa-la na-an-un-e-ne ää-zu ama tu-ud-da-dim ki-bi-sü ha-ba-gi-gi ama tu-ud-da a-a tu-ud-da-dim ki-bi-äu

ir-§ä-ku-mal dingirßabbar-ge

Rev.: as-§ü la tag-ra-ni su-la-a-pe

gl dub-ba sa ta sä-gi [ ] kud gi dug-ga

[ ] ab [ ] mar zi

120 Nr. 31: K. 2296 (Gray pl. XIX).

Übersetzung.

[• ]

[ ]

[ ]

[ ] seine Fülle hat er genommen.

5 Dein Antlitz möge sich beruhigen ! [ ]

Dein Herz möge wie das Herz einer gebärenden Mutter an

seinen Ort zurückkehren! Wie eine gebärende Mutter und ein zeugender Vater [möge

es] an seinen Ort [zurückkehren!]

Klagelied zur Herzensberuhigung an §ama§.

Bemerkungen.

Die Zeilen 5 7 kehren öfters in den Klageliedern wieder und bilden für gewöhnlich den Schluß der formelhaften Lieder. So Reisner, Hymnen 32 « Rucks. 5-8, ferner K. 5992 u. K. 5147 (unveröffentlicht). Bei K. 5992 und Reisner findet sich auch eine Interlinearübersetzung. lib-ha-ka lib-bi um-tnu a-lit-tu ana as-ri-su li-tur um-mu a-lit-tu u a-hi a-li-du ana as-ri-su li-tur

Die Übersetzung bei K. 5992 schließt sich noch enger an das Su- merische an.

llib-ba-Jka ki-ma lib-bi iim-tni a-lit-tim [. .]

ki-ma utn-mi a-lit-ti a-bi a-li-di a-na [. .]

Zu dieser Stelle vgl. auch Hehn, Hymnen und Gebete an Marduk (BA V S. 365, Z. 38).

Nr. 31: K. 2296 (Gray pl. XIX).

[mus-te-sir] elläti u sapläti mu-nam-mir ik-lit i^uSamas at-ta-ma fmuj-pa-as-sir nam-hul-hi-e idäte ittäte ma-la ba-sa-a [kij-bi-ti-ka rabltiü sa uttakkarum ü an-ni-ka di-nitn sa

innennüu f. . . . lu]-ub-lut hi-iis-lim-ma sal-mes la-mur ilüti-ka(?) rabitUi

Int-tal-lak ina seri-iä

6 /. J ma(?) si-man-ni-ma itti-ka lu-nb-lut

[ ] limuttimiifn ü [. . . .] ki-sir limnu sup-tir ina

seri-iä

Nr. 31: K. 2296 (Gray pl. XIX). 121

Rev.:

/".... di-ni dji-in purussa-a-a purtis'is UuSamas a-sa-ri-di iläni

ri-sa-a ri-e-ma [iläni sa kis-sat likj-ru-bu-ka iläni rabüti lih-ba-ka li-tib-bu li-sar-bu-ü :(i-kir-ka

[enim-enim-ma] 'l^Samas kan

Übersetzung.

Leiter des Obern und des Untern , Erleuchter der Finsternis,

Samas, bist du!

Erlöser von Bann, Kräften und Zeichen, so immer vorhanden,

auf deinen erhabenen Befehl, der nicht geändert wird, und in

deinem huldvollen Gerichte, das nicht gebeugt wird,

möge ich leben, unversehrt bleiben, deine erhabene Gottheit

schauen, in meinem Felde wandeln!

5 [ ] erhöre mich, durch dich möge ich leben !

[....] das Böse, den bösen Bann löse im Felde!

Rev. :

[ ] das Gericht richte, die Entscheidungen entscheide,

§ama§, Führer der Götter, habe Erbarmen !

[Die Götter des Alls möge]n dir huldigen, die großen Götter dein Herz erfreuen ! Deinen Ruhm sollen sie mehren!

10 [Beschwörung] an §amas.

Bemerkungen.

Bei dem fragmentarischen Charakter des Textes und seiner schlechten Erhaltung bleibt manches zweifelhaft.

Z. 4. Für la-mur ist vielleicht lu-niur zu lesen.

Rev. Z. 2. Die Ergänzungen sind nach vielen Parallelstellen ge- wählt; vgl, unter andern BA V S. 348, Z. 25.

122 Nr. 32: K. 12000 (Gray pl. X).

Nr. 32: K. 12000 (Gray pl. X). ih'Samas bei di-nim '^"Z" al-si-ka [ as-sak-ka qa-an [ iliiSam-si mi-^ir il^[A-nim 5 mär 'luEn-lil sar [ sar sa-ma-nii f ina nk[

Nr. 33: K. 2883 (Gray pl XII).

siptu mutnr^^'^

iluSauias belu (?) rahm (?) daiänu same« u irsitimpimj

mus-te-sir kab-li ü ha-[bil-ti]

al-si-ka da-dd-me ina [ 5 a^-qnp am-ma-ti si [

ina am-ma-ti-iä [

iluSamas ina üme^' [

sa annanna apil annanna di[

us-sa [ 10 la da [

ka-la-tü [

nr-ra [

K. 2565 (Gray pl. IX).

J^iiSainas sar same u irsitim [

mus-te-sir gi-mir nise [

mi-tu bu-ul-tu [ka-sa-a pa-ta-ri qa-ta-ka-ma]

sa ii-kas-sü-u [ 5 kis-pii-ü ka-ba-[

iluSamas ina [

ki-is-pi ru-hi-e [

ana || apil || sa ilu-sii [

ip-sü bii-us-su-ru [ 10 pu-ru-si-e-sü [

il'iE-a be-li ra-bi [

sa 'l'iE-a II- [

iiuSamas ]] apil ]] sa [ a-na ba-la-af ik-f l'"» di-ni-sü da-a-ni [

Nr. 34: Revue S^m. tom. IX, S. 172 174.

ina ik-ri-bi u[tas-li-ti u te-me-ki da-ris lu-:(i:(-ku] ilt^Samas ki-bit-ka [

iliiSamas pu-us-su-ru [ 20 iiuSamas be-li rabü [ kis-pu ru-hu [ sa ]] apü]] ip-f sa-hi-ru [

123

Nr. 34: Revue S^m. tom. IX, S. 172 174. I.

dingirBabbar e-ma-ra dingirßabbar kul he-me-en

e-ma-ra dingirßabbar e-ma-ra dingirßabbar kul he-me-en

ur-sag sul dingirßabbar e-ma-ra dingirßabbar kul he-me-en

am E-bar-ra e-ma-ra dingirßabbar kul he-me-en

5 sar-a dumu dingirNin-gal e-ma-ra dingirßabbar kul he-me-en dingirßabbar dumudingirNin-gal e-ma-ra dingirßabbar kul he-me-en ü-kul un Zimbirki e-ma-ra dingirEabbar kul he-me-en

dingirßabbar ü-kul un-na-ni e-ma-ra dingirßabbar kul he-me-en ad zagin-na-ni ' e-ma-ra dingirßabbar kul he-me-en

10 ur-sag ü-kul uk-ka(?)-nisi-ri e-ma-ra dingirßabbar kul he-me-en dumu dingirNin-gal-e ka-sag(?) tu-ud-da dingirßabbar dingirNin-gal-e Dül-azag-ta sig-a dingirßabbar kul

he-me-en

[ ] bär-bär-ra silim-ma di-kud-kud

[ ] sag-gig-ga-su

15 [ ] zi-'ig la-a

[ •]

Lücke von 76 Zeilen. Rev.:

dingirßabbar kul uk-ka ama-(?)ni igi-bi la-al(?) igi la-al

[ ] dumu lugal-ra ud-de-5ü kul uku e

[ ] e En-lilki-a ud-de-sü kul uku e

äe-ib Zimbirki ud-de-sü kul uku e

5 §e-ib Zarar-ma ud-de-sü [kul uku e]

äe-ib E-bär-[ra (?)] ud-[de-§ü kul uku e]

97 er-[sem-ma]

124

Nr. 54: Revue S6m. tom. IX, S. 172—144.

II.

] §u(.?) gar-a-äg dib-ba dug [....] ]-un-zu I . . .] 18 er-sem-ma.

5 [ ]-ra I

] dingirSin 1 '

] dingirßabbar e-ma-ra dingirßabbar mu-[. . .] ] en-e sib dingirsa-sä azag-ga tu-ra(?) [....] dingirßabbar düg-düg su-e-la giä-ba 10 [. , . .] dingirßabbar ur-sag dingirßabbar mää-sag

Übersetzung.

erhebe dich, $ama§, du bist fürwahr der Erzeuger ! erhebe dich, Samas, du bist fürwahr der Erzeuger! erhebe dich, Samas, du bist fürwahr der Erzeuger! erhebe dich, Sama§, du bist fürwahr der Erzeuger ! erhebe dich, Sama§, du bist fürwahr der Erzeuger ! erhebe dich, Samaä, du bist fürwahr der Erzeuger! Schöpfer der Leute von Sippar, erhebe dich, §ama§, du bist

fürwahr der Erzeuger! Samas, Schöpfer seines Volkes, erhebe dich, äames, du bist

fürwahr der Erzeuger! Vater seines Glanzes, erhebe dich, Samas, du bist

fürwahr der Erzeuger! 10 Held, Schöpfer seines Volkes, Glänzender, (?) erhebe dich,

äamas, du bist fürwahr der Erzeuger! Sohn der Ningal, erstgeborener SprößUng, Sama§, den Ningal in Dulazag beglückt hat, Samas, du bist

fürwahr der Erzeuger! [Herr] des Königsgemaches, der über das Wohl entscheidet, [ ] für die Schwarzköpfigen.

^n ]

äama§. Erhebe dich Samaä, Mächtiger Held Samas, Herr von E-barra, 5 Bärtiger Sohn der Ningal, Samas, Sohn des Ningal,

Nr. 35: CBM 9234. 125

Rev.:

Samas, Schöpfer seiner Volkes, sein Auge erhebe, ja er- hebe er!

[....] Sohn der Königs, tagtägHch, Schöpfer desVolkes,

gehe hervor!

[Herr"! des Hauses von Nippur, tagtäghch, Schöpfer des Volkes,

gehe hervor!

Über den Mauern von Sippar, tagtäglich, Schöpfer des Volkes,

gehe hervor! 5 Über den Wällen von Larsa, tagtäglich, Schöpfer des Volkes,

gehe hervor!

Über den Mauern von E-barra, tagtäglich, Schöpfer des Volkes,

gehe hervor! IL 97 Flötenklagelied.

äamas, gehe hervor, Samas, [ ]

Herr, Hirte, Gott der Gerechtigkeit, der eintritt in den Glanz,

[ ]

Samas, das freundliche Erheben der Hände nimmst du gnädig an,

10 äamas, du Held, Samas, du Führer!

'Bemerkungen.

Dieser sumerische Hymnus entstammt dem Museum zu Konstantinopel, wurde von Virolleaud kopiert und zuerst in der Revue Semitique, tom. IX, p. 172 174 veröffentlicht. Eine neue Transkription nebst Übersetzung gibt Langdon in Babyloniaca, III p. 75 78.

Z. I. Zur Bedeutung von kul vgl. Br. Nr. 1665.

Z. 10. Die Kopie Virolleauds, die mir freundlichst zur Verfügung gestellt wurde, bietet nach uk nicht ka, sondern sag. Die Übersetzung 'Glänzender' für si-ri ist nach Langdon; ich halte sie für sehr unsicher.

Z. 12. hi scheint das Zeichen nach der Kopie zu sein, doch wäre dul nicht ganz ausgeschlossen, sig wohl = damqu; vgl. Meißner, SAI Nr. 9134.

Nr. 35: CBM 9234.

azag dingirLugal-bandada gu-ru-um kur-ra gü-mu-na-sum-[e] dingirKal säg-ga-ni an-ta im-ta-lä dingirKal §äg-ga-ni ib-a na-ba-tum dingir nig-mu-ra-ni bar-ta ba-e-ne 5 dingirßabbar an-sü igi-he-ni-ib-il-iä-düg

-ZI

^^^ >^>- 55: CBM 9254.

a-a tu-da-ni-dim ir-ba-§i-in-pad

säg-säg-ga-ni sal-mu-ra-düg mu-na-zi-zi i-2

dingir sib kalam-ma a-a sag-gig-ga

nad-a-zu-d^ kalam igi-nu-e-da-nad 10 M dingirßabbar zi-zi-da-zu-de kalam igi-mu-e-da-zi-zi

dingirßabbar za-e-da nu-me-a

hu e-gu nu-ra sag-kin si-nu-sä [si-sd-a]

as-gu-ur um tab-ba-ni me-en

dingirßabbar a-rd III kam-ma-bi za-me-en 15 kib-ld si-igi [sdg-ga](?)-ni

uku(?)-ri lul-la [ ]

du ud-da-ba-sü . . . azag-dim [. . .]

e hur-ra sü-sag babbar-ra bar-igi [....]

nigin-ba nigin-ba gü-tuk [....] 20 bur sü-ra e-ne-dü ud-da [....]

gud-ud ul-ni-a as-si-im-din-din [....]

du ud-da ba-ni-dim [ ]

[ ] tal-e din-a-an mi [. . . .]

[ ] ba-ni(?) ni [ ]

25 [u]r-sag dingirßabbar [ ]

ba lü(?) lü(?) [ ]

Rev.:

du a-ni [ j

[ ] a-ni [ ]

L ] a-an-mi-in [ ]

^^ [ ] igi-an-na-ta f 1

[•••• ]

ur-sag [ ] ur-mu [ ]

azag zag-g[a ] ae(?) im [....]

ud-bi-a zi-da ur-sag ü dingirEn-lil-la-[ge] 35 id hal-hal-la su-ub sag-ga-ge [....]

ü-nam-ti-la-ka düg nam-[ti-Ia . . . .]

a-nam-ti-la-ka lag nam-t[i-la . . . .]

ü-nam-ti-la-ka he-im [ ]

a-nam-ti-la lag he-im-sig-ga e-ta sag(?)-da dis-a-ni ki [. . . .]

ud-ta-ta ug kur-kur-ra [me-en]

Nr. 35: CBM 9234. 127

gir-nita sil mal}-e dingir gir gin [me-en]

gir-nita sil en gal dim in-ni [....]

gir-nita sil utul-la kir-e-ra [....] 45 gig-bi-ta ud-te [....]

har(?)-sag sä-sig dingirEn-zu-ge gin mi-ni-ib-e(?) [. . .]

di§ a-ni-im lii igi-nigin nu-mu-un-du-bar-ri

6 maä-lum-e nig-si-sä-e

su-a gä-lä-e nig-sa-düg-düg-ga 50 uru-a d^-de ku-li de-d^

Übersetzung.

Zu dem lautern Lugalbanda, Sproß der Berge, will ich meine

Stimme erheben!

zu ihm, dessen gnädiger Geist erhebt zu den Himmeln,

zu dem Gott, dessen gnädiger Geist nicht bringt in Zorn,

zu dem Gott, dessen Rat geht zur Seite, 5 zu Sama§, gen Himmel will ich meine Augen erheben,

zu ihm wie zum Vater will ich laut rufen,

dessen gnädige Hand für mich sorgt, zu ihm will ich schauen,

ja schauen!

Gott, Hirte des Landes, Vater der Schwarzköpfigen,

schlummerst du, schläft doch dein Auge nicht über dem

Lande. 10 Held Sama§, erhebst du das [Auge], über die Lande blickst

du dann;

äamas, wie du ist keiner!

Herr der Krone, wer ohne Leitung ist, [den leitest du]!

Des Herrn vom glänzenden Aufgange Begleiter bist du!

Sama§, dreimal vollkommener Held bist du! 15 Das Feld erfüUt er [ ]

Hingeworfen ist der Sänger [ ]

Er eröffnet an dem Tage [ ]

Auf das niedergebeugte Haus mit gnädiger, reiner Hand [ ]

Er wandte, ja wandte sich, der mächtige [ ]

20 Mit der Hand öffnete er den Krug(?), tägUch [ ]

Held, voll Freude, vollkommener, der Leben schenkt!

der öffnet an dem Tage [ ]

[ ]

128 Nr. 35: CBM 9254.

[ ]

25 Held, Gott §ama§ [ ]

[ ]

Rev.: Z. 27—31 verstümmelt.

Held [ ]

GLänzender, erster [. . ' ]

An diesem Tage des Lebens [bist du] der Held und Beis [. . .] 35 Der Tigris, der vollkommene, der erste (?) [Strom,]

mit der Speise des Lebens, mit dem Worte des Le[bens],

mit dem Wasser des Lebens, mit dem Geschenk des Le-

b[ens, . . .]

Speise des Lebens möge er [verleihen!]

Wasser des Lebens als Gabe möge er ausschütten! 40 An seinem Ufer [ ]

Bei dem Aufleuchten [bist du] das Licht der Länder;

Hirte der Lämmer, erhabener Gott, das Licht bist du!

Hirte der Lämmer, großer Herr [ ]

Hirte der Lämmer, Hirte, wenn du dich niederlegst [ ]

45 bei Nacht und bei Tage [....]

Gewaltiger Sproß der Famihe Enzus bist du! [. . . .]

Der Hohe (?), der Held wendet das Auge, er blickt nicht;

das Haus(?) .... leitet er,

den Behälter erfaßt er, öo ihr Genosse, ihr Freund. (?)

Bemerkungen.

Dieser rein sumerische Text wurde von Radau in der Festschrift für Hilprecht veröffentlicht. Radau bietet dort auf S. 418 auch eine Transkrip- tion nebst Übersetzung der Zeilen i 14. In diesem Hymnus wird Samas unter dem Namen Lugal-banda gefeiert, ein Name, der sonst Ninib bei- gelegt wird; vgl. hierzu die Ausführungen bei Radau, S. 421.

Z. I. gurum ^= gurun (Radau), was inbu entspricht.

Z. 3. ib ^ uggatu.

Z. 4. mu-ra ist phonetische Schreibung für mur; vgl. Zimmern, Tamüz S. 227.

Z. 5. In il-iä haben wir ein Beispiel für die im Sumerischen sich noch öfters findende Mouillierung.

Z. 12. hu ist hier wohl = belu. In egu will Radau eine phone- tische Schreibung für agu erblicken ; dann hätten wir einen Semitismus

Nr. 36: King, Mag. Nr. 55 (K. 3859 + Sm. 383). 129

für agü = Kopfbinde, was nicht so ganz unwahrscheinlich wäre, da diese Klasse von Texten noch mehrere solcher Semitismen aufweist, nu-rd (du) will Radau mit Licht übersetzen, was wenig wahrscheinlich ist. Ein gleicher Ausdruck findet sich Cyl. A III 2 (VB I S. 90). Für sag-kin weiß ich keine Übersetzung.

Z. 13. Zu as-gu(b)-ur vgl. BA V S. 268, Z. 5/6, wo der Ausdruck mit iluNam-ra-si-it wiedergegeben ist.

Z. 16. Idl-gub vielleicht = uku = labnu; vgl. Br. Nr. 10141.

Z. 17. Das Zeichen nach vermag ich nicht mit Sicherheit zu lesen.

Z. 19. gü-tuk = sarü vgl. zur Bedeutung (Delitzsch HW S. 689.

Rev. Z. 55. Der Tigris ist der Strom des Gottes Ninib; er enthält, wie hier ausgeführt wird, die Wasser des Lebens, deren Spender der Sonnen- gott wohl ist.

Z. 36. ka fasse ich als Postposition auf.

Z. 59. sig wohl = nadü; vgl. Br. Nr. 5580.

Z. 40. Ob das etwas verwischte Zeichen sag-da zu lesen ist? dis = amelu (?).

Z. 41. gir (ug) entspricht hier wohl nüru.

Z. 4243. gir-nita ist = sakkanakku; vgl. Meißner, SAI Nr. 6932. Das Ideogramm für puhädu ist sil zu lesen.

Z. 46. Die Lesung har-sag ist nicht ganz sicher; sä-sig entspricht qunnunu Meißner, SAI Nr. 6085; darum vielleicht auch qinnu.

Z. 47. a-ni-im wohl phonetische Schreibung.

Nr. 36: King, Mag. Nr. 53 (K. 3859 + Sm. 383).

iiuSamas etimmu mu-pal-li-hi sa is-tii ümeme ma--dii-ti

arki-iä rak-su-ma la patru^u

ina kal umvni irteda-an-ni ina kal müsi up-ta-na-lak-an-ni

ri-du-su us:(i^iiiu särta eli-iä u:(^:(a-na-qa-pu 5 püti-iä i-hi-su-u enä-iä u:(^:(a-na-qiip

tir-ka-iä ub-ha-lu seri-iä i-sam-ma-mu

kal pag-ri-iä nb-ba-lu

lu e-tmi-niu kim-ti-iä u sa-la-ti-iä

lu e-tim-mu sa ina di-ik-ti di-kii 10 lu etimmu mur-tap-pi-du an-nu-ü sü-ü an-nu-u ahü(?)

Rev.:

i^iiSamas ina päni-ka es-te-'-sü-ma subäte afia lit-bu-si-su sena

ana sepä-fsuj mesiru ana qabli-su nädu nie ana sati-su

Schollmeyer, Sumerisch-babylonische Hymnen. 9

130 Nr. 36: King, Mag. Nr. 53 (K. 3859 + Sm. 383).

qempuqlti e-sih-su ahal harräni addin-su a-na e-rih ili<Samsi^i lil-lik 5 a-na il^Ne-du ni-du-gal sa irsitimti»^ lu-pa-qid ilu]\Je-du ni-du-gal sa irsitimümnassarta-su li-dan-nin li'i^-:(i:!^ 'V" sigaru nam-:{a-qi-su-nii iiuSamas Ina ki-bi-ti-ka sir-ti safläj uttakkaniru ina lumim Ht^Attalü ilt^Sin sa ina arhi annanna ümi annanna-

issakna

10 liimun idäte ittäte limneti la täbäti sa ina ekalli-iä u mäti-iä basäO' [ina] ki-bit abqalli iläni if^Marduk ina :(iimri-iä [-...] kis-su

[ ]iä ipparasu^u ina :(umri-iä [ ] pal-su

f. J lu-ta-me nis HuE-a [ ] hi lu-ta-me

15 f J iläni f. . .] lu-ta-me

Übersetzung, äamaä, der Furcht einflößende Etimmu, der seit vielen Tagen auf meinen Rücken gebunden ist, ohne daß Erlösung erfolgte, der den ganzen Tag mich verfolgt, die ganze Nacht mich in

Schrecken versetzt, der seine Zeugungskraft fortgenommen hat, der macht das Haar

auf meinem Haupte zu Berge stehen, 5 meine Vorderseite vernichtet, meine Augen starr macht, meine Hinterseite in Unordnung bringt, mein Fleisch ver- giftet, meinen ganzen Leib elend macht,

sei es ein Geist meiner Familie oder meiner Verwandtschaft, sei es ein Geist, der im Blutbad getötet ist, 10 sei es der unruhig wandernde Totengeist, sei es ein anderer,

Rev.: Samaä, vor dir sucht ich ihn, Kleider ihn zu bekleiden, Schuhe

für seine Füße, einen Gürtel um seine Hüften, einen Schlauch mit Wasser, ihn

zu tränken, mit Gerstenmehl (?) habe ich ihn versorgt, Wegzehrung ihm

gegeben, nach Sonnenuntergang möge er gehen, 5 Nedu, dem Oberwächter der Unterwelt, will ich ihn übergeben,

Nr. 36: King, Mag. Nr. 53 (K. 3859 + Sm. 383). 131

Nedu, der Oberwächter der Unterwelt, möge ihn in festen

Gewahrsam nehmen^ er möge sich stellen an den Riegel ihres Türverschlusses! §ama§, auf deinen erhabenen Befehl, der unveränderUch ist, bei dem Übel der Mondfinsternis, die an dem und dem Monate,

dem und dem Tage eingetreten ist, 10 dem Bösen an Wundern und Zeichen, bösen und unguten, die in meinem Palaste und Lande sich finden, auf den Befehl Marduks, des Beraters der Götter, werden aus

meinem Körper [entfernt j

[ ] weichen aus meinem Körper [ ]

[...,] ich will sprechen, bei Ea [ ]

15 [ ] die Götter [ ] ich will sprechen!

Bemerkungen. Dieses Gebet ist nur ein Abschnitt eines größeren an Ea, Samas, Mardulv gerichteten Beschwörungstextes. Die ersten 5 Zeilen lauten:

1 [ ]

2 [ ] gas-ru [ ] hi [. . . .]

3 abqallu kis-sa-ti i'uMarduk sal-ba-bu bei £!-tur-ra

4 i'uE-a iluSamas u 'luMarduk iä-a-si ru-sa-nim-ma

5 ina an-ni-ku-nu i-sa-ru-tü lul-lik

Übersetzung.

2 [ ] starker [ ]

3 Entscheider der Gesamtheit, Marduk, kluger Herr von fi-turra,

4 Ea, Samas, Marduk helft mir!

5 In eurer Gnade will ich in Geradheit wandeln!

Dieser Text ist von großem Interesse, weil er uns Aufschluß gibt über manche Vorstellungen, welche die Babylonier vom Zustande des Geistes nach dem Tode hatten.

Der Betreffende, welcher dies Gebet verrichtet, glaubt sich von dem Geiste eines Verstorbenen besessen, der ihm Tag und Nacht keine Ruhe lasse, ihn ununterbrochen verfolge. Darum wendet er sich jetzt an den Lichtgott Samas, damit dieser ihn von dem unheilvollen Einflüsse des Toten- geistes befreie. Alle Mittel hat er bereits angewandt, um den Geist zu bannen, für Bekleidung und Wegzehr des Totengeistes hat er reichlich gesorgt. Nun soll dieser auf Geheiß des Richtergottes sich nach Westen begeben und dem Gott Nedu, dem Oberpförtner der Unterwelt, zur Be- wachung übergeben werden.

Nachträge.

Die beiden neuen Gebete an §ama§, welche die Text- publikation Myhrmans enthält, sind bereits unter Nr. 14 und Nr. 24 wenigstens teilweise verwendet worden. Von Nr. 12 sind die ZZ. 17 22 oben unberücksichtigt geblieben und sollen darum hier nachgetragen werden.

Myhrman, Nr. 12 (Z, 17 22). ana-ku Samas-suni-ukln mär ili-su

ina lumun lu pa-ni 11 arki i^^ma-sad-du lu ^V« as-ma-ru-ü lu minima rukühi 'V" narkabti-iä [iJs-Jfe-bir-ma pal-ka-ku u sü-ta-du-ra-ku lumnu suätu iä-si u hiti-id a-a ithäa a-a isniqä(?) a-a iqribä a-a iksudä-an-ni

Übersetzung. Ich, Samu§äumukin, der Sohn seines Gottes, bei dem Übel, sei es der Vorder- oder Rückseite, sei es daß

die Deichsel oder Achse (?) oder irgend etwas am Gespann meines Wagens zerbricht, bin ich voll Furcht, Angst und Besorgnis. Dieses Übel möge sich mir und meinem Hause nicht nahen, nicht andrängen, nicht nahe kommen, mich nicht

erreichen!

Bemerkungen.

Z. 18. Von masaddu ist das letzte Zeichen du nicht gut erhalten, doch kann die Richtigkeit der Lesung kaum in Zweifel gezogen werden. Welchen Teil des Wagens masaddu bezeichnet, ist nicht sicher, vielleicht die Deichsel; vgl. Hunger, Tieromina S. 57. Die Bedeutung von asmarü ist natürlich nur erraten.

Nachträge. 133

Z. 19. An Stelle des Ideogramms für aribü, welches Myhrman bietet, ist wohl hu + si zu lesen; eine ganz ähnliche Textstelle findet sich bei Hunger, S. 58.

Myhrman n, Nr. 13.

/ sar] il^Samas

da-a-a-nu sanier u irsititnti^n hei mätäte

id-di-sü-ü nur iläni ka-a-a-nu

mus-te-sir elläti n sapläti 6 reü ki-nu sa te-ni-se-e-ti at-ta

i^uSanias da-a-a-nii si-ru sa ki-bit-sti uttakkaruru

an-na-sü üu ma-am-ma ennwi

ii^Samas ina ki-bit-ka us-te-si-ri a-pa-a-ti

id-lu ip-pi-it-tu ip-tu-ii in-ni-tas 10 tluSatnas ina asl-ka me ka-su-ti lirn-hii-ru-ka

iläni sa mäti lik-ru-bu-ka

iläni rabüti libba-ka li-tib-bu

ilt^Samas ü-tar sir-ru ka-mu-ü lim-nis ina sumeli-iä

iluSiris pa-sir ili u anieli ina imni-iä na-sa-ku 15 [^er el-lim abjan AD-BAR sadli- ellu a^^-^a-a^-ku

iluSamas sa [. . .] iä-a-si tttu limuttim"^^ i-pu-sa

his-[pi] bar-[ti](?) ru-ku(?) [....]

[ l]ä täbäü(?) kal(?) [. , .]

salmäni-iä lu sa titti lu sa lisi 20 lu sa lipi lu sa tuhud dispi lu i-pu-sfuj

kalbu lu-ü ti-sa-f

sa/iü lu-ü ü-sa-f

issuru lu-ü ü-sa-[

nünu lu-ü ü-sa-f

25 a-na a-lum lu-ü it- [

i-na qaqqari lu-ü ik- [

i-na libitti lu-ü i-te- [

[i-n]a ashuppatti lu-ü [

Rev.:

[ ]

SO [ ] lu [. . .]iu

[ ] ü u(?)pi . . . .;

[. . .] hu-ru ü sa uk-[ ... 7

134 Nachträge.

hl kas-Ia-pi lu kas-sap-[ti]

lu :(ikaru lu stnnistu lu nmelu niitu lu amelu baltu 35 /. . .] se-ti-su-nu du(?) i:^-ri PALmeJ f J

su-nu-ti li-ba-ru-su-nu [■ . ]

ilu sarru belu u rubü li-kil-mu-su-nu

ina qätä ili sarri bell u ruht a-a ü-su kas-sap-ti]

ana-hi arad-ka lu-ub-lut lu-us-lim-[ma] 40 nar-bi-ka lu-sa-pi dä-U-li-ka lud-lul

Übersetzung.

[ König] Sama§,

[Richter] Himmels und der Erde, Herr der Länder, beständig neuerglänzendes Licht der Götter, Leiter des Obern und des Untern, 5 treuer Hirte der Menschen bist du! Samas, erhabener Richter, dessen Befehl nicht geändert wird, dessen Zusage kein Gott beugt,

Sama§, auf deinen Befehl werden geleitet die blöden Menschen! Held, der im Augenblick seine Gunst eröffnete, 10 Samaä, wenn du hervorgehst, mögen die kühlen Wasser dich

empfangen ! Die Götter des Landes mögen dir huldigen, die großen Götter dein Herz erfreuen! Samas entfernt den Bedränger, der in böser Absicht an meine

Linke gebunden ist. Siris, den Löser von Gott und Menschen, trage ich an meiner

Rechten. 15 Mit reinem Samen, hellem AD-BAR-Steine des Gebirges stehe

ich vor dir. Samas, die [•••.] ein böses Zeichen an mir verübt haben, Zauber, Aufruhr (?), Spuk(?) [....]

[ ni]cht gute [....]

Meine Bilder, sei es von Lehm, sei es von Teig, 20 sei es von Fett, sei es von triefendem Honig, haben sie gemacht. Hund [

Wildschwein [ Vogel [

Fisch [

Nachträge. 135

25 Zu der Stadt [

In der Erde [

Unter den Ziegeln [

unter der Türschwelle [

Rev.:

[

30 [

Sei es Zauberer, sei es Zauberin,

sei es Mann oder Frau, sei es Toter oder Lebender,

35 [ ]

Sie mögen sie wegnehmen! [. . .]

Der Gott, König, Herr und Fürst möge sie anblicken!

Aus den Händen des Gottes, Königs, Herrn und Fürsten soll

die [Zauberin] nicht entweichen!

Ich, dein Diener, möge leben, mich wohl befinden, 40 deine Größe will ich verherrlichen, deinen Preis verkünden!

, Bemerkungen.

Der erste Teil unseres Textes weist hymnenartigen Charakter auf und wurde bereits als Duplikat zur Nr. 24 benutzt. Er dient, wie so oft, als Einleitung zu der folgenden Beschwörung, die sehr an ähnlich lautende Stellen der Maqlü-Serie erinnert.

Z. 14. Siris sonst eine weibliche Göttin ist hier als männlich gedacht; desgleichen in dem Fragment Rm. 115 (BA II S. 416) und in K. II 243, das für die Ergänzung der folgenden Zeile in Betracht kommt. In den Götterlisteu erscheint Siris unter den 9 Kindern Ninkasis (vgl. CT XXIV 10, 25). Siris muß, wie der Name »Erlöser von Gott und Menschen« schon schließen läßt, neben Samas eine Rolle in der Beschwörung gespielt haben. Darum wird er wohl hier wie in K. 11 24 3 (Craig, RT II 18) direkt neben Samas genannt. In der Maqlü- und Surpu-Serie wird Siris neben Ningiszida aufgeführt.

Z. 15. Zur Ergänzung vgl. K. 11 243 Z. 6. Dieses Fragment scheint sich ebenfalls auf Samas zu beziehen, wenigstens ist dasselbe vor Samas nach Z. 3 zu rezitieren. Da einige Zeilen fast wörtlich mit unserm Texte übereinstimmen, sei hier wenigstens eine Transkription und Übersetzung desselben geboten.

i^fSamas ü-tar s^ir-ru pi-iä ü im-^ur f. .... J 5 i^^Siris pa-si-ru ina imni-iä na-sa-ku

:(er el-lim «ban AD-BAR ai-ia-ai-ku sa iä-si i-da-a[t]

136 Nachträge.

ki-is-bi ru-^i-e ru-'-tu li-niu-ut-iu[. . . .] lu ■^karu lu sinnistu lu bal/u lu mxtu su-ü ll-[. . . .] ana-ku lu-ub-lu-uf HuSamal 'tuBel Uuf, ... .7 ^" bei te-ne-se-tim at-ta da-iä-nu mus-te-sir [elläti u sajpläti i-na a-mä-ti-ka rabltiti ina ki-bi-ti-ka [....] sa la ut-tak-ka-ru ina üme">e an-ni-i iä-[. . . .] lu paf-ra-an-ni a-na iä-a-si lu pa-as-ra-a-fan-nij

Übersetzung. Samas hält den Bedränger von meinem Munde zurück und nahm ent- gegen [ ]

5 Den Erlöser Siris trage ich zu meiner Rechten.

Mit reinem Samen und AD-BAR-Steine stehe ich vor dir; die an mir

Zeichen,

Zauber, Hexerei, Spuk, Böses [ ]

sei es Mann oder Frau, sei es Lebender oder Toter [....]

Ich möge leben, Samas, Bei [ ]

10 Du Herr der Menschheit, Richter, der leitet das Obere und Untere, auf dein großes Wort, auf deinen Befehl, [....] der nicht geändert wird, mögen an diesem Tage von mir gelöst und getilgt werden!

Z. 17. Nach der Photographie scheint nicht ma, wie Myhrman bietet, sondern ru auf dem Original zu stehen.

Z. 19. Vgl. Maqlü-Serie, IV, 41. Zum Ideogramm für lisu vgl. Meißner, SAI Nr. 9310. Da läsu kneten bedeutet, wäre für lisu die Be- deutung Teig ziemlich gesichert. Doch ist vielleicht auch der Wert der vorhergehenden Nr. 9309 = einzusetzen.

Z. 20. gab ist nach Zimmern, ZDMG LVIII, 953 Ideogramm für tuhtu; vgl. Meißner, SAI Nr. 3000. Das auf gab folgende Zeichen wird das Ideogramm für dispu zu sein.

Z. 28. Vgl. Maqlü-Serie, IV 34.

Z. 38. Zur Ergänzung vgl. Maqlü-Serie, VII 18.

Z. 40. Auf dem übrigen Teil der Rückseite sind noch die Anfangs- zeilen verschiedener Beschwörungen verzeichnet. Erwähnt sei noch, daß Z. 44 sich auf das in der Maqlü-Serie, IV 76—84 stehende Samasfragment bezieht.

Nachträge. 137

Außer den hier bearbeiteten Texten sind mir wenigstens, abgesehen von einigen kleinen, unbedeutenden Fragmenten, keine weiteren Samas- hymnen bekannt geworden. Das bei Reisner als Nr. 30 bezeichnete Klagelied wird nach der Unterschrift »er sä-ku-mal dingirDj-kud kam« kaum für Samas in Anspruch zu nehmen sein, sondern sich vielmehr auf den Gott Dajanu beziehen, von dem verschiedene Namen CT XXV, 40 aufgeführt werden. Eher möchte ich ein kleines, nicht publiziertes Hymnenfragment auf Samas beziehen, obgleich sein Name in demselben nicht vorkommt. Dasselbe lautet wie folgt: K. 8936 . . an-ki-a

[s]i-i-ru sa same« u ir^itimt"^ . as-mu-un-bar-bar-ra IpaJ-ri-is pu-ru-us-si-e a-ra-zu gis-tuk ratn-mu se-mu-ü tas-li-ta . nu-un-zu-a [l]a mu-du-ü . ü mu-un-de-gü .-ti ki-bi-ma . . . hal-e .... 2 xaq-nu lah-sü nig ... uk-la ana na-ma-r[u] zak nu-sä la is-la-fan-tia-nuj

Übersetzung, erhabener [Richter] von Himmel und Erde, der die Entscheidungen fällt, der das Gebet erhört, . nicht kennt, . befiehl!

. mit dem Barte geschmückt. . um zu leuchten. . nicht wird erreicht.

Sehollmeyer, Sumeiiscb-babylonische Hymnen. 10

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Berichtigungen.

S. 47, Z. i8 lies: e-te-sir.

S. so lies: IV R 19.

S. 58, Z. 6 lies: as-bat; Z. 6 in der Übersetzung lies: umfaßte ich. ulinnu ist vielleicht besser mit Gürtelschnur oder Gewandsaum zu über- setzen; so auch auf S. 6$, Z. 15 u. S. 107, Z. 5.

S. 75, Z. 19 lies besser: sik-kur, dementsprechend ist zu übersetzen: »Denen, die eingeschlossen sind, (oder auch den Männern) öffnest du den Riegel des Himmels.«

S. 75, Z. 13 zu arämu = bedecken, verschließen vgl. Holma, Die Namen der Körperteile im Assyrisch-Babylonischen S. 62, Anmerkung 4, wo auch die Belegstellen verzeichnet sind.

S. 77, Z. as lies: »Möge ich meine Tage verbringen!«

S. 88, Z. 89 lies: »Du stützest den Boten.«

S. 90, Z. 22 lies wohl: Mit einem Klagelied, mit einem Schriftstück; zu ummisalla vgl., wie mich Prof. Meißner belehrt, die Ausführumgen Zinimerns im L. Zentralblatt 1895, Sp. 1051. Dort entscheidet sich Zimmern bereits für die Bedeutung Klagelied.

S. 91, Z. 51 ist besser mit Zimmern zu übersetzen: »Verschaffst du lösend ihre Reinigung.»

S. 93, Z. 2 von unten streiche »fallen«.

S. 108, Z. I lies: ba-lat napi§tim'm-iä ua-äa-ku ina zumri-[iä . . .]

S. III, Z. 9 lies: Held, der im Augenblick die Gunst eröffnet; innitu dürfte hier und auf S. 133, Z. 9 Gunst, Wohltat bedeuten. Schon Jensen hat diese Bedeutung erschlossen; vgl. KB II S. 156.

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